sors starb, a8 im Artur Later- ndäre mit- For- steller ng im ükung einem sich Uletzt chun- sagen dann rs zu Be- igkeit ußen- n. Big Lehr- licher Sin sein r 100 liver- Stu- linen und m zu n In- edeu- ilern: etwa, elmut gang etlev chers aber drei- mite 1878 nover eater, * Auf en ist mann nalis- h mit mas“. licher Lite- in Artur n lag Kri- schen Film egen- einen ernen eater Jach- mut dem tglie- and Re- Ater- eiter, inen gabe ver- der unde den urhi- bera- und nden aesch Dr. ndes- Dr. rsität vom ttlieb ginnt 20.15 nödie rnton bend lilde“ — win. 1 an- ische seln urch krei- enen uiet- rom- rie in 1 an Hut- zehen inge riebe rahße, von rrten paß bei- dab un- dern War, inde- und ent- men, oder er- bei Ge- uend sich oder n et- fast ihigt, olgt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerel. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A unmheimer Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, B I. 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 2 4951; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,5% DUN zuzügl. 56 Pf. Trägerl. Postbez. 3,8% UM zuzügl. 66 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Ff. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,3% UM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,3% DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Lig.: R. Adelmann; Wwerdg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rüctterstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 202/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 1. September 1960 „Pankow handelt widerrechtlich“ Proteste in Bonn und Berlin gegen die Störmaßnahmen durch die Sowjetzone Von unserer Bonner Redaktion Bon n.„Westberlin ist eine freiheitliche Stadt, in der sich deutsche Bürger nach dem geltenden Recht versammeln dürfen.“ Mit dieser Erklärung wies die Bundes- reglerung am Mittwoch die sowietzonalen Maßnahmen anläßlich des bevorstehenden „Tages der Heimat“ und des Heimkehrerverbandestreffens in Berlin scharf zurück. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, kam am Mittwochnack⸗ mittag mit den westlichen Stadtkommandanten Berlins zusammen, worauf die Stadt- kommandanten eine scharfe Protestnote an den sowietischen Stadtkommandanten richteten. Von den Uebergangsstellen entlang der Zonengrenze wurden verschiedent- lich Behinderungen im Reiseverkehr gemeldet. Mehrere Personengruppen wurden von den sowaetzonalen Grenzpolizisten zurückgewiesen. In Berlin selbst waren die Polizeistreifen auf beiden Seiten der Sektorengrenze vorübergehend verstärkt wor- den. Das Bundeskabinett hatte sich unter Vor- sitz Vizekanzler Erhards ausführlich mit den Schritten der Pankower Regierung beschäf- tigt. In einem Kommuniqué, das nach der Kabinettssitzung bekanntgegeben wurde, bezeichnet die Bundesregierung das Verfah- ten der sowietzonalen Machthaber als„wi- derrechtlich“, weil es den in mehreren Ab- kommen eindeutig festgelegten Vier-Mächte- Status Berlins verletze. Insbesondere sei die Pankower Regierung nicht befugt, in die Rechte über die Benutzung des Luftkorri- dors einzugreifen, da sie an keiner der grundlegenden Vier-Mächte- Vereinbarungen beteiligt sei. Die Bundesregierung stellt sich hinter die Veranstalter des„Tages der Heimat“ und der Verbandstagung der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermißhßtenangehöri- gen(Vd H). Sie erklärt, beim„Tag der Hei- mat“ handele es sich bereits um die zehnte Veranstaltung dieser Art in Brelin. Auch das Heimkehrertreffen sei eine Routine- Ver- anstaltung. „Kommunistische Lügenkampagne“ Am schärfsten wendet sich Bonn gegen die Erklärung Pankows, es sei unzulässig, daß die Luftkorridore„für den Transport von Militaristen und Revanchisten aus Westdeutschland nach Westberlin miß- braucht“ würden. Dies sei ein neues Bei- spiel dafür, wie die SED-Machthaber ver- suchten, ihre Behauptung von der anomalen Lage Berlins durch selbstgeschaffene An- lässe zu stützen, In Wirklichkeit schaffe nur die östliche Seite eine anomale Lage und verschärfe damit die Situation in Berlin. Die sowjetzonalen Behauptungen seien ein Teil der seit Monaten andauernden kommu- nistischen Lügenkampagne gegen die Bun- desrepublik,„die sich zweifellos in den kom- menden Monaten noch steigern wird“. Schließlich weist die Bundesregierung dar- auf hin, daß Berlin nach den Alliierten- Ver- einbarungen keinesfalls zum Territorium der Sowjetzone gehöre. Der„Deutschland- Union- Dienst“ der CDV/ CSU betonte, die Berliner und ihre Besucher aus der Bundesrepublik würden sich durch Pankow nicht provozieren lassen. CDU/CSU und Sp bezeichnen übereinstim- mend den„Tag der Heimat“ als eine Ver- anstaltung mit friedlichen Zielen. Der Vor- sitzende der FDP, Dr. Mende, wertete die Maßnahme der SED-Regierung als das erste Glied in einer Kette von Schikanen und Er- Pressungen, mit denen man in nächster Zeit rechnen müsse. Aus unterrichteten Kreisen wurde am Mittwoch in Bonn mitgeteilt, daß jetzt ein neues Beispiel für die Verletzung des Vier- mächte-Status der deutschen Hauptstadt durch die Pankower Regierung bekannt- geworden sei: Man habe festgestellt, daß sich guf dem Territorium Ostberlins das Zentrum der sowjetzonalen Rüstung befinde. Als Be- weis dafür werden die im Sowietsektor an- Sässige„Hauptverwaltung für Forschung und Entwicklung“ des„Ministeriums für natio- nale Verteidigung“(zentrales Beschaffungs- amt) und die„VVB-Unimag“ in Berlin- Oberschönweide angeführt, der alle Rü- stungsbetriebe der Sowjetzone unterstellt seien. Außerdem befinde sich nach Bonner Feststellungen noch eine Reihe von Betrieben die direkt für die Rüstung produzieren, in Ostberlin, so die Schiffswerft in Berlin- Köpenik und das„Institut für Gerätebau“, das sich mit der elektronischen Ausrüstung der Armee befaßt. An der Zonengrenze (AP/dpa/UPI) An den Sektorengrenzen in Berlin wurden in der Nacht zum Mittwoch die Posten auf beiden Seiten verstärkt, nach eini- Fortsetzung auf Seite 2 Vorbehalte für eine Rentenanpassung Erörterungen im Sozialbeirat der Bundesregierung Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Erust GS org Bonn. Der Sozialbeirat der Bundesregie- rung wird voraussichtlich in der ersten Sep- tembernälfte zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammenkommen, um das Gutachten über die Anpassung der Altren- ten an das gestiegene Lohn- und Gehalts- niveau fertig zustellen. Die Mehrheit der Beiratsmitglieder dürfte sich dabei dem Vernehmen nach zwar dafür aussprechen, die Altrenten, die vor dem 1. Januar 1960 festgesetzt worden sind, mit Wirkung vom 1. Januar 1961 erneut um 5,4 Prozent Zzu erhöhen und damit den Neurenten mit ein- jähriger Verzögerung gleichzustellen, an diese Empfehlung jedoch einige Vorbehalte knüpfen. Erstmalig dürfte ausgesprochen Werden, daß nicht nur die finanzielle Lage der Rentenversicherungsträger, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung einen Verzicht auf Rentenanpassung oder zumin- dest eine geringere Erhöhung der Altrenten gegenüber den Neurenten ratsam erscheinen lassen könnte. Solange aber weder auf dem Gebiet der Außbenwirtschaft noch in der öffentlichen Finanzpolitik entscheidende Maßnahmen gegen konjunkturelle Ueber- hitzungserscheinungen eingeleitet sind, könn- ten konjunkturpolitische Ueberlegungen auch für die Rentenbemessung nicht maß- gebend sein. Die Rentner sollten also nicht allein die Auswirkung von Maßnahmen zur Dämpfung der Konjunktur zu spüren be- kommen, während Wirtschaft und Arbeit- nehmer weiterhin ungestört an der Hoch- konjunktur teilhaben. Zugleich aber wird der Bundesregierung die unmigverständliche Mahnung zuteil, die „Erstes Geständnis“ des Attentäters Sonderbeauftragter der UNO in Jordanien eingetroffen Amman.(UPI/ dpa/ AP) Einer der Verant- wortlichen für das Bombenattentat, dem der jordanische Ministerpräsident Hazzan El- Madschali zusammen mit elf anderen Men- schen zum Opfer fiel, ist verhaftet worden und hat ein„erstes Geständnis“ abgelegt. Dies teilte am Mittwoch ein Regierungsspre- cher in Amman mit. Wie ergänzend verlautet, hat er seinen beiden Komplicen, denen die Flucht nach Damaskus gelang, die beiden Zeitbomben geliefert und sie unterrichtet, wie die Bomben im Außenministerium zu in- stallieren seien. Es sollen auch noch einige andere Festnahmen erfolgt sein. Unterdessen ist in Amman der Sonder- beauftragte der Vereinten Nationen, Pier Spinelli, zu Besprechungen mit König Hus- sein eingetroffen. Dem Vernehmen nach will Jordanien vor die UNO gehen, falls Syrien sich weigert, die beiden anderen Attentäter auszuliefern. Hussein hatte am Dienstag vor Journalisten die Vereinigte Arabische Re- publik der„direkten Mittäterschaft“ an dem Bombenanschlag beschuldigt. Nach der Ver- haftung eines der Attentäter wollen die jordanischen Behörden nun ⁊zu bweisen suchen, daß der Mann mit Wissen von Pra- sident Gamal Abdel Nasser aus Syrien Geld und Sprengstoff erhielt. In Kairo wurde am Mittwoch jede Beteiligung an dem Attentat bestritten. Der stellvertretende Minister im Amt des Präsidenten, Abdel Kader Hatem, sagte, Hussein versuche. die Vereiniste Arabische Republik zum Sündenbock für die Schwierigkeiten seines Landes zu machen. Presse und Rundfunk erklärten in Kom- mentaren, die Wurzel aller Schwierigkeiten im Nahen Osten sei das„Bündnis“ des We- stens mit Israel. Pioniere der jordanischen Armee haben am Mittwoch im Gebäude des jordanischen Ministerpräsidentenamtes in Amman eine weitere nicht explodierte Zeitzünderbombe entdeckt. In demselben Gebäude war am Montag das Attentat verübt worden. In der Hauptstadt Amman war am Mittwoch alles ruhig, doch ziehen noch immer Militär- patrouillen durch die Straßen. Die Wachen vor den Regierungsgebäuden wurden inzwi- schen verstärkt. Die Grenze zwischen Jor- danien und Syrien, die nach dem Attentat gesperrt worden war, ist wieder geöffnet worden. Bemühungen der Bundesbank um die Sicherung der Währung noch entschlossener zu Unterstützen. Nur dann würden sich die Beiratsmitglieder in der Lage sehen, in Zukunft sich gegebenenfalls zu unpopulären Entschlüssen aufzuraffen und den Rentnern Weniger Rentenerhöhung zuzugestehen, als diese nach den bisherigen Gepflogenheiten Vielleicht erwarten. a Die Bundesregierung wird ihrerseits in ihrem SOzialbericht feststellen, daß die *. der Rentenversicherungsträger n Anlaß gibt, auf eine totale Renten- anpassung in diesem Jahr zu verzichten. Wie es in den kommenden Jahren weitergehen S0 ll, bleibt jedoch dahingestellt. Bis 1961 dönte jedenfalls endlich die versicherungs- mathematische Bilanz vorliegen, die allein Auskunft über die tatsächlichen Verhältnisse bei der Renten versicherung geben kann. Etatentwurf: 44,9 Milliarden Bonn.(eg. Eigener Bericht) Mit der neuen Rekordsumme von 44,9 Milliarden Mark schließt der Entwurf des Bundeshaus- halts für das Kalenderjahr 1961 ab, der jetzt vom Bundeskabinett verabschiedet worden ist. Dies sind rund drei Milliarden Mark mehr als im laufenden Etatjahr, wenn man das nur für ein Dreivierteljahr geltende Volu- men des Rumpfhaushalts 1960 auf ein ganzes Jahr umrechnet. Der Ordentliche Haushalt, der aus Steuereinnahmen gespeist wird, soll von 40,456 Milliarden auf 44,86 Milliarden Mark wachsen, der außerordentliche Etat Von 1,473 Milliarden auf etwa 2,1 Milliarden Mark. Vorläufig bleibt offen, wieweit der Außerordentliche Etat durch Bundesanleihen gedeckt werden kann. Allein die Verteidigungsausgaben sollen um 1,7 Milliarden auf 11,18 Milliarden Mark anwachsen. Aber auch die Sozialausgaben und die Ausgaben des Grünen Plans zugun- sten der Landwirtschaft werden vermehrt. Am 23. September soll der Bundesrat den Haushaltsplan im„ersten Durchgang“ bera- ten, am 28. September will sich der Bundes- tag mit der Materie befassen. Dabei wird Bundesfinanzminister Etzel seine Etatrede halten. 2 3 Die achte Silbermedaille für Deutschland gab es im Ringen durch den Schifferstadter Schwergewicktler Wilfried Dietrich, der in Rom zwar unbesiegt blieb, durch Unentschieden gegen den späteren Olympiasieger Bogdan (UdSSR) soie Kubat(CSR) aber sein„Konto“ so stark belastete, daß es nur zum æweiten Platz vor dem Fschechen reichte.— Unser Bild zeigt Dietrich(rechts) im Kumpf gegen den Bulgaren Kasabou, den er entscheidend bezwang. Funkbild: AP Hammarskjöld protestiert in Brüssel Im Kongo halten sich immer Leopoldville.(AP/UPI) Entgegen anders- lautenden amtlichen belgischen Meldungen haben immer noch nicht alle belgischen Truppen Kongo verlassen. UNO- General- sekretär Hammarskjöld hat am Mittwoch in scharfer Form dagegen protestiert, daß ihm von dem belgischen UNO- Delegierten Wal- ter Loridan darüber falsche Informationen gegeben worden seien. Statt daß verein- barungsgemäß alle belgischen Truppen in der Nacht zum Dienstag um Mitternacht, abgezogen gewesen seien, hätten sich auf dem Stützpunkt Kamina in Katanga immer Zwischen Gestern und Moroen Die Gewerkschaft der Eisenbahner (GdED) hat die Bundesregierung erneut auf- gefordert, den Beamten der Bundesbahn eine einmalige Gehaltszulage von 15 Prozent zu gewähren. Der Verband der Sowietzonen- Flüchtlinge hat den Bundeswohnungsbauminister gebe- ten, bei der Berechnung der Mieten sowie der Miet- und Lastenbeihilfen nach dem „Lücke- Plan“ dem grogen Nachholbedarf der Sowjetzonenflüchtlinge Rechnung zu tragen. Der Hauptvorstand der IG Bergbau und Energie beschloß, die Lohn- und Gehaltsord- nung im Kalibergbau der Bundesrepublik zum 31. Oktober zu kündigen. Es wird eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 Prozent gefordert. Das Bundesverfassungsgericht hat dem Hamburger Senat mitgeteilt, daß es der Bundesregierung zur Einlassung auf die Klageschrift Hamburgs im Fernsehstreit eine Frist bis zum 30. September 1960 gesetzt habe. Das Gericht hat der Bundesregierung erklärt:„Da das Verfahren eilbedürftig ist, wird gebeten, die Frist einzuhalten.“ Die Bundesregierung wurde vom DGB aufgefordert, ihr vorläufig eingelegtes Veto gegen die agrarpolitischen Vorschläge der EWG- Kommission zurückzuziehen. In der Berliner Kongreßhalle(Tiergar- ten) wurde die 13. Ratstagung der Liberalen Weltunion eröffnet, die mehr als 100 Dele- gierte vier Tage lang zu Beratungen über Weltpolitische Tagesfragen zusammenführt. Der DGB und die ihm angeschlossene Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forst- wirtschaft unterstützen den Plan der EWG- Kommission zur gemeinsamen europäischen Agrarpolitik, der als„Mansholt-Plan“ be- kanntgeworden ist. Der Vorsitzende der Landarbeiter gewerkschaft. Schmalz, be- dauerte, daß der Deutsche Bauernverband „und auf dessen Druck auch Vertreter der Bundesregierung neuerdings entscheidende Vorbehalte gegen den„Mansholt-Plan“ vor- gebracht und damit die Politik der EWG in eine politische Krise gebracht“ hätten. Prinz Mikasa, der jüngste Bruder des ja- panischen Kaisers, trifkft am 8. September auf Einladung des Bundespräsidenten zu einem Besuch in der Bundesrepublik ein. Der Prinz will am Religionshistorischen Kongreß in Marburg teilnehmen. Nach dem Kongreß wird er Heidelberg, Stuttgart, München und Oberammergau besuchen. Oberst Lufti Taher, der Militär-Chefzen- sor des Irak, ist zu einem Besuch in Ost- berlin eingetroffen. Alle indonesischen Studenten in Holland sind laut indonesischem Rundfunk aufge- fordert worden, wegen des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen beider Staaten ihr Studium an den holländischen Hoch- schulen aufzugeben. Das Erziehungsministe- rium in Djakarta habe die Studenten ange- wiesen, entweder die Heimreise anzutreten oder ihr Studium in anderen Ländern— etwa in Deutschland— fortzusetzen. Nach Manutschehr Eghbal, dem persi- schen Ministerpräsidenten, ist am Mittwoch auch die persische Wahlüberwachungsbe- Hörde zurückgetreten. Dieser Schritt hat die Vermutungen gestärkt, daß mit einer An- nullierung der letzten Parlamentswahlen und ihrer Wiederholung zu rechnen ist. Joaquin Balaguer, der erst vor knapp einem Monat in sein Amt eingesetzte neue Präsident der Dominikanischen Republik, hat an Rafael Truzillo, den starken Mann des Landes, appelliert, wieder die Macht zu übernehmen. Angesichts der Lage, die durch den Abbruch der diplomatischen Beziehun- gen zwischen den amerikanischen Staaten und der Dominikanischen Republik entstan- den sei, so sagte Balaguer, teile er„die öffentliche Meinung“ im Lande, das Trujillo der beste Mann sei, die Interessen des Lan- des zu vertreten. Die Schweizer Regierung hat bei der jugoslawischen Botschaft in Bern die Ab- berufung ihres Handelsattachés Stojan Zlatkovie verlangt, weil er versuchte, in der Schweiz Spionage zu treiben. Der Ausnahmezustand in Südafrika wurde in der Nacht zum Mittwoch aufgehoben. Diese Maßnahme folgte vor fünf Monaten blutigen Rassenunruhen im Lande. Das rumänische Parlament hat den Sekretär der kommunistischen Partei Ru- mäniens Gheorghe Gheorqhiu-Dej zum Lei- ter der rumänischen Delegation bei der bevorstehenden UNO- Vollversammlung er- nannt. Chrustschow wird am Freitagabend mit einem Sonderzug zu seinem überraschend angekündigten Besuch anläßlich des 60. Ge- burtstages des finnischen Staastspräsiden- ten Urho Hekkonen in Helsinki eintreffen. noch belgische Truppen auf noch fast 600 belgische Soldaten befunden. Die Pan- afrikanische Konferenz in Lec pold- Ville ist am Mittwoch mit einem„ersten und dringenden Appell an alle kongolesischen Führer“ beendet worden, die Einheit der Re- publik zu wahren. Mit ihrem Aufruf stellten sich die afrikanischen Staaten hinter die Politik Ministerpräsident Lumumbas. Sie erwähnten jedoch mit keinem Wort die Mög- lichkeit einer bewaffneten Unterstützung der Zentralregierung, auf die Lumumba gehofft Hatte; die Konferenzteilnehmer forderten den Ministerpräsidenten zu einer„offenen und loyalen Zusammenarbeit“ mit den Ver- einten Nationen auf. Der Präsident des„Bergbaustaates“ Kasai, Albert Kalondji, behaupteéete am Mittwoch, daß seine Truppen die Hauptstadt seines Staates, Bakwanga, sowie die Städte Luputa, Vanyika und Mwenabitu wiedererobert hätten. 5 Heute Entscheidung in Brüssel Brüssel.(dpa) Der belgische Ministerprä- sident Eyskens will am Donnerstag über das Schicksal seiner Regierung entscheiden. Nach einer Sondersitzung des Kabinetts und einer Audienz bei König Baudouin sagte Eyskens am Mittwochabend:„Morgen werde ich Ihnen sagen, ob ich meine Regierung umbil- den kann, um die Voraussetzung zur Ver- Wirklichung wirtschaftlicher Reformpläne zu schaffen.“ Am Nachmittag hatte der Mini- ster präsident noch angedeutet, daß er zu- rücktreten werde, wenn es ihm nicht ge- lingen sollte, sein neues Wirtschaftspro- gramm zu verwirklichen. Aenderung auch in Hessen? Wiesbaden.(dpa) Das hessische Kabinett hñat einen Gesetzentwurf zur Aenderung des Ge- meinde- und Kreiswahlgesetzes beschlossen, durch den die Einreichung von Wahlvorschlä- gen nicht im Landtag vertretener Parteien und von Wählergruppen erleichtert wird. Die Gesetzesänderung muß vom Landtag in sei- ner nächsten Sitzung am 14. September in allen drei Lesungen verabschiedet werden, um eine Verschiebung des Termins für die Kommunalwahlen(23. Oktober) zu vermei- den. Seite 2. MANNHEIMER MORGEN poLITIK Donnerstag, 1. September 1960/ Nr. 202 8 8 N 8 Fürchtet Chrustschow die Chinesen? Große Bedeutung wird von den Experten dem Umstand zugemessen, daß Sowijetruß- land in großer Zahl Sp isten aus China Zzurückzieht und vorerst keine weiteren Fach- leute in das Reich der Mitte schickt. Zumeist Handelt es sich bei diesen Rü ehrern um Kräfte, deren Arbeitsvertrag abgelaufen ist Und die nun vertragsmäßig in die Sowiet- unjon heimkehren. Wenn diese keine Ab- J6sung finden, so unter anderem deshalb, weil die Chinesen selbst eit chtig darauf be- dacht sind, alle Projekte nach Möglichkeit aus eigener Kraft zu erledigen und Ausländer nur so lange dulden, als es China an eigener Erfahrung gebricht. Auf der anderen Seite sind die Sowjetrussen, die selbst an einem großen Facharbeitermangel leiden, keines- Wegs darauf erpicht, Kräfte auszuleihen, die sie selbst dringend brauchen. Wesentlichere Bedeutung kommt schon den ideologischen Differenzen zwischen den beiden roten Nachbarn zu. Daß die chine- sischen Kommunisten der veralteten Lenin- schen Ansicht anhängen, daß imperialistische Kriege unvermeidlich seien und daß alles Gerede über eine mögliche Koexistenz zwi- schen Ost und West nichts als Vogel- Strauß- Politik sei, mag Chrustschow persönlich übel nehmen. Er hat es in dieser Hinsicht auch nicht an versteckten Andeutungen feh- len lassen, ohne daß er es bisher unternom- men hätte, die Chinesen offen der Ketzerei zu bezichtigen. Nun scheint és jedoch so, als ob die offensive Haltung Pekings den Kreml in eine ziemlich unbehagliche Situation manövrieren könnte. Angesichts der Welt- lage, der Rüstungsstärke des Westens und der ehrgeizigen Planziele der Sowjetunion, ist ein Partner, der alles auf einen Tag X anlegt, an dem er seine Widersacher mit Waffengewalt zu vernichten gedenkt, ein ziemlich unheimlicher Geselle. Zwar würde es einem Chrustschow nichts ausmachen, Wenn Mao sich eines Tages Formosa heim- holen und die lieben Verwandten in Hinter- indien eingemeinden wollte, vorausgesetzt, es Singe das ohne einen Weltkonflikt. Da aber der Kremlboß die Abwehr des Westens etwas deutlicher zu kennen glaubt als die Selbstherrlichen Asiaten, muß er fürchten, daß die Sowjetunion unrettbar in den chine- sischen Sog hineingerissen wird. Man über- sjeht in Moskau keineswegs, daß die chinesische Generallinie der Volkskommu- nen nichts anderes als die Vorbereitungs- orm eines Kriegskommunismus, der gewis- ser maßen ein modernes Sparta, eine absolute Kriegergesellschaft zum Ziel hat. Chrustschow mag es in seinen tiefsten Träumen vor solch einer Haltung grauen, dennoch kann er sich mit Peking nicht über- Werfen, denn diesen gelben Koloß als Feind zu haben, bedeutete den letzten Tag von Chrustschows Regiment. Mag es auch so sein, daß die Mehrzahl des russischen Volkes durchaus kein inneres Verhältnis zu den Chi- nesen hat, der Sturm innerhalb der bolsche- Wistischen Partei über einen solchen Solida- Titätsbruch müßhte alle stalinistischen und Sonstigen Widersacher Nikitas, und deren sind Hunderttausende zum Generalangriff mobili- sieren. Außerdem muß sich Chrustschow sa- gen, daß eine Isolierung des roten Chinas in diesem Augenblick ja geradezu herbeizwin- gen müßte, was die Kremlpolitik mit soviel Mühe zu vermeiden bestrebt ist. Alleinge- Iassen bliebe Mao Tse-tung nichts übrig als den Heldenmarsch seiner Partisanen, den er Vor Jahrzehnten ins Ungewisse hinein be- gann, zu vollenden. Nur die Hilfe der Sowjet- union rettet China vor dem Vabanque-Spiel. Ein Mann wie der britische Oppositionsfüh- rer Gaitskell hat kürzlich eine ähnliche Uber- legung ausgesprochen: Wenn die chinesischen Kommunisten isoliert würden, müßten sie Weiter auf ihrem alten Gedanken bestehen, daß Krieg unvermeidlich sei. Freilich be- fürchtet er zugleich, daß die chinesischen Vorstellungen sich negativ auf die sowieti- schepPolitik auswirken undchrustschow gegen Seine eigene These zu einer provokatorischen Haltung gegen den Westen veranlassen Könnten. Nun scheint allerdings, daß zu solcher Be- Türchtung, solange Chrustschow die Dinge in der Hand behält, kein Anlaß ist. Seine Herausforderungen haben andere Gründe Als einen chinesischen Druck. Im Gegenteil Könnte er es darauf angelegt haben, Peking durch solche Manöver zu beschwichtigen. Er demonstriert doch geradezu am laufenden Band, daß man den Westen eben auch ohne Krieg zwingen kann. Mit Recht weist eben jetzt Nehru darauf hin, daß Abrüstungs- bemühungen, so wie sie Chrustschow doch mindestens nach außen hin betreibt, doch nur einen Sinn haben, wenn man der Ansicht ist, daß ein Krieg nicht unvermeidlich ist. Frei- lich ist ja nun das Uebel dies, daß China an diesen Abrüstungsgesprächen gar nicht teil- haben kann, solange es von den Vereinten Nationen nicht anerkannt wird. Die chine- sischen Kommunisten zur Raison zu bringen, bedeutete daher in erster Linie, sie gesell- Schaftsfähig zu machen, damit sie endlich Zivile Manieren annehmen müssen. Ohne eine solche Bindung werden sie sich immer An die Wand gedrückt fühlen und ent- sprechend um sich schlagen. Auch die So- Wjets haben ihre Jakobinermütze abgesetzt und sich in den Frack geworfen, als man sie diplomatisch anerkannte. Der Westen hat davon keinen Schaden gehabt. Der Westen sollte es sich im Gegenteil im- mer deutlich machen, daß einerseits die Chinesen infolge der Tatsache, daß sie als letzte Großmacht den Weg der industriellen Revolution angetreten haben. sich in einer ungeheuren Anspannung ihrer Kräfte und ihrer Nerven befinden, daß sie isoliert augerdem ständig in der Gefahr stehen, jene Fehler zu wiederholen, die von der übrigen industriellen Welt gemacht wurden. Drittens Sollte man daran denken, daß sie diesen Weg unter besonderen Bedingungen machen. Daß daraus eine besondere Mentalität und Spezifische Komplexe entstanden sind, wird einstweilen von Chrustschow besser erkannt Als von den westlichen Diplomaten und Ex- Perten. Jedenfalls ließ er sich von den chi- nesischen Extravaganzen bisher nicht pro- vozieren, sondern hat alles getan, Meinungs- verschiedenheiten möglichst durch aktiven Beistand beizulegen. Es ist nicht anzuneh- men, daß er dieses Konzept über den Hau- ten geworfen hat. Dr. Karl Ackermann Der Bundestagswahlkampf hat schon begonnen Wer hat den längeren Atem? Spekulationen um eine Große Koalition/ Die FDP erregt sich/ Adenauer spart Pulver Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Zu früh, gefährlich früh, begann jetzt schon in den bundesdeutschen Ge- filden der Kampf um den Wähler des Jahres 1961 und um den Auftrag zur Bildung der vierten Bonner Regierung. Die letzten zwölf Monate dieser Legislaturperiode und der dritten Regierung Konrad Adenauers versprechen hart, ja aufregend zu werden. Aus mannigfaltigen Gründen. Den Startschuß gab die SPD. Mit der Nominierung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, zu ihrem Spitzenkandidaten löste sie Reaktionen vielfältiger Art aus, billigende, begrüßende, achselzuckende und schroff ablehnende. Brandt, der sich bislang des wohlwollen- den Schutzes aller politischen Kräfte der Bundesrepublik erfreute und den die Bun- desregierung selbst noch vor nicht allzu lan- ger Zeit auf eine Weltreise des guten Wil- lens für Berlin geschickt hatte, wird sich nunmehr in der rauhen Luft des erbitterten Ringens um die Macht zurechtfinden müssen. Schon wurden die Töne heftiger, rück- sichtsloser.„Der SPD-Parteirat hat die Mög- lichkeit einer Personalisierung als Ersatz für politische Aussagen genutzt“, kritisiert die FDP und bringt damit ihre Besorgnisse um eventuelle Einbrüche in ihre Wähler- Kanzler-Kandidat Willy Brandt reihen zum Ausdruck. Die seit einiger Zeit schon sichtbar gewordene allmähliche An- näherung der freien Demokraten an den ehemaligen Koalitionspartner, die CDU/CSU, erhält verstärkten Auftrieb.„Eine Partei, Chrustschows Devise: die ihre Popularität durch Verschweigen und Vertuschen ihrer politischen Vorstellungen zu steigern sucht, macht sich verdächtig. Eine Partei, die ihre Beteiligung an einer zukünftigen Regierung für so ausschlag- gebend hält, daß sie bereit ist, dafür zumin- dest bis zum Tag der Wahl Zugeständnisse an die von der CD/ CSU manipulierte öffent- liche Meinung zu machen, wird dadurch nicht glaubwürdiger“, wirft die„Freie Demokra- tische Korrespondenz“ erregt den Sozial- demokraten vor, mit denen zusammen sie in den verflossenen Jahren so häufig in der Opposition gegen Adenauers Regieren ge- standen hat. Bei den Christlichen Demokraten herrscht noch Ruhe. Aeußerlich jedenfalls. Ruhe vor dem Sturm könnte man sagen. Adenauer hält nichts davon, Wahlkämpfe zu zeitig zu beginnen. Sein Mahnwort vor der Abreise nach Cadenabbia lautet:„Das Pulver nicht zu früh verschießen“. Seine Stellung ist leichter Die Unionsparteien können sich auf das zwölfjährige Regieren im Bund berufen. Vieles, besonders aus den internationalen Begegnungen, Verhandlungen und Konfe- renzen schlägt für ihn zu Buch, während der sozialdemokratische Spitzenkandidat, Willy Brandt, dem Wähler erst darzulegen hat, Wie er sich die Sache vorstellt, wenn er ein- mal das begehrte Amt bekleiden sollte. Sehr ganaue, sehr konkrete Fragen, die bis in das Detail gehen, müssen noch in schier er- müdender Eintönigkeit zwölf Monate lang beantwortet werden. Das ist eine lange Zeit. Mancherlei Sorgen und Ueberraschungen werden schnelle Reaktionen verlangen. Immer noch hängt zudem über der deutschen Hauptstadt die Drohung Chrustschows. Sie ist noch nicht ausgestanden. Brandts Uberlegung, daß ein eventueller Notstand vielleicht sogar eine Große Koali- tion ermöglichen könnte, gehört in diesen Bereich. Das Wort hat, nach allem, was in den vergangenen Jahren geschehen ist, etwas überraschendés. Sicherlich ist auch bei den Sozialdemokraten schon darüber gesprochen worden. Aber nicht abschlie- Bend, nicht bindend. Herbert Wehner würde am liebsten für seine Partei die absolute Mehrheit nach Hause bringen. Aber das Würde erfordern, fünf bis sechs Millionen Wählerstimmen mehr erobern als 1957. Für Brandt tauchen hier zwei weitere Schwie- rigkeiten auf, die vorwiegend in den eigenen Sozialdemokratischen Reihen liegen. Er wird nach draußen hin zeigen müssen, daß es ihm gelingt, sowohl die Partei wie auch die Bun- destagsfraktion in die Hand zu bekommen. Daran wird allenthalten noch gezweifelt. Aber seine Funktion als Spitzenkandidat verlangt, daß er den Vorwurf entkräftet, nur das„Aushängeschild“ oder eine„Gallions- figur“ an des kalten, harten Herbert Weh- ners Schiff zu sein. N 5 Fall Bögler kommt vor Gericht Minister Orth: Wir wollen der politischen Sache einen Dienst erweisen Von unserem Redaktions mitglied Heinz Ki mpins ky Ludwigshafen.„Wir wollen der politischen Sache einen guten Dienst erweisen“, sagte gestern in einer Pressekonferenz der Vor- sitzende des CDU-Bezirks Pfalz, Kultus- minister Dr. Eduard Orth, als er bekannt- gab, daß sein Parteifreund und Herxheimer Bürgermeister Albert Detzel„gegen das in letzter Zeit gegen ihn inszenierte Kessel- treiben aus sozialdemokratischen Kreisen“ den Gerichtsweg beschritten hat. In einer Erklärung weist der CDU- Bezirksvorstand Pfalz, der Albert Detzel sein uneingeschränk- tes Vertrauen ausspricht, darauf hin, daß sich Gemüse braucht Zeit Hintergründige Bemerkungen/ Lobsprüche auf die Ungarn von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Moskau. Chrustschow ist nach vierwöchi- gem Urlaub offenbar mit einem klaren poli- tischen Konzept sowohl für die sowietische Außenpolitik dem Westen gegenüber wie auch für die Politik innerhalb des Ostblocks nach Moskau zurückgekehrt. Es lautet: 1. Grundsätzliches Festhalten am Gedanken der Koexistenz, 2. Förderung eines schritt- weisen wirtschaftlichen, politischen und so- zialen Reifeprozesses in den volksdemokrati- schen Ländern ohne überstürzte Maßnahme. Für denjenigen, der zwischen den Zeilen zu lesen versteht, genügen einige Bemer- kungen, die er zu Ehren des in Moskau wei- lenden ungarischen Parteisekretärs Janos Kadar fallen ließ, um aktuelle Leitmotive der sowietischen Politik herauszuspüren. Die KP Ungarns und der Sowjetunion, sagte Chrustschow, seien völlig einig in ihren An- schauungen. Dafür konzedierte der Mini- ster präsident dem ungarischen Einzelbauern ausdrücklich das Recht auf zeitweilige Selbständigkeit.„Man muß sich duldsam verhalten“, sagte er; jedes Gemüse brauche seine Reifezeit. Auf die höfliche Geste Kadars:„Die Hilfe der Sowjetmenschen für Ungarn hat ihre Früchte getragen“, entgegnete er:„Die Hilfe allein ist noch nicht alles. Man muß verstehen, sich ihrer zu bedienen.“ Diese Bemerkung ist hintergründig, weil die So- Wietunion auch anderen sozialistischen Ländern“ Hilfe gewährte. Bei den Ungarn, so wird mit Nachdruck festgestellt, habe sich die Hilfe bewährt. An einer anderen Stelle erklärte Chrust- schow:„Wir sind absolut überzeugt, daß der sozialistische Aufbau dem kapitalistischen überlegen ist. Man muß Geduld mit denen haben, die das nicht verstehen.“ Hier muß man sich fragen, auf wen Chrustschow diese Bemerkung bezieht, weil er unlängst in Bu- Kkarest alle diejenigen, die nicht an die Ver- meidbarkeit eines Krieges glaubten, also vor allem die Chinesen, damals bezichtigte, sie unterschätzten die Ueberlegenheit des sozia- listischen Systems über das kapitalistische. Mit wem soll hier Geduld geübt werden? Nixon so lieb wie Kennedy (AP) Chrustschow hat sich auf seinem Früh- stück in Moskau gegen beide Kandidaten im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf ausgesprochen.„Beide sind Lakaien des Monopolkapitals, und deshalb haben wir hier keine Wahl“, erklärte er.„Gleiche Brüder, gleiche Kappen heißt das Sprichwort.“ die ganze Ausein andersetzung an dem Stre- ben des Vorsitzenden des Pfälzischen Be- Zzirkstags, Oberregierungspräsident z. D. Franz Bögler, entzündet habe, der General- direktor der Pfalzwerke werden wollte. Detzel begründete seinerzeit als Sprecher der CDU im Bezirkstag die Ablehnung die- ses Vorhabens und führte entsprechende Gründe an. Dagegen drohten in öffentlichen Versammlungen sowohl Franz Bögler als auch sein Rechtsbeistand, Justizrat Fried- rich Wilhelm Wagner, wegen Verleumdung Klage zu erheben. „Bis heute warten wir auf diese Klage“, Sagte der Minister Orth.„Stattdessen startete die SPD- Seite Gegenvorwürfe gegen Bür- germeister Detzel, die in der Behauptung Sipfelten, Detzel habe im Leben bewiesen, daß er weder sittlich noch politisch geeignet sei, als Gralshüter der Demokratie auf- zutreten.“ Im Gegensatz zu Franz Bögler, 80, betonte der CDU- Sprecher, habe Detzel sofort den Gerichtsweg beschritten und deim Landgericht Frankenthal Klage gegen den SPD-Bundestagsabgeordneten Max Sei- ther, gegen Redaktion und Verlag des SPD- Organs„Die Freiheit“ und gegen den SPD- Bürgermeister von Annweiler, Theo Leyen decker, wegen„infamer Verdächtigungen, Verleumdungen und Beleidigungen“ ein- gereicht. Detzel will den Wahrheitsbeweis für seine Behauptungen über Bögler antreten. Wie aus der Klageschrift hervorgeht, soll Bögler nachgewiesen werden, daß er sich einen widerrechtlichen Vermögensvorteil von 30 00 OMark verschafft habe. Bögler sei mit einem Wagen der Pfalzwerke 435 000 km gefahren, wobei lediglich eine Strecke von 22 000 km im Interesse der Pfalzwerke ge- Wesen sei. Gleichzeitig habe Bögler dem Pfälzischen Bezirksverband Fahrtspesen berechnet. Die Erklärung der CDU schließt:„Die CDU Pfalz erwartet, daß nunmehr aber auch Herr Bögler im Interesse der Sauberkeit des öfkentlichen Lebens alles in seinen Kräften Stehende unternimmt, um ohne Verzögerung in einem ordentlichen Gerichtsverfahren die Wahrheit feststellen zu lassen.“ Nicht Schwank, nicht Operette- ein Trauerspiel Das Drama vom Versagen der Außenpolitik der Großmacht Amerika in Laos Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Iadien Neu Delhi. Was sich im hinterindischen Königreich Laos seit Jahren ereignet, erscheint dem ausländischen Beobachter vielfach als ein politischer Schwank, als ein Bäumchen-wechsele-dich-Spiel, das man nicht mehr ernst nehmen kann. Auch die noch immer unübersichtliche Entwieklung der letzten Tage paßt ganz in das Bild eines Operettenstaates, über dessen Schicksal die mehr oder weniger schneidigen Husaren stücke von ein paar Handvoll Soldaten entscheiden. Wie immer auch das Ergebnis des gegenwärtigen Machtkkampfes zwischen den Neutralisten und den Anhängern einer prowestlichen Politik schließlich aussehen wird, was sich in Laos heute abspielt, ist weniger ein Schwank oder eine Operette als vielmehr ein Trauerspiel, das Drama vom Versagen der Außenpolitik einer führerlos gewordenen Großmacht. Diese Großmacht, Amerika, hatte sich 1954 unter Führung ihres damaligen Außen- ministers Dulles für den aktiven Wider- stand gegen das weitere Vordringen des Kommunismus in Südostasien entschieden. Als das französische Kolonialreich in Indo- china unter dem Ansturm der kommunisti- schen Bürgerkriegsarmeen Ho Chi- mins zu- sammenbrach, wurde auf Betreiben von Dulles die Südostasiatische Verteidigungs- organisation SEATO gegründet; sie sollte verhindern, daß die Kommunisten auch nur einen Fußbreit mehr Boden gewannen, als man ihnen im Genfer Indochina-Abkommen ohnehin zugestehen mußte. Dieses Abkom- men untersagte zwar den Nachfolgestaaten des französischen Kolonialreiches— Viet- nam, Kambodscha und Laos— die Mitglied- schaft in der SEATO; aber der Verteidi- gungsauftrag der SEATO- Staaten erstreckte sich auch— und zwar in erster Linie— auf diese Länder. 5 Dieser Auftrag war sowohl militärischer, wie politischer und wirtschaftlicher Natur. Südvietnam, Kambodscha und Laos wurden ganz akut vom Kommunismus bedroht, der eine gute Ausgangsposition für seine Offen- sive in der kommunistischen Volksrepublik Nordvietnam und den beiden kommunistisch regierten nördlichen Grenzprovinzen von Laos besaß. Da ein offener militärischer An- griff zu gefährlich war, fand die Offensive in Laos als Guerillakrieg und in Vietnam in der Form von Kommando- Unternehmungen und einer großangelegten kommunistischen Agententätigkeit statt. Hätten die USA nicht sofort mit einer auherordentlich umfang- reichen Wirtschafts- und Militärhilfe in die- sen beiden Staaten das bedrohende Chaos bekämpft und sich aktiv an der Entwicklung einer staatlichen Ordnung beteiligt, wären Südvietnam und Laos sehr wahrscheinlich schnell eine Beute des Kommunismus gewor- den. Denn im Gegensatz zu den straff orga- nisierten kommunistischen Regimen fehlten hier selbst die Ansätze einer auch nur halb- Wegs funktionierenden Verwaltung, in Laos in einem noch viel katastrophaleren Ausmaße als in Vietnam. Die Laoten sind ein liebenswertes, aber politisch völlig unentwickeltes Volk, das sorg- und arglos in den Tag hineinlebt, fromm und abergläubisch im Schatten bud- dhistischer Klöster, ohne Staatsbewußtsein und ohne Kenntnis der Gefahren, die ihm vom Kommunismus drohen. Hier begann der Aufbau eines Staates buchstäblich aus dem Nichts; diese Aufgabe hat die Amerikaner bisher anderthalb Milliarden Mark gekostet, und das ist— pro Kopf der Bevölkerung ge- rechnet— die gröhßte Wirtschafts- und Militärhilfe, die von den USA irgendeinem Lande auf der Welt gewährt wurde. Daß eine solche Investierung auch ein gewisses Maß an Einflußnahme der Geldgeber bedeutet, ist selbstverständlich, zumal die Laoten in jedem Bereich ihres beginnenden staatlichen Lebens auf die praktische Hilfe erfahrener Ratgeber angewiesen waren und sind. Leider dienten die immensen Dollarbeträge eine Zeitlang vorwiegend dazu, die laotische Korruption zu finanzieren, an der auch eine Anzahl amerikanischer Ratgeber privat ver- diente; aber diese Aera ging mit der Wäh- rungsreform 1958 zu Ende, und seither haben die Amerikaner in Zusammenarbeit mit einer kleinen Gruppe von Laoten Beachtliches geleistet. Diese kleine Gruppe Laoten von Gewicht zählt nicht mehr als ein paar Dutzend Be- amte und Offiziere, doch war sie offenbar immer noch zu groß, als daß die Amerikaner übersehen konnten, was in diesem Kreise Wirklich vor sich ging. So kam es zu jenem blinden Alarm, mit dem die laotische Re- girung im vergangenen Jahr die Weltöffent- lichkeit zum Narren hielt als sie wegen einer angeblichen Bedrohung durch Nordvietnam die Vereinten Nationen um Hilfe anrief. Und nur so konnte es jetzt geschehen, daß ein 26 jähriger Fallschirmhauptmann mit einem Bataillon die übrige 30 000 Mann starke Armee und ihre Führung mattsetzte und die Bildung einer neutralisistischen Regierung erzwang, einen Kurswechsel also, der sich auch für Laos selber als verhängnisvoll er- Weisen kann. Denn für Laos gibt es nur die klare Alternative, sich mit Hilfe der Ameri- kaner gegen den Kommunismus zu wehren, oder ohne die Amerikaner in den Sog des Kommunismus zu geraten. Auf sich alleine gestellt, können sich die Laoten genau 80 Wenig behaupten, wie die Kongolesen ihren Staat zu regieren verstehen. — „Pankow handelt. Fortsetzung von Seite 1 gen Stunden jedoch wieder verringert. Bun- desbürgern, die in den Sowietsektor Berlins reisen wollten, wurde erklärt, daß sie die Sektorengrenze nur mit einer Bescheinigung des zonalen Innenministeriums überschreiten dürften. Am Zonenübergang in Helmstedt Marienborn wurden von den sowjetzonalen Behörden 15 Personenwagen mit Delegierten abgewiesen, die zur Tagung der deutschen Baptistengemeinden nach Berlin reisen woll- ten. Die zonalen Grenzbeamten erklärten, auch die Baptisten wollten an den„faschisti- schen und revanchistischen Heimattreffen“ jn Berlin teilnehmen. Der Heimkehrerverband(Vd), der, wie die Vertriebenen während des Berliner„Ta- ges der Heimat“ zu einem Kongreß zusam- menkommt, hat entschieden die Pankower Anwürfe zurückgewiesen, die die Heimat- treffen auf Westberliner Boden als„Politik der Revanchisten“ bezeichnet hatten. Der Heimkehrerverband betonte, daß sein Kon- greg trotz der zonalen Störmaßnahmen in Ruhe und Ordnung stattfinden werde. Protest der Stadtkommandanten Zu den zahlreichen Protesten gegen die soWjietzonalen Maßnahmen zählt auch die Ablehnung, mit der die westalliierten Stadt- kommandanten Berlins auf die Anordnungen Pankows reagiert haben. Die Stadtkomman- danten haben nach einer Unterredung mit Bürgermeister Brandt eine scharfe Protest- note an ihren sowjetischen Kollegen in Ost- berlin gerichtet, in der sie die Aufhebung aller Behinderungen fordern. Dadurch würde der Viermächte-Status für Berlin verletzt. Am Mittwochabend trat dann der Berliner Senat zu einer Sondersitzung zusammen, um über die Lage zu beraten, die durch die an- gedrohten und zum Teil bereits ausgeführten Repressalien Ostberlins entstanden ist. In scharfer Form wies der Berliner Se- nat die Maßnahmen der Sowjetzonen-Behör- den zurück. Die Verweigerung des Zugangs zum Ostsektor von Berlin für Bewohner der Bundesrepublik stelle einen eklatanten Rechtsbruch dar. Diese Maßnahmen stünden im Widerspruch zum Willen der Bevölkerung in West- und Ostberlin. London prüft in Ruhe London.(Wgk. Eigener Bericht) Die vom Ostzonenregime mit seiner Verhängung der Uebergangssperre für Bundegleutsche nach Ostberlin und der angedrohten Behinderung des Verkehrs mit Westberlin vom Zaun ge- brochene Berlin-Krise wird im Gegensatz zu der sensationellen Aufputschung in einem Teil der englischen Presse von der britischen Regierung vorerst mit gelassener Ruhe zur Kenntnis genommen. Das Londoner Außen- ministerium prüft sorgfältig den Wortlaut der Erklärung der Ostzonenregierung. Amt- licherseits wurde mit Nachdruck der ost- zonale Anspruch zurückgewiesen, Ostberlin sei ein Teil der Sowjetzone. Im Luftkorridor nach Berlin sei es bisher zu keinen Behinde- rungen alliierter Verkehrsflugzeuge durch sowWijetzonale Jäger gekommen. Ein Sprecher der britischen Regierung verwies auf die verschiedenen westlichen Erklärungen über den Status Berlins und die Rechte der drei Westmächte in Westberlin. Er wiederholte die auf der Berliner Außenminister-Konfe- renz von 1954 abgegebene und später ver- schiedentlich erneut bestätigte Berlin-Erklä- rung, die Sicherheit und das Wohlergehen Berlins seien Voraussetzung für den Frieden. Die Westalliierten würden jeden Angriff auf Berlin, von welcher Seite er auch komme, als einen gegen sich selbst gerichteten An- griff behandeln. Washington: Reine Propaganda Washington.(UP I) Die US-Regierung hat die Ostberliner Drohungen gegen den Ber- Iin-Verkehr am Mittwoch als„reine Propa- ganda“ zurückgewiesen. Ein Sprecher des amerikanischen Außen ministeriums erklärte, es sei nicht üblich, daß sich das Ministerium mit Propagandastellungnahmen der Sowjet- zone befasse. Der neue Schritt der Sowjet- zone mache jedoch ebenso wie vorhergegan- gene Aktionen deutlich, daß eine Gefahr für den Frieden in Berlin in den ständigen aggressiven Drohungen des Marionetten- regimes in Ostberlin liege. Europagespräche fortgesetzt Paris/ Rom.(dpa) Die Serie der zweiseiti- gen Gespräche der westeuropäischen Staats- männer über eine engere politische und wirt- schaftliche Zusammenarbeit in Europa ist am Mittwoch in Paris fortgesetzt worden. Dort traf der aus seinem Ferienaufenthalt zurück- gekehrte französische Staatspräsident de Gaulle mit dem niederländischen Regierungs- chef de Quay und Außenminister Luns zu- sammen. An dem Gespräch über die Europa- initiative de Gaulles nahmen auch der fran- 26sische Premierminister Debrèé und Außen- minister Couve de Murville teil. Ueber die Unterredung, die der belgische Aubenminister Wigny am Dienstag in Rom mit Ministerpräsident Fanfani und Außen- minister Segni hatte, wurde mitgeteilt, daß beide Länder„völlige Ubereinstimmung“ er- zielten, Die Politiker der beiden Staaten seien übereingekommen, die Entwicklung der europäischen Gemeinschaft auf der Grund- lage der gültigen Verträge fortzusetzen und in Zusammenarbeit mit den Verbündeten konkrete Lösungen für die Probleme zu suchen, die sich aus der Existenz von EWG und EFTA ergeben. Castro: SA planten Attentat Havanna.(Ap) Der kubanische Minister- Präsident Fidel Castro hat am Dienstag „Agenten des LVankee- Imperialismus“ be- schuldigt, den Versuch unternommen zu haben, das Flugzeug der kubanischen Dele- gation bei der Außenministerkonferenz der amerikanischen Staaten in San José abzu- schießen. Vor Tausenden von Menschen sagte Castro, das Komplott sei von„internatio- nalen Gangstern“ organisiert worden, die von den USA unterstützt würden. In Guate- mala hätten zwei Flugzeuge bereitgestanden, die die Sondermaschine der kubanischen Delegation nach ihrem Start in Costarica hätten abfangen sollen. Die costaricanischen Behörden hätten deshalb den Kubanern an- geraten, früher als geplant abzufliegen Der kubanische Außenminister Roa kam fünf Stunden früher als erwartet in Havanna an. Siehe auch Seite 9 JJVJVJVVJVVVSVTCCFFTEFCCCCCCCTCCFCCCCCCCCCCCTTTCC S r. 202 Bun- orlins e die gung eiten edt nalen erten schen Woll irten, histi- n“ in „Wie „Ta- sam- o wer mat- olitik Der Kon- n in 1 die die tadt- ngen man- mit test- Ost- bung ſürde gt. liner „ um an- irten hör- gangs der inten nden rung vom der nach rung ge- 2 Zu inem chen zur Ben- tlaut Amt- ost- erlin ridor de- urch cher die über drei nolte fe- ver- Klä- hen den. auf ame, An- Hat Ber- opa- des Arte, dium et- et- gan- für igen ten- eiti- lats- virt- am Dort ück- de ngs- 2u- pa- ran- zen- sche Nom zen- daß Er eien der ind- und eten 2u WG A. ter- Stag be- 2u ele- der zu- gte tio- die ate- den, hen rica hen an- Der üänf an. Nr. 202/ Donnerstag, 1. September 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MoRGEN. Seite 3 Was sonst noch geschang Der Gemäldediebstahl in Amsterdam, der seit einer Woche Oeffentlichkeit und Justiz beschäftigt und immer neue Rätsel aufgibt, soll nach neuesten Auffassungen der niederländischen Polizei nur vorgetäuscht worden sein. Der Londoner Kunsthändler Cook hatte die mit rund einer halben Mil- lion Mark in England versicherten Bilder nach Amsterdam gebracht, um sie hier ab- zusetzen. Unter den Bildern, die bei einem Einbruch in der von ihm gemieteten Woh- nung. wie er angab, gestohlen wurden, soll ein Rubens-Gemälde„Urteil des Paris“ im Werte von 400 000 Mark sein. Die Polizei nimmt jedoch an, daß er den Diebstahl sel- ber inszeniert hat. Cook wird jedoch nicht verhaftet werden, da die Verdachtsgründe kür eine strafbare Handlung nicht ausrei- chen. Die Polizei hat ihm seinen bisher ein- pehaltenen Paß ausgehändigt. * 2000 italienische Arbeiter legten sich am Dienstag auf die Eisenbahnschienen bei Pa- lestrina(Italien) und blockierten damit zwei- einhalb Stunden lang den Zugverkehr. Sie protestierten gegen die häufigen Verspätun- gen der Züge, mit denen sie täglich nach Rom fahren. Durch ihr Zuspätkommen müß- ten sie Geldstrafen bezahlen, klagten sie. Der Polizei gelang es mit Hilfe von Ver- stärkungen, die Schienen wieder freizube- kommen. * 12,6 Milliarden Dollar Löhne und Gehäl- ter zahlte die amerikanische Regierung im Geschäftsjahr 1960 ihren 2,4 Millionen An- gestellten und Arbeitern. Weitere 268 Mil- lionen Dollar wurden, wie aus einem Kon- greßgbericht hervorging, den von ihr beschäf- tigten 180 000 Ausländern gezahlt. In der Bundesrepublik werden von den amerika- nischen militärischen Behörden rund 81 000 Personen beschäftigt. * Zu einer Verbrecherjagd kam es im New Vorker Rockefeller Center, wo drei Banditen 10 000 Dollar(42 000 Mark) aus einer Bank geraubt hatten. Tausende von Passanten beobachteten die Jagd, die durch die belebten Straßen ging. Ein Rundfunk- angestellter verfolgte einen der Verbrecher zunächst anderthalb Kilometer weit zu Fuß und dann in einem Taxi, bis er einen Poli- zisten fand, der den Gangster im Lincoln Tunnel unter dem Hudson festnahm. Die beiden anderen Banditen sprangen mit ihren mit Geldscheinen gefüllten Papiertüten in ein Taxi und versuchten, zu enfkommen. Sie fuhren drei Häuserblöcke weit und stie- gen dann aus. Als einer versuchte, einen Zaun zu überklettern, schoß ihn ein Verfol- ger an. Sekunden später stolperte der Ban- dit in die Küche eines Hotels und brach ster- bend zusammen. Sein Kumpan konnte als einziger entkommen. Der größte Teil des Geldes wurde gerettet. * Drei Matrosen der Sowjetzonen-See- streitkräfte haben in diesen Tagen durch ihr schnelles Eingreifen zehn Fischer vor dem Ertrinken gerettet. Nach einem Bericht der „Lausitzer Rundschau“ hatten die Matrosen vor der Peenemündung bei Freest etwa eine Seemeile vom Festland entfernt ein geken- tertes Fischerboot gesichtet, an das sich die Verunglückten klammerten. Die Seeleute liefen sofort mit einer Barkasse zur Unfall- stelle aus und nahmen die zehn Schiffbrüchi- gen an Bord. * Eine diskrete Speisenwahl mit Menü- zeiger und Signalloch bieten vornehme englische Gaststätten neuerdings ihren Gä- sten. Die Speisekarten aus dünner weißer Pappe in Größe eines Briefbogens weisen am linken Rand einen Faden mit rotem Zei- ger auf, der sich auf ein bestimmtes Gericht einstellen läßt, indem er herauf- oder her- untergezogen wird. Vier Zentimeter unter- halb des oberen Randes befindet sich ein mit einem roten Deckel verschließbares Loch, Hält der Gast dann die Speisekarte mit diesem roten Signal in die Höhe, so weiß der Kellner, daß der Gast seine Wahl ge- trofken hat, nimmt die Karte entgegen und bestellt, was der rote Zeiger angibt. Damit wird die oft als aufdringlich empfundene Wartestellung des Kellners oder ein lautes Rufen der Gäste überflüssig. Mit dem be- stellten Gericht erhält der Gast seine Speise- karte zurück, die ein zweites, mit einer grü- nen Klappe verschliebbares Loch aufweist, das als„Zahlsignal“ bezeichnet ist. Wird die Karte mit diesem grünen Punkt empor- gehalten, so weiß die Bedienung, daß der Gast zahlen möchte. „Mildernde Umstände“ demnächst erschwert Ausschluß und Verminderung der Schuldfähigkeit/ 8 51 des Strafgesetzbuches wird reformiert Das neue Strafrecht— nunmehr im Ent- Wurf 1960 voliegend— wird Schuldstraf- recht sein. Mit dieser ethischen Fundierung distanziert es sich ausdrücklich von einem Zweckstrafrecht und Maßregelrecht totali- tärer Prägung. Das Postulat der Willens- freiheit ist für das Schuldstrafrecht eine notwendige Grundlage, Nur dem„zurech- nungsfähigen“ Menschen ist ein freier Wille eigen, nur er kann schuldfähig sein, so daß Zurechnungsfähigkeit gleich Schuldfähigkeit Sein muß. Der— auch von Laien viel zitierte— § 51 des geltenden Strafgesetzbuches, der die sogenannten„mildernden Umstände“ ent- hält, geht vom Begriff der Zurechnungs- fähigkeit aus. Zurechnungsfähigkeit ist die Fähigkeit, einen bestimmten Tatbestand des Strafgesetzbuches zur Tatzeit rechtswidrig und schuldhaft zu verwirklichen(formelle Zurechnungsfähigkeit), zum anderen aber die seelische Fähigkeit, das Unrecht der Tat zum gegebenen Zeitpunkt einzusehen und dieser Einsicht entsprechend die rechts- widrige Tat zu unterlassen(materielle Zu- rechnungsfähigkeit). Die Zurechnungsfähig- keit wird— auch im geltenden Recht— in die Einsichts- und die Steuerungsfähigkeit gegliedert. Die wissenschaftliche Haltbar- keit dieser Aufgliederung ist im Rahmen der Strafrechtsreform von der Deutschen Ge- sellschaft für Psychiatrie und Nervenheil- kunde, der Deutschen Gesellschaft für ge- richtliche und soziale Medizin und der Deutschen Gesellschaft für Psychologie gut- achtlich bestätigt worden. Nicht immer handelt es sich bei den Zu- ständen, die die Einsichts- und Steuerungs- fähigkeit beeinträchtigen, um somatische, stets aber um psychische Anomalien. Der Entwurf für das neue Strafgesetzbuch be- nutzt den Begriff„seelische Störungen“. „Seele“ wird als Uebersetzung des griechi- schen„Psyche“ im Sinne der Psychiatrie ver- wendet und soll als erweiterter Begriff den Allzu intellektuell bestimmten„Geist“ und das zu emotionale„Gemüt“ umfassen. In die „Störungen“ sollen auch angeborene Ano- malien einbezogen werden können. Das geltende Strafrecht beschränkt sich in seinen Paragraphen 51 und 55 auf eng intellektuell gekennzeichnete Störungen: Be- wußtseinsstörung, krankhafte Störung der Geistestätigkeit, Geistesschwäche und gei- stige Entwicklungshemmung bei Taubstumm- heit. Die viel beklagte unglückliche Fassung des 8 51 wird das neue Strafgesetzbuch nicht mehr übernehmen. Die Paragraphen 24 und 25 des Entwurfs 1960, die sich mit der Schuldfähigkeit beschäftigen, haben folgen- den Wortlaut: 8 24„Ohne Schuld handelt, wer zur Zeit der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer ihr gleichwertigen Bewußtseinsstörung oder wegen Schwach- sinns unfähig ist, das Unrecht der Tat ein- zusehen oder nach dieser Einsicht zu han- deln.“ 8 25„Ist die Fähigkeit des Täters, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln, zur Zeit der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer ihr gleichwertigen Bewußtseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schwe- ren anderen seelischen Abartigkeit erheb- lich vermindert, so kann die Strafe nach S 64, I gemildert werden.“ Es werden jetzt— auch abweichend von den Entwürfen aus den Jahren 1956 und 1959— unterschieden: die krankhafte seeli- sche Störung, die ihr gleichwertige Bewußt seinsstörung und die seelische Abartigkeit. Von den seelischen Abartigkeiten wird eine Unterart, der Schwachsinn, besonders aufge- führt. Der Begriff„seelische Störungen“ ist gewollt undeutlich und soll das Gesetz von der nicht einheitlichen Terminologie der Psychiatrie unabhängig machen. Bei den seelischen Störungen ist hauptsächlich an die Psychosen gedacht.„Krankhaft“ soll heißen körperlich bedingt, nachweisbar oder zumindest postulierbar und von so tief- greifender Wirkung, daß das Persönlich- keitsgefüge des Betroffenen weitgehend zer- stört(§ 24) oder doch erschüttert(8 25) ist. Bei den„gleichwertigen Bewußtseinsstö- rungen“ handelt es sich um nicht krankhafte Zustände. Es sind die sogenannten„norma- len“ Bewußtseinsstörungen wie Schlaftrun- kenheit, Erschöpfung, Uebermüdung etc. ge- meint. Sie müssen in ihrer Auswirkung auf den Betroffenen aber Krankheitswert haben. Nachdem die Rechtsprechung bisher dazu neigte, die Anwendung des 851 auf nicht krankhafte Bewußtseinsstörungen allzusehr auszudehnen, will der Entwurf diesen Be- strebungen entgegentreten. Jedoch wird die Grenze zwischen schwerer Bewußtseins- störung und Bewußtlosigkeit oft recht schwer zu ziehen sein. Bei Bewußtlosig- keit fehlt es an einem„Handeln“ im straf- rechtlichen Sinne, der Tatbestand ist nicht erfüllt und die Frage der Schuldfähigkeit garnicht erst aufzuwerfen. Der Entwurf hebt von den seelischen Abartigkeiten den Schwachsinn, der eine nicht krankhafte— das heißt nicht als Organprozeß verlaufende— Fehlanlage oder Fehlentwicklung der Intelligenz ist, ab. Schwachsinn kann so hochgradig sein, daß er eine weitgehende Zerstörung der Per- Sönlichkeit des Betroffenen bewirkt. Er kann aber auch in schwächeren Formen auftreten und geht schließlich in„normale“ Dumm- heit über. Wegen dieser verschiedenen Er- scheinungsformen erscheint der Schwach- sinn als einzige Abartigkeit sowohl im 8 24 für den Ausschluß der Schuldfähigkeit als auch im 8 25 für deren Verminderung. Die„anderen“ seelischen Abartigkeiten kommen nur für die Verminderung der Schuldfähigkeit, nicht aber für deren Aus- schluß in Frage. Auch hierin liegt wieder eine gewollte Einschränkung gegenüber der herrschenden Rechtsprechung, die schwere „andere“ Abartigkeiten teilweise auch für den Ausschluß der Schuldfähigkeit herange- zogen hat. Hierin liegt eine Ueberbewertung dieser Anomalien, die das Verantwortungs- bewußtsein schwächt und somit geeignet ist, die Kriminalität zu erhöhen. Zudem steht diese großzügige Auslegung in Widerspruch zu den überwiegenden wissenschaftlichen Meinungen. Seelische Abartigkeiten sind mehr oder weniger anhaltende Dauerab- weichungen von einer für den Durchschnitts- menschen zugrundegelegten Norm. Die Ab- artigkeiten, um die es hier geht, sind vor allem Triebanomalien und Neurosen etc. Der Entwurf für das neue Strafgesetzbuch geht erfreulicherweise davon aus, daß diese Erscheinungen grundsätzlich vom Menschen bei der ihm zumutbaren Willensanspannung im Sinne der Anforderungen der Rechtsge- gemeinschaft gesteuert und beherrscht wer- den können. Es gibt Ausnahmefälle, in denen die Steuerungsfähigkeit erheblich vermindert ist. Nur diese„schweren“ Fälle sollen künftig bei der Feststellung vermin- derter Schuldfähigkeit Berücksichtigung fin- den. Die im geltenden Recht besonders er- Wähnte geistige Entwicklungshemmung bei Taubstummheit hat der Entwurf 1960 nicht übernommen. Die 88 24 und 25 sollen dieses und ähnliche Gebrechen mit umfassen, sofern sie entsprechend als seelische Störung zu werten sind. Anne Anderson Schwere Rassenkrawalle gab es, wie wir schon ge- meldet haben, am Wo- chenende in Jacksonville, Florida, USA, wo Hun- derte von Farbigen und Weißen mit Knüppeln, Messern und Schußwaf⸗ fen Reftige Straßen- schlachten gegeneinander ausfochten. Bei den Kümpfen wurden die Wei- hen von einem Führungs- stab auf Lłus dirigiert, die mit Spruchbändern und der Flagge der ehe- maligen Südstaaten deko- riert waren. Unser A- Bild zeigt Schudrze, die nach ihrer Festnahme in der Nackt zum 29. August von Polizisten auf Waffen durchsucht werden. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wolkig mit mehrfachen Aufheiterungen. Heute noch ver- einzelt, morgen kaum noch Schauer. Etwas wärmer. Nachmittagstemperaturen auf 18 bis 21 Grad ansteigend. Nachts frisch mit Früh- temperaturen zwischen 10 und 12 Grad. Schwacher Wind aus westlichen, später süd- lichen Richtungen. Sonnenaufgang: 5.41 Uhr. Sonnenuntergang: 19.08 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18 Grad. Vorhersage- Harte för 1. 0- Uhr. 15 Folerlufß,* 25 5 Stockholm; E„ 5 Jö ibeebes . 2 2 8182 245 Pegelstand vom 31. August Rhein: Maxau 534(—); Mannheim 389 (—2); Worms 304(4); Caub 277(8). Neckar: Plochingen 126(—); Gundelsheim 163(—3); Mannheim 384(). Schimpansin stahl ein fünf Monate altes Baby Die plötzlich erwachten und an der fal- schen Stelle angewandten Mutterinstinkte haben der Schimpansin Mileva aus dem 200 von Skoplje, der Hauptstadt von Mazedonien in Südjugoslawien, den Tod gebracht. Mileva hatte ein fünf Monate altes Baby aus seinem Wagen gestohlen und mußte erschossen Werden. Zwei Jahre lang hatte Mileva allein in ihrem Käfig gelebt und in der letzten Zeit wiederholt Anzeichen von Unruhe gezeigt. Mehrfach riß sie aus ihrer Behausung aus, und bei einer dieser Exkursionen hatte sie sich sogar in ein Kinderzimmer geschlichen und sich zu den schlafenden Kindern ins Bett gelegt. Am Montag war sie freigelassen worden, um ein wenig mit den Kindern im Zoo zu spielen. Nach Angaben von Zeugen benahm sie sich dabei sehr zurückhaltend, und erst als ein Wärter sie in ihren Käfig zurückbringen wollte, wurde die Schimpan- sendame böse. Sie big den Wärter in die Hand und entwich. Mehrere Stunden später, gegen Abend, besuchte der Elektriker Mitko Petrov mit seinem älteren Sohn und seiner fünf Monate alten Tochter Elisabeth den Tiergarten. Als Mitko den Kinderwagen mit Elisabeth nur einen kurzen Augenblick allein ließ, um seinen Sohn herbeizuholen, tauchte Plötzlich Mileva aus dem Gebüsch auf, rig das Baby an sich und kletterte mit ihm im Arm mit wahrhaft affenartiger Geschwindig- keit auf einen nahezu 20 Meter hohen Baum. Die Feuerwehr und Polizisten waren kurze Zeit später mit Leitern zur Stelle, um nach der Schimpansin zu suchen, die sich der lange ersehnten Anwendung ihres Muttertriebes erfreute. Nach einer Stunde bangen Wartens, in deren Verlauf Zoowärter und Feuerwehr- leute Mileva gütlich zuredeten, warf die Schimpansin plötzlich das geraubte Baby vom Baum in das aufgespannte Sprungtuch, kletterte vom Baum herunter und trottete auf ihren Käfig zu. Die kleine Elisabeth wurde unterdessen bewußtlos und mit klei- neren Verletzungen in ein Krankenhaus ein- geliefert. Vor ihrer Käfigtür änderte die Schimpansin ihre Absicht, drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit. Prei Stunden später wurde sie gestellt und er- schossen. Auf europäischen Straßen und Schienen EWG- verkehr muß harmonisiert werden/ Freie Fahrt durch den Kontinent Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) braucht ein Verkehrsnetz, das nicht nur den Anforderungen des Verkehrs inner- halb der Gemeinschaft jetzt und in Zukunft gewachsen ist, sondern auch die harmonische Entwicklung des Warenaustausches und die Erschließung der einzelnen sozialökonomi- schen Gebietseinheiten fördern kann. So heißt es in einem Gesamtplan der EWG für den Ausbau der Straßen, Eisenbahnen und Binnenschiffahrtsstraßen der sechs Partner- staaten. Innerhalb der EWG soll es prak- tisch nur ein einziges Binnenverkehrsnetz geben, dessen nationale Zweige gut aufein- ander abgestimmt sind. Für das Funktionie- ren des Gemeinsamen Marktes genüge es nicht, wenn die einzelnen Verkehrsnetze nebeneinander oder sogar, wie es die Ent- wicklung in der Vergangenheit mit sich brachte, gegeneinander bestehen bleiben. Sieht man sich die drei Karten an, die die EWG ihren Verkehrsvorschlägen ange- fügt hat, so eröffnen sich schönste euro- päische Aussichten. Auf drei- und vierspuri- Sen Fernstraßen und Autobahnen kann man von Hendaye an der spanisch- französischen Grenze über Paris— Lüttich— Köln nach Hamburg, von Bari über Neapel— Rom— Bozen— München— Frankfurt nach Ant- Werpen fahren oder den Weg über Mailand und Zürich nehmen. Dabei sollen die Alpen nicht mehr mühsam auf Paßstraßen über- quert, sondern in Tunneln schnell„unter- fahren“ werden können. Alle wichtigen europaischen Orte und Industriegebiete sind durch ein engmaschiges Netz verbunden, das von Flensburg bis Palermo und von Bor- deaux bis Triest reicht. Aehnlich sieht es bei Binnenschiffahrt und Eisenbahnen aus. So soll eine direkte Wasserverbindung von Marseille bis Bre- merhaven durchgehen. Das Eisenbahnnetz deckt sich weitgehend mit dem Straßen- plan; als wesentliche Verbesserung ist aber eine Umstellung auf elektrischen und Diesel- betrieb vorgesehen. Von Hamburg bis Pa- lermo, von Passau bis Marseille sollen E-Loks schnell und rationell die Güter des Gemeinsamen Marktes befördern. Eine ver- lockend schöne Zukunftsmusik, aber die EWG- Kommission ist kein Dirigent, der dem europaischen Orchester die Einsätze an- gibt, sondern nur sozusagen ein Musiklieb- haber, der Wünsche äußern und Empfehlun- gen geben kann. So heißt es denn in der Denkschrift immer wieder:„Es wäre wün- schenswert, es wäre aufs höchste wün- schenswert, es wäre zweckmäßig, es er- scheint notwendig, es empfiehlt sich.“ In den Empfehlungen für die Bundes- republik findet man u. a. folgende Vor- schläge: bei den Eisenbahnen soll die Strecke Köln— Aachen— belgische Grenze bis 1965 elektrifiziert sein, die rechtsrheinische Strecke bis 1963, die Verbindung Homburg (Saar)— Ludwigshafen bis 1962, damit man von Paris bis Frankfurt elektrisch fahren kann. Die Strecke Hamburg— Hanau sollte pis 1965 elektrifiziert sein. Bei den Straßen sind vor allem die Anschlüsse nach den Nie- derlanden wichtig, während bei den Bin- nenwasserstraßen der Rhein-Main-Donau- kanal und die Verbindung von Maas und Rhein auf dem Programm stehen. Die europäischen Verkehrsplaner wissen, daß für diese Vorhaben wahrscheinlich eine dreistellige Milliardensumme erforderlich 1e sein wird und daß die Koordinierung zwi- schen den einzelnen Staaten noch erhebliche Schwierigkeiten macht. So hat man sich trotz jahrelanger Verhandlungen noch im- mer nicht auf die europäischen Maße für Lastkraftwagen einigen können, da sich die nationalen Interessen der Rand- und Durch- gangsländer hart im Raume stoßen. Der zeitlich frühere Anschluß eines bestimmten Industriegebietes an Verbraucherzentren ist aber von ungleich größerer wirtschaftlicher Europäer Partnerschaft Aulendorf— Conches Die vor einem Jahr vereinbarte Städte- partnerschaft zwischen der württembergi- schen Stadt Aulendorf und der französi- schen Stadt Conches in der Normandie ist am 28. August bei einem Festbankett in der Aulendorfer Stadthalle durch den Austausch von Patenschaftsurkunden vollzogen wor- den. Eine größere Reisegesellschaft aus Con- ches mit Bürgermeister Dr. Guilbaud an der Spitze war zu diesem Zweck mit dem Omnibus nach Oberschwaben gekommen. Dabei gab es ein frohes Wiedersehen mit den ersten zehn französischen Ferienkindern aus der französischen Stadt, die für 20 Tage bei Aulendorfer Familien untergebracht Waren. Die französischen Gäste wurden vom Aulendorfer Bürgermeister Kink, dem Ge- meinderat und der Bevölkerung herzlich empfangen. Die Franzosen hatten als Pa- tenschaftsgeschenk neben einer schönen Glasmalerei ein großes Paket Käse für die Insassen des Altersheims mitgebracht. Aulendorf überreichte als Erinnerungsgabe einen dreisprachigen Bildband von Würt- temberg und ein Bild des Aulendorfer Bedeutung als eine Lkw-Länge von 16,50 oder 18 Meter. Die EWG weist auf den entscheidenden Punkt hin, wenn sie als dringendste Aufgabe die Koordinierung der nationalen Pro- gramme im Interesse der großen Verbin- dungen in der Gemeinschaft bezeichnet. Die Lösung dieser Aufgabe wird nur möglich sein, wenn sich alle Länder innerhalb der EWG wirklich als eine Gemeinschaft fühlen und danach handeln. Ludwig Schröder am Werk Schlosses. Die„Völkerverständigung unter Umgehung der Diplomatie“ wie ein Vertre- ter des Landrats in seiner Glückwunsch- ansprache die Partnerschaft bezeichnete, soll zu einer immer engeren Verbindung zwischen den beiden Städten führen, die vor allem durch ständigen Schüleraustausch mit- einander in Verbindung bleiben wollen. Für das kommende Jahr ist ein Aulendorfer Gegenbesuch in Conches geplant. Raumforschungs programm angeregt Die Aufstellung eines gemeinsamen Pro- gramms für die Raumforschung und zur Untersuchung der Möglichkeiten für eine friedliche Nutzung des Weltraums regt ein Gutachten an, das dem Rechtsausschuß des Europarats vorliegt, der am Samstag zu dreitägigen Beratungen in Kopenhagen zu- sammengetreten war. Das Gutachten be- gründet die Forderung mit dem Hinweis, es sei für die Mitgliedsstaaten des Europa- rates von Wichtigkeit, eine eigene Raumfor- schung zu betreiben und aus den bereits erzielten Forschungsergebnissen Nutzen zu ziehen. Dies liege innerhalb der wirtschaft- lichen und wissenschaftlichen Möglichkeiten der meisten Mitgliedsstaaten. Das Gutach- ten erinnert an die erfolgreichen Bemühun- Sen um eine Zusammenarbeit auf anderen Forschungsgebieten wie der Kernenergie forschung. Neuer deutsch- französischer Grenzübergang Die seit ihrem Wiederaufbau nach dem Krieg für den Eisenbahnverkehr unbenutzt gebliebene Wintersdorfer Eisenbahnbrücke ist nach ihrem Umbau mit dem 27. August für den Kraftfahrzeugverkehr freigegeben. Der Grenzübergang in Wintersdorf soll für den Personenverkehr samstags und sonn- tags von 6 bis 24 Uhr und von Montag bis Freitag von 6 bis 22 Uhr geöffnet werden. Für den Warenverkehr kann die Winters- dorfer Rheinbrücke von Montag bis Frei- tag von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr benutzt werden. Diese Oeffnungs- zeiten wurden von einer deutsch-französi- schen Kommission, die auf Anregung des Rastatter Landrats, Dr. Erwin Burkhard, in Wachstumsrate Eine unabhängige Sachverständigen- gruppe befaßt sich seit einiger Zeit im Auf- trag der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) mit der Be- rechnung der möglichen jährlichen Wachs- tumsrate in den kommenden 10 bis 15 Jah- ren. Man führt sehr gründliche Unter- suchungen und Berechnungen durch, um zu ermitteln, welche Wachstumsrate bei sta- bilen Preisen unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung, der Investitionen, der industriellen und land wirtschaftlichen Kapazität möglich ist. Voraussichtlich wird der Ausschuß, in dem auch der bekannte europäische Wirtschaftssachverständige Pierre Uri vertreten ist, seinen Bericht in etwa einem Jahr vorlegen können. . Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Donnerstag, 1. September 1960/ Nr. 202 Pressekonferenz der CDU im Palàsthotel: Abgeordneter Maier zu Vorwürfen des DGB Der CDU-Bundestagsabgeordnete und DGB-Sozialsekretär ist bereit, sich zu rechtfertigen Dr. Karl Albert Müller, Vorsitzender des Kreisverbandes Mannheim der CDu, und Josef Maier, CDU-Bundestagsabgeordneter und Rechts- und Sozialsekretär im DGB, verlasen gestern im Palasthotel„Mannheimer Hof“ vor Vertretern der Mannheimer und Ludwigshafener Presse je eine Erklärung zu den Vorwürfen, die in der ordentlichen Delegierten versammlung des DGB.-Ortsausschusses am 25. Juli gegen Josef Maier wegen seiner Stimmabgabe zu zwei gesetzlichen Vorlagen im Bundestag erhoben worden waren.(Vergl.„MM“ vom 26. Juli:„DGB will richtiges Bild im richtigen Rahmen“; MM vom 28. Juli:„CDU schießt scharf gegen Ge- Werkschaftsbund“ und„MM“ vom 30. Juli:„Stellungnahme der DGB,.) Der Ab- Seordnete erklärte sich bereit— obwohl er das nicht braucht— den Ortsausschuß- Delegierten oder einem anderen Gremium des DGB„Rechenschaft“ über seine Bonner Tätigkeit zu geben. Seinen unverrückbaren Willen betonend. unterstrich Maier, daß er nach wie vor zur„Einheits gewerkschaft“ stehe. Er werde jedoch nicht zurückschrecken, gegebenenfalls bei weiteren unqualiflzierten und un- berechtigten Vorwürfen Konsequenzen zu ziehen. Der Ortsausschußvorsitzende des DGB Karl Schweizer und etliche Ortsdelegierte sind über den OTV-Sozialsekretär Josef Maier erzürnt, weil Maier in seiner Eigen- schaft als CDU-Bundestagsabgeordneter bei der Vorlage des Jugendarbeitsschutzgesetzes und der Besoldungsregelung für Beamte im Bundestag nicht nach den Wünschen des mal vergrößert sehen Sie die wein auf hren Reisen— Wanderungen und beim Sport! hora-g por., 81 30 vergütete Optik. Mittel- trieb 2 Gar., deut- 78 sches Erzeugnis nur* Anzahlung nur 15.— Eine Sensation in Preis und Qualität! Mannheims großes Sperlalhaus 0 7, 8, planken, Tel. 268 44/45 DGB stimmte. In der Ortsdelegiertenkon- ferenz machten die Gewerkschaftler vor einigen Wochen ihrem Aerger Luft und die DGB-Vertrauensmänner der Firma„Bopp und Reuter“ verstiegen sich sogar zu einem „Ausschlußantrag“ gegen Maier. Dieser An- trag wurde zurückgestellt, bis sich der Ge- Werkschaftssekretär vor einer auhßerordent- lichen Delegiertenversammlung gerechtfer- tigt habe. Zu der Versammlung kam es nicht. Josef Maier trat eine Reise nach England an, von der er erst jetzt zurückkehrte. Inzwischen hatten sich die Kreisverbände der CDU und der SpD und auch nochmals Karl Schweizer mit Erklärungen an die Presse gewandt, in der sie ihre Stand- punkte darlegten: Die CDU berief sich auf das Grundgesetz. Da heißt es klar und deut- lich:„Ein Abgeordneter darf zu keiner Zeit Wegen seiner Abstimmung oder wegen einer Aeußerung, die er im Bundestag oder in einem seiner Ausschüsse getan hat, gericht- lich oder dienstlich(was im Falle des Ge- Werkschaftssekretärs Maier in Mannheim jetzt der Fall ist) verfolgt oder sonst außer- halb des Bundestages zur Verantwortung gezogen werden“. Ein anderer Artikel be- sagt:„Die Abgeordneten. sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Wei- sungen nicht gebunden und nur ihrem Ge- wissen unterworfen.“ Die SPD stellte sich hinter die Gewerk- schaft. Sie vertrat die Ansicht, ein Aus- schluß Maiers aus dem DGB wegen„ge- Werkschaftsschädigen Verhaltens“ sei Sache der nach der Satzung des DGB zuständigen Organe. Von einer Verletzung des Grund- gesetzes könne dabei keine Rede sein. DGB- Ortsausschußvorsitzender Schweizer stieß ins gleiche Horn:„Gewiß sind die Abgeord- neten in ihren Entscheidungen nur ihrem Gewissen verpflichtet“, hieß es in seiner Er- klärung,„sie müssen sich jedoch jederzeit eine kritische Betrachtung ihres Verhaltens gefallen lassen. Das gilt auch für den Ab- geordneten Maier, zumal er als Angestellter des DGB satzungsgemäß gehalten ist, jeder- zeit für die Forderungen des DGB und da- mit für die Interessen der arbeitenden Be- völkerung einzutreten.“ Aber genau das, was seine DGB-Kolle- gen so nachdrücklich verlangen, glaubt Jo- sef Maier stets getan zu haben. In seiner gestrigen Erklärung unterstrich er: Ich bin 35 jahre Zuchthaus für Notzuchtverbrechen Militärgericht in Mannheim fand keine Gnade für Carrero „Ich bekenne mich schuldig“, erklärte der 33 Jahre alte Puertoricaner William Car- rero, zuletzt Soldat einer in Ludwigsburg stationierten Transporteinheit der US-Ar- mee, vor dem General Court des Nachschub- Kommandos der 7, Armee Uth Army Sup- port Command). Das Militärgericht tagte in Käfertal in der Funari-Kaserne. Und Car- rero war angeklagt der versuchten Not- Zucht an einem zwölfjährigen Mädchen. Eine scheußliche Sache Am 22. Juni dieses Jahres hatte das Mädchen, zusammen mit ihren jüngeren Brüdern und einem anderen achtjährigen Buben im Freibad Ludwigsburg-Hoheneck besucht. Der Vorfall begann zunächst rela- tiv harmlos. Das Mädchen und die drei Bu- ben passierten auf dem Nachhauseweg ge- rade einen haltenden amerikanischen Pkw, als ein Mann dem Mädchen die Tasche weg- rig und in gebrochenem Deutsch sagte:„Du mitfahren.“ Das Mädchen wollte die Tasche, die mittlerweile im Wagen verschwunden War, wieder zurückholen. Und da saß sie dann plötzlich drin und kam nicht mehr raus. Aber auch das sah noch harmlos aus. Die Brüder und der Schulfreund sollten ja auch noch reinkommen. Und die vier Sol- daten, die Zivil trugen, wollten ja die Kin- der nach Hause bringen. Das Mädchen hatte vor der Polizei jedenfalls erklärt, reinge- zogen in das Fahrzeug habe sie der Ameri- kaner nicht. Nur die Tasche hat er in den Wagen befördert. Unterwegs wurde sogar einmal gehalten und Cola getrunken. Dabei verließen auch zwei von den vier Amerikanern den Wa- gen. Die beiden anderen fuhren später mit den Kindern weiter. Aber nicht nach Hause, sondern raus aus der Ortschaft und auf einen Feldweg. Die Kinder bekamen es nun mit der Angst zu tun und die beiden Sol- daten, die ein kaum verständliches Kauder- Welsch sprachen, redeten fortgesetzt auf die Buben und das Mädchen ein. Keine schönen Dinge. Was die obszönen Ausdrücke anbe- langt, so schienen die Soldaten wenigstens des Deutschen mächtig zu sein. Zwischen Aeckern kam dann der Wagen zum Stehen. Carrero schleppte das Mädchen fort, warf es dann in ein Gerstenfeld und versuchtè sich an ihm in der gemeinsten und bestialisch- stel Weise zu vergehen. Die kleinen Buben in ihrer Ahnungslosigkeit waren zurückge- blieben. Bei dem anderen Amerikaner. Sie glaubten, der„Ami“ wolle mit ihrer Schwe- ster lediglich Erdbeeren holen. Wie sollten Sie auch die widerliche Absicht ahnen? Als sie aber dann die Hilfeschreie hörten, re- agierten sie prompt. Sie rannten zur Straße zurück, hielten einen deutschen Pkw-Fahrer an, der wiederum hielt noch einen Ameri- kaner an— und ab gings zum Tatort. Als die Autos nahten, ließ Carrero von dem sich heftig wehrenden Mädchen ab und ver- schwand mit seinem Begleiter. Nicht sehr Weit. Der Wagen fuhr nämlich in einen Graben, beide wurden verletzt. In der Ka- serne noch erzählten sie ihrem Captain, sie hätten mit Deutschen Streit gehabt und ihr Wagen sei gestohlen worden. Nur ließ sich diese Version nicht allzu lange aufrecht- erhalten. Vor dem Militärgericht war Carrero ge- ständig, bekannte sich zu seiner Schuld. Das Gericht konnte also auf Zeugen verzichten. Und es urteilte hart— weit über dem Straf- maß, das bei deutschen Gerichten üblich Wäre: 35 Jahre Zuchthaus(confinement at hard labor), unehrenhafter Ausschluß aus der Armee und Verlust aller Zahlungen. Car- reros versierter Verteidiger, Rechtsanwalt Irving Lehrich konnte daran nichts mehr ändern, auch die späte Reue des Angeklag- ten half nicht viel D. Pr darüber erfreut, daß ich im Bundestagsaus- schuß für Arbeit Gelegenheit hatte, gerade an der Entstehung dieses Gesetzes(gemeint ist das Jugendarbeitsschutzgesetz) tatkräftig mitzuarbeiten. Gewiß hätte auch ich die eine oder andere Frage vielleicht etwas anders geregelt. Aber schließlich und endlich galt es bei der Beratung und Verabschiedung des Gesetzes nicht nur gewerkschaftspoliti- sche Interessen, sondern auch allgemeine sozial- und wirtschaftspolitische Gesichts- punkte zu berücksichtigen. Es gehört nun einmal zur parlamentarischen Derokratie, daß man mit seiner Auffassung nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen und den „Alles-oder-Nichts“-Standpunkt vertreten kann. Ein verantwortlicher Politiker muß alle Gegebenheiten beachten und das Wohl des ganzen Volkes berücksichtigen.“ Und Weiter:„Die Bereitschaft zu einem echten Kompromiß in der parlamentarischen Arbeit wird von jedem echten Demokraten nur be- grüßt werden“, wies Josef Maier seine DGB-Kollegen zurecht.„Die Diktatur hin- gegen“, so warnte er sie,„kennt solche Kompromisse nicht. Die Rechnung für diese Kompromißlosigkeit muß dann aber auch das ganze Volk bezahlen.“ In seiner Erklärung stellt MdB Maier weiter fest, daß der Vorschlag zum Arbeits- jugendschutzgesetz, dem er seine Stimme gab, der wirklich schutzbedürftigen Jugend besser diene, alsdder Vorschlag, den die SPD (und die Gewerkschaften) auf ihren Schild hoben. Den Vorwurf einiger Mannheimer DGB- Delegierter, er habe der„Kinder- arbeit“ zugestimmt, bezeichnete Maier als völlig unberechtigt; dieser Vorwurf könne nur den Sinn haben, ihn in seiner Tätigkeit Als Abgeordneten zu diffamieren. MdB Maier erhob nun seinerseits in sei- ner gestrigen Erklärung Vorwürfe gegen den DB und die SPD:„Mir aber will scheinen“, erklärte er,„daß diese Aktion von Sozial- demokraten im DGB die Absicht erkennen läßzt, kein Mittel zu scheuen, um politisch Andersdenkende im DGB in den Augen der Mitglieder und in den Augen der Oeffent- lichkeit herunter zusetzen. Dieses Bemühen“, so behauptet Maier,„ist bekanntlich nicht auf Mannbeim beschränkt“. Seit Herbert Wehner im Bundesvorstand der Sp die Be- triebsgruppen- und Gewerkschaftsarbeit übernommen habe, behauptet Maier weiter, müsse festgestellt werden, daß der Gedanke der Einheitsgewerkschaft, zu dem er sich immer bekannt habe, in zunehmendem Maße Schaden erleide. Maier macht sich dann zum Sprecher aller„christlichen Gewerkschaftler“ und beteuert:„Wir müssen leider feststellen, daß unser ehrliches Bemühen um die Erhal- tung der Einheitsgewerkschaft von den Sozialdemokraten im DGB in keiner Weise honoriert worden ist. Im Gegenteil, wir müs- sen feststellen, daß in der SpD Kräfte am Werk sind, die nur ein Ziel kennen, den DGB zu einer ausschließlichen sozial- demokratischen Richtungs gewerkschaft zu machen.“ Es sei höeliste Zeit zu Hiflsicht und Umkehr“. f 8 8 5 Zuvor hatte sich CDU Kreisvobsftzender Dr. Müller in einer eigenen Erklärung vor allem mit der SPD- Presseerklärung vom 27. Juli auseinandergesetzt. Sie enthielt Vor- Würfe gegen die Bundesregierung und den Bundeskanzler bezüglich der Pressefreiheit und des Fernsehens.„Wir können nicht ver- stehen“, erklärte Dr. Müller gestern hierzu, „daß gewisse ‚Gralshüter der Freiheit“ sich so stark für die Erhaltung eines Monopols im Fernsehen einsetzen.“ Zur Beeinträch- tigung der Pressefreiheit durch die Bundes- regierung, sagte Dr. Müller:„Diesem Vor- wurf fehlt jede, aber auch jede Grundlage“. Sto Eiskremfabrikation: Ein Rundgefrierer liefert jede Stunde 10 000 Portionen Bild: Bohnert und Neusch Die größte Eiskremfabrik des Kontinents Gestern in Heppenheim offizielle Eröffnung mit Innenminister Schneider In diesem Jahr stehen 18 000 deutsche Kühe ausschließlich im Dienst der Eiskrem- herstellung. Diese erstaunliche Zahl errech- nete die Marketing-Abteilung(zu deutsch Marktforschung) der Langenese-Eiskrem- fabrik, die gestern in Heppenheim an der Bergstraße das„größte und modernste Werk dieser Art auf dem Kontinent eröffnete. Be- eindruckt von dieser volks wirtschaftlichen Bedeutung der Eiskremfabrikation hatten für den offiziellen Festakt über 200 Ehren- gäste ihren Besuch angesagt, darunter sogar der hessische Innenminister Schneider, der Darmstadter Regierungspräsident Arnoul und„einige Herren aus Bonn“, Die 1936 gegründete Langenese-Eiskrem. fabrik, eine 100-Pprozentige Tochter des Uni- lever-Konzerns(Sanella, Sunlicht et.), er- oberte sich erst in den letzten Jahren Süd- deutschland als Absatzgebiet. Sie beurteilt dort ihre Chancen offenbar so optimistisch, daß sie ein Werk aufbaute, das an Größe und Kapazität die Hamburger Stammfabrik übertrifkt. Heppenheim wurde als Standort gewählt, weil die hessische Regierung für den Landkreis Bergstraße als südliche Bastion des Landes große Unterstützung ge- währte, weil man auf das noch nicht erschöpfte Reservoir an Arbeitskräften in den Oden- wäld- Randgebieten baute und weil auch die Verkehrslage(Autobahn- Anschluß Bens- heim) recht günstig ist. Bereits vor zwei Jahren wurde mit dem Bau der Fabrik(27 Mill. DM) auf einem 100 000-àm-Gelände begonnen. Die Produk- tion lief rechtzeitig für die Saison im April an, aber erst jetzt ist das Werk soweit fertig, daß es der Oeffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Zwischen den Werkgebäuden sprießt saftig grüner Rasen, die durchweg aus nicht- rostendem Stahl geformten riesigen Kessel und Rohrleitungen blinken fleckenlos, wäh- rend das Personal— etwa 650 Beschäftigte — in blütenweißen Arbeitsmänteln, eben- solchen Gummistiefeln und Kopfhauben in Terminkalender Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt: Wegen Betriebsferien im„Schwarzwälder Hof“ fällt die September- Versammlung aus. DGB— Ortsausschuß Mannheim, Frauen- sekretariat: 1. September, 19.30 Uhr, Gewerk- schaftshaus(Saah), Lichtbildervortrag von Gisel- heid Lesch, Karlsruhe,„Das Ix I der Hausfrau“. Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim er- öfknet seine Spielsaison am 1. September um 20 Uhr im Albert-Schweitzer-Haus, L 2, mit dem Lustspiel„Selbst Shakespeare hat nicht immer recht“. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschasten Mitteldeutsch- lands: 1. September, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rat- haus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Mannheimer Liedertafel: Wiederbeginn der Proben für Doppelquartett und Männerchor am 1. September, für Orchester am 2. September, für Frauenchor am 5. September. Wir gratulieren: Emilie Friedrich, Mann- heim- Waldhof, Weizenstraße 1(früher J 7, 20), vollendet das 75. Lebensjahr. Max Glaser be- geht bei Jus et Justitia— Kasko-Versicherungs- Gesellschaft auf Gegenseitigkeit— Mannheim, Luisenring 15, 50. Berufsjubiläum. Direktor Artur Matthes kann auf eine 25jährige Tätig- keit bei Firma DEA Brennstoffhandel Gmb., Mannheim, C 8, 9, zurückblicken. Otto Schmitt, Mannheim, J 5, 15, wurde 80 Jahre alt. dem fast vollautomatisierten Betrieb nach dem Rechten sieht. Sauberkeit und Hygiene regieren dikta- torisch. Mit Stolz verkünden die Techniker, daß während der ganzen Produktion die Eis. krem von keiner„nackten Hand“ berührt Wird. Es genügt dort die Lochkarte für Vanille- Eis in eine elektrische Kommando-Appara- tur zu stecken; sie besorgt die genaue Mischung(Milch, Butter, Geschmackszu- sätze) ohne menschliches Zutun. je Firma Langenese nahm die Eröff- nung ihres Werkes zum Anlaß, um in einer Pressekonferenz Journalisten aus dem ge- samten Bundesgebiet über die„Entwicklung duf dem deutschen Eiskrem-Markt“ zu unterrichten. Die Industrieproduktion be- läuft sich etwa auf 50 000 000 Liter Speise- Eis. Etwa die gleiche Menge wird„hand- Wwerklich“(in Eissalons, Kondidoreien usw.) hergestellt. Die Industrieproduktion stieg 1960 um 25 Prozent trotz des schlechten Sommers. In Deutschland werden pro Kopf 0,9 Liter Eis pro Jahr verzehrt, in Dänemark drei Liter, in England neun Liter, in Ame- rika gar 20 Liter. Die deutsche Eiskrem- In- dustrie versucht nun, neue Verbraucherge⸗ Wohnheiten zu schaffen. Während Kinder bislang mit„Matsch am Paddel“(Eis am Stiel) Vergnügen Hatten, soll nun auch der letzte Greis durch Happen, Becher und Haushaltspackungen zum„hemmungslosen Eiskrem-Esser“ erzogen werden. Mac Geistlicher Rat Waldvogel Wird 80 Jahre alt Vielen Mannheimern ist der ehemalige Studienprofessor am Karl-Friedrich-Gym- nasium noch in guter Erinnerung. Der ge- bürtige Schwarzwälder kam 1909 als junger Kaplan an die Herz-Jesu- Gemeinde in der Neckarstadt. Sechs Jahre später wurde er ernhaus D 4. Dort Wirkte er neben seiner Lehrtätigkeit bis 1943 als Vorstand der Niederbronner Schwe- stern in Mannheim. Seiner Persönlichkeit und seiner großen Aktivität verdanken besonders die Mann- heimer Vereine viel. Als langjähriger Vor- sitzender des Akademikervereins holte er manchen bedeutenden Referenten nach Mannheim. Der Kaufmanns-Verein„Colum- bus“ ernannte den 79jährigen im vergange- nen Herbst zum Ehrensenator. Heute lebt der wegen seines Humors und seiner Freundlichkeit überall beliebte Geistliche in Bad Dürrheim im Schwarzwald. do Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Glücklich sein im schönen Heim“ des Kaufhauses VETTER, Mann- heim, N 7, Kunststraße, bei. neee Schluß mit der Chemie in der Nahrung? Es ist der Wissenschaft zu danken, daß sie die Offent- ist— also nicht künstlich gehärtet wurde! lichkeit in den letzten Jahren darüber aufgeklärt hat, was teilweise mit unserer Nahrung geschieht! Uberall fordern die Ernährungsfachleute mit Recht: Gesunde Nahrung! Natürliche Nahrung! Das Reformhaus ist für jeden da, um naturnah zu leben! Nur das Reformhaus bietet Ihnen Eden die wertvolle Pflanzenmargarine. Eden- Pflanzenmargarine enthält pflanzliches Fett, das voll biologisch wirksam hr Reformhaus bietet ihnen Eden— so gesund wie die Natur selbst! nur reines. Das ist der Unterschied, auf den Sie künftig achten sollten, wenn Sie Fett einkaufen. Eden wird aus- schließlich hergestellt aus reinen Nußölen, Sonnen- blumenöl und biologisch wertvollen Zutaten(vor allem naturbelassenem Weizenkeimöh. Eden enthält nur pflanzliches Fett- und zwar pflanzliches Fett, das nicht künstlich gehärtet ist. Schon um Eden allein lohnt sich der Weg zum Reformhaus. Eden ist der erste Schritt zur richtigen, naturgemäßen Heute noch Eden besorgen- Eden Pflanzenmargarine in jedem Reformhaus! Ernährung Ihrer Familie. Eden hilft Ihnen besser. freier und natürlicher zu leben! Mit Eden auf der Sonnenseite des Lebens! Eden ist reine, unverfälschte Pflanzenmargarine frei von Konservierungs-, Farb- und Aromastoffen. Eden enthält in reichem Maße die mehrfach unge- sättigten Fettsäuren, die so wichtig zur Bio- Oxydation in den Zellen(innere Zellatmung) sind. Kein Chole- sterin, kein Kochsalz. Eden versorgt Sie mit den Vita- minen A. D. E. F und den Wirkstoffen edler Pflanzenöle. Arzten und wissenschaftlich interessierten Laien übersenden wir gern die hochinteressante Schrift: Sklerose als Fettproblem“ Eden- Waren GmbH, Bad Soden/ Ts. b n. 202 lige m- ge- ger der er ort bis WE. gen nun- or- er ach im- ge- lebt iner in ein nen n- Nr. 202/ Donnerstag, 1. September 1980 MAKNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN 12 MANNHEIMER MORGEN Seite 5 — a Schmuckgiebel der Gartenstadtgenossenschaft in der Nürburgstraße Bild: Robert Häusser Kaufhalle eröffnet heute Erweiterungsbau Nach Umbau des Cafés Kossenhaschen jetzt 2000 qm Verkaufsfläche „EHAPE“ hieß das erste Einheitspreis- Verkaufsgeschäft, das vor 34 Jahren nach eingehendem Studium amerikanischer Vor- pilder von der Leonhard Tietz- Aktiengesell- schaft— heute Kaufhof-AGd— in Föln gegründet wurde. Damit begann die Ent- wicklung einer damals für Deutschland neu- artigen Betriebsform von ständig ansteigen- der volks wirtschaftlicher Bedeutung, in der durch kluge Kalkulation und rationelle Geschäftsführung breiten Käuferschichten eine große Warenauswahl zu vorteilhaften Preisen angeboten wurde. Heute gibt es in der Bundesrepublik 55 Filialen der Kauf- halle mit 7 500 Mitarbeitern, darunter 4500 Verkäuferinnen. Eine dieser Filialen ist die Zweigstelle in Mannheim, deren Erwei- terungsbau an den Planken heute festlich eröffnet wird. Die Verkaufsfläche wuchs von etwas über 500 qm der früheren Filiale auf über 2 000 qm nach dem Umbau an. Die ge- schäftliche Transaktion, die diesem Umbau zugrunde lag, erfüllte allerdings viele Mann- heimer ein wenig mit Wehmut. Sind es doch die ehemaligen Räume des traditionsreichen Cafés Kossenhaschen, die dafür erworben wurden. Daß es heute in seiner alten Form nicht mehr existiert, ist zweifellos ein Ver- lust für die Stadt, auch wenn der Erwei- terungsbau der Kaufhalle andererseits als Bereicherung des Einkaufszentrums Mann- heim angesehen werden darf. Die erste Kaufhalle in Mannheim wurde bereits am 21. Januar 1927 eröffnet. Nachdem sie durch Fliegerangriffe im Juni 1943 zer- stört wurde, konnte im Februar 1946 eine neue Kaufhalle eingerichtet werden.„Dieses Haus genügte mit der fortschreitenden wirt- schaftlichen Entwicklung schon bald nicht mehr den Ansprüchen“, stellte gestern Dr. Stoppel von der Verkaufsleitung der Kaufhallen-Zentrale in Köln während einer Pressebesichtigung fest. Aus diesem Grunde wurde die Filiale im Oktober 1959 geschlos- sen und an ihren jetzigen Platz verlegt., Die Weiterhin gute Entwicklung dieser Filiale in guter Geschäftslage Mannheims recht- fertigte den Bau eines erweiterten Geschäfts an der gleichen Stelle“. Die Länge der Schaufenster an den Planken und an der Turnerstraße beträgt zusammen rund 50 Meter. Das gesamte Erd- geschoß dient als Verkaufsraum. Dort be- kinden sich die Textilabteilungen einschließ- lich der Damen- und Kinderkonfektion, die Warengruppe„Verschiedener Bedarf“, Le- derwaren, Toiletteartikel, Spielwaren. Im ersten Obergeschoß findet man neben Haus- rat aller Art eine Lebensmittelabteilung, die ganz auf Selbstbedienung abgestellt und mit modernsten technischen Hilfsmitteln aus- gestattet ist. Besonderer„Clou“ ist hier die Imbig-Ecke, die als„Schnellverzehr-Abtei- lung“ eingerichtet wurde. Wie die Mann- heimer Pressevertreter gestern erfuhren, kann die Küche 600 Essen im Schnellbetrieb zubereiten und servieren. Ein Blick auf die Speisekarte überzeugt von der scharfen Kal- kulation, mit der dort gearbeitet wird. Während ihres Besuches konnten sich die Mannheimer Pressevertreter auch von der Hygiene und Sorgfalt beeindrucken lassen, mit der im Kellergeschoß in besonderen Kühl- und Vorkühlräumen Wurst, Fleisch- waren und Käse in Registrier waagen ab- gewogen, luftdicht verpackt und gebrauchs- frisch gelagert werden, Reservelager sorgen dafür, daß selbst bei größter Nachfrage alle Kundenwiinsche befriedigt werden können. Das gesamte Gebäude ist an das städtische Fernheizwerk angeschlossen. Die Verkaufs- räume werden über Klimageräte beheizt, die im Sommer zur Kühlung verwendet wer- den können. K. Der Traum vom Häuschen mit Garten Gartenstadt- Genossenschaft feiert Geburtstag Reich bebilderte Broschüre erzählt die Geschichte der Mannheimer Wohnungsbau-Pioniere Vor 50 Jahren, genau am 26. August 1910, gründeten 39 Mannheimer Bürger in der „Zentralhalle“(späterer Rodensteiner) in Qu 2, 16 die Gartenstadt- Genossenschaft Mannheim eGmbH. Die 39 Gründungsmitglieder hatten sich die Aufgabe gestellt, dem damaligen Wohnungselend vieler Arbeiter, die in häßlichen und wenig gesunden Häuserblocks leben mußten, ein Heim mit Garten in ruhiger Lage zu bauen. Diese Häuser sollten zu einer Siedlung zusammengefügt werden. Eine aufgelockerte Bau- weise also sollten die Genossenschaftler aus den verschachtelten Hinterhöfen der Mietskasernen in den J- und H- Quadraten und in der Neckarstadt West erlösen. Und die Gartenstadt- Genossenschaft hat ihre Idee zielstrebig verwirklicht. 1914 hatten die Genossenschaftler bereits 175 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäuser in der Gartenstadt erbaut. Heute gehören der Genossenschaft und damit jedem der Mit- glieder, insgesamt 1540 Wohnungen in der hof und auch in der Innenstadt. In einer geschickt aufgemachten, 67 Seiten starken Broschüre gibt die Genossenschaft einen beinahe lückenlosen Bericht über ihre 50 jährige Geschichte. Beinahe 50 Fotografien, Graphiken und Skizzen demonstrieren das Blühen und Wachsen der Gartenstadt, des Almenhofes und Friedrichsfelds. Mit dieser Broschüre sollen vor allem die 1657 neuen Genossenschaftsmitglieder, die seit 1950 bei- getreten sind, über die Anfänge und Ziele der Gartenstadt- Genossenschaft informiert werden. In einem Absatz dieses Heftes, der der Entstehung der Gartenstädte gewidmet ist, wird erwähnt, daß die Idee von der Garten- Aus dem Polizeibericht: Ioter lag auf der Straße Herzschlag vor dem Friedhof In den Nachmittagstunden fanden Stra- Benpassanten in der Nähe des Feudenheimer Friedhofs einen alten Mann leblos am Boden liegend. Ein herbeigerufener Arzt stellte fest, daß der Mann, ein 68-jähriger Rentner aus Feudenheim, bereits tot war. Er starb ver- mutlich an einem Herzschlag. Am Vormittag war der Verstorbene noch in ärztlicher Be- handlung gewesen. Pkw ü wirft Kinderwagen um In der Freßgasse fuhr ein PRxw-Fahrer unvorsichtig rückwärts aus einer Ausfahrt heraus. Der leichtsinnige Autofahrer rammte dabei einen Kinderwagen, der gerade am Haus vorbeigeschoben wurde. Der Wagen stürzte um und das vier Monate alte Kind wurde verletzt. Dienstmädchen zog aus Eine böse Ueberraschung erlebte ein Ur- laubs-Rückkehrer, als er seine Wohnung in Neuostheim betrat. In seiner Abwesenheit hatte die Hausgehilfin„fristlos gekündigt“, nicht ohne ihr Reisegepäck aus den Bestän- den ihrer Arbeitgeber zusammenzustellen. Gemeinsam mit einer Freundin packte sie Kleider, Wein und Zigaretten in zwei Leder- koffer und verschwand Richtung Ostzone. Die Polizei war jedoch schneller. An der Zo- nengrenze schnappte sie die beiden Mädchen, die ihre Reisekosten überdies aus den in der Wohnung vorgefundenem Bargeld bestritten hatten. 6 N Kostspielige Scherze 50 DM- Schein zerstückelt Kostspielige Scherze trieb ein 26jäh- riger Arbeiter, den die Polizei wegen Volltrunkenkeit in Gewahrsum nehmen mußte. Er hatte begonnen, sein Bargeld kunstgerecht zu zerstückeln. Als dae Poli- zei eintraf, hatte er bereits einen 50-Mark- Schein verarbeitet. 0 4 5 Wohin gehen wir? Donnerstag, I. September Theater: Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr: „Liebe, und wie man sie heilt“,„Die eiserne Milde“. Filme: Planken Großes Haus:„Kriminal- tango“; Kleines Haus:„Mein Kampf“; Alster: „Ein Herr ohne Kleingeld“; Schauburg:„Ras- putin, der Dämon von Petersburg“; Scala: „Wernher von Braun“; Capitol:„Die Hand am Colt“; Alhambra:„Ein Glas Wasser“; Univer- sum:„Peter Voß der Millionendieb“; Royal: „Schrei, wenn du kannst“; Kurbel:„Fuzzys großer Trick“; Palast:„Der Totschläger“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Im Banne des blonden Sa- tans“; Abendstudio im City:„Richard III.“. Gartenstadt, in Friedrichsfeld, im Almen stadt von England aus gegangen sei. Einige Häuserzeilen der Mannheimer Gartenstadt erinnern noch an die englischen Vorbilder. In England haben nämlich nach der rapiden und schockartigen industriellen Evolution der Gründerjahre um die Jahrhundertwende und ein Jahrzehnt danach die tristesten Wohnungsverhältnisse in den Großstädten geherrscht. Dort und in Deutschland habe man seinerzeit vor allem Wert darauf ge- legt, Produktionsstätten zu schaffen, ohne genügenden Wohnraum für das stetig wach- sende Heer der Fabrikarbeiter und deren Familien zu bauen. Die wenigen akzeptablen Wohnungen, die damals gebaut wurden, waren für die meist großen Arbeiterfamilien nicht erschwinglich. Dr. Hans Kampffmeyer, ein Mitbegründer der Karlsruher Gartenstadt„Rüppurr“, trug die Gartenstadt-Idee nach Mannheim. Er fand hierorts in dem damaligen Stadtsyndi- kus Dr. Otto Moericke einen starken Ver- bündeten. Gemeinsam gewannen die beiden Gartenstadtpioniere einflußreiche Persönlich- keiten Mannheims für ihre Idee. Nach der Gründung im August 1910 warb die Genos- senschaft in einer Ausstellung in der Kunst- halle mit Bauplänen und Bebauungsskizzen kür eine Gartenstadt in Mannheim. Diese Schau wurde von vielen tausend Bürgern besucht. Die Mitgliederzahl der Genossen- schaft stieg an. Die Stadt stellte nach Verhandlungen der Genossenschaft die Südwestecke des Käfer- taler Waldes, ein 20,7 Hektar großes Gelände im Erbbaurecht zur Verfügung. In 15 Jahren sollte das Gelände bebaut sein; wenn nicht, sollte die noch nicht bebaute Fläche an die Stadt zurückfallen. Die Architekten Esch und Anke lieferten einen vorbildlichen Be- bauungsplan und im Frühjahr 1912 wurden dort die ersten 38 Drei- und Vierzimmer- wohnhäuser in Angriff genommen. Wegen der Inflation nach dem ersten Weltkrieg ent- stand aber nur der Westring mit seiner ge- mischten Reihen- und Einzel-Bebauung. Der geplante Ostring wurde nie erstellt. 1912 erwarb die Stadt Mannheim mit 100 Anteilen die Mitgliedschaft in der Garten- stadt-Genossenschaft. Die Gartenstadt wurde wie gegenwärtig die Aubuckel- Siedlung zu einem weltweit beachteten mustergültigen Komplex. Der Großherzog von Baden höchst- selbst stattete der Gartenstadt einen Besuch Ab, den die Bewohner fast als Volksfest feierten. Bis 1914 standen in der Garten- stadt 116 Wohnungen. Während der Wirt- schaftskrise Ende der zwanziger Jahre wurde dann auch die Zwangsbewirtschaf- tung der Wohnungen eingeleitet, die erst mit dem Lücke-Plan einen vorläufigen Ab- schluß fand. 1919 wurde nach einer Mieterhöhung der Grundstein zu weiteren 195 Wohnungen der Genossenschaft gelegt. 1921 wurde mit dem Bau von 50 Einfamilien-Häusern auf dem Almenhof begonnen. Architekt war Max Schmechel, Bauherr die Gartenstadt-Genos- senschaft. 1923 besaß die Genossenschaft nicht weniger als 602 Wohnungen. Doch ging man 1925 von der Gepflogenheit, nur Ein- familenhäuser zu bauen, grundsätzlich ab. Der hohen Baukosten wegen wurden Mehr- familienhäuser errichtet. Nachdem am 30. 10. 1933 die Genossenschaft zu einer„Gemein- nützigen“ laut Urkunde des Landesinnen- ministeriums geworden war, trat 1943 die Baugenossenschaft Friedrichsfeld der Gar- tenstadt-Genossenschaft mit 100 Wohnungen bei. Damaliger Bestand: 891 Wohnungen. Nach dem Kriege waren davon auf dem Almenhof, in der Gartenstadt und in Fried- richsfeld nur noch 560 Wohnungen einiger- Weiße Töhne esunde Zähne Originsſiove D 1.30 maßen intakt. Die Gebäudeschäden der Ge- nossenschaft durch Kriegseinwirkungen wurden auf beinahe 3,5 Millionen Mark ge- schätzt. Mit Hilfe von 700 000 Mark zinslosen Mit- gliederdarlehen, großzügigen Unterstützun- gen namhafter Mannheimer Industrieunter- nehmen und öffentlicnen Mitteln wurden seit dem Kriegsende in der Gartenstadt, in Wald- hof, Almenhof, Friedrichsfeld, in der Neckar- stadt-Ost, in Feudenheim und in der Innen- stadt 980 neue Wohneinheiten erstellt. 171 Garagen wurden ebenfalls gebaut. Die Ge- nossenschaft unterhält 32 Verkaufsläden und sonstige gewerblich genutzte Mieteinheiten für die Güterversorgung ihrer Mitglieder. In J 2, 21 wurde ein Verwaltungsgebäude er- richtet. Natürlich hat sich auch die ursprüngliche Idee der Gartenstadt-Bauer mit der Zeit ge- ändert: Wegen der hohen Grundstücks- und Baukosten ist es schwer geworden, Ein- familienhäuser mit Gärten zu bauen. Man will aber bei günstigerer Gelegenheit wieder auf die alte Idee zurückkommen. 100 Mitarbeiter der Genossenschaft er- reichten seit deren Gründung zweifellos be- achtliche und wertvolle Ziele. Vorstands- Vorsitzender Heinrich Altmann, Arbeits- Serichtsrat i. R. und Aufsichtsratsvorsitzender Erster Bürgermeister Dr. Ludwig Ratzel for- mulierten deutlich die Zukunftsaufgabe der Sartenstadtgenossenschaft zum Schluß der Broschüre:„Durch die Bereitstellung mög- lichst vieler, preisgünstiger, gesunder und gut ausgestatteter Wohnungen für die breite Be- völkerung können wir im Verband mit allen gleich uns gemeinnützig denkenden Woh- nungsunternehmen zu einem marktregulie- renden Faktor werden.“ No. Schulrat a. D. Richard Meyer feiert 75. Geburtstag Am 1. September begeht Oberregierungs- und Schulrat a. D. Richard Meyer in Olden- burg seinen 75. Geburtstag. Er ist mit Mann- heim besonders eng verbunden, seitdem ihm als langjährigem Vorsitzenden der Arbeits- gemeinschaft der Memelkreise in der Lands- mannschaft Ostpreußen, schon mehrmals die Aufgabe zugefallen war, die denkwür- digen Memellandtreffen in der Patenstadt an Rhein und Neckar vorzubereiten. Auch jetzt noch ist Oberregierungsrat Meyer un- ermüdlich im Iateresse seiner Landsleute tätig. Aus Anlaß seines 75. Geburtstages hat Oberbürgermeister Dr. Reschke dem Jubi- lar zugleich auch im Namen des Gemeinde- rates die herzlichsten Glückwünsche der Patenstadt Mannheim übermittelt. In diesem Schreiben heißt es u. a. „Seit der vor 7 Jahren erneuerten Paten- schaft Mannheims für das Memelland be- stehen enge und jch darf sagen freund- schaftliche Beziehungen zwischen Ihnen und der Stadt Mannheim. Ohne Thre auf- opferungsvolle und selbstlose Arbeit für Ihre memelländischen Landsleute hätte die Patenschaft nur ein leerer Rahmen bleiben müssen. Ich glaube heute sagen zu dürfen, daß es allen verantwortlich Beteiligten möglich war, in den letzten Jahren manche Nöte zu lindern und hoffe, daß die Stadt Mannheim Ihnen und allen Memelländern eine zweite Heimat geworden ist. Ich darf Ihnen bei dieser Gelegenheit auch herzlich danken für Ihr Verständnis und Vertrauen, das sie uns bei der Erfüllung unserer mit- unter nicht leichten Patenschaftsaufgaben entgegenbrachten. Wir alle wünschen sehr, daß es Ihnen bei guter Gesundheit noch lange vergönnt sein möge, Ihre Arbeit zum Wohle Ihrer Landsleute und der alten Hei- mat fortzusetzen.“ Als Geburtstagsgabe übersandte die Patenstadt Mannheim einen in der Karls- ruher Majolikamanufaktur hergestellten Kurpfalzteller. 0 . e N 0 1 Shell Benzin oder Super Shell? 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Astricht wird bekannt, daß die deutscher und niederländischer eitsbehörden, die zusammen mit n des Unilever-Konzerns in der en Grenzstadt Venlo über die der Krankheit berieten, den zur ng der„Planta“!-Margarine ver- Ugator als Erreger der„Mar- 5 ge- Krankheit“ ansehen. Dieser Emul- Sator soll aus Deutschland stammen. Emul- atoren sind Stokke, die bei der Margarine- Fabr. ion den Rohstoffen zugefügt werden, Um eine innige Verschmelzung zwischen Fett, Vier weitere Kinderlähmungs-Opfer Hamburg. Vier Menschen sind in den letzten drei Wochen in Hamburg an Kinder- jähmung gestorben. Wie die Gesundheits- behörde der Hansestadt mitteilte, handelt es sich bei den Opfern um zwei Erwachsene und zwei Kinder. Insgesamt sind seit dem 1. Januar in Hamburg 73 Personen an Kin- derlähmung erkrankt. Ehemaliger SS-Mann verhaftet Schweinfurt. Unter dem Verdacht, im g als SS-Mann in osteuropäischen Län- lern Gewalttaten begangen zu haben, ist der 39 Jahre alte Musiker Peter Blum aus Werneck bei Schweinfurt verhaftet worden. teilte die Schweinfurter Staatsanwalt t mit. Blum, der aus. Ungarn stammt, 1 t sich im Schweinfurter Landgerichts- Kri de Internationaler Aerztebund tagt Baden-Baden. Der Internationale Arzt- inmnenbund(Medical Women's International Assoeiation) veranstaltet vom 8. bis 10. Sep- er zum erstenmal auf deutschem Boden in Baden-Baden ein Treffen, in dessen Mit- telpunkt das Thema„Die Frau im Alter“ Steht. In Aachen sind am Dienstag drei Menschen nach dem Genuß von holländischer„Planta“-Margarine erkrankt. Wie das Gesundheitsamt der Stad urden bei drei Mädchen aus einer Familie die typischen Symptome festgestellt. Schon gestern war aus Emmerich am Nie- ie Erkrankung eines neunjährigen Jungen gemeldet worden, der ebenfalls hatte. Wasser und den Zutaten zu gewährleisten. Die 1958 in der Bundesrepublik epidemie- artig aufgetretene Bläschen-Krankheit und das jetzt durch den Genuß einer bestimmten Margarine-Sorte in den Niederlanden her- Vorgerufene Nesselfieber zeigen ein gleiches klinisches Krankheitsbild. Zu dieser Fest- stellung führte eine Besprechung zwischen Vertretern deutscher und niederländischer Gesundheitsbehörden und Vertretern des Unilever-Konzerns. Daraus ergebe sich, daß die in Deutschland aufgetretene„Bläschen-Krankheit“ gleich- falls auf den Genuß von Margarine zurück- zuführen ist und nicht, wie ursprünglich von deutschen Sachverständigen angenommen worden war, auf ein Virus. Es wird dabei auf eine bestimmte Art von Margarine hin- gewiesen, die 1958 auf den deutschen Markt gebracht worden war und den gleichen Bei- mischungsstoff enthielt wie der jetzt in der niederländischen Planta-Margarine verwen- dete. Seit November 1958, so wurde in einem nach den Besprechungen in Venlo heraus- gegebenen Kommunique erklärt, sei der be- treffende Stoff mit einer Ausnahme 1959. bei der sich keine nachteiligen Folgen bei den Verbrauchern eingestellt hätten, nicht mehr in Margarine verarbeitet worden. Gefährliche Banditen unschädlich gemacht Saarländische Kripo stellte bewaffnete Einbrecherbande Saarbrücken. Die saarländische Kriminal- polizei hat eine gefährliche und schwer be- Wafknete Diebesbande unschädlich gemacht. Unter dramatischen Umständen konnten, wie Regierungs- und Kriminalrat Albert Wiszin- Sky vor Journalisten mitteilte, am Montag- abend nacheinander alle vier Mitglieder der Bande festgenommen werden. Es sind ein 46- jähriger aus Ungarn stammender Schlos- ser, ein 22-jähriger aus Oberschreiberhau kommender Sowjetzonenflüchtling, ein 49 jähriger Schneider aus Dudweiler/ Saar und ein 32-jähriger Angestellter aus Saarbrük- ken. Die vier Burschen haben bereits 15 Straf- taten, vor allem Automatenberaubungen zu- gegeben, bei denen ihnen Geld, Lebensmittel und Zigaretten im Werte von etwa 20 000 Mark in die Hände gefallen waren. Sie hat- ten auch noch vorgehabt, eine Zweigstelle einer saarländischen Sparkasse zu überfallen. Das„Handwerkszeug“ der Einbrecher, Sä- gen, Brecheisen und Zangen, wurden ebenso sichergestellt, wie sieben Pistolen, die von den Burschen bei einem Einbruch in ein Saarbrücker Waffengeschäft erbeutet wor- den waren. Die Polizei hatte zuerst den Sowjetzonen- klüchtling in der Nähe des Saarbrücker Bahn- hofs aufgespürt. Als er festgenommen wer- den sollte, flüchtete er in die belebte Bahn- hofstraße. Von den Polizeibeamten wurde ein Warnschuß abgegeben, und es gelang schließlich mit Hilfe von zwei Verkehrspoli- zisten den Flüchtenden zu überwältigen und dingfest zu machen. Er hatte ein stilettar- tiges Messer bei sich. Später wurden auch die anderen drei Burschen verhaftet. Die Beamten mußten dabei schnell zupacken, da die Verbrecher durchgeladene und ungesicherte Pistolen bei sich trugen. Die drei kamen jedoch nicht mehr dazu, von den Schußwaffen Gebrauch zu machen. Es wird angenommen, daß das Diebes- quartett für 20 bis 25 weitere, noch unaufge- klärte Einbrüche in Saarbrücken und der Umgebung in Frage kommt. — Unbefriedigende therapeutische Bilanz Krebserkrankung des Magen-Darm-Kanals Karies-Bekämpfung Karlsruhe. Unter den bösartigen Organ- tumoren hat der Krebs des Magen-Darm- Kanals mit etwa 50 Prozent den größten An- teil. Bei der Behandlung dieser Krebserkran- kung sind jedoch, wie Dr. Hans W. Schreiber von der chirurgischen Universitäts- und Polyklinik Bonn auf dem 12. Deutschen Therapiekongreß in Karlsruhe mitteilte, mit den klassischen Methoden der Chirurgie und der Radiologie in zunehmendem Maße Er- folge erzielt worden. Die allgemeine thera- peutische Bilanz, sagte Dr. Schreiber, sei aber dennoch keinesfalls zufriedenstellend. Entscheidend sei es, sich um eine frühere Erfassung der bösartigen Tumore intensiver zu bemühen. Da der nicht fortgeschrittene Krebs aber keine charakteristischen Merk- male zu zeigen brauche, sondern wie eine Bagatellerkrankung erscheinen könne, sei eine frühzeitige Erkennung zuweilen schwie- rig. Die„Chirurgie im Dienste der Krebs- verhütung“ sollte der Geschwulst-Vorbeu- gung dienen. Aber auch hier enthalte die Praxis noch viele Mängel. Man sei noch weit von einem planmäßigen Vorgehen entfernt, das eine allgemeine Empfehlung gestatten könnte. Die Ansicht, daß eine Verhütung der Zahnfäule frühzeitig, möglichst schon im Säuglingsalter, einsetzen sollte, vertrat der Frankfurter Professor Dr. K. Thielemann. Dies sei allerdings nicht ganz einfach, da der Zahnarzt an Säuglinge und Kleinkinder nur Polizeibeamter stahl Fahndungsbuch Sein Schwiegervater verkaufte es an das sowjetzonale MfS Heilbronn. Das Oberlandesgericht Stutt- gart muß sich auf Antrag der Stuttgarter Generalstaatsanwaltschaft in Kürze mit einem Fall von landesverräterischem Nach- richtendienst und Verletzung der Amtsver- schwiegenheit befassen, in die ein 37 Jahre alter Polizeihauptwachtmeister aus einer Ge- meinde des Landkreises Heilbronn, ver- wickelt ist. Der Beamte, der vom Dienst sus- pendiert wurde, wird beschuldigt, im Früh- jahr 1959 aus den Diensträumen des Lan- despolizei-Kreiskommissariats Heilbronn ein Fahndungsbuch entwendet und es auf Drän- gen seines Schwiegervaters über einen Mit- telsmann für einhundert Mark an das so- Wietzonale Ministerium für Staatssicherheit (MfS) verkauft zu haben, Der Schwieger- Vater, der schon früher Beziehungen zu ost- berliner Stellen unterhalten haben soll, Wurde in Haft genommen. Die Verfehlung wurde bereits vor einigen Monaten aufge- deckt. Zur Klärung des Sachverhalts befand sich auch der Beamte zwei Wochen in Haft. Nach Auskunft der Stuttgarter General- staatsanwaltschaft ist das sowijetzonale Mini- sterium für Staatssicherheit an Fahndungs- büchern deshalb besonders interessiert, weil darin auch Personen ausgeschrieben sind, die sich politische Delikte zuschulden kommen ließen. Bei dem Buch, das der Beamte ent- wendete, habe es sich allerdings um ein älte- res Exemplar gehandelt, das die neuesten Ausschreibungen noch nicht enthielt. Da die Tat deshalb von geringerer Bedeutung sei, befasse sich mit diesem Fall nicht der Gene- ralbundesanwalt in Karlsruhe, der im all- gemeinen für Landesverrat zuständig ist, sondern das örtlich zuständige Oberlandes- gericht. Es handelt sich um den ersten Fall eines Landesverrats in Baden- Württemberg seit 1953, in den ein Polizeibeamter ver- wickelt ist. selten herankomme. Hier müßten vor allem auch Frauen- und Kinderärzte wirksam wer- den. Nach den Angaben von Professor Thie- lemann ist es in den letzten 30 Jahren mög- lich gewesen, durch die Erforschung des Vitamin- und Mineralstoffwechsels Wichtige Faktoren für die Karies-Entstehung 20 er- kennen. Freiherr von Ruffin verurteilt Lübeck. Das Lübecker Schwurgericht hat am Mittwochnachmittag den Landwirt und ehemaligen Major und Regimentskomman- deur Franz Freiherr von Ruffin wegen Tot- schlags zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Von Ruffin muß Auch die Kosten des Verfahrens tragen. Das Ge- richt fand von Ruffin für schuldig, im April 1945 in der Tschechoslowakei ohne ordent- liches Standgerichtsverfahren die Erschie- ung des Stabsfeldwebels Hubert Klügel Wegen angeblicher Fahnenflucht angeordnet zu haben. Der Staatsanwalt hatte am Diens- tag den Freispruch des Angeklagten bean- tragt, da von Ruffin sich bei der Erschießung des Stabsfeldwebels in einem unverschul' deten Rechtsirrtum befunden habe. Feuer in deutscher Werft Hamburg. In der Maschinenbauhalle der Deutschen Werft in Hamburg, eines der größten Schiffbaubetriebe des europäischen Kontinents, brach am Dienstagabend ein Feuer aus. Der rote Feuerschein loderte Weithin sichtbar über die Elbe. Von der Hamburger Feuerwehr wurden nach bisher vorliegenden Meldungen zwei Löschzüge zur Unterstützung der Werksfeuerwehr entsandt. Ueber den Umfang des Schadens wurde noch nichts bekannt. Höhere Zeitungsbezugspreise Stuttgart. Die in den letzten Jahren regel- mäßig eingetretenen Tariferhöhungen von Löhnen und Gehältern, mit verkürzter Ar- beitszeit, dazu die Weiter fortschreitenden Kosten- und Leistungssteigerungen im Pressewesen haben auch die Basis der Be- zugspreise für Tageszeitungen in Bewegung gebracht. Aus einer Uebersicht in Baden- Württemberg geht hervor, daß ein großer Teil auch kleinerer Zeitungen im Laufe des Jahres den Monatsbezugspreis von 4 DM schon erreicht oder überschritten hat. Zei- tungen mit eigenem Korrespondentennetz und eigenen politischen Redaktionen bewe— gen sich in ihren Bezugspreisen bereits zwi schen 4 und 5 DM. Es scheint sich der Be- zugspreis auf dieser Basis durchzusetzen und zu festigen. Ueberregionale Zeitungen im Bundesgebiet liegen mit ihrem Preis über der Grenze von 5 DM. n n . 8 8 *— de N Die ganze Familie 601 30 liebt Picknick zu Hause mit„Coca-Cola“ Kein Wunder, dag Picknick zu Hause für so viele Menschen eine feste, liebe Gewohnheit geworden ist. Es schmeckt eben zu gut. Ein paar herzhafte, appe- titliche Sachen, dazu köstlich-kühles „Coca-Cola“ da ist ein jeder begeistert. Probieren Sie es doch auch mal. Wir len Ihnen für Ihr nächstes Pick- empfe nick zu Hause Tomatensalat„Friesen- mädel“. Das geht fix, sieht lecker aus und schmeckt mit sprudelnd-frischem „Coca-Cola“ einfach prima. Mach mal Pause. Tomatensalat„Friesenmädel“ 500 g Tomaten abziehen und in Strei- fen schneiden, dazu 1/2 Tasse dicke, saure Sahne, etwas Essig, Salz, 125 g Krabbenfleisch, 5 EBlöffel feine Zwie⸗ belwürfel, alles gut mischen und auf Salatblättern anrichten. Vor dem Ser- vieren im Kühlschrank gut kühlen. Schmeckt ausgezeichnet zu Butterbrot oder Kartoffelsalat. Und dazu köstlich-kühles„Coca-Cola“! Übrigens: für die Familie ist die Fami- lienflasche besonders vorteilhaft! ... das erfrischt richtig Hoca Gola“ ist das Warenzeichen für das unnachahmliche koffeinhaltige Erxfrischungsgetränk der Coca-Cola G. m. b. H. Fumilienunzeigen Cesckſts anzeigen Last-EXpreß, L 8, 6 2493. Omzuge— Transporte im SALON rwellen 9. U. 7.80 1duell, chic, elegant, modisch ELSE WOLF, G 3, 4, 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Kleintransporte und Umzüge G. FAUL, Telefon 2 36 32. Nah und Fern Lyncker. Tel. 5 61 91 ältigungen: Lingott. 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Zu seinen Höhepunkten zählen historische und Trachtenfestzüge, ein Tag der landstädtischen Kulturpflege und ein europäischer Tag, sowie die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft süddeutscher ehemali- ger Reichsstädte. Daß diese ehemaligen Reichsstädte gerade Gengenbach als Tagungs- stätte erkoren haben, kommt nicht von un- gefähr. In seiner 600jährigen Geschichte hat die Freie Reichsstadt Gengenbach oft genug um ihre Selbstverwaltungsrechte streiten müssen. Mit dem jetzigen Bürgermeister Erhard Schrempp ist auch vor kurzem ein bekannter Streiter für eine möglichst unge- hinderte kommunale Selbstverwaltung in den Landtag eingezogen. Gengenbach hatte sich im Laufe seiner Entwicklung immer wieder gegen Ansprüche der mitten im Stadtgebiet gelegenen, aber exterritorialen benediktinischen Reichsabtei zu wehren. Dennoch verdankt Gengenbach usgerechnet einem Abt der Gengenbacher Benediktiner die Erhebung zur Stadt. Lam- bert von Brunn, späterer Kanzler Karls IV., verhalf den streitbaren Gengenbachern zu den Stadtrechten. 1803 mußten die Benedik- tiner bei der Säkularisation ihren Gengen- bacher Besitz räumen. Das Kloster beher- bergt heute eine staatliche pädagogische Akademie, um deren Bestand seit längerer „Ein Platz an der Sonne“ Jedes fünfte Berliner Schulkind erholungsbedürftig Hamburg. Jedes fünfte der 250 000 Ber- liner Schulkinder ist nach schulärztlichen Untersuchungen dringend erholungsbedürf- tig. Der Nord- und Westdeutsche Rundfunk- verband(NWRV) hat sich daher auch in die- sem Jahr in die Bemühungen des„Hilfs- werk Berlin“ eingeschaltet und will mit einer Fernsehlotterie möglichst vielen Ber- liner Kindern„Einen Platz an der Sonne“ verschaffen. 50 Automobile der neuesten Mo- delle und 50 Reisen in alle Welt für zwei Personen sind neben zahlreichen wertvollen Gebrauchsartikeln bei der diesjährigen fünf- ten deutschen Fernsehlotterie zu gewinnen. Für die Beteiligung an der Lotterie liegen in der Einzahlungszeit vom 5. September bis zum 3. Oktober 1960 an den Postämtern vor- gedruckte Zahlkarten bereit. Wer mindestens fünf Mark auf das Postscheckkonto Hamburg 100 000 Stichwort„Berliner Kinder“ einzahlt, nimmt automatisch am 30. Oktober an der Ziehung der Lotterie„Ein Platz an der Sonne“ teil. Lauffener Unglücksprozeß Bundesgericht verhandelt über Revisions- anträge Heilbronn. Der Vierte Strafsenat des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe wird am 7. Oktober über die Revisionsanträge ent- scheiden, die von der Staatsanwaltschaft Heilbronn und dem Verteidiger des Ange- klagten Paul Wolf gegen das Urteil der Zweiten Großen Strafkammer beim Land- gericht Heilbronn im Prozeß um die Ur- sachen des schweren Lauffener Omnibus- unglücks vom 20. Juni 1959 eingelegt wor- den sind. Bei der Verhandlung wird es le- diglich um die Klärung von möglichen Ver- kahrensmängeln gehen. Der Prozeß wird nicht mehr aufgerollt. Zeit schon gerungen wird. Lange erfreute sich Gengenbach damals allerdings nicht der Befreiung von seinen Widersachern. Im Ver- lauf der Mediatisierung verlor das soge- nannte„Große Gengenbach“, an dessen rie- sigen Umfang heute noch anzutreffende Grenzsteine erinnern, einen großen Teil seiner Gemarkung. Einige Dörfer wurden selbständige Gemeinden. Heute allerdings hat das„Kleine Gengen- bach“ mehr Einwohner als die große Stadt- gemeinde jemals besessen hat. Von 3900 Einwohnern vor dem Krieg ist die Bevöl- kerungszahl auf 6000 gestiegen. Gengenbach hat zahlreiche Heimatvertriebene aufgenom- men und sich— nach Jahrzehnten der Sta- gnation— in den letzten Jahren zu einem industriellen Zentrum des vorderen Kinzig- tals entwickelt. Während früher zweihun- dert Gengenbacher täglich zur Arbeit nach auswärts gingen, kommen heute sechshun- dert Pendler nach Gengenbach. Die Anzie- hungskraft der Stadt hat auch dazu geführt. daß trotz gewaltiger Anstrengungen auf dem Gebiet des Wohnungsbaues noch immer nicht alle Nachfragen nach Unterkunft be- kriedigt werden konnten, wenngleich heute fünfzig Prozent mehr Wohnungen vorhan- den sind als 1939. Das rasche Wachstum stellte die kom- munalen Organe vor die Aufgabe, das histo- rische Gesicht der Stadt zu wahren. Man hat bei diesen Bemühungen einen vollen Erfolg gehabt. Das Stadtbild wird im Zen- trum nach wie vor von alten Patrizier- häusern, von Fachwerkbauten und vor allem von der prächtigen Fassade des barocken Rathauses beherrscht. Diese Fassade ist nach dem Krieg in der ursprünglichen Form wiederaufgebaut worden, nachdem das Rat- haus von Fliegerbomben getroffen worden war. Handwerk und Handel konzentrieren sich im Stadtkern. Die Industrie und die neuen Wohnsiedlungen sind um diesen Kern herum gewachsen. Ein vor acht Jahren er- lassenes Ortsstatut hat der Stadtverwaltung die rechtliche Handhabe gegeben, Auswüchse der Reklame und anderer Art zu verhin- dern. Das„Gengenbacher Statut“ hat zwar zwei Jahre lang um die behördliche Geneh- migung ringen müssen, wird heute aber überall als vorbildlich anerkannt. Mit dem ständigen Steigen der Einwoh- nerzahl und nicht zuletzt einem sich beacht- lich entwickelnden Fremdenverkehr sind auch die Ansprüche an die öffentlichen Ver- sorgungseinrichtungen gewachsen. Gengen- bach hat daher in den letzten Jahren eine neue Volksschule, eine Kläranlage, eine Friedhofhalle, ein Feuerwehrgerätehaus, ein Altersheim, ein Krankenhaus und ein Schwimmbad gebaut, zu denen auch noch großzügig angelegte Sportplätze gekommen sind. Eine Kinderschule wird während der Jubiläumstage eingeweiht. Auf dem weite- ren Programm stehen ein neuer Friedhof, die Erweiterung der Wasserversorgung und der Bau einer Stadthalle, die mit einem Hallenschwimmbad kombiniert werden soll. Gengenbach beherbergt ein Progymnasium, eine private Fremdsprachenschule von inter- nationalem Ruf und ein vom Kloster der Franziskanerinnen geführtes Kindergärtne- rinnenseminar. Für die Heimatfreunde bringen die Jubiläumstage vom 3. bis 11. September nicht nur die Eröffnung eines schon lange gewünschten Heimatmuseums, sondern auch die Erstaufführung eines Dokumentarfilmes über Vergangenheit und Gegenwart der Stadt, die auch in einem soeben erschiene- nen Buch über Gengenbach festgehalten sind. 600 Jahre Gengenbach Gengenbach im Kinzigtal (Kr. Offenburg), die ehe- malige freie Reichsstadt, rũstet auf ihr 600jähriges Stadtjubiläum. Ein um- fangreickhes Programm wird sich über acht Tage vom 3. bis II. September erstrecken.— Unser dpa- Bild zeigt einen male rischen Blick in das Jubi lãumsstadtches Genc. back. „Hotzenwaldwerk“- Rückgrat eines Notstandsgebietes Projekt der Bundesrepublik/ Rücksicht auf die Eigenart der Landschaft Das größte energie wirtschaftliche Säckingen. In einem Bericht über die Struktur und Entwicklungsprobleme im Südschwarzwald-Hotzenwald hat sich die „Planungsgemeinschaft Hochrhein“ sehr po- sitiv über die Pläne der Schluchseewerk AG geäußert, innerhalb der nächsten 15 bis 20 Jahre das„Hotzenwaldwerk“ zu errichten. Die Planung für dieses derzeit wohl größte energie wirtschaftliche Projekt in der Bun- desrepublik sieht den Bau von drei Kaver- nenkraftwerken bei Säckingen, Hierholz und Wehr und die Errichtung von fünf Speicher- kraftwerken von fast 70 Millionen Kubik- meter Wasserinhalt vor. Sie sollen unterein- ander und über das Kavernenkraftwerk Säckingen auch mit der Wasserführung des Hochrheins verbunden werden. Die Turbi- nenleistung des geplanten„Hotzenwaldwer- kes“ mit der Oberstufe Hierholz. der Unter- stufe Säckingen und der Hornberg-Stufe soll rund 950 000 Kilowatt betragen. Die „Planungsgemeinschaft Hochrhein“ betont in ihrem Bericht, daß mit dem Bau dieses Kraftwerks nach jahrzehntelanger Stagna- tion im Notstandsgebiet Hotzenwald die Selbsthilfekraft dieser Gegend wesentlich verbessert und der Ansatzpunkt für eine Er- höhung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit aus dem Raum heraus geschaffen werde. Für eine Reihe von Hotzenwaldgemeinden bahne sich durch den Bau des„Hotzenwald- Werkes“ eine größere finanzielle und kom- munal wirtschaftliche Beweglichkeit an, die bei der angestrebten Struktur verbesserung dieses Gebietes nur willkommen sei. Dies werde nicht nur der Stärkung der agrari- schen Grundlagen zugute kommen, sondern dürfte nach Ansicht der Planungsgemein- schaft auch der Förderung des Fremdenver- kehrs dienlich sein. Die„Planungsgemein- schaft Hochrhein“ mahnt jedoch, daß der nicht unerhebliche Eingriff in die Natur durch das„Hotzenwaldwerk“ nur dann ver- antwortet werden könne, wenn in jeder Hinsicht die Schönheiten und die Eigen- arten der Landschaft Rücksicht genommen werde. Dies gelte besonders für die Ge- staltung der Uferzonen der einzelnen Stau- becken und für die Verlegung der Freilei- tungen. Die Schluchseewerk AG wird nach dem gegenwärtigen Stand der Vorarbeiten vor- aussichtlich etwa in einem Jahr zunächst mit dem Bau der Hornberg-Stufe beginnen, für die eine Bauzeit von sechs bis acht Jah- ren angesetzt ist. Erst danach kann an die Errichtung der beiden anderen Stufen ge- dacht werden. Die Hornberg-Stufe, für die das Landratsamt Säckingen im Februar die Konzession erteilt hat, sieht bei der über tausend Meter hoch gelegenen Gemeinde Hornberg ein Oberwasserbecken von drei Millionen ebm Inhalt und zwei Kilometer oberhalb der Stadt Wehr ein 2.7 Millionen ebm fassendes Staubecken vor. Von diesem aus soll das Wasser der Wehra mit billigem Nacht- und Abfallstrom in das Hornberg- becken hinaufgepumpt werden, um von dort aus zur Erzeugung wertvollen Spitzen- stroms zu dienen. Dabei wird eine sonst höchstens bei Alpenkraftwerken vorhandene außergewöhnliche Fallhöhe von 63 Meter ausgenutzt. Das Kavernenkraftwerk Wehr, in das ein hoher Druckschacht hinabführt, erhält vier Pumpspeichersätze mit je 128 500 Kilo- watt Turbinenleistung. Damit wird im Jahr ein Nutzeffekt von über 500 Millionen kWh erzielt. Er wird größer sein als derjenige der beiden anderen geplanten Hotzenwald-Ka- vernenwerke Hierholz und Säckingen zu- sammen. Die Konzession für das Pumpspei- cherwerk Wehr-Hornberg konnte erteilt werden, weil sämtliche 141 Einsprüche gütlich bereinigt wurden. Da die Einsprüche gegen die vom Bauherrn geplante Ueberleitung von Wehrawasser in den projektierten Stau- see von Lindau(Inhalt 60 Millionen ebm) noch längere Untersuchungen erfordert, wurde das Konzessionsverfahren hierfür abgetrennt. Bei den Kavernen- Kraftwerken Säckingen und Hierholz, für die die Konzes- sion bereits beantragt wurde, konnten bis- her noch nicht alle Einsprüche bereinigt werden. Gelbsuchtepidemie durch Trinkwasser Rastatt. Auf schlechtes Trinkwasser wird eine Gelbsuchtepidemie zurückgeführt, von der zur Zeit ein Fünftel der Schuljugend in der wenig mehr als 2000 Einwohner zählen den Gemeinde Au am Rhein betroffen ist. Die Epidemie begann Anfang Juli. In den letzten acht Wochen wurden von ihr zum Teil ganze Klassen erfaßt. Nach Auskunft des Staatlichen Gesundheitsamtes Rastatt besteht jedoch in keinem Fall Lebensgefahr. Um die Ursache für die Erkrankung aus- zuschalten, hat die Gemeinde beschlossen, so schnell wie möglich eine zentrale Wasser- versorgung zu bauen. Das hohe Niveau der ER TE 23 ist das Ergebnis strengster Blut- und Sortenduslese nach dem Grundsatz unbedingter Lauterkeit E R L, 2* .. 2 . Gr. 5 i die der Tabak- Welthandel in die oberste Güteklasse einreiht. VON HOCHSTER REINHEIT Seite 8 MANNHEIMER MORGEN Donnersta ag. 1. September 1960/ Nr. 202 —— Nr. 20 8 8 8 8 7 7 5 ü 3 5 b 5 i TODES.-. n JEE FFF. Mein guter, tapferer Lebenskamerad, unsere nimmermüde, treusorgende Mutter, 5 „ 8 1„ 5 Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau. A N 2 El G E N 3 1 5 Carl Kämpf 1 5 ö 150 1 Arolilne Rulller 8. Oberingenieur VDI) ö b. Staubit 5 N 5 5 a geb. Staubitz 5 im Alter von 67 Jahren, mitten aus seinem arbeitsreichen Leben, für immer. 9 nt ag Ausgabe von uns. 8 ist still in Frieden im 78. Lebensjahr für immer von uns gegangen. 0 a 5 des en. den 31. August 1960 3 Mannheim, den 31. August 1960 g Münster/ W. 5 5 5 Augartenstraße 4 5 5„Mannheimer Morgen 5 In stiller Trauer: 9 88 0 0. 5 ber Gertrud Kämpf geb. Röseler a Köln Die trauernden Hinterbliebenen: 8 nehmen wir am 11 Dr. med. Wolfgang Kämpf und Frau Karin geb. Ubrig 1 Georg Ruffler, Bäckermeister 75 5 Dr. jur. Hans Heyder und Frau Marianne geb. Kämpf 0 Otto Ruffler und Frau Erna geb. Holl* Sonntag bis 18.00 Uhr 25 und zwei Enkelkinder 9 Karl Frank und Frau Karola geb. Ruffler 1 aul 1 Georg Ruffler und Frau Gertrud geb. Sommer. entgegen. Be Beerdigung: Freitag, den 2. September 1960 um 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Margarete Maysack Wwe. geb. Ruffler 2 Es wird höflichst gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Gerhard Ruffler und Frau Friedel geb. Weißbrodt 3— Fü und Enkelkinder: 1 dabei Reinhard, Ursula, Michael, Thomas und Isolde 1 Bitte wenden Sie sich a1 Buese Wir werden unsere liebe Entschlafene am Freitag, dem 2. September 1960, 13 Uhr, im 0 dien Pförtner im Rück jetzt engsten Familienkreis in aller Stille zur letzten Ruhe betten. 9 5 5 de 5 Von Beileidsbesuchen wolle man bitte Abstand nehmen. 1 5 gebäude des Verlags würd i(zwischen RI und R 2) rat ri lich v Unerwartet verstarb am 30. August, im Alter von 67 Jahren, unser Geschäfts- führer, Herr * Carl Kämpf Oberingenieur Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Blumen- und Kranzspenden anläßlich des Hinscheidens Unserer lieben Verstorbenen, Frau Plötzlich und unerwartet verstarb unser lieber Vater, Der Verstorbene gehörte seit 1948 unserem a an und hat mit großer ö Sehwiege 8 Onkel, 22 Hingabe und in unermüdlicher Arbeit bis zuletzt wertvolle Dienste geleistet. VVVVVVVVVVVVVVVVCVCC 0 l Berta Körner Wwe. Er war seinen Mitarbeitern immer ein vorbildlicher und verständnisvoller Chef. 1 Herr Wir werden sein Andenken in Ehren halten. 5 R 0d 1A Tad f geb. Schretzmann II O OPPE ö sagen wir an dieser Stelle unseren herzlichen Dank. Mannheim, den 31. August 1960 3 8 Güterhallenstrage 27-31 Versicherungsinspektor Mannheim, den 21. August 1960 MERRKUR-KUHLHAUS GmblI e 8 im Alter von 68 Jahren. a Geschwister Körner Geschäftsleitung— Betriebsrat und Belegschaft. und Angehörige Mhm.-Feudenheim, den 30. August 1960 b J 5 Seelenamt: Montag, den 5. September, 7.00 Uhr, Peterski Beerdigung: Freitag, den 2. September 1960 um 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. 9 Feudenheimer Grün 13 rche. Im Namen der Hinterbliebenen: 5 C ⁵²˙.A. ͤ y ·¹ wm Klaus Töppe Bestattungen in Mannheim Beerdigung: Freitag, den 2. September, 14.00 Uhr, Friedhof Feudenheim. Donnerstag, den 1. September 1960 —— Hauptfriedhof Zen Meine Frau, meine liebe, treusorgende Mutti, Frau Ahlrichs, Emma, Gartenfeldstrale 3 10.00 Orth, Amalie, Seilerstrage 13 3 ͤ Gertrud Fritsch een, den, v 4. e U Sœp E Lehrbach, Barbara, Liebigstraße 9. 11.30 geb. Homann 5 Für die vielen Beweise aufrichtiger und liebevoller 9 Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Krematorium ist heute nach kurzem Krankenlager sanft entschlafen. 5 Kranz- und Blumenspenden, sagen wir recht herzlichen Mosemann, Johannes, Unions 1 Dank. FFC 1 Mannheim, den 30. August 1960 5 ö Besonderen Dank für die trostreichen Worte von Herrn 55 Melchiorstrage 9 In stiller Trauer: 7 Vikar Riedinger, Schwester Elisabeth für die liebevolle Friedhof Käfertal 0 7 5 Pflege und dem Frauenkreis der Paulus-Kirche und den Schmitt, Margareta, Fl eib 5 Erwin Fritsche 5 Hausbewohnern sowie allen denen, die unsere liebe Schnstz 280„ N 1 90 1*„ 0*„*„„ 0„ Peter Fritsche a i e f und Anverwandte 1 A nna Künzig Friedhof Neckarau Feuerbestattung: Freitag, den 2. September, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof* e Krantz, Adolf, Friedrichstrage 97 14.00 5 1 zur letzten Ruhe begleiteten. Mannheim. i Una M hm.- Waldhof, den 31. August 1960 Weizenstraßze 15 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ansck Die trauernden Hinterbliebenen onne Gewähr in de zugeb einer J ͤvdddddwdddßdßGdãſ/ãĩͤſdßdTTdddßbd((((((((.(. Instit ken, c 1 ber Vater Sch d Grobvater, H 5 nser lieber Vater. Schwiegervater un rogvater, Herr 7 2 inter 5 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort 1 75 Schwerhörige 5 eröfkn a Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden* 2 2 Franz Ba Uer beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Verschiedenes Arm ittelzentrale erkah 1 f Sei n. Imbfl. Mannheim oberbauinspektor a. p. Katharina Pschyborski f„0% O 7, 1 1 i 1 Wo kann Wohnwagen eingestellt lanken. Passage bei Cafe Knauer Instit ist am 27. August 1960, nach schwerer Krankheit, im 78. Lebensjahr verschieden. 5 geb. Schüle werden?— Zuschriften erbeten der en Dane unter Nr. P 07446 an den Verlag. 1 1 108 21 8 sagen wir unseren innigs N 7 II 0 K 1 Mhm.-Feudenheim, den 1. September 1960 Besonderen Dank den Stadtwerken Mannheim für die trost- i eee ab 2E el 19 21 und s Wimpfener Straße 27 reichen Worte 1 8 5 i Aufge In tiefer Trauer: 6 u. 17 Uhr, M 5, 10, 1. Treppe. ist unschön, lästig und nuturwidrig! 2 5 1 5 5 Mannheim, den 1. September 1960 doch näre Dr. med. Martha Triller geb. Bauer Luisenring 45 Almenhof! den fettzehrenden Bus ee griff d Famili Die trauernden Hinterbliebenen: 5 sprac 575 5 Wer Übernimmt Gehweg-Reinigg entschlackt u. hebt dus Wohlbefinden. pra Dr. med. Otto Bauer und Familie Familie Walter Pschyborski vor 3 nebeneinander. Häusern bus-Tee maeht schlunk u. schmeckt gut. besch Die Beisetzung findet in aller Stille statt. und Geschwister Näheres im Lohr 55, 1 Fr. Orig.-Pactg. DI 2,20 in Apoth. u. Prog. staat! Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 5 name oder E 0 3 Immabilien Für die erwiesene herzliche und wohltuende Anteilnahme und für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim FHinscheiden meiner lieben Frau 22 22 Christine Reindl„e, eff falmliten- U. Besch IS ne Ein auftrag* Für die überaus herzliche Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumen- 4 e J von 100 000 bis 1 Mien Dr zu kaufen gesucht.— Barduszuhlung! Möbl. sbenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn N 5 10 5 Besonderen Dank für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Lato BILIEN WINrER, hm., Parkhotel am Wassertum, Tel. 424 96 i Wer er Deissler Karle und meinen lieben„Edelweißen“ und Hausbewohnern. a 5 Möbl. hof, 1 Bauplatz in Viernheim, 750 qm, Bauplät 1 d a 5 ber 1960 5 Am, Bauplätze, ca. 700 qm, Villengegen 5. 33 ruhige Lage, zu verkaufen. Edingen, sofort zu verkaufen. 11051. sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. ugartenstraße Norbert Reindl Angeb. u. Nr. 07457 a. d. Verlag.] Zuschr. u. Nr. P 07471 à. d. Verlag. 8 Besonderen Dank für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarrer Maier, dem 5 Einf.-Haus(Siedlungsh.) zu kf. ges. 5. A 85 e N t ˖ d und Angehörige Zuschr. unt. Nr. 07490 an den Verl. 8— Herrn Rektor Stadel für die geistliche Betreuung, den Herren Aerzten un den Schwestern des Städt. Krankenhauses für die aufopfernde Pflege, sowie Der Weg W dem Turnerbund„Germania“ und seinen Freunden für die liebevollen Achtung! Sonderangebot Rich 5 und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen Baabe werbe in gelen. 2 Uns 1 85 Aben. 11 mi am Gartengelände, in 1 f 1 1 1 Statt Karten schönst. Höhenlage in Bad Dürk- e 88 Mannheim, den 31. August 1960 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Zuschr u r, 2 10060 3 0.„ 88 Seckenheimer Straße 59 u. 73 1 1 f schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres uschr. u. Nr. 968 a. d. Verlag. 888. en imm Die Hinterbliebenen lieben Entschlafenen, Herrn Bausparen— dann:— Beratungsdienst: 1 Jakob Bach Tae cue 1 r Laden GVA passage ar. 3 9 P 7, 20-22 Zimm sagen wir unseren innigsten Dank. Lei 0 don d ö HUB Mannheim, den 31. August 1960. und 14 bis 18 Uhr Lader 85 Karl-Traub- Straße 8 Genovefa Bach 07 74 2 25089; STADT SPARKASSE Vait Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Familie Albert Bach— Schrift sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Familie Erwin Bach MANNHETNM a Heimgang meines lieben Mannes, Herrn 5 Familie Eugen Bach i Zimmer 230. Tel. 8 81 61 Zim F E A 1112 I 7 Größere Baufirma sucht für und deren Zweigstellen. verl Michael Wagner III den Aufbau eines Wohn- ü 00 a. 2 lagers, Raum Mannheim, 2 CVFUFFFCTTTEETETTT 5 A2—. 9 2 I Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme in Wort und 15 Möl Besonderen Dank für die trostvollen Worte des Herrn Willer Schrift sowie für die zahlreichen Kranz und Blumenspenden, geeignetes von der Feuerbestattung sowie den ehrenden Nachruf der Direktion die uns beim Heimgang unserer unvergessenen Mutter, Schwieger- 5 und Belegschaft und den Arbeitskollegen der Firma Strebel- 4 NM“ mutter, Tante und Oma, Frau. Werk, dem Geflügel- und Kaninchenzuchtverein Luzenberg 1916, II 5 e. t K der Feuerbestattung V. V. a. G und den FHausbewohnern und Frieda Sommer run 8 uc 5 f allen denen, die dem Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen von VI el en I haben. 1 1 1 5 zuteil wurden, sagen wir e Herzlichen 1 auch mit vorhandenen oder Ni Sause 1 Mum. Waldhof, den 1. September 1960 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Eibler für seine tröstenden Worte. 25 8 F 5 gelesen und allen denen, die unserer lieben Entschlafenen das letzte ausbaufähigen Räumen. 1 r 3 5 Geleit gaben. 5 Im Namen aller Angehörigen: 1 . Mm. Rheinau, den 31. August 1960 Zuschrift. unter P 48892 an Biete 2.Zim.-Neub.-Wng. in Lud 5 Anna Wagner A Osterstraße 38 t 5 den Verlag erbeten. wigshafen, Nähe BASF, Miete 66. 85 Karl Sommer und Angehörige 5 suche 3. bis 4-Zim.-Whg. in Mhm. 5 Zuschr. u. Nr. P 07514 a. d. Verl. 6 5 uer 1 2 en. gut. bis en 80 ge Ar. 202 Donnerstag, 1. September 1960 pOLITIK MANNHEIMER MORGEN Seite 9 — Im Treibhaus der Weltkrise(IV) „Dem Volk dürft Ihr das nicht sagen“ Die geheimen Kollektivierungspläne für Kuba/ Je größer das Chaos, desto besser für die Regierung Von Hein z F. Barth Havanna. Manche Beobachter geben sich der IIlusion hin, daß Fidel Castros kubanisches Rebellen-Regime kapitulieren müsse, weil verschiedene Konsumgüter bereits knapp werden. Butter ist rar und andere Engpässe häufen sich.„Es kommt nichts mehr herein“, klagen die Geschäftsleute.„Wir verkaufen nur noch, was wir auf Lager haben.“ Aber das schreckt die Revolutionäre nicht. die im Gegenteil nur aul den Augenblick warten, nach der Liquidierung der großen auch den mittleren Betrieben und dem Einzelhandel auf den Für den eiskalten Zynismus, mit dem dabei vorgegangen wird, legt Manuel Artime Buesa, einer der abgefallenen Rebellen, der jetzt aus der Emigration das„Movimiento de Recuperacièn Revolucionaria“(Revolu- tionäre Befreiungsbewegung) leitet, glaub- würdiges Zeugnis ab. In seiner Schrift„Ver- rat rufen 20 000 Gräber in Kuba“, die heim- lich von Hand zu Hand zirkuliert, weiß er Unabhängigkeitsdenkmal in Havanna Anschauliches darüber zu erzählen, wie es in den internen Sitzungen der Machthaber zugeht.„Wir wurden“, berichtet er,„zu einer vertraulichen Funktionärstagung des Institutes für Agrarreform zusammengeru- ken, dessen Abteilungsleiter fast ausschließ- lich Kommunisten sind. Antonio Nunez Jimenez, der Generalsekretär des Instituts, eröffnete uns, das Volk dürfe nichts von dem erfahren, was besprochen werde, denn es sei noch nicht reif, über die wahren Ziele der Revolution aufgeklärt zu werden. Das Institut sei die eigentliche Regierung Kubas, der Armee, Polizei und Justiz bedingungs- los zur Verfügung ständen. Die Ministerien und sonstigen Behörden seien nur Fassade. Aufgabe des Instituts sei es, die revolutio- näre Entwicklung zu garantieren. Dann er- grifk Fidel Castro das Wort, der uns ver- sprach, das Geld für die Agrarreform werde beschafft.„Wir werden die Industrien ver- staatlichen und die Banken beschlagnah- namen', sagte er.„Alle Banken, ob groß oder klein, sind unsere Gegner. Aber es Pelz zu rücken. wäre eine Dummheit, alle auf einmal an- zugreifen. Wir müssen systematisch vor- gehen und es machen wie im Krieg. Genau wie damals erobern wir auch jetzt zuerst das Land. Dann leisten die Städte kaum noch Widerstand. Deshalb sollten wir über die Volksläden(HO- Geschäfte), die wir auf dem Land eingerichtet haben, zunächst so Wenig wie möglich reden, um die Leute nicht mißtrauisch zu machen. Wir sagen ein- fach, die Volksläden sind nötig, damit die Bauern nicht ausgenützt werden. Auf dem Land ist der Einzelhandel schwach. Wir zwingen ihn, mit zehn Prozent Verdienst- spanne zu verkaufen und wenn er auf die Preise der Volksläden heruntergeht, unter- bieten wir ihn solange, bis ihm der Atem ausgeht.“ Nach ähnlichen Rezepten wird, laut Ar- tine, auch mit dem durch die Landreform beglückten Bauern umgesprungen. Die Be- sitztitel über ihren Anteil an den Koopera- tiven, die ihnen inzwischen zu Tausenden, mit feierlichen Lacksiegeln versehen, ausge- händigt wurden, sind ein grohangelegtes Täuschungsmanöôver. Sie berechtigen weder zum Verkauf noch zur Beleihung des Grun- des, der nur an eines der Kinder weiter- gegeben werden darf. Eine Klausel auf Wi- derruf für den Fall, daß der Begùnstigte sich konterrevolutionär betätigt, entwertet den Anspruch völlig. Die Gewinne der Koopera- tive werden begrenzt, was der Festsetzung eines Höchstlohnes gleichkommt.„Aber ge- rade das“, schärfen die Rebellenchefs ihren Agrarfunktionären ein,„dürft ihr den Bau- ern niemals sagen. Ihr müßt immer nur von begrenzten Gewinnen sprechen. Sie dürfen nie erfahren, daß der Boden dem Staat ge- hört.“ Und weil die Bauern unverbesserliche Individualisten und Anhänger des Privat- eigentums sind, dürfen sie auch nicht zu Leitern der Kooperative ernannt werden, de- ren Verwaltung den Beamten des allmäch- tigen Agrar-Instituts vorbehalten bleibt. Wo die Revolution solche Spiele mit dem von ihr befreiteten Volk treibt, können die enteigneten Grundherren natürlich nichts Besseres erwarten. Die ihnen zu zahlende Entschädigung, die der Staat festsetzt, be- steht in zum größten Teil noch nicht einmal gedruckten Schatzanweisungen mit einer Laufzeit von 20 Jahren.„Doch“, freut sich Fidel Castro im vertrauten Kreis,„wir kön- nen ihnen zahlen was wir wollen, denn in ein paar Monaten ist der Peso ohnehin nichts mehr wert. Wir werden neue Wäh- rungen schaffen müssen— den Kaffee-Peso, die Reis-Peso, den Tabak- Peso.“ Spekulation auf den Hunger In der Tat— das Geld ist bereits rui- niert. Offiziell notiert der Peso immer noch wie früher— pari mit dem Dollar. Aber auf dem Schwarzen Markt könnte man für einen Dollar anstandslos das Vierfache be- kommen, wenn nicht überall die Plakate hingen, die solche Operationen mit schwe- ren Strafen bedrohen und wenn National- bank- Präsident Chè Guevara nicht ein Klei- nes Heer von Provokateuren unterhielte, die Amerikaner und andere Gringos aufs Glatt- eis locken sollen. Nie wurde die Briganten- moral der langhaarigen Revoluzzer deutli- cher demonstriert als an dem Abend, an dem der bauernschlaue Fidel, den Finger an der Nase, seiner feixenden Gefolgschaft mit vor Vergnügen glucksender Stimme und der Miene eines ungezogenen Schulbuben vormachte, wie er die 26 zwangsnationali- sierten amerikanischen Großfirmen und die 36 den Vankees weggenommenen Zucker- fabriken zu„entschädigen“ gedenkt: durch Schatzscheine mit fünfzigjähriger Laufzeit, zu zahlen aus einem Fonds, der mit einem Viertel des Wertes der Zuckermenge ge- speist wird, welche die Vereinigten Staaten jährlich über drei Millionen Tonnen hinaus abnehmen. Und das noch unter der Voraus- setzung, daß der Durchschnittspreis über 5,4 Cents beträgt. Das ist beinahe das Doppelte dessen, was die Russen zahlen. Offener sind die Amerikaner noch nie verhöhnt worden und wenn sie es sich gefallen lassen, wird ganz Lateinamerika den Respekt vor ihnen Verlieren, was auch der Zweck der Heraus- forderung ist. Nach der Streichung der Rest- quote für 1960 haben sie sich bisher noch die Möglichkeit offengehalten, für das näch- ste Jahr die alte Quote wiederher zustellen. Aber nachdem der Castro-Clan vollendete Tatsachen schuf, käme das einer Kapitula- tion gleich. Die Ausbeutung durch das Monopolkapi- tal ist das Schlagwort, mit dem die Rebel- len ihre skrupellose Mißachtung des Privat- eigentums und aller internationalen Rechts- begriffe verteidigen. Nicht alle ihre Vor- würfe sind unbegründet. Es hat Auswüchse gegeben. Die Preise für Licht und Telefon in Havanna, von amerikanischen Gesell- schaften kontrolliert, waren die teuersten der Welt. Ueber 80 Prozent des bebauten Landes waren in Händen des Großbesitzes. Auch die Gegner des Regimes sind für eine vernünftige Agrarreform, die den Bauern echtes Eigentum gibt, aber sie sind nicht für Kolchosen wirtschaft und Verstaatlichung. Statt brachliegende Gebiete urbar zu ma- chen, hat die Revolution den bequemeren und demagogischeren Weg gewählt, die Latifundien zu zerschlagen— mit dem un- Demonstration der Castro-Anhänger:„Volksmiliz“ in Havanna vermeidlichen Ergebnis, daß die Produk- tionsziffern sinken. Doch auch das ist von den Machthabern in Rechnung gestellt.„Wer wird noch ein Wort gegen die Sozialisierung zu sagen wagen, wenn das Volk erst hun- gert“, raunt der„Lider Maximo“ seinen Vertrauten zu. Der Hunger als Waffe des Umsturzes— gespenstische Vision in diesem reichen, gesegneten, von tropischen Ueber- fluß schwellenden Land, wo das Leben leicht war, wo keiner je zu frieren brauchte und die Natur ohne Mühe Nahrung für alle sbendet. Ein unterentwickeltes, ein von der wirtschaftlichen Aggression ausgesaugtes Land— so trichtert es die unermüdlich laufende Propagandamaschine stündlich den Gehirnen ein. Wären doch alle Agrarländer der Erde so unterentwickelt wie diese ver- schwenderisch fruchtbaren und hochkulti- vierten Ebenen Kubas, dann gäbe es nir- gends mehr Not! Unterentwickelt sind andere kleine Län- der der Hemisphäre, für die sich die Ame- rikaner nicht interessiert haben und die der Indolenz, der Kapitalknappheit und dem Mangel an Initiative ihrer Bevölkerungen Demonstration der Castro-Gegner:„Konterrevolutionär“ Carlos Rodriquez vor dem Sitz der sowjetischen UNO- Delegation in New Vork überlassen blieben. Es wäre diesem schö- nen Tropeneiland ohne die bösen Vankees nicht besser gegangen. Das ist es, was die Revolution so unglaubwürdig macht. Aber die Amerikaner werden sich vorsehen müs- sen. Bisher mag die Zeit für sie gearbeitet haben, denn das rote Experiment hat die Popularität des Systems angeschlagen. Heute ist es schon anders— heute ist die Zeit zum Bundesgenossen der Diktatur ge- worden. Je länger sie Gelegenheit hat, sich festzusetzen, um so schwerer wird es, sie zu erschüttern. Inflation, Warenknappheit und Senkung des Lebensstandards sind für sie keine ernsthaften Drohungen, denn mit dem totalitären Machtapparat läßt sich vom eingeschücherten Volk alles erzwingen. Es wird rauh zugehen und das Leben wird un- gemütlich. Schon gibt es keine Ersatzteile mehr für Autos, Klima-Anlagen, für die tausend technischen Annehmlichkeiten des Daseins, die alle aus den Vereinigten Staa- ten kamen. Dafür werden die Kubaner, die sich nie gern überanstrengt haben, hart an- packen müssen. Sogar die Diplomaten im Außenministerium müssen Lochkarten ste- chen. In ihren Dienstzimmern hängen Schilder, die Privatbesuche verbieten:„Der Staat bezahlt uns dafür, daß wir arbeiten“. Nichts wäre gegen den straffen Ton einzu- wenden, wenn er sich nur auf die Behör- dendisziplin beschränkte. Aber die revolu- tionäre Aufrichtigkeit macht dabei nicht Halt. Kein Tag vergeht, ohne daß nicht Presse, Funk und Fernsehen die ganze Welt mit Ausnahme des Ostblockes anpöbeln. Wie im Rausch verteilen die Brüder Castro Fuß- tritte nach allen Seiten— gegen die Ame: Tikaner sowieso, aber auch gegen die Regie- rungen Lateinamerikas, gegen die Organi- sation amerikanischer Staaten, gegen ihre Armeen, die als Söldlinge des Imperialis- mus beschimpft werden, gegen die eigene Opposition und die treulos gewordenen An- hänger, gegen Diktatoren und Demokraten, gegen alle, die sich widersetzen, daß der Kommunismus durch die karibische Hinter- tür in die neue Welt eingelassen wird. Die Isolierung ist nahezu perfekt. Man ist mit so gut wie allen überworfen— Protest- noten, Ausweisungen, Entlarvung von kuba- nischen Agenten, abgebrochene Beziehun- gen, Spannungen und Polemiken sind das tägliche Brot dieser Außenpolitik. Es kann nicht anders sein, denn es ist das einge- standene Ziel der Revolution, die Völker Lateinamerikas gegen ihre Regierungen aufzuhetzen— und die Aussichten dafür sind nicht einmal so schlecht, wie die kürzliche Rundreise von Präsident Oswaldo Dorticos bewies, der zwar von den Staatsmännern kühl, von der Bevölkerung jedoch mit anti- imperialistischen Kundgebungen begrüßt wurde. Das sollte den Amerikanern zu denken geben. Fortsetzung folgt) ad- 3.— TI. Vermietungen 92 1 1 Kruft ſuhrseuge 220 3 Möbl. Zim., fl. Wasser(Innenstadt) an Herrn(Angest.) sof. zu verm. Adr. einzus. u. A 07479 im Verlag. Möbl. Zim., Bad, Hzg., 80,, Almen- hof, ab sof. an He, zu vm. P. 44623 Möbl. Zimmer in allen Stadtteilen! A. Adler Immobilien, Tel.: 4 19 81 Mhm, Stresemannstr. 19 Wonnungen und Geschäftsräume verm. Iimmob- Hornung. Tel 4 03 82 Richard-Wagner- Straße 17. 1 2- u. 3-Zim.-Wohng. zu vermiet Vaith, Im., O 6, 9 Tel. 2 02 42 Zimmer, ab 60.—-. Wünsch. im., S 3. 2. 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Insgesamt beg Der große Kampf der Leichtathletik- Giganten USA und UdssR ist schon am ersten Tag der Wettkämpfe im Olympia- stadion zu Rom in voller Wucht entbrannt. Die Amerikaner sicherten sich den erwarteten dreifachen Triumph im Kugel- stoßen durch den überragenden Weltrekordler Bill Nieder mit der olympischen Rekordweite von 19,66 vor Parry O'Brien, dem Olympiasieger von 1952 und 1956 mit 19,11 und dem 20 jährigen Dulles Long(19,01 m). Europa hatte keine Chance. Am besten hielt sich noch Lipsnis(UdssR) als Vierter mit 17,90 m. Im Weitsprung setzte sich die 27jährige Mitinhaberin des 100-m-Weltrekordes, Vera Krepkina(UdssR), mit dem neuen olympischen Rekord von 6,37 m vor der Olympia- siegerin von 1956 Elzbieta Krzesinska[Polen) mit 6,27 m und Rolle: Hildrun Claus wurde Dritte, Renate Junker Vierte und laus mit 6,21 m durch. inale eine großartige ann der erste Tag in Strecke blieben. der Leichtathletik für das gesamtdeutsche Aufgebot recht viel- versprechend. Der Weltrekordsprinter Armin Hary impo- nierte als Zwischenlaufsieger mit der neuen olympischen Rekordzeit von 10,2 Sekunden. Er löschte damit die seit 1932 gültige und danach einige Male eingestellte Bestzeit von 10,3 aus den Büchern. Der noch nicht voll wiederhergestellte Man- fred Germar und Walter Mahlendorf scheiterten allerdings schon in den Vorläufen. Ueber 800 m drangen alle deutschen Läufer in die Vorentscheidungen vor. Der deutsche 400-m- Hürdenrekordler Helmut Janz imponierte über 400 m Hürden mit der zweitbesten Vorlaufzeit von 51,1 Sekunden. Für eine der größten Ueberraschungen sorgten Deutschlands 5000-m- Läufer, die mit Hans Grodowski, Horst Loßbach und Friedrich Janke drei Vorlaufsieger stellten, wobei so starke Läufer wie Pirie(Großbritannien) und Lawrence(Australien) auf der Die deutschen Weitspringerinnen kämpf ten großartig. Mit ausgezeichneten Weiten klar über sechs Meter kamen Hildrun Claus, Renate Junker und Helga Hoffmann unter die letzten sechs in den Endkampf. Die bis- her als Sprinterin viel stärker hervorgetre- tene, nur 1.58 m große Russin Krepkina, Mit- inhaberin des 100-m-Weltrekordes in 11,3 Sekunden setzte sich bereits im Vorkampf mit 6,22 m an die Spitze. Im vierten Versuch aber sauste sie weit hinausfedernd in die Grube: 6,37 m— neuer olympischer Rekord und Olympia-Sieg. Wohl gelang es der pol- nischen Olympiasiegerin von 1956, Elzbieta Krzesinska auf 6,27 m heranzukommen, aber das reichte nur zur Silbermedaille. Hildrun Claus sprang bewundernswert gleichmäßig: 6,21— 6,18— zweimal über- 5 8 DEUTSCHLANDS WEITSPRINGERINNEN hielten sich weit besser als erwartet, auch wenn es schließlich„nur“ eine Bronze- medaille gab. Alle drei deutschen Springe- rinnen erreichten den Endkampf. Als Beste erwies sich dabei Weltrekordhalterin Hil- drun Claus(Bild), die mit 6,21 m allerdings ihre Bestleistung(6,40 m) bei weitem nicht erreichte und Dritte wurde. Bild: AP Nach knappem Punktsieg über den Briten Lee: getreten— 6,13 und mit aller Konzentration nochmals 6,11 m. Der verdiente Lohn war der Gewinn der ersten Medaille für Deutsch- land in der Leichtathletik als Dritte dieses Wettbewerbs. Die ganz große Krönung wie vor drei Wochen beim Weltrekordsprung von 6, 40 m in Erfurt blieb unter der Nerven- belastung, Favoritin zu sein, in Rom aus. Dennoch wurde der erste Tag der Leicht- athletik in Rom zu einem großen deutschen Triumph. Hildrun Claus dritte, Renate Jun- ker vierte mit 6,19 m und Helga Hoffmann sechste mit 6,11 m. Die drei amerikanischen Kugelstoß-Rie- sen hatten O'Briens olympischen Rekord von 1956(18,17 m) zur Zielscheibe genom- men. Ein olympischer Rekord löste den an- deren ab. Nieder 18,67 m, dann O'Brien 18,77 m, Long 18,88 m und nochmals O'Brien mit 19,11 m Waren das Fazit während des Vorkampfes. Dieter Urbach, der zuverlàs- sigste deutsche Kugelstoßer dieses Jahres, wurde mit 17,47 Siebenter(') In der Ent- scheidung aber trumpfte der Weltrekordler Bill Nieder auf. Einem modernen Herkules gleichend, das rechte Knie bandagiert, stieß er die 7,25 kg schwere Kugel im fünften Versuch bis 19,68 m hinaus.„Das war es!“, stieß Nieder jubelnd hervor. Long verbes- serte sich im sechsten Versuch noch auf 19,01. Europas Kugelstoß-Garde war geschlagen. Lipsnis(UdSSR) kam als Vierter auf 17,90 m. Hermann Lingenau wurde mit 16,98 m Zwölfter, jedoch noch vor Meconi GBest- leistung 18,82 und dem Ungarn Nagy GBest- leistung 18,60). Ueber 100 m jagte eine Ueberraschung die andere. In den Vorläufen am Vormittag er- hielten die deutschen Hoffnungen einen har- ten Stoß: Germar, nach seiner Verletzung nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, blieb als Fünfter mit denkbar schlechten 11,0 auf der Strecke. Auch Mahlendorf mit 10,8 kam nicht durch. Nachmittags aber bekamen die deut- schen Wünsche neue Nahrung. Armin Hary, der Weltrekordler, jagte dem gesamten Feld im Zwischenlauf mit einem Blitzstart davon, bezwang den amerikanischen 100-Vy-Welt- rekordler Dave Sime eindeutig und verbes- serte den aus dem Jahre 1932 stammenden olympischen Rekord Eddi Tolans um eine Zehntelsekunde auf 10,2. Weder Ray Norton noch der Kanadier Jerome, der Harys 10,0 Sekunden wenige Wochen später eingestellt hatte, hinterließen einen derart starken Ein- druck wie der deutsche Weltrekordler, der zum Schluß nicht einmal völlig auslief. Der große Außenseiter der Kurzstrecke war Este- antted ſombeig unte- den letaten Ach Federgewichtler Kirsch erhielt ärztliches Startverbot wegen Gelbsucht Olympische Siegertafel Moderner Fönfkampf- Einzelwertung: I. Nemeth(Ungarn) 2. Neigy(Ungarn) 3. Beck(USA Mannschaftswertung: 1. Ungarn 2. Sowjetunion 3. USA Kugelstoßen— Männer: I. Nieder(USA) 1,58 m 2. O'Brien(USA) 1,1 m 3. Long(UA) 19,1 m Wäeitsprong- Frauen:. J. Krepkine(UdSSR) 6,37 m 2. Krzesinsku[Polen) 6,27 m 3. Claus(Deuischland) 6,2 m Ringen Schwergewicht: I. Bogdon(UdSSR) 2. Dietrich Deuischleind) 3. Kuba(CSR) Fliegengewicht: I. Pirvolescu(Rumänien) 2. Sayed(VAR) 3. Pazireye(Iran) 400 m Kraul— Fraben: I. v. Salza(USA) 4:53, 2. Leigerberg(Holland) 4:57, 0 3. Segerström(Schweden) 4:57, 400 m Kraul— Männer: I. Rose(Australien) 4:18,3 2. Tameindke(Japan) 4:21 3. Konrads(Australien) 4:21, 100 m Röcken: J. Theile(Australien) 1:01, 2. Mekinney(USA) 1:02, 3. Bennet(USA) 1:02,3 Im olympischen Boxturnier kam Fliegen- oewicht- Europameister Manfred Homberg durch einen 4:1-Punktsieg über den Briten Danny Lee unter dei letzten Acht. Dagegen konnte Werner Kirsch im Federgewicht we- gen eines ärztlichen Startverbots nicht an- treten. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergab bei dem talentierten Mitteldeutschen, der in der Olympiaausscheidung Wolfgang Behrendt(Ostberlin) so überzeugend aus- schaltete und dem für Rom viele Hoffnun- gen galten, eine beginnende Gelbsucht. Im übrigen gab es bei den Kämpfen am Mitt- Wwochnachmittag vor nur 1500 Zuschauern im Palazzo dello Sport keine größeren Ueberraschungen. Im bisher besten Kampf, den ein deutscher Boxer in Rom zeigte, unterlag Emil Willer am Dienstagabend dem dreifachen polnischen Europameister Pietrzykowski denkbar knapp nach Punkten. Wasserballer unterlagen Deutschlands Wasserball- Sieben unterlag am Dienstagabend in Rom der Mannschaft Italiens mit 0:3 und ist damit praktisch aus dem Wettbewerb ausgeschieden, da auch die 4:5-Niederlage gegen die Sowjetunion aus der Vorrunde in der jetzt stattfindenden Zwischenrunde mitgewertet wird. Bronze ist Maritschnigg sicher Im olympischen Ringerturnier im grie- chisch- römischen Stil hat sich Günther Ma- ritschnigg(Annen) mindestens eine Bronze- medaille im Weltergewicht erkämpft, nach- dem er den Finnen Laakso durch Schulter- sieg bezwang. In der nächsten Runde hat Maritschnigg Freilos. * ves(Venezuela), der im Vorlauf schon 10,4 lief und im Zwischenlauf vor Robinson und dem USA-Neger Norton gewann. Das deutsche Dreigestirn Schmidt/ Matu- schewski/ Balke überstand die schweren Hür- den der Vor- und Zwischenläufe über 800 m. Alle drei liefen taktisch außerordentlich ge- schickt. Paul Schmidt zeigte erneut ein Mei- sterstück, als der Frankfurter— vielleicht etwas riskant— nicht von der Innenbahn wich, vorübergehend eingekeilt wurde, aber im rechten Moment zustieß und in 1:50, 2 ge- Wann. Im ersten Lauf lagen Murphy(USA) und Wägli(Schweiz) mit 1,48 Min. vor dem sehr rationell und nur auf Platz laufenden Erfurter Manfred Matuschewski(1:48,11).— In den Zwischenläufen über 80 Meter Hürden der Frauen konnte sich am Mittwoch- nachmittag von den deutschen Teilnehmer- innen lediglich Gisela Birkenmeyer mit einem zweiten Platz im zweiten Vorlauf für den Endlauf qualifizieren. Sie erreichte hin- ter der sowjetischen Siegerin Irina Press, die mit 10,6 einen neuen olympischen Rekord aufstellte, 10,9 Sekunden. Zenta Kopp wurde mit 11,0 Vierte und schied aus. Ausgeschieden ist auch Karin Richert(Leipzig), die im ersten Zwischenlauf mit 11,1 Sek. ebenfalls nur den vierten Platz belegte. PAUL ScHMIDTS SPURTRKRAFT auf der Zielgeraden gab auch im Vorlauf über 800 m den Ausschlag. Ebenso wie die übrigen deutschen Vertreter Matuschewski(Er- furt) und Balke Gerlin) schaffte der jetzt für Frankfurt startende Hörder Rekord- mann(ganz links) mit einem überlegenen Sieg in 1:50, 2 die Qualifikation für den Jwischenlauf. Funkbild: dpa eee eee e DIE ZWISCHENRUNDE ERREICHT hat die deutsche Hockey-Nationalmannschaft, nachdem es beim olympischen Turnier in Rom gegen die Vertretung Frankreichs ein glattes 5:0(2:0) gab. Vier der fünf Tore erzielte dabei der Berliner Keller, Nr. 5 be- sorgteè auf unserem Bild(rechts) der Nürnberger Schuler. Dramatische Entscheidung im Ringen: Bild: dpa Dietrichs Kampf gegen Jehlpunbie doch noch belohnt Ungeschlagen holte sich der Schifferstadter im klassischen Stil die Silbermedaille hinter dem Russen Bogdan Dramatischer ist wohl kaum eine Ringer-Entscheidung verlaufen als das olym- pische Schwergewichtsturnier in Rom. Das Los brachte schon in den ersten Runden die Favoriten zusammen und ließ die Außenseiter unter sich. Der vierte Durchgang des Turniers beendete schon den Kampf der schweren Männer. Ein Finale fand nicht mehr statt; die Medaillengewinner Iwann Bogdan-UdssSR(Gold), Wilfried Dietrich; Deutschland(Silber) und Karel Kubat-CSR(Bronze) hatten sich bereits vorher ge- genübergestanden und jeweils unentschieden getrennt. „Ich habe kein Glück gehabt“, sagte Diet- rich nach der Entscheidung.„Viermal mußte ich in der Mittagshitze ringen. Es war fürch- terlich. Wenn ich mit dem Gesicht in die Nähe der Matte kam, schlug es mir wie aus einem Backofen entgegen. Mein Pech war, daß ein Kampfrichter schlief, als ich Svensson schul- terte und daß der Mattenleiter einen vielver- sprechenden Griff gegen Bogdan abpfiff.“ Der Kampf gegen die Fehlpunkte begann mit Svensson. Statt des Schultersieges gab es nur einen Punkterfolg. In der zweiten Runde traf Dietrich schon auf Bogdan. Das Untent- schieden belastete den Schifferstädter mit zwei Fehlpunkten. Hier schon hatte der Russe durch den Schultersieg über Tari (Türkei) einen Vorteil. Als Dietrich dann in der dritten Runde auch gegen Kubat Unent- schieden rang, konnte er sich nur noch mit einem Schultersieg retten. Den 22jährigen Bulgaren Radoslav Kasabow bezwang Diet- rich nach 6:56 Minuten durch einen Auf- reiger mit anschließendem Ueberstürzer. Da zur gleichen Zeit aber Kubat Bogdan eben- falls ein Unentschieden abtrotzte und die beiden Außenseiter Kozma(Ungarn) und Sosnowski(Polen) sich gegenseitig eliminier- ten, hatten Bogdan, Kubat und Dietrich be- reits die Medaillen gewonnen. Ein Finale fanck nicht mehr statt. Jeder hatte gegen jeden unentschieden gerungen. So mußten die Kämpfe gegen die übrigen Konkurrenten entschieden. Bogdan war hier klar im Vorteil, da er Svensson(Schweden) und Tari(Türkei) geschultert, also null Fehlpunkte hatte. Kubat Punktsieg gegen Shigeoka, Japan) war genau wie Dietrich mit einem„Zähler“ belastet. Auf der Waage war der Tschechoslowake 14 kg schwerer als Dietrich, der damit die Silber- medaille gewann. Dietrich setzt jetzt seine ganzen Hoff- nungen auf das Freistilturnier. Er hat sich an das Klima gewöhnt, und sicherlich wird er auch hier eine Rolle spielen. * Die Nachricht vom Silbermedaillengewinn Wilfried Dietrichs hat in seiner Heimat- gemeinde Schifferstadt und darüber hinaus im ganzen Landkreis Speyer am Mittwoch- nachmittag Jubel und große Begeisterung ausgelöst. Die Freude über den großen Er- folg des sympathischen Pfälzers war um 80 Berzlicher, als es zunächst schien, als werde Dietrich seinen Silbermedaillenerfolg von Melbourne nicht wiederholen können.„Wir haben ihm deshalb um so fester die Daumen gedrückt“, sagten gestern abend Dietrichs Freunde, die den Medaillengewinner aus- giebig feierten. Zu den ersten telegraphischen Gratulanten zählte der Landrat des Kreises Speyer, Johann, bei dem Wilfried Dietrich als Kraftfahrer tätig ist. Für ihn sei der Gewinn der Silbermedaille fast selbstver- ständlich gewesen, versicherte Landrat Jo- hann, denn er habe seinen Fahrer immer Wieder im Training beobachtet und seine Im Achter und Zweier mit Steuermann: Zwei deuische Nuderboole im Endlauſ Kanadas Achter schlug USA/ Die Auch am zweiten Vorlauftag der olym- pischen Ruderregatta erfüllten sich nicht alle deutschen Erwartungen. Der Europa- meister im Achter von Kiel/ Ratzeburg und der Gelsenkirchener Zweier-mit Renneberg/ Knubel, Stm. Zerta) schafften zwar durch Vorlaufsiege den direkten Vorstoß in die Endläufe am Samstag, aber auf den wellen zerfurchteten Wassern mit mehrfach wech⸗ selnden, zum Teil schräg in die Bahn fallen- den Winden konnte der Vierer-ohne und der kurzfristig umbesetzte Doppelzweier (Schrör/ Becher Oüsseldorf/ Worms) dieses Ziel nicht erreichen. Der Vierer-Ohne der Renngemeinschaft Neuß/ Bremen scheiterte an der UdSSR und an Italien, der Doppel- zweier wurde mit seinem Lauf Fünfter. Bei UdSSR bereits dreimal im Finale dem Vorstoß ins Finale schlug der deutsche Achter— mit Konzentration auf den letzten 250 m— Frankreich, Großbritannien, Japan und, die Schweiz. Die UdSSR hat bereits drei Boote im Fi- nale: Im Einer den Olympiasieger von 1956, Ivanow, den Zweier-mit und den Vierer- ohne. Diese Zahl erreichte auch die CSR (Vierer-ohne, Doppelzweier, Achter). Ueber- raschenderweise ist nach Abschluß der Vor- läufe noch kein Boot der 1956 in Melbourne überragenden Nation USA in der Entschei- dung. Auch der vielfach favorisierte Achter der USA nicht, der sich im dritten Vorlauf nach einem dramatischen Wettkampf der kanadischen Vertretung geschlagen geben mußte. Leistung einschätzen können. Er sei der Meinung, daß Dietrich im Freistilringen, zu dem er in Melbourne nicht angetreten war, eine noch größere Medaillenchance besitze. Heidi Schmid im Semifinale Die 21 Jahr alte Augsburger Musik- studentin Heidi Schmid erreichte am Mitt- Woch in Rom im Florett-Fechten der Damen das Semifinale. Die mehrfache Deutsche Meisterin gewann wie in der Vorrunde auch im Viertelfinale nach erbitterten Gefechten in ihrer Gruppe mit vier Siegen durch die bessere Trefferzahl vor der Ungarin Magda Kovacs und der Oesterreicherin Traudl Ebert, die auf drei Siege kam. Die hübsche Oesterreicherin schaltete in einem Stich- Kampf die Sowjetrussin Sabjelina aus, die 1957 in Paris Weltmeisterin vor Heidi Schmid geworden war. 5 2 1 Unser Olympia- Porträt: Silber blieb Dietrich freu Wieder hat Deutsch- f lands bester Ringer, der Schwergewicht- ler Wilfried Dietrich, eine Silbermedaille errungen, und Wie- der ist ihm das Slöck, genqo Wie 1956 in Melbourne, abhoſd gewesen. Damals gab es eine umsfrittene Punkt- niederlage gegen den Rossen Paffe- now, diesmal schlief ein Kampfrichter, als der Schiffer- stfäcdter den Schwe- den Svensson guf die Schulter legte. Der Punktsieg, der ihm gegen Svensson zuge- sprochen worde, kostete ihn aller Wahr- scheinlichkeit die Goldmedaille. Denn ohne den fehlpunkf aus diesem Kampf hätte er gleichauf mit /n Bogdan gestan- den, undd es ist nicht zu sagen, Wer duf der Waage leichter gewesen Wäre, denn beide wiegen um 109 Kg. Ohne Niederlage worde Diefrich nur ZwWeiter. Gewonnen hat der glöcklichere Mann, Bogdan. Besser war der Nusse nicht, ebenso wenig wie Kobaf schlechter kämpfte. Es böffe so schnell anders aussehen können. Dietrich Wurde am 14. Oktober 1933 in Schiffersfadt geboren, lernte Schweißer, und ist heute Landratsamtsangestellter in Speyer. Er heiratete 1957 und hat eine drei- ſährige Tochter. Seit 1955 errang Oiefrich elf deutsche Meisterschaften und ist seit- Wes Son. Bad 22 dem von seinen Landsleuten unbesiegt. ber Er- rd- len dpa aft, ein be- dpa 11 n 1 der n, Zu War, Sitze. le lusik- Mitt- amen Asche ach achten ch die Magda braudl ibsche Stich- 8, die Heidi Der ge Ahr- enn mpf fan- der ide rde der der bat nell 3 in Ber, in rei- rich zeit- Nr. 202/ Donnerstag, 1. September 1960 —— SPORT MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 5 EINDEUTIG CHEF IM RING war der jetzt für den Karlsruher Sd startende Ulmer Europameister Horst Rascher bei seinem ersten Kampf gegen den Kanadier Belle- feuille. Der viel zu durchsichtig boxende Bantamgewichtler aus Uebersee, der hier (rechts) von einer Rechten Raschers schwer durchgeschüttelt wurde, mußte alle drei Runden abgeben und sich damit glatt geschlagen geben. Bild: dpa In der 125- und 350-cœ m-Klasse werden Titel vergeben: in ſoceenlieim um letæie erlungspunkie In acht Läufen über 150 Nennungen zum Herbstpokal-Rennen Mit einem vollen Akkord klingt die süd- westdeutsche Motorrad-Rennsaison 1960 am Sonntag aus. Das„Herbstpokal-Rennen“ des Badischen Motorsport-Clubs auf dem Hok- kenheim-Ring hat in allen acht Konkur- renzen eine hervorragende Besetzung erfah- ren. Im Schlußlauf zur Deutschen Straßen- meisterschaft der Lizenzklassen bis 125 und bis 350 cem sind außer den Titelanwärtern W. Scheidhauer, P. Eser, A. Klaus und H. Was bringt Rom heote? 8.30 Uhr: Fechten: Damen- Florett Einzel- Finale 8.30 Uhr: Schwimmen: Turmspringen Her- ren Vorentscheidung, 100-m- Röcken Damen Vorläbfe Leichtathletik: Hochspröng Männer Qualifikation, 100 m Frauen Vorläufe Hockey- Gruppenspiel Pakistan gegen Japan Ringen: Freistil Rudern: Hoffnungslävfe Einer und Zweier- mit Segeln: Vierte Regatta Leichtathletik: Speerwerfen Frauen Endkampf, 100 m Frauen ZWischenläufe, Hochsprung Männer Entscheidung, 800 m Männer Vorentscheidung, 100 m Männer Vorentscheidung, 400 m-Hörden Vorentscheidung, 80. m-Hörden Endlauf, 100 m Män- ner Endlauf, 3000-m-Hindernis Vorläbfe 9.00 Uhr: 10.00 Uhr: 10.00 Uhr: 10.00 Uhr: 12.00 Uhr: 15.00 Uhr: 15.00 Uhr: Rudern: Hoffnungsläbfe Vierer- ohne, Doppelzweier und Achter 15.00 Uhr: Boxen: Viertelfinale 15.00 Uhr: Fechten: Damenflorett Einzel- Finqle 18,00 Uhr: Hockey: Gruppenspiele Italien gegen Keniq, Australien gegen Polen 16.00 Uhr: Fußball: Gruppenspiele Frank- reich- Ungarn, Dänemark ge- gen ſunesien 17.30 Uhr: Basketball: ein Holbfinglespiel 20.00 Uhr: Ringen: Freistil 20.30 Uhr: Schwimmen: 40m Lagen Her- ren Finale und Siegerehrung, 100-m-Röcken Damen Vorent- scheidung, 400-m-Kraul Damen Finale und Siegerehrung, 4½˙οm- Kraul Herren Finale und Siegerehrung Basketball: zwei Semifinalspiele Boxen: Viertelfinale Fußball: Gruppenspiele Jogo- sſqwien— Bulgarien, Türkei ge- gen VAf, Italien— Brasilien, Großbritannien— National- china, Polen- Argentinien, Pero gegen indien Wãasserball: zwei Halbfinal spiele 21.00 Uhr: 21.00 Uhr: 21.00 Uhr: 22.10 Uhr: Kaßner viele weitere namhafte Starter, un- ter ihnen Vorjahrsmeister K. Hoppe, Guthier, Greb, Lohmann und Recktenwald zur Stelle. Im vorletzten Lauf der Ausweisfahrer um den„Junioren-Pokal der OMR“ wollen allein in den Klassen bis 250 und bis 500 cem 58 bzw. 51 Nachwuchsfahrer konkurrieren, so daß Rennleiter Herz über die endgültigen Startzusagen entscheiden mußte, weil in den Soloklassen maximal nur 45 Fahrer zuge- lassen werden können. Beim Endlauf um den„Motocup Hockenheim“ für S0-c e m-Ma- schinen geht es darum, wer von den punkt- gleichen Kreidler-Fahrern Hansgeorg An- scheidt und O. Dittrich Titelgewinner für 1960 wird. Die bis jetzt ungeschlagenen Fünfgang-Werksmaschinen treffen auf starke Konkurrenz von Gritzner, Morini, Motom, Rex und Victoria, zu denen erstmals eine japanische Honda-Eigenbau und vier jugo- slawische Tomos kommen. Titelkampf Quatuor—zBasel Im Mittelpunkt der Berufsboxveranstal- tung in der Ravensburger Oberschwaben- halle am 24. September steht der Kampf zwischen dem deutschen Federgewichtsmei- ster Willi auatuor Oortmund) und Edgar Basel(Mannheim), dem Titelhalter in der Bantamgewichtsklasse. ö In der 1. Amateurliga Nordbaden: Fut Fauoriſen schon jetai jede: Punlel wichiig Die beiden Mannheimer Lokalspiele Schon die vierte Runde der Punktspiele in der 1. Amateurliga Nordbaden bringt mit Phönix— ASV Feudenheim und VfL Spogg Sandhofen zwei weitere Lokalspiele, die nicht nur wegen der traditionellen Riva- lität der Mannheimer Vereine Beachtung verdienen. Noch ist zwar die neue Saison erst wenige Wochen alt— wer aber wie die Partner dieser beiden Begegnungen bei der Vergabe des Meistertitels wieder ein Wort mitzureden gedenkt, wird sich gerade zu Beginn mit aller Kraft ins Zeug legen, um das Konto nicht mit Minuspunkten zu be- lasten, die bei der Ausgeglichenheit dieser Gruppe in der Endabrechnung doppelt schwer wiegen könnten. Gerade Phönix und Sandhofen haben dies in der letzten Saison zu spüren bekommen und werden daraus die Konsequenzen ziehen. Trotzdem gibt es weder an der Hochufer- Germar:„Es läuft nicht mehr“ Zu den großen Ueberraschungen bei den 100-m-Vorläufen der Männer rechnet das Ausscheiden von Manfred Germar(Köln). Mit 11,0 Sekunden erreichte der schnellste Europäer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne ebenso wie der Hannoveraner Mahlendorf(10,8) nicht den Zwischenlauf. Es ist eine geradezu tragische Verletzungs- serie, die Germar in diesem olympischen Jahr daran hemmt, in Fahrt zu kommen. Germar lag auf seinem Bett und haderte mit seinem Schicksal.„Zuerst kam die Zer- rung im Frühjahr. Als ich dann bei den Aus- scheidungen wieder Tritt faßte, folgte ein schmerzhaftes Kiefergeschwulst. Um daß Maß vollzumachen, holte ich mir dann beim Training am vorletzten Tag in Köln eine neue Zerrung. Diesen Trainingsrückstand konnte ich einfach nicht aufholen.“ DLV- Präsident Dr. Max Danz bedauerte das Pech von Germar um so mehr, weil davon auch die Staffel betroffen ist.„Wir werden jetzt mit Lauer als Schlußmann laufen. Martin ist in vorzüglicher Form. Mahlendorf bleibt drin! Natürlich nimmt Germar seine Chance über 200 m wahr.“ Städtevergleichskampf der Leichtathleten im Stadion Der turnusgemäß in diesem Jahr in Mannheim stattfindende Städtekampf der Leichtathleten gegen Ludwigshafen mußte wegen der von Jahr zu Jahr größer werden- den Terminschwierigkeiten kurzfristig auf Samstagnachmittag angesetzt werden. Auf dem Programm stehen insgesamt 22 Wett- bewerbe, davon 16 für die Männer. Nomi- niert wurden von Sportwart Seppl Gruber in jeder Disziplin drei Aktive, doch liegt die endgültige Aufstellung noch nicht vor, da abgewartet werden muß, wer für diesen Tag überhaupt zur Verfügung steht. Die Veran- staltung im Mannheimer Stadion beginnt am Samstag um 15.30 Uhr. a 5 Als einziger Franzose dabei: „HStue Grass“ flaßstab füt unsere Zueni Am Freitag acht Pferde beim Erfreulicherweise bringt das Zukunfts- rennen am Freitag in Iffezheim die erhoffte Begegnung mit wenigstens einem französi- schen Zweijährigen, mit Blue Grass aus dem Stall des Aga Khan. Nachdem in Paris für Deutschlands wertvollste internationale Zweijährigen-Prüfung neun Pferde genannt worden waren, blieb er als einziger übrig. Solitude, Frankreichs zur Zeit beste Zweijährige, läßt nach ihrem großartigen Sieg im Prix Morny das Zukunfts-Rennen aus und geht direkt zum Grand Criterium, das wertvollste französische Zweijährigen- Rennen. Immerhin ist aber Blue Grass nicht der erste Beste. Der Hengst hat bereits ge- wonnen und zuletzt zweimal einen guten zweiten Platz hinter schon erprobten Alters- gefährten besetzt, so daß er durchaus im- stande ist, einen Vergleich zu unserer Zucht zu liefern.. Gegen den Gast aus Frankreich treten sleben deutsche Pferde an, so daß das Zu- kunfts-Rennen mit acht Startern auch zah- lenmäßig gut besetzt ist. Das Gestüt Wald- fried schickt die in vier Rennen ungeschla- gene Alisma und den bei ebensoviel Starts nur einmal von der Stallgefährtin geschla- genen Baalim ins Rennen. Auch Gestüt Zukunftsrennen in Iffezheim Erlenhofs Nicky hat bei seinem bisher ein- zigen Versuch leicht gewonnen. Wenn von einer Seite eine Ueberraschung kommen sollte, dann am ehesten von ihm. Ein interessanter Bewerber ist auch der bei vier Versuchen dreimal als Sieger eingekommene Münchner Rosenwirt. dürften erbitterte Kämpfe bringen straße noch im Waldwegstadion einen Favo- riten. Auf der einen Seite blieb der MF als Titelverteidiger bisher den Beweis schul- dig, daß er an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen kann, während Feudenheim vor allem im Sturm erheblich stärker geworden ist. Und was die Neckarauer Auseinander- setzung betrifft, so wußte zwar der VfL den Rückhalt des heimischen Publikums fast stets zum Sieg auszunutzen, er hat aber in Sandhofen einen Gegner, der zusammen mit Daxlanden und Pforzheim als einziger noch ohne Niederlage ist und spielerisch ge- nügend Reife gewonnen hat, um auch auf fremden Plätzen jeden Vergleich auszu- halten. Aufsteiger Ilvesheim, der sich bisher prächtig geschlagen hat, trifft in Daxlanden auf eine Mannschaft, die an die große Form früherer Jahre anzuknüpfen scheint und für die es um die Verteidigung des ersten Ta- bellenplatzes(gleichauf mit Pforzheim) geht. Der Gast stellt ohne Zweifel die erfahrenere Mannschaft, technisch ist aber Ilvesheim für eine gleichwertige Partie gut. Ob sich das auch im Ergebnis ausdrückt. wird davon ab- hängen, daß die Stürmer besser als zuletzt beim KFV ihre Chancen ausnützen. Es spielen: Samstag: SpVgg Ilvesheim gegen FV Daxlanden: SG Kirchheim— FC Neureut; VfR Pforzheim— SV Sandhausen; Phönix Mannheim— ASV Feudenbheim.— Sonntag: Spfr Forchheim— Kickers Wall- dürn; VfB Leimen— Karlsruher FV; VfL Neckarau— SpVgg Sandhofen: FC Birken- feld— ASV Eppelheim. INGRID EKRAMERS DO PPELSIEG im Kunst- und Turmspringen, mit dem sie die seit Jahren dominierenden Amerikanerinnen ablöste, war die bisher größte Uberraschung bei den Olympischen Spielen in Rom. Aus der Hand von NOK- Präsident Ritter von Halt nahm sie am Dienstagabend die zweite Goldmedaille entgegen. Funkbild: AP Römische Bilder Frank Wiegand war als Erster der EKraulstaffel ins Wasser gesprungen und hatte für Deutschland ein großartiges Rennen geschwommen. Fast gleichauf mit USA und Australien schlug er an und gab Gerkard Hetz ferie Bahn. Als der Dresdner aus dem Wasser stieg, sprangen Hans Zierold und Hans-Joachim Klein, die anderen Schubimmer der Staffel, auf ihn zu und gratulierten ihm. Sie konnten nicht wissen, welche Zeit Wiegand ge- schwommen hatte und ob sie reichen würde für den Endlauf. Zierold und Klein handelten rein nach ihrem Gefühl. Die Anerkennung für den Kameraden brach einfach aus ihnen keraus. Es war das Bild bezwingender Herz- lick keit. * Unter der überhängenden Zuschauer- tribüne saßen auf den Plätzen der Ałti- ven zwei Schuimmerinnen, zwei Mäd- chen mit der gleichen Muttersprache. Sie saßen da, den Rücken gebeugt und die Arme hoffnungslos auf die Knie gestütet. Die Olympischen Spiele Ratten sie ent- lassen; die beiden Mädchen waren im Vorlauf ausgeschieden. Die Umubelt war für sie versunken, und keine fand Trost in der anderen Kummer. Plötzlich liefen der einen ein paar Tränen uber die Wange, und ohne, daß sie es wußte, weinte die andere mit. Wie schön wäre es gewesen, hätte sich jemand gefunden mit einem freundlichen Wort und hätte sie mitge- nommen, weg vom Stadion, fort von der Niederlage. Drei Meter weiter aber ver- steckte sich der Trainer hinter einer Zei- tung. Als es nichts mehr zu lesen gab, schaute der Mann irgendwohin. Als es nichts mehr zu schauen gab, ging er davon. Es war das Bild vollkommener FHilf- losigkeit. 6 Die Hand Iwan Bogdans aus Nikola- je zitterte, als sie das Trikot ſenüpfen wollte, und sie mußte dreimal zufassen, ehe die Schlaufe um den Kopf gelegt war. Dann trat Bogdan auf die Matte, um ge- gen Dietrich zu ringen. Er tat es ruhig und bedächtig, aber in seinem Innern zitterte jeder Nerv. Was hatte man ihm nicht alles über den Deutschen erzählt der 1956 in Melbourne beinahe die Gold- medaille gewonnen hätte. Und nun stand Bogdan vor diesem Wilfried Dietrich und er durfte sick von diesem Gegner nicht schlagen lassen. Fest waren Bog: dans Griffe, aber sie hielten nur die Hand des Gegners, nichts zu erlauben und nichts zu gestatten. Bogdan vertraute auf den Zufall und nicht auf sich. am Ende gaben die Punktrichter ein Unentschie- den. Bogdan stieg von der Matte. Erhitzt war sein Gesicht, dock es wirkte ruhig und zufrieden. Hatte er es nicht gut ge- macht gegen den Deutschen? Aber Falten gruben sich plötzlich in seine Stirn, und sein Lächeln schlich sich vom Munde fort. Keiner der Freunde aus der Heimat kam zu ihm, um zu gratulieren und zu sagen, Iwan, Du hast es gut gemacht. War es Vielleicht doch nicht so gut gewesen? Iwan Bogdan, 32 Jahre alt, verschwand in der Schattenuhle des steinernen Mittelhofes der Basilica di Massenzio. Es war das Bild quälenden Zweifels. K. A. Scherer 15 Neben dem Zukunfts-Rennen kann der Preis der Stadt Baden-Baden erhöhtes In- teresse beanspruchen, da mit Maximum und Adlon zwei frische Badener Sieger zusam- mentreffen. Wieder wird ein Ausgleich IV, über 2800 Meter geteilt, während beim Aus- gleich III, dem Preis von Rastatt, mit 17 Startern gerechnet wird. Auch das Badener Ausgleichs-Jagdrennen über 3600 Meter wird diesmal stark besetzt sein.-H Unsere Turftips. Iffezheim, Freitag 1. R.: Kobel— San-San— Erdball; 2. R.: Bellissima— Prinzess Addi— Nebelkrähe; 3. R.: Pellegrino— De Facto— Zito; 4. R.: Alisma— Nicky— Blue Grass; 5. R.: Maxi- mum— Adlon— Optant; 6. R.: Allegro— Manager— Gladiator; 7. R.: Vahrenwalde — Mirjam— Tetuan; 8. R.: Cash Desire— IIlinois— Buschwind. 1.2.0: DER /MOGRGEN-F %%% 8 8 b e 1 Westkfalia Herne 2 0 1/2 0 2111/2 21 Alem. Aachen 0 0 1 2 1 1 2 J VfL Bochum e 1. FC Köln 1 2 0 2 0 2 3 Preuß. Münster 1 10% 1 2 20 11% 0 2 2 Bor. Dortmund 2 1 0 1 0 2 4 Hamborn 7 2 00% 1 2111/2 2 0 Rot- Weis Essen I 0 1 2 1 2 5 1. FC Kaisersl. 0 1 1/0 0 0111/12 0 Bor. Neunkirch. 11 1 2 0 2 6 1. FC Saarbrück. 1 1 1/0 212 11/1 0 2 Wormat. Worms 1 2 1 0 1 0 7 Mainz 05 10 2 20 10 11% 2 12 FK Pirmasens 1 0 0 0 2 1 8 Karlsruher S 21 1/0 1210 1% 0 1 2 Eintr. Frankfurt 1 1 1 0 11 9 Fs Frankfurt 1 1 1/ 2 2 00 1 1/10 Bay. München 1 2 0 1 0 1 10 SV Waldhof 11 0% 0 2 221/222 Spes Fürth 1 2 1 2 1 0 11 Vikt. 89 Berlin 2 2 0/ 1 2 20 11/111 Spandauer Sy 2 2 21 1 2 12 Vin Oldenburg 1 0 2/ 2 1 02 2 0/ 0 0 0 Etr. Braunschw I 0 0 2 1 1 2 13 J Werder Bremen 1 1 1/1 1 2[2 22/2 0 0 Bremerhaven 93 1 1 11 11 a) Tip nach der MM- Tabelle b) E. Bögelein, SSV Bunge e) Reportertip Tomatenmark „ kier-Jeigwaren ungefärbt „Arrigoni“, dreifach konzentriert, 5 100-g-Tube 500-g-Beutel Schmalzfleisch 1 38 der schmackhafte Brotaufstrich 88 0(( Delikateß-Brat ohne 75 ausgenommen, Champignon Himbeersirup mit Zusatz von Kirschsaft 5 5 330-g-Fl. mit Gemüsebeilage „Vier Diamanten“ 68 Japanischer Thunfisch Dose 185 g Nettoinhalt 98 330-g-Dose heringe Kopf, mit 400-g-Dose 88 aus neuer Ernte Leckerbissen selbst quswählen macht Freude! Californische Spargelabschnitte Dose 539 g Nettoinhalt Junge Schnittbohnen 298 1.J8 1/1 Dose Holländische Frühmastenten Stück ca. 2,2 kg schwer, 500 g 1.65 Unsere lebensmittelebteilung steht unter ständiger Kontrolle eines vereidigten Lebensmittelsqchverständigen MANNHEIM vr. 202 — Kol i e ene 1 Hübi 5. IE 11 g i 5 N e e b I WAA Aue 45 1 15 f 11 115 ATK KN IE des Vo e 5 aler N 4 ee 1 LI Fahrze i 7 A N 55 AA 0 ö 115 1 9 9 die vo 4000 w.5 den. V rosig 2 minder Wettbe FEN 1 bessert e LEH e g 8 2 n i 5 0 darübe a Erlösm einmal gung wWirkur erträg! Viellei prozen Rückg⸗ heiten Ind hoff ve N70 Mi reits E und ni der D. haber liche eine M die er! auf„ winne nebens gesch Das V. gesells In hörige bracht seinen 11 nalen W LE terne I f I 11175 1 EI leicht Ee zuläng U e AT. Werk gegeng ist vor lastigk Im G sind tümlic jedoch zweck von eine!. furt H nau ei dittop. f (W noch ländis, Dollar geben delskr desreg bisher auszu- wagen len in stellur Zusarr messe aufget Verbr. e 990 2 f 1 gen. ä UI. f N 5 8 55 IJ; 5 FE Eterni Y . 8 5 N 4 0 N 8 5 5* 3. Y 1110 5 5 8„9, eee 1 ä 111 1 2 85 A J V D V J 5 8 g ö D fle IJ AJ 5 gebau N J E 202/ Donnerstag, 1. September 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seite 13 Kopflastigkeit der VW-Aktie Renditärer Sand oder Humus Allein der gegenwärtige Produktionsstand des Volkswagenwerkes bei Voller Auslastung aller vorhandenen Kapazitäten ergibt 3600 Fahrzeugeinheiten werktäglich; bis 1961 soll die von langer Hand geplante Spitze von 4000 werktäglichen Fahrzeugen erreicht wer- den. Vom Absatz her sieht es noch recht roslg aus; vor allem weil der Export unver- mindert anhält, ja sogar ansteigt. Die vom wettbewerb erzwungenen technischen Ver- besserungen, Lohn- und Arbeitszeitprobleme sind jedoch— Professor Nordhoff berichtete darüber in einer Pressekonferenz— von Erlösminderungen begleitet. Eine ja doch einmal eintretende konjunkturelle Beruhi- gung wird neben anderen heilsamen Aus- Wirkungen auch die Kapazitätsauslastung erträglicher machen, das heißt vermindern. Vielleicht auf 85 Prozent, vielleicht auf 80 prozent, was werktäglich ab 1961 mit einem Rückgang auf 3400 bis 3200 Fahrzeugein- heiten gleichzustellen ist. Indes werden 1960— wie Professor Nord- hoff vor der Presse verriet— rund 250 bis 270 Millionen DM, neu investiert, wobei be- reits Bankgelder beansprucht worden sind und nicht Eigenmittel, wie es bisher wegen der Dividendenenthaltsamkeit der Anteils- haber möglich war(à propos: Jeder zusätz- liche werktäglich ausgestoßene VW. kostet eine Million DM an Investitionen). Sind also die erhofften, ja vielleicht— mit Rücksicht auf„Volksaktionäre“— erforderlichen Ge- winne auf 20 Jahre hinaus gesichert? Vergl. nebenstehenden Artikel„Mit VW- Spitzen- geschwindigkeit das Kapital verzehnfacht— Das Volkswagenwerk stellt sich als Aktien- gesellschaft vor“) In Wolfsburg fährt zur Zeit jeder Ange- hörige der gutbezahlten, bestens unterge- brachten und versorgten VW- Belegschaft seinen eigenen Volkswagen. Der kommu- nalen Kopflastigkeit dieses gigantischen Un- ternehmens wurde umsichtig— wenn viel- leicht auch etwas verspätet und dadurch un- zulänglich durch Dezentralisierung(Zweig- werk Hannover, Zweigwerk Kassel) ent- gegengewirkt. Nichts, aber auch gar nichts ist von Bonn aus vorgesehen, um der Kopf- lastigkeit der VW-Volksaktie vorzubeugen. im Gegenteil. Die letzten Bilanzreserven sind ausgeschöpft, um diese Aktie volks- tümlich zu machen. Die Erlöse für die Aktien jedoch, die fließen nicht dem Produktions- zweck zu, sondern werden zur Verstärkung von Kreditmöglichkeiten verwendet. Just eine Milliarde DM. Und da steht in Frank- furt Herr Blessing und schöpft mühevoll ge- nau eine Milliarde DM wieder aus dem Kre- dittopf ab. F. O. Weber Deutsche Automobile für japanische Straßen (WW) Die japanische Regierung wird noch in diesem Jahr für den Import aus- ländischer Personenwagen vier Millionen Dollar(rund 12 bis 13 Millionen DMW) frei- geben, Nach Ansicht japanischer Außenhan- delskreise in Hamburg hat damit die Bun- desrepublik etwas größere Möglichkeiten als bisher, den Automobilexport nach Japan auszuweiten. Vor allem deutsche Personen- len in Frage Römern: Keine Preis welle in Sicht wagen der Mittelklasse(unter 2000 gem) Sol- 1 sagt das Industrieinstitut 1 (UPD Das Deutsche Industrie- Institut in Köln wandte sich gegen„übertriebene Dar- von einer Preiswelle zu sprechen. Soweit allerdings in den letzten Wochen Preisstei- gerungen vorgenommen worden seien, müsse man dafür in erster Linie die gestiegenen Arbeitskosten— also Lohnerhöhungen, Ar- beitszeitverkürzungen usw.— verantwort- lich machen. In der gesamten Verbrauchsgüterindustrie sei die Lohn- und Gehaltssumme je Be- schäftigtem im ersten Halbjahr 1960 um zehn Prozent höher gewesen als im ersten Halbjahr 1959. Griechische Pläne mit Aluminium (VWD) Griechenland will mit einem In- vestitionsaufwand von rund 75 Millionen Dollar(rund 315 Millionen DM) eine Alu- miniumindustrie errichten. Ein entsprechen- des Abkommen wurde jetzt von den grie- chischen Ministern für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit, Protopapadikis und Martis, von Vertretern der französischen Gesell- schaften„Pechiney“ und„Compadec“, der griechischen Industrial Development Corp. sowie von einer Gruppe griechischer Indu- strieller unter der Führung des Reeders Stavros Niarchos unterzeichnet. Das Projekt sieht die Errichtung einer Anlage zur Herstellung von Aluminiumoxyd mit einer Jahreskapazität von 200 000 f und einer Aluminiumhütte mit einer Kapazität von 52000 t jährlich vor. Dazu ist die Gründung einer neuen Gesellschaft mit einem Aktien- kapital von 25 Millionen Dollar beabsich- tigt. Die beiden französischen Gesellschaften werden danach zu 50 Prozent und die grie- chische Industrial Development Corp. sowie die Niarchos-Gruppe zu je 25 Prozent betei- ligt sein. Es ist ferner vorgesehen, daß sich die amerikanische Gesellschaft Reynolds Metals Co. an dem Projekt beteiligen kann. Die zur Realisierung des Planes erforder- lichen restlichen 50 Millionen Dollar sollen durch ausländische und inländische An- leihen und Kredite aufgebracht werden. Krankenversicherungs-Reform wieder blockiert Vorläufig keine Klausurtagung der CDU-Sozial politiker (eg) Der Vorsitzende des Sozialpolitischen Arbeitskreises der CDV/ CSU-Bundestags- fraktion, Peter Horn, hat die für den 5. bis 9. September in Gievenbeck bei Münster geplante Klausurtagung der christlich- demokratischen Sozialpolitiker über die Krankenversicherungsreform überraschend abegesagt. Horn führte keine Gründe für seine Absage an, jedoch kann angenommen werden, daß die Meinungen innerhalb der CDU/ CsU über die Einzelheiten der Selbst- beteiligung der Versicherten an den Krank- heitskosten und der Lohnfortzahlung für Arbeiter im Krankheitsfall noch soweit auseinandergehen, daß auch eine Klausur- tagung noch kein endgültiges Ergebnis ge- bracht hätte. Ein neuer Termin für interne Verhand- lungen der CDU/ CSU-Sozialpolitiker ist Mit VW- Spitzengeschwindigkeit das Kapital verzehnfacht. Das Volkswagenwerk stellt sich als Aktien gesellschaft vor Am 22. August 1960, um 10 Uhr vormittags, wurde vom zuständigen Notariat die Um- Wandlung der mit einem Grundkapital von 300 Millionen DM ausgestatteten Volkswagens Werk(VWW) GmbH, Wolfsburg, in eine mit 600 Millionen Aktienkapital versehene Aktien- gesellschaft bescheinigt. Statuarische Einzelheiten stehen noch aus. Vor allem ist noch nicht entschieden, wie groß der künftige Aufsichtsrat sein wird und wie sich in demselben die Gewichte verteilen, soweit sie noch verteilbar sind. 18 von 21 Mitglieder? Das ist die Frage. Feststeht, daß laut Betriebsverfassungsgesetz ein Drittel der Aufsichtsratsmitglie- der Arbeitnehmervertreter sein werden; ebenso gilt als flx ausgehendeit, daß je zwei Ver- treter vom Bund und vom Land Niedersachsen zu stellen sind. Aber da ist der Wunsch- traum, die künftigen Klein(pardon: heute heißt's wohl„Volks-) Aktionäre“ besonders bei der Aufsichtsratsbesetzung zu berücksichtigen. Der bisherige GmbH- Verwaltungsrat übt erwirtschaftet werden, die einen Reinge- winn von 72 Millionen DM jährlich(12 Pro- zent) abwerfen. Pünktchen Bilanzvergleich (in 1000 DM) 31.12.1959 31.12.1958 4K VERMOGENSTEILE: Vorläufig die Funktion eines provisorischen Aufsichtsrates aus.) Die Besetzung des künftigen— weiterhin von dem bisherigen VWW- Generaldirektor Professor Dr.-Ing. h. c. Heinrich Nordhoff regierten— Vorstandes steht aber bereits fest, Ihm gehören außer Professor Nord- hoff an: Fritz Frank, der Verkaufsleiter. Dr. Kurt Haaf, der Personalleiter, Otte Höhne, der Produktionsleiter, Julius Paulsen, der Einkaufsleiter, Dr. Wolfgang Siebert, der Mann der Finanz- planung. Mit Ausnahme des erst kürzlich aus der Mannesmann AG nach Wolfsburg berufenen Dr. Siebert, handelt es sich um langjährige Mitarbeiter des VWW. Der bisherige VWW- Pressechef, Frank Novotny, wurde dem Vorstand als Generalbevollmächtigter bei- gegeben. Die Volkswagenwerk Ad wird wie bis- her auf rein kommerzieller Basis weiter ar- beiten; allerdings ohne den bislang der mbH gewährten politischen Kredit, der weitgehend Extratouren gestattete. In der DM- Eröffnungsbilanz vom 21. Juni 1948 war noch nachzulesen gewesen, daß(bei entspre- chender Neubewertung wegen der Geld- reform) das/ die Millionen DM Anlagevermögen 84,73 Umlaufvermögen 31,98 Grundkapital 60,00 Rücklagen 48,47 Rückstellungen 6,35 Verbindlichkeiten 0,34 betragen haben, Von diesem Tage bis Ende i e investiert einschl. 18e 1 586% abgeschrieben 910,59 Anlageabgänge ausgewiesen 16,66 Reingewinne erzielt 424,47 (davon allein 1958 319,29) Steuern gezahlt 1357,01 (davon 1959 338,915 für das Personal bar aufgewendet 2 002,98 Sachanlagen (da von: 1001815 578 253 + 423 562 für 1958 erhöht. Das war nur möglich, weil die sich später um den Besitz streitenden Anteilhaber(Land Niedersachsen und der Bund) ursprünglich große Dividendenent- haltsamkeit übten. Jahrelang war das vVWW quasi herrenlos. Als sich dann herausstellte, um welche Geld- und Goldquelle ersten Ranges es sich in Wolfsburg handle, regte sich natürlich die Lust zur Besitzergreifung und anschließbend, die wahloptisch verlok- kende Begier zur Verteilung dieses Juwels in Form von Volksaktien. Doch die Verteilung zwischen drei Besit- zergruppen(Bund, Niedersachsen und Volks- aktionäre) schien nicht ohne Aufblähung des Kapitals möglich. Im Jahre 1958 wurde das Geschäftsergebnis unter anderem um Millionen DM 82,47 durch Entnahme aus den Rücklagen 18,83 durch Auflösung von Rückstellungen so verbessert, daß schließlich ein Jahresge- winn von 319,29 Millionen herausschaute. So wurde es möglich zunächst das Grundkapi- tal(von 60 Millionen DM) zu verfünffachen. Eine Wiederholung dieses neckischen Spiel- chens zeigt— wenn auch mit anderer Spiel- art die Bilanz 1959, als es darum ging, die 300 Millionen DM Grundkapital auf 600 Mil- lionen DM Aktienkapital aufzuplustern. Es wurden laut Gewinn- und Verlustrechnung 1959 aufgelöst und eingesetzt: Millionen DM Abschreibungen und Wert- berichtigungen, bei Sachanlagen und Finanzvermögen 152,98 dto. bei Vorräten 73,96 ückstellungen 5,00 ahresreingewinn 1959 u. nicht er- hobene Dividenden, die unter Verbindlichkeiten einstehen 80,00 Nach dieser Bilanzleser erregenden, sorg- samen Präparierung der Vermögensteile brauchte nur die Schuldenseite der Bilanz wie folgt verschoben werden: Millionen DPM 31. 12. 1959 22. 8. 19600 4 In Bau befindl. 68 796 30 389) Anzahlungen 34017 40 360) Beteiligungen 46 095 1600 + 44 495 Vorräte 293 528 159 450 + 134 078 (davon: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 157 448 79 563) Halbfabrikate 66 678 44 466) Fertigfabrikate 69 402 35 421) Anzahlung. a. Lief. 1673 1832— 159 Langfr. Darlehen 15 501 23 454— 7953 (abzgl. Wertbericht. It. 8 7e/ d ESTG. 35 467 38 023) Liefer forderungen 22 36 5 33 Ford. a. Konzern-Unt. 87 839 581818 + 6 021 Wechsel 4786 90 + 4696 (davon: von Konzern- unternehmen 4 666) Kassa u. Postscheck- guthaben 118 70* 48 Andere Banhguthaben 86 545 78 043 + 8 502 Sonstige Forderung. 41181 88 032— 46 851 Aktive Rechg. Abgrenz. 123 417 6 SCHULDTEILE: Grundkapital 200 000 60 000 + 240 000 Rücklagen 630 302 213 206 +T 417 096 (davon: Sonderrücklage 48 000 48 000) Rückl It. 8 47 DMB-Gesetz 78 78) Lastenausgl. Rückl. 36 160 37 350) Ersatzbesch. Rückl. 6 555) Andere Rücklagen 539 509 127 778) Rückstellungen 222 452 194 438 + 28 014 (davon: für Altersversorg. 59 537 47 169) für ungw. Schulden 162 915 147 269) Verbindlichk. 370 085 238 893 + 131 192 (davon: aus langfr. Wohn- baudarlehen 1581 2 135) aus Kundenanzahlg. 28 683 18 182) aufgr. v. Warenlieferg. u. Leistung. 217 811 137 850) geg. Konz.-Untern. 2 8 534) geg. sonst. Gläubiger 122 008 72 192) Passive Rechnungs- ab grenzung 6 732 1099 + 5 633 Gewinnvortrag!) 3655 4364— 709 Jahresreingewin?) 68 345 319 291— 250 946 Bilanzsumme 1601571 1031291/ 570 280 noch nicht genannt. Die Krankenversiche- rungsreform, die durch das Gespräch Bun- deskanzler Dr. Adenauers mit Bundes- arbeitsminister Theodor Blank und Vertre- tern aller Arztevereinigungen Mitte August neuen Auftrieb erhielt, droht damit ins Stocken zu geraten. Es ist wieder fraglich geworden, ob der Sozialpolitische Bundes- tagsausschuß seine Arbeiten an dem Reform- werk so beschleunigen kann, daß es noch Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres vom Plenum des Parlaments zu verabschie- den wäre. Unter Umständen muß Bundeskanzler Dr. Adenauer nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub am 18. September noch einmal in die Auseinandersetzung innerhalb seiner Partei eingreifen und gewissermaßen ein Machtwort sprechen, welcher Kurs bei den Bundestagsberatungen angesteuert werden soll. Immerhin besteht unter den Befür- wortern der Selbstbeteiligung nach wie vor die Hoffnung, daß die CDU/CSU nicht auf die Linie der Sozialdemokraten einschwen⸗ ken und daß sie sich nicht mit einer „Rosinenreform“ begnügen wird. Genossenschaften verteidigen ihre Sonderstellung (dpa) Mit der Verfassungsbeschwerde von 27 Großhandelsfirmen gegen die Steuer- Privilegien der Genossenschaften beabsich- tige der Großhandel einen Druck auf die Bundesregierung auszuüben und den Ge- setzgeber zu einer beschleunigten Reform des Genossenschaftsgesetzes zu bewegen, erklärten die Spitzenverbände des Deut- schen Genossenschaftswesens in Bonn(vgl. „MM“ vom 26. August). Die in den Verfassungsbeschwerden auf- gestellten Behauptungen seien bereits seit Jahren in verschiedener Form vorgebracht worden. Dadurch sollte, wie es in der Stel- lungnahme heißt, die Diskussion um die Reform des Genossenschaftsrechts beeinflußt werden. Die Genossenschaften betonen je- doch, daß sich die Forderungen des Groß- handels nicht auf das Gesellschaftsrecht, sondern auf das Steuerrecht bezögen. Man könne die Genossenschaften in steuerlicher Hinsicht icht mit Kapitalgesellschaften gleichstellen, weil beide Formen grund- legend verschieden seien. Direktor Paul A. Goeser feiert Dienstjubiläum Direktor Paul A. Goeser ann heute am 1. September auf eine 40 jährige Tätigkeit im Dienste der Draiswerke GmbH, Mannheim Waldhof, azurückschauen. Der Aufstieg des Un- ternehmens zu einem fükrenden Hersteller- werk neuzeitlicher Misch- und Reibmaschinen von Weltgeltung ist unzertrennlich mit Direk- tor Goesers Wirken verbunden. Paul A. Goeser wurde am 18. Juni 1893 in Heilbronn geboren. Am I. September 1920 trat er in die Draiswerke ein, wurde bereits zwei Jahre danach zum Prokuristen ernannt und übernahm am 1. Februar 1924 die Geschäfts- leitung. Auch heute noch steht er mit ganzer Schaffenskraft und jugendlichem Elan an der Spitze des Unternehmens n Geschicke er so maßgeblich beeinflußte. Seine von Erfolg gekrönte Arbeit wurde schon anläßlich seines 60. Geburtstages durch die Verleihung des Bun- desverdienstkreuzes gewürdigt.„ 5 Direktor Karl Hoffstaetter 40 Jahre bei der Volksban! Bun hdirextor Karl Hofstaetter feiert heu am 1. September sein 40jähriges Dienstjub stellungen der Preisentwicklung“, wie sie im: 5 5 Grudkapital 300,00 600,00 4.300,00. dum. Er kann in diesem Jahr auch auf eine Zusammenhang mit der Frankfurter Herbst- Vor der Umwandlung in die Aktienge- Rücklagen 630,30 330,30—300,00 Gewinn- und Veriustrechnungen 22 jährige Tätigkeit als Vorstandsmitglied der messe verschiedentlich in der Oeffentlichkeit sellschaft hat noch die GmbH das Grund- davon: Aufwand: 1959 1956 1957 Volksbank Mannheim eembH zurückblicken. aufgetaucht seien. Weder die Messe noch der kapital von 60 Millionen um 240 auf 300 N 8— 925 Materlalverluste—— 5 1323 In den vergangenen Jahreehnten hat sich u 8 1111 ha 1(Andere R agen 29,„ Material- und 5 i 2 g Verbrauchsgütermarkt selbst böten Anlaß, Millionen DM aus dem Geschäftsergebnis a ee 370,00 447%„ 7300 Leistungsbezug 1 Direktor Hofstuetter große Verdienste um die davon: Personalkosten 423 798 336 910 291 385 1 und um das gewerbliche Genossen- f 4 1 Abschreibungen 172 240 169 539 134 119 schaftswesen erworben. Durch sein Wissen und 6 ESCH K FTS BERICHTE Kin e 122.01 194,01) Verm. d. Anlageverm. 5 987 4 15 80 seine Fähigłeiten verhalf er der vel 5 0 5 5 55 5 5 21 usw. 342. 5 3 a 85 H. Berthold Messinglinienfabrik und Schrift- DM zur weiteren Tilgung des Verlustvertrages BRechnunssabgrenzung 6,73 6,73 Sen 336 01 195 439 223 433 Lu einer Entwicklung, die dieses Institut in gießerei AG, Berlin- Stuttgart: Umsatz und auf 1,4 Millionen DM zu verwenden. Die tur- Gewinnvortrag u. Jahres- Konsortialverl. 8 10 363 die vorderste Reihe der badischen Genossen- 8 1 1 reingewinn 72,00—— 72,00 1 Auftragseingang haben sich 1959 weiter er- nusmäßig mit Ende der Hauptversammlung 8 5 1 Sonstige Aufwendungen 222 843 169 066 97 07 sckaftsbanen führte. Neben seiner beruf- höht. Kostensteigerungen. insbesondere für ausgeschledenen Aufsichtsratsmitglieder Pr. Bilanzsumme 5 F Rüclelagenzuweisungen 411 781„ n cken Tüätionkeit ist Direktor Rosas, Personalaufwendungen. konnten aufgefangen Fritz Blüthgen(Berlin) und Hanz Erkelenz 3,6 Millionen VW-Aktien— nominale je 5 6 925 3 5 15 bens guen Riitolten denten werden, so daß das Betriebsergebnis um Düsseldorf) haben auf die Wiederwahl ver- 100 DM— sollen um eine Milliarde PM ver- W Vereine 1 5 90 000 D besser war als im Vorjahr. Der zichtet. An ihre Stelle treten Dr. Konrad Weil bei di Ggeblichen Stel- Erträge: 5 55 . 5 kauft werden, wobei die maßgeblichen Ste 1 Hauptversammlung am 26. September werden(Frankfurt a. M.) und Pr. Robert Zoller Carb- jen Bonns von einem bei 2,1 Milliarden DM Umsatzerlöse 3 035 329 2 422 550 2 037 093 Marktberichte für 1959 unverändert 12 Prozent Dividende, werke Hoechst AG). 1. n 0 Bestandszuwachs b. Halb- jedoch außerdem 2 Prozent Bonus vorgeschla- 5 a liegenden Verkehrswert des Unternehmens und Fertigfabrikaten 25094 12 71 vom 31. August gen. Nee e 8 ausgehen. Den Rest des Aktienkapitals, And. aktivierte Eigenleist. 33 581 22 111 20 277 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 9 1 4 5 VO iner. Zzunah„ nominale 240 Millionen DM, behalten hälf- Beteiligungserträge 1 920 914 779 WD) Anfuhr gut, gefragt waren Zwetschgen 3 AG, Berlin-Hamburg: Laut 1 zent auf 237 Millionen DM im ersten Halb- tig a 0 Niedersachsen Dieser Zinsen usw. 9 054 9 621¹ 8 113 und Tomaten. Tomaten beésonders in Verlust schluß wird für 1959 eine Dividende von jahr 1960 wird in einem Börsenprospekt berich- 2 2 e Eri Erträge aus Anlage- steigend. Sonstiger Obst- und Gemüseabsatz . 3 e. tet. In den einzelnen Sparten hat sich der Um- Schätzung gemäß schaut die Bilanzfrisur 1 115 157 694 187 5 W 1275 8. 8 Annahme zum Vorjahr stieg der Umsatz von auf satz sehr unterschiedlich entwickelt. Während aus. ertber-Kutlos, 8. Vorräte 48 90 85 e Millionen DM. Künftig soll die Produktions- er beim Chemiewerk Ruhröl um annähernd 50 Für die Volksaktionäre— als Anleger Rückstellg.-Auflsg. 17 749 18 931 2 461 2558 3 12255 O 171 Mirabellen 25—36 Spät. kapazität nicht mehr im alten Tempo erweitert 138 1 Rin Außerordentl. Erträge 5 054 7 839 Ang. fehl. ZWetschgen 21—32; Wangenheimer 12—17; Bühler 00 a g d D Prozent und bei den Glaswerken Ruhr um und Sparer— setzt dies voraus, daß durch Sonstige Erträge) 61 744 71816 28 744 1217; Apfel Auslese 20— 28, A 15—20, B 712; Bir- und stattdessen rationalisiert werden. Der gut 15 Prozent zunahm, ist er bei den Zechen- j chäftsergebnisse Gewinnvortrag: 3 655 4364 4 147 nen Auslese 20—28,& 1420, B 1014; Kopfsalat duet 55 12 8 5 28 rund 20 Jahre hindurch Geschäftserg 8 1 5 D urch die Verwendung von farbigem Eternit gruppen einschließlich Stromerzeugung um 1ù2 Rücklagenentnahme 1190 33 621 1100 Stück 1525 Endiviensglat Stuck 12—15; Tomaten 17 1 r a Prozent zurückgegangen. Dennoch hat sich die ee Getamtergebftg A. 5 2 3 55. dto. 5060 mm G urch zwei neue Werke gede werden. Lage der Bergbaubetriebe insofern gebessert, rukturzahlen: 2 232% B Z Ausfall ohne Interesse! Tomaten Das eine soll im Herbst dieses Jahres in Neu- als Feierschichten nicht erforderlich waren und Begriff Einheit 1959 1956 1957 5 jewells aus dem vorangegangenen Geschäfts- us, nenbohnnen es blumentom i000 b 1 8 3. 5 5 85 85 mm o Stück 2025, 200250 mm c Stück 30—35 urg/ Donau mit der Produktion beginnen. Das statt der Aufhaldungen im Vorjahr die Hal- Produktion Transporter 121453 101 873 91 993 jahr;) jeweils aus dem laufenden Geschäft 250 Stück 0 355 85 andere wird im nächsten Jahr in Westfalen denbestände reduziert werden konnten. Das 2 kur 1057 einschlleglich außerordentliche Erträge. Weinheimer Obst. und 48 5 2 5 0 5 1 1 5 träge. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großm gebaut. Beide Anlagen dürften zusammen pjisheri Ergebnis des Gesamtunternehmens Produktion F 575 407 251 526 380 561(Die Aufwandspositionen Personalkosten einschl. 7 0 Ant 1. 4 1 18 ige ge 8 8 Zusammen 696 860 333 399 472 554 gesetzlich d freiwili 8 8(VWD) Anlieferung und Absatz gut. Es erziel- etwa 25 Millionen DM erfordern. läßt nach Ansicht der Verwaltung unter Vor- 56810 n e eee Leistungen, ten Brombeeren 3247 Pfirsiche A 2330, B 1522, Spinnstoff-Fabrik Zehlendorf Ad. Berlin: Die aussetzung einer gleichguten Beschäftigung im Inlandsabsata ct n en en e ee ,,, Hy beschloß antragsgemäß. den für 1959 aus- zweiten Halbjahr für 1960 einen befriedigenden Export KEZ 404 165 315717 270 987 sowohl auf Anlage, als auch Finanzwerte und auf B 1014 VVV 8 gewiesenen Jahresgewinn von 0.51 Millionen Abschluß erwarten. Belegschaft Personen 54 120 44 004 41 290 Forderungen einschl. Abzinsung.) genbohnen 1124 5 5 15 N 4 8* 5 an Nitgeteilt von Vereinigte Wirtscheftsdlenste Gmbfi“ 90. 8. 81. 8. 30. 8. 31. 8 30. 8 31. 8 30. 8 5 Effe kte 1 ö se Die kedaktion haftet nicht für etwelge Ueberttagungs- oder e 0 1 15 dato, Lit. A B 1110 1110 7% Phoshi Rheintchi Hulionds 171 15 1 5 5 Jebetmittlungs fehler). Sjewens& Haltee 735 742 1 1 7 800 8 5 5 58 5 5 103* 3 1 118,80 118,80 i ö 5 Rhein, Hypo 93 omi: ö„48 l Fran Kfurt a. M., 31. Rusust 19 6 0 5 11 Boch 5 255 5 5% Rhein. Hypo 87 87 Canagros(8 1 5³ 11650 a a 2 Steblrerte guest 9, 75 3 6.8% Phe npreugen v 58 9 00% urn ene 18965 158% 5 30. 8 31. 8. 30, 8. 31.8. 30% 3 Sdgzüöck er 625¼ 63⁰0(Zinsen steuerfrei] 7,5% Rhid.- pfalz v 38 102 10³ Europschem(str) 182,00 82,00 Notierte Aktien Dierig Chr. LI. A. 255 270 Kaufhof 1279 120 Thyssen 341% 342 4% Ablösungsschuld v.57 101% 101 5,% RWE v 59 8„„ 4 70 4⸗ 67 Kees Dortm Hörder 190% 191 Klein Sciisdzlin 280 2990 VDN 925 550 5% Bad, Kom Ldsbk div 111 ½ 1112 5% Thyssenbötte v 39 92 92* 5 8 368 3,69 4,57 Adlerwerke 155 800 Durlacher Hof 5 25 Klöckner Bergbau 267— Ver Glanzstof 780 780 5% Baper. Hypo 111 111 5% Weltbank An! v. 50 88 95 5 5 923 388 40 ber 75 7 Fbichbeum. Wergen iges, 68 Ciscnet und deut: 1300 35% Wintessball r 15 48 1 1 8 175— 9 El. Licht u Kraft 230% 230 Klöckner Werke 900 302%[Zeiss kkon 405 48 8½% Pkälz. Hypo 111 11 Wandelanleihen 55%% es a0 F V 80 500 ellstefßf edo! 2 den e, e is, gaade dee.„ / 120 340 Unnollerte Aktien 5% Stemens 54 es„ 88 f 5 5 5 1 5 4 8 erben ical 70 08 Lewenbräb%%%;ͥ Fx 1 5 genten 5% ce v 50 8 k- Metalle 218 1 3 1 5 f 1 31 4 emberg 272 280 Fein Jetter 237 2% Tugwigsh Walzm 9 5 1605 Ebewie Verwaltung 1705% 722%(Zinsen täritbesteuert) 5,5% Chem Albert v. 56 230 243 318. 8 25 5 derger 5²³ 587 Fefdmäkle 15009 ſe%% 311 317 Byckerhoff 120 1270 8% AEG v 86 100% 5,5% Schering e 89 250 245 elekt. Kuple 285,50„50 dekule abgestempelt 164 162 U 89 0 470 2 1 i 1700 1750 Eisenhütte 526 527.5 8% Baden- Württ. v 57 1J02⸗ë 55 6.50% VDM v. 51 870 880 Bleis 88 5 7 dae„ r ese e dee ere i e ee ee e,, e, eds 6 e dan 5 ding Brauerei 12ꝰ⁵ 12˙⁰ 1 Ilseder Hötte o B0oS 5 O5 Adifonds 79,70 80,80 N 5 525 7 Gritzner-Kayser 345 1 3% NSU 285⁵⁰ 2890 5 475 487 60% BBC v. 56 l 8 5 Messing 38 22 235 f 11. 5 5 7 9 5 55 2 75 Verein„ e 5 dle dannen. Fuer te pense, n h ande esd 88 10% las 1 0 80 ese ee„„ zuderus%% O AüAüf̃ͤ; 25 20 cheidemandel 300 300 6% Bundespost e 65 5% de, Allfonds 1270 138.0 beutsche treie Brown, Boveri& Cie 12⁴⁵ 1280 e 7 40⁰ 1410 bleubag 5 7% Bundespost v 88 10⁵ 103 Anglo Dutch 111,0 10,30 Devisennotierungen Cersſis% Kaner gergbes zehn 18% Adensten 99305 N 8„ J Chemie Albert 495 540 5 5 5 F 5.5 ½ Selsenberg Austro-Fonds 125,5 126,75 engl E Handels- Union 772 77 RWE 8⁵³ 853 Allisnz Leben 162⁵ 1665 1 9306 9„„ 9 15 Hon e aan nie n Hapag 10 s dg. Vorzüge„ eee eee, 0 0 0 dab dene, 55 8 m 5 Benz 8 7 15 Harpener 117 114 Rheinmetall— 550] gedische Bank 62⁰ 60 3% Hoechster Farb» 57 06% 106%( uropafonds 191,80 195,20 100 sꝗrs 835 ere-Lanz„ 310% Heidelberger Zement E335 1700 Rheinpreußen— 8 Bayer. Hypo.& Wechselb 858 87-5 7% Hoechster Parb. v 56 105 106 Eurunion 167,60 168,00 100 delge t 8.2 emag 97 273 Hoechster Farben 9227 840 Rigdel 45⁴ 475 Berliner Handelsbank 770 77⁵ 6% Hessch erke v 59 99% 59% FE 5„ elg. tr. 8,5 8 5 Saen een 40 2 fende ee 0. eben 8 i Ferse ent 8„5 ee e e 0 0,59 pt. Bdelsta Hochtief 1050 Büt 40 Ot. B 7 8 g 5 N 2 Ot. Erde! 254% 252 ½ Reimann— 1980 Salzdetturtb 425 42⁰ bt. e 911 420 15 5 v. 59 977 91 1 1 165.50 105.0 1„ 1 11 5755 Hütten Oberhausen 7550 55 Schering 479 0 Dt Hyp bank Bremen 500 9 90% Pfalzwerke v 87 105˙¹ 8 Industria 108,70 109.80 1000 1 5— e 99775 3 5 0 Hintte Siegerland 90 Schi 0 f 7 7 3 40 5 3„„ dt Steſseug 1 129 00. 75 r 370 90„ 48 980 55 800 11 5 3 1 35 8 5 50 102,10 tod ster Schinng 6,138 16,78 Didter Wendel 20 22⁸ Kali- Chemie 9¹⁰ 9¹8 Schubert u Salze, 24 52⁰ Industtekreditbenk 271 3B 5 1 243.80 3 100 B50 West 0— 0175 5 4 1 8 5 5„„ Wes er-Werke 680— Karstadt 1340 1360 Schultheiß Stämme 8 Mannh. Versich. Lit. 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September 1960/ Nr. 202 Kostbarkeiten qus dem Mittelalter Die„Manessische Liederhandschrift“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg Nach einer Umbauzeit von zwei Jahren hat die Heidelberger Universitätsbibliothek ihren Ausstellungsraum wieder eröffnet. Aus dem düsteren Zimmer mit seinen ver- alteten Holzvitrinen, die die kostbaren Per- gamente nur ungenügend vor Staub und Sonnenlicht schützten, wurde ein heller, freundlicher, vorwiegend in Grau gehaltener Raum, der die Ausstellungsstücke leicht überschaubar in flachen Glasvitrinen prä- sentiert. Glasfaserplatten in den Fenstern und eine indirekte Deckenbeleuchtung er- zeugen ein diffuses, blendungsfreies Licht. Im Zentrum des Raumes ist in einer er- höhten Vitrine das kostbarste und bedeu- tendste Stück der Ausstellung, die„Manes- sische Liederhandschrift“, untergebracht. Diese Handschrift ist eine Sammlung von Liedern des Minnesangs; sie enthält rund 7000 Strophen, entstand am Anfang des 14. Jahrhunderts in Zürich und ist mit 137 Mi- niaturen der einzelnen Dichter illustriert. Ihren Namen hat sie von dem Zürcher Rats- herren Rüdiger Manesse, der zusammen mit seinem Sohn Johannes gegen Ende des 13. Jahrhunderts Liederbücher und Lieder des Minnesangs sammelte. Darüber schreibt in der„Manesse- Handschrift“ selbst Meister Johannes Hadloub:„der Maneß ranc dar nach endliche: des er diu liederbuoch nu hat sin sun der kuster treibz ouch dar: des hant si gar vil edels sanges, die herren guot, ze semme bracht.“ Heute ist es aller- dings umstritten, ob die Manessische Hand- schrift, in der vorliegenden Form, von Ma- nesse selbst zusammengestellt wurde. Zum mindesten hat aber Manesse den Grund- stock zu ihr zusammengetragen. Diese Handschrift hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich gebracht, bis sie im Hei- delberger Ausstellungsraum zur Ruhe kam. 1584 wurde sie von Ullrich Fugger der Bi- bliotheca Palatina, einer Vorgängerii der Universitätsbibliothek, testamentarisch ver- macht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie Als Kriegsbeute der Franzosen nach Paris gebracht und war dort bis 1726 verschollen. 1888 wurde sie von einem Straßburger Buch- Händler im Austausch gegen wertvolle fran- zösische Bücher erworben, die nach England entführt worden waren, und die dieser Buchhändler gekauft hatte. Er verkaufte die Manessische Handschrift dann an das Reich, das sie schließlich durch einen kaiserlichen Kurier nach Heidelberg bringen ließ, wo sie in einem Festakt der Universitätsbibliothek, ihrer alten Heimat, übergeben wurde. Seitdem ist die Manessi- sche Liederhandschrift mit einigen Unter- brechungen dort ausgestellt. Aufgeschlagen ist sie bei der Miniatur, die Walther von der Vogelweide darstellt, in einer Haltung, wie Walther selbst sie in folgendem Gedicht be- schreibt:„Ich saz uf eime steine, und dahte (deckte) bein mit beine: dar uf satzt ich den ellenbogen: ich hete in mine hant gesmogen (geschmiegt) daz kinne und ein min wange.“ Auch andere, nicht weniger wertvolle Handschriften sind im neuen Schausaal der Universitätsbibliothek zu finden. So zum Beispiel die„Kleine Heidelberger Lieder- Handschrift“, eine Vorgängerin der Manes- sischen Handschrift, die um das Jahr 1270 entstand, und Liederbücher einzelner Minne- sänger. Wolfram von Eschenbach, einer der bedeutendsten mittelhochdeutschen Dichter, Hat den„Parsifal“ und den„Willehalm“ ge- schrieben, die beide in Handschriften des frühen 14. Jahrhunderts ausgestellt sind. Ferner sind Handschriften des„Dietrich von Bern“, des„Rolandsliedes“ und des„König Rother“ vorhanden. Daneben stehen der „Sachsenspiegel“, eine Gesetzessammlung, die Eike von Repgow um 1230 verfaßte, in einer Handschrift aus dem Jahre 1320, und der „Schwabenspiegel“, der nach dem Vorbild des Sachsenspiegels entstand. Da die Bücher im Mittelalter von Mön- chen geschrieben wurden, sind natürlich re- ligiöse Texte in großer Zahl in der Samm- lung der Universitätsbibliothek vorhanden und im Schausaal ausgestellt. Darunter sind neben Bibelhandschriften die Evangelien- harmonie des Otfried von Weißenburg aus dem 9. Jahrhundert, ein Sakramentarbuch etwa aus dem Jahr 1000, Breviere und Handschriften aus dem Zeitalter der Mystik zu finden. Aber auch Texte des klassischen Alter- tums sind ausgestellt, zum Beispiel griechi- sche und lateinische Papyri aus den ersten vier Jahrhunderten, eine Handschrift des „Peloponnesischen Krieges“ von Thukydides aus dem 11. Jahrhundert, die„Anthologia Palatina“, eine Sammlung griechischer Epi- gramme aus dem 10. Jahrhundert, eine Handschrift der Komödien des Plautus und zwei Handschriften von Augustin. Als Ku- riosa sind einige astrologische Werke aus dem späten Mittelalter und die älteste be- kannte Zeitung, die„Relation aller Für- nemen und gedenkwürdigen Historien“, die 1609 in Straßburg gedruckt wurde, ausge- Stellt. Aus der Universitätsgeschichte werden Urkunden, Briefe und Siegel gezeigt. Unter anderem die Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1386, die Genehmigung des Papstes Urban VI. zur Errichtung der Universität, die ersten Statuten der„Artistenfakultät“ und das erste groge Universitätssiegel. Der Grundstock der Sammlungen stammt aus den Jahren 1390 und 1396, als der erste Kanzler der Universität, Konrad von Geln- hausen, und der erste Rektor, Marsilius von Inghen, ihre privaten Büchereien der„Ar- tistenfakultät“ der Universität zum Ge- schenk machten. 1622 schenkte Maximilian von Bayern die Bibliothek dem Papst Gre- gor XV. und ließ sie in den Vatikan über- führen. 1816 wurden von den nach Rom ge- brachten Handschriften die meisten deutsch- sprachigen zurückgegeben. Aus Paris kamen 40 griechische und lateinische Handschrif- ten zurück, die Napoleon entführt hatte. Im zweiten Weltkrieg verlor die Bibliothek rund 40 000 Werke des 16. bis 18. Jahrhun- derts, die an einem Verlagerungsort ver- brannten. Leider ist die schöne und reichhaltige Ausstellung nur eine Stunde täglich, von elf bis zwölf, zugänglich. rave Walther von der Vogelweide Miniatur aus der Manessi- schen Liederhandschrift, die jetat im Ausstellungs- raum der Heidelberger Bibliothek wieder zu se- nen ist(vergleiche unse- ren heutigen Bericht). Archiv-Foto 85 Neves qus dem Nachlaß Eugene O' Neills Das„Dramaten“ in Stockholm plant die Uraufführung von„More stately mansions“ und einem von Dag Hammarskjöld öbersetzten Stück Dem„Dramaten“, dem Königlich Drama- tischen Theater in Stockholm, fiel, wie er- innerlich, durch testamentarischen Beschluß der gesamte Nachlaß des amerikanischen Dramatikers und Nobelpreisträgers Eugene O'Neill zu. Zwischen 1956 und 1958 wurden die drei letzten bühnenreifen Stücke O'Neills in Stockholm uraufgeführt; über den schwe- dischen Umweg fanden sie in das ameri- kanische Heimat- und Sprachland des Dich- ters zurück, und auch von verschiedenen kontinentalen Theatern wurden sie aufge- griffen. Diese Verbreitung wird aber mit größter Wahrscheinlichkeit einem Schau- spiel vorenthalten bleiben, dessen Welt- uraufführung die Stockholmer Bühne vor- Aussichtlich im Dezember herausbringt. Auch dieses Stück stand als Glied in einem Zyklus, der insgesamt neun Dramen um- faßte und von O'Neill in einem Anfall von Depression verbrannt wurde. 150 Jahre amerikanischer Geschichte sollte das gigan- tische dramatische Fresko festhalten. Jedes der neun Dramen war vollständig und in Sich abgeschlossen; sechs müssen bereits bühnenfertig gewesen sein. aber nur ein einziges fand den Weg zur posthumen Auf- führung in der Bundesrepublik lief es unter dem Titel„Fast ein Poet“. Ein an- deres Drama des Zyklus lag dem Stock- holmer Theater als unförmiger Torso vor, und Ragnar Gierow, Intendant des„Drama- ten“ und authentischer Nachlaßkenner von O'Neill, zweifelte anfangs stark an seiner Spielbarkeit. Es war vom Dichter unbearbei- tet und hätte zudem eine„‚Aufführungs- zeit“ von acht bis zehn Stunden erfordert. O'Neill betitelte dieses Schauspiel„More stately mansions“(Stattlichere Herren- höfe); er hatte, als es unfertig blieb, einen genauen Umarbeitungsplan konzipiert, wie das Stück bühnenfähig zu machen sei. Die- ser Plan forderte jedoch diffizile Ein- griffe; ganze Passagen hätten neu geschrie- ben werden müssen—„das habe ich jedoch nicht gewagt, denn das hätte man bestimmt gemerkt“, kommentiert Gierow. Nach meh- reren Gesprächen mit der Witwe des Dich- ters kam dann die Fassung zustande, die das„Dramaten“ aufführen will. Gierow hat das unredigierte Kolossalwerk auf vier Akte und vier Stunden zusammengestri- chen, ohne daß er— wie er glaubt— O'Neill Allzu sehr Gewalt antun mußte. Von Gierow selbst stammt auch die Rohübersetzung ins Schwedische, was wegen O'Neills Hand- schrift ein außerordentlich schwieriges Unternehmen war. Aber nach Gierows Aus- Sage ist das„Puzzlespiel“ gelungen—„je- des Wort ist von O'Neill“. Die Schwierigkeit, aus dem unübersicht- lichen Torso ein Schauspiel zusammenzu- fügen, war einer der Gründe, weshalb Car- lotta O'Neill die Alleinrechte für„More stately mansions“ dem Stockholmer Thea- ter zugesprochen hat. Die Witwe des Dich- ters hat Gierows Konzeption gebilligt; für eine Aufführung in den Staaten müßte eine Rück übersetzung aus dem Schwedischen angefertigt werden, was nach Gierows Mei- nung nahezu unmöglich ist. Andererseits aber glaubt Carlotta O'Neill auch der An- hänglichkeit ihres verstorbenen Mannes an Schweden gerecht zu werden, wenn sie dem internationalen Theaterpublikum seine letzte Hinterlassenschaft vorenthält— Schwedisch ist nicht gerade eine Weltsprache— und gleichzeitig dem O'Neill-Fonds des„Dra- maten“ einen wertvollen Zuschuß zukom- men läßt. Gierow weiß noch nicht. unter welchem Titel er das Schauspiel vorstellen wird. Er dachte eventuell an eine Anleihe bei dem Bibelwort, das O'Neill als Leitmotiv über den gesamten Zyklus stellte:„Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an sei- ner Seele“. Als Arbeitstitel gilt jedenfalls „Wenn er die ganze Welt gewönne“. Auch unter einem zweiten Gesichts- punkt erwartet man in Stockholm die Welt- uraufführung mit einiger Spannung. Ingmar Bergman, Schwedens berühmt-berüchtigter Filmregisseur, hat dem Stadttheater in Malmö seine Dienste aufgesagt, um ab 1. Oktober im„Dramaten“ zu inszenieren. Ihm hat Gierow die Regie für O'Neills letz- tes Opus anvertraut, und wenn Bergman seinen eigenwilligen Theaterstil von Malmö nach Stockholm importiert— seine letzte „Faust“- Inszenierung fand selbst auf dem Kontinent Beachtung—, dann dürften die Schweden mit„More stately mansions“ leich zwei bemerkenswerte Ereignisse er- Warten. Aber nicht nur O'Neill und Bergman versprechen eine interessante Herbst- saison. Im Dramatischen Theater wird auch ein Mann debütieren, der bislang weniger auf der dramatischen als vielmehr auf der politischen Bühne von sich reden machte. Gierow hat nämlich die Welturaufführung einer Tragödie angekündigt, die ebenfalls zuerst aus dem Englischen übersetzt werden mußte. Und der Uebersetzer ist: Dag Ham- marskjöld— ganz allgemein und gerade jetzt einer der Protagonisten im politischen Welttheater. Gierow, der sich zusammen mit dem UNO- Generalsekretär in die Uebersetzermühe teilte, bekannte neulich erleichtert, daß er Hammarskjölds letzte Anweisungen kurz vor Ausbruch der Kongo-Krise erhalten habe. Man fragt sich verwundert, woher Hammarskjöld die Zeit für sein poetisches Unternehmen genom- men hat, denn mühevoll muß die Ueberset- zung von„The Antiphon“— so lautet der Originaltitel des Stückes— gewesen sein. Das Schauspiel, von der Amerikanerin Djuna Barnes in sechs Jahren geschrieben, ist nämlich im Blankvers gehalten. Nach den Worten der Autorin ist es zudem so schwer faßbar, daß es bisher von keinem Kritiker verstanden worden sei— offen- sichtlich auch von keinem amerikanischen Theaterdirektor, da es ungespielt liegen blieb. Auch Ragnar Gierow erhielt erst nach einem strapaziösen Verhör die Auffüh- rungsrechte von Djuna Barnes, die Ham- marskjölds Uebersetzung akzeptierte. Wie dem auch sei— die Tragödie dürfte jeden- falls einer weltweiten Publizität gewiß sein. Dafür hat schon Hammarskjölds Frei- zeitbeschäftigung gesorgt Walter Hanf(Helsinki) zusammen. Die Ausstellung wird bis 2. Ok. Plastik und Kunsthandwerk Unbekanntes von den Expressionisten Eine erlesene Sammlung von Plastike und Kunsthandwerk großer deutscher Ex. pPressionisten wurde im Landesmuseum Schloß Gottorf in Schleswig eröffnet. sind bisher fast unbekannte Arbeiten von Emil Nolde, Erich Heckel. Otto Müller, Ernst Ludwig Kirchner. Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Christian Rohlfs Franz Marc, August Macke. Wassily Ran- dinsky, Lyonel Feininger und Gabriele Münter. Die Plastiken aus Bronze, Stein und Holz, die Webarbeiten und Stickereien, Mo- saiken, Glasfenster und Keramikarbeiten der„Brücke“-Maler und der Gruppe des „Blauen Reiters“ wurden als Leihgaben von den Künstlern selbst. ihren Erben oder Freunden überlassen. Dr. Martin Urban vom Schleswig— Holsteinischen Landes- museum stellte die 368 Arbeiten, die aus der Bundesrepublik, der Sowjetzone, der Schweiz, Holland und den USA stammen, tober in Schleswig gezeigt. Sie wird an- schließend vom 14. Oktober bis zum 13. No- vember in das Museum für Kunst und Ge- werbe nach Hamburg gehen. Auch Zürich und Berlin haben sich bereits für die ein- zigartige Sammlung interessiert. dpa Koltur-Chronik Dr. Helmut Krapp wurde zum neuen Chef- dramaturgen der Städtischen Bühnen Frank- kurt berufen. Er war bisher Dramaturg des Fernsehens des Hessischen Rundfunks und ist Nachfolger von Dr. Günter Skopnik, der am 1. September als Intendant an das Berliner Theater am Kurfürstendamm geht. Krapp tritt sein Amt am 1. Januar 1961 an. Der Schriftsteller Curt Corrinth ist nach einer Meldung der Sowjietzonen-Agentur ADN im Alter von 66 Jahren gestorben. Corrinth trat unter anderem mit dem Drama„Die Pro- janer“ hervor, das 1929 an der Berliner Volks- bühne aufgeführt wurde und die Grundlage zu einem Film der Sowietzonen-Defa„Zwi- schenfall in Benderath“ bildete. 1955 ging Curt Corrinth aus dem Bundesgebiet nach Ost- berlin. Das„Internationale Kunstgespräch 1960“ fin- det am 28. und 29. Oktober in Frankfurt am Main statt. Das Thema lautet„Kunst, Wissen- schaft oder Propaganda?— Funktionen der Kunstkritik“. Das Gespräch wird von der Re- daktion der Zeitschrift„Das Kunstwerk“(Ba- den-Baden) in Verbindung mit der„Gesell- schaft für Neue Kunst“ veranstaltet. Die erste Veranstaltung dieser Art hatte unter dem Titel „Wird die moderne Kunst gemanagt?“ 1959 in Baden-Baden stattgefunden. In diesem Jahr sind folgende Referate vorgesehen:„Die wis- senschaftlichen Grundlagen einer möglichen Kunskkritik“(Professor Dr. Max Bense, Stutt- gart),„Prinzipien einer phänomenologischen Kunstbetrachtung“(Professor Dr. Ludwig Gieß, Heidelberg),„Kunstkritik als Formanalyse“ (Dr. Werner Hofmann, Wien),„Zur Geschichte der Kunstkritik“ Dr. Franz Roh, München) und„Die Misere der Kunstkritik“(William E. Simmat, Frankfurt). Darüber hinaus ist eine Diskussion geplant, zu der Philosophen, Kunst- Historiker, Künstler, Galerie- Inhaber und Pu- blizisten eingeladen wurden, so unter ande- ren Professor Theodor W. Adorno, der Gene- ralsekretär der Biennale in Venedig, Professor Umbro Appollonio, Hanns Theodor Flemming, Rudolf Krämer-Badoni, Udo Kultermann, Jür- gen Morschel, Werner Schmalenbach, Walter Schüler, Albert Schulze-Vellinghausen und Curt Schweicher. Die Orgelmesse von Johann Sebastian Bach spielt Kantor Heinz Göttsche am Sonntag, 4. September, 20 Uhr, in der Mannheimer Christus-Kirche. Sethe in Weimar Wiedereröffnung des neugestalteten Nationalmuseums Zum 75jährigen Bestehen der Goethe- Institute in Weimar wurde jetzt das völlig neugestaltete Goethe- Nationalmuseum für die Oeffentlichkeit freigegeben. Das Haus in der Seifengasse ist laut Sowjetzonen-Nach- richtenagentur ADN nach modernen museumstechnischen Erkenntnissen einge- richtet worden. In 24 Ausstellungsräumen geben die chronologisch neugeordneten Sammlungsbestände dem Besucher einen Ueberblick über Goethes Leistungen als Dichter, als Schöpfer des Nationaltheaters, als Natur wissenschaftler und Politiker. Der Direktor des Goethe- Nationalmuseums, Dr. Alfred Jericke, hat mehrere wertvolle Ori- ginale von Zeitgenossen des Dichters erwor- ben, die gleichfalls ausgestellt werden. Dar- unter ein Oelbild von G. M. Kraus, das Goethe als Schauspieler bei einer Auffüh- rung im Liebhaber-Theater des Schlosses Ettersburg zeigt. Ausgestellt werden auch fragmentarische Werke, Originale, Manu- skripte und erstmals die Preisarbeiten von Schülern der von Goethe geleiteten Zeichen- schule. Andere Dokumente sollen das Schei- tern der Reformversuche Goethes am her- zoglichen Hof zu Weimar verdeutlichen. Im Goethe-Schiller-Archiv wurde außer- dem zum Jubiläum eine Ausstellung„Aus der Werkstatt der deutschen Dichter“ er- öfknet. Sie enthält unter anderem erste Auf- zeichnungen zu Dichtungen, flüchtig be⸗ schriebene Notizblätter und umfangreiche Konzepte von Schiller, Goethe, Heine, Büch- ner, Karl Immermann, Hebbel, Otto Ludwig und Fontane. An dem Festakt zum 75jährigen Be- stehen der Goethe-Institute nahmen ADN zu- folge unter anderen der Präsident der Ge- samtdeutschen Goethe- Gesellschaft, Dr.. Wachsmuth(Westberlin), sowie der Präsi- dent des Bundes der Frankfurter Altstadt: Freunde, Dr. Lübbecke(Frankfurt am 0 9 teil. pa CARL ZUCK MAYER: Die Fastnachisbeichte Copyright by S. Fischer, Frankfort om Main 7. Fortsetzung Jetzt inmitten der übermütigen Kaprio- den des Fastnachtstreibens glaubte er mehr und mehr in ihren Blicken ein rastloses, an- Kespanntes Herumsuchen zu bemerken, manchmal wandte sie sich plötzlich hart um Und folgte irgendeiner maskierten Männer- Festalt oder auch einem unkenntlich ver- mummten Bub mit weit aufgerissenen Au- gen, als erwarte sie jemanden zu erkennen cler wiederzufinden. Als sie, vom unablässigen Gedränge er- müdet, von der Ludwigstraße in eine stillere Zeitengasse zum Ballplatz hin einbogen, be- gab sich etwas Erstaunliches. Einer jener „Bauern“, irgendein kleiner untersetzter Kerl mit vornübergeneigtem, etwas schwan- kendem Gang— vielleicht hatte er schon einen Frühschoppen hinter sich— kam zu- Hällig an der Straßenecke so dicht an die jungen Leute heran, daß er sie fast anrem- Pelte, wobei er, um die jungen Mädchen zu schrecken, das zu seiner Bauernrolle ge- hörende, unartikulierte Narrengeheul in Reiseren Kopftönen ausstieg und aus seinem Kittel heraus heftig mit den Händen fuch- telte, so daß er fast aussah Wie ein im Bellen hochspringender Hund. Fast im gleichen Augenblick schon wandte er sich wieder von innen ab und stürzte sich mit tolpatschigen Sätzen ins Menschengewühl. Viola abel hatte laut aufgeschrien, und es war Jeau- marie, als sei es nicht ein Laut des Er- schreckens oder der Angst, sondern ein— im Lärm unverständlicher— Name gewesen, der ihr entfahren war, gleichzeitig riß sie sich mit einer wilden Bewegung von seinem Arme los und versuchte, der schon über die Straße verschwundenen Gestalt nachzuren- nen Mit Mühe gelang es ihm, ihr zu folgen und sie, fast mit Gewalt, zurückzu- zerren. Sie schien ganz von Sinnen, und wäre sonst von einer der im Polkaschritt heranstürmenden Maskenreihen mit- oder umgerissen worden. Bettine stand an einen Laternenpfahl angeklammert und schüttelte sich vor Lachen. Sie hatte Violas heftige Reaktion für einen Ausbruch temperamentvollen Zorns oder Aergers gehalten, weil der „Bauer“ sie mit seinen fuchtelnden Armen berührt und betastet hatte, und daß sie hm nachgerannt sei, um ihn zu strafen. Jean- marie aber hatte etwas wie einen beklem- menden Schauder verspürt, und seine Hand, mit der er Viola jetzt an sich hielt, zitterte nervös. Vielleicht auch war es das Zittern ihres Armes, das in seine Nerven übersprang. Ihre Lippen waren weiß geworden, ihre Augen schienen versteinert. „Wir müssen uns irgendwo hinsetzen“, meinte Bettine,„es regt sie zu sehr auf.“ Sie lief voraus, da sie in der Nähe ein kleines Café wußte, wo man vielleicht ein Tischchen ergattern könne. Langsam folgte Jeanmarie mit der noch immer bebenden Viola. Plötz- lich blieb er stehen und wandte sich ihr zu, ohne sie loszulassen. „Darf ich dich etwas fragen“, sagte er Sie schaute an ihm vorbei, antwortete nicht. „Warum“, sagte er,„bist du hierher gekom- men?“ Ihr Arm hörte auf zu zittern. Sie drehte ihm das Gesicht zu, es war blaß und unbe- wegt, in ihren Augen glimmte etwas Böses, Feindseliges.„Weshalb fragst du mich das?“ Sagte sie leise. Er zuckte die Achseln, sah ihr voll ins Gesicht. Ihre Augen veränderten sich, wurden weich, dunkel, vertrübt. Eine Art von Lächeln spielte um ihren Mund. „Weil ich dich gesucht habe“, sagte sie trau- rig.„Dich, Jeanmarie.“ Dann wendete sie sich ab, ließ seinen Arm fahren, ging vor- aus. Jeanmarie folgte betroffen. Am Sonntag gegen Abend hatte Panezza eine sehr unangenehme Nachricht bekom- men, es war mitten während eines Dämmer- schoppens des„Großrats der Närrischen Elf“, deren jeder aber noch elf Gäste hatte mitbringen dürfen, so dag es im ganzen zwölf mal elf plus eine Person waren, näm- lich die der Prinzessin Karneval. Sie hatten sich die Büttenredner, die bei einer solchen Gelegenheit, in einem leeren Faß stehend, witzige Suaden und manchmal sogar Steg- reif-Verse improvisierten, zum Ziel genom- men, indem sie abwechselnd versuchten, in durchweg charmanter, nicht aggressiver Weise die beiden k in ihrem Nachnamen zu veralbern und sie womöglich noch mit dem großen K ihres Vornamens zu alliterieren. „Das Katharinche hat zwei K K Koppkisse zu Haus,- das Katharinche hat zwei k k Kappekavalier am Bendel“- und so weiter, und das Publikum sparte weder mit Beifall, wenn es eine kleine Anzüglichkeit oder An- spielung vermutete, noch mit dem vernich- tenden Mißfallensruf:„Der Aff! Der Aff!“, wenn ein Witz ihm zu albern oder gar un gehörig erschien: dann stürzte eine über de. Bütt an Zugschnüren aufgehängte Woll glocke mit wüster Affenmaske herunter und bedeckte den Erfolglosen mit seiner Schande. Panezza lieg sich nicht merken, daß er bei diesen Späßen, soweit sie seine prinz- liche Gefährtin betrafen, auf heißen Kohlen Salz, und lachte sogar überlaut, aber mit lee- ren Augen, bei jeder halbwegs erträglichen Pointe. So empfand er es fast als eine Er- lösung, als ibn ein buntbekappter Kellner zum Telefon rief. Doch als er zurückkam, schien er ernst und verändert, flüsterte rasch mit Katharina, deren immer gleich- mütiges, sanftes Gesicht mit dem verträum- ten Lächeln und den feuchtwarmen, etwas einfältigen Augen ohnehin nie etwas von ihren Heimlichkeiten verriet, und entfernte sich unauffällig während eines gemeinsam gesungenen, vom närrischen Hofdichter ver- faßten Dialektlieds. Da an diesem Tag außer einer karne- valistischen Festausgabe keine Zeitung er- schienen war, hatte bisher niemand, auch er nicht, irgend etwas von dem unheimlichen Ereignis im Dom und von der Verhaftung im Kappelhof erfahren. Jetzt aber hatte man ihn von seiten des Kriminalgerichts in- formiert, daß er— in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Ortsvorsteher von Nieder- Keddrich und auch aus anderen, noch nicht bekanntzugebenden Gründen, wegen eines Mordfalles zusammen mit seinem Sohn Jeanmarie auf Montag früh neun Uhr zu einer gerichtlichen Untersuchung vorgeladen sei. Auch habe er für das gleichzeitige Er- scheinen der Witwe Therese Bäumler aus Nieder-Keddrich Sorge zu tragen. Auf seine bestürzte Rückfrage, ob man denn nichts von seinen unaufschiebbaren Verpflichtun- gen an diesem Tage wisse— denn um elf Uhr elf Minuten elf Sekunden beginne doch der große Fastnachtszug, auf den die ganze Stadt und ein paar tausend zugereister Besucher warteten und bei dem er unter keinen Umständen fehlen könne hatte man ihm bedeutet, es handle sich um eine besonders dringliche Angelegenheit, deren Aufklärung nicht verzögert werden dürfe. 1 Jedoch nehme man an, daß man die Ver- nehmung, wenigstens soweit seine Anwesen heit dabei notwendig sei, vor elf abschließen könne. So wurde am Montag morgen in Kedd. richsbach wieder ein Mietauto bemüht, und beide Panezzas, Vater und Sohn, hatten ihfe liebe Not, die Bäumlern zum Einsteigen in dieses ihr unheimliche und widerwöärtige Gefährt zu bringen, vor dem sie eine bölli sche Angst hatte. Ueberhaupt hatte man sie kast gewaltsam aus ihrem, in einem kleinen Zwiebelgärtchen gelegenen, baufälligen Backsteinhäuschen herausholen müssen. Mit der Polizei, schrie sie immer wieder, habe sie nie was zu tun gehabt, und wolle Sie auch nichts zu tun haben. Sie sei eine ab- ständige Person, und alles andere sei Ver leumdung und böse Nachrede, sie könne sich schon denken von welcher Seite, Unter solchen gegenstandslosen Redensarten un Wutausbrüchen denn worum es 81 Wirklich handle, konnte man ihr nicht sagen da man es selbst noch nicht wußte—, hatte sie sich zunächst geweigert, sich anzuziehen, und nur das gute Zureden Jeanmaries, del sie als ihr Ammenkind ins Herz geschlossen hatte und von dem sie nichts Böses erwar- tete, hatte es überflüssig gemacht, den Oris. polizisten zu Hilfe zu rufen. Jetzt saß sie zusammengekauert zwisches den beiden Herren im Rücksitz des furchtpaf stoßenden und holpernden Autos und mur- melte unverständliche Worte vor sich 1 die Gebet oder Fluch sein konnten, Sie tru das schwarze Kleid, mit dem sie sonntags zur Kirche ging, und ein ebenfalls schwar, zes, aber mit Violett gemustertes, besser d Umschlagtuch um Kopf und Schultern, de' ihr Frau Panezza einmal zu Weihnachten geschenkt hatte.(Fortsetzung folg 727