Nr. 203 abald 2 kam de: Dag st- und Seine Malers dieser t debü. gt rund Schaf- „ Wobei cht ge mstadt chsenen Künst- reich, kan, in Länder. d nicht Uhtheit durch. Reiten, einmal durch- um mit „ Still- n Dar- elt auf m gro- gegen- tiv und esehen en Ar- Is auf- mpera- es Un- — eine erkung at eine en sich ſcheint, les Be- heit in Land- talität, n Far- mischt nander 8 heißt en an- zügige lheiten Hand, ne der aqua- let die t be- at sich hr ge- gegen- etisch- ür das werten und unden ng für Tr. Fest- August bereits sehen, dem auser“ uflüh⸗ sechs- 1. Juli, irsifal“ veimal . und en von ag des Hgang „ e fried“) n. Der ae gesetzt digten Neu- zohen- ee, id hat einige d be- leert“ 2 der 5 dem Ungs- 1 auf- hätte. n Tag Mei- nor- n Er- kon- Ven- ingem e, Wir prache stand r teil- Fuß- jalrat, Regi- etwW²as imlich rrimi- mmer auf- starrt, hathe. anzen einer reckt, 8 bei oder dabei je aus dem folgt Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerel. Verl. Leitg.: B. Bauser. Chefredakt, E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann: Politik: w. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber: Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(l. and); Kommuna! Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chet v. Dtenst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank. Bad. Bank, sãmtl. Mannheim, Postscheck- Kto.: Karisruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Uncbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E I, 48, Telefon- Sammel-Nr. 2 4 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 627 68. Bezugspr.: Monatl. 3,0 DUN tuzügl. 56 Pf. Trägerl Postbez. 3.50 0M zuzügl. 60 Pt. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,58 DUN zuzügl. Porto. Beil Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 UM Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14 Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werdg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 206/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 6. September 1960 De Gaulle deckt seine Karten auf Revision des NATO- Bündnisses und europäische Volksabstimmung gefordert Paris,(UPI/AP/ dpa) Nach einer Serie von Konferenzen mit führenden europä- ischen Staatsmännern hat der französisch Montag zum ersten Male öffentlich seine nordatlantischen Bündnisses erläutert. De e Staatspräsident Charles de Gaulle am Pläne für die Zukunft Europas und des Gaulle schlug eine Revision der NAT O- Charta und eine engere Koordinierung der europäischen Politik durch Sonderaus- schüsse und ein europäisches Parlament vor. Um der neuen europäischen Politik den notwendigen Auftrieb zu geben, sei ein„europäisches Referendum“ notwendig. In seiner ersten Pressekonferenz seit einem Jahr sagte de Gaulle vor 700 Journa- listen in Paris, Frankreich werde sich keinem Beschluß der Vereinten Nationen beugen, der den Abzug der Franzosen aus Algerien zum Ziel habe. Er sprach einer möglichen Mehr- heit der Vereinten Nationen für einen solchen Beschluß das Recht ab, ein Gesetz zu be- schließen, dem sich Frankreich beugen müsse. Der Staatspräsident betonte, daß Frankreich seine bisherige Algerien-Politik fortsetzen und ein algerisches Algerien anstreben werde, das enge Verbindungen mit Frank- reich wahre. Das größte Interesse der 700 Journalisten im großen Saal des Elysee-Palastes galt den Vorstellungen des Generals von der Neu- ordnung Europas und des westlichen Bünd- nisses. De Gaulle sprach sich für eine Revi- sion der NATO-Charta in zwei Punkten aus: 1. Der Pakt soll so ausgeweitet werden, daß die NATO auch außereuropàische Gebiete umfasse, in denen die Westmächte wichtige Interessen hätten und für die sie ihre Politik abstimmen müßten. 2. Jeder NATO-Staat solle die Kontrolle über seine Verteidigung ausüben, speziell über Atomwaffen, die auf seinem Territo- rium gelagert würden. De Gaulle sagte, die Begrenzung des NATO-Paktes auf Europa sei nicht mehr zeit- gemäß. Die westliche Verteidigungsorganisa- tion müsse auch Vorkehrungen für die poli- tischen und strategischen Situationen außer- halb Europas treffen. Dies gelte vor allem für den Nahen Osten und für Afrika und gehe in erster Linie die drei westlichen Welt- mächte an. Aber auch in Europa müsse unter diesen drei Mächten bei der Verteidigung Uebereinstimmung bestehen. „Nationaler Charakter der Verteidigung“ Zur Frage der Integration der europä- ischen Verteidigung sagte de Gaulle, man könne auf dem Gebiet der Verteidigung zwar zusammengehen, aber die Verteidigung müsse nationalen Charakter haben. Auf lange Sicht könne ein Volk weder im Frieden Ausgaben, noch im Kriege Opfer für ein System tragen, das nicht von der eigenen Verteidigung abhänge. Eine Umformung der NATO in dieser Hinsicht sei deshalb uner- ljägzlich. De Gaulle erinnerte an Frankreichs Beschluß, seine Mittelmeerflotte aus der Integration der NATO herauszunehmen. Warum sollte Frankreich, dessen Flotte ein Aktionsmittel für die Ferne sei, seine Schiffe einer rein für Europa bestimmten Organisa- tion überlassen, obwohl es Interessen in Afrika habe. Der Staatspräsident fügte hinzu, auch die atomaren Waffen auf seinem Gebiet müßten in Frankreichs Händen sein. Man könne sein Schicksal und sein Leben nicht dem Gutdünken der anderen überlassen. Für Europa schlug de Gaulle die Grün- dung„spezieller Organe“ oder Ausschüsse vor. Ferner solle ein europäisches Parlament geschaffen werden, dessen Mitglieder von den Parlamentariern der Mitgliedsstaaten gewählt werden sollten. Die Vereinigung Europas sei eine entscheidende Frage. Man müsse sich aber nach den Realitäten richten. Nach seiner Ansicht seien die Staaten die einzigen Gebilde, die das Recht zum Befehlen hätten und auch über die Macht verfügten, diesen Befehlen Gehorsam zu verschaffen, Die Altersversorgu sagte de Gaulle. Um eine ständige Zusam- menarbeit zwischen den westeuropäischen Ländern auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem Gebiet und in der Verteidigung sicherzustellen, müsse man Organisationen schaffen, die sich auf jedes dieser Gebiete spezialisierten. Diese Organisationen müßten den Regierungen unterstehen und durch Be- ratungen in einem Parlament ergänzt wer- den. Das führe zu der Notwendigkeit, so schnell wie möglich einen„feierlichen euro- päischen Volksentscheid“ auszuschreiben. De Gaulle kritisierte in der Pressekonfe- renz die mangelnde Abstimmung der West- mächte in der Kongo-Krise und ließ keinen Zweifel daran, daß er es lieber gesehen hätte, wenn die Vereinten Nationen sich einer In- tervention enthalten hätten. Er sagte, wenn die drei Westmächte sich zu Beginn der Krise sorgfältig abgestimmt und die Belgier ebenso wie die Kongolesen mit der Versicherung, daß eine Intervention von dritter Seite nicht ge- duldet würde, zur Partnerschaft ermutigt hätten,„dann glaube ich nicht, daß wir dahin gekommen wären, wo wir heute sind, und ich glaube, daß das Prestige der westlichen Welt besser gewahrt worden wäre“. Um zu einer solchen Abstimmung zu gelangen, sei es not- wendig, der westlichen Allianz eine Form zu geben, die nicht an die Grenzen der gegen- wärtigen NATO- Organisation gebunden sei. De Gaulle hatte zu Beginn der Pressekon- ferenz eine Erklärung verlesen, in der er die Westmächte zur Standhaftigkeit gegenüber kommunistischen Einschüchterungsversuchen ng für freie Berufe Gespräche im Bundesarbeitsministerium über eine künftige Regelung von unserem wWwirtschaftskorrespondenten Ernst Georgs Bonn. Die Alters- und Hinterbliebenen- versorgung der Rechtsanwälte, Wirtschafts- berater, Steuerberater und Zahnärzte 8011 künftig in einem Bundesrahmengesetzt ge- regelt werden. Vorbesprechungen mit den beteiligten Berufsverbänden und Beamten der Landesarbeitsministerien haben am Montag im Bundesarbeitsministerium be- gonnen. Es wird daran gedacht, durch Bun- desgesetz den genannten Berufsgruppen eine Ermächtigung zu geben, mit qualifizierter Mehrheit eine Verpflichtung zur Alters- und Hinterbliebenenversicherung für ihre Be- rufsangehörigen zu beschließen. Die Be- rufsgruppen sollen wählen können, ob sie Gruppenversicherungsverträge mit privaten Versicherungsunternehmen Abschließen oder eine eigenständige, öflentlich- rechtliche Kör- perschaft errichten wollen. Im zweiten Fall soll auch zwischen Renten, die mit der wirt- schaftlichen Entwicklung sich verändern, und von vornherein festgelegten Renten ge- Wählt werden können. 5 Ferner geht es darum, gesetzliche Min- dest- und Höchstbedingungen der Versiche- rung festzulegen und die Möglichkeiten einer Förderung durch den Bund klären. Würde ein Bundesrahmengesetz, das die Be- rufsverbände wünschen, zustande kommen, wären davon etwa 40 000 bis 50 000 Ange- hörige der Freien Berufe erfaßt. Noch keine Entscheidung London/ Neu Delhi.(UPI/ dpa) Das briti- sche Außenministerium teilte am Montag mit, daß die Konsultationen der Westmächte über die Frage, ob westliche Regierungschefs Ende des Monats ebenso wie die politische Prominenz des Ostblocks vor der Vollver- sammlung der Vereinten Nationen erschei- nen sollen, noch nicht abgeschlossen seien. In Moskau erklärte TAsSs in einem Korrespon- dentenbericht aus New Vork, die Ankündi- gung, daß Ministerpräsident Nikita Chrust- schow zur UNO nach New Vork reisen werde, habe„in den herrschenden Kreisen der USA große Verwirrung hervorgerufen“. An der am 20. September in New Vork beginnenden Vollversammlung wird mög- licherweise auch der indische Ministerpräsi- dent Nehru teilnehmen. Berichte, daß Chrustschow den indischen Ministerpräsi- denten in einer Botschaft dazu gedrängt habe, wurden aber amtlich nicht bestätigt. Für eine Reise Nehrus nach New Vork spricht, daß der indische Ministerpräsident der Abrüstungsfrage immer große Bedeu- tung beigemessen hat. ermahnte und versicherte, daß Frankreich gegenüber eine solche Politik der Drohungen nicht verfange. Ohne eine Entspannung in den Beziehungen zwischen Ost und West sei keine Beendigung des Kalten Krieges mög- lich, sagte er. Als Ansatzpunkte für einen internationalen Frieden nannte de Gaulle Abrüstungsverhandlungen— vor allem auf dem Gebiet der Atomwaffen— und die ge- meinsame Hilfe für Entwicklungsländer. Die erste Reaktion britischer Regierungs- kreise auf die Vorschläge Präsident de Gaul- les war sehr reserviert. Zuständige Stellen des britischen Außenministeriums erklärten, die Anregungen des französischen Staatsprä- sidenten würden sorgfältig studiert. Von unterrichteter Seite wurde bestätigt, daß die britische Regierung nach wie vor gegen eine Art Dreimächte- Direktorat der NATO, also eine politische Führungsspitze der drei Atommächte des westlichen Bündnisses sei. Die feste Haltung des französischen Staats- präsidenten in der Auseinandersetzung des Westens mit Moskau wurde von zuständigen Stellen in Bonn außerordentlich begrüßt. Es sei dies die einzige Antwort, die Moskau ver- stehe. Die Pläne de Gaulles für eine Neuord- nung in Europa sehen Regierungskreise in Bonn als eine Ergänzung des bereits be- stehenden wirtschaftlichen Zusammenschlus- ses an. Das in der EWG Erreichte, so wurde in Bonn betont, sollte auch weiterhin die Grundlage für den wirtschaftlichen Bereich bleiben. Debré kommt nach Bonn Der französische Ministerpräsident Debré und Außenminister Couve de Murville wer- den am 7. und 8. Oktober auf Einladung von Bundeskanzler Adenauer nach Bonn reisen In Rom kein Tag ohne Medaille fur die deutsche Mannschaft! Gestern war es die blonde Hannoveranerin Jutta Heine, die für einen unerwarteten Erfolg sorgte, als sie im Finale des 200-m-Laufs nur von der Amerikanerin Rudolph geschlagen wurde und damit die 14.„Silberne“ Rolte. Strah- lend vor Glück ließ sie sich von dem amerikanischen Diskuswerfer Rink Babkd aus dem Olympiastadion tragen. Bild: AP Patrice Lumumba seines Amtes enthoben Der Ex-Ministerpräsident auf der Flucht?/ Kasawubu ernannte neuen Regierungschef Leopold vilfe. AP/dpa) Der kongolesische Staatspräsident Kasawubu hat am Montagabend den Ministerpräsidenten Lumumba seines Amtes enthoben. Kasawubu teilte seine Maßnahme der Bevölkerung Kongos über den Rundfunk mit und begrün- dete sie damit, daß Lumumba das Vertrauen des Landes mißbraucht habe. Kasawubu betraute Senatspräsident Joseph Ileo mit der vorläufigen Führung der Regierungs- geschäfte. Gleichzeitig forderte Kasawubu die UNO auf, die Kontrolle im Kongo zu übernehmen. Ein UNO- Sprecher sagte, die UNO werde ihr Bestes tun, um der Forderung Kasawu- bus zu entsprechen, brauche aber ein Man- dat dazu. Ileo gilt wie Kasawubu als föde- ralistisch und siegte bei der Wahl des Se- natspräsidenten seinerzeit überraschend über den Kandidaten Lumumbas. Kasawubu gab bekannt, daß er das Kommando über die kongolesische Armee übernommen habe. Er sagte, Lumumba sei„von den Belgiern ein- gesetzt worden und führe das Land in den Bruderkrieg“. Nach unbestätigten Berichten sind starke Abteilungen von UNO-Truppen zur Residenz Kasawubus beordert worden. Ministerpräsident Lumumba verließ um 20.30 Uhr seinen Wohnsitz am Kongo-Fluß. Er fuhr in seinem Wagen, von einem Ar- mee-Offizier und einem Militärpolizisten begleitet, in Richtung auf die Rundfunk- station, wo ghanaesische UNO-Truppen den Auftrag hatten, niemanden einzulassen. Zu- nächst war angenommen worden. Lumumba wolle über den Rundfunk eine Gegen-Bot- schaft sprechen. Offenbar hatte er aber ein anderes Ziel. Sein Wagen fuhr in hoher Ge- schwindigkeit in Richtung auf den Flugplatz Weiter. Nach Gerüchten, die in der Stadt umliefen, ist der Ministerpräsident geflohen. Die private Freiwilligenarmee Albert Kalonjis, die von Katanga aus in die Provinz Kasdi einrückte, um sie von Truppen der Zentralregierung zu befreien, befindet sich weiterhin auf dem Vormarsch. Victor Tignes, der Innenminister in Ministerpräsident Tschombes Verwaltung, teilte am Montag mit, die Guerilla- Verbände Kalonjis seien 13 Kilometer tief nach Kasai eingedrungen und hätten den Truppen der Zentralregie- rung im Gebiet von Gandajika schwere Ver- luste zugefügt. Die Truppen der Regierung in Leopoldville sind jedoch nach wie vor im Besitz von Bakwanga, der Hauptstadt des von Kalonji ausgerufenen Separat-Staates. Vor neuen Pankower Schikanen? Die SPD fordert„Bestandsaufnahme“ FD: Proteste allein genügen nicht Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach Ansicht der SPD ist in abseh- parer Zeit mit neuen Schikane- Maßnahmen Pankows gegen Westberlin zu rechnen. Aus diesem Grunde forderte die SPD durch ihren Pressesprecher Barsig aufs neue eine„ge- meinsame Bestandsaufnahme“ aller Bonner Parteien, damit die Bundesregierung nicht — wie bei den letzten Absperrmaßnahmen der Sowjetzonenregierung— unvorbereitet solchen Ereignissen gegenüberstehe. Ein Treffen zwischen Herbert Wehner und dem Minister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer(CDU), am Montag in Berlin stelle bereits den Anfang einer Bestandsaufnahme dar. In CDU-Kreisen wurde dieser Appell kühl aufgenommen. Man betonte, gerade in Zwiscen Gesfern und Morgen Die rund 7,5 Millionen Altrentner der sozialen Renten versicherungen können mit größter Wahr scheinlichkeit mit einer Er- höhung ihrer Bezüge um 5,4 Prozent zum 1. Januar rechnen. Wie am Montag von zu- ständiger Seite in Bonn verlautete, sei noch in diesem Monat ein entsprechender Vor- schlag der Bundesregierung zu erwarten. Die Entscheidung liege dann beim Parlament, dessen Zustimmung aber gewiß sei. Richard Blum, der Erste Vorsitzende des DGB-Landesbezirks Rheinland-Pfalz, voll- endet heute, Dienstag, sein 65. Lebensjahr. Blum wurde in Hirschberg(Schlesien) ge- boren. Vertreter des Zonalen Gewerkschaftbun- des(FdG) versuchten am Montag, eine Grußbotschaft auf dem Verbandstag der Ge- werkschaft Holz in Westberlin zu überrei- chen. Vom Vorstand der IG-Holz wurde die Annahme verweigert. Die Friedland-Hilfe hat durch ihre„Juni- Sammelaktion 1960“ rund 650 000 Mark an Barspenden erhalten. Ferner wurden etwa 22 000 Pakete gespendet. Insgesamt sind damit seit der Gründung der Friedland- Hilfe im November 1957 rund 3 850 000 Mark in bar und ein mindestens gleicher Wert an Sachspenden in Form von 120 000 Paketen für die Friedland-Hilfe gegeben worden. Der Bund der Steuerzahler hat die Bun- desregierung und den Bundestag aufgefor- dert, aus der Tatsache Korisequenzen zu zie- hen, daß die Steuereinnahmen in den ersten vier Monaten des Rechnungsjahres 1960 die Vorjahresergebnisse um 16,3 Prozent über- troffen haben. Man müsse sich überlegen, ob nicht die Steuerzahler durch Steuersenkun- gen und Steuervereinfachungen doppelt ent- lastet werden könnten, um auf diese Weise die Geldfülle vor allem bei den Ländern ein- zudämmen. Die britische Luftwaffe wird möglicher- weise 30 Jagdflugzeuge von Typ Hawker 1127, die senkrecht starten können, in Auf- trag geben. Die englische Zeitung„News Chronicle“ schreibt am Montag, auch Bun- desverteidigungsminister Franz Josef Strauß werde vielleicht die neue Hawker für die Bundesluftwaffe bestellen. Zwei Feuergefechte zwischen den rivali- sierenden algerischen Organisationen Natio- nale Befreiungsfront FLN) und Algerische Nationalbewegung(MNA) haben in Lyon fünf Todesopfer gefordert. In Wien ist der 70jährige Wjatscheslaw Molotow, langjähriger Außenminister der Sowjetunion und zuletzt Botschafter in der Asußeren Mongolei, eingetroffen. Er löst Leonid Samjatin als sowjetischer Vertreter bei der Internationalen Atomenergieorgani- sation ab. Dementiert hat der ehemalige Chef der Lateinamerika-Abteilung des amerikani- schen Geheimdienstes, Dr. Maurice Halperin, in Moskau eine Mitteilung des amerikani- schen Außenministeriums, er arbeite für die Sowjetunion. Halperin, der 1953 einer ame- rikanischen kommunistischen Gruppe in Mexiko beigetreten ist, war 1958 in die So- Wjetunjon gereist und ist nach Angaben des amerikanischen Außen ministeriums auf dem Sektor für lateinamerikanische Fragen für die Sowjetunion tätig. David Ben-Gurion, der israelische Mini- sterpräsident, hat in einer Note an UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld be- stritten, daß israelische Truppen entlang der jordanischen Grenze zusammengezogen wor- den seien. Portugal hat die Truppen in seiner afri- kanischen Ueberseeprovinz Angola auf 25 000 Mann verstärkt, um ein Uebergreifen der Kongo-Unruhen auf Angola zu verhindern. Der kongolesische Ministerpräsident Lu- mumba hatte vor zehn Tagen bei Eröffnung einer afrikanischen Konferenz zur Befreiung der fünf Millionen Afrikaner in Angola auf- gerufen. Kubas Regierung hat die nationalchine- sische Bank of China in Havanna beschlag- nahmt, während Hunderte von Einlegern sich vor den Schaltern der Bank drängten, um ihre Einlagen abzuheben. Zu einem Staatsbesuch ist der tschecho- slowakische Staatspräsident Antonin No- votny in Warschau eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz und auf seiner Fahrt durch die Stadt von über 200 000 Menschen stürmisch begrüßt. In Brüssel wurde eine von der Europä- ischen Atomgemeinschaft Euratom)) organi- sierte viertägige internationale Tagung über Rechts- und Verwaltungsfragen des Ge- sundheitsschutzes bei der friedlichen Ver- wendung von Atomenergie eröffnet. den vergangenen Tagen habe es sich wie- derum gezeigt, daß die Außenpolitik Aden- auers an der Seite des Westens richtig ge- wesen sei. Deshalb könne man die Notwen- digkeit einer Bestandsaufnahme nicht ein- sehen. Der FDP- Vorsitzende, Dr. Mende, for- derte, es nicht bei Protesten gegen sowjet- zonale Willkürschritte bewenden zu lassen. Er schlug vor, der Regierung in Pankow ein- deutig klarzumachen, daß jeder neue Ver- such, die Verbindungen zwischen der Bun- desrepublik und Berlin zu stören, eine Lö- sung aller Verpflichtungen aus dem Inter- zonenhandel zur Folge haben würde. Die Westmächte müßten gleichzeitig dahin ge- bracht werden, daß sie sich in einem solchen Falle den wirtschaftspolitischen Aktionen gegen Pankow anschließen. Verkehr nach Berlin normal Berlin.(AP/ dpa/ UPI) Der Interzonenver- kehr von und nach Berlin und der Verkehr in den Ostsektor Berlins lief am Montag wieder normal, nachdem die Besuchssperre für Ostberlin fristgemäß am Sonntag um Mitternacht wieder aufgehoben worden war. Die Sowietzonenbehörden hatten in den ver- gangenen fünf Tagen allen Bürgern der Bundesrepublik Besuche in Ostberlin unter- sagt. Insgesamt 1061 Bürger der Bundesre- publik sind nach einer Mitteilung des Bun- desinnenministeriums während der fünf- tägigen verschärften Verkehrskontrollen der Sowjetzonenbehörden auf dem Weg nach Berlin an den Zonengrenzübergängen zu- rückgewiesen worden. Pieck ernstlich erkrankt Berlin.(dpa) Der Präsident der Sowiet- zone, Wilhelm Pieck, hat eine Herzschwäche erlitten. Wie aus einem Bulletin der behan- delnden Aerzte hervorgeht, das am Montag- nachmittag von der zonalen Nachrichten- agentur ADN verbreitet wurde, ist der Zu- stand Piecks„sehr ernst“. Die Temperatur des Patienten habe sich auf 38,4 erhöht. Pieck ist 84 Jahre und seit längerem krank. Er trat in der letzten Zeit kaum noch an die Oeffentlichkeit. Im Jahre 1949 wurde er in sein Amt„gewählt“; seit Anfang 1953 leidet er an Kreislaufstörungen und erlitt im Herbst desselben Jahres einen Schlaganfall. Im September 1957 war sein Gesundheits- zustand schon einmal so schlecht, daß die Aerzte mit seinem Ableben rechneten. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN PpoLITIK 6. September 1960/ Nr. 206 Mone ED Im Glashaus der UNO Raffinierter ist das Moskauer Spiel noch nie gewesen. In den westlichen Hauptstäd- ten sitzt man ganz offensichtlich in der Klemme. Man tut sich schwer mit den Re- Aktionen auf die Ankündigung Chrust- Schow, er werde mit seinem ganzen Satelli- tenanhang zur nächsten Plenarsitzung der UNO erscheinen. Soll man ihm das Feld Allein überlassen? Sollen ihm die westlichen Regierungschefs vor dem Angesicht des Weltparlaments entgegentreten, um den Preis das Prestige des Kremelherrschers noch zu erhöhen? Es ist schwer, keinen Feh- ler zu machen. Eines ist immerhin deutlich: Man nimmt den neuesten Schachzug ernst, und dazu besteht auch guter Grund, wenn man sich Chrustschows Pläne unter dem Blickwinkel der roten Propagandakunst ver- deutlicht. Allein die Möglichkeit ist für ihn Gold wert, in New Lork umherfahren zu können, ohne von den Amerikanern eingeladen zu Sein. Er wird es weidlich ausnützen, ohne Zweifel. Er wird sich pausenlos fotografie- ren lassen und den Triumph auskosten, die beiden Präsidentschaftkandidaten der USA aus den Schlagzeilen der Zeitungen zu ver- treiben. Er wird vielleicht einen Abstecher nach Havanna machen und das unrasierte Regime des Kubaners Fidel Castro in der gefährlichen IIlusion bestärken, ein Macht- Faktor der Weltpolitik zu sein. Er wird Kleine und große Reden halten, und wird Hinz und Kunz in Ost und West— auch den Chinesen, den feindlichen Brüdern im Lenin- schen Geiste— beweisen, daß Väterchen Nikita allgegenwärtig ist. Aber das ist nur die Staffage zur großen Schau. Drinnen, im Glaspalast der Verein- ten Nationen, wird er seinen Wunderkoffer öffnen und den 82 Delegationen die schön- sten Märchen vom Friedenswillen der Sowjetunion erzählen. Abrüstung heißt sein Generalthema. Er wird vor Biederkeit über- fließen und kein Wörtchen davon sagen, daß die Sowjetunion bisher jedes Abkom- men über eine Kontrolle und damit eine Garantie dieser Abrüstung abgelehnt hat. Er wird sich auch hüten, daran zu erinnern, daß die Sowjetvertreter vor drei Jahren nicht die mindeste Lust gezeigt hatten, im Rahmen der UNO über Abrüstung zu reden. Er wird verschweigen, daß erst vor kurzem die Genfer Zehn-Mächte-Abrüstungskonfe- renz geplatzt ist, weil die Ostblock-Vertre- ter kurzerhand ihre Koffer packten und nicht mehr mitspielen wollten. Er wird überhaupt nicht darauf eingehen, daß die Sowjetpresse die UNO bisher stets als ein von Imperialisten beherrschtes Instrument beschimpft hat. Nikita Chrustschow wird die Sonne der Koexistenz leuchten lassen und den Völkerfrieden feiern. Denn inzwischen hat sich der Wind ge- dreht. Inzwischen hat ein Artikel im Mos- kauer Intelligenzblatt„Neuer Weg“ gestan- den, worin von der wachsenden Bedeutung“ der UNO die Rede war. Diese wachsende Be- deutung, worunter die wachsende Verwen- dungsfähigkeit im bolschewistischen Sinne zu verstehen ist, gründet sich auf die ge- Anderte Zusammensetzung der UNO-Mit- glieder. Am 24. Oktober 1945, dem Grün- dungstage, waren es 51 Länder, und die- jenigen, die sich nach Westen orientierten, bildeten die eindeutige Mehrheit. Heute sind es 82, und die Mehrheit des Westens ist fragwürdig geworden: 41 Länder des We- stens, zehn(und wenn man Kuba hinzu- zählt: elf) kommunistische Länder, 30 Län- der der afro- asiatischen Staatengruppe. 13 afrikanische Länder und Zypern stehen noch auf der Kandidatenliste und werden böchst- wahrscheinlich ab September Mitglieder sein, darunter die unselige Kongo- Republik. Alle diese neuerstandenen Nationen, die in Kinderschuhen das diplomatische Parkett bevölkern, haben ihre Stimmrechte, und Chrustschow will nicht versäumen, ihnen zu sagen, daß sie auf die Freundschaft der großen, mächtigen, friedliebenden Sowiet- union zählen können. Nur mit banger Sorge kann man erwarten, wie sie die öst- lichen Schalmeienklänge aufnehmen werden. Werden sie die Bildung atomwaffenfreier Zonen nicht als billige Forderung empfin- den? Oder werden sie gewitzt genug sein, nach dem Hintersinn zu fragen? Wenn die Sowjets das Thema„Hilfeleistungen für Afrika“ auf die Tagesordnung bringen, wird mnen dies ganz gewiß angenehm in den Ohren klingen. Das Hemd liegt ihnen näher als der Rock, und wenn nebenbei die freund- lichen Kommunisten von ihnen erwarten, dag sie eine Garantie der Oder-Neigße- Grenze unterstützen, brauchen wir nicht lange danach zu fragen, was das Hemd ist und wWas der Rock. Und dies ist es, was wir Deutsche vor allem zu lernen haben: Wir haben keine Garantie, daß die alten Sorgen des Ost- West- Konflikts, die zu einem gewichtigen Teil unsere Sorgen waren und sind, von einem sich ständig wandelnden Völkergre- mium als die vor dringlichsten angesehen werden. Die doppelte Taktik des Ostens be- steht darin, in Afrika und in Asien ihre Leute am Ball zu halten und gleichzeitig an der europäischen Front die Zermürbungs- methode solange anzuwenden, bis es aller Welt lästig wird, zu allen anderen Proble- men beispielsweise auch noch das Wort „Berlin“ beständig hören zu müssen. Der Westen wird seine liebe Not haben, Chrustschowis Propagandaschau zu durch- kreuzen. Er wird nicht versäumen, den Neu- lingen im UNO-Palast die Wahrheit zu sa- gen. Aber Wahrheit schmeckt nicht immer Süß, und die Lüge, glaté wie sie ist, schluckt sich mitunter leichter. Und wie soll man den Afrikanern die Tatsache mundgerecht ma- chen, daß eine der prominentesten Figuren des Westens, der General de Gaube, der UNO das Recht absprechen will, über Alge- rien zu beschließen? Auch dies ist eine Wahrheit, und sie wird das moralische An- sehen des Westens nicht heben, ganz gleich, wie man die Algerien-Frage sonst beurtei- len mag. Auch hier— wie überhaupt— hat der Westen einen schweren Stand. Hons-Joachim Deckert Pressekonferenz im EKsee-Palast Frankreich bleibt auf seinem Kurs De Gaulles Ueberzeugungen wanken trotz aller Widerstände nicht Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Die mit Spannung erwartete Pressekonferenz General de Gaulles fand am Montag im Elysee-Palast vor einem vielhundertköpfigen Publikum statt, in Gegenwart aller Minister und alles dessen, was in Politik und Publizistik in Paris einen Namen hat. Im Gegensatz zu den beiden anderen Pressekonferenzen, bei denen sich de Gaulle im Herbst 1958 und im Frühjahr 1959 den Journalisten gestellt hatte, gab es diesmal keine längere, inhaltsgeladene Einführung. Nach einigen kurzen, mehr formellen und allgemein programmatischen Begrüßungsworten überlieferte sich der Präsident der Republik sogleich den Fragestellern. Der größte Teil seiner Aus- führungen war mehr oder minder improvisiert, daher fehlte der Form manchmal der letzte, vollendete Schliff, der seine großen, sorgfältig vorbereiteten Reden sonst aus- zeichnet. Unter den französischen Zuhörern, deren Interesse allerdings stets besonders Auf Algerien ausgerichtet ist, war daher der erste Eindruck, daß die vor allem auf die internationalen und europäischen Probleme ausgerichtete Konferenz Neues gebracht hätte und weniger brillant gewesen sei gerinnen. Bei näherer Durchsicht seiner Notizen kann sich aber der Berichterstatter dieser Ansicht nicht anschließen. De Gaulle hat nämlich drei zentral wich- tige Weiterungen seiner Politik bekanntge- geben, die ohne Zweifel in der Weltöffent- lichkeit in den nächsten Tagen und Wochen viel Staub aufwirbeln werden: Selbstbestim- mung für Algerien, aber keine Privilegierten Politischen Verhandlungen mit den Aufstän- dischen, besonders aber keine Einmischung der Vereinten Nationen in das Algerien- Problem(bemerkenswert war der sarkasti- sche Ton, mit dem de Gaulle mehrmals von den Vereinten Nationen sprach); ein west- europäischer Staatenbund ohne direkte Teil- nahme von Großbritannien, unter Beibehal- tung der bisherigen integrierten Wirtschafts- organe, die de Gaulle aber als rein techni- sche Behörden angesehen haben will; so- dann eine NATO, in der die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich eine auch für außereuropäische Probleme kompetente und koordinierte Position ein- nehmen, die ihren besonderen Verpflichtun- weniger als ihre beiden Vorgän- gen entspräche, eine NATO, die ihrerseits mit der bisherigen Tradition der Integrie- rung bricht und zu der Form des klassischen Militärbündnisses zurückfindet. Auf allen drei wesentlichen Gebieten, also Algerien, Europa und NATO, hat de Gaulle damit unterstrichen, daß das von ihm ge- führte Frankreich feste Stellungen bezogen hat und nicht gewillt ist, davon abzugehen. Alle diese Forderungen entspringen direkt den verschiedenen Stellungnahmen de Gal- les seit zwei Jahren und mehr. die von ihm zwar je nach der Lage taktisch mehr oder minder in den Vordergrund gerückt werden, von denen aber der französische Staatschef in den Grundsätzen nicht abzuweichen fest entschlossen scheint. Diese Entschlossenheit, diese Obstination, diese Halsstarrigkeit ist vielen Teilnehmern an der Konferenz als das wesentlichste eindrucksvollste Ele- ment dieses, in seiner Art faszinierenden Schauspiels erschienen. Weder das Scheitern der Vorverhandlungen mit den Algeriern in Melun noch die keineswegs enthusiasti- schen Reaktionen aus Bonn. Rom und Den Haag zu seinen Europa-Plänen, die Fanfani Berlin- am Tage danach Die Insulaner haben die Ruhe nicht verloren/ Eine Rückschau Von unserem Mitarbeiter Karl Brammer Berlin. Nun, da sich das Leben an der Berliner Sektorengrenze wieder normalisiert hat, kann man Bilanz ziehen: Die Volkspoli- zisten am Brandenburger Tor und am Pots- damer Platz hatten in den fünf Tagen der „Selbstblockade“ offenbar Anweisung ge- habt, korrekt, aber gleichzeitig hart und entschieden vorzugehen. Die Westberliner, die ihren grauen Personalausweis vorzeigen. ließ man grußlos passieren. Am Branden- burger Tor standen junge Menschen, die auf einen Volkspolizisten einsprachen. Es waren Oberprimaner aus dem Westerwald, in Ber- Iin zu Besuch. Sie hatten sich in der Ost- berliner Staatsoper Karten für den Rosen- kavaller“ besorgt. Was soll man da tun? Die Feldmarschallin ist zwar mit einem Feld- maärschall verheiratet, aber der tritt, wie be- Kant, in der Oper nicht auf und das Libretto ist so unmilitaristisch wie möglich, zudem spielt es in Wien. Ein Offlzier der Volks- polizei wurde zur Entscheidung herangeholt, ob die jungen Menschen abends in die Oper gehen dürfen. Schließlich schickte man einen Jüngling in das nahegelegene Informations- büro. Nach einer Weile kam er zurück— obne Theaterkarten, aber mit dem Ostgeld, das die Jungen für die Karten bezahlt haben. So schnitten sich die Osttheater ins eigene Fleisch. Wenn es je etwas Sinnloses gegeben hat, so ist es das Verbot für die Bundes- bürger gewesen, Ostberlin zu betreten. Wenn Theodor Heuss, der in diesen Tagen in Berlin weilte, die Absicht gehabt hätte, seine alte Arbeitsstätte, die Hochschule für Politik, in der er für Demokratie und Freiheit eintrat, zu besuchen, so wäre ihm das nicht möglich gewesen. Jedenfalls wurde der Liberalen Weltunion, die jetzt in Westberlin tagte. ein Beispiel gegeben, was man hinter dem Eiser- nen Vorhang unter Freiheit und Demokratie versteht. Wenn man sich auf dem Bahnhof Fried- richstraße einen Stoß Ostberliner Zeitungen kaufte, so spürte man in diesen Krisentagen den nackten unverhüllten Haß der doktri- nären Kommunisten. Das Pressebüro des Ministerpräsidenten in Ostberlin hatte die Redaktionen angewiesen, alle Register zu ziehen. Dabei kümmerte man sich heute nicht um das, was man gestern gesagt hatte. Der stellvertretende Außenminister Winzer bestritt. daß er einen Vertragsbruch began- gen habe, er gab aber jetzt zu, was in der Sowjetunion und in der Sowjetzone stets bestritten worden war. Er sagte, daß im Ver- trag vom 4. Mai 1949„gewisse Einschrän- kungen, die durch die westliche Währungs- reform vorübergehend notwendig gewesen Wären, aufgehoben seien“. Damals bestritt man, daß überhaupt eine Blockade stattge- kunden hätte, heute bestreitet man die ver- traglichen Sicherungen des freien Verkehrs. Und heute findet man auch kein Wort darüber, daß das Besucherverbot im Hinter- grund dazu dienen sollte, die Menschen aus der Sowjetzone vom Besuch der Veranstal- tungen des Tages der Heimat abzuschlie- gen. Wenn der Tag der Heimat ein Fest der Heimatvertriebenen War und ist, auf das sie sich besonders freuten, so deshalb, weil sich hier die Menschen Wafen, die ein härtes Schicksal! auseinandergerissen hatte. Mit Krieg und Revanche hatte das alles nichts zu tun. Trafen sich in Schwerin oder in Kottbus irgendwo Menschen aus Ratibor oder aus Allenstein, so mußten sie das ängstlich vor dem Staatssicherheitsdienst verbergen. Hier konnten unsere Mitbürger aus der Zone einen einzigen Tag lang ein- mal frei denken und frei sprechen. Man konnte sich die Sorgen und die Not vom Herzen reden. Davon war natürlich nichts zu lesen und auch nicht, daß dieses ganze Vor- gehen nur als Generalprobe für Künftiges dienen sollte und weiterhin dazu, um die Westberliner weich zu machen. Dieses Ziel ist freilich nicht erreicht wor- den. Die Insulaner haben die Ruhe nicht verloren, sie haben die fünftägige Blockade mit der Gelassenheit hingenommen, die sie in den letzten 15 Jahren stets bewahrt haben. Freilich haben sie die Sperre für Bundesbürger auch nicht als Bagatelle ange- sehen, dann sie kennen Ulbricht, Ebert und Konsorten. Wenn sie jetzt der engen Verbin- dung mit der Bundeswehr beschuldigt wer- den, so können die Berliner nur darüber lachen, denn sie haben bisher noch nicht einen einzigen Soldaten der Bundeswehr gesehen, dafür aber, wenn die Westberliner nach Ostberlin kamen, tausende Angehöriger der sogenannten Nationalen Volksarmee mit ihren modernsten und schwersten Waffen. Groß aber ist die Besorgnis der Menschen in der Zone, die fürchten, daß bei den Maß- nahmen der Funktionäre auch die letzten Fluchtmöglichkeiten abgeschnitten würden. Ohne Prophet zu sein, kann man voraus- sagen, daß demnächst die Zahl der Flücht- linge sich wieder steigern wird. und Segni noch am Samstag in Rambouillet klar unterstrichen, noch die bisherige Wei- gerung der Amerikaner und Engländer über die von ihm gewünschte Reform der NATO zu diskutieren, haben de Gaulles Ueberzeu- . . 0 1 2 Charles de Gaulle gung zum Wanken gebracht, daß ihm die Entwicklung der Dinge in Algerien, Europa und in der NATO ebenso recht geben wird wie in der französischen Innenpolitik. De Gaulle, der heute zu einer Reise nach der Bretagne aufbricht, bei der er pro- grammgemaß 22 Reden halten soll, wird ohne Zweifel die verschiedenen, am Montag angeschnittenen Punkte in Antwort auf die erwarteten Reaktionen aus den verschie- denen Hauptstädten aufs neue behandeln. Eindrucksvoll war weiterhin der weite Griff der Ausführungen über die Dekolonia- lisierung als ein allgemeines, die ganze Welt angehendes Problem, aber auch bei diesem Punkt wurde wieder die Haltung Frank- reichs unter de Gaulle in den letzten zwei Jahren besonders in den schwarz- afrika- nischen Fragen fast als beispielhaft hin- gestellt. Ueberraschend für viele war das totale Bekenntnis zum Westen im Gegensatz zu den kommunistischen Umtrieben in der gan- zen Welt, wobei es bemerkenswert schien, daß diesmal de Gaulle in keiner Weise auf die Spannungen zwischen Moskau und Pe- king einging. So wie die westliche Welt ge- stern im Elysee-Palast beschrieben wurde fehlt es ihr vor allem an Einsicht für dle Notwendigkeit gemeinsamer Haltungen in den verschiedenen Weltteilen, gemeinsamer Haltungen, die nicht von integrierten Be- hörden, die sowieso keine Autorität hätten und denen im Ernstfall niemand Gehorsam erweisen würde, sondern durch die Zusam- menarbeit der verschiedenen Nationalstaa- ten und durch ihre gemeinsame Einsicht er- reicht werden sollen. Hier tauchte natürlich eine doppelte und wesentliche Frage auf: Hat de Gaulle mit seinen Ansichten recht und, falls er recht hat, kann man von der bloßen Einsicht der Staatsmänner in das Rationelle und in das Nötige erwarten daß sie, zum ersten Male in der Geschichte auch das Rationelle und das Nötige tun Wer⸗ den? Für de Gaulle ist das Rationelle letzten Endes in der Weltgeschichte das, was sich durchsetzt, die Notwendigkeit der Dinge, das ist das Wort, das immer wieder in seiner Rede auftauchte, die Notwendigkeit der Dinge und das Vernünftige. Ist das, was er für notwendig hält, wirklich notwendig, und Was er für vernünftig hält, wirklich vernünf⸗ tig? Darauf werden die Staatsmänner Europas und des Atlantischen Bündnisses sowie die algerischen Rebellen in den nächsten Wochen zu antworten haben. Der Monckton- Bericht London.(Wgk Eigener Bericht.) Weit- gehende Veränderungen in der politischen Führung der Zentralafrikanischen Födera- tion und ganz besonders eine beträchtliche Reduzierung der bisher von Weißen aus- geübten Regierungsgewalt, schlägt die vor sieben Monaten vonder Regierung eingesetzte 26köpfige königliche Untersuchungskommis- sion über die künftige Verfassung und Verwal- tung der in einem Bundesstaat vereinigten zentralafrikanischen Gebiete von Süd- und Nordrhodesien sowie dem Njassaland vor. Nach britischen Zeitungsmeldungen wurde dem britischen Minister präsidenten ein Ent- wurf des umfangreichen Berichts überreicht, der auf einer Verfassungskonferenz Anfang nächsten Jahres die Grundlage für die Weitere staatsrechtliche Entwicklung der britischen Gebiete in Zentralafrika bilden soll. Der unter Vorsitz des früheren Arbeits- ministers Lord Monckton ausgearbeitete Be- richt empfiehlt eine empfindliche Beschnei- dung der politischen Kontrolle der Zentral- regierung des Ministerpräsidenten Sir Roy Welensky sowie die weitgehende Lockerung des bisher überwiegend weißen Führungs- anspruchs. Zu diesem Zweck soll der schwar- zen Bevölkerungsmehrheit ein größerer An- teil an Regierung, Verwaltung und bei der Gesetzgebung eingeräumt und ein besseres Gleichgewicht zwischen der Zentralregierung und den örtlichen Selbstverwaltungen her- gestellt sowie— im Falle des Njassalands bereits vereinbart— den Regierungen der einzelnen Gliedstaaten größere Selbständig- keit gegeben werden. Bonn ist des Notenwechsels müde Stoßseufzer im Auswärtigen Amt: Er wird immer unergiebiger Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. In Bonn mehren sich die Stimmen, die für einen Abbruch des fruchtlosen No- tenwechsels mit der Sowjetunion plädieren. Die endgültige Entscheidung hierüber liegt bei Bundeskanzler Adenauer persönlich. Ge- genwärtig steht noch ein Antwortschreiben Dr. Adenauers auf ein Schreiben des sowjie- tischen Minister präsidenten Chrustschow aus. Dieser Briefwechsel, der im Sommer 1959 aufgenommen wurde, verlief in der Tendenz negativ, war jedoch im Ton gemäßigter als der Notenwechsel. Nach den persönlichen Angriffen Chrustschows auf den Kanzler, besonders in Wien und in Finnland, verlau- tet jetzt aus dem Kanzleramt, daß es wenig sinnvoll erscheine, das Spiel fortzusetzen. Auch der Notenwechsel, der seinerzeit mit der Zustimmung des Bundestages und mit einiger Hoffnung auf Verbesserung der deutsch- sowjetischen Beziehungen aufge- nommen wurde, sei inzwischen völlig zu einer Diffamierungskampagne gegen die Bundesrepublik entartet. f Das Auswärtige Amt bezeichnete die letzte sowjetische Note am Montag als Etappe einer großangelegten kommunisti- schen Propagandakampagne, die möglicher- weise ihren Höhepunkt im Auftreten Chrust- schows vor der Vollversammlung der Ver- einten Nationen finden werde. Es sei über- trieben, zu behaupten, der Ton dieses Schreibens habe in Bonn Bestürzung ausge- löst. Es lasse sich jedoch wenig mit den an- geblichen sowjetischen Bemühungen um eine friedliche Lösung der Probleme vereinbaren. Die wiederholte Anschuldigung, die Bundes- republik sei revanchistisch und militaristisch, bleibe absurd. Denn die von der Bundes- Teglerung im Rahmen der NATO getroffenen Maßnahmen jen rein defensiver Natur. Wie jedes andere Volk habe auch das deut- sche ein elementares Recht zur Selbstvertei- digung. 88 In der„Diplomatischen Korrespondenz“ erinnert das Auswärtige Amt an die oftmals wiederholten Forderungen des Bundeskanz- lers nach einer allgemeinen kontrollierten Abrüstung. Die Bundesregierung habe im- mer wieder betont, daß sie bereit sei, jedem Abkommen für eine allgemeine kontrollierte Abrüstung beizutreten, auf das sich die Großmächte einigen. Ohne eine derartige Uebereinkunft könne auch die Bundesrepu- blik diesen Prozeß nicht in Gang bringen. Zu der sowjetischen Drohung, daß der Abschluß eines Friedensvertrages mit Pankow) die Normalisierung der Lage in West-Berlin im Sinne der Sowjetunion bedeuten werde, er- klärt das Auswärtige Amt, daß ein derarti- ger Separatfrieden keine rechfliche Wirkung haben könne und nichts an den westlichen Rechten in Berlin und auf den Zugang nach Berlin ändern könne. Die„Diplomatische Korrespondenz“ schließt mit der Bemerkung: „Leider ist allgemein festzustellen, daß die Sowjetregierung in ihren Antworten auf deutsche Noten immer wieder an den Vor- schlägen vorbeigeht, die nicht in ihr eigenes Konzept passen. Durch dieses Verfahren wird der Notenwechsel immer unergiebiger.“ Siehe auch Seite 9 Die Strategie kehrt zur Erde zurück Der neue Stabschef der Vereinigten Staaten und seine Aufgaben Von unserem wehr politischen Mitarbeiter Bonn. Der amerikanische Senat hat Ge- neral Lyman Lemnitzer als neuen Vorsit- zenden des gemeinsamen Generalstabs der US-Streitkräfte bestätigt. Lemnitzer über- nimmt das höchste militärische Amt der Vereinigten Staaten von Fliegergeneral Na- than Twining, den seine angegriffene Ge- sundheit zum vorzeitigen Rücktritt zwingt. Der amerikanische Generalstab stellt ein Kollegium dar, dessen Vorsitz zwischen den drei Waffengattungen wechselt. Dem Chef der Marine, Admiral Radford, folgte der Chef der Luftwaffe, Twining, und jetzt ist der Chef des Heeres, Lemnitzer, an der Reihe. Sein Nachfolger als Stabschef des Heeres wird General George Henry Decker. Die turnusgemäge Ernennung eines Hee- resgenerals zum Vorsitzenden des gemein- samen Stabes rechtfertigt die vielfach an- gestellten Spekulationen Über einen zu er- Wartenden neuen Kurs der amerikanischen Verteidigungspolitik nicht. Bei der wegen ihres enormen Geldaufwandes notwendigen langfristigen Planung der Rüstung sind auch in den Vereinigten Staaten Personenfragen nicht so entscheidend wie häufig angenom- men wird. Die gegenwärtige Rüstungssitua- tion der USA läßt sich wie folgt kennzeich- nen: 1. Die Luftwaffe bleibt der Hauptträger der Vergeltungs waffen. Die Kampfkraft des 8 1/ „ . General Lyman Lemnitzer 6 Strategischen Bomberkommandos wird je- doch zunehmend durch Fernraketen ergänzt. Technisch haben die USA den sowjetischen Vorsprung auf dem Sektor der Langstrek- kenraketen bereits aufgeholt. 5 2. Die Marine hat schon bisher mit ihren im Mittelmeer und im Fernen Osten statio- nierten Flotten die amerikanische Vergel- tungsstreitmacht verstärkt. Durch die atom- kraftgetriebenen Polaris-U-Boote leistet sie einen neuen, nach Auffassung mancher Mi- Utärexperten sogar entscheidenden Beitrag. 3. Da die Vergeltungskraft der USA sich vervollkommnet, verlegt Washington den Rüstungsschwerpunkt auf das Heer. Diese Wafkengattung hatte wegen der beschleunig- ten Entwicklung von Fernraketen in den letzten Jahren erhebliche Abstriche hinneh- men müssen. Die Theorie der abgestuften Abschreckung gibt den Landverbänden je- doch wieder gröbere Bedeutung. Zwei neue Atomwaffen charakterisieren die gegenwär- tige Rüstungsphase: Die Pershing-Rakete (Reichweite 500 Kilometer), die vor kurzem der in Deutschland stehenden Siebenten US- Armee zugeteilt wurde, und der Raketenwer- fer Davy- Crockett, der so leicht ist, daß ihn zwei Mann tragen können. 4. Die Koordinierung aller Kernwaffen der drei Teilstreitkräfte übernimmt eine Zen- tralstelle, die der Befehlshaber des Strategi- schen Bomberkommandos, General Power, leitet. In dieser Situation ist es zweckmäßig, daß ein Vertreter des Heeres den Vorsitz im ge- meinsamen Stab der US-Streitkräfte über- nimmt. Die Bedeutung der Luftwaffe schien jedoch nach einem Gegengewicht zu verlan- gen; es ist in der Person des Fliegergenerals Norstad vorhanden, der sich entschlossen hat, auf dem Posten des Oberbefehlshabers der NATO in Europa auszuharren. Lemnitzer geht der Ruf eines hervor- ragenden Organisators, eines Managers, eines großen Strategen und klugen Diplomaten voraus. Er ist also nicht jener Typ des Trup- penofflziers, den das Heer hervorzubringen pflegt. Präsident Eisenhower nannte den jetat 60 jährigen Schuhmacherssohn aus Pennsyl- vanſen den„besten Mann, den West Point je hervorgebracht hat“. Das will viel heißen; denn ehemalige Zöglinge dieser Militäraka- demie findet man immer wieder in den füh- renden militärischen Positionen der Ver- einigten Staaten. Nach dem zweiten Welt- krieg ist Lemnitzer auch außerhalb der 8A als Oberkommandierender der Truppen der Vereinten Nationen in Korea(ab 1955) und als Befehlshaber der US-Streitkräfte in Fern- ost bekannt geworden. Im Jahre 1957 wurde er stellvertretender Generalstabschef der US-Armee, und 1959 löste er General Max- well Taylor im Amt des Stabschefs des Hees res Ab. In dieser Position hat sich Lemnitzer der Benachteiligung des Heeres widersetzt. Er wird nun Gelegenheit haben, in Ueberein- stimmung mit der Verteidigungspolitik der Regierung die Landstreitkräfte als vollwer- tigen Teil in die Strategie der abgestuften Abschreckung einzufügen. wWhe riß lan but far bef nal der r. 206 urde, r die n in samer Be- jätten b rsam sam- Istaa- it er- irlich auf: recht n der das arten, ichte, wer- tzten sich Dinge, einer der as er und jünf- opa e die chen Weit- schen lera- liche aus- vor etzte imis- Wal- igten und vor. urde Ent- icht, fang die der ilden eits- Be- mei- tral- Roy rung ngs- War- An- der eres rung her- ands der idig- des- enen atur. eut- rtei- enz“ mals Anz- rten im- dem erte die etige epu- . Zu lug die im er- Arti- tung chen aach sche ung: die auf Vor- enes garen ger.“ ber- hien lan- als Hat, der vor- ines aten rup- gen jetzt 851 it je Ben; Aka- küh⸗ Ver- ſelt- 8A der und ern- irde der Iax- Jee- ter etzt. ein- der ver- ften whe Nr. 206/ Dienstag, 6. September 1960 —— Was sonst noch geschah Die islamische Welt feierte am Samstag und am Sonntag den Geburtstag des Pro- pheten Mohammed, des Begründers der isla- mischen Religion. In den meisten Gegenden der islamischen Welt waren die Regierungs- ämter und Kaufhäuser am Wochenende ge- schlossen. In sämtlichen Moscheen fanden Andachten statt. * Das zweite größere Oelfeld in Israel wurde in der Nähe von Kibbutz Negba im Süden des Landes entdeckt. Der israelische Minister für Handel und Industrie äußerte die Hoffnung, daß die neue Entdeckung die Erdölaufschließung Israels wesentlich voran- treiben werde. Es sei jetzt erwiesen, daß das zuerst entdeckte Erdölgebiet von Cheletz nicht das einzige im Lande sei. Die Oel- schicht von Kibbutz Negba hat eine Tiefe über 1,50 Meter. * Ein ins Schleudern geratener Kraftwagen riß am Sonntag in Neweastle-on-Tyne(Eng- land) elf Menschen um, die an einer Omni- bushaltestelle warteten. Zwei von ihnen fanden den Tod. Unter den neun Verletzten befinden sich ein 13jähriges Mädchen und mehrere Frauen. Dominikaner aus einem nahegelegenen Kloster befreiten die unter dem Auto eingeklemmten Verletzten. * Die amerikanische Regierung teilte am Sonntag mit, daß sie den ersten Grohgver- such mit einem neuartigen Warngerät vor- bereite, mit dem es möglich wäre, alle ameri- kanischen Haushalte über die normalen Lichtleitungen im Falle eines Raketenangriffs rechtzeitig zu warnen. Das Gerät, das ein- fach in die Steckdose in der Wohnung ge- steckt wird, kostet in der Herstellung fünf Dollar(21 DM). * Ein Feldzug, mehr und besseres Gemüse anzubauen, ist von den Pekinger Behörden für ganz China in Gang gesetzt worden. Die chinesische Regierung hofft damit offensicht- lich, für die Ernährung der Bevölkerung spürbare Ausfälle der Getreideernte aus- gleichen zu können. Dürren, die weite Ge- biete der chinesischen Volksrepublik im Frühling und Sommer dieses Jahres betroffen haben, hatten gefährliche Ernteverluste im Gefolge. * Eine 30jährige Mutter und drei ihrer Kin- der sind am Sonntagmorgen bei einem Brand in einem Wohnhaus in Boston ums Leben gekommen. Das Feuer war in einem Müll- eimer im obersten Stock eines Holzhauses entstanden. Für die Mutter, Ann Marie De- lillo, und drei ihrer Kinder im Alter von sieben Monaten, drei und sechs Jahren, kam jede Hilfe zu spät. Nur das vierte Kind, die neunjährige Margaret, kam mit Brandver- letzungen davon. Die Frau hatte von ihrem Mann getrennt gelebt. Wiederbelebungsver- suche der Feuerwehr waren ohne Erfolg ge- blieben. Zehn andere Bewohner des Wohn- hauses hatten sich in Sicherheit bringen können. 5* 5 Mitleid mit den Zuschauern am Ronde ihrer Baustelle, zeigt eine Gesellschaft, welche in der Montrealer Innenstadt der- zeit ein 34stöckiges Hochhaus errichtet. Da die Neugierigen nicht recht sehen können, Was sich hoch über ihnen ereignet, haben die Bauherren einen Fernsehkameramann be- schäftigt, der das Zusammenschweißen der Stahlträger in luftiger Höhe filmt. Unten können sich die Passanten die Arbeit in allen Details auf Fernsehschirmen ansehen. * Siamesische Zwillinge männlichen Ge- schlechts sind am Samstag in Chikago zur Welt gekommen. Die an Brust und Unterleib zusammengewachsenen Knaben, diè sofort in einen Brutkasten gelegt wurden, haben nach Ansicht der Aerzte kaum Aussichten, zu überleben. Sie besitzen nur ein Herz und eine Leber, aber doppelte Verdauungsorgane, die von einem Zwilling zum anderen laufen. e Der Mann, der den letzten Schuß des zwei- teil Weltkrieges abgab, ist tot. Earl Harry Minshew, der seit dem Kriege meistens als Maler arbeitete, fiel am letzten Mittwoch in der Reaktorversuchsstation in Pocatello (USA) von einem Baugerüst. Minshew, der 47 Jahre alt geworden ist, war erster Kano- nier an dem Zwillingsgeschütz auf der„Con- cord“, das am 12. August 1945 von Japan die letzte Salve abfeuerte. Das Geschütz ist jetzt 7 5 Marinemuseum in Philadelphia ausge- stellt. WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Napoleon schoß drei Menschen nieder Ein„Verbrechen aus Gründen der Ehre“/ In Griechenland sehr häufig/ Der Täter muß 25 Jahre ins Zuchthaus In diesen Tagen ist im Schwurgericht von Athen ein Prozeß zu Ende gegangen, der wie kein anderer das Interesse der griechischen Oeffentlichkeit beschäftigt hat, und auch nach dem Urteilsspruch ist die öffentliche Diskussion über seine Problema- tik nicht abgebrochen. Das Schicksal der neunzebhnjährigen Philologiestudentin Eleftheria Kakoliris, das im Mittelpunkt des Prozesses stand, kann als charakteristisch gelten für die Probleme einer Gesellschaft, in der die strengen pa- triarchalischen Traditionen balkanischer Jahrhunderte und die freieren Sitten West- europas aufeinanderprallen. Alle Personen, die an dem Drama betei- ligt sind, über dessen schreckliches Ende die Geschworenen zu Gericht saßen, schei- nen wie ausgesucht, um diese gsellschaft- liche Situation zu beleuchten. Die junge und leidenschaftliche Eleftheria, die ihre Liebe über Sitten und Vorurteile stellte, ihr Freund Lakis, Typ des modernen jungen Atheners, der sich nicht„einwickeln“ las- sen will, die Eltern mit ihren alten An- schauungen von Ehre und vorteilhafter Hei- rat und Eleftherias Bruder Napoleon, der „Held der Ehre“ mit negativem Vorzeichen. Eleftheria Kakoliris' Familie kam von der Insel Zakynthos nach Athen; nach har- ten Jahren gelingt es dem Vater Kakoliris und seinem Sohn Napoleon, eine Möbel- tischlerei einzurichten. Die jüngere Tochter Eleftheria ist der Liebling der Familie. Sie sol! vom harten Lebenskampf verschont bleiben, etwas besseres werden, studieren, damit sie eine gute Partie machen kann. Man schickt sie unter Opfern aufs Gymna- sium und später zur Universität. Auf der privaten Vorbereitungsschule für die Uni- versität lernt sie den gleichaltrigen Mit- studenten Lakis Papaapostolou kennen, der ihr den Hof macht. Für Eleftheria ist es die große romantische Liebe, in der sie sich dem jungen gut aussehenden Lakis ganz hin- gibt. Lakis dagegen scheint mit allen Mit- teln bestrebt, aus seinen Beziehungen zu Eleftheria keine Bindung erwachsen zu lassen. Er verlangt von Eleftheria, um sich für die Zukunft zu sichern, schriftliche Er- klärungen, in denen das Mädchen unter- schrieb, daß sie auch zu einem Freund des Lakis intime Beziehungen gehabt habe, daß sie keinerlei Ansprüche auf Heirat erhebe und aus freien Stücken zu Lakis gehe, ein- fach weil ihr das Spaß mache. Die Bezie- hungen Eleftherias zu Lakis blieben der Familie Kakoliris verborgen, bis eines Ta- ges ein Onkel Eleftherias sie und Lakis auf einer Bank in den Grünanlagen an der Akropolis sitzen sieht, und sofort die Fa- milie benachrichtigt. Von nun an spitzt sich das Drama zu. Vater Papaapostolou hat eine Unterredung mit Vater Kakoliris. Dieser besteht auf Hei- rat, und entspricht damit der überkomme- ne Auffassung, daß die Ehre des Mädchens nur durch Heirat wiederhergestellt werden könne. Vater Papaapostolou lehnt ab, sein Sohn sei viel zu jung, erst nach Jahren mit dem Studium fertig, dann zwei Jahre Mili- tärdienst. Er könne gar nicht ans Heiraten denken. Zum Schluß übergibt er dem Vater Kokoliris eine der Erklärungen, die Elef- theria für Lakis unterzeichnet hat. Bruder Napoleon wartet unterdessen an der Haus- tür auf das Ergebnis der Unterredung. Noch am selben Tag beschafft er sich eine Pistole. Am nächsten Morgen macht er sich mit Eleftheria zur Wohnung Papa apostolus auf, um die Erklärung seiner Schwester zurückzufordern. Eleftheria geht zuerst hinauf. Als Napoleon wenige Minuten spä- ter klingelt, wird ihm nicht geöffnet. Durch ein Flurfenster dringt er in die Wohnung ein und schießt darauflos. Lakis Papaapos- tolou und seine Mutter werden getötet. Eleftheria tödlich verwundet; sie stirbt sie- ben Stunden später im Krankenhaus, ohne daß irgendein Mitglied ihrer Familie sie be- sucht hätte. Vor Gericht waren Vater Kakoliris we- gen Anstiftung, Napoleon wegen dreifachen Mordes angeklagt. Der Vater wurde freige- sprochen, Napoleon zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt. Daß Napoleon seine Schwester, deren Geliebten und dessen Mutter niederschoß, um die Ehre der Familie wiederherzustel- len, war der Angelpunkt der Diskussionen in der griechischen Oeffentlichkeit. Solche Verbrechen aus Gründen der„Ehre“ sind in Griechenland häufig. Die Rolle des Bru- ders als Beschützers der Familie ist in jahr- hundertealter Tradition verankert, die es auch vorschreibt, daß der Bruder selbst nicht heiraten darf, ehe er nicht sämtliche Schwestern unter die Haube gebracht hat. Gibt diese Rolle dem Bruder aber auch eine Entscheidung über Leben und Tod? Eine Aussage in dem Prozeß bewies, daß diese uns absurd erscheinende Frage in Griechen- land auch heute nicht einheitlich verneint wird. Der Bürgermeister von Zakynthos sagte als Zeuge auf die Frage einer Ge- schworenen:„Die öffentliche Meinung rechtfertigt das Verbrechen moralisch. Der Mord war für Napoleon eine morali- sche Pflicht“. Man kann sicher sein, daß der Bürgermeister nicht nur für die Bewohner von Zakynthos sprach. Fortschrittlich denkende Griechen mein- ten, gerade deshalb hätte mit der Todes- strafe für Napoleon Kakoliris endlich ein- mal ein Exempel statuiert werden müssen, um von solcher Barbarei abzuschrecken; und der Staatsanwalt nannte die„Verbre- chen aus Gründen der Ehre“ besonders ab- scheulich. Das Gericht hat auch bei der Ver- urteilung zu 25 Jahren Zuchthaus nicht die Beweggründe des Verbrechens, sondern le- diglich das einwandfreie Vorleben des An- geklagten, der ein stiller und fleißiger Mensch war, als Milderungsgund aner- kannt. Die Frage, wie endlich mit den veralte- ten Vorurteilen aufgeräumt werden kann, die Vater, Mann und Bruder zum absoluten Herrn über Tochter, Gattin und Schwester machen, bewegt die gebildeten Griechen nach dem Kekolirisprozeg mehr denn je. „Die Vorurteile der Gesellschaft töteten Eleftheria Kakoliris“, schreib eine Zeitung, und eine andere:„Die Frau in Griechen- land ist Stadträtin, Parlamentsabgeordnete, Minister geworden— es ist Zeit, daß sie nun auch Mensch wird.“ Ursula Diepgen Von einem Massaker, bei dem etwa 70 Zivilisten durch Soldaten der kongolesischen Nationalarmee den Tod fanden, berichtete am 2. September der Sprecher der Vereinten Nationen in Leopoldville. Der Vorfall spielte sich in Bakwanga in der Provinz Rasa ab, wo seit dem Einmarsch der Nationalarmee heftige Kämpfe mit den Balubas, den Anhängern des Chefs des sogenannten Bergwerkstaa- tes, im Gange sind. Schätzungsweise 200 bis 300 Tote forderten die Kämpfe bisker insgesamt. Nach Angabe von UNO- Beobachtern sind beide Seiten mit leichten Waffen ausgerüstet. Unser dpa- Zild zeigt die Angehörigen der Opfer dieser Stammes kampfe, die sich zum Essensempfang angestellt haben, der von UNO-Truppen sofort organisiert wurde. Die Lebensmittel, die aus Beständen der UNO und Rot-Kreus- Organisationen stammen, wurden sofort nach Bekanntwerden dieser Notlage von Leopoldville in die Hauptstadt von Kasai, Luluabourg, geflogen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Mehr und mehr auflockernde Bewölkung und mei- stenorts trocken. Zur Nacht heiter. Oertlich Frühnebel. Am Mittwoch Tageserwärmung bis um 20 Grad. Nachts recht frisch unter 10 Grad. Schwache Winde. Uebersicht: An der Rückseite des nach Rußland abziehenden Ostseetiefs baut die nachdringende Kaltluft ein Zwischenhoch ab, das einige Tage Bestand haben dürfte, Sonnenaufgang: 5.48 Uhr. Sonnenuntergang: 18.59 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 17.7 Grad. Vorhersage-Karte för e. 9. 2.- Uhr. 77 7 Hap grande N N stocchelm Ae Usetlin 97 Mennheim 2 e e 5% 5 5* Lissabon 123 79 O windstill Nordwind Ostwine wolkenlos 10 Kin 20 Km I ⁵ heiter halb bedeckt Sd wind— 2 Westwind 30 Mm 40 Um h wolkig dedeckt VaARM FRONT KAL T FRONT adam Socen 2 nn der Höhe AA. KKL S ON = Verme eite Lottstremung Schaber z Gewitter Regen = Nebel 9 Niesein * Schnee N Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. in C Grad H Hoch- Tiefdruek gebiet Pegelstand vom 5. September Rhein: Maxau 498(9); Mannheim 348 (-I); Worms 267(31): Kaub 254(—5). Neckar: Plochingen 123(1); Gundels- heim 166(3); Mannheim 346(14), Einer„toten Stadt“ gleich Die von Hochwasser eingeschlossene in- dische Stadt Rohtak in der Nähe von Neu Delhi gleicht einer„toten Stadt“. Fast Z Wei Drittel der Stadt stehen unter Wasser. Die Elektrizitätsversorgung ist weitgehend aus- gefallen. Die Trinkwasser versorgung wurde wegen der Seuchengefahr eingestellt. Die indische Armee bringt Trinkwasser in Tankwagen aus der 60 Kilometer ent- fernten indischen Hauptstadt. Nach letzten Berichten sind von den 120 000 Einwohnern nur noch knapp die Hälfte in der Stadt. Die Hochwasser-Flüchtlinge kampieren in Bam- bushütten und Zelten außerhalb des Ueber- schwemmungsgebietes und warten auf den Rückgang der Fluten. Die Gesundheitsbehörden wollen aber auch nach Rückgang der Flut das Betreten der Stadt erst dann erlauben, wenn das Stadtgebiet sorgfältig desinfiziert wurde. Die große Seuchengefahr, die durch das Ueberlaufen der Kanalisation entstand, wird noch durch die jüngste neue Hitzewelle, unter der ganz Nordindien leidet, verstärkt. Was wir sahen: Leichte Muse mit Hemmungen In Hamburgs Fernsehkontoren herrscht der nüchterne Hanseatengeist und das kühle Klima solider Sachlichkeit, bei dem die Phan- tasie nicht warm werden kann. Kein Wun- der, daß die leichte Muse des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbandes nach Köln ausgewandert ist, wo— mit und ohne Karneval— ein gar lustig Völkchen lebt, das sich auch auf humoristische Televisionen ver- steht. Sobald die Unterhaltungsabteilung aber ihre diensthabende Muse an den Elbestrand zitiert, bekommt die Dame Hemmungen und der Zuschauer kalte Füße. Kürzlich gab es eine verregnete Freilicht- Sendung, vorsichtshelber als Fernseh-Auf- zeichnung konserviert, aus Hamburg-Flott- bek. Da tummelten sich zwischen den Kulissen einer Ritterburg„Gaukler-Narren- Musikanten“ in edlem Wettstreit um die Gunst holdseliger Damen, die Panzerhemd- chen strickend und über Hexenverbrennun- gen plauschend die Tribünen bevölkerten. Unter den illustren Gästen sah man auch Lohengrin, der seiner Elsa immer noch nicht sagen wollte, woher er kam der Fahrt. Kurz- um, es war eine muntere Blödelei, ein kostümierter Ulk mit parodistischem Minne- sang, bei dem jeder Sänger, von grimmigen Bütteln eskortiert, am Pranger endete. Auch Angelika Feldmann, die charmante Ansage- rin„unseres immer noch mittelalterlichen Fernsehens“, landete auf dieser unbequemen Büßerbank, und als ihr ein höflicher Trou- badour bei der Absage eine Tasse Tee ser- vierte, konnte sie nur noch murmeln:„Das ist das Letzte“ Soviel Selbstironie und kaba- rettistischen Elan hätte man den Hambur- gern gar nicht zugetraut, und wenn auch manche gutgemeinte Pointe nicht zündete, so war doch dieses buntscheckige Unterhal- tungsprogramm, kräftig mit satirischen Späßzen gewürzt, ein origineller Versuch, Varietée- Nummern mit eigenständigem Tele- Brettl zu mischen. Wie notwendig es ist, der Fernseh-Klein- kunst auf die Beine zu helfen, bewies eine Sendung aus Berlin mit dem ansonsten wohlrenommierten literarischen Kabarett „Die Stachelschweine“. Unter dem Titel „Teil dir den Siegerkranz“ sah und hörte man Ausschnitte aus dem neuesten Fro- gramm, bitterernst und hochmoralisch. Sie haben ihre aggressive Munterkeit verloren und geben politischen Nachhilfeunterricht in Form von dialogisierten Traktaten. Doch kehren wir nach Hamburg zurück. In der weisen Erkenntnis, daß die haus- gemachten Bunten Abende einiger Auf- krischung bedürfen, hatte man Hazy Oster- Walds„Kleines Revue- Theater“ eingeladen, und so gab es einen kurzweiligen und ge- konnten Schlager-Wirbel„In 80 Takten um de Welt“ unter der Regie von Michael Pfleghar, der sonst in Stuttgart auf dem Killesberg für Unterhaltung sorgt. Dann aber offerierte uns der Nord- und Westdeutsche Rundfunkverband aus der ehr- würdigen Hansestadt wieder ein Eigen- gewächs—„Reise, Rast und dufte Blüten“— das ein Gipfel an Niveaulosigkeit war. Dabei sollte dieser„musikalische Reise- Cocktail“ als Auftakt der Fernseh-Lotterie 1960„Ein Platz an der Sonne“ für einen guten Zweck werben und das Interesse an weiteren Sen- dungen dieser Art wecken. Doch was Klaus- Günther Neumann— nicht zu verwechseln mit dem„Insulaner“ Günther Neumann— und sein Compagnon Max Wegner an Hand- lung, Text und Musik geliefert hatten, war so dürftig und albern, daß sich jeder Kom- mentar erübrigt. Eine Millionärin auf Reisen, Gisela Fischer, begleitet von dem Playboy Ralf Wolter sucht ihre durchgegangene Stief- tochter Conny Froboess, und um diese enorme Ideę wurde ein Klamottensalat garniert, der in großer Ausstattung ein Minimum an Geist zeigte. Die Laune des Zuschauers sank auf den Gefrierpunkt, denn ein so provinzielles Programm wurde ihm lange nicht mehr zu- gemutet. Meint das Hamburger Fernsehen vielleicht, daß solche Pleiten geeignet seien, um seinen Monopolanspruch gegenüber Bonn zu rechtfertigen? 2 Modernes Gesundheitswesen „Abhärtung“ Wir sind recht bequem geworden. Das Wort„Abhärtung“ hört man nur selten, allenfalls im Urlaub oder beim Sport. Und Menschen, die tatsächlich etwas zu ihrer Abhärtung unternehmen, sieht man auch nur wenig. Doch die Zeiten werden sich än- dern. Es ist durchaus anzunehmen, daß die höchste Spitze unserer Bequemlichkeitskurve schon vorbei ist: langsam aber erkennbar bricht sich die Erkenntnis wieder Bahn, dag wir mehr für unsere Gesundheit tun müs- sen. Und dabei spielt auch die„Abhärtung“ eine große Rolle, Denn nur durch abhär- tende Maßnahmen können wir uns vor manchen Krankheiten schützen, indem wir unsere körperliche Widerstandsfähigkeit kräftigen. Kantinenkost ausgleichen (AGgk) Auf 12 bis 15 Millionen wird die Zahl der Menschen geschätzt, die täglich in der Bundesrepublik in Werkskantinen, Gast- stätten und Heimen durch Großküchen ver- pflegt werden., Viele Betriebe bringen nicht unerhebliche Geldmittel dafür auf, um ihren Arbeitnehmern täglich die Einnahme warmer Mahlzeiten zu ermöglichen. Oft ist daher das Essen preiswerter als es die Hausfrau zu- bereiten könnte. Aber ist es auch so gut und schmackhaft? Ein gutes, schmackhaftes Essen ist längst nicht immer eine ernährungsphysiologisch richtig zusammengesetzte Kost. Neben der Schmackhaftigkeit kommt es hauptsächlich auf die Vollwertigkeit an. Lebens wichtige Nährstoffe, vor allem Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine müssen in genügender Menge in den Gerichten enthalten sein. Das ist aber bei der Gemeinschaftsverpflegung aus orga- nisatorischen Gründen nicht immer möglich. Teilweise kochen die Kantinen das Essen nicht selbst, sondern beziehen es von Fern- verpflegungs- Unternehmen. Beim Transport können daher Nährwerte und Geschmack be- einträchtigt werden. Lagerung, Herrichten der Lebensmittel in großen Mengen, längeres Wässern, Vorkochen und stundenlanges Warmhalten der Speisen— diese notwen- digen Vorgänge mindern ebenfalls den Wert des Essens beträchtlich. Wie die Bundes- forschungsanstalt für Hauswirtschaft fest- gestellt hat, liegt z. B. der Vitamin-C-Ver- lust im Haushalt bei etwa 25 Prozent, in der Großküche kann er bis zu 80 Prozent er- reichen. Der Großküchengast muß also die Ge- meinschaftsverpflegung durch nährstoff- und vitaminreiche Nahrungsmittel bei anderen Mahlzeiten ausgleichen. Das kann mit einem ausgiebigen, kräftigen Frühstück geschehen, bestehend aus Quark, Käse, Joghurt oder Müsli, Haferflockensuppe, frischem Obst, Frucht- oder Gemüsesäften. Fehlt dazu die morgendliche Ruhe, so sollten wenigstens Obst, rohe Mohrrüben, Radieschen, Tomaten, Gurken usw. mit zum Arbeitsplatz genom- men werden. Die Hausfrau aber, die einen oder einige Kantinenkostgänger hat, sollte recht oft erfrischende Salate zum Abendbrot, Frischkostgerichte, Lieblingsspeisen und aus- gefallene Menus zum Wochenende auf den Tisch bringen. Das ist die richtige Ergän- zungsnahrung, die der Gesundheit dient und sicherlich die Anerkennung bringt, daß es bei„Muttern“ mal wieder vorzüglich schmeckt. KOombinations therapie für Thrombose (ad) Eine Kombinationstherapie, die eine raschere Auflösung von Thrombusbildungen in den Beinvenen ermöglicht, wurde von Dr. Kenneth Moser(Georgetown- Universität, Washington) auf einem Kongreß der Ameri- kanischen Gesellschaft für Herzforschung in Philadelphia empfohlen. Die Behandlung be- steht darin, daß dem Patienten zugleich mit bewährten gerinnungshemmenden Medika- menten Substanzen wie Fibrinolysin gegeben werden, die Blutpfropfen aufzulösen ver- mögen. Wird diese Kombination dem Patien- ten bald nach der Thrombusbildung zu- geführt, so läßt sich die Verstopfung des Ge- fäßes bei geringerer Komplikationsgefahr rascher beseitigen, als dies bei der bisher üb- lichen Behandlung mit antikoagulierenden Mitteln allein möglich ist. (Nach„Medical News“) Seite 1 MANNHEIMER MORGEN MANNREIMER LOKALNACRRICRHTEN Dlenstag, 6. September 1960/ Nr. 206 Fast sieben Millionen DM für Schulbauten Technischer Ausschuß tagte: Neckarvorland-Grünanlage oder Parkplatz-Reserve?/ Sportanlage für das Schnickenloch Zwei Schulbauprojekte standen gestern auf der Tagesordnung des Technischen Ausschusses. Beide Projekte sind nicht mehr brandneu. Bürgermeister Walter Krause hatte nämlich vor einigen Wochen Mannheimer Journalisten einen detail- lierten Bericht über Schulbauprojekte zukommen lassen. Gestern ging es zunächst um die Schwerhörigen- und Sprachheilschule. Diese Sonderschule war bislang in der Uhlandschule untergebracht. Der Uhlandschule aber fehlen die Räume an allen Ecken und Enden. Mittlerweile sind die Pläne für den Neubau Lertiggestellt. Vor- gesehen sind ein dreigeschossiger Trakt und ein Pavillonbau, in dem u. a. auch die spastisch gelähmten Kinder untergebracht werden sollen. Für die Baukosten wur- den 2 096 000 Mark veranschlagt. Im einzelnen sieht das Raumprogramm 16 Klas- senräume für je 15 Kinder vor. Dazu kommen Verwaltungs- und Nebenräume, weiterhin ein Raum für die Audiometrie, ein Lehrerzimmer und Physiksaal. ie beiden Bauten schließen sich an die (architektonisch) keineswegs vollkommene Uhlandschule an. Immerhin scheint es den Planern gelungen zu sein, das künftige Schulgebiet optisch einigermaßen zu gestal- ten. Bürgermeister Krause, der nach Stadt- oberbaudirektor Willing zu den Neubauplä- nen sprach, lobte die bisherigen Erfolge der Sonderschule Ihr Ruf geht weit über Mannheim hinaus“) und plädierte dafür, an Kosten zu sparen. 1950 zählte die Sonder- schule 95 Schüler. Jetzt sind es 170 Schüler. Die Eltern hatten zeitweilig Hemmungen, Mre Kinder dort unterzubringen. Inzwischen hat es sich herumgesprochen, daß besonders auf heilpädagogischem Gebiet die Sonder- schule große Erfolge aufzuweisen hat. In Neckarau soll auf dem Gelände der ehemaligen Germania- Schule Ecke Ger- mania-/ Luisenstraße) eine neue Volksschule — die Schillerschule errichtet werden. Der Neubau ist umso dringender, als die Kirch- gartenschule in Neckarau in den Besitz des Bach- Gymnasiums übergeht. Seinerzeit konnte die kriegszerstörte Germaniaschule nicht mehr aufgebaut werden; ihre Ruinen- Wände wurden abgerissen. Die Schulen des Almenhofs und des Stadtteils Neckarau Wilhelm Wundt Schule, Almenhofschul Kirchgartenschule— sind überfüllt. Für die Abstitige Veranlagung brachte Die makabre Leidenschaft, seine ihm an- vertrauten Lehrlinge und Laboranten zuwei- len mit Stockhieben auf das entblößte Gesäß zu bestrafen, brachte den 59 jährigen Chemi- ker Dr. Hermann D. aus Edenkoben auf die Anklagebank der Jugendstrafkammer. Der schlaglüsterne Mann, zuletzt Leiter des Lehrlabors eines großen Mannheimer Che- miebetriebes, hatte vom Ende des Jahres 1952 bis zum 1. Februar 1960 sieben junge Burschen zu seinen absonderlichen Züchti- gungsaktionen mißbraucht. In einigen Fällen hatte sich der Angeklagte auch selbst hand- feste Striemen beibringen lassen. Aus den Umständen der schmerzhaften Exekutionen, die zumeist auf dem Speicher des Betriebs- labors vor sich gingen, und aus den Aus- sagen des geständigen„Lehrherrens“ ergab sich unzweideutig, welch straf würdiges Ver- langen den intelligenten Mann zu seinem un- jöblichen Tun veranlaßt hatte. Sadismus und Masochismus sind die Fachausdrücke für Solch abseitige Veranlagungen. Meist benutzte der als Chemiker gut- beleumundete Angeklagte kleine Vergehen seiner Lehrlinge und Laboranten oder schlechte Leistungen in der Gewerbeschule zu seinen Strafmaßnahmen. Aber auch außer- halb der Berufssphäre fand er Gelegenhei- ten, seiner verhängnisvollen Neigung zu frö- nen. Er lud Jugendliche seines Labors zu N Stellvertretender Chefredakteur In Warschau festgehalten aus Mannheim Der stellvertretende Chefredakteur der in Mannheim erscheinenden pol- nischsprachigen Zeitung„Ostatnie Wia⸗ domosci“(Letzte Nachrichten), Wieslaw Stepek, ist von seinem Urlaub in Polen nicht wieder zurückgekehrt. Er war am 30. Juli nach Polen gefahren und sollte am 22. August wieder in Mannheim ein- treffen. Seine in Mannheim lebenden Verwandten und polnischen Bekannten vermuten, daß Stepek von den polni- schen Behörden gewaltsam zurückgehal- ten wird. Gründe für diese Maßnahme sind ihnen nicht bekannt. Stepek, der als heimatloser Ausländer geführt wird, hatte mit einer Gruppe von rund 6900 sogenannten„Altpolen“, die die deut- sche Staatsangehörigkeit besitzen, die Urlaubsreise angetreten. Wie in Mann- heim mitgeteilt wird, sind alle anderen Urlaubsreisenden bereits in ihre Hei- matorte zurückgekehrt. Stepek war 1939 in deutsche Kriegs- gefangenschaft geraten. Er hat sich seit 1945 ununterbrochen in Deutschland aufgehalten. Vor seiner Tätigkeit als Redakteur bei der polnischen Zeitung gehörte er den sogenannten polnischen „Labour Service“(Arbeitseinheiten) bei der amerikanischen Armee an. Er ist 42 Jahre alt und verheiratet. dpa 3 5 Schillerschule sind Mittel in Höhe von 4853 800 Mark notwendig. Die Pläne stam- men übrigens von Architekt Striffler, dem Erbauer der Trinitatiskirche. Ein vierge- schossiger Schultrakt mit 24 Klassenräumen, eine Doppelturnhalle, ein Kinderhort und eine Hausmeisterwohnung sollen im einzel- nen erstellt werden. Dabei bleibt wenig Platz für die Pausen übrig, kritisierten die Aus- schußmitglieder. Die Vorlagen zu den beiden Projekten wurden einstimmig gebilligt. Angenommen wurde auch eine Vorlage zur Umgestaltung des Schnickenloch-Spiel- Platzes zu einer Sportanlage; Kostenpunkt 80 000 Mark. Allerdings handelt es sich dabei um den ersten Bauabschnitt. Für die Ge- samtanlage müssen nämlich 152 000 Mark aufgewendet werden. Diskussionen gab es um den geplanten Ausbau des Neckarvorlandes zwischen Friedrich-Ebert-Brücke und Kurpfalzbrücke (südliches Ufer). Stadtoberbaudirektor Bo- relly begründete die Vorlage. Sie sieht Spielwiesen und andere Grünanlagen vor. Borelly meinte, dies sei städtebaulich die beste Lösung. Wolle man Parkplätze bauen, dann müsse das Ufergelände befestigt wer- den, der Fluß werde zum Kanal degradiert und er meinte nebenbei sehr optimistisch, der Fluß werde ja auch in einigen Jahr- zehnten wieder sauber sein. Zufrieden mit der Lösung waren u. a. die Stadträte Bußjäger(ML) und Kuhn(CDU). Nur Stadt- rat Deschler(SPD) meldete Bedenken gegen die Begrünungsaktion an. Weniger für das südliche Ufer. Aber drüben beim Kranken- haus sei die Situation unmöglich. Grünan- lagen seien ganz schön, aber das Uferge- lände sei doch die stille Park) Reserve. Borelly meinte daraufhin, die Parkraum- frage lasse sich so nicht lösen. In einiger Zeit müsse man sich entscheiden, ob man not- falls die Straßenbahn um das Krankenhaus herumleite. Dann entstehe zwangsläufig vor dem Krankenhaus genügend Parkraum. Die Pläne dazu müßten vorangetrieben werden, zumal ja auch beabsichtigt sei, die Ebert- Brücke zu verbreitern. Stockhiebe auf dem Laborspeicher Lehrlingsausbilder vox Gericht Faltbootfahrten ein und vereinbarte gegen- seitige Züchtigungen für verlorene Wetten. Auf einer Italienreise, zu der er einen Lehr- Iing eingeladen hatte, schwang er gar am Strand von Venedig das spanische Rohr, um sich später selbst mit 30 Stockhieben maltra- tieren zu lassen. Vor Gericht zeigte sich der verheiratete Angeklagte sehr reumütig und geständig. Der medizinische Sachverständige, Regie- rungsmedizinalrat Dr. Henck, charakteri- sierte den Angeklagten als überdurchschnitt- lich begabte, bewegliche Persönlichkeit mit sehr wenig Festigkeit. Unglückliche„Schlüs- selerlebnisse“ in der Jugend und eine Ent- täuschung in der Ehe— der Angeklagte hei- ratete erst mit 38 Jahren eine Frau, die spä- ter einer religiösen Sekte verflel— hätten zu einer innerseelischen Spannung im Sexual- bereich geführt. Die strafrechtliche Verant- wortlichkeit des Angeklagten werde aber da- durch nicht gemindert. Das Gericht berücksichtigte bei der Ur- teilsfindung die straflose Vergangenheit, das Geständnis und die bei der Hauptverhand- lung gezeigte Reue und verurteilte den Che- miker wegen Unzucht mit Abhängigen in sieben Fällen, in vier Fällen in Tateinheit mit vorsätzlicher Körperverletzung zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis. Die sechs- monatige Untersuchungshaft wird angerech- net. In der Urteilsverkündung würdigte Landgerichtsdirektor Dr. Weinreich die er- heblichen mildernden Umstände, die eine Zuchthausstrafe nicht gerechtfertigt hätten. Andererseits müsse das Vertrauen der Elternschaft in eine ordnungsgemäße und un- gefährdete Ausbildung ihrer Kinder geschützt werden, deshalb habe eine empfindliche Frei- heitsstrafe ausgesprochen werden müssen. do Wohin gehen wir? Dienstag, 6. September Theater: Kellertheater, K 2. 22, 20.15 Uhr: „Geschlossene Gesellschaft“, Schauspiel von Sartre. Filme: Planken Großes Haus: sender Calais“; Alster: Nonne“; Scala:„Bei „Der Kommandant; „Soldaten- „Opfergang einer mir nicht“; Schauburg: Capitol:„Call-Girls“; Planken Kleines Haus:„Mann kann's ja mal Versuchen“; Alhambra:„Das Glas Wasser“; Universum:„Marina“; Royal:„Die Kanaille“; Kurbel:„Gejagt“; Palast:„Fest im Sattel“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: Starr vor Angst“; Abendstudio im City:„Küß' mich Kätchen“. Wir gratulieren! 5 Maria Wolfram, Mann- heim, Waldhofstraße 218, vollendet das 88. Lebensjahr. Berichtigung. In der Berichterstattung über eine kürzliche Pressekonferenz des CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Maier schrieben wir, Maier sei„Sekretär der OT V“. Hierzu teilt die Gewerkschaft Offent- liche Dienste, Transport und Verkehr(OT) mit, daß der Abgeordnete Maier zwar Mit- Slied der OTV sei, jedoch in einem Ange- Stellten- Verhältnis zum Deutschen Gewerk- schaftsbund stehe, nicht aber zur Gewerk- schaft GTV. * Kurz: Man stimmte letzlich doch für die Grünanlagen(Borelly und Bußjäger be- schwichtigten außerdem: Es gibt dort im Jahresdurchschnitt nur 1,5 Hochwassertage und genehmigte 75 000 DM für die ersten Arbeiten. Insgesamt werden 150 000 Mark erforderlich sein. Nur Stadtrat Deschler stimmte dagegen. Last not least werden in der Richard- Wagner-Straße 45 Parkstände(ohne Parko- meter vorläufig) errichtet. Die Kosten be- tragen 41 C000 DM. Fx. Allein am Wochenende: Drei Ueberfälle in der Stadt Täter werden immer dreister Immer dreister werden die Ueberfälle auf friedliche Straßenpassanten. Allein am Wochenende machten zwei Männer und eine Frau die unfreiwillige Bekanntschaft hin- terlistiger Wegelagerer. Kurz vor 22 Uhr wurde in der Lindenhofstraße ein 25jähriger Angestellter von zwei Unbekannten nieder- geschlagen und beraubt. Der Ueberfallene erlitt Verletzungen am Kopf und an der linken Hand. Die Beute, die den Räubern in die Hände fiel, ist kaum nennenswert. Zwischen ein und zwei Uhr hörte ein Fußgänger Hilferufe am linken Neckarufer. In der Nähe der Lessingschule war ein 36 jähriger Angestellter auf der Neckar- promenade von drei jungen Burschen über- fallen worden. Mit der Geldbörse und der Armbanduhr flüchteten die Täter in Rich- tung Luisenpark. Die Fahndung blieb er- gebnislos. Der dritte Ueberfall ereignete sich in der westlichen Neckarstadt. Nach 24 Uhr baten auf der Ackerstraße zwei Männer eine al- leingehende Frau um Auskunft. Im Laufe der Unterhaltung versetzte einer der beiden Unbekannten der Frau einen Schlag auf den Kopf und hielt der um Hilfe rufenden den Mund zu. Der andere entriß ihr inzwischen die Handtasche. Beide verschwanden in der Dunkelheit. 5 Wieder Worschtmarkt: Größtes Weinfest der Welt beginnt am 10. September Am Fuße des Michelsberges hat am Mon- tag der Aufbau der großen Zeltstadt und des Vergnügungsparkes für den am 10. Septem- ber beginnenden traditionellen Bad Dürk- heimer Wurstmarkt begonnen, der als grög- tes Weinfest der Welt gilt. Der Dürkheimer Wurstmarkt, der durch die deutsche Wein- königin eröffnet wird und zu dem auch in diesem Jahr wieder über 400 000 Besucher erwartet werden, dauert bis 19. September. Wie Marktmeister Bingemann mitteilte, sind in diesem Jahr rund 50 Festweine für den Ausschank ausgewählt worden. In erster Linie sind es- Gewächse des Jahrganges 1959, daneben aber auch Weine des Jahrganges 1958, die im vergangenen Jahr den Gästen so gut mundeten, daß ein„Trinkrekord“ von 178 300 Litern aufgestellt wurde. Rechtzeitig sind diesmal 180 000 Liter Festwein bereit- gestellt worden. Sie werden nicht nur in den großen Hallen und Zelten, sondern auch bei den originellen„‚Schubkärchlern“ ausge- schenkt. Die Bundesbahn will zum Wurst- markt etwa 50 Sonderzüge aus allen Rich- tungen einsetzen. Auf dem Vergnügungspark wird es auch eine Braterei geben, in der ein ganzer Ochse am Spieß rotieren wird. Wie in den Vorjahren gehört auch zum Wurstmarkt 1960, der auf eine mehr als 500jährige Ge- schichte zurückblicken kann, wieder eine um- fassende land wirtschaftliche und weinbau- fachliche Ausstellung. Irs Kleine Chronik Wortlos zugestochen Ueberfall in Ludwigshafen In der Nacht zum Montag ist im Lud- wigsbafener Stadtteil Süd eine 37jährige Frau vor ihrem Haus von einem noch unbe- kannten 18- bis 20jährigen Mann angefallen und mit einem Messer in den Unterschenkel gestochen worden. Nach Mitteilung der Po- lizei hatte der rund 1,68 Meter große, schwarzhaarige, schlanke Bursche die Frau vom Stadtzentrum aus verfolgt. Er stach zu, ohne ein Wort zu sagen und lief dann da- von. —0— In den Ruhestand getreten EHrenvoller Abschied für Fabricius Der langjährige Leiter des Weinheimer Forstamtes, Oberforstmeister Wilhelm Fabri- cius, trat nach 40jähriger Dienstzeit in den Ruhestand. Er wurde in einer kleinen Feier- stunde im Bürgersaal des Weinheimer Rat- hauses von Vertretern der Forstbehörde, den Bürgermeistern der von ihm betreuten zwölf Waldbesitzenden Gemeinden, Behörden- vorständen und Vertretern des öffentlichen Lebens mit herzlichen Dankesworten für seine Verdienste verabschiedet. Den Dank der Mannheimer Stadtverwaltung für seine groge Mühe um die Erhaltung des Mannheimer Waldes, besonders nach dem Kriege, stattete Gartenbaudirektor Bäuerle dem scheidenden Oberforstmeister ab. Zum Nachfolger in der Leitung des Weinheimer Forstamtes wurde Forstmeister W. Barth berufen. St. Blumenfest am Rhein Junggärtnergruppe tanzte Bunte Blumen in geschmackvollen Ar- rangements zierten den Saal des Mannhei- mer Ruderclubs an den Rheinterrassen. Die Mannheimer Junggärtnergruppe traf sich mit ihren Freunden und Gönnern zu einem „Blumenfest am Rhein“ mit Tanz und hei- teren Ueberraschungen. Die artigen Hon- neurs machte der erste Vorsitzende der Junggärtner, Peter Gerke. Er zeichnete die zwei Kreissieger des Jugendberufswett- BBC-Sportfest: Erst die Arbeit, dann das Spiel r Bild: Steiger Betriebssport als Ausgleich zur Arbeit Von 8000 BBC-Belegschaftsmitgliedern sind 400 aktiv Trotz Urlaub,„langem“ Verkaufssamstag und der olympischen Fernsehübertragung lockte das hervorragend organisierte achte BBC- Sportfest viele Besucher an. Wie in den Vorjahren gewährte der Sc Käfertal auch dieses Mal Gastfreundschaft und stellte seine Anlagen zur Verfügung. Von den 8000 Beleg- schatftsmitgliedern des Käfertaler Haupt- Werks treiben rund 15 Prozent aktiv Leibes- übungen aller Art. Von den neun Gruppen ist die Schwimmabteilung die größte. Ver- treter der BBC-Werke Ladenburg, Saar- brücken und Eberbach, der Schwesterfirmen Stotz-Kontakt Heidelberg, Isolation-Neckar- au und der Römmler G. m. b H. Groß-Um- stadt hatten sich als teilnehmende Gäste eingefunden. Nicht der Leistungssport, vielmehr der Breitensport als Gegenmittel zu Kreislauf- störungen und Managerkrankheit sind nach den Worten des BBC-Sportvorsitzenden Hans Rösler-Teichert das Ziel des von der Betriebsführung geförderten Unternehmens. Der Blick ist dabei nicht nur auf die Jugend, sondern vor allem auch auf die alternden Berufskollegen gerichtet. In seinen Gruß- Worten dankte Hans Rösler-Teichert der Be- triebsführung für die gewährte Unter- stützung. Vor den Augen von Generaldirektor Kurt Lotz, der Direktoren Kröll, Mariaux, Kucher, Bilsing, Dr. Göhringer von Vorstand und Werksleitung führten die 400 aktiven Sport- ler ihre bereits in den Vormittagsstunden begonnenen leichtathletischen Wettkämpfe zu Ende, Es fehlte nicht an spannenden Au- genblicken. Vor allem die Ax-100-Meter- staffel der Männer, bei der Eberbach mit 48,2 Sek. vor Saarbrücken knapp siegte, und ei- nige Mittelstreckenkonkurrenzen entbehrten nicht prickelnder dramatischer Spurts. Erst- mals waren übrigens die einzelnen Wettbe- Werbe nach Altersklassen ausgeschrieben. Bei den Damen kam es zu einem verbissenen Zweikampf von Anita Buchert(Käfertal) und Marta Stephan(Stotz), den Anita glück- lich aber verdient gewinnen konnte. Einen imposanten Anblick boten die in tiefgestaffelter Aufstellung demonstrierten Gymnastik- Vorführungen von 60 gewerb- lichen Lehrbuben und Lehrmädchen. Auch die Kunstturner und die Mitglieder der Judo-Abteilung— darunter auch Marianne der großen Stadt kampfes, Jürgen Gurth und Günter Greu- lich, und acht weitere erfolgreiche Teilneh- mer mit Urkunden aus. Für zwei der zahl- reichen Ehrengäste hatte er ebenfalls eine freudige Ueberraschung parat: Stadtgarten- baudirektor Arnulf Bäuerle und Kreisgar- tenbauverbandsvorsitzender Wilhelm Kocher trug er die Ehrenmitgliedschaft der Jung- gärtnergruppe an. Beide freuten sich über die gutgemeinte Auszeichnung recht herz- lich und versprachen in ihren Dankeswor- ten, den Junggärtnern auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Um das Programm kümmerte sich Schriftführer Klaus Karcher. Wertvolle Helfer waren ihm die Kapelle Willi Binz und die Mannhei- mer Humoristen Hans Maurer und Walter Ziegler— es blieb mal wieder kein Auge trocken. Sto Vorgedruckte Strafbefehle ADAC W²IiIIl Muster prozeß Zu einer Geldstrafe von 40 Mark— im Nichtbeitreibungsfalle fünf Tage Haft— wurden dieser Tage mehr als 2000 Kraft- fahrer vom Amtsgericht Bruchsal verurteilt. Sie erhielten von dieser unangenehmen Nach- richt durch einen vorgedruckten Strafbefehl Kenntnis, in dem ihnen angekreidet wurde, daß sie an einer Autobahnbaustelle zwischen Karlsruhe und Mannheim(Gemarkung Karlsdorf), Km 606,5, ein vorübergehend auf- gestelltes Uberholverbotsschild nicht beach- tet hatten. Bei einer 98 Stunden währenden Verkehrskontrolle waren ihre Kennzeichen notiert worden. Die hohe Zahl der Strafbefehle veranlagte den ADAC, der Polizei auf den Zahn zu fühlen. Er will prüfen, ob dieser Erfolg„nur auf die Disziplinlosigkeit der Kraftfahrer zurückzuführen ist, oder ob etwa eine unzu- reichende Beschilderung der Baustelle Schuld daran trägt“. Zur Klärung der Angelegen- heit will der MDAC vor dem Amtsgericht Bruchsal einen Musterprozeg durchfechten. Er bittet deshalb alle Kraftfahrer, die in der Zeit vom 16. Mai bis 2. Juni einen Strafbefehl erhalten und hiergegen Einspruch eingelegt haben, sich bei der juristischen Zentrale des ADAC in München 22, Königinstraße 9—11a zu melden. 0 Jeglitzki als einzige Frau— ernteten für ihre Gruppenvor führungen viel Beifall. Selbst- verständlich kamen Hand- und Fußball nicht 2zu kurz. Als BBC-Judomeister konnten sich Bernhard Kempf, Hartmut Michel und Horst Hohmann(alle Werk Käfertal) in die Sieger- liste eintragen. Im Tischtennis-Mannschafts- turnier landete Stozt-Kontakt in Front vor Käfertal. Im übrigen füllte die Blaskapelle Franz Kühner die notwendigen Pausen mit Unter- haltungsmusik aus. Am Abend gaben sich alle Sportler ein fröhliches Stelldichein in Viernheim. r- Aus dem Polizeibericht: Handfeste Rauferei mit italienischen Arbeitern Zu einem internationalen Handgemenge kam es zu nächtlicher Stunde vor einem Sandhofer Lokal. Fünf italienische Arbeiter hatten zusammen an einem Tisch gesessen, als sie vom Wortführer einer Gruppe deut- scher Gäste gereizt wurden. Es kam zu einer Schlägerei, bei der ein Italiener verletzt wurde. Ein deutscher Bauarbeiter erhielt eine klaffende Schnittwunde an der linken Gesichtshälfte. f Mit dem Auto auf Schienen Eine längere Unterbrechung des Straßen- bahn- und OEG-Betriebs verursachte ein Amerikaner, der mit seinem Auto aus der Lange Rötterstraße kommend in Richtung Karl-Benz-Straßge etwa 200 Meter auf dem Gleiskörper gefahren war. Nach dieser„Test- strecke“ hatte er sich so festgefahren, daß die Berufsfeuerwehr seinen Wagen mit einem Kran von den Gleisen heben mußte. Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs mußten Omnibusse eingesetzt werden. Die Straßen- bahn wurde umgeleitet. Von der Stange gestohlen Etwa 14 gereinigte Herrenanzüge und fünf Sakkos oder Damenkleider stahl ein Dieb, der in die Annahmestelle einer Reini- gungsanstalt einbrach. Außerdem ließ der Langfinger vermutlich zwei Pakete mit Her- renoberhemden mitgehen. Der genaue Scha- den ist noch nicht zu übersehen. Vor dem An- kauf der Diebesgüter wird gewarnt. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei entgegen. * Mit dem Kopf gegen den Baum Weil er zu schnell in die Kurve gegangen War, verlor in der Lampertheimer Straße ein 33 jähriger Rollerfahrer die Gewalt über sein Fahrzeug. Er prallte gegen einen Baum und filmen Kinderleicht! Agfa-Hovex 88 nur 169.— Agfa-Movex 88. mit gekupp. Bel.-Messer nur 223. Bequeme Teilzahlung Kameratausch Gefilmter Unaub wundervoll! Mannheims großes spezialhaus 9 24 D 2 L 0 7, 5, planken, ſel. 2 68 44/4 erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Sein Sozius konntè nach kurzer ärztlicher Behand- lung nach Hause gehen. Ueberraschender Fund Zu seiner Ueberraschung fand ein junger Mann, der sein Fahrrad für kurze Zeit in einer Passage in den Planken abgestellt hatte, auf seinem Gepäckträger eine braune Da- menhandtasche. Da sich keine Eigentümerin meldete, übergab der junge Mann seinen Fund der Polizei. Die Lederhandtasche ent- hält einen Geldbeutel mit 70,45 Mark Bar- geld und einige andere Wertgegenstände. Wer sah den Unfall? Im Krankenhaus starb ein 71jähriger Mann, der am 28. August gegen 23.45. Uhr an der Straßenkreuzung Luisenring/ qungbusch- straße beim Ueberschreiten des Fußgänger- überweges von einem Pkw erfaßt und er- heblich verletzt worden war. Das Verkehrs- unfallkommando sucht noch Zeugen, die über den Unfallhergang zweckmäßige Angaben machen können. Sie werden gebeten, sich mit der genannten Dienststelle in L 6, 1. Zimmer Nr. 207, in Verbindung zu setzen. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Haushaltswaren— be; Währt, begehrt, preiswert“ des Kaufhauses VETTER. Mannheim, N 7, 11 (KFunststraße) bei. 11 1 . 206 ihre Ibst- nicht sich lorst ger- akts⸗ vor ranz ter- n in 2 enge nem eiter ssen, eut- iner letzt hielt ken Ben- ein der tung best- 3 die nem Zur ten Zen- und ein ini- der ler- ha- An- eise gen ein sein und it! voll! aus 4745 ein nd- ger 5 1 itte, Da- drin nen t- ar- ger an qch- er- s- ber ben mit ner 10 e. des 11 Vr. 206 Dienstag, 6. September 1960 MAUUAEIMER LOKAL UAcHRIcHTEA 2 MANNTEHE NN& MORGEN Seite 8 —— „Lastzüge lärmen auf dem Meßplatz“ Zu dem Artikel„Lastzüge lärmen auf dem Meßhplatz“ in der Rubrik„Anregungen und Beschwerden“ nimmt das Polizeipräsidium wie folgt Stellung:„Das Polizeipräsidium bemüht sich laufend, alle Lastkraftwagen, die auf öfkentlichen Straßen abgestellt werden, von diesen zu entfernen, da die von dem Einsen- der geschilderte Lärmbelästigung in den engen Straßen noch weit störender wirkt als auf Plätzen. Wir haben auch die Halter von Lastzügen entsprechend aufgefordert, sich für re Lastzüge private Abstellplätze zu be- schaffen. Leider stößt diese Maßnahme da- durch auf Schwierigkeiten, daß entsprechen- des Gelände nur sehr schwer zu erhalten ist. Aus diesem Grunde kann gegen das Abstellen von Lastzügen auf großen Plätzen nicht ein- geschritten Werden. Für die Neckarstadt eig- nen sich der alte Meßplatz und der Neumarkt besonders gut, da in diesem Stadtteil sehr viele Transportunternehmer ihren Sitz haben. Wir bedauern jedoch auch, daß die Kraft- fahrer wenig rücksichtsvoll ihre Motore län- ger als notwendig laufen lassen. Türen schla- en, Hupen usw. Gegen solche Unsitten wird unnachsichtlich von der Polizei eingeschritten. a aufgeführte Urteil Das von dem Einsender des Karlsruher Oberlandesgerichts muß sich auf anderen Lärm als auf den Lärm von Kraftfahrzeugen bezogen haben, da in den Richtlinien für die Geräuschmessungen an Kraftfahrzeugen und Anhängern, die am 14. Juli 1958 vom Bundesminister für Ver- kehr auf Grund des 8 49 StVO erlassen worden sind, festgelegt ist. daß bei Kraftfahrzeugen mit mehr als 2,5 t zulässigem Gesamtgewicht. AnnxcungEN. z BESEN Zug- und Arbeitsmaschinen eine Grenzlaut- stärke bis zu 87 DIN Phon zulässig ist. Der vom Einsender gemachte Vorschlag, diese Fahrzeuge auf dem neuen Meßplatz hinter der Feuerwache abzustellen. läßt sich leider nicht verwirklichen, da dort zur Zeit noch der Großmarkt abgehalten wird und die- ser Platz dann immer bereits schon im Som- mer ab 5 Uhr und im Winter ab 6 Uhr be- nötigt wird.“ Polizeipräsidium Abt. III/ Sportflieger als Lärmerzeuger .„Die Sportflieger scheinen eine Vorliebe für das ständige Ueberfliegen der gleichen Wohn- und Erholungsgebiete unserer Stadt zu haben. In den ruhigen Abendstunden und an Sonn- und Feiertagen fliegen sie mit knat- ternden Motoren(zum Teil offenbar ohne Schalldämpfer) meistens in weniger als 100 m Höhe über den Almenhof. Lindenhof, die Schrebergärten und den Waldpark. An manchen Sonntagen ist die Bevölkerùng dem Dröhnen und KRnattern immer der glei- chen Maschinen vom frühen Morgen bis nach Sonnenuntergang ausgesetzt. Muß dieser Sport unbedingt mit Rücksichtslosigkeit verbunden sein? Gibt es nicht weniger dicht besiedelte Gebiete außerhalb der Stadt? Weshalb müs- sen ausgerechnet die Stadt und deren nächst- liegende Erholungsgebiete von diesen Ma- schinen(wahrscheinlich sind es Flugschüler) im ständigen Kreislauf angeflogen werden? In anderen Städten, wie z. B. Frankfurt, Köln usw. wurde seitens der Behörde bereits Front dagegen gemacht, daß einige betuchte Sport- ler Zehntausende von Menschen ausgerechnet in den Stunden, die der Erholung dienen sol- len, stark belästigen.“ Ki. Ordnung in der Jugendherberge „In Ihren Lokalnachrichten vom 16. August brachten Sie einen Artikel über die Mannhei- mer Jugendherberge und ihren Leiter. Zu den Vorfällen zwischen dem Herbergsvater und seiner Frau kann ich keine Stellung nehmen, doch muß zu einem anderen Punkt etwas gesagt werden: Stadtrat Esser wirft dem Heimleiter vor, er mache zu viele Schwierigkeiten und lege zuviel Gewicht auf die genaue Einhaltung der Herbergsvorschriften. Ich kenne zufällig eine Reihe von auswärtigen Jugendlichen, die häufig in der Mannheimer Jugendherberge übernachten. Diese klagen des öfteren darüber, daß Jugendgruppen, Sportmannschaften oder andere Gäste, die von der Stadt Mannheim einquartiert werden, nach 22 Uhr nach Hause kommen und so lärmen und feiern, daß die an- deren Herbergsbenutzer stundenlang keinen Schlaf finden. Der Herbergsvater war in vielen Fällen machtlos, denn die Stadt verlangte die Aufnahme dieser„Spätheimkehrer“. Manche Jugendlichen meiden aus diesen Gründen die Mannheimer Jugendherberge und übernachten in Pensionen oder Privatquartieren, soweit es ihnen finanziell möglich ist. Auch sie brauchen dringend ihre Nachtruhe, wenn sie sich bei- spielsweise auf einen sportlichen Wettkampf vorbereiten. Es ist sehr befremdend, daß Stadtrat Esser diese Zustände auch noch zu unterstützen sucht und die Versuche des Herbergsvaters, den an- deren Herbergsbenutzern einigermaßen Ruhe gegenüber rücksichtslosen„Gästen“ zu sichern, als mangelndes Fingerspitzengefühl darstellt. Wenn die Stadt Mannheim fremde Gäste, seien es Sportmannschaften oder sonstige Jugend- oder Erwachsenengruppen, in der Jugendher- berge einquartiert, so darf sie nicht die Haus- ordnung sprengen(auch wenn das Haus der Stadt gehört). Für eine Jugendmannschaft ist es z. B. kein Schaden, wenn sie um 22 Uhr ins Bett kommt, auch wenn sie an diesem Tag einen Sieg errungen haben sollte und diesen nun gebührend feiern zu müssen glaubt. Bei allem Verständnis, das ist rücksichtslos! Wenn die Stadt nicht gewährleisten kann, daß ihre Gäste bis 22 Uhr zu Hause sind, dann muß sie diese eben auf ihre Kosten im Hotel unterbrin- gen, solange kein Gästehaus existiert.“ G. F. Tumb-Teutonischer Spießerstolz Montag, 29. August, etwa 17.30 Uhr— Linie 16, Höhe Wirtschaftshochschule(Richtung Hauptbahnhof): Zwei eben zugestiegene Italie- ner besprechen lebhaft— anscheinend erman- gelt es ihnen an Ortskenntnissen— das Fahrt- zlel und nennen dann, in unbeholfenem Deutsch, eine Station. Die Schaffnerin äf ft sie in empörender Weise nach und händigt mit dem Ausdruck von Widerwillen und Verachtung die Fahrscheine aus. Ich wagte es, das Benehmen der Schaffnerin 2u rügen, und fragte:„Warum behandeln Sie die Ausländer so grob und verächtlich?“ Ant- Wort: Es gehe mich nichts an, Ich halte trotz- dem daran fest, daß es ein unmögliches Beneh- men ist und sage etwa: Sie sind sicher auch froh, wenn Sie im Ausland anständig behandelt werden. Antwort:„Ich gehe nicht ins Ausland“. Daraufhin wendet sich die treudeutsch-rüpel- hafte Schaffnerin hilfeheischend an andere Fahrgäste mit Nationaltick, um sich ausführlich über ihre schlechten Erfahrungen„mit denne do“ zu verbreiten.„Soll ich vielleicht Kratzfüß vor denne do mache?“, räsonniert sie weiter und erklärt, daß sie das„nicht nötig“ habe. Solchen Ausbrüchen tumben teutonischen Spie- Berstolzes gegenüber schweigt man am besten. Was hätte es für einen Zweck, einem solchen Menschen zu erklären, daß„Kratzfüß“ und An- stand ebenso grundverschiedene Dinge sind wie Anstand und Rüpelhaftigkeit. Mir ist ein solches Benehmen bisher weder in Spanien, Frankreich, Italien, der Schweiz noch sonstwo begegnet. Ich weiß auch, daß diese Schaffnerin glücklicherweise nicht repräsen- tativ für Mannheimer Verhaltensweisen gegen- über Ausländern ist. Aber eine Industrie- und Handelsstadt wie Mannheim sollte dennoch darauf sehen, daß in den öffentlichen Verkehrs- mitteln freundliche und taktvolle Bedienstete anzutreffen sind.“ E. Stellenungebote Wir suchen Putzfrau vormittags, Führer von 7 bis 17 Uhr. Wir suchen zum sofortigen Eintritt tür Elektrogabelstapler(1 t) für unser neu erbautes Werk in Mannheim-Rheinau, Rohrhofer Straße. Mögl. persönliche Vorstellung erbeten in der Zeit Naunkeimer Hascinenkabrik Mohr a feueraf fl Mannheim, Postfach K 83 zum baldigen Eintritt evtl. auch ganztags, bei guter Bezahlung. Mennhelm Plenken Lodwigshefen Bismarckstr. 49 (Vertrauensposten) Tüchtiges, solides Büfettfräulein gesucht. Kost und Wohnung im Hause. Angebote mit Licht- bild und Gehaltsansprüchen erbeten. Gaststätte Eichbaum- Stammhaus, Mannheim P 5, 9-10 für das Getränkebüfett baldmöglichst zuverlässig und ehrlich Nahverkehr gesucht. Mannheim Kraftfahrer Max Hoffmann, Bahnspedition Junges Fräulein oder Frau als BüFETTRNKNTFE (Anfängerin) für sof. ges. Sonntags Betriebsruhe Thomasbräu, P 3, 14 0) Elekt Im Zuge der Erweiterung unserer Kundendienst- Abteilungen Haushalt und Gewerbe, suchen wir, möglichst zum 1. 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Sie kommt vom literarischen Kabarett, das ver- raten vor allem ihre leicht geschürzt vorge- tragenen französischen Chansons, die sie so- gar mit kleinen Tanzeinlagen ausstaffiert hat,. Ohne großen Aufwand, aber mit Ein- fühlungsvermögen in die intime Atmosphäre der„Orient-Bar“ sagt Giselle Voigt ein ab- gerundetes Programm an: Spitzennummer ist das Tanzpaar Staedt Kells, dessen Ver- suchung wirklich eine atemberaubende Stu- die ist. In einem orientalischen Säbeltanz zeigen sich die beiden auch als gewandte Ar- tisten. Einen imponierenden Kraftakt demon- Striert das Duo Angeles. Mit Janine zusam- men zeigt er eine Dschungel-Fantasie. Zu dumpfen Trommelwirbeln gleitet die glut- äugige Tänzerin wie eine Schlange über die beleuchtete Tanzfläche. Schwarzhaarig und schlank ist Nina Verdeu. Genau wie Pia Dal- mar zeigt sie eigenwillige Kostümtänze und nach Mitternacht manches mehr. Das Tom Milton Trio begleitet zuverlässig. do Filmspiegel Die Jagd ist aus. Kurbel:„Gejagt“ So eine Gangsterjagd ist doch beinahe etwas Erregendes. Der Schweiß trieft dem Beschauer aus allen Poren. Alarmglocken schrillen, Männer keuchen, Frauen locken, Autos knallen an morsches Gemäuer. Und Keiner kriegt den feschen Gauner bis zum Schluß. Aber dann wird der ewige Flüchtling von einem bärtigen Jägersmann mit Schrot Verletzt. Und schweigend bewegt sich der Ge- jagte ins wohlverdiente Gangsterjenseits, Während die Zuschauer zu Jazzrhythmen sich gähnend ins Freie bewegen. No. Wochenendhaus-Reservat Im Landkreis Ludwigshafen Das bei Böhl und Iggelheim liegende größte zusammenhängende Waldgebiet im sonst waldarmen Landkreis Ludwigshafen soll nach dem Willen des Landratsamtes zum Landschaftsschutzgebiet erklärt werden. Ein entsprechender Antrag wurde bereits an die Bezirksregierung gerichtet. Zugleich soll in dem neuen Landschaftsschutzgebiet Gelände für etwa 150 Wochenendhäuser leichter Bau- art bereitgestellt werden, da es im Land- kreis Ludwigshafen an anderer Stelle kaum noch Platz gibt, der es Familien aus der In- dustriestadt Ludwigshafen wenigstens über das Wochenende erlaubt, der„Dunstglocke“ zu entfliehen. Die Wochenendhäuser sollen so in den Wald eingebettet werden, daß sie ge- gen Sicht abgeschirmt sind. Wo diese Voraus- setzungen nicht gegeben sind, sollen die Bau- herren zu Aufforstungsmaßnahmen verpflich- tet werden. Unfallzahlen zwischen Frankfurt- Mannheim steigen Zweierlei Maß auf der Autobahn: Warum gibt es auf der badischen Bundesautobahn kaum Randstreifen, keine Parkplätze, kein Ausweichen 17 Kraftfahrzeuge wurden im abgelaufe- nen Monat im Tagesdurchschnitt bei Unfällen auf der Autobahn Mannheim— Heidelberg beschädigt, 546 insgesamt, davon 478 Per- sonenkraftwagen und 57 Lastwagen. Mit ins- gesamt 234 Unfällen wurde der erst im Mo- nat zuvor erreichte Rekord von 155 Unfällen weit, weit übertroffen. Drei Menschen kamen ums Leben, 136 wurden verletzt, der Sach- schaden wird auf 420 000 Mark beziffert. Die Beamten des zweiten Verkehrszuges der Landespolizei in Seckenheim, die für die- sen Abschnitt zuständig sind, hatten schon seit zwei Monaten nicht mehr die Zeit, auf ihrer Streckenkarte zwischen dem Rhein bei Frankenthal und der hessischen Grenze bis südlich Heidelberg die Stecknadeln für die Unfälle des Jahres 1960 zu stecken. 895 wä- ren es schon jetzt, mit 15 Toten und 470 Ver- letzten, im ganzen vergangenen Jahr waren es 1092 Unfälle, zwölf Tote, 513 Verletzte. Daß jetzt noch eine Frau ihren Brand- verletzungen erlag, die sie am 25. Juli auf der Autobahn Mannheim— Heidelberg bei einem Unfall erlitten hatte, wird übrigens von der Statistik nicht erfaßt, die nur inner- halb von 30 Tagen Verstorbenen berücksich- tigt. Das Kind jener Frau war beim Unfall selbst im Wagen verbrannt Auf der hessischen Anschlußstrecke bis zum Frankfurter Kreuz waren im August bei 201 Unfällen fünf Tote, 93 Verletzte und 328 000 Mark Sachschaden zu verzeichnen; es waren also weniger Unfälle als im Juli, der den Rekord auf dieser Strecke mit 232 Oeistreicher Dialog „Man kann's ja mal versuchen“ „Man kann's ja mal versuchen“ ist so zlemlich der dümmste Titel, der den Urhe- bern der deutschen Fassung dieses interes- santen französischen Filmes einfallen konnte. Im Original heißt das„Le bel age“, was mit „Das schöne Alter“ zu übersetzen wäre. Die- ses schöne Alter liegt zwischen Zwanzig und Dreißig. Und es geht— voila— mal wieder um die Liebe. Um die von seelischen Komplexen und Komplikationen freie Liebe, die sich mit der Unabhängigkeit der Ge- schlechter und biologischem Behagen paart. * Die sogenannte Vernunft moderner Leute von heute erzeugt in mannigfachen Episoden eine Art mathematischer Liebe, die quasi auf dem Reißbrett vor konstruiert und mit einer gehörigen Portion harmlosen Zy- nismus' praktiziert wird: Man sucht sich die Partner je nach Laune. Man tauscht die Partner und die Erfahrungen aus. Denn man lebt ja im schönsten Alter und man lebt in Saint Tropez, wie die Götter in Südfrank- reich. 5 Unfällen gebracht hatte. Auch auf der hessi- schen Strecke Mannheim— Frankfurt sind schon in den ersten beiden Dritteln des Jah- res mehr Menschen umgekommen als im ganzen letzten Jahr, nämlich 26 gegenüber 25, die Unfallzahl ist mit 1029 gegenüber 1076 fast erreicht, der Sachschaden mit bereits 3,35 Millionen Mark schon viel höher als im ganzen letzten Jahr mit 2,07 Millionen. Auf beiden Autobahnabschnitten— der des Unfallkommandos Darmstadt ist aller- dings fast doppelt so lang wie des zweiten Verkehrszuges in Seckenheim— steigen also die Unfall- und Schadensziffern weiter an, sie haben längst alle Ziffern vor der Einfüh- rung der Geschwindigkeitsbegrenzung vor nun zwei Jahren eingeholt. Vollends bedenklich ist aber die Verschie- bung des Schwerpunktes des Unfallgesche- hens auf die Strecke Mannheim— Heidel- berg. Bis 1958 noch waren die Unfallziffern auf der hessischen Autobahn höher als auf der kürzeren nordbadischen Strecke, 1959 lag dann der Abschnitt Mannheim— Heidelberg „vorne“ und diese unrühmliche Führung hält an. Fachleute erklären das rein zahlenmäßig mit der Frequenz der Strecken. Zu dem Massenverkehr auf der Nord-Süd- Strecke Hamburg— Basel kommt auf den sieben Kilometern zwischen Mannheim und Heidel- berg noch der etwa gleichstarke Fahrzeug- verkehr zwischen diesen beiden Städten hinzu, zwischen der Pfalz und dem Oden- Wald. Diese Tatsache wird erschreckend deutlich auf der Streckenkarte der Landes- spielt die Hauptrolle im Kleinen Haus der„Planken“ Regisseur Pierre Kast gruppiert seinen Film um einen von schwermütiger Duselei behafteten Gefühls- Knaben, der so gar nicht in die fröhliche Bett-Familie paßt und dem munteren Treiben viele Schwierigkeiten be- reitet. Kameramann Ghislain Cloquet fing bezaubernde atmosphärische Bilder ein. Und doch muß— entgegen allen filmischen Ge- setzen— die eigentliche„Hauptrolle“ dem Dialog, dem Kommentar, dem Text der im symbolischen Rahmen einer Jagd spielenden Episoden-Geschichte zuerkannt werden: Das Bild ist hier nur notwendige Ergänzung des Textes, und der Text ist so gescheit, originell und trotz seiner Amoralität so geistreich, daß die freimütig gekuppelte Story zum intellek- tuellen Vergnügen wird. Man kann's ja auch so einmal versuchen: Für Kino-Besucher, die anspruchsvolle Un- terhaltung lieben, ist diese dia- logische Ge- schmacksanalyse planvoller Erotik ein Lek- kerbißchen. Hans-Werner Beck polizei, wo an den Punkten des Zusammen- treffens der Anschlußstutzen Mannheim und Heidelberg auf die Rheintal-Autobahn der Platz nicht ausreicht, um die Unfall- Steck- nadeln unterzubringen. Keineswegs parallel zu diesem nüchter- nen Tatbestand laufen freilich die Bemühun- gen, Abhilfe zu schaffen. Obwohl es doch ein und dieselbe Bundesautobahn ist. Auf hessi- schem Gebiet wurden durchgehend zweiein- halb Meter breite Standspuren gebaut, auf denen bei Defekten und Unfällen Fahrzeuge ohne Risiko abgestellt werden können. Leit- planken am Fahrbahnrand und auf dem Mittelstreifen, teils mit Blendschutz aus Stahlgitterblechen kommen hinzu, die Tank- und Raststätte Lorsch wird durch eine groß- zügige neue Anlage auf beiden Fahrbahn- seiten ersetzt. Eindrucksvolle, witzig gezeich- nete Hinweistafeln werden alle paar Wo- chen gewecheselt, machen auf die Gefahren aufmerksam. Schon an der hessisch- badischen Grenze hört das plötzlich auf, es gibt keine Stand- spuren, vielfach noch nicht einmal Randstrei- fen. Es gibt keine Parkplätze, keine Aus- weichen, nur an wenigen Stellen Leitplanken und einen auf zwei Meter ausgedehnten Randstreifen findet man auch nur auf weni- gen hundert Metern— sicher just dann aber nicht, wenn er benötigt würde. Die Fahrbahn selbst ist insgesamt weit schlechter, weil nur abschnittsweise und hur auf der Hauptfahr- Spur erneuert. Im Hessischen ist auf weiten Strecken die ganze Autobahn neu angelegt, dort wird auch bei Instandsetzungen drei- schichtig, Tag und Nacht, durchgearbeitet, auch sonntags und feiertags. 5 In Baden- Württemberg läßt das Auto- bahnamt bei Instandsetzungen auch auf der verkehrs- und unfallreichsten deutschen Autobahnstrecke im Raum Mannheim-Hei- delberg nur normale Arbeitszeiten zu, wie erklärt wird, um die Qualität der Arbeiten zu garantieren. Verdienstmedaille kür Feuerwehrmann Während einer Feierstunde überreichte der Vizepräsident der Bundesbahndirektion Karlsruhe, Dipl.-Ing. Ball, dieser Tage meh- reren Eisenbahnern, die sich um den Wie- deraufbau der Bundesbahn nach dem zwei- ten Weltkrieg besonders verdient gemacht haben, den vom Bundespräsidenten ver- liehenen Verdienstorden. Unter den fünf Ausgezeichneten ist auch der in Mannheim- Neckarau, Morchfeldstraße 91, wohnende Betriebsoberaufseher a. D. Josef Schmieg. Der treue Bundesbahnbeamte, der übrigens am Sonntag seinen 65. Geburtstag feierte, War zuletzt Brandmeister bei der Bahn- feuerwehr in Mannheim. 0 —— Ein Leser schreibt: Männer, es geht ans Hemd! Schillerkragen wider Willen Männer! Jett geht's ans Hemd] ch Wende mich an alle, die Wert darauf legen, auch zur Sommerzeit anständig gebügelte Hemden 2 tragen. Ich meine keine Schillerkragenhemden sondern solche, die erkennbar dazu kergestellt sind, bei Hitze mit dem oberen Knopf geößnet und bei Abküklung, Besuch eines Lokals oder dergleichen geschlossen getragen zu werden. Solche Hemden aber Können unsere mo- dernen Bügelanstalten, die wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, nicht behandeln. Ich habe sechsmal in den letzten drei Jahren die Bügelanstalt deshalb gewechselt. Es ist immer das gleiche: Ich bekomme Schillerkragenkem- den zurück.. In der vergangenen Woche versuchte ich es mit der siebenten und æuletzt eröffneten in Mannheim. Gerade die Dame, die mir dort vorher versicherte, es besser machen zu wol- len, übergab meiner Frau ein Schillerkragen- hemd. Ich ließ es zurücltragen. Die Antwort lautete:„Wir haben keine Büglerinnen, daese Hemden werden mit der Maschine immer 80 gebügelt.“ Männer und Hausfrauen, denen es ähnlich geht! Haben wir es nötig, uns so behandeln zu lassen? Kaufen wir deshalb Hemden, die keine Schiller ragenhemden sein sollen, um sie uns von diesen Anstalten zweckentfremden zu lassen? Sollen wir uns für unser gutes Geld von diesen Büglereien Hemden andrehen las- sen, die wir nun mal mit Rücksicht auf unse- ren jeweiligen Beruf einfach nicht mit Schil- lerkragen tragen können und auch nicht so tra- gen wollen, weil wir eben andere und keine Schillerkragenhemden gekauft haben? Wir sind ja keine Schulbuben mehr. Ich frage: Wo ist eine Büglerin, die bereit ist, unsere Hemden richtig zu bügeln? Wir wollen ihr dankbare und dauerhafte Kunden sein und sie soll all unsere Hemden bügeln, nicht nur die Sommerkemden. Dr. W. E. Termine Verband der Heimkehrer: 6. September, „Frankeneck“, M 2. 12, Zusammenkunft. Arbeiter- Sängerbund 1865: 6. September, 19.30 Uhr,„Sängerschänke“, T 2. 1, Wieder- beginn der Probestunden. Abendakademie/ Volkshochschule: 7. Septem- ber, 18.30 Uhr, Vortragssaal des DAG-Hauses, L I3, 9, Vorbesprechung für das am 12. Sep- tember neu beginnende erste Trimester der „Schule der Sekretärin“ an der Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule. Versteigerung. Das Städt. Leihamt ver- steigert am 7. September, 9.30 Uhr, im Saal des„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße Nr. 103, verfallene Pfänder. An diesem Tag sind die Geschäftsräume im Amtsgebäude, C 7, 1-4, von 8.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Katholische Jugend von Herz-Jesu sandte„vom Gipfelkreuz der Königin der Dolomiten(Vetta Della Marmolada) aus ewi- gem Eis in Erwartung einer halbstündigen Rutschpartie“ dem Mannheimer Morgen und seinen Lesern herzliche Feriengrüße. Familienunseigen Könstl. Zähne ALS VERLOBTE GRUSSEN; Martha Schlögl Hans Schott Mannheim Jungbuschstr. 5 — Mannheim 24 1 3. September 1960 — ZBeseitigung von grauer, faltiger Haut KOSMETIK- WAGNER Mannheim O 6, 5 Planken Felefon 2 12 97 * 3 Magenkranke atmen auf! Wer sich mit Magenbeschwerden plagt, sollte sich nicht damit begnügen, nur dle Anzeichen der Erkrankung, wie Sodbrennen, Aufstogen, Völlegefühl usw. zu be · Kämpfen. Eine durchgreifende Hilfe kann nur dann erfolgen, wenn die Ursachen dieset Udel an ihrer Wurzel beseitigt werden. Dabei haben sich Apotheker Vetters Ulius-Kapsein als ausgezeichnet wirksames Mittel bewährt. 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September 1960 AUS DEN BUMNDESLINDERN MANNTTETMER MORGEN Seite 7 —— Aussichtsreiche Tätigkeit für helle Köpfchen „Roboter-Chirurgie“— ein neuer Beruf/ Dreieinhalb Jahre Lehrzeit/ Meß- und Regelmechaniker sind sehr gesucht Düsseldorf. Neuerdings gibt es einen amt- ichen„Knigge“ für den Umgang mit Robo- tern: die Auspildungsordnung für Meß- und Regelmechaniker. Das Tätigkeitsfeld dieser Spezialisten wurde kürzlich vom Bundes- wirtschaftsministerium als Lehrberuf an- erkannt. Damit können sich technisch in- teressierte junge Leute künftig einen gehei- men Wunsch erfüllen: mit Feile und Schrau- benzieher in das Innere von Robotern vor- zudringen. Bedingung: helles Köpfchen und dreieinhalb qahre Lehrzeit. Automatisierte Betriebe brauchen drin- gend Spezialkräfte. Von 50 auf 500 erhöhte beispielsweise ein chemischer Großbetrieb in Leverkusen in den letzten zehn Jahren die Zahl seiner Wissenschaftler, Techniker und Hilfskräfte, die automatische Kontrollanla- gen einbauen, warten und notfalls reparie- ren können. Vielfach griff man auf Elektri- ker, Mechaniker und Schlosser zurück, die man in kostspieligen Lehrgängen umschulte. Das soll zetzt anders werden. Man will Schulentlassene, die bei dem Anblick ver- wirrender Drahtknäuel und pneumatischer Leitungen, geheimnisvoller Uhren und„Gei- sterschreiber“ nicht verzagen, von der Pike auf dienen lassen und sie gründlich in die neue Technik einführen. Vom Zug zermalmt Mit Motorroller gegen Bahnschranke Saarbrücken. Auf die Schienen geschleu- dert und vom herannahenden D-Zug über- fahren wurden am Sonntag der Arbeiter Pe- ter Marmann, seine Frau und sein dreijähri- ger Sohn, als Marmann mit seinem Motor- roller auf der Landstraße Uerzig- Wittlich gegen eine geschlossene Bahnschranke fuhr. Frau und Sohn befanden sich bei der Fahrt auf dem Sozius der Maschine, Wie die Bun- desbahndirektion Saarbrücken am Montag Der Qualität wegen mitteilte, war die Familie durch den Anprall auf die Schienen geschleudert worden und dort besinnungslos liegengeblieben. Der Blockwärter an der Blockstelle Zeltingen in unmittelbarer Nähe des Unfallortes hatte noch versucht, den Schnellzug Koblenz Prier Saarbrücken zum Halten zu bringen. Obwohl auch der Lokomotivführer sofort die Schnellbremse gezogen hatte, konnte der mit 100 Stundenkilometer fahrende Zug erst hinter der Unfallstelle zum Stehen ge- bracht werden. Greisin ermordet Weiden(Oberpfalz). Die 70jährige Witwe Hulda Rank aus Altenstadt bei Vohenstrauß wurde in der Nacht zum Sonntag mit einem Messer im Rücken tot in der Wohnung ihres Sohnes aufgefunden. Nach den polizeilichen Ermittlungen hatte es der Täter auf das Geld der Frau abgesehen. Neben der Leiche lag die leere Geldbörse. Der in der Nähe des Tatortes wohnende 23 Jahre alte Hilfsarbei- ter Josef Wolfram ist am Sonntagabend fest- genommen und in das Landgerichtsgefängnis Weiden eingeliefert worden. Wolfram war früher im Sägewerk Rank beschäftigt. Er ist vor allem der Tat dringend verdächtig, weil er schon vor acht Wochen in das Haus ein- gebrochen war, in dem jetzt der Mord an der Witwe begangen wurde. Bei dem Einbruch hatte er 60 Mark erbeutet. Mord und Selbstmord versuch Bruchsal. In einer am Stadtrand von Bruchsal gelegenen Siedlung wurde am Montagvormittag eine 38 Jahre alte Frau tot auf der Treppe ihres Hauses aufgefunden. Ihr 45 Jahre alter Ehemann, ein Gipser, lag mit schweren Stichverletzungen in der Herz- gegend stöhnend im Bett. Wie aus einem Brief des Mannes hervorgeht, handelt es sich um einen Mord. Vermutlich hatte der Gipser zunächst seine Frau vergiftet, für sich jedoch eine zu geringe Dosis Gift verwendet. Als das Gift nicht wirkte, brachte er sich noch Stichverletzungen bei. Er wurde sofort in das Bruchsaler Krankenhaus, gebracht. Die Hintergründe der Tat konnten noch nicht ganz geklärt werden. Strafanträge gegen Jugendamt Hannover. Beim Oberstaatsanwalt in Hildesheim sind zwei Strafanträge wegen Freiheitsberaubung im Zusammenhang mit der Einweisung der 18 Jahre alten Fried- burg Walter aus Zossen(Sowjetzone) in ein Heim für gefährdete Mädchen bei Hannover gestellt worden. Das Mädchen, das dort am 25. August— kurz vor ihrer geplanten Hoch- zeit— ohne Angabe von Gründen auf An- ordnung des Hildesheimer Jugendamtes eingeliefert worden war, ist erst am 1. Sep- tember auf Grund der Interventionen ihres Rechtsanwaltes und der Landesbehörden entlassen worden. Ein Antragsteller hat, wie das niedersächsische Justizministerium mitteilte, Strafantrag gegen den Leiter des Hildesheimer Jugendamtes und gegen den Gerichtsvollzieher gestellt, der bei der Ein- Weisung in das Heim mitwirkte. Von einem anderen Antragsteller aus Koblenz wurde Strafantrag gegen den Vormundschaftsrich- ter und eine Fürsorgerin des Jugendamtes eingereicht. Die Beamten des Hildesheimer Jugendamtes haben inzwischen ein Diszipli- narverfahren gegen sich beantragt. Brückenverschiebung Mülheim/ Ruhr. Mehrere tausend stau- nende Mülheimer schauten am Samstag zu, als zwei Elektrowinden mit der Kraft von 20 Süterlokomotiven die 4500 Tonnen schwere neue Schloßbrücke in Mülheim/Ruhr in knapp vier Stunden aus ihrer provisori- schen Lage 18 Meter weiter zu ihrem end- gültigen Standort zogen. Mit 20 hydraulischen Hebeböcken war die 146 Meter lange und 24 Meter breite Stahlbrücke vorher 20 Zen- timeter angehoben und auf Rollenlager ge- setzt worden. Kein leichter Beruf: allein 1000 verschie- dene Meß- und Reglergeräte zählt man heute in der Bundesrepublik. Ueberall trifft man sie an: in Hüttenwerken, Erdölraffinierien, Kunststoff-Fabriken, Dampfkraftwerken und Fernmeldeämtern. Während früher vor allem Größe und Gewicht gemessen wurden, spürt man heute den exakten Werten von Druck, Temperatur, Geschwindigkeit und Strom- impulsen nach. Moderne Kraftwerke, die Dampf von 650 Grad Celcius in hoher Verdichtung in die Rohrleitungen zischen lassen, müssen pausen- los überwacht werden. Die Steuerstände er- halten Fernsehschirme. Auf dem endlosen Film flimmert nichts weiter als das Bild ab- fließender Kohleschlacke. Es ist auf die Dauer kein interessanter Film, aber er ver- langt stetige Aufmerksamkeit. In dem Leverkusener Werk verbergen sich, unsichtbar für die Besucher, bereits einige hundert Mehwarten, deren Wände Instrumentenfelder heißen. Uhren und Schreiber reihen sich wie Wachssoldaten streng„auf Vordermann“. Manche Einzel- heit bleibt hier wie auch im Ruhrgebiet Betriebsgeheimnis, denn jede Meß- und Regelzentrale ist auf einen bestimmten Be- trieb zugeschnitten und muß in allen Ein- zelheiten gesondert entworfen werden. Ueberprüft werden die Rohstoffzufuhr, der Betriebsablauf. Huptöne und flackerndes Rotlicht sind die Warnsignale. Bei komplizierten Produktionsvorgängen lohnt es bisweilen, zwischen Meßgeräte und Regler einen elektronischen Großreg- ler einzuschalten. Er ermöglicht es, die er- mittelten Werte in Sekundenschnelle ohne menschliche Hilfe umzurechnen und an den Regler weiterzugeben. Es ist keineswegs immer Strom, was durch das Kabelgewirr fließt. Pneumatische Schläuche empfehlen sich, wenn die Kom- mandostelle nicht mehr als hundert Meter von dem Mehobjekt entfernt liegt. Auf diese Distanz ist der Luftdruck, der die Prüf- werte über Schläuche mit nur millimeter- dickem Durchmesse zu den Uhren leitet, oft verläßlicher als eine Stromkontrolle, denn hier gibt es keinen Kurzschluß. In Leverkusen schuf man ein eigenes „Luftnetz“ für 1,5 Millionen Mark, das die Prüfstände mit reinem Leitungsatem ver- sorgt. Prüfgeräte für rund eine Milliarde Mark wurden 1959 in der Bundesrepublik produziert. Allein 70 000 bis 80 000 Men- schen sind bei den Lieferanten, meist gro- Ben Elektrofirmen, mit dieser Spezialfer- tigung beschäftigt. Manche Geräte kosten kaum mehr als fünfzig Mark. Die Kunst besteht darin. Hunderte von Geräten, gleichsam als Roboter- Organe, sinnvoll zusammenzusetzen. Meß- und Re- gelmechaniker leisten geduldige Feinarbeit. Vor Beginn einer Erkrankungs welle? Bläschen-Kranke in Hannover/„Planta“-Wirkstoff noch unbekannt Hannover. Nach der Erkrankung eines jungen Mannes im niedersächsischen Lingen an der niederländischen Grenze sind am Wo- chenende auch in Hannover zwei Fälle von Bläschenerkrankungen festgestellt worden. Ein Sprecher des niedersächsischen Sozial- ministeriums wies am Montag in Hannover darauf hin, daß alle drei Patienten keine „Planta“-Margarine oder andere niederlän- dische Produkte gegessen haben. Bei den Patienten in Hannover— ein junges Mäd- chen und ein junger Mann— zeigten sich wie bei dem Lingener mit leichtem Fieber und Drüsenschwellungen die typischen An- zeichen der Bläschenkrankheit. Die Gesundheitsbehörden sind sich noch im unklaren darüber, ob es sporadisch auf- tretende Fälle dieser Krankheit sind, oder ob es der Beginn einer ähnlichen Erkran- kungswelle ist, wie sie 1958 in der Bundes- republik registriert wurde und seit Wochen in den Niederlanden grassiert. Die Gesund- heisbehörden glauben aber, daß auch dies- mal wie vor zwei Jahren eine harmlos ver- laufende Infektion vorliegt, deren Ursache noch ungeklärt ist. Inzwischen haben die Gesundheitsbehör- den auch die Ursache der Erkrankung der rund 50 Kinder in Gildehaus(Kreis Graf- schaft Bentheim) geklärt, die zunächst— wie wir meldeten— auf den Genuß von Speise- eis zurückgeführt worden war. Bei einer bak- teriologischen Untersuchung der Familie der ambulanten Eisverkäuferin wurde festge- stellt, dag deren Kinder Ausscheider von Bakterien einer leichten Sommerrhur sind. Auf dem Wege der Kontaktinfektion waren die Ruhrbazillen über die Eisverkäuferin zu den Kindern gelangt. Im Speiseeis wur- den keine Krankheitserreger festgestellt. Der Wirkstoff, der zu den Massenerkran- kungen durch den Genuß von„Planta“- Margarine in den Niederlanden geführt hat, müsse in seiner wissenschaftlichen Bezeich- nung bekanntgegeben werden. Wie die Ar- beitsgemeinschaft der Verbraucher verbände am Montag in Bonn festgestellte, genüge es nicht, wenn allein die Handelsbezeichnung bekannt würde. Nur wenn die niederlän- dische Gesundheitsbehörde alle Umstände mitteile, die zu der Erkrankung geführt ha- ben, werde es möglich sein, Gewißheit über die Gesundheitsgefährdung zu schaffen und alle erforderlichen Gegenmaßnahmen zu treffen. Die Forderung nach Bekanntgabe des verdächtigen. Zusatzstoffes werde um so dringender, als in der Bundesrepublik die Auffassung vertreten worden sei, daß die- ser Stoff auch in Deutschland möglicherweise noch nach 1958 der Margarine beigemischt worden sei. Mit Feile und Schraubenzieher Unser dꝙa-Bild gestattet einen Blick in die Eingeweide eines Roboters. Zweifellos ein verwirrender Anblic, doch man kann lernen, sich hier zurecht zu nden. Spezialkräfte hierfür werden in den automatisierten Betrieben dringend gebraucht. Warten auf die Novelle zum Jagdgesetz Jahrestagung des Deutschen Jagdschutzverbandes Freiburg. Auf der 10. Jahrestagung des Deutschen Jagdschutzverbandes, dem 123 500 Jäger und damit achzig Prozent aller Jagd- scheininhaber angehören, setzte sich Senator Dr. Klein Berlin) erneut nachdrücklich für eine baldige Verabschiedung der Novelle zum Jagdschutzgesetz ein. Diese Novelle, die allerdings noch nicht auf dem Dringlich- keitsprogramm des Bundestages steht, 80ʃ1 dem Jagdwesen im Bundesgebiet eine straf- fere Ordnung bringen und die Tierschutz- bestimmungen vervollkommnen; ob der Bundestag sie noch vor der Wahl verab- schieden wird, ist zweifelhaft. Der Senator. der als Vertreter des Bundesrates auf der Jahresversammlung in Bad Krozingen bei Freiburg sprach hob hervor, daß das Jagd- wesen in einer Umordnung stehe, die noch nicht abgeschlossen ist. Der Kreis der Jäger habe sich in den letzten Jahren erheblich geändert, die Jagdreviere gingen viel schnel- ler als früher in andere Hände über und man zahle heute oft zehnmal so viel dafür als vor zehn Jahren. Man müsse befürchten, sagte Dr. Klein, daß auch bei uns, so Wie in vielen Teilen Englands, mit der Zeit Patienten unter Lebensgefahr gerettet Großbrand im Baden-Badener Krankenhaus/ Aetherbehülter explodierte Baden-Baden. In der Chirurgischen Ab- teilung des Städtischen Krankenhauses in Baden-Baden ist am Sonntagabend— wie wir bereits kurz meldeten— ein Großbrand ausgebrochen, der sich schnell ausbreitete und gegen 21.00 Uhr auch auf die Röntgen- abteilung übergriff. Etwa 130 Patienten konnten von Schwestern und freiwilligen Helfern unter Lebensgefahr vor den Flam- men gerettet werden, so daß Menschenleben nicht zu beklagen sind. Die Kranken wurden in den umliegenden Häusern untergebracht. Unmittelbar nach Ausbruch des Brandes rückten sämtliche verfügbaren Löschzüge an, deren Einsatz allerdings durch die Explosion von Aetherbehältern erschwert wurde, die in der Hitze mit ohrenbetäubendem Krachen detonierten. Am späten Abend war es noch nicht gelungen, der Flammen Herr zu wer- den. Die Staatsanwaltschaft hat am Brandort ihre Ermittlungen über die Ursachen des Feuers aufgenommen, das nach ersten Schät- zungen einen beträchtlichen Sachschaden an- gerichtet hat. Der Brand brach am Vorabend des Tages aus, an dem der vor einiger Zeit suspen- dierte Chefarzt Dr. med. habil. Helmut Eier- mann seine Arbeit als Chef der Chirurgi- schen Abteilung wieder aufnehmen sollte. Der Stadtrat hatte am Mittwoch vergangener Woche in einer stürmischen Sitzung die Wei- ter beschäftigung Eiermanns und ein perso- nelles Revirement in der Chirurgischen Ab- teilung gefordert. manche bisher land wirtschaftlich genutzte Fläche als Fuchsjagdgebiet verwendet wird. Dr. Klein setzte sich für vernünftige Grö- gzenordnungen bei den Jagdrevieren ein; die großzen Reviere, die meist im Eigentum des Staates, der Gemeinden und der Waldbesitzer sind, müßten durch kleinere Reviere von 500 bis 1000 Hektar ergänzt werden. Der Jahreshauptversammlung in Bad Krozingen war eine interne Tagung der 120 Delegierten aus dem Bundesgebiet in Freiburg vorausgegangen, Dabei wurde Dr. Arend Tellmann Gremen) zum neuen Prä- sidenten des Deutschen Jagdschutzverban- des gewählt; der bisherige Präsident, Cosack. wurde Ehrenpräsident. Die 10. Jahrestagung der deutschen Jäger befaßte sich vor allem mit Fragen des Niederwildes. Große Sorgen machen den Jägern, wie der Verbandsge- schäftsführer von Freier sagte, die erhey- lichen Verluste an Niederwild durch die Mähmaschinen; im letzten Jahr sind etwa ein Drittel der Fasanengelege durch diese Maschinen vernichtet worden. Besonders hohe Verluste treten vor allem in Baden- Württemberg auf. Ob man mit gesetzlichen Mabßnahmen einen„Wildretter“ einführen könne, sei allerdings zweifelhaft. Die Wie- deransiedlung von Murmeltieren im Schwarzwald scheint unterdessen geglückt zu sein. Wie Oberregierungsrat Dr. Katzen- meier, der Jagdreferent des Regierungsprä- sidiums Südbaden, mitteilte, ist kürzlich eine neue Murmel-Kolonje gefunden wor- den, die zwamig Kilometer von der Stelle entfernt liegt, an der vor sechs Jahren die ersten Murmeltiere im Schwarzwald ausge- setzt worden waren. Bl. Zehntausende auf den Weinfesten Rüdesheim. Nach Zehntausenden zählten die Besucher, die am Samstag und Sonntag in Sonderzügen, Omnibussen, zu Schiff und mit dem eigenen Wagen zu den Wein- und Winzerfesten in Rüdesheim, Bingen, Kaub und Martinsthal/ Rheingau kamen. Der Wettergott meinte es gut. Erst nach Mitter- nacht kam der Regen, der in diesem Jahr so manches Fest„verwässerte“. Eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis Herbsttagung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Kiel/ Gesunder Boden sind A Kiel.„Die Erhaltung und Mehrung der Bodenfruchtbarkeit ist der Grundstein für den Erfolg eines land wirtschaftlichen Be- triebes.“ Unter diesem Kernsatz des schles- wig- holsteinischen Landwirtschaftsministers Sieh stand die Herbsttagung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, die„Einwir- kungen und Maßnahmen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit“ in den Mittelpunkt punkt einer umfangreichen Vortragsfolge gestellt hatte.„Gehe hin und rede mit dei- nem Acker“, sagt ein altes Sprichwort. In einer Zeit aber, da die Verhältnisse auch in der Landwirtschaft immer komplizierter werden, bedarf es für dieses Gespräch eines Dolmetschers— des Wissenschaftlers. Eine Brücke zwischen der Wissenschaft und der Praxis zu schlagen, war auch diesmal wie- der das Anliegen der Deutschen Landwirt- schaftsgesellschaft. Gesunde Böden sind das A und O des Landbaus. Die Anforderungen der letzten Jahre, eine Vereinfachung der Wirtschafts- weise zu ungunsten der Fruchtfolge, be- dingt durch Arbeitskräftemangel, Rationa- lisierung und Mechanisierung, auf der an- deren Seite ständige Steigerung der Erzeu- gung, lassen in der Praxis immer wieder die Frage laut werden, wie lange die Böden diese Beanspruchung noch aushalten. Schlechte Wasserführung, Düngungs- und Bearbeitungsfehler und nicht zuletzt Frucht- folgefehler begünstigen das Auftreten von Krankheiten, Boden- und Pflanzenschädlin- gen. Bei allem Blick aber auf den Gemein- samen Markt, die ständig wachsenden Ein- flüsse der Agrarpolitik, darf doch nie ver- gessen werden, daß Bodenfruchtbarkeit der Grundstein für allen Erfolg ist. Die Bereitstellung und Nachlieferung von Wasser- und Nährstoffen, die Erhaltung des günstigsten Bodenzustandes durch organi- sche und mineralische Düngung, durch zweckmäßige Bearbeitung und gesunde Fruchtfolgen gewährleistet eben diese Bo- denfruchtbarkeit und damit den Erfolg. Der Ueberblick, den die Professoren Dr. B. Ra- demacher, Dr. H. Baumann, Landwirtschafts- direktor Nieschlag und Dr. W. Ceratzki vom Institut für Bodenbearbeitung in Völkenrode gaben, zeigte sehr deutlich die Grenzen auf, die einer„Landwirtschaft nach Maß“ gesetzt sind. Erst aus dem Zusammenspiel der ver- schiedensten Komponenten ergibt sich eine Praxis, die sich jeder allgemein gültigen Re- gel widersetzt und von dem einzelnen Land- und 0 des Landbaus wirt nach wie vor neben Fachkenntnis und Erfahrung vor allem Einfühlungsvermögen verlangt. In allen Referaten ging es um die Siche- rung und Mehrung der Ertragskraft des Bo- dens. Er ist das höchste Kapital des Land- wirts. Die Fragen:„Was können die von Na- tur geschaffenen Böden an Nährstoffen und an Wasser bereitstellen und nachliefern?“— „Was kann mit den zur Verfügung stehen- den Betriebsmitteln getan werden, um den günstigsten Bodenzustand zu erhalten?“— „Wie kann eine zweckmäßige Fruchtfolge zur Gesunderhaltung von Boden und Pflanze beitragen?“ wurden deshalb in Kiel mit re- gem Interesse behandelt und diskutiert. Aus allen Vorträgen entstanden für die Praxis eine Vielzahl von Anregungen und Hinwei⸗ sen. Die Tagung, die durch Ausschußsitzungen der einzelnen Abteilungen der DL.& und eine Besichtigungsfahrt durch Schleswig- Holstein ergänzt wurde, war vom Präsidenten der DL Staatsminister a. D. Lorberg einge- leitet worden. Bundeslandwirtschaftsminister Schwarz ließ seine Grüße übermitteln. Schie Zwei Tote bei Autobahnunfall Braunschweig. Zwei Todesopfer und rund 100 000 DM Sachschaden waren die Bilanz eines schweren Verkehrsunfalles, der sich am Wochenende auf der Autobahn Hanno- ver— Braunschweig in der Nähe von Dutten- stedt zutrug. Nach Mitteilung der Polizei war ein mit 16 Tonnen Zucker beladener Lastzug aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und die B- schung hinunter gestürzt. Die Leichen des 29 jährigen Fahrers und des 22jährigen Bei- fahrers mußten mit Schneidbrennern aus dem völlig zertrümmerten Fahrzeug gebor- gen werden. Die gesamte Ladung wurde vernichtet. Wegen Landesverrats angeklagt Karlsruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofs begann am Montag der Prozeß gegen den 38 Jahre alten Wach- mann Kurt Quenter Szymankiewiez aus Wermelskirchen, dem Landesverrat zur Last gelegt wird. Der Angeklagte, der von No- vember 1955 bis August 1959 bei britischen Militäreinheiten Wachmann war, wird be- schuldigt, sich im Juli 1956 für das Sowiet- zonen Ministerium für Staatssicherheit (MFS) zur nachrichtendienstlichen Mitarbeit verpflichtet zu haben. Er soll ausführliche Berichte und Unterlagen über militärische Anlagen der Bundesrepublik und der in der Bundesrepublik stationierten Truppen über- mittelt haben. Eine einzige Bewerbung Heidelberg. Im Heidelberger Rathaus ist am Wochenende nun doch eine Bewerbung kür den Posten des Ersten Bürgermeisters der Stadt Heidelberg eingegangen. Die Stelle war vor einigen Wochen öffentlich ausge- schrieben worden. Die sechsjährige Amtszeit des jetzigen Ersten Bürgermeisters, Dr. Her- mann Hagen, läuft mitte dieses Monats ab. Der Nachfolger muß spätestens bis zum 30. September vom Gemeinderat gewählt wer- den. In der öffentlichen Ausschreibung war darauf hingewiesen worden, daß sich Dr. Hagen um die Stelle wieder bewerben wird. Dies ist nach Ansicht des Heidelberger Per- sonalamts der Grund dafür, daß von Dr. Hagen abgesehen, nur eine Bewerbung ein- gegangen ist. Goldenes Buch kehrte heim Saarbrücken. Einen„Saarbrücker Spät- heimkehrer“ nannte am Samstag der Frank- furter Generalkonsul der USA, Wendell Blanke, das goldene Buch der saarländischen Landeshauptstadt als er es Oberbürgermei- ster Schuster nach mehr als 15jähriger Irrfahrt zurückgab. Der Zusammenarbeit vieler deutscher und amerikanischer Stellen war es nach langwierigen Nachforschungen gelungen, das Buch aufzustöbern, das ein amerikanischer Soldat im Frühjahr 1945 als Andenken mitgenommen hatte. Schuster dankte dem Generalkonsul für die Be- mühungen um diesen„Spätheimkehrer“ im 8 der deutsch- amerikanischen Freund- schaft. Neue Synagoge in Hamburg Hamburg. Nach knapp zweijähriger Bau- zeit ist am Sonntag die neue Synagoge in Hamburg von Landesrabbiner H. J. Gruene- wald eingeweiht und ihrer Bestimmung als jüdisches Gemeindezentrum übergeben wor- den. Neben Vertretern jüdischer Gemeinden aus allen Bundesländern, der Israelmission und der christlichen Kirchen nahmen auch der Generalsekretär des Zentralrates der Ju- den in Deutschland, Dr. van Dam, und der Hamburger Bürgermeister Max Brauer an der Feier teil. Seite 8 MANNHEIMER MORGEN Dienstag, 6. September 1960/ Nr. 206 Familienanseigen Heute morgen verstarb unerwartet mein lieber und treusorgender Mann und Schwiegervater, Herr Carl Ronski im Alter von 68 Jahren. Mhm.-Neuostheim, den 4. September 1960 Böcklinstraße 65 In tiefer Trauer: Ida Ronski geb. Klostermeier Dr. Gertrud Ronski geb. Inderfurth Beerdigung: Mittwoch, den 7. September 1960, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Kurz vor seinem 91. Geburtstag verschied am 4. Sep- tember 1960 unser lieber guter Vater, Schwieger vater, Bruder, Schwager, Onkel, Großvater und Urgroßvater Karl Stelzenmüller nach einem arbeitsreichen Leben. Mhm.-Wallstadt, den 5. September 1960 Tauberbischofsheimer Straße 12 In stiller Trauer: Karl Stelzenmüller und Frau Erni geb. Freund J. P. Gülden und Frau Johanna geb. Stelzenmüller 3 Enkel und 8 Urenkel und alle An verwandten Trauerfeſer: Mittwoch, 7. September 1960, 13 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Unser lieber und guter Sohn, Bruder, Neffe und Schwager Hans Baumgart Medizinalassistent ging im blühenden Alter von 26 Jahren für immer von uns. Mhm.-Almenhof, den 2. September 1960 Streuberstraße 17 Im Namen der trauernden Angehörigen: Dr. Hans Baumgart Gertrud Baumgart geb. Harms Die Beisetzung fand in aller Stille statt. Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, hat Gott der Herr unsere liebe Mutter, Groß- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Herrmann geb. Schubert kurz vor mrem 76. Geburtstag zu sich genommen. Mhm.- Wallstadt, den 4. September 1960 Mosbacher Straße 39 In tiefer Trauer: Adam Herrmann und Frau Gretl geb. Frank Helene Rupp geb. Herrmann Peter Rupp Hilde Gerber geb. Rupp und Franz Gerber 5 und alle Anverwandten Beerdigung; Mittwoch, den 7. September 1960, 18.00 Uhr, Friedhof Wallstadt. i Unser Corpsbruder, unser lieber Freund Dipl-Kfm. Dr. rer. pol. Franz Jaeger weiland Senior und Fuchsmajor des aktiven C. C. derzeit Mitglied des Vorstandes des Verbandes Alter Rhein-Neckarländer ist am Samstag, dem 3. September unerwartet in seinem 31. Lebensjahr von uns gegangen. Ein wertvoller Mensch, lauter und treu, uns ein wahrhafter Bruder, wird er immer unvergessen sein. Corps Rheno- Nicaria zu Mannheim- Heidelberg Nach schwerer Krankheit ist meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Gruber im Alter von 55 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, Schwegenheim, den 5. September 1960 Zellerstraße 60 In tlefer Trauer: Emil Gruber Die Kinder und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 7. September 1960, 10 Uhr, Haupt- kriedhof Mannheim. Mein einziggeliebter Lebenskamerad, unser herzensguter Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Freund, Herr wurde heute im Alter von 68 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, Krefeld, den 4. September 1960 Schwarzwaldstrage 97 In tlefem Leid: Mariechen Kuhn geb. Peters Charles und Leni Kuhn und alle An verwandten Trauerfeier: Mittwoch, den 7. September 1960, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mhm. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen. Willy Kuhn 0 — Aus einem arbeitsreichen Leben ist heute uner- Wartet Herr Heinrich Umstetter Stadtamtmann 25. 7. 1898 7 4. 9. 1960 von uns gegangen. Mhm.-Käfertal-Süd Ruppertsberger Straße 55 Im Namen aller Hinterbliebenen: Lotte Riebel, geb. Umstetter Feuerbestattung: Mittwoch, den 7. September 1960, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 1. September 1960 verschied im Alter von 47 Jahren unser Angestellter, Herr Richard Hübner Der Verstorbene war nahezu 5 Jahre in unseren Diensten und hat für unser Unternehmen wertvolle Arbeit geleistet. Wir verlieren in ihm einen guten und treuen Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes Andenken wahren werden. Mannheim, den 6. September 1960 VEREINIGTE ARMATUREN- GESELLSCHAFT MBH Die Bestattung hat bereits stattgefunden. Unser langjähriger Betriebsangehöriger, Herr Friedrich Esslinger ist ganz plötzlich im Alter von nahezu 66 Jahren verstorben. Wir verlieren in dem Verstorbenen einen treuen Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes Andenken be- wahren werden. Geschäftsleitung und Belegschaft der Maschinenfabrik A. Ridinger Feuerbestattung: Mittwoch, den 7. September 1960, 14 Uhr, Krematorlum Hauptfriedhof Mannheim. Heute verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 74 Jah- ren unser lieber Vater, Schwie- gervater und Opa, Herr Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tante und Oma, Frau Else Gerner geb. Schalk ist am 4. September 1960 sanft entschlafen. Theodor Kurczyk Mannheim- Schönau, 3. 9. 1980 Heidelberger Str. 9 Mhm.- Schönau, den 6. September 1960 Marienburger Straße 46 In tiefer Trauer: Die Kinder In stiller Trauer: und Angehörige Kurt Gerner und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, den 3. September 1960, 14 Uhr, im Friedhof Sandhofen. Beerdigung: Mittwoch, den 7. September 1980, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Fur die liebevollen Beweise herz, cher Anteilnahme beim mein guter Vater und Schwiegervater, Opa, Bruder sagen wir auf diesem Wege und Schwager, Herr unseren innigsten Dank. 3 2 K ob M 1— 1 8 1 er Besonders gedankt sei Herrn Dr. Werner für die jahrelange kurz vor Vollendung seines 67. Lebensjahres verstorben. Mannheim, den 5. September 1960 Seckenheimer Straße 62 Aerzten und den Schwestern des Städtischen Krankenhauses, Abt. M 2, dem Ooberbürgermei- ster der stadt Mannheim, den Hausbewohnern u. allen denen, Nach einem arbeitsreichen Leben ist mein lieber Mann, Theodor Jetter In tlefer Trauer: Margarete Meißner geb. Merker die dem Verstorbenen die letzte 49 885 Eh 8 sowie alle Angehörigen re erwiesen haben Mannheim, 6. September 1960 Beerdigung: Donnerstag, den 8. September 1980, 11.30 Uhr,— Hauptfriedhof Mannheim. NV Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Die trauernden Hinterbliebenen — Von in Leiden hat Gott der H unge ö 1 llede Mutter, Trau„„ Bestattungen in M . Rosa Seidel wwe. annheim um 79. Lebensjahr erlöst. Dienstag, 6. September 1960 Mannheim, den 3. September 1980 Laurentianum Hauptfriedhof Zelt In 3 tiller Trauer: Risch, Anna. Alfred Seidel und Familie Neckarspitze 112. 10.00 Frieda Seidel geb. Sauter Kaltenmaſer, Flora Marianne Seidel e 10.30 und Enkelkinder Reinhardt, Ottilie, Beerdigung: Donnerstag, den 8. September 1960, 13 Uhr, Haupt-— N friedhof Mannheim. Meerwiesenstraße 51 11.30 Seelenamt: Mittwoch, den 7. September 1960, 6 Uhr, Kapelle des 5 Theresienkrankenhauses. Krematorium Metzger, Anna Nelkenstraße 6 13.00 Weintz, Elise 8 Kä, Ruppertsberg. Str. 13.30 5 Lötzsch, Christina statt Karten Westhofen 14.00 Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, meinen herzlichsten Dank 1 67 14.30 zu sagen, für die überaus vielen Beileidsschreiben, die schönen Brückmann, Karl N EKranz- u. Blumenspenden, beim Heimgang meiner lieben Mutter Wachtstraße 8 0b Luise Breidinger 5 a Kohl, Johannes 7 geb. Klesecker Waldstraße 360 13.30 Besonders gedankt sei Herrn Pfarrer Dr. Stürmer für seine Friedhof tröstenden Worte, den Hausbewohnern und allen denen, die der e Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Gärtner, Gerhard Schö, Dirschauer Weg 21 14.00 Mannheim, den 3. September 1960 Melchiorstraße 12-14 Giesela Breidinger Mitgetellt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr HURCERATE A füchinsitut mur scnwernörige Dr. lehmann-Greum Mhm., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 täglich von 9 bis 18 Uhr u. Heidelberg, Hauptstr. 87, Tel. 2 35 22 Tägl. von 10 bis 13 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr. Für dle liebevollen Beweise herzlicher Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Christina Schreiber geb. Rippert durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Mhm.- Neckarau den 6. September 1960 Rosenstraße 37 Die Angehörigen Ableben unseres Vaters, Herrn Arztliche Betreuung, den Herren Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Emma Herrwerth wwe. geb. Rückert im Alter von 64 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mh m. K Afertal, den 5. September 1960 Auerhahnstraße 14 In tiefer Trauer: Familie Walter Spieß sowie alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 7. September 1980, 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Erstes Seelenamt: Donnerstag, den 8. September 1960, 7 Uhr, St. Laurentiuskirche Käfertal. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme in Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Bernhard qex sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank den Herren Aerzten u. den Schwe- stern des Theresienkrankenhauses für ihre liebevolle Pflege, der Direktion und dem Betriebsrat des Groß- kraftwerkes Mannheim für den ehrenden Nach- ruf und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 5. September 1960 Mönchwörthstraße 122 Im Namen aller Hinterbliebenen: Elisabeth Jex CTFCFFCCCTCꝗä6 VVVVVVVVbVVbVTbTVTbTVTbTVTGTbTbVTVTVTVTbTVTVTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVV— Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Rudolf Töppe sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Prediger Willer, Herrn Direk- tor Meyer und den Arbeitskollegen der„Albingia“, dem Chor der„Liederhalle“ und allen denen, die dem Ver- storbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mhm.-Feudenheim Feudenheimer Grün 13 Klaus Töppe 5 und alle Angehörigen + 4 —— UNSERE SETZEREI konn mehr Sorgfalt uf eine geschmackvolle Gestoltung füt IHRE ANZEIGE verwenden, wenn der Auftrag techtzeltig be uns eingeht. ANNAHMESCHLUss tur die Dlenstag · bis Freitog-Ausgebe: jeweils 11 Uhr am Vortage für die Samstag- Ausgabe: donnerstags 16 Uhr tur ene Monteg- Ausgobe: treitags 18 Uhr. Mammmneimer MRO EN ANZEIGEN ABTEITLUNS Nr. 206 H am 1 bezie hand Anse des Chr kau zu. Bahnh. anasta der Kl allgem. des Cb Karjal Zw. Bon Bundes daten nungsn herige ausreic die ne Ebene Nation rend 2 Marke dei de bereits kathol! nungsr evange wird d euer fe förmig Die Dauer Besitz einer Erkennt Nicht außerd Bunde nach Bunde zieht, ner le liert je halb den E. fung. kennu Will demns A We 1960 Jahr und n den E her vo Abschi teidig. Aufba Rechn Ziel dem je wehr Paldl- chen einzt Gelege beste brau Über bar Nr. — Eine. wöc Zahl Prei — 206 111 1 Vr. 206 Dienstag, 6. September 1960 pOLITIXK MANNHEIM HER MORGEN Seite 9 Chrustschow kehrte am Montag nach Mos- au zurück und wurde auf dem Leningrader Bahnhof von seinem Ersten Stellvertreter znastas Mikojan und führenden Vertretern der KPdSU begrüßt. In Helsinki herrschte allgemein Zufriedenheit über das Ergebnis des Chrustschow- Besuches. Handelsminister Karjalainen stellte in einem Presseartikel fest, Bonn. Nach einer neuen Verordnung des zundesverteidigungsministers sollen die Sol- daten der Bundeswehr eine zweite Erken- nungsmarke erhalten. Offenbar ist die bis- herige Marke mit Strahlendosimeter nicht ausreichend. Es hat den Anschein, als wäre die neue Erkennungsmarke auf NATO- bene abgestimmt, denn sie trägt das Nationalitätszeichen„GE“(German), Wäh- rend alle übrigen Eintragungen auf diese Marke von den Bataillonen erfolgen, wird del der neuen Erkennungsmarke das„GE“ bereits von der Lieferfirma eingeprägt. Der katholische Soldat findet auf seiner Erken- nungsmarke die Einprägung„K“ Und der evangelische„E“. Nach der Verordnung wird die neue Erkennungsmarke aus einem feuerfesten Stahl hergestellt. Sie ist ellipsen- förmig und in der Längsachse perforiert. Die Erkennungsmarke bleibt für die Dauer des wehrpflichtigen Alters stets im Besitz des Inhabers. Wird ein Soldat zu einer Wehrübung eingezogen, hat er die Erkennungsmarke wieder mitzubringen. Nicht mitgeführt werden dürfen sie auf gußgerdienstlichen Reisen außerhalb des Bundesgebietes und nach Westberlin. Wer nach Ableistung seines Wehrdienstes das Bundesgebiet verläßt oder nach Westberlin zieht, muß die Erkennungsmarke bei sei- ner letzten Wehrdienststelle abgeben. Ver- liert jemand seine Erkennungsmarke außer- halb des Wehrdienstes, so bekommt er den Ersatz dafür bei der nächsten Einberu- kung. Ueber die Weiterverwendung der Er- kennungsmarken mit Strahlendosimeter Wil! das Bundesverteidigungsministerium demnächst einen Erlaß herausgeben. Aus dem Verteidigungshaushalt Weit über fünf Millionen Mark mehr als 1960 Will die Bundesregierung im nächsten Jahr für die Agentenabwehr nach innen und nach außen aufwenden. Dies geht aus den Einzelplänen zum Bundeshaushalt 1961 hervor, die jetzt vom Bundeskabinett ver- abschiedet worden sind.— Aus dem Ver- teidigungshaushalt ist zu schließen, daß der Aufbau der Bundeswehr mit dem Ende des Rechnungsjahres 1961 das erste angestrebte Ziel erreichen wird. Dann wird nach dem jetzt ergänzten Stellenplan die Bundes- Nach der Geburtstagsfeier: Helsinki ist mit Chrustschow zufrieden Weg zur EFTA freigegeben/ Präsident Kekkonen wird wahrscheinlich im November nach Moskau reisen Hels in kIi/ Mos k a u.(UP) Der finnische Handelsminister Ahti Karjalainen hat am Montag mitgeteilt, daß Finnland sich nach Klärung seiner künftigen Handels- beziehungen zur Sowietunion möglicherweise Ende des Jahres der Kleinen Frei- handelszone(EFTA) anschließen können. Die Oeffnung des Weges für einen engen Anschluß Finnlands an die Freihandelszone wird in Helsinki als wichtigstes Ergebnis des Besuches von Ministerpräsident Nikita Chrustschow angesehen. die Ergebnisse der EFTA-Gespräche wäh- rend des Besuches seien„von größter Bedeu- tung für Finnland“, Angesichts dieser Fort- schritte scheint man in Helsinki bereit, zu übersehen, daß Chrustschows Attacke gegen den Westen von finnischem Boden aus die Regierung in einige Verlegenheit brachte. Auch die finnische Presse hat das am Sonn- Zweite Erkennungsmarke für die Soldaten Eine neue Verordnung/ Planstellen und Waffen der Bundeswehr Von unserem Mitarbeſter Carl Se hopen haben. Davon sollen 220 000 Mann Berufs- soldaten und Soldaten auf Zeit sein, der Rest Wehrpflichtige. Die Mehrzahl der not- wendigen Planstellen ist bereits für dieses laufende Rechnungsjahr genehmigt. Das Bundesverteidigungsministerium hat für 1961 noch 15 000 neue Planstellen angefor- dert, die dann zu der angegebenen Endzahl führen sollen. Weiter im Aufbau befindet sich das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung. Es soll Ende 1961 über 9 000 Bedienstete verfügen. Das Bundesverteidi- gungsministerium hat schließlich für Schiffs- neubauten und für die Beschaffung von Flugkörpern insgesamt 1,3 Milliarden Mark angefordert. Die Einzelpläne des Bundeshaushalts lassen ferner die Bereitschaft der Bundes- regierung erkennen, höhere Aufwendun- gen für Forschungen und Wissenschafts- förderung zu machen. Das Bundesinnen- ministerium allein stellt 1961 für die lang- fristige Wissenschafts förderung 195 Millio- nen Mark zur Verfügung und will außerdem den Betrag für die Studentenförderung von 59 Millionen 1960 auf etwa 80 Millionen 1961 erhöhen. Ferner weist der Haushalt des Bundesinnenministers 6,3 Millionen für die Bundestagswahl 1961 aus. Neue Polaris-Erklärung London.(AP) Zwei Tage nach ihrer neuerlichen Note an die Bundesregierung wegen der angeblichen Bewaffnung der Bundeswehr mit„Polaris“-Raketen ist die Sowjetunion in dieser Angelegenheit am Montag auch beim britischen Außenministe- rium vorstellig geworden. Der interimisti- sche Geschäftsträger der Sowjetunion in London, Loginow, hatte eine zwanzig minütige Unterredung mit Lordsiegelbewah- rer Edward Heath als Vertreter des in Ur- laub weilenden Außenminister Lord Home. Ein Sprecher des Foreign Office erklärte später lediglich, Loginow habe eine„Er- klärung zur Frage der Bewaffnung der Bundeswehr mit Polaris-Raketen“ abgege- ben. Ueber den Inhalt wurde nichts be- kannt. Der Sprecher fügte hinzu, die bri- tische Regierung werde zu gegebener Zeit tagabend veröffentlichte sowjetisch- finnische Rommuniquèé allgemein positiv aufgenom- men. In dem Kommuniqué hieß es, die Sowjet- union nehme gegenüber regionalen europä- ischen Wirtschafts vereinbarungen eine nega- tive Haltung ein, wolle jedoch Finnland seine Bindungen zum Westen sichern. Andererseits solle der sowjetisch- finnische Handel durch Verhandlungen über die Meistbegünsti- gungsklausel gesichert werden. Finnland Wickelt rund 20 Prozent seines Außenhandels mit der Sowjetunion ab. Die finnisch- sowjetischen Handelsgesprä- che sollen im November geführt werden. Der finnische Präsident Urho Kekkonen, zu des- sen 60. Geburtstag Chrustschow überraschend in Helsinki erschienen war, wird wahrschein- lich im Zusammenhang mit diesen Gesprä- chen nach Moskau reisen. Ein Termin für die Reise wurde nicht genannt. In Helsinki heißt es, Kekkonen werde zum Abschluß der Ge- spräche nach Moskau fahren, um die neuen Handels vereinbarungen zu unterzeichnen. Grubenunglück in Südafrika Boksburg(Südafrika).(AP) Bei einem Ge- steinseinsturz in einer Goldmine in Boksburg (Südafrika) sind am Wochenende nach den pisher vorliegenden Berichten zwölf afrikani- sche Bergleute ums Leben gekommen. Sech- zehn weitere werden noch vermißt Obwohl nur noch geringe Aussicht besteht, die Ver- schütteten lebend bergen zu können, werden die Rettungsarbeiten fortgesetzt. Ursprüng- lich waren 53 Bergleute, darunter zwei weiße, von dem Gesteinseinbruch in einer Tiefe von 2000 bis 3000 Meter überrascht worden. Den sofort in den Unglücksschacht eingefahrenen Rettungsmannschaften war es gelungen, wenigstens einen Teil der Ver- schütteten zu bergen. Ein Weltraumanzug mit Kühl- anlage wird gegenwärtig in den Ver- suchslaboratorien der amerikanischen Luft- waffe in Edwards Air Force Base, Kalifor- nien, getestet. Die Außenhaut des hitzebe- ständigen Anzuges, der für die Piloten des Weltraumflugzeuges X 15 nach Maß ge- schneidert wurde, ist mit Aluminium belegt. Da der Anzug im Innern wie eine Thermos- flasche wirkt, wurde ein zusätzliches Kühl- aggregat geschaffen, das entweder getragen Kurz notiert(unser Bild) oder auf den Rücken geschnallt werden kann. Bild: Keystone Bundesernährungsminister Schwarz reist heute nach Brüssel, um an der Ministerrats- sitzung der EWG teilzunehmen. Auf der am Dienstag und Mittwoch stattfindenden Sit- zung sollen unter anderem die Vorschläge der EWG-Rommission für eine gemeinsame Agrarpolitik innerhalb der EWG beraten Bonn.(UPD) Ein zweimal unterbrochener werden. Heulton der Luftschutzsirenen von einer Mi- nute Dauer bedeutet künftig im Fall eines Krieges oder bei Proben„ABC-Alarmé“, das heißt: Gefahr radioaktiver, biologischer oder chemischer Ein Heulton von Am Mittwoch reist Bundesverteidigungs- minister Strauß nach Großbritannien, um an der Flugschau in Farnborough teilzunehmen. Strauß wird mit seinem britischen Kollegen Harold Watkinson zusammentreffen und mit ihm allgemeine Verteidigungsprobleme und Fragen der deutsch-englischen Zusammen- arbeit bei der Rüstung erörtern. In den ersten sieben Monaten dieses Jah- res sind nach den Feststellungen des Sta- tistischen Bundesamtes die Lebenshaltungs- kosten in der Bundesrepublik um 0,6 Pro- Kampfstoffe. einer Minute Dauer warnt die Bevölkerung der Bundesrepublik vor einem Luftangriff. Ein Dauerton von einer Minute Dauer be- endet die Gefahr nach einem Luft- oder einem ABC-Alarm. Diese Bestimmungen sind in einer„All- gemeinen Verwaltungsvorschrift für den ört- lichen Alarmdienst“ enthalten, die die Bun- desregierung jetzt den Ländervertretungen zur Kenntnisnahme zugeleitet hat. Die vom zent gestiegen. Während sich die Kosten für Bundesinnenministerium ausgearbeitete Ver- Ernährung im Durchschnitt um 0,1 Prozent waltungsvorschrift regelt Aufgaben und Auf- erhöht, betrug die Kostensteigerung für bau des Alarmdienstes und verpflichtet die Hausrat 0,4 und für Bekleidung 1,1 Prozent. Städte und Gemeinden zur Beschaffung von Heizung und Beleuchtung sind um 0, 2 Pro- Luftschutzsirenen. wehr eine Sollstärke von 355 000 Mann antworten. zent billiger geworden. Bei der Anschaffung von Sirenen, für die Die USA und Kanada führen New Vork.(dpa) Die Vereinigten Staaten und Kanada haben die größte Industrie- produktion der Welt. Während die europä- ische Industrieproduktion in den vergange- nen 20 Jahren im Weltdurchschnitt von 46 Prozent auf 38 Prozent zurückgegangen ist, stieg die entsprechende Zahl in Nordamerika von 39 auf 47 Prozent. Der Anteil Asiens an dem Produktionsvolumen beträgt rund sieben Prozent, das Lateinamerika ist um ein Prozent auf jetzt fünf Prozent gestie- gen. Diese Zahlen wurden in einer Ver- öfkentlichung der Vereinten Nationen„Pat terns of Industrial Growth“ für das Jahr 1958 veröffentlicht. Die Vorrangstellung Nordamerikas in der Industrieproduktion wurde mit einem relativ geringen Anstieg an Arbeitskräften erreicht. Im Jahre 1953, dem letzten Jahr, für das entsprechende Zahlenangaben vor- liegen, waren in Nordamerika nur 23 Pro- zent der gesamten Arbeiterschaft der Welt in der Industrieproduktion tätig, während die Zahl für das Jahr 1938 17 Prozent bei einem Produktionsausstoß von 39 Prozent des Weltvolumens betrug. In Europa ist die Zahl der Beschäftigten im gleichen Maße mit der Industrieproduktion zurückgegan- gen. Gegenüber 48 Prozent der Arbeiter in der Welt im Jahre 1938 wurden in Europa im Jahre 1953 nur noch 43 Prozent be- schäftigt. Bergarbeiter hinter Gaitskell Douglas, Insel Man.(UP) Die Vertreter der Britischen Bergarbeitergewerkschaft, die an dem Kongreß des britischen Gewerk- schaftsbundes(TUC) auf der Insel Man teil- nehmen, haben am Montagabend beschlos- sen, die Verteidigungspolitik des Führers der Labour-Party, Hugh Gaitskell, zu unterstüt- zen und den Resolutionsentwurf des Atom- bombengegners Frank Cousins abzulehnen. Die Verteidigungsdebatte beginnt am Mitt- woch. Die Bergarbeitergewerkschaft zählt 638 000 Mitglieder, deren Stimmen für Gaitskell eine beträchtliche Rückenstärkung bedeuten dürften. Drei Heultöne: ABC-Alarm Verwaltungsvorschrift über Luftschutzsirenen ausgearbeitet der Bund die Kosten übernimmt, ist die, Ein- heitssirene 57“ vorgeschrieben. Soweit alte Sirenen vorhanden sind, können sie, wenn sie den Anforderungen entsprechen, ebenfalls verwendet werden. Die„Einheitssirene 57“ hat bei 15 Meter Aufstellungshöhe in 200 Meter Abstand eine Lautstärke von 87 Phon, in 600 Meter von 62 Phon. Die Verwaltungsvorschrift regelt auch die Benutzung der Sirenen im Frieden. Dann be- deutet ein dreimaliger Dauerton von zwölf Sekunden Feueralarm, drei Dauertöne von zwölf Sekunden und ein Dauerton von einer Minute Katastrophenalarm und ein Dauerton von zwölf Sekunden Zeit- und Pausensignal. Alle Viertel-Jahre allerdings auch im Frieden probeweise die Heultöne für Luftalarm und ABC-Alarm geben, um den Zustand der Sirenen zu prü- fen. Die Gemeinden müssen dann den Ein- wohnern rechtzeitig den Tag und die Stunde des Probealarms bekanntgeben. Für den neroösen lflagen NEnVO GASTRO Denk seiner besonderen Zusammensetzung aus pflsnzlichen und chemi- schen Stoffen Wirkt es in hohem M²ahe säurebin- dend, krampflösend und schleimhautschützend. Nur in Apotheken. 60 Tabl. DN 1.95- 120 Jabl. DM 3.45 Verkäufe Paldi- Kinderbett 12060, Klappstühl- Markenteppich 25030, preiswert zu verkaufen. Tel. 2 07 18 Schaumgummi Matratzen, Kissen, Sitzbankauflagen GUN. KAPF. T 2. 3. 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Bis zum fünften Hindernis lag Lauer noch ausgezeichnet und schien noch Aussichten auf eine Medaille zu haben. Doch die Seite an Seite liegenden amerika- nischen Asse, die müheloser als der verbis- sen kämpfende Lauer liefen, arbeiteten einen klaren Vorsprung heraus. An der sie- benten Hürde stand fest, daß Calhoun und May keine Gefahr mehr von dem deutschen Weltrekord-Läufer(13,2) drohte. Inzwischen hatte sich rechts von Lauer auf der Außen- bahn der 20jährige Hayes Jones herange- schoben. Lauer warf zwar noch routiniert die Brust ins Ziel, aber mit kaum wahr- nehmbarem Vorsprung flog der Amerikaner vor ihm über den Zielstrich. Im 200-m-Finale der Frauen lief die 19 jährige Jutta Heine aus Hannover, die als einzige Deutsche antrat, und sie tat es un- erwartet gut, nachdem Hannelore Repke und die deutsche Rekordhalterin Gisela Bir- kemeyer auf der Strecke geblieben waren. Mit ihrem eigenartigen Stil kämpfte sie auf der Zielgeraden zunächst die Russin Itkina, (Großbritannien). Die Serie der Leichtathletik-Uberraschungen in Rom nimmt kein Ende., Der verkrampft kämpfende Weltrekordler Martin Lauer wurde über 110-m-Hürden zwar nur Vierter, Jutta Heine hingegen nach einer energievollen Leistung im 200-m-Einale der Frauen Zweite hinter der Ausnahme- Sprinterin Wilma Rudolph(USA). Der Endkampf über 110-m-Hürden spitzte sich zu einem Duell zwischen den beiden USA-Läufern Lee Calhoun und Willie May zu, den Cal- houn knapp für sich entschied. Auch der dritte Platz fiel durch Hayes Jones an die USA, der den resignierenden Martin Lauer noch knapp abfing. Die USA behaupteten damit also ihre Domäne in diesem Wettbewerb. Den zweiten Eriolg für die USA holte an diesem Tag die Weltrekordläuferin Wilma Rudolph über 200 m in 24,0 Sek. vor der Deutschen Jutta Heine und Dorothy Hyman dann die polnische Europameisterin Janis- zewska, dann die italienische Silbermedail- lenanwärterin Leone und schließlich auch die kampfstarke Engländerin Hyman nie- der. Unerwartet gut hielt sich Jutta Heine Sogar gegenüber der auf der Innenbahn lau- kenden Wilma Rudolph, die in 24,0 Sekun- den bei heftigem Wind sicher ihren zwei- ten Olympiasieg errang. Beim Diskuswerfen der Frauen blieben überragende Leistungen zunächst aus. Erst im fünften Versuch schaffte die 31jährige Russin Nina Ponomareva großartige 55,10 m und dieser neue olympische Rekord brachte ihr nach dem Olympia-Sieg von 1952 und der Bronzemedaille von 1956 die zweite Goldmedaille. Hinter ihr schob sich Europa- meisterin Tamara Press(UdSSR) im letz- ten Durchgang mit 52,59 m noch auf den zweiten Platz vor der 27jährigen Rumänin Lia Manoliu. Krimhild Hausmann hatte bei Dietrich und Neff können für Ueberraschungen sorgen: ffledlaillen i: Sehitterstädier in Nussichi Der Schwergewichtler trifft heute auf den Italiener Marescalchi Paul Neff und Wilfried Dietrich(beide Schifferstadt) können in Rom für zwei große Ueberraschungen sorgen. Dietrich, der Silbermedaillengewinner im Schwer- gewicht(griechisch- römisch), besiegte in der vierten Runde den Schweden Bertil An- tonsson nach Punkten und trifft nun heute auf den Italiener Marescalchi. In dieser Klasse sind nur noch Dsarasow(UdssR) und der Türke Kaplan im Wettbewerb. Paul Neff hat in der vierten Runde Frei- los gezogen. Heute ringt er aller Wahrschein- lichkeit nach gegen den Russen Alijew, den Favoriten dieser Klasse. Es kann schon der 8 a l 1 Olympia- Portrqt: Jutta- schnell und hübsch Eine große Uberraschung för die debt- sche leichtathlefik: Jutta Heine gewann nach einer hervorragenden kämpferischen leistung die Silbermedaille hinter der Amerikanerin Wilma Rudolph. Die knapp 20 jährige Hannoveraner Oberschölerin gilt seit langem als eines der größten Talente der deutschen Leichtathletik, aber nach den gesamtdeutschen Ausscheidungskämpfen in Erfurt sah man Siselq Birkemeyer als stärkste deutsche Waffe für diese Strecke. Joffe Heine War in der entscheidenden Minute in Hochform. Sie schlug mit Aus- nahme der Olympiasiegerin Wilma Ro- dolph alle Weltklasse-Läbferinnen. Jutta Heine wurde am 16. September 1940 in Stadthagen geboren. Schon als Jugendliche zeichnete sich die blonde, hochge w, achsene Niederdeutsche durch hervorragende Leistungen aus. Sie gewann bereits als 7 jährige die Deutsche Jugend- meisterschaft öber 80 m Hörden und im Fünfkampf. Bereits im ersten Jahr der Seniorenkſasse holte sie sich den Meister- titel öber 200. m. Bei ihrem bisher einzigen Versuch im Fönfkampf kam sie mit 4647 bis quf einen Punkt an den Deutschen Rekord heran. 1960 ging sie leer aus, Weil sie vom Nordseeurlaub zuröck noch nicht ihre beste Form hatte. Jutta Heine er- reichte folgende Bestzeiten: 100 m 1,6, 200 m 23,7, ber 80 m Hörden 110 und im Fönfkampf 4647. Sie gilt als eine der attraktivsten deutschen Leichtathlefinnen. Kampf um die Goldmedaille sein. Neff ist guter Laune und fühlt sich wohl, obwohl er täglich 1 bis 1,5 kg abzutrainieren hat.„Um bei Kräften zu bleiben, muß ich gut essen. Aber abtrainieren ist besser als hungern. Ich habe Alijew gesehen, er ist ein guter Mann. Wenn ich Glück habe, ist die fünfte Runde bereits das Finale.“ Ueber seinen Klub- kameraden Dietrich befragt meinte Neff: „Gegen Antonsson ist schwer zu ringen. Der Punktsieg war haushoch. Der Russe Dsa- rasow ist wahrscheinlich einer der stärksten Ringer in der UdssR-Mannschaft, aber wenn Dietrich so ringt wie bisher, ist alles drin.“ Eine große Ueberraschung gab es im Leichtgewicht. Der Amerikaner Wilson be- siegte den sowjetischen Favoriten Sinjawski einwandfrei nach Punkten. Mit Blubaugh im Welter- und Dewitt im Mittelgewicht kön- nen weitere zwei Amerikaner Goldmedail- len gewinnen. Oesterreichs erste Goldmedaille Im Schießen mit dem freien Gewehr gab es am Montag bei den Olympischen Spielen in Rom die erste Goldmedaille für Gster- reich durch den Sieg von Hubert Hammerer, der im Finale als bester abschnitt. Eine Sil- bermedaille fiel an den Schweizer Hans Spillmann, während der Olympiasieger von Melbourne, Wassilij Borissow(UdSSR), den dritten Platz belegte und die Bronzene er. Bielt. Hammerer war im Vorkampf in Gruppe eins Zweiter hinter Spillmann gewesen. Borissow, der den Olympischen Rekord hält, lag hier auf dem vierten Platz. Im Finale dieses Dreistellungskampfes(liegend, knie- end, stehend) wurden je 40 Schuß auf 300 m Entfernung abgegeben. windigem Wetter und regenschweren Wol- ken nicht ihren besten Tag. Mit 51,47 m, im ersten Wurf des Vorkampfes erreicht, blieb sie drei Tage nach ihrem 26. Geburtstag e- doch auf dem vierten Platz Enttäuschend verlief der Qualifikations- kampf der Stabhochspringer für die deut- schen Farben. Der Leipziger Manfred Preussger, Mitinhaber des Europa-Rekordes mit 4,65 m, schaffte die geforderten 4,40 m ebensowenig wie sein Klubkamerad Peter Laufer. Zu allem Unglück hatten beide in unverständlichem Leichtsinn die vorange- Olympische Siegertafel Diskuswerfen- Frauen: I. Ponomarewe(Sowietunion) 55,10 m 2. Press(Sowjetunion 52,59 m 3. Maloliu(Rumänien) 52,36 m 10 m Hörden: i 1. Calhoun(USA) 13,8 Sek. 2. Mey(USA) 13,8 3. Jones(USA) 14,0 200 m= Frauen: 1. Rudolph(USA) 24,0 Sek. 2. Heine Deutschland) 24, 4 3. Hymein(England) 24,7 Freigewehr-Dreistellungskompf: 1. Kammerer(Oesterreich) 1129 Ringe 2. Spillmann(Schweiz) 1127 3. Borissow(UdSSNH 1127 Boxen- Fliegengewicht: 1. Ioeroek(Ungarn) 2. Siwko(UdSSR) 3. Tanabe(Japon) und Elguindi(VAR) Bantamgewicht: I. Grigoriew(UdSSR) 2. Zampqrini(Italien) 3. Bending(Polen) u. Taylor(Austreilien) Federgewicht: 1. Muss o(Italien) 2. Adamski(Polen) 3. Limmonen(Finnland) und Meyers(Südafrika) Leichtgewicht: I. Pazdzior(Polen) 2. Lopopolo(Italien f 3. Taggarf(Großbritannien) und Laudonio(Argentinien) Halbwelterge wicht: I. Nemecek(CSN 2. Qudrtey(Ghanq) 3. Deniels(USA) und Kasprzyk(Polen) Weltergewicht: 1. Benvenuti(Italien) 2. Redonyak(UdSSR) 3. Drogrosz(Polen) und Lloyd(Großbritannien) Halbmittelge wicht: I. MecClore(USA) 2. Bossi[Italien) 3. Lagutin(UdSSR) und Fisher[(Großbritannien) Mittelgewicht: 1. Crook(USA) 2. Walesek(Polen) 3. Moned(Rumänien) und Feofanow(UdSSR) Gegen Pakistan 1:2-Niederlage: BESTER DEUTSCHER ZEHNKAMFER war nach drei Uebungen des ersten 1285 der Ostberliner Klaus Grogorenz, der mit 2376 Punkten an sechster Stelle lag. Walter Meier aus Halle(ganz links) stand zwar im 100-m-Lauf seinem Landsmann(rechts) nur wenig nach, fiel aber durch drei ungültige Versuche im Weitsprung hoffnungslos zurück. Der dritte Deutsche, Bock(Hamburg) nimmt vorläufig den 25. Platz ein. gangene Höhe von 4,30 m ausgelassen, die Chance, vielleicht noch zusätzlich für den Endkampf zugelassen zu werden, wurde also auch noch vertan. Hier hatte der Amerika ner Ron Morris Glück, mit 4,30 m noch mit in den Endkampf bereinzukommen. Ueber 400 m waren beide Semifinal-Läufe so stark besetzt, daß sie eines olympischen Finales würdig gewesen wären. Die beiden Deutschen, Carl Kaufmann(Karlsruhe) und Manfred Kinder(Hörde) hatten das Pech, jeweils auf der Außenbahn starten zu müs- sen, die Elite der Welt im Nacken. Im ersten Verlauf verursachte der etwas nervöse Kin- der zunächst einen Fehlstert. Als es beim zweiten Male klappte, zog Kinder in schar- fem Tempo davon, doch bei 180 m waren der Amerikaner Davis und der Brite Bright- well bei ihm. Und noch fehlte der Inder Singh. Als es in die Zielgerade ging, lag Kin- der an vierter Stelle. Der zähe Ostpreuße aber gab nicht auf. Und wirklich: In 46,0 Se- kunden hatte er sich hinter Davis, der mit 45,5 Sekunden olympischen Rekord lief und Singh(45,9 Sekunden) sicher den dritten Platz. Wesentlich souveräner setzte sich Europarekordler Carl Kaufmann durch. Auf der Außenbahn gab er keine Sekunde die Spitze ab. Als der Südafrikaner Spence mit dem Nachlassen der Kräfte bei dem Deut- schen rechnete, streckte Kaufmann noch ein- mal den Schritt und siegte überlegen in glänzenden 45,7 Sekunden. Hinter ihm Spence(45,8 Sekunden) Zweiter vor dem Amerikaner Loung(46, 1). Grogorenz an sechster Stelle Unter einem ungünstigen Stern steht der Olympische Zehnkampf im Olympiastadion. Funkbild: AP Jugoslawien im Fußball-Finale Das Fußball-Halbfinale zwischen Italien und Jugoslawien endete trotz Verlängerung 1:1, so daß das Los entscheiden mußte. Jugo- slawien war glücklicher und trifft im End- spiel auf den Sieger der heute abend statt- findenden Begegnung zwischen Dänemark und Ungarn. Stürmischer Wind verhinderte über 100 m und im Weitsprung besondere Leistungen. Beim Hochsprung, der von einem Wolken- bruch unterbrochen wurde, waren bei 1,70 m noch 25(von 30) Teilnehmer im Wettbewerb, so daß die 400 m— Abschluß des ersten Ta- ges— erst in den Nachtstunden gelaufen werden konnten. Nach drei Uebungen(100 m, Weitsprung, Kugelstoßen) führt der amerikanische Welt- rekordmann Rafer Johnson vor seinem chi- nesischen Konkurrenten Vang(Formosa). Der sowjetische Europameister Wassili Kus- netzow liegt an vierter Stelle. Bester Deut- scher ist bisher Klaus Grogorenz als Sechs- ter, während Bock an 20. Stelle liegt und Walter Meier, durch drei ungültige Ver- suche im Weitsprung an das Ende des Feldes zurückfiel. Der Stand nach drei Uebungen: I. John- son(USA) 2830 Punkte, 2. Lang(Formosa) 2687, 3. Suutari Finnland) 2509, 4. Kus- netzow(UdSSR) 2460, 5. Kamerbeek(Hol- land) 2402, 6. Grogorenz Deutschland) 2376, . 20. Bock Deutschland) 2074,. 30. Meier Deutschland) 1538. Guter Start bei den Reiter- Wettbewerben: Hleckermann im Jinate de- Dressu: Rosemarie Springer ausgeschieden/ Fünf Reiter erreichten das Stechen Der erste Tag der olympischen Reiter- wettbewerbe in Rom brachte die Vorent- scheidung in der Olympia- Dressur, in der sich 17 Reiter aus neun Nationen der jetzt dreiköpfigen Jury(früher waren es fünf Preisrichter) stellten. Obwohl erstmals bei den Olympischen Spielen die Neuregelung mit der Geheimhaltung des Wertungsergeb- nisses bis zur Siegerverkündung angewandt wurde, was bei den rund 5000 Zuschauern nicht zu Unrecht als weltfremder Beschluß angesehen wurde, konnte man nach Beendi- gung erfahren, daß mit dem zweifachen Olympiasieger Henri St. Cyr(Schweden) auf LEtoile, dem Schweizer Gustav Fischer auf dem schwedischen Pferd Wald, dem Russen Ivan Kalita auf Korbey, dem deutschen Ver- treter Josef Neckermann auf Asbach und dem zweiten Russen Serje Filatow auf Ab- sent, die fünf Teilnehmer am Stechen auf der Piazza di Siena feststehen. Sowohl das Ergebnis des ersten Rittes als auch das Ste- chen wird für die Placierung und Verge- Deulschtand im ſoclee-Malbtinale nieht vertreten Die Entscheidung fiel durch ein umstrittenes Straftor/ Indien beim 1:0 gegen Australien hilflos wie nie zuvor Von unserem Sonderkorrespondenten Arthur Unser Deutschlands Hockey-Mannschaft wird beim olympischen Turnier in Rom ihren Erfolg von Melbourne(Bronzemedaille) nicht wiederholen könen. Im dritten Viertel- finalspiel am Montag scheiterte die Elf an Pakistan, dem Olympiazweiten von 1956, mit 1:2(0:1) Toren. 2000 Zuschauer erlebten eine sehr gute kämpferische Leistung der deutschen Mannschaft, die an diesem Tage allerdings einem starken Gegner nicht unverdient unterlag. Trotzdem hinterließ die Entscheidung in der 64. Minute einen etwas bitteren Beige- schmack. Belgiens Schiedsrichter Asselman erkannte auf Straftor, als Verteidiger Gün- ther Ullerich beim Tor-Bully nicht den Regeln entsprechend handelte. Umstritten War die Entscheidung auf Torbully jedoch insofern, als Ullrich den hochgeschossenen Ball einwandfrei gestoppt hatte. Vorher führte Pakistan durch Mittelstürmer Wa- meed(23. Minute) nach einem Mißverständ- nis in der deutschen Abwehr mit 1:0. Das 1:1 in der 57. Minute fiel nach Strafecke von Mittelläufer Delmes. Abonnementssieger Indien, Pakistan als Silbermedaillengewinner von 1956, der Olympia-Vierte Großbritannien und Spanien sind also die vier Teilnehmer am Halb- finale des olympischen Hockeyturniers in Rom. 127 Minuten(normale Spielzeit 70 Mi- nuten) kämpften Großbritannien und Kenia, bis sich die Briten endlich mit 2:1 qualifiziert hatten. Das erste Viertelfinalspiel brachte Indien ein 1:0— ebenfalls erst nach Verlängerung— über das tapfere Austra- lien. Auch im niveaumäßig schwächsten und härtesten Zwischenrundentreffen wurde zur Ermittlung des Siegers die Verlängerung notwendig. Spanien gewann mit 1:0 gegen Neuseeland, wobei die Entscheidung in der 87. Minute fiel. Hilflos wie wohl kaum zuvor wirkte Indien— trotz aller technischen Vorteile— beim 1:0 gegen die körperlich stärkeren und taktisch klugen Australier, die sich erst in der 87. Minute durch ein Strafeckentor von Linksaußen Bhola geschlagen gaben. Groß- britannien machte in dem erbarmungslosen 127-Minuten-Kampf mit Kenia, bei dem sich die Spieler gegen Ende nur noch mit Mühe aufrecht zu halten vermochten, einen 0:1 Rückstand(Aftar Singh, Strafecke) wett und kam durch Mittelstürmer Mayes und Links- außen Saunders-Griffith noch zum 2:1. Die zweifellos schwächste Mannschaft im Halb- finale ist Spanien, das nach einem robusten Kampf- Spiel in der 87. Minute durch eine Strafecke von Verteidiger Colomer gegen Neuseeland mit 1:0 glücklich gewann. bung der Olympia-Medaillen herangezogen. Außer Josef Neckermann, dem 46jährigen Großkaufmann aus Frankfurt, sind alle an- deren Teilnehmer des Finales, bereits Olym- piareiter gewesen. Rosemarie Springer Hamburg) auf Dou- blette— auch ein Olympianeuling ritt recht gut und war trotz der Fehler zu Be- Sinn der aus 33 Lektionen bestehenden etwa zehn bis zwölf Minuten dauernden Aufgabe besser als bei den Olympia-Schulungskämp- fen in Wiesbaden und Köln. Auf alle Fälle gelangen ihr die schwierigeren Lektionen wie Piaffe, Passage, Pirouette und der flie- gende Galoppwechsel. FUR ROSEMARIE SPRINGER reichte es am ersten Tage der Olympischen Reiterspiele in der Dressur nicht zu einem Platz unter den fünf Besten, obwohl sie auf Doublette eine sehr ansprechende Leistung bot. Im Finale um die olympischen Medaillen trägt damit nur noch Josef Neckermann die deutschen Hoffnungen. Funkbild: dpa Nr. 2 K reit dab bes der tru: zun W. wiede Jahre haber zu Se den! schen Klim: es gi Athle He eine 2 7 dach Aae Tages alter echts) igslos ein. d: AP inale Italien ngerung e. Jugo- m End- d statt- nemark — 100 m tungen. Volken- 11,70 m bewerb, ten Ta- elaufen sprung, e Welt- em chi- rmosa). li Kus- Deut- Sechs- gt und e Ver- Feldes John- p rmosa) 4. Kus- (Fol- ) 2376, Meier n zogen. hrigen lle an- Olym- Dou- — ritt zu Be- n etwa ufgabe kämp- e Fälle ctionen er flie- es am ziele in er den e eine Finale damit itschen Id: dpa Ar. 206/ Dienstag, 6. September 1960 8 PORT MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 —— „Hallas Alter ist eher ein Vorteil“: Winter wieder voll Verhrauen auf die Wunderstule Die Pferde sind erst zwei Tage vor Beginn der Wettkämpfe angekommen/ Akklimatisierung ist alles Wenn morgen die Teilnehmer am Jagdspringen auf die Piazza di Siena ein- reiten, wird auch der Olympiasieger von 1956, Hans Günther Winkler, auf Halla dabei sein. Hans Günther Winkler und Halla sind zu einem Begriff geworden. Ins- besondere seit die beiden bei den Reiterspielen in Stockholm im Mittelpunkt eines der aufregendsten Ereignisse in der Geschichte der Olympischen Spiele standen. Halla trug damals ihren hilflos im Sattel hängenden Reiter trotz dessen Leistenverletzung zum Olympiasieg. Winkler und Halla bilden auch in Rom wieder ein Team. Doch Halla ist schon 16 Jahre alt. Wird sie keine Schwierigkeiten haben, sich an die tropische Hitze von Rom zu gewöhnen? Wie ist das überhaupt mit den Pferden? Noch nie wurde bei Olympi- schen Spielen so viel über die Rolle des Klimawechsels diskutiert wie in Rom. Doch es ging immer nur um die Reaktion von Athleten, also von Menschen. Hans Günter Winkler erklärte dazu nach geiner Ankunft in Rom:„Natürlich gibt es 1 „Laufen ist mein Hobby“ Asthefisch schön im Lauf, reizvoll im wiegenden Gang und von vollendet damenhaffter Hal- tung bei der Sieger- ehrong— das ist Wilma Rodolpb, die Nachfolgerin australischen Sprint- Ohbympiasiegerin- nen. Seit 1948 der 200-Meter-Lauf för Frauen ins olympi- sche Programm quf- genommen worde, gab es jeweils Sprint-Doppelsiegerinnen. Die Holländerin Fanny Blankers-Koen machte in London den Anfang, dann folg- ten Marjorie Jackson(Helsinki) und Betfy Cuthbert(Melbourne) aus Australien. In Rom setzte die 20ährige Amerikanerin Wilma Rudolph diese Tradition fort. Die Uberlegenheit der schokoladen- farbenen Läbferin mit der grazilen, öber- schlanken Figur, in der so ungeheber viel Kraft steckt, War quf der Aschenbahn des römischen Stadions erdrückend. ObwWOhl das Starten nicht die Stärke der hübschen Negerin dus Clarksville in Tennessee ist, kam sie niemals in Gefahr. Schade, daß ein zu starker Röckenwind ihr den„Traum- Weltrekord“ von 11 Sekunden nahm. Aber sie Wird ihn bei Gelegenheit regulär erzielen. Wer ihre ebenso phantastischen 22 Sekunden vom Juli angezweifelt hatte, Worde eines besseren belehrt, als sie in Bom zunächst 23,2 Sekunden lief und dann das Finale quf schwerer Bahn in 24,0 Se- kunden gewann. Zwei Dinge beherrschen Wilm Ru: dolphs Leben:; das Studium an der Uni- versität von ſennessee und das Laufen. „Das Laufen ist mein Hobby“, bekennt sie ond berichtet, daß sie dafür jeden ſag einige Stunden opfert. Sie Wird es nicht bereut haben. Die junge Tochter des Fa- brikarbeiters Rudolph, der es schwer hat, eine 20 köpfige Familie durchs leben 20 bringen, zog als Amerikas große Sprint- hoffnung nach Europd. Als schnellste Frau der Wäeſt kehrt sie stolz zoröck. 5 155 Wilma kudolph: auch für die Pferde die gleichen Schwierig- keiten wie für die Menschen. Die Reittur- niere in Rom fanden bisher immer im Früh- jahr statt. Das war kein Problem für unsere Pferde, und die deutschen Reiter besitzen also trotz zahlreicher Starts in Rom keine konkrete Erfahrung. Aber natürlich wissen Wir von andern Ereignissen her, wie die Pferde reagieren. Das wichtigste scheint mir die Routine eines Pferdes im Reisen zu sein. Wenn es das Reisen gewöhnt ist, dann ver- liert es nichts von seinem Gleichgewicht und seiner Form. Ich glaube deshalb, daß die älteren Pferde generell im Vorteil sind gegenüber den jüngeren. Auch weil ein voll ausgewachsenes Pferd klimatische Wechsel im allgemeinen besser verträgt. Hallas Alter ist also eher ein Vorteil als ein Nachteil.“ „Die Pferde sind erst am Montag gekom- men, also zwei Tage vor dem Einzelsprin- gen. Wir werden sie nach Möglichkeit im Schatten und in kühlen Temperaturen hal- ten. Wenn sie sorgsam gepflegt werden— und das werden sie bestimmt—, dann glaube ich nicht, daß sich erhebliche Form- verluste ergeben. Natürlich sind die Italiener im Vorteil, und sie sind die großen Favo- riten dieses Turniers. Einmal, weil sie her- vorragende Reiter besitzen, zweitens, weil sie über prächtiges Pferdematerial ver- fügen, und dann, weil Pferd und Reiter sich in der gewohnten Umgebung bewegen dür- ken. Doch für alle anderen sind die Bedin- ETWAS SKEPTISCH schen Deutschlands Springreiter den schweren Prüfungen in den Einzel- und Mannschaftskämpfen der Olym- pischen Reiterspiele entgegen. Ihre Welt- klasse ist unbestritten; nie zuvor aber war die Konkurrenz so groß und so gleichwertig. Fritz Thiedemann, H. G. Winkler und Al- win Schockemöhle(von links nach rechts) werden einen sehr guten Tag erwischen müssen, wenn die hochgeschraubten Erwar- tungen in Erfüllung gehen sollen. Funkbild: AP Wie sie mein Verein? Handball- Bezirksklasse 62 Weinheim 20 14 1 5 22115 2911 SV Ilvesheim 20 14 1 5 199:148 29:11 VfR Mannheim 19 13 2 4 192:146 28:10 VL Neckarau 19 12 0 7 207:149 24:14 TG Laudenbach 19 11 2 6 1380:147 24:14 88—Hohensachsen 20 11 0 9 193:159 22:18 TSG Plankstadt 219 2 10 201:191 20:22 HSV Hockenheim 19 9 0 10 154:164 18:20 IV Hemsbach 20 8 0 12 175:169 16:24 99 Seckenheim 20 7 0 13 144:178 14:26 9 Weinheim 20 6 0 14 171:206 12:28 FT Heidelberg 19 0 0 19 835:219 038 Kreisklasse A SC Käfertal 17 15 1 1 224:134 31:3 TV Friedrichsfeld 16 12 1 3 187138 2527 Polizei-Sv 17 11 0 6 180162 22.12 TV Oberflockenbach 16 10 1 5 175124 2111 TV 64 Schwetzingen 18 9 0 9 166167 18:18 SV Waldhof 17 6 5 6 152:154 17:17 SpVgg Sandhofen 19 7 3 9 212:195 17:21 ITSV 1846 Mannheim 17 8 1 8 151:168 17:17 TSV Viernheim 14 7 0 7 120:134 14:14 SV 50 Ladenburg 16 5 0 11 135:158 10:22 ATB Heddesheim 1 3„ IV Rheinau N 0 1 9s 133 Kreisklasse B Germ. Neulußheim 13 10 2 1 18082 224 Badenia Feudenheim 12 10 0 2 144.72 20:4 IB Reilingen 18 8 4 1 12676 2006 Mrd Mannheim 14 9 3 2 14996 21:7 SG Mannheim d een e TV Altlußheim 15 5 0 10 124:118 10:20 TSV Lützelsachsen 13 4 12 1 7110716 TSV Sandhofen 9 9:13 IV Schriesheim eh eee e. SC Pfingstberg FVVů¼V ISV Neckarau 13 0 0 13 2717/1 026 Kreisklasse C gungen gleich. Natürlich hofft jeder, bei der Schlußabrechnung ganz vorn zu sein. Halla und ich werden jedenfalls alles dazu tun.“ Eine Million Lire für die Hinterbliebenen von Jensen Im Organisationskomitee der Olympi- schen Spiele übergab am Montag Professor Cultrera, der Vizegeneraldirektor einer ita- lienischen Versicherungsgesellschaft, einen Scheck in Höhe von einer Million Lire(etwa 6700 Mark), die für die Hinterbliebenen des in Rom verstorbenen dänischen Radrenn- fahrers Knud Jensen bestimmt sind. Jensen erlitt am 26. August beim Mannschaftsstra- Benfahren einen Hitzschlag und verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus. Was bringt Rom heute? 7.00 Uhr: keiten: Military-Dressur, l. Teil 8.00 Uhr: Reiten: Dressur-Pröfung, II. Teil 8.30 Uhr: Fechten: Degen, Einzel 9.00 Uhr: Leichtathletik: Diskus, Männer (Qualifikation); Dreisprung, Männer (Qualifikation); Zehnkampf(Ii m Hörden) Schießen: Scheibenpistole (60 Schuß), Finale Ringen: Freistilkämpfe Leichfathletik: Zehnkampf(Diskus) Segeln: 6. Regatta Leichtathletik: Zehnkampf(Stabhochsprung); Dreisprung, Männer, Finale; 800 m Fraben, Vorlävfe; 400 m Männer, Finale; 1500 m Männer, Finale; Zehnkampf(Speer); Zehnkampf(1500 m) Fechten: Degen, Einzel, Finale Turnen: Pflicht, Achfkampf, Frauen(Einzel u. Mannschaften) Ringen: Freistilkampfe FUBball: 2. Spiel des Halbfindles 9.00 Uhr: 10.00 Uhr: 10.10 Uhr: 12.00 Uhr: 14.30 Uhr: 15.00 Uhr:“ 15.00 Uhr: 20.00 Uhr: 21.00 Uhr: BEGRABEN mußte der russische Weltklassespringer Bulatow seine Hoffnungen auf eine Medaille, noch ehe die Konkurrenz richtig begonnen hatte. Beim Stabhochsprung kam er in der Qualifikation so unglücklich zu Fall, daß er sich eine Knöchelverletzung zuzog und aufgeben mußte. Funkbild: AP 5 — 1 pferd wie auch beim Pferdsprung Patzer 1 ZURUCRGEFALLEN ist die recht gut gestartete deutsche Kunstturnriege er beim Einmarsch in die Thermen des Caracalla), nachdem es sowohl am Seit⸗ gab. In Führung liegt nach den Pflicht- übungen Japan vor der UdssR, während Deutschland mit dem achten Platz vorlieb- nehmen muß. Funkbild: AP In der Handball- Bezirksklasse alles offen: Spilsenitio Kopf- an- Lopt in die, Zielgerade In drei Spielen gab ein Tor den Ausschlag/ Enttäuschender VfR-Sturm in Ilvesheim P 8 5 Das Spitzenspiel der Handballbezirks- klasse in Ilvesheim hatte eine ansehnliche Zuschauerkulisse gefunden. Beide Parteien zeigten indessen keine besonderen Leistun- gen. Enttäuscht hat in erster Line der An- griff des VfR Mannheim, der sich nur selten zusammenfand und darüber hinaus auch schwach im Wurf war. Besser hielt sich da- gegen die Hintermannschaft. Die Ilvesheimer liegen ebenfalls manchen Wunsch offen, aber ihr knapper 5:4-Erfolg war verdient. Schon deshalb, weil die Elf den größeren Einsatz zeigte und auch im Wurf entschlossener war. Pech für die Rasenspieler, daß ihr sonst zuverlässiger Schlußmann einen halt- paren Ball passieren ließ und Duda einen Vierzehnmeter nicht verwandeln konnte. Ilvesheim war mit zwei Treffern von Ocker und Velser in Führung gegangen. Bischoff verkürzte noch vor der Pause auf 2:1. Wenige Minuten nach dem Wechsel hieß es 2.2. Dennoch fanden die Mannheimer nicht zum gewohnten Spiel, kamen 5:2 in Rückstand Mit Ilvesheim nach Walldürn Die Spielvereinigung 03 Ilvesheim setzt zum Verbandsspiel am kommenden Sonntag in Walldürn einen Sonderbus ein. Inter- essenten können sich bis spätestens Mitt- woch in die Listen, die im Gasthaus„Zum Schiff“ und im Clubhaus aufliegen, ein- tragen. 07 Seckenheim 18 17 0 1 270:130 34:2 und unterlagen knapp 4:5. TV Neckarhausen 15 14 0 1 181:122 28:2 Der VfL 5 8 3 1 1 4 J stadt drei Mann, darunter au en etat- 5„ 155 1 1 5 a 8 3 mäßigen Torwart ersetzen müssen. So kamen e 5 3 i 5 die Plankstadter zu, einem knappen, aber G Heddesheim 17 10 0 7 171/143 20:14 nicht un verdienten 12:11-Erfolg, der jedoch SV Schönau 16 8 1 7 137143 17:15 für die Plazierung nur wenig Bedeutung 09 Weinheim Ib 17 6 2 9 166:180 14:20 hat. Mit 7:7 waren die Seiten gewechselt Tus Weinheim 17 6 2 9 129:145 14:20 worden, dann lag der VII. 11:9 in 1 18 9 133.160 12:20 àber die Gäste glichen Wieder aus und ge- e 4 a 145 101:164 529 Wannen. noch Knapp. 11:12. Frei und Hoff- . 723 5227 mann(je fünf) sowie Berger schossen die Fortuna Schönau 16 2 1 13 141:239 5 Tore des VfL. Post-SG 18 1 116 114.226 383 Auch bei der Sd Hohensachsen bestand a NSEN=⸗FO G 1.2. O DERMO. Ne. Peet i eee el„%%;ͤͤ 0 2 b 0 1[FK Pirmasens 0 11/22 0111/ 0 2 1 1. FC Saarbrück. 0 1 1 0 0 1 2 Wormat. Worms 2 1 1/0 2 2 0 1 0/ 0 0 2 Phön. Ludwwiesh. 1 0 1 2 0 0 3 Bay. Münden 0 1 1/ 0 0 2211/0 12 Karlsruher 80 o 4 Spas Fürth 2 21/2 212 1 2% 0 0 0 Kick. Offenbach 1 1 0 2 3 5 Schweinfurt 05 20 0/2 2 1111/1 I I I. Te Nürnberg 0 2 2 1 2 0 6 Vfl Bochum 1112/212020%/2 02 Schalke 04 1 0 1 2 1 1 7 Duisburger V 22 0/ 220 0 0% 1 2 Hamborn 07 O 0 1 2 2 1 8 RM Essen 1 1 1/ 2 0 00 11% 2 20 Bor. Dortmund 1 1 0 0 1 9. bleidericher SV 0 1 1/2 0 0 2 0 0/0 0 1 RW Oberhausen 1 0 0 JJ II vv Hildesheim I 1 1/ 1 0 2 111/111 Hannover 96 D 10 12 12 Holstein Kiel 5 0 7 222 111/11 2 Werder Bremen 1 0 18 11 13 J Etr. Braunschw. 2 2 0/ 0 0 0 1 11/2 11 Hamburger SVI 2 0 2 0.2 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln e) Reportertip Sorge wegen der Mannschafts aufstellung, da vier Spieler nicht mit von der Partie sein konnten. Aber man fand doch noch eine gute Lösung. Ueberraschend Singen die Bergsträßler mit 51 nach vorne. Die 99er fanden kein Mittel, den quicklebendigen An- griff der Platzherren zu stoppen. Nach der Pause wurde es besser. Seckenheim kam auf 4:5 heran, konnte aber doch die knappe 5:6-Niederlage nicht verhindern. Schauer und Schreck waren für den Unterlegenen erfolgreich. In der Handball- Kreisklasse nahm der Sc Käfertal auch die Schwetzinger Hürde mit 18:6 sicher. Allerdings konnte der TV 64 nicht in stärkster Besetzung antreten. Der TV Friedrichsfeld bleibt dem Sc Käfertal jedoch auf den Fersen. Auf dem Waldhof- platz landete er einen ungefährdeten 8.3“ Erfolg. Die SpVgg. Sandhofen hatte Mann- schaftsschwierigkeiten und griff nochmals auf den vierzigjährigen Schlegel zurück, der grogen Anteil am etwas überraschenden 15:9-Erfolg über den TSV Viernheim hatte. Die Mannheimer Turner sind weiter auf dem Vormarsch. Dies mußte auch der SV 50 Ladenburg erfahren, der dem TSV 1846 auf eigener Anlage mit 7:11 unterlag. Der TV Oberflockenbach gewann gegen den TV Rheinau glatt mit 12:4. In der B-Klasse liegt das Ende nur noch zwischen Germania Neulußheim, die den TSV Lützelsachsen 11:7 schlug und Badenia Feudenheim, die in Sandhofen über den TSV nach gutem Spiel 10:6 erfolgreich plieb. TB Reilingen und die MTG sind Weiter zu- rückgefallen, nachdem sie sich 7:7 trennten. TV Schriesheim überraschte mit einem 12:7 beim TV Altlußheim. TSV Neckarau hat seine Mannschaft zurückgezogen, so daß die Sd kampflos zu zwei weiteren Punkten kam. Auch die C-Klasse hat einen Ausfall zu verzeichnen. Die TSG Rheinau hat ihre Mannschaft ebenfalls abgemeldet, so daß der TSV Schönau vergebens auf seinen Gegner wartete. Den ersten doppelten Punktge- winn konnte die Post mit 10:7 über 09 Wein- heim IB melden. Die beiden Spitzenreiter 07 Seckenheim und TV Neckarhausen sieg- ten weiter, wobei der TV Neckarhausen allerdings die IB von 98 Seckenheim nur knapp mit 718 niederhielt. 07 Seckenheim schlug Tus Weinheim sicher 1526. ESV Blau-Weiß gab Fortuna Schönau mit 19:8 gleich zweistellig das Nachsehen. Zwölf Vereine, darunter SV Waldhof und VfR IB spielten in Pforzheim beim großen Frauenturnier der TG. Während der VfR in der Vorrunde ausschied, erreichte SV Wald- hof die Endrunde. Hier gewann er mit 2:1 gegen den KTV Karlsruhe und mit 5:2 gegen VfR Pforzheim und wurde damit verdien- ter Turniersieger. Klarer 5:1-Sieg über Montevideo: Real Madrid gewann auch Weltpokal Der fünffache Europapokalgewinner Real Madrid erwies sich am Sonntagabend im Madrider Chamartin-Stadion als einwand- frei weltbester Klub durch einen in pracht- voller Spiellaune erzielten eindeutigen 5:1 Sieg gegen den Klub Penarol Montevideo. Schon bei Halbzeit stand der Erfolg von Real vor begeisterten 125 000 Zuschauern mit 4:0 fest. Dem Halblinken Ferenc Puskas ge- lang mit drei Treffern der Hat-Trick in der 2., 4. und 10. Minute, die weiteren Tore für den Sieger schossen Rechtsaußen Herrera in der 45. und der wieselflinke Linksaußen Gento in der 51. Minute. Das einzige Gegen- tor für Penarol fiel in der 67. Minute durch den Halblinken Alberto Spencer. Real spielte in den ersten 15 Minuten einen phantastischen Fußball, der als das Beste bezeichnet wurde, was seit langem in Spanien gesehen wurde. In dieser Viertel- stunde belagerten die Madrider das gegne- rische Tor und kanonierten mit ihren fünf Stürmern auf das Gehäuse von Penarol. Wenn nicht Maidana im Tor von Montevideo die Nerven behalten hätte, dann wäre das Ergebnis schon zu diesem Zeitpunkt höher ausgefallen. Penarol fand überhaupt kein Konzept während dieser Drangperiode der Madrider. Als der Sieg von Real feststand, ließen die Mannen um Mittelstürmer Alfredo di Stefano nach, und Penarol übernahm die Initiative, ohne jedoch mehr als ein Tor schieben zu können. In der Hintermann- schaft Reals überragten jetzt Mittelläufer Santamaria, der immer wieder energisch dazwischenfuhr, und Torhüter Dominguez, der abermals einen großen Tag hatte. Pena- rol war gegen das Vorspiel in Montevideo, Wo sich beide Teams 0:0 getrennt hatten, nicht wiederzuerkennen und zeigte Mängel an mannschaftlichem Zusammenhalt und Schußb vermögen. Toto-Quoten Sechs-Rang-Wette: 1. R.: 20 161 DM; 2. R. 1 875 DM; 3. RI: 36 DM;„ N 8 U 5 164 DM; 6. R.: 10 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 1798 DM; 2. R.: 94 DM; 3. R.: 10,20 DM. Neunerwette: 1. R.: 730 DM; 2. R.: 33 DM; 3. R.: 4,30 DM.— 6 aus 28: 1. R.: 290 DM; 2. R.: 8,70 DM; 3. R.: 1 DM.— Achterwette: 1. R.: 9620 DM; 2. R.: 265 DM. 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Weyer, das nachstehend beschriebene Grundstück, als dessen Eigentümer Olit- eigentum zu je ½) die Eheleute Anton Jarmuty und Margarethe geb. Weyer in Mannheim-Rheinau im Grundbuch eingetragen sind. Die Versteigerungsanordnung wurde am 20. Mai 1960 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 8 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zu- schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jeder- mann einsehen. Der Wert des Grundstücks einschließlich des mitzuversteigernden Zu- behörs wird gemäß 8 74a Abs. 5 ZVG. auf 22 030,— DM festgesetzt. Grundstückbeschrieb Grundbuch von Mannheim Band 951 Blatt 28, Lgb.-Nr. 18 7027: 6, 05 Ar, Hofreite mit Gebäude und Hausgarten, Gemarkung Mannheim, Stadt- teil Rheinau, In den Alten Wiesen 15. Das Grundstück ist eine Reichs- heimstätte. Ausgeberin ist die Stadt Mannheim. Schätzwert des Grundstücks: 22 000,— DR Schätzwert des Zubehörs: 30,.— DM Mannheim, den 30. August 1960 — Notariat V— als Vollstreckungsgericht Zwangs versteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert das Notariat am Mittwoch, dem 26. Oktober 1960, 14.30 Uhr, in seinen Dienst- räumen in Mannheim, Schloß, westl. Flügel, Zimmer 232, das nach- stehend beschriebene Grundstück des Franz Brecht in Neckarhausen. Die Versteigerungsanordnung wurde am 10. November 1958 im Grund- buch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlös- verteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Grundstücks oder des nach 5 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegen- steht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhe- bung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jeder- mann einsehen. Der Wert des Grundstücks einschließlich des mitzuversteigernden Zu- behörs wurde gemäß 8 74a Abs. 5 ZVG, auf 20 080, DM festgesetzt. Grundstückbeschrieb Grundbuch von Neckarhausen Band 22 Blatt 9, Lgb.-Nr. 288: 2, 68 Ar, Gemarkung Neckarhausen, Hofreite mit Gebäuden, Neugasse 50. Schätzwert des Grundstücks: 20 000. DM. Schätzwert des Zubehörs: 80,— DM Mannheim, den 30. August 1960 — Notariat V als Vvollstreckungsgericht Die solide Verarbeitung von 8tromboli-Junior“, das onsprechende 0 Heußere und die technischen Finrichtungen dieses Infrarof-Heigluft- ö Strahlkqmins lassen ahnen, daß diese idedle L&song des Heizens W 5 5 kaum öbertroffen Werden kann. f 5 g Kaminbeleuchtung mit RADIUM.-Original-Spezialsofitte. Verdeckte, kugel 0 1 l 1 101 5 gelagerte Laufräder und Hartgummi-Isolotionsrollen, um 360 Grad 0. 8 0 schwenkbor und guf verstärktem Sockel montiert. Barzahlung DA 153,25 Stau pgeschũtztar Kkaminboden mit verdeckten Ansdugschlitzen for Mit Thermostat, d. heißt Laltluft. 8 7 5 gzotomat. Stromverbr- Versteckte Einsteckbuchse för Stromentnahme an der Röckseite. 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Seite 13 —— Etzel will alte Rentenschulden abtragen Es geht um mehr als z wei Milliarden DM; Tilgung ab 1962 (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel nat sich jetzt entschlossen, die Ansprüche abzugelten, die den Trägern der Renten- versicherung der Arbeiter und Angestellten nach Paragraph 90 des Bundesversorgungs- gesetzes zustehen. Im Entwurf des Haus- haltsgesetzes 1961 ist vorgesehen, auf diese Ansprüche in Höhe von 1,7 Milliarden DM zuzüglich eines Pauschalbetrages für die bis zum 31. Dezember 1960 aufgelaufenen Zinsen in Höhe von 400 Millionen DM Schuldbuch- forderungen gegen den Bund über 2,1 Mil- llarden zuzuteilen, die in das Bundesschuld- buch eingetragen werden. Die Schuld forderungen sind ab 1. Januar 1961 mit 5,5 Prozent zu verzinsen und ab J. Januar 1962 mit 2,5 Prozent jährlich zu tilgen. Die erste Zinszahlung ist für Anfang 1962, die erste Tilgungszahlung für Anfang 1963 vorgesehen. Die Schuldbuchforderungen dürfen von den Rentenversicherungsträgern Agrareinfuhren wuchsen Ani s Prozent (eg) Die westdeutschen Agrareinfuhren peliefen sich im Wirtschaftsjahr 1959/60, das am 1. Juli dieses Jahres endete, auf 11,3 Mil- Harden DM. Sie haben das Vorjahresergeb- nis damit um rund 1,6 Milliarden DM oder 16,3 Prozent übertroffen. Dennoch ging ihr Anteil an der westdeutschen Gesamtein fuhr von 30 auf 28,4 Prozent zurück, weil die gewerblichen Importe noch stärker gestei- gert werden konnten als die landwirtschaft- lichen. 2 Die Importe aus den Ländern der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) haben stärker zugenommen als die Einfuh- ren aus der übrigen Welt. Sie machten 29 prozent der gesamten Agrareinfuhr aus gegenüber 24 Prozent im Vorjahr. Die Im- portsteigerung eines Jahres betrug bei den EWG- Produkten 37 Prozent. Ihr Wert be- lief sich zuletzt auf 3,24 Milliarden DM. Die Einfuhr aus der übrigen Welt stieg im glei- chen Zeitraum nur um rund elf Prozent, die Einfuhr aus dem Raum der Kleinen Frei- handelszone(EFTA) sogar nur um zwei Pro- zent. 1959/0 hatte die EFTA noch einen Anteil von elf Prozent an den westdeutschen Agrarimporten. 3,66 Milliarden DM flossen in den Wohnungsbau (VWD) Die Kapitalsammelstellen der Bundesrepublik haben im ersten Halbjahr 1960 für den Wohnungsbau 3,66 Milliarden DM ausgezahlt(2,94 Milliarden DM im Ver- gleichszeitraum 1959), teilte das Deutsche Industrie-Institut mit. Die Neuzusagen der Kapitalsammelstellen stiegen im selben Zeitraum auf 5,44(4,71 Milliarden DM. Die noch nicht in Anspruch genommenen Zu- sagen erreichten Ende Juli mit 7,82 Milliar- den DM einen neuen Höchststand. nur im Einvernehmen mit dem Bundes- finanzminister veräußert werden. 5 Aus dem Entwurf des Haushaltsgesetzes ist auch der sogenannte Bürgschafts- rahmen des Bundes für 1961 zu ersehen. Er beläuft sich auf 27,3 Milliarden DM. Für Ausfuhrgeschäfte kann der Bund Bürgschaf- ten, Garantien oder sonstige Gewährlei- stungen zugunsten deutscher Exporteure bis zu 12 Milliarden DM übernehmen, für Kre- dite an ausländische Schuldner, zur Absiche- rung des politischen Risikos bei förderungs- würdigen Kapitalanlagen im Ausland und für Umschuldungszwecke Bürgschaften bis zu 5 Milliarden DM. Der Höchstbetrag der Bürgschaften zur Vorratshaltung von Er- nährungsgütern wurde auf 1,8 Milliarden DM festgesetzt, zur Förderung der Berliner Wirtschaft und für Vorsorgemaßnahmen in Berlin können 3 Milliarden DM verbürgt werden. Für die gewerbliche Wirtschaft im Bundesgebiet beträgt der Bürgschaftsrah- men 2 Milliarden DM, für das Verkehrs- wesen 1,6 Milliarden, für den Wohnungsbau 500 Millionen und für sonstige Maßnahmen, vor allem Notmaßnahmen 1,4 Milliarden DM. Für alle Trümmer- Grundstücke Grundsteuer zahlen (eg) Trümmergrundstücke sollen ab 1. Januar 1961 auch dann nicht mehr von der Grundsteuer befreit sein, wenn sie nicht als baureifes Gelände gelten. Das sieht ein Gesetzentwurf zur Aenderung grundsteuer- licher Vorschriften vor, der jetzt dem Bun- desrat zugeleitet worden ist. Nach dem Bun- desbaugesetz war bisher nur die Steuerfrei- Staklarbeitszeit: Unfrieden wegen Sonntagsfrieden Unsinn zu gefährlicher Methode gemacht Die Deutschen müssen immer eine Extra- wurst haben. Entweder haben sie die beste Streitmacht der ganzen Welt. oder wollen sie— im Gegensatz zu jedem normalver- anlagten Volksstamm— überhaupt keine Soldaten. Entweder haben sie die beste Währung oder die beste Inflation. Die Reihe der Beispiele läßt sich beliebig fortsetzen. Momentan geht es um die arbeitszeit- liche Extrawurst bei den Siemens-Martin-, Thomas- und Elektrostahlwerken, sowie in den„Walzstraßen erster Hitze“. In diesen Werken wird nämlich in der ganzen Welt kontinuierlich produziert: teilweise auch am Sonntag, der jedoch überwiegend Repa- raturzwecken vorbehalten ist. Im Bundes- arbeitsministerium wurde bereits 1957 an- läglich einer tariflichen Verkürzung der Arbeitszeit die aus dem Jahre 1895 stam- mende Bundesrats- Bekanntmachung über die Sonntagsarbeit in der Stahlindustrie Schwarzmeer- und Ostsee-Versicherungswellen Eine Versicherungs gesellschaft ohne Rücklagen Iwan Ejov Jouri Krylow(Nachfolger des am 24. Juni 1959 ausgeschiedenen Pawel Schalaschow) und der Arbeitnehmer Ger- hard Winter sitzen im Aufsichtsrat. Den Vorstand bilden Dimitri Kirpitschew, Eduard Rjabinin und Sergeij Karpowitsch. Im Hin- tergrund steht jedoch der sowjetische staat- üche Mammutkonzern Gostrach. Das Ak- tienkapital des deutschen— seit 1927 be- stehenden— Gostrach-Ablegers wird in der Bilanz für 1959 mit einer Million DM aus- gewiesen. Die Rücklagen sind mit 11 000 DM erstaunlich niedrig. Bei Aktiengesellschaften soll die gesetzliche Rücklage wenigstens zehn Prozent des Grundkapitals betragen: bei Versicherungsunternehmen empfiehlt es sich mit Rücksicht auf mögliche Schadens- anhäufung, sogar weit darüber hinauszu- gehen, was auch gemeinhin bei Versiche- rungsgesellschaften der Fall zu sein pflegt. Nicht so bei der„Schwarzmeer- und Ostsee- Transportversicherung- AG“, Ham- burg, die laut Vorstandsbericht im Ge- schäftsjahr 1959 Millionen DM nach Abzug der Courtagen und Provisionen, Gesamt- prämieneinnahmen hiervon Rückversicherungs- prämien 1,58 8 erzielte. Die ersetzten Gesamtschäden in der gleichen Zeit werden mit 1,60 Millionen DM beziffert. Eine eigenartige Gesellschaft legt da einen eigenartigen Geschäftsbericht vor. Das Anlagevermögen steht mit 0,14 Millio- nen DM zu Buch, die Forderungen an Ver- sicherungsunternehmen, an Agenten und Makler belaufen sich auf 1,78 Millionen DR, der Kassenbestand auf 757/61 DM und die Guthaben bei Kreditanstituten auf 1.06 Mil- lonen DM. Die Rückstellungen werden mit 062 Millionen DM ausgewiesen, die Ver- 2,62 gewinn des Jahres 1959 mit 313,68 PM. Op- Wohl die Vorstandsbezüge mit 37 524 DMW der Aufsichtsrat erhielt keine Bezüge— zu Buche stehen, beträgt laut Gewinn- und Ver- lustrechnung der Personalaufwand insge- samt 0,10 Millionen DM. „Mit dem Beginn des Jahres 1960 hat die Gesellschaft die Zeichnung von Rückver- sicherungen im Nichttransportgeschäft auf- genommen“, heißt es im Vorstandsbericht, der, am 10. Juni abgeschlossen, den bisheri- gen Verlauf des Geschäftsjahres 1960 als zufriedenstellend bezeichnet.— Gezeichnet Eirpitschew und Rjabinin. Es sind in der westlichen Welt noch zwei weitere Fühler des russischen Staatskon- zerns bekannt. Das bedeutendste Unterneh- men dieser Art ist die am Londoner Markt recht rege operierende„Blacksea and Bal- tic“; seit einiger Zeit besteht in Wien die neugegründete„Garanta“. Vorwiegend han- delte es sich bei der„Schwarzmeer und Ostsee“ um das Auffangen von Rück- versicherungsrisiken, die aus den mit West/ Ost- und Ost West-Ex- und Importen zusammenhängenden Transporten entstan- den. Die Russen beteiligen jedoch noch immer nichtwestliche Gesellschaften an dem internen Ostblock- Geschäft. Dennoch sind sie eifrig— besonders über den Londoner Markt— bestrebt, westliche Geschäfte an sich heranzuziehen. Die Deckungsfrage 18t— auch bei katastrophaler Schadensanhäufung — für die westlichen Kontrahenten nicht einmal so heikel, denn offenbar fungieren die westlichen Fühler der„Gostrach“ mehr als Makler und Agenten mit gewissen„Auf- Kklärerischen“ Aufgaben. Eine kostspielige Aufklärerei, die da die Russen betreiben, auch wenn bedacht wird, daß sie sich hier- von einigen Propagandaeffekt versprechen. heit für baureife Trümmergrundstücke auf- gehoben worden. Das Bundesfinanzministe- rium meint aber, daß auch die Vergünsti- gung für die übrigen Trümmergrundstücke entbehrlich ist, weil diese meist einer lang- fristigen Bausperre unterliegen, für die ohnehin die Gemeinden den Eigentümern eine Entschädigung zahlen müssen. Außerdem soll sich die Grundsteuer für bestimmte Wohngebäude, die zwischen April 1924 und März 1937 bezugsfertig ge- worden sind, künftig nicht mehr um ein Viertel ermäßigen. Das Finanzminsterium hält diese seit über 20 Jahren bestehende Vergünstigung nicht mehr für berechtigt. Aus beiden Steueränderungen können die Gemeinde jährlich Mehreinnahmen von etwa 50 Millionen DM erwarten. Der Er- hebungszeitraum der Grundsteuer wird künftig Wie bei allen anderen Steuer- arten— das Kalenderjahr sein. Kursgesicherte Saar-Konten bis zum 30. September anmelden (UPI) Das Bundeswirtschaftsministerium macht darauf aufmerksam, daß die An- meldefrist für Anträge auf Gewährung einer zusätzlichen Leistung durch den Bund für die Sicherung der Ersparnisse im Saarland am 30. September abläuft. Nach einem ent- sprechenden Bundesgesetz sind Franken- Einlagen ersparnisgesichert, die in der Zeit vom 19. Dezember 1958 bis zum 5. Juli 1959 durchgehalten wurden und bei Einführung der D-Mark im Saarland zum Kurse 100 Franken= 0,8507 DM umgestellt worden sind. Der Bund schießt einen Betrag zu, so daß entsprechende Spareinlagen im Verhält- nis 100 Franken= 1 DM bedient werden Können. g ausgegraben und als überholt. somit reform- bedürftig erkannt. In Anpassung an die zeitgenössische Arbeitszeit und Sozialver- hältnisse soll die Arbeit auch für die 17 000 an den Oefen und„heißen Stellen“ beschäf- tigten Stahlarbeiter ruhen. Acht Stunden Arbeitspause in den Siemens-Martin- und Elektrostahlwerken, 16 Stunden bei den Thomas-Oefen ist jetzt vorgesehen. In blindem Eifer bewerteten die(Geset- zes-)Novellisten Verschiedenes falsch, was sich seit 1895 bereits getan hat. Die zwecks Reform herausgepickten Bundesratsbekannt- machung ging unter anderem nämlich von dem 12-Arbeitsstunden-Tag aus. Mit seinen Absichten hat das Bundesarbeitsministe- rium— praktisch— das, was die 18 Me- tall fordert, in den Schatten gsetellt. Die Verwirklichung brächte die 38-Stunden- Woche. Für die bundesdeutschen Stahl- arbeiter— auch für die in Frage kommen- den 17 000— gilt laut tariflicher Verein- parung die 42-Stunden-Woche. Die 168 Ar- peitsstunden wöchentlich erfordernde Be- dienung der Stahlöfen und„Walzstraßen erster Hitze“ ist bei vierfacher Schicht- belegung so eingeteilt, daß jedem der 17 000 bei achtstündiger Schichtdauer mindestens 13 Sonntage jährlich, eine zusammenhän- gende Freizeit von 72 und außerdem Ostern und Pfingsten je 48, zu Weihnachten 60 und am 1. Mai 24 Stunden Freizeit zur Ver- fügung stehen.. Ueberrascht von dem allseitigen Wider- stand— ein typisches Kennzeichen des Blank-Ministeriums, das mit seinen Für- sorgemaßnahmen schon einige Male den Un- willen der zu Betreuenden herausforderte — sicherte sich das Ministerium die Unter- stützung der katholischen Kirche. Prälaten und Bischöfe können aber nicht— sie wären ja sonst ihres geistlichen Berufes unwürdig „Jak sagen, wenn sie gefragt werden, „Soll die Sonntagsruhe des Stahles oder des schnöden Gewinnes wegen unterbrochen werden?“ Doch mit dieser Suggestiv-Frage, auf die es von geistlicher Seite, aber auch von praktizierenden katholischen Laien her nur eine einzigmögliche Antwort gibt, ist die Kernfrage nicht angeschnitten. Der— als Folge dieser Maßnahmen— auf drei Millio- nen Jahrestonnen geschätzte Produktions- ausfall ist ebenso wenig ausschlaggebend. wie der Umstand, daß etwaiges Aufholen des Produktionsausfalles eine runde Milli- arde DM Neuinvestitionen kosten würde. Schluß auch mit der Dramatisierung des Umstandes, daß die Produktionskosten für Eisen und Stahl um 2½ bis 3% Prozent steigen würden. Die Stahlindustrie hat zwar noch immer die letzte Lohnerhöhung( 8.5 Prozent) zu verkraften, aber all diesen Pin- gen gebührt doch nur am Rande Aufmerk- samkeit. Viel ernster ist schon folgende Befürch- tung: Wenn infolge der Sonntagsruhe die— ihn Schule macht, dann ist nicht einzusehen, Nach wie vor passive Bilanz im Seetransport Aber die Gewiehte haben sich verlagert n Seeschiffahrt im letzten Jahr in Höhe von 2,3 Milliarden DM entfielen knapp eine Milliarde DM auf Frachteinnahmen aus dem Inland und 1,3 Milliarden auf Einnahmen aus dem Ausland. Dabei waren die Inlands- einnahmen der Seeschiffahrt von Expor- teuren um neun Prozent höher, die von Im- porteuren dagegen um drei Prozent niedri- ger als 1958. Von den gesamten Frachteinnah- men von Inländern entfielen im Durch- schnitt der letzten beiden Jahre 44 Prozent auf den Verkehr mit den Dollar-Ländern und 35 Prozent auf den Verkehr mit den Ländern des europäischen Währungsabkom- mens. Preiserhöhungen bei Borgward für Spitzen modelle (UPD) Die Bremer Borgward-Werke haben die Preise für zwei ihrer Modelle erhöht. Wie das Unternehmen mitteilte, wird das Borg- ward-Coupè in Zukunft 11 500 PM gegenüber bisher 10 700 DM kosten, während sich der Preis für die Isabella TS de luxe von 8500 auf 8900 DM erhöht. Der Heizungszuschlag für beide Wagen bleibt mit 225 DM unverändert. Die Preise für die Modelle Isabella und Isa- bella TS wurden nicht erhöht. Oesterreichische Zahlungsbilanz Vom Uberschuß zum Defizit (VWD) Die österreichische Zahlungsbilanz des ersten Halbjahres 1960 schließt mit einem Passivsaldo von 1,23 Milliarden Schilling ab, während sie im ersten Halbjahr 1959 mit 1,04 Milliarden aktiv gewesen war. Die öster- reichische Nationalbank nennt als Haupt- (UPJ) Die Seetransportbilanz der Bun- desrepublik hat im letzten Jahr mit einem Fehlbetrag von 696 Millionen DM, abge- schlossen. Das Defizit war damit etwa eben- so hoch wie 1958 mit 712 Millionen DM. Wie die Bundesbank berichtet, sind die Ausgaben im Seetransport 1959 um 70 Mil- lionen auf 4,3 Milliarden DM. gestiegen, während die Einnahmen um 90 Millionen auf 3,6 Milliarden zunahmen,. Der größte Teil dieser Summen entfällt auf die Fracht- zahlungen. Im letzten Jahr betrugen die Frachtausgaben 2,35 Milliarden und die Frachteinnahmen 2,29 Milliarden DM. Während sich das Defizit der Gesamt- bilanz des Seetransports 1959 im Vergleich zum Vorjahr kaum veränderte, ergaben sich bei den Salden gegenüber einzelnen Länder- gruppen zum Teil stärkere Verschiebungen. So verringerte sich der Passivsaldo gegen- über den Dollar-Ländern von 150 Millionen auf 70 Millionen DM, was von der Bundes- bank im wesentlichen auf einen Rückgang der Ausgaben für Einfuhrfrachten— vor allem infolge der gesunkenen Kohleimporte — zurückgeführt wird. Auf der anderen Seite haben die Einnahmen leicht zugenom- men, und zwar vor allem die Einnahmen aus Ausfuhrfrachten, wobei der sprunghafte Anstieg der deutschen Exporte nach Nord- amerika im letzten Jahr eine erhebliche Rolle gespielt haben dürfte. Der Passivsaldo gegenüber den Sterlingländern ist dem- gegenüber unter dem Einfluß der beträcht- lich höheren Importe aus diesem Raum um 40 Millionen auf 320 Millionen DM gestiegen. Von den Frachteinnahmen der deutschen Ursache für diese Umkehr des Zahlungs- bilanzbildes das starke konjunkturell be- dingte Ansteigen der Importe, wodurch das Defizit des Außenhandels im ersten Halbjahr 1960 auf 3,58 Milliarden Schilling gestiegen und damit um 83 Prozent höher ist als in der Vergleichszeit 1959. Das Aktivum der Dienst- leistungsbilanz bleibt mit 2,3 Milliarden Schilling hinter den Erwartungen zurück, ob- wohl es um 287 Millionen Schilling höher ist als 1959. Die Eingänge aus dem Ausländer- reiseverkehr haben sich wohl um 19 Prozent erhöht, doch sind die Devisenausgaben öster- reichischer Staatsbürger für Auslandsreisen um 67 Prozent gestiegen gegen nur zwölf Prozent 1959. Die Nettoeinnahmen aus dem Reiseverkehr waren mit 1,82 Milliarden Schilling um neun Prozent höher als im Vor- jahr. Zusammenarbeit eingespielten Arbeiter- gruppen auseinandergerissen werden, dann steigt bei den nötigen Reparaturarbeiten die Unfallgefahr. Dies fällt um so mehr ins Ge- wicht, als die üblichen Oefengröhen stets an- steigen. Statt 20-to-Oefen werden heute sol- che mit 200 to Gehalt eingesetzt und von Amerika her kommend steht die Einführung von 400-to-Oefen bevor. Durchaus möglich, ja sehr wahrschein- lich, daß diese Gefährlichkeit zweckpessi- mistisch momentan schwärzer dargestellt wird, als die praktische Auswirkung sein dürfte. Eine von Gesetzeswegen verordnete Gefahrenerhöhung kann aber weder, und wenn sie a uch noch 80 geringfügig ist— sczial— noch gottsewollt sein. Belgische Wünsche an die Hohe Behörde (VWD) Der belgische Gewerkschaftsver- band Centrale Syndicale des Travailleurs des Mines Belges hat die Hohe Behörde der Mon- tanunion ersucht, die Ende September aus- laufenden Beihilfen der Montanunion für die im belgischen Kohlebergbau von Feierschich- ten betroffenen Bergarbeiter erneut zu ver- längern. Begründet wird das Ersuchen mit der weiterhin hohen Feierschichtenquote im belgischen Kohlebergbau und den bei Weg- Warum in anderen mit Sonntagsarbeit ver- f.. bundenen Berufen eine Tätigkeit zulässig fs ö N sein sollte Bel den Hotels und Gasfstälten peigtöckhen Regtetenng bel der Hoff wäre es für die Verbraucher ja nicht einmal unterstützt worden. ö. a ee„„ Beobachter sehen der Diskussion im N 1 5 5 1 5 5 nisterrat der Montanunion über die belg die Fraud. Schlimm wird es erst. wenn die- schen Beihilfen am 10. und 11. Oktober m ser Unsinn Methode in den Krankenpflege- Interesse entgegen. Bei der letzten Ver perufen macht:„Hallo, Onkel Doktor, Bein 5 B j Zum Schluß sei noch auf die eingangs erwähnte Extrawurst verwiesen. Die 17 000 Stahlarbeiter, um die es hier geht, befinden sich inmitten von rund 1,5 bis 2 Millionen Beschäftigten, die vielfachen Verzicht auf Sonntagsruhe als Berufsrisiko tragen. Wenn die Methode sozialen Ministrierens weiter- en Behõ gebrochen, helfen Sie mir!“—„Bedaure auch die französische Delegati 15 f „8. 5 0 gation mit Nach- Sonntagsarbeit gesetzlich verboten.“ druck gegen eine Weiterzahlung der Bei- F. O. Weber hilfen ausgesprochen.. MARKT BERICHTE vom s. september gerung hatte sich die deutsche und vor allem 5 Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) 5 (VWD) Inländischer Weizen 43, 6043,80; inlän- discher Roggen 39,60—39,80; Weizenmehl Type 405 66,20 minus 1,50 Abschlag, Type 550 63,20 minus 1.50, Type 812 61,20 minus 0,50, Type 1050 59,20 minus 0,50; Brotmehl Type 1600 54,20 minus 0,50; Roggen mehl Type 997 59,65 minus 0,50, Type 1150 57,65 minus 0,50, Type 1370 55,65 minus 0,50; Braugerste 43,50—44,50 Futtergerste inl. 36,50—37,50; Sortier- gerste und ausländische nicht not.; Futterzweizen 39,75—40, 75; Inlandshafer zu Futterzwecken 33—34, dto. für Industriezwecke nicht not.; Auslandshafer 3737,50; Mais 4343,50; Weizenkleie prompt 25 bis 25,50, per Termin 24, 50—25; Roggenkleie 21: Weizenbollmehl 26,2527; Weizen-Nachmehl 33,50 bis 90; Färsen A 115—125, B 110—117; Kälber A 187 bis 200, B 170185, C 160168; Schweine A 128140, E I 132—143, B II 131148, C und D 130148, E 125 bis 145; Sauen GI 110120, G II 95—107; Lämmer Ham- mel 92-100. Marktverlauf: Großvieh langsam, in allen Gattungen Uberstand 16. Kälber mittel aus- verkauft. Schweine langsam, kleiner Uberstand. Lämmer/ Hammel, Schafe ohne Tendenz. 2 Heidelberger Schlachtviehmarkt„ (VWD) Auftrieb: 3 Ochsen; 84 Bullen; 37 Kühe; 35 Färsen; Großvieh insgesamt 161 Stück; 87 Kal- ber; 572 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bullen A 127134, B 125127; Kühe A 108114, B 93 bis 104; Färsen A 119125, B 117120; Kälber A 185 bis 200, B 170—180; Schweine B II 137145, C 137-148, bis 38; Rapsschrot 2828,50; Sojaschrot 33,5034; D 138148. E 133—142; Sauen GI 118—120. Markt- Erdnußschrot, Palmkernschrot und Kokosschrot verlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, nicht notiert; Leinschrot 3636,50; Hünnerkörner- Uberstand,. Kälber: mittel geräumt. Schweine; futter 44,75—45,50; Legemehl 44, 7548,50; Malzkeime 22,50—35; Biertreber 25; Trockenschnitzel 16,50—17; Dorschmebhl 5760; Fischmehl 4146; Speisekartof- feln je 50 kg 6,50—6,75; Wiesenheu lose 10—11; Luzerneheu lose 11,50 12,50; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 3,60—3,80, dto, zinkdraht- gepreßt 4,604,880 Hafergerstenstroh 33.40. Allgemeine Tendenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise per 100 kg. Bel Waggonbezug ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation prompte Lieferung. Mannheimer Schlachtviehmarkt 5 (VWD) Auftrieb: 60 Ochsen; 420 Bullen; 140 Kühe; 88 Färsen; Großvien insgesamt 708 Stück; 210 Kälber; 2456 Schweine; 27 Schafe. Preise je% kg Lebendgewicht: Ochsen A 118-122; Bullen A 122 1 Uberstand. Fettschweine stark vernach- àassigt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Groß markt (VD) Anfuhr und Absatz normal. Es erziel- ten: Pfirliche A 286-44, B 15—27; Spätzwetschgen 20—23; Apfel Auslese 20—28, A 16—20, B 712; Bir- nen Auslese 20—28, A 14—20, B 10—14; Quitten 9—12; Kopfsalat Stück 15; Endiviensalat Stück 10-15; Tomaten 40—50 mm G A und B 1519, dto, 50-60 mm S A 21—23, B 20—22; Stangenbohnen 21-26. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei geringer Anlieferung Absatz gut. Es erzielten: Brombeeren 55-66; Walnüsse 1,271, 43; Pfirsiche A 27—42, B 19—26, C 11—18; Hauszwetsch- gen B 15—25, Ausfall 10—14; Birnen B 1027, C 13; Apfel B 10—17, C 5—9; Tomaten A 20—22, B 1720, bindlichkeiten aus dem Versicherungsge- 5. 5 schäft mit 1,42 Millionen DM und der Rein- Pünktchen gemeinsam Schichten verfahrenden— auf bis 135, B 117-120; Kühe A 95—113, B 8798, C 80 C 12-16; Stangenbohnen 15—28. E 5 Klitgeteilt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste Smbli“.. 5.95 2 8 5. 9. e 2.9. 5. N. 1 2. 5 8 5 1 i 0 od. 6e⁰0 600 adto. Lit. A. B 1120 1120 7% Phoeniz-Rheinroh nifonds Effektenbörse Die„ naftet nicht füt etwaige Uebertragungs- oder Seilind. Woll 5 147 J ban be 25 550* 5 einrohr 10275 1022⁰ Uscafonds 117.70 1175580 Gebetmittlungsfehler). 3 5 Halske 155 77 Rhein Hypo 605 6⁰⁵ 60% Rhein. Hypo. 93 93 a 83 5,42 5,44 Frankfurt/ M. 5. Septem Ber Stafette Bochum 20 205 1 Renten e v 58 10 120 Som ben 5 126.50 7.00 i Stahlwerke Südwestt. 970 955 1 1 50, 5 102 5 Eutopachem(sfr.) 185,0 185 2 9. 5.9 8 Einsen steuertref) 7.5%½ Rhld.“Pfalz v. 58 102% J 103 J 85,00 185,00 2. 7. 5 5 3 8. 295 1 Südzucker 631 627 4% Ablösungsschuld v.57 101 101* 5,5% RWE v. 59 96 U 95 F I. F. 8) 4,53 4,53 Notlerte Aktien Dierig Chr. Li. A. 307 20 Kaufhof 1260 J 1245 Thyssen 340 302 1 9 1 5 111¹ 5% Thyssenbütte v. 59 92 92³⁰ Keystone 8 3 8) 14.87 14,99 Dortm Hörder 19%, 204%½ Klein Schanzlin 3050 3100 VDN 588 598 ee ten e an 11 a en e e bank Am v. 88 88 98 NCE 18) 14.8 4,99 Aceu 680 655 Durlacher Hof 85 185 Klöckner Bergbau 277 270 Ver Slanzstoff 799 823 5% Baper. Hypo. 7½ Zellst Waldhof v 58 2 Oppenbeimei(8) 18,73 3,72 Adlerwerks 580 T 55 Bichbaum- Werger 1350 14ſ0 Klöckner Humb. Deutz 1810 1350 Wintershall 52⁵ 518 5.5% Großkraftw. hm. 5 Philadelphia(8) 1.70 11½0 40 f. Energie 725 75 El. Licht u. Kraft 231 22 Klödener- Werke 312 34% Zeiss Ikon 4% 2%„ ban kippo. A. Univetsel- Fund 120,1 20,77 Aal. Lerkent 9% 809, kneinger Union 750 79 Krauß-Niaftei 688 889 ellstoß Waldhof%% es ii ange amen Tel.-B(8 8, 8,55 AEG 499% 499% ginge 05 8 90⁰ 92⁵ 7.50% Siemens v. 54 10⁵ 10⁵ Corp. v. 59 0⁰ 10⁰ 2 85 7 8 2 5 85 en en 185 214 Eglinger Maschinen 65⁰ 8895 Lahmeyer 1350 1360 Unnotlerte Aktien 0 7% AEG v 58 328 327 Siat.-Imb.(sfr. 5 zadische Anllin. 612 806 00 1 5 05 17 15 1 0 17⁰⁰ 5 Beton& Monierbau 105— Renten 6% BMW v 5898 5⁵²— NB-Metalte Sl NAW 565 868 3„ i een aten 5 5 Burbach Kan 1(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem Albert v. 66 255, 264 5.90 5 8 288 300 ein e n 5 140 1415 Cbemie Verwaltung 1745 1745 8 3,50% Schering v. 59 245% 245 elektr. Kupfer 283,00 286,00 emberg keldmühle 1600 16% MAN 450 Dyckerhoff 11955 1140 f 8% AEG v 50 105 108 5 6. 361 870 9⁰⁵ 51 75 N 88985 125 13 Felten 47-0 4⁵⁵ Mannesmann 314 9³³ 115 bü 530 532 8% Baden-Württ. v. 57 58 105 T 65% VDM v. 51 5 ei 8 88 dekula abgestempelt 160˙ 15 Gelsenberg 222 231 Metallgesellschaft 1760 1 5 15 720 720 8% BASF v. 56 105 105 K Investment-Zertiflkate 1 55 72 dio veue 5 Goldschmidt 550 d Jord Lloyd 1 1 Ilseder Hütte V 2 3% Bosch v. 56 105%— Aditonds 89,0 81,80 dlessing 58 2% 235 binding Brauerei 125⁵⁰ 12¹⁰ Gritzner-Kayser 4⁴⁰ 40 NS 2800 250⁰ Orenstein& Koppel St 480 50⁵ 6% BBC v. 56 5 105% Adiropa 48/0 188-80 Messing 63 2⁵ʃ 2⁵8 gochumer Verein 20 258 Grün bilünger 500 615 bislz NMüplen 8 8 pürix Welke 25 300 27% Bundesbahn v. 58 192 02% Ager 185,00 185,00 250 gubiag 274 590 Grünzw 4. Hlertm. 910! 80 phoenix Rheinrohr 332% 356 Sen ene 5 278 6% Bundespost v. 55 961 96% Allkonds 140,00 140, 10 8 ee trele buderus 640 654% Substabl Witten 870 870 preußag 283% 239 7% Bundespost v. 56 102% 02% Anglo Dutch 111.30 11,40 evisennotierungen 0 Boveri& Cie. 1850 135 Gutehoffnung 1415— beineſektre 0 95 Banken 70% Esso v. 58 103% 102% Atlanticfonds 1 850 2 1 08.-Dollar 4,1650 4,1750 asselle Hamborner Bergbau 128 129%[ Bheinstahl 40 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austro-Fonds 30, 30 engl.& 115 115 5 Chemie Albert 5⁰⁰ 610 Handels-Union 800 835 RWE 84⁵ 843 Allianz Leben 1765— Benzin v. 58 91* 973% Concentro 176,70 177,70 1 can Dolle 7255 1 eu an n 32 1120 klepag 12⁰ 170 dto. Vorzüge 815 805 Alllanz Versicherung 4900 1 5100 3% Heidelb Zem. v. 56 05% Dekatonds 1955010 100 un 110.55 10,675 Daimler Benz 3650 3650 Harpener 112 118 Rheinmetall 50% Badische Bank 70⁰ 701 8% Hoechstet Farb. v. 57 05 ½% f 105% Europafonds 1 125,20 197,20 100 skrs. 96,63 6,83 Deete-Lanz 257 280 l kleidelberger Zement— 134⁵ Rhempreußen 205 5 Bayer. Hypo.& Wechselb 894 895 7% Hoedister Farb. v. 58 05% 405% Eurunion 17,50 170,70 100 veig. tr. 8,826 8,346 Demag 963 935 Hoechster Farben 84¹ 838 Riedel 49⁰ 5²⁰ Berliner Handelsbank 795 80⁰ 60% Hoeschwerke v. 58 100 10⁰ Fondak 121,70 19,0 100 rs 85,00 85,20 0 Contigas 7⁰⁰ 602 Hoeschwerke 5 30⁵ Ruhrstahl 5 8„ AG 2 3 3 7% Lastenausgl. v. 58 15 5 103 5 8 15 12350 545 din N e 60,51 60,6 b. Edelstah! 65⁵⁰ 6⁵ Hochtief 1080 Rütgers t. Bank A 8% MAN v. 57 0 ondra 5 23, nor w. Kronen 58,455 58. Dt Erdöl 2⁴⁸ 255%[ koſzmann 1950 2000 Salsdetfurtn 416 4% Pt. Centralboden 40 40 5½ Nannesmann v. 5%% II- konds 1 107,10 1070 100 schwed. Kronen 680,745 80505 Degussse 1364 1375 kHlütten Oberhausen 285% 303 Schering 4⁵⁰ 4⁰ Dt Hyp Bank Bremen 350 600 f 0% pfalzwerke v. 67— 10⁴ Industria 109,80 110,10 1000 it Lire 5 6.73 bi Lino 11³5 115⁵ klütte Siegerland 478 506 Schless 445 500] bresdner Bank AG 705 803 60% pfälz. Hypo. 94 94 Intervest 102.720 102.20 100 österr. Schilling le, 188 6,78 bi Steinzeug 452 492 Ind. Werke Karlsrube 650 6800 Schlossquellbt. 870 1 870[Frankf. Hypo. 780 J 1050 5% Pfälz. Hypo. 9** de Investa 197,½0 199,80 bortugal 14.588 4,625 Dt. Eisenhande 215 220 Kali- Chemie 70⁵ 92⁵ Schubert u. Salzer 5²⁰ 5³0⁵ Industriekreditbank 2695 272 3 Thesaurus 62,90 88,20 100 DM- West 472,50 bidler-Werke 730 1 710 Karstadt 1336 1010 Schultheiß Stämme 4⁰³ 4⁵⁸ Mannh. Versich. Lit. A 220 110) 30% Kapt.-Brtragsst. Transatlente 60,00] 60,00] 100 DM. Ost 22.47 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN FEUIILETOR Dienstag, 6. September 1960/ Nr. 306 Stippvisite beim Edinburgh Festival Randbemerkungen, Meditationen und Betrachtungen nach einer Schotfland-Reise Edinburgh empfängt in schwarzglänzen- der Feierlichkeit. Gegen den wolkenverhan- enen Himmel hebt sich düster und unheim- lich die trutzige Silhouette des Castle Rock Ab. Es ist eine etwas schwermütige Land- schaft, und man muß immerfort an Maria Stuart denken und ihre unglückliche Ge- schichte, die allüberall auf den Mauern die- ser Stadt zu lasten scheint. Drunten in Prin- ces Street ist's fröhlicher, heller und bunter. Hier vor den Schaufenstern der eleganten Läden scheint sich zwischen zwei Regen- Süssen das ganze Commonwealth ein Stell- dichein zu geben. 250 000 Gäste hat Edin- burgh zu dieser Festspiel-Saison erwartet, und daß sie zwei bis drei Millionen Pfund Sterling ausgeben werden. So jedenfalls Kkündet's der„Festival News Service“ mit- teilsam. Es ist ein Monstre-Festival, vier Sym- phonie- Orchester(darunter das Leningrad Symphonie Orchester unter Eugen Mra- Winsky und Gennadi Roschdestwensky), sechs Kammermusik- Ensembles(darunter das Koeckert Quartett und das Amadeus Quartett), sechs Schauspiel-Truppen(mit dem„Old Vic“), die Glyndebourne Festival Opera, vier Ballett-Gruppen und neunund- Zwanzig Solisten zelebrieren in drei Wochen in 175 Vorstellungen ein unausschöpfliches Programm, für das— der freundliche Festi- Val- Statistiker hat's errechnet 262 974 Billetts gedruckt wurden, die einen Ver- kaufswert von 166 913 Pfund Sterling haben. Das ist aber noch lange nicht alles. Ne- benbei läuft ein reich bestücktes Film-Festi- val, auf dem auch die migvergnügliche Wernber-von-Braun-Story„Ich greife nach den Sternen“(und Curd Jürgens) gezeigt wurde. Dann ist als Krönung einer Riesen- zahl von Kunstausstellungen in den Hallen der Schottischen Akademie eine große Aus- stellung deutscher Expressionisten(„The Blue Rider Group“) eröffnet worden, ganz zu schweigen von den„Fringe Events“, den Fransen des großen Festival-Gobelins, einem von Studenten- und Liebhaberbühnen be- strittenen Theaterprogramm, das von Euri- pides über Schiller bis Schéhadé und Os- borne Kostproben dramatischen Welt- theaters für jeden Geschmack bietet. Greift nur hinein ins volle Menschenleben Militär und Theater Da steht man denn ein wenig benommen, und weil's gerade wieder einmal regnet, würde man sich gern einen„friendly old Scotch“ zu Gemüte führen, wenn's das Ge- Setz erlaubte. Doch jetzt ist Tee-Stunde, da gibt's keinen Whisky. Ordnung muß sein, und wer hier mit der Hoffnung, etwas zu essen zu kriegen, um zwei ein Restaurant betritt, muß damit rechnen, höflich hinaus- komplimentiert zu werden:„Sorry, too late!“ Alles zu seiner Zeit! In Rushyford, unter- Wegs auf dem Lande, allerdings, da gibt's das Eden Arms Hotel mit dem Werbeslogan „Any meal at any time will be served in this hotel“, das heißt, dag man zu jeder Zeit zu essen bekommt— doch wer nach ½9 Hunger Hat, muß fünfzig Prozent Aufschlag zahlen, und wer nach 10 auf die Idee kommt zu essen, kriegt's doppelt angekreidet. Unsere Rechnung war denn auch 36 Zentimeter S Doch kehren wir zurück nach Edinburgh und seinem Castle. Oben auf der Esplanade ist festliche Revue heute und fast jeden Abend, the„NMilitary Tattoo“, der große Zapfenstreich mit Dudelsäcken, Trommeln und Trompeten und einem Riesenaufgebot an malerischen Uniformen. Auf hohen Stahl- gerüsten sitzt die erwartungsvolle Menge. Punkt neun fängt's an mit einem Kanonen- schlag. Ein großartiges Schauspiel: Das wogt und strömt durcheinander und gegeneinan- der in immer neuen und anderen Formatio- nen, in strammem Marschtritt und in feier- licher Prozession, in breiter Front und in langer Reihe. Ein wechselvolles Paradieren, Chargieren und Demonstrieren komplizier- ten Gewehrexerzierens und schwieriger Prä- sentiergriffe, mit ein bißchen Theater ver- mengt, wenn Her Majesty, the late Queen Victoria(dargestellt durch Madeleine Chri- Stile), vom Regen unbeirrt, ihren Hochlän- dern Fahnen verleiht, und mit Tanzeinlagen sogar, wenn die königliche Griechengarde im koketten weißen Röckchen ihre National- tänze vorführt oder die Scots Guards mit den Damen des Women's Royal Army Corps schottische Volkstänze zeigen. Am Ende wimmelt der ganze weite Platz von Unifor- men, und von einem Schimmel herunter diri- giert ein einsamer Reiter mit gewaltigem Stimmaufwand die in ihrer Exaktheit über- wältigende Schlußapotheose. Es ist so schön Soldat zu sein! Im Programm kann man dann nachlesen, an welchen kriegerischen Aktionen die beteiligten Regimenter teil- nahmen. * Wie gut, daß es das Wetter gibt. Es lie- fert den immerwährenden Stoff für ein un- verbindlich liebenswürdiges Gespräch, wie es die Briten lieben.„Schöner Tag heute!“— „Gräßliches Wetter!“—„Hübscher kleiner Regen, nicht?“ Das sind so ein paar Flos- keln, die deines langen Tages Reise in die Nacht begleiten. Der Hotelportier, der Zei- tungshändler, der Zigaretten- Verkäufer, der Taxichauffeur, der Bierzapfer im Pub, jeder, dem du begegnest, wird dir alsbald seine Meinung über die Wetterlage kundtun, und er darf erwarten, daß du mit der deinen nicht hinter dem Berge hältst. Reizend vari- jerte die Kellnerin bei Crawford's das übliche Gespräch. Nach einem Blick auf meinen re- gentriefenden Mantel und einem zweiten aus dem Fenster zischte sie mit angewider- ter Miene einfach„Shocking!“ Ich brauchte nur noch mit dem Kopf zu nicken. Man sieht, es gibt da durchaus individuelle Variationen und Nuancen. Im übrigen ist das Gespräch über das Wetter nur eine der vielen Ausdrucksformen britischer Höflichkeit. Fair play: man muß ein Gespräch so führen, daß sich jeder ohne besondere Kenntnisse daran beteiligen kann, man fährt Auto, um sich fortzubewegen, nicht um recht zu behalten, man stellt sich an, um auch dem Schwächeren eine Chance zu geben, vom Omnibus mitgenommen zu werden, und man schaut nicht hin, wenn Zwei sich küssen oder der Wind einer Lady den Rock lüftet. Ich aber werde mich hüten, solche kom- Plizierten psychologischen Untersuchungen fortzusetzen, um am Ende ein völlig falsches Bild des unergründlichen britischen Natio- nalcharakters zu entwerfen. Sie kennen ihn doch auch, den„korrekten Briten“ mit der schwarzen Melone, dem dunklen Anzug und dem zusammengerollten Regenschirm? Ge- wißg, den gibt's. Aber es gibt auch den an- deren, den individuellen. Den habe ich beim festlichen Shakespeare in Stratford mit Motorradanzug und Sturzhelm gesehen, und im Chopin- Konzert in der Edinburgher Freemasons' Hall jetzt war ein junger Rot- bart, der zum Kilt Sandalen und einen grauen Pullover mit faustgroßen Löchern am Ellbogen trug. Seine hübsche Freundin neben ihm strickte allerdings bereits an einem neuen, während der Chopin-Preisträ- ger Adam Harasiewicz virtuos die„Sonate in B, flat minor“ spielte, die mit dem be- rühmten Trauermarsch in der Mitte. Rich- tig, ich hätte es gar nicht wahrnehmen dür- fen. Ein schottischer Wilhelm Tell Abends gibt's ini Assembly Hall, der düsteren holzgetäfelten Versammlungshalle der schottischen Kirche, als Uraufführung ein Heldenepos in schottischer Sprache und mit internationalem Theaterpathos:„The Wallace“ von Sydney Goodsir Smith, eine schottische„Wilhelm- Tell“ Variante mit tödlichem, aber siegesgewissem Ausgang. Der Held William Wallace— Edward I. von England ließ ihn 1314 hinrichten— gilt als der Wecker des schottischen National- bewuhtseins, dessen Beispiel und persönliche Tapferkeit es vermochte, Robert the Bruce zur Auflehnung gegen die englischen Er- oberer aufzustacheln. Der schottische Dra- matiker hat einen großen historischen Schinken daraus gemacht mit wuchtigem Schwertgeklirr, voller Blut und Grausam- keit und in prächtiger Aufzäumung, ein wenig aufgelockert durch das Satyrspiel zweier moderner Chronisten— eines schot- tischen und eines englischen—, die das tra- gische Geschehen in den Zwischenakten scherzhaft kommentierten. Peter Potter, der Regisseur, hatte das Spektakulum auf einer nach drei Seiten offenen Podiumbühne in der Mitte des von Galerien umgebenen Raums als große Show inszeniert, soweit es der begrenzte Rahmen zuließ. Das Publikum schien offensichtlich ange- tan von der schmeichelhaften Demonstration seiner glorreichen Vergangenheit, und an- derntags konnte man im„Daily Record“ lesen, die schottische Patriotin Wendy Wood habe protestiert, weil die schottische Natio- nalhymne„Scots Wha Ha'e“ nach der Vor- stellung nicht gespielt worden sei. Irgendwo an einer Brücke an der Straße nach Norden hatte ich ein paar Tage vorher etwas verwundert die Aufforderung ent- deckt:„English go home!“. festspielhaus- Träume Die Einweihung des neuen Salzburger Festspielhauses hat auch bei den Edinbur- ghern den Wunsch geweckt, ihrem Festival zu neuem Glanz zu verhelfen, und so ist das Gespräch über den Bau eines großräumigen Opernhauses aktueller denn je. Bisher ist man auf das reichlich altmodische King's Theatre angewiesen, dessen Guckkasten- Bühne zwar einen hübschen Rahmen für kleinere Opern abgibt, für die größeren aber nicht ausreicht.„Wer die weiträumigen Bühnen von Berlin und Wien gesehen hat, kann verstehen, wie verkrampft eine große Oper auf einer Edinburgher Bühne wirkt“, klagt denn auch der Columnist des„Scots- man“, und der Earl of Harewood, der im nächsten Jahr Robert Ponsonby als künst- lerischer Leiter der Festspiele ablösen wird, soll das„neue Haus“ sogar zur Bedingung für die Uebernahme des Postens gemacht haben. Tatsächlich scheint der Lord Provost von Edinburgh, J. Greig Dunbar, der gleich- zeitig Vorsitzender des Festspielkomitees ist, durchaus nicht abgeneigt, der großen Oper ein würdiges Heim zu geben, doch will er dafür keinesfalls öffentliche Mittel in An- spruch nehmen. Man sucht Mäzene und scheint schon Kontakt zu einigen Geld- leuten aufgenommen zu haben, die den Bau finanzieren sollen. Jedenfalls meinte der Lord Provost,„das Opernhaus könnte inner- halb einer verhältnismäßig kurzen Zeit zur Verfügung stehen“. Er scheint dabei mehr an den Umbau eines bereits vorhandenen Hauses zu denken(und spricht von 250 000 Pfund Sterling), während sein neuer Festival- Direktor von einem Neubau(rund 1 Million Pfund) träumt. Was dann in diesem Haus außerhalb der drei Festspielwochen geschehen soll, weiß bislang kein Mensch.„Es ist un wahrschein- lich, daß Edinburgh sich ein eigenes Opern- ensemble während des ganzen Jahres leisten könnte, obwohl verschiedene deutsche Städte das fertig bringen“, schreibt der muntere „Scotsman“. Edinburgh hat immerhin fast eine halbe Million Einwohner, aber das Sub- ventionstheater deutschen Stils ist fast un- bekannt in Großbritannien, und es würde Wahrscheinlich recht schwierig werden, ent- Sprechende Gelder loszueisen. Sehr köstlich ist der vorhandene Theater- raum wirklich nicht in Edinburgh, und das Empire Theatre, wo ich in einer Nach- mittags vorstellung„The Royal Ballet“ mit einem Strawinsky- Programm und dem Bir- mingham Symphony Orchestra unter John Lanchbery erlebte, sieht von außen wie ein Kino aus und präsentiert innen eine etwas verstaubte Plüschpracht, die sich ein wenig aufs Gemüt legt. Aber man vergißt solche Umgebung leicht über der schwebenden Gra- Zilität, mit der Kenneth Mac!Millan den„Kuß der Feel, Andersens alten Märchenstoff, ins Tänzerische übertragen hat, und über den kräftigen Farben, in denen Serge Grigoriew und Luibowy Tschenitschewa die Urauffüh- rungs- Choreographie des berühmten„Pe- truschka“-Balletts von Michel Fokine er- neuert hatten. Als Hors d'oeuvre gab's, ein wenig langweilig und konventionell, die „Danses Concertantes“ und in den Pausen Eis. Wenn man sich ein bißchen eilt, kommt man noch zurecht ins Gateway Theatre, das am anderen Ende der Stadt in Elm Row liegt. Es gibt„Romulus der Große“ von Friedrich Dürrenmatt. Britische Erstaufführung, dar- geboten vom Glasgow Citiziens Theatre. Die Satire von Romulus und Odoaker, die ihre Reiche fallen ließen, der eine, weil ihm vor der Vergangenheit, der andere, weil ihm vor der Zukunft grauste, und die aus ihrem Scheitern lernen, daß sie nur Macht haben über die Gegenwart, schien auch in Edin- burgh zu gefallen, wiewohl der Darsteller des Romulus, Joe Greig, der Forderung des Autors nicht gerecht wurde,„daß er dem Publikum nicht allzu schnell sympathisch er- —— Der große Zapfenstreich qof der Edinburgher Esplanade Eine der publikumsuirksumsten Darbietungen der Edinburghker Festspiele ist dus„Milz- tar Tattoo“, eine bombastische Militärparade auf der Esplanade unterhalb des Schlosses, Wo sich im Lichte der Scheinwerfer die farbenprächtigsten Aufmärsckhe von Hockländer- Regimentern mit ihren Bläsern, Trommlern und Dudelsackpfeifern ablösen. Foto: The Scottish Tourist Board scheinen darf“. Jedenfalls gab's herzlichen Beifall des vollbesetzten Hauses, dessen Ge- schichte— auf dem Theaterzettel vermerkt — interessant und typisch ist für das bri- tische Bühnensystem. Es gehört jetzt der Kirche, die es als Kino- und Theatersaal ver- wendet, nachdem es, ursprünglich einmal als tierärztliche Schule gegründet, Lagerhaus, Rollschuhbahn, Varietè und Kino gewesen ist. Und weiter Kunst am laufenden Fest- spielband. Nachtvorstellung im Royal Ly- ceum Theatre. Man wartet mit einer be- sonderen Delikatesse auf. Auf dem kleinen Kammerbühnchen, wo die Old Vie Company Anton Tschechows„Möwe“ auf führte und wo in einer Inszenierung von Frank Dunlop dieser Tage Bernard Kops' neues Stück„The dream of Peter Mann“ herauskommt, präsen- tiert sich ein neues Kabarett-Ensemble „Beyond the Fringe“. Ein junger Arzt und ein Geschichtslehrer, ein Organist und ein Bühnenautor in grauen Pullovern und schwarzen Hosen und mit nichts als einem Flügel, einem Kontrabaß und ein paar Stüh- len als Requisiten bestreiten ein ausgewach- senes Kabarett-Programm, dessen aktueller, aggressiver Witz einen an die besten Zeiten des„Kom(mpödchen“ denken läßt. Falstaff und der Blaue Reiter Welche Ueberraschung: die Sonne! Wir scheinen nicht die einzigen zu sein, die es bemerkt haben. Allüberall wimmelt's von Festspielgästen. Wo sie nur immer stecken mögen, wenn's regnet?„Jeder Stein ist hier Geschichte“, erklärt ein Eingeweihter dem andern oben auf dem Castle, und in dem engen Kämmerchen, wo Maria Stuart den kleinen Jakob zur Welt brachte, der später der erste Regent der Vereinigten König- reiche England und Schottland wurde, seufzt eine Dame:„Leicht hat die's auch nicht ge- habt!“ Die Kanonen auf den Wällen sind von Touristen umlagert: die Souvenir-Fotogra- fen haben ihre große Stunde. So absolvieren wir pflichtschuldig eine Wohlabgemessene Portion Edinburgher Sehens würdigkeiten zwischen der St.-Giles- Kirche und dem Firth of Forth, essen an- dachtsvoll eine jener köstlichen Seezungen, die einen mit mancher Absonderlichkeit der bri- tischen Küche versöhnen, und sitzen abends gespannt im Rang des„King's Theatre“, wo John Christies„Glyndebourne Festival Opera“ mit des achtzigjährigen Verdi lyri- scher Komödie„Falstaff“ zu Gast ist. Die ge- dämpfte Inszenierung Carl Eberts, von des- sen Sohn Peter aufgefrischt, fügt sich aus- gezeichnet in den Rahmen der kleinen Bühne, und das unter Vittorio Gui prachtvoll musi- zierende Royal Philharmonic Orchestra scheint mit den vorwiegend italienischen Sängern zu einer harmonischen Einheit ver- schmolzen. Hervorragend Sesto Bruscantinl und Ilva Ligabue(die beiden Fords) neben dem ein wenig enttäuschenden, allzu clownesken Falstaff von Geraint Evans. Am bezauberndsten Verdis einfallsreich ziselierte Musik:„Alles ist Spaß auf Erden.“ Den Verdi noch im Ohr zurück in die City:„The German Ambassador and the Pre- sident of the Royal Scottish Academy request the honour. Grobßer Empfang aus Anlag der Ausstellung des„Blauen Reiter“.„Black tie“ ist vorgeschrieben; Smoking würde man gut deutsch bei uns sagen. Viele alte Be- kannte sind da: Mare und Jawlensky, Kan- dinsky und Macke, Klee, der einen ganzen Raum für sich alleine hat, Campendonck, Gabriele Münter.. Aber man kann kaum an sie heran, so viele Gäste sind geladen. In einer Ecke zwei Bilder von Arnold Schönberg. Zwei blasse Oelkompositionen offenbaren wenig bekannte Ausdrucksver- suche des Zwölf töners. Dazu gibt's die Bilder und Plastiken der schottischen Akademiker, gesonderte Kata- loge für jede der beiden Ausstellungen und ein großes kaltes Buffet mit einem gewal- tigen Schmalzgebirge als Krönung, das, dem Künstlerischen Anlaß entsprechend, wogende See vortäuscht, auf deren Wellenkämmen Lachse und Forellen, Hummern und Krebse appetitlich drapiert sind. Pflichtet. — Kunst ver- * Am nächsten Morgen bin ich noch einmal hingegangen, weil ich die Bilder, die der Münchner Galeriedirektor H. K. Röthel mit S0 liebevollem Eifer zusammengetragen hat für dieses Edinburgh Festival, gern auch einmal ohne das schmälzerne Seestück be⸗ trachten wollte. Es waren immer noch viele Menschen dort. Festfreunde aus allen Ländern der Erde. Vor dem Bild 176, den„Roten und blauen Pferden“ von Franz Mare, aber stand einer, den Katalog der Scottish Academy in der Hand, und schien ein wenig verwundert dar- über, weil ihm die Nummer 176 dort ein „Schlafendes Kind“ verhieß. Wie kann man aber auch zwei Ausstellungen so ineinander verschachteln? Draußen nieselt dünner Regen. Wie ver- traut ist das alles geworden in den wenigen Tagen: das düstere Schloß oben und die Er- innerungen an die Dame Stuart,„The Mound“, die sich in eleganter Kurve zur Princes Street hinunter windet, das Walter- Scott-Monument und die wogende Festspiel- gemeinde in ihren Regenhäuten. Abschied von Edinburgh.„Es soll besseres Wetter werden“, sagt der Tankwart in Lon- don Road. 5 Werner Gilles CARL ZUCKMAVY ER: Die Fastnachtsbeichte Copyright by S. Fischer, Frankfurt am Main 11. Fortsetzung Sie warf ihren rechten Arm mit ausge- strecktem Zeigefinger nach vorn, als wolle Sie ihn dem Angeschrienen ins Gesicht boh- ren:„Der hat's getan!“ wiederholte sie keu- chend. Der Mann hatte den Kopf gehoben Und starrte sie aus angstvollen, verzweifelten Augen an, wobei seine kräftige Gestalt zu schwanken begann, so daß der neben ihm Postierte Polizist ihn am Arm packte.„Der Hat's getan“, sagte die Bäumlern zum drit- tenmal mit einem hohlen, tauben Stimm- klang und ließ sich erschöpft, schwer atmend, auf ihren Stuhl zurückfallen. Jeanmarie hatte unwillkürlich nach ihr gegriffen, als wollte er die Hand vor ihren Mund pressen, und hielt jetzt, vielleicht ohne es zu wissen, ihre Schultern gefaßt, wie wenn er sie auf dem Stuhl zurückhalten müßte. Panezza hatte seine Stirn in die Hand gestützt.. „Frau Bäumler“, sagte der Kriminalrat nach einigen Augenblicken eines gelähmten Schweigens,„das ist eine furchtbare Be- Schuldigung. Es handelt sich, soviel wir wis- sen, um Ihren anderen Sohn, den Bruder des Ermordeten. Haben Sie irgendeinen — Grund, oder Beweis— für Ihre Anklage?“ Die Bäumlern saß still und sprach jetzt mit ihrer gewöhnlichen Stimme, leise, doch in festem Tonfall und mit einem fast ver- ächtlichen Ausdruck, Der kann ja nicht schwören“, sagte sie. Der hat keinen Schwurkfinger. Der ist schon so auf die Welt gekommen.“ „Sonst“, sagte Merzbecher, und fuhr sich mit seinem Taschentuch über die feucht ge- wordene Stirn,„sonst haben Sie nichts gegen ihn vorzubringen?“ „Der kann ja nicht schwören“, sagte die Bäumlern wieder, mit einer dumpfen Stör- rigkeit,„führt ihn doch da hinein, zu mei- nem Ferdinand, dann fangen seine Wunden an zu bluten.“ Der Verhaftete hatte aufgehört zu wan- ken, er sagte nichts, schaute nur immer zu der Bäumlern hin, während Tränen lautlos über sein Gesicht liefen. „Es handelt sich hier offenbar“, knarrte die Holzstimme des Oberstaatsanwalts,„um völlig unsachliche, um nicht zu sagen hyste- rische Aeußerungen, die uns nicht weiter- bringen. Ich ordne an, die Frau zu entfer- ren, da sie den sachgemäßen Ablauf der Untersuchung stört.“ Dabei gab er den Poli- zisten einen Wink, die zögernd auf sie zu- traten. Sie aber klammerte sich mit beiden Händen und einem bösen, verstockten Wut- ausdruck im Gesicht an ihren Stuhl. „Ich bitte den Herrn Oberstaatsanwalt“, sagte Dr. Merzbecher sehr eindringlich, „diese Anordnung zurücknehmen zu wollen, es ist durchaus möglich, daß wir die Aus- sagen der Frau Bäumler noch brauchen, wie immer auch ihr Wert einzuschätzen ist, und ich glaube, sie dürfte sich jetzt ruhig ver- halten.“ Der Oberstaatsanwalt zuckte die Schul- tern und machte eine ärgerliche nach- gebende Handbewegung, woraufhin die Polizisten sich erleichtert wieder zurück- zogen. „Seien Sie überzeugt, Frau Bäumler“, sagte der Kriminalrat,„daß hier alles genau untersucht und der Gerechtigkeit Genüge geschehen wird. Wenn wir etwas von Ihnen wissen möchten, werden wir Sie dann auf- rufen.“ Die Bäumlern nahm ihre Hände vom Stuhl weg und legte sie in ihren Schoß, ihr böser Blick haftete unverwandt auf dem Gesicht des immer noch lautlos weinenden Mannes. „Ich bitte jetzt“, hob Merzbecher nach einem schweren Atemzug wieder an,„die Herren vom sechsten Dragoner-Regiment, Herrn Rittmeister Graf Riedesel in Vertre- tung des Kommandeurs, Herrn Leutnant Panezza als Führer des ersten Zuges der dritten Schwadron, und den in der dritten Schwadron geschäftsführenden Wachtmei- ster Gensert, sich den Verhafteten genau anzuschauen und zu erklären, ob er ihnen bekannt ist.“ Die Aufgerufenen hatten sich erhoben und waren ein wenig nach vorne getreten. „Als Regimentsadjutant“, begann der Rittmeister,„kenne ich natürlich nicht alle bei der Truppe stehenden Leute persönlich. Aber ich bin ziemlich sicher, daß es sich hier um einen bei der dritten Schwadron dienenden Dragoner handelt, an dessen Ge- sicht ich mich von Löhnungsappellen, Para- den und Regimentsübungen her ganz gut erinnern kann.“ „Danke, Herr Rittmeister“, sagte Merz- becher und wandte sich an Jeanmarie. „Ich kann mit absoluter Sicherheit be- zeugen“, sagte dieser rasch und mit einem mitleidigen, fast liebevollen Blick in die Augen des Vorgeführten,„daß es sich um den Dragoner Clemens Bäumler handelt, der bei mir im ersten Zug der dritten Schwadron steht. Ich kenne ihn außerdem von Kind auf und möchte sagen „Danke, Herr Leutnant“, unterbrach Merzbecher,„ich werde Sie dann um nähere Auskünfte bitten. Wachtmeister Gensert“, fuhr er fort,„kennen Sie den Mann?“ Der Wachtmeister klappte die Hacken zusammen, daß die Absätze knallten und die Sporen klirrten.„Jawohl, Herr Kriminalrat“, sagte er laut,„es ist der Dragoner Bäumler, seit zweieinhalb Jahren aktiv in der dritten Schwadron. Der Mann ist in seiner ganzen Dienstzeit nicht ein einziges Mal aufge- fallen.“ Clemens Bäumler errötete bei diesem Lob. dem höchsten, das in den Kategorien des Kasernenhofs gespendet werden konnte. Seine Tränen waren versiegt, sein Gesicht hatte sich seit der Konfrontation mit seinen militärischen Vorgesetzten beruhigt und ge- festigt. „Ich danke Ihnen, Herr Wachtmeister“, sagte Merzbecher.„Nun möchte ich den Herrn noch die Frage vorlegen, ob ihnen an dem Mann irgendwelche besondere Kenn- zeichen aufgefallen sind, die ihn im Zwei- felsfall einwandfrei als den besagten Cle- mens Bäumler identifizieren würden.“ „Jawohl“, antwortete der Wachtmeister prompt,„rechter Zeigerfinger durch Ge- burtsfehler verkrüppelt. Der Mann war des- halb zunächst mehrere Jahre vom Militäs r- dienst zurückgestellt und wurde erst auf wiederholte freiwillige Meldung hin genom- men, nachdem befunden worden war, daß er überhaupt Linkshänder ist und die zur Be- dienung des Karabiners und der Reiter- pistole notwendige Krümmung des Zeige- fingers mit der linken Hand einwandfrei ausführen kann. Säbel und Lanze bedient er vorschriftsmäßig mit der rechten.“ Jeanmarie nickte nur bestätigend zu die- ser ausführlichen und korrekten Auskunft. „Bitte“, sagte der Kriminalrat nicht ohne Freundlichkeit zu Bäumler Ihre rechte Hand.“ Mit zusammengepreßten Lippen und ver- legenem Gesicht nahm der Aufgeforderte die Hand aus dem Rock, in dem er sie bis- her verborgen hatte, und hob sie in halber Höhe vor seine Brust. An Stelle des rechten Zeigefingers befand sich nur ein kleiner, mit dem Knöchel verwachsener Höcker. „Danke“, sagte Merzbecher, woraufhin Bäumler seine Hand wieder verschwinden ließ, als ob er sich ihrer schäme. Vom Sitz der Bäumlern kam ein leises, höhnischées Lachen. „Sie hatten sich angewöhnt“, sagte Merz. becher zu Bäumler,„in und außer Dienst immer Ihre Monturhandschuhe zu tragen!“ Bäumler nickte kurz. Merzbecher griff hin- ter sich und nahm ein kleines Päckchen vom Tisch, das er aus wickelte. Es enthielt ein Paar weiße Zwirnhandschuhe, an deren rechtem ein fest ausgestopfter Zeigefinger auffiel.„Sind das Ihre Handschube?“ fragte er. Bäumler nickte.„Ich danke den Herrn vom sechsten Dragoner-Regiment für ihre Aussage, und bitte Sie, jetzt wieder Platz zu nehmen“, sagte Merzbecher.„Sollten Herr Rittmeister und Wachtmeister es eilig haben, so brauche ich Sie nicht mehr“, ex- gänzte er sich, aber keiner der beiden ver- ließ den Saal. Merzbecher wandte sich an einen Polizisten.„Holen Sie dem Clemens Bäumler einen Stuhl“, sagte er. Der Setzte sich mit einem dankbaren Blick. Er habe nun, sagte der Kriminalrat, der stehengeblieben war, noch eine ergänzende Identifikation vorzunehmen, und winkte den beiden Frauen, die von den anderen abge- sondert im Hintergrund saßen. Frau Guttier rauschte wie zu einem großen Auftritt nach vorn, während das Mädchen scheu un 26gernd folgte.(Fortsetzung folgt) zeigen Sie urs 5„ Hera Druck Leitg. v. Sch W. v. schaft les, K H. Ba Repo! Sozia Kimp Stell Bank Bad.! Mann Nr. 8 der steh port Heis Reis ges Seit Häu sitzt 2u daß Dier Bert reit aus best han sich tans eine pild Dier und unte Mor die gese ner hatt ber! Gro dete mit rech sen, Bra kön zeit Flu füg