r. 207 id wirg tadt er. nstädter rofessor or Voll- rlin ge- an die zing sie der und „Deut- rlin be. ssinnen. le Villa kür das Musik“ u Ende n ihre „ diri- en das 6 und Lisken gefallen hester“ Berlin) Kam- ich von lat Ge- ns und starken Frie- n bei- ten er- Eltern- r Kon- rorche- Zerufs- a war Bla- ug in * id der ordent- ersten urg ab. Main- Larien- öffnet. Spricht 2 Pro- r„Die gen! lunow“ r Ost- var in Dimitri Frei- tellung en des uong stan- K. jene Mei- chten, und- Zwi- antus gtheit aoral- sent- ttsche ehnte neiten is kir- nmen, Spiel der bedals nliche dunk- ir das das r von tellte, tiver r. — tillen, rnge- nom- Kind den und lieses Kind, oren, „ der nach Ran- irbei- ickte, sherr We- m in le die iftigt, it Zu nach sage, , die wird, ings- U Be- n ein zes, mein ichen oder war ziger emo- von ben. hen- olgt) Strapazen Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl.“ Leitg.: H. Bauser, Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gi1- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: f. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 141 4621 A — Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E I, 4-6 Telefon-Sammel-Nr. 24851; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. E 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,3% UM ruzügl. 50 Pt. Trägerl. Postbez. 3,5% DUN zuzügl. 66 Pf. Zeitungsgebühr u. 64 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,3% UM zuzügl. Porto. Bel Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,5% DVM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh, Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keme Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 208/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 8. September 1960 Adenauer plant eine Amerika-Reise Diplomatische Offensive für die Freiheit Berlins angekündigt/ Auch Brandt hat Reisepläne Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat von seinem Urlaubsort Cadenabbia aus zeine politischen Freunde in Bonn unterrichtet, daß er sich mit dem Gedanken trage, im Frühjahr nach Amerika zu reisen. Er beabsichtige, für die Freiheit und Sicherheit Berlins eine diplomatische Großoffensive zu starten, die das Ziel habe, den Macht- habern in Pankow klar deren Grenzen aufzuzeigen. Der Kanzler will mit den west- lichen Alliierten vor allem die Frage besprechen, welche konkreten Maßnahmen er- griffen werden müssen, um kommunistische Uebergriffe auf Westberlin zu ver- hindern. Darüber hinaus soll geprüft werden, welche Organe zuständig sind, wenn die Sowzetzonenregierung mit ihrer„Politik der Nadelstiche“ fortfahren und dabei auf Westberliner Gebiet übergreifen sollte. Offenbar ist hier an Grenzfälle gedacht, die zwar noch nicht den Verteidigungsfall auslösen, jedoch die Westberliner Be- völkerung gefährden könnten. In Bonn wird erklärt, die Initiative des Kanzlers werde sich auf einer nöheren Ebene äbspielen. Dr. Adenauer werde die einer weiteren Amerika-Reise nicht scheuen, wenn es um die Freiheit Ber- Iins gehe. Im Hintergrund spielen auch Pläne eine Rolle, die General de Gaulle gerade in den letzten Tagen wieder äußerte und die auf ein Treffen der westlichen Regierungs- chefs hinauslaufen würden. Außerdem steh: nach den Ankündigungen Adenauers noch ein weiteres Zusammentreffen zwischen de Gaulle und dem Bundeskanzler aus. Schließ- lich wurde bei dem letzten Besuch Mac- millans in Bonn abgemacht, daß die Serie der Konferenzen fortgesetzt werden soll. Die Amerika-Reise Dr. Adenauers dürfte erst stattfinden, wenn der neue US-Präsi- dent im Amt ist. Offenbar will der Kanzler mit seinem amerikanischen Kollegen spre- chen, bevor noch Chrustschow Gelegenheit hat, in Washington vorstellig zu werden Konflikt im Kongo noch ungelöst Amtsenthebungen Lumumbas und Kasawubus nicht anerkannt Leopoldville.(AP) Das kongolesische Ab- geordnetenhaus hat am Mittwoch in einer stürmischen Sitzung in dem von UNO-Trup- pen und kongolesischen Soldaten bewachten Parlament die Amtsenthebung Minister- präsident Lumumbas durch Staatspräsident Kasawubu für ungültig erklärt. Ebenso er- kannten die Abgeordneten die später ver- kündete Entlassung Kasawubus durch Lu- mumba nicht an. Der kongolesische Senat hatte es abge- lehnt, sich mit den Abgeordneten, dem Wil- len Lumumbas gemäß, zu einer gemein- samen Sitzung zusammenzufinden. Die Ab- stimmung des Abgeordnetenhauses läßt den Konflikt zwischen Kasawubu und Lumumpa praktisch ungelöst. Lumumba sprach über zwei Stunden vor den Abgeordneten. Seine Rede wechselte zwischen schrillen Schreien gegen den„An- schlag“ Kasawubus und flehentlichen Bitten für die Einheit und Zusammenarbeit. Anti- kommunistischen Rednern und Zwischen- rufern hielt er entgegen, er sei niemals Kommunist gewesen und werde niemals Kommunist werden. Er wiederholte seine Attacken gegen die Vereinten Nationen und behauptete, die UNO sei im Begriff, die Kongo- Republik ihrer Unabhängigkeit zu berauben. Lumumba erklärte, er habe sowjetische Hilfe erbeten, weil die Verein- ten Nationen und die Vereinigten Staaten, die die Feinde des Kongo unterstützten, die gewünschte Hilfe verweigert hätten. Er regte „Osten half bei der die Bildung eines Ausschusses an, der sich mit dem ungelösten Konflikt zwischen Staatspräsident und Regierungschef befas- sen soll. Die Vereinten Nationen werden entschlos- sene Maßnahmen ergreifen, um einer Aus- weitung des Kongo- Konfliktes entgegenzu- treten. Ein Sprecher der UNO-Mission sagte am Mittwochabend in Leopoldville, alles was mit dem Ziel unternommen werde, das Leben von Kongolesen zu retten, stimme mit dem„Geist und Buchstaben“ der Auf- gabe der Weltorganisation im Kongo über- ein. Staatspräsident Kasawubu hatte in der Nacht zum Mittwoch große Teile von Leo- Poldville durch ihm ergebene Truppen be- setzen lassen. Seine Truppen haben eine Reihe politischer Gegner Lumumbas aus dem Gefängnis von Leopoldville befreit, darunter den Führer der Partei der Nationa- len Einheit, Jean Bobikango, der von Lu- mumba beschuldigt worden war, eine Ver- schwörung gegen ihn angezettelt zu haben. Wie in Leopoldville verlautet, hat sich von den Regierungsmitgliedern bisher nur Außenminister Bomboko auf die Seite Kasa- wubus geschlagen. Der belgische Rundfunk meldete am Mittwoch, daß bereits in den nächsten Stunden eine Zusammenkunft zwi- schen Kasawubu und dem Katanga-Mini- sterpräsidenten Tschombe in Brazzaville, der, Hauptstadt der früher französischen Kongo- Republik, stattfinden werde. Befreiung Afrikas“ Sekou Touré feiert in Moskau den Kommunismus Moskau.(UPI) Der zu einem Staatsbe- such in der Sowjetunion weilende Präsident von Guinea, Sekou Touré, erklärte am Mitt- Woch, die Verlagerung des Schwergewichts der Mächte nach dem Osten sei„ein wichti- ger Beitrag zur Befreiung der Völker des afrikanischen Kontinents“ gewesen. Touré machte diese Aeußerung im Verlauf eines Essens mit dem sowjetischen Ministerpräsi- denten Nikita Chrustschow. Tourè erklärte weiter, die Hilfe der kommunistischen Natio- Wilhelm Pieck gestorben Der Präsident der Sowzetzone, Wilhelm Pieck, ist im Alter von 84 Jahren gestorben, Wie die Sowzetzonen-Nachrichtenagentur ADN berichtet, sei der Tod durch Herz- und Kreislauf versagen eingetreten. Wilhelm Pieck war schon seit geraumer Zeit leidend. Die Pankower Regierung hat für den Ver- storbenen Staatstrauer“ angeordnet.(Siehe auch Seite 2.) Bild: Archiv nen sei äußerst wertvoll, denn wenn„die Neo- Kolonialisten“ freie Hand erhielten, würden sie sich erneut in Afrika festsetzen. Sein Volk, sagte Toureè, verfolge den grogen Fortschritt der sozialistischen Länder mit großem Vertrauen. Chrustschow begrüßte den„antikolonialistischen Kampf“ Guineas und erklärte, zwei Drittel Afrikas hätten die kolonialistische Sklaverei bereits abgeschüt- telt. Das verbliebene Drittel werde„in naher Zukunft“ unabhängig werden. oder durch eine Mischung von Drohung und Lockung Unruhe zu stiften. In unterrichteten Kreisen Bonns wird bekannt, daß auch der SPD- Kanzlerkandidat Brandt erwäge, im Frühjahr nach Amerika zu reisen. Seine Pläne haben bereits kon- krete Schritte eingeleitet. So führte Brandt an seinem österreichischen Urlaubsort Ge- spräche mit seinen publizistischen Beratern, zu denen auch ein amerikanischer Werbe- fachmann geladen war. Gegenmaßnahmen vorgesehen Die drei Westmächte haben in Zusam- menarbeit mit der Bundesrepublig und Westberliner Stellen Pläne für etwa not- wendig Werdende Gegenmaßnahmen in Ber- lin ausgearbeitet. Ein Sprecher des Lon- doner Außenministeriums sagte am Mitt- Woch, die britische Regierung stehe seit längerer Zeit durch die Kommandanten in Berlin und ihren Botschafter in Bonn in Verbindung mit Westberliner Stellen und mit der Bundesregierung über eventuelle Gegenmaßnahmen für den Fall, daß versucht Werden sollte, Druck auf Westberlin aus- zuüben. Der Sprecher machte keine näheren Angaben über die Art der vereinbarten Maßnahmen. Dillon bietet 500 Millionen Bogota.(UP) Mit gemäßigtem Beifall haben die lateinamerikanischen Staaten am Mittwoch auf der Wirtschaftskonferenz von Bogota das Angebot der USA aufgenom- men, 500 Millionen Dollar für die erste Phase eines latein amerikanischen Entwick- lungsprogrammes zur Verfügung zu stellen. Der stellvertretende amerikanische Außen- minister Douglas Dillon hatte die Pläne sei- ner Regierung am Dienstag vorgetragen und versprochen, es sollten entsprechend den Notwendigkeiten weitere Mittel bereitge- stellt werden. Dillon forderte die ameri- kanischen Republiken auf, gemeinsam mit den USA ein Wirtschafts- und Sozialpro- gramm auszuführen, um„Armut, Unwis- senheit und Mangel an sozialer Gerechtig- keit“ in Lateinamerika zu beseitigen. Das von Washington vorbereitete Programm sieht Agrar-Reformen, Verbesserungen des Wohnungswesens, der Ausbildungsmöglich- keiten und eine vermehrte Nutzung ein- heimischer Bodenschätze vor. 88 Als bester Schwergewichtsringer der Welt Rat sich in Rom Wilfried Dietrich erwiesen. Der 26jährige Schifferstadter krönte seine langjährige Erfolgsserie durch die Goldmedaille im Freistil, nachdem er zuvor schon— gendu wie in Melbourne— den zweiten Platz im klassischen Stil belegt hatte, Sein Vorsprung aus den ersten Runden war dabei so groß, daß er sich gegen den Türken Kaplan— auf unserem Bild in einem gefährlichen Grißf des Pfälzers— im letzten Rumpf mit einem Unentschieden begnügen konnte. Funkbild: AP Bonn zieht Agrar-Vorbehalte zurück Der EWG-Beschleunigungsbeschluß kann geltendes Recht werden Brüssel.(VWD) Die Bundesregierung zog am Dienstag auf der Ministerratssitzung der EW noch bestehende Vorbehalte gegen den Wortlaut des am 12. Mai in Brüssel erzielten EWG-Beschleunigungsbeschlusses, insbeson- dere auf dem Agrarsektor, zurück und er- klärte sich mit der Veröffentlichung des Wortlauts dieses Beschlusses im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften einver- standen. Der Beschleunigungsbeschluß kann damit geltendes Recht werden. Mit der Ver- Eisenhower stellt Bedingungen „Aussichten für Begegnung mit Chrustschow sehr gering“ Washington.(dpa) Präsident Eisenhower gab am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington deutlich zu verstehen, daß er gegenwärtig nicht die Absicht habe, in New Vork mit Ministerpräsident Chrustschow zu- sammenzutreffen. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik an der sowjetischen Kongo- Politik. Eisenhower forderte die Sowjet- union auf, ihre einseitigen Aktionen im Kongo aufzugeben und statt dessen die kol- lektiven Bemühungen der UNO zu unter- stützen. Auf die Frage, ob er Chrustschow in New Vork treffen werde, antwortete Eisenhower, die Aussichten dafür seien sehr gering. Vor einem solchen Treffen müßten verschiedene Bedingungen erfüllt sein. An welche Bedin- gungen der Präsident im einzelnen denkt, ließ er offen. Auf eine diesbezügliche Frage sagte er lediglich, daß die Freilassung der beiden überlebenden Piloten der über dem Eismeer abgeschossenen amerikanischen RB-47-Aufklärungsmaschine eine Voraus- setzung für ein solches Treffen sei. Eisen- hower gab ferner zu verstehen, daß er zur Uno- Vollversammlung nach New Vork kom- men wird. Er betonte, daß er die„schnelle Wallfahrt“ zur UNO nicht dazu benutzen wolle, die Vollversammlung als ein Schlacht- feld für den Propaganda-Krieg zu miß- brauchen. In Kreisen von UNO- Delegierten aus den Ostblock-Stasten wird die Vermutung als außerst unwahrscheinlich bezeichnet, daß Minister präsident Chrustschow oder der polnische Parteisekretär Gomulka während der UNO-Vollversammlung die Oder-Neige- Frage ansprechen werden. Zwiscen Gesfern und Morgen Einsparungsforderungen an dem 45-Mil- liarden- Bundeshaushalt für 1961 kündigte am Mittwoch die SpPD-Bundestagsfraktion durch ihren Etatsachverständigen Ritzel an. Besonders vermerkt wurde, daß Ritzel auch eine sehr kritische Prüfung des Verteidi- gungsetats verlangte und eine Streichung um mindestens eine Milliarde Mark emp- fahl. Die SPD fordert ferner die Abschaf- kung der Bundesministerien für wirtschaft- lichen Bundesbesitz, Bundesrat und Fami- lienfragen. Ihre Aufgaben könnten von an- deren Ressorts übernommen werden. Der Präsident des Landtags von Rhein- land- Pfalz, Otto van Volxem(CDU), hat das Mainzer Landesparlament für Dienstag nächster Woche zu einer Sondersitzung, der zweiten innerhalb von acht Wochen, einbe- rufen. Es soll eine Aenderung des Kommu- nalwahlgesetzes vom 21. Juni in drei Le- sungen beraten und verabschiedet werden. Das Gesetz zur Reinerhaltung der Bun- deswasserstraßen ist jetzt im Bundesgesetz- blatt verkündet worden. Das neue Gesetz schreibt vor, daß den Bundeswasserstraßen künftig keine Abwässer zugeführt werden dürfen, die vorher nicht in entsprechender Weise gefiltert und gereinigt wurden. Die Tierärztliche Fakultät der Universi- tät München hat Bundespräsident Lübke mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeich- net. Die mehrstündige Unterbrechung des Hahrzeugverkehrs am Zonengrenzkontroll- punkt Töpen-Jquchhöh am Dienstagmorgen wird in einer Meldung der zonalen Nach- richtenagentur ADN auf einen„bedauer- lichen Unfall“ zurückgeführt. Nach den bei der bayerischen Grenzpolizei vorliegenden Berichten war der Fluchtversuch zweier Volkspolizisten der Grund für die hermeti- sche Absperrung der Zonengrenze bei Töpen- Juchböh. Die Gewerkschaften sehen keinen Grund, ihre„vernünftigen und wirtschaftlich sinn- vollen“ Forderungen auf mögliche Lohn- und Gehaltserhöhungen und auf Arbeitszeitver- kürzungen zurückzustellen. Dies erklärte am Mittwoch der Stellvertretende DGB-Vorsit- zende, Rosenberg, auf dem Kongreß der Ge- Werkschaft Holz in Berlin. Dr. Linus Kather, der nordrhein-westfä- lische Landes vorsitzende des BHE, hat be- reits in der vergangenen Woche seinen Po- sten als Stellvertretender Bundesvorsitzen- der des Blocks niedergelegt. Wie der BHE- Bundesvorsitzende Seiboth jetzt bestätigte waren im Parteipräsidium aufgetretene Dif- ferenzen über den bei den Bundestagswah- len einzuschlagenden taktischen Weg der Grund für Kathers Schritt. Kather habe Verhandlungen mit der CDU und der SPD kategorisch abgelehnt. Bundesverteidigungsminister Strauß traf zu einem zweitägigen Besuch in Großgbri- tannien ein. Er besuchte die große Ausstel- lung der britischen Flugzeugindustrie und die Flugvorführungen in Farnborough. Der Minister deutete an, daß er mit dem briti- schen Verteidigungsminister Watkinson über verschiedene Fragen, möglicherweise auch über die britische Kurzstreckenrakete„Blue Water“ sprechen werde. Diese britische Waffe sei einfacher als eine ähnliche amerikanische Rakete. Bundesverkehrsminister Seebohm hat sich beim Kreisverband Braunschweig um die Aufnahme in die CDU beworben. General Clyde D. Eddleman, Oberbefehls- haber der amerikanischen Armee in Europa, wurde von Präsident Eisenhower zum stell- vertretenden Stabschef der Armee ernannt. Sein Nachfolger als Oberbefehlshaber USA- REUR wurde General Clarke. In der Sowjetunion sind am Mittwoch neue Vorschriften für die Rote Armee be- kanntgegeben worden, die die Disziplin festigen und die innere Ordnung verbessern sollen. Es geht dabei offensichtlich darum, die Armee noch stärker in den Griff der Kommunistischen Partei zu bringen. Der niederländische Außenminister Jo- seph Luns bestätigte am Dienstag, daß die niederländische Regierung für eine Inter- nationalisierung West-Neu-Guineas eintrete, um den Auseinandersetzungen mit Indo- nesien in dieser Frage ein Ende zu bereiten. Argentinien und Uruguay sind dem Bei- spiel der meisten lateinamerikanischen Staaten gefolgt und haben die diplomati- schen Beziehungen zur Dominikanischen Re- publik abgebrochen. öflentlichung im Amtsblatt wird allerdings keinerlei offizielle Interpretation gewisser kür auslegungsbedürftig gehaltener Bestim- mungen des Beschlusses verbunden sein. Die Bundesregierung zog ihre Vorbehalte zurück, nachdem die EWG-Rommission er- klärt hatte, sie werde die deutschen Wünsche auf Schutzmaßnahmen in Form von Aus- Sleichsabgaben oder anderen Schutzbestim- mungen gemäß Artikel 226 des EWG-Vertra- ges für weitere Erzeugnisse der Nahrungs- mittelindustrie wohlwollend aufnehmen und berücksichtigen, soweit ein Schutzbedürfnis „ des Notstandsartikels 226 be- stehe. Der EWG- Ministerrat hat sich auf die Beibehaltung des 30prozentigen EWG- Tabak- zolls geeinigt, jedoch darf der Zoll den Ge- genwert von 29 Dollar je 100 Kilogramm nicht unter- und von 42 Dollar je 100 Kilo- gramm nicht überschreiten. Weizenmehl soll teurer werden Bonn/ Wiesbaden.(dpa) Ob das Weizen- brot und Backwaren in der Bundesrepublik demnächst teurer werden, hängt von der Entscheidung über einen Antrag des Müh- lenkartells beim Bundeskartellamt ab, die jetzt geltenden Höchstpreise für Weizenmehl der hellen Typen um eine Mark und der dunkleren Typen um zwei Mark pro Dop- pelzentner heraufzusetzen. Da zudem die bisher genehmigten Höchstpreise nicht voll ausgeschöpft wurden, würde das eine Er- höhung des Mehlpreises um 2,50 bis 2,80 Mark je Doppelzentner bedeuten, wenn das Bundeskartellamt dem Antrag zustimmen Sollte. Hurrikan„Donna“ rast weiter San Juan Puerto Rico).(AP) Mit Spitzen- geschwindigkeiten von rund 200 Stunden- kilometern rast der Hurrikan„Donna“, der auf der Insel Puerto Rico und anderen In- seln des Karibischen Meeres schwere Ver- wüstungen hinterließ, in nordwestlicher Richtung weiter. Vorsorgliche Sturmwarnun- gen wurden daher am Mittwoch auch an die Bahama-Inseln und die nordamerikanische Südostküste ausgegeben. Nach den bisher vorliegenden Berichten forderte das Unwet- ter mindestens 116 Tote auf Puerto Rico, Haiti, Anguilla und Antigua. Hunderte von Menschen wurden verletzt oder werden noch vermißt, so daß ein weiteres Steigen der Verlustziffern befürchtet werden muß. Am schlimmsten betroffen wurde auf der Insel Puerto Rico das Gebiet von Humacao, das nach Aussagen von Regierungsbeamten völ- lig verwüstet sein soll. Den größten Scha- den richteten die dem Hurrikan folgenden Flutwellen an. Flugzeugabsturz: 31 Tote Montevideo.(AP/dpa) Beim Absturz eines argentinischen Verkehrsflugzeuges über Uru- guay kamen am Mittwoch alle 31 Insassen ums Leben. Das Flugzeug befand sich auf dem Fluge von Asuncion nach Buenos Aires. Einzelheiten des Unglücks sind noch nicht be- kannt. An Bord der Maschine, einer DC 6 der „Aerolineas Argentina“, waren 25 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Seite 2 MaNvrrꝑryryR MORGEN pokiTik Donnerstag, 8. September 1960/ Nr 208 Dollars von Onkel Sam Die Konferenz-Gespräche im„Alten The- ater“ von San José, der costaricanischen Hauptstadt, sind noch nicht recht verklungen, da sitzen sich die amerikanischen Außen- minister schon wieder in einer anderen wich- tigen Debatte gegenüber. Nach raschem Orts- und Szenenwechsel— man tagt jetzt in Bo- gota— hat der zweite Akt des Programms begonnen. Ging es in Costarica noch darum, quasi eine neue Bestätigung der Monroe- Doktrin zu erreichen, um die westliche He- Mmisphäre gegen sowjetische und rotchinesi- sche Attacken, die von außen kommen, ab- zuschirmen, so soll in Bogota versucht wer- den, im Innern des latein amerikanischen Hauses Ordnung zu schaffen: Die wirtschaft- lichen und sozialen Verhältnisse sollen so verbessert werden, daß auch Unterwande- rungsversuche und„rote“ Propagandaparo- len, die von innen her kommen, kein Echo finden. Douglas Dillon, Nordamerikas stellver- tretender Außenminister, hat der Konferenz zu diesem Zwecke zunächst 500 Millionen Dollar(2,1 Milliarden Mark) angeboten. Das ist nicht gerade aufregend viel für diesen Riesenkontinent. Amerika plant jedoch, in den nächsten Jahren mehr als 40 Milliarden Mark auszugeben. Doch selbst mit diesem Gelde ist es noch nicht getan. Nicht nur der Dollar, auch gründliche Planung fehlt in Süd- Amerika. Ein Hauptanliegen der OAsS-Außen- minister wird es daher sein müssen— analog dem Marshallplan— ein Programm zu ent- Wickeln, in dem die nordamerikanische Hilfe die mittel- und südamerikanischen Länder zur Selbsthilfe ermuntert und zur Koopera- tion zusammenführt. Aber auch der großzüglgste lateinameri- kanische Marshall-Plan wird wahrscheinlich nicht ausreichen. Es wird auch nicht genü- gen, daß die USA, wie es bisher mitunter ge- schah, die„rote Gefahr“— sei es in sub- jektiver, sei es in objektiver Weise— an die Wand malen, um Lateinamerika hinter sich zu versammeln. Das zeigt das Beispiel Kuba deutlich. Nahezu die Hälfte des Grundbe- Sitzes dort befand sich in Händen von Ame- rikanern. Der Rest gehörte einer schmalen Schicht von etwa 3000 Kubanern, deren Kor- ruptheit sprichwörtlich und deren soziales Verhalten ein Schlag ins Gesicht der über- Wiegend armen kubanischen Bevölkerung War. Das amerikanische Zuckergeschäft auf Ruba gedieh und blühte auf dem Boden die- Ser Korruption und wirtschaftlicher Ausbeu- tung. Daß Castro gegen diese Mißstände vom Leder zog, machte ihn nicht nur auf Kuba, sondern in weiten Teilen ganz Südamerikas populär. Nur ein Abbau auch dieser Erschei- nungen kann vielleicht den bösen Klang, den das Wort„Lankee“ in lateinamerikanischen Ohren hervorruft, in die akustische„Rum pelkammer“ verbannen. Gelingt das nicht, dann sind wahrscheinlich auch ein halbes Dutzend Konferenzen in San José und Bo- gota nicht in der Lage, die oft zitierte, aber selten praktizierte amerikanische Solidarität auf solidere Beine zu stellen. Helmut Kübler Probeschießen Als Nikita Chrustschow sich in einer fin- nischen Sauna frisch und frei schwitzte, war der Ostblock— sicherlich auf sein Kom- mando hin— bereits zu einer neuen propa- gandistischen Grohoffensive angetreten. Dem Chef im Kreml folgten nur zu bereitwillig die Regierungen in Pankow, Warschau, Prag Und, was auf den ersten Blick verwunderte, auch in Belgrad. Ein Teil dieser jüngsten At- tacken zielte direkt auf Deutschland Für dieses Probeschießen nahm sich der Ostblock zwei Ziele vor: Das freie Berlin und die Ge- neralsdenkschrift der Bundeswehr, die auch den Jugoslawen zu sehr in die Augen stach. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Das sowjetzonale Regime hat seine fünftägigen Sperrmaßnahmen in Berlin abklingen lassen, in Bonn möchte man den nicht lukrativen Notenwechsel mit Moskau allmählich ab- flauen lassen. 1 Während der Westen, in dem die Meinun- gen über die atomaren Töne der Bundes- wehrgenerale durchaus nicht allerorts auf geneigtes Gehör stießen, zur Notenkampagne des Kreml nichts sagte, gab er aber in der anderen Stoßrichtung der östlichen Attacke, in der Berlin-Frage, seinen Bonner Verbün- deten Schützenhilfe. Staatssekretär Carstens vom Bundesaußen ministerium konnte des- halb den befreundeten westlichen Botschaf- ten den Dank dafür aussprechen, daß diese die anmaßende und rechtswidrige Behaup- tung der Zonenmachthaber, Berlin sei die Hauptstadt der„DDR“, gebrandmarkt hat- ten. Das jüngste akute Störfeuer auf Berlin ist zwar überstanden, es bleibt aber die Frage, ob und in welchem Maße die Bun- desregierung von sich aus den östlichen Machthabern, die darauf lauern, einen„An- lag“ zu heftigeren Schikanen geben, will, etwa durch eine Bundestagssitzung in Ber- lin. Adenauer will offensichtlich deshalb schon in nächster Zukunft dem Westen eine erhöhte Bereitschaft zum Zusammenstehen abringen, wenn die von Cadenabbia aus an- gekündigte„diplomatische Großoffensive“ für die Sicherheit der alten Hauptstadt in die Tat umgesetzt wird. Er und— dem Ver- nehmen nach— auch Brandt haben Reise- pläne für Amerika, den sicheren Hafen vor östlichen Stürmen. Inzwischen wurde auch über„geeignete Gegenmaßnahmen“ gespro- chen, die der Westen im Verein mit Bonn und dem Berliner Senat im Falle neuer Attacken aus Pankow einleiten will. In den vergangenen Tagen fiel von ver- schiedenen Seiten das Wort:„Proteste allein genügen nicht“. Was aber soll man im Ernst- fall tun? Diesmal war es offensichtlich ein rein propagandistischer Versuchsballon, den der Osten steigen ließ, aber ein nächstes Mal kann es leicht weniger glimpflich sein. Di- plomatisches Fingerspitzengefühl, aber auch Entschlossenheit im überlegten Handeln werden dazu gehören, wenn eine neue, große Krise um Berlin verhindert werden soll. Intrigen kommen aus Kairo Die Attentäter dachten sich nicht viel Der Mord an dem jordanischen Minister präsidenten konnte die Position König Husseins nicht erschüttern Von unserem Korrespondenten N. Amma n.(Ap) König Hussein von Jordanien hat den Staatspräsidenten der ver- einigten Arabischen Republik, Nasser, der Mitwisserschaft an dem Attentat gegen den jordanischen Ministerpräsidenten Hassa Madschali beschuldigt. Der König er- klärte, die VAR trage die Verantwortung für den Anschlag. Hussein teilte mit, daß Jordanien bei der VAR die Auslieferung der Täter beantragt habe. Falls es Jordanien nicht gelingen sollte, weitere Anschläge dieser Art zu verhüten und seine Freiheit zu wahren, werde die gesamte Welt die verantwortur g dafür tragen. Jerusalem. Wenn die römischen Legionen aus Jerusalem, gegen unruhig gewordene ammonitische Stämme zur Hilfe gerufen, nach Rabbath-ammon, das damals bereits Philadelphia hieß, ins Land jenseits des Jordans marschierten, brauchten sie dazu zwei, drei Tage. In späteren Jahrhunderten, als diese Stadt nach jahrtausendelangem Ruinendasein sich zu einer kleinen Siedlung tscherkessischer Einwanderer entwickelt hatte, war es noch schlimmer, denn die Tür- ken liegen die einzige Verbindungsstrage weidlich verkommen. Heute aber, da aus dem Dorf innerhalb von wenigen Jahren unter dem Namen Amman eine geradezu mystisch aufgeblähte Hauptstadt eines künstlich ge- schaffenen Staates wurde, fährt man den Weg durch die Wüste in zwei, drei Stunden. Was sich sonst noch geändert hat, ist die Tatsache, daß man nun die Intrigen, ohne die man sich ein Leben weder in Philadelphia noch in Amman vorstellen kann ,‚äaus Kairo bezieht und nicht mehr aus Jerusalem— wie noch in der englischen Mandatszeit— da ja heute der Wesentliche Teil Jerusalems im israelischen, also in feindlichem Ausland liegt. Aus dieser ausländischen Perspektive ge- sehen aber hat sich seit damals vor allem die politische Bedeutung der Vorgänge in Am- man maßlos erhöht. Wenn man auch von den Dächern der israelischen Hauptstadt nichts Aufregendes in den Straßen des jordanischen Teils nach der Bombenexplosion von Amman konstatieren konnte, bemüht man sich, die Frage zu beantworten. was eigentlich König Husseins Herrschaft aus dieser neuerlichen Erschütterufig rettete. Man kam schließlich zu folgenden Ergeb- nissen der Analyse, die— wenn man von der Hilfe Allahs absieht, für die der König an der Spitze von Tausenden soeben in der großen Moschee dankte— eine überaus merkwürdige Verkennung der Tatsachen auf Seiten der Feinde Husseins erkennen lassen. Vor allem war die Hoffnung der Hintermän- ner des Attentast, daß die Bomben endlich die Revolution und zwar unter Führung der Armee auslösen würden, sinnlos, da Hussein das Offiziers-Korps nach wiederholten ein- gehenden Säuberungen, nach Gehaltser- höhungen und häufigen Beförderungen fest in der Hand hält. Zweitens: die überaus ge- schickte Ausnützung der latenten wirtschaft- lichen Krise in Syrien und der Erbitterung über die fast unbegrenzte Herrschaft der ägyptischen Offiziere in der syrischen Armee durch den jordanischen Propagandadienst wirkte ausgezeichnet der ägyptischen Agita- tion entgegen, drittens tun auch die amerika- nischen und englischen Finanzhilfen das Ihre. Ueberdies wurden zwei Denkfehler erkenn- bar, die darauf schließen ließen, daß der Attentatsplan lediglich in technischer Hin- sicht geschickt geplant war. Es war ein psychologischer Fehler, den Ministerpräsi- . Ben-gavriel In Israel denten umzubringen, denn dieser hieß Mad- schali, das heißt, er war ein Mitglied des Beduinenstammes El-madschali, und Be- duinen haben die Eigenart, einen Mord nicht zu verzeihen. Und da in diesem Fall noch Weitere drei Stammesmitglieder, darunter auch der regierende Stammeschef, der Bombe zum Opfer flelen, ist es verständlich, daß der Stamm über Nacht zum politischen Rich- tungsgeber im Beduinenbezirk wird. Da nun die Stämme östlich des Jordan stets königstreu waren, konnte es umso Weniger zu einer Revolte der kriegsunge- Wohnten Städter und Fellachen kommen, denen der Schrecken vor den schwarzge- fkärbten Gesichtern der Beduinen seit der verunglückten Revolte vor vier Jahren noch in den Gliedern steckt. Der letzte und zu- mindest für die west jordanischen Gegner des Königs ausschlaggebende Grund für die Echolosigkeit des Mordes von Amman in der Bevölkerung ist aber die zum Greifen nahe Existenz Israels. Es gibt kaum einen Men- schen im jordanischen Teil des ehemaligen Palästina, also in dem Landstreifen, den Aegypten aus Jordanien ausschneiden und zu einem Puppenstaat Palästina machen möchte, der nicht den Einmarsch der Israeli als Ant- Wort auf einen derartigen Versuch erwartet. Die Länder strecken Friedensfühler aus Man scheut die letzte Konsequenz im Fernsehstreit Von unserer Bonner Redaktleon Bonn. Wie in Bonn bekannt wird, haben einige Bundesländer in den letzten Tagen in Bonn vorgefühlt, ob nicht doch noch ein Beitritt zu der Deutschland-Fernseh- GmbH möglich sei. Auch bei der Bundes- regierung sähe man es offensichtlich gern, wenn harte Auseinandersetzungen mit den Ländern vor dem Bundesverfassungsgericht unterblieben. Die Ausführungen der Län- der laufen darauf hinaus, daß sicherlich einige von der CDU/ CSU regierten Länder auch jetzt noch zum Beitritt zu bewegen seien, wenn die Bundesregierung sich zu einem Gespräch über die Vergabe des drit- ten Fernsehprogramms bereitfinden könnte. „Rückschritt in die Vergangenheit“ Die Reaktion Washingtons auf de Gaulles politische Forderungen Washington. De Gaulles Erklärungen über die NATO, die UNO- Politik und über Afrika werden in Washington äußerst kühl und mit Bedauern, wenn auch ohne Ueberraschung aufgenommen. Man bemerkt, daß de Gaulle das alles schon früher gesagt habe, wenn auch nicht in so konkreter Form und fügt Hinzu, daß manche seiner Meinungen nicht inn die Realität unserer Zeit passen, und des- Halb die Politik Afnerlkas und der westlichen Gemeinschaft nicht ändern werden. Die amerikanischen Gedankengänge ver- laufen denen de Gaulles ini wesentlichen entgegengesetzt. Washington will die strate- gischen Abschreckungswaffen für Europa nicht als Instrumente nationaler Politik einzelner Staaten sehen, sondern als Instru- mente gemeinsamer Sicherheit unter dem Kommando der NATO und hält darum an der Integration der europäischen Verteidi- gung fest. De Gaulles Konzept wird als Rück- schritt in eine nicht wiederzubringende Ver- gangenheit empfunden. Einmal glaubt man, daß de Gaulles Plan Uneinigkeit in der NATO erzeugen würde Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA und für andere Mitglieder nicht annehmbar ist. Zweitens würde der Plan andere NATO- Mitglieder in Probleme Afrikas und Asiens verwickeln, mit denen viele sich mit Recht nicht belasten wollen. Schließlich würde er die Hände der Mächte binden, die in anderen Erdteilen die Machtmittel und damit die Ver- Antwortung des Handelns haben. Insbeson- dere will man die Politik Amerikas und des Westens in Afrika nicht mit Frankreichs Algerien-Politik belasten. Das Verhältnis zum unabhängigen Afrika soll nicht ver- giftet werden, um den Sowjets nicht ihren Versuch zu erleichtern, diesen Erdteil zu durchdringen. Washington hat in offiziellen Außerungen stets Rücksichten auf de Gaulles Empfind- lichkeit genommen und wird sie auch jetzt üben. Man kann jedoch auch hören, daß de Gaulles Vorschläge auf eine nationalistische Politik hinauslaufen, die Frankreich eine Primadonnenrolle sichern soll, und daß eine So ennge Nationalpolitik im Gegensatz zu den großen geschichtlichen Ausblicken steht, für die de Gaulle hier bewundert wird. Parallele zum Fall Klaus Fuchs Vermutungen gehen dahin, daß es sich um Schleswig- Holstein, Bayern und Nordrhein- Westfalen handelt. Bundespost kündigt Verträge Die Bundespost hat die mit den Rund- kunkanstalten der Länder im Herbst 1955 geschlossenen Verträge über die zur Ver- fügungstellung von Fernsehleitungen, d. h. der Verbindungen zwischen Studio und Ländern, zum 31. Dezember gekündigt. Die Maßnahme bedeutet nicht, daß den Sen- dern Leitungen genommen werden sollen. Die Bundespost hält es jedoch für nötig, die Verträge neu zu formulieren, da durch die ge- plante Ausstrahlung eines zweiten Fern- sehprogrammes sich die Verhältnisse ge- ändert haben. Dabei spielt die Gebühren- rage die wichtigste Rolle. Den Intendanten ist deswegen von der Bundespost gleich- zeitig mitgeteilt worden, daß ab 1. Januar eine Neuverteilung der Fernsehgebühren vorgenommen werden soll. Zu wenig Antennen Inzwischen ist man in Bonner Regie- rungskreisen zu der Erkenntnis gelangt, daß die deutsche Fernsehindustrie völlig ungenügend auf die Ausstrahlung eines zweiten Programms ab 1. Januar 1961 vor- bereitet ist, Vor allem fehlt es an Herstel- lungsmöglichkeiten für die erforderlichen UHF- Antennen. Die Vertreter der Antennen- Industrie begründeten bei einer Besprechung im Bundeswirtschaftsministerium die geringen Kapazitäten damit, daß das Bundespost- ministerium erst vor einigen Wochen die erforderlichen Frequenzen bekanntgegeben habe. Dabei sei heute noch nicht einmal sicher, ob die Frequenzen endgültig seien. In Bonner Kreisen glaubt man hingegen, daß bei gutem Willen die Liefermöglichkei- ten der Fernseh-Industrie gröber als an- gegeben sein dürften. Inoffizfell hört man die Version, die Industrie wolle es nicht mit den Rundfunkanstalten verderben, die Wesentliche Auftraggeber sind. Moskau hat zwei neue Propagandapferde Warum die amerikanischen Geheimdienst-Angestellten Martin und Mitchell in die Sowjetunion gingen Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe ln der Sowjetunſlen Moskau. Die seit Wochen vermißten US- Mathematiker und Fachleute der Dechiffrier- abteilung in der Nationalen Sicherheits- agentur(NS), der 29jährige William Martin und der 31jährige Bernon Mitchell, haben— wie gemeldet— die Sowjetregierung um Asyl gebeten und auf ihre amerikanische Staatsbürgerschaft verzichtet. Auf einer Pressekonferenz vor über 200 Journalisten erklärten sie in Moskau sinngemäß:„Die Praktiken der USA beim Sammeln von Ge- heiminformationen und die auf Entfesselung eines Präventivkrieges zielende Aktivität einflußreicher Kreise in den USA haben uns zu diesem Schritt veranlaßt.“ Den Entschluß, sich aus fein ideellen Gründen von den USA loszusagen, so erklären die in Amerika einst hoch bezahlten Sicherheitsdienst-Angestell- ten, hätten sie schon vor einem Jahr gefaßt. Dies erscheint den westlichen Beobachtern als bemerkenswertestes Moment, das gewisse Parallelen zum Fall Klaus Fuchs erkennen läßt: Wieder haben zwei mit streng gehei- men Aufgaben betraute, gutsituierte US- Bürger aus— wie sie es selbst darstellen— nicht aus materiellen Gründen mit ihrem Land gebrochen. In der Sowjetunion“, so sagen sie,„gibt es mehr Leute, die unsere Ansichten teilen.“ Der Schwerpunkt der Aussagen dieser frisch gebackenen Sowjetbürger liegt bei den Aufklärungsflügen. Hier führen sie einige neue Momente an, die genau in die sowijeti- schen Vorstellungen von den„aggressiven Handlungen der USA gegen die Sowjetunion“ Hineinpassen.„Schon als wir 1954 auf dem japanischen USA-Stützpunkt KamiseyaDienst taten“, so erklären sie,„sind Flüge zur Or- tung von chinesischen und sowjetischen Ra- darstationen unter Verletzung chinesischen Luftraums gestartet worden.“ 1958 wollen sie von einem hohen Beamten in den USA er- fahren haben, daß das im September 1958 vermißte Flugzeug C-130 mit Fachleuten für Elektronik bewußt nach Sowietisch-Arme- Joachim Widera nien eingedrungen war, um Reihenortungen von Radarstationen vorzunehmen. Alle No- tenproteste der USA nach Absturz der Ma- schine seien Heuchelei gewesen. Die für die USA unangenehmste Ent- hüllung sollte offenbar bei den Aktivitäten des Sicherheitsdienstes gegenüber den eige- nen Verbündeten liegen. Die ehemaligen Sicherheitsleute antworteten. in der tür- kischen Botschaft in Washington sitze ein bezahlter Agent der USA, Ironisch fügten sie hinzu: Ohne jede Diskriminierung hör- ten die USA den gesamten geheimen Nach- richtendienst und Telegrammverkehr ihrer Verbündeten ab und dechiffrierten alle Ge- heimtelegramme. Dieses System umspanne die ganze Welt und beziehe neutrale und andere Länder ein. Dazu gehörten Italien, Türkei, Jugoslawien, Vereinigte Arabische Republik, Indonesien, Uruguay und Frank- reich. In der in den USA hinterlassenen und in Moskau fotokopierten brieflichen Er- klärung von Mitchell und Martin steht ein etwas undurchsichtiger Satz. Auf die Be- merkung:„‚Wir fühlen, das wir in der Sowjetunion sozial besser akzeptiert wer- den als in den USA“ folgt die Behaup- tung:„Die Talente der Frauen werden in der Sowjetunion viel stärker entfaltet als in den USA. Das macht die sowjetischen Frauen als Ehepartner begehrenswert.“ Mitchell und Martin sind Junggesellen. both Als er Abschied nahm. .. als er wieder kum Karikatur: Conrad 8— Wilhelm Pieck Man hatte mit ihm Staat Semacht, und man hatte versucht, mit seiner Hilfe einen Staat zu machen. Wilhelm Piecks breites, Väterliches Gesicht mit seinem jovpialen Lächeln war einzigartig dazu beschaffen, das andere Gesicht des Pankower Regimes zu verbergen: das mit dem struppigen Spitz bart, mit den verkniffenen Lippen, mit den stechenden Augen— das Gesicht des Allein mächtigen Ulbricht. Wilhelm Pieck war der Verkörperte Sonntagsanzug der Kommu- nisten. Er war die Staffage, die Freundlich i Orden verteilte und„Junge Pio. streichelte. Er war das Aushänge schild der Sowjetzonenrepublik, nicht Seine Säule. Und sein Tod löst höchstens die Frage aus, wie man eine solche Bieder- mannsfigur ein zweites Mal finden soll eine Lücke in der ideologischen Front hin- terläßt er nicht. Und im übrigen haben viele Leute nicht vergessen, daß Wilhelm Pieck früher keines. Wegs im Gehrock tätig zu sein pflegte, und daß er, wenn er etwas anfaßte, es nicht mit Samthandschuhen tat. Am 3. Januar 1876 Wurde er als Arbeitersohn in Guben in der Niederlausitz geboren. Das steht immerhin fest— im Gegensatz zu manchen weiteren Lebensstationen Wilhelm Piecks, die in schwer durchschaubares Dunkel gehüllt Sind. Als wandernder Schreinergeselle wird er zu- nächst Mitglied des Holzarbeiterverbandes und— in Marburg an der Lahn— Sozial- demokrat. Seine Wanderung endet beim Militär und in der Radikalität. Er lernt Rosa Luxemburg kennen und den Bolschewismus lieben. Und zusammen mit Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ist er Gründungsmit- glied der Kommunistischen Partei Deutsch- lands. Er verfügte weder über die warmherzige Begeisterungsfähigkeit der einen noch über den schneidenden Intellekt des anderen. Aber er besaß die Fähigkeit zur absoluten Linientreue und die geistige Anlage dessen, was man später, in Kreisen kritischerer SED- Genossen, den„Wetterhahn der Partei“ nannte. Er stand jedenfalls immer auf der richtigen Seite, auch damals, als in seinem Beisein Rosa Luxemburg und Karl Lieb- knecht verhaftet und anschließend ermordet wurden. Wilhelm Pieck entkam. Er sagte: durch einen Trick. Seine damaligen Freunde und späteren Gegner sagen: indem er Ge- nossen verriet. Es folgten Jahre als KPD. Abgeordneter: Im Berliner Stadtrat, im Preußischen Landtag, im Preußischen Staatsrat(Adenauer unterschrieb die Be- stätigung) und im Reichstag. Er emigrierte 1933 nach Moskau. Ob er zwischendurch im Pariser Untergrund agitierte, weiß man nicht genau. Er teilte nicht das Schicksal Ernst Thälmanns, der im KZ starb, und manche wollen wissen, an seinem Widerstand sei die Freilassung dieses alten Kampfgefährten, die im Zeichen des FHitler-Stalin-Paktes möglich gewesen wäre, gescheitert. Im Kriege leitete er das„Nationalkomitee Freies Deutschland“ und kehrte als sowijeti- scher Oberst zurück. Ey lebte, gewissermaßen als„Wilhelm III.“ auf dem Hohenzollernschloß Niederschön- hausen und diente als Präsident seinem sowjethörigen deutschen Teilstaat auf seine Weise: repräséentierend, händeschüttelnd, Grußadressen unterschreibend, Väterchen“ elend. Er wußte, wer die Macht besaß, und hütete sich, daran zu rühren. Mit ihm sinkt die gutmütige Maske ins Grab. Die Macht und diejenigen, die sie üben, bleiben. Hans-Joachim Deckert Doppelentscheidung der TUC Douglas.(UPI) Der britische Gewerk- schaftskongreg(TUC) hat sich am Mittwoch sowohl hinter die offizielle Verteidigungs- Politik der, Labour-Partei gestellt als auch die Abschaffung der Atombombe durch Groß- britannien gefordert. Die Resolutionen, deren Inhalt sich widerspricht, fanden beide die erforderliche Mehrheit. Die Resolution für die bisherige Politik fand 690 000 Stimmen, die Resolution über die Abschaffung der H- Bombe durch Großbritannien 235 000 Stim- men. Sonderklausel für Finnland Kopenhagen.(dpa) Das seit langem vor- bereitete Sonderstatut, mit dem Finnland als „assoziiertes“ Mitgliedsland in die kleine Freihandelszone(EFTA) aufgenommen wer- den soll, enthält nach Informationen von Unterrichteter Seite in Kopenhagen eine ent- scheidende Klausel: Finnland kann sich aus der„Assoziierung“ mit sofortiger Wirkung lösen, falls in der EFTA mehrheitlich Be- schlüsse gefaßt werden, denen Finnland seine Zustimmung versagen muß. Bei den direkten EFfTA-Mitgliedern ist das nicht möglich. Sie müssen bestimmte Kündigungsfristen ein- halten. Diese Bestimmung soll, wie es in Kopenhagen heißt, für Finnland wichtiger sein als gewisse Schutzbestimmungen zu- gunsten der finnischen Industrie, die„in be- scheidenem Umfang“ seitens der EFTA ge- Währt werden sollen, Hilfe für die Bauern gefordert Stuttgart.(tz.— Eigener Bericht.) Eine Einschränkung der Futtergetreideeinfuhren und eine Begrenzung der Einfuhr von Schlachtvieh und Schweinen fordert der Landesbauernverband Württemberg-Baden wegen des schlechten Ergebnisses der Ge- treidèeernte in Baden- Württemberg. Außer- dem fordert der Verband von Bund und Land die Bereitstellung weiterer Geldmittel zum Neubau und zur Erweiterung von Trocknungsanlagen und Lagerräumen für Getreide. Betrieben, die von besonders hohen Ernteverlusten betroffen seien, sollen 1 hilfen zur Beschaffung von Saatgut gewähr Werden. Darüber hinaus ruft der Bauern- verband nach gezielten Maßnahmen beson- derer Art, für durch Ernteschäden in ihrer Existenz bedrohte Betriebe. Das Stuttgarter Finanzministerium wurde gebeten, die 5 10. September und 10. Dezember fällig Wer denden Vorauszahlungen auf die Einkom- men- und Kirchensteuer bis zum Jahre 1961 zu stunden und gegebenenfalls unter Be- rücksichtigung der zu erwartenden Ernte- schäden herabzusetzen. Dieser Stundungs- antrag soll auch die nächsten beiden Raten der Vermögensabgabe(Lastenausgleich) er- kassen. — Siehe auch Seite 12 Nr. 208 t, und einen eites, Vialen aaffen, egimes Spitz lit den Allein ar der mmu- dlich c jänge⸗ Seine is die leder- oll— t hin- nicht deines. „ und i mit 1876 n der lerhin iteren ie in sind. l andes o zial- beim Rosa ismus burg smit- itsch- erzige über leren. luten ssen, erer artei“ der inem Lieb- ordet sagte: unde Ge- KPD- N schen Be- rierte ch im nicht Ernst anche ei die arten, aktes 1 Il mitee Vieti- III.“ chön- einem seine telnd, chen“ „ und sinkt Macht ackert C verk- Woch ings- auch troßg- leren die für men, r H- Stim- id vor- d als leine wer- von ent- aus kung Be- seine kten 1 Sie ein- es in tiger e n Be X ge- Nr. 208/ Donnerstag, 8. September 1960 WELT UID WISSEN NMIANNEETIMER MORGEN. Seite 3 — Was sonst noch gescha ng. Als mehrfacher Mörder entpuppte sich in Hollywood der 29jährige Adolph Busch, der von der Polizei wegen eines Hand- taschen-Diebstahls festgenommen worden War. Mitten im Verhör sprach Busch plötz- lich„von all den Morden“, die er begangen habe und erklärte den ungläubig aufhorchen- den Kriminalbeamten:„Im Augenblick habe ich eine Leiche auf meinem Zimmer.“ Tat- sächlich fand die Polizei die blutüberströmte Leiche einer etwa 45 jährigen Frau, die kaum bekleidet und an Händen und Füßen gefesselt War. Anschließend führte Busch die Krimi- nalpolizei zur Leiche seiner Tante in deren nahegelegener Wohnung. Den ersten Mord will er am 2. Mai an der 74jährigen Elmyra Miller begangen haben. *. In der amerikenischen Stadt Hartford (Connecticut) sind zwei Metallstücke von der Größe einer Männerfaust und eines Pflaster- steins zur Erde gestürzt. Die Objekte, die einen feurigen Schweif hinter sich herzogen, flelen in den Hinterhof eines Hauses. Nach einer ersten Untersuchung schloß Professor Robert L. Brown vom State College von Süd- Connecticut die Möglichkeit nicht aus, daß es sich bei den beiden Körpern um Teile des jetzt verglühten sowjetischen„Sputnik IV“ handeln könnte. Die Objekte sollen zur näheren Untersuchung an die amerikanische Luftfahrt- und Weltraumbehörde eingesandt werden. * In Norwegen fließen die Einnahmen aus dem staatlichen Fußball-Toto wissenschaft- lichen Forschungsinstituten zu. Für For- schungen auf dem Gebiete der Landwirt- schaft wurde bisher 39 Millionen Kronen verwendet. * Das nördlichste örtliche Telefonnetz des amerikanischen Kontinents entsteht gegen- wärtig in Kotzebue nördlich des e Wie die Firma, die diese Selbstwählanlage mit rund 100 Anschlüssen installiert, in Ro- chester New Vork) bekannt gab, soll der Telefonverkehr schon im Oktober aufgenom- men werden können. In Kotzebue leben rund 1200 Menschen, im Gebiet um die Stadt 3800. 19 von 20 der Einwohner sind Eskimos, von denen der größte Teil noch nie ein Telefon gesehen hat. * Der 5498 Tonnen große Hamburger Frach- ter„Millerntor“ ist in der Ausfahrt des kuba- nischen Hafens Manzanillo auf Grund gelau- fen. Das Motorschiff, das der Hamburger nischen Hafens Manzanillo auf Grund gelau- Ladung von 100 000 Sack Zucker auf dem Weg von Kuba nach Hamburg. Nach einem Bericht der deutschen Botschaft in Havanna soll nach Verlagerung der Ladung versucht werden, daß unbeschädigte Schiff mit Schlepperhilfe flottzumachen. * Eine goldene Armbanduhr, die der italie- nischen Filmschauspielerin Sophia Loren im Mai in London zusammen mit ihrem gesam- ten Schmuck im Wert von etwa zwei Millio- nen D-Mark gestohlen worden war, ist in einem Wiener Leihhaus aufgetaucht. Nach Mitteilung der Polizei handelt es sich um eine in ein amerikanisches Dollarstück ein- gearbeitete Uhr, von der nur fünfzehn numerierte Exemplare existieren, Auf der in Wien entdeckten Uhr befand sich keine Seriennummer. Die Polizei nimmt allerdings an, daß sie entfernt wurde, bevor die Uhr aufs Leihamt gebracht wurde. Versetzt wurde die Armbanduhr von einer Frau mittleren Alters, nach der die Fahndung aufgenommen Wurde. Die Polizei hofft, endlich eine Spur der Juwelenräuber gefunden zu haben. * Nach einem Bericht der amtlichen Pekin- ger„Volkszeitung“ sind in vier chinesischen Provinzen 6,5 Millionen Hektar Land von einer Insektenplage befallen. Wie das Blatt perichtet, sind Hunderttausende von Kom- munenmitgliedern eingesetzt worden, um die Insektenplage zu bekämpfen. ** In Moskau wird im Herbst eine Univer- sität der Völker freundschaft eröffnet, für die sich bereits zahlreiche Studenten aus Asien, Afrika und Lateinamerika, vor allem aus Brasilien, Indien, Indonesien und Japan, an- gemeldet haben. Nach Bestehen einer Auf- nahmeprüfung können sie an dieser Hoch- schule insbesondere die russische Sprache, Mathematik, Physik und Geschichte stu- dieren. Jahrtausendealte Heilkunst und moderne Medizin eine Zusammenarbeit zwischen den Vertretern beider Richtungen Die Rotchinesen erstreben Mao Tse-tung hat seine Landsleute vor kurzem zur regelmäßigen Teilnahme an gymnastischen Uebungskursen aufgerufen, die künftig in allen chinesischen Betrieben zum täglichen Arbeitspensum gehören sollen. Die zur Pflege und Gesunderhaltung des Körpers geplante Aktion ist im Reich der Mitte keineswegs neu. Schon im 5. Jahrhun- dert v. Chr. fanden chinesische Aerzte her- aus, daß man einer Krankheit am ehesten vorbeugen kann, wenn der Mensch seinen Körper durch Lockerungs- und Atem- übungen beweglich halte. Zu diesem Zweck wurde damals das Schattenboxen empfohlen, das auch heute noch überall im Lande sehr beliebt ist. Das neue China folgt diesen jahrtausendealten Ratschlägen bereitwillig, umsomehr, als die Volksrepublik seit Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der alten chinesischen Heilkunde und denen der modernen westlichen Medi- zin anstrebt und um dieses Zieles willen keine Ausgaben scheut. Neben Instituten und Forschungsstätten für die moderne Heilkunde eröffnete man in Peking die „Nationale Akademie“, die ausschließlich der Erforschung überlieferter Heilmethoden dient. Dieses friedlich Neben- und Miteinander ist im Reich der Mitte jungen Datums, denn die Chinesen verhielten sich der westlichen Medizin gegenüber, die sie nach dem Opium- krieg durch europäische und amerikanische Missionare kennenlernten, lange Zeit ab- lehnend. Wenn sich die traditionelle chine- sische Medizin heute im kommunistischen China solchen Ansehens erfreut, so spricht daraus nicht allein der Stolz auf das natio- nale Erbe, mehr noch die Ueberlegung, daß eine Reihe von medizinischen Erkenntnissen der alten Chinesen durchaus mit der medi- zinischen Wissenschaft des Westens zu ver- einbaren sei. Wie einer alten Schrift aus dem Zweiten vorchristlichen Jahrhundert zu ent- nehmen ist, beruhen die Behandlungsme- thoden der chinesischen Medizin auf zwei Grundlagen: dem Chen, der Akupunktur, dem Chiu, der Kauterisation, d. h. der Atzung von Gewebestellen durch Hitze. 700 Körper- stellen waren für eine wirksame Akupunktur angemerkt, die mit fünf verschiedenen Ar- ten von Nadeln berührt wurden, je nachdem, ob man die Haut nur ritzen, tiefer ein- dringen oder gar den Nerv treffen wollte. Bei der Kauterisation hingegen wurde über der schmerzenden Stelle aus den getrockne- ten Blättern der artemisia moxa(einer chi- nesischen Abart des Wermuts) oder der Ai- Pflanze ein Kügelchen gedreht— heute formt man daraus ein Stäbchen— angezün- det und so behutsam verbrannt, daß die Glut die Nerven anregt, ohne die Haut zu verletzen. Zur Feststellung einer Diagnose kannte man bereits das Messen des Pulses. Auch Betäubungsmittel wurden bei schwie- rigen Operationen angewandt sowie zum Heilungsprozeß Tränke aus zahllosen Kräu- tern und Wurzeln verordnet. Im allgemei- nen lag ihnen— den chinesischen Aerzten— daran, ihren Patienten heilende Tees liter- weise einzuflößen, ein Umstand, der die Be- völkerung Chinas auch heute noch veran- laßt, der westlichen Medizin zu miß trauen, wenn der Arzt nur eine kleine Dosis eines Heilmittels verordnet. Trotz aller Schwierigkeiten erweist sich die Zusammenarbeit beider Medizinen als äuhßerst segensreich. Nicht nur, weil die Akupunktur bei der Besserung von nervösen Störungen und Verdauungserkrankungen nach chinesischen Erfahrungen gute Ergeb- nisse lieferte. Auch die einheimischen Arz- neien, oftmals nach einem jahrtausende- alten Rezept bereitet, heilten schwere Fälle von Rheumatismus, Neuralgie, Malaria und andere fleberhafte Erkrankungen. Selbst in Fällen von Gehirnentzündungen, deren Hei- lung der westlichen Medizin noch manches Rätsel aufgibt, konnten während eines Jahres von 54 erkrankten Chinesen, 51 ge- heilt werden. Das angewandte Mittel war in der„Klinischen Analyse der fieberhaften Krankheiten“ angegeben, die 1813 von Wu Tang veröffentlicht wurde und die jahrhun- dertealte Erfahrung der chinesischen Aerzte zusammenfaßt. Die für die Arznei verwand- ten Ingredienzien bestanden aus Gips, Rhi- nozeros- und Damhirschhorn, Zungenfarn, Zimtrinde, Goldwurz und Ginseng. Neben den Bemühungen um eine Kombi- nation von traditioneller chinesischer und moderner westlicher Medizin wird im kom- munistischen China neuerdings die„An- wendung der Lehren Mao Tse- tungs und des dialektischen Materialismus auf die medi- zimischen Wissenschaften und Behandlungs- methoden“ propagiert. So erklärte kürzlich Tschang Tschin-tschiang, der erste Sekretär des kommunistischen Partei- Komitees der chinesischen Akademie der Wissenschaften, in der Pekinger„Volkszeitung“, daß die bis- herige Therapie von Krankheiten durch eine Veränderung der Umweltbedingungen des Patienten ergänzt und dessen„innere“(see- lische) Widterstandskräfte gegen seine Krank- heit gestärkt werden müßten. Hella Berger-Gündel „Lokalbahnen Marke Eigenbau“ Eine neue Massenbewegung in der Volksrepublik China/ Der„Sprung Genosse Mao Tse-tung hat seine Unter- tanen— und die übrige Welt— wieder ein- mal durch eine neue ausgefallene Idee über- rascht. Um das große Ziel Pekings, den „Sprung vorwärts“ in Industrie und Land- wirtschaft, schneller zu erreichen, hat er eine neue Variante der chinesischen„Dosit- vourself“- Bewegung ersonnen. Nach der Massenkampagne zur Erzeugung von Eisen und Stahl„auf jedem Hinterhof“ im Jahre 1958, nach der Volksbewegung zur Erschlie- ung neuer Kohlengruben„in jeder Ecke des Landes“ im letzten Jahr sind Chinas Millionen jetzt aufgerufen worden, Eisen- bahnstrecken im„Eigenbau- Verfahren“ her- zustellen. Zwischen Peking und Kanton, Tschungking und Schanghai lähmt der Transport-Engpaß die Produktion. So sollen Stichbahnen aus der Not eine Klein- und Tugend machen. Sie sollen Rohstoffe, In- dustrieerzeugnisse und Agrarprodukte be- fördern, auch wenn durch Qualitätsmangel und Unerfahrenheit immer wieder Schienen reißen, Schwellen bersten und Züge ent- gleisen. Die neue Massenkampagne begann vor einem Jahr in der Provinz Schansi, südwest- lich von Peking. Dort legten Stahlarbeiter — allen Unkenrufen zum Trotz, wie es heißt — eine 1,7 Kilometer lange Kleinbahn. Seit- dem sind Millionen Bauern und Arbeiter im ganzen Land nicht mehr zur Ruhe gekom- men. Von den örtlichen Parteikomitees mobi- lisiert, bauen sie seit Herbst 1959 Klein- und Stichbahnen am laufenden Band. Da die Zentralbehörden keine Schwelle, keine Schiene und keine Lok dafür freigeben— Das Eisenbahnnetz Chinas reicht für die Verkehrsbedürfnisse nicht aus. Unser dpa- Bild zeigt, ue eine Normalstreche mühselig gelegt wird. vorwärts“ soll schneller gelingen das knappe Eisenbahnmaterial wird für die großen Ueberlandlinien von Peking nach Sinkiang und Tibet benötigt— sind dem Erfindergeist keine Grenzen gesetzt. Die Schienen der Lokalbahnen, die die örtlichen Industriebetriebe, Häfen und Volkskommunen verbinden, werden aus Gußeisen hergestellt, und als Lokomotiven dienen umgebaute Lastkraftwagen. Zwar kommt es immer wieder vor, daß die Schie- nen unter der Last der Züge auseinander- brechen und die„Loks“ mit Motoren- oder Getriebeschäden mitten auf der Strecke lie- gen bleiben. Doch die Hauptsache ist, daß das überbeanspruchte Eisenbahnnetz ent- lastet wird und die wenigen Lastkraft- wagen, die Chinas junge Autoindustrie her- stellt, an anderer Stelle eingesetzt werden können. Viel Geld kosten die Lokalbahnen ohne- hin nicht. Menschen, um sie zu bauen, sind genug vorhanden. Die örtlichen Eisenschmel- zen und Bauunternehmen liefern das in der Schwerindustrie wegen Qualitätsmangel oft nicht verwendbare Material. So kosten diese Klein- und Stichbahnen nur ein Fünftel bis ein Zehntel dessen, was für die großen Eisenbahnlinien aufgewendet werden muß. Seit Herbst letzten Jahres sind mehr als 4000 Kilometer solcher„Lokalbahnen Marke Eigenbau“ erstellt worden. Allein in der Provinz Anwhei, westlich von Nanking, hat eine 13 Kilometer lange Kleinbahn zwischen Fengjang und Lintschau nach chinesischen Angaben 36 Lastkraftwagen, 500 Karren und 75 Fünftonnen-Dschunken ersetzt. Daß die Lokalbahnen der starken Be- anspruchung meist nur wenige Jahre stand- halten und daß sie einen ungewöhnlich hohen Unterhaltungsaufwand erfordern, macht Chinas Kommunisten vorerst wenig Kummer. Zunächst muß der Mangel an Transportmitteln beseitigt, die Versorgung mit Rohstoffen, Fertigwaren und Lebens- mitteln über größere Entfernungen sicher- gestellt werden. Wo es sich rentiert, soll dann später die Kleinbahn durch eine rich- tige Eisenbahnlinie ersetzt werden. „Die Kleinbahnen“, erklärte der stellver- tretende Eisenbahnminister Lu Tschen-tsau, „sind im Augenblick rückständig. Aber wenn wir sie ausbauen, werden sie zu modernen Anlagen. Natürlich sind Schienen aus Guß eisen verglichen mit Stahlschienen technisch rückständig. Aber im Vergleich zu Schubkar- ren und Pferdewagen sind die Lokalbahnen ein großer Schritt vorwärts.“ D. Bosing Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Nach ört⸗ lichem Morgennebel anfangs noch wolkig, ganz vereinzelt auch noch Schauer. Dann aber mehr und mehr auflockernde Bewöl- kung. Nachts teilweise klar. Niederungen Frühnebel. Bei schwachem, nördlichem Wind Tageserwärmung auf etwa 18 Grad. Nachts frisch. Tiefsttemperaturen teilweise unter 10 Grad. Uebersicht: Die gestrige Störung entfernt sich zum Mittelmeer und eine nachfolgende Hochdruckzone dürfte für einige Tage freundliches Herbstwetter bringen. Sonnenaufgang: 5.51 Uhr. Sonnenuntergang: 18.55 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 17,1 Grad. Vorhersage · Karte för 8.9.0- Uhr. (elala, 5 Fee 1+ 1010 ois 4 385 Belgrad . 92 e Pegelstand vom 7. September Rhein: Maxau 524(21); Mannheim 350(3); Worms 262(1); Kaub 246(un.). Neckar: Plochingen 122(unv.): Gundels- heim 162(4); Mannheim 346( 1). Wiener Millionen-Diebstahl mit immer neuen Sensationen Der Wiener Millionendiebstahl bringt je- den Tag neue Sensationen Jetzt hat sich herausgestellt, daß die Gangster vor dem Diebstahl von einer Million Schillinge(rund 166 000 DM) aus dem Auto der öster- reichischen Luftverkehrsgesellschaft Austrian Air Lines(AUA) fast an der gleichen Stelle in der Innenstadt zwei ähnliche Coups un- ternommen hatten, von denen einer gelang, der andere aber fehlschlug. Die Bande war dabei nach derselben Methode vorgegangen: einer der Gangster durchstach einen Reifen an dem Wagen, in dem das Geld transpor- tiert wurde, ein zweiter versuchte sich des Geldes zu bemächtigen, während der Fah- rer sich den Schaden besah oder ihn repa- rieren wollte, und die anderen schirmten die Aktion mit einem Pkw ab. Nach dem miß- lungenen Versuch Ende Juli hatte die Po zei sogar einen der Gangster, den Italiener Sergio Ventura, hinter Schloß und Riegel gesetzt. Er sollte wegen boshafter Sach- beschädigung vor Gericht kommen, doch ließ ihn der Richter laufen, nachdem die e nicht zur ee erschie- nen war. Die Wiener Zeitungen richten jetzt schärf- ste Angriffe gegen die Polizei, der es hätte auffallen müssen, daß der Diebstahl der AUA-Million schon die dritte nach der glei- chen Methode vorgenommene Aktion der Bande innerhalb weniger Wochen war. Hätte man dies rechtzeitig erkannt, so wären in den ersten drei Tagen nicht der Fahrer und der Bote der AUA verdächtigt worden, und man hätte damit nicht eine falsche Spur ver- folgt. Den Gangstern sei es dadurch möglich gewesen, zu entkommen. Man glaubt, dag die Mitglieder der Bande mit dem Geld schon längst jenseits der Grenzen sind. Jetzt hat Interpol eine fleberhafte Fahn- dung nach den Mitgliedern der Bande ein- geleitet. Allem Anschein nach besteht die Bande aus vier Italienern. Sie soll ahnliche Diebstähle auch in Deutschland verübt oder versucht haben. Europäer Rek or d produktion be NE- Metallen Nach einer Untersuchung des Europä- ischen Wirtschaftsrates(OEEC) haben 1959 Produktion und Verbrauch von Nichteisen- metallen im europäischen Raum größere Fortschritte als in der zurückliegenden Hochkonjunkturperiode 1954/55 gemacht. Der Aufschwung hielt auch in den ersten Mo- naten dieses Jahres an. Stärker noch als die Produktion stieg der NE-Metallverbrauch. Während die Expansion für Aluminium und Nickel bereits Akang 1959 einsetzte, 208 der Verbrauch von Kupfer, Blei und Zink deutlich erst im letzten Vierteljahr 1959 an. Der dreimonatliche Durchschnittsverbrauch des OEEC-Raumes für Aluminium belief sich schätzungsweise im ersten Vierteljahr 1960 auf 295 000 t gegen 206 000 1958 bei einer Produktion von 191 000 t gegen 166 000. Die entsprechenden Zahlen für raffiniertes Kup- fer sind 450 000 und 402 000 auf der Ver- brauchsseite, 250 000 sowie 218 000 bei der Produktion, für raffiniertes Blei 255 000 und 210 000 beziehungsweise 165 000 und 160 000 t, für Zink 266 000 und 259 000 beziehungsweise 208 000 und 200 000 t. Bemerkenswert ist schließlich die geplante Eapazitätssteigerung für Rohaluminium 1960, nämlich in Frank- reich rund 50 000 t und in der Bundesrepu- blik 24 000 t; Norwegen erwartet 1960 eine Produktion von 180 000 t. Partnerschaft mit Entwieklungsländern Die Entwicklungsländer erwarten von den alten Industriestaaten keine Geschenhe, um Hunger und Not zu bapnen, s. 5 Unterstützung, die ihnen die Möglichkeit gibt, am Werk ihre eigenen noch unausgenutzten Kräfte zu entfalten. Die Hilfe der westlichen Welt darf sich daher nicht allein auf wirtschaftliche, finanzielle und technische Maßnahmen be- schränken; hinzukommen muß vor allem eine Vertiefung der kulturellen und menschlichen Beziehungen. Erst dadurch wird eine dauernde Grundlage für eine fruchtbare Zu- sammenarbeit geschaffen. Diese Gedanken hat Dr. Matthias Schmitt in seiner Schrift „Partnerschaft mit Entwicklungsländern“ (Seewald Verlag, Stuttgart- Degerloch; 112 Seiten zum Ausdruck gebracht. Der Autor, der auf reiche persönliche Erfahrungen zu- rückgreifen kann, untersucht darin systema- tisch die Probleme der Entwicklungsländer, um daraus die Leitgedanken zur aktiven Zu- sammenarbeit für beide Partner zu kristal- lisieren. OEE C- Traktoren— Testsystem a uch für Landmaschinen Der vor einem Jahr vom Europäischen Wirtschaftsrat(OEEC) angenommene Stan- dardkodex für die amtliche Ueberprüfung land wirtschaftlicher Traktoren wird gegen- wärtig in allen OEEC-Ländern einschließ- lich Jugoslawien in vollem Umfang ange- wandt. Angesichts dieses Erfolges haben Fachleute der Ueberprüfungsstellen in den einzelnen Mitgliedstaaten auf ihrer letzten Tagung in Paris erwogen, den Kodex auch auf andere land wirtschaftliche Maschinen anzuwenden. Die bisher mit dem Kodex für Traktorenüberprüfung gemachten Erfah- rungen haben ergeben, daß der Kodex nicht nur für die Traktorenfabrikanten nützlich ist, sondern auch die Landwirte mit zuver- lässigem und vergleichbarem Unterlage- material über die zahlreichen im europä- ischen Handel befindlichen Traktoren typen versorgt. Andererseits erspart er den nationalen Prüfstellen für Landmaschinen doppelte Arbeit, da die bereits in anderen Mitgliedstaaten der OEEC durchgeführten technischen Ueberprüfungen der Traktoren nicht noch einmal vorgenommen werden müssen. Die Ueberprüfungen werden von den nationalen Prüfungsstellen durchge- führt, die für die überprüften Traktoren- typen ein Zertifikat ausstellen. Das„Cen- tre National d'études et d'Expérimentation de Maschinisme Agricole“ in Antony bei Paris ist zum Koordinierungszentrum für alle 18 OEEC-Staaten und Jugoslawien be- stimmt worden und bestätigt in Form eines „OEEC-Test-Bulletins“ die are der nationalen Prüfungsstellen. Lexikon der deutschen und französischen Rechtssprache Durch die engere Verbindung zwischen den Völkern und die Entstehung zahlreicher europäischer und internationaler Organi- sationen hat der Bedarf an fachlichen Wör- terbüchern stark zugenommen. Insbesondere die Rechts- und Wirtschaftssprache muß sich laufend den veränderten Umständen anpassen; seit langem gebräuchliche Aus- drücke verschwinden, neue Begriffe finden in die Sprache Eingang. In Justiz, Verwal- tung, Wirtschaft und Handel wird man da- her das neue„Wörterbuch der deutschen und französischen Rechtssprache“ von Dr. jur. Michel Doucet, stellvertretender Leiter des Sprachendienstes am Gerichtshof der Euro- päischen Gemeinschaften, begrüßen(C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München und Berlin; Teil I: Französisch- Deutsch, 1960, 368 Seiten; Band II erscheint Ende 1961). Doucet konnte die Erfahrungen aus langjähriger beruflicher Praxis verwerten; sein Werk entstand in langer, überaus gründ- licher und sorgfältiger Arbeit durch Aus- Wertung aller erreichbaren Gesetzbücher, Amtsblätter, Entscheidungssammlungen, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Werke, Zeitschriften und Zeitungen mit dem Ziel, möglichst alle in der heutigen Praxis gebräuchlichen Wörter und Begriffe zu er- fassen. Die beiden Bände des Wörterbuches werden rund 57 000 Stichworte enthalten. Darunter sind alle Besonderheiten der deut- schen und französischen Sprache in den einzelnen Ländern berücksichtigt. Zwei namhafte Fachleute, Jacques Rueff und Otto Riese, Richter am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, urteilen über das Wörterbuch:„.. Doucets peinliche Ge- wissenhaftigkeit, sein geschliffener Stil und seine hervorragende Kenntnis der Rechts- ausdrücke beider Sprachen, die wir an sei- nen Ubersetzungen immer wieder bewun- dert haben, geben auch dem vorliegenden Werk seine Prägung.“ Steigende Milcher zeugung Die Milcher zeugung in den Ländern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hat im Wirtschaftsjahr 1958/59, 60,4 Millionen t gegenüber 48,5 Millionen t im Jahre 1950/1 erreicht. Sie ist damit in den letzten acht Jahren um insgesamt 24 Pro- zent oder 2,8 Proz. jährlich gestiegen. Die Mehrproduktion ist vor allem höhere Leistung je Kuh, teilweise aber auch auf einen größeren Kuhbestand zurückzu- führen. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es im Gebiet der EWG fast 21 Millionen Kühe, Während 1950 und 1958 rund 20,4 bezie- hungsweise 22,5 Millionen Stück festgestellt wurden. Die durchschnittliche Milcherzeu- Sung je Kuh hat gegenüber der Vorkriegs- zeit um mehr als 20 Prozent zugenommen. Der durchschnittliche Fettgehalt der Milch, der vor dem Krieg in den 6 Ländern zwi- schen 3,0 bis 3,7 Prozent lag, ist gleichzeitig bis auf 3,4 bis 3,8 Prozent gestiegen. Günstige Entwicklung deutscher Kohlenausfuhr Gemeinsamer Markt bewährt sich Von 83 Millionen t geförderter Stein- kohle— 61 Prozent der Förderung der Ge- meinschaft— hat die Bundesrepublik in den ersten sieben Monaten 1960 insgesamt 16,5 Millionen über die Grenzen verkauft. Den Gesamtanteil der deutschen Kohlelieferun- gen nahm mit 13,5 Millionen t wieder der Gemeinsame Markt der Montanunion auf, 3 Millionen t gingen in dritte Länder. Um- gekehrt lag bei den deutschen Kohleneinfuh- ren das Schwergewicht bei dritten Ländern, aus denen im gleichen Zeitraum 2,9 Millio- nen t kamen, während die Länder der Ge- meinschaft nur mit knapp 1 Million t auf dem deutschen Markt erschienen. Der deutsche Steinkohlenbergbau rreichte so in den Monaten Januar bis Juli 1960 einen Ausfuhrüberschuß von 12.7 Millionen t, der zugleich der höchste der Nachkriegszeit ist. Für das ganze Jahr 1960 rechnet man mit einem Rekord-Ausfuhrüberschuß an Stein- kohle von etwa 24 Milionen t. der 1957 noch 8,3 Milionen t betragen hatte, 1958: 11,7 und 1959: 18,5 Millionen t. Die feste Abnahme in dem seit 1953 be- stehenden Gemeinsamen Markt der Montan union hat sich als stabilisierendes Element erwiesen, das trotz der in allen Ländern bestehenden Absatzschwierigkeiten weiter- hin voll zur Geltung kommt. auf eine Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNACHRICRTEN Donnerstag, 8. September 1960/ Nr. 208 Polizei veröffentlicht Unfallstatistik: Ueber 7000 Verkehrsunfälle in einem Jahr 83 wurden getötet, 3 220 verletzt/ Sachschaden geht in die Millionen/ Ein Drittel der Unfälle auf Bundesstraßen Verkehrs- Unfall Statistik— i 83 Personen getötet, 3 Mark(1958: 2,5 Millionen Mark). Bei der zent) entstand„nur“ Sachschaden. Die Aufgliederung nach Unfallurs a- e hen e kolgendes Bild. In 1149 Fällen War Nichtbe der Vorfahrt 2 Ursache, in 11 UVeberbolen, gen, in 1071 Verkehr, in 895 Schwin genug. A schuld an Ur Gurch ungü Ursacht schließ sich auf der Schuldige“ Interes folgende St Wie gesagt, es waren 1959 7015 U 88,1 Prozent aller Fälle war halten von Verkehrsteilnehmern(ausgenom- men Fußgänger) Unfallursache. In 5,2 Pro- Zenit der Fälle verhielten sich die Fußgänger Ge- fälle ge Witterungseinflüsse ver- ch waren 48 auch Tiere, die bewegten,„Haupt- Nt ist Atistik: Ile. In falsches Ver- 0 verletzt; Statistiker der Abteilung III im NMiannheimer statistik. Die betrüblichste aller Statistiken, zuf eines Jahres in Mannheim verfaßt werden. Im Jahre 1959 waren— in Mannheim 40 466 Kraftwagen zugelassen(1938: 35 928). zersonenkraftwagen waren Ende 1959 zelnen: 6071 Krafträder, 28 181 Pkw,. 5283 LkW, 151 Omnibusse, ader fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahr ging ledig- um sieben Prozent( 457) zurück. In der gleichen 19 Prozent mehr zugelassen, als llen der Sachschaden betrug 3,36 Millionen Mehrzahl aller Unfälle(4485 63,94 Pro- Auf Konto Straß und Regen) gehen Prozent gehen auf das Kon O Wit⸗ flüsse(Nebel usw). Schließlich ten technische Mängel 1,7 Prozent der Unfälle. Laut Statistik a der Unfall- Fahrer, die unter leinfluß standen, nicht unbeträchtlich zugenommen. Lediglich ei„Fehlern im Begegnungsverkehr“ nahm die Zahl im Vergleich zum Jahr 1958 ab. Am stärksten waren an den Verkehrsunfällen die PkW- Fahrer(52,5 Prozent) bete IIS S folgen der Rangordnung entsprechend die Lkw-Fahrer(16,2 Prozent), die Krad- und Rollerfahrer(9,5 Prozent), die Radfahrer (6,7 Prozent), die Mopedfahrer(5,2 Prozent) und die Fußgänger(5,0 Prozent). Fuhrwerke und Eisenbahn liegen an letzter Stelle. Sie Wären nur mit jeweils 0,1 Prozent in Un- F TO: hat die Alkoho 85 „Harmonie“ feierte im neuen Siedlerheim Der Schönauer Theaterverein Das zehnte Stiftungsfest des Theater- Vereins„Harmonie“ fiel mit dessen elften Geburtstag zusammen, da das neue Si 1 heim nicht zum vorgesehenen Termin fertig geworden war. D S Ereignis wurde jetzt an Zwei Abenden nachgeholt. Nach der Be- grüßung der zahlreich erschienenen Ehren- gäste Li Vorsitzende Ferdinand Hänel den oft recht mühsamen Weg bis zur Vollendung des Siedlerheims auf. Die Reihe der Gratulanten wurde von Stadtrat Koch eröffnet, der anerkennende Worte für den Verein fand und ihm für die Zukunkt viel Erfolg wünschte. Auch Direk- tor Dr, Vogel hielt mit seinem Lob nicht zurück und gestand schließlich, auf die Be- gte der Christoph Reber Wird heute 70 Jahre alt Wir trafen Christof Reber Aepfel schä- lend in seiner Küche an. Er half seiner Frau, die gerade dabei war, Geburtstagskuchen zu seinem heutigen 70. Wiegenfest zu backen. Im Zeichen der Gleichberechtigung müsse das so sein, meinte er. Nicht immer gab es Für den Jubilar zum Geburtstag Kuchen. Mit vier kam er, n dem seine Eltern verstorben waren, ins Waisenhaus „ Neustadt a. d. Weinstr. Jugend. Nach- seines Geburtsort Dort verlebte er eine triste dem er das Bauschlosserhandwerk erlernt hatte, ging er in die Fremde. Eine Reihe Von Jahren arbeitete er in Oesterreich und schloß sich dort der sozialistischen Jugend An. Als er 1912 in Mannheim bei der Firma Benz eintrat, wurde er Mitglied der Sozial- demokratischen Partei und der Gewerk- schaft. 1930 schickten ihn die neuen Macht- haber in die Wüste. 1935 fand er bei der Firma H. Lanz ein Unterkommen und ver- diente dort 23 Jahre lang sein Brot. Jahre- lang war er Betriebsratsvorsitzender. Bekannt und hochgeschätzt wurde Chri- stof Reber aber ganz besonders als Ortsaus- Schußvorsitzender der Arbeiterwuhlfahrt. 1919 trat er dieser Organisation bei, seit 1945 bekleidet er das Amt. 25 Jahre lang War er auch Fürsorgepfleger, eine Aufgabe, die er mit voller Hingabe ausküllte, hatte er doch am eigenen Leibe erfahren, wie ge- Tahrvoll und inhaltsleer eine Jugend ist, die der elterlichen Nestwärme entbehrt. Ein Sohn, eine Tochter und 16 Enkel werden ihm heute mit einer großen Zahl von Freun- den und Bekannten ihre Glückwünsche dar- bringen. Hhlb./ Foto: Steiger holte sein Jubiläumsfest nach strebungen in Schönau erst durch die Frei- lichtbühne Waldhof aufmerksam geworden zu sein. Diese Aufführungen haben sich nach seinen Worten als nicht zu untersc tzender Werbefaktor für Mannheim erwiesen. Er verlangte deshalb von Stadt, Gewerkschaft und Bevölkerung Unterstützung für diese Aufgaben. Justus Scheuer, Vorsitzender der Inter- essengemeinschaft der Schönauer Vereine, Sratulierte herzlich und überreichte eine Spende zur Anschaffung von Textbüchern für ein Weihnachtsmärchen, Unter den zahl. reichen Gratulanten durfte die Freilicht- bühne Waldhof natürlich nicht fehlen. Sogar der Bund in Berlin hatte Glückwünsche an sein junges Mitglied telegraphiert. An- schliegend ehrte Vorsitzender Hänel meh- rere Frauen für ihre fünf- bzwi. zehnjährige Vereinstätigkeit. Ihm selbst und seiner Gattin wurde die Auszeichnung in Gold nebst anderen Zeichen der Anerkennung Zuteil. Den Höhepunkt der Veranstaltung bil- dete zweifellos das lebensnah aufgeführte Schauspiel:„Ueber sich hinaus“ mit Inge- borg Kapser und Betty Hänel in den Haupt- olfen.“ Ein Tanzvergnügen im geselligen Kreis ließ den ersten Tag alisklingen. Der bunte Abend am Sonnn ag erfreute sich Settfalls regen Zuspruches. Günter THomas, ehemaliger„Aktiver“ war als Ansager und Conférencier erfolgreich. Der Theaterver- ein erfreute nach einem Prolog von Inge- borg Kapser durch heitere und volkstüm- liche Einlagen. Anschließend spielte die Kapelle Benyos zum Tanz auf. T- Kleine Chronik Leiche identifiziert Tochter er kannte ihren Vater Wie wir bereits gestern berichteten, wurde am Dienstag dieser Woche, gegen 18.15 Uhr, im Rhein bei der Friesenheimer Insel(Or- derstation Kilometer 428,4) eine unbekannte männliche Leiche angetrieben. Gestern konnte die Leiche identifiziert werden. Es handelt sich um den 83 Jahre alten Mann- heimer Adam Kor. Er wurde von seiner Tochter, die Vermißten-Anzeige erstatten wollte, erkannt. Bisher konnte die Kriminal- polizei noch nicht ermitteln, ob der alte Mann Selbstmord begangen hat oder einem Unfall zum Opfer fel. No. Tanzturnier um Meisterehren „Blau-Weiß“ ist Ausrichter Der Mannheimer„Gesellschafts- und Tanzsportelub Blau-Weiß“ erhielt vom „Deutschen Amateur-Tanzsportverband“ den Auftrag, die Südwestdeutsche A-Klassen- meisterschaft auszurichten. Die Sieger dieses Turniers sind berechtigt, an der Deutschen Meisterschaft der A-Klassepaare teilzu- nehmen. Die südwestdeutschen Spitzenpaare — darunter drei Mannheimer Teilnehmer treffen sich zu dem entscheidenden Wett- kampf am Samstagabend um 20 Uhr im Fest- saal der„Amicitia“, Am gleichen Abend ha- ben die B-Klassepaare des ausrichtenden „Blau-Weiß“ Gelegenheit sich in einem Ein- ladungsturnier gegen auswärtige Paare zu bewähren. Die Wettbewerbe sind mit einem Ball verbunden, zu dem ebenfalls die Tur- nierkapelle„Heini Wiedemann“ aufspielt.-o- 65 Jahre August Weick Ta bak wWaren firma jubiliert Als August Weick 1895 aus Amerika nach Mannheim zurückkehrte ging er sofort da- Tan, seine Erfahrungen aus der neuen Welt in die Tat umzusetzen. Er eröffnete ein Tabakwarengeschäft, dem er bald sechs Filialen folgen ließ, die er vorwiegend an Straßenecken und an Verkehrsbrennpunk- ten placierte, Nach dem ersten Weltkrieg wandte er sich auch noch dem Tabakwaren- großhandel zu. Das Geschäft klorierte, bis fälle verwickelt. Beachtlich ist immerhin, daß trotz der Neuzulassung von 4533 Perso- nenkraftwagen die Unfallbeteiligung der PKW] nur um 0,5 Prozent höher liegt als im Vorjahr. Während bei den Lastkraftwagen eine Steigerung von zwei Prozent er- Sibt, ist bei den Krafträdern und Motorrol- lern infolge deren Verminderung eine rück- läufige Tendenz zu verzeichnen. An den rund 7000 Unfällen waren übrigens 13 801 Fahr- zeuge oder Personen beteiligt. neten sich auf den dur deim führenden Bundesstraßen, das sind Prozent aller Unfälle, die im Stadtkre striert„Unfall-Bal- lungszentren“— verre man die soge- nannte Unfallsteckkarte der Innenstadt— gab es 1959 u. a. am Kurpfalz el, an der inmündung Dalbergstraße/I nring, an der Autobahneinfahrt Augus lage, am Kreisel vor dem Weinheimer OEFG-Bahnhof, am Schloß, am Markt- und am Paradeplatz und auf der Ebertbrücke. Der Anteil der Stationierungsstreitkräfte an den hohen Unfallquoten im vergangenen Jahr war sehr gering. 8 amerikanische Militär- und Zivilfahrzeu waren in Un- fälle verwickelt. Das bedeutet, daß nur“ in 5,9 Prozent aller Fälle Amerikaner beteiligt Waren. Bei der großen Zahl der hier statio- nierten Amerikaner— etwa 20 000— eine sehr geringe Quote. Ein Kapitel für sich ist Trunkenheit am Steuer. 556 mal wurde Alkoholgenuß als Un- fallursache registriert. 278 der Promille- ge- ladenen waren Pkw-Fahrer, 71 Kraftrad- fahrer. 93 Mopedfahrer, 63 Radfahrer und 70 Fußgänger. Uebrigens: In 659 Fällen ver- liegen schuldige Fahrer den Unfallort vor dem Eintreffen der Polizei. Während die Be- hörden im letzten Jahr 8674 Führerscheine ausstellten, entzogen ordentliche Gerichte und Polizei 303 Führerscheine, in den meisten Fällen(206) wegen Trunkenheit am Steuer. Andere Gründe waren: Fahrlässige Tötung (8), fahrlässige Körperverletzung(12), Vers kehrsgefährdung(60), Und 1960? Soweit sich jetzt schon eine Prognose aufstellen läßt: Die Zahlen werden Weiter ansteigen. DEE. 5 1 Sein Hobby: Krankenhaus- Patient hatte schon 17 mal simuliert Eine eigenwillige Methode, die Woh- nungsmiete zu sparen, verfolgte ein 40-2 jähriger Mann seit mehreren Jahren. Er tduschte Krankheiten vor, um sich für einige Zeit ins Krankenhaus„in Pen- non“ au begeben. Seine Frau, die bei der Einweisung jeweils kräftig mitlog, ließ sich in der Zwischenzeit einen kosten- losen Bunkeraufenthalt vermitteln. Zus letzt imullerte der treue„Pütlent“ eine Gehirnerschutterung, die er sich bet einem Verkehrsunfall zugezogen habe wollte. Das Personal erkannte jedoch seinen Pap- benheimer, der schon Ii mal in verschie- denen Krankenhãusern gastiert hatte, und übergab inn samt seiner HNilfswilligen Ehefrau der Polizei. 5 2 der großen Stad die Bomben des letzten Krieges fünf Filia- len vernichteten. Das Unternehmen wurde 1949 in eine Familien-EKG umgewandelt. Drei Jahre später starb der Gründer und Senior, August Weick, sein Schwiegersohn, Dr. Paul Hild übernahm die Geschäftsfüh- rung. Er konzentrierte das Geschäft auf die noch erhaltenen Filialen in G 2,8 und im OEG-Bahnhof an der Kurpfalz- Brücke und baute trotz des verschärften Wettbewerbs den Großhandel weiter aus. Zur Jubiläums- feier des ältesten Mannheimer Unterneh- mens seiner Branche gratulierten zahlreiche prominente Vertreter des Groß- und Ein- zelhandels. do Feierstunde zum r Nicht neu, aber neu eingerichtet ist der Ausstellungs- und Beratungs- raum der Stadtwerke in K 7. In dem renovierten Raum, der nun eine wesentlich freundlichere Atmosphäre ausstrahlt, xann sich jedermann kostenlos über die neuesten Gas-, Wasser- und Stromgeräͤte unterrichten lassen. Das ausges uchte und fachlich besonders geschulte Personal weiß Überdies 80 man- chen„Kniffe, der später Kosten und Aerger erspart. Bild: Steiger Ob Gas, Wasser oder Strom: Für jeden Zweck das richtige Gerät wählen Stadtwerke renovierten ihren Beratungs- und Ausstellungsraum in K 7 Im modernen Haushalt erleichtern eine Vielzahl neuzeitlicher Geräte den Tageslauf. Die Handgriffe werden weniger und ein- racher, die Geräte jedoch komplizierter. Sie erfordern— vor allem beim Kauf— schon ein gewisses technisches Verständnis. Das fehlt nun wieder den meisten Hausfrauen— und auch Junggesellen.. Was ist ein Boiler oder ein Geyser, ein„Absorber“ und„Kom- Pressor“, ein Porzellanbrenner oder Speck- steinbrenner? Der Laie weiß mit solchen Be- zeichnungen nicht viel anzufangen. Deshalb wollen die Stadtwerke durch eine objektive und an keinen Verkauf oder„Empfehlungen“ gebundene Beratung dem ratlosen Kunden helfen. Ihr Beratungs- und Ausstellungsraum in K 7 ist zwar nicht neu, aber nun auf einen neuen Stand gebracht. Der Raum im Erdgeschoß der ehemaligen K-5-Schule(wo auch die Hauptkasse der Stadtwerke untergebracht ist) wurde mit Wenigen Mitteln— aber viel Farbe und In- stallationsarbeiten freundlicher und zweckmäßiger eingerichtet. Er ist allerdings noch immer ein„Provisorium“(in hoffentlich drei Jahren werden die Stadtwerke ein eige- nes Domizil haben). Außerdem wurde ein Fachmann, Hermann Besier, aus Kassel ge- holt, der auch in ganz speziellen Fragen noch Rat und Auskunft weiß. Er stellt— und Kostenlos— bereitwillig komplizierte Rech- nungen über! Verbrauch ünd Ergiebigkeit eines Geräts an. Wenn er aber ein bestimm- tes Fabrikat oder einen Händler nennen soll, so schweigt er sich aus. Verkaufen ist nicht seine Aufgabe. Installateure oder Fachhänd- ler können übrigens mit ihren Kunden auch den Ausstellungsraum aufsuchen und sich über die neuesten Geräte und ihre Vor- und Nachteile informieren. Geöffnet ist der Raum montags bis freitags jeweils von 8 bis 12 und von 13 bis 16.30 Uhr. Daß Hermann Besier und seine besonders auskunftsfreudigen und-freundlichen Mit- arbeiterinnen neben den gebräuchlichsten Gas-, Wasser- und Stromgeräten auch einige noch wenig bekannte Neuheiten vor- zeigen können, davon konnten sich bereits eine Anzahl„Ratsuchender“ überzeugen. Da ist zum Beispiel der„Tupoflex“, eine„Gas- steckdose“. Mit diesem schlauchähnlichen „beweglichen Rohr“ mit Steckschraubver- schluß kann jedes Gasgerät angeschlossen werden. Ein maßgerechter Rohranschluß braucht nicht mehr verlegt zu werden. Auhßenwand-Gasheizgeräte und Außenwand- Gas-Durchlauferhitzer sind ebenfalls noch Wenig bekannt. Sie sind überall dort prak- Tag der Heimat Bonner Professor spricht im Rosengarten/ Schlesier-Treffen in Heidelberg Am kommenden Sonntag, den 11. Sep- tember, begehen die Vertriebenen im gan- zen Bundesgebiet den„Tag der Heimat“. In Mannheim findet aus diesem Anlaß eine Morgenfeier im Rosengarten statt. Die An- sprache hält Prof. Dr. Alfred Domes, Bonn. Für die Stadtverwaltung, die zusammen mit den Vertriebenenverbänden und den Lands. mannschaften diese Feier veranstaltet spricht Erster Bürgermeister Dr. Ratzel. Die musikalische Umrahmung haben die Män- nergesangvereine Concordia, und Garten- stadt sowie der Arbeitersängerbund Mann- heim unter der Gesamtleitung von Chor- leiter Karl Friedrich Rumler übernommen. Bereits am 10. September treffen sich die Oberschlesier Nordbadens in Heidelberg. Die Festansprache auf der Kundgebung am Hei- ligenberg hält Staatssekretär für Vertriebe- nenfragen im Baden-Württembergischen In- nen ministerium, Sepp Schwarz. Auf dem Programm des zweitägigen Treffens stehen kerner ein Heimatabend im Königssaal des Heidelberger Schlosses und ein Festakt für geladene Gäste, auf dem Professor Klöden sprechen wird. Fahnen- und Trachtengrup- Pen umrahmen die Veranstaltungen. Am Sonntag halten schlesische Geistliche beider Konfessionen Festgottesdienste. Mehrere Kapellen, darunter ein Musikzug der Bun- deswehr geben Platzkonzerte an verschiede- nen Stellen der Stadt. Schon am Samstag treflen sich die Delegierten des Bezirks Nordbaden zu ihrer Herbsttagung. Die Schlesier wollen an dem bevorste- Henden Treffen ein erneutes Bekenntnis der Heimattreue und des friedlichen Rückkehr- Willens ablegen. Besonders die Jugend soll an den geplanten Veranstaltungen in star- kem Maße teilnehmen. Die Deutsche Jugend des Ostens“ wird am Heiligenberg ein Feierspiel aufführen. Die Abfahrt zur Fest- kundgebung erfolgt mit Autobussen um 12.30 Uhr ab Handschuhsheim. do Wohin gehen wir? Donnerstag, 8. September Theater: Kellertheater, K 2 22, 2015 Uhr: „Feinde schicken keine Blumen“. Filme: Planken: Großes Haus:„Soldaten- sender Calais“; Kleines Haus:„Man kann's ja mal versuchen“; Alster:„Obfergang einer Nonne“; Schauburg:„Der Kommandant“; Scala: „Bei mir nicht“; Capitol:„Call-Girls“; Alham- bra:„Das Glas Wasser“; Universum:„Marina“; Royal:„Die Kanaille“; Kurbel:„Gejagt“; Pa- last:„Fest im Sattel“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Starr vor Angst“; Abendstudio im Sid„e mich Kätchen“. tisch, wo Architekten keinen„Gaskamin“ (Abzug) einplanten. Ein„Allgas“-Herd ge- hört ebenfalls zu den Markt-Neuheiten. Er funktioniert sogar mit„Erdgas“. Wie Direktor Steindamm noch zum „Kundendienst“ der Stadtwerke erklärte, wird auf Wunsch auch an Ort und Stelle (Hausbesuch) kostenlose Auskunft erteilt. Gut eingeführt hat sich die Lehrküche. Ueber ihre Kurse und Einzel veranstaltungen kön- nen sich die Leser am 24(wenn Sonntag, dann am 23.) eines jeden Monats(Monats- Programm) und an jedem Samstag(Wochen- Programm) im Anzeigenteil der Tageszei- tungen unterrichten. Zum Zukunftsprogramm der Lehrküche, verriet Direktor Steindamm abschließend, gehört ein Telefondienst. Nicht mehr lang, und weniger versierte Hausfrauen und Ge- legenheitsköche können per Telefon erfah- ren, Wie ihre Lieblingsspeise zubereitet wer- den muß. Sto Aus dem Polizeibericht: Verdutzte Schläfer krochen aus Uberseekisten Erschrocken kletterten drei Männer im Alter von 20, 27 und 37 Jahren aus einigen am Parkring lagernden Ueberseskisten, als die Polizei dieses beliebte Penner-Nacht- quartier durchleuchtete. Die unfreiwillig mal vergrößert sehen sie die Welt auf Ihren Reisen Wanderungen und beim Sport! horses- Spor 8 30 vergütete Optik. Mittel- trieb 2 J. Gar., deut- 0 sches Erzeugnis nur 78. 7 Anzahlung nur 15.— 5 Eine Sensation in Preis und Qualität! 1 N00 Aannheims großes Sperlalhaus 0 7, 5, Planken, fel. 268 44/45 unterbrochene fortsetzen. Sie fl N Ge weckten mußten Nachtruhe bei hatten sich ohne festen Wohnsitz in Mann- heim herumgetrieben. ihre der Polizei Uebereifriger Sektverkäufer Mit merkwürdigem Eifer bemühte sich ein 22jähriger in einer Gaststätte um den Verkauf einer Kiste Sekt. Vor der Polizei klärte der verdächtige Sekt- Vertreter, die Eiste edlen Getränks von einem Unbekann- ten gekauft zu haben. Weitere Angaben lehnte er ab. Er dürfte allen Grund dazu haben, denn vermutlich stammt der Sekt von einem Einbruch in ein Lokal. Der eifrige Ge- tränkeverkäufer wird übrigens schon von der Staatsanwaltschaft Augsburg wegen Betrugs gesucht. Weniger Unfälle im August Saisonbedingt sank die Zahl der Ver- kehrsunfälle im Ferienmonat August. Insge- samt registrierte die Polizei im Stadtgebiet 626 Verkehrsunfälle gegenüber 690 im Vor- monat. Dabei wurden zwei Personen getötet, 69 schwer und 211 leicht verletzt. Im Juli hatte es vier Verkehrsopfer gegeben. Der Sachschaden wird auf 336 000 Mark geschätzt. Von den 626 Unfällen ereigneten sich 535 am Tage und 91 zur Nachtzeit. Immer wieder die Vorfahrt In Wallstadt prallte ein aus der Pfalz kommender Personenwagen mit einem auf der Keltenstraße in Richtung Ladenburg fahrenden Pkw zusammen, weil er auf der Kreuzung Felten Alemannenstraße die Vorfahrtsregel nicht beachtet hatte. Dabei Wurde das eine Fahrzeug über den Gehweg gegen die Umzäumung eines Wohnhauses geschleudert. Beide Fahrzeuge mußten in erheblich beschädigtem Zustand abge- schleppt werden, die Fahrer blieben un- verletzt. Eigener Liefer, und Montagedienst! Rof 1, 3 Ein ſedante! Die aus mus von Nermas& Flanke Bel Bafzohlung Robot— in 5 Mondtstaten ohne Zuschlag! z Wischen Schloß und Paradeplatz 249 21/22 98 em inn ten an- ger min“ ge- n. Er zum lärte, telle teilt. Jeber kön- tag, nats- chen- s2zei- üche, Zend, lang, Ge- rfah- Wer- Sto im Augen , als acht- villig portl 30 littel- 78. 15.— und alhaus 4745 hene Sie ann- sich den zei „die ann- aben dazu von der rugs Ver- sge- biet Vor- ötet, Juli Der Atzt. am alz auf hurg der die abei weg uses in oge- un- Nr. 2 08/ Donnerstag, 8. September 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRNICARTEN(2 MANNTIEIMER MORGEN Seite 3 — Kennst du das Land. ... Wo die Zitronen blöhn Unter blauem Himmel schmeckt der Chianti hesonders gut. Wer möchte nicht das verregnete Mannheim hinter sich lassen und mit diesen heiden Urlaubern tauschen? Wo sie sitzen? Nun, das ist doch rechit offenkundig. Der Campanile von San Marco griißt uber den Canale Grande. In den Gondeln treiben verliebt schnabulierende litter. wochen Pürchen vorbei. Venedig: Wer möclite dort nicht sitzen, in einer lauschigen Osteria hei Wein und schmalzigen Liedern aus dem Radio und die- sen Anblich genießen, solange die Urlaubszeit und .. im dunklen Laub die Soldorengen glöhn... Wenn diese Goldorangen von einem gar so verflilirerischen Madchen angeboten werden, wer wollte da widerstehen? Bine echie slidländische Schönheit, ihre Haut ist von knuspriger Braune, ih Haar tie fschwarx, ihir Blich voller Glut. Als Urlau- her müßte man da eigentlich immer eine Sonnen- brille tragen, um standfest bleiben zu können. Ju Hause wird man dann erzühlen: ja, so eine rich- lige Ilalienerin ist doch etwas ganz anderes als ein Madchen aus unseren gemdßigten Breitengruden Uebrigens nichit nur Männer schwͤrmen von Ila- lienerinnen. Auch das Umgekehrte soll der Fall ... ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht So stellt sich der Urlaubs- und Sonnenhungrige den Lido vor, oder das Gestade eines der nordita- lienischen Seen, von denen einer schöner ist als der andere. Taslich treffen zur Leit in Mannheim An- sichtskurten ein, in denen viel von Sonne und wenig von Regen die Rede ist. Wenn die Absender zuricekommen, Mann, Frau und Kind, stellen sie sich den daheimgebliebenen Bleichgesichtern tief- hraun vor. Alles echte Sonnenbräune, nur hier und da wurde ein ganz klein wenig nachgeholfen, aber nur wenig und wasche cit. Trotzdem werden die Nachbarn vor Neid noch nordischeblasser um Urlaubs-Schywwöärmereien an einem trüben Tag: Wer kennt diese Bilder? ... Und Marmorbilder stehn und schaun Dich an? Naturlich Gestalten von so klassischer Schön- eit können doch nur in der„ewigen Stadt“ steſien: Olympiade] Rom] Sie zweifeln? Sie mei- nen, die heiden Herren sahen den Bronzestatuen vor der Kunsthalle ziemlick ahnlich? Offen gestan- den, sie sind es. Und auch hei den übrigen Bildern Hnahen wir ein wenig geflunkert. Dieser Canale Grande ist namlich auch als Wandgemälde im Restaurant, Riviera“ am Kurpfalxkreisel zu finden. Und die feurige Italienerin? Sie ist eine Verkäuferin auf der Schönau. Auch der Strand ist„nur“ der Mannheimer Lido: das Strandbad an einem son- das Kleingeld reichit. Am Grabe H. Umstetters S Prach Bürgermeister Graf Gestern nachmittag wurde Verwaltungs- amtmann Heinrich Umstetter beerdigt. In der Grabrede gedachte Bürgermeister Leo- pold Graf der besonderen Verdienste des Verstorbenen. Der vorbildliche Zustand un- serer Friedhöfe zeuge von dem Eifer und der Zielstrebigkeit, mit der Heinrich Umstetter seine Pflichten und Aufgaben als Leiter der Mannheimer Friedhofverwaltung wahr- genommen habe. Auch die neuen Friedhof- gebäude entstanden unter seiner verant- wortungsbewußten Mitarbeit. Heinrich Umstetter trat bereits 1919 in ern Dienst der Stadt. Nach langjähriger Tätigkeit bei den Versorgungsbetrieben, dem Steueramt, der Friedhofverwaltung und dem Stadtschulamt wurde ihm 1952 die Leitung der Friedhofver waltung übertragen. Ein Herzschlag setzte der unermüdlichen Schaf- fenskraft des hilfsbereiten Menschen am vergangenen Sonntag im Alter von 62 Jahren ein frühzeitiges Ende. 0 „Sängerbund“ Käfertal empfängt Gäste aus Oberkirch Die Käfertaler Sänger erwarten am Wochenende den„Liederkranz“ aus Ober- Kirch zu Besuch. Die südbadischen Sanges- brüder erwidern damit ein Gastspiel der Käfertaler, die im Vorjahr zum 100. Jubi- läura des„Liederkranz“ zwei goldene „Grimmelshausen-Plakerten“ für Chor und Dirigenten erhielten. Die Gäste aus Ober- kirch werden am Samstag um 17 Uhr am katholischen Kirchplat- empfangen. Um 20 Uhr steigt ein großer Sängerkommers im „Löwen“. Am Sonntag unternehmen beide Vereine eine Hafenrundfahrt. Nach ihrer Abfahrt von Mannheim um 14 Uhr wollen die Oberkircher noch Heidelberg besichtigen. do Fein Autoknacker die Pferdediebe von heute: die Wangen nigen Tag. Angemessene Strafen für fünf junge Ganoven Bande startete durchs Küchenfenster zu nächtlichen Streifzügen auf Parkplätze Autoknacken scheint wieder Mode zu werden. Jedenfalls in den obskuren Krei- sen halbreifer Burschen. Gestern nachmittag saßen fünf schlaksige Jungen im Alter von 16 und 17 Jahren vor dem Richtertisch des Bezirksjugendschöffen- gerichts. Amtsgerichtsrat Pohlers nannte die Angeklagten„kleine Ganoven“ und „unverschämte Diebe“. Das stur vor sich hinblickende Quintett entführte in der Zeit vom 30. April bis zum 18. Juni in Mannheim und Umgebung über ein Dut⸗ zend Personenwagen. Die mit Dietrichen und Trickwerkzeug ausgerüsteten Diebe knackten immer das gleiche Modell einer Automarke. Die Jungen fuhren bis Kaiserslautern, nach Mörlenbach und Schwetzingen. Dort ließen sie die Wagen mit leergefahrenem Benzintank stehen und stahlen manchmal für die Rückfahrt andere Pkw. Die Jungen wurden mit einer Ausnahme zu empfindlichen Jugend- strafen verurteilt, die nicht zur Bewährung ausgesetzt wurden. Die fünf Angeklagten wohnten alle im Friedrich-Ebert- Wohnheim am Schnickenloch neben der Jugendherberge. Der 17jährige Ralf, und die drei 16jährigen Rudi, Winfried und Willi hatten eine gemeinsame Bude. Rü- diger, der Fünfte im Knacker-Bunde, schlief in einem anderen Zimmer. Abends bei einem Gespräch kamen die vier Budenkumpane auf die Idee, Autos zu Spazierfahrten zu„leihen“. Rudi war sozusagen der technische Kopf der Bande. Er hatte irgendwann einmal eine Kraftfahrzeugschlosser-Lehre angefangen und sich dort die notwendigen Knacker-Kennt- nisse erworben. Ralf, schon zweimal wegen Diebstahl vorbestraft, sorgté sich um eine „Stilechte Ausführung“ des Planes. Er hatte ja schließlich einige Uebung. Immer nachts, zwischen ein und zwei Uhr, schlichen sich die Jungen durch das Küchen- fenster aus dem Friedrich-Ebert-Heim. Sie strichen dureh die Quadrate und nahmen ih- nen günstig erscheinende Wagen mit. Gefah- ren sind sie alle ohne einen Führerschein. Amtsgerichtsrat Pohlers erklärte den Jungen, daß sie sogar noch Glück gehabt hätten. Denn schon oft seien des Fahrens ungeübte Auto- knacker in tödliche Verkehrsunfälle verwik- kelt gewesen. Rüdiger, der nicht mit den an- deren vier im Zimmer schlief, war„nur“ zweimal dabei gewesen und grinste während der Verhandlung. Wie immer bei jugendlichen Angeklagten interessierte sich das Gericht vor allem für das Milieu, aus dem Ralf, Rudi, Winfried, Willi und Rüdiger kommen. Und wie erwar- tet, fehlte jedem der Angeklagten das eigent- liche Zuhause, die familiäre Geborgenheit. Ralf, ein Flüchtlingskind, wohnte seit 1952 beinahe ununterbrochen in Heimen. Im heil- pädagogischen Kinderheim begann seine Er- ziehung, und im Friedrich-Ebert-Heim hörte sie auf. Seine Eltern sind geschieden. Die Mutter verdient ihren Lebensunterhalt als Bardame. Rudi lebte lange bei Pflegeeltern und entbehrte später auch der elterlichen Pflege. Unter ähnlichen Bedingungen wuch- sen auch Winfried, Willi und Rüdiger auf. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Otto, schenkte dem Zusammenhang zwischen Milieu und Straftat durchaus Beachtung. Aber er war nicht gewillt anzuerkennen, daß lediglich die Umwelt die Jungen zu ihren üblen Taten gebracht habe. Irgendwo mangle es ihnen allen an Verantwortungsgefühl, an der Fähigkeit zu gehorchen und an Selbst- kontrolle. Das beweise schon die Tatsache, daß vier der Angeklagten— außer Rüdiger — ihre Lehren nie beendeten und laufend die Arbeitsplätze wechselten. Er beantragte, Boris zu einem Jahr und zehn Monaten, Rudi zu zehn Monaten, Winfried zu acht Monaten und Willi zu sechs Monaten Ju- gendstrafe zu verurteilen. Für den weniger Beteiligten Rüdiger hielt der Staatsanwalt vier Monate Dauerarrest als Zuchtmittel für ausreichend. Er mahnte, die Strafen nicht zur Bewährung auszusetzen, weil die Täter nicht den Eindruck erweckten, daß ihnen allein eine Androhung genüge. Die Unter- suchungshaft wollte der Staatsanwalt Otto angerechnet wissen, weil die Jungen allesamt geständig waren. Nach einstündiger Beratung verkündete Amtsgerichtsrat Pohlers das Urteil: Ralf, der Vorbestrafte, muß 22 Monate ins Jugendge- fkängnis. Rudi acht Monate, Winfried neun Monate und Willi sechs Monate nach Schwä- bisch Hall ins Gefängnis. Die Untersuchungs- haft wurde angerechnet. Rüdiger kam noch einmal glimpflich davon. Er muß vier Wo- chenende lang in Freizeitarrest. Außerdem muß er vier weitere Samstage und Sonntage im Friedrich-Ebert-Heim bleiben und sich auf seine Gesellenprüfung vorbereiten. Poh- lers führte in seiner Urteilsbegründung den Angeklagten noch einmal vor Augen, wie sie rücksichtslos eifrigen Sparern die Autos ge- stohlen und die Garagennot ausgenutzt hatten. „Früher wurden in Amerika Pferdediebe, weil sie das wichtigste Fortbewegungsmittel stahlen, einfach aufgehängt!“ schloß der Amtsgerichtsrat die Verhandlung. Die Jungen nahmen ihre Strafen an und wurden sofort ins Gefängnis gebracht. No. Nichis für ungut. Text: V. S.- Bilder(4): Steiger Termine Pommersche Landsmannschaft: Ab 9. Sep- tember jeweils freitags von 17 bis 18 Uhr in der Geschäftsstelle des Bundes der Vertriebenen in 4, 5, Sprechstunden. Am 24./25. September Großtreffen der Pommern in Konstanz; Anmel- dung zur Fahrt(25 DM) in der Sprechstunde. Bund der Vertriebenen— Kreisgruppe Mann- heim-Stadt: Sprechstunden jeden Tag— außer Samstag— in U 4, 5 von 17 bis 18 Uhr. Kultur- und Interessengemeinschaft Mann- heim-Schönau: 8. September, 20 Uhr, Siedler- heim, Versammlung— auch für Interessenten — betr. Vergabe der Kegelbahnen. Haarformer- Vereinigung: Am 8. September, 20 Uhr, Weinzimmer des Rosengartens, Vor- führung der neuen Herbst- und Winterfrisur. Freireligiöse Gemeinde: Am 8. September, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Arbeitskreis — Einführung in Goethes„Faust“ Dr. H. Schlötermann). Schlesier-Damen Byp): 8. September Aus- flug ins Gorxheimer Tal; Abfahrt an der be- kannten Stelle OEd Stadtseite nicht um 13.30, sondern um 13 Uhr mit Bus von Reisedienst Schramm. MGV„Concordia“: Am 8. September, 19.30 Uhr Treffpunkt Laurentius /Riedfeldstraße zum Ständchen-Singen; anschließend Lokal Krämer, Waldhofstr. 76, Singstunde. VdK- Ortsgruppe Innenstadt: 20 Uhr,„Wittelsbacher Hof“, sammlung. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 8. September, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rat- haus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Veranstaltung der Lehrküche in K 83: 8. Sep- tember, 18 bis 20 Uhr, Vortrag, Schnelle Küche“. Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim führt am 8. September um 20 Uhr im Städti- schen Altersheim Lindenhof das Lustspiel von Hans Saddey„Selbst Shakespeare hat nicht im- mer recht“ auf. 8. September, Mitgliederver- Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt „Möbel von bleibendem Wert“ des Kaufhauses VETTER, Mannheim, N 7, 11, Kunststraße, bei. Autos lieben Shell Auch hr Auto hält es rut der Slcherhelt. .. Und die geben ihm Shell-Kraftstoffe seit den ersten ſagen des Autos. Mit Shell und Super Shell— beide mit dem Wirkstoff l. C. A.— tanken Sie außergewöhnliche Kraftreserven för Start, för Steigungen und zum Uberholen. Shell Benzin oder Super Shell? Jeder Shell- Tonart weiß die richtige Antwort, denn er ist durch die beste Schule gegangen. Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUNODOESLEZMNDERR Donnerstag, 8. September 1960 Nr. 209 Schulstreik in südbadischer Gemeinde Ermittlungsverfahren gegen Schulleitersohn stiftet Verwirrung unter Eltern Offenburg. 20 Familien Lautenbach bei Offenb r Streik getreten. Sie wollen d daß der Schulleiter, Oberlel gehindert wird, Schülerinnen, gegen seinen Sohn laufenden FE t Verfahren als Zeuginnen benannt sind, wei terhin unter Druck zu setzen. Der Sohn des Schulleiters, der bis zu seiner Suspendierung Vor einem Jahr ebenfalls als Lehrer in Lau- g War, steht im Verdacht, sich nen unsittlich vergangen zu Sen ihn ist auf Antrag der Staats- aft vom Landgericht Offenburg richtliche Voruntersuchung eröffnet ein n an eine WO zu 70 Prozent Kriegsbeschädigte r erlitt Anfang August während einer ung durch den nach Lautenbach ge- en Untersuchungsrichter einen An- Sein Vater, der Schulleiter, holte da- in eines der Mädchen aus dem Unter- 1 stellte es vor den Sohn und erklärte: „das ist dein Werk“, Als die Eltern darauf 505 mit einem Schulstreik drohten, trat der ur- Schulleiter einen Krankheitsurlaub an, aus mer wider Erwarten am Montag zurück- kehrte. Den Eltern, die sich inzwischen mit einer Beschwerde an das Kreisschulamt Ofkenburg gewandt hatten, war von dort mit- E Jubel um Wilfried Dietrich Schifferstadt. Der zweifache Medaillen- gewinner beim Olympischen Ringer 1 nier in Rom, Wilfried Dietrich aus Sch stadt, wird in der kommenden Woche bei seiner Rückkehr in die Vorderpfalz einen Empfang erleben, wie er— wenn man von den Fußballspielern des 1. FC Kaiserslau- tern absieht— bisher wohl noch keinem Sportler aus Rheinland-Pfalz zuteil gewor- den ist. Zusammen mit der Stadtverwaltung hat der VfK Schifferstadt bereits mit den Vorbereitungen für den Empfang Dietrichs und seines Vereinskameraden Paul Neff be- gonnen, der ebenfalls, obwohl er keine Me- daille errungen, hervorragend abgeschnitten 15 hat. Die Feierlichkeiten zu dem Empfang Dietrichs sollen in einem großen Zelt statt- Mellrichstadt. Von einer schweren Brand- atastrophe wurde das dicht an der Zonen- grenze liegende unter fränkische Dorf Sond- 0 heim/ Grabfeld(Landkreis Mellrichstadt) r r Polizei am Mittwoch men mit den Beigeordneten der Stadt nach Mitteilte, brach aus bisher noch völlig un- München fahren, um Wilfried Dietrich und Seklärter Ursache in den frühen Morgen- Paul Neff dort bereits auf dem Flugplatz zu stunden in einer Scheune ein Brand aus, der begrüßen. sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete 8 und zehn mit Erntevorräten gefüllte Scheu- Ruhr führt Hochwasser nen sowie Stallungen einäscherte. Drei Essen/Mülheim. Nach starken Regenfäl- Wohnhäuser wurden schwer beschädigt. len während der letzten Tage im Sauer- land führt die Ruhr Hochwasser. Der Fluß ist an zahlreichen Stellen über die Ufer ge- treten. Die Mülheimer„Weiße Fotte“ mußte mren Personenverkehr einstellen. Die Sicherheit des übrigen Schiffsverkehrs ist nach Angaben des Wasser- und Schiffahrts- amtes Mülheim auch nicht mehr gewähr- stuttgart. Manches Schulkind, dem das leistet, da das Hochwasser zahlreiche Bojen, Frühaufstehen schwerfällt, mag es sich 41s die die Fahrrinne kennzeichnen, versetzt Ideal vorstellen. wenn der Lehrer des Mor- hat. gens zum Unterricht ans Bett käme. Sehr Lambarene-Hospital wird erweitert viele Kinder erhalten jedoch diesen„Bett- . unterricht“, ohne daß sie deshalb zu benei- Sbexer. Prokeszor Albert Schweftzer er- den sind. Ihre Plätze in den Schulbänken Weitert sein Hospital in Lambarene auch in Sit auen ahr tane un 8 5 bleiben monatelang, diesem Jahr. Er habe sich dazu gezwungen besetzt, weil die Schüler an hartnäckigen gesehen, um der Not in Afrika zu begeg- Krankheiten, etwa an Lungen- und Kno- chentuberkulose oder an Kinderlähmung nen, heißt es in einem Schreiben des Ur- Walddoktors an den pfälzischen Kirchen- leiden und im Kinderkrankenhaus ans Bett gefesselt sind. Präsidenten D. Dr. Hans Stempel. Albert Schweitzer bedankt sich darin bei der Pfäl- Diese Kinder wären doppelt leidtragend, Wenn sie durch ihre Krankheit auch noch zischen Landeskirche für eine Geldspende. mit dem Lernen so weit in Rückstand kämen, Aus dem Brief geht hervor, daß zur Zeit Fünf Aerzte und 15 Pflegerinnen im Hospital daß sie nach der Genesung in der Schule nicht mehr den Anschluß finden könnten. von Lambarene tätig sind. Das Krankenhaus kann 380 Patienten aufnehmen. 200 Kranken Den ent i ee Krankenbett, um ihnen nach dem Lehrplan bietet außerdem das zugehörige Aussätzi- der Volksschule möglichst viel von dem gendorf Platz. Wissen zu vermitteln, das ihre gesunden Ein Druckfehler schlich sich bedauer- Altersgenossen in der Schule erhalten. Der Ucherweise gestern in eine Meldung der Lehrer am Krankenbett erweist sich aber Bundesländerseite ein, der hiermit richtig-auch als ein guter Helfer des grztes, denn gestellt Werden soll. Bei der Weltkonferenz der Bettunterrient“ körddett die Heilung, der Judenckhristlichen Allianz in Augsburg weil der kleine Patient don seinem Leiden sagte deren Europa- Sekretär, Pfarrer Leuner, abgelenkt Wird, Die„Krankenhausschulen“ es gäbe keine Kollektivschuld der Deutschen, erfüllen also einen doppelten Zweck, einen Wie es auch keine Kollektivschuld der Juden pädagogischen und einen therapeutischen. am Tode Christi gäbe. Irrtümlich erschien In Baden- Württemberg werden die Kran. statt dem Wort„Tode“ in der Meldung der kenhausschulen— meist Einrichtungen von Ausdruck„an dem Volk Christi“. freien Wohlfahrtsverbänden und von Kör- geteilt worden, daß sich vorläufig Maß- nahmen erübrigten, da der Schulleiter ohne- hin in Urlaub sei. Schon im vergangenen Jahr hatten die Lautenbacher Eltern mit einem Schulstreik gedroht, weil der Schulleiter nach der Ein- leitung des Ermittlungsverfahrens gegen seinen Sohn die in Frage kommenden Schü- lerinnen mit üblen Schimpfworten belegt haben soll. Auch damals war der Schulleiter dann für neun Monate in Krankheitsurlaub gegangen, aus dem er kurz vor Ostern 1960 zurückkehrte. Das Oberschulamt Freiburg hat das Of- kenburger Kreisschulamt angewiesen, alle Maßnahmen zu treffen, um in Lautenbach wieder ordentliche Unterrichtsverhältnisse herzustellen. Daß der als Lehrer tätige Sohn entgegen der sonstigen Regelung an der von seinem Vater geleiteten Schule unterrichten durfte, wird vom Oberschulamt als ein Son- derfall bezeichnet. Man habe die Erlaubnis mit Rücksicht auf eine im Krieg erlittene schwere Hirnverletzung des jungen Lehrers erteilt. Brandkatastrophe vernichtet Erntevorräte Zehn Scheunen zerstört, Wohnhäuser beschädigt/ Ursache unbekannt Bei den Löscharbeiten, an denen sich die Feuerwehren des gesamten Landkreises, der Grenzpolizei und amerikanische Löschtrupps beteiligten, wurde ein Feuerwehrmann durch eine einstürzende Mauer verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das Vieh konnte gerettet werden mit Ausnahme von Hühnern, die verbrannten. Nach vier Stun- den war der Brand lokalisiert, doch flak- kerten immer wieder Flammen auf. Der Schaden wird auf etwa 500 000 PM geschätzt. Bundes-Länder perschaften des öffentlichen Rechts— vom Kultusministerium als ein Zweig des Son- derschulwesens betreut. Sie bestehen schon seit längerer Zeit in den Heilstätten des Caritasverbandes, etwa in den Heilstätten Friedenweiler im Schwarzwald. Wangen im Allgäu, und Stieg/ Unteralpfen im Kreis Waldshut, ferner in den Werner'schen An- stalten in Ludwigsburg, in der Heilstätte Stetten am Kalten Markt, einer Einrichtung der Landesversicherungsanstalt Württem- berg und in noch verschiedenen anderen pri- vaten und öffentlich rechtlichen Kranken- häusern. Mit Beginn des gegenwärtigen Schuljahres sind— gemäß einem Beschluß des Landtags— auch in den Universitäts- kliniken Freiburg, Heidelberg und Tübingen Krankenhausschulen mit zunächst nur einem Lehrer eingerichtet worden. Das Kultus- ministerium wird jetzt prüfen, ob noch wei- tere Lehrkräfte herangezogen werden missen. „Rektor“ der Krankenhausschule ist ſe- doch nicht der Schulmann, sondern der ver- antworfliche Arzt, Er entscheidet, ob ein krankes Kind Unterricht erhalten darf, und Was ihm dabei zugemutet werden kann, Im allgemeinen können die Schüler der Kran- kenhausschulen nicht länger als acht bis zehn Stunden in der Woche unterrichtet werden. Ihre gesunden Altersgenossen in den Volksschulen dagegen kommen auf 30 Unterrichtsstunden in der Woche, Sofern es Eine Patientin gab N————— wichtige Hinweise Ursache des Baden-Badener Krankenhausfeuers wahrscheinlich Brandstiftung Baden-Baden. Der Großbrand im Baden- Badener Städtischen Krankenhaus am Sonntagabend ist mit größter Wahrschein- lichkeit durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung entstanden. Nach den bis- herigen Untersuchungen, die jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen sind, erscheint es nach Ansicht der Kriminalpolizei so gut wie ausgeschlossen, daß der Brand durch Kurzschluß oder andere technische Defekte entstanden ist. Bei der Vernehmung des Krankenhaus- personals und der Patienten hat eine 55jäh- rige auswärtige Patientin des Krankenhau- ses, die nicht in dem abgebrannten Teil Untergebracht war, sehr präzise Aussagen gemacht. Sie will am Sonntagvormittag in dem als Brandherd festgestellten Speicher- raum durch ein offenes Fenster einen Mann mittlerer Größe in einem verwaschenen hell- roten Hemd gesehen haben. Aus der Hal- tung und den Bewegungen des Mannes habe sie den Eindruck gewonnen, als ob er einen Draht oder ein Seil spanne. Nach einer hal- ben Stunde sei dann das Fenster, durch das sie aus einer Entfernung von etwa zehn Meter in den Dachraum habe sehen können, geschlossen gewesen. Sie habe sich noch ge- wundert, sagte die Frau aus, daß gerade am Sonntag in diesem abgelegenen Raum ge- arbeitet werde. Von der Polizei wird aber auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß im Dachraum ein unerlaubter Besucher Versteckt war, der durch eine weggeworfene Zigarette den Brand verursacht haben könnte. Die Direktion des Krankenhauses teilte am Dienstagabend mit, daß für die opera- tive Versorgung der Baden-Badener Bevöl- kerung der Operationswagen der Chirurgi- Volksschulunterricht am Krankenbett Krankenhausschulen in Baden- Württemberg ein Zweig des Sonderschulwesens/ Förderung des Heil prozesses die Umstände zulassen, werden in den Krankenhausschulen die Kinder gleichen Alters zu kleinen Gruppen von drei und mehr Schülern zusammengefaßt. Die Größe der Gruppen hängt meist davon ab, ob An- steckungsgefahr besteht und ob die Patien- ten, die ans Bett gefesselt sind, innerhalb der Heilstätte befördert werden können. Weniger schwierig ist es, wenn die Rekon- valeszenten unter den Krankenhausschülern kür die Zeit des Unterrichts das Bett ver- lassen können. Im allgemeinen kann es in den Kranken- hausschulen keine festen Unterrichtszeiten geben. Den Vorrang hat die medizinische Behandlung der kleinen Patienten, und der Unterricht muß dem Krankenhausbetrieb mit Temperaturmessen, Waschen und Betten der Kranken, mit Arztvisiten und Heilbe- handlungen untergeordnet werden. Die meisten Krankenhausschüler zeigen sich sehr aufgeschlossen für den Unterricht am Krankenbett, der auch eine Abwꝛechslung in die Eintönigkeit des Lebens im Kranken- haus bringt. Die Eltern sind dankbar, daß ihre Kinder in der geistigen Entwicklung nicht stillstehen müssen. Die Arzte schätzen die Unterstützung ihrer Therapie durch den Schulunterricht. Man hat schon beobachtet, daß Kinder, die auf Medikamente wenig ensprechen, durch den Bettunterricht der Heilung näher gebracht worden sind. schen Universitätsklinik Heidelberg von Professor Dr. Bauer hilfsbereit zur Ver- fügung gestellt wurde. Es seien auch ge- nügend Krankenbetten für chirurgisch 2 versorgende Patienten vorhanden. Bei dem Großfeuer am Sonntagabend War die Chirurgische Klinik eingeäschert worden. Das Unglück hatte sich zwölf Stun- den vor dem erneuten Dienstantritt des vor einigen Woche suspendierten und dann auf Beschluß des Baden-Badener Stadtrates Wie- der eingestellten Chefarztes der Chirurgi- schen Abteilung, Dr. Helmut Eiermann, zu- getragen. Schweres Omnibusunglück * Naila/ Oberfranken. Bei einem schweren Busunglück sind in Schwarzenbach am Wald (Kreis Naila) eine 71jährige Fußgängerin getötet und elf Fahrgäste des Wagens ver- letzt worden. Nach Angaben der Polizei hatte der mit 16 Arbeitern besetzte Bus auf einer abschüssigen, regennassen Straße plötzlich scharf bremsen müssen. Dabei stellte sich das Fahrzeug quer, prallte mit dem Heck gegen eine Mauer und erdrückte die Greisin, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Todessprung vom Kölner Dom Köln. Eine unbekannte Frau hat ihrem Leben durch einen Sprung vom Südturm des Kölner Doms ein Ende gemacht. Der Körper der Selbstmörderin, die sich in einem unbe- wachten Augenblick über das Geländer der Aussichtsplattform in etwa 100 Meter Höhe geschwungen hatte, schlug während des Sturzes mehrfach auf seitliche Gebäudeteile auf und wurde fürchterlich verstümmelt. Das Alter der Frau wird auf etwa 28 bis 30 Jahre geschätzt. Der Todessprung vom Dienstag ist bereits der fünfte seit dem Sommer 1958. ö Der Herbst sagt sich an Frankfurt. Mit Schneefällen im Gebirge, Hochnebeln am Morgen und nächtlichen Tieftemperaturen knapp über null Grad hat der Herbst jetzt mit seinen ersten Vorboten seinen Einzug in Deutschland gehalten. Zwei Wochen vor dem kalendermäßigen Herbst- beginn lagen am Mittwoch auf der Zugspitze nach Angaben der Meteorologen nach Schneefällen der vergangenen Tage 40 Zenti- meter Schnee. In Westdeutschland traten am Mittwoch die ersten Herbstnebel auf. Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurden in den Nachtstunden Temperaturen von plus zwei Grad gemessen. Am Tag kamen die Quecksilbersäulen in Deutschland kaum an die 15-Grad-Marke heran. Dazu kam im westdeutschen Raum ein Nieselregen. Die Mutter ermordet gefunden Kirchheim/ Teck. Ein furchtbarer Anblick bot sich einem Arzt in Kirchheim Baden- Württemberg), als er vom Urlaub zurück- kehrte und seine Wohnung betrat. Seine 79 Jahre alte Mutter, die während seiner Ab- Wesenheit den Haushalt besorgt hatte, lag tot in einer Blutlache. Die Frau Wies mehrere schwere Kopfverletzungen auf. Unter drin- gendem Tatverdacht ist die 22 Jahre alte Hausangestellte des Arztes festgenommen Worden. Die Polizei vermutet, daß das Mäd- chen die Tat in geistiger Umnachtung verübt hat. Es wurde zur Untersuchung in eine Psychiatrische Klinik gebracht. 135 Wie praktisch die gelbe Dreieckdose mit dem Plastikgießer a ESSEN LEICHTER ESSEN Gut ist— was die Natur uns gibt Schon ab morgen können Sie natürlicher essen. Und soviel leichter! Mit Livio! Einem Pflanzenöl voller Sonnenkraft, 100% rein(und sehr, sehr ergiebig). Kochen Sie ruhig wie gewohnt! Kochen Sie, was Ihnen schmeckt. Sie werden überrascht sein! Ihre Familie wird staunen, wie gut alles schmeckt— Salate, Brat- gerichte- alles! Livio reichert an und rundet ab. reines Pflanzenöl«„ sonnenklar! Für Sie: Livio · Schlemmertip Nr. 7 Kdsesalat aus feingeschnittenem Emmentaler und einer Marinade aus Essig, Livio sowie Salz, Hfeſfer und einer Spur Zucker! 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September 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 7 — Gemeinsames Vaterland Europa begründen Deutsch- französisches Freundschaftstreffen am Mittelrhein Mainz. Zu einem großen deutsch- französi- schen Freundschaftstreffen am Mittelrhein sind am Mittwoch über 120 Vertreter von Verwaltung, Industrie, Handel und Hand- werk aus Burgund in der rheinland-pfälzi- schen Landeshauptstadt Mainz eingetroffen. Die vom Oberpräfekten des Departements Coté d'Or, Dumont, dem Befehlshaber des siebenten französischen Befehlsbereichs, Ge- neral Widerspach-Thor, und dem Oberbür- germeister von Dijon, Domherr Felix Kir, geleitete Delegation wurde auf dem Mainzer Hauptbahnhof vom Präsidenten des rhein- land- pfälzischen Landtags, Otto van Volxem (CDU), der rheinland- pfälzischen Landes- regierung und Vertretern der Stadt Mainz begrüßt. Auch der Befehlshaber im Wehr- pereich IV, Generalmajor Paul Herrmann, war zum Empfang der Franzosen erschienen. Bei einem Umtrunk bezeichnete der Vize- präsident der Bezirksregierung Rheinhessen, Fritz Weber, das Freundschaftstreffen zwi- schen Rheinland-Pfalz und Burgund als eine gute Möglichkeit, Beziehungen von Mensch zu Mensch zu fördern. Freundschaftstreffen dieser Art seien dazu angetan, ein gemein- sames Vaterland Europa zu begründen. Als Vertreter der burgundischen Gäste sagte der Dijoner Oberbürgermeister Kanonikus Kir, nach den Jahren der Zwietracht zwischen Deutschland und Frankreich gelte es, durch echte Freundschaftsbegegnungen eine neue Seite im Buch der Geschichte der beiden Ländern auf zuschlagen, damit„die Sonne des Friedens und der Liebe über beiden Ländern scheinen“ könne. Bei den dreitägigen Freundschaftstreffen am Mittelrhein werden die französischen Gäste vor allem in Mainz, Ingelheim, Bingen, Boppard, Bacharach und Koblenz Gelegen- heit haben, mit ihren deutschen Gastgebern gemeinsam interessierende Probleme zu dis- kutieren. Auf der Burg Klopp in Bingen wird dabei auch die Städtepartnerschaft zwischen Bingen und Nuits-Saint-Georges proklamiert werden. Dieter Oertel gestand Köln. Der 18 Jahre alte kaufmännische Lehrling Dieter Walter Oertel aus Frankfurt hat vor der Kölner Kriminalpolizei gestan- den, am Abend des 20. August den 55 jährigen Essener Wirtschafts-Juristen Georg Diderich in dessen Wohnung in Köln mit einem Ker- zenleuchter niedergeschlagen zu haben. Oertel War nach langwierigen Fahndungen in der Wohnung seiner Eltern in Frankfurt fest- genommen und dann nach Köln gebracht worden. Der Untersuchungsrichter erließ Haftbefehl wegen Mordverdachtes. Oertel sagte aus, er habe sich mit dem Juristen gestritten und deshalb auf ihn eingeschlagen. Diderich war nach der Darstellung des Lehr- lings jedoch noch nicht tot, als Oertel die Wohnung verließ. Oertel gab auch zu, daß er mit Diderich, den er vor zwei Jahren in Frankfurt kennengelernt haben will, homo- sexuelle Beziehungen hatte. Die Polizei wird die Vernehmung des Lehrlings fortsetzen, da noch nicht alle Einzelheiten geklärt sind. Ungewißheit über das Tatmotiv Kripo zweifelt an gemeinsamem Freitod/ Wilfried Motsch wird ausgeliefert Lörrach. Die deutschen Justizbehörden erwarten in den nächsten Tagen die Auslie- ferung des 22 Jahre alten deutschen Hilfs- arbeiters Wilfried Motsch aus Zell im Wie- sental durch die schweizerischen Justiz- organe. Motsch hatte am Abend des 15. Au- gust auf einem Spaziergang in der Nähe von Zell seine Freundin, die 16jährige Friseuse Karin Rupp aus Zell, mit einem Strick er- drosselt. Er war zwei Tage nach dem Ver- brechen nach einer Großfahndung, in die auch Interpol eingeschaltet wurde, in einer Basler Wohnung festgenommen worden. Der Täter, der in Basel gearbeitet hatte, legte nch seiner Festnahme sofort ein Geständnis ab. Bei der ersten Vernehmung gab Motsch an, er habe mit seiner Freundin gemeinsam aus dem Leben scheiden wollen, weil die Eltern des Mädchens gegen die Freundschaft gewesen seien. Er habe die junge Friseuse getötet, dann aber nicht mehr den Mut zum Selbstmord gehabt. Die deutschen Justizbehörden, die bisher noch keine Möglichkeit hatten, den Täter zu verhören, schenken dieser Version keinen Glauben. Nach Auskunft des Oberstaats- anwaltes von Waldshut, Dr. Angelberger, der die Ermittlungen auf deutscher Seite leitet, bestehen als Tatmotiv drei Möglich- keiten, jedoch scheide das von Motsch ange- gebene Motiv vollkommen aus. Von den deutschen Justizbehörden wird zumindest vorsätzliche Tötung angenommen. Die Obduktion der Leiche hat ergeben, daß die tote Karin Rupp außer den Strangu- lationsmerkmalen am Halse auch eine Ver- letzung am Kopf hatte, die von Schlägen mit einem Stein herrühren muß. Die Verneh- mung einer Freundin der Getöteten soll außerdem ergeben haben, daß Motsch die Karin Rupp in der letzten Zeit mehrmals mißhandelt habe, weil sie angeblich Bezie- hungen zu einem ihrer früheren Freunde wieder aufgenommen hatte. Die deutschen Justizbehörden glauben, die wenigen noch unklaren Faktoren des Verbrechens bald aufklären zu können, wenn Motsch nach der Auslieferung das bisherige Ermittlungs- ergebnis entgegengehalten werden kann. Ferien für Schuljahr 1961/62 Stuttgart. Durch Erlaß des Kultusmini- steriums wurde die Ferienverteilung für das Schuljahr 1961/62 wie folgt geregelt: Ostern: 27. März bis 8. April 1961(stets je einschließ- lich) 11 Ferientage. Pfingsten: 23. Mai bis 27 Mai 1961= 5 Ferientage. Sommer: 24. Juli bis 7. September 1961 46 Ferientage. Herbst: 23. Oktober bis 28. Oktober 1961 6 Ferientage und Weihnachten: 21. Dezember bis 5. Januar 1962= 13 Ferientage. Insge- samt sind das 81 Ferientage. Kinder im Wohnwagen verbrannt Kassel. Der vierjährige Michael Merten und seine einjährige Schwester Katharina sind in Calden(Kreis Hofgeismar) im elter- lichen Wohnwagen verbrannt. Nach Mit- teilung der Kriminalpolizei in Kassel muß der Junge, nachdem seine Mutter den Wohn- wagen zu einem Einkauf verlassen hatte, mit Streichhölzern gespielt und dadurch den Brand ausgelöst haben. Granaten-Aktion abgeschlossen Kiel. Die Beseitigung der in der Ostsee geborgenen gefährlichen Kriegsmunition mit dem gefährlichen Nervenlähmungsgas„Ta- bun“ ist nunmehr abgeschlossen. Der 900 Tonnen große Hamburger Dampfer„August Peters“ hat die letzten 40 000 Gasgranaten im Nordatlantik versenkt. Das Schiff war Mitte August von Kiel abgefahren und kehrte schon nach zwei Wochen leer zurück. Kirmesbrauch als Iierquälerei verboten Hahnen-Köpfen wird in Zukunft durch ein Preisschießen ersetzt Düren. Ein grausamer Kirmesbrauch in Irresheim(Kreis Düren) ist jetzt durch ein Gerichtsurteil aus der Welt geschafft worden: das Amtsgericht Blankenheim(Eifel)) hat das seit Generationen geübte„Hahnen-Köpfen“ als Tierquälerei angeprangert. Seit alters her wurde auf der Irresheimer Kirmes der„Hahnenkönig“ dadurch er- mittelt, dag die jungen Burschen mit ver- bundenen Augen versuchten, einem Hahn mit einem Säbel den Kopf abzuschlagen. Das Opfertier hing in einem Korb und hatte vor- her einen„Zungenstich“ erhalten, der an- geblich tödlich sein sollte. Ein Lehrer hatte aber beobachtet, daß die Hähne trotz des Zungenstiches nicht immer tot waren und hatte Anzeige gegen einen jungen Mann erstattet, der mit dem Säbel auf eines der noch lebenden Tiere einge- schlagen hatte. Das Gericht sprach zwar den Angeklagten frei, schloß sich zugleich aber einem veterinärärztlichen Gutachten an, daß der Zungenstich meistens nicht tödlich sei. Daher sei der traditionelle Brauch eine Tier- quälerei. Die Irresheimer wollen nun ihren Hahnenkönig in Zukunft durch ein harmloses Preisschießen ermitteln. Brutaler Ueberfall Kusel. Das Opfer eines brutalen Ver- brechens ist in der Nähe von Glan-Münch- weiler im Kreis Kusel eine 30 Jahre alte Frau geworden. Sie wurde von einem etwa gleichaltrigen land wirtschaftlichen Arbeiter aus Quirnbach(Kreis Kusel) überfallen und bewußtlos geschlagen. Anschließend verging sich der Unhold an der Wehrlosen. Die Frau wurde in das Kuseler Krankenhaus gebracht. Der Sittlichkeitsverbrecher konnte festge- nommen werden. Wachmann verriet militärische Geheimnisse Vom Bundesgerichtshof zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt Karlsruhe. Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat am Mittwoch den 38 Jahre alten Kurt Szymankiewiez wegen vollendeten Landesverrats in Tateinheit mit dem Verrat militärischer Geheimnisse und mit Diebstahl zu drei Jahren Zuchthaus ver- Urteilt. Zwölf Monate Untersuchungshaft werden auf die Strafhaft angerechnet. Auch die 1500 DM- West, die der Angeklagte von seinen Auftraggebern in Ostberlin für seine Verratstätigkeit bekam und die eingezogen werden sollten, sind durch die Unter- suchungshaft abgegolten. Szynlankiewiez wurde überführt, daß er vom Sommer 1956 bis zu dem Zeitpunkt, als er sich selber den Strafverfolgungsbehörden Stellte, im September vergangenen Jahres, für den Staatssicherheitsdienst der Zone arbeitete. Es war ihm ein Leichtes, an Staatsgeheimnisse und militärische Geheim- nisse heranzukommen, denn er war Wach- mann bei einer britischen NATO-Einheit bei Mönchen-Gladbach. Er verriet daher ohne Schwierigkeiten alles, was er in die- Sem Erfahrungsbereich erkunden konnte. Er lieferte eine Skizze über den Wachbereich einer Panzerteststation und einer Funksta- tion der NATO. Er gab Hinweise an das Ministerium für Staatssicherheit in Ost- berlin, wie es am besten Agenten in diesen militärischen Bereich einschleusen könne. Er gab auch einen Bericht über die NATO- Station eines Intelligence Corps, und er machte Angaben über ein Kraftstofflager. über Bombenlager und Raketenbunker. Der Angeklagte entwendete Pläne aus dem mili- tärischen Bereich und ein Telefonbuch und lieferte auch diese gestohlenen Gegenstände an seine Auftraggeber. Schließlich brachte er es fertig, einen weiteren Mann zu Agen- tendiensten für das MfS anzuwerben. Dem Bundesgerichtshof schien die Tat- sache besonders schwerwiegend, dag Szy- mankiewicz eifrig und kaltblütig für das Ministerium für Staatssicherheit arbeitete und eine Reihe wichtiger Details lieferte, die, wenn sie auch Einzelheiten sind, doch für den sogenannten Staatssicherheitsdienst von erheblichem Wert sind, weil in Ostberlin alle einzelnen Daten nach dem Mosaikschema zusammengesetzt werden. Das ergibt schließlich auch ein komplettes Bild der Ver- teidigungsanlagen in Westdeutschland. H. Schm. Preis in Deutschland 20 Stück 1 EER EXPORT made in Germany. Neio Vork NEU und einmalig für Deutschland: Eine Exportcigarette- original in der inter- nationalen 20 Stück Packung zum Inlandspreis von DM 1,75. PEER EXPORT ist bestimmt für den weltoffenen Raucher diesseits und jenseits der Grenzen ihr Feld ist die Welt Ein Erzeugnis der Cigarettenfabrik Kristinus Seite g MANNHEIMER MORGEN BUCHER Donnerstag, 8. September 1960/ Nr. 208 * U—* Ein Onfohniger Seis drei gbcher von und über Curio Maloporte Toskana, nahe Städtchen Prato. Do Jahrhundertwen e Und auk den u leicht ein wenig Jen, sich wohl Vortat kaum von Namen, de Kurt Such Aus S der die ratet hatte War. Kurt S Prato, stark Weithin lese beru rer CKert, Individuen in Sowietrußland „Worte aus dem Hamburg). Dudin- aler, dessen linientreuer Aimir Du N 8 Ze W ist e Werke u Dichtung passe„Der Mens lebt nicht vom Brot all War unbek merte Opposition, die im Klima des politi schen Tauwetters reif 1 Der nun vor- liegende Band Erzählungen, von denen die te 1 jahrsmärchen“) auch bei S. Fischer in Frankf. m Main erschienen ist und besprochen wurde. chenhaften in der Reali Mar ichten it ange It den TLenschen in seiner nlichen Sphäre here„Der a und Anja“, Das Wiedersehen mit und„Skispur“ sind Liebesgeschichten, die sich Zeit lassen mit verhaltenem Gang, über- Faschenden Vergleichsbildern und einer Schlichten Prosa voll atmosphärischer Er- Fülltheit und andeutender, doch durchdrin- gender Psychologie. Dudinzew umreißt hier die 3e Skala der Empfindi mit Sicherem Zugriff und beher 8 cht die unter- schiedlichen Färbungen zwischen Melancholi und Slück. Hiermit hält die Bergsteiger- erzählung Bergleidenschaft“ noch durchaus Schritt; dagegen bleibt„Der tollwütige Knabe“ nicht frei von verniedlichenden Stilmitteln bei der Darstellung einer Be- gebenheit, die die Freundschaft zwischen Kindern und einem Hund zum Inhalt bat. Vort sozusagen„der Teufel und der liebe Jott“ einander stritten: die Kirche ebenso Wie die Kommunisten wollten Malaparte als einen der Ihren Grabe geleiten. Sein Leben War Malaparte ein un ball unte ied gewesen. Es War i sich in einer Richtung fest ur Ruhe zu kommen. Sein Leben war ein Abbild des von Krämpfen üttelten europäischea re RT Sesc icksals, dem er sich innig verbunden kühlte. Europa und der aben Kultur gehörte seine L oft zynische Liebe, die Ueberreife aus der e Frucht heraus- schmeckte und mit schmerzvoller Trauer und dennoch grausamer Wollust kostete; eine Liebe, die jäh in verzweifelten Haß umschlagen konnte. Die wechselvollen Abenteuer, das tragisch „Europäische“ im Leben un den Mala- Ss eine 8 Nn FAU * Partes, das sich in seinen Bü n— abge- sehen von ihrem autobiogr chen Stoff- anteil— widerspiegelt, hat Franco Vegliani zu einem Lebensab von f Far- bigkeit verarbeitet. Die Mala- el g ins Deut- her Stahlberg- In Her Form alapartes: den den Abenteuern des Freiwilligen im ersten Weltkrieg, des frühen Faschisten, des polit an Iuter- mi„ des Journalisten und Reisenden durch viele Länder, den Erfolgen des Schriftstellers. Ein schlechter Faschist war Malaparte, viel zu eigenwillig, um der vor- gezeichneten Linie eines autoritären Staates sittsam zu folgen. So schickte ihn Mussolini 1933 ins Gefängnis und stellte ihn nach der Freilassung unter Sonderbewachung. Der zweite Weltkrieg sah Malaparte als Zei- tungsberichterstatter in Finnland. Auch in dieser Eigenschaft machte er sich bei den faschistischen Machthabern nicht eben be- liebt. Trotzdem wurde er nach dem Zusam- menbruch Italiens mehrfach als„Kriegsver- brecher“ verhaftet, ehe er als Verbindungs- ofkizier der„reorganisierten“ italienischen Truppen auf alliierter Seite tätig war. Franco Vegliani ist kein langjährige Freund und Vertrauter Malapartes; er traf erst mit dem todkrank von seiner China- reise zurückgekehrten Schriftsteller häufig zusammen. Die Biographie gestaltete er nach den Erzählungen von Menschen, die Mala- partes Weg gekreuzt haben; mit der Chrono- logie springt er eigenwillig um, ohne die Fäden zu verwirren— wohl gerade in die- ser Form dem bewegten Drama des Schrift- stellerlebens am glücklichsten gerecht wer- dend. Er beginnt mit dem Tode Malapartes und der Ueberführung seiner Leiche nach Prato, greift dann in die Jugend des Schrift- Stellers zurück und blättert nun die einzel- nen Kapitel seines Lebens auf bis nin zum Ende— damit schließt sich der Kreis. Im Winter 1956/57 war Curzio Malaparte in China, um als Repräsentant der italieni- schen Literatur an der Gedenkfeier für den chinesischen Schriftsteller Lu Shun teilzu- nehmen. Während er China bereiste, warf inn der Lungenkrebs nieder. Er mußte die Reise abbrechen, kam nach Italien zurück, und in einem römischen Krankenhaus kämpfte er zäh gegen den Tod, den Gedan- ken an Krebs krampfhaft von sich weisend. Das häßliche Wettrennen um den nur mit letzter Kraft noch Lebenden begann: die „Linken“ glaubten, besonders nach dem tie- ken Eindruck, den das China-Erlebnis auf ihn gemacht, den Schriftsteller als„Denk- malsfigur“ für ihr Lager sicher zu haben; die Kirche schickte Priester, die ihn um- hätschelten— oder die auch, wie ein fanati- scher Ordensgeistlicher, mit wütender Dro- hung in sein Krankenzimmer brachen:„Die Krankheit, die Sie tötet, ist Krebs!“ und damit den Hoffnungsfunken, der ihn am Leben hielt, töteten. Schließlich siegte die Kirche— wenn es wirklich ein Sieg war, daß der zermürbte, ausgehöhlte Mensch kurz vor seinem Tode noch die Sterbesakra- mente nahm. Ueber die Chinareise Malapartes, die Franco Vegliani in einem Kapitel seiner Biographie behandelt, liegt die umfang- reiche eigene Aussage des Schriftstellers vor:„In Rußland und China“, ebenfalls irn Stahlberg-Verlag erschienen und von Hell- mut Ludwig übersetzt. Wir berichteten am 10. Oktober vorigen Jahres bereits über die italienische Originalausgabe des Buches. Es ist nicht nach literarischem Maßstab zu be- urteilen. Denn es sind größtenteils nur Notizen, aus denen einmal ein Buch hätte Werden können. Als Rohstoff tritt das Buch dem Leser unverkennbar entgegen, ohne lite- rarische Formung, daher auch mit vielerlei Widersprüchen. Wertvoll ist es, weil es die Unmittelbarkeit des tiefen Eindrucks wie- dergibt, den das kommunistische China auf Malaparte machte; kein Zweifel aber auch, daß vieles nicht so kraß und kritiklos ste- hengeblieben wäre, wenn ein gesunder Malaparte Gelegenheit gehabt hätte, aus dem emsig gesammelten Material ein wirk- liches China-Buch zu formen. Manches Schwarz-Weiß hätte sich dann wohl gemil- dert, der stets wache Zynismus des Autors hätte manches Ideale oder auch nur schein- bar Ideale in akzeptable Wirklichkeit ge- rückt. Literarisch zu werten ist dagegen die Sammlung„Blut“, die der Stahlberg- Ver- lag ebenfalls in einer Uebersetzung von Hellmut Ludwig vorlegt. Eine Geschichten Sammlung möchte man's nennen aber es sind keine Geschichten im üblichen Sinne Eher Skizzen, Tagebuchblätter, nun aber geformt und geglättet. Meist schimmert autobiographischer Gehalt durch, zumindest so weit, daß man spürt, wie der Autor sich selbst, sein ureigenes Denken, Wünschen und Träumen ausspricht. Die Art aber, in der es ausgesprochen ist, läßt sich stellenweise durchaus„dichterisch“ nennen. Malaparte sieht unglaublich viel in der Natur und weiß es in oft hinreißend karbenprächtigen und stimmungsgesättigten Bildern wiederzugeben; er beseelt nicht nur Korz angezeigt Professor Dr. Karl Laux, der Rektor der Dresdner Hochschule für Musik, von 1926 bis 1934 Musikkritiker der Mannheimer„Neuen Badischen Landeszeitung“, schrieb eine ge- schichtliche Darstellung über„Die Musik in. Rußland und in der Sowjetunion“, die im Mai vergangenen Jahres an dieser Stelle ausführlich besprochen wurde. Jetzt gab der Verfasser eine Broschüre„Was sagt die Kri- tik“ heraus, in der er Pressestimmen und Zuschriften aus beiden Teilen Deutschlands und aus dem Ausland zitiert, die sich in größtenteils anerkennender Form mit sei- nem Buch beschäftigen. Das„Gutenberg- Jahrbuch“ hat mit der jetzt im Verlag der Gutenberggesellschaft. Mainz, veröffentlichten Festschrift zum 60. Geburtstag des Mainzer Gutenberg-Mu- seums seinen 35. Jahrgang erreicht. Der um- fängliche, mit vielen erläuternden Illustra- tionen versehene Band bringt eine Reihe von Aufsätzen zur„Schwarzen Kunst“ und zu ihren Nebengebieten, die sich in die Hauptabteilungen„Papier“,„Schrift“,„Ein- blattdrucke“, Frühdruckzeit“,„16. Jahrhun- dert“,„17.20. Jahrhundert“,„Buchillustra- tion“,„Einband“,„Signete und Exlibris“, „Bibliophilie“ und„Buchmuseen“ aufglie- dern. Die Aufsätze ausländischer Gelehrter sind in den Originalsprachen wiedergegeben. „Bottin Europe 1960“ heißt ein umfang- reiches, sieben Pfund schweres Nachschlage- Werk über den Gemeinsamen Markt, das die Tiere, besonders die Hunde, die er über alles liebte, sondern auch die Landschaft, das Meer. Er gestaltet ein Einzelerleben zum Allgemeingültigen, wie in der Skizze „Hippomatrie“ jenen tragischen Zwiespalt von Liebe und unüberbrückbarer Entfer- nung zwischen Mutter und Kind. Ebenso backend und erschreckend stößt er in die unenträtselbare und wilde Geheimnistiete der menschlichen Seele mit der Geschichte „Ein glücklicher Tag“. Das ist nun wirklich eine kleine Erzählung, die das plötzliche Feiertagsaufblühen einer verstaubten Spies Berseele zeigt, die in überquellender Liebe alle Welt umarmen möchte— aber Hand in Hand damit geht der jähe Ausbruch des Sadismus, der als unabdingbare Komponente zur Vollständigkeit menschlichen Glücks- gefühls zu gehören scheint. In der Sammlung„Blut“ lernt der Leser jenen Malaparte kennen, der als schöpferi- scher Geist, als Gestalter im Reich der Sprache Beachtung und Bewunderung ver- dient; als Schriftsteller von Rang also und in seinen besten Stücken wohl auch ag Dichter. Heinz Schönfeldt 4 der Pariser Adregbuchverlag Société Didot- Bottin herausgebracht hat. Neben einem ausführlichen, in 1200 Rubriken gegliederten Anzeigenteil werden in vier Sprachen der Verwaltungsaufbau der Europäischen Ge- meinschaften und die Struktur der sechs Mitgliedsländer des Europa-Marktes darge- stellt. Ein statistischer Teil und Tausende von„nützlichen Adressen“ vervollständigen das Werk, das gegenüber der ersten Aus- gabe, die im vorigen Jahr erschienen war, übersichtlicher und reichhaltiger geworden ist. Einige Unebenheiten im Abschnitt über die Bundesrepublik(„Mannheim ist an der Bergstraße gelegen“) werden wohl in der dritten Ausgabe noch ausgebügelt werden. Die Serie der Jahrbücher des Europä- ischen Parlaments wurde mit dem Jahrbuch für 1959/60 fortgesetzt. Der neue Band gibt zunächst einen Ueberblick über die Zusam- mensetzung des Parlaments und die Behör- den der Europäischen Gemeinschaft. Der zweite Teil gibt Aufschluß über die parla- mentarische Tätigkeit und enthält eine Zu- sammenfassung der Ausschußberichte, Ent- schliegßungen sowie der schriftlichen Anfra- gen und Antworten. Das Buch wurde von der Hauptabteilung für parlamentarische Doku- mentation und Information des Europäischen Parlaments herausgegeben und ist durch den Verlag des Bundesanzeigers, Köln, zu beziehen. N e e c Picknick zu Hause . ,. ,,, e, 5.. . . 2 e . R mit„Coca-Cola“ genau das Richtige fürs Wochenende Ist das nicht eine Extrafreude für die Hausfrau, wenn die ganze Familie wie i 5 g 1 aus einem Munde begeistert„Prima Ja, wenn Mutti am Wochen- zu Hause mit — das wird ein Neh- Picknick zu Hause die Beisammensein. Wir euipfehlen Uinen für Ihr nächstes Picknick zu Hause: Mach mal Pause. Mach Picknick zu Hause „Schinkentüten mit Sahnemeerrettich“ 5 EgBlöffel geriebenen Meerrettich mit etwas Salz und Zitronensaft würzen, 225 Scheiben Ananas in feine Strei- fen schneiden und darunter mischen. Das Ganze vorsichtig mit 4 gehäuften Eglöffeln ungesüßter Schlagsahne ver- mengen und in 4 Tüten aus gekoch- tem Schinken füllen. Mit feinem Kartoffelsalat oder gebuttertem Weiß- brot auf den Tisch bringen. Und dazu sprudelnd frisches„Coca-Cola“. .. das erfrischt richtig „Coca-Cola“ ist das Warenzeichen für das unnachahmliche koffeinhaltige Exfrischungsgetränk der Coca-Cola G. m. b. H. Vermietungen Ohne BkzZ. 5-Zimmer-Etuge mit großem Balkon, 175 qm, 4-Zimmer-Wohnung Mannheim, O 7, J Immob. 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Für die Lang- 5 12a 2 97 5 15 I strecken-Konkurrenzen käme der Altrhein 0 1 75 U. 2 7 6 2 433 E au AN. ea 4 erein bei Sandhofen in Betracht,. während man tesma Mi Ef 0 A, gan E 96e eln er- 8;; 8. auf der idealen Regattastrecke im Mühlau- a 4 Sit) or ist A 1H g rs 3— 7 388 9 8 1 Vorsitzender ist Adolf Rieger/ Deutsche Meisterschaften 1961 in Mannheim? hnafen die Entscheidungen über die kurzen In den oberen Handball-Klassen geht es in die letzte Runde iets Die Beschlüsse, die bei der letzten Kreis- burg Vorgesehen, da aber die Binnenalster 1 Nee Die süddeutsche Handball-Oberliga be- Torverhältnisses anführt. Es wird dies für ichte sitzung der Mannheimer Kanuten gefaßt 15 5 Jahr wegen Bauarbeiten auftragt, die ech elne Schwierigkeiten zu endet am Sonntag die Punktspielserie. Da- den VfR ein ebenso schwerer Gang wie für klich wurden, lassen unschwer erkennen, daß 155 3 1„„. Hannover untersuchen, bevor man eine endgültige Be- bei fällt die endgültige Entscheidung über die Spvgg. Ilvesheim, die sich ebenfalls noch liche man ernstlich bemüht ist. diesen volks- ud, Wannen un engere Konkurrenz. Ob- werbung um die Meisterschaftsregafta im die Meisterschaft, für die TSV Ansbach trotz eine Chance errechnen kann, im Spiel m Spie- tümlichen Wassersport nicht nur in der Wohl viel Arbeit und Mühe mit der Durch- kommenden Jahr an den Deutschen Kanu- der„Fehltritte“ in den letzten Spielen als Hemsbach. Hockenheim wird gegen die FT lebe Rhein-Neckar-Stadt ins rechte Licht zu set- 3 33 N Veranstaltung verbun- verband richtet. Die letzten deutschen Titel- Favorit eilt, zumal in der letzten Runde der„ 0 5 e land en, sondern darüber hinaus auch den in 911 Sind, war die Versammlung— vor kämpfe der Kanuten in der Rhein-Neckar- Tabellenvorletzte und bereits zum Abstieg ken ist der Ausgang der Spiele Sd. He 5 des 5 letzten Jahren etwas verblaßt Ruf allem im Interesse des Mannheimer Kanu- Stadt waren 1939. Verurteilte TSV Schutterwald der Gegner sachsen— 09 Weinheim und 99 Seckenheim lente 955 88 N. 55 ist. Die weitere Plazierung hinter dem gegen VfL Neckarau. 5 f icks- 1 8 auen auf Spitzenreiter ist bereits klar. Zweiter TSV Zwanzig Vereine beteiligen sich an dem Bundesebene wieder in Erinnerung zu Lokalspiel Sandhofen— MFC Phönix: Zuffenhausen, Dritter Frischauf Göppingen, großen Schülerturnier der SpVgg. Uvesheim, eser bringen. auf dem vierten Platz punktgleich TSV Rot das 1 i 1 K 82 1 und TB Eßlingen, Falls Göppingen wegen spielt wird in vier Gruppen auf drei Plätzen. 1 8885 5 85 Vorsitzenden Adolf„stete 1 45¹ 0. ale 1* 21 10 ie: seiner vierwöchigen Auslandsreise auf die Die Spiele gehen über 2“ 7,5 Minuten. Gegen er Rieger wurde zunächst die Konstituierung* en EN N. 4 2 94 E. Teilnahme an der„Deutschen“ verzichten 18.00— das Turnier beginnt um 14 Uhr— 11 T 85 Mannheimer Ka- sollte, wären Ehlingen und auch Rot quali- wird das Endspiel erwartet. 1 nuten, der vor 8 5 Kriege bereits bestan- Feudenheim müßte zu Hause gegen Birkenfeld glatter Sieg gelingen ziert. Erwartete Baseball Wiederiade 5 ISK! f 8 e 5 5 1. 5 keldt den hakte, zur 125 ussion Ses elk Einstim In der I. Amateurliga Nordbadens geht ner w. FFF Badens Verbandsklasse bläst am Sonntag 8 g 9 mig gaben die Vertreter der zehn Vereine am Wochenende die Trennung von Spreu und ner Wak, scheint eme„Einserbank für diese ebenfalls zum Kehraus. Der letzte Spieltag für den Turnerbund Germania aus dem Kreis dazu ihr Einverständnis. Weizen weiter. Daß 5 48 1 17„„. 3 1 wird ruhig verlaufen, denn es ist alles ent- Die Baseballmannschaft des Turner- 1 Auch bei der Wahl für die Besetzung der Verein mehr ohne Niederlage ist, pestätigt, 2 5 33 schieden, selbst die Rangfolge an der Spitze. bundes Germanis unterlag der„ 06 wichtigsten Posten des„Mannheimer Kanu- wie schwer es in diesem Jahr die Favoriten eine ebenbürtige Partie zutrauen kann. Lediglich der TSV Rintheim könnte eine 2% XX 85 5 98 Regatta- Vereins“ in dem alle hiesigen haben werden. Diesmal stehen sich in Sand- Während der Asw auf eigenem Platz am Stufe höher steigen, wenn er in GrGoßsach- 118 3 0 25 . Kanu- Clubs Mitglied sind, herrschte volle hofen die beiden vorjährigen Ersten gegen- Samstag gegen Birkenfeld sicher zu beiden sen gewinnt und der TV Edingen gegen 1„. 1 ö 8 f 5 35 7 1 8 5 8 2 2 5 8 5 g 1 1 5 81¹ 2 5 Einmütigkeit: Vorsitzender Adolf Rieger 11 ene e den noch weiter vorn Punkten kommen müßte, bleibt abzuwarten, Birkenau verlieren sollte. 98 Seckenheim 3 Mannschaft(drei Jugendspieler) 885 Gaddel- Gesellschaft); Technischer Leiter:„ e mur der FV Daxlanden ob Altmeister VfI. Neckarau(in Neureut) müßte sich zu Hause gegen Enielingen Aden, e 5 adgar Axel(KG Neckarau); Regatta-Auf- auf eigenem Platz spielen kann. Es hat ganz und der beachtlich gestartete Neuling Ilves- durchsetzen, so daß der vierte Platz gehalten zwei Durchgängen mit 4:0 in Führung lagen echs Ede 8 den Anschein, als ob es erneut große Ver 1 1 Ki 0 4 j g Sande 1 1 1 rge- bau: Eugen Schäfer addel-Gesellschaft); schiebungen in der 55285 1 gen heim(bei Kickers Walldürn) die Leistungen werden sollte. Die Tsd Ketsch erwartet zum schalteten sie einen Gang zurück und brach- 7 85 Kampfrichterobmann Hermann Helbig RSC 8 1 1„ e 5 des letzten Spieltages bestätigen können. letzten Spiel den TSV Grötzingen, während ten ihre gesamte zweite Garnitur ins Spiel. igen Neckarau): Quartiermeister: Fritz Thomas meldet und die beiden übrigen Mannheimer Es spielen; Samstag: AsyV Feudenheim es im Duell der beiden Absteiger Tus 5 1 1 85 3 Aus- KG Neckarau). Vereine, Vi. und As. trotz der beiden genen Fe os Birkenteld E Daxlanden gegen Beiertneim und TV Brünl darum geht, wer auf deutscher Seite waf de fünkiger Gast war, wie Lutz Zahn MKC), vi räsickent Niederlagen bisher viel Ehrgeiz gezeigt VIB Leimen.— Sonntag: SV Sandhausen den letzten Platz einnehmen muß. 38151 Jürg Hel ig(krün N. 5 0 eden 4 5 t h Ke Verb„ haben. gegen Spfr Forchheim; ASV Eppelheim gegen In der Handballbezirksklasse dürfte am pPieler Jürgen Helmig(früher e äber 80 5 9 85 e 8 5„ Auch wenn in den voraufgegangenen VfR Pforzheim; SpVgg Sandhofen Phönix Sonntag die Entscheidung fallen. Am Vor- DFB- Pokalspiele: der beßtsnen kel Obancen kür Mannheim als Lokalspielen stets der Platzvorteil den Aus- Mannheim; Neureut— VII. Neckarau; mittag erwarten die Rasenspieler auf dem 5 der Austrasunssort der Deutschen Kanu- Mei- schlag gab und Sandhofen für den MFye Phös Karlsruher F— 88 Virchheim; Kickers Platz bei den Brauereien die TSd 62 Wein- Bor. Mönchen-Gladb.— Hamburger S 2.0 n. sterschaften 1961. Ursprünglich war Ham- nix schon immer einer der schwersten Geg- Walldürn— SpVgg Ilvesheim. heim, die die Tabelle dank des besseren Karlsruher SC— FK Pirmasens 3:4 Opä- duch gibt 1 Nach kur N 1 Verkäufe 315 nör- ach. urzem, schwerem Leiden nahm Gott der Nach langem Leiden ist am 7. September* Immabilien Der 1 3 Allmächtige meinen lieben, treubesorgten Mann, 1 4 4 la- guten Bruder, Schwager, Onkel u. Neffen, Herrn 1960 meine liebe Mutter, Frau Zu- 2 Verk. mod. Kinder-Faltwagen mit 2 2 5 5 Leni Grundmann Sportaufsatz, 1 Kinderbett, 8555, b 5 arl Mußler dae ee ene ene, ee pf famiaen- U. deschansnauser 1 5 f! f 1 kurz vor seinem 65. Geburtstage, wohlvorbereitet, Alphornstraße 33a. 1 aufen gesucht.— Barauszamlung! 1 5 in sein himmlisches Reich. Mannheim, den 7. September 1960 LrakosHEN WINTER, pm., parhotel am Wasserturm, Tel. 4 24 96 2 h August-Bebel-Straße 53 15 Mannheim, den 6. September 1960 Im Namen aller Hinterbliebenen: a. 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September 1960, 13 Uhr, Haupt- Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Wilhelm Schö ist, nach mit großer Geduld ertragenem Leiden, am 7. September 1960, im Alter von 80 Jahren für immer von uns gegangen. Kraftfahrzeuge Matratzen Möbel- Streit. B 6, 1. Kein Laden. Größtes Speziallager 1 ten, zu verkaufen. Tel. 5 12 7 Lambretta zu vk. Walter, Neuosth., Feuerbachstrage 13(Gartenhaus). geben. Zuschr. u. 07885 a. d. — SCHREIBMASCH NEN 0 tür Büro u. Heim. alle Preis- lagen, ö eilzahlunęg * neue und gebrauchte, und Miete. gebraucht, zum Preise bis ö Pkw bis 1200,— DM zu kauf. gesucht. N vom Ja, man kann es. Und E R KAUF e Zuschr. u. Nr. L 0685 à. d. Verlag.. die Finanzierung? Nun: Dr. osepha Bec El 20 Friedrichs 8. Gollath, B, 34(00 kms, gut, Zust. 5 Job. Bucer platz 10 C0 Fachärztin für Lungenkrankht. Aus erster Hand, zu vk. Anzuseh, 8 Telefor 30 32 4 47 57 5 5 3 naen telef. Anruf 5 15 75. 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Ohne Gewähr 2 888388833348(3 8882888 SZ! 1260 NEUE MASSTABE für den internationalen Leistungsstand im Kunstturnen bilden die Kämpfe in den Thermen des Caracalla. Im„Duell der Giganten“, UdssR gegen Japan, steigerten sich beide Riegen zu Leistungen, die einen kühlen Rechner wie Helmut Bantz zu einem spontanen„dies ist der Höhepunkt des Kunstturnens!“ hin- rissen. In der Einzelwertung setzte sich wieder einmal Weltmeister Boris Shaklin (Bild) durch, der im Durchschnitt auf über 9,6 Punkte() kam— in der Mannschafts- wertung aber vollzog sich die große Wachablösung mit dem Sieg der Japaner. Funkbild: dpa —?x᷑ ͥ»ꝝ..ͤůů Cullmann, Hary, Mahlendorf und Lauer in 39,5 Sekunden: Deulachie Sprintstafel ctellie o etlekord ein Bronzemedaille für Ursula Donath über 800 m/ Diskuswerfen mit dreifachem US-Triumph Von unserem Sonderkorrespondenten Heinz Vogel und 1956 durch. Wieder gewann Deutschlands Leichtathletik eine Medaille: Ursula Donath (Halle) belegte im 800-m-Endlauf der Frauen in der neuen deutschen Rekordzeit von 2:05,6 Minuten hinter der Weltrekordlerin Ludmilla Schewzowa(UdSSR) in 2:04, 3 Minuten(Weltrekord eingestellt) und der überraschend starken Australierin Brenda Jones in 2:04, 4 Minuten einen wertvollen dritten Platz. Auch die nächsten Plätze fielen an Deutschland. Vera Kummerfeldt(Empelde) wurde Vierte in 2:05,9 und Antje Gleichfeld(Hamburg) Fünfte in 2:06,5 Minuten! Dieser Erfolg ist ein neuer Beweis für die deutsche Stärke in den Läufen. In den drei anderen Entscheidungen des Mittwoch gab es einen eindeutigen dreifachen USA-Triumph im Diskuswerfen durch Oerter mit der neuen olympischen Re- kordweite von 59,18 m, Babka mit 58,02 m und Cochran mit 57,16 m. Oerter setzte sich damit nach Calhoun und Glenn Davis als dritter Olympiasieger von Ganz groß begannen die deutschen Sprinter in den Vorläufen. Cullmann, Hary, Mahlendorf und Lauer stellten den Welt- rekord über 4 mal 100 m mit 39,5 Sekunden ein! Einen schweren Stand wird jedoch die 4-mal-400-m- Staffel mit Kinder, Reske, Kai- ser und Kaufmann im Finale haben. Reske wirkte im Zwischenlauf schwach. Wird er im Endlauf an seine Leistungen von Ende Juli und Anfang August anknüpfen können? Bei den Frauen gab es sogar einen neuen Weltrekord. Die USA- Staffel erreichte schon im Vorlauf 44,4 Sekunden. Dagegen wirkte die Vorstellung der deutschen Mädchen mit einem beinahe verunglückten letzten Wech- sel zwischen Brunhilde Hendrix und Jutta Heine in 45,8 Sekunden keineswegs ein- drucksvoll. Das Diskuswerfen der Männer brachte eine leichte Enttäuschung für die Europäer. Der hoch eingeschätzte leider aber zu ner- vöse 28jährige Ungar Szecsenyi konnte nicht an seine Spitzenleistungen in diesem Jahr anknüpfen. Mit 55,79 m— dem schwächsten Ergebnis dieser Saison— wurde er Vierter vor dem polnischen Weltrekordler Piatkow- SEI, 2). Die 25jährige russische Weltrekordhal- terin Ludmilla Schewzowa-Lissenko fand im 800-m-Finale unerwartet harten Widerstand in den bisher enttäuschenden Australierin- Vormachtstellung der UdSSR ist durchbrochen: dapan stelti die besten Kunsiiurnes det Well Dramatisches Finale im olympischen Zwölfkampf/ Shaklin Olympiasieger vor Ono/ Fürst verlor die Nerven Japan ist der große Wurf geglückt: die Vormachtstellung der sowjetischen Kunst- turner, in Helsiniki 1952 und in Melbourne 1956 durch Olympiasiege erhärtet, ist durchbrochen. Japan holte sich vor 10 000 Zuschauern in den Caracalla-Thermen nach einem hochdramatischen Kampf, dessen Vorentscheidung bereits in den frühen Morgenstunden des Dienstag fiel, als die Russen am Barren schwere Fehler mach- ten, mit 575,20 Punkten die Goldmedaille vor der UdSSR(572,70 Punkte) und ist da- mit die beste Turn-Nation der Welt. Den vollkommenen japanischen Triumph verhinderte Boris Shaklin, der 28jährige Meisterturner aus Moskau, der im Einzel- klassement der Gesamtwertung des olym- pischen Zwölfkampfes mit 115,95 Punkten und dem knappsten Vorsprung vor Takashi Ono(115,90 Punkte) die Goldmedaille ge- Wann. Shaklin kann sich bei dem Olympia- sieger von Helsinki und Melbourne, Victor Tschukarin, bedanken, der Ono an den Rin- gen so stark unterbewertete, daß der Ja- paner mit nur 9,55 Punkten alle Hoffnungen auf einen Olympiasieg schwinden sah. Die Medaillen-Ubersicht Sold Silber 30 15 UdSSR 25 18 Italien 12 Deutschland 9 Törkei Australien Ungarn polen Sroßbritannien Dänemark Tschechosloakei Neuseeland Japan Bulgarien Schweden Rumänien Osterreich Oriechenland Norwegen Frankreich Belgien lran SchwWeiz Holland Södafrika VAR Portugal Kanada Jugoslawien Shana Formosa Finnland Argentinien Brasiilen Mexiko Pakistan W'eéstindien Bronze 15 21 68A — 8 rr ͥ r 2 80800=S SSS SGS OO= O S Ee Bronzemedaille gewann der 25jährige Russe Luri Titow mit 115,60 Punkten. Deutschland erzielte im olympischen Zwölfkampf mit 553,35 Punkten ein unter den gegebenen Umständen gutes Ergebnis. Bester deutscher Turner war Günther Lyhs (110,80 Punkte) vor Siegfried Fülle(110,05), Erwin Koppe(109,05), Günther Nachtigall (108,65), Karlheinz Friedrich(108,55) und Philipp Fürst(106,65 Punkte), der mit 4,5 am Reck alle Hoffnungen auf einen vorde- ren Platz des olympischen Zwölfkampfes be- graben mußte. Als der Russe Asarjan seine überragende Ring-Kür turnte und mit stür- mischem Beifall und der Tageshöchstnote von 9,9 bedacht wurde, verlor Fürst die Nerven und stürzte mitten im Jubel für den Russen vom Reck. Die Entscheidung im Kampf der„Gigan- ten“ flel bereits zu Beginn der Kür, als die Russen Kerdemilidi(7,9), Portnoi(9,0) und Asarjan(9,1) am Barren schwere Fehler machten. Die sowjetischen Kunstturner fin- gen sich durch den unerschütterlichen Kampfgeist und das überragende Können ihrer beiden„Großen“ Shaklin und Titovp z war noch einmal, turnten vor allen Dingen am Reck eine geradezu phantastische Serie, konnten aber die Goldmedaille nicht mehr retten. Mit eiserner Energie nutzten die Ja- paner ihre Chance. Zuerst sah es aus, als ob sie auf Sicherheit gehen würden, aber je länger das Duell dauerte, desto mehr gingen sie aus sich heraus. Glanzpunkt war das Reckturnen. Da kam selbst ein Mann wie der Olympiasieger Helmut Banz nicht aus dem Staunen heraus:„So etwas hat es noch nie gegeben.“ Das Bodenturnen der Japaner grenzte an Zauberei mit der Schwerkraft. Sprünge von un wahrscheinlicher Höhe und Dynamik sorgten für hohe Noten. Das Seit- pferd sollte zur letzten Klippe für die Ja- paner auf ihrem Weg zum Olympiasieg wer- den, denn Tschukarin drückte die Noten der Japaner auf unfaire Art. Er blieb mit seinen Wertungen immer drei bis vier Zehntel unter der Endnete. Das Pfeifkonzert der Zuschauer gegen ihn wollte nicht enden. Als er es fertig- brachte, daß der Japaner Ono für eine aus- gezeichnet durchgestandene und mit vielen Schwierigkeiten gespickte Seitpferd-Kür nur 9,55 Punkte erhielt, war der Weg für Shaklin zum Olympiasieg frei. An den Ringen erzielte Ono die für den Gewinn der Goldmedaille nötigen 9,8 Punkte nicht. Mit 9,7 mußte er sich mit der Silbermedaille begnügen. Die Deutschen wirkten gegenüber dem Pflichtturnen, wo sie am Seitpferd mit 44, 20 und beim Pferdsprung mit 44,90 Punkten ins Hintertreffen gerieten, frischer und ent- schlossener. Am Vormittag turnten sie an den Ringen, am Seitpferd und beim Pferdsprung eine recht eindrucksvolle Serie und schoben sich dichter an die vor ihnen liegenden Fin- nen und Amerikaner heran. Koppe(an den Ringen 9,5), Fürst am Seitpferd(9,5) und Lyhs beim Pferdsprung(9,4) machten den besten Eindruck. Am Barren erzielte Fürst nach seinen 9,6 in der Pflicht 9,55 in der Kür, aber die 19,15 Punkte reichten nicht für den Geräte- Endkampf. Nachtigal eröffnete die Pechsträhne am Reck: 8,65. Dann kam das Pech mit Fürst und alle Hoffnungen auf einen besseren Platz waren dahin. Alle Säbelfechter ausgeschieden Die drei deutschen Säbelfechter Jürgen Theuerkauff(Bonn), Walter Köstner(Nürn- berg) und Wilfried Wöhler scheiterten im Viertelfinale des olympischen Einzelturniers. Wöhler kam nur auf einen Sieg in seiner Runde, Theuerkauff und Köstner blieben sieglos. nen. In einem überaus scharfen Tempolauf hielten Brenda Jones und Dixie Willis mit der Russin Schritt. Die erst 18 jährige Willis hatte dabei das Pech, in der Zielgeraden auf die Steinmündung der Bahn zu treten und dabei ihre Aussichten einzubüßen. Ludmilla Schewzowa-Lissenko und Brenda Jones lie- ferten sich auf den letzten 60 m einen Brust- an-Brust-Kampf bis zur Erschöpfung, den die Russin mit knappem Vorsprung gewann. Sie stellte dabei mit 2:04,3 Minuten einen neuen olympischen Rekord auf und gleich- zeitig ihren diesjährigen Weltrekord ein. Die drei dèéutschen Läuferinnen in dem neunköpfigen Feld schlugen sich ausgezeich- net und belegten in der Reihenfolge Ulla Donath(2:05,6), Vera Kummerfeld(2:05, 9) und Antje Gleichfeld(2:06,55) Platz drei bis fünf hinter der Ueberraschungszweiten Jones(2:04, 4). Ulla Donath verbesserte da- mit ihren deutschen Rekord, den sie bei den Olympia- Ausscheidungen in Erfurt auf- stellte, um sieben Zehntelsekunden. Die bei- den anderen deutschen Mädel liefen persön- liche Bestzeiten. Ihr Stehvermögen bewies dabei Vera Kummerfeld, die erst in der letzten Geraden vom Ende des auseinander- Carl Heinz Cammann gezogenen Feldes zur Spitze vorstieß, aber nur um drei Zehntelsekunden die Bronze- medaille verpaßte. Nahezu sieben Stunden dauerte der Stab- Hochsprung. Dann stand mit Weltrekordmann Don Bragg der Olympiasieger und Nach- kolger des„fliegenden Pastors“ Bob Richards fest. Der jährige Amerikaner hatte zwar schon bei 4, 40 meinen Fehlversuch, überwand dann jedoch alle Höhen einschließlich der 4,70 m(Olympischer Rekord) im ersten Sprung und scheiterte erst bei dem Versuch seinen Weltrekord von 4,80 m um zwei Zenti- meter zu verbessern, sein Landsmann Ron Morris ließ sich erst bei 4,70 m abschütteln und errang mit 4,60 m die Silbermedaille. Hinter dem finnischen Europameister Land- ström(4,55 m) und dem Puerto Ricoer Cruz (4,55 m) holte sich der 26jährige Leipziger Tischler Günter Malcher überraschend den fünften Platz. Er war nach dem Ausscheiden des deutschen Rekordmannes Preußger und des Leipzigers Lauscher im Vorkampf als der ursprünglich schwächste Deutsche in die Ent- scheidung gelangt, bewies hier überraschend starke Nerven und wurde Fünfter, wobei er seine persönliche Bestleistung von 4,50 m mit insgesamt nur vier Sprüngen einstellte. Im 50-kKm-Gehen auf der Straße zwi- schen dem Olympiastadion und dem kleinen Ort Acilia bahnte sich nach 35 Kilometer die Entscheidung an, als sich der 27jährige Brite Dr. Thompson vor dem schon 41)jäh- rigen Schweden John Ljunggren und dem italienischen Vize- Europameister Abdon Pa- mich an die Spitze schob. Die Plazierung innerhalb dieses Terzetts veränderte sich bis zum Ziel nicht mehr, da Ljunggrens und Pamichs Angriff von den vor ihnen liegen- den Gehern pariert wurde. Thompson siegte in neuer olympischer Rekordzeit von 4:25:30,0 Stunden. 70 Sekunden zurück lag junggren und nach zwei weiteren Minuten folgte Pamich. Bester Deutscher war als Dreizehnter der 38jährige Max Weber aus Leipzig. 7 Olympische Ringen— Fliegengewicht: 1. Bilek(Türkei) 2. Mats uburd(Japan) 3. Safepour(lran) Wäaeltergewicht: I. Blobaugh(USA) 2. Ogan(Iörkei) 3. Bashir(Pakistan) Gewichtheben— Bantamgewicht: 1. Vinci(USA) 343 leg 2. Miyake(Japan) 337,5 3. Elmlhah(rein) 330 Jagdspringen— 5 J. R. d'Inzeo(Italien) 12 Fehler 2. P. d'Inzeo(Italien) 16 3. Broome(Englanc 23 800 m Frauen 1. Schewisowe(UdSSR 2:04, 3 Min. 2. Jones(Australien) 2:04, 4 3. Donath(Deuschland) 2:05, Diskuswerfen— Männer: 1. Oerter(USA) 59,18 m 2. Babka(USA) 58,02 3. Cochran(05A) 57,16 Stabhochsprung: I. Bragg(USA) 4,70 m 2. Morris(USA) 4,60 3. Lendström(Finnland) 4,55 50-Em- Sehen: 1. Thompson(GrohBbrit.) 4:25: 30,0 5e 2 i 8 Siegertafel 2. Ljunggren(Schweden) 4:25: 42,0 3. Pomich(italien) 4:27:85, Turnen— Einzelwertung: 1. Shaklin(UdSSR) 115,95 P. 2. Ono(Japan) 115,90 3. Titow(UdSSR) 115,0 Mannschaftswyertung: I. Japan 575,20 P. 2. UdSSR 572,70 3. Htalien 559,50 Segeln— 5,5 m- Klasse: 1. USA 2. Dänemark 3. Schweiz Drachen: J. Griechenland 2. Italien 3. Argentinien Starbocte: I. UdSSR 2. Portugal 3. USA Flying Dutchmen: I. Norwegen 2. Dänemeirk 3. Deutschland(Mulkei) Finn-Dinghis: I. Dänemurk 2. UdSSR 3. Belgien . Tückische Kombination entschied über Sieg oder Niederlage: Der große Niumph det Hrudet d neo im gagd springen Flüchtigkeitsfehler brachten Winkler und Thiedemann im zweiten Durchgang um die Medaillenchance Das Einzeljagdspringen des olympischen Reitturniers in Rom wurde in Anwesen- heit von Königin Juliane, Prinz Bernhard der Niederlande als Präsident der FEI und Avery Brundage zu einem großartigen Erfolg für die Gebrüder d'Inzeo. Welt- meister Raimondo sicherte sich auf Posillipo nach dem einzigen fehlerfreien Ritt im ersten Durchgang und drei Abwürfen im zweiten Umlauf mit 12 Fehlern das olym- pische Gold vor seinem Bruder Piero, der auf The Rock beide Parcours' mit jeweils acht Fehlern den international fast völlig unbekannten Briten David Broome auf Sunsalve mit 23 Fehlern(16/7) auf den dritten Platz verwies. Nur knapp geschlagen blieben der Ame- rikaner George Morris auf Sinjon mit 24 (12/ 12), Hans Günter Winkler als Olym- Piasieger von 1956 ͤ auf Halla mit 25(17 8) und Fritz Thiedemann auf Meteor mit 25½ (13%/ 12). Beide deutschen Reiter bewiesen im zweiten Durchgang ihre internationale Klasse und verpaßten die Bronzemedaille nur durch Mißgeschick. Unmittelbar nachdem die Reihenfolge der Medaillengewinner feststand, sicherte sich Piero d'Inzeo, der ältere der beiden Brüder ein Pressetelefon, um die Nachricht nach Hause durchzutelefonieren. 1956 schon hat- ten Raimondo und Piero hinter Hans Gün- ter Winkler in Stockholm Silber und Bronze und dazu hinter Deutschland das Silber in der Mannschaftswertung gewonnen. Auf der heimischen Piazza di Sena in Rom kamen der Weltmeister und der Europameister von 1959 als erfolgreichste Brüder des internatio- nalen Reitsports zu ihrem überragenden Er- folg. Raimondo konnte zwar seinen fehler- freien Ritt des ersten Durchgangs nicht wie- derholen und warf dreimal ab, aber nachdem der im ersten Durchgang so großartig gerit- tene unbekannte Argentinier Naldo Dasso zu seinen vier Fehlern weitere 24 addierte und auch der Franzose Max Fresson nur mit einer großen Fehlerzahl über den Parcours kam, stand der Doppelerfolg der Italiener fest. Alle drei deutschen Reiter hatten am Vor- mittag Mühe mit der dreifachen Kombina- tion, die das Kriterium des 840 m langen Parcours mit 14 Hindernissen und 17 Sprün- gen bildete. Winkler, Thiedemann und Schockemöhle kamen mit dem kurzen Zwi- schenraum zwischen dem zweiten und dem dritten Sprung nicht zurecht, Halla verwei- gerte, geriet anschließend völlig aus dem Tritt, verweigerte ein zweites Mal und mußte nach einem Abwurf auch noch Zeitfehler hinnehmen. Meteor brach am dritten Hin- dernis der Dreierkombination zusammen, 80 dag Thiedemann aus dem Sattel mußte und auch der junge Alwin Schockemöhle auf Ferdl scheiterte an der gleichen Stelle, die insgesamt 14 von 60 Reitern aus 22 Natio- nen zum Ausscheiden zwang. 5 am Nachmittag gab es an der gleichen Stelle überraschend wenig Fehler, da sich Reiter und Pferde offensichtlich an das für Rom typische Hindernis gewöhnt hatten. Auch Alwin Schockemöhle, der am Vormit- tag mit 35¼ Fehlern hoffnungslos zurückge⸗ fallen war, kam dieses Mal glatt durch und machte 12½ Fehler. 5 Die Enttäuschung der Deutschen, die un- ter den 8000 Zuschauern ein starkes Kon- tingent bildeten, war begreiflich, doch Ver- paßten Winkler und auch Thiedemann nur um ein Haar die Bronzemedaille. Beiden un- terliefen im zweiten Parcours Flüchtigkeits- kehler und bei etwas mehr Glück hätte es für jeden der beiden zum dritten Platz in dieser denkbar schweren Prüfung reichen können. Weitere Plazierungen: 7. Dasso(Argen: tinien) auf Final 28 Fehler; 8. Wiley(C840 auf Master William 28; 9. de Fombelle Frankreich) auf Buffalo 23; 12. Pat smytne (Großbritannien) auf Flanagan 32; 16. Stein- kraus(USA) auf Riviera Wonder 37½ J. Goyoaga(Spanien) auf Desiree 41½ 27. Schockemöhle Oeutschland) auf Ferdl 48. Vol die se geholt Neues Schwe! Freisti heim. USA, haben. glas B gar de wart. durch und n. (Türke zerstö! Was d bourne 1 Dut Wu lich lan- Ziel Ha lichen medai siebte teilun, schied den S. nach erfolg durch sieger. zwei mit e und 1 Bronz eine E schuß! durch Drach schen Teil. J Spiel. ren e Als 2 flel u einem 5— dur. len- O geu ge vor Wire Raft ßer Hab pra Mat Wie Geg Am sehe mit cd und die frie keis kön obe kan den mir ein. aber nze- ötab- nann Jach- rards zwar Vand der rsten such, enti- Ron tteln Aille. and- Cruz ziger den diden und 8 der Ent- hend ei er mit Z2wi- einen neter hrige Jah- dem Pa- rung sich und gen- son t von K lag auten r als aus — 4 en, 80 e und e auf e, die Natio- eichen à sich as für hatten. ormit- ickge⸗ h und je un- Kon- N n nur en un- keits- es für dieser önnen. Argen; (USA mbelle muythe Stein- 55 18. 27. 45 — Nr. 208/ Donnerstag, 8. September 1960 S PORT MANNTTIEIMER MORGEN. Seite 11 Silber im klassischen— Gold im freien Stil: Dieltich führ die Weltelite der Schwergewickller an Dabei mußte er zu seinem Glück fast gezwungen werden/ Russen in Rom die großen Verlierer Von unserem Sonder korrespondenten Karl Adolf Scherer von der Stärke her sind die Sowzjets, dle seit 1952 führend waren, in Rom ein- geholt worden. Da sie technisch nichts Neues brachten, mußten sie sogar eine schwere Niederlage einstecken. Rußlands Freistilringer kehren ohne Olympiasieger heim. Dreifaches Gold aber ging an die USA, die aus der Schlappe von 1956 gelernt haben. Mit dem 26jährigen Soldaten Dou- glas Blubaugh besitzen die Amerikaner so- gar den besten Freistilringer der Gegen- wart. Der rothaarige Weltergewichtler ging durch das ganze Turnier wie ein Tornado, und nur der Silbermedaillengewinner Ogan (Türkei) wurde von ihm nicht„am Boden zerstört“. Die Amerikaner haben gehalten, was die Perser und Bulgaren 1956 in Mel- bourne versprachen. Deutsche Hoffnungen wurden von ihnen gewonnen, je drei fallen an die UdssR und USA, je eine an Deutschland, Rumänien und Bulgarien. Mehr noch als das olympische Turnier im Die Türken sind die besten Ringer der Welt. Sieben der sechzehn Goldmedaillen klassischen Stil zeigte die Freistilrunde, wie sehr sich die Weltspitze zusammen- geschoben hat. Heute sind Kraft und Kondition selbstverständliche Voraussetzungen für einen Platz an der Sonne, und so wird die technische Begabung und das Talent entscheidend. Auch der deutsche Ringsport hat wieder einen Olympiasieger. Wilfried Dietrich ge- lang der große Wurf. Er besaß das Kön- nen, um dem Glück gerecht zu werden. Nach Schumann(1896), Leucht(1928) und Brendel(1932) ist Dietrich Deutschlands vierter Olympiasieger im Ringen und der erste im Freistil überhaupt. Mit seinen bei- den Silbermedaillen im klassischen Stil (1956 und 1960) muß der Schifferstädter als nur zum Teil erfüllt: fHutgas iuatẽ,,l,: eich reitet Bronze Dänemark am erfolgreichsten/ Enttäuschung für die Italiener BO do Frosch berichtet von der letzten Segelregatta Fünf Boote machten sich noch Hoffnungen auf die Bronzemedaille bei den Flying Dutchmen, als am Mittwoch in Neapel die letzte Olympia- Segelregatta gestartet Wurde. Rolf Mulka und sein Vorschotmann Ingo von Bredow hatten sick aber förm- lich in die Idee verbissen, durch einen Tagessieg die Bronzemedaille nach Deutsch- land zu holen. Das unwahrscheinliche geschah: mit einem vielbewunderten Start Zielsieg wurden sie Tagesbester und Dritter in der Gesamtwertung. Hart wurde bei den Seglern in der herr- lichen Bucht von Neapel um die Olympia- medaillen gekämpft. So hart, daß erst die siebte und letzte Wettfahrt über die Ver- teilung von Gold, Silber und Bronze ent- schied. Nur der Russe Pinegin machte bei den Staren eine Ausnahme und stand schon nach sechs Wettfahrten als Sieger fest. Die erfolgreichste Nation aber wurde Dänemark durch eine Goldmedaille ihres Abonnements- siegers Pual Elvström(Finn-Dinghis) und zwei Silbermedaillen, gefolgt von Rußland mit einer Gold- und einer Silbermedaille und Belgien mit einmal Gold und einmal Bronze. Ein großer Erfolg für die Russen, eine Enttäuschung aber für die mit viel Vor- schußglorbeeren bedachten Italiener, die nur durch Cosentino eine Silbermedaille bei den Drachen errangen. Die Hoffnungen der deut- schen Segler erfüllten sich nur zum kleinen Teil. Das Pech hatte diesmal seine Hände im Spiel. Bruno Splieth erwischte bei den Sta- ren einen durchaus hoffnungsvollen Start. Als aber sein Vorschotmann Wagner aus- flel und er mit Meyer, der nie zuvor auf einem Star gesegelt hatte, die weiteren Freistil mit Gefühl Der Amerikaner Douglas Blubaugh durfte als der kurzsichtigste Goldmedail- len- Gewinner in die Geschichte der Olympischen Spiele eingehen. Blubaugh gewann im Freistil- Ringen der Welter- gewickts klasse. Wenn Douglas Blubaugh vor seinen Kämpfen seine Brille absetat, wird die Welt um inn zu einem schemen- haften Schleiergebilde. Als ihn sein gro- ßer Rivale, der iranische Weltmeister Habib, gleich in den ersten Sekunden des Kumpfes mit einem mächtigen Satz an- sprung, an den Beinen ergriff und auf die Matte warf, da wußte Blubaughk gar nicht, wie ihm geschah, denn er hatte seinen Gegner gar nicht kommen sehen. Der Amerikaner indes kann besser fühlen als sehen. Als er erst in„Gefechtsberührung“ mit seinem Gegner gekommen war, er- kampfte er sich bald die Oberherrschaft und den Sieg. Douglas setzte seine Brille wieder auf, die Welt erschten ihm wieder, und zu- frieden lächelnd erklärte er, warum er keinen klassischen Ringkampf bestreiten könne:„Im klassischen Stil sind nur Griffe oberhalb der Gürtellinie erlaubt, aber ich kann doch ohne Brille nicht unterschei- den, ob ich ein Bein oder einen Arm vor mir habe— im Freistil aber ist das ja einerlei.“ Wettfahrten bestreiten mußte, waren die Chancen dahin. Daß er dennoch in der Ge- samtwertung auf den vierten Platz kam, ver- dient Anerkennung. Bei Mulka flel Vorschotmann Ingo von Bredow für eine Wettfahrt ebenfalls mit einer Halserkrankung aus, wurde aber mit einer Gewaltkur wieder auf die Beine ge- bracht. Mit einer Verbissenheit, die man sonst bei den beiden kaum kennt, gingen sie an den letzten Start. Sie hatten sich am Abend vor der letzten Regatta ausgerechnet, daß noch die Bronzene zu holen war, und sie überholten mit dem letzten Tagessieg tat- sächlich alle vor ihnen liegenden Mitbewer- ber um die Bronze-Medaille. In den anderen Klassen erzielten die deut- schen Segler zum Abschluß noch recht gute Resultate. Sie hatten aber vorher bei den anderen Wettfahrten zu viel Boden verloren und mußten in der Gesamtwertung mit Mit- telplätzen zufrieden sein. der beste Schwergewichtler der Welt ange- sprochen werden. Sein Schultersieg über den Russen Tsarasow war eine Meisterlei- stung. Ein an sich harmloser Ueberstürzer erfolgte so schnell und gewaltig, daß dem 30 jährigen Savkus Tsarasow auch ein ge- schmeidiges Mitgehen nichts mehr half. Gegen den Olympiasieger von 1956, Hamit Kaplan, genügte Dietrich dann ein Unent- schieden zum Medaillengewinn. „Ich kann es noch gar nicht glauben!“, sagte der 26jährige Schifferstädter Wilfried Was bringt Rom heute? 7.00 Uhr 8.00 Uhr 8.00 Uhr 9.00 Uhr Reiten: Military Dressur 3. Teil Fechten: Säbel Einzel Semifinale Turnen: Kör Frauen Einzel und Mannschaft erster Teil Schießen: Kleinkaliber-Drei- stellungskampf Finale (12⁰ Schoß, Schnellfeuerpistole (erster Durchgang 30 Schuß), Wiorftabbenschießen(erster Durchgang 100 Tabben) Gewichtheben: Leichtgewicht Basketball: zwei Spiele der Ronde um den neunten bis 2,ölften Platz: Ungarn- Mexiko, Frankreich- Philippinen Segeln: Nachholregatten Fechten: Säbel Einzel Finale Leichtathletik: Hochsprung Frauen Finale, AO m Frauen Vorentscheidung, A100 m Män- ner Vorentscheidung, SpeerWer- fen Männer* 4 m Männer Endlauf, 10 000 m Entscheidung, 400 m Frauen Entscheidung, A0 m Männer Entscheidung Turnen: Kür Frauen Einzel und Mannschaft zweiter Teil Gewichtheben: Mittelgewicht Basketball: zwei Endronden- spiele: Brasilien- UdSSR, USA Italien 7.00 Uhr 10.00 Uhr 12.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 17.00 Uhr 17.00 Uhr 21.00 Uhr Klar, nüchtern, konsequent: Dietrich nach seinem schweren Kampf gegen Tsarasow. Dietrich wollte es noch nicht wahrhaben, daß die Goldmedaille für ihn greifbar nahe war.„Wenn ich nun gegen Kaplan(Türkei) nach Punkten verliere, dann habe ich wieder nur die Silbermedaille, Wie im griechisch-römischen Turnier.“ Sein Vereinskamerad Paul Neff, der gerade durch eine Schulterniederlage gegen den Japaner Matsubara um eine Medaille gekommen war, konterte:„Du gescht nuff und ge- winscht. E Unentschiede langt aach schun“. Genauso kam es. Gegen Kaplan, den Diet- rich schon von Melbourne her kannte, ließ sich der Pfälzer auf nichts ein, so daß der ganze Kampf fast ausschließlich im Stand geführt wurde. Der französische Mattenrich- ter sah sich sogar veranlaßt. beide Ringer zur Aktivität zu ermahnen. Auf diese Weise blieb dem Punktrichter nur das Urteil Un- entschieden, das dem taktisch klug einge- stellten Dietrich die Goldmedaille einbrachte. Seit 1955 warteten die deutschen Ringer darauf, daß Wilfried Dietrich bei einem Welt-Turnier der große Wurf gelingt. Schon 1956 in Melbourne machte er mit einer Sil- bermedaille auf sich aufmerksam. Aber dann schien es nicht mehr weiter vorwärts- zugehen. Der Schifferstädter hatte immer angenommen, der griechisch-römische Stil sei seine Domäne. Nur widerwillig ließ er sich dahin beeinflussen, auch in die Frei- Sstil-Ereignisse einzugreifen. So mußte er praktisch zu seinem Glück gezwungen wer- den. FRITZ THIEDEMANN teilte das Schicksal von so vielen Klassereitern, die mit dem tückischen Parcours auf der Piazza di Siena bei der Einzelprüfung der Springreiter zu- nächst nicht zurecht kamen. Ein Sturz an der dreifachen Kombination Gild) ließ den Elmshorner ebenso wie Winkler und Schockemöhle aus dem Kreis der Medaillen- anwärter ausscheiden. Funkbild: AP Kein Vorwurf gegen deutsche Pferde: alla steckte erstmals den Hopf ueg Falsche Taktik Winklers/„Römischer Parcours schwerer als Stockholm“ Von unserem Sonderkorrespondenten Werner Schneider Als sich die deutschen Springreiter zum Mittagessen zwischen den beiden Um- läufen des Einzel-Jagdspringens im Hotel Savoya mit Equipenchef Schulze-Dieckhoff trafen, war die Stimmung nach der Enttäuschung des Vormittags zwar nicht rosig, aber auch keineswegs niederschmetternd: „Auf der Piazza di Siena hatten wir es schon immer sehr schwer, und diesmal erging es uns nicht anders“, erklärte der erfahrene Landstallmeister Schulze-Dieckhoff und fuhr fort:„Halla und Meteor sind heute gut gegangen. Ihnen unterlief praktisch jeweils nur ein Mißgeschick, das sie schon aussichtslos zurückwarf. Schockemöhles Ferdl mußte in den letzten Wochen zu viel tun, aber wir konnten den außer Form geratenen Bacchus nicht einsetzen. Nun liegt alle Hoffnung beim Preis der Nationen am Sonntag im Olympiastadion. Aber auch hier ist die Konkurrenz sehr schwer, obwohl zweifellos viele unter den 60 Startern des Einzelwettbewerbs keineswegs Olympiaformat hatten.“ Ausführlich beschrieb Hans Günther Winkler, wie es zu seinem Pech in der tücki- schen Dreifachkombination kam:„Der Ab- stand zwischen dem zweiten und dritten Sprung ist mit 8,80 kürzer als gewöhnlich und bildet in diesem Wettbewerb das Kri- terium. Beim Abschreiten des Parcours hatte Danemarks Deckung ließ sic nicht bluten Wie an einer Gummiwand prallten dieungarische Angriffe ab/ Außenseiter-Chancen gegen Jugoslawien Hans Flederer berichtet über das olympische Fug ball- Turnier Freudentänze zu fast mitternächtlicher Stunde im Prachtbau des Flaminiostadions. Nein— nicht die feurigen Ungarn hatten Anlaß zu jubeln. Die angeblich kühlen, zurückhaltenden Dänen waren außer sich vor Freude— sie ziehen am Samstagabend in die letzte Runde dieses erregenden olympischen Fußball- Turniers ein, in der Jugoslawien der Gegner sein wird. Weniger das 2:0 über das von vielen Fußball- Kennern vielleicht überschätzte Ungarn, vielmehr die Art, wie Dänemark seinem Rivalen ie Moral raubte, seinen eigenen Stil pflegte und kaltblütig das Spiel aus der Tiefe forcierte— das imponierte den 26 000 Zuschauern. Ungarn startete mit einem Ballzauber, Wie wir ihn kennen. Aehnlich spielten sie vor acht Monaten in Budapest die deutsche Nationalelf an den Rand einer Katastrophe. Ungarn führte damals bereits 3:0, bis es noch zu dem für uns schmeichelhaften 4:3(für Ungarn) kam. Die hartnäckige, beweglich organisierte dänische Deckung ließ sich nicht pluffen. Wie an einer Gummiwand prallten am dänischen Strafraum selbst die raffinier- testen ungarischen Angriffe ab. Dieses dauernde Anstürmen, dieses unermüdliche Aufbauen und Heranschleppen der Bälle kostete Kraft und Nerven. Das war zuviel für die sensiblen Ungarn. Die dänische Führung nach 18 Minuten gab Moral und Auftrieb. Man hatte ja erst vor zehn Wochen die ballverliebten Ungarn zu Hause in Kopenhagen studiert und mit 1:0 besiegt. Dieses klare, nüchterne Konzept war auch diesmal der Schlüssel zum Erfolg. Wer dieses glänzend eingestellte Dänemark im Endspiel schlagen will, muß mit einem Sturm, der den einfachsten Weg zum Tor wählt, angreifen. Ob das die ebenfalls allzu ballverliebten Jugoslawen fertigbringen? Diesmal konnten sie auf der Tribüne ihren Endspielpartner genau studieren. Aus der Erfahrung der bisherigen Spiele Jugoslawien gegen Deutschland glauben wir weiter an die große Außenseiter-Chance Dänemarks. Wir deuteten es bereits an: Dieses Dänemark könnte von einem Herberger vorbereitet und eingestellt worden sein. Hier liegt weit- sichtige Planung hinter jeder Aktion, hier wird alles in den Dienst der Mannschaft ge- stellt, bier wird kein Ballzauber für die Tri- büne vorgeführt. Klar, nüchtern, konsequent — beweglich in der Deckung und schwung voll im Angriff, das ist Dänemarks Stärke. Eine Bronzemedaille holte Dänemark zu- letzt 1948 gegen England(5:3). Diesmal wird es zumindest Silber sein, Eine großartige Leistung der echten Amateure, wie man im Norden stolz von diesen vor Ehrgeiz glühen- den jungen Burschen spricht. Jugoslawien steht zum vierten Male in ununterbrochener Reihenfolge in einem olympischen Fußball-Endspiel. 1948 scheiter- ten die Jugoslawen an der berühmten schwe- dischen Mannschaft, u. a. mit Nordahl, Rosen, Ren, Liedholm, Carlsson, mit 1:3. Vier Jahre später strebte Ungarn seinem spielerischen Höhepunkt zu. Wieder scheiterte Jugoslawien an der Elf mit dem Angriff der klangvollen Namen wie Hidegkuti, Kocsis, Palotas, Pus- kas und Czibor. In Melbourne schließlich reichte der Sowjetunion um Jaschin, Ogonn- kow, Netto, Tatuschin und Salnikow ein 1:0, um Jugoslawien den olympischen Fußball- Titel zu rauben. Jugoslawien oder Dänemark? Im End- spiel am kommenden Samstag werden nicht die spielerischen Mittel der Jugoslawen allein zum Titelgewinn reichen. Man braucht gute Nerven, ausreichende Kondition, vor allem aber einen Angriff, der auf dem einfachsten Weg das Tor sucht. Deshalb bleibe ich bei meinem Tip: Dänemark ich mir vorgenommen, der außerordentlichen Schnellkraft von Halla Rechnung zu tragen und nur einen Galoppsprung zwischenzule- gen. Dann aber erlebte ich, wie alle 21 vor mir startenden Reiter es mit zwei Galopp- sprüngen versuchten, auch Raimondo d'In- zeo, und da änderte ich meine Meinung. Noch vor einem Jahr beim Großen Preis von Rom hatte ich damit Erfolg. Diesmal ging es schief. Halla sprang anfangs so glänzend, und ich fühlte 1 ein König im Sattel. Nach dem erster Ale sprung stand sie je- doch schon dicht vor dem Oxer und dann streckte sie zum ersten Male in ihrer Lauf- bahn den Kopf weg und verweigerte, als ob ein Sprung für sie zu gefährlich gewesen Wäre. Schon als ich in der Luft war, dachte ich, du Dummkopf, aber da war es zu spät. Nun mußte ich auf Krawall reiten, um über- haupt noch etwas zu retten. Halla merkte es und zitterte regelrecht. So kam es zum zwei- ten Malheur. Nach 50 Metern zog sie halb- Iinks vom Hindernis vorbei. Es gibt keine Entschuldigung. Ich wollte etwas, das nicht geklappt hat.“. Ebenso wie Alwin Schockemöhle, der nur kurz bemerkte:„Nach dem Sturz ist alles da- nebengelaufen“, haderte auch Fritz Thiede mann nicht mit dem Mißgeschick.„Für Me- teor war die plötzlich abkühlende Witterung ausgesprochen günstig und er fühlte sich Wohl. Das merkte ich schon nach dem ersten Abtasten bis zum dritten Sprung.“ Scherzend kügte der Elmshorner Exeuropameister hin- Zu:„Bis vor dem Hindernis 7e und vom ach- ten an war ich wirklich sehr zufrieden.“ Ueber den dazwischenliegenden Sturz, der 13½ Fehler kostete, sagte Thiedemann:„Die kurze Distanz zwischen zwei Sprüngen als dreifachem Hindernis gibt es nur in Rom, und das ist mir ebenso wie Winkler und Schockemöhle zum Verhängnis geworden. Dieser Parcours war zwar in den Abmessun- gen leichter, aber dennoch schwerer zu rei- ten als der von 1956 in Stockholm.“ Seite 12 MANNHEIMER MORGEN POLITIK Donnerstag, 8. September 1960/ Nr. 200 Dominikanische Diktatur(II) Ein bißchen Demokratie im Schaufenster Der Truzillo-Clan tarnt sich/ Reserven der Nationalbank als Wegzehrung für den Notfall Cuidad Trujillo. Won Hein? r Ban Seltsame Dinge tun sich dieser Tage in der Hauptstadt des Diktators der Dominikanischen Republik, Rafael Trujillo. Während in Costa Rica die Organisation amerikanischer Staaten zu Gericht saß, um mit ihm harsche Abrech- nung über 30 Jahre der Unterdrückung, Verletzung der Menschenrechte und poli- tischen Untaten zu halten, hatte er sich als Gegenmaßnahme ein Schaustück beson- derer Art ausgesucht. Man hatte das Gefühl, einem politischen Karneval beizuwohnen, bei dem sich die Diktatur als Demokratie maskiert. In diesem bis aufs letzte aus- gekeilten Polizeistaat, in dem bisher kein Bürger den Mund aufzumachen wagte, regte sich mit einem Male die Opposition. Finster dreinblickende Schlägertypen mit Eisen- stangen in den Fäusten sitzen vor einem Haus im Arbeiterviertel Consuelo, über das die Ordnungshüter einen zweideutigen Belagerungszustand verhängt haben. Es ist das Hauptquartier einer Bande von undurchsichtigen Caballeros, die sich als die neue „Dominikanische Volksbewegung“ ausgaben und als Anhänger Fidel Castros und seiner kubanischen Revolution bekennen— des Mannes also, mit dem das Regime seit der mißglückten Invasion vom Juni vorigen Jahres tödlich verfeindet ist. Sie verteilen Flugblätter an den Straßen- ecken und ziehen mit einem fahrbaren Laut- sprecher umher, der gegen die Regierung gerichtete Propaganda unter die ob dieses unerhörten Vorganges ratlos und ver- schreckte Menge spuckt. Weit davon ent- fernt, sich zu verstecken, lassen sich die im- provisierten Revolutionäre willig für die Auslandspresse fotografleren und gewähren freigiebig Interviews, in denen sie ausführ- lich schildern, daß sie auch in der Provinz bereits Oppositionsgruppen D baut haben. Das ist, nachdem bisher nur Truzillos„Par- tido Dominicano“ als einzige Partei zuge- lassen war, natürlich viel zu schön, um wahr zu sein. Zwar behaupten die Umstürzler, sie seien von der Polizei verfolgt, aber diese sieht ihrem Treiben mit wohlwollender Dul- dung zu. Sie sorgt dafür, daß den armseligen Gegnern der Diktatur kein Leid durch ah- nungslose Landsleute geschieht, die sich nicht so schnell auf die neue Situation umstellen können. Opposition ist nämlich jetzt gefragt. Von allen Spielen mit verdeckten Karten, die der mit sämtlichen Wassern gewaschene Herr der kleinen Antillen-Republik in sei- ner langen Laufbahn gespielt hat, war kei- nes gewagter als das, zu dem er sich jetzt gezwungen sieht. Im eigenen Land kann er sich noch heute seiner Sache so absolut sicher sein, daß er mit ein paar gekauften Despe- rados die Opposition organisiert, sobald er sie braucht. Er läßt sie ebenso behende wie- der in der Versenkung verschwinden, wenn er sie nicht mehr nötig hat. Solche Metho- den sind ihm von jeher geläufig. Schon im- mer hat er die Macht mit einem grimmigen Sinn für Ironie zu umkleiden verstanden. Den bewies er bereits, als er 1952 sein Amt als Staatspräsident niederlegte, in dem er seinen jüngeren, dunkelhäutigen und wenig bedeutenden Bruder Hector Trujillo— im vertrauten Familienkreis auch„El Negrito“ genannt— nachrücken ließ. Niemand nimmt den Rückzug ernst Aber die virtuose Beherrschung der In- nenpolitik und der zynische Gebrauch der Gewalt schützen den Diktator nicht mehr So Wie früher. Er hat die Dinge auf die Spitze getrieben und sich damit einen 80 allgemeinen Unwillen der übrigen latein amerikanischen Regierungen zugezogen, daß er jetzt von außen her unter massiven Druck genommen wird, dem er Rechnung tragen muß. Acht Jahre lang genoß er das heraus- fordernde Understatement einer Machtposi- tion, die so gefestigt war, daß er gelassen auf jedes Staatsamt verzichten konnte. Es änderte sich nichts, als er seinen kleinen Bruder zum Nachfolger wählen ließ. Fortan hingen die Bilder von zwei Trujillos in den Amtsstuben. Es gab und gibt noch heute keinen Zweifel, wer wirklich der Boh ist. Die Propaganda blieb völlig auf den großen Mann zugeschnitten.„Truzillo, Dein Volk betet Dich an“ so liest man noch immer auf den Plakaten. Er behielt auch sein Büro im Präsidentenpalais bei, und es bereitete den ausländischen Diplomaten nicht geringe Verlegenheiten, wem sie beim Besuch des Staatsoberhauptes zuerst ihre Aufwartung zu machen hatten— dem Strohmann oder dem eigentlichen Chef. Aber es gibt seit einigen Wochen den Strohmann nicht mehr und auch der wirkliche Herr des Hauses hat seinen Schreibtisch aufgeräumt und seine Tätigkeit am offlziellen Regierungssitz be- endet. Aus nicht näher erklärten Gesund- Beitsgründen hat„Negrito“ das Präsidenten- amt niedergelegt, das bis zum Ablauf der Wahlperiode im Jahr 1962 von dem bis- herigen Vizepräsidenten Joaquin Balaguer ausgeübt werden soll. Dieser demonstrative Rückzug der Tru- jillos aus dem Scheinwerferlicht wird frei- lich von niemand ernst genommen. Er ist so Wenig glaubwürdig wie die angekündigte Demokratisierung des Regimes. Aber er zeigt immerhin, daß der Diktator eines wirk- lich fürchtet— die gemeinsame Aktion der amerikanischen Staaten, die ihn auf der Tagung der Außenminister in Costa Rica auf die Anklagebank gesetzt haben. Er hat diese Situation selbst heraufbeschworen. Die ihn länger kennen, behaupten, daß die abge- schlagene Invasion, durch die ihn Castro vor einem Jahr aus dem Sattel zu heben suchte, einen Kurzschluß bei ihm erzeugt hat. Will- kürliche Verhaftungen, Mighandlungen poli- tischer Gefangener, rätselhafte Todesfälle unbequemer Mitwisser waren zwar auch schon früher keine ungewöhnlichen Begleit- erscheinungen seiner ränkesüchtigen Tyran- nei gewesen. Aber nach dem Triumpf der kubanischen Revolution begann sich der Terror zu überschlagen Diese Aktion, die vor allem gegen das Bürgertum gerichtet war, rief die Kirche auf den Plan. Sie hatte bisher mit dem System, von dem sie viele materielle Vorteile ent- gegennahm, in recht guten Beziehungen gestanden. 1954 war der Diktator persönlich in Rom erschienen, um das neue Konkor- dat zu unterzeichnen. Aber je ungenierter er in den letzten Jahren Freiheit und Recht mit Füßen trat, um so schwieriger wurde es für den Klerus, an der alten Freundschaft festzuhalten. Das Verhältnis kühlte merklich ab, nachdem der frühere Nuntius durch den jungen und energischen Monsignore Lino Sanini abgelöst worden war. Ein gemein- Noch einmal davongekommen: Betancourt samer Hirtenbrief der dominikanischen Bi- schöfe beantwortete im Januar die Massen- verhaftungen mit einem Protest gegen die Unterdrückungsmethoden der Diktatur. Ne- ben anderen Rechts verletzungen warf er ihr auch vor, daß sie Auswanderungswillige an der Emigration hindere und damit das Land zu einem Gefängnis mache. Trujillo revan- chierte sich auf seine Weise. Vor den Kir- chen begannen plötzlich Bomben zu explo- dieren und die Polizei, die sie durch ge- kaufte Subjekte legen ließ. veranstaltete eine umständliche Suche nach den nie ent- deckten Tätern. Die Autos der Priester wur- den gestohlen und vor Bordellen wiederge- kunden. Solche Scherze sind ganz nach Trujillos Geschmack. Er ließ dir Kirche durch seine Presse täglich an die Vergünstigungen er- innern, die sie von ihm empfangen hatte und bestellte sich eine Kampagne, welche die Forderung an den Klerus stellte, er solle dem Wohltäter des Vaterlandes auch noch den Titel eines Wohltäters der Kirche ver- leihen. Gleichzeitig wurden Geistliche schi- kaniert und ausgewiesen. Der Nuntius ver- ließ das Land und hält sich gegenwärtig in Rom auf. Während die Beziehungen mit dem Vatikan nahezu auf Abbruch standen, bemühte sich die Diktatur, eine dominikani- sche Nationalkirche aufzubauen. Das ist ein ehrgeiziges Unterfangen, denn 90 Prozent der Geistlichen sind Ausländer. Aber von allen Schwierigkeiten, in die sich der Gene- ralissimus brachte, ist das Attentat auf Ro- mulo Betancourt, den links von der Mitte stehenden Staatspräsidenten Venezuelas, am kolgenreichsten. Es hatte noch nicht einmal politische Hintergründe, denn es ist eine persönliche Feindschaft, die der Trujillo- Clan gegen das Oberhaupt der Oelrepublik hegt. Unter der Diktatur Perez Jimenez war Betancourt ins Exil gegangen und hatte in Cuidad Trujillo Aufnahme gefunden, wo er einen Südfrüchte-Export betrieb. Das brachte ihn in Konflikt mit der allmäch- tigen Familie, die ihm und seinem Geschäft nachzustellen begann. Eine Prügelszene auf offener Straße, bei der Hector Trujillo den venezolanischen Flüchtling mit Ohrfeigen traktierte, beendete abrupt das gastfreie Asyl Betancourts in der Dominikanischen Republik. Die Quittung kam am 24. Juni dieses Jahres. Bei einem offiziellen Akt explodierte auf offener Straße in Caracas ein mit Sprengstoff beladener Privatwagen in der Nähe Betancourts. Der Präsident erlitt Ver- brennungen an beiden Händen. Die Spuren des Anschlages führten nach Cuidad Tru- Jillo. Es stellte sich heraus, daß venezola- nische Offiziere, die zu der Gruppe um Pe- rez Jimenez gehörten, kurz vorher wieder- holt mit Flugzeugen, die gefälschte Kenn- zeichen trugen, nach Santo Domingo gekom- men waren. Die Techniker einer dominika- nischen Waffenfabrik hatten wochenlang mit kerngelenkten Zündungen experimentiert— und durch Fernlekung war auch die Explo- sion ausgelöst worden, die Betancourt fast das Leben kostete. Dieser Fall war es, der das Maß voll machte. Auf Anzeige Venezue- las begann sich die Organisation Amerika- nischer Staaten einzuschalten. Das Friedens- komitee der Organisation, dem Vertreter von fünf Staaten angehören, wurde mit ausge- dehnten Untersuchungen beauftragt und veröffentlichte, kurz bevor die Außenmini- ster der Hemisphäre zusammentrafen, einen W Strohmann Hector(rechts) leistet den Amtseid. Der wahre Diktator bleibt im Hintergrund: Rafael Trujillo(Mitte) Bericht, der die persönliche Verantwortung Truzillos für den Anschlag feststellte. Damit War es sicher geworden, daß die panameri- kanische Konferenz Sanktionen gegen ihn beschließen mußte. Doch das ist für einen so ausgekochten Routinier wie den Generalissimus zwar ein Anlaß, die Taktik zu wechseln, nicht aber das Spiel verloren zu geben. Der Platzhalter Balaguer wurde beauftragt, das Schau- fenster mit etwas Demokratie zu schmük- ken. In seiner Antrittsrede machte er aber gleich die Einschränkung., daß 30 Jahre Dik- tatur nicht über Nacht rückgängig zu machen sind. Freie Wahlen wurden in Aus- sicht gestellt und Trufillo ließ bekannt geben, er würde die Bildung von Oppo- sitionsparteien begrüßen— wie er das auf- faßt, zeigen schon die ersten Ansätze, die jetzt zu sehen sind. Auch die Asylierten in den ausländischen Botschaften, die nach den Bluttaten vor den Vertretungen Mexikos und Brasiliens täglich um ihr Leben zitter- ten, bekamen plötzlich freies Geleit zum Verlassen des Landes. Die 2000 Gefangenen des vorigen Winters wurden nach und nach entlassen, nicht ohne daß die Presse bei jedem neuen Schub von Begnadigten die Güte des Landesvaters gebührend hervor- hob. Für die weaigen Hundert, die noch in Haft sind, wurde eine allgemeine Amnestie angekündigt. Aber mit so späten Beweisen seiner demokratischen Rechtschaffenheit vermag der alte Fuchs die amerikanischen Regierungen so wenig zu täuschen wie durch das Versteckspiel, das er mit der Zurück- ziehung der Trujillos aus den Staatsämtern treibt. Niemand glaubt auch nur einen Augenblick, daß er wirklich die Absicht hat, sein Land als Botschafter bei den Vereinten Nationen zu vertreten. Im vertrauten Kreis sagt er es offen, daß er zu bleiben gedenkt und daß man ihn nicht zwingen könne, den Staat aufzugeben, der sein eigenstes Werk Sei. Weh dem, der auserwählt ist Denn bei allem Zynismus, mit dem er seine Macht mißbrauchte, und bei aller Schamlosigkeit, mit der er sich bereicherte — er hängt an diesem Werk. Er hat zwar kürzlich den Vorsitz der Staatspartei nie- dergelegt, aber er läßt sich von ihren Pro- vinzverbänden schon jetzt die Bittschriften kommen, sich 1962 wieder zur Präsidenten- Wahl zu stellen. Solche Planung auf weite Sicht zeigt nicht nur, daß die Liberalisierung nichts anderes als ein durch die Umstände erzwungenes und zeitlich begrenztes Aus- weichmanöver ist. Es zeigt auch, daß die systematische Kapitalflucht, die der Trujillo- Clan seit etwa einem Jahr betreibt, nur eine Vorsichtsmaßnahme darstellt. Die Aus- powerung des Landes hat gigantische For- men angenommen. Die Reserve der Natio- nalbank ist verschwunden. Es heißt, sie liege in Kanada. Die Rohstoffe werden zum Teil unter Gestehungspreis exportiert, denn es kommt nicht auf die Rentabilität an, son- dern nur darauf, daß die Guthaben im Aus- land anschwellen. Der Diktator stößt Stück um Stück den Familienbesitz und seine per- sönlichen Beteiligungen an zahlreichen Ge- sellschaften ab und auch dabei ist er in seinen Methoden nicht zimperlich. Der als Opfer ausersehene Käufer wird zu ihm be- stellt, um zu hören, es sei ihm die hohe Ehre zuteil geworden, das betreffende Objekt aus der Hand des großen Wohltäters erwerben zu dürfen. Wenn sich der erschrockene Mann Weigert oder gar behauptet, er habe dafür kein Geld, dann wird ihm klar gemacht, daß es kein Entkommen gibt— die National- bank wird ihm einen Kredit bereitstellen und gegen diesen Kredit wird die Bank den Diktator auszahlen, nicht im Inland natür- lich, sondern in Devisen und auf ein auslän- disches Konto. Es ist nicht der Boß allein, der sich auf solche Weise salviert. Auch die übrigen Familienmitglieder beteiligen sich kräftig am finanziellen Exodus und der Alte läßt es geschehen, weil er vermeiden möchte, daß an dem Tage, an dem alle Herrlichkeit ihr Ende hat, der Clan ihm auf der Tasche liegt. Die Folgen solcher Manöver für die Währung und das Wirtschaftsleben sind be- reits sichtbar. Nur noch auf dem Papier be- steht die stolze Parität des Peso mit dem Dollar. An der freien Börse in New Vork ist der Kurs bereits um 30 Prozent gedrückt. Das Regime befindet sich offensichtlich in Zahlungsschwierigkeiten. Es macht es nicht anders als der rote Gegenspieler in Kuba und bezahlt einfach seine Schulden nicht. Doch das alte Argument, Trujillo sei der zuverlässigste Antikommunist der Hemi- sphäre und der treueste Weggefährte der Vereinigten Staaten, zieht heute in Washing- ton nicht mehr. Man läßt sich daran nicht gerne erinnern, denn die Stimmung gegen den Diktator in ganz Lateinamerika ist 80 einmütig, daß man es für geraten hält, von ihm abzurücken. Das hat Staatssekretär Herter in Costa Rica denn auch prompt ge- tan. Allerdings haben es die Amerikaner etwas spät entdeckt, daß im Lande des Wohltäters die Menschenrechte verletzt werden. Sie werden es schon seit 30 Jah- ren. Was passives Geschehenlassen und Still- schweigende Duldung betrifft. haben sich das State- Department und die Kirche gegensei- tig wenig vorzuwerfen,. Trujillo hat den Bogen überspannt, aber es wäre darauf auch diesmal kein Problem panamerikanischer Sanktionen geworden, wenn Lateinamerika durch Kuba nicht zum erstenmal die Aus- Wirkungen des kalten Krieges zu spüren be- käme. Drei entscheidende Gründe zwangen die Vereinigten Staaten dazu, dem angegrif- fenen Präsidenten Venezuelas Genugtuung zu verschaffen. Sie können es sich, erstens, nicht leisten, die schützende Hand über Fru- jillo zu halten, wenn sie nicht die gesamte Hemisphäre gegen sich aufbringen wollen. Sie können es, zweitens, nicht riskieren, daß Betancourt von einem Castro-Regime weg- gefegt wird, denn noch schwerer zu ertra- gen als die Verluste in Kuba wäre die Be- schlagnahme der amerikanischen Oelgesell- schaften in Venezuela— die Jagd auf das Vankee-Kapital in der gesamten Hemisphäre wäre damit offliziell freigegeben. Drittens endlich— und das ist der wichtigste Grund mußte der Diktator verurteilt werden, weil ohne diesen Schuldspruch keine moralische Autorität vorhanden gewesen wäre, von den ibero- amerikanischen Regierungen eine ge- meinsame Erklärung gegen Castros Zusam- menarbeit mit dem Kommunismus und die sowjetische Einmischung in inneramerika- nische Angelegenheiten zu verlangen. Aber auch so ist nach der Konferenz von Costa Rica die Monroe-Doktrin hart ange- schlagen. Sie wird in vielen Ländern als ein antiquiertes Werkzeug des Dollar-Imperia- lismus betrachtet. Man darf gespannt sein, Wie Trujillo auf seine Verurteilung re- agiert. Die wenigsten glauben, daß er es zu freien Wahlen unter internationaler Auf- sicht kommen läßt. Er ist nicht der Mann, sich aus dem Staub zu machen und in Ruhe seine Millionen zu genießen, bevor er nicht seine letzte Karte probiert hat. Und die letzte Karte dieses kühnen Hasardeurs und lebenslänglichen Antikommunisten könnte, SO bizarr es klingt, die Sowjetunion sein. Die Angriffe seiner Presse gegen Castro haben seit einiger Zeit auffallend nachgelassen. Tschechische Kaufleute, so hört man, sind kürzlich zum erstenmal in diesem Land auf- getaucht, dessen Grenzen bisher für Be- sucher aus dem Ostblock tabu waren, Ein Abkommen mit Moskau, ein tropischer Rib- bentrop-Pakt wäre eine weltpolitische Bombe— aber ob er auch die Rettung des Diktators wäre, ist eine andere Frage. Er ist der Typ, den hohe Einsätze reizen. Wenn er sich in die Enge getrieben sieht, ist ihm alles zuzutrauen“, urteilen Beobachter, die ihn lange kennen. Die große Kehrtwendung nach 30 Jahren wäre ein diabolischer Mei- sterstreich, die stilgerechte Vollendung einer Laufbahn, die sich nie mit moralischen Be- denken aufgehalten hat. ENDE O-Kf 334 GrproP7 und für Ein Geschmackstest der Gesellschaft für Konsumfor- schung, Nürnberg, bestätigte: MAG Klare Fleischsuppe ist ganz hervorragend gut, Zu diesem Urteil kam die Mehrheit der befragten süddeutschen Lebensmittelkau leute, als sie verschiedene klare Fleischsuppen probierten. Versuchen Sie es selbst einmal! Auch Ihre Familie wird loben, was Ihr Kaufmann empfiehlt. Madl Klare Fleisch- suppe mit ihren fein abgestimmten Gewürzen und dem reichen Gehalt an Fleischextrakt gibt hren Suppen, Ge- müsen und Eintopfgerichten erst den vollen, delikaten Flelschgeschmack. KARE FEI SEHSUDDE * in der Packung mit dem weißen Rindskopf Korb! Box el Fecht reiter jalow tief; Wasse Ur Inter! FIP telie), begar est e Beich eine Spitze Tagui samm wobe durch eee 0 D 25 1 K Man t im erletzt Jah- 1 Still- ch das ensei- t den auch lischer nerika Aus- en be- angen egrif- tuung rstens, r Tru- samte vollen. n, daß Weg- ertra- ie Be- gesell- uf das sphäre rittens und— „ Weil Alische 'n den le ge- usam- ad die erika; 12 von ange- Us ein peria- sein, g re- es 2u Auf- Mann, Ruhe nicht d die 5 und önnte, n. Die haben Assen. sind d auf- Be- 1. Ein KRib- tische ig des e. Er Wenn t ihm r, die adung Mei- einer n Be- Nr. 208/ Donnerstag, 8. September 1960 pHILATELIE MANNHEIMER MORGEN. Seite 13 —— Neu an den Postschaltern in aller Welt Vereinigte Staaten: Die Serie„Helden der Freiheit“ wird am 26. Oktober mit zwei pildgleichen Stufen erweitert, die den fin- nischen Staatsmann und Soldaten Baron Karl Gustaf Emil Mannerheim würdigen. Die Illustration trägt das Bild des Marschalls in der für diese Reihe obligaten Medaillenform und dazu die Lebensdaten 1867-1951. Nenn- werte und Farben: 4 Cent blau und 8 C rot, plau und ocker; Auflagen: 120 und 40 Mil- lionen Stück; Format: 274 29 mm; Ersttags- stempel beim Postamt Washington 13, D. C. Sowjetunion: Den Olympischen Spielen in Rom ist eine auf zehn Stufen angelegte Serie gewidmet. Die einzelnen Marken zei- gen Läufer(5 Kopeken), Ringkämpfer(10), Korbballspieler(15), Gewichtheber(20), Boxer(25), Turmspringer(40), Turnerin(40), Fechter(40), Kanufahrer(60) und Spring- reiter(1 Rubel). Entwurf: A. u. W Saw- jalow; Format: 38438 mm: Druck: Raster- tief; Zähnung: K 11½; Papier: Weiß ohne Wasserzeichen. Ungarn: Aus Anlaß des Kongresses der Internationalen Philatelistenvereinigung FIP(= Federation Internationale de Phila- telle), der Anfang September in Warschau begann, legte die Postverwaltung von Bude- pest eine Sondermarke mit Zierfeld vor. Die Zeichnung bestreitet beim Wertzeichen eine Halaser Spitze, beim Nebenfeld ein Spitzenmuster mit eingelegten und auf die Tagung hinweisenden Texten. Dieser Zu- sammendruck ist als Kleinbogen erhältlich, wobei je vier Paare zusammengefaßt und durch Randbeschriftung miteinander ver- bunden sind. Nennwert: 3 Forint; Farben: braun, grün, lila und blau; Markenformat: 33 Rx 43 mm; Entwurf: Eva Zombory; Papier: Weiß mit Wasserzeichen Sterne; Auflagen: 125 000 gezähnte Kleinbogen und 10 000 un- gezähnte. Tunesien: Fünf Hochformate sind den Olympischen Sommerspielen gewidmet. Bei einheitlichem Muster der fünf Ringe wür- digen die einzelnen Marken Radfahrer Symbol mit Lorbeerzweig und Fackel, Ten- nis, Laufen und Handball. Nennwerte: 5, 15, 25 und 50 M; Entwurf: E. Mekki, Bek gha und Belkodja; Ausgabetag: 25. Aug Rotchina: Peking gedenkt mit zwei Son- dermarken der Befreiung der koreanischen Halbinsel von der japanischen Oberhoheit. Den 15. Jahrestag feiern zwei Werte zu je 8 Fen, deren einer Fahnen und Blumen vor- stellt, während der andere einen Pegasus mit Industriesilhouette im Finterg d zeigt. Druck: Mehrfarben-Fotogravüre; F mat: 30x40 mm; Zähnung: K 11; Schalter bogen: 50; Papier: weiß ohne Wasserzeichen; FD und Sonderstempel. Sowjetunion: Kosta Chetagurow, ein Dichter aus dem Kaukasus, erscheint auf einer Moskauer Gedenkmarke, auf der zu- gleich das Tal seiner Heimat und das Titel- platt seines Werkes„Ossetische Leier“ ab- gebildet sind. Zum Stamm der Osseten ge- hören etwa 200 000 Menschen, ihre Sprache lehnt sich an das Iranische an und besteht aus verschiedenen Dialekten. Nennwert: 40 Kopeken; Farben: blau und braun; Entwur W. Sawjialow; Druck: Rastertief; Format: 40K 31 mm; Zähnung: K 12½. Mitteldeutschland: Für die Leipziger Herbstmesse werben wie üblich zwei Son- dermarken. Die Stufe zu 20 Pf(braunrot und graublau) bringt eine Ansicht vom neu- auten Opernhaus in Leipzig, die zu 25 Pf ellblau und braunoliv) Campingzelt mit ktwagen und Segelboot. Entwurf: Deut- schendorf und Leitner; Druck: Zweifarben- offset; Format: 44x26 mm; Zähnung: K 13: 4 Papier: weiß mit Wasserzeichen DDR Kreuzblüten. Nigeria: Am 1. Oktober wird dieser afri- kanische Staat selbständ Mit einer Be- völkerung von 40 Millionen, im Golf von Guinea gelegen, gehört dieses junge Land zu den volkreichsten des schwarzen Erdteils. Ein Gedenksatz von vier Werten wird für den Unabhängigkeitstag vorbereitét. Die aus einem internationalen Wettbewerb hervor- gegangenen Entwürfe berücksichtigen das noch unter dem englischen Gouverneur ein- geweihte Parlamentsgebäude, einen pad- nden Neger mit symbolischem Freiheits ont, den Obersten Gerichtshof der Fö- deration und Afrikakarte mit Fackel und Taube. Nennwerte und Farben: 1d in Rot und Schwarz, 3d in Hellblau und Schwarz, 6d in Grün und Braun, Is 3d in Tiefblau und Orange; Druck: Fotogravüre bei Water 100 in London; Papier: weiß mit Wasser- zeichen FN; Schalterverkauf: drei Monate. Albanien: Der an der adriatischen Küste gelegene Staat verausgabte einen Gedenk- satz zum 2. Jahrestag der Indienststellung des russischen Flugzeugtyps TU 104 auf der Strecke Tirana Moskau. Der IIlustration dienen neben den Jahreszahlen das Düsen- flugzeug, der Glockenturm aus der alba- nischen Hauptstadt und ein Turm des Kremls. Nennwerte und Farben: 1 Lek matt- braun, 7,50 blau und 11,50 blaugrau; Format: 35ð 27 mm; Druck: Offset; Zähnung: L 10/4; Papier: weiß ohne Wasserzeichen. Vereinigte Staaten: Ignaz Jan Paderewski, berühmter polnischer Pianist und Patriot, bestreitet ei bildgleiche Ausgaben der Freiheitsserie, die für den 8. Oktober vor- gesehen sind. Das in Ordensform angeord- nete Porträt lehnt sich an ein Gemälde von Tawe Staika an. Der Ausgabetag berück⸗ sichtigt die vielen Millionen Amerikaner polnischer Abstammung, die im Oktober auf landsmännischen Zusammenkünften den Revolutionsgeneral Kasimir Pulaski feiern, der im Unabhängigkeitskrieg eine große Rolle spielte. Nennwerte und Farben: 40 blau und 8 C rot, blau und ocker; Auflage: 120 und 40 Millionen; Schalterbogen: 70 und 72; Format: 26* 29 mm; Ersttagsstempel beim Postmaster in Washington 13, D. C. Notizen und Nachrichten für den Sammler Sonderstempel führt die Bundespost vom 9. bis 18. September in Recklinghausen zur Landwirtschafts ausstellung„Schaffen und Ernten“, vom 15. bis 22. in der Berliner Kon- greßhalle zum Deutschen Aerztetag, vom 18. bis 22. September in Köln-Lindenthal zum IV. Europäischen Luftfahrtkongreß, am 19. September in Bonn zum Ersttag der Europamarken, vom 24. bis 25. September in Berlin- Wilmersdorf zum 40jährigen Be- stehen des Sammlervereins. John Foster Dulles und zwei amerika- nische Senatoren sollen mit einer Gedenk- marke gewürdigt werden, weil sie während ihrer Amtstätigkeit starben. Als Auflage sind jeweils 120 Millionen vorgesehen. * Müller-Mark vervollständigte sein auf anspruchsvolle Geschmäcker abgestelltes Alt- deutschland-Album um die Länderteile Thurn& Taxis und Württemberg. Es umfaßt jetzt drei Bände, deren Blätter so angeord- net sind, daß auch Streifen und Blöcke Auf- nahme finden können. Interessenten wenden sich an den Herausgeber in Berlin-Lankwitz oder an das Fachgeschäft. * Luftpostsendungen will die Bundespost in Zukunft ohne Rücksicht auf die Abstempe- lungswünsche von Sammlern befördern. Sie hat recht mit ihrer Auffassung, daß im Vor- dergrund die schnelle Abfertigung steht und spezielle Interessen zurücktreten müssen. Oesterreich entschloß sich bereits vor einigen Monaten zu dieser Praxis. * Liechtenstein weist darauf hin, daß die Auslieferung der für den 19. September vor- gesehenen Marken an Abonnenten nur er- folgt, wenn die Vorauszahlung pünktlich ein- getroffen ist. Für Ersttagsbriefe berechnet das Fürstentum einen Zuschlag von 30 Rappen. 5 . 8 Familienanzeigen 4 8 5 A Die Verlobung ihrer Tochter Heidi Meine Verlobung mit Fräulein 1 N Heidi Wagner Herrn Heinz Bornemann l. Techn. Diplomvolkswirt beehre lch mich anzuzeigen. geben bekannt: N 8 8 1 7 7 He Oberstudienrat Ado Wagner einz Bornemann und frau klisobein Gießen, Bahnhofstraße 14 geb. Schmitt Wilhelmsfeld bei Heidelberg Pfarrwaldblick 5 Im September 1960 — 0 N N Wir geben unsere Vermählung bekannt Franz Ceisen Margarete Ceisen geb. Bischoff Mannheim-Waldhof, den 8. September 1960 Wormser Straße 152 Recklinghausen Eirchliche Trauung: St. Lioba, 14.30 Uhr 2 — Beseitigung 8„ N WaR ZEN 5 5 KOSMETI K- wadNER Familien-Anæreigen UHannheim 0 6, 5 Planken Pelefon 2 12 97 4 Malralzen urid neu angefertigt Im»„MM. æ werden aufgearbeitet O Dielen gelesen — 2 — 5 25 25 8 8 derer 8 5 855 5 5 28. 5 2 8 8 ee . 5 2 Nes 11. Sepiember 1960 WILDBAD Ausflog ins Enztal. Ein Ziel, das immer wieder be- geistert. prachtvolle Lage zwischen brwöchsigen Berg:⸗ rührte Natur beim Hochmoor. 7.20 Uhr ab Mannheim-Hbf. 7.26 Uhr ab Mannheim-Seckenheim 7.30 Uhr ab Mhm.-Friedrichsfeld- Sud 7.39 Uhr ab Heidelberg Hbf 7.45 Uhr ab Heidelberg-Kirchheim 7.49 Uhr ab St. Ilgen 7.53 Uhr ab Wiesloch-Walldorf 9.29 Uhr an Calmbach 9.34 Uhr an Wildbad an an an an an an an ab ab ——— Wäldern. Natürlicher Kurgarten(Fnzanlagen). Bäder- besichtigung.— Tanztée.— Sommerbergbahn(800 m). Erholsame Spaziergänge gof ebenen Wegen. Unbe- Nachstehend Fahrplan und Fahrpreise: 21.14 Uhr 21.07 Uhr 21.03 Uhr 20.55 Uhr 20,50 Uhr 20,44 Uhr 20.39 Uhr 19.03 Uhr 19.59 Uhr— Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundes- bahn und bei den DER-Reisebüros: DER 1, P 4, 2, Planken— DER I A, gegenüber dem Bahnhof— DER 2, O 7, 11, Planken, Nähe Wasserturm 8,70 8,70 9,70 7,50 7,50 DM DM DM DM DM 7,50 DM 7,50 DN. e 0 2222 7 79778 eee 8 8 enn 8 . See l 8 N 8 . 8 * 8 ee . . 25 N N 2 5 N 8 e 85 2 2 e 2 22 8 2 . 8 2 N 2 8 8 5 2 8 8 8 2 8 25 . 2 8 3 ö 5 8 9 9825 8 8 e 5 9 99999 eee. 88 925 5 5 88 n Das ist Ihr Wunsch: Ihre neue Wohnung müßte immer so neu bleiben! dor bewahrt den Glanz! dor reinigt sehnell und gründlich, ohne daß Sie zu scheuern brauchen! Mit dem ausgewrungenen Lappen wischen Sie einfach den Schmutz ab. Nachspülen und Nachtrock- nen sind jetzt überflüssig. So reinigen Sie schonend Türen, Fenster- rahmen, Küchenmöbel, Kunststoffbeläge, Kacheln, Fliesen und Fuhböden. Ihre Bade- wanne, Ihr Kühlschrank, Ihr Waschbecken werden immer wieder wie neu erstrahlen. An den Händen spüren Sie, wie mild dor ist. 0 * 9 ten . 2 . 5 5 5 9 85 8 8285 8 5 22 2255 8 8 558 8 8 S 8 5 8 8 8 8 8 28. 5 5 55 9 8 8 e . . e 5 22 9828 7 278. e . eee. 225 eee. e jungen Hausfrauen, ie sich den Glanz jhrer neuen Wohnung Ollen S Y N . J N . N J J J 7 Y M J N M VJ D D AJ — . V W DD N N N V 25 585 8 * 8 22 8 . . 8 5 92 555 2 255 S 585 25 8 0 5 8 8 7771671157 , ,, ,,,, ede eee eee ee 8 8 95255 28 8 einfacher 1. Lappen in die Lauge tauchen und gut auswringen. — ——— 2. Leicht über die zu säubernde Fläche wischen- schon ist der Schmutz verschwunden. Kein Scheuern! Kein Nachwischen! Kein Nachtrocknen! Seite 14 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Donnerstag, 8. September 1960/ Nr. 208 Mit der DBB-Anleihe neues Kapitalmarkt- Tem po Neuer Auftakt mit 6,7 Prozent Rendite s Jetzt ist die Bundesbahnanleihe(310 Mil- lionen DM zum Ausgabekurs von 97, mit 6,5 Prozent verzinst auf 12 Jahre perfekt. Es wird sich nun erweisen, ob es wahr ist, was die Auguren der Börsenkulisse flüstern. Nämlich, daß Anleger wenig auf die Zins- erträge schauen und um so mehr den trüge- rischen Kursgewinnen nachjagen. Mehr als ein halbes Jahr hat sich der Kapitalmarkt— also der Markt für lang- Fristige Darlehen ausgeruht. Anleihen Wurden nicht aufgelegt, der Pfandbrief- Absatz frettete sich gerade noch durch. Diese Ruhepause dürfte dazu beigetragen haben, daß sich die Geldflüssigkeit auf den sehr beengten Aktienmärkten austobte, ohne genügend Material zu finden. So geschah es denn— die zunehmende Auslandsnachfrage Steuertermin-Schatten auf dem Geldmarkt Der Geldmarkt ist seit Anfang Septem- ber versteift. Das macht wohl der bevor- stehende große Steuertermin aus. Geld- marktpapiere wandern zur Notenbank Zzu- rück, Wechsel werden noch in aller Eile diskontiert. Zu Wochenbeginn kostete rege gefragtes Tagesgeld in Frankfurt/ M. 5,25 Prozent, Monatsgelder lagen um 7 Prozent höher. Auber dem Steuertermin beansprucht auch eine Phasenverschiebung in der Ernte- finanzierung größere Mittel. Die Bundes- bank wird nämlich in Zukunft nicht mehr S0 großzügig wie bisher die Vorratshaltung und den Auffang der Ernte vorfinanzieren. Diese Last soll weitgehend von den öffent- lichen Kassen(des Bundes) übernommen Werden. Die Agrarbanken und deren Spit- Zeninstitute halten jetzt deswegen Aus- schau nach größeren Geldmitteln. Die in DM umgetauschten Devisenzugänge reichen nicht ganz aus, um den Geldbedarf zu decken. Ver- mutlich wird Oktober/ November die Lage wieder ganz anders aussehen. Konkrete Vor- aussagen über die künftige Zinsentwicklung lassen sich jedoch zur Zeit auf diesem Gebiet nicht machen. Tex Saisonschluß- Verkäufe in Frage stellen (LSW). Die Industrie- und Handelskam- mer Mannheim warf am 7. September die Frage auf, ob der jetzige Zeitpunkt des Sai- sonschlußverkaufes nicht dem veränderten Verhalten der Käufer entgegenstenhe Der rasche modische Wechsel zwinge den Kun- den immer mehr, sich schon zu Beginn einer Saison mit modischer Ware einzudecken. Die überwiegende Mehrzahl der Käuferschaft sei nicht mehr gewillt, Sommerkleidung im Sommerschlußverkauf zu kaufen, da diese Kleidung erst im darauffolgenden Jahr ge- tragen werden könne. Ohne Vorschläge für neue Termine der Schlußverkäufe 2˙1 machen, rät die IHK den zuständigen Gre- mien, sich Gedanken über diese Frage zu machen. a In ihrem letzten Vierteljahresbericht Stellt die IHK ferner fest, daß die sogenann- ten„Schlagerangebote“ in den Schlußgver- käufen nicht mehr die frühere Wirkung auf die Käuferschaft ausübten und auch kleine Preise allein noch keinen Kaufanreiz bilde- ten. verschärfte die Tendenz— daß die Kurse für Aktien nie geahnte Höhen erreichten. Die Ruhepause am Kapitalmarkt war eine durch die Diskontpolitik erzwungene Schonfrist. Als die Deutsche Bundesbank, die Zwecks Abwehr von Auslandsgeldern eingeleitete Senkung des Zinsniveaus auf- gab, weil es sich als unmöglich erwies, Geld Sleichzeitig billiger und weniger zu machen; als sie den Diskontsatz— später auch die Mindestreserven— erhöhte, konnten die am Kapitalmarkt Operierenden mit den be- reits eingespielten 5 prozentigen Papieren keine Blumentöpfe mehr gewinnen. Hätte man neue, höherverzinsliche Papiere heraus- gebracht, dann wären, die ohnehin inzwi- schen kursnachgiebig gewordenen 5-Prozen- ter einfach umgetauscht worden. Was an kleinen— wer ist nicht versucht zu sagen „Versuchs“-Emissionen herauskam, expe- rimentierte mit 5½½— mit 6 Prozent. Als die Bundesbahnanleihe akut wurde, orakelten die, die immer das Gras wachsen hören, es würde eine 7prozentige Verzinsung ange- boten werden. Soweit kam es nicht. Bei Be- rücksichtigung des auf 97 festgelegten Aus- gabekurses liegt die Rendite zwischen 6, 7 und 6,8 Prozent. Das also ist das Höchste der Gefühle, was der Kapitalmarkt bietet. Je nachdem wie die Anleihe im breiten An- legerpublikum— nicht nur bei den Kapital- sammelstellen und Banken— Aufnahme findet, wird es also bei dieser Grenze als Höchstrendite bleiben. Uebrigens ist der Zeitpunkt günstig ge- wählt. Das Aktivgeschäft der Pfandbrief- institute übt keinen besonderen Druck auf die Banken aus, die Nachfrage nach Hypo- theken ist mäßig. Gleichzeitig haben auch die— sich auf den engen Aktienmärkten ausruhenden konjunkturellen Stern- gucker ihre Blicke schamhaft gesenkt und suchen nach bescheideneren Möglichkeiten. Vielleicht entdecken sie die wohltuende Wir- kung der ehrliche Zinsen abwerfenden An- leihen. Schließlich sind 6,75 Prozent Zinsen auch nicht von Pappe. Egosum Mühlen fordern höhere Mehlpreise (eg) Die Mühlenkartelle haben beim Bun- deskartellamt in Berlin beantragt, den Höchstpreis für den Doppelzentner Weizen- mehl der Standardtype W 550 um 2,50 DM im Norden und Westen und um 2,80 DM im Süden der Bundesrepublik zu erhöhen. Die derzeitigen Höchstpreise der Mühlenkartelle, die nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbe- schränkungen als Strukturkrisenkartelle gelten, liegen bei 64,50 DM bis 64,85 DM für den Doppelzentner Weizen. Dieses Limit wird jedoch in der Praxis nicht eingehalten, viel- mehr werden Preisnachlasse von 1, 50 DM je Doppelzentner Weizen gewährt, die auch bei den neu festgesetzten Höchstpreisen beibe- halten werden sollen. Anders ist es bei Rog- genmehl. Hier ist keine Erhöhung der Höchstpreise beantragt. Jedoch soll der Preisnachlaß von 1,50 DM je Doppelzentner gestrichen werden. g Die Mühlenkartelle begründen ihre For- derung mit Preissteigerungen bei Getreide, höheren Löhnen, höheren Verkehrstarifen und höheren Kreditkosten. Das Bundeskar- tellamt in Berlin hat über den Antrag noch nicht entschieden. Die Preußag knüpft Fäden zur Elektro-Chemie Tochter gesellschaft mit ni Die Preußag Greußische Bergwerks- und Hütten AG, Berlin/ Hannover) wird zusam- men mit der N. V. Koninklijke Nederland- sche Zoutindustrie(RNZ), Hengelo/ Nieder- lande, eine Gesellschaft zum Bau und Be- trieb einer Chlor-Alkali-Elektrolyse mit Sitz in Ibbenbüren/ Westfalen gründen. Beide Partner werden sich mit je 50 Prozent an der neuen Gesellschaft, der„Elektro-Chemie Ibbenbüren GmbH“, beteiligen, die mit einem Stammkapital von 10 Millionen DM ausge- stattet wird. Der weitere Finanzbedarf soll auf dem Kreditwege beschafft werden. Die Verwaltung der Preußag glaubt, daß die Zusammenarbeit mit dem großen nieder- ländischen Chemiekonzern der im Zeichen des Gemeinsamen Marktes stehenden Ent- wicklung entspricht. Durch die Gemein- schaftsgründung mit der KNZ weitet die Preußag ihre Tätigkeit auf das chemische Gebiet aus. Grundstoffchemikalien fielen im Preußag-Bereich bisher nur als Nebenpro- dukte an. Die Elektrochemie Ibbenbüren GmbH soll aus Industrie-Siedesalz vorwie- gend Chlor, Natronlauge, Aetznatron, Bleich- lauge und Salzsäure herstellen. Den Aus- gangsstoff dafür, das Industrie-Siedesalz, werden die Salinen der KNZ ni Hengelo und Delfzijl liefern. Die Energiebasis für die Elektrolyse bietet das Preußag- Kraftwerk in Ibbenbüren, dessen Leistung um eine 150“ MW- Stufe auf insgesamt 242 MW ü verstärkt werden die Salinen der KNZ in Hengelo und Heißes Geld und andere Devisen-Probleme Don-Quichotterie der Aufwertungs- Apostel Wie gefährlich, ja schmerzhaft Spiel oder gar Kampf mit oder gegen Windmühlenflü- gel ausgehen kann, lehrt des spanischen Dichters Cervantes Roman„Don Quichotte“. Die Nutzanwendung aus dieser Schilderung: Es hüte sich jedermann, Windmühlenflügel zu verkennen, mit etwas anderem zu ver- wechseln. Just um Beherzigung dieser Nutzanwen- dung geht es bei der Diskussion über die von ebenso rabiaten wie supergescheiten Natio- nalökonomen vorgeschlagene DM-Auf wer- tung als Abwehr des steigenden Devisen- zuflusses in die Bundesrepublik. Die wohlgemeinte Ratschläge Erteilenden sagen„DM- Aufwertung“ und meinen damit: 1) Beschränkung der Ausfuhren durch Verteuerung; 2) Vermehrung der Einfuhren durch Ver- billigung; 3) ergibt Abschaffung des bundesdeut- schen Ausfuhrüberschusses; somit würden die Devisenbestände bei der Deutschen Bun- desbank nicht weiter wachsen. Dabei wird von den rabiaten Superge- scheiten der wahre Sachverhalt gar nicht er- kannt oder entsprechend gewürdigt. Es be- liefen sich im ersten Halbjahr 1960 die bun- desdeutschen auf Milliarden DM Ausfuhren 22,94 Einfuhren 20,65 der Ausfuhrüberschuß 220 Die Devisenbestände der Bundesbank sind jedoch in der gleichen Zeit um 3,69 Mil- liarden DM gestiegen. Behufs Ausgleichs Brasiliens Wunschzettel an die Bonner Adresse Es geht um Kaffee und Investitionsgüter (dpa) Die deutsch- brasilianische Kammer hat am 6. September Bundesaußenminister von Brentano gebeten, zwei Engpässe zu be- seitigen, die die Wirtschafts beziehungen zwischen Brasilien und der Bundesrepublik gefährden. Kammervizepräsident Probst trug die Bitte vor, mehr brasilianische Rohstoffe, vor allem Kaffee, zu importieren und die Lieferungen von Investitionsgütern deut- scher Firmen durch Hermes- Bürgschaften zu finanzieren.„Wir müssen zusehen, wie Groß- projekte, die für deutsche Lieferungen vor- gesehen waren, an die ausländische Kon- Kurrenz gehen. Dadurch gehen deutsch- bra- silianische Verbindungen verloren, und deut- sche Vertretungen beliefern ihre Kunden mit Konkurrenzprodukten.“ Mit dieser Bitte, die er in einer Rede bei einem Empfang der Kammer in Rio de Janeiro vortrug, berührte Probst die zwei Punkte, die auch in den Wirtschaftspolitischen Gesprächen in Rio de Janeiro im Mittelpunkt standen. Außenminister von Brentano, der in sei- ner Entgegnung zugab, daß nicht alle Wün- sche und Hoffnungen erfüllt werden konn- ten, betonte, daß er die Kritik gehört und vieles gelernt habe. Er werde seine Erfah- rungen in Bonn dem Kabinett und Finanz- minister Etzel vortragen, und in seinem Be- reich und auch außerhalb alles tun, um die Beziehungen zu Brasilien zu stärken. Die latein amerikanischen Kaffeeprodu- zenten unternahmen am 6. September ge- meinsam eine Demarche bei Bundesaußen- minister von Brentano. Bei einem Empfang des deutschen Botschafters für die in Rio de Janeiro akreditierten Missionschefs der la- teinamerikanischen Länder überreichte der brasilianische Finanzminister De Almeda dem deutschen Gast im Namen der 15 Bot- schafter der kaffee-exportierenden Länder ein Memorandum. Darin werden der Wunsch nach einer Erhöhung des Kaffee-EHxports in die Bundesrepublik ausgesprochen und die damit verbundenen wirtchaftlichen Fragen behandelt. müßten also die halbjährigen Importe um 3,69 und nicht nur um 2,29 Milliarden PM erhöht werden. Das ist praktisch undenkbar. Auf der anderen Seite mag eingewandt wer- den, es genüge, die Ausfuhr entsprechend zu bremsen. Mit anderen Worten: Dem Inlands- markt stünde dann ein— Zahlen des ersten Halbjahres 1960 zugrunde gelegt um 2,29 Milliarden erhöhtes Güter- und Dienst- leistungsangebot zur Verfügung. Selbstver- ständlich ergäbe sich daraus eine(o wie schmerzhaft!) fühlbare Abkühlung der Kon- junktur. Die Devisenbestände der Deutschen Bun- desbank sind jedoch durch Zufluß heißen Geldes(darunter ist Fluchtkapital zum Bei- spiel aus Belgien, aber auch wegen des nied- rigen einheimischen Zinssatzes höherer Ver- zinsung in der Bundesrepublik zustrebendes Geld aus den Vereinigten Staaten) seit Ende Juni weiter gewachsen. Im Vergleich zum 31. Dezember 1959 ist die Nettodevisenposi- tion bis zum 31. August 1960 um 5,5 Milliar- den DM auf 28,99 Milliarden DM gestiegen; sie wird vielleicht zum Jahresende die 30-Milliarden-DM- Grenze überrunden. Vieleicht, vielleicht auch nicht. Das„heiße Geld“ könnte auch plötzlich aus irgendwel- chen Gründen abgezogen werden; so schnell und so vehement abgezogen werden, daß selbst die derzeitigen Ausfuhrüberschüsse nicht mehr Fehlbeträge ausgleichen. Darüber aber herrscht auch Einnmütigkeit, daß sich die Ausfuhren nicht wesentlich steigern las- sen. Wenn jetzt aufgewertet würde, müßte konsequenterweise sodann eine Ab- Wertung einsetzen, wenn die Grenze des Erträglichen überschritten wird. Währungs- politik ist jedoch keine Wippschaukel; mal rauf, mal runter. Zurück zu den Windmühlenflügeln, zu der Nutzanwendung aus dem Roman„Don Qui- chotte“ von Cervantes. Der überwiegende Teil der Gleichgewichtsstörungen in der Zahlungsbilanz resultiert, wie dargestellt worden ist, nicht aus dem internationalen Warenverkehr der Bundesrepublik, sondern aus spekulativen, aus politisch begründeten Geldverlagerungen, die übrigens jetzt der Bank von England auch zu schaffen machen. Trotz der britischen Devisenknappheit fürch- tet London damit zusammenhängende Kon- junktur-Anheizung. Die von Devisenzufluß ebenfalls heimge- suchte Schweiz, die ja vielerlei aus Vor- und Nachkriegszeiten datierende Erfahrungen auf diesem Gebiete hat, befindet sich übri- gens in weitaus schwierigerer Lage, als die Bundesrepublik. 1959 entflel von den Wäh- rungsreserven der Schweiz pro Kopf der Bevölkerung ein Betrag von 415 Dollar ( 1783 DM), während die Kopfquote in der Bundesrepublik nur 83 Dollar(= 368,60 DM) ausmacht. Demgemäß reichten die Schweizer Devisenvorräte hin, um I3monatigen Ein- fuhrbedarf zu decken; in der Bundesrepublik hingegen langen sie nur für sechs Monate. In der Zeit zwischen 12. Juli und 4. August 1960 vermehrten sich die schweizerischen Devisenbestände um über eine Milliarde sfrs(= rund 40 Dollar= 168 DM pro Kopf). Die entsprechende Größenordnung auf die Bundesrepublik umgelegt ergäbe rechnerisch einen Devisenzufluß von 10 Milliarden DM. Allein binnen drei Wochen. Die Schweizer Nationalbank hat darauf- hin— neben den mit den Banken getrof- fenen Agreement(vergl.„MM“ vom 15. und 19. August 1960)— den Devisenzufluß in Gold umgewandelt. Das ergab zwar einen Preisauftrieb an den Goldmärkten. Zwischen August/ Anfang September stieg binnen ein- einhalb Wochen der Preis je Unze Feingold auf das Rekordniveau von 35,17 Dollar ( 14/1 DMW) und überrundete damit die amtliche Dollarparität des Goldes(je Unze 35.— 147, DW). Diese Goldkäufe sind übrigens noch von besonderer Rücksicht nahme auf die USA-Goldreserven gekenn- zeichnet. Die Schweiz verzichtete nämlich auf Einkauf bei den amerikanischen Wäh- rungsbehörden, die, den Goldpreis manipu- lierend, je Unze 35,07½ Dollar berechnen. Dieses Beispiel beweist, daß eine gewisse Auflockerung aller Wechselkurse zwar nötig ist, wobei zur Vermeidung spekulativer Er- Wartungen— denen ja vorgebeugt werden soll— nicht über Auflockerung der Band- breiten hinausgegangen werden dürfte. Außerdem wäre weltweite und allumfas- sende Abstimmung nötig. Isoliertes Vor- preschen einzelner wäre verhängnisvoll (vergl. auch„MM“ vom 7. September:„Nach- lese zum Gespräch Erhards mit Blessing“). Aus dem Modellfall Schweiz ergibt sich aber auch die Frage, ob es eigentlich Auf- gabe der Notenbank(zum Beispiel der Deutschen Bundesbank) ist, Devisenbestände anzuhäufen, die weit darüber hinausgehen, Was zur Abwicklung und Aufrechterhaltung des regulären Zahlungsverkehrs erforder- lich ist? Insgesamt aber ergibt sich aus der deut- schen Situation und somit für die Bundes- bank die Verpflichtung, einmal klar die Quellen der Devisenzuflüsse festzustellen. Eine größere Publizität dürfte dabei nur von Nutzen sein.— Um welche Devisen es sich handelt, was auß en handels bedingt, was politisch(zum Beispiel aus den Käufen verbündeter Streitkräfte im Inland) und was heißes Geld ist. Wie gesagt, Windmühlenflügel sind ge- fährlich. Zu ihrem und ihrer Gefährlichkeit Erkennen beizutragen, dürfte dem Aufwer- tungsgeschrei und den Gerüchten ein Ende bereiten. Damit würde auch die spekulative Geldflucht in die Bundesrepublik einge- dämmt werden. F. O. Weber ederländischer Beteiligung sofort begonnen werden soll, erfordern einen Investitionsaufwand von 65 Millionen DPM Ein Jahr nach der Privatisierung deb Preußag werden durch die jetzt beschlosse- nen Erweiterungs vorhaben wie auch durch den bevorstehenden Erwerb der VG(Ver- einigte Tanklager- und Transportmittel Gmb) und die Stillegung der unrentablen Obernkirchener Zechen neue Grundlagen für die Weiterentwicklung der Preußag geschaf- fen. Das Jahr 1960 kann also für die Preußag als ein wichtiger Zeitabschnitt gelten. VWD/ Upr Kongo-Wirtschaft von der Politik gelähmt (PI) Die amerikanische Botschaft in Leopoldville hat an das Landwirtschafts- ministerium in Washington berichtet, daß die kongolesische Wirtschaft durch die poli- tische Entwicklung der letzten Wochen einen schweren Schlag erhalten hat. Die Kaut⸗ schukernte im Gebiet von Tschuapa im Wert von rund 20 Millionen Dollar(84 Mil- lionen DW) drohe vollkommen verloren zu gehen, wenn die Sicherheit im Kongo nicht unverzüglich wiederhergestellt und die Ernte innerhalb von 45 Tagen eingebracht werde. Nach dem weitgehenden Abzug der europäischen Bevölkerung und angesichts der unsicheren Lage hätten zahlreiche Un- ternehmen ihre Tätigkeit vollkommen ein- gestellt oder eingeschränkt. Es werde min- destens zwei Monate dauern, bis beträcht⸗ liche Mengen von landwirtschaftlichen Er- zeugnissen, die sich in der letzten Zeit an- gesammelt hätten, für den Export in Be- Wegung gesetzt werden könnten.. Die Minenproduktion sei im Gebiet von Katanga zwar noch in etwa normal, aber in Kasai und Kivu beträchtlich gestört. In den Städten des Landes nehme die Arbeits- losigkeit rapide zu, und in den Provinz- hauptstädten sei das Wirtschaftsleben weit⸗ gehend zum Erliegen gekommen. Ortskrankenkassen bangen um ihre Kontrollfunktionen (eg) Der Bundesverband der Ortskran- kenkassen befürchtet, daß die Krankenver- sicherungsreform die Krankenkassen ein- seitig belasten könnte. Eine Honorierung der Aerzte nach Einzelleistung würde, wie der Verband am 7. September erklärte, den Etat der Kassen gefährden. Falls jeder Arzt den Umfang seiner Leistungen weitgehend selbst bestimmen könne, werde er damit auch er- heblich auf die Kosten der Krankenhaus- Pflege, der Arzneien und des Krankengeldes Einflug nehmen. Eine über das Notwendige hinausgehende ärztliche Betreuung liege dann nahe. Jede Mehrbelastung aber müsse unmittelbar zu einer Erhöhung der Beiträge der Versicherten und der Arbeitgeber füh- ren, die heute schon im Bundesdurchschnitt zusammen bei 8,63 Prozent der Löhne und Gehälter lägen. NSU senkt Rollerpreise der„Prima“- Baureihe (dpa) Die NSU-Motorenwerke Ad, Nek- kKkarsulm, hat Preissenkungen für alle Motor- roller der„Prima“- Baureihe bekanntgege- ben. Die Preisermäßigungen liegen zwischen 71 und 150 DM. Dr. Adolf Sauter. Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Han- delskammer Freiburg, wurde am 7. September 65 Jahre alt. Er trat 1924 in IH K- Dienste und kam zehn Jahre danach als erster Geschäfts- führer zur damaligen Zweigstelle Konstanz der IHK Freiburg. Seit 1950 ist er Haupt- geschäftsführer der Freiburger Kammer. Dr. Sauter setzt sich vor allem für die Förderung des Güteraustausches mit dem Elsaß und für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses für die Wirtschaft ein. Marktberichte vo m 7. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr langsamer Absatz in Obst und Gemüse. Es erzielten: Pfirsiche A 25—45, B 13—24; Spätzwetschgen 19-23,„Wangenheimer“ ohne Interesse,„Bühler“ ohne Interesse; Aepfel 12 bis 20,„Oldenburg“-Auslese 22—28, A 1722, B 13 bis 16,„Croncels“ 13—18; Birnen„Gute Luise“ Aus- lese 23—30, A 1622,„Köstliche von Charnel“ 1729, „Alexander Lukas“ 16-23,„Gellert-Butterbirne“ 16 bis 25; Kopfsalat St. 15; Endivien St. 12—15; Toma- ten 4050 mm Durchm. A u. B 1617, dto. 50-60 mm Durchm. A 2122, B 2021; Stangenbohnen 22-26. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anlieferung und Absatz zufriedenstel- lend. Es erzielten: Walnüsse 80110, dto. 80-95; Pfirsiche A 30—51, B 18—29, C 10—17; Hauszwetsch- gen B 1522, Ausfall 1014; Birnen 4 2829, B 10 bis 27, C 6-9; Aepfel A 2027, B 1017, C 6.9 Tomaten B 1016, C 711; Stangenbobhnen 1023. Z Wischen estceutschland IO BFEN LIN PAN AMERICAN setzt die Super-6 Clipper ein! Jetzt: Kürzere Hugzeiten- größerer Komfort durch Druckausgleich und Klima-Anlage! Berlin die größeren und schnelleren Die Super-b Clipper sind mit automatischem Druckausgleich, Klima- 4 pan American setzt für alle Flüge zwischen Westdeutschland und Super-G Clipper“ ein. Anlage und Radar ausgerüstet. Das bedeutet: schnellerer Flug und größerer Komfort auf allen Pan American- Strecken zwischen Westdeutschland und Berlin. todes Mark, Reg. U. S. Pat. Off. pan American bietet die meisten Hugverbindungen— Tag und Nacht zwischen Berlin und 8 Großstädten der Bundesrepublik: Alle 12 Minuten startet oder landet ein Super- 6 Clipper! Ein zusatzlicher Vorteil ist die schnelle Abfertigung in Berlin-Tempelhof. Bereits 10 Minuten nach dem Ausrollen der Maschine sind Sie auf dem Wege in die Stadt. Nähere Informationen erteilt Ihnen gern Ihr Reisebüro oder Ihre nächste Pan American- Niederlassung. Auskunft über Luftfracht erhalten Sie bei Ihrem Spediteur. N PAN AMEHRTCAN OF ER FHAH REV STF FLlUGGFESFELLSCHAFT DFR WEL N 0 836 7.20 Uhr 15.30 Uhr. 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Hypo. 570 5⁵⁰ v. 58 i083 102 U scafonds 117.80 117, 5 Slemens& Halske 5 nen de 610 50⁴ 6% Rhein. Hypo. 93 93 Atomic. Fd(3)„„ 5 Frankfurt/ M., 7. September 1960 Sinner a8 880 3012 5% Rhein. Hypo. 87 87 Canagros(8)„ 112 deinen 5 f Stahlwerke Bochum 355 340 nenten 6.5% cheinpreuhen 7 56%, 99% gute enen(et 1 25 85 DM.„„„% T-(- Einsen steuertrei) 7.5% Nuid. Plate v. 56 10%, be 125 4 40 ig der Notierte Aktien Dierig Chr. LI. A. 30 326 Kaufhof 1190 180 15 885 35 4% Ablösungsschuld v.57 J0 101 5,5% RWE o 59 25„ Kersten 25 14.40 hlosse- 15 655 641 5 Hörder 20⁵ 17³ Klein Schanzlin 3140 83090 Di 570 980 5% Bad. Kom Ldsbk. div. IIIE 111K 9 eee 1 0 1 8 NE 13) 5 14.99 durch ene 580 J 560. kot 2— Klöckner Bergbau 302 Sen 825 82⁵ 8˙/ Bayer. Hypo. 111 111 75 50 11 75 1 2 33 2 10³ Oppenheimer(5)— 13,01 5 40 l. Energie 725 730. 130 1380 Kleckner Humb. Deutz 1330 1305 Wintershall 517 515 5,5% Srobktafty dahm. 10% 108 ½„% Pnhiladelpnis(8)— 11.58 (Ver- 45 t. Verkehr 7.8 72 8 15 Kraft 5 75 Klöckner-Werke 359 845 Zeiss Ikon 430 430 5 blälz. EI) po ö 11855. Wandelanleihen Oniverssl- Fund 120,85 9 f 5 00 mzinger Union 5 K 8 a 615 615 701 94 5% Rhein. Hypo 5.5% Anglo Americ. 8— 8. 8 55 Acettend. Zellstoft 2s 195 bunger daschinen 640 1 829. 315 858 e e e, e eee e ee, be dea Corp z s,, r 5 8 e e Aan„ 884 68/0(indes Eis 130 1360 ee e„ e Nr dletal zen für 0 570 382 Farben Liquis„5 7,05 Löwenbrãu 16101 1625 38& Nonierbau 170 155 Renten 65% BMW v 38— 30 5 etalle Geld Brief Schaf- e 830 32⁵ Fein detter 2385 25 Ludwigsh. Walzm. 9 unden kant 17 0(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem Albert v 56 7 250. 9. 5 75 eu gemberg 560 530 Feldmühle 1650 1650 MAN 1350 1380 Cbemie Verwaltung 5 170⁰ 8% AEG d 36 1 5 10 5.5% Schering v. 89 29* 245% elektr. Kupfer 282,7 1 1 5 abgestempelt 158½% 159 3 f 5 255 Mannesmenn 331* 323 1 30 l 8 6% Baden- Württ v. 57 104% 104 f 6.5% VDN v. 51 8 2 1 225 227 5 Slsenbe 2 28 N* 2 7 21 1— 5 174 5 1 2 D/ dio, neue 5 Goldschmidt 725 500 e 1 Hutschenfeuther Lor 715 715% UA e 105% 104%—Iuvestment-Zertiſkate Linn 9³ 75 D/ pT I eiagmng Brauerei 112⁰ e„ Nordd Lloyd 13⁵ 135. 25 257 8% Bosch v. 56 5 5 Adtfonds 38,20 79/70[ Flessing 56 225 235 3 Verein 257 Grun&. Bildnger 581 5 1 Mühl 2510 2600 Orenstein& Koppel St.— 514 6% BBC v. 56 105 10⁵ Adiropa 1 1 10 63 251 25⁵⁰ oblag 0 Scan, t. klertm. 868 850 l 356 251 Seetag„ 8„„ oo zubst 7 3 5 5 139,„50 ö t n& Cie. 1280 1224 e 125 1.— e b 2⁰⁰ 230 eidemandel e 102% 102% Anglo Dutch 113,80 18.00 bevisennotierungen kt in Cesselie 5 555[ Hamborner Bergbau 130„ 55 ae er 3 e Fa 935 1 I in Chemie Albert 560 J 32 ade e 82⁵ 780 1 67 7 5 3 8 755 und ersicherungen f 5.50% Selsenbelg l 1 Austro-Fonds„„00 engl 1174 l 5 . 11 03 826 Allianz Leben 5 1650 J Benzin v 56 22˙⁰² 92%[Concentre 177,30 174,80 1 can Dollar 4,235 4, 303 chafts- u Gummi 1¹2⁰ 10³⁰ Hapag 119% 118 d 5 805 5 5 0 t, daß Baumer Benz 3550(63400 Harpener ͥ„ Allianz Versicherung 00 5000 1 6% F Heidelb Zem. s. 86 10% Dekafonds 1570 450 00 on 110% 130% e den e 2. er beige dende emen i, is Knee ug Vöofö])) õõĩ ²² ⁰ ²² 70,0 4250 100 vel, 5 eere- 3 einpreußen. 5 3 895 f 14 5 1 f 0 be 8 enen% eee e e de„ i Kaut- Dt. een 650 ½ 649 11 8 1865 5 2—— 1 Rubrstahl 540 517 Commerzbank AG 764 750 7% Lastenausgl v. 58 102 102 U Fondis 219,80 214,20 100 dan Kronen 60,525 60,645 5 5 3 262 26³ 77 503 8 t. 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A 110— 1j 300% Kapt.-Ertragsst. Transatlante 60.30 60.20 100 DM. Ost 2.47 bracht 10 8 1 Büroputzstelle, vorm., v. sauberer esichts Frau gesucht. Zuschriften unter e Un- Wir enen Nr. 08017 an den Verlag. n ein- 4 Seriöse Pkw-Fahrerin sucht tage- min-. 5 0 ganz- oder halbtags weise Beschäftigung Fahrpraxis). 3 5 5 1 06 a. d. Verlag. trächt⸗ 5 7 5 5 7 5 8. 8 5 1 Leders 5 Zuschr. u. Nr. P 080 b 0 chneider Frau in mittl. Jahren sucht mögl. 5 Er- pLANKEN„ Sroßes Haus ALHAMBR. A sitzende Beschäftig., Kartei usw. it an- Tel. 2 31 23 13.30, 16, 18.30, 21 1 Schneideri Zuschr. u. Nr. 08107 an den Verl . Letzter Tag! 2. Woche! Der große Erfolg: chneiderin. 5 1 in Be- 13.30, 16, 18.30. 21(16) Gust. Gründgens, Lisel. Pulver bt 25 2 „SOL DATEN SENDER CALA ISE DA GLas WasS ER“(12 1 1 Näherin et von Gert Fröbe, Helmut Schmid,(Prädik.:„besonders wertvoll“) 5 „ aber Farin Hüepner. ungebors 3 0 2 Vorzustellen in unserem Celdrerkekr ört In Schöner— Peter Carsten u. a. 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September 1960/ Nr. 208 Erste erfahrungen mit der kleinschreibung Eine Schuhfabrik versuchte es, und ein Konzern nahm Anstoß Es sind nahezu zwei Jahre vergangen, seitdem der vom Bundesminister des Innern und der Ständigen Konferenz der Kultus- minister eingesetzte Arbeitskreis für Recht- schreibregelung das Ergebnis seiner Be- ratungen, die sogenannten Wiesbadener Empfehlungen, veröffentlicht hat, die als Re- form die gemäßigte Kleinschreibung, die Eindeutschung bestimmter Fremdwörter und eine Neuregelung der Getrennt- und Zusam- menschireibung befürworteten. Das Für und Wider in der Oeffentlichkeit war heftig. Seit- dem aber ist es wieder verdächtig still ge- worden. Fast scheint es, als möchte man die Sache in Vergessenheit geraten lassen. Weder ist bekannt geworden, was man im Bundes- ministerium des Innern von der Reform hält, noch welche Schritte man zu ihrer eventuellen Verwirklichung unternehmen Will oder etwa schon unternommen hat. Inzwischen überrascht ein in der„Mutter- Sprache“ veröffentlichter Briefwechsel zwi- schen Prof. Dr. Leo Weisgerber(Bonn) und dem Dichter Bernt von Heiseler. Beide be- kennen sich zur Kleinschreibung. In Weis- gerbers Brief aber steht der verblüffende Passus:„Im Grunde bedarf es nur einer Sleichgerichteten Anordnung der Schulbe- hörden, daß in Zukunft das erste Schuljahr nicht mehr unter dem Zwang steht, eine über das Fassungsvermögen der Sechs- jährigen hinausgehende Aufgabe einzudril- len. Alles weitere wird sich in einer natür- lichen Entwicklung von selbst ergeben: der Zeitpunkt der allgemeinen Freigabe der Kleinschrift, der Verbindlichkeit im amt- lichen Gebrauch, wobei der Einzelne, dem ja niemand vorzuschreiben hat, wann er per- sönlich mit Kleinschreiben anfangen oder mit Großschreiben aufhören soll, das Tempo des ganzen Ablaufs mitbestimmen kann.“ Wenn Weisgerber, wie man annehmen muß, mit den von ihm angerufenen Schulbehörden außer den bundesdeutschen auch die zonalen, die österreichischen und Schweizer meint, Nat er recht. Aber bleibt sein Vorschlag nicht gänzlich im Theoretischen stecken? Ist unter den heutigen politischen Verhältnissen eine Vereinbarung der deutschsprechenden Staa- ten überhaupt denkbar? Gerade in dieser Hinsicht vermißt man die Stellungnahme des Bundesministeriums des Innern. Sieht es eine Möglichkeit zu internationalen Ver- handlungen? Den Mut, allein vorzugehen in der Ueberzeugung, man werde durch sein Beispiel zum Mitmachen zwingen, wird in der Bundesrepublik niemand aufbringen. Weisgerber ist der Ansicht, daß man ge- rade„die erzwungenen äußeren Ruhepausen“ nutzen müsse, um die inneren Bedingungen des Streits zwischen Für und Wider der Re- Form, der doch immer wieder aufflammen Werde, zu bessern. Das ist mit der drei- jährigen, gründlichen Arbeit des Arbeits- Kreises geschehen. Darüber hinaus die neuen Vorschläge hier und da zu erproben, ist micht das Schlechteste. Man begegnet der- artigen Bemühungen gelegentlich. So hat die Gesellschaft für deutsche Sprache ein Heft dhres„Sprachdienstes“ in gemäßigter Klein- schreibung gedruckt und die Leser um Aeu- Berungen dazu gebeten. Es scheint danach, daß die überzeugten Anhänger der Klein- Schreibung selten sind, daß aber viele an Sprache und Rechtschreibung Interessierte von dem Augenblick an, in dem sie sich ernstlich mit der Frage befassen, ja sagen. Die Vielzahl der nie überzeugend zu lösen- den kniffligen Fälle und die Fragwürdigkeit des Erfolges, diese Komplikationen dem Durchschnitts-Deutschen und gar Kindern klarzumachen, läßt sie wankend werden. Auch die Freunde der„arbeitsgemein- schaft neue rechtschreibung“ berichten über erste Versuche in der Praxis. Eine Schuh- fabrik, die, übrigens radikaler als die Wies- badener Empfehlungen, auch die Satzan- Länge kleinschreibt, äußerte sich so:„im ei- genen haus hat es vielleicht die wenigsten Widerstände gegeben, zumindest sind sie nach außen nicht sichtbar geworden. die ma- schinenschreiberinnen sind mit der schreib- Weise wider erwarten schnell zurechtge- kommen. heute fühlen sie sich beim schrei- ben sehr sicher und begrüßen deshalb die Kleinschreibung. mit unsern kunden sah es etwas anders aus. es gab eine reihe von kunden, die in der einführung des klein- Schreibens ein sichtbares zeichen des fort- schritts und der rationalisierung gesehen haben. sie waren beeindruckt von der mo- dernen haltung unseres betriebes. andere kunden dagegen haben an der kleinschrei- bung anstoß genommen und finden es über- dies schwierig, unsere briefe zu lesen.“ Eine andere Firma, die ihre Korrespondenz eben- kalls in Kleinschreibung erledigt, versieht ihre Briefe mit Klebezetteln, auf denen es heißt:„Diese schreibweise bringt eine er- hebliche beschleunigung des schreibens und eine entlastung der schreibkräfte mit sich. Sie stellt eine bedeutende rationalisierung des schriftwechsels dar. Deshalb haben wir uns entschlossen, sie sofort anzuwenden. Es Wäre uns eine freude, wenn sie sich an- schließen würden!“ Daß es aber auch Schwierigkeiten gibt, bezeugt der Bericht eines Architekten:„Bis 1934 konnte ich ungehindert alles mit kleinen buchstaben schreiben. 1934 wurde mir von maßgebenden stellen des dritten reiches“ zur auflage gemacht, diese schreibweise zu- gunsten der großschreibung zu ändern. nach dem krieg habe ich sofort wieder begonnen, die meiner meinung nach einzig mögliche art der schreibweise fortzusetzen. ich habe damit keine schwierigkeiten bekommen bis zum vergangenen jahr, als ich von einem der größten industriekonzerne einen bauauftrag erhielt. es wurde mir zur auflage gemacht, daß der interne schriftverkehr mit den ab- teilungen des konzerns in der gebräuchlichen deutschen schreibweise zu erfolgen hätte. besonders wurde betont, daß bei der kleinen schreibweise innerhalb der vielen abtei- lungen und der vielen personen, die diese schriftstücke in die hände bekommen, dis- kussionen darüber entstehen, ob so etwas richtig oder falsch sei. solche auseinander- setzungen wünsche der konzern innerhalb Seines betriebes nicht.“ Bemerkenswert ist es, daß ein so über- zeugter Anhänger der Kleinschreibung wie Professor Weisgerber ausdrücklich betont, er werde für seinen persönlichen Gebrauch bis an sein Lebensende der Grohbßschreibung treu bleiben, wie er denn überhaupt die All- mählichkeit des Uebergangs befürwortet. Selbst der um seine Lagerbestände besorgte Buchhandel wird seiner Ueberzeugung nach die nötige Atempause haben, um mit seiner Lage fertig zu werden, die ihm mindestens So viel Gewinn wie Verlust verspreche. In diesem Zusammenhang ist eine Aeußerung August Macke: Tegernseer Bavernſunge In den Galerieraumen der Royal Scottish Academy in Edinburgh findet aus Anlaß des 14.„Edinburgh International Festival“ eine große Ausstellung deutscher Expressionisten „Der blaue Reiter“ statt, die— wie wir bereits be- richteten von dem Münchner Galeriedirektor H. RK. Röthel zusammen- gestellt wurde. Die Aus- stellung wird nach Be- endugung der Picasso-Aus- stellung in der Londoner Tate Gallery gezeigt wer- den.— Dieses 1910 ent- standene Oelbild von Au- gust Mache gehört zu den Paradestucken der Aus- stellung, die einen ausge- zeichneten Ueberblick uber eine fruchtbare Periode moderner Malerei in Deutschland gibt. Aus dem Katalog der Kopenhagener Zeitung„Politiken“ von Interesse. Dänemark hat die Kleinschreibung vor gut einem Jahrzehnt eingeführt. Aus Anlaß der zehnjährigen Geltung der refor- mierten Rechtschreibung berichtete das Blatt: „Vor zehn Jahren fürchteten viele, daß unsere ganze ältere Literatur veralten und für die neuere Generation sogar unlesbar würde, wenn wir auf die großen Anfangs- buchstaben verzichteten; aber diese Furcht hat sich schon jetzt als unbegründet er- Wiesen. Die Kinder, die in der Schule nur nach den neuen Regeln gearbeitet haben, sind glücklicherweise imstande, die älteren Texte ohne die geringste Schwierigkeit zu lesen. Schließlich hat sich die Behauptung, die Kleinschreibung würde die Möglichkeit von Mißverständnissen stark vermehren, als nicht stichhaltig erwiesen.“ Dr. Gerhard Weise Neue Kräfte im Nationoltheqter ans Schölers Inszenierung von Shakespeares Komödie„Maß för Maß“ eröffnet die Spielzeit in Mannheim Wie das Mannheimer Nationaltheater mitteilt, wird die Spielzeit 1960/61 ͤ am Frei- tag, 16. September, mit der Premiere der Komödie„Maß für Maß“ von Shakespeare eröffnet. Hans Schüler inszeniert das Werk in dem Bühnenbild von Paul Walter. Gerda Schulte entwarf die Kostüme. Für die Rolle der Isabella konnte Doris Schade ver- pflichtet werden. Bereits am 17. September folgt die nächste Schauspielpremiere mit Lessings Trauer- spiel„Miß Sara Sampson“, in dem unter der Spielleitung von Heinz Joachim Klein Uta Sax, Margot Bieler und Wolfgang Höper in den Hauptrollen mitwirken. Bühnenbild: Hartmut Schönfeld, Kostüme: Lieselotte Klein. a Die Oper ist in den ersten Wochen der Spielzeit mit dem umfangreichen Programm der zahlreichen Wiederaufnahmen ausge- lastet. Die erste Neuinszenierung kommt erst am 25. Oktober heraus. Unter der musika- lischen Leitung von Karl Fischer wird Ros- sinis„Barbier von Sevilla“ von Ernst Poett- gen inszeniert. Die Titelpartie singt Hans Günther Grimm. In weiteren Hauptpartien: Dermot Troy, Franz Glawatsch, Harriet Karlsond, Hans Rößling und Erika Ahs- bahs. Paul Walter entwirft das Bühnenbild, Gerda Schulte die Kostüme. Im Ensemble des Nationaltheaters erge- ben sich mit Beginn der neuen Spielzeit einige Veränderungen, die hauptsächlich das Schauspiel und das Ballett betreffen. Als Schauspielerinnen wurden neu verpflichtet: Charlotte Oswald und Waltraut Schmahl. Charlotte Oswald ist gebürtige Mannheime- rin, war zuletzt an den Bühnen der Landes- hauptstadt Kiel engagiert und wird sich dem Mannheimer Publikum mit der weib- lichen Hauptrolle in Carl Zuckmayers„Fröh- lichem Weinberg“ vorstellen, den Raoul Alster als Gast inszeniert. Die Premiere soll am 18. Oktober sein. Waltraut Schmahl kommt aus Berlin zu uns, wo sie vor allem am Hebbeltheater und Theater am Kur- fürstendamm tätig war. Ihre erste hiesige Aufgabe wird sie in den„Eingeschlossenen“ von Jean-Paul Sartre übernehmen. Als Schauspieler wurden neu verpflichtet: Adolf Gerstung, Christian Herrmann, Joachim O. Hildebrandt, Fred Kretzer, Kai Möller und Guido von Salis. Adolf Gerstung spielte nach dem Krieg unter anderem in Hannover, Bochum und Nürnberg, von wo er nach Mannheim kommt. Der Weingutsbesitzer Gunderloch in Carl Zuckmayers Volksstück wird seine erste Aufgabe sein. Christian Herrmann ist erst seit einem Jahr an der Bühne. Der bislang in Marburg tätige Schauspieler wird seine erste größere Rolle in dem Jugendstück„Die Schatzmühle“ er- halten. Das Landestheater Tübingen war die letzte künstlerische Station des Schau- Spielers Joachim O. Hildebrandt, der sich ebenfalls in Carl Zuckmayers„Fröhlichem Weinberg“ vorstellen wird Fred Kretzer nimmt schon seit einigen Wochen an den Proben zu dem Eröffnungsstück„Maß für Maß“ von Shakespeare teil, worin er den Herzog spielt. Er war zuletzt am Landes- theater Linz engagiert. Kai Möller war lange Jahre unter der Intendanz von Her- bert Maisch an den Bühnen der Stadt Köln tätig. Auch er wird im„Fröhlichen Wein- berg“ in Mannheim debütieren. Guido von Salis, der aus Baden-Baden kommt, hat sich bereits als Reporter in„Gesellschaft im Herbst“ von Tankred Dorst den Mannhei- mern vorgestellt. Seine nächste Aufgabe ist der Angelo in„Maß für Maß“. Als Regieassistent wurde Rolf Winkel- grund, als Assistent des Chefdramaturgen Dr. Manfred Geldbach neu verpflichtet. Außerdem gehören dem Schauspielensemble für eine Reihe von Monaten die Schauspie- ler Hanns Ernst Jäger und Kurt Müller- Graf an. Hanns Ernst Jäger dürfte den Mannheimer Theaterbesuchern noch von seiner früheren Tätigkeit am Nationalthea- ter gut bekannt sein. Er wird neben seinen Wiener, Berliner und Frankfurter Verpflich- tungen in Mannheim die Titelrolle in Brechts „Schweyk im zweiten Weltkrieg“ spielen; für die Inszenierung wurde als Gast der Frankfurter Generalintendant Harry Buck- Witz gewonnen. Hanns Ernst Jäger spielte übrigens auch in der Frankfurter Urauf- führung des Stücks die Titelrolle. Kurt Müller-Graf hat bereits in der abgelaufenen Spielzeit in einer Reihe von Vorstellungen der„Wallenstein“- Trilogie die Rolle des Oktavio Piccolomini gespielt. Im kommen- den Herbst wird er daneben auch eine der Hauptrollen in Jean-Paul Sartres„Einge- schlossenen“ übernehmen. Im Opernpersonal ergeben sich nur ge- ringfügige Veränderungen. Von den Bühnen der Hansestadt Lübeck wurde die Sängerin Harriet Karlsond an das Nationaltheater en- gagiert. Ihre erste Partie wird die Rosine in Rossinis„Barbier von Sevilla“ sein. Mit einem Teilvertrag, der ab September 1961 in einen festen Vertrag umgewandelt wird, gehört künftig der Bariton Georg Völker von der Städtischen Oper Berlin dem Opern- ensemble an. i Die umfangreichste Personalveränderung erfährt das Ballett des Nationaltheaters. Als neuer Ballettmeister hat Heino Heiden, bisher als freischaffender Choreograph an zahlreichen Bühnen und Fernsehsendern Nordamerikas tätig, auf klassischer Basis eine neue Tanzgruppe aufgebaut, der als neuverpflichtete Primaballerina Hildegard Schäfer und als Solotänzer Klaus Beelitz angehören. Hildegard Schäfer war bisher Solotänzerin an der Staatsoper Berlin, in Düsseldorf, Zürich und Karlsruhe, während Klaus Beelitz an der Städtischen Oper Ber- Iin tätig war. Als neuer Trainingsleiter und Assistent des Ballettmeisters wurde Dragu- tin Boldin verpflichtet, der bisher an ver- schiedenen Theatern Jugoslawiens und zu- letzt in Nürnberg beschäftigt war. Als neuer technischer Direktor wurde Gerhard Kekek vom Stadttheater Gießen nach Mannheim verpflichtet. Für Gastinszenierungen wurden außer den bereits Genannten noch Herbert Maisch, Friedrich Siems und Kurt Pscherer ver- pflichtet. Herbert Maisch wird Goethes„Götz von Berlichingen“ im Großen Haus inszenie- ren, Friedrich Siems nimmt sich der sati- rischen Komödie„Tabula rasa“ von Karl Sternheim an. Die Operetten- Inszenierung der kommenden Spielzeit, Franz von Sup- pes„Boccaccio“, wurde Kurt Pscherer über- tragen. Ut. — Chimären und Gespenster Englische Bildhauer in Berlin England ist nicht nur das Land des common sense, der staatlichen Gesundheits. fürsorge, der Herrenmode und des feinen Umgangstons; es ist auch das Land des Nebels der Spukgeschichten und der Heidehexen. ES rumort unter der Oberfläche der bürger⸗ lichen Wohlerzogenheit; Gespenster und Chimären drängen herauf und wollen ge- bannt werden. Das weiß man nicht erst Seit Shakespeares„Macbeth“. Aus dieser Sicht betrachtet, ist die Kunst der beiden eng- lischen Bildhauer Lynn Chadwick und Ken- neth Armitage, die das„Haus am Waldsee“ in Westberlin vorstellt, eine sehr englische Kunst, so„shocking“ sie sich zunächst auch ausnehmen mag. Lynn Chadwick, Jahrgang 1914, erregte 1956 auf der Biennale zu Venedig inter- nationales Aufsehen. Heute zählt man ihn zu den bedeutendsten modernen Bildhauern Die skurrilen menschlichen oder menschen- ähnlichen, tierischen oder tierähnlichen Ge- stalten, die grausigen oder grotesken Fabel Wesen sind in Bronze erstarrte Ausgeburten einer Phantasie, die sich im Chimärischen au Hause fühlt. Chadwicks Geschöpfe scheinen einer magischen Welt zu entstammen. Humor ist dieser Welt durchaus nicht fremd, aber es ist ein schwarzer Humor, ein Polter- geister-Humor sozusagen. Auf dem Blocks. berg würden sich Chadwicks Wesen trefflich ausnehmen, zumal man ihnen eine gewisse merkwürdig„heidnisch“ anmutende Kraft und Unbefangenheit keineswegs abspre Kann. Dieser Bildhauer ist, so verfrat- abartig seine Kunst auch sein m. Eigener und ein Unver wechselbarer. D. heute schon etwas heißen. Auch Kenneth Armitages Arbeiten haben Haltung und Eigenart. Aber die Selbst- Verständlichkeit der Form, die Chadwicks Plastiken besitzen, haben sie nicht. Manche seiner dünnarmigen Gestalten sehen Aus, als seien sie direkt dem Moor entstiegen, die Bronze fließt an ihnen herab wie Schlamm. Einige Arbeiten wirken ausgesprochen „Zestellhaft“. Neben Chadwicks Kreatürlich- keit nimmt Armitages Kunst sich mitunter ein bißchen erklügelt und manieriert aus. Dennoch sind sie frei von jener modernisti- schen Unverbindlichkeit, die den Besuch vie- ler Ausstellungen so langweilig macht. Ein Künstler von Rang auch er. Bliebe nur noch zu fragen, ob es wirklich Aufgabe des Künst- lers sei, den Bestand an häßlichen Dingen in der Welt, der ohnehin groß genug ist, noch Weiter zu vergrößern. Hellmut Kotschenreuther Treffpunkt Mexiko Die dritte Welt-Universitätskonferenz An der dritten Weltkonferenz der Uni- versitäten in Mexiko City vom 6. bis zum 12. September nehmen 21 Rektoren und Pro- rektoren westdeutscher Universitäten und wissenschaftlicher Hochschulen teil. Die Delegation wird von dem Präsidenten der westdeutschen Rektorenkonferenz, Professor Dr. Hans Leussink, dem Rektor der Tech- nischen Hochschule Karlsruhe, geleitet. Im Mittelpunkt der Weltkonferenz steht die Frage, wie die in den letzten Jahren immer größer gewordene Kluft zwischen kulturel- 1er Ueberlieferung und den neuen Erkennt- nissen der Natur wissenschaft wieder über- brückt werden kann. Zahlreiche akademische Institute aus aller Welt haben zu dieser Thematik ausführliche Arbeitsunterlagen geliefert. Dem Weltverband der Universi- täten gehören 400 Universitäten und wissen- schaftliche Hochschulen aus über 60 Ländern an. In Mexiko sind Vertreter von etwa 300 Universitäten anwesend, darunter auch neun Rektoren und Hochschullehrer aus der Sowjetzone. Die erste Weltkonferenz der Universitäten fand 1950 in Nizza, die zweite 1955 in Istanbul statt. Man erwartet, daß die vierte Konferenz im Jahre 1965 nach Tokio einberufen wird. Die Professoren- Delegation der Bundesrepublik wird nach Abschluß der Weltkonferenz noch in Mexiko bleiben und auf Einladung der mexikani- schen Regierung an der 150-Jahr-Feier der Unabhängigkeit des Landes teilnehmen. Bei dieser Veranstaltung werden auch Bundes- regierung und Bundestag vertreten sein. Beim diesjährigen„Ferruceio-Busoni-Kla- vierspiel wettbewerb“ wurden zwei amerikani- sche Pianisten als Beste der 51 Bewerber aus- gewählt. Augustin Anievas(26) aus New Vork und James Mathis(27) aus Houston, Texas, wurde von der internationalen Jury gemeinsam der zweite Preis zuerkannt. Keiner der Teil- nehmer aus 18 Nationen wurde für einen ersten Preis würdig befunden. CARL ZUCK MAYER: Die e e Copyright by S. Fischer, Frankfurt am Main 13. Fortsetzung Er werde sich erlauben, etwas später dar- Auf zurückzukommen, sagte Dr. Merzbecher, — möchte jetzt zunächst den Leutnant Jean. marie de Panezza(es war nicht klar, ob er ihn mit Absicht oder versehentlich so nannt) bitten, gleichfalls in möglichst knapper, zu- sammenfassender Art etwas über die qugend und den Charakter der beiden Brüder Bäumler auszusagen. „Da Clemens etwas älter war als ich“, be- gann Jeanmarie, und Ferdinand ein Jahr jünger, gingen wir alle gemeinsam in die Keddricher Dorfschule, weil mein Vater Wert darauf legte, daß ich die Volksschul- zeit wie die anderen Kinder dort auf dem Land durchmachen sollte. In diesen Kinder- jahren, schon vor der Volksschule und bis ich dann aufs Gymnasium kam, war ich mit beiden Brüdern sehr befreundet und spielte viel mit ihnen. Besonders der Ferdinand kam oft zu uns ins Haus. Mit dem Clemens Aber“, sagte er mit einem warmen Blick, zu dem Verhafteten, der an seinen Lippen hing, —„War ich besser befreundet.“ „Warren?“ warf Merzbecher ein. „Ich mochte ihn halt besonders gern“, sagte Jeanmarie, und wir waren ja sozu- Sagen Milchbrüder.“ 5 Es sah aus, als ob der Verhaftete mit den Tränen kämpfe, dann schaute e- wieder auf den Boden“. 5 „Später“, fuhr Jeanmarie fort,„verlor ich den Clemens etwas aus dem Gesicht, denn er blieb in der Dorfschule, während Ferdi- nand in Mainz die Realschule besuchte. Wir benutzten denselben Schulzug nach Mainz- Kastel und gingen dann noch zusammen über die Straßenbrücke, von dort aus hatten wir verschiedene Schulwege.“ „Einen Augenblick bitte“, unterbrach Dr. Merzbecher,„der Ferdinand besuchte also die Realschule, während Clemens weiter auf die Dorfschule ging. Hatte das einen be- sonderen Grund?“ „Darf ich das vielleicht beantworten“, sagte Panezza,„Frau Bäumler hätte für die Realschule das Schulgeld nicht zahlen kön- nen, ich habe es für ihren Sohn Ferdinand gezahlt.“ „Weshalb für den, und nicht für Cle- mens“, fragte Merzbecher. „Weil Ferdinand zweifellos der intelli- gentere war“, sagte Panezza.„Der Clemens war immer sehr brav“, fügte er rasch hinzu, „Aber weniger lernbegabt. Er nahm dann auch gleich nach Absolvierung der Dorf- schule Arbeit in unserem Sägewerk und un- terstützte, soviel ich weiß, fortgesetzt seine Mutter.“ „Können Sie sonst“, wandte der Krimi- malrat sich wieder aàn Jeanmarie,„etwas über die Charaktere, oder vielleicht die Charakterunterschiede, der beiden Brüder sagen?“ „Der Ferdinand“, begann Jeanmarie nach einem kurzen Nachdenken,„war ein beson- ders lebhafter, man könnte sagen, phanta- sievoller Bub. Schon beim Spielen hatte er immer die besten Ideen. Aber er neigte auch von Kind auf zu einem gewissen Leichtsinn, nahm es nicht so genau mit der Wahrheit, schwänzte manchmal die Schule, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel, da er unge- wöhnlich leicht lernte und überhaupt sehr beliebt war, das beige“— fügte er mit einem scheuen Blick auf die Bäumlern hinzu, die jetzt lautlose Kaubewegungen machte—, „mehr bei den Lehrrn als bei den Mit- Schülern.“ „Mit besonderen Gründen?“ warf Merz- becher ein. „Er war nicht feige oder schwächlich“, sagte Jeanmarie zögernd,„aber nie sehr stark, und auch nicht besonders mutig, eher manchmal tollkühn. Er hatte etwas an sich — ich kann es schwer ausdrücken— was die anderen reizte, entweder waren sie ihm ver- fallen und taten alles, was er wollte, oder sie haßten ihn. Manchmal fielen sie haufen- Weise über ihn her— ganz ohne besonderen Anlaß, und verprügelten ihn. Aber wenn das passierte, oder wenn ein Stärkerer ihn auf dem Schulhof boxte, dann hat ihn der Clemens immer herausgehauen. Er war ja auch ein bißchen älter, und ich glaube, daß er den Ferdinand abgöttisch geliebt hat. Der Clemens war immer gutmütig aber furcht- bar stark, und wenn einer seinem Bruder was tat oder ihm nur etwas nachsagte, dann wurde er wild. Und wenn er wild wurde..“ — er brach ab, als habe er zuviel gesagt, vielleicht schon etwas, was den Verdächtig- ten belasten könne. „Wie vollzog sich dann“, fragte der Kri- minalrat,„der weitere Werdegang des Fer- dinand, ich meine, bis zu seiner Flucht in die Legion?“ Jeanmarie warf einen kurzen Blick auf Panezza.„Vielleicht“, sagte er,„kann mein Vater das besser beantworten, weil er ja für seine Ausbildung sorgte. Ich absolvierte das Gymnasium, machte dann einige Reisen und trat als Avantageur bei den sechsten Dragonern ein, so daß ich von den beiden Brüdern nicht mehr viel sah— bis dann de: Clemens meiner Schwadron zugeteilt wurde“ „Nachdem er mit sehr guten Zeugnissen durch die Realschule gekommen war“, be- richtete Panezza,„habe ich den Ferdinand als Lehrling auf dem Büro eines befreunde- ten Weinhändlers in Mainz untergebracht. Er sollte Kaufmann werden, ich dachte er hätte das Zeug dazu. Soviel ich weiß, machte er gute Fortschritte und war dort recht be- beliebt— allerdings kamen auch Klagen, und zwar mit der Zeit ziemlich häufig, wegen Weibergeschichten. Er schien eine Neigung zu haben, Vor den Mädchen oder anderen jungen Leuten auf zuschneiden und den großen Herrn zu spielen— so kam es wohl dazu, daß er Schulden machte, nicht nur in Wirtschaften, sondern vermutlich auch bei einem Wucherer, der ihn dann in die Zange nahm. Eines Tages stellte sich heraus, daß in der Kasse der Weinhandlung gewisse Beträge fehlten— ich glaube kaum, daß es sich um sehr beträchtliche Summen gehandelt hat—, und daß in den Büchern, mit deren Führung der junge Bäumler be- auftragt war, die entsprechenden Eintra- gungen gefälscht waren. Es kam noch hinzu, daß er versuchte, einen anderen Angestell- ten zu belasten und durch Meineid seine eigene Unschuld zu beteuern. So erstattete sein Chef Strafanzeige. Am selben Tag war Ferdinand Bäumler verschwunden. Man hörte erst wieder von ihm, als er seiner Mutter von Marseille aus eine Postkerte schrieb. Von dort und von seinen verschie- denen Dienstorten in Afrika bekam Frau Bäumler dann manchmal eine weitere Nach- richt. Zuletzt kam die schon erwähnte Mit- teilung von seinem Tod vor ungefähr einem Jahr. Mehr weiß ich nicht.“ „Vielen Dank“, sagte Dr. Merzbecher. „Ich habe jetzt noch eine Frage an den Herrn Leutnant. In der Tasche des Anzugs, in dem am Samstag der Clemens Bäumler verhaftet wurde, fanden sich einige ge- druckte Visitenkarten, auf denen Ihr Name, allerdings ohne Offiziersrang und mit dem Adelsprädikat, also:„Jeanmarie de Panezza“ steht. Haben Sie dafür vielleicht irgendeine Erklärung?“ Jeanmarie stand einen Augenblick wie erstarrt und schaute ratlos zu dem still und fast unbeteiligt vor sich hinsehenden Cle- mens Bäumler hin. Panezza hatte sich mit gespanntem Ausdruck vorgebeugt. Die Bäumlern schien nicht mehr zuzuhören, murmelte leise und unverständlich.— „Das ist mir vollständig rätselhaft“, sagte Jeanmarie, fuhr aber dann plötzlich zu- sammen wie von einem Schreck. „Ist Ihnen doch etwas eingefallen?“ fragte Merzbecher, der ihn genau im Auge behielt. „Nein“, sagte Jeanmarie,„allerdings, der Anzug gehörte ja wohl gar nicht dem Cle- mens Bäumler „Natürlich nicht“, sagte Merzbecher„Es ist anzunehmen, daß er dem Ferdinand ge- hörte.“ Jeanmarie schüttelte den Kopf.„Ich habe gar keine Erklärung“, sagte der dann, ic habe nie solche Visitenkarten besessen, Ich ver- stehe das alles nicht.“ „Wir leider auch noch nicht“, sagte det EKriminalrat.„Aber ich hoffe, daß Clemens Bäumler uns einige Aufklärungen geben Wird.“ Er schaute Clemens an, der mmer noch wie unbeteiligt vor sich hin sah und den Blick seiner Mutter vermied. „Ich rufe den verhafteten Clemens Bäum- ler“, sagte Merzbecher.„Den wegen Mord verdachts verhafteten Clemens Bäumler, knarrte die Stimme des Oberstaatsanwalts dazwischen. „Ich bitte, die Formulierung der Anrufe mir zu überlassen“, sagte der Kriminalrat. 0 Ang kolgt) 1 gerausk bruck: Leitz. v. 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