Nr. 211 — leckt r ver- zarock⸗ 1757 Wissen- Sidney = und der als igen in itteilte, nlichen T einer onisten darlatti Is Ka- Maria n Titel übretto e(1652 arlatti, nd des ondon, 9 1720 He der an im- te 1858 al So- sander Ham- mlung Eigen- versi- ieder- tis nie pt ent- te In- ür die 20 be- AP m der baye- Nach n Ver- en, im ehmer, kössing lenden über- ng der on. an der lerbert ühjahr lierung n“ ein- ür Re · Ritter- eröff- al auf nahezu elt teil. nt der nischen he Fa- anläß- rde an heolo- us von erhielt tlichen Mar- „ Pro- Athen) lischen wegen igions- H Ap- Stadt- ihrer recht- lamm- nkfurt einem nkfur- Imann ionär- CDU Acklos, in in Bür- e, den e, daß freien werde reiben Pan- ng je- Lunst- vom wird s zum Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck Mann Großdruckerei Verl. Leitg.: H. Bauser Chefredakt E. F. v. Schliling, Dt. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert: Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil. les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. 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Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 212/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 13. September 1960 Lumumba verhaftet und wieder frei Die Lage in Leopoldville ist weiterhin verworren/ Vorschläge Kasawubus Leopoldville.(AP) Ein Versuch des kongolesischen Staatspräsidenten Kasa- wubu, wenige Stunden vor Beginn der New Lorker Sicherheitsratssitzung in Leopold- ville vollendete Tatsachen zu schaffen, scheint vorerst gescheitert zu sein. Minister- präsident Lumumba wurde am Nachmittag auf Grund eines von der Regierung Ileo ausgestellten Haftbefehls von Einheiten der kongolesischen Armee verhaftet und in die außerhalb Leopoldvilles gelegenen Kasernen gebracht. Drei Stunden später tauchte er jedoch, von zahlreichen Anhängern und dem Sirenengeheul von Jeeps der kongo- lesischen Militärpolizei begleitet, wieder in Leopoldville auf. Er begab sich sofort zum Sender Leopoldville, um eine Rede an die Kongo- Bevölkerung zu halten. Gha- naesische Soldaten des UNO- Kommandos verwehrten ihm jedoch den Einlaß und drohten, das Feuer zu eröffnen, wenn er sich mit Gewalt Zugang verschaffen sollte. Die Lage in Leopoldville ist vorerst ungeklärt. Kasawubu hatte kurz vor der Verhaftung Lumumbas mit dem persönlichen Beauftrag- ten Hammarskjölds in Leopoldville, dem in- dischen Diplomaten Dayal, konferiert. Ge- genstand der Aussprache dürfte die Sitzung des Sicherheitsrates gewesen sein, die in der vergangenen Nacht stattfand. Sowohl die Re- gierung Ileo wie die Regierung Lumumba haben zu dieser Sitzung Vertreter entsandt, doch war es am Montagabend zweifelhaft, ob die beiden Delegationen rechtzeitig in New Vork eintreffen würden. In einem Schreiben an Hammarskjöld und den Weltsicherheits- rat hat Kasawubu am Montag vier Vor- schläge zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung im Kongo gemacht. Danach sollen die Vereinten Nationen 1. die kongolesische Armee unter ihrem Oberbefehl reorganisieren und aàusbilden; 2. schnellstens eine kongolesische Polizei aufstellen; 3. die Kongo- Regierung bei der Wieder- herstellung des Rechtswesens unterstützen und 4. dem Ministerpräsidenten der abtrün- nigen Provinz Katanga, Tschombe, und dem Präsidenten des abtrünnigen„Bergwerks- staates“ in Ost-Kasai, Kolonji, Flugzeuge zur Verfügung stellen und ihre Sicherheit ga- rantieren, damit sie zu Besprechungen mit EKasawubu nach Leopoldville kommen Können. Minister präsident Jleo wird aktiv Staatspräsident Kasawubu gab am Mon- tag außerdem die vollständige Liste des von ihm ernannten Kabinetts bekannt. Dem neuen Kabinett gehören außer Minister- präsident Ileo sechzehn Minister sowie zwei Minister ohne Geschäftsbereich und fünf Staatssekretäre an. Außenminister ist Justin Bomboko, der diesen Posten schon unter Lumumba innehatte und von diesem kürzlich abgesetzt worden war, nachdem er dessen Amtsenthebung durch Kasawubu gegen- gezeichnet hatte. Der Führer der Partei der Nationalen Einheit, Jean Bolikango, der vor zwei Wochen verhaftet und von seinen Stam- mesangehörigen später wieder befreit worden War, bekam den Posten des Informations- ministers. Albert Kalonji, der als Abtrün- niger aus Lumumbas nationalkongolesischer Bewegung den„Bergwerkstaat“ ausgerufen hatte, übernimmt das Justizministerium. In- nen minister wurde Cyrille Adoula und Ver- teidigungsminister Vitel Moanda. Ileo Will sein Kabinett in Kürze dem Par- lament zur Bestätigung vorstellen. Er er- klärte, daß er von einer Koalition aus poli- tischen und parlamentarischen Kräften unter- stützt werde und daß auch die führenden Politiker in Katanga und Kasai hinter ihm stünden. Als maßgebend für den Entschluß Kasawubus zur Absetzung Lumumbas hatte Ileo am Sonntagabend die Angriffe Lumum- bas auf die bürgerlichen Freiheiten sowie sein Hilfeersuchen an die Sowjetunion um Unterstützung außerhalb der UNO-Mission genannt. Er habe ein von Lumumba abge- schicktes Telegramm abgefangen, sagte Ileo, in dem Lumumba eine„fremde Macht“ darum ersucht habe, Bataillone nach Kongo zu schicken. Ileo erwähnte aber nicht nament- lich, um welche Macht es sich handelte. Ministerpräsident Ileo hat ein Treffen aller einflußreichen Politiker des Kongo in Leopoldville vorgeschlagen, um die Kongo- Krise ohne neues Blutvergießen zu lösen. Joseph Ileo teilte mit, daß er nützliche Kon- takte mit allen politischen Parteien in den sechs Kongo- Provinzen aufgenommen Habe. Er hoffe, daß sowohl Katangas Minister- präsident Tschombe als auch der von Kasawubu abgesetzte Ministerpräsident Lumumba zu der Konferenz kommen wer- den. Der ehemalige Senatspräsident Ileo sprach sich für eine Konföderation der KRongo- Provinzen aus. Er sagte, er erwäge die Möglichkeit, die Zahl der kongolesischen Provinzen zu erhöhen und den einzelnen Provinzen größere Autonomie zu geben. Das UNO- Kommando in Leopoldville hat Radio Leopoldville am Montag morgen wie- der Sendeerlaubnis gegeben. Die UNO- Bewachung durch ghanaische Truppen wurde jedoch aufrecht erhalten. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld hat in der vergangenen Woche, wie erst am Sonntag bekannt wurde, die Sowjetunion davor gewarnt, Flugzeuge für Truppen- „Keine ständige UNO- Streitmacht“ Mitgliedstaaten sollen stets einsatzbereite Formationen unterhalten New Vork.(UPI) Dag Hammarskjöld. der Generalsekretär der Vereinigten Nationen, hält eine ständige Streitmacht der Vereinten Nationen für„unnötig“ und praktisch nicht zu verwirklichen. Erforderlich wäre jedoch, daß die Mitgliedstaaten der Vereinten Na- tionen stets einsatzbereite Formationen un- terhalten, die jederzeit den Vereinten Na- tionen zur Verfügung stehen. 5 5 In seiner Einleitung zum Jahresbericht an die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen beschäftigt sich der Generalsekretär mit den Ansichten derjenigen Politiker, die sich auf Grund der Entwicklung in der Republik Kongo veranlaßt sehen, die Schaffung einer ständigen Streitmacht der Vereinten Nationen zu fordern. Dazu sagt Hammarskjöld:„Die Erfahrungen im Kongo beweisen, daß die Aufstellung einer ständigen Verfügungs- truppe der Vereinten Nationen eine un- nötige und schwer zu verwirklichende Maß- nahme bedeuten würde, besonders da jede neue Lage und Krise die UNO vor neue Pro- bleme stellen— bezüglich der Zusammen- setzung dieser Truppe, ihrer Ausrüstung, ihrer Ausbildung und ihrer Organisation.“ Ohne Abstufung der Stimmen Der Generalsekretär weist ferner auf drei besonders wichtige Punkte hin: 1. Die afrikanische Solidarität ist ein Faktum, das von anderen Gebieten und Na- tionen begrüßt werden sollte. 2. Es bestehen gute Möslichkeiten für eine stüfenweise Abrüstung. Ueber die Ein- stellung der Kernwaffenversuche könnte ein begrenztes Abkommen erreicht werden. 3. Unabhängig von der Aufnahme von 15 Weiteren Mitgliedstaaten zu den gegen- wärtigen 82, sollte auch weiterhin jedem Mitglied in der Vollversammlung eine Stimme zugebilligt werden. Eine Abstufung der Stimmenzahl wäre ein Ausdruck des Mißtrauen gegenüber den neuen Mitsliedern, Hammarskjöld appellierte gleichzeitig an die Großmächte, den„Wettlauf zu einer Weltkrise“ zu stoppen. Der Generalsekretär empfiehlt eine wirklichkeitsnahe Haltung zu Abrüstungsfragen. Es komme darauf an, die materiellen Grundlagen für das Wettrüsten nicht noch zu erweitern. Das Gebiet, auf dem N entgegengesetzte Sicherheitsinteressen bisher formelle UDebereinkommen unmöglich mach- ten, muß nach Hammarskjölds Ansicht stu- kenweise eingeengt werden. Hammarskjöld scheint damit die Atomwaffenversuche und die Versuche zur militärischen Nutzbar- machung des Weltraums zu meinen, wenn er auch dieses Gebiet nicht ausdrücklich nennt. Eine Stellungnahme Hammarskjölds in die- ser Form ist neu und wurde fast als sensa- tionell empfunden. transporte innerhalb Kongos zur Verfügung zu stellen und damit einen Präzedenzfall zu schaffen, der zu einer Ausweitung des Kongo- Konflikts führen könnte. Hammarskjöld er- innerte die Sowjetregierung daran, daß sich die ständigen Ratsmitglieder des Sicherheits- rates, unter ihnen auch die vier Großmächte, verpflichtet hätten, keine Truppen für die Kongo-Regierung innerhalb des Kongo- Staates zu befördern. Lelzie ffleldung Auf unbestimmte Zeit vertagt New VOork/ London.(UP) Der Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen trat am Mon- tagabend, um 20.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit zusammen, um erneut über die Lage in der Republik Kongo zu beraten. Auf Vor- schlag der Vereinigten Staaten vertagte je- doch der Sicherheitsrat seine Kongo-Debatte, bis die„verworrene Lage“ in der Kongo- Republik einigermaßen zu überblicken ist. Die britische Rundfunkgesellschaft BBC meldete am Montagabend, kongolesische Truppen hätten den bisher von sudanesischen UNO- Truppen besetzten Flugplatz von Leo- poldville übernommen, ohne daß die suda- nesischen Soldaten sich dagegen zur Wehr gesetzt hätten. Zugleich berichtete BBC aus Kairo, die Vereinigte Arabische Republik habe beschlossen, ihre den Vereinten Natio- nen zur Verfügung gestellten Truppen aus dem Kongo abzuziehen. Politische Seefahrer aus dem Ostblock reisen gegenwärtig auf dem sowjetischen Schiff„Baltika“ gen New Vor, wo sie am 19. September eintreffen wollen, um an der einen Tag später beginnenden UNO- Vollver- sammlung teilzunehmen. Die„Baltika“, an deren Bord sich die sowjetische Delegation unter Ministerprüsident Chrustschow und die Abordnungen Ungarn, Rumäniens, Bul- gariens, der Uheraine und Bjelo-Rußlunds befinden, passierte am Sonntagabend den Armel- kanal und befindet sich zur Stunde bereits im Atlantik.— Unser Bild zeigt das Schiff im Sund zwischen Dänemark und Schweden. Im Vordergrund sind die historischen Kano- nen von Fort Kronborg bei Helsingör, der Stadt Hamlets, zu sehen. Im Hintergrund die schwedische Küste. Bild: Keystone Bonn: Die Ostblock- Offensive geht weiter Das Bundeskabinett wünscht Einschränkungen von Geschäftsreisen in die Sowjetzone Ven unserer Benner Redakties Bo n n. Unter Vorsitz von Vizekanzler Erhard befaßte sich das Bundeskabinett am Montag eingehend mit der Lage, die durch die jüngsten Unrechtsmaßnahmen der Zonenbehörden entstanden ist. Wie ein Regierungssprecher meinte, sei der Höhepunkt der sowjetischen Offensive gegen die freie Welt noch keineswegs erreicht; sondern er drohe in der nächsten Woche vor der Versammlung der Vereinten Nationen. Alle Maßnahmen und Schritte müßten daher im engsten Einvernehmen mit den NATO- Partnern und den Schutzmächten für die deutsche Hauptstadt überlegt werden. Im Anschluß an die Kabinettssitzung veröffentlichte das Bundespresseamt ein Kommu- niqué, in dem noch einmal unterstrichen wird, daß die Anmaßung von Befugnissen durch das Ulbricht-Regime eine eindeutige Verletzung des Vier-Mächte- Status für ganz Berlin und der von der Sowjetunion übernommenen Verpflichtung ist. Die Pankower Maßnahmen seien ein Weiteres Teilstück des weltumfassenden so- wjetischen Kampfes gegen die freie Welt und dienten ebenfalls der Vorbereitung des großangekündigten sowjetischen Auftritts vor der UNO. Entgegen allen Koexistenz beteuerungen würden von den kommunisti- schen Unruhestiftern in allen Erdteilen Krisenherde künstlich geschaffen und ge- nährt.„So ist Berlin nur einer der Schau- plätze dieses Kampfes, durch den die ganze freie Welt bedroht ist“, heißt es in dem Kommuniqué weiter. Der universellen Be- drohung müsse eine gemeinsame Abwehr- front engegengestellt werden. Darum stehe die Bundesregierung mit den drei West- mächten, die eine besondere Verantwortung für Berlin tragen, und ihren übrigen Ver- bündeten wegen der Planung und Durch- führung der Abwehrmaßnahmen in engster Verbindung. Die drei Westmächte und die Bundesregierung seien zunächst überein- gekommen, Gegenmaßnahmen im Bereich der Ausgabe von Travel- Documents(Reise- dokumente) und befristeter Besucherpasse für Auslandsreisen der Einwohner der So- wjetzone und Ostberlins zu treffen. Die Bundesregierung erwartet, wie es in dem Kommuniqué heißt, daß kein deutscher Kaufmann solange die Unrechtsmaßnahmen andauern, aus geschäftlichen Gründen in den Bereich der Zonenmachthaber reisen wird. Professor Erhard trifft heute mit einer An- zahl maßgeblicher Persönlichkeiten aus Industrie und Handel zusammen, um diese Fragen zu besprechen. Weitere Maßnahmen werden mit den Alliierten erörtert. Auf der Kabinettssitzung wurde zunächst kein Beschluß über eine völlige Prosselung des Interzonenhandels getroffen. Erhard will die damit zusammenhängenden Fragen heute mit dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Berg, dem Vor- sitzenden des Osthandelsausschusses der Deutschen Wirtschaft, von Amerungen, und anderen Repräsetanten der Wirtschaft er- örtern. Ein besonderes Problem stellt die Tatsache dar, daß der Interzonenhandel un- gefähr zwei Milliarden Mark jährlich beträgt, während der Handel von und nach Berlin über zwölf Milliarden Mark ausmacht. Die wirtschaftliche Basis Berlins soll aber auf keinen Fall durch Beschränkungen gefährdet oder eingeengt werden. Das gilt auch für die F. suf Seite 2 Nixon: Eisenhower zum Gespräch bereit Initiative müßte aber von Chrustschow ausgehen/ Grüße von der„Baltika“ Washington/ Hamburg.(OPI/AP/dpa) Ame- rikas Vizepräsident Nixon erklärte über- raschend, er glaube, daß Präsident Eisen- hower zu Abrüstungsgesprächen mit dem sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chrustschow bereit sei. Es sei jedoch an Chrustschow ein entsprechendes Angebot zu machen, da der sowjetische Ministerpräsident bisher den Weg zur Abrüstung blockiert habe. In einer Fernsehansprache sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat ferner, er beabsichtige nicht mit Chrustschow Zwiscen Gesſern und Foroen Auf einer kurzen Sondersitzung hat der Landtag von Rheinland-Pfalz am Montag über die Aenderung des Gemeindewahl- gesetzes in erster Lesung beraten und die Novelle dem Haupt- und Rechtsausschuß zu- geleitet. Bereits heute soll das Aenderungs- gesetz vom Landesparlament verabschiedet werden. Eine Sicherung der Mieter gegen will- kürliche Kündigung war eine der Haupt- forderungen, die der Deutsche Mieterbund auf seiner Jahrestagung in Hamburg erhob. Der Präsident des Mieterbundes, Geisslreither (Stuttgart), kritisierte die Maßnahmen der Bundesregierung zur, Frage des Mieter- schutzes. Der Zentralverband des Bäckerhandwerks hat das Bundes wirtschaftsministerium und das Ernährungsministerium darauf aufmerk- sam gemacht, daß bei einer Erhöhung der Weizenmehlpreise der Brotpreis überprüft werden müßte. Das Mühlenkartell hat beim Bundeskartellamt eine Erhöhung der Weizen- mehlpreise um ein bis zwei Mark je Doppel- zentner beantragt. Durch Panzerübungen britischer und kana- discher Truppen im Raum Soltau entstehen nach Angaben des niedersächsischen Innen- ministers jährlich Schäden in Höhe von durchschnittlich einer Million Mark. In Bayern werden alle nichtstaatlichen Flüchtlingslager und Notunterkünfte bis 1963 aufgelöst und die etwa 26 000 Insassen der noch bestehenden 500 Lager in neuen Woh- nungen untergebracht werden. Wie vom bayerischen Arbeitsministerium mitgeteilt wurde, sind für den ersten Teilabschnitt des in vier Etappen gegliederten Sonder- wohnungsbauprogramms bereits 22 Millionen Mark von Land und Bund bereitgestellt wor- den. Wenn die Kommunisten Berlin isolieren, Formosa angreifen oder gegen ein anderes Land der freien Welt gewaltsam vorgehen, sollten die USA so wie im Falle Koreas militärische Streitkräfte einsetzen, um die Kommunisten aufzuhalten. Das erklärte bei einer Meinungsumfrage die überwältigende Mehrheit der befragten Amerikaner. Charles de Gaulle ist von seiner fünf- tägigen Reise durch die Bretagne wieder nach Paris zurückgekehrt, Auf seiner Reise durch die Städte und Dörfer bereitete die Bevölkerung dem Staatspräsidenten fast überall einen herzlichen Empfang. NATO- Oberbefehlshaber General Nor- stad erklärte nach einer anderthalbstündigen Aussprache mit Präsident Eisenhower, er habe nicht die Absicht, von seinem Posten zurückzutreten. Norstad betonte, daß die Arbeit der NATO planmäßig verlaufe. Südafrikas Regierung hat sich eines der schärfsten Gegner ihrer Rassenpolitik, des Bischofs von Johannesburg D. Ambrose Ree- ves, entledigt. Der Bischof wurde in aller Stille in einem Flugzeug nach Großbritan- nien deportiert. Acht Geheimpolizisten überwachten den Abflug. Nach erfolgreichen Verhandlungen zwi- schen den beiden rivalisierenden Fraktionen seiner demokratischen Partei stellte der süd- koreanische Ministerpräsident Dr. John Tschang sein neues Kabinett vor. Die Re- gierung besteht nunmehr aus sieben Mit- gliedern der zur Anhängerschaft Tschangs gehörenden Fraktion und aus vier Politikern der sogenannten Fraktion der„alten Garde“. Jugoslawien hat in einer Note in„schärf- ster Weise“ gegen die„feindselige Politik“ Albaniens protestiert, die„eine ernste Ge- fährdung der Zusammenarbeit und des Frie- dens in diesem Teil der Welt“ darstelle. Mit ungeminderter Gewalt raste der Hur- rikan„Donna“ am Montag auf New Vork, die größte Stadt der Welt, zu. Die 4000 Be- wohner der Long Island vorgelagerten Insel Fire Island wurden von den Soldaten der amerikanischen Küstenwache in Sicherheit gebracht. In Rhode Island wurden die Schu- len geschlossen und die Nationalgarde in Alarmbereitschaft versetzt. In New Lork selbst wurde nach einer Mitteilung der Polizeidirektion eine große Anzahl Beamter zum Sonderdienst verpflichtet. Vor einer überfüllten Kammer des Ober- sten Gerichts in Pretoria unter Vorsitz des Richters Franz Rimpf begann der Prozeß gegen den 53jährigen aus England stammen- den Landwirt David Beresford Pratt. Er wird beschuldigt, ein Attentat auf den süd- Afrikanischen Ministerpräsidenten Henrik Verwoerd bei einer landwirtschaftlichen Ausstellung am 9. April in Johannesburg verübt zu haben. Bei der Voruntersuchung hatte sich Pratt für nicht schuldig erklärt. zusammenzutreffen, wenn dieser sich wäh- rend der UNO- Vollversammlung in New Vork aufhalte. Bei schönem, sonnigen Wetter Bat der so- Wietische Ministerpräsident am Montag auf seinem Weg nach New Vork den Atlantik er- reicht. Bei seiner Durchfahrt durch den Aermelkanal sandte Chrustschow dem fran- zösischen Staatspräsidenten de Gaulle und dem britischen Premierminister Macmillan Grußbotschaften, in denen er die Hoffnung aussprach, daß die beiden Regierungen und ihre UNO- Delegationen zur Zusammenarbeit bei der Lösung der lebenswichtigen Fragen bereit sind, vor die sich die 15. Vollversamm- lung der Vereinten Nationen gestellt sieht. Premierminister Macmillan beantwortete das Grußtelegramm mit einer Botschaft, daß die britische Regierung die Hoffnung auf eine erfolgreiche Beendigung der bevorstehenden Sitzungsperiode der UNO und nennenswerte e auf dem Gebiet der Abrüstung eile. In der zu erwartenden diplomatischen Ausein andersetzung vor dem Forum der UNO- Vollversammlung haben sich die Ver- einigten Staaten den Gewinn der ersten Runde gesichert. Außenminister Herter als Sprecher der Vereinigten Staaten hat be- antragt, bereits am 22. September auf die Rednerliste gesetzt zu werden. Er wird da- mit einen Tag vor dem sowjetischen Mini- sterpräsidenten Chrustschow sprechen, der sein Erscheinen vor dem UNO-Forum am 23. September angekündigt hat und bei die- ser Gelegenheit wahrscheinlich das von der „Prawda“ angekündigte neue sowietische Abrüstungsprogramm vortragen wird. Abrüstungsnote an de Gaulle Paris.(UI) Der sowjetische Minister- präsident Chrustschow hat an den französi- schen Staatspräsidenten Charles de Gaulle eine neue Note zur Abrüstungsfrage gerich- tet. Botschafter Sergej Winogradow über- reichte das Schriftstück am Montagnachmit- tag im Verlauf einer 35 minütigen Unterre- dung im Elysee- Palast. Winogradow machte nach der Unterredung keine Angaben über den Inhalt der Note. Er sagte lediglich:„Auf diese Weise setzen wir unseren Meinungs- austausch über die Abrüstung fort.“ Seite 2 MANNHEIMER MORGEN politik Dienstag, 13. September 1960/ Nr. 212 2 N Der Höhepunkt kommt noch Wie einstmals nur gekrönte Häupter, so kreuzt heute auf dem Dampfer„Baltika“ der Herr der sowjetischen Welt, Ministerpräsi- dent Chrustschow, auf dem Atlantik, begrüßt die Regierungschefs der Anrainer- Staaten mit Telegrammen und Depeschen und berei- tet die Weltöffentlichkeit auf eine große, ge- Fährliche Schau vor, die in der kommenden Woche vor dem Forum der Vereinten Natio- nen ihren Auftakt nehmen wird. Dieses Auf- trumpfen ist nicht nur Demonstration über- steigerten Selbstbewußtseins. Es soll wohl auch Warnung an die Adresse der freien Welt sein:„Hoppla, hier komme ich.“ Die deutschen Sorgen um Berlin und die Ueberlegungen, wie den Willkürmaßnahmen Ulbrichts begegnet werden kann, kommen erst vor diesem Hintergrund in die richtige Beleuchtung. Sie sind nicht isoliert zu be- trachten. Es gibt kein Duell Bonn Pankow oder Bundesrepublik gegen die sogenannte Deutsche Demokratische Republik. Ueberall in der Welt brodelt es. Mit Geschick und Tücke bringt das Jahr 1960 eine sowjetische Grohßoffensive gegen die Freiheit der Welt. Der Krisenherd Berlin ist nur ein Teil; aller- dings er verlangt, gerade von uns Deutschen, eine wichtige Bewährung— vielleicht die entscheidenste Bewährung seit Konstituie- rung der Bundesrepublik. Darum wird es verständlich, daß allent- halben im Augenblick die Frage auftaucht, ob nicht der Zeitpunkt für Bundeskanzler Dr. Adenauer gekommen sei, seinen Urlaub ab- zubrechen und an den Regierungssitz Bonn zurückzukehren. Der Kanzler selbst hat auf derartige Anregungen hin abgewunken. Man dürfe die Ereignisse nicht überbewerten. Außerdem lasse er sich von einem Mann wie Ulbricht seine Handlungen nicht gerne vor- schreiben. Diese Aufforderungen des großen alten Mannes zur Ruhe und Besonnenheit, die im Augenblick laufend von Cadenabbia her an den Rhein gelangen, haben einiges für Sich. Aber bisher zählte es ja zu den beson- deren Eigenarten der Regierungspraktiken Adenauers, in schwierigem Fahrwasser das Steuer persönlich in der Hand zu halten und fast eifersüchtig darüber zu wachen, daß nur ja niemand eingriff. Nun ist der Vizekanzler Professor Erhard am Zuge. Am vergangenen Wochenende ver- blüffte er die Bonner Politiker durch seine Feststellung, er stünde in Berlin auf Boden der Bundesrepublik. Diese Auhßerung soll ein Versehen gewesen sein. Wahrscheinlich be- tont das Kommuniqué des Bundeskabinetts den Viermächtestatus und die weltweite Be- deutung der Vorgänge um die deutsche Hauptstadt gerade deshalb so ausdrücklich, um diesen unrichtigen Zungenschlag aus der Welt zu schaffen. Seit eh und je haben näm- lich der Bundeskanzler und die christlichen Demokraten dem Drängen der Sozialdemo- Kraten und vor allem Willy Brandts, Berlin zum Teil der Bundesrepublik zu machen, wi- derstanden. Gerade weil man im Regierungs- Hager krisenhafte Zuspitzungen für die Zu- N meer Kuünft befürchtete, wollte man die Verant- Wortlichkeit der Schutzmächte gewahrt se- hen. Um so verblüffender mußte Erhards Berliner Aeußerung wirken, die zunächst die Frage auftauchen ließ, ob hier im Augenblick der Gefährdung ein Kurswechsel beabsichtigt sel. Die Außerungen der Bonner Regierungs- sprecher und der Sprecher des Bundeswirt- schaftsministeriums haben aber auch auf die- sem Feld nunmehr wieder Klarheit ge- schaffen. Dennoch bleibt aus diesen letzten Tagen ein Rest. Niemand kann in Abrede stellen, daß die Weltlage außerordentlich ernst Wurde. Nicht wegen Berlin, sondern wegen der Ausein andersetzung zwischen dem Ost- block unter Führung der Sowjetunion und den freien Völkern unter Führung der Ver- einigten Staaten von Amerika. Die Gespräche des Bundeskanzlers mit NATO-Oberbefehls- haber Norstad in Cadenabbia. über die kei- nerlei nähere Einzelheiten verlauteten, mö- gen nur Begleitmusik einer solchen sorgen- vollen Betrachtungsweise sein. In dieser Situation ist es schlecht, wenn der Bundes- bürger in seiner Beurteilung der Ereignisse zunächst nur auf mehr oder minder hektisch gefärbte Stellungnahmen der Parteien ange- Wiesen ist, in denen sich außerdem noch der für das nächste Jahr bevorstehende Wahl- kampf niederschlägt. Daß sich die Bundesregierung mit ihren Gegenmaßnahmen gegen Ulbrichts Willkür Zeit läßt, ist richtig. Allzu schnelle Reaktio- nen gehen leicht daneben. Gerade auf einem so neuralgischen Gebiet, wie es alle Probleme sind, die mit Berlin zusammenhängen, ist eine gewisse Zurückhaltung und vor allem eine detaillierte Absprache mit den Bündnis- partnern notwendig. Das Schlagwort von den Sanktionen wird schnell in die Debatte ge- Worfen, aber es gilt, immer die Konsequen- zen genau abzuwägen, die die einzelnen Maßnahmen im Gefolge haben werden. Wir Deutschen haben in den letzten Monaten im Zusammenhang mit der Vorbereitung für den großen Auftritt Chrustschows vor der UNO viel Kritik einstecken müssen. Um 80 erfreulicher ist— prinzipiell betrachtet— die Zurückhaltung, deren sich die Bundesregie- rung seit dem verflossenen Donnerstag be- kfleißigt hat. Allerdings darf diese Verhalten- heit nicht den Eindruck der Schwäche oder gar des Versagens erwecken. Das, was das Bundeskabinett am Montagnachmittag über die Zusammenhänge der Unrechtsmaßnah- men gegen den freien Personenverkehr in- nerhalb Berlins veröffentlichte, und die Dar- Stellung des sowjetischen Kampfes, der die ganze freie Welt bedrohe, konnte auch am Freitag schon mit gleicher Deutlichkeit ge- sagt werden. Daß hierüber vier Tage ver- gehen mußten, ist nicht sonderlich ermuti- gend, wenn man sich vorstellt, um ein Wort des Regierungssprechers zu gebrauchen, daß der Höhepunkt erst noch kommt und die Be- lastung sehr wahrscheinlich längere Zeit an- dauern wird. Hugo Grüssen(Bonn) Im Bonner Auswärtigen Amt werden gegenwärtig die Verhandlungen über den Abschluß eines neuen deutsch- sowjetischen Warenprotokolls vorbereitet. Die Verhand- lungen sollten ursprünglich noch im Septem- ber aufgenommen werden, wurden aber auf Wunsch der Sowjetunion verschoben. Wie am Montag vom Auswärtigen Amt auf Anfrage mitgeteilt wurde, begipnen die Verhand- gen voraussichtlich im Oktober. Es geht um mehr als nur um die Sechs Prüfung neuer Lösungen für Europa Nicht nur de Gaulle stellt seine Erwägungen an/ Lebhafter deutsch- britischer Gedankenaustausch Von unserem Mitarbeiter Heinz Medefind Bonn. Dem Gespräch des Bundeswirtschaftsministers mit dem englischen Han- delsminister Reginald Maudling bei der Eröffnung der Industrie-Ausstellung in Ber- lin wird Ende September aus Anlaß der Jahrestagung der Weltbank und des Welt- Währungsfonds in Washington eine Unterhaltung Professor Erhards mit dem frühe- ren britischen Außenminister und jetzigen Schatzkanzler Selwyn Lloyd folgen. Bei- den Begegnungen kommt im Hinblick auf die weitere Entwicklung der europäischen Zusammenarbeit besondere Bedeutung zu. Sie zeigen schlaglichtartig, daß die so leb- haft erörterten Anregungen des französischen Staatspräsidenten de Gaulle keineswegs die einzigen Erwägungen sind, die gegenwärtig über Europa angestellt werden. Im Gegenteil: Das Ziel ist nach wie vor die engstmögliche Zusammenarbeit zwischen der größtmöglichen Zahl der europäischen Länder. Es geht also nicht nur um den engen Kreis der sechs EWG- Staaten, auf die de — es geht um weit mehr. Seit über einem Jahr schon ist in den Bemühungen um den Zusammenschluß Europas ein Stillstand zu bemerken, den es zu überwinden gilt. Er wurde nicht nur deut- lich durch das Scheitern der Verhandlungen um die Große Freihandelszone, die alle west- europäischen Länder umfassen sollte; er zeigte sich auch in den Sitzungen des Mini- sterrats der EWG, der in einer ganzen Reihe von Fragen, wie etwa der europäischen Uni- versität, des Statuts für die europäischen Beamten oder der Assoziation Griechenlands an die EWG zu keinen Entschlüssen gelangen konnte. Es ist also an der Zeit, daß nun etwas Gaulle seine Betrachtungen beschränkt hat geschieht, um das Schiff Europa wieder flott- zumachen. Dabei hat sich die zunächst nur von einem begrenzten Kreis verfochtene An- sicht durchgesetzt, daß der totalen Bedro- hung aus dem Osten, die nun für alle klar erkennbar ist, nur ein totales Bündnis des Westens entgegengestellt werden kann. Daraus ergibt sich die Frage, ob die Sechser- gemeinschaft der EWG noch ausreicht, um den politischen und wirtschaftlichen Not- Wendigkeiten gerecht zu werden. Muß man nicht die wirtschaftlichen Kräfte des ganzen freien Europas und darüber hinaus der Ver- einigten Staaten und Kanadas zusammen- Gomulka bereitet seinen UNO-Auftritt vor Flammende Anklagerede gegen den Bonner„Militarismus“ Von unserem Osteuropa- Korrespondenten Dr. Ernst Halperin Warschau. Eine flammende Anklagerede gegen die Bundesrepublik und gegen Bun- deskanzler Adenauer hielt am Samstag Parteisekretär Gomulka bei der Abschieds- feier zu Ehren der in Polen weilenden tsche- chischen Partei- und Regierungsdelegation. Gomulka wird sein Land als Delegations- chef bei der kommenden Generalversamm- lung der Vereinten Nationen vertreten. Deutlich gewann man aus seiner Rede den Eindruck, daß er als derjenige kommuni- stische Staatsmann, der im Westen am ehe- sten Sympathie genießt und Gehör findet, vor der UN die Rolle des Hauptanklägers gegen die Bundesrepublik und den„deut- schen Militarismus“ zu übernehmen ge- denkt. „Die Ziele, die sich heute die Herrschaf- ten von Bonn gestellt haben., unterscheiden sich im Kern nicht von denjenigen, die in den Jahren 1938 und 1939 den Hitler-Leuten vorschwebten“, behauptete Gomulka. Dem Bundeskanzler sowie Vizekanzler Erhard Warf er vor, ihr Ruf,„es gelte Europa zu schützen“, habe zu den eisernen Bestand- teilen des Propagandaarsenals Adolf Hit- lers gehört.„Man könnte die westdeutschen Militaristen und Revanchisten, als unbe- lehrbare Geisteskranke betrachten, als Leute, die nichts gelernt und alles verges- sen haben und in einer veränderten und nicht wieder rückgängig zu machenden in- ternationalen Situstion Unsinn schwätzen. Aber diese Verrückten werden von den Herrschaften im Pentagon und den Vertre- tern der aggressivsten Kreise der Vereinig- ten Staaten geschützt und unterstützt“, führte Gomulka aus. Wenn man sie nicht rechtzeitig in eine Zwangsjacke stecke, wenn man ihnen Atomwaffen in die Hand gebe, werden sie bereit sein, einen dritten Weltkrieg auszulösen.„Sie sind bereit, ihre Beschützer und Verbündeten weiter und tie- fer hineinzuziehen, als diese es sich wün- schen möchten.“ Gomulka warf den Westmächten vor, sie seien gegenüber der deutschen Gefahr auf die gleiche Weise blind wie in der Zeit zwi- schen den Weltkriegen und betrieben ge- genüber der Bundesrepublik eine„Münch- ner Politik“.„‚Wenn man die einzelnen Etappen des Militarisierungsprozesses in der Bundesrepublik beobachtet“ behauptete Go- mulka,„so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß all dies sich nahezu nach den gleichen Rezepten abwickelt wie in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg.“ Gomulkas Rede war die eines Mannes, der schwere Gefahren für sein Land und die ganze Welt sieht und ernste Zweifel an der Möglichkeit hegt, den Krieg zu vermeiden. Demgegenüber gab der tschechische Staats- präsident und Parteisekretär Novotny in seiner wesentlich ruhigeren Rede, in der freilich auch er nicht mit Vorwürfen an die Adresse der Bundesrepublik und der West- mächte geizte, seiner vollen Zuversicht zum Erfolg der Chrustschowschen Politik der friedlichen Koexistenz Ausdruck:„Wir sind überzeugt, daß der Krieg verhindert werden kann, daß die Politik der friedlichen Koexistenz auf lange Sicht siegen wird.“ Novotnys Worte stellten eine eindeutige Absage an die rotchinesische These von der Unvermeidbarkeit des Krieges dar, die um so bemerkenswerter erscheint, als sich bei den tschechischen Kommunisten vor noch nicht zu langer Zeit Anzeichen der Sympa- thie für China bemerkbar gemacht hatten. Bonn: Die Ostblock-O Fortsetzung von Seite 1 Versorgung der Bevölkerung mit frischer Milch und Gemüse. Eine der Gegenmaß- nahmen gegen den Ostblock sieht man in Bonn auch in der Möglichkeit, innerhalb der OEEC die Lieferungen sogenannter strate- gischer Waren wieder strenger zu über- Wachen als das in den letzten Jahren der Fall gewesen ist. Hierüber müßten aller- dings unter allen beteiligten Mächten Ein- mütigkeit hergestellt werden. Leipziger Messe beendet Die Leipziger Herbstmesse, die am 4. Sep- tember eröffnet wurde, ist beendet. In einem Abschlußkommuniquè zur Messe wurde be- tont, daß der starke Besuch insbesondere aus der Bundesrepublik und Westberlin die Er- Wartungen weit übertroffen habe. Die sowijet- zonale Nachrichtenagentur ADN behauptete, aus der Bundesrepublik seien 25 937 und aus Westberlin 1 929 Besucher auf der Herbst- messe erschienen. Das bedeute eine Stei- gerung um insgesamt 6 761 Gäste gegenüber dem Vorjahr. Protest in Moskau erwogen London.(AP /UPI) Die Westmächte haben erste Schritte gegen die Sperrung der Ber- liner Sektorengrenze für Westdeutsche un- ternommen. Wie ein Sprecher des britischen Außenministeriums am Montag bekannt gab, ist ein formeller Protest der westlichen Hundert Jahre Deutscher Juristentag fassen, um den Kampf bestehen zu können, der in den kommenden Jahren und vielleicht Jahrzehnten sich zwischen Ost und West als ein Wettlauf des wirtschaftlichen und damit des politischen Einflusses auf die Entwick- lungsländer und ferner als ein Kampf um die Wirtschaftlichen Expansionsraten, auf denen auch die Ausdehnung der Rüstung basiert, darstellen wird? Diese Erwägungen werden offenbar auch von den Engländern angestellt, und es ist Wahrscheinlich, daß Handelsminister Maud- ling heute die veränderte Situation bei der Suche nach einem gemeinsamen Nenner, auf den sich die Sechs und die Sieben einigen könnten, berücksichtigt. Mit seinem Namen ist das Scheitern der Bemühungen um eine große Freihandelszone im Rahmen der OEEC eng verknüpft. Ueber dem gemeinsamen Wunsch des britischen und des deutschen Regierungschefs, eine langfristige Lösung für die EWG der Sechs und die EFTA der Sieben zu finden, schwebt immer noch der Schatten dieses europäischen Fiaskos. Man ist daher auf beiden Seiten vorsichtig geworden im Formulieren von Lösungsideen. Die Eng- länder sprechen jetzt davon, man müßte zu- nächst einmal auf jeder Seite die Mindest- erfordernisse aufstellen, die erfüllt werden müssen, damit die endgültige Spaltung Europas in zwei Wirtschaftsblöcke nicht end- gültig wird. Mit diesen Fragen beschäftigen sich gegen- Wärtig die Experten der Ministerien in Bonn und in London. Das Auswärtige Amt: und das Bundeswirtschaftsministerium wollen dem Bundeskanzler bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub konkrete Pläne vorlegen, die er dann nicht nur mit den Regierungschefs der EWG-Länder, sondern vor allem auch mit dem englischen Premierminister Mac- millan als dem Sprecher der EFTA-Vereini- gung diskutieren kann. Diese Bonner Pla- nungsarbeiten beziehen sich erstens auf eine Bilanz der gegenwärtigen europäischen Si- tuation; zweitens auf die Konsequenzen, die aus den vorangegangenen vielseitigen und vielfältigen Gesprächen zwischen den Re- gierungschefs und den Ministern der euro- päischen Länder und aus der darin zum Ausdruck gekommenen neuen politischen Und wirtschaftspolitischen Willensbildung zu ziehen sind und drittens auf die Frage: Wie sehen neue denkbare Lösungen aus? kflensive geht weiter Alliierten gegen die von Pankow verhängten Reisebeschränkungen„wahrscheinlich“. Be- reits seit Freèitag vergangener Woche seien „Gegenmaßnahmen“ des Westens in Berlin in Kraft. Aus britischen Regierungskreisen War bekanntgeworden, daß es sich um eine Visa-Sperre für Bewohner der Sowjetzone für Reisen in das westliche Ausland handelt. Volt Regierungsseite in London wurde am Montag zusätzlich erläutert, daß Flüchtlinge aus der Sowjetzone von Gegenmaßnahmen nicht betroffen würden und daß Ausnahmen für„Härtefälle“ vorgesehen seien. Die FDP bemängelt Bonn/ Berlin.(UPI/ dpa) Von den Freien Demokraten wurde am Montag in einer ersten Stellungnahme zum Ergebnis der Ka- binettssitzung bemängelt, daß an dieser wichtigen Sitzung weder Bundeskanzler Adenauer noch Bundesaußenminister von Brentano teilgenommen haben, obwohl die neue Berlin-Krise schon geraume Zeit an- dauere.„Die Abwesenheit Adenauers und Brentanos scheint das Kabinett daran ge- hindert zu haben, wirkungsvolle Beschlüsse zu fassen“, erklärte ein Sprecher der FDP. Der Inhalt der Regierungsmitteilung über die Kabinettssitzung lasse wenig Schlüsse zu, wie die Bundesregierung dem SED-Schritt und weiteren Maßnahmen des Ostens gegen Berlin begegnen wolle. Uneigennütziger Ratgeber der Legislative Bemühungen um Einheit und Fortentwicklung des Rechts/ Jubiläum in München vom 14. bis zum 17. September Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Mannheim. Seit seiner Gründung Ende August 1860 hat der„Deutsche Juristen- tag“, der vom 14. bis 17. September in München sein hundertjähriges Bestehen begeht, einen unerwartet starken Widerhall für seine Arbeit gefunden und sich zum uneigen- nützigen Ratgeber des Gesetzgebers entwickelt. Mit 300 Teilnehmern hatten die Grün- der gerechnet, 800 erschienen zum ersten Juristentag. Sie kamen auch aus Oester- reich, mit dem damals, ein Jahrzehnt vor Bismarcks Reichsgründung, ganz selbst- verständlich die Reclitseinheit erstrebt wurde. Heute kommen die Oesterreicher noch als Gäste zu den Tagungen des Juristentages, dessen Wirkungsbereich inzwischen allerdings auf das Gebiet der Bundesrepublik zusammengeschrumpft ist. Der Juristentag ist seit Anbeginn keine Berufs- oder Standesorganisation gewesen und er vertritt keine Interessen. Alle zwei bis drei Jahre tritt er zu großen wissenschaft- lichen Zusammenkünften mit fest umrisse- nen Themen zusammen, die durch Gutachten und Referenten gründlich vorbereitet sind. Diese Gutachten, zusammen mit den Ent- schliebungen und neuerdings auch den Be- richten von Kommissionen, die für be- stimmte juristische Fragengebiete eingesetzt werden, bieten dem Gesetzgeber eine Fülle von Anregungen und Material. Die Mitglied- schaft, gegenwärtig etwa 1800, besteht vor- wiegend aus hohen Richtern, Gelehrten, Rechtsanwälten und führenden Angehörigen anderer juristischer Berufe. Die Geschichte des Juristentages spiegelt die Entwicklung der politischen, wirtschaft- lichen, gesellschaftlichen und geistigen Ver- hältnisse Deutschlands im zurückliegenden Jahrhundert wider. Das erste Jahrzehnt sel- nes Bestehens stand noch im Zeichen des Mühens um die immer notwendiger wer- dende Rechtseinheit im kleinstaatlich zer- rissenen Deutschland. Nachdem ein„Allge- meines Deutsches Handelsgesetzbuch“ da- mals gerade mühsam und etappenweise durch einzelstaatliche Ländergesetze einge- führt worden war, erhob der Juristentag die Forderung nach einem Oberhandelsge- richt für ganz Deutschland., die aber erst 1870 verwirklicht wurde. Seine Entwürfe für ein Recht der Schuldverhältnisse und eine einheitliche Zivilprozeßordnung vom Jahre 1866 wurden von den Länderregierun- gen ebenfalls nicht aufgegriffen, später je- doch als wertvolles Material bei der Arbeit für die Rechtseinheit nach Bismarcks Reichsgründung verwendet. Diese Arbeit erfüllte die Juristen ein Menschenalter lang etwa bis zur Jahr- hundertwende. Starke Meinungsverschieden- heiten gab es insbesondere um die Gestaltung des Bürgerlichen Gesetzbuches von 1900, das sich der Altmeister des deutschen Zivil- rechts, Otto von Gierke, volkstümlicher, deutscher und sozialer“ wünschte, während er gleichzeitig die„Verödung des Familien- rechts“ beklagte und die Vorherrschaft des Mannes im ehelichen Güterrecht beanstan- dete. Der gleiche Gierke begrüßte 1906 bei den Erörterungen des Juristentages über das Neuland des Arbeitsrechts die Tarifverträge, in denen er„das wesentliche Mittel für die zukünftige Herstellung des sozialen Frie- dens“ erblickte. Mit solchen Erörterungen aber war der Juristentag schon in den nächsten Abschnitt seiner Arbeit eingetreten, der einer Fort- entwicklung des Rechts nach dem Stande von Technik und Wirtschaft und seiner Anpas- sung an die werdende Industriegesellschaft diente. Seit 1902 wurde die große Strafrechts- 1 ( . reform beraten, seit dem gleichen Jahre das Kartellrecht. Man schlug dem Gesetzgeber eine Ausdehnung der Gefährdungshaftung auf den Kraftfahrverkehr vor, erörtere wichtige Teilfragen aus dem Gesellschafts- und Wertpapierrecht bis zur Aktienrechts- reform und auf dem letzten Juristentag von 1931 namentlich die notwendige Reform des Familienrechts unter dem Zeichen der Gleichberechtigung. Mit der Machtergreifung Hitlers verlor der Juristentag, dessen guter Name alsbald von den neuen Machthabern usurpiert und für eigene Veranstaltungen mißbraucht Wurde, die Grundlage seiner geistigen Ar- beit. Er wurde 1949 neu gegründet und hat seitdem wesentliche Beiträge zum Neuauf- bau des deutschen Rechts geleistet. Fragen des öffentlichen Rechts, die 1921 zum ersten Male erörtert wurden, traten dabei stärker als früher hervor. In München wird eine Ar- beitsgemeinschaft auch zum ersten Male Fragen aus dem Sozialrecht beraten und außerdem ein Kommissionsbericht zum Kon- zernrecht vorgelegt. Auch die Hundertjahrfeier des Juristen- tages, die zugleich seine 43. Zusammenkunft darstellt, wird sich weniger im Zeichen àuße- ren gesellschaftlichen Glanzes, als vielmehr traditionsgemäß in der Form geistiger Aus- einandersetzungen abspielen. Die Juristen von Mannheim und Heidelberg haben übri- gens seit jeher durch angesehene Vertreter in überdurchschnittlichem Maße zu den Ar- beiten des Juristentages beigetragen. Drei von ihnen, die inzwischen verstorben sind, wurden seit 1949 zu dessen Ehrenmitgliedern ernannt: Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburg aus Mannheim, Professor Dr. Karl Geiler, der in Mannheim und Heidelberg wirkte, und der Strafrechtler und Rechtsphilosoph Pro- fessor Gusav Radbruch aus Heidelberg. Kein neuer Zonen- Präsident Berlin.(AP) Der Erste SED- Sekretär Walter Ulbricht ist am Montag auf einer Sondersitzung der Volkskammer einstimmig zum neuen Staatsoberhaupt der Sowjetzone gewählt worden. Er tritt als Vorsitzender an die Spitze eines 23köpfigen Staatsrates, der nach dem Tode Wilhelm Piecks mit so- fortiger Wirkung die bisherigen Aufgaben des Präsidenten übernimmt und mit er- wWeiterten Befugnissen ausgestattet ist. Nach seiner Wahl zum Staatsoberhaupt ist Ulb- richt nunmehr auch nach Art und Zahl seiner Partei- und Regierungsfunktionen der mächtigste Mann der Sowietzonen-Republik Er steht an der Spitze der SED, des Staats- rates, des Verteidigungsrates und ist außer- dem erster Stellvertreter des Ministerprä- sidenten. Höhere Renten zum 1. Januar: München.(AP) Der Sozialbeirat beim Bundesarbeitsministerium hat am Montag in München abschließend über sein alljähr- liches Gutachten zur Anpassung der Sozial- renten an die wirtschaftliche Entwicklung beraten. Wie verlautet, spricht sich der Bei- rat für eine Erhöhung der Altrenten aus ohne jedoch eine konkrete Zahl zu nennen. Wie von zuständiger Seite verlautete, wird die Bundesregierung dem Parlament eine Erhöhung der Altrenten um 5,4 Prozent zum 1. Januar 1961 vorschlagen, in den Genuß dieser Rentenaufbesserung sollen die etwa 7,5 Millionen Sozialrentner kommen, deren Renten erstmals vor dem 1. Januar 1960 festgestellt wurden. Wer in diesem Jahre Rentner wurde oder noch wird, erhält be- reits Bezüge, die um 5, 4 Prozent über den Altrenten liegen. Bundesverband der Kassenärzte Frankfurt.(dpa) Ein Bundesverband deutscher Kassenärzte wurde in Frankfurt gegründet. Er will die Interessen der Kas- senärzte vertreten, vor allem bei der Re- form der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Notwendigkeit zur Gründung des ver- bandes, der seinen Sitz in Köln haben soll, wurde von der Gründungs versammlung da- mit begründet, dag die Neuordnung der sozialen Krankenversicherung nicht oder nicht mehr vollständig von diesem Bundes- tag verabschiedet werde. Die Tätigkeit der ärztlichen Aktions- oder Schutzgemein- schaften, die sich Anfang 1960 gebildet hat- ten, sei aber satzungsgemäß mit Ende der Legislaturperiode des Bundestages beendet. Der Vorstand wurde beauftragt, sofort mit anderen Aerzteorganisationen, die gleicher oder ähnlicher Auffassung sind, in Verbin- dung zu treten. Der Verband der Aerzte Deutschlands (Hartmannbund) hat die Gründung des Bundesverbandes deutscher Kassenärzte als einen neuen Schritt auf dem Wege zur Zer- splitterung der Aerzteschaft bedauert. Der Hartmannbund bezweifelt, daß es nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Zulassungsfreiheit von Kassen- ärzten eines solchen Interessenverbandes noch bedurfte. Optimismus in der Fernseh-Frage Bonn.(gn.— Eigener Bericht) In Bonn hat sich die Meinung weiter gefestigt, daß sich doch noch einige Bundesländer an der „Deutschland-Fernsehen-EmbH“ beteiligen, die vom 1. Januar an ein zweites Fernseh- Programm ausstrahlen soll. Als Gegenlei- stung soll die Bundesregierung ein Ge- spräch über die Vergabe des dritten Pro- gramms zusagen. In einer Gesellschafterver- sammlung der Deutschland-Fernsehen- GmbH“ soll am 20. September der Auf- sichtsrat gebildet werden. Wie von zustän- diger Seite verlautet, werde es dabei keine Schwierigkeiten geben, so daß die Gesell- schaft noch Ende dieses Monats ihre volle Arbeit aufnehmen könne. Die Kandidaten für den Aufsichtsrat ste- hen inzwischen fest. Ihre Namen werden jedoch offiziell noch nicht genannt. Wie zu erfahren ist, hat die Ev. Kirche zuge- sagt, ihren Beauftragten bei der Bundes- regierung, Prälat Kunst, in den Aufsichtsrat zu entsenden. Eine ähnliche Zusage soll auch vom Zentralrat der Juden vorliegen. Wie es heißt, hat auch die Katholische Kirche durchblicken lassen, daß sie mit der Entsendung eines Vertreters einverstanden sei. Dem Aufsichtsrat soll auch der Präsi- dent des Zentralverbandes des Handwerks, Wild(Bonn) angehören. Aufsichtsratsvorsit- zender soll der Präsident des Deutschen Ro- ten Kreuzes, Dr. Weitz, werden. Der König will vermitteln Saigon.(Ap) Die laotischen Revolutionäre um den früheren Armeeoberbefehlshaber General Phoumi Nosavan scheinen sich nicht mit ihrer bisherigen Rolle als Putschisten zufrieden geben zu wollen. Kurz nach ihrem am Wochenende erfolgten Bruch mit der erst vor wenigen Wochen durch den Staatsstreich des Fallschirmjäger-Hauptmanns Kong Le an die Macht gelangten Regierung Souvanna Phouma ernannten sie den Generalinspek- teur des Königreiches, Prinz Boun Oum, ein Mitglied des Königshauses, zum Vorsitzen- den des Revolutionskomitees. Dadurch, das sie diese im Volk allgemein beliebte und ge- achtete Persönlichkeit in den Vordergrund stellen, wollen die Revolutionäre offensicht- lich politisches Prestige gewinnen. Der laotische König Savang Lvatthana hat am Montag in dem Bemühen, den drohenden Bürgerkrieg in Laos zu verhindern, Minister- präsident Souvanna Phouma und Prinz Boun Oum zu einer Konferenz nach Luang Prabang eingeladen. Bisher steht noch nicht fest, ob Boun Oum der Einladung folge leisten wird. Militärputsch in Caracas Caracas.(AP) In der venezolanischen Hauptstadt ist am Montag ein gegen die Re- gierung Betancourt gerichteter Militärputsch im Anfangsstadium gescheitert. Ein junger Leutnant, der mit 20 Mann der Nationalgarde eine Rundfunkstation in Caracas in der Hoff- nung besetzt hatte, er könne mit seinem Handstreich die mit dem Regime Präsident Betancourts unzufriedenen Offiziers gruppen mitreißen, wurde nach knapp einer Stunde ohne Widerstand verhaftet. Sein Putschver- such blieb ohne Auswirkungen. Siehe auch Seite 1 tar ner nig one der tes, S0 den er- ach Ib- ner der lik. s- ra- ar- al- ing ei- Us, en, ird ine aim u Wa 960 e be- en te md Art A8 de- ng. er- oll, la- ler ler 8 ler in At- der let. nit ger in- ads des als er- Der der hts n- des 9e nm laß der en, ü- ei- 4e ro- er- en- uf- in- ine 11 le te- len 8E. es- rat 011 en. che der len si- Ks, zit⸗ do- are der cht en em Ist ich ma K- ein en- laß ge- ind ht- Der am len er- un ing ird. en Re- sch ger rde f- em ent den ide er- Nr. 212 Dienstag, 13. September 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Was sonst noch gescha ng Es ist nicht damit getan, hungernden Völkern irgendwelche Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, sie müssen Nahrungs- mittel mit einem genügend hohen Eiweiß- gehalt bekommen, um sich am Leben halten zu können. Der amerikanische Ernährungs- wissenschaftler Dr. W. Henry Sebrell jr. von der Culumbia- University glaubt einen Aus- weg gefunden zu haben, auf den in den Mangeljahren der Nachkriegszeit in Europa schon weite Bevölkerungskreise von selbst gekommen sind: gebt den hungernden Völ- kern Kaninchen. Sie vermehren sich rasch und können bei rationeller Zucht ganze Völ- ker mit dem nötigen tierischen Eiweiß ver- sorgen. * Dreiundzwanzig Menschen verunglückten tödlich, als in der Nacht zum Montag in Mittelargentinien ein Bus in einen Fluß stürzte. Die Katastrophe ereignete sich in der Nähe der Stadt Cordoba. Aus dem Fahrzeug, das aàus zehn Meter Höhe ab- stürzte, konnte nur ein Ueberlebender ge- rettet weden. *. Große Mengen von qualititiv hochwerti- gem Kaviar versprechen sich sowjetische Wissenschaftler aus Kreuzungsversuchen zwischen zwei gänzlich verschiedenen Stör- Arten. Laut Radio Moskau haben die Wis- senschaftler einen kleinen Stör, aus dessen Rogen der beste Kaviar hergestellt wird, mit einem großen Stör gekreuzt, der fast eine Tonne wiegt. Schon jetzt schwimmen einige Zwanzigtausend kleine Nachkommen herum. Der dem Versuch zugrundeliegende Gedanke ist, eine günstige Kombination der. Körpermaße des großen Störs mit dem Wohlgeschmack des Rogen des kleinen Störs zu erreichen. t Sir Edmund Hillary, der Leiter einer wis senschaftlichen Himalaya-Expedition, die den berüchtigten Schneemenschen suchen und nach Möglichkeit lebend fangen will, teilte am Montag in Katmundu in Neape mit, er werde den Schneemenschen, falls er ihn sichten sollte, mit medizinischen Mitteln petäuben, ohne ihm körperlichen Schaden zuzufügen. 5 Im Londoner Stadtteil St. Paneras demonstrierten am Sonntag 500 Einwohner aus Sympathie mit zwei Mietern, die sich seit zwei Wochen aus Protest gegen Miet- erhöhungen in ihren Wohnungen hinter Stacheldraht verbarrikadiert haben. Sie führten Spruchbänder mit sich und ermun- terten die beiden„Mieter-Rebellen“, Don Cock und Arthur Rowe, den Kampf nicht aufzugeben. Cook hat nicht nur die Bezah- lung des Zusatzbetrages an die städtischen Behörden verweigert, denen seine Wohnung gehört. Er ist auch mit seiner bisherigen Miete 56 Pfund Sterling(etwa 650 DM) im Rückstand und weigert sich, sie zu zahlen. * Auf das Spielkasino von Campione, einer italienischen Enklave im Schweizer Tessin, wurde in der Nacht zum Sonntag ein Raub- überfall verübt, bei dem den Tätern 836 000 Schweizer Franken in die Hände fielen, Die drei Unbekannten drangen in den Kassenraum ein, fesselten und knebelten den Kassierer und räumten in aller Ruhe den Tresor aus. Drei Minuten später verließen die Räuber das Kasino Wieder. Erst eine Viertelstunde danach wurde der Ueberfall bemerkt. Die italienische und Schweizer Polizei haben ge- meinsam die Fahndung nach den Tätern aufgenommen. * Auf eine neuartige Strategie, um Taschen- dieben von vornherein das Geschäft auf der bevorstehenden Straßburger Europäischen Messe zu verleiden, sind die Organisatoren der Veranstaltung gekommen: jechweder Polizeibeamte, der sich als solcher ausweisen kann, gleichgültig aus welchem Ort Frank- reichs er kommt, soll mit seiner gesamten Familie jederzeit freien Eintritt haben. Außerdem ist von der Ausstellungsleitung ein ansehnlicher Preis für den Pollzisten ausgesetzt, der die meisten Taschendiebe kestnimmt. Man hofft, daß die Langfinger angesichts solcher Perspektiven Straßburg links liegen lassen Werden. * In Peking ist ein Dokumentarfilm über die Bezwingung des Mount Everest durch chinesische Bergsteiger am 25. Mai uraufge- führt worden. Vor einem Jahr erreichte die erste Rakete den Mond Wann wird der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzen?/ Kommt es zu einem Streit um die Hoheitsrechte? Vor einem Jahr meldete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS eine Sensation, die vor einem Jahrzehnt noch niemand für möglich gehalten hätte:„Heute, den 14. Sep- tember 00 Uhr 02 Minuten 24 Sekunden Moskauer Zeit(13. September 22 Uhr 02 Minuten 24 Sekunden MEZ) hat die sowWjetische kosmische Rakete die Mond- oberfläche erreicht. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein kosmischer Flug von der Erde zu einem anderen Himmelskörper ausgeführt. In Würdigung dieses hervor- ragenden Ereignisses wurden auf die Mond- oberfläche Wimpel mit dem Wappen der Sowꝛfetunion gebracht“. Eine Raketenspitze, die mit rasender Ge- schwindigkeit auf seiner Oberfläche auf- schlug und dort einen tiefen Trichter hinter- Heß,— das war also die erste Bekannt- schaft, die der Mond nach Jahrmilliarden ungestörter Reise um die Erde mit dem Menschen machte. Die Umstände, unter denen es geschah, zeigten zugleich auf, daß der Mond kein gemeinsames, sondern ein umstrittenes Ziel der in den Weltraum vor- stobhenden Menschen war: Sollten die sowjetischen Wimpel, die von der Rakete mitgeführt wurden, etwa einen Hoheitsan- spruch der Sowjetunion begründen? Dieser erste interplanetarische Rechtsfall löste denn sofort auch eine heftigere Diskussion aus als das wissenschaftliche Ergebnis dieses ersten Mondfluges. Mißtrauen erregte im Westen nicht nur der Hinweis von sowjetischer Seite:„Es sind Kkonstruktionsmäßige Maßnahmen getroffen, die gewährleisten, daß die Wimpel beim Aufprall auf dem Mond erhalten bleiben“. Die Sowjets Chrustschow:„Wir arbeiten jetzt Tag Die Sowiets arbeiten gegenwärtig fieber. haft an einem Sputnik, der nicht weniger als 60 t wiegen wird;„unser neuester Sputnik ist so schwer wie ein ganzer Zug“, erklärte Chrustschow anläßlich seines Besuchs der großen Elektrofabrik Strömberg in Helsinki, einem finnischen Musterbetrieb, der 5 000 Arbeiter beschäftigt. Diese Worte aus dem Munde des sowjetischen Regierungschefs untermauern die bereits auf dem kürzlich in Stockholm tagenden Astronautenkongreß Zirkulierenden Gerüchte, wonach der Kreml — vielleicht schon anläßlich Chrustschows Einzug in das UNO- Plenum in New Lork zwei Menschen in einem Raumschiff um die Erde oder vielleicht sogar zum Mond schik- ken wird. Dieses Vorhaben erfordert näm- lich das Abschießen einer ganzen Batterie von Sputniks, die dann im Weltraum zu „einem Zug“, wie sich der Gast Finnlands mit einem deutlich sichtbaren Augenzwin- kern geheimnisvoll ausdrückte, zusammen- gefügt werden. ES war Zufall, daß Chrustschow seinen neuen Raumzug, der zwölf bis dreizehnmal Beim Rennen um den dä- nischen Grand Pri, das am Samstag(10. 9.) auf dem Roskilde Ring ge- fahren uurde, wurde der 2I jährige Rennfahrer Ge- orge Lawuton(Neuseeland) getötet, als sein Wagen in einer der Kurven zu nah an die Böschung kam und sich überschlug.— Unser Eeystone-Bild zeigt den Augenblick, in dem Laub- ton aus dem Wagen ge- schleudert wurde. Er wurde sofort ins Kran- kenhaus gebracht, erlag jedoch schon bald nach der Einlieferung seinen inne- ren Verletzungen. Auch der gewaltige Propaganda-Aufwand, mit dem das Unternehmen in der Sowiet- union und mehr noch in den Satellitenstaa- ten umgeben wurde, gab vielen Politikern Und Staatsrechtlern zu denken. Vorsorglich erklärte das amerikanische Außenministerium noch am gleichen Tag: „Die Anbringung nationaler Embleme würde natürlich keine ausreichende Grundlage für Souveränitätsansprüche auf unbesetzte Landmassen darstellen. Im Falle der Him- melskörper ergibt sich ferner die Frage, ob in Bezug auf solche Körper überhaupt eine nationale Souveränität geltend gemacht werden kann“. Zwei Tage später teilte dann der in New Vork weilende sowietische Ministerpräsident Nikita Chrustschow mit, die Sowjetunion wolle keine derartigen Rechte geltend machen. Die Sowjets erreichten zwar tatsächlich als erste den Mond, aber wenn man ihren Worten glauben darf, daß es vorher keine mißglückten Versuche gegeben habe, dann dürften die amerikanischen Weltraumtech- niker für sich in Anspruch nehmen, zuerst nach dem Mond gegriffen zu haben. Die erste Mondrakete, die überhaupt gestartet Wurde, verließ die Abschußrampe von Kap Canaveral in Florida am 18. August 1958. Sie explodierte jedoch bereits 77 Sekunden nach dem Start. Bei einem zweiten amerikani- schen Versuch am 11. Oktober 1958 erreichte die Rakete nicht die erforderliche Geschwin- digkeit und fiel aus einer Höhe von 128 000 Kilometern auf die Erde zurück. Zwei wei⸗ tere Versuche am 8. November und 6. De- zember 1958 scheiterten ebenfalls Aber auch bei der ersten sowjetischen Mondrakete, die am 2. Januar 1959 gestar- tet wurde und in einer Entfernung von 7 500 Kilometern am Mond vorbeiflog, er- hebt sich die Frage, ob sie nicht eigentlich den Mond treffen sollte und ihn nur ver- fehlte. Dies widerfuhr auch der amerikani- schen Mondrakete vom 3. März 1959, die dem natürlichen Erdtrabanten auf 55 000 Kilometern nahekam. Seitdem der Mond vor einem Jahr zum er- sten Mal von einem unbemannten Flugkörper erreicht wurde, richten die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten ihr ganzes Augen- merk auf das Problem, wie Lebewesen auf die weite Reise geschickt werden können. Während die Hündin„Laika“, die am 3. No- vember 1957 mit dem zweiten Sputnik in den Weltraum geschossen wurde, dort ihr Leben lassen mußte, konnten amerikanische und sowjetische Wissenschaftler seitdem mehrfach Tiere nach erfolgreichem Flug wieder zur Erde zurückbringen. Die Sowjets konnten im August dieses Jahres zum ersten Mal eine Raumkapsel mit Tieren an Bord nach mehrfacher Erdumfliegung wieder ber- gen. Den Amerikanern gelang es sogar, eine aus dem Weltraum zurückkehrende Kapsel noch im Flug mit Schleppnetzen wieder auf- zufangen. So dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, wann zum ersten Mal ein Mensch seinen Fuß auf den Mond setzt. Erst dann wird sich mit aller Schärfe die Frage nach den Besitz- und Souveränitätsrechten auf unserem Erdtrabanten stellen. Georg Schuster arbeiten an einem Riesensputnik und Nacht an einem Sputnik, der 60˙t— soviel wie ein ganzer Zug— wiegt!“ soviel wiegen muß als der Transportbehäl- ter, mit dem die beiden Hunde Strelka und Bjelka ihre Himmelfahrt unternahmen, bei- läufig erwähnte. Bei seinem Fabrikrund- gang stieß er nämlich auf einen in Rußland geborenen Drechsler namens Sidorov; Re- Sierungschef und Arbeiter ließen sich völlig unbefangen zu einem kurzen Plauderstünd- chen nieder und es dauerte nicht lange, bis der hohe Besucher auf die russische Groß- produktion zu sprechen kam und Ziffern über die heutige und zukünftige Leistung der Industrie der Sowjetunion am laufenden Band zum Besten gab.„Aber was fangen Sie denn mit diesen ungeheueren Stahlmen- gen an?“ fragte Sidorov unschuldig, um lachend hinzuzufügen:„Sicher zum Bau der Sputniks!“ Chrustschow fixierte seinen Ge- sprächspartner scharf, fuchtelte ungeduldig mit seiner Rechten und erklärte:„Sputniki, jet! Der wiegt ja nur 5t. Wir arbeiten jetzt Tag und Nacht an einem Sputnik, der 60 t— soviel wie ein ganzer Zug— wiegt!“ Dieses hochinteressante Gespräch wurde 4 auf Anfrage von dem technischen Direktor der Strömberg, Dr. Waldemar Alden, und seiner russischsprechenden Sekretärin Fräu- lein Kotte, die beide dieser Unterhaltung folgten, bestätigt. Diese Bestätigung erschien notwendig, nachdem es westlichen Journa- listen sehr schwer fiel, diesem unheimlich beweglichen Chrustschow zu folgen, der einem Wiesel gleich durch die einzelnen Ab- teilungen schießt, immer wieder den herme- tisch geschlossenen Ring seiner Leibwächter durchbricht und sich freudestrahlend und voller Humor in der Mitte einer Horde von Direktoren, Dolmetschern, schweißtriefen- den russischen Sicherheitsbeamten, finni- schen Polizisten und sehr viel Arbeitern niederläßt, weitschweifige Unterhaltungen führt und auch Fotografen und Rundfunk- männer zu ihrem Recht kommen läßt. Für diejenigen aber, die nicht in allernächster Nähe stehen, gehen die ins Finnische über- setzten Konversationen in dem in den Fa- brikshallen herrschenden Riesenlärm von Motoren, kreischende Drehbänken und knat- ternden Niethämmern unter. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Zeitweilig Durchzug höherer Wolkenfelder, sonst aber immer noch freundlich. Tageserwärmung 20 bis 24 Grad. Nächtlicher Temperaturrück⸗ gang unter 10 Grad. Schwache Winde, über- wiegend aus südlichen Richtungen. Uebersicht: Das Hochdruckgebiet ist zwar etwas ostwärts zurückgewichen, da schwache Störungsreste Süddeutschland streifen. Doch sichert das Hoch immer noch überwiegend freundliches Herbstwetter. Sonnenaufgang: 5.57 Uhr. Sonnenuntergang: 18.47 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 16,5 Grad. Vorhersage · Karte für 13.9. E0-+7 Uhr. 1 Pegelstand vom 12. September Rhein: Maxau 538(18); Mannheim 389 (13); Worms 312(415); Caub 283(4-9). Neckar: Plochingen 115(-); Gundels= heim 163(+3); Mannheim 393(9). Der erste Raumflieger schon startbereit? 5 Die USA rechnen in Kürze mit dem Start des ersten Sowjetmenschen in den Welt⸗ raum. George Low, Leiter der Abteilung bemannter Raumflug der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NAS), äußerte in Washington am Wochenende, nach seiner Ueberzeugung könnten die Sowjets sofort den ersten Menschen in den Weltraum schicken und warteten nur auf einen geeigneten Zeitpunkt. In den USA wird mit der Möglichkeit gerechnet, daß die Sowiets während der UNO-WVollversamm- lung oder am 4. Oktober, zum dritten„Sput- nik“ Jahrestag, ein bemanntes Raumsch starben.. 8 7 5 Low sprach auf einer Konferenz amer kanischer Journalisten und Verleger, F sagte, bereits die Experimente mit Welt⸗ raumhunden hätten 1957 gezeigt, daß die Sowiets mit allen Mitteln dafür arbeiteten, als erste einen Menschen in das Weltall zu schicken. Der Start der letzten beiden Satel- liten habe diese Annahme bestärkt.„Ich bin fest davon überzeugt, daß die Sowjets in der Lage sind, einen Menschen in den Welt- raum zu schicken. Ich glaube, sie warten nur auf einen geeigneten Zeitpunkt, um einen oder mehrere Menschen in den Weltraum zu starten.“ f Die USA können nach Angaben Lows frühestens 1961 mit einem bemannten Raum- klug aufwarten,. Das„Project Mercury“ sei von Anfang an nicht mit dem Ziel unter- nommen worden, den Sowjets im bemann- ten Raumflug den Rang abzulaufen.„Wenn ein solcher Versuch die einzige Rechtferti- gung wäre, hätten wir das Programm gar nicht einleiten sollen.“ Low meinte jedoch, daß die USA auf lange Sicht durchaus ver- suchen würden, die Führung in der Erfor- schung des Weltraumes zu übernehmen. Was wir sahen: Römische Sportmosaiken ohne Politur Die Römischen Sommerspiele sind vor- über. Mit dem elegischen Abgesang eines Re- porters und den letzten Bildern von der stimmungsvollen Schlußfeier im Stadio Olimpico— wo man unter den Klängen einer Trauermusik die olympische Fahne hinaus- trug, als sei es Siegfrieds Leiche in der„Göt- terdämmerung“— endete das Weltfest des Sports, das siebzehn Tage lang des Zu- schauers Lust und Leid gewesen War. Es hatte im deutschen Fernsehprogramm so hübsch begonnen mit interessanten und amüsanten Vorberichten. Eine historische Betrachtung von Dr. Wolfgang Brobeil(Süd- Westfunk) über„Olympia und der helleni- sche Sport“ führte uns an die Geburtsstätte der olympischen Idee. Ein reizendes Essay von Jürgen Neven-du Mont, Hessischer Rundfunk, das den„Katzen von Rom“ ge- widmet war, schilderte mit liebevollem Ein- kühlungsvermögen das seltsame und gänz- lich ungebundene Leben dieser vierbeinigen Individualisten, die in der antiken Trüm- merlandschaft des Kapitols und auf dem stillen Dichter friedhof an der Pyramide des Cestius hausen, und nebenbei wurde mit leicht hingestreuten Apercus mancherlei ver- schüttetes Bildungsgut aufgefrischt und klas- sische Namen verknüpften sich zwanglos mit der Gegenwart, gesehen aus der Perspektive des römischen Katzenalltags.„Römisches Mosaik“, ein Bilderfeuilleton des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbandes, zeigte die Ewige Stadt am Vorabend der Olym- piade unter fünf verschiedenen Aspekten. Eine Sportjournalistin, ein Geschichtspro- fessor, eine abenteuerlustige junge Dame, 1 nationalen Organisation von Dieben sondie- ren das Terrain und berichten über das, was ihnen, je nach ihrem speziellen Auftrag oder Interesse wichtig erscheint. Der Autor Nino Erné hatte sich für sein Manuskript eine Menge netter Details einfallen lassen, und die Kamera von Jan Thilo Haux und Rudolf Jasmer verfolgte die Wege dieser fünf Men- schen, sah die Stadt mit ihren Augen und sammelte auf diese Weise eine Fülle gegen- Sätzlicher Impressionen aus dem Blickwinkel des jeweiligen Betrachters. Nach dieser heiter-beschwingten, feuille- tonistischen Einleitung begann der Ernst des olympischen Kampfes und die Schwerarbeit der Reporter. Ihre Leistungen waren— vom sportlichen Standpunkt— sicherlich recht ordentlich und sie hatten die Zahlen der Rekorde und Tagesergebnisse brav gelernt. Aber was sie an Berichten lieferten, war, mit wenigen Ausnahmen, nicht die allerbeste Qualität. Es gab nur ganz selten jene gro- Ben Momente, die an die Vorbilder der älteren Journalistengeneration, an Namen wie Wernicke und Paul Laven erinnerten. Diesen deutschen Sprechern in Rom fehlte es an Schwung und Feuer, und eigentlich waren sie nur bei den Fußball- Uebertra- gungen in ihrem Element und wirkten an- sonsten ziemlich trocken, pomadig, wortarm und verkrampft. Doch das mag der Ein- druck von Laien sein. Auch bei den hin- reißenden Bodenübungen der russischen Turnerinnen und beim Finale der Sprung- reiter im Preis der Nationen war die per- sönliche Wärme und Begeisterung zu spüren, die den unmittelbaren Kontakt zum Zu- der Vorsitzende eines provinziellen Box- schauer am Bildschirm herstellte. Sportvereins und der Agent einer inter- Nun ist es allerdings für unsere Reporter nicht immer ganz einfach gewesen, gewisse Mängel der Organisation souverän zu mei- stern, und so mußten sie, ungenügend in- formiert und mangels ausreichender Lei- tungen und Monitoren, sich für Fehler ent- schuldigen, die auf das Konto des italieni- schen Fernsehens kamen. Der herzliche Dank an die Gastgeber, deren erfreuliches Abschiedsgeschenk noch ein kleiner Film mit Ausschnitten von sportlichen Höhepunkten War, vermochte nicht das Unbehagen zu übertönen, das uns bei den Eurovisions- Sendungen das Ausharren am Bildschirm oft so reichlich sauer gemacht hatte. Wieviel Leerlauf mußte in Kauf genommen werden, Wieviel Langweile gähnte uns da entgegen, Wenn die Kameras von RAI schwerfällig und einfallslos an unwichtigen Objekten kleb- ten und offenbar nicht imstande waren, die großen dramatischen Einzelkämpfe, die Ge- sichter der Menschen, die dort siegten oder unterlagen, Rekorde brachen und mit letz- tem Einsatz in dieser ungeheuren Be- lastungsprobe standen, näher heranzuholen. Nur dort, wo Italiener mitkämpften, zeigte die Bildregie plötzlich ein lebhaftes Interesse und verweilte beispielsweise bei der schwachen italienischen Turner-Riege, während unterdessen die Hauptakteure, die Russen und Japaner, sich das phantastische Duell um die Goldmedaille lieferten. Bei einer anderen Gelegenheit, dem Interview mit der deutschen Siegerin im Turmsprin- gen unmittelbar nach ihrem großartigen letzten Sprung, versagte die Schaltung total. Während die deutschen Fernseher das Ge- spräch hörten, starrte die Kamera unent- Wegt auf das leere Wasserbecken. Mit die- sen und ähnlichen groben Schnitzern war also das olympische Erlebnis gespickt, an dem wir mittels Television teilhaben durf- ten, und wenn man diese langen, ermüden- den und nicht immer wichtigen Uebertra- gungen geduldig über sich ergehen ließ, dachte man mit Wehmut an die spannenden, mit Atmosphäre und Sensationen erfüllten Bilder aus Squaw Valley und Stockholm zurück. Alles in allem: es war zwar ein Höhepunkt des Sports, aber ein Höhepunkt des Fernsehens war es nicht! E. P. Modernes Gesundheitswesen Ferjen nicht er hungern Den Hinweis, die Ferienpläne mit den eigenen Geldmitteln in vernünftigen Ein- klang zu bringen und Einsparungen nicht an der Ernährung vorzunehmen, richtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung an alle Reiselustigen. Besonders bei jungen Leuten ist in zunehmendem Maße zu beobachten, daß sie sich kostspielige Reisen geradezu vom Munde absparen. Es wird darauf hingewiesen, daß wir mit wenigen Ausnahmen zwar alle für den Ur- laub sparen müssen, daß aber das Sparen nicht auf Kosten der Gesundheit geschehen darf. Jeder Organismus braucht, um gesund und leistungsfähig zu bleiben, eine dem Ar- beitsmaß und Lebensalter entsprechende Er- nährung, damit er den Anforderungen des Alltags gewachsen bleibt. Monatelanges Ein- schränken der Mahlzeiten oder gar Hungern kann zwar eine Reserve für den„Urlaubs- geldbeutel“ schaffen, führt aber häufig zu einem stetigen Leistungsrückgang und zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Er- krankungen. Der Urlaub in der Ferne kann in diesen Fällen den gesundheitlichen Schaden nicht ersetzen, den man sich um des erträumten Fernzieles willen freiwillig zugefügt hat. Wer sich den Urlaub erhungert hat, darf da- her am Ende des Urlaubs keineswegs über rascht sein, wenn er feststellen muß, daß er sich gar nicht erholt hat. Sehr oft geht der Betroffene dann in der Hoffnung zum Arzt, dieser könne den Schaden in kurzer Zeit mit einigen Pülverchen wieder beheben, Leider ist diese Hoffnung trügerisch, so meinen die wis senschaftlichen Ratgeber der DGE weiter, denn Ernährungsschäden durch langwierige Fehler in der Kost zusammenstellung lassen sich nicht von heute auf morgen beheben. 0 Diese bitteren Erfahrungen machen die Aerzte immer wieder zum Schluß der Ur- laubssaison, wenn die Sprechzimmer eigent- lich leer sein sollten, Das Gegenteil aber ist der Fall. Denken wir doch alle bei der Pla- nung des Urlaubs daran, daß die richtige Er- nährung einer der wichtigsten Faktoren zur Erhaltung unserer Gesundheit ist. Wer sich 8 Urlaub erhungert, spart am falschen AtZz. 5 8 Es Ki mos, Fett und Arteriosklerose (df) Ernährungsgewohnheiten der Eski⸗ mos wurden von Otto Abs, der mehrere Jahre in polaren Regionen(auf Westspitz- bergen) arbeitete, untersucht(Klinische Studien, Heft 7). Interessant ist, daß die Es- Kkimos die Nahrung ohne Kochsalz bereiten und nicht über Tiermilch verfügen. Bezüglich des Problems der Entstehung von Arteèrio- Sklerose ist bemerkenswert, dag bei den Es- kimos die Arteriosklerose nicht häufiger auf- zutreten scheint als in europäischen Ländern, obwohl die Nahrung durch den reichlichen Genuß von Meerestieren besonders viel Fett enthält. 5 Seite 4 MANNHEIXER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Dlenstag, 13. September 1960/ Nr. 212 Schulrat Wacker will empirische Pädagogik treiben: Vorbildlicher Schulneubau in Schönau Gruppenräume und Pavillonbauten geben der Peter-Petersen-S Am 15. September wird die Peter-Petersen- Volksschule in Schönau-Nord fest- lich eingeweiht werden. In 18 Monaten Bauarbeit wurde der erste Abschnitt dieses 4,9 Millionen-Projektes fertiggestellt. In der ersten Bauphase entstand ein drei- geschessiges Unterrichtsgebäude mit zwölf lichten, etwa 90 Quadratmeter großen Klassenzimmern und ein zweigeschossiges Gebäude für Sonder-, Neben- und Ver- waltungsräume. Die sanitären Anlagen befinden sich hauptsächlich in einem ge- sonderten, einstöckigen Bau. Dieser erste Bauabschnitt kostete zusammen mit der im Juli eingeweihten„Hauswirtschaftlichen Berufsschule“ 2,17 Millionen Mark. Bei einer Pressebesprechung führten Bürgermeister Walter Krause, Stadtschulrat Kurt Wacker und Oberbaurat Beirer vom Hochbauamt durch die neue Schule. In einem großbzügig eingerichteten Lehrer- zimmer im zweigeschossigen Nebenbau(in dem auch noch die Verwaltungszimmer, ein Werkraum, ein Physiksaal, ein Leseraum für Schüler und etliche Sonderzimmer unter- gebracht sind) äußerte sich Bürgermeister Krause gestern zu dem neuen Volksschulbau. Mit der eee Schule wird in Mann- heim der fünfte Volksschulneubau nach dem Kriege eingeweiht. Drei Schulen werden in Zukunft auf der Schönau dem Unterricht der Volksschüler dienen: die Schönau- Schule, die Die Miß und„ihr“ Vetter: Mig Germany schreitet über den Musensaal- Laufsteg Hart ist das Leben einer Schönheits- königin. Frisch vom Autogrammverteilen in Stuttgart ist Fräulein Ingrun Moeckel, Mig Germany 1960, für vier Tage nach Mannheim gekommen, um für das Kaufhaus Vetter über den Laufsteg zu schreiten. Heute und morgen zeigt sle sich den Mannheimern als Mannequin bei den Vetter-Modenschauen im Rosengarten. Freundlich lächelnd und un- bekümmert Sandwichs kauend, stellte sie sich der Lokalpresse vor. Gertenschlank und hochgewachsen ist die in Neu-Seeland auf- gewachsene sympathische Blondine, und noch nicht 19 Jahre alt. Ofken und ohne phantastische Ausschmük- kungen erzählt sie ihre Geschichte: Als Neun- jährige wanderte Ingrun Moeckel mit ihren Eltern aus Bayern nach Neuseeland aus. Das Abitur machte sie am„Epson Girls Gym- nasium“, im berühmten englischen Derby- Ort. Als begeisterte Sportlerin spielte sie Tennis, sie läuft Ski und schwimmt leiden- schaftlich gern. Das hat sie wohl aus Neu- Seeland mitgebracht, wo ihre Eltern nur 20 Minuten vom Strand entfernt wohnten. Die höchsten Auszeichnungen als Rettungs- Schwimmerin brachte sie vor 1% Jahren mit übers Meer. Ihr erster Skiurlaub in Oberst- dorf brachte ihr gleich die Würde einer„Miß Oberstdorf“ ein. Diese überraschende Ehre machte der jetzt in Düsseldorf ansässigen Schönheitskönigin Mut. Sie wurde Mig Rheinland 1960 und im Mai erhielt sie in Baden-Baden die Krone als Deutschlands Schönste. Von ihrer Zukunft hat Ingrun Moeckel schon ganz bestimmte Vorstellungen. Auf keinen Fall möchte sie das Schicksal mancher rer Vorgängerinnen teilen, die ihren Miß Ruhm mit zweifelhaften Filmhauptrollen zu Grabe trugen.„Ich habe zwar Probeaufnah- men bei der Kurt-Ulrich-Film in Berlin ge- Macht, die sehr gut ausgefallen sind“, gesteht die blonde Miß mit fremdem Akzenk,„aber ich möchte von unten her aufbauen“. Zu- nächst will Ingrun Moeckel in einem Kultur- film über den Schönheitsbegriff unserer Zeit mitwirken. Mehr verrät sie nicht. Als kluge 5— Miß Germany 1960 Bild: Bohnert& Neusch Reisende in Schönheit: Rechnerin möchte die charmante Wahl-Düs- seldorferin ihren Namen dazu benutzen, um später ein eigenes Mannequin-Studio zu eröffnen. Wenn sie nicht gerade auf Verbeugungs- tournee ist, studiert Miß Germany 1960 am Schumann-Ronservatorium Klavier. Sogar ein Cello hat die musikalische Miß schon ge- strichen. Nebenbei interessiert sie sich für Ballett und Gesellschaftstanz. Eine Bronze- medaille als Turniertänzerin ziert bereits ihre preisgekrönte Oberweite. Natürlich nimmt Deutschlands Schönheitskönigin auch Schauspiel- Unterricht.„Lilo-Pulver-Rollen Würde ich am liebsten splelen“, gesteht sie freimütig. Voila, vielleicht bringt der deut- sche Film die intelligence junge Dame doch noch vom Mannequin-Studio ab? do Kerchensteiner- Schule und die Peter-Petersen- Schule. Der Vorort Schönau gehört zusammen mit Rheinau- Süd zu den am schnellsten wach- senden Stadtteilen Mannheims. 1956 zählte die Schönau 11818 Einwohner und 1430 Volks- schüler. Heute sind es beinahe 15 000 Ein- wohner, 2185 Schüler müssen Unterrichtet werden. Dazu reichen die bestehenden Räum- lichkeiten nicht mehr aus.„Daher war der Neubau der Schule am nördlichen Rand des Vorortes unumgänglich“, erklärte Krause. Neben den bestehenden drei Bauten sollen auf dem geräumigen Areal zwischen Schule und Autobahn im zweiten Bauabschnitt drei zweigeschossige Pavillons mit Gruppen- und Unterrichtsräumen für die Unterstufe errich- tet werden. Die Kosten betragen eine Million Mark; diese Summe hat der Gemeinderat be- reits bewilligt. Baubeginn: Herbst 1960. In der dritten Phase sollen auf dem Gelände(das jetzt noch um einen Teil des von den Ameri- kanern beanspruchten Gebietes vergrößert werden konnte) noch eine Turnhalle, eine Gymnastikhalle und ein Kinderhort ent- stehen. Die Schule wird nach dem Leiter der Jenaer Universitätsübungsschule, Professor Peter Petersen benannt. Dieser in Fach- kreisen vielgerühmte Pädagoge erläuterte in seinem Lebenswerk„Der Jenaer Plan“ sein besonderes Anliegen an den Volksschulunter- richt. Der 1952 verstorbene Autor wollte die Schüler zu gemeinschaftsbildenden Gruppen zusammenführen. Diese Gruppen sollen in- nerhalb einer größeren Stammgruppe(Klasse) entstehen. Der Klassenraum soll zu einer „Schulwohnstube“ gestaltet werden. Eine „Schulgemeinde“ kann sich dann aus Lehrern, Schülern, Eltern und Vertretern der Oeffent- lichkeit formen. Stadtschulrat Kurt Wacker erläuterte den Lokal journalisten seine methodisch-didak- tischen Unterrichtsziele, die er in Anlehnung an Peter Petersen in der neuen Schule all- mählich verwirklichen will. Vor allem möchte Wacker die zehn- bis sechzehnjährigen Schü- ler, auf ihre besondere Begabung eingehend, zum sogenannten zweiten Bildungsweg hin- führen; auch deshalb, weil in Mannheim und Umgebung eine Menge von Fachschulen zur Aufnahme fortbildungsfähiger Schüler be- stehen. Dazu will er sich einmal der Schul- gemeinde„in der Petersenschen Form eigen- N SED deklarierte: Religiöse Schriften sind„antidemokratisch“ Das Ministerium für Außenhandel der Sowjetzone hat das Päckchen eines Mannheimer protestantischen Pfarrers mit Schriften rein religiösen Inhalts beschlagnahmt und die Beschlagnahme damit begründet, daß das an einen Pfarrer der Sowzetzone adressierte Päckchen„Literatur antidemokratischen Charakters“ enthalte und daher zur Ein- fuhr nicht zugelassen sei. Wie das Mann- heimer evangelische Kirchenblatt„Die Gemeinde“ am Montag weiter berichtet, enthielt die Sendung einige Nummern der„Pastoralblätter“, einer Zeitschrift für Pfarrer mit rein theologischen Auf- sätzen, und das Predigtbändchen„Ich möchte so gern glauben“. Das Kirchen- blatt hebt hervor, daß weder in den Pastoralblättern irgendetwas politisches zu finden noch in den Predigten auf po- litische Gegenwartsfragen eingegangen worden sei. Die Schriften trügen aus- nahmslos„erbaulichen, tröstenden und glaubenstärkenden Charakter“.„Damit ist endlich einmal vor aller Welt deut- lich“, erklärte das Kirchenblatt,„um was es der SED geht: christlicher Saube, Predigten und Theologie sind anti- demokratisch“. Die Regierung der So- Wietzone halte zwar nach wie vor die Fiktion aufrecht, daß in ihrem Bereich die in der Verfassung verbürgte Glau- bensfreiheit bestehe, durch die Beschlag- nahme aber gebe die SED- Regierung selbst zu, daß dem nicht so sei. IS 15 1 hule ihr Gesicht/ Einweihungsfeier am Donnerstag sch bedienen“. Zum zweiten soll a- methodisch Gruppenarbeit, Fach- 6 t sowie Kern- und Kursunterricht betrieben werden. Aus erzieherischen Mo- tiven will man in den einzelnen Klassen bei geei 3 Unterrichtsstoff(Geographie und Naturkunde) Arbeitsgruppen aus unterschied- lich begabten Schülern zusammenstellen und diese Einzelfragen des angeschnittenen Stoff- gebietes selbständig lösen lassen. Die Einzel- ergebnisse werden dann vom Lehrer zu einem 5 en zusammengeführt. Auch Fachunterricht(der nach den heu- tigen Forschungsergebnissen der Pädagogen umstritten ist), wird in der neuen Schule ge- geben werden. Wacker erklärte, es sei nicht immer von Vorteil, grogumrissene Gesamt- probleme in allen Fächern und von allen Seiten her im Unterricht zu beleuchten. Man müsse eine Synthese zwischen Fach- und „überfachlichem“ Unterricht finden, meinte der Schulrat. Während Singen, Zeichnen, Sport und ähnliche Fächer im Kernunterricht (alle Klassen mitglieder zusammen) geboten werden soll, wird man bei Fächern wie Rechnen, Deutsch und dem einzuführenden Wahlfach Englisch die Schüler nach ihrer Auffassungsgabe zu einzelnen Kursen grup- Pieren. Alle diese Unterrichtsmethoden sollen in jahrelanger Arbeit erprobt werden. Wacker will in der Peter-Petersen-Schule empirische Pädagogik treiben. Rektor Erich Graf wurde zu diesem Zweck ein ausgesuchtes Lehrer- kollegium zur Seite gestellt. Bei einem Gang durch das Unterrichts- gebäude wurde veranschaulicht, wie gut die Räume auf diese spezifischen Lehrmethoden abgestimmt sind. Durch zwei sogenannte „Schuster- Treppenhäuser“ wurden lange Schulgänge vermieden. Die Klassenzimmer bestehen aus einem großen Raum und einem oder zwei Gruppenräumen, die durch halbe Wände von der Klasse abgetrennt sind. In den Ecken der um 90 Quadratmeter großen Klassenräume— Licht kommt an beiden Längsseiten durch die Fenster— soll der Gruppenunterricht abgehalten werden. Die Räume werden mit einer Koks-Warm- Was- ser-Heizung versorgt, um einen Abnehmer für den städtischen„Gaswerkkoks“ zu haben. Leuchtröhren erhellen die Zimmer. Moder- nes und zweckmäßiges Mobiliar wurde ge- kauft. f Oberbaurat Beirer berichtete, daß das Hochbauamt mit den vielen Schulbauten nach dem Kriege ausgezeichnete fachliche Erfahrungen gemacht habe. Viele Kinder- krankheiten im Schulbau seien überwunden. Künftig aber könne das Hochbauamt die Pläne nicht mehr alleine entwerfen wie bis- her. Man beabsichtige, Architekten zu be- auftragen und diesen die Schulbau-Erfah- rungen des Hochbauamtes zur Verfügung zu stellen. No. Handelslehrer Georg Siedler WIr d 94 Jahre alt Handelslehrer i. R. Georg Siedler begeht am 13. September in Rüstigkeit und Frische seinen 94. Geburtstag. Georg Siedler, ge- borener Würzburger, unterrichtete vier Jahrzehnte an der Privathandelsschule Vinc. Stock in Mannheim. Nachdem Georg Siedler am 1. März 1945 in Mannheim Hab und Gut verloren hatte, zog er sich nach Unterdürr- bach in den wohlverdienten Ruhestand zu- rück. Zahlreiche Mannheimer erinnern sich gern an den kurzweiligen und gründlichen Unterricht bei Handelslehrer Georg Siedler. Wk Neue Peter-Petersen-Schule in Schönau: Moderne Perspektiven Bild: Bohnert und Neusch Aus dem Polizeibericht: Munteres Geschäft mit z0llfreien Spirituosen In einer Baubude in Käfertal betrieb ein geschäftstüchtiger Arbeiter einen regen Aus- schank zollfreier und unversteuerter Spiri- tuosen, obwohl er keine Konzession besaß. Die Polizei machte dem„schwarzen“ Bar- betrieb ein Ende und übergab die hochpro- zentigen Bestände der Zollfahndungsstelle. Merkwürdiger Sport Höchst unsinnige Späße trieb ein ameri- kanischer Soldat in den Abendstunden zwi- schen der Karl-Benz- und der Grenadier- straße. Von einer 150 Meter langen Baustelle Warf er die Absperrstangen und Ständer mit Warnlampen mitten auf die Straße. Zum Glück hatten Straßenpassanten das gefähr- liche Treiben des Kraftmeiers beobachtet, so daß die Polizei den Uebeltäter in der Eisen- lohrstraße stellen konnte. Feuerwehr löscht Stoppelfeld Gefährliche Rauchschwaden behinderten in den Nachmittagsstunden den Verkehr auf dem Sandtorfer Weg. Ein Mann aus Blu- menau hatte ein Stoppelfeld angezündet, und der Qualm vernebelte die Umgebung. Die Berufsfeuerwehr mußte ausrücken und den Brand löschen. Inzwischen war allerdings schon ein vorbeifahrender amerikanischer Soldat auf einen parkenden Personenwagen aufgefahren. Es entstand Sachschaden. Reisegeld unterschlagen In einem Lokal ließ eine amerikanische Touristin ihre Handtasche mit ihrem Paß, dem Führerschein und 320 Dollars in Reise- Schecks liegen. Da die Tasche mit dem wert- vollen Inhalt nicht abgegeben wurde, ist an- zunehmen, daß der Finder die Schecks bei nächster Gelegenheit einzulösen versucht. Steinwurf gegen Schaufenster Mit einem Stein warf in den Abendstun- den ein unbekannter Täter die Schaufenster- scheibe eines Ladens in der Lange Rötter- straße ein. Die neue Scheibe kostet 1300 Mark. Wer sah Motorradunfall? In den Nachmittagsstunden des vergan- genen Sonntags war ein 23jähriger Motor- radfahrer, der auf der Friedrich-Ebert- Straße in Richtung Innenstadt fuhr, in Höhe Neue Wege zu Bildung und Erziehung DGB-Landesjugendausschußtagung/ Jugendarbeitsschutz im Mittelpunkt Etwa 35 Delegierte der Gewerkschaft Nah- rung, Genuß, Gaststätten im DGB, die ge- wählten Vertreter der Ortsjugendausschüsse dieser Gewerkschaft im Lande Baden- Würt- temberg, trafen am Wochenende in Mann- heim zu ihrer Landesjugendausschußtagung zusammen. Den im„Neuen Neckarpark“ in der Waldhofstraßge tagenden Delegierten, hin- ter denen etwa 8000 Jugendliche(von ins- gesamt 50 000 Mitgliedern der Gewerkschaft „NGG“ in Baden- Württemberg) stehen, ging es dabei unter dem Vorsitz ihres Landes- jugendsekretärs und Landesjugendleiters Dieter Schmidt in erster Linie darum, im Rahmen einer internen Arbeitstagung Pläne rür die künftige Bildungs- und Erziehungs- arbeit zu beraten, die in Zukunft noch stärker als schon bisher in den Vordergrund der Jugendarbeit treten soll. Bereits in den letzten Jahren nahmen Schulung und Erziehung, wie der Mann- Stilles jubilaum einer halben Sache Die Theodor-Heuss-Brücke Am vergangenen Wochenende jährte sich zum zehnten Male die Fertigstellung der halben Autobahnbrücke über den Rhein bei Frankenthal. Es war am 9. September 1950, als im Rahmen einer Feierstunde Präsident Grossjohann vom Technischen Landesamt dem Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm das Brückenbauwerk übergab, das den Na- men des Bundes präsidenten Theodor Heuss — er hatte gerade ein Jahr zuvor sein Amt angetreten— erhielt. Als Vertreter der baden-württembergischen Regierung war damals Innenminister Ullrich, von Rheinland- Pfalz war Staatssekretär Dr. Steinle er- schienen. Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm er- innerte in seiner Ansprache an das schwere Einsturzunglück beim Bau dieser Autobahn am 12. Dezember 1940, das 30 Arbeitern das Leben kostete. An diesem Tag stürzte ein Hauptjoch der im Bau befindlichen Brücke mit einer Spannweite von 149 Metern und einer Steghöhe von sechs Metern in die Flu- ten. Lange Zeit war die Schiffahrt behin- dert, bis es nach und nach gelang, die 4060 Tonnen Eisenteile wieder aus dem Rhein zu heben. Es war dies eines der größten Brük- kenbauunglücke, die Deutschland jemals be- ist zehn Jahre alt trafen. Trotzdem gelang es damals den ver- ant wortlichen Behörden, diese Katastrophe 2u verheimlichen. Erst nach Kriegsende konnten die Bau- arbeiten mit Zustimmung der Besatzungs- behörde fortgesetzt werden. Auch nach der Fertigstellung der Brücke mußten die Auto- fahrer, die von Karlsruhe oder Frankfurt kamen, bei der Auszweigung Mannheim- Nordost ausbiegen und durch Käfertal und Sandhofen die Brücke erreichen. Der Bau der zehn Kilometer langen Verbindungs- strecke zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und der Autobahn Mannheim— Frankfurt konnte erst am 3. Juli 1951 begonnen wer- den und war am 31. Juli 1953 fertiggestellt. Zehn Jahre erfüllten der Brücken-Torso und die eine Autobahn-Fahrbahn ihren Dienst. Das starke Anwachsen des Ver- kehrsstroms, vor allem seit der Oeffnung der Saargrenze, macht jetzt ihre Vervoll- ständigung durch eine zweite Fahrbahn er- forderlich. Vor einigen Wochen wurden die Aufträge für den Weiterbau vergeben. In vielleicht zwei Jahren wird dann die Theo- dor-Heuss-Brücke in ihrer vollen Breite er- öfknet werden können. V. S. heimer Jugendsekretär und zweite Landes- jugendleiter Harald Schöpperle auf einer vorausgehenden Pressekonferenz erklärte, innerhalb der gewerkschaftlichen Jugend- arbeit dieser Sparte einen besonders breiten Raum ein. Von dem Bemühen nach Breiten- arbeit zeugten in den Jahren 1959 und 1960 20 Wochenendschulungen. Ueberdies besuch- ten im gleichen Zeitraum 60 Angehörige der Gewerkschaftsjugend die der Sparte Nah- rung, Genuß und Gaststätten gehörende Volkshochschule Hustedt/ Hannover. Ueber der Bildungsarbeit seien allerdings auch nicht die Interessen der Arbeitnehmer in arbeitsrechtlicher Hinsicht versäumt wor- den, betonte Schöpperle. Abgesehen von lokalen Lohnkämpfen seien insbesondere Er- folge bei der tariflichen Regelung von Lehr- Iingsausbildungen sowie teilweise auch bei der(recht schwierigen) tariflichen Veranke- rung der Arbeitsbedingungen für Hausgehil- finnen. Für das kommende Winterhalbjahr, in dem die Zahl der Wochenendseminare noch vermehrt werden soll, wird im Mittelpunkt der Bildungsarbeit das neue Jugendarbeits- schutzgesetz stehen, das— von den Gewerk- schaften und Jugendverbänden schon seit mehr als einem Jahrzehnt angemahnt— nun- mehr am 1. Oktober dieses Jahres in Kraft treten wird. Schon auf der Mannheimer Lan- desjugendausschußtagung wurde die Gelegen- heit wahrgenommen, die anwesenden Ju- gendfunktionäre eingehend über die teil- Weise erheblichen Verbesserungen des neuen Gesetzeswerkes zu informieren, denen frei- lich noch etliche unerfüllte Wünsche und Forderungen der Gewerkschaften im Be- reiche des Jugendarbeitsschutzes gegenüber stehen. In den 35 Ortsausschüssen und be- sonders den 25 aktiven Jugendgruppen der Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten in Baden- Württemberg soll dann eine um- fassende Aufklärungsaktion anlaufen, damit die Jugendlichen die ihnen neu zugebilligten Rechte auch kennenlernen und die Möglich- keiten ihrer Geltendmachung erfahren. Mannheim, das allein 600 Mitglieder der Gewerkschaft NGG zählt und eine der aktiv- sten Jugendgruppen im Dande aufweist, war bereits vor sechs Jahren Tagungsort tür den Landesjugendausschuß. Seine neuerliche Wahl, so hieß es, zeuge von der Bedeutung der Stadt für die gewerkschaftliche Arbeit gerade auf diesem Sektor. ne. der früheren Kaiser-Wilhelm-Kaserne von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine auf dem Gehsteig stehende Straßenlampe gefahren. Der junge Mann hatte sich dabei schwere Kopfverletzungen zugezogen, denen er kurze Zeit später erlag. Das Unfallkom- mando sucht Zeugen, die den Unfall gesehen haben. Sie werden gebeten, in L 6, 1, Zim- mer 207, vorzusprechen. Bewußtlos am Boden Vor einem Lokal in der Innenstadt hatte sich eine größere Menschenmenge angesam- melt. Die alarmierte Polizeistreife fand im Innern der Wirtschaft einen 33jährigen Mann bewußtlos am Boden liegend. Er soll angeb- lich von einem Gast niedergeschlagen wor- den sein. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Peinliche Kontrolle Bei einer Verkehrskontrolle in der In- nenstadt wurde ein 23jähriger festgenom- men, der mit einem nichtzugelassenen Pkw fuhr und der außerdem keinen Führerschein besaß. Um nicht aufzufallen, hatte der Er- tappte an dem Wagen ein Kennzeichen an- gebracht, das er kurz vorher von einem Lehr- ling gekauft hatte. Bei der Ueberprüfung stellte sich heraus, daß der junge Mann schon im Gefängnis erwartet wurde. Druckfehler in der Statistik: Weniger TIodesopfer à us 36 wurden 56 Auch das Statistische Amt der Stadt Mannheim ist nicht gegen den Druckfehler- Teufel gefeit. Ein besonders boshafter Druckfehler schlich sich nun in den jetzt veröffentlichten Halbiahresbericht von Ja- nuar bis Juni ein. Die Zahl der Verkehrs- toten wird mit 56 angegeben— was uns in Unserer Betrachtung am Samstag„Die Pkw vermehren sich wie die Karnickel“ zu der Feststellung veranlaßte, das sei eine un- heimliche Entwicklung, weil die Zahl der Getöteten im Vergleich zum ersten Halbjahr 1959 von 41 auf 56 gesprungen sei. In Wirklichkeit sind es nun aber„nur“ 36 Menschen, die im ersten Halbjahr 1956 auf Mannheims Straßen tödlich verletzt wurden. Beim Statistischen Amt war man über den entsprechenden Hinweis recht be- troffen, auch Statistiker lassen nicht gern Leute sterben. Im Manuskript des Amtes stand die Zahl 36, durch den Druckfehler wurden 56 daraus. Bis Ende August waren in Mannheim 42 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen— gegenüber 55 zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Während also die Zahlen der Unfälle und der Verletzten selbst weiter erheblich ansteigen, ist bei der Zahl der Todesopfer bisher in diesem Jahr je- denfalls ein erfreulicher Rückgang festzu- stellen.—k Blutige Eifersuchtstat in Ludwigshafen Zwei Schwerverletzte forderte am Sonn- tag eine blutige Eifersuchtstat in Ludwigs hafen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, War ein 37 jähriger Mann in die Wohnung seiner von ihm getrennt lébenden 193jährigen Frau eingedrungen und hatte ihr mit einem Rasiermesser mehrere schwere Schnittver- letzungen am Hals zugefügt. Anschließend schnitt er sich selbst mehrmals in den Hals. Beide Verletzte mußten sofort in ein Kran- kenhaus eingeliefert werden, wo sie, wie verlautete, inzwischen außer Lebensgefahr sind. Ls Neuer Mannheim-Referent in der Landeskirche Die Evangelische Landeskirche in Baden nimmt in ihrem Referat Mannheim einen personellen Wechsel Oberkirchenrat VO. Hans Katz, der bisher für diesen Arbeits- bereich zuständig war, wird künftig als Re- ferent für Südbaden amtieren. Das Mann- heimer Referat übernimmt ab 2. Oktober Oberkirchenrat Gerhard Kühlewein, bisher Pfarrer in Heidelberg.-mann Das Volksbad Neckarstadt ist ab Mitt- woch, 14. September, wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Leseprobe„Der Engel der Kata- k omben“ der NEUE ILLUSTRIERTE, Köln, bei. — S E- . 11 W o rer Tr dea eee e n!tm.!.!ß. ĩ˙. 2t 56 2t an E 8 2 42 en en lie St h u- K Is. ie hr 18 en at 85 2 n. er 8 n ne 1* E, Nr. 212/ Dienstag, 13. September 1960 — MANNHEIMER LOKALNACHREICHTEN(2) MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Kleine Rabattmarke mit großer Wirkung Rabattsparvereine tagen am Sonntag erstmals in Mannheim Mit der Sitzung des Verbandsvorstandes im Palasthotel„Mannheimer Hof“ beginnt am nächsten Sonntag eine dreitägige Tagung des Verbandes der Rabattsparvereine Deutschlands e. V. Erstmals in ihrer Ge- schichte trifft sich diese Spitzenorganisation in Mannheim. Die letzte Tagung fand 1959 in Westberlin statt. Die organisatorische Vor- bereitung des Bundestreffens haben übrigens die Verbände des Einzelhandels e. V., Mann- heim Stadt und Land übernommen. Einzel- handels- Vorsitzender Stadtrat Willi Fleiner mal vergrößert sehen Sie die Weit auf Ihren Reisen— Wanderungen und beim Sport! hora- Sport 8 Rx 30 vergütete Optik, Mittel- trieb. 2 J. Gar., deut- 78 sches Erzeugnis nur* Anzahlung nur 15,.— Eine Sensation in Preis und Qualität! A Mannheims großes Sperialhaus 0 7, 5, plunken, fel. 268 44/45 NO sagte gestern in einer Pressekonferenz, er rechne mit 200 Teilnehmern. Abgegeben bis- her: 101 Meldungen. Allerdings fehlen noch die Meldungen aus dem süddeutschen Raum, wo die Rabattsparvereine seit jeher stark vertreten waren. Die Geschichte der Rabattsparvereine be- gann 1898. Damals beschlossen einige Kauf- leute in Hannover, der damals grassierenden Unsitte überhöhter Rabattabschläge, der Preisschleuderei und dem blühenden Borg- unwesen durch einen einheitlichen Rabatt zu begegnen, Damals tauchten erstmals die Ra- battmarken auf und Nutznießer des neuen Systems waren barzahlende Kunden. Der Er- kolg blieb nicht aus. Die hannoveranische Selbsthilfeorganisation des mittelständischen Kleinhandels wurde in unzähligen Städten und Gemeinden kopiert. 1902 erfolgte dann der Zusammenschluß der örtlichen Vereine zu einer Spitzenorganisation. In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg war der Verband der Rabattsparvereine Deutschlands über- haupt die einzige Standesorganisation des Einzelhandels. Zwischen den beiden Welt- kriegen gehörten dem Verband rund 400 ört- liche Vereine mit über 50 000 Mitgliedern an. 1933 wurde dann— übrigens auf die Initia- tive des Verbandes hin— das Rabattgesetz erlassen, das die zulässige Rabatthöhe auf drei Prozent begrenzte und damit den über- höhten Rabatten ein Ende bereitete. Gleich- zeitig wurde in diesem Gesetz die organi- sierte Rabattgabe der Rabattsparvereine ver- ankert. Nach dem zweiten Weltkrieg schien zu- nächst die Arbeit der Rabattsparvereine ein für alle Mal erledigt zu sein. 1949 jedoch er- hielten die wiederbegründeten Vereine un- versehens starken Auftrieb. Gleichsam als Abwehrmaßnahme gegen die Rabattgaben der großen Filialbetriebe und das Rückver- gütungssystem der Konsumgenossenschaften formierten sie sich neu. Heute gehören dem Verband wieder 130 örtliche Vereine mit zu- sammen 28 000 Mitgliedern an. Die Inhaber mittelständischer Ladengeschäfte machen von der Möglichkeit, wettbewerbsfähiger zu Werden, in zunehmendem Maße Gebrauch. Eine einheitliche, in vielen Geschäften er- hältliche und auch wieder einlösbare Rabatt- marke besitzt immer noch eine ungeahnte Werbewirkung. Aufgabe des ab Sonntag in Mannheim tagenden Verbandes ist nun— neben der Vertretung und Betreuung seiner Mitglieder in allen Rabattangelegenheiten- vor allem die im Rabattgesetz geforderte jährliche Pflichtprüfung der Rabattsparvereine. Be- gründet wird diese Maßnahme damit, daß die Rabattsparvereine die ihnen beim Kauf der Rabattmarken eingezahlten Gelder ihrer Mit- Richtbaum über Gerhard-Tersteegen-Haus Gemeindehaus der Auferstehungskirche im Frühjahr bezugsfertig Das Projekt eines neuen Gemeindehauses, das die evangelische Gemeinde der Auf- erstehungskirche im kommenden Frühjahr mit der Einweihung abzuschließen hofft, ist mittlerweile bis zur Aufführung des Rohbaus gediehen. Am Wochenende stand der Richt- baum auf dem Flachdach des zweigeschossi- gen Gebäudes, und vor den Augen anwesen- der Gemeindemitglieder vollzog sich der tra- ditionelle Festbrauch mit Richtspruch, einem kräftigen Schluck auf das fernere Wohl des Hauses und dem Zerscherben des aufs Dach geschmetterten Sektglases. Den Anwesenden entbot Dekan Heinrich Schmidt die Grüße der Kirchengemeinde. Diese Gemeindehäuser seien Zentren, sagte er, in denen das Gotteswort in unser Volk aus- gestreut und eine Begegnung von Menschen im Geiste Christi ermöglicht werde. Dies ge- schehe in einer Welt der gewalttätigen Aus- einandersetzung.„Wenn die Menschheit nicht lernt, sich selbst zu beherrschen“, sagte der Dekan,„wird sie nicht reif sein, die Atom- bombe zu beherrschen.“ Gemeindehäuser seien in diesem Sinne Hilfsmittel zum Frie- den; wenn dies von den Nachfahren bestätigt werde, sei es der schönste Lohn für die Arbeit der Gegenwart. Nach Dankesworten des Gemeindepfarrers Herbert Walter für das reibungslose Zu- sammenwirken aller Beteiligten lieg ein Rundgang bereits die räumliche Aufteilung in den beiden Geschossen erkennen. Das Gemeindehaus, das nach dem rheinischen Liederdichter Gerhard Tersteegen benannt werden soll, erhält einen Saal mit einem Fassungsvermögen für 400 Besucher, je eine Wohnung für den Hausmeister und eine Diakonissenschwester, im unteren Geschoß einen Kindergarten mit Nebenräumen für neunzig Kinder und einen Spielraum für die Gemeindejugend. Beim abchließenden Richtschmaus nah- men Architekt Hans Fuchs, die Baufirma Adam Watzel& Sohn und eine amerikani- sche Arbeitseinheit, die kostenlose Planie rungsarbeiten ausgeführt hatte, noch einmal den ausführlich formulierten Dank der Kirchengemeinde entgegen.-mann Neues Kirchenbauprojekt für Käfertal-Süd Die evangelische Kirchengemeinde Kä- fertal-Süd, die ihre Gottesdienste bisher in einem Saal des Gemeindehauses abgehalten hat, soll eine eigene Kirche bekommen. Zur Verwirklichung des Bauprojekts wurden acht Mannheimer Architekten aufgefordert, an einem Ideenwettbewerb teilzunehmen und Pläne für einen Kirchenbau auszuferti- gen, der auf dem Grundstück Deidesheimer Straße 21-25 errichtet werden wird. Die Entscheidung des Preisgerichts dürfte in etwa zehn Tagen fallen. Es besteht aus den Professoren Eiermann und Rösinger aus Karlsruhe, Oberbaurat Hampe(Heidelberg), Regierungsbaurat Throm. Stadtoberbau- direktor Willing, Oberbaurat Becker und als Laien Dekan Schmidt, Dr. Bergdold, Pfar- rer Staubitz, dem Gemeindegeistlichen von Käfertal-Süd, und einem Vertreter des dor- tigen Aeltestenkreises. Als Vorprüfer fun- giert Stadtbaurat Rösinger.-mann Wir gratulieren! Grete Eck, Mannheim- Käfertal, Rüdesheimer Straße 21, wird 70 Jahre alt. August Gerbert, Mannheim, Kußmaulstr. 10, begeht den 77. Geburtstag. Rosa Zwietz,. Mann- heim, J 5, 6, kann den 80. Geburtstag feiern. glieder bis zur Auszahlung an die Marken- sammler treuhänderisch verwalten. Ende 1959 lagen mehr als 13 Millionen Mark Treu- handgelder in den Kassen, die noch an Mar- kensammler auszuzahlen waren. Mitglieder der Rabattsparvereine sind heute vornehmlich die Lebensmitteleinzel- händler. Dem Mannheimer Rabattsparverein (gegründet 1927) gehören zur Zeit 80 Mitglie- der an. Die 23 Vereine Baden- Württembergs sind auf 688 Ortschaften verteilt, die Zahl der Mitglieder beträgt rund 3500. EE. Ein Prediger und Lehrer: D. Johannes Bauer 1 Zz Um 100. Geburtstag Es gebührt sich wohl, in Dankbarkeit des Mannes zu gedenken, der an der Heidelber- ger Universität 20 Jahre lang die Studenten der Theologie auf das praktische Pfarramt in der evangelischen badischen Landeskirche vorbereitete. Er tat das in einer selten auf- rechten und klaren Weise. Selbst aus ba- dischem Pfarrhaus stammend(am 12. Sep- tember 1860 in Wiesloch geboren), kannte er Stärke und Nöte seiner Heimatkirche sehr Wohl. War er doch selbst in ihr Vikar und Pfarrer gewesen. Erst später wandte er sich der Univer- sitätslaufbahn zu und kam über Marburg und Königsberg 1910 zurück nach Baden an die Heidelberger Universität, wo er Nach- folger von Geheimrat Bassermann wurde. Sein unbestechlich klares Urteil, das von einem suchen nach reiner Wahrheit geleitet Wurde, hat ihm sowohl in der Wissenschaft als auch in den Herzen seiner Schüler jene Hochachtung eingetragen, die nie revidiert zu werden brauchte. Abhold jeder Phrase hat er auch die jungen Kandidaten des Predigt- amtes zu einer klaren und wahren Verkün- digung des Evangeliums erzogen in Predigt, Unterricht und Seelsorge, hat ihnen dar- über hinaus das Auge geöffnet für die historischen Gegebenheiten und die Schätze der altkirchlichen Kunst. D. Johannes Bauer ist am 10. Januar 1933 in Heidelberg nach kurzer Krankheit ge- storben. Seine Schule war oft hart, aber sehr heilsam. Er wirkt nicht in großen Wäl- zern fort, aber im Werk und Herzen seiner Schüler, die er Eines lehren wollte: die Kunst, daß die Menschen Jesus sehen lernen, damit sie fröhlich und selig weiter wandern. H. K. Wir weisen hin auf das im Hans-Thoma- Verlag, Karlsruhe, erschienene Gedenk- buch, betitelt„Ein Leben für die Kirche“, herausgegeben von Prof. D. Hauß und Pfar- rer Dr. Roth, mit 23 Beiträgen u. a.: Lan- desbischof D. Bender. die Professoren Jan- nasch, Kümmel, Hupfeld, Hahn, Odenwald, Oberkirchenrat D. Hof u. a. 248 Seiten, 13,80 DM.) „Volkshilfe“ bezieht eigenes Bürohaus Richtfest für sechsgeschossigen Neubau am Kaiserring in N 7, 12 Uber einem sechsgeschossigen Stahlbeton- Skelett-Neubau am Kaiserring in der Nähe des Wasserturms in N 7, 12, der dort die letzte Lücke schließt, schwebte am Freitag die Richtkrone: Die„Volkshilfe“-Lebensversi- cherung(Vormalz„Caritas- Vorsorge— Ka- tholische Volkshilfe“) hat diesen Bau für ihre Filialdirektion Mannheim(bisher noch Hebel- straße 7) erstellt, die in ihrem Bezirk— der sich zwischen Mannheim, Heidelberg, Tau- berbischofsheim, Stuttgart. Ulm, Pforzheim Terminkalender CDU- Kulturpolitischer Ausschuß: 13. Sep- tember, 20 Uhr,„Alter Eichbaum“(Nebenzim- mer), Bismarckplatz 9-11, Versammlung, Licht- bildervortrag von Jesuitenpater Anton Kling, „Die Eltern aber waren ahnungslos.“ Ein Afrika-Missionar wird am 23., 24. und 25. September in der Aula der Sickinger-Schule einen Farbfilm über Afrika zeigen. Beginn je- weils 20 Uhr. Herrenschneider-Innung: 13. September, 19.30 Uhr,„Kolpinghaus“, R 7, 4, Mitgliederversamm- lung. Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim bringt am 13. September um 20.30 Uhr im Städ- tischen Altersheim Mannheim das Lustspiel von Hans Saddey„Selbst Shakespeare hat nicht im- mer recht“ zur Aufführung. Verband der Heimkehrer: 13. September, „Frankeneck“, M 2, 12, Sprechstunden. Eine Herbstmodenschau veranstaltet die Firma Kaufhaus Vetter vom 13. bis 16. Septem- ber, und zwar am 13. und 14. September jeweils 15 und 20 Uhr im Musensaal und am 15. und 16. September zur gleichen Zeit im Festsaal des Pfalzbaues, Ludwigshafen. Abendakademie- Veranstaltungen am 13. Sep- tember: Volksbücherei, U 3, 1, 20 Uhr, Dienstag- Kollegium Dr. Knorr); Karl-Friedrich-Gym- nasium, jeweils 19.30 Uhr,„Werken und Ge- stalten“(A. Lovisa) und„Seelische Entspannung durch freies Gestalten“(J. Pflanz). CVIM: 13. September, 20 Uhr, K 2, 10,„Echte Entscheidungen haben Folgen“. Reichsbund- Ortsgruppe Neckarau: 13. Sep- tember, 20 Uhr,„Zur Stadt Mannheim“, Mit- glieder versammlung; 19 bis 20 Uhr Sprech- stunde. „Vallisneria“, naturwissenschaftlicher Aqua- rien- und Terrarienverein: 13. September, 20.00 Uhr,„Reichskrone“, EH 7, 24, Versammlung. Deutsche Orchideen- Gesellschaft, Bezirks- gruppe Kurpfalz: 13. September, 20 Uhr,„Brau- stübl“, U 5, 1, Monats versammlung, Lichtbilder- vor führung. Wohin gehen wir? Dienstag, 13. September Theater: Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr: „Fräulein Julie“. Filme: Planken, Großes Haus:„Die Bande des Schreckens“; Kleines Haus:„Man kann's ja mal versuchen“; Alster:„Blick zurück im Zorn“; Schauburg:„Höllenfahrt“; Scala:„Bei mir nicht“; Capitol:„Die Legionen der Cäsaren“; Alhambra:„Das Glas Wasser“; Universum: „Marina“; Royal:„Im Solde des Satans“; Kur- bel:„Aasgeier“; Palast:„Robin Hood, der schwarze Kavalier“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Harte Männer— heiße Liebe“; Abendstudio im City:„Königin Christine“. und Karlsruhe erstreckt— über 120 000 Ver- sicherungsnehmer betreut. Als Direktor Otto Vogel den Bezirk 1951 übernahm, waren es nur rund 63 000 Versicherte, deren Anliegen er mit seinen Mitarbeitern zu erledigen hatte. Bei einem schlichten Richtschmaus im rückwärtigen Anbau des neuen Hauses schil- derte„Volkshilfe“-Direktor Otto Heinzel aus Berlin die Geschicke des Grundstücks N 7, 12, und seiner Bauten bis zur Uebernahme durch die Versicherungsgesellschaft. Er fand aner- kennende Worte für die Arbeit der am Bau Beteiligten. Dank für die Architekten, die Diplom-Ingenieure Sepp Schäfer und Kurt Müller, und die Arbeiter der bauausführen- den Firma„Klee AG“ schloß auch„Volks- hilfe“-Filialdirektor Otto Vogel Mannheim) in seinen kurzen Abriß über die Aufgaben und die Chronik seines Versicherungsbezirks ein. Namens der Stadt überbrachte Bürger- meister Graf— einstmals„Volkshilfe“-Be- zirksdirektor— wohlwollende Glückwünsche. Für die gute Zusammenarbeit mit dem Bauherren bedankten sich Architekt Kurt Müller und für die„Klee AG“ und ihre Ar- beiter H. Schmieder. Zum Bau erklärten sie: Es war eine segensreiche und unfallfreie Bauzeit. ES wurden 700 Kubikmeter Stahl- beton, 75 Tonnen Betonstahl und rund 4000 Quadratmeter Schalung benötigt. 1 Wie Direktor Heinzel erwähnte, wird die „Volkshilfe“ die beiden ersten Obergeschosse beziehen. Das Erdgeschoß und ein Keller- tresorraum ist an die Zweigstelle„Innen- stadt“ der„Commerzbank AG“ vermietet. Im dritten Obergeschoß wird sich Dr. Mader eine neue Arztpraxis einrichten und das oberste Geschoß ist für weitere Büroräume vorge- sehen. Lediglich das vierte Obergeschoß ist in je eine Drei- und Vierzimmerwohnung auf- geteilt. Bild: Bohnert und Neusch 1 ders n. 2. Die ist richtig und die schmeckt! 2* Die OVER STOLZ rauchen Sie mit Vergnügen, weil sie so gut schmeckt. So gut, daß Sie sagen: dabei bleibe ich! n Sie's! Rauchen Sie OVER STOLZ, 0 8 rauchen Sie immer wieder mit vollem Genuß, mit Freude am reifen würzigen Tabak. Rauche OVUER STOLZ Seite 6 MANNTEIMER MORGEN AUS DEN BUN DESLIUNDERN Dienstag, 13. September 1960/ Nr. 212 „Vorerst nicht sechsspurig“ Verkehrsausstellung„Schiene Essen. Die Landesverkehrs- Ausstellung „Schiene und Straße“, die zehnte ihrer Art, ist am Samstag in Essen eröffnet worden. In Zehn Hallen und auf mehreren Freigelände- flächen von insgesamt 150 000 qm stellt die Ausstellung eine Dmonstration des moder- nen Massenverkehrs auf Schiene und Straße dax,„Schiene und Straße“ ist beschickt wor- den unter anderem von der Bundesbahn, der Bundespost und dem Verband deutscher nichtbundeseigener Eisenbahnen. Der Verkehrsminister von Nordrhein- Westfalen, Hans Lauscher, wandte sich in der Eröffnun Usprache unter anderem ge- gen die Auffassung, die Bundesautobahnen Sollten künftig sechsspurig ausgebaut wer- den. Lauscher erklärte, von einigen Strecken abgesehen, halte er diesen Ausbau auf sechs Spuren nicht für zweckmäßig.„Es können SEIT 1733 EXPORT bas jag MANNEHEIN M Meistgetrunkene Bier 25 Prozent mehr Autobahnen gebaut werden, wenn wir es vorläufig bei vier Spuren be- lassen.“ Lauscher vertrat aber die Auffas- Sung, daß schon jetzt für einen späteren sechsspurigen Ausbau vorgesorgt werden Sollte. Als Schwerpunkt, bei dem sich ein Sechsspuriger Ausbau schon jetzt nicht mehr Vermeiden läßt, nannte der Minister die Autobahnstrecke Leverkusener Kreuz Köln-Mülheim. Es müßte auch überlegt wer- den, ob die Autobahn Köln— Bonn nicht schon in naher Zukunft auf sechs Spuren und Straße“ in Essen eröffnet erweitert werden sollte. Im süddeutschen Raum werde man zwischen Frankfurt und Heidelberg an einem derartigen Ausbau auch nicht vorbeikommen, weenn man keine Ent- lastungsstraßen baue. In Jauchegrube erstickt Leer(Ostfriesland). Giftige Gase in einer Jauchegrube eines Bauernhofes haben zwei Männern in Bingum im Kreis Leer den Tod gebracht. Bei dem Versuch, ein Kalb, das in die Jauchegrube gestürzt war, zu befreien, Wurde ein 53 Jahre alter Landwirt durch die Gase in der Grube ohnmächtig. Als ein 48 Jahre alter Arbeiter den Landwirt retten wollte, wurde auch er in der Grube ohn- mächtig. Für beide kam jede Hilfe zu spät. Drittes Opfer der Pilzvergiftung Bamberg. Das dritte Todesopfer forderte die Pilzvergiftung in einer Familie in Hall stadt bei Bamberg. Nachdem am Mittwoch der eineinhalbjährige Sohn und am Don- nerstag die dreijährige Tochter gestorben Waren, starb am Samstag nun auch der Vater, der 38 Jahre alte Drogist Erich Hoi- nicke. Bei den andere sechs Familienange- hörigen besteht keine unmittelbare Lebens- gefahr mehr. Erdrutsch bei Goslar Goslar. Auf dem Gelände des ehemaligen Kalibergwerkes Vienenburg im Kreis Goslar brach ostwärts des Dorfes Woeltingerode die Erde ein. Die Ursache ist noch unbekannt. Die Einbruchstelle, die sich inzwischen mit Wasser gefüllt hat, ist etwa 60 Meter lang. 40 Meter breit und 80 Meter tief. Mit einem Nachrutschen von neuen Erdmassen muß gerechnet werden. Jetzt 4000 Mark Belohnung Baden-Baden. Die Belohnung für Hin- weise, die zur Aufklärung des Baden-Bade- ner Krankenhaus-Brandes führen, ist jetzt auf insgesamt 4000 Mark erhöht worden. Die Stadtverwaltung hat 3000, die Staatsanwalt⸗ schaft 1000 Mark ausgesetzt. Mehr Eiweiß und weniger Fett Aerztinnen aus 22 Nationen diskutierten über„Die Frau im Alter“ Baden-Baden. Gesundheit und Wohlbefin- den des Menschen bis ins hohe Alter hinein zu erhalten und Krankheiten, wenn irgend möglich, zu verhindern, muß das erste Be- streben der Aerzte und der sozialen Organi- sationen sein. Mit den Konsequenzen, die sich aus dieser Aufgabenstellung ergeben, befaß- ten sich mehr als 300 Aerztinnen aus 22 Län- dern während eines Treffens, das der inter- nationale Aerztinnenbund vom 8. bis zum 10, September in Baden-Baden veranstaltete. Die Referate und Gruppendiskussionen standen unter dem Gesamtthema Die Frau im Alter“. Die Zahl der alten Menschen, so Wurde dabei festgestellt, steigt durch die ständige Zun ne der Lebenserwartung in den letzten ahehnten fortgesetzt an. Die Lebenser wars der Frau übertrifft dabei die des Mannes um fünf bis sechs Jahre. Für die Frau entstehen somit neue Probleme. Der alte Mensch sei vor allem dadurch gefährdet, daß das Gleichgewicht zwischen den körper- lichen und den geistigen Funktionen nur schwer aufrecht erhalten werden könne. Ein Ausgleiten und krankhafte Zustände seien häufig. Viele Mittel seien heute vorhanden, um dies zu verhindern. Wichtig seien dabei die Medikamente, Hormone, Vitamine und an- dere Aufbaustoffe. In gleicher Weise müßten die Grundsätze einer richtigen Altersernäh- rung, also mehr Eiweiß, weniger Fett, ge- nügend Kohlehydrate und ausreichend Flüs- sigkeit, berücksichtigt werden. Dazu kämen genügend körperliche Betätigung und Mäßi- gung in allen Dingen. Ueber allen diesen Maßnahmen, so wurde betont, stehe jedoch die psychische und so- ziale Betreuung. Es sollte angestrebt werden, die alten Menschen so lange wie irgend möglich im gewohnten Milieu zu belassen. Wenn sich die Aufnahme in ein Altersheim als notwendig herausstelle, so müsse größter Wert auf persönliche Entfaltungsmöglichkeit gelegt werden. Jede Uniformität sei zu ver- meiden. Gerade die Wahrung der Individua- lität sollte bei allen Bemühungen um den alten Menschen oberster Grundsatz sein. An der Tagung nahm zwei Tage lang auch die Gattin des Bundespräsidenten, Frau Wilhelmine Lübke, teil. Phosphorbombe auf der Straße Nürnberg. Zweimal mußte sich am Wochenende ein Verkehrspolizist in Nürn- berg die Augen reiben, bevor er erkannte, Was da mitten auf einer Hauptverkehrsstrage still und gefährlich vor sich hinqualmte: Eine Phosphorbombe. Im Nu war ein ganzes Stra- Benviertel abgesperrt. Zwei Stunden hatte der Sprengmeister zu tun, bis das gefährliche Uberbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg ent- schärft war, Wie die Bombe auf die Straße Kart, War schnell ermittelt: Nach Angaben der Polizei hatten junge Bauarbeiter das „Ding“ ausgegraben und„mal eben auf die Seite“ gelegt. Die„Seite“ war die Straße, wo sich der Phosphor an der Luft entzündete. Junger Mann Linienbus gegen Lastwagen zwei Tote und 42 Verletzte Wiedenbrück(Westfalen). Beim Zusam- menstoß eines Linienomnibusses mit einem Lastwagen sind am Wochenende in Lintel (Kreis Wiedenbrück) zwei Personen getötet und 42 zum Teil schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte ver- mutlich der bei dem Unglück ums Leben ge- kommene 49jährige LkW- Fahrer Ernst Köring die Vorfahrt nicht beachtet und war mit seinem Wagen dem Omnibus auf der Bundesstraße 64 mit hoher Geschwindigkeit in die Seite geprallt. Beide Fahrzeuge stürz- ten um. Von den Fahrgästen im Omnibus wurde einer getötet, vier schwer und 38 mit- telschwer verletzt. Autobusunglück ein Todesopfer und vierzehn Verletzte Bade Segeberg. Ein Todesopfer, vier Schwer- und sieben Leichtverletzte forderte ein schwerer Verkehrsunfall, als am Wochen- ende auf der Bundesstraße 4 in der holstei- nischen Ortschaft Wiemersdorf(Kreis Bad Segeberg) ein in Richtung Hamburg fah- render Lastzug mit einem nach Kiel fah- renden Omnibus zusammenstieß. Der Zu- sammenprall der Fahrzeuge war so heftig daß die linke Seite des Omnibusses und auch eine Seite des Anhängers des Lastzuges auf- geschlitzt wurden. Der Motorwagen des Lastzuges kippte in den Vorgarten eines Bauernhauses. Der Fahrer des Lastzuges, ein Hamburger, wurde tödlich verletzt. Der Omnibusfahrer erlitt schwere Verletzungen. Er wurde zusammen mit zwei weiteren schwerverletzten Fahrgästen seines Busses in ein Krankenhaus eingeliefert. Elf leichter verletzte Fahrgäste— in dem Autobus saßen 30 Menschen— konnten nach ambulanter Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen Werden. Im Wagen verbrannt Gevelsberg. Ein Ehepaar aus Witten an der Ruhr verbrannte nach einem Verkehrs- unfall in der Nacht zum Sonntag in Hid- dinghausen(Ennepe-Ruhrkreis) im Fond eines Personenwagens, als das Fahrzeug aus der Kurve getragen wurde und eine tiefe Böschung hinabstürzte. Der Fahrer und eine neben ihm sitzende Frau vermochten Sich noch zu retten, konnten dem im Fahrzeug eingeklemmten Ehepaar jedoch nicht mehr helfen, da das Auto sofort in Flammen aufging. Neun Verletzte bei Autounfall Bad Segeberg. Bei einem schweren Ver- kehrsunfall wurden am Sonntagabend auf der Bundesstraße 404 zwischen Kiel und Bad Segeberg sechs Personen schwer und drei weitere leichter verletzt. Wie die Po- lizei am Montag in Bad Segeberg mitteilte, stiegen zwei Personenkraftwagen in voller Fahrt frontal zusammen, als der eine Wa- gen beim Ueberholen eines Radfahrers zu weit auf die linke Straßenseite geriet. Der Radfahrer hatte statt des Radweges die Fahrbahn der Kieler Schnellstraße benutzt. Auto brannte aus Daun(Eifel). Schwer verletzt wurden zwei Einwohner aus Neuwied in ein Krankenhaus nach Daun eingeliefert. Der Wagen der bei- den Ausflügler War, wie die Polizei mitteilte, vermutlich infolge überhöhter Geschwindig- keit ins Schleudern geraten und gegen einen Baum gerast. Beide Insassen wurden auf die Straße geschleudert, wo sie schwerverletzt liegenblieben. Der Wagen fing sofort nach dem Aufprall Feuer und brannte völlig aus. stapelte hoch Bergmanns-Lehrling wollte wie ein Millionär leben Berlin. Wie ein Millionär wollte der 23jäh- rige Bergmanns-Lehrling Heinrich de Lam- boy aus Mühlheim an der Ruhr leben, als er sich am vergangenen Dienstag im Berliner Hilton-Hotel ein luxuriôses Zimmer mietete. Aber bereits am Samstag machte die Polizei seinem Traum ein Ende., Der 23jährige mußte in eine nüchterne Zelle des Polizeigefängnis- ses übersiedeln. Der Bergmanns-Lehrling hatte sich nicht nur das Hotelzimmer genommen, sondern auch gleichzeitig größere Einkäufe gemacht. So ließ er Wertsachen für 3000 Mark, die er in einem Juweliergeschäft gekauft hatte, und Bekleidung für 160 Mark an das Hotel schik- ken und erklärte, man werde dort das Geld für ihn auslegen. Außerdem versuchte er noch von der Hotelleitung 1120 Mark Bar- geld zu erhalten unter dem Vorwand, er müsse überraschend einer Dame aus Schwie- rigkeiten heraushelfen, Er versicherte, daß er in Kürze eine Geldsendung erhalten und alles begleichen werde. Im Hotel wurde man jedoch mißtrauisch und verweigerte nicht nur den Kredit, sondern ließ den jungen Mann auch beobachten. Als er am Samstagabend heimlich seinen Koffer packte und, ohne seine Hotelrechnung beglichen zu haben, durch einen Nebenausgang verschwinden wollte, wurde Heinrich de Lamboy gestellt und der Polizei übergeben. Da der 23jährige einen Paß bei sich hatte, in dem außergewöhnlich viele Besuche im Ausland eingetragen sind, will die Kriminal- polizei untersuchen, ob der Festgenommene ähnliche Betrügereien auch in anderen Städten begangen hat. ee ——— Windschiefe Häuser .. sind die„Wahrzeichen“ der Altstadt von Lüneburg. Seit die Katastrophe der Boden- senkungen über dae alte Salzstadt gekommen ist, droht fast der gesamten Innenstadt der Abbruch. Ueber 500 Häuser sind schon der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Als nächstes durfte dieses alte Kontorhaus in der„Neuen Sülze“ von Lüneburg an der Reihe sein, sein wackeliges Dasein zu beenden. Keystone-Bild Die ersten traditionellen Weinfeste . begannen am Wochenende in Baden- Württemberg Ihringen/ Heilbronn. In Baden- Württem⸗ berg begannen am Wochenende bei strahlen dem Sonnenschein und Temperaturen, die die morgendliche Kühle der fortgeschrittenen Jahreszeit vergessen liegen, die ersten tra- ditionellen Weinfeste. Den Auftakt bildeten Veranstaltungen in dem knapp 4000 Hin- wohner zählenden Weinoft Ihringen am Kaiserstuhl, der größten Winzergemeinde am Oberrhein, und in Heilbronn. Das Kaiserstühler Weinfest unter der Schirmherrschaft des südbadischen Regie- rungspräsidenten wird alle zwei Jahre der Reihe nach in Ihringen, Oberrotweil, Eich- stetten und Endingen abgehalten. Erster Höhepunkt war die Wahl der Kaiserstühler Weinprinzessin. Unter acht Bewerberinnen erhielt die 21 jährige Winzerin Helga Lan- derer aus Oberrotweil die meisten Stimmen. Die badische Weinkönigin wurde am Mon- tagabend gewählt. Am Sonntagnachmittag zog ein großer Festzug unter dem Motto:„Weinbau einst und jetzt“ durch die Straßen von Ihringen, die von vielen Zuschauern umsäumt wurden. Die 25 Festwagen der einzelnen Weinorte am Kaiserstuhl zeigten in farbenprächtigen Bil- dern Motive aus der Geschichte des örtlichen Weinbaus. Besonderes Interesse der zahl- reichen Gäste aus nah und fern bildet das „Weindorf“, in dem die einheimischen Weine ausgeschenkt werden. Mit dem Ihringer Fest ist eine große land wirtschaftliche Ausstellung verbunden. 60 Wahlmänner wählten am Sonntag in Heilbronn die neue Weinkönigin des Wein- bauverbandes Württemberg- Baden. Ihre Wahl flel auf die 20 Jahre alte Marianne Fingerle aus Eßlingen, die zwei Jahre lang die Krone tragen wird. Neun Mädchen, alles Töchter angesehener Weingärtner familien des Landes, hatten sich um den Titel bewor- ben. Unter den Wahlmännern, die rund 7000 Mitglieder des Weinbauverbandes vertraten, befanden sich Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried, Altministerpräsident Dr. Reinhold Maier und der fühere Innenminister und Heilbronner Ehrenbürger Fritz Ulrich. Die 18 jährige Hannelore Warth aus Stutt- gart- Untertürkheim und die 20jährige Emma Ehrenfeld aus Heilbronn wurden zu Prinzes- sinnen gewählt. Unter dem Beifall der in Heilbronn versammelten 800 Weingärtner überreichte die seitherige Weinkönigin des Verbandes, Ruth Eisele aus Uhlbach, ihrer Nachfolgerin Krone und Schmuckband. Teehaus und spanische Hochzeit Landau. Fast 100 000 Menschen sahen am Sonntag den Blumenkorso in Landau, die größte Attraktion der südpfälzischen Garten- stadt. Mehr als 60 Wagengruppen; über und über mit Blumen best, rollten unter der warmen Spätsommersonne durch das dichte Spalier der Zuschauer. Während im vergan- genen Jahr ein aus Blüten geformter weißer Elefant im Mittelpunkt des Umzuges gestan- den hatte, war es diesmal ein dreifach über- dachtes Teehaus aus gelben Dahlien und mit roten Lampions. Davor saßen ein Dutzend anmutige Geishas. Aufsehen erregten auch eine spanische Hochzeit und ein Torero vor einem„wütenden“ aus Blumen hergestellten Stier. EUROPA Hlüchtlingsfrau Helga Sch., Höxter/ Weser 5 Kochtöpfe am Riesenrad Vor unserer Flucht aus Mitteldeutsch⸗ land hingen für uns nicht nur die Koch- töpfe am Riesenrad der Propaganda. Es fehlten auch hundert andere Dinge des täglichen Lebens.. Wir haben in der Bundesrepublik wie- der ganz von vorn anfangen müssen und sind glücklich, hier eine neue Exi- stenz gefunden zu haben. 5 Die erste Anschaffung in unserer klei- nen Wohnung, die Wir uns nach und nach einrichten, war ein Herd. Das Sprichwort„Eigener Herd ist Goldes Wert“ hatte für uns schon lange vorher einen tiefen Sinn bekommen. Bei der Wahl unseres NEEF- Herdes folgten Wir vertrauensvoll dem fachmännischen Rat. Heute ist mir klar, daß der NEFEE- Herd die glücklichste Wahl war, die ich treffen konnte. SEA. Darum: Wenn Sie an einen neuen Herd. einen Kühlschrank oder an eine Wasch- maschine denken, so denken Sie am besten zuerst an NEFEE. Geldrerkekhr Bares ARGETN zu nur ½ ½ Zins p. Mt. 1 Gebühr eld für jeden Zweck „ für alle! 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September 1960 pHILATELIE MANNHEIMER MORGEN Seite — Neu an den Postschaltern in aller Welt Großbritannien: Die Europaausgabe be- rücksichtigt zwar das von den Mitgliedern der Postkonferenz ausgewählte Thema, paßt es jedoch den Londoner Bedürfnissen an. So treten zu dem Wagenrad mit seinen 19 Spei- chen Schriftbänder und das Halbporträt der Königin im Oval. Nennwerte und Farben: 6d purpur und grün, 18 6 d stahlblau und braun; Ausgabetag: 19. September; Entwurf: Pentti Rahikainen und Reynolds Stone; For- mat 41x25 mm; Druck: Rastertief; Papier: weiß mit Wasserzeichen Edwards-Krone; Zähnung: K 15: 14(siehe auch Bild). nalen Frieden zur Verfügung. Nennwert: 4 Cent; Farbe: kastanienbraun; Entwurf: Charles R Chickering; Stich: C. A. Brooks und W. R. Burnell; Ausgabetag: 25. No- vember; Auflage: 120 Millionen; Schalter- bogen: 70; Ersttagsstempel beim Postmaster New Vork 1. Korea: Der südliche Landesteil widmet dem 75jährigen Bestehen des modernen Schulwesens eine Sondermarke. 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Geburtstag und die Komponisten Oskar 8 kommt demnächst auf einer amerikanischen Nedbal und Otakar Ostreil zum 30. bzw. Die FIP bewilligte für die nächsten Jahre Gedenkmarke zu Ehren. Der 1835 geborene 25. Todestag. Nennwerte und Farben: 10 folgende Ausstellungen: 27. September bis „Stahlkönig“ begann seine Karriere als Heller schwarz, 20 braun, 30 hellrot, 40 10. Oktober Preßburg, September 1961 Buda- Laufbursche. Bis zu seinem Tode im Jahr dunkelgrün und 60 violettblau; Entwürfe: pest international, 1962 Prag international, 1919 stellte er mehr als 325 Millionen Dol- Max Svabinsky und Wladimir Silowsky; 1963 Istanbul und Luxemburg international, lar für Bibliotheken, Museen und für die Stich: Jindra Schmidt; Druck: Rotationstief; 1965 Rio de Janeiro international und 1966 von ihm gegründete Stiftung für internatio- Format: 27&x45 mim; Schalterbogen: 50; 2 FDC Belgrad international. Das britische General Post Office bringt am 19. September zwei neue Marken heraus, Die Marken im doppelten Format haben die Werte zu sechs Pence sowie ein Schilling/ sechs Pence. Anlaß zur Herausgabe der schönen Marken war der erste Jahrestag der Gründung der europaischen Konferenz der Post- und Nachrickten- Verwaltungen aus 19 Ländern. 1909 Cor! Wesen rin ele 7 F555 N sic: Clown 60 Fumilienanseigen WARZEN 1 ö KOSMETIR- WAGNER Mannheim O 6, 5 pianken 6 0 Telefon 2 12 97 Als Ver mählte grüßen— e ELK S EIN Raucher . Ursula Schwab l ruin 56 Vol.% zen, Grnrimeke, ö einge U hit rin 1 Mhm.-Rheinau, Waldblick 33 Ran mon 8 13. September 1960 abel kaufen 125 JAHRE ANTON RIEMER SCHMID 5„„ a MT MONCHENS GFE SCHICHTEAENE VERSUN DEN e 5 5 5* T HURGENRATE A * 3 3 5 a 5 b fachinsliul ur Scnwernörige 5 Dr. lehmann- Greum— 90 Anm., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 2 täglich von 9 bis 18 Uhr u. Heidelberg, Hauptstr. 87, 1 Tel. 2 35 22 Tägl. von 10 bis 5 13 Uhr und 14.30 bis 1s Uhr Heiraten me N 5 5 7 Freie Berufe les Gutausseh. 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Sein monatliches Einkom- men betrug etwa netto 1500 DM. Die Anklage wirft Kosch vollendeten Lan- desverrat, falsche Titelführung und andere Straftaten vor. Er mußte zugeben, daß er sich unter der Behauptung, er sei Doktor der Staats wissenschaften und Diplomvolkswirt seit 1947 in verschiedenen Behörden höhere Vier auf einem Motorrad zwei Tote, zwei Schwerverletzte Marburg. Eine vierköpfige Familie ist am Montag im Kreis Marburg mit einem Motor- rad ohne Beiwagen verunglückt, wobei der Vater und eine Tochter getötet, die Mutter und ein zweites Kind lebensgefährlich ver- letzt wurden. Wie die Polizei mitteilte, hatte der 29jährige Anstreicher Ludwig Ullrich aus Heskem(Kreis Marburg) trotz starken Nebels und schlechter Sicht mit seiner Ma- schine auf der Landstraße von Heskem nach Ebsdorf einen Lastwagen überholt und war dabel mit einem entgegenkommenden LRkw frontal zusammengeprallt. Ullrich und seine auf dem Benzintank sitzende fünfjährige Tochter wurden bei dem Aufprall sofort ge- tötet, die 25jährige Ehefrau und eine drei Jahre alte Tochter wurden in die Marbur- ger Universitätsklinik gebracht und Batten Stunden nach dem Unfall ihre Besinnung noch nicht wiedererlangt. Kinderlähmung greift um sich Passau. Die Kinderlähmung hat im Raum Passau weiter um sich gegriffen. Nach Mit- teilung von Chefarzt Dr. Fischer vom Städtischen Krankenhaus Passau betrug am Montag die Zahl der Erkrankungen ins- gesamt 195. Im Behandlungszentrum des Stadtkrankenhauses befinden sich gegen- Wärtig allein 110 Patienten, davon liegen vier besonders schwere Fälle in Eisernen Lungen. Die Zahl der Todesopfer ist in Passau inzwischen auf fünf angestiegen. Nach Meinung von Dr. Fischer ist es noch ungewißg, ob die Krankheit im Raum Passau nun ihren Gipfel erreicht hat. Bei warmem Wetter muß nach Meinung Dr. Fischers mit einem weiteren Ansteigen der Zahl der Fälle gerechnet werden. Posten erschlichen hatte. Im Krieg hatte er es bis zum Polizeiwachtmeister in einer SS-Ein- heit gebracht und nur beiläufig einige Seme- ster hindurch an der damaligen Berliner Hochschule für Politik als Gast Vorlesungen gehört. Keine der Behörden, weder das hes- sische Staatsministerium, noch die Bundes- stelle für den Warenverkehr der gewerb- lichen Wirtschaft und zentrale Ausfuhrkon- trolle, noch das Beschaffungsamt hat Anstoß daran genommen, daß Kosch sich in allen Bewerbungen als„Dr. re. pol.“ statt Dr. rer. pol. bezeichnete und stets„Gesandschaft“ statt Gesandtschaft schrieb und an einer „Universität für Staatswissenschaften“ in Berlin, die es gar nicht gibt, promoviert und dort auch das volks wirtschaftliche Diplom gemacht haben wollte. Der polnische Nachrichtendienst war zum ersten Mal 1953 an ihn herangetreten, als er in der Zentralen Ausfuhrkontrolle tätig war. Im Laufe der Zeit ermittelten seine Auftrag- geber, daß er kein Doktor der Staatswissen- schaften und auch nicht in Frankfurt, son- dern in Ratibor geboren war. Er habe, sagte Kosch, danach die Aufträge der polnischen Kontaktmänner, die er regelmäßig in Zürich traf, erfüllen müssen, sonst hätten die Polen seinen wirklichen Werdegang vielleicht sei- ner Dienststelle verraten. Von den Kontakt- männern vermute er, daß sie stets von der polnischen Botschaft in Bern gekommen selen, von wo aus das von ihm gelieferte Ma- terial nach Warschau geflogen worden sei. Darunter sollen sich nach der Anklage Mo- natsberichte des Beschaffungsamtes über den jeweiligen Stand der materiellen Rüstung be- kunden haben. Ein Abwehrbeauftragter und drei höhere Offiziere des Bundesverteidi- gungsministeriums sind vom Gericht als Sachverständigengutachter hinzugezogen. Der Prozeß gegen Kosch wird voraussicht- lich drei Tage dauern. Schm. Verlobung im Hause Löwenstein Tauberbischofsheim. Auf Schloß Bronn- bach, dem Sitz des Fürstenhauses Löwen- stein-Wertheim-Rosenberg, wurde am Sams- tagabend die Verlobung der 23jährigen Prinzessin Josephine zu Löwenstein mit dem Prinzen Alexander zu Liechtenstein gefeiert. Der 31jährige Bräutigam wohnt in Rosegg in Kärnten. 30 000 beim Binger Winzerfestzug Bingen. Ueber 30 000 Menschen sahen am Sonntag bei strahlender Sonne„Bingen auf weinfroher Fahrt“, den traditionellen Win- zerfestzug der Stadt am Rhein-Nahe-Eck. Der 61 Wagen und Gruppen umfassende Zug bil- dete den Höhepunkt des diesjährigen Binger Winzerfestes, das seit dem 3. September weit über 100 000 Menschen in seinen Bann gezo- gen hat. Bergmann spielte mit dem Feuer Zweiter Grubenbrand in Salzgitter entstand durch Fahrlässigkeit Salzgitter. Die Ermittlungen der Sonder- kommission der niedersächsischen Kriminal- polizei und des Oberbergamtes in Claustahl- Zellerfeld über die Ursache des zweiten Grubenbrandes auf der Schachtanlage„Han- noversche Treue“ der Erzbergbau Salz- gitter AG in Salzgitter, vom 23. August, führten auf die Spur eines 21jährigen Berg- mannes, der der fahrlässigen Brandstiftung überführt wurde und geständig ist. In einer Arbeitspause hatte der Bergmann eine Polyäthylenhülle von sogenannten Wasserpatronen, die in der Grube zur Sili- kose- Bekämpfung verwandt werden, an einer Grubenlampe entzündet, wobei schmel- zender Kunststoff brennend abtropfte, wie die Sonderkommission mitteilte. Zur gleichen Zeit wurde im Schacht gesprengt. Durch den Luftdruck verlöschte die Lampe des Berg- mannes. Im dunkeln warf er die Kunststoff- hülle, die er für erloschen hielt, hinter einen Grubenholzstapel, wo sie mit einem alten Pappkarton in Berührung kam und diesen zum Glimmen brachte. Nur durch die Auf- merksamkeit eines älteren Bergmannes konnte ein größerer Schaden verhütet wer- den. Die Ermittlungen brachten, so weit bisher zu übersehen ist, keine Anhaltspunkte dafür, Aufseher von Zuchthäuslern schwer belastet Celler Fastnachtsplan-Prozeß: Vorwürfe an die Adresse der Anstaltsleitung/ Prozeß vertagt Lüneburg. Mit der Vernehmung von vier Schwerverbrechern als Zeugen wurde am Montag der Celler Zuchthausprozeß fortge- setzt. Die Aussagen dieser vier Zeugen sol- len klären, wie die Kassiber des Angeklag- ten Bruning, die als Vorbereitung des ge- waltsamen Ausbruchs dienen sollten, aus dem Zuchthaus herausgeschmuggelt wurden. Mit einer handfesten Ueberraschung war- tete der Strafgefangene Langner auf. Lang- ner, der mehrere Wochen mit Bruning in derselben Zelle gearbeitet hatte, gab an, zwei Briefe im Auftrage von Bruning über einen anderen Strafgefangenen an den Auf- seher Osterloh weitergeleitet zu haben. Im ersten Schreiben hatte Bruning von seiner Frau 550 Mark angefordert. Osterloh habe von dieser Summe 250 Mark erhalten und für den Rest für Bruning und einem ande- ren Häftling zwei Radiogeräte und Lebens- mittel gekauft, die er ins Zuchthaus schmug- gelte. Der zweite Brief, der ebenfalls von Osterloh weitergeleitet wurde, habe Bru- nings Ausbruchspläne enthalten. Eine kleine Sensation gab es, als Langner berichtete, daß er bereits am 16. Dezember 1959 dem Zuchthausdirektor, Oberregierungsrat Dr. Lerche, mitgeteilt habe, Bruning bereite mit den Schwerverbrechern Schüßler, Beiers- dorf und Zimmermann einen Ausbruch vor. Langner will der Zuchthausdirektion auch die Absendung der Kassiber Brunings mit- geteilt haben. Der Anstaltsleiter, Oberregierungsrat Dr. Lerche kam danach beim Zeugenverhör in Bedrängnis, als er mitteilte. Langner erst am 7. Januar 1960 verhört zu haben und nicht überzeugend genug erklären konnte, warum er mit diesem Verhör so lange 26 gerte. Lerche erklärte lediglich, es sei un- möglich, in einem Zuchthaus allen Gerüch- ten und Parolen nachzugehen. Der Gefangene Glauch, dem über Mittei- lungen auf Zigarettenpapier das erste Paket für Bruning angekündigt worden war, wollte vom Ausbruchsplan sogar schon im Novem- ber gewußt haben. Kurz vor Weihnachten habe er dann seinem Zellenbeamten den Plan verraten und um Meldung beim zu- ständigen Oberinspektor Buddensiek gebe- ten. Wie der Zellenbeamte unter Eid aussagte, seien er und Glauch kurz vor Weihnachten bei Oberinspektor Buddensiek in dessen Dienstzimmer erschienen, um Meldung zu erstatten. Buddensiek sagte jedoch unter Eid aus, im Dienstzimmer wären die beiden nicht gewesen, von einer Meldung des Zellen beamten wüßte er nichts. 5 Der wegen Mordes zu lebenslangem Zuchthaus verurteilte Landwirt Hermann Nothdurft las von einem vorbereiteten Zettel Ab, wieviele Waren Osterloh ins Zuchthaus und aus dem festen Haus herausgeschmuggelt haben soll. Er beschuldigte auch einen zwei- ten Aufseher, Handlangerdienste für die Gefangenen geleistet zu haben. Der Anwalt von Helmuth Bruning, der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Tachau stellte dann den Antrag, Bruning auf seinen Gei- steszustand untersuchen zu lassen.„Bruning ist geisteskrank“, sagte er,„wo gibt es das, daß ein Mann, der vermögend ist, am laufen- den Bande einbricht und dann so nebenbei den Schaden mit baren 90 000 Mark wieder ersetzt. Es gibt wohl keinen ähnlichen Fall in der deutschen Kriminalgeschichte“. Dr. JPachau zeigte sich darüber verwundert, daß Bruning bisher noch nie eingehend psychia- trisch untersucht worden ist und auch der Gutachter, Medizinalrat Walter Vorthoff (Göttingen), der die Einlieferung in die An- stalt begründete, sagte, er habe Bruning nur ganze anderthalb Stumden beobachten kön- nen und sei deshalb nicht in der Lage, sich gutachtlich zu äußern. Der Antrag des Ver- teidigers von Bruning wurde angenommen und der Prozeß bis zum 23. September ver- tagt. E. Weger/ dpa * daß zwischen diesem Brand und der Brand- katastrophe vom 19. Juli, bei der 33 Berg- leute ums Leben kamen, ein Zusammenhang besteht. Der jetzt überführte Bergmann war am 19. Juli im Urlaub. Die Ursache des Bran- des vom 19. Juli ist noch nicht geklärt. Schmuggler-Ring aufgeflogen Erlangen. Sieben Schmugglerringe, denen insgesamt 274 Personen angehörten, sind in Erlangen nach dreimonatigen Untersuchun- gen der Zollfahndungsstelle Nürnberg auf- gedeckt worden. Wie die Nürnberger Zoll- fahndungsstelle mitteilte, wurden 21 Perso- nen vorübergehend in Untersuchungshaft genommen. Die Beteiligten sollen über 674 000 amerikanische Zigaretten sowie größere Mengen Kaffee, Tee und andere Genußmittel während eines längeren Zeit- raumes unverzollt umgesetzt haben. Die Waren seien direkt von amerikanischen Soldaten bezogen oder von deutschen Ar- beitskräften aus amerikanischen Kasernen herausgeschmuggelt worden. Geldfälscherbande gefaßt München. Nach schwierigen Ermittlungen ist es bayerischen und österreichischen Kri- minalisten nach einer Mitteilung des bay- erischen Landeskriminalamtes vom Wochen- ende Anfang September gelungen, eine drei- köpfige Geldfälscherbande auszuheben, die gerade im Begriff war, ihr„Geschäft“ in gro- Bem Stil aufzuziehen. Dreizehnjährige wurde Mutter Berlin. Die jüngste Mutter Berlins ist ein gerade erst 13 Jahre alt gewordenes Mädchen aus Neukölln, das einem Jungen das Leben schenkte. Die Ermittlungen der Polizei führ- ten jetzt zur Festnahme des Stiefvaters der 13jährigen. Der 38jährige Schuhmacher steht unter dem dringenden Verdacht, das Mäd- chen mißbraucht zu haben. Der Verneh- mungsrichter erließ gegen den Mann einen Haftbefehl. Die 13jährige Mutter und ihr Sohn befinden sich wohlauf in einem Heim. Stelldichein der Schäferhunde Düsseldorf. Die Rennbahn in Düsseldorf Grafenberg bot über das Wochenende ein ungewohntes Bild: Etwa 10 000 Zuschauer Verfolgten nicht schnaubende Pferde, son- dern mehr oder weniger fröhlich bellende Hunde in einem einstündigen Lauf, bei dem es nicht auf Schnelligkeit, sondern auf Aus- dauer und stolze Haltung ankam. Der Adel der deutschen Schäferhunde gab sich— un- ter Schirmherrschaft von Bundesinnenmini- ster Dr. Schröder— sein jährliches Stell- dichein bei der Hauptzuchtschau 1960. Unter den 560 Tieren errang wie im Vorjahr der schwarzgelbe„Volker vom Zollgrenzschutz“ den Siegerpokal. Nicht so schlimm— Muttil Handtüchern ergeht es überall schlimm, wo Kinder sind. Gerade hier hilft das bewährte Rezept für stark verschmutzte Wäsche: in Henko-Einweichlauge le- gen, das zieht selbst den gröbsten Schmutz schonend und sicher aus dem Gewebe heraus. Ganz gleich, was Sie waschen, wie Sie waschen und womit Sie waschen: wenn es sich um stark verschmutzte Wäsche handelt, muß Henko heran! 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Olympischen Spiele moderner Zeitrechnung in Rom auch inoffiziell beendet. Das war ein spektakulärer Abschluß 16tägiger sportlicher Wettkämpfe einer jungen Elite, die die ganze Welt interessierten. In den 150 Wett- bewerben stellte die Sowjetunion 43mal den Olympiasieger, während der große Widersacher USA auf 34 Goldmedaillen kam. Da die Sowjetunion auch mehr Silber- und Bronzemedaillen als die USA gewann, ging sie aus den olympischen Kämpfen als erfolgreichste Nation hervor. Zwar sind die olympischen Kämpfe Wettstreit zwischen einzelnen Sportlern und nicht zwischen den Ländern, aber doch reizt es, nun zu wissen, in welches Land die meisten Medaillen gegangen sind. Bei einer solchen Betrachtung bleibt nur die Feststellung übrig, daß die bisher sieg- gewohnten Athleten der USA in Rom auf ihren Domänen so empfindliche Schlappen erlitten, daß sie allgemein als„die grogen Verlierer dieser Spiele“ bezeichnet werden. Selbst IOC-Präsident Avery Brundage (US) machte im privaten Kreis die Fest- Stellung, daß sich der amerikanische Sport nach diesen Resultaten neu orientieren müsse, und daß das Abschneiden noch schlechter gewesen wäre, wenn nicht die farbigen Athleten noch mehrere Eisen für die USA aus dem Feuer gerissen hätten. So verloren die Amerikaner allein in der Leichtathletik die beiden Sprintstrecken und die Sprintstaffel der Männer. Einem Schock Sleich kam die Niederlage ihres Hochsprung- Weltrekordmannes Thomas. Mit dem Verlust des Achters in den Ruder- Wettkämpfen hatte man sich schon nach dem Ausgang der Vorläufe abgefunden, wenn auch unverbes- Serliche Optimisten noch an eine Wiederho- lung des„‚Wunders von Ballarat“ glaubten, Wo der USA-Achter nach einer Niederlage im Vorlauf dann den Endlauf noch knapp gewann. Auhber den Amerikanern sind auch klei- nere Länder, die früher im Sport ein gewich- tiges Wort mitsprachen, mit der Bilanz nicht zufrieden. Das gilt besonders für Schweden und Finnland. Diese beiden skandinavischen Länder kamen bei je einer Goldmedaille auf insgesamt sechs bzw. fünf Medaillen. Fragt Dankbar und zuversichtlich Von prof. Or. Carl Diem Kann es för die Olympischen Spiele einen schöneren, bedeotenderen, Wördi- gern Ort als Rom geben? Spört man hier nicht in jedem Luftzug, daß sich Vergan- genheit und Zokunft verschwistern, daß die eine dem Fest seine Woörde verleiht, daß die andere diese Wörde aufnehmen Wird Also, Wenn man einem olympischen Fest einmal den Hauch der Antike ein- blasen Wollte, dann hat Rom und haben duch die Organisgtoren des Festes dies unöberbietbar geleistet, und das mußte quch einmal geschehen, das worden Wir der Geschichte schuldig. Die Römer sind aber der Moderne nichts schuldig geblieben. Eine lichte Groß- zügigkeit, Wie dies Fest gestaltet worde, erlebte eben nur der Geist der Römer Unserer Zeit. Jede Kampfstätte War ein Moster heutiger Baokonst, köhn entworfen, meisterhaft und geschmackvoll qusgeföhrt an nichts gespart, am allerwenigsten an der technischen installation. Manche Klage worde gegen die Or- ganisqtion laut. Zu unrecht Wie ich meine, denn Rom ist eine Weltstadt mit einem Bauplatz, an dessen Kern man nichts zu- gunsten eines flüssigen Verkehrs röhren darf und gußerdem sind die Spiele seit Helsinki und Melbourne, Was Zahl der Wettkämpfe und Teilnehmer anlangt, um ein vielfaches gewachsen. Alle Warnoun— gen, quch die römischen Organisations- komitees, blieben unbeachtet. So sind die Spiele öber ihre Grenzen hindusgeflossen. Wenn man es nicht erreicht, daß die Sport- arten beschränkt und innerhalb von ihnen die Zahl der Wettbewerbe energisch zu- sammengestrichen Wird, kann niemand das Problem glöcklich lösen. Die Leistungen des Sports übertrafen in vielen Fällen alle Vorqussqgen. Das Fest wor eine Inyentur des Fortschritts gerade der letzten vier Jahre und vor allem, Wie Weit die hohe Leistung sich öber die ganze Wieẽlt verbreitet hat. Im letzten Wettkampf, dem Marqthonlauf, siegte ein Aethiopier, ein Zeichen, daß nach den Argentiniern Zabala und Cabrera, dem Koreaner Lou, dem Tschechen Zatopek und dem Fran- zosen Mimoun wieder neue Völker sich in dieser Zerreißprobe bewähren konnten. Die deutschen Erfolge sind viel bespro- chen— wir können zufrieden sein. Je mehr man die Leistungsbreife pröft, um so leuchtender tritt sie hervor. Wer dies nicht tat, worde durch den lautstarken Beifall der deutschen Zuschauer belehrt. Dem jugendlichen Zuschauer soll mon dies nicht verwehren, aber sympathisch Wäre er ge- Wesen, Wenn er ihn auch ähnlich begei⸗ sternden Leistungen anderer gezolſt hätte. Was man sonst an Kritik zo sagen nötte, geht nicht guf das Konto der ſta- liener. Das[OC hat es leider nicht ver- mocht, den Warnungen zu folgen um goch seine eigenen Absichten durchzu- setzen. Die Olympischen Spiele leiden an Elephantitasis. Sie müssen rücksichtslos Zu- sammengestrichen Werden. Dis einzige peinliche Enttäuschung ver- urscchte das Versagen der Kampfrichter im furnen. Die Wöfenden Protestschreier der gar nicht betroffenen Italiener gegen die Benqchteiligung der Japaner Waren nor zu berechtigt. Das internationale Olympische Komſtee sollte diese Weẽtt- kämpfe solange suspendieren, bis der Turnverband einwandfreie Kampfrichter qusgebiſdet hat. Olympische Spiele kön- nen nur von unabhängigen, freien, öber den Interessen des Sporfs und dem FEgo- ismus der Nationen stehenden Männern geleitet werden, und gußerdem ist es höchste Zeit, daß den Fraben ein ange- messener Einfſuß dabei eingeräumt Wird. Fosse ich mein Urteil zusammen, so ist es den ſtalienern gelungen, den ihnen egebenen Auftrag voll zu erfüllen. Die Soieſe sind ein glänzendes und holtbares Slied in der Kette. Sie haben uns ein Stöck der Antike ins Herz gesenkt. Voll Dankbarkeit und Zuversicht Wenden wWir unsere Blicke nach Osten. man nach den Gründen des Rückgangs, so heißt es allgemein:„Unsere Jugend ist zu weich und kann nicht kämpfen. Sie kön- nen von den Deutschen viel lernen.“ Wenn das Abschneiden der gesamtdeut- schen Mannschaft den Aktiven anderer eu- ropäischer Nationen als Beispiel hingestellt wird, so hat das in erster Linie seinen Grund in dem hervorragenden Kampfgeist. Sicher hat es auch hier den einen oder anderen Ver- Sager gegeben, ganz gleich ob es sich dabei um die Speerwerferinnen oder Siegfried Va- lentin handelt, aber diese kleinen„Schön- heitsfehler“ wurden durch Erfolge an ande- ren Stellen mehr als ausgeglichen. Es kann in einer so großen Mannschaft von mehr als 300 Aktiven nicht alles nach Wunsch klap- pen, zumal diese Mannschaft oft erst nach erheblichen internen Kämpfen und Streite- reien ihre endgültige Form gefunden hatte. Dennoch war das Verhalten der, Aktiven netter und kameradschaftlicher als in Mel- bourne. Auch unter den Offiziellen kam es zu keiner nennenswerten Reiberei. Die ge- samtdeutsche Mannschaft bestand ihre Prü- fung glänzend. Nur auf dieser Grundlage konnten sich INGRID KRAMER, zweifache Goldmedaillen- gewinnerin und damit eine der erfolgreich- sten Teilnehmerinnen der Olympischen Spiele 1960, trug bei der Flaggenparade zu Beginn der Schlußfeier die Fahne der gesamtdeut- schen Mannschaft. Schwarz- rot- gold mit den fünf Olympischen Ringen— unter diesem Zeichen waren, wenn auch nur für wenige Wochen, Sportler aus Ost und West in einer Mannschaft vereint. Funkbild: dpa Beim Nationenpreis wie Erfolge einstellen, die— von 1936 wegen der besonderen Umstände einmal abgesehen— bisher noch keiner deutschen Olympiamann- schaft vergönnt waren. Neben der Gesamt- zahl von 42 Medaillen— davon zwölf gol- denen(in Melbourne und Stockholm waren es zusammen sechs)— waren besonders die Siege in den„attraktiven“ Wettbewerben auf- fallend und zogen damit die allgemeine Auf- merksamkeit auf sich. Armin Hary bestä- tigte sich durch seinen 100-m-Sieg als „schnellster Mann der Welt“. Er schaffte es trotz eines Nervenkrieges am Start. Dazu kam der Sieg in der Sprinterstaffel der Män- ner, der auch dadurch kaum geschmälert werden kann, daß die USA disqualifiziert wurdega. Sehr populär war der Erfolg der Kiel/ Ratzeburger Renngemeinschaft im Ach- ter gegen Kanada. Es ist der Traum eines je- den Ruderers, bei den Olympischen Spielen einmal im siegreichen Achter zu sitzen. Schließlich holten sich die Springreiter am Schlußtag in dem zum einzigen Male aus- verkauften Stadion den Preis der Nationen. Wie in Squaw Valley durch Helmut Reck- nagel flel in Rom die letzte Goldmedaille an Deutschland. Man wußte nicht, was man bei diesem Sieg mehr bewundern sollte, die Lei- stung des jungen Alwin Schockemöhle mit seinem jungen Ferdl, der eigentlich für eine solche Aufgabe noch gar nicht reif ist, oder die Leistung der beiden„Alten“, des 42 Jahre alten Fritz Thiedemann und seinem 17jähri- gen Meteor, der wie in seinen besten Tagen ging. Ausschlaggebend für diesen Erfolg wa- ren Siegeswille und Konzentration, die neben dem erforderlichen Können unter Gleich- wertigen ausschlaggebend sind. Diese Eigen- schaften aber waren es, die der deutschen Mannschaft mit zu ihrem großartigen Ab- schneiden verhalfen. Die Gastgeber stellten mit großen Kosten eine technische Organisation auf die Beine, die verschiedentlich als, übertrieben“ und auch „schwerfällig“ bezeichnet worden ist. Mit sol- chen Feststellungen ist der Kern aber nicht angesprochen. Es darf gesagt werden, daß sich die Organisation richtigerweise auf die Bedürfnisse der Aktiven ausrichtete, und in diesem Punkt war sie vorbildlich. Es wird für jeden Nachfolger Roms schwer sein, diesen Standard zu halten. r— MIT EINER EINDRUCRKSVOLLEN SCHLUSSFEIER klangen die 17. Olympischen Spiele moderner Zeitrechnung in der italienischen Hauptstadt aus. Noch einmal mar- schierten die Fahnenträger der 84 beteiligten Nationen ins Olympiastadion ein. Während sie im Halbkreis vor der Haupttribüne Aufstellung nahmen und IOC-Präsident Avery Brundage die traditionelle Schlußformel sprach, ging am Hauptmast Zentimeter um Zentimeter die weiße Fahne mit den fünf Ringen nieder, in deren Zeichen 16 Tage lang die besten Athleten der Welt um den Sieg gekämpft hatten. Bild: dpa DSB-Präsident Daume zieht die Bilanz von Rom: Unsere Hihleten in det fliederlage zo geoſ wie im Sieg Freude über gesamtdeutsche Mannschaft/ In Zukunft auf dem gleichen Kurs: Mit Festigkeit und Geduld In einem Interview äußerte sich Willi Daume, der Präsident des Deutschen Sport- bundes und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees G00), zu Erfolg und Haltung der gesamtdeutschen Olympiamannschaft, zur Frage, ob die, römischen Spiele- die an sie geknüpften Erwartungen erfüllten, und zu jüngsten Polemiken gegen das Fest der Weltjugend im olympischen Geist. Daume sagte:„Unsere Athleten waren große Sieger und, wenn es sein mußte, auch große Verlierer. Sie haben nur Freude gebracht und Siege deutscher Gemeinsamkeit. Bis 1964 ist eine lange Zeit voller poli- tischer Ungewißheiten. Wir müssen in der zukommen lassen: Mit Festigkeit, Geduld Im einzelnen nahm das deutsche ICO-Mit- glied zu den ihm gestellten Fragen wie folgt Stellung: Frage:„Aus berufenem Mund hatte man römische Spiele“! versprochen. Haben diese Spiele in Rom die Erwartungen erfüllt und diesem Weltfest der qugend neue Impulse ge- geben, ähnlich etwa wie 1936 in Berlin mit der Einführung des Fackellaufes, den großen Festspielen und besonderen kulturellen Ver- anstaltungen?“ Daume:„Die Erwartungen der, Sportwelt, diesmal im engsten Sinne gemeint, sind si- cher erfüllt worden; denn die Leistungen wa- in seinen besten Tagen: Zwei goldene und eine bronzene Me- daille verschaffte der 17;ährige braune Holsteiner Wallach„Meteor“ seinem Rei- ter Fritz Thiedemann(Elmshorn) bei drei verschiedenen Olympischen Spielen, in Helsinki 1952, in Stockholm 1956 und in Rom 1960. Es ist schon einmalig, daß ein Springpferd der Weltklasse dreimal hintereinander beim olympischen Reiter- fest startet. Der„Dicke“, wie er über- all wegen seines Gewichtes von 650 kg genannt wird, stellte im Verlaufe seiner zetzt zu Ende gehenden Laufbahn aber schon mehrere Rekorde auf. Er wurde zum erfolgreichsten Springpferd der Welt, sowohl nach der Gewinnsumme als — de,„Dicke“ as auf die fflinule fit— Einmaliger Meteor: Medaillen in Helsinki, Stockholm und Rom auch nach der Zahl seiner Siege. Nicht zuletzt aus diesem Grunde steht seit einiger Zeit ein Bronzedenkmal von ihm vor dem schleswig- holsteinischen Land- wirtschafts ministerium an der Kieler Förde. „Meteor“ ist im Besitz der Reit- und Fahrschule Elmshorn, die wiederum eine Einrichtung des Verbandes der Züchter des Holsteiner Pferdes ist. Damit gehört der„Dicke“ praktisch allen Schleswig- holsteinern, die mit dem Pferd zu tun haben. Kein Wunder, daß sie auf diesen Vertreter ihrer Zucht, der schon auf allen Turnierplätzen Europas und Amerikas goldene Schleifen gewann, besonders stolz sind.„Unser Dicker“, sagen sie, wenn er wieder die Schlagzeilen auf den Sportseiten der Zeitungen füllt. „Meteor“ ist mindestens so populär wie sein Reiter Fritz Thiedemann. Das be- weisen die vielen Zuckerpäckchen, die laufend in Elmshorn eintreffen. Ihre Zahl wird sich jetzt vermutlich wieder stark vermehren. Der„Dicke“ ist für Süßigkeiten sehr zu haben, auch das hat sich genau so herumgesprochen wie seine Erfolge. „Meteor“ und sein Reiter stammen beide aus Dithmarschen. Wer das weiß, der wundert sich auch nicht, daß beide einen Dickkopf— im guten Sinne— haben können. Fritze, der sich vorläufig noch dagegen wehrt, schon der„Alte Fritz“ genannt zu werden, hatte sich nun einmal vorgenommen, zum dritten Male mit„Meteor“ über einen olympischen Parcours zu gehen. Der„Dicke“ muß — wie schon so oft— seinen Meister richtig verstanden haben. Er war auf die Minute in Form und erledigte am Sonntag seine beiden Parcours im römischen Olympia-Stadion wie in sei- nen besten Tagen. Der erneute Gewinn einer Goldmedaille war die Krönung einer einmaligen Laufbahn eines Spring- pferdes. gleichen Art die Dinge wie bisher auf uns und Gelassenheit.“ ren grandios. Aber ich habe die Spiele nicht als römische Spiele empfunden. Darin liegt eine kleine Enttäuschung, Das soll jedoch keine Undankbarkeit sein. Vor allem waren die Römer liebenswürdige Gastgeber, und sie haben die Spiele auch einen Hauch der anti- ken Größe dieser Stadt spüren lassen. Aber eben nur einen Hauch. Ich bedauere es, daß das moderne Italien den Spielen keinen kräf- tigeren und nachhaltigeren Akzent gab, 2z. B. mit einem Festspiel an klassischer Stätte, mit neuen Ideen bei der Gestaltung der Eröff- nungsfeiern zu Spielen und Kongreß, mit einem offensichtlicheren Anteil von Kunst und Geist. Der Sport und auch die Olympi- schen Spiele haben hier eine Chance verpaßt. Vielleicht haben die Italiener aber auch die eigene Note bewußt und mit Takt und Di- stanz zurückgehalten. Frage:„Sind Sie mit der deutschen Mann- schaft, ihrem Erfolg und ihrer Haltunng zu- frieden gewesen und glauben Sie, daß wir auch 1964 nach Innsbruck und Tokio wieder mit einer gesamtdeutschen Mannschaft fah- ren werden?“ Daume:„Unsere Athleten waren große Sieger und, wenn es sein mußte, auch große Verlierer. Man hat von einer sogenannten „dritten Kraft! gesprochen. Nun, Deutschland als dritte Kraft hinter Amerika und Rußland dürfte in der Welt kein populärer Begriff sein. Aber es ist für uns doch ein Grund zur Freude, daß wir die nach Leistung dritt⸗ stärkste Mannschaft stellten, und es gibt aueh zu denken, daß beispielsweise Deutschland und Italien zusammen schon ungefähr 80 stark sind wie jeder der beiden Großen“. Noch wichtiger aber ist, daß- für mich nicht überraschend— sehr viele und meist sogar die klassischen olympischen Medaillen von Kämpfern gewonnen wurden, in deren Hei- mat der olympische Sieg nicht als eine Staats- aktion angesehen wird und auch kein Ergeb- nis staatlicher Züchtung ist. Das spiegelt sich sogar in der gesamtdeut- schen Mannschaft wider, und ich beobachtete, wie bei allem guten Verstehen gewisse Me- thoden der anderen Seite, als freimütig dar- über gesprochen wurde, einigen westdeut- schen Mannschaftsmitgliedern ein Lächeln abnötigte. Das sportkameradschaftliche Ver- hältnis untereinander war gut, oft von einer ausgesprochenen Herzlichkeit. Die gemein- samen Erfolge trugen natürlich dazu bei; die politische Gebundenheit der anderen Seite wurde so schnell im menschlichen Kontakt überwunden. Und ich glaube, auch die ost- deutschen Athleten empfanden, daß sie nicht deswegen gute Leistungen erzielten, weil sie nach östlichen Prinzipien geschult waren, son- dern weil sie in Rom auch von der deutschen Gemeinsamkeit getragen wurden. eine tusionen fut 1964 So kam hier wieder, insbesondere in inter- nationalen Kreisen, wo man die gesamtdeut- sche Mannschaft sehr aufmerksam beobach- tete und mit Erstaunen ansah, wieder das Schlagwort vom ,‚Sieg des Sports über die Politik- auf. Das ist Unsinn. Der Sport erringt ebensowenig Siege über die Politik wie bei- spielsweise die Kunst über die Wissenschaft. Wir freuen uns, daß die Aufgabe, die ja nicht leicht war, gelöst werden konnte, und in bei- den Teilen der Heimat wird man sich darüber ebenfalls freuen— das ist aber auch alles. Und ich vermag noch nicht zu sagen, ob und Wie eine so komplexe Aufgabe 1964 gelöst werden kann. Vier Jahre sind eine lange Zeit, voller politischer Ungewißheiten, und wir müssen in der gleichen Art wie bisher die Dinge auf uns zukommen lassen: mit Festig- keit, Geduld und Gelassenheit.“ Frage:„Es fällt auf, daß gerade zur Zeit der Olympischen Spiele in Rom aus gewissen Richtungen Versuche unternommen wurden, die olympische Idee und ihre Bewegung mit zynischen Worten herabzusetzen. Wollen Sie sich dazu äußern?“ Daume:„Wir kennen diese Kreise und sind eigentlich immer geneigt, ihnen mit Nachsicht zu begegnen. Man urteilt nun ein- mal nicht über Dinge, die man nicht genau kennt. Natürlich ist es Mode und gilt bei sol- chen Leuten als gescheit, auf alle idealisti- schen Regungen herabzusehen und der Ju- gend das Wenige zu verleiden, woran sie sich halten könnte. Das ist aber nicht das Ge- fährliche an der Sache, denn unsere Jugend will mit idealistischen Vorstellungen leben und wir d klug und stark genug sein, die ver- neinenden Geister zu erkennen. Nein, die Gefahr liegt darin, daß diese Leute oft einen Einfluß auf die Meinungs- bildung der in Deutschland führenden Schich- ten haben, der ihnen in unseren Bereichen schlecht ansteht. Dem wir also begegnen müssen, und zwar möglichst nicht nur mit Argumenten, sondern auch mit Tatsachen. Die Olympischen Spiele von Rom haben da- mit nicht zuletzt auch den Wert eines Doku- ments. Zu dokumentieren wird sein, ob die olympische Idee, vernünftig interpretiert, die Jugend begeistern und ihr Anreiz geben kann, sich nach ihr zu richten. Wir sind dabei, hier in der unmittelbaren olympischen Ge- gen wart unangreifbares Material zu sammeln. In Deutschland werden wir darauf zurück- kommen, vielleicht beim Bundestag des Deutschen Sportbundes.“ Fur 100 Lire die Hurseilluise Die französischen Olympiabesucher waren mit dem Abschneiden ihrer Athleten in Rom ganz und gar nicht zufrieden. Auf keiner olympischen Kampfstätte erklang die„Mar- seillaise“. Von Tag zu Tag vertrösteten sich die vielen Franzosen, die nach Rom kamen. Nur einmal wollte man die Nationalhymne hören, und die Tricolore am Siegesmast flattern sehen. Ein biederer Pariser, der eætra wegen dem französischen Speerwerfer Maquet nach Rom am, hatte Tränen in den Augen, als Maquet nicht in die Entscheidung kam. am Schlußtag zg vom Stadion aus eine Gruppe von Fran- zosen zum Montmartre von Rom, nach Taste- vere, setzte sich in eine Trattoria und forderte den Hausgeiger auf, für sie die Marseillaise 2 spielen. Für 100 Lire kam der Italiener dem Wunsch seiner Gäste nach. Die französische Regierung, die Millionen Franken ausgegeben hatte, damit die Sportler der Nation gut vor bereitet nuch Rom kommen, hat es allerdings nicht geschafft. Nr. —— rene „ 000b0ßßß ichen a gnen r mit ichen. n da- Doku- b die t, die geben dabei, 1 Ge- meln. rück- des Se waren Rom einer „Mar- ch die Nur nGren, sehen. dem Rom laquet u tag Fran- Taste- derte se 2 dem sische geben vor- dings 2¹² Dienstag, 13. September 1960 8 PORT 5 MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 . —— . Rückblick auf olympische Schwimm- Wettbewerbe: Linzige Sensation durch Ingeid Krämer Ausscheidungen forderten Tribut/ Grenzen sind noch nicht erreicht steigern oder die Bestleistungen zu wieder- f holen. Offenbar sind die harten Ausscheidun- gen und Länderkämpfe mit eine Ursache ge- Wesen. Umso höheres Lob verdient die Leistung Wiltrud Urselmanns, zeigte, als man von ihr erwarten durfte, sie unterbot ihren Weltrekord, mußte sich aber die mehr Nicht nur ein„Duell der Giganten“: die Kleinen“ mischten ſapfer mit Wo Punktrichter entschieden, saßen sie jedoch auf einem angesägten Ast In der Gluthitze von Rom empfand man das Schwimmstadion wie eine labende Quelle in der olympischen Wüstenel. Auf schatten- losen Tribinenplätzen hatten die Zuschauer bisweilen das Gefühl, beim Eintauchen der Athleten selbst ein Wenig erfrischt zu wer- den. Solange die Leichtathletik keine be- deutenden Läufe auf ihrem Programm stehen hatte, wollte kein olympischer Gast die Kämpfe um die Medaillen der Schwimmer, Springer und Wasserballer versäumen. End- lich einmal die Geschwister Konrads sehen, Murray Rose, Takushi Vamanaka, Dawn Fraser. Jeder wollte den Zweikampf US82 gegen Australien miterleben. Die deutschen Schlachtenbummler träumten vom Gold- medaillengewinn Wiltrud Urselmanns und nicht von den Siegen Ingrid Krämers über die amerikanische Springer-Elite. Elfmal die amerikanischen Schwimmsport- . Trotz Einnahmerekords: Zwei Milionen Dollar Defizit Die 17. Olympischen Sommerspiele in Rom brachten nicht nur eine Flut sport- licher Rekorde, sondern übertrafen auch alle bisherigen Einnahmerekorde. Schät- zungsweise flossen 5,6 Millionen Dollar in die Kassen des Organisationskomitees. 4,3 Millionen Dollar stammten aus dem Verkauf der Eintrittskarten— den bis- herigen Rekord hielt Helsinki 1952 mit 3 Millionen und— 1,3 Millionen betru- gen die Gebühren für Radio- und Fern- sehübertragungen. Von diesen Einnah- men kassiert der Fiskus jedoch 1 200 000 Dollar an Steuern, so daß sich die Netto- einnahmen auf 4,4 Millionen Dollar be- laufen. Da sich die vom Organisations- komitee geschätzten Unkosten jedoch auf 6,4 Millionen Dollar belaufen, fehlen bei der Endabrechnung immerhin noch über Zwei Millionen Dollar. Dieses Defizit be- reitet dem Italienischen Olympischen Komitee jedoch kein Kopfzerbrechen. Das CONI nimmt im Jahr etwa 18 Mil- lionen Dollar aus dem Gewinn des Fuß- balltotos ein. Die Fußballsaison beginnt in der nächsten Woche— und innerhalb eines Monats werden die zwei Millionen Schulden bezahlt sein. Die Ausgaben von 30 Millionen Dollar für den Ausbau der Wettkampfstätten, des olympischen Dor- fes und neuer Verkehrswege stehen als städtebauliche Investitionen zu Buche. ler auf dem Siegerpodest, sechs Weltrekorde des USA-Teams, außer der Britin Anita Lonsbrough niemanden aus Europa, der im Schwimmen eine Goldmedaille gewonnen hätte, Sie hörten nicht einmal die japanische Hymne. Dafür zweimal ein paar Takte aus Beethovens„Freude schöner Götterfunken“. Amerikas Springerinnen zum ersten Male seit 1924 entthront, gleich zweimal, nicht um Zehntelpunkte geschlagen, sondern um eine Klasse, zumindest von Brett! Das war die einzige Sensation der Tage im Schwimmstadion. Alle anderen Ergebnisse haben sich vorhersagen lassen, gewiß nicht im einzelnen, doch im großen und ganzen. Man wußte vom Wiedererwachen der Ame- rikaner, und man hatte von den Schwächen der Australier gehört. Nach dem 400-m-Frei- stilschwimmen meinte Jon Konrads:„Bei uns herrscht jetzt Winter. Die Europäer wis- sen, was es heißt, zweimal im Jahr Hochform zu bringen. Durch den australischen Winter haben wir für Rom nicht genügend Zeit zur Vorbereitung gehabt. Das soll aber keines- wegs eine Entschuldigung sein.“ Dem kritischen Beobachter flelen noch andere bemerkenswerte Tatsachen auf: Welt- rekorde wurden in keinem Einzelrennen außer 200 m Brust der Damen aufgestellt. Hier mag das zu seichte 50- m- Becken schuld gewesen sein. Die Leistungsgrenzen sind freilich noch keineswegs erreicht, vor allem nicht in den Staffeln. Bei den nächsten Olym- pischen Spielen 1964 in Tokio wird man die 4 mal 200 m vermutlich unter 8 Minuten schwimmen, die 4 mal 100 m Lagen(Herren) und die 4-mal-100-m- Freistilstaffel Damen) unter 4 Minuten. Das sind Maßstäbe für die Zukunft. Europa hat sich danach zu richten, wenn es darauf besteht, mit Amerika und Australien einigermaßen Schritt zu halten. Unsere Schwimmer waren, von Ausnah- men abgesehen, nicht fähig, sich in Rom zu * Schwachen im Angrit In der Handball-Bezirksklasse In der Mannheimer Handball-Bezirks- klasse dürften die letzten Hoffnungen des VfR, doch noch den Staffelsieg zu schaffen, zerronnen sein. Zerronnen durch eigenes Un- einer stärkeren, der Engländerin Lons- brough, beugen. Weltrekord durch Tamara Press Die Russin Tamara Press hat gestern beim nacholympischen Sportfest in Rom mit 57,15 Metern einen neuen Weltrekord im Diskuswerfen aufgestellt. Seit 1952 hatte ihre Landsmännin Nina Dumbadse den Welt- rekord mit 57,04 Metern gehalten. Salomon im Speerwurf 75,45 m Leichtathleten aus vielen Ländern, dar- unter fast das gesamte Olympiaaufgebot der USA, starteten unter Flutlicht in Athen. Den einzigen deutschen Sieg bei dieser Veran- staltung errang der Hamburger Speerwerfer Hermann Salomon mit einer Weite von 75,45 Metern. Die Athleten der USA, die zum Leidwesen der Zuschauer sich nicht sonder- lich rekordinteressiert zeigten, kamen auf der ganzen Linie zu Erfolgen. Perry O'Brian übertraf außerhalb des Wettbewerbs mit drei Versuchen im Kugelstoßen die 20-m- Marke. Die Sieger von Athen: 100 m: Budd(US) 10,4 Sekunden, 5. Germar(Köln) 10,7; 200 Meter: Johnson(US) 21,2 Sekunden, 3. Wendelin(Hanau) 21,5, 5. Germar(Köln), 21,8; 400 m: Loung(USA) 47,4, 3. Haas (Nürnberg) 48,3; 5000 m: Dillinger(SA) 14:25,0 Minuten, 2. Flosbach(Solingen) mit 14:26,2; 400 m Hürden: 1. Davies(USA) 51,0 Sekunden, 2. Janz(Gladbeck) 51,5; 4K 100 Meter-Staffel: 1. USA 40,7 Sekunden, 2. Deutschland 41,9; Speerwerfen: 1. Salomon (Hamburg) 75,45 Meter; Diskuswerfen: I. Oerter(USA) 58,20 Kugelstoßen: 1. Nieder (USA) 19,76; Stabhochsprung: I. Bragg(USA) 4.40. In den Frauenwettbewerben überragte die dreifache Olympiasiegerin Wilma Ru- dolph(USA), die über 100 m im„Spazier- gang“ 11,8 Sekunden erreichte. 5 Letzte Chance dürfte vergeben sein: Entscheidung nur noch zwischen Kampfgeist der Ilvesheimer den Ausschlag für einen knappen, nicht unverdienten 9:8 tte FT Hei- delberg zu Gast und gewann sicher mit 15:8. Erfolg. Der HSV Hockenheim ha Mit mehr oder weniger großem Erfog ha- ben sich die Kleinstaaten am Fischzug nach 868 römischen Olympiamedaillen beteiligt. Sie erfuhren dabei wiederum, daß es nicht aussichtslos ist, in einzelnen Sportarten den Kampf gegen die Großmächte aufzunehmen. Wer hätte beispielsweise Dänemark Chancen für zweimal Gold und dreimal Silber ein- geräumt, wer den Marathonläufer Abebe aus dem Reiche des Haile Selassie(ausgerechnet auf italienischer Erde, 25 Jahre nach dem Feldzug der Italiener in Abessinien) als Sie- ger getippt? Fürwahr, diese kleinen Nationen dürfen mit ihrer Bilanz zufrieden sein. Aus ihren unbedeutenden Reservaten brachten sie Olympiasieger und-medaillengewinner heraus, was im Vergleich zu den unerschöpf- lichen Quellen an Menschen und Finanzen der Großmächte als weit größere Leistung taxlert werden muß. Sie hätten sich auch kaum vorgestellt, am Ende noch als Trost- spender für einige„Goliaths“ auftreten zu müssen— für große Sportnationen, deren Olympiaexpeditionen völlig migßglückt sind. Zum Beispiel Frankreich. Kanada und Brasilien müssen ohne Gold in die Heimat zurückkehren. Nebenbei bemerkt: Diese „Niederlage“ hat bei den Franzosen einen 80 tiefen Eindruck hinterlassen, daß Galliens Sportminister Herzog freimütig erklärte, eingehende Untersuchungen über die Ur- sachen der Katastrophe vorzunehmen. Kana- das Schützenerfolg von Melbourne fand keine Wiederholung, und der Kredit für den Sprinter Jerome war reichlich hoch bemes- sen. Brasiliens Weltklasse-Fußball brillierte im Amateurlager nicht, und das Abonnement des Dreisprungmeisters Ferreira da Silva war abgelaufen. Schwere Rückschläge ver- zeichneten auch Großbritannien, Schweden, Finnland, Holland und Jugoslawien.. Mit sehr gemischten Gefühlen haben diese kleinen Nationen indessen die Entwicklung in all jenen Sportarten verfolgt, wo die Lei- stungen von Richtern bewertet werden. Dort t tießen den Uf erneut geheitern 62 Weinheim und SpVgg Ilvesheim In einem spannenden Treffen behielt der TV Neckarhausen mit 11:10 über 07 Seckenheim die Oberhand und liegt in der Tabelle nach Verlustpunkten um zwei Zähler günstiger. bekamen sie die Ausein andersetzung der Großmächte am meisten zu spüren. Oft konn- ten sie sich des Eindrucks nicht erwehren, auf einem angesägten Ast zu sitzen, um bei bester Gelegenheit fallen gelassen zu wer- den. Im Turnen, im Boxen und in der Dres- sur ereigneten sich solche Dinge am laufenden Band. Der Vertreter eines Kleinstaates meinte scherzhaft, aber nicht ganz zu Un- recht, es wäre höchste Zeit, den Erfinder der ausgezeichneten Skiflugbewertung, den Schweizer Prof. Straumann, schleunigst mit der Konstruktion von Punktrichter-Robotern zu beauftragen. Schade nur, daß hier auch die ausgeklügeltste Technik, ja selbst ein Elek- i tronengehirn versagt. ö Wie wollte man Kinntreffer und Leber- haken der Boxer registrieren, wie die Gang- art der edlen Vierbeiner, wie die Haltung und den Schwung der Turner? So bleiben diese Sportarten von den menschlichen Schwächen abhängig, leiden unter den viel- geschmähten nationalistischen Einflüssen. Ueberdies stoßen zu den Preisgerichten stets wieder neue Leute, Grund für neuer- liche Differenzen in der Notengebung. Daß selbst zurückgetretene Aktive nicht aus- gleichend eingreifen und den Theoretikern den Rang ablaufen können, wurde auch in Rom wieder einmal deutlich. der 25. Rudersieg Rheinaus Bei der Jubiläumsregatta des Marbacher RV kamen die MRG„Baden“ und die RAG( Rheinau zu schönen Erfolgen. Am ersten Regattatag gewann die„Baden“ in der B- setzung Lehmayer, Haisch, Hackl, Schäfer, Stm. Mormer den Senior-Vierer m. St. vor dem Stuttgart-Cannstatter RK und der RR Rheinau und erhielt damit den Preis des Regierungspräsidenten. Klaus Schäfer und Horst Hackel siegten außerdem im I. Senior- Doppelzweier vor der Saarbrücker„Undine“. 8 Den tüchtigen Rheinauern gelang ein Sieg im Jungmann-Achter vor Stuttgart-Cannstatt und der Rgm. Nürtingen/ Marbacher RV. Die Rheinauer holten sich in der Besetzung Bie- gel, Grüninger, Gramlich, Volz, Black, Winke ler, Kraft, Lang, Stm. Schaffer den 25. Sieg in der Saison 19601 Die MRG„Baden kam auf 21 Siege, darunter fünf erstklassige. Mit der erfolgreich abgeschlossenen Marbacher Regatta ist für die„Baden“ wie auch für dis RG Rheinau die Rennsaison 1960, die den beiden Vereinen so unerhoffte Erfolge brachte, abgeschlossen.. Wimbledon-Revanche ö „Stille Stunde“ in Fregene 0 Die westdeutschen Leichtathleten ver- brachten am Montag noch einen herrlichen Tag in Rom, che sie am Abend zum Rückflug nach Frankfuf, starteten. Die Mannschafts- führung hatte einen Ausflug nach dem See- pad Fregene inszeniert. Dort wurde an dem besonders schönen Sandstrand gebadet und dann ging es zur traditionellen stillen Stundes, die auch naen jedem Länderkampf abgehalten wird, in ein Restaurant. Im An- schluß an ein reichhaltiges Mittagessen mit vielerlei italienischen Spezialitäten, nahm DLy-Präsident Dr. Danz die Ehrung der be- Sonders erfolgreichen Sportler vor. Er ver- gab neben den Medaillengewinnern nicht jene Athleten, die sich den undankbaren vierten Platz gegen die Weltklasse erkämpft haben, und, wie beispielsweise Helmut Janz, trotz Europarekord nicht aufs Treppchen kamen. Mit der Mahnung, trotz der glänzen den Erfolge mit beiden Beinen auf dem Bo- den zu bleiben und nicht zu vergessen, We schnell der sportliche Ruhm vergeht, schloß diese Stunde bei einem Glas eisgekühlten Asti Spumante, gegen den die sonist so wach- samen Betreuer diesmal nichts einzuwenden hatten. vermögen. Die Rasenspieler ließen wieder- um im Angriff Wünsche offen, wenn auch d Leistungen besser waren als vor acht Tagen fertal und TV Friedrichsfeld, ihren Vor- der sprung vergrößern. Der Sc Käfertal hatte way in Ilvesheim. Aus anderem Holz war Sturm der Bergsträßer geschnitzt. Vor alle ständige Gefahr für die VfR- Hintermann schaft, Die Deckung der Weinheimer w konsequent und hatte in Torwart Trautmann(7:2). Der ihre große Stütze. Der Spielverlauf brachte vor ausgeglichene Leistungen, Was auch im Paz, der Pause führte sdrucke kam. In der Wann schlieftlich 1379. ür den Abstieg in der sdruck kam. In der N 1 88 ich 13: fur welt 8 30 Laden- senstand(6:6) zum zweiten Hälfte kamen die Weinheimer immer mehr auf und gewannen verdient mit 11 Hoffmann bei Weinheim und Vetter bei den Frage, die alle drei an diesem Spieltag Mannheimern waren die erfolgreichsten Tor- schützen. Der TB Jahn Seckenheim, der schon mehr- Während der fach in der Rückrunde aufhorchen nach dem VfR nun auch dem VfL. Neckarau das Nachsehen: Die Seckenheimer lagen 2. bei der Pause noch mit 5:6 im Rückstand, stei- gerten aber nach dem Wechsel das Tempo, daß sie noch einen verdienten 13:8-Sieg ringen konnten. Vetter(6), Fassot(3), Sch ster(2) und Koger waren für den Sieger er- folgreich, der sich mit diesem Erfolg endgül- tig den Klassenerhalt gesichert hat. In den beiden restlichen Spielen dieser gegen Ilvesheim bei der schieden 8 schwer Klasse hatte die SpVgg der Pause falls auf verlorenem Posten stand. Schon bei neun Nationen waren Ser samt 20 spannungsreiche Rennen austrugen. ließ, gab Hause, gegen er- 13:11-Erfolg im Von Sonntag zu Sonntag können die bei- ie den Spitzenreiter der Kreisklasse A, SC Ka- Europacup an Hofmeister m diesmal den TV Friedrichsfeld hatte diesmal Dänen den TV 64 Schwetzingen zu Gast, der eben- Sieg erfolgreich beendete. Friedrichsfeld 93 und asse kommen nu Oskar! ruppk 80 fahre ch burg, ATB Heddesheim u 0 TV Rheinau in 8. Punktelieferant waren. TV Rheinau unterlag geht heute das Fest seines 80. C auf eigenem Platz dem TSV Viernheim 7:11. Oskar Kruppke vom TSV 1846, der SV 50 Ladenburg, ebenfalls zu den Sy Waldhof mit 4:8 den Besser hielt sich der ATB Hed- desheim, der der Mannheimer Polizei nur einen knappen 8:7-Sieg überließ. Im Mittel- feld konnte die SpVgg Sandhofen durch einen a Luisenpark über den TSV u- 1846 ihre Lage verbessern. 8 In der B-Klasse gab es zwei Unentschie- den. MG und TV Altlußheim trennten 7 5 10:10 und auf dem Sd-Platz stand die Partie 5 zehnte zusammengetragen. den N Sandhofen ebenfalls Unent des kult peinlicher C-Klasse dürften die Würfel zu- Kürzeren zog. 5 glieder des TSV 185 der größten Vereinsarchive, innerhalb des Deutschen Sibt. Mehr als 2000, zum. In der Gesamtsieger der internationalen Speed Rennen um den Europapokal wurde in ITV Oberflockenbach zum Geg- Oberhausen vor 20 000 Zuschauern im Nie- Hoffmann bedeutete in der ersten Hälfte eine ner, der lange Wochen der Spitzengruppe an- derrhein-Stadion der deutsche Meister Josef gehört hatte, Die Käfertaler behaupteten sich Hofmeister(Abensberg). der einen Entschei- ar dank einer besseren ersten Hälfte sicher 10:5 dungslauf mit dem vorher punktgleichen Arne Pander mit einem Start-Ziel- 17 Fahrer aàus am Start, die insge- Einer aus der Reihe der e be- Geburtstages: seinem Verein über 60 Jahre hinweg die Treue ge- halten und während seiner Mitgliedschaft ungemein wertvolle Dienste geleistet hat. Der Jubilar ist eines der wenigen Ehrenmit- und seit 40 Jahren als Archivar gleichzeitig der Verwalter eines die es heute Turner-Bundes Teil recht wert⸗ volle Bücher und Nachschlagewerke wurden von Gskar Kruppke im Laufe der Jahr- Das Bildarchiv Genauigkeit arbeitenden Altturners weist Bilder und Reproduktionen von Seltensheitswert auf. Studenten und Landsmännin Donna Floyd 6:1, 7: Im Endspiel der Internationalen Tennis- 1 meisterschaften der USA in Forest stehen g sich— wie in Wimbledon— die beiden Australier Neale Fraser und Rod Laver ge- 5 genüber. Fraser hatte im Semifinale wenig Mühe, den 18jährigen Dennis Ralston(US) mit 11:9, 6:3, 6:2 auszuschalten. Laver schlug Earl! Buchholz(US) 4:6, 5:7, 6:4, 6:2, 775 ö und mußte dabei drei Matchbälle des Ame: 1 rikaners abwehren, der zuletzt— genau wie ö im Wimbledon gegen Fraser— wieder Bein krampfe bekam und das Matei Schmerzen durchstand. 5 Maria Esther Bueno(Brasilie in der Vorschlußrunde die kräf Christine Truman 6:3, 9:7 und spiel auf Darlene Hard(USA), die g Die Finals mußten wegen starkem Regen ** einen Tag verschoben werden. Start zur Handballmeisterschaft schen dem TV Rot und TBB Eßlingen n sämtliche Teil- nehmer an der Endrunde zur deutscher Handballmeisterschaft fest. Der Titelve diger Tus Lintfort muß am 25. Septe Mit Ausnahme des Süd-Vierten, de 16 ermittelt werden muß, stehen 5 im Vorrundenspiel beim Nord- Dritten Pol 5 a i. noch abstiegsbedrohten Sd Hemsbach In Rom werden Koffer gepackt Das Olympische Dorf glich am Montag zu kämpfen. Aber einmal mehr gab der gunsten des TV Necka Saison-Ausklang mit der Club-Regatta: ö N . einem großen Bahnhof. Ueberall sammelten sich die Athleten der 84 Nationen zur Ab- reise in ihre Heimat. Von den USA-Leicht- athleten gehen die meisten auf Europatrip, wobei auch einige deutsche„Internationale“ besucht werden. Die übrigen Amerikaner verlassen heute früh Rom. Die Russen flie- gen in vier Maschinen, davon geht die letzte f f der deut- 5 8 1 „ e de schen. Etliche tausend Sonntagsspazier Wassereller und Fünfkämpfer in ihre Ser erlebten den Abschluß der Rudersa Heimatorte zurückgekehrt sind, flogen am bei dem stattliche Felder oberhalb des Einen besseren Bundesgenossen als strahlende Spätsommer wetter konnte der Mannheimer Ruder Club von 187 Reiter(soweit sie nicht bei der Springreiter- Weltmeisterschaft in Venedig vom 17. bis 25. September starten) und abends Chef de Mission Gerhard Stöck sowie Organisations- leiter Siegfried Perrey. Heute sind die Hockeyspieler und am Mittwoch die Schüt⸗ Posgt 1 a zen an der Reihe. Die„Mannschaft“ des„abhängen konnte. 1 5 NOk kehrt am Mittwoch nach München zu- Im Anschluß an die interne rück. b pereits erfolgreicher Skifahrer, 1 5 Wie deln mein Verein? Handball- Bezirksklasse Kreisklasse B lenkrappens auf die Reise gingen. Ausgetra- Senior Paul Wittich, vor einigen Jahren hatte Dieter Schulz, dem Vorjahresmeister, einen zähen Gegner, den er aber schließlich im im- santen Endspurt um knapp zwei Längen Regatta trat sich die große MRC-Familie im Bootshaus, 5 Bester MNgc- Skuller: Paul Wirtich das Sich 3 11 seiner traditionellen Clubregatta nicht wün- gän- Mangold- Sieg in Karlsruhe 5 ison, Bel- 5 üh die ab, mittags die 5 98 i . inge n Kanuten, gen Wurden insgesamt fünft Rennen, don Mühlburg veranstaltetes Radrennen um den a nachmittags ein Teil der Leichtathleten und denen natürlich das Hauptinteresee dem Emil Bürger- Gedächtnie press. Auf den 25 5 0 a 5 f Einer um die Vereinsmeisterschaft galt. nächsten Plätzen landeten Weis Cinken Ehrenpreis für die technisch besten Leistungen:. in(Frankfurt). Bei der Jäger(Feudenheim) den Sieg Bast führt Schültzenliste an Nürnberg) und Dehn Hamburger SV). rhausen gefallen sein. i Kreisen der Bevölkerung haben sich dieses Wo der gerade von Rom zurückgekehrte Fritz Beißwenger die Siegerehrung vornahm, nis 111 heim), der Pforzheimer Barth sowie Beolloff A-Jugend sicherte sich vor Stichs(Karlsruhe) „Mittelstürmer Willi Bergstein(Aleman- 505 8 8 5 0 5. 2 aten, die am Wochenende in der Jahn CCC 8 Treffern dis Torschützenliste aller konnten sich vier Teilnehmer aus Nordbaden 80585 9 a if e e Ne für die im Oktober in Haßloch Pfalz) statt- rstliga-Vereine an. Mit Je sechs kee Hndenden Deutschen Meisterschaften qua- folgen Müller d. FC Köln), Wild(i. FC fiflzieren. Georg Schwiers vom Polizei Sv Hildeseim antreten. Am kommenden So tag wird die Endrunde mit dem Qualiti tionsspiel Kickers Offenbach— Berline 92 eröffnet.. 5 05 1 Acht Tage später, am 25. September, kommt es dann zu folgenden Vorrunden- spielen: VfI. Wolfsburg— VII. Gummers- pach, Hamborn 07— Kickers Offenbach/ Ber- liner SV 92, TSV Ansbach- THW Kiel, TSV Dansenberg— TV Rot/TB Eßlingen, Polizei 1 Hildesheim— Tus Lintfort, Charlottenbur- ger HC— TSV Zuffenhausen, Frischa Göppingen— TSV Büdelsdorf, Bayer L. verkusen— TV Hochdorf. 5 Lehrer wie auch Wißbegierige aus allen umfangreichen Archivs schon bedient. Es ist das Lebenswerk eines Mannes, der in jun- gen Jahren schon mit diesem Amt betraut Wurde und es mit vorbildlicher Gewissen- haftigkeit verwaltet hat. Trotz seiner 80 Jahre bringt Oskar Kruppke viel Verständ- für die heutige Jugend und die neuen Bestrebungen in Turnen und Sport auf. Zu seinen besten Freunden zählen alte Mann- heimer Fußballer, mit denen er gerne de- battiert und, wenn es sein muß, auch hart diskutiert. Dem hochverdienten Jubilar gel- 5 wunsch aller Turner. g 12. gchioiers in Hlürnberg überragendes udoa f Drei Mannheimer qualifizierten sich kür die deutschen Einzelmeisterschaften 0 Haas(Württemberg); Weltergewicht; Messing (Württemberg); Mittelgewicht: Koisturs (Württemberg); Halbschwergewicht: Schwiers (Nordbaden); Schwergewicht: Reiter(Bayern) Schwiers erhielt auch den Ehrenpreis fü den technisch besten Judoka der Veranst tung. N. Ab Viernheim unterlag Auisteige Bei den süddeutschen Judo-Einzelmeister- 15 Mannheim hat dabei die in ihn gesetzten Er- 5. 2 15 l 5 1 5 1 Germ. Neulußheim 14 11 2 a 14 02 224 e N v ö 1 ö Wartungen nicht enttäuscht. Ohne Niederlage vesheim 21 1 5 11 Bad. Feudenheim 13 11 0.: f 0 dhueren wurde er Süddeutscher Judomeister im Halb- i 0% 2. deen n n denden RM„„ eee 55 80 8 Schwergewicht. In der gleichen Klasse star- e 20 12 2 6 1901188 241 IE Reinen 13% 3 6 126% 20% Bei den Steherrennen in Solingen siegte tete Fleischmann vom Fleidelberger Judo. — 20 12 0 3 215.162 2316 88 Mannheim 16 7 3 6 1207126 1718 Valentin Petry(Hochheim) über 40 Kilo- club. 1 18 5 5 Sd Hohensachsen 21 11 1 9 202 168 23:19 TV Altlußheim 15 5 0 10 132.126 10.20 aten. Ser eee. elub. Er unterlag nur gegen Schwiers und TSG Plankstadt 21 9 2 10 201:191 20:22 TSV Sandhofen 12 4 2 6 106.107 10714 meter mit einem Meter vor dem belgischen wurde damit Zweiter. Beutel vom PSV Hy Hockenheim 20 10 0 10 202.168 20:20 TSV Lützelsachsen 13 4 2 7 97.113 10:16 Ex- Weltmeister Dolf Verschueren. Den 30- Mannheim gewann drei Kämpfe im Feder- IV Hemsbach 21 80 13 183-178 16.26 T Schriesheim 14 4 1 9 110.132 9˙19 Kilometer-Lauf gewann Verschueren Lor gewicht. Im Semifinale erhielt sein Gegner 99 Seckenheim 21 8 0 13 157:186 16:26 8c Pfingstberg 12 1 f der Karl-Ernst Ohliger(Solingen) und dem Hol- mit 2.1 Kampfrichterstimmen einen Arbeits- , ee, Neem 22 6 1 15 186.2 1384 TSV Neckarau 10 0 0 14 27.171 0.28 länder Wierstra. 5. sieg zugesprochen, so daß Beutel den End- e ee eee 1 8 V 5 Fuampf nicht erreichte. Seine Leistung genügte sd Käfertal 18 16 1 1 234.139. 33:3 07 Seckenheim 19 17 0 2 281.140 34˙4 Toto- Quoten VP 1 5 0 5 Friedrichsfeld 17 13 1 3 200 14 27: TV Neckarhausen 16 4 0 192.132 302 6-Rang- Wette: 1. R. 11970 DIL: 2. R. 840 tn 0 Hildenbrand PS Polizei Sy 18 12 0 6 188169 2412 98 Seckenheim IB 11 13 2 2 ul 59.0% DI: 3. R. s PN 4 K. 9 DM; 5. R. 440 DMM; sterschaften erwarb.— Hildenbrand PSN IV Gbertlockenback 17 10 1 6 180184 21.13 Ka Blau-Weiß 4 11 0„ 15913 2244 6, f. 22 DM.— Iber- Wette: 1. R. 4270 DIA; Mannheim) belegte im Schwergewicht den Sy Waldhof 18 7 5 6 160158 19.17 18. Heddesheim 18 11 0 7 171.143 22.14 2. R. 154 DM: 3. R. 17 PNœ ber Weite, 1. R. 3. Platz, womit er ebenfalls die Fahrkarte Spygg Sandhofen 20 8 39 228.206 13 Schönau 16 8 1 7 137143 17.15 1100 Pil, 2. H. 70 DR; 3. R. 8.40 DM.— 6 aug nach. Haßloch erhielt. Ein schöner Erfolg also 1 1 1225 i a e„ 1 1. 2780 Pal; 2. R. 55 Dil: 3. K. 3.50 Dh. für den Judo-Verband Norebaden, den Poll. g annheim 0 18 5 einbeim ö 5 14:20— ger 21 5. M. j lein 0 1 V%%%%%%ù TTT ger Wetter I. k. 102 Put 2* 4 P M Vr SV 50 Ladenburg 17 5 0 12 139: 166 10:24 Fortuna Schönau 16 2 1 13 141.239 5:27 I. ttoquoten: KI 1 66 Richtige und Zusatz- 5 ö ATB Heddesheim 17 1 144:225 9:27 TSG Rheinau 18 2 1 15 101:184 5:31 zahh; 500 000 D; Kl. 2 66 Richtige ohne Zu- Süddeutsche Judomeister wurden: Feder- 18 0 17 1:37 Post 88 5 19 1 2 16 123.235 4.34 satzzahh): 6100 PI; KI. 8: 80 Pau; Kl. 4: 3,85 DM. gewicht: Kristen Südbaden); Leichtgewicht; 7 5 10. 5 91 5 8 5 1 5 1 TV Rheineu 99:189 1 Daß bei den Ringer-Punktekämpfen de Obperliga- Aufsteiger RSC Laudenbach beson- ders zu beachten sein wird, wurde beim Freundschaftskampf gegen den SRO Viern heim erneut bestätigt. Die Laudenbach zeigten sich auf eigener Matte abermals ihrer besten Seite und landeten einen achtlichen 9.7 Erfolg. Beiderseits waren keine„Fliegen“ vorhanden und dazu trenn- ten sich Kegler(C) und E. Müller, G. Knust (I) und G. Müller, W. Knust(L) und Reinhardt, sowie Rauch(I) und Mayer im Leicht-, Welter-, Halbschwer- und Schwer- gewicht jeweils unentschieden. K. Beck Warf im Bantamgewicht Wehrle auf die Schu tern, während Thron im Mittelgewicht Reinhardt(V entscheidend unterlag, so da der Punktsieg von H. Beck(I) über Seitz f Federgewicht den Ausschlag für den bemer- kenswerten Laudenbacher Enderfolg gab. Seite 12 MANNHEIMER MORGEN Die Niederlande sind verärgert Neue Verschärfung im holländisch- indonesischen Konflikt Von unserem Korrespondenten Amsterdam. Das aus dem Flugzeugmutter- schiff„Karel Doorman“ und den beiden Tor- pedobootjägern„Groningen“ und„Limburg“ bestehende niederländische Kriegsgeschwa- der, das von der niederländischen Regierung in die Gewässer des ostindischen Archipels geschickt worden war, um der Republik Indo- nesien zu zeigen, daß die Niederlande gewillt seien, ihre Kolonie Neu-Guinea gegen indo- nesische Angriffe mit Waffengewalt zu ver- teidigen, hatte die Absicht, Japan bei der Gelegenheit einen Höflichkeitsbesuch abzu- statten, muß aber davon absehen, weil Japan diesen Besuch als zur Zeit unerwünscht er- klärte. Die Erklärung traf im Haag ein, nach- dem nur eine Stunde zuvor, der niederlän- dische Flottenbesuch von der Regierung Japans warm begrüßt worden war. Das ungewöhnliche unhöfliche Verhalten Japans veranlaßte das Außenministerium der Niederlande zur Ausgabe eines Kommuni- qués folgenden Wortlauts:„Die niederlän- dische Regierung hat den japanischen Be- schluß mit Befremden zur Kenntnis genom- men, Die Haltung der japanischen Regierung ist im Verkehr zwischen befreundeten Na- tionen in hohem Maße ungebräuchlich.“ Fer- ner gab Außenminister Luns im Rundfunk die folgende Erklärung ab:„Das Vorgefallene ist ein trauriges Anzeichen dafür, wie die internationalen Beziehungen zu einer Art Anarchie abgleiten, wobei Erpressungsmaß- nahmen die Stelle eines geziehmenden diplo- matischen Umgangs einnehmen und wobei dritte Staaten— Indonesien— den inlän- Dr. F. M. Huebner in Holland dischen Zustand eines anderen Staats— Ja- pan— dermaßen beeinflussen können, daß die Regierung dieses Staates in eine Zwangs- lage kommt.“ Luns hat mit diesen Worten die Hinter- gründe der befremdenden japanischen Hand- lungsweise aufgedeckt. Sie sind ähnlicher Natur wie jene, die vor einiger Zeit zur Ab- lehnung des Besuchs von Präsident Eisen- hower in Japan führten. Damals wie jetzt gab die Regierung Japans dem Druck nach, der von kommunistischen Kreisen auf sie ausgeübt wurde. Hatte hinter der Aufwiege- lung der kommunistischen Kreise damals Rußland gestanden, so war es diesmal Indo- nesien. Indonesien hatte sich über das Er- scheinen des niederländischen Geschwaders in den Gewässern Neu-Guineas gründlich ge- ärgert und seinem Aerger dadurch Luft zu machen gesucht, daß es den Besuch der niederländischen Schiffe in Japan vereitelte. Der Weg, den Indonesien einschlug, war die Aufwiegelung der kommunistischen Massen in Japan. Die Ablehnung bedeutet für die Niederlande eine empfindliche Schlappe, da ihr Ansehen in Fernost dadurch eine erheb- liche Einbuße erleidet. Eben dies ist der End- Zz Weck der indonesischen Hetze. Die Nieder- lande sollen in Fernost unmöglich, ihre An- wesenheit als Kolonialmacht im ostindischen Archipel unerwünscht gemacht werden. Die Regierung Djakartas ist fest ent- schlossen, die Erklärung von Präsident Su- karno wahr zu machen, die dieser in einer Rede am 17. August gab:„Indonesien fühlt sich verpflichtet, das umstrittene Gebiet von Neu-Guinea auf revolutionäre Weise zu be- freien.“ In den Häfen an der Nordküste von Java wurde eine Streitmacht von 8000 Mann Gechs Bataillone Infanterie und ein Regi- ment Artillerie) zusammengezogen und nach den Inseln Ceram und Ambon in den süd- lichen, Neu-Guinea nahegelegenen Molukken eingeschifft. Es handelt sich um Streitkräfte, die eigens für Landungsunternehmen ge- schult wurden, und denen nach in Holland eingegangenen Meldungen sechs Untersee- boote mit nichtindonesischen Besatzungen beigesellt sind, die in der Bai von Ambon bereits operieren. Auch wurde eine erhöhte Tätigkeit auf den verschiedenen indonesi- schen militärischen Flugplätzen beobachtet, die Neu-Guinea am nächsten liegen. Des weiteren hat die Regierung in Dia- karta den noch in Indonesien lebenden vier- tausend Holländern befohlen, sich„mit Sack und Pack“ zur Registrierung zu melden, Widrigenfalls sie aus ihren Wohnungen ge- setzt werden würden. Man legt im Haag die Anordnung so aus, daß es sich um die Vor- bereitung der Internierung der 4000 Hollän- der für den Fall handelt, daß es zwischen Indonesien und den Niederlanden zum Aus- bruch des in der Luft hängenden kriege- rischen Konflikts kommen sollte. Außerdem hat Indonesien allen an holländischen Hoch- schulen studierenden Landsleuten(un- gefähr 300 Personen) befohlen, so schnell wie möglich nach Indonesien zurückzu- kehren. Angesichts dieser neuen Verschärfung der niederländisch- indonesischen Beziehungen hat das niederländische Marineamt angeord- net, daß die niederländischen Kriegsschiffe bis auf weiteres in den Gewässern von Neu- Guinea zu verbleiben haben. Dienstag, 13. September 1960 Nr. 212 rr Mit einer Stundengeschwindigkeit von rund 100 Kilometern raste das britische Schnell- boot„Brave Swordsman“ auf einer Probefahrt mit Offizieren der Bundesmarine da- hin. Dieses britische Schnellboot, das 100 Tonnen Wasserverdrängung hat, wird als das schnellste Kriegsschiff der Welt bezeichnet. Die Bundesmarine hat bereits zwei Boote dieses Typs in England bestellt. Die„Brave Swordsman“ kam in Begleitung des Schnellbootes„Bold Pathfinder“, das nicht ganz so schnell ist, von Oslo zu einer Probefahrt nach Kiel. Das Bootsgerippe der„Brave Swordsman“ besteht aus ge- schweißtem Aluminium, die Beplankung aus Mahagoniholz, das unterhalb der Was- serlinie mit Glasfaser abgedeckt ist. Aufgabe von Schnellbooten dieses Typs ist vor allem die Verteidigung der Küsten gegen feindliche Boote ähnlicher Art. Bild: dpa Kraft ſakraeuge 220 S Mod Abarth-Anlage, wie neu, gegen bar sofort abz Angeb. unter BP 50898 an den 20 000 km, Stahlschiebedach, echte Lederpolst., Becker Merico, PEUGEOT unverbindliche Probefahrt. Verlangen Sie bitte Angebot, Prospekt oder AUro-ERENST- HMANN HEIN Friedrich-Ebert-Straße 86-90 Telefon 5 10 00 u. 3 31 00 GEBRAUCHTWAGEN 2 von Opflüx Notz Opel- Großhändler MANNHEIM Rhein-Neeckar-Halle 2 * 4a 2 II 1 U Str omboli- Junior schaltet sich in Ihrer Abwesenheit 7¹. ex aͤngerung* 0 el durch die Schaltautomatik selbsttätig ein und aus. IC er ruC 2 77 f „ Du MHanduudrtelin molli 1 0 2 A. Nuiduumdreun uo 19 d ⁊ u.. 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Nr. 17/157 u. a. 4 Name bändige Ausgabe zu dem ge- nannten Werbepreis zuzügl. e Versandspesen bezieh V Der— Versand erfolgt alle sechs Wochen mit je zwei Bänden. 3 265 Geldbetrãge sind vorlaufig nicht einzusenden Wer schafft braucht Kraft, braucht 33 Quellen hierzu. erl 3 thin uerleciffan ell- da- als wei ing ner ge- as- vor 4e Nr. 212 Dienstag, 13 September 1960 3—— MANNHEIM ER MORGEN. Seite 13 Mannheim, d und Tante, Frau Katharina Schweiger woe. Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Nach schwerem mit Geduld ertragenem Leiden verschied unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin geb. Wandner Seniorchefin des Hauses DRKW- Schweiger im Alter von 72 Jahren. Friedrich-Karl-Straße 2 Viehhofstraße 21-23 Mannheim, den 10. September 1960 In tiefem Schmerz: Emilie Hartmann Wwòẽĩ e. geb. Schweiger Alfred Schweiger und Frau Friedl geb. Meckesheimer Enkelkinder Manfred, Gerda, Ursula und Anverwandte Feuerbestattung: Mittwoch, den 14. September, 14 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mhm. Martha Merseburg Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Frau geb. Larouette Andreas-Hofer-Straße 52 Am 7. September 1960 verstarb, für uns völlig unerwartet, der Postoberschaffner, Herr Wuünelm Wölfle Vie Deutsche Bundespost verliert in ihm einen treuen Beamten, der stets seine ganze Kraft in den Dienst der Verwaltung gestellt hat. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. , e 1 Unermüdlich ging sie durch das Leben, War uns ein Licht bei Tag und Nacht. Das Letzte hat sie freudig hingegeben, Wenn es ihre Kinder nur geb. Braster im Alter von nahezu 80 Jahren. ist nach langem, schwerem Leiden von uns gegangen. Mhm.-Feudenheim, den 13. September 1960 Die Beerdigung findet in kleinem Kreise statt. en 10. September 1960 glücklich gemacht. Unerwartet entschlief unsere liebe Mutter, Schwieger- mutter, Oma, Frau Katharina Rothkapp Mannheim, den 11. September 1960 Böckstraße 15 In tiefer Trauer: Erich Mitsch und Frau Anna geb. Rothkapp nebst Angehörigen Nach langer, schwerer Krankheit ist meine liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante. Feuerbestattung: Mittwoch, 14. Sept. 14.30 Uhr, Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim. Luise Gruber Mannheim den 12. September 1960 Langstraße 39a g K 2, 21 im Alter von 66 Jahren für immer von uns gegangen. Im Namen aller Angehörigen: Ludwig Gruber Beerdigung: Mittwoch, 14. Sept., 9 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Von Beileidsbesuchen wird gebeten Abstand zu nehmen. Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme in Wort Im Namen der Familie: Dr. Ferd. Merseburg Nach langer, schwerer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Löhr wwe. geb. Lippolt heute morgen im 78. Lebensjahr verschieden. Mannheim, den 12. September 1960 Eichendorffstraße 16 Viernheim Beethovenstraße 25 In stlI11ler Trauer: Friedrich Löhr und Frau Renate geb. Böhmer Enkelkinder Angelika und Eckehard die Geschwister und Anverwandten Feuerbestattung: Donnerstag, 15. Sept., 14 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Wir betrauern den Verlust unseres Betriebs- angehörigen, Herrn Heinrich Butter der im Alter von 45 Jahren durch einen tragischen Verkehrsunfall am 8. September 1960 ums Leben kam. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Ludwigshafen, den 13. September 1960 Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma JOHANNES BRECHTEL Für die liebevolle Anteil- nahme, die uns beim Tode meiner lieben Frau, Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Anna Risch durch Wort, Schrift und Blumenspenden zuteil wur- ist heute nach langer, schwerer Krankheit, wohl- den, sagen wir unseren vorbereitet, mit den hl. Sterbesakramenten, im 5 Alter von 58 Jahren sanft entschlafen. Mein herzensguter Mann, mein treusorgender Vater, Bruder, Schwager, Onkel, Herr Anton Englert Pol.-Meister a. D. Mannheim, den 13 Sept. 1960 Neckarspitze 12 August Risch Mhm.- Käfertal, den 11. September 1960 und Angehörige Diedesfelder Straße 26 e 1775 5 tlefer Trauer: g Franziska Englert geb. Haag 80 mit Sohn Gerhard und allen Verwandten.. Beerdigung: Mittwoch, 14. September, 14 Uhr, Friedhof Feudenheim. Familien- Statt Karten Anzeigen Nach kurzer, schwerer Krankheit, jedoch unerwartet, verschied am 8. September 1960 mein lieber Mann, unser guter Bruder und Schwager, Herr im„NN“ Hubert Brechmann von vielen im Alter von 76 Jahren. 5 9 Meganhelm, den 13. September 1960 1 gelesen 4, 2 a b Ludwigshafen, Gevelsberg/ Westf. 8 . In stiller Trauer: Sofie Brechmann geb. Sommer Auf Wunsch des verstorbenen fand die Beisetzung in aller Plötzlich und unerwartet verstarb mein lieber Mann, unser lieber Vater, Opa und Schwiegervater, Herr Ferdinand Dorstmann 1 im Alter von 57 Jahren. Mm. Rheinau, den 11. September 1960 Herrensand 34 In stiller Trauer: Irene Dorstmann und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 14. September um 13.30 Uhr, Friedhof Rheinau. Nach längerer Krankheit verstarb heute unsere liebe Oma, Schwester, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Winnewisser geb. Gießer im Alter von 65½ Jahren. Mannheim, den 11. September 1960 Beilstraße 28 In klieter rauer: Enkelkinder und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 14. September, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Herzlichen Dank allen denen, die uns durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden hre Teilnahme an unserer Trauer um unsere liebe Mutter, Frau Emilie Bitsch wwe. erwiesen haben. Besonderen Dank den Herren Aerzten und Schwestern der Station Ch. 7 b, für ihre liebevolle Pflege. Nicht zuletzt herzlichen Dank allen denen, die unsere liebe Mutter zur letzten Ruhe begleitet haben. Mhm. Käfertal- Süd, im September 1960 Laubenheimer Straße 22 Niersteiner Straße 4 i Erika Neber geb. Bitsch Gustel Volk und Frau Hilde geb. Bitsch Adi Bitsch(Neffe) Statt Karten Allen, die unserer lieben Mutter, Frau Anastasia Bloching bei rem Heimgang gedachten, sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Mhm.- Neckarau, den 13. September 1960 In stiller Trauer: Crescentia Bloching Carl Bloching Arthur Bloching . Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 13. September 1960 Hauptfriedhof Zeit Ratey, Eva, Malvenweg 33 2 5 3„„6.30 Wächter, Ludwig, B 5, 0„8 9.00 Sgblitz, Eliss pen, G,: 8 9.30 Trost, Rosa, Speyerer Straße 53%% Büchler, Maria Josefine, L 10, 4-5 140.30 Ströbel, Fritz, Krappmühlstraße 3. 11.00 Walter, Josephine, Waldparkstraße 27a 11.30 Krematorium Weisbrod, Katharina, Weinheim, Hauptstraße 4. 14.00 Schwarz, Robert, Frankenthal, Lambsheimer Str. 15 14.30 Vordach, eins, N,. 8 Stephan, Karl, Seckenheimer Straße(11. 15.20 Gölz, Adam, Mittelstraße 1111; 1 156.00 Friedhof Neckarau Weidner, Susanna, Adlerstraße 17„„ 1 1 14.00 Friedhof Sandhofen Weiner, Hermann, Schönau, Frankenthaler Str. 66. Friedhof Rheinau Klaus, Theresia, Plankstadter Straße 9& rwvrw 1 13. Schneider, Elfriede, Frühlingstraße 383 13. 0⁰ 30 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr a Stille statt. 8 Herzen tür jede Gelegenheit kauft man am besten bei N. Bek, Qu 2, 13 Seifen, Parfümerien Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme in Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn ERD BESTATTUNGEN FEUER BESTATTUNGEN Jakob Meissner UMBETTUNGEN — sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Carle für seine tröstenden Worte, dem Arzt für seine große Mühe sowie der Geschäfts- leitung und der Belegschaft der Firma Oel-Jacob, dem Kraft- fahrerverein und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 13. September 1960 Seckenheimer Straße 62 Im Namen der Hinterbliebenen: qusschließlich durch die Stäckt. Friedhofsvetwaltung Mannheim, Röntgenstraße 15 Hauptfriedhof Tel. 51560 v. 273/2507 Reichhaltiges Lager an preiswerten Sõôrgen und Sterbewösche und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumen- spenden bei dem Heimgang unseres unvergessenen Ent- schlafenen, Herrn Frau Margarete Meissner Karl Mußler sagen wir unseren herzlichen Dank. Mannheim, den 12. September 1960 Dalbergstraße 4 Besonderen Dank H. H. Pfarrer Schmutz, der Firma Daimler-Benz für den ehrenden Nachruf, den Haus- bewohnern und allen denen, die den lieben Verstorbenen zu seiner letzten Ruhestätte begleitet haben. Else Mußler und Angehörige Pfaff-Moclelle 1960 einfacher, leistungsfähiger, schöner Elektrische pfaff- Roffernhmaschine mit Mo- or von 765. bis 298. DON Nachdem wir unsere liebe Mutter, Frau Emma Herrwerth we. geb Rückert zur letzten Ruhe gebettet haben, möchten wir für die herzlichen Beweise der uns entgegengebrachten Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die Kranz- und Blumenspenden, unseren aufrich- tigsten Dank aussprechen. Besonderen Dank dem H. H. Geistlichen Kaplan Emil Bauer für seine tröstenden Worte. Mhm.- Käfertal, den 12. September 1960 Auerhahnstraße 14 Die trauernden Hinterbliebenen Kei 1892 Ma en- 17 8 3 1 5 5 Kreislaufs tö rungen sind oft folgen geheizten lebens. Aber es gibt einen FSchuts för den Kreislauf. Wirksame, kreislouffreundliche p Krävterextrokte sind in dem köstlichen Jonikum Salusen 100 118 hormonischt vereint Saluson pflegt den) Kreislouf, hölt f 0 den Blufdruck normal und kröftigt Herz und Nerven. Dos . 0 naturreine Soluson enthält öbrigens quch Wichtige Vita- mine? Gönnen Siellhrem Kteis out täglich ein Glöschen 99 a 5 ö 9 Soluson' aus dem Reformhaus. 9 * Ab 5 1% 32 2 1 7 Hildegordis, die etste Rtziin, verordnete 2140 im 12. Jahrhundert Kröbterkuren Seite 14 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Dienstag, 13. September 1960 Nr. 212 Europäischer Brückenschlag ist unzeitgemäß Europäische Einheit heißt die Parole 5 Fast gilt es schon als Anachronismus, als unverzeihliche Rückständigkeit, wenn man überhaupt noch von einem Brückenschlag oder von einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) und der Kleinen Freihandelszone(EFTA) spricht. Daß die europäische Arbeitsteilung notwendig ist und keinerlei Aufschub mehr duldet, hat anscheinend auch der sich sonst sehr sträubende Sir Reginald Maudling, Handelsminister Ihrer britischen Majestät, eingesehen, der in Berlin in gewohnt un- zugänglicher Art nichts davon preisgeben Wollte, was Gegenstand der Gespräche mit dem Bundeswirtschaftsminister gewesen ist. Schon lange flüsterte man nicht nur in Eng- land und in Kreisen der EFTA, sondern auch bei der EWG- Kommission: Die kürzliche Umbesetzung des britischen Kàbinetts diente auch dazu, Maudlings Einfluß zu vermindern. Selwyn Lloyd, der ehemalige Außenminister, Leipziger Herbstbilanz Das Messeamt ist zufrieden Die Leipziger Herbstmesse, die am 11. September geschlossen wurde, habe gute handelspolitische und kommerzielle Ergeb- nisse gebracht, erklärte das Messe-Amt in einem Kommuniqué. Wie es darin heißt, habe der Gesamtumsatz der„DDR-Außen- handelsunternehmen“ 2735 Millionen DM-O betragen und sei damit um 25, Prozent höher Als Während der Herbstmesse des vorigen Jahres gewesen. Insgesamt seien Export- Verträge in Höhe von 1955 Millionen DPM-O und Importverträge von 780 Millionen DM-O abgeschlossen worden. Mit der Bundesrepu- blik seien Exportverträge im Wert von 403 Millionen DM-O, mit den übrigen kapi- talistischen Staaten Ausfuhrverträge im Wert 7 440 Millionen DM-O unterzeichnet Wor dert. Randbemerkung: Inwieweit es sich bei den vorgenannten Zahlen um reine Messe- ergebnisse handelt, ist angesichts der sowWjet- zonalen Verrechnungspraxis nicht schlüssig Zu entscheiden. Vermutlich dürften manchè Export- und Importverträge, die in der Messebilanz enthalten sind, auf bereits vor- her ausgehandelten Kontrakten beruhen, die jetzt in Leipzig unterzeichnet worden sind. Absatz-Flaute bei Lloyd führte zu Entlassungen (dpa) 900 der um den Jahreswechsel 1959/50 zusätzlich eingestellten 2000 Ar- beitskräfte sind von den Lloyd- Motoren- werken in Bremen wieder entlassen worden. Zu diesem Schritt sah sich das Werk ge- Zwungen, weil sich die Wettbewerbslage so- wohl in Uebersee als auch auf dem euro- päischen Markt außerordentlich verschärft habe, heißt es in einer am 12. September ver- öfkentlichten Stellungnahme. Nachdem die zur Borgward-Gruppe gehörenden Lloyd Motorenwerke mit einer Produktion von 35 000 Automobilen des neuen Typs„Ara- bella“ bis August 1960 die zunächst stürmische Nachfrage nur schwer befriedigen konnten, mache sich jetzt das Fehlen des Exportanteils verstärkt bemerkbar. Die Lloyd- Motoren- Werke rechnen jedoch damit, daß sie bis Ende des Jahres die augenblickliche Tages- produktion von 110 Einheiten wieder erheb- lich steigern können. wurde als Schatzkanzler in ein Maudling übergeordnetes Ministeramt berufen. Nach und nach stellte sich auch heraus, daß die britischen Commonwealth- Bindungen bei einer etwaigen Zusammenarbeit mit der EWG gar nicht so stark, wie von Maudling dargestellt, beeinträchtigt würden. Der Berliner Gesprächspartner Erhards War zwar— das kann ja bei einem Englän- der nicht anders sein unverändert, also „anti-EWGistisch“ eingestellt. Deutlich zeigte sich aber, daß auch die Regierung Ihrer bri- tischen Majestät von der Vorstellung be- herrscht ist: Will Europa seine Wettbewerbs- kähigkeit auf dem Weltmarkt, das bisherige Wohlstandsgefälle gegenüber dem Ostblock aufrechterhalten, so muß es die Vorzüge einer weiträumigen Arbeitsteilung, einer hochentwickelten Technik und damit der rationellen Massenproduktion ausnutzen. Zahlreiche moderne amerikanische Maschi- nen und Anlagen lassen sich schon heute in den europäischen Staaten nicht rentabel ein- setzen, weil ihre optimale Kapazität die Aufnahmefähigkeit der nationalen Märkte Weit überschreitet. Was die Politik auf der einen Seite, also wohltuend abwandelte, scheint von Paris aus, von dem französischen Staatspräsiden- ten de Gaulle, etwas beeinträchtigt worden zu sein. Immerhin muß bedacht werden, daß für die Europäer sowohl die EWG und auch in einem gewissen Sinne die EFTA eine politische Zielsetzung haben. Besonders der Vertrag von Rom, also der EWG- Vertrag, ist bestimmt durch das Primat der Politik. Ein politischer Vertrag ist es, der zur Er- reichung seines Zieles wirtschaftliche Mittel vorsieht. Und nun ist gerade de Gaulle mit laut halser Verkündung seiner politischen Europa- Ansichten ins Fettnäpfchen getreten. Einen unentwegten Optimisten wie Erhard wird dies nicht anfechten; er betrachtet den Europa-Wein, Hausmarke de Gaulle, viel- leicht als noch nicht ausgereift und deshalb Weniger bekömmlich, was sich in einiger Zeit wohl verliert. Fritz Berg dagegen, der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, ist genau so wie das geschäftsführende BDI- Vorstandsmitglied Dr. Beutler krohgemut und erwartet— in Interlaken sagte es Berg öfkentlich auf dem schweizerischen Bankiers- tag— daß sich die Vernunft durchsetzen wird. Fritz Berg ist der eingangs zitierten Meinung: Fast gilt es schon als Anachronis- mus, wenn man überhaupt noch von Assozia- tion und Brückenschlag spricht. Egosum Politische Baisse an den Aktienmärkten VD) Die Börsenwoche begann an den Westdeutschen Aktienmärkten mit teilweise beachtlichen Kurseinbußen. Die nach wie vor optimistisch gehaltenen Wirtschaftsberichte wurden durch die wachsenden politischen Spannungen völlig überschattet. Da die Käu- fer vielfach erst auf stark ermäßigter Kurs- basis Aufnahmeneigung zeigten, verursachte das Angebot Kursabschläge bis zu 15 und mehr Punkten. Auslandsabgaben bewirkten vor allem am Farben- und Elektromarkt Verluste bis zu 20 und 30 Punkten. Die Werte der Schwerindustrie sowie Kali- und Erdöl- anteile lagen dagegen weniger abgeschwächt. Einige Spezialpapiere hatten überdurch- schnittliche Rückgänge aufzuweisen. Hierzu zählten Maschinen- und Motorenaktien, die bis zu 50 Punkten und darüber 2zurückge- nommen werden mußten. Regionalwerte und Banken verkehrten ebenfalls in schwächerer Haltung. Entgegen der Allgemeintendenz konnten sich einige Zellstoffpapiere gut behaupten. So wurden Bemberg nochmals um etwa Z2Wanzig Punkte über Vorwochenschluß gehandelt, Die Börse schloß— infolge anhaltender Glatt- stellungen und Gewinnmitnahmen Allge- mein zu niedrigsten Tageskursen. Am Ren- tenmarkt verlief das Geschäft weiterhin ru- hig, Wobei sich die Notierungen nach beiden Seiten bruchteilig veränderten. Den Import von Investitionsgütern honorieren Ein Vorschlag des Bundestagsab geordneten Dr. Becker (eg) Die Diskussion um die Frage, wie konjunkturellen Uberhitzungserscheinungen zu begegnen wäre, ist jetzt durch einen neuen Vorschlag belebt worden: Der CDU- Bundestagsabgeordnete Dr. Curt Becker (Mönchen-Gladbach) empfiehlt, für die Ein- fuhr von Investitionsgütern einen staat- lichen Importbonus in Höhe der Umsatz- ausgleichssteuer zu zahlen. Wie Becker un- serem Korrespondenten erklärte, könnte man dann auf eine vorübergehende Aufhe- bung der Umsatzausgleichssteuer für Im- Porte verzichten und vermeide somit die Gefahr, das komplizierte System der zwi- schenstaatlichen Abgaben zu durchbrechen. Die Auszahlung eines Importbonus könne auf die Einfuhr von Investitionsgütern be- schränkt bleiben, denn in erster Linie bei der Investitionsgüterindustrie führe der Mangel an Arbeitskräften zu einem bedroh- lichen Nachfrageüberhang, zu über Gebühr langen Lieferfristen und Preisauftriebsten- denzen. Andererseits körne aber die deut- sche Wirtschaft ihre Investitionen, mit de- nen die Rationalisierung verstärkt und die Produktivität verbessert werden sollen, nicht zurückstellen, zumal auch das Ange- bot an Konsumgütern erhöht werden müsse. Inzwischen gehen die Verhandlungen in- nerhalb der Bundesregierung über ein zeit- weiliges Aussetzen der Umsatzausgleichs- steuer und der Umsatzsteuerrückvergütung weiter. Bundesbank und Parlamentarier sol- len erneut gehört werden. Mit einer Kabi- nettsentscheidung ist frühestens in zwei Wochen zu rechnen. Die Ankündigung maß- gebender Industrie-Kreise, durch Prelsnach- lässe und die Aufnahme einer Entwick- lungsanleihe die Konjunktur dämpfen zu wollen, ist in Bonn lebhaft begrüßt worden. Man meint aber, daß dem Bundeswirt- schaftsminister in jedem Falle eine gesetz- liche Ermächtigung, das Güterangebot durch Importvergünstigungen zu erhöhen, erteilt Krankenkassen unter dem Damokles-Schwert Kranken versicherte bekommen nichts geschenkt Keinem anderen, als dem das Weltbild nach Wunschvorstellungen ummodelnden Politiker wird es einfallen, für Waren oder für Dienstleistungen Festsetzung eines Prei- Ses zu verlangen, der die Kosten überhaupt nicht deckt. Geht der politische Wunsch- traum nicht auf, dann werden die schnöden Materialisten gescholten, die es versäumten, das Einmaleins aus politischer Rücksicht zu verbiegen. Ein Beispiel dafür ist die gesetz- liche Krankenversicherung. Die Selbstver- Waltungsorgane(Versicherten- und Arbeit- gebervertreter) der Orts-, Land-, Betriebs-, Innungskrankenkassen, der Ersatzkranken- kassen, sowie der Hauptverband der ge- werblichen Berufsgenossenschaften, der Bundesverband der land wirtschaftlichen Be- rufsgenossenschaften und die KEnappschaf- ten erwägen jetzt bereits sorgenvoll die Folgen erhöhter Krankenhauspflegesätze (Vergl. MM vom 13. August). Das Loch in den Kassen zwingt sie dazu, an Erhöhung der Beiträge zu denken. Darüber hinaus wird angstvoll erwogen, was die künftige Krankenversicherungs- form wohl kosten dürfte. Alle die vom Ge- Setzgeber geplanten Leistungsverbesserun- gen müssen ja bezahlt werden. Die gesetz- Kölner Hausratmesse brachte Preiserhöhungen Die größten Sorgen bereiten freilich die Lieferfristen Die Internationale Kölner Hausrat- und Eisenwarenmesse, die am 10. September beendet wurde, hat ein„normales bis gutes Geschäftsergebnis“ gebracht. Wie die Messe- leitung in ihrem Schlußbericht mitteilte, ist der von 1305 Ausstellern aus 15 Ländern beschickte zentrale Fachmarkt von rund 32 000 Einkäufern aus dem In- und Ausland besucht worden. 6 Der„sanfte“ Preisrutsch zweier Produ- zenten bei Kühlschränken Cergl.„MM“ vom 10. September) hat zahlreiche andere Firmen zu entsprechenden Preisnechlässen veran- laßt. Auch bei Bügeleisen und Gasheizöfen Wurden vielfach die Preise ermäßigt. In den meisten anderen Fertigungszweigen klet- berten jedoch die Preise. So betrug die Ver- teuerung bei Werkzeugen bis zu zehn Pro- zent, bei Blech- und Eisenwaren, Glas, Por- Zellan, Keramik sowie Holzwaren, Bürsten, Besen und Pinselwaren bis zu fünf Prozent. Die Aussteller rechnen weiter mit einer Ver- teuerung der Aluminiumwaren um etwa künf Prozent ab November. Elektrische Haushaltsmaschinen blieben außer einigen Waschmaschinen und Waschautomaten im Preis durchweg stabil. Ohne Preiserhöhun- gen bleiben auch die meisten Artikel der elektrotechnischen Industrie und Plastik- waren. Der Handel zeigte sich recht dispositions- freudig. In einer abschließenden Pressekon- ferenz betonte der Präsident des Verbandes deutscher Eisenwarenhändler, Kar! Wirth, es habe wWie angekündigt keine pauschalen Preiserhöhungen gegeben. Es seien zwar Preiskorrekturen nach oben festzustellen, viele Waren aber auch im Preis gesenkt und die meisten im Preis stabil gehalten worden. Viel größere Sorge bereiteten dem Handel die teilweise recht langen Lieferfristen, die bel Werkzeugen drei bis sechs Monate aus- machten und auch bei Glas und Keramik zum Teil erheblich sind. Nach Ansicht Wirths kann es bei den langen Lieferfristen für Baubeschläge zur Katastrophe kom- men“. AP/UPI lichen Krankenversicherungen, die quasi als Treuhänder das Beitragsaufkommen ver- Walten, können aber nicht mehr ausgeben, Als in ihre Kassen eingeht. Neben den Mehr- Kosten, die die vorgesehenen Leistungsver- besserungen bedingen, zeichnen sich Ver- änderungen im Arztrecht ab, die ebenfalls erhebliche Mehrkosten verursachen Wür⸗ den. Entgegen der Auffassung des Bundesver- fassungsgerichtes, das bei Aufhebung der beschränkten Zulassungszahl für Kassen- ärzte eimte, eine Erhöhung der Zahl der Kassenärzte bedeute nicht eine Erhöhung des allen Kassenärzten gemeinsam zuflie- Benden Honorars, klagen die Krankenkas- sen bereits jetzt darüber, daß sich die Kas- senärztlichen Vereinigungen darum bemü- hen, zu einem höheren Gesamthonorar zu kommen. Daß für eine vermehrfe Anzahl Von Aerzten ein größerer Honorartopf be- ansprucht wird, ist plausibel. Auf einem anderen Blatt steht freilich. ob die ärztli- chen Leistungen der vermehrten Aerzte im Gleichschritt mit dem geforderten Gesamt- honorar zugenommen haben. Das ist aber eine Frage des ebenso traditionsmäßigen Wie unglücklichen Schematismus in der Ho- norarverteilung. Damit nicht genug: die Krankenkassen beklagen sich auch darüber, daß in der vorgesehenen Krankenversiche- rungsreform eine Honorierung nach Einzel- leistungen eingebaut werden soll. Die Kran- kenkassen als Zahlungs verpflichtete hätten sodann— so wird betrübt festgestellt keine Kontrolle der Abrechnung der ärzt- lichen Einzelleistungen mehr. Füglich müsse der Etat der Krankenkassen Zwamgsläufig nach oben ins Schwimmen kommen. Es gehe dabei nicht nur darum, daß der Krankenkassenarzt, künftig weitgehend den Umfang seiner Leistungen selbst bestim- mend, in seiner Tätigkeit auch erheblich auf der Höhe der Kosten für Krankengeld, Arz- nei und Krankenhauspflege Einfluß nehme. Das mühsam erreichte heutige Gleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben würde bei einer solchen Reform von Grund auf er- schüttert werden. Dig Krankenkassen füh- ren ins Feld, daß im Jahre 1958 die soziale Krankenversicherung an die Aerzte 1,88 Milliarden DM, auszahlte. Sind schon diese Erwägungen wenig trostreich, so entsteht noch die Frage, was Passieren soll, wer es bezahlen soll, wenn bei Epidemien oder aus anderen Anlässen die Mittel der Krankenkassen überstark be- ansprucht werden. Jede Mehrbelastung muß ja unmittelbar zu einer Erhöhung der Bei- träge führen. Diese betragen jetzt schon bei den Ortskrankenkassen 8.63 Prozent des Lohnes im Bundesdurchschnitt. A propos Krankenversicherungsreform: Die weitergehenden Befürworter der Lohn- kortzahlung für Arbeiter im Krankheitsfalle sind jetzt auf eine herrliche Idee verfallen, Wie diese Lohnfortzahlung ohne Beeinträch- tigung der Wirtschafts- und der Preisent- Wicklung verwirklicht werden könne. Es wird gesagt, die Gleichstellung von Arbei- tern mit Angestellten, das heißt die sechs- Wwöchige Lohnfortzahlung im Krankheits- kalle, koste ungefähr drei Milliarden DM. Diese drei Milliarden DM sollen die Ar- beitgeber aufbringen. Dafür könnte man den Arbeitgeberanteil bei den Krankenversiche- küngsbeiträgen auf die Arbeitnehmer aB Walzen, Die Erwägung ist logisch, Jedes Ding kostet seinen Preis, auch die Lohnfortzah- lung. Aber die Arbeitnehmer werden sich für eine solche Sozialpolitik herzlich be- danken. F. O. Weber MAR RKT BERICHTE vom 12. september Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Sept. 43,60— 43,80; inl. Roggen Sept. 39,60 39,80; Weizenmehl Type 405 67, 70 abzügl. 1,50 Abschlag, Type 550 64,70 abzügl. 1,50, Type 312 61,70 abzügl.—,50, Type 1050 59,70 abzügl.—,50; Brot- mehl Type 1600 54,70 abzügl.—,50; Roggenmehl Type 997 60,18 abzügl.—,50, Type 1150 58,15 abzügl.—, 50, Type 1370 56,15 abzügl. 5,50; Braugerste 43,5044, 50; Futtergerste inl. 36,50—37,50; Sortiergerste und aus- ländische nicht notiert; Futterweizen 39,75—40,75; Inlandshafer zu Futterzwecken 33—34, dto. für In- dustriezwecke nicht not.; Auslandshafer 373750; Mais 4343,50; Weizenkleie Prompt 22,75 23,50, dto. per Okt./Nov. 2323,50; Roggenkleie 20,2520, 75; Weizenbollmehl 25,20— 26,25; Weizen-Nachmehl 32,50 bis 37; Rapsschrot 28; Sojaschrot 36,5034; Erdnuß- Schrot 38,50; Palmkernschrot nicht not.; Kokosschrot 33,50; Leinschrot 38,5036; Hühnerkörnerfutter 24,50 bis 25; Trockenschnitzel 16,50—17; Dorschmehl 5/—60; Fischmehl 41-46; Speisekartoffein per 50 kg frei Mannheim 6.—; Wiesenheu lose 10—11; Luzerneheu 108e 11,50 12,50 Weizen- und Roggenstroh bind- tadengepreßt 3,603,880, dto. zinkdrahtgepreßt 4,60 bis 4,80; Hafer-Gerstenstroh 3—3, 40.— Allgemeine endenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Groß- handels-Durchschnittspreise per 100 kg. Bei Wag- gonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 71 Ochsen; 402 Bullen; 78 Kühe; 102 Färsen; insgesamt 653 Stück Großvieh; 265 Kal- ber; 2669 Schweine; 12 Schafe. Preise je% kg Le- bendgewicht: Ochsen A 116124, B 115—116; Bullen 2 124—134, B 114119; Kühe A 95112, B 84—99, C 75 bis 88; Färsen A 118124, B 102112; Kälber A 187 Anhaltspunkt dafür herausgestellt, daß eine —ͤ—„— werden sollte, damit er eingreifen könne falls sich der Optimismus der Senannten Industriekreise in der Praxis nicht bewahr- heiten sollte. BASF-Volksaktionäre ohne politische Retorte Bei erhöhten BASF- Umsätzen Während der vergangenen acht Monate des Jahres 1960 könne nicht gesagt werden, in der Chemie sei die Konjunktur überhitzt. Das Chemie. geschäft im Inland stehe weiterhin im Zei- chen guter Beschäftigung der Abnehmer industrie, jedoch auch der hohen Einfuhren. In den ersten fünf Monaten 1960 Hätten die Chemie- Importe rund 40 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert gelegen und — auf das ganze Jahr umgelegt eine Grö- genordnung von 2,5 Milliarden PR erreicht. Das ist etwa viermal soviel wie im Jahre 1953. Die BASF berichtet, der mit nicht Nachlas- sen der Konkurrenz verbundene Druck auf die Preise habe somit angehalten; erstaun- licherweise auch für Solche Produkte, bei denen keineswegs ein Uberangebot, oft aus. gesprochener Mangel herrsche. Leider muß. ten auf einigen Gebieten— vor Allem bei Steinkohlenteerprodukten Preiserhöhun- gen für Rohstoffe hingenommen Werden. Diese Angaben macht die BASF in einem von Ende September datierten Zwischen- bericht an die Aktionäre. In dem Aktionärs- brief werden die Ertragschancen für 1960 als durchaus zufriedenstellend angedeutet. Der Aktionärsbrief enthält auch das Er- gebnis einer Untersuchung über Anzahl und Soziologische Gruppierung der BASF. Aktio- näre. Eine angestellte Untersuchung er- streckte sich auf 87 Prozent des Grund- Kapitals, das sind nominelle 608,99 Millionen DM, in deren Besitz sich 152 015 Aktionäre teilen. 13 Prozent der Anteilseigner mit einem Kapitalanteil von 91,01 Millionen DM haben sich dieser Untersuchung entzogen. Die BASF meint, viele Aktionäre hielten eben — besonders Inhaber kleinerer Werte— ihre Aktien selbst in Verwahrung. Auch für die- sen Teil bestünden keine Anhaltspunkte, die auf einzelne größere Aktionäre hindeuten könnten. Die BASF schätzt die Gesamtzahl der Aktionäre auf 175 000 und den durchschnitt- lichen Besitz je Aktionär auf nominelle 4000 DM. Rund 94 Prozent der BASF-Aktionäre sind natürliche Personen, die etwa 75 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft besitzen. Rentner, Pensionäre und Hausfrauen, sowie Minderjährige und Mündel stellen unter den Aktionären die größte Gruppe, nämlich 39 Prozent mit einem Kapitalanteil von ins- gesamt 30 Prozent. An zweiter Stelle folgt mit nahezu 25 Prozent die Gruppe Freie Be- rufe, Selbständige Kaufleute, Handwerker, Land- und Forstwirte mit einem Kapital- anteil von 26 Prozent. Den dritten Platz nehmen die Gehalts- und Lohnempfänger ein mit über 22 Prozent der Aktionäre und 12,5 Prozent des Kapitals. Bei der von der BASF angestellten Erhebung habe sich kein natürliche Person oder ein Unternehmen auch nur 1 Prozent der Aktien in Higenbesitz habe. Eine Ausnahme bilde mit knapp über 1 Prozent Beteiligung am Gesellschafts- kapital eine Investmentgesellschaft. Dieses Unternehmen aber gehört mit mehr als vier Millionen Anteilen einer breiten Gemeinde von Eigentümern. Pünktchen bis 200, B 165182, C 150160; Schweine A und B1 125146, B II 126146, C und D 130—148. E 128—144; Sauen G1 112120, G II 103110: Lämmer/ Hammel A 92—102. N Heidelberger Schlachtviehmarkt (IW D) Auftrieb: 1 Ochse; 103 Bullen; 45 Kühe; 45 Färsen; Großvieh insgesamt 194 Stück; 114 Kal ber; 118 Schweine. Preise je%½ kg Lebendgewicht: Bullen A 126132, B 114126; Kühe A 102109. B 66 bis 100, C 84—89; Färsen A 120—124, B 113—120; Käl- ber A 185—200, B 170184; Schweine B II 135—146, und D 137148, E 137143; Sauen G 116. Markt- verlauf: Großvieh in allen Gattungen littel, Uber. stand. Kälber mittel geräumt. Schweine mittel ge- räumt. Fettschweine stark vernachlässigt 1 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) ͤ Anfuhr schwach, Absatz Zutriedenstel- lend. Es erzielten: Pfirsiche A 26-45, B 1225; Spät- zWetschgen 21—23; Apfel 1220;„Oldenburg“ Aus- lese 2228, A 1722, B 1314;„Croncels“ 1318; „Gute Luise“ Auslese 23—30, A 1622;„Kästliche v. Sharnel“ 1723;„Alexander Lucas“ 16-23; Gellert- Butterbirne“ 16-25; Kopfsalat Stück 12—15; Endi- viensalat Stück 1015; Tomaten 4050 mm G A und B 15.17, dto. 5060 mm S A 19—21, B 17-18; Stan- genbohnen 25-32; Feuerbohnen 1516. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt D) Anlieferung und Absatz zufriedenstel- lend. Es erzielten: Walnüsse 109—188; Pfirsiche A 27—42, B 14—26, C 713; Hauszwetschgen 1014; Bir- nen A 2730, B 8-24, C unverkäuflich, Uberstand: Apfel A 14-22, B 9—15, G unverkäuflfich, Uberstand; Tomaten A 18-19, C 1215; Stangenbohnen 13—30. Jett fliegen Dũsen- Clipper von Europa direkt nach il wichtigen Stãdten der USA! Mit Düsen-Clippern“ der Pan American Können Sie- ohne umzusteigen= direkt von Deutschland nach Ne w/ Vork und den beiden bedeutenden Metropolen des Mittleren Westens fliegen. * Von ganz Europa aus haben Sie zu diesen Düsen-Clipper-Diensten be- queme Anschlußverbindungen. auch von Europa nach Baltimore, Boston, Nur Pan American setzt beide Iypen von Düsenmaschinen ein: Douglas DC-sC und Boeing 707 interoontinental'. Düsen- Clipper der Pan American fliegen Philadelphia, Washington, Seattle, Port- land, Los Angeles und San Francisco. Auf jedem flug haben Sie die Wahl zwischen dem ſ.-Klasse- Dienst und der preisgünstigen Economy- Klasse. 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September 1960 Sante ed 5e 255 3535 ͤ òÜ+. 6% Aen. pe 5 7 arsgres l 12 150 ahlwerke Bochum f 0 Eurit(sfr. 198, 5 9„„ 22.9 5% HFPVöVVVVV ýßß 7% Röld-Piels v. 36 182% 105 e 193705 5 1 könne, ane are Burig n 99% 38 FCaufhot 120 1170 Thyssen 5% 8% 4% Ablösungsschuld v.57 00% 100% 5% Kw v. 80%% 4921455 annt 648„ 133% 2 Flein Schanzlin 2590 20560 5 5% Bad Kom Ldsbk div III II 5% Thyssenhütte v. 38 92„ 14 14.20 en Accu 627* Durlacher 1201 8 VDN 975 95 0 NCE(8) 14,995 14,59 84 N 5— 5 Klöckner Bergbau 5 270 7 5% Bayer. Hypo. 111 111 5% Weltbank-Anl, v. 59 78 98 5.„ bewahr- Adlerwerke 50 570 Eichbaum W. 1420 8 Ver. Glanzstof 818 755* v5 6% Oppenheimer(8 13,57 13,56 40 l. Energie 735 736 8 baum. Werger ö 1400 Klöckner Humb Deu 1250 12⁵⁰ Wintershall 513 506 5,50% Großkraftw Nm. 103 ½ 103* 7% Zellst Waldhof v 58 03 102 1 e 11.45 11.35 46 f. Verkehr 742 748 5 Licht u. Kraft 225 1555 Klöckner- Werke 338 321 Zeiss Ikon 437 439 5% Pfälz. 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II:„Schweizer Alpenwelt⸗ Lo beck in einger) nen DM Prädikat„wertvoll“ 1 8 gen. Die Tel. 20233 14.00(am Tattersall) 92 155 SchAUBURG 165480. 204 R O VAI. Feleson 4 05 50 ICHARD BURTON- crAIRFE BLOOM — ihre Robert Stack, Dorothy Malone 14.00, 16.15, 18.30 und 20.43 Uhr für die-„HOLLENEA HRT“(16) Joan Crawford, Steve Cochran MARY URE- EDITH EVANS 2 5 1.. kte, die SCA. Tel. 2 04 44 2. Woche! 100010 2 Die vieldiskotierte Chorckter- Studie des„immy Porter“, 13.30, 16, 18.30, 21 Uhr des durch Osborn 5 1s 0 l. deuten V biE KURBEI rer nes 120. a orne schon fast klassisch gewordenen Iypus „BEI MIRñ NICHT. 06) 16.30, 18.43, 21.00 les zornigen jungen Mannes, der in ewigem Hader mit ahl der e„AAS GEIER.(12) sich selbst u. der Welt lebt, in grundlosem zerstörerischen schnitt CAPITOL 1 155 595 8 5 5 75 Abenteuerfarbfilm. Haß sich selbst u. denen, die ihn lieben, eine qudlende Last. 1„ 5 881 8 10 diene dee Ceres a Pal AST 24 720 f ce e Prozent„Die Legionen der Cäsaren“ 5 Telefon 2 50 76 Erregend Wie das Bühnenstück- ein Filmwerk v. seltsamer 881 pl ANKEN- Kleines f. Siehe Sonder- Anzeige Faszination. .„ Rleines Haus 2 12 1 80 LANKEN- TIne 21 räglich nur: 16.00 18.30 und 21.00 Uhr ter den 13.00, 15.30. 18.00 u. 20.30 Uhr Freigegeben ab 16 Jahren) nnen en aue. we erauchen. 0— rretgegenen an aahren 8 8 5 8 15 ins- Ein amũs. Spiel mit der Liebe 2 777... le folgt 2. WOCHE!(16) 53 3 1 DOD EON... und alles verweht der Schnee werker, 7 5 G7. 10 Wieder ein ausgezeichnetes Werk aus dem Film- 8 Telefon 2 27 49 schaffen der Russen. Beg. 15.45, 17.45, 20.00(12 en, reta Garbo in„K UMNIGIM cHRISTINE“ 5 5 Pfänger im Alster-Abendstudio im CITY— B I, 6— Telefon 2 07 90 8 Täglich 21 Uhr— Kassenöffnung 10.00 Uhr are und 3 1 Tale C von der Zeppelinstraße 21 Mittelstraße 41 ch Kein 5 Der große Eisrevue-Farbfilm P. 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Er war ein sogenannter Kunstmaler, produzierte vier Oelgemälde im Jahr und hatte damit sein gutbürgerliches Auskommen. Dieser Schödl malte weder Porträts hoher und allerhöchster Herrschaf- ten, noch den Schneeberg bei Mondschein, noch auch die Schlacht bei Dürnkrut oder gar„Tegetthof gibt den Befehl zum Ram- men“, sondern immer bloß das eine: ein Taburett mit einem übergeworfenen tür Kischen Teppich, auf dem ein geschnitzter Elfenbein-Elefant plaziert war! Manchmal stand der Elefant mehr rechts, manchmal wieder mehr links. Aber wie das gemalt War! Bis aufs Tüpferl. Der erste jener lan- gen Reihe von Teppichelefanten war näm- lich vom Kaiser für mehr als tausend Gul- den angekauft worden. Infolgedessen erhielt er so viel Nachbestellungen auf das Bild, daß er jedenfalls für diese Regierungszeit aAusgesorgt hatte. Doch das nebenbei. Viel wichtiger ist, Was der Herr von Schödl sonst war, Sonst War er nämlich— man kommt um die Schwierigkeiten nicht herum— der Herr von Schödl. Kennen Sie zum Beispiel die Geschichte von ihm und Girardi? Alexander Girardi, der große Wiener Volksschauspieler, War ein Hypochonder. Er erfuhr von Krank- heiten nur, um sie sogleich bei sich festzu- stellen. Eines Tages spaziert Girardi auf der Ringstraße und trifft den Herrn von Schödl. Lebhafte Begrüßung, Komplimente, schließ- lich die Frage:„Was gibt's denn Neues?“ „Wissen S', Herr von Sirardi, was gestern dem Hartriegl passiert is? Also ein sehr trauriger Fall: wie er im Kaffeehaus mit seinen Freunden dischkuriert, kommen ihm die Stimmen so g'wiß gedämpft vor, so gedämpft, sag ich Ihnen. Der Hartriegl Zieht seine Uhr heraus, haltet sie ans Ohr — und hört nix mehr, keinen Ton. Taub is er g' worden Sirardi erbleicht.„Was.. was sagen Sie da?“ ruft er und greift hastig nach seiner Taschenuhr. Er hält sie sich ans Ohr. Sein Auge wird entsetzensstarr. Er flüstert: „Um Gottes willen.. Ich hör' nicht das geringste!“ „Jajaja.. Zeigen S' amol die Uhr her, Herr von Girardi.. Aber die geht ja gar net, die is ja stehngeblieben!“ Girardi bekommt wieder Farbe in die Wangen, da faßt ihn der Herr von Schödl am Rockknopf und spricht eindringlich: Koltur-Chronik Der Marzotto-Preis für Malerel, der künftig „Preis der Europäischen Gemeinschaft“ heißen Wird, ist in diesem Jahr zum erstenmal auch an Ausländische Künstler vergeben worden, darun- ter an die Deutschen Joseph Fassbender(Köln) und Peter Moog. Von 92 Malern der EWGd-Län- der wurde der Italiener Renato Guttuso mit dem ersten Preis in Höhe von fünf Millionen Lire(rund 34 000 Mark) ausgezeichnet. Fassben- der erhielt einen der beiden zweiten Preise von zwei Millionen Lire(13 600 Mark), Peter Moog einen zusätzlichen Preis von 500 000 Lire(rund 3400 Mark). Der Vertreter der Bundesrepublik in der internationalen Jury war Professor Kurt Martin, der Generaldirektor der Bayerischen Gemäldesammlungen. Das Moskauer Moissejew- Ballett wird vom 16. bis 22. September in Hamburg auftreten und damit eine Tournee durch die Bundes- länder beginnen. Die 160 Künstler werden von dem 54 Jahre alten Igor Moissejew geleitet und besuchen die Bundesrepublik im Rahmen des 1959 abgeschlossenen deutsch-sowietischen Kulturabkommens. Als Austausch-Gastspiel wird im Frühjahr das Symphonie-Orchester des Nord westdeutschen Rundfunks in der Sowjetunion gastieren. Die Pfälzische Landesgewerbeanstalt Kai- serslautern zeigt vom 14. September bis 10. Ok- tober die Gedächtnisausstellung„Rolf Müller 19031956“ mit Gemälden, Aquarellen und Graphik. Das Pfalztheater Kaiserslautern eröffnet seine neue Spielzeit am Samstag, 17. September, 19.30 Uhr, mit Beethovens Oper„Fidelio“ unter der musikalischen Leitung von Carl Gorvin. Am Sonntag, 18. September, 19.30 Uhr, ist die erste Schauspiel- Vorstellung: Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“. Die Inszenie- rungen beider Werke besorgte Willie Schmitt. d von Sigismund von Radecki „Sie, da können S' von Glück sagen: denn Wann Thre Uhr gingert— dann wären S' jetzt taub!“ Ein andermal kam der Herr von Schödl ganz echaufflert ins Kaffeehaus. Seine Miene schrankenloser Bonhomie zeigte einen Anflug von Pathos. „Was ist Ihnen denn g'schehn, Herr von Schödl?“ fragten die Freunde. „Also heut hab ich einen Haufen Be- sorsungen g'macht; meine Frau hat mir alles auf ein Zettel geschrieben, daß i nix vergiß... Und an Regenschirm hab ich mit- g nommen, weil mans eh net wissen kann Und da is mir etwas sehr Bezeichnendes Passiert, etwas sehr Bezeichnendes! Z'erst also bin ich beim Demel g'wesen, dann in der Spezialitätentrafk, dann beim Sirk Wegen die Koffer, dann beim Habig für den neuchen Hut, und dann bin ich noch in a klanes Gemischtwarengeschäft um a Kra- genknöpferl. Und wie ich schon heim will, steh ich plötzlich wie an angemalener Türk — is doch mein Schirm net mehr dal... Und grad hat's zum Tröpfeln begonnen.. Z'erst bin ich also zum Demel, ob mein Schirm net da is?„Bedaure, nein.“ Dann in die Spezia- litätentrafck, dann zum Sirk, dann zum Habig— überall hat's g'heißen„Bedauere, nein.“ Sie, ich hab Ihnen eine Besorgnis ghabt... Und dann frag ich im kleinen Ge- mischtwarengeschäft an der Ecken. Und rich- tig, der Schirm war da! Schaun S', da sieht man wieder: die großen, die renommierten G'schäft, die haben den Schirm net ghabt, a woher! Aber so ein kleines, bescheidenes G'schäft, was Knöpferl verkauft,— das hat ihn g'habt!“ friedenspreiströger Victor Golloncz Der britische Verleger umd Schriftsteller Victor Gol- lancz, als Sohn eines aus Polen eingewanderten Rabbiners am 9. April 1893 in London geboren, kommt am 21. September nach Fran furt, um in der Pauls- kirche den ihm verliehe- nen„Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1960“ in Empfang zu neh- men. Foto: Ullstein-Bilderdienst Abf 700 Seiten 40000 Fremdwörter Das Bibliographische institut in Marmheim legt den fünften Band des„Stoßen Duden“ vor Jetzt kann uns eigentlich kaum noch etwas passieren! Fremdwörter sind nicht mehr Glückssache. Ausführliche und korrekte Auskunft erteilt der„Große Duden“, dessen fünfter Band(soeben im Bibliographischen Institut Mannheim erschienen) sich auf rund 700 Seiten mit der Auslegung von 40 000 Fremdwörtern aus allen Fachgebieten be- schäftigt! Ein nützliches Buch also und ein herr- liches Spielzeug, mit dem man ohne jede zusätzliche Apparatur amüsante Quiz- Abende veranstalten kann. Kipper, Klipper, Kicker zum Beispiel. Sie wissen natürlich, daß das erste ein geräucherter Hering(den man in England warm zum Frühstück serviert), das zweite ein Schiff(und neuerdings auch ein Flugzeug) und das dritte ein FuhBballspieler Duden:„oft in abwertende Sinne“) ist. Oder: Kolla, Kollo, Kolli. Kolla, nein, hat nichts mit Kollaborateur, und Kollo nichts mit dem gleichnamigen Operettenkomposi- teur Walter zu tun. Kolla ist aus dem Grie- chischen übernommen und heißt Leim, und Kollo ist die Einzahl von Kolli, womit „Frachtstücke, Warenballen“ gemeint sind. Eine Kolonnade dagegen ist ein Säulengang, Kolophoniuin ein Harzprodukt, in Kollagen ist der griechische Leim versteckt Duden: „Leimbildner, Gerüsteiweigß, leimartiger, stark quellender Eiweißkörper in Binde- gewebe, Sehnen, Knorpel und Knochen“), während— oh, feiner Unterschied!— eine Collage mit C ins Gebiet der Kunst hinũber- rankt: es ist die Fachbezeichnung für Bilder, die geklebt, nicht gemalt sind. Aber Spaß beiseite. Haben Sie sich nicht auch schon oft genug darüber geärgert, wenn in der Zeitung oder im Rundfunk, im Fern- sehen oder— bitte sehr!— in einem Ge- spräch mit einem Teenager oder Twen plötz- lich Wörter auftauchten, die Ihnen böhmi- sche Dörfer waren? Schnell den Fremd- wörter-Duden herbei, und Sie sind im Bilde. Wir wollen uns nicht mit dem Teenager und dem Twen aufhalten, den kennen Sie ja in- zwischen schon, und natürlich(2) wissen Sie, Was Strip-tease bedeutet und was Bluejeans (Sprich Bludjiens) sind. Na, und das Come- back(die Rückkehr) von Marika Rökk und Elisabeth Bergner haben Sie selbst miterlebt. Aber was ist ein Babydoll? Der aktuelle Duden sagt:„nach der Hauptdarstellerin des gleichnamigen amerikanischen Films, zarter Damenschlafanzug mit kurzem Höschen und weitem Oberteil.“ Hübsch, nicht? Aber hier irrt Duden! Die Hauptdarstellerin des „gleichnamigen amerikanischen Films“ hieß nämlich Carroll Baker, und es hätte also heißen müssen nach der Titelfigur. Schwie- rige Sache, dieses Deutsch.— Aber da wir gerade bei den Babys sind: ein Babysitter ist eine„Person, die gelegentlich von den Eltern alleingelassene Kinder(gegen Entgelt) beauf- sichtigt“. Das ist zwar auch kein sehr zier- liches Deutsch, trifft die Sache aber ebenso genau wie die Deutung„überschwenglich Begeisterter, vor allem für Jazz, Sport- und Filmhelden“, die für Fan steht. Solche Anglizismen OMuden: englische Spracheigentümlichkeit in einer anderen Sprache) sind nach dem letzten Krieg hau- fenweise unserer Sprache infiltriert(eindrin- gen, einsickern) worden gegen alle Resistenz (Widerstand) der Sprachschützer. Man ver- Wendet sie, ohne sich ihrer Fremdheit bewußt zu werden, und sie sind so sehr zum Be- standteil der Umgangssprache geworden, daß man kaum noch ohne sie auszukommen ver- mag. Der Cowboy(wörtlich Kuhjunge), die Couch(sprich Kautsch), das Call-Girl(siehe Nitribitt), der Manager(noch populärer ist die nach ihm genannte Krankheit), die Ce. mies(die sa heißen, weil sie nicht komisch sind), der Colt(ein nach seinem Konstrukteur genannter Revolver), die Grapefruit(es ist oldfashioned, Pampelmuse dazu zu sagen), die Publicity(die so merkwürdige Blüten treibt)— das sind inzwischen schon gute alte Bekannte. Aber was ist ein Thriller? Duden sagt:„ein ganz auf Spannungseffekte abge- stellter, in der(einzigen) Absicht gedrehter Film, die Nerven der Zuschauer zu kitzeln“; ich würde etwas weitherziger sein und neben dem Film auch Bücher und Theaterstücke ähnlicher Art einbeziehen. Genauso wie der Begriff„Feature“ den Duden mit„aktuelles Hörbild, das aus Reportagen, Kommentaren und Dialogen zusammengesetzt ist“ erklärt, in ähnlichem Sinne auf Zeitungsbeiträge und sogar Buchveröffentlichungen angewendet wird. Es macht schon Spaß, in diesem Duden Entdeckungsreisen zu machen, ganz gleich, von welcher Seite man an ihn herangeht. Gewiß, in erster Linie ist er als Nachschlag- werk gedacht und ebenso wie das Telefon- buch oder ein Konversationslexikon nicht ge- eignet, um nun von A bis Z konsumiert zu werden. Aber man kann darin blättern, und Wo immer man ihn aufschlägt, hat man die interessantesten und spannendsten Begeg- nungen dabei. Wußten Sie zum Beispiel, daß das brave Wort Puder ebenso ein„Fremd- wort“ ist wie das voller altfränkischer Ge- mütlichkeit steckende Klause, wie Brosche und Lotse, Pause und sogar Fidel, was ich kür viel deutscher gehalten hätte als Geige. Irren ist menschlich! Doch basta( genug)! Ich hoffe, auch Sie, geneigter Leser, werden Nutzen(und, ich Wünsch es Ihnen) auch Freude an diesem neuen Fremdwörter-Duden haben. Sie müs- sen nur richtig hineinschauen. Ein kleines Beispiel noch. Wissen Sie, was Koks ist? Natürlich, wissen Sie's; Sie haben doch eben erst fünfzig Zentner gekauft für die Winter- heizung und weidlich über die Rechnung ge- flucht. Aber es gibt auch noch andere Be- deutungen für das Wort: Koks sagen die Kokser, wenn sie Kokain meinen, und ein Koks ist ein runder steifer Hut, eine Melone oder(wie er in seiner Heimat England ge- nannt wird) ein Bowler. Die Berliner sagen Blutblase— aber das ist kein Fremdwort und steht nicht in diesem Duden. wgi —— Unbekannter Goldoni „Die Sommerfrische“ in Neuß Das Rheinische Landestheater in Neuß hatte Sich als Erstaufführung für die Bundes republik ein bei uns unbekanntes Stück 805 Goldoni,„Die Sommerfrische“ Sesichert, mit dem es die Spielzeit eröffnete. Es hamdelt Sich um einen recht ausgewachsenen Dreiakter den Giorgio Strehler, der Chef des Piccolo Teatro in Mailand aus drei abendfüllenden Arbeiten seines großen, schon von Goethe geschätzten, italienischen Landsmannes de- stillierte. Wobei der Bearbeiter in seiner Freude am Detail noch etwa 40 bis 30 Mi- nuten zu viel aus den Originalen(Die Vor- bereitungen auf das Landleben“,„Die Erleb- nisse auf dem Lande“ und„Die Heimkehr vom Lande) in den, jetzt von Ernst Schoen übersetzten, Text übernahm. Drei Stunden zu füllen, reicht die Handlung nicht aus, auch wenn in ihr, 1754 in Venedig, der Autor be- reits das unternahm, was man später„Ge- sellschaftskritik“ nannte. Er hält den Möchtegern-Reichen, die es den wirklich Begüterten gleichtun wollen ihr Angebertum vor. Zwei verschuldete Familien, an die sich etliche Schmarotzer klammern, glauben ihren Kredit heben, zu können, wenn sie kostspielige Ferienreisen antreten und sich dabei auch noch als Gast- geber und Glücksspieler präsentieren. Die Quittungen, die ihnen dafür vom Leben vor- gelegt werden, sind bitter. Zwei Mädchen heiraten zwei ungeliebte Männer, um der Konvention willen, aus Pflichtgefühl, da vor- zeitig gegebene Eheversprechen mit Rück- sicht auf die Umwelt eingehalten werden müssem. Die Wendung ins Beinahe-Tragische entbehrt für uns der zwingenden Notwendig keit. Mag sein, daß aus diesem Grunde Gol- donis Abkehr von den Typen der Stegreif- komödie den Entdeckern der alten Neuheit besonders imponiert hat. Die Nähe zu Mo- Here ist in diesem Falle aber wohl mehr Wunschtraum als Erfüllung geblieben. Ab- gesehen davon, daß selbst in„Mirandolina“, im„Lügner“, im„Caféhaus“ und im„Diener zweier Herren“ die Commedia del Arte gar nicht so grundsätzlich überwunden wurde, wie es die Theoretiker der Bühne meist be- tonen. Immerhin sind in der„Sommer- kräsche“, bei allem Uebergewicht von Baga- tell- Dialogen, Ansätze zur Vertiefung spür- bar, dazu dankbare Partien etlicher Rollen. Die beste gehört einer Charge: der reiche Onkel des leichtsimnigen Jünglings redet mit diabolischer Schwerhörigkeit an den Bitt- stellern vorbei, die von ihm finanzielle Hilfe in der verfahrenen Situation erheischen. Arthur Scheil ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen, die skurrile Figur genau aus- zuziselieren. Auch sonst war in der(von Paul Schneeloch ausgestatteten und Josef Schnetz- ler kostümierten) Inszenierung Hermann Wetzkes der Vorlage abgewonnen, was her- Auszuholen ist, vor allem durch die Haupt- darstellerin Isolde Chlapek. Ob sich das Re- pertoire auf die Dauer durch die Ausgrabung bereichern läßt, muß bezweifelt werden. Es gab sehr freundlichen Beifall für die Wiedergabe. Günter Schab Mit Freikarten gegen schlechte Kritiken Ein interessontes Experiment im Londoner Strand Thedtte Die Sache begann damit, daß das ameri- kanische musikalische Ballett„Die Prinzes- sin“ Ende August im Londoner„Strand Theatre“ aus der Taufe gehoben und von der gesamten Presse einmütig in Grund und Boden verrissen wurde, Man ließ kein gutes Haar an der Aufführung, die man wohl in England ausprobieren wollte, bevor man sie am Broadway zeigte, und nach menschlicher Berechnung hätte„Die Prinzessin“ darauf- hin ihr Leben aushauchen und das Strand- Theater schließen müssen; aber gerade diese logische Konsequenz welgerte man sich zu ziehen. Stattdessen erschienen am nächsten Tage große Inserate in den Zeitungen, die sicher- lich viel Geld gekostet haben. In ihnen er- klärte die Direktion, was sich nicht leugnen lieg, daß„Die Prinzessin“ leider den Eriti- kern nicht gefallen habe. Dennoch erkläre man sich nicht geschlagen und wolle aus- probieren, ob das große Publikum nicht vielleicht doch einen besseren Geschmack habe als die öffentliche Meinung. Um also gewissermaßen das Gegenteil zu beweisen, werde man den Londonern Gelegenheit geben, sich davon zu Überzeugen, wie un- recht die Kritik der„Prinzessin“ getan hat. Deshalb wolle man eine Woche lang gratis und umsonst spielen; jeder erhalte eine Freikarte, wenn er darum ansuche; zehn- tausend Plätze stünden zur Verfügung. Als Gegenleistung hatten sich die Besucher lediglich zu verpflichten, ein paar Fragen zu beantworten: wie es ihnen gefallen hätte, Was ihnen gefallen habe und was anders hätte sein sollen. Das Freikartengeschäft ging so gut, daß man sich zu einem neuen Inserat entschlie- Ben mußte, um die Flut zu stoppen, 25 000 meldeten ihre Karten wünsche an. Inzwi⸗ schen sind die Gratis vorstellungen zu Ende, und die Presse ist noch einmal eingeladen worden, um die Mitteilung entgegenzu- nehmen, daß die bei ihr durchgefallene „Prinzessin“ den Freibergern gut gefallen habe. Wiels nun weitergeht wird trotzdem ab- zuwarten sein, denn es ist natürlich etwas anderes, ob man eine Karte geschenkt kriegt oder ob man sie bezahlen muß. Pem.(London) CARL ZUCKMAVY ER: Die Fastnachisbeichte Copyright by S. Fischer, Fronkfurt om Main 17. Fortsetzung „Bleiben Sie ruhig sitzen“, sagte Merz- becher, wenn Sie müde sind, aber erzählen Sie uns noch ganz genau, was Sie dann ge- macht haben,— oder— was Ihnen begegnet ist,— bis man Sie schließlich im Kappelhof verhaftet hat.“ Clemens machte ein Gesicht wie jemand, dem es schwerfällt, sich an etwas zu erin- nern. Aber er stand wieder auf. „Ich bin dann hinaus“, sagte er,„gleich nach dem Ferdinand— da war mir doll im Kopf, von dem Bier und den Asbach, und auch sonst, und ich bin eine Zeitlang durch die Gassen gelaufen.“ „Wie lang?“ fragte Merzbecher. „Eine Zeitlang“, sagte Clemens,„ich hab Nicht aufgepaßt. Uebers Höfchen konnte ich Nicht hinüber, da war gerade der Umzug, da Hab ich warten müssen.“ „Und dann?“ „Dann bin ich in den Kappelhof.“ „Gleich? Ohne Umweg?“ „Gleich.“— Nur Classen lachte ironisch. „Sind Sie am Dom vorbeigegangen?“ fragte Merzbecher, ohne besondere Be- tonung. „Ja“, sagte Clemens, ,da muß man ja vorbei.“ „Und von Ihrem Bruder haben Sie nichts mehr gesehen?“ „Nein.“ „Hatten Sie eine Vermutung, daß er den Dom gegangen sein könnte??? gendeine solche Absicht gesußert?“ in „Nein“, sagte Clemens und schüttelte den Kopf. „Und warum sind Sie dann in den Kap- pelhof gegangen?“ Clemens antwortete nicht. „Ich meine“, sagte Merzbecher,„sind Sie nur dorthin gegangen, weil Ihr Bruder das gesagt hatte?“ Clemens bewegte die Lippen und wurde über und über rot. „Ich— ich war schon lange bei keinem Mädchen“, sagte er dann, mit einem Aus- druck unendlicher Verlegenheit und Scham, „ich gehe mit keiner— und in Uniform darf man dort nicht hin.“ Er richtete plötzlich einen verzagten Blick in die Ecke, wo neben Frau Guttier die Rosa saß, als suche er Hilfe, Trost und Verständnis. „Nun“, sagte Merzbecher, selbst etwas verlegen und unwissentlich errötet,„erinnern Sie sich an die Aeußerungen, die Sie dort getan haben?“ Clemens wandte ihm das Gesicht zu, mit einem angestrengt suchenden Blick. Er wisse nur, daß er rasch getrunken habe, sagte er dann, um alles zu vergessen. Aber je mehr er hinunter goß, desto klarer kam alles herauf. „Und ich mußte denken“, sagte er,„die ganze Zeit, daß ich jetzt auf alle Fälle ein Verräter bin, ein Judas, entweder an meinem Bruder, der auf mich traut wie auf keinen sonst und nicht allein sein will— oder am Regiment, wenn ich davon geh, als Deser- teur. Ich wollte aber keiner sein, das war mir jetzt nur passiert, und ich wußte gar nicht mehr wohin, und wär lieber tot ge- wesen.— Ich war immer gern Soldat“, sagte er nach einer Pause,„und bin jetzt Stuben- ältester, ich habe mein Pferd gern und meine Stube, und vorher ist es mir nie 80 gut gegangen. Aber den Ferdinand, den 0 konnte ich auch nicht lassen— obwyohl mirs jetzt schwer aufs Herz flel, daß es schlecht War, was er gemacht hat, mit dem Geld und allem, und daß Blut dran klebte, und es war unrecht Gut— da War ich aber schon ganz benebelt, und wollt es los sein und von mir werfen, alles was mir passiert war. So habe er wohl das Rockfutter aufgerissen und das Geld hingeschmissen, aber das wisse er nicht mehr recht. Seine Stirn war feucht geworden und er wischte sich die linke Hand an seiner Hose. Die rechte hielt er noch immer im Rock ver- borgen. „Ein Judas“, murmelte die Bäumlern. Niemand achtete darauf. „Sie können sich jetzt setzen“, sagte Merzbecher,„das ist genug für heute. Glau- ben Sie nicht, Bäumler“, fügte er mit einer gewissen Wärme hinzu, während Clemens sich erleichtert niederlieg,„daß wir hier eine vorgefaßte Meinung gegen Sie haben oder Sie für einen Lügner halten. Aber wenn Ihnen noch etwas einfällt, was Ihnen jetzt vielleicht entfallen ist— was es auch sei—, so verhehlen Sie uns nichts. Wir müssen Sie natürlich in Haft behalten, bis die näheren Umstände des Mordes aufgeklärt sind— denn leider haben Sie für den Zeitpunkt der Tat kein genaues Alibi.“ Er hatte, während er sprach, einen in Tuch gewickelten Gegenstand vom Tisch aufgenommen, und enthüllte jetzt ein langes, dünnblattiges Stilett, das in eine fast nadel- scharfe Spitze auslief und einen schmalen, silbernen Handgriff besaß. Er hielt es mit dem Tuch an der Spitze, ohne den Handgriff zu berühren. „Diese Waffe“, fragte er Clemens, haben Sie also nie gesehen?“ Clemens schüttelte den Kopf „Es handelt sich“, sagte Merzbecher, die Waffe hochhebend, so daß jeder sde sehen konnte, ‚um ein italienisches, oder nach Meinung unseres Waffensachverständigen, Sizilianisches Stilett, von besonders feiner Arbeit, wie es hierzuland nicht im Gebrauch ist. Es ähnelt jenem, mit dem die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich vor dem Laufsteg eines Dampfers am Genfersee von einem italienischen Anarchisten namens Lukeéni in- mitten der wartenden Menge erstochen wor- den ist. Auch sie konnte noch einige Schritte gehen, offenbar ohne die tödliche Verletzung gespürt zu haben, und brach erst auf dem Dampfschiff zusammen. Um einen solchen Stoß zu führen, muß man wohl an den Ge- brauch derartiger Waffen gewohnt sein. Man müßte nachforschen, ob in der Stadt kürzlich irgendwelche Italiener eingereist sind.“ Er hatte dabei den aufmerksam dabei sitzen- den Kommissar angeschaut, der bisher kei- nen Grund gehabt hatte, sich zu der Unter- suchung zu äußern. Jetzt stand dieser auf und sprach eifrig, in ausgesprochenem Lokaldialekt:„Mir hawwe e paaf hunnert italienische Chaussee- Arbeiter in der Stadt,— für die neu Chaus- see nach Zahlbach und Bretzenheim. Die kann ma nit all vernehme,— noch dazu an Fassenacht!“— Das letzte sagte er mit einem vorwurfsvollen Tonfall, als sei er über diese kriminalistische Störung der Fastnacht per- sönlich beleidigt. „Nun“, sagte Panezza plötzlich mit einem Lächeln,„da wäre ja noch—“ Aber er spürte im gleichen Moment den Blick seines Sohnes mit einem solchen Flehen, oder einer so ver- zweifelten Warnung, auf seinem Gesicht, daß er verstummte.„Das ist ja auch Unsinn“, sagte er vor sich hin, ohne daß ihm jemand Beachtung schenkte, denn die Aufmerksam- keit war immer noch auf das Stilett in der Hand des Kriminalrats gerichtet, auch hatte die mainzerisch getönte Außerung des Kom- mussars eine leise Heiterkeit geweckt. „Zu dieser Waffe“, sagte Merzbecher ge- dankenvoll,„muß es auch eine Scheide ge- ben, und zwar, der Klinge und dem Heft ent- sprechend, wohl eine gut gemachte, leichte, elegante Scheide, kein gewöhnliches Messer- oder Dolchfutteral. Wenn wir die hätten.“ „Aber wir haben sie nicht, schnarrte der Oberstaatsanwalt,„die hat der Täter natür- lich zwischen dem Dom und seinem nächsten Ziel— sagen wir vielleicht dem Kappelhof fortgeworfen. Man müßte in dieser Gegend suchen lassen.“ „Das ist, selbstverständlich, geschehen“ sagte der Kriminalrat,„aber ohne Erfolg. „Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf“, lieg sich auf einmal der Domkapitular Henrici hören,„sollte man wohl eher nach einer anderen Richtung hin suchen. Ich bin zwar Laie, doch in bezug auf menschliche Bekenntnisse oder Geständnisse nicht ganz ohne Erfahrung, und ich muß sagen, daß die Erzählung des Clemens Bäumler mir sehr glaubhaft erschien. Es kam aber darin mehr- mals etwas von einem„Bluthund“ vor,— und ich möchte darauf hinweisen. was ich bereits zu Protokoll gegeben habe, daß ich selbst am Abend der Fat beim Verlassen der Kirche glaubte, eine Gestalt forteilen Zzu sehen, die mir nicht wie ein Mensch vor- Kam.“ Er lehnte sich wieder in seinen Stuhl zu- rück. „Auch ich habe daran gedacht“, sagte Merzbecher,„aber ein Hund beißt, und sticht nicht mit einem Stilett.“ 121 „Außer Hund und Mensch“, sagte Henrici leise,„gibt es noch viele Wesen.“ „Meinen Sie natürliche“, fragte Merz- becher ernst,„oder übernatürliche?“ (Fortsetzung folgt) Hera Drue Leltg v. Scl schaf les, H. Ba Repo 80212 Kim Stell Banz Bad. Mantf Nr. k — * 181 für deut Berl tisch getr. maß besc dem Her gon! 8888 22 vors Aus näch kün linen repu an Pers Ostb Die schl. rück land Wes nich dere Bun vor line nocl bine ausg ode!