r. 217 euch- sich anen. d be- ügeln purer mehr d wie euße- insere Wie „ Was reckt Zzadust und lelle- selige Aber liches usge- nacht enden elmut hnen. Jüng- gewiß ver- kann efällt . Ieh „ Was „ ihn Wie ihn kfüh⸗ iesen : Jo- auser lelle- Ruth ause (der Meld. enen wäre man wenn dank be- Dar- Da- ver- illes „ein The- kam narie r sie 1d— 1 sie und mich Man vor- lege; i ge- künf- ufige War egen, r ihr eine 1 aus sah ohne schen ppen ditzi- ieses aus legte, leder chen pend ganz b sie allen zu- ber- stete oden kem folgt Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kkimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. 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September 1960 Will Moskau Hammarskjöld stürzen? Die Sowjetunion drängt aui Verurteilung des UNO- Generalsekretärs New Or Kk /Leopold ville. (AP/ dpa) In ihrem Bestreben, den General- sekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskzöld vor dem Forum der Welt- öffentlichkeit in Mißkredit zu bringen, hat die Sowjetunion auf der Montagssitzung der UNO- Vollversammlung zur Kongo-Krise einen eigenen Entschließungsantrag eingebracht, in dem die alten sowjetischen Beschuldigungen gegen den UNO- General- sekretär hinsichtlich der Durchführung der Sicherheitsratsbeschlüsse für die Kongo- Republik wiederholt werden und Hammarskjöld für den Sturz der früheren Zentral- regierung Patrice Lumumbas verantwortlich gemacht wird. Mit ihrem Versuch, Ham- marskjöld zu verurteilen, stehen die Sowjets mit ihren Satelliten allerdings allein auf weiter Flur. In allen Sitzungen der Vollversammlung über die Kongo-Krise haben die Vertreter praktisch aller nicht kommunistischen Länder Hammarskzöld rückhaltlos das Vertrauen ausgesprochen. Der sowjetische UNO- Delegierte Sorin wies den von afrikanischen und asiatischen Staaten eingebrachten Entschliegungsantrag, der praktisch einen Vertrauensbeweis für die Vereinten Nationen und ihren General- sekretär darstellt, entschieden zurück. Sorin erklärte, die afro- asiatische Resolution, der bisher schon 17 Staaten zugestimmt haben, vermeide es, Hammarskjöld und die„Kolo- nialmächte“ für die jüngsten Ereignisse in der Kongo-Republik verantwortlich zu machen. Der afro- asiatische Entschliegungs- entwurf sieht unter anderem vor, daß der UNO- Generalsekretär in Uebereinstimmung mit den früheren Beschlüssen des Welt- sicherheitsrats und in Zusammenarbeit mit der Kongo-Regierung weiterhin energische Maßnahmen ergreift, Gesetz und Ordnung Ankunft bei strömendem Regen Ostblock- Prominenz in New Lork New Vork.(AP) Der sowjetische Minister- präsident Chrustschow ist am Montagmittag bei strömendem Regen mit der„Baltika“ in New Vork eingetroffen. Am Pier 73, durch dessen schadhafte Dächer das Wasser in Kas- kaden herabstürzte, hatten sich zahlreiche Vertreter der Sowjetprominenz versammelt, darunter auch die bereits in New Lork ein- getroffenen Parteivorsitzenden aus der Tsche- choslowakei und Polen, Staatspräsident No- votny und Gomulka. Mit der„Baltika“ kamen auch die Parteivorsitzenden aus Un- garn, Rumänien und Bulgarien, Kadar, Gheorghiu-Dej und Schiwkoff nach New Vork. Vom Ambrose-Feuerschiff an, weit vor der Hafeneinfahrt, war die„Baltika“ von Polizei- und Küstenwachtbooten begleitet Worden. Als sie in den Hafen einfuhr, über- nahmen mehrere Hubschrauber der Polizei und der Küstenwacht die Sicherung in der Luft. Von dem vor der Hafeneinfahrt lie- genden Flugzeugträger„Franklin D. Roose- velt“ aus waren alle Flugzeuge angewiesen worden, die Fahrtroute der„Baltika“ nicht zu überfliegen, und im Hafen mußten alle Schiffe mindestens 150 Meter Abstand halten. Die Demonstrationen, die sich die New Vorker Hafenarbeiter für den Empfang des Eremlherren ausgedacht hatten, fielen größ- tenteils aus. Ein Ausflugsboot, das an der Quarantänenstation mit 200 Demonstranten wartete, war kaum im dichten Nebel zu sehen. Hinter den Absperrungen am Pier 73 drängten sich zwar die Demonstranten und ließen auch ein langgezogenes„huuuh“ über den East River hallen, das aber im allgemeinen Getöse der Nebelhörner kaum auffiel. Als die„Baltika“ das Dock erreicht versammelt/ Rede Chrustschows hatte, war Chrustschow von Land aus auf dem vorderen Teil des Sonnendecks zu sehen, wo er ohne Hut mit einem Rotbrau- nen Mantel stand und sich mit einer Gruppe von Begleitern hinter ihm unterhielt. Nachdem einige Sicherheitsbeamte in Zivil mit ihren amerikanischen Kollegen verhandelt hatten, kam Chrustschow um 14.47 Uhr herunter, ging zu einem der be- reitgestellten Mikrofone, setzte seine Brille auf und begann eine Erklärung zu verlesen, die dreieinhalb einseitig beschriebene Schreibmaschinenseiten lang war. Er be- zeichnete in dieser Erklärung als Kardinal- frage der internationalen Beziehungen„das Problem der allgemeinen und völligen Ab- rüstung unter der angemessenen strikten internationalen Kontrolle“. Chrustschow kuhr fort, er würde„ernsthafte Verhand- lungen“ mit Präsident Eisenhower über die Abrüstungsfrage begrüßen. Er könne nicht verstehen, warum Eisenhower beschlossen habe, am nächsten Donnerstag vor den Ver- einten Nationen zu sprechen statt einige Wochen später, wie es ursprünglich geplant gewesen sei. Lord Home bei Chrustschov- Per britische Außenminster Lord Home teilte am Montag überraschend mit, er beabsichtige am heutigen Dienstag bei der Eröffnung der UNO- Vollversammlung mit dem sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow zusammentreffen. Lord Home, der vor dem amerikanischen Presseklub sprach, sagte nicht, in welcher Form das Zusammentreffen stattfinden werde. Die Sozialisten siegten in Schweden Die Ergebnisse der Reichstagswahlen brachten wenig Ueberraschungen Stockholm.(dpa) Die schwedischen Reichs- tagswahlen am Sonntag endeten nach dem vorläufigen Endergebnis mit einem klaren Sieg der sozialdemokratischen Regierungs- partei, die fünf Mandate gewinnen konnte und damit ihre frühere Mehrheit wieder er- obert hat. Der größte Verlierer der Wahl ist die konservative Rechtspartei, die neun Mandate verloren hat. Sie verlor diese Man- date zugunsten der bäuerlichen Zentrums- partei, der liberalen Volkspartei und der Sozialdemokraten. Die Kommunisten er- höhten hre Mandate um eines auf sechs. Es ergeben sich für Sitzverteilung und Stimmenanteil in der zweiten Kammer des Reichstags für die kommende Periode von 1960 bis 1964 folgende Zahlen: Sozialdemo- kraten 116 Sitze, 48,5 Prozent der Stimmen. Liberale Volkspartei 39 17,2 Prozent Konservative Rechtspartei 36. 15,7 Prozent, Bäuerliche Zentrumspartei 35 14,0 Prozent. Kommunisten 6= 4,6 Prozent. Die Wahlbe- teiligung betrug 81,7 Prozent(bei den letz- ten Reichstagswahlen 77,4 Prozent)— Wo bei die sogenannten Poststimmen noch nicht mitgerechnet sind, die im übrigen auch noch Verschiebungen in der Mandatsverteilung mit sich bringen können. Der Wahlausgang bedeutet, daß die Sozialdemokratie, die seit 28 Jahren die Regierungsstellung behauptet, Weiterhin das Regierungsruder in der Hand behalten Wird. Bei dem jetzigen Verhältnis von 116 Sozialdemokraten gegen insgesamt 110 Bür- gerlichen dürfte die Regierungspartei Wel- terhin die Regierungsverantwortung allein übernehmen, die sie bisher in einem Min- derheitskabinett, gestützt auf nur 110 Man- date gegen 115 der bürgerlichen Opposition und geduldet von den fünf Kommunisten getragen hatte. Raketenversuch geglückt Point Arguello(Kalifornien).(P) Den Wissenschaftlern und Technikern des ameri- kanischen Ausschusses für Astronautik und Weltraumflug(NASA) ist der erste einer neuen Reihe von Versuchen zur Erforschung des Weltraumes geglückt. Am Montag um 15.35 Uhr(MEZ) wurde von dem Marine- stützpunkt Point Arguello(Kalifornien) aus eine neunzehn Meter lange Rakete in den Weltraum geschossen. Die Rakete hat die Typenbezeichnung„Argo D-8“ und kann eine 37 Kilogramm schwere Kapsel tragen. Bereits drei Stunden nach dem gelunge- nen Start der Weltraum-Forschungsrakete gelang es, die in etwa 2000 Kilometer Höhe ausgestoßene Instrumentenkapsel zu bergen. in der ganzen Kongo-Republik aufrechtzu- erhalten und deren Einheit, territoriale In- tegrität und politische Unabhängigkeit zu sichern. Die afro- asiatischen Staaten wenden sich in ihrem Resolutionsentwurf an das kongo- lesische Volk, selbst zu einer raschen Lösung seines internen Konflikts beizutragen; sie schlagen die Bildung eines Schlichtungsaus- schusses vor, der bei den rivalisierenden Gruppen in Kongo eine Vermittlerrolle über- nehmen soll. Alle UNO-Mitgliedstaaten werden ersucht, zu dem UNO-Unter- stützungsfonds für die Kongo-Republik bei- zutragen und— für die Dauer der UNO- Aktion in Kongo— weder direkt noch in- direkt Militärpersonal und Kriegsausrüstung für militärische Zwecke in die Kongo-Repu- blik zu liefern, es sei denn auf ausdrück- liches Ersuchen der Vereinten Nationen. Die Vereinigten Staaten haben der Sonder- sitzung ein ähnliches Vier-Punkte-Pro- gramm zur Lösung der Kongo-Krise vorge- legt. Als wichtiger politischer Faktor wurde in der UNO angesehen, daß Guinea, das nach Sekou Tourés Besuch in Moskau der Sowjetlinie zu folgen schien, mit anderen afrikanischen Staaten am Entwurf der ge- meinsamen Resolution mitarbeitete. Die Sprecher der Philippinen, Irans und Spaniens wiesen die sowjetischen Beschuldi- gungen gegen Hammarskjöld mit Schärfe zu- rück und würdigten die Anstrengungen der UNO-Mission in Kongo. Der philippinische Sprecher teilte mit, daß sein Land den Afro- Asiatischen Entschließungsentwurf unter- stützen werde. Mobutu entging Mordanschlag Der neue„starke Mann“ in Kongo, Gene- ralstabschef Oberst Mobutu, ist— wie das UNO- Kommando in Leopoldville am Montag bestätigte— am Sonntag einem Mord- anschlag entgangen. In der Mitteilung heißt es, Soldaten des marokkanischen UNO-Kon- tingents hätten den kongolesischen Major Bakasa nach einem Handgemenge im Büro Mobutus in Haft genommen und der kongo- lesischen Armee übergeben. Mobutu sagte, der Anschlag sei von Anhängern des von ihm seiner Macht beraubten Minister präsidenten Lumumba organisiert worden. Der Attentä- ter hat nach Angaben Mobutus bereits ein Geständnis abgelegt. DNN 9185 ik böpldskak CMN 0 f e „ k Sd ks 0 GRoppt. Kabale 1 Agen fa, Eine entscheidende Rolle wird der afro- asiatische Block, der durch die bevorstehende Aufnahme jüngst unabhängig gewordener Staaten noch wesentlich verstärkt werden wird, bei der Neugruppierung des Krͤfteverhältnisses in den Vereinten Nationen spielen. Zusammen mit den latein- amerikonischen Staaten bilden die afro-asiatischen Länder die überwiegende Mehrheit in der UNO. Schon ein Drittel aller Stimmen genügt aber, um jeden Beschluß der Voll- versammlung ꝛ⁊u blochieren. Den 64 neutralen Staaten der UNO stehen auf der einen Seite die neun Staaten des Ostblocks, auf der anderen Seite die 24 Länder der west- lichen Bündnisse gegenüber. Aus unserer Darstellung wird ersichtlich, in welchem Maße die Handlungen der Vereinten Nationen in bündmisfreien Staaten abhängen werden. Das beginnenden Vollversammlung der UNO auswirken. der Zukunft von den Entscheidungen der kann sick bereits bei der heute in Neu Vork Bild: dpa „Das klassische Land der Angestellten“ Siebter Gewerkschaftstag der DAG in Karlsruhe eröffnet von unserem Korrespondenten Hanns W. Se h mid t Karlsruhe. vor etwa 300 Delegierten auf dem 7. Gewerkschaftstag der Deut- schen Angestellten- Gewerkschaft DAG) in Karlsruhe hat Vizekanzler und Bundes- Wirtsckaftsminister Professor Erhard am Montag versichert, daß die Maßnahmen der Sowjetzone gegen die Bundesrepublik kein Grund zur Beunruhigung seien. Die Bundesregierung nehme die Herausforderungen zwar durchaus ernst, aber sie wolle sich nicht in eine Lage hineintreiben lassen, aus der man mit diplomatischen Mitteln nicht mehr herauskönne. Darum sei es falsch, wenn manche Leute meinten, schärfere Mittel seien zweckmäßiger gegen die rechtswidrigen Maßnahmen der Zone. Bei der Betrachtung der Konjunkturlage stellte der Wirtschaftsminister dämpfende Maßnahmen in Aussicht. Er deutete an, daß Letzte Runde der Legislaturperiode Bundestag wieder an der Arbeit/ Gerstenmaier: Am Wahlgesetz festhalten Von unserer Benser Redaktien Bonn. Der Bundestag nimmt in dieser Woche nach zweieinhalbmonatiger Pause wieder seine parlamentarische Tätigkeit auf. Im Hinblick auf die schwebenden Verhand- lungen zwischen dem BHE und den großen Parteien, ob der Vertriebenenpartei durch eine Aenderung des Wahlgesetzes der Weg in den Bundestag freigemacht werden soll, erklärte Dr. Gerstenmaier, er sei grund- sätzlich dagegen, daß man kurz vor den Wahlen an der Substanz des gültigen Wahl- gesetzes rüttele. Die Parteien müßten sich an die 53-Prozent- Sperrklausel gewöhnen. Der Bundespräsident vertrat die Ansicht, daß im kommenden Bundestag nur drei Parteien vertreten sein sollten. In dieser letzten Runde der Legislatur- periode wartet eine Fülle von Gesetzes vor- lagen auf Erledigung. Die Skala der wichtig- sten umfaßt das Notstands- und Notdienst- gesetz, das Parteiengesetz, die Krankenver- sicherungsreform, die Aenderung der Um- satzsteuer sowie die Regelung des Kinder- geldes. Bereits in dieser Woche besteht das Arbeitsprogramm einschließlich der Frak- tionssitzungen aus nahezu 50 Terminen. Die Beratungen des Haushaltsausschusses für 1961, die der Haushaltsausschuß in dieser Woche aufnimmt, werden sich wahrschein- lich bis zum nächsten Frühjahr erstrecken. (Siehe auch Seite 2) Zwiscen Gesfern und Moroen Als unabhängige Gruppe wollen die nach dem Austritt von neun Abgeordneten aus der Deutschen Partei noch im Bundestag verbliebenen sechs DP- Abgeordneten ihre parlamentarische Arbeit fortführen. Der DP- Gruppe gehören Herbert Schneider(Bre- merhaven), Ludwig Schneider(Lollar), Hel- muth Schranz, Heinz Matthes, Peter Toba- ben und Fritz Logemann an. Das Präsidium der SPD trat in Bonn zu einer Sitzung zusammen, um die Berlin- Situation und aktuelle politische Fragen zu beraten. Am Dienstag werden der SPD-Vor- sitzende Erich Ollenhauer und sein Stellver- treter Herbert Wehner nach London fliegen, um dort an der bis Mittwoch dauernden Sitzung des Büros der Sozialistischen Inter- nationale teilzunehmen. Der Bundesjugendring hat für alle Orts- und Kreisjugendringe und für die Mitarbei- ter in den Jugendverbänden eine Denk- schrift unter dem Titel„unsere Aueinander- setzung mit nationalistischen Tendenzen in der Jugendarbeit“ herausgegeben. Für die rund 55 000 Arbeitnehmer in den 500 Betrieben der Zigarrenindustrie der Bun- desrepublik tritt vom 1. Oktober an eine Er- höhung der Akkordlöhne um sieben Prozent in Kraft. Professor Karl Neumeyer, der Vertreter der„Altbadener“ in dem mit der Ausarbei- tung des Gutachtens zur Bereinigung der badischen Frage beauftragten Dreiergre- mium, hat bedauert, daß sich Ministerpräsi- dent Kiesinger vor der Landespressekonfe- renz bereits über das Gutachten geäußert habe, noch ehe seine— Neumeyers Stel- lungnahme vorliege. Der Verband der Weltföderalisten hält in Köln eine dreitägige Tagung ab, an der etwa 100 Delegierte aus 16 Ländern teilnehmen. Zur Eröffnung des Kongresses sprachen Cle- mens Attlee, der ehemalige britische Pre- mierminister und K. A. Gbedemah, der Präsident des Weltbundes und Finanzmini- ster von Ghana. Das Bundesernährungsministerium hat dem Land Rheinland-Pfalz jetzt rund 3,7 Millionen Mark für das Strukturprogramm Eifel- Westpfalz zur Verfügung gestellt. In diesem Betrag sind 2,8 Millionen Mark Zu- schüsse für den Bau von Wasserversorgungs- anlagen enthalten. Der Konflikt zwischen der Vereinigten Arabischen Republik und Jordanien nimmt immer schärfere Formen an. Entlang der syrischjordanischen Grenze kam es auf bei- den Seiten zu Truppenzusammenziehungen. Der indische Ministerpräsident Nehru und der pakistanische Präsident Mohammed Ajub Khan haben in Karatschi zusammen mit sechs westlichen Ländern und der Welt- bank ein Abkommen über die Aufteilung des Wassers des Indus unterzeichnet. An den Kosten von 4,2 Milliarden Mark werden sich die USA, Großbritannien, die Bundesrepu- blik, Kanada, Australien und Neuseeland beteiligen. Marokko ist nach Mitteilung des marok- kanischen Botschafters in Jordanien fest ent- schlossen, Mauretanien mit allen Mitteln, ein- schließlich der Waffengewalt, wieder in sei- nen Staatsverband einzugliedern. Marokko habe einen Plan zur Befreiung und Einglie- derung dieses Landesteiles vorbereitet. Die vereinigten Staaten erwägen, wie aus dem Verteidigungsministerium bekannt wurde, sehr ernstlich eine baldige Verstär- kung ihrer Streitkräfte. Sekou Toure, der guinesische Staatspräsi- dent, traf nach Reisen durch die Sowjetunion, die Volksrepublik China und Nordvietnam zu einem offiziellen viertägigen Besuch in Djakarta ein. Die internationale Atomenergiebehörde tritt in Wien zu ihrer vierten Tagung zusam- men. Einen Zusammenstoß zwischen Ost und West wird es wahrscheinlich geben, wenn ein von einem Unterausschuß ausgearbeiteter Vorschlag über die Kontrolle des von der Be- hörde an die Mitgliedstaaten ausgegebenen Kernmaterials für nichtmilitärische Zwecke vorgelegt wird. 100 Millionen Mark wird die österreichi- sche Regierung als Wiedergutmachung an jüdische Opfer des Nationalsozialismus zah- len. Dies beschloß ein Ausschuß aus Ver- tretern der österreichischen Regierungs- parteien. Die Bundesrepublik wird sich an diesen Zahlungen beteiligen. Mit der Operation„Schwertstoß“ begann im Nordatlantik eines der größten NATO- Flottenmanöver der Nachkriegszeit, an dem 60 Kriegsschiffe und mehr als 400 Flugzeuge beteiligt sind. das Wirtschaftskabinett mit Sorge den De- visenüberschuß betrachte. In Bezug auf die Arbeitsmarktlage wies Erhard darauf hin, daß die zunehmende Automation eine fort- schreitende Verminderung der Stundenlohn- arbeit mit sich bringe, während auf der anderen Seite die Zahl der Angestellten- positionen wachse. Darum komme den An- gestellten eine wachsende soziale Bedeutung Zzu. Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer, der ebenfalls mit lebhaftem Beifall von den Delegierten des 7. deutschen Parlaments der Angestellten“ begrüßt wurde, versicherte der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, daß ihre Sache bei der SPD immer in guter Hand sei. Die SPD erwarte von einem neuen Bundestag neue zeitgerechte sozialpolitische Gesetze. Die Idee der Gerechtigkeit verlange es, daß auch den Angestellten der ihnen ge- pührende Anteil am wirtschaftlichen Auf- schwung zuteil werde. „Das schwerwiegendste Problem dieses Gewerkschaftstages ist der Meinungsstreit um den soziologischen Standort der Ange- stellten“, sagte Georg Schneider, amtierender Erster DAG- Vorsitzender, es sei grotesk, daß man in Deutschland, dem klassischen Land des Angestellten, die Angestellten als soziologisch eigene Gruppe abschaffen möchte, wo in anderen Ländern der Ange- stellte überhaupt erst entdeckt wurde. Heute schon seien in der Bundesrepublik von 17 Millionen Arbeitern und Angestellten fünf Millionen Angestellte. In kurzer Zeit würden sich die Zahlen— wie heute in den USA die Waage halten. Allein von der Kraft der DAG werde es abhängen, ob das Vielmillio- nenheer der Angestellten soziologisch unter- gehe oder seinen wohlbegründeten Platz im Aufbau unserer Gesellschaft behalte. Schneider sagte weiter, dieses Angestell- ten-Parlament spreche auch stellvertretend für die Millionen Angestellten der Sowjiet- zone, die seit vielen Jahren ihren arbeits- rechtlichen Status verloren hätten. Der Red- ner bekräftigte besonders die Verbundenheit der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft mit Berlin. Dem Deutschen Gewerkschafts- bund warf Schneider vor, er stelle das In- teresse an seiner eigenen Organisation über den Gedanken gewerkschaftlicher Soli- darität. Er bezeichnete es als grotesk, daß nicht nur der DGB, sondern auch andere Kreise den Angestellten in seiner soziolo- gischen Existenz leugnen möchten. Die Deut- sche Angestellten-Gewerkschaft ist mit 450 000 Mitgliedern mit weitem Vorsprung 8 Angestellten- Organisation der Welt. Vorstand wird neu besetzt Die Besonderheit der bis zum 23. Sep- tember andauernden DAG-Tagung liegt darin, daß mit wenigen Ausnahmen der hauptberufliche Vorstand neu besetzt wer- den soll. Seite 2. MANNTIETIMER MORGEN POLITIK Dienstag, 20. September 1960/ Nr. 218 More Kommentar Regen in New Vork Es war nicht nötig, der Freiheitsstatue vor der Hafeneinfahrt in New Vork zur An- kunft Nikita Chrustschows das Haupt zu verhüllen, wie es von Leuten vorgeschlagen Worden war, die— übrigens wie häufig der Herr unter Hammer und Sichel selbst— Freude an demonstrativer Symbolik haben. Der Himmel hatte in den Morgenstunden des Montags, als sich das Schiff„Baltika“ dem Gestade New Vorks näherte, seine Schleusen geöffnet und düstere Wolkenfet- zen in niedriger Höhe ersparten weitgehend der Freiheitsgöttin den Anblick des Vorder- mastes auf der„Baltika“, Dort wehte über dem amerikanischen Sternenbanner die rote Flagge der Sowjetunion. 500 Polizisten wa- ren eingesetzt, um die erwarteten Demon- Stranten vom Pier 73 am East River, der Anlegestelle der„Baltika“, fernzuhalten., Sie hatten leichte Arbeit. Sie blieben in der Ueberzahl. Es waren nur etwa 300 Menschen gekommen, um mit Transparenten, Pfiffen und Schmährufen dem Herrn des Kreml und seinen Vasallen aus Bulgarien, Rumä- nien und Ungarn ihr Mißfallen kundzutun. Ansonsten straften die New Vorker die un- gebetenen Ankömmlinge mit Verachtung, indem sie erst gar keine Notiz nahmen. Das Wüste Wetter mag ein wenig dazu beigetra- gen haben. Mehr aber wahrscheinlich Eisen- howers Ermahnung, Ruhe und Besonnenheit zu bewahren. Die New Vorker haben die größte Bewährungsprobe als Bevölkerung der Stadt der Vereinten Nationen bestanden. Sie haben damit der Sache, welche die UNO vertritt, einen hervorragenden Dienst er- wiesen und sich selbst sowohl wie ihrem Lande das beste Zeugnis ausgestellt. Nicht genug jedoch mit dem Regen, der an die unzähligen Fenster der UNO- Gebäude prasselte. Drinnen, im Plenarsaal, hatte sich die politische Situation bei der Sondersitzung der Vollversammlung über den Kongo ebenfalls weiter verdüstert. Der russische Delegierte Sorin forderte nicht mehr und nicht weniger als eine Verurtei- lung des UNO- Generalsekretärs Hammar- Skjöld, dem er vorwarf, zu dem Sturz der Regierung Lumumba in Leopoldville beige- tragen zu haben. Dieser ganz offenbar auf einen Rücktritt Hammarskjölds zielende, in der Mißachtung der Tatsachen an Unver- schämtheit und Verdrehungskunst kaum mehr zu überbietende Vorwurf kam beson- ders deshalb überraschend, als er gleichzei- tig einen Entschließungsentwurf von sech- zehn afro- asiatischen Staaten— darunter sogar Guinea— zugunsten des Verhaltens der UNO im Kongo verdonnerte. Da man annehmen muß, daß sich gerade diese sech- Zehn afro- asiatischen Staaten ihre Empfeh- lung an die Vollversammlung genau über- legt haben— gehören sie doch weitgehend Zu den Ländern, in denen Moskau mit anti- Kolonialistischen und antiimperialistischen Parolen um Erfolg buhlt—, wird Sorins At- tacke um so unverständlicher. Dag Hammar- Skjöld möge die Haltung der Sechzehn dazu ermuntern, in diesem entscheidenden Au- genblick den an ihm in der Vergangenheit So geschätzten kühlen Verstand zu bewahren und sich nicht in dieser Stunde gar zum Ab- schied von seinem Amt hinreißen zu lassen. Fast blind und verbohrt, ohne warnende Zeichen zu beachten, scheint Chrustschow noch immer aufs Ganze zu gehen, Er, für seine Person, kann dabei viel gewinnen,— Aber auch alles verlieren. Diesmal spielt er Unter den Augen der ganzen Welt mit höch- stem Einsatz. Wolfgang von Gropper Wo ist Dein Bruder, der Angestellte? Seit der Jahrhundertwende stehen die Angestellten im Mittelpunkt wissenschaft- licher und anderer Untersuchungen, mit denen geklärt werden sollte, welchen sozialen und wirtschaftlichen Standort sie einneh- men. Sie wurden zunächst als Angehörige eines neuen Mittelstandes bezeichnet. Der Angestellte ist— noch heute vielfach— per- sönlicher Gehilfe des Unternehmers, der ihm einen Teil seiner Unternehmer-Funk- tionen überträgt. Kenntnis von Betriebs- internas und damit ein besonderes Ver- trauensverhältnis zum Unternehmer kenn- zeichnet den Angestelltenstand. Erklärter Wunsch und Wille jedes Angestellten war seit jeher, einstens selbständiger Unter- nehmer zu werden. Manchem gelang es. Doch soviel selbständige Unternehmer konnten und können sich nicht entwickeln, wie es Angestellte gab und gibt. Jahrzehntelang wurde um die Delinition des Angestellten, um die Begrenzung seiner Aufgaben und seiner Tätigkeit, die Kenn- zeichen seiner wirtschaftlichen Stellung er- bittert gestritten. Die Erbitterung im Strei- ten wich der Resignation. Es fand sich keine Lösung, wenn auch Kataloge der Merkmale aufgestellt wurden. Hört man im sozialistischen Lager aller Schattierungen nach, so wird darauf hinge- Wiesen, eine wesentliche Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeitnehmern existiere nicht. Einkommensmäßig überlap- Den sich beide Gruppen, mitunter verdienen Arbeiter mehr als Angestellte. Eine andere Auffassung besagt, daß An- gestellte, Beamte sowie Arbeiter jene drei die Arbeit— im Gegensatz zum Kapi- tal— tragenden Gruppen sind. Die gemein- samen Merkmale— Unselbständigkeit im Erwerb, Arbeitsplatzverlust in der Krise und dergleichen mehr— verpflichteten sie genau so wie ihre Betätigung im Alltag zu gemeinsamen Vorgehen. Das Pochen auf Rangunterschiede wird nicht geschätzt; wird als irreführende gröbliche Vereinfachung ab- getan, wie die schnoddrige Behauptung, An- gestellte gäbe es erst, seitdem die Angestell- tenversicherung gegründet worden sei. Die Besonderheit des Angestellten ist auch nicht der Rangunterschied, sondern seine Funktion als Katalysator(ein Katalysator ist in der Chemie ein Stoff, der Reaktionen oder Ver- bindungen beschleunigt oder regelt) zwi- schen Arbeiter und Unternehmensspitze. Dabei vermehrt sich zufolge des techni- schen Fortschrittes die Angestelltenzahl schneller als die der Arbeiter, die sich viel- fach in Angestellte und Beamte verwandeln. Der Bundeswirtschaftsminister sagte anläß- lich der von der Deutschen Angestellten- gewerkschaft zu Karlsruhe veranstalteten Tagung,„je mehr Hände frei werden in der Erzeugung, desto mehr Köpfe sind nötig. Die Angestelltenschaft— der Mittelstand und die unselbständig Erwerbstätigen— ist in Aus- breitung und Ausdehnung begriffen.“ Kein Wunder, daß ein Standort für Angestellte jetzt dringender als je benötigt wird. F. O. Weber Adenauer„wählt“ Aufsichtsrat Bonn.(dpa/ AP) Eine der ersten Amts- handlungen des Bundeskanzlers nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub wird die Gesell- schafter versammlung der Deutschland-Fern- sehen- GmbH sein, die heute nachmittag oder Mittwochvormittag stattfladen soll. Da Dr. Adenauer Alleingesellschafter ist, muß er die Gesellschafterversammlung mit sich selbst abhalten. Er wird dabei die Aufsichts- ratsmitglieder der Gesellschaft„wählen“. Bisher stehen die Namen von zwölf Auf- sichtsratskandidaten fest. Die Chefs der Länderregierungen wer- den sich am 6. Oktober in Stuttgart auf der Konferenz der Minister präsidenten mit der Fernsehfrage befassen. Wie verlautet, ist es möglich, daß sich die der CDU/CSU ange- hörenden Ministerpräsidenten auch am kom- menden Donnerstag in einer von dem schles- Wwig- holsteinischen Ministerpräsidenten von Hassel angeregten Besprechung in Bonn mit dem Thema„Zweites Fernsehprogramm“ befassen. Die hessische Landesregierung hat am Montag— sechs Wochen nach dem Ham- burger Senat— eine Feststellungsklage gegen die Gründung der Deutschland-Fern- sehen-GmbH an das Bundesverfassungsge- richt abgeschickt. Chrustschow und Castro in New Vork: — Jetzt ist es aus mit dem Spaß Sicherheitsvorkehrungen wie noch nie zuvor/ Kein Hotel wollte die Kubaner haben Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in U8 A Washington. Der russische Sicherheitsoffizier schritt über die Planke und warf einen miß vergnügten Inspektionsblick auf das Pier 73 am New Lorker East River. Lose Bretter, ein paar geplatzte Scheiben, abgeblätterte Farbe an den Wänden der Ueberdachung.„Keine sehr würdige Empfangshalle für den Chef des Sowjetstaates“ schienen die Russen zu denken, aber sie schwiegen. Wenn sie sich den Empfang feier- licher gewünscht hätten, hätten sie die Erlaubnis gehabt, selbst die Wände zu streichen und die Fensterscheiben zu ersetzen. Die Stadt New Vork und die amerikanische Regierung sorgen für Nikita Chrustschows Sicherheit, aber sie denken nicht daran, darüber hinaus für ihn zu sorgen. Chrustschow reist als Staatsoberhaupt, ohne von den Amerikanern als Staatsober- haupt eingeladen zu sein. Das hat unerwar- tete Folgen. Er kam im eigenen Schiff, aber die gut gehaltenen Anlagepiers, die jeden Touristen aufnehmen, sind verpachtet und besetzt. Sie können nicht für ein Schiff frei- gemacht werden, das unbestimmte Zeit auf seinen Herrn warten wird, wie ein Hund vor der Tür. Ein unbesetzter Pier sieht eben aus, wie unbenutzte Piere gemeinhin aus- sehen. Und an diesem liegt ein altes Segel- schiff, das die Stadt als Schulschiff benutzt und das den Schülern viel Nutzen bringt und viel Spaß macht. Sie haben auch auf dem Pier ihren Spaß und das hat seinen Zu- stand nicht verbessert. Jetzt ist es aus mit dem Spaß, solange Chrustschows„Baltika“ dort liegt. Kein Junge wird auf die Masten klettern dürfen. Für die Sicherheit der Gäste wird gesorgt mit dem rücksichtslosen Verantwortungsbe- wußtsein, dessen die New Vorker Polizei kähig ist. Aus Sicherheitsgründen sind Chrustschow sowie der Ersticker des unga- Brentano für schärfere Maßnahmen Aeußerungen nach einem Gespräch mit Herter über die Berlin-Frage Von unserem Korrespondenten Washington. Gegenüber den Schikanen des Zonenregimes in Berlin halte er stärkere Gegenmaßnahmen für angebracht, erklärte Außenminister von Brentano in einem Infor- mationsgespräch, das unmittelbar auf seine Zusammenkunft mit dem amerikanischen Außenminister Herter folgte. Man dürfe nicht zulassen, daß eine Reihe von Einzelmaßnah- men Pankows, von denen jede für sich gerin- ges politisches Gewicht habe, im ganzen aber eine Aenderung der Situation Berlins herbei führe. Er glaube, daß schon jetzt Dinge ge- schehen seien, die insgesamt darauf hinaus- laufen, den bisherigen Status Berlins in Frage zu stellen. Brentano hält es deshalb für er- forderlich, überlegt aber eindeutig zu reagie- ren. Die Tatsache, daß der deutsche Außen- minister diese Meinung unmittelbar nach der Unterredung mit Herter aussprach, ließ kei- nen Zweifel darüber, daß auch die Gedanken der amerikanischen Regierung in die gleiche Richtung gehen; zumal er ausdrücklich fest- stellte, daß er keinerlei Meinungsverschie- denheit vorgefunden habe. Das gelte für ein un verändertes Einstehen für Berlin wie auch für die Haltung in der Deutschlandfrage und die Nuancen der Beurteilung. Außenminister von Brentano wies Be- richte über Meinungsverschiedenheiten mit den Franzosen und den Engländern über den Zeitpunkt und den Charakter wirtschaftlicher Maßnahmen gegen das Zonenregime zurück, obwohl hier Meldungen vorlagen, nach denen Paris langsamer vorgehen möchte und Lon- don keine große Neigung zeigt, sich an Liefe- rungssperren zu beteiligen und sogar eine Bereitschaft dafür zeigen soll, den schon ein- geleiteten Reiseboykott durch Handelsrück- sichten zu durchlöchern. Brentano betonte, daß in der Tat alle Maßnahmen nur dann möglich und wirksam sein können, wenn alle Verbündeten sie nicht nur billigen, sondern sich auch daran halten. Die Meinungen müß- ten deshalb angeglichen und die Maßnahmen könnten nicht übers Knie gebrochen werden. Brentano drückte nachdrücklich sein Ver- trauen in die Standhaftigkeit gerade der Engländer aus. Gegenstand gemeinsamer Prüfung sei sowohl, was geschehen kann, um den bereits erfolgten Zonenmaßhßnahmen zu begegnen, wie auch, was geschehen soll, wenn Pankow weitere Maßnahmen ergreifen sollte. Von seiner Südamerika-Reise, an deren Abschluß der Besuch Washingtons stand, brachte Brentano die Ueberzeugung mit, daß Deutschland guten Grund habe, sich der Ent- Wicklung dieses gewaltigen Kontinents mehr als bisher zu widmen. Südamerika mit seinen ungeheuren Möglichkeiten und unerschöpf- lichen Reichtümern befinde sich in einer er- staunlich schnellen Entwicklung. Brentano sprach von einer stärkeren Beteiligung an dieser Entwicklung sowohl durch den Ausbau kultureller Beziehungen wie auch durch er- höhten Kapitalexport. rischen Aufstandes, Kadar, und der Kuba- ner Castro, der viele heißblütige Gegner hat, aufgefordert worden, im New Lorker Zen- trum der Insel Manhattan zu bleiben. Hier kann die Polizei ihre Kräfte zum Schutz der fast 2000 fremden Regierungsvertreter kon- zentrieren, die zu dieser ungewöhnlichen Generalversammlung der UNO kommen. Chrustschow hat seinen Aerger nicht ver- hehlt, aber nicht darum hat man jetzt wissen lassen, man werde ihm gestatten, das Wochenendschloß der sowjetischen UNO- Vertretung an der grünen Nordküste Long Islands zu besuchen. Es wäre der Polizei nicht unrecht, ihn einen oder zwei Tage hinter sowjetischen Wachmännern außer- halb der Stadt zu wissen. Auch Castro hatte seine Schwierigkei- ten. Die Kubaner kommen 50 Mann hoch mit Gefolge und Leibgarde und Castros Leute konnten tagelang kein Hotel finden, das sie aufnehmen wollte. Das ist nicht etwa charakterfeste Vergeltung gegenüber dem Amerika hassenden Vier-Stunden-Redner. Unter den Hotelmanagern war die Erinne- rung an den ersten Besuch Castros und sei- ner bärtigen Kumpane in ihren lose hän- genden Uniformen auch nach anderthalb Jahren noch allzu frisch. Das Waldorf- Astoria-Hotel wollte nicht noch einmal den Lärm, den Alkohol, die Prostituierten, die beschädigten Möbel und Brandlöcher in sei- nen Teppichen, die dieser Staatsbesuch da- mals hinterlassen hat, in Kauf nehmen. Und auch die meisten anderen Hotels be- dauerten, keine Zimmer zu haben. Das Ho- tel, das sich schließlich bereit erklärte, die Kubaner aufzunehmen— wahrscheinlich kür einen Aufschlag, der einer Spekulation auf Schadenshöhe gleichkommt— wird zu- nächst nicht bekanntgegeben. Castro hat unter den Kubanern in New Vork wahr- scheinlich noch größeren Haß erregt als Chrustschow und Kadar unter den Osteuro- päern und Ungarn, die in der amerikani- schen Metropole leben. Immerhin hat der Die Trennung der BV von der DP Badische Volkspartei bezeichnet die Wahlehe nun selbst als unglücklich Von unserem Korrespondenten Jürgen Buschkiel Freiburg. Auf ihrem Landesparteitag in Freiburg hat, wie schon kurz gemeldet, die Badische Volkspartei mit großer Mehrheit beschlossen, sich wieder von der Deutschen Partei zu trennen. Im Frühjahr war die Ba- dische Volkspartei im Hinblick auf die kom- menden Landtagswahlen in Baden-Württem- berg diese„Ehe“ eingegangen, die nun auch von den Vorstandsmitgliedern der BV als „unglücklich“ bezeichnet wurde. Die BVP will als selbständige Partei weiterarbeiten und weiterhin ihr Ziel verfolgen, im Inter- esse des ganzen Landes Baden- Württemberg sobald wie möglich die badische Frage zur Entscheidung zu bringen. Als Gründe für die Trennung von der Deutschen Partei wurde vor allem angeführt, daß die DP keinen Weg zur Verwirklichung dieser Forderung gefunden habe, und daß sie nicht in der Lage gewesen sei, für eine Wiederherstel- lung der alten Länder Baden und Württem- berg einzutreten. Auf einer Pressekonferenz deuteten Vorstandsmitglieder der BV nach dem Parteitag an, daß eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Deutschen Partei auch wegen des ausgesprochenen Rechtskur- ses dieser Partei nicht zu gewinnen war. Die BV ü sei von der Deutschen Partei nicht so behandelt worden, wie sie es verdiente. Auf dem Parteitag gab es überraschen- derweise auch einen Wechsel im Vorsitz der Partei. Anstelle des bisherigen Vorsitzen- Nach den Parlamentsferien: den Albiez(Karlsruhe) wurde Dr. Karl Glunk aus Singen zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Albiez Wurde erster Stellvertreter. Der Wechsel im Vorstand sei jedoch, wie betont wurde, hauptsächlich auf persönliche Gründe zurückzuführen. Der neue Landes- vorsitzende Dr. Glunk betonte vor der Presse, daß die BVP weiterhin als Teil der heimatbewußten badischen Bevölkerung die Wiederherstellung Badens anstreben und auch gewisse Mißverständnisse der Ver- gangenheit beseitigen wolle. Sie will in enger Zusammenarbeit mit dem Verein„Heimat- bund Badnerland“ auch die badisch gesinn- ten Persönlichkeiten in der CDU und sogar in der SPD ansprechen. Auf die Frage nach einer künftigen Zusammenarbeit mit der CDU, in der ja ein beträchtlicher Teil der Altbadener vertreten ist, bemerkte die BVP etwas überraschend, daß sie eine Zusam- menarbeit mit der CDU begrüßen würde. Wie erinnerlich, war der Zusammenschluß von BVP und Deutscher Partei im Früh- jahr erfolgt, nachdem die CDU die anfangs vorgesehene Zusammenarbeit zurückgewie- sen hatte. Zum Thema der Volksabstimmung über eine Wiederherstellung Badens sprachen sich die Vorstandsmitglieder der By P entschieden gegen eine Koppelung mit der Bundestags- wahl im Herbst nächsten Jahres aus. Für die Selbsterhaltung etwas tun Der Bundestag muß den Maßnahmen Pankows und den Forderungen des BHE begegnen Von unserem Korrespondenten Huge Bonn. Seit Montag ist der Deutsche Bundestag wieder an der Arbeit. In dieser Woche tagt der Aeltestenrat, treten die Ausschüsse zusammen, wird auch Bundes- kanzler Dr. Adenauer zum ersten Male wieder dem Bundeskabinett persönlich vor- sitzen. Man kann nur hoffen, daß sich die Parlamentarier in den Sommermonaten gut erholten, denn eine beträchtliche Arbeitslast kommt auf sie zu. Wichtiger als die Gesetzesfülle, die beraten und verabschiedet werden muß, wird in den nächsten Wochen und Monaten die Politik und damit die Verantwortung sein, die auf jedem einzelnen Volksvertreter lastet. Schon bei der Ankunft in der Bundeshauptstadt mußten die Abgeordneten das spüren. Von den Plakatsäulen nämlich schrien ihnen in großen Lettern die Ankündigungen des Moskauer Moissejew- Balletts entgegen, das am 25. September sein Gastspiel in der Bundeshauptstadt beginnen soll. Ange- sichts der Lage in Berlin und der Willkürmaßnahmen Ulbrichts fehlt es nicht an Stimmen, die die Meinung vertreten, es sei nachgerade an der Zeit,, diesen zweifel haften Kulturaustausch mit den Sowjets zu beenden. Er wurde bei der Aufnahme diplomati- scher Beziehungen unter dem Gesichtspunkt in die Wege geleitet, daß sich das deutsche und das russische Volk wieder kennenlernen müßten, um die Atmosphäre zu verbessern. Viel Erfolg ist diesen Bemühungen nicht beschieden gewesen. Die Stimmung zwischen Bonn und Moskau sank seit Chrustschows Berlin- Ultimatum auf den Gefrierpunkt. Das aber, was Ulbricht zur Stunde den Deut- schen in Ostberlin und in der Sowjetzone zufügt, könnte er niemals ohne sowjetische Zustimmung wagen. Für Moskau stellt jede Theatervorführung, Kunstausstellung, jeder Ballettabend im Grunde einen Teil der Pro- Paganda dar. Drosselt man sie, so wendet sich eine derartige Maßnahme nicht etwa gegen die russische Kunst, sondern gegen den Staatsapparat, der alles daran setzt, den Deutschen auf der anderen Seite der Elbe das Leben zur Hölle zu machen. Natürlich könnte man sagen, daß ein derartiges Verbot eigentlich auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre und we- nig an Pankows Sperrmaßnahmen ändern Würde. Aber überstürzte Schritte bergen auch vielerlei Gefahren. So war der Vor- schlag, abrupt den Interzonenhandel abzu- brechen, zunächst sehr kurzsichtig, weil schließlich auch die Versorgung der Berliner Bevölkerung berücksichtigt werden mußte. Anders ausgedrückt, die Maßnahmen gegen Pankows Terror dürfen nicht in ein Mig- verhältnis geraten, das schließlich die Ber- Iiner Bevölkerung zu tragen haben würde. Bei einer Aufforderung an die braven Bon- ner Bürger, nicht allzu viel Interesse für das sicherlich recht gute Ballett aus Moskau zu zeigen, wären ja derartige Rückschläge nicht zu befürchten. Sie brächte aber immer- hin einen Hinweis darauf, daß man willens ist, für die Selbsterhaltung etwas zu tun. Das für die Demokratie so heikle Pro- blem der Selbsterhaltung steht vor den nach Bonn zurückgekehrten Abgeordneten auch in einer anderen Frage, nämlich in den Ver- GrÜn handlungen, die der BHE der CDU und der SPD zum Zweck einer Aenderung des Wahl- gesetzes vorgeschlagen hat. Bisher konnte keine Partei, die nicht auf Bundesebene fünf Prozent der Stimmen heimbrachte, in den Bundestag einziehen. Diese Sperrklausel verhinderte jedenfalls eine Entwicklung zu den Splitterparteien hin und wirkte für die großen Parteien integrierend. Spricht man von der Stabilität der bisherigen Politik in der Bundesrepublik, so muß man auch der bedeutsamen Funktion des Wahlgesetzes gerade mit seiner Fünf-Prozent-Hürde Rech- nung tragen. Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Geht das Manipulieren erst los, dann weiß niemand mehr, wo es schließlich aufhören soll. Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier winkte darum schon am Wochenende entschieden ab. Die Sozialdemo- kraten äußerten sich zunächst einmal vor- sichtig und meinten, man müsse prüfen, ob es„übergeordnete staatspolitische Gründe geben könnte, um dem BHE einen Wahl- mahanzug zurecht zu schneidern“, Die CDU/ CSU lehnte zunächst noch jede Stellung- nahme ab. Daß im Grunde die beiden Angesproche- nen, zwischen denen ja auch der große Kampf des Jahres 1961 stattfinden wird, jeden mög- lichen Bundesgenossen an sich fesseln möch- ten, entspricht dem, was in der Politik üb- lich ist. Sie sollten aber bedenken, daß auch hier Entwicklungen unseres staatlichen Le- bens berührt werden, deren leichtfertige Gefährdung für alle zum Schaden aus- schlagen kann. Hotelier den Trost, daß man Castros Leuten diesmal ihre Feuerwaffen abnehmen wird. Weder die UNO noch New Vork haben jemals solche Sicherheitsvorkehrungen ge- sehen, nicht einmal bei Chrustschows vor- jährigem Besuch. Das UNO-Gebäude mit seinen vielen Räumen und langen Korrido- ren ist ein eigenes kleines internationales Reich mit einer eigenen Sicherheitstruppe von 200 Mann, die jetzt auf 300 Mann ver- gröhert wurde. Die UNO wird Besuche ein- fach überhaupt nicht zulassen. Die Publi- Kkumstribünen werden ohnehin für die 2000 Presse- und Rundfunkleute gebraucht, die sich angemeldet haben. Außerdem wird je- der der das Haus betritt, auch die eigenen Angestellten, elektronisch fotografiert wer den. Die New Lorker Polizei hat es schwerer. Acht Millionen New Vorker kann man weder aus dem Zentrum ihrer Stadt ausschliegen noch fotografleren; New Vork wird 8000 Po- lizisten zum Schutz der Besucher und zur Verhütung von Krawallen bereitstellen, Das ist ein Drittel der gesamten Polizeistärke der Riesenstadt, und Polizeipräsident Ken- nedy hat sich ein Notbett in sein Arbeits- zimmer gestellt. Er will das Amt bis auf Weiteres überhaupt nicht verlassen. Dinar soll abgewertet werden Belgrad.(dpa) Der jugoslawische Finanz- minister Nicola Mincev und der Gouverneur der jugoslawischen Nationalbank, Jankeo Smole, sind zur Jahrestagung des Internatio- nalen Währungsfonds nach New Vork abge- reist. Mit dieser Reise rückt der langgehegte jugoslawische Plan einer Währungsreform in sein entscheidendes Stadium. Man spricht in Belgrad bereits vom 1. Januar 1961 als dem Stichtag, da der offizielle Kurs ein Dollar gleich 300 Dinar in die Relation von minde- stens 700 Wenn nicht 750 Dinar für einen Dollar umgewandelt werden soll. Zweck der Besprechungen mit den Internationalen Währungsfonds wird es sein, sich um die Kredite zu bemühen, ohne die die von Ju- goslawien beabsichtigte Währungsreform nicht möglich ist. Jugoslawische Finanz- experten veranschlagen diesen Kreditbedarf auf 1,26 Milliarden Mark. Brandt traf Nuntius Bafile Berlin.(AP/ dpa) Der Regierende Bürger- meister von Berlin, Willy Brandt, traf am Montagnachmittag mit dem apostolischen Nuntius in der Bundesrepublik, Erzbischof Konrad Bafile, in Berlin zusammen. Dem Nuntius war am Samstag von der Sowijet- zonenregierung die Teilnahme an einer Christusstunde in der Ostberliner„Pfarr- kirche zur Feiligen Familie“ verweigert worden. Die Sowjetzonen-Nachrichtenagen- tur ADN behauptete am Montag, es ent- spreche nicht den Tatsachen, daß der bei der Bonner NATO-Regierung akkreditierte Botschafter des Vatikans, Dr. Baflle, am Betreten des demokratischen Berlins gehin- dert“ worden sei. Dr. Bafile habe beabsich- tigt, am vergangenen Samstag in einer Ost- berliner Kirche„eine Rede zu halten“, Da gegenwärtig noch keine Vereinbarungen zwischen dem Vatikan und der Sowjetzonen- Regierung bestünden, sei es nicht möglich, daß„aòsgerechnet ein Vertreter des Vati- kans bei der Bonner Kriegsregierung in der Hauptstadt der DDR auftritt“. Dies sei den zuständigen Stellen der katholischen Kirche bekannt. Ohrfeige am Aequator Joseph Mobutu, 30 Jahre alt, Journa- list und Oberst der Kongo-Armee, hat seine Worte in die Tat umgesetzt: Moskaus Bot- schafter in Leopoldville wurde auf drasti- sche Weise die Türe gewiesen. Weil er— laut kongolesischen Angaben— in flagran- ter Weise diplomatische Gepflogenheiten verletzt und in der Kongo-Armee die Werbe- trommel für seine kommunistische Sache gerührt hatte: Die Diplomaten sollen Flug- blätter verteilt und Reden gehalten haben, die alles andere als„diplomatisch reserviert“ Waren. Mit der Ausweisung hat das sowie- tische Prestige nicht nur im Kongo, sondern Wahrscheinlich auch in anderen Teilen Schwarzafrikas einen empfindlichen, ja de- mütigenden Schlag erlitten. Wie peinlich die Affäre in Moskau aufgefaßt wird, geht aus der gewundenen, den wahren Sachverhalt genau umkehrenden amtlichen sowjetischen Erklärung hervor, in der von einem frei- willigen Rückzug die Rede ist. Mit dem Landesverweis ist ein Unterwanderungsver- such Moskaus in Zentralafrika— vorläu- fig— gescheitert. Doch nicht allein der Rückschlag an Ort Und Stelle wird den Sowjets zu denken ge- ben. Darüber hinaus wird sie beunruhigen, daß die Panne ausgerechnet in einem Lande passierte, in dem das„Milieu“ für ein Ge- Iingen ihrer Pläne außerordentlich günstig zu sein schien. Es wird sie stutzig machen, daß selbst in einem Territorium, in dem 80 gut wie keine eingeborene Führungsschicht existiert, die den sowjetischen Ideen ein eigenes politisches Programm entgegensetzen könnte, sich offenbar Kräfte zu behaupten vermögen, die das sowietische Spiel durch- schauen und in der Lage sind, ihm die Stirn zu bieten. Das Ereignis vom Wochenende stellt ähnlichen sowjetischen Unterwande- rungs-Bemühungen in afrikanischen Staaten, die— im Gegensatz zum Kongo— über eine politische Führungsschicht verfügen, eine ungünstige Prognose, Schlimmer als die Ohr- feige von Leopoldville, die in Moskau unter der Devise aufgenommen worden sein dürfte:„Nur Ruhe, noch ist nicht aller Tage Abend!“, kann daher für die Sowjets das E Ch O dieser Ohrfeige sein. Wurde hier ein Präzedenzfall geschaffen, der noch lange nachwirken wird? Wurde hier— für ganz Afrika sichtbar— ein Exempel statuiert, das beweist, daß die Sowjets nicht, wie sie behaupten, afrikanische Idealisten, sondern weltrevolutionäre Egoisten sind? Freilich: Das Tauziehen um den Kongo ist jetzt nicht zu Ende. Es hat erst begonnen. Chrustschow wird versuchen, mit anderen, differenzierteren Mitteln zum Zuge zu kom- men, Helmut Kübler f ga- Ger. rea r „„ r el S 218 Uten vird. aben Se- vor- mit rido- Ales Uppe ver- ein- ubli- 2000 die je- enen Wer- erer. eder ehen Po- Zur Das ärke Len- eits- auf anz- neur KO Mo- bge- egte m in it in dem Dar de- inen der alen die Ju- orm anz- darf ger- am chen chof Dem Vet- iner arr- igert gen- ent- „bei lerte am Hin- ich- Ost- Da igen nen- lich, Jati- der den rche na- eine Bot- isti- an- iten be- ache lug- hen, ert“ Ve- lern ilen de- die aus halt hen rei- dem ver- äu- Nr. 218/ Dienstag, 20. September 1960 WELT UID WISSEN MANNHEIMER MORGEN · Seite 3 Was sonst noch geschah. Beim Absturz eines viermotorigen Char- tertransportflugzeuges der amerikanischen Streitkräfte vom Typ DC-6— wir haben gestern schon darüber berichtet— haben am Sonntag auf der kleinen Südsee-Insel Guam 77 Menschen den Tod gefunden. An Bord be- fanden sich 86 Soldaten und Soldaten-Ange- hörige sowie acht zivile Besatzungsmitglie- der, von denen nur 17 den Absturz über- lebten. Die Maschine, die auf dem Flug von Formosa nach San Francisco war, explodierte kurz nach einer Zwischenlandung und prallte gegen einen Hügel östlich des Marine-Flug- stützpunktes Agana. Die amerikanischen Luftfahrtbehörden haben eine Untersuchung des Unglücks eingeleitet. * Geldspenden zur Unterstützung von acht Millionen Hochwassergeschädigten in sechs indischen Provinzen hat die Liga der Rot- Kreuz- Gesellschaften in Genf erbeten. Mit den Spenden sollen Decken, Bekleidung, Medikamente und Nahrungsmittel für die schwer heimgesuchte Bevölkerung angeschafft werden. Bei der jüngsten Ueberschwem- mungskatastrophe in den sechs Provinzen kamen 300 Menschen ums Leben. 16 800 Orte wurden überflutet und fast hunderttausend Häuser zerstört oder beschädigt. * Vor der Insel Wight kenterte am Sonntag ein britisches Motorboot bei schwerer See. Prei Insassen ertranken. Eine 33jährige Frau, die sich an dem umgeschlagenen Boot festgebunden hatte, konnte von Fischern ge- rettet werden. 2 Bei einem Zugunglück im Bahnhof von Bradford(Nordengland), wurden am Sonntag zehn Mitglieder des Londoner Sadlers-Wells- Balletts verletzt. Sie wurden ins Kranken- haus eingeliefert. Nach Behandlung ihrer Schnitt- und Quetschwunden konnten acht Tänzer das Krankenhaus wieder verlassen, zwei blieben zur Weiterbehandlung im Ho- spital. Die Zahl der übrigen verletzten Rei- senden beträgt 39. Geldschrankknacker haben aus dem Safe in einer Dienststelle des amerikanischen Militärstützpunktes in Fontenet(Frankreich) etwa 100 000 Dollar in kleinen Scheinen ge- raubt und sind geflohen. Wie ein offizieller Sprecher der amerikanischen Armee mit- teilte, ereignete sich der Raub während einer Alarmübung der Angehörigen der Dienst- stelle. Der Sprecher weigerte sich, Weitere Angaben zu machen, da die Ermittlungen der französischen und amerikanischen Stel- jen nicht gestört werden sollen. * Der Aga Khan hat den europäischen Renn- stall seines tödlich verunglückten Vaters Aly Khan, der testamentarisch zum Verkauf gestellt war, erworben. In der am Sonntag- abend in London veröffentlichten Verlaut- barung des Aga Khan heißt es, er wolle die Familientradition des Pferderennens und der Pferdeaufzucht fortsetzen und ab sofort ein aktives Interesse an dem Rennstall nehmen. Die Rennstall- Organisation werde wie in der Vergangenheit weitergeführt und das System seines Großvaters und seines Vaters werde von dem erfolgreich eingearbeiteten Stab bei- pehalten. Der Kaufpreis wurde nicht be- bekanntgegeben; der Wert des Rennstalles wird auf mehr als 42 Millionen D-Mark ge- schätzt. * Nach einem Bericht der Weltgesundheits- organisation in Genf gibt es auf der Erde rund 200 Millionen Kropfkranke. Ein Fünf- tel der Mexikaner leiden an dieser Erkran- kung, Indien hat bei einer Bevölkerung von rund 400 Millionen Menschen 9 Millionen Kropfkranke, Jugoslawien 1,4 Millionen. Die Weltgesundheitsorganisation hat festgestellt, daß die Kropfkrankheit sich hauptsächlich in Gegenden ausbreitet, deren Boden arm an Jod ist. In der Schweiz hat die Krankheit nach der Einführung von jodhaltigem Salz im Handel erheblich abgenommen. * Die Zahl der spanischen Gastarbeiter, die alljährlich zur Einbringung der Weinbeeren- ernte nach Frankreich hereingelassen Wer- den, ist von der französischen Regierung auf 30 000 begrenzt worden. Gleichzeitig wurden die Anforderungen und Kontrollen ver- schärft, um zu verhindern, daß sich, wie in den vergangenen Jahren, ein Teil von ihnen in Frankreich niederläßt. Die Sonne wird immer heller, heißer und unruhiger Die Sonnenflecken und ihre Begleiterscheinungen sind verantwortlich für das kühle und regnerische Wetter Bei systematischen Messungen in der Arktis und Antarktis, auf dem amerikani- schen Kontinent und vor allem entlang der ganzen amerikanischen Pazifikküste haben amerikanische Forscher festgestellt, daß die Temperatur auf der Erde immer noch an- steigt. Die Untersuchungen ergaben, daß das Eis im Atlantik jetzt nur noch halb so dick ist Wie Ende des 19. Jahrhunderts. Der Hafen von Spitzbergen ist jährlich doppelt so lange offen wie im Jahre 1912. In Fin- nisch-Lappland ist die Baumgrenze inner- halb von 30 Jahren etwa fünf Kilometer nach Norden vorgerückt. Die Eisdrift aus den Polargebieten ist kaum noch eine Ge- fahr, da in der Arktis und auch in der Ant- arktis die Gletscher ständig zurückgehen. Die Wissenschaftler der Abteilung für Klimatologie des amerikanischen Bundes- amtes für Meteorologie führen diese zu- nehmende Erwärmung des Erdballs auf den steigenden Kohlendioxydgehalt der Erd- atmosphäre zurück, durch den die Wärme- ausstrahlung in den Weltenraum verzögert wird, eine Folge der zunehmenden Indu- strialisierung mit dem erhöhten Energie- verbrauch, der Verbrennung von Kohle und Oel, deren Abgase die Luft verpesten und verdunkeln. Die Hauptursache der zuneh- menden Erwärmung jedoch dürfte die ver- stärkte Strahlung der Sonne sein. Sonnen- physiker des Mount-Wilison- Observatoriums Wo das größte Sonnenforschungsinstitut der Welt steht- mit dem 50 Meter hohen Turm- teleskop können Spektralbänder der Sonne bis zu 20 Meter Breite auseinandergezogen werden, so daß alle Einzelheiten des Spek- trums erkannt werden können—, haben entdeckt, daß die Sonnenhelligkeit in den letzten fünf Jahren um etwa zwei Prozent zugenommen hat. Parallel damit geht eine Erhöhung der Sonnentemperatur. Das sind Erscheinungen, die in atomaren Vorgängen im Sonneninnern begründet sind. Durch die Umwandlung des auf der Sonne reichlich vorhandenen Wasserstoffs in Helium erhöht sich die Temperatur der Sonne ständig. Man hat bereits ausgerechnet, daß die Sonne, wenn der gesamte jetzt vorhandene Wasser- stofk in Helium umgewandelt ist, in etwa zehn Milliarden Jahren so heiß ist, daß die Ozeane auf der Erde kochen und ver- dampfen werden. Daß sich auf der Sonne seit geraumer Zeit Vorgänge ereignen, die unter Umstän- den zu noch stärkeren Störungen des Wet- ters und des Funkverkehrs führen werden, zeigt sich auch in Stürmen in der Sonnen- atmosphäre. Die Zeit der in rhythmischen Perioden ablaufenden Sonnenvorgänge scheint vorbei zu sein. Die Sonnenunruhe ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Die Sonneufleckentätigkeit hat ständig zuge- nommen. In den letzten Sonnenfleckenmaxi- mumjahren 1947 und 1957/58 traten Sonnen- flecken auf, wie sie an Größe und Zahl seit Jahrhunderten nicht registriert wurden. Und das Merkwürdigste ist, daß die Sonne seit dem letzten Sonnenfleckenmaximum immer noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Es hat seit dem Höhepunkt des Maximums, Ende 1957/ Anfang 1958, keinen Tag gegeben, an dem nicht mehrere Sonnenflecken von einer lebhaften Aktivität der Sonne zeugten. Seit Anfang Mai konnten sogar einige Male Sonnenflecken beobachtet werden, die an Größe die Flecken in den Maximumjahren übertrafen. Die Sonnenflecken sind an sich nur von geringer Bedeutung. Entscheidend ist, Was sich in ihrer Umgebung abspielt. Dort liegen die eigentlichen Aktivitätsgebiete der in den Fleckenzeiten verstärkten Energieausstrah- lung. In der Umgebung der einzelnen Flek- ken toben gewitterähnliche Stürme, und es kommt immer und immer wieder zu Erup- tionen, bei denen große Massen von Son- nenmaterie ins Weltall hinaus bis zur Erde geschleudert werden. Die meisten Eruptio- nen sind so gewaltig, daß ihre Kraft etwa der von einer Million explodierender Was- Serstoffbomben entspricht. Charakteristisch kür die Explosionen sind die dabei auftre- tenden hellen Blitze ultravioletten Lichts. Die verstärkte unsichtbare Ultraviolett- strahlung aus der Umgebung der Sonnen- flecken, wo die Temperaturen in den Un- ruhezeiten das Mehrmillionenfache der nor- malen Sonnentemperatur erreichen, führt in den irdischen Luftschichten, in der Höhe zwischen 15 und 25 Kilometer, zu einer sol- chen Erhöhung der Temperaturen, daß es dort zu Stürmen kommt, die Geschwindig- keiten bis zu 200 und 250 Kilometer in der Stunde haben. Daß sich diese Stürme auch auf die unteren, wetterbildenden Schichten unserer Atmosphäre auswirken, zeigt das Wetter des Sommers 1960. Die Sonnenflecken und ihre Begleiterscheinungen sind verantwortlich für das kühle und regnerische Wetter der vergangenen Wochen. Der wettersteuernde Mechauismus der Vorgänge auf der Sonne ist 80 kompliziert, daß es noch keine Mög- lichkeit gibt, feste Regeln aufzustellen, die eine zuverlässige Wettervorhersage gestat- ten. Leider werden nämlich die Sonnen- fackelbeobachtungen immer noch mit Gerä- ten und Methoden vorgenommen, bei denen nur die Fackeln und Eruptionsherde in den zußeren Teilen der Sonnenscheibe erfaßt werden können. Dadurch wird die Erfor- schung der Zusammenhänge der Vorgänge auf der Sonne mit irdischen Erscheinungen sehr erschwert. Neue Wege zeigen sich jetzt durch die sogenannte Ballon- oder Raketenastrono- mie, die photographische Ueberwachung der Sonne aus Ballons und Raketen, die in große Höhen aufsteigen. Dr. Martin Schwarzschild von der Princeton-Universität(USA) hat bereits Aufnahmen vorliegen, die interes- sante Einzelheiten zeigen. So kann man auf einigen Aufnahmen erkennen, daß zeitwei- lig auch in den tiefschwarzen Fleckenkern- gebieten helleuchtende Flammensäulen her- ausschießen, die möglicherweise besonders intensive und kräftige Strahlen aussenden. Arthur Lange Starke Gewitter richteten am Wochenende in ganz Tirol schwere Schäden an. Zu den Regenmassen kam noch hervorgerufene Schneeschmelze, so daß ⁊ahlreiche Gebirgsbäche über die Ufer traten, und auch der Inn in seinem Oberlauf Hoch- wasser führte. Pioniere des österreichischen Bundesheeres bemühen sich, die Straßen wieder passierbar æu machen. Wie die Bundes- die durch Föhneinfluß tag, 18. September in polizeidirektion Innsbruch mitteilt, ist die Brennerstraße auf der Südtiroler Seite zwischen Mauls und Mittenwald unterbrochen. An beiden Seiten der unterbrochenen Stelle haben sich kilometerlange Fahrzeugkolonnen gebildet.— Unser da- Bild entstand am Sonn- Clausen bei Bozen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Ueberwie- gend stark bewölkt bis bedeckt. Durchzug von zeitweiligen Regenfällen oder Schauern. Tagestemperaturen kaum viel über 15 Grad ansteigend. Nächtlicher Temperaturrückgang pis 10 Grad. Meist schwacher Wind zunächst um Süd, später Südwest bis West. Uebersicht: Eine neue von der Nordsee pis zu den Alpen reichende Regenzone zieht heute über Westdeutschland hinweg. Nach- folgender Druckanstieg macht sich mit der zuströmenden Kaltluft zunächst noch nicht wetter verbessernd bemerkbar. Sonnenaufgang: 6.09 Uhr. Sonnenuntergang: 18.30 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 17 Grad. Vorhersage- Karte för 20.9. 88-2 Uhr. 1518870 . Pegelstand vom 19. September Rhein: Maxau 496(6); Mannheim 332 (3); Worms 248(20); Caub 229(8). Neckar: Plochingen 114(); Gundels- heim 160(); Mannheim 328(3). Lissabon 102 Unwetter in Italien Die durch heftige Regenfälle hervorgeru- kene Ueberschwemmungs- Katastrophe in Oberitalien, von der wir schon gestern berichteten, nahm am Montag immer grö- Bere Ausmaße an. 22 Menschen sind in den Fluten ertrunken oder durch Erdrutsche ver- schüttet worden, der Eisenbahn- und Stra- Benverkehr wurde stellenweise— auch über den Brenner und den St. Bernhardpaß lahmgelegt. Ganze Dörfer sind von der Außenwelt abgeschlossen. Die Gewitterstürme zogen am Montag südwärts und erreichten Rom. Etwa 100 km nordwestlich der italienischen Hauptstadt wurde die Straße Rom Florenz Bologna im Gebiet von Orvieto überflutet. Wasser- und Schlammassen haben auch die Eisen- bahnlinien Rom—pPisa und Rom— Florenz blockiert. Die Reisenden mußten lange Um- wege über die Via Perugia oder Ancona an der Adria machen. Die Fluten über die Ufer getretener Flüsse fegten nördlich von Rom viele Autos von den Straßen, und es muß befürchtet werden, daß für viele Fahrer das Auto zum schwimmenden Sarg wurde. Tarquinia und zehn andere kleine Städte etwa 100 Kilo- meter nördlich von Rom sind abgeschnitten. Im Gebiet von Brescia am Fuße der Alpen haben sich die 1300 Einwohner von Gianico noch rechtzeitig vor einem großen Erdrutsch in Sicherheit bringen können. Der Glöckner hatte die Gefahr kommen sehen und Sturm geläutet. In der Nacht zum Montag wurden einige Häuser am Dorfrand von den Erd- massen verschluckt. Wenige Kilometer von der französischen Riviera entfernt ist im Gebirge nach hefti- gen Regenfällen am Montag Schnee nieder- gegangen. Was wir sahen: Harte Tatsachen mit weicher Blende Allmählich muß es auch der harmloseste Zuschauer merken, daß die Arbeitsgemein- schaft der westdeutschen Rundfunkanstalten im Fernsehkrieg mit der Regierung nicht nur mit harten Worten streitet, sondern daß sie auch harte Tatsachen ins Treffen führt. S0 scheint man sich intensiver als bisher mit innenpolitischen Themen befassen zu wollen, deren Erörterung— jedenfalls in dieser scharfen Form— ansonsten den Parteired- nern der Opposition und den Interessenver- bänden überlassen blieb. Die alarmierende Reportage über die Wobnungspolitik des Bundes, die seinerzeit in Bonn eine heftige Reaktion auslöste und eine Flut von Erklä- rungen und Gegenerklärungen zur Folge hatte, war bereits ein erstes Anzeichen für den neuen Stil, mit dem das Deutsche Fern- sehen seine puplizistische Informationspflicht auszuüben gedenkt. Und die Oeffentlichkeit dürfte dankbar dafür sein, wenn statt der bisherigen Methode— nach dem Motto „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß“ in Zukunft etwas weniger Rücksicht auf politische Tabus und gewisse privilegierte Empfindlichkeiten genommen Wird. Auch die Loyalität hat ihre Grenzen, wenn der Bürger sein kritikloses Wohlver- halten allzu teuer bezahlen muß. Zum Bei- spiel bei den Lebensmittelpreisen, die der Südwestfunk in einem kritischen Bericht über„Die Vorratskammern der Bundes- republik“ untersuchte. Da erfuhren die Steuerzahler einmal ohne jede Beschönigung, daß es die Preis-Einfuhr- und Vorratspolitik des Staates ist, die unsere Ernährung unse- pührlich verteuert. In Silos, Kühlhäusern und Lagerhallen türmen sich die Butters, Schweine-, Getreide- und Zuckerberge, die ausreichen, um uns auch dann zu versorgen, wenn wir einmal durch äußere Ereignisse vom Weltmarkt abgeschnitten werden soll- ten. Daß aber diese staatlich subventionierte Vorratshaltung zu land wirtschaftlicher Uber- produktion geführt hat und daß auch weiter- hin— trotz dieser Ueberproduktion durch ein System von Schutzzöllen, Einfuhrsperren, Importabgaben, vorgeschriebenen Festpreisen und künstlich manipulierten Beschränkungen des Angebots der anachronistische Natur- schutzpark unserer Agrarwirtschaft auf Ko- sten des Verbrauchers gehegt und gepflegt werden soll, das erbittert nicht nur die Ver- kasser dieses Berichts, Florian Höhner und Wolfgang Ohm, sondern auch den staunen- den Betrachter am Bildschirm. Mit zwei ausgezeichneten Aufführungen — ich fand Julia Harrington“ vom Sender Freies Berlin und„Gaslicht vom Bayeri- schen Rundfunk— waren die angelsächsi- schen Bübnenautoren vertreten, die das Handwerk des guten Unterhaltungsstücks so meisterhaft beherrschen.„Gaslicht“, von Patrick Hamilton, vielgespielt und als Film unter dem Titel„Das Haus der Lady Alquist“ ein Welterfolg(der vor Jahren bereits im Deutschen Fernsehen gezeigt wurd), ver- kehlte auch in der Inszenierung von Wilm ten Haaf nicht seine spannende, nerven- strapazierende Wirkung. Mit Margot Trooger, Dieter Borsche und Hans Z sch-Ballot, den vorzüglich charakterisierenden Hauptdarstel- lern, und den mit Else Quecke und Chri- stiane Maybach trefflich besetzten Nebenrol- len, erlebte der nicht eingeweihte Zuschauer alle Sensationen eines perfekten psycholo- gischen Gruselstücks, für dessen Atmosphäre die beklemmende Raumausstattung von Pe- ter Scharff den passenden Rahmen lieferte. Als Julia Harrington— in dem Fernseh- spiel von Sidney Carroll unter der Regie von William Dieterle— begegnete man der unverwüstlichen Lil Dagover diesmal in einer veritablen Charakterrolle, die ihr, wie sie selbst in einem Interview geäußert hatte, die Chance bot, aus der Filmschablone heraus- zukommen. Nun, ein bißchen Schablone war noch dabei, denn es ist wohl nicht ganz leicht, vom Piedestal der Grande Dame herunterzusteigen in das Elend einer geal- terten, verarmten und vergessenen Schau- spielerin, die ihre Not hinter der thea- tralischen Attitude ihres Stolzes zu verber- gen sucht. Daß die Dagover sich dieser Auf- gabe dennoch unterzog und ohne Eitelkeit, sich selbst verleugnend, das Schicksal der Julia Harrington mit ihren Mitteln gestaltete, ist ihr hoch anzurechnen. Die schwierige Rolle des George Hanley hatte Rolf Henniger übernommen, der als Partner bei dem ent- scheidenden Gespräch in Julias Wohnung durch die leise und zarte Kunst, differenzierte Empfindungen auszudrücken, einen tiefen Eindruck hinterließ. E. Modernes Gesundheitswesen Asthmakranke vor Aufregung en schützen 68 Prozent von 326 Patienten gaben bei einer Befragung durch englische Aerzte an. daß Aerger und Aufregungen Asthmaanfälle auslösen können. Die Studie, die an 625 ͤ am- bulant behandelten Asthmakranken durch- geführt wurde, ergab außerdem, dag bei Zwei Fünftel dieser Patienten das Asthma vor Erreichen des 10. Lebensjahres aufttrat. In 33 Prozent der Fälle litten Verwandte der Patienten ebenfalls an Asthma, in 51 Pro- zent an allergischen Erscheinungen über- haupt. Bei 67,6 Prozent konnte die allergi- sche Ursache des Asthmas mit Sicherheit nachgewiesen werden. In Betracht kommen vor allem Pollen, Federn und Tierhaare. In- kektionen können Asthma disponieren. Andere Wissenschaftler messen der Aus- wirkung von Aufregungen und seelischen Erlebnissen nicht die gleiche Erlebnissen nicht die gleiche Bedeutung zu, doch sind manche Schicksalsverläufe bekannt, bei de- nen Asthmaanfälle bei spielsweise gehäuft nach häuslichen oder beruflichen Zwistig- keiten auftreten und wieder seltener werden oder ganz aufhören, wenn die seelische Kon- kliktsituation beseitigt ist. Auf jeden Fall sollte man an solche Zusammenhänge den- ken und Asthmakranke nach Möglichkeit vor Aufregungen schützen. Gefahren der Gummibandagen Zirkuläre Gummibandagen, die von klei- nen Kindern dauernd getragen werden, wir- ken sich, wie Dr. med. W. Roesch, Bad Wör- rishofen, in der Münchener Medizinischen Wochenschrift 21/1960 mitteilt, auf das Kno- chensystem sehr nachteilig aus. Es kommt in kurzer Zeit zu Knochenrückbildungen und schweren Deformitäten. Dr. Roesch be- richtet über ein kleines Kind, dem wegen eines Kniegelenkschadens von einem Chi- rurgen ein Gummitniegürtel verordnet worden war. Nach 6 Wochen war das Knie- gelenk im Gegensatz zum übrigen Bein sanduhrfömig eingeschnürt. In einem an- deren Fall wurde einem vierjährigen Kna- ben ein Bruchband verordnet, das ganz aus Gummischläuchen bestand, die miteinander verbunden waren und mit einer Luftpumpe aufgepumpt werden konnten. Dadurch konnte ein dauernder und zuverlässiger Druck auf den Bruch ausgeübt und der Lei- stenkanal koprimiert werden. Es dauerte aber nicht lange, da war das Becken des Kindes vollständig komprimiert. Bekannt- lich sind Bandagen in diesem Kindesalter nicht üblich, In beiden Fällen hatten jeden- falls die Gummibandagen den Knochen im Wachstum hochgradig geschädigt. Schulranzen Schäden Zur Vorbeugung gegen Haltungsschäden bei Schulkindern wird von ärztlicher Seite bekanntlich der Schulranzen gegenüber der Schulmappe empfohlen, da die von den Kindern meist allzu früh begehrte Mappe eine zu starke einseitige Belastung darstellt. Nun führen aber Eltern, die ihre Kinder Ranzen tragen lassen möchten, über die ge- ringe Größe der meisten heutigen Ranzen Klage. Es sei unmöglich, zwei normale Schulbücher nebeneinander in diesen Schul- ranzen zu legen. Die Folge sei, daß schon in der dritten Volksschulklasse die Kinder zeitweise nicht mehr in der Lage seien, alle Bücher, die an einem Schulvormittag be- nötigt werden, im Schulranzen unterzubrin- gen. Es handele sich meist nur um wenige Zentimeter, die der Ranzen breiter sein müßte. Soweit dies für verschiedene Ran- zenfabrikate zutrifft, ist allerdings der her- stellenden Industrie dringend zu empfehlen, die Schulranzen in ihrer alten Größe her- zustellen. Dann könnten die Kinder ihren Ranzen auch wieder bis zum 5. oder 6. Schul- jahr tragen und auf die Mappe verzichten. gegen Haltungs- MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN Dienstag, 20. September 1960/ Nr. 216 Ein umgestürzter Großraum-Zug Verkehr am Kurpfalzkreisel. nen Papier, passieren?“, die der LREkwW-Zug befördert hatte, „Weshalb läßt man die Großraum-Lastwagen den Kurpfalzkreisel fragte wenige Stunden nach dem Unfall ein„MM“-Leser in einem blockierte gestern morgen von 6.15 bis 8.45 Uhr den gesamten durchgehenden Der Lastzug war, aus der Neckarstadt kommend, aus noch nicht geklärten Gründen umgekippt. Sachschaden etwa 3000 Mark. 18 Ton- mußten umgeladen werden.— immer noch Brief,„ist nicht schon genug Schaden entstanden?“ Bekanntlich plant die Stadt schon seit langem, den Kurpfalzkreisel für den Ringverkehr zu unterführen. Bisher schei- terte das Projekt an den hohen Kosten. Verkehrsdezernent Claus hält eine Sperrung des Kurpfalzkreisels für Großlastwagen bis zur Ausführung des fernen Planes für undurchführbar; der Ring als Mannheims Hauptverteilerstraße, darf nach seiner Meinung nicht unterbrochen werden Li. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Brutaler Ubermut Katze Ez u Tode gequält Eine brutale Tat wurde abends in den B-Quadraten beobachtet: Ein 18jähriger Hilfsarbeiter packte eine Katze, die auf einem Fenstersims saß, und schleuderte sie aus reinem Uebermut vier bis fünf Meter hoch in die Luft. Bevor die Katze auf den Gehweg zurückflel, versetzte ihr der Rohling noch einen Tritt; das Tier blieb schwer ver- letzt liegen und krümmte sich vor Schmer- zen. Der Bursche warf die Katze daraufhin über einen Zaun auf ein Baugrundstück, wo sle verendete. Gegen den Tierquäler er- stattete die Kriminalpolizei Anzeige. Nackter Mann— was nun? Einen Mann, der bar jeglicher Kleidung unterwegs war, trafen am späten Abend eine Frau und ihre Schwester auf der Casterfeld- straße in Rheinau, nahe der Altriper Straße. Der Träger des Adamskostüms meinte er- klärend, er sei auf dem Weg zur Polizei, da ihn Zigeuner überfallen und seiner Klei- dungsstücke beraubt hätten. Um dem Nackten wenigstens einen Mantel zu holen lief die Frau zu ihrer Wohnung; ihre Tochter ver- ständigte unterdessen die Polizei. Als die Beamten an jener Stelle erschienen, an der die Frauen den Mann getroffen hatten, war von der Ursache ihres Einsatzes weit und breit nichts mehr zu sehen. Auch hat sich der angeblich Beraubte nicht nachträglich bei der Bewußtlos aufgefunden Von Spaziergängern wurde nach 18 Uhr im Waldpark ein 13jähriger Junge aufge- funden, der bewußtlos im Gras lag. Wie an Ort und Stelle festgestellt wurde, war der Schüler ohne fremdes Verschulden mit seinem Fahrrad gegen einen Baum gestoßen und hatte sich dabei verletzt. Da der Junge ver- mutlich eine innere Verletzung davongetra- gen hat, wurde er ins Krankenhaus einge- liefert. Auch die Hausfrau ist eine Messe wert Lisbeth Bernhard berichtete über die Bundés-Hausfrauen-Ausstellung Kosmetische Artikel aus Karlsruhe, Trachtengruppen und Modezeitschriften aus Offenburg, Schwarzwälder Kirsch und Man- nemer Dreck dekorierten den Stand der Lan- desgruppe Baden des Deutschen Hausfrauen- bundes auf der Hausfrauenmesse in Hanno- ver. Mannem war vorne: Lisbeth Bernhard vom Vorstand des Mannheimer Hausfrauen- verbandes vertrat offiziell das Land Baden. In einer überaus gutbesuchten Zusammen- kunft des Hausfrauenverbandes berichtete Frau L. Bernhard unterhaltsam über ihre Hannoverschen Eindrücke und Erfahrungen. Neben einer monströsen, vom Land Nieder- sachsen gestalteten Bundes-Hausfrauen- Ausstellung war eine Lehrschau vorzüglich aufgebaut, die vom vorgeschichtlichen Hirse- brei bis zur Druckknopfküche wies, über Tex- „ EXPORT Dos in MANN NEIN Meistgetrunkene Bier tilien informierte, über rationelles Haushal- ten an Hand der Ausgaben beriet, die Ar- beitsleistungen der Hausfrau, die Kleider- kosten der Kinder anschaulich machte, die er- laubten und verbotenen Stoffe des Lebens- mittelgesetzes darstellte, und sogar beson- ders sparsame Hausfrauen über den Aktien- kauf belehrte. In dieser stark besuchten Lehr- schau taten die Vertreterinnen der einzelnen Landesverbände mit Auskunfterteilung und Führungen anstrengenden Dienst. Neben Verkaufsmesse und Lehrschau fand in kleinem Kreis eine internationale Frauen- tagung(mit Fahrt zur Zonengrenze) statt, zu der die Präsidentin des Deutschen Haus- frauenbundes eingeladen hatte. Referate(80 von Marianne Gerhard, der Leiterin des Frauenfunks im Süddeutschen Rundfunk) und Diskussionen, die sich mit dem Haupt- problem der modernen Frau, der Abstim- mung von Haushalt, Kindererziehung und Beruf befaßten, rückten von dem übertrie- benen Scheuerideal ab und appellierten an die Hausfrau um Verständnis für die oft ver- einsamte berufstätige, alleinstehende Frau. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Freude an Schuhen“ der Firma Rudolf Karstadt AG, Mannheim, am Kurpfalzkreisel, bei. Eine Engländerin unterstrich, wie Lisbeth Bernhard erzählte, daß in England sechzig Prozent aller Hausfrauen berufstätig seien, Was freilich durch die Mittagspeisung der Schulen erleichtert werde. Drei Aufgaben habe die Französin, unterstrich die Vertrete- rin Frankreichs: Beruf, Haushalt und Politik. Unter lebhafter deutscher Zustimmung machte sie mit dem Gesetz bekannt, das den abgehenden Volks- und Mittelschülerinnen ein Jahr Haushaltschule zur Pflicht macht; ein Gesetz, das den Abiturientinnen zwei je zweimonatige haus wirtschaftliche Lehrgänge (im Abstand eines Jahres) vorschreibt, sei in Vorbereitung. Den Gegensatz zwischen Haus- frau und berufstätiger Frau gebe es in Ame- rika nicht, ergänzte eine Amerikanerin: „Wenn wir vierzig Jahre alt sind, gehen wir alle wieder in den Beruf.“ Auch die Oester- reicherin verneinte für ihr Land mit seiner ausgeprägten saisonbegrenzten Frauenarbeit die Problematik. ak — Kampf gegen Schleuderpreise und Preissteigerungen Rabattmarken sind begehrter als Pfennige Verband der Rabattsparvereine tagt im Rosengarten/ Steigende Erfolgsziffern Wirtschaftliche Fragen, darunter vor allem die Forderungen nach stärkerer Ahndung von Verstößen gegen das Rabattgesetz und der Wunsch nach einer gene- rellen Preisbindung für Artikel von einem Wert von unter 20 Mark standen am Montagvormittag im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des gegenwärtig im Mannheimer Rosengarten tagenden verbandes der Rabattsparvereine Deutsch- lands E. V. Die Mannheimer Rabattsparvereinigung, die dem verband ebenfalls angeschlossen ist, hat 80 Einzelmitglieder.) Bereits am Sonntagvormittag hatte sich der Verbandsvorstand der Rabattsparvereine auf seiner Sitzung im Palasthotel mit diesen Problemen auseinandergesetzt und dazu auch in einer abendlichen Presse- konferenz Stellung genommen.„Rabattüberschreitungen sind kein Kavaliers- delikt“, formulierte Geschäftsführer Lülfing die Ansicht seines Verbandes. In Zu- kunft wolle der Verband allen versuchen entgegentreten, das 1954 ergangene „Gesetz zur Aenderung des Rabattgesetzes von 1933“ Nach diesem Gesetz besteht eine strikte Grenze für Rabattgewährung, die bei drei Prozent liegt. Wie von den Mannheimer Ver- tretern des Verbandes verlautbarte, wurden im letzten Jahre etwas mehr als ein Dutzend Verfahren gegen Rabattüberschreitungen an- hängig gemacht. Meist wurde dabei jedoch nicht das Gericht, sondern die Einigungsstelle der Industrie- und Handelskammer ange- rufen. Die Forderung nach genereller Preisbin- dung für Artikel unter 20 DM gründe sich auf die Ueberlegung, daß nicht nur Preiserhöhun- gen, sondern auch Schleuderpreise zu einer Beunruhigung der Verbraucher führten und letztlich deren Interessen zwiderliefen. Wilde Preisunterbietungen von Außenseitern böten praktisch schon deswegen keine echten dauerhaften Vorteile, weil den vermeint- lichen Vorteilen auf der einen Seite oft Qua- litätsminderungen und Engpässe auf der an- deren Seite folgten. Die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der dem Verband angeschlossenen Rabatt- Sparvereine, die sich unter anderem 1959 in einer Steigerung der Auszahlungen um elf Prozent gegenüber dem Vorjahre ausprägte, konnte Dipl.-Volkswirt Lülfing, der Ge- schäftsführer des Verbandes, in eindrucks- vollen, detaillierten Zahlen anhand seines zu durchlöchern. Geschäftsberichtes belegen, So gehören dem Verband heute wieder 126 selbständige Ra- battsparvereinigungen an, die rund 28 000 mittelständische Einzelhändler in 5200 Städ- ten und Ortschaften erfassen. 75 Prozent die- ser Einzelhändler entfallen auf die Lebens- mittelbranche, die restlichen 25 Prozent auf den Drogerie-, Textil-, Schuh- und Haushalt- Warenhandel. Aus den Beträgen, die von den Mitglie- dern des Rabattverbandes ihren Kunden im Jahre 1959 wieder zur Verfügung gestellt Werden konnten, ergibt sich ein Einzelhan- delsumsatz dieser Mitgliederflrmen in Höhe von 2,1 Milliarden DM. Insgesamt handelte es sich dabei um Rabattmarken im Werte von 61,6 Millionen DM, wovon 48,5 Millionen DM ausgezahlt, der Rest auf Treuhand- Sonder- Konten bereitgestellt wurden. Gerade in der heutigen Zeit, da der Ein- zelhandel sich unter Ausnutzung aller ihm verbliebenen Möglichkeiten gegen die Kon- zentrationserscheinungen in Handel und Wirtschaft behaupten muß, kommt nach An- sicht des Rabattverbandes dem System, nach welchem der Verband aufs rationellste seinen Mitgliedern die Rabattgewährung ermöglicht und den Konsumenten gleichzeitig Marken von außerordentlicher Wertbeständigkeit bie- tet, erhöhte Bedeutung zu und verschaffe den Versuchter Raubüberfall noch ungeklärt: Kripo fahndet nach unbekanntem Gangster Bevölkerung wird zur Mithilfe aufgerufen ur Scheben goth wean sie michi dig h,, * delten Sſeldte; Daeghe on 8 0 fe e ns perucdeplate 8 e Am letzten Freitag gegen 18.05 Uhr geschah es, daß ein Unbekannter zwei Angestellte der Kaufhalle(Planken) zu berauben versuchte(vgl.„MM“ vom 17. September). Die Angestellten hatten gerade den Personaleingang der Kaufhalle verlassen und waren auf dem Weg zu einer nahegelegenen Bank. Einer der beiden trug eine Aktenmappe, in der sich ein größerer Geldbetrag befand. Ein Unbekann- ter trat auf die beiden Angestellten zu und überreichte dem einen ein geschlosse- nes Kuvert mit der Aufforderung, den darin befindlichen Brief sofort zu lesen. Der unbekannte Täter hatte aus Zeitschriften und Zeitungen Worte und Buch- staben herausgeschnitten und sie auf einem Zettel zu Sätzen zusammengefügt(vgl. Abbildung). Die Angestellten rannten jedoch die wenigen Meter zum Haupteingang der Kaufhalle zurück und erstatteten Bericht. Der Täter konnte sich unbemerkt zurückziehen. Die Polizei fahndet noch immer nach dem Unbekannten. Hier noch- mals das Signalements des verhinderten Räubers: Bei dem Täter, der den Brief abgegeben hat, handelt es sich um einen 20 bis 25 Jahre alten Mann, etwa 1,75 m groß, schlanke Gestalt, schwarzes, welliges, schwarze buschige Augenbrauen, südländischer Typ: volles Haar, dunkle Augen und er trug einen graugemusterten Anzug. Als wichtigstes Merkmal wäre herauszustellen, daß vier Schneidezähne am Oberkiefer mit Gold auf der Schneide eingefaßt sind. Vertrauliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei Auswertungsabteilung— Telefon 55 80 41, Haus- apparat 413(bei Tag) und 414(bei Nacht). Eine Belohnung für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, ist ausgesetzt. 0 Schopenhauer- ein Mannheimer auf Zeit Erlnnerungen zum 100. Todestag des großen Philosophen Arthur Schopenhauer, der vor hundert Jahren(am 21. September 1860) in Frank- kurt starb, wäre 1832„beinahe“ Mannheimer geworden. Er hatte Berlin gründlich satt bekommen. An der Universität schöpfte J. G. Hegel den Rahm ab, Dr. Arthur Schopenhauer brachte neben diesem All- mächtigen ganz einfach kein Bein auf die Erde. Hegel nahm Prüfungen ab, die Stu- denten liegen sich fleißig bei ihm sehen, den Luxus, bei einem unbeachteten Privatdo- zenten zu hören, leisteten sich nur wenige. Als 1831 die Cholera ausbrach, benutzte Schopenhauer die Gelegenheit zu einem un- auffälligen Rückzug. Er schwankte, ob er Frankfurt am Main oder Mannheim zum Wohnsitz wählen sollte. Auf dem Deckel seines Rechnungsbuches hat man Aufzeich- nungen über die Vorteile und Nachteile der beiden Städte gefunden. Die vergleichende Gegenüberstellung fiel so günstig für Mann- heim aus, daß Schopenhauer im Juli 1832 hierher übersiedelte und im Hause C 2, 9 eine Wohnung fand. In nächster Nähe hatte er das Nationaltheater, die, Harmonie“ in D 2 und ihre Bibliothek, die Buchhandlung Artaria, die Nähe des„Pfälzer Hofes“(in DI) wußte er besonders zu schätzen, das Essen schmeckte ihm, er belegte und be- zahlte stets zwei Plätze. Das zweigeschossige Haus C2, 9 hat den z weiten Weltkrieg nicht überlebt. Seine ein- fache Biedermeierfassade war nach dem Einbau eines Eier-, Butter- und Käseladens nicht mehr in dem gleichen Zustand wie zu Schopenhauers Zeit. Schopenhauer wohnte nur vier Monate im Obergeschoß des schlich- ten Hauses, das dem Schuhmachermeister Michael Reuß gehörte. Was für ein Hausherr dieser Schumachermeister war, ist nicht be- Kannt, aber man kann sich vorstellen, daß Arthur Schopenhauer nicht immer ein be- duemer Mieter war. Wenn er in der„Har- monie“-Gesellschaft einen angeregten Abend verbracht hatte, kam Schopenhauer zwi- schen ein und zwei Uhr immer noch ange- regt in seine Klause und fuchtelte mit sei- nem stabilen Spazierstock auf den Möbeln herum, um sich von ihrer soliden Existenz zu überzeugen. Den an solches Gebahren nicht gewöhnten Vermieter gab er darüber folgende Aufklärung:„Ich zitiere meine Geister des Nachts“. Schopenhauer hatte zur Bedingung gestellt, von der Frau des Hauses bedient zu werden. Wenn einmal das Dienstmädchen erschien oder sonst ir- gendetwas nicht nach seinem Geschmack War, geriet der Philosoph außer sich vor Zorn. Er lieg ein Donnerwetter aus dem Gehege der Zähne, das selbst allerhand ge- Wohnte Pfälzer erschüttern konnte; seinen Grobheiten ließ er gar zu gerne etwas Gläsernes oder Keramisches folgen. Wenn aber der Zorn verraucht War, pflegte sich Schopenhauer in aller Form zu entschuldi- gen. Der Schuhmachermeister und seine ge- duldige Frau waren nicht zimperlich, wenn er seiner Mutter die Schuld an seiner hem- mungslosen Reizbarkeit zuschob, und liegen sich nicht lange bitten. Als aber wieder ein- mal eine kleine Ursache zu einem großen Krach führte, in dessen Verlauf Schopen- hauer ein Tintenfaß auf den Parkettfuß- boden feuerte und auf den Scherben herum- trampelte, rissen in C2, 9 sämtliche Ge- duldsfäden. Schopenhauer zog im Februar 1833 mit seinen vielen Büchern und seinem neu erworbenen„männlichen Pudel von ganz ächter und schöner Race“ nach A 1,9, welches Haus der Schaffnerswitwe Katha- rina Kehrmann gehörte, bei der es Arthur Schopenhauer bis Juli 1833 aushielt. Er Soll sehr ungern von Mannheim Weggegangen sein, aber Frankfurt erwies sich eben doch als der stärkere Magnet. Schopenhauer ist also doch kein Mann- heimer, die Mannheimer sind keine Scho- penhauerianer geworden, aber Schopen- hauerleser hat es in Mannheim schon früh gegeben. Mehr als jeder andere Philosoph verstand Schopenhauer von der Musik, da- mit kam er den Neigungen der Mannheimer entgegen. Ob sie sein„System“ irgendwie näher interessierte, ist nicht anzunehmen, Aber der volle Ton seiner herzhaften Sprache ließ sie aufhorchen, der Wurf seiner Sätze, die packende Kraft seiner Bilder und Bei- spiele. Wie gut, daß er schon hundert Jahre tot ist. Man greife nach seiner grimmigen kleinen Abhandlung„Ueber Lerm und Ge- rausch“, darin er zornbebend aufzählt, was inn in Berlin, in Mannheim und Frankfurt gequält hat. Unvorstellbar, daß er die jedem Städter heute täglich zugemessene Dosis „Lerm“ länger als nur einen Tag ausge- halten hätte. Vermutlich hätte er anschließend in einem abgelegenen Waldtal eine noch viel kräftigere Abhandlung„Ueber Lerm und Geräusch“ zusammengeschimpft, die unser- eins heutzutage wenigstens etwas trösten könnte über den Krach, der unser Schick- sal geworden ist. f. W. k. Mitgliedern gegenüber den gebern“ erhebliche Vorteile. Bei den Kunden erfreut sich die Rabatt- marke unverkennbarer Beliebtheit. So wur- den im Jahre 1959 nur 2,7 Prozent aller aus- gegebenen Marken der Verbandsmitglieder nicht wieder eingelöst— ein Markenschwund der nach Meinung des Verbandes als außer- ordentlich niedrig gelten könne. Diese Er- scheinung finde nicht zuletzt ihre Erklärung darin, daß„die Rabattmarke heute Weit- gehend die Pfennigmünze ersetzt“ habe. Den Hausfrauen sei es lieber, für ihre Kaufartikel runde Preise zu bezahlen und Rabattmarken entgegenzunehmen, als ungerade Preise ohne Marken zu entrichten, Selbst die Super- märkte, so gab Dipl. Volkswirt Lülfing zu bedenken, seien neuerdings unter dem Ein- „Eigenrabatt- n mal vergrößert sehen sie die weilt auf Ihren Reisen Wanderungen und beim Sport! 1 5 hora- Sport 8* 30 vergütete Optik, M 5 trieb 2 J. Gar., deut- 175 sches Erzeugnis nur 78, Anzahlung nur 18. Eine Sensation in Preis u Qualität! 57 Mannheims großes Spexiolhabz 0 7. 5, Planken, Jel. 268 44/45 f 4 5 l 5 2 5* 2 ee druck dieser Tendenz, dazu überge Rabattmarken auszugeben. e Sesellschaftlicher Höhepunkt der Tagung die heute mit einer Sektkellereibesichtigung und Weinprobe in der Pfalz ihren Abschluß finden wird, war am Sonntagabend ein fest- liches Programm im Rosengarten, dem Be- grühungsansprachen des Vizepräsidenten der Mannheimer Industrie- und Handelskammer. Stadtrat Wilhelm Fleiner, des Leiters des städtischen Amtes für Wirtschaftswerbung Dr. Kompfe und des Präsidenten des Rabatt- Sparer verbandes, Dr. jur. Gustav Mund- schenk vorausgingen. Dabei würdigte be- sonders Stadtrat Fleiner den Kampf des Ra- battsparerverbandes gegen„unlautere und unliebsame Betriebsformen“ und besonders gegen gesetzwidrige, unsinnige Rabattange- bote. Die mittelständischen Einzelhändler wollten keineswegs Sondervorteile für sich herausschlagen sondern lediglich die gleichen Startbedingungen verteidigen, die das Gesetz ihnen garantiere. Das anschließende, von Heinz Schenk geschickt und mit treffsicherem Humor kon- ferierte Kabarettprogramm brachte Num- mern von bestem artistischem Niveau: So den ansprechenden Bob Barton, der origi- 1 1. phon nelle Jongleurtricks hinter amüsant- geist- reichen Plaudereien versteckte; Rotelli, einen Meister an den optisch recht effektvollen tanzenden Tellern“; den mimisch vielsei- tigen Musikclown Tünneff und die elegant servierte Fahrrad- Akrobatik der„Zwei Ri- coris“. Manuela und Herbert Thederan zeig- ten sich als vielseitiges Tanzpaar, das in klassischen und überzeugte. ne. Berner Gemeinderat besichtigt die Rheinbrücke Vertreter des Gemeinderates Mannheim besuchen. Das Interesse der Schweizer Delegation bezieht sich auf mo- derne Verkehrsanlagen, insbesondere die neue Rheinbrücke Mannheim Ludwigsha- fen. Nach einem Empfang, den die Stadt im Rosengarten gibt, hält Stadtoberbaudirektor Borelly einen Vortrag über Probleme des innerstädtischen Verkehrs. Im Gemeinde- ratssaal des Reiß-Museums werden dann verkehrsplanerische Aufgaben der Stadt Mannheim erörtert. Der Besichtigung des rechtsrheinischen Brückenkopfes folgt eine Diskussion im Haus Oberrhein. Abschließend wird die Bundesstraße 38 und die Baustelle an der Bundesstraße 44 besichtigt. Die Behörden der Stadt Bern beschäf- tigen sich gegenwärtig mit der Planung von groben, leistungsfähigen Verkehrsanlagen. Im Vordergrund stehen dabei Ausfallstraßen und Straßentunnel. Nach Besichtigung der Mannheimer Verkehrsanlagen wird die Ber- ner Delegation am Donnerstag der Schwe- sterstadt Ludwigshafen einen Besuch ab- statten. 0 Termine Sprechstunden der CDU am 21. September von 15 bis 17 Uhr in N 5, 2— Stadträtin Sche- rer. Firma Neckermann versand KG veranstaltet am 20, September um 15 und 20 Uhr im Mu- sensaal des Rosengartens eine Modenschau. Abendakademie- Veranstaltungen am 20, Sep- tember; Wohnberatung, Friedrichsplatz 3, um 20 Uhr Bauen und Wohnen„Wohnen heißt Le- ben“ Dr. Dr. Schram);— E 2, 1, 20 Uhr,„Die politische und wirtschaftliche Situation in der DDR“(Dr. E. Richter);— Karl-Friedrich-Gym- nasium, jeweils 19.30 Uhr,„Seelische Entspan- nung durch freies Gestalten“(J. Pflanz),„Wer- N Gestalten für jedermann“(A. Lo- visa). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 20. September, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum, Anfänge der neueren Philosophie — Descartes und Spinoza(Dr. A. Meusel). Deutscher Naturkundeverein: 20. September, E 2, 1, Geologische Arbeitsgemeinschaft. CVJM: 20. September, 20 Uhr,„Unglaublich, aber doch wahr“. Naturfreundejugend Mannheim: 21. Septem- ber, 19.30 Uhr, Gruppenabend im Jugendheim Erlenhof. Club„Graf Folke Bernadotte“: 20. Septem- ber, D 4, 15, Deutsche Sprachkurse— Spani- scher Sprachzirkel. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Le- seprobe„.. denn die Mörder läßt man laufen“ der Wochenzeitschrift „Welt am Sonnabend“, Düsseldorf, bei. 4 . Bel Batzehlung Rabott— in 5 Mongtstaten ohne Zuschlag! MEUTE praktische Vorführung durch Frau Lanz um 12, 13 und 17 uhr Ein gedanbe! Die Mualnulꝭ oon ſcermas& ſflanhe 7, 3 Ruf z Wischen Schloß und Paradeplatz 7 249 21/22 Parodistischen Darbietungen und des Stadtrates von Bern wollen am Mittwoch Nr. S2 218 aus 1 7 en, ing, ung luß t- Be- der aer, des ing, att⸗ d- be- Ra- ind lers ge- Uer zich nen etz des n der no- die 13 tor es 42 nn Adt des ine nd le on an. zen ler be- ib- m- im 1 i- 1 ift 10 Ar. 218/ Dienstag, 20. September 1960 MANNHEIMER LOKATINACAHPICRTEN 2 MANNHEIMER MORGEN Seite 3 —— Der Anfang ist gemacht. Arbeiter haben mit dem Abbruch von Trümmern und Ge- bäudeteilen im quadrat 7 5 begonnen. Noch in diesem Herbst wird dann mit den Bauarbeiten für eine 2Alassige Vollesschule begonnen werden. Später wer— den auch die noch bestehenden Gebäude in T 4 und T 4a abgerissen. Die Pläne für die neue Vollesschule stummen von Architekt Aleqander Au. Inzwischen hat das Hochbauamt die Planung und künstlerische Oberleitung für dieses Projekt den Architekten Alerander und Alfred Au übertragen. Für den ersten Bauabschnitt stehen 1,5 Millionen Mark zur Verfügung. Bild. Steiger Wohin gehen wir? Dienstag, 20. September Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der Bauer als Millionär“(für die Theatergemeinde Nr. 11060, freier Ver- kauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Der Revisor“(Miete G, Halbgr. II, Th.-G. Gr. G, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Geschlossene Gesellschaft“, Schauspiel von J. P. Sartre. Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr: Violin- und Rezitationsabend(Konzertgemeinschaft blinder Künstler Deutschlands); Feudenheim, Lieb- frauenstraße 19, 20.00 Uhr: Kammerkonzert (Gedok).. Filme: Planken Großes Haus:„Die Som- merinsel“; Kleines Haus:„Herzlich willkommen im Kittchen“; Palast:„Endstation Rote La- terne“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Gangster, Rauschgift und Blondinen“; Alhambra:„Schei- dungsgrund Liebe“; Universum:„Der letzte Fußgänger“; Royal:„Amber“; Kurbel:„Hori- zont in Flammen“; Capitol:„Die Unerbitt- lichen“; Alster:„Man begräbt am Sonntag nicht“; Schauburg:„Für eine Handvoll Geld“; Scala:„Liebesspiele“; Abendstudio im City: „Friedemann Bach“. Wir gratulieren! Matthäus Bausch, Mann- heim, Lange Rötterstraße 5a, wird 65 Jahre alt. Marie Seitz, Mannheim, Jungbuschstraße 25, begeht den 80. Geburtstag. Eugen Haug, Mann- heim, Waldhofstraße 161, vollendet das 88. Le- bensjahr. Cornelius Pfenning, Mannheim- Schönau, Konitzer Weg 26, kann auf eine 40- jährige Tätigkeit bei Firma Zellstofffabrik Waldhof zurückblicken. Unkenntnis in Mitteldeutscher Geographie Berufswettkampf des Handels- und Industrie-Angestellten- Verbandes DHV) In der Friedrich- List- Handelsschule saßen am Sonntag 105 Lehrlinge und Jung- angestellte aus Mannheim und Umgebung über den Aufgaben des Berufswettkampfes des Deutschen Handels- und Industrie- angestellten- Verbandes. Ein mageres Häuf- lein, gemessen an den 1000 Lehrlingen in 250 Betrieben, die eine Einladung erhalten hat- ten. Im Vorjahr waren es noch 115 Teilneh- mer gewesen. Zehn Doppelfragen waren unter dem Stichwort„Allgemeinwissen“ zu beantworten. Außerdem mußte jeder einen vorgelesenen Text richtig und stilistisch und orthographisch einwandfrei wiedergeben. Buchführung, kaufmännisches Rechnen und Fachwissen waren weitere Fragengebiete. Ueberraschend gut fielen die Antworten auf politische Fragen aus, obwohl auch da mancher Schnitzer passierte.„Wer wählt den Dolonaise und Wengerka eim Ball der Balten Die deutschbaltische Jugendgruppe, eine der deutschbaltischen Landsmannschaft an- geschlossene Vereinigung von Balten, traf sich am Samstagabend im„Wartburg- Hospiz“ zu ihrem Herbstball. Die Veranstal- ter, die unter den Besuchern auch Gäste aus Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg und Darm- stadt begrüßen konnten hielten sich nicht lange mit Eröffnungs- oder Festreden auf, sondern gaben alsbald die Tanzfläche frei. In der Polonaise und der aus der alten Hei- mat mitgebrachten traditionellen„Wen- gerka“ hatte der Ball seine Höhepunkte. Auch Quiz und Tanzspiele lockerten das Ballge- schehen auf, ohne den intimen, fast familien- festlichen Rahmen zu sprengen. Wie der Vorsitzende der Vereinigung, Gert German, erklärte, soll der in diesem Jahre erstmalig veranstaltete Ball wegen seiner günstigen Resonanz bei allen Mitgliedern künftig jeden Herbst wiederholt werden. ne. Bundeskanzler und auf wie lange?“, hieß eine Frage. Wohl angeregt durch die politi- sche Wirklichkeit ließen viele den Kanzler fünf und sechs Jahre amtieren. Katastrophal fielen die Antworten auf Fragen aus, die Mittel- und Ostdeutschland betreffen. „Nennen Sie das„sächsische Manchester, einst Deutschlands Textilzentrum“ lautete eine solche Frage. Von 70 Teilnehmern in der Leistungsklasse des dritten Lehrjahres kannte nur einer Chemnitz. Zwölf schrieben Dresden, sieben Leipzig, zwei gar„Leipzig“, sieben Krefeld, fünf Hannover, andere Dan- zig, Breslau, Zwickau. Große Unkenntnis herrschte auch in Rechtsfragen.„Welche Be- hörde entscheidet über Arbeitszeit-Ver- stöge?“ sollten die 17jährigen beantwor- ten. Kaum einer kannte das Gewerbeauf- sichtsamt. Die meisten schrieben Jugend- amt, Polizei, Arbeitsgericht. Da waren die Kenntnisse im Sport schon besser. Fast alle kannten Deutschlands Springreiter und ihre Pferde. Am 5. Oktober erhalten die Mannheimer Sieger ihre Preise im„Wartburg- Hospiz“. Die Besten empfängt der Landta dent in Stuttgart. Die Bundessieger dürfen eine Visite beim Bundespräsidenten und eine mehrtägige Reise machen. Wolfgang Tuschick, der Gauvorsitzende von Nordbaden und der Pfalz des DHV, er- klärte den Sinn des in den zwanziger Jahren eingeführten Berufswettkamples:„Es geht um eine Leistungssteigerung, denn gute Lei- stungen garantieren auch ein gufes Auskom- men und eine sichere Beschäftigung in Kri- senzeiten.“ do Zu Nutz und Frommen unserer Vogelwelt Vogelfreunde Hand in Hand mit dem Tierschutzverein Der„Verein zu Schutz und Pflege ein- heimischer und fremdländischer Vögel“ traf sich zu einer Mitglieder versammlung, die werbend und unterrichtend über den eigenen organisierten Kreis hinausgriff und sich an alle Vogel- und Tierfreunde wandte. Das Gedenken an Max Stenger, diesen vorzüg- lichen Experten und vortrefflichen Menschen, der als erster Vorsitzender dreißig Jahre der fünfundfünfzigjährigen Vereinsgeschichte bis zu seinem Tod bestimmt hatte, warf einen Schatten auf die Zusammenkunft. Sein Nachfolger, Fritz Stassner, begrüßte unter den Anwesenden vor allem Kriminal- direktor Riester, der die Verbundenheit des Tierschutzvereins mit den Vogelfreunden be- kundete. Stassner wies auf die traditionelle Vogelausstellung im November hin, die dies- mal unter dem verpflichtenden Namen„Max- Stenger-Gedächtnisausstellung“ ausgesuchte einheimische und fremländische Vögel zeigen Großer Tag für die Sänger der Blumenau „Sängerrose“ feierte Jubiläum Seit zehn Jahren gibt es in Mannheim- Blumenau den MGV„Sängerrose“. An einem kalten Januartag im Jahre 1950 gründeten 25 sangesfreudige Gärtner den Verein. Chor- meister Albert Engelmann übernahm da- mals den Chor und unter seiner zielstrebigen Leitung stellten sich sehr bald beachtliche Erfolge ein. Zeitweilig versuchten es die Blumenauer Sänger mit einem gemischten Chor. Zuletzt blieb es aber doch beim Män- nergesangverein. Am Wochenende feierten nun die Mitglieder der Sängerrose das zehn- jährige Bestehen ihres Vereins. Die gut arrangierte Geburtstagsfeier begann am Samstagabend im blumendekorierten Saal des Lokals„Morgenstern“. Sängerrosen- Vorsitzender Gustav Schwebig begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, unter ihnen Erster Bürgermeister Dr. Ludwig Ratzel, die Stadt- räte Kirsch, Starke und Nagel, Vertreter des BSB und des Patenvereins Sängerbund „Sängerlust“ Sandhofen. Die Festansprache hielt Richard Kreuzer. Er skizzierte dabei die noch junge Geschichte des Vereins und sprach von den Erfolgen, die bei Wettbe- werben erzielt werden konnten. Dr. Ratzel nahm anschließend die feier- liche Fahnenweihe vor. Dabei sagte der Dr. Ratzel weihte die Fahne Erste Bürgermeister, die Sängerrose habe in diesem nördlichsten Vorort Mannheims viel zur Entwicklung eines gesunden Ver- einslebens beigetragen. Mit den besten Wün- schen für eine glückhafte Zukunft übergab er dann die Fahne ihrer Bestimmung. Die große Gratulationscour eröffnete Karl Kratzer vom Sandhofener Patenverein. Es folgte Philipp Brechtel, der Vorsitzende der Gärtnervereinigung Blumenau. Werner Oest vom BSB- Kreisvorstand überbrachte ebenfalls Glückwünsche und zeichnete dann Chormeister Engelmann mit der silbernen BSB-Chorleiterehrennadel aus. Eine gol- dene Ehrennadel des BSB erhielt außerdem Heinrich Hennig, der seit 40 Jahren zu den aktiven Sängern gehört. Die Feier wurde umrahmt von Vorträgen des Sängerrosen- Chors und des Sängerbundes„Sängerlust“ (Chorleiter Valentin Seib). Außerdem hatten sich noch die Elviras unter Franz Weidinger in den Dienst der guten Sache gestellt. Am Sonntagvormittag folgte dann ein Stand- konzert, das vom Sängerrosen-Chor und den Elviras bestritten wurde. Am Nachmittag trafen sich schließlich im„Morgenstern“ die Jubilare sowie die Chöre von zehn befreun- deten Vereinen zum edlen Wettstreit. r- wird(darunter seltene Exoten, die in Mann- heim noch nie zu sehen waren). Vor allem wird sich diese Ausstellung wieder an die Schulen wenden; der Verein sieht nämlich eine Hauptaufgabe darin, bei den Kindern die Liebe zur gefiederten Welt und zur Natur 7e, 2., Zee, F A insgesamt zu wecken. Dazu sollen in Viertel- jährigem Turnus vogelkundliche Vorträge mit Filmen und Bildtafeln in den einzelnen Schulen gehalten werden. Der zweite Vorsitzende, Heil, umriß das satzungsgemäße Aufgabengebiet des Ver- eins, der über die mit groger Selbstzucht und Gewissenhaftigkeit ausgeübte Liebhaberei der Vogelhalter hinaus sich zum Wohl der Allgemeinheit den Schutz der durch den Zivilisierungsprozeß bedrängten einheimi- schen Vogelwelt angedeihen lägfit. Er gab viele fachkundige Ratschläge zur Winterfütterung, die vor allem den stadtwärts gezogenen Mei- sen zugute kommt, zur Fertigung und An- bringung von Nistkästen, zur„baulichen“ Unterstützung der Schwalben, die immer mehr zurückgehen. Direktor Riester drückte die Dankesschuld des Tierschutzvereins aus, besonders gegen- über Zoogeschäftsinhaber Walter Warzecha, der schon unendlich viele verunglückte Vögel gesund kuriert hat. Er unterstrich das ge- meinsame idealistische Wollen und Wirken, in das sich auch das Gartenbauamt tatkräftig einschaltet. Freilich machten Unverstand und Willkür wieder viele gute Bestrebungen zu- nichte. So entstanden im Gebiet des Kirsch- gartshäuser Hofes allein für 10 O00 DM Sach- schaden an den neuangelegten Vogelschutz- hecken. Mit drei interessanten Filmen über den Steinadler und über den Staat und Nutzen der Roten Waldameise beschloß Rektor Kel- ler vom Naturkundeverein die vielseitige Ver- anstaltung. Ak Seite 8 MANNHEIMER MORGEN Dienstag, 20. September 1960/ Nr. 21 Das Kind und die technische Zivilisation Tagung des Weltärztebundes: Mediziner referierten über das Thema, Kind“/ Reizüberflutung und Nervensystem Berlin. Mit dem Thema Das Kind und die technische Zivilisation“ beschäftigte sich der Weltärztebund in Berlin bei seiner ersten Wissenschaftlichen Tagung. Der Direktor der Kölner Universitäts- Kinderklinik, Professor Car! Bennholt-Thommsen, behandelte das Thema vom Standort des Kinderarztes. Der Direktor der Universitäts-Kinderklinik Inns- bruck, Professor Hans Asperger, von dem des Jugend- Psychiaters und der Direktor des Fast acht Millionen Mark . für wichtige Aufgaben der Forschung Bonn. Der Hauptausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat rund 7,7 Millio- nen Mark für wichtige Vorhaben aller Wis- senschaftsgebiete bereitgestellt. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft am Wo- chenende mitteilte, sollen Untersuchungen über die Veränderungen der Erdoberflächen- gestalt durch das Erdbeben von Südchile vom Mai 1960 und eine fotogrammetrische Ver- messung von Ostalpengletschern vorgenom- men werden. Gemeinsam mit einer Schwei- zer Arbeitsgruppe sollen Versuche zur Klä- rung noch offener Fragen bei der Schutz- impfung gegen Kinderlähmung eingeleitet werden. Besonders gefördert werden im Schwerpunktprogramm der Deutschen For- schungsgemeinschaft die Fachgebiete Radio- Meteorologie, Wasserforschung und analvyti- sche Chemie. „Wochenende wird verplempert“ Frankfurt. Die Forderung des Deutschen Reisebüro-Verbandes, anstelle der langen Wochenenden einen doppelten Urlaub ein- zuführen, ist nach Ansicht des Verbandes durch neueste Untersuchungen bestätigt worden. Wie in Frankfurt mitgeteilt wurde, hatten 31 Prozent der Befragten für ihren freien Samstag überhaupt keine festen Pläne. Zwölf Prozent kauften ein, neun Prozent schliefen, neun machten Ausflüge, sieben arbeiteten im Garten, die übrigen gingen ins Theater, bildeten sich weiter, pflegten Geselligkeit, reparierten die Woh- nung, betrieben irgendein Hobby oder wid- meten sich aktiv oder passiv dem Sport. Viele wüßten mit der zusätzlichen Freizeit nichts Rechtes anzufangen. Der Deutsche Reisebüro- Verband zieht daraus den Schluß, daß die zweitägige Unterbrechung des Ar- beitsrhythmus eher Erschöpfung als Erho- lung bringe. Sieben Schwerverletzte Neuburg an der Donau. Sieben Personen wurden auf der Straße zwischen Neuburg und Hollenbach beim Zusammstoßg eines deutschen mit einem amerikanischen Pkw lebensgefährlich verletzt. Wie die Polizei mitteilte, hatte die deutsche Fahrerin beim Einbiegen auf die Hauptstraße die Vorfahrt nicht beachtet. Unter den Verletzten befinden sich vier Kinder. Instituts für gerichtliche und soziale Medizin der Universität Kiel, Professor Wilhelm Hallermann, beleuchtete es als Sozialmedi- ziner. Bennholt-Thommsen warf die Frage auf, ob nicht die Gefahr bestehe, daß das mensch- liche von der technischen Zivilisation über- rollt werde. Diese Gefahr werde besonders deutlich bei der Betrachtung des Wandels der Jugend. Der Typ des zivilisierten Menschen werde durch die Stadt und die von ihr aus- gehenden Daseinsbedingungen seit langem in immer schnellerem Tempo in Richtung auf Schmalwüchsigkeit umgeformt. In vielen Fäl- len komme es bei einem großen Teil der Ju- gend dabei zu Disharmonien. Die Entwick- lungswandlung der Jugend habe zu einer Vorverlegung des Krankheitsalters besonders bei der kindlichen Rheumatose geführt. Bei der Tuberkulose habe sich das Sterblichkeits- minimum vom 13. auf das elfte Lebensjahr vorverlegt. Auch Magen- und Zwölffinger- darm- Geschwüre träten heute in jüngerem Alter als früher auf. Das hänge zweifellos mit der Reizüberflutung der heutigen Jugend zu- sammen. Bennholt-Thommsen sprach im Zu- sammenhang mit„Reklameschlagern“, von denen überwiegend die Jugend angesprochen werde, von„Verbraucher-Rekruten“. Es werde ein frivoles Spiel mit der gesteigerten Beeinflußbarkeit der Heranwachsenden ge- trieben. Er fragte, ob die technische Zivili- sation nicht mehr in den Dienst des Guten und der Menschlichkeit gestellt werden könne,„damit endlich wieder Voraussetzun- gen für glückliche Familien, gute Ehen, zeit- habende Eltern, für Schulen ohne Angst vor Ueberforderung und echtem Kontakt zwi- schen Eltern und Pädagogen und zwischen Pädagogen und Kindern geschaffen werden können“. Professor Asperger ging von der in er- staunlich kurzer Zeit eingetretenen tiefgrei- fenden Aenderung der biologischen Substanz des Menschen aus. Besonders wichtige Aen- derungen seien auf dem Gebiet der Krank- heitsbereitschaft zu verzeichnen. Einige Infektionskrankheiten seien stark zurück- gegangen, andere hätten außerordentlich an Bedeutung zugenommen, vor allem jene, die auf frühzeitigen Verschleiß des Kreislauf- apparates beruhten, sowie die virusbedingten Entzündungen des Zentralnervensystems. Von vielleicht größter Bedeutung für das Volks- ganze seien die bei jung und alt auftreten- den funktionellen Störungen. Das moderne Leben in der großstädtischen technischen Zivilisation sei besonders für das Kind eine Gefahr.„Eine unheimliche Reizüberfütterung stürzt auf alle Sinne des Kindes.“ Sein Ner- vensystem sei diesen Einwirkungen einfach nicht gewachsen. Als besonders große Gefahr sieht Asperger die„heutige Lage der Fa- milie“. Das„Vaterbild“ sei weithin verloren gegangen, die Rolle der Mutter, die vor allem in der frühen Kleinkindzeit unersetzlich sei, werde ebenfalls immer schwächer, weil sie gezwungen sei, in den Arbeitsprozeß einzu- Das Opfer eines Racheakts? 5 Chefarzt wegen fahrlässiger Tötung verhaftet Rottach-Egern. Fahrlässige Tötung und Betrug wird dem Chefarzt der exklusiven Rottach-Egerner Ringberg-Klinik vorgewor- fen, der am Donnerstag— wie wir bereits berichteten— verhaftet worden ist. Dr. Jo- sef Issels soll zwei Patienten von Operatio- nen abgehalten haben, die ihnen eventuell das Leben gerettet hätten. Beide Patienten starben. Außerdem wird Dr. Issels beschuldigt, Krebskranke in seiner Klinik gehalten zu haben, obwohl er gewußt habe, daß seine eigene Krebstherapie unwirksam gewesen sei. Die Frau des Chefarztes, die die ge- schäftliche Leitung der Klinik übernommen hat, erklärte demgegenüber, ihr Mann habe mit seiner„internen Kombinationstherapie“ erwiesenermaßen gute Erfolge gehabt. Frau Issels wies darauf hin, daß zwei Drittel aller Krebspatienten bereits nicht mehr zu ope- rieren seien, wenn ihre Krankheit festge- Stellt sei. Der Chefarzt habe mehrfach seine Pa- tienten zur Operation nach München oder Tegernsee überwiesen. Frau Issels betonte ferner, daß ihr Mann minderbemittelten Pa- tienten insgesamt mehr als 100 000 Mark an Kosten erlassen habe. Die Anzeige gegen ihren Mann sei nichts anderes als der Racheakt eines vor andert- halb Jahren aus der Ringbergklinik ent- lassenen Arztes, der systematisch die Moral der Patienten untergraben habe. Zahlreiche Patienten der Ringbergklinik haben ihrem verhafteten Arzt durch eine Unterschriftensammlung das Vertrauen be- kundet. Das Schreiben wurde den Gerichts- behörden übergeben. treten. Der Professor forderte eine„Erneue- rung der Familie“ und von den Schulen eine Besserung der räumlichen und personellen Situation und eine bessere„Sichtung und Lichtung“ des Lehrstoffes. Professor Hallermann sagte über den Stand der Jugendkriminalität, nachdem der Anteil Jugendlicher an der Kriminalität der Bundesrepublik 1957 mit 9,5 Prozent den Höchststand der Nachkriegszeit erreicht hatte, sei er seitdem ständig abgesunken. Aller- dings hätten die Sittlichkeitsdelikte Jugend- licher mit der Verbesserung der wirtschaft- lichen Verhältnisse überall zugenommen. Auch die Zahl der Diebstähle ist um 37.5 Prozent gestiegen. Das betreffe vor allem die Benutzung von Kraftfahrzeugen. Die Zu- nahme der fahrlässigen Tötungen um das Vierfache gegenüber 1954 führt Hallermann ebenfalls auf die stärkere Motorisierung zu- rück. Besonders hoch liegt die Kriminalität der Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren. Sie übertrifft in dieser Altersgruppe die der Erwachsenen um ein Drittel. Als eine verhängnisvolle Entwicklung bezeichnete Hallermann die frühzeitige sexuelle Trieb- befriedigung. Er schloß seine Darlegungen: „Wir müssen in unserer Jugend die Fähig- keit zu festen und dauerhaften mitmensch- lichen Gefühlsbindungen wecken.“ Taxifahrer niedergeschlagen und beraubt Schwäbisch Gmünd. Zwischen Schwäbisch Gmünd und Heubach ist ein Taxifahrer von 2 wei noch unbekannten Fahrgästen über- fallen, niedergeschlagen und beraubt wor- den. Vermutlich handelt es sich bei den Tätern um amerikanische Soldaten in Zivil, die in Schwäbisch Gmünd stationiert sind. Die Beiden kamen gegen ein Uhr zum Taxi- stand in der Kreisstadt, um sich in das be- nachbarte Heubach fahren zu lassen. Unter- Wegs täuschte einer der beiden Fahrgäste Uebelkeit vor, ließ den Fahrer anhalten und stieg aus. Der andere bat kurz darauf den Taxifahrer, ihm dabei behilflich zu sein, seinen Kameraden, der so tat, als krümme er sich vor Schmerzen, wieder ins Auto zu schaffen. Als sich der Fahrer jedoch über den„Kranken“ beugte, wurde er brutal niedergeschlagen, so dag er zusammenbrach, und seiner Tageseinnahmen in Höhe von 70 Mark beraubt. Die beiden Täter setzten sich ins Auto und fuhren davon. Nachdem der Taxifahrer wieder zu sich gekommel! War, mußte er erst einige Kilometer bis zur nächsten Ortschaft laufen. Er wurde von der Polizei ins Krankenhaus gebracht. Sein Taxi fand man leicht beschädigt in Schwäbisch Gmünd. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Neun Verletzte bei Autounfall Homburg/ Saar. Ein Zusammenstoß zwi- schen einem Personenwagen und einem Kleinbus hat in Homburg-Eichelscheid neun Verletzte gefordert, darunter vier Schwer- verletzte. Das Unglück ist nach Angaben der Polizei durch den 22 jährigen Kleinbusfahrer ausgelöst worden, der ver dem ertsegenhn kommenden Personenauto zuf einer Kreil zung nach links abbiegen Wollte. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Anstieg der Kinderlähmung München. Die Kinderlähmungsfälle in Bayern haben in der vergangenen Woche wieder leicht zugenommen. Der Gesund- heitsabteilung des bayerischen Innenmini- steriums wurden, wie sie am Wochenende bekanntgab, in diesem Zeitraum 39 Neuer- krankungen und dei Todesfälle gemeldet. Das sind sechs Erkrankungen und ein Ster- befall mehr als in der Woche zuvor. Die Zahl der bisher in diesem Jahr in Bayern an Polio erkrankten Menschen ist damit auf 571 angestiegen. Von ihnen starben 29. Ein Sprecher der Gesundheitsabteilung erläu- terte, daß aus der geringen Zunahme in der vergangenen Woche keine ernsten Schlüsse gezogen zu werden brauchten. Die Neuer- krankungen verteilten sich gleichmäßig über verschiedene Kreise. AUS DEN BUNDESLINHDERN Das„Offenburger Ei“ vor der Fertigstellung Einen imposanten Anblick bietet aus der Vogelschau das neueste Autobahn- Kreuzungs- bauwerl in Baden- Württemberg. Bis hierher werden ab 30. September die Benutzer der Autobahnstrece Karlsruhe Basel fahren können und von hier aus wieder auf die Bun- desstraße q ausweichen mussen. dpa-Bild Europäischer Luftfahrtkongreß eröffnet Fortschritt verlangt enge Zusammenarbeit statt„splendid isolation“ Köln. Die Verstärkung und Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit auf dem Ge- biet der Luftfahrttechnik und-forschung ist Hauptaufgabe des Vierten Europaischen Luftfahrt- Kongresses, der am Sonntag unter Beteiligung von rund 900 Experten aus Eu- ropa, Israel und den USA in Köln eröffnet Würde Bis zun Donnerstag werden in etwa 60 Vortrage Probleme des ödernen Trieb- Wers Balls, der Kurzstartsgder Kerodynamik, Flüg mechanik des Baus vert Kleins, Leicht- und Segelflugzeugen, sowie Navigations-, Werkstoff-, Festigkeits- und Lärmbekämp- fungsfragen behandelt. Bei der Eröffnungsfeier im Kölner„Gür- zenich“ wies der Gründer und Präsident der Europäischen Luftfahrtkongresse, Jules Jarry Paris), auf die Notwendigkeit eines engen Zusammenwirkens der europäischen Länder in der modernen Luftfahrt hin. Die Vergan- genheit habe deutlich gezeigt, daß der um- Wälzende Fortschritt auf diesem Gebiet Mit- tel kür die Forschung, die Schaffung von Prototypen und die Serienfabrikation er- fordere, die über die Leistungsfähigkeit jedes der europäischen Länder hinausgingen. Jarry, Ehrenpräsident der„Association Frangaise des Ingenieurs et Techniciens de I-Aeronautique“(AFITA), betonte weiter, es existiere ein Potential von Ingenieuren und Technikern in den europäischen Ländern, das in der Lage sei, die grogen Probleme der mo- dernen Luftfahrt zu lösen, und selbst— einen Satelliten„Europa“ zu schaffen, In Europa könne eine„dritte Kraft“ in der Weltluft- fahrt entstehen. Während der Eröffnungsfeier sprachen außerdem der Präsident der Deutschen Wis- senschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt, Professor Dr. Ing. Günther Bock, der Leiter der Abteilung Luftfahrt im Bundesinnen- Ministerium, Ministerialdirigent Heinz Kal- Ius, und der Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen(SPD), Den wissenschaftlichen Fest- vortrag hielt Proféssor Maurice Roy Garis), Mitglied der Akademie der Wissenschaften, über„Die Zukunft die Flugzeugtriebwerkes“. Sexualmörder gefaßt Verden/ Aller. Ein 18 Jahre alter Arbeiter aus Schwarme(Kreis Grafschaft Hoya) ist am Sonntag als der Täter entlarvt worden, der am vergangenen Donnerstag eine elfjäh- rige Schülerin nach einem Sittlichkeitsver- brechen ermordet hatte. Wie die Oberstaats- anwaltschaft in Verden mitteilte, hat der Ju- gendliche inzwischen vor dem Haftrichter ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er hatte die in seiner Nachbarschaft wohnende elf- jährige in einem unübersichtlichen Waldstück bei Schwarme überfallen und sich an ihr ver- gangen. Anschließend erwürgte er das Kind, Weil er Angst hatte, von ihm verraten zu Werden. 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Bauleiter Rudolf Lau ver- sicherte, daß die vorgesehene 14monatige Bauzeit zur Fertigstellung des 400 Meter langen Tunnels ausreichen wird. Mit Be- ginn des Herbstfahrplanes 1961 würde der Tunnel befahren werden können. Die Arbeiten werden zur Zeit in ununter- prochener Tag- und Nachtschicht ausge- führt. Bis jetzt ist ein Sohl-Stollen 20 m tief vorgetrieben worden, der 4,50 Meter breit und 3,50 Meter hoch ist. In den näch- sten Tagen soll mit dem Vollausbruch des Gesamtprofils von 7,50 mal 6.50 Meter be- gonnen werden. Die anfallenden Gesteins- massen, insgesamt etwa 20 000 Kubikmeter, Zwei Fußgänger von Auto tödlich überfahren Donaueschingen. Auf dem Nachhauseweg von Tuttlingen nach Möhringen sind am Montag früh zwei junge Männer von einem Personenkraftwagen von rückwärts ange- fahren und mit derartiger Wucht auf die Straße geschleudert worden, daß die beiden Fußgänger auf der Stelle tot waren. Die Ver- unglückten sind ein 19 jähriger Mechaniker und ein 18 jähriger Schlosser, die beide aus Möhringen stammen. Der Fahrer des Autos hatt auf der übersichtlichen Geraden zum überholen eines vor ihm fahrenden Perso- nenkraftwagens angesetzt und bemerkte zu spät die beiden Fußgänger, die in der Dun- kelheit vorschriftsmäßig auf der linken Fahr- bahnseite gingen. Fränkisches Volksfest mit Rekordbesuch Crailsheim. Kaum einmal hat man in Crailsheim so viele Menschen gesehen, wie von Freitag bis Sonntag beim diesjährigen Fränkischen Volksfest. Besucher aus dem ganzen nördlichen Württemberg und den angrenzenden bayrischen Kreisen waren zu Gast. Einen Höhepunkt bildete der Festzug, der zweimal, am Samstag und am Sonntag- vormittag, durch die Straßen der fahnen- geschmückten Stadt 20g. werden nach Lorsch geschafft, wo sie zur Anschüttung des Rheinufers verwendet Werden. Das ist die Voraussetzung für eine spätere Begradigung der rechten Rhein- uferstraße(B 42). Unter den etwa 40 Arbeitern, die seit dem 4. Juli mit ihren ratternden Bohrern der„Jungfrau mit dem goldenen Haar“, die der Sage nach auf dem Felsen sitzt, auf die Nerven gehen, sind zehn Italiener, die aber mit Beginn der kälteren Jahreszeit wieder in ihre Heimat zurückkehren. Drei Spreng- meister sind eingesetzt, ein vierter und ein künfter werden erwartet. Eine zweite Baustelle ist wenige Kilo- meter rheinaufwärts am Rosstein, durch den ebenfalls ein etwa 400 Meter langer zwei- ter Tunnel geführt werden muß. Auch hier ist der alte Tunnel nicht groß genug, um die elektrischen Oberleitungen aufnehmen zu können. Man wird ihn, wie den Loreley- Tunnel, künftig im Einbahnverkehr durch- fahren und den neuen Tunnel für den Ge- genverkehr in Richtung Wiesbaden be- nutzen. Am KRosstein haben sich besondere Schwierigkeiten ergeben, weil zwischen Uferstraße und Berghang praktisch kein Platz mehr für die Einrichtung einer Bau- stelle zur Verfügung stand. Die Vorberei- tungsarbeiten haben deshalb auch hier län- gere Zeit in Anspruch genommen. Für die Autofahrer auf der rechtsrhei- nischen Uferstraße wird es jedenfalls noch ein ganzes Jahr lang an zwei Stellen der B 42 heißen:„Achtung— Großbaustelle— langsam fahren!“ KZ-Prozeß Sachsenhausen Ehemalige SS-Führer vor Gericht Düsseldorf. An mindestens 3000 Tötungen während des Krieges im damaligen Konzen- trationslager Sachsenhausen sollen drei ehe- malige SS-Führer beteiligt gewesen sein, die seit Montag unter Mordanklage vor dem Schwurgericht in Düsseldorf stehen. Es sind dies der einstige zweite Lagerführer, Unter- sturmführer August Höhen, der Rapport- führer Otto Böhm und der Unterscharführer Horst Hempel aus Düsseldorf und Oberlahn- stein. Für den Prozeß sind zwölf Verhand- lungstage anberaumt. 65 Zeugen wurden ge- laden. Motorrad gegen Bus: zwei Tote Kaiserslautern. Zwei Todesopfer forderte ein schwerer Verkehrsunfall in Erlenbach im Landkreis Kaiserslautern. Mit hoher Ge- schwindigkeit stieß ein Motorrad mit Bei- wagen frontal mit einem Omnibus der Städtischen Verkehrsbetriebe Kaiserslau- tern zusammen. Der 35 Jahre alte Fahrer des Motorrades und ein gleichaltriger An- gestellter erlitten so schwere Verletzungen, daß sie noch an der Unfallstelle beziehungs- weise auf dem Transport ins Krankenhaus starben. Die fünf und sieben Jahre alten Söhne des Fahrers, die im Beiwagen ge- sessen hatten, wurden nur leicht Verletzt. Auf den Spuren Alexander des Großen Wissenschaftler-Team begibt sich Würzburg. Eine wissenschaftliche Expe- dition, die den historischen Heereszug Alexanders des Großen von Macedonien nach Indien untersuchen will, ist aus der Bundes- republik nach Griechenland aufgebrochen. Die Expedition wird von dem Würzburger Ar- chäologen Professor Dr. Erich Böhringer ge- leitet. Wie Professor Otto Heinrich Volk vom Bo- tanischen Institut der Würzburger Universi- tät am Samstag mitteilte, wird das Wissen- schaftler-Team zunächst in einer Art„Vor- expedition“ mit Autos in etwa zwei Monaten von Athen in Griechenland über die Türkei, auf mehrjährige Forschungsreise Persien und Afghanistan nach Indien vor- stoßen. In den verschiedenen Ländern werden dann wissenschaftliche Missionen gebildet, die sich in mehrjähriger Arbeit mit den kul- turellen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Heereszuges Alexander des Großen im IV. Jahrhundert vor Christus sowie mit den kleineren Zügen des Herrschers befassen werden. Es wird damit gerechnet, daß die Gesamt- arbeiten erst 1965 abgeschlossen werden. Pro- fessor Volk wird erst im nächsten Jahr von Würzburg aus zu einer der Forschungsgrup- pen stoßen. Gefahr für den Bodensee Das Sauerstoffdefizit wird Freiburg. Die seit Jahren anhaltende „Düngung“ des Bodensees mit ungeklärten Abwässern hat nicht nur die Verschmutzung des Sees, sondern auch die Zahl der Pflanzen und Tiere im See stark erhöht. Bis zum Jahre 1935 hat man noch keine nennenswerte Ver- änderung feststellen können zaber seit dieser Zeit haben sich, wie der Leiter des Instituts für Seenforschung in Langenargen(Boden- see), Dr. Nümann, auf der 12. Jahresver- sammlung des Landesfischereiverbandes Ba- den in Freiburg mitteilte, die pflanzlichen Organismen um das Zwanzigfache, die Tiere um das Zehnfache vermehrt. Dabei sind auch, neue, bisher am Bodensee unbekannte Tier- und Pflanzenarten aufgetaucht. Auch die Fischproduktion ist durch die Düngung“ er- heblich gestiegen; die Fänge sind in den letzten Jahren etwa sechsmal so hoch ge- wesen wie in der Zeit vor dem ersten Welt- krieg. Es zeigt sich jedoch, daß die minder- wertigen Fische stärker zunehmen. Beson- ders bedenklich ist, wie Dr. Nümann erklärte, das Defizit des Sauerstoffes im Bodensee. Vor 25 Jahren betrug es etwa 20 Prozent, die je- doch vom See im Frühjahr wieder ausge- glichen werden konnten. Jetzt erreicht das Sauerstoff-Deflzit schon 50 Prozent und bleibt auch bei günstigen Bedingungen bei zehn Prozent; der See kann dieses Defizit nicht mehr beseitigen. Es bestehe nun die Gefahr, sagte Dr. Nümann, daß sich die Defizite über- lagern und der Bodensee eines Tages„um- kippt“, wie man das schon bei Schweizer Seen beobachtet hat. Daß die Abwässer- „Düngung“ der Grund für diese Entwicklung ist, ergibt sich auch aus dem gestiegenen An- teil an Phosphor im Bodenseewasser. Aus diesen Gründen sei es dringend erforderlich, mechanische und vor allem biologische Klär- anlagen zu bauen. Bl. Aelteste Synagoge wird restauriert Heidelberg. Der Umbau und die Restau- rierung der unter Denkmalsschutz stehen- den Synagoge in Sandhausen, die als das älteste noch stehende jüdische Gotteshaus in der Bundesrepublik gilt, haben jetzt be- gonnen. In der baufällig gewordenen Syna- goge, die mindestens 300 Jahre alt ist, sollen die Gemeindebücherei sowie das Grund- buch- und Standesamt der Gemeinde Sand- hausen untergebracht werden. Den Mittel- punkt des Baues soll jedoch ein Gedenkraum für die gestorbenen und ermordeten Juden nicht mehr ausgeglichen pilden. Bei Grabungen entlang der Kirchen- mauer stieß man in etwa 60 em Tiefe auf Menschenskelette, die letzten Reste eines einst um das jüdische Gotteshaus gelegene Friedhofes. Die Skelette stammen Wahr- scheinlich aus dem 17. Jahrhundert. Da sie übereinander liegen und sich zwischen den einzelnen Skeletten jeweils nur eine dünne Erdschicht befindet, schließt man auf ein Massengrab. 5 Rabiate Autofahrerin Altenahr(Kreis Ahrweiler). Mit spitzen Nägeln hat eine 19 Jahre alte Autofahrerin am Sonntag in Altenahr im Kreis Ahrweiler einen Polizeibeamten so stark gekratzt, da er sich dienstunfähig melden mußte. Das Mädchen hatte mit ihrem Wagen zwei Fuß- günger angefahren— die aber nicht verletzt wurden—, ein Auto gestreift und dann Fahrerflucht begangen. Der Polizist stöberte sie in einer Gastwirtschaft auf. Als er die Fahrerin aufforderte, Führerschein und Wa- genpapiere vorzuzeigen, fuhr sie ihm wut entbrannt mit beiden Händen ins Gesicht. Auf der Flucht erschossen Köln. Nach einer Jagd durch die Kölner Innenstadt wurde in der Nacht zum Sonntag ein unbekannter junger Autodieb von der Polizei erschossen. Sein 20jähriger Komplice aus Düsseldorf konnte festgenommen wer- den. Er behauptet, den Erschossenen nicht zu kennen, sondern ihm erst in Düsseldorf auf einem Parkplatz begegnet zu sein, W o sie vor dem Diebstahl des Unglückswagens ein anderes Auto aufgeknackt und beraubt hätten. Es fehlt an Sonderschulen Hannover. Rund eine halbe Million schul- pflichtiger Kinder in der Bundesrepublik müßte in Sonderschulen statt in Volksschulen unterrichtet werden, weil sie wegen geistiger oder körperlicher Mängel für den Unter- richtsbetrieb in normalen Schulen eigentlich nicht geeignet sind. Darauf wies jetzt der Verband deutscher Sonderschulen in Hanno- ver hin. Nach Angaben des Verbandes kön- nen aber nur 25 Prozent— rund 120 000— der Kinder eine ihren Eigenarten entspre- chende Ausbildung erhalten, weil es an Schu- len und Lehrern mangelt, die diese Aufgabe übernehmen könnten. hren Besuch! belle. Eine schöne Decke, freut sich jede Frau. Bitte kommen Sie recht bold, wir freuen uns auf Allks UNTER EINEM Dach in der 3. Etoge unseres Hauses zeigen wir Ihnen in sehenswerten Vorführungen unverbindlich alles, wos Sie interessiert, und unsere Handarbeits- Abteilung gibt Ihnen wertwolle Anregungen. 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Nach langem schwerem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, verschied in seiner Heimat mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Otto Zimmermann Mannheim, Ansbach /Mfr., Schönbrunn, den 15. September 1960 In stiller Trauer: Elisabeth Zimmermann geb. May Lilo Shepard geb. Zimmermann R. C. Shepard Enkelkind Peter und alle Angehörigen Im Sinne des Verstorbenen fand die Beerdigung in Schönbrunn bereits statt. Für erwiesene Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen herzlichen Dank zum Ausdruck bringen. Verstorbenen beehrten. Mannheim-Almenhof, im September 1960 August-Bebel-Straße 65 Statt Karten! unsere Tochter und Schwester, Frau Uta Probst geb. Fendler nach tapfer ertragenem Leiden zu sich genommen. Mannheim-Seckenheim, den 14. September 1960 Badener Straße 102 Ofkb. 2, 10 Im Alter von 24 Jahren hat Gott meine Frau, Mutter meiner beiden Kinder, und In tiefer Trauer für alle Hinterbliebenen: Hansjörg Probst Dr. Rolf Fendler Wir haben Uta in aller Stille der Erde übergeben. von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen Nach kurzer Krankheit verschied am 19. September 1960 mein lieber Mann, unser guter Vater und Opa, Herr Carl Kempe kurz vor seinem 66. Lebensjahr. Mannheim, den 20. September 1960 Waldhofstraße 186 In stiller Trauer: Käthe Kempe geb. Zimmermann Arthur Scholl und Frau Gertrud geb. Kempe Benno Fries und Frau Irene geb. Kempe Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, den 22. September 1960, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Bruder, Onkel und Großvater, Herr Malermeister im Alter von 78 Jahren. Mannheim, den 17. September 1960 U 4, 24— BI, 75 Plötzlich und unerwartet für uns alle verstarb am Samstagabend unser lieber Friedrich Fritz Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, den 21. September 1960, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Du bist uns nur vorausgegangen. Nach Gottes heiligem Willen durfte mein treuer Lebenskamerad, unser guter Vater, liebster Opa und Schwiegervater, Herr Rudolf Hottinger Ober-Rangiermeister 1. R. Im 70. Lebensjahr in Gottes Frieden eingehen. Mannheim, den 19. September 1960 Böckstraße 16 In ß tiller rauer: Lina Hottinger geb. Vogel Günter Linkenheld und Frau Edith geb. Hottinger Ruth Hottinger Enkel Wolfgang und Roland Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 21. September 1960, Fräulein sagen wir herzlichsten Dank. M 10 für die liebevolle Pflege. Mannheim- Neckarau, den 20. September 1960 Wingertstraße 1a Für die überaus herzliche Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Tochter, 2 2 Gerlinde Ziegler Insbesondere danken wir allen Freunden und Bekannten für die überaus großen Kranz- und Blumenspenden sowie für die vielen Beileidschreiben und die Be- gleitung zur letzten Ruhestätte. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kühn für die tröstenden Worte, Herrn Chefarzt Dr. Becker und den Schwestern der Station Alfred Ziegler und Frau Liesel geb. Brand um 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden ist meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter und Großmutter, Frau Anna Herrmann geb. Kern im Alter von 82 Jahren in Gottes Frieden heimgegangen. Mannheim, den 18. September 1960 Kobellstraße 19/1 In stiller Trauer: Georg Herrmann Familie Michael Herrmann Familie Emil Herrmann Frau Hildegard Bender Wwe. Familie Alfons Singer Enkel und Urenkel Beerdigung: Mittwoch, 21. September 1960, 11.30 Uhr, Hauptfried- Am Sonntagabend ist meine liebe Frau, unsere treu- sorgende, herzensgute Mutter und Großmutter, Frau Karoline Hensinger geb. Röger im gesegneten Alter von 85 Jahren in Gottes Frieden heimgegangen. Mannheim, den 19. September 1960 Kalmitplatz 12 In stiller Trauer Carl Hensinger Gretel Bauer geb. Hensinger Erich Bauer Hans-Jörg und Peter Bauer Beerdigung: Mittwoch, den 21. September 1960, 13.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Familien- Anzeigen e von Vielen Olesen Heimgang unseres unvergessenen Entschlafenen, Herrn Karl Stephan sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Staudt für seine tröstenden Worte, der Postdirektion und den Follegen des Postamtes II, der Postgewerkschaft, der Schützengesellschaft 9, dem Stammtisch„Schnitzelbank“, den Herren Arzten und den Schwestern des Städt. Krankenhauses und all denen, die unseren lieben Verstorbenen zur letzten Ruhestätte begleiteten. Mannheim, 20. September 1960 Seckenheimer Straße 61 Frieda Stephan und alle Angehörigen Statt Karten! Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme in wort und Schrift, sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Ludwig Wächter sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. 5. Besonderen Pank der Stadtverwaltung Mannheim, Herrn Stadtpfarrer Scharnberger für seine tröstenden Worte und allen denen, die den ljeben Entschlafenen zu seiner letzten Ruhestätte begleitet haben. 2 2 8 helm, den 19. September 1960 5 5 1 5 Die Kinder, Enkel und Urenkel Ergeben in Gottes heiligen Willen gab unser geliebter Entschlafener, Herr Adam Umminger seine Seele in die Hand des Schöpfers zurück. Seinem Wunsche gemäß sollte alles in aller Stille geschehen und so haben wir die sterbliche Hülle in unserer Pfälzer Heimat beigesetzt. Beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen sind uns so viele Beweise herzlicher Anteilnahme und tiefer ver- bundenheit von nah und fern zuteil geworden, daß es uns nicht möglich ist, jedem einzeln zu danken. Wir möchten deshalb auf diesem Wege für das warme Mitempfinden in Wort und Schrift, die herrlichen Kranz- und Blumenspenden und nicht zuletzt allen, die in tiefer Zuneigung Abschied nahmen, unseren aufrichtigen Insbesondere seien die trostreichen Worte des Herrn Prediger Willer dankend erwähnt, die den Uberkonfessio- nellen verbindenden Geist des Heimgegangenen würdigten. Herzlichen Dank auch Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma Gerberich& Cie., Maschinenfabrik Mannheim, dem Allgemeinen Schnauferlelub, dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club(M. A. C. Mannheim), der Schützengesellschaft Mannheim e. V. 1744, sowie der Volks- Feuerbestattung Mannheim, die durch ihren ehrenden Nachruf und Kranzniederlegungen den Dank sei auch gesagt Herrn Dr. Wagner, Ludwigshafen, für die ärztliche Betreuung und Schwester Maria der Ev. Diakonissen- Station Almenhof für die fürsorgliche Hilfeleistung. 4 hof Mannheim.— Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 5 i Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim 3 In stiller Trauer: Juliane Umminger mit Angehörigen Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied am Sonntag, 18. September 1960, mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Friedrich Martin Koch Landwirt im 62. Lebensjahr. In tiefer Trauer: Babette Koch geb. Koch Gerhard Koch und Frau Hilde geb. Linnenbach Günter Koch und Frau Ruth geb. Koch 4 Enkelkinder Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 21. September 1960, um 15.00 Uhr, von der Friedhofskapelle Edingen aus statt. Am 17. September 1960 wurde meine liebe Frau, meine gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Katharina Senger geb, Held im Alter von 72 Jahren von ihrem schweren und langen Leiden erlöst. Mannheim-Käfertal, den 20. September 1960 Marcobrunner Straße 7 In stiller Trauer: Josef Senger Burkhard Senger und Frau Lieselotte sowie Enkelkind Bettina Beerdigung: Mittwoch, den 21. Friedhof Käfertal. September 1960, 14.00 Uhr, Nach einem arbeitsreichen Leben und schwerer Krankheit hat mein lieber, guter Mann, unser guter Vater, Sohn, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Simon Gauch kurz vor seinem 59. Geburtstag die Augen für immer geschlossen. Mannheim-Feudenheim, 19. September 1960 Zlethenstraße 42 In stiller Trauer: Paula Gauch geb. Schertel Mutter, Geschwister, Kinder und Enkel sowie alle An verwandten. Beerdigung: Mittwoch, den 21. september 1960, 15.00 Uhr, Friedhof Mannheim-Feudenheim. Mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Opa, Herr August Uhl ist nach kurzem, schwerem Leiden für immer von uns gegangen. Wir werden ihn nie vergessen. Mannheim, 18. September 1960 Necksrauer Straße 26 In tiefer Trauer: Frieda Uhl geb. Treu Kinder, Enkelkinder und Angehörige Beerdigung: Siehe Bestattungskalender Für die erwiesene Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Josefine Büchler geb. Driesch durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurde, sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Hochw, Herrn Dekan Nikolaus für die trost- reichen Worte, den Aerz iin, Schwestern und allen, die der Ent- schlafenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 19. September 1960 . Ludwig Büchler Fritz Büchler und Familie Das Seelenamt findet am Mittwoch, dem 21. September 1960, in der Jesuitenkirche, 19.30 Uhr, statt. Nr. 1 1 je 444000 8 MANNHEIMER MORGEN Seite 9 Nr. 218/ Dienstag, 20. September 1960 —— Augenzeugenbericht aus Leopoldville: „Ieh bin der Sohn des Ministerpräsidenten“ Die Ausweisung der sowjetischen und tschechischen Diplomaten— ein dramatisches Ereignis im Kongo Von unserem Sonderberichterstatter Louis Barcata Leopoldville. Wenn man von dem menschlichen Ungemach, das den riesigen Kongo zur Zeit heimsucht, also von den Hungersnöten in den Provinzstädten, den blutigen Stammesfehden und den Plünderungen, besonders in Kasai, absieht, ereig- nete sich am Wochenende mit der Vertreibung der sowietrussischen und der tschechi- schen Diplomaten aus Leopoldville das bisher dramatischste Geschehnis der zentral- atrikanischen Krise. Am späten Freitagabend hatte mir der Staatsstreich-Oberst Mobutu in Camp Leo versichert, er werde die Vertreter Sowjetrußlands und der Tschechoslowakei—„wenn nötig mit Gewalt“— veranlassen, seiner Aufforderung Folge zu leisten und aus dem Kongo abzureisen.„Seit einigen Stunden bendet sich ein Detachement der Armee bei den beiden Botschaften, um vorzeitige Uebersied- lungen zu verhindern.“ Ich war kurz vorher an der Sowietbotschaft vorbeigefahren und hatte dort keinen einzigen Soldaten wahrgenommen. Als ich Mobutu davon berichtete, sah er mich bestürzt an und meinte:„Um Gotteswillen, zu uelchen Bot- schaften mögen denn nun die Soldaten gefahren sein?“ Solche Verwechslungs- und Unzulänglich- keits-Komödien gehören ebenso zum kongo- lesischen Alltag wie der grauenhafte Ernst der Willkürherrschaft, die etwa in Stanley- ville herrscht, wo die Europäer unter gänz- lich unzulänglichem UNO- Schutz stehen und Uebergriffen der Einheimischen ausgesetzt sind. Wenn sich auch Mobutos Detachement verirrt hatte, so war es doch einem Beamten aus der Kanzlei des Staatspräsidenten gelun- gen, bis in die Residenz des sowjetischen und tschechischen Botschafters vorzudringen, um innen die Aufforderung Kasawubus zum Ver- lassen des Landes zu notifizieren. Bis dahin bestand nämlich wohl das Ultimatum des Obersten Mobutu, die Oststaaten stellten sich aber auf den Standpunkt, es sei ihnen weder offiziell, noch von der legalen Regierung, als die sie nach wie vor das Kabinett Lumumba ansahen, mitgeteilt worden. Die Aufforde- rung des Staatspräsidenten dürfte den So- wWjets verfassungsrechtliches Kopfzerbrechen pereitet haben, da ja an sich solche Handlun- gen des Staatsoberhauptes im Grundgesetz nicht vorgesehen sind. Andererseits reprä- sentiert Kasawubu im gegenwärtigen Chaos die einzige verfassungsmäßig unzweifelhaft legale Institution. Nach einer ausführlichen Rücksprache mit Moskau erhielten die Kon- go-Sowjets vom Kreml dann den Auftrag, Leopoldville zu räumen, schon um auf jeden Fall Zwischenfälle zu vermeiden. Die nicht nur ernsteste Folgen hätten haben müssen, sondern auch imstande gewesen wären, die Russen in Afrika auf lange Zeit zu kompro- mittieren. So verließen sie ihr weitläufiges Bot- schaftsgebäude an der Ecke des Boulevard Leopold III und der Avenue de la 8. Armee sowie die reizvollen umliegenden Wohnhäu- ser, von denen man einen besonders schönen Blick auf die tropische Hügellandschaft des majestätischen Kongostromes genießt; sie be- gaben sich bei bedecktem Himmel in einem langen Konvoi zum Flugplatz, wo sie in zwei Iljuschin-Maschinen Platz nahmen, von denen die eine mit Bestimmungsort Moskau, die andere mit dem Ziel Stanleyville abflog. Daraus wurde der Schluß gezogen, daß einige Ostdiplomaten vielleicht den Versuch unter- nehmen könnten, in Stanleyville zu bleiben, um dort, in der unruhigen Heimatprovinz Lu- mumbas, später vielleicht eine Art Exilregie- rung des abgesetzten Premierministers anzu- erkennen. Vor dem Botschaftsgebäude in Leopoldville vergnügten sich indessen Bild- reporter und Kameraleute damit, die bren- nenden Aktenhaufen, in denen gerade noch ein schmeichelhaftes Porträt Chrustschows verglühte, als besondere optische Pointe zu fotografleren. Zwei von den Russen an Tür- pfosten angebundene Hunde, die es mit der Treue genau nahmen, hatten sich eben los- gerissen und eilten heulend querfeldein auf der Suche nach den Herren, die sie im Stich gelassen. Die innenpolitische Situation im Kongo bleibt weiterhin chaotisch und unübersehbar. In Leopoldville erscheinen keine Zeitungen, und der örtliche Rundfunk strahlt keinerlei Nachrichten aus, so daß sich die einheimi- sche Bevölkerung über Radio Brazzaville halbwegs zu orientieren sucht. Bis zur Stunde gibt es weder eine Regierung, noch— außer dem Staatschef— eine andere, zentrale Macht, die zur Koordinierung der Verwal- tun rbeit und zur Herstellung der Rechts- staatlichkeit imstande wäre. Oberst Mobutus Einfluß bei der Armee steigt, aber alles fragt sich, wo man bei diesem Volke ohne Akade- miker die schwarzen Fachleute der Verwal- tung hernehmen soll, nach denen das Land verlangt, wenn es aus dem Chaos heraus- finden will. Lumumbas Haus auf dem Boulevard Albert ist bewacht. Als ich dem kommandie- renden Offizier sagte, ich möchte Mr. Lu- mumba sprechen, antwortete er liebens- würdig:„Bitte treten sie ein.“ Das Haus, die ehemalige Residenz des belgischen General- gouverneurs, war ziemlich lèeer. Aufgeregte Negerfrauen plapperten durcheinander. Ich irrte durch die Räume und hörte ein Kind weinen, das in korrektem Schulfranzösisch immer wiederholte:„Ich bin der Sohn des Ministerpräsidenten, man muß mir gehor- chen, und nur ich selbst darf ein Gewehr haben.“ Lumumba selbst war nicht zu finden, nicht einmal im Keller. Das Spiel im Kongo hat seinen Schlußpunkt noch nicht erreicht. Fidel Castro, der kubanische Revolutionsführer und Ministerpräsident, winkte seinen, ihn lautstark begrüßenden Anhängern zu, als er vorgestern zur Teilnahme an der IUNO- Vollversammlung auf dem New Vorker Flughafen Idlewild eintraf. Rechts sein Außenminister Raul Roa. Bild: AP Villa Borsig wurde eröfinet Berlin.(dpa) Das Haus der deutschen Stiktung kür Entwicklungsländer, die Villa Borsig in Tegel, wurde am Montag in Ber- lin festlich eröffnet. Die Arbeit der Stiftung hat schon in den Sommermonaten einge- setzt, um diese klimatisch günstige Zeit für Seminare mit leitenden Persönlichkeiten farbiger Völker auszunutzen. Bei dem Fest- akt in der neuen Akademie der Künste im Hansaviertel begrüßte Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt die Entschei- dung, die Stiftung in die geteilte deutsche Hauptstadt zu legen. Aus der besonderen Lage dieser Stadt, aus dem Aufeinander- prallen von Ost und West könnten auch die Vertreter der Entwicklungsländer Einsich- ten gewinnen, die angesichts der großen Zahl der blockfreien Nationen von nicht zu unterschätzender Bedeutung seien,. Brandt warnte davor, Beschlüsse in der Entwick- lungshilfe über die Empfängerländer hin- Weg zu treffen. So dürfte beispielsweise über den Fonds der EWG-Länder für die Ent- wicklungshilfe nicht ohne Teilnahme derer disponiert werden, die diese Hilfe erhalten. Fumilienunseigen lieber Mann Postassistent i. R. im Alter von 81 Jahren. Schriesheim, 20. September 1960 Marie Heiss im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. und Oma, Frau geb. Boos Mannheim, im September 1960 Berlin 8. Statt Karten Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme in Wort und Schrift, sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Nach kurzer Krankheit verstarb am Sonntag mein Johann HKeiss Für die Hinterbliebenen: Feuerbestattung: Mittwoch, den 21. September 1960, 15.00 Uhr, Für die vielen Beweise herzlicher und aufrichtiger Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben, unvergessenen Mutter Luise Bonnet durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer scharnberger für seine trostreichen Worte, den Herren Aerzten und schwestern des Städt. Krankenhauses Mannheim kur re liebevolle Pflege, der Fleischerinnung Mannheim und der Hausgemeinschaft H 1, 11 für die Blumenspenden, sowie all denen, die der Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Die trauernden Hinterbliebenen Rosa Trost geb. Kaisei sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Be- sonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Hollerbach für seine tröstenden in Mannheim Hauptfriedhof Kolmar, Frieda, EKä., Habichtstr. 49. i Mayer, Ludwig, B 2, 5. Nickel, Jakob Alphornstr. 42 Krematorium Spitzig, Maria, Ne., Luisenstr. 7d Fischer, Elisabeth, Bellenstr. 6lwa Nordschild, Minna, Lukas-Cranach- Str. 13 Friedhof Käfertal Ringhof, Anna, Ladenburger Str. 31. Friedhof Neckarau Ludwig, Valentin, Germaniastr. 56 Bestattungen Dienstag., den 20. Sept. 1960 Jür den nervösen Hagen MERVOSASITROl Dank seiner besonderen Zusammensetzung eus pflanzlichen und chemi- schen Stoffen wirkt es in hohem Mahe säurebin- dend, krampflösend und schleimhsutschützend. Nur in Apotheken. 60 Tabl. DM 4.95- 120 Iabl. DM 3.45 1 Zeit 11.00 11.30 13.00 14.00 14.30 Unterrieht Rheinstraße 1 MANNHEIMER AB END AKADEMIE Und volksROCHSCRUTk k.. Telefon 2 60 54 Mitgeteilt von der Stadt Mannheim Ohne Gewähr der Friedhofverwaltung und Praktiker bis 300 Anschläge. 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September 1960 S PORT MANNHEIMER MORGEN Seite 11 —— Unter der Lupe 5 Der Welt-Reiterverband(FEI) muß sick in der letzten Zeit immer massivere Vorwürfe ge- fallen lassen. Es begann mit der unsinnigen, unsportlichen und weltfremden Verzögerung der Bekanntgabe des olympischen Dressur- ergebnisses, wurde fortgefuhrt bei dem fehlen- den Veto der internationalen reiterlichen Ver- einigung gegen den alle anderen Nationen be- nachteiligenden„italienischen“ Parcours des Finzelspringens in Rom und gegen die mörde- rische Geländestrecke der Military und endete nun vorerst mit der Genehmigung, das 5. Welt- championat auf einem Platz austragen zu las- sen, der selbst für die unterste Fußballhklasse eine Zumutung wäre. Sportler müssen hart sein und Unbill ertragen können. Da aber ein Großteil dieser Unzulänglichkeiten buchstäblich auf dem Rücken der stumm leidenden Kreatur ausgetragen wird, die treu und tapfer selbst ihr Leben gibt, ist eine Aenderung unabding- bar. Oder— ist die FEI in ihrer Spitze zu mũde geworden? * Der Deutsche Hockeysport mußte sich nach Rom, wo das bis dahin wenig beachtete Spa- nien„seinen“ Platz einnahm, einige recht deut- liche Mahnungen gefallen lassen. Wie aber die Dinge manchmal„laufen“ fönnen, zeigte sich beim II des Goldmedaillengewinners Pakistan beim sechsmaligen deutschen Meister Uhlen- horst Mülheim. Man darf dieses Unentschieden nicht mit einer Handbewegung abtun. Das wäre grundfalsch. So schnell wollen auch de Paki- stani keinen Grünspan auf ihrem Gold. Und wer die ein wenig verschlossenen Mienen der Asiaten nach dem Spiel studierte, konnte er- kennen, daß dieses 1:1 durchaus nicht in ihr Konzept paßte. Deutschlands siebenter Platz in Rom ent- tauschte ohne Zweifel. Aber Uhlenhorst be- wies, daß der Abstand nicht so groß ist. Man muß sich nur daran gewöhnen, daß der„Club der Prominenten“, die Spitze im Weithockes, breiter wurde. Allerdings ging sies manchmal auf Kosten der traditionellen Spielkultur— und das allein ist schade. * Wenn es ein Handballspiel Deutschland ge- gen Oesterreich gibt, denkt man an Augsburg 1953 zurück, als das 32:16 zur größten Enttäu- schung des damaligen GHV- Präsidenten Eich- berger wurde, der nach der österreichischen 3:0-Fükrung strahlend konstatiert hatte: „Freinderl, heit' klappts!“ Es klappte auch in Hagen nicht: mit 22:14 errang Deutschland im 98. Länderspiel den 93. Sieg. Der Mann der Tages war jedoch ein Oesterreicher: Stef- felbauer. Der linkshändige Linzer Rechtsaußen warf in seinem 39. Länderspiel zehn Tore— ungeachtet des wie eine Klette an ihm hän- gend⸗n St. Lingers Korsquwa. Zwei Steffel- bauer— und Oesterreich wäre bald wieder der Gegner, der Deutschland(1925 und 1930) zweimal schlagen konnte Auf der anderen Seite ein Glüch, daß der „Steffel“ nicht im deutschen Sturm stand. Es nätte eine Neuauflage von Augsburg gegeben. * Spitzenkönner in der Leichtathletik schei- nen sich mit Rekordleistungen ihren eigenen Ast abzusägen. Wie anders soll man es sonst verstehen, daß die nacholympischen Sportfeste wohl vor einer recht großen, aber wenig be- geisterungsfähigen Kulisse stattfinden? Sind 45,7 Sekunden über 400 Meter wirklich so dürf- tig, daß sie nur noch den schwachen Beifall der lediglich in der Minderzahl vorhandenen Fackkenner verdienen? In der Leichtathletik genügt offenbar nicht die Demonstration eines großen Könnens, ue beispielsweise spieleri- sche Offenbarung beim Fußball. Die Sensation um jeden Preis wird verlangt. Rekorde sollen ständig„waclceln“— als ob Menschen Maschi- nen wären! Der Rekord oder die sportliche Ueberraschung ist keine Massenware, die zu Schleuderpreisen feilgekalten wird. Es ist höchste Zeit, uieder zum normalen Maß zurüczukehren. Süddeutscher Fußball-Ueberblick: „Club“ mit glänzende Nusgangsstellung Aber von allen Mannschaften hat Karlsruher SC zur Zeit das größte Format Winkler Fünfter— Thiedemann Neunter: Erste Qualifikalion fut Taimondo d neo Knappe Zeiten beim Auftakt zum Weltchampionat der Springreiter Besser, als nach dem peinlichen Auftakt zu erwarten gewesen war, verlief der Start des 5. Weltchampionats der Springreiter mit der ersten Qualifikation auf dem Turnierplatz am Lido von venedig. In diesem S- Springen nach Fehlern ohne Stechen, das auf einem 780-m- Parcours mit 14 Hindernissen und 17 Sprüngen(eine Dreifach und eine Zweierkombination) bis zu 1,50 Metern 22 Reiter aus 13 Nationen am Start sah, belegte Titelverteidiger und Olympiasieger Raimondo d'Inzeo auf Gowran Girl mit dem einzigen fehlerlosen Ritt den ersten Platz, während H. G. Winkler auf Halla (4½) und Fritz Thiedemann auf Meteor(8) den fünften bzw. neunten Rang erkämpften. Unter regenschwerem Himmel mit tief- schwarzen Wolken präsentierte sich der Par- cours in nicht allzu schlechter Verfessung. Lediglich die Absprünge bereiteten den Pferden— besonders der kleinhufigen Halla und dem schwergewichtigen Meteor— einige Schwierigkeiten. Darüber hinaus schien die Mindestzeit von 400 Metern in der Minute reichlich knapp bemessen. Deshalb auch ritt Titelverteidiger Rai- mondo d' Inzeo, der an Stelle seines Olym- piapferdes Posillipo das glänzend aufgelegte Gowran Girl gesattelt hatte, unerhört kurze Wege. Der Olympiasieger konnte jedoch von Glück sagen, daß bei zweimaligem harten „Anklopfen“ die Klötzchen liegen blieben. Italiens Trophy-Team gesprengt Schwerer Start zur Sechstagefahrt Die 35. Internationale Sechstagefahrt, die mit Hauptquartier in Bad Aussee(Oester- reich) über insgesamt 1800 Kilometer führt, brachte auf der mit 427,5 Kilometern läng- sten ersten Etappe durch die Tauern bereits einen Vorgeschmack der Härte dieser Prü- fung. Unter den 275 Fahrern aus 16 Natio- nen, die am Montagmorgen ab 5 Uhr auf die Strecke gingen, gab es eine große Anzahl von Ausfällen sowie schwere Stürze auf den Straßen und Geländeabschnitten der höheren Lagen des Großglockners, wo Nebel, Neu- schnee und Eis unerhörte Anforderungen an das fahrerische Geschick stellten. Von den neun Nationalmannschaften wurde bereits die italienische durch den Ausfall des Capri- olo-Fahrers Carlo Moscheni gesprengt, und ebenso sind die Silbervasenteams von Groß- britannien(Miller) ausgefallen und von Ru- mänien b nicht mehr komplett. Das deutsche Vasenaufgebot a mußte wegen Zeitüber- schreitung von Augustun DKW) schon Straf- punkte hinnehmen. Besser dagegen gefiel der beherrschte Par- cours des Amerikaners William Steinkraus, der ebenfalls fehlerlos auf der Bahn blieb, aber die Zeit überschritt. Als Winkler seine Halla vorführte, zitterte die Stute vor Ner- vosität. Sie riß dann auch gleich das dritte Hindernis, einen leichten Birkenoxer, wurde dann aber von Winkler glänzend geführt. Auch der dreimalige Olympiasieger ritt ganz kurz, nahm manche Hindernisse aus Zeiter- sparnis beinahe aus spitzem Winkel und mußte doch noch zusätzlich einen halben Zeitfehler hinnehmen. Thiedemann und Meteor hatten eine Nervenprobe zu be- stehen, da sie lange Zeit auf die Wiederher- richtung des Wassergrabens warten mußten. Dann legten beide einen so grohartigen Parcours hin, daß man schon an den ersten fehlerlosen Ritt glaubte, als Meteor ausge- rechnet die beiden letzten und leichteren Hindernisse, einen Steilsprung und ein Birkenoxer, abwarf. Ein anderes Springen, das vor der ersten Qualifikation stattfinden sollte und für das Alwin Schockemöhle gemeldet hatte, flel aus, um den Championatsreitern die bestmög- lichen Bedingungen zu geben. Die Situation im Davispokal Die Mannschaft der USA gewann ein weiteres Mal die Amerikazone im Davispokal. Im Finale von Cleveland steht es noch dem Doppel gegen Venezuela bereits 3:0. Mit dem Sieg der USA stehen nunmehr alle Teilnehmer am Interzonenfinale fest. Die USA trifft vom 3. bis 5. Dezember auf den Gewinner der Asienzone, die Philippinen. Eine Woche spä- ter wird Italien als Sieger der Europazone in Perth auf die USA oder die Philippinen treffen. Der Gewinner dieser Begegnung spielt dann vom 286. bis 28. Dezember die Herausforderungsrunde gegen den Pokal- inhaber Australien. Der 1. FC Nürnberg hat auch das Derby gegen den Fürther Rivalen siegreich überstanden und thront weiter mit nunmehr 10:0 Punkten und dem eindrucksvollen Verhältnis von 23:2 an der Spitze der 1. Liga Süd. Das ist eine glänzende und viel- versprechende Ausgangsstellung, und man kann es verstehen, wenn man in der einstigen„Hochburg“ die Hoffnung hegt, endlich wieder einmal der badischen und hessischen Konkurrenz, die in den letzten Jahren im Süden tonangebend war, den In der Handball- Bezirksklasse Entscheidungsspiel notwendig: Karlsruher 50 unverändert Der Karlsruher Sc wird am Mittwoch beim DFB-Pokalwiederholungsspiel gegen den Südwestmeister FK Pirmasens mit der zuletzt erprobten Mannschaft antreten. Das am 7. September im Frankfurter Waldsta- dion von Pirmasens mit 4:3 Toren gewon- nene Vorschlußrundenspiel muß wiederholt werden, weil bei den Pfälzern der von Ber- lin gekommene Fritzsche nicht spielberech- tigt war. Beim Wiederholungsspiel im Karls- ruher Wildparkstadion darf Pirmasens Fritzsche nicht einsetzen. Die Karlsruher werden heute lediglich noch ein kleines Trainingsspiel unter Flut- licht absolvieren, damit sich die jüngeren Spieler an die veränderten Verhältnisse ge- wWöhnen. Falls nichts Unvorhergesebenes dazwischenkommt, tritt der KSC mit Paul- Dimmel, Schwall-Ruppenstein, Rihm, Szy- manik-Reitgassl, Herrmann, Witlatschil, Späth und Nedoschil an. Baseball-Europameisterschaft mit deutscher Beteiligung Klein ist zwar die Schar der deutschen Baseballspieler, aber groß sind meistens die Anlässe, wenn sie an die Oeffentlichkeit treten. So ist es auch bei der kommenden Baseball Europameisterschaft vom 21. bis 25. September in Barcelona, an der sich die Län- dermannschaften Hollands, Italiens, Spa- niens und Deutschlands beteiligen. Es ist bemerkenswert, daß sich das Häuf- lein Aktiver aus Mannheim, Frankfurt und München in dem starken internationalen Feld behaupten kann, denn die deutsche Mannschaft, die sich zu einem Trainings- lehrgang in Mannheim zusammengefunden hat, nimmt seit 1954 ununterbrochen an dem Turnier teil. Obwohl Deutschland bisher der Gewinn des Titels versagt geblieben ist, zählt es zu den stärksten Teilnehmern. 1957 belegten die deutschen Baseballer einen hervorragenden 2. Platz Scholl/ Legenstein im Doppel Der Exiljugoslawe Laci Legenstein, der für Oesterreich spielt, gewann am Sonntag überraschend das Endspiel im Herreneinzel der internationalen kanadischen Tennis- meisterschaften mit einem glatten 6:2, 6:2, 7:5 über den als dritten gesetzten Australier Warren Woodcock. Zusammen mit Peter Scholl(Berlin) gewann Legenstein auch das Endspiel im Herrendoppel, in dem sie War- ren Woodcock Whitney Reed(Australien/ USA) 6:3, 6:4, 6:3 schlugen. Rang ablaufen zu können. Ob sich diese Erwartungen auch realisie- ren lassen, bleibt natürlich abzuwarten. Von 30 Spielen hat der„Club“ erst fünf hinter sich gebracht, und viermal waren Mann- schaften die Gegner, die in der unteren Ta- bellenhälfte Plätze besetzen. Die ganz großen Prüfungen, zu denen wir die Kraftproben mit Karlsruhe, Stuttgart, Offenbach, den Frankfurtern und auch den Münchener Mannschaften zählen, stehen den Nürnber- gern noch bevor. Erst wenn diese Proben bestanden werden, kann man im„Club“ einen echten Meisterschaftsfavoriten sehen. Mit dieser Feststellung sollen die bisherigen Leistungen der Nürnberger nicht geschmä- lert werden, aber man soll sie auch nicht überschätzen. Meister Karlsruher SC sieht sich augen- blicklich in der Rolle des aussichtsreichsten Verfolgers. Er hat bereits sechs Spiele ab- solviert und ist nach der Regensburger Nie- derlage mit zwei Verlustpunkten belastet. Das will natürlich nicht viel besagen. Wir sehen im KSC auf jeden Fall jene Mann- schaft, die berechtigte Aussichten hat, ihren Titel erfolgreich verteidigen zu können. Von allen Südmannschaften hat der KSC zur Zeit das größte Format, und deshalb gebührt ihm auch das höchste Vertrauen. Sicher wird man im Wildpark nicht von Rückschlägen ver- schont bleiben, aber wir sind gewiß, daß für jeden Konkurrenten der Weg zur Südmei- sterschaft nur über den KSC gehen wird. Zu diesen Konkurrenten muß man auf Grund seiner derzeitigen Position den 1. FC Nürn- berg und dann, mit einigem Abstand, die hinter dem Ksc nächstplacierten Mann- schaften zählen. Die Münchener Vereine sind im Augenblick so gut wie abgeschrieben, und aus der Frankfurt/ Offenbacher Kante haben Eintracht und Kickers bisher nichts Rühmliches gezeigt. Erstaunlich der dritte Tabellenplatz des noch unbesiegten FSV Frankfurt, der wahrscheinlich nicht in die Entscheidung eingreifen wird, aber das Ziel, einen der vorderen Plätze zu besetzen, um für alle Eventualitäten(Bundesliga) gewapp- net zu sein, durchaus erreichen kann. Die Favoriten der 2. Liga Süd sind zur Zeit der Freiburger FC und der BC Augs- burg. Sie gewannen bisher nicht nur zu Hause, sondern standen auch auswärts ihren Mann. Beim BCA hat Uli Biesinger keine Lücke hinterlassen. Im Gegenteil: Das An- griffsspiel läuft unter der Regie von Faller ganz nach Wunsch. Daß der Neuling Schwa- 8 und der A8 Cham die gute Können, 1 ten st nicht anzuneh- Die aus der 1. Liga abgestiegenen Stutt- garter Kickers und Viktoria Aschaffenburg haben schon sehr viel Boden verloren. Bay- reuth ist nach dem Abgang von Zeitler schwächer geworden, und bei den beiden hessischen Mannschaften SV Wiesbaden und Hessen Kassel, die so große Hoffnungen auf ihre Neuerwerbungen setzten, überwiegen bisher auch die Enttäuschungen. Es ist eine alte Weisheit, daß gute Spieler noch lange nicht die Gewähr für eine gute Mannschafts- leistung geben. Th. B. 756 62 Weinheim und S oesheim punbigleiel Beide gewannen ihre letzten Spiele/ Der Sieg des VfR Mannheim gegen TV Hemsbach kam zu spät In der Handballbezirksklasse haben 62 Weinheim und S Ilvesheim ihre Spiele punktgleich beendet, so daß ein Entscheidungsspiel notwendig ist, das am kommenden Sonntag, 10.30 Uhr, auf dem Platz des SC Käfertal stattfinden soll. Der SV Ilvesheim wahrte in seinem letz- ten Punktespiel mit einem 11:6-Sieg gegen die TG Laudenbach seine Chance auf den Sieg in der Bezirksklasse. Allerdings sah es im ersten Spielabschnitt mehr nach einem Erfolg der Bergsträßler aus. Einmal mehr aber war 2 im Ivesheimer Tor der überragende Spieler seiner Elf. Nach dem 0:1 der Gäste War Ilvesheim mit 3:1 in Füh- rung gegangen. Laudenbach, bei denen die Gebrüder Bausch in Zusammenarbeit mit Spengler Ilvesheims Hintermannschaft vor oft unlösbare Aufgaben stellten, glich auf 3:3 aus und erreichte auch 4:4, doch konnten die Hausherren mit einem 5:4- Vorsprung in die Pause gehen. Nach dem Wechsel wurde der einheimische Angriff stärker und schaffte in wenigen Minuten das 7:4, womit das Spiel entschieden war. Laudenbach mußte sich durch Tore von Bellemer(5), Schuster (3), Velser(2) und Ockert schließlich 11:6 ge- schlagen bekennen. Titelverteidiger Freiburg mit 10:6 geschlagen: J- Degentechter badischer ffleiste: Die Säbelmannschaft von 46 Mannheim scheiterte nur knapp im Finale Nachdem die jungen Degenfechter des TSV 1846 Mannheim seit Jahren die badische Mannschaftsmeisterschaft der Junioren ge- winnen konnten, gelang es ihnen nun in Hei- delberg bei den Meisterschaften der Senioren den Titelverteidiger Freiburg mit 10:6 Siegen zu schlagen und auch den Seniorentitel nach Mannheim zu entführen. Alle Begegnungen wurden überlegen gewonnen. So trafen die Mannheimer in der ersten Runde auf den langjährigen Erstplazierten von Nordbaden, den TSV Tauberbischofsheim, der mit 14.2 Slegen geschlagen wurde. In der Zweiten Die Spiele der Handball- Kreisklassen Käfertal braucht noch einen Punkt In der Handballkreisklasse spielte an die- sem Sonntag alles für den Sc Käfertal. Zu- nächst sorgten die Käfertaler selbst für sich, indem sie das bei der Pause mit 6:8 gegen die Polizei verlorene Spiel noch 13:8 ge- wannen. Mit dem TV Friedrichsfeld und dem TV Oberflockenbach büßten aber seine näch- sten Verfolger neben der Polizei Punkte ein. Friedrichsfeld verlor auf eigenem Platz Viernheim 7:11. Ebenfalls gegen den TSV der TV Oberflockenbach, geschlagen wurde der in Schwetzingen gastierte, wo die 64er sich in einer großen Spiellaune befanden und unerwartet klar 10:5 gewannen, Für den SV 50 Ladenburg wird die Lage am Ta- bellenende langsam kritisch. Diesmal ver- loren die 50er auf eigenem Platz gegen den ATB Heddesheim 5:8. Der SV Waldhof ge- 1 wann gegen die SpVgg. Sandhofen 8:6 und behauptete sich damit in der oberen Tabel- lenhälfte. Zum ersten Sieg kam der TV Rheinau, der den TV 1846 12:11 schlug. Für die Ueberraschung in der B-Klasse sorgte diesmal der Sc Pfingstberg, der sich in Lützelsachsen mit 13:5 beide Punkte holte und damit mit dem TV Schriesheim gleich- zog, der von der Mannheimer SG 13:15 ge- schlagen wurde. Mit dem gleichen Ergebnis unterlag die MTG Badenia Feudenheim. In der C-Klasse kann 07 Seckenheim wie- der hoffen. Die O7er schlugen die Post 14:1, während TV Neckarhausen auf eigener An- lage dem ESV Blau-Weiß nach dem 7.7 einen Punkt überlassen mußte. Die Schönauer Auseinandersetzung TSV contra Fortuna gewann der TSV sicher 13:9. Runde besiegten die Mannheimer den Karls- ruher IV ebenso eindeutig mit 13:3 Siegen. Das Finale konnten die Mannheimer gegen die Freiburger Turnerschaft, die seit sechs Jahren ununterbrochen den badischen Mann- schaftsmeister in allen Waffen stellt, mit 10:6 Siegen gewinnen. Die Freiburger stell- ten zwar mit H. Markert den ungeschlagenen besten Einzelfechter des Treffens(4 Siege), doch die bessere Durchschnittsleistung der Mannheimer, die mit Volkmar Würtz(3 S.) 1 N.), Dieter Ost 3 S./ 1 N), Werner Stumpfi (3 S./ 1 N.) und Rüdiger Würtz(1 S./3. N.) an- traten, verhalf ihnen schließlich zum Sieg. Auch die Säbelmannschaft des TSV von 1846 Mannheim hatte mit einem 10:6 Sieg über Karlsruhe den Eintritt ins Finale er- kämpft. Zur Entscheidung mußten die Mann- heimer jedoch mit Ersatz antreten und un- terlagen bei 8:8 Sieggleichheit mit 61:63 Tref- kern knapp der Freiburger Mannschaft. Be- ster Einzelfechter dieses Treffens war O. Grünwald vom TSV von 1846 vor seinem Vereinskameraden W. Stumpfi mit je 3 Sie- gen und einer Niederlage. Das Florettfechten der Herren konnte der PSV Tauberbischofsheim mit 9:7 Siegen knapp vor Freiburg gewinnen, während im Damenflorett der Heidelberger Ruderclub ebenfalls knapp mit 9:7 die Freiburger Tur- nerinnen besiegte. Damit war der Titelver- teidiger aller vier Waffen, der Freiburger TV der große Verlierer, denn von seinen vier Piteln konnte er nur die Säbelmeisterschaft verteidigen. Alle anderen Meisterschaften gingen in diesem Jahr seit langer Zeit wieder einmal nach Nordbaden. D. O. Obwohl die TSG 62 Weinheim in Plank- stadt eine frühe 6:0- Führung herausspielen konnte, mußte sie sich mit einem knappen 11:10-Erfolg begnügen. Trotz des klaren Rückstandes spielten die Einheimischen un- verdrossen weiter und kamen zur Pause auf 5:7 heran. Nach dem 7:7 und 9:9 setzte Wein- heim alles auf eine Karte und konnte die allzu offen spielende Deckung der Platz- herren noch zweimal überspielen und mit 11:10 gewinnen. Gegen den TV Hemsbach wartete der VfR nochmals mit einer feinen Leistung auf, wo- bei sich auch der Angriff von seiner besten Seite zeigte. TV Hemsbach war nur in den ersten fünfzehn Minuten, in denen sie nach einem 0:2-Rückstand auf 2:2 und später nach 2:3 gar zu einem knappen 4:3-Vorsprung ge- kommen waren, ein ebenbürtiger Gegner. Nach dem 4:4 gaben die Rasenspieler das Heft nicht mehr aus der Hand, führten bei der Pause 10:5 und gewannen schließlich 20:8. Die Torschützen des Siegers waren Milden- berger(6), Vetter(65), Krämer und Bischof je drei, Bordne, Kieser und Stopper. Auf der Gegenseite waren Wesch(3), Helbig(2), Krö- ger(2) und Reinmuth erfolgreich. Fur Heidelberg schaffte in seinem vorletz- ten Spiel gegen 99 Seckenheim mit 7:13 noch- mals ein achtbares Ergebnis, das allerdings nicht ganz regulär erzielt wurde. Das Spiel hatte am Samstag erst nach 18 Uhr begon- nen, so daß die zweite Halbzeit bei ein- tretender Dunkelheit ausgetragen werden mußte, worunter besonders die Torwächter litten. Beim Wechsel lag Seckenheim durch Treffer von H. und E. Keller, Magin, Vetter und Schüßler schon 4:1 in Führung und ge- Wann verdient 13:7. Die SG Hohensachsen lieferte dem VfL Neckarau an der Bergstraße eine ausge- glichene Partie, die die Neckarauer nur auf Grund eines Zwischenspurts in den letzten Minuten gewinnen konnten. VfL lag zu die- sem Zeitpunkt noch 8:10 zurück und konnte anschließend auf 12:10 davonziehen und 12:11 gewinnen.“- 5 Klarer japanischer Turnsi 0 Olympiasieger Japan kam vor 12 000 schauern im Zürcher Hallenstadion zu e klaren 289,05:281,30-Punkte-Sieg gegen Schweizer Kunstturnriege, die kein Gera gewann und als besten Turner in der Einzel Wertung Fritz Feuz(56,55) als Sechsten pla cieren konnte. Den ersten Platz belegte Sil bermedaillengewinner Takashi Ono(658,9. vor Endo(58,80), Takemoto(57,50), Mitsuku (57,45) und Aihara(56,86), und nur Tsurumi fiel mit 55,70 und als Neunter etwas ab. Ono gewann den Pferdsprung(9,80), den Barren (9,80) und das Reck, wo er mit 9,90 ebenso wie Aihara am Boden Tageshöchstnote er- hielt. Am Seitpferd siegte Mitsukuri(9,70), an den Ringen Aihara(9,85). Toto-Quoten Sechs-Rang-Wette: 1. R.: 40 100 DM; 2270 DM; 3. R.: 190 DM; 4. R.: 22 DPM; 2200 DM; 6. R.: 110 DM.— 1. R.: 7100 DM; 350 DM; 3. R.: 34 DM.— Neunerwette: 1. R. 345 DM; 2. R.: 20,50 DM; 3. R.: 2, DM.— Achterwette: 1. R.: 2120 DM; 2. R.: 120 DM. Sechs aus 28: 1. R.: nicht getroffen; 2. R.: 310 DM; 3. R.: 13,40 DM. Lottoduoten: 1. Kl.: 500 000 DM; Kl. 2(mit Zusatzzahl): 49 000 DM; Kl. 2(ohne Zusatzzahh: 3700 DM; Kl. 3: 55 Mark; Kl. 4: 3,10 DM. 2. 5. R 2. R. R Handball- Bezirksklasse 62 Weinheim 22 16 1 5 243-163 33:11 SV Ilvesheim 22 16 1 5 219:162 3311 VfR Mannheim 21 14 2 5 220:165 30:12 VfL Neckarau 21 13 0 8 227:173 26:16 TG Laudenbach 21 12 2 7 196:166 26:16 SG Hohensachsen 22 11 1 10 213:180 23:21 TSG Plankstadt 22 9 2 11 211202 2024 HSV Hockenheim 20 10 0 10 202:168 20:20 99 Seckenheim 22 9 0 13 170:193 18:26 TV Hemsbach 22 8 0 14 191:198 16:28 09 Weinheim 22 6 1 15 188:225 13:31 F Heidelberg 21 0 0 21 101:247 0:42 Kreisklasse A Sc Käfertal 19 17 1 1 247:147 35:3 TV Friedrichsfeld 18 13 1 4 207:158 27:9 Polizei SV 19 12 0 7 196182 24:14 V Oberflockenbach 18 10 1 7 185.144 21:15 SV Waldhof 19 8 5 6 168:164 21:17 TV 64 Schwetzingen 20 10 0 10 185:185 20:20 SpVgg Sandhofen 21 8 3 10 231:214 19:23 TSV Viernheim 16 9 0 7 142:148 18:14 TSV 1864 Mannheim 19 8 1 10 173.193 17.21 SV 50 Ladenburg 18 5 0 13 144174 10:26 ATB Heddesheim 18 4 1 18 152230 927 TV Rheinau 19 1 117 111:200 3735 Wie slehl mein Verein! Kreisklasse B Badenia Feudenheim 14 12 0 2 19:84 Germ. Neulußheim 14 11 2 1 148:84 TB Reilingen 14 9 4 1 126:76 Mr Mannheim 16 9 4 3 169:119 Sg Mannheim 17 8 3 6 135139 TSV Sandhofen 13 5 2 6 106107 TV Altlußheim 15 5 0 10 132:126 TSV Lützelsachsen 14 4 2 8 102.131 TV Schriesheim 15 4 1 10 123:147 Sc Pfingstberg 14 3 3 8 102.134 TSV Neckarau 15 0 0 15 27171 Kreisklasse C 07 Seckenheim 20 18 0 2 295141 TV Neckarhausen 17 15 1 1 199139 98 Seckenheim 1b 18 14 2 2 224.152 ESV Blau-Weiß 19 11 1 7 237:167 TG Hedesheim 19 11 0 8 181:156 TSV Schönau 17 9 1 7 150.152 62 Weinleim 1b 18 6 3 9 142169 9 Weinbeim 1b 17 6 2 9 1866:180 Tus Weinheim 17 6 2 9 129145 Fortuna Schönau 17 2 1 14 150:252 TSG Rheinau 19 2 1 16 101184 Post SG 20 1 2 17 124:249 Ein Mann 100% naturrelner Feinschnitt von Brinkmann 1 Seite 12. MANNHTTMER MORGEN WIRTSCHAFT Dienstag, 20. September 1960/ Nr. 218 Mittlere aber gesunde Linie für die Mittelstands politik gesucht Einen Katalog von— dem Mittelstand das Leben und die Existenz erleichtern- den— Vorschlägen hat das Bundeswirt- schaftsministerium in einem Initiativpro- Sramm eingearbeitet. Und der Leitung des Ministerialdirigenten Dr. Baetzgen hat der Interministerielle Ausschuß für Mittel- standsfragen die Vorschläge bereits behan- delt. Sie fußen auf dem„Bericht über die Lage der Mittelschichten“. Bis zum 31. De- zember 1960 soll nun derselbe Ausschuß a) prüfen, welche Vorschläge sich beson- ders für die Einarbeitung in ein Mittel- standsprogramm eignen; b) die Grundzüge dieses Programms aus- arbeiten und dem Kabinett zur Entschei- dung vorlegen. Eigentlich— angesichts der schwierigen Problematik und des Umstandes, daß alle elf Kabinettsressorts davon irgendwie be- Bundesetat 1961 im Mittelpunkt der Kritik (eg) Der Bundesrat wird am 23. September den Bundeshaushaltsplan für das Kalender- jahr 1961 behandeln. Die Finanzminister der Länder werden voraussichtlich beanstanden, daß der Bund in seiner Finanzpolitik den Ge- fahren der derzeitigen Hochkonjunktur nicht genügend entgegengewirkt habe. So werde der Zuwachs des Sozialprodukts für das nächste Jahr auf sechs Prozent geschätzt, das Haushaltsvolumen solle dagegen um sieben Prozent anwachsen. Statt die sichtbar aus- gewiesenen Subventionen zu kürzen, wolle sie Etzel erneut von 9,9 Milliarden auf 10,4 Milliarden DM erhöhen, nachdem schon gegenüber 1959(8,3 Milliarden DM) im lau- fenden Haushalt eine beträchtliche Zunahme zu verzeichnen sei. Die Finanzminister der Länder sehen einen Widerspruch zur wirtschaftspolitischen Zielsetzung der Bundesregierung auch darin, daß die Ausgaben für zivile Hochbauten des Bundes um 90 Millionen DM heraufgesetzt werden sollen. Durch Hinausschieben der Bautermine und entsprechende Kürzung des auherordentlichen Etats für 1961 würde der Bund der Konjunkturlage besser gerecht wer- den. Auch sollte er seine Stellungspläne nicht so stark erweitern, wie dies jetzt vorgeschla- gen werde. Allein im zivilen Bereich sehe der neue Haushaltsplan 4268 neue Planstellen und rund 1100 Stellenanhebungen vor. Die Empfehlungen der Länder zielen allerdings nicht alle auf eine Konjunkturdämpfung ab. So wird zum Beispiel verlangt, auf die jähr- liche Kürzung der allgemeinen Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau, die gesetzlich vorgeschrieben ist, zu verzichten. Die regio- nalen Förderungshilfen des Bunds sollen um über 20 Millionen DM angehoben und die Mehrausgabe durch Münzprägung finanziert Werden. rührt werden, ist die dafür zur Verfügung stehende Zeit recht knapp bemessen. Viel- fach dürfte die Verwirklichung von solchen Vorschlägen übrigens tiefgreifende Verände- rung von Gesetzen erheischen. Die wich- tigste Zielrichtung der Vorschläge läßt sich in drei Gruppen unterteilen: 1) Steuerliche Maßnahmen; 2) Gesellschaftsrechtliche Maßnahmen; 3) Allgemeine Maßnahmen. Steuerrechtlich steht die künftige Ge- staltung der Umsatzsteuer im Vordergrund. Weil dadurch die konzentrationsfördernde Wirkung des bisherigen Umsatzsteuerge- setzes abgeschwächt werden Soll. Der um- Satzsteuerliche Ausschuß freute sich darü- ber, daß in der vorbereiteten 11. Novelle zum Umsatzsteuergesetz bereits gewichtigte Ansätze dazu vorhanden seien. Es bleibt noch die Frage, ob durch Neufassung der Bestimmungen über umsatzsteuerliche Or- ganschaften die Neigung zu Fusionen be- kämpft werden kann. Gleiche Ziele werden mit einer Untersuchung der Einkommen- und Körperschaftssteuer und deren Aus- Wirkung auf den Mittelstand bzw. die Unter- nehmer konzentration verfolgt. Hier wird vor allem an eine Variation der Einkom- mensteuerprogressionen zu Gunsten des Mittelstandes gedacht, und daran die frei- willigen Sozialleistungen(z. B. Pensions- rückstellungen) steuerlicher Sonderbehand- lung zu unterziehen, Ebenso steht die steu- erliche Schonung des nichtentnommenen Gewinnes zur Diskussion. Ueberprüft wird ferner: Die Auswirkung der körperschafts- steuerlichen Organgesellschaften(des Schach- telprivilegs). Ebenso werden die Auswir- kungen der Gewerbe-, Vermögens-, Erb- schafts-, und Schenkungssteuer auf den Mit- telstand untersucht, sowie die Zulänglich- keit oder Unzulänglichkeit der Freibeträge für Einzelunternehmer oder Personenge- sellschafter. Das Höchste der Gefühle wäre: Aenderungen der Gewerbesteuerdegression, höhere Freibeträge für mittlere und kleine Vermögen und höhere Belastung der größe- ren Vermögen. Auf der anderen Seite wird maßlose Komplizierung des gesamten Steu- errechtes durch solche Maßnahmen befürch- 18. In der Diskussion über das Gesellschafts- recht, wird an ausreichende Berücksichti- gung des Mittelstandes innerhalb des neuen Aktiengesetzes gedacht. Hier wird insbeson- ders der Frage der Firmenbezeichnung, der Firmenwahrheit durch Offenlegung tatsäch- licher Besitzverhältnisse Aufmerksamkeit gewidmet. Weiter stehen Verschärfungen des Ge- setzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz) zwecks Bekämpfung uner- Wwünschter Konzentration zur Debatte, sowie eine— Mittelstandssorgen berücksichtigende — Nuancierung der Sozialgesetzgebung. Außerdem Maßnahmen zur Gewerbeförde- rung, zur Produktivitätssteigerung und zur stärkeren Beteiligung des Mittelstandes an Oeffentlichen Aufträgen. F. O. Weber ——— Geburtswehen mit Kindergeld Wer soll das bezahlen? Jetzt ist's so weit. Ob Kindergeld ab Zweitkind gewährt wird, wird sich dieser Tage entscheiden. Wer das bezahlen soll, ist noch unklar. Konsequente, alle Zweitkinder umfassende Lösung kostet 1,3 Milliarden DM. Gegen eine sogenannte„Negativ- Steuer“ wehren sich die Landesfinanzminister, die Verminderung ihrer Steuereinnahmen be- fürchten. Angriffe auf den Sabel-Turm wehrt das Bundesarbeitsministerium ener- gisch ab. Blank will auch zusätzliche Be- lastung der Wirtschaft vermeiden. In seinem Konzept steht vielmehr Beitragsermäßigung zumindest zugunsten des Mittelstandes. Etzel ist nach bisherigen Aeußerungen ledig- lich bereit, den Zuschuß für die landwirt- schaftlichen Familienausgleichskassen auf den Bundesetat zu übernehmen. Die dadurch freiwerdenden 115 Millionen DM sind aller- dings bereits verplant— für gezielte Bei- tragssenkungen, die dem Mittelstand zugute- kommen sollen. Nun zerbrechen sich die geistigen Kin- dergeld-Väter ihre Köpfe darüber, wie der Kreis der begünstigten Zweitkinder einzu- schränken wäre. Zwei Möglichkeiten bieten sich an: 2a) Kindergeld für Zweitkinder nur an Familien mit drei oder mehr Sprößlingen zu gewähren. b) Auslese der mit Kindergeld für Zweit- kinder zu bedenkenden Familien nach deren Einkommenslage. Der etatmäßige Mehraufwand dürfte in beiden Fällen bei rund 570 Millionen DM Die Ebbe in der Bundeskasse überwiegt Als es zur peinlichen Gewißheit wurde, daß die vorhandenen Mittel nicht ausrei- chen, die Bundesausgaben zu decken,„kor- rigierte“ das Bundesfinanz ministerium die Steuerschätzungen einfach nach oben. Dennoch wurde im ersten Quartal(April bis Juni 1960) des laufenden Rechnungsjahres das Einnahme-„Sollé um 1,5 Prozent(= 120 Millionen DMW) überschritten, womit sich in diesen drei Monaten die Gesamteinnahmen der Bundeskasse auf 3,77 Milliarden DM stellten. Das ist um 16 Prozent mehr als im ersten Quartal des Rechnungsjahres 1959/60— und dennoch überwiegt die Ebbe in der Bundeskasse. Die Ausgaben waren zwar mit 9,76 Mil- liarden DM um 468 Millionen DM geringer als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Aber das sind haushaltsmäßige Rechenkunst- stücke. Da wurden zum Beispiel bei der Bun- desbank erhaltene Garantiedeckungskonten (400 Millionen DM) aufgelöst und als Min- derausgabe verbucht. Außerdem sind im Vorjahr 891 Millionen DM als vorzeitige Til- gung für Nachkriegswirtschaftshilfe an USA und Großhbritannien überwiesen worden. Die Steuerflut verflüchtigt sich Dieses Kassengeschehen verdeckt den Um- stand, daß die Ausgaben gestiegen sind; er- weckt den Anschein einer Ausgabenvermin- derung. Gestiegen sind die Ausgaben um 1085 Millionen DM und zwar: Millionen DM für Verteidigung 3 97 für Sozialversicherungszuschüsse + 209 für das Bundesentschädigungsgesetz 125 für den Grünen Plan 380 Die Entwicklung läßt nur düstere Zu- kunftsprognosen für Etzels Haushalt zu. Die Einnahmevermehrung im ersten Quartal des Rechnungsjahres war nämlich mindestens teilweise veranlagungstechnisch bedingt; demgemäß dürfte sie im weiteren Jahresver- lauf etwas schwächer werden. Doch ab 1. Juni 1960 ist die Bundeshauptkasse zu- sätzlich geschröpft worden. Unter anderem auch wegen der Kriegsopferrentenerhöhung. Die Etzel obliegende Kapitalmarktschonung verwehrt ihm, über den außerordentlichen Haushalt die vorgesehenen Anleihen von 1,1 Milliarden DM aufzunehmen und auszuge- ben. Stattdessen muß er seine Ausgaben mit laufenden Einnahmen finanzieren. Die Finanzierungslücke wird sich am Ende des Rechnungsjahres nach jetzigem Stand auf 700 Millionen DM belaufen. Dabei konnte er bislang noch auf das bereits erwähnte Garantiedeckungskonto bei der Bundesbank (400 Millionen DM) zurückgreifen. Das Konto ist jetzt aufgelöst. Was dann? Ja, was dann? Ins Haushaltsjahr 1961 tritt der Bund voraussichtlich ohne Haus- haltsreserven ein und wird um drei Milliar- den DM höhere Ausgaben zu bestreiten ha- ben. Mindestens 2,1 Milliarden DM wären — günstigste Steuervorausschätzungen un- terstellt— im Anleiheweg aufzunehmen. Dabei sind Mehrausgaben unvermeidlich. Mehrausgaben, die nicht mehr vermieden werden können, wie zum Beispiel die drin- gend nötige Neuregelung der Beamten- gehälter; politisch sehr erwünschte Mehr- ausgaben, weil sie die Wahlstrategen für er- forderlich halten, wie zum Beispiel die Ein- führung des Kindergeldes ab zweitem Kind, die Erhöhung der Mutterschaftshilfe und an- deres mehr. Der Wünsche sind viel ange- meldet, aber Geld, ja Geldquellen weiß niemand zu erschließen. Pünktchen jährlich liegen. Woher sie genommen wer- den, ist dennoch nicht entschieden. Entschie- den ist lediglich, daß Kindergeld für Zweit- kinder sich unter den Wahlgeschenken be- finden wird. GE SCHAFTS BERICHTE Simons und Frowein 4. Kurz vor der außerordentl. lung hat sich die Mehrneitssruppe Muller- Wipperfürth mit den OPbonlerenden Klein- aktionären über die strittigen Fragen geeinigt und die Uebernahme der von 3 Millionen DM Gesamtkapital noch ausstehenden nom. 213 000 DM Aktien vereinbart. Die Hauptversammlung setzte daher die„Punkte“ Umwandlung der Stammaktien in vinkulierte Namensaktien und „Sitzverlegung von Leichlingen nach Düssel- dorf“ von der Tagesordnung ab und machte den wegen der Anfechtungsklagen einiger Klein- Aktionäre bisher nicht wirksam Se wordenen Beschluß einer Kapitalerhöhung um 2 Millio- nen DM auf 5 Millionen DM vom Mai dieses Jahres rückgängig. Mit der Uebernahme des ge- samten Grundkapitals und der Umbesetzung in Vorstand und Aufsichtsrat dürfte die Einglie- derung der Tuchfabrik Simons Frowein in den Müller-Bereich juristisch vorerst abgeschlossen sein. Leichlingen /Bhld.: Hauptversamm. Versicherungen Badische Gebäudeversicherungsanstalt, Karls- ruhe: Der Versicherungsbestand erhöhte sich 1959 im Vergleich zum Vorjahr um 308,76 Mil- lionen DM auf insgesamt 9.59 Milliarden DM. Dieser Zuwachs bedeutet unter Berücksichti gung der Baupreisüberteuerung des Berichts- jahres eine Steigerung der Haftsumme um 1,16 Milliarden DM. Der Einzug der Gebäudeversi- cherungsumlage verlief 1959 planmäßig. Am 31. Dezember 1959 waren von der Brutto-Jah- resumlage von 14,61 Millionen DM bereits 95.7 Prozent an die Anstaltskasse abgeliefert(1958: 94 Prozent). Die Gesamtschaden des Geschäfts- jahres 1959 haben 77 Prozent der Netto-Umlage beansprucht(1958: 60 Prozent). Die zwölfpro- zentige Feuerschutzsteuer, die die Anstalt jährlich an das Land abzuführen hat, betrug 1959 rund 1,67 Millionen DM. Für das Feuer- löschwesen und den vorbeugenden Brandschutz hat die Anstalt 217 993 DM(nach 86 054 PM im Vorjahr) freiwillig aufgebracht. Karlsruher Lebensversicherungs AG, Karls- ruhe: Der Versicherungsbestand der Gesell- schaft. die in diesem Jahr 125 Jahre besteht, hat just am Geburtstag ihres am 5. August 1792 geborenen Gründers Karl Benjamin Friedrich Scholl erstmals die Zwei-Milliarden-DM-Grenze überschritten. Nürnberger Lebensversicherung AG, Nürnberg: Der Versicherungsbestand erhöhte sich 1959 ge- genüber dem Vorjahr um 176,8 Millionen DPM hiervon entfallen 103 Millionen DM auf die Grohlebensversicherung— auf 1,48 Milliarden DM. Vom Gesamtüberschuß von 15,1 Millionen DM kommen den Versicherten durch Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung mehr als 99 Prozent zugute. Aus dem verblei- benden Gewinn erhalten die Aktionäre 12(nach 10) Prozent Dividende. Aus dem Aufsichtsrat ist Konsul Achill Scheuerle(Nürnberg) durch Tod ausgeschieden. Zugewählt wurde Pir. Dr. Hin- sel(Nürnberg). Für 1960— inzwischen ist der Versicherungsbestand bereits auf 1,58 Milliar- den DM gestiegen— wird wieder ein befrie- digendes Ergebnis erwartet. e uh, NWA 9/60 Nr. 10 SEFIN k. Dieser vornehme persianermantel aus fiefschwarzen, hochglänzenden russischen Persianerfellen mit breiten Silverbluenerz- manschetten repräsentiert inter- national göltige Mode 1375. Angebote ohne Abbildungen: MANTUA. Ein Persianermantel för hohe An- sprüche aus braungefärbfen russischen Fellen. Halsferner Kragen und Armel mit Umschlag- manschette betonen die mo- 1495.— / CAP RI. Die hell- dunkle fellzeichnung und die aparte Form mit großem Kragen zeichnen den eleganten karamelfurbenen Indisch-Lomm-Mantel aus 1290. Ek. Breite kollmonschetten und ein großer Kragen sind die Merkmale dieses Bisam- rüöckenmantels in Kanada- und 685 6 Standardnerz farbe MARLIES. Paletot aus zisumrücken in den Farben Hell- bis Dunkelbraun. Ein pelz, der täglich Freude schenkt 580. KARIN. Seehund- Paletot aus Crönland- Seehundfellen. Armelstulpe und Röckengurt geben die aparte Note 695.— MANNHEIM ** 7 2¹⁸ Wer- Bie- veit⸗ be- Hld.: mm- ler- lein- inigt 3 000 lung der und ssel- den lein- enen Ilio- ieses ge- ig in glie- den ssen arls- sich Mil- DM. chti- ts- 1,16 ersi- Nr. 218/ Dienstag, 20. September 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seite 18 —— Effektenbörse Uebermittlungsfehler). Frankfurt/ M., 19. September 1960 16. 9. 1 Notlerte Aktien Dierig Chr. LI. A. 8 1 Kaufhof 5 550 600 Dortm Hörder 186 190%[Klein Schanzlin 3 535 540 Durlacher Fot 2 5 Klöckner Bergbau Adler 1 735 736 Eichbaum. Werger 1870 13⁴⁰ Klöckner Humb. Deutz 40 f weren 725 75 El. Licht u. Kraft 225⁵ 227 Kléckner-Werke A6 k. Ver 4236E 445% Enzinger Union 2 761 Krauß-Maffei 5 AEG i 178 181 4 EBlinger Maschinen 570 1600 Lahme) Aschalfenb. 11 697 725 Farben Bayer 774 800 Li 2 7 Anilin 812 520 Farben Liquis 67 5.85 Lewenbräv — 340 3³4 bein Jetter 5 5 2³⁰ TLudwigsb Walzm. 50 50 kelamühle 1650 fes MAN berger„ 159%( belten 400 442 Mannesmann gekule abgestemp 8 2 Selsenberg 2166E 216˙½ Nietallgesellschatt Aneing biene: 110 10 Catener ta, 20 l 0. 5-Kaysel gochuiner Verein 85 5 Grün& Sllänge: 505—³⁰ 1 52 Mühlen hubiag 540 575 Srünzw.. Hertm. 844 815 Phoenix Rheinfohr guderus i. 1160 1105 Gußzstahl Witten 8⁵⁰ 850 preuße Brown, Boveri& Cie. 150 385 Gutehoftnung— 1285 Weigelt Cassella 4 Hambomef Bergbau 125 U 12⁵ Kheinstahl Chemie Albert ⁰ 475 Handels-Union 77³ 785 RWE 5 Conti Gummi 968 10³⁰ Hapag II„ II adto. Vorzüge Daimler Benz 3000, 3400 Hafpenei 112 113 Rheinmetall Deere-Lanz 250% 27/0 kleidelberger Zement 1110 Rheinpreußen Demag 83⁵ 300 Hoechstefr Farben 70⁶ 765 Riedel Pt. Contigas 63⁰ 630 bioeschwerke 279 287 Ruhrstahl Dt. Edelstahl 61¹⁰ 5⁵⁰ Hochtief 9⁴⁰ 7⁵⁰ kütgers Dt. Erde! 250 2% Holzmann 9700 1080 f Sslzdetfurtb Degussa 11⁴⁰ 12⁰⁰ Hütten Oberhausen 278— 283 Schering Dt. Lino 92⁵⁰ 103⁰ Hütte Siegerland— 520 Schiess Dt. Steinzeug 470 470 Ind. Werke Karlsruhe 640 657 Schlossquellbr bt. Eisenhandel 197 197 Kali-Chemie 805 825 Schubert u. Salzer pidler-Werke 640 1 640[ Kerstadt 110 120 I schultheis Stämme Mitgeteillt von „Vereinigte Wirtschaftsdlenste Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Smbli“ 16. 9. 3 Schwartz Storchen 625 1 625 1 dto. Lit. A. B. Seilind. Woltt 161 163 Pfälz. Hypo. Slemens& Halske 639% 667 Rhein. Hypo. Sinner AG 299 4 270 Stahlwerke Bochum 310 1 325 1 Renten 16.9 19. 9. 8 Südwest. 5 55(Zinsen steuerfrei) 1120 122⁰ 5 336 337 4 5ů 5. 3 2700 1 350 v 5% 50 3 bed Kom Ldsbr di 276 276 J Ver Glenzstofl 770 780 50% Bayer. Hypo. % ie wetenball 4% 4% 8 5 Num 317 7 1 447 442% Pfälz. Hypo 80„ eliateß Wadde: 4%%, e dre e 810 800 7.5% Siemens v 54 1150 1190 Unnotierte Aktien 6 1200 7 een e 1 850 55 250— Burbach Kali 3857 154(Zinsen tatifbesteuert) 10 f ſiesD bete verwenung i, 00 6% 480 e 86 „„ 0 85 8% Baden- Wart v 85 1500 1550 Eisenhütte 700 725 1 t 1 119%[ klutschenteutber Lor. 700 700 i 455 15% iseder Flütte 229 238 80% Bosch v. 56 2210 2350 N 4⁵⁰ 470 6% BBC v. 56 Orenstein& Koppel St 1 4 0 5 778 3 Phrix Werke 200 258 ½5 7% Bundesbahn v 58 3257 327 Scheidemandel 280 280 6% Bundespost v 55 258 274 7% Bundespost v. 58 870 T— Banken 7% Esso v 58 38⁰ E und Versicherungen 3 5.5% Gelsenberg 775 770 Allianz Leben 1455 14000 Benzin o 58 71⁰ 74⁵ Allianz Versicherung 4200 4050 8% Heidelb Zem» 56 480 483 Badische Bank 550 650 8% Hoechster Farb v 57 — 20 Bayer Hypo& Wechselb 7% gl 7% Hoechstet Farb. v 86 47⁰ 4⁴⁰ Berliner Handelsbank 7⁴⁰ 745 60% Hoeschwerke v 58 484 8 Commerzbank A8 5 5 7% Lastenausgl v. 58 — Ot. Bank A8 5 8 MAN v 37 383 378 Dt. Centralboden 370 40⁰ 50% Mannesmann v. 39 43⁰ 43⁰ Dt Hyp Bank Bremen—3⁰ 5³⁰ 60% Pfalzwerke v 57 400 1 440 Dresdner Bank AG 6555 715 6% pfölz Hypo. 780 1 780] Erankf. Hypo. 900 90⁰ 5% Pfälz Hypo. 480 1 485 Industriekreditbank 2744 272 F 427 428 Mannh. Versich. Lit. A 1050 T 1050 T n 30% Kapt.-Ertragsst. 16. 9.. 8 19. 7. 3 16. 7. 10¹ 10 70%-Rheinr nitonds 156,50 55. 7% Phoenix-Rhelnroht 5 1016 Bec lone 1780 540 v. 58 500 585 6% Rhein. Hypo.—— Atomic. Fd.( 3 5%½ Rhein. Hypo.—— Canagros(3) 11427 9.5% Rheinpreußen v. 58—— Eurit lefr.) 188 4 7.5% Rhld.-Pialz v. 88 102 102 3 bott.) 180 1 9% 5.5% RWE v. 59 96 85* 3 5„ e 14 40 111 111 5% Weltbank-Anl. v. 59 98 9 22. 1 3 103 U 103 ½ 7% Zellst Waldhot v. 588 102 8 i 1112 111 111 Wondelanlelhen 5 112.13 165 185, 5.8% Anglo Amerie. Tel-El(8) 8,58 103 103* Corp. v 59 100 100 i d 1 7% AEG v. 58 2 270 5 3 60% BNIW v. 38 500 5 Ng-Metalle Geld 5,5% Chem Albert v. 56 285— 19. 7. 0 1 235 235 elektr. Kupfer 285,00 5.5% Scheting v. 59 K 5 2 6.5% VDN v. 51 8⁴⁸ 845 Blei 5 10% dice Investment-Zertilkate 5 5 77 10⁴ 104% J Adifonds 78.50 75,40 Nlessing 58 22 10 104% adirops 183.50 135.50 Nessing 63 251 102 102% Agelre 127.20 126,90 5 54% 94% Alltonds 181.5018210 Deutsche freie 102% 102[Anglo Dutch 109,50 108 80 bevisennotierungen 10³ 10³ Atlenticfonds 46.90 46,40 1 Us-Dollar 4.165 Austto-Fonds 130,50 189,50 engl. 8 11.782 93 93 Concentis 156,60 len, can Dollar 4.25% 103% 103% Dekatonds 174.80 180,70 100 bl. 110,495 405% 105% Europafonds 1 18/00 187,00 100 strs. 96,745 104% 105 Eurunſon 162,80 160,40 100 velg tr. 8,353 27 89 Fondak 171,0 172,50 100 frs 84.99 1014 101% Fondis 193,90 204,40 100 den Kronen 60.675 15 104% Fondre 114,10 118,20 100 nor w. Kronen 58,545 912 i I-Fonds 1 107,25 107,25 10 schwed. Kronen 80,74 — 103 Industria 78,60 101,10 1000 it. Lire 6,71 94 102 lntervest 100,00 99,40 100 Ssterr, Schilling 6, 125 91. 91%½% Investa 179,½00 1838,90 Portugal 14.608 Thesaurus 55,0 87,20 100 BM. West Transatlanta 57,0] 56,20 100 DM. Ost Lebensmiitetabieilung EINE BESONDERE LEISTUNG Nus untere: Sauerkraut qs never Ernte Holländische Hähnchen bratfertig —.35 500 g 8. 0. 2.38 8 MANNHEIM Immobilien 1 2 Haus 4 Zim., Küche. Diele und Veranda mit großem Gar- ten in Alcira bei Valencia in Spa- nien zu verkaufen.— Angeb. unter Nr. P 52102 an den Verlag. 3-Zimmer- Eigentumswohnung in schöner, ruhiger Lage von Mannheim gesucht. Kaufpreis bis zu 50 000,—DM. Vermittlung angenehm. Zuschriften erbeten unter Nr. P 08995 an den Verlag. 8 7 Neubau 2 Fam. Haus vord. Odenwald bel 20 000,— Anzahlg. zu verkaufen. Bold, Im., Uhlandstr. 7, Tel. 5 01 62 22 22 Geschäftsgrundstöck 660 qm, günstige Vorortlage, DM 40,—/qm, zu verkaufen. Zuschr. u. Nr. 09067 an den Verlag. im Kunden- auftrag Mehrtamſen-U. 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Ausstattung der Anleihe Stückelung: Die Anleihe wird in Stücken von DM 100, 500, 1000, 5000, 10 000 und 100 000 ausgefertigt. Sämt- liche Stücke lauten auf den Inhaber. Jeder Schuld- rige Zinsscheine Nr. 1 pis 20 sowie ein Erneuerungsschein für die nächste verschreibung sind 20 halbjäh Zinsscheinreihe beigegeben Verzinsung: Di zinst. Die Zi v. d. H., statt. Die ausgelosten Gruppen werden im Bundesanzeiger bekanntgegeben. Die erste Pilgungsrate ist am 1. Ok- tober 1965 fällig, so daß die gesamte Anleihe späte- stens am 1. Oktober 1972 zurückgezahlt sein wird. Eine verstärkte Tilgung und eine vorzeitige Kün- digung der gesamter Anleihe durch die Anleihe schuldnerin sind ausgeschlossen. Seitens der Anleihegläubiger sind die Schuldver- schreibungen unkündbar. Die fälligen Schuldverschreibungen werden gegen Rückgabe der Anleihestücke bei der Bundesschulden- kasse, Bad Homburg v. d. H., und durch Vermittlung sämtlicher Zweiganstalten der Deutschen Bundes- bank, der Deutschen Verkehrs-Kredit-Bank Aktien- und niederlassungen sowie der sonst von der Deutschen Bundesbahn bezeichneten Stellen eingelöst. Die Zinsen werden bei Fälligkeit gegen Einreichung der Zinsscheine durch die gleichen Stellen sowie die Generalkasse der Deutschen Bundesbahn, Frankfurt (Main), und die Hauptkassen der Bundesbahndirek- gesellschaft, Frankfurt(Main), tionen ausgezahlt. Mündelsicherheit: Die Anleihe ist nach 5 1 Abs. 1 Nr. 2 BGB mündelsicher. Frankfurt Mair), Heilbronn. Hof, Karlsruhe, Kiel, Köln, Mainz, Mannheim, München, burg(Oldb), Saarbrücken, Stuttgart, Wuppertal-Elberfeld, im September 1960 Wilh. Ahlmann Heinz Ansmann H. Aufhäuser Badische Bank Badische Kommunale Landesbank — Girozentrale— Bank für Gemeinwirtschaft Aktiengesellschaft Bank für Handel und Industrie Aktiengesellschaft Bank für Landwirtschaft Aktiengesellschaft Bank für Wirtschaft und Arbeft zu Berlin Aktiengesellschaft Bayerische Gemeindebank (Girozentrale) Offentliche Bankanstalt Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Bayerische Staatsbank Bayerische Vereinsbank Joh. Berenberg, Gossler& Co. Berliner Bank Aktiengesellschaft Berliner Commerzbank Aktiengesellschaft Berliner Disconto Bank Aktiengesellschaft Berliner Handels-Gesellschaft Gebrüder Bethmann Braunschweigische Staatsbank Bremer Landesbank Brinckmann, Wirtz& Co. Burkhardt& Co. Commerzbank Aktiengesellschaft Delbrück Schickler& Co. Delbrück von der Heydt& Co. Deutsche Bank Aktiengesellschaft Anleihe wird mit 6¼% jährlic zen sind halbjährlich nachtr 1. April und am 1. Oktober jeden Jahres zahlbar, Der erste Zinsschein wird am 1. April 1961 fällig, Laufzeit: Die Laufzeit der Anleihe beträgt 12 Jahre. Tilgung: Die Anleihe ist für Auslosungszwecke in acht etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Sie wird nach vier tilgungsfreien Jahren durch jährliche Auslosung einer Gruppe zum Nennwert getilgt. Die Auslosung findet jeweils drei Monate vor dem Tilgungstermin bei der Bundesschuldenver waltung, Berlin, Bielefeld, Bochum, Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Hannover, 6½% Anleihe Zeichnungsangebot Konsolidierung schwebender Kredite auf Grund des Bundesbahngesetzes DM 310000 000.—, Börseneinführung: Die Anleihe wird an allen Börsen im Bundesgebiet einschließlich Berlin zum amtlichen Handel eingeführt. Lombardfähigkeit: Die Anleihe ist lombardfähig nach 8 19 Abs. 1 Nr. 3 d des Gesetzes über die Deutsche Bundesbank. Stückeverfügung: Den Zeichnern der Anleihe wird zur Wahl gestellt a) die Ausfertigung von Stücken oder bp) die Eintragung in das bei der Bundesschuldenver- Waltung geführte Schuldbuch der Deutschen Bundes- bahn. e 5 5 Zeichnungsbedingungen Zeichnungskurs: Der Zeichnungskurs beträgt 97 9% spesenfrei zuzüglich Börsenumsatzsteuer unter Verrechnung von Bad Homburg 6½/0% Stückzinsen. Zeichnungstermin und Zeichnungsstellen: Zeichnungen werden in der Zeit vom 20. September bis 5. Oktober 1960 bei den unterzeichneten Banken und deren Zweig niederlassungen während der üblichen Geschäfts- stunden entgegengenommen. Die Anleihe kann auch durch Vermittlung aller übri- gen nicht namentlich genannten Kreditinstitute ge- zeichnet werden. Früherer Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. Die Zuteilung bleibt den Zeichnungsstellen über- lassen. Zahlungstermin: Die zugeteilten Beträge sind bis spa- testens 5. Oktober 1960 zu bezahlen. Sparprämien: Für den Erster werb der Schuldverschrei- bungen können Prämienbegünstigungen nach Maß- gabe des Gesetzes über die Gewährung von Prämien für Sparleistungen(Spar-Prämiengesetz) vom 5. Mai 1959 und der Durchführungsbestimmungen hierzu in Anspruch genommen werden. ihrer Zweig Stückelieferung: Die Stücke werden sofort nach ihrer Herstellung geliefert. Münster(Westf), Offenbach(Main), Olden- Deutsche Bundesbank Marcard& Co. Merck, Finck& Co. B. Metzler seel. Sohn& Co. Münchmeyer& Co. National-Bank Aktiengesellschaft Bankhaus Neelmeyer& Co. Neuvians, Reuschel& Co. Bankhaus Nicolai& Co. Niedersächsische Landesbank Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank Deutsche Genossenschaftskasse und die gewerblichen und ländlichen Zentral- kassen Deutsche Girozentrale — Deutsche Kommunalbank— Deutsche Unionbank G. m. b. H. Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank Aktiengesellschaft Conrad Hinrich Donner— Girozentrale Dresdner Bank Aktiengesellschaft Norddeutsche Kreditbank Frankfurter Bank Aktiengesellschaft Oldenburgische Landesbank AG Sal. Oppenheim jr.& Cie. Poensgen, Marx& Co. Rheinische Girozentrale und Provinzialbank Gebr. Röchling Bank Saarländische Kreditbank Aktiengesellschaft Schleswig-Holsteinische Westbank Earl Schmidt Bankgeschäft Schröder Gebrüder& Co. Schwäbische Bank A. G. Bankhaus Friedrich Simon KG. a. A. Carl Chr. Gossenberg& Co. Hallbaum, Maier& Co. 3 Hamburgische Landesbank — Girozentrale- 1 und Gewerbebank Heilbronn . Hardy& Co. G. m. b. H. Georg Hauck& Sohn Friedrich Hengst& Co. I. D. Herstatt KG. a. A. Hessische Landesbank — Girozentrale— von der Heydt-Kersten& Söhne 1 de 5 J. H. Stein Heinrich Kirchholtes& Co. Bankhaus Hermann Lampe eee 8 Kommanditgesellschaft C. G. Trinkaus 9 8 Westfalen Vereinsbank in Hamburg — Girozentrale— Waldthausen& Co. Landesbank und Girozentrale Rheinland-Pfalz Landesbank und Girozentrale Saar Landesbank und Girozentrale Schleswig-Holstein Bankhaus Rudolf Löhr RG. Westfalenbank Aktiengesells J. Wichelhaus P. Sohm. Aktiengesellschaft Württembergische Bank Württ. Girozentrale— Württ. Landes- kommunalbank Seite 14 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Mehr Trinkmilch kertig abgepackt (eg) Der Absatz von Trinkmilch konnte im Wirtschaftsjahr 1959/60, das am 30. Juni dieses Jahres endete, gesteigert werden. Während die Milcherzeugung um 2,5 Pro- zent zunahm, lagen die Ablieferung an die Molkereien um 4,5 Prozent und der Trink- milchabsatz um 3,7 Prozent über den Vor- jahresergebnissen. Bei rund 3,4 Millionen Tonnen Trinkmilchverbrauch wurden allein 2,88 Millionen Tonnen pasteurisierter Trinkmilch abgesetzt. Der Rückgang des Verbrauchs loser Milch setzte sich fort. In loser Form ist pasteurisierte Trinkmilch nur noch zu 438,1 Prozent abgesetzt worden, Während es 1951/52 noch 81,4 Prozent waren. Demgegenüber stieg der Absatz der Milch in Flaschen und sonstigen verbrauchsferti- gen Packungen im letzten Jahr mit 15,1 Pro- zent erheblich. Er erreichte im Juni 1960 einen Anteil von 39 Prozent des Gesamtab- Satzes an pasteurisierter Milch. In der Werkmilchverwertung ergab sich eine Steigerung der Verarbeitung zu Butter nur von zwei Prozent, zu Hart-, Schnitt- und Weichkäse dagegen von acht Prozent, zu Frischkäse von 10,3 Prozent, zu kondensier- ter Vollmilch von 14,7 Prozent und zu Trok- kenmilcherzeugnissen von 20,2 Prozent. Auf importierte Braugerste nieht ver zjehten VWD) Ueber Zeitpunkt, Form und Menge der vermutlichen Braugerstenim- porte der Bundesrepublik wurden bei den Besprechungen der interessierten Wirt- schaftsverbände mit dem Bundesernäh- rungsminister noch immer keine endgülti- gen Beschlüsse gefaßt. Fest steht bisher, daß nicht zu frühzeitig eingeführt werden Soll. Wie aus Kreisen der Brauindustrie ver- lautet, könne aber keine Rede davon sein, daß man sich darauf geeinigt habe, in die- sem Kalenderjahr keine Importe mehr zu genehmigen. In diesen Kreisen weist man darauf hin, daß spätestens im November ein echter Einfuhrbedarf in den Norddeut- schen Gebieten bestehen wird, die weit ab von den bayerischen Erzeugungsgebieten liegen. Oeffentliche Verkehrsbetriebe in der Kostenschere (VWD) Die 163 Mitgliedsunternehmen des Verbandes Oeffentlicher Verkehrsbe- triebe haben 1959 mit 23 660 Fahrzeugen 1,11(1958: 1,10) Milliarden Wagenkilometer gefahren und trotz der durch die zuneh- mende Motorisierung verschärften Konkur- renzsituation 5,29(5,31) Milliarden Personen befördert. Damit ist ihr Anteil an den ins- gesamt 7,96(8,03) Milliarden Beförderungs- fällen aller Personenverkehrsträger auf Schiene und Straße im vergangenen Jahr auf 66,5(63,3) Prozent gestiegen. Die Einnahmen der dem Verband ange- schlossenen Oefffentlichen Verkehrsbetriebe stiegen 1959 auf 1,48(1,43) Milliarden DM. Die Mehreinnahmen von 3,4 Prozent sind je- doch durch zusätzliche Aufwendungen wie- der aufgezehrt worden, so daß die wirt- schaftliche Lage der Unternehmen nach wie vor sehr angespannt ist. Während sich der Index der Fahrpreise(19363 100) Ende 1959 auf 172 stellte, lag der Index der Ausgaben bei 265. Dieses Mißverhältnis haben die Unternehmen nur zum Teil durch Ratio- nalisierungsmaßnahmen überbrücken kön- nen. Investitionsgüter-Konjunktur ungebrochen kräftig (VWD) Die in den letzten Monaten deut- lich sichtbare Differenzierung in der Indu- striekonjunktur wird auch im Herbst dieses Jahres anhalten, geht aus dem neuesten Konjunkturtest des IFO-Institutes, Mün- chen, hervor. Das Wachstum der Auftrags- eingänge und Auftragsbestände in der Verbrauchsgüterindustrie und in der Grund- stoff- und Produktionsgüterindustrie dürfte nach dem Test das saisonale Ausmaß dabei kaum übersteigen. Während sich in der In- vestitionsgüterindustrie die konjunkturellen Auftriebskräfte nicht verringern werden. EWG- Kommission schmiedet Kontakte zum Zuckerrat (VWD) Von der EWG- Kommission wird gegenwärtig geprüft, wie eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zuckerrat erreicht werden kann. Die Kom- mission ist der Ansicht, daß der Entwick- lung einer gemeinsamen Politik auf dem Zuckermarkt der Gemeinschaft Rechnung getragen und von den Möglichkeiten Ge- brauch gemacht werden sollte, welche die Erörterungen über die Revision des Inter- nationalen Zuckerabkommens bieten. Für diesen Zweck ist beim Zuckerrat bereits ein vorbereitender Ausschuß eingesetzt worden, dem von seiten der EWG Belgien, die Bun- desrepublik und Frankreich angehören. Auf eine Anfrage des niederländischen Sozialisten Vredeling antwortete die Kom- mission ferner, daß ein Vertreter der EWG eventuell als Beobachter der kommenden Sitzungen des Internationalen Zuckerrates zugelassen werde. Kaffeeländer geloben Zusammenarbeit (VWD) Die 12. Jahres versammlung der Vereinigung amerikanischer Kaffeeproduzen- ten,„Federacion Cafetalera de America (Fedecame)“, ist am Wochenende in Mexiko City beendet worden. Die Delegierten billig- ten eine Reihe von Resolutionen über die Er- schließung neuer Märkte, über Qualitätsver- besserung und über eine verstärkte Werbung kür den Kaffeeabsatz. Die Delegierten aus Kamerun, der Elfen- beinküste und Madagaskar bestätigten, daß sie am 20. September in Washington die Ver- einbarung über die Verlängerung des Inter- nationalen Kaffeeabkommens unterzeichnen werden. Ferner wurde bekanntgegeben, daß Kenia, Uganda, Tanganjika, Kamerun, die Elfenbeinküste und Liberia eine afrikanische Kaffeevereinigung gründen wollen, die mit der Fedecame bei der Stabilisierung des Kaffeemarktes zusammenarbeiten will. Gegen Experimente mit der Umsatzsteuer (VWD) Die Zellstoff- und Papierindustrie der Bundesrepublik wendet sich gegen die gegenwärtig diskutierten Kunjunkturpoliti- schen Pläne auf der Grundlage der Umsatz- steuer. Wie aus einer Stellungnahme des Vorsitzenden des Wirtschaftsverbandes der Zellstoff-, Holzstoff-, Papier- und Pappen- erzeugung, Dr. Heinrich Nicolaus, zu den Absichten einer teilweisen oder völligen Suspendierung der Umsatzausgleichsteuer bzw. der Umsatzsteuerrückvergütung her- vorgeht, würden derartige Maßnahmen nicht die Industrie mit vorübergehenden über- hitzungserscheinungen sondern gerade die Bereiche empfindlich treffen, die bereits gegen eine Rohstoff- und kostenbegünstigte Auslandskonkurrenz zu kämpfen hätten. Der arbeitende Mensch gehört in die Mitte des Geschehens und nicht auf die schwindelerregende Lohn- und In der so leidvollen und leidigen Dis- kussion über die Lohn-Preis-Spirale/ Preis- Lohn- Spirale wird jeweils nach Standort des an der Diskussion Beteiligten der An- stieg entweder der Preise oder der Löhne als Ursache herausgestellt. Etwas Nüchtern- heit bei der Betrachtung wäre empfehlens- Wert. Zwischen 1950 und 1959 sind die Lebenshaltungskosten um die Löhne und Gehälter um 21 Prozent 95 Prozent gestiegen, worin für beide Seiten ein ge- Wisses sozial- und wirtschaftspolitisches Alibi liegt. Der Anstieg der Löhne um 95 Prozent riß jedenfalls die Preise nicht in gleichem Ausmaß in die Höhe; andererseits hat die Erhöhung der Lebenshaltungskosten bestimmt nicht die Löhne um 95 Prozent hochgetrieben. Aber darum geht es ja eigentlich nicht. Es geht auch nicht darum, ob diese Preiserhöhungen hätten vermieden werden können, wenn auf Lohnerhöhungen Lücke- Bestand in der ersten Runde Für Wahls trategen ist je doch Mietenordnung Zielscheibe Trotz Pannen und peinlicher Lücken, die sich während der Durchführung heraus- stellten, hat der Bundeswohnungsbau- minister Lücke die erste Runde mit dem neuen Mietengesetz im Ringen um die Oef- fentlichkeit gewonnen. Es grollen zwar jetzt jene, die mehr Miete zahlen müssen— bei Altbaumietern geht die allgemeine Miet- preiserhöhung bis zu 15 Prozent, in Einzel- fällen sogar bis zu 38 Prozent. Weil aber gerade die Altbaumieten einen geringen Teil der Lebenshaltungskosten ausmachen, wird der Standard der Wirtschaftswunder- kinder nicht so schmerzhaft beeinflußt, wie allgemein dramatisierend ursprünglich ange- nommen wurde. Beruhigende Folgen löste auch die Erklärung Lückes aus, in den Jahren 1961, 1962 und 1963 würde ebenfalls wie bis- her mindestens je eine halbe Million Woh- nungen neu gebaut werden. Allerdings gab es eine peinliche Panne. Die Wohnungsbeihilfen im Bedarfsfalle vom Einkommen zu errechnen, konnten mangels einer Durchführungs verordnung zu dem Ge- setz lange nicht errechnet werden. Niemand wußte, ob das Brutto- oder das Netto- oder gar das Familieneinkommen auf brutto oder netto zu Grunde zu legen war. Das Lücke Ministerium improvisierte die Lücke hinweg und beseitigte damit den peinlichen Kurz- schluß zwischen Gesetzgebung und Praxis. Veberall wo verwaltet wird, gibt es solche Pannen. Auch die Wohnungsamt-Sta- tistiken sind— trotz aller ehrlichen und an- gestrengten Bemühungen noch immer sehr lückenhaft. Aus der Stadt Bochum wird bei- spielsweise gemeldet, 21 400 Bewerber seien um Jahresmitte 1960 beim Wohnungsamt registriert gewesen; also hieß es, 21 400 Wohnungen fehlen. Als das Wohnungsamt Rückfrage- Rundschreiben versandte, trafen nur 4900 Antworten ein. In Wirklichkeit fehlten nicht einmal 5000 Wohnungen. In Bochum wurden im Jahre 1959 rund 5000 Wohnungen neu erstellt. Und was im Laufe der Zeit durch Neugründung von Haushalten hinzukommt— sagen wir 5000 Wohnungen jährlich das steckt in der Wobhnbau- planung dieser Stadt mit rund 300 000 Ein- wohnern drin. Doch weder die Bundesregierung, noch der Bundesminister Lücke mögen sich dar- über hinwegtäuschen, daß der Lücke-Plan— besser gesagt seine Verwirklichung— nicht dankbar von den Gegnern für Wahlkampf- parolen benützt werden wird. Es ist halt So verführerisch, den Wählern zu predigen, man könne— auf Kosten der Steuerzahler— prächtig und zugleich billig wohnen. Daß darin— nämlich in den unsozialen un- gerechten Drei-Klassen-Mietpreisen(Alt- bau, sozialer Wohnungsbau und frei finan- zierte Wohnungen)— die gewissermaßen höhere Ungerechtigkeit liegt, wird dabei Wohl, wie bisher geflissentlich verschwiegen werden. Die von steigenden Baukosten, von in astronomische Höhe kletternden Grund- stückspreisen ausgehende Malaise(Unbe- hagen) dürfte sich übrigens spätestens dann in Wohlgefallen verwandeln, wenn genügend Wohnungen zur Verfügung stehen. Tex verzichtet worden wäre. Sozialpolitisch sinn- vol! ist lediglich, daß die Arbeitnehmer größtmöglichen Anteil am wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Erfolg und Er- trag haben. Schließlich dürfte 1950 ein ge- wisser über Kriegs- und Nachkriegszeit durch Preis- und Lohnstopp angestauter Nachholbedarf bestanden haben. Eine andere Frage— sie erfaßt den Kern der Dinge besser— ist, ob nicht etwas zu- viel, ob nicht etwas zuschnell des Guten ge- tan wurde, so daß es sich zum Bösen zu Wandeln droht. Diese Frage ist vor allem jetzt aktuell. Im ersten Halbjahr 1960 sind 210 Lohn- und Gehaltstarife für neun Millionen Arbeit- nehmer abgeschlossen worden. Indes erfolg- ten weitere Kündigungen. Im Gesamtdurch- schnitt sind die Arbeitseinkommen im Ver- laufe dieser Entwicklung um 7,2 Prozent er- höht worden. Dazu kommen in 20 Wirt- schaftsbereichen Arbeitszeitverkürzungen auf die 44-Stunden-Woche, aus denen ein Lohnkostenplus von 2,3 Prozent resultiert. Diesmal dürfte es nicht mehr so harmlos und ohne Auswirkungen auf die Preise ver- laufen. In der Zwischenzeit stieß nämlich die bundesdeutsche Wirtschaft an die ihr gezogenen Grenzen. Grenzen der Produk- tion(Erzeugung), Grenzen der Produktivität (der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit). Diese Grenzen sind u. a. von dem nicht mehr Weiter ergiebigen Arbeitsmarkt maßgeblich bestimmt; aber auch von der Technik. Zwei Gründe sprechen dafür, daß die diesjährige Lohnwelle nicht folgenlos für die Preise bleibt: a) die Lohnkostenvermehrung, b) die Vermehrung von Kaufkraft. Fritz Berg, des Bundesverbandes der Deutschen Industrie Vorsitzender, nannte die unter b) angeführte Schwierigkeit am 10. September(in Interlaken vor schweize- rischen Bankiers; vergl.„MM“ vom 12. Sep- tember) beim Namen: Wir müssen darauf achten, daß nicht eine Kaufkraft entstehe, die das Warenangebot übersteigt, damit bis- her vermiedene übermäßige Preiserhöhun- gen auch in Zukunft nicht zum Durchbruch kommen. Die Bundesrepublik befindet sich allerdings hinsichtlich Lebenshaltungskosten in geradezu beneidenswerter Lage gegen- über dem nichtdeutschen Ausland, das zwi- schen 1950 und 1959 folgende Preissteige- rungen durchmachte: England 47 Prozent Frankreich + 67 Prozent Oesterreich E 63 Prozent Schweden +E 51 Prozent Brasilien 5 + 470 Prozent Argentinien + 790 Prozent In einer von Technik und Rationalität— also angeblich„kalter Vernunft“ be- Preis- Schaukel herrschten Welt, die in Wirklichkeit Gefühls- regungen oft unbeherrscht nachgibt, ist dies alles sehr schwer. Mehr als modisches Schlag- Wort, ja zweifellos, verbindliches Grund- gesetz für friedliches Zusammenleben von Menschen und Menschengruppen ist alles Bestreben, den Menschen in den Mittelpunkt des(wirtschaftlichen) Geschehens zu rücken. Leider wird darunter zu häufig verstanden, dieses Mittelpunktdenken erheische Nachgie- bigkeit, wenn es um Arbeitszeitverkürzung, wenn es um Lohnerhöhungen geht. Der Trugschluß ist eigentlich schon im Einzelbetrieb beheimatet. Unter dem Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“ werden Spit- zenlöhne zwecks Abwerbung versprochen und bezahlt und alles Mögliche getan, um Arbeits- kräfte zu beschaffen oder sie bei der Stange zu halten. Kein Wunder, daß die Arbeitneh- merorganisationen die Gunst des Augen- blicks und die damit verbundene Schwäche der Unternehmerpolitik nützen. In Wahrheit leidet das Arbeitsmarktpro- blem darunter. Es leidet darunter, daß es quantitativ behandelt wird, wo doch ge- rade jetzt die qualitative Auslese nötig ist. Im Einzelbetrieb ist der Arbeitsmarkt, mithin auch die Arbeitspolitik, verwurzelt. Vom Einzelbetrieb her müßten Bemühungen, unheilsame Zustände zu heilen, zuerst ge- macht werden. Egosum MARKT BERICHTE Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 43, 7044, inl. Roggen Sept. 39,70—40, Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. Ab- schlag 1,50, Type 550 64, 701,50, Type 812 61,700, 50, Type 1050 59,700, 50, Brotmehl Type 1600 54, 70—0, 50, Roggenmehl Type 997 60,15—0,50, Type 1150 58,15 0,50, Type 1370 56,15—0,50, Braugerste 43,5044, 50, Futtergerste inl. 36,50 37,50, Sortiergerste und aus- ländische nicht not. Futterweizen 4040, 75, Inlands- hafer zu Futterzwecken 33—34, für Industriezwecke nicht not., Auslandshafer 3737,50, Mais 4343, 75, Weizenkleie prompt 22,25—22,50, per Okt./Nov. 22,50 bis 22,75, Roggenkleie 19,50, Weizenbollmehl 23,50 24,25, Weizen-Nachmehl 32—37, Rapsschrot 28, Soja- schrot 33—33,50, Erdnußschrot 35,50, Palmkernschrot 31,50, Kokosschrot 33, Leinschrot 35,50, Hühnerkör- nerfutter 44,75 45,30, Legemehl 44, 7548,50, Malz- keime 2222,50, Biertreber 2424,50, Trockenschnit- 2e 16,50—17, Dorschmehl 57—60, Fischmehl 41-46, Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 5,25—5,50, Wiesenheu lose 10—11, Luzerneheu lose 11,5012, 50, Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,60 3,80, desgl. zinkdrahtgepreßt 4,60—4, 80, Hafer-Ger- stenstroh 3—3, 40. Allgemeine Tendenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durch- schnittspreise per 100 Kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordsee- station. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 109 Ochsen, 408 Bullen, 99 Kühe, 98 Färsen, insges. 714 Großvieh, 193 Kälber, 2471 Schweine und 12 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 112—121, Bullen A 122—133, B 111—120, Kühe A 90—110, B 80—90, C 75—80, Färsen A 117—125, B 103—116, Käl- ber A 190—205, B 180—188, C 170—175, Schweine a Dienstag, 20. September 1960/ Nr. 218 — Weltbank-Anleihe am Schweizer Kapitalmarkt (VWD) Die Weltbank wird am 23. Sep. tember auf dem Schweizer Kapitalmarkt eine Obligationsanleihe in Höhe von 60 Mil- lionen Sfr(etwa 14 Millionen Dollar) auf- legen. Die Obligationen werden zu pari aus. gegeben. Sie haben eine Laufzeit von 15 Jah. ren und werden zu 4 Prozent verzinst. Diese neunte Weltbankemission in der Schweiz „Vierprozentige Anleihe in Schweizer Fran- ken 1960“, läuft am 15. Oktober 1975 ab. Un- ter Anrechnung der jetzigen Emission be- läuft sich der gegenwärtig umlaufende Ge- samtbetrag von Weltbankobligationen und Weltbankbonds in Schweizer Franken aut 690 Millionen Sfr. 23-Millionen-Dollar-Anleihe für Jugoslawien (AP) Jugoslawien und die amerikanische Entwicklungsbank unterzeichneten am 16. September in Belgrad ein Abkommen, mit dem Jugoslawien eine Anleihe in Höhe von 23 Millionen Dollar(ca. 96 Millionen DMH) für den Bau einer Kunststoffabrik in Agram (Zagreb) erhalten wird. Mit dieser neuen An- leihe erhöht sich die Summe, die Jugoslawien von den US-Fonds für Entwicklungsländer zugebilligt wurde, auf 89,2 Millionen Dollar (ca. 375 Millionen DM). Auch Frankreich will vorzeitig Schulden tilgen (VWD) Frankreich will im Ausland auf- genommene Schulden in Höhe von 86 Mil- lionen Dollar(ca. 361 Millionen DMM) im vor- aus tilgen. Wie das französische Finanzmini- sterium mitteilt, sollen die letzte Jahresrate einer 150-Millionen-Pfund-Sterling-Anleihe aus dem Jahre 1945 sowie verschiedene Jahresraten an mehrere europäische Länder für Verpflichtungen bezahlt werden, die aus der Liquidation der Europäischen Zahlungs- union(EZ U) stammen. Wetterumschwung an der Börse Kursgewinne auf breiter Front (VWD) Die ruhigere Beurteilung der Lage an den westdeutschen Aktienmärkten, die sich nach dem Kurseinbruch am 16. Septem- ber nachbörslich durchgesetzt und in den Standardwerten zu leichten Erholungen ge- führt hatte, hielt zum Wochenbeginn an. Wenn auch wegen der bevorstehenden UNO- Tagung eine gewisse Zurückhaltung unver- kennbar war, führten Rück- und Meinungs- käufe zu Kurserholungen. Bei recht lebhaf- tem Handel kam es im allgemeinen zu Bes- serungen um 10 bis 30 Punkte und verschie- dentlich darüber. Infolge Stückmangels konnten vor allem Farben- und Elektro- papiere und einige Spezialaktien überdurch-⸗ schnittlich ansteigen. Die Börse schloß ruhiger, aber trotz eini- ger Gewinnmitnahmen sehr gut behauptet. Am Rentenmarkt lagen Industrieanleihen bruchteilig höher. vom 19. September 136—144, bi 132—147, b2 134—148, c und d 134150, e 130—145, Sauen g1 115—125, g2 102112, Lämmer und Hammel A 90100. Marktverlauf: Großvieh langsam in allen Gattungen, Ueberstand 9, Kälber langsam, geräumt, Schweine mittel, ausverkauft. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 13 Ochsen, 85 Bullen, 29 Kühe, 34 Färsen, 1 Fresser, Großvieh insgesamt 164 Stück, 97 Kälber, 623 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen: K 120125, Bullen: A 12 bis 133, B 118—127, Kühe: A 102-110, B 90—102, Für. sen: A 120125, B 116119, Kälber: A 190204, B 175 bis 188, Schweine: B 2) 134—146, e und d) 137145, Sauen: g]) 118120. Marktverlauf: Großvien in allen Gattungen langsam, Ueberstand, Kälber: mit- tel geräumt. Schweine: langsam, großer Ueber- stand, Fettschweine stark vernachlässigt, Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz normal. Es erzielten Pfirsiche A 16-30, B 10—15. Aepfel Auslese 25—45 A 1324, B 10—13,„Cox Orange“ 38—45,„Oldenburg 15—25,„Croncels“ 12—18, Birnen Auslese 22—28, A 1421, B 913, Quitten 8—12, Kopfsalat 13—15 Stück, Endivien 13—15 Stück, Tomaten 40 bis 50 mm Durchm. A und B 25—27, dto. 50 bis 60 mm Durch- messer A 33—34, B 3132, Stangenbohnen 29—35, Feuerbohnen 20—21, Salatgurken 16—17. Weinheimer Obst- und Gemüsegroß markt (VWD) Anlieferung gut, Absatz besonders bel Pfirsiche und Birnen schleppend. Es erzielten: Wal- müsse 40—94, Pfirsiche A 20—32, B 8—19, C 5—1, Haus. zwetschgen 10—21, Birnen Hdkl. A 18.26, Hdkl. B 824, C 5—9, Aepfel Hdkl. A 18-41, Hdkl. B 17, 0 89, Quitten 917, Tomaten Hdkl. B 19-34, Hdkl. C 10—18, Stangenbohnen 12—30. 3 IL rer Dekafonds I-Anteile geführt. Lage versetzt werden. Ausgabepreises ausmachen. gebracht werden. Düsseldorf, im seotember 1960 An die Teilhaber unseres Aktienfonds Die Kursentwicklung an den deutschen Börsen hat in der letz- ten Zeit zu einer starken Steigerung des Ausgabepreises unse- Wir haben uns deshalb entschlossen, den Ausgabepreis durch ein Splitting zu senken, damit auch Interessenten, die nur einen kleineren Betrag für eine Beteiligung am Dekafonds I anlegen wollen, dazu in die Die bisherigen Anteilinhaber erhalten gegen Einreidiumg des Ertragscheines Nr. 5 kostenfrei z wei weitere Anteile mit Er- tragschein Nr. 6 ff und Erneuerungschein. Dis Ausreichung der neuen Anteile erfolgt ab 3. Oxtober 1960 durch Vermittlung aller Sparkassen, Landesbanhen und Girozentralen in der Bundesrepublik und Westberlin Vom 3. Oktober 1960 ab bezieht sich der festgestellte und ver- öffentlidite Ausgabepreis auf die geoplitteten Dekafonds I- Anteile + Erxtragschein Nr. 6; er wird also ein Drittel des hisherigen Mit Rücksicht auf die Senkung des Ausgabepreises durch das Splitting werden statt der Mindestsätze von DM 3,.— bei der Errechng-g des Zuschlages für die Ausgabekosten und von DR 80 zur Deckung der Rücknahmekosten& 3 Abs. 2 bzw. Abs. 3 des Anteilvertrages) b. a. w. die im Anteilvertrag vor- gesehenen Normalsätze von 3% bzw. ½% zur Anwendung Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mb 0 BRILLEN OPTIK ——— korgt für Ihre Aupengläser O 4, 5 an den Planken Schaeffer KG Kredit- Büro MANNHEIM. L 13. 9. Telefon 2 44 80 Jedermanns- Kredit Alle Berufstätigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Monatsraten sofort durch: Telefon 237 78 0 Spezialabteilung: Unsjcehtbare Augengläser J Bares Geld für jeden Zweck zu nur ½% Zins p. 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September 1960/ Nr. 218 Unrecht Sof gedeiht nicht „Die Zwillingsbrüder“ von Joachim Maaß im Wiener Volkstheater urdbfgeföhrt Der in Amerika lebende, um die Jahr- hundertwende in Hamburg geborene Joachim Maaß, der zum Freundeskreis Thomas Manns gehörte und von dem eine Reihe sub- tiler und kultivierter Romane stammen, hat sich erstmals in einer Komödie versucht. Sie könnte— von einigen Schwächen abgesehen — durchaus neben Stücken von Horvath und Frantisek Langer bestehen. Wie bei jenen soll auch hier hinter die Fassade von Gemüt und Plüsch in die Abgründe menschlicher Schä- bigkeit geleuchtet werden. Die elende, zu- Weilen sogar dämonische Fratze des Klein- bürgers grinst uns da an. Das Stück heißt im Original„Das Leben nach dem Tode“ und der kleine Schwindel, mit dem der eine Zwillingsbruder sich nach dem Tod des andern durch Dokumenten- Kultur-Chronik Der italienische Komponist IIdebrando Piz- zetti, von dem neben vielen anderen Werken die Oper„Mord in der Kathedrale“ nach deni gleichnamigen Schauspiel von T. S. Eliot stammt, 8 am 20. September in Rom achtzig Jahre alt. Beim neunten Internationalen Musikwett⸗ bewerb der Rundfunkanstalten, der am Wochen- ende in München beendet wurde, wurden fol- gende erste und zweite Preise verteilt: Sänger: 1. Preis(5000 Mark) Iwan Rebroff(Hamburg); 2. Preis(3000 Mark) Raymond Michalski(USA). Sängerinnen: Kein 1. Preis; 2. Preis(3000 Mark) Annabelle Bernard(USA). Flöte: 1. Preis(4000 Mark) Paul Meisen Hamburg), je ein 2. Preis (ie 2500 Mark) für Hirohiko Kato Japan) und Michel Debost Frankreich). Horn: Kein 1. Preis; Jedoch je ein 2. Preis(je 2500 Mark) für Josef Bradza(Tschechoslowakei), und Peter Damm (Leipzig). Duo Violine-Klavier: Kein 1. Preis; 2. Preis(4000 Mark) Albert Kocsis und Susanne Szabo(Ungarn). Klavier: Kein 1. Preis; ein 2. Preis für Therese Castaing(Frankreich). Die„Künstlergilde“ in Eßlingen, der Ver- band der heimatvertriebenen ostdeutschen Kul- turschaffenden, hat ihren ostdeutschen Musik- preis(Johann-Wenzel-Stamitz-Preis) in Höhe von 4000 Mark, der zum ersten Mal vergeben wird, dem 75jährigen ostpreußischen Kompo- nisten Otto Besch, Kassel, verliehen. Auf der diesjährigen Begegnung der Künstlergilde, die vom 6. bis 9. Oktober in Eglingen stattfindet, wird Beschs„Sinfonietta“ durch die Stuttgarter Philharmoniker unter Leitung von Professor Anton Nowakowski uraufgeführt. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaf- ten wählte zum ordentlichen Mitglied Dr. jur Dr. phil. h. c. Erich Kaufmann, den emeritierten Professor für öffentliches Recht und Rechts- Philosophie der Universität München. Zum Präsidenten für die nächste Amtsperiode 1960/62 wurde Professor Dr. Paul Günther, Ordinarius für physikalische Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe gewählt. Von der mathe- Mmatisch-naturwissenschaftlichen Klasse sind zu korrespondierenden Mitgliedern gewählt wor- den: Dr. Georg-Maria Schwab, ordentlicher Professor der physikalischen Chemie an der Universität München, Dr. Markus Guggenheim, Professor der Biochemie in Basel. Zu den 150-Jahrfeiern der argentinischen Unabhängigkeit wird das Deutsche Theater in Buenos Aires Hofmannsthals„Salzburger Gro- Bes Welttheater“ aufführen. An den internatio- nalen Theater-Festwochen in Buenos Aires nehmen außerdem das Pariser Nationale Volks- theater, das Brüsseler Staatstheater, sowie die Staatstheater Brasiliens und Chiles teil. Das Theaterensemble„Der grüne Wagen“, das seit sieben Jahren Gastspielreisen durch die Bundesrepublik und ihre Nachbarländer unternimmt, hat jetzt im Erlanger Markgrafen theater eine künstlerische Heimat erhalten. Die Stadt Erlangen hat die Schauspielertruppe vor- erst für drei Jahre verpflichtet, ihre Premieren jeweils in Erlangen zu zeigen, bevor sie auf Tournee geht. Die diesjährige Spielzeit wurde dieser Tage mit einer Aufführung der„Medea“ von Robinson Jeffers eröffnet. Die Titelrolle spielte Hilde Krahl. „Die fehlenden Blätter“, ein Stück von Michael Redgrave nach der Novelle„The Aspern Papers“ von Henry James, kamen jetzt als deutsche Erstaufführung, von Gustav Bock in- szeniert, im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig heraus. Ueber die deutschspra- chige Erstaufführung in Luzern(anläßlich der Internationalen Musikfestwochen) haben wir am 29. August berichtet. Ein Kammerkonzert mit Werken von Oth- mar Schoeck, Hugo Wolf, Hans Pfitzner, Otto- rino Respighi, Maurice Ravel und Aram FKhat- schaturian veranstaltet die Gedok Mannheim- Ludwigshafen am Dienstag, 20. September, 20 Uhr, im Feudenheimer Gedok-Studio. Mit- Wirkende sind die Altistin Luzia Waltermann (Freiburg) und die Mannheimer Pianistinnen Sonja Luise Wernz und Hildegard Haubold. fälschung in den Genuß der Pension des ver- storbenen Zollinspektors zu bringen weiß, ist nur die äußerste Schicht der Handlung. Eigentlich geht es dem Autor darum, auf- zuzeigen, wie sich die Netze der Gerichts- barkeit immer enger um den kleinen Schwindler ziehen, er aber gleichzeitig Schritt für Schritt der Wahrheit näher kommt, der Wahrheit, daß der Tote ein Ver- brecher, und das innige Zusammenleben der Brüder auf Lug und Trug aufgebaut war. Und diese Erkenntnis ist es, die ihn fast des Lebensmutes beraubt, nicht die drohende Bestrafung. Der letzte Akt hält allerdings die großartige Konzeption nicht durch und versandet in einem possenhaften Happy-End. Schauplatz war ursprünglich St. Pauli, das der Autor wohl aus eigener Anschauung kennt, und das mit der Faszination, die jede Hafenstadt ausübt, dazu angetan ist, dem Stück atmosphärische Dichte zu verschaffen und über die Schwächen des letzten Aktes hinwegzuhelfen. Leider sah Gustav Maker, der das Stück für die Uraufführung im Wiener Volkstheater unter dem Titel„Die Zwillingsbrüder“ be- arbeitete und inszenierte, nur die vorder- gründige Schwankhandlung und verfiel auf den Gedanken, sie in Wien anzusiedeln und den Text in vulgärstes Wienerisch zu über- tragen. Die dichterische Substanz wird da- durch völlig vernichtet. Solche Transponie- rungen sind zwar im Theaterleben leider durchaus üblich, erweisen sich aber doch, außer bei Machwerken, als unrecht Gut, das auf dem neuen Boden nicht gedeihen kann. Die Zwielichtigkeit, aber auch eine gewisse Grohartigkeit des Milieus gingen verloren, was blieb, war eine rohe Dialektposse, gerade noch gut genug für eine Vorstadtbühne, ge- wih aber nicht für das literarisch ambitio- nierte und im allgemeinen doch so verdienst volle Wiener Volkstheater. Dabei sind die Schauspieler eigentlich durchwegs hervorragend und wären bei ge- eigneter Führung wohl imstande, die Dop- pelbödigkeit des Geschehens deutlich zu machen. Unter der Regie Gustav Mankers aber mußten all diese Ansätze in Klamauk untergehen. Fritz Imhoff in der Rolle des sich die Pension des Verstorbenen erschlei- chenden Zwillings hatte erschütternde Mo- mente; Lotte Lang als seine Frau, die nun vorgibt, seine Schwägerin zu sein, war groß- artig in ihrer handfesten Vulgarität wie auch in ihrer hilflosen Getriebenheit. Harry Fuß als der eigentliche Gangster, dem es fast ge- Iingt, den großen Coup zu landen, gab eine Figur ab, der man ungern in einer finsteren Gasse begegnen möchte. Auch alle übrigen boten ausgezeichnete Typen. Die Aufführung wurde viel belacht, was da aber Spaß machte und gedieh, war unrecht Gut und trug weder den Titel noch sonst irgendwelche Züge der Komödie von Joachim Maaß. Elisabeth Freundlich(Wien) Schworzes „Egmont“ eröffnete Berliner Festwochen Mit einer Rede des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt und einem von Herbert von Karajan dirigierten Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters wurden— wie be- richtet— am Sonntag die Zehnten Berliner Festwochen eröffnet. Im Schiller-Theater hatte am Abend Gustav Rudolf Sellners Inszenierung des„Egmont“ von Goethe Premiere.— Unser Bild zeigt(links) Wilhelm Borchert als Oramien und(rechts) Erich Schellou als Egmont. Heidemarie Theobald spielte das Klärchen, Marianne Hoppe die Regentin, Günther Hadan den Alba; in weiteren Rollen sah man Wolfgang Kühne, Carsta Löch und Fried- rich Siemers. Foto: Ilse Buhs „Mandragola“ nach Macchiqvelli Uraufföhrung einer Neubearbeitung von Max Christian Feiler im Schauspielhaus Zörich Die Story könnte von Boccaccio sein: Ein junger Liebhaber verschafft sich in der Ver- kleidung eines Arztes Zutritt zur geliebten Frau, um dieser, die mit einem ebenso prä- Wie impotenten dummen Geizhals verhei- ratet ist, durch ein Wundermittel, die Alraun- Wurzel Mandragola, zu Kindersegen zu ver- helfen. Der welke Gatte willigt freudig in die Schmach der sich zuchtvoll zierenden Frau ein, weil er das Werkzeug eben dieser Schmach dem Tode verfallen glaubt, und steht schließlich als doppelt betrogener Hahnrei da. Der Einfall könnte aus dem „Decamerone“ stammen, gehört aber dem ruhmreichen Florentiner Staatssekretär Nie- colo Macchiavelli, der das frivole Spiel seinen Zeitgenossen als einen satirischen Sitten- spiegel vorhielt. In der Neubearbeitung dieser Vorlage durch Max Christian Feiler, die am Schau- spielhaus Zürich ihre umjubelte Urauffüh- rung erlebte, fallen diese gesellschafts- und zeitkritischen Nebentöne dahin. Der Autor nat unter sinnvoller Verwendung der Mac- chiavellischen Lustspielelemente das Gesche- hen weitergedichtet, ausweitend auf der Oratorium Im Stadttheqter Basel Wurde eine Negertragödie urqufgeföhrt Da hat sich ein Lyriker auf die Bühne verirrt und es wäre ihm schlimmer als Hän- sel und Gretel im Wald ergangen, hätte sich nicht das Stadttheater Basel mit viel Kunst, Liebe und Aufwand der Tragödie„Und die Hunde schwiegen. des Negerdichters Aimé Cèsaire angenommen. Das 1943 ge- schriebene Werk des in Westindien gebore- nen Literaturdozenten und Abgeordneten der französischen Nationalversammlung, das sich mit jedem Wort der szenischen Dar- stellung widersetzt, ist wohl gedruckt und übersetzt worden, hatte aber bis gestern keine Bühne zur Uraufführung gefunden. Das pantomimisch illustrierte Oratorium er- zählt die Geschichte eines Negerrebellen, der sich gegen die weißen Kolonisatoren auf- lehnt und von ihnen eingesperrt, gefoltert, geblendet und erschlagen wird. Ein Melo- dram in einfacher Holzschnittmanier, dessen Schwarz- Weiß-Technik die Weißen schwarz und die Schwarzen weiß zeichnet, so daß es in seiner groben Vereinfachung eher nach Leopoldville als nach Basel gepaßt hätte. Die expressionistische„O Mensch!“-Sprache des Autors ist voll bilderreicher Poesie, die gleichnishafte Handlung jedoch gedanklich so stark überhöht und überzeichnet, daß sie Wenig Anteilnahme zu erwecken vermag. Und wenn der Uebersetzer fragt, ob unser von radioaktiven Strahlen zerfressenes Herz noch tüchtig genug sei, diesem Geistbraus Echo zu geben, so ist man versucht, diesem Geistbraus zu einer Geistbrause umzuwan- deln: die Flut von Metaphern, die da auf uns niederprasselte, war wie ein lyrischer Dauerregen, dem auch das tüchtigste Herz im Theater nicht gewachsen ist. Adolph Spalinger hatte als Regisseur das spröde Werk für die Bühne so genial ver- gewaltigt, daß man überzeugt sein kann, die- ser Mann könnte auch einer Logarithmen- tafel dramatisches Leben einhauchen. Der illustrativen Musik von Herbert Fries stand der Aufwand von 31 Bläsern und Schlägern zur Verfügung. Das eindrucksvolle Bühnen- bild von Philippe Pilliod war durch Projek- tionen belebt. So wirkten Chor- und Solo- gesang, Deklamation und Pantomime zu- sammen; es gab viel störende Ablenkung für das Ohr und viel eindrucksvolle Ablenkung für das Auge. Der großartige Schauspieler Hubert Berger schwitzte, stöhnte, brüllte und sprach den Rebellen. Das Publikum, vom Inhalt verstört, von der Darstellung beeindruckt, bereitete dem Werk das Wun⸗ der eines freundlichen Achtungserfolgs. Hans Bayer einen Seite, straffend und konzentrierend auf der anderen. Die Erweiterung lieferte ihm eine höchst wirksame zusätzliche komische Möglichkeit: Der schamhaften jun- gen Ehefrau wird die Mutter der Original- vorlage weggenommen und diese durch eine kesse Zofe ersetzt, die dem Diener des Lieb- habers die Stange zu halten weiß und sich letztlich ebenso durchzusetzen vermag, wie der liebestolle Callimaco sein Ziel erreicht bei der schönen Herrin, die ihre Sprödheit schließlich abwirft und sogar zur Komplizin der Liebesintrige wird. Die Erfindung der Parallelaktion auf der Dienerebene sichert dem Spiel eine fortwährende Turbulenz, die außerdem auch dadurch gefördert wird, daß eine der zentralen Figuren Macchiavellis, der am Komplott tatkräftig mitwirkende Prie- ster Timoteo, bei Feiler als Verkleidungsrolle durch den Liebhaber selber gespielt wird, so daß sich in den ursprünglichen Geist der Renaissancekomödie gelehrten Ursprungs handfeste Elemente der Commedia dell'arte einschieben. Feilers nach- und eigenschöpfe- risches Talent bewährt sich auch in der witzig prallen Sprache, die von Wortspielen nur so überquillt und in der Kunst der komischen Bildassoziationen mitunter gar an Kleists Sprachhumor erinnert. Die vis comica, die Feilers„Komödie nach Macchiavelli“ ausstrahlt, wurde gebührend getragen und verstärkt durch die ausgezeich- nete Inszenierung von Oskar Wälterlin, der sich einmal mehr als bewährter Lustspiel- regisseur erwies, der um die Kunst der subtilen Pointierung und der komischen Nuancierung weiß und dem es gelang, ein doch recht handfestes Geschehen in elegan- tern Komödienton darzubieten, ohne ins Grob- schlächtige zu geraten, wozu diese Renais- sancesujets ja verleiten könnten. Wolf Barth entwarf ein reizendes Bühnenbild, eine Straße in Florenz mit perspektivischem Hin- tergrund, ganz in der Art der authentischen Renaissancebühne, das indessen durch eine leise Verspieltheit eine ironische Distanzie- rung erfährt, die dem Charakter des Stückes entspricht. Die Darsteller schmiegten sich mit sichtlichem Wohlbehagen in ihre dankbaren Rollen: Herbert Fleischmann gab den unge- stümen Liebhaber, Dinah Hinz in blonder Sanftheit das begehrte Ziel seiner Sehn- süchte, Elsbeth von Lüdinghausen war eine resolut-pikante Zofe, Gert Westphal spielte amüsant den dummdreisten, in jeder Hin- sicht übers Ohr gehauenen Ehemann und Kurt Beck als intrigierender Diener ließ An- sätze zu einer großen Komikerbegabung er- kennen. Vergnügter Beifall wurde sowohl den Interpreten als auch dem Autor zuteil. 0— —— Das Urteil Kleist-Premiere in Kaiserslautern Gewichtigen Tritts überquerte das Pfalz. theater Kaiserslautern die Schwelle zur neuen Spielzeit. Beethovens„Fidelio“, insze- niert von Willie Schmitt und dirigiert von Carl Gorvin, und Kleistens„Prinz Friedrich von Homburg“ waren die Eröffnungspre- mieren. Auch das brandenburgische Schauspiel hatte Intendant Willie Schmitt inszeniert. Er stimmte es in Richtung auf ein gemessen be- wegtes Kammerspiel ein, dampfte auch das rein optische Gepränge der hohen Gene- ralität und des Offizierskorps Zu fast Zivilen Tönen ab. Wolfgang Hardt hatte dazu Büh- nenbilder geschaffen, die mit wenigen unum- gänglichen Versatzstücken die Oertlichkeit andeuteten und die Innenraumszenen mit treffender Atmosphäre füllten. Das Ensemble war nicht durchweg aus- geglichen und typentreu besetzt. Die Haupt- rollen entfalteten sich aus zögerndem Ansatz zu kräftiger Wirkung und trugen dann wesentlich dazu bei, die Bühnenmacht dieses Kleistschen Stückes zu bestätigen. Werner Trakis gab den Prinzen, der jugendlicher Träumer und Brausekopf, Nachtwandler und Kriegsheld in einem ist. Er gewinnt dem Großen Kurfürsten die Schlacht bei Fehrbellin, schlägt aber, wider die Order, zu früh los und wird nach Kriegs- recht zum Tode verurteilt. Aus dem kühnen Soldaten wird im Angesicht des Grabes ein vor Todesangst Verzweifelnder, für den die Geliebte und die Kameraden um Gnade pit- ten. Die wird ihm erst, als er selbst zur Ein- sicht seiner Schuld kommt und zu dem Wil- len, das Urteil auf sich zu nehmen. Werner Trakis trifft diesen schwie- rigen, vielfältig zusammengesetzten, zutiefst menschlichen Prinzen gut in den leisen, ver- haltenen Tönen— wenn er träumt, sinniert in sich geht. Die grelleren Seelenkräfte ziehen ihn zu Ungebärdigkeiten fort, Stür- mische Kühnheit äußert sich leicht in etwas Iinkischem Spiel. Feuer der Leidenschaft ist zuweilen durch ein Maschinengewehrfeuer der Rede ersetzt, das dem Ohr des Zuhörers zuviel zumutet. Und die Todesangst— ja, hier hätte der Regisseur es wohl dem Prinzen ersparen können, sich zu Füßen der Kur- fürstin auf dem Teppich zu wälzen, zumal der Text mit Hilfe des Rotstifts gemildert war: die äußerste Erniedrigung blieb dem Prinzen erspart, der im Original sogar seine Liebe mit Füßen tritt, um nur sein Leben zu retten. Eine andere Streichung stellt die Logik des Stückes in Frage. Der Prinz stürzt vor der Fehrbelliner Schlacht und verletzt sich. Während der Schlacht ist davon die Rede. Nicht so in Kaiserslautern. Da zieht der Prinz nach der Schlacht die geliebte Natalie mit beiden(gesunden) Händen an seine Brust, um plötzlich im nächsten Bild vor dem Kurfürsten, der ihn sogar tot glaubt, mit dem Arm in der Binde zu erscheinen. Der Kurfürst ist Hans-Adalbert Kraus, in den ersten Akten von nur äußerlicher Hoheit, die leere Hülse eines spanischen Edlen etwa, ohne den notwendigen Kern praller(Landes)-Väterlichkeit. Erst nach der Pause in der Szene mit Natalie, die für den Verurteilten Geliebten um Gnade bittet, er- langt er Fülle und Gewicht. In dieser Szene ist auch Eva Köhrer, eine recht herbe Natalie, am lebendigsten und wärmsten. Katharina Lüdenbach als Kurfürstin gibt sich von An- fang an arg witwenhaft zerknittert, vielleicht um eine passende Begleitmelodie zum sehr menschlichen, sehr unheldischen Zusammen- bruch des Prinzen zu gewinnen. Erwähnt seien noch der Obrist Kottwitz von Felix Lademann mit einer voll aus dem Herzen quellenden Beredsamkeit und der Graf Hohenzollern von Eberhard Krug, ein nobel nuancierender, gediegener Sprecher. Dank der allgemeinen Steigerung fiel nach der Pause Gold in die Waagschale der Auf- führung und senkte sie tief zu Füßen des nun mehrfach stark angerührten Publikums, das freigebig seinen Beifall hinzugab, um das Gewicht voll zu machen. hesch Der Tänzer und Choreograph George Balan- chine, der als Erneuerer des klassischen Balletts Silt, wird in Hamburg zum erstenmal mit einem deutschen Ensemble seine Ballette einstudieren. Nach Mitteilung der hamburgischen Staatsoper wird Balanchine mit Solisten und Chor das Ballett„Concerto Barocco“(nach dem Doppel- konzert für zwei Violinen von Johann Sebastian Bach) und„Serenade“(nach Musik von Peter Tschaikowsky) aufführen. Balanchine wird am Donnerstag von Amerika kommend in Hamburg 1 Die Premiere findet am 11. Oktober statt. CARL ZUCEMA YER: Die Fastnachisbeichte Copyright by 8. Fischer, fronkfurt om Main 22 Fortsetzung „Ja“, sprach er weiter,„sie hatte etwas, das fast nicht menschlich war— und grade dadurch von einer schrecklichen, verrückten Aufreizung— und wenn man sagen kann, heute, sie ist eine alte Hexe, so war sie eben damals eine junge Hexe, die— wenn sie be- gehrte und liebte— eine diabolische Kraft ausströmte— die Kraft einer völlig unbe- rechenbaren, ich möchte sagen: vulkanisch ausbruchsfähigen Weibsnatur „Nun“, fuhr er fort,„ich war selbst wie verrückt, ich besuchte sie nachts in ihrer Kammer, so oft ich es unbemerkt tun konnte — ich hätte sonst nie etwas Derartiges im eignen Haus getan!“ Henrici zuckte ein wenig die Achseln, als ob er sagen wolle, daß er den Unterschied zwischen eignen und fremden Häusern nicht gar so entscheidend finde. „Das war die selbe Zeit“, sagte Panegzza, „in der mir klar wurde, daß ich mit Clotilde, meiner Frau, eigentlich gar keine Ehe führte, sie im Grunde nie zur Frau gehabt hatte. Sie war die gleiche, verwöhnt bequeme, nur mit sich selbst beschäftigte junge Dame ge- blieben, als ich sie aus ihrem elterlichen Patrizierhaus in Meran heimgeführt hatte; auch die Kinder hatten uns nicht näher ge- bracht, vielleicht lag das an mir, und ich bitte Sie“, setzte er eifrig hinzu,„nicht zu denken, daß ich damit irgendetwas von dem, was ich zu bekennen habe, entschuldigen Will.“ „Ich glaube“, sprach er nach kurzem Nach- denken weiter,„daß von meiner Beziehung zur Therese nie etwas bemerkt wurde, und daß auch später nie ein Verdacht aufkam. Als die Folgen sichtbar wurden— etwa um die Zeit, als Jeanmarie an die Flasche ge- Wöhnt war und sie unser Haus wieder ver- ließ, sprach ich mit dem Bäumler, von dem ihr erstes Kind stammte. Ich setzte ihm eine anständige Summe und eine Rente aus, falls er sie heiraten und das neue Kind ehelich anerkennen würde, wobei ich natürlich meine eigene Vaterschaft nicht zugestand, sondern 80 tat, als ob ich ernstlich glaube, sie hätte es in der Zeit noch mit dem Bäumler ge- halten— obwohl ich das Gegenteil wußte. Ich kam mir dabei sogar ziemlich nobel und großartig vor, wie wenn jemand wirklich nur für eine arme, ledige Mutter sorgt— und mit dem Bäumler hatte ich leichtes Spiel. Hier aber beginnt meine eigentliche Schuld. Ich wußte, daß sie den Bäumler verabscheute und haßte— sie hatte sich halt als junges Ding nach einer Tanzerei mit ihm einge- lassen, wie das so geht. Aber einen ande- ren hätte ich schwerlich finden können. Sie machte mir eine furchtbare, verzweifelte Szene, als ich ihr das erklärte, während sie den Kinderwagen mit meinem kleinen Jean- marie durch die Rheinauen schob“—(es War im April, ging es im durch den Kopf, die Pappeln hatten kaum angesetzt, die Frösche schrien)— ‚und sie hat schließlich nur um des Kindes willen nachgegeben, an dem sie dann mit einer verstiegenen Affenliebe hing. Ich sagte bereits, es kam nie ein Verdacht auf. Es ist auch nie jemandem eine Aehnlich- keit zwischen Ferdinand und mir aufgefallen — außer Ihnen—, mag sein, daß sie erst im Tod zutage getreten ist, der ja die Züge eines Menschen gewissermaßen entblößt.. Als ich an seiner Leiche stand, war mir, als sähe ich ein Stück von mir selbst. Sie haben gehört“, fuhr er nach einer Pause fort,„was ich heute über seine Erzie- hung, seinen Fehltritt und sein Verschwinden erzählt habe. Das Entscheidende“, stieß er vor und wischte sich das plötzlich schweiß- bedeckte Gesicht,„habe ich nicht erzählt. Als nämlich die Veruntreuung bei seiner Firma aufgedeckt wurde, noch bevor eine Anzeige gegen ihn ergangen war— da kam er zu mir und bat mich um das Geld. Hätte man es zurückgestellt, so hätte sich die Sache im Büro und mit seinem Chef noch regeln lassen, ohne daß er gerichtlich verfolgt wor- den wäre. Ich habe ihm das Geld nicht ge- geben. Ich habe ihm gesagt, es sei jetzt ge- nug, und er solle verschwinden. Auf mich könnte er nicht mehr rechnen. Er wußte, daß das Verhaftung und Gefängnis bedeutete. Ich wollte ihn loswerden, und jetzt war die Gelegenheit dazu. Er war nämlich schon öfters mit Geldforderungen zu mir gekom- men, und ich hatte ihm mehrmals aus seinen Schulden und Schwierigkeiten heraus- geholfen, zuletzt in einer recht peinlichen Afläre mit einem Mädchen, das ihn verklagen wollte, weil er es um seine Ersparnisse ge- bracht hatte— und dabei hatte er, ganz ver- steckt zuerst, dann mehr und mehr— durch- blicken lassen, daß er ein Recht darauf habe—, daß ich ihm helfen müsse. Er sprach es auch diesmal nicht aus, aber seine Art zu fordern und zu verlangen, hatte etwas aus- gesprochen Erpresserhaftes, Gefährliches. Ich sagte mir damals—, wenn ich ihm das Geld jetzt gebe, dann hat er mich in der Hand, dann wird er es immer wieder versuchen, und dann treibt er es immer ärger mit sei- nen Lumpereien, bis er doch einmal drin sitzt— ich hatte auch dafür meine moralische Rechtfertigung bereit, aber die Wahrheit ist, ich wollte ihn los haben. Er war unheimlich — Wie seine Mutter als junges Ding—, man konnte sich denken, daß er auf Weiberleute gemein oder berauschend wirkte, nein bei- des, eins durch das andere— und für mich War er eine ständige Bedrohung. Ich gab ihm grade so viel, daß er über die Grenze kommen konnte, und ich hoffte, er Werde nie wiederkehren. Als er tot gemeldet wurde, war ich eher erleichtert— obwohl ich mir auch da schon hätte sagen können, daß ich daran schuld bin— aber ich sagte mir, aus dem wäre doch nichts Gutes mehr geworden, und jetzt kommt er nicht mehr zurück. Aber er ist gekommen und er wollte mir an den Kragen— irgendwie muß er dieser Sache, die er vorher wohl nur geahnt hat, sicher geworden sein. Er wollte mit mir ab- rechnen— hat er gesagt— und er hat es getan.. Denn der Ermordete, der Tote, zwingt mich zu etwas, was er lebend nie ver- mocht hätte, meine Schuld zu bekennen. und ich frage mich, frage Sie, genügt es, Wenn ich das in der Geborgenheit einer ver- traulichen Aussprache, sozusagen im Schutze des Beichtstuhls tue? Kann ich noch weiter- hin den Ehrenmann spielen, den Repräsen- tanten einer moralisch unantastbaren Gesell- schaft, den Fürsten des lokalen Frohsinns, den König der Volksfeste, der erlaubten und honorigen Lustbarkeit— mit einem solchen Brandgeschwür am Leib? Muß ich nicht dem Gericht, wenn es zu einer öffentlichen Ver- handlung kommt, die volle Wahrheit sagen, und mich vor aller Welt zu meiner Schande bekennen? Denn der tote Ferdinand — Wer immer ihn umgebracht haben mag—, ich habe ihn doch in den Tod getrieben und, Was schlimmer ist, ins Leben— aber an ihm klebt die Schande eines schlechten, unehr- lichen Lebens.. Soll ich den falschen Schein bestehen lassen, daß nur die armen Leute unehrlich sind? Er war mein Sohn—“ Seine Stimme brach, seine Hände klam- merten sich an die Lehne des Backenstuhls. Seine Blicke waren im Raum umhergeirrt, jetzt hefteten sie sich in stummer Ratlosig- keit auf das Gesicht Henricis. Der hatte sich, im Eifer des Zuhörens, vorgebeugt, nun stand er auf, trat zu sei- nem Stehpult, legte wie in Zerstreutheit seine Brille auf das dort aufgeschlagene Buch, kam zu Panezza zurück. „Die Frage ist“, sagte er langsam,„wem Wäre damit geholfen? Ich meine, wem wäre mit einem solchen Schuldbekenntnis gedient, außer vielleicht Ihrem eigenen Selbstgefühl? Die andere Frage: wem würde dadurch ge- schadet. Denn den Toten wecken Sie nicht mehr auf— und die Staatsanwaltschaft oder Kriminalpolizei dürfte das alles nicht weiter bringen. Mit dem jetzt geschehenen Mord hat Ihre persönliche Gewissensfrage nichts zu tun.“ „Zum mindesten“, sagte Panezza,„wäre damit eine Schuld getilgt, die nicht unge- sühnt bleiben sollte— so wenig wie der Mord.“ Henrici setzte sich wieder, sah ihn lange an.„Es gibt“, sagte er schließlich, sehr viele Arten von Schuld oder Sünde, und es gibt sehr wenige Möglichkeiten ihrer Tilgung, wenn man mit menschlichen Maßen mißt. Irdische Gerechtigkeit, die wir alle erstreben, entspricht nur bedingt der wahren, gött⸗ lichen, deren Wesen im überzeitlichen Aus- gleich beruht. Das meiste Unrecht, die mel sten Sünden und Vergehen, sind kaum im Gesetz und nicht einmal in den Geboten ge- nau zu fassen— und das menschliche Ge- sicht, von dem man sagt, daß es ein Spiegel der Seele sei, ist in Wahrheit nichts als die Maske, hinter der sich Schuld und Unschuld in einer kaum entwirrbꝭeren Weise vermischt. Fortsetzung folgt Hera Druc Leite v. Scl W. schaf les, H. Ba Repo Sozie Kimp Stell Bank Bad. 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