219 im Zwi- eat er dort ver- Er- Sha Foto vom eim ait als red Haß onär“ Maß“ chira nahm sings imer er- als chtet. amm — mit 63— nicht orten viel- t, die r. In vor- ben- ver- auen Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4621 A nheimer 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 4-6. 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Das Bundeskabinett hat am Mittwoch erwartungsgemäß einen Gesetz- entwurf beschlossen, durch den die Altrenten der Sozialversicherung mit Wirkung vom 1. Januar 1961 erneut um 5,4 Prozent angehoben werden. Die Rentenversiche⸗ rungsträger werden dadurch mit Mehrausgaben von jährlich etwa 770 Millionen Mark belastet, von denen der Bund nur rund 100 Millionen Mark durch Zuschüsse an die Knappschafts versicherung deckt. Die Zustimmung des Bundestages und Bundes- rates gilt als sicher. Damit werden die Altrenten zum dritten Male seit Bestehen der Rentenreformgesetze den neu festgesetzten Renten mit einjähriger Verzögerung gleichgestellt und folglich in die dynamische Anpassung der Renten an die erhöhten Durchschnittseinkommen der Versicherten in den zurückliegenden Jahren einbezogen. Das Bundeskabinett sprach sich ferner für eine Verbesserung der Lastenausgleichs- kilfen aus. Unter Altrenten sind alle Renten der ge- setzlichen Arbeiter-, Angestellten- und Knappschafts versicherung zu verstehen, die schon vor dem 1. Januar 1960 fällig gewor- den sind. Versicherte, die erst nach diesem Stichtag Rentner geworden sind, erhalten bereits um 5,4 Prozent höhere Bezüge als die übrigen Rentner. Die jetzige geplante Anpassung der Altrenten ist niedriger als die letzte, die auf 5,9 Prozent festgesetzt wurde. Der Unterschied erklärt sich aus der Bemessungs-Grundlage der Neurenten, die sich aus dem Durchschnittseinkommen der Versicherten in den drei Jahren vor dem Jahr ergibt, das dem Eintritt des Versiche- rungsfalles voraufgeht. Das sind in diesem Fall die Jahre 1956 bis 1958. In diesem Zeit- abschnitt sind die Löhne und Gehälter 14 neue Mitglieder aufgenommen Heute spricht Präsident Eisenhower vor der UNO- Vollversammlung Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in US84 New Vork. Die Generalversammlung der UNO am Dienstagabend(mitteleuropäischer Zeit) verlief programmgemäß und brachte keine Ueberraschungen. Es wurde ein Akt vollzogen, der dieser Vollversammlung viel- leicht eine größere Bedeutung verleiht als die Anwesenheit Chrustschows, als die Re- den der Staats- und Regierungschefs: Die Aufnahme von 14 neuen— meist afrikani- schen— Mitgliedern in die Weltorganisation wurde einstimmig beschlossen. Die Aufnahme der Mali-Föderation mußte ausgesetzt wer- den, da ihre Existenz durch den Austritt Se- negals in Frage gestellt ist. Auch die um- kämpfte Kongo-Republik wurde aufgenom- men, doch blieb wegen der ungeklärten Re- gierungsverhältniss die Frage offen, welche der beiden in New Vork weilenden Delega- tionen anerkannt werden soll. Als letztes neues Mitglied wurde das nach langen Kämp- ken unabhängig gewordene Zypern unter herzlichem Beifall begrüßt. (AP) Die UNO- Vollversammlung begann mre Mittwochsitzung mit den Jungfern-Re- den der Delegierten der neu aufgenommenen afrikanischen Mitglieder und vertagte sich dann nach zweistündiger Dauer auf 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Der sowietische Mi- nister präsident Chrustschow' nahm an der Vormittagssitzung wieder an der Spitze der sowjetischen Delegation teil, Präsident Tito War hingegen ferngeblieben. Auf der Tages- ordnung der Nachmittagssitzung stand die Wahl der 13 Vizepräsidenten und der sieben Ausschußg- Vorsitzenden, die zusammen mit dem Präsidenten der Vollversammlung den Lenkungsausschuß bilden. Der Lenkungs- ausschuß setzt die Tagesordnung der Voll- versammlung fest und ist damit eines ihrer wichtigsten Organe. Präsident Eisenhower wird nach Berich- ten der beiden großen New VLorker Zeitungen „Herald Tribune“ und„Times“ am heutigen Donnerstag in seiner Rede vor der Vollver- sammlung einen neuen Plan für die Unter- stützung Afrikas und ein neues Programm für den„offenen Himmel“ vorschlagen. Außerdem wolle er anregen, dem internatio- nalen Gerichtshof weit mehr Verantwortung einzuräumen. Wie die Korrespondentin der „New Vork Herald Tribune“ berichtet, will Eisenhower vorschlagen, die UDeberwachungs- flugzeuge, mit deren Hilfe die Welt vor einem Ueberraschungsangriff einer Macht ge- schützt werden soll, entweder von Fliegern der Vereinten Nationen oder von anderen Piloten fliegen zu lassen, die jedoch ebenfalls einer Ueberwachung durch die UNO unter- liegen sollen. Nach Eisenhower stehen Tito und der japanische Außenminister Zentaro Kosaka auf der Rednerliste. Der amerikani- sche Präsident wird sich nun doch länger als Ursprünglich vorgesehen in New Vork auf- halten, um Gelegenheit zu Besprechungen mit ihm zu bieten. Er wird frühestens am Frei- tag nach Washington zurückkehren. Der Pressesekretär des Weißen Hauses lehnte es jedoch ab, Namen von Politikern zu nennen, mit denen Eisenhower zusammentreffen will. (Siehe auch Seite 2 und 16.) Rolf Spaethen neuer DAG-Vorsitzender Heftige Debatte vor der Wahl/ Fahrenbach fordert härteren Lobnkampf von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Mit 197 von 237 Stimmen ha- ben die Delegierten des 7. Parlaments der Angestellten am Mittwochnachmittag in Karlsruhe den 51 Jahre alten Hamburger Volkswirt Rolf Spaethen zum Ersten Vor- sitzenden der Deutschen Angestellten- Ge- Werkschaft DAG) gewählt. Der 41 Jahre alte Landesleiter der DAd Nordrhein- Westfalen, Helmut Fahrenbach, erhielt 39 der abge- gebenen Stimmen, unter denen nur eine Stimmenthaltung war. Der bisherige Erste Vorsitzende, der CDU-Bundestagsabgeord- nete Georg Schneider Hamburg), scheidet wegen Erreichung der Altersgrenze aus. Es War eine heftige Debatte um die Personen der beiden Kandidaten vorausgegangen, die dann jedoch durch einen Beschluß abgebro- chen wurde, um persönliche Angriffe zu ver- meiden. Bis kurz vor der Wahl blieb das Re- ferat über die Angestellten in der Sozial- ordnung der Gegenwart und Zukunft, das Fahrenbach am Morgen gehalten hatte, um- stritten und rief immer wieder kritische Dis- kussionsbeiträge hervor. Fahrenbach hatte zuvor in einer Rede die Angestelltengewerkschaftler zu einer härte- ren Verteidigung ihrer Rechte aufgerufen. Fahrenbach sagte, die Wirtschaft sei durch- aus in der Lage, höhere Gehälter zu zahlen. Darum sei es gegebenenfalls notwendig, daß die Angestelltengewerkschaft zur Erreichung ihrer Ziele auch einmal zu härteren Mitteln greite als man es bisher von ihr gewohnt sel. Die Tarifgehälter der Angestellten müßz- ten jetzt dort gekündigt werden, wo die Möglichkeit dazu bestehe. Fahrenbach forderte eine Erhöhung der Angestelltengehälter, wobei die Betriebs- gewinne oder das Steueraufkommen des Staates die Höhe bestimmen solle. Die Ar- beitszeit solle in allen Wirtschaftszweigen gegebenenfalls in Form eines Stukenplanes weiter herabgesetzt werden. Er forderte eine Urlaubsverlängerung bis zu 30 Tagen in der Spitze, bei gleichzeitiger Zahlung eines Ur- laubsgeldes. Für die Tarifverträge sollten nicht mehr Ortsklassen, sondern allein die Bewertung des Angestellten nach seiner Tä- tigkeit ausschlaggebend sein. Bei einer Neu- fassung des Angestelltenversicherungsgeset- zes verlangte Fahrenbach Ersatz für Ver- mögensverluste und ihre Anerkennung als Kriegsfolgelast, um die Angestelltenversiche- rung unter allen Umständen zu gewähr- leisten. weniger stark gestiegen als in der Zeit- spanne 1955 bis 1957. Die Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und EKriegssachgeschädigten können mit wesent- licher Verbesserung der ihnen zustehenden Lastenausgleichshilfen rechnen. Das Bundes- kabinett hat ebenfalls am Mittwoch Grund- Züge einer 13. Novelle zum Lastenausgleichs- gesetz gebilligt, die schon in der nächsten Sitzung endgültig verabschiedet und den parlamentarischen Körperschaften zugelei- tet werden soll. Sie wird die stärkste Lei- stungssteigerung seit Bestehen des Lasten- ausgleichs bringen, wie Staatssekretär Dr. Nahm vom Bundesvertriebenenministerium vor Journalisten versicherte. Die Finanzie- rung soll dem Vernehmen nach den Bundes- haushalt nicht belasten, sondern aus dem normalen Aufkommen an Lastenausgleichs- abgaben gedeckt werden. Dr. Nahm sagte, die Leistungssteigerun- gen kämen in erster Linie den Hauptentschä- digungsempfängern zugute. Für kleine und mittlere Vermögensverluste zwischen 6000 und 100 000 Reichsmark wird die Hauptent- schädigung um durchschnittliche 15 Prozent angehoben. In der Spitze überschreitet die Erhöhung sogar 25 Prozent. Auch die Ent- schädigungsrente wegen Exästenzverlustes Wird erhöht, der Einkommensböchstbetrag bei Bezug der Entschädigungsrente herauf- gesetzt. Die Barverzinsung des Hauptent- schädigungsanspruchs soll mit dem 1. Ja- nuar 1963 beginnen. Die Anspruchsberechtig- ten erhalten dann festverzinsliche Papiere, die ihnen„größeres Ansehen mit sozialen und wirtschaftlichen Folgen verschaffen“, wie Dr. Nahm meinte. Kriegssachgeschädigte, denen ein Teil des Vermögens erhalten blieb, werden zusätzlich besser gestellt. Die oft als Härte empfundenen Kürzungsbestimmun- gen bei Teilschäden werden gemildert. Spar- einlagen in südosteuropäi hen und ande- ren Währungen sollen künftig genauso be- Fortsetzung auf Seite 2 Der sowjetische Delegationsführer in der UNO: Nikita Chrustschow Victor Gollancz als Freund geehrt Ueberreichung des Friedenspreises 1960 des Deutschen Buchhandels Frankfurt.(dpa/ AP) Der englische Ver- leger und Publizist Victor Gollancz nahm— wie angekündigt— am Mittwochabend in der Frankfurter Paulskirche nach Würdigung seines Lebenswerkes durch Bundespräsident Dr. Lübke den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegen. Die Verleihungsurkunde, die der Vor- steher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Werner Dodeshöner, über- reichte, bezeichnet Gollancz als„unermüd- „Malikowskis Flucht verwirrte die SED“ Die Bundesregierung weist auf Rüstung und Agenten der Zone hin Von unserer Bonner Redaktlien Bonn. Das Material, das der ehemalige Hauptmann der sowietzonalen„Volks- armee“ Malikowski nach seinem Uebertritt in der Bundesrepublik veröffentlichte, hat nach Mitteilung eines Sprechers der Bundes- regierung in SED- Führungskreisen wie eine Bombe gewirkt. Allenthalben werde gefragt, Wieso dieser Uebertritt überhaupt möglich gewesen sei und inwiefern Malikowski die Flucht mit den Unterlagen gelingen konnte. Nicht nur in der 1. Motorisierten Schützen- division in Potsdam-Eiche, sondern im ge- samten Verteidigungsbereich der Zone seien scharfe Verhöre und eine beträchtliche Anzahl von Verhaftungen an der Tages- ordnung. Der Sprecher der Bundesregierung nahm diese Mitteilungen zum Anlaß, noch einmal auf den aggressiven Charakter der Rüstun- gen in der Zone hinzuweisen. Die Zone(17 Millionen Einwohner) verfüge über 1,1 Mil- lionen militärisch ausgebildeter Männer, Während die Bundesrepublik bei 53 Millio- nen Einwohnern nur 269 000 Mann Bundes- wehr, 100 000 Reservisten, 14 000 Mann Bun- desgrenzschutz und 103 000 Beamte der Län- der und Kommunalpolizei habe. Auch die Unterlagen des Verfassungs- schutzamtes zeigten deutlich, was von Ul- brichts Abrüstungsplänen und Friedens- schalmeien zu halten sei. Nach amtlichen Feststellungen würden jährlich im Bundes- gebiet annähernd 2800 bis 3000 Agenten neu angeworben. Die sowjetischen Führungs- offiziere und die Funktionäre des zonalen Sicherheitsdienstes bedienten sich dabei im- mer wieder der Erpressung. Die Hauptagenten der Zone schreckten auch nicht vor Mord und Einbruch zurück. Ein Sprecher des Bundesinnen ministeriums gab bekannt, daß seit 1953 allein 159 Fälle von Menschenraub, 143 Fälle von versuch- tem Menschenraub, drei Mordanschläge, sechs Sprengstoffanschläge, elf Einbruch- versuche und 27 Einbrüche festgestellt wor- den seien. Das Bundesinnenministerium wies darauf hin, daß der Oberbundesanwalt, wenn sich Agenten freiwillig melden und im Falle von tätiger Reue, die Möglichkeit zu mildem Vorgehen habe. Zwischen Gesfern und Morgen Kurzfristig abgesagt wurde die für Mitt- woch geplante Gesellschafterversammlung der„Deutschland-Fernseh- GmbH“, auf der die Besetzung des Aufsichtsrates beschlossen werden sollte. Ein Regierungssprecher er- klärte, dies sei wegen der Kabinettssitzung am Mittwoch geschehen. In Bonn glaubt man jedoch, daß diese Maßnahme mit einem neuen Einigungsversuch des Bundes mit den Ländern in der Fernsehfrage zusammen- hänge. Den Etatentwurf für 1961 hat Bundes- finanzminister Etzel jetzt vor dem Haus- haltsausschuß des Bundestages erläutert. Der Haushaltsentwurf schließt in Einnah- men und Ausgaben mit rund 44,862 Milliar- den Mark. Der DGB und die IG Bergbau und Ener- gie haben ihre Vertreter aus der deutschen Delegation, die an der Tagung der Montan- Union über die Ansiedlung von Ersatzindu- strie in den Bergbaugebieten teilnimmt, zu- rückgezogen. Grund dafür sei die Aufnahme eines Vertreters des Christlichen Bergarbei- terverbandes in die Delegation durch das Bundeswirtschaftsministerium. Ministerpräsident Dr. Röder(Saarland/ CDU) übernimmt heute in Bonn in seiner Eigenschaft als Bundesratspräsident die Auf- gaben des Bundespräsidenten. Er vertritt Dr. Lübke, der bis zum 24. Oktober in Ur- laub sein wird. Der Autobahnkontrollpunkt Babelsberg (südlich von Berlin) in der Sowjetzone war in der Nacht zum Mittwoch eine Stunde lang abgeriegelt. Interzonenreisende berichteten der Polizei, daß eine Fahndung nach zwei geflüchteten zonalen Grenzpolizisten dafür der Anlaß gewesen sei. Jugendgefährdend seien„unsittliche, ver- rohend wirkende, zu Gewalttätigkeit, Ver- brechen oder Rassenhaß anreizende, sowie den Krieg verherrlichende oder verharm- losende Schriften“, stellte der Bundestags- ausschuß für Familien- und Jugendfragen einstimmig fest. Von der Leipziger Messe ist der Ver- kaufsassistent Erich Lange aus Duisburg- Hamborn nicht zurückgekehrt. Lange ist in Leipzig am 3. September von der Volkspoli- zei festgenommen worden. Das teilte ein anderer Angestellter seiner Firma nach der Rückkehr von der Messe mit. Die Flucht ihrer Wirtschaftsfunktionäre will die Zone jetzt erschweren. Sie sollen in Zukunft Sonderausweise erhalten und müs- sen ihre Personalausweise beim Betrieb ab- geben. Eine Delegation des Deutschen Bundes- tages unter Führung von Professor Carlo Schmid ist zu einem viertägigen Besuch in der südkoreanischen Hauptstadt einge- troffen. In der französischen Zeitschrift„Journal du Parlement“ hat sich der ehemalige fran- 26sische Sonderminister und Generalgouver- neur in Algerien Jacques Soustelle dafür ein- gesetzt, daß„die Oder-Neiße-Linie und die polnischen Westprovinzen ausdrücklich von jedem Revisionismus ausgeschlossen“ werden sollten. 15 Minuten lang schwiegen in ganz Oesterreich Rundfunk und Fernsehen, als die Angestellten des staatlichen Rundfunk- und Fernsehnetzes mit einem„Warnstreik“ ihrer Forderung auf Lohn- und Gehalts- erhöhung Nachdruck verliehen. Mit schweren Störungen des Luftverkehrs von und nach Paris muß gerechnet werden, wenn am kommenden Samstag auf den Flug- häfen Le Bourget und Orly das Flughafen- personal für zwölf Stunden in Streik treten wird. In London kamen Regierungsvertreter der Länder des britischen Commonwealth über- ein, daß die Wirtschaftsinteressen des Com- monwealth bei künftigen Verhandlungen mit den Staaten des Gemeinsamen Europäischen Marktes gewahrt bleiben müssen. Gleich- zeitig wurde beschlossen, eine Art„Colombo- Plan“ für die afrikanischen Staaten ins Leben zu rufen.. Ein See- und Luftmanöver der Nato be- gann unter der Bezeichnung„Meflex Hold“ im gesamten Mittelmeer. Es soll bis zum 1. Oktober dauern. Ein weiteres NATO- Marinemanöver, an dem 146 Schiffe aus sie- ben NATO- Staaten teilnehmen, begann im Ostatlantik unter dem Namen„Fallex 60“. Die neue„Blue Scout“- Rakete der ameri- kanischen Luftwaffe ist von Cape Canaveral aus zum ersten Male erfolgreich erprobt worden. lichen Rufer im Streit um die Rechte des Menschen und einen opferwilligen Helfer des deutschen Volkes nach 1945“. An der Feier- stunde im Kreis zahlreicher Persönlichkeiten des kulturellen Lebens— es war der Höhe- punkt der sechstägigen Frankfurter Buch- messe nahm auch Altbundespräsident Professor Heuss teil, der den Friedenspreis 1959 erhalten hatte. Bundespräsident Lübke, der die Laudatio (Lobrede) hielt, bezeichnete Gollancz als einen Menschenfreund,„dessen berufliches Leben und Wirken stets im Einklang stand mit seiner inneren Ueberzeugung, der auch dann, wenn seine Worte der öffentlichen Meinung widersprachen furchtlos der Wahr- heit diente. Gollancz sei ein warmherziger Freund Deutschlands,„der zwar gegen das Unrecht kämpfte, das im deutschen Namen begangen wurde, der dem deutschen Volke aber ein hilfsbereiter und erfolgreicher An- Walt War“. Eine der bestimmenden Triebkräfte für Gollancz sei seine starke Religiosität. Sein Werk sei gezeichnet vom Glauben an das Gebot der Brüderlichkeit.„Victor Gollancz, der Feindt, der uns wie unser bester Freund begegnete, der Brite, der nicht Unterwerfung verlangte, sondern um unser Vertrauen warb, der Jude, der uns nicht als Mörder ansah, sondern als, Mitglied der allumfassen- den Bruderschaft der Menschen“, hat damals einen Sieg über uns errungen, der im menschlichen Bereich viel schwerer wiegt als ein Sieg der Waffen. Er hat nämlich die Menschen gewonnen, zueinandergeführt und damit den Frieden bereitet“, sagte der Bun- despraàsident weiter. Gollancz erwiderte nach der Uberreichung des Friedenspreises, er sei einfach ‚dem Drange eines ganz gewöhnlichen mensch- lichen Herzens gefolgt“. Wenn solches Be- mühen ungewöhnlich erscheine, so sei dies vielleicht das Symptom des argen morali- schen Niedergangs der Welt in diesem Jahr- hundert. Als er von Hitlers Grausamkeiten gehört habe, sei er entschlossen gewesen, dem Uebel sein Gegenteil entgegenzusetzen —„soviel Liebe, soviel Güte, soviel Ver- zeihen, als in einem nur schlummert“. Un- beschreiblich tief ergriffen hätten ihn bereits die vielen tausend Briefe, die er nach 1945 von Deutschen erhalten habe. Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels sind bisher Max Tau, Albert Schweitzer, Romano Guardini, Martin Buber, Carl J. Burckhardt, Hermann Hesse, Rein- hold Schneider, Thornton Wilder, Cars Jas- pers und Theodor Heuss. Brentano: Einigkeit mit Herter Bonn(gn.-Eigener Bericht). Vor dem Bun- deskabinett, das am Mittwoch unter Vorsitz von Bundeskanzler Adenauer zum erstenmal nach den Sommerferien wieder in voller Be- setzung tagte, gab Bundesaußenminister von Brentano einen Bericht über seine Amerika- reise. Hauptthema waren seine Gespräche mit dem US- Außenminister Herter. Brentano betonte, es habe völlige Uebereinstimmung über alle Maßnahmen bestanden, die die Bundesregierung als Antwort auf die sowijet- zonalen Rechtsbrüche und Nadelstichaktionen ergreife. Ein Regierungssprecher demen- tierte im Anschluß an die Kabinettssitzung Meldungen, nach denen die USA die Bundes- regierung gedrängt haben sollen, härtere Maßnahmen als bisher zu ergreifen. Bei den Gesprächen in Washington sei vielmehr klar herausgestellt worden, daß in der Berlin- Frage alle Westmächte in einem Boot sägen. Ein„verstärkter Ruderschlag“ eines einzel- nen Partners bringe das Boot aus dem Gleichgewicht. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN pOLITIK Donnerstag, 22. September 19 Nr. 220 Renten ohne Bod ei Der Kalif kam in einer kleinen Oase zu einem Stamm, der unter Durst litt, weil der einzige vorhandene Brunnen wenig Wasser hergab. Auf Geheiß des Kalifen wurde sofort ein zweiter Brunnen gebohrt. Als der Herrscher nach Jahr und Tag die- selbe Gegend bereiste, traf er nur den Stammesältesten.„Wo sind deine Leute?“ be- gehrte der Kalif zu wissen.„Sie haben zu reichlich aus dem zweiten Brunnen Wasser getrunken und dabei übersehen, daß sie dabei unsere alte Wasserquelle erschöpf- ten, war die Antwort. Aus 1001 Nacht Keine Ueberraschung für Kenner politi- scher Arglosigkeit ist der Beschluß des Bun- deskabinetts über die neuerliche Renten- erhöhung. Um so grausigere Ueberraschung ist dieser Beschluß für nüchterne Rechner, für Leute, die sich Sorgen darüber machen, ob sich Einnahmen und Ausgaben der Sozial- versicherung in Einklang befinden. Zum dritten Mal seit der Verabschiedung des Ge- setzes über die Rentenreform, seit gesetzli- cher Verankerung der famosen Rentendyna- mik, werden die Renten alljährlich erhöht. Dabei kommt ein Mehr von rund 20 Prozent heraus. Soll's in diesem Tempo so weiter- Sehen? In welche Höhen sollen die Renten wohl steigen? Im Jahre 2000 müßten sie rund fünfmal so hoch sein wie heute. Beschwichtigend verlautet aus dem Bun- deskabinett, der Beschluß koste nur einen jährlichen Zuschuß von 100 Millionen Mark an die Sozial versicherung. Eine Bagatelle für Männer, die mit Milliarden zu rechnen gewohnt sind. Leider lag dem Bundeskabi- nett noch immer nicht die versicherungs- mathematische Bilanz der Sozialversiche- rung vor. Die Aufstellung von Vermögen, voraussichtlichen Einnahmen auf der einen Seite und zu erwartender Ausgabeverpflich- tungen(für Renten auf der anderen Seite. Diese versicherungsmathematische Bilanz kann die vom Bundeskabinett aufgestellte Rechnung(ohne den Wirt) jäh verändern. Schlieglich ist doch zu berücksichtigen, daß ehedem Beiträge erhoben worden sind, die nach niedrigeren— später fälligen— Ren- tenauszahlungen bemessen waren. Zu be- Tücksichtigen ist ferner, daß heute Beiträge erhoben werden, die den künftigen Renten- Zahlungen nicht angemessen sein dürften. Das Erhöhungstempo wird wohl so weiter- gehen. Freilich, heute herrscht Ueberbeschäfti- gung, weswegen rund 18 bis 20 Millionen Beitragszahler die Kasse füllen. Aber gerade mit dem Jahr 1960 setzen geburtenschwache Jahrgänge ein. Die Zahl der Beitragszahler nimmt damit ab. Die Rentenlast jedoch Wächst in Bergeshöhe; die Rentenlast droht sich wie ein Alpdruck auf die Brust der Bei- tragszahler zu legen, auch wenn dieser Zu- stand der Ueberbeschäftigung in deutschen Landen niemals ein Ende fände. Weill nun weder Beitragszahler noch So- Zlalversicherung mehr ausgeben können als Sie selbst verdienen oder einnehmen— Schließlich müssen ja die Beitragszahler auch ren und ihrer Familien Unterhalt bestrei- ten, bevor sie Rentner werden— wird wohl eines schönen Tages der Bund mit mehr als 100 Millionen Mark wahrscheinlich mit Mil- Harden einspringen müssen, um die Aus- zahlung der Renten zu retten. Der Grundgedanke bei der Rentenreform War, die alternden Arbeitnehmer teilhaben zu lassen an der allgemeinen Verbesserung der Lebenshaltung. Deshalb wurde weit- gehend auf die Wohltat des Zinsertrages Verzichtet und dennoch für die Zukunft immer mehr versprochen. Schön ist es, dag das Bundeskabinett sich bemüht, dieses Ver- sprechen einzuhalten. Aber in der Welt der nüchternen Zahlen werden Versprechungen wertlos, sobald sie nicht mehr mit dem Ein- maleins übereinstimmen. Von mathematischen Gesetzmäßigkeiten, von der einfachen Tatsache, daß keiner Kasse mehr entnommen werden kann, als drin ist, zu sprechen, ist jedoch verpönt; es wird als soziale Rückständigkeit ausgelegt. Denn 80 mancher Krug muß solange allein zum Brunnen gehn, bis seine Scherben dem Be- sitzer beweisen, daß Krüge zerbrechlich Sind. F. O. Weber Das große Konzil von New Vork nis torische Begegnung der fünf Erdteile Die UNO muß zusätzlich eine Art Völkerschule unter Mitverwaltung der Schüler werden Von unserem New Lor k. vielleicht wird die ungewöhnliche Generalversammlung der ver- einten Nationen, die in New Vork begonnen hat, die bedeutsamste Versammlung seit den mittelalterlichen Konzilen, die über die Wege des Christentums und der damaligen Welt entschieden. Auf alle Fälle verspricht sie ein großes politisches Spek- takel zu werden. Der eigentliche Grund dafür liegt nicht in der Tatsache, daß Chrust- schow, der Chef, der Staatsschauspieler und Marktschreier der Sowietwelt selbst ge- kommen ist und seine kommunistischen Unterkönige mitgebracht hat. Eher kann man sagen, daß Chrustschows Anwesenheit ebenso wie das Erscheinen Titos, Nassers und Fidel Castros durch die Einzigartigkeit dieser Versammlung veranlaßt wurde. Zum ersten Mal sind wahrhaft die fünf Kontinente vertreten, auch die bisher gro- Benteils stumme Land- und Menschenmasse im Süden Europas— Afrika. Die Männer, die dorther kamen, sind nicht mehr die Dele- gierten isolierter Neger- und Randstaaten, sondern Vertreter und Führer der neuen, unabhängigen Staaten, die die Zukunft des Kontinents repräsentieren. Sie sind stolz und mißtrauisch, besonders gegen die weißen Länder, deren Kolonialregierungen sie be- kämpft haben, aber sie wissen, daß sie in einer Welt, die der Weiße geschaffen hat, dessen Hilfe brauchen. Einige tendieren zu den Sowjets. Andere rechnen auf die Ver- einten Nationen. Alle sind ungewiß, und hinter ihrem distanzierten, doch fordernden Auftreten spürt man Zweifel. Sie können fordern, denn ihr erwachender Erdteil kann die Gewichts verteilung der Erde verändern. Seine Zurückgebliebenheit gibt ihnen mora- lische Rechte und sogar politisches Gewicht, denn die Wirren die dort drohen, können eine Gefahr für den Frieden und die Exi- stenz der älteren Mächte und ihrer Zivili- sation werden. Das stellt den Vereinten Na- tionen ganz neue Aufgaben. Es genügt nicht mehr, wenn der Gebäu- dekomplex am East River in New Vork als Forum dient, auf dem man kleine lösbare Konflikte schlichtet und unlösbare unter Worten begräbt. Es genügt nicht einmal, Wenn es mit Mühe gelingt, die großen geg- men Blöcke auf diesem Gebiet sowohl hoffnungsvoller wie gefährlicher Möglichkei- ten auseinander zuhalten. Das Gebiet selber stellt die neue Anforderung. Es braucht ver- ständnisvolle, unvoreingenommene und un- eigennützige Unterstützung, um Staaten zu schaffen, für die außer dem Unabhängig- selber, die meisten Vorausset- zungen fehlen. Zu allem, was sie heute sind, üssen die Vereinten Nationen noch eine Art Völkerschule unter entscheidender Mit- verwaltung der Schüler werden. Dag Ham- marskjöld, ihr Generalsekretär, hat in Vor- aussicht solcher Anforderungen bereits einen Stab von Verwaltern und Sachverständigen gesammelt. Darüber hinaus müssen die Ver- einten Nationen Ordnungskräfte stellen, wo es notwendig ist. Sie haben in den Kongo in wenigen Wochen 18 000 Mann entsandt. Von der Organisation einer UNO-TTruppe rät Hamarskjöld jedoch ab, weil die Erforder- nisse jeder Krise anders sind. Aber er möchte seinen Stab militärischer Sachver- ständiger ausbauen und würde es gerne se- hen, wenn die Mitgliedstaaten für die ge- meinsamen Aufgaben Kräfte auf Abruf be- reit hielten. Ziel der Stunde: die neutrale Sphäre Ob und wie die Vereinten Nationen die beispiellose Aufgabe erfüllen werden, wird die Geschichte erweisen müssen. Der Beginn war unter Hammarskjölds kluger, ruhiger und fester Führung trotz schwierigster Um- stände nicht schlecht. Man hatte es im Kongo mit dem verräterischen Wankelmut eines naiven Egoisten zu tun, der ein Opfer seiner eigenen Demagogie wurde und auch sein Land und die Mission der UNO zu ihrem Opfer zu machen drohte. Doch die Rettung kam durch die Afrikaner selber. Sie stellten den größten Teil der UNO-Truppen für den Kongo. Sie traten in Leopoldville für Koope- ration mit der UNO ein und stärkten die Kräfte, die jetzt die Grundlage für eine Stabilität zu schaffen scheinen. Im Mittelpunkt dieser geschichtlichen Wendung stehen die Afrikaner, die echte Unabhängigkeit von beiden weißen Maelit blöcken suchen. Das Ziel der Stunde ist die Vollendung der großen neutralen Sphäre auf der Erde, deren Anfänge die Amerikaner mit Mißvergnügen sahen und die sie jetzt als notwendig zur Sicherung des Friedens und Begrenzung sowjetischer Einflüsse und Ma- chenschaften durch das Freiheitsstreben der Völker empfinden. Gegenüber dem neuen Problem und den neuen Leuten scheinen sich noch alle auf unsicherem Boden zu fühlen. Chrustschow Wird zweifellos etwas von Rotchina und sehr viel von Abrüstung sprechen und er wird versuchen, auf diesem Wege auch seine Attacken gegen die Bundesrepublik zu ver- kolgen. Manche Männer der neuen Staaten mögen sich durch solches Werben um ihre Stimmen in weißen Streitfragen geschmei- chelt fühlen, aber diese Fragen können durch bloße Abstimmungen nicht entschieden wer- den, und auch die neuen Männer werden ihr eigenes Geschick gewiß auf Grund von Er- Wwägungen bestimmen, die ihnen näher liegen. Wird die Sowjetunion nach ihrem Miß- erfolg im Kongo an dem grogen Unternehmen der positiven Neutralisierung Afrikas mit- wirken und in Zukunft versuchen, ihre Ziele im Gesamtrahmen zu verfolgen? Oder wird sie die Vereinten Nationen handeln lassen, sie stets giftig kritisieren, um sich keinen Propagandavorteil entgehen zu lassen? Die amerikanische Regierung ist zwar ihrer Wünsche und Ziele aber nicht ihrer Mittel und Wege sicher. Sie unterstützt die Vereinten Nationen in ihrer neuen Aufgabe, Will ihr jede Möglichkeit und Hammar- skjöld alle Mittel geben, die er wünscht. Aber wie stark wird ihre Unterstützung in der Schlacht der Worte und des Werbens sein, die jetzt in New Vork beginnt? Eisen- hower wird am heutigen Donnerstag spre- chen, und Vorschläge für die Stärkung der Funktionen, der Mittel und der Autorität der Vereinten Nationen machen, von denen Korrespondenten Hans B. Meyer in USA seine Ratgeber den Beifall aller Gutwilligen erhoffen, aber das Weiße Haus bemerkte ausdrücklich, nach der Rede werde er nach Washington zurückkehren. Das war auf die Unerwünschtheit eines politisch und mensch- lich unproduktiven Zusammentreffens mit Chrustschow gemünzt, aber es scheint auch Wenig Zeit für wirkliche Begegnungen mit den Männern der neuen Länder zu lassen. Wird man sie nach Washington einladen? Man konnte sich bisher noch nicht entschlie- Ben, ob Nasser und Tito gebeten werden sollen, obwohl diese seit langem auf eine Einladung warten und nach der Ankündi- gung ihres New LVorker Aufenthaltes erst recht damit rechnen. In Washington sagt man sich, daß die Generalversammlung lange dauern wird. Falls ihre propagandistische Seite etwas aus dem Gleichgewicht geraten sollte, könne noch immer etwas geschehen, um sie ins Lot zu bringen. Macmillan kann in Reserve bleiben. Nehru trifft erst am Wochenende ein. Er wird seine Autorität an der Spitze des größten neuen Landes für die Verein- ten Nationen und ihre Garantie echter Neu- tralität und Unabhängigkeit geltend machen. Letzten Endes pflegen historische Entschei- dungen nicht auf Grund sensationeller Pro- pagandavorstellungen oder wodkagetränk- ter Empfänge zu fallen. Das sollte auch für die mißtrauischen neuen Regierungschefs aus Afrika gelten. Landtag nahm Arbeit auf Stuttgart.(tz. Eig. Bericht) Der Landtag von Baden- Württemberg hat nach sieben- wöchiger Sommerpause in dieser Woche seine Arbeit in den Ausschüssen wieder auf- genommen. Am Mittwoch beschloß der Aeltestenrat, den Präsidenten zu ermächti- gen, das Plenum des Landtags für den 5., 6. und 13. Oktober zu Sitzungen einzuberufen. Eine ursprünglich auch für den 7. Oktober Vorgesehene Sitzung wurde mit Rücksicht auf die am 6. und 7. in Stuttgart tagende Kon- ferenz aller Minister präsidenten der Bundes- länder verschoben. Der Finanzausschuß be- schloß, die Universitätskliniken in Heidel- berg, Freiburg und Tübingen zu besichtigen, um die Neubauten kennenzulernen. Anträge der CDU und SPD, die eine Verbesserung des Finanzausgleichsgesetzes zugunsten der Ge- meinden und eine Aenderung des Gewerbe- steuerausgleichs bezwecken, wurden im Ver- Waltungsausschuß beraten, jedoch noch nicht abschließend behandelt. Bourguiba bedrängt de Gaulle Er will Tunesien mit Algerien verschmelzen/ Paris zeigt kalte Schulter Tunis/ Paris/ Kairo.(dpa/ AP) Die letzten Wochen vor der bevorstéehenden Algerfen- Debatte der UNO waren in Tunis von einer diplomatischen und t Aktivität erster Ordhung gekennze St. Immer deutlicher zeichnet sich der Umriß eines um- fassenden Planes ab, den französischen Staatschef zu einer schnellen Lösung des Algerien- Problems zu veranlassen. In die- ser Richtung zielte auch die persönliche Bot- schaft an General de Gaulle, die der tune- sische Staatspräsident Bourguiba in der ver- gangenen Woche seinem Sohn, dem tune- sischen Botschafter in Paris, mitgegeben hatte. Aber Habib Bourguiba junior wurde vori de Gaulle nicht empfangen, weil seine Botschaft„nicht dringend“ und außerdem nicht schriftlich fixiert sei, sondern nur mündlich übermittelt werden sollte. Inzwi- schen wurde Bourguiba junior zur sofortigen Berichterstattung nach Tunis zurückbeordert. Ausgangspunkt der ganzen Aktion ist die von Bourguiba entworfene Idee einer Verschmelzung Tunesiens mit der in der Politischen Realität noch nicht existierenden algerischen Republik sowie die Schaffung einer gemeinsamen Regierung für dieses neue Staatsgebilde. Wenn dieser Plan reali- siert wäre, hätte der gemeinsame algerisch- tunesische Staat die Möglichkeit, das Land Tunesien in stärkerem Maße als bisher zur Aktionsbasis der algerischen Aufständischen zu machen. Dann könnte der„freie Teil des tunesisch- algerischen Staatsgebietes“ zum Auffangbecken für die ausländischen Frei- wWilligen verbände Werden, die schon lange angekündigt sind. Würde Frankreich auf die Pläne einer Föderation zwischen Tunesien und Algerien, das für Bourguiba durch die algerische Exil- regierung repräsentiert wird, mit einer mili- tärischen Aktion gegen Tunesien antworten, Wäre ein Hilferuf Tunesiens an den Welt- sicherheitsrat, an Washington und Moskau die sofortige Folge. Damit wäre die schon lange erstrebte Internationalisierung des Al- gerien-Konfliktes nicht mehr zu umgehen. Auf diesem düsteren Hintergrund zeich- nen sich die konstruktiven Elemente des Bourguiba-Planes um so verlockender ab, Vorausgesetzt, daß sich General de Gaulle bereitfindet, entscheidende Zugeständnisse im Sinne einer algerischen Unabhängigkeit zu machen. Das Angebot Bourguibas sieht den Eintritt Nordafrikas in die französische Gemeinschaft und damit die Aufrechterhal- tung des französischen Einflusses in diesem Gebiet vor. Darüber hinaus legt Bourguiba das Angebot einer Beibehaltung der militäri- schen Stellung Frankreichs in Nordafrika als Gewicht in die Waagschale. Er würde den Franzosen die umstrittene Militärbasis Bi- zerta vertraglich überlassen, während Alge- rien die französische Flottenbasis Oran auf seinem Staatsgebiet bestehen liege. Ein Edelfräulein von legendärem Ruf: Fabiola- Belgiens künftige Königin Von dem Kinderfräulein Josephine Grasegger lernte sie die deutsche Sprache Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanjien Madrid. Sie hat den hellen Teint der spanischen Aristokratinnen, deren Familien stolz darauf sind, daß 700 Jahre der maurischen Invasion keine Spuren in inrem Blut hinter- lassen haben. Die Zeitungen haben ihr Bild ganæzseitig plakatiert— das Porträt der kunftigen Königin der Belgier, eines distinguierten, ein wenig kühlen und fast nordisch Wir kenden Mädchens der Madrider Gesellschaft, das mit seinen nellen Augen, dem schlanken Hals und dem kastanienbraunen Haar ebenso Engländerin, Deutsche oder Skandinavierin sein könnte. Kein Ereignis der letzten Jahre war eine größere und freu- digere Ueberraschung für die Spanier als die Verlobung Fabiolas de Mora mit König Baudouin. Die belgisch-spanische Verlobung war eines der am besten gehüteten Geheimnisse der letzten Jahre, von dem nur wenige An- gehörige der Braut und einige Mitglieder der belgischen Königsfamilie wußten. Fabiola Fernanda de Mora y Aragon wurde am 11. Juni 1928 in Madrid geboren. Sie ist das sechste von sieben Kindern des Grafen Gon- 2zalo de Mora und Marques de Casa-Riera, der im November 1957 starb. Der Adel der Gra- fen von Mora ist für spanische Begriffe noch jungen Datums. Er ist päpstlichen Ursprungs und wurde von Leo XIII. der Großmutter der künftigen Königin, Concepcion Fernandez del Olmo, im Jahre 1894 verliehen. Die drei Schwestern Fabiolas sind mit spanischen Aristokraten verheiratet— Nieves mit dem Grafen von Aguilar de Ebro, Anna Maria mit dem Grafen von Salinas und Maria Luz, die Jüngste der Geschwister, mit dem Grafen von Saltes. Trotz der vornehmen Abstammung der Familie, die sich mütterlicherseits auf die Könige von Aragonien zurückführt, besitzt die Braut Baudouins selbst kein Adelsprädi- kat— der Titel geht nach spanischem Recht vom Vater lediglich auf den ältesten Sohn über und befindet sich in Händen von Fabio- las Bruder Gonzalo de Mora. Die Familie bewohnt im Madrider Diplo- matenviertel, in der Calle Zurbano 5, ein im Empirestil gehaltenes Stadtpalais mit einem romantischen Garten, den steinerne Bänke, Putten und allegorische Figuren schmücken. Die Mutter Fabiolas war Hofdame der letz- ten spanischen Königin, Eugenia von Batten- berg, der Witwe Alfons XIII., die in Lau- Sanne lebt, und Taufpatin der Braut Bau- douins ist. Fabiola studierte in Paris und später in Lausanne, wo sie viel im Haus der Ex- Königin verkehrte. Zwischen dem Gra- fen von Barcelona, dem Sohn Alfons XIII. und spanischen Thronanwärter, und der Fa- milie Mora bestehen seit langem enge freundschaftliche Beziehungen. Im Gegen- satz zu ihren Schwestern, die früh heirateten, hatte die häusliche, schüchterne und bei ihren Freundinnen als etwas männerscheu geltende Fabiola nie einen Flirt. Mit ihren 32 Jahren ist sie um zwei Jahre älter als Baudouin. Sie ging ganz in ihrer Familie auf und widmete einen großen Teil ihrer Zeit der sozialen Arbeit. In der Nähe des elter- lichen Palais hatte sie sich in einem Miets- haus eine kleines Büro eingerichtet, wo sie Spenden für Arme und Kranke verwaltete, die sie in den Arbeitervororten von Madrid regelmäßig besuchte. Die künftige Königin von Belgien spricht ausgezeichnet Französisch und Englisch und recht gut Deutsch, das sie von ihrem deut- schen Kinder fräulein, der Frankfurterin Jo- sephine Grasegger, lernte. Die Erzieherin, die viele Jahre im Hause Mora lebte, starb 1958 im Palais der Calle Zurbano, bis zu- letzt von Fabiola betreut, die im Madrider Fabiola Fernanda de Mora y Aragon Bild: Keystone Militär- Krankenhaus ihre Prüfung als approbierte Krankenschwester abgelegt hatte. Man sah Fabiola fast nie auf Cock tails oder anderen gesellschaftlichen Ver- anstaltungen. Dafür ging sie jeden Morgen zur Messe in der Kirche Santa Barbara. Sie interessiert sich nicht für Sport, gilt aber als große Musikliebhaberin und spielt ausge- zeichnet Klavier und Guitarre. Auch litera- risch hat sie sich versucht und einen schma- len, eigenhändig illustrierten Band von zwölf Kindergeschichten herausgegeben, von denen eine den romantischen Titel trägt: „Der Prinz auf dem weißen Berg“. Anfang Juli fuhr sie nach Zarauz an der Biscaya- küste, um die Sommerferien bei ihrer Schwester, der Gräfin von Saltes, zu ver- bringen. Aber schon nach wenigen Tagen kehrte sie nach Madrid zurück, um sich von dem spanischen Gesellschafts fotografen Amer Ventosa eine Reihe von Bildern machen zu lassen— die Verlobungsbilder für Baudouin. „Mit diesen Fotos wird es noch eine Ueberraschung geben“, sagte sie damals dem Fotografen, der ihr die Bilder nach Zarauz schickte, von Wẽao sie in Begleitung ihrer Mut- ter und ihres ältesten Bruders die Reise nach Brüssel antrat. Die Bekanntschaft mit Bau- douin begann im vergangenen Januar wäh- rend eines Besuches, den Fabiola ihrer Pa- tentante, der Exkönigin Eugenia, in Lau- sanne abstattete. Der König, der damals zum Skilaufen in der Schweiz war, traf mit sei- ner zukünftigen Braut in den darauf folgen- den Monaten öfter im Hause von belgischen Aristokraten zusammen und lernte dort auch im Frühjahr die Mutter und den Bruder Fa- biolas kennen. Alle, die Belgiens nächste Kö- nigin kennen, sind sich darüber einig, daß sie mit ihrem ernsten, liebenswürdigen und zurückhaltenden Wesen ausgezeichnet zum Charakter des jungen Monarchen paßt, der genau wie sie jedes Aufsehen scheut und nach Möglichkeit den gesellschaftlichen Be- trieb meidet. — Kabinett beschloß. Fortsetzung von Seite 1 handelt werden mark oder 1 wie Einlagen in Reichs- echenkronen. Zu den übrigen V erbesserungen gehören: 1. Das Bestreben, die Hauptentschädigung weit vor dem gesetzlichen Termin abzuwik⸗ wird durch zusätzliche Forderung der ärkt. 8 hilfe für wirtschaftlich eichsberechtigte wird soll den Renten in an- en(gesetzliche Altersver- t werden. keiten des Bezugs von schadenrente bei Erwerbsunfähigkei- den erweite 4. Die Freibeträge beim Bezug von Un- fallrenten werden erhöht. 5. In gewissen Fällen wird Unterhalts- hilfe künftig ch dann gewährt, wenn die Hauptentschädigung schon erfüllt ist. zt für die Gewährung von Aus- 18sbeihilf für Spätaussiedler und Sowjetzonenflüchtlinge wird über den März 1963 hinaus bis 1966 verlängert. 7. Dasselbe gilt für Leistungen aus dem Härtefon zur zialen und wirtschaft- lichen Eingliederu von Sowietzonenflücht- lingen. Unterhal schw Lastenab allgem Neun Monate Gefängnis Karlsruhe.(dt.-Eig. Bericht). Der Bundes- gerichtshof hat am Mittwoch den 47 Jahre alten ehemaligen CSU- Bundestagsabgeord- neten Donhauser aus München wegen lan- desverräterischer Beziehungen zum„Mini- sterium für Staatssicherheit“ in Ostberlin zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, die Strafe jedoch zur Bewährung auf drei Jahre Ausgesetzt. Der Präsident des Dritten Strafsenats, Dr. Jagusch, zählte in der Urteilsbegründung eine Reihe von mildernden Umständen auf, die es nach der Ueberzeugung des Senats rechtfertigten, unter der von der Bundes- anwaltschaft beantragten Strafe von zwel Jahren zu bleiben. Dazu zähle, daß Don- Hauser vor rund zehn Jahren als führender Politiker der Bayern-Partei für seine Partei Persönlich eine Geldschuld von 30 000 Mark übernommen habe, die ihn in ein unver- schuldetes Unglück stürzte. Um aus dieser Misere herauszukommen, hätte Donhauser vom Staatssicherheitsdienst ansehnliche Be- träge kassieren können, wenn er sich den Wünschen der Ostberliner Gesprächspart- ner gefügig gezeigt hätte. Er habe aber nichts verraten, was wirklich wertvoll gewesen Wäre. Donhauser habe jedoch kurzsichtig und naiv gehandelt. Mobutu greift durch Leopoldville.(AP/ dpa) Der gegenwärtige Machthaber am Kongo, Oberst Mobutu, hat am Mittwoch alle kongolesischen Regierungs- ämter, das Polizeipräsidium und Radio Leo- poldville durch seine Truppen besetzen las- sen. Die Soldaten des Armeechefs und ent- schiedenen Lumumba- Gegners fuhren mit Sepanzerten Wagen und schweren Maschi- mengewehren vor. Der seiner Macht be- raubte Lumumba gab in seiner von ghanae- schen UNO-Truppen stark bewachten Re- sidenz weiter Erk n ab und empking Diplomaten afrikanischer Länder. Von sei- nem Fenster aus mußte er ohnmächtig mit- ansehen, wie Mobutus Truppen seinen Si- cherheitschef Muzungu aus dem gegenüber- liegenden Polizeipräsidium entfernten. Oberst Mobutu bemüht sich weiterhin dar- um, die Zustimmung des UNO-Rommandos für seinen gegen Lumumba ausgestellten Verhaftungsbefehl zu erhalten. Mobutu hat außerdem die Vereinten Nationen aufgefor- dert, die von den afrikanischen Staaten Guinea und Ghana gestellten UNO-Truppen aus dem Kongo zurückzuziehen.— Bei einem fürchterlichen Gemetzel, das Gendarmen in der Kongo-Provinz Katanga angeblich in einem von dem Stamm der Balubas bewohn- ten Gebiet angerichtet haben, sollen meh- rere hundert Menschen den Tod gefunden haben. Initiative der USA und Japans Wien.(AP) Zur Uberwindung des Wider- standes der Ostblockstaaten gegen eine In- spektion des Kernmaterials, das die inter- nationale Atomenergiebehörde in Wien Mit- gliedsstaaten für friedliche Zwecke zur Ver- fügung stellt, erboten sich am Mittwoch die Vereinigten Staaten und Japan auf der Ge- neralversammlung, eine Anzahl ihrer Re- aktoren durch Beauftragte der Behörde in- Spizieren zu lassen. Durch die Inspektionen Soll verhindert werden, daß Kernbrennstoff, der durch die Behörde vermittelt wurde, zu anderen als friedlichen Zwecken verwendet wird. Die Ostblockstaaten erblicken in In- sbektionen eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Mitgliedstaaten. Der amerikanische Chefdelegierte MecCone er- klärte zu dem amerikanischen Angebot, die Vereinigten Staaten wollten damit ihre Ueberzeugung von der Notwendigkeit und Durchführbarkeit internationaler Inspek- tionsmaßnahmen praktisch untermauern. Mecone gab bekannt, daß Amerika auch im Jahre 1961 der Behörde spaltbares Material im Werte von 50 000 Dollar zur Verfügung stellen werde. Auch der japanische Chef- delegierte Dr. Furuuchi unterstrich die Be- reitwilligkeit seines Landes, sich als erstes Mitglied der internationalen Atomenergie- behörde Inspektionen zu unterwerfen. Kurz notiert Eine einschneidende Umbildung der Re- gierung der Vereinigten Arabischen Repu- blik wurde laut Radio Kairo durch ein De- kret Staatspräsident Nassers verfügt. Die 30 000 Juden in der Bundesrepublik feierten am Mittwoch den Beginn des jüdi- schen Jahres 5721. Der Zentralrat der Juden in Deutschland erhielt zum Neujahrstag Glückwünsche führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Sowjetzonenbehörden haben nach einer Mitteilung des Berliner Senats damit begonnen, den in Westberlin lebenden In- habern der vom Bundesinnenministerium ausgestellten Fremdenpässe das Fransitvisum für die Fahrt durch die Sowjetzone zu ver- weigern. 5 Weitere Artikel siehe Seite 16 ri G N D Q. 2 . 1 e ee —„ 5— 2————— 1 220 tige hat 88- O- las- t- mit hi- be- de- Re- ing Sei- git- Si- er- ten. ar- dos ten hat or- ten den em in in m- h- len 18 er- In- er- lit er- die Je- de- in- en ofk, 2u det In- ren Der er- die are ind K- rn. al ing ef- e- tes e- u e. Iik di- len ag en ich nit In- aim um er- Hochsommerwochen 1960 der deutsche Tou- schwächt. Wie aus einem am Mittwoch ver- gegangen. Die Deutschen, die in den letzten Nr. 220/ Donnerstag, 22. September 1960 WELT UID WISSEN MANNHETMER MORGEN. Seſte 3 Was sonst noch gescha ng Anhaltende Regenfälle und Stürme über weiten Gebieten Italiens drohen in den be- reits schwer getroffenen norditalienischen Landstrichen weitere Verwüstungen anzu- richten. Die seit sechs Tagen wütenden Ueberschwemmungen und Erdrutsche haben nach bisher vorliegenden Meldungen min- destens 50 Menschenleben gekostet. Das rapide Steigen der Etsch hat am Mittwoch die Städte Meran und Trient in akute Ge- fahr gebracht. Trient ist bereits von den Fluten der Etsch teilweise überspült, und neue Regenfälle lassen befürchten, daß die ganze Stadt von der Umwelt abgeschnitten wird. * Eine Banknote aus dem Lösegeld, das der französische Automobilfabrikant Roland Peugeot dem Entführer seines kleinen Soh- nes Eric im Frühjahr übermittelte, wurde am Dienstag auf einem Postamt in Roissy- en- France unweit von Paris entdeckt. Die Note im Wert von 10 000 alten Francs(etwa 85 DM) war von einem Geschäftsmann auf dem Postamt eingezahlt worden. Anhand der Nummer hatte man sie erkannt. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet. Roland Peugeot hatte damals 425 00 DM Lösegeld in alten Franc-Noten bezahlt. Die Entführer hatten darauf den kleinen Eric freigelassen. * In Mühlhausen(Elsaß) konnte die Polizei die Beute aus dem Ueberfall von Wittenheim sicherstellen, bei dem die Räuber 300 000 Frances(255 000 DM) erbeutet hatten. Das Geld war im Hause der Schwiegermutter eines der sieben Beteiligten versteckt, die am Montagabend verhaftet worden waren. * Erstmals seit Jahren hat sich in den ristenstrom in die Schweiz merklich abge- öfkentlichten Ueberblick des schweizerischen Statistischen Amtes über den Fremdenver- kehr im Juli hervorgeht, ist in diesem Zeit- raum die Uebernachtungszahl deutscher Gäste gegenüber dem gleichen Vorjahres- Monat um 11 Prozent auf 466 000 zurück- Jahren während der Sommer- und Winter- saison in der Schweiz stets das Haupfkon- tingent der Auslandsgäste stellten, wurden im Juli erstmals von den Engländern über- flügelt, für die 507 000 Uebernachtungen ge- bucht wurden. Nach Ansicht Schweizer Frem- denverkehrs-Experten ist die Abnahme der deutschen Besucher nicht nur den ungün- stigen Wetter verhältnissen in diesem Som- mer, sondern auch dem verschärften inter- nationalen Wettbewerb um den deutschen Touristen zuzuschreiben. * Die Schwarzfahrerei bereitet den indi- schen Eisenbahnen nicht nur beträchtliche Kopfschmerzen, sondern auch einen jähr- lichen Einnahmeausfall von rund 42 Millio- nen Mark. Ein Sprecher des indischen Eisen- bahnministeriums machte dem Parlament diese Mitteilung und schätzte die Zahl der Schwarzfahrer auf neun Millionen im letzten 1 5 N 5 5 5 5 Aus einer von der indischen Regierung veröffentlichten Uebersicht über die tech- nische Rückständigkeit auf dem Lande geht hervor, daß von den rund 558 000 Dörfern in Indien nur 8 873 mit elektrischem Strom ver- sorgt sind. Die Hälfte dieser elektrifizierten Dorfgemeinden befindet sich in der Provinz Madras. Die Provinz Rajasthan weist da- gegen nur ein Dorf mit Stromversorgung auf. * In der südrhodesischen Stadt Bulawayo starb der Stationsvorsteher Frank Preston durch die grüne Flagge, mit der er die Züge einwinkt. Wie ein Zeuge des Unfalles er- klärte, fiel der 41 jährige Bahnbeamte so un- glücklich von seinem Fahrrad, daß sich der Flaggenstock in seine Brust bohrte. * Ein Hauseinsturz in Kairo hat wahr- scheinlich 14 Menschenleben gefordert. Aus den Trümmern eines alten vierstöckigen Wohnhauses, dessen Vorderfront zusammen- stürzte, wurden von Rettungsmannschaften bisher 12 Leichen geborgen. Fünf Haus- bewohner wurden verletzt, zwei noch ver- mißgte sind nach amtlicher Annahme vermut- lich ebenfalls ums Leben gekommen. Luftverkehrspolizisten arbeiten mit Elektronengehirn Sie„lenken“ die Flugzeuge vom Boden aus/ Besuch in der amerikanischen Zentrale in Indianapolis In dem halbdunklen Raum sitzen je zwei Männer an einem Pult. Sie stecken die Köpfe geheimnisvoll zusammen und flüstern mit dem hinter ihnen stehenden dritten Mann mit Kopfhörern und einem Telefonsprecher. Auf den Pulten werden schmale Stäbe hin und her geschoben, die kurze Meldungen und einige Ziffern tragen. Der Mann, der offenbar die Leitung dieser geheimnisvollen Operation hat, betrachtet mit großer Konzentration die Stäbchen, verschiebt eines, stellt ein anderes schief, flüstert dem Telefonisten eine kurze Weisung zu und entfernt eines der Stäbchen, um ein neu angekommenes einzuordnen. Und all dies vollzieht sich an über zwanzig Pulten. Die Schaltanlagen über den Pulten reichen bis zur Decke, dazwischen hängen Landkarten. 5 Was geht hier vor? Ist dies die Leitung einer voll automatisierten Fabrik oder ein riesenhaftes Elektrizitätswerk? Das Schalt- brett einer Atomenergie- Produktion, die von der gefährlichen Substanz selbst abgekapselt sein muß? Nichts von all dem. Es ist das Kommando der amerikanischen Bundesluft- polizei in Indianapolis, und die Männer, die hier mit ernsten Blicken mit den Stäben han- tieren und diejenigen, die in die Telefone sprechen, sind die Luftverkehrspolizisten. Wenn man eine Zeit lang beobachtet hat, wie ein Flugzeug, repräsentiert durch das ge- kennzeichnete Stäbchen, auf dem Pult von einer Stelle an die andere verschoben wird und wie das Stäbchen schließlich an ein an- deres Pult abgegeben wird, beginnt man zu verstehen: die scheinbar isoliert in der Luft schwebenden Flugzeuge und ihre Piloten sind keinen Augenblick ohne Verbindung mit dem„Verkehrspolizisten“ auf der Erde. Statt der roten und grünen Verkehrslichter oder der Armschwenkungen der Verkehrs- polizisten dirigiert sie die Radioverbindung mit der Erde. All diese Stäbchen auf dem Pult sind Flugzeuge, die entsprechend ihrer Flughöhe übereinander eingeordnet sind. Der Beobachter muß die Flugzeuge„ausein- anderhalten“ und Zusammenstöße ver- meiden, indem er jedem etwa drei- bis vier- hundert Meter Höhenspielraum gibt Wenn der Polizist dem Flugzeug eine andere Höhe oder eine Abweichung von der normalen Route vorschreibt, kann er sich darauf ver- lassen, daß seine Anordnung befolgt wird. Uberdies hat er auch Radarschirme vor sich, die ihm die Kontrolle erleichtern. Nach welchem Gesetz bewegen sich die Stäbchen und woher kommen die Mel- dungen? Die Flugzeuge befinden sich auf „àusgefahrenen“ Bahnen, auf den vorge- schriebenen Luftstraßen. Entlang diesen Die Verkehrspolizisten an der Arbeit; stehend der Mann, der die Verbindung mit anderen Luſtverkehrspolizisten herstellt, wenn das Flugzeug aus einem Kontrollbereich in den anderen fortschreitet. Die Tafeln mit den Aufschriften der Lageberichte.(Zu unserem Artikel:„Luftverkehrspolizisten arbeiten mit Vier gigantische„Radaraugen“ blicken ins Sowjetgebiet 5 Eleletronengehirn“.) dpa-Bild Flugrouten gehen die Radioverbindungen mit dem Boden und jedesmal, wenn das Flugzeug eine solche Station passiert, wird die Bodenstation verständigt, und jedesmal, wenn eine solche Meldung fällig ist, erhält der Polizist in der Zentrale ein Stäbchen mit einer neuen Lagemeldung, die Zeit, Nummer des Fluges, Richtung und nächstes Ziel an- gibt. Davon, daß diese Meldung schnell genug ankommen und die zahlreichen Verände- rungen den Verkehrspolizisten an den Pulten bekannt werden, hängt die Wirksamkeit der Flugbeobachtung und Leitung ab. Hier hat nun das Elektronengehirn seinen Platz ge- künden. Für Indianapolis hat die Federal! Aviation Agency, das Luftfahrtamt, Elek- tronengehirne aufstellen lassen, die auf Grund der zu Beginn des Fluges von den Piloten vorgelegten Flugpläne genau be- rechnen, wann ein Flugzeug wo sein muß. Und zur richtigen Zeit speit die Maschine die richtige Meldung über Position und Flug- route aus. Das System der Flugbeobachtung und Leitung, die hier durch die Maschine vorge- nommen wird, ist nicht neu. Solche Lagebe- richte gab es auch zuvor schon. Aber die Mel- dungen mußten geschrieben werden, wäh- rend nun die Maschine diese mühselige, zeit- raubende Arbeit automatisch besorgt. Die Flugpläne sagen der Maschine nicht nur, wann und wo der Flug beginnt, sondern auch den genauen Augenblick, in dem das Flugzeug den Beobachtungsbereich erreicht. Bis dahin bewahrt die Maschine die Flug- pläne— tausende von ihnen— in einer der magnetischen Trommeln auf. Und in einer Station wie Indianapolis werden am Tag nicht weniger als neuntausend solcher Lage- meldungen benötigt. Auf einer mittelgroßen Kontrollstation werden am Tag durch- schnittlich zweihundert Flüge beobachtet und dirigiert. Die Maschinen liefern das Material auto- matisch. Sie sind für den besonderen Ge- brauch so eingerichtet, daß sie unter anderem jeden Flugplan beurteilen können. Ist er „unlogisch“ oder widerspricht er den„Grund- sätzen“, die der Maschine für solche Flüge mitgeteilt wurden, überschreitet ein Flug- zeug zum Beispiel die zulässige Höchstge- schwindigkeit, dann sortiert die Maschine einen solchen Flugplan aus: er muß revidiert Werden. Die Luftverkehrspolizei, die die Flüge vom Boden aus kontrolliert, hat etwas Be- ruhigendes, Das wirkte noch nach, als wir nach dem Besuch in Indianapolis am selben Tag beim Rückflug nach New Vork in stür- misches Wetter gerieten: man sah die Männer vor sich, die unser Flugzeug durch den Nachthimmel heil über oder unter amderen Flugzeugen hinweg dirigierten. Beinahe hatte man das Gefühl: wenn eine solche Ver- kerspolizei auch den Straßenverkehr diri- Zierte, würde es weniger Autounfälle geben. Otto Leichter Radarstation Thule bringt den Amerikanern 15 Minuten Zeitgewinn Sie können entscheidend sein Die vier gigantischen Radaraugen der amerikanischen Basis Thule im Grönlandeis. die mit allen Nebenanlagen vor der Voll- endung stehen, geben den USA eine Frist von fünfzehn Minuten für den Fall, daß vom Gebiet der Sowjetunion ein Uberraschungs- angriff mit inter kontinentalen Raketenwaf- ken eingeleitet würde, Die Basis legt einen Radarschirm 5 000 Kilometer weit über das Sowietgebiet bis in das nördliche China hinein. Kurz nach dem Start einer sowieti- schen Rakete wird sie in Thule verzeichnet. Nach fünfzehn Minuten erreicht sie mit ihrer totbringenden Atom oder Wasserstoffla- dung ihr Ziel auf dem amerikanischen Kon- tinent. Diese„Galgenfrist“ muß genügen um den Gegenschlag auszulösen, der, wie die Amerikaner sich ausdrücken, einen sol- chen Uberraschungsangriff zum„technischen Selbstmord“ machen würde. Bis die Sowjetunion durch ihre„Sput- niks“ bewies, daß sie auf dem Gebiet der Raketenforschung einen Vorsprung gewon- nen hatte, sollte die Basis in Thule der Ab- wehr strategischer Bomber dienen. Trotz ihrer riesigen Ausmaße waren die bis dahin vorhandenen Radaranlagen aber nicht ge- eignet, der Drohung mit interkontinentalen Raketen zu begegnen. Daher wurde das neue Bauprogramm mit Hilfe einer Milliar- denbewilligung blitzartig in Angriff genom- men. Thule ist jedoch nur ein Glied der ge- planten Anti-Raketenkette, die den Namen trägt„Ballistic Missile Early Warning System“. Aehnliche Radaranlagen entstehen in Clair in Alaska sowie in Fylingsdale in Großbritannien. Die Anlagen in Thule sol- len in diesem Herbst, das ganze System 1962 fertig sein. 5 Die vier Radaraugen in Thule 900 Kilo- meter nördlich des Polarkreises auf grön- ländischem Boden— sind so hoch wie ein 158töckiges Haus. Jeder Radarschirm ent- spricht in seinen Ausdehnungen der Fläche eines Fußballfeldes. Die elektrischen Ener- gien, die ausgestrahlt werden, entsprechen dem Stromverbrauch von 15 starken Rundfunk- sendern. Zwar werden Radiowellen gesendet. die im Normalfall ungefährlich sind, dennoch ist das Gebiet um die Schirme in einem Radius von sechs Kilometern zur Gefahren- zone erklärt worden, weil die Hitzewirkung groß genug ist,„um einen Vogel zu braten“. Jeder Schirm wird von siebzig Stützpfeilern Setragen, die bei einer Dicke von 125 Zenti- metern so hoch sind wie ein Kirchturm: dreißig Meter. 5 Die Radarschirme aber sind noch das wenigste. Viel kostspieliger und komplizier- ter ist die elektronische Ausstattung in kilo. meterlangen Gebäuden. Wenn die Warnfrist nur fünfzehn Minuten beträgt, so kann sich jeder vorstellen, daß die erforderlichen Be- rechnungen in Sekundenschnelle erfolgen müssen. Das elektronische Gehirn von Thule errechnet blitzartig nicht nur die Art des Gegenstandes, der sich in der Sowjetunion vom Boden erhoben hat, sondern auch seine Geschwindigkeit, seine Höhe, seine Bahn, sein Zielgebiet und den genauen Zeitpunkt des Einschlags. Das Ergebnis dieser gleich- zeitig kreuz und quer kontrollierten Berech- nungen erscheint in einfacher bildlicher Form auf einem Fernsehschirm nicht nur im Kommandozentrum von Thule, sondern auch im Hauptquartier der amerikanischen Luft- verteidigung in Colorado Springs in Virgi- nia, wo das berühmte rote Telefon steht, das den Gegenschlag auslöst. E. S. Hansen Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Vorüberge- hend etwas aufheiternd. Vereinzelt aber in Nordosten noch Schauerneigung, Zur N Weiter aufklarend. Frühnebel. Tageserw mung meist nur gegen 15 Grad. Nachts frisch, örtlich bis unter 5 Grad. Meist schwach win⸗ dig. g Uebersicht: Die Tiefdruckzone über Nord- ostdeutschland hat sich aufgelöst, doch folgt von Irland ein neues Tief, so daß mit keiner nachhaltigen Besserung zu rechnen ist. Sonnenaufgang: 6.12 Uhr. Sonnenuntergang: 18.25 Uhr. Vorhersage Harte für 22.9. 80-7 Uhr 97 Stedthefn 5 8105 1035 99 1030 N 1025 57700 . 0 windstin 5 Nordwind O Ostvnd wolkenlos 10 Km/h 20 Um heiter halb bedech Sd q wind wesen SO K min 40 Km n wolkig dedeckt WaARNMFERON Y KACUTFERONN . Seen n der Hehe AAA . OKKrLustoN DO»aerme ate Cutistrsmung Schauer & Gewitter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel N, Niederschiagsgebiet Cottcruck in Münbar. Temp. ta C Greg 11 Hoch- 7 Netdecuelgebiet Pegelstand vom 21. September Rhein: Maxau 499(); Mannheim 341 (+); Worms 253(g); Caub 235(7). Neckar: Plochingen 116(-); Gundels- heim 164(6); Mannheim 332( 2). Leistungssteigerung durch bessere Beleuchtun Den Einfluß der Beleuchtung a leistung, Ermüdungserscheinunge 1 lerquellen hat die Studiengemeinschaft zusammen mit dem Forschungs-Institi Arbeitspsychologie FORFA Braunsch Düsseldorf) in jahrelanger Arbeit erf Dabei hat sich gezeigt: 1. Je heller die Beleuchtung, um so le ter fällt den Arbeitenden die Tätigkeit; tersuchungen ergaben sehr viel geringe Ermüdung bei einer Zunahme der Beleu- tungsstärke. 2. Infolge der geringeren Ermüdung allein mit zunehmender Beleuchtungsstà die Arbeitsleistung; bei einer Erhöhung Be euchtungsstärke von 30 auf 1000. steigerte sich die Arbeitsleistung um 10 b 12 Prozent. 3. Weißes Leuchtstofflampen- und Ho drucklampen-Licht führte zu einem Lei stungsniveau, das um 4 bis 5 Prozent über dem des Glühlampen-Lichtes lag; für A beitsräume ist weißes Licht das richtige Glühlampen-Licht und„Warmton-Licht⸗ eignen sich nach den Erfahrungen der Fachleute für Erholungsräume, etwa die Kantine. 4. Fehler sanken bei zunehmender E leuchtungsstärke bis zu einem Minimum. 5. Im Bereich von etwa 1000 Lux zei sich ein Minimum an Ermüdung und ein Maximum an Leistungssteigerung. 5 Begegnung unter der„Lampe der Brüderlichkeit“ Auf dem deutschen Soldatenfriedhof von Arras trafen sich die Generationen Im Halbkreis flattern die Fahnen Europas über dem größten deutschen Soldatenfriedhof des ersten Weltkriegs, Neuville-St. Vaast an der Route Nationale Arras Bethune. Eine Gruppe von Menschen vieler Nationen hat sich unter dem hölzernen Friedenskreuz in der Mitte des Friedhofes versammelt, um den Abschluß der Aktion„Versöhnung über den Gräbern“ zu feiern. Das internationale Ju- gendlager, vom Kolpingwerk und dem Christ- lichen Verein Junger Männer veranstaltet, ist kür dieses Jahr zu Ende. 550 junge Menschen aus Deutschland, Osterreich und anderen Ländern haben während der Sommermonate jeweils einige Wochen freiwillig an der Aus- gestaltung der deutschen Ehrenstätte in Frankreich gearbeitet. 42 000 Tote ruhen hier. Ein letztesmal sind die jungen Menschen mit den Franzosen aus der Nachbarschaft zusam- mengekommen. Wie die Sommerarbeit der jungen Menschen, so steht auch dieses impro- Visierte Treffen unter dem Motto:„Miteinan- der arbeiten, nicht gegeneinander kämpfen.“ Aus dem Zeltlager bei dem Dorf Neuville -St. Vaast waren die jugendlichen Teilnehmer mit den Fahnen des Kolpingwerks und des CVJM über die Landstraße herangezogen. Abordnungen der französischen Kriegs- beschädigten- und Kriegsgefangenen-Orga- nisationen entrollten ihre Trikoloren. Der Ortsgeistliche brachte die Schulkinder mit, aus Lille war der Konsul der Bundesrepu- blik gekommen, und schließlich trafen deutsche Journalisten ein, die zusammen mit Vertretern des Volksbundes Deutsche Kriegs- gräberfürsorge auf einer Rundreise zu den deutschen, amerikanischen, belgischen und britischen Ehrenfriedhöfen beider Weltkriege begriffen waren. Die französischen Veteranen haben von der nahen Loretto-Höhe, die im ersten Weltkrieg zum tragischen Symbol geworden War, die„Lampe der Brüderlichkeit“ mit- gebracht. Es ist die Nachbildung einer Gra- nate mit einem brennenden Oellicht, die die alten Krieger wie ein Heiligtum tragen. Ein doppelt amputierter Veteran des ersten Weltkrieges hält eine einfache und zu Her- zen gehende Ansprache. Er sagt im Namen der„Anciens Combattants“ und aller Fran- zosen, daß das Jugendlager und der Dienst an der guten Sache dem deutschen Volk bei den Einheimischen viele Sympathien einge- tragen habe, und daß die Flamme der „Lampe der Brüderlichkeit“ eine Mahnung der Toten an die Lebenden sei. Das deutsche Lied„Ich hatt' einen Kamefaden“ und der französische Chor„Ce n'nest qu'un Au Re- voir, mes Frères“ erklingen. In der Mitte steht der greise spitzbärtige Notar des Ortes, Monsieur Petit, wie ein Sinnbild des KFriegsschicksals und der menschlichen Kraft zu seiner Ueberwindung. Das Zeltlager der freiwilligen Helfer vom Soldatenfriedhof liegt unmittelbar neben dem allerletzten Mauerrest, der von der alten Ortschaft im ersten Weltkrieg übriggeblie- ben ist. Der Mauerrest gehört zu dem Haus, in dem der Notar geboren ist und das sein Besitz und seine Heimat werden sollte. Der alte Mann hat das Gelände und die Strom- und Wasseranschlüsse für das Lager kostenlos bereitgestellt. Seine Worte, die er nach der Feier auf dem Friedhof an die ju- gendlichen Helfer, an die französischen und deutschen Gäste im Gemeinschaftszelt des Jugendlagers beim abschließenden„Ehren- wein“ kamen aus Herzen. Der Friedhof ist in den Jahren 1919 bis 1923 angelegt worden. Das Gelände bereitet besondere Schwierigkeiten, weil es Kreide- boden ist, auf dem die Humusschichten im- mer wieder durch Wind und Regen abge- tragen werden. Mit Versuchen zur Kulti- vierung wurde bereits zwischen den beiden Weltkriegen begonnen, aber erst im vorigen Jahr konnte die Arbeit wieder aufgenommen richtete, aufrichtigem Europäer An europäischen Fragen interesssiert Die deutsche Bevölkerung ist weit stär- ker an den Fragen des europäischen Zu- sammenschlusses interessiert, als allgemein angenommen wird. Diese Ansicht vertraten die jungen europäischen Föderalisten in Deutschland am 20. September nach einer privaten Testwahl, die in der nordhessischen Stadt Eschwege stattfand. Die Frage„Sind Sie für die direkte Wahl des europäischen Parlaments durch die Völker als einen näch- sten Schritt zu den Vereinigten Staaten von Europa?“ wurde von 40,8 Prozent der wahl- berechtigten Bürger von Eschwege beant- Wortet. Nach einer Mitteilung des Bundes- Vorstandes der Jungen Europäischen Föde- ralisten haben 99,1 Prozent mit Ja gestimmt, Während nur 0,5 Prozent gegen die direkte Wahl gestimmt haben. Neue Europa- schulen Zwei neue Europa- Schulen, eine in Mol bei Antwerpen und eine in(spra-Varese (Italien), eröffnen in diesem Herbst den Lehrbetrieb. Die beiden Schulen wurden für die Kinder der in den europäischen Kern- werden. Das internationale Jugendlager hat hierbei dem Volksbund wertvolle Hilfe ge- leistet. Wie die Jugendlichen in Neuville-St. Vaast, so sind seit Jahren schon junge Men- schen aus 16 Nationen freiwillig am Ausbau von Friedhöfen in Frankreich beteiligt ge- wesen. Im nächsten Jahr soll das Werk der Jugend fortgesetzt werden. Hans-Armin Reinartz am Werk forschungszentren Euratoms in Mol und Ispra tätigen Ingenieure und Techniker ge- gründet. Dieèe beiden neu gegründeten An- stalten umfassen neben einer Grundschule die drei ersten Oberschulklassen. Die Europa- Schule in Luxemburg hat das neue Schul- jahr mit 870 und diejenige von Brüssel mit 850 Schülern begonnen, die aus 15 verschie- denen Ländern stammen. Erste Europäische Geflügel- konferenz Die„World's Poultry Science Associa- tion“ veranstaltet ihre Erste Europäische Geflügelkonferenz vom 15. bis 18. Novem- ber in Utrecht, Niederlande, entsprechend dem in Fachkreisen häufig geäußerten Wunsch, zwischen den alle vier Jahre statt- findenden Weltkongressen eine Tagung im engeren, etwa kontinentalen Rahmen zu veranstalten. Die letzte Welt-Geflügelkon- ferenz wurde 1958 in Mexiko-City durch- geführt; Ziel der diesjährigen Europäischen Konferenz ist, die Mitglieder der WPScA über den neuesten Stand in Forschung und Praxis zu unterrichten, Spezialisten werden zu jedem auf der Tagesordnung stehenden Thema einen kurzen Vortrag halten, über * — dessen Inhalt die Konferenzteilnehmer rechtzeitig unterrichtet werden, um sich auf eine Diskussion vorbereiten zu könne Konjunkturentwieklung Die europäischen Konjunktursachverstan- digen sind der Ansicht, daß innerhalb des Gemeinsamen Marktes für längere Fristen keine unterschiedlichen Konjunkturentwick lung in den einzelnen Mitgliedstaaten m g lich ist. Dazu sei die Verflechtung schon stark, ebenso die Verpflichtung zu einer gleichartigen Konjunkturpolitik, Weil Nu damit die handels- und zollpolitischen Re. geln des Gemeinsamen Marktes eingehalten werden können. Die Konjunktursachves ständigen stellen mit einer gewissen Veber⸗ raschung besonders für die Bundesrepubl eine relativ große Preisstabilität bei reg mäßig starker Expansion fest Sie erklk sich ihrer Ueberzeugung nach durch sinkend. Rohstoffpreise und Frachtraten, ferner dup eine gewisse Einschränkung der in Deutsc. land wahrscheinlich recht hoch gewesen. Verdienstspannen, durch den ziemlich reg mäßigen Zollabbau und natürlich auch dur die üblichen Produktivitätsverbesserung Daneben habe aber auch die europais Entwicklung eine günstige Rolle gespi Für Großaufträge arbeiten so einzelne Fir men immer stärker zusammen. Fur verschie- dene Projekte werden nur noch gemeinsam Angebote abgegeben. Dadurch verringer. sich die Studien- und Ausarbeitungskost ganz erheblich. Das ist nur ein Beispiel den sich aus der europäischen Zusammen- arbeit täglich ergebenden Möglichkeiten. Jugendaustausch Der Jugendaustausch zwischen den Städte Essen und Sunderland(Nordengland), in des sen Rahmen zahlreiche Jugendliche ihre Ferien im anderen Land verbringen konn- ten, feiert sein 10jähriges Bestehen. eite 1 MXNNHEINMER MORGEN MANNREIMEN LOKATLNACHRIC ARTEN Donnerstag, 22. September 1960 Nr. 220 Die Störer wurden 300mal verhaftet: Pseudo-Meuterer flüchteten in die Wälder Großübung der Polizei auf 2700 Quadratkilometern/ Mannheimer Alarmzug bezog Sperriegel Zwischen den Hardtgemeinden St. Leon und Kirrlach liegt— kurz bevor die Straße im Wald verschwindet— eine baumumstandene Kapelle. Just dieses idylli- sche Plätzchen hatten sich am Dienstagvormittag die Mannheimer Polizeireiter zum Hauptquartier ausgesucht. Links von der Kapelle stand regenschwer ein Zelt. Unter triefenden Bäumen scharrten ungeduldige Pferdehufe und kleine Kinder starrten gebannt auf die Karabiner und Sporen der abgesessenen Reiter. In dieses Idyll platzte gegen 13 Uhr ein Kommissar der Bereitschaftspolizei. Der Kommissar — weißes Band an der grünen Mütze— begrüßte freundlich den Chef der Reiter- staffel— Kommissar Wöhrle— um dann mit betont schwäbischem Akzent und der Miene eines Weihnachtsmannes, der an brave Kinder Geschenke zu verteilen hat, zu erklären:„Ja, was gibt's denn hier. Ich glaub, ich glaub. da könnte was passieren.“ Im gleichen Moment knallte es, zwei-, dreimal. Dann Dauerfeuer. Die abgesessenen Polizeireiter gingen im Spargelkraut in Deckung. Zwei Minuten dauerte die Szene. Dann erhoben sich aus den nassen Ackerfurchen zwei Männer — Hände hoch über dem Kopf— und gingen auf die Blauuniformierten zu. Die Gefangenen von St. Leon grinsten übers ganze Gesicht und die kleinen Kinder merkten gleich, daß da nur mit Platzpatronen geschossen wurde. Der Zwischenfall an der Kapelle war allerdings nur ein Teil eines großen Planspiels, das am Dienstagmorgen, sechs Uhr, in Bruchsal begonnen hatte. Und die allgemeine Lage, die man im Laufe des Vormittags rund 2500 Polizeibeamten aus Nordbaden und Nordwürttemberg bekannt- gegeben hatte, sah folgendermaßen aus: Am 20. September gegen sechs Uhr früh waren nach einer Meuterei, in der Landesstraf- anstalt Bruchsal 29 Zuchthäusler, größten- teils„Lebenslängliche“ ausgebrochen. Bei den Kämpfen zwischen Strafvollzugsperso- nal und Polizei einerseits und den Meutern- den andererseits hatte es einmal Verluste gegeben(zwei tote Strafvollzugsbeamte), zum anderen hatten die Ausbrecher sechs Maschinenpistolen und acht Pistolen im Wachlokal erbeutet. Erste Maßnahmen— 80 Sing es weiter im Lagebericht— hätten zu einem Teilerfolg geführt: Sieben Zucht- Häusler konnten in der nächsten Umgebung der Anstalt wieder gefaßt werden. Der größte Teil der Ausbrecher aber, so lauteten die ersten Meldungen, sei nach Osten geflohen. Dort liegen— eingebettet zwischen sanften Hügeln— große Wälder. * Die 22„Zuchthäusler“ wurden von intel- ligenten jungen Bereitschaftspolizisten ge- mimt. Das Tenue bestand aus der norma- len Dienstkluft. Lediglich der Schlips fehlte und an einem Arm trug jeder— weithin leuchtend— eine rote Armbinde. Aber ge- Nauso wie die Verfolger waren auch die 22 „Zuchthäusler“ an strenge Spielregeln ge- bunden. Sie durften nicht das tun, was jeder halbwegs intelligente Ausbrecher tun wür- de: Nämlich in der nächsten Großstadt untertauchen. Wie zu Zeiten des unseligen Schinderhannes zogen also die„Ausbrecher auf Zeit“ in die Wälder. Nur ein kleines Trüppchen entschwand nach Norden, Rich- tung Manheim, wo seit acht Uhr früh ein Klarmzug des Polizeipräsidiums Mannheim unter Kommissar Lechner und ein Teil der Neue Bildungsseminare Im CVI M- Jugendzentrum Das Programm des Mannheimer CVIM- Jugendzentrums in FK 2, 10-11 Weist, Zwei neue Veranstaltungen auf, die als Bildungs- seminare gekennzeichnet werden und als Lebenshilfe für Mädchen von 14 bis 30 Jah- ren gedacht sind. Das eine kührt den Titel „Teenager- College“, wendet sich an Mädchen von 14 bis 17 Jahren und beginnt am Don- nerstag, dem 22. September. Eine Reihe von Fachleuten wurde verpflichtet zu offenem Gespräch und zur Beantwortung person- licher Fragen, die sich auf Mode, Kosmetik, zwischen menschliche Beziehungen, Freund- schaft, Liebe und Ehe, Aberglaube, Zeit- schriften, Bücher und die Umwelt des Men- schen von heute beziehen. An zwei gemein- sam verbrachten Wochenenden im Jugend- zentrum und in Altenbach(Odenwald) ist Gelegenheit zu ausgiebigeren Kontakten Se- boten. Die Zusammenkünfte finden jeweils donnerstags abends statt und werden am 10. November mit einem geselligen Treffen abgeschlossen. i 5 Für weibliche Interessenten von 18 bis 30 Jahren steht ein Bildungsseminar unter dem Titel„Illusion und Wirklichkeit“ Zzur Verfügung. Neben Ausgleichsgymnastik und Geschenkebasteln findet man hier einige Ge- sprächsthemen des„Teenager-College“ Wie- der, darüber hinaus Probleme, dle mit dem Einkommen und mit dem Betriebsklima zu- sammenhängen. Dieses Seminar beginnt am Freitag, dem 23. September. Die Ge- samtleitung beider Seminare hat Anne- Kathrein Eberlein, eine neuverpflichtete Kraft des Jugendzentrums übernommen. -mann Reiterstaffel den Abschnitt Rot Malsch St. Leon— Neulußheim sperrte. * Außer den Mannheimern gab es keine kommunale Polizei bei dieser Großübung. Alarmzüge und Hundertschaften stellten die Bereitschaftspolizei, die Landespolizei von Nordbaden und Nord württemberg, die Städte Heidelberg, Heilbronn und Pforzheim, die alle nicht über kommunale Polizei verfügen. Die Mannheimer hatten kurze Zeit nach dem Alarm ihre Stellungen bezogen. Die Sperriegel im Hügelland des Kraichgau konnten jedoch erst gegen 11 Uhr besetzt Werden. Trotz rascher Alarmierung mußten die geschlossenen motorisierten Verbände der Polizei— Marschgeschwindigkeit auf Bundesstraßen 40 kmist, auf Autobahnen 50 kmist— den„Ausbrechern“ einen gewis- sen Vorsprung lassen. * Im historischen Rathaussaal in Bretten hatten sich am Dienstag die Manövergäste versammelt. Nordbadens Landespolizei- direktor Gerecke meinte dabei, die Uebung sei„kein Produkt der Phantasie“, Er er- Wähnte in diesem Zusammenhang den Fall im Spargelfeld: Ein Nach dem Kamp Beamter der Rei- terstaſfel führt einen„Störer“ zur ersten Ver- nehmung. Die„Störer“ der Poligeigroßübung waren Beamte der Bereitschaftspolizei. Sie trugen die normale Uniform mit voter Arm- binde— aber ohne Schlips. Bild: Steiger Celle. Dann ging es ins Detail: Das ganze Filigranwerk einer großangelegten Fahn- dung wurde nachgezeichnet. Theoretisch klappt alles, so lautete der Tenor. Aber der Landespolizeidirektor klagte auch: Eine bes- sere Ausrüstung müsse her, dann sollten die Beamten in Schwerpunkten zusammenge- falt werden, um einen Einsatz im Ernstfall effektiver zu gestalten. Ministerialrat Dr. Kienle, der die Grüße des Innenministe- riums überbrachte, ergänzte noch den Wunschkatalog:„Eine personelle Verstär- kung wäre wünschenswert“. * Gegen 12 Uhr hatten Bereitschaftspolizi- sten und Landespolizei aus Mannheim, Hei- delberg und Karlsruhe zwei Kessel im Raum Flehingen— Gochsheim— Oberacker gebil- det. Landeskriminalbeamte verhörten in Schulen die ersten eingefangenen Ausbre- cher, nahmen Fingerabdrücke und was moch S0 zum erkennungsdienstlichen Metier ge- hört. Es wurde ziemlich echt gespielt. Nur noch nicht abgeerntete Felder mußten um- gangen werden(glücklicherweise mußten das auch die Ausbrecher tun), und ein Po- lizeirat hatte seine Unter führer ausdrücklich instruiert:„Nicht nur die Männer schonen — auch das Schuhwerk“. * Natürlich fehlte so einiges: Die Laut- sprecherwagen, die die Bevölkerung im Not- fall warnen würden. Sie fuhren nur im Geiste mit. Und die Fernschreiber spuckten auch nicht gleich am Vormittag Fahndungs- meldungen aus. Der normale Apparat sollte nicht unnötig belastet werden, Immerhin am Dienstagnachmittag wurde heftig festge- nommen. Und am Nachmittag, 14 Uhr, wurde auch planmäßig ein Jagdwächter er- schossen. Addierte man die Zahl der Fest- nahmen, so kam man allerdings schon wenige Stunden nach Uebungsbeginn auf eine Zahl, die 22 weit überschritt. Erklärte ein Schiedsrichter:„Wir setzen jeden Störer (Sprich: Ausbrecher) mehrmals ein. Schließ- lich muß ja geübt werden.“ Aus diesem Grunde so erläuterte ein anderer Schiri, müssen die Ausbrecher ungefähr 300mal verhaftet werden. Nicht ganz erfindlich für Laien, daß in Kolonnen gefehren werden muß. Optisch ist das ganz nett. Aber, so fragten die Schlach- tenbummler, kann man keine schnellen Ein- satzgruppen zum Tatort schicken? Koste-es- Was-es-wolle! Die bilden dann Meldeköpfe uswW. usw. Und unerfindlich war für Laien die Sorglosigkeit der Fahnder. Da standen— sehr photogen gegen den grauen Herbst- himmel— die Posten auf Rufweite ausein- ander(manchmal auch nicht) und blickten siegesgewiß gegen das undurchdringliche Grün— besser: Braun-Grün der Wälder. Unerfindlich blieb auch, warum man keine Hubschrauber einsetzte Dagegen gab es für die fehlenden Polizeihunde eine Erklärung: Die Hunde Werden bei so einer Uebung von der Vielzahl der Spuren verwirrt, lautete die Antwort ein es versierten Kynologen. * 1* Rund 2700 Quadratkilometer groß ist das Gebiet, in dem zwei Tage lang der Ernst fall geübt wird, ein Ernstfall, der glück- licherweise in unserem Gebiet noch nicht eintrat. In den zurückliegenden Jahren brachen zwar verschiedentlich Strafgefan- gene in Bruchsal aus, aber das waren quasi kleine Fische im Vergleich zur Uebungslage. Meinte Oberregierungsrat Dr. Rudolf, Lei- ter der Strafanstalt Bruchsal:„Die Straf- Vollzugsverwaltung ist dennoch der Polizei für diese Uebung dankbar.“ Dieter Preuss Trotz Regen am Schlußabend Zufriedenstellende„Wurstmarkt“-Bilanz Rund 440 000 beschwingte Zecher Der traditionelle„Wurstmarkt“ in Bad Dürkheim,„das größte Weinfest der Welt“, ist nach sieben fröhlichen Tagen und end- losen Nächten wieder einmal zu Ende ge- gangen. Obwohl es am Schlußabend regnete — der mit einem Höhenfeuerwerk nochmals einen Höhepunkt brachte— eilten dennoch erneut zehntausende von Besuchern aus der näheren und weiteren Umgebung herbei, um in den Hallen und Zelten und bei den „Schubkärchlern“ die Schoppengläser zu schwenken und einen zünftigen„Kehraus“ zu feiern. Die Wurstmarktbilanz aber über- trifft wieder alle Erwartungen. Sehr zufrieden äußerte sich gestern Marktmeister Friedrich Bingemann über das Wurstmarktergebnis 1960. Nachdem vor allem der„Nachmarkt“ außerordentlich starken Besuch brachte, dürfte der Wurst- markt in diesem Jahre etwa 440 000 be- schwingte Zecher in seinen Bann gezogen haben. Viele Besucher überwanden offenbar die Scheu vor dem 1959er„Jahrhundertwein“ und sorgten so für den nicht erwarteten Kon- sum von etwa 158 000 Litern Festwein, Im Vergangenen Jahr waren zwar 178 300 Liter Wein getrunken worden— aber angesichts der Schwere des 1959ers hatten die Experten und Prasser besuchten Dürkheim „nur“ mit einem Weinumsatz von etwa 120 000 Litern gerechnet. Auch der gesunde Appetit der Wurst- märktler kann sich sehen lassen: Es wurden 586 Schweine(im Vorjahr waren es 777 9 545), 94 Stück Großvieh und 56 Kälber im Gesamtgewicht von 122 123 Kilogramm ge- schlachtet und verspeist. Außer mehreren Ochsen, die ganz am Spies brutzelten, sind darüber hinaus noch etwa 35 000 knusprige Hähnchen vertilgt worden. Die Polizei registrierte rund um das riesige Festgelände etwa 62 000 abgestellte Kraftfahrzeuge. Besonders groß war in die- sem Jahr die Anzahl der Omnibusse, die aus allen Richtungen nach Bad Dürkheim kamen. In der näheren Umgebung des Festplatzes ereigneten sich 45 Verkehrsunfälle, bei denen 14 mal Personen verletzt wurden. Bei einem besonders schweren Unfall sind in der Nacht zum Montag ein 21 jähriger Motorradfahrer und seine 19 jährige Begleiterin aus der Nähe von Grünstadt getötet worden. Die beiden jungen Leute, die sich erst auf dem Weg zum Wurstmarkt befanden, stießen bei Kallstadt frontal mit einem entgegenkommenden Per- sonenwagen zusammen. VIE ere 5 Mit entsicherter Pistole uberwacht ————— ein Beamter der Kriminalhauptstelle Karlsruhe das Verhör eines„Störers“. Die beiden „ Kriminalisten hatten ihr Vernehmungszimmer in einer klelnen Dorfschule der Gemeinde Gochsheim eingerichtet. Jede Aussage wurde protokolliert. Uebrigens: Die„Störer“ spiel- ten ausgezeichnet ihre Rolle.(Vgl. nebenstehenden Bericht.) Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Haltlose Verleumdung 4 eines Merle tu tem Z ecne rs erufe aus einem Ruinen- Veranlagten Straßen . zei zu alarmieren. Bei Ueberprüfung des Ruinengeländes fan- den die Beamten einen ährigen Arbeiter vor, der unter Alkoholeinwirkung stand und dessen Kleidung blutverschmiert war. Da der Aufgefundene an Ort und Stelle keine Angaben machte, wurde angenommen, er sei in seinem schwankenden Zustand auf das Grundstück gefallen. Auf der Polizei- Wache tischte der Betrunkene jedoch eine Wesentlich andere Geschichte auf: Er sei von den beiden Polizisten der Funkstreife, die ihn auf die Wache gebracht hatten, nie- dergeschlagen und in das Ruinengelände gestoßen worden. Nachdem seine leichten Verletzungen ärztlich versorgt worden Waren, brachte der Mann schließlich nach langem Zögern eine andere Version: Er sei mit zwei ihm nicht näher bekannten Zech- genossen in eine tätliche Auseinanderset- zung geraten, in deren Verlauf er mehrere Boxhiebe hätte einstecken müssen; er habe dadurch das Gleichgewicht verloren und sei auf das Ruinengrundstück gefallen. Dreister Diebstahl Am hellichten Tage stibitzten Unbe- kannte aus einem abgestellten Fahrzeug in der westlichen Neckarstadt zwei Kisten Eier im Wert von 140 Mark; sie konnten ihre Beute unbemerkt ab transportieren. Vermut- lich werden die Diebe nun versuchen die gestohlenen Eier zu verkaufen. Die Polizei Warnt deshalb vor dem Kauf allzu billiger Bier von zweifelhaften Personen. Vorfahrt flicht beachtet Auf der Straßenkreuzung Morchfeld- strage/Ziegelhüttenweg stießen um die Mit- tagszeit ein Personenwagen und ein Motor- rad zusammen, Der Fahrer des Motorrades 20g sich eine Gehirnerschütterung und eine Stirnverletzung zu und mußte ins Kranken- haus gebracht werden. Unfallursache war Mihgachtung der Vorfahrtsregel. Einbrecher stellte sich Seine Miete und die Verpflegungskosten schuldig geblieben war ein 26jähriger, der deswegen seine Unterkunft verloren hatte; er gab dazu noch freiwillig seine Arbeits- stelle auf. Um sich über Wasser zu halten, brach der junge Mann in ein Neckarauer Wochenendhäuschen ein. Als er gerade eine Tür aufgebrochen hatte, wurde er jedoch Von einer Frau überrascht und ergriff, die HElucht. Inder Annahme, daß ein zufällig an ihm vorüber fahrender Funkstreifenwagen bereits die Fahndung nach ihm aufgenom- men habe, Stellte sich der flüchtige Ein- brecher kurz darauf freiwil zeiwache in Neckarau. Zusammenstoß an der Rheinbrücke Auf der Rheinbrückenauffahrt stieß nachts gegen 2.30 Uhr ein in Richtung Lud- Wigshafen fahrender Personenwagen mit einem ihm auf der Einbahnstraße entgegen- kommenden Kraftwagen zusammen. Beide Fahrer blieben unverletzt, obwohl die zwei Kraftfahrzeuge nicht mehr fahrbereit waren und abgeschleppt werden mußten,. Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden wird auf 2800 Mark geschätzt. Mannheimer Professor geht nach Chile Professor Dr. Friedrich Henzel, Wirt- schaftshochschule Mannheim, ist im Auftrag der Bundesregierung als Leiter der nach Chile entsandten Erdbebenkommission nach- Santiago abgereist. Der Professor, gleich- zeitig Ingenieur und Wirtschaftsprüfer, soll sich vor allem um den Wiederaufbau der gewerblichen Würtschaft bemühen. Dabei Werden ihm seine Erfahrungen als ehemali- ger Leiter des Frankfurter„Instituts zur Förderung der Produktivität“ besonders zu statten kommen. do Der Modellflug- Wettbewerb für Jugend- liche(„Kleiner-Uhu- Wettbewerb“) findet am 2. Oktober(Beginn 9 Uhr) statt. Versehent- lich war als Termin der 7. Oktober gemel- det worden. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spbekt„Alles für den Herbst“ der Firma Roland- Herrenschuhe, Mannheim, O 4, 7, auf den Planken, bei. Hch. ScHREINER BAUTEN- UND EISENSCH OTZ MANNHEIM SPEVERER STRASSE 123 œ EL. 23404 Konservierungsqtbeiten, Raumgestaltung, Sondstrahlentrostung, Rostschutzanstriche, Heusteinteinigung mit Sandstrehlgeblöse, Anläßlich des heufigen 30 jährigen Geschäöftsſobiläums danke ich allen Auftraggebern u. Geschäfts- freunden für des meiner Firma entgegengebrachte Vertrauen und för die freundl. Unterstützung. Ausführung von: Anstriche aller Art, Serös tba, Farbspfritz arbeiten ig auf der Poli- Nr. Lei Wie ein auf der fall Fre nes Bu. neh 196 Uh nor sta gar Sul ein aus Bri auf Sch rad for teu unc der bis kau lein Inse Kitt nich Seca lich Uni last 22.3 nen We: gen das Alt. bur er. ne ch lie an en N — li- eg d lit n- de ei en el rd. 1 0 er n, Nr. 220/ Donnerstag, 22. September 1960 MANNREIMER LOKALNAcHRICATEN(2) MANNHEIMER MORGEN Seite 5 — Pleite vor der Gründung: Geldraub sollte Gemüseladen finanzieren Versuchter Geldraub auf zwei Die Mannheimer Kriminalpolizei unter Leitung von Direktor Oskar Riester hat wieder einmal in frappierend kurzer Zeit ein raffiniert ausgeklügeltes Verbrechen aufgeklärt. Gestern morgen nahmen Beamte den Haupttäter des versuchten Raubüber- falles auf zwei Kaufhallen-Angestellte vom Freitag letzter Woche fest. Er heißt Johan- nes Lang, ist 21 Jahre alt und arbeitete als Buchdrucker in einem Mannheimer Unter- nehmen. Der junge Mann kam erst im Juni 1960 aus seiner Geburtsstadt Dresden nach Mannheim. Gestern nachmittag, gegen 16 Uhr, wurde der 20 jährige Mittäter festge- nommen. Er hat noch nicht gestanden und stammt ebenfalls aus Dresden. Wie erinnerlich, drückte Lang am ver- gangenen Freitag, gegen 18.05 Uhr, zwei Substituten der Kaufhalle in den Planken einen Briefumschlag in die Hand. Auf einem . Kumerau-Tuusch! mr Wunsch neuen Kamera erfüllt!— Unsere Tausch- Abteilung nimmt Ihren jetzigen Apparat gerne zum Höchstpreis in Zahlung! nach einer ist schnell Mannheims großes Spezialhaus- O 7. 5 Planken Telefon 2 68 44/ 45 aus Zeitungsbuchstaben zusammengesetzten Brief forderte er die beiden Angestellten auf, eine mitgeführte Geldtasche auf einem Schaufenstersims abzustellen und zum Pa- radeplatz zu laufen. Andernfalls werde so- fort geschossen. Die beiden Geldtranspor- teure aber rannten in die Kaufhalle zurück und alarmierten die Kripo. Auf Bitte der Kriminalpolizei in Mann- heimer Tageszeitungen gingen bei der Aus- wertungsabteilung über 30 Hinweise ein — zuerst unscheinbare Fingerzeige— führ- ten auf die Spur der Verbrecher, die dann festgenommen wurden. Haupttäter Lang gab gestern zu, den Ueberfall in einem Café in der Innenstadt, in dem meistens Jugend- liche verkehren, ausgeheckt zu haben. Sein Komplize, ein ehemaliger Kaufhallen-Ange- Kaufhallen-Angestellte geklärt stellter, habe ihm den Tip gegeben. Dafür Sollte er zehn Prozent der Beute bekommen. Am Mittwoch vor dem Ueberfall absol- vierten die beiden abends eine General- probe. Sie verfolgten die beiden Kaufhallen- Angestellten bis zum Einzahlungsschalter. Jeder Meter Weges in den Planken wurde einkalkuliert. Die beiden zählten an der Kasse sogar die eingezahlte Summe mit. Dann legten sie den Freitag für die„Pre- miere“ fest. Sie schlossen richtig, daß frei- tags die Kaufhallen-Tageseinnahme höher sein würde. Mit dem Geld wollten sie einen Gemüseladen eröffnen. Also ging Lang an jenem Freitagabend (wie geplant) allein los. Er wollte das Geld holen. Doch sein Komplize wartete vergeb- lich auf die Erfolgsnachricht. Er saß in be- sagtem Café und starrte auf die Schau- fensterscheibe. Dort wollte Lang einen Kau- gummi ankleben, wenn die Sache erfolg- reich gewesen wäre. Wenn.. Ob die brief- liche Drohung, sofort zu schießen, überhaupt hätte in die Tat umgesetzt werden können, ist noch nicht geklärt. Die Kripo weiß noch nicht, ob Lang eine Schußwaffe beim Ueber- fall dabei hatte.„Dieser Fall lehrt wieder einmal, daß die Betriebe Geldtransporte viel mehr als üblich absichern sollten“, er- klärte Direktor Riester einem MM- Reporter. No. Lokalkommentar: Millionen-Rekord un d mögliche„Folgekosten“ 1945 hat leider niemand ernstlich genug daran gedacht, den Wiederaufbau mit riesi- gen Rollbahnen für den Verkehr zu begin- nen. Man kannte damals seine Dimensionen noch nicht. Inzwischen haben wir sie ken- nengelernt. Die Verkehrslawine wächst wei- ter. Stadtbaudirektor Borelly erwähnte am Dienstag im Gemeinderat unter den Erläuterungen zu seinem 61-Millionen DM- Projekt für den Ausbau der Bundesstraße 36, daß bei der Fertigstellung im Jahre 1964 bereits wieder mit einer vierzig Prozent höheren Straßenbelastung gerechnet wer- den müsse. Keine angenehme Aussicht, aber wir können unsere Stadt nicht àus den Ver- kehrsströmen ausklammern. Sogar der letzte leidenschaftliche Fußgänger muß lei- denschaftlich wünschen, daß sich insbeson- dere der motorisierte Verkehr in Ordnung abwickeln kann. Nur so hat er selbst be- scheidene Aussichten, auch im Wald der Verkehrsschilder einigermaßen unangefoch- ten für sich hin zu gehen andernfalls geht er bestimmt bald vor die Hunde. Ob es einem paßt oder nicht, muß man sich zu der Einsicht bequemen, daß seit langem nichts der rücksichtslosen Kraft gleichkommt. mit der sich der Verkehr durch Dörfer, Städte und Länder seine Wege bahnt. Man hatte seiner nicht weiter gedacht, wenn über- haupt, so dachte man verhältnismäßig leicht mit ihm fertig zu werden. Heute diktiert er seine Anforderungen, wirft gehegteste und gepflegteste Auffassungen über den Haufen und wir haben Sorge, daß neben diesem Vielfraß auch anderes einigermaßen befriedigt werden kann. Das Projekt, das am Dienstag vom Ge- meinderat nach zweistündiger Debatte gegen eine„Enthaltung“ verabschiedet wurde, war geschickt inszeniert: Da War die Bundes- bahn zu einem Scherflein, der Bund sogar zu einem Brocken bereit, allerdings unter Iierheim an drei Sonntagen geschlossen Mannheimer Tierschutzverein mahnt Hundehalter zur Vorsicht Die Mitgliederversammlung des Tier- schutzvereins Mannheim, die kürzlich im „Schwarzwälder Hof“ stattfand, hatte eine generelle und eine interne Sorge zum Tenor der Diskussion. Man war sich einig darin, Wohin gehen wir? Donnerstag, 22. September Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Fidelio“(Miete D, freier Ver- kauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Fräu- lein Julie“. Filme: Planken Großes Haus:„Die Sommer- insel“; Kleines Haus:„Herzlich willkommen im Kittchen“; Alster:„Man begräbt am Sonntag nicht“;„Schauburg:„Für eine Handvoll Geld“; Scala:„Liebesspiele“; Capitol:„Die Unerbitt- lichen“; Alhambra:„Scheidungsgrund Liebe“; Universum:„Der letzte Fußgänger“; Royal: „Amber“; Kurbel:„Horizont in Flammen“; Pa- last:„Die Nacht der Abrechnung“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Gangster, Rauschgift und Blondi- nen“; Abendstudio im City:„Friedemann Bach“. Wir gratulieren! Lina Schmitt, Mannheim, Weylstraße 25, wird 79 Jahre alt. Martha Reis- gen, Mannheim, Alphornstraße 44a, vollendet das 90. Lebensjahr. Eva Hauck, Mannheim, Altersheim Meeräckerplatz 4, kann den 94. Ge- burtstag feiern. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 daß frei und unbeaufsichtigt auf der Straße laufende Hunde und Katzen auf die Dauer wenig Chancen haben, bei der wachsenden Motorisierung mit dem Leben davonzukom- men. Vor allem Hundehalter, die ihren Tieren im Vertrauen auf deren Verkehrs- instinkt ständig Solo-Ausgang gewähren, sollten in Zukunft Vorsicht walten lassen. Vorsitzender Oskar Riester nannte eine Expertenzahl, wonach heute bereits vierzig Prozent aller Hunde ihr Leben durch Tod im Verkehr lassen. Die interne Sorge, die damit zusammenhängt, betrifft die Ueberlastung des Tierheimverwalters, der sich jeweils in seinen„Struppi-Wagen“ schwingen muß, wenn der Fall eines im Straßenverkehr ver- letzten oder getöteten Tieres vorliegt oder wenn Findlingstiere auf den Polizeiwachen abzuholen sind. Nachdem er früher über einen vom Tierschutzverin angestellten Ge- hilfen verfügen konnte, hat dieser kürzlich gekündigt und ist bei der bestehenden Arbeitsmarktlage ohne Nachfolger geblieben. Diese Situation hat den Tierschutzverein dazu gezwungen, ein rationelleres System der„Struppi-Wagen“-Fahrten anzustreben (Wobei im Verkehr verletzte Tiere nach wie vor sofort abgeholt werden) und zur Ent- lastung des Verwalters das Tierheim an drei Sonntagen im Monat für das Publikum zu schließen. Es wird künftig nur an jedem dritten Sonntag im Monat geöffnet sein. -mann der Voraussetzung, Baden- Württemberg daß auch das Land sich zu einem ange- messenen Beitrag bereitfindet. Nachdem nun der Gemeinderatsbeschluß vorliegt, richten sich aller Augen erwartungsvoll auf unser Land und unsere Landeshauptstadt: Vom Land wird ein Beitrag in Höhe von 4,055 Millionen DM erwartet, sieben Pro- zent der Bausumme, von der 50 Prozent der Bund, 34 Prozent die Gemeinde, 8,5 Prozent die Bundesbahn tragen wollen— sobald das Land sich zu seinem Beitrag verpflichtet. Ueber die technischen Einzelheiten sind die Landesstellen bereits informiert. Tun wir doch rasch einen Blick in die Statistik der Steueraufkommen: Ende Juni 1960 waren 203 222 000 DM Staatssteuern auf Mannheimer Gemarkung eingegangen, 23 Millionen DM mehr als um die gleiche Zeit im Vorjahr! Man sollte dem Ochsen, der da so wacker drischt, das Maul nicht zu- binden. Gewiß, auch das Aufkommen an Gemeindesteuern hat eine Zunahme zu ver- zeichnen: Ende Juni 1960 waren im Stadt- Ssäckel 38 716 000 DM, ganze 1 547 00 DM mehr als im Vorjahr, aber dafür blutete die Stadt ja auch ihre 21 Millionen DM für das am Dienstag im Gemeinderat entwickelte Vorhaben.„Uhnich die Bilder“ sagen die Kartenspieler: Wir wollen, uns später dar- über unterhalten, was das alles sonst noch gekostet haben wird. Die Ueberprüfung der Kostenanschläge erfolgt zur Zeit durch das Rechnungs- prüfungsamt. Sollten sieh wesentliche Aenderungen herausstellen, so sollen sie dem Technischen Ausschuß und dem Ge- meinderat im Rahmen der Haushaltsbera- tungen zur abschließenden Entscheidung unterbreitet werden: Nein, man sollte wesentliche Aenderungen nicht im Zahlen- wirbel der sogenannten Etatberatungen auf- und untergehen lassen, man sollte sich alle Kosten und alle Folgekosten recht deutlich vor Augen rücken lassen. Wie der Ober- bürgermeister sehr mit Recht sagte, wird das leider der letzte Riesenbrocken nicht sein, der von der Gemeinde zu verkraften sein wird. Also ziemt es sich, an dem jetzt beschlossenen„Muster“ alle Erkenntnisse und Lehren zu ziehen, die irgend daraus zu ziehen sind, damit man künftig möglichst frühzeitig möglichst klar sieht und„eintei- 1en“ kann. 2 Bei der am Dienstag verabschiedeten Vorlage stecken einige Möglichkeiten für „Folgekosten“, bei denen uns die Augen auf- und übergehen könnten. Das hängt unter anderem auch davon ab, inwieweit sich das Land an den Folgekosten(Gelände- er werb!) beteiligen wird. Mannheim ist mächtig gespannt und hält den Atem an. 5 F. w. K. 30. Geschäftsjubilaum der Firma Heinrich Schreiner Vielen Mannheimer Häusern hat der In- dustriebetrieb Heinrich Schreiner, Bauten- und Eisenschutz, Speyerer Straße 123, nach dem letzten Krieg mit Sandstralgebläse vo außen wieder ein ordentliches Gesicht geben. Heute begeht die Firma, deren Tätig- keitsbereich Anstriche aller Art, Konservie- rungsarbeiten, Raumgestaltung, Sandstrahl- entrostung, Rostschutzanstriche, Haustein- reinigung mit Sandstrahlgebläse, Gerüstbau und Farbspritzarbeiten umfaßt, ihr 30. Ge- schäftsjubiläum. Schon 1896 unter dem Na- men Mangold gegründet, wurde der Betrieb 1930 von seiner jetzigen Leitung übernom- men und speziell auf dem Gebiet des Eisen- schutzes ausgebaut. Zu den Hauptauftrags- gebieten der Firma Schreiner zählen Bun- desbahn, Autobahnen und Wasserstraßen; auch am Bau der Mannheimer Rheinbrücke war das Unternehmen maßgeblich beteiligt. Li. Chaos im Bauch der„Vrijheid“: Blick in die Kapitänskajüte * Bild: Bohnert& Neusch Der„Korsar“ saugte die Vrijheid“ leer Das holländische Motorschiff war am 6. September plötzlich gesunken Am 6. September, nachts um 1.21 Uhr, sank nicht weit von der Neckarspitze ent- fernt, bei Stromkilometer 428,9, das hollän- dische Motorschiff„de Vrijheid“.„Es soff einfach ab, lautlos am Ankerplatz, ohne daß es vorher havariert wäre“, erklärte ein Neckarschiffer. Schiffsführer Rosenbrand, der mit seiner Frau und seinem 15jährigen Sohn an Bord schlief, wachte durch das Sum- men der überlasteten Drahtseile, die das Schiff am Ufer festhielten, plötzlich auf. Sie konnten sich gerade noch auf ein längsseits ankerndes Schiff retten. Minuten später lag „de Vrijheid“ im Keller, wie die Schiffer sa- gen. Der Neckar ist dort etwa vier bis sechs Meter tief. Das 340 Tonnen große und 32 Jahre alte Schiff hatte etwa 335 Tonnen Kies im Reffenthal geladen und sollte diesen zu der Kieshandelsflrma Lehnkering AG am Salzkai(Neckarvorland) bringen. Da das Schiff nicht in der Fahrrinne lag, konnte sich der holländische Schiffseigner Schap mit der Bergung Zeit lassen. Am ver- gangenen Donnerstag begann das 60-Ton- nen-Hebeschiff„Korsar“ des Mannheimers Lothar Fasbender die 335 Tonnen Kies aus dem Bauch der„Vrijheid“ herauszupumpen. Der Kies wurde dem Rhein wieder zurück- gegeben. Bis zum Sonntagmorgen dauerten diese Arbeiten. Dann ordnete der Bergungs- meister Theodor Walterscheid die Hebung an. Das Schiff„Dirk“ und der„Korsar“ teil- ten sich in die Last. Am frühen Sonntag- abend tauchte das Deck der„Vrijheid“ wie- der auf, nachdem die Taucher sogenannte Stroppen um den Rumpf des gesunkenen Schiffes gelegt hatten. Nachdem das Was- ser aus dem Schiff gepumpt worden war, schleppte der„Korsar“ die„Vrijheid“ nek- karaufwärts; etwa 200 Meter stromab von der Jungbuschbrücke liegt sie jetzt. Völlig verschlammt, das Dach des Steuerhauses fehlt und viel loses Gerät wurde weg- geschwemmt. Der Rumpf des Schiffes aber ist unversehrt. Bergungsmeister Walter- scheid meint, auch dem Motor sei nicht viel passiert, er müsse lediglich auseinander- genommen und wie das ganze Schiff(das vor fünf Jahren renoviert und mit einem Motor versehen wurde) gründlich gereinigt werden. Ueber die Ursache des„Absaufens“ der „Vrijheid“ wissen die Fachleute nichts Ge- naues. Der Chef der Mannheimer Wasser- schutzpolizei, Hauptkommissar Arthur Büch- ner, erklärte, Absicht sei keine vorgelegen, man nehme, da noch nichts Eindeutiges fest- gestellt worden sei, irgendeinen technischen Mangel an. Schiffer meinen, es habe sich ein Stück Holz in einem Außenventil am Schiffsrumpf verklemmt und so sei Wasser hineingelaufen. f Jedenfalls der Schaden ist recht beträcht- lich. Allein die Bergung kostete 18 000 Mark, Die Ueberholung, die wohl aus Devisen- Gründen im Heimathafen Rotterdam an der „Vrijheid“ vorgenommen wird, kostet nach Schätzungen noch einmal etwa 20 000 Mark. No. Nur für Damen Miederschauim Kaufhaus Anker Hinter roten Vorhängen diskret den Augen „Unbefugter“ verborgen, geht dieser Tage im Kaufhaus Anker eine Schau über den Lauf- steg, die die Kundinnen über die Geheimnisse — und die Vorteile— des berühmten„ersten Kleides“ informiert. Die besondere Liebe de Modellberaterin der Mieder-Firma„Ski gilt dabei denen, die von ihren Ehema zärtlich„Dickerchen“ genannt werde sehen anhand der Vorführungen von za reichen Modellen, wie sie die wunden Punk Der Qualität wegen HARTMANN 8 rer nicht mehr idealen Figur geschickt mit allerlei schmiegsamem Material korrigieren können. Und siehe da, das früher zu enge Kleid wird zu weit.. Die Prinzipien des„ersten Kleides“, das den unbeliebten„Speckfalten“ zuleibe rückt, gelten übrigens auch schon für die Schlanken und Wohlgebauten, die noch Größe 38 tragen. Auch an sie wenden sich die Mieder-Kon- strukteure mit traumhaften Gebilden aus Perlon und Madeira-Spitze, sie tun das wäh- rend der Modeschau mit gereimten Lek- tionen und kleinen Sketchs. Dazwischen zeigt auch das Kaufhaus Anker einen kleinen Querschnitt seiner Wäscheabteilung: Bade- mäntel, Hausmäntel, Hausanzüge und Nacht- hemden in schönen Stoffen und entzückenden Mustern. Die Miederschau im Erfrischungs- raum wird bis Donnerstag jeweils um 11, um 14.30 und um 16 Uhr wiederholt. hifa . und den gibt es an allen Shell- Tankstellen seit den ersten ſagen des Autos. Mit Shell und Super Shell beide mit dem Wirkstoff l. C. A.— 0 tanken Sie außergewöhnliche Kraftreserven Shell Benzin oder Super Shell? Jeder Shell- Tonkwart weiß die richtige Antwort, denn er ist durch die beste Schule gegangen. für Start, für Steigungen und zum Uberholen. Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUN DESLINDERN Donnerstag, 22. September 1960/ Nr. 220 Tumult zum Abschluß der Weltärztetagung Kubanische Delegation versuchte zu politisieren Berlin. Die 14. Generalversammlung des Weltärztebundes endete am Mittwoch in der Berliner Kongreßhalle mit der Wahl des Bra- Siljianers Dr. D. M. Cardosso(Sao Paulo) zum neuen Präsidenten für das Jahr 1961/62. Gleichzeitig wurde die 15. Gene samm- lung für das Jahr 1962 nach Rio de Janeiro einberufen. Mit der Verschiebung der näch- sten Generalversammlung um ein Jahr folg- ten die Delegierten einem Antrag der indischen Delegation. l Bei der Sitzung am Mittwochvormittag kam es zu tumultartigen Szenen, als die Nur noch fünf Mark Ungetreuer Reise- Assistent festgenommen Dortmund. Der 21 jährige Dortmunder Reiseassistent Franz Middelmann, der am Wochenanfang mit der 25 000 Mark enthal- tenden Reisekasse einer Kölner Touristen- gruppe auf der Fahrt nach Italien flüchtete, Wurde in Dortmund festgenommen. Nach Feststellungen der Polizei hat der ungetreue Reiseassistent, gegen den der Haftrichter am Dienstag Haftbefehl erließ, das Geld mit vol- len Händen in Hamburg und Frankfurt aus- gegeben. Bei seiner Festnahme in einem Dortmunder Hotel besaß er nur noch fünf Mark. Neue jüdische Synagoge Bremen. Eine neue Synagoge und ein Kulturzentrum, die für die jüdische Ge- meinde in Bremen gebaut werden, wurden am Dienstag gerichtet. Das Projekt kostet 1 300 000 Mark. Es wird vom bremischen Staat flnanziert, der das Geld aus dem Fonds für Wiedergutmachung bereitstellt. Außerdem übereignet Bremen der jüdischen Gemeinde ein 4500 Quadratmeter großes Grundstück im Wert von 186 000 Mark. Einbruch im belgischen Pavillon Berlin. Die Berliner Polizei fahndet zur Zeit nach einer Gruppe von Halbwüchsigen, die am Dienstag aus einer Vitrine im bel- gischen Pavillon der deutschen Industrie- Ausstellung Pistolen und Munition gestoh- len hat. Nach Mitteilung der Polizei hat eine Horde in Lederjacken gekleideter Heranwachsender zur Zeit der Schließung der Ausstellung einen Wächter umringt und abgelenkt. Im gleichen Augenblick brachen ihre Komplicen eine Glasvitrine auf und stahlen die darin ausgestellten belgischen Pistolen mit Munition. Es gelang den Die- ben und ihren Helfern, im Gewühl der Aus- stellungsbesucher unterzutauchen und zu entkommen. Deserteure beraubten ihre Kameraden Schwäbisch Hall. Zwei fahnenflüchtige Amerikanische Soldaten haben am Montag, Wie erst jetzt bekannt wurde. in der Nähe von Mainhardt einen dreisten Raubüberfall Auf andere amerikanische Soldaten verübt, die mit einem Heeresfahrzeug unterwegs Waren. Die Räuber, die einen in Augsburg, mrem früheren Standort, gestohlenen ame- rikanischen Privatwagen fuhren, hielten das Armeefahrzeug an und baten dessen In- Sassen um Werkzeug, damit sie ihren Wagen reparieren könnten. Plötzlich zogen sie ihre Armeepistolen und zwangen die überrasch- ten Gl's, in den nahen Wald zu kommen. Dort nahmen dann die Straßenräuber ihren Kameraden die Brieftaschen ab und flüch- teten. Appell an den Bundestag Stuttgart. Der deutsche Drogistentag hat in Stuttgart zum Abschluß seiner Vollver- sammlung einen„Appell des deutschen Dro- gistenstandes an den Bundestag“ der Oef- fentlichkeit übergeben. Darin wird erneut gefordert, das aus dem Jahre 1901 stam- mende Arzneimittelmonopol der Apotheken zu beseitigen und im neuen Arzneimittel- gesetz den Drogerien den Verkauf rezept- freier, ungefährlicher Arzneimittel zu ge- statten. Die Drogisten erklärten sich bereit, sich staatlichen Prüfungen auf Sachkunde zu unterziehen. Kongreß für Naturheilverfahren Freudenstadt. Der 19. Kongreß für Natur- Heilverfahren wurde am Sonntag in Freu- denstadt im Schwarzwald vor über tausend Teilnehmern, darunter 300 Gästen aus der Sowjetzone und dem Ausland eröffnet. Wie der Vorsitzende des Verbandes der Aerzte für Naturheilverfahren, Dr. Hans Hafer- kamp aus Mainz, mitteilte, hat der Kongreß sich in diesem Jahre zwei Aufgaben gestellt. Einmal will er in die naturgemäße Heilweise einführen und zum anderen soll die Gesund- heitsvorsorge und rehabilitation behandelt werden. kubanische Delegation einen Antrag ein- brachte, in dem die Weltorganisation zur Verurteilung des Verhaltens der belgischen Aerzte bei den Unruhen in Kongo aufgefor- dert wurde. Die belgischen Aerzte hätten da- mit ihre Berufspflichten verletzt und ihre Patienten im Stich gelassen, hieß es in dem vom Mitglied der kubanischen Delegation, dem Armeearzt Dr. Fernandez Mel, vorge- brachten Antrag. Nicht nur die belgische Delegation mit Dr. Kettelband Grüsse) an der Spitze pro- testierte gegen diese Politisierung des Kon- Ssses. Von allen Seiten ertönten heftige henrufe. Dr. Kettelband verteidigte seine Standeskollegen und rief erregt:„Soll- ten wir uns totschlagen lassen?“ Die kuba- nische Delegation verließ dann, als ihr An- trag von der Generalversammlung einmütig abgelehnt wurde, unter Protest den Saal und verzichtete auf eine weitere Teilnahme an dem Kongreß. Weitere Resolutionen, die von den kubanischen Delegierten vorgebracht werden sollten und sich dem Vernehmen nach gegen die Vereinigten Staaten richteten, kamen nicht mehr vor das Plenum Karl-May-Museum für Bamberg Bamberg. In Kürze wird in Bamberg eine Karl-May-Gedächtnisstätte eingerichtet. Sie wird den Bestand der„Villa Shatterhand“ in Radebeul bei Dresden enthalten, in der der 1912 gestorbene Karl May die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Zwei Wag- gons mit persönlichen Erinnerungen Karl Mays aus Radebeul sind bereits in Bamberg eingetroffen, darunter das Mobilar des Ar- beitszimmers, das Sterbezimmer und die Bibliothek mit mehreren tausend Bänden, ferner sein literarischer Nachlaß, das kom- plette Verlagsarchiv des Karl-May-Verlages, die Verlagsbibliothek mit den Fr usgaben und dem umfangreichen Schriftwechsel. Die Umlagerung dieser Erinnerungsstücke von Radebeul nach Bamberg ist Teil d Ver- gleiches, den der Bamberger Ustad lag, der nach dem zweiten Weltkrieg stellver- tretend für den Karl May-Verlag das lite- rarische Werk des Schrifstellers betreute, mit der Karl-May- Stiftung in Radebeul bei Dresden geschlossen hat. Danach wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1960 der Sitz des Karl- May-Verlages endgültig nach Bamberg ver- legt, während die in Radebeul verbleibende Karl-May- Stiftung fast das ganze Vermögen des Verlages(me Zinshäuser und Grund- stücke) und eine Abfindung erhielt. Drei Tote auf der Autobahn bei Göttingen Göttingen. Drei Todesopfer gab es am Mittwoch beim Verkehrsunfall auf de bahn zwei Kilometer süd Abfahrt Göttingen, als ein mit vier P Personenkraftwagen aus ungeklärte auf einen Las kfuhr. Aus mern des Ferson wurde f und der Fahrer geborgen. Der 55 Jahre Fahrer aus Baden-Baden und eine Frauen starben schon auf dem Transpo die Göttinger Klinik, die zweite In starb kurz nach ihrer Ein ing. Die di Mitfahrerin ist lebensg ch Verletzt. Eine der bei dem Unfall getöteten Frauen stammt aus der Sowjetzone und war zu Besuch in Westdeutschland. Nach Mitteilung der Göttinger Polizei sind auf der Autobahn zwischen Northeim und der 1 ischen Lan- desgrenze seit Beginn die Jahres bereits 12 Menschen getötet worden. Im gesamten Jahr 1959 waren es nur 7. Ein großer Tag für Büdingen Fürstenhochzeit: Der europäische Adel gab sich ein Stelldichein Büdingen(Oberhessen). Die Fahnen flat- terten, Jagdhörner bliesen und das Volk auf den Straßen rief„Es lebe unser Fürst“, als am Mittwoch in der kleinen oberhessischen Stadt Büdingen die 22jährige Prinzessin Alexandra Zu Vsenburg und Büdingen mit dem 37 jährigen Prinz Welf Heinrich von Hannover, Großbritannien und Irland vom hannoverschen Landesbischof D. Hanns Lilje getraut wurden. Die kleine Marienkirche in- mitten der winkligen alten Straßen der Alt- stadt konnte die Mitglieder des europäischen Adels aller Rangordnungen kaum fassen, die sich hier ein Stelldichein gaben. Von den regierenden Häusern waren König Paul und Königin Friderike von Griechenland mit ihren Kindern sowie der Fürst und die Fürstin von Liechtenstein erschienen, König Paul und sein Sohn, Kronprinz und Olympia- medaillenträger Konstantin, in Galauniform der griechischen Marine. Der Chef des Wel- kenhauses, Prinz Ernst August von Hannover, War da, der Chef des Hauses Hohenzollern, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, der Chef des Hauses Reuss, Prinz Heinrich der vierte Reuss, Herzogin Viktoria Luise von Braunschweig-Lüneburg, die Tochter des letzten deutschen Kaisers und Mutter des Bräutigams, und der letzte deutsche Gou- „Hoffnungslos in Landesstrafanstalt Bruchsal Bruchsal. Baden-Wüttemberg verfügt heute nur über eine einzige Landesstrafan- stalt, erklärte am Dienstag Oberregierungs- rat Dr. Rudolf, der Leiter des Bruchsaler Zuchthauses vor Beamten der Landespoli- zeidirektion Nordbaden und Nordwürttem- berg. Die Landesstrafanstalt Bruchsal sei deshalb hoffnungslos überbelegt. Die ein- zelnen Zellen können insgesamt 400 Häft- Iinge aufnehmen. Augenblicklich schwankt aber die Belegung zwischen 500600. Wäh- rend in früheren Jahren bestenfalls 30 „Lebenslängliche“ im Zuchthaus einsaßen, sind es heute um die 70. Dr. Rudolf bemän- gelte auch, daß SV-Fälle(SV Sicherungs- verwahrung) heute in die Landesstrafan- stalt eingewiesen werden. 1946 gab es in Bruchsal noch keine SV-Fälle, weil früher besondere Anstalten dafür vorgesehen waren. Im übrigen, so fuhr Dr. Rudolf fort, sei die Anlage vollkommen überaltert. Die Ver- waltung der Landesstrafanstalt, die in einem Turm untergebracht ist, sitze im Falle verneur von Togo, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg. Für die Büdinger war diese Hochzeit ein Wahres Volksfest. Bereits am Vortag hatte es für die Vereine Freibier— zwei Liter pro Mann— und ein heißes Würstchen gegeben. Die Kinder hatten schulfrei und Behörden- angestellte konnten sich für die Dauer der Trauung dienstfrei nehmen. Die Geschäfte hatten geschlossen, denn ihre Inhaber woll- ten ja auch den Festzug sehen— und nur die Gastwirtschaften hatten Hochbetrieb: hier feierte jeder auf seine Weise die Hochzeit der zungen Prinzessin, die hier in Büdingen zur Schule gegangen war und von den Büdingern als eine der Ihren betrachtet wird. ———-—-—2 Bruning für seine Taten verantwortlich Celler Zuchthausprozeß fortgesetzt/ Gutachten der Sachverständigen Celle. Nach einer Verhandlungspause von acht Tagen würde am Mittwoch in Celle vor der Strafkammer des Landgerichts Lüneburg der„Zuchthaus- Prozeß“ gegen das Ehepaar Bruning, den früheren Gefan- genenaufseher Gerhard Osterloh und den Handelsvertreter Wolfgang Görk fortgesetzt. Der Prozeß war am 12. September auf Antrag der Verteidigung unterbrochen wor- den, um dem medizinischen Sachverständi- gen Gelegenheit zu einer psychiatrischen Untersuchung Brunings im niedersächsischen La krankenhaus in Göttingen zu geben. Wegen erfolgloser Anstiftung zur Gefangenenbefreiung angeklagte Sittlich- sverbrecher Helmut Bruning ist nach leinung des medizinischen Sachverständi- gen Dr. Walter Forhoff(Göttingen) für seine Taten voll verantwortlich. Der Sachver- ständige, der Bruning sieben Tage lang im Landeskrankenhaus Göttingen auf seinen Geisteszustand untersucht hatte, vertrat in seinem Gutachten die Auffassung, daß die Voraussetzungen für die Anwendung des strafmildernden Paragraphen 51 bei Bru- ning nicht gegeben seien. Bruning sei ein haltloser, leicht verführbarer und gesell- schaftsfeindlicher Mensch mit durchschnitt- lichem Intellekt. Die von ihm entworfenen Ausbruchspläne zeigten, daß er überlegt gehandelt habe. Anhaltspunkte für eine Geisteskrankheit oder eine Haftpsychose seien nicht zu erkennen. Vor dem Sachverständigengutachten war das Gericht erneut in die Beweisaufnahme eingetreten. Dabei war es bemüht, die Frage zu klären, wann die Zuchthausver- waltung zum ersten Male von Brunings Ausbruchsplänen erfahren hatte. Trotz mehrstündiger Vernehmungen des Zucht- hauspersonals konnte diese Frage nicht Völlig beantwortet werden. Großzügige Suchaktion Nürnberg. Eine aus 34 Mitgliedern be- stehende Suchmannschaft der Sektion Mit- telfranken des deutschen Alpenvereins ist Anfang dieser Woche in das Schweizer Hochgebirge bei Grindelwald aufgestiegen, um zwei tote Nürnberger Alpinisten zu suchen. Wie am Mittwoch von der Sektion Mittelfranken des deutschen Alpenvereins in Nürnberg mitgeteilt wurde, sind die bei- den Nürnberger Bergsteiger Heinrich Koch und Robert Lukas am 26. Juli am Fischer- horn bei Grindelwald in etwa 2 600 Meter Höhe verunglückt, als sie versuchten, die sogenannte„Fischerwand“ zu durchsteigen. Die zwei Bergsteiger sind wahrscheinlich durch eine Eislawine verschüttet worden. Ihre Leichen wurden bisher nicht gefunden. Bereits im Januar verhaftet Ermittlungsverfahren gegen Bonn. Am Mittwoch, rund acht Monate nach der Verhaftung des früheren SsS-Ober- Sruppenführers Koppe, ist von zuständiger Seite bestätigt worden, daß die Festnahme des eher 51 S Und Polizeifu rers von Posen berei 1. Janu⸗ 8eS Jahres und zwar in der Bu a0 tadt selbst erfolgt ist. Am Tag darauf hat der einer Mausefalle“ ist überbelegt und veraltet einer gröberen Meuterei„hoffnungslos in einer Mausefalle“. Auch die Bewachung lasse zu wünschen übrig. Die Land raf- anstalt sei nunmehr 100 Jahre alt. Ebenso alt seien die Schlösser. Wörtlich sagte er: „Die Justizverwaltung hat natürlich vieles getan; zum Beispiel wurden die hygieni- 3 Verhältnisse verbessert. Aber es fehlt 3 einfachen optischen und akustischen Sicherungsein richtungen.“ Die Anstalt ist mit der Außenwelt praktisch nur durch einen Telefondraht verbunden. Das ganze Alarmsystem sei also reformbedürftig. Es fehle sogar an einer simplen Haussprech- anlage. Dr. Rudolf sagte jedoch, Pläne für einige Reformen oder Verbesserungen seien schon angefertigt. Zur Leistung. eit der Strakvoll⸗ zugsbeamten sagte Dr. Rudolf, diese Beam- ten seien im allgemeinen stark überaltert. Daraus ergäben sich verständlicherweise neue Probleme. Da das Tragen von Waffen innerhalb der Anstalt für die Beamten ver- boten ist, hänge alles von einer starken Außensicherung ab. i ehemaligen hohen SS-Führer Haftrichter den beantragten Haftbefehl er- lassen. Der Haftbefehl stützt sich auf den Vorwurf, Koppe sei an der Ermordung von einigen hunderttausend Juden in seinem frü- heren Befehlsbereich Posen und zwar in den Konzentrationslagern von Kulmhof und Belcec mitverantwortlich. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß die Festnahme des früheren hohen SsS-Füh- rers und ehemaligen Reichstagsabgeordneten nicht auf irgendeine Anzeige hin, sondern auf Veranlassung der Zentralstelle zur Ver- folgung von Naziverbrechen in Ludwigsburg geschah. Wie es heißt, sei man dort bei der Untersuchung von Verbrechen im Raum Posen auf den Namen Koppes gestoßen. Aus- findig gemacht wurde er schließlich mit Hilfe des Familiennamens seiner Frau, den Koppe selbst und seine heute über 30 Jahre alten Kinder nach dem Zusammenbruch angenom- men haben. Die Festnahme selbst wurde von Beamten des politischen Kommissariats des Bonner Polizeipräsidiums ausgeführt. Die Ermittlungen in diesem neuen Fall eines Verfahrens gegen einen ehemals hohen SS-Führer haben Hinweise auf„interessante“ Vereinbarungen gegeben, die während des Krieges zwischen dem damaligen Reichs- justiz ministerium und dem Reichssicherheits- hauptamt der Ss getroffen worden sind. Wie es heißt, sei damals vereinbart worden, daß die Exekutivorgane des Reichssicherheits- hauptamtes von sich aus„schlappe Urteile“ Von deutschen Gerichten gegenüber soge- nannten Staatsfeinden nach eigenem Gut- dünken ändern und vollstrecken konnten. In dem Ermittlungsverfahren gegen Koppe ist für den 6. Oktober beim Landge- richt Bonn ein mündlicher Haftprüfungster- min angesetzt worden. Scho. Die Nürnberger Mannschaft will nun das Grindelwalder Gletschergebiet SyYystsmatisch absuchen, die beiden verunglückten Berg- Steiger bergen und zur Bestattung in ihre Heimat zurückbringen. Die 34-Kköpfige Such- mannschaft ist mit Autos in die Schweiz Sereist. Sie arbeitet am Berg mit Hub- schrauberunterstützung. 20 000 DM Schaden bei Theaterbrand in München München. Ein Brand im neuen Residenz Theater in München, der am Dienstagabend im Dachstuhl des Hauses ausgebrochen War, hat rund 20 000 Mark Schaden verursacht. Wie von der Branddirektion München am Mittwoch mitgeteilt wurde, liegt die Ver- mutung nahe, daß der Brand auf Schweig⸗ arbeiten zurückzuführen ist, die im Thea ter im Zusammenhang mit dem Einbau einer Klima-Anlage vorgenommen wurden. Der Ausbruch des Feuers war der Feuerwehr Wie sich jetzt herausstellte, nicht durch die automatische Warnanlage angezeigt worden, eee. f 5 1 7 13 13 4 3 1 5 7 7 5„ 5,. * 5 r die im ganzen Theater eingebaut ist. Italie- nische Bauarbeiter, die neben dem Theater auf einer Baustelle tätig sind, hatten die Feuerwehr alarmiert. Wegen der Schweiß- arbeiten war gerade derjenige Teil der auto- matischen Warnanlage abgeschaltet worden, der den Brand hätte anzeigen müssen. Vierzehn Kinderlähmungsfälle Tübingen. In Süd württemberg Hohen- zollern sind gegenwärtig 14 Menschen an spinaler Kinderlähmung erkrankt. Wie von der Abteilung Gesundheitswesen beim Re- gierungspräsidium zu erfahren war, sind zwar in diesem Jahr die Fälle etwas zahl- reicher als im letzten Jahr, doch besteht kein Grund zur Sorge. Von einer Epidemie könne nicht gesprochen werden. Die Zahl der an der Krankheit gestorbenen Kinder sei nicht höher als in den letzten Jahren. Die höchste Zahl der diesjährigen Erkran- kungen brachte mit 20 Fällen die Woche vom 21. bis 27. August. Seitdem ist die Zahl der Erkrankten wieder zurückgegangen. Höflichkeit hat Grenzen Duisburg. Der„höflichste Angestellte“ der Duisburger Stadverwaltung ist jetzt verhaftet und von der Stadt fristlos entlas- sen worden. Der 39 jährige städtische Ange- stellte, der zu seinem Ehrentitel auf Grund einer Zeitungsumfrage gelangt war, hat auf dem Straßenverkehrsamt Führerscheine ohne Prüfungsnachweis ausgegeben. Die Staatsanwaltschaft untersucht noch, ob er im Amt Helfershelfer und Mitwisser hatte und ob er für diese„Gefälligkeiten“ Geld angenommen hat. Die Anzahl der Fälschun- gen steht ebenfalls noch nicht fest. Unhold überfiel fünf Frauen Amorbach. Fünf Frauen hat ein junger Hilfsarbeiter bei Amorbach(Spessart) inner- halb einer Stunde nacheinander überfallen, wobei es ihm allerdings nicht gelang, seine Opfer zu vergewaltigen. Wie die Polizei mit- teilte, hatte sich der 23jährige in der Mor- gendämmerung an einem Straßenrand postiert und die fünf Frauen, die mit Rädern zu ihren Arbeitsplätzen fuhren, in einen nahegelegenen Wald gezerrt. Er zerriß den laut um Hilfe rufenden und sich heftig weh renden Frauen zwar die Kleider, mußte seine Opfer aber schließlich freilassen. Jedesmal flüchtete der junge Mann, nachdem ihm ein Notzuchtverbrechen mißglungen war, tief in den Wald hinein. Sobald die„Luft wieder rein“ War, kehrte er zu neuen Untaten auf die Straße zurück. Die Polizei hat den Hilfs- arbeiter, der aus Prag stammt, festgenom- men und seinen fünf Opfern gegenüberge- stellt, die ihn eindeutig als den Unhold von Amorbach identifizierten. 45. Deutscher Geodätentag Bremen. Etwa 1200 Vermessungsinge- nieure und-technikeer— darunter De- legationen aus Belgien, Dänemark, Luxem- burg, den Niederlanden, Oesterreich, Schwe- den und der Schweiz— nehmen am 45. Geo- dätentag des„Deutschen Vereins für Ver- messungswesen“ teil, der am Mittwoch in Bremen begann. Frprobf) und für hervorragend befunden Ein Geschmackstest der Gesellschaft für Konsumfor- schung, Nürnberg, bestätigte: MAG Klere Fleischsuppe ist ganz hervorragend gut. Zu diesem Urteil kam die Mehrheit der befragten süddeutschen Lebensmittelkauf- leute, als sle verschiedene klare Fleischsuppen probierten. Versuchen Sie es selbst einmal! Auch Ihre Familie wird Fleischgeschmack. MARE FlEISCHSUDpE ein der Packung mit dem weißen Rindskopf loben, was Ihr Kaufmann empfiehlt. MAG Klare Fleisch- suppe mit ſhren fein abgestimmten Gewürzen und dem rechen Gehalt an Fleischextrakt gibt hren Suppen, Ge- müsen und Eintopfgerichten erst den vollen, delikaten —— —— 0K 332 Nr. find entl Sept Mar poli. lern Stra tech Stac zu hein Poli Daii Ein und nisc trau halt Ziste Uni! Poli met. hein scho sche Ans, Leib Dier gen ral ster sche Poli. cher seit abor Wert nom spri. las, haue Leb. dies Grü nom Tod Mal, Weil Wer! (18ʃʃ Ent! des gewW. tan Nis, Scho Men (Ein Wag Auf 100. Hie Jah! Kön! das Sch rg- hre ch- Jeiz ub- NZ end var, cht. am er- 18. a- ner Der hr, die en, e- ter die 16 to- en, l- cht nie ahl der en. n- e ahl te“ tet a8- 38 nd auf ine Die tie ed ger - en, ne it- nd rn en en h- ne dal ein ler uf s- n 0. e- e- Nn = 0 222 5 Ar. 220/ Donnerstag, 22. September 1960 MANNHEIMER LOKALINAcHRICHTEN(3 MANNHETMER MORGEN. Seite — Lehrreiches Mannheimer Verkehrswesen Persische Polizeioffiziere waren bei Dr. Leiber zu Gast vier junge iranische Polizeiofflziere be- finden sich zur Zeit zu einem Studienauf- enthalt in Mannheim, Sie haben bis Ende September Gelegenheit, die Einrichtungen der Mannheimer Verkehrsabteilung, der Schutz- polizei und der Kriminalpolizei kennenzu- lernen und sich darüber hinaus mit den Straßen- und Verkehrs verhältnissen, den technischen Verkehrseinrichtungen unserer Stadt und dem Einsatz der Verkehrspolizei zu befassen. Den größten Teil ihrer Mann- heimer Zeit verbrachten die lerneifrigen Polizeiofflziere allerdings bei der Firma Daimler-Benz A. G. auf dem Waldhof, wo sie Einblick in die Herstellung von Lastwagen und Omnibussen hatten und mit den tech- nischen Einrichtungen dieser Fahrzeuge ver- traut gemacht wurden. Gegen Ende ihres Mannheimer Aufent- haltes stellten sich die vier persischen Poli- zisten in ihren schmucken, marineblauen Uniformen nun am Montagnachmittag im Polizeipräsidium vor. Sie hatten einen Dol- metscher bei sich, der gut mit den Mann- heimer Verhältnissen vertraut ist, da er schon seit drei Jahren an der hiesigen Wirt- schaftshochschule studiert. In einer kurzen Ansprache begrüßte Polizeipräsident Dr. Leiber seine Gäste. An der Wand seines Dienstzimmers hängt ein Bild des ehemali- gen Polizeipräsidenten von Teheran, Gene- ral Alavi Maghadam, der jetzt Innenmini- ster ist. Die freundschaftlichen Beziehungen zwi- schen der iranischen und der Mannheimer Polizei seien nicht neu, erwähnte als Spre- cher der persischen Gruppe Kapitän Sadeghi; seit 1954 hätten schon vier persische Polizei- abordnungen Mannheim besucht und immer wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause ge- nommen.„Die Mannheimer Polizei freut sich Schopenhauer-Vortrag in der Kunsthalle Am Freitag, dem 23. September, 20 Uhr, spricht in der Kunsthalle Dr. Friedrich Pzil- las, Bad Godesberg, Mitglied der Schopen- hauer- Gesellschaft, über„Schopenhauer als Lebensphilosoph“. Die Volkshochschule hat dieses Thema aus aktuellen und sachlichen Gründen zugleich in ihr Programm aufge- nommen. Aktuell, weil am 21. September der Todestag von Schopenhauer sich zum 100. Male jährt. Aus sachlichen Gründen deshalb, weil Arthur Schopenhauer mit seinem Haupt- Werk:„Die Welt als Wille und Vorstellung“ (1819) nachhaltig auf die geistesgeschichtliche Entwieklung ein wirkte. Im elementaren Sinne des Wortes ist Schopenhauer Lebensphilosoph gewesen. Als Denker nur der Wahrheit unter- tan war ihm seine Philosophie zuerst Erleb- nis, hernach wissenschaftliches Werk. Ob- schon in unserer Zeit ein wenig genannter Menn, ist er doch vielfach ihr Wegbereiter (Einfluß auf Kierkegaard, Nietzsche, Richard Wagner, Tolstoj, Schweitzer, Thomas Mann, au Naturphilosophie, Metaphysik, Psycholo- Sich. Die Philosophieprofessoren haben ihn Hie sehr geschätzt. Aber er ist seit etwa 100 Jahren Lehrmeister geistiger Eliten und könnte der Philosoph für viele werden. o- Termine Freireligiöse Gemeinde: Am 22. September, 20 Ihr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Arbeitskreis, Eirführung in Goethes„Faust“(Dr. Schlöter- mann). Club„Graf Folke Bernadotte“: 22. Septem- ber, D 4, 15, Lichtbildervortrag von K. Angst- mann„Das Bodensee wasserprojekt“. Abendakademie- Veranstaltungen am 22. Sep- tember: E 2, 1, 20 Uhr,„Die großen Linien der amerikanischen Außenpolitik“(H. Ufer);— Volksbücherei Sandhofen, 20 Uhr,„Musik hö- ren und verstehen“(Dr. Scharschuch). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 22. September, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Vorbereitung für den Unterricht“ Dr. K. Brauch). Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim führt am 22. September um 20 Uhr im Tbe- Krankenhaus Mannheim das Lustspiel„Selbst Shakespeare hat nicht immer recht“ von Hans Saddey unter Leitung von Karlheinz Buhl auf, Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 22. September, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rat- haus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Amateur- Schmalfilm-Club„Kurpfalz“: Am 22. September, 20. Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstr. 8, Clubabend. immer, wenn sie mit ausländischen Polizei- beamten in Gedankenaustausch treten kann“, bemerkte Dr. Leiber. In seiner Erwiderung berichtete Kapitän Sadeghi, der Iran befinde sich gegenwärtig in einem Zustand der Entwicklung insbe- sondere auf dem Gebiet des Verkehrs- Wesens. Ein großer Teil der Kraftfahrzeuge Werde aus der Bundesrepublik bezogen. Zur Zeit laufen in der Hauptstadt Teheran, die 1800 00 Einwohner zählt, bereits 80 000 Fahr- zeuge. Aus diesem Grund legten die in Mannheim weilenden vier Polizeiofflziere besonderen Wert darauf, sich eingehend mit Verkehrsproblemen und ihrer Bewältigung Vertraut zu machen. 0 Wühlmäuse rumorten beim Dekanats- Tanz abend Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend veranstaltete dieser Tage seinen De- Kanats- Tanzabend im Pfarrsaal der Gar- tenstadt. Er war überfüllt. Das Hackl-Quar- tett bereitete gut die Stimmung zum Auf- tritt der„Wühlmäuse“ vor. Lachen und Schmunzeln War ihre Parole, und sie hatten micht zu viel versprochen. Gegen Ende des Tanzabends sangen die Sandhofener Rhein- gold-Sänger. 0 im Regen: Stadtbaudirektor Borelly Berner(rechts) erlautert Präsident Frei- müller, dem Leiter der Berner Delegation, Mannheimer Verkehrsprobleme(vgl.„Stipp- visite der gnädigen Herren zu Bern“). Bild: Bohnert& Neusch Mannheimer Kabarett: „Ausgestochert“ in der Studio-Bar Es hat sich ausgestochert in der Studio- Bar. Zwei fleißige Nachwuchs-Kabarettisten räumten das Feld. Studio-Bar- Inhaber Hel- mut Flohr schenkt Whisky oder Bier ohne Brettl-Beigaben aus. Dabei hatte er seine beiden„Zahnstocher“ bis zum Monatsende engagiert und die Brettl- Fachleute verspra- chen sich sogar einiges von einer Prolongie- rung. Schließlich hatten sich die„Zahn- stochér“ Peter Nufer und Klaus Schweikert gewaltig gemausert. Zwar würden die bei- den gerne noch weiterhin in faulen Zeit- Zähnen stochern. Aber das mißfällt dem Heidelberger Studentenkabarett„Das Bügel- brett“. Jenes Bügelbrett unterhält in der „Tangente“(unweit vom„‚FRoten Ochsen“) Heidelberger Jung-Akademiker. Nufer und Schweikert gehören bzw. gehörten seit Mai 1960 dem kleinen Bügelbrett-Ensemble unter Horst Taubmann an. Schweikert schrieb so- gar eine Vielzahl von Texten und vertonte sie. Sehr gut übrigens. Als nun die Seme- sterferien kamen, und damit dem Studenten- Brettl ein saisonales Ende bereitet wurde, gedachten Nufer und Schweikert, sich eini- ges noch hinzuzuverdienen. Als Kabaretti- sten, wohlgemerkt. Als„Zahnstocher“ Teils eigene Sachen, teils kritische Bei- träge aus der Feder des Karlsruhers Bert Boucher wurden verwendet. Auch Bügel- brett Texte. Bis zum 19. September ging alles glatt. Doch dann meldeten sich die Heidelberger Bügel-Brettler zu Wort. Ge- nauer: sie schrieben an die„Zahnstocher“. Weniger kabarettreif, aber dafür unmißver- ständlich. Sogar einen Rechtsanwalt hatten sie dieserhalb bemüht. Da war dann die Rede von Verletzung des Urheberrechts usw. usw. Die Sache mit dem Urheberrecht ist nun tatsächlich die einzige schwache Stelle in diesem Fall. Es geht genau um zwei Stücke. Beileibe keine Katastrophe. So was kann man sogar ohne Rechtsanwaltshilfe be- gleichen. Und das wäre auch beglichen wor- den. Möglicherweise. Aber aus Heidelberg wurde noch mit schwererem Geschütz ge- schossen. Bei einem Bier sinierte Nufer:„Wir sind halt nicht unter den Fittichen der Uni auf- getreten.“ Und dann meinte er:„Die vom Bügelbrett haben dem Klaus Schweikert eben die Pistole auf die Brust gesetzt.“ Weniger bildhaft sah das so aus: Schweikert wurde eröffnet, entweder er verlasse sofort die Studio-Bar, oder er werde bei der nach- sten Bügelbrett- Inszenierung ausgeschlos- sen. Dazu Taubmann:„Das hat interne Gründe.“) Nufer:„Den Heidelbergern miß- fällt eben das Bar- Publikum.“ Schweikert zog die Konsequenzen und ging. Flohr will den Kontraktbruch jetzt vors Arbeitsgericht bringen und Nufer grollte vor Bargästen:„Die vom Bügelbrett sollen mir erst mal die Gagenrückstände von der letzten Inszenierung zahlen“ Dr Ausgesuchte Filme für die Gewerkschafts jugend Der Filmkreis der Gewerkschaftsjugend, der schon seit drei Jahren ausgesuchte Lein- wandprodukte vorführt, begann gestern sein diesjähriges Herbstprogramm. Eröffnungs- vorstellung im Gewerkschaftshaus war„Herr im Haus bin ich“, das bekannte Lustspiel mit Charles Laughton. Am 19. Oktober folgt „Das Halbblut von Saigon“ einem Bestseller von Jean Hougron, am 23. November„Das rote Signal“, ein italienischer Film, der in Cannes, San Franzisko, Berlin und Moskau Preisgekrönt wurde, und am 14. Dezember der Monumental-Farbfilm„Quo Vadis“ mit Robert Taylor und Deborah Kerr. Die Vor- führzeiten sind jeweils 17 Uhr und 19.30 Uhr. Dem Filmkreis der Gewerkschaftsjugend kann jeder Jugendliche unter 21 Jahren bei- treten. Teilnehmerkarten gibt das DGB- Jugendsekretariat, Gewerkschafthaus O 4, 8/9 aus. 3 2 2 2* 2 2 L Stippvisite der„gnädigen Herrn zu Bern OB Dr. Reschke und Borelly begrüßten die Schweizer Gäste Gemeinderäte und Fachleute aus Bern besuchten gestern Mannheim, um sich nach den wichtigsten Verkehrseinrichtungen zu erkundigen. Die Bürger von Bern beschäf- tigen sich zur Zeit mit großen Verkehrsvor- haben, besonders mit der Frage, ob ein lei- stungsfähiger Anschluß an eine große Schnellstraßen verbindung ihre Stadtgemar- kung zerschneiden oder hochgelegt werden Soll. Es wird die Mannheimer, die sich am Dienstag zu einem 61-Millionen-DM-Objekt durchringen mußten, interessieren, daß dabei in Bern 150 Millionen auf dem Spiele stehen, aber ihr Bund beteiligt sich daran mit 70 Prozent, ihr Kanton trägt weitere 15 Prozent, so daß an der Stadt Bern(165 000 Einwohner, mit Agglomeration 220 000) nur 15 Prozent hängen bleiben, deren Aufbringung sich auf etwa acht Jahre verteilen wird. Stadtpräsident Dr. Freimüller dankte in einer netten kleinen Ansprache für den freundlichen Empfang. Nachdem 150 Mil- lionen auf dem Spiel stehen, wollten sie „draußen“ vor allem lernen, wie man's be- stimmt nicht machen muß. Die Delegation habe auch den Polizeikommandanten mit- gebracht, damit sie auch sicher wieder über die Grenze kommt und ihr in Mannheim- Ludwigshafen bei Tag und bei Nacht„nichts Ungeschicktes“ passiert. Abschließend über- reichte er Oberbürgermeitser Dr. Reschke und Stedtbaudirektor Borelly die neueste Stadtmonographie und sprach Einladungen aus.(Borelly will alsbald annehmen, weil er den Mannheimern so bald kein größeres Projekt mehr auf den Tisch legen dürfe.) „Sie verkörpern für uns die gnädigen Herrn zu Bern, von denen Friedrich Dürren- matt sprach, als er im Nationaltheater den Schillerpreis der Stadt Mannheim in Emp- fang nahm“, sagte Oberbürgermeitser Dr. Reschke im Verlauf seiner Begrüßung. Unter den mamcherlei Beziehungen, die zu ein- zelnen Städten der Schweiz bestehen, er- wähnte der Oberbürgermeister mit beson- derem Nachdruck die 1945 einsetzenden Ver- suche prominenter Bürger und Bürger- meister der Schweiz, die nachmals zur Bil- dung der Internationalen Bürgermeister- union geführt und einen anregenden frucht- baren Erfahrungsaustausch in Gang ge- bracht haben. „Die gnädigen Herrn zu Bern“, das waren früher einmal die sehr selbstbewußten Pa- trizier, deren Regiment ein gewisser Na- poleon beseitigte, der bekanntlich auch im Rhein-Neckar-Raum durchgreifend aufge- räumt hat. Heute haben die Sozialdemo- kraten 37 Sitze im achtzigköpfigen Gemein- derat, aber in Bern spielen die traditions- reichen Zünfte noch eine bedeutende Rolle, Billige Herde und Ufen für gute Bekannte Rückfälliger Dieb bestahl seinen Arbeitgeber/ 17 Monate Gefängnis Vor dem Schöffengericht stand gestern morgen ein einstmals in Mannheimer Fuß- baller-Kreisen sehr prominenter Sportler. Die Höhepunkte seiner sportlichen Laufbahn liegen Jahre zurück. Seither arbeitete Eugen R., eigentlich gelernter Schlosser, als Ver- kaufsfahrer bei einer Herde- und Oefen- Handlung. Er genoß das Vertrauen seiner Arbeitgeber und war als rührig und zuver- lässig bekannt... bis ihn die Staatsanwalt- schaft des Diebstahls im Rückfall in 14 de- tailliert nachgewiesenen Fällen anklagte. Auf den ersten Blick konnte sich keiner sei- ner vielen Sportkameraden im Zuschauer- raum vorstellen, daß„ihr Eugen“— wie sie in der Verhandlungspause sagten— fünf Zimmeröfen, einen Küchenherd, fünf Gas- herde, drei Eisschränke und zu guter Letzt sogar eine vollständige Waschmaschinen- kombination mit dem firmeneigenen LkwW/ „entführt“ habe. Auch Eugen R. selbst konnte dem Gericht nicht erklären, wie er dazu gekommen war. Er litt keine Not und Hatte auch keine Schulden. Aber vor vier Jahren sei eines Tages ein Bekannter zu ihm gekommen und der habe gesagt:„Kannst du mir nicht billig einen Ofen besorgen?“ Nun, Eugen konnte. Der Mann mit dem kräftigen Kinn und der immer noch kom- pakten Sportlerstatur war labil genug, den Ofen in einem unbeobachteten Augenblick auf den Lkw zu legen und ihn auf eigene Rechnung auszuliefern. Einige seiner Kol- legen aber hatten den Diebstahl doch ge- sehen. Und auch sie belieferten darauf bis 1958 zusammen mit Eugen ihre„private“ Kundschaft. Der Angeklagte meinte, er habe nicht mehr zurück gekonnt, weil ihn die Kollegen sonst beim Chef gemeldet hätten. So hat er sieben Mal allein und sieben Mal mit ande- ren gestohlen: Wert des Diebesgutes: 4845 Deutsche Mark. Erlös für Eugen: Ein Viertel des Wertes. Staatsanwalt Dr. Fil- brunn beantragte gegen den zweimal wegen Stehlens vorbestraften Eugen R. ein Jahr und fünf Monate Gefängnis. Eugen war be- reits seit 25. Juli in Untersuchungshaft. Diese sollte ihm nach dem Willen des Staats- anwaltes angerechnet werden. Eugen R. benahm sich fair, er gab in der Verhandlung alles zu und bat um eine milde Strafe.„Weil ich den Schaden bald wieder gutmachen will!“ meinte er. Amtsgerichtsdirektor Dr. Rüggeberg ver- kündete das Urteil: Das Gericht schloß sich dem Antrag des Staatsanwaltes an. No. denen 37 Prozent der Stadtgemarkung gehören. Schließlich nahm Stadtbaudirektor Borelly das Wort, um die Herren aus Bern darauf vorzubereiten, was in Mannheim zur Ver- teilung des innerstädtischen Verkehrs und zum Ausbau leistungsfähiger Ausfallstraßen bisher geschehen und weiterhin geplant ist. Nach einem kurzen Gang durch die Innen- stadt hörten die Berner im Saal des Reiß- museums einen Lichtbildervortrag über die Verkehrsprobleme der Stadt Mannheim, an- schliegend besuchten sie den Rheinbrücken- kopf, das Haus Oberrhein und Baustellen im Süden und Norden der Stadt. Abends sahen die Schweizer Gäste das Nationaltheater, heute sind sie bei der Nachbarstadt Ludwigs- hafen zu Gast. f. W. K. Obstlehr- und Werbeschau stieß auf großes Interesse Die viertägige Obstlehr- und Werbeschau „Badisches Obst— ein Genuß“ in der Wan- delhalle des Rosengarten aus Anlaß der Jahreshauptversammlung des Badischen Landesobstbauverbandes fand in interes- sierten Kreisen ein großes Echo. Ueber 6 000 Besucher unterrichteten sich vom Stand des badischen Obstbaues, seiner Leistungsfähig- keit und seinen vielfältigen Problemen. Viel beachtet wurden auch die„Anhängsel“: Dicht umlagert waren die eigenen Stände der Mannheimer Wetter warte und der Lehr- und Versuchsanstalten, ein Fruchtsaft-Aus- schank, die Weinbrobelaube der badischen Winzer und der Obst- Verkaufsstand, der rund zehn Zentner Aepfel umsetzte. Vor allem am Sonntag war der Raum fast zu klein, um die Besucher zu fassen. So wur- den die Filmvorführungen im Mozartsaal— die eigentlich mehr als Anreiz zum Besuch gedacht waren— ein notwendiges Ventil: Mehrere Male, war der Mozartsaal voll be- setzt. Die Aussteller waren besonders er- freut, daß unter den Besuchern nur wenig „Schaulustige“ waren. Die Mehrzahl waren mehr oder weniger Fachleute oder zumin- dest am Obstbau aus irgend einem Grund Wirklich interessiert. Auch unter den über 500 Schülern und Schülerinnen, die am Mon- tag die Ausstellung sahen, waren vor allem die älteren Absolventen der landwirtschaft- lichen Berufsschulen vertreten. Kaum aus seinem Urlaub zurückgekehrt, ließ es sich Mannheims Oberbürgermeister Dr. Reschke nicht nehmen ebenfalls„einen Blick“ auf den badischen Obstbau zu werfen. Am Montagnachmittag mischte er sich— anfangs sogar„unauffällig“— unter die Besucher. Sto Süddeutsche Klassenlotterie. Am 10. Zie- hungstag der 5. Klasse wurden plangemäß 3400 Gewinne gezogen, darunter folgende größere Treffer: 1 Gewinn zu 50 000. DM auf die Los-Nr. 79 466, 1 Gewinn zu 10 000 DM auf die Los-Nr. 39 820, 1 Gewin 5000,— DI auf die Los-Nr. 189 22 i In neuen Schulräumen jetzt das Sekretärinnen Stu In neuen, modernen Schulräumen begar am Montag wieder der Unterricht des stituts kür rationelle Büroarbeiten u Welthandelssprachen“. Die Schule ist aus der Stresemannstraße 14 nach M 6, 17 um. gezogen. Dort finden jetzt die Lehrgän; statt, die auf die staatliche Fachprüfung Helfer in Steuersachen und auf die Bilanz. buchhalter-Prüfung vorbereiten. Es sin übrigens zum erstenmal Wochenendlehr. gänge, zu denen die Teilnehmer nur an j dem zweiten und vierten Samstagnachmittag eines Monats zu kommen brauchen. Im übrigen umfaßt der Lehrplan, wie schon i den letzten Jahren, Buchhaltungs- und Sprachkurse, einen Lehrgang in Wirtschafts und Erfolgspsychologie, Graphologie, Steno- graphie und Maschinenschreiben, Verkaufs- und Werbeberatung. Der Schule ist auch weiterhin noch das Sekretärinnenstudio an- geschlossen, auf dessen Programm Tages-, Abend- und Wochenendlehrgänge stehen. In einer jetzt erschienenen Broschüre ist der gesamte Lehrplan detailliert aufgeschlüsselt. 0 5 8 N Glückliche Reise durch unser schönes Land glückliche Hand, die zur Kurmark greift, Kurmark, eine gute Reisebegleiterin- leicht und reich an Aroma eine Cigarette nach unsrem Geschmack. BADEN-BADEN September 1960/ Nr. 220 7 seite 8 MANNHEIMER MORGEN pHILATELTLIE Ban 2 a.* 79 2— 8 8 0 3 5 0 ick 95 3 I 5. 22 Neu an den Postschaltern in aller Welt wurden ohne Zahnusg ergcstellt und m Nachrichten und Notizen für den Sammler ag herges 2 5 S sche n fünffache reis des. 80 ö Dänemark: Aus Anlaß des silbernen 1939 zurückgeht, kamen drei Gedenkmarken VVVVVVVFUFTVVV Die nächste Sondermarke der Bundes- 27/125, Oesterreich Pfadfinderjubiläums der Königin kommt am 25. Oktober eine Sondermarke an die Schal- ter, auf der die Majestät in der Uniform der „Pigespejderne“ dargestellt ist. Ein Zuschlag von 10 Oere kommt dem Pfadfinder fond für notleidende, kranke und schwererziehbare Kinder zugute. Nennwert: 30 + 10 Oere; Farbe: rot; Entwurf: Viggo Bang; Stich: Bir- ger Ekholm; Druck: Stichtie Zähnung: . Argentinien: von zwei neuen Luftpostm die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Chile bestimmt. Der IIlustration dienen die Nationalpflanzen der beiden Länder. Nennwerte: 6 + 3 Pesos und Die 10,70 5,30; Farben: nober und kirschrot; Entwurf: Hector A. Viola und Eduardo Mi- liavaca; Ausgabetag: 10. September; Auf- lage: 700 000; Druck: 22 X 32 mm. China: Die Volksrepublik verausgabte zwei Gedenkmarken zum 15. Jahrestag der Unabhängigkeit von Vietnam. Bei gleichem Nennwert von je 8 Fen zeigt ein Querformat die Fahnen von Rotchina und Nordvietnam und ein Hochformat einen Turm im„See des Wiederkehrenden Schwertes“ bei Fanoi. Druck: Mehrfarben-Rastertief; Format: 30& 40 mm; Schalterbogen: 50; Zähnung: K 11; FD und Sonderstempel. Sowaqetunion: Zum 20. Jahrestag der Zu- gehörigkeit von Estland, Lettland und Li- tauen zur UdSSR, die auf den Nichtangriffs- pakt zwischen Berlin und Moskau vom Jahr Rastertief; Bildformat: heraus, auf denen die Hauptstädte der heu- tigen Sowjetrepubliken abgebildet sind. Nennwerte: je 40 Kopeken; Druck: Mehr- farben-Rastertief und Buchdruck; Entwürfe: F. Lutein, N. Kruglow und L. Sawjalow; Format: 38& 26,5 mm. Bulgarien: Eine auf sechs Stufen ange- legte Serie ist den Olympischen Spielen in Rom gewidmet. Die einzelnen Werte berück- sichtigen Sportarten wie Fußball, Ring- kampf, Gewichtheben, Frauenturnen, Kanu- fahren und Wettlauf. An der Gestaltung be- teiligte sich ein„Künstlerkollektiv“, dem Angeluscheff, Kantscheff, Sideroff und Danoff angehören. Nennwerte und Farben: 8 Sto- tinki rosa und braun, 12 rosa und blauviolett, 16 rosa und blaugrün, 45 rosa und rotlila, 80 rosa und blau und 2 Lewa rosa und dunkel- grün; Auflagen: 0,5 und 1,5 Millionen; For- mat: 42& 32 mm; Zähnung: Linien 11; Pa- pier: weiß ohne Wz.; Druck: Rastertief.— Als überflüssige Beigaben wirken geschnit- tene Serien mit einer Auflage von 50 000. Sie wurden in anderen Farben gedruckt. Ungarn: Zum X. Bergwerkstag erweitert Budapest die Anfang des Jahres begonnene Serie mit berühmten Persönlichkeiten um das Bildnis eines ungarischen Gewerkschaf- ters, der 1944 während der Besetzung ums Leben kam. Nennwert: 60 Filler; Farben: grau und schwarz; Entwurf: Z. Nagy; Stich: M. Füle; Druck: Stichtief: Format: 30& 36 mmm; Papier: weiß mit Wasserzeichen Penta- Frankaturwertes abgegeben. FDC und Son- derstempel. e Türkei: Am Bosporus bescherte man der XVI. Tagung des Internationalen Frauen- rates zwei Sondermarken. Ihre Zeichnungen bringen links unten das Enblem des Verban- des und dazu einmal die Erdkugel und ein- mal stilisierte Frauengestalten auf dem Weg zum symbolisch angedeuteten Nest. Nenn- Werte und Farben: 30 Kurus violettlila und gelb, 75 K grünblau und grau; Auflagen: 750 000; Format: 42& 27 mm; Entwurf: ita- lienische Mitglieder des Frauenrates und Namik Bayik; Druck: Rastertief bei Cour- voisier in der Schweiz; Schalterbogen: 100; Frankaturgültigkeit: bis Ende 1961. Israel: TAVIV heißt eine nationale Brief- markenausstellung, die vom 9. bis 19. Ok- tober in Tel Aviv veranstaltet wird. Die am Eröffnungstag herauskommende Sonder- marke stellt einen Postreiter eigener Art vor. Es handelt sich dabei um einen berittenen jüdischen Prager Postboten. Die Ausführung greift auf einen Kupferstich zurück, der 1741 in der tschechischen Hauptstadt angefertigt wurde. Nennwert: 25 Agorot; Farben: dun- keloliv und olivgrau; Druck: Rastertief; Pa- Pier: weiß ohne Wasserzeichen; Gestaltung: P. Kor; Schalterbogen: 20, untere Reihe mit Textanhängseln; Format: 41& 26 mm; Zah- nung: Kamm 13: FDC und Sonderstempel. — Zum Ausgabetag wird ein Gedenkbogen, der aus zwei Marken besteht, zum Schalter- preis von 50 Agorot verkauft. post erscheint am 15. Oktober und ist dem amerikanischen Staatsmann George Marshall zu seinem ersten Todestag gewidmet. * Rekordpreise erzielte die Auflösung einer Sbezialisierten Preußensammlung auf der 119. Grobe-Auktion in Hannover. Mit einem Erlös von 240 000 DM bestritt sie fast die Hälfte des Umsatzes. Zur Versteigerung wa- ren während dreier Tage 200 Käufer anwe- send, sie steigerten durchweg über die Norm der brieflichen Ferngebote. * Sonderstempel bewilligte die Bundespost zur 101. Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte vom 25. bis 28. September in Hannover, zur Haus wirtschaft- lichen Ausstellung in Wiesbaden vom 1. bis 9. Oktober, zum 6. Gewerkschaftstag in Ber- lin vom 17. bis 22. Oktober und für die Luft- postwertzeichen-Sonderschau in Köln am 21. und 22. Oktober. mit 37/125 einigte Staaten mit 80/3800. we e * Griechenland erweiterte den Dauersatz um eine Stufe zu 3 Drachmen, wobei Zeich- nung und Farben des Wertes zu 2500 Aus der Reihe antike Kunst verwendet Wurden Farbe: dunkelblau; Auflage: 5 Millionen: Druck: Offsetlitho.. *. Zurückgezogen vom Verkauf hat Groß- britannien das Markenheftchen zu 1 8. Für Sammler sind die Restbestände erhältlich beim Divisional Controller. C& Y Section King Edward Street, London, E. C. 1. 5 * Schaubek-Alben gehören zu den belieb- testen in aller Welt. Ihr Verlag C. F. Lücke sitzt in Leipzig und wird gegenwärtig volks- eigen betrieben. Obwohl diese Firma einen Grohgteil ihrer Erzeugnisse in westliche Dan der vertreibt Bundesrepublik ist Hauptab- nehmer), läßt sie dem Ostregime mihßliebige 3 Abbildungen einfach außer acht. Ein christliches Markenbild will Austra- 85 lien auch in diesem Jahr herausbringen. Das Oesterreich setzt vom J. bis 9. Oktober Thema bezieht sich auf Lukas 2, 10. zur Herbstmesse in Graz ein Sonderpostamt 5 ein, das den üblichen Kundendienst Wahr- Der Einzugsbereich sichert als Statistik nimmt und einen Sonderstempel führt. dem Bundespostministerium ein gutes Ab-. schneiden. Hierzulande kommen auf Post- ämter und Amtsstellen mit Schalterdienst rund neun Quadratkilometer mit etwa 2000 Bewohnern. Als Vergleichsmaßstab seien er- wähnt: Großbritannien mit 10 qkm /1950 Ein- wohner, Holland mit 15/5200, Frankreich mit Einen Sonderstempel erhalten in Zukunft Sendungen, die von Besuchern der Ausstel- lung des Bundespostministeriums in Bonn (Koblenzer Straße 81) aufgegeben werden. Die Inschrift lautet„Postwertzeichen- Archiv der Deutschen Bundespost“. do 3 60 b Für alle jungen Hausfrauen, die sich den Glanz ihrer neuen Wohnung 4 Tn nn 1 nem ——— 2 e 9 8 . 5 85 8385 928285 ee 2 . 8 e . 255 22 25 1 e 99 5 25555 85 S 8 N 85 8 55 285 8 25 8 8 e. 8 d 5 n VVVFVCTVW SVV VV . eee 1 Das ist Ihr Wunsch: Ihre neue Wohnung müßte immer so neu bleiben! dor bewahrt den Glanz! dor reinigt schnell und gründlich, ohne daß Sie zu scheuern brauchen! Mit dem ausgewrungenen Lappen wischen Sie einfach den Schmutz ab. Nachspülen und Nachtrock- nen sind jetzt überflüssig. So reinigen Sie schonend Türen, Fenster- rahmen, Küchenmöbel, Kunststoffbeläge, Kacheln, Fliesen und Fubböden. Ihre Bade- Wanne, Ihr Kühlschrank, Ihr Waschbecken werden immer wieder wie neu erstrahlen. 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Ver- ersatz ich- S der rden. onen; Jroß- Für tlic etion, lieb- zücke olks- einen Ptab- ebige tober ztamt vahr- dunft stel- Bonn rden. rchiy logen. el lbem ckele, Nr. 220/ Donnerstag, 22. September 1960 FEUIITLETON MANNHETMER MORGEN Seite „Schuld und Söhne“ gof der Böhne Goethes„Egmont“ und Leopold Ahlsens Dostojewyski- Dramatisierung bei den X. Berliner Festwochen Westberlin hat, den„X. Berliner Fest- wochen“ zuliebe, seinen Sonntagsstaat ange- legt. Am Kurfürstendamm flattern die Fah- nen im sommerlich temperierten Herbst- wind. Das Zooviertel, das jahrelang einer Kraterlandschaft glich, präsentiert sich, da die Wiederaufbauarbeiten fast abgeschlossen sind, in einer strahlenden, etwas kühl wir- kenden Modernität. Gerade noch rechtzeitig zum Beginn des Festivals konnten die 42 be- weglichen Fontänen in Betrieb gesetzt wer- den, die dem umgestalteten Ernst-Reuter- platz neue Anziehungskraft geben. Von Scheinwerfern beleuchtet und mit dem Te- lefunken-Hochhaus, dem höchsten Gebäude Berlins, im Hintergrund, werden sie ihrer gufgabe, eine neue Berliner Attraktion zu sein, geradezu vorbildlich gerecht. Natürlich haben die Berliner sofort einen Spitznamen für die Wasserspiele erfunden: sie nennen sie den„Ernst-Reuter- Sprudel“, Ob der Mann, der kürzlich als erster einen Gro- schen in das Bassin warf. eine der Tradition des römischen Trevi-Brunnens vergleichbare Berliner Brunnen-Tradition begründet hat. muß sich allerdings erst noch zeigen. Viele Touristen sind unterdessen seinem Beispiel gefolgt, sehr zur Freude der münzenfischen- den Berliner Gören. Nicht weit vom„Ernst-Reuter-Sprudel“ imm Schiller-Theater, ging die erste Fest- wochen- Premiere, Gustav Rudolf Sellners „Egmont“-Inszenierung, über die Bühne. Der Regisseur hatte jegliches Pathos von der Bühne verbannt, kaum je durften die Schauspieler ihre Stimmen über ein ge- dämpftes Mezzoforte hinaus erheben. Ledig- lich in der Szene, da Klärchen, dem Heide- marie Theobald ihre ganze mädchenhaft- unbedingte Innigkeit mitgab, die Brüsseler Bürger zur Revolution aufruft. war zu mer- ken, daß Goethes Tragödie nicht nur ein Gedanken-, sondern auch ein Brühnendrama ist. Schiller hat einmal kritisiert, daß die Tragödie„Egmont“ in der Kerkerszene bei der Traumerscheinung Klärchens jählings zur„Oper“ werde. Sellner scheint diese Be- kürchtung zu teilen, jedenfalls verzichtete er auf Beethovens Musik. So wurde das Ge- dankliche des Werkes abermals akzentuiert. Seine Inszenierung ist in sich konsequent; sonderlich theater wirksam ist sie nicht. Sorg- kalt und akribische Detailmalerei herrschen selbst dort, wo Temperament und Leiden- schaft hätten herrschen müssen. Erich Schellow artikulierte den Goethe- schen Text herrlich, war unter Sellners dämpfender Regiehand jedoch nicht der strahlend-unbefangene Held, den der Dich- ter im Sinn gehabt hatte. Günther Hadanks Alba agierte als ein eiskalter Oberbuchhalter der Despotie. Die Szenen Ferdinands und Brackenburgs rutschten dem Regisseur ins Larmoyante aus. Weib, Fürstin und Poli- tikerin in einem: Marianne Hoppe als Regentin. Immer, wenn sie auf der Bühne stand, merkte man, daß Goethes„Egmont“ nicht bloß edle Bildungsdramatik ist. Der hochachtungsvolle Beifall galt den Darstel- lern, die freilich mehr Sellner als Goethe spielten. Das Romanwerk Dostojewskis reizt die Bühnen-Autoren immer wieder zur Aus- ein andersetzung. Albert Camus hat kurz vor seinem Tode eine Dostojewski-Dramatisie- rung vorgelegt, Leopold Ahlsen, der Autor von„Philemon und Baucis“, hat das Wagnis unternommen, den Roman„Schuld und Sühne“ für die Bühne zu gewinnen.„Der Raskolnikoff dieses Stückes“, schreibt der Autor im Programmheft des Schloßpark- Theaters, wo das Stück zur Uraufführung kam,„ist nicht der Raskolnikoff des Romans. Und auch seine Motive sind nicht nur die des Buches. Sowohl sind einige seiner Ideen den Dämonen“ entnommen, wie auch seiner Figur und seinem Charakter Züge des Kirilloff mitgeteilt wurden. Einige kleinere Details in dem Schauspiel stammen übrigens auch aus dem Roman Der Idiot“ und aus den„Kara- massoffs“. Ein solches ‚synoptisches“ Verfah- ren ist m. E. erlaubt, weil das Gesamtwerk Dostojewskis eine Einheit bildet wie sonst das keines anderen Dichters, denn alle seine Werke sind Teile eines einzigen großen Romans. Hier wird mehr ein Ausschnitt aus Dostojewski als einer aus dem Roman Schuld und Sühne! dramatisiert.“ Man kann uber Ahlsens Thesen und Absichten durch- aus geteilter Meinung sein, und die Literatur- Puristen werden wahrscheinlich auch Alarm schlagen. Billigt man jedoch das Vorhaben Ahlsens grundsätzlich, wird man auch seine Verwirklichung billigen müssen. Denn in der Figur des mit Zügen anderer Dostojewski- Figuren angereicherten Raskolnikoff ist ihm eine Gestalt gelungen, die nicht nur in sich stimmt, sondern deren ahteistische Hybris durchaus als eine Entsprechung zu der Hybris begriffen werden muß, in die sich die großen„Veränderer“ unseres Jahrhunderts hineingesteigert haben. Der Mensch als Menschgott, als nihilistischer Zerstörer der Moral, der seinem Nihilismus nicht ge- Wachsen ist, weil„der nicht mehr geglaubte Gott eben doch da ist“: das ist das Thema nicht nur dieses Stückes, sondern unserer Epoche. Das Schauspiel ist, wenn man will, brennend„aktuell“. Man weiß, daß Ahlsen einer der wenigen handwerklich geschickten Bühnen-„Lechni- ker“ ist, die wir haben. Er ist es auch hier, ja er ist es so sehr, daß ein naiver Theater- besucher das dreiaktige Schauspiel schlank- weg für ein mit messerscharfer Logik kon- struiert und mit ein bißchen Religionsphilo- sophie versetztes Kriminalstück halten könnte. Das Stück ist jedoch in Wirklichkeit mehr: Es ist die dramatisch wirksame Ge- staltung einer Katharsis, und die Gespräche zwischen Raskolnikoff und Porphyri, der ihn als den Mörder der Wucherin entlarvt, zäh- len, dank Dostojewskis Mitwirkung, zu den besten Szenen, die einem jungen deutschen Bühnen-Autor seit Jahren gelungen sind. Willi Schmidts Inszenierung war mei- sterhaft in der szenischen Ausformung des Details und bezwingend in der Größe der Gesamtkonzeption. Sie machte sichtbar, wWwas der Autor sichtbar gemacht wissen wollte: die Störung des bloß Psychologischen durch etwas, was„dahinter“ steht. mag man es nun Gott oder sonstwie heißen. Klaus Kam- mer, Berlins junger Genieschauspieler, gab den Raskolnikoff als einen Menschen, der dem Zwang unterliegt, weiter und konse- quenter denken zu müssen als die anderen, als einen, dessen Gehirn dann erkrankt ist, daß es allzu gut funktioniert. Sein Gegen- spieler Porphyri war Walter Franck; es ge- lang ihm, die kriminalistische Entlarvung des jungen Mörders als einen Akt der gütig- strengen Seelsorge erscheinen zu lassen. Kammer und Franck standen so nahe bei Dostojewski, wie es der Autor sich nur wün- schen konnte. Ausgezeichnet auch die ande- ren Darsteller von Karin Remsing über Klaus Miedel bis zu Else Ehser, Ein großer Theaterabend. Mit ihm haben die Berliner Festwochen so recht eigentlich erst begon- nen. Hellmut Kotschenreuther Zu einem violin- und Rezitationsabend hatte die Konzertgemeinschaft Blinder Künstler Deutschlands in die Mannheimer Kunsthalle eingeladen. Der Geiger Friedrich Schaudt eröff- nete den Abend mit der A-Dur-Sonate von Händel. Mit innigem Gestaltungswillen widmete sich der Künstler besonders dem Adagiosatz. Gertrud Lenhard am Flügel erwies sich als feinfühlige Begleiterin. Mit drei Gedichten von Goethe stellte sich Hans Günther als ein stets um guten Ausdruck bemühter Rezitator vor. Das Violinkonzert A-Dur Nummer 5 von Mo- zart schließlich war keine leichte Aufgabe und erfuhr denn auch zeitweilig eine sehr freizügige Deutung. Gut gelangen dagegen Friedrich Schaudt die Humoreske und ein Slawischer Tanz von Dvorak; immer wieder war Gertrud Len- hard am Flügel die zuverlässige Begleiterin. Für beschwingten Ausklang sorgte Hans Gün- ther mit der entzückenden Erzählung Die leichtsinnige Maus“ von Manfred Kyber, die er mit köstlichem Humor vortrug und für die er reichen Beifall erntete. 18D Im Großen Haus des Nationaltheaters Mann- heim wird am Freitag, 23. September, 19.30 Uhr, die von Joachim Klaiber als Gast inszenierte, von Karl Fischer dirigierte Neuinszenierung der Oper„Don Carlos“ von Giuseppe Verdi erstmals in der neuen Saison gespielt. Gegen- über der Premierenbesetzung(am 31. Juli) übernimmt Heinrich Hölzlin an Stelle von Willi Wolff die Rolle des Großinquisitors. Am Sonn- tag, 25. September, wird diese Aufführung in Wesentlich veränderter Besetzung gegeben: Gla- dys Spector übernimmt die Partie der Elisa- beth, Louis Roney singt die Titelrolle, Thomas Tipton den Marquis Posa. * Familien anseigen Josef Braun Mannheim, den 21. September 1960 Stolberger Straße 11 Hermann Braun Hans Graczyk und Manfred Hauptfriedhof Mannheim. Nach langem, schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr im Alter von 69 Jahren für immer von uns geganger In tie ter rauer; Anna Braun geb. Bartosch und Frau Friedel geb. Salzgeber und Frau Gertrud geb. Braun Enkelkinder: Wolfgang, Rita e und alle Anverwandte 75 Beerdigung: Freitag, den 23. September 1960, um 10.30 Uh Wir werden 8 5 Meine innigstgeliebte Frau, meine gute Mutter, unsere liebe Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Amalie Weiß geb. Goos ist heute nach schwerer Krankheit für immer von uns gegangen. Mannheim, den 19. September 1960 Seckenheimer Straße 24 In stiller Trauer: Fritz Weiß Karlheinz Weiß und Frau Inge geb. Kühner Enkelkind Heidi und alle Angehörige Beerdigung: Freitag, 23. Sept., 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Im 84. Lebensjahre verschied am 17. September 1960 in Tutzing, seinem Ruhesitz, unser langjähriges, hochgeschätztes Vorstandsmitglied Reedereidirektor Ernst Keßler Wir beklagen den Heimgang eines aufrechten Mannes, der schon in den Diensten unserer Vorgängerin, der Mannheimer Lagerhaus- Gesellschaft, reiche Erfahrungen gesammelt und sich große Verdienste erworben Hatte. * sein Andenken in Ehren halten. Seine menschliche Güte wird ö 1 der FENDEI. Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft Schiffahrts-Aktiengesellschaft N Tarnowitzer Hof 1 Durch ein tragisches Geschick wurde meine liebe Lebensgefährtin, unsere Tochter, Schwägerin, Tante und Nichte, Frau Frieda Wiegert im Alter von 51 Jahren von uns genommen. Mannheim Schönau, den 20. September 1960 Feuerbestattung: Freitag, 23. Sept., 15.30 Uhr, Krematorium Mhm. geb. Kientz IN SI Iller Traue Franz Wiegert und Angehörige Hauptfriedhof Kempe, Karl Kunz, Anna, of Rh Schwarz, Phi Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 22. September 1960 Strobel, Alois, Rheinhäuserstraße 11. 10,30 Heumann, Josef, Wa., Wachtstraße 28. 11.00 „Waldhofstraße 186 11.30 Friedrich-Ebert-Sstraße 26 13,00 Krematorium ust, Worms/ Rh., Eisenbahnstraße Boschenriedter, Friedrich, Am Waldrand 6= Friedhof Friedrichsfeld 1 Walter, Elisabeth, Ladenburg, vorh. Friedrichsfeld. 14.00 Friedhof Seckenheim Seckenheimer Straße 120 au 5 lipp, Messkircherstrage 39„14.00 7 Allen Verwandten und Bek Schwägerin, Frau geb. Held 5 nach langer Krankheit 1 Von uns gegangen ist. M Anne im, den 21. September 1960 Burgstraße 20 Trauerfeier: Freitag, 23. September 1960, 15.00 Hauptfriedhof Mannheim. 1 annten die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau und treusorgende Mutti, Tante, Emma Graf m Alter von 52 Jahren für immer 5 2 In stiller Trauer: Heinrich Graf und Tochter Gerda sowie alle Anverwandte Wir trauern Uhr, Krematorium Oberlokführer i. R. 1 im Alter von 79 J ahren 4 1 August-Bebel- Straße 69 * Beerdigung: Freitag, 28. Sept., 1. 5 g 0 4 Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb heute, Herr Karl Klingmann Mh m. Almenhof, den 20, September 1960 Die trauernden Hinterbliebenen 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Tante, Frau Mannheim Nach einem arbeitsreich mit allen Segnungen de unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Magdalene Bender wwe. nach kurzer Krankheit zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Käfertal, den 21. September 1960 Grohbergstraße 2 Nach einem arbeitsreichen Leben, dessen Inhalt bis zur Erreichung der Altersgrenze unserem Unternehmen gewidmet war, verstarb unser ehemaliger Prokurist, Herr g 8 Peter Kraft Fast vierzig Jahre war der Heimgegangene an führender Stelle in unserem Hause tätig. Sein großes Wissen, seine reiche Erfahrung und sein lauterer Charakter haben ihm in unserem Kreise viele Sympathien eingebracht. Inerwartet wurde er abberufen in den ewigen Frieden. um diesen treuen und selbstlosen Menschen. Mannheim, den 21. September 1960 FELINI Miederfabriken MANNHEIM geb. Ramspeck Die Beerdigung findet am Freitag, dem 23. September 1960, um 14.00 Uhr, Mannheim-Käfertal statt. en Leben im hohen Alter von 91½ ͤ Jahren und versehen r kath. Kirche hat es Gott dem Allmächtigen gefallen, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Eva und Hans Hartmann zahlreichen Kranz- lieben Entschlafene Dank. Besonderen des tür die liebevolle Herrn Kaplan Do trostreichen Worte. dultgetellt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die spenden beim Heimgang unseres wWimelm Hönig sagen wir allen unseren besten Dr. Wichert und den Schwestern Theresien- Krankenhauses Frau Elisabeth Hönig Ohne Gewähr u. Blumen- n, Herrn Dank Herrn Pflege und sch für die reict an biologisch hoch · wertigen Lecithinen und reich an star- ANZEI Mont Schwägerin und des „Mannheimer Sonmtag bis 1 den Ptörtner gebäude des wischen R 1 auf dem Friedhof * TODES- kür die Ausgabe nehmen wir am entgegen. Bitte wenden Sie sich an kenden Wirkungen auf Herz, Kreis- lauf und Nerven. Rein lerichin kernig kraftvoll- kongentri — 5 25 Sen weise 5 3 Morgen“ Talelbirnen „ute Luise“ Aandels- asse A GEN A g 8.00 Uhr im Rück Verlags und R 2) I Kraus Feudenheim, Schuller- straße 24 Tel. 7 17 22 Last-Expreg, L 8, 6 Tel. 2 1193. Umzüge— Transporte Ihre Gardinen werden gewaschen und gespannt. Schnellstens od. nach Vereinbarg. Ab- u. aufgemacht. Else Weber, 500 g Nur 3.80 Seite 10. MAN NTETNTHR TORE WIRTSCHAFT Donnerstag, 22. September 1960/ Nr. 220 T Nr. 25 2 2 2 242 Wachssteuer auf breitere Basis zu stellen. Werk 1 Zweites Kapitel der bundesdeutschen Eigentumspolitik Das alles steht In Peists Konzept woe vor- Werkzeugmaschinenausstellung 5 N e e 3 gesehen ist, diese Vermögensabschöpfung an ein voller Erfolg BO Nach der Privatisierung die Gewinnbeteiligung einen„Deutsche Nationalstiftung“ geheiße-(AP) Die zweite deutsck 5 n.. 5 5. 8 5 g g We eutsche Werk 15 5 Er Wolle mit den überkommenen Formen Das Revolutionäàre an diesem Planen ist braucher vermehren. Etwaigem übermäßi-. 1 1 1 35 maschinen- Ausstellung ist am 20. Seb N 8 der Vermögensbildung aufräumen, erklärte wohl des Schweißes der Edlen wert. Sen edrauch and einit der nötigen r der. Fanndper nack zehntägiger D: 5 es Ludwig Erhard im Jahre 1947 auf einem Par 88 5 a— 55 8 5 8 75 5„ vestmentpapieren— Zertifikate auszuteilen,.;„55„ide auler e ten J — 5 r Wie gesagt, vor 12% Jahren nahm sich freudigkeit will Deist durch„sozialpädago- die dem Publikum zu sozial gestaffelten mem unerwartet guten Ergebnis 2u Ende 50 teitag der CDU. or allem gehe es ihm Wohl Erhard selbst allein völlig ernst. Seine Sische Beeinflussung“ und durch Ausbau des Preisen zum Kauf angeboten würden Segangen. Wie Sprecher des Vereins Deut nige darum, Eigentum breiter zu streuen und auch parteipolitischen Gegner hielten es nicht für Sparprämiensystems beikommen. Deist e 1881 Der e der Eigen- scher Werkzeugmaschinenfabriken. Ausstel- 15 15 de Arbeitnehmer ah unternehmerischer nötig, sich mit solchen Utopien auseinander- denkt an Lerbesserung der Wettbewerbs- tumsbildung dürfte wohl auf dem Schlacht- ler und Besucher übereinstimmend mittel. as ee Figentumsbildung zu beteiligen. Jahrelang zusetzen. Aber auch das ist heute anders. Politik, Verschärfung der Konkurrenz und feid der Wahlstrategen verstümmelt wer- ten, war die Ausstellung ein voller Erfols J en e Wird die Diskussion über dieses Thema mit Ende Oktober will der SPP-Parteivor- Einschaltung öffentlicher Unternehmungen den. Hoffentlich i i Insgesamt wurden mehr als 400 000 Pac regler 1 minder großer Heftigkeit geführt. stand ein Programm der Eigentumsförde- in die Preispolitik und dergleichen mehr. Schlachtfeld nicht liegen. F. O. Weber leute aus rund 100 Staaten der ganzen Welt bestät FVV · rung beschließen und es den Plänen der Die Vermögensbildung der Arbeiter soll als Besucher gezählt. Der gesamte West. SIIlsters 8 8 5 25 Sregier* gegenstelle eisti 5 8 3 Jrifvergi* 2 8 3 SUtsce Verkzeug aschin 2 in 80 ü em 3 zentgesenstellen. Geistiger durch besondere Tarikvereinbarungen ge- Gemeinsamer Agrarmarkt 5 1 8. 8. eeschlieh. rank anders. Aus Arbeitern, Angestellten und Be. Vater der SPD- Konzeption ist der Wirt- fördert werden. Zum größeren Wachstum e 8 ncn der Klektrotechnischen Zulieferwerke ese erde dieser Paten Dr. Relntich und Ruhm der Gewerkschaften sollen nur 5 a VVV ice ent das Unternehmen, sowie, Ka 1 85 e 355 8 Deist. Viele seiner Parteifreunde sind jene Vermögenszuwendungen steuerlich frei WP) Der, Sonderausschul des FWG ländische Fabriken hatten auf dieser 958 975 51 18 2u machen, is sei Je aer An legen durchaus nicht glücklich über das, Was er sein, die tarifvertraglich kestgelegt sind. Ministerrates für ene gemeinsame Land- zialschau für Werkzeugmaschinen elektri 2 geben christlicher Sozialethiker, konservativer und vorschlägt. Aehnliche— von Professor 5 e Wirtschaftspolitik hat auf seiner zweiten Sit- Anlagen und Zubehör ausgestellt Zu hatter Uberaler Soeialpolitiker gewesen. Die Ent- Weißer stammende— Vorschläge wurden ja Deist denkt aber auch an eine umfassende zung in Brüssel die Grundsatzdebatte über schäftlichen Ergebnis der Ausstel 9 nahm Wicklung der letzten zehn Jahre gab unver- vom Sp. Vorstand vor geraumer Zeit be- und radikale Besteuerung der Vermögen die gemeinsame Landwirtschaftspolitik auf- klärte die Messeleitung 41e lng er- Ab hofft diesem Gedanken— vom Wirtschafts- 1 8 5 e und daran, Großvermögen mit einer einmali- genommen. Dabei sprachen sich sämtliche 1585 55 1 5575 5 t 115 8 mochsesteckten Darle! geschehen her— Auftrieb. Da ist zunächst 8 N ligen zusätzlichen Vermögenssteuer zu be- Delegationen für die Verwirklichung eines 1 1. 5 29 übertrol- rungs die Ausein andersetzung über die Selbstfinan- Im einzelnen schlägt Deist vor, die Ein- legen, um ‚unangemessenen Vermögenszu- echten gemeinsamen Agrarmarktes mit 85 1 5 58 5 15 wurden vollautomati. tung erung; da sind— in allerletzter Zeit kommensverteilung durch eine aktive Lohn- wachs“ laufend zu erfassen; Gewinne aus freiem Warenverkehr und angeglichenem 10 1 5 75 5. Sonderpro- nächs die konjunkturpolitischen Ueberlegungen; und Gehaltspolitik(Lohnerhöhungen) zu Verkauf von Aktien und anderen Papieren Preisniveau im Endstadium aus. 0 1555. teller nnd teilweise jungs! Schließlich die Notwendigkeit, den Verbrauch ändern. Steuersenkungen und Zollherab- zu besteuern, die Erbschaftssteuer auf Groß- Von der deutschen Delegation unter Lei- Ulenenobſente darstellen, nach den Indu- Furs zusunsten der Spartätigkeit einzuschränken. setzungen sollen die Kaufkraft der Ver- vermögen zu erhöhen, die Vermögenszu- tung von Sonderbotschafter Lahr wurde ein- trieländern Europas, nach den USA und er ie von den Christlichen Demokraten ent- deutig herausgestellt, daß die Bundesrepu- 55* wickelten Gesetzespläne sehen vor: 1— blik einen gemeinsamen Agrarmarkt mit Im Inlandsgeschäft war der Umsatz! 15 8 5„ i l 7 TI 1 5 Satz leb- Die Arbeitgeber sollen aus ihren Gewin- Abs plädiert für Durchbruch nach Vorne gemeinsamem Warenverkehr und Preis- haft, wobei überraschend die ausländigchen 8 nen steuerfrei bis 321 DM jährlich an ihre 3 niveau wünscht. Lahr hob jedoch h Aussteller gut abschnitten. Die Lieferfri Belegschaftsangehörige auszahlen können; aber gegen DM-Auf wertung und Beharren auf Restriktionen daß noch nicht gesagt 5 5 der deutschen Werke liegen zur Zelt be 5 3 5 N 188 1 Scharf gegen eine etwaige Aufwertung schuß aus der Handels- und Dienstleistungs- 1 Preisniveau des gemeinsamen bis acht Monaten für allgemeine Werkzeug- Stude 885 1 1 555 4. 12 1 8 5 der DM, pointiert für die Erhaltung von bilanz nur auf eine Milliarde DM. Die Wie- Mark 55 als das deutsche sein maschinen und bei bis zu anderthalb Jahren Unive 5 3* 8 5 1 125 5 1 Preisstabilität und das Weiterbestehen fester derherstellung„eines vielleicht nicht mehr müsse. 9 5 dndesresterune wende sich des- für die komplizierten Vollautomaten, Auſler- werde —— als Kapitalanlage fest ge- Wechselkurse trat Pr. Hermann J. Abs bestehenden Gleichgewichtes“ erheische— 8 e nur 80 innenpolitischen dem haben die Preise der deutschen Fabri 700 1 8D l a i eutsche Bank Ac auf der Vollversamm- so sagte Abs— konstruktive und nicht 1 eli gegen vorzeitige Preisbewegungen kate in diesem Jahr bisher um rund 10 Pro- lich 1 55 verspricht Sieh ie e dn lung der Industrie- und Handelskammer, restriktive Maßnahmen. Zu den Kon-. 5 1 5 anderen Richtung. Zu den zent angezogen, während das Ausland teil- Kang eine engere Bindung der Arbeitnehmer an Essen, ein. Der Bankier unterstrich die Not- struktiven Maßnahmen zählt Abs den vom e dee kür gen weise schneller liefert und sich bemüht, un- weite den Betrieb; die Entwicklung einer Partner- wendigkeit einer aktiven und gegebenenfalls Ausland erwarteten Kapitalexport. Der 51 1755 8780 Hodlensen betonte Lahr, ter dem deutschen Preisniveau zu bleiben. konds Schaft zwischen Belegschaft und Unterneh- auch strengen Notenbankpolitik. Vortragende lobte in diesem Zusammen- gen goe zuerst prüfen, wie weit man in Ale mer. Obwohl das Arbeitnehmereinkommen Eine etwaige Aufwertung würde die hang 92811 auch an anderer Stelle dieses 8 5 i oondlnterime Japanische Kamer P d 1 erhöht Wird, soll es nicht verbraucht, sondern deutsche Wirtschaft und den deutschen Blattes genannten Plan einer Entwicklungs- Ile l e 3 e 5 8 roduzenten Entw aut Konsum verzichtend— angespart Steuerzahler teuer zu stehen kommen; sie anleihe der deutschen Wirtschaft in Höhe Markt 8 5 sollen die Preise erhöhen i 8 70 85„ 0 5 zu stel 0 de Zen, den Markt der Gemeinschaft gegenüber die t Werder, um auf diese Weise über den Kapi- würde die Exportfähigkeit der Bundesre- von einer Milliarde DM. Ferner forderte er 11125 5 8 d D N 2 5 1 balmarkt den F dmit a 1 a. 5 a. 88 i Drittländern abzuschirmen. Pa) Der Direktor der Carl-Zeiß-Stit Wied mar en Fremdmittelbedarf der Unter- publik und deren Fähigkeit zur Leistung von eine großzügigere steuerliche Behandlung a tung, Oberkochen(Württemberg), Dr. Gerard VW-! nehmen zu speisen. Damit aber so stellt Entwicklungshilfe stark beeinträchtigen. Vor privater Kapitalinvestitionen im Ausland. Gemeinnütziger Wohnungsbau Kühn, hat die japanische Kame- ind lige 28 sich die CD 3 würde der Zwang zur allem aber berücksichtigten„unsere Schul- Die europäische Integration hängt nach mit Kreditbürgschaft aufgefordert, 5 Preise für ihre Erzen 8 Selbetlinanzierung über den Preis ver- meister in Sachen Wechselkurs“ nicht hin- der Meinung von Dr. Abs von der weiterhin VVV 5 auf den internationalen Märkten u She mindert. reichend, daß die Devisenüberschüsse nicht gewissenhaften Durchführung des EWG“ 5 5. Es sei höchste Zeit, daß Japan aufhöre 8 Freilich, so ganz ohne Dornen ist diese strukturell bedingt sind; daß sie nicht im re- Vertragswerkes ab. Dabei sei vor Ueber- zigen Wen e b e Kameras„so billig und überstürzt“ auf den Soziale Rose auch nicht. Die freiwilligen gulären Geld- und Kapitalverkehr anfallen. schätzung und Unterschätzung der Bedeu- Köln 911 24 Wonen 25 125 1 5 internationalen Märkten anzubieten. Kühn Sozialleistungen der westdeutschen Industrie Von den zusätzlich der Notenbank zwi- tung übernationaler Institutionen zu war- Prüfungsverbänden ene 1 warnte die japanischen Kamera- Prodiizen-* belaufen sich zur Zeit im Durchschnitt auf schen Oktober 1959 bis Juli 1960 zugeflos- nen. Eine freizügigere Auffassung eröffne Ban er insane gegründet e ten vor der Gefahr, daß bei einer Fortsetzung— 44 Prozent der Lohnsumme; bei einer zwi- senen freiverfügbaren Devisen in Höhe von eher Verständigungsmöglichkeiten mit den ment der Selbsthilfe 51 58 418 181188 dieser Verkaufspolitik die bisherigen Ouali- Far schen einzelnen Betrieben bestehenden 7,7 Milliarden DPM entfielen— laut Abs— EF TA-Ländern. Eine solche Verständigung, Bürgschaftsgemeinschaft ihren Mitgliedern täten herabgemindert würden und daß ez rec Schwankungsbreite zwischen 26 und 68 3,6 Milliarden DM allein auf Ausgaben von nicht aber etwaiger Umbau des EWG-Ver- die Kreditbeschaffung vor allem in der Zu- dadurch zu Markteinbußen kommen könnte. tal Prozent. Je größer der Betrieb ist, desto in der Bundesrepublik stationierten aus- trages, sei die Aufgabe der nächsten Jahre. kunft erleichtern. Es wird 25 1 50 8 2 8 J Srö 3 l. dle n N 3 9 5 5 8 5 sorge dafür Gleichzeitig sprach Kühn, der am 18. Sep⸗ Weis mehr kann in dieser Hinsicht getan werden., ländischen Truppen; 2,8 Milliarden DM auf Dabei müßte vor allem Augenmerk auf die gedacht, daß die Förderung des Wohnungs- tember zu einem einwöchigen Inf f schlo Die mittleren, oder gar die kleinen Betriebe die Rückführung deutscher Auslandsgut- Ssbezielle wirtschaftliche Verständigung der baus durch die öffentliche Hand ausläuft, besuch in Japan A den sten und deren Arbeitnehmer wären die Benach- haben und Auslandsanlagen, sowie auf Neu- Länder Westeuropas gelegt werden. Er habe womit der Wohnungsbau stärker als 10 aus, daß Japan 8 zUr 2 5 5 55 1 trete teiligten. Bevorzugt würden durch eine Verschuldung der inländischen Banken an eine Verständigung im Sinn, die sich weder marktwirtschaftlichen Bedingungen unterge- Dr N für optic teilg solche Regelung Vermögenskonzentrationen das Ausland; hinzu kämen 1,3 Milliarden gegen die Atlantische Gemeinschaft, noch ordnet Würde. Ein Genossenschaftsanteil von lockern solle. Derartige Bee V Werden. DM, die aus dem Abbau ehemaliger EZ U- gegen die Entwicklungsländer, noch über- 10 000 PR üeinschliefklich 8000 PA Haftsumme könnten schließlich auch zu einer Störung rium Das alles will, bevor es in Form und in Guß Salden EU= Europäische Zahlungs-Union) haupt gegen andere Kontinente richten soll zu einer Bürgschaft für einen Kredit von in der Entwicklung der japanischen opti- sel 1 gebracht wird, wohl be- und durchdacht sein. herrühren. Füglich beliefe sich der Ueber- dürfe. 100 00 DM berechtigen. schen Industrie führen. 15 Hau Hau. final nen 4** und Teltleibigkeit ce ist unschön, lästig und nauturwldrig! 1 trinken Sle doch f den fettzehrenden CHus ee Aus unserer noty er entschlackt u. hebt dus Wohlbefinden. 8 85 Zier Ehus- Tee mucht schlank u. schmeclct gut. 7 yell Orig.-Packg. DM 2, 20 in Apoth. u. Drog. frischfleischabteilung. von Kalb 5 — 2 250 ge20 GCeschdſtsanaeigen 4 5 9859 bei Kre gettfede rn erden geremigt Rollbraten Da. Inlet u. 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September 1960 — Bonner Hilfsprogramm für Entwicklungsländer Mindestens 1,5 Milliarden DM sollen 1961 abgezweigt werden (eg) Die Bundesrepublik wird im näch- gten Jahr als Finanzhilfe für entwicklungs- fähige Länder voraussichtlich mindestens 15 Milliarden DM zur Verfügung stellen. Das zeichnet sich als Ergebnis von Beratun- gen des Wirtschaftskabinetts der Bundes- regierung ab, das noch vom Gesamtkabinett bestätigt Werden muß. Allein eine Mil- liarde DM davon soll durch eine Anleihe über die Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt/ M. aufgebracht werden, die im wesentlichen von der Industrie zu zeichnen wäre(vergl. MM vom 10. September). Maß- gebende Kreise der westdeutschen Industrie hatten bereits ihre Bereitschaft zur Ueber- nahme solcher Anleihepapiere angekündigt. Außerdem sollen von dem langfristigen Darlehen, das der Bund aus den Privatisie- rungserlösen des VW- Werkes von der Stif- tung Volkswagenwerk erhalten wird, zu- nächst 350 Millionen DM für die Entwick- lungshilfe abgezweigt werden. Ein Ausgabe- kurs der VW-Aktien von 300 Prozent des Nennwertes unterstellt, verblieben dem Bund dann von seinem Darlehen aus VW- Privati- sierungserlösen noch rund 700 Millionen DM, die in Ausführung eines Bundestagsbeschlus- ses zur Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere für den Bau von studentenwohnheimen und den Ausbau von Universitäten und Fachschulen eingesetzt werden könnten. Da aber die Summe von 5% Millionen DM für diese Zwecke sicher- lich nicht in einem Jahr ausgegeben werden kann, bliebe noch immer die Möglichkeit, weitere Gelder gewissermaßen vom Kultur- fonds für den Entwicklungsfonds kurzfristig zu leihen. In späteren Jahren muß der Bund freilich neue Finanzierungsquellen für die Entwicklungshilfe erschließen, denn sowohl die geplante Anleihe der Kreditanstalt für Wiederaufbau als auch das Darlehen aus VW- Privatisierungserlösen sind nur einma- lige Einnahmen, die zudem aus dem Bun- Ernte-Refinanzierung aus der Bundes kasse (VWD) Art und Volumen der Refinan- zierung für die ernährungs wirtschaftliche Vorratshaltung des Bundes sowie die Ab- rechnungsverfahren sollen im letzten àAuar- tal des Haushaltsjahres 1960 in gleicher Weise wie bisher bestehen bleiben. Das be- schloß der Zentralbankrat auf seiner jüng- sten Sitzung in Kassel, an der auch ein Ver- treter des Bundesernährungsministeriums teilgenommen hatte. Wie aus dem Bundesernährungsministe- rium zu hören ist, sollen die Rediskontwech- sel mit Beginn des neuen Haushalts durch Haushaltsmittel ersetzt werden. Nach dem Haushaltsgesetz 1961 werde der Bundes- fnanzminister ermächtigt, bis zu 250 Millio- nen DM auf dem Kreditwege zu beschaffen und an die Einfuhr- und Vorratsstelle für Getreide- und Futtermittel zur Finanzierung der Getreideeinlagerung zu gewähren. Zur Frage nach der Ursache der jetzt für notwendig erachteten Aenderung im Finan- zierungsverfahren für die Vorratshaltung weist das Bundesernährungsministerium darauf hin, daß nach der bisher üblichen Art von der Einfuhr- und Vorratsstelle Wechsel ausgegeben worden seien, die bei jeder Bank gezogen werden konnten und bei der Bun- desbank rediskontfähig waren. Der dafür bei der Bundesbank zur Verfügung stehende Kreditplafond habe sich auf 1,35 Milliarden DM belaufen und sei immer ausgenützt wor- den. Die Bundesbank habe das System im Rahmen ihrer Restriktionsmagnahmen als störend empfunden, weswegen die Vorrats- finanzierung künftig über Kredit- und Dar- lehensbeschaffung durch den Bund zu ge- währleisten sei. deshaushalt müssen. Die Einführung einer Entwicklungsabgabe zur Einkommen- und Körperschaftssteuer wäre dann nicht ausgeschlossen. Es sei denn, die Bundesregierung entschlösse sich, den Privatinvestitoren die Anlage von Kapital in den Entwicklungsländern zu erleichtern, ja solche Investitionen sogar zu fördern. Das würde einen Wandel in der Steuergesetz- gebung voraussetzen, die bislang der stärk- ste Hemmschuh gegen Privatinvestitionen in den unterentwickelten Gebieten ist. Bis Ende 1961 wird der Bund jedenfalls — abgesehen von den im Etat des Auswär- tigen Amts ausgewiesenen 100 Millionen DM für die technische Hilfe keine eigenen Haushaltsmittel und damit auch keine Steuergelder für die Entwicklungshilfe auf- bringen. Lediglich von den Rückflüssen des ERP- Sondervermögens sollen im nächsten Jahr 150 Millionen DM hierfür verwendet werden. Bundesfinanzminister Franz Etzel verzinst und getilgt werden will außerdem mit seinen Kollegen in den Landesregierungen darüber sprechen, ob die Länder unter Umständen bereit wären, aus ihren liquiden Mitteln ein Darlehen für die Entwicklungshilfe bereitzustellen, das vom Bund später zurückgezahlt werden müßte. Die Länder unterhalten zur Zeit bei der Bundesbank und bei ihren Girozentralen Kassenreserven von mehr als 2,5 Milliar- den DM. Die Hohe Behörde bürgt für Ausbaupläne in Salzgitter (VWD) Für den Ausbau der Walzwerks- anlagen bei der bundeseigenen AG für Berg- und Hüttenbetriebe in Salzgitter wird die Hohe Behörde voraussichtlich eine Kredit- bürgschaft in Höhe von 100 Millionen DM übernehmen. Wie bekannt wird, ist ein ent- sprechender Bürgschaftsvertrag der Salz- gitterwerke von den Finanz- und Investit- ionsexperten der Hohen Behörde inzwischen befürwortet worden. Die Bürgschaft für einen weiteren Betrag in Höhe von 20 Mil- lionen DM wird voraussichtlich vom Bund übernommen. Etzel will die Umsatzausgleichssteuer retten Ihre Beseitigung wäre konjunkturpolitisch kaum sin nvOII (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel hat seine Bedenken gegen eine vorüber- gehende Aufhebung der Umsatzausgleichs- steuer für Importe keineswegs aufgegeben. Ganz abgesehen davon, daß schon im Inter- esse des Haushaltsausgleichs nach seiner An- sicht dann auch die Umsatzsteuerrückvergũ- tung für Exporte getrichen werden müßte, Wäre der wirtschaftspolitische Erfolg des Planes von Bundeswirtschaftsminister Pro- fessor Erhard zweifelhaft. Etzel meint, in der Hochkonjunktur werde die Wirtschaft weit- gehend von den Gesetzen eines Verkäufer- marktes beherrscht, und Steuererleichterun- gen für Einfuhren würden sich daher nicht beim Verbraucher in Form niedriger Preise, sondern bei Importeuren und Händlern in Form höherer Gewinne auswirken. „Ich bin kein Freund von Erhards Plä- nen“, erklärt Etzel. Eine„Teilaufwertung auf Krücken“ sollte man nicht anstreben. Die Aufhebung der Umsatzausgleichssteuer und der Exportsteuerrückvergütung wäre zudem nur sinnvoll, wenn— abgesehen von der Landwirtschaft— kein Wirtschaftszweig da- von ausgenommen würde. Schon jetzt aber fordere beispielsweise die Textilindustrie eine Ausnahmeregelung. Im Hin und Her der Unterschiedlichen Interessen würde es min- destens bis März oder April nächsten Jahres dauern bis sich ein„verkümmertes Gesetz“ verabschieden ließe. Dann aber dürfte der konjunkturpolitische Effekt kaum noch von Bedeutung sein. In wirtschaftspolitischen Kreisen Bonns wird Etzels Argumenten entgegengehalten, daß sich bei Aufhebung der Umsatzaus- gleichssteuer das Angebot von Importgütern auf den westdeutschen Märkten in jedem Falle erhöhen werde, gleichgültig, ob der Steuervorteil zunächst den Importeuren oder den Verbrauchern zugute komme. Ein Ab- schöpfen der Steuervorteile durch die aus- ländischen Exporteure brauche zudem kaum befürchtet zu werden, denn ausgehend von der amerikanischen Recession sei bei man- chen Lieferländern eine Marktlage gegeben, die den Exporteuren das Ausnutzen deut- scher Aufträge auch zu niedrigeren Preisen lohnend erscheinen lassen dürfte. Ein Pionier der sozialen Verständigung Professor Dr. Albrecht Weiß feiert 70. Geburtstag Rechtsanwalt Professor Dr. Albrecht Weiß, der Vorsitzende der„Arbeitsgemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung“ Meidelberg) begeht am 22. September 1960 seinen 70. Geburtstag. Als Sohn des Theologieprofessors Johan- nes Weiß am 22. September 1890 in Göttin- gen geboren, trat Dr. Weiß nach seinem juristischen Studium und nach kurzer An- waltstätigkeit im Jahre 1921 in die Direktion der Badischen Anilin-& Soda-Fabrik in Lud- wigshafen ein, um die Leitung der Sozial- abteilung zu übernehmen. In einer von hohem Sozialbewußtsein ge- tragenen Atmosphäre fand er eine Aufgabe, die in jeder Hinsicht seinen besonderen Nei- gungen entgegenkam und seinen sozialpoli- tischen Betätigungsdrang zu voller Entfal- tung kommen ließ. Mit den sozialen Fragen und Problemen, die ihn schon von Jugend auf lebhaft beschäftigten, kam er nunmehr durch seine Tagesarbeit in unmittelbare Be- rührung und fand so Gelegenheit, die be- triebliche Sozialpolitik in ihren weit- verzweigten Auswirkungen auf Mensch und Arbeit kennenzulernen. Nach dem Zusammenschluß der grogen chemiewerke im IG-Farbenkonzern wurde Dr. Weiß in Anerkennung seines erfolg- reichen Wirkens zusätzlich mit zentralen Konzernaufgaben auf dem Gebiete des So- zialreferats betraut, wodurch er in zuneh- mendem Maße Einfluß auf die Sozialpolitik der gesamten 18-Farbenindustrie und rer vielen Tochterunternehmungen gewann. Sein besonderes Interesse galt dabei der betrieb- lichen Sozialfürsorge und der Sozialversiche- rung sowie der betrieblichen Altersversor- gung und dem Wohnungs- und Siedlungs- Wesen. Die Erfahrungen in der betrieblichen Arbeit ließen ihn schon früh erkennen, daß die besten sozialpolitischen Einrichtungen eines Betriebes ihren Zweck verfehlen oder zumindest nicht richtig erfüllen, wenn durch die betriebliche Personal- und Sozialpolitik nicht dafür Sorge getragen ist, daß im Alltag des Betriebes auch der Mensch zu seinem Rechte kommt. In dieser Erkenntnis bekümmerte sich Dr. Weiß mit besonderer Aufgeschlossenheit und Hingabe um die Probleme und Fragen einer harmonischen und vertrauensvollen Zusam- menarbeit im Betrieb, indem er die unteren 310 Millionen DM blitzschnell untergebracht Bundes bahn- Anleihe enttäuschte sehr angenehm Wie warme Semmel ging die auf 310 Mil- lionen DM. lautende 6½/ prozentige Bundes- ahn- Anleihe ab. Nach fünf Stunden War Sie am 20. September ausverkauft, wiewohl ur- sprünglich als Zeichnungsfrist 14 Tage(Vom 20. September bis 5. Oktober) vorgesehen worden waren. Hauptursache des schnellen Absatzes war wohl die sich auf 7,08 Prozent pelaufende Effektivverzinsung(die Anleihe ist mit 61/ Prozent bei einem Ausgabekurs von netto 97 Prozent und einer Laufzeit von 12 Jahren ausgestattet). Ein verlockendes An- gebot zweifellos. In der Schweiz werden zur Zeit Industrieanleihen mit vier Prozent bei höheren Ausgabekursen ausgestattet. Die Effektivrendite bewegt sich somit bestenfalls um 4,5 Prozent. Nach einer freiwilligen Atempause des bundesdeutschen Kapitalmarktes, die seit Februar dieses Jahres andauert, war die Inlandsnachfrage begreiflicher weise stark. Dennoch scheint die ausländische Kundschaft so begierig mitgemixt zu haben, daß sie auf Abwehr stieß. Es stellt sich jetzt über- raschend heraus, daß die Anleihe mit einer Sperrklausel ausgestattet ist. Die Klausel be- sagt, daß für jene Anleihestücke, die binnen Jahresfrist von der Deutschen Bundesbank zurückgenommen werden, die an der Anleihe beteiligten Konsortialbanken die Bonifika- tionen zurückzuerstatten haben. Diese Boni- fikation ist aber der Lohn für die Verkaufs- bemühungen der Banken. Schon die Sperr- klausel Ward wohlweislich zur Abwehr un- erwünschter Auslandsanleger erdacht. Die auf der Spitze ihres Devisenjuliusturms her- umbalancierende— Bundesbank war denk- par gering daran interessiert, über diese An- leihe zusätzliche Devisen in die Bundesrepu- blik zu pumpen, Weil Auslandsanleger ge- meinhin Papiere schneller und bedenkenloser zurückzugeben pflegen als inländische Zeich- ner, liegt der Zweck der Sperrklausel auf der Hand. Allerdings wurde im Bank-zu-Bank- Verkehr am 20. September die Anleihe be- reits in den ersten Anlaufstunden um 0,5 und 0,75, späterhin sogar um ein Prozent über dem Ausgabekurs gehandelt, was theoretisch den beabsichtigten Zweck der Sperrklausel beeinträchtigte. Als Haken an solchen Bestimmungen er- weist sich jedoch häufig, daß bei der Abgabe ans Ausland unter diesen Umständen von EKonsortialbanken wohl Wert darauf gelegt wird, daß die Auslandsanleger die gesperrte Frist hindurch auf den Papieren, und somit die Notenbank dann auf dem entsprechenden Devisenzufluß sitzen bleiben. Der gute Absatz der Bundesbahn- Anleihe erleichterte es den Banken, die väterlichen Bundesbank-Ermahnungen zu befolgen; der Verkauf der Anleihe ins Ausland wurde ge- zügelt. Vereinzelte Banken haben auch den recht kauflustigen schweizerischen Banken nur ein Zehntel der gewünschten Summen zugeteilt. Schließlich zögerte dann die Bun- desbank mit der Bekanntmachung der vor- zeitigen Beendigung der Zeichnung, wohl um den Anteil der inländischen Zeichner bei etwaiger Repartierung(beschränkter Zutei- jung) zu Lasten ausländischer Anleger zu ver- größern. 310 Millionen DM sind untergebracht. Wenn es nach der Bundesbahn gegangen wäre, sie hätte mit Freuden 500 Millionen DM aufgelegt und wäre, wie es sich am 20. Sep- tember erwies, nicht„hängen“ geblieben. Glückhafter Abschluß also dieser ersten gro- gen Emission nach siebenmonatiger Ruhe- pause auf dem Kapitalmarkt. Hoffentlich ver- leitet die öffentlichen Emittenten dieser Er- folg nicht dazu, den Kapitalmarkt künftighin zu überfordern. Tex und mittleren Führungskräfte in Aussprache- veranstaltungen und Kursen mit den Voraus- setzungen und Erfordernissen einer verant- wortungsbewußten Menschenführung im Be- trieb vertraut machte und dabei sichtbar werden ließ, wie sehr es für das Gelingen der wirtschaftlichen und technischen Belange auf die soziale Betriebsgestaltung ankommt. Mit der ihm eigenen Initiative hat er dann in der Folgezeit die hier gesammelten Erfah- rungen auch über den engeren Unterneh- mensbereich hinausgetragen und in der von ihm gegründeten Arbeitsgemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung der gesamten Wirtschaft nutzbar gemacht. In zäher Klein- arbeit ist es ihm hierbei in wenigen Jahren gelungen, eine in die Hunderte gehende Zahl von Betrieben aller Industriezweige zur Ak- tiven Mitarbeit zu gewinnen und damit für eine betriebliche Sozialpolitik zu interessie- ren, die sich um eine organische Sozialstruk- tur und vor allem um ein gesundes Betriebs- klima bemüht, und durch dieses Bemühen dazu beiträgt, den menschlichen Belangen im betrieblichen Alltag den ihnen gebührenden Platz zu sichern. Der hohe Stand der heu- tigen Sozialauffassung und Sozialstruktur in unseren Betrieben ist zu einem wesentlichen Teil seinem unablässigen Wirken innerhalb und außerhalb der Arbeitsgemeinschaft für Soziale Betriebsgestaltung zu danken. Auch bei seiner Mitarbeit in den zahl- reichen Ehrenämtern, die er in den verschie- densten Organisationen und Institutionen von Staat und Wirtschaft innehat, sowie bei sei- ner Lehrtätigkeit an der Universität Heidel- berg ging und geht es ihm immer und in erster Linie um die menschlichen Belange im betrieblichen Bereich und damit um die ge- rechte Einordnung und Wertung des Men- schen im Betrieb. In diesem, seinem beson- deren Anliegen ist Dr. Weiß im Laufe der Jahrzehnte für die gesamte Sozialpolitik zu einem festen Begriff geworden. Dr. Dr. Heinrich Schlick Frisia pendelt z wischen Benzin und Heiz 81 (P) Die Erdölwerke Frisia AG in Emden, deren neue Raffinerie am 29. September offi- ziell eingeweiht werden soll, hat im Hin- blick auf die gegenwärtige Marktlage ihr ursprüngliches Produktionsprogramm geän- dert. Durch eine Verringerung der vorge- sehenen Heizölerzeugung soll eine höhere Treibstoffausbeute erzielt werden. Voraussetzung für diese geplante Aende- rung ist der Einsatz entsprechender Rohöl- sorten. Daher will die Gesellschaft die Sorten im notwendigen Umfang bei ihrem Rohöl- lieferanten, der American Independant Oil Company, austauschen. Marktberichte vom 21. September Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (G ẽWD) Anlieferung und Absatz gut. Es erzielten: Walnüsse 136173, dto, 5190; Pfirsiche A 19—37, B 10 bis 18, C 5—9; Hauszwetschgen 1120; Birnen A 17 bis 31, B 824, C 5—9; Aepfel„Oldenburger“& 16 bis 25, B 12—17, Goldparmene A 30—35, B 22—28, Cox Orangen A 38-42, B 32—36; Quitten 815; Tomaten B 25—31, C 15—20; Stangenbohnen 12—27. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroß markt (WD) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielten: Pfirsiche A 15—30, B 10—14; Aepfel A 1528, B 11—15, Cox Orangen A 4046, B 30-38, Oldenburger 17-28, Goldparmene 18-32, Jakob Lebel 12—15; Birnen Auslese 22—28, A 14—21, B 8-13; Kopfsalat St. 10—15, Ueberstand; Endiviensalat St. 12—15; Tomaten 40 bis 50 mm Durchm. A u. B 2729,50, 50-60 mm Durchm. A 33-34, B 31-32; Stangenbohnen 26-31; Feuerbohnen 17—18; Blumenkohl 150-20 mm Durchm. St. 20—27, 200-250 mm Durchm. St. 28—33, 250—300 mm Durchm. St. 35—45. 5 5. Mitgetellt von Vereinigte Wirtschaftsdlenste Gmb“ 20. 9. 21.9 20. 9.21.9. 8 Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Schwartz Storchen 625 645 1 dto. Lit. A. B. 10⁵⁰ 1050 70% Phoenix-Rheinroht Unifonds 159,80 162,90 i 1685 Seilind. Wolf, 161 163 Pfalz. Hypo. 530 8³⁰ v. 88 102 102% Oscafonds 10,80 110,80 Gebermittlungsfehler). Siemens& Halske 800 67¹ 5 Rhein. Hypo. 585 588 6% Rhein. Hypo. 555 5 Atomic-Fd.(8) 5,07 5,08 Frankfurt/ M., 21. September 1960 S 5 8% Kheln ki po. 8„„ 170 el 1 8 8 520 5 genten 6,5% Rheinpreußen v. 88— 99% Eurit(ek! 188,00 18874 „ 20. 9. 21. 9. e ,,,„bt e, e e,, 8 9. 155 85 108 5 8 1 575 5 n 3 2 5 955 e 5 111 K 111K 30½ Tnyssenbötte v. 58 9175 914 Keystone 8. 3(8) 13,49 13,55 ortm. Hörder 190 ½ ein Schanzlin VDN a a 3 a NC 72 5 N 608 623 Durlacher Hof—— 5 Klöckner Bergbau 280 1 255 Ver Glanzstoff 785 77⁰ 5% Bayer. Hypo. 11 111 5% Weltbank And, v. 88 57 5 5 8 5 Adler werke 585 535 5 5 5 5 7% Zellst Waldhof v. 58 102% 102 Oppenheimer(8) 12,96 12.91 40 f. Energi Eichbaum. Werger 1302 1281 Klöckner Humb. Deuts 200 12⁴⁰ Wintershall 4³⁰ 507 5,50% Großkraftw. dhm. 103% 403 ½ 3 i philadelphia(8) 10,82 10,83 5 4% 7% l. dicht o, Kraft 20 20 Kklsckner. Werke 38 80 zeiss Ikon 44% 44% 5% Pieds. Epo. 5 Wang el meien Universal-Fund 114.88 114% 5 8 Enzinger Union 76⁵ 767 Krauß-Maffei 580 586 Zellstoff Waldhof 444% 452% 5% Rhein. Hypo. 185 175 5.5% Anglo Americ. Tel.-EI(8) 8,37 8,33 ARG 4³0 4⁵7 Ealnder Naarcht 60⁰ 618 800 880 f 7.5% Siemens v. 54 103%% 1034 Corp. v 89 100 100 8 5 5 e e ,, e 1198 12850 Unnotlerte Aktien 5 7% ABG v. 56 2 85 85 Badische Anilin 728 7550 Ba Liquis 750 7.00 ee 1500 85 Beton& Monlerbau 5 6520 geuten 6½ BMW v. 58 5⁰² 5⁰⁵ NE-Metalle 88018 NY 500 530 Pein Jetter 230 230 ien Walm 85 5 Burbach Kall 3(Zinsen tarifbesteuert] 5,50% Chem. Albert v. 56 285 2⁴⁰ 2 eld Brier 3 500 5 Feldmühle 1650 1650— 5 1880 1415 Cbemie Verwaltung 1 75 18885 9% ABG v 66 105% 105 5.5% Schering v. 59 234 235 elektr. Kupfer 283,75 286,75 erger Dyckerhoff 5 5.. 88⁰ 860 B¹ 87 8 bekuls abgestempelt 5 1895 83 28 2 Netsligesellschan 1088 i Eerdute 5 80 8458„ ben dr 3 5 e e Sime aun 2% 85 dto. 5 8 0 5 5 ö. 7 nve— 6 1 Aan dre% n Seegen. 207 0 7 880% 2 ace e ver 5% l, bc v.58 Je, Laon 13838 12580 3 5 5 ritzner-Kayser 5 7 1 4 8% BBC v. 56 5 45 Adiropa„. 1 N Verein 5 5 Grün& Bilfinger 535 510 pfälz. Mühlen— 0 V St. 280 7%% 70% Bundesbahn v. 58 102% 102% 1 126.50 128,80 Dessing 63 251 2⁵⁸ 8 855 555 8 1 5 8 5 829 17 5 phoenix Rheinrohr 225—9 Scheldemandel 280 283 07% Bundespost v. 55. 2 Allfonds 5 5 2 99 trele 2 Bover!& Cie. 958 312 Sutenö nung 5 1285 1360 8 860 900 Banken 8„ 2 10³⁰ 5 10³ a 1 45.80 45.70 1 i 4.165 4.175 9 495 1 8201 2 Bergbau 125 55 5 33 755 und Versicherungen 1420 1480 5.5% Gelsenberg 9 93 Austro- Fonds 1985 131,00 1 engl. 11.77 11/7 andels- Union— RWE Allianz Leben Benzin v. 58 0 Concentro 50,80 165,10 1 can Dollar 5 g Sonti Gummi 1015 025 Hapag I, 1% sto. Vorzüge 755 2755 Allianz Versicherung 422 4129 8% Eleidelb. Zem. v. 56 lo% 103% Dekafonds 180,50 184,40 100 Uf. 115 1 Daimler Benz 3875 3310 Harpener 112 113% heinmetafl 480 5⁰⁰ Badische Bank 945 645 80% Hoechster Farb. v.57 105%— Europafonds 1 182.30 186,50 100 skrs. 96% 568,95 Deere-Lanz 275 275 Heidelberger Zement 110 112⁰ Rbeinpreußen 206 05 Bayer. Hypo.& Wechselb 820 855 70% Hoechster Farb. v. 58 104% 104% Eurunſon 159,40 159,00 1 elg.. 5 5 00 belg. fr. 8,35 8,37 emag 870 90⁰ Hoechster Farben 7⁵⁵ 788 Riedel 458 462 Berliner Handelsbank 748 75⁰ 65% Hoeschwerke v. 58 99 2* Fondak 176,40 181,00 100 ktrs. 8 1 8 a 5. 85.008 88.205 Dt. 1 6⁴⁰ 64⁵ Hoesch werke 284 272 Ruhrstahl 480* 485 Commerzbank AG 685 71⁰ 70% Lastenausgl. v. 56 101 101˙⁰ Fondis 201,50 207,80 100 dan. Kronen 60.655 60.775 0 809 835 Hochtief 11 924 kätgers 515 1 525 Dt. Bank A8 800 900 9% MAN v. 57 8 8 Fondre 116,80 118,80 100 nor w. Kronen 58,55 88,6% b. Erdöl 2⁵8 25 Holzmann 107⁵ 1115 Salzdetfurth 392 30⁰ Dt. Centralboden 385 401 5% Mannesmann v. 59 9114 91 III. Fonds! 107,25 107,25 100 schwed. Kronen 80,75 80.51 Degussa 1180 1230 Hütten Oberhausen 284 252 Schering 427 400% Dt Hyp Bank Bremen 580 5⁰⁰ 8% Pfalzwerke v. 57 102% 102% Industrie 100,0 100.40 1000 it. Lire 6.71 6,8 5 ino 10³⁰ 10⁵³ Hütte Siegerland 52⁵ 53⁰ Schiess 450 465 Dresdner Benk A8 710 785 60% Pfälz. Hypo. 9⁴ 94 Intervest 97,902.80 100 österr. Schülling 16,09 16,139 50 3 75 47⁵ Ind. Werke Karlsruhe 680 685 1 Schlossquellbr. 760 1 760 Frankf. Hypo 25 9⁵⁰ 50% Pfälz. Hypo. 91* 9 Investa 183,70 187,50 portugal 14.603 14. 5 senhandel 203 197 Kali-Chemie 835 83⁰0 Schubert u. Salzer 495, 52⁰ Industriekreditbank 2 55 Thesaurus 57,0 338,7 100 BPM. West 475,00 ler-Werke 6⁵⁵ 659 Karstadt 11958 228 Schultheiß Stämme 42 432 Mannh. Versſch. Lit. A 1050 1 1050 T n 30% Kapt.-Brtragsst. Transatlants 56,00 55,60 100 DN. Ost 22.85 Vorm i. bis 9. Oktober 1980 Ausstellungsgelände Sta dthaſle 10 m Von Frankfurt-Höchst öbel-Ausstellung Kelkhe Die große Leistungsschau führender Wertestätten aus der Möbelstadt Kelheim im fadnus Seite 12 MANNHETMER MORGEN Donnerstag, 22. September 1960/ Nr. 220 Nr — 5 Kraftſahrseuge* 8 0 VW Export 57, 78 000 km, für 2 975.— Zu verkaufen. Telefon 4 40 71. 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September 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 13 — Winkler hatte unglaubliches Pech: Finale de- Springreiter erstmals oline Deuische Ausfälle am laufenden Band im zweiten Umlauf/ Raimondo, Steinkraus, Erstmals findet das Finale eines Weltchampionats der Springreiter ohne Deutsche statt. Unglaubliches Pech hinderten Thiedemann und vor allem den zweimaligen Weltmeister Hans Günter Winkler am Mittwoch daran, in der dritten und letzten Qualifikation der fünften Weltmeisterschaft vor nur 1500 Zuschauern auf dem Tur- nierplatz Ca Bianca direkt am Lido von Venedig unter die vier punktbesten Reiter zu gelangen, die heute mit William Steinkraus(US) auf Ksar d' Esprit, dem engli- schen Bronzemedaillengewinner David Broome auf Sunsalve, dem Titelverteidiger Raimondo d Inzeo Gtalien) auf Gowran Girl und dem Argentinier Carlos Deliah auf Huipil den Endkampf mit Pferdewechsel unter sich ausmachen. Die letzte Qualifikation, nach Art des Na- tionenpreises auf einem 870 Meter langen Parcours mit 14 Hindernissen und 17 Sprün- gen(eine Dreifachkombination und ein Dop- pelsprung) in zwei Umläufen ausgetragen, sah Winkler mit Halla(8¼%) und Thiedemann mit Meteor(23½) Fehler zwar auf dem vier- ten und achten Platz— aber während Wink ler nach nur einem Viertel Zeitfehler im er- sten Parcours noch Vierter hinter den feh- lerfreien DInzeo, Broome und Steinkraus „Wir wandern, wir wandern.“ 52 Spielerwechsel im Eishockey Die„entschärften“ Bestimmungen bei Vereinswechsel im deutschen Eishockey ha- ben 1960 zu nicht weniger als 52 Fällen ge- führt, in denen Spieler ihre bisherigen Klubs wechselten. Unter den Kräften, die sich einem neuen Klub anschlossen, befinden sich u. a. mit Xaver Unsinn(von Füssen zu Kaufbeu- ren), Max Pfefferle(Von Füssen zu Sontho- fen), Ulrich Eckstein(vom Krefelder EV zu Köln), Alois Mayr(von Bad Tölz zu Eintracht Frankfurt), Arthur Endreß(om Sc Rießher- see zu Landsberg) und Oskar Mayrhans(vom EV Füssen zu Sonthofen) mehrfache Natio- nalspieler. Die endgültige Fassung des Pas- sus über den Vereinswechsel schreibt zwar eine Sperre von 18 Monaten für Meister- schafts- und eine Sperre von sechs Monaten für Freundschaftsspiele vor, aber da der PEV keine einschneidende Behinderung des Ver- einswechsels betreiben will, gelten vom Tag des vollzogenen Vereinswechsels ab und bei Einvernehmen zwischen den beteiligten Ver- einen als Wesentliche Erleichterung drei Mo- nate für Meisterschaftskämpfe als Sperrfrist. Unter der Voraussetzung des Uebereinkom- mens der beiden betroffenen Vereine entfällt für die Spielberechtigung in Freundschafts- kämpfen die Sperre. Andere Länder, gleiche sitten Dem vielumjubelten Olympia- Sieger im Marathonlauf, dem Abessinier Abebe Bikila, winkt zwar nicht, wie vielen seiner Sportkollegen in zivili- sierteren Ländern ein Filmvertrag, aber auch für ihn war die olympische Gold- medaille von Rom recht nützlich. Bikila wurde zum Korporal in der Palast- wache des Kaisers Haile Selassi er- nannt. Daraufhin verkündete er voll Stolz, er trainiere schon jetzt für die Olympischen Spiele 1964 in Tokio. Sein Vorgänger, die„tschechische Lokomo- tive“ Emil Zatopek hat es immerhin als Langstreckenläufer vom Leutnant bis zum Oberstleutnant gebracht. Den„König der Athleten“, Zehn- kampf- Olympiasieger und Weltrekord- ler Rafer Johnson werden seine An- hänger dagegen demnächst von der Leinwand wiedersehen. Der kalifor- nische Farbige unterschrieb einen Film- vertrag bei der Hollywood- Produk- tionsgesellschaft Twentieth Century- Fox. Seine erste Rolle wird Johnson in dem Film„Reise in die Gefahr“ spielen. Slanz zu verleihen, m War, Deliah aber mit 13¼ noch zusätzlich Morris, de Fombelle, Thiedemann(8) und Hartkopf vor sich hatte, änderte sich die Situation im zweiten Umlauf entscheidend: Deliah wurde mit nur vier Fehlern(Wink ler 8) noch fünfter und blieb so 2,5 Punkte vor dem Warendorfer! Dazu kam es letztlich durch eine Serie von Ausfällen. Im ersten Parcours waren Rai- mondo DInzeo(sein Bruder Piero hatte nach Verweigern von Uruguay aufgegeben), Stein- kraus, Broome und Winkler ohne Springfeh- ler geblieben. Winkler aber hatte die Zeit von 2:10 um drei Zehntelsekunden über- schritten und 1:4 Zeitfehler erhalten. Das wäre nicht schlimm gewesen und blieb auch dann noch ohne weitere Folgen, als im zwei- ten Umlauf Halla am dritten und 13. Hinder- ais, einer Doppelbarre mit Mauer und einem rotweißen Oxer, ausgesprochene Flüchtig- keitsfehler machte. Aber Morris(16%) schnitt ganz schwach ab, de Fombelle gab nach einem Sturz in der„dreifachen“ mit lahmen- dem Pferd auf, Hartkopf warf ebenfalls fünfmal— und Fritz Thiedemanns Meteor verweigerte am dritten Hindernis der drei- fachen Kombination. Der Elmshorner mußte zurückreiten, Meteor warf noch zweimal, und da erhebliche Zeitfehler hinzukamen(insge- samt 15½), war der Abstand zwischen Wink- ler und Deliah nicht mehr vorhanden: der Argentinier belegte, obwohl mit neun Punk- ten mehr belastet, den Rang hinter dem drei- maligen Olympiasieger und schlug diesen in der Gesamtwertung um den Eintritt ins Fi- nale mit 63,5:61,0 Punkten! Trophy-Team an fünfter Stelle Auch die dritte Etappe, mit 169,7 Kilo- metern die kürzeste des Wettbewerbs, brachtèe ebenso wie die Bergprüfung über 3,2 Kilometer von Alt-Aussee auf den Salz- berg keine besonderen Schwierigkeiten und Broom und Deliah im Endkampf kaum Veränderungen, so daß in der 35. inter- nationalen Sechstagefahrt erstmals keine Ausfälle zu verzeichnen waren und von den 259 in Konkurrenz verbliebenen Motorrad- fahrern bei„Halbzeit“ 215 keine Strafpunkte hatten! Allerdings bereitete der Start nach der kalten und regnerischen Nacht manchen Maschinen Kummer, und so gab es Straf- punkte unter anderen für die Trophyteams der Zone, der UdssR und von Grohbritan- nien. Die fünf Strafpunkte Schmiders wur- den trotz Protestes nicht gestrichen, aber die Nationalmannschaft der Bundesrepublik konnte sich trotzdem auf den fünften Platz hinter dem strafpunktfreien Oesterreich, der CSR und Schweden, sowie Großbritannien(2) vorschieben. Im Kampf um die Silbervase hält das B-Team hinter den B-Mannschaften von Italien und der CSR den dritten Rang, während die Gesamtbilanz noch günstiger aussieht: Von den 60 Startern der Bundes- republik sind bisher nur der Hamburger Nobel(Maico), sein Landsmann Schneider (ebenfalls Maico) und der Karlshafener Wehmeyer(Gritzner) ausgeschieden. Zum dritten Male: Kartsrulie- SC im Pokal- Endspiel Witlatschil schoß beim 2:0(2:0) über FK Pirmasens beide Tore Mit einem 2:0(2:0) über den FK Pirmasens erreichte der Karlsruher SC am Mitt- woch vor 12 000 Zuschauern unter Flutlicht im Wiederholungsspiel der Vorschluß- runde zum dritten Male das Endspiel des deutschen Fußball-Pokals. Gegner ist am 5. Oktober der HSV-Bezwinger Borussia Mönchen- Gladbach.— Beide Tore schoß Mittelstürmer Witlatschil(35. und 45. Minute). Das Spiel war notwendig geworden, nachdem die Pirmasenser am 7. September in dem in Frankfurt mit 4:3 gewonnenen Spiel den von Berlin gekommenen Stürmer Fritsche unberechtigter weise mitspielen lie- Ben. Beide Mannschaften hatte je einen Er- satzmann eingestellt, und zwar fehlte bei FR Pirmasens Mittelstürmer Matischak und bei den Karlsruhern Rechtsaußen Reitgassl. Der Südmeister benötigte eine verhält- nismäßig lange Anlaufzeit, bis sein An- griffsspiel auf Touren kam. Außenläufer Ruppenstein und Szymaniak bemühten sich zwar unentwegt um die Ankurbelung, doch spielte die Fünferreihe zu einfallslos, um die schnelle und deckungssichere Pirmasen- ser Hintermannschaft ausmanöverieren zu können. Auf der anderen Seite„zauberte“ der von Kapitulski dirigierte Sturm der Pfälzer schöne Kombinationszüge auf den Rasen, doch hatten die Stürmer mit ihren Schüssen Pech, so daß KSC- Torwart Paul nur selten in Aktion treten mußte. Erst von der 30. Mi- nute an gewann das Angriffsspiel der Karls- ruher an Witz und Gefährlichkeit, so daß sich der Südwestmeister mehr auf die Abwehr Titelkampf mit begrenztem Wert: konzentrieren mußte. Dabei zeichneten sich Kubsch, Karl Schmidt und Hoffmann, der nach der Pause als Bewacher des Witlatschil in das Läuferzentrum rückte, besonders aus. Beim RSC lieferte der junge Rihm erneut eine souveräne Stopperpartie. Schwall über- traf seinen Partner Dimmel deutlich. In der Karlsruher Fünferreihe führte Hermann klug Regie. Er verschoß allerdings in der 78. Minute einen Handelfmeter. Wischnewski, der Reitgassl vertrat, ging zu wenig auf die Ideen seiner Mitspieler ein. Zuverlässig spielte die linke Flanke. Der FK Pirmasens war im zweiten Durchgang durch eine Ver- letzung von Horst Schmidt gehandicapt, der auf dem linken Flügel herumhumpelte. Da- durch verlor das ohnehin nicht mehr durch- schlagskräftige Angriffsspiel an Wirkung. Elliott wieder gescheitert Der australische 1 500-Meter-Olympia- sleger Herbert Elliott scheiterte am Diens- tagabend in Malmö bei seinem Versuch, über eine englische Meile seinen eigenen Weltrekord zu verbessern. Mit 3:58,66 Minu- ten verfehlte Elliott seinen am 6. August 1958 in Dublin aufgestellten Weltrekord um 4,1 Sekunden. Zum 15. Male lief Elliot damit die Meile unter vier Minuten. Miedemann:„Pferde und Neiler sind jetai müde“ Die ganze Konzentration war auf Rom ausgerichtet/ 70 Millionen Lire vertan/ Nur ein Familienfest Ein weiterer Versuch der rührigen Stadtväter von Venedig, ihrem einst so be- rühmten, aber seit einiger Zeit ziemlich aus der Mode gekommenen Lido neuen gescheitert betrachtet werden. Auch das Weltchampionat der Springreiter erwies sich nicht als geeignetes Mittel, einen größeren Anteil vom Strom der Touristen abzuzweigen, der sich alljährlich an die Küsten der Adria er- gießt. Die Hotels blieben ebenso leer wie der idyllisch direkt an der Lagune gelegene Turnierplatz Ca Bianca, auf dem die besten Springreiter der Welt praktisch unter Ausschluß der O Fentlichkeit um ihren höchsten Titel kämpfen. Auch der Umsatz der Geschäfte an der Grande Viale Santra Maria Elisabetta dürfte kaum gestiegen sein. Die 70 Millionen Lire(rund 500 O00 DM) Ausfallbürgschaft werden kaum ausreichen, um das Defizit zu decken. Die Weltmeister- schaft der Springreiter 1960 blieb ein reines Familienfest. Im Riesenbau des nicht gerade billigen Grand Hotel Les Bains, in dem die Reiter aus den elf teilnehmenden Nationen woh- nen, kommt dieser familiäre Geist genauso zum Ausdruck wie auf dem Turnierplatz, wo Angehörige und Freunde der Reiter, dazu Knapp 20 Journalisten, das Gros der Zu- schauer stellen. Man trifft sich im Speisesaal und diskutiert in der großen Halle. Einzige Ausnahme sind die Russen. Sie bleiben auf ihren Zimmern und kommen nicht einmal zu den Mahlzeiten herunter. Bei den Olym- pischen Spielen ritten sie im roten Rock. Hier in Venedig tragen sie die Uniformen der Roten Armee im Sattel und sonst den blauen Trainingsanzug mit den Buchstaben 8 Betrieb hat auf dem Lido nur das Spiel- kasino. Aber die Menschen, die sich allabend- lich um die Roulettetische drängen oder beim Baccarat sitzen, sind in der überwie- genden Mehrzahl weder Freunde des Tur- niersports noch Touristen. Man sieht ihnen an: Professionals des Glücks. Mit der Welt- meisterschaft haben sie nichts zu tun. Neugierig sind die Fischer, deren Kähne Unmittelbar am Turnierplatz vorbei über die Lagune treiben. Kein Zuschauerwall ver- sperrt ihnen den Blick auf Reiter und Pferd, die gerade über den Parcours gehen. Aber auch sie bleiben Außenseiter. Das regneri- sche Wetter, das auf dem Geläuf fast per- manente Wasserlachen bildet, hebt die Stim- mung nicht gerade. Und diese Unlust drückt sich auch unter den Reitern aus, zumal die Turnierleitung nicht einmal besonders darum bemüht ist, die Bedingungen zu ver- bessern. Vergeblich versuchte Olympiasie- ger Raimondo d'Inzeo eine Stunde lang, eine Programmänderung durchzudrücken, um die Wir gratulieren: Georg Lidy 65 Jahre alt Lidy— ein Name, der auf dem Wald- hof ein feststehender Begriff ist. Nicht nur in gesellschaftlicher und geschäftli- cher Hinsicht, sondern ganz besonders auf sportlichem Gebiet. Wo sich immer Wald- nRöfer über vergangene Zeiten unterhal- ten, ist der Name Lidy zu hören. Erfolg- reichster Aktiver und Funktionùr des Sy Waldhof aus der Familie Lidy ist der „Schorsch“, der keute seinen 65. Geburts- tag feiert. Schon 1913 hatte er seinen Stammplatz als linter Läufer in der Mann- schaft. Auck als er 1926 die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, kam er nicht vom Fußball los und wurde Vorsitzender des Spielausschusses. Nach dem zweiten Weltkrieg, als das aus den Fugen geratene Vereinsschißſ wieder flott gemacht werden mußte, übernahm Schorsch Lid das Prä- sidiĩum des Aeltestenrates und ab 1948 wieder den Vorsitz über den Spielaus- schuß. Infolge seiner immer größer wer. denden beruflichen Belastung, die mit der Ausdehnung seines Betriebes zusammen- hing, zog er sick vorübergehend von sei- nen sportlichen Funktionen zuruck, war aber sofort wieder zur Stelle, als der Ruf an ihn erging, erneut am Aufbau der Liga- Mannschaft mitzuwirken. Die außer- gewöhnlichen Verdienste, die sich Schorsch Lidy um den Sport im allgemeinen und um den SY Waldhof im besonderen er- worben kat, haben ihm viele Ehrungen eingebrackt. Er ist unter anderem Ehren- mitglied und Goldnadelträger des Sy Waldhof und besitzt die Ehrennadel des Süddeutschen Fußballverbandes. bisher so rare regenfreie Zeit besser nutzen zu können. 5 8 3 So bestätigte sich Hans Günter Winklers Wort vor der ersten Qualifikation:„Unt diesen Verhältnissen ist dem Glück Tür un Tor geöffnet. Die Bedingungen können 2 unterschiedlich sein. Schade, daß unter sol- chen Voraussetzungen ein Titel vergeben wird, der vier Jahre Gültigkeit hat.“ Wie umstritten die Bestimmung der FEl ist, die Welt meisterschaft mit Rücksicht auf die ge rade in Venedig sehr starken Ueberseereiter immer mit den Olympischen Spielen zu kop peln, ließ Fritz Thiedemann durchblicken: „Unsere ganzen Konzentration war in diesem Jahre auf Rom ausgerichtet. Pferde und Rei- ter sind jetzt müde. Das muß sich einfach auswirken.“ Diese Tatsache aber überstrahlt selbst das Positive des Familienfestes von Venedig, das sich Weltmeisterschaft nennt W. 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Vier der Crstplazierien sind unte sien Die SpVgg Sandhofen sollte sich zu In der 1. Amateurliga Nordbaden findet am Wochenende eine Reihe von Spielen statt, deren Ausgang für die Rangfolge in der Tabelle von Bedeutung ist. Mit Sandhofen und Pforzheim, sowie Daxlanden und Nek- karau sind vier von den sechs Erstplazierten unter sich. Nicht minder hart dürfte in Feu- denheim um den Erfolg gekämpft werden, wo der augenblickliche Tabellenführer Sand- hausen seine Visitenkarte abgibt. Die auf den 13. Platz abgerutschten Gastgeber werden alles daran setzen, wieder einmal zu Punkten zu kommen. Der VfL Neckarau, der in den letzten Wochen stark aufgekommen ist, reist nicht aussichtslos zum Zweiten nach Daxlan- den, während in Sandhofen— beim Spiel ge- gen Pforzheim nicht allein der Platzvorteil für einen Sieg der Gastgeber spricht. weltrekordhöhe von 2,24 Meier aber mit der Hand gerissen Einer der in diesem olympischen Jahr aufgestellten„Fabel- Weltrekorde“ die 2.22 Meter des farbigen Amerikaners John Thomas im Hochsprung— ist er sthaft in Gefahr, noch vor Abschluß der diesjährigen, an Höhepunkten reichen Leichtathletik- saison übertroffen zu werden. Als Weltrekordaspirant gilt der 19 Jahre alte Lemberger Student Valery Brumel, der seine unerhörte Leistungssteigerung am ver- gangenen Wochenende in Odesse mit der neuen Europarekordhöhe von 2,18 Meter unterstrich. Besonders bemerkenswert war dabei, daß Brumel bei einem neuen Welt- rekordversuch von 2,24 Meter nur durch ein Miggeschick scheiterte. Er hatte die Latte mit dem Körper bereits überquert, blieb dann aber unglücklicher weise mit der Hand hängen und riß die Latte. Thomas, dessen dritter Platz in Rom hinter den beiden sowjetischen Springern Schawlakadze und Brumel(2,16 Meter) eine der großen Sen- sationen der Olympischen Spiele War, be- sitzt in Brumel einen ernsthaften Konkur- renten, der seine Chance bei seinen noch ge- planten zwei oder drei Wettkämpfen wahr- nehmen will, obwohl er von sich selbst be- hauptet, noch nicht seine beste Form er- reicht zu haben. Hause gegen Pforzheim durchsetzen Trotz guten Tabellenplatzes sind die Aus- sichten der Birkenfelder in Neureut nicht allzu günstig. Der durch seine Heimnieder- lage gegen Neureut zurückgefallene Vorjah- resmeister Phönix Mannheim muß beim KFV antreten, der selbst notwendiger denn je die Zähler benötigt. Eppelheim und Walldürn hoffen, aus ihren Heimspielen gegen Forch- heim bzw. Kirchheim Kapital schlagen zu Können. Nach der zuletzt gezeigten Leistung Ilvesheims ist die SpVgg im Heimspiel gegen Leimen nicht mehr unbedingt Favorit. Es spielen: Samstag: ASV Feudenheim gegen SV Sandhausen, Spygg Sandhofen— VfR Pforzheim, FV Daxlanden— VfL Nek- karau. Sonntag: ASV Eppelheim— Spfr. Forchheim, FC Neureut— FC Birkenfeld, Karlsruher FV— Phönix Mannheim, Kickers Walldürn— SG Kirchheim, SpVgg. Ilves- heim— VfB Leimen. Thiedemann Dritter Das Glücksjagdspringen des Venediger Championatsturniers am Mittwochmorgen gewann auf nur mühsam und unvollständig abgetrocknetem Parcours Europameister Piero d'Inzeo, der auf The Rock ebenso wie sein Landsmann Mancinelli auf Rock Ette auf 30 Punkte kam, aber mit 1:31,0 im Ge- gensatz zu 135,3 die bessere Zeit erzielte. Den dritten Platz belegte Fritz Thiedemann auf Godewind mit 28 Punkten vor dem Amerikaner Morris auf High Noon, während Alwin Schöckemöhle auf Ferdl mit 26 Punk- ten Siebenter wurde. Der Verdener war auf dem Normalparcours mit 12 Hindernis- sen der erste, der über 13 Hindernisse ging. Auch mit Bachus begann er sehr gut, schei- terte aber bereits am fünften Sprung. Eben- so unplaciert blieb Olympiasieger Raimonde d'Inzeo auf seinem Olympiapferd Posillipo mit nur sieben und mit Merano(lediglich neun Punkte). Winkler brachte kein Pferd heraus. Ueber 50 Mannschaften haben gemeldet: Jausibalt- Jurnier bei der S fflannheim Am Sonntag, ab 15.30 Uhr, fallen in den einzelnen Klassen die Entscheidungen Nachdem dem Faustball-Turnier der Sportgemeinschaft Mannheim im vergange- nen Jahr ein so außerordentlicher Erfolg be- schieden war, hat die rührige Faustballabtei- lung des Vereins auch in diesem Jahr wie- der zu einem großen Herbstturnier einge- laden. Zu diesem„Bundesoffenen Turnier“ haben 56 Mannschaften aus Württemberg, Baden, der Pfalz und Hessen gemeldet. Die Meisterklasse der Männer wurde auf zehn leistungsstarke Mannschaften beschränkt. Der Pokal wird von der Eisenbahner-Sport- gemeinschaft Karlsruhe verteidigt. Diese Mannschaft ist Badischer Faustballmeister und wird wohl ihre schwersten Spiele gegen den vorjährigen Turnierzweiten TFC Lud- Wigshafen und die Mannschaften von Korn- westheim, Pirmasens und SV 07 Ludwigs- hafen bestreiten müssen. Der Pokalverteidiger der Damen, Turn- und Fechtelub Ludwigshafen, wird seinen Deutsche Mehrkampfmeisterschaften in Hamm: Lekorde durch qutta eine und fflartin Lauer? Auch die 10 000-m-Läufer ermitteln ihren Meister: Favorit ist Xaver Höger/ Hary in Berlin und Hamburg Drei Rekorde sind am Wochenende bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hamm in Gefahr! Im Fünfkampf der Frauen kann Jutta Heine, die Silbermedail- lengewinnerin von Rom über 200 m, die bis- herige Höchstleistung von Edeltraud Keller aus dem Jahre 1958(4643 Punkte) unter guten Bedingungen bis in die Nähe von 4700 Punkten verbessern, und im Zehn- kampf liegt mit der Meldung des Vorjahres- meisters und Rekordlers Martin Lauer (Köln), wie 1959 in Düsseldorf, wieder eine gewisse Ueberraschung in der Luft. Vor einem Jahr gelang dem Kölner Hürden- weltrekordler in Düsseldorf die Sensation, in seinem ersten Zehnkampf nach dreijäh- riger Pause() mit 7955 Punkten dicht an die einstmals legendären 8000 Punkte heranzu- kommen. Die dritte deutsche Höchstleistung liegt in Hamm im Visier der Fünfkämpfer. Der deutsche Speerwurfmeister und Olympia- teilnehmer Hermann Salomon Hamburg) und sein 19jähriger Klubkamerad Manfred Bock— in Rom in einem Weltklassefeld Zehnter des Zehnkampfes— haben am ehesten eine Chance, den ältesten deutschen Rekord(Fritz Müller 3667 Punkte im Jahre 1939) zu brechen. Insgesamt fanden die deutschen Mehrkampfmeisterschaften einen breiten Widerhall. Rund 600 Mehrkämpfer und Mehrkämpferinnen bewerben sich um die Einzel- und Mannschaftstitel. Einen schweren Stand wird die Münchener Titelverteidigerin Gertrud Hantschk im Fünfkampf gegen eine Elite ausgezeichneter Athletinnen haben: Jutta Heine, Zenta Kopp, Kriemhild Hausmann, Tini Büchner und Renate Junker! Zusammen mit den Mehrkämpfern und Mehrkämpferinnen ermitteln die 10 000-m- Läufer in Hamm ihren diesjährigen Meister. Favorit ist der Vorjahresmeister und Olym- piateilnehmer Xaver Höger(Grönenbach), dem allerdings von Horst Floßbach(Solingen) Gefahr droht, wenn sich der Olympia-Achte über 5000 m auch auf diese lange Distanz einstellen kann. In diesem Wettbewerb wer- den 38 Aktive am Start erwartet. Die Serie der nacholympischen Sportfeste auf deutschem Boden wird am Wochenende in Berlin(Flutlichtveranstaltung) und Ham- burg beschlossen. Olympiasieger Armin Hary (Frankfurt), zahlreiche andere Spitzen- könner aus Deutschland und dem Ausland, vor allem aus den USA, sind am Start. Inter- national besetzt ist auch das Rudolf-Harbig-Gedächtnissportfest, bei dem Manfred Matuschewski(Erfurt), der 21jährige Olympiasechste über 800 m, die besten Aus- sichten hat, seinen Vorjahreserfolg über 800 Meter zu wiederholen. Dresdener Vorjahrssieg nur wiederholen können, wenn er zuvor die Mannschaften des Männer- Turnvereins Stuttgart, Bisenbahner-Sport- verein Karlsruhe und des Veranstalters nie- derringt. Bei den alten Herren nahm im vergan- genen Jahre Tura Ludwigshafen den Ehren- preis der Sportgemeinschaft Mannheim mit nach Hause. Die stärksten Gegner waren da- mals die Vereine der Ludwigshafener Faust- ballhochburg Friesenheim. In diesem Jahre scheint es aber so zu sein, daß auch der Karlsruher Turnverein 1846, der Turnverein Neckargemünd und auch der 1846 Mann- heim in dieser Klasse ein Wörtchen mit- reden werden. Ofken sind die Spiele der Allgemeinen Klasse Männer, weil hier nicht weniger als 26 Mannschaften gemeldet haben. Die Vorrundenspiele beginnen am Sonn- tag um 8 Uhr und werden auf insgesamt acht Feldern abgewickelt. Von 14.20 Uhr an tritt das Turnier in sein entscheidendes Stadium. Die letzten Entscheidungsspiele der einzelnen Klassen beginnen etwa um 15.30 Uhr. Der Sportgemeinschaft Mannheim, die 2. Z. Als einziger Verein in unserem Raume ein Turnier von so großem Umfange— es werden 130 Spiele ausgetragen— aufzisht, wäre zu wünschen, daß die Mannheimer recht regen Anteil an diesem Turnier neh- men. Für einen reibungslosen Ablauf dieses Turniers dürfte der Veranstalter in jedem Falle die technische Voraussetzung geschaf- fen haben. t. Overaths neues Amt Willi Overath, bis vor einigen Monaten Eishockeychmann des DEV, übersiedelte von Krefeld Preußen) nach Oberstdorf, Wo er das Amt des Eishockeyobmannes des EC übernahm. Der frühere Krefelder National- spieler Walter Kremershoff wurde vom EC Oberstdorf als Spielertrainer verpflichtet. Sportabzeichen-Abnahme Der Badische Sportbund, Kreis Mann- heim, nimmt das Radfahren für das Lei- stungssportabzeichen am kommenden Sams- tag ab. Treffpunkt: 16 Uhr, Auto-Schmitt, Käfertal. Familienanseigen N G 5 5 In dankbarer Freude Wolf Reichardt e Wir haben einen Sohn! Angelika bekam das langersehnte Brüderchen. Magdalena Reichardt geb. 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Im schwarzen Anzug mit Orden trat ein kleiner, gefolgt von Gromyko, der ihn überragte, in den Raum. Der sowjetische Ministerpräsident blickte mit kleinen, scharfen Augen ein Wenig erstaunt um sich— die Halle war noch halb leer. Sierter bei der UNO, Sorin, pflegte bisher mit der lichkeit zu erscheinen und ebenso Herr und erstaunt um sich zu schauen wie Meister. Die Ostblock-Leute tragen in ihren eintönig schwarzen Anzügen Auch Moskaus neuer Chefdele- gleichen über- preußischen Pünkt⸗ am Dienstag sein eine korrekte Steifheit zur Schau, die sie von den anderen Delegierten, die in welt- männischem Stil auftreten, ziemlich unterscheidet. Im gewohnten schwarz- grauen Bild, das die UNO- Delegierten in der Regel abgeben und das sonst nur einige Sekretärinnen mit ihren bunten Kleidern auflockern, gab es diesmal zwei ungewohnte Farbflächen: Die Delegation Ghanas zog in blendend weißer Kleidung mit leuchtend bunten Umhängen ein, aus denen die ernsten, tiefschwarzen Häupter der Afrikaner blickten. Ganz vorn im UNO-Forum siedelte sich ein olivgrüner Fleck an: die abgetragenen Uniformen des kubanischen Revolutionärs Castro und seiner Leute. Nur Castros Außenminister Roa er- schien in Zivil— ein glattrasiertes, aber durchfurchtes, unglücklich wirkendes Ge- sicht. Chrustschow wechselte Händedrücke mit seinen Ostblock-Albanern; von der Höhe der Tribüne herab wirkte er im Kreis höher ge- Wachsener Männer einen Augenblick lang fast wie ein runder Kreisel zwischen aufgeschos- senen Kindern. Aber er wurde schnell zum beherrschenden Mittelpunkt, zog Gomulka zu einem Gespräch zur Seite, hielt achelnd Hof unter den nun herandrängenden Ostblock- Delegationen und deutete mit den für ihn typischen Gesten da und dort hin, als wenn seine Scherze verbindliche Instruktionen wären. Und das waren sie vielleicht auch. Die Kameras surrten um ihn, und Chrust- schow schien die internationale Umgebung und Aufmerksamkeit in vollen Zügen zu ge- nießen. Die Konversation im UNo-Forum ging Weiter. Vor allem bei den uniformierten Bär- ten um Castro setzte die Diskussion keinen Augenblick aus. Langsam kamen die ande- ren Prominenten herein. Der neue britische Außenminister Lord Home besetzte mit sei- ner Delegation still und ohne Aufsehen zu erregen die Plätze, und auch der Franzose Couve de Murville trat ein. Der Amerikaner Herter war wie immer liebenswürdig und Wie immer mit irgend einer Frage beschäf- tigt, für die Instruktionen zu geben waren. Um Tito, den Jugoslawen, der seinen eige- nen Kommunismus und seine eigene Neu- Erstes Gefecht in Laos Vientiane.(AP) Im hinterindischen Kö- nigreich Laos ist es am Dienstag zu dem ersten Gefecht zwischen Truppen der neu- tralistischen Regierung und Einheiten der riwalisierenden, antikommunistischen Re- volutionsbewegung des früheren Verteidi- gungsministers General Phoumi Nosavan gekommen. Prinz Souvanna Phouma, der Regierungschef der neutralistishen Re- gierung in Vientiane, der um eine Kompro- miglösung in dem internen Konflikt bemüht War, sagte in einer Erklärung:„Der Bürger- Krieg hat begonnen.. Wir sind angegriffen worden“. Der Feind sei aber zurückgeschlagen Worden. König Savang Vatthana, der sich ebenfalls um eine Aussöhnung der feind- lichen Lager bemüht, richtete eine Botschaft an alle Militärkommandeure, sich sofort zu einer Lagebesprechung in seiner Königsre- Sidenz Luang Prabang einzufinden. Dem Lagebericht des Ministerpräsidenten zufolge haben Flugzeuge des benachbarten Thailand am Dienstag militärische Ausrüstung für die Truppen General Phoumi Nosavans abge- worfen. Ein Bericht über die Kampfhand- jungen und die angebliche Rolle, die Thai- land dabei spielte, ist von Prinz Souvanna FPhouma dem Vertreter der Vereinten Na- tionen in Vientiane zur Weiterleitung an das INO-Hauptquartier übergeben worden. Die Regierung in Vientiane befindet sich in einer 80 ernsten Lage, daß sich Ministerpräsident Souvanna Phouma veranlaßt sehe, an die Nachbarländer Kombodscha und Burma ein Ersuchen um wirtschaftliche Hilfslieferungen zu richten. tralität zwischen Ost und West pflegt, lag Isolierung und konzentrierte Ruhe. Die Rei- hen hatten sich gefüllt, und es waren bereits 25 Minuten über die offizielle Anfangszeit vergangen, ohne daß die Vollversammlung begonnen hätte. Bei Castros Kubanern ging das Schwat- zen ohne Unterbrechung weiter, wenn man die immer häufiger werdenden Blicke in Richtung Chrustschow nicht als Unterbre- chung bezeichnen will. Chrustschow wurde jetzt sichtlich ungeduldig, er war es nicht gewohnt, eine halbe Stunde zu warten. Plötz- lich stand er auf, ging zwischen den Bank- reihen hindurch zu Castro und umarmte den bärtigen Riesen. Als der Kubaner die Um- armung erwiderte, schien der Sowjetführer in den Falten von Castros weitem Umhang zu verschwinden. Die Begrüßung war reines Theater, denn Chrustschow hatte den kuba- nischen Revolutionshelden schon am Mor- gen in seinem Hotel besucht; aber der Kremlherrscher hatte seinen Theatercoup und ein Foto in der Weltpresse Einige Minuten später klopfte der Vor- Sitzende zur Ruhe. Mit einer Minute An- dacht, zu der sich die Versammelten erhoben hatten, begann die 15. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Castros„heillose Unordnung“ (dpa) Eine„heillose Unordnung“ hinter- ließen Fidel Castro und seine Gefolgschaft in den 30 Zimmern des Hotels Shelbourne, aus dem sie am Dienstag ausgewiesen wor- den waren. Die Kubaner siedelten darauf- hin in ein Hotel im Negerviertel Harlem über.) Wie die New Vorker Zeitungen vom Dienstpersonal des Hotels erfuhren, haben Fidel Castro und seine Leute in den Zim- mern Steaks und Hühnchen gebraten, leere Schachteln und Zahnpastatuben über den Boden verstreut, die Handtücher als Schuh- Putzlappen für ihre schwarzen Militärstiefel benutzt, die Teppiche mit Zigaretten und Zigarren durchlöchert und ein Telefon von der Wand gerissen. Der Wirt regte sich dabei so auf, daß er wegen Geschwürblutungen für zwei Tage ins Krankenhaus gehen mußte. Diese Vorfälle kommentierte die New Vorker „Herald Tribune“:„Wenn Fidel Castro als erwachsener Staatsmann behandelt werden will, muß er aufhören, sich wie ein ver- wöhntes Balg zu benehmen. Wenn man auf Besuch ist, drückt man nicht seine Zigar- ren auf dem Teppich aus, zertritt man nicht den Garten, nennt man den Hauswirt nicht Schwein und stößt nicht die Hauswirtin in den Goldfischteich.“ Europarat tagt wieder Straßburg.(dpa) Im Zeichen weltpolitischer Hochspannung wurde am Mittwoch in Straß- burg die achttägige Herbstsitzung der Be- ratenden Versammlung des Europarates unter dem Vorsitz des dänischen Prasiden- ten per Federspiel eröffnet. Es ist der erste Zusammentritt eines parlamentarischen eu- ropäischen Gremiums nach der Sommer- pause. Als Präsident des Ministerausschusses legte der dänische Außenminister Jens Otto Krag den Abgeordneten aus 14 europäischen Ländern den Tätigkeitsbericht des Europa- rates vor. Appell an das Nationalgefühl: — Der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow stattete am Dienstag dem kubani- schen Ministerpräsidenten Fidel Castro in dessen Hotel im New FVorker ab. Als Chrustschow nach Beendigung des Harlem einen vierzigminütigen Besuch Negerviertel Besuchs das Hotel verließ, hatten sich dort einige tausend Menschen eingefunden, die den beiden zujubelten. Chrustschow legte seinen Arm um Castro und ließ sich etwa fünf Minuten lang immer wieder photographieren. Unser Bild zeigt Chrustschow und Fidel Castro vor dessen Hotel in Harlem inmitten von Anhängern Castros und sowaetischer Geheimpolizisten. Bild: Ap Bundeswehr bald völlig in der NATO Im kommenden Jahr soll der Aufbau beendet werden Von unserem Mitarbeiter Carl Sehopen Bonn. In etwa einem Jahr soll die Bun- deswehr vollständig integriert sein; bis da- hin werden die vorgesehenen zwölf Divisio- nen der NATO unterstellt. Zu diesem Zeit- punkt werden die verschiedenen Teilstreit- kräfte der Bundeswehr eine Gesamtstärke von 355 000 Mann erreicht haben. Der NATO unterstehen bereits sieben Divisionen: Vier Panzergrenadierdivisionen, zwei Panzerdivi- „BHE- Hecht im westdeutschen Karpfenteich“ Frank Seiboth brachte es auf 95 Prozent/ Keine Widersprüche auf dem Bundesparteitag in Bückeburg Von unserem Korrespondenten Ernst 070 Weger Bückeburg. Durch das malerische Artillerie der britischen Rheinarmee ins Manöver und verstopfte die Straßen Fürstenstädtchen Bückeburg zog schwere zust um die Zeit, als der Herr Bürgermeister die BHE- Prominenz zum Empfang erwar- tete. Es kam zu Verspätungen und Frank Seiboth, der 47 Jahre alte Politiker mit dem Balbo- Bart und BHE-Bundes vorsitzende seit 1958, versicherte schlagfertig, dies werde die einzige Panne des Parteitages bleiben und obendrein seien daran nicht einmal die Deutschen schuld. Dann drückte er herzhaft die Bückeburger Trachtenpuppe, die ihm die Stadtväter spendiert hatten, an die Brust und versprach mit tiefer Stimnie:„Diese wunderschöne Dame nehme ich mit in den Bundestag!“ Dann ging der stämmige heimatvertriebene Sudetendeutsche leichten Schrittes in den Großen Festsaal des Ratskellers an dem Korrespondenten von Radio Prag vorbei und eröffnete für die 141 Delegierten und 300 Gäste den Parteitag. Der Beobachter aus Pankow, der sich als Mitarbeiter der CDU-Pressestelle in die Anwesenheitsliste eingeschrieben hatte, und der Mann vom ostzonalen Rundfunk schalteten ihr Miniatur- Tonbandgerät ein, die Beauftragten der polnischen, tschechischen und ungarischen kommunistischen Partei- Presse notierten ihr Soll und zeigten ein ge- frorenes Lächeln, als Seiboth sie bei seiner Begrüßungsansprache besonders freundlich erwähnte. Der in politischen Fragen robuste frühere Unteroffizier Seiboth, der vor zwei Jahren, auf dem Parteitag in Bad Hersfeld, den Gardekürassier-Rittmeister Friedrich von Kessel aus dem Sattel der BHE-Führung ge- worfen und selbst die Zügel in die Hand ge- nommen hatte, gab sich leutselig und sieges- bewußt. Und dazu hatte Seiboth, drei Stun- den vor der Vorstandswahl, auch berech- tigten Grund. Im 80 Mann starken Bundesausschuß des BHE, der hinter verschlossenen Türen getagt hatte, waren schon am Vormittag alle Ent- scheidungen dieses Parteitages gefallen. Die Wiederwahl Seiboths, für den es keinen Ge- genkandidaten gab, stand in diesem Kreis ebenso fest wie die Annahme eines vom stell- vertretenden niederländischen Ministerpräsi- denten und BHE-Landesvorsitzenden in Nie- dersachsen, Hermann Ahrens, inspirierten Antrages der Landesverbände Bayern, Hes- sen, Niedersachsen und Baden- Württemberg, mit CDU und SpD Wahlhilfe- Maßnahmen einzuleiten. Der einzige namhafte Opponent im BHE, der nordrhein- westfälische Landes- vorsitzende, Dr. Linus Kather(früher l. war zu Parteitagsbeginn verärgert auf Ur- laub gefahren und hatte sich nicht einmal für sein Fernbleiben entschuldigt. Dr. Kather lehnt Wahlabsprachen ab. Sein Antrag wurde nach kurzer Debatte vom Parteitagspräsiden- ten Ahrens, der Grauen Eminenz im BHE, widerspruchslos unter den Tisch gefegt. Nach seiner vorsichtigen, die Gefühle der Wahlhilfe- Verhandlungspartner CDU und SPD schonenden Parteitagsrede, in der Sei- both den BHE als Hecht im westdeutschen Karpfenteich bezeichnete, an die nationalen Empfindungen rührte, zur politischen Leiden- schaft aufrief, dem vom Schicksal schwer- geprüften polnischen Volk seine Anteilnahme versicherte und mit kommunistenfreien Ost- blockstaaten ein gutes Nachbarschaftsver- hältnis wünschte, leitete Ahrens die Vor- standswahl ein. Im Juni 1958 konnte Seiboth in Bad Hersfeld 106 von 130 Stimmen auf sich vereinen(82 Prozent). Auf dem Parteitag in Schwetzingen im Oktober 1959 flel seine An- hängerschaft, durch die Opposition der noch einflußreichen Kather- Gruppe, auf 95 von 120 Stimmen(79 Prozent) zurück. Aber jetzt in Bückeburg, unter den für 1961 Vorgesehe- nen Wahlparolen: mehr N. ationalgefühl, keine Verzichtspolitik, Selbstbestimmung auch für die Deutschen, brachte es Seiboth auf rund 95 Prozent. „Liebe Parteifreunde“, sagte gerührt der wortgewandte und vor Temperament über- schäumende BHE- Chef,„ich danke für das Vertrauen, besonders jetzt, wo uns schwere Zeiten bevorstehen.“ Ahrens, der im Mai 1958 im Kaiserhof zu Alfeld auf dem nieder- sächsischen BHE-Parteitag Seiboth als den aufgehenden Stern im BHE angekündigt, den Bad Hersfelder Führungswechsel vorbereitet und auch in Bückeburg möglichen Ueber- raschungen rechtzeitig vorgebeugt hatte, gratulierte besonders herzlich:„Es ist uns allen eine Genugtuung, daß Ihnen, lieber Herr Seiboth, mit einer solchen Stimmen- mehrheit das nahezu 100prozentige Vertrauen entgegengebracht worden ist.“ Auf diesem Parteitag siegten auf der gan- zen Linie die Ja-Sager im 180 000 Mitglieder zählenden G8/BHE. Es gab keine Wider- sprüche. Die vom Bundesausschuß vor- geschlagenen 30 Personen der Parteileitung wurden auf einstimmigen Wunsch der Dele- gierten per Aklamation, bei wenigen Aus- nahmen einstimmig gewählt; und auch nach den Referaten meldeten sich nur J a-Sager als Diskussionsredner zu Wort. Ueberzeugend konnte bei dieser Einhelligkeit der Meinung Seiboth ausrufen:„Wir haben für den Bun- destags wahlkampf noch ungeahnte Kraft- reserven. Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, und wir werden, daran kann kein Zweifel bestehen, wieder in den Bundestag einziehen.“ Seiboth setzt aber trotzdem einige Hoffnungen auf den Bundeskanzler, der ihm in die Hand versprochen haben soll, sich für den Abbau der Fünfprozentklausel des Bun- destagswahlgesetzes zu verwenden. Ein Be- obachter der CDU konnte angesichts diese Seibothschen Optimismus nicht der geflüster- ten Bemerkung enthalten:„Der Alte hat schon lange aufgehört mit Prozenten zu rechnen.“. sonen und eine Gebirgsdivisſon. Als nächste größere Formation soll die vor dem Abschluß ihres Aufbaus stehende Luftlandedivision, die in zwei Brigaden aufgegliedert ist, der NATO unterstellt werden. Von der Luftwaffe gehören bereits jetzt der NATO ein Trans- portgeschwader, vier Jabogeschwader und ein Jagdgeschwader an. Von der Marine wur- den der NATO vier Minensuchgeschwader, drei Schnellbootgeschwader, ein Zerstörer- geschwader, ein Landungsgeschwader und ein Marinefliegergeschwader unterstellt. Den angeéeführten Heeresdivisionen gehören zahl- reiche Heeresfliegerei-Einheiten mit Maschi- nen vom Typ DO 27 und Hubschrauber an. Das Feldheer umfaßt in der Spitze drei Korpsstäbe mit Korpstruppen. Korpstruppen sind unter anderem Korpspionierstäbe, Korpsfernmeldestäbe, Korpsflugabwehrstäbe und Korpsheeresfliegerstäbe mit entsprechen- den Einheiten. Dem Heer gehören ferner Versorgungstruppen, eine bodenständige Or- ganisation mit Schulen und Ausbildungsein- heiten und ein Depotkommando an. Spitzenorganisationen der neuen Luftwaffe stellen die beiden Luftwaffengruppenstäbe dar. Zwei Fliegerdivisionsstäben unterstehen die fliegenden Verbände und die Einrichtungen der Flieger-Bodenorganisation. Daneben gibt es vier Luftverteidigungs-Divisionsstäbe ebenfalls mit fliegenden Verbänden. Ihnen sind aber Flugabwehr-, Fernmelde- und Flugmeldeeinheiten sowie Einrichtungen der Fliegerbodenorganisationen zugeordnet. Der Luftwaffe gehören ferner ein allgemeines Luftwaffenamt und ein Materialamt an. Fer- ner ist der Führungsspitze der Luftwaffe eine Reihe von Ausbildungseinrichtungen unterstellt. Heer, Luftwaffe und Marine un- terhalten auch Musikkorps. Die Marine wird in der Spitze vom Flot- tenkommando geführt, dem wiederum die beiden Befehlshaber der Seestreitkräfte (Nord- und Ostsee) unterstellt sind. Die Ma- rine unterscheidet zwischen fünf Komman- dos, dem Kommando der Zerstörer, der Schnellboote, der Minensuchboote, der Ma- rineflieger, und der amphibischen Streit- kräfte. Dem Kommando der Flottenbasis mit zwei Marineabschnittskommandos unterste- hen das Kommando der Troßschiffe, die Kü- stengeschwader, die Marinestützpunktkom- mandos sowie die Marinedepots. Die territoriale Verteidigung stützt sich in den Spitzenorganisationen auf sechs Wehr- bereichskommandos. Ihr unterstehen ferner die Standortkommandanturen, die Uebungs- plätze für Heer und Luftwaffe, Fernmelde- Einrichtungen, ein höherer Pionierstab, Transport- und Verkehrskommandanturen, Feldzeugeinrichtungen und Sanitätsinstitu- tionen. 0-8 milssen Sie jede Woche essen Jede Woche essen Sie IGLO Splnat, Wenn Sle ihn einmal probiert haben. Denn dieser Spinat ist frühjahrsfrisch, einmalig im Geschmack und von erlesener Qualltät. Kein Wunder:[dL O Spinat ist Frühlingsspinat- jung und zart. glelch nach der Ernte tlefgekühlt. Vitamine, Frische, Geschmack, Aroma- alles ist bewahrt. Und Sle haben keine Mühe. IGLO Spinat kommt aus der Packung in den Topf. 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MANNHEITIMER MORGEN FEUIILETOR Donnerstag, 22. September 1960 Nr 220 Der Karneval der siebzigtausend Böcher In den Frankfurter Ausstellungshallen worde die XII. Internationale Buchmesse eröffnet Um sieben, hieß es, würde die feierliche Eröffnung sein. Wir kamen um drei. Will nicht sagen aus Ungeduld. Wir dachten nur, daß um drei in etwa der gleiche Zustand erreicht sein müsse, der sich um sieben prä- Sentieren würde. Und wir hofften, wir wür- den, ungehindert durch andere Festgäste, schon einiges vorwegnehmen können. Schon draußen vor der Tür begrüßte uns Herr Knauer mit der Behauptung„Ost minus West Null“. Er hat die Laternenpfähle ge- mietet auf der Anfahrtstraße zur Buchmesse, um den„Schlager des Jahres“ vorzustellen, ein neues Buch des Bibel-hat-doch-recht- Autors Werner Keller, das tief in das Sowie tische Geheimnis hineinzuleuchten ver- Spricht. Na, wir werden's ja sehen. * Die Buchmesse also, in Frankfurt am Main. Nehmen wir das Sachliche vorweg: Sie dauert vom 21. bis 26. September und vereinigt auf 17 000 Quadratmetern Aus- stellungsfläche 1900 Aussteller, die über 70 000 Bücher zeigen. 1200 Verleger und Ver- lage kommen aus dem Ausland; der Rest- die Sowjetzone ist mit neununddreißig Verlagen vertreten— sind deutsche. Doch bitte ich um Nachsicht, falls Sie beim Zählen zu einem anderen Ergebnis kommen sollten. Die Zah- len sind ein bißchen überwältigend. * So viele Bücher! Und so ein Betrieb! Und es hämmert und nagelt, schraubt und pin- selt aller Orten, und immerzu und immerzu kommen neue Bücher dazu, quellen aus Kisten und Kästen, und man wird ganz be- nommen vor solcher Ueberfülle. Und was sie alles verkünden! Das reicht von der Grals- botschaft bis zur Einführung in die Kommu- nal wissenschaft, von der Plastik der Etrusker bis zur Philosophie des Kölner Humors(nun- mehr im 60. Tausend), vom Aufstand des Geistes bis zur Weißglut des Herrn Hougron, mit der der Wiener Zsolnay Verlag ins Messe- geschäft zu steigen beabsichtigt. 8 Im übrigen haben sie natürlich alle(oder mehr oder weniger alle) ihr Sensatiönchen bereit. Geschickt gemanagt, Alfred Anderschs neuer Roman„Die Rote“, der bei Walter in Olten herausgekommen ist. Mit Bestseller- Absichten auch Martin Walsers„Halbzeit“, eine ziemlich dicke Schwarte, die Suhrkamp herausbringt. S. Fischer setzt auf Alma Mah- ler-Werfel und die Indiskretionen ihrer Erinnerungen„Mein Leben“ Bei Kurt Desch kommt ein neues Buch Ernst Gläsers vom Jahrgang 1902„Glanz und Elend der der Deutschen“. Blanvalet bringt einen wei- teren Roman von Robert Ruark Die schwarze Haut) mit dem vielversprechenden Titel„Nie mehr arm“. Ein neues Buch des Fragebogen- Salomon ist bei Rowohlt zu sehen:„Das Schicksal des A. D.“. Kiepenheuer hofft auf Hedwig Fleischhauer und ihre„Drei Jahr- hunderte des Kassian Timofejew“. Aber so Seht das ja nicht. 1900 Aussteller und 70 000 Kultur-Chronik Albert Klempin, der Oberspielleiter des Trie- rer Stadttheaters, ist nach einer Magenoperation im Alter von 58 Jahren gestorben. Klempin war Während seiner Tätigkeit in Trier vor allem mit Operetten- Inszenierungen hervorgetreten. Er War 1959 vom Pfalztheater Kaiserslautern nach Trier gekommen. Vorher war er in Zwickau, Gotha und Beuthen tätig gewesen. Der mit 4000 Mark dotierte Ostdeutsche Lite- raturpreis der„Künstlergilde“ ist in diesem Jahre dem in München lebenden schlesischen Lyriker und Erzähler Horst Lange zugespro- chen worden. Förderungspreise von 3e 2000 Mark erhalten der auch als Jugendbuchautor hervorgetretene donau- schwäbische Erzähler Franz Bahl(Frankfurt), der in München lebende Pole Tadeusz Nowakowski und der ebenfalls in München wirkende sudetendeutsche Richard Tschon. Die Stadt Bochum hat sich entschlossen, Ihren Preis für Lalen- Puppenspiele in Höhe von 5000 Mark künftig jährlich auszuschreiben. Ueber 500 Schriften Martin Luthers und der Reformationszeit werden auf Mikrofilm aufge- nommen. Wie der Direktor des Instituts für Re- kormationsforschung in St. Louis(USA), Pro- kessor E. G. Schwiebert, in Aschaffenburg mit- teilt, sollen die Mikrofilme zusammen mit an- deren Filmen seines Instituts in einer Felsen- kammer der Rocky Mountains aufbewahrt werden. Bücher. Wo wollten wir da hinkommen? Und wer möchte sich wirklich zum Prophe- ten machen in Fragen der Bestsellerei? Ist's nicht schon vorgekommen, daß einer aus der Statisterie plötzlich zum Star g vancierte? * Dabei ist die„Schöne Literatur“(Zu der aber auch viel Unschönes gezählt wird) nur ein Bruchteil dessen, was an Büchern her- auskommt, und für Freunde der Statistik Sei aus dem fleißigen Werk„Buch und Buch- handel in Zahlen“ der Herren Dr. Hans Wök- kener und Dr. Horst Machill herausgegeben vom Börsenverein des deutschen Buchhan- dels E. V. Frankfurt a. Main) verraten, daß von den insgesamt 16 532 Titeln, die 1959 in der Bundesrepublik und in West-Berlin er- schienen sind, nur 2473(das sind 15 Prozent) sogenannte„Schöne Literatur“ waren. Alles andere sind Sach- und Fachbücher, wobei die Gebiete Religion und Theologie, Recht und Verwaltung, Wirtschafts- und Sozialwissen- schaften einschließlich Statistik, die Natur- Wissenschaften und die Schulbücher dem „Schönen“ dicht auf den Fersen bleiben. * Aber verweilen wir noch ein bißchen beim „Schönen“, das dann später auch in Werner Webers Rede zur feierlichen Eröffnung der Messe zur Sprache kam.„Es gehört heute Zum guten Ton, daß man ihn nicht hat!“ be- Sann er seine Rede.„Die Schwierigkeit be- steht nicht mehr in der Frage:„Was darf ich sagen?“ Sie besteht eher darin: Was muß ich Sagen, um endlich alles gesagt au haben, das man nach Meinung der Veteranen nicht sagen darf.“ Und er beklagte,„daß die heutige Literatur überall dort beim letzten Pfiff ist, Wo ihre Träger die magische Natur der Phantasie ausschließen und sich dafür auf einen hemmungslosen Auspacker-Stil ver- legen, dem kein Verschluß mehr gewachsen ist. Diese Auspacker-Kunst scheint so na- türlich und so viehisch ehrlich und redlich zu sein— und ist doch der rührende Schlug- krampf von Leuten, die merken, daß ihnen die Kunst unter der Hand vergeht. Und am Ende steht da nur noch der Auspacker. Der fesselt uns nicht. Und er spürt es, und er tut schnell alles, um uns zu fesseln. Was tut er? Er leert nun auch noch die Tasche aus, in der bis dahin die grogen und kleinen Schwein igeleien verborgen waren— bitte, nichts Menschliches sei uns fremd. Dabei ist ihm das Menschlichste wirklich fremd: die Phan- tasie. Es ist eine Täuschung, zu meinen, es sei ältliches Schamgefühl oder hartgebak- kene Spießermoral, was da in uns trocken und einfach Nein! sagt. Nein! sagt die Phantasie, die man vom Werk beurlaubt. Und den Nachteil hat nur das Werk.“ Sagte er! Und nachdem er also recht kräf- tig abgerechnet hatte mit dem„poetischen Armeleutehaushalt“, in dem Unsere Dichtung Wirtschaftet, bekamen auch die Herren Lite- raturkritiker die Badehose ausgeklopft. In Goethes ‚Anmerkungen zu Rameaus Neffe“, So sagte der Festredner dazu,„ist zu lesen: Das Publikum ist nicht fähig, irgendein Ta- lent zu beurteilen; denn die Grundsätze, wo- nach es geschehen kann, werden nicht mit Uns geboren, der Zufall überliefert sie uns nicht, durch Uebung und Studium allein kön- nen wir dazu gelangen“. Uebung und Stu- dium. Das nimmt sich hübsch aus und könnte förderlich werden— wenn nicht die Kritik mehr Angst vor dem Verpassen als Mut zum Aufpassen hätte. Werk und Machwerk wer- den mit Scharfsinn umworben, mit Verstand und Verständnis umschlichen; sie werden mit schmiegsamen Worten einschlüpfend be- schrieben, und wenn einem dabei auch kein Licht aufgeht, sagt man doch„Ah!“ wie bei Goldregen— und wenn der Umschreiber des Treibens müde ist, sagt er modern. Ich fürchte, die Urteilsvokabel modern“ sei nur eine Müdigkeitserscheinung; sei kein Ur- teil, sondern eine Kapitulation!“ Und er Sagt's recht deutlich, daß sie alle keine Ahnung haben. Daß sie von Joyce, Proust und Villon faseln, die sie gar nicht ken- nen... Alle? Fast alle. Daß es noch Kenner, Könner und Schöpfer gibt,„setzt uns in- stand, eine Pleite zu erkennen und zu be- nennen, bevor sie vollkommen ist“, tröstet er. Das sind erfrischende Töne angesichts des überfließenden Ueberflusses an Geist und Ungeist, der sich in den Frankfurter Messe- hallen für eine Woche darbietet. Und sind wir nicht wie trunkene Bienen auf einer Blumenausstellung vor der Fülle dieses Bü- cherkarnevals?„Tag und Nacht verkaufen Automaten Goldmanns Taschenbücher!“ heißt ein Werbeslogan! Tag und Nacht. Und es hämmert und trommelt! Und es kommen noch immer Kisten mit neuen Büchern. Die Messesondernummer des„Buchhändler-Bör- senblattes“ wiegt über fünf Pfund! Das Schöne aber wird ein Stockwerk höher gezeigt. Hier ist es still und feierlich, und ein freundlicher Zerberus muß uns erst das Tor öffnen, hinter dem die Schätze, Wohlgeborgen in gläsernen Vitrinen ruhen: „Die schönsten Bücher des Jahres 1959 Aus Frankreich. Aus Holland. Aus der Schweiz. Ich weiß nicht, aus wieviel Ländern. Aus Deutschland natürlich auch. Fünfzig sind es jeweils(die noch hinzukommen zu den 70 000). Neben Bändchen der Inselbücherei Sibt es Bilderbücher, Kunstbände und Pri- vatdrucke.„O Susanna“, ein Jazzbilderbuch von Horst Geldmacher(bei Kiepenheuer& Witsch), Peter Rühmkorfs Gedichtsammlung „Irdisches Vergnügen in g“(bei Rowohlt), Peter de Mendelssohns„Zeitungsstadt Ber- in“(bei Ullstein), der Beckmann-Band von Lothar-Günther Buchheim, Das Setzerlehr- buch“ von Josef Käufer(Otto Blersch Ver- lag), der„Amorbacher Cicerone“ von Wal- ter Hotz Verlag Hermann Emig), die„Neue Stuttgarter Kleinquart-Bibel“ der Württem- bergischen Bibelanstalt. Das sind nur ein baar Titel. Hier kann man mit Vergnügen augenweiden.— Im gleichen Raum ist das Werk von Victor Gollanez zu sehen, dem Friedenspreisträger dieses Jahres.„Dem un- ermüdlichen Rufer im Streit um die Rechte des Menschen, der in Wort und Schrift sich kurchtlos einsetzte für soziale Gerechtigkeit und für den Frieden der Völker, dem opfer- Willigen, bescheidenen Helfer, der dazu bei- getragen hat, dem deutschen Volk in schwe- rer Bedrängnis den Glauben an die Verant- wortung des Einen für den Andern in der Welt zu erhalten“, steht in der Verleihungs- urkunde. 21 Da unten aber ist's seien wir gemäßigt noch immer recht lebhaft. Obwohl inzwischen längst die offizielle Eröffnungsstunde schlug. Noch immer hämmern sie und nageln und noch immer.. Nein, ich Sag's nicht noch einmal. Es ist so überwältigend, und all- mählich tun einem(o Mensch) die Füße Weh. Und die Augen. Bücher, Bücher, Bü- cher. Große, kleine, dicke, dünne. Gute und schlechte. Notwendige und überflüssige. Wer kennt die Namen, zählt die Titel(na- türlich 70 000 0. Hier und da ist man den Tatsachen vorausgeeilt: der Einband ist schon fertig, die Bogen aber noch nicht aus- gedruckt. Blindband heißt das, Und da sitzt ein seriöser älterer Herr und wickelt kunst- bedruckte Schutzumschläge sorgfältig um weiße Materie und stellt das Ergebnis dann Iiebevoll in ein Regal. Atrappen. Daneben Karl May aus dem Grammophon. Pater Leppich spricht erstmalig auf Schallplatten. Na endlich! Thomas Mann liest aus seinem Roman„Bekenntnisse des Hochstaplers Felix FErull“. Und Kunstposkkarten und Kalender. Und die vielen Ausländer. Die koexistenziellen Ostblockländer. Die verrückte Welt und das Buch. Globen aus Pappe und mit Innenbe- leuchtung. Landkarten. Reiseführer. Der Große Duden in vielen Fortsetzungen.„Das erste von einem Elektronengehirn geschrie- bene Buch!“: eine siebenstellige Logarith- mentafel des Bibliographischen Instituts Mannheim. Ohne menschliche Mitwirkung geschrieben. So weit sind wir schon. Mann- heim. Ja, richtig! Ein neuer Bildband„Mann- heim heute“ erscheint da. Und ein Buch über Frankenthaler Porzellan von Dr. Lud- Wig W. Böhm, dem Direktor des Mannhei- mer Reiß-Museums. 5 Man kann sich schwer trennen. Irgend- etwas zieht immer wieder die Aufmerksam- keit auf sich. Wieviel Titel waren es doch? „Kaffee, Milch, Schokolade, Obst, warme Würstchen!“ Das karren sie für die er- schöpften Messeständler durch die Hallen. Eigentlich auch keine schlechte Idee. Werner Gilles Wolfgang Hofmanns„Concertino“ Konzert des Kurpfäölzischen Kammerorchesters mit der Uraufföhrung eines Werkes seines Chefdirigenten Das Kurpfälzische Kammerorchester ge- denkt im kommenden Winter auch in Mann- heim einige Konzerte zu veranstalten, deren erstes jetzt im Mozartsaal des Rosengartens vor leider noch vielen leeren Stühlen absol- viert wurde. Man möchte wünschen, daß das Publikum künftighin ein stärkeres Interesse an diesen Kammerkonzerten bekundet. Sie verdienen es umsomehr, als der seit andert- halb Jahren amtierende neue Dirigent des Orchesters, Wolfgang Hofmann, augenschein- lich bemüht ist, ihre Anziehungskraft durch gewisse Reformen der Programmgestaltung zu erhöhen. Man versucht offensichtlich, aus dem allmählich etwas eng gewordenen Pro- Srammatischen Spezialbereich der Mannen um Stamitz und Cannabich, des Komponisten- kreises der„Mannheimer Schule“ also, her- auszukommen und zu neuen Ufern zu gelan- Sen. So stand— gleichsam um der„Tra- dition“ Genüge zu tun— in diesem ersten Konzert nur noch ein Werk jener Richtung auf dem Programm: die zwar nicht sehr be- deutende, doch mit allem kammermusikali- schen Schönklang ihrer Zeit ausgestattete (und interpretierte) Es-Dur- Sinfonie von Anton Filtz, dem kompositorisch begabten Cellisten in Karl Theodors einstiger Mann- heimer Hofkapelle. Und zwischen Mozart und Haydn figurierte sogar eine der moder- nen Klangwelt zugewandte Komposition, — nämlich ein von Wolfgang Hofmann für den Mannheimer Pianisten Helmut Vogel ge- schriebenes„Concertino für Klavier und klei- nes Orchester“, das in erfolgreicher Urauf- führung aus der Taufe gehoben wurde. In der klassischen Atmosphäre des Abends wirkte das dreigeteilte, in den Außensätzen rauschhaft vitale Werk Hoffmanns auf den einen oder anderen Hörer sicherlich einiger- maßen schockierend. Zwar bewegt es sich in den allerdings sehr geweiteten und kaum mehr erkennbaren Grenzen der Tonalität, Klingt aber herausfordernd genug. Die Parti- tur ist mit geradezu turnerisch anmutenden instrumentalen Kniffligkeiten und rhythmi- schen Finessen durchtränkt, und das Ord- nungsprinzip ihres unter respektablem Ge- räuschzauber sich vollziehenden klingenden Ablaufs ist auf den ersten Anhieb kaum zu ergründen. Das Ganze hat zweifelsohne Schlagkraft und Schmiß und zeugt von der instrumentalen Könnerschaft Wolfgang Hof- manns, obschon vielfach aufblitzende motivi- sche Einfälle kaum irgendwie thematisch verarbeitet werden, wie denn das Werk über- haupt seine Entstehung mehr konstruktiv- formalistischer Berechnung als einer über- zeugenden schöpferischen Inspiration zu ver- danken scheint. Die erstaunliche Präzisität der Wiedergabe der Komposition trug dem Orchester und seinem Leiter wie dem So- listen Helmut Vogel, der den nicht eben „dankbaren“, dafür aber um so schwieri- geren Klavierpart technisch bewundernswert bewältigte, die stürmisch geäußerte An- erkennung der sehr angeregten Zuhörer- schaft ein. Schon vor dem Concertino Wolfgang Hof- manns spielte Helmut Vogel, der ausgezeich- net in Form war, den Solopart von Mozarts Klavierkonzert in B-Dur(Köchel verzeichnis 450), das zwar durchaus den Stempel Mozart- schen Geistes trägt, sich aber an Tiefe und innerer Bedeutung mit dem ebenfalls in B Dur stehenden letzten Klavierkonzert des Meisters(Köchelverzeichnis 595) nicht messen kann. Helmut Vogel spielte das Werk mit gemeißelter Vortragsklarheit, elegant in der Passagentechnik, mit sicherem Instinkt für die klangliche Pointierung vor allem der flot- ten Vergnüglichkeit des Schluß-Allegros und bel prächtig gewahrtem Zusammenhalt zwi- schen Soloinstrument und Orchester. Als Abschluß des Abends hörte man nochi Joseph Haydns in Paris geschriebene g-Moll- Sinfonie Nummer 83 sauber, klar und be- stimmt im Vortrag, der in seiner Gesamt- Wirkung insbesondere in den beiden Schlug- sätzen durch einen Schuß sorgloser Noncha- lance vielleicht noch hätte gesteigert werden können. C. O. E, — Die neuen Kräfte des Mannheimer Notionaſthedte 3 Hildegard Schöfer Die bisker als Erste Solotänzerin am Badischen Staatstheater Karlsruke engagierte Hildegard Schäfer wird als Primaballerina am National- theater Mannheim wirken. Privat-Foto Adolf Gerstung Der Schauspieler Adolf Gerstung war nach dem Krieg unter anderem in Hannover und Bochum und zuletzt an den Städtischen Büh- nen Nürnberg- Fürth tätig. Dem Mannheimer Publikum vird er sich als Weingutsbesitzer Gunderlock in Carl Zuckmaers„Fröhlichem Weinberg“ vorstellen Foto: Franz Driessens Charlotte Oswald Die Schauspielerin Charlotte Oswald, eine ge- büͤrtige Mannheimerin, kommt aus einem En- Hagement an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel zum Theater ihrer Vaterstadt, wo sie als erste Aufgabe die weibliche Hauptrolle in Carl Zuckmauers„Fröhlichem Weinberg“ überneh- men wird. Foto: Lars Looschen CARL ZUCKMA YER: Die Fastnachtsbeichte Copyright by S. Fischer, Frankfurt om Main 24. Fortsetzung „Denken Sie nicht“, fuhr Henrici fort, „ich wolle den Altersunterschied betonen— das wäre das Wenigste.. Aber das Mäd- chen— sie würde einem Kampf ausgesetzt — einem Zwist mit all ihrer gewohnten Welt,— dem sie in ihrem einfachen, lieben Herzen gar nicht gewachsen ist. Sie würde ein Opfer bringen, das Sie niemals anneh- men dürfen.“ „Vielleicht“, sagte Panezza verzagt,„ma- chen Sie sich doch keinen Begriff— von der Seelengröße dieses Mädchens.“ „Es kommt jetzt“, sagte Henrici mit einer ernsten Herzlichkeit,„vor allem auf Ihre Seelengrößge an.“ Panezza sah eine Zeitlang vor sich hin, dann stand er auf, zog seinen Rock zurecht. Auch Henrici stand auf, geleitete ihn zur Tür.„Leben Sie wohl“, sagte er, ihm die Hand hinreichend.„Und vergessen Sie nicht“, fügte er wie in einer plötzlichen Ein- gebung hinzu,„daß immer in der Welt, auf jeden Menschen, eine Seele wartet, die sei- ner Hilfe bedarf.“ „Ich danke Ihnen“, sagte Panezza,„für das Gespräch.“ Sie drückten einander kurz und fest die Hände, dann ging Panezza. „Haben Sie von dem Mord gehört?“ fragte das Dienstmädchen Bertel, als sie am Dienstagmorgen dem Fräulein Bettine beim Frisieren half, „Was für ein Mord?“ fragte Bettine ohne besondere Neugier. Bertel berichtete, was in der Zeitung stand, die, obwohl noch Fastnacht herrschte, an diesem Morgen zum erstenmal wieder er- schienen war. Es sei— hieß es in einer kleinen Rand- notiz, neben den dick überschrifteten und reich illustrierten Schilderungen des in die- sem Jahr ungewöhnlich wohlgelungenen Rosenmontagszugs, die den Großteil des Blattes füllten— am Samstagabend ein Mann (dessen Name nicht genannt War) in der Uniform eines der angesehensten hiesigen Regimenter, als er sich im Dom zur Beichte begeben wollte, von einem Unbekannten mit einem italienischen Stilett erstochen worden. „Ist das alles, was drin steht?“ fragte Jeanmarie, der aus seinem nebenan gelege- nen Ankleidezimmer, die Wangen mit Ra- sierschaum bedeckt, hereingetreten war. Auf der Rückseite des Anzeigers, sagte die Bertel, stehe noch eine besondere Annonce der Kriminalpolizei, mit einer Beschreibung der Mordwaffe und des dazu gehörigen, ge- suchten Futterals, was Länge, Breite und- soweiter anlangt, samt einer Aufforderung, sachdienliche Angaben, auch über verdäch- tige Personen, die um die fragliche Zeit in der Nähe des Doms gesehen worden seien, Zur Meldung zu bringen, besonders falls es sich um unbekannte Italiener handle. Die Zeitung liege im Salon, und sonst, sagte die Bertel, wisse sie nichts beugte aber dabei ihr Gesicht tief über die Frisur ihres gnä- digen Fräuleins und war froh, daß der junge Herr, ohne irgendeine Aeußerung zu tun, zu seinem Rasierspiegel zurückkehrte. Ihr War nämlich die Neuigkeit schon in de- Frühe von einem Hilfsgendarmen des Be- zirks Walluf hinterbracht worden, der wußte, daß sie einen besonderen Spaß an Sen- Dre. sationsgeschichten und aufregenden Ereig- nissen hatte, und sich damit bei ihr beliebt zu machen hoffte— denn seit geraumer Zeit machte er ihr die Cour, ohne bisher zu sei- nem Ziel gekommen zu sein. Die Bertel ihrerseits, ohne sich im Moment etwas Be- sonderes dabei zu denken, hatte sich nicht enthalten können, dem jungen Polizisten von dem plötzlichen Besuch der sizilianischen Verwandten zu erzählen, und daß diese sich, Was ihr erst im Erzählen wieder einflel, am Samstagabend bei ihrer unerwarteten An- kunft ganz sonderbar benommen hätte. Der junge Mann hatte daraufhin recht wichtigturerisch sein Notizbuch gezückt, nach dem Namen des Gastes gefragt, und erklärt, das müsse er sofort seiner Behörde zur Meldung bringen. Dann war er gleich Segangen, mit der Versicherung, sie mit Weiteren Einzelheiten der Mordgeschichte zu Versorgen, sobald er was Neues erfahren habe. „Der will sich nur aufspielen“, sagte sich die Bertel, und dachte nicht weiter daran. Jetzt aber, beim Anblick der Geschwister, die sich so rasch und innig mit ihrer sizilia- nischen Cousine angefreundet hatten, und beim Erinnern an das bleiche, leidvolle Ge- sicht Violas, als sie ihr vorhin das Frühstück ans Bett serviert hatte, begann ihr das Ge- wissen zu schlagen. Warum mußte sie auch immer so rasch mit dem Mundwerk sein! Vielleicht hatte sie eine Dummheit gemacht — die der junge Herr ihr nie verzeihen werde.. Angstvoll lauschte sie auf jedes Zeichen der Haustürklingel, stets in der Er- Wartung, uniformierte Gendarmen— oder gar Geheimpolizisten(mit klirrenden Hand- schellen und Revolvern, stellte sie sich vor) L erscheinen zu sehen; aber außer dem Postboten und den gewohnten Lieferanten, der Nähmamsell und der zum Abwaschen ene bestellten Bäumlern— denn die Köchin hatte heute Ausgang kam den ganzen Tag niemand. Seltsam war nur, daß bald nach dem Mittagessen ein Anruf vom Bezirks- amtmann in Walluf kam, durch den die Bäumlern aufgefordert wurde, sich bald möglichst dort einzufinden. Jeanmarie be- gleitete sie, da Panezza abwesend war. Am frühen Abend war ein leichtes Fami- Uiensouper gerichtet, zu dem nur Katharina Bekker, ohne ihre Angehörigen oder ihren vorgesehenen Bräutigam, geladen war— denn heute nacht fand zum Abschluß des Karnevals der große, populäre„Halleball-“ statt, ein riesiger Maskentanz in sämtlichen Räumen des Stadthallengebäudes— in der Fastnachtszeit nur die, Narrhalla genannt—, der für alle Stände und Schichten der Be- völkerung, für die Spitzen der Gesellschaft ebenso wie für ihre Angestellten und Dienst- boten, das Ereignis des Jahres bedeutete. Es war von langer Hand verabredet, daß Katharina den, Halleball! mit ihrer Freundin Bettine gemeinsam besuchen werde— für sie die erste Gelegenheit, unbelastet von ihrer Prinzessinnenrolle und all der an- strengenden Publizität, die Fastnacht auch als Privatperson zu genießen und sich wie die andern zu amüsieren. Katharina kam mit Panezza, beide noch in ihren Prachtkostümen, von der nachmit- täglichen Kappefahrt', dem großen Korso, bei dem sie zum letztenmal, in einem ele- ganten Zweispänner auf Gummirädern be- quem zurückgelehnt, als Prinz und Prinzes- sin respräsentiert, Mimosen- und veilchen- sträußchen, Orangen und Mandarinen in die Menge geworfen hatten— um dann in einer kurzen, äber höchst feierlichen Zeremonie von ihrem Amt zurückzutreten und es, durch Ueberreichung des Szepters und der son- stigen Embleme an den Großrat der Närri- schen Elf, der nächstjährigen Wahl zur Ver- fügung zu stellen. Beim Abendessen herrschte eine ge- dämpfte Stimmung, trotz des spritzigen Moselweins, dem Panezza mehr als gewöhn- lich zusprach,— Katharina schien müde zu sein, und Frau Clotilde fühlte sich, was nie- manden erstaunte, nicht wohl, da draußen Föhnwind herrschte, ließ sich mit Ei verrühr- ten Rotwein reichen und zuckte bei jedem Anklingen eines Glases oder jedem Teller- geräusch wehleidig zusammen. Nur Bettine War von einer ungewöhnlich, exaltierten Lustigkeit, die sie mit Mühe zurückhielt, so- lange ihre Mutter dabei war— immer wie- der mußte sie ein Kichern oder Auflachen unterdrücken, und von Zeit zu Zeit flüsterte sie der neben ihr sitzenden Katharina oder auch der Bertel, die die Platten herum- reichte, etwas ins Ohr. Kaum batte Frau Clotilde die Tafel aufgehoben und sich zu ihren Kopfweh- und Schlaftabletten zurück- Segogen, da faßte sie die beiden anderen Mädchen, Katharina und Viola an der Hand und zog sie mit sich aus dem Zimmer und die Treppen hinauf in die Nähstuben, wo die Ballkostüme bereit lagen. „Was hat nur Bettine“, sagte Panezza, der mit Jeanmarie bei einem Kognac und einer Zigarre zurückgeblieben war. „Ich weiß nicht“, sagte Jeanmarie ohne Interesse,„sie hat sich wohl irgendeinen Schabernack für den Ball ausgedacht.“ „Nun“, sagte Panezza,„dann müssen wir uns allmählich auch fertig machen. Am lieb- sten“, fügte er mit einem unterdrückten Gähnen hinzu,„blieb ich zu Hause.“ „Warum tust du es nicht“, sagte Jean- marie. „Ach was“, sagte Panezza, wie in Wut auf sich selbst, und stand auf,„man soll sich nicht gehenlassen.“ Fortsetzung folgt