r 220 3 ate 'schen egard lonal- Foto En- tadt als Carl ꝛen· Hen Fer- ge- gen hn- zu lie- gen hr- lem er- ine ten S0 ie en rte der m- rau ck ren md md die zd, md me en vir ob- en n- ruf ich ig Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gil; les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 1624 A Meamnnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 4-6. 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September 1960 Der Präsident der USA: Ein Appell an die Vernunft Eisenhower: Für Frieden und Recht Der erste große Tag in der UNO-Vollversammlung/ Tito griff die Bundesrepublik an New Vork/ Lon d o n.(dpa/ AP) Am ersten Tag der Generaldebatte in der UNO- Vollversammlung kündigten sich in den Reden des USA- Präsidenten Eisenhower und des jugoslawischen Staatschefs Tito schon die Gegensätze zwischen Ost und West an, die diese Sitzungsperiode zu einem Forum der weltpolitischen Auseinander- setzungen werden lassen dürften. Eisenhower forderte alle Nationen auf, sich einer Einmischung in Afrika und vor allem im Kongo zu enthalten und statt dessen dem afrikanischen Kontinent über die UNO beim Aufbau der Wirtschaft unter Wahrung der staatlichen Unabhängigkeit zu helfen. Er unterstützte voll die von der Sowiet- union kritisierten Maßnahmen Hammarskjölds. Die Sowietunion forderte er zur Wiederaufnahme der in Genf von ihr abgebrochenen Abrüstungsverhandlungen auf. Schließlich trat er für eine Neutralisierung des Weltraums und der Himmelskörper ein. Die UNO soll als Friedensinstrument glieder gestärkt werden. Tito befürwortete ebenfalls eine Wieder- aufnahme der Abrüstungsgespräche, erklärte sich auch zu Teilabkommen bereit, unter- stützte aber voll die sowjetischen Ab- rüstungsvorschläge, vor allem mit der For- derung, die bestehenden Militärbündnisse schrittweise aufzulösen. Einen großen Teil seiner Rede widmete er Angriffen auf die Bundesrepublik und erklärte:„Wir sind tief über das Wiederaufleben des Militaris- mus in der Bundesrepublik beunruhigt.“ Außerdem kritisierte Tito den UNO-Einsatz im Kongo und griff scharf die Rassenpolitik in der Südafrikanischen Union an. Die mächtigsten Kontrahenten in der Weltpolitik, Eisenhower und Chrustschow, sahen sich am Donnerstag zum ersten Mal seit dem Pariser Gipfeleklat. Eisenhower er- hielt vor und nach seiner Rede von den meisten Delegierten herzlichen Beifall. Chrustschow und Tito rührten keine Hand. Sie folgten aber beide aufmerksam der Uebersetzung von Eisenhowers Rede. Die angespannte Weltlage zeigte sich äußerlich durch einen Sicherheitskordon, wie ihn das UNO-Hauptquartier noch nicht gesehen hat. Ganze Straßenzüge waren abgesperrt. Scharfe Polizeikontrollen ließen keine Unbefugten das exterritoriale UNO- Gelände betreten. In seiner mit Spannung erwarteten Rede Adenauer für erhöhte Verteidigungsbereitschaft Warnung vor bürgerkriegsähnlicher Aggression/ Notstandsgesetz soll beschleunigt beraten werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn.„Die Sicherheitspolitik muß noch weiter verstärkt werden.“ Dies ist der Schluß, zu dem Bundeskanzler Dr. Adenauer nach eingehendem Studium der inter- nationalen Situation gekommen ist. Der Kanzler will sich für eine Verstärkung der Verteidigungsanstrengungen und eine Beschleunigung der Notstandsgesetzgebung einsetzen. Vor dem engeren Vorstand der CDU, der am Donnerstag in Bonn fast voll- ständig versammelt war, ließ Dr. Adenauer erstmals nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub seine ganzen Sorgen erkennen, die in der Befürchtung einer bürger⸗ kriegsähnlichen Aggression von seiten der Sowjetzone gipfeln. Adenauer wies auf die in letzter Zeit sehr angewachsene Stärke der sowjetzonalen„Arbeiterbrigaden“ hin, in die auch alle Reservisten der„Nationalen Volksarmee“ einbezogen würden. Sollte Pankow diese Brigaden bei Uebergriffen auf Westberlin und das Bundesgebiet ein- setzen, so könnte gegenüber der Weltöffentlichkeit der Eindruck eines bewaffneten VUeberfalls abgeschwächt werden. Für diesen Fall gelte es, in der Bundesrepublik gerüstet zu sein, vor allem durch eine funktionsfähige Notstandsgesetzgebung. Im Anschluß an die ernsten Ausführun- gen des Kanzlers beschloß der Parteivor- stand, die Bundestagsfraktion zu einer be- schleunigten Verabschiedung der Notstands- gesetze, einschließlich Notdienst, und Novelle zum Bundesleistungsgesetz, auf. In der nächsten Woche steht die erste Lesung die- ser Gesetze auf der Tagesordnung des Bun- destages. In CDU-Kreisen rechnet man stark damit, daß demnächst ein neuer Ver- such unternommen wird, die notwendige Unterstützung der SpD in dieser Sache zu erreichen. Neben diesen Bemühungen auf dem inneren Gebiet muß nach Ansicht Dr Adenauers auch die militärische Rüstung der Bundesrepublik im Rahmen der NATO verstärkt werden. Nur wenn dies geschehe, so meinte der Kanzler vor dem Bundesvor- stand des CDU, könne man den westlichen Alliierten ein bis zum letzten gehendes Engagement in der Berlin- und in der Deutschlandfrage erwarten. In diesem Zu- sammenhang betonte Dr. Adenauer noch einmal, daß die Schlagkraft der NATO er- Etzel erläutert den Etatentwurf Bonn.(Eigener Bericht) Bundesfinanz- minister Etzel hat den Haushaltsausschuß des Bundestages mit dem auf 44, 86 Milliar- den Mark lautenden Etatentwurf für 1961 vertraut gemacht. Er sagte dabei, daß der Etat sich nach wie vor am Rande des Defi- zits bewege; der Haushaltsentwurf sei jedoch auf solider Grundlage aufgebaut. Drei Ge- sichtspunkte seien bei der Erarbeitung maß- gebend gewesen: Die äußere Sicherheit 2u festigen, die sozialen Bedürfnisse zu befrie- digen und damit innere Sicherheit 2 schaf- fen, die Haushaltspolitik mit Rücksicht auf die konjunkturelle Lage mit der Geld- und Wirtschaftspolitik abzustimmen. Etzel ver- teidigte seinen Plan, etwaige Steuermehr- einnahmen— ebenso wie im Vorjahr— dazu zu benutzen, die im auhßerordentlichen Etat stehenden vermögenswirksamen Aus- gaben zu finanzieren. Grundsätzlich ist der Bundesfinanzminister der Ansicht, der Bund habe einen Anspruch an den Kapitalmarkt. Schließlich betonte Etzel, daß die Bundes- reglerung den Etatentwurf kristgerecht vor- gelegt habe(siehe auch unseren Wirtschafts- teil). halten und gesteigert werden müsse. Er sparte de Gaulle und seine Pläne betont aus, Pries aber das gute Verhältnis zu Groß- britannien. Adenauer zeigte sich erfreut, dag die innere Situation Italiens sich 80 überraschend schnell wieder gefestigt habe. Dies könne für die Bundesrepublik von gro- Bem Nutzen sein. Auch in parteipolitischer Hinsicht stellte Dr. Adenauer die Parole„Sicherheit“ in den Vordergrund. Er sprach sich dafür aus, das große und schwierige Gesetzesvorhaben in Zukunft nur öffentlich angefaßt werden sollten, wenn die Gewähr bestehe, daß alle Kräfte und Strömungen in Partei und Frak- tion dahinterstünden. Hier gelte es, die Lehre aus unliebsamen Erfahrungen der Vergangenheit, wie Krankenversicherungs- reform und Fernsehstreit zu ziehen. In einem nach der Vorstandssitzung veröffent- lichten Kommuniquè wird ausdrücklich da- rauf hingewiesen, daß„Geschlossenheit und Einigkeit“ in Zukunft für Bundeskabinett und Partei absolut notwendig seien. Wie verlautete, äußerte sich der Kanzler ärgerlich über eine Frankfurter Rede des Bundesverkehrsministers Seebohm, der vor Vertriebenen die Haltung Italiens in der Südtirolfrage gebrandmarkt hatte. Nach Meinung Adenauers seien dergleichen Ministerreden überflüssig. Die Frage, ob Dr. Adenauer auch den Vizekanzler Erhard und seine Stellvertre- terpolitik in die Kabinettskritik einbezogen habe, wird von Teilnehmern der Sitzung verneint. In diesem Zusammenhang ist eine Bemerkung interessant, die Professor Erhard kürzlich in vertrautem Kreise gemacht haben soll:„Ich verehre Dr. Adenauer. Die Frage ist nur, wie er zu mir steht. Wir wol- len Hand in Hand den Wahlkampf führen, Wie wir es dreimal erfolgreich getan haben“. durch Bereitschaftskontingente aller Mit- forderte Präsident Eisenhower die Vereinten Nationen auf, eine Offensive gegen Armut, Analphabetentum und Not in Afrika zu er- öfnen. Gleichzeitig appellierte er an die Großmächte, in dem erwachenden Kontinent ein Wettrüsten zu vermeiden. Eisenhower legte ein Programm für Afrika vor, stellte sich in dem Streit zwischen UNO- General- sekretär Hammarskjöld und der Sowjet- union wegen der Kongo- Politik bedingungs- los hinter Hammarskjöld und kritisierte die „Wenigen Nationen, die aus eigennützigen Gründen die Unruhen im Kongo verlängern wollen.“ Er nannte die Sowjetunion nicht namentlich, bezeichnete aber die Angriffe gegen Hammarskjöld als„nichts weniger als einen direkten Angriff auf die Vereinten Nationen selbst“. Eisenhower sagte weiter, wenn er es ver- meide, mehrere dringende Probleme zu er- wähnen, die die USA und andere Nationen beunruhigten, so bedeute das nicht, daß sie keine große Beachtung verdienten.„Die sich häufenden Beweise einer Bedrohung der Freiheit der Bevölkerung Westberlins er- regen zum Beispiel weiterhin unsere tiefe Besorgnis.“ Ebenso sei der Abschuß der amerikanischen RB-47 bei ihrem friedlichen Flug über dem Meer ein„Affront“. Zum Thema Weltraumfahrt schlug Eisen- hower vor, daß jeder Abschuß eines Welt- raumsatelliten der UNO vorher bekanntge- geben werden sollte und daß keine Nation Massenvernichtungswaffen in eine Erd- umlaufbahn bringen oder in einer Welt- raumstation unterhalten sollte. Er empfahl ferner, die Nationen sollten sich darüber einigen, daß Himmelskörper(Mond und Planeten) von keiner Nation als Hoheitsge- biet beansprucht werden dürfen und daß sich um diese Himmelskörper kein kriegsähn- licher Kampf entwickelt. Eisenhower appellierte an die Sowjet- union, die Abrüstungsverhandlungen wieder aufzunehmen. Wenn das geschehe, könnte es möglich sein, sich besonders mit der be- ängstigenden Gefahr eines Krieges durch Fehlberechnung und mit der Anhäufung von Atomwaffen zu befassen.„Ich erkläre feier- Fortsetzung auf Seite 2 Der Krankenversicherungsreform näher CDU- Parteivorstand empfiehlt Kostenbeteiligung der Versicherten Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Die Krankenversicherungsreform ist in ihren Bestimmungen über die Selbst- beteiligung der Versicherten an den Krank- heitskosten einen entscheidenden Schritt Weitergekommen. Der Bundesvorstand der CDU hat am Donnerstag seiner Bundestags- fraktion einstimmig empfohlen, den von Sachverständigen der CDU/ CSU ausgearbei- teten Vorschlag anzunehmen, der für Pflicht- versicherte mit einem Monatseinkommen bis zu 750 Mark eine Krankenscheingebühr und eine Rezeptgebühr vorsieht. Für freiwillig Versicherte mit Monatseinkommen zwischen 750 und 1250 Mark soll die Möglichkeit einer Prozentualen Selbstbeteiligung an den Kosten der ärztlichen Behandlung und der Medika- mente nach dem sogenannten Kostenerstat- tungsverfahren eingeräumt werden. Die Höhe dieser Selbstbeteiligung haben die Selbst- verwaltungsorgane der Krankenkassen fest- zulegen. Wichtig ist jedoch der Beschluß, daß für freiwillig Versicherte mit Monatseinkom- men über 1250 Mark eine Selbstbeteiligung von 20 Prozent der Arzt- und Arzneikosten gesetzlich vorgeschrieben werden sollen. Ver- mutlich wird hier jedoch noch eine Höchst- begrenzung eingefügt werden. Die Krankenscheingebühr soll im übrigen zwei Mark für den Pflichtversicherten und eine Mark für seine Ehefrau und jedes Kind betragen, die Rezeptgebühr 50 Pfennig je Medikament, höchstens aber eine Mark je Rezeptblatt. Der Kassenarzt soll einen Rechtsanspruch auf Einzelhonorierung er- Halten. Bei der Reform soll auch eine Korrektur der Lohnfortzahlung für Arbeiter im Krank- heitsfall berücksichtigt werden. Der Sozial- Politische Arbeitskreis der CDU/CSU wird die Einzelvorschriften am kommenden Diens- tag endgültig formulieren und sie der Ge- samtfraktion vortragen. Dowling an Sektorengrenze aufgehalten Volkspolizisten wollten den US-Botschafter nicht nach Ostberlin lassen Berlin(dpa). Volkspolizisten versuchten am Donnerstag in Berlin, den amerikanischen Botschafter in Bonn, Walter C. Dowling, am Betreten des Berliner Ostsektors zu hindern. Wie von der US-Mission in Berlin mitgeteilt wurde, erklärten die Volkspolizisten am Sek- torenübergang, Diplomaten, die in Bonn akkreditiert seien, besäßen nicht das Recht, ohne die Erlaubnis der Behörden der So- Wietzone Ostberlin zu betreten. Der amerika- nische Botschafter habe darauf hingewiesen, daß er gleichzeitig Chef der US-Mission in Berlin sei und ihm der Vier-Mächte-Status der Stadt in ganz Berlin Bewegungsfreiheit garantiere. Er erkenne die Argumente der Zwischen Gesfern und Moroen Victor Collancz, der englische Verleger und Publizist, hat dem deutschen Koordinie- rungsrat der Gesellschaft für Christlich-jüdi- sche Zusammenarbeit die 10 000 Mark, die mit dem ihm am Mittwoch verliehenen Friedens- preis des Deutschen Buchhandels verbunden sind, geschenkt. Das Geld soll zur Förderung der christlich-jüdischen Verständigung und zur Bekämpfung des Antisemitismus dienen. Eine Reise nach Afrika hat der Vor- sitzende des Deutschen Gewerkschaftsbun- des, Willi Richter, angetreten. Richter folgt einer Einladung des Generalsekretärs des Gewerkschaftsbundes von Nigeria. Die Gründung einer Weltentwicklungs- behörde regte in Köln der Weltverband der Weltföderalisten zum Abschluß seines drei- tägigen Kongresses an. In einer Resolution heißt es, eine solche Behörde könne auf die Dauer ebenso zu einem föderativen Welt- staat führen wie die Montan-Union eine Einigung Europas eingeleitet habe. Die Lufthansa soll als Werbefaktor für die Bundesrepublik erhalten und ausgebaut Werden. Das ist die übereinstimmende Auf- fassung der Mitglieder des Haushalts- und Verkehrsausschusses des Bundestages, die am Donnerstag über die Lufthansa disku- tierten. Man rechnet damit, daß in den nächsten fünf Jahren erneut 600 Millionen Mark in die Lufthansa investiert werden müssen. Davon hat der Bund etwa ein Drit- tel zu tragen. Aus der SED- Bezirksleitung ist der Gene- ralintendant der Städtischen Bühnen der Stadt Chemnitz cheute Karl-Marx-Stadt), Paul-Herbert Freyer, ausgeschlossen wor- den. Wie das Chemnitzer SED-Organ„Freie Presse“ berichtet, erfolgte der Ausschluß we- gen„Verletzung der Parteidisziplin und Par- teimoral“. In Ostberlin traf auf Einladung des So- Wjetzonenministers für Gesundheitswesen, Max Sefrin, der kubanische Minister für Ge- sundheitswesen, Dr. Jose Machado, ein. Der Minister will mehrere Tage in der Sowiet- zone bleiben und Einrichtungen des Gesund- heitswesens besichtigen. Die Finanzminister der Commonwealth- Länder haben auf ihrer Londoner Tagung der britischen Regierung keinen Blanko- scheck für Verhandlungen über eine gesamt- europäische Handelsassoziation erteilt. Zwischen den Regierungen Großbritan- niens und Norwegens haben in Oslo hinter verschlossenen Türen Gespräche über die Absicht Norwegens begonnen, seine Fischerei- Grenzen von vier auf zwölf Seemeilen aus- zudehnen. Japans Kronprinz Akihito und Kronprin- zessin Mitschiko sind zu einem 16tägigen USA-Besuch von Tokio abgeflogen. Finnlands Beitritt zur EFTA sei von Chrustschow nicht gebilligt worden, man habe seine Ausführungen zu dieser Frage mißdeutet, erklärte Hertta Kuusinen, die Vorsitzende der kommunistischen Fraktion, im finnischen Reichstag. Chrustschow habe nur Verhandlungen über die Meistbegünsti- gungsklausel zugesagt. Die Aufhebung der Rassenschranken in Nord-Rhodesien vor drei Wochen ist bei der weißen Bevölkerung auf starke Ablehnung gestoßen. Seit die Restaurants und Cafés auch den Afrikanern zugänglich sind, wer- den sie von den weißen aus Protest ge- mieden. Das Parlament von Ekuador hat die Er- nennung des Diplomaten Jose Joaquin Silva zum Botschafter in der Bundesrepublik ge- billigt. In der Luft explodiert ist wahrscheinlich ein amerikanisches Transportflugzeug, dessen Trümmer 180 Seemeilen von der Insel Oki- nawa entfernt im Pazifik aufgefunden wur- den. Von den 29 Menschen, die sich an Bord befanden, konnten bisher nur einige Tote geborgen werden. Die Regierung der Volksrepublik China hat bei der indischen Regierung offlziell da- gegen protestiert, daß in den letzten Wochen zahlreiche chinesische Staatsangehörige„we- gen antiindischer Propaganda“ aus Indien ausgewiesen wurden. Die Hinterbliebenen der 69 Farbigen, die am 21. März im Massaker von Sharpeville erschossen wurden, und die 180 bei dieser Schieherei Verletzten, haben bisher 200 Scha- denersatzklagen mit Gesamtforderungen in Höhe von über 400 000 Pfund(rund 4,8 Mil- lionen DM) gegen die südafrikanische Regie- rung anhängig gemacht. Volkspolizei nicht an. Dowiling setzte dann seine Fahrt in den Sowjetsektor fort. Aus einem Interzonenzug in Helmstedt Wurde der 57 Jahre alte Otto Beutler aus Bremen von Beamten des Bundes-Pagkon- trolldienstes herausgetragen und in erheblich verletztem Zustand ins Helmstedter Kreis- krankenhaus gebracht. Beutler war, wie er berichtete, von Angehörigen des sowjetzona- len Amtes für Zoll und Kontrolle des Waren- Verkehrs in Marienborn mißhandelt worden, nachdem er sich einer zwangsweisen Zurück- beförderung in die Bundesrepublik wider- setzt hatte. Messebeteiligung unterbunden Bonn.(eg.- Eigener Bericht) Bundes wirt- schaftsminister Erhard hat am Donnerstag im Bundesanzeiger Aenderungen von Inter- zonenhandelsvorschriften veröffentlicht, die bewirken, daß die Teilnahme westdeutscher Aussteller an den Leipziger Messen unter- bunden werden kann. So ist für den Ab- schluß von Dienstleistungsverträgen über die Errichtung von Messeständen in Leipzig die bisher geltende allgemeine Ausnahmegeneh- migung zurückgezogen und durch die Be- stimmung ersetzt worden, daß von den Lan- desbehörden eine Einzelgenehmigung einge- holt werden muß. Die neue Regelung gilt auch für die Beteiligung von Ausstellern der Sowjetzone an westdeutschen Messen. Ferner bedürfen Anträge auf Erteilung einer Dienst- leistungsgenehmigung für die Tätigkeit eines Maklers oder Vertreters im Inter zonenhan- del künftig der Zustimmung des Frankfur- ter Bundesamtes für gewerbliche Wirtschaft. (AP) Der Bundestagsausschuß für gesamt- deutsche Fragen hat sich am Donnerstag in einer vertraulichen Sitzung nach einem Be- richt des Bundesministers für gesamtdeut- sche Fragen, Ernst Lemmer, mit der Berlin- Situation befaßt. In einem Kommuniqué wurde erklärt, der Ausschuß habe darin übereingestimmt, daß die von„Ulbricht be- rechnet“ getroffenen Sperrmaßnahmen gegen den ungehinderten Zutritt nach Berlin unter Berufung auf die Vier-Mächte- Abkommen über den freien Verkehr von und nach Ber- lin zurückgewiesen werden müßten. Der Ausschuß will weiter bei Bundestagspräsi- dent Gerstenmaier um die Zustimmung nachsuchen,„demnächst in Berlin weitere Beratungen abhalten zu können“. Seite 2 MANNHNTTINTER MORGEN PpOLITIXK Teitag, 23. September 1960% Nr. 221 MOrCNN Kom menta 1 Klug und konstruktiv In der am Dienstag eröffneten, regulären Sitzungsperiode der UNO-Vollversammlung hat es gestern den ersten Höhepunkt gegeben. Der Präsident der Vereinigten Staaten war vor das mit größter Spannung erfüllte Welt- korum getreten und hat seine Rede gehalten. Wer Ueberraschungen oder gar Sensationen erwartete, kam nicht auf seine Kosten. Denn Eisenhower vermied es tunlichst— und dabei War er gut beraten—, die Vereinten Natio- nen zum Schauplatz propagandistischer Po- lemik im Interesse machtpolitischer Ausein- andersetzungen zu machen oder gar die Ver- sammlung mit einem vielleicht von manchem erhofften Revanche-Auftritt für die von Chrustschow torpedlſerte Pariser Gipfelkon- ferenz und die ihm damals persönlich zuteil gewordenen Schmähungen von ihrer eigent- lichen Bestimmung abzulenken. Eisenhower War sich in jedem Augenblick seiner Rede be- wußt, daß er als Repräsentant des Mit- glied- Staates einer Weltorganisation sprach, in der zwar sein Land kraft seines pO- Utischen, wirtschaftlichen und weltanschau- lichen Potentials ein gewichtiges und ein- flußreiches Wort mitzureden hat, deren Funk- tionsfähigkeit zum Wohle der Welt jedoch von aufrichtiger und ausgleichender Zu- sammenarbeit und damit letzten Endes auch von dem Verzicht auf eine nationalstaatliche oder von rein machtpolitischen Erwägungen angestrebte Vorherrschaft abhängig ist. Ei- senhower ordnete sich und damit die Ver- einigten Staaten ganz und gar der UNO und ihren weltweiten Aufgaben unter und ver- sdumte im Zusammenhang damit nicht, der integren Haltung des UNO-Generalsekre- tärs in Vergangenheit und Gegenwart Dank und Anerkennung zu zollen, sowie ihn für die Zukunft der vollen Unterstützung der USA zu versichern. Dies alles sprach Eisenhower ohne Zwei- fel aus ehrlichem Herzen und voll aufrich- tiger Ueberzeugung. Das Erfreuliche dabei ist, daß seine Haltung und Meinung zur Frage der Autorität und Zweckmäßigkeit der Organisation der Vereinten Nationen ganz offenbar weitgehend mit den Vorstel- lungen der Mehrheit der in diesem Forum vertretenen afro- asiatischen Länder über- einstimmt. Haben sich diese Staaten doch drei Tage zuvor mit ihrer Vertrauenserklä- rung für Hammarskjôld in Sachen Kongo gegen die Angriffe der Sowjetunion zur Wehr und erfolgreich durchgesetzt. Alles was der amerikanische Präsident zur Frage der Abrüstung, der Weltraumkontrolle, der ge- rechten Nahrungsmittelverteilung, zur Auf- rechterhaltung des Friedens und der fried- lichen Verwendung von Atomenergie sagte, war für die„alten“ UNO-Mitglieder nicht neu, vielleicht auch nicht für viele der eben erst aufgenommenen. Doch es mußte gerade auf diese in der Form und in der Tonlage, die Eisenhower seiner Rede zuteil werden leg, einen absolut vertrauenswürdigen Ein- druck machen. Grund zum Aufhorchen für Alle, die„alten“ und neuen UNO- Mitglieder, gab Eisenhower jedoch durch die nach- drücklich erklärte Bereitschaft der Ver- einigten Staaten, die UNO als Vermittler Aller Hilfeleistungen für Afrika bedingungs- Jos anzuerkennen. Damit hat der Präsident den in der Vergangenheit häufig erhobenen Vorwurf, daß die Vereinigten Staaten ihre Hilfe immer von politischen Gegenleistun- gen abhängig machen würden, doppelt ent- Kräftet und sein Land für die Zukunft von jeglichem Verdacht neo-kolonialistischer Be- strebungen befreit. Eisenhowers Rede war klug, konstruktiv und zeugte von hoher Verantwortlichkeit. Nun hat heute Nikita Chrustschow das Wort. Wolfgang von Gropper Wohlfahrtsstaat über alles Schwedens bürgerliche Parteien hatten die Sozialisten zu einer Kraftprobe auf Biegen und Brechen herausgefordert. Sie wollten die dreißigjährige Regierungszeit der Sozial- demokraten mit den Reichstagswahlen vom Vergangenen Sonntag abschließen. Als jedoch die Ergebnisse der Wahlen Vorlagen, zeigten sie, daß der bürgerliche Generalangriff voll- ständig gescheitert war. Die Vormachtstel- jung der schwedischen Sozialdemokratie wurde nicht nur nicht beschädigt, die Partei errang mit einem Zuwachs von fünf neuen Mandaten sogar genau die Hälfte der insge- samt 232 Sitze in der entscheidenden zweiten Kammer des schwedischen Reichstags. Die Sozialdemokraten können also diese Wahlen als größten Triumph seit Zwanzig Jahren ver- buchen. Ministerpräsident Erlander nannte den Wahlausgang ein eindeutiges Vertrauens- votum und lehnte eine Koalition mit einer bürgerlichen Partei entschieden ab. Die drei bürgerlichen Parteien hatten den Wahlkampf sehr konfus geführt. Sie hatten sich mit ihren Angriffen auf die Wohlfahrts- Politik der Sozialdemokraten übernommen, und auch ihre innere Uneinigkeit mußte der Regierungspartei ganz klar in die Hände spielen. Besonders die stärkste Oppositions- Hartei, die Konservativen, mußte ihr aggres- sives Programm mit einer schweren Nieder- lage bezahlen. Die Konservativen hatten den schwedischen Wohlfahrtsstaat allzu unge- schickt in Frage gestellt, obwohl ihnen ge- rade von liberaler Seite das Gefährliche ihrer „extremen Linie“ vorgehalten wurde. Die Liberalen jedenfalls erkannten deutlich, daß die Staatswohlfahrt im Zuge der Zeit liege, daß sie nicht rückgängig gemacht werden Könne, daß der Schwede nicht freiwillig auf Sicherheit und hohen Standard verzichte, auch wenn er immense Steuern dafür be- zahlen müsse. Die Konservativen aber setzten Alles auf eine Karte— und verloren. Der Ver- lust von neun Reichstagsmandaten kommt bei der beständigen Haltung des schwedi- schen Wählers einem politischen Erdrutsch gleich. Die Konservativen werden sich mit den bestehenden Verhältnissen zurechtzufinden haben und ihre Kritik an Einzelzügen der Staatswohlfahrt, nicht aber an ihren Grund- lagen ansetzen müssen. Unter diesem Ge- sichtspunkt verdienen die schwedischen Wah- len auch ein internationales Interesse,. Sle haben geradezu demonstriert, daß der Wäh- ler nicht geneigt ist, auf die Fürsorge, Wohl- fahrt, Sicherheit oder wie man es àuch nen- nen will, zu verzichten, die ihm vom Staat Sarantiert werden. Besonders wenn die Poli- tik des sozlalen Ausgleichs schon so Weit fort- geschritten ist wie in Schweden. Der Wähler Will sie nicht eintauschen gegen unsichere Experimente, auch wenn diese Experimente seine Eigeninitiative oder seinem Geldbeutel entgegenkämen. Sicherheit vor allem— 80 lautet das Fazit der schwedischen Reichstags Wahlen. Die Wahlen brachten den schwedischen Sozialdemokraten aber nicht nur eine Be- stätigung ihrer Wohlfahrtspolitik, Sie stärk- ten auch ihre Stellung gegenüber den Kom- munisten. Weil nämlich die Stimmverhält- nisse zwischen der Linken und den Bürger- Parteien im alten Reichstag völlig gleich Waren, flel der unbedeutenden kommunisti- schen Splittergruppe eine Schlüsselposition zu. Aber ihr Einfluß wird mit dem Mandats- zuwachs der Sozialdemokraten verschwinden. Walter Hanf(Stoccholm) Sozialisten warnen London.(dpa) Das Büro der Sozialistischen Internationale hat auf seiner zweitägigen Sitzung in London in einer Entschließung Segen die sowjetzonalen Willkürmagnahmen bei der Beschränkung des freien Zugangs nach Berlin protestiert. Das Viermächte-Ab- kommen über den freien Zugang nach Berlin und die Verantwortlichkeit der vier Mächte für Gesamtdeutschland müßten strikt be- achtet werden, wenn Ost-West-Verhandlun- gen über die Deutschlandfrage möglich wer- den sollen. Die Sozialistische Internationale warnt ihre Mitgliedsparteien ferner davor, Besuche einzelner Abgeordneter in der Sowietzonenrepublik durch das Ulbricht- Regime für Propagandazwecke ausbeuten zu lassen. Bonns Rolle in der NQ Der erste Eindruck mußte wehmütig sein Neuer deutscher Beobachter bei den Vereinten Nationen/ Auch eine Sonderstellung hat Vorteile Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA NeW TO k. Etwa gleichzeitig mit den Staatschefs und Regierungsvertretern aus aller Welt, die zur UNO-General versammlung nach New Vork gekommen sind, ist hier auch der neue Leiter der Beobachterdelegation der Bundesrepublik bei der UNO, Botschafter Knappstein, eingetroffen. Wenn man Botschafter Knappstein fragt, Wie es ihm auf dem ungewohnten Parkett ergehe, antwortet er:„Eigentlich geht es mir noch gar nicht“. Aber er hat seine Verbindungen schnell aufgenommen und seine Informationsduellen funktionieren. Die erste Sitzung, an der er teilnahm, mußte auf den neuen deutschen Vertreter einen etwas wehmütigen Eindruck machen. Er sah die feierliche Einführung zwölf afrikanischer Delegationen aus Ländern, die vor kurzem noch nicht einmal dem Namen nach bekannt waren. Die Abgesandten dieser geschichtslosen Gebiete werden nun zu den Entscheidungen der Weltorganisa- tion und zur Schlichtung von Weltkrisen auf der Beobachterbank sitzen muß. Gewiß, die Deutschen können sicher sein, daß die Mehrheit der Staaten der Welt einem Antrag auf Mitgliedschaft der Bundesrepu- blik in der UNO jederzeit mit groger Ge- nugtuung zustimmen Würde, nur steht das sowjetische Veto im Fegefeuer des Sicher- heitsrates ihrer Aufnahme ohne die gleich- zeitige unannehmbare Anerkennung der Ost- berliner Fronvögte im Wege. Wie die Exi- stenz des Zonenregimes selbst, ist die Un- möglichkeit einer vollen deutschen Teilnahme in der UNO eine Folge des Krieges.„Auch das danken wir noch immer dem Führer“, bemerkt der Botschafter mit Wehmut. Manchmal natürlich hat auch eine Son- derstellung ihre Vorteile, besonders wenn es um Differenzen zwischen verbündeten oder befreundeten Regierungen geht. Die Suez- Krise war dafür das große Beispiel, aber ein kleines werden wir auch in dieser Gene- ralversammlung erleben, wenn der österrei- chische Außenminister Kreisky seine Be- schwerden gegen Italien wegen der Behand- lung Südtirols vorbringen wird. Er hat eine Historische Auseinandersetzung über die Verletzung der Versprechen zum Schutze beitragen, während der deutsche Vertreter des deutschen Charakters des einst öster- relchischen Gebiets vorbereitet, und unsere itallenischen Verbündeten sehen der Diskus- slon recht ungern entgegen. Werden nicht alle neuen Delegationen der Länder, die frü- her unter Kolonialherrschaft standen, auf- horchen, wenn von Unterdrückung, von Eigensprache und Eigenkultur die Rede sein Wird? Werden die Delegierten der Länder, die ihre eigenen, aus der Kolonlalzeit über- kommenen Grenzen als willkürlich empfin- den, nicht gar Gefühle für ethnische Gren- zen auch in Europa ausdrücken? Die Oester- reicher werden gewiß keine neue Grenze verlangen, aber sie hoffen hinter ihre For- derung nach einer rücksichtsvolleren ſtalie- nischen Gesetzgebung hier einigen Drucke setzen zu können, zumal auch die Forderung nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völ- ker hier in der Generalversammlung sehr laut ertönen dürfte. Das Wort„Selbstbestimmung“ wird un- weigerlich von westlicher Seite im Interesse Deutschlands und Berlins gebraucht werden. Die Bundesrepublik und ihre Freunde haben kein Interesse daran, daß die Berlin-Frage Eisenhower: Für Frieden und Recht Fortsetzung von Seite 1 lich im Namen der USA, daß wir bereit sind, uns jeder internationalen Inspektion zu unterwerfen unter der Bedingung, daß sie wirksam ist und wirklich auf Gegensei- tigkeit beruht.“ Ueber die Hälfte seiner Rede widmete Eisenhower den Problemen der neuen afri- Kkanſschen Staaten und der Kongokrise. Er sagte, das Streben nach Selbstbestimmung schaffe eine neue Welt unabhängiger Na- tionen. Die Menschheit könne zu wirklichem und allgemeinem Fortschritt und zu einem Frieden mit Gerechtigkeit nur durch die Vereinten Nationen kommen. Jeder Versuch, die Vereinten Nationen zu behindern und ihre Bedeutung herabzuwürdigen, vermehre die Unruhe in der Welt und schaffe die Kri- sen, unter denen alle Menschen von Zeit zu Zeit immer wieder leiden. Einmischung von außen in die neuen afrikanischen Staaten Habe für die Vereinten Nationen bereits eine ernste Gefahr herauf beschworen. „Dem Ruf der Republik Rongo folgend“, fuhr Eisenhower fort,„haben die Vereinten Nationen unter ihrem hervorragenden Gene- ralsekretär in jüngster Zeit eine großange- legte Hilfsaktion für die neue Republik unternommen. Diese Bemühungen sind offen Von einigen Nationen gestört worden: Eine Einmischung im Kongo könnte sehr gut Fol- gen anderswo in Afrika nach sich ziehen. Wenn die UNO-Aktion in Afrika mit Erfolg untergraben werden sollte, wird die Welt zur traditionellen Machtpolitik zurückkehren, in der kleine Länder als Faustpfand in der Hand aggressiver Großmächte benutzt wer- den.“ Eisenhower betonte, daß jede Nation, die sich durch glitzernde Versprechungen zum Werkzeug einer imerialistischen Macht ma- chen läßt, dadurch die Vereinten Nationen unterminiert und ihre eigene Unabhängigkeit sowie die anderer gefährdet.„Es ist unbe- dingt nötig, daß die internationale Gemein- schaft die neuen Staaten Afrikas vor Druck von außen schützt, der ihre Unabhängigkeit und ihre souveränen Rechte bedroht.“ Bei seinem Appell an die Weltmächte, ein Wett- rüsten zu vermeiden, sagte der USA-Präsi- dent, auch die afrikanischen Staaten sollten auf einen Rüstungswettstreit verzichten und so der Welt eine„willkommene Lektion für gute internationale Bezlehungen erteilen.“ Die Schnelligkeit, mit der die UNO Streit- kräfte in den Kongo entsandt habe, sollte diesen Staaten bewelsen, daß sie sich auf eine Gegenaktion der UNO verlassen können, Wenn ihre Sicherheit bedroht wird.„Dies sollte sie von dem Druck befreien, gröbere Streitkräfte als für die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit nötig aufstellen zu müs- sen. Damit würden ihre Kräfte für konstruk- tivere Aufgaben frei.“ Zur Stärkung der UNO schlug Eisenhower vor, daß alle UNO-Mitglieder Hammarskjölds Vorschläge zur Bildung einer besonderen Be- ratergruppe für den künftigen Bedarf der UNO-Streitkräfte unterstützen. Eisenhower empfahl, daß alle UNO-Mitglieder nationale Kontingente bestimmen sollten, die im Be- darfsfalle den UNO- Streitkräften angeglie- dert werden, Er gab bekannt, daß die USA umfangreiche Lükt⸗ und Sestransportmittel bereltstéllen werden die bef einern Klünftigen Notstand UNO- Streitkräfte sofopt an Un ruheherde transportieren können. Im Lenkungsausschuß der Vereinten Na- tionen hat am Donnerstagabend die Aus- ein andersetzung zwischen Ost und West über die Abrüstungsfrage begonnen, Bei der Debatte über die Tagesordnung der Voll- versammlung forderte der amerikanische Delegierte, daß die Tagesordnungspunkte 67 (sowjetischer Vorschlag für eine allgemeine und vollständige Abrüstung), 69(Einstel- lung der Atomversuche) und eins(Vernich- tung der atomaren Waffen) zu einem Tages- ordnungspunkt„Abrüstung“ zusammenge- legt würden. Der sowjetische Delegierte wi dersprach sofort. Er erklärte, die Frage der allgemeinen und vollständigen Abrüstung sei so vordringlich und bedürfe so notwen- dig einer sofortigen Lösung, daß eine Zu- sammenlegung mit anderen Tagesordnungs- punkten völlig unmöglich sei. Die Frage der allgemeinen und vollständigen Abrüstung dürfe nicht weiter verschleppt und nicht von einer Einigung in anderen Fragen abhängig Hemgeht Werden. Diesem sowjetischen Stand“ Hunkt schloß sich auger den Satellitenstaa⸗ ten auch der indische Delegierte an. Tito: Die elfte Stunde hat geschlagen Der jugoslawische Staatschef Tito, der nach Präsident Eisenhower das Wort ergriff, sagte:„Wir messen dem Beitrag, den die sogenannten blockfrelen Länder zur Ver- besserung der internationalen Beziehungen lelsten können, und der bedeutsamen Rolle, die die Vereinten Nationen in dieser Hinsicht spielen können und sollten, besondere Be- deutung zu.“ Tito betonte, sein Land unter- stütze voll und ganz die vor einem Jahr von Chrustschow vor der UNO vorgelegten Ab- rüstungspläne. Er hoffe, dag die Vereinten Nationen das kommunistische China in die Weltorganisation aufnehmen würden. Tito griff die„Wiederbelebung des Militarismus“ in Westdeutschland an und verwies darauf, daß nach seiner Meinung die„elfte Stunde“ geschlagen habe, in der es zu einem„neuen konstruktiven Kurs in den internationalen Beziehungen“ kommen müsse. Der Redner sagte:„die beunruhigenden Entwicklungen in den Ost-West- Beziehungen haben jetzt auch Ausdruck gefunden in der Forderung, die Bundeswehr mit Atomwaffen auszurüsten. Spaethen: Keine Kapitulation vor DGB Die Deutsche Angestellten- Gewerkschaft bedauert den„Bruderzwist“ Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Der neue Vorsitzende der Deutschen Angestellten- Gewerkschaft DAG), Spaethen, hat auf einer Pressekonferenz die Karlsruher Propaganda-Aktionen des Deut- schen Gewerkschaftsbundes während des Gewerkschaftskongresses der Angestellten bedauert. Der DGB hat in den letzten Tagen durch Flugzeug-, Luftballon- und Anzeigen- Propaganda die Parole verbreitet,„Gemein- sam mit dem DGB bedeutet Erfolg“. Spae- then hat die Frage, ob er die Angestellten Gewerkschaft in den DG zu überführen ge- denke, als gegenstandslos bezeichnet, jedoch hinzugefügt,„wenn wir mit dem DGB ein Gespräch führen würden, würde das nie in Gestalt von Kapitulationsverhandlungen ge- schehen. Wir haben keinen Grund zu Min- derwertigkeitsgefühlen“. Der DGB hat sich in seiner Anzeigenpropaganda als die größte Interessenvertretung der Angestellten mit 700 000 Angestellten in den verschiedenen Ge- Werkschaften bezeichnet. Die Dad zählt 450 000 Mitglieder unter den rund fünf Mil- lionen Angestellten in der Bundesrepublik. Spaethen meinte auf der Pressekonferenz, der Bruderstreit der Gewerkschaften schade nur, besonders in den Augen der noch nicht organisierten Angestellten. Es müsse möglich sein, zu gemeinsamen Problemen eine ge- meinsame Stellung zu beziehen. Die DAG sei jedenfalls dazu bereit. Der DGB solle am be- sten sein organisationspolitisches Dogma aufgeben und alle Angestellten in einer An- gestellten-Gewerkschaft zusammenführen, die unter das Kartell des DGB gereiht wer- den könnte. Angestelltensekretäre und Mitglieder des Angestelltenausschusses des DGB haben am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekon- ferenz in Karlsruhe die Hoffnung ausgespro- chen, daß die Spannung zwischen dem DGB und der DAG nur vorübergehend sei. Sie be- gründeten ihren Optimismus mit dem Füh- rungswechsel in der DAG. Zugleich erklärte jedoch der Funktionär Lehlbach(Frankfurt). Mitglied des Bundesangestellten-Ausschusses des DGB, der DGB werde weiterhin sein Veto gegen die Aufnahme der DAd in den Internationalen Bund Freier Gewerkschaften (BFG) aufrechterhalten, solange die DAG nicht zu Verhandlungen mit dem DGB be- reit sei. Der DGB hat in Karlsruhe auch weiterhin Propagandistische Herausforderungen gegen die DAG vorbereitet. Er nimmt Anstoß daran, daß die DAG unter Führung von Spaethen vom DGB die Aufgabe seines Organisations- Prinzips nach Industrie- Gewerkschaften Als Voraussetzung für den korporativen Eintritt in den DGB fordert. Erst die Erfolge der Ar- beiter in den Verhandlungen um die Arbeits- zeitverkürzung hätten, so meinen die DPGB- Funktionäre, auch den Angestellten in dieser Richtung Gewinne gebracht, die sie allein nicht hätten erzielen können. Darum könne der DGB auch keine gesonderte eigenständige Angestellten-Gewerkschaft in seinen Reihen führen. Die DGB-Funktionäre bestritten aber, daß der Gewerkschaftsbund das Kar- tellmonopol aller Arbeitnehmer-Gewerk- schaften und Verbände anstrebe. Sie führen jedoch ins Feld, daß auf einer anderen Seite des Verhandlungstisches, die Unternehmer in einem einzigen Arbeitgeberverband geeinigt seien, der aus der Verschiedenheit und Zahl der Arbeitnehmerverbände Nutzen siehe. Dies ist eine Forderung, die den ganzen Ernst der gegenwärtigen internationalen Lage ent- hüllt und die, wenn man ihr nachkommt, die Aussichten auf den Frieden in Europa und in der Welt in entscheidendem Maße ver- mindern würde.“ Die friedliche Koexistenz bezeichnete Tito als ein sehr gutes Mittel, um einen Beitrag für einen dauerhaften Frieden zu leisten. Der jugoslawische Regierungschef befürwor- tete das Auseinanderrücken der Mächte in Mitteleuropa und forderte geeignete Ab- rüstungsmaßnahmen. Er betonte die Ver- antwortung der Großmächte in diesem Be- reich. Nach Titos Rede verließen viele Dele- gierte den Sitzungssaal. Chrustschow blieb nach einem kurzen Blick auf seine Uhr da, um den japanischen Außenminister Kosaka zu hören. Kosaka forderte die Vollversamm- lung auf, den Weg für eine Wiederaufnahme der Abrüstungsgespräche des Genfer Zehn- Mächte- Ausschusses zu ebnen, der im Juli vom Ostblock boykottiert worden war. Eine Stunde nach seiner Rede gab Eisen- hower im Waldorf-Astoria-Hotel ein Essen für die Delegierten von 18 südamerikani- schen Staaten. Kuba und die Dominikanische Republik waren nicht geladen. Eisenhowers Pressesekretär James Hagerty gab bekannt, daß sich Eisenhower am Donnerstag wahr- scheinlich früh zurückziehen, aber am heu- tigen Freitag vor seiner Rückkehr nach Washington mit ausländischen Staatsmän- nern zusammentreffen werde. Reaktion auf die Eisenhower-Rede Ministerpräsident Chrustschow lehnte beim Verlassen des UNO- Gebäudes jede Stellungnahme zu der Rede Eisenhowers brüsk ab. Er schob die Journalisten beiseite und sagte:„Ich gehe jetzt essen“. Der jugo- slawische Staatspräsident Tito meinte:„Es War eine positive Rede. Mehr kann ich jetzt nicht sagen.“ Der polnische Parteisekretär Gomulka war der Ansicht, es sei noch zu früh, um etwas zu sagen. Aehnlich antwortete auch der ungarische Parteisekretär Kadar. Von Westlichen Delegierten wurde die Rede als sehr gut und sehr konstruktiv bezeichnet. Britische Regierungsstellen bezeichneten die Ausführungen Eisenhowers als positiv und konstruktiv. Sie erklärten, Grohbritannien könne jedem Satz dieser Rede zustimmen. Eisenhower habe sich jeder antisowjetischen Ausfälle enthalten und auch Auf eine reine Propagandarede verzichtet. Politische Kreise in London geben allerdings zu, daß alle we- sentlichen Elemente der Rede des Präsiden- ten nicht neu und seit langem Teil der west- lichen Politik und westlicher Vorschläge sind. Macmillan nach New Fork Der britische Premierminister Macmillan hat sich entschlossen, an der UNO-Vollver- sammlung in New Vork teilzunehmen. Mac- millan teilte am Donnerstag vor dem briti- schen Kabinett mit, daß er nach Newy Vork gehen werde, um dort„die diplomatische Offensive gegen Chrustschowꝭ au Verstärken“, hier formell behandelt wird. Denn alles was die Stellung und die Rechte der Westmächte in Berlin einschränken, mit fremden Einflüs. sen oder gar Bedingungen umgeben würde wäre keine Stärkung. 96 großenteils europa- fremde und größtenteils von eigenen, ganz anders gerichteten Interessen bestimmte De. legationen über das Schicksal Deutschlands oder Berlins abstimmen zu sehn, Wäre eher ein Alptraum als ein Wunschtraum. Wenn aber Chrustschow oder Polen, wie zuvor be- reits Rapacky und Gomulka, Attacken gegen ihre selbsterrichtete Windmühle des soge- nannten Militarismus der Bundesrepublik reſten, so werden unsere Freunde antwor- ten. Die Vertreter der Bundesrepublik wer- den dabei hren Einfluß zur Geltung bringen Können. Die Bundesrepublik ist Überhaupt keines- Wegs so inaktiv oder ausgeschaltet, wie die Beobachterstellung ihres Vertreters vermu- ten lassen könnte. Sie ist Mitglied aller Spe- zialorganisationen der UNO und trägt aner- kanntermaßen zu ihren Leistungen bel. Sie ist in ihrem ganzen Verhalten in der inter- nationalen Politik ein Faktor, der dle kried- lichen und freiheitlichen Ziele fördert, die die UNO- Charta setzt, und deshalb auch ohne formelle Stimme anerkannter Partner der westlichen UNO-Mitglieder. Hammarskjöld protestierte Elisabethville/ Leopoldville.(dpa) UNO. Generalsekretär Hammarskjöld hat bei Mi- nisterpräsident Tschombe in Katanga scharf gegen die Massaker protestiert, die Gendar- men in dem Katanga-Dorf Luna unter An- hängern des umstrittenen kongolesischen Ministerpräsidenten Lumumba angerichtet haben. In dem Dorf sollen über 70 Menschen getötet worden sein, darunter auch Frauen und Kinder. Wie in Elisabethville verlautete, hat Hammarskjöld in seiner Protestnote, die Tschombe von dem UNO-Offlzier Jan Be- rendsen überreicht wurde, mit einer Ent- waffnung der Truppen Tschombes und mit Gegenmaßnahmen der UNO-Truppen für den Fall gedroht, daß es zu neuen derarti- gen Aktionen in Katanga kommt. Vollmachten für Kommandeure Leopoldville.(AP) Die Vereinten Nationen haben am Donnerstag ihre bisherige Zurück- haltung gegenüber der Regierung der ab- trünnigen kongolesischen Provinz Katanga aufgegeben. Der Oberbefehlshaber der im Kongo stationierten UNO- Streitkräfte, der schwedische General von Horn, hat alle UNO- Kommandeure in Katanga angewiesen, gegen unmenschliche Methoden bei der Un- terdrückung aufständischer Stämme durch Armee und Polizei der Katanga- Regierung einzuschreiten, Es wird erwartet, daß den INO-Truppen erlaubt wird, unter gewissen Umständen das Feuer zu eröffnen und die notwẽwendigen militärischen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu treffen. Mit Warnschüssen in die Luft gingen am Donnerstag kongolesische Polizisten gegen einige hundert Kongo- Soldaten Vor, die sich im Kamp Leopold vor dem Hause von Kongo- Oberbefehlshaber Mobutu zusam- mengerottet hatten, um Wegen ihrer Besol- dung zu demonstrieren. Offiziere der Ver- einten Nationen und Zivilbeamte konnten die Demonstration nach einer Erklärung über die Besoldungssituation zerstreuen. Abrüstung vor dem Europarat Straßburg(dpa AP). Die Entwicklung im Kongo und ihre Folgen für den freien We- sten sowie die Abrüstungsfrage waren am Donnerstag die beiden zentralen Themen einer mehrstündigen politischen Debatte im Straßburger Europarat. In einem Bericht des politischen Ausschusses wurden unter Hin- weis auf den Kongo drei Thesen für eine ge- meinsame europäische Afrika-Politik aufge- stellt: 1. Koordinierte Wirtschaftshilfe für Afrika und Entwicklungsländer, 2. Verständnis für den Nationalismus der afrikanischen Völker, 3. Berücksichtigung des Wunsches der un- abhängigen afrikanischen Staaten, sich we⸗ der zum Osten noch zum Westen orientieren zu wollen. Der britische Unterhausabgeordnete Da- vid Price(Konservativ) hat der Beratenden Versammlung einen stark beachteten Plan vorgelegt. Er soll die politische Rolle Europas in der Welt mit Hilfe eines gemeinsamen Raumfahrtprogramms für friedliche Zwecke stärken, den Kontinent von den USA und der Sowjetunion auf diesem Gebiete unab- hängig machen und zu einem Ausgleich zwi- schen EWG und EFA beitragen. Der Plan sieht vor, eine europäische Raumfahrtsbe- hörde zu schaffen, die die Aufgabe hat, einen Raumsatelliten etwa nach dem Muster von „Echo J“ zu entwickeln. Wie am Rande der Tagung bekannt wurde, hat die Bundesrepublik inzwischen die Gül- tigkeit beinahe aller von ihr ratiflzierten Ab- kommen beim Europarat auf Westberlin aus- gedehnt, wodurch sich alle Bewohner West- berlins auf diese Konventionen berufen kön- nen. Dies gilt insbesondere für die Konven- tion der Menschenrechte, sowie für die Kon- vention über den freien Verkehr der Bürger eines Mitgliedstaates des Europarates inner- halb der 15 Länder. Brandursache aufgeklärt Hannover.(AP/ dpa) Der Grubenbrand von Salzgitter, dem am 19. Juli in der Schacht- anlage„Hannoversche Treue“ 33 Bergleute zum Opfer fielen, ist durch ein fahrlässiges Spielen mit Feuer unter Tage ausgelöst wor- den. Wie die niedersächsische Staatskanzlei am Donnerstag in Hannover mitteilte, hat ein 17 Jahre alter Bergknappe aus Salzgitter gestanden, mit seiner Grubenlampeèe„aus Spielerei“ in der Nähe einer Wetterblende liegende Pappreste angezündet zu haben. Die Glutreste der Pappe verursachten dann den Grubenbrand. Der Bergknappe, dessen Na- men die Polizei offiziell nicht mitteilte, hat inzwischen ein Geständnis abgelegt. Weitere Berichte Seite 17 8 e 0 82—. n„e e„ r. F 28, Wag nächte inflüs. vürde, Wopa- Sanz te De. alands eher Wenn Dr be- gegen Soge- Dublik twor- Wer- ungen eines e die mu- Spe- aner- 1. Sie inter- fried- 5 die auch rtner S INO- Mi- arf dar- An- chen chtet chen auen nen Ück- Ab- inga der alle sen, Un- urch ung den sen die 2ur g 2u gen ich von um- zol er- ten ing at Ve- am zen des in- 3e. 3e= —. 1 cd 18 o c 1 A Nr. 221/ Freitag, 23. September 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 . Was sonst noch geschah Eine mehrfach belegte Grabstätte auf dem ꝓriedhof von Cagliari(Sardinien) hatte sich eine vierköpfige jugendliche Räuberbande ausgesucht, nicht nur, um dort ihr Diebesgut aufzubewahren, sondern um sie zugleich auch als Treffpunkt zur Vorbereitung von Raub- zügen in der Umgebung von Cagliari zu be- nutzen. Die vier Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren heckten in der Grabstätte vor wahrhaft stummen Zeugen ihre Pläne aus und hielten auch in ihr zum Schutz der Diebesware abwechselnd Wache. Die Polizei konnte die Bande in ihrer„Räuberhöhle“ dingfest machen. * Die Französin Anne-Marie Debat, die dieser Tage in einem Altersheim in Mauleon (Frankreich) ihren 100. Geburtstag feiern konnte, hat für das Altwerden folgendes Re- zept: Niemalz ärgern. a Aufgeregt und bebend vor Freude auf das Wiedersehen mit seinen Eltern stürzte im Hafen von Marseille der dreijährige Robert Mairoud aus dem kaum haltenden Auto seiner Großmutter und rannte in einen heranbrausenden Lastwagen. Der Fahrer konnte das Unglücksauto nicht mehr recht- zeitig zum Stehen bringen. Robert war tot. Seine erschütterte Großmutter mußte den aus Dakar mit dem Schiff zurückgekomme- nen Eltern das Schreckliche mitteilen. * Eine Belohnung von mehr als einer Mil- lion DM können sich die 3700 Offiziere und Mannschaften von zehn Eriegsschiffen der britischen Marine teilen, die vor zwei Jahren unter Lebensgefahr im Arabischen Meer die nach einem Zusammenstoß brennenden Tan- ker„Melika“(Liberien) und„Fernand Gila- bert“(Frankreich) geentert und geborgen hatten. Die Seeleute erhalten je nach Rang und Verdienst Beträge zwischen vier und 700 Pfund(47 bis 8225 DM). Den Rest der jetzt ausgehandelten Bergungsprämie in einer Gesamthöhe von 400 000 Pfund(4,7 Millionen DM) und damit den Löwenanteil verein- nahmt allerdings die britische Admiralität. ** Mehr als 3000 Gulden wurden kürzlich von einer Mädchenschule in Arnheim Holland) für die Schule des Dorfes Binayvak am Fuße des Himalaja gesammelt. Diese Sammlung wurde veranstaltet, nachdem die Schülerin- nen erfahren hatten, daß die Dorfbewohner von Binayak das Baumaterial für ihre Schule unter großen Mühen aus Felswänden geschla- gen hatten. Das Geld erhält die Schule in Form von UNESCO- Geschenkgutscheinen. 1. Der neue polnische Fünf-Jahres-Plan zum Aufbau des Sozialismus sieht unter anderem auch den Wiederaufbau mehrerer alter Schlösser vor. Die ehemaligen Herrensitze der deutschen und polnischen Aristokraten, die wiederaufgebaut werden, sollen nach einer Meldung der polnischen Nachrichten- Agentur„PAP! neuzeitlichen Verwendungs- zwecken zugeführt werden.„Ein Teil der Ge- bäude kann als Wohnhäuser, Krankenhäuser, Soziale Einrichtungen, Rasthäuser, Hotels, Schulen, Büros und sogar als Lagerhäuser und Fabriken verwendet werden“, schreibt „PAP“. Zu den Schlössern, die aufgebaut und erneuert werden sollen, gehört auch die aus dem 14. Jahrhundert stammende Marien- burg des deutschen Ritterordens in Ost- preuſßzen, die im vorigen Jahr durch ein Feuer teilweise zerstört wurde. * Bei einer Schießerei zwischen Anhängern und Gegnern des kubanischen Minister- präsidenten Fidel Castro wurde ein neun- jähriges Mädchen in einem New Vorker Restaurant durch einen Schuß in den Rücken lebensgefährlich verletzt. In dem Lokal saßzen fünf Kubaner, die vorher an einer De- monstration gegen Castro teilgenommen hat- ten. Plötzlich betrat eine Gruppe von etwa vierzehn Anhängern des kubanischen Regie- rungschefs den Raum. Sie umstellten den Tisch, an dem die Castro-Gegner sagen, und begannen, mit Fäusten und Flaschen auf die Männer einzuschlagen. Nach Aussage eines amerikanischen Polizeioffiziers eröffnete einer der vierzehn Castro-Anhänger plötz- lich das Feuer. Er traf einen Kubaner und das Mädchen, das mit seinen Eltern zum Essen in das Restaurant gekommen war. * 22 Stunden nach ihrer Geburt sind in Syd- ney die siamesischen Zwillinge gestorben, die an der Brust zusammengewachsen waren. Seßhaftes Volk in ein Heer von Nomaden verwandelt Die Reise„von der Stange“/ Urlaub nach Programm/ Der Reiseleiter denkt an alles Werden es 12 Millionen gewesen sein, wenn Ende des Jahres die Bilanz gezogen wird, die 1960 als Touristen unterwegs wa- ren, wird die Zahl in den nächsten Jahren im gleichen Tempo weitersteigen, so daß wir bald bei 15 und mehr Millionen angelangt sein werden? Sehr wahrscheinlich! Im Som- mer und zunehmend auch in zwei bis drei Wintermonaten verwandelt sich die seßhafte Bevölkerung in ein Heer von Nomaden. Was sich in den letzten zehn Jahren auf dem Gebiet des Tourismus vollzogen hat, ist keine Entwicklung mehr, das ist eine Revolution, eine Explosion! Bezeichnenderweise haben sich nicht ein- mal die Soziologen, die doch sonst immer schnell auf dem Plan sind, wenn sich in der Gesellschaft Veränderungen vollziehen, an das neue Kapitel herangewagt. Ein erster Versuch in dieser Richtung von H.-J. Knebel, einem Schelsky- Schüler, deckt vor allem die Lücken in unserem Wissen auf. Ueberall fehlt es an statistischen Unterlagen, an Be- fragungsergebnissen und psychologischem Material. Um annähernd verstehen zu können, was sich unter unseren Augen vollzogen hat und weiter vollzieht, müssen wir davon aus- gehen, daß sich nicht nur unser Verhältnis zum Reisen und Verbringen des Urlaubs in tiefgreifender Wandlung befindet, sondern daß wir überhaupt einer anderen Einstellung zu den Gütern und Leistungen unserer Zivi- Iisation zusteuern. Wir wollen weniger mit- tun und mitgestalten als vielmehr genießen, aufnehmen, bestenfalls sammeln und besit- zen. Wir haben erfahren, daß man sich für Geld allerlei mehr kaufen kann als unsere Großeltern, nämlich Unterhaltung verschie- denster Art, Nervenkitzel, Erotik und An- sehen, aber auch Ruhe, Erholung,„Natur“ und„Bildung“. Gewiß, es gibt auch heute noch Leute, die sich als Urlaubsreisende ge- nau so fühlen und verhalten wie man es vor 50 Jahren tat, also zum Beispiel als Sommer- frischler, die ein möglichst billiges Quartier bei einem Bauern aufsuchen und ganz der Entspannung und Erholung leben, als Bil- dungsreisende, die nach eigenem oder er- probtem Plan Kulturstätten aufsuchen, Fest- spiele, Museen, Galerien usw. besuchen, als Wandervögel, Alpinisten oder gar For- schungsreisende, die in der Natur Erlebnisse oder Erkenntnisse suchen, als Badegäste, denen es in einem Kurbad um Gesundung und Befreiung von einem Leiden zu tun ist. Ja, vielleicht finden wir hie und da sogar noch einen Menschen, der im Stil der„grand Die Ueberschuoemmungen in den italienischen Alpen- tälern gehen zurück. Sie geben das Bild der Ver- stung frei, das die Was- sermassen nach den ein- wöchigen Wolkenbrüchen angerichtet haben, und in dem Schlamm, der zu- rüclebleibt, finden die Ret- tungs mannschaften jeden Tag noch mehr Opfer. An der Etsch und an der Küste nördlich von Rom wurden drei Tote gefun- den, durch dae sich die Gesamtzahl der Opfer der Katastrophe auf fünſrig erhöht.— Unser AP- Bild zeigt die von den Fluten zerstörte Brücke und Gleise bei Tarquinida an der Bahnstrecke Rom Genud eta 100 em nörd- lick von Rom. tour“ des jungen Adligen und Bürgersohns aus bestem Hause für einige Jahre ins Aus- land reist, um seinen Horizont zu erweitern. Welch eine Fülle der Möglichkeiten und Motive, die hier nebeneinander existieren und sich überschneiden. Doch alle empfangen sie eine neue Tönung und Färbung durch die modernen Formen der Gesellschafts- und Serienreise mit ihren Begleiterscheinungen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang gern von Sozialtourismus, obgleich das Wort eigentlich nur auf KdF-Reisen und ähnliche Einrichtungen zutrifft. Der Weg des moder- nen Massentourismus in der freien Welt führt genau in die entgegengesetzte Richtung. Weder der Staat noch irgendwelche Organi- sationen wollen bestimmte Bevölkerungs- gruppen durch gelenkte Freizeitgestaltung für ihre weltanschaulichen und politischen Ziele gewinnen wie wir es in der Sowjetzone und im Ostblock in allen Einzelheiten be- obachten können, sondern umgekehrt: Der Einzelne kauft sich seinem Geldbeutel ent- sprechend aus dem Angebot der privaten Reisegroß unternehmen einen nach Termin, Lage, Klima usw. zusagenden Ferienaufent- halt, wobei er wiederum je nach Kasse das Transportmittel, die Betreuung und den Grad des Alleinseins wählen kann. Die Tendenz geht hier übrigens nach immer entfernteren Zielen, was wegen der höheren Reisekosten durch Verkürzung der Reise und billigere Unterkünfte wettgemacht werden muß. Das Ganze spielt sich im Grunde genau so ab wie der Kauf eines Konfektionsanzuges. Auch in der Konfektion kommen jedes Jahr neue und mehr Variationen auf den Markt, und mit kleinen Aenderungen— die auch die Reisegesellschaften in ihren Programmen anbieten— kann man sich heute„von der Stange“ durchaus individuell kleiden. Der Zug geht also keineswegs zum Massenerleb- nis und zur öden Gleichmacherei wie die Kulturpessimisten es uns einreden wollen, sondern zum persönlichen Geschmack, zur persönlichen Ausgestaltung. Oft sind es nur kleine Nuancen, aber sie werden von den anderen, die ja denselben Ehrgeiz zur Unter- scheidung haben, bemerkt. Wenn es auch statistisch noch nicht bis ins einzelne nach- weisbar ist: Die fix und fertig durchgerech- nete und durchgeplante Urlaubsreise an die Riviera, nach Marokko, an die See oder in die Berge wird in erster Linie von jenen in Anspruch genommen, die noch keine Erfah- rung im Auslandsreisen besitzen und in der Organisation einen gewissen Rückhalt suchen. Viele dieser jungen Kunden springen, wenn sie erst einmal Sicherheit gewonnen haben, später wieder ab und versuchen es auf eigene Faust. Nach den Unterlagen der vier den deutschen Markt beherrschenden Reiseunter- nehmen sind 70 Prozent der Touristen, die nach Italien buchen, alleinreisende Mädchen und Frauen, und zwar fast ausschließlich Angestellte, selten Arbeiterinnen. Wir kön- nen also getrost von der touristischen Eman- zipation der Frau sprechen. Daß dabei auch mancher grobe Unfug passiert, wenn Eltern ihre 16jährige Tochter auf diese Weise in die Fremde entlassen, weiß jeder, der in den letzten Jahren an einer solchen Reise teil- genommen hat. Und wenn wir schon bei den Schattensei- ten sind: Die konfektionierte Reise, die übri- gens nicht aus langfristigen Ersparnissen, sondern aus dem laufenden Gehalt finan- ziert wird, wobei immer deutlicher eine mitt- lere Preislage bevorzugt wird, bringt auch sonst noch einige Bedenklichkeiten mit sich. Man sucht und findet keinen Kontakt mehr mit der Bevölkerung im Urlaubsgebiet, weil man vor lauter„Programm“(Braunwerden, Amüsieren, Photographieren, Ausflüge ma- chen, Veranstaltungen besuchen usw.) keine Zeit und auch keine Lust dazu hat; die pri- vate Entdeckerfreude schwindet, weil der Reiseleiter schon an alles gedacht und seiner Gruppe ständig etwas zu bieten hat. Die Ge- fühle selbst werden programmiert, an die Stelle des seelischen Eindrucks tritt die Frage nach der Belichtungszeit für die Farb- aufnahme, an die Stelle des Briefes und Be- richts tritt die Ansichtspostkarte und das Freizeitkennzeichen triumphiert über Kunst und Kitsch. Wir befinden uns aber noch mitten in der großen Wandlung des Tourismus und sind in keiner Weise berechtigt, solche negativen Merkmale überzubewerten. Die Millionen, die Jahr für Jahr neu für den Tourismus ge- wonnen werden, müssen erst einmal„ver- daut“ werden. Wir werden mit einer immer wWeitgehenderen Differenzierung zu rechnen haben. Schon ist eine neue Welle im Kom- men: Die Bungalow- Dörfer. Man sucht Ab- geschiedenheit und Ruhe, das Remmidemmi bleibt für die jungen Leute. Auch Luxus scheint keineswegs durchgängig gefragt zu sein, das beweist allein die ständige Zu- nahme des Camping. Zur„grand tour“ des 17. Jahrhunderts werden wir bestimmt nicht zurückkommen, aber vielleicht wird es in zehn Jahren erholsamer sein, in den Ferien zu Hause zu bleiben; die Welt ist voller Paradoxe. Dr. Franz Ronneberger Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagfrüh: Nach Auf- lösung von Nebel oder Hochnebel der Niede- rungen überwiegend heiter und freundlich. Tageserwärmung wieder bis über 15 Grad ansteigend. Nachts aber recht frisch, teil- weise nur 5 Grad. Schwach windig. Sonnenaufgang: 6.13 Uhr. Sonnenuntergang: 18.23 Uhr. Vorhersage Karte für 23. 9.80 Uh 010. 0 windstill Nordwind O Ostwind 0 wolkenlos 10 Km 20 KI heiter halb bedeckt Soc wind LOS wWe'estund 3O KI 40 Km n wolkig bedeckt WARMFRONT KAL TFRONT a Soden in der Höhe AAN os o Varme Latte Coftstrémung Schaber ⁊ Gewitte: 9 Niesein * Schnee Regen Nebel N Niederschiagsgebiet Luftqruck in Millibar. Temp. in C Grad I„Hoch- 5 5 Tiefaruekgebiet Pegelstand vom 22. September Rhein: Maxau 511(+ 12); Mannheim 348 (77); Worms 258(5); Caub 236(1). Neckar: Plochingen 115(1); Gundels- heim 164(unv.); Mannheim 342(3. 10). Stahlwarenmesse vor rund 2000 Jahren Einen Platz, an dem vermutlich eine der ersten Handelsmessen der Welt stattgefun- den hat, haben österreichische Archäologen am St.-Magdalena-Berg in der Nähe von Klagenfurt ausgegraben. Man entdeckte dort die Ueberreste einer Anzahl von Lagerhäu- sern, Kontoren und Ausstellungshallen, in denen vor rund 2000 Jahren Stahlwaren an römische, griechische und keltische Kaufleute feilgeboten wurden. Als Beweis für diese Annahme dienen verschiedene guterhaltene Stahlwallen, Werkzeuge und Haushaltsgeräte sowie Geld- börsen, Gewichte und Geschäftssiegel, die an dieser Stelle ausgegraben wurden. Sogar die Art der Buchhaltung bei den dort getätigten Geschäften geht aus aufgefundenen Wand- inschriften hervor. Die Käufer zahlten ent- weder bar mit Goldmünzen, wobei sie einen Rabatt erhielten, oder kauften auf Kredit mit Schuldscheinen, wobei Zinsen berechnet wurden. Hergestellt wurden die Stahlwaren in nahegelegenen Gießereien, die von den Norikern eingerichtet worden waren, welche die vorchristliche römische Provinz Noricum bewohnten. Metallurgische Analysen er- gaben, daß der dort hergestellte Stahl von einer Reinheit und Härte war, die bei keinen anderen aus dieser Periode stammenden Metallegierungen angetroffen wurde. Das Klagenfurter Museum für Archäologie will die„Noricum-Messe“ teilweise restau- rieren und der Oeffentlichkeit zugänglich machen. Was wir hörten: „Macht und Ohnmacht der Literatur“ Die Beschäftigung mit der Literatur ge- hört zu den angenehmsten und würdigsten Tätigkeiten des menschlichen Geistes, sofern es sich dabei um Gegenstände handelt, die — im weitesten Sinne— dichterische Qualität besitzen. Nun wird diese Bewertung je nach Zeitgeschmack und dem jeweiligen Stand- punkt des Betrachters immer nur bedingt richtig sein, jedoch es gibt gewisse ästhetische und moralische Normen, an denen gemessen sich das Kunstwerk vom bloßen Machwerk deutlich unterscheidet. Manchmal freilich ist es nur eine hauchdünne, für den unbefan- genen Laien kaum wahrnehmbare Grenze, die diese beiden Kategorien von einander trennt, und selbst Kenner oder solche, die es sein sollten, werden hier oftmals in ihrem Urteil unsicher. Das jedenfalls war der Eindruck, den eine Sendung im Nachtstudio des Südwestfunks hinterließ, betitelt„Die pornographische Welle— Sexualität und Blasphemie in der modernen Literatur“, Darin untersuchte Curt Hohoff ein merkwürdiges literarisches Phä- nomen, das von Jahr zu Jahr stärker in den Vordergrund tritt: die zunehmende Zahl mo- ralisch fragwürdiger Romane, die ihre The- men in den krankhaften, abseitigen Bezirken des menschlichen Trieblebens suchen und den pathologisch deformierten Seelenzustand ihrer Helden mit einer geradezu erschrecken- den Kraßheit vor dem Leser ausbreiten. Als bekannteste Beispiele dieser Art wählte Ho- hoff den sehr umstrittenen„Lolita“-Roman von Nabukov und„Die Blechtrommel“ von Günter Graß, um den Hörer mit einer ge- nauen Inhaltsangabe und ausführlichen Zita- ten zu traktieren. Wer die beiden Romane bisher noch nicht gelesen hatte, konnte sie bei dieser Gelegenheit kennen lernen, wenn auch viele anstößige und peinliche Details nur an- gedeutet wurden, da man es wohl aus Grün- den der Schicklichkeit für ratsamer hielt, die Original- Schilderungen der privaten Lektüre derer zu überlassen, die darauf neugierig sind. Trotzdem blieb in dieser Sechzig- Minuten- Sendung noch genug Material übrig, um den Hörer mit den erotischen Perver- sionen und seelischen Abgründen dieser Ro- manfiguren und ihrer Autoren ausgiebig ver- traut zu machen. Die Frage ist nur, ob solche Randerscheinungen derart wichtig sind, daß man sie unbedingt zur Kenntnis nehmen muß. Pornographie— auch solche von hoher literarischer Qualität— hat es zu allen Zei- ten gegeben, aber wenn sie schon zum Ge- genstand einer ernsthaften Betrachtung ge- macht werden soll, so genügt es wohl nicht, die„pornographische Welle“ unserer Zeit unter dem Aspekt der ihr zugrunde liegen- den soziologische Vorgänge zu untersuchen — und sie im übrigen mit ein paar allge- meinen und nichtssagenden Floskeln abzu- tun— sondern hier handelt es sich vielmehr um ein psychologisches Problem, dessen Analyse nicht uninteressant wäre. Nach diesen unappetitlichen Stilproben eines literarischen Exhibitionismus war man doppelt froh, im Abendstudio des Hessischen Rundfunks einer„Improvisation“ von Mannes Sperber zu begegnen, der über„Macht und Ohnmacht der Literatur“ sprach. Es war eine inhaltlich und formal ungewöhnliche Sen- dung, weil dieser seit langen Jahren in Paris ansässige Schriftsteller und Romancier nicht etwa einen gelehrten und in schriftlicher Aus- arbeitung polierten Vortrag hielt, sondern in freier Rede, wie bei einer zwanglosen Tafel- runde, seine Gedanken vor dem Mikrophon äußerte und sich dabei unmittelbar an den Hörer wandte, der sich in dieses Gespräch einbezogen fühlte und darüber völlig vergaß, daß hier ein hochgebildeter, durch Erfahrun- gen und Erkenntnisse weise gewordener Mann in einem sehr persönlich gehaltenen Monolog über die Dinge sprach, die ihm am Herzen lagen. Macht und Ohnmacht der Lite- ratur, aufgezeigt an den großen Werken, den Marksteinen am Weg durch die Jahrtausende, aufgezeigt an den großen Dichtern von Homer bis in die Gegenwart. Unter den vielen ver- zweifelten Unternehmungen des menschlichen Geistes, sagte Manès Sperber, sind nur wenige so sehr zum Scheitern verurteilt wie die Lite- ratur. Doch wir sind„verdammt zu hoffen“. Das Wort des Dichters will, wie jede Kunst, immer wieder aufs neue entdeckt werden, da- her wird seine Situation wirklich gefährdet, wenn wir nur willenlose Empfänger und Konsumenten sind, aber nicht mehr Teil- nehmende, Anteilnehmende im Einklang mit der Schöpfung und ihrem Schöpfer. Doch die Literatur wird endlos weitergehen und wir werden neue Entdeckungen machen, denn der geistige Aufbruch der farbigen Völker wird der Literatur völlig neue Themen bescheren, und vor allem die jungen Menschen werden sich dieser Wirkung einer neuen Bewußtseins- aufhellung nicht entziehen. Wir gehen, so schloß Manès Sperber seine einstündigen Im- provisationen, wie auf einer Brücke, die noch nicht das andere Ufer erreicht hat, die aber Wächst, je weiter wir vorwärts schreiten. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Kabel mit Papier- Isolierung und Aluminium-Mantel (Saw) Papierisolierte Starkstromkabel mit Aluminium-Mantel, der mit einer Spe- zialschicht und mit einem Kunststoffüber- zug gegen Korrosion geschützt wird, wurden jetzt entwickelt. Der Vorteil dieser Kabel besteht vor allem in der höheren mechani- schen Festigkeit des Aluminiums gegenüber dem bisher verwendeten Blei. Außerdem kann wegen der höheren Leitfähigkeit des Aluminiums der Mantel als vierter Leiter verwendet werden, so daß sich der bisher in Niederspannungskabeln für diese Zwecke übliche Leiter mit etwa halbem Querschnitt des Hauptleiters einsparen läßt. Schließlich ist das Gewicht eines Kabels mit Aluminium- Mantel wesentlich geringer als das von Bleimantelkabeln, da das spezifische Ge- wicht von Aluminium nur etwa ein Viertel des spezifischen Gewichtes von Blei beträgt, die Wanddicken des Aluminium-Mantels geringer sind als die des Bleimantels und die bisher erforderliche Bewehrung aus Eisen fortfällt. Bei Fernmeldekabeln mit Aluminium-Mantel, die sich zur Zeit in Vor- bereitung finden, verringert die bessere Leit- fähigkeit des Mantels wesentlich den Re- duktionsfaktor, was beim Verlegen von Kabeln längs Hochspannungsleitungen von besonderer Bedeutung ist. Moose als Antibiotika (df) Für die Bodengüte des Waldes ist das Vorkommen bestimmter Bodenpflanzen charakteristisch. Zum Beispiel ist Sauerklee ein Anzeichen günstiger Bodenzersetzung im Buchenwald. Es ist auch auffällig, daß Moose Praktsich nie von Pilzparasiten befallen wer- den. Wissenschaftler der Universität Ari- zona zogen Extrakte aus drei Moos-Arten und stellten fest, daß sie in der Lebens- gemeinschaft des Waldbodens wie Antibiotika wirkten. Durch Kombination der Extrakte mit verschiedenen Lösungsmitteln wurden die Anwendungsversuche verfeinert. Dabei ergab sich, daß die gleichen Auszüge nicht immer gegen die gleichen Organismen wirk- sam sind, woraus zu folgern ist, daß mehrere antibiotische Stoffe verschiedener Art in den Moosen enthalten sind, die Wirkungsbreite also um so größer ist. Weiterführende Unter- suchungen ergaben, daß alle blütentragen- den Moose, Algen und Flechten als Träger solcher antibiotischen Wirkstoffe anzusehen sind. Die Gesundheit des Waldbodens ist also von der Funktion dieser niederen Be- gleitpflanzen in der Lebensgemeinschaft Wald abhängig. Voll automatisches Dränage- Pumpwerk (Saw) Zu den wichtigsten Aufgaben der Landeskultur vor allem in den Niederungs- gebieten gehört die Entwässerung und die Regulierung des Wasserstandes auf einen der Bodenfruchtbarkeit angemessenen Stand. Die Schwierigkeiten bestehen meist darin, daß die Entwässerungsgräben in der Ebene nicht genügend Abflußgefälle haben. Für diesen besonderen Zweck hat die Industrie ein vollautomatisches Pumpwerk entwickelt, das nicht auf zeitraubende Wartung vom Hofe aus angewiesen ist. Der Motor der Pumpe wird durch ein Schwimmerschalt- werk in Gang gesetzt, das sich selbsttätig einschaltet, sobald der Wasserstand über die eingestellte Höhe ansteigt; er schaltet sich selbst wieder aus, wenn der untere Wassertiefstand erreicht ist. Der geringe Kraftbedarf erleichtert den Einbau in das Dränagesystem, da nur einfache Zuleitungen mit geringem Querschnitt erforderlich sind. Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Freitag, 23. September 1960/ Nr. 2 Die undankbare und unpopuläre Tätigkeit des Vergiftens: Mit Blausäure-Zyklon- Gas gegen die Tauben Etappen im Taubenkrieg: Luftgewehre, Giftweizen, Fangschläge, Geburtenkontrolle, Schlagnetze und jetzt das Gas Tauben vertragen Blausäure-Zyklon-B-Gas nicht. Diese Entdeckung machten Mannheimer Frühaufsteher, die in den letzten drei Tagen zwischen 5 und 6 Uhr morgens am Marktplatz vorbeikamen. Sie beobachteten Tauben, die sich eifrig pickend auf gerade hingestreutes Futter stürzten, dann plötzlich noch ein paarmal mit den Flügeln flatterten, umkippten und regungslos liegen blieben. Sie lagen dort nicht lange, bald kamen nämlich die Männer, die sie vorher gefüttert hatten, und schafften sie beiseite. Ein makabres Bild, das alle, die es zufällig sahen, recht trau- rig stimmte. Dennoch: Was sich buchstäblich vor der Haustür des Ersten Polizei- reviers abspielte, ist in keiner Weise gesetzwidrig. Im Gegenteil: Das Töten der Tauben auf dem Marktplatz ist vielmehr notwendig geworden. Die riesigen Tau- benschwärme in der Stadt richten nicht nur an Gebäuden empfindliche Schäden an, sie gefährden, und das ist noch viel schlimmer— 80 behaupten jedenfalls Fachleute— die Gesundheit der Bevölkerung. f Als Mitte April dieses Jahres Oberregie- rungs-Veterinärrat Dr. Lott Regierungsprä- sidium Nordbaden) plötzlich zu überraschen- den Kontrollen in Metzgerläden, in Kauf- häusern und auf dem Wochenmarkt auf- tauchte, erregten— übrigens nicht zum er- sten Male— auch die Tauben auf dem Marktplatz seinen Unwillen.„Die müssen weg oder zumindest rheblich dezimiert wer- den“, sagte der Regierungsbeamte damals, nicht weil er kein Tierfreund ist, sondern ganz einfach, weil er feststellte, daß die wild fliegenden Tauben mit ihrem Kot gewisse Bazillen, die sogenannten Salmonellen, aus- Vollautomatisch knipsen bedeutet: Ohne Kenntnisse sofort gute Bilder! Agfa-Optima 1— kinder- 4 mt in der Handhabung. 128 nur 189 Anzahlung. nur 35.— Kleine Monastraten— Kameratausch Mannheims großes Speziahaus- 0 7. 5 Planken Telefon 2 68 44% 45 scheiden, die beim Menschen Krankheiten verursachen können. Auch die Reinigung des Marktplatzes mit Kehrmaschinen ist kein Allheilmittel dagegen. Getrockneter Tauben- kot staubt und setzt sich— wenn der Wind geht— auf den ausgelegten Waren fest. Taubenvergiften—, das ist ein heißes Eisen! Es, gibt kaum ein Thema, zu dem die Mannheimer Bevölkerung mit mehr Gefühl und Enthusiasmus in den letzten Jahren Stel- lung nahm. Die Mannheimer Tauben sind eine Art„Tabu“ geworden. Wer in den letz- ten Jahren daran zu rühren wagte, lief Ge- fahr, gesteinigt zu werden. Nicht zuletzt durch diese„Hege und Pflege“ vermehrten sich die Mannheimer Tauben noch schneller als Ka- ninchen. Die ohnehin sehr fleißigen Brüter — sie setzen sich zum Teil sechsmal im Jahr aufs Nest— hatten kaum noch Futtersorgen. Ein kurzer Flug vom Dachfirst zum Markt- Platz gde n Daradeplatz machte sie satt. Die Mas ttt Tauben sind zwar zah- lenmaßig ficht senatt erfaßt, aber Sachver- ständige schätzen, daß es zwischen 20 000 und 30 000 sein müssen. Längst haben sie nämlich nicht mehr nur auf Markt- und Pa- radeplatz ihren Tummelplatz, sie haben all- mählich die ganze Stadt ausschließlich der Vororte„überflügelt“. Wo sie nisten, verseu- chen sie Wohnungen mit Milben und anderen Parasiten. In der Nähe von Taubennestern vermehren sich Wanzen und blutsaugende Zecken. Außerdem sind sie Träger der ge- Standesamt für Waldhof A b I. Oktober 1960 Mit Zustimmung des Regierungspräsi- diums Nordbaden wird für die Stadtbezirke Luzenberg, Waldhof und Gartenstadt am 1. Oktober ein eigenes Standesamt mit der Bezeichnung„Standesamt Mannheim- Wald- hof“ errichtet. Es wird dem Gemeindesekre- tariat Mannheim-Waldhof angegliedert und befindet sich in Mannheim- Waldhof, Jakob- Faulhaber-Straße 15(bei der Waldhofschule). Geburten und Sterbefälle, die sich ab 1. Ok- tober 1960 in Luzenberg, Waldhof oder Gar- tenstadt ereignen, sind beim Standesamt Mannheim- Waldhof anzumelden und zwar die Geburten innerhalb einer Woche, und die Sterbefälle spätestens am folgenden Werktag. Für Fälle aus der Zeit bis einschließlich 30. September 1960 ist noch das Standesamt Mannheim-Stadt F 1 Nr. 5) zuständig. Für die Bestellung von Eheaufgeboten gilt ab 1. Oktober 1960 folgende Regelung: Woh- nen beide Verlobte in Luzenberg, Waldhof oder Gartenstadt, so muß das Aufgebot beim Standesamt Mannheim- Waldhof bestellt wer- den. Wohnt nur ein Verlobter in einem der vorgenannten Stadtbezirke, so kann das Auf- gebot wahlweise beim Standesamt Mann- heim- Waldhof oder bei dem für den Wohnsitz des anderen Verlobten zuständigen Standes- amt bestellt werden. Personenstandsurkunden für Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle aus der Zeit vor dem 1. Oktober sind weiterhin beim Stan- desamt Mannheim-Stadt zu beantragen. o- Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Die Badekur“ der Firma GULDEN- MOOR, Bad Pyrmont, bei. fährlichen Papageien-Krankheit. Nur am Rande sei noch an die Verschmutzung der Gebäude durch den ätzenden Taubenkot er- innert, ganz zu schweigen von den„Grüßen“, die mancher ahnungslose Fußgänger ab- bekommt. Die lawinenartige Vermehrung der Tau- ben wurde doch allmählich als lästig emp- funden, auch in der Bevölkerung. Es gab manche Leute, die der Plage auf eigene Faust zu Leibe rücken wollten. Sie begannen mit Kleinkaliber-Gewehren Jagd zu machen. Ganz abgesehen davon, daß das Abschießen innerhalb geschlossener Ortschaften nach Paragraph 367 StGB verboten ist, gab es da- bei unnötige Quälereien. Die meisten dieser „Jäger“ waren nämlich keineswegs Kunst- schützen und gar manche getroffene Taube siechte unter Schmerzen dahin. Ein anderer privater Taubenkrieg wurde erst vor kurzem in der Innenstadt, in der Neckarstadt-Ost und im Jungbusch festge- stellt. Dort hatten einzelne Einwohner Gift- Weizen ausgelegt, eine Methode, die Gefahr kür Menschen— vor allem Kinder— und andere Tiere mit sich brachte. Die Initiatoren dieses Taubenkrieges müßten unter Um- ständen wegen Körperverletzung und allen möglichen Folgen zur Verantwortung ge- zogen werden. Der offizielle(legale) Taubenkrieg wurde bereits 1957 erklärt. Damals leitete Garten- baudirektor Busjäger eine sehr humane Aktion. Er ließ im Rathausturm einen Tau- benschlag einbauen, in der Hoffnung, daß man der lieben Tierchen dort leicht habhaft wer- den könnte. Jedoch: von den damals 1000 Marktplatztauben taten ihm nur 120 den Gefallen. Sie wurden im Krankenhaus ver- Speist. Im November 1959 entschloß sich die Stadtverwaltung zu einem neuerlichen ener- gischen Angriff. Sie setzte Taubenfänger mit Schlagnetzen ein. In den frühen Morgen- stunden eines November-Sonntags übten sie im Innenhof der ehemaligen Hadefa-Läden. Die Methode erwies sich als wenig zweck- mäßig. Allzu leicht konnten Tauben verletzt Werden und entkommen. Die Bevölkerung machte auch aus ihrer Mißbilligung keinen Hehl. Die Taubenfänger konnten sich in der Oeffentlichkeit nicht mehr sehen lassen. Auch die Möglichkeiten einer Tauben-, Ge- burtenkontrolle“ wurden damals erwogen. Es Wurde angeregt, den Tauben die Eier aus den Nestern zu holen. Aber auch das versprach keinen Erfolg. Die lockeren Vögel nisteten nämlich keineswegs da, wo sie bequem er- reichbar waren; Taubenschläge verschmäh- ten sie— zum Teil weil man darin Sitz- stangen angebracht hatte— und im übrigen sind sie so legefreudig, daß ständig eine städtische Eiersammelkolonne unterwegs sein müßte. Letzter Ausweg: Gift! Die Verwendung von Zyklon-Gas, das in kleinen Brotkrumen gefüttert wird, hat sich dabei am besten be- Währt. Beim Verschlucken werden die Tiere sofort betäubt und spüren es nicht mehr, Wenn der Tod eintritt. Das Zyklon-Gas, ein Blausäure-Präparat, mit dem die Brothappen getränkt sind, verliert durch Verbindung mit dem Luftsauerstoff nach kurzer Zeit seine tödliche Wirkung. Tauben beispielsweise, die das vergiftete Brot nicht sofort gierig auf- fressen, sondern es im Schnabel haltend weg- tragen, kommen meist mit einer Ohnmacht davon. Liegengebliebene Brocken sind später auch für Hunde und Katzen völlig ungefähr- lich. Sie werden außerdem jeden morgen zu- sammengekehrt. Die Methode wird unter strenger amtlicher Aufsicht von einer Frank- furter Firma ausgeführt, die bereits Erfah- rungen unter anderem in Köln gesammelt hat. Die Erfahrungen mit dem Kölner Publi- kum waren allerdings so wenig erfreulich, daß Polizeischutz angefordert werden mußte. Die Firma wollte die undankbare Tätigkeit des Taubenvergiftens deshalb schon ganz ein- stellen. In Wien beschäftigt man sich mit der Angelegenheit auf höchst charmante Art. Das Taubenvergiften regte dort schon den Kaba- rettisten Georg Kreisler an. Sein Starschlager heißt:„Geh' ma Tauben vergiften im PAB Das alles sind Aspekte, an die der Bürger, der mit seinen Kindern auf einem Stadt- spaziergang am Marktplatz eine Brezel kauft und den munteren Tierchen zum Fraße hin- Wirft, okt nicht denkt. Die Mannheimer brau- chen auf ihre gefiederten Freunde allerdings auch in Zukunft nicht ganz zu verzichten. Niemand will die Tauben ganz ausrotten; lediglich der„numerus clausus“ für Tauben Wird eingeführt. Mac Gewerkschaftliches Treffen in Mannheim Es geht um Rechte der arbeitenden Frau Heute Beginn der zentralen Frauenkonferenz von„Chemie-Papier-Keramik“ „ Mitgliedern der Industriegewerkschaft Chemie- Papier Keramik zur Dritten Zen- tralen Frauenkonferenz dieser Arbeit- nehmervereinigung nach Mannheim dele- giert. Nachdem sich die Damen 1954 in Kas- sel und 1957 in Hannover getroffen hatten, wählten sie jetzt Mannheim zum Tagungs- ort. Die Arbeit, die sich die Damen vorge- nommen haben, ist recht umfangreich. Bei einer Pressekonferenz im Keller des Rosen- gartens machte Rose Marquardt, Mitglied des Hauptverbandes der Gewerkschaft, mit den Tagungszielen bekannt. Sie meinte in einem wohltuend kurz ge- haltenen Referat, die Frauenkonferenzen hätten angesichts der Zunahme an weib- lichen Erwerbstätigen an Bedeutung zuge- nommen. 1959, sagte sie, seien unter 100 Er- werbstätigen in der Bundesrepublik schon 34 Frauen gewesen. 108 000 weibliche Mit- glieder hat die Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Keramik. Gesamtmitglie- derzahl: 510 465. In ihrem Referat, wenig durchschaubar mit„Rückblick und Ausblick“ betitelt, will sich Rose Marquardt unter anderem mit dem Problem„Gleiche Ent- lohnung für gleiche Arbeit“ befassen. Frauen sollen laut Bundesarbeitsgericht-Urteil vom Januar 1955 für gleiche Arbeit genausoviel Entgelt erhalten wie ihre männlichen Kol- legen. Diese Entscheidung wird nach Mei- nung der Referentin durch die Einführung der sogenannten Leichtlohngruppen umgan- gen. Sie wird sich weiter um die Einrich- tung von mehreren Arbeitskurzpausen in rationalisierten und automatisierten Indu- striebetrieben einsetzen. In der Pressekon- ferenz vertrat die resolute Frau die Ansicht, dag Frauen nicht wegen irgendwelcher Luxusbedürfnissen, sondern„eher aus einer wirtschaftlichen Not heraus“ zum Lohn des Ehemannes hinzuverdienen müssen. Eine Frankfurter Delegierte der Konfe- renz erklärte, die Industrie müsse den gar arg strapazierten Frauen eine den männ- lichen Arbeitern adäquate Bezahlung garantieren, schon weil die Werke aus Ar- beitskräftemangel im Reservoir der Frauen in der Bundesrepublik mit vielerlei Mitteln Mitarbeiter suchten. Auf die Journalisten- frage, was wichtiger für eine gute Atmo- sphäre in der Familie sei, die Frau als Mit- verdiener oder als„Hausmutter“, die ganz- tägig für ihre Kinder sorgt, antwortete Rose Marquardt:„Für das Gedeihen der Kinder ist am wichtigsten, dag die Mutter zuhause ist! Aber es ist schlecht, wenn die Frau flnanzielle Sorgen hat und deshalb den 120 Damen wurden ven den weiblichen Kindern gegenüber übel gelaunt ist.“ Nach Ansicht der Funktionärin herrscht noch viel Not in den Arbeiterfamilien der Bundes- republik. Ueber einen ganzen Katalog von Anträ- gen werden die 120 delegierten Damen heute abzustimmen haben. Die Vorlagen beschäf- tigen sich unter anderem mit der Einführung eines technischen Unterrichts in der Berufs- schule für in der Fabrik arbeitende Mäàäd- chen, mit der Frauennachtarbeit, mit der Ehegattenbesteuerung, mit dem Aufdruck des Herstellerdatums auf Lebensmitteln und mit Mutterschutzbestimmungen. Höhepunkt der umfangreichen Veranstal- tungen wird ein Referat des Landtagsabge- ordneten Dr. h. c. Alex Möller zum Thema „Die politische und gesellschaftliche Stellung der Frau in der Bundesrepublik“ am Sams- tagmorgen sein. No. N 2 ——— 3 sollen sich in Zuxunft auf dem Marktplatz, dem Parade latz u Weniger Iauben 44 an vielen anderen Punkten will man die lieben Tierchen nicht, aber ihre Zahl soll dock— nachdem sie rechte Plage geworden sind— erheblich eingedämmt werden. Den biskeri rungsversucken widersetzten sich die Mannkeimer Tierfreunde stets hartm Mannheims tummeln. Ausrotten Nun eine Redusie- eig. Jüngst allerdings erhoben sich auch in der Oeffentlichkeit viele Stimmen gegen das Ueberkand- nehmen der Taubenplage(vgl. nebenstehenden Berickt:„Mit Blausdure-Zyklon-Gas gehen die Tauben“). Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Zurück ins Gefängnis mußte hungriger Zechpreller Der Inhaber einer Wirtschaft in der Innenstadt mußte die Polizei rufen, weil ein 56jähriger Gast, der sich zuvor reichlich mit Speis und Trank hatte bewirten lassen, zur Stunde der Abrechnung seine Zahlungs- unfähigkeit erklärte. Wie sich herausstellte, War der Zechpreller erst vor wenigen Tagen aus dem„Landes“ entlassen worden. Seit dieser Zeit trieb er sich obdachlos in Mann- heim herum. Da bei dem Festgenommenen bereits Betrug im Rückfall vorliegt, wurde er wieder ins Gefängnis zurückgebracht. Vom Tod überrascht Um die Mittagszeit verständigte ein Gar- tenbesitzer die Polizei, in einem Garten- grundstück auf der„Sellweide“ läge ein offensichtlich toter Mann. Nach Eintreffen der Polizei wurde der Aufgefundene als der Gartenbesitzer, ein 62jähriger Rentner aus Feudenheim, identifiziert. Der hinzugezogene Arzt stellte den Tod des Mannes fest; die Todesursache war Herzschlag. Zusammenstoß trotz Stoppschild Nach 18 Uhr stieß auf der Straßen- kreuzung Mosel-/Karl-Benz-Straße ein auf der Moselstraße in Richtung Lange Rötter- straße fahrender Personenwagen trotz des an der Ecke aufgestellten Stoppschildes mit einem auf der vorfahrtsberechtigten Karl- Benz-Straße fahrenden Motorroller zusam- men. Der Leidtragende des Unfalles war der Rollerfahrer, der sich mit mehreren Ver- letzungen in ärztliche Behandlung begeben mußte. Außerdem ist ein Sachschaden von etwa 2000 Mark zu verzeichnen. Noch gut abgegangen Ein Zwischenfall, der einen schlimmeren Ausgang hätte nehmen können, ereignete sich kurz vor 9 Uhr beim Abladen eines 3000 Liter fassenden Tankbehälters auf dem Grund- stück eines Neckarauer Unternehmens. Der Tank befand sich auf einem fahrbaren Hebe- bock, der plötzlich gegen eine Mauer kippte. Dabei wurde ein am Entladen beteiligter Arbeiter verletzt. Glücklicherweise erwiesen sich die Verletzungen des Betroffenen nur Wieder„Heim und Leben“ in Ludwigshafen Heute Ausstellungs-Eröffnung/ Großes Heute beginnt die Ludwigshafener „Herbstwoche“, in deren Mittelpunkt die Ausstellung„Heim und Leben“ steht. Zum viertenmal wird sie auf dem Gelände der ehemaligen Aktienbrauerei(an der Kaiser- Wilhelm- Straße) eine reichhaltige Wirt- schaftsschau mit Neuheiten für Wohnung und Küche, Nahrungs- und Genußmitteln, Kleidungsstücken und Pelzen, Büchern und Sportartikeln bieten. Sechs große Fallen und eine Gaststätte mit einer überdachten Fläche von etwa 7000 Quadratmetern stehen zur Verfügung, außerdem ein weites Freige- lande, auf dem Fahrzeuge und Wochenend- häuser aufgestellt worden sind. Alljäjhrlich steht die schau unter einem Motto, diesmal lautet es„Spiel und Sport, Quelle der Gesundheit“. Die Stadtverwaltung hat eine Sonderschau eingerichtet, in der die 16 Sportarten in Bildern und erläuternden Texten vorgestellt werden, die durch den „Stadtverband für Leibesübungen“ gefördert Werden. Auch die Sportgeräte dieser Sparten sind zu sehen: in einer Boxe wiehert ein edles Reitpferd, damit auch das„Gerät“ die- ser Sportart vertreten ist. Ein Ehrenraum zeigt die Fotos aller Sportler aus Ludwigs- hafen, die eine Deutsche, Europa- oder Welt- meisterschaft errungen bzw. bei Olympischen Kämpfen teilgenommen haben. Eine weitere Sonderschau wurde vom „Deutschen Gesundheits-Museum“ Köln ein- Programm mit Sport-Demonstrationen gerichtet. Sie bietet nicht nur in Tafeln und Texten Aufschluß über die Funktionen des menschlichen Körpers und die Forderungen, die die Mediziner an den Sport zur Förde- rung der Gesundheit stellen, sondern auch sehr eindringlich wirkende Modelle, in denen u. a. die Arbeit des Herzens, willkürliche und unwillkürliche Reflexe deutlich gemacht werden. Eingebaute Quizfragen steigern die Lebendigkeit dieser Schau. Eine zweite Son- derabteilung schließt sich an, sie klärt über das neue Lebensmittelgesetz auf und ver- folgt solche Vorschriften zum Schutz der Gesundheit vom Jahre 1532 an, als tatsäch- lich schon ein Verbot erlassen wurde, das Strafen für Lebensmittelfälscher androht. In der Ausstellungs-Gaststätte werden in täglichen Abendveranstaltungen viele Sport- arten demonstriert. Heute zeigen Radfahrer und Rollschuhläufer ihre Künste, morgen gibt es ein großes Schauturnen mit den Olympia- Teilnehmern, am Sonntag einen Judo- Städtekampft Ludwigshafen gegen Saarbrücken. Die nächste Woche bringt dann ein neues„Fußball-Tennis-Turnier“, Städte- kämpfe der Ringer(Ludwigshafen Mann- heim, der Fechter(Ludwigshafen Mainz) und Boxer(Ludwigshafen Mannheim), Badmington-Schaukämpfe und einen Film- abend„Olympische Erinnerungen“. Bunte Nachmittage(Hausfrauen-Treffen, Kinder- Ballett und Modenschau, Konzerte) ergänzen das reichhaltige Programm. gebi als leicht, so daß er nach kurzer Untersuchung und Behandlung wieder aus dem Kranken- haus entlassen werden konnte. Autodieb ohne Führerschein In den späten Abendstunden geriet auf der Hauptstraße in Seckenheim ein Personen- Wägen wegen übermäßig hoher Geschwindig- keit ins Schleudern und prallte gegen ein Verkehrsschild. Der Fahrer des Wagens, ein 22 jähriger, wurde vorläufig festgenommen; er besaß keinen Führerschein und hatte den Pkw eine Stunde zuvor in Ludwigshafen gestohlen. Wem gehören die Konserven? Bei einem Festgenommenen wurden meh- rere Konservendosen sichergestellt, die ur- sprünglich in zwei Kartons mit insgesamt 24 Dosen verpackt gewesen waren. Bei dem Inhalt der Konservenbüchsen handelt es Sich um„Maggi-Kondensierte italienische Ge- müsesuppe“. Bisher ist der Verlust der 2 Wei Kartons noch nicht angezeigt worden. Der Geschädigte wird deshalb aufgefordert, sich umgehend mit der Kriminalpolizei in L 6, 1, in Verbindung zu setzen. Weltkindertag 1960 in den Freizeitheimen Am 24. September veranstaltet das Ju- Sendfreizeitheim Erlenhof aus Anlaß des Weltkindertages von 15 bis 18 Uhr ein Kin- derfest. Neben Wettspielen wie Büchsen Werfen,; Hindernislaufen, Kartoffellauf, Preisangeln, Bockstechen, Sackhüpfen Maul- Werten und einem Drachen wettbewerb wird ab 17 Uhr das Marionettentheater des Ju- gendfreizeitheimes Schönau das Marionet- tenspiel„Die Zauberflöte“ vorführen. Am 26. September veranstalten das Jugendfreizeit- heim Waldpforte und das Jugendfreizeitheim Schönau um 20 Uhr Elternfilmabende. Für den 27. September wird das Jugendfreizeit- heim Erlenhof zu einem Elternfilmabend einladen. Beginn 20 Uhr. 0 Rentenzahlungen für Monat Oktober g Die Versicherungs- und Versorgungsren- ten für den Monat Oktober werden bei den bekannten Zahlstellen nach den dort ausge- hängten Plänen an folgenden Tagen gezahlt: Versicherungsrenten àm 28., 2½ 29 un 30. September; Versorgungsrenten am 28 September und Kindergeld am 1. Oktober. Die Zahlung der Versicherungsrenten für Oktober erfolgt nur gegen Vorlage der be- glaubigten Lebensbescheinigung. 19 95 Kurze„MM'-Meldungen Das Arbeitsamt Mannheim bittet, Auf- träge auf Vermittlung von Lehr- und An- lernlingen möglichst umgehend einzureichen. Industrie- und Handelsfirmen erhalten die Vordrucke beim Arbeitsamt Mannheim, 3. Obergeschoß, Zimmer Nr. 324, Hand- Werksbetriebe bei der zuständigen Innung. Süddeutsche Klassenlotterie. Am 11. Zie- hungstag der 5. Klasse wurden plangemäß 3200 Gewinne gezogen, darunter folgende größere Treffer: 1 Gewinn zu 50 000. DM auf die Los-Nr. 178 686, 1 Gewinn zu 10 000. DM auf die Los-Nr. 71 929, 2 Gewinne à 5000, DM auf die Los-Nr. 158 522 und 198 647. LRBEI 6 „I Die gu ume gelb. 2 12 8 2 8 ——— „ 2 3 7 18 n. uf n. 3— in in n; en * 1 nt 1 ei — inert 1 Nr. 221/ Freitag, 23. September 1960 MANNFEIMER MoRœEN Seite 3 —— Für die Fußballjugend des MSC„Phönia“ arbeiten seit Montag auf dem neuen Sportplatagelände des Vereins an der Hochuferstraße ein D-7- Bulldozer und ein A-W- Grader von der 535. Engeneer-Companie der US-Armee. Die beiden Arbeit und Zeit sparenden Großgeräte Emerson E. Marshall schickte Master- Sergeant J. D. Williams von den Tapylor-Barracks. Sie sollen den„Phöniæ“- Sportlern kelfen ein zweites Spielfeld anzulegen, das als Gras- platz vor allem der Jugend zum Training dienen soll. Unser Bild zeigt die beiden ame- rikanischen Fahrer der Spezialgeräte, die haben, bis der Platz endgültig planiert und mit angefahrener Muttererde gleichmäßig bedeckt ist. Der Mann mit der„Batschkapp“ ist„Phöniæ“- Platzwart Eruin Steinbach, dessen Frau Berta die Verpflegung der Phöniæ-„ Hilfstruppen“ Üübernommen hat; und denen schmeckts's wie bei Muttern. Schulschwänzen, Beginn der Verwahrlosung? Kurt Kostelnik sprach im Institut für Erziehung und Unterricht „Vom Schulschwänzer zum Automarder“ schrieb Amtsgerichtsrat Kurt Kostelnik über ein Referat, das er zu Beginn eines Seminars über Jugendkriminologie im Institut für Er- ziehung und Unterricht vor Pädagogen hielt. Kostelnik ging von der Tatsache aus, daß die Jugendkriminalität in allen Kultur-Ländern beachtlich angestiegen ist. In der Bundes- republik wurden 1958 allein 122 000 Jugend- liche von Gerichten verurteilt. Der Anteil qu- gendlicher an Uebertretungen, Vergehen und Verbrechen wuchs in den Nachkriegsjahren stetig an. Vor allem die Gewaltverbrechen ju- gendlicher Täter(Körperverletzung, Nötigung zur Unzucht und Sexualdelikte. Diebstähle (Geld und Autos) stehen bei Jugendlichen noch immer an der Spitze. Betrug ist ein Intelligenz und Selbstsicherheit erforderndes Verbrechen, das von den Unreifen am wenig- sten begangen wird. Kostelnik zitierte bekannte Psychologen, Mediziner und Pädagogen, um die Trieb- kräfte, die Jugendliche zu Untaten führen, zu analysieren. Einmal stehe man dem alten Problem gegenüber, daß in der Pubertät die körperlichen Kräfte die geistigen und sitt- lich-moralischen überwuchern. Zum anderen habe der junge Mensch oft Bedürfnisse, die er auf legalem Weg nicht befriedigen könne. Dazu komme die Trotzeinstellung zur Um- welt, das Geltungsbedürfnis und der Drang nach Selbstentfaltung. Kurzum: die alten Wi- dersprüche im Jugendlichen zwischen„wün- schen und können“ und„wollen und sollen“. Kriminelle von Geburt aus gibt es nach Meinung von Kostelnik nicht. Es gibt Ge- mütsarme, Gefühlsstumpfe und Aggressive. Anlage und Milieu bilden dann die Kompo- nenten für die Persönlichkeitsbildung. Ju- gendliche sind meist sogenannte Entwick- lungstäter, weniger Milieu- oder gar Nei- gungstäter, meint Kostelnik. Die Untersuchung der Lebensläufe vieler Kinder, die in der Schule durch schlechte oder mangelhafte Leistungen auffielen, habe er- geben, daß sich schlechte Schüler in vielen Fällen auch im Leben kaum bewähren. Auch Analphabeten neigen zu Verbrechen. Schul- schwänzen ist nach Meinung von Kostelnik ein ernstes Anzeichen für eine beginnende Verwahrlosung— wobei diese natürlich nicht gleichgesetzt werden kann mit Verbre- chen. Es bestehe zwar ein Unterschied zwi- Terminkalender Filmvortrag über Afrika von Missionar Otto Buess, Genf, am 23. September um 20 Uhr in der Aula der U-Schule. 16 Chemie, Papier, Keramik: 3. Zentrale Frauenkonferenz am 23. und 24. September im Rosengarten. Fotografische Gesellschaft: 23. September, 20 Uhr, Kolpinghaus, außerordentliche Mitglie- der versammlung. TV„Die Naturfreunde“ und Esperanto- Ver- einigung: 23. September, 19.30 Uhr, Gewerk- schaftshaus, Farblichtbildervortrag von Dr.. Hamvai, Auckland:„Neuseeland— gestern und heute“— Anmeldeschluß für die Rentnerfahrt und Ausgabe der Fahrkarten zum Kohlhof. Filmclub Mannheim-Ludwigshafen: 23. Sep- tember, 20 Uhr, Kulturhaus Ludwigshafen,„Der Postmeister“. N Deutsche Jugend des Ostens— Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen: 24. September Teil- nahme aller Gruppen an der Zehnjahrfeier der DꝗJO in Viernheim; Abfahrt 16.15 Uhr OEG Feuerwache. Bundesluftschutzverband: Am 23. September, 20 Uhr. N 7, 13-15, Beginn des Grundlehrgangs für Selbstschutz; Neuanmeldungen. Landsmannschaft Schlesien: Die für 24. Sep- tember vorgesehene Monatsversammlung im „Kalsergarten“ wird auf 22. Oktober verlegt.— 24. September Teilnahme an, der Zehnjahres- feier der DJ in Viernheim, Treffpunkt 19 Uhr OEG-Bahnhof Neckarstadt.— 29. September, 19.30 Uhr, Mitarbeitertagung in U 4, 5.— Am 8. Oktober,„Morgenstern“. Sandhofen, 20 Uhr, Erntedankfest mit Tanz.. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 23. September, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum,„Jugendkriminalität Ursachen und Erscheinungsformen, Strafen und Heilen (Amtsgerichtsrat K. Kostelnik);— 15 bis 17 Uhr, Studio, Technische Ausbildung an Tonfilmgerä- ten— 1. Kurs(F. Galfé, W. Walz). Abendakademie- Veranstaltungen am 23. Sep- tember: Kunsthalle, 20 Uhr, Schopenhauer als Lebensphilosoph Dr. Fr. Pzillas);— Volks- Beilagen hinweis 8. Einem Teil unserer Ausgabe liegt ein Prospekt„PFudel- Mohair 5 des Kauf- hauses DEFAK A, Mannheim, Breite Straße, bei. mit ihren„Drivern“ Micheal K. Hurley und dort noch etud eine Woche zu arbeiten Sto/ Bild: Pitt Steiger schen Herumtreibern und Verspielten. Man- che bleiben der Schule auch aus irgendwel- chen Angstgründen und nicht aus einem assozialen Motiv heraus fern. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern sei gegenwärtig äußerst mangelhaft. Gegen Eltern, die das Schwänzen ihrer Kin- der unterstützen oder durch Nachlässigkeit erleichtern, müßten Staatsanwaltschaft und Gerichte in größerem Maße als bisher ein- schreiten.„Denn im Schwänzen liegt ein Keim zur Verwahrlosung und zum Verbre- chen“, betonte der Referent mehrfach. No Weltmeister„Les Pedros“ à m Samstag im Fernsehen Das Mannheimer Mundharmonika-QAuar- tett„Les Pedros“, das 1958 in Locarno die Welt meisterschaft gewann und kürzlich zur Eröffnung des Dürkheimer Wurstmarktes in fröhlicher Enge zwischen den„Schubkärch- Iin“ des größten deutschen Weinfestes ga- stierte, wird am Samstag, 24. September, ab 20.50 Uhr, in einer Fernsehsendung des Süd- westfunks zu hören und zu sehen sein. Die „Pedros“ bringen ein Winlieder- Potpourri, das Werner FPöhlerf vom Wolfgang-Lauth-⸗ Septett mit Rhythmusgruppe für sie arran- gierte. Es wirken mit Erich Kranz(Baß), Hans Stelzig(Guitarre), und die vier„Pe- dros“ Peter Stürzl, Heinz Kraus, Klaus Na- gel und Ernst Welker.—5.— Klub für Terrier keiert Jubiläum Der„Klub für Terrier“, Ortsgruppe Mannheim, Ludwigshafen und Umgebung, begeht am Wochenende das Jubiläum seines 60 jährigen Bestehens. Die Jubiläumsfeier mit Festprogramm findet am Samstag, dem 24. September, 19.30 Uhr, im„Durlacher Hof“ statt. Am Sonntag, den 25. September, beteiligt sich der Klub an der Fritz-Heg- Gedächtnisschau, die um 9 Uhr auf dem Alt- Stadtplatz in Ludwigshafen-Oggersheim be- ginnt. Hierzu sind rund 70 Terrier gemeldet worden. Bei dieser Sonderausstellung für Terrierrassen mit Vergabe der Klubsieger- anwartschaften werden als Sonderleiter Irm- gard Bleicher(Worms) und als Richter Dr. Dr. W. Berger(Kulmbach) fungieren. i-mann bücherei Sandhofen, 20 Uhr,„Erwachsene und die Jugend“(Dr. Schacht);— E 2, 1, 19.30 Uhr, Foto II. 5 Arbeits gemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 23. September, 18 bis 20 Uhr, Sickinger- Schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Anthroposophische Gesellschaft: 23. Septem- ber, 20 Uhr, Volksbücherei, U 3, 1, Vortrag von Dr. B. Krüger„Im Zeichen der gegenwärtigen Kulturkrise“. Deutscher Naturkundeverein: 23. September, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Ornithologi- schen Arbeitsgemeinschaft. SPD— Sandhofen: 23. September, 20 Uhr, „Goldener Hirsch“, Sandhofen, Kalthorststraße, öfkentliches Rundgespräch„Frau— Familie— Jugend“ mit Md. Lena Maurer, Dr. Elfriede Goldacker, Stadtrat Fritz Esser, Arthur Hutt- mann; Leitung: Stadtrat Werner Nagel. Interlanguage- Club(alle Sprachen): 23. Sep- tember, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 9-10, Zusammenkunft. Wohin gehen wir? Frei tag 23 September Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 bis etwa 22.45 Uhr:„Don Carlos“(Miete F gelb), freier Verkauf; Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Das Käthchen von Heilbronn“(Miete F grün, Halbgr. I, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22. keine Vorstellung; Städt. Bühne Hei- delberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der trojanische Krieg findet nicht statt“ Premieren-Miete, Pre- mieren-Miete- Schauspiel, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Der brave Soldat Schweik“; Kleines Haus:„Herzlich will- kommen im Kittchen“; Palast:„Die Nacht der Abrechnung“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Gangster, Rauschgift und Blondinen“; Alhambra:„Schei- dungsgrund Liebe“; Universum:„Schach- novelle“; Royal:„Die Französin und die Liebe“; Kurbel: Der Würger von Bombay“; Capitol: „Rififl in St. Louis“; 23.00 Uhr:„Der Schrek- ken der 2. Kompanie“; Alster:„Wer den Wind sät“; Abendstudio im City:„Erwachende Her- zen“; Schauburg:„Der nackte Spiegel“; Scala: „Liebesspiele“. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 623 itäts⸗ Ci àrette fur den Weltmarkt * — c . Inlandspreis 20 Stück 015 Rio de qaneiro PEER EXPORT made in Germany. NEU und einmalig für Deutschland: Eine Exportcigarette- original in der inter- nationalen 20 Stück Packung- zum Inlandspreis von DM 1,75. PEER EXPORT ist bestimmt für den weltoffenen Raucher diesseits und jenseits der Grenzen- ihr Feld ist die Welt! Ein Erzeugnis der Cigarettenfabrik Kristinus Sette 6 MANNHEIMER MoRG RN Familienanseigen Nach langem, schwerem Leiden hat Gott der Herr meinen lieben unvergessenen Mann und sorgenden Vater, Opa und Schwiegervater, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Emil Spohni sen. kurz vor Vollendung seines 67. Lebensjahres zu sich in die ewige Heimat genommen. treu- Rüdesheimer Straße 18 Mannheim, den 22. September 1960 Goethestraße 8 Nach schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden verstarb heute unser lieber Vater, Opa, Bruder und Onkel, Herr im Alter von 76 Jahren. Mannheim Käfertal, den 22. September 1960 Feuerbestattung: Montag, den 286. September 1960, 14.00 Uhr, Krematorium Mannheim. Philipp Heiß In stiller Trauer: Fanny Knoll geb. Heiß und Sohn Werner Liesel Schroth geb. Heiß und Sohn Benno und alle Angehörigen In stiller Fraue: Anna Spohni und Angehörige Bestattungen Beerdigung: Montag, den 26. September 1960, 10.00 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. in Mannheim Hauptfriedhof Müller, Anna, Heidelberg-Eppelheim Braun, Josef, Wa,, Stolberger Str. 11. Weiß, Amalie, Seckenheimer Str. 24 Klingmann, Karl, August-Bebel-Str. 69 10.00 Am 21. September 1960 verloren wir, mitten aus ihrem Schaffen heraus, die Leiterin unseres Ateliers, Frau Elisabeth Grzeschitza Mehrere Jahre war die Verstorbene für unser Haus mit 10.30 11.30 Krematorium Prof, Stembel, Friedrich, Wiegert, Frieda, 1 Tarnowitzer Weg 1 ꝑKirdorf, Walter, 8 3 Wir verlieren in ihr einen bescheidenen, aufrechten Menschen, der in unserer Erinnerung immer fortleben 16.00 wird. Friedhof Käfertal Damenmoden Heldt Mannheim, P3, 14 Bender, Magdalena, Grohbergstr. 2a Friedhof Neckarau Schuhmacher, Peter, Fer Friedhof Sandhofen Ahsmann, Johann, Schö., Elbinger Weg 9 Durch einen tragischen Unglücksfall ist mein lieber Mann, mein guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Walter Kirdorf Matrose im Alter von 47 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, St. Goarshausen, den 20. September 1960 K 4, 17 g Mitgeteilt von der Friedhofsverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr In stiller Trauer: 9 Freitag, 23. September 1960 Zeit 11.00 14.00 . allen Kräften stets einsatzfreudig tätig. Graf, Emma, FF 15.00 15.30 14.00 14.00 13.30 Else Kirdorf geb. Paul Amalie Kirdorf geb. Spieß(Mutter) Roland Kirdorf und Frau Luise geb. Rüdiger sowie alle Anverwandten. Die Trauerfeier findet heute, Freitag, den 23. September 1960, um 16.00 Uhr, im Krematorium Mannheim statt. Ia. Qualität Höhnerklein 1 15 Us-aualitat Einmach- n Tafel- Trauben süß, großbeerig 5 5 2 Pfund Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres unvergessenen Entschlafenen, Herrn Alois Deißler sagen wir unseren herzlichsten Dank. 90 Jap. Thunfisch 97 in Oel 100-g-Dose Ammerländer Worsichen 3 Stück, Dose Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Maier für die trost- reichen Worte, Herrn Oberamtmann Metzger und den Kollegen vom Fernmeldebauamt, der Postgewerkschaft, dem Klein- Sartenverein-Ost, den Hausbewohnern und allen denen, die unseren lieben Verstorbenen zur letzten Ruhestätte begleiteten. 99 Mannheim, den 23. September 1960 Weberstraße 9 Enorm preiswert! Weizenmehl Type 405 Original Mühlenpackung 3 2 Pfund Im Namen der Hinterbliebenen: Monika Deißler und Kinder Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Hinscheiden meines lieben Mannes, Herrn Holl. Enten 5 1.709 Karl Rudolph danke ich allen recht herzlich. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Guggholz für seine trostreichen Worte, sowie der Direktion und dem Betriebsrat der Zellstoff- fabrik Waldhof und all denen, die dem verstorbenen das letzte Geleit gaben. Tapeten im großer Auswan Mannheim-Ffeudenheim, den 23. September 1960 Blücherstraße 33 In tiefer Trauer: Maria Rudolph nebst Angehörige Ruf 2 00 83 Das Fachgeschäft seit 1912 Bekanntmachungen Offentliche Ausschreibung Das Bundesbahn-Betriebsamt Mannheim 1 vergibt für den Bau einer Verladerampe im Hauptgüterbahnhof Mannheim an der Güterhalle 5: Beton- und Eisenbetonarbeiten Angebotsunterlagen können, soweit der Vorrat reicht, beim Bundesbahn- Betriebsamt Mannheim 1, Tunnelstraße 5-7, Zimmer 36, von 9 bis 12 Uhr, gegen eine Gebühr von 2,.— DM abgeholt werden. Planunterlagen liegen bei der Hochbaubahnmeisterei Mannheim im Empfangsgebäude Mann- heim Hauptbahnhof, Zimmer 51/2, zur Einsichtnahme auf. Freitag, 23. September 1960/ Nr. 221 T ISonnenkuß Gold und Rubin zwei Markenweine Eine Flasche ist wie die andere oh weiß oder rot immer gleichbleibend köstlich und bekömmlich Abgabe der Angebote bis spätestens 4. Oktober 1960, 10 Uhr, beim Bundesbahn-Betriebsamt Mannheim 1, Zimmer 36, 3. Stock. Eröffnungstermin ab 10 Uhr, Zimmer 38. Deutsche Bundesbahn Vorstand des Bundesbahn-Betriebsamts Mannheim 1 Instandsetzung ungepflegter Wahlgrabstätten im Hauptfriedhof Nach der Friedhofs- und Bestattungsordnung sind Wahlgräber(sog. Familiengräber) spätestens 6 Monate nach Erwerb des Nutzungsrechts gärtnerisch anzulegen und während der Nutzungsdauer zu unterhalten. Die nachstehenden Wahlgräber lassen jedoch erkennen, daß sie seit Jahren nicht mehr gepflegt werden: Erwer 88 8 Name des Erwerbers e Lage N 1 Mayer, Richard 1895 I. Teil, a. d. 9 Kassier Iinken Mauer 2 Eisenlohr 1847 N 15 Mediz.-Rats-Wwe. rechten Mauer 3 Zutt, Franz 1864 I. Teil a. d. 9 Kaufmann 1. Quermauer 4 Glöklen, Reinhold 1865 I. Teil a. d. 9 Kaufmann 1. Quermauer 5 Klllmer, Christian 1870 II. Teil a. d. 9 Schuhmacher meiste: 1. Quermauer 6 Tassel, Ludwig 2 II. Teil a. d. 7,5 Privatier 1. Quermauer 7 Rossbach, Anna 1868 1E. Teil a. d. 10,5 Karlsruhe 1. Quermauer 8 Saam, Philipp 1860 II. Teil a. d. 9 Gastwirt 1. Quermauer 9 Bärenklau, Carl 1868 II. Teil a. d. 9 Partikulier 1. Quermauer 10 Rusch, Joh. Jak. 1868 II. Teil a. d. 78 Flehinscil un- Aufregungen, Witterungswech- sel u. A. machen uns förmlich „geladen“, Bei starker Nerven- anspannung nimmt man„buer- Ieeithin flüssig“, denn Leeithin ist„reine Nervennahrung' und wirkt ganzheitlich positiv auf Herz. Kreislauf und Organe. Wissenschaftlicher Nachweis: Aus der Fülle der Forscher benennen wir auszugsweise: Winterstein und Hirschberg, Worobjew, Gautiers, Danilewsky, Cesare und viele, viele andere. (Kunze„ Lecithin“, Berlin 1941 S. 13/2) Wer schafft braucht Kraft, brauchit Schuhmachermeister 1. Quermauer Da Nutzungsberechtigte nicht ermittelt werden konnten, erfolgt hiermit gem. 5 16 Abs. 2 der Friedhofs- und Bestattungsordnung öffentliche Aufforderung, die genannten Grabstätten umgehend instandzusetzen. Ist die Instand- setzung nicht bis spätestens 1. November 1960 durchgeführt, so erlischt mit diesem Zeitpunkt das Nutzungsrecht ohne Anspruch auf Erstattung von Gebühren; über Grabzeichen und Einfassung verfügt alsdann die Friedhofsverwaltung. Mannheim, 19. September 1960 Friedhofsverwaltung ö Mit dem MM- Reisedienst im Sonderzug der Deutschen Bundesbahn zum Oktoberfest noch SHE vom 24. bis 28. September Reservierte polsterwagen Sesellschaftswagen Janzwagen— Speisewagen—kautsptrechereinrichtung Ouartiervermittlung quf Wunsch beim Lösen der Fahrkarte Hinfahrt: Neues Heilmittel befreit in 10 Minuten von Schmerzen Heilerfolge ohne Operation Bedeutende Wissenschaft- ler haben ein Heilmittel mit hervorragender Wir- kung zur Behandlung in- nerer und äußerer Hä- morrhoiden geschaffen. Ohne Operation haben Sie jetzt sehr gute Aus- sichten, bei regelmäßiger Anwendung von F 99“ Sulgan, Risse und Schrun- den der Analgegend in kurzer Zeit heilen zu kön- nen. Die innere und äußere Be- handlung mit F 99“ Sul- gan(Salbe uml Zäpf- chen) erzielt eine àuberst rasche Wirkung; die Hämorrhoidal- Knötchen pflegen zu schrumpfen und die Neubildung ge- 3 vor nach sunder Gewebe wird angeregt. Befreien auch Sie sich von die- sem lästigen Leiden. Verlangen Sie in Ihrer Apotheke F 99“ Sulgan Salbe(tagsüber) und Zäpfchen(nachts). F999“ S ULS AN 9-0·091 s Ein Hellmittel der Diva-Laboratorlen AG, Zürich RUCGK fahrt Mittwoch, 28. September ab Mannheim Hbf. an 16.55 Uhr an Mönchen Hbf. q 12.03 Uhr Seimsteig, 24. September 11.17 Uhr 16.30 Uhr Fahfpreis: 34. DM Fahrkarten sind ab sofort nut bei der Fahrkurten- gosgabe Mannheim Hbf. erhältlich. Kurz vor Vollendung seines 39. Lebensjahres wurde mein lleber ö „TTT Mann, mein guter Vater, unser einziger Sohn und Schwiegersohn, 5 Robert Fürle von seinem schweren Leiden erlöst. Mannheim-Feudenheim, den 21. September 1960 Scheffelstraße 78 In tlefer Trauer: Helmi Fürle Tochter Hannelore und Anverwandte Fomillen-Anæeigen e bon Dielen gelesen ,a, eme mer Elbert dienstag, 27. september 1960 für mannheim ein geschäft ganz neuen stils vormals„HES SEN- VERSAND eröffnet seine 1. verkaufstage in Mannheim, t 6, 2824, am national. theater(auto- s chmo 11) r. 221 Nr. 221/ Freitag, 23. September 1960 MANNHEIMER LOKATLKACARHINICAHTEN(3) MANNHEIMER MORGEN Seite 7 —— in Mannheims Innenstadt ist seit 1938 Sitz und Wahrzeichen des Hauses Vetter, das heute sein 75. Jubiläum feiert. Das Hochhaus mit dem ausge hragten Turm galt zur Zeit seiner Errichtung Ende der zwanziger Jahre als„Kkuhnes Bauwerk“. Prof. Nathan hat es entworfen. Auftraggeber und Bauherr war der große Jakob Michael, der arme junge Mann, der vom Kommis zum Schöpfer und Chef der Teætil Credit AG, der Geuebd(später E. Köster 40, dann Defaka- GmbH) auf- gestiegen ist unc nach seiner Emigration„Boss“ der Neu Jersey Industries Inc. in Neu Das Turmhaus ns ere* 28 Lor wurde. Bild: Bohnert& Neusch Kleine Chronik der großen Stadt Variable Umleitungen für die Bundesstraße 38 Nach Fertigstellung der Anliegerstraßen, die für die Umleitungen gebraucht werden, ist jetzt endgültig mit der Verbreiterung der Bundesstraße 38 Mannheim Weinheim be- gonnen worden. Seit letzten Mittwoch ist die seitherige Straße nicht mehr zu be- nutzen, ihre Trasse wird in die der neuen Straße einbezogen, die zwei je 11,25 Meter breite, durch Grünstreifen getrennte Fahr- bahnen, dazu Nebenstraßen, Rad- und Fuß- Wege erhält, also wesentlich breiter als eine deutsche Autobahn wird. Die variablen Um- leitungen, je nach Fortgang der Straßenher- stellung, dauern nach Auskunft des zuständi- gen Straßenbauamtes Heidelberg bis Ende nächsten Jahres. Die jetzt eingerichteten bei- den Umleitungsstraßen im Einbahnverkehr bleiben bis zum Frühjahr bestehen. Weil vor allem in der Hauptverkehrszeit Stauungen dabei unvermeidlich sind, wird schon auf der Autobahn darauf hingewiesen und vom Nor- den her die Autobahnausfahrt Sandhofen, vom Süden her die Ausfahrt Mannheim- Innenstadt empfohlen. Dies auch schon we- gen der dazwischenliegenden Baustelle auf der Neckarbrücke. Die weißen Hinweistafeln sind nicht zu übersehen. Kernstück des auf 28,8 Millionen Mark veranschlagten, über- wiegend vom Bund getragenen Ausbaus der Bundesstraße 38 ist das bei Viernheim vor- gesehene Kleeblatt, über das die Bundes- straße 38 an die Autobahn Mannheim-Frank- furt angeschlossen wird. Die Stadt Mannheim hat zu dem Gesamtprojekt, vor allem für den Bau der Anliegerstraßen, etwa 4,5 Millionen Mark aufgebracht. k „Flügelrad“-Sänger sjegten im Wertungssingen Anläßlich des 25 jährigen Bestehens des Eisenbahner-Gesangvereins Offenburg tra- fen sich am 18. September Chöre und Ka- pellen der Eisenbahner des Bundesbahn- Bezirks Karlsruhe zu einem Bezirks- Chor- und Musikfest. Mannheim war du einen 55* Eisenbahner-Gesangverein„Flügelrad“ unter Leitung von Musikdirektor Heinrich Gund vertreten. Dabei gab es einen schönen Erfolg für die Nordbadener: Die Mannheimer sieg- ten, verstärkt durch Sangesbrüder aus Hei- delberg und Neckarelz, beim Wertungssingen am Vormittag. Anschließend konzertierten die Kapellen im Festsaal, wobei besonders die Werkkapelle des Ausbesserungswerkes gefiel. Von der Schwetzinger Vorstadt in die City: 75 Jahre: Das Familienkaufhaus Vetter jubiliert Das erfolgreiche Werk begann 1885 mit Barbara Müllers kleinem Textilhandel in der Schwetzinger Straße Wenn Heinrich Vetter heute vormittag beim Festakt„75 Jahre Kaufhaus Vetter“ im Rosengarten einige hundert Gratulantenhände schüttelt. dann darf der Reprä- sentant der dritten Generation dieses Mannheimer Familienunternehmens mit Stolz auf den erfolgreichen Zeitabschnitt von einem dreiviertel Jahrhundert zurückblik- ken. Es war im Mannheimer Stadtbild ein„kurzer Weg“ von der Schwetzinger Straße 24 zum Tattersall und dann in die City nach N 7, aber es war ein unend- ljeh weiter Weg vom kleinen Handelsgeschäft der Barbara Müller, das sie 1885 von ihrer Wohnung aus begann, zum ersten Laden, den sie als„Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft“ betrieb, zum Manufakturhaus am Tattersall und schließlich zum markanten Betrieb im Turmhaus der Innenstadt. Bei diesem Umzug Ende der dreißiger Jahre war die Firma noch ein„mittelgroßes Unternehmen“. Den Durch- bruch zum Großbetrieb schaffte Heinrich Vetter in der Nachkriegszeit. Fürwahr, ein stolzer Weg, zählt sein Haus doch heute zu den bedeutendsten Firmen dieser Art in Deutschland, die sich in reinem Familienbesitz befinden. Ueberblickt man die Geschichte des Hau- ses Vetter, wird einleuchtend, daß sie unlös- bar mit dem Werden und Wachsen Mann- heims verbunden ist. Mehr noch, sie ist fest verbunden mit der ständig wachsenden wirt- schaftlichen Bedeutung des kurpfälzischen Raumes. Aus einem Dörfchen bei Landau in der Pfalz war Barbara Ziegler nach Mann- heim gekommen, wo sie Franz Müller aus Kirrlach bei Bruchsal kennenlernte und hei- ratete. In der Schwetzinger Vorstadt begann sie zielbewußt ihren Handel mit Arbeitsklei- dung und Textilien, den sie von der Wohnung aus betrieb, bis sie nach 20 Jahren ihr erstes Lädchen eröffnen konnte. Aber Barbara Mül- ler bestätigte sich bereits als Pionierin, gehen doch auf sie die ersten Anfänge des Kredit- kaufes in unserem Raum zurück. Heute ist das Teilzahlungsgeschäft längst„salonfähig“ geworden. Dem Hause Vetter fällt mit das Verdienst zu, es zu einer bedeutenden Han- delsform entwickelt zu haben. Barbara Müllers Tochter Frieda und ihr Mann Carl Heinrich Vetter(der unsprüng- lich Postbeamter war!) schrieben das nächste bedeutsame Kapitel in der 75 jährigen Haus- geschichte. Sie schufen 1927— noch unter der Leitung der Gründerin— das Manufaktur- haus am Tattersall, immerhin schon ein vier- stöckiges Gebäude, das sich über zwei Grund- stücke erstreckte. Der Bannkreis Vorstadt War gesprengt. Noch gründlicher geschah dies, als 1938 der Sprung in die Innenstadt gelang, und zwar in das von Prof. Nathan entworfene Turmhaus, das damals als muti- ges Bauwerk galt, das architektonisch in die Zukunft wies. Die kaufmännische und händ- lerische Entsprechung zum Baumeistermut leitete Carl Heinrich Vetter ein, der die Möbelabteilung begründete; die Vollendung in der Nachkriegszeit, nach schweren Schick- salsschlägen, vollbrachte der heutige Firmen- chef Heinrich Vetter, der im Jahr des 75. Jubiläums seinen 50. Geburtstag feiert. Er schuf nicht nur den heute über Mannheim- Ludwigshafen hinaus bekannten Großbetrieb, dessen Einzugsgebiet die Pfalz und Nord- baden umschließt, er entwickelte auch aus der Versandabteilung des Kaufhauses das bedeutende„Versandhaus Vetter“, dessen Kundenstamm sich über die gesamte Bundes- republik verteilt. Vom Ein- Mann- Betrieb der Barbara Mül- b Jahre 1885 führte in einem Drei- lertel- Jahrhundert der Weg zum Groß- betrieb, in dem 1300 Menschen arbeiten; von wenigen Wohnungsquadratmetern ging es zum Unternehmen mit 20 000 Quadratmeter Gesamt-, 10 000 Quadratmeter reiner Ver- kaufsfläche. Es ist der glückhafte Weg einer einheimischen, bodenständigen Familie! * Aus solchem Verwurzeltsein resultiert, daß das Vetter-Jubiläum als Lokalereignis von der Direktion mit zahlreichen Sonder- veranstaltungen für die„Pfälzer“ verbunden wurde. Dem heutigen Festakt folgt am Samstag ein großes Betriebsfest für alle Mit- arbeiter im Rosengarten. Am 26. September beginnt ein großer Jubiläumsverkauf mit Sonderangeboten, der bis 8. Oktober dauert. Derweil fährt ein Jubiläums-„Landauer“ durch die Stadt, dessen Insassen in histo- rische Gewänder des Gründungsjahres ge- kleidet sind. Sie verteilen Flugblätter, Luft- ballons und Bonbons. In den Verkaufsräu- men sind in der ganzen Zeit Pavillons auf- gebaut, wie man sie vor der Jahrhundert- wende kannte. Ein Straßenbahn-Reklame- Wagen entspricht in seiner Verkleidung der 2 3 ist der Chef des heute Heinrich Vetter uberenden Mann- heimer Familienxaufhauses gleichen Namens. 1946 schwer verwundet aus dem Krieg und der Gefangenschaft zurückgekehrt, übernahm er 1948 Leitung und Wiederaufbau des altein- gesessenen Mannheimer Hauses, das er zum Großbetrieb emporführte. Der große Kauf- mann ist in seinem persönlichen Lebensstil ein bescheidener„Mannemer“ geblieben. Er feiert im Jubiläumsjahr 1960 seinen 50. Geburtstag. Bild: Hostrup früheren Pferdebahn. Platzkonzerte vor dem jubilierenden Haus runden das Programm und Sonder- Knüller“ ist eine große Jubi- läumsverlosung vom 26. September bis 1. Oktober vor dem Vetter-Turmhaus. Sechs Tage lang werden rund 500 000 Gratislose ausgegeben. Am 3. Oktober werden hierauf 536 Preise unter notariel- ler Aufsicht verlost. * Direktor Heinrich Vetter veranstaltete am Mittwoch vor der badisch- pfälzischen Presse und der bundesdeutschen Fachpresse anläß- lich des Jubiläums im Weinzimmer des Ro- sengartens eine Pressekonferenz, die sehr angeregt verlief. Um Mannheims Zukunkts- chancen als Einkaufsmetropole ist dem Fir- menchef nicht bange. Er lobte die großzügige Verkehrsplanung, erläuterte, daß sein Haus 40 Prozent Mannheimer, 60 Prozent aus- wärtige Kunden habe, nannte die Zahlungs- moral seiner Kreditkunden„sehr gut“, räumte ein, daß das„Bargeschäft“ im Zei- chen des Wirtschaftswunders„enorm an- steige“ und sprach klug abgewogene Worte zur Entwicklung des modernen Kauf- und Warenhauses. Nur auf ausdrückliche Journalistenanfrage gab Heinrich Vetter bekannt, daß anläßlich des 75. Jubiläums vor seinem Haus 19 Al- tersheime in Mannheim- Ludwigshafen und Umgebung reich beschenkt werden.-Kkloth 450 Bach-Schüler reisten nach Karlsruhe Von der Karlsruher Lokalpresse sehr ein- gehend und voller Lob gewürdigt wurde der ganztägige Besuch, den 450 Schüler und 32 Lehrkräfte des musischen Johann-Sebastian- Bach- Gymnasiums Mannheim-Neckarau am Mittwoch der alten badischen Residenz ab- statteten. Der Karlsruher Stadtdirektor Dr. Eugen Keidel— selbst ein gebürtiger Mann- heimer— hatte die mit einem Sonderzug an- gekommenen Gäste schon auf dem Haupt- bahnhof begrüßt, wo ein Chor der Schule mit einem Kanon aufwartete, der so gefiel, daß man in der Bahnhofshalle noch einmal sin- gen mußte. Nach Altersklassen unterteilt fuhren die Schüler mit Omnibussen zu ver- schiedenen Sebhens würdigkeiten, Vom Atom- forschungszentrum bis zu einer Brauerei, von der Glockengieherei bis zur Kunsthalle. vom Stadtgarten bis zur Sportschule Schöneck reichte das Programm. Rathaus, Landes- museum, Oberlandesgericht, Rheinhafen, die derzeitige Hebelausstellung waren andere Punkte im ganztägigen Programm. Zusam- men nahmen alle an einem Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche teil, den Lan- desbischof D. Bender hielt. k .. auch wo es würzig und fröhlich zugeht.. ist die Peter Stuyvesant herzlich eil sie als echte, originelle N alles liebt Was froh. originell und selbst echt ist! Slupwesant gern dabei ischung 88 „ RICH CHOICE TOBACCOS KING SIZE AUS DEN BUN DESLINDERN FTeitag, 23. September 1960 Nr. 221 Internationale Feinschmecker Den ersten Vorgeschmack auf de Auswahl der Lek- kerbissen, die auf der vom 9. bis 2. 10. in Mün- chen stattfindenden Inter- nationalen Kolonialwaren- unc Feinkost- Ausstellung (IKOFa) gezeigt werden, erhielt Direktor Dr. Mau- rer vom Verein Ausstel- lungspark. Der Koch des meæi kanischen Restau- rants, das auf der IKROFA mit Spesialitäten aufwar- tet, überreichte ihm ein Prachtecemplar eines de- korativen Hummers, der allerdings nur von Pappe War. Nicht von Pappe da- gegen sind die anderen Spezialitäten aus Europa und Uebersee, die fur den Besucher Augenweide und Gaumenkitzel zugleich sein werden. Keystone-Bild 24. Briefmarken für 1,5 Millionen Größte deutsche Nachkriegs-Briefmarkenauktion in Düsseldorf Hamburg. Die größte deutsche Briefmar- kenauktion der Nachkriegszeit veranstaltet das Hamburger Auktionshaus Edgar Mohr- mann vom 27. bis 29. September in Düssel- dorf. Wie die Firma am Donnerstag in Ham- burg mitteilte, wird der Gesamtwert der Auktion, auf der unter mehr als 3000 Wer- ten eine Reihe von Weltseltenheiten ver- steigert werden soll, auf etwa 1,5 Millionen DM geschätzt. Zum erstenmal werden die seltenen Mar- ken der amerikanischen Mission in Hawaii von 1851 ausgeboten. Es handelt sich um eine Zwei- Cents-Marke im Werte von rund 12 500 und eine 13-Cents-Marke im Werte von etwa 17 O00 DM. Besonders werden auch seltene Kantonalmarken aus der Schweiz interessieren, darunter eine Genfer Doppelmarke auf Brief aus dem Jahre 1843, die auf 17 000 DM bewertet wird, sowie die erste Züricher Vier-Rappen-Marke aus dem- selben Jahr und ein Paar Winterthur-Mar- ken von 1850, die je 6000 DM notieren. Nicht weniger bemerkenswert sind die Marken der früheren kaiserlich- deutschen Kolonien. Ein Paar Drei-Pfennig-Marken aus China von 1898 wird mit 7000 PM ausge- boten, wahrscheinlich das einzig bekannte Stück dieser Art. Auch aus der Zeit des Boxer- aukstandes liegen einige philatelistische Sel- tenheiten vor. Mit 26 000 DM. notiert ein Bogensatz von 20 Marken des Königreiches Bayern mit„Sarre“- Aufdruck aus dem Jahre 1920. Allein 13 Exemplare werden von der ersten deutschen Briefmarke, einer schwarzen Kreuzermarke aus dem König- reich Bayern von 1849 ausgeboten, darunter Z Wei Dreierstreifen im Werte bis zu 4700 DM. Am dritten Auktionstag werden etwa 1000 Sammlungen und„Lots“ den Besitzer Wechseln, die teilweise für 20 000 DM aus- gerufen werden. Die Auktion wird am 27. September um 10 Uhr im Düsseldorfer „Haus des jungen Mannes“ eröffnet. Es wer- den Besucher aus aller Welt erwartet. 1,6 Grad in Tübingen Tübingen. Nach den Ablesungen des Wet⸗ teramtes Tübingen auf dem Schloß betrug am Donnerstagfrüh die Temperatur in Tü bingen am Boden 1,6 Grad über null. Das ist bisher die tiefste Temperatur in Tübingen in diesem Herbst. Es begann mit hunderttausend Mark Fünfzig Jahre Naturschutzpark Lüneburger Heide/ Viele Widerstände mußten überwunden werden Hamburg. Der Naturschutzpark Lüne- burger Heide— die Oase der Stille im wun⸗ derschönen Lande Hermann Löns'— feiert Anfang Oktober seinen 50. Geburtstag. Mil- lionen von Menschen haben in den vergan- genen fünf Jahrzehnten die herbe Heide- und Wacholderlandschaft kennengelernt und lieb- gewonnen. Im Zeitalter der Industrie und Vollbeschäftigung ist die Lüneburger Heide zu einem Anziehungspunkt pflastermüder Menschen geworden, die vom Allltag aus- spannen wollen und in der stillen Einsamkeit neue Kräfte für das Tageswerk sammeln. Sie kommen aus allen Teilen Deutschlands, um rund um den Wilseder Berg die ungeahn- ten Naturschönheiten dieser einzigartigen Landschaft zu genießen, deren Ursprünglich- keit der technischen Expansion noch nicht zum Opfer fiel. Frohe Stimmung und Lebens- freude herrschen an den Sommertagen unter den unzähligen Gästen auf ihren Wanderun- gen durch die weite Heide. Der Lärm der Großstadt dringt nicht in diese Einsamkeit, Kraftfahrzeuge und der ganze Modeballast der Gegenwart sind vergessen. Es War nicht leicht für den Verein Natur- schutzpark, der am 23. Oktober 1909 gegrün- det worden war, diesen ersten deutschen Na- tionalpark zu schaffen. Viele Widerstände Waren zu überwinden. Mancher sah in den Verfechtern des Parkgedankens„spleenige Teutonen“, die der Verwilderung in Nord- deutschland das Wort redeten. In den Tages- zeitungen erschienen Polemiken, und es wurde sogar versucht, die Bestrebungen des Vereins auf politisches Terrain abzuschieben. „Gerade das Gegenteil von einem Park wol- len sie haben. Eine schreckliche Wüste wollen sie schaffen, eine Einöde, darin sich Fuchs und Wolf gute Nacht sagen, wollen sie ein- richten.“ So hieß es damals in einem Zei- tungsartikel. Und der Schreiber fuhr fort: „Die Lüneburger Heide soll zu dem gemacht werden, was sie Anfang des 18. Jahrhunderts War, der schlechteste Landstrich mit borsti- gem Fleidekraut, pontinischen Sümpfen, hungrigen Raben und dem wilden Volk der Heidschnucken.“ Das preußische Abgordnetenhaus ent- sandte sogar die Agrarkommission zum Wilseder Berg, um an Ort und Stelle In- formationen zu sammeln.„Behulfs der Aus- kunftserteilung wurde die Kommission be- gleitet von mehreren Oberförstern der Ge- gend, von Dezernenten der Lüneburger Regierung und von den zuständigen Land- räten“, heißt es im Protokoll. Die Exkur- sionsteilnehmer waren jedoch von den Schönheiten der Landschaft so beeindruckt, daß sie dem„Hohen Haus“ einen wohl- wollenden Bericht vorlegten. Schließlich ge- lang es dem Verein am 6. Oktober 1910 durch Vermittlung des Winsener Landrats Ecker und mit Hilfe des Egestorfer Pastors Wilhelm Bode, den Wilseder Berg, das Zen- trum des jetzigen Heideparks, für 100 000 Mark aufzukaufen. Jetzt konnte die Arbeit des Vereins Naturschutzpark in vollem Umfange be- Sinnen, Tausende von Menschen stellten bald fest, daß die Lüneburger Heide— wie die Sage erzählt— keine Landschaft ist, auf die Gott bei der Erschaffung der Welt zufällig seinen Daumen gesetzt hatte. Noch 1879 hatte Schönemann Arabien gegenüber der Lüneburger Heide glücklich gepriesen. Denn dort sehe man wenigstens„Beduinen herumschweifen oder Pilger und Karawanen durch die Wüste ziehen, hier scheine die Natur ewig zu schlafen. Alles ist leer, trok- ken und kalt.“ „Leer und kalt“ ist es heute nur in jenem Westteil des Naturparks, der seit 1945 immer noch als Panzerübungsgelände benutzt wird. Große Heideflächen sind be- reits von den Panzerketten zermalmt wor- den. Nach Ansicht von Sachverständigen Wird es Jahrzehnte dauern, bis dieses Ge- biet seinen ursprünglichen Charakter wie der findet. Der Verein Naturschutzpark hat bisher vergeblich gegen die britischen Par- zermanöver in der Heide Sturm Selaufen. Und erst in den letzten Monaten hat der Bundestag sich damit beschäftigt. aber ie Engländer waren Fisher nicht zu bewegen ihre Manöver auf den benachbarten 70 000 Hektar großen Truppenübungsplätzen 2u Veranstalteg. Fils und Rems keine„Sorgenkinder“ mehr Mit 25 Millionen Mark alle Schäden behoben Göppingen. Nachdem in einem Zeitraum von vier Jahren mit einem Aufwand von rund 25 Millionen Mark fast alle Schäden behoben und die Ufer auf langen Teilstrek- ken ausgebaut worden sind, können die vor kurzem zu Staatsflüssen erklärten Wasser- läufe der Fils und der Rems nicht mehr als „Sorgenkinder“ gelten. Dies erklärte der Re- gierungspräsident von Nord württemberg, Dr. Wilhelm Schöneck, als er sich auf einer Besichtigungsfahrt durch die Kreise Eglin- gen und Göppingen von der Verwendung der staatlichen Mittel zur Behebung der Hoch- Wasserschäden überzeugte. Die Sonderaktion „Beseitigung von Hochwasserschäden“ geht noch in diesem Jahre zu Ende. Alle weiteren Maßnahmen an Fils und Rems werden im Rahmen des normalen Flußbaues erfolgen. Baudirektor Richter von der Abteilung Wasserwirtschaft im Regierungspräsidium kündigte an, dag man insbesondere die drei noch bestehenden starren Wehre im Kreis Göppingen die bei Hochwasser stets eine Gefahr bedeuten, durch bewegliche, automa- tische Wehre ersetzen wolle. Wie bei der Be- sichtigung mitgeteilt wurde, ist die Fils jetzt mit einem Aufwand von 11,1 Millionen Mark So ausgebaut worden, daß sie, insbesondere durch die Tieferlegung ihrer Sohle um teil- Weise mehr als zwei Meter, eine Wasser- menge von 500 000 Litern in der Sekunde aufnehmen kann. Regierungsprasident Dr. Schöneck dankte dem Landtag für die in wirklich großzügiger Weise bereitgestellten Geldmittel zur Behe- bung der Schäden. Die Bevölkerung im Fils- und Remstal brauche nun nicht mehr nach jedem Auftreten ergiebiger Niederschläge zu befürchten, daß ein Hochwasser wie 1956 binnen weniger Stunden Schäden verur- sache, die erst in Jahren behoben werden könnten. Das besondere Interesse des Re- gierungspräsidenten fanden die Wehre in Ebersbach und Kuchen, die jeweils über eine Million Mark gekostet haben. Die Arbeiten am Kuchener Wehr ermöglichen auch eine bessere Ausnützung der Wasserkräfte. Eine Kuchener Firma, die selbst einen Kosten- anteil von 610 000 Mark trug, kann dadurch jqährlich 125 000 Kilowattstunden Strom mehr als bisher erzeugen. Der Regierungspräsident besichtigte ferner die modernen Kläranlagen in Reichenbach, Fils und Ebersbach. Bei die- ser Gelegenheit wies Baudirektor Richter darauf hin, daß trotz zahlreicher Versuche das Problem der rationellen und billigen Schlammbeseitigung noch immer nicht zu- friedenstellend gelöst worden sei. Alle bis- her bekannten und erprobten Verfahren seien noch immer viel zu teuer, weil die Schlammtrocknung dabei drei bis fünf Mark je Kubikmeter koste. Selbstmord im Gerichtssaal Heilbronn. Auf der Anklagebank des Schöffengerichts Heilbronn endete mit einem Selbstmord das Leben des 38 Jahre alten Angeklagten Georg Sage, der der Notzucht beschuldigt wurde. Die Verhandlung War auf Wunsch Sages unterbrochen worden. Nach der Pause stellte der Richter fest, daß der An- geklagte verändert aussah. Er fragte ihn, Was ihm fehle. Sage griff wortlos in die Rock- tasche und stellte vor die Richter ein kleines Fläschchen, das ein giftiges Pflanzenschutz- mittel enthalten hatte. Der Angeklagte setzte sich dann auf seinen Platz und brach Wenige Sekunden später tot zusammen. Der sofort herbeigerufene Arzt bestätigte den Verdacht, daz Sage die Verhandlungspause dazu be- nutzt hatte, das Gift einzunehmen. Der An- geklagte saß seit Anfang August in Unter- suchungshaft. Wie er sich das Gift beschaffen konnte, ist noch nicht geklärt. Vier Zuchthäusler ausgebrochen Siegburg. Vier schweren Jungs ist am Mittwoch die Flucht aus dem Zuchthaus in Siegburg geglückt. Die Polizei nahm Solort mit Hunden die Verfolgung der Flüchtigen auf. Am Abend mußte jedoch die Suche vor- erst erfolglos abgebrochen werden Alle vier Ausbrecher haben in Siegburg, das etwa 40 Kilometer südöstlich von Köln liegt, mehr- jährige Zuchthausstrafen abzusitzen. 5 Eine Augenweide für geschmackbegabte Odumen! Eine neue Sehenswürdigkeit in unserer Stadt! 20 Eine Vorfreude cuf seltene EgBgenbsse, Käse- die sich jeder leisten kann! Eine Fundgrube für Feinschmecker mit Wachem Appefitl Wieder einmal sind unsere Lebensmittel-Einkäu- fer auf die Reise gegangen, um för Sie neue Tafelfreuden qusfindig zu machen und heranzu- schaffen. Das erste Ergebnis ist dieser Wurst- und Käsemarkt mit vielen delikaten Lecker- bissen qus allen Teilen unseres Kontinents. Wir laden Sie ein, uns zu folgen gouf eine Reise dorch die Wurst- und Käse welt. Feinschmecker-RBeise für Wurst- Liebhaber Die besten Speziclitäten Werden Ihnen hier be- gegnen: Röügenwalder Teewurst in vier verschie- denen Sorten, Swaroschiner Teeworst, et)as för Kenner, Salami qus Ungarn und ſtalien. Dann die Holsteiner Kutenruchwurst, die quf Vollkorn- brot so kernig schmeckt, und Leberwurst nach Pfal- zer, Holsteiner und Westpreußischer Art, um nur einige zu nennen, und- und- und... Es ist eine Wꝛurstreise, Wie man sie selten geboten bekommt. Original Holsteiner Ktenruuchwurst, kräffiger, herzhafter Fauchgeschmack, nach alten r Original ungarische Salami, feinste Ex- r Original italienische Mortadella, mit pista- 355 zien, eas Besonderes 9889898898888 8 8888952882880 1.00 1.50 68 „St. Hubert“, 50% Feſt 1/T. 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September 1960 AUS DEN BUI DESLIINDERN 221 MANNHHIMER MORGEN Seite 9 Blank:„Das geht alle an!“— 2 Reinhaltung—.....——p 1 8 der Luft ist Gemeinschaftsaufgabe— ä Wiesbaden. Die Bemühung um die Rein- be- haltung der Luft ist eine Gemeinschaftsauf- vor- gabe und kann nur in Zusammenarbeit aller igen gelöst werden. Das sagte Bundesarbeitsmini- Ge ster Blank in Wiesbaden auf der Fachtagung Wie-„Reinhaltung der Luft“ des Vereins Deutscher hat Ingenieure(VD)). Der VDI- Kommission, die da sich mit dieser Frage beschäftigt, gab Blank en. den Rat, ihre Bewertungsmaßstäbe bald auf- cer zustellen. Wissenschaftler, Forscher und Inge- 41 nieure sollten„nicht nur erkenen, sondern gen, auch fordern und nicht nur fordern, sondern 600 auch handeln“. Die Bundesregierung werde 2U stets diese Aufgaben unterstützen. Die Rein- haltung der Luft sei ein Thema, das das ganze Volk angehe, betonte Blank. Er begrüßte die Arbeit des VDI, da der Staat überfordert sei, wenn man von ihm alles erwarte. Der hes- T sische Arbeitsminister Hemsath sagte, Zur Lösung des Problems sei guter Wille er- forderlich. D 5 55 Der Reisewagen irch auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels 79 5 Hohenfels/ Oberpfalz. Ein schweres Un- 2 7 glück ereignete sich auf dem Truppenübungs- 7 platz der Bundeswehr in Hohenfels. Ein Pan- 2 F 12 05 zergrenadier der Gebirgstruppe wurde getö- f 9 5 tet. 13 andere Soldaten mußten mit zum Teil 4 155 schweren Verletzungen in ein Bundeswehr- 17 0 5 lazarett in Amberg eingeliefert werden. Die H F en S ru 5 bis. Soldaten saßen, wie die Landpolizei berich- 1 tete, auf einem Lastwagen, der sie zu einem 85 Gefechtsschießen bringen sollte. Im dichten 35 5 1 3 5 Morgennebel geriet der Wagen über eine Bö- Die richtige Entscheidung beim Autokauf- dafür gibt i schung und kippte um. Einer der Grenadiere 1 8 g 18 liel unter das umstürzende Fahrzeug und es eine bewährte Methode: Prüfen Sie, wieviel Auto wurde erdrückt. Innen fürs Geld geboten wird. Wenn Sie so verfahren, des Diebe im Pech kommen Sie von selbst zum modernen Taunus 12 M: em Frankfurt. Der Kraftfahrer, der am Mitt- 2 5 1 ten woch im Taunus zwei Anhalter mitnahm, Erstaunlich gunstig in der Anschaffung- anspruchslos icht durfte sich einige Zeit später zu seiner g f f at menschenfretindlichkeit gratulieren. Er hatte in der Unterhaltung- sparsam im Verbrauch- dabei 1 ausgerechnet die beiden Männer eingeladen, ein echter 5- Sitzer für die ganze Familie, mit eine An- die ihn am Vortage bei einem Einbruch in„ 9 5 5 5 8 1 ihn, sein Wochenendhaus bestohlen hatten. Ein Kofferraum, den Sie sich schon immer wünschten. Der ck weißes Oberhemd, das einer der beiden Mit- 1 5 5 1 2 5 1 genommenen trug, brachte den zunächst Taunus 12 Mist der Reise wagen für Sie, weil er Sie 112 ahnungslosen Kraftfahrer auf die Spur. Es 5 5 tate war sein eigenes, das ihm aus dem Wochen- nirgends drückt. 182 8 5 endhaus gestohlen worden war. Die zwei ort Das größte und modernste Schiffshebewerk Europas staunten nicht schlecht, als sie von dem lie- cht, befindet sich zur Zeit in Henrichenburg dei Recklinghausen im Bau. Es soll das zu benswürdigen Autofahrer in Frankfurt bis be- lein gewordene bisherige Schiffshebewerk des Dortmund-Ems-Kanals ablösen. Ein 90 m in seine Garage mitgenommen wurden. An- langes und 12 m breites Trogbechen wird Schißfe bis 1330 Tonnen um la m heben und Einige schnell alarmierte Männer hielten die 8 senken. Das neue Hebewerk, dessen Baukosten sich auf 38 Millionen DM belaufen wer- beiden Anhalter dann so lamge fest, bis die ken den, soll 1962 in Betrieb genommen werden. Unser Bild zeigt das im Bau beſindliche Polizei zur Stelle war. Die restliche Diebes- Trogbecken mit einem der drei zylindrischen Stahlschwimmer im Vordergrund. beute fand sich in einer Aktentasche, die die Keystone-Bild beiden ebenfalls bei sich hatten. 3 6 0 0 ini 8 fordert Modell- U i 5 Kultusminister Storz fordert Modell- Universität gen or- Offene Worte an den Landtag/ Wissenschaftsrat drängt auf Universitätsreform/ Das neunte Volksschuljahr ler 40 Stuttgart. Kultusminister Dr. Gerhard versitätsbauten in der Bundesrepublik vertrete der Wissenschaftsrat den Stand- hr- Storz bedauerte am Mittwochabend vor der an. Die Arbeit des Wissenschaftsrats be- punkt, daß der Ausbau der bestehenden Uni- Landes pressekonferenz, daß Baden-Würt- zeichnete der Minister als in wachsendem versitäten und Hochschulen durch Neugrün- temberg noch nicht zu den Bundesländern Maße fruchtbar, da in ihm keinerlei Span- dungen in keiner Weise beeinträchtigt wer- gehöre, die sich zu der Neugründung einer Universität entschlossen hätten. Das von Mi- nisterpräsident Kurt Georg Kiesinger ins Gespräch gebrachte Universitätsthema, bei dem jetzt außer Konstanz auch Ulm im Spiel sei, habe leider noch nicht im Landtag behandelt werden können und daher noch nicht zu einem Entschluß geführt. Die Folge davon sei, daß er im Deutschen Wissen- schaftsrat in dieser wichtigen Sache bisher nur als Diskussionsredner auftreten könne. Er würde es daher sehr begrüßen, wenn es dem Lande möglich sein würde, zumindest eine Modell- Universität errichten zu lassen. Gerade in Südwestdeutschland mit seiner alten Universitätskultur und den berühmten Universitäten Heidelberg, Tübingen und Freiburg würde die Gründung einer refor- merischen Universität sehr große Möglich- keiten nach außen hin ausstrahlen. Storz kündigte endgültige Vorschläge des Neugründungsausschusses des Deutschen Wissenschaftsrats zu der Frage von Uni- nungen zwischen Bund und Ländern zu spüren seien. In der letzten Sitzung des Ausschusses sei Einigkeit darüber erzielt worden, daß die Errichtung neuer Wissen- schaftlicher Hochschulen in engem Zusam- menhang mit der notwendigen Universitäts- reform stehen müsse, da der Ausbau der bestehenden Hochschulen kaum einen we- sentlichen Beitrag für diese Reform leisten könne. Einen entscheidenden Schritt in die- ser Richtung würden die vorhandenen Uni- versitäten auch nicht tun können, selbst wenn man unterstelle, daß die Senate über- all zu Reformen entschlossen wären. Deshalb sagte Storz, bejahe auch er wie Kiesinger die Notwendigkeit einer der großen Reform dienenden Neugründung. Der Wissenschaftsrat, der zu der Stand- ortfrage nicht Stellung nimmt, werde vor- aussichtlich die Gründung von drei bis fünf Universitäten in der Bundesrepublik vor- schlagen, die zur Entlastung der bestehenden überbesetzten wissenschaftlichen Hochschu- len dienen sollen. Darüber hinaus werde den Ländern die Bildung von Modell-Universitä- ten, und zwar von College- Universitäten nach amerikanischem Muster und von For- schungsuniversitäten, einer Art Kombination von Max-Planck-Institut mit Vorlesungs- betrieb, vorgeschlagen werden. Ob der Neu- gründungsausschuß neue Hochschulbauten für Baden- Württemberg empfehlen werde, sei noch nicht entschieden. Auf jeden Fall Strafanträge im Celler Zuchthausprozeß Staatsanwalt forderte energischere Aufsicht als bisher Celle. Im Celler Zuchthausprozeß vor der in Celle verhandelnden großen Strafkam- mer des Amtsgerichts Lüneburg hat der Staatsanwalt am Mittwochabend in einem zweistündigen Plädoyer Zuchthaus- und Gefängnisstrafen für die vier Angeklagten gefordert. Wegen schwerer Meuterei und aktiver Bestechung verlangte er für Helmut Bru- ning, der mit Waffengewalt aus dem Zucht- haus ausbrechen wollte, insgesamt vier Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehrverlust sowie anschliegende Sicherheitsverwahrung. Uber- raschend hoch war die Straf forderung für die Mitangeklagte Ehefrau Ursula Bruning, die drei Jahre Zuchthaus wegen gemein- samer Tötungsabsicht und versuchter Ge- fangenenbefreiung erhalten soll. Drei Jahre und sechs Monate Zuchthaus forderte der Staatsanwalt für den Handels- vertreter Wolfgang Georg, ebenfalls wegen gemeinsamer Tötungsabsicht und Gefange- nenbefreiung. Den ehemaligen Zuchthaus- aufseher Gerhard Osterloh beschuldigte der Staatsanwalt der schweren passiven Beste- chung in zwölf Fällen und des Diebstahls in vier Fällen und forderte für inn eine Ge- kängnisstrafe von zwei Jahren und neun Monaten. Die Untersuchungshaft soll Oster- loh angerechnet werden. In seinem Plädoyer verlangte der Staats- anwalt von der Zuchthausleitung eine ener- gischere Aufsicht als bisher, damit sich der- artige Zwischenfälle wie der von Bruning geplante Ausbruchversuch nicht mehr ereig- nen könnten. Der psychologische Sachverständige Dr. med. Walter Forhoff aus Göttingen beschei- nigte Bruning in seinem Gutachten einen nomalen Geisteszustand und einen durch- schnittlichen Intelligenzgrad. Das Plädoyer der vier Verteidiger wurde auf Sonnabend vertagt. Mit der Verkün- dung des Urteils ist Ende dieser oder An- fang nächster Woche zu rechnen. den dürfe. Für den Ausbau der sieben wis- senschaftlichen Hochschulen des Landes, er- klärte Storz weiter, seien außer den laufen- den Mitteln auf fünf Etatjahre verteilt wei- teres 125 Millionen DM. erforderlich. Nur wenn diese Gelder vom Landtag bewilligt würden, werde an den Hochschulen das vom Wissenschaftsrat für geboten gehaltene Ni- veau erreicht. Zu dem Komplex der staatlichen Kunst- pflege sagte Dr. Storz, er sehe den bevor- stehenden Diskussionen um den Theater- und Kunstetat des Jahres 1961 mit Besorgnis entgegen, da die Tariferhöhungen hohe Sum- men erforderlich machten und die Gemein- den große Ansprüche an den Kunstfonds stellten. Das Land aber dürfe auf seine re- präsentativen Theater nicht verzichten. Es müsse in seinen Staatstheatern Kunstinsti- tute haben, die in einem Atemzug mit Mün- chen und Hamburg und vor Düsseldorf und Berlin genannt würden. Mit Sorge legt sich Kultusminister Dr. Storz die Frage vor, woher die Lehrer ge- nommen werden sollen, wenn noch mehr Gemeinden Baden- Württembergs dem Bei- spiel einiger Städte folgen und das neunte Pflichtschuljahr schon im nächsten Jahr, wie Weinheim und Eßlingen, oder auch im übernächsten, wie das für Stuttgart vorge- schlagen worden ist, einführen. In einem Gespräch mit Mitgliedern der Landespresse- konferenz am Mittwochabend sprach Dr Storz die Befürchtung aus, daß der Lehrer- mangel ein katastrophales Ausmaß anneh- men könnte, wenn das neunte Schuljahr überstürzt eingeführt wird. Er verwies auf das seiner Ansicht nach warnende Beispiel Niedersachsens, wo man jetzt einen„päda- gogischen Volkssturm“ aufbieten müsse, um der durch das neunte Schuljahr verschärften Lehrernot Herr zu werden. Daß das neunte Pflichtschuljahr möglichst bald kommen muß, ist auch die Ueberzeugung des Kul- tusministers. Wegen des Lehrermangels dürfe man jedoch hier nichts forcieren. Eine Linderung des Mangels könne dadurch er- reicht werden, daß man Lehrerinnen die nach der Heirat aus dem Beruf ausgeschie- den sind, erlaubt, auch in einer beschränk- ten Stundenzahl wieder Schulunterricht zu geben. F. Treffz-Eichhöfer/lsw. Alle Erwartungen übertroffen „Indrofa“ war ein voller Erfolg/ Stuttgart. Die Internationale Drogisten- Fachausstellung„Indrofa“ in Stuttgart ist Mittwochabend nach fünftägiger Dauer zu Ende gegangen. Die von 362 Ausstellern beschickte„In- drofa“ erwies sich als ein überaus interes- santer Markt für jeglichen Bedarf der Dro- gerien. Neben den deutschen Drogisten sah man in der Ausstellung viele Einkäufer aus dem Ausland, vor allem aus den EWG- Ländern, besonders aus Frankreich und Belgien. Aus der Schweiz waren Einkäufer großer Drogerien gekommen. Die Ausstel- lung gab auch dem Verbraucher einen guten Ueberblick über das vielschichtige und oft von Neuheiten durchsetzte Sortiment der „Ueberaus interessanter Markt“ Drogerie. Die Umsätze bei allen Firmen der Kosmetik stachen besonders hervor. Auch in modernen Kunststoffartikeln wurden gute Geschäfte gemacht. Ausländer interessierten sich für spezielle Erzeugnisse der deutschen Fertigung und nannten das auf der„In- drofa“ gezeigte Angebot„erstaunlich um- fangreich und interessant“. Der Präsident des Verbandes deutscher Drogisten, Richard Gentzsch, Köln, betonte, die Ausstellung, ihr Besuch und die erziel- ten Umtätze hätten alle Erwartungen über- trofken. Der Verband deutscher Drogisten sei mit dem Gesamtergebnis seiner Stutt- garter Veranstaltungen ganz zufrieden. Verbrauch 7,9 /io0 m(nach DON 70 080)- Steuer und Haftpflicht nur DM 34, im Monat. Seine Zuverlässigkeit ist Ihr bester Reisekamerad Wen immer Sie fragen- Über den Taunus 12 M und seinen Motor werden Sie nur Gutes hören. Deshalb werden beide auch auf lange Sicht unverändert weiter- gebaut. Auf Wunsch erhalten Sie den Taunus 12 M mit 1,5-- Motor(nur DM i- mehr), mit Schiebedach, mit Saxomat· Kupplung und jetzt auch mit dem neuen vollsynchronisierten 4-Gang- Getriebe. DM 5395, a. W. Sonderausstattung gegen Mehrpreis. 75755 ĩↄͥT dd ĩ. An die FORD WERKE AG KGLN Bitte senden Sie mir den„hobby'-Test Über den Taunus 12 M, Viel Auto fürs Geld“. Name und Anschrift 5 13 44 XXTT. ᷣ ͤo. ²*“. Die Welt vertraut EO de D urteilen Hausfrauen über LESIEUR- Gl. Eine von vielen ist Frau Maria Frank aus Neunkirchen, Bahnhofstraße 14. Sie urteilt: „LESIEUR- GL verwende ich schon seit Jahren und bin immer wieder begeistert! Ich bereite alle Speisen damit. 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Ne- ben Vertretern des Wirtschaftsministeriums, des Innenministeriums, des Regierungsprä- sidiums und der Kernreaktorbau- und Be- triebs-GmbH. waren beim Eröffnungstermin am Mittwoch auch zwei der drei Einsprecher im Kernforschungszentrum anwesend. Die Einsprecher wohnen in der drei Kilometer vom Standort des Atommeilers entfernt lie- genden Gemeinde Friedrichstal. Allgemeine Sicherheitsfragen waren in erster Linie der Grund für die Einsprüche. Nur ein Einspruch Wurde formell zurückgezogen, doch hielt der Einsprecher seine Bedenken aufrecht. Man hofft, daß bis Dezember über den Antrag und die Einsprüche entschieden sei wird. Solange wird es auch dauern, bis der Reaktor betriebsbereit ist. Ursprünglich sollte der Karlsruher Atomreaktor bereits zu Beginn dieses Jahres„kritisch“ werden. Schwierigkeiten bei der Lieferung und die strengen Sicherheitsvorkehrungen hatten je- doch die Fertigstellung verzögert. Bei den rund drei Monate dauernden Nullenergie- messungen wird mit einem kleinen Aufwand von Energie der gesamte Reaktor auf Lei- stungsfähigkeit und Sicherheit geprüft. Im Frühjahr 1961 sollen dann die Tanks für den eigentlichen Betrieb installiert werden, bei dem die Leistung bis auf 12 000 KW steigt. Gegen den zur Zeit im Bau befindlichen, vorwiegend Ausbildungszwecken dienenden Nullenergie-Reaktor„Argonaut“ wurden keine Einsprüche erhoben. Für diesen Reak- tor, der nur mit einer Energie von 10 Watt Büsingen. Der Bürgermeister des auf Schweizer Gebiet im Kanton Schaffhausen gelegenen deutschen Exklaven-Dorfes Büsin- gen, Otto Wabel, hat sich am Donnerstag nachdrücklich von einer Aktion des soge- nannten„Büsinger Wiedervereinigungsaus- schusses distanziert. Nach einer Meldung der „Schweizerischen politischen Korrespondenz“ hat der Ausschuß vor einigen Tagen den Ge- neralsekretär des Europa-Rates in Straßburg ersucht, die Bundesrepublik zu einer Volks- abstimmung in Büsingen unter Aufsicht des Europa-Rates zu veranlassen. Den Büsingern solle damit Gelegenheit gegeben werden, sich darüber zu äußern, ob sie bei Deutschland bleiben oder den staatlichen Anschluß an die Schweiz wollen. In der Korrespondenz-Meldung, die am Donnerstag auch Eingang in die Schweizer Presse fand, wird ausgeführt, daß der Büsin- ger„Wiedervereinigungsausschußg“ seit Kriegsende in zahlreichen Eingaben an Be- hörden, Staatsmänner und internationale Or- ganisationen vergeblich das Selbstbestim- mungsrecht für die Wirtschaftlich ganz mit der Schweiz verbundene Exklave gefordert habe. Die deutsche Bundesregierung habe im Mai dieses Jahres erneut eine Volksbefra- gung abgelehnt. In der Schweizer Korrespon- denz-Meldung heißt es weiter:„Unsere Lan- desbehörden haben seinerzeit die günstigen Gelegenheiten zu einer vernünftigen Rege- lung des leidigen Grenzproblems verpaßt und sich erst vor einigen Jahren zu diplomati- schen Verhandlungen mit unserem nördlichen Nachbarstaat herbeigelassen, deren Scheitern vorauszusehen war. Obschon die deutschen Behörden nicht daran denken, den Büsingern das Selbstbestimmungsrecht zu gewähren, das heute mit größter Selbstverständlichkeit jedem Negerstamm zugebilligt wird, hat der Wiedervereinigungsausschuß seinen„Frei- heitskampf“ noch nicht aufgegeben“. Der Büsinger Bürgermeister erklärte dazu, er selbst und auch der Gemeinderat seien von dem Vorgehen des„Wiedervereinigungs-Aus- schusses“ nicht unterrichtet worden. Bei die- 7 Drei Einsprüche gegen Forschungsreaktor Sie kamen aus der Gemeinde Friedrichstal bei Karlsruhe arbeitet, wurde kürzlich vom Landratsar Karlsruhe als Zaupolizeibehörde die 335 genehmigung erteilt. 8 Antrag auf Haftentlassung abgelehnt München. Ein Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls gegen den Chefarzt der Ri 81 berg-Klinik,“ in 1 Rottach-Egern, BD Issels, ist vom Ermittlungsrichter 92 8 Amtsgericht in Miesbach abgelehnt 155 den. Der Münchner Verteidiger, 8 anwalt Pr. Alfred Seidl, der die des prominenten Arztes teilte am Donnerstag mit, daß er mach der Ablehnung seines Antrags nunmehr Be. schwerde zur II. Strafkammer des Land. gerichts München II eingereicht habe. 957 Josef Issels war überraschend am 15. Sep. tember auf Grund nes Haftbefehls des Betrugs und der fahrlässigen Tötung 8 zwei Patienten verhaftet worden. Der hel- arzt der bekannten Krebsklinik in Rottach- Egern wird beschuldigt, Krebskranke nach seiner eigenen Methode behandelt zu haben obwohl er angeblich um die 2 samkeit seiner Behandlungsweise habe. 05 Vertretung uber nommen hat . U Unwirk— Sewußt „Oberhaardter Weinfest“ Edenkoben(Kreis Landau). Das grögte Weinfest in der Pfalz nach dem Dürkheimer Wurstmarkt wird am Wochenende in Eden- koben im Landkreis Landau gefeiert. Als Veranstalter des„Oberhaardter Weinfestes“ verspricht sich die Stadt Edenkoben trotz der kurzen Zeit nach dem Dürkheimer Wurst- markt einen vollen Erfolg.„Auch unser Wein hat seine Anziehungskraft“, sagte am Don- nerstag ein Sprecher des Städtischen Ver- kehrsamtes. Man rechnet mit mindestens 100 000 Besuchern. Private Aktion eines Alleingängers Kein„Anschlußproblem“ in der Exklave Büsingen sem Ausschuß handle es sich um die private Aktion eines„Alleingängers“, der zu seinem Schritt von keiner maßgebenden Seite auto- risiert worden sei. In Büsingen, betonte Wa- bel, gebe es kein„Anschluß-Problem“, Der 2 1 1 Kurpfalabr. Ee l,/ rer 2 446 bekannt für erstklassige paßz-, Hortrait- und Familien-Rufnahmen 7⁰ gen Il, Bürgermeister erinnerte an die seit Jahren zwischen der Bundesrepublik und der Schweiz laufenden Staatsvertrags- Verhand- lungen, deren Ziel es ist, für die wirtschaft- lichen und sozialrechtlichen Belange der zum Schweizer Zollgebiet gehörenden deutschen Exklave eine befriedigende Grundlage zu fin- den. In Büsingen hoffe man, sagte Wabel, daß diese Verhandlungen, bei denen die staatliche Zugehörigkeit der Exklave zur Bundesrepu- blik in keiner Weise zur Debatte stehe, bald erfolgreich abgeschlossen werden. eee eee Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Jugendstrafe für Brandstifter Berlin. Wegen neun vollendeter und fünf versuchter schwerer Brandstiftungen und Wegen sieben schwerer Diebstähle verur- teilte eine Große Strafkammer des Westber- liner Landgerichts am Donnerstag den 20jäh- rigen Hilfsarbeiter Hartmut Frick zu dreiein- halb Jahren Jugendstrafe. Außerdem ordnete das Gericht an, daß der Angeklagte nach der Strafverbüßung in einer Heil- oder Pflege- anstalt untergebracht wird, weil er vor Be- hebung seiner Entwicklungskrise eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstelle. Frick hatte 1958 und 1959 auf den Böden von drei- zehn Miethäusern und nach einem Geschäfts- einbruch im Ladenraum Feuer gelegt. „Hochstapelei an der Eigernordwand“ sagte Fachjournalist/ Prozeß um umstrittene Glanzleistung Lörrach. In einem von Alpinistenkreisen mit Spannung erwarteten Prozeß hat jetzt vor der Zivilkammer beim Landgericht Frei- burg der Schlußtermin stattgefunden. Das Urteil soll jedoch erst am 18. Oktober ver- kündet werden. Prozeßgegner waren der Bergsteiger Hans Grünleitner aus Weil, Kreis Lörrach, und der Redakteur der deutschen Fachzeitschrift„Bergkamerad“, Toni Hiebe- ler(München). Bei der gerichtlichen Ausein- andersetzung ging es um die von Hiebeler angezweifelte Besteigung der berüchtigten Nordwand des über 4000 Meter hohen Eiger in der Schweiz in der Glanzzeit von nur 21½ Stunden. Die Nachricht, daß Grünleitner und sein Schweizer Seilkamerad Robert Stieger aus Basel die Wand, die schon viele Opfer for- derte, in der ungewöhnlichen kurzen Zeit be- zwungen haben sollen, hatte Anfang August 1959 in internationalen Bergsteigerkreisen beträchtliches Aufsehen erregt. Als einer der ersten äußerte Toni Hiebeler Zweifel an die- ser Glanzleistung. Auch andere Fachjourna- listen vertraten die Meinung, daß es sich möglicherweise um eine„Hochstapelei an der Eigerwand“ handle. Auch die Echtheit der von Grünleitner als früherem Fotoreporter gemachten Aufnahmen während des Auf- stiegs wurde angezweifelt, vor allem von be- kannten Bergsteigern wie Anderl Heckmair und Lothar Brandler, die bereits mehrmals in der Eiger-Nordwand waren. Als sich auch in der Schweiz Zweifel an der bergsteigerischen Leistung Grünleitners und Stiegers meldeten, setzte der Schweizer Alpenclub, dessen Mitglieder die beiden an- gegriffenen Bergsteiger sind, eine Unter- sunchungskommission ein. Sie kam jedoch zu keinem schlüssigen Ergebnis, weil am Tage der Besteigung die Nordwand in Nebel ge- hüllt war und es keinen Augenzeugen gab, der den Aufstieg mit dem Fernglas verfolgen konnte. Da die Angriffe aus Alpinistenkreisen an- dauerten, reichte Grünleitner schließlich gegen seinen„Hauptwidersacher“ Hiebeler eine Zivilklage ein. Grünleitner und sein Lörracher Anwalt sagten am Donnerstag: „Unsere Sache steht gut“. Nach dem Ab- schluß des Zivilstreites wird es wahrschein- lich vor dem Lörracher Amtsgericht noch zu einer strafrechtlichen Auseinandersetzung um die umstrittene Nordwandbesteigung kommen. Schnee auf der Zugspitze Garmisch- Partenkirchen. Auf dem Zug- spitzplatt liegt bereits eine Schneedecke von acht Zentimetern. Die Temperaturen sanken nachts auf der Zugspitze auf minus neun Grad, in den Tälern auf sechs Grad Wärme. Am Tage erwärmte es sich in den Tallagen nur noch auf zwölf bis dreizehn Grad. Mordprozeß in Göttingen Göttingen. Vor dem Göttinger Schwur- gericht hat am Donnerstag der Prozeß Segen den 37jährigen ehemaligen Schiffs- offlzier und jetzigen Hamburger Reederei- angestellten Herbert Wege begonnen, der beschuldigt wird, im November 1945 seine Schwester und deren polnischen Ehemann mit einer Axt erschlagen zu haben. Wege gab vor Gericht die Tat im wesentlichen zu. Als er im Juni 1945 aus dem Krieg auf den elterlichen Hof in Bartolfelde(Kr. Osterode Harz) zurückgekehrt sei, habe er sofort be- merkt, dag seine Schwester und ihr Mann seine Heimkehr nicht gern gesehen hätten. Es habe ständig Streit, auch zwischen dem Ehepaar und seiner Mutter, gegeben. Sein Schwager, der im Jahre 1942 als Kriegs- gefangener auf den Hof gekommen Sei, habe sich auch dadurch unbeliebt gemacht, daß er sich als Waffen- und Schnaps- schwarzhändler betätigt habe. Nach einer neuen Auseinandersetzung im Zimmer sei- ner Schwester habe er den Polen dann am Abend des 9. November erschlagen, ebenso seine Schwester, die hinzugekommen sei. Nr. 221 7— tor ratsamt e Bau- elehnt ung des Ring- Josef g beim t wor- Rechts- tretung en hat, ach der wirk- gewußt 7 er per ffe 5 4 n ennlulüldnnüddüünuddlddl U größte heimer Eden- rt. Als kestes“ Otz der Wurst- r Wein Don- 1 Ver- lestens Drivate seinem Auto- te Wa- Der bfalzbr. 221 46 „falzbr. 2 21 46 Jahren der hand- g.—— 5 chaft- 55 5 zum—— tschen— zu fin- 5 1 dier Leistung stets verbunden æum Horteil aller Kunden!„ atliche srepu- „ bald D.. 75 jährigen Geburtstag unseres Hauses nehmen wir zum Anlaß, Ihnen, unseren Kunden aus Stadt und Land, d fünft 0 aufrichtigen Dank zu sagen für die langjährige Treue Ihrer Familien zum Hause VETTER. und verur- stber- 1 5* 0 0 Als besondere Uberraschung für die Freunde unseres Hauses veranstalten wir einen großen erkauk auel vom 26. September bis zum 3. Oktober 1960, der alle bisherigen Einkaufsfeste in den Schatten stellen wird. Sie sollten nicht versäumen, daran teilzunehmen. EINMALICE Jubiläums-Angebote halten wir für Sie bereit. h der je besonders unsere Jubiläums- Schaufenster und die Jubiläums-Anzeigen mit den Sonderangeboten, die in flege- r Be- efahlr Erie drei- näfts- beler sein ö „ Beachten 8 dein- 5. h u allen Zeitungen ab morgen, den 24. September, erscheinen. zung 1 Ein unterhaltsames Eröffnungsfest- Programm mit Tagesfeuerwerk, Platzkonzert, Ballon- Start und tollen Uber- a raschungen wartet auf Sie. Ug- von ken 95 ab 24. September agen Jubiläums-Sonder-Ausstellung in allen Schaufenstern des VETTER-Hauses am Montag, dem 26. September 9.00 Eröffnung des Jubiläums-Verkaufes 0 0 14.00 bis 15.30 Großes Platzkonzert vor dem VETTER-Hause, N 7 5 14.30 Glanzvolles Höhentagesfeuerwerk vorn VETTER-Turm — 14.45 Ballon-Start vom VETTER-Haus 14.00 bis 17.00 Tägliche Unterhaltungsmusik in unserem 2 Erfrischungsraum 0 1 Zu. 1 26. September bis 1. Oktober In der 1. Woche des Jubiläums-Verkaufes eine den rode W 1 8 N 3—5 5 Sonderüberraschung für alle, die zum Turmhaus lann kommen. ten. 5 EINST WIE IETZT- BELIEBTES EINKAUFSZZIEL egs- Sei, acht, aps- iner Sei- am 80 parkplatz direkt am Haus 5 — — — 2 . KAUFHAUS d Oo 2eg 0 liffs⸗* S erei- der eine — 1 v r MANNHEIM eee 5 Seite 12. MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Freitag, 23. September 1960/ Nr 221 Indus trieproduktion im August leicht abgeschwächt (eg) Der Index der industriellen Produk- tion in der Bundesrepublik hat sich im August gegenüber dem vorangegangenen Monat um 0,4 Prozent auf 258 Punkte (4936 100) abgeschwächt. Im Vergleich zum August des Vorjahres betrug das Produk- tionswachstum in der gesamten Industrie neun Prozent. Für den Zeitraum Januar bis August ergab sich eine Wachstumsrate von zwölf Prozent. In der Grundstoffindustrie lag die Produktion des Berichtsmonats um 13 Prozent und in der Investitionsgüterindu- strie um 14 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresstand. Wochenausweis der Bundesbank vom 15. September Berichts- r gegen 31. 12. 59 Millionen DM woche Vorwoche Banknotenumlauf 18 733,1— 252,4 19 045 DEVISEN STATUS Aktiva Goldbestand 11 981,3 + 33,1 10 934 Guth. u. Geldmarktanl. 1. Ausland 13 847,0 + 206,8 8 249 Sorten, Schecks etc. 141,8 + 3,5 130 Kredite an int. Einr. 3 759,2— 38,0 4 816 Passiva: Verbindl. a. d. Ausl. Gesch. 391,7— 10,8 67 Nettodevisenposition 29 337,6 + 226,2 23 457 BINNENABRECHNUNG Aktiva: Inlandswechsel 2 019,6 10,0 853 Schatzwechsel 45,0 + 175.2 Lombardforderungen 82,7 + 2,9 Kassenkred. a. Bund u. Sonderverm. 11,0 + 3,4 265 Ausgl. Ford.) 3 620,1— 88, 1 5 731 Kredite a. Bund F. Internat. Einr. 1 339,9— 121¹ Passiva: Einl. v. Kreditinst. 11 652,6 105,6 9 344 Einl. d. öffentl. Hand 4 620,1 + 2288, 7 2 216 ) abzügl. i. Geldmarkttitel umgetauschte Posten. Das aktuelle Gewerkschaftselend, die Verelendungslehre Falsche Propaganda schreckt Arbeitnehmer ab „Die Verbraucher kaufen noch zu wenig; aber die Industrie investiert zuviel. Es ist nicht Wahr, daß die überhöhte Nachfrage der Verbraucher die Preise in die Höhe treibt. Das Gegenteil ist der Fall, Die Kaufkraft der Konsumenten ist ja so gering, daß die Ent- wicklung der Verbrauchsgüterindustrien hinter dem allgemeinen industriellen Wachstum einherhinkt. Angeheizt wird die Konjunktur Diesen als Weisheit gepriesenen Unsinn berichtet die DGB-Presse als jüngstes For- sungsergebnis des Kölner Wirtschaftswissen- schaftlichen Institutes der Gewerkschaften (WWI). Das WWI setzt damit lediglich die seit zwölf Jahren geübten Verdrehungen von Tatsachen fort. Heute stimmen die Wirt- schafts wissenschaftler an der Gewerk- schaftsleine wieder einmal das alt/neue Lied vom konjunkturellen Wettlauf zwischen In- vestitions- und Verrbauchsgütern an. Es ist eine alte— doch vom WWI wie Sesagt stets neu aufgewärmte— Geschichte, daß die Konjunkturwellen für Investitions- und Verbrauchsgüter unterschiedlich ver- laufen. Nebenher läuft in jüngster Zeit ein Strukturwandel. Was früher in den Bereich der Investitionsgüter gehörte, reiht sich jetzt vielfach ganz oder teilweise in die Gruppe der Verbrauchsgüter ein(Zz. B. Per- sonenkraftwagen). Das sei nur am Rande bemerkt. Ausschlaggebend ist der Umstand, daß bevor mehr Papier, bevor mehr Kühl- schränke, Kochtöpfe, Kunstdünger und Landmaschinen— und damit mehr Nah- rungsmittel und dergleichen mehr— erzeugt werden können, die Stahlwerke, die Energie- unternehmen, die Maschinenfabriken in der Lage sein müssen, die Erzeuger von Ver- brauchsgütern dem angestiegenen Bedarf, der Verminderung von menschlichen Ar- beitskräften entsprechend auszurüsten. In ähnlicher Weise malt der— für den demnächst in Berlin stattfindenden Bundes- Eine halbe Million Neubau-Wohnungen jährlich Minister Lücke verteidigt den Abbau der Zwangs wirtschaft (eg) Eine jährliche Wohnungsbauleistung von etwa einer halben Million Wohnungen wird auch in den nächsten Jahren aufrecht- erhalten. In diesem Jahr werden 550 000 Wohnungen fertig; 1961 mindestens 500 000. Mit dieser Feststellung wandte sich Bundes- Wohnungsbauminister Paul Lücke vor der kommunalpolitischen Vereinigung der CDò/ CSU in Bonn am 22. September gegen Be- hauptungen, das Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft sei zu früh gekommen, weil die Wohnungsnot noch zu groß sei. Bei solchen Behauptungen werde geflissentlich übersehen, daß die Zwangs- wirtschaft durch das Abbaugesetz nicht von heute auf morgen beseitigt werde, sondern in einer mehrjährigen Uebergangszeit, die bis 1963, in manchen Gebieten sogar bis Ende 1965 reiche. Während dieser langjährigen Uebergangs- zeit aber werde weitergebaut, unterstrich Minister Lücke. Das derzeitige Wohnungs- defizit belaufe sich auf rund 1,25 Millionen Wohnungen. Bei einer weiteren Wohnungs- bauleistung von einer halben Million Woh- nungen jährlich werde es am Ende der Uebergangszeit mit wenigen Ausnahmen keinen Wohnungsfehlbestand mehr geben. Ab 1. Oktober 1960 werden nach Mittei- lung des Ministers in 94 Kreisen die Woh- nungsämter ihre Tore schließen. In diesen Kreisen besteht nach den statistischen Fest- stellungen kein oder nur noch ein gering- fügiger Wohnungsfehlbestand. Wenn jedoch einzelne Gemeinden in diesen Kreisen noch einen überdurchschnittlichen Wohnungsfehl- bestand hätten, so könnten sie bei ihrer Landesregierung eine Verlängerung der Wohnraum Bewirtschaftung beantragen. Lücke betonte, daß die Aufhebung der Wohnraumbewirtschaftung nichts mit den Mietpreisbindungen und dem Mieterschutz- gesetz zu tun haben. Die Mietpreisbindun- gen und der Mieterschutz in der bisherigen Form blieben auf jeden Fall bis zum 1. Juli 1963 bestehen, auch wenn vorher die Woh- nungsbehörden ihre Tätigkeit eingestellt hätten. von der Nachfrage nach Investitionsgütern.“ kongreß vorbereitete— Geschäftsbericht der 18 Metall die wirtschaftliche Verelendung Westdeutschlands in grellen Farben. Wört⸗ lich heißt es in dem Bericht unter anderem: „Im Jahre 1958 war das wirtschaftliche Klima von Absatzstockungen, von Massenentlas- sungen und Kurzarbeit in den Montanindu- strien, in der Textil- und Lederwirtschaft und in anderen Sparten gekennzeichnet. Der Zu- wachs des Sozialproduktes schrumpfte— mengenmäßig— auf 2,8 Prozent zusammen. Das ist der niedrigste Satz seit der Weltwirt⸗ schaftskrise der zwanziger Jahre, Die Volks- wirtschaft erlitt Verluste in der Größenord- nung von vier bis sechs Milliarden DM.“ Der Geschäftsbericht der I Metall macht sodann einen kühnen Gedankensprung, auf die an- geblich unzureichende Erhöhung der Massen- einkommen und der Massenkaufkraft hin- weisend: Es stiegen 1958 1959 Nettolöhne u. Gehälter 4 6,8% 77,1% Sozialeinkommen) + 11,9% 42,6% Masseneinkommen i Verbraucherpreise 3,0%„„ Massenkaufkraftz) + 2,0% 3,3% Sozialprodukt(real) + 2,8 0% 45,7% ) Renten, Versorgungseinkommen ete. ) je einzelnen Arbeitnehmer. Indes haben— wegen ihrer Unabhängig- keit und ihrer wirklich wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden unbequeme— öko- nomische Forschungsinstitute festgestellt: Mit rund 32,5 Milliarden DM war das Masseneinkommen(Summe der Netto-Ein- kommen von Arbeitern, Angestellten, Beamten, Pensionären und Rentnern) im 2. Vierteljahr 1960 um 8,4% im 2. Vierteljahr 1959 um 6.1% über dem Niveau des jeweils vergleichbaren vorjährigen Zeitabschnittes gelegen. Die sich im zweiten Quartal 1960 auf 24,6 Milliarden DM belaufenden Nettolöhne und Gehälter sind dabei um 10,6 Prozent, die Bruttolöhne und-Gehälter sogar um 11,4 Prozent gegen- über dem zweiten Quartal 1959 gestiegen. Für die Kaufkraft der Konsumenten— soweit diese Arbeitnehmer sind— ist es völlig gleichgültig, woher sie ihre Einkom- men beziehen. Als Lohnauszahler sind ihnen Erzeuger von Investitionsgütern ebenso willkommen, wie die von Gebrauchsgütern. Schließlich bedürfen sie keiner Statistiken, um es wahrzuhaben, daß sie sich jetzt mehr denn je leisten können. Auf Auslandsreisen, zu denen sie ihren Urlaub heute verwen- den, beobachten sie auch häufig, daß es ihnen vielfach hier besser geht als im Ausland. Die gewerkschaftlich organisierbaren Ar- beitnehmer schreckt aber auch die Doppel- Zzüngigkeit der fadenscheinigen gewerk⸗ schaftlichen Beweisführung ab. Nichts macht einfache Menschen mißtrauischer, als 80 offen erscheinende Widersprüche. Nicht von ungefähr kommt es daher, daß die Mit- Sliedszahlen der Gewerkschaften besten Falls stagnieren, soweit sie nicht sogar rück- läufig sind. Herzzereigende Klagelieder da- rüber hat der Vorsitzende der 18-Bau, Steine und Erden, Leber, auf der jüngsten Tagung seiner Gewerkschaft angestimmt. Auch im Geschäftsbericht der IG-Metall wird darüber geklagt, aber mißbilligend an- gedeutet, dag Vollbeschäftigung, gestiegene Einkommen die Lust zum Organisieren, zur Beitragszahlung vermindere. Auch hierin liegt gefährliche Doppelzündigkeit. Die— sich sozialpolitisch günstig auswirkenden Wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Erfolge werden durch die Bemäntelung der Ursachen des Mitgliedsschwundes Zzugestan- den. Ein Beispiel für viele andere: Die Mit- Sliedszahlen der IG Metall haben sich von 1951 bis 1957 von 1,48 Millionen auf 1,77 Mi lionen erhöht. Bis Ende 1959 trat ein 1 ter Rückgang um 8000 Mitglieder ein 9255 hat sich die Zahl der in den Zuständigkeits bereich der 10 Metall fallenden Arbeite. mer zwischen 1950 von 2.58 Millionen ah, 4,18 Millionen bis 1959 erhöht. 0 Die Arbeitnehmer von heute Wo! durchweg Bestandsicherung, ohne Rücken darauf, wer Urheber der erzielten verde serung der Lebenshaltung und der Arbe bedingungen ist; den Arbeitnehm 83 heute liegt also Stabilität in der B Sung, bei Löhnen und Preisen àm meiste am Herzen. Sie sind mißtrauisch Seworden gegen die Scheinerfolge, die sich in al höhungen und überstürzten Arbe 5 kürzung ausdrücken; somit auch mißtrauisch gegen die Gewerkschaften, von denen 8 sich fernhalten, anstatt sich zu ihnen in gezogen zu fühlen. 8 ern v0 eschäfti. itszeitver. F. O. Weber Mit Mammut-Etat des Bundes à m Rande soliden Defizites (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel hat jetzt dem Haushaltsausschuß des Bun- destages den kommenden 44,9 Milliarden- Bundesetat für das Kalenderjahr 1961 aus- führlich erläutert und hervorgehoben, der Haushalt sei auf einer soliden Grundlage aufgebaut und halte sich im Rahmen der realen Möglichkeiten. Die Lage der Bundes- finanzen sei als gut und gesund zu bezeich- nen, versicherte Etzel anschließend vor Journalisten. Der Zuwachs des Sozialpro- duktes um sechs Prozent, der den Steuer- schätzungen für das nächste Jahr zugrunde liegt, sei wahrscheinlich zu niedrig ange- Setzt. Steuermehreinnahmen sollten aber ausschließlich zur Deckung des außerordent- lichen Etats von 2,1 Milliarden DM ver- wendet werden. Etzel sagte, er fühle sich zwischen drei Polen hin- und hergerissen: er solle für die äußere Sicherheit sorgen und folglich die Verteidigungsausgaben erhöhen. Er solle gleichzeitig die innere Sicherheit festigen und daher den Sozialaufwand des Bundes steigern. Er solle aber außerdem noch die Stabilität der Währung wahren und des- halb die Bundesausgaben so niedrig wie möglich halten. Er weigere sich anzugeben, auf welchen Gebieten er neue Ausgabewün- sche des Parlaments erwarte, meinte Etzel. Das würde die Abgeordneten zu solchen Wünschen nur ermuntern. Er selbst habe nicht die Absicht, dem Haushaltsausschuß des Bundestages Mehrausgaben vorzuschla- gen. Immerhin wäre es möglich, daß die Steuerschätzungen noch vor Verabschiedung des neuen Etats berichtigt werden. Sie könnten nämlich zeitnaher gestaltet werden, sobald im Januar ein endgültiger Ueber- blick über die Steuereinnahmen des Jahres 1960 vorliege. Etzel rechnet damit, daß die Steuerein- gänge des laufenden Jahres am Ende um 500 Millionen DM über dem Haushaltssoll liegen werden. Da aber keine Anleihen hergebe, werde aàuch beim Einsatz dieser Mehreinnahmen in den außerordentlichen Etat noch eine Finanzie- rungslücke von 600 Millionen DN verblei- ben, denn der außerordentliche Etat mache 1,1 Milliarden DM aus. Der Finanzminister ist überzeugt, sich im Jahre 1959 konjunk. turgerecht verhalten zu haben. Damals sel 1 Milliarde DM an Ausgaberesten Zusätz- lich abgebaut und erhebliche 2 Wangsläufige Mehrausgaben finanziert worden. Dennoch schließe die Haushaltsrechnung dank Sei- ner Bewirtschaftungsmaßnahmen nur mit einem Fehlbetrag von 154,3 Millionen DM ab. Etzel konnte noch nicht sagen, zu wel- chen Zwecken die beim Grünen Plan zu- gunsten der Landwirtschaft(1,6 Milliarden DW) neu anfallenden 129 Millionen PM ver- wendet werden sollen, gab aber der Hoff. nung Ausdruck, daß sie für Strukturmag. nahmen und nicht als allgemeine Subven- tionen eingesetzt werden. An die Länder Wolle er das Ansinnen richten, durch Ein- kührung und Erhöhung von Freibeträgen bei der Vermögenssteuer, der Erbschafts- steuer und der Gewerbesteuer auf Einnah- men über jährlich 800 Millionen DM zu ver- zichten. Auf die sogenannten Bagatellsteuem (Salzsteuer, Leuchtmittelsteuer und derglei- chen) könne der Bund hingegen nicht ver- zichten.„Kleinvieh macht auch Mist“, und Verwaltungsarbeit falle beim Steuereinzug kaum an. Nach den Worten des Ministers braucht Wegen der Senkung der Bundesmittel für den Wohnungsbau von 1,7 auf 1,5 Milliar- den DM ein Abfallen der Bautätigkeit nicht befürchtet werden. Die Personalvermehrun- gen— allein im zivilen Bereich 509 neue Beamte und 1243 Angestellte— seien in ihrer Mehrzahl die Folge neuer gesetzlicher Aufgaben und des fortschreitenden Auf- baus der Bundeswehr. der Kapitalma 02 Stellen Sie sich vor, das Wäre Ihr Pfandbrief! Dann wüßten Sie mit Sicherheit: Ihr Geld wird Geld verdienen. Pfandbriefe sowie Kommunalobligationen bringen halbjährlich hohe Zinsen. Pfandbriefe sind gesichert durch Grundstücke und Gebäude, Kommunalobligationen durch Vermögen und Steuerkraft von Städten und Gemeinden. Beide Wertpapiere sind sparprämienbegünstigt- außer- dem bei Bedarf wieder zu barem Geld zu machen. Sie wissen doch: Sparst Du was hast Du Was! Hast Du Was- bist Du Was! 5 1 f W e 4. Taro Verbriefte Sicherheit PFAND BRIEF UND KOMMUNALEOBLIGATION Gehen Sie einfach zur Sparkasse oder Bank, oder verlangen Sie„Das kleine Pfandbrief 1x 1“ vom Gsmeinschaftsdienst der Boden- und Kommunalkreditinstitute, Köln, Kaiser- Wilhelm Ring 29, Abt. IL. Verschiedenes Vervielfältigungen: Lingott, U 6. 12 Gesuche— Zeugnisabschriften Schreibbüro im Hauptbahnhof Neuwertige Kofferschreibmaschinen günstig zu vermieten. H., Sommer, Mannheim.— Friedrichsring 40 Sehr gute Hausschneiderin empfiehlt sich, Kleider, Kostüme, Anderung. Zuschr. unt. P 09257 an den Verlag Hemden-Kragen- Erneuerung A. 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Seite 13 Schwerpunkt- Verlagerung jugoslawischen Außenhandel (dpa) Jugoslawiens Außenhandel steht in diesem Jahre im Zeichen einer Verringerung der Lebensmitteleinfuhren, einer Steigerung der eigenen Agrarausfuhr und der zuneh- mend besser werdenden Versorgung mit aus- ländischen Industrieprodukten und Konsum- gütern a In den ersten sieben Monaten dieses Jah- res hat Jugoslawiens Außenhandel eine Zu- nahme um 810 Millionen DM oder 23 Prozent gegenüber der vor jährigen Vergleichszeit zu verzeichnen Die europäischen Länder einschließlich denen des Sowjetblocks waren am jugosla- wischen Außenhandel dieses Jahres mit rund Prozent bet t. Hauptabnehmer waren Italien mit 200 Millionen DM, die Bundes- republik und Großbritannien mit je 110 Mil- lionen DM, gefolgt von den US und der Sowjetunion. Die wichtigsten Einfuhrländer Jugoslawiens waren in diesem Zeitraum die zundesrepublik mit 310 Millionen DM, Ita- llen mit 217 Millionen DM, die USA mit 190 und die Sowjetunion mit 150 Millionen DM. Im Einkan Butter: In Süddeutschland Wird sich an den Verbraucherpreisen nichts ändern. Wei- terhin wird es aber ausgelagerte Molkerei- butter geben, die 40 bis 50 Dpf je kg weniger kostet als frische Markenbutter. Käse: Emmentaler kann um 1 bis 2 Dpf je 250 Gramm billiger werden. Jetzt wird Ware aus der größeren Sommerproduktion verkauft. Für alle anderen Käsesorten wer- den die Hausfrauen soviel zahlen wie bis- er. . Eier: Die deutsche Erzeugung geht der Jahreszeit entsprechend weiter zurück. Nach- dem sich der Handel im Bundesgebiet in- zwischen gut mit Auslandsware versorgt hat, mußten die Holländer mre Forderungen zu- rücknehmen. Damit kann das Inlandsei sogar um 1 Dpf billiger werden. Kleineier bleiben im Verhältnis zu den Normalgrößen beson- ders günstig. a. Geflügel: Preisänderungen sind nicht zu erwarten. Fleisch: Rindfleisch kann in den nächsten Tagen preiswerter werden. Auf den Schlacht- viehmärkten sind die Notierungen wieder- holt zurückgegangen. Weitere Preissenkun- gen für Schlachtrinder stehen bevor, da in Kürze ein erhebliches Angebot von Weide- rindern zu erwarten ist. Eine Aenderung der Schweinefleischpreise dürfte es nach den Jotlzschwankungen der letzten Tage nicht geben. Für Kalbfleisch werden im Südwe- sten, Westen und Norden die Verbraucher unveränderte Preise finden. Seefisch: Zu besonders günstigen Preisen kann man in den nächsten Tagen Kabeljau kaufen. Knapp und teurer Als bisher ist der Rotbarsch. Die Einkellerung lohnt. In Kartoffeln: 1 1 diesen Tagen dürfte man die niedrigsten Preise der Herbstsaison finden. Die beson- Kohlezoll verhalf zu 16 Millionen Tonnen Mehrabsatz Jetzt geht es um Verlängerung bis 1962 Die Verlängerung des seit 1959 bestehen- den Importzolls für Kohle in Höhe von 20 DM je Tonne über den 31. Dezember 1960 hinaus wird in Bonn für möglich gehalten. Im Bundeswirtschaftsministerium wird nach den energischen Vorstößen der um das Schicksal der Bergarbeiter bangenden 18 Bergbau und Energie(vergl. MM vom 21. September) sogar an eine Verlängerung bis Ende 1962 gedacht. Der Bundeskanzler soll diese Pläne unterstützen. Im Jahre 19539 wurden noch 15 Millionen Tonnen Auslandskohle in die Bundesrepu- blik eingeführt; 1959 waren es lediglich 7,54 Millionen Tonnen. Im ersten Halbjahr 1960 schmolz die Kohleeinfuhr auf 3,3 Millio- en Tonnen zusammen(1. Halbjahr 1959: 4,61 Millionen Tonnen). Der Kohlezoll er- Wies sich also als heilsam für die bundes- deutschen Zechen. Die von den Zechenge- sellschaften gegründete„Notgemeinschaft deutscher Kohlebergbau GmbH“ hat insge- aberaler flit die Hausttau ders gern gekauften Qualitätssorten wie Sieglinde, Hansa, Lori, Bona, Grata, Delos und Climax sind in reichlichen Mengen zu haben. Seit 1953 kosteten Speisekartoffeln zu dieser Zeit in jedem Jahr mindestens 1.— bis 2,— DM je Zentner mehr. Obst: Weintrauben können etwas billiger werden. Das Angebot ist noch immer groß. Rumänische Trauben kosten wesentlich we- niger als andere Ware. Aepfel werden eben- falls preiswerter. Einwandfreie Birnen wer- den dagegen soviel kosten wie bisher. Ledig lich überreife Ware wird zu niedrigeren Prei- sen zu haben sein. Einen leichten Preisrück- gang kann es für Zitronen geben. Mit dem Steinobst geht es zu Ende. Gemüse Das Blumenkohlangebot nimmt zu. Die Verbraucherpreise werden noch etwas zurückgehen. Tomaten werden auf Grund von Einfuhren reichlich zu haben sein. In Süddeutschland ist der Erntehöhepunkt überschritten. Die meisten Verbrauckerpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,40 bis 2,80; Rinderschmorfleisch m. K. 2,80 bis 3,20; Kotelett 3,50 bis 4, 10; Schweinebauch 1,90 bis 2,10 DM. Markenbutter je 250 f: 1,55 bis 1, 6 DRM. EPler mit Stempel b oder 3: 20 bis 30 Dpfg. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1,30 bis 1.50 DM; Holl. Gouda 1,25 bis 1,40 DM; Tilsiter 1,30 bis 1,45 DM. Kartoffeln je Pfund: 11 bis 14 Dpfg. Obst: Tafeläpfel à 25 bis 45 Dpfg.; Tafelbirnen A 25 bis 50 Dpfg.; Zwetschen 25 bis 35 Ppfg.; Pfir- sische 30 bis 60 Bpfg.; Weintrauben 50 bis 70 Dpfg. je Pfund. Gemuse: Tomaten 35 bis 55 Dpfg.; Buschbohnen 35 bis 40 Dpfg.; Möhren 15 bis 25 Ppfg.; Weigskohl und Wirsing 15 bis 20 Dpfg. Rotkohl 15 bis 25 Dpf. je Pfund; Salatgurken 40 bis 90 Dpfg.; Blumenkohl 30 bis 80 Dpfg. qe Stück. samt 19 Millionen Tonnen Einfuhrreste aus dem Markt genommen. Für den deutschen Bergbau sprangen dabei rund 10 Millionen Tonnen Ersatazlieferungen heraus. Nebenher lief unter dem Stichwort„Erhard-Aktion“ eine Marktentlastung um 4,3 Millionen Ton- nen Einfuhrkohle. Insgesamt wurden also 23 Millionen Tonnen Einfuhrkohle abgelöst, Was allerdings recht kostspielig War. Seit Beginn der Krise wurden mehr als 350 Mil- lionen DM für die Importablösung ausge- geben. Ergebnis: Seit Beginn der Kohlekrise Wurde ein Mehrabsatz von insgesamt Über 16 Millionen DM erzielt. Hierbei nahmen die Kohleneinfuhren aus Ländern der Mon- tanunion zu, während die Beschränkung lediglich auf Importe aus Drittländern ent- Tiel: Montanunion Drittländer 1000 t 1958 850,7 14 071,7 1959 1 386,7 6 149,0 1. Halbi. 1960 813,4 2 488,6 Die großen Aufwendungen für Import- Ablösungen wären Fehlinvestitionen gewesen, wenn jetzt durch Aufhebung des Kchlezolls dieser Mehrabsatz des deutschen Bergbaues wieder verloren ginge. Andererseits gilt es, jene Kohlverbraucher zu schützen, die traditionsgemäß Einfuhr- kohle verwenden(Küstengebiete etc.). Des- halb ward ja von allem Anfang ein 2z0llfreies Kontingent(von 5 Millionen Jahrestonnen) bestimmt. Das Bundeswirtschaftsministerium rechtfertigte damit die Einführung des RKohlezolls. Es sollten lediglich Wettbewerbs- verhältnisse auf dem Energiemarkt entzerrt werden. Der Kohlezoll sei nicht Schutzzoll im üblichen Sinne, wurde erklärt. Ausschlaggebend für die Entwicklung am Kohlemarkt war die Tatsache, daß jahr- zehntelanger Kohlemangel jäh in Ueberan- gebot an Kohle umschlug. Hierbei spielte das Ueberhandnehmen des Angebotes von Ueber- seekohle auf Grund noch nie dagewesener See- Frachtensenkung eine maßgebliche Rolle. Die inländischen Kohleverbraucher hatten je- doch— durch den jahrzehntelang anhalten- den Kohlemangel ängstlich gemacht— jede Gelegenheit wahrgenommen, Kohleimporte zu kontrahieren. Während im Ruhrgebiet die Halden wuchsen, kämpften die Kohlever- praucher selbst mit der plötzlich auf sie ein- dringenden Schwemme„vorsorglich“ einge- kaufter Importkohle. Wie auch immer die endgültige Entschei- dung über die Fristverlängerung für den EKohlezoll ausfällt, am schwierigsten wird das Tauziehen darüber sein, ob das 5 Millionen Jahrestonnen betragende zollfreie Kontin- gent unangemessen hoch oder unangemessen niedrig sel. Die Beantwortung dieser Frage wird nicht leicht fallen. In den Verbraucher- bezirken, die auch Ueberseekohle gewohnt sind, ist zweifellos der Energiebedarf ebenso wie in anderen Regionen der Bundesrepublik in den letzten zwei/ drei Jahren gestiegen. Gleichzeitig ist aber auch dort— vielleicht sogar in vehementerer Weise— der Druck des dritten Konkurrenten, nämlich des Heiz- 61s, Spürbar. Egosum Kapitalverkehr mit Italien Wird aufgelockert (VWD) Die italienische Währungsbehörde hat zwei Dekrete veröffentlicht, nach denen die Währungstransaktionen und der Handel Italiens mit den Partnerländern der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft weiter liberalisiert werden. Die Einschränkungen des Kapitaltransfers, der für die Errichtung von Tochter gesellschaften erforderlich ist, werden teilweise gestrichen. Ferner sind die Einschränkungen bei Kapitalbewegungen im Rahmen von Geschenken und Schulden- regelungen aufgehoben worden. Im zweiten Dekret sind neue Importrichtlinien enhalten, wonach künftig italienische Importeure jede Ware auf jedem Markt der Mitgliedsländer unter der Voraussetzung kaufen können, daß die Zahlung der Einfuhren innerhalb von fünf Jahren nach der Lieferung abge- wickelt wird. Marktberichte Mannheimer Ferkelmarkt (Wp) Auftrieb: 67 Stück, Preise für Ferkel über 6 Wochen DM 76-82, Marktverlauf: langsam, Uber- stand. andelspreise je Kg): Ochsen 4,15 bis 90, Bullen 4,40—4, 50, 4, 1* 90, Kalb 4, Tendenz: mittel. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr teilweise langsa allgemeinen zufriedenstellender Absatz ten: Blumenkohl St. 35—60, Stangenbohnen 30, Schlangengurken ausl. 40, Gurken nach Gew. 14-20, Kartoff hl 9—10, R 40, 2 25 Feuerbohnen Kastengurken rotten 10—12, Petersilije Bd. 2 A „Rettiche Rote Beete 9-10, Suppengrün Bd. 16—30, Endiviensalat St. dt. 66,5, Schnittlauch Bd. 910, Se 3040, Spinat 20—25, beln 18—20, Bananen Pfirsiche rie Tomaten dt. 30-38, dto. holl. 38—42 Weiskohl 8—9, Wirs Apfel A 25—35, B 13 Kiste 15—16, Birnen A 2 A 35-355, B 20—30, C 15—18, Quit- ten 15—20, Weintrauben müsse 130—150, Zitronen St. 1416. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr zufried ender Ab- satz in Gemüse. Birnen- und Aepf langsam. Es erzielten: Pfirsische A 20-35, B 1018, Aepfel A 15—28, B 11—15, Cox Orangen A 40-46, B 3038, „Oldenburger“ 1728, Goldparmene 18-32, Jakob Lebel 12—15, Birnen Auslese 22—28, A 14—21, B 6-3, Quitten 10—13, Kopfsalat 10 Stück Ueberstand, Endiviensalat 10—13 Stück, romaten 40-50 mm/ Durchmesser A B 2729, 5060 mm/ Durchmesser A 38-35, B 32-33, Tomaten C 813, Stangenbohnen 1215 Stangenbohnen Wickel 25—30, Feuerbohnen 118. GESCHIFTSBERICHTE Auto- Union GmbH, Ingolstadt: Das zur Daim- ler-Benz Ad gehörende Unternehmen Will die Tagesproduktion für den DK W-Junior erhöhen, um die Lieferfristen herabzusetzen. Am 22. Sep- tember lief der 50 000. DKW-Junior vom Band. Gegenwärtig werden in Ingolstadt täglich 300 des mit 34 PS ausgestatteten Personenwagens hergestellt. Demag AG, Duisburg: Wie die Verwaltung mit- teilt, wird das von der deutschen Industrie er- richtete indische Hüttenwerk Rourkela erst 1961 seine volle technische Leistung von einer Million Tonnen Rohstahl erreichen. Ein We- sentlicher Schritt in diese Richtung sei die für das kommende Frühjahr geplante Inbetrieb- nahme einer noch zu liefernden Breitband- straße. Indische Verdächtigungen zurückwei- send, bemerkt die Demag, in keinem Falle hät- ten technische Mängel an den Anlagen festge- stellt werden können. Nach Beseitigung der Transportengpässe, nach Inbetriebnahme des dritten Hochofens, der Fertigstellung einer Erz- prüfanlage, eines Kaltwalz werkes, einer Feuerverzinnungsanlage für Bleche und nicht zuletzt nach ausreichender Einarbeitung des in- dischen Personals könne 1961 in Rourkela die volle Kapazität ausgenutzt Werden. Leonberger Bausparkasse AG, Leonberg/ Württ.: Die Gesellschaft hat ihre Aktionäre, soweit sle Aktien aus der im Jahre 1956 vorge- nommenen Kapitalerhöhung von 0,5 auf 2 Mil- lionen DM besitzen, auf die nur 25 Prozent des Nennbetrages einbezahlt sind, aufgefordert, die noch ausstehenden 75 Prozent bis zum Ende die- ses Jahres zu entrichten. Dadurch wird das zur Zeit mit 6.525 Millionen DM, ausgewiesene haf- tende Kapital auf 7,65 Millionen DM aufge- stockt. Neben dem ausgewiesenen Kapital sind noch stille Rücklagen in Höhe von mehreren Millionen DM in Grund- und Wertpapierbesitz und in den beweglichen Gütern vorhanden. Außerdem ist für die hypothekarisch gesicher- ten Forderungen eine Wertberichtigung von 4 Millionen DM gebildet. Phoenix-Rheinrohr Ad Vereinigte Hütten und Röhrenwerke, Düsseldorf. Die jetzt in einem Börsenprospekt veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 1959/60(30. September) bekräftigen bereits vor einiger Zeit angedeutete Hoffnun- gen auf eine höhere Dividende. Der gesamte Fremdumsatz hatte schon Ende April 1,02 Mil- Harden DM erreicht, gegen 1,39 Milliarden DM im ganzen Geschäftsjahr 1956/59. Daraus läßt sich ein durchschnittlicher Monatsumsatz von rund 146 Millionen DM in den ersten sieben Monaten 1959/60 errechnen, das ist im Vergleich zum entsprechenden Durchschnitt des gesam- ten Vorjahres eine Zunahme um 30 Millionen DM(26 Prozent). Auf den Export entfielen im Monatsdurchschnitt 37/71(27,67) Millionen DM. Rheinmetall Berlin AG, Berlin: Wie Direktor Caesar vor der Presse mitteilte, wird die Ge- sellschaft 1960 die Dividendenzahlung aufneh- men. Ueber ihre Höhe wurden freilich noch keine Angaben gemacht. Das Geschäftsjahr 1959 schloß mit einem Gewinn von 1,09 Millionen DM ü gegenüber einem Verlust von 0,79 Millionen DM im Vorjahr, so daß der Verlustvortrag von 1,01 Millionen DM getilgt und 79 000 DM h vorge- tragen werden können. Der Großaktionär, die Röchling-Gruppe, legt weiterhin entscheidenden Wert darauf, alle Abschreibungsmöglichkeiten zu nutzen, ausgiebig Rückstellungen zu machen und so das Fundament so solide wie möglich zu gestalten. . und liese uocie besonders gunstig! Berliner hat mich beauftragt, in und Objekte Barauszahlung: Mannheim Telefon nroler Tafel-Apfel „Jonathan“, Handelsklasse A e 1000 9 DM Holl. Zuiebel in Söckchen 500 9 DOM und 30% Rabatt Mannheim neidelberg —95 Versicherungsgesellschuft Ludwigshafen Renditen- (Mehrfamilien- Seschäftsnäuser) zu kaufen— Angebote an: ILIMMORBILIEN- WINTER Mhm. und 424 96 F———— Parkhotel am Wasserturm 2 LI. feines Tafelöl age . en 483 1 Tiefe auß m, 5 br. 15,09 m, sof. zu verkaufen. 0, 375.Uiter-DoS DM 2 ena Anm., P, 16 5 Sthäffner. Immob. rel. 2 50 47 Franz Rotwein Neckarstadt N Rentenhaus 1 Wenn ngen vin rouge du Midi Verkaufspreis 50 000, DM * literflasche o. Ol. OM. Immob. Grohmüiler, Zehntstr. 29. 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September 1960 Nr. 221 2 RAitgeteilt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbfi“ A. 9. 22.9„„ 1 S 8 örse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder 5 845 1 640 dto. Lit. A. B. loss 1950 55„ 21. 9. 22 Uebermittlungsfehler). 1 8 155 5 gun 11 po, 855 82 v 58 102% 10²⁰⁶. 0 0 165 N 5 0— ö n Frankfurt/ M., 2 2. September 1960 3 3* 3 l 5 N 15 8 Cenegros 0 7 21 5 ahlwerke Bochum N 01 5 21.% 22 Stahlwerke Südwestt. 550 390 ee 5 50 8% 5% e 18% 600 9. 22. 9. 21. 9. 22. 9.* 3 Zinsen steuertrei) 7.5% Rhld.-Pfalz v. 58 102 102 sufopechem(ekt.) 193 99 0 Notierte Aktien ö Dierig Chr. LI. A. 3³0 330 Kaufhof 125 1235 1 848 840% Ablösungsschuld v.57 0% 400 5,% KWE v 59 55.„ 327 4 0 . 623 85 Dortm Hörder 1902 193 Klein Schanzlin 2850 2840 ve 940 945 8 5% Bad Kom Ladsbk div II IIIE 5% Tbyssenbütte v. 59 91*¹ 92 Keystone 8 38) 13,55 1 Adlerwerke 5³⁵ 544 Durlacher Hof— ö Klöckner Bergbau 275 258 ver Glanzstoff 750 7⁵8 5% Bayer. Hypo 111 5 5% Weltbank-Anl. v. 59 98 58 Sen 4,17 1 AG t. Energie 7³⁰ ö 736 Eichbaum. Wergei 1781 1250 Klöckner Humb Deutz 1240 1270 Wintershall 507 506 5,5% Großkraftw NMhm 1032 103% 7% Zellst Waldhof e 58 102 102 5 80 12.91 10 At Lerkeh! 760 76 5 8 Kraft 7 555 Klöckner. Werke 3²⁰ 330 Zeiss Ikon 444 44⁵ 5% Ptölz. Hypo 111 111 Wandelanleihen ö e 10,88 10 AEG 457 458 5 ge 91 1 8 Krauß- Maffei 586 610 Zellstoft Waldhoi 452 464 5% Khein Hypo 175⁵ 175 5.5% Anglo Americ. Tel.-EI(8) 11478 11500 Aschatfenb Zellstoff 19556 200 ein e enen, ee e Lahmeyer 880 850„ 7.50% Siemens v 347 103ꝰ fJ103⁰ Colp v 59 0 l 68 309 Badische Anilin 75⁰ 7e balden Bayer 817 824 Lindes Eis 12⁵⁰ 1262 e 5 5—— 20 650 7% AEG v 88 297 30⁰⁰. 5 NW 50 842 baren biquis%% 6,85 Lswenbräv 85 1510. ö 38 55 genten 6% BMW 58 505 Slo NE-Metalle Bemberg 352 360 bein Jetter 20⁰ 5 Ludwigsb Walzm——. 5(Zinsen tarifbesteuert) 5.5% Chem Albert v. 86 240 285 J 7 Geld 8 Feldmühl Cbemie Verwaltung 15812 1630 4 Brlet Berger 51 515 8 1 io ANA 3 1080 10/5 e AEG o 50 105% 104% 85% Schering v 9 2 dierte. Kupter 288,75 Bekule abgestempelt 159 158 ½%[Felten 35 239 Mannesmann 315 319 Ferernd 8% Bad 0* 104 6.5% VDN v 51 860 875 Blei 87 28675 3 8 e eisenderg r e, Vietallgeselischan 1610. 6% Eisennütte JJJCCCVG0 g 3 Aluminium 225 50 e e ee eee 201%% 80 00„ e% ee eee ee 60 dias 5 75 4 Sen 1 8 25 Ssi b 3 8 enknge 810 70 d. 2858 2400 Orenstein& Koppel St 480 4³⁰ 6% BBC v. 56 104% 104% Adirope 130,00 132,00 8 55 25 235 Bubiag 805 30⁰³⁰ Grünzu 4 Hertm 82⁵ 825 Phoenix Rhein roh 337 33954 Phrix Werke 287 4% 2³ 7% Bundesbahn v 39 102 0²³⁰ Agefrs 128,80 131,50 8 9 65 5 28 Buderus. 585 610 Gukstabl Witten 850 850 808 e s scheidemandel 283 271 6% Bundespost v 58 9476 54 All fonds 182.80 183,80 Deutsche treſe Brown, Boveri& Cie. 1102 113⁰ Gursbofnun 13⁵⁰0 1370 teubag 285 280 7% Bundespost v. 58 102 102* Anglo Dutch 106.0 10/50 bevisennotlerungen Casselle 7122 755 Hand 5 f 125 Kheinelektre 900 9⁰⁰ Banken 7% Esso v 88 10³ 10³ Atlanticfonds 45,0 46,60 1 Us. Dollar r 0 ee Handen ds 3 J aur 50 920 und Vetsicherungen 5 5.5½ Gelsenberg Austro- Fonds 131,00 131,00 1 engl. 8 4% eh Conti Gummi 1025 1043 1 17 g Allianz Leben 15⁵⁰ Benzin v 58 93 93 Concentre 155,10 167,70 1 can Bolle„10 ale en 3810 3300 8 4 1 113 ee 5 55 Allianz Versicherung 41²⁰ 4000 8% Fleidelb Zem v 56 10334 10% Dexsfonds 184.40 186,40 100 af 8 11% 4.885 535 275 3* 1150 dee 0 5 Badische Bank 8 6⁵⁵ 8% Hoechster Farb e 87 106% J Europafonds 186,50 186,50 100 sfrs 90,76 10% Demag 900 920 e 788 72 N80 8 Suben 462 464 1 Bayer. Hypo.& Wechselb 5 852 70% Hoechster Farb» 8 104% 104% J Eurunion 159,00 161,60 100 belg tr. 8.348 95,96 Dt Contigas 5 6⁴⁰ Hoeschwerke 22 276 Ruh 85 I bberlinet klandelsbank 760 6% Hoeschwerke v 89 8 59% Fondak 181,00 181,80 100 ftrs 85.00 8.808 Dt. Edelstahl 631 833 N 924 990. 575 292 Sommerzbank 48 200 725 2% Lastensusgl v 89 1015 101% Fondis 207,80 205.50 100 den Kronen ö 6500 Dt Erde!„ s 14 8 50 8 di Sant a0%%, 3% MAN v 55„ 105% Fondre i885 119,0 100 nor, Kronen 8958 Degusse 120 1248 Hütten Oberb 292 271 Sch 5 0 U Ot. Sentralboden 400 25% 5%%8 Mannesmann v 39 914 9% Ill. Fonds 107,25 407.25 loo schwed Kronen 80% 5000 Dt Lino 1053 1077 klütte 1 580 535 Schiess 1 8 3 Dt Hiyp Bank Bremen 5 5⁵⁰ 9% Pfalzwerke v 57 102% 102% Industrie 100,0 104.50 1000 it Ulre 6% 800 Dt. Steinzeug 475 493 Ind Werke Karlsruhe 685 890 5 760 750 f Dresdner Bank aG 950 5 6% Pfälz. Hypo. 4 93% uintervest 97.60 59,80 100 österr Schilung 6, 0 56 .%, bel Cbemi 880%% Schubert u. Salzer 52⁰ 522 ae en 2 e e pe 5 1 159.50 ö 155 50 1 16 1446 idier-Werke 6 1 9 40 5 8 5 1*— Thesaurus 5 100 DM. v 9 59 658% Karstadt 12²8 12 Schultheiß Stämme 432 4⁴⁵ NMannh. Versich Lit. A 1050 T 050 T 1 30% Kapt.-Ertragsst. 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Der Karlsruher SC akzeptierte das Düs- geldor fer Rheinstadion, nachdem er die zweite Begegnung gegen Pirmasens im Wild- parkstadion und auch schon 1956 das End- spiel! gegen den Hamburger SV(3:1) auf eigenem Gelände austragen konnte. Damals war der Nordmeister mit der Ansetzung in Karlsruhe ebenfalls einverstanden gewesen. Ueberraschend klar für Aarhus Der Dänische Fußballmeister AGF Aar- hus kam am Mittwochabend auf eigenem Platz im ersten Spiel des Europacups gegen den polnischen Titelträger Legia Warschau zu einem überraschend deutlichen 3:0-Sieg. Pie Gastgeber spielten von Beginn an über- ſegen und ließen den Polen nie eine Chance, obwohl sie ohne ihren verletzten National- torhüter Henry From antreten mußten. Nach der Pause suchten die polnischen Gäste ihr Hell in einer sehr rauhen Gangart. Der holländische Schiedsrichter Bronkhorst griff jedoch gleich energisch durch. Er verwies den Warschauer rechten Läufer Stryzkalski des Feldes und erteilte dem linken Läufer Zientara eine Verwarnung wegen Foul- spiels. Real Madrid nur 3:3 Nur zu einem 3:3 reichte es am Mitt- wochabend dem Europapokalinhaber Real Madrid bei einem internationalen Fußball- Freundschaftsspiel unter Flutlicht im Züri- cher Letziggrundstadion gegen den Schwei- zer Erstligisten FC Zürich. Bei Halbzeit hatten die Eidgenossen noch 3:1 geführt. Die Tore für die Schweizer schossen Leim- gruber, Waldner und Hahn. Für Real Madrid trafen der nur in der ersten Halb- zeit eingesetzte schwedische Neuling Agne Simonsson sowie Gento und Pepillo ins Schwarze. Redl in Texas gesperrt Der in den Vereinigten Staaten lebende Stuttgarter Weltergewichtler Stefan Redl ist am Mittwoch wegen Nichterfüllung eines Kampfkontrakts für den Staat Texas auf un- bestimmte Zeit gesperrt worden. Die Sperre erfolgte auf Antrag eines Boxkommissars, der nachgewiesen hatte, daß Redl einen Ver- trag mit dem Promoter Ralph Hall für den 13. September in Dallas nicht erfüllt hatte. Redl hatte sich einen Monat zuvor zu einem Zebhnrundenkampf gegen Curtis Cokes verpflichtet, hatte dann aber einige Tage vor dem Kampftermin telefonisch abgesagt, weil sich nicht in Form fühle. HANS- DIETER DAHMEN vom MERC ist der erste Läufer, der sich im gleichen Jahr sowohl die Jugendmeisterschaft im Roll- kunstlauf als auch den Titel in der Meister- klasse holte. Sein Vortrag wird bei der Sai- son-Abschluß- Veranstaltung des MERC mor- gen um 18 Uhr im Mittelpunkt stehen. Gowran Hirts Fehler entschieden: Laimondo d In zeo wiede Melimeistet de- Sptingteiler Zweiter Platz für den Argentinier Deliah/ Steinkraus mußte nach schwerem Sturz ins Hospital eingeliefert werden Zwei Wochen nach seinem Olympiasieg Mannschaftswertung verteidigte Raimondo von Rom und der Bronzemedaille in der d'Inzeo vor nur 3000 Zuschauern auf dem sonnenüberfluteten kleinen Turnierplatz Ca' Bianca auf dem Lido von Venedig sei- nen vor vier Jahren in Aachen erkämpften Weltmeistertitel erfolgreich. Mit nur 2555 Fehlern blieb der 35jährige Carabinieri-Hauptmann aus Rom im Finale dieser fünften Weltmeisterschaft, für das sich erstmals kein deutscher Reiter qualifiziert 1 klar vor dem argentinischen Oberstleutnant Carlos Deliah mit 20 und dem 21qjährigen britischen Olympiadritten David Broome mit 28 Fehlern. Der Amerikaner William Steinkraus, der nach dem zweiten Umlauf noch führte, stürzte um Vierten Durchgang auf Broomes Pferd Sunsalve nach dem Durchreiten des Wasser- grabens, blieb zehn Meter vor der Ziellinie unbeweglich auf dem Rücken liegen und mußte mit Verdacht auf Gehirnerschütte- rung und Knochenbrüche per Krankenwa- gen vom Parcours in das Lido-Hospital ge- bracht werden. Ausschlaggebend für Raimondo d'Inzeos klaren Erfolg wurde sein Pferd Gowran Girl. Während der Italiener als erster auf seiner Stute mit vier Fehlern über den aus acht Hindernissen mit neun Sprüngen be- stehenden 450-Meter-Parcours kam, machte sie unter Deliah zwölf, unter Steinkraus und Broome sogar je 16 Fehler. Das war nicht mehr aufzuholen. Bestes Pferd des Finales blieb Deliahs Huipil mit nur vier Fehlern. Als Alwin Schockemöhle aus der deut- schen Olympiamannschaft von Rom Rai- mondo d'Inzeo zu seiner erfolgreichen Titel- Verteidigung gratulierte, die vor ihm nur Hans Günter Winkler geschafft hatte, meinte der Italiener:„Gut, daß Winkler nicht dabei War.“ Schockemöhle aber erwiderte:„Noch besser, daß Gowran Girl mitmachte.“ Da lächelte Raimondo verschmitzt. Er wußte, warum er nicht sein Olympiapferd Posilippo, sondern Gowran Girl in der Weltmeister- schaft eingesetzt hatte. Ging die überaus eigenwillige Stute unter seiner gewohnten Hand noch einigermaßen ruhig, so wirkte sie unter den anderen drei Endkampfteilneh- mern wie ein ungezähmtes Wildroßg. Unter d'Inzeo riß Gowran Girl nur den Steil sprung. Mit Broome im Sattel warf sie die Eisenbahnschranke, beide Hindernisse des einzigen Doppelsprungs und lief mitten durch den Wassergraben. Unter Steinkraus fielen die Hindernisse 2, 3, 7a und dazu kam der Wassergraben, den sie auch— besonders wild gehend— unter Deliah nicht nahm, nachdem sie bereits vorher Oxer(HHinder- nis 2) und Eisenbahnschranke(3) abgeräumt Hatte. Der 34jährige amerikanische Kaufmann Willlam Steinkraus, Mitglied der Silberme- daillen-Mannschaft von Rom, hatte im zwei- ten Durchgang die Führung übernommen, War aber durch Gowran Girls 16 Fehler auf den letzten Platz zurückgefallen, bevor er auf Broomes Sunsalve zum letzten Ritt an- Volker von Zitzewitz schwer gestürzt: Deutsches Trophy-Team ohne chance Auch beim Start der noch im Wettbewerb verbliebenen 258 Fahrer zur vierten Etappe der internationalen Motorrad-Sechstagefahrt in Bad Aussee gab es wie am Vortage infolge der großen Kälte und nassen Witterung für elf Fahrer Schwierigkeiten und damit Straf- punkte. Unter ihnen befand sich Zdenek Po- lanka auf CZ 125 cem vom Trophyteam der CSR. So waren schon zu Beginn der Etappe nur noch die Nationalmannschaften von Oesterreich und Schweden unbelastet. Auf der Strecke am Donnerstag war zwischen den Zeitkontrollen Anna bei Obdach und Metnitz zum ersten Male eine rund zwölf Kilometer lange Geländesteilprüfung einge- legt. Da nach diesem Abschnitt Steigungen pis zu 40 Prozent zu nehmen waren, dabei pis auf 1,30 m verengten Wegen, mußten der letzte Teil neutralisiert werden und Schiebe- kommandos in Aktion treten. Leider ereignete sich auf diesem letzten Drittel der Tagesstrecke ein schwerer Unfall. Der Maico Fahrer Volker von Zitzewitz, der schon zum sechsten Male die deutsche Tro- phymannschaft als Kapitän anführte, stieß in einer un übersichtlichen Kurve mit einem entgegenkommenden Kleinliefer wagen kron- tal zusammen. Mit schweren Verletzungen am Hals mußte von Zitzewitz in das Kran- kenhaus in Friesach übergeführt werden, wo Rollkunstlauf-Veranstaltung des MERC: er sofort operiert wurde. Durch seinen Aus- fall hat die Vertretung der Bundesrepublik nun keine Chancen mehr, die Trophy zu ge- winnen. Thompson gab auf Der Amerikaner Mickey Thompson gab am Donnerstag endgültig den Versuch auf, den von dem Engländer John Cobb im Jahre 1947 mit 634, 403 km /st aufgestellten absoluten Automobil- Weltrekord zu brechen. Thomp- son entschloß sich zum Abbruch seines Unter- nehmens auf dem Salzsee im amerikanischen Bundesstaat Utah, nachdem sein Rekord- Wagen auf der ersten Teilstrecke über eine Geschwindigkeit von 488 km/st nicht hinaus- kam. Bekanntlich ist die Meß- Strecke zwei- mal zu durchfahren, wobei das Mittel als er- zielte Zeit gilt. Vor Thompson hatten bereits vier andere Fahrer vorzeitig ihre geplanten Rekordver- suche eingestellt oder Sinstellen Fisser, dar- unter der Engländer Donald Campbell, des- sen„Blue Bird“ sich mehrfach UPerschlüg, und ein Amerikaner, der bei einem ähnlichen Unfall sein Leben einbüßte. John Cobbs Weltrekord, aufgestellt über eine Meß- Strecke von einer englischen Meile mit fliegendem Start, bleibt somit zunächst wei- terhin bestehen. trat. Der sehr schnelle Wallach verweigerte am zweiten Hindernis, kam dann aber glatt durch, bis er schließlich direkt in den Was- sergraben lief, stürzte und seinen Reiter in hohem Bogen abwarf. Lauer schlug Gardner in 13,8 Im Zeichen von Ausländersiegen fast auf der ganzen Linie stand das internationale Abendsportfest in Frankfurt vor 15 000 Zu- schauern. Olympiasieger Don Bragg(USA) kam im Stabhochsprung auf hervorragende 4,60 m, die dreifache Olympiasiegerin Wilma Rudolph(USA) lief 100 m in prächtigen 11,5 Sekunden und ihre Landsmännin Earline Brown verbesserte den Landesrekord im Ku- gelstoßgen auf 16,69 m. Die Serie der Auslän- dersiege durchbrach unter anderen nur der Kölner Hürdenweltrekordler Martin Lauer, der über 110 m Hürden in 13,8 Sekunden den Olympiafünften Keith Gardner(Westindien) in 13,9 auf den zweiten Platz verwies. Den stärksten Beifall erhielt der Kölner Europa- meister Manfred Germar für seinen 200-m- Sieg in 21,3 Sekunden vor dem Hanauer Olympiateilnehmer Wendelin(21,4). Eine glänzende Vorstellung bot die deut- sche Natfonalstaffel Über 4K 100 m, die in der Besetzung des Erfolges von Rom— Cull- man, Hary, Mahlendorf und Lauer— mit 39,9 Sekunden erneut eine herausragende Zeit erzielte, obwohl sie keinerlei ernst- hafte Gegner hatte. Badens Hockey-Nachwuchs gegen Bayern Am Sonntag wird die Vorrunde der Franz Schmitz-Spiele(männl. Nachwuchs) und der Hessenschildspiele(weibl. Nachwuchs) aus- getragen. Die Vertretungen von Baden müs- sen nach Würzburg reisen und dort gegen das Aufgebot von Bayern antreten. Baden hat dazu folgende Mannschaften aufgestellt: Franz Schmitz- Spiele: Brade (Germania Mhm.); Held(Lahr) Wagner (Bruchsal); Traub(Offenburg) Geyer(VfR Mhm.) Schuhmann I Lahr); Förster Volkert (bei 78 Heidelbg.) Schell(46 Mhm.) Pister (Karlsruher Sc) Alger HC Heidelbg.). Hessenschild- Spiele: Raaf(Of- tenburg); Held(Lahr) Braig(Bruchsal); Gelse Jätzold(beide Lahr) Daum(46 Mhm.); Metzler, Röchling(beide VfR Mhm.) Feix (Germania Mm.) Schleicher Freise beide HC Heidelberg). Außer diesen beiden Spielen werden auch die Junioren-Mannschaften(bis 18 Jahre) von Baden und Bayern in Würzburg ihre Kräfte messen. Hierzu stellt Baden folgende Junioren: Stemmler(Offenburg); Mathes 11 (HC Heidelbg.) Leuchtmann(Karlsruher 8 Huck(Bruchsal) Mathes I(HC Heidelbg.) Schuhmann II(Lahr); Kühnle(46 Mhm.) Horle HC FHeidelbg.) Bauer(Bruchsah; Länger(Germania Mam); April(Offenburg) Die japanische Fußballauswahl wurde in Hagen vor 8000 Zuschauern von einer West- fälischen Amateurmannschaft 2:7(1:1) ge- schlagen. Die technisch bessere Westfalen- Auswahl gewann etwas zu hoch. giant des neuen Meisters Dahmen als Höhepunbei Auch die Mannheimer Juniorsiegerin Elke Frenz st Morgen um 18 Uhr kindet im Eisstadion Mannheim die Rollsportsaison 1960 hren Abschluß mit einem Schaulaufen. Höhe- punkte dieser Veranstaltung bilden der Start des neuen Deutschen Meisters 1960, Hans- Dieter Dahmen(MERC), und der Deutschen Junioren-Siegerin 1960, Elke Frenz(MERC). Beide haben sich am vergangenen Wochen- ende diese Titel auf den Deutschen Meister- schaften im Rollkunstlauf in Heilbronn er- kämpft. Dahmen ist der erste Läufer, dem es ge- lang, im gleichen Jahr sowohl die Jugend- meisterschaft zu gewinnen, als auch den Titel in der Meisterklasse zu holen. Während er im vergangenen Jahr noch an zweiter Stelle in der Seniorenklasse lag, Zweiter in der Ju- gend meisterschaft wurde und auch bei der Badischen Meisterschaft nur auf dem zweiten Platz landete, erzielte er in dieser Saison bei allen Titelkämpfen den ersten Platz. Beson- ders beachtlich ist die Tatsache, daß er in Heilbronn den Zweiten des Vorjahres in der Weltmeisterschaft, Volker Thies aus Bremer- haven, hinter sich ließ. Elke Frenz, die deutsche Juniorensiegerin konnte sich schon pei ihrem ersten nationalen Wettbewerb für die Seniorenklasse qualifizieren. Ein schwer erkämpfter Erfolg, wenn man bedenkt, daß 24 Mädchen in Heilbronn in dieser Klasse arn Start waren. Als Gäste des MERC sind Läufer und ellt sich vor/ Rolltanz im Programm ebenfalls vertreten Läuferinnen des Roll- und Schlittschuh-Clubs Karlsruhe, sowie von der TSG Neustadt am Start. Die Zweiten der Deutschen Junioren- Tanzklasse, Rosemarie Deig und Jürgen Pfeffer vom RSC Heilbronn(Württem- bergische Meister im Rolltanz) werden eben- falls vertreten sein. Das Programm wird von weiteren Läufern des MERC vervollständigt. Der MERC, der in diesem Jahr auf seine erfolgreichste Kunstlaufsaison seit seinem Bestehen zurückblicken kann, möchte mit die- ser Veranstaltung seinen Mitgliedern und Freunden einen Einblick auf seinen Lei- stungsstand geben. Sollte es am Samstag regnen, findet die Veranstaltung am Sonntag um 16 Uhr statt unballauswahl unterlag Mun doch gegen Bulgarien Das Rückspiel der deutschen Fußball- Nationalelf gegen Bulgarien findet im No- vember nach dem WM.-Qualifikationsspiel gegen Griechenland in Sofla statt. Anläßlich des FIFA- Kongresses in Rom hatten die Bulgaren erklärt, daß sie einer Verlegung des seit langem vereinbarten Spieles vom Sonn- tag, 20. November, um drei Tage auf den 23. November nicht zustimmen könnten. Sie hatten dann allerdings Verständnis dafür, daß der DFB seine WM-Qualifikation vor dem Treffen in Sofla austragen wolle, und regten selbst eine Verlegung an. Der Zeit- punkt hätte im günstigsten Falle erst Ende 1962 oder 1963 liegen können. So akzeptierte got rasiert- got gelaunt Bulgarien schließlich doch den Mittwoch, 23. November, als Termin. Die deutsche Fußball- Nationalelf spielt also am 20. November in Athen gegen Grie- chenland(WM-Qualifikation) und am 23. No- vember in Sofia gegen Bulgarien. Die letzte Begegnung dieser beide Mannschaften Ende 1958 in Augsburg endete 3:0 für Deutschland. Scholl ausgeschieden Die beiden Tennisspieler Peter Scholl (Berlin) und Ladislav Legenstein(Oester- reich), die vor kurzem in Kanada erfolg- reich waren, mußten am Mittwoch in Los Angeles beim Internationalen Südwest- pazifik-Turnier gegen erheblich stärkere Konkurrenten in der 2. Runde des Herren- einzels ausscheiden. Gegen die beiden ame- rikanischen Davispokalspieler Earl Buchholz und Chuk Mekinley waren sie mit ihrer Kunst am Ende. Buchholz fertigte Scholz mit 6:4, 6:4 ab, und MekKinley hatte es mit 6:1, 6:4 gegen den früher in Neu-Ulm an- sässigen Exiljugoslawen Legenstein noch leichter. Barry Mackay, ebenfalls Mitglied des UsS-Davispokalteams,. hatte beim 8:6, 8:6 gegen seinen Landsmann Roger Werks- man einige Mühe. Als einziger gelangte der australische Wimbledonfinalist Rod Laver mit 9:7, 6:3 gegen Jon Douglas(USA) be- reits ins Viertelfinale. JUNIORENMEISTERIN ELRE FRENZ vom MERC qualifizierte sich bereits bei ihrem ersten nationalen Wettbewerb für die Senio- renklasse. Auch sie wird morgen im Mann- heimer Eisstadion am Start sein. Unser Bild zeigt Elke(Mitte) bei der Siegerehrung in Heilbronn. Weitere Sportnachrichten Seite 19 1959er natur, markig 1959er natur, würzig 1959er 1959er süffig, voll „„ 2 PFALZ Eaennopener Shbaner I-Ltr.-Fl. o Gl. Eüenzobener Berg öl. Maruner äcldmorgen natur, leicht angenehm Dürkheimer schentzenpönf natur, Deutsches Weinsiegel, 1959er 1.65 fioselreude 1.88 1959er 1Ltr.-Fl. o. Gl. VV MOSEL natur, süffig, fruchtig ½1-Fl. o. Gl. Piesnortef Taubengar ten natur, pikant, schöne . ½-FI. o. Gl. 2.40 2.85 Wendlin-Kissel, sehr Suse 1959er Ar Riesling, natur, Abf. „ ½i-Fl. O. Gl. Nüdesneimer Berg-Burgueg viel Wein und Frucht, ½1-FI. o. Gl. ces Set. cel cue. 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Der Ersatzpflichtige braucht keine vom Ge- Was die Justiz sagt? „Auf stark schneeglatter Straße ist es Pflicht des Kraftwagenfahrers, nur als letz- tes Mittel zur Vermeidung eines sonst nicht abwendbaren Schadens die Bremse zu betä- tigen. Wird eine Verlangsamung oder gar ein Anhalten des Wagens notwendig, so muß der Fahrer das Gas Wegnehmen und notfalls herunterschalten.“(OLG Oldenburg, n d 60, 230) * „Beim Vorbeifahren an einem in gleicher Richtung haltenden Omnibus ist ein ent- sprechender seitlicher Abstand einzuhalten. Bei einem seitlichen Abstand von zwei Me- ter ist eine Geschwindigkeit von 30 kmist nicht zu hoch.“(OLG Stuttgart, Urt. V 8. 60— DAR 60, 236.) * „Bei Begegnung mit einem Lastzug auf einer nur 4,5 Meter breiten Bundesstraße muß so langsam gefahren werden, daß auf kürzeste Entfernung gehalten werden kann.“ (OL Oldenburg, Urt. v. 20. 11. 59— DAR 60, 234.) „Das Parkverbot an Verkehrsinseln er- streckt sich nicht auf die der Verkehrsinsel gegenüberliegenden Straßenseite.“(OLG Hamm, Urt. v. 12. 2. 60— DAR 60, 239.) schädigten verauslagten un verhältnismäßig hohen Aufwendungen zu ersetzen.(88 251 Abs. 2, 254 Abs. 2 BGB). Das OLd Stuttgart Urt d I 4. 00 3 U 164/59—: NAW 60, 1463) hat, von diesen Grundsätzen ausgehend, entschieden, daß der Eigentümer eines bei einem Verkehrs- unfall schwer beschädigten Kraftfahrzeuges sich vor Erteilung des Reparaturauftrages davon überzeugen muß, ob sich die Repa- ratur noch lohnt. Dabei muß er auch die Während der Reparaturdauer aufzuwenden- den Mietwagenkosten berücksichtigen und, Wenn hiernach die Gesamtauf wendungen für Reparatur und Mietwagen höher Wären, als der Kaufpreis eines gleichwertigen Ge- brauchtwagens, einen Gebrauchtwagen kau- fen, anstatt die Reparatur ausführen Zzu las- Sen. Allerdings verkennt das Oberlandes- gericht nicht, daß die Anschaffung eines Gebrauchtwagens mit Risiken belastet ist, für welche der Geschädigte einen Ausgleich verlangen kann. Hat der Geschädigte sei- nen Wagen schon vier Jahre lang gefahren und 100 000 km damit zurückgelegt, so weiß er, daß dieser Wagen keine erheblichen ver- steckten Mängel aufweist. Beim Kauf eines anderen Gebrauchtwagens derselben Preis- klasse hat er diese Gewähr nicht, denn Ge- brauchtwagen haben oft versteckte Mängel. Da der Verkehrswert, den der beschä- digte Wagen vor dem Unfall hatte, 1250 DM betrug, billigte das Gericht dem Geschädig- ten unter Berücksichtigung der Risiken eines Gebrauchtwagenkaufs 2000 DM Zu, denn es sei ihm nicht zuzumuten, auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein Ersaztfahrzeug für 1200 bis 1500 DM zu kaufen. Dagegen dürfe er dem Ersatzpflichtigen nicht statt des Preises eines Gebrauchtwagens Repara- turaufwendungen und Mietwagenkosten in Höhe von 2617 DM in Rechnung stellen. Die bis zur Lieferung eines geeigneten Ge- brauchtwagens erforderlichen Mietwagen- kosten für zwei Wochen seien durch den vor- aussichtlichen Erlös aus dem Wrack des Unfallwagens ausgeglichen. Wähle der Ge- schädigte den unwirtschaftlicheren Weg der Reparatur, so könne er auch dem Ersatz- Pflichtigen und seiner Haftpflichtversiche- rungsgesellschaft nicht vorwerfen, daß sie es unterlassen hätten, den Unfallwagen zu be- sichtigen und ihn auf seine Verpflichtung hinzuweisen, statt Vornahme der teueren Reparatur einen Gebrauchtwagen zu kau- sen. Soweit die Versicherungsgesellschaften beschädigte Fahrzeuge alsbald besichtigen und schätzen zu lassen pflegen, geschehe dies nur zum Zwecke der Beweissicherung und nur in ihrem eigenen Interesse, ohne daß der Geschädigte aus einer solchen Uebung einen Anspruch auf Beratung über sein zur Schadenminderung gebotenes Ver- halten herleiten könne. Bei Anwendung dieser Grundsätze in der Praxis der Schadensregulierung wird man indessen die Anforderungen an die Prüfungspflicht des Geschädigten nicht über- spannen dürfen, denn keinesfalls darf ihm ein unzumutbares Risiko aufgebürdet wer- den, von zwei möglichen Wegen zur Scha- densbeseitigung den unwirtschaftlicheren zu Wählen. Auch muß es ihm, wenn die Repa- ratur nur unerheblich teurer ist als ein Er- Satzfahrzeug, gestattet werden, sein ihm be- kanntes Fahrzeug zu behalten. Ladevorgänge im Parkverbotsraum Was versteht man unter„echten Ladevorgängen“? In 8 16 StVO wird der Begriff des Par- kens definiert als„Aufstellen von Fahrzeu- gen, soweit es nicht nur zum Ein- oder Aus- steigen und Be- oder Entladen geschieht“. Man darf also auch dort, wo das Parken ver- boten ist, be- oder entladen. Damit ist aber nicht gemeint, daß das Aufstellen des Wagens in der Parkverbotszone immer schon dann erlaubt ist, wenn man sein Fahrzeug mit einem Paket oder Koffer verläßt oder damit einsteigt. Es muß sich vielmehr um„echte Ladevorgänge“ handeln, wobei Größe und Gewicht des Ladeguts zwar eine Rolle spie- len, aber nicht die ausschlaggebende. Viel- mehr kommt es entscheidend darauf an, ob es nach der allgemeinen Verkehrsanschauung unzumutbar ist, das Transportgut auf eine weitere Strecke zu tragen. Dabei ist auch der Wert der beförderten Gegenstände von Bedeutung, denn wenn sie einen hohen Wert haben(Geldtransport, Schmuck), kann es geboten sein, sie möglichst dicht an die Ab- ladestelle heranzufahren, auch wenn ihr Ge- wicht und Umfang gering ist. Dagegen kommt es nicht darauf an, ob der Beför- dernde besonders kräftig ist und ihm das Tragen daher leicht fällt. Wenn vor dem Haus, in das die Ware geschafft werden soll. kein Parkverbot besteht, wohl aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite, darf nicht, anstatt zu wenden und vor dem Haus vor- zufahren, gegenüber im Parkverbot gehalten Werden(Ee, Urt. v 27. 12 7) 1 8s 403/57—: VRS 14, 208). Im Rahmen eines geschäftlichen Liefer- verkehrs kommt es im Gegensatz zur priva- ten Beförderung nicht darauf an, ob die bei dem einzelnen Haltevorgang dem Fahrzeug entnommene Ware nach Umfang und Ge. wicht über dem Maß liegt, was eine Person an ihrem Körper, in ihrer Akten- oder Ein. kaufstasche üblicherweise mit sich 2u führen pflegt. Der Fahrer eines Lieferwagens 9055 eines zu Lieferzwecken benutzten Personen. Wagens„entlädt“ vielmehr zulässigerweise auch kleinere Mengen. Die Abgabe eines 30 Pfund schweren und 20* 30 Zentimeter gro Ben Pakets mit Medikamenten in einer A 5 tneke ist im Rahmen des geschäftlichen e ferverkehrs erlaubtes Entladen(BGH 1 5 schluß v. 3. 7. 59— 4 StR 253/59—: PRS 17, 395). Ob es nicht auch schon durch eine Privatperson als erlaubtes Ent- laden gilt, wenn die nächste parkverbotfreie Stelle 100 Meter entfernt ist, läßt der BGHH unentschieden. Das Anhalten eines Privat. fahrzeugs im Parkverbotsraum Zwecks Ab. lieferung einer über ein Meter langen Zei- chenrolle ist verbotenes Parken, auch Wenn es regnet(OLG Köln, Urt. v. 21. 9. 54— 8 251/54—: VRS 8, 76), desgleichen das Private Abholen eines in einem Karton verpackten Anzuges(OLG Köln, Urt. v. 21. 7 133/53—: VRS 6, 77). Die letztere Entschei- dung erscheint fragwürdig. Das Austragen von einzelnen Paketen an Kunden ist— wie sich aus obigem Beschluß des BGH ergibt, erlaubtes Entladen(OLG Düsseldorf V. 15. 3. 54— 8s 680/53— VRS 6, 325; OLG Bremen Urt. v. 12. J. 55— 8s 145,54—: Vs 9, 220) Auch das Austragen und Einsammeln von Lesemappen soll Be- und Entladen sein(OLG Celle, Urt. v. 29. 10. 55— 2 88 277/555—: VRS 10, 72). bei Ablieferung Die neue internofiondle Jef-Line zeigt dieser modisch- schlanke Twen- Anzug mit hochgestellter Knopffront und schrägen Taschen. Reine Wolle. bei C& A nur 82• 7rꝰl Ubrigens- dies ist der Herbst der flotten Höfe. 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Das große Ereignis, das im November stattfinden soll, wirkt seine Schatten schon längst voraus, das Fieber steigt, aber in dem Gewirr von politischen Zügen und Gegenzügen, Logik entdecken zu wollen, wäre ein vergeb- liches Bemühen. Was das Bild so verwirrt, ist die Tatsache, daß in Brasilien selbst die unmöglichsten Kombinationen möglich sind. Das hat man bei den letzten Wahlen gesehen, und man wird es heuer wieder erleben. Es kommt daher, daß die Parteien keine nationale Politik betreiben, sondern daß ihre Taktik sich nach den Verhältnis- sen in den einzelnen Provinzen richtet, wo Gouverneure und sonstige Distriktgrößen das Wort führen. Dadurch erklärt sich, daß eine und dieselbe Partei in einer Provinz ein Bündnis mit einer anderen Partei schließt, die sie in der Nachbarprovinz auf das heftigste befehdet. Und da man im Eingehen von Bündnissen überhaupt keine Hem- mungen kennt, kann es ohne weiteres passieren, daß sich etwa eine streng kenser- vative Partei in drei Provinzen als unerbittliche Gegnerin des Kommunismus be- kennt, im vierten und fünften Bundesstaat aber ein Wahlbündnis mit den Kommu- nisten eingeht und in anderen Provinzen Ahnliche Vorstöße gegen die Logik glaubt man zu bemerken, wenn man sich die Haupt- kandidaten für die bevorstehende Präsiden- tenwahl und die sie unterstützenden Parteien ansieht. Der Kampf wird sich vor allem zwischen Janio Quadros und Marschall Hen- rique Teixeira Lott abspielen. Janio Quadros ist eine markante Figur, ein Politiker, der vor keiner Art der Demagogie zurückschreckt, sehr liberal eingestellt ist, der die Vereinig- ten Staaten gelegentlich scharf kritisierte, Dringend gesucht! Fett, das keine Nachteile für Herz und Kreislauf hat, das unser Blut nicht belastet, also Fett, das sich rasch um- setzt, wirkstoffreich und förderlich ist? Das ist die köstliche Vollwert-Fettnah- rung Vitaquell aus dem Reformhaus. — Anzeige Moskau andeutete, daß es gute Chancen in Lateinamerika habe, der für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Brasi- lien und der Sowjetunion eintrat und Fidel Castro in Kuba besuchte. Hinter diesem Kan- didaten steht die mächtige Nationaldemokra- tische Union, die von allen großen Parteien Brasiliens am weitesten rechts stehende Organisation, der Quadros gar nicht ange- hört, deren Wahlkandidat er aber ist! Es ist das natürlich keine Frage der Sympathie oder Antipathie, sonder es ähnelt fast einer Wette beim Rennen. Die Nationaldemokra- tische Union will Regierungspartei werden; infolgedessen braucht sie einen Kandidaten, der die Wahlen gewinnt, und sie setzt ein- kach auf den sehr aussichtsreichen Janio Quadros, obwohl dieser täglich neu beweist, daß er seine eigenen Pläne hat und sich von den Politikern der ihn stützenden Partei nichts dreinreden läßt. Anderswo würde man fragen, was Quad- ros denn täte, wenn die Union ihn fallen ließe; aber in Brasilien liegt der Fall anders. Quadros verfügt nämlich über eine derartige Popularität, daß er selbst als unabhängiger Kandidat, als Einzelgänger, Chancen hätte. Wird Moskau ablehnen? Wien.(AP) Auf der Vierten Vollsitzung der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien hat am Donnerstag der sowjetische Chef delegierte Professor Wassilij Jemelja- now den Vereinigten Staaten, Großbritan- nien und Kanada vorgeworfen, daß sie unter dem Vorwand, die Verwendung von gelie- fertem Uranbrennstoff für militärische Zwecke verhindern zu wollen, Atomspionage bei den Entwicklungsländern trieben. Be- obachter faßten diesen Vorwurf als ersten Hinweis dafür auf, daß die Sowjetunion den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan für die Inspektion der von der Be- hörde gelieferten Kernbrennstoffmengen ab- lehnen werde. Jemeljanow erklärte, in den Ländern, die zweiseitige Abkommen mit einem der drei Staaten geschlossen hätten, seien die Wissenschaftler nicht mehr Herren ihrer eigenen Arbeit, sondern müßten die Erfolge den„westlichen Kernmonopolisten“ überlassen, die durch ihr Kontrollsystem jede Geheiminformation erlangen könnten. Dieses„Kontrolljoch“ habe viele afrikanische und asiatische Länder so mit Besorgnis er- füllt, daß sie nur mit größter Vorsicht an die Atomenergiebehörde heranträten. Das Angebot der Vereinigten Staaten, vier Re- aktoren zur Inspektion zur Verfügung zu stellen, zeige, wie sehr sie sich bemühten, ihre monopolistische Stellung zu erhalten. eine neutrale Haltung einnimmt. Er ist eine in allen Farben schillernde Figur. Eigentlich Sprachlehrer, machte er seinen politischen Weg durch eine Reihe von Ueber- raschungssiegen gegen viel stärker scheinende Gegner. Er war Gouverneur von Sao Paolo, dann Abgeordneter, und es wäre keine Uber- raschung, wenn er die Präsidentenwahlen ge- Wänne. Ob für oder gegen ihn— man spricht von ihm ununterbrochen und das ist der beste Dienst, den man einem Kandidaten erweisen kann. Er macht sich auf seltsame Art zum Liebling der Massen: er geht, besonders vor öffentlichem Auftreten als Redner, unrasiert und unfrisiert herum, mit locker herunter- hängender Krawatte, er verrichtet vor einer Ansprache ein kleines Stoßgebet, so daß alle es sehen können, und läßt sich nach der Rede ebenso öffentlich eine Injektion geben, um seine Erschöpfung im Dienste des Volkes zu beweisen; er unterbricht eine Volksrede, um von einem Sandwich abzubeißen, er schwingt gerne einen Besen als Symbol für die Reini- gung, die er in der Politik durchführen will, und er greift seine Gegner wild und schonungslos an. Er hat etwas für sich, was ihn von den meisten anderen Politikern unterscheidet: er hat sich nie an einem Amte bereichert, er hat absolut saubere Hände. Sein Gegner, Marschall Lott, war bis vor kurzem Kriegsminister. Er ist als überzeug- ter Katholik und Erzkonservativer bekannt — und ihn unterstützen alle linksstehenden Parteien: die Brasilianische Arbeiterpartei, die Sozialdemokraten und die Kommunisten. Ebenso aber stehen nationalistische Kreise auf seiner Seite. Im Vergleich mit Uuadros ist der ruhige, behäbige Marschall mit seinem Würdigen Gehaben eine geradezu farblose Erscheinung. Zudem ist er ein schlechter Red- ner, hat keine angenehme Stimme und bringt seine Anhänger zur Verzweiflung, weil er auf sein Publikum so gar keinen Eindruck macht. Um diesem Ubel abzuhelfen, verfiel man auf einen Ausweg. Ausgehend von der Ueber- legung, daß der beste Marschall nicht so gut erobern kann wie eine schöne Frau, setzte man die Tochter Lotts, eine attraktive, tem- peramentvolle Dame, Witwe eines Offiziers, als Wahlrednerin ein. Edna Lott versteht, im Gegensatz zu ihrem Vater, zu lächeln und zu reden. Und sie hat noch einen Vorteil: sie sagt im Wahlkampf so manches, was das Volk gern hört, was aber ihr Vater aus politischen Gründen und innerer Ueberzeugung nur schwer über die Lippen bringt. Er kann aus seiner Haut nicht heraus, selbst wenn er es versucht, wie vor kurzem, als er sich dem Tone Quadros' anzupassen suchte und seinen Gegner einen„un verantwortlichen Narren“ nannte— nicht, weil er es glaubt, sondern um seiner Rede etwas Pfeffer zu geben. Und typisch für die Umkehrung aller Dinge, die in Brasilien heute an der Tagesordnung ist, war die Antwort des sonst so hemmungslosen An- gegriffenen: es sei unter der Würde eines Präsidentschaftskandidaten, auf die Beleidi- gungen und sarkastischen Bemerkungen des Gegners zu antworten. Eine Erwiderung, die normalerweise Lott gegeben haben würde. Ob der Marschall die Wahl gewinnen wird, In einem offenen Brief haben drei Negerstudenten, die an der Moskauer Universität Medizin studierten, gegen die„ständigen Diskriminierungen und Drohungen“ pro- testiert, denen sie in der sowietischen Hauptsadt ausgesetzt waren.(Siehe den Bericht auf dieser Seite„In Moskau diskriminiert“) Unser Bild zeigt die Studenten während ihrer Pressekonferenz im Frankfurter Grand Hotel, von wo sie ihre Briefe abschick- ten. Von links nach rechts: Michel Dosseh Ayih(28) aus Anécho, Togo; Andrew Richard Amar(26) aus Liratown, Uganda; und Theophilus Chuͤkwuemeka Okonkwo (28) aus Ojoto, Nigeria. hängt nicht zuletzt davon ab, ob Präsident Kubitschek, der Lott selbst vorgeschlagen hat, ihm endlich die nachdrückliche Hilfe seiner Partei geben wird- nicht nur auf dem Papier, sondern im wirklichen Wahlkampf. Vorläufig verhielt sich Kubitschek, der allen Grund hat, Lott persönlich dankbar zu sein, aus nicht sehr edlen politischen Gründen sehr reserviert. Es kann überhaupt noch manche Ueberraschungen geben. Derzeit ist das Ren- nen jedenfalls vollkommen offen. Zurückhaltung auf dem Münchner Juristentag Der Gesetzgeber allgemein angesprochen Vorträge und Diskussionen über eine Fülle juristischer Probleme/ Wieder Klagen über Rechtszersplitterung München. Der Deutsche Juristentag ist in den hundert Jahren seines Bestehens noch niemals eine Veranstaltung der Massen, der großen, an die Oeffentlichkeit gerichteten Kundgebungen und der Heerschau des Ju- ristenstandes gewesen. Seine Beratungen und Entschließungen richteten sich mehr nach innen als nach außen, mehr an die Juristenschaft und den Gesetzgeber als un- mittelbar an die Bürger. Daher ist es schwer, neben den Klagen über Gesetzesflut und Rechtszersplitterung, die auf jeder derarti- gen Tagung zu hören sind, aus den in fünf Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften des in der vorigen Woche zu München veranstal- teten 43. Deutschen Juristentages die kon- kreten Ergebnisse abzulesen— zumal von den Professoren reichlich Hohe Schule ge- ritten wurde. Einmal nämlich boten die Beratungs- themen in München nicht die gleiche knisternde Spannung wie vor drei Jahren auf dem Juristentag in Düsseldorf der Schutz der Persönlichkeit oder die Verein- heitlichung sämtlicher Zweige der Recht- sprechung. Zum anderen formulierte man in München die Entschließungen bewußt Zu- rückhaltend und gab dem Gesetzgeber mehr die allgemeine Richtung an als bestimmte Ratschläge. Sehr deutlich allerdings ließ sich Während der Festsitzung die Tendenz der Ju- risten und der Gesetzesmacher erkennen, Fernsehen, Funk und Film völlig aus dem Gerichtssaal zu verbannen und damit noch über den Gesetzentwurf der Bundesregie- rung zur kleinen Strafprozeßreform hinaus- zugehen, der diese drei Nachrichtenmittel wenigstens noch bei der Urteilsverkündung hatte zulassen wollen. Das bei diesem Fest- akt gehaltene Referat von Professor Coing über die hundertjährige Entwicklung von Rechtspolitik und Rechtsprechung in Deutschland verdiente übrigens, als Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte einem wei- ten Kreis von Nichtjuristen bekannt zu Werden. An die Frage der Gesetzesflut rührte das Thema der öffentlich- rechtlichen Abteilung, ob nämlich der Allgemeine Teil des Ver- waltungsrechts, unter dem die Regeln für Von unserem Korrespondenten das Handeln der Verwaltung, die Entschä- digung für ihre Fehler, für Widerruf und Aufhebung von Verwaltungsakten, deren Vollstreckung und ähnliches zu verstehen sind, in einem Gesetz niedergelegt werden soll. Bisher sind die Grundsätze des All- gemeinen Verwaltungsrechts von Rechts- lehre und Rechtsprechung aus einzelnen Vorschriften in Spezialgesetzen und allge- meinen Gesichtspunkten herausgearbeitet worden. Zahlreiche Praktiker der Verwal- tung sprechen sich für ein Gesetz aus. Andere hegen Bedenken, gewissermaßen ein Lehrbuch in Gesetzesparagraphen zu fas- sen. Viele Gelehrte möchten die im Fluß be- findliche Entwicklung nicht abbrechen. Im Bundesinnenministerium und in den Län- dern wird an dieser Frage gearbeitet, ob- wohl sich doch einige Zweifel an der Not- Wendigkeit eines solchen Gesetzes erheben. Auch der föderalistische Aufbau der Bun- desrepublik steht dem entgegen. Er ließe sich nach Meinung des Juristentages, der das Problem nicht gelöst hat, durch ein Modellgesetz des Bundes wenigstens für das Verwaltungsverfahren und ein paar an- grenzende Gebiete überwinden. Das Lan- desgesetz von Berlin vom Jahre 1958 gilt hier als Beispiel. Beträchtliche Aktualität besaßen die Be- ratungen der Zivilrechtlichen Abteilung über die Begrenzung des Schadensersatzes -für schuldhaft verursachte Schäden, weil sich im Bundesjustizministerium eine Kom- mission bereits mit der Reform des Haft- pflichtrechts beschäftigt. Jedoch rütteln alle Uberlegungen, die schematische strenge Haftung des geltenden Rechts aufzulockern, das sich einseitig auf den Standpunkt des Gläubigers stellt, an einer 60 jährigen Rechtspraxis und an den Grundlagen der Rechtssicherheit. Zwar können derzeit na- mentlich bei leichter Fahrlässigkeit im Straßenverkehr oder bei Gefährdungs- haftung erhebliche Härten für den Schä- diger und Schuldner durch die Schadens- regulierung entstehen, jedoch bietet sich kaum eine brauchbare Formel dafür an, wie der Richter eine individuelle Schadens- regelung treffen sollte, ohne dadurch über- fordert und in oberflächliche Billigkeits- erwägungen mit all ihren Schattenseiten gedrängt zu werden. Bundesrichter Dr. Hauß wollte deshalb in seinem Referat eine Auflockerung der stren- gen Haftung nur dann zulassen, wenn der volle Schadensersatz bei leichtester Fahrläs- sigkeit für den Schuldner in hohem Maße un- pillig sein würde. Andere Sprecher wollten in der Auflockerung der Totalhaftung erheblich weiter gehen, zumal da sich Bestrebungen zur Abkehr vom strengen Haftungsrecht auch in der Rechtsprechung des Bundesgerichts- hofes bemerkbar machen. Der Juristentag trug diesen Ueberlegungen in einer mehrdeu- tigen Entschließung Rechnung, lehnte eine gesetzliche Grenze für die Haftung jedoch ab, weil die Zeit dafür noch nicht gekommen sei. Ein Bundesrichter schlug vor, die Entschä- digungssätze bei der durch Pflichtversiche- rung gedeckten Gefährdungshaftung, etwa im Straßen- und Luftverkehr oder bei der Atomkernenergie, bis zur Höhe des tatsäch- lichen oder üblichen Schadens zu erhöhen, weil dadurch eine Fülle schwieriger Prozesse vermieden werden könnte. Fast unbeachtet blieb der ganz zum Schluß des Juristentages in seinen Grundzü- gen bekanntgegebene Bericht der seit Januar 1958 arbeitenden Konzernrechts kommission. Dieser Bericht stimmt in den Grundlinien mit dem Reformentwurf der Bundesregierung für das Aktienrecht überein, weicht aber in we- sentlichen Einzelheiten von ihm ab. Auch die Konzernrechts kommission will Konzerne nicht gesetzlich unterbinden, sondern die Fälle einer rechtmäßigen und durch Interes- sen gebotenen Konzernführung durch einen Herrschaftsvertrag mit Sicherungen für die freien Aktionäre und die Gläubiger der kon- zernunterworfenen Gesellschaften regeln. Die Kritik am Strafgesetzentwurf darf nicht überbewertet werden, weil der Juri- stentag nur eine Generaldebatte geführt hat, die Vertreter des Bundesjustizministeriums Einzelheiten des Entwurfs geschickt verteidi- gen konnten und auch Anerkennendes gesagt wurde. Der Juristentag hat sich zum Grund- satz der Schuld und daneben zu den Maß- regeln der Besserung und Sicherung als den Grundlagen des Strafgesetzbuches bekannt. Bild: AP „ln Moskau diskriminiert“ Frankfurt(AP). In einem offenen Brief an die Chefs aller afrikanischen Regierungen haben drei Negerstudenten, die an der Mos- kauer Universität Medizin studiert haben, jetzt gegen die„ständigen Diskriminierungen und Drohungen“ protestiert, denen sie in der sowjetischen Hauptstadt ausgesetzt Waren. In dem Brief, der abschriftlich auch an UNO- Generalsekretär Hammarskjöld geschickt wurde, heißt es, Studenten aus ganz Afrika und dem Mittleren Osten hätten in Moskau erkennen müssen, daß sie nur im Sinne der sowjetischen Machtpolitik ausgenutzt werden sollten.„Wir haben Moskau voller Abscheu den Rücken gekehrt— und andere werden es nach uns tun— wegen der ständigen Diskri- minierungen, Drohungen und Beschränkun- gen unserer Freiheit“, heißt es in dem Brief, der jetzt in Frankfurt veröffentlicht wurde. Die Studenten Theophilus Okonkwo aus Nigeria, Michel Ayih aus Togo und Andrew Amar aus Uganda erklärten, sie seien von ihren Kommilitonen aus zahlreichen afrika- nischen Ländern bei einer kürzlich abgehal- tenen geheimen Besprechung in Moskau aus- drücklich zu ihrem Protest ermächtigt wor- den. Anlaß dazu sei eine Folge von Konflik- ten zwischen afrikanischen Studenten und sowjetischen Behörden in Moskau gewesen. So sei ihnen Anfang des Jahres von Univer- sitätsbehörden verboten worden, gegen das französische Atombombenexperiment in der Sahara zu demonstrieren, weil Chrustschow gerade nach Paris gereist sei. Später seien alle Zusammenkünfte einer unabhängigen afrikanischen Studentenorganisation unmög- lich gemacht worden. Studenten aus Ghana und Kamerun hätten Droh- und Beleidi- 5 von russischen Studenten erhal- en. Kindergeld für Pflegekinder Kassel. Das Bundessozialgericht in Kas- sel hat jetzt entschieden, daß Familien, die kür drei und mehr Kinder zu sorgen haben, auch dann Anspruch auf das gesetzliche Kindergeld aus der Familienausgleichs- kasse haben, wenn das dritte Kind nicht ihr eigenes ist. Großeltern, die ein unehelich geborenes Enkelkind als Pflegekind in ihren Haushalt aufgenommen und außerdem noch Zwei eigene Kinder unter 18 Jahren zu ver- sorgen haben, können für das Enkelkind Kindergeld beanspruchen. Zur Begründung dieses Urteils erklärte Senatspräsident Dr. Berndt, es sei das Grundanliegen der gesetzlichen Kindergeld- regelung, allen Familien, die für drei und mehr Kinder zu sorgen haben, als soziale Hilfe das Kindergeld zukommen zu lassen. In dem vom DGB geführten Modellpro- zeß ging es um den Kindergeldanspruch eines Bauarbeiters aus Rheinland-Pfalz, in dessen Haushalt neben den beiden eige- nen Kindern auch ein Enkelkind lebt. Die Familienausgleichskasse Steine und Erde hatte dem Arbeiter das Kindergeld für das Enkelkind verweigert. Das Bundessozialge- richt sprach dem Arbeiter aber das gesetz- liche Kindergeld zu. Auch die AEG-Beratungsst Mein bester Kamerad der Vorteile, auf die fabrik, Abteilung LA Bewährtes Zwei-Laugen- Verfahren För jeden Haushalt des richtige Fossungsvermõgen: 7 Modelle fbr 4 und 5 kg Trocken wäsche Sporsom im Waschmittel- und Stromverbrauch Stufenlos regelbore Temperatur durch Thermostat Auch zum Anschloh an die Schuko-Steckdose Sönstige Mahe, desholb öberoll aufstellbar Einschl. Laugenpumpe ab 1690. DM(empf. Preis) Sönstige Zahlungsweise bis zu 24 Mongtsraten Lossen Sie sich den AEG-Vollaufomaten ganz un- verbindlich beim guten Fachhändler vorführen oder schreiben Sie an die AEG- Waschmaschinen- Sie erhalten dann kostenlos qausföhrliche Informa- ſtionsschriften. 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Allein der VfB Stuttgart darf in seinem Heimspiel gegen 1860 München mit einiger Sicherheit auf beide Punkte rechnen. Reutlingen— Regensburg und Schweinfurt— Hof vervollständigen das Programm, das sich abermals auf zwei Tage verteilt. Es spielen: VfB Stuttgart— 1860 Mün- chen(Sa), SpVgg. Fürth— Eintracht Frank- furt(Sa), Ulm 46— 1. FC Nürnberg, SV Wald- hof— Karlsruher SC, FSV Frankfurt gegen Kickers Offenbach, Bayern München— VfR Mannheim, Schweinfurt 05— Bayern Hof, SSV Reutlingen— Jahn Regensburg. Sicherlich wird der 1. FC Nürnberg in Ulm auf einen energiegeladenen Gastgeber tref- fen, der etwas für sein mageres Punktekonto tun will. Ob hier die rein spielerische Ueber- legenheit der Nürnberger einen zahlenmäßi- gen Ausdruck finden kann, muß man ab- warten. Aehnlich liegen die Dinge für den Titelverteidiger Karlsruher Sc beim SV Waldhof. Natürlich ist man sich bei den Blau- schwarzen der Tatsache bewußt, daß man vor einer schwierigen Aufgabe steht, denn 80 leicht wie der VfR am vergangenen Samstag werden es die trickreichen KSC-Stürmer der Waldhof-Deckung nicht machen. Erreicht je- doch der SV Waldhof die kämpferische Lei- stung wie vor acht Tagen, dann hat der KSC, der innerhalb von acht Tagen sein drittes Spiel zu bestreiten hat, noch nicht gewonnen. Klarer Favorit ist nur der VfB Stuttgart am Samstag gegen 1860 München, Das Fehlen der gesperrten Strohmeier und Weise hat sich pei den Stuttgartern bisher nicht nachteilig ausgewirkt. Offen ist dagegen wieder der Ausgang des dritten Rivalentreffens am Main, das am Bornheimer Hang den FSV Frankfurt mit Kickers Offenbach zusammen- führt. Der Fs ist noch ohne Niederlage und will es auch gegen die Kickers bleiben, die inn Sturm zweifellos höher einzuschätzen sind, wenn diese fünf Spieler nicht nur kom- bpinleren, sondern auch schießen. Vielleicht gibt es erneut eine Punkteteilung. Ob Eintracht Frankfurt und VfR Mann- heim ihre Plätze in der oberen Tabellen- hälfte mit 5:5 beziehungsweise 6:6 Punkten behaupten können, wird sich in Fürth und München FC Bayern) erweisen. Exmeister Frankfurt hat zweifellos an spielerischer Linie verloren, und im Fürther Ronhof wer- den sich die Frankfurter einem Gegner gegenüberstehen, der zumindest abwehrstark ist. Der VfR Mannheim kann in München etwas erreichen. Voraussetzung: Er muß mit einer wesentlich verbesserten Stürmerleistung In der 2. Liga Süd: aufwarten. Die Besetzung des Rechtsaußen- postens ist noch unklar. Sicher ist nur, daß Pfenninger nach seiner unbefriedigenden Leistung gegen SV Waldhof Platz für Schmitt oder Sagray machen muß. Bei Bayern Mün- chen geht die Experimentiererei nach dem 0:0 gegen 1860 München unverändert weiter. Es ist durchaus möglich, daß Giesemann wieder in den Sturm beordert wird. Der SsV Reutlingen sollte sich nach Kampf gegen den Aufsteiger Jahn Regens burg behaupten. Der Neuling wird es schwer haben, vom Tabellenende wegzukommen. Mit dem gesperrten Dirrigl fehlt der Jahn-Elf der wirkungsvollste Stürmer. Auch Schwein- furt 05 müßte mit Bayern Hof fertig werden, auch wenn Spielmacher Horn bei den Gästen Wieder dabei sein sollte. Sentuß licht beim Jabellentühter Freiburg Viernheim bei den Augsburger Schwaben auf verlorenem Posten Ungeschlagen führt der Freiburger FC das Feld der Zweitligavereine des Südens an. Freiburg hat auswärts noch keinen Punkt abgegeben, während es zehn Vereinen noch nicht glückte, auf fremdem Gelände einen Sieg zu erzielen. Acht Clubs haben vor hei- mischem Publikum noch keine Niederlage einstecken müssen. Für den Spitzenreiter FC Freiburg heißt es am kommenden Sonntag aufgepaßt. Er hat es zwar„nur“ mit dem derzeitigen Schlußlicht SpVgg. Neu-Isenburg zu tun, doch scheinen die Frankfurter Vorstädter so eine Art Angstgegner für die„Bobbele“ zu sein. Im vergangenen Jahr konnten die Neu-Isen- burger alle vier Punkte kassieren. Keine leichte Aufgabe steht dem Tabellen- zweiten BC Augsburg bevor, der bei dem überraschend starken Neuling Borussia Fulda anzutreten hat. Es ist durchaus möglich, daß die beiden Augsburger Clubs einen Platz- tausch vornehmen, denn Schwaben Augs- burg sollte auf eigenem Platz zu einem Er- folg über Amicitia Viernheim kommen. Zwar körnen die Hessen am Sonmtag erstmals wieder ihren bisher gesperrten Rechtsaußen Am Sonntag um 14 Uhr in Neckarau: Nundistreckentennen Kölns erfolgreiches Viererteam Der rührige RC Neckarau hat wiederum vor Abschluß der Radsportsaison auf seiner „Hausstrecke“ zwischen„Niederfeld“ und „Aufeld“ ein bundesoffenes Rundstrecken- rennen für alle Klassen ausgeschrieben, das am Sonntag um 14 Uhr ausgetragen wird. Auf dem 2,1 Eilometer langen Rundkurs Rheingoldstraße— Neckarauer Waldweg Rheingoldstraße mit Start und Ziel in der Rheingoldstraßge(zwischen Niederfeldweg 5 und„Unter den Weiden“) muß die Jugend B fünf Runden mit zwei Wertungen und die Jugend A zehn Runden mit fünf Wertungen zurücklegen. Die aktiven Fahrer der A-, B- und C-Klasse spurten in 30 Runden(63 Kilo- meter) mit sechs Wertungen um den„Rhein- goldpokal“. Am Start sind neben den einheimischen Spitzenfahrern— darunter Bernd Rohr, Hel- mut Gschwind, Claus Hinschütz und Wagner vom„Endspurt“— Friesenheimer und ande- dere Fahrer aus der Pfalz, ein ausgesuchtes Judokas gegen Südbaden Der Judo- Verband, Nordbaden, veranstal- tet morgen im Saal des Gasthauses„Zur Krone“ in Schwetzingen einen Repräsenta- tivkampf gegen Südbaden. Nordbaden hat seine seit Jahren bewährte Mannschaft erst- mals umgestellt, um auch dem Nachwuchs Gelegenheit zu geben, sich in der Verbands- mannschaft zu bewähren. Es wird in drei Gewichtsklassen, die mit je zwei Judokas be- setzt sind, gekämpft. Nordbaden stützt sich auf folgende Mannschaft: Allenbacher Goli- zel SV Karlsruhe), Welz(1. Mannheimer Judoclub), Schwiers(Polizei SV Mannheim), Fleischmann(Heidelberger Judoclub), Hil- denbramd(Polizei SV Mannheim) und Fischer (Polizei SV Karlsruhe). 5 Aussichtsreichste Kämpfer sind der Süd- deutsche Meister Georg Schwiers und Vize- meister Fischer sowie der dritte der Süd- deutschen Meisterschaften Hildenbrand. Auch Südbaden wird mit stärkstem Auf- gebot vertreten sein. So befindet sich in der Südbadischen Mannschaft der Süddeutsche Meister im Leichtgewicht Kristen und der dritte Süddeutsche Meister Boldt, 80 dasz interessante Kämpfe zu erwarten sind. Süd- baden wird sich bemühen, für den letzten Kampf, den Nordbaden mit 14:10 gewann, Revanche zu nehmen.— Beginn 20 Uhr. Ab. Umfangreiches Freundschaftsprogramm der Ringer: um Nheingoldpobal und einheimische Elite am Start Aufgebot aus Stuttgart, eine Auswahl Frank- furter Fahrer und das erfolgreiche Vierer- team aus Köln(Viehever, Schüller, Grotegut und Horn), das in Berlin bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften am vergangenen Sonntag den dritten Platz erkämpfte. Voraus- sichtlich ist auch der mehrfache deutsche Meister Hans Mangold vom Mannheimer „Endspurt“ mit dabei, wenn ihn nicht inter- nationale Verpflichtungen abrufen. Die Ren- nen dürften gegen 17 Uhr beendet sein; die Preisverteilung mit Siegesfeier ist ab 19 Uhr im Vereinslokal des RC Neckarau im„Golde- nen Engel“ vorgesehen. erg Das Handballprogramm für Sonntag: Kiß einsetzen, ober er aber allein der An- griffsreihe das Format geben kann, die Schwabenabwehr in Verwirrung zu bringen, Sei dahingestellt. Dem ASV Cham dagegen ist gegen Bay- reuth ein doppelter Punktgewinn zuzutrauen. Die Stuttgarter Kickers erhoffen sich nach dem guten Abschneiden in Kassel, daß ihnen das Glück auch in Darmstadt wieder zur Seite steht. Vielleicht gelingt ihnen sogar der erste Auswärtssieg. Der 1. FC Pforzheim hat seine Anhänger gegen Cham sehr enttäuscht, und möglicherweise wird auch Viktoria Aschaffenburg aus der Goldstadt beide Punkte entführen. Vom VfB Helmbrechts ist gegen VfL Neustadt ebenfalls ein Heimsieg zu erwarten wie vom FC Singen über den TSV Straubing. Offen anzusehen ist die Par- tie zwischen SV Wiesbaden und Hessen Kassel. Es spielen: FC Freiburg— SpVgg. Neu- Isenburg, Borussia Fulda— BC Augsburg, Schwaben Augsburg— Amicitia Viernheim, 1. FC Pforzheim— Aschaffenburg, SV Darm- stadt— Stuttgarter Kickers, FC Singen 04 gegen TSV Straubing, SV Wiesbaden— Hes- sen Kassel, AV Cham— SpVgg. Bayreuth, VfB Helmbrechts— VfL Neustadt. Boxstaffel des S Waldhof kämpft morgen gegen Aachen-Merkstein Die Boxabteilung des SV Waldhof hat morgen abend in der Waldhofhalle den Verein Aachen-Merkstein zu Gast, einen der stärk- sten Box- Clubs des Kreises Aachen. Mit Aus- nahme des Schwergewichts, wo Fritz Ritter nicht mehr boxen wird, tritt die Waldhof- staffel komplett an. Die Aufstellung: Radke II GBantam), Wewecke und Axtmann(Feder), Radke I(Leichtgewicht), Rittersberger Halb- welter), Braun(Welter), Willi Klahm(I. Halb- mittel), Holz(2. Halbmitte), der Neuzugang Kruschge(Mittelgewicht), sowie Zimmer- mann als Gastboxer vom BC Mingolsheim (Halbschwergewicht). Als Einlagekämpfe sind vier Begegnungen von Junioren vorgesehen, die demnächst in die Seniorenklasse wech- seln. Beginn der Veranstaltung 20 Uhr. Noesleim ode: MWeinleim ist die Fiage Entscheidungsspiel in der Bezirksklasse/ SC Käfertal vor Titelgewinn Die Bezirksklasse bläst zum Kehraus. Be- vor aber die Spiele endgültig abgeschlossen werden, ist noch der Meister zu ermitteln. SV Ilvesheim und TSG 62 Weinheim sind punktgleich. Beide Mannschaften stehen sich am Sonntagvormittag auf dem Platz des 8 Käfertal gegenüber. Wer das Rennen gewin- nen wird, ist schwer zu sagen. Ilvesheim hat in der Hintermannschaft kleine Vorteile, Weinheim im Angriff. In den beiden übrigen Spielen geht es um nichts mehr. Die Rasenspieler werden in Heidelberg als sichere Sieger erwartet, Wäh- rend der VfL Neckarau in Hockenheim einen schweren Gegner hat. Da es aber um nichts mehr geht, haben die Neckarauer die etwas größeren Aussichten. Wenn nicht alles trügt, wird in Heddes- heim der Mannheimer A-Klassen-Meister auf den Schild gehoben. Die Heddesheimer sind zwar etwas stärker geworden, aber den- noch sollte es Käfertal schaffen. SV 50 La- als der TSV. TV Oberflockenbach muß sich beim TV Rheinau nach dessen erstem Sieg vorsehen. f In der B-Klasse müssen die beiden Spit- zenmannschaften reisen., Feudenheim spielt in Altlußheim, während Germania Neuluß- heim bei der Mannheimer SG antreten muß. Vor der leichteren Aufgabe steht in dieser Klasse der TB Reilingen, der auf eigenem Platz den TSV Sandhofen erwartet. Man darf gespannt sein, wie die Tabelle nach diesen Spielen aussieht. Die MTG gastiert beim TSV Lützelsachsen und wird wohl beide Punkte mitnehmen. Während 97 Seckenheim diesmal spielfrei ist, steht der TV Neckarhausen in Secken- heim gegen die Ib der TSG 62 Weinheim vor keiner leichten Aufgabe, die aber zu l6- sen ist. TSV Schönau sollte in Weinheim die Ib von 09 schlagen können, dagegen hat es Fortuna zu Hause gegen die TG Heddes- heim schon schwerer. ESV Blau-Weiß wird sich bei Tus Weinheim durchsetzen. denburg erwartet mit der SpVgg Sandhofen einen Gegner, der stärker als die Hausher- ren eingeschätzt werden muß. Auch dem TSV 1846 kann man trotz des Platzvorteils gegen den TV Friedrichsfeld keine allzu gro- gen Chancen einräumen. Für die Friedrichs- kelder geht es um die Behauptung des Zwei- ten Platzes. Die Mannheimer Polizei wird auch in Viernheim höher einzuschätzen sein, Drei Hockey-Punktespiele Am Sonntag werden drei Hockey-Punkte- spiele ausgetragen. Die Begegnung Mann- heimer TG gegen TC Pforzheim findet um 11 Uhr auf dem MTG-Platz am Neckarplatt statt. Die MG hat hier etwas gutzumachen, denn in der Vorrunde wurde sie in Pforz- heim mit 1:0 geschlagen. Ein Sieg würde die MTG auch vom letzten Platz der Tabelle weg- bringen. Der TSV 46 Mannheim muß zur Celler probegalopp bot den Punlikumplen KSV Mannheim empfängt Niederliebersbach Unmittelbar vor den Punktekämpfen im Ringen werden die einzelnen Vereine beson- ders regsam, um in der noch vorhandenen kurzen Zeit in freundschaftlichen Begegnun. gen die Kampfstärke zu überprüfen und auch dem Nachwuchs letzte Bewährungs- chancen zu geben. Einen letzten Probegalopp startet der KSV 1884 Mannheim am Sams- tagabend ab 20 Uhr in der KSV- Sporthalle. Nach einem kurzen Schaustemmen tritt die KSV-Ringeracht dem wesentlich kampfstär- ker gewordenen Gast der VPVRS. Nieder- liebersbach gegenüber. Die Niederliebers- bacher sind schon seit Jahren guter Landes- liga-Durchschnitt, werden auch in der kom- menden Punktesaison in Weitere Sportnachrichten Seite 15 TSG 78 Heidelberg. In der Vorrunde gab es in Mannheim einen 3:1-Sieg. Eine Wieder- holung ist nicht ausgeschlossen. Sehr schwer wird es die Germania Mannheim beim Hei- delberger TV 46 haben. Zwar sorgte Germa- nia in der Vorrunde durch ein 0:0 für die große Ueberraschung, in Heidelberg aber Laudenbach in Viernheim gerade für den KSV als ein Prüfstein ange- sehen werden. Die Gastgeber müssen sich schon vorsehen, wenn sie keine Ueber- raschung erleben wollen. Interessant dürfte auch die Auseinandersetzung zwischen SRC Viernheim und RSC Laudenbach am Sams- tagabend verlaufen. Die Viernheimer bren- nen förmlich darauf, sich für die kürzliche 7:9-Niederlage zu revanchieren. RSC Lau- denbach ist jedoch ein nur schwer zu be- siegender Gegner! KS 56 Schwetzingen gibt seine Visitenkarte beim SV Germania Weingarten ab. Im Heidelbergr Lokalderby zwischen Ac Germania Rohrbach und 8G Kirchheim sind die Kirchheimer Gäste kampfstärker einzuschätzen, während die dürften die Punkte etwas höher hängn. Der VfR Mannheim fährt an die Weinstraße zur TSG Neustadt, um dort Freundschafts- spiele auszutragen. Start frei zur Badminton-Saison Den Bemühungen der Badmintonabteilung des TV 1877 Waldhof ist es gelungen, die Spielfeldnot zu überwinden. In der modernen Turnhalle des Liselotte-Gymnasiums stehen nunmehr zwei Felder für Trainingszwecke zur Verfügung. Die Abteilung, die bekannt- lich den badischen Mannschaftsmeister stellt und im Mixed mit Rudi Albert/ Lotte Kühn ebenfalls eine Spitzenstellung einnimmt, wird ihrer Ligaklasse eine beachtliche Klinge schlagen und dürfen heute um 17 in der Liselotte- Turnhalle ihr Ausein andersetzung zwischen KSV Deutsche erstes Spiel der Oberligarunde gegen die ESG Der flerren-Anzug im Stil von heute 42 2 ARTE „ und immer Aach unserm Crondsafz numero eins „Auswahl und Quclität 5 zum niedrigsten Preise haben wir uns in aller Welt gehörig umgesehen. Die neuen Stoffe und Schnitte, die wir mit dem Wissen und mit der bfüöndlichkeit des Fachmanns ausgelesen haben, präsentieren sich nun in unserm neuen Anzug-Progrumm ange zogen! Moderne Streifen in hefrbstlicher Palefte. e Wablweise reine Wolle oder Wolle mit Synthefiks. Haupfpreislugen: 139.— 169.— 198.— 215.— Unser feinstufiges Größen-System enthält för jede figur das Passende. Eiche Oestringen und ASV Germania Bruch- sal als offen zu bezeichnen ist. all Karlsruhe austragen. r- 8 Seite 20 MANNHEIMER MORGEN PFLANZEN UND BLUMEN Zur Monatswende Ende September wird bei 20 em Reihen- abstand die letzte Folgesaat mit Winter- s Pinat gemacht(bewährte Sorten: Univer- Sal, Breustedts Spiwa). Die Ernte der Roten Rüben soll allmählich abgeschlossen wer- den. Bus chbohnen, die zum Pflücken zu hart geworden sind, nicht mehr in den Korb ernten, sondern die ganzen Pflanzen dicht über der Erde abschneiden und ebenso wie mit der Wurzel aus der Erde genommene Tomatenpflanzen zum Nachreifen verkehrt herum(also mit dem stammende nach oben) am trockenen, frostgeschützten Ort aufhängen. Die Bohnenwurzeln bleiben im Boden, damit dis ihnen anhaftenden Knöll- chenbakterien ihre Wirkung als Stickstoff- dünger entfalten können, Stan gen- bohnen, deren Reife am Gelbwerden der Hülsen erkennbar ist, werden nicht am Stock belassen, sondern gepflückt und zum Trock- nen ausgelegt. Rosenkohl darf nur dann entspitzt werden, wenn die Röschen erst Wenig über Haselnußgröße erreicht haben. Mehltaukranke Triebspitzen bei Rosen und Obstgehölzen abschneiden, verbrennen. Krankheits verdächtiges Laub und krankes oder von Insekten befallenes Fallobst keinesfalls im Garten herum- liegen lassen, Beides einsammeln,— Laub verbrennen, Fallobst in der Küche verbrau- chen, Abfälle vom Schälen ebenfalls so besei- tigen, daß keine Krankheitskeime(Schorf, Monilia, Rost usw.) weiter wandern können. Im Liebhabergarten die Obsternte möglichst in Etappen vornehmen,— Bäume nicht auf einmal leerpflücken und kleinere Früchte noch nachreifen lassen. Winteräpfel und Winterbirnen möglichst lange am Baum lassen. Sie gewinnen noch immer an Umfang und Aroma. 8 Beim Legen von Blumenzwiebeln auf die richtige Pflanztiefe achten(Faust- regel: Erddecke über der Zwiebel mindestens zweimal,— besser dreimal so stark wie die Zwiebel hoch ist). Vor allem solche Lilien, deren Wurzeln nicht am Zwiebelboden, son- dern oberhalb am Austrieb erscheinen, müs- sen nach sorgfältigster Bodenvorbereitung tief genug in die Erde kommen. Rasenflächen müssen nach wie vor — dem Wachstum der Gräser entsprechend regelmäßig geschnitten und von herabgefal- lenem Laub befreit werden. Manche Blätter rufen schon nach wenigen Tagen braune Flecke hervor. Rosen und andere Ziersträucher zur Ausreifung des Holzes jetzt nicht mehr zusätzlich wässern. Nadelhölzer und Immergrüne Laubgehölze dagegen brauchen im Winter genügend Bodenfeuch- tigkeit und werden deshalb auch im Herbst laufend reichlich mit Wasser versorgt, sobald die natürlichen Niederschläge sich als un- genügend erweisen. Ebenso werden Som- merblumen und spätblühende Stau- den nach Bedarf weiter gegossen, um ihren Flor möglichst lange zu erhalten. Bert Ende September: Der Iopfblumenherbst beginnt Der Topfblumenherbst dessen Heran- nahen die Zimmergärtner bei ihren Pflege- maßnahmen schon mindestens seit Mitte August in Rechnung stellen, steht Ende Sep- tember nicht mehr nur vor der Tür,— son- dern er ist da. Deshalb geht um diese Zèit für so manche Pflanze der Sommeraufent- halt im Garten oder auf dem Balkon un- Widerruflich zu Ende. Nicht für den Zier- efeu oder für den Asparagus, erst recht nicht kür Oleander und Kirschlorbeer, Aukuba oder Evonymus. Die können ruhig noch einige Wochen draußen bleiben. Anders ist es mit allen solchen Pflanzen, die als Tropengewächse schon gegen kühlere Nächte empfindlich sind, und denen es be- reits schadet, wenn auch die Tagestempera- tur auf 10 bis 12 Grad Celsius absinkt. Im Zusammenhang mit Erörterungen über schädliche Folgen falscher Standortwahl Während der Wintermonate ist nicht selten Von sogenannten Unterkühlungsschäden die Rede. Dies bedeutet, daß man bei den Zim- merpflanzen auch während ihrer Ruhezeit nicht nur die obere Grenze der Wärme- grade, sondern ebenso pünktlich die untere Grenze ihrer„Kühlverträglichkeit“ berück- sichtigen muß. Steht zum Beispiel eine Warmhaus- pflanze, die als Existenzminimum Unbedingt eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius braucht, in einem Raum mit nur 8 bis 10 Grad Celisus, so geraten alle ihre Lebens- funktionen völlig durcheinander. Die Wur- zeln arbeiten nicht mehr richtig, die Blatt- atmung ist beeinträchtigt, der im Tageslicht von den Wurzeln bis in die äußersten Trieb- und Blattspitzen aufsteigende Saftstrom kommt ins Stocken. Ja, es kann vorkommen, daß eine solche Pflanze welk dasteht, ob- wohl sie ständig genug Wasser bekommt. Solche Welkeerscheinungen sind typische Zeichen für einen Unterkühlungsschaden, der sich keineswegs nur während der Win- terzeit im geschlossenen Raum, sondern ge- nau so beim Einsetzen kühleren Herbstwet⸗ ters im Freien ereignen kann. Dabei ist es so einfach, empfindliche Zim- merpflanzen durch rechtzeitiges Einräumen vor jeder Beinträchtigung dieser Art zu be- Wahren. Es gibt da eine sehr einprägsame Grundregel, nach der man sich richten kann: Was im Frühjahr am spätesten ins Freie kam, das muß im Spätherbst am ersten wie- der ins Haus. „Frühherbstler“ rechtzeitig einräumen! In diese Reihe gehört etwa das rei- zende Abutilon, auch Zimmerahorn, Schönmalve oder Samtpappel genannt. Seine samtigen, oft weißbunten Blätter und viel- farbigen Glocken- oder Schalenblüten ent- Wickeln sich am schönsten, wenn die einge- topften Büsche ab Ende Mai oder Anfang Juni sonnig, am geschützten Platz im Freien stehen oder eingesenkt werden. Sommer- blüher haben zwar im Winter Ruhezeit und leiden bei zu warmem Stand mit mehr als 12 Grad Celsius. Die Grenze ihrer„Kühl- verträglichkeit“ aber verläuft bei 7 Grad Celsius, so daß man sie vor dem Absinken der Freiland- Temperatur bis zu dieser Grenze unbedingt hereinnehmen und ihnen einen zwar hellen, aber nicht sonnigen Fen- sterplatz bei 10 bis 12 Grad Celsius geben soll. Unterkühlungsschäden machen sich durch Auftreten weißgelber Blätter ohne Grünzeichnung bemerkbar. Sie kommen übrigens auch bei zu dunklem Stand und bei zu reichlichem Gießen vor. Winterblü- hende Abutilon, deren Ruhezeit in einen anderen Zeitabschnitt fällt, brauchen natur- gemäß einen etwas wärmeren Standort icht über 15 Grad Celsius,— nicht unter 10 Grad Celsius). Werden diese Winterblüher zu spät eingeräumt, so können ein paar noch im Freien zugebrachte kalte Nächte das Ab- werfen der Blütenknospen zur Folge haben. „Frühherbstler“, denen es draußen bald zu kühl wird, sind auch das in Westindien und Südamerika beheimatete Sporn- büchschen/ Beloperone mit seinen lan- gen, wie Schuppen übereinanderliegenden, braunroten Blütenständen und der Zim- merhafer/ Billbergia nutans. Beide tra- gen schon bei Temperaturen unter 12 Grad Celsius Kälteschäden davon und verlangen— ihrer tropischen Herkunft entsprechend insgesamt einen etwas wärmeren Winter- standort mit durchschnittlich 15 Grad Cel- sius am hellen, jedoch nicht sonnigen Fen- ster. Beloperone soll nach Abschluß der Blüte im Herbst kräftig zurückgeschnitten werden, um die Pflanzen gedrungen und buschig im Wuchs zu halten. Umgetopft wird im Frühjahr. Ein Sonderfall— die Passionsblume Etwas problematisch ist die Passions- blume, der kühles, regnerisches Wetter ja auch im Sommer nicht behagt, so daß volle Blütenschönheit nur bei viel Sonnenschein und Wärme erwartet werden kann. Nach der Blüte ab Ende August soll nicht mehr gedüngt und nur noch sparsam gegossen werden, um zu der am kühlen, kaum be- sonnten Platz verbrachten Ruhezeit über- zuleiten. Auch die Ueberwinterungstempe- ratur soll verhältnismäßig sehr niedrig sein. Ein heller Standort mit 6 bis 8 Grad Cel- sius schafft die günstigsten Voraussetzungen kür Austrieb und Blühwilligkeit im nächsten Sommer. Voll beheizte Räume sind völlig ungeeignet und bringen Geilwuchs nebst endloser Verlausung mit sich. Das Verlangen nach niedrigen Ueber- winterungstemperaturen findet seine Be- stätigung in so manchem gelungenen ver- such, rechtzeitig an Feinlandaufenthalt ge- wöhnte Passifloren mit etwas Winterschutz sogar ganzjährig draußen zu lassen. Selbst- verständlich müssen solche Exemplare schon im Frühjahr in bestem Gartenboden ausge- pflanzt werden und brauchen bei mildestem Klima einen sehr geschützten Platz. Außer- dem bleibt das Risiko des Erfrierens, wenn der Winter strengere Kälte bringt. Alpenveilchen sind nicht empfindlich Ohne Rücksicht auf kühle Herbstnächte lassen wir dagegen unsere Alpen veil- chen weiterhin im Freien,— falls die eine oder andere Knolle zur Weiterkultur am schattigen Platz untergebracht wurde. Solche schon eingewöhnten Alpenveilchen sind gar nicht kälteempfindlich. Sie überstehen sogar den Hauch eines kleinen Nachtfrostes, wenn man sie anschließend ungestört am kühlen Ort auftauen läßt. Auch nach dem Einräu- men, das je nach Wetterlage oft bis Novem- ber hinausgezögert werden kann, wollen die Alpenveichen kühl stehen. Wer sie bei 6 bis Palmen— so oder s0 Ein Wort noch über die neuerdings so be- liebte Zierliche Bergpalme/ Cha- maedorea elegans: sie ist fast ebenso wärme- bedürftig wie die von ihr fast ganz aus der Gunst des Publikums verdrängte kleine KO KkOSpaI me. Beide gehören also zu den etwas empfindlichen Palmen, die Tempe- raturen unter 12 bis 15 Grad Celsius schlecht vertragen und deshalb mit am zeitigsten eingeräumt werden müssen, sofern man sie nicht überhaupt nur ganzjährig im geschlos- senen Raum hält. Aus anderem Holz ge- schnitzt ist die neuerdings ebenfalls sehr in Aufnahme gekommene Hanfpalme/ cha- maerops mit ihren bläulich-grünen Fächer- blättern an dornigen Stielen. Als einzige auch in Südeuropa wildwachsende Palmen- art stellt sie fast noch geringere Ansprüche als die harte und genügsame Dattel⸗ Palme/ Phoenix canariensis. Eine Ueber- winterung im nicht zu dunkeln Raum bei 4 bis 6 Grad Celsius wird am besten ver- tragen. Wer Hanfpalme und Phoenix zu- sammen mit den Kübelpflanzen einstellt, wird die besten Erfahrungen machen. Unter- bringung in voll beheizten Wohnräumen ist auch hier gleichbedeutend mit Beeinträch- tigung der Lebenskraft und Ungezieferbefall, — Voran Schildläuse, Schmierläuse sowie Thrips. Marg, Schubert Freitag, 23. September 1960 Nr. 221 — Der Gartenfunk im Oktober Süddeutscher Rundfunk Sendezeit Gartenfunk mit Volksmusik: jeden Freitag 12.00—12.30 Uhr 5 7. 10. Balkon- und Fensterpflanzen am Ende des Sommers 14. 10. Zwiebel- und Knollengewächse im Ziergarten 2 28. 10. Ernte und Einwinterung der Gemüse Wachsblume, Passiflora und Grünlilie Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“ Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pfalz Aus dem Landfunk- Programm: Sendezeit Mittelwelle und UR W 11.55—12.10 Uhr; sonntags Do., 6. 10. Am Bienenstand I: werktags 12.161230 Une So., 9. 10. Besuch im Institut für Obstver- Wertung in Weihenstephan Mi., 12. 10. Birnengemeinschaftsanlage Laumersheim Mig, 19. 10. Neue Heiztechnik im Gartenbau Fr., 21. 10. Der Bauerngarten im Herbst S0., 23. 10. Abschlußbericht von der Deutsch- Französischen Gartenschau in Saarbrücken Gartenfunk(nur über UKW II aus Mainz) am Mittwoch, dem 5. 10. und Mitt- woch, dem 19. 10., jeweils um 19.45 Uhr. Letzte Veranstaltungen der Gartenschau Saarbrücken 1. bis g. Oktober Landmaschinen-Ausstellung (Messegelände) 2. Oktober Tagung der Fachgruppe des Lan- desverbandes der Deutschen Obst- und Gartenbauvereine Einzelheiten über die Abschlußveranstal- tungen werden noch gesondert bekanntgege- ben. Die Zielfahrt des Automobil- und Tou- ring-Clubs Saar im ADAC schließt mit dem 25. Oktober. Gartenfragen aus dem Leserkreis Usambaraveilchen und Canna Frau Elfriede vom Waldweg. Ich habe die Vermehrung meines Usambaraubilchens versucht, dazu ein Blatt in Sand gesteckt. Es hat zo Wurzeln gezogen, dann topſte ich es um, aber bis jetzt ist ꝶein zweites Blatt erschienen. Eine Bekannte hat ein solches bhewurzeltes Einzel- blatt, das sehr groß wurde, drei ſahré lang ge- Halten. Es wurde auch keine Pflanze. Ferner he- kam ich voriges jahr einige Canna fur den Garten. eber Winter habe ich sie in orf gelegt, aber sie sind ganz schwarz geworden. Mas war mein Fehler? Antwort: Das Versagen der Usambara- veilchen bei der Vermehrung durch Blatt- Stecklinge ist. vor allem eine Folge fehlender Luft- und Boden wärme sowie ungenügender Luftfeuchtigkeit. Pflanzen, die eigentlich in Warmhausklima gehören, gewöhnen sich im ausgewachsenen Zustand allenfalls an die Lebensbedingungen unserer einfachen Zim- merkultur, brauchen aber für die komplizier- ten Vorgänge des Keimens aus Samen oder des Bewurzelns von Stecklingen unbedingt „Gewächshausluft“. Versuchen Sie es wäh- rend der warmen Jahreszeit einmal unter der Plastikhaube! 5 Canna oder Indisches Blumenrohr zur Wiederblüte zu bringen, ist für eine Gärtne- rin aus Liebe einigermaßen mühsam. Nach Abschneiden der Schäfte im Herbst werden die Knollen aufgenommen und bei mäßiger Wärme(z. B. im Heizkeller) in einem Ein- schlag aus ständig etwas feucht gehaltenem Sand überwintert. Sie dürfen keinesfalls ganz trocken werden. Aber zuviel Feuchtigkeit bringt Fäulnis, ein zu kalter Aufbewahrungs- ort ist ebenfalls vom Uebel. Ab Ende Februar werden die Knollen einzeln in Töpfen mit bester Blumenerde(Einheitserde, Compo Sana) angetrieben. Es sind hierzu eine gleich- mäßige Temperatur von 18 bis 20% C mund entsprechende Bodenwärme erforderlich. Nach sorgfältiger Abhärtung dürfen die vorgetrie- benen Pflanzen Ende Mai/ anfang Juni am sehr warmen, sonnigen, geschützten Standort ins Freie gesetzt werden. Der Boden muß nahrhaft, durchlässig und ebenfalls warm sein, um den für das Gedeihen der Canna unentbehrlichen„warmen Fuß“ zu erhalten. Lästige Rasenschmiele G. E. W., Arbeitskreis Südhes sen, Viernheim: Wie beseitigt man die so lästige Rasenschmiele? Wir meinen die flachliegende, Weitsparrig wachsende Seg- genart, deren Auftreten die Schönheit der Rasenfläche empfindlich stört. Antwort: Die Rasenschmiele kann nur auf mechanischem Wege beseitigt wer- den. Durch häufigen Kurzschnitt(Zweimal in der Woche) und ständiges Auszupfen trotzdem noch durchtreibender Halme geht sie allmählich zurück. Wirkungsvoller ist es, die Horste der Rasenschmiele tief auszuste- chen, die so entstandenen Löcher mit guter Komposterde aufzufüllen und neu anzusden, Was gerade jetzt im August noch Vollen Er- folg verspricht. Noch rascher geht es, wenn Sie über„Vorratsrasen“ verfügen und die durch Entfernung der Schmielen entstandenen Kahlstellen mit Rasensoden Passender Größe ausbessern können. Eine chemische Be- kämpfung der Schmiele ist nicht möglich, da sie selbst zu den einkeimblättrigen Gras- gewächsen gehört und folglich von den nur für zweikeimblättrige Rasen- und Getreide- unkräuter entwickelten Wuchsstoffmitteln nicht angegriffen wird. Welches Obstbaubuch war es? A. Schi, Kdfertal: Vor einiger Zeit besprachen sie ein neues Buch über den Obstbau, Baumschnitt usw. Bitte nochmals um Angabe des Titels, und wo ich dliieses Buch aufen kann. Antwort: Das Buch heißt„Obst aus unserem Garten“ von Prof. Dr. Gerhard de Haas(BLV-Verlagsgesellschaft, München). Sie können es in jeder Buchhandlung kaufen. Immer handlich- — 0 70% d dbury-SscHAMotADE S οοννπνοο˙εννjẽjuo ππάπιντ⁰ονπ νdbury-schOOHAbE S ανννπ c 0 WV SO os 30% οοhn⁰οn⁰Lnοfοτfτfνο. πν π1ᷓ⁷ 9 o 4. dess ist einer der Vorzüge der Cadbury-Schokoladel Ein Vergnügen, das man immer zur Hand haben kann: adbury S C HOKOLAD E VON RN O Nτι ππ]¾W“ e oo NNSAA O VS os τοοενο ανννντν Lanqpe — Nutzen Sie jetzt den Rat unserer Fachleute in allen Fragen des 2. Programms Nutzen Sie unsere Zahlungsbedingungen Barzahlungsskonto, Teikzahlung bis 24 Monate, nur 0,5% TZ-Aufschlag pro Monat, keine Nebenkosten. 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September 1960 pALETTE DERZEIT MANNHEIMER MOHCHEN s Seite 21 Alteste deutsche Demokratie: Die Wies'n“ Münchner Oktoberfest wird 150 Jahre alt/ Neue Besucher-, Trink- und Verzehrrekorde erwartet Von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt Daß München während 652 Jahren seiner Geschichte ohne Oktoberfest aus- gekommen sein soll, klingt fast unglaublich. Aber es ist so: heuer feiert die Wies'n „erst“ ihren 150. Geburtstag: die Wies'n, das Oktoberfest, das heute mit Prospek- ten in Zig Sprachen in Afrika und Amerika wirbt, das Oktoberfest, das oft das einzige ist, Was ein Ausländer von München oder gar von Deutschland weiß. Die heutigen Münchner freilich machen kaum ein Aufsehen von dem 150 jährigen Ge- burtstagskind. Es soll nicht viel Extra-Rummel veranstaltet werden, denn für den Münchner ist das schönste an der Wies'n, daß sie jedes Jahr die gleiche ist wie im vorigen, ja, daß sich in 150 Jahren überhaupt nicht allzuviel geändert hat. Es mögen noch so viele Menschen von auswärts kommen, das Oktoberfest bleibt ein Münchner Fest. Es mögen noch so viele Karussells draußen dudeln noch so viele Attraktionen einander überschreien, das eigentliche Oktoberfest findet im Saale statt, genauer gesagt, in den großen Bierzelten der Brauereien. Dort entsteht jene Art von Ge- mütlichkeit, die auch den schnoddrigsten „Preißen“ in ihren Bann zieht und Menschen aller Völker und Rassen zu Brüdern im Bier macht. Für die Atmosphäre, die dort herrscht, kann man zum Kronzeugen Wladimir Iljitsch Lenin aufrufen, der, nachweislich nach einem Besuch des Oktoberfestes, an einen Freund schrieb:„Bayern ist heute die beste Demo- kratie der Welt“. Dabei sprach er von einem Land, das damals noch von seinem König Ludwig beherrscht wurde. Vermutlich hat den Russen im bayerischen Exil die ver- trauliche und doch Abstand wahrende An- rede„Herr Nachbar“ beeindruckt, die auch heute noch so manches tiefschürfende Ge- spräch von Biertisch zu Biertisch über die Wiesn-Maß hinweg einleitet. Ob der Ange- redete dabei ein Fabrikbesitzer oder ein Hilfsarbeiter ist, ist gleich. Wenn es je eine klassenlose Gesellschaft gegeben hat, dann alf der Wies'n. 0 Der Magistrat von München sah in dem Fest bald eine willkommene Hebung des Fremdenverkehrs, übernahm die Organi- sation des Festes und zahlte dafür einen schönen Batzen Geld an Wirte und Unter- nehmen, die sich bereit fanden, auf die Wies'n zu gehen. Heute müssen die Wirte teures Geld zahlen, damit sie auf die Wies'n dürfen. Das Oktoberfest fand damals wirklich noch im Oktober statt. Erst als es einige Male in die Bierkrüge schneite und auf den ver- schlammten Budenstraßen den Leuten die Stiefel auszog, ließ man das Fest langsam in den September hineinrutschen. Trotzdem gab es zum Beispiel im Jahre 1930 zwanzig Zen- timeter Schnee und die Bierzelte mußten Schilder heraushängen:„Lokal geheizt“. Wie es denn überhaupt eines der unerklärlichen Wunder der Wies'n ist, daß sich Leute be- reit finden, auch an kühlen Herbsttagen liter- weise kaltes Bier in sich hineinzuschütten. Damit wären wir beim Angelpunkt des Festes: dem Bier. Das ist etwas, was eine beträchtliche Aenderung in den 150 Jahren durchgemacht hat, im Preis nämlich. Als die ersten Festwirte im Jahre 1818 ein besonders würziges Bier einbrauten,„die Wies'n Maß“, kostete die Maß acht Pfennig. Schon 1890 Mietercufstand in London Polizei stürmt„Festungen“ Eine Kampfgruppe von 400 Londoner Poli- zisten stürmte am Donnerstagmorgen die in Festungen verwandelten Wohnungen des 38- jährigen früheren Fallschirmjägers Don Cook und des 59 jährigen Kellners Arthur Rowe im Londoner Stadtteil St. Paneras. Beide hatten sich mit Stacheldrahtverhauen und vor die Türen und Fenster gerückten Möbelstücken verschanzt, weil sie die von der Stadt fest- gesetzte höhere Miete nicht zahlen wollten und ihnen eine Räumungsfrist bis zum 28. August gesetzt worden war. Cook und Rowe erfreuten sich der Sym- pathie der Bewohner der zwei umliegenden Häuserblöcke. Als der Stadtrat am Mittwoch- abend in einer Sondersitzung die Lage beriet, versuchten 400 Bewohner der städtischen Wohnblöcke das Rathaus zu stürmen. Am Donnerstagmorgen wurden die Mieter durch Raketen von Cook und Rowe geweckt, als die Polizeistreitmacht anrückte. Die Menschen stürzten in Nachthemden, Pyjamas und Mor- genröcken auf die Straße und versuchten, die vorrückenden Postenketten der Polizei aufzu- halten, wobei es ungefähr 12 Verletzte gab. Siebzehn Personen wurden verhaftet. Inselstadt Singapur hat zuviele Babys Ubervölkerung bringt ernsthafte Gefahren/ 50 000 Arbeitslose Der kleine Inselstaat Singapur, früher eine der strategisch wichtigsten Kolonien des britischen Weltreiches, steht vor ernsten Problemen. Die überwiegend chinesische Be- völkerung wächst mit alarmierender Ge- schwindigkeit— nicht durch Zuwanderung, sondern in erster Linie durch einen ständig wachsenden Geburtenüberschuß bei abneh- mender Sterblichkeit. 1,6 Millionen leben in diesem Land, dessen größte Insel nur 43 kn lang und 22,4 km breit ist. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 19 Jahre. Noch 1931 betrug die Bevölkerungszahl nur etwas mehr als eine halbe Million Men- schen. Die Gründe für den frappierenden Zuwachs sind offensichtlich. 1958 kamen 42,5 neugeborene Kinder auf 1000 Einwohner; es starben aber von diesen 1000 Einwohnern im gleichen Jahr nur sieben. Der Geburtenüber- schuß von 35,5 auf 1000 Einwohner gehört zu den höchsten der Welt. Während 1931 noch 20 Prozent der Neugeborenen im ersten Lebensjahr starben, waren es 1958 nur vier Prozent. Die medizinischen Fortschritte haben in allererster Linie zur starken Be- völkerungsvermehrung beigetragen, obwohl auch die absolute Geburtenzahl von 36,4 im Jahre 1931 auf die jetzige Zahl von 42,5 pro tausend Einwohner geklettert ist. Während der gleichen Zeit sank dazu noch die Sterb- lichkeit von 24,2 pro tausend Einwohner auf jetzt sieben. Die übertragbaren Krankheiten sind er- folgreich bekämpft worden. Die Einwohner der früheren Kolonie suchen mehr und mehr die Krankenhäuser auf, verbrauchen von Jahr zu Jahr mehr Medikamente und gehen häufiger zum Arzt. Früher tödliche Krank- heiten wie Tuberkulose und Malaria befin- den sich jetzt unter Kontrolle. Durch be- achtliche Leistungen der Verwaltung ist die Moskito-Plage und damit auch die Malaria sehr weitgehend eingeschränkt worden. Singapur und die paar kleinen zugehöri- gen Inseln können nach Schätzungen von Fachleuten äußerstenfalls vier Millionen Menschen beherbergen. Es wäre alles an- dere als ein Paradies, aber immerhin, es ginge. Die Chinesen scheinen sich auch in engsten Verhältnissen wohl zu fühlen. In ihren übervölkerten, ärmlichen Quartieren drängen sich Tausende in einem Wohnblock zusammen, wobei oftmals zehn Menschen in einem Raum schlafen. Das noch schwierigste Problem für die Regierung ist jedoch, diese Menschen mit Arbeit und damit überhaupt mit einer Exi- stenzmöglichkeit zu versorgen. Eine Lösung wurde bisher nicht gefunden. Gegenwärtig sind 50 000 Menschen im Staate Singapur arbeitslos. Wenn es nicht gelingt, mit großer Schnelligkeit neue Industrien anzusiedeln, wird diese Zahl von Jahr zu Jahr sprung- haft wachsen. Eine politische Katastrophe wäre das ziemlich sichere Ende. war sie auf 35 Pfennige gestiegen, vor dem ersten Weltkrieg kostete sie 45 Pfennige. 1958 kostete die Maß 1 Mark 70, letztes Jahr 1 Mark 80, das heißt, mit Bedienung zwei Mark— und wenn das Wirtschaftsreferat der Stadt München nicht finstere Drohungen an die Adresse der Festwirte ausgestoßen hätte, hätte es heuer in München bestimmt wieder den Kampf um den Wies'n-Bier-Preis ge- geben. Was die Massen des Bieres anbetrifft, die jemals konsumiert werden, so rechnet man dieses Jahr damit, daß die Drei-Millio- nen-Liter-Bier-Grenze erstmals überschrit- ten wird. Letztes Jahr erlahmte der Durst der Zecher bei 2,95 Millionen Litern. Als Zu- kost aß man 1959 220 000 Brathendl und 740 000 Paar Schweinswürstl. Beim hundert- jährigen qubiläum im Jahre 1910 wurden nur lächerliche 1,2 Millionen Maß getrunken. Die Stadtverwaltung hat beschlossen, das Oktoberfest heuer zum Jubiläum auf seine volkstümlichen Urgründe zurückzuführen. Es wird wieder„ein Rennats“ geben, sogar drei. Auf dem noch erhaltenen Rasen der Südseite der Theresienwiese werden Pferde um die Wette laufen. Es ist ein strenger Maßstab an die Schausteller angelegt worden, die sich um Aufstellerlaubnis bemühten. Vor super- modernen Ueberschall- Karussells wurde den alten, mit Drehorgeln und Holzschwänen, der Vorzug gegeben. Lieber als Buden mit der Aufschrift„Klein- Paris“ oder„Pigalle“ sah man das alte Gruselkabinett von Papa Schicht!—„Und zeige ich Ihnen nun das Zer- sägen einer lebenden Dame auf offener Bühne“ Alsdann: Auf geht's! Ozapft is: Das Fest kann beginnen Bild: dpa Fleiß und Preis der Schweiz in der Rue Cantonale“ Notizen von einem Streifzug durch des„Comptoir Suisse“ in lousonne/ Ehrengast ist Australien Von unserem Redaktions mitglied Hans-Werner Beck „Chönne Sie nüt uffbasse?“, fragte der Eid- genosse aus Uri empört seinen Landsmann aus dem welschscheizerischen Kanton Waadt, nach- dem ihim dieser das heiße Fett einer gewalligen Bratwurst im heiteren Gedrͤnge auf den hel- len Nachsommeranzug getraufelt hatte., Eæcuseꝝ vielmalé, antwortete der also Angesprochene und bestellte als Buße für den unabsichtlich behlek- kerten Dutsch-Helvetier ein doppeltes„Pflumli- 10e, das diesem zwar nicht die Flecken auf dem„Gwand“, woll aber die der Zornesröte auf dem voluminbsen Gesicht alsbald entfernte. Es 0% in der„Rue cantonale“ der Schweizer Na- btionalmesse, die zum 4. Male im eleganten Lau- sanne als„Comptoir Suisse“ stattfand und mit uber 2300 Ausstellern aus den 22 Kantonen auf einer Flache von 120 00 Quadratmeter eine der im hosantesten Leistungsschauen schweizerischer Volkswirtschaſt und Wertarbeit ist. Aus den ursprünglich zur Schau gestellten M.irt schafts- zweigen Landwirtschaft und Ndhirmittelindustrie entwickelte sich mit der Zeit eine schienswerte Messe die einen eindruchsvollen Veberblic über die Produſftion unserer südlichen Vachbarn ver- miltelt und deren von halsnahien Urlauten und elegantem Französisch herieselter geschäſtlicier Treſfhunht eben die„Rue cantonale“ ist— ein riesiger Komplex innerfialb des Ausstellungs- gelandes um das Palais de Beaulieu, der aus- schließlich der gastronomischen Demonstration hand ſester und ſlussi ger Genuß-Shezialitaten der vielgeruhimten schuyzeriscien Lebensart dient. * Außer dieser vielfältigen, ergiebigen Eß- und Trinhtstraße, deren lecker duſtende Angebote von der Fondue zum Fendant, vom Aperitif zꝛum Champagner und vom Bündnerſleisch uber das Grillhahincen zu Pernod, Kirsdiwasser und wür- zigen Reissheisen reichen, gibt es auf dieser Messe auch andere Dinge xu sehen, die ein uberꝛeugen- der Beweis fur die Eæportfähigkeit Schweizer Fleißes sind: Der„Salon der Eleganz“ läßt mit seinen Schmuche und Mode- Novitäten die Herzen vertonter Helvetierinnen höher schlagen, die hirenindustrie ist mit iervorragenden Erzeug- nissen vertreten; die Abteilung, Kunsthandwerk“ bringt neben viel Kitsch auch eine Menge gepfleg- ler Gebraucſisgegenstunde aus Holz und Metall, und besonders groß geschrieben wird im traditio- nellen Land des Wintersports natürlich die Ski- mode, deren stralf gespannte Eleganz den rauhen Hutienboden vergangener Zeiten zum gesell- gchiaſtlich verpflichtenden Apés- Schnee- Parketi macht. Haushaltsgerũtè für die vermögende Haus- frau, originelles Kinderspielgeug, Teafe-Möbel— die jelꝛt endlich die Lücken im eidgenössischen Konservativismus geschlossen haben— und eine Inzahil geradezu tele gener Fernseſi- und Radio- truhen ver vollstandigen eine Leistungsschau, in der solide Biederkeit mit modernem Wagnis welt- eifert. 5 Funfundꝛzwanzig Abteilungen umfaßt das „Comptoir Suisse“, dessen attraktive Tore am 25. September geschlossen werden und neben des- zen Hauptanziehungspunkten— Handel und Ge- werbe, Hauswirtschaſt, Textilindustrie, Nähr- mittel, graſisches Gewerbe und Büroorganisation csherielle Ausstellungen, Abteilungen und Pa- villons das Interesse der rund S0 ον Besucher in Aug pruch nehmen. Die Landwirtsckaſtler er- götzen sich an Melkmaschinen mit und oline Musik oder an schuenhꝶharen Schweineschultz- gittern. Es gibt eine Parade der Rassehunde, einen„Tag des Pferdes“, ein Falinenschwinger- fest der Westschweiꝛ mit ſodlern und Alphorn- hlasern und informative Rurzſilme jeder Qualitdt im großen Cinema des Palais Beaulieu, vor dem dio kantonalen Fahnen dom Mast und aus den Mündern welien. Fröhlichèe Schweizer feiern ein Ionenswertes Fest und das prämiiertè Viel. stimmt muhiend in den Chor einer hodenstündigen Nationalökonomie ein, deren tragende Sdulè die Milchwirtschaſt ist.. * Das sieht man deutlich an der„Cremerie des femmèes abstinentes“, die mit kritischen Blicben das alkoholische Ausschank-Getriebe auf der an- deren Seite des Ausstellungsgeländes verfolgen. Die Sonderschau„Rebe und Wein“ schmeckt iſinen nicht so ganz und siè registrieren mit ſeinmecha- nischer Optiꝶ die„Abtrunnigenò, die, statt an der Milchbar, lachend bei roten Qualilätsweinen hoh- ken und selbstvergessen hocken bleiben.„Sufet Vin bigottè, röhirtè ein wackerer Basler und be- diente seine langsam auftauenden Nachbarn groß- zügig mit Senf, den er aus einer zu Reßlame- zwecken verschenhten Tube auf die dampfenden Bockwurstteller aꝛtschen ließ. Und:„Gall, Schatz, das ischt ein ganꝝ kommodes Hüetlil“ flüsterte eine woflhroportioniertè Madame Bernaisè ihrem mit einer halben Flaschè Döôle emsig beschäftigten Manne zu, als sie sich den mondünen Turmbau der Hute von heute kunstvoll auf den wasserstoff- gelockten Kopf gesetꝛt hatte. * Auslundischer Ehrengast der AI. Schweizer Nationalmesse zu Lausanne ist diesmal Austra- lien, dessen Pavillon instruktiv die hochentwik- xelte Industrie eines Kontinents zeigt, der in der Vorstellung des Laien nur kuhfenden Kungurulis, Schafherden und einigen energischen Busch- Mannern bevölkert wird. Ein Gang durch den Pavillon Nr. II korrigiert viele Fehlurteile: Die Australier konstruieren Dusenmotoren und ferngesteuerte Flugzeuge; sie züchten nicht nur Viel, sondern auch erlesenen Riesling, sie bauen amerikanische“ Städte, regeln großzügig den Verkehr eines Landes, das an fünfter Stelle der MWi'eltmotorisierung stelit und produzieren eine Mode, der sich das führende Lausanner Haus „L Innovation“ willig und wollig in Europa an- genommen hat. * Der Schweizer Bundespräsident Ma Pelit- hierre hat in seinem Aufruf zum 4. Comptoir Suisse dom Fortschritt der Technik auf allen Ge- hieten gesprochen:„Es ist ein Bild dessen, was die Slarke eines Landes ausmacht- Unternehmungs- geist, Arbeit und der Wille, stets Besseres zu leisten.“ Genau diesen Eindruck gewinnt der Be- gucher von dieser Messe, die einen jovialen Na- tionalrat zu der Bemerkung anspornte:„Das hat Tradition und ischt trotzdem ein Ereignis, obwolil es weder mit der EMG, noch mit der EFTA direkt zu tun hat. Beg Ohle Fundament von Wirtachaft. Wohlste J und Forsch. itt 11720 die gewünschte Weitere Auskünfte erteilt die Steinkohlen- emer lebt sich's angenehmer Men fühlt sich dort besonders wohl, Wo ein moderner Dauerbrandofen seine gesunde und behagliche Wärme ausstrahlt. Elegante Kohleöfen mit Automatik gibt es heute in vielen Ausfuhrungen= für jeden Raum und jeden Geschmack. 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September 1960 BUCHER MANNHEIMER MORGEN Seite 23 — Ein Mord macht noch keine Kriminolgeschichte Zwei Sammlungen von Geschichten för die Freunde spannender Lektöre Es gibt eine behaglich unterhaltsame Art, den Abend zu verbringen: sich mit einem Kriminalroman und einigen Leckereien— zelen es nun Zigarren, Weinflaschen oder was immer man gern hat auf die Couch zurück- zuziehen, in den warmen Lichtschein der Stehlampe, in den so geheimnisvoll anziehen- den Bannkreis von Mord und Totschlag, Verbrechen und Verbrecherjagd. Eine Sammlung von Kriminalgeschichten erfüllt da natürlich auch ihren Zweck. Bei- spielsweise die Anthologie angelsächsischer Autoren, die Mary Hottinger unter dem Titel„Mord“ im Zürcher Diogenes-Verlag herausgab. Nicht so sehr dagegen eine andere Anthologie, die Erwin Laaths unter dem Pitel„Klassische Kriminalgeschichten“ für den Düsseldorfer Droste-Verlag zusammen- stellte. Womit nichts gegen den Inhalt dieses zweiten Buches gesagt sein soll— doch übers angenehm Unterhaltsame hinaus erhebt es einen Anspruch auf tiefere geistig-seelische Anteilnahme des Lesers: es enthält dich- terische Kunstwerke, sein Inhaltsverzeichnis nennt Namen wie Schiller und Kleist, Pusch- kin und Maupassant. „Schiller“ und„Kriminalgeschichte“? Die Frage erhebt sich zwangsläufig, und sie be- steht zu Recht. Die Anthologie von Erwin Laaths ist zweifellos ein glücklicher Griff ins Reservoir der Weltliteratur, eine spannende und dazu wertvolle Lektüre. Aber eine Sammlung von„Kriminalgeschichten“ ist sie nicht. Bevor wir unsere Meinung begründen, wollen wir den Herausgeber anhören. Er hat sich natürlich seine Gedanken gemacht und sie auch in einer Einleitung niedergelegt. Darin meditiert er also über die geheimnis- volle Anziehungskraft, die Verbrechen und Verbrecher seit alters her auf die Menschen ausüben. Kein Wunder, daß uns dieser Motivkreis immer wieder auch in literarischer Gestaltung entgegentritt. Eine Menge Bei- spiele dafür bietet dann der Dünndruckband des Droste-Verlages: von Friedrich Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“ über Franz Grillparzers„Kloster bei Sendomir“, Alexan- der Sergejewitsch Puschkins„Pique-Dame“, Friedrich Halms„Marzipanliese“, über Jules Amédée Barbey d' Aurevilles leidenschaftlich glühende Novelle„Glück im Verbrechen“, die den Moralkodex vom nie straflos bleiben- den Verbrechen kühn leugnet, über Conrad Ferdinand Meyers„Richterin“, Nikolaj Se- menowitsch Lesskows„Lady Macbeth von Mzenské, Jens Peter Jacobsens„Schuß in den Nebell, über Guy de Maupassants „Kleine Roque“, Robert Louis Stevensons gespenstisch abenteuerliches Paar„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, Selma Lagerlöfs nordische Märchenballade„Herrn Arnes Schatz“ und Gerhart Hauptmanns„Schuß im Park“ bis hin zur„Beichte“ des Wilhelm von Scholz. Aber unter all diesen Erzählungen, mit denen der Reichtum der Sammlung nahezu vollständig umrissen ist, gebührt keiner das Etikett„Kriminalgeschichte“. Für den Herausgeber Erwin Laaths war bei seiner Auswahl der literarische Vorwurf maßgebend. Das Verbrechen als Stoff— das ist kür ihn das Kriterium der Kriminal- geschichte. Was er daneben zur Typologie an- kührt, wenn er etwa die„Ereignisnovelle“ von der balladesken Gestaltung unterschei- det, ist hier nicht von Belang. Wichtig ist: sein Kriterium genügt nicht. Schillers„Verbrecher aus verlorener Ehre“ ist ebensowenig eine Kriminalgeschichte, wie Dostojewyskis„Schuld und Sühne“(trotz be- deutsamer Anklänge) ein Kriminalroman ist oder Shakespeares„Macbeth“ ein Kriminal- stück. Wenn die Bezeichnung„Kriminal- geschichte“(die Engländer sagen bezeichnen- derweise„Detektivgeschichte“!) überhaupt einen Sinn haben und die anerkannter- maßen von Edgar Allan Poe geschaffene Gat- tung treffen soll, dann ist sie anders zu defi- nieren. Dann setzt sie zwar das Verbrechen als Stoff voraus, aber erfordert gleichzeitig als unerläßgliche Bedingung einen aktiven Dualismus zwischen Verbrecher und Detek- tiv, das Rätselspiel der Verbrechens-Auf- klärung, aus dem die Eigentümlichkeit der Gattung überhaupt erst erwächst. Ja, das Verbrechen selbst nimmt sogar überwiegend einen recht untergeordneten Platz ein, wo- gegen die Tätigkeit des Detektivs, die Aben- teuer, die er zu bestehen hat, die scharf- sinnige und oft verblüffende Geistesarbeit, die er bei der Verbrecherjagd leistet, das Entscheidende sind und Spannungsreiz und Vergnügen für den Leser ausmachen. So sind denn die„kriminellen Helden“ der Anthologie von Erwin Laaths, die— von ihrem Gewissen gequält— durch Zufall oder höheres Walten ins Netz stolpern, gar keine Figuren der Kriminalliteratur. Auch die Dar- stellung seltsamer, geheimnisvoller, blutiger Ereignisse ist nicht maßgebend. Ein Mord macht noch keine Kriminalgeschichte. Wenn überhaupt, dann finden sich An- Sätze, die auf die Gattung der Kriminal- geschichte hinweisen, vielleicht in Heinrich von Kleists Novelle„Der Zweikampf“, in der Indizien eine gewisse Rolle spielen. Oder in E. T. A. Hoffmanns„Fräulein von Scuderi“, jn Theodor Fontanes kleinem Roman„Un- term Birnbaum“ und in Pedro Antonio de Alarcëns Novelle Der Nagel“, in denen es Seitenblicke auf die Arbeit der Polizei gibt. Aber das sind zu schwache Ansätze, als daß sie zu dem Buchtitel„Klassische Krimi- nalgeschichten“ berechtigen würden. Denn der Akzent liegt nie auf der Aufklärung des „Falles“, sondern die dichterische Gestal- tungskraft der Autoren richtet sich natur- gemäß auf ganz andere Ziele— vorwiegend auf den schuldig gewordenen Menschen und sein Schicksal. Einzige Ausnahme, einzige Kriminalgeschichte der Sammlung von Er- win Laaths ist Edgar Allan Poes„Geheimnis von Marie Rogets Tod“. Poe ist übrigens auch der Autor, bei dem sich die beiden hier be- sprochenen Anthologien treffen: mit seiner Geschichte„Der entwendete Brief“ eröffnet Mary Hottinger ihre Sammlung„Mord“. Auch Mary Hottinger hat ein Vorwort ge- schrieben, sogar ein recht amüsantes, Wenn auch nicht durchweg klares. Immerhin hat sie eine zutreffende Vorstellung von der Kriminalgeschichte. Und ebenso zutreffend ist ihre Ansicht: Kriminalliteratur wolle— und könne wohl auch— im allgemeinen keine Dichtung sein; sie wolle unterhalten. Edgar Allan Poe spricht nicht dagegen. Seine Ge- schichten um den scharfsinnigen Dupin, mit denen er die Schablone für das nach ihm üppig spriegßende Genre schuf, gehören sicher nicht zu seinen dichterisch am meisten in- spirierten Werken. Wenn sie trotzdem die künstlerische Kraft ihres Schöpfers nicht verleugnen, so bilden sie die Ausnahmen, die hier wie überall die Regel bestätigen. In Mary Hottingers Sammlung, die Paul Flora mit lustig spöttelnden Vignetten zierte, stehen vornan Arbeiten der wirk- lichen Kriminal-Klassiker Conan Doyle und Gilbert Keith Chesterton. Edgar Wallace kehlt, aber vertreten sind die verbrechens- kundigen Damen Dorothy Sayers und Agatha Christie. Sodann die Amerikaner Dashiell Hammett und Raymond Chandler, die mit mrem rauhbeinigen Realismus, mit ihrem Trommelfeuer von Boxhieben und Pistolen- schüssen ziemlich plump aus der vornehmen, bis in die gewandte Diktion und den trocke- nen Humor hinein sanft unterkühlten Ge- sellschaft der Engländer hervorstechen. 5 Es gibt auch hier ein paar Geschichten, die in Randgebiete der Kriminalliteratur Vorstoßen. In ihnen ist die bis ins Kleinste vorbereitete Planung und Durchführung eines Verbrechens geschildert, dem als verblüf- tende Schlußpointe dann das Miglingen, die auf einen Punkt zusammengedrängte Auf- lösung des Falles anhängt. Dennoch: die Anthologie als Ganzes entspricht dem Unter- titel, enthält spannende, geschickt konstru- jerte, gewandt servierte„angelsächsische EKriminalgeschichten“. Den Haupttitel„Mord“ könnte Mary Hottinger allerdings getrost àn Erwin Laaths abtreten. In„seinen“ Novel- len geht es tatsächlich immer um Mord und Totschlag, während die Arbeiten, die Mary Hottinger gesammelt hat, mehr in den Be- reich der Kurzgeschichte fallen und daher für ausladende„Fälle“, wie es Morde meist sind, wenig Raum bieten. Heinz Schönfeldt Kurz angezeigt Matthias Claudius“„Werke“ in einem Band kamen als neue Klassiker-Ausgabe im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, heraus. Die Sammlung enthält Gedichte und Prosaschriften des„Wandsbeker Boten“, neu geordnet und mit einem Nachwort versehen von Dr. Uwe Lassen. Neben der Lyrik, die wie eh und je durch ihren schlichten reinen Klang zu Herzen geht, sind Epigramme und Fabeln in einem zweiten Abschnitt zusam- mengefaßt. Es folgen die fiktiven Briefe an den„Vetter Andreas“, ein Abschnitt„Ab- handlungen und Betrachtungen“ sowie die „Rezensionen“. Beigefügt ist außerdem eine Auswahl der Briefe des Dichters. Von Heinrich Heine erschien im Insel- Verlag, Wiesbaden, die Sammlung„Lutezia“ mit Berichten über Politik, Kunst und Volksleben in Paris, die der Dichter von 1840 bis 1843 kür die„Augsburger Allge- meine Zeitung“ schrieb. Als Herausgeberin des Buches zeichnet Tilly Bergner, die auch wertvolle Anmerkungen beigefügt hat, um die uns fern gerückten Zustände und Ereig- nisse der damaligen Zeit zu erhellen und mit ergänzendem Material zu belegen. Der Anhang enthält außerdem ein Fremdwörter- Vokabular und ein aufschlußreiches Per- sonen verzeichnis sowie einen kritischen Apparat, der wichtige Textverschiedenhei- ten zwischen der deutschen Buchausgabe von 1854 und der französischen von 1855, in einzelnen bedeutungsvollen Fällen auch die Lesarten der Zeitungsoriginale, fest- hält. „Belauschte Welt der Meisen“ heißt ein Bildband mit Fotos von Walter Wissenbach und einem Text von Heinrich Frieling, er- schienen im Obst- und Gartenbauverlag München. Mit WESOUINT trinke ich Milch viel lieber! Aüstuen en wurf vun 1% 0 Milch: — Verkäufe NESOUIK mitdem, milchgerecit' abgestimmten Kakao- Feingeschmack löst sich sofort in Kalter und warmer Einfach 2 Löffel NESOUIK in einen Becher Milch— umrühren— fertig. NESOUIK mit Milch ist ein natürliches Getränk- leicht verdaulich und gesund. ein NES rie ENT eU gn is f Die modernen Fernsehgeräte vom Fachgeschäft Bis 600, Monatsrate 30, DM Bis 300,, Monatsrate 35, DM Bis 1000,-, Monatsrate 40, DM USW. 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Seite 25 — SCHAUBU RG SCALA RO VAI ALS TER ALSIT ERA 8 K 1. 5— felefon 2 02 35 p 7. 2— felefon 2 04 44 des Theater am Tatterseill studio für filmkunst 5 * Jelefon 403 96 O 3, 6-8— lelefon 202 02 b 1, 6 im CH Jel. 207 90 5 zeigt gi f 5 Terence Morgun- Hazel Court en ellen dernede paß 815 Sr ANL KRA zeigt * 2 F 5. 8 a 9 i b a a wir spielen Sie daher weiter, Eine 1 französischer zeigt eines der hervorragendsten g Werk 681 * ober eatty die 7 große Regisseure: Spencer Tracy Fredric March 1 0 5 1 N v A 2 * m dens clelr. deen pelenney bene Kelly · Florence Eldridge VVV * 5 0 6 Henri Verneuil- Michel Boisrond 10 Henrl Decoin- Christian Jaque in * er EI 8 9¹ Jean-Paul le Chenois 5 9 inszenierten 7 Episoden um WER DEN * 0 Les jeux de l'amour) Spiegel 10 Die französi 5 f WIND SAT GENEVIEVE CLUNY 1 aNZOSIN(Le bleé en herbe) 0* (The naked mirror) J. p. CASSEI. J. L. MAURY und die Liebe Unherit the Wind) 5 a 5 ED WISE FkulleRE 35 Die Geschichte des sogenannten„Affen Regie: John Lemont Regie: Philippe de Broca unter Mitwirkung der schauspieler-Elite Prozesses“, in dem e mit Nicolk BERGER Eine Claude-Chabrol- Produktion e ee e explosiver Gewalt aufeinander prallten und pIERRE- MICHEL BECK Eine Kriminal-Reportage 4 a MaRTINE cAROI. IEAN- paul BEIM OD 323% 88 . 8 Eine reizend verspielte frechfröhliche und 5 5 3 N a 5 Se aus den Akten von Scotland- Lard 5 5 5. VAlERIE LEGRAN SGE. DANT ROBIN Kein Film für jeden— Menschen, die, an der Schwelle vom Kampf gegen die infamste Waffe 2 e ieee 18 888 a PIERRE MOND Y. PAUL MrüRissk ein Film für 81e e 1 der Unterwelt: Erpressung. unverlogen, charmant und optimistisch— e Deutsches Prädikat:„besonders wertvoll“ den schmerz der ersten Ent- Kurz: durch und durch französisch! stationen des Lebens, Stationen der Liebe 33—— 5 Täglich nur: 17.45 und 20.30 Uhr, ersten Liebe erleben. 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Orientalisch muten seine farbigen Sprachbil- der und das kunstvoll verschlungene Ranken- Werk der von ihm erfundenen— häufig gro- tesken— Situationen an. Schehadé ist zwar Surrealist wie bis zu einem gewissen Grade Auch seine Pariser Autorenkollegen Ionesco, Beckett, Adamov und wie sie alle heißen, aber er blieb zugleich Außenseiter der soge- nannten Avantgarde: Er verzichtet auf Schockwirkungen und beschränkt sich nicht auf grausige Clownerien. Wenn Schehadé vielmehr die verborgenen Krankheiten und Aengste unserer Zeit sichtbar machen will, läßt er um sie die feinen Schleier der Poesie wehen. Am Mittwochabend wurde im Bochumer Schauspielhaus Schehadés„Komödie mit Chansons“— man kann auch sagen:„Poeti- sches Musical“— mit dem Titel„Die Veil- chen“ uraufgeführt. Da verbringen die merk- Würdigsten Leute ihre Ferien in der Pension Borromée, und weil„die Uhr nicht mehr geht“, ist die ganze Pension„verdreht“— tra- lala, tralala, tralala. So wird gesungen und getanzt, und die geizige Pensionsmutter liest ihren Gästen während der Mahlzeiten gräß- liche Geschichten von einem Schiff in Seenot vor, bis es niemandem mehr schmeckt. Aber zahlen müssen sie trotzdem. Ein Baron reitet sein Steckenpferd im Hühnerstall, und die reizende Pierrette verlobt sich gleich mit drei Herren, um sicher zu sein, niemals eine ver- lassene Braut werden zu müssen. Es fehlt nicht die bigotte alte Jungfer, auch nicht Hausdiener Aristoteles, dessen„Schicksal“ es ist, alles„wegfegen“ zu müssen. Als neuer Gast trifft Professor Kufman ein, ein Forscher, den„die Moleküle verdor- ben“ haben. Er ist den ungeheuren Kräften auf der Spur, die in den Stengeln ausgerech- net der sanftesten Blümelein, der Veilchen, verborgen sind. Da die Ferienpension in einer besonders veilchenreichen Gegend liegt, kommt er mit seiner Arbeit gut voran. Sein Zimmer ist zum Laboratorium geworden. Die anderen Gäste ahnen Fürchterliches, doch als sie von Madame Borromèe erfahren, daß der Professor mit seinen Veilchenversuchen nicht den Hühnerstall in die Luft sprengen will, Wie es vor allem der Baron befürchtet hatte, sondern die Welt— da sind sie beruhigt. Der Baron wird sogar zum begeisterten Mitarbei- ter Professor Kufmans, und bald machen auch die anderen Pensionsgäste mit. Pierette ist nun doch eine verlassene Braut geworden: Die Physik hat ihre Verlob- ten„verschlungen“. So trauert die Kleine der Kultur-Chronik Professor Hermann Scherchen, seit etwa einem Jahr Chefdirigent der Nordwestdeut- schen Philharmonie in Herford, ist aus gesund- heitlichen Gründen von diesem Posten zurück- getreten. Den 100. Todestag des Philosophen Arthur Schopenhauer begingen die Stadt Frankfurt, die Johann-Wolfgang-Goethe- Universität und die Schopenhauer- Gesellschaft in der Paulskirche mit einer Feierstunde, bei der der Frankfurter Ehrenbürger Professor Dr. Max Horkheimer die Gedenkrede hielt. Werner Bockelmann, der Frankfurter Oberbürgermeister, verlieh die Goethe-Plakette der Stadt an den Vorsitzenden der Schopenhauer- Gesellschaft, Dr. Arthur Hübscher(München). Die First-Folio-Ausgabe der Dramen Sha- kespeares, die bei Hauswedell in Hamburg für die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart ersteigert worden war, wird jetzt in einer Vitrine der Bibliothek ausgestellt. In der Mannheimer Konkordienkirche wer- den am Sonntag, 25. September, 20 Uhr, in einer Stillen Stunde mit Kirchenmusik Werke von Bach, Scheidt, Pepusch, Frescobaldi, Telemann und Weyrauch dargeboten. Es wirken mit: Else Knüpfer(Altblockflöte), Roland Würtz ODiskant- gambe), Brigitte Schwarz(Cello) und Hans Schmidt(Orgel und Cembalo). Der Mannheimer Kunstverein eröffnet am Sonntag, 25. September, 11 Uhr, in seinen Räu- men im Schloß eine Ausstellung, in der die Folkwangschule Essen eine Auswahl von Ergeb- nissen aus ihrem handwerklichen und künst- lerischen Unterrichtsprogramm zeigt. Liebe nach. Da geschieht das Unerwartete: Kufmann ist der Formeln überdrüssig, er Weiß, wie gefährdet das Leben jetzt ist, nach- dem in den Veilchen die Kraft freigelegt wurde, es zu zerstören. Er beginnt, es zu lie- ben und flieht schließlich mit Pierrette irgend- wohin, ins kleine menschliche Glück. Sein Notizbuch aber läßt er zurück bei den ande- ren in der inzwischen zu einem Atomreaktor umgebauten Pension. Hier versuchen die anderen nun, die noch von Kufman gefun- dene Endformel„Wurzel aus Nichts Sch- H- D“ praktisch darzustellen. Natürlich gibt es eine entsetzliche Explosion, die niemand vom Hause Borromèe überlebt. Das Publikum sieht diese Entwicklung voraus und Notwendigkeit hin, sich mit dem kleinen Glück des Alltags zu bescheiden und nicht so lange herumzuforschen, bis durch Entdeckung der geheimsten Kräfte die ganze Welt gefähr- det ist. Dem möglichen Vorwurf, Schehadé habe in diesem Musical allzu sorglos ein Thema behandelt, das zur Zeit die ganze Menschheit beunruhigt, nimmt der Autor selbst die Spitze, indem er sich auf ein fran- 26sisches Sprichwort beruft:„Lachen wir noch schnell darüber, ehe wir weinen müs- sen“. Die eingangs gemachten Bemerkungen über Schehadés Stil treffen auch auf die „Veilchen“ zu. Allerdings erreichte der Dich- ter dieses Mal nicht die Gleichniskraft und Geschlossenheit wie beim„Vasco“. Es gibt auch einige Textstellen, die das religiöse Empfinden vieler Theaterbesucher verletzen. Als Pierrette zum Beispiel verlassen dasitzt, rät jemand der bigotten alten Jungfer, zu be- ten— mit der geschmacklosen Begründung, „der“ Herr werde sie„nicht verlassen“. Hans Schalla als Regisseur ließ sich blen- dende Tricks einfallen, arrangierte perfektes surrealistisches Theater, in dem auch die Ar- tistik nicht zu kurz kam. Er gab— um nur einen„Gag“ zu nennen— dem Kufman kur- zerhand den Vornamen„Wernher“, vermied aber alberne Uebertreibungen. Herbert Suschka spielte den Forscher zunächst mit einem Panzer aus unheimlicher Kälte, wech- selte kurz vor der Flucht mit Pierette Helga Siemers) zu sympathischer Natürlichkeit über Sehr komisch war der Diener Aristoteles (Klaus Steiger), raffiniert die Pensionsmutter von Ursula von Reibnitz, herrlich knapp und trocken die alte Jungfer von Liesel Alex, rüh- rend der hühnerliebende Baron Walter Utten- dörfer. Sonderbeifall gab es mehrere Male kür die illustrative Musik von Dieter Schön- bach, die er auf einer Celesta und auf elek- tronischen Instrumenten zusammen mit Ir- min Schmidt spielte. Walter Gondolfs Büh- nenbilder und Therese van Treecks Kostüme unterstrichen den irrealen Charakter des in seinem Kern s0 wirklichkeitsgerechten Stückes durch phantastische Szenerien und Kostüme, die zum Beispiel durch modische Attribute unserem Alltag ganz nahe blieben. Es gab für den anwesenden Autor, den Regis- seur und das Ensemble langen Applaus. Man sah aber auch zahlreiche Zuschauer, die keinen Gefallen daran finden konnten, wie hier mit dem Entsetzen Scherz getrieben worden war. Kann man so entscheidenden Fragen(der Atomgefahr) auf der Bühne wirklich mit Chansons und Späßen ent- gegentreten? Sonja Luyken ist deshalb nicht schockiert. Dankbar nimmt es den Fingerzeig auf die ——— „Rosamunde Floris“ und„Raskolnikoff“ bei den Berliner Festspielen Schon in den ersten Tagen haben die Berliner Festwochen dieses Jahres Zwei Uraufführungen dargeboten: in der Städtischen Oper das von Erwin Piscator inszenierte Werk von Boris Blacher mit dem Titel„Rosamunde Floris“, aus dem unser linkes Foto Stina-Britta Me- lander(vorn) in der Titelrolle und Kerstin Meyer in einer weiteren Hauptpartie zeigt; im Schloßparktheater Leopold Ahlsens Dostojeuski- Bearbeitung„Raskolnikoff, uber die wir in unserer gestrigen Ausgabe berichteten.— Unser rechtes Bild gibt eine Szene daraus wieder mit Klaus Kummer als Raskolnikoßf(links) und Walter Franck als Porphyri. Die Mondsöchtige der Liebe Boris Blachers Oper, Rosamunde Floris“ rde in der Städtischen Oper Berlin urqufgeführt Georg Kaiser hat sein Schauspiel„Rosa- munde Floris“ für unaufführbar erklärt. Das bezog sich nicht auf die Anforderungen, die es an die Bühne oder an die Schauspieler stellt; sie sind relativ gering. Es bezog sich auf die These, die ihm zugrunde liegt und radikal zu Ende gedacht wird. Die Liebe, sagt Kaiser, ist nicht nur eine heilende Macht; hinter ihrem Madonnenantlitz wird das Antlitz einer Medusa sichtbar. Das Medusen- antlitz der Liebe stellt der Dichter in seinem Schauspiel dar. Zentralgestalt des Werkes ist Rosamunde Floris, eine Radikalistin der Liebe. Als sie sich im nächtlichen Palmen-Pavillon unter der Mondsichel für immer von ihrem gelieb- ten William trennt, beschließt sie, dem Kind, das sie erwartet, um jeden Preis bürgerliche Geborgenheit zu verschaffen. Ein junger Mann, den sie an sich zu binden versucht, stürzt sich zu Tode. Seinen Eltern gegenüber behauptet sie, er habe ihr Gewalt angetan; Bruder Bruno will das Andenken des Toten rein waschen, löst sein Verlöbnis mit der Krankenschwester Wanda und heiratet Rosa- munde. Wanda belauscht die fiebernde Radi- Zu Schumanns Gedenken Der Pianist Rudolf Möller-Chappuis spielte in Ludwigshafen Das Poetische, das sich dennoch vom Programmatischen fernhält, die gefühls- mäßige Konzeption eines Musikstücks, sein Geboren-(statt Gebaut-) Werden, bewußte Unklarheit und der Gang ins Chaotische— mit diesen Begriffen steckte zu Beginn eines von der Volkshochschule Ludwigshafen ver- anstalteten Konzerts zum 150. Geburtstag von Robert Schumann Dr. Horst Scharschuch die Position des Komponisten ab. Ein knapp ent- worfenes Lebensbild und musikästhetische Aeußerungen des Meisters zu seinem Schaf- fen lieferten dem im Ludwigshafener Kultur- haus an Zahl nur spärlich erschienenen Pu- blikum die Einstimmung, die die Musik vom Wort her erfahren kann. Als musikalischer Interpret spielte Rudolf Müller-Chappuis Klavierwerke von Schu- mann, sorgsam ausgesucht, um die lyrische, verträumt-versponnene Seite dieser Ton- poesie ins Licht zu rücken: Stücke aus dem „Jugendalbum“, den„Waldszenen“, den „Phantasiestücken“, den„Davidsbündlern“, die„Papillons“ und den zweiten Satz aus der g-Moll- Sonate. Es ist die Seite, der sich der Künstler offenbar nach Temperament und Neigung verbunden fühlt, auf der ihm auch fein formulierte, mit hauchzartem Anschlag bewirkte Stimmungen gelingen. Die Tendenz, agogisch spontan zu spielen und die Zeit- maße gemächlich zu nehmen, unterstrich dies alles sinnfällig. Nun hat sich aber Schumann zu zwei See- len in seiner Brust bekannt, und die andere, die männlich- ritterliche, kam bei Müller- Chappuis nur rudimentär zur Geltung. Wenn sie sich in den„Davidsbündlern“ zu Wort meldete, tat sie es mit gedämpfter Stimme, matt und unvirtuos. Hier fehlte die Energie, der Zugriff, die große Gebärde. Immerhin ließ sich das Publikum willig mit auf die Reise zur Blauen Blume nehmen. rr. kalistin der Liebe, erfährt die Wahrheit und wird von ihr ermordet. Als Bruno Wandas Nachlaß öffnet, findet er ein Heft, in dem sie die Selbstgespräche der fiebernden Rosa- munde aufgezeichnet hat. Rosamunde, in die Enge getrieben, mordet nun auch noch Bruno und das Kind. In der Todeszelle, unter dem Vollmond, hält sie zum letzten Mal Zwie- sprache mit dem fernen Geliebten. Das Libretto, das Gerhart von Westerman aus dem Stück Kaisers extrahiert hat, weicht vom Schauspiel ab. Das Kind und Bruno ent- gehen dem Tod; Bruno verzeiht, Rosamunde, überwältigt von soviel Großmut, erfährt eine Läuterung und stellt sich dem Gericht. Schmackhafter, überzeugender und logischer wird das Sujet dadurch freilich auch nicht. Kaiser wollte„Rosamunde Floris“ als ein Gleichnis für die„reine Seele der Kunst, die in Unabhängigkeit schwebt“, begriffen wis- sen. Aber das Gleichnis ist nicht schlüssig und wird nicht zum Bild. Die Figuren des Spieles wirken merkwürdig abstrakt, man betrachtet sie und ihre absonderlichen Hand- lungen mit kühlem Staunen. Abstrakt und bildarm ist auch die Sprache. Rosamunde meditiert im Kerker:„Da ich enthauptet Werde, löse ich den Deckel von der Kapsel, die dein Blut verschließt, damit es ausströ- men kann, und den Schmutz abwaschen. Doch die Todesnacht ist gewichen und meine Kammer hell, denn ich bin rein.“ Das ist— halten zu Gnaden— der pure Kitsch. Rosa- munde Floris ist dem Auftrag, eine Symbol- figur zu sein, nicht gewachsen. Sie ist nichts Weiter als eine Mondsüchtige der Liebe, ein klinischer Fall, der allenfalls das Interesse des Psychiaters, nicht des Theaterbesuchers verdient. ö Boris Blacher hat sich—„unglücklicher- Weise“, wie er selber sagt— in die Titel- figur verliebt. Verliebtheit macht, wie man Weiß, blind für die Schwächen der Geliebten. Anders ist nicht zu erklären, daß er aus- gerechnet dieses Sujet gewählt hat. Seine Musik ist kühl, transparent und geistreich in jeder Note. Die Kargheit der Mittel geht oft bis zur Askese, weite Partien sind ein- oder zweistimmig. Selten kommt es zu melo- dischen Aufschwüngen, psalmodierende und rezitativische Melismen beherrschen das Par- titurbild. Ueberflüssig zu erwähnen, daß die Partitur höchst kunstvoll gearbeitet ist: Fotos: Heinz Köster und Ilse Buhs Variable Metren und sparsam verwendete Dodekaphonismen sind zu einem Personal- stil von hoher Eigenart verschmolzen. Eine ungewöhnliche Dichte und damit endlich auch eine gewisse Faszinationskraft erreicht die Musik im Zwischenspiel zum vorletzten Bild und in diesem Bilde selber: ein stockendes, von den Bläsern unisono vorgetragenes und vom Schlagwerk grundiertes Thema kündet die Schlußkatastrophe mit bedrohlicher Ein- dringlichkeit an. Der Regisseur Erwin Piscator und der Bühnenbildner Hans-Ulrich Schmückle, des- sen Bilder sich durch eine seltsame, gläsern- kühle, fast magische Poesie auszeichnen, taten für die Uraufführung des Werkes in der Städtischen Oper Berlin, was immer sie zu tun vermochten. Die Sänger bewegten sich umter Piscators Regiehand wie die Figuren eines riesigen Schachspiels oder wie die Zah- len bei der Auflösung einer mathematischen Gleichung. Aber die Gleichung ging nicht auf; sie stimmte schon im Ansatz, im Libretto nicht. Stina Britta Melamder als Rosamunde spielte und sang die Titelpartie; es gelang ihr nicht, sie glaubhaft zu machen, und ihr Partner Thomas Stewart war auch nur des- halb überzeugend, weil er nach dem ersten Bild wieder von der Szene verschwinden durfte. Kerstin Meyer gab der Kranken- schwester Wanda prachtvollen Umriß; Alice Oelke, Helmut Krebs, Karl Ernst Mercker und vor allem Peter Rot-Ehrang preßten aus den dünnblütigen Figuren Kaisers das letzte Quentchen Komik heraus, das der Dichter ihnen— freiwillig oder nicht— mit auf den Weg gegeben hatte. Umsichtig und inspirierend am Dirigentenpult: Richard raus. 5 Das Publikum reagierte auf manche Ver- stiegenheiten des Librettos mit Gelächter und bereitete dem Werk zum Schluß das, was man einen Achtungserfolg nennt und was in Wahrheit ein Begräbnis erster Klasse ist. Helmut Kotschenreuther Karl Rucht wird am 13. November in der Heidelberger Stadthalle eine konzertante Auf- führung von Richard Wagners„Tristan und Isolde“ leiten. Es spielt das Städtische Orche- ster, Heidelberg, als Solisten wurden verpflich- tet: Martha Mödl CCsolde), Hans Beirer(Tristan), Grace Hoffmann(Brangäne), Gustav Neidlinger (Kurwenal) und Otto von Rohr(König Marke). CARL Z2UCK MAYER: Die Fastnachtsbeichte Copyright by S. Fischer, Fronkfurt om Main 25. Fortsetzung „Ich muß dir noch sagen“, hielt Jean- marie ihn zurück,„sie haben die Leiche des Ferdinand Bäumler freigegeben. Er wurde heut Nachmittag über das Bezirksamt Walluf hierher gebracht— ich habe die Bäumlern dabei begleitet— und im Totenkapellchen beim Kirchhof aufgebahrt. Da du nicht hier Warst, habe ich wegen der Beerdigung alles Nötige veranlaßt, auch mit dem Pfarrer ge- sprochen die Beisetzung soll morgen Nachmittag in aller Stille stattfinden. Na- türlich habe ich auch einen Kranz bestellt, und einfach Familie Panezza auf die Schleife drucken lassen. Oder hast du einen besonderen Wunsch?“ „Warum soll ich einen besonderen Wunsch haben“, sagte Panezza, ohne ihn an- zusehn. „Das weiß ich auch nicht“, sagte Jean- marie,„ich habe nur gefragt.“ „Danke“, sagte Panezza kurz. „Ein etwas makabrer Auftakt zu einem Maskenball“, murmelte er dann, nahm noch ein Glas. „Hast du etwas Neues vom Stand der Untersuchung gehört?“ fragte Jeanmarie in beiläufigem Tonfall. „Nein“, sagte Panezza, und sah ihm plötz- lich grade in die Augen,„aber ich hielt es für meine Pflicht, den Kriminalrat Merz- becher vom Besuch Violas zu verständigen. Nicht daß ich dächte, sie hätte irgendetwas damit zu tun, das ist natürlich Unsinn, aber nachdem eine öffentliche Aufforderung er- Zangen ist, daß alle kürzlich zugereisten Italiener sich melden sollten, schien es mir einfach korrekt.“ Jeanmarie fühlte eine lähmende Kälte in der Zwerchfellgegend. „Das hätte schließlich“, sagte er in dem gleichen, beiläufigen Tonfall,„auch noch bis morgen Zeit gehabt.“ „Nun ja“, sagte Panezza,„ich rief ihn grade an, um nach dem Gang der Dinge zu fragen. Da ergab sich das von selbst. Er sagte, er könne mir noch nichts Näheres mitteilen, aber sie stünden im Begriff, den Clemens freizulassen.“ „Dann müßten sie doch“, sagte Jeanmarie, mit einer großen Bemühung, seine Stimme zu beherrschen,„eine andere Spur gefunden haben.“ „Möglich“, sagte Panezza abwesend, ,oder sein Alibi für die genaue Zeit bat sich auf irgendeine Weise erhärtet. Dr. Merzbecher sagte, wir würden es bald erfahren.“ Jeanmarie antwortete nicht, sie standen noch einen Augenblick einander gegenüber, jeder von seinen eignen Gedanken gequält. Dann gingen beide hinauf, mehr wie wenn man sich zu einem Begräbnis als zu einem Maskenfest umzukleiden hätte. Im Umkleidezimmer der jungen Dame droben ging es indessen sehr bewegt und lebhaft zu. Bettines aufgeregtes Kichern und Schwatzen schallte gedämpft durch die Türen, untermischt mit den verzückten, hei- seren Krählauten der taubstummen Näh- mamsell. Dann und wann auch jauchzte ein Lachen von Bertels frischer Mädchenstimme auf— denn auch sie durfte heute, zum er- stenmal in ihrem Leben, gemeinsam mit den herrschaftlichen Fräuleins den Ball be- suchen. Bettine aber hatte beim Abendessen einen plötzlichen Einfall gehabt, wie man diesem Tanz vergnügen— machte man es schon mit— einen besonders phantasievol- len und fastnachtsmäßigen Anstrich geben könne,— vielleicht hatte sie ähnliches von früheren Ballgeschichten gehört. Denn die Geschichten, die kleinen Romanzen und Abenteuer, die sich dabei abspielten, das Sich-Verstellen, Necken und Nasführen und die gegenseitige Ueberlistung waren ja der Witz und das Salz dieser ganzen Vermum- mung, und jeder war bemüht, sich möglichst so zu maskieren, daß er auch von seinen nächsten Bekannten und Angehörigen nicht erkannt oder aber mit anderen verwechselt würde. Jahrelang gingen dann noch die Anekdoten um von den besonders gelunge- nen Täuschungen, Späßen, Erfolgen, Rein- fällen oder Blamagen, die sich in einer sol- chen Ballnacht ergeben hatten— so etwa Wenn ein Ehemann, seine eigne Frau nicht erkennend, wohl aber von ihr gekannt, ihr Wie toll nachstellte und womöglich noch, im Glauben er habe eine ganz fremde Erobe- Tung gemacht und sich selbst als einen an- deren ausgebend, ein verschwiegenes Ren- dezvous mit ihr ausmachte, um dann bei der Demaskierung von der Triumphierenden verlacht, verspottet, bestraft und schlieg- lich begnadigt zu werden., oder ähnliches in ungezählten Varianten. Der große Jux und auch der Zauber dieser stadtumfassen- den Maskenfeste bestand eben darin, dag man sie nicht als eine plumpe Gelegenheit zu erotischen Intimitäten, sondern als ein betörendes Wechselspiel empfand, eine im- Provisierte, extemporierte, freizügige Laien; komödie mit allseits vertauschten Rollen, bei der jeder nach besten Gaben und in voll- ster Laune mitzuwirken hatte. Die Herren natürlich, die sich ungern blamieren oder vor ihren Damen bloßstellen wollten, versuchten auf jede Weise, deren Kostümierung, mit der eine riesige Geheim- nistuerei getrieben wurde, herauszukriegen — eventuell durch Bestechung ihrer Zofen oder Nähfrauen, oder es gelang ihnen doch, einen Blick in die verbotene Kleiderkammer zu werfen. So wußte Katharina genau, daß sich's ihr zudringlicher Assessor ein blankes Fünfmarkstück hatte kosten lassen, um von ihrer Hausschneiderin eine Beschreibung und ein Stoffmuster ihres heutigen Kostüms zu bekommen; auch Jeanmarie hatte wohl eine Ahnung, was Viola tragen solle— und dar- auf war Bettines Plan aufgebaut. Die exal- tierte Lustigkeit, die sich ihrer bemächtigt und ihr Gesicht mit roten Flecken durch- feuert hatte, teilte sich bald den anderen Mädchen mit, die mit nackten Armen und Schultern, in ihren weißen Hemden, Miedern und fliegenden Unterröckchen, einander beim Probieren, Ankleiden, Zumachen und Fest- stecken der Kostüme halfen. Sogar Viola hatte ein heißes Gesicht und zeigte lachende Lippen. Nur Katharina benutzte eine Aus- rede, um sich für ein paar Minuten von den anderen zu entfernen. Dann aber beteiligte sie sich mit unverstellter Freude an dem Spaß der gegenseitigen Vergewandung. Bei Viola und Bertel war es nicht schwer, da sie fast die gleiche Figur hatten. Katharina und Bettine aber waren gleich groß, jedoch war Bettine trotz ihrer dreiundzwanzig Jahre noch mädhenhaft mager und busenlos, wäh- rend Katharina mit ihren neunzehn schon in schöner fraulicher Reifung schwellte, so daß die Nähmamsell in aller Eile das eine Ko- stüm an der und jener Stelle erweitern, das andere mit weichen Wäschestücken und Watte auspolstern mußte. Für Viola— deren Gepäck übrigens noch immer nicht gekom- men war, man nahm an, daß es auf einer Grenze hängengeblieben sei— war eine schwarz mit rot changierende Pierette vor- gesehen, in die aber jetzt das Mädchen Bertel schlüpfte, während sie selbst sich in das Kkurzberockte, hemdartig anliegende, mit vielen bunten Flicken besetzte Kostüm einer Zigeunerin kleidete, das eigentlich Bertel hätte tragen sollen. Selbstverständlich wur- den auch die Gesichtslarven und die Kopf- bedeckungen entsprechend vertauscht, und da sie und Bertel beide dunkel- und etwas kraushaarig waren, gelang es ihnen, fast gleich aussehende Korkzieherlocken rechts und links über ihre Ohren baumeln 2zu lassen. d Bettine aber und Katharina waren beide in Seide, Damast und Spitzen als große Da- men des Rokoko kostümiert, nur hatten sie die Farben, Rosa gegen Blau, und auch die umgekehrt gefärbten Gesichtslarven Ler- tauscht, und ihre Haare waren unter weiten, flockigen Allongeperücken versteckt. Man konnte sich Zeit lassen, denn der Hauptspaß pflegte erst in den späleren Abendstunden zu beginnen, wenn alle Räume gedrängt voll waren und schon das Suchen derjenigen, die einander oder jemand ande- ren finden wollten, aufregende Verwirrung ergab— und Bettine spielte den anderen Mädchen ausführlich vor, Wð¾¶e sie Katharinas „Assessor“ springen zu lassen und zu vexle- ren gedachte. Viola lieg sick indessen von der schmiegsamen Bertel die landesüblichen Tanzschritte zeigen, denn von Rheinländer, Drehwalzer oder Hoppgalopp hatte sie in ihrer heimatlichen Gesellschaft nichts gelernt. Wie üblich, fuhren die Herrn, Panezza und Jeanmarie, zuerst in einem bestellten Wagen, der dann zurückeilte, um die immer etwas später erscheinenden Damen abzu- holen. Panezza hatte den Wagen für den ganzen Abend gemietet, damit ihm selbst und den Mädchen das Gedränge an der über- füllten Garderobe erspart blieb: man konnte die Mäntel und Schals in der Obhut des Fah- rers zurücklassen, mit dem ein sicherer Standplatz ausgemacht war. Ab ein Uhr krön, nach der Demaskierung, würde man ihn zur Heimfahrt bereit finden. Fortsetzung folgt Hera Drucl Leitg v. Sch W. v schaf les, H. Ba! Repo Sozia Kimp stell Bank Bad. Mann Nr. 8 . die 130 Bel del da! gel vol „n ter Au