224 ade bel al- var sik ns- der in die va- der Te- tio- ich- en- in gen als dt) ger ift- llt. er- ins en- es- 68— des en- or- dig, en. er- gen her Be- ung ine ner Mai hen ge- rtig ten rne tio- zur ge- rg aael ten- do ald- ün- aria iel- tent 1 zum in 1961 nge, eler ther urch inn- orge del- aria er- goge Dux lach arde illen Oln men ge, tian Aei- neu- orks, ge- im nen, Axt, r in nzu- achs nuel qui rtita gel- lria- ona ber- voll usch balo den ock⸗ Dis- tam- r. fkel- odok rem zur Uhr, eller und len der gel- im- pen bern mm- au- Se agen eder unte UHur- ften, nach mit mem nem ereit 2 hre- be- und von son men auch 8 2¹ an- und auch Arve rade inge, ligen folgt Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei, Verl. Leltg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. 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Jahrgang/ Nr. 225/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 28. September 1960 Der größte Flugzeugträger der Welt lief dieser Tage auf einer Marinewerft in Newport, Virginia, vom Stapel. Das Kriegsschiff ist gleichzeitig der erste Flugzeugträger mit Atomantrieb. Das auf den Namen„Enter prise“ getaufte Schiſf ist mit acht Atomreaktoren ausgerustet. Es hat eine Wasserver- drängung von 85 000 Tonnen und ist 330 Meter lang. Die Baukosten belaufen sich auf 435 Millionen Dollar.— Auf unserem Bild wird die„Enterprise“ nach dem Stapellauf von Schleppern zu einem Ausrüstungskai gebracht. Bild: AP Kanzler: Herunter mit den Gewinnen Dr. Adenauer gibt vor der CDC/ CSU-Fraktion eine Analyse des Wahlkampfes von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer kritisierte am Dienstag vor der CD/ Su- Bundestagsfraktion scharf die Höhe der Gewinne in der bundesdeutschen Wirtschaft: „Das ist nicht mehr zu ertragen. Das kann i daß das Bundeskabinett nicht vor den notwendigen so nicht weiter gehen.“ Er kündigte an, Maßnahmen zur Zügelung der Wirtschaft zurückscheuen würde. Diese dürften jedoch nicht die„Kleinen“ treffen, sondern die„Großen“, wie er wörtlich sagte:„Meinetwegen auch die Großen.“ Aden- auer appellierte an die Wirtschaftsführer, sich in den gegenwärtigen Zeiten erhitzter Konjunktur zu mäßigen. Der Kanzler stellte sich nach seinem Ur- laub der Fraktion in einer bemerkenswerten Frische vor. Fast eineinhalb Stunden lang lobte und tadelte er, trieb zur Arbeit an, machte witzige Bemerkungen und ermahnte mit großem Ernst. Die Abgeordneten zeigten sich stark beeindruckt und gingen, hier lachend, dort klatschend, mit. Zum Schluß feierte die Fraktion den Bundeskanzler mit stürmischem Beifall 108 der insgesamt 288 CDU/ CSU- Abgeordneten fehlten, wie der Kanzler präzise feststellte. Dr. Adenauer kündigte an, daß er diese Volksvertreter veranlassen werde., ihre Arbeit nachzuholen. In einer eingehenden Analyse versuchte Dr. Adenauer der Fraktion darzulegen, daß die Bundestagswahlen 1961 eine„Wahl mit Fragezeichen“ sei. Hierfür nannte er folgende Gründe: Keiner wisse. wie die vier Jahr- gänge der Neuwähler, die kaum noch Krieg Moskau will Abrüstungskonferenz erweitern Resolutionsentwurf in der UNO/ Nasser fordert ein Treffen zwischen Eisenhower und Chrustschow New or k.(AP/dpa) Die Sowjetunion hat in einem am Dienstag eingebrachten Resolutionsentwurf in der UNO eine Erweiterung der Mitgliederzahl der Genfer Ab- rüstungskonferenz gefordert. Der sowietische Entwurf schlägt vor, außer den je fünf Vertretern des Westens und des Ostens fünf„neutrale“ Staaten— Indien, Indonesien, die Vereinigte Arabische Republik, Ghana und Mexiko— hinzuzuziehen. Bisher hat- ten an der durch den Auszug der Ostblock- Vertreter unterbrochenen Konferenz in Genf die vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Italien, die So- Wietunion, Polen, die Tschechoslowakei, Rumänien und Bulgarien teilgenommen. Staatspräsident Nasser hat am Dienstag in seiner mit Spannung erwarteten Rede vor der Vollversammlung ein Treffen zwischen Eisenhower und Chrustschow gefordert, bei dem sich die beiden Staatsmänner auf Richt- linien für eine Abrüstungskonferenz einigen sollen. Nasser wies darauf hin, daß sich so- Wohl Eisenhower wie Chrustschow-w zu Ab- rüstungsverhandlungen bereit erklärt hätten. Die Vollversammlung solle daher beschlie- Ben, den beiden Regierungschefs ein persön- liches Zusammentreffen im Rahmen der Ver- einten Nationen zu empfehlen. Zur Teil- nahme an diesen Besprechungen auf höch- ster Ebene könnten auch noch andere der in New Vork weilenden Regierungschefs hinzu- gezogen werden. Nasser übte scharfe Kritik am Verhalten der„Imperialisten“ in der Kongo-Krise. Unter dem Deckmantel der Vereinten Na- tionen versuchten sie, im Kongo ihre Ziele durchzusetzen. Nasser beschwerte sich, daß sich die Vereinten Nationen nicht nur im Kongo, sondern auch in Palästina nicht immer an die Grundsätze ihrer eigenen Charta gehalten hätten. Er forderte Unab- hängigkeit für ein arabisches Palästina, für ein selbständiges Algerien und für Oman und die Wiedereinsetzung der Regierung Lumumba im Kongo. Der kubanische Regierungschef Fidel Castro hatte in seiner viereinhalbstündigen Rede am Montag den Vereinigten Staaten erneut damit gedroht, daß seine Revolutions- regierung die USA zum Abzug aus ihrem großen Marinestützpunkt Guantanamo an der Südküste Kubas auffordern könnte, falls die Anwesenheit der Amerikaner dort für das Castro-Regime gefährlich werden sollte. Dieser Stützpunkt sei eine Gefahr für Kuba, weil die USA dort einen Zwischenfall insze- nieren und damit einen Angriff gegen das Kein Beitritt Großbritanniens zur EWG Heath sprach in der Beratenden Versammlung des Europarats Straßburg.(dpa) Ein Beitritt Großbritan- niens zur Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft ist im gegenwärtigen Zeitpunkt un- möglich. Mit dieser Feststellung umriß der britische Europa-Minister und Lordsiegel- bewahrer Edward Heath am Dienstag in Straßburg die Haltung seiner Regierung zur Sechsergemeinschaft des Gemeinsamen Marktes. In einer mit Spannung erwarteten Rede vor der Beratenden Versammlung des Straßburger Europarats sagte Heath:„Es ist vollkommen klar, daß wir den Vertrag von Rom in seiner jetzigen Form und ich unter- streiche diese Worte— unmöglich unterzeich- nen können.“ Es müßten daher Konzessionen auf beiden Seiten gemacht werden, wenn es überhaupt zu einer Lösung kommen solle. Gleichzeitig äußerte sich Heath allerdings optimistisch über kommende Verhandlungen, wenn der politische Wille bei allen Beteilig- ten vorhanden sei. Frühere offizielle britische Vorschläge über eine Mitgliedschaft in der Montanunion oder Furatom griff Heath nicht wieder auf. In der wirtschaftspolitischen Debatte des Europarats legten die Ausschüsse für Politik und Wirtschaft dem Plenum gemeinsame Empfehlungen für einen Brückenschlag zwi- schen den beiden Wirtschaftsgruppen vor. Folgende Verhandlungspunkte werden unter anderem aufgeführt: 1. Schrittweise Beseitigung der Zölle für Industrieprodukte, 2. allmähliche Angleichung der Zölle für andere Wirtschaftsgüter, l 3. Koordinierung der Handelspolitik ge- genüber dritten Ländern, 4. Bestimmungen über einen erweiterten Handel mit land wirtschaftlichen Produkten und 5. eine Klausel zur Aufrechterhaltung von Handelsbeziehungen, vor allem mit den Com- monwealth-Ländern. Neuer US-Vorschlag in Genf Genf.(Ap) Nach fünfwöchiger Pause ist am Dienstag in Genf die Konferenz der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion über die kontrollierte Einstellung der Kern- waffenversuche wieder aufgenommen wor- den. In der ersten Sitzung schlug der neue Us-Chefdelegierte, Stelle, einen 27monati- gen Aufschub für kleine unterirdische Kern- Waffenversuche vor. In dieser Zeit soll ein zweijähriges Forschungsprogramm zur Ent- deckung von unterirdischen Kernwaffen- versuchen erfüllt werden. Dieser Plan wird von Großbritannien unterstützt. Der sowie- tische Delegierte Zarapkin begrüßte den amerikanischen Vorschlag, bezeichnete die Dauer des vorgeschlagenen Moratoriums je- doch als„zu kurz“. Castro-Regime rechtfertigen könnten. Castro warnte in diesem Zusammenhang vor einer falschen Einschätzung der sowjetischen Macht — eine Aeußerung, zu der Chrustschow mit erhobenen Armen Beifall klatschte. Begegnungen der Staatsmänner Präsident Eisenhower und Premierminister Macmillan haben bei ihrem Treffen am Dienstag in New Vork die Notwendigkeit be- tont, daß UNO- Generalsekretär Hammar- skjöld in seinen Aufgaben„volle Unter- stützung“ gegeben werden müsse. Die beiden Staatsmänner hatten zuerst eine Stunde unter vier Augen gesprochen. Das Gespräch wurde dann in Anwesenheit der Außen- minister beider Länder, Christian A. Herter und Lord Home, für eine weitere Stunde fortgesetzt. Eisenhower und Macmillan gaben gemeinsam dem Wunsch Ausdruck, daß die 96 Nationen der UNO-Vollversammlung sich auf„ernste, sachliche und konstruktive Ar- beit— vornehmlich auf dem Gebiet der Ab- rüstung“ konzentrieren. Der britische Sprecher Russe sagte, ihm sei von einem vereinbarten Treffen zwischen Macmillan und Chrustschow nichts bekannt. Eine Zusammenkunft liege jedoch durchaus im Bereich des Möglichen. Um eine Stellungnahme zu Gerüchten be- fragt, daß Präsident Eisenhower ein zweites Mal vor der UNO- Vollversammlung sprechen wolle, erwiderte US- Pressechef Hagerty, ihm sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt von einer solchen Möglichkeit nichts bekannt. In der Nachmittagsssitzung der UNO-Voll- versammlung wurde die Deutschland-Frage auch von dem polnischen Kommunistenchef Gomulka in östlicher Sicht behandelt. Go- mulka nannte die deutsche Situation den größten Gefahrenpunkt des Kalten Krieges. Ein militärischer Konflikt in diesem Teil Europas würde unweigerlich zu einem Welt- krieg führen. Hauptgrund für die Gefähr- dung des Friedens ist nach Ansicht Gomul- kas nicht die Teilung Deutschlands, sondern Fortsetzung auf Seite 2 und Nachkriegszeit kennen, sich entscheiden. Das Wählervolk empfinde 1961 den Wohl- stand als Selbstverständlichkeit, so daß die Frage, wer den Wohlstand geschaffen habe, mehr und mehr in den Hintergrund trete. Die SPD tue alles, um die Fronten zur CDU hin zu verwischen und den„bürgerlichen Schichten“ Sand in die Augen zu streuen. Der DGB befinde sich jetzt völlig in der Hand der SPD. Sein Beherrscher sei der Chef der SpD-Gewerkschaftskader, Herbert Weh- ner. Dr. Adenauer kündigte an, daß die christlichen Vertreter in Kürze scharenweise den DGB verlassen würden, weil sie den sozialdemokratischen Druck nicht mehr aus- halten könnten. Die christlichsoziale Kol- legenschaft sei gezwungen, ihre Arbeit in- nerhalb des DGB zu liquidieren. Ein Teil der„Kollegen“ würde austreten.„Die Oeffentlichkeit wird bald die großen Klagen der christlichen Gewerkschaftler verneh- men“. Die SPD spiele„zwei Melodien“: Sie versuche einerseits durch ihr Godes- berger Programm die Bürgerlichen anzu- locken und sie radikalisiere andererseits die Gewerkschaften, um ihre alten Sozialisten bei der Stange zu halten. Diese Wahltaktik sei skrupellos. Der Bundeskanzler warnte eindringlich die CDU/ CSU-Politiker, einer zu großen Sie- geszuversicht für die Wahl anheimzufallen. Die SPD stelle ihre großen inneren Zwiste zurück, sie abeite Tag und Nacht. Ein Hung- riger sei tapferer als ein Satter. Es gelte, die SPD immer wieder zu stellen und auf die Gegensätze zwischen ihren Worten und Wer- ken hinzuweisen. Auf die heutige Notstands- debatte anspielend rief Dr. Adenauer:„Hier ist Rhodos, hier mußt du tanzen. Nun, laßt sie mal tanzen“. Der Bundeskanzler sprach sich lobend über den Aufbau der Bundeswehr aus. Bun- desverteidigungsminister Strauß solle dafür sorgen, daß die Bundeswehr„in populärer Form der Bevölkerung zu Lande, zu Wasser und in der Luft gezeigt werde“. Dies sei die beste Antwort darauf, daß die SPD weiter- hin in der Praxis die Verteidigungspolitik ablehne. Die Bundeswehr ohne moderne Wafken einem möglichen bewaffneten Kon- flikt auszusetzen, bedeute nach seiner Ansicht ein„Verbrechen an der deutschen J ugend“. Persönlich erwähnte der Kanzler den Bundesminister Seebohm, die zur CDU über- getretene ehemalige DP-Sozialexpertin Frau Kalinke und Theodor Blank. Seebohm warf er vor,„Warum, zum Kuckuck“, er über Süd- tirol gesprochen habe. Frau Kalinke sagte er, er habe sie schon seit Jahr und Tag in der CDU/CSU-Fraktion zu sehen gewünscht. Theodor Blank lobte er wegen seiner selbst- losen Haltung in der Frage der Kranken- versicherungsreform. Gegen„gesamtdeutschen Sport“ Bonn.(gn. Eigener Bericht) Vor der CDU/ CsU-Bundestagsfraktion forderte Bun- desaußenminister Dr. von Brentano, mit dem Kulturaustausch mit der Sowjetzone und mit dem sogenannten gesamtdeutschen Sport Schluß zu machen. Das alles führe nur zu Täuschungen. Es mache die Bundesregierung und die Bundesrepublik in den Augen ihrer Bündnispartner und besonders auch in den Augen der Schutzmächte für Berlin unglaub- würdig. Seit Dienstagnachmittag ist festzustellen, daß Bonn seinen Kurs in der weiteren Be- handlung des Berlin-Problems nachdrücklich verschärfen will. Die Forderung des Bundes- kanzlers und des Bundesaußenministers vor den Christlichen Demokraten gipfelten darin, die Bundesrepublik müsse auch selbst aktiv werden und nicht nur an die Schutzmächte appellieren. Adenauer sprach sich vor allem für ein schärferes Vorgehen gegen Ulbricht aus. Chrustschow werde sich weiterhin neue Sachen einfallen lassen, um den Status Ber- lins zu verändern.(Siehe auch unser Tele- fonat aus Bonn auf Seite 2.) Ostberlin ist nicht„Hauptstadt der DDR“ Ein Brief der westlichen Stadtkommandanten Berlins an Sacharow Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Verner Berlin. Die drei westlichen Stadtkomman- danten Berlins haben in einem Brief an ihren sowjetischen Kollegen, General Sacharow, dessen Behauptung zurückgewiesen, der Ost- sektor von Berlin gehöre zum Gebiet der sogenannten DDR und daß sich daraus für die Zonenregierung automatisch das Recht ergebe, ihr notwendig erscheinende Maß- nahmen zu ergreifen. Das Schreiben bezeich- nete diese in einem Brief dem sowjetischen Vertreter vom 13. September an die west- lichen Kommandanten enthaltene Feststel- lung als unvereinbar mit dem Vier-Mächte- Status der Stadt und stellte fest, die am 30. August und am 8. September von den sowjetzonalen Stellen angeordneten Ein- schränkungen gegenüber Bürgern der Bun- desrepublik im freien Berlin-Verkehr stün- den in offenem Widerspruch zu den am 20. Juli 1949 in Paris von den drei West- mächten und der Sowjetunion getroffenen Vereinbarungen über diesen Verkehr. An anderer Stelle des an General Sacharow Zwiscen Gesfern und Moroen Die Unfallrenten werden voraussichtlich zum 1. Januar um zehn bis elf Prozent an- gehoben. Die Bundestagsfraktion der CDU/ CS hat die Anpassung der Unfallrenten an die wirtschaftliche Entwicklung beschlossen. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll in Kürze beim Bundestag eingebracht werden. Die Bundesregierung will beantragen, die im W EU-Vertrag festgelegte Höchsttonnage für Schiffe der Bundesmarine von 3000 auf 6000 Tonnen herauf zusetzen. NATO- Ober- pefehlshaber General Norstad hat bereits einen Vorschlag des Verteidigungsministe- riums gebilligt, die Tonnagegrenze für Ver- sorgungsschiffe auf 6000 Tonnen und für Kriegsschiffe auf 5000 Tonnen zu erhöhen und den Bau von Influenzminen zu gestatten. Diese Empfehlung bedarf der Genehmigung durch die WEU. Mit dem Kompromiß vorschlag des baye- rischen Minister präsidenten Ehard und sei- ner Annahme durch Bundeskanzler Aden- nauer sei der Fernsehstreit praktisch beendet, erklärte Ministerpräsident Dr. Altmeier vor der Preses in Mainz. Der Vorschlag sei das Ergebnis einer Besprechung der CDU-Mini- ster präsidenten, die am vergangenen Don- nerstag in Bonn stattgefunden habe. Die bayerische Staatskanzlei gab offiziell bekannt:„Der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Ehard hat während seines Urlaubs im September die Oberregierungsrätin Dr. Sieglinde Odörfer geheiratet.“ In die Technische Hochschule Karlsruhe soll künftig auch der zweite Bildungsweg führen können, soweit er über die Tech- nische Oberschule geht. Der Kulturpolitische Ausschuß des baden- württembergischen Landtags hat das Kultusministerium beauf- tragt, mit der TH Karlsruhe über die Zu- lassung der Abiturienten der Technischen Oberschule zu verhandeln. 3,5 Millionen berufstätige Frauen(= 43,9 Prozent aller Beschäftigten) gibt es jetzt in der Sowjetzone. Rund 606 000 Kinder ver- bringen einen großen Teil des Tages in staatlichen Kindergärten, Ernte-Kindergär- ten, Kinderwochenheimen und-horten. Dies erklärte der Zonen-Gesundheitsminister, Sefrin. Die algerische Exilregierung hat von der „letzten und einzig friedlichen Möglichkeit“ Gebrauch gemacht, den jahrelangen Krieg zwischen Algerien und Frankreich zu be- enden, und sich mit der Bitte um Vermittlung an die Vereinten Nationen gewandt. Erhebliche Verzögerungen im Flugbe- trieb gab es auf dem Pariser Flugplätzen 30 Todesopfer bei Flugzeugabsturz Moskau.(dpa) 30 Menschen wurden beim Absturz eines viermotorigen Flugzeugs der österreichischen Fluggesellschaft„AUA“ am Montagabend in der Nähe von Moskau ge- tötet. Die sieben anderen Insassen der Turbo-Prop-Maschine vom Typ„Vickers- Viscount“, die den Namen„Joseph Haydn“ trug, wurden in ein Krankenhaus eingelie- fert und befinden sich außer Lebensgefahr. Orly und Le Bourget, weil einige Angehö- rige des technischen Flugsicherungspersonals in den Streik traten. De Gaulles Pläne, die französischen Streitkräfte mit Atomwaffen auszurüsten, sind im Verteidigungsausschuß des Parla- ments auf Widerstand gestoßen. Mehr als zwei Millionen Hektar Getrei- deland im mittelsibirischen Altai-Gebiet sind noch nicht abgeerntet. Schlechte Witterungs- verhältnisse und Organisationsmängel sind die Ursachen. In den Einheiten der Sowjetarmee be- schäftigten sich mehrstündige Seminare mit der Schrift Lenins„Die Kinderkrankheit der Linksrichtung im Kommunismus“. Am Bei- spiel dieser Schrift wurde die Position Chrustschows von den Dogmatikern abge- grenzt. Die EWG-RKommission würde eine Wie- deraufnahme der Verhandlungen über eine Assoziierung der Türkei an die EWG be- grüßen. In Spanien sollen künftig Verschwörer gegen die staatliche Sicherheit sowie Ur- heber von Streiks, Sabotageakten und Raubüberfällen unnachsichtig von Militär- gerichten mit dem Tode bestraft werden. Das persische Bestreben nach einem freundschaftlichen Verhältnis zur Sowjet- union unterstrich der Schah in einer Presse- konferenz in Teheran. 65 Millionen wahlberechtigte Amerikaner sahen die beiden amerikanischen Präsident- schaftskandidaten zum erstenmal gemeinsam in einer Fernsehsendung auftreten. übermittelten Schreibens heißt es weiter, die westalliierten Mächte könnten auch keine Einschränkung der Luftkorridore bei der Be- nutzung durch ihre Flugzeuge akzeptieren. Die sowjetische Regierung bleibe für die Sicherheit in diesen Luftkorridoren nach wie vor voll und ganz verantwortlich. Berlins Regierender Bürgermeister, Willy Brandt, wird am Donnerstag in Bonn mit Vertretern der Westmächte und vermutlich auch mit Außenminister von Brentano über die gegenwärtige Situation Berlins sowie über die Möglichkeit von Maßnahmen gegen die verkehrseinschränkenden Anordnungen der Regierung in Pankow beraten. Nach einer Sitzung des Senats, in der Brandt über seine Gespräche mit den Botschaftern Frankreichs und der USA anläßlich ihres letzten Berlin- Besuches berichtete, erklärte ein Senatsspre- cher, der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow habe mit seinen Ausführungen zum Deutschland-Problem vor der UNO- Vollversammlung eine internationale Be- ruhigung erreichen, aber gleichzeitig dem Regime Ulbricht die Möglichkeit geben wol- len, weitere Nadelstiche gegen Westberlin zu führen. Maßnahmen der zonalen Volkspolizei, die am späten Montagabend Hunderte von Ost- berlinern daran hinderten, einer Kundgebung des amerikanischen Evangelisten Billy Gra- ham in einem Zelt am Platz der Republik an der Sektorengrenze beizuwohnen, bezeich- nete der Senatssprecher vor allem deshalb als unrechtmäßig und empörend, weil es sich um eine religiöse Veranstaltung gehandelt habe. Ein starker Kordon von Volkspolizisten hatte bis nach Schluß der Veranstaltung gegen 23 Uhr jeden Fußgängerverkehr durch das Brandenburger Tor und die angrenzen- den Nebenstraßen abgeriegelt. Westberliner Polizei warnte über Lautsprecher die über andere Wege erschienenen Ostberliner und forderte sie auf, auf ihre Rückkehr Ueber- gänge in der Nähe des Brandenburger Tores zu meiden. Moskau antwortet dem Westen London.(dpa) Die Sowjetunion hat auf die Westlichen Berlin-Noten vom 12. September geantwortet. In ihren Noten hatten die drei Westmächte gegen die Behinderung des Ver- kehrs in und nach Berlin Stellung genommen. In der Note an die US-Regierung, die gleich- lautend mit den Noten an Großbritannien und Frankreich ist, erklärt die Sowiet- ragierung laut ADN, die amerikanische Re- gierung habe in ihrer Berlin-Note eine Frage berührt, die„ausschließlich in die Zustän- digkeit der PDR fällt und keinesfalls Gegen- stand der Erörterung seitens anderer Staaten sein kann, da dies die Souveränitätsrechte der DDR verletzen würde“. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN pOLITIXK Mittwoch, 28. Mone Kommentar Das Chaos in Laos Zwei Revolutionen innerhalb von sechs Wochen, drei im Ablauf eines Jahres, zehn Revolten und Putschversuche in den letzten vier Jahren— das ist für hinterindische Verhältnisse und sogar für ein Land, in dem, Wie in Laos, seit sechs Jahren Bürgerkrieg oder bruderkriegsähnliche Verhältnisse herr- schen, eine abenteuerliche Bilanz. Der elfte Putschversuch geht zur Stunde über die politisch- militärische Bühne des fernöst- lichen Dschungellandes, das der Europäer wenn überhaupt— nicht gerade als„Pulver- fag“, sondern eher als ein Territorium zu kennen Slaubt, das in unserer meist so nüchternen Welt noch ein wenig verträumt so Vor sich hin lebt. Doch anno 1960, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sprich: in der Aera zweier rivalisierender Macht- Kolosse, existiert kaum ein Fleckchen Erde mehr, das nicht in jenes Tauziehen ein- bezogen wäre, das wir den Ost-West-Kon- flikt nennen. Auch bei der neuen(oder immer noch alten?) Ausein andersetzung in Laos sollen innen- wie außenpolitisch die Würfel über den künftigen Kurs des kleinen Königreichs fallen. Es geht darum, ob in Vientlane, der Hauptstadt, in Zukunft neutralistische, amerika- freundliche oder— was im Augen- blick noch unwahrscheinlich ist gar„rote“ Politik gemacht wird. Der neue laotische Ministerpräsident Souvanna Phouma, der nach dem Putsch des Fallschirmjägerhaupt- manns Kong Le eine nach Washington orien- tierte Regierung ablöste, sieht den Ausweg aus der verfahrenen Situation seines Landes in einer Aussöhnung mit den kommunisti- schen Pathet-Lao-Rebellen, einer mili- tärischen, beziehungsweise halb militärischen Organisation, die in den Bergen im Norden des Königreiches operiert und gewisser- maßen einen Staat im Staate bildet. Voraus- setzung für die Versöhnung aber ist ein Ver- zicht auf die Freundschaft zu Washington, mit einem anderen Wort: die Neutralisie- rung. Jenseits des Mekongflusses, im Nachbar- staat Thailand, dem früheren Siam, stieg, als die Dinge diesen Lauf nahmen, der thailän- dische Staatschef, Feldmarschall Sarit, aufs Podest— ein Politiker, der seinerseits mit den Vereinigten Staaten sympathisiert. Sarit konstatierte kurzerhand, das Regime Phouma sei nicht nur neutralistisch, sondern kom- munistisch! Eine Feststellung, die zweifellos einmal Wirklichkeit werden kann, im Augen- bliek aber den Ereignissen weit voraus- Zzuellen scheint. Denn auch in Laos ist„rot“ nicht in jedem Falle identisch mit kom- munistisch. Auch in Hinterindien ist die poli- tische Palette so bunt und vielseitig wie eine Malerpalette. Dennoch zögerte der Siamese Sarit offensichtlich nicht, in den laotischen Familienzwist von außen einzugreifen. Er Soll! gegen die Zentralregierung Phoumas Front gemacht und dem laotischen General Novasan Hilfe gewährt haben, der— ein Antikommunist— mit jenem Teil der Rotischen Armee, der ihm ergeben ist, aus dem Süden anmarschiert, um die Neutralisten in Vientiane aus den Amtern zu fegen. Nun, die militärische Entwicklung(siehe auch den nebenstehenden Bericht) scheint ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Es ist bei der Höhe des Einsatzes, der hier auf dem Spiele steht, bemerkenswert, daß sich die US-Diplomatſe in Vientiane bisher offenbar völlig neutral verhielt; daß sie dar- auf verzichtete, in den Streit zwischen Neu- tralisten und Anti- Kommunisten einzugrei- fen. Der Grund mag darin zu suchen sein, daß auch Washington, London und Paris — anders als Sarit in Bangkok— den laoti- schen Regierungschef Phouma nicht für einen Kommunisten halten. Es ist bekannt, daß die amerikanischen Diplomaten dem Regierungs- chef sogar ein Flugzeug zur Verfügung stell- ten, damit er sich mit General Novasan tref- ten könne, Das geschah, obwohl eine Politik der neutralistischen Linſe den Einfluß Ameri- kas in Laos entscheidend schmälern, wenn nicht sogar zur Bedeutungslosigkeit ver- urteilen würde. Unklar, fast zwielichtig scheint dagegen die Rolle zu sein, die der amerikanische Geheimdienst in Vientiane an- geblich spielt. Ein Verlust des Dschungellandes an die Neutralisten würde für die Amerikaner (und damit für den Westen) den Verlust Mrer Militärbasen in Laos und die Einbuße ihres Einflusses auf die laotische Armee be- deuten, für deren 23 000 Mann Washington allein im letzten Jahr rund 35 000 Mark 38 Soldat ausgegeben hat. Beides müßte der Westen jedoch verschmerzen können, vor Allem deswegen, weil die Militärbasen kei- neswegs unersetzbar sind. Viel schlimmer Wären wahrscheinlich andere Konsequen- zen: Mit einem Sieg der Neutralisten wäre Peking ein neuer Erfolg in seiner Polftik beschieden, den hinterindischen Raum Stücke für Stück aus der Einflußgsphäre des We- stens herauszulösen, den Bambusvorhang weiter nach Süden zu verlegen, das südöôst- asiatische Territorium allmählich zu zer- stückeln, um so die Hindernisse möglichst klein und schwach zu machen, die sich einer chinesischen Expansion nach Süden in den Weg stellen könnten, Durch Laos führt der Weg an den Golf von Thailand, an den In- dischen Ozean. Laos ist nicht nur die Landbrücke zwi- schen der chinesischen Provinz Lünnan und Nord- beziehungsweise Südvietnam, son- dern auch zwischen Rotchina einerseits und Thalland und Kambodscha andererseits— demselben Kambodscha also, das sich be- reits„neutral“ nennt, in Wirklichkeit aber an Peking angelehnt hat. Mit einer neutra- listischen Politik in Vientiane würde das Westliche Einflußgebiet in Südostasien er- neut zerteilt, Südvietnam und Thailand, zwel westlich orientierte Länder, hätten dann keine Landverbindung mehr, wären auseinandergerissen: ein ideales Gelände für militärische und politische Untergrund arbeit! Die Neutralisterung südostasiatischer Staaten wird in Peking nur als Auftakt und Ermunterung angesehen, diese Länder im geeigneten Augenblick enger an Rotchina zu binden. Wie das Beispiel Laos zeigt, kann ein Loch im Bambusvorhang weltweite Fol- gen haben, die zwar zur Stunde noch ohne dramatische Akzente sind, aber allen Betei- Ugten doch erhebliche Sorgen bereiten. Helmut Kübler Heftige Debatten erwartet Das Thema„Notstand“ vor dem Bundestag Drei Gesetzesvorlagen/ Das Notdienstgesetz soll den zivilen Kräftebedarf regeln Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der erste Sitzungstag nach den Parlamentsferien am heutigen Mittwoch ist für den Bundestag gleich ein Tag heißer Debatten über den Notstands- Komplex, der insgesamt drei Gesetzesvorlagen umfaßt. Sprecher der beiden großen Fraktionen kündigten an, daß jede Seite sich mit einer Anzahl von Notstands-Experten für die Debatte gewappnet hat. Erster Streitpunkt ist das mit einer Grundgesetzänderung verbundene Notstandsgesetz, das einer Zweidrittelmehrheit bedarf, während das von der Opposition ebenfalls kritisierte Notdienstgesetz sowie die Novelle zum Bundes- leistungsgesetz mit einfacher Mehrheit verabschiedet werden können. Alle drei Vor- lagen wird Bundesinnenminister Schröder begründen.— Das Notdienstgesetz betrifft als„ziviles Gegenstück“ zum Wehrpflichtgesetz alle erwachsenen Bürger der Bundes- republik, falls nicht eine der Ausnahmebestimmungen des Gesetzes sie von ihrer Notdienstpflicht entbindet. Durch dieses Gesetz soll der zivile Kräftebedarf sowohl auf dem öffentlichen als auch auf dem privaten Gebiet im Verteidigungsfall sicher- gestellt werden. Beim Notdienstgesetz handelt es sich um Dienstleistungen nichtmilitärischer Art „für lebens- und verteidigungswichtige Aufgaben“ im Bereich der Verwaltung der treitkräfte, aber auch des Bevölkerungs- schutzes. Schließlich sieht das Gesetz den Notdienst sogar„zur Herstellung und Auf- rechterhaltung der Verteidigungsbereit- schaft“ vor. Notdienst kann die Bundesregierung von den Bürgern in Stadt und Land nur im Ver- teidigungsfall fordern, wenn— laut Ge- setz-—„eine fremde, bewaffnete Macht Feindseligkeiten gegen die Bundesrepublik eröffnet“ oder dann, wenn ein drohender Verteidigungsfall unmittelbar bevorsteht. Notdienstpflichtige können jedoch auch in normalen Zeiten zu Ausbildungsveranstal- tungen herangezogen werden. Dabei soll die Ausbildung 100 Stunden im Jahr nicht überschreiten oder nicht länger als 14 Tage an einem Stück dauern. Vom Notdienst befreit sind Jugendliche unter 18 Jahren, Männer über 65 und Frauen Über 55 Jahre. Bei Beamten im Ruhestand jläht das Gesetz jedoch eine„Notdienstver- Wendung“ ausdrücklich zu. Das Gesetz gilt nicht für Ausländer, Schwerbeschädigte und dauernd Erwerbsunfähige, während Geist- liche beider Konfessionen nur vom soge- nannten langfristigen Notdienst befreit sind, der sich über zwei Wochen und mehr er- streckt. Vom Notdienst zurückgestellt wer- den Mütter mit Kindern bis zu 15 Jahren, Schüler und Personen, deren Berufsausbil- dung oder Tätigkeit im öffentlichen Inter- Moskau will Abrüstungskonferen z Fortsetzung von Seite 1 „der in der Bundesrepublik wiederaufge- lebte deutsche Militarismus“. Zum dritten Male in unserem Jahrhundert machten, so sagte Gomulka, imperialistische Kräfte in Deutschland den Versuch, Europa zu beherr- schen, dieses Mal gemeinsam mit ihren at- lantischen Verbündeten unter dem Schlag- wort der Verteidigung des Westens gegen die Gefahr aus dem Osten. Entgegen der feierlichen Erklärung vor drei Jahren habe die Bundeswehr heute Raketen, die mit Kernsprengköpfen ver- sehen werden könnten. Bundesregierung, Bundestag und der Führungsstab der Bun- deswehr forderten kategorisch, dag ihre Kernwaffen zumindest die gleiche Wirk- samkeit haben müßten wie die des Gegners. Nach einem Hinweis auf die angebliche Kriegs- und Revanchistenpropaganda in der Bundesrepublik behauptete Gomulka:„Die Deutsche Bundesrepublik ist das einzige Land Europas, das offiziell in Regierungs- dokumenten, in Erklärungen seiner Führer Und in Karten territoriale Ansprüche gegen Polen, die TschechosleWwakef und andere europäische Länder stellt.“ Es sei nichts an- deres als Zynismus, wenn Bonn feier lſch er- kläre, daß das Programm nur auf friedliche Weise verwirklicht werden solle. Es falle Kanzler Adenauer sicher sehr schwer, die Frage zu beantworten, wie er Polen die Kehle durchschneiden könne, ohne ein Mes- ser zu benutzen. Gomulka erklärte, es sei höchste Zeit, daß die Unterzeichner des Potsdamer Abkom- mens endlich den endgültigen Charakter der gegenwärtigen polnischen Grenzen als un- widerrufliche Tatsache und alle deutschen Grenzen als endgültig anerkennen.„Die Zeit ist gekommen, daß alle interessierten Staaten endlich einen Friedensvertrag mit beiden deutschen Staaten abschließen. Wenn das nicht geschieht, müßten wir zusammen mit den Mächten, die dazu bereit sind, einen Friedensvertrag mit der Deutschen Demo- kratischen Republik abschließen.“ Warnung aus London London.(AP) Die britische Regierung er- klärte am Dienstag in einer Denkschrift zur Abrüstungsfrage, ein größerer Angriff auf Europa und andere Schlüsselgebiete der Weltpolitik werde von den Westmächten un- weigerlich mit einem atomaren Gegenschlag beantwortet werden. Jeder potentielle An- greifer müsse dies Wissen, bevor er sich auf gefährliche Experimente einlasse. Diplo- matische Beobachter messen dieser Er- klärung insofern besondere Bedeutung bei, als ihre Veröffentlichung mit einem verstärk- ten sowietzonalen Druck auf Westberlin zu- sammenfällt. Pankower Memorandum an die UNO Die Sowjetzonenregierung hat auf dem Weg über die tschechoslowakische UNO- Delegation am Dienstag bei den Delegierten der Weltorganisation ein Memorandum in Umlauf gesetzt, das die völlige Entmili- tarisierung beider Teile Deutschlands in drei Stufen bis 1963/64 vorsieht. In dem Memoran- dum, das im UNO- Hauptquartier zirkuliert, ersucht die Zonenregierung um eine Ein- ladung zur UNO- Vollversammlung, die sie in die Lage versetzen soll, ihre Abrüstungs- pläne der Weltorganisation zu unterbreiten. Moskauer Presse esse llegb. Alle anderen Bürger müssen Not- dienst leisten— falls sie sich nicht entschlie- Ben, Abgeordnete im Landtag oder Bundes- tag zu werden. Jene dürfen nämlich nur Während der Parlamentsferien herangezo- gen werden und sind, wenn sie sich zu einer Kandidatur nur entschlossen haben, für das Gesetz bereits tabu. Zur Vorbereitung dieser zivilen Einberu- kung kann die Heranziehungsbehörde— das Arbeitsamt— vom Notdienstpflichtigen ver- langen, daß er sich meldet, vorstellt, Aus- Künfte erteilt und Nachweise beibringt. Die Behörde kann eine ärztliche Untersuchung anordnen und gegebenenfalls Blutentnah- men und röntgenologische Untersuchungen veranlassen. Dieses, so schreibt das Gesetz vor, hat der Betroffene„zu dulden“. Er ist auch verpflichtet,„die ihm übertragenen Aufgaben nach besten Kräften zu erfüllen und hierbei, soweit zumutbar, auch Gefah- ren auf sich zu nehmen“. Arbeitnehmer, die zu kurzfristigem Not- dienst herangezogen werden, müssen ihren vollen Lohn weitererhalten. Uberschreitet der Notdienst zwei Stunden am Tag oder sieben Stunden innerhalb zwei Wochen, 80 erhält der Arbeitgeber für die gewährten Arbeitgeberanteile an den Beiträgen zur Sozial- und Arpbeitslosen versicherung vom Staat eine Entschädigung. Arbeitslose sollen, Wenn sie zum Notdienst herangezogen wer- den, sogar ihre Arbeitslosen unterstützung weiter bekommen. Ebenso verhält es sich mit Schlechtwettergeld- und Fürsorgeempfän- gern. Arbeitsgerät, Werkzeug und ähnliche Dinge, die im Gesetz schlicht als„Sachen“ bezeichnet werden, muß der Notdienstpflich- tige auf Verlangen mitbringen. Werden solche„Sachen“ hierbei beschädigt, so hat der Betroffene Anspruch auf Ersatz„in Geld“. Schließlich hat der Gesetzgeber für Ord- nungswidrigkeiten vorsätzlicher und fahr- lässiger Art Strafbestimmungen vorgesehen, die bis zu 10 000 Mark Geldbuse reichen. Als Ordnungswidrigkeiten wird betrachtet: wenn ein Dienstverpflichteter seinen Wohnungs- Wechsel nicht mitteilt, wenn er sich trotz An- ordnung nicht der Behörde vorstellt, ver- langte Nachweise nicht vollständig erbringt, falsche Auskunft erteilt, wenn er sich einer angeordneten ärztlichen Untersuchung wider- setzt oder der Aufforderung zur Teilnahme an einer Ausbildungsveranstaltung nicht Folge leistet. zieht UNO-Bilanz Grundtenor: Chrustschow ist weitgehend miß verstanden worden * 1901 1194 Moskau. In sehr vorsichtiger Form 20g jetzt die Moskauer Presse Bilanz zur epsten Woche in New Vork. Die Moskauer Blätter enthalten sich jeder Prognose über den wei- teren Gang der Dinge. Das zentrale Ge- Werkschaftsblatt„Trud“ spricht von der „Schwierigkeit, genaue Vorhersagen für das zu erwartende politische Klima abgeben zu können“. Der Schwerpunkt der Moskauer „Manöverkritik“ ist die Behauptung, der amerikanische Außenminister Herter habe nach der Rede Chrustschows mit dem Stich- Wort,„die Sowjetunion will die UNO aus- höhlen“, einen Feldzug gegen die sowjetische Delegation entfesselt, der auf Entstellung der konkreten Vorschläge Chrustschows ab- ziele und von den Hauptthemen Abrüstung und Kolonialismus ablenken solle. Die ame- rikanische Presse habe dieses Stichwort be- gierig aufgegriffen, um von der tatsächlichen Position Chrustschows abzulenken. Wie man weiter in Moskau sagt, habe Chrustschow in Wirklichkeit Abrüstung, Beseitigung des Kolonialsystems und eine Verbesserung der Arbeitsmethoden der UNO gefordert. Die Zeitung, Sowietskaja Rossija“ spricht sogar von einer grandiosen Schlacht für den Frieden. Bei einem Vergleich der Reden Eisenhowers und Chrustschowis schreibt die„Prawda“, Eisenhowers Rede sei die gewählte und stilistisch nicht schlecht zurechtgeschliffene Arbeit eines ausgiebig durchtrainierten Redners gewesen, habe Die Unruhen in Laos: Lon unserem Korfesbendesten Heinz Lat he In def Sobletunlop aber inhaltlich wenig befriedigt. Elsenhower Habe auch abfällig von den anderen Red- nern gesprochen, die auf den„Plätzen laut vor Volkshaufen“ sprächen. Ganz anders nach Form und Inhalt sei die Rede Chrust- schows gewesen. Chrustschow habe vielleicht gewisse Gebräuchlichkeiten diplomatischer Ethik vernachlässigt. Dafür sei er aber mit volkstümlicher, klarer und bildhafter Sprache über die Köpfe der bürgerlichen Regierungen hinweg zu den Massen bis in den entferntesten Winkel der Erde durchge- drungen. Selbst Amerikaner hätten aner- kannt, daß Chrustschow bedeutend, ernst und dramatisch gesprochen habe. Während die Moskauer Presse in nur vier Zeilen feststellt, Hammarskjöld habe auf die Angriffe gegen sein Verhalten im Kongo geantwortet, wird überraschenderweise die sehr scharfe Rede des kanadischen Premier- ministers Diefenbaker in fast hundert Zei- len veröffentlicht. Wörtlich heißt es in der „Prawda“:„Diefenbaker bezeichnete alle volksdemokratischen Länder als Kolonien der Sowjetunion, zog die sogenannte unga- rische Frage erneut hervor und behauptete, das urkrainische Volk habe keine Möglich- keit, das ihm genehme Regierungssystem zu Wählen. Die„Prawda“ schließt diesen Be- richt mit dem Hinweis, Diefenbaker habe sich für das Kernwaffenversuchsverbot ein- gesetzt. Starke Aehnlichkeit mit dem Chaos im Kongo Nur haben die politischen Rivalen mehr Format/ Es besteht die Gefahr einer Ausdehnung des Konflikts Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Indie: Die Lage in dem vom Bürgerkrieg heimgesuchten Königreich Laos hat sich für die antikommunistischen Streitkräfte des Rebellen-Generals Phoumi Nosavan ver- schlechtert. Fallschirmjägern der neutralistischen Zentralregierung hat es durch eine kühne Luftlandeoperation gelungen, das Hauptquartier General Phoumis in Savan- nakhet durch die Besetzung der nördlichen Ausfallstraße nach Takhek in Mittellaos und der südöstlichen Ausfallstraße nach dem vor einigen Tagen von Truppen der Zentralregierung eingenommenen Ort Pakse in Südlabos abzuschneiden. Im Nordosten von Laos haben Pathet-Lao- Rebellen den Ring um die von den anti- kommunistischen Nosavan- Rebellen gehaltene Garnison Samneua geschlossen. Die Garnison soll vor dem Fall stehen. Trotz der ungünstigen militärischen Lage hat es General Nosa van abgelehnt, einer fünften Aufforderung König Savanag Vatthanas zur Teilnahme an einer Besprechung aller an den Kämpfen beteiligten Truppenkommandeure in Luang Prabang nachzukommen. Neu Delhi. Was sich seit Wochen im Hin- ter indischen Königreich Laos abspielt, ähnelt verzweifelt der chaotischen Entwicklung im Kongo, nur daß sich die Ausein andersetzung im rlückständigsten Land Asiens immer noch auf etwas höherer Ebene vollzieht als der afrikanische Konflikt, höher insofern, als die kongolesischen Obristen und Generäle gestern noch Gefreite und Unterofflziere waren, während man ihre Pendants in Laos etwa mit europaischen Leutnanten und Hauptmännern vergleichen könnte. Auch die gegnerischen Prinzen in Laos besitzen etwas mehr Format als die rivalisierenden Polftiker im Kongo, und im übrigen hat der innerlaotische Kon- flikt bei aller scheinbaren Unübersichtlichkeit doch klarer gezeichnete politische Fronten, als die Machtkämpfe im Herzen Afrikas. Will man die gegnerischen Fronten, wie sie zur Zeit in Laos existieren, vereinfacht darstellen, dann ergibt sich folgendes Bild: (AP) In der im Mittelabschnitt des Landes ge- legenen politischen Hauptstadt Vientiane regiert seit dem Staatsstreich des Fallschirm- jäger- Hauptmanns Kon Le die kommunisten- freundliche„neutralistische“ Regierung unter Führung des Prinzen Souvanna Phouma. Sein Halbbruder, der Prinz Souvaneuvong, führt in der nördlichen Grenzprovinz Sam- neua jene kommunistische Pathet-Lao-Be- Wegung, mit der die Neutralisten eine Ver- söhnung s anstreben. Im südlaotischen Sa- vanakhet hat sich eine antikommunistische Gegenregierung unter dem Prinzen Boun Oun etabliert, und über allem schwebt in der reli- glösen Hauptstadt Luang Prabang der König Savang Vatthana, der sich bislang öffentlich zu keiner Seite bekannt hat, der aber mit seinem Herzen auf Seiten der Antikom- munisten steht. Es handelt sich also in Laos mehr als im Kongo um eine Gruppierung antikommunisti- scher und prowestlicher Kräfte gegen kom- munistische und prokommunistische Ele- mente, wobei die Kommunisten als einzige über weltanschaulich geschulte und straff disziplinierte politische Kader verfügen. Im Falle einer Zusammenarbeit mit den soge- nannten Neutralisten würden diese schnell von den Kommunisten in die Tasche gesteckt werden. Für die weitere Entwicklung in Laos gibt es zur Zeit folgende Alternative: Entweder gelingt es den antikommunistischen Kräften, sich in Vientiane als rechtmäßige Regierung zu etablieren; dann wird die kommunistische Pathet-Laos-Bewegung ihren Guerillakrieg forciert fortsetzen. Oder die Neutralisten und die Kommunisten bilden eine Koalition; dann werden die im Süden konzentrierten anti- kommunistischen Kräfte weiterhin gegen Vientiane rebellieren und die Provinz Sa- vVannakhet fällt vielleicht sogar vom übrigen Laos ab. In beiden Fällen besteht die größte Gefahr darin, daß sich die interne Auseinander- setzung in einen bewaffneten Konflikt der benachbarten kommunistischen Staaten China und Nordvietnam gegen die antikommunisti- schen SEATO-Mächte verwandelt. Aber be- vor das passiert, schalten sich hoffentlich die Vereinten Nationen in Laos ebenso ein, wie sie sich im Kongo engagiert haben, denn sonst könnten tatsächlich die inneren Machtkämpfe in diesem Urwaldstaat zur Initialzündung des dritten Weltkrieges werden. September 1960/ Nr. 228 — Jelefona aus Bonn: Mehr Selbstbewufßftsein! Bundesaußenminister Heinrich von Bren- tano gilt nicht als Heißgsporn. Der geschulte Jurist und erfahrene Diplomat Wägt an⸗ sonsten seine Worte mit sorgfältiger Akribie Etwas von seiner Treffsicherheit ließ er je doch vermissen, als er sich am Dienstag- nachmittag, fast dynamisch, gegen den„Un- kug“ des Verhältnisses zur Sowjetzone, der kulturellen Beziehungen und des gesamt- deutschen Sportes auslieg. Dem Minister mögen zu seinem temperamentvollen Aus- bruch kritische oder skeptische Ausführun- gen bewogen haben, die er seit Ulbrichts bösartigen Rechtsbrüchen gegen die Berliner Vereinbarungen da und dort vernehmen mußte. Draußen wird nämlich manches, was Wir Deutschen in dieser Sache machten oder nicht machten, nur schwer verstanden. Viel- fach sind aber auch die Beobachter nicht in der Lage, die Hintergründe wirklich abzu- Wägen. Beispielsweise ist die Unterstellung einfach absurd, der Interzonenhandel könnte für unsere Wirtschaft so attraktiv sein, daß sie aus Gewinnsucht keine Disziplin im Interesse der für das Schicksal Berlins not- wendigen Maßnahmen anerkenne. Der Han- del mit der Sowjetzone hat viele Gesichts- punkte. Für unsere Industrie war er zu kei- nem Zeitpunkt sonderlich reizvoll. Gelegent- lich stellte er sogar eine Belastung dar. Aber die Durchführung des Interzonenhandels- abkommens muß im Zusammenhang mit dem Recht auf freie Durchfahrt von und nach Berlin und mit der Versorgung der Berliner Bevölkerung mit Frischgemüse und Milch gesehen werden. Schließlich aber verlangen die Zuständigen, daß man auch sorgfältig die Abstufung der Maßnahmen im Auge behält und sein Pulver nicht voreilig verschießt. Die Regierenden und die Politiker verschweigen ja nicht, dag für die kommenden Monate in Berlin und um Berlin noch mancher neue Einfall Chrustschows oder Ulbrichts erwartet werden muß. Die Suche nach wirksamen Gegenmaßnahmen findet weiterhin auf ver- schiedenen Ebenen statt. Dabei bleibt der Plan eines Embargo, einer Zurückschraubung solcher Lieferungen aus dem gesamten freien Westen, die für den Ostblock allgemein wichtig sind, wahrscheinlich zunächst am wirkungsvollsten, soweit man die militärische Verteidigungsplanung ausschaltet. Ob man den Gedanken, den kulturellen und sportlichen Austausch mit Mitteldeutsch- land einzustellen, wirklich glücklich nennen soll, scheint fraglich. Wahrscheinlich würde gerade Ulbricht einen derartigen Schritt be- grüßen, weil ihm die ständige Begegnung seiner„Untertanen“ mit der westdeutschen Wirklichkeit an den Nerven zerrt. Ein be- trächtlicher Teil seiner gehässigen und gif- tigen Angriffe auf die Bundesrepublik, seine Attacken auf Recht und Freiheit der Ber- liner, gehen sicherlich auch darauf zurück, daß er das„andere Deutschland“, seine Rechtsstaatlichkeit, seine Prosperität, seinen zügigen Aufbau als ständige Widerlegung der eigenen großsprecherischen Ankündigun- gen empfinden muß. Natürlich soll man ver- hindern, daß laufend weiter Propaganda- Aktionen sowietzonaler Manager im Zusam- menhang mit irgendwelchen Theaterauffüh- rungen oder Tendenzstücken die Realitäten vernebeln. Aber ein Bach-Konzert, ein Auf- treten der Leipziger Thomaner widersprechen — sicherlich auch in den Augen unserer westlichen Partner kaum jener Würde und Standfestigkeit, die man zur Stunde bei uns sehen möchte. Für Sportveranstaltungen, Fußballspiele, Schwimmwettkämpfe gilt das gleiche. Wir sollten selbstbewußter sein, von Unserer eigenen guten Sache überzeugter und sollten niemals vergessen, was wir denjeni- gen schulden, die für uns die Last des Pan- kower Terrors als eine böse Hypothek des Hitler-Krieges noch tragen müssen. Hugo Grüssen(Bonn) Höhere Löhne im Ruhrberꝗbau Essen.(dpa) Vom 1. Oktober an werden die Löhne und Gehälter für die 400 000 Bergarbeiter und Angestellten des Ruhr- bergbaus um 4,5 Prozent erhöht. Vom. J. Juli 1961 an sollen diese neuen Löhne und Ge- hälter erneut um fünf Prozent aufgestockt Werden. Dies ist der Kern der am vergan- genen Freitag von den Tarifpartnern des Ruhrbergbaus getroffenen neuen Lohnver- einbarung. Nach Mitteilung der 18 Bergbau und Energie beträgt aber das wirkliche Aus- maß der Erhöhungen durch die zusätzlich getroffenen Vereinbarungen vom 1. Oktober an 7,45 und vom 1. Juli 1961 an insgesamt 12,82 Prozent. In das neue Tarifabkommen, das von der Gewerkschaft am Dienstag ver- öflentlicht wurde, ist der seit dem 1. Mai 1960 vorzeitig gewährte volle Lohnausgleich für die Fünf-Tage- Woche in Höhe von 1,3 Prozent der Lohnsumme einbezogen worden. Massengräber im Jung wald Warschau.(hlp.- Eigener Bericht) Zwel Massengräber alliierter Kriegsgefangener sind nach eine Meldung der Warschauer Zei- tung„Trybuna Ludu“ südlich von Sagan (Schlesien) entdeckt und geöffnet worden. Die Gräber sollen einen Umfang von 245 94 Meter und 15880 Meter haben. In ihnen soll sich eine noch nicht festgestellte Zahl von Leichen alliierter Kriegsgefangener befinden. Die Gräber wurden in einem Jungwald ent- deckt, der nach Ansicht der Sachverständigen während der Kriegszeit angelegt worden sein soll, um sie zu verdecken. Bei den Toten soll es sich um Insassen des Kriegsgefangenen- lagers Neuhammer handeln, In der Gegend von Sagan—Sorgau—sSprottau sind in den vergangenen Jahren mehrmals Kriegsgefan- genengräber gefunden worden. Kongo-Konferenz angestrebt Leopoldville.(dpa) Einige rivalisierende kongolesische Politiker streben eine Konfe- renz zur teilweisen Beilegung der Krise an. Der von Staatspräsident Kasawubu als Chef der Gegenregierung eingesetzte Joseph Ileo gab am Dienstag bekannt, daß Armeeober- befehlshaber Mobutu mit einer Konferenz einverstanden sei. Nach Angaben Ileos ha- ben Kasawubu, der Bergwerksprovinz-Chef Albert Kalonji und er selbst am Montag Unterhändler Mobutus empfangen und die Einberufung einer Konferenz besprochen. Beide Seiten hätten Verständnis gezeigt. Wie aus Ileos Erklärung hervorging, sind der ehemalige Ministerpräsident Lumumba und der abtrünnige Katanga- Ministerpräsident Tschombe nicht geladen. er 2 Nr. vel vel ric es pal Aut nic ge die +. n Hen rr „ 1 e ni⸗ 1 les In) len 900 ar- uli 12- ekt = des AU 18. ich 0er mt en, 1 Lal 13 en. vel ler ei- an Die 94 oll on en. t- en ein 01¹¹ n- len m- ide ke- an. gef leo er- D 1a gef tag die en. ie er nd nt 2. Nr. 225/ Mittwoch, 28. September 1960 Eline Kundin tritt im Warenhaus an einen Tisch. Die Verkäuferin fragt höflich nach ihren Wünschen. Keine Antwort. Oder:„Ich möchte nur mal sehen.“ Das„nur mal sehen“ sieht dann so aus: Lippenstifte werden auf- gemacht und an die Hand gestrichen, um die Farbe zu prüfen. Die Creme wird aus der Tube geholt, um festzustellen, ob sie fett genug ist. Auf eine nochmalige Frage, was die Kundin eigentlich haben wolle, fliegt die Ware auf den Tisch zurück und die Kundin geht weiter. Ein anderes Beispiel: Eine Kundin pro- biert beim Ansturm am verkaufsoffenen Sonntag 23 Kleider an, während draußen eine große Menge auf die Kabine Wartet. Dann rauscht sie mit den Worten„mir ge- fällt das alles nicht“ davon. Der Verkäuferin. die das berichtet, setzt hinzu:„Der Kopf brummt, die schlechte Luft nimmt uns jede Frische— doch wir sollen mit freundlichstem Lächeln allen Launen der Kundschaft stand- halten.“ Nun, Aerger gibt es auch in anderen Be- sich als Stiefkinder der Wirtschaft, sie kom- rufen. Doch die Verkäuferinnen empfinden MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Der große Ausverkauf der Verkäuferinnen Stiefkinder der Wirtschaft?/ In keinem Beruf gibt es so viele Verheiratete (Krampfadern, Senk- und Plattfüße, außer- dem Gdembildungen an den Beinen, Venen- erkrankungen, Verbiegungen an der Wir- belsäule). 4. Die Verkäuferinnen sind mit ihrem Einkommen nicht zufrieden. Es be- trägt im Durchschnitt 200 bis 275 Mark prutto. Der Einzelhandel steht damit am Ende der Verdienstskala unter den Ange- Stelltenberufen. Nach Gewerkschaftsangaben bezahlt die Industrie ihren mit vergleichba- ren Aufgaben betrauten Angestellten zum Teil 130 Mark mehr. Hinzu kommen Ver- günstigungen in der Industrie wie der freie Samstag. 5. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind nur gering. Die 75 Prozent im Einzelhandel arbeitenden weiblichen Angestellten werden fast ausschließlich von Männern beaufsich- tigt. Nur im Einkauf hat sich die Position der Frau gebessert. Mit besonderer Bitterkeit bringen die Verkäuferinnen immer wieder die Klage vor: es ist unmöglich, sich hinzusetzen. Da- bei stammt die Bestimmung„Für die mit der Bedienung der Kundschaft beschäftigten Personen muß die Benutzung einer Sitzge- legenheit während der Zeit, in welcher sie N Kurze Hadre, natürlich und locker frisiert, sind in diesem Herbst alktuell. Foto: joma . Ausreden sind so fadenscheinig Aber wer kann schon„nein“ sagen?/ Viele Zugeständnisse schön und gut, aber die Ausrede, daß man verhindert ist, weil man Besuch bekommt, braucht man oft genug schon sehr nötig! Es ist eine wundervolle Ausrede, man sollte sie etwas schonen und für schwere Fälle auf- bewahren. Ja, man plagt sich recht, um nur immer recht freundlich zu scheinen.„Nein“ zu sagen ist nun einmal ein Akt finsterer Unfreundlichkeit, es sei denn, man mache dabei deutlich, daß nur eine ungute höhere Macht einen zwinge, so spröde zu sein, und daß man ohne diesen Zwang natürlich be- geistert„ja“ sagen würde. „Können Sie mir bitte den dritten Band von Proust leihen?“ fragt uns eine liebe Be- kannte. Verzweiflung im Herzen geben wir ihr den zartrosa Band. Wir sagen nicht, daß wir das Verleihen von Büchern fürchterlich finden. Dabei wäre dies die Gelegenheit, sich jm Ablehnen von unwillkommenen Ansinnen zu üben. Es ist ein Uebungsfall, ein UDebungs- Nein, alle Leute sollten es ausprobieren, wenn sie Bücher zu verleihen gebeten wer- den. Gewiß, es soll kein nacktes„Nein“ sein, sondern ein hübsch eingekleidetes. Ein „Nein“ in einem warmen Kostüm flauschiger, schmeichelnder Worte.„Denken Sie sich, wir haben diese Marotte, wir verleihen keine Bücher.“ Dazu blickt man unglücklich und bittet, daß man trotz dieses Leidens, mit dem man behaftet ist, geachtet werde.„Unsere eigene Schwester hat hier schon gestanden und wollte ein Buch haben, aber denken Sie sich; wir haben es ihr nicht gegeben. Es mag schrecklich sein, aber so sind wir nun!“ So spricht man und lächelt offen ins Auge der Freundin hinein. Natürlich ist man nach einer solchen langen eingekleideten Neinsagerei völlig er- schöpft. Das kommt aber nur von dem Mangel an Uebung. Wie gesagt aber, wenn man immer offener würde, könnte man immer mehr leicht, gar nicht anstrengende Neins aussprechen.„Es tut uns leid, Wir können Sie nicht im Wagen nach Trave- münde mitnehmen“, werden wir dann sagen, „es ist zu eng. Wir fahren gern bequem.“ Bis jetzt aber sagen wir noch, wir hätten schon jemanden zum Mitnehmen, und Während der Abfahrt müssen wir uns äng- stigen, ob auch niemand sieht, daß wir allein im Wagen sitzen. Unsere in Jahrhunderten angesammelten Auskflüchte sind, wie es scheint, mit der Zeit nicht geistvoller geworden. Sie sind furcht- bar fadenscheinig, man muß sich wundern, daß sie immer noch geglaubt werden. Sicher liegt es daran, daß wir bei den banalsten Ausreden die größten, aufrichigst beküm- merten Augen machen, und daß wir frei- willig in eine ganz geschniegelte Verteidi- gungsmethode zurückweichen: Wir haben etwas nicht, wir können etwas nicht, wir sind etwas nicht, mit uns ist überhaupt nichts los, leider, es ist zu fatal. 8 5 England gibt 2575 in vielen e Ein Londoner Schreibbüro hat eine Ab- Lune deere Waage e teilung. 1. 5 g 31 reden für alle mög ichen vorkommenden dean e ee wat een gen kenn alte aaa rie naten, Wan wie . 5 ann, soll ungeheuren Erfolg haben. Man müßte i Samen an de ae en den beg ua dear le ae eee ee 5 9 0 5. 8 5 wobei man Krankheit 5 3 WO 5 pei eine Geschäftsbesprechung mit seinem Bundesrepublik ins Leben gerufen werden. Vorzesetzten, und e die n ee f Vetters aus Paraguay. Verliebte, vor allem aber auch Eheleute, könnten sich womöglich Beinahe kein Tag im Leben des Menschen vergeht, in dem ihm nicht andere Menschen verschiedene Ansinnen stellen, die ihm nicht passen. Das Kind ist noch so unschuldig. es deutlich zu sagen, wenn ihm etwas nicht paßt. Es soll sich bücken und einen Bauklotz aufheben?„Nein“, sagt es und bückt sich nicht. Es soll der fremden Tante die Hand geben?„Nein“, sagt das Kind und versteckt die Hände auf dem Rücken. Natürlich kann es eines Tages mit keinem Kind so weitergehen. Es muß erzogen werden, auf die von anderen Menschen ihm gestellten Ansinnen freundlich einzugehen. Diese Erziehung wird allgemein so gründ- lich betrieben, daß der Mensch die Unbe- fangenheit,„nein“ zu sagen, wenn er etwas nicht möchte, ganz verliert. Sein Widerstand ist gebrochen. Dies Ergebnis müssen wir be- grüßen, denn allein die Vorstellung, daß ein rüder Rüpel die Kaffee-Einladung seiner ante unter Darlegung seiner wahren Gründe ausschlagen könnte, jagt uns eine Gänsehaut über den Rücken.„Ich komme nicht, weil du schon so alt bist, und weil ich nicht Weiß, was ich mit dir reden soll“, würde dieser Mensch dann sagen. Nein, es ist ein Glück, daß die Menschen dazu erzogen werden, alten Tan- ten nicht wehzutun, überhaupt niemandem wehzutun. Immerhin ist es an der Zeit. einmal darüber nachzudenken, daß es sicher viele Menschen gibt, die sich nicht verwundet zu fühlen brauchten, wenn man ihnen etwas abschlägt. Krauses fragen an, ob Schliep- hakes morgen abend Bridge spielen wollen. Schliephakes wollen morgen abend nicht Bridge spielen. Sie haben keine Lust. Aber es besteht eine Uebereinkunft zwischen allen wohlerzogenen Menschen, niemals etwas mit der Begründung auszuschlagen, daß man keine Lust babe. Statt dessen hat man lieber etwas anderes nicht, etwas, was nicht so be- leidigt: am besten, man hat keine Zeit. So sagen Schliephakes, daß sie leider verhindert sind, weil sie Besuch bekommen. Das ist ja Das interessiert die Frau Auf eine Besohlung zehn Paar Absätze — diese Rechnung der Schuhmacher wird auch in der kommenden Saison aufgehen. Die Schuhe behalten die spitze italienische Form und die hohen Absätze. Der letzte Schrei der Schuhmode kommt aus Amerika: Ein Absatz, von dem sich eine Etage ab- schrauben läßt. Ob mittelhohe oder ganz hohe Absätze— die Entscheidung liegt in Zukunft in der Hand und der Handtasche jeder Frau. Der Export in die Bundesrepu- blik ist angelaufen. * Wetterbericht heute auf Seite 10 durch ihre Beschäftigung nicht daran ge- hindert sind, gestattet werden“ aus dem Jahre 19001 Doch in den sechzig Jahren seit- dem hat sich wenig geändert. Auch die gerade nicht beschäftigte Verkäuferin kann meist nicht sitzen, manchmal soll sie sich nicht einmal anlehnen. Auch wenn kein Kunde im Laden ist, ist Sitzen verpönt. Der Chef sagt, so behaupten nahezu alle Ver- käuferinnen, was solle denn der Kunde denken, wenn er in den Laden trete und das Personal habe sich gemütlich niedergelassen. „Sind Sie krank?—„Haben Sie nichts 29 tun?“ sind oft die Fragen an eine sitzende Verkäuferin. Ein wörtliches Zitat:„Sitzen, nein, das lehnen wir ab. Unsere Kundschaft müßte ja denken, bei uns ist nichts los.“ Fragt man die Kunden selber, so sagen sie allerdings stets das Gegenteil:„Daß eine Verkäuferin die Kundschaft stehend er- Wartet, paßt doch nicht mehr in unsere Zeit. Ich kinde das subaltern und lächerlich.“ Prof. Dr. Graf vom Max-Planck-Institut für Arbeitsphysiologie hat sogar einen „Pendelsitz“ begutachtet, der die Verkäufe- rin beim Stehen so unauffällig stützt, daß es der Kunde gar nicht bemerkt. Die Mei- nung unter den Verkäuferinnen Selbst ist allerdings geteilt; auch von ihnen kann man hören, Sitzen sehe faul und bequem aus, selbst wenn kein Kunde anwesend sei. men sich benachteiligt vor. Die Folgen sind Abwanderungen in andere Berufe, und zwar in einem Umfang, daß die Deutsche Ange- stellten-Gewerkschaft soeben mit einer 90 Seiten starken Schrift unter dem Titel„Vom großen Ausverkauf der Verkäuferinnen“ hervortritt. In ihr kommen in erster Linie die Verkäuferinnen selbst zu Wort. Ihre Hauptklagen lauten: I. Die 45-Stunden- Woche steht nur auf dem Papier. Oft er- geben sich 50 Stunden. Die tägliche Ueber- schreitung der Arbeitszeit Reinigung der Geschäftsräume, Aufräumen nach Geschäfts- schluß, Zuendebedienen der Kunden) muß stillschweigend hingenommen werden. Uber- stunden werden nicht bezahlt. 2. Noch viel Weniger befolgt wird die Bestimmung, daß für alle Verkäuferinnen Sitzgelegenheiten vorhanden sein müssen. Die Ermüdung und Abgespanntheit schon mittags und erst recht am Abend mit Kreuzschmerzen ist daher groß. 3. Die bedenkliche Folge ist, daß von fünf Verkäuferinnen vier fußkrank sind. Reihen untersuchungen in einigen Groß- städten haben ergeben, daß 80 Prozent der rund 580 000 Verkäuferinnen der Bundesre- publik überlastete und kranke Füße haben Die Klagen der Verkäuferinnen wiegen um so schwerer, als das weite Feld des Ver- kaufs überwiegend in weiblichen Händen liegt. Von den 230 000 Jugendlichen, die zur Zeit im Einzelhandel in der Lehre stehen, an die Konvention gegenseitig mit der Entlarvung der Instituts- ausreden verfolgen:„Ha“, sagt Irmgard dann zu Eduard,„jetzt hast du mir die Ausrede Nummer 271 gesagt. Die steht für:„Wenn Sie sonntags nicht mit Ihrer Frau spazieren- gehen wollen!“ i Lange, so glauben wir, kann sich eine solche Einrichtung nicht halten. Selbst lie raffiniertesten Ausflüchte müssen uns eines Tages beleidigt auflachen lassen. Dann kommen vielleicht die aufrichtigen Neins wieder zu Ehren.„Nein“, so sagen wir dann, „schicken Sie ihre Kinder heute lieber nicht zu uns in den Garten. Sie sind uns zu laut.“ Wir würden hinzusetzen:„Oh, wir wissen, Sie nehmen es nicht übel. Wo kämen wir hin, wenn wir nicht wie wahre Freunde mit- einander sprächen?“ Ja, eine ganz gewählte Herzlichkeit im Nein-Sagen käme dann in Mode! Wieder aus der Tätigkeit aus, um zu hei- Jockerle und Margretchen feiern in die- sen Tagen Geburtstag. Jockerle trägt eine grüne Hose und ein kariertes Hemd unter seiner Strickjacke, seine Schwester Margret- chen hat eine fesches grünes Dirndl an. Ob- wohl die Geburtstagskinder schon fünfzig Jahre alt sind, sehen sie noch jung und lustig aus: die Puppenkinder der Käthe Kruse. Annemarie Weber 7 * Berliner Modeschöpfer machten diese Vorschläge für„Mollige“. Zeichnung: IWS sind 83 Prozent weiblich. Der weitaus größhßte Teil scheidet allerdings nach relativ kurzer Berufsdauer— man schätzt sechs Jahre— Sie machten viele Kinder glücklich 1910 erblickten die ersten Käthe-Kruse-Puppen das Licht der Oeffentlichkei raten. Hier liegt einer der Gründe für die Zurücksetzung der Frau im Verkaufsberuf. Er sollte aber, meint die DAG,„niemals Anlaß sein, die weiblichen Angestellten nicht so sorgfältig auszubilden wie die männlichen oder gar statt der dreijährigen Grundausbildung eine kürzere Anlernzeit einzuführen. Die Erfahrung lehrt nämlich, daß fast jede Verkäuferin über kurz oder lang— auf Dauer oder als Aushilfe— in den Beruf zurückkehrt.“ In keinem ande- ren Beruf findet man so viele verheiratete Frauen wie unter den Verkäuferinnen is zu 70 Prozent in großen Betrieben). Trotz aller Klagen: es gibt genug Ver- käuferinnen, die ihren Beruf lieben. Es gibt sogar begeisterte Verkäuferinnen. Und lie Gewerkschaft weiß das und läßt auch sie zu Wort kommen:„Ich bin eine geborene Ver- käuferin. Mit Leib und Seele übe ich diesen Beruf aus, Schon als Kind war mein Lieb- lingsspiel das Verkaufen und Eintüten. Der Umgang mit Menschen macht mir Spaß, schwierige Kunden weiß ich zu nehmen. Auch mit der Bezahlung bin ich zufrieden. Wenn ich diesen Beruf gewählt habe, nehme ich die Schattenseiten mit in Kauf, auch andere Berufe haben Nachteile.“ Dr. Gerhard Weise Kleine Weisheiten Soweit die Erde Himmel sein kann, sou eit ist sie es in einer glücklichen Ehe. * Die Frau, die ihren Mann nicht beeinflussen kann, ist ein Gänschen, die Frau, dite ihn nicht beeinflussen will— eine Heilige. * Manche Ehen sind ein Zustand, in dem zwei Leute es weder mit noch ohne einander längere Zeit hindurck aushalten können. *. Nichts entfernt zwei innerlich wenig ver- wandte Menschen mehr von einander als das Zusammenleben. * Es gefällt einer Frau nicht, wenn der geliebte Mann der Freundin nicht gefällt. Es gefällt ihr aber noch weniger, wenn er ihr zu gut gefällt. * Viele könnten mehr leisten, wenn sie sich weniger vornehmen würden. Nur im Schmerz ist eine Frau imstande, sich über das Mittelmaß zu erheben. Da ist ihre Widerstandskraft unendlich; man kann diese Kraft bis zur Verchwendung mißbraucken, ohne fürckten zu müssen, daß sie sich ersch 50 Vor 50 Jahren, im September 1910, zeigte Käthe Kruse ihre selbstgebastelten Puppen 5 zum ersten Mal auf einer Ausstellung 1 Berlin. Von einem Tag auf den anderen wurde die junge Frau berühmt. Jockerle und Margretchen begeisterten Mädchen und Buben, Mütter und sogar Väter. Sie waren leicht, weich, warm, anschmiegsam und sehr „zäh“. Vor allem sahen sie wie richtige kleine Menschen aus, und ihre Gesichter wa- ren beseelt. Ein„hartherziger“ Vater hatte den Anstoß gegeben. Der Bildhauer Max Kruse weigerte sich, seinen kleinen Töchtern Puppen zu kaufen.„Macht euch selbst welche“, sagte er energisch. Aus einem Handtuch und einer Kartoffel als Kopf zau- berte Käthe Kruse ihre erste Puppe. Sie war nicht so märchenhaft schön wie die Pup- pen der damaligen Zeit, aber sehr„lieb“. Für ihre nächsten„Geschöpfe“ nahm Käthe Kruse Stoff und füllte ihn mit Watte. Sie malte Gesichtszüge, Augen und Haare auf und zog die Puppen an. Die jüngeren Ge- schwister von Jockerle und Margretchen er- hielten schon echte Haare, damit die Mäd- chen ihre„Kinder“ wirklich kämmen konn- ten. 5 Mit drei Putzmacherinnen begann Käthe Kruse in München für Kunden aus vielen Ländern Puppen herzustellen. 1942 richtete sie sich in Bad Kösen in Thüringen eine Kleine Ketzereien Wenn die eheliche Liebe verboten wäre, wären die Ehemänner zu Hause die feurig- sten Liebhaber. Frauen überwinden häusliche Schwierig- keiten, indem sie reden, Männer indem sie ins Wirtshaus gehen. 8 Die größte aller weiblichen Lügen ist der Satz:„Das ist mein letztes Wort!“ große Werkstätte ein. Auch Schaufenster- puppen, die bis in die Fingerspitzen beweg- lich waren, und„Säuglinge“ für Schwestern- und Pflegerinnen-Kurse produzierte das Kruse-Werk. Nach dem zweiten Weltkrleg wurde es für Käthe Kruse immer schwieri- ger, gutes Material für ihre Puppen zu be- kommen. 1950 wurde ihr Unternehmen zu einem„Volkseigenen Betrieb“ gemacht. Sie verlegte 1952 die Werkstatt nach Donau- wörth. Heute leitet ihre Tochter den Betrieb und ihre Enkel stehen für die Puppen Mo- dell. Mit Jockerle und Margretchen, mit „Sternschnuppchen“,„Schlenkerchen“,„Trä merchen“ und„Rumpumpel“ feiert die Pup- penmutter in München ihren 77. Geburtstag. Käthe Kruse kann stolz auf ihre zahllosen „Kinder“ sein, die kleine Mädchen in vielen Ländern liebevoll an sich pressen. W. Harteneck Seſte 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKATL NACHRICHTEN Mittwoch, 28. Sepfember 1960/ Nr. 225 Prominenz und Kinder sangen gemeinsam: Säuglingstagesstätte für die Schönau Frau Dr. Goldacker: Mannheim braucht sechs solcher Stätten/ Lobenswerte Initiative der„Gemeinnützigen“ Gestern, just am Weltkindertag, versammelten sich in Schönau, im Marien- burger Weg 24, Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke, Erster Bürgermeister Dr. Ludwig Ratzel, Altbürgermeister Jakob Trumpfheller, die Leiterin des Jugend- amtes, Dr Elfriede Goldacker, Stadtdirektor Willing und der Direktor der Ge- meinnützigen Baugesellschaft Hans Lach, um in diesem Vorort die zweite Mann- heimer Säuglingstagesstätte einzuweihen. Sie wurde in einjähriger Bauzeit von der Gemeinnützigen Baugesellschaft errichtet. Das langgestreckte, pavillonartige, lichte Gebäude mündet in einen vorbildlich angelegten Spielgarten mit Sandkasten, Rasen und geplätteltem, überdachtem Spielplatz. Das Säuglingsheim wurde von der Gemeinnützigen Baugesellschaft mit einem Kostenaufwand von 250 000 Mark erbaut. Für einen„brüderlichen Preis“ übernahm es das städtische Jugendamt in Miete. 40 Säuglinge und Kleinkinder im Alter von eins bis drei Jahren werden künftig in diesem Hause von einer Leiterin und vier ausgebildeten Schwestern betreut und versorgt. Direktor Lach betonte in einer Rede im sonnigen Garten des neuen Heimes, daß die Aufgabe eines Wohnungsbauunternehmens mit dem ausschließlichen Bau von Wohnun- gen nicht erfüllt sei. Eine Reihe von besonde- ren Einrichtungen— Grünflächen, Kinder- Im Musensaal: Rias-Tanzorchester a uf Jubiläums- Tournee Zu einem Jubiläums-Gastspiel kommt das Rias-Tanzorchester mit seinem munteren Leiter Werner Müller am Donnerstag in den Mannheimer Musensaal. Zum zehnten Male ist die Werner-Müller-Band, die durch ihre interessante Zusammensetzung mit einer Bläser- und einer Streichergruppe in Europa zu den Spitzenkapellen zählt, auf Deutsch- land- Tournee.(Werner Müller war übrigens am letzten Wochenende auch für das Deutsche Schlager-Festival des Radio Luxemburg in der Rhein-Main-Halle, in Wiesbaden enga- Slert.) In diesem Jahr ist das Werner-Müller- Konzert mit einer Fernseh-Bühnenschau mit und um Lou van Burg gekoppelt. Der durch seine Eurovislons-Sendungen von Wien her bekannte Conferencier wird auch in Mann- RIAS-Chef Werner Müller heim wleder mit seinen beiden Assisten- tinnen Jaqueline aus Paris und Lissy aus Wien für nette Unterhaltung sorgen. In die- sem Programmteil wirken außerdem das 14 Musiker zählende Orchester Fips Fleischer mit, die Schlagersängerin Barbara Kist und der Berliner Humorist Günther Keil. Nach der Pause gehört die Bühne Werner Muller und seinem Orchester. Er wird nicht nur seine zum Teil in Nordamerika, zum Teil auch in Japan zu Bestsellern gewordene Arrangements vortragen, er wird vielmehr auch einige internationale prominente Stars vorstellen, darunter der mit„Marina“ über Nacht berühmt gewordene Rocco Granata, der Grieche Leo Leandros(Wer kennt nicht „Mustafa“?) und die kürzlich zur besten europäischen Jazzsängerin gekürte Inge Brandenburg. Schließlich locken noch die Namen Wyn Hoop, einem Sieger vom Lon- doner Schlager-Festival, und die Nachwuchs- stars Peggy Brown und Gerd Böttcher. Für alles zeichnet natürlich wieder die Heinz- Hoffmeister- Konzertdirektion verantwort- lich. Mae gärten, Spielplätze und Waschhäuser machten erst ein Wohngebiet aus. Direktor Lach lobte besonders die treffliche Zusam- menarbeit zwischen Frau Dr. Goldacker und Frau Dr. Förster(vom Jugendamt) und der Gemeinnützigen Baugesellschaft. Er sagte dann, er habe in Schönau die erste Säug- lingsstätte seines Lebens gebaut; verständ- licherweise, eine eminent schwierige Auf- gabe. OB Dr. Reschke dankte Direktor Lach und sprach dann allgemein über die Bedeu- tung des Weltkindertages. Er meinte, wenn es noch irgendwo ein Verstehen in der Welt gebe, dann in der Sorge um die schutzlosen, an den Verhältnissen völlig unschuldigen Kinder. Gegenwärtig bestünden in Mann- heim mit dem neuen Haus in Schönau ganze zwei Säuglingstagestätten, wovon die ältere in der Weidenstraße nur eine„nicht sehr rühmliche Andeutung“ eines Hauses für Säuglinge darstelle. Aber derlei Institutionen seien notwendig in einer Stadt wie Mann- heim. Sie dienten keinesfalls irgendwelcher Bequemlichkeit fragwürdiger Mütter, son- dern sie bedeuteten eine wichtige Einrich- tung für junge Mütter, die gemeinsam mit mrem Mann arbeiten gehen müßten, um entweder wie die Aussiedler sich ein neues Heim aufzubauen oder um dem ungenügen- den Verdienst des Mannes einen eigenen Lohn hinzuzufügen. In jedem der Fälle sei es nicht leicht für eine junge Mutter, sich tagsüber von ihrem Kind zu trennen. Der Schönauer Stadtrat Koch dankte der Bauherrin und der Stadtverwaltung für diese Säuglingstagestätte für den nicht nur am schnellsten gewachsenen, sondern auch kinderreichsten Vorort Mannheims. Alle diese Reden wurden im Garten ge- halten, wie gesagt. Kaum zehn Schritte da- von spielten die Kleinen im Sand. Andere sangen dem„Herrn Oberbürgermeister und den Herren“ ungezwungen kindliche Lied- chen vor. Auch die Prominenten sangen mit. Stadtdirketor Willing meinte:„So lustig war ich schon lange nicht mehr!“ Später besichtigten die Gäste den neuen Pavillion. In einem Raum hinter dem Ein- gang stehen die Kinderwagen, mit denen die Mütter morgens ihre Kleinen bringen und sie abends wieder abholen, In einem Warte- zimmer nimmt eine Schwester die Kleinen in Empfang. Dort werden sie gewaschen und (nach Bedarf) frisch gewickelt. Erst dann kommen sie in ihre Bettchen, die gruppen- weise in hellen, aber durch eine geschickte Linienführung des Daches— nicht von der Sonne direkt bestrahlten niedlichen Zim- mern stehen. In der Krabbelstube sind die Böden mit Schaumgummi ausgelegt. Die sanitären Anlagen sind durch einen Gang mit Schrankwänden von den Aufenthaltsräumen getrennt. Im Isolierzimmer werden krän- kelnde Kinder untergebracht. In einem Interview erklärte die Leiterin des städtischen Jugendamtes, Frau Dr. Gold- acker, in Mannheim brauche man insgesamt fünf bis sechs solcher Säuglingstagestätten. Diese Stätten hätten gegenüber den Säug- lingsheimen in vielen Fällen wesentliche Vorteile,„Die Mütter holen abends ihre Kleinen wieder ab, dadurch wird das Mutter- Kind- Verhältnis nicht sonderlich gestört. Die Mutter nimmt am Gedeihen hres Kindes Anteil. Sie freut sich mit!“ Dieses Verhältnis dürfe nicht verlorengehen. Zur Zeit ist eine weitere Säuglingstagestätte in F 7 geplant. Sie soll 45 Kinder aufnehmen. In Schönau können 40 Kinder unterkommen und das Haus in der Weidenstraße kann 30 bis 35 Säuglinge aufnehmen. No. Kleine Chronik der großen Stadt Kaum spinale Kinderlähmung im Raum Mannheim Von der spinalen Kinderlähmung ist der Raum Mannheim in diesem Jahr bis auf zehn Fälle verschont geblieben. Dafür mußte das Staatliche Gesundheitsamt Mannheim in größerem Umfang über Erkrankungen an epidemischer Gelbsucht berichten, obwohl diese Krankheit bisher noch nicht melde- pflichtig ist. Erst mit dem geplanten Bundes- seuchengesetz ist das vorgesehen, erst dann werden auch über die Gelbsucht exakte Zah- len genannt werden können. So schätzt man, daß auf der Schönau etwa 70 Fälle auftraten, einige Dutzend nun auch im Raum Heddes- heim. Irgendwelche Herde der vorwiegend durch Schmierinfektion und über die Ver- dauungsorgane verbreiteten Viruskrankheit konnten nicht ermittelt werden, es waren Familien aller Schichten betroffen. Von den zehn Fällen spinaler Kinderläh- mung verlief einer tödlich, es war ein Kind in Weinheim. Nur zwei Fälle liegen im Stadt- gebiet Mannheim,. Alle Betroffenen waren jedoch wieder— wie die über 50 von der gleichen Krankheit im letzten Jahr betroffe- nen— nicht schutzgeimpft. Das gleiche wird von den bereits insgesamt 600 Fällen in ganz Baden- Württemberg berichtet, von denen 30 zum Tode führten. Nach einer Ankündigung des Innen ministeriums sollen die Schutz- impfungen bei den Gesundheitsämtern im Frühjahr wieder aufgenommen und die be- reits begonnenen Polio- Schutzimpfungen durch die jeweils dritte Impfung beendet werden. k Ostpreußen-Herbstfest Im„IZAhringer Löwen“ Die Landsmannschaft Ostpreußen bot bei ihrem Herbstfest im„Zähringer Löwen“ ein- heimischen Gästen, den anwesenden Meck- lenburgern und den eigenen Landsleuten mit Marion Lindt vom NWDR Hamburg, den Geschwistern Schiefer guten ostpreußischen Humor, fast vergessene plattdeutsche Volks- lieder und gepflegte Tanzlieder. Marion Lindt überraschte durch hre wärmere und „astfreiere“ Vortragsweise ostpreußischen Humors, nun völlig frei von früheren unlieb- samen Verzerrungen und Banalitäten, nicht nur ihre ostpreußischen Landsleute. Sie konnte auch die Einheimischen und die Mecklenburger so in ihren Bann ziehen, daß immer wieder spontaner Beifall und Lachen ihre„Wippchens“ und„Spoaschens“ unter- brachen. In der Vortragspause und nach dem Vortrag von Marion Lindt sangen die Ge- schwister Schiefer plattdeutsche Volkslieder aus dem Ostseeraum und als Uberleitung zum Tanz ausgesuchte Schlager mit folklo- ristischem Einschlag. Der reiche Beifall, Rosen, Pralinen, einige Flaschen Sekt und ein Pommernbuch für Christiane Schiefer waren der Dank der Hörer und der Lands- mannschaft Ostpreußen an die Geschwister, die sich völlig uneigennützig für diesen Abend zur Verfügung gestellt hatten. En. e e — Säuglingstagesstätte Schönau: Kinder spielten, Prominenz redete Bild: Bohnert u. Neusch Aus dem Polizeibericht: * 247. Amazone„mischte mit“ Fund zog den Schuh aus Im Anschluß an einen Wortwechsel kam es um 4.50 Uhr in den L- Quadraten zu einer Schlägerei; zwei Männer und eine 24jährige schlugen gemeinsam auf zwei junge Leute ein und verletzten sie derart, daß ärztliche Behandlung notwendig war. Die„Amazone“ hatte im Verlauf der handgreiflichen Aus- einandersetzung einen ihrer Schuhe ausge- zogen und einem der Widersacher auf den Kopf geschlagen. Als die Polizei am Ort des Geschehens eintraf, hatten die beiden Schlä- ger bereits Reißaus genommen. Zurück- geblieben waren nur die zwei Verletzten und das kampfkräftige Mädchen. Dreister Wegelagerer In Rheinau wurde eine 26jährige Frau, als sie am späten Abend ihre Haustüre auf- schließen wollte, von einem unbekannten Mann angefallen und hart bedrängt. Der Täter versuchte, sich an der Frau zu ver- gehen. Die Angegriffene wehrte sich jedoch heftig gegen den Burschen, der es unter diesen„erschwerten“ Umständen vorzog, schnellstens in der Dunkelheit zu verschwin- den. Dem Aeußeren nach zu urteilen scheint es sich bei dem Unbekannten um einen Italiener gehandelt zu haben. Trotz Verkehrsampel Am Nachmittag stießen auf der Kreuzung Dalberg- Freherstraße ein Personenwagen und ein VW-Kombiwagen zusammen. Der Fahrer des Kombiwagens und seine Beglei- ter in wurden verletzt. Beide Fahrzeuge wur- den derart beschädigt, daß sie abgeschleppt werden mußten. Der Gesamtsachschaden wird auf 4000 Mark geschätzt. Die Ermittlungen zur Schuldfrage sind noch im Gang. Diebstahl auf Zeit Einen etwas sonderbaren Eigentums- begriff scheint ein 25 jähriger zu haben, der Blick auf die Leinwand Italienisches Vor-Eheleben: Capitol:„Puppe mit Pfiff“ Unter dem schnoddrig- nichtssagenden Titel verbirgt sich ein leichtes, sehr leichtes und sehr italienisches Lust- und Liebesspiel. Zahllose kleine Gags„aus dem Leben“ be- gleiten das sommerliche Getändel dreier je- weils kurz vor der Eheschließung daher- treibender Pärchen. Wechselhaft wie April- wetter sind die Launen der umworbenen Mädchen, naiv wie Kinder die halbreifen Zu- kunftsgatten, die nach dem Motto leben „Nichts lernen, nichts arbeiten und doch etwas werden“. Zunächst zieht sich die von Dino Risi geführte Geschichte zwischen Abendschule und Badestrand trotz gut ein- gefangener Atmosphäre mit vielen faden, nur wenig originellen Einfällen dahin. Mit dem Geschehen komprimiert sich gegen Ende jedoch auch der Witz— und es ist nicht nur Klamauk bis, kaum weiß man wie, die Paare schließlich„stehen“. In einer Hauptrolle: die hnübsche Marisa Allasio, Li. Western wie gehabt: Kurbel:„Fahr zur Hölle“ Zur Hölle fahren— besser gesagt reiten— sol! Logan Barrett(Cordon Mac Rae), der Sohn des Sheriffs von Laramie. Obwohl Unmengen von Platzpatronen vergeudet werden, tut er nichts dergleichen, sondern jagt seinen Doppelgänger Logan Nr. 2, den Banditenboß. Das süße Girl Janie Julie Lon- don) ist ihm dabei behilflich und folglich kann nichts mehr schief gehen. Schade, daß bei diesem Streifen einige gute Regieeinfälle in einem Wirbel von Schüssen und Faust- schlägen erstickt werden. Die Unlogik, mit der hier ge- und erschossen wird, ist, wie bei den meisten Western, einfach umwerfend. May- von einem Polizisten vorläufig festgenommen wurde, weil er verdächtig war, ein Moped ge- stohlen zu haben. Bei seiner Vernehmung gab der junge Mann auch zu, das in seinem Besitz befindliche Moped während der Nacht in der Oststadt entwendet zu haben; er will das je- doch nur getan haben, weil keine Straßen- bahn mehr fuhr und er noch einen weiten Weg nach Hause hatte. Ausreißer hatte Hunger Auf dem Wochenmarkt in der Neckarstadt beobachtete ein Mann einen Jungen, der aus einer Einkaufstasche gerade einen Geldbeutel stibitzte und damit das Weite suchen wollte. In dem Geldbeutel waren 22 Mark Bargeld. Der Mann stellte den jungen Dieb und brachte ihn zur Polizei. Dort stellte sich heraus, daß der 18jährige aus einem auswärtigen Erzie- hungsheim ausgerissen war und schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte., Der hungrige Ausreißer wurde bis zu seiner Rück- führung in einem Jugendheim untergebracht. Polizeistunden- Verlängerung künftig vereinfacht Der Polizei- und Gewerbeausschuß des Mannheimer Gemeinderats wird am 11. Ok- tober darüber befinden, ob und in welchem Umfang die Verordnung für Mannheim über- nommen wird, die im ganzen Land ab 1. Ok- tober die Polizeistunden festlegt und die Ver- längerungen regelt. Nach der vom Innen- ministerium Baden- Württemberg erlassenen Polizeiverordnung wird die sogenannte Po- lizeistunde in allen Gast-, Schank- und Speise wirtschaften, sowie an öffentlichen Vergnügungsorten auf Mitternacht, von Samstag auf Sonntag auf ein Uhr festgesetzt. Die Gemeinden haben aber die Möglichkeit, Abweichungen durch eigene Verordnungen zu bestimmen. Davon will Karlsruhe Ge- brauch machen, Heidelberg will aber darauf verzichten, so daß die Lokale dort künftig eine Stunde früher schließen müssen. In Mannheim will man es ebenfalls bei der seitherigen Regelung belassen. Verein- facht wird künftig das Verfahren bei Polizei- stundenverlängerungen, für die— wenn sie nach drei Uhr liegen sollten— bisher das Regierungspräsidium zuständig war. Jetzt kann auch bei solchen Anträgen die örtliche Polizeibehörde entscheiden und Ausnahmen zulassen. mk Dr. Andritzky reist. dureh die Vereinigten Staaten Stadtdirektor Dr. Andritzky hat auf Ein- ladung des State Department eine mehr- wöchige Reise durch die Vereinigten Staaten angetreten, die dem Studium kultureller Ein- richtungen und Veranstaltungen gewidmet Ist. 0 Bellagen hinweise Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Sonderleistungn“ der Firma RADIO-KAIBEL, Mannheim, am Parade- platz, bei. Ungerer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Machen Sle den Kaffee- Test!“ der Firma EDUSCHO-Kaffee- Großrösterel, Bremen 1, Europahafen, bel. II mlülssen Sie jede Woche essen Jede Woche essen Sie[GL O Spinat, wenn Sie ihn elnmal problert haben. Denn dieser Spinat ist frühjahrsfrisch, einmalig im Geschmack und von erlesener Qualtät. Kein Wunder: IGL O Spinat ist Frühlingsspinat- jung und zart. glelch nach der Ernte tlefgekühlt. Vitamine, Frische, Geschmack, Aroma- alles ist bewahrt. Und Sle haben kelne Mühe. IGL O Spinat kommt aus der Packung in den Topf. Abfall gibt es nicht, und dann die kurze Kochzeit, darum: Probieren Sie ihn gleich morgen! frisch wie die Natur! G EFKUHIK08T & kochfertig I frühlingsfrisch kein Gramm Abfall & mit allen Vitaminen Fr. 225 — 6 In stellten mer Ir Herbst. schen hat sich viel ge Nicit 2 unterer oder o der ra Krager die fri Die Scl Die Ae An der Wulst immer. der eir Neu Rock partie, die Ta Glocke sonder Jacket Mal konser in Rat führte absc heim los Fah- den der Wur Fah schu ze hr Drd gela feuc aus hert des Klei den ge- gab sitz der Je- en- ten adt aus Itel lte. ld. hte E die- seit Der ck- cht. des Ok. er- Ok- er- En- nen Po- und hen von 32 reit, gen Ge- auf tig ein- Zei- sie das etzt iche men mk en Lin- e hr- ten in- met 502 pro- rma de- ein e e- ree- hei. Ar. 225 Mittwoch, 28 September 1960 MAUHMNREIMER LOKALNAcHRICHTEN 12 MANNTTETIMER MORGEN Seite — Herren tragen Blau: Glockenförmiger Sakko schwingt über engen Hosen Mannheimer Schneidermeister demonstrierten die neue Herren-Wintermode am eigenen Leib In einem Nebenzimmer im Kolpinghaus stellten die Schneidermeister der Mannhei- mer Innung auf einer Pressekonferenz die Herbst- und Wintermode für den wähleri- schen Herrn vor. Auf den ersten Blick hin hat sich am bisherigen Stil der Anzüge nicht viel geändert. Die Beinkleider bleiben eng. Nicht zu eng, aber die Hosenbeine haben am unteren Ende 46 Zentimeter Umfang. Mit oder ohne Umschläge. Am Sakko entdeckt der raodisch interessierte Mann, daß der Kragen sehr tief angeschnitten ist.(Man soll die krischgestärkten Hemdenkragen sehen.) Die Schultern fallen nicht mehr so steil ab. Die Kermel verjüngen sich über der Hand. an der Schulter sind sie mit einem kleinen Wulst angesetzt. Einreiher dominieren noch immer. Aber auch Zweireiher werden wie- der einmal aktuell. Neu am Sakko der Wintermode: Der Rock verjüngt sich bis zu jener Körper- artie, an der bei noch schlanken Männern die Taille sitzt. Dann schwingt er in einer Glocke nach unten aus. Die Glocke ist nicht sonderlich betont, meist nur angedeutet. Das jacket ist hinten geschlitzt, Man will in Schneiderkreisen bekannt konservative Herrenkundschaft offensichtlich in Raten an die in England bereits einge- kührte Glocke gewöhnen. Auffallenderweise 5 5 Kleine Spinne verursachte Stromausfall Auf der OEG-Strecke zwischen Mann- heim und Seckenkeim blieb um Samstag abend etwa ab 21 Uhr der Strom in de Fahrleitung plötzlich weg. Nicht nur ein- mal. Mehrmals gleich. Immer wieder schaltete sich der Stromschalter aus und niemand hatte dafür, zunächst wenigstens, eine plausible Erhlũrung. Glucklicherueise gab es nur geringfügige Verspätungen. Der gesamte Zugverkehr, auf diesem Teil- abschnitt der Linie Heidelberg— Mann- heim eingleisig, ging ziemlich reibungs- los vonstatten. Die sofort herbeigerufene Fahrleitungskolonne der OEG suchte in den spaten Abendstunden ftleberhaft nach der Ursache der Stromstörung. Dabei wurde festgestellt, daß sich an einem Fahrleitungsmast, der mit einem Blitz- schutz versehen ist, zwischen zwei etwa zenn Millimeter auseinanderliegenden Drähten eine Spinne häuslich nieder- gelassen hatte. Die natürliche Körper- feuchtigkeit der Spinne leitete den Strom ausgezeichnet und führte den Kurzschluß herbei. Und das solange, bis der Körper des Nierchens restlos ausgetroclnet war. Kleine Ursachen, große Wirkung..»es- 8. Weitere Lokalnachrichten Seite 11 zeichnet sich die neue, nach unten ausein- anderstrebende Form beim Mantel ab. Hier klingt die Glocke schon etwas lauter. Die Mäntel sind nach der Paletot-Form zuge- schnitten. Sie reichen bis zum Wadenansatz. Wie es beliebt, kann man sie einreihig und zweireihig„bauen“ lassen. Auch der prak- tische kniekurze Mantel für Autofahrer bleibt. Der feierliche Frack und die Gesell- schaftsanzüge kehren wieder mehr zur klassischen Linie und zu klassischen Farben zurück. Bei den Straßenanzügen wird nach Mei- nung der Meister des Fadens und des Zwirns Blau die Farbe aller Farben sein. Vielleicht, wenns gelingt, ein wenig mit Grün gemischt. Innungsobermeister Karl Wickersheimer informierte über diese Neuheiten Mannhei- mer Journalisten. Er erklärte, der moderne Schneider sei auch fähig, modisch zu schaf- fen; in Stadt und Land. Die meisten„guten Stücke!(wie Schneider gelungene Werke nennen) führte der Modewart der Landes- Schneiderinnung, Karl Heinz Dorn vor. Dar- unter auch den Anzug, mit dem er beim Schneidertag in München eine Goldmedaille nach Mannheim holte. Bekannte Mannhei- mer Schneidermeister zeigten ihre Werke am eigenen Leib. Die Innung lehnt es einfach ab, für derlei Veranstaltungen wohlfigu- rierte Supermänner zu besorgen. Der Mann- heimer Modewart der Innung, Karl Laub- kötter, meinte:„Die Kunst des guten Schneiders besteht ja auch darin, gewisse nicht gerade jugendliche Körperpartien mit dem Anzug zu verdecken! Und sehen Sie“, fuhr er fort,„wie modisch schlank unsere vor ihrenden Meister in ihren Anzügen ausschauen!“ No. „Macht's Platz, die Deutschmeister san da“ Hoffmeister mit den Deutsch-Meistern im ausverkauften Musensaal „Macht's Platz, die Deutschmeister san da“— kündigte mit charmant Wiener Geste der betagte Ronacker-Conferencier Ferry Micheler an, der Vorhang ging auf und die betagten Musiker der„berühmtesten Mili- tärkapelle der Welt“ stießen in Trompeten, Hörner, Posaunen und Helikone. Vor den hellblau Uniformierten, flankiert von der rotweißroten und der k. u.k.-Traditionsfahne stand Kapellmeister Julius Herrmann. Seine Brust ziert neben einem Orden von Kaiser Franz Joseph die Verdienstmedaille der neuen österreichischen Republik. Obwohl er im„Zehnerjohr“(1910) schon als Konzert- meister bei der ersten triumphalen Süd- amerika-Tournee dabei war— jedermann kann sich ausrechnen, daß er jetzt um die 70 sein muß— wirkt er alles andere als be- tagt. Mit der Vitalität und dem Aussehen eines Mannes in den besten Jahren feuert er seine Kapelle an, in deren Reihen noch vier alte waschechte Deutschmeister sitzen, Freunde aus dem„Zehnerjohr“ und hoch in den 70. Ständig singt, ruft Herrmann, gibt Einsätze,„marschiert“ mit dem Taktstock, wiegt sich im Walzertakt, kurzum lebt die Musik so begeistert vor, daß die Kapelle gar nicht anders kann als mitspielen. Und sie spielt in der traditionellen Besetzung: Viel voluminöses Blech— FHelikone, Hörner— dazu Pauken und Tschinellen, aber nur eine Klarinette und ein Pfeiffer. So spielen sie mre unsterblichen Wiener Melodien, Walzer und Märsche:„Im weißen Rößl am Wolf- gangsee“, die„Holzhackerbuam“, der Ra- detzky-Marsch, und natürlich„Mir san vom k.u.k.“ Der Musensaal war beinahe ganz ausverkauft. Und dem Publikum geflel's. Dacapo. Vor allem als Julius Herrmann noch eine Dame aus der ersten Reihe auf die Bühne lupfte und einen schwungvollen Wie- ner Walzer auf die Bretter legte. Er zeigte dabei so gewagte Tanzschritte, daß die bei weitem jüngere Dame Mühe hatte, ihm zu kolgen. „Ich bin immer wieder gerührt von der Herzlichkeit, die wir überall antreffen, Wo wir hinkommen“, sagte uns Julius Herr- mann in einem Gespräch während der Pause. Vor acht Tagen erlebte er übrigens in München eine Ueberraschung.„Do woar die Zita im Konzert.“ Herrmann meinte da- mit die letzte Kaiserin von Oesterreich und Königin von Ungarn, die 68jährige in Ame- rika im Exil lebende Zita von Habsburg. Er kann überhaupt viel erzählen, der Julius Herrmann, von den„ersten trüben Nach- kriegsjahren so um 1950 herum“, als er seine Kapelle neu aufgebaut hatte und in Mannheim zur ersten Auslands-Tournee ge- startet ist.„Damals san mer noch mit der Trambahn über die Planken gefahren“, sinniert er. Daß er überall Herzlichkeit antrifft, ver- wundert niemanden, der sieht, wie er diese Herzlichkeit selbst ausstrahlt. Von der Bühne aus, aber auch im privaten Gespräch. Bei unserem Interview wurden wir immer wieder von Frauen und Mädchen unter- brochen, die ein Autogramm haben wollten. Sie bekamen es— und einen Kuß, dazu. Alle. Das ist Julius Herrmann. So hat er auch die Amerikaner gewonnen, Amerika erobert— gerade kehrte er von einer Tournee zurück umd wurde für 1962 reangagiert. Auch dort hat er seine Wiener Melodien gespielt, dort hat er die Amerikaner mit Sousa-Märschen überrascht—„so à bisserl auf Jazz into- niert, die san bald auf der Empore vom Stuhl gfalln“ guch dort hat er Auto- gramme gegeben und auch dort hat er ge- Kübht Mac Mannheimer Schneider, angetan mit ihren besten Stücken Bild: Bohnert u. Neusch Termine Kolpingfamilie: 28. September, 20 Uhr, Kol- pinghaus, ein Missionar berichtet aus Peru (dazu Lichtbilder). Verband der Kriegsdienstverweigerer: 28. 9., 20 Uhr, Gewerkschaftshaus, Beratung für Wehr- pflichtige, Referat, Diskussion. Abendakademie- Veranstaltungen am 28. Sep- tember: E 2, 1, 20 Uhr: Die Mittwoch-Debatte Dr. Erny);— Wirtschaftshochschule, 18 Uhr: Aktuelle Wirtschaftsfragen Dr. Schachtschabe); — Jugendheim Erlenhof, 20 Uhr:„Der Staat, in dem wir leben“ ODipl.-Pol. H. Ufer). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 28. September, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum:„Der Rahmenplan in der Sicht seiner Kritiker“ Dr. A. O. Schorb). Mannheimer Frauenring: 28. September, 15.00 Uhr, Geburtstagskaffee bei Ella Krummel, Neu- ostheim, Corneliusstraße 16a. Club„Graf Folke Bernadotte“: 28. Septem- ber, D 4, 15, Erste Hilfe, Französischer Sprach- unterricht. Deutscher Naturkundeverein: 28. September, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Ar- beits- und Kursabend(für Anfänger) Mikro- photographie. Katholisches Bildungswerk: 28. September, 20 Uhr, Auditorium Maximum Wirtschaftshoch- schule, Vortrag von Dir. J. Schneider, Honnef: „Angst und Unsicherheit in der Erziehung“. KKV Columbus: 28. September, 20 Uhr, Ka- pelle Marienhaus, R 7, Abendmesse mit An- sprache; anschl. Zusammenkunft im Kolping- haus- Restaurant. Schwerhörigenverein: 28. September, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. Blaues Kreuz: 28. September, 20 Uhr, Augar⸗ tenstraße 42, Blaukreuzstunde. frohen Herzens genießen ch Weiß es aus Erfahrung in meinem Beruf muß ich mich mit vielen Menschen unterhalten. Aber immer bevor das Gesprach beginnt, biete ich eine Hb an, das lockert die Atmosphäre. Warum Hg?- Ganz einfach: jeder mag sie, weil sie schmeckt. Und für mich selbst vor allem ist die Hg eine filter- Cigarette, die ich ständig rauchen kann. Hz eine Filter- Cigarette die schmeckt Auch in Osterreich, italien und Frankreich NB 085 C Seite. MANNHEIMER MORGEN AUS DENK BUUHDESLINDERN Mittwoch, 28. September 1960 Nr. 225 Ueber 1000 Namens-Vorschläge für 1960er Wein Neustadt a. d. Weinstraße. Ueber 1000 Taufnamen für den 1960er Wein sind der Organisationsleitung des Deutschen Wein- lesefestes in Neustadt bereits vorgeschlagen Worden. Neben vielen deutschen Weintrin- kern haben sich auch zahlreiche ausländische Freunde des edlen Rebensaftes an der Suche nach einem originellen Namen für den neuen Wein beteiligt. Täglich bringt der Briefträ- ger noch durchschnittlich 50 neue Namens- vorschläge für den zu einem hoffnungsvol- len Jahrgang herangereiften 1960er Wein ins Neustadter Verkehrsamt. Bis zum 5. 10. werden noch weitere originelle Einsendun- gen exwartet. Die meisten der bisher vor- geschlagenen Namen nehmen Bezug auf das für die Sportfreunde interessanteste Ereig- mis des Jahres: die Olympischen Sommer- spiele in Rom.„Olympianer“,„Olympia- gold“ und„Olympisches Feuer“ sind von mehreren Weinfreunden aus verschiedenen deutschen Weinbau- und Weinabsatzgebie- ten vorgeschlagen worden. Andere bevor- zugten die große Politik und stellten den „Welterschütterer“ gegen den, Gipfeltreffer“. Keine schädlichen Stoffe in der Margarine Bonn. Die in der Bundesrepublik gehan- delte Margarine wird nach dem neuen Lebensmittelgesetz ständig überwacht. Sie darf keine fremden Stoffe enthalten. Aus- nahmen sind nur nach gründlicher Vor- prüfung durch wissenschaftliche Gutachter auf Grund von Rechtsverordnungen möglich. Bundesinnenminister Schröder, der dies im Einvernehmen mit Bundesernährungsmini- ster Schwarz auf eine Kleine Anfrage der CDU/ SU im Zusammenhang mit der in den Niederlanden zahlreich aufgetretenen Mar- garine- Krankheit mitteilte, bestätigte aller- dings, daß der verschiedenen Margarine- sorten beigegebene Emulgator von einem Betrieb des Unilever-Konzerns in Deutsch- jand entwickelt und hergestellt wurde. Die Symptome der 1958 in Deutschland aufgetretenen„Bläschenkrankheit“ seien die gleichen wie die jetzt in den Niederlanden beobachteten. Die Margarine- Union GmbH nabe 1958 in der Zeit, in der die Krankheit auftrat, den Emulgator in ihren Sorten „Rama“ und„Sanella“ verwendet, aber nur in der Hälfte der Konzentration, die jetzt in den Niederlanden in der Sorte„Planta“ verwendet worden sei. Wegen Staatsgefährdung vor Gericht Karlsruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat sich der 43 Jahre alte Rudolf Esterle aus Berlin-Pankow we- gen Staatsgefährdung, Geheimbündelei und anderer Straftaten zu verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, daß er vor und nach dem Verbot der Kommunistischen Partei als Instrukteur im Auftrag der SED die Untergrundarbeit in verschiedenen Ländern Westdeutschlands geleitet und kontrolliert hat. Esterle behaup- tet dagegen, daß er Maurer und in die Bun- desrepublik nur gekommen sei, um neue Arbeitsmethoden für die Lehrlingsausbil- dung im volkseigenen Betrieb„Bau-Union“ in Pankow zu studieren. Er hat sich Als gläubiges Mitglied der Sozialistischen Ein- heitspartei bekannt und erklärt,»die Vor- stellungen von der Wieder vereinigung, die mein Freund Walter Ulbricht hat, das sind auch meine.“ Für die Arbeitsmarktlage in Ostberlin braucht Esterle die Wendung:„Das Menschenmaterial ist bei uns knapp.“ Als Sachverständiger Zeuge gab Oberregierungs- rat Degenhardt vom Bundesamt für Ver- fassungsschutz eine umfassende Darstellung der Untergrundarbeit, die von den haupt- amtlichen Mitarbeitern des sogenannten Arbeitsbüros des Zentralkomitees der SED in Westdeutschland betrieben wird. Bei einem Teil der Aussagen, die den Arbeits- bereich des Angeklagten betraf, Wurde die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Der Prozeg gegen Esterle wird etwa zwei Tage dauern. Schm. Betondecke erschlug zwei Maurer Bad Neuenahr. Beim Einsturz einer Betondecke fanden am Dienstag auf dem Johannisberg bei Bad Neuenahr im Kreis Ahrweiler zwei Maurer im Alter von 57 und 40 Jahren den Tod. Ein 21 Jahre alter Zim- mermann aus Heimersheim Kreis Ahr wei- ler) wurde lebensgefährlich verletzt aus den Trümmern geborgen. Haftbeschwerden zurückgezogen München. Die Verteidiger des am 15. Sep- tember verhafteten Chefarztes der Ring- berg-Krebs-Klinik in Rottach-Egern, Dr. Jo- sef Issels, haben ihre Haftbeschwerden zu- rückgezogen. Wie die Münchner J Ustizpresse- stelle am Dienstag mitteilte, haben die bei- den Verteidiger gleichzeitig in Aussicht ge- stellt, daß sie einen mündlichen Haftprü- fungstermin beantragen wollen. Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind„die medizinischen und geschäftlichen Methoden der Ringberg- Klinik“. Ein Antrag auf Haftentlassung, den Dr. Issels sofort nach seiner Festnahme gestellt hatte, war schon vor einiger Zeit abgelehnt worden. Cranachs„Venus“ lag unversehrt im Schließfach Das vor einem Dreivierteljahr geraubte Gemälde ist wieder da/ Unbekannter benachrichtigte die Polizei Frankfurt. Die„Venus“ von Lukas Cra- nach dem Aelteren ist wieder da: Das am 8. Dezember 1959 aus dem Frankfurter Kunstinstitut Städel von einem unbekannten Täter geraubte Gemälde, das nach Schätzun- gen von Sachverständigen einen Wert von über 250 000 Mark verkörpert, ist am ver- gangenen Sonntag unbeschädigt in einem Schließfach des Münchner Hauptbahnhofes gefunden worden. Die Frankfurter Kriminal- polizei, die von dem Fund in München am Dienstag Mitteilung machte, gab nicht be- kannt, ob sie bereits auf den Täter hinwei- sende Anhaltspunkte hat. Mit dem Wiederauffinden des nur 37 em hohen und 25 em breiten, auf Roteichenholz gemalten Bildes, ist einer der aufsehen- erregendsten Kunstdiebstähle seit dem letz- ten Krieg zwar nicht aufgeklärt, doch zu einem befriedigenden Ende geführt worden. Wie am Dienstagnachmittag bei einer Presse- konferenz bei der Frankfurter Kriminal- polizei im Auftrage des Oberstaatsanwaltes mitgeteilt wurde, war die Münchner Kri- minalbereitschaft am frühen Sonntagmorgen gegen 6 Uhr telefonisch benachrichtigt wor- den. Der Anrufer, der seinen Namen nicht nannte, sagte in gebrochenem Deutsch:„Nix Presse, bei Eisenbahn, Hauptbahnhof im Fach mit Schlüssel, im Keller ist Bild von Lucas Cranach, das nach Frankfurt gehört. Wert 75 000 Dollar.“ Fast zur gleichen Zeit Klingelte ein anderer Apparat im Münchner Polizeipräsidium. Ein ebenfalls unbekannter Sprecher sagte„Du Polizei, nehmen Bleistift und Papier und schreiben auf die Nummer 978. Das ist Nummer vom Schließfach im Keller am Hauptbahnhof. Schlüssel dazu ist neben der Post in einem Briefkasten, wo draufsteht Ortssendungen. Du bist guter Polizei und nehmen den Schlüssel und sper- Schiffstragödie Kapitänsfrau mit den Leichen ihres Bremen. Ein erschütterndes Schiffsunglück hat sich am Montag nördlich des Jadebusens in der Nordsee beim Untergang der deut- schen Tjalk„Adelheid“ aus Westerhauder- fehn abgespielt. Nach Mitteilung der Deut- schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi- ger in Bremen barg das Strand- und Motor- rettungsboot„Ullrich Steffens“, das auf der Rettungsstation Horumersiel stationiert ist, nach dreieinhalbstündiger Rettungsfahrt die 21 jährige Frau des Kapitäns der gesunkenen Tjalk sowie die Leichen des Kapitäns und seines acht Monate alten Kindes aus der See. Die völlig erschöpfte Frau hatte mit einer Schwimmweste 14 Stunden lang im kalten Wasser getrieben., Sie hatte das tote Kind im Arm. Die Leiche ihres Mannes hatte sie mit einem Schwimmweste an sich ge- bunden. Die 60jährige Mutter der jungen Frau und ein 17jähriger Matrose werden noch vermißt. Nach Angaben der Rettungsmannschaft war das Schiff bei klarem Wetter und mä- Bigem Nordwestwind auf der Fahrt durch die Minsener Rinne in Richtung Jademün- dung kurz nach Mitternacht mit einem Ru- derschaden auf das Mellumer Riff aufge- laufen. Der Vorgang war vom Mellumer Leuchtturm aus beobachtet worden, doch hatte man irrtümlich vermutet. das Schiff sei vor Anker gegangen, da keine Notsignale auszumachen waren. Noch im Morgen- grauen lag das Schiff ohne jedes Signal, das auf eine Notlage schließen ließ, im Fahr- Wasser. Erst bei steigender Flut wurde erkannt, daß die Tjalk wrackschlug. Das Rettungs- boot„Ullrich Steffens“ wurde alarmiert. Um 16 Uhr brachte es die gerettete Frau und die beiden Leichen an Land. Unterstützt vom Strandrettungsboot„Wilhelmine Wiese“ von der Rettungsstation Fedderwardersiel, ren das Fach auf. Dort findest Du sehr wert- volles Bild von Ausstellung in Frankfurt/ Main. Ich habe jetzt keine Zeit mehr, weil sofort mein Flugzeug weggeht nach Guatemala.“ Dann legte der Sprecher auf. Die sofort von der Kriminalpolizei veranlaßte Uberwachung des Flugplatzes München-Riem blieb erfolg- los. Neben dem Gemälde lag ein Zettel mit einem Text in schlechtem Englisch:„Back from Guatemala. We paint the same. Many thanks for german people.“(Zurück aus Guatemala. Wir malen dasselbe. Dem deutschen Volk vielen Dank.) Die zunächst skeptischen bayerischen Kriminalbeamten trauten ihren Augen nicht, als sie das Schließfach 978 im Keller des Hauptbahnhofes öffneten. Unversehrt und durch eine Glasscheibe, die das Bild vorher nicht besaß, vor etwaigen Beschädigungen geschſitzt, lag in dem Schließfach die„Venus“ von Cranach. Letzte Zweifel wurden durch ein Gutachten zerstreut, das Professor Hol- zinger vom Städelschen Kunstinstitut, der sich zu diesem Zweck eigens nach München begeben hatte, am Dienstag erstattete: Es handelt sich tatsächlich um die„Venus“, die seit einem dreiviertel Jahr in der ganzen Welt gesucht worden war. Insgesamt hat die Frankfurter Kriminal- polizei im Zusammenhang mit dem Dieb- stahl der„Venus“ rund hundert Spuren ver- folgt. Noch Mitte August waren ihr Hin- weise zugegangen, die auf die Spur der „richtigen“ Täter führen sollten, jedoch führte auch sie nicht zum Erfolg. Parallel damit hatte die Direktion des Frankfurter Städel eigene Nachforschungen geführt, denen aber der gleiche Mißerfolg beschieden War. Unmittelbar nach Entdeckung des Diebstahls am frühen Morgen des 8. De- zember 1959 hatte die Direktion des Städel in der Nordsee Mannes und ihres Kindes geborgen lief es sofort wieder zur Suche nach den Vermißten aus. Die gerettete Kapitänsfrau Maria Mei- ners hat inzwischen im Wilhelmshavener Krankenhaus mitgeteilt, daß das mit Koh- len beladene Unglücksschiff Leuchtsignale abgegeben habe. Die Signale waren jedoch vom Mellumer Leuchtturm nicht ausgemacht worden. Das Rettungsboot der Tjalk, deren Mast- spitze zeitweise noch aus dem Wasser ragt, muß auf der Fahrt verlorengegangen sein. Nach Angaben der jungen Frau war es ver- schwunden, als die fünf Menschen an Bord in höchste Bedrängnis gerieten. So waren sie allein auf ihre Schwimmwesten ange- wiesen. dem unbekannten Dieb in einer der Presse übergebenen Verlautbarung Diskretion für den Fall zugesichert, daß er auf irgend einem Wege darüber Nachricht geben sollte, Wo sich das geraubte Bild befindet. Außer- dem war von der Direktion eine Belohnung von 10 000 Mark ausgeschrieben worden, die nun wahrscheinlich aber nicht ausgezahlt zu werden brauchen. Die„Venus“ ist eines der frühesten Ge- mälde von Lucas Cranach dem Aelteren. Das 1532 gemalte Bild wurde im Jahre 1878 dem Städel von dem Frankfurter Mäzen Moritz von Gontard geschenkt. Es ist das dritte Werk des Künstlers, das sich im Besitze des Frankfurter Instituts befindet. Während des Krieges war es zusammen mit anderen wert- vollen Gemälden ausgelagert worden und hatte erst im vergangenen Jahr einen neuen Ehrenplatz im renovierten Obergeschoß des Gebäudes gefunden. W. W. Omnibusunglück in Bonn Ein Toter und 20 Verletzte Bonn. Zwischen den Bonner Vororten Lengsdorf und Endenich ereignete sich am Dienstagvormittag ein schweres Omnibus- unglück, das einen Toten und rund 20 Ver- letzte forderte. Ein Omnibus der Bonner Ver- kehrsgesellschaft stieg frontal mit einem Volkswagen zusammen, der von einem Poli- zeibeamten gesteuert wurde. Der Beamte war auf der Stelle tot. Nach dem Zusammenprall fuhr der Omnibus gegen einen Baum. Von den Insassen, die meist zu ihren Arbeits- stätten in Bonn unterwegs waren, wurden nach bisherigen Meldungen der Polizei 20 verletzt, darunter mehrere schwer. Das Unglück ereignete sich gegen sieben Uhr morgens bei starkem Nebel. Der Omnibus überholte einen Sattelschlepper, als ihm von entgegengesetzter Seite der Volkswagen des Polizeibeamten entgegenkam. Bei dem Ver- such, auszuweichen, streifte der Omnibus einen Baum. Die linke Seite des vollbesetzten Fahrzeugs wurde dabei völlig aufgerissen. „Grüne Trasse“ befürwortet Künzelsau. Das Innenministerium von Baden- Württemberg hält die sogenannte „Grüne Trasse“ der geplanten Autobahn Heilbronn— Würzburg für die einzig rich- tige. Diese Erklärung gab Innenminister Dr. Hans Filbinger vor der Presse in Künzels- au ab. Die„Grüne Linie“, die von Weins- berg aus über Neuenstein und Tauber- bischofsheim nach Würzburg führt, stellt nach Ansicht des Ministers einen Kompro- miß dar zwischen der westlicheren„Blauen“ und der östlicheren„Roten Trasse“. Sie werde den verkehrstechnischen und wirt- schaftlichen Notwendigkeiten dieses Raumes gerecht und sei zudem die kürzeste Nord- Süd- Verbindung. Telefonbücher werden wieder„lesbar“ Bundespostministerium will Verwechslungen ausschließen Bonn. Die Telefonbücher werden im näch- sten Jahr wieder„lesbar“. Wie das Bundes- postministerium am Dienstag mitteilte, wer- den in den Neuausgaben der Fernsprech- pücher 1961/62 die Kürzungen zum größten Teil wegfallen. Vorgesehen ist, daß bei jedem Eintrag wieder der erste Vorname oder Doppelvorname ausgeschrieben Wird. Der zweite Vorname wird auf den ersten Buch- staben abgekürzt. In die Abkürzungsliste des Fernsprechbuchs sollen nur solche Angaben aufgenommen werden, die allgemein ver- ständlich sind. Für jede eingetragene Ruf- nummer ist die Angabe bis zu zwei Berufs- oder Geschäftsbezeichnungen zulässig. Erläuternde oder anpreisende Angaben, der Zusatz„staatlich geprüft“ und„staatlich approbiert“ werden nicht in die Telefon- pücher aufgenommen. Auch Hinweise auf den räumlichen Tätigkeits- oder Wirkungs- Hannover vergrößert das Messegelände Bis 1965 sollen für die Umgestaltung 150 Millionen Mark investiert werden Hannover. Bis zur deutschen Industrie- messe 1961 soll das Messegelände in Han- nover auf 506 000 qm vergrößert werden. Durch den Neubau von drei Ausstellungs- hallen, die mit 30 000 qm Fläche für den Maschinenbau zur Verfügung stehen sollen, wird die überdachte Ausstellungsfläche allein 314 000 qm betragen. Das Freigelände soll auf 192 000 qm erweitert werden. Der erste Bauabschnitt der Erweiterungs- arbeiten soll nach Mitteilung der Messe- leitung bis zu der vom 30. April bis 9. Mai 1961 stattfindenden Industrie-Messe abgeschlossen sein. Die Baukosten für diesen Abschnitt be- tragen 15 Millionen Mark. Die gesamte Er- weiterung und Neuordnung des Hannover- schen Messegeländes soll bis 1964 abgeschlos- sen werden. Bis zum Jahre 1965 werden dann etwa 150 Millionen Mark investiert sein. Geplant ist auch, außerhalb des Aus- stellungsgeländes einen neuen Messebahnhof und eine 25 000 qm große Güterhalle zu er- richten. Die Gleisanlagen sollen so ausgebaut werden, daß mindestens vier Triebwagen- züge abgestellt werden können, ohne den Rangierbetrieb zu beeinträchtigen. Inmitten des Messegeländes soll außerdem für Aus- steller und Besucher ein neues Einkaufs- zentrum entstehen Im Zuge der Neuordnung wird es notwendig sein, den 120 Meter hohen Mannesmann-Turm aus Stahlrohren— ein Wahrzeichen des Messegeländes— zum Rande des Freigeländes zu versetzen. bereich von Vertretungen und Niederlassun- gen und Zusätze zu den Berufsbezeichnun- gen, die über das Verhältnis des Teilnehmers zu seinem Arbeitgeber oder zu seiner Firma Aufschluß geben, sollen nicht zulässig sein. Die Angabe„nach Geschäftsschluß“ wird nur dann in das Telefonbuch eingetragen, wenn die Rufnummer nach Geschäftsschluß von der Telefonnummer während der üblichen Ge- schäftszeit abweicht. Zulässig sind dagegen Zusätze„öffentlich bestellt“,„vereidigt“ und„beeidigt“. Firmen werden entweder nach den Angaben im Handelsregister, nach der Gewerbeordnung oder nach der Handwerksrolle in das Fern- sprechbuch eingetragen. Sprech- oder Ge- schäftszeiten dürfen in den neuen Telefon- büchern nicht aufgeführt werden. Ausge- nommen davon sind die Sprechstunden bei Aerzten, die auf Wunsch des Teilnehmers in kürzester Form angegeben werden dürfen. Das Bundespostministerium stellte ab- schließend fest, daß es bei den Einträgen in die Fernsprechbücher 1961/62 Grundsatz sein werde, daß der Fernsprechteilnehmer die Rufnummer leicht finde und Verwechslungen ausgeschlossen bleiben. Herbert Wege freigesprochen Göttingen. Der 37 Jahre alte Schiffsoffi- zier Herbert Wege aus Bartolfelde(Kreis Osterode/ Harz) wurde am Dienstag vom Göttinger Schwurgericht von der Anklage des Totschlags an dem Polen Stanislaus Sobezak und seiner Schwester Meta auf Ko- sten der Staatskasse freigesprochen. Staats- anwalt Frühbrodt erklärte in seinem Plädoyer, bei der Tötung des Polen Stacho Sobezak könne dem Angeklagten nicht widerlegt werden, daß er einen Angriff habe erwarten müssen und deshalb in Notwehr gehandelt habe. Die Tötung der Schwester lasse sich nicht nachweisen, da sich der Ange- klagte an nichts erinnere und keine anderen Aussagen vorlägen. —— Professor Karl Bauer erhielt juristischen Ehrendoktor Mannheim. Der Heidelberger Krebsforscher und Chirurg Professor Dr. Karl Heinz Bauer der am Montag 70 Jahre alt wurde, ist von der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt Wo den. In einer Feierstunde wies der Dekan der juristischen Fakultät, Professor Dr. Paul Bockelmann, auf die Verdienste Bauers in seinem unermüdlichen Kampf um die Ver- ringerung des Verkehrstodes hin. Der baden- Württembergische Ministerpräsident Kurt Gg Kiesinger hatte dem Jubilar in einem Tele- gramm zur Vollendung seines 70. Geburts- tages gratuliert. Professor Bauer, der seit 17 Jahren Direktor der Heidelberger Chirurgi- schen Universitätsklinik ist, hat 75 000 Opera- tionen selbst vorgenommen. Unter seiner Leitung und Verantwortung sind in dieser Zeit rund 365 000 Operationen ausgeführt worden. Mordprozeß gegen Wiener Ingenieur München. Vor dem Münchener Schwur gericht begann am Dienstag der Prozeß gegen den 32 Jahre alten Maschinenbau- ingenieur Kurt Herzy aus Wien, der sich gegen die Anklage des Mordes und beson- ders schweren Raubes verantworten muß. Der Staatsanwalt legt Herzy zur Last, am 25. November vorigen Jahres in München die 63jährige Zimmervermieterin Anna * *** 3 e SENOUSSI Reichl mit Schürzenbändern erdrosselt zu haben, nachdem er der Frau vorher mit einem Feuerhaken vier wuchtige Schläge auf den Kopf gegeben hatte. Anschließend habe er mit 800 Mark Bargeld und zwei Sparkassenbüchern als Beute München ver- lassen und sei nach Frankfurt geflüchtet. Bei seiner Festnahme besaß Herzy von dem Geld nichts mehr. a Betrunkener überfuhr zwei Kinder Karlsruhe. Zwei Kinder, ein vierjähriger Junge und seine zehn Jahre alte Schwester, sind in Forchheim bei Karlsruhe von einem betrunkenen 20jährigen auf dem Bürgersteig überfahren worden. Der Vierjährige wurde dabei getötet, seine Schwester lebensgefähr- lich verletzt. Der betrunkene Fahrer lenkte, ohne einen Führerschein zu besitzen, den Wagen eines ebenfalls betrunkenen Freun- des. Zunächst fuhr er über einen am Stra- Benrand liegenden Steinhaufen, prallte dann gegen eine Hauswand, Wo er ein Abflußrohr abriß, und überfuhr schließlich die beiden auf einem Fahrrad sitzenden Kinder, ob- Wohl das Mädchen auf den Warnruf einer Passantin hin noch rasch von der Straße auf den Bürgersteig gefahren war. Nur dem raschen Eingreifen der Polizei hatte es der Fahrer zu verdanken, daß er von den auf- gebrachten Augenzeugen und Dorfbewoh- nern nicht gelyncht wurde. Der Fahrer und der Besitzer des Wagens wurden sofort fest- genommen. Jede fünfte Ehe kinderlos Wiesbaden. Etwa jede fünfte Ehe im Bundesgebiet(ohne Saarland und Berlin) war 1958 kinderlos. Das geht aus einer Ge- burten- Berechnung des Statistischen Bun- desamtes in Wiesbaden aus dem Septem- berheft von„Wirtschaft und Statistik“ her- vor. In der Berechnung heißt es, bei den 20 Prozent der Ehen könnten jedoch Kinder aus einer früheren Ehe vorhanden sein, denn der Anteil der kinderlos gebliebenen Frauen, die vor dem 45. Lebensjahr heira- teten, habe etwa 16 Prozent betragen. Nach der Berechnung hat ein Teil der Frauen auch zu spät geheiratet, um noch Kinder zu bekommen. 22 Prozent der Verheirateten haben ein Kind, 26 Prozent zwei Kinder, 13 Prozent drei Kinder und 17 Prozent vier und mehr Kinder. Aus dem weniger als ein Drittel betragenden Anteil der Ehen mit drei und mehr Kindern gehen nach dieser Be- rechnung annähernd Zweidrittel aller über- haupt ehelich geborenen Kinder hervor. Gnadenhochzeit nach 70 Jahren Ehe Norden(Ostfriesland). Ihre Gnadenhoch- zeit konnten nach 70jähriger Ehegemeinschaft der 91 Jahre alte Jann Costings und seine fast 95 Jahre alte Frau Gretje geb. Röpkes in Upgant-Sschott(Kreis Norden) feiern. Selbst in Ostfriesland, dem Land der alten Leute und der dauerhaften Ehen, ist dieses Fest sehr selten. Costings war früher als Torfschiffer auf eigenen Kähnen tätig. Seine Frau hat drei Jahrzehnte bis in ihr hohes Alter zu Fuß das ganze Kreisgebiet durch- wandert, um Kurzwaren und Blumen zu ver- kaufen. Das betagte Paar hat sieben von seinen zehn Kindern überlebt und ist, wenn auch bei beiden Eheleuten Hör- und Seh- vermögen nachgelassen haben, noch immer so rüstig, daß es allein sein kleines ländliches Anwesen versorgen kann. O. K 384 Frprobf und für 5 befunden hervorragend MARE FIEIsSLHSUnDE , in der Packung mit dem weißen Rindskopf Beseitigung actes eser Mönsfl. 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Seite 7 —— Das Dortmunder Max-Reger-Fest Das umfangreiche Veranstaltungs- Programm enthielt auch zwei Urqufführungen Zwei Uraufführungen waren es in erster Iinie, die das jetzt zu Ende gegangene neun- tägige Max-Reger-Fest in Dortmund zu einem musikalischen Ereignis von über- regionaler Bedeutung machten. Bislang nur den Experten des Bonner Reger-Instituts bekannt, erhlangen hier an einem Abend erstmals der nachgelassene Symphoniesatz in d-Moll aus der Feder des 17 jährigen Re- er und der„Pantalonsatz“ aus der Ballett- suite Opus 130, den der Komponist noch vor der ersten Wiedergabe des Werkes im Kon- zertsaal als„zu schwer“ für den tänzeri- schen Zyklus zurückgezogen hatte. Bei dem symphonischen Frühwerk aus derm Jahre 1890 hielt es schwer, der Wieder- gibe durch Dortmunds städtisches Orche- ster unter Rolf Agop mehr als das Gewicht einer klingenden Information beizumessen. Die bekannte Tatsache, daß der junge Re- ger weder ein Wunderkind noch ein Wun- derjüngling war, fand sich hier bestätigt. Der Satz, in dem schlechthin alles auf recht un- gelenke Weise reflektiert wird, Was bis da- bin auf den Adalbert-Lindner- Schüler ein- geströmt sein mag, vermittelt lediglich den Gärungsprozeß in einem jugendlichen Kom- positionstalent, wobei das handwerkliche Können vor allem der melodischen Inspira- tion den Rang abläuft. Anders— aus naheliegenden Gründen— pei dem„Pantalon“ überschriebenen Ballett- satz. Schon das Entstehungsjahr 1913 über- hebt das gravitätische Stück im eigenwilli- Die neuen Kräfte des Mannheimer Nationaſtheqters Kai Möller Der Schauspieler Kai Möller, der auch schon im Rundfun und beim Film mitwirkte, kam uber eine Reihe kleinerer Bühnen 1938 ans Berliner Schillertheater, dem er bis 1944 an- gehörte. 1945/6 war er am Deutschen Theater in Berlin tutig und ging dann nach Köln, wo er zeit 1947 persönlicher Referent des Intendanten Herbert Maisch war. Von den Bühnen der Stadt Köln kommt er nun ans Nationaltheater Mannheim und wird hier als erste Aufgabe eine Rolle in Schillers„Wallenstein“ überneh- men und außerdem in Carl Zuckmapyers„Fröh- lüchem Weinberg“ mitwirken. Foto: Kurt Saurin-Sorani hristian Herman Der vom Marburger Schauspiel Christin Herrmann wird seine erste größere gen Fünfviertelmetrum der Frage nach kompositorischer Qualität. Wohl kann man verstehen, daß Reger den im Vergleich zu den anderen Sätzen schwerblütigen Einfall ver- Warf, weil ihm die Ballettsuite in ihrer End- fassung als ein knappes duftiges Gebilde vorschwebte, doch bedeutet hier die Wieder- erweckung eine weitaus lohnendere Tat als bei dem genannten symphonischen Erstling. Man dankt sie dem greisen Regerfreund und -biographen Fritz Stein, in dessen Besitz sich das bisher un veröffentlichte Pantalon-Manu- skript befindet. Es hieße jedoch dem künstlerischen In- halt der weiteren elf Veranstaltungen des Dortmunder Grogßunternehmens im Zeichen Regers Unrecht tun, wollte man sie als im Schatten dieser beiden Uraufführungen ste- hend bezeichnen. Dank ausgezeichneter Vor- arbeit erreichte man schon äußerlich eine erstaunliche Breitenwirkung, die sich in reger Anteilnahme von auswärtigen Gästen und einheimischen Musikfreunden an fast allen Abenden und Matinees niederschlug. Was für den flüchtigen Betrachter des Gesamt- programms— selbst für den Reger-Kenner — als ein spätromantischer Albtraum an- muten konnte, erwies sich in seiner Realisie- rung als eine geschickt dosierte Folge, die den Hörer niemals überforderte. Von den Standardwerken(wenn bei Reger die un- selige Vokabel überhaupt am Platze ist) hatte man weitgehend Abstand genommen zugunsten des in allen Schaffensbereichen ergiebigen unbekannteren Meisters. Auch das dankte man den Initiatoren des Festes, die im übrigen die vor 50 Jahren in Dort- mund erfolgte erste Reger- Würdigung grö- geren Stils(bei Selbstbeteiligung des damals 37 jährigen Komponisten) zum Anlaß für die- ses zweite Festival nahmen. Zu nennen sind vorab fünf Kirchenkon- zerte, bei denen wiederum markante Aus- Ein verunglöcktes Experiment Uraofföhrung von Hugo Loefschers Erstſingswerk„Schichtwechsel“ in Zörich „Mich lockte die Dramatisierung der Me- tapher“, sagte der junge Zürcher Autor Hugo Loetscher, dessen Erstlingswerk„Schicht- wechsel“ am Schauspielhaus Zürich urauf- geführt wurde. Der Schichtwechsel bezeich- net in doppeltem Sinne die dramatische Si- tuation: Einerseits ist damit der soziologi- sche Wandel auf den drei simultanen Spiel- ebenen gemeint, andererseits die Ablösung der Generationen in der zeitlichen Dimen- sion. Das dramatische Exempel wird unter Beibehaltung der Einheiten von Raum, Zeit und Handlung an einer ziemlich einfachen Story demonstriert: In einem zeitlich und räumlich nicht festgelegten imaginären Staat verharrt der Regent nach einem entscheiden- den Sieg in völliger Stagnation, die sein Fa- vorit löst, indem er seinen Herrn umbringt. Der Autor will an diesem Fall zeigen, daß ein totaler Nihilismus ausgespielt und eine jüngere zukunftsgerichtete Generation die Zügel ergriffen habe.. Dieses Geschehen auf der oberen und mittleren Ebene erhält eine Parallele auf der unteren Ebene, wo sich ein Soldat, ein Sei- nes Amtes enthobener junger Priester und ein Soldatenmädchen angesichts der bevor- stehenden Aenderungen den Spaß eines Kampfspiels mit einem gefangenen Rebellen leisten. Diese beiden Aktionen verlaufen parallel nebeneinander, wobei sich die Sze- nen auf den verschiedenen Ebenen in immer dichteren Abständen folgen, bis sie im ent- scheidenden Augenblick, da der Regent stirbt, ineinander übergehen, so daß obere und untere Ebene spiegelbildlich aufeinan: der bezogen sind. Als roten Faden will der Dos Leben soll dem Leben öhnlich sein Sockel, der Geck“ von Sean O' Cosey als deutsche Erstaufführung in Woppertal Als der Vorhang aufgegangen war, stol- zierte ein prächtig herausgeputzter Hahn in Mannsgröße über die Bühne des Wupperta- ler Schauspielhauses, nickte bei jedem seiner majestätisch gespreizten Schritte ruckartig nach Hahnenart mit dem Kopfe und ver- schwand lautlos in den Kulissen. Das Publikum jubelte. Es hatte auch im weiteren Verlauf dieser mit dem Hahnen- spaziergang so hübsch begonnenen deutschen Erstaufführung von Sean O'Caseys tragischer Burleske„Gockel, der Geck“ noch viel zu lachen., Trotzdem blieb es ratlos und begriff pis zum Schluß nicht recht, was dieser Hahn kommende eigentlich sollte. Man mußte schon im Programmheft nach- Rolle am Mannheimer Nationaltheater in dem lesen, was der irische Autor des merkwürdi- Jugendstück„Die Schatzmühle“ erhalten. gen Hahnen- Stücks dazu geäußert hat:„Der Privat-Foto Hahn ist das Symbol des Lebens selbst, der Waltraud Schmah! Die Schauspielerin Waltraud Schmahl war an der Westberliner Vagantenbühne tütig, spielte in Berlin außerdem am Hebbeltheater und im Theater am Kurfürstendamm, bevor sie jetzt ans Mannheimer Nationaltheater verpflichtet wurde. In Jean-Paul Sartres„Eingeschlosse- nen“ wird sie sich dem Mannheimer Publikum vorstellen. Privat-Foto Auferstehung, des Mutes, der Entschlossen- heit, des Sicherhebens, nicht des Darnieder- 1legens Und was tut dieses„Symbol“ in dem Stück, dem es den Titel gibt? Es erschreckt immer wieder zwei Maulhelden, die um Pen- nybeträge bei ihren Fuhrlöhnen feilschen und denen das Herz in die Hose rutscht, wenn es blitzt und donnert. Sie merken sehr Wohl, daß die vielen Gewitter von dem Hahn inszeniert werden, weshalb sie unter den Fisch kriechen, sobald das stolze Tier über den Hof spaziert. Merkwürdigerweise haben die Frauen und ein junger Mann, der mit jugendlichem Ueberschwang in eine Magd verliebt ist, keine Angst vor dem Hahn sie nehmen nicht einmal die Gewitter Wahr. Die geldgierigen Maulhelden gehören zu der Sorte Mensch, die„Kattun“ meint, wenn sie„Gott“ sagt. Deshalb bemänteln sie ihre Feilscherei mit Frömmelei und sihd eifrig bei der Sache, wenn der unduldsame Dorf- pfarrer harmlose Lebensfreude als Sünde brandmarkt. Der Hahn gibt sich große Mühe, die heuchelnden Männer zu einem besseren, fröhlicheren, natürlicheren Leben zu bekeh- ren, aber nicht einmal mit der Zerstörung des Hausaltars hat er Erfolg. Da ziehen die Frauen fort: sie wollen dorthin, wo das„Le- ben dem Leben hnlicher sieht als hier“, und der verliebte junge Mann geht mit. Auch der Hahn wird nicht mehr gesehen. Traurig blei- ben die Männer bei ihren Geschäften und bel ihrer mit Geschäftigkeit betriebenen Re- ligion zurück. Man mag sie nicht in ihrer schnitte aus Regers gewaltigem Orgelwerk im Vordergrund standen. An der für alle romantischen Walcker-Orgel kirche zeigte besonders der junge Leipziger Thomasorganist zwingende Kraft chromatisch geballter Aus- sage in der 1900 geschaffenen B-A-C-H-Fan- tasie kann. Begrüßenswerte Gewinne waren hier die beiden Orgelsonaten(Opus 33 und 60) und zahlreiche, den Bachschen Werkreihen nachgeformte Toccaten, Fugen und Choral- bearbeitungen. treffliche Abend des Berliner Drole-Quar- tetts mit den beiden Streichquartetten(Opus 74 und Opus 109) erwähnenswert, sowie die seltene Begegnung mit der Klarinettensonate (Opus 107) und der Cellosonate(Opus 78), für die man das Münchner Trio Rudolf Gall, Franz Kaess und Hugo Steurer gewonnen hatte. Ein Liederabend der Altistin Rut Sie- wert gab knappen Einblick in das von bei- nahe Schubertschen Dimensionen gekenn- kalbeiträge waren die geistlichen Gesänge chener Hochschulprofessor Erich Valentin Avantgardismus oder gängige Konvention Erfordernisse disponierten in der St.-Reinoldi-Stadt- welche Hannes Kästner, mit Fuge(Opus 46) enthalten sein Im kammer musikalischen Sektor ist der zeichnete Liedschaffen Regers. Weitere Vo- Opus 137/38 und der 100. Psalm(Opus 106). Bleiben im symphonischen Bereich noch eine vorzügliche Wiedergabe der„Romanti- schen Suite“ und eine etwas zu derbe des „Konzerts im alten Stil“ zu nennen, die das kontrastreiche Schaffensjahr 1912 vorstell- ten. Im eröffnenden Festakt hatte der Mün- einen meisterlichen Abriß der Kultursitua- tion von 1910 gegeben. Es gehöre schon ein gewisser Mut dazu, sich heute so intensiv zu Reger zu bekennen, in einer Zeit, da die Festspieltrümpfe seien, sagte Valentin. Bernhard Schaub Autor das eher banale Symbol des schwar- zen Flecks verstanden wissen, der einem jeden anhaftet. Loetschers Stück ist ein Produkt aus der literarischen Retorte. Handlung und Symbo- lik wirken ausgesprochen erdacht und kon- struiert und besitzen zu wenig dramatische Substanz. Das Unbehagen des Publikums, das denn auch nicht recht wußte, was es mit den Vorgängen anfangen sollte, war deut- lich spürbar. Die zunehmende Steifheit resul- tierte auch aus der spannungslosen Sprache, die sich kaum je zum schlagkräftigen Dialog pallte, so daß die Personen des Stücks, als Verkörperungen geistiger Haltungen gemeint, zu bloßen Textsprechern wurden. Die Rech- nung ging bei dieser„Mathematik des Thea- ters“ nicht auf und der Versuch,„abstraktes Theater“ zu machen, scheiterte an der Grund- tatsache, daß Theater immer konkret ist. Der Regisseur Peter Löffler hatte es nicht leicht, einem Stück, dem so offensichtlich die Intensität fehlte, bühnen wirksame Effekte abzugewinnen. Er vermochte denn auch die Statik und die in ihrem Gefolge sich verbrei- tende Langeweile nicht völlig zu bannen, Aber es fragt sich doch, ob die Inszenierung nicht mehr szenische Präsenz hätte erwir- ken können, als sie durch das in seiner un- erbittlichen Kahlheit stark wirkende Büh- nenbild von Teo Otto erzielt wurde. Die Dar- steller gaben sich alle Mühe, den nicht sehr plastischen Rollen das Möglichste abzuge- winnen. Alles in allem: Ein Experiment, als Solches verdienstvoll, aber nicht gelungen. 0 Kälte, Verhärtung, in ihrem Materialismus Und ihrer nach außen gekehrten Scheinfröm- migkeit— aber sie tun einem ein bißchen leid: vegetieren sie doch am Leben vorbei. Ein merkwürdiges Stück, gemischt aus Stilelementen des Volksstücks, Singspiels, Dramas, der Satire und, ein wenig, sogar des Kabaretts. Es spuken darin die schon fast sprichwörtlichen Gegensätze des irischen Wesens, es geistert darin die Lebenserfah- rung des Autors, von dem man nicht genau weiß, ob er jetzt sechsundsiebzig oder schon achtzig Jahre alt ist. Erst als Vierzehnjäh- riger hat er lesen gelernt; in den Slums von Dublin ist er groß geworden, für sein kürg- liches Brot rackerte er sich als Straßgenarbei- ter ab bis in die Mitte seiner vierziger Jahre, schrieb Stücke, von denen einige, besonders „Juno und der Pfau“ sowie„Der Preispokal“ auch bei uns bekannt und beliebt wurden, wanderte vor etwa dreißig Jahren enttäuscht aus Irland aus und lebt seither in England als freier Schriftsteller.. Mit„Gockel, der Geck“, das er schon 1949 schrieb und das vor zwei Jahren bei den Festspielen in Edinburgh uraufgeführt wurde, will O'Casey der Bigotterie und In- toleranz„eins aus wischen“. Der Priester wird von der finstersten Seite her charakte- risiert: trotzdem ist dieses Stück— indirekt — ein Bekenntnis zum Christentum, zum fröhlichen, lebensbejahenden Christentum, zum Leben, das Gott uns geschenkt und nicht aufgezwungen hat. Elisabeth Freundlich(unsere Wiener Kor- respondentin) übersetzte den Text kongenial: in gepflegtem Deutsch wechselten burleske Szenen mit zart erblühender Poesie ab. Leider flel die Wuppertaler Inszenierung durch Heinz Dietrich Kenter zu direkt aus. Es verstimmte, daß der eine der beiden Maulhelden, ein irischer Bauer(Willy Ley- rer), zum Zeichen semer Lebensangst ein primitives Gesichtszucken vorexerzieren mußte. Die zahlreichen Schrecken, die der Hahn den Männern einjagte, hätten mit we- niger Theaterdonner vermutlich stärker ge- wirkt. Das Publikum hätte bei einem feiner gesponnenen Aufführungsgewebe Wahr- scheinlich besser verstanden, was der spu- kende Hahn ihm beibringen sollte: das Be- kenntnis zum natürlichen Leben, in dem Güte, Hoffnung, Freude und Schönheit Platz haben. Sonja Luyken — — 5 2—— —— 8 7 .* 1 5 . 8— 3 Zieht hr Wagen wie er soll? Gewꝛib, die Leistung Ihres Wagens ist zufriedenstellend. Und doch Sie werden das Gefühl nicht los, da„schlummern noch stille Reserven“, die Sie ihm bisher nicht entlocken konnten. SUPER? Sicher- falls hr Wagen ein ausgesprochenes Super- Fahrzeug ist. Sonst aber ist Super heute nicht mehr die einzige Möglichkeit, das Beste aus hrem Wagen herauszuholen: BP SUPER MIN), das ist jetzt lhre Chance, die Leistungs- fähigkeit lhres Wagens sofort zu steigern, so temperament- voll zu fahren, wie Sie es schon immer wünschten. 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Der gewie wege tion bildet union Zwei und! werd trage Mann Dietr 8 Di 75 ee 1 . 4 bis S. 5 ee 5 aue , 5 a 440 1 404 Poꝗ pun p˙αννονπν Es Sο 104 Sιοf 04 ung App aD zuph jf, 19 ,p duo O ueůαj,) q dend jsddop pun BUS uuνỹ—JeE,ag̃ HM A e Siu ννẽouq 10004 D 25 5 8 40% ⁰ ee) d S l 404 ga psοοNονj] Qν,BZ‚¹Ln uu u οοοννοꝗ ονjðu,ꝗ au VO e elοf 5 104 420 V8 180 au VO leq aau VO Jed anu VO leg SsSdUI uνν pp οονuj mul feu u·ιE,ὐð pu u uονù́,ν p ονανjUi/ pun-uνννj⁊- u odd pusgoſsq piss pU ue maie: ,,,(Korr ,,„ e, Dietr ,,. 5 der , , E ccc ß,,, a 1 Be ,, e, falls ,. 5 balls, kapit Black man! Krieg entla riere Wirk. doch gen bpritis gegel des Expr liebt. 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Seite 9 8 Schäfer will in Belfast spielen In einem Telefonat zwischen Bundes- trainer Sepp Herberger und dem 34maligen Nationalspieler Hans Schäfer ist die Frage der Mitwirkung im WM- Qualifikationsspiel gegen Nordirland am 26. Oktober in Belfast besprochen worden. Hans Schäfer erklärte:„Es trifft durchaus zu, daß bei mir berufliche Schwierigkeiten pestehen, zu zwei Vorbereitungslehrgängen zu kommen, zumal auch die Belfastreise ihre Zeit fordert. Ich betrachte die Berufung in die Nationalelf heute wie beim ersten Spiel als ehrenvoll und werde von mir aus alles tun, die berufliche Seite zu klären.“ Wer Schäfers brennenden Ehrgeiz kennt, zu einem zweiten„come back“ zu kommen, konnte nichts anderes erwarten. Mit Olympiasieger Dietrich Die deutsche Ringer-Nationalmannschaft, die Ende Oktober drei Kämpfe in der UdSSR austrägt, besteht endgültig aus neun Aktiven. Der als Ersatzmann vorgesehene Bantam- gewichtler Heinz Heuser Oettingen) mußte wegen einer bevorstehenden Meniskusopera- tion absagen. Auftakt der UdssSR-Reise bildet der Länderkampf gegen die Sowiet- union am 23. Oktober in Moskau. Es folgen zwei Auswahlkämpfe in Leningrad(26. Okt.) und Kiew(29. Okt.). Alle drei Begegnungen werden im griechisch-römischen Stil ausge- tragen. Herausragender Athlet der deutschen Mannschaft ist der Schwergewichtler Wilfried Dietrich, Olympiasieger im Freistil. Die deutsche Mannscheift(vom Fliegen- bis Schwergewicht): Stange(Untertürkheim), Tauer(München), Bauer(Riegelsberg), Neu- maier(München), Maritschnigg(Annen), Utz (Kornwestheim), Eickelbaum(Oberhausen), Dietrich(Schifferstadt) und als Ersatzmann der Weltergewichtler Hoppe(Köllerbach). Ehrung für Bert Trautmann Bert Trautmann, der ehemalige deutsche Fallschirmjäger und jetzt einer der bekann- testen Persönlichkeiten des britischen Fuß- balls, wurde zum britischen Mannschafts- kapitän für das Spiel gegen Irland in Blackpool am 12. Oktober gewählt. Traut- mann wurde nach dem Krieg aus einem Kriegsgefangenenlager in Großbritannien entlassen und machte seine glänzende Kar- riere als Torwart von Manchester City. Die wirklichen großen Ehrungen blieben ihm je- doch bisher versagt und mehrere Zeitun- gen begrüßten jetzt lebhaft, daß sich der britische Fußball endlich zu dieser Geste gegenüber einem der populärsten Spieler des Landes entschlossen habe. Der„Daily Express“ bezeichnet Trautmann als den„he- liebtesten Deutschen in England“. Doch kein Weltrekord Die Nachricht vom neuen Hochsprung- Weltrekord durch die rumänische Olympia- siegerin Jolanda Balas mit 1,87 m bei den Balkanspielen in Athen eilte den Tatsachen voraus. Tatsächlich hatte Joli, wie sie von ihren Freunden genannt wird, die Höhe übersprungen, aber es war bereits der vierte Versuch. Damit kann die Eeistung von 1,87 m nicht offiziell bestätigt werden, Ihr reguläres Ergebnis betrug 1,83 m. Diese Leistung er- reichte sie bereits zum neunten Male in diesem Jahr. „Hürden-Zenta“ in Brüssel Die mehrfache Deutsche Meisterin im 80-m-Hürdenlauf und im Weitsprung, Zenta Kopp(1860 München) ist mit ihrem Mann für Vorläufig zwei Jahre nach Brüssel übergesie- delt. Beide werden dort als Lehrkräfte an einer deutschsprachigen Schule unterrichten. Die„Hürden-Zenta“, wie sie vielfach genannt Wird, hatte im Vorjahr auch in Japan ent- sprechende Verhandlungen geführt, die sich aber nicht verwirklichen ließen. Wie sich ihre sportliche Laufbahn weiter entwickelt, wird sich erst später entscheiden. Sehr wahr- scheinlich wird sich Zenta Kopp vom aktiven Sport zurückziehen. A-Jugend-Stadtaus wahl unterlag Mannheims A-Jugend- Stadtauswahl, die vor einem Jahr in Mannheim 3:2 gewonnen hatte, mußte beim Rückspiel in Frankfurt eine unverdiente O:I-Niederlage hinnehmen. Sie war der Hessen-Elf zwar spielerisch und konditionell überlegen, das mangelnde Schugvermögen der Mannheimer Stürmer brachte aber keinen erfolgreichen Abschluß der oft zügig vorgetragenen Angriffe.— Mannheim spielte mit: Kretzler(SV Wald- hof); Bier(SV Waldhof), Preißler(VfL Nek- karau); Rödinger ASV Feudenheim), Kraus (SV Waldhof), Linsin(ASV Feudenheim); Schüning(VfR Mannheim), Gayer(SC Nek- karstadt), Schäfer(SV Ilvesheim), Burg- häuser, Hartmann(beide Phönix Mannheim) In der zweiten Halbzeit waren Krieger und Platz(VfR Mannheim) eingesetzt. Sechstage-Falri wat dußert schlecht organisiert Oesterreichs und Italiens Erfolg glücklich— aber verdient/ Die Neulinge hielten sich über Erwarten gut Das internationale Urteil über die 35. S Einhelliges Urteil: echstagefahrt der Motorräder ist ziemlich einhellig: Die am schlechtesten organisierten Six Days seit 1954 in England! Zwar gibt es mildernde Umstände für die österreichischen Veranstalter, die äußerst knapp an Geld und Personal waren. Aber andererseits wußte man dies und hätte sich nicht um die Ausrichtung dieser Mammutveranstaltung reißen dürfen, die mit ihren 275 Teil- nehmern ganz andere Anforderungen stellt als etwa eine Alpenfahrt mit 70 bis 100 Startern wie in den letzten Jahren. Dazu kommt noch ein ganz schwerwiegen- der Vorwurf: Es wurden zuviel Straßen und zu wenig Gelände gefahren, die Gelände- stücke jedoch, die man den Fahrern schließ- lich vorsetzte, waren zu schwer. Man sagt, es sei versäumt worden, die Strecke einer Generalprobe zu unterziehen, und genau so bitter ist die Anklage; der Veranstalter hätte einige Teilabschnitte wie auf der sechsten Etappe St. Oswald Zeltweg, die zu dem wenig schönen Abschluß führte, überhaupt nicht mit Motorrädern, sondern nur im Ge- ländewagen abgefahren. Der fehlende Füh- rungs- und Schlußwagen, der Mangel an Sanitätspersonal, unzureichende Beschilde- rung und der zu geringe Einsatz von Dol- metschern waren weitere organisatorische Pannen. 5 Die Oestereicher übernahmen naturgemàß eine besonders schwere Aufgabe, da sie erstmals den neuen Wertungsmodus mit sechs Sonderprüfungen durchzuführen hat- ten. Diese Wertung bewährte sich im großen ganzen— aber es ist sehr kritisch, offiziell nur die im Hinterstübchen errechneten Gut- punkte und nicht die tatsächlich gefahrenen Zeiten bekanntzugeben. So konnte niemend nachrechnen, ob und wie weit diese Ergeb- nisse überhaupt stimmten. Das kam vor allem beim Schlußrennen zutage, als zu- nächst einmal völlig unmögliche Punktzahlen errechnet wurden und die Mannschafts- führer alle Hände voll zu tun hatten, um gegen diese Wertungen Einsprüche durchzu- drücken und Korrekturen zu veranlassen, soweit die Ergebnisse von Einfluß auf die Schlußresultate waren.— Wo die nächste Olympia- iandball in Jokio aut Kleinteld Sechstagefahrt stattfindet, ist trotz des öster- reichischen Sieges nicht zu überblicken. Oesterreich wird es nach diesen Pannen nicht mehr sein. Interessenten sind Italien und Schweden. Der Sieg der österreichischen National- mannschaft wird allgemein als verdient be- zeichnet, wenn auch das Glück eine ent- scheidende Rolle spielte. Immerhin ist es be- merkenswert, daß sich dieses Team aus- schließlich aus echten Privatfahrern zusam- mensetzte, die allerdings von Puch mit her- vorragend ausgestatteten Spezialmaschinen Um Aufstieg und Süd-Meisterschaft: ausgerüstet waren. Ausschlaggebend wurde aber die beachtliche Disziplin, mit der diese Fahrer den genauen Anweisungen ihrer Be- treuer folgten. Auch Italiens Silbervasen- gewinn muß als gerechtfertigt angesehen Werden. Schließlich entging den Italienern in den letzten Jahren und auch diesmal wieder der Trophy-Erfolg nur durch sehr viel Pech. Bei den Ergebnissen der deutschen Fahrer zeigte sich, daß gerade die Neu- linge über Erwarten gut abschnitten, während die routinierten Fabrikfahrer die bei sechs Startern und einem Ausfall fünf vielfach vom Mißgeschick verfolgt wurden. Die Sensation aber war die Vorstellung der leichtesten Maschinen, der 50- ,m-Kreidler, Goldmedaillen errangen, und genauso be- achtet wurde die polnische OSA-Roller- mannschaft, die eine goldene und zwei sil- berne Medaillen holte. R. Poensgen aden · Württemberg wünscht neuen fflodus Aus der 2. Liga Süd sollen künftig drei Mannschaften absteigen den 2. Liga Süd sollen in Zukunft drei Mann- Die Arbeitsgemeinschaft der Fußball- Verbände Badens und Württembergs hat auf einer Tagung in Karlsruhe neue Vorschläge zur Ermittlung des Süddeutschen Amateur- meisters und der Aufsteiger zur 2. Liga Süd ausgearbeitet. Die zunächst dem Süddeut- schen Fußball-Verband zugeleitete Empfeh- lung soll gegebenenfalls dem nächsten Ver- pandstag 1961 in München als Antrag Unter- preitet werden. Es wird zunächst gefordert, den Süddeutschen Amateurmeister nach dem K. O.-System unter Beteiligung von Zz Wei Mannschaften aus Baden-Württemberg und je einer aus Bayern und Hessen zu ermitteln. Aus der zur Zeit 18 Mannschaften umfassen- Streit um des Kaisers Bart: Deutsche Auffassung erhielt eine klare Absage Warum nur so voreilig?/ Es war ein ausgesprochen kluger Schach zug der internationalen Handball- Führung, auf dem IHF- Kongreß in Lüttich nach Erledigung der üblichen Präluminarien sofort den Antrag zur Diskussion zu stellen, der wie eine drohende Gewitterwolke vor Wochen schon am Horizont aufgezogen war: die Forderung des Zonen-Handballchefs Milius, in Aufhebung der Stockholmer Beschlüsse von 1956 dem mitteldeutschen Ver- band eine eigene Weltmeisterschafts- Vertretung zuzubilligen und damit das gesamt- deutsche Team auffliegen zu lassen. Die ten, der Donner(lautstarke Beweisführung dann war die geladene, unheilschwangere wieder klar! Deutlicher konn Blitze(rhetorischen Fürs und Widers) zuck- der Ostblock- Delegierten) grollte— aber Atmosphäre auch gereinigt und die Luft te die Ablehnung des Zonen- Vorschlags nicht ausfallen— doppelt so viele Nein- wie Ja-Stimmen waren sozusagen Rekord Vielteietlit gar Wahrscheinlich t die politische Situation der Gegenwart auf Lüttich abgefärbt. In letzter Stunde fand sich mit der unerwartet„massiven“ Blockbildung der Kongreßgabgeordneten westlicher Prä- gung ein Gegengewicht zum Ost-Kollektiv, das die Waagschale entscheidend sinken lieg. Und das 14. Stimmenverhältnis ward, wie sich bei späteren Meinungstesten zeigen sollte, zur allgemeinen Richtschnur. Das Wort „IN O“, das im Zusammenhang mit dem schwerstwiegenden Problem aus IHF- Präsi- dent Hans Baumanns Basel) Mund einmal gefallen war, hatte kleinliche interne Mei- Mit Hary gegen Polen: „len lasse die Mannschaft nieht im Stich“ „Obwohl ich eigentlich nach dem Sportfest in Hamburg Schluß für dieses Jahr machen Wollte, weil ich einen leichten Schmerz im Oberschenkel verspüre, werde ich unsere Mannschaft für den Länderkampf gegen Polen in Warschau nicht im Stich lassen“, versicherte Olympiasieger Armin Hary am Montagabend beim Empfang der hessischen Olympiakämpfer durch den Ministerpräsi- denten des Landes Hessen, Zinn, in Wies- paden. Im Beisein des DLV- Präsidenten Dr. Max Danz, erklärte Armin Hary im übrigen, daß an den Gerüchten um seinen Rücktritt kein wahres Wort sei.„Ich bin im nächsten Jahr bestimmt wieder dabei!“ In den näch- sten Tagen hält sich der Frankfurter Rekord- sprinter bei der Gloria- Filmgesellschaft in München zu den vereinbarten Probeaufnah- men auf. Von dort aus reist er nach Frank- furt, um sich dem Flug der deutschen Mann- schaft nach Warschau anzuschließen. DLV- Präsident Dr. Max Danz nahm Hary nach- drücklich in Schutz:„Wenn man miterlebte, Was alles auf Hary nach seinem Sieg in Rom einstürmte, dann kann man nur sagen, daß er sich großartig gehalten hat. Man sollte nicht übertreiben und keinen Hary-Rummel veranstalten!“ ö Berruti erstmals nach Rom 20,8 Italiens Olympiasieger Livio Berruti zeigte bei den Italienischen Leichtathletik-Meister- schaften in Bologna, daß er trotz einer län- geren Pause seit Ende der Spiele in Rom kast nichts von seiner Form eingebüßt hat. Der 21jährige Chemiestudent aus Padua holte sich den 100-m-Titel in 10,5 Sek.(im Zwi- schenlauf erreichte er 10,4) und die Meister- schaft über 200 m in 20,8 Sek. Einen Rekord gab es über 10 000 m durch Conti in 29.43, Min.— Die besten Ergebnisse: Kugelstoßen: Meconi 17,46 m; Diskuswerfen: Consolini 53,75 m; Speerwerfen: C Lievore 76,21 m. Frauen: 100 m: Leone 11,4 Sek. schaften absteigen und je eine Mannschaft aus Bayern, Hessen und Baden- Württemberg aufsteigen. Außerdem sollen die Spiele um die Amateur meisterschaft und um den Auf- stieg auf jeden Fall getrennt durchgeführt werden. Beim Vik Mannheim Richtfest und Generalversammlung Der VfR Mannheim feiert das Richtfest für sein neues Clubheim im Stadion am Donnerstag um 16 Uhr. Um 20 Uhr findet die Generalversammlung im Eichbaum- Stamm- haus statt. Der Westen war sich endlich einig nungsverschiedenheiten in den Hintergrund treten lassen und die längst fällige Einheit des Westens hergestellt. Damit war der Weg auch frei, andere, teilweise raffiniert-harmlos„verkleidete“ Anträge der Gegenseite zum Scheitern zu Wir gratulieren: Dr. Otto Wokmann 65 lahre Seit 51 Jahren gehört Otto Wollmann, der heute den 65. Geburtstag feiert, dem SV Waldhof an. Mit 14 Jahren ſing er an zu„kicken“ und mit 18 stand er bereits in jener Mannschaft, die den Grundstock zum späteren Aufstieg des SVM legte. Im Spieljahr 1912/13 wurde die Meistermann- schaft des damaligen Westhreises in der A-Klasse geschafft. Mit jedem Namen der damaligen Mannschaft ist ein Stuck Ver- einsgeschichte der Waldhöfer verbunden. Die Aufstellung lautete: Walter; Scheurer, Müller; Wollmann, Strauch, Lidy; Will- mann, Krüger, Schwärzel, Endemann, Woll. Und dann fſeam der erste Weltkrieg, aus dem der Wollmanns„Ottl“ erst 1919 nach französischer Kriegsgeſungensckaft heimkehrte und bald wegen einer Knie- verletzung dem ativen Fußball Valet sagen mußte. Mit 28 Jahren ubernahm er dann den zweiten Vorsitz, und 1941 die Vereinsführung. Und noch einmal zog er die Uniform an und noch einmal kehrte er erst ein Jahr nach Kriegsende aus fran- zösischer Gefangenschaft heim. Sechs Jahre wirkte dann der in den Hinter- grund getretene Wollmann als Kassen- prufer und nun sind es wieder neun Jahre her, daß er als zweiter Vorsitzender zum Wohle seines SVW wirkt. In den 35 Jah- ren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit auf dem Waldhof hat Otto Wollmann ein ge- häuftes Maß an Freud und auch an Leid, an Mühe und fürsorglicher Arbeit in dem ständigen Auf und Ab miterlebt und im- mer war er eine Art guten Gewissens seiner Gemeinschaft, deren Namen weit uber die Grenzen der Heimat hinaus einen guten Ruf genießt. Der Jubilar zählt 2u den Exponenten des Mannheimer Fußball- sports, der ihm an seinem Ehrentag Dank und Glückwunsch ausspricht. tz. bringen— sei es mit Hilfe ähnlich klar ver- laufender Abstimmungen, sei es, daß sie angesichts ihrer nicht mehr zu leugnenden Aussichtslosigkeit, fünf Minuten vor Zwölf zurückgezogen wurden, Das Statutenwerk der Internationalen Handball Federation blieb unangetastet: weder kam es, wie von der UdSSR angestrebt, zu einer Erweiterung des siebenköpfigen IHF-Rates noch zur Bil- dung einer besonderen Schiedsrichter-Kom- mission, die, von Ungarn vorgeschlagen, gleichfalls bloß eine Verlagerung des Stim- menverhältnisses zugunsten der Ostblock- länder erreichen wollte. Und daß bei solchem Lauf der Dinge Jugoslawien die vorerst mit allem Nachdruck vertretene, Gründung eines Europa- Verbandes“ schließlich gar nicht mehr zur Diskussion stellte, bewahrte die internationale Handball-„Familie“ vor der völlig widersinnigen Schaffung eines Staates im Staate 5 Angesichts dieser wirklich erfreulichen Einigkeit der Westblock-Delegationen mußte um so befremdender wirken, daß im Hinblick auf Tokio 1964 von höchster Warte aus ur- plötzlich in eine Erörterung von Details ein- getreten wurde, die sogleich wieder Risse in dem IHF- Gefüge sichtbar werden lieg. Was sollte diese„Konsultativ-Abstimmung“ über die Frage, ob in Japans Hauptstadt Hand- ball“ zu elf oder sieben“ gespielt werden sollte? Auch wenn die beiden deutschen Ver- bände als Wortführer für das Großfeldspiel selbst so junge Nationen wie Israel und Süd- korea auf die Seite des eigentlichen, tradi- tionsgebundenen Elfer-Mannschaftsspiels z0- gen die Uebermacht der„Kleinfeld-Rebel- jen“ war zu groß: mit 14:8 Stimmen erhielt die deutsche Auffassung eine(unerwartet) klare Absage. Dieser arg verfrühte Streit um des Kaisers Bart schien geeignet, das impo- nierende Bild der Geschlossenheit erneut zu stören. Und das widersprach— leider— einem„Ende gut— alles gut!“ Renate Junker— Gerd Potgieter grüßen als Verlobe 2 Der südafrikanische Hürdenweltrekordle Gerd Potgieter gab am Montag bei seiner Rückkehr nach Johannesburg seine Ver- lobung mit der Weitspringerin Renate Junk (Rheydt) bekannt. Potgieter war kurz vor Beginn der Olym- pischen Spiele bei einem Autounfall in der Pfalz schwer verletzt worden und lag lang Wochen in einer Heidelberger Klinik. D Spiele von Rom, bei denen er zu den Favoriten über 400 Meter Hürden zählte, erlebte er nur am Fernsehschirm. Renate Junker, die bei dem Unfall im gleichen Wagen saß und leicht verletzt worden war, belegte in Rom den vierten Platz. a Die beiden hatten sich im vergangenen Jahr kennengelernt, als Renate Junker mit einer DLV- Auswahl in Südafrika weilte. Wie Potgieter mitteilte, steht ein Hochzeitstermin noch nicht fest. Renate wolle erst noch ihre Studien beenden und werde deswegen kaum vor 1962 nach Südafrika kommen können. Mittlerweile hat jedoch die in Johannes burg erscheinende Zeitung„De Vaderland“ angeboten, die Reisespesen für Renate Junker und einige andere deutsche Leichtathleten, darunter auch Armin Hary, zu übernehmen, wenn sie in den nächsten Monaten nach Süd- Afrika kämen. Mit SV Waldhof nach Nürnberg Für Freunde des SV Waldhof besteht Ge- legenheit, die Mannschaft am Sonntag z2zu dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg zu be- gleiten. Omnibusfahrt Sonntag, 8 Uhr, Dreh- scheibe Waldhof. Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle des SV Waldhof(Tel. 5 93 64 entgegen. Mit Kunstverst Dujardin! Freund Duc dem Rosenkavalier Mich stimmt solch Feierabend heiter doch gehe ich noch etwas weiter: zu schöner Musik. 2 zum guten Gespräch-: and lauscht hier .. DANAUF EINEN Dujardin gehört zur internationalen Klasse der wertvollen Weinbrände. Sein ausgeruhtes Bouquet und seine sprichwörtliche Bekömmlichkeit haben ihn bertzhmt gemacht. eee Seite 10 MANNHEIMER MORGEN WELT UND WISSEN Mittwoch, 28. September 1960/ Nr. 228 „Alles meßbar machen, was es noch nicht ist“ Biologische Vorgänge im mathematischen Modell/ Die 101. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte Im ersten Teil der 101. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte, die gegenwärtig in Hannover statt- findet, beschäftigten sich verschiedene Ge- lehrten mit einem der jüngsten, wichtigsten, aber zugleich auch schwierigsten Gebiete des modernen wissenschaftlichen Denkens: Mit dem raschen Vordringen mathematischer und kybernetischer Gedanken in Biologie und Medizin. Noch bis vor ganz kurzer Zeit gal- ten diese Bereiche menschlichen Forschens für eine mathematisch exakte Bearbeitung als tabu, Aber schon jetzt zeigt sich, daß die neuen gedanklichen Werkzeuge von entschei- dender Bedeutung für die Entwicklung auch dieser Disziplinen sein werden. Zwel hervorragende Vertreter der kyber- netischen Forschungen— es handelt sich dabei sogar weitgehend um ihre Begründer — umrissen den heutigen Zustand und die zu erwartenden Auswirkungen, Professor Dr. Norbert Wiener Cambridge, USA) demon- strierte, wieviel man aus technischen Syste- men und Apparaten für das fundamentale Geschehen in der Biologie lernen kann, Das menschliche Wesen— so zeigte er ist nicht nur Nachrichtenvermittlungsapparat, sondern es gibt auch selbst Nachricht.„Der Mensch lernt aus der Vergangenheit. Durch die Erfahrung, durch die angenommene Nachricht, wird er selbst umgeformt. Die Er- fahrung ändert auf die Dauer die Program- mierung des menschlichen Systems.“ Das gilt aber nicht nur für biologische, sondern auch für künstliche Wesen, für Ma- „La Dolce Vita“ Söhne reicher Eltern des Totschlages angeklagt Der Raubüberfall dreier Studenten, Söhne wohlhabender Eltern, auf einen alten Tankstellenwärter, hat in der italieni- schen Presse herbe Kritik an dem Verhalten der italienischen Gesellschaft hervorgerufen. Die drei 22jährigen Studenten hatten am vergangenen Freitag den 81jährigen Tank- stellenwärter Pasqual Aglioti überfallen, ausgeraubt und so schwer verletzt, daß er am Montagabend in einem Krankenhaus starb. Die drei Männer wurden verhaftet und unter die Anklage des Totschlages ge- stellt. Die Polizei erklärte, daß die jungen Leute keinesfalls aus einer materiellen Notlage heraus die Tat begangen hätten, da die Eltern aller Drei sehr wohlhabend seien. Einer der Studenten habe erst kürzlich von seinen Eltern einen Sportwagen erhalten. Bei den Vätern der anderen Beiden han- delt es sich um einen bekannten Rechts- anwalt und um einen Beamten im italieni- schen Verkehrs ministerium In der Zeitung des Vatikans,„L'Osserva- tore Romano“, wird das Verhalten der drei jungen Männer als ein Zeichen für„La dolce Vita“ Das süße Leben) gewertet, mit dem die italienische Gesellschaft hre Tage ver- bringt,„Ihre Tat wurde nicht durch Hun- ger, Provokation oder irgend einen anderen Grund diktiert. Trotzdem hinderte sie nichts daran, einen alten wehrlosen Mann nieder- zuschlagen. Ihre Eltern haben alles in ihrer Kraft stehende unternommen, um ihre Wünsche zu befriedigen. Ihre Liebe und Zu- neigung war umsonst. Warum?“ fragt das Blatt der Katholischen Kirche. schinen. Auch sie können eine durchaus echte Lernfähigkeit besitzen. Noch gibt es keinen perfekten schachspielenden Roboter, da die mathematische theorie des Schachspiels nicht weit genug entwickelt sei. Aber es gibt be- reits Maschinen, die meisterhaft Dame spie- len können, Nach 10 bis 20 Stunden Ein- spielung hat die Maschine so viel gelernt, daß sie ihren Schöpfer, der sie gebaut hat, be- siegt,. Zu dieser Perfektion bringt es die Ma- schine durch eine dauernde statistische Aus- Wertung aller bereits gespielten Spiele. Die Erfahrung bringt sozusagen immer wieder eine neue unmittelbare Programmierung hervor. Die künftige Technik wird sicher viel Gebrauch von derartigen Maschinen machen. Daß sie den Menschen„besiegen“ werden, sei wohl Gott sei Dank nicht zu befürchten, denn es gebe einen prinzipiellen Unterschied: die Maschine sei nicht neugierig. Wir befinden uns seit einiger Zeit in den organischen Natur wissenschaften in einem Uebergang vom Aristotelischen zum Galilei- schen Denken. Das Galileische Denken gab den Anstoß zum funktionellen Betrachten medizinischer und biologischer Probleme. So deutet ein Mathematiker, Prof. Dr. Leopold Schmetterer Hamburg), diese Entwicklung. Der Satz Galileis„Alles Messen was meßbar ist, alles meßbar machen, was es noch nicht ist“ ist für die mathematische Biologie ein Programm. Diese Entwicklung hat sich sozu- sagen auf zwei Ebenen vollzogen. Im 19. und 20. Jahrhundert kam es zu einem intensiven Ausbau der biometrischen Arbeit. Es wurde nun nicht nur mehr beschrieben, sondern man ging an alle Fragen mit der Statistik heran, verglich Meßwerte und Häufigkeits- Verteilungen. Auf der anderen, der neueren Ebene stellt man für biologische Vorgänge mathematische Modelle auf, wobei man zu- nächst so tut, als gäbe es auch in der belebten Natur eine Harmonie, die der Mathematik entspricht. Das entscheldende Ereignis, das den Gedanken an die Möglichkeit einer mathematischen Biologie nahelegte, war die Entwicklung der mathematischen Wahr- scheinlichkeitstheorie. Ohne diese wären In- formationstheorie und Kybernetik nicht möglich gewesen. Diese Arbeiten stecken zwar noch in den Anfängen, aber sie haben sich bereits bewährt, wenn es darum ging. unsere theoretischen Vorstellungen von bio- logischen Prozessen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Wie stark sich gegenwärtig ein Wandel in der Betrachtungsweise des Lebenden voll- zieht, zeigte der Nestor der deutschen kyber- netischen Forschung, Professor Dr. Richard Wagner(München). Johannes Müller und seine Schüler begannen seinerzeit das Expe- rimentieren am Lebenden, um dieses uralte Geheimnis zu entschleiern, Aber die Frage hat sich damit nicht beantworten lassen. Heute stehen wir vor der Aufgabe, die aus- einanderstrebenden Einzelteile der Materie wieder zum Wunder der Gesamtschöpfung zusammenzufügen. Dazu ist die kybernetische Betrachungswelse ein wichtiges und krucht- bares Hilfsmittel. Professor Wagner berichtete über die Ver- suche englischer Physiologen unter der Füh- rung von Hodgkin, die sich mit der Physio- logie der Nerven beschäftigen, Man hat dabei erkannt, daß nicht nur die Nerven, sondern überhaupt alle reizbare Substanz von Er- regungsreizen erfaßt werden kann. Die Ur- sache dafür sind komplizierte Vorgänge des Ionen- Austausches an jenen membranen- porösen Gefäßwänden— zwischen den Ge- webezellen und den Nerven. Diese Vorgänge erfordern, daß von den Zellen dauernd Ar- beit geleistet wird, und dazu ist eine Energie- quelle nötig. An den Nerven von Tinten- fischen hat man beobachtet, daß diese Energie durch Verbrennungsprozesse geliefert wird. Wird diese Energiequelle ausgeschaltet, so wird auch dieses„Flieggleichgewicht“ ge- stört.„Das Beispiel zeigt“— so betonte Wagner—,„daß selbst im Mikrobereich der Zellmembranen die Vorgänge mit der Ten- denz ablaufen, jede von außen kommende Störung wieder zu beseitigen und zu kompen- sieren. Dieser Prozeß zeigt zugleich die Ur- tendenz alles Lebenden. In Wechselwirkung mit der Umwelt zielt er darauf ab, nach einer Störung den Ruhezustand im lebenden Sub- strat wiederher zustellen und ein Minimum des Energieumsatzes wieder zu erreichen. Unter diesem Gesichtswinkel betrachtet sind Lebensäußerungen also nichts anderes als die fortgesetzte Beseitigung der Wirkung von Störungen. Gäbe es keine Störungen, so gäbe es Wahrscheinlich auch kein Leben“. Als außerordentlich wichtige Betrach- tungsgrundlage hat sich der Begriff der Rückkoppelung erwiesen. Ohne sie ist höhe- res organisches Leben nicht denkbar. Man versteht darunter den lebenserhaltenden Austausch von Informationen. Es kommt zum Beispiel in jeder Sekunde darauf an, daß eine unübersehbare Fülle von Verhält- nissen im Körper, zum Beispiel der Blut- druck, die Temperatur, der Blutzuckerspie- gel geregelt werden. Das ist nur möglich, Wenn jede Abweichung von der Norm dem betreffenden Steuerzentrum sofort gemeldet wird. Im Organismus sind für die Ueber- wachung der verschiedenen lebenswichtigen Größen sogenannte Fühler vorhanden. Das sind die Kontrollorgane, die jede Abwei- chung vom Normwert sofort signalisieren. Derartige Signale— eben Informationen— können sowohl über die Nervenbahnen als auch in Form von Hormonen und anderen Botenstoffen über die Blutbahn gegeben werden. Die Kenntnis, wie solche Regelmechanis- men funktionieren, verdanken wir im Wesentlichen der Technik. Dort hat man die Bedeutung des Rückkoppelungsprinzips für einen stabilen regulierbaren Betrieb von Maschinen schon lange erkannt. Dieser Ge- danke zog sich wie ein roter Faden durch die Sitzungen. Leo Nitschmann Kunstleder aus Naturleder (Saw) Ein aus natürlichem Leder herge- stelltes Kunstleder, das in mehrfacher Be- ziehung dem Naturprodukt überlegen sein soll, wird demnächst in den Vereinigten Staaten auf den Markt kommen. Das Leder wird produziert, indem man Häute chemisch auflöst und in faserige Bestandteile sowie Kollagen zerlegt. Kollagen nennt man das Eiweiß, das sich in allen Bindegeweben, in Knochen und Knorpeln befindet und aus dem 85 Prozent des Leders besteht. Nach der Auflösung des Leders in seine zwei wesent- lichsten Bestandteile werden diese durch ein bestimmtes Verfahren, über das Einzelhei- ten noch nicht bekannt wurden, wieder mit- einander verschmolzen und zu Platten zu- sammengepreßt. Diese Platten sehen wie normales Leden aus, besitzen auch dessen Eigenschaften, haben aber den Vorteil, daß sie in jeder beliebigen Stärke und Größe hergestellt werden können, qualitativ durch- aus gleichmäßig sind und keinerlei Abwei- chung von der Norm aufweisen. Das neue Kunstleder soll sich für alle Zwecke eignen, für die auch Naturleder verwendet wird. Es unterscheidet sich grundsätzlich von solchen Leder, das aus vermahlenen und zusammen- gesetzten Lederabfällen hergestellt wird und dem Naturerzeugnis selbstverständlich qua- litatiyv unterlegen ist. —— Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Vorhersage Harte för 22. g. 0-2 Uhr 1005 0101225 Heporonde 775 e f e, ./ A 0 7„VIA I eggs . NN 7 2 Aussichten bis Donnerstagfrüh: Morgens frisch. Oertlich Bodenfrost und vereinzelt noch Frühnebel, Im Laufe des Tages heiter, doch von Südwesten her zunehmende, an- fangs höhere Bewölkung., Zunächst noch nie- derschlagsfrei. Tageserwärmung bis über 15 Grad. Nächtlicher Temperaturrückgang nur noch wenig unter 5 bis 10 Grad. Leichte auffrischende südwestliche Winde. Sonnenaufgang: 6.21 Uhr. Sonnenuntergang: 18.12 Uhr. Pegelstand vom 27. September Rhein; Maxau 488(11); Mannheim 333 (1); Worms 253(7); Caub 233(6). Neckar: Plochingen 111(-; Gundelsheim 160(—2); Mannheim 328(10). Was sonst noch geschah. Auf der Strecke Bologna— Turin er- faßte ein Zug etwa 120 Kilometer von Bo- logna entfernt einen Lastwagen, der von dem Fahrer auf einem Bahnübergang stehen gelassen worden War. Bei dem Un- glück kamen der Lokomotivführer und ein Zuginsasse ums Leben, zwanzig weitere Fahrgäste wurden zum Teil schwer verletzt. Der Lastwagenfahrer wurde verhaftet. * Italiens berühmter Vulkan Aetna ver- zeichnete am Montag auf seinem Gipfel den ersten Schneefall dieses Herbstes. * In Madrid hat am Montag die europäische Reglonalkonferenz der meteorologischen Weltorganisation begonnen. Delegierte aus 33 Ländern werden bis 15, Oktober unter anderem über den Einsatz von Satelliten für die Wettervorhersage und den schnelle- ren Austausch von Wettermeldungen zwi- schen den Verschiedenen Tündern kutiert * Der größte Fluß Australiens, der Murray, ist über seine Ufer getreten und hat im Nordteil der Provinz Vietorla Tausende von Hektar Ackerland überschwemmt. * Auf dem G-Deck der„aueen Elizabeth“ ist am Sonntagnachmittag auf offener See nach einem Kurzschluß an einer Schalttafel ein Brand ausgebrochen, der auf drei Kabi- nen auf der Steuerbordseite übergriff, be- vor die Besatzung das Feuer löschen konnte. * Emily Post, die international bekannte Autorität der Etikette in der westlichen Welt, starb in der Nacht zum Montag im Alter von 87 Jahren in ihrem New Vorker Heim. Am meisten bekannt wurde sie durch ihr Buch „Die Etikette“, das einmal als das„Blau- buch des gesellschaftlichen Verkehrs“ be- zeichnet worden ist. Das Buch wurde 1922 geschrieben und hatte sogleich einen großen Erfolg. Heute noch erscheint es jährlich in einer Auflage von 30 000 Stück. . Anläßlich des 25. Jahrestages des töd- lichen Unfalls der belgischen Königin Astrid, der Mutter König Baudouins, nahm die bel- gische Königsfamilie einschließlich der Braut des Königs, Prinzessin Fabiola, am Montag an einem Gedenkgottesdienst in der Kirche von Notre Dame in der Nähe des königlichen Palastes Laken teil, Königin Astrid war bei einem Autounfall in der Schweiz getötet wor- den. Nach dem Gottesdienst legte Exkönig Leo- pold an dem Denkmal seiner ersten Frau im nahegelegenen Astrid-Park Kränze nieder. Die zweite Frau Exkönig Leopolds, Prinzes- sin Lillane de Rethy, war bel den Feierlicli- keiten nicht anwesend. * Der Deutsche Günther Podola, der von einem Londoner Gericht wegen Mordes an einem Polizeibeamten zum Tode verurteilt und im November vergangenen Jahres durch den Strang hingerichtet wurde, hat sein Ver- mögen seinem unehelichen Sohn hinterlas- sen. Die Hinterlassenschaft beträgt nach dem Abzug aller Steuern noch 205 Pfund(etwa 2400 DM). Das Geld wird bis zur Volljährig- keit des neunjährigen Michael Quandt ver- waltet. Michael lebt in Berlin bei seiner Mutter, Ruth Quandt, die mit Günther Po- dola befreundet war. 8 Der norwegische Ministerpräsident Einar Gerhardsen und der schwedische Minister- Präsident Tage Erlander liegen am Montag das norwegisch- schwedische Wasserkraft Werk„Nea I.“ anlaufen, das im Zufiußge- biet des Flusses Nea zwischen der norwegi- schen Stadt Trondheim und der schwedischen Grenze gelegen ist. 150 Meter tief in den Berg hinein ist die große Maschinenhalle gebaut worden. Bei einer Jahreskapazität von 660 Millionen Kilowattstunden wird „Nea I.“ wesentlich zur Stromversorgung Stockholms beitragen. Täglich einen Neue Riegel für Arbeit, feiner Butter- Karamel Nund Zucſer geben Energis bei der Arbeit l delibate Candy. Creme mit Ahrend der Rast Mila Mietgesueke Vertreterin sucht 2 000,— DM gegen Zins und Sicherheit. Zuschr. u. Nr. 09688 an den Verlag HAAR ORG ENI Ausfall, Schuppen, Schwund, brechend., spalt., glanzl. Haar? gesucht. 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Diese unter dem Vorsitz von Professor Dr. Felix Jäger, dem ärztlichen Direktor des Ludwigshafener Städtischen Krankenhauses stehende Vereinigung befaßt sich mit Erkrankungen des Venensystems, die sich für Laien in erster Linie als Krampf- adern zu erkennen geben. Ueber die Eröff- nung der Tagung berichteten wir bereits in unserer Samstag-Ausgabe(Seite 11). Nach einer Besichtigung des BASF-Hoch- hauses war der Freitagnachmittag, an dem Professor Pässler, Leverkusen, den Vorsitz führte, den Möglichkeiten der Behandlung von Krampfadern(Varizen) gewidmet. In seinem einleitenden Vortrag erklärte Pro- fessor Jäger, das Krampfaderleiden stelle ein soziales Problem dar. In Deutschland werde die Zahl der Krampfaderträger auf fünf Mil- lionen geschätzt. Die Zahl der durch Krampf- adern und ihre Folgen Arbeitsunfähigen sei zwar nicht genau bekannt, jedoch sehr groß. Noch größer sei wahrscheinlich die Zahl der Kranken, die unter den Folgen einer zurück- liegenden Venenentzündung leiden(post- thrombotisches Syndrom). Professor Jäger meinte:„Niemand braucht Krampfadern zu haben. Jeder Arzt kann Krampfadern behan- deln. Er muß sich nur mit den Behandlungs- methoden vertraut machen.“ Um diesem Ziel schneller nahezukommen, warf Dr. Birger aus Lund die Frage auf, ob die Behandlung der Varizen nicht standardi- siert werden könne. Er hält eine operative Beseitigung für die zweckmäßigste. Dr. May, Innsbruck, lieferte einen Diskussionsbeitrag über die„Kontrastmittel-Röntgenologie der Venen an der unteren Extremität Bein) als Grundlage für die Behandlung von Venen- erkrankungen“. Ein weiterer Vortrag be- schäftigte sich nur mit dem Problem der Gummistrümpfe. Am Samstag wurde die Tagung unter Lei- tung von Dr. Krieg, Freiburg, mit einer Dis- kussion über die„Krampfaderverödung“ er- öflnet. Dr. Sigg, Basel, verteidigte sehr leb- haft und lebendig seine Methode. Die an der Diskussion teilnehmenden Aerzte, darunter vor allem Professor Jäger, Ludwigshafen, und Dr. Schneider, Augsburg, nahmen beson- ders zu der Frage Stellung, ob eine Krampf- aderverödung zum Nachteil für den Patienten sei. Die Frage sei zu verneinen. Wenn die Krampfaderverödung exakt und richtig durchgeführt werde, habe sie keine unan- genehmen Folgen und beseitige Krampfadern rasch und sicher. Die Krampfaderverödung könne ohne Schwierigkeiten und ohne Unter- brechung der Arbeitsfähigkeit sogar wieder- holt werden. „Das dicke Bein“ war das Thema eines Vortrags, den Dr. Olsen, Ludwigshafen, hielt. Dicke Beine können nämlich nicht nur durch Krampfadern, sondern unter anderem auch durch Lymphstauungen entstehen. Sie kön- nen durch Kompressionsverbände und mit e erfolgreich behandelt wer- en. Der letzte Vortrag der Tagung offenbarte überaus interessante Zusammenhänge. Der Privatdozent Dr. Thiel, der Chefarzt der Ludwigshafener Augenklinik berichtete nãm- lich unter dem Thema„Diagnostik und Thera- pie der Zentralvenenthrombose“, daß sich Marabu-Simplizissimus: eine Erkrankung der Venen am Augenhinter- grund auf Erkrankungen der Beinvenen aus- wirkt. Wertvolle Erkenntnisse, die nur der Augenarzt am Augenhintergrund beobachten kann, können auf diese Weise den Aerzten vermittelt werden, die die Krampfadern be- handeln. Während des ganzen Vortrages wurden im Hörsaal III die verschiedenen Verbands- techniken bei Krampfaderleiden vorgeführt. Zahlreiche Patienten aus dem Städtischen Krankenhaus hatten sich zur Verfügung ge- stellt und Aerzte, Schwestern und Pflege- personal waren unermüdlich tätig. Erst am Samstagnachmittag war das Thema„Krampfadern“ erledigt. Die 300 teil- nehmenden Aerzte unternahmen mit ihren Frauen eine Pfalzfahrt und erholten sich im Leinsweiler Hof bei Landau. 0 Klaus Wunderlich in stereo und natura Zu einem Gastspiel des Schallplatten-Hammond- Organisten Vor 30 Jahren wurde er in Chemnitz ge- boren. Vor vier Jahren setzte er sich in der literarisch-musikalischen Unterhaltungsstätte „Simplizissimus“ in H 5, 4 als„Hauskapelle“ hinter die Hammond- Orgel. Vor zwei Jahren wurde er dort vom Rundfunk entdeckt, und heute gibt es kaum eine Unterhaltungs- sendung, in der er nicht zu hören ist. Die Rede ist von Klaus Wundelich, dem Wahl- Mannheimer, der von hier aus— wie manche andere Musiker— seine steil in die Höhe führende Karriere begonnen hat. Nach vielen Gastspielen, u. a. einer langen Europa- Fournee mit Caterina Valente, ist er wieder zurückgekehrt in das Nest, in dem er aus- gebrütet wurde, in den nach den Maruba- Gaststätten verzogenen„Simplizissimus“. Port freut er sich, für alte Bekannte auf- spielen und mit Balbo und Rica tingeln zu können, so, wie damals in H 5. Auf vielen Phonographen drehen sich heute Wunderlich-Platten. In überschwäng- licher Begeisterung überschrieben die Tele- funken-Schallplatten-Leute die erste Platte mit„Hammond- Sensationen“. Dann kam eine Platte zum„Tanzen und Träumen“, als nächste„Cuban Hammond Delicado!!“ Diesesmal verlegt sich Klaus Wunderlich auf lateinamerikanische Rhythmen. Seine Viel- seitigkeit wurde auch bei den nächsten bei- den Platten offenbar:„100 Prozent Swing“ war der Titel der einen,„Swing it“ heißt die andere. Zu diesen kleinen Langspielplatten kam bald auch eine große:„Hammond- Spezialitäten zum Tanzen“. In diesen Tagen erscheint nun eine zweite in den Schau- fenstern der Schallplattengeschäfte, auf der Elaus Wunderlich„24 Melodien, die man nie vergißt“ wiedergibt. Diese Platte wird gar in Stereo verlegt, die erste Stereo-Platte mit Hammond Orgel- Musik übrigens. Stereo heißt ja Raumton, eine Technik, die vor allem bei der Aufnahme großer Orchester eine erstaunliche Durchsichtigkeit des Klan- ges bewirkt. Mit einigen wunderlichen Tricks — Klaus ist nämlich nicht nur ein Vollblut- musiker, sondern auch ein ausgezeichneter Tontechniker— erzielt er nun diese Wirkung auf seinem Instrument. Er beweist hier, daß er tatsächlich eine volle Kapelle ersetzen kann. Er mischt die Effekte dabei so ge- schickt und raffiniert, daß man bald eine Klarinette, bald ein Tom-Tom, bald eine elektrische Gitarre zu hören glaubt. Eine Langspielplatte mit einer i Stunde Musik, gespielt von einem einzigen Instru- ment, das ist ein gewagtes Experiment. Klaus Wunderlich ist es geglückt. Trotzdem, noch besser als auf Schallplatte— auch in Stereo— ist Klaus natürlich in natura, wen er vor den Bildern der Ausstellung Charly Müllers sitzt und in seiner„ach so still korrekten Art“ — wie es in einer von„Balbo“ Seyfferth mit Gefühl vorgetragenen Moritat heißt— in die Tasten greift. Schade, daß sein Gastspiel bald Wieder zu Ende ist. Mac Die Bilder einer Ausstellung nnd Kulisse für das gegenwärtige Gastspiel 1e Schallplatten-Hummond-Orgunisten Klaus Wunderlich(vergl. nebenstehenden Artikel). Sie stammen aus dem Pinsel von Charly Müller. Der junge, sehr talentierte Mannheimer Maler hatte schon mehrere Monate lang die Wände des alten„Schuppens“ in H 5, 4 dekoriert. Er zog im April nun mit„Balbo“ an den Neckarkandl. Im„Simpl“ hatte es immer ein bißcken mit der Beleuchtung gekapert. Alles hing ein wenig im Halbdunkel. Draußen in den Maruba- Gaststätten sieht Charlys Galerie vorteilhafter aus. Müller malt gegenständlich— Stierkampfszenen, französische Landschaften oder Stadtlandschaften, Portraits. Alles reckt eigenwillig, aber klar in der Eonzeption. Bei ihm verbinden sich neue Sachlichkeit und Eæpressionismus. Dabei ist da- mit Müllers spezifischer Stil nur ganz vage angedeutet. Bild: Bohnert& Neusch Wohin gehen wir? Mittwoch, 28. September Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr:„Belsazar“(Miete N, Th.-G. Gr. N, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr:„Maß für Maß“(Miete M blau, Halb- gruppe I, freier Verkauf); EKellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Feinde schicken keine Blumen“. Filme: Planken, Großes Haus:„Der brave Soldat Schwejk“; Kleines Haus:„Die Sommer- insel“; Alster:„Wer den Wind sät“; Schauburg: „Der nackte Spiegel“; Scala:„Liebesspiele“; Capitol:„Puppe mit Pfiff“; Alhambra:„Schei- dungsgrund Liebe“; Universum:„Schach- novelle“; Royal:„Die Französin und die Liebe“; Kurbel:„Fahr' zur Hölle“; Palast:„Eva und der Frauenarzt“; 9.40, 11.50, 22.30 Uhr:„Der Talis- man“; Abendstudio im City:„Erwachende Herzen“. Sonstiges: Feudenheim, Liebfrauenstraße 19, 20.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung Ossy Effel- berger(Gedok). Wir gratulieren! Marie Kessler, Mannheim, S 6, 17, wird 60 Jahre alt. Dr. Otto Wollmann, Mannheim-Waldhof, Sandhofer Straße 37, kann den 65. Geburtstag feiern. Silberne Hochzeit haben die Eheleute Hans Helfert und Thilde geb. Möndel, Mannheim-Waldhof, Geranien weg 3. Josef Baumgartner, Mannheim-Käfertal, Mannheimer Straße 86, vollendet das 65. Le- bensjahr und kann auf eine 40 jährige Tätigkeit bei Firma Hommelwerke GmbH zurückblicken. gefolgt. Wachtstraße 10 Unsere liebe Nichte und Kusine, Frau Henny Pickartz geb. Klein Beerdigung: Donnerstag, den 29. September, 13.30 Uhr, Friedhof Mhm.-Käfertal. ist heute nach kurzer, schwerer Krankheit ihrer lieben Mutter in den Tod Mhm.- Waldhof, den 27. September 1960 Die trauernden Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 28. September 1960 Hauptfriedhof Zeit Rischen, Else, R 7„„ Ä 0 Kalweit, Otto, Humboldtstraße 38 Welker, Eugen, Speyerer Straße 90 11.00 11.30 Krematorium Leibinger, Andreas, Lenaustraße 99:z9m1 Graf, Rudolf, Bürgermstr.-Fuchs-Str. 7 Friedhof Neckarau Kalter, Hedwig, Meerwiesenstraße 14 Leuwer, Franz, Casterfeldweg 1 Nr. 13 14.00 14.30 13.30 14.00 Friedhof Feudenheim 25070350 statt 278.- nur 198. 240,340 statt 298. nur 248. EV gadische Beamtenbank SKK 11. 3-4. 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Seite 13 — H(— Die Pfus cherei volks wirtschaftlich betrachtet Großgeschriebene Schwarzarbeit ist eine Entartung In der Wohnung des schreibgewandten, aber nicht fingerfertigen Herrn Schlusche arrt seit geraumer Zeit ein Stuhlbein darauf, sachkundig von Handwerkern zusammen- eflickt zu werden; die Eingangstür, die der Hausbesitzer nach zehnjähriger Vernach- lässigung neu anstreichen ließ, ist nur von der einen Seite angestrichen; die Innenseite soll noch angestrichen werden. Der Maler- gehilfe vergaß es zu tun; in der Zwischen- zeit sind drei Monate verflossen, der Hand- werker kommt aber trotz mehrfacher Mah- nung nicht, um Versäumtes nachzuholen. Bei dem Rechtsanwalt, der im Stockwerk unter Herrn Schlusche wohnt, ist vor acht Wochen der neue— wohl nicht mit nötiger Sorgfalt eingebaute Türgriff abgerissen. Der Rechts- anwalt klagt heute darüber, daß er vermut- lich die Kosten der Reparatur wöchentlich vergeblich vertelefoniere, um einen Hand- werker her anzulocken. In der Wohnung des Herrn Schlusche gibt's jeden Tag Krach, weil Frau Schlusche ihrem Mann, Herr Schlusche seiner Frau Vorwürfe wegen der kaputten Badezimmerbeleuchtung machen. Installa- teure sind halt so rar. Klagen ist noch kein Anzeichen dafür, daß es besser wird. Geklagt wird sehr viel. Zu allererst jammern also die Verbraucher, dann die wegen angeblicher Unbekümmert- heit und Interessenlosigkeit angefeindeten Handwerker, die alle Schuld auf den Per- sonalmangel schieben und auf die von den Unfallverhütung vor neuen Aufgaben Die stetige technische Weiterentwicklung im wirtschaftlichen Alltag, stellt auch die Unfallverhütung immer wieder vor neue Aufgaben. Ueberkommene Grundbegriffe werden von neuen zusätzlichen Erfordernis- sen abgelöst und verdrängt. Da fällt nicht nur der stets mehr und mehr motorisierte Weg zum und vom Arbeitsplatz ins Gewicht, bei dem die Unfallverhütung sich größten- teils auf„Seelenmassage“ der neuen Kraft- fahrzeugbesitzer beschränken kann, sondern auch der Umgang mit ganz neuartigen Appa- raten, Instrumenten und Maschinen. Vor 30 Jahren wurde zum Beispiel dem Umgang mit handbetriebenen und gelenkten Schneid- Werkzeugen zehnmal soviel Aufmerksam- keit zugewandt wie heute. Bundesminister Professor Balke, wies in einem in Freiburg gehaltenen Vortrag dar- auf hin, daß außerdem völlig neue Mög- lichkeiten in dem Unfallschutz einbezogen werden müßten; so in der Atomgesetz- gebung der Strahlenschutz und dergleichen mehr. Der Minister trat dafür ein, die nöti- gen gesetzlichen Unfallverhütungsmaßnah- men durch Rechtsverordnungen zu erlassen. Zinsgefälle hemmt Swap- Geschäfte (VD) Die Deutsche Bundesbank hat ihren den Kreditinstituten eingeräumten Swap-Satz am 24. September von 1 auf 15 Prozent heraufgesetzt. Um der unerwünsch- ten Aufnahme von Währungskrediten ent- gegenzuwirken und darüber hinaus den Geldexport der Banken wieder in Gang zu bringen, hatte die Deutsche Bundesbank seit dem 24. August 1960 Dollar-Swaps gegen DM mit 1 Prozent Prämie p.a. zur Verfügung ge- stellt, die auf Anlagezwecke und Import- finanzierung beschränkt sind. In Bankkreisen wird die jetzt erhöhte Prä- mie mit dem Hinweis auf das Zinsgefälle zum Ausland— wobei die Prämie mindestens 2 Prozent betragen müßte, um neben dem Import- und Transithandel auch für die Geldanlage der deutschen Kreditinstituten jim Ausland wieder attraktiv zu werden— noch als unzureichend bezeichnet. Wohnunterkünfte für Ausländer mit Krediten gefördert Den Bau von Wohnunterkünften für aus- landische Arbeitskräfte will die Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- mit Darlehen fördern. Der losen versicherung in Nürnberg an interessierte Unternehmer Großunternehmen, von der Industrie, be- triebene Abwerbung von Arbeitskräften. In einem Atemzuge klagen aber die Handwerker auch über die Zunahme der ihre Geschäfte beeinträchtigenden Schwarz- arbeit, die mit tariflich oder individuell ausgehandelter Arbeitszeitverkürzung zu- sammenhänge. Was die tariflich ausgehan- delte Arbeitszeitverkürzung anbelangt, so ist ja jedermann klar, daß die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage immer größer wer- den müsse, je weniger Arbeitszeit zur Ver- fügung steht. Ebenso ist es bei den indi- viduell zwischen einzelnen Arbeitgebern und ihren Gesellen ausgehandelten Arbeitszeit- verkürzungen. Doch hier liegt die— die Schwarzarbeit vermehrende— Fehlleistung auf der Seite der Handwerker. Vor allem in jenen Fällen, in denen der Handwerker — nur um Arbeitskräfte heranzuziehen oder seinem Betriebe zu erhalten— nicht nur kostenlos Geräte für Schwarzarbeit zur Ver- fügung stellt, sondern auch Verwendung verbilligten Materials aus dem eigenen Be- triebe gestattet, ermöglicht, duldet oder för- dert. Auch solche Fälle gibt es, und sie sol- len nicht vereinzelt sein. Die Verbraucher handwerklicher Leistun- gen tragen auch ein gerüttelt Maß von Schuld an der Entwicklung, denn sie schauen wohl auf die Handwerker-Rechnungen, die sie genau nachrechnen und scheußlich teuer finden. Bei der Schwarzarbeiter-Abrechnung ist man großzügiger.„Der Preis spielt un- tergeordnete Rolle“, wird gesagt,„Haupt- sache wir finden jemanden, der die Arbeit macht.“ Nicht jeder Handwerksgeselle kann aber Schwarzarbeit machen. Die Bäcker zum Bei- spiel werden vermutlich nicht in diese Ver- suchung kommen. Aus der Vielzahl von handwerklichen Berufen lassen sich zahl- reiche Beispiele dieser Art anführen. So kommt es, daß in Mannheim der Um- fang der Schwarzarbeit auf 45 Millionen DM bei einem Handwerksumsatz von rund 900 Millionen DM geschätzt wird. Auf Landes- ebene(Umsatz 1959: 13 Milliarden) wird der Erhard verspricht den Entwicklungsländern Hilfe Der Bundes wirtschafts minister sprach vor der Weltbank Bundeswirtschaftsminister Professor Er- hard versicherte am 27. September vor der Jahresversammlung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, die Bundes- republik werde die Weltbank bei der Erfül- lung ihrer Aufgaben nach besten Kräften unterstützen. Erhard erinnerte daran, daß sich die Weltbank in den letzten drei Jahren zu mehr als der Hälfte in der Bundesrepu- plik refinanziert hat. Er erwähnte die lang- fristige Anleihe über eine Milliarde DM, die kürzlich von der Bundesbank zur Verfügung gestellt wurde und machte auf den jüngsten Plan der deutschen Industrie aufmerksam, eine Entwicklungsanleihe in gleicher Höhe zu zeichnen. Im übrigen werde die Bundes- regierung sehr erhebliche öflentliche Mittel der Entwicklungshilfe zur Verfügung stellen. Erhard wies darauf hin, er selbst habe wiederholt die Verpflichtung ausgesprochen, daß ein Land wie die Bundesrepublik, dem in der trübsten Stunde seiner Geschichte fremde Hilfe zuteil wurde, dem sittlichen Ge- bot entsprechen müsse, nun seinerseits ärme- ren Völkern zu helfen. Der Bundeswirt- schaftsminister sagte wörtlich:„Im allen Migverständnissen zu begegnen, möchte ich ausdrücklich betonen, daf die Entwicklungs- hilfe und die Aufbringung der hierfür er- forderlichen Mittel unbeschadet der jeweili- gen konjunkturpolitischen Situation und der sich daraus ergebenden konjunkturpolitischen Notwendigkeiten als eine Verpflichtung in sich selbst anerkannt wird. Wenn ich von denkbaren kunjunkturpolitischen Maß- nahmen spreche, liegt es vielleicht nahe, auch an eine Aufwertung der D-Mark zu denken. Bundesregierung und Notenbank haben be- reits vor einigen Wochen erklärt, daß eine derartige Maßnahme nicht beabsichtigt ist. Dem habe ich nichts hinzuzufüge 5 Bundes wirtschaftsminister Erhard vertrat, wie schon in der letzten Weltbankversamm- Die Schweiz vereitelte lung, erneut die Auffassung, daß die von In- dustrieländern und internationalen Organi- sationen geleistete Entwicklungshilfe wir- kungsvoller als bisher koordiniert werden müsse. Nur dadurch könne der gröbtmög- liche wirtschaftliche Nutzeffekt erzielt wer- den. Eine solche Koordination könne in drei Stufen erfolgen. 1. Bessere gegenseitige Unterrichtung über die für die Entwicklungshilfe benötigten und verfügbaren Mittel. 2. Freiwillige Konsultationen über Maß- nahmen, die zur Verwirklichung bestimmter Projekte erforderlich sind. 3. Gemeinsame Operationen der Kapital- geber im Falle besonders schwieriger Finan- zierungsaufgaben. Aber auch die Entwicklungsländer selbst müßten mehr private Initiative entwickeln und ein„Investitionsklima schaffen, das für ausländische Kapitalgeber attraktiv 1 dpa/AP Schwarzmarkt mit Handwerksleistungen so- gar auf 520 Millionen DM geschätzt. Die Ein- buße an Steuern und Abgaben dürfte sich in Mannbeim auf 4,3 bis 4,5 Millio- nen DM— in Baden-Württemberg auf 52 Millionen DM belaufen, Die Schwarzarbeiter beschäftigenden Verbraucher hätten also um so weniger Anlaß die steuer- und abgabe- freien Schwarzarbeiter großzügiger zu be- zahlen, als die Handwerker, denen das Fi- nanzamt nichts schenkt. Dennoch warten Herrn Schlusches Stuhl- bein, Abschlußtür, Badezimmerbeleuchtung, des benachbarten Rechtsanwaltes Türgriff guf den Handwerker. Diese Kleinreparaturen „stehen weder den Handwerkern noch den Schwarzarbeitern dafür“, Vielleicht scheuen sie sich auch, marktübliche Preise zu berech- nen. Hand in Hand mit dieser so merkwürdi- gen Entwicklung geht die aus den Vereinig- ten Staaten auf uns überkommene„do it yourself“(Mach alles selbst)-Bewegung. Herrn Schlusches Bruder zum Beispiel, ein auf dem Lande wohnender ehrbarer Ober- studienrat hat sich eine eigene Gerätekam- mer eingerichtet, um der Handwerker ent- raten zu können. Das ist nicht mehr die sprichwörtliche Axt im Hause. die den Zim- mermann ersetzt. Elektrische Bohrer, Sägen, Hobel und Präzisionsinstrumente, die der Herr Oberstudienrat bestenfalls einmal im Jahre halbstündig anwendet, sind vorhan- den. Sofern es sich um ein Hobby handelt, liegt in der Anschaffung dieser Geräte keine markt wirtschaftlichen Gesetzen widerspre- chende Handlung. Aber der Oberstudienrat Schlusche gesteht unverblümt ein, wie alle Philosophen im Umgang mit Werkzeugen denkbar ungeschickt zu sein. Er greife auch nur im Falle der Not danach. Die ganze An- schaffung— aus einer Notlage heraus, denn der Oberstudienrat besitzt ein Zweifamilien- haus, in dem hie und da einmal Reparatu- ren nötig sind, ist eine kleine Fehlinvesti- tion. Eine kleine Fehlinvestition, die volks- wirtschaftliches Gewicht annimmt, wenn sie tausendfältig wiederholt Privathaushalte anstatt Handuvrerksbetriebe mit Geräten Füllt. Handwerksgeräte, die gar nicht in ihrem Preis angemessenerweise eingesetzt werden können. Abgesehen davon, daß der Oberstudienrat, der Bankier, der Beamte, der Arzt und Rechtsanwalt bei dieser Pfu- scherei Arbeitskraft und Arbeitszeit für einen geringeren Lohn aufwenden muß als jeder Handwerksgeselle. F, O. Weber Kapitalerhöhungen steuerlich reizvoll machen Mittelstandskreis der CDU wðiill die Aktienmärkte aufloeckern (eg) Der Bundesarbeitskreis Mittelstand der CDU hat am vergangenen Wochenende in Bonn Vorschläge zur Auflockerung der Aktienmärkte erarbeitet. Steuerliche Maß- nahmen sollen Kapitalerhöhungen reizvoller als bisher machen, wovon sich die CDU- Politiker ein vergröhertes Aktienangebot an den Börsen versprechen. Indem manche Großunternehmen eine Kapitalerhöhung wegen der Kosten scheuten und es vorzogen, ihren Kapitalbedarf auf dem Kreditwege zu decken, hätten sie. ihr Grundkapital offen- veranschlagt. Auf diese Welse Hätten sſe zur Angebotsenge an der Börse und zur Uebersteigerung der Aktien- sichtlich zu niedri alle Enteignungspläne Schlußstrich unter das deutsche Vorkriegs vermögen (dpa) Die Schweiz wird nach einer amt- lichen Ankündigung am 1. Oktober alle noch bestehenden Sonder vorschriften für die Liquidierung der 1945 zunächst beschlag- nahmten deutschen Vorkriegsvermögen auf- heben. Zum gleichen Zeitpunkt stellen die schweizerischen Aufsichtskommissionen für die Durchführung des sogenannten Washing- toner Abkommens und die dazugehörige Bewertungsstelle ihre Tätigkeit ein. Damit findet eine Verrechnungsaktion großen Stils ihren Abschluß, bei der es um die Entschädigung von deutschen Staats- angehörigen ging, deren vor oder während des Krieges in der Schweiz erworbene Ver- mögenswerte auf Veranlassung der Sieger- mächte für Reparationszwecke eingezogen werden sollten. Entgegen anderen Ländern wehrte sich die Eidgenossenschaft entschie- den gegen dieses Ansinnen, das sie als un- ihres Landes empfand. Der Berner Wider- stand gegen die alliierten Enteignungspläne führte 1948 zunächst zum Washingtoner Liquidationsabkommen und 1952 zum Lon- doner Ablösungsabkommen. Die Schweiz verpflichtete sich zu einer Ueberweisung von 250 Millionen Gold-Franken an die Sie- germächte. Es war„Raubgold“, das aus be- setzten Ländern stammte und während des Krieges vom Deutschen Reich in Zahlung gegeben worden war. Mit der Liquidierung der deutschen Vor- kriegsvermögen befaßte sich in der Folge die Schweizer Verrechnungsstelle. Sie hat 21527 Fälle bearbeitet und die Entschä- digungen reguliert. Die Schluß abrechnung ergab 183,05 Millionen Franken zugunsten des ursprünglich beschlagnahmten deutschen kurse beigetragen, erklärte der Vorsitzende des CDU-Mittelstandskreises, Kurt Schmük- ker, vor Journalisten. Die CDU-Politiker empfehlen eine„kapitalbezogene Körper- schaftssteuer“. Sobald die Gewinne eines ynternehmens in einem offensichtlichen Miß- verhältnis zum Grundkapital stünden, sollte eine Progression bei der EKörperschaftssteuer eintreten. Außerdem sei ein Vermögensver- gleich bei der Einkommensteuer zu erwägen, indem etwa alle drei Jahre bei Großvermögen der Zuwachs von Aktienvermögen ermittelt und zur Einkommensteuer heranzuziehen r Die Forderungen des Mittelstandskreises nach zusätzlichen Freibeträgen für kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsatzsteuer, der Gewerbesteuer, der Vermögenssteuer und der Erbschaftssteuer decken sich im Wesentlichen mit den Ueberlegungen der Bundesregierung zur Vorbereitung einer kleinen Umsatzsteuerreform und des Jahres- steuergesetzes 1961. Auch eine Erhöhung des Kindergeldes für das dritte und jedes weitere Kind wird befürwortet, wobei allerdings der Mehraufwand vom Staat und nicht von den Unternehmen aufgebracht werden Soll. Der geplanten Ergebnisbeteiligung für Arbeitnehmer entsprechend, sollten alle Steuerzahler eine neue steuerfreie Sonder- ausgabenpauschale erhalten, soweit sie lang- fristig sparen. Auf längere Sicht sei eine große Umsatzsteuerreform anzustreben, die das Prinzip der Mehrwertsteuer mit Vor- umsatzabzug, nicht aber mit Vorsteuerabzug ver wirkliche. Bund, Länder und Gemeinden sollten endlich ihre Finanzpolitik 80 auf- einander abstimmen, daß dem Uebermaß an Frankreich verringert Liberalisjerungs- Rückstand (VWD) Frankreich hat nach der Erhöhung des Liberalisierungssatzes gegenüber den Mitgliedsländern des Europäischen Wirt- schaftsrates(OEEC) und des Dollarraumes jetzt auch die Liste der liberalisierten Waren gegenüber sämtlichen anderen im allgemei- nen Zoll- und Handelsabkommen(GATT) zusammengeschlossenen Ländern erweitert. Wie das französische Finanzministerium er- klärt, besteht aber noch immer ein erheb- licher Rückstand im Verhältnis zum Libe- ralisierungssatz gegenüber den OEEC- und den Dollar-Ländern. Britische Automobilindustrie wieder ankurbeln (AP) Die britischen Gewerkschaften haben die Regierung zu umgehenden Hilfs- maßnahmen für die nur noch unzureichend beschäftigte Automobilindustrie aufgefor- dert. Unter anderem wurde von den Ge- werkschaften vorgeschlagen, die Bestim- mungen für Ratenzahlungen zu lockern, um so den Inlandabsatz britischer Kraftfahr- zeuge zu fördern. Weltweites Kaffeeabkommen nahezu komplett (AP) Nach dem britischen Entschluß, dem internationalen Kaffeeabkommen beizutre- ten, wird jetzt auch der Anschluß von acht afrikanischen Ländern erwartet, die noch unter der französischen Exportquote ge- führt werden. In Washington führt das Direktorium zur Zeit die abschliegenden Be- ratungen über die Quotenverteilung des neuen Abkommens, das im Juni vereinbart wurde und am 1. Oktober in Kraft tritt. Mit Großbritannien wurden die ostafrikanischen Gebiete Kenia, Uganda und Tanganjika dem Abkommen angegliedert. Damit wer- den nun rund 92 Prozent des internationalen Kaffeehandels kontrolliert. Die Lehre von der Werbung in Mannheim pflegen An der Wirtschaftshochschule Mannheim wird eine Pflegestätte für die Forschung und Lehre der Werbe wissenschaften entstehen und die Ausbildung wissenschaftlich ge- schulten Nachwuchses für die Führungs- kräfte in der Werbewirtschaft pflegen. Die Vorlesungen und Seminare beginnen bereits im Wintersemester 1960/61. Die„Fördergemeinschaft für Absatz und Werbeforschung e. V.“, die von den Mit- gliedsfirmen der„Gesellschaft Werbeagen- turen(GW)“ auf dem Münchener Werbe- kongreß 1959 gegründet wurde, hat sich nach eingehenden Verhandlungen mit dem Senat der Mannheimer Wirtschaftshoch- schule entschlossen, die Hochschule in For- schung und Lehre auf dem Gebiet der Werbe wissenschaften aktiv zu unterstützen, ohne hierbei der Wirtschaftshochschule Auf- lagen zu machen. g 5. Marktberich te vom 27. September Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr zufriedenstellender Absatz. Es erzielten: Blumenkohl Stück 3055; Stangenbohnen 3545; Feuerbohnen 25—30; Schlan- gengurken ausl. Stück 35—40; Kastengurken 28-40; Gurken Gew. 1420; Karotten 10—12; Kartoffeln 7—8; Kohlrabi 10—11; Petersilie 9—10; Radieschen Bd. 10—12; Rettiche Stück 12—14; Rettiche Bund 12—14; Rotkohl 78; Rote Bete 8—10; Suppengrün Bund 9-10; Kopfsalat deutsch Stück 15—25; Endi- Viensalat Stück 15—22, dto. holl. Steige 66,5; Sel- lerie mit Grün Stück 3040; Schnittlauch Bd. 9—10; Tomaten deutsch 40435, dto. holl. 55—65; Spinat 20 bis 25; Weißkohl 8—9; Wirsing 10—11; Zwiebeln 18—19; Apfel A 25-35, dto. B 15—22; Orangen 50—55; Bananen Kiste 15—17; Birnen A 3045, dto. B 20—25 q Pfirsiche A 35—55, dto. B 20—30, dto. C 1520; Quit- ten 15-20; Zwetschgen 25—30; Weintrauben ausl. 4048; Wainüsse 130150; Zitronen Stück 1921. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Anfuhr groß, Absatz normal. Preis- rückgang in Feuerbohnen, Tomaten und Blumen- kohl. Es erzielten: Pfirsiche A 18—30, B 12—17; Apfel A 14—25, B 9—13; Cox Orange A 30-45, B 2732;„Oldenburg“ 18-28; Goldparmänen Aus- lese 25—35, dto. A 16—25, dto. B 12—17; Birnen A 1624, B 9—15; Quitten 12—18: Kopfsalat Stück 8—12; Endiviensalat Stück 10—12; Tomaten 40-50 mm G B 20-23, 5060 mm G B 26—28; Tomaten Eigentums. Damit sind alle Schweizer Ver- pflichtungen gegenüber den ehemaligen Alli- öfkentlichen Investitionen Einhalt geboten werde, das zur Konjunkturüberhitzung bei- C 4—5; Stangen menkohl 150200 mm bohnen 2025; Feuerbohnen 9; Blu- O Stück 20—27, 200-250 mm ꝰ Vorstand der Bundesanstalt hat beschlossen, 115 3 f 1 or dem Privat- f 100 Millionen DM für diesen Zweck bereit- vereinbar mit der Achtung v elt. trage. 155 zustellen eigentum und der traditionellen Neutralität lerten und Westdeutschland abgewick 8 Stück 2835, 250—300 mm G Stück 35—45. 0 28. 9.*.. gte Wirtsche fsdenate Gb 26. 7. V. 9. 26. 9. V. 9. Wutgetell! von„Vore 4 eee Schwarte Storchen 34⁴⁰ 80 1 ate lit K.— 1090 ve Phoeniz-Rheinroht Unitonds 161,90 159,90 25 EN 82 bie nedekuon bettet icht for etwalge unge Seilind. Woll% ies pris. Hypo. 525 355 v. 88 10 io? Useatonde 111.50 110,00 Uebermittlungsfebler]. Siemens& Halske 850 845 Rhein. Hypo. 585 585 6% Rhein. Hypo.— 92 Atomic-Fd(9 5,08 4.56 0 Sinner A8 287 270 5% Rhein. Hypo. 5 87 Canagros(8 11.15 10,98 Frankfurts. M., 27. September 196 Stanved Seceen 92 3555 88 77% muse le e 2 255 8 333 1608 17585 ö es tf. Tuns„5% Rhid.-Pfelz v. 5„„ 25. 9.. 9 28. 9. V. 9. 26.). J. 9. ee 55 628 406 8„% 34 720 5* 59 5 95% 550 3 98 1101 1320 1 9 5 a deen cue geld Get fd d n ee,,, i e eee ae e i t deere ee e e e 3%. Accu 615 575 9971 ch flot 8 Klöckner Bergbau 289% 280% ver Glanzstoff 780 76⁵ 5% Bayer. Hypo. 1 111 55 zellst Weldhot v 38 102½ 102% Oppenheimer 3) 12.98 12.83 Adlerwerke 540 520 baum. We 910 90 Klscæner Homd. 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Vorzüge 772 75⁰ Allianz Versicherung 4100 4000 8%% Heidelb Zem„ 56 103%— Dekafonds 5 18 100 Uf 110.50 110,72 5 Gummi 3150 3100 s pene 113 112 Rbeinmetall 485 4⁰⁵ gadische Bank 650 65% Hoechster Ferb v 57 06 106%/ é Europe fonds 17580 5 5 100 strs 96,7 8, n 285 285 Hleidelb zement 1150 135 Rheinpfreußen 200 1— Bayer Hypo& Wechseld 833 925 70% Hoechster Farb. v 59 104% 194 Eurunion 5 5 100 veig tr 8,46 8.366 Deefe Lanz A ö 1 4⁵⁰ 4³⁵ f 768 7⁵⁰ 0 90 98% bondek 177,80 175,00 100 ks 85,00 85,20 80 850 Hoechstei Farben 67 750 IBiedel Berliner Handelsbank 6% Hoeschwerke v 58 5 8 5 1605 7 25. 271 287% Kubrstah! 480 470% Comwerzbank A8 721 711 7% Lastengusgl v. 88 01% fon Fondis 200.950 200.0 100 den Kronen 50,51„63 dt Conniges 90 3 5% 52 Fuigers 50 525 t. Bank A6 9% 800 6% AN e 35 104% 04% Fonds e . 555 57 5 108⁰ 115ö0 Salzdetfurth 382 385 Dt. Centralboden 40⁵ 4⁰⁰ 5% Mannesmann v. 59 5 0% III. Fonds! 107, 07,25 doo schued Kronen 60,78 80,89 Ot Erdöl 2% 855. 5 ö 435 85 570 540 Tg 103 103 Industrie 101.50 400,0 1000 un bre 5,700 6.729 De 1215 1202 lutten Obetbeuses 259 288 Schering 450 Dt kiyp gan Bremen 5, N 8% Pfalzwerke o 57 5 93) 58,0 9/0 i 200 6% A 9 5 Hatte Steger lend 860 555 Schiess 47 467 Dresdner Bank A8 5 720 60% plälz Hypo 90„ intetvest„ 5 100 östert Schung 6, i ino 00 005 ie n 760 750 5⁰ 900„ 80 89 Invests 185.0 185,30 portugal 16.04 6,144 Wetke Karlsrube 690 675 Schlossquellbt. Frankf Hypo 5% Pfölz Hypo. 5 en 855 11 55 W 82 814% Schubert u Salzet 510 472 Industriekfeditbenk 270 275—— Thesaurus 59.20 50 100 Da West 47 6.50 „ 55 9 e 200 1199 Schultheiß Stamme 451 442 Mannb Versich Lit A 10⁵⁵ 1720 j 30% Kapt.-Brtraqsst. Transstlente 88 60 55.50 100 DN Os 22.2 idier- Werke* 1 NH S N f f 5 2 D. ee le oudlun —— N N 92 , 3 7 8 Vs ande 8 n N W N Selke 14 MANNHEIMER MORGEN aa Ni ein hau, sau Smued. SEH ia PLANKEN Stoss Haus Tel. 2 31 23 13.30, 16.00, 18.30. 21.00 Der große Erfolg! HEINZ RUHMANN „Der brave Soldat Schwejk“ Prädikat: wertvoll 41 Telefon 202 b NUR AES TER 17.45 und 20.30 Uhr Spencer Tracy, Fredrie March „Wer den Wind sät“(16) Frädikat:„bes. wertvoll“ ScHAUBURG rei. 20s 18.00, 16.15.18.30. 20.45 Terence Morgan, Hazel court „Der nackte Spiegel“(18) 642 5 KINO ALHAMBRA 183658 18 5021 2. Woche! O. W. Fischer „Scheidungsgrund: Liebe“ Ein amüsanter Farbfilm UNIVERSUM Telefon 2 58 55 15.30, 18, 20.30, Curd Jürgens, Hansj. Felmy „SCHACHNOVELLE“(12) Film von international. Rang ROYAL(am Tattersalh) Telefon 4 03 98 14.30, 17.30 und 20.30 Uhr Martine Carol, Dany Robin, Jean-Paul Belmondo in(18) „Die Französin und die Liebe“ (18) N Tel. 2 04 44 2. Woch ScaLA 44.00, 16.13, 18.30, 20.45 5 „LIEBESSPIELE⸗ 0 Sonderpreis:„Silberner Bär“ DiE KURBE Tel. 25555— 14.20, 16.30, 18.45, 21.00 FAHR ZUR HULLE (42) CApITOI Am Meßgßpl. 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September 1960/ Nr. 22 „Hier fliegen keine Schmetterlinge“ Eine Ausstellung jüdischer Kinderzeichnungen aus Theresienstadt in Frankfort „Und sieben Wochen leb ich da ghettoisiert hier fanden mich die Meinen mich ruft der Löwenzahn und auch der weiße Zweig im Hof auf der Kastanie doch einen Schmetterling hab ich hier nicht gesehen denn Schmetterlinge leben nicht im [Ghetto.“ Das sind Verse aus einem Gedicht des jungen Paul Friedmann, der im September 1944 in Auschwitz umgebracht wurde. Er schrieb diese Zeilen im Juni 1942 in There- Sienstadt. Theresienstadt, ungefähr sechzig Kilometer von Prag entfernt, war eine kleine, ehemals österreichische Garnisonsstadt. Das Lexikon gibt ihre Einwohnerzahl mit 7200 an. In den Jahren 1941 bis 1945 aber waren in ihren engen, trostlosen, festungsartigen Mauern sechsmal soviele Menschen zusam- mengepfercht. Denn Hitlers SS hatte aus Theresienstadt ein jüdisches Ghetto ge- macht, ein riesiges Durchgangslager für die Vernichtungslager des Ostens. Verglichen mit Auschwitz und anderen, schlimmeren Menschenvernichtungsstätten der Unmenschen war Theresienstadt viel- leicht kein ausgesprochenes„Todeslager“; aber auch hier hielt der Tod in jenen Jahren eine grauenvolle Ernte. Schon mit den ersten Transporten im Herbst 1941 waren auch Kinder nach There- sienstadt gebracht worden. Am 6. Dezember 1941 lebten in diesem kasernenartigen Ghetto 3367 Kinder unter fünfzehn Jahren; drei Wochen später, am 31. Dezember, waren von innen nur noch 819 am Leben. „Kanonen brüllen hier nicht, und still sind die Gewehre. Hier fließt kein Blut— nur der Hunger tanzt hier seinen stummen Reigen.“ Diese Verse schrieb ein jüdisches Kind damals in Theresienstadt. Und die zwölf jährige Eva Pick dichtete: „Ich bin noch da, bin noch ein lebend [Wesen, indes die Freundin schon im Jenseits weilt. Ich weiß nicht, ob's nicht besser wär' [gewesen, hätt' mich mit ihr zugleich der Tod ereilt.“ Der Tod ließ nicht lange auf sich warten; 1943 wurde die kleine Eva in Auschwitz um- gebracht. Auch Franta Hass fand in Ausch- witz den Tod, kaum vierzehn Jahre alt. In Theresienstadt dichtete sie die fast volks- liedhaften Verse: „Ein Knäblein, ach, so schön und hold, ein Knösplein, das grad blühen wollt'. Erblüht einmal das Knösplein klein, So wird das Knäblein nicht mehr sein.“ 1942 wurde in Theresienstadt das erste Kinderheim eingerichtet. Doch jeglicher Unterricht war aufs strengste verboten. „Sollte unterrichtet werden“, so drohte der Gestapochef in seiner geläufigen Sprache, „dann werden Köpfe rollen.“ Aber das Ver- bot wurde mit List und unter ständiger Todesgefahr umgangen. Wichtiger Gegen- stand des heimlichen Unterrichts— neben Singen und Musizieren— war Zeichnen und Malen. Es scheint, daß es den jüdischen Pädagogen darum zu tun war, den Kindern Koltur-Chronik Faula Wessely, die zur Zeit im Düsseldorfer Schauspielhaus in Thornton Wilders Schauspiel „Wir sind noch einmal davongekommen“ die Mrs. Antrobus probt, wurde mit der vom Wie- ner Gemeinderat gestifteten Josef-Kainz-Me- daille ausgezeichnet. Paula Wessely erhielt die Auszeichnung für die Darstellung der Gabriele in Arthur Schnitzlers„Anatol“. Paul Rose, der Generalintendant des Badi- schen Staatstheaters Karlsruhe, erhielt das Große Verdienstkreuz des Bundesverdienst- ordens. Die Komödie Basel gastiert am Mittwoch, 28. September, 20 Uhr, im Schwetzinger Rokoko- Theater mit Kleists Lustspiel„Der zerbrochene Krug“. Den Dorfrichter Adam spielt Walter Richter. Die Mannheimer Pianistin Doris Rothmund spielt am 1. Oktober, 14.30 Uhr, im zweiten Programm des Saarländischen Rundfunks in einer Gedenksendung zum 95. Geburtstag von Paul Dukas seine„Variationen über ein Thema von Rameau“. in diesem Durchgangslager des Todes die Illusion eines lebens- und liebenswerten Lebens zu vermitteln und sie in der musi- schen Beschäftigung die furchtbare Wirk- lichkeit vergessen oder überwinden zu lassen. Aus den Jahren 1943 und 1944 sind un- gefahr 4000 Kinder zeichnungen erhalten ge- blieben. Sie befinden sich heute im Besitz des Jüdischen Staatsmuseums in Prag, das nach dem Krieg die sogenannten Dokumente der Persekution“ sammelte. Auch die Ge- dichte befinden sich in den Archiven des Jüdischen Staatsmuseums. Sie wurden von einem Lehrer in Theresienstadt gesammelt und nach seiner Hinrichtung bei ihm ge- funden. Eine erschütternde Auswahl jener Gedichte und Zeichnungen wird gegenwärtig im Frankfurter Römer gezeigt und geht dann noch nach Mainz und Wiesbaden. Das Erschütterndste an diesen kindlichen Malereien und Versen sind vielleicht nicht einmal so sehr ihre schmerzlichen, sehn- süchtigen oder sachlichen Aussagen, sondern — in Verbindung mit ihnen— die unter den Namen der zwölf-, dreizehn- und vierzehn- jährigen Verfasser fast stereotyp wiederholte Anmerkung„in Auschwitz umgekommen“. Die Ghettokinder malten reine Farb- Phantasien und realistische Träume, sie malten Erinnerungen an die Welt draußen, aus der sie verstoßen waren, und sie malten ihre tägliche Umgebung, das Lager, das Grauen, den Stacheldraht; aber sie sahen auch noch, über den Stacheldraht und die Festungswälle hinweg, die Schönheiten der Natur, blühende Wiesen und Bäume und die bläulichen Berge des böhmischen Mittel- gebirges und Tiere, Vögel und Schmetter- linge, und Sonne und Wolken und Straßen mit dem Wegweiser„nach Prag“. In der Erinnerung führen alle Wege in die Heimat, die nun in verklärtem Licht er- scheint, das rührende Einzelheiten beleuch- tet: die Gemüsefrau und das rote Fahrrad auf der Wiese, den Fischteich vorm Haus, die Freuden einer Kirchweih, die geliebten Haus- tiere. Ein Kind drückt das so aus: „Nun leb im Ghetto ich mehr als ein Jahr, in dieser Stadt, die immer düster war. Wenn die Gedanken mich zurückversetzen, weiß ich die Heimat erst so recht zu Ischätzen.“ Und ein anderes Kind dichtete: „Erinnerung, liebe, du bringst meinem [Herzen die Ruhe, die wieder das Lächeln mir gibt. Du bist ja mein Freund und verscheuchst [meine Schmerzen.“ Die Kinder malten Theater- und Ballett- szenen, Masken und Märchenfiguren, Prin- zessinnen, Kasperle und Hampelmann; sie malten Blumen, Früchte und Stilleben. Aber Max Slevogt: Picknick Aus der Ausstellung„Berlin— Ort der Freiheit und der Kunst“, die für die Ruhrfest- spiele dieses Jahres in Recklinghausen zusammengestellt worden war und jetzt anläßlich der Berliner Festwochen in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses in Berlin gezeigt Wird. neben der ursprünglichen Lust am Fabulie- ren, neben der Freude an Farbe und Form- gebung ist natürlich auch in diesen Blättern der bildnerische Drang, der in jedem Kind steckt, zu spüren, der Hang, die Erscheinun- gen der Umwelt nachzubilden. Kinder malen und zeichnen gern aus der Anschauung; und sie sehen und malen die Dinge so, wie sie eben aussehen, ohne Stellung zu nehmen, ohne Gemütsbewegung. Sie übertreiben zwar, aber selten ins Phantastische, sondern ins Charakteristische; und sie beschönigen nie. Sie sagen die Wahrheit und malen sie auch. So malten die Kinder in Theresienstadt mit einer erschütternden, beinahe abstrak- ten Sachlichkeit und Objektivität ihre Hölle und die Hölle ihrer Eltern und Geschwister: die Oednis des Lagers, die Trostlosigkeit der „Ubikationen“, die Pritschen, den Stachel draht, die Schlagbäume, die Fronarbeit, die Menschenschlangen vor der Essenausgabe, die Uniformen der Aufseher und die Juden- sterne der Häftlinge, Leichenwagen und Leichenträger, auch eine Hinrichtung am Galgen. Und sie malten den Hunger. Am ergrei- fendsten vielleicht die dreizehnjährige Lenka Lindt auf dem Blatt„Traum und Wirklich- Foto: Eckelt keit“, das in der Mitte geteilt ist. Links „1946“: ein liebevoll gedeckter Tisch, blumen- geschmückt; rechts„1943“: auf rohem Holz- tisch ein armseliger Napf mit„Linsen- trockensuppe“. Ihr Traum von 1946 sollte nicht mehr in Erfüllung gehen; die kleine Lenka kam 1944 in Auschwitz ums Leben. Ein anderes Kind träumte sich ein Schlaraffen- land mit Brot und Zucker und Wurst und Wein und einem auf die Gabel gespießten Spanferkel. Ein drittes träumte von dem „Paradies hinter dem Theresienstädter 8 dort sah es einen Roller und anderes Spiel- zeug, Puppen und Bälle und Obst an den Bäumen. Sie hatten kein Spielzeug, die Kinder im Ghetto; aber zum Glück ließ man ihnen Wenigstens Stifte und Farben. Damit konn- ten sie malen und schreiben— und sich von der Seele schreiben—, was sie erlebten und erlitten, was sie sahen und wovon sie träum- ten, sich selber zum Trost und uns zum Ver- mächtnis. Es soll uns daran gemahnen, daß in jenen vier Jahren das Lager Theresienstadt Durchgangsstation für 15 000 jüdische Kinder War, von denen nicht mehr als 100 die Zeit der Verfolgung überlebt haben. Eo Plunien Ein Volk zwei Sprachen? Zur Berliner Tagung der„Gesellschaft för Debtsche Sprache“ und des Rund fünfzig Delegierte aus der Bundes- republik, aus Westberlin und dem deutsch- sprachigen Ausland hatten sich zur siebenten Hauptversammlung der„Gesellschaft für Deutsche Sprache“ und des„Deutschen Sprachvereins“ in die Berliner Kongreßhalle begeben, dort den Verfall der Sprache zu be- kämpfen, die Sprachklischees aufzuspiegen und den Einfluß zu untersuchen, den die Politik auf die Entwicklung der Sprache aus- übt. Das Eröffnungsreferat hielt Professor Hugo Moser, Ordinarius für Aeltere Ger- manistik in Bonn; das Thema des Referates lautete„Ausgleich und Spaltung— Gegen- sätzliche Entwicklungen im heutigen Deutsch“. Das klingt reichlich trocken, ist es jedoch nicht im mindesten. Denn Hugo Moser behandelte nicht nur die Vernach- lässigung der Wortendungen und nicht nur den Verfall der Kasusbildung, sondern auch die beängstigende Erscheinung, daß schon heute in Ostdeutschland eine andere deutsche Sprache gesprochen wird als in Westdeutsch- land. Das Phänomen ist in der Tat beängsti- gend. Zwar ist die Rechtschreibung des Leipziger Dudens noch immer mit der des Mannheimer Dudens identisch, aber die Be- deutung einzelner Wörter wandelt sich beim Ueberschreiten der Elbe. Neue Wörter werden in die sowjetdeutsche Sprache ein- geschmolzen, es wimmelt von„Jungakti- visten“,„Komplexbrigaden“,„politlektoren“ und Partei- respektive Lern-„Aktiven“ „Pazifismus“ ist im West-Duden eine „Friedensbewegung zur Ausschaltung von Kriegen“, im Ost- Duden jedoch eine„Ab- lehnung jedes, auch des gerechten Krieges“. Was ein„gerechter“ Krieg ist, definiert der Ost-Duden nicht.„Demokratie“ ist im West- Duden eine„Volksherrschaft“, im Ost-Duden eine„Staatsform, deren Charakter durch die jeweils herrschende Klasse bestimmt wird“. Das Wort„Kosmopolitismus“ bedeutet im westlichen Sprachgebrauch soviel wie„Welt- bürgertum“. Nicht so jenseits des eisernen Sprachvorhangs. Der Ost-Duden jedenfalls kommentiert zähneknirschend:„Heute vor allem Ideologie des Imperialismus, die unter dem Vorwand„weltbürgerlicher“ Gedanken das nationale Kulturerbe zerstört und die nationale Unabhängigkeit der Völker zu untergraben trachtet.“ Das sind einige von vielen Beispielen. Sie beweisen, daß die Poli- tisierung und Ideologisierung der Sprache zu einer Art„Neusprache“ nach Orwellschem Muster zu führen droht. Die Schematisierung der Sprache haben Ostdeutschland und Westdeutschland aller- dings gemeinsam. Diesseits und jenseits der Elbe setzt die Bürokratie ihre sprachlichen Wechselbälger in die Welt. Man sagt, wie Professor Carl Hermann Ule in seiner Unter- „Deutschen Sprachvereins“ suchung der Verwaltungssprache ausführte, in den Trutzburgen der Bürokratie„Schreib- kraft“ statt„Schreiber“ und„Lehrkraft“ statt „Lehrer“, man spricht von„Beförsterung“ und schreckt nicht einmal vor dem Substan- tivum„Bemannung“ zurück. Es ist nicht zu leugnen, daß„Funktion alisierung“ der Sprache eine Entwürdigung des Menschen anzeigt. Hoch an der Zeit ist es daher, endlich den „Mut zur neuen Sprache“— dies das Thema eines Festvortrags von Dr. Klotz— zu finden. Diese neue Sprache sagt das Einfache ein- fach, hütet sich vor der knalligen Uebertrei- bung und setzt der Abstrahierung der Sprache den Willen zum Bild, zur Bild- haftigkeit entgegen. In dieser neuen Sprache Wird man den Tatsachen nicht immer bloß „ins Auge sehen“, werden Maßnahmen nicht immer bloß„ergriffen“ und sind Erfolge nicht immer bloß„vielversprechend“.„Groß- veranstaltungen“ gibt es in der neuen Sprache nicht mehr, und das Wort„Durchführung“ wird verpönt sein. Sollte es noch gelingen, die deutsche Sprache von den klappernden Klischees zu reinigen und vor der Entsinn- lichung zu bewahren, käme das Verdienst daran nicht zuletzt den beiden Gesellschaften zu, die in Berlin getagt haben. Die Diagnose ist— nicht zum ersten Mal übrigens— ge- stellt worden. Nun käme alles auf die Thera- Pie an. Hellmut Kotschenreuther Belkanto-Pestival Teatro Massimo„Bellini“ in Mönchen Man lehnte sich in den knarrenden Sitzen des Münchner Prinzregententheaters zurück und ließ sich's ganz unproblematisch wohl sein bei italienischem Stimmen-Exhibitionis- mus, bei den sinnlich-üppigen Melodien deg alten Vincenzo Bellini, beim reinen, unver- kälschten Belkanto aus hochqualifizierten Kehlen. Das Teatro Massimo„Bellini“ aus dem sizilianischen Catania— einer Stadt von der Einwohnerzahl Kiels oder Wiesbadens— gab auf Einladung des Staatsintendanten Rudolf Hartmann sein erstes Deutschland- gastspiel, mit an dreihundert Mitwirkenden, eigenen Dekorationen, großem Chor und gro- Bem Orchester. Catania fühlt sich als das Bayreuth der Bellini-Pflege; vor 159 Jahren War Bellini, der Chefmelodiker der italieni- schen Frühromantik, als Organistensohn in Catania geboren worden. Vor hundert Jah- ren beherrschte er die Spielpläne Europas. Dann stempelte ihn die nachwagnerische Ro- mantik zum Drehorgel- Komponisten. Im Zuge des Neoklassizismus bahnte sich eine neue Wertschätzung des musikalischen Schönschreibers an. Heute begrüßt man den Meister des„Piraten“, der„Norma“ und der „Nachtwandlerin“ als Nachtigallengruß aus dem versunkenen, melodischen Unschulds- land der Musik. Seit hundert Jahren war die letzte Oper des mit 34 Jahren gestorbenen Bellini nicht mehr in München gegeben worden:„I Puri. tanie, eine Edelmutstragödie aus dem Eng- land Oliver Cromwells. In schwarzen Puri- tanerwämsen und weißen Schulterkrägen stolzierten die sizilianischen Kehlen- Athleten Gianni Raimondi, Giuseppe Taddei und An- tonjo Zerbini durch eine geschmackvoll aus- gesparte Szenerie, die ausnahmsweise nicht dem italienischen Pappdeckelpomp huldigte, sondern in wohlabgewogenen Farben im Stile der Historienmalerei des 19. Jahrhun- derts angelegt war. Die Primadonna Ga- briella Tucci entledigte sich einer Wahn- sinns-Szene à la Lucia di Lammermoor, dra. matisch in der Koloratur, mit sinnlichem Verve in der glutvollen Melodik. Man sah und hörte eine Arena des Schöngesangs, eine Olympiade der Spitzentöne, eine Schaustel- lung der Kantilene. Wie Bellini menschliche Leidenschaften zu homophoner, melodischer Linie werden ließ, ist schlechthin berückend und hat musikgeschichtliche Wirkung getan bis herauf zu Gounod, Liszt und dem frühen Wagner. Bei den„Puritanern“ kommt außer- dem das Element der„Großen Oper“ franzö- sischen Stils hinzu: Aufmärsche, historischer Prunk, Rettungs- und Befreiungsdramatik. Als pretiöse Erinnerung an Urgroßvaters Schwärmereien gaben die Sizilianer die wehmütig- idyllische Romanze„La Sonnam- bula“. Man hatte die Dekorationen der Ur- aufführung von 1831 rekonstruiert: poetische Bilder aus einem alten Fremdenführer durch die Schweizer Alpen, raffiniert naive Thea- termalereien mit bizarren Bergen und Wäl⸗ dern, einem verlassenen Grafenschloß im Hintergrund und mit einer verstaubten, alten Mühle, über deren Dach die Nachtwandlerin Amina in die Arme des Geliebten schreitet. Eine italienische Oper, die sich als historisie- rende Stilbühne gibt— das hatte man in München noch bei keinem der zahlreichen Gastspiele gesehen. So kam denn zum Ent- züücken über die gesanglichen Spitzenleistun- gen auch noch die Freude über das inszena- torische Geschick der Sizilianer. Die Bravourrolle der Amina, die große Glanzpartie der Sopranistinnen des 19. Jahr- hunderts, sang Renata Scotto. Ihr heller, ly- rischer Sopran gehört unstreitig zu den schönsten Frauenstimmen der Gegenwart. Darstellerisch offenbarte sich erstaunlicher Takt. Sie spielte den nervenschwachen, som- nambulen Rühr-mich- nicht- an mit der Poe- sie feenhafter Verwunschenheit. Man glaubte, eine Novelle von Hauff in Klänge umgesetzt zu hören.— Das Bellini-Theater hatte einen Erfolg, wie in München ihn seit Jahrzehn- ten keine italienische Truppe auch nur an- nähernd erreichte. Vier Tage lang Arien und Ensembles von Bellini, gesungen von seinen treuesten Verfechtern— man verstand wie- der, was Melodie und Gesangsoper bedeu- ten können. Karl Schumann Eine kleine Abendmusik mit Werken von Johann Gottfried Walther, Johann Pachelbel, Johann Sebastian Bach, Max Reger und Johan- nes Brahms veranstaltet Kantor Göttsche mit dem Bach-Chor am Sonntag, 2. Oktober, um 20 Uhr in der Mannheimer Christuskirche. CARL ZUCKMA YER: Die Fastnachtsbeichte Copyright by S. Fischer, Fronkfort am Moin 29. Fortsetzung Mit verzweifeltem Eifer, und wie in einem quälenden Traum sie immer wieder aus dem Gesicht verlierend, verfolgte er sie, und es schien wirklich, als würde die Schwarzrote, die inzwischen einige Male den Tänzer wech- selte und schließlich allein blieb, eine Art von Spiel mit ihm treiben: bald sich ihm— fast bis zur Berührung nähern, bald wie- der ihn lockend oder auch heimlich leitend, vor ihm weglaufen. Als er ganz außer Atem durch eine der offenen Flügeltüren drängte, hinter der sie gerade, von einem Saal in den andern, ver- schwunden war, stand sie plötzlich neben ihm, als habe sie hinterm Türrahmen auf ihn gelauert. Sofort umfaßte er sie— und spürte, während er sie im Tanzschritt in eine stillere Ecke zu steuern suchte, ihr Herz Segen das seine pochen,— sah, hinter den engen, von künstlichen Wimpern überschat- teten Augenlöchern in der milchfarbenen Larve, ein heißes, nachtblaues Funkeln. „Kennst du mich?“ fragte er dicht an ihrem Ohr, und bemerkte erschreckend, dag er selbst unwillkürlich in dem hohen Zwit⸗ scherton der Zikaden gesprochen hatte Die Maske nickte, schlang ihre Arme fester um seine Flanken. Kannst du mich verstehen, Wollte er fragen, doch es wurde ihm klar, dag man in dem enormen Lärm von Musik, Tanz- gespräch und Stimmen sich nur schreiend, wie Turmschwalben oder Dohlenvögel, ver- ständigen konnte. Jetzt waren sie einem Seiteneingang nahegekommen, der zwar auch von Masken durchtanzt Wurde, aber einige hohe, mit Säulen gefaßte Fensternischen besaß. Aus einer solchen Nische entwich grade, vermut- lich nach einem gewaltsamen Kuß, laut kreischend eine massige, silbergrün um- wallte Rheintochter, von einem zottigen Alberich in wilden Faunssprüngen verfolgt. Jeanmarie drängte mit seiner Tänzerin rasch in die freigewordene, schon heftig um- kämpfte Wandmulde hinein, bevor ein anderes Paar sie hätte beschlagnahmen kön- nen, und schlang die Arme um ihren Hals, wie wenn ein Verliebter sein Mädchen küs- sen will. Aber daran dachte er nicht, er suchte nur nach einer Möglichkeit, sich ihr verständlich zu machen, denn seit dem abendlichen Gespräch mit Panezza glaubte er die Not, die Gefahr, in der sie schwebte, fast riechen oder schmecken zu können, wie das schwelende Brenzeln eines noch nicht ent- deckten, anknisternden Feuers hinter Wand. gebälk.. HFlastig begann er— und da er laut sein mußte und immer andere Masken Vorbei kamen, auf italienisch—, in sie hineinzureden, stieß alles vor, was er wußte oder zu wissen meinte, er sprach von Flucht und Versteck, bot ihr Geld, Hilfe, Beglei- tung... Sie aber schüttelte nur den Kopf, daß die dunklen Drehlocken flogen— ihm War, als höre er hinter ihrer Larve ein lei- ses, zärtliches Lachen— und dann geschah etwas, was er nie erwartet, vielleicht heim- lich ersehnt, aber in diesem Augenblick nicht einmal gewünscht hatte Plötzlich schob sie die Larve so weit vom Kinn zurück, daß ihre Lippen frei wurden, mit der anderen Hand lüftete sie rasch den seidenen Lappen, der seine Halbmaske nach unten abschloß,— und preßgte kurz, heftig, ihren Mund auf den seinen— dann hatte sie schon, mit einem Ruck ihres Nackens. die Larve wieder geschlossen, und ihr linker Arm umschlang ihn zum Tanz, während die Finger ihrer rechten Hand sich fest mit den seinen verklammerten. Er schwang sie herum, betäubt, über- wältigt, hingerissen— alle Furcht und Be- sorgnis, die eben noch in ihm gebrannt hatte, schien verflogen, oder ins Grundlose versunken— es war ihr Duft, ihr Lebens- hauch— es war ihre nackte Hand, ihr hol- des, betörendes Wesen, das sich ihm öffnete, verschenkte, erschloß—, nicht mehr in sich gefangen wie in einem unsichtbaren Fisch- glas, sondern weit und frei aufgetan— ihm aufgetan, in einer unverhofften Antwort auf seinen zaghaften Ruf. „Liebst du mich?“ fragte er sinnlos— mit seiner natürlichen Stimme in den schmalen Lippenspalt ihrer Larve hinein, und sie faßte ihn fester, und schmiegte die Seite ihres Kopfs im Tanzen an seine Schul- ter. „Violal“ rief er laut, in einer triumphie- renden Seligkeit, ihm war, als sei sie ver- wandelt, entzaubert, von einem Bann ge- löst, und er war der Prinz, der Märchen- ritter, der die Dornhecke durchbrochen, den Drachen getötet, den Dämon vertrieben hatte. Ein wilder, unbändiger Stolz hatte ihn gepackt, ein Rausch von Selbstgefühl und Sicherheit, und eine Lust am Dasein, die seine Jugend noch nicht gekannt hatte denn in Wahrheit war er der Ver wandelte, der Entpuppte, wie aus einer Hülle gebro- chen. Jetzt war er nicht mehr der scheu ver- quälte, von nervöser Unrast durchflackerte, mit morbiden Aengsten belastete Schatten. als der er in den Sälen umhergegeistert War—, sondern der Sohn seines Vaters, ein junger Mann von Geblüt, ein Liebhaber, ein Besitzer greifender, ein leichtherziger, leicht- mutiger Kavalier, und er hielt sie umarmt und umfangen, mit einer Kraft des Begeh- rens, die allen Genuß der Liebe voraus- kühlte und einbeschloß. Im FHauptsaal wurde durch ein Mega- phon wie das eines Dreimasterkapitäns der grohe Schlußwalzer ausgerufen, zu dem die Damen ihre Tänzer zu wählen hatten, und der die letzte Viertelstunde bis zur allge- meinen Demaskierung ausfüllte. Gleichzei- tig begann die ölige Stimme des städtischen Operettentenors, der neben dem Orchester postiert war, mit dem Refrain des allbe- kannten Schlagers aus der„Lustigen Witwe“: Haab— mich— lie— b! Panezza hatte sich in der Nähe der Kapelle auf eine der zum Podium führen- den Stufen gestellt, und spähte wartend in das Maskengewimmel. Mehrmals hatte er sich im Vorüberstreifen und in kurzen Tanzrunden mit Katharina verständigt, aber sie hatten sich immer wieder, wie in Angst oder Scheu oder auch um nicht auf- zufallen, nach flüchtiger Berührung ge- trennt. Doch wußte sie, wo er zur„letzten Damenwahl“ zu finden sei, und jetzt sah er sie, in dem rosafarbenen Kostüm seiner Tochter, zwischen den sich zum Schlußtanz formierenden Paaren heraneilen, und nob Winkend den Arm. Sie legte ihre nackten Unterarme um seine Schultern und faltete die Hände hin- ter seinem Hals, er nahm sie eng um die Hüften. Die Musik wurde lauter und heißer. Weil nun alle Kapellen in sämtlichen Räu- men in die gleiche Walzermelodie einge- stimmt waren, der klößige Operettentenor wurde von vielen Mitsingenden übertönt, überall schluchzte und tremolierte es durch die plötzlich verdunkelten, nur von farbigen Scheinwerfern bespielten Säle: Haab— mich— lie— b! Während die zwitschernden Gespensterstim- men, da man sich jetzt nicht mehr zu ver- stellen brauchte, verstummt Waren. Dachte Panezza später an die Minuten dieses Tanzes zurück, so nannte er ihn in seiner Erinnerung den„Tanz der Eintags- kliege“, und ihm war auch, als ob er nach diesem Tanz gestorben sei— während seine Partnerin wohl noch Weiterlebte, behufs irgendeines Geschäftes, das man die Art- erhaltung nennt und das ihm, Panezza, recht überflüssig erschien, zumal er selbst nicht daran beteiligt war. Jetzt aber war ihnen beiden, als würde mit und nach diesem Tanz nicht nur ihr Leben, sondern die Welt auf- hören, mit allem, was man je an ihr geliebt, erahnt oder erfühlt hatte. Sie sprachen da- bei nicht ein einziges Wort, sie nannten sich nicht einmal bei ihrem Namen, näherten nur manchmal ihre Gesichter so dicht, daß die Schläfen sich kurz berührten und schmerzhaft preßten, dann wieder legten sie weit ihre Köpfe zurück, daß sie durch die Schlitze der Larven ihre Augen sehen konn- ten. Katharinas Larve hatte sich um Augen und Mund herum von innen befeuchtet, er Wußte nicht, ob von Tränen oder nur n der Wärme ihres Atems. Doch je länger sie tanzten— und sie hatten kein Bewußtsein von Zeit— desto leichter, beschwingter, schwebender wurde die Bewegung ihrer Glieder und das Gefühl in ihrem Innern. Es war, als lösche der gemeinsame Rhyth- mus, das wellenhafte Auf und Ab der Drehung und die süße wirblige Schwindlig- keit alle Gedanken aus oder zerschmelze ihre Macht, auch die des Schmerzes, des Abschieds, der Trennung— und es blieb nichts als eine unbegreifliche, aller Daseins- last enthobene Leichtheit. Fortsetzung folgt sieb Voll unic „die keit Rep auf lung aug lun Sek! bill den Mal nen Afri der 9 gen sche mit Ma.