Jr. 229 58 gens schau- Urauf. erliner „Wur- 1 und er, je- nhüttel⸗ nicht t und Kepsis ilmung burger cht 80 ärchtet zu be- oethes ein ihr über- nuliert lmtem 2 nach er und 8 eine nd oft nthese H sehr t. Was otwen⸗ Breit- klug, lat die er be- en hat, omisch itt der in der nd die Vas il gerade neater- atal an seinem t en def 1 des Se, die nd ge- mieren in den de lyri⸗ prache, idchen- is blei- rinnen. r Und en und sto und aufzu- denrest Wäre eß Schau- besten nal 2 dieren. Goethe er Ver-. d noch gegen · ephistt reuthe lied det Künste eünstles ler her. nen Sti zachlich ermaßel er Fest aatsope Neunte chzehn f Natio exande König. nie un beteiligt in nel tt“ m. “ gn dit 1 stell Ager Gi. Robeso n Sozis. Südhau Hen fi tudio 19) ein hon He — ähnliche n eine auffll es and naschen haudel 2 Witte zeit ge. im mid uf kle⸗ eine A kremd ür mie Wie kel rau g tte,. ührend venn denn“ ihn us Wußten ihn vel gar 1 rmlosie besil Tieres, der Fi Anfan r spur War agst uch eil Mann? mische uns au sch nat ich el bei del bevor! anmark Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper. H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 46214 A Mannheimer. Uncbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 46. Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,40 DM zuzügl. 60 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 34 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 230/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. d. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 4. Oktober 1960 Bundesatomminister Professor Siegfried Balke prach zur Eröffnung des achten Jahrestreffens der Verfahrenstechnischen Gesellschaft im Musensdal in Mannheim. Der Minister forderte, die künftigen Ingenieure sollten sich mehr mit staats politischen und internationalen Fragen beschäftigen. Die Zukunfts- aufgaben der Technik seien ohne Verständnis für die soziologischen Zusammenhänge dum au bewältigen:„Der Ingenieur kann sich heute nicht mehr hinter den Zaun seines Fachgebietes zurückziehen.“— Zum achten Jahrestreffen der Verfahrenstechnischen Ge- sellschaft amen 1500 Ingenieure aus der ganzen Bundesrepublik, aus fast allen west- europaischen Ländern und aus UDebersee nach Mannheim. Die Tagung dauert bis zum Mittwoch.— Unser Bild zeigt Minister Balke(lines) und den Ersten VTG- Vorsitzenden, Professor Dr.-Ing. Kurt Rieß.(Ausführlicher Bericht im Lokalteil.) Bild: Steiger Nehru wies Moskaus Pläne zurück „Keine Veränderung der UNO“/ Neue Angriffe Chrustschows auf Hammarskjöld New Y Or k.(Ap) In seiner mit Spannung erwarteten Rede vor der Vollver- sammlung der Vereinten Nationen hat der indische Ministerpräsident Nehru am Montag die sowjetischen Wünsche nach einer Aenderung des Aufbaues der verein- ten Nationen zurückgewiesen. In einer politischen Grundsatzerklärung gab Nehru zu, daß die Organisation zwar einige Mängel habe, fügte jedoch hinzu:„Wir kön- nen dlefinitiv sagen, daß die Vereinten Nationen in ausreichendem Maße ihre Exi- stenz gerechtfertigt haben.“ Ohne direkt auf die sowzetischen Angriffe auf UNO- Generalsekretär Hammarskjöld einzugehen, sprach sich Nehru gegen alle Verände- rungen aus, die eine Abänderung der UNO- Charta erforderlich machen würden. Zu solchen Veränderungen würde auch die von Chrustschow gewünschte Ersetzung des Generalsekretärs durch ein dreiköpfiges Generalsekretariat gehören. Nehru forderte sofortige und anhaltende Bemühungen um ein Abrüstungsabkommen, weil es in drei oder vier Jahren dafür zu spät sein könne. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion hätten zwar den„Schlüssel zum Frieden“ in der Hand, aber auch alle anderen Länder seien mitverantwortlich. Auhberdem appellierte Nehru an die Voll- versammlung, den Antrag der fünf bündnis- freien Länder einstimmig zu unterstützen, in dem eine neue Begegnung zwischen Präsi- dent Eisenhower und dem sowjetischen Mi- nister präsidenten gefordert wird. Nachdem Eisenhower am Sonntagabend an seiner ab- lehnenden Haltung gegenüber einem solchen Treffen festgehalten hatte, meinte Nehru, Eisenhower habe diesen Gedanken dennoch nicht völlig zurückgewiesen.„Die Tür ist noch für Erörterungen offen, und der Präsi- dent hat seinem starken Verlangen Ausdruck gegeben, bei der Verminderung der inter- nationalen Spannungen mitzuhelfen.“ Zur Frage der Aufnahme der chinesi- schen Kommunisten in die Vollversammlung sagte Nehru, es sei bekannt. daß Indien mit der chinesischen Volksrepublik eine Aus- einandersetzung über die gemeinsamen Grenzen gehabt habe und habe. Trotzdem sei Borissow kommt zu Handelsgesprächen Deutsch-sowjetische Verhandlungen„mit derselben Konzeption wie bisher“/ Vorbehalte der Bundesregierung Von unserer Besner Redsskties Bon n. Trotz des angespannten deutsch-sowietischen Verhältnisses will die Bun- desregierung den Handel zwischen beiden Staaten„mit derselben Konzeption wie bisher“ fortsetzen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes kündigte am Montag an, daß am 17. Oktober deutsch-sowzetische Verhandlungen mit dem Ziel beginnen, das Grundabkommen zu verlängern und neue Kontingente festzulegen. Zu diesem Zweck wird der stellvertretende sowjetische Außenhandelsminister Borissow nach Bonn kommen. Auf deutscher Seite führt der Staatssekretär van Scherpenberg vom Aus- wärtigen Amt die Verhandlungen. Aus der Ankündigung des Regierungs- Sprechers war eine deutliche Skepsis her- auszuhören. Er wies betont darauf hin, daß auch Wirtschaftsverhandlungen stark von der politische Lage abhingen. Daher be- halte sich die Bundesregierung bei den kom- menden Gesprächen„freie Hand“ vor. Auch die Frage nach der voraussichtlichen Dauer der Verhandlungen beantwortete der Spre- cher ausweichend. Er erklärte, in der Ver- gangenheit seien zwei bis drei Wochen aus- reichend gewesen. Das deutsch-sowietische Handels- und Schiffahrtsabkommen sowie das Waren- und Zahlungsabkommen laufen am 31. De- zember 1960 aus. Bei insgesamt wachsender Tendenz haben vor allem die deutschen Lieferungen in den letzten Jahren laufend zugenommen. Dies erklärt sich nach Mittei- lung des Sprechers daraus, daß die deut- schen Lieferungen sich vorwiegend auf langfristige Investitionen beziehen, wäh- rend die sowjetischen Lieferungen haupt- sächlich aus sofort greifbaren Posten be- „Gewehr bei Fufß“ in die Etatdebatte Vorbereitungen in der CDU und SPD/„Sachdebatte“ erwartet Vo unserer Bonn. In die Debatte über den Haus- haltsplan 1961 wollen die beiden großen Bundestagsfraktionen„Gewehr bei Fuß“ gehen. Sowohl der Fraktionsvorstand der CDU/ CSU als auch das Präsidium der SPD befaßten sich am Montag in grogen Zügen mit der Etat-Debatte. Wie ein Sprecher der CD/ CSU mitteilte, erwartet man am Mitt- woch— der Tradition erster Lesungen ge- mäß— eine„Sachdebatte“, in der politische Streitfragen nur aufgegriffen werden sollen, soweit sie sich nicht vermeiden lassen. Sollte jedoch die Opposition eine politische De- batte herbeiführen, so werde man gerüstet sein. Ansatzpunkt für eine heftige Debatte wäre die von der SPD angekündigte For- derung auf Kürzung des Verteidigungsetats um eine Milliarde Mark, das Thema„Ab- bau der Subventionen“ oder das Bildungs- wesen. SPD- Kreise vertreten den Stand- punkt, daß die Zuschüsse an die Landwirt- schaft gekürzt werden müßten. Ferner könn- ten durch Zusammenlegung verschiedener Ministerien Einsparungen erzielt werden. Die damit freigewordenen Mittel sollten nach Ansicht sozialdemokratischer Politiker etwa der Entwicklungshilfe zugute kommen. Wie am Montag aus der Bonner SpPD-Zen- trale bekannt wurde, scheint jedoch in der Parteispitze die Bereitschaft für eine innen- und wehrpolitisch aufgezogene Haushalts- debatte nicht sehr groß zu sein. Man will sein„Pulver“, wie bisher, für die dritte Le- sung trocken halten Der Etatentwurf für 1961 erreicht mit 44,86 Milliarden Mark einen Rekordumfang. Er bewegt sich, wie der laufende Haushalt, am Rande des Defizits, ohne dabei, wie Bun- desflnanzminister Etzel versichert, einer so- liden Grundlage zu entbehren. Der Etatent- Wurf sei nach den Grundsätzen der äußeren und inneren Sicherheit sowie der sozialen Bedürfnisse ausgearbeitet worden. Auf Kri- Bonner Redaktlen tik der Opposition dürfte vor allem Etzels Vorhaben stoßen, mit Steuermehreinnah- men vermögenswirksame Ausgaben im außerordentlichen Haushalt zu bestreiten. standen. Das vereinbarte Warenvolumen betrug 1958 insgesamt 840 Millionen Mark. Nur 541 Millionen hiervon wurden ausge- nützt, 264 von den deutschen Exporteuren, 277 von Sowjetrußgland. 1959 wurde die Lie- ferung von Waren im Gesamtwert von 1040 Millionen Mark vereinbart, hiervon wurden 723 Millionen ausgenützt. wobei die deut- schen Ausfuhren auf 389(gegenüber 334 Millionen sowjetische Lieferungen) anstie- gen. 1960 betrug das vereinbarte Volumen 1240 Millionen Mark. Im ersten Halbjahr betrugen die deutschen Lieferungen 305 Millionen, die sowjetischen 212 Millionen. Unter diesen Umständen würde eine„Fort- setzung der bisherigen Konzeption“, die der Sprecher ankündigte, eine weitere Auswei- tung des deutsch- sowjetischen Handelsver- kehrs bedeuten. Die bevorstehenden deutsch- sowjeti- schen Wirtschaftsverhandlungen werden in Bonn auch vor dem Hintergrund der noch laufenden Embargo-Erwägungen des We- stens und des kommunistischen Drucks auf Berlin gesehen. Sollten Pläne, die Bundes- wirtschaftsminister Erhard kürzlich befür- Wortete und die auf ein allgemeines Em- bargo gegen den Ostblock als Notwehr gegen kommunistischen Druck abzielen, in ein weiteres Stadium treten., so dürfte dies zumindest die Vertagung der deutsch- sowjetischen Verhandlungen bedeuten. er davon überzeugt, daß die Vertretung der Volksrepublik China in der Weltorganisa- tion wesentlich sei. Es sei auch nicht ein- zusehen, warum die mongolische Volks- republik von den Vereinten Nationen aus- geschlossen bleiben solle. In der Mongolei arbeite ein ruhiges und friedliches Volk hart für seinen Fortschritt. Es sei grund- sätzlich falsch, ein solches Land von der Weltorganisation auszuschließen. Der sowetische Ministerpräsident hatte bereits am Montagvormittag in der Vollver- sammlung UNO- Generalsekretär Hammar- skjöld vorgeworfen, schon immer gegen die kommunistischen Länder eingestellt gewe- sen zu sein. Er forderte den Rücktritt Ham- marskjölds und drohte damit, UNO-Be- schlüsse nicht mehr anzuerkennen, wenn der Aufbau der Organisation der Vereinten Na- tionen nicht verändert werde. Der britische Premierminister Macmillan erschien zu der Rede Chrustschows nicht. Er begründete sein Fernbleiben damit, daß es„eine Zeitver- schwendung“ sein würde, die Rede anzuhö- ren. Macmillan empfing in der Zwischenzeit den Präsidenten der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, und den jugoslawischen Präsidenten Tito in seiner Hotelsuite. Erst als der indische Ministerpräsident Nehru sprach, kam auch Macmillan in die Vollver- sammlung. Chrustschow machte zu seinem neuen Angriff auf Hammarskjöld von dem Recht zur Erwiderung Gebrauch.„Im Migver- ständnisse zu verhindern“, erklärte Chrust- schow,„möchte ich bekräftigen, daß wir Hammarskjöld nicht trauen und ihm nicht trauen können. Wenn er selbst nicht genug Mut aufbringt, um in sozusagen ritter- licher Weise zurückzutreten, dann werden Wir aus der entstehenden Situation die nötigen Schlüsse ziehen. Es ist nicht recht, wenn ein Mann, der die elementare Ge- rechtigkeit verhöhnt hat. einen so bedeu- tenden Posten wie den des Generalsekre- tärs einnimmt.“ Ebenso wie Eisenhower schon am Sonntagabend sprach sich auch Chrustschow gegen das von den bündnis- freien Staaten gewünschte Zusammentref- fen der beiden Staatsmänner aus. Außer- dem wiederholte er seinen Plan für eine totale Abrüstung und warf den Westmäch- ten vor, daß sie, insbesondere die Vereinig- ten Staaten, nur eine Rüstungskontrolle wünschten. Der sowjetische Ministerpräsi- dent erklärte sich ferner erneut damit ein- verstanden, daß im Zuge eines Abrüstungs- programms eine internationale Streitmacht aufgestellt wird. Unmittelbar nach dem Kremlchef ergriff König Hussein von Jordanien das Wort. Hussein betonte, Jordanien stehe in dem den Weltfrieden gefährdenden Konflikt der Ideologien eindeutig auf der Seite der freien Nationen. In fast allen wichtigen Fragen sehe sich jeder Staat heute vor die Wahl gestellt, entweder ein Teil des sowjetischen Machtbereichs zu werden und sich dem Moskauer Diktat zu unterwerfen oder eine freie Nation zu bleiben.„Ich bin hier, um erneut festzustellen, daß wir den Fortsetzung Seite 2 Brandt: Ohne„Ost-Wasser“ Berlin/ Bonn.(dpa/ AP) Vor österreichi- schen Journalisten berichtete der Regie- rende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, am Montag über die Lage West- berlins angesichts der Willkürmaßnahmen der Zonenbehörden und der östlichen Dro- hungen. Brandt ging dabei auch auf die Wasserversorgung Westberlins ein. Auf der Bundespressekonferenz in der vergangenen Woche hatte ein Journalist aus der Sowjet- zone gefragt, ob es der Bundesregierung be- kannt sei, daß Westberlin in der Wasserver- sorgung vom Osten abhängig sei. Hierzu stellte Brandt jetzt fest, Westberlin benötige kein Wasser aus dem Osten. Abhängig sei der westliche Teil der Stadt nur bei der Ab- Wässerbeseitigung. Aber auch hier würde sich eine Regelung finden lassen, meinte 3„Es wird dann auch im Osten stin- en.“ Trotz der verschärften Abriegelungsmaßg- nahmen der Sowjetzonenbehörden sind im Monat September 20 698 Einwohner der So- Wetzone in die Bundesrepublik geflüchtet. Das ist rund ein Drittel mehr als im Sep- tember 1959. Jedoch ist gegenüber August 1960 ein leichter Rückgang der Flüchtlings- zahlen um 767 festzustellen. Bonn bereitet sich auf Debrés Besuch vor Treffen Adenauers mit de Gaulle auf EWG- Konferenz? Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Mit spürbarer Skepsis beurteilt das amtliche Bonn den für den 7. und 8. Oktober bevorstehenden Besuch des fran- 268ischen Premierministers Debré und sei- nes Außenministers Couve de Murville. Bundeskanzler Dr. Adenauer führte am Montag im Palais Schaumburg mit Bundes- außenminister von Brentano vorbereitende Gespräche, an denen auch Staatssekretär Dr. Carstens und der deutsche Botschafter in Paris, Blankenhorn, teilnahmen. Presse- chef von Eckardt entgegnete auf die Frage eines Journalisten, ob Blankenhorn die Pläne de Gaulles erläutert habe, auffallend abrupt:„Nein“. Zwischen Gesfern und Morgen Kriegerwaisen können schon jetzt ihre Be- freiung vom Wehrdienst bei den zuständigen Kreiswehrersatzämtern beantragen. Als Nachweis sind der Rentenbescheid des Ver- sorgungsamtes und eine amtliche Bescheini- gung vorzulegen, aus der hervorgehen muß, daß es sich bei dem Antragsteller um den einzigen Sohn handelt. Für Flüchtlinge sind im Rahmen des Weltflüchtlingsjahres bis zum 20. September in der Bundesrepublik insgesamt Spenden von rund 19 Millionen Mark eingegangen. Im Namen des deutschen Ausschusses für das Weltflüchtlingsjahr dankte Ministerial- dirigent Middelmann vom Bundesvertriebe- nen ministerium vor der Presse in Bonn den zahlreichen Spendern. Er wies aber auch dar- auf hin, daß für zahlreiche Projekte für pro- duktive Hilfe an Flüchtlinge im Auslande noch ein deutscher finanzieller Beitrag er- Wartet wird. Keine Flammenwerfer habe der kürzlich von einem französischen Kriegsschiff aufge- brachte Hamburger Motorfrachter„Las Pal- mas“ an Bord gehabt, teilte ein Sprecher des Bonner Auswärtigen Amtes mit. Die Schiffs- ladung habe aus Zerstäubern für ein Pflan- zenschutzmittel bestanden. Wie ferner mit- geteilt wurde, ist noch keine offizielle Ant- wort aus Paris auf eine Anfrage der Bun- desregierung wegen der Aufbringung der „Las Palmas“ erfolgt. Bundespostminister Stücklen hat ein für heute vorgesehenes Gespräch mit den In- tendanten der Rundfunkanstalten wegen der gegenwärtigen rundfunkpolitischen Lage abgesagt. Ein Termin für ein neues Ge- spräch wurde noch nicht genannt. Bei der Zusammenkunft sollte über die„Fernlei- tungsverträge“ gesprochen werden, die vom Bundespostminister den Rundfunkanstalten zum 31. Dezember gekündigt worden sind. Zu einer Aussprache hat Bundeskanzler Adenauer den ehemaligen französischen Ministerpräsidenten Reynaud empfangen. Danach traf Reynaud mit Bundesaußen- minister von Brentano zusammen. Nach offiziellen Angaben handelte es sich um einen Höflichkeitsbesuch Reynauds, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Finanz ausschusses der französischen Na- tionalversammlung das Hauptquartier der französischen Truppen in Baden-Baden be- sucht hatte. Der griechische Innenminister Makris hat bei der Staatsanwaltschaft in Athen Strafantrag gegen den Berliner Rechts- anwalt Dr. Max Merten wegen Verleum- dung gestellt. Der Strafantrag gilt auto- matisch auch für die Herausgeber der Tageszeitung„Hamburger Echo“ und des Nachrichtenmagazins„Der Spiegel“, die die Erklärungen Mertens“ abgedruckt bezie- hungsweise in Auszügen oder Zitaten ver- öffentlicht hatten. In der Kampagne um die Gunst der ame- rikanischen Wähler scheint bisher keiner der beiden Präsidentschaftskandidaten einen be- achtenswerten Vorsprung vor seinem Riva- len erzielt zu haben. Nach den bisherigen Wahlkampfanalysen scheint Nixon in 22 Staaten mit 161 Wahlstimmen in Führung zu liegen, während sich Kennedy in 14 Staa- ten mit 123 Wahlstimmen an die Spitze der Wählersympathien gesetzt zu haben scheint. Dies bedeutet, daß keiner der Kandidaten gegenwärtig auch nur annähernd die erfor- derlichen 269 Wahlmännerstimmen auf sei- ner Seite hat. Bundeswirtschaftsminister Erhard ist aus Kabul kommend in Teheran eingetroffen, wo er heute die große deutsche Industrieaus- stellung eröffnen wird. Erhard wird bis zum Donnerstag in Iran bleiben. Die Vereinigten Staaten beabsichtigen, ihre Militärhilfe an das hinterindische Kö- nigreich Laos fortzusetzen. Wie die ameri- kanische Botschaft in Vientiane am Montag mätteilte, treffen Berichte über die Einstel- lung der Hilfe nicht zu. Eine Weltwirtschaftskonferenz unter den Auspizien der Vereinten Nationen, auf der das Problem der Preise und der Verteilung von Grundprodukten erörtert werden soll, forderte der sowjetische Delegierte auf der Tagung der Interparlamentarischen Union in Tokio in einem Resolutionsentwurf. Zwei ehemals führende Persönlichkeiten des politischen Lebens in der Türkei sind unter der Beschuldigung verhaftet worden, für die heftigen antigriechischen Ausschrei- tungen verantwortlich zu sein, die sich vor fünf Jahren in mehreren türkischen Städten zugetragen hatten. Wie am Montagabend bekannt Wurde, hat auch ein Handschreiben, das General de Gaulle an Bundeskanzler Dr. Adenauer richtete, das Klima der bevorstehenden deutsch- französischen Verhandlungen kaum verbessern können. Einzelheiten über den Brief wurden nicht mitgeteilt, doch soll er nichts Neues zu den zur Zeit zwischen den beiden Regierungen schwebenden Proble- men enthalten. Ob der französische Staats- chef dem Bundeskanzler für den Spätherbst einen Besuch in Bonn zusagte, war weder im Presseamt noch im Auswärtigen Amt festzustellen. Man rechnet damit, daß aus Anlaß der Sitzung des Atlantischen Rates im Dezember in Paris eine Begegnung der sechs Ministerpräsidenten der EWad statt- kindet, eine Gelegenheit, bei der auch der Bundeskanzler und Staatschef de Gaulle zu einem erneuten Meinungsaustausch zusam- mentreffen können. Der Besuch der beiden französischen Staatsmänner wird protckollarisch als „Arbeitsbesuch“ bezeichnet, Es seien Regie- rungsverhandlungen, bei denen es um eine Klärung der Haltung beider Regierungen zur NATO und zu Europa gehe. Französische Diplomaten in Bonn betonen, Debré und Couve de Murville wollten im Auftrag ihres Präsidenten jene Pläne erläutern, um die es in der letzten Zeit zu einer merklichen Abkühlung zwischen Bonn und Paris ge- kommen ist. Im Mittelpunkt werden nach bisheriger Ansicht die Ueberlegungen de Gaulles zum Atlantischen Bündnis stehen. Die bisheri- gen Interpretationen und Abschwächungen trugen nicht dazu bei, die Reserven und das Mißbehagen des Bundeskanzlers zu be- seitigen. Die amtliche deutsche Auffassung lehnt es auch weiterhin ab, einen Abzug der amerikanischen Truppen vom Konti- nent in ihr Konzept einzubeziehen oder mit derartigen Gedankengängen zu spielen. Ge- rade die gefährliche Entwicklung um Ber- lin lasse solche„Gedankenspielereien“ ris- kant erscheinen, weil sie den sowjetischen Druck verstärken würden.— Zu den fran- zösischen Europa-Plänen betonte der Bun- deskanzler in den vergangenen Wochen ver- St(niedentlich sehr nachdrücklich das Fest- halten der Bundesregierung an der euro- päischen Integration und verwarf damit den Plan de Gaulles für ein konföderiertes Europa der Vaterländer Wess . 2 D 5 2 , , ,, , , . 2 2 72 e,. 7 e. ,,, , 2 , 2 Dee und die Volksrepublik China Mongolei aufzunehmen., Erst gestern ver- langte er überdies abermals mit Nachdruck den Rücktritt Hammarskjölds. N N N pOLITIK Dienstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 230 Seite 2 MANNHEIMER MORGEN Mone Kommentar Chrustschows Böllerschuß Nikita Chrustschow hat auch an diesem Wochenende wieder für besondere Hoch- spannung in New Lork gesorgt. Hatte er acht Tage zuvor die Welt damit überrascht, daß er vor Pressevertretern weitere Ab- rüstungsverhandlungen ablehnte, wenn sei- nem Wunsche nach einer Umorganisation der UNO nicht entsprochen werde— was er allerdings tags darauf wieder ab- schwächte—, so drohte er an diesem Samstag indirekt an, aus den Vereinten Nationen auszusteigen und zusammen mit China und den östlichen Satellitenstaaten eine Gegenorganisation aufzumachen. Dag Chrustschow diese Drohung im Zusammen- hang mit der Frage einer Aufnahme Rot- chinas und der Mongolei ausstieß, ist nur allzu verständlich. Er hat damit zugunsten des roten Pekinger Bruders das schwerste Geschütz aufgefahren, dessen er in diesem Weltforum fähig war. Dennoch schoß er mit dem Geschütz nicht vernichtend scharf, sondern eher böllerartig. Seine Drohung War nämlich in die Frage gekleidet:„Was Würde die UNO tun, wenn..“ Trotz heftigster Gebärden und scheinbar größter Erregung wählte Chrustschow nicht die di- rekte Form der Bedrohung. Wenn man also unterstellen kann, daß der Herr des Kreml bei größtem Gedonner und Gepolter doch noch so weit Herr seiner fünf Sinne ist, daß er Formulierungen gebraucht, auf die er nur sehr schwer unausweichlich festzulegen ist, dann mag sich daraus der Realwert solcher im Augenblick durchaus erschreckender Aeußerungen von selbst ergeben. Wir stehen jedoch nicht an, dieser neuen Drohung Chrust- schows einige taktische Bedeutung beizumes- sen. Und zwar, wie schon angedeutet, als Alibi gegenüber dem großen Partner in Pe- king, mit dem keineswegs alle Meinungsver- schiedenheiten plötzlich bereinigt sein dürften, 1 obwohl wiederholte offizielle Erklärungen aus China in den letzten Tagen demonstrativ von der ungebrochenen Freundschaft und der 8 Führerrolle Moskaus reden. Die weitere tak- tische Bedeutung liegt darin, daß Chrust- schow mit dieser Drohung seinem Berg bishe- riger Drohungen und Forderungen die Spitze aufsetzte, in der Hoffnung wohl, daß auch die UNO, in der er offenbar mehr Wi- derstand antraf, als er erwartete, ihm we- nigstens so viel Zugeständnisse macht, daß er nicht mit leeren Händen nach Moskau zurückkehren muß. Um es kurz zu rekapi- tulieren: er forderte bisher sofortige Un- abhängigkeit für alle afrikanischen Länder, eine neue Abrüstungsinitiative unter Ein- beziehung neutraler Staaten, die Umorgani- sation der UNO mit den Detailvorschlägen, den Generalsekretär durch ein Drei-Mann- Sekretariat zu ersetzen, im Sicherheitsrat den Neutralen einen ständigen Sitz zu ga- rantieren, in der UNO- Vollversammlung auch einmal den Vertreter eines kommunisti- schen Landes zum Präsidenten zu machen sowie die Wenn man Nehrus anschließende Rede liest, so wendet dieser sich gegen ein Dreier- Direktorium der UNO, tritt für eine Auf- nahme Pekings ein und läßt offen, ob nicht dann auch im Sicherheitsrat eine Umgrup- pierung vorgenommen werden sollte. In der Abrüstungsfrage will er die Neutralen ein- schalten, tritt für die Verwirklichung wirk- samer Kontrollen ein und empfiehlt, in den Kongo eine Beobachterdelegation zu ent- senden. Nehru versuchte also, wie erwar- tet, beiden Seiten gerecht zu werden. Wolfgang von Gropper Das Ventil 20 698 Menschen aus der Sowjetzone haben im Monat September die Freiheit gewählt. In einem einzigen Monat nahm also die Be- völkerung einer mittleren Stadt Reißaus und bat um Aufnahme im freien Teil unseres Vaterlandes. Wenn trotz der Abriegelungs- maßnahmen der Volkspolizei, die auch vor der jüngsten Berliner Sektorensperre schon recht einschneidend waren, die Flüchtlings- zahl um ein Drittel höher als im Vorjahr ist, dann ist dies ein Zeichen dafür, daß zur Be- drückung, zur geistigen Atemnot, zum Ge- fühl der Unfreiheit jetzt auch noch die ak- tuelle, unmittelbare Zukunftsangst gekom- men ist. Niemand verfolgt die Nadelstiche der SED-Machthaber mit größerer Besorgnis als unsere Landsleute in der Sowjetzone. Berlin war bisher die letzte Brücke, die letzte Zuflucht, die äußerste Möglichkeit. Eine Weitere Zahl kann als Maßstab gelten: von den 20 698 Flüchtlingen des September wähl- ten 14 876 den Weg über Berlin. Wenn dieses Ventil geschlossen würde, müßte sich die Auhßerste, bitterste Hoffnungslosigkeit über das Land zwischen Elbe und Oder senken. Dann blieben nur die Schleichwege an der Zonengrenze übrig, und dann würde viel Blut fliegen. Dann wäre die Sowjetzone ein- gekesselt und abgeriegelt. Der Druck des Un- muts würde steigen, und wenn er nicht nach außen entweichen könnte, müßte er sich nach innen wenden. Nur noch stärkerer, noch rücksichtsloserer Terror könnte das Regime der Funktionäre an der Macht halten. Man stellt uns die Frage, was wir tun können, um das Entsetzliche zu verhüten. Aber wir geraten in Beklemmung, wenn Wir bekennen müssen, daß wir nichts verhüten könen, wenn wir allein gelassen werden. Nur der gesamte Westen, nur die integrierte Sewalt der NATO ist stark genug, um die größen wahnsinnigen Pankower Kreml-Sa- trapen in ihre Schranken zu weisen. Man sollte annehmen, daß diese Einsicht ebenso selbstverständlich sei wie die Erkenntnis, daß es in Berlin um mehr gehßg als einzig und allein um diese Stadt. Indessen haben wir auch enttäuschende Stellungnahmen hören müssen. Umso dankbarer wird hier- zulande die Stimme der britischen Zeitung „Daily Telegraph“ gehört werden, wonach die Kündigung des Interzonenhandels-Ab- 5 kommens durch die Bundesregierung durch gemeinsame Schritte aller NATO-Staaten unterstützt werden müsse., Es tut wohl, diese Forderung gerade aus England zu hören, aus einem Lande, dessen Zeitungen uns nicht immer freundlich behandelt haben. Alles was die westliche Einheit stärkt, gibt uns Sicher- heit und Hoffnung. Nur dann, wenn wir den Westen einig und entschlossen wissen, können wir glauben, daß Willy Brandts An- deutung, auch die Sowjetunion müsse bei Fortsetzung des östlichen Drucks auf Berlin mit Gegenmaßnahmen rechnen, mehr ist als ein bloßes Klopfen auf einen dürren Busch. Hans-Joachim Deckert Kundgebungen in Polen Warschau.(hlp-Eigener Bericht) Am Sonntag fanden in Polen mehrere Massen- kundgebungen„gegen den westdeutschen Revisionismus“ statt. Die Redner schilder- ten die unmittelbare Bedrohung des Welt- friedens durch die Bundesrepublik und ga- ben ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß die Oder-Neiße-Linie im Kriegsfall erfolgreich verteidigt werden könne.„Jedes Attentat auf die Integrität unserer Grenze müßte mit einer sofortigen endgültigen Niederlage der Angreifer enden“, erklärte das Polit- büro-Mitglied Eduard Gierek in der ober- schlesischen Stadt Beuthen. Er fügte hinzu: „Wir beobachten heute den Gang der Dinge in der Bundesrepublik und warnen die Welt vor diesen Wahnsinnigen.“ Die Teilnehmer einer weiteren Kundgebung in Wola Gu- lowska in der Wojwodschaft Lublin ließen dem Leiter der in New Vork weilenden pol- nischen UNO- Delegation, Parteisekretär Gomulka, eine Resolution zukommen, in der an alle UNO-Mitglieder der Appell zu stär- keren Anstrengungen lin der Frage der all- gemeinen Abrüstung sowie zum Schutz des durch die deutschen Militaristen bedrohten Friedens“ gerichtet wird. Leopold- der Mann, der zuviel wußte Schweizer Waffenhändler von Deutschen ermordet?/ Dunkle Geschäfte mit der FLN von unserem Korrespondenten Erich Rey hl in der Schweiz Mit einem Pfeil erschossen: Genf. Die Genfer Stadtsanwaltschaft bezichtigt die Bundesrepublik ziemlich un- verhohlen, einen Mörder laufen gelassen zu haben, um die politischen Beziehungen zu Frankreich nicht zu stören. Am 26. Juli dieses Jahres hatte die Genfer Polizei einen internationalen Haftbefehl gegen einen deutschen Waffenhändler dessen Wohnort damals der deutschen wie herausgegeben, der Schweizer Polizei genauestens bekannt War. Statt zuzugreifen und den Mann zu verhaften, der als Mörder eines Schweizer Geschäftsmannes überführt worden war, wurde er offensichtlich durch offizielle Stellen gewarnt und ihm nahegelegt, das Weite zu suchen. Ein Prozeß gegen ihn, so heißt es, hätte Tatsachen über die Aktivität deutscher Waffenhändler zugunsten der algerischen Rebellen zutage fördern können, welche die Beziehungen zwischen Bonn und Paris erheblich getrübt hätten. Die Geschichte begann am 19. September 1957. Damals wurde in Genf der Geschäfts- mann Marcel Leopold mit einem mysteriö- sen Pfeil, der aus einer Art Gewehrlauf ohne Schaft abgeschossen worden war, ermordet. Die darauf folgende Untersuchung förderte zutage, daß die Geschäfte des Herrn Leopold ebenso mysteriös waren wie der Mord. Das gab zu tausenderlei Spekulationen und Ge- rüchten Anlaß. Die meist gehörte Vermutung über die Herkunft der Mörder verdächtigte die französische Gegenspionage oder die Ter- roror ganisation„Rote Hand“, denn der Gen- ter Geschäftsmann tätigte Waffengeschäfte mit dieser algerischen Rebellenor ganisation. Der Genfer Polizei ist es jetzt nach über dreijähriger Untersuchung gelungen, Licht in die Affäre zu bringen. Marcel Leopold hat im Laufe seiner Waffengeschäfte die FLN um viele hunderttausend Franken hinter- Gaitskell erlitt eine Niederlage Der Parteitag der Labour Party hat begonnen Scarborough.(AP/dpa) Der Parteitag der britischen Labour Party wurde am Montag in Scarborough von Oppositionsführer Gait- skell mit einem Grundsatzreferat eröffnet. Gaitskells Stellung als Parteiführer, die von mächtigen Gewerkschaftsführern und den Exponenten des linken Parteiflügels immer stärker berannt wird, gilt nach der Abstim- mungsniederlage vom Sonntagabend in einer Verfahrensfrage als erschüttert. Mit z2wö6If gegen elf Stimmen entschied der Exekutiv- ausschuß der Partei, daß der Parteitag und nicht die Parlamentsfraktion als böchste politische Instanz anzusehen sei. Gaitskell hatte sich dieser Entschliegung unter Hin- weis auf die Einengung des politischen Spiel- raums der Labourabgeordneten im Parla- ment und unter Berufung auf die Verfas- sung, wonach die Parlamentarier nur sich selbst verantwortlich sind, vergeblich zu widersetzen versucht. Einen zweiten, emp- findlichen Schlag versetzten die Transport- Arbeitergewerkschaft und die Eisenbahner- gewerkschaft dem britischen Oppositions- und Parteiführer. Sie beschlossen, auf dem Parteitag gemeinsam für den Verzicht Groß- britanniens auf Kernwaffen einzutreten, und setzten sich damit in direkten Gegensatz zu Gaitskells, Verteidigungspolitik. Einer der hervorragendsten Vertreter des“ Führungsnachwuchses der Partei, der 35jäh- rige Anthony Wedgwood Benn, hat aus Pro- test gegen den Streit um die Verteidigungs- politſk sein Amt im Parteivorstand nieder- gelegt. Pressevertretern gegenüber äußerte er, dieser demonstrative Rücktritt sei in sei- nen Augen das einzige Mittel, um die Kon- ferenz vor der grogen Gefahr zu warnen, in der die Partei gegenwärtig schwebe. In seiner Eröffnungsrede ehrte Gaitskell seinen vor drei Monaten verstorbenen Stell- vertreter und erbitterten Widersacher Aneurin Bevan. Für diese Geste erntete er bei den Delegierten lebhaften Beifall. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, Gaitskell heftig anzugreifen. Als einer der entschlos- sensten Gegner seiner Verteidigungspolitik erwies sich der Präsident der Transport- arbeiter gewerkschaft, Frank Cousins. Wäh- rend einer kurzen Erörterung von Verfah- rensfragen forderte Cousins ausreichende Sprecherlaubnis für Erwiderungen auf Aus- führungen Gaitskells und seiner Anhänger. Auf dem Parteitag ist bisher kein Ver- such gemacht worden, einen bestimmten Kandidaten in den Vordergrund zu schieben, der die Nachfolge des Parteiführers Hugh Gaitskell antreten könnte. Sollte die Politik Gaitskells in der Verteidigungsfrage in Scar- borough eine eindeutige Niederlage erleiden, Würde es keine unmittelbare Alternative geben. In Kreisen der Partei wird erwartet, daß sich Gaitskell dann keineswegs dem Parteitag beugen und zurücktreten würde. Er besteht darauf, daß nur die Parlaments- fraktion, die ihn gewählt hat, seinen Rück- tritt entgegennehmen könnte. Aus diesem Grunde geben viele Delegierte Gaitskell und dessen Politik der Treue zur NATO eine gute Chance, die Krise doch noch einmal zu meistern. Der Parteitag forderte die Regierung auf, allen Völkern unter britischer Herrschaft, besonders in Ost- und Zentralafrika, Volle demokratische Rechte und Selbtsbestimmung zu gewähren. Die Forderung ist in einem Dringlichkeitsantrag enthalten, den der Parteitag einstimmig annahm. Der Antrag bedauert jeden Versuch, afrikanische Staaten in den Kalten Krieg zu verwickeln. gangen. Außerdem wurde er„als zu Se- schwätzig“ bezeichnet. Das genügte den Auf- traggebern der algerischen Rebellen, zwei Deutschen, den Mann zum Schweigen zu bringen. Einer dieser beiden Deutschen ist kurz darauf bei einem Bombenattentat der„Roten Hand“ ums Leben gekommen. Gegen den zweiten Deutschen erließ die Genfer Polizei am 26. Juli dieses Jahres einen internationalen Haftbefehl. Das führte zu einem neuen Skandal. Obwohl der deut- schen und der schweizerischen Polizei der Aufenthalt und Wohnort des zweiten Deut- schen bekannt war, ließen ihn die deutschen Behörden„durch die Latten gehen“. Der Mann wußte offenbar zuviel, und ein Pro- ze gegen ihn hätte vielleicht die Bezie- hungen zwischen Deutschland und Frank- reich erheblich stören können. Den Franzo- sen sind die Waffenhandelsgeschäfte, die Deutsche mit der FLN treiben, schon lange ein Dorn im Auge. Von deutscher Seite wird den Reklamationen der Genfer Polizei heute mit der lakonischen Feststellung entgegen- getreten:„Aufenthaltsort des Täters unbe- kannt.“ So scheint womöglich die Sühne für das Verbrechen an Marcel Leopold erneut in weite Ferne gerückt zu sein. Niemand hat in- dessen allzuviel Erbarmen mit diesem Mann. Denn er schien ein erfolgreicher, aber recht skrupelloser Geschäftsmann in China ge- wesen zu sein. In Tientsin gelang es ihm, eine Bank aufzubauen. Ein großes Gebäude der Stadt, wo seine Geschäftsräume untergebracht waren, nannte sich„Leopold Building“. Die Kommunisten machten aber der Herrlichkeit ein Ende. Leopold selbst wanderte während zweier Jahren von einem chinesischen Ge- fängnis ins andere. 1952 kam er in die Schweiz zurück und ließ sich in Genf nieder. Das aussichtsreichste Geschäft, um wieder reich zu werden, schien der Waffenschmuggel zu sein. Ob er darin schon aus früheren Zei- ten„Vorkenntnisse“ hatte, weiß man nicht. Ueber die Geschäftspraktiken Leopolds war mna in Genf schon lange auf dem Lau- kenden. Ein Gerichtsprozeß gegen einige Algerier, der 1958 stattfand, und in den zahl- reiche Schweizer verwickelt waren, brachte es ans Licht, dag Leopold von Agenten der Nehru wies Moskaus Pläne zurück Fortsetzuinlg von Seite! Kömmunismus Ablehnen“, erklärte Hüs sei Unter starkem Beifall des Hauses fügte der jordanische König hinzu, er glaube nicht, daß der Kommunismus in der arabischen Welt Fuß fassen könne. Präsident Eisenhower hatte schon am Sonntagabend den Vorschlag von fünf Regie- rungschefs bündnisfreier Staaten für ein so- fortiges Treffen mit dem sowjetischen Mini- ster präsidenten Chrustschow mit der Be- gründung abgelehnt, die sowjetischen Erklä- rungen und Handlungen ließen gegenwärtig keine Hoffnungen auf greifbare Ergebnisse zu. Der Präsident ließ allerdings die Tür für ein solches Zusammentreffen zu einem späte- ren Zeitpunkt offen. In einem Schreiben an die fünf neutralen Regierungschefs schlug Präsident Eisenhower vor, daß der amerika- nische Außenminister Herter und sein sowie- tischer Kollege Gromyko zunächst einmal zu informatorischen Besprechungen zusammen- kommen. Er selbst, so erklärte der Präsident, sel bereit, mit Chrustschow und den Chefs anderer Regierungen, deren Interessen be- rührt würden, unter gewissen Voraus- setzungen später zusammenzutreffen. Nigeria- der„Kreuzungspunkt Afrikas“ Nigerianische Studenten feierten Von unserem Mitarbe Heidelberg.„Das Land Gottes ist wieder- geboren“, rief der Präsident der Nigeriani- schen Studenten-Union, C. Okonjo, aus, als er die Festrede zur Unabhängigkeitsfeier der nigerianischen Studenten in der Aula der Alten Universität in Heidelberg hielt. Zum 15. Male sei in diesem Jahr, dem„afrikani- schen Jahr“, ein Land des Schwarzen Kon- tinents frei geworden. Nigeria, mit rund 35 Millionen Menschen der volkreichste Staat Afrikas, könne auf einer uralten Kultur auf- bauen. Die letzten Jahrzehnte hätten das Land einen großen Schritt nach vorn ge- bracht, dadurch vor allem, daß die Entwick- lung nicht gegen den englischen Kolonialis- mus, sondern mit den Engländern durchge- setzt worden sei. Okonjo betonte in seiner sehr temperamentvollen Ansprache, daß alle, die Nigeria in der Vergangenheit geholfen hätten, in der Zukunft einen festen Platz im Herzen des nigerianischen Volkes inne- haben werden. Für Nigeria beginne nun eine verantwor- tungsvolle Zeit. Drei Hauptaufgaben seien zu bewältigen. Erstens: Der Aufbau einer politischen Stabilität. Gerade diese Aufgabe sei besonders schwierig, weil Nigeria, der „Kreuzungspunkt Afrikas“, in unendlich viele Nationalitäten und Stämme zerfalle. Vier völlig voneinander verschiedene Haupt- sprachen und weit über 200 verschiedene Dialekte kennzeichneten die nationale Zer- rissenheit dieses Landes. Es gelte, die Vielfalt zu einer Einheit zusammenzuschwei- Ben. Zweitens: Eine gesunde Wirtschaftsent- wicklung. Dazu sei die Hilfe der industriali- slerten Länder notwendig. Okonjo bat um Verständnis für die sogenannte„Schaukel politik“ der neuen Staaten. Man könne die Unabhängigkeit ihres Landes iter Martin Schubert von niemanden Hilfe abschlagen, wenn der Pro-Kopf-Verdienst der Einwohner eines Landes wie Nigeria nur 30 Mark im Monat betrage, wenn Kinder verhungern müß- ten und die Kaufkraft sinke Die Bundes- republik habe überdies eine besondere Ver- antwortung gegenüber den afrikanischen Staaten, da sie als EWG-Mitglied mit einer Reihe dieser Länder durch deren Assoziie- rung an die Europäische Wirtschaftsgemein- schaft in besonderer Weise verbunden sei. Drittens: Der„Restkolonjalismus“ in Afrika muß beseitigt werden. Die Ost-West- Ausein andersetzung bedrohe auch die afrikanischen Staaten; durch den Kolonia- lismus werde das Verhältnis Afrikas zu den industrialisierten Ländern getrübt Der Friede sei aber unteilbar, und wenn an irgend einem Ende der Welt eine Krise ent- stehe, sei der Friede auf der ganzen Erde gefährdet, wie die„Entgleisung des kongo- lesischen Unabhängigkeitsexpresses“ ge- zeigt habe. Okonjo rief dazu auf, gegen die Rassendiskriminierungen in Südafrika die Mittel des Boykotts anzuwenden. Das würde ein Beweis sein, daß Afrika Freunde habe Dann werde Afrika immer sein Herz den anderen Ländern öffnen. Anschließend an die Rede Okonjos überbrachten der Rektor der Heidelberger Universität, Professor Dr. Köthe, der bri- tische Generalkonsul in Stuttgart, Dundas. Heidelbergs Oberbürgermeister Weber und der Vertreter der afrikanischen Studenten in Deutschland, Nasr(Vereinigte Arabische Republik) Grüße und Glückwünsche zum Unabhängigkeitstag Nigerias, zu dessen Feier die dunkelhäutigen Studenten Lieder und Tänze ihrer Heimat aufführten. ls Vöre setzung nannte der. US-Präsi⸗ „ ĩ . die Sowfetunjon„den Weg für nützliche Verhandlungen durch Schritte in den Ver- einten Nationen und anderswo freimacht“ und daß 2. die informatorischen Besprechungen zwischen Herter und Gromyko„einige Aus- sicht auf fruchtbare Ergebnisse“ erwecken. Der sowjetische Ministerpräsident hat den algerischen Rebellen am Sonntag durch eine Zusammenkunft mit der Delegation der algerischen Exilregierung, die hinter den Kulissen der UNO-Vollversammlung seit einigen Tagen eine lebhafte Aktivität ent- faltet, mit einer eindeutigen Stellungnahme für ihre Sache den Rücken gestärkt. Auf einem Empfang der guinesischen UNO- De- legation antwortete Chrustschow auf die Frage, welche Ergebnisse seine Unterredung mit den Führern der algerischen Rebellen gehabt habe:„Ich weiß nicht, was Sie mit Ergebnissen meinen. Die bedeutendsten Re- sultate können vom algerischen Volk selbst erzielt werden. Je entschlossener sie sind, um so schneller können sie die Freiheit er- ringen.“ Wenn die Algerier in ihrem Kampf nicht hart blieben, würden sie von den „Kolonialisten“ niedergeworfen werden, sagte Chrustschow.„Die Kolonialisten ken- nen kein anderes Argument als das Argu- ment der Gewalt“, fügte er hinzu. Trotz dieser bisher klarsten Unterstützung der algerischen Rebellen— vor einiger Zeit hatte Chrustschow noch seine Sympathie mit den Plänen des französischen Staatsprä- sidenten de Gaulle für eine Selbstbestim- mung Algeriens bekundet wich der sowjetische Regierungschef einer Beantwor- tung der Frage, ob die Sowjetunion die algerische Exilregierung anerkennen werde, Aus. 5 Bei den algerischen Führern, die Chrust- schow im Landhaus der sowjetischen UNO- Delegation in Glen Cove empfangen hatte, handelt es sich um den stellvertretenden Mi- nisterpräsidenten Krim Belkassem, Finanz- minister Achmed Francis und Informations- minister Mohammed Jasid. Die Aktivität der algerischen Delegation in New Vork läuft darauf hinaus, eine Mehrheit in den Vereinten Nationen zu finden, die sich für eine Volksabstimmung unter UNO-Aufsicht in Algerien ausspricht, bei der die Algerier ihren zukünftigen politischen Status selbst entscheiden könnten. Staatspräsident de Gaulle hat für eine solche Abstimmung die vorherige Feuereinstellung der algeri- schen Rebellen zur Bedingung gemacht. Er Hat überdies erklärt, daß Beschlüsse der Ver- einten Nationen in der Algerienfrage für die französische Regierung nicht bindend sein würden. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld hat am Montagnachmittag in der Vollversamm- lung die Rücktritts forderung des sowjeti- schen Ministerpräsidenten Chrustschow zu- rückgewiesen und erklärt:„Ich werde für die Dauer meiner Amtszeit auf meinem Posten bleiben.“ Hammarskjölds Rede wur- de dreimal von starkem Beifall unterbro- chen, an dem sich auch die afrikanischen und asiatischen Delegierten mit Ausnahme der Vertreter Guineas und Ghanas beteilig- ten. Der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow schlug wieder protestierend auf sein Pult, lachte allerdings dabei. FLN, man weiß heute, daß es die beiden Deutschen waren, einmal 50 000 Schweizer franken und ein anderes Mal 170 000 Franken Vorschuß zum Einkauf von Sprengstoff und Waffen erhalten hatte. Die ersten 50 000 Franken waren der unverschämte Preis für nichtige 50 Kilogramm Plastiksprengstoff, Obwohl Leopold auf diese Weise mindestens 40 000 Franken verdient hätte, hinterging er die Rebellenorganisation, indem er ihr statt Plastiksprengstoff gewöhnliches Kasein lieferte. Die zweite größere Summe war für Waffen bestimmt. Leopold steckte das Geld in die Tasche ohne auch nur einen Finger zur Be- schaffung des versprochenen Kriegsmaterials zu rühren. Verbindung mit DPS gelöst Saarbrücken.(AP/ dpa) Die Landtags- traktion der Demokratischen Partei Saar (DPS) hat am Montag das Hospitantenver- hältnis mit den ehemaligen CDU-Landtags- ab geordneten Dr. Ney, Dr. Albrecht und Steinhauer gelöst, nachdem diese wie be- richtet in Saarbrücken die Christlich-Natio- nale Gemeinschaft(CNC) gegründet hatten. In einer gemeinsamen Erklärung wurde je- doch betont, daß der freundschaftliche Geist der bisherigen Zusammenarbeit auch in Zu- kunft gewahrt werde. Dr. Ney, früher saar- ländischer Ministerpräsident, war vor einiger Zeit aus der CDU ausgetreten, da er den Zusammenschluß der saarländischen CDU mit der Christlichen Volkspartei(CVP) des Exminister präsidenten Johannes Hoffmann ablehnte. Gemeinsam mit Dr. Albrecht und Steinhauer gehörte er seitdem dem saar ländischen Landtag als unabhängiger Ab- 1 e eee age, geordneter an. f Eine nach seiner Wahl abgegebene Er- klärung des Vorsitzenden der Saarländischen Volkspartei(SVP), Erwin Müller, wurde von dem Bundes- und Landtagsabgeordneten Dr. Heinrich Schneider OpS) scharf kritisiert Es sei ein Hohn, sagte Schneider, wenn Müller es wage, von einem Niedergang der Demokratie an der Saar nach 1955 2 sprechen. Schneider wies darauf hin, da Müller als Justizminister im Hoffmann Kabinett mitverantwortlich sei für die Ge, setzgebung in der Hoffmann-Zeit, in der die primitivsten Grundrechte verweigert Wort den seien.— Müller hatte erklärt, es gelte an der Saar zur Vernunft und Demokratie zurückzukehren, weil seit 1955„die Lüge im politischen Leben herumgeistere und das na- tionale Gefühl mißbraucht“ werde. Höheres Gehalt gefordert Bonn.(dpa/ AP) Eine zehnprozentige Ge- Haltserhöhung für die Beamten vom 1. Ja- nuar 1961 an und ein 13. Monatsgehalt, zahl- bar je zur Hälfte zu Weihnachten und im Urlaubsmonat, fordert der Deutsche Be- amtenbund. Nach einer Tagung appellierte der Bundesvorstand des Bundes am Mon- tag an die Bundesregierung, endlich eine entsprechende Regelung zu treffen, um die Beamtengehälter und Besoldungsbezüge an die allgemeinen wirtschaftlichen Verhält- nisse anzugleichen. 5 Der Hauptvorstand der Gewerkschaft der Deutschen Bundesbeamten und Anwärter (GDBA) hat in Hamburg die Bundesregie- rung und den Bundestag aufgefordert, mög. lichst schnell das von der Gewerkschaft auf. gestellte„Förderungsprogramm für den Eisenbahnerberuf“ zu verwirklichen, um den gegenwärtigen Leistungsstand der Bundes: bahn zu halten.. Der DGB begrüßte in Düsseldorf die im Entwurf zum Dritten Rentenanpassungsge:? setz in Aussicht gestellte Anpassung der Altrenten an die Wirtschaftsent wicklung „Im Interesse der über sieben Millionen be- troffenen Rentner“ forderte der DGB je-. doch, daß die laufenden Renten nicht erst zum 1. Januar 1961, sondern bereits vom Januar 1960 an erhöht werden. Von einem drohenden Arbeitskonflikt in der württembergischen Sägeindustrie sprach die Bezirksleitung Baden- Württemberg der Industriegewerkschaft Holz in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung Für das Vertragsgebiet Württemberg mit Hohenzollern bestehe vom 1. Oktober an ein tarifloser Zustand. Es sei zunächst ein Schlichtungsverfahren beantragt worden. Elite-Bataillon im Kongo Leopoldville.(dpa) Das 33. Bataillon det indonesischen Siliwangi-Division ist nach dreiwöchiger Seereise am Wochenende in Kongo-Hafen Matadi entladen worden und am Montag mit der Eisenbahn in Leopold. ville eingetroffen. Solichin Gaudama, der Kommandeurs des 1150 Mann starken Elite. batalllons, äußerte später vor Pressevertre- tern die Befürchtung, daß die Zusammen- arbeit mit der kongolesischen Bevölkerung zunächst schwierig sein werde, da keiner seiner Offiziere und Mannschaften franz sisch spreche. Der Oberkommandierende del UNO- Streitkräfte, General von Horn, nahm vor dem Bahnhof von Leopoldville eine P“ f rade des indonesischen Bataillons ab. Die iu Tarnuniformen gekleideten, gut ausgerüste- ten und disziplinierten Soldaten erhieltel starken Applaus von der Bevölkerung, ab sie an dem schwedischen General vorbeimar? schierten. Die indonesischen Soldaten wer den von Leopoldville nach Coquilhatville 1 der Aequatorial-Provinz befördert, in derel nördlichen Teilen sie stationiert werden sol“ len. Mit der Ankunft der Indonesier ist die Stärke der UNO- Streitkräfte im Kongo au insgesamt 19 000 Mann angewachsen. 0 Kurz notiert N Mit einer knappen Mehrheit von dre! Stimmen hat der Delegiertentag des Soze listischen Déutschen Studentenbundes(SD in Frankfurt eine Entschließung angenom: men, in der eine Loyalitätserklärung gegem über der SPD abgegeben wird. 5 N Bundesinnenminister Schröder wies Vol. würfe zurück, die dem Innenministerium unterstellte Bundeszentrale für Heimatdiens sei nicht überparteilich. — Siehe auch Seite 9 9080. 2 b ch en. e 2. c n— 00 r. 230 2 * heiden eizer- anken f und 50 000 is füß gstofk. estens ing er r statt Casein Vaffen in die 1 Be- terials St dtags- Saar enver- dtags- t und je be- Natio- natten. de je- Geist in Zu- sadr- eimiger r den CDU P) des mann at Und saar- r Ab- 1e Er- lischen de von en Dr. tisiert Wenn nig der 55 2 n, dad mann- 1 Ge- Jer die Wor- 8 gelte OKkratie üge im las na- 1 ge Ge- 1. Ja- „ Zahl- nd im te Be- ellierte Mon- H. eine um die ige an erhält- aft der Wärter sregie- „ Ig t auf- Gen am den undes die im ngsge: ag der cklung len be- 1B je- ht erst S Vom flikt in sprach g der er am eilung g mit ber an ast ein den. 0 lon det nach ide im en und eopold. 1a, der 1 Elite- wertre- mmen- kerung keine franzö- ade del „ nahm ne Pa- Die in erüste. hielten ing, als heimat: n Wer. ville in 1 deren len sol. ist die 8 180 auf n drei Sozia. genom-. gegen. 5 2s Vor- sterium itdienst 1 Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 WELT Ne WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha n Der Hochzeitstermin des belgischen Kö- nigs ist auf den 15. Dezember festgesetzt worden. Dies wurde von einem Sprecher des königlichen Palastes in Brüssel am Sonntag abend bekanntgegeben. An diesem Tage wird der König der Belgier, Baudouin I., mit der Spanierin Fabiola de Mora y Aragon vor den Traualtar treten. * Das erste, nicht militärischen Zwecken dienende amerikanische Atomschiff, die„Sa- vannah“, geht allmählich nach zweieinhalb- jähriger Bauzeit der Vollendung entgegen und wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr in Dienst gestellt werden. Das etwye. 180 Meter lange Schiff soll als erstes eine Weltreise unternehmen und für die friedliche Nutzung der Atomkraft werben. * Ein irrtümlich gegebener Feueralarm rief am Sonntag in einem Kino in Bogota eine solche Panik hervor, daß sechs Be- sucher totgetreten und 23 verletzt wurden, davon einige schwer. 1* Ein Erdstoß erschütterte am Sonntag- abend die südafrikanische Stadt Johannes- burg und Umgebung. Außer einem vorüber- gehenden Stromausfall und zerbrochenem Geschirr sind keine Schäden aufgetreten. * Fünf Kilometer südlich von Jerusalem haben israelische Archäologen eine Zitadelle der judäischen Könige ausgegraben, die etwa 800 vor Christus erbaut wurde. Die Ausgrabungsstätte liegt auf einem Hügel bei Ramat Rachel, einer israelischen Sied- lung an der nach Bethlehem führenden Straße. Dr. Lomanan Aharoni. der die Aus- grabungsarbeiten im Auftrag verschiedener israelischer Behörden und der Universität von Rom leitete, berichtete, daß die Wände der Zitadelle mit großen, behauenen Qua- dersteinen von beinahe zwei Metern Breite errichtet wurden. Innerhalb der Ueberreste der Festung wurde eine große Anzahl von Töpferei-Erzeugnissen aus der judäischen Periode, darunter zahlreiche Kruggriffe mit hebräischer Inschrift entdeckt. * Nach einem Zusammenstoß zwischen einem Bus und einem Motorroller in Salis- bury in Südrhodesien setzten Afrikaner zwei Busse in Brand. Die Ansammlung wurde von der Polizei mit Tränengas auseinander- getrieben. 2 Zwei französische Jugendliche wurden am Wochenende getötet und zehn Personen verletzt, als Terroristen in Perregaux in der Nähe von Oran in Algerien eine Bombe warfen. * Nach 26tägiger Alleinfahrt über den At- lantik ist der englische Arzt Dr. David Le- wis am Samstag mit seiner 7.60 Meter lan- gen Jacht„Cardinal Vertue“ in Lerwick auf den Shetlandinseln eingetroffen. Lewis be- kand sich auf der Rückreise von der„Ein- mann“- Regatta über den Atlantik von Ost nach West, die er als Dritter beendete. * Der Genfer Rechtsanwalt Pierre Jaccoud, der am 4. Februar wegen der Ermordung des Vaters seines Rivalen um die Gunst der Sekretärin Linda Baud, Charles Zumbach, zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt wor- den war, soll einen dritten Selbstmordver- such unternommen haben. Jaccoud soll ver- sucht haben, sich zu erhängen, jedoch recht- zeitig von einem Wächter entdeckt worden sein. Einzelheiten sind bisher nicht bekannt. * Berichte über eine angebliche Verlobung zwischen dem spanischen Thronprätenden- ten Juan Carlos und Prinzessin Gabriella von Savoyen, der Tochter Exkönig Umber- tos von Italien, wurden am Sonntag in Krei- sen des ehemaligen spanischen Königshau- ses weder bestätigt noch dementiert. * Drei Frauen zwischen 31 und 82 Jahren sind in ihrem Hause in der Nähe von Ash- land in Alabama von einem unbekannten Täter ermordet und grauenhaft verstüm- melt worden. Die Opfer des Unbekannten wurden am Sonntag von zahllosen Messer- stichen durchbohrt und mit durchschnittener Kehle in einer großen Blutlache aufgefun- den. Bei den Ermordeten handelt es sich um die 82jährige Everlena Ogles, ihre 63 Jahre alte Schwiegertochter Ethel Ogles und deren 31 jährige Tochter Berta May Martin, die zu- sammen ein Fünfzimmerhaus bei Ashland bewohnten. Die älteste Chronik des europäischen Alltags Bedeutender Fund in den Alpen/ Neben Jägern seßhafte Bauern und Hirten/ Archäologische Fundgrube In den letzten Jahren sind bei Val Ca- monica in den italienischen Alpen über 2000 Steinzeichnungen aus der Eisenzeit freigelegt worden, die zu den sensationellsten Entdek- kungen der jüngeren europäischen Frühge- schichte zählen. Wie so oft in der Archäologie gelangten auch diese durch die Zeitalter von Pflanzen und Erde verborgenen Dokumente frühesten europäischen Menschtums durch einen Zufall ans Tageslicht unserer Gegenwart. Während des 1. Weltkrieges zeigte einmal ein Schäfer einem durch die Gegend streifenden Ge- lehrten einen großen Stein mit seltsamen eingekratzten Zeichnungen. Aber erst im Jahre 1956 wurde dann ein junger, auf Stein- zeichnungen spezialisierter Archäologe, Em- manuel Anati, auf einige ähnliche Funde in Val Camonica aufmerksam und begann, die nähere Umgebung zu durchforschen. Was er im Laufe von drei Jahren zu Tage förderte, und unlängst in einem umfangreichen Band veröffentlichte, ist eine über Jahrhunderte sich erstreckende Chronik über Leben, Re- ligion und Schicksal eines Volksstammes, der vermutlich vor 4000 bis 5000 Jahren eine Rolle auf unserem Kontinent gespielt hat. Dieser Fund ist umso bedeutender, als er ein wichtiges Kapitel der mitteleuropàischen Vorgeschichte erhellt, über das bisher auger einigen Keramikscherben, Bruchstücken von Waffen und Skeletten soviel wie nichts in unsere Tage reichte. Ueber die Eisenzeitkul- turen am Mittelmeer hatten dagegen die Grabungen in Mykene, Etrurien und Knosos in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Wertvolle Aufschlüsse gebracht. Die Steinzeichnungen von Val Camonica, das zwischen Brescia und der Schweizer Grenze liegt, sind während eines Zeitraums von Jahrhunderten von den damaligen Be- wohnern jener Gegend auf zahllose Felsen- quader graviert worden, vielleicht mit der Absicht, bestimmte Vorgänge und Persönlich- keiten als Erinnerung festzuhalten, vielleicht aber auch als eine Art Unterhaltung oder Unterricht für das Volk. Die ältesten von ihnen zeigen verschiedene Waffen und Ge- brauchsgegenstände, einzelne menschliche Gestalten und Tiere, die willkürlich und nach Lust und Laune ihres Schöpfers dem Stein anvertraut scheinen. Diese Zeichnungen sind etwas verblaßt, unbeholfen und fast an eine Art abstrakter Figurenschrift gemahnend. Bei den später datierten Funden läßt sich ein Zunehmen an Phantasie und künstlerischem Gestaltungsvermögen feststellen. Es tauchen lebendig und realistisch, zuweilen dramatisch dargestellte Bilder aus dem Alltagsleben jener Menschen auf. Man erkennt Jagd- und Fischer-Szenen, Menschen mit Pfeilen und Hellebarden, Speerwerfer mit bellenden Hunden hinter Rudeln von wilden Tieren, Uberschwemmungs- Katastrophe Anhaltende schwere Re- gengüsse von tropischer Intensität führten am Samstag, I. 10. 60, im süd- englischen Feriengebiet der Grafschaften Devon und Dorset zu ausgedehn- ten Ueberschwem mungen, Verwüstungen und Ver- kehrsstörungen. Durch die stundenlangen Regenfälle wurden selbst leine Bä- che zu reißenden Strömen Die Hauptstraßen und Hisenbahn verbindungen nach London waren un- terbrockhen. Hunderte von Menschen mußten ihre Häuser verlassen und sich vor den Fluten in Sicher- Reit bringen. Unser dpa- Bild zeigt eine von den Wassermassen eingeris- sene Eisenbahnbrüce zwi- schen Eæceter und Credi- ton in der Grafschaft De- von. Hirschen und Wildschweinen herjagend, die in großen Sätzen entfliehen. Auch erblickt man auf diesen Steinzeichnungen Wild- fallen, die im Gehölz versteckt werden und in denen sich das zu Tal ziehende Wild ver- fängt. Gleichfalls offenbaren die Funde von Val Camonica, daß diese Urbewohner nicht nur umherziehende Jäger, sondern auch fried- liche, seßhafte Hirten und Bauern gewesen sein müssen. Sie zeigen nämlich zahlreiche Ansichten von weidendem Vieh, von Rindern, Schafen und Schweinen, die in eingezäunten Bezirken von Hirten und Kindern beauf- sichtigt werden. Andere Szenen beweisen, daß man in Val Camonica schon vor Jahr- tausenden seinen Acker mit einer Art Pflug, von Rindern gezogen, bestellte. Der Ackerbau und die gesamte Landwirtschaft müssen, wie einige in Stein geritzte Katasterpläne mit Einteilung des Gebietes in Felder, Wege, Baumreihen und Häuser verraten, wohl- durchdacht und organisiert gewesen sein. Eine weitere Anzahl von Stein zeichnungen gibt Aufschluß über die Metallbearbeitung, die im Eisenzeitalter besonders in den mine- ralhaltigen Alpen Italiens florierte. Man er- kennt Waffenschmiede und Wagenarbeiter, teilweise vor der Schmiede, in der das Feuer durch eine Art Blasebalg angefacht wird. Aber auch der Textilindustrie werden ihre durchaus beachtlichen Anfänge in der Eisen- zeit bestätigt: Einige Szenen auf diesen Felsen erzählen von Frauen am Spinnrad und am Webstuhl. Als Götter jenes frühgeschichtlichen Volkes in Val Camonica sind wohl vor allem die Sonne und der Hirsch, aber auch das Rind und andere Tiere verehrt worden. Die symbolisierte Sonnenscheibe erscheint auf der Mehrzahl der Gravuren. Die später da- tierten Zeichnungen, bis etwa um das Jahr 800 v. Chr., zeigen verschiedenste Kulthand- lungen, Tier- und offensichtlich auch Men- schenopfer, Soldatentänze, die an die reli- giösen Riten mehrerer primitiver Stämme in aller Welt erinnern, und nicht zuletzt menschliche Gottgestalten, vielleicht divi- nisierte Stammesführer und Priester auf Pferden, mit Federschmuck und von einer ehrfürchtig sich gebärenden Menge umgeben. Die aufgefundenen Steinzeichnungen er- zählen das Alltagsleben des 2. und 1. Jahr- tausends vor unserer Zeitrechnung mit mi- nutiöser Genauigkeit, das nicht nur für die Region von Val Camonica, sondern gleich- zeitig für einen großen Teil Mittel- und Westeuropas während der Eisenzeit gelten darf. Sie stellen somit eine Quelle für archäo- logische Funde allerersten Ranges dar. Manches Rätsel um jene Frühzeit euro- päischer Geschichte wird durch diesen einzig- artigen Fund erhellt oder gelöst, etliche hi- storische Vermutungen wurden bestätigt oder verneint. Aufschlußreich sind die zahlreichen mit anderen Zivilisationen derselben Zeit iden- tischen oder verwandten Elemente, die sich aus den Zeichnungen von Val Camonica er- kennen lassen. Es ist mit Sicherheit anzu- nehmen, daß jener von Bergen einge- schlossene und beschützte Volksstamm in den Jahrhunderten der ständigen Völkerver- schiebungen an seinen Grenzen mit ver- schiedenen fremden Stämmen in Berührung kam und von ihnen neue Anregungen emp- fing. So lassen sich Aehnlichkeiten der Waffen, Gebrauchsgegenstände, Hauskon- struktionen und religiösen Riten vor allem mit den überlieferten Dokumenten aus dem Donauraum, aus Süddeutschland, Italien, der Schweiz und von den Mittelmeerküsten fest- stellen. Offensichtlich konnte dieses Berg- Volk auch von den Kelten, die im 1. Janr- tausend vor Chr. auf den Plan traten und für die kulturelle und wirtschaftliche Ent- Wicklung weiter Teile Europas ausschlag- gebend wurden, wesentliche Ideen über- nehmen, die sich vor allem im Götterkult und in der land wirtschaftlichen Ordnung niedergeschlagen zu haben scheinen. Ver- gleiche zwischen den überlieferten Texten von alten Chronisten wie Tacitus und Cäsar mit jenen Funden von Val Camonica führen zu wertvollsten Erkenntnissen und Schlüssen. Von ausschlaggebender Bedeutung er- scheint den Forschern nun die Frage: Um welchen Volksstamm handelt es sich bei je- nen frühen Bewohnern der italienischen Alpen und woher waren sie gekommen? Hier freilich bleibt noch manches Rätsel zu lösen Man nimmt an, daß man es mit einem etwa im 3. Jahrtausend vor Chr., also im Jung- stein-Zeitalter oder Neolithikum, aus Nord- italien verdrängten Volk zu tun hat, das in den Bergen Zuflucht fand und sich dort, wie auch vermutlich in den übrigen Teilen der Alpen niederließ. Die Spuren seiner Wande- rungen lassen sich von den Alpen bis an die Ostseeküste verfolgen. Daher liegt der Schluß nahe, dag Lappländer, Auvergnaten oder auch Bretonen vielleicht die letzten Nachkommen dieser uralten Bewohner des frühgeschichtlichen Europas sein könnten. So wäre es denkbar, daß in Val Camonica, jener selbst für die Römer lange Zeit unein- nehmbaren Bergfestung, die Steinzeit ohne Bruch an die Eisenzeit anknüpfte und die Vorgeschichte hier nahtlos in die Geschichte der ersten großen Zivilisationen unseres Kontinents einmündete. Die Schöpfer jener Steinzeichnungen haben somit die älteste, uns bekannte Chronik der europäischen Ge- schichte geschaffen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Zeitweise wolkig und gelegentlich geringer Regen, zeitweise aufgeheitert. Verhältnismäßig warm. In der Rheinebene Höchsttempera- turen 16 bis 19 Grad, Frühtemperaturen 7 bis 11 Grad. Schwacher, bis mäßiger Wind aus südwestlichen Richtungen. Sonnenaufgang: 6.30 Uhr. Sonnenuntergang: 17.59 Uhr. Vorhersage Karte för. 4. 10. 20-7 Uhr J 71 Berlin warme 1 selgrod festlandsluft 8 * Mannheim O windstill Nordwind 0 Ostwind wolkenlos 10 Km ih 20 Um heiter halb bedeckt Sdewind O wWestwind SO Kin 40 Km H wolkig bedeckt WARM FRONT KALUTFERON am Soden A. 2 ++Æ in dee Hône AA. K. OK KLUSON — warme N kalte Luftströmung Schauer g Sewitter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel! N. Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar, Temp. in C Grad N= Hoch- T= rietdruengebiet Pegelstand vom 3. Oktober Rhein: Maxau 483(3); Mannheim 318 (4); Worms 232(+5); Kaub 214(+ 2). Jugend und Fernsehen Das Wissenschaftliche Institut für Jugend- filmfragen in München hat seit Juli 1959 eine Reihe von Jugendlichen über ihre Interes- sengebiete befragt. Dabei stellte sich heraus, daß der Sport eine weitaus gröbere An- ziehungskraft für die Jugend besitzt als der Film, das Fernsehen oder das Bücherlesen. Als bevorzugtes Interessengebiet ihrer Freizeit nannten 68,75 Prozent der Jugend- lichen in Freizeitheimen und in„Heimen der offenen Tür“ den Sport. Für den Film spra- chen sich 33,75 Prozent aus, für das Fern- sehen 38,75 Prozent. Bücherlesen wurde von 37,50 und Basteln nur von 17,50 Prozent als bevorzugtes Interessengebiet bezeichnet. Viele junge Menschen fanden das Angebot des Fernsehens nicht attraktiv genug, um sich Tag für Tag in der Freizeit an den Bild- schirm zu setzen. Das Institut folgert daraus, daß das Fernsehen die Jugend nicht so stark gefährde, wie das vielfach angenommen Werde. Unter den Fernsehsendungen sind die Kriminalsendungen besonders beliebt. 87,50 Prozent der Jugendlichen bevorzugen sie, nur 85 12,50 Prozent lehnen sie ab. Großer Beliebt- heit erfreuen sich auch die„Musik- und Jazz- Sendungen“(77,50 Prozent). 67,50 Pro- zent der Befragten sehen gern Sendungen über ferne Länder, 62,50 Prozent Theater- sendungen und 60 Prozent sind an der Nach- richten- und Tagesschau interessiert. Dagegen besteht wenig Interesse für Oper und Kon- zert. 73,75 Prozent lehnten Sendungen dieser Art ab, 71,25 Prozent sagten, daß sie sich für politische Sendungen nicht interessierten, auch wirtschaftliche Probleme(68,75) sind unbeliebt. Was wir sahen: . Papier- Menschen Ein Unglück kommt selten allein. Die scheinbar unverwüstliche„Piroschka“, nach ihren Funk-, Film- und Bühnenerfolgen nunmehr von Hugo und Susanna Hartung zu einem Fernsehspiel verarbeitet, hinter- lieg ein Gefühl herzlichen Bedauerns. Da hatten sich beim Hessischen Rundfunk un- ter der Regie von Klaus Wagner ein paar tüchtige Schauspieler nach Kräften ange- strengt, Pußta- Atmosphäre und ein Idyll von schlamperter Gemütlichkeit auf die Beine zu stellen, in dem zwischen Kukuruz und Paprika das goldene ungarische Herz schlägt— aber ach, es kam dabei nicht viel mehr heraus als ein Operetterl. Hans Lei- belt, als Sandor verkleidet, gab sich alle Mühe, seinen Text auf Ungardeutsch zu radebrechen und tat sich damit schwerer als seine Kollegen aus der ehemaligen Donaumonarchie. Violetta Ferrari als Piroschka brachte die für ihre Rolle un- erläglichen Voraussetzungen mit. Dafür war der Partner ihrer zarten Kinderliebe, der Andreas des Wolfgang Forester, so michel- haft tumb und hölzern, daß man die Lei- denschaft des Mädchens für diesen deutschen Studenten beim besten Willen nicht ver- stehen konnte. Aber es ist wohl auch nicht ganz einfach, den Typ des reinen Toren zu mimen, ohne sich dabei wie ein kompletter Trottel zu benehmen.. Am vergangenen Sonntag versammelten sich dann auf der Fernsehbühne des Baye- rischen Rundfunks einige originelle Volks- und Gesellschaftstypen aus dem alten Prag, Wie sie Frantisek Langer in seinem Lustspiel „Das Kamel geht durch das Nadelöhr“ ge- zeichnet hatte. In diesem Falle ist besagtes Kamel ein junger Millionär namens Alik, der in der Firma seines Vaters ziemlich über- flüssig herumsitzt und von seinem Reichtum nichts weiter hat als einen Minderwertig- keits komplex, von dem ihn die hübsche Fabrikarbeiterin Susi gründlich heilt. Zwar geht es dabei im bürgerlichen Sinne nicht gerade moralisch zu, denn das Liebesleben der beiden wird erst nach mancherlei Ver- wicklungen, aber dann mit väterlichem Segen durch die Heirat legalisiert, und Susis Eltern, Herr und Frau Peschta, sind auch keine vorbildlichen Zeitgenossen. Doch ihre proletarische Lebensphilosophie bewährt sich, und so geschieht das Wunder, daß sich mit ihrer Hilfe ein reicher Nichtstuer in einen tüchtigen Menschen verwandelt. Jane Tilden und Bruno Hübner als das Ehepaar Peschta waren allerdings nicht die wasch echten Prager Vorstadttypen, die der Autor gemeint hatte, jedoch als gute Schauspieler wußten sie aus ihren Rollen alle Effekte herauszuholen. Lotte Ledl als Susi wirkte allzu damenhaft und blieb dem„Kind aus dem Volke“, das sie doch sein sollte, manches schuldig. Gustl Weishappel als Alik machte streckenweise den Eindruck eines sanft- mütigen Schwachsinnigen, dessen Stumm- heit dem Zuschauer allmählich auf die Ner- ven flel. Es war von den bisher aufgeführten Stücken Frantisek Langers zweifellos das schwächste, weil ihm das Arme-Leute- Milieu besser liegt und sein Witz konven- tionell wurde, als er die Handlung im Rahmen der feinen Gesellschaft ansiedelte. Da nützte auch das schönste böhmische Bühnendeutsch herzlich wenig— der Humor schmeckte fad, und das Happy-End in der Milchbar war ebenso müde wie das gähnende Publikum. In der neueren deutschen Dramenliteratur geistern mancherlei seltsame Wesen umher, von denen ihre Erfinder behaupten, daß sie die bäuerliche Welt repräsentieren. Einige Exemplare dieser Art sah man in Ferdinand Bruckners„Fährten“, einem Stück, das eine Mischung zwischen Ganghofer, Hauptmann und Billinger darstellt. Parfümierter Schol- lengeruch und falscher Zungenschlag auf der ganzen Linie. Ulrich Haupt als ruinierter Grundbesitzer Pless, Inge Langen als seine melancholische Frau, die Selbstmord begeht, und Elfriede Kuzmany als ziemlich ältlich gewordene Magd und werdende Mutter, dazu als Randfiguren Eva Maria Meinecke und Alexander Kerst und der erstaunlich wand- lungsfähige Hans Clarin— sie alle mußten sich mit einem vertrackten, tiefsinnigen und bedeutsamen Text herumplagen, dessen Pa- pierne Worte am Ohr des Zuschauers vor- überraschelten, ohne daß er recht verstand, worum es bei diesem Gerede eigentlich ging, das Regisseur Michael Kehlmann beim Bayerischen Rundfunk in gewichtig tuender Länge zerdehnte. E. P. Modernes Gesundheitswesen Diät beim älteren Menschen Die speziellen Erfordernisse der Diät beim älteren Menschen sind bedingt durch den Nahrungsbedarf im Alter, durch Besonder- heiten der Nahrungswahl und der Eggewohn- heiten und durch die Eigenheiten der Morbi- dität. Wie Professor Dr. H. Kapp, Basel, auf einer gemeinsam von der Deutschen Gesell- schaft für Ernährung und vom Deutschen Bäderverband in Bad Neuenahr durchge- führten Tagung über„Kurortdiät“ ausführte, ist der Nahrungsbedarf im Alter kaum er- heblich verändert, aber bestimmte Probleme sind von größerer Bedeutung. So ist die Ver- dauungskapazität und damit die Resorption der Nährstoffe herabgesetzt und die Ver- wertung im Organismus verzögert. Die Kalorienzufuhr hat sich nach der Ausgangslage zu richten. Sie soll im allge- meinen eher knapp sein(2000 bis 2400 Cali), muß aber bei schlechtem Ernährungszustand entsprechend vergrößert werden. Der Eiweißbedarf beträgt 1 bis 1,5 g pro Kilogramm Körpergewicht. Auf seine Dek- kung ist besonders streng zu achten, da ge- ringe Reserven bestehen und Eiweißmangel- zustände relativ häufig sind. Der Fett- und Kohlenhydratanteil der Nahrung ist im Alter eher zu beschränken, aus vielfältigen Gründen. Dagegen ist die Kost vitamin- und mineralstoffreich zu ge- stalten, da Mangelerscheinungen im Alter häufig auftreten. Die Besonderheiten der Nahrungswahl und der Essensgewohnheiten sind bedingt durch den seelischen Zustand CFesthalten an alten Gewohnheiten und an lange zurück- liegenden, einseitigen Diätvorschriften, Man- gel an Energie, Schwierigkeiten der An- passung, Depressionen), durch soziale und ökonomische Momente(Einsamkeit, Rück- gang der Einkünfte). Die Altersmorbidität ist charakterisiert durch exquisit chronische Erkrankungen und oft durch eine Mehrzahl verschiedener krank- hafter Störungen beim gleichen Patienten. Die wichtigsten allgemeinen Richtlinien für die Aufstellung einer Diät im Alter kön- nen folgendermaßen festgelegt werden: Voll- wertige Nahrung, Anpassung an die redu- zierte Verdauungskapazität und den lang- sameren Stoffwechsel, an die seelischen Vor- aussetzungen und Eßgewohnheiten, lang- samer Uebergang von der gewohnten Nah- rung zur Diäatkost. Für die Diätetik der einzelnen Krank- heiten müssen die speziellen diätetischen Vorschriften mit den allgemeinen Richtlinien der Altersernährung in Einklang gebracht werden. Der alte Mensch gehört in die Familie Vielfältige Erfahrungen der letzten Jahre dürften dazu führen, wieder der Großfamilie das Wort zu reden und den Wohnungs- bzw. Hausbau darauf entsprechend einzurichten. Der Bau von Klein wohnungen mit nur weni⸗ gen Räumen erweist sich für Familien immer mehr als verhängnisvoll, wenn die Familie wächst oder es gilt, Eltern und Verwandte aufzunehmen. Man tut es dann doch, kann aber vor allem den alten Meschen keine ab- geschlossene Wohnmöglichkeit bieten, und das bedeutet oft den Beginn wenig schöner Auseinandersetzungen, so wertvoll und praktisch das Zusammenwohnen vieler Fami- lienmitglieder sonst sein kann. Denken wir nur an die Betreung kleiner Kinder und die Beaufsichtigung der Schulkinder berufstäti- ger Eltern durch die Großmutter und die Hilfe, die man sich gegenseitig in Krank- heitsfällen leisten kann. Wie hoch ein Volk auf der Stufenleiter der Kultur angekommen ist, zeigt sich oft daran, wie es zu seinen Alten steht. Es sollte selbstverständlich sein, daß wir altwerdende Menschen in unsere Wohnung aufnehmen und ihnen nach Mög- lichkeit eine abgeschlossene Wohn- und Kochmöglichkeit bieten. — Seite 4 MANN HEINER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Dlenstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 230 Jahrestreffen 1960 der Verfahrens-Ingenieure: Technische Zukunft im sozialen Bereich Bundesatomminister Balke sprach Geleitworte/ Prof. Rieß: Integration technischer Fachverbände ist vordringlich Im Rosengarten begann das achte große Treffen der 25 Jahre alten Verfahrens- technischen Gesellschaft im Verein Deutscher Ingenieure. Inoffiziell nahm das Ingenieur- Treffen— rund 1500 Teilnehmer aus dem In- und Ausland— am Sonn- tag seinen Anfang. Mit der Mitglieder versammlung der VIG. Offiziell wurde die Tagung am Montagmorgen im Musensaal eröffnet mit einer Plenarveranstaltung. Prominentester Gast und Redner war dabei Bundesatomminister Prof. Dr.-Ing. Sieg fried Balke. Der Minister unterstrich in seinen Geleitworten die zunehmende Soalale und politische Verpflichtung des Ingenieurs. Die verfahrens-Technik sei nicht autark. Forschung und die Verbesserung technischer Hilfsmittel genügten künftig nicht mehr. Die Zukunftsprobleme der Technik lägen vielmehr im wirt- schaftlichen und sozialen Raum. Deshalb werde künftig der Ingenieur mit politi- schen Einrichtungen und Fragen konfrontiert— auch gegen den heute noch beste- henden inneren Widerstand. Balke erwähnte die Automatisierung und ihre Aus- Wirkungen auf soziologischem Gebiet. Hier liege die Entwicklung eindeutig im Sozialen Bereich. Es sei mittlerweile offenkundig, dag z. B. der automatisierte Arbeitsplatz Soziologisch wertvoller sei. Die„Apparatur“ habe sich günstig auf das Betriebsklima ausgewirkt. Verbesserungen auf diesem Gebiet sollten auch unter diesem Aspekt gesehen werden, nicht nur vom betriebs wirtschaftlichen Standpunkt der Kostensenkung aus. Minister Balke ging dann auf Probleme der Nachwuchsförderung ein. Er zeichnete das Bild des Ingenieurs, der die Technik nicht als Selbstzweck betreibt. Niemals dürfe der Ingenieur die ethischen Grundlagen seiner Arbeit vergessen, wolle er nicht Gefahr lau- fen, einer Schein- oder Halbbildung das Wort zu reden. Die aktuellen Tatbestände auf dem Gebiet der Technik seien zu keiner Zeit sta- tisch gesichert. Der Ingenieur müsse sich lau- fend mit seiner Umwelt auseinandersetzen. Ansonsten könne sich das anerkannt hohe Bildungspotential der Ingenieure nur negativ auswirken. Klassische, staatspolitische und internationale Aufgaben müßten gleichzeitig bewältigt werden. Der Minister sprach sich gegen jedes Spezialistentum aus. Für den idealen Ingenieur müsse immer noch der Geist vor der Materie kommen. Die Technik, solle sie den Menschen frei machen, müsse vom Geist des Humanismus erfüllt sein. Prof. Dr.-Ing. Kurt Rieß(Leverkusen), erster Vorsitzender der VTG, beschäftigte sich in der Plenarveranstaltung vornehmlich mit der Zusammenarbeit technisch- wissen- schaftlicher Gesellschaften. Dem„Verein Deutscher Ingenieure“(VDI) soll dabei die Rolle einer Dachorganisation zufallen. Der VTG- Vorsitzende gab dabei zu, daß sich die abgespalteten Fachvereine heute finanziell besser stellen würden, weil sie ihre Indu- strie direkt ansprechen können. Die Bundes- republik könne bei einer Integration auf tech- nischem Gebiet in einem internationalen Rahmen erst dann einen wirklichen Beitrag leisten, wenn sich im eigenen Land die tech- nischen Fachdisziplinen integriert hätten. Medaille für Prof. Kirschbaum Bevor der Heidelberg Astrophysiker Prof. Kienle die Musensaalbühne bestieg, wurden bedeutende Verfahrenstechniker geehrt. Der Karlsruher Professor Dr.-Ing. E. Kirschbaum erhielt die von der Forschungsgesellschaft Verfahrenstechnik e. V. gestiftete Arnold Eucken-Medaille, die bisher erst zweimal ver- liehen wurde. Prof. Kirschbaum hat 1928 mit Vorlesungen über Apparatebau an der Tech- nischen Hochschule Karlsruhe die Ausbil- dung in der Verfahrenstechnik an deutschen Hochschulen praktisch begründet. In Karls- ruhe begründete er weiterhin das Institut für Apparatebau und Verfahrenstechnik. Von der Forschungsarbeit dieses Instituts legen mehr als 100 Publikationen ein beredtes Zeugnis ab. Die VDl-Ehrenmünze in Gold erhielten Prof. Dr.-Ing. Helmuth Hausen, Hannover, der als Forscher und Hochschullehrer in der Verfahrenstechnik hohes Ansehen genießt, und Senator e. h. Dr. Herbert Bretschneider. Den Arnold-Eucken-Preis erhielt der Pri- vatdozent Sr. Ing. Heinz Brauer, Duisburg, für seine Forschungen, u. a. auf dem Gebiet der Strömung und des Wärmeübergangs an berieselten Flächen. Zum Abschluß der Plenarveranstaltung sprach Prof. Dr. H. Kienle, von der Landes- sternwarte Heidelberg-Königstuhl. Der be- 120 Minuten jubelnde Jugend im Musensaal Die„Bravo-Musie-Box“ spielte in Mannheim/ Viel Freude mit Max Greger Die„Bravo-Music-Box 1960“ spielte am Sormtagabend 120 Minuten lang im Musen- Saal. Der Tempel war bis auf den letzten Platz besetzt und ein Raunen ging durch die jugendfrische Menge, als der Vorhang aus- einanderging und Max Gregers neun Bläser pausbäckig in die„Tüten“ blusen, die Rhyth- musgruppe— Piano, Baß und„Schießbude“ — sorgte für swing, beat und rock. Max Gregers zwölf Musiker machten aus dieser Music-Box ein quirlendes, munteres, unbe- schwertes und vergnügliches Unterhaltungs- Instrument. Fredy Brock, seines Zeichens Trompeter bei Max Greger, erntete die meisten Lacher im Saal. Er hat's mit der Komik, er kann sogar singen und verfügt über eine hinreißend ulkige— pardon— RKaugummivisage. Mimische Gags scheinen ihm ein Kinderspiel zu sein. Ja, und wie es sich für eine wohlgefüllte Musik- Schachtel gehört, sind auch gesang- liche Darbietungen— besser: kleine Singer- chen und Schnülzchen— darin verpackt. Max Kutta, ein dunkelhäutiger Sänger kam zuerst auf den Plattenteller. Er brachte ein necki- sches Begrüßungsliedchen und Harry Bela- fontes„Oh, island in the sun“, auch dessen „When the saints go marching in“ klang an. Facit: Eine Harry-Belafonte-Kopie, nicht schlecht, aber eben Kopie. Detlef Engel, Sohn des Xylophonvirtuosen, kam nicht recht an. Er singt ein wenig leis, ein wenig brüchig und war offensichtlich nuch mit der Uebertragungsanlage im Mu- Sensaal nicht einverstanden. Jedenfalls schaute er bitterbös aufs Mikrophon. Nach ihm kam Maureen René. Sie hat ein recht großes Stimmvolumen, singt wirklich mit „feeling“, was sie mit ihrer deutschen Ver- sion von„Mylord“ bewies. Edith Piaf ist natürlich besser. 5 85 Im dunklen Hausgang: 8 Italiener überfallen und beraubt Offensichtlich hatte ein junger Mann in einem Lokal einen italienischen Staatsangehörigen beim Geldausgeben beobachtet und war ihm nach Verlassen der Wirtschaft heimlich gefolgt. Wie die Polizei meldet, sprach er auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle den Auslän- der an und lud ihn zu einem erneuten Wirtshausbesuch ein. Der Italiener lehnte jedoch ab. Er fuhr mit der Stra- genbahn nach Neckarau. Als er dort sein Wohnhaus betrat, stellte ihm im dunk- len Hausgang ein Unbekannter das Bein, so daß er stolperte und stürzte. Diesen Augenblick benutzte der Täter, um dem Gestürzten aus der Brusttasche, wo sein Geld verwahrt war, 170 Mark zu rauben und damit das Weite zu suchen. Nach Darstellung des Beraubten handelt es sich vermutlich bei dem Räuber um den gleichen Mann, der ihn schon in der Stadt angesprochen hatte. Die Kriminal- polizei ist noch mit der Aufklärung des Falles beschäftigt. — . Jubel, Jubel empfing Will Brandes, den rotschopfigen Verehrer von„Marina“, den „Gärtner aus Liebe“ und den persiflierenden Imitator des hicksenden Elvis Presley. Er imitiert den großen Amerikaner wirklich vollendet; er„verkauft“ das Gleiche wie jener, nur eben lächelt er darüber. Und dann kam er, der Traum der Acht- klässlerinnen, Idol der germanischen Rock- und Roll-Buben: Ted Herold. Ein Johlen be- grüßte ihn. Und er sprach zur Menge. Und sie schwiegen. Dann sang er— wenn man das so nennen will. Er schien sich auch hin und wieder zu verschlucken, wenn er„Caroline“ brummelte und„Moonlight“ kann er— 80 scheints— nur in Raten sagen. Dann sang das Idol auf angelsächsisch Rock'n'Roll. Sen- siblen Naturen geht solches an die Magen- nerven. Lolita sang Musik zum Träumen, für Seemänner und für bayrische Biertrinker.„La Luna“ gefiel besonders. Laurie London, Eng- länder und 16 Jahre alt sprach vom winzigen gelbgepunkteten Strandbikini. Durchs Pro- gramm führte Rudi Büttner mit Witzeleien, die man sofort wieder vergaß. No. kannte Astrophysiker beschäftigte sich in seinem Festvortrag mit Materie und Energie im Wandel kosmischen Geschehens. Energie im Kosmos Die klassische Physik unterscheidet be- kanntlich zwischen Materie und Energie; in ihr gelten daher zwei voneinander unab- hängige Erhaltungssätze, die Erhaltung der Masse(der Substanz) und die Erhaltung der Energie. Einsteins Gleichung Energie Masse mal Quadrat der Lichtgeschwindigkeit schließt die Möglichkeit der gegenseitigen Umwandelbarkeit von Masse und Energie ein. Es gibt daher heute nur noch einen einzigen Erhaltungssatz für die Summe von Masse plus Energie. Dieses Geschehen in der Welt wird als Wechselspiel zwischen Ele- mentarteilchen, über deren Zahl und Natur noch keineswegs Abschließendes gesagt wer- den kann, beschrieben. Im einzelnen beschäftigte sich Professor Kienle mit den Fragen nach den Energie- quellen, aus denen Sonne und Sterne ihre Ausstrahlung decken, der Entstehung der Elemente, der Entwicklung der Sterne und der kosmischen Strahlung. Vorstand wiedergewählt Am Sonntagabend wurde Prof. Dr.-Ing. Kurt Rieß wiederum zum ersten, Dr.-Ing. Horst Mießner zum stellvertretenden Vor- sitzenden der VTG gewählt. Weitere stell- vertretende Vorsitzende: Direktor Dr.-Ing. Hermann Kraussold, Prof. Dr.-Ing. Karl Winnacker. Außerdem wurden in den Vor- stand gewählt: Prof. Dr.-Ing. Helmuth Hau- sen Unstitut für Thermodynamik und Ver- fahrenstechnik an der TH Hannover), Prof. Dr.-Ing. Siegfried Kießkalt Direktor des Instituts Aachen der Forschungsgesellschaft Verfahrenstechnik) und Prof. Dr. phil. Hans Kroepelin Direktor des Instituts für che- mische Technologie an der TH Braun- schweig). DFF Teer im Nahkampf: Entlassener Arbeiter räechte sich wütend Der 27jährige Arbeiter eines Unterneh- mens im Industriehafen war fristlos ent- lassen worden. Vermutlich aus Wut über die ihm widerfahrene Behandlung ließ er sich dazu hinreißen, Mobilar und Fenster- scheiben seiner Gemeinschaftsunterkunft zu zertrümmern und auf die Straße zu werfen. Für 1 500 Mark richtete der Entfesselte Schaden an. Die einschreitende Polizei fand ihn auf einem Teerkessel sitzend vor. Durch Spritzen mit heißem Teer hielt er sich die Beamten vom Leib. Erst als ihm gut zuge- redet und schließlich Tränengas in Aussicht gestellt wurde, stieg der Widerspenstige von seinem Bollwerk herab und ergab sich. Verkehrs-Preisausschreiben Wird vorbereitet Ein Preis ausschreiben zur Verkehrs- erziehung wird gegenwärtig von der Wup- pertaler Organisation„Verkehrserziehung im Bild“ auch für Mannheim vorbereitet. Die Finanzierung erfolgt mit Unterstützung Mannheimer Firmen. Als erstes soll durch Schulen und als Beilage in Tageszeitungen ein Flugblatt verteilt werden, das auf einer munteren Zeichnung die Kreuzung des Pa- radeplatzes mit einer Verkehrssituation wie- dergibt, in der zwei Dutzend Verkehrssünden enthalten sind. Das Publikum soll sie nun herausfinden. Eine Tombola, die Prämiie- rung von guten Kraftfahrern und verkehrs- sicheren Fahrzeugen stehen ebenfalls auf dem Programm der Aktion, die Ende No- vember beginnen und bis Mai nächsten Jah- res laufen soll. Organisationsleiter Artur Heimchen ist zur Zeit in Mannheim unter- wegs, um die nötige Unterstützung zu orga- nisieren. Mac Die Herbstmess lockt:„Komm in die Gondel Luise.“ Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Maß krüge flogen an Köpfe im Messe- Bierzelt In einem Bierzelt auf dem Messegelände entstand kurz vor 22 Uhr eine Massen- schlägerei geradezu bayerischen Ausmaßes; die Beteiligten verwendeten Bierkrüge als Wurfgeschosse und warfen Tische und Bänke um. Mehrere Menschen wurden durch umher- schwirrende Bierkrüge getroffen und verletzt. Eine Amerikanerin lag verletzt am Boden und mußte ins Sanitätszelt gebracht werden. Um den allgemeinen Widerstand zu brechen und die Ordnung wiederherzustellen räumte die Polizei einen Teil des Zeltes mit Gummi- knüppeln. Hierbei fand noch ein Wurfgeschoß sein Ziel am Kopfe eines Polizeibeamten, der verletzt wurde. Den Unfallfolgen erlegen Wie bereits in der Montagsausgabe berich- tet, wurde in der Nacht zum Sonntag ein 80 jähriger Fußgänger beim Ueberqueren der Waldhofstraße von einem Pkw angefahren und lebensgefährlich verletzt. Wie das Kran- kenhaus mitteilt, ist der alte Mann inzwischen seinen schweren Verletzungen erlegen. Verkehrsunfall durch Kinderdrachen Zu einem Verkehrsunfall durch Unvor- sichtigkeit beim Drachensteigenlassen kam es in den Nachmittagsstunden auf der Um- gehungsstraße bei Käfertal. Dort blieb der Fahrer eines Motorrollers mit dem Kopf an einer quer über die Fahrbahn laufenden Drachenschnur hängen; der 26jährige und seine Sozia stürzten, kamen jedoch beide mit leichteren Verletzungen davon. Der verhäng- Ein 29 jähriger Ehemann unter Mordanklage Vor dem Schwurgericht: Friedrich Glück hat seine Frau erschossen und versucht, seine Kinder zu vergiften Ein Schuß, der in der Nacht zum 6. März letzten Jahres in einem Ludwigs- hafener Mietshaus, Bismarckstraße 11, die 23jährige Barserviererin Rosa Glück tötete, war der grausige Schluß punkt unter eine völlig zerrüttete Ehe. Der Schütze, Friedrich Glück, der 29jährige Ehemann des Opfers, steht nun nach anderthalb- jähriger Untersuchungshaft unter der Anklage des Mordes vor dem Franken- thaler Schwurgericht. Hinzu kommt eine Anklage wegen zweifachen Mordver- suchs, da der Täter im Oktober 1958 seine beiden Söhne, Wilhelm und Klaus, knapp sechs und fünf Jahre alt, durch eine Ueberdosis von Schlaftabletten ver- giften wollte. Die Mutter des Angeklagten verhinderte im letzten Augenblick die Ausführung der Tat. Zusammen mit Friedrich Glück steht der 22 jährige Manfred Jahn vor den Schranken des Schwurgerichts, das ihn der„Nichtanzeigung eines drohenden Verbrechens“— Jahn hatte den Täter in der Mordnacht zum Tatort begleitet— anklagt. Die gestern eröffnete Verhandlung, unter Vorsitz von Landgerichtsrat Erich Barbier, wird sich vermutlich bis Mittwoch hinzie- hen. Zwanzig Zeugen und drei Sachverstän- dige wurden aufgeboten. Im taubenblauen Anzug, blaß, das dunkle, glatte Haar zurück- gekämmt, die Augen nervös zuckend und die breiten Schulterblätter aus dem gebeug- ten Rücken drückend, machte Friedrich Glück mit leiser Stimme seine Angaben. Nur einmal, bei der Tatschilderung, wurde seine monoton-beschwörende Stimme bewegter. Der gebürtige Ludwigshafener war ein guter Volksschüler, erlernte das Zimmerhand- werk und arbeitete sich zum FHilfspolier empor. 1954 heiratete er in Mundenheim die 18 jährige Rosa, eine Nachbarstochter. Noch im gleichen Jahr kam Sohn Wilhelm auf die Welt, Klaus folgte elf Monate später. Gute Eltern schienen beide nicht gewesen zu sein: zu je 50 Mark Geldstrafe verurteilte sie im Februar 1957 das Ludwigshafener Schöffengericht wegen„Kindesgefährdung“. Frau Rosa war von einem Fastnachtsball erst einige Wochen später zurückgekehrt, und der Vater hatte die Kinder im kalten Raum und ohne Aufsicht eingeschlossen, um erst am nächsten Morgen von einem Fuß- ballspiel heimukommen. Nachdem sich der Angeklagte immer mehr mit Alkohol zu trösten gesucht und seine Frau verprügelt hatte, zog diese nach mehrmaliger wochenlanger Abwesenheit ganz zu ihren Eltern. Sie arbeitete in Mann- heimer Nachtbars zuerst als Putzfrau und später als Serviererin. Mit Briefen, persön- lichen Aussprachen und Drohungen ver- suchte Friedrich Glück immer wieder, seine Frau zur Rückkehr zu veranlassen. Sie blieb hart und wies ihn zurück. Dreimal versuchte sich Glück das Leben zu nehmen. Er schluckte in einer Mannheimer Wirtschaft 39 Schlaftabletten, die Polizei lieferte ihn rechtzeitig im Krankenhaus ab. Als er seine Kinder mit je zehn Schlaftabletten vergif- ten wollte, kam gerade noch die Großmut- ter, bei der die Kinder untergebracht waren, zur rechten Zeit. Am 5. März, am Nachmittag vor der Tat, wollte er im Baubüro seiner Mannheimer Firma Krankengeld abholen und sah in der Schublade eine Pistole mit gefülltem Maga- zin. Da griff er zu: Wenn ich das Ding Habe, kann ich alle Zweifel beiseite schaffen.“ Er besucht ein Kino, trinkt in seiner Stamm- kneipe, spielt Skat, verläßt mit dem Mit- angeklagten Jahn, den er an diesem Abend kennenlernt, gegen Mitternacht die Wirt- schaft, feuert einen Probeschuß in der Saar- landstraße ab und geht mit Jahn vor das Haus Bismarckstraße 11, wo er auf seine Frau Wartet. Diese erscheint nach etwa einer Stunde, steigt aus einem schwarzen VW, läßt sich von einem Begleiter küssen und eilt ins Haus. Friedrich Glück springt ihr nach, und ehe sie die Abschlußtüre der Wohnung zuschlagen kann, fällt der Schuß. „Warum haben Sie geschossen?“, will der Vorsitzende immer wieder wissen.„Ich weiß es nicht“, beteuert Glück ebenso oft. Frühere Vernehmungsprotokolle werden ihm vorge- halten, da steht es anders:„Ich wollte unter allen Umständen meine ganze Familie aus- rotten, nicht nur mich und die Kinder. Ich bin glücklich, daß mein Vorhaben endlich geglückt ist. Nach der Tat läuft Glück zusammen mit Fleck zweimal durch die Ludwigshafener In- nenstadt. Zweimal kehrt er an den Tatort zurück. Als er die Wohnung dunkel und keine Polizei sieht, glaubt er,„sie wäre nochmal davongekommen“. Die Polizei nimmt ihn bereits eine gute Stunde nach der Tat in seiner Wohnung fest. Die Pistole wird im Keller in einem Gummistiefel ge- kunden. Glück gesteht. Ursprünglich gab er zu, die Tat vorsätz- lich begangen zu haben, jetzt will er nicht mehr wissen, wie es zur Tat kam.„Ich wollte sie doch nur zur Rückkehr zu mir und den Kindern bewegen. Wie der Mann sie aber umarmte, wußte ich nicht mehr, was ich tat.“ Sein Pflichtverteidiger, Rechtsanwalt Philipp Matthisen, wird am heutigen zwei- ten Verhandlungstag keinen leichten Stand haben. H. Kimpinsky nisvolle Drachen gehörte einem zehnjährigen Jungen. Billige Taxifahrt vereitelt Am späten Abend liegen sich zwei ameri- kanische Soldaten mit einer Taxe von Heidel- berg nach Sandhofen fahren. Als sie am Fahrtziel bezahlen sollten, behaupteten die beiden Soldaten, nur 20 Mark bei sich zu haben; den Rest wollten sie angeblich bei einm in der Nähe wohnenden befreundeten Mädchen holen. Der vorsichtige Taxifahrer verlangte aber zunächst die 20 Mark und als Pfand die Armbanduhr des einen Soldaten. Ohne weitere Erklärung rannten die Zah- lungsunwilligen Fahrgäste daraufhin davon. Dem Taxifahrer gelang es jedoch, die flüch- tenden Soldaten mit Hilfe von Passanten zu stellen und der Polizei zu übergeben. Wie sich herausstellte, hatten die beiden Amerikaner überhaupt kein Geld bei sich. Vermißtes Mädchen k a m wieder nach Hause Während Radio Stuttgart am Sonntag abend noch die Vermißtenmeldung der zehn Jahre alten Volksschülerin Monika Müller aus Mannheim- Rheinau verbreitete, traf das Mädchen wieder wohlbehalten in der elter- lichen Wohnung ein. Es war um 23,15 Uhr, wenige Minuten später schon meldete sich Nichts geht öber B AREN-MAREKE BK RE N-MARK E zum Kaffee der Vater wieder bei der Polizeiwache auf der Rheinau, wo er Samstagabend die Ver- mißgtenmeldung aufgegeben hatte. Es stellte sich heraus, daß das Mädchen zu einer ver- wandten Familie nach Käfertal gefahren War und dort den Sonntag über war. k Stauungen und Unfälle a uf der Autobahn Vor allem verursacht durch die Engstelle vor der, wegen der Bauarbeiten eingerichte- ten Gegenverkehrsstrecke auf der Neckar- brücke kam es am Sonntagnachmittag auf der Autobahn in beiden Richtungen zu längeren Stauungen und mehreren Massen- karambolagen auffahrender Wagen. Insge- samt registrierte die Landespolizei bis zum Abend ein Dutzend Unfälle, bei denen 36 Kraftwagen und ein Motorroller beschädigt, neun Personen leicht, eine schwer verletzt wurden und ein Schaden von 25 000,— Mark entstand. Die Unfallbilanz für September schloß mit insgesamt 85 Unfällen, 48 Verletzten und 125 000.— Mark Sachschaden. Todesopfer waren im September auf dem Mannheimer Autobahnabschnitt nicht zu beklagen. Ueber- haupt hatte das Ende der Ferien schlagartig einen Rückgang der Frequenz der Autobahn Frankfurt Karlsruhe zur Folge und auch einen Rückgang der Unfälle. Im August waren es 234 Unfälle mit 136 Wwerletzten und drei Toten. 2 Nr. 2 16 U 745 J des I einat nen . 230 — ger rigen meri- eidel- e am n die ch zu H bei deten ahrer id als daten. Zah- Avon. flüch- en zu e sich kaner ntag- zehn Tüller M das elter- Uhr, sich e auf Ver- stellte ver- ahren stelle ichte- ckar- g auf n zu issen; Usge- zum en 36 ädligt, letzt Mark 8 mit N und opfer eimer eber- zartig bahn auch ugust a und K Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRICAHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Adolfine- gebrochen und vollgelaufen Das am 21. September gesunkene Schiff wird vorsichtig gehoben Am 21. September, nachmittags gegen 16 Uhr, brach im Ketscher Baggerloch das 745 Tonnen große Schleppschiff„Adolfine II“ des Neckarsteinacher Eigners Heilmann aus- einander. Das Schiff war bereits mit 420 Ton- nen Kies geladen. Der Kies lag vor allem , 22 F Geburtstags-Ehrenabend fur Humorist Sehön berger Der vor allem durch seine Besuche in Al- ters- und Waisenheimen bekannte Harmo-— nikaspielring„Thalia“ wetteiferte mit dem von Musikdirektor Willi Bilz geleiteten Chor des„MGV Sängerkreis“ im gut besuchten „Zähringer Löwen“, um ihrem verdienten Mitglied und Gönner, dem Volkshumoristen Wilhelm Schönberger an seinem 70. Geburts- tag einen netten Ehrenabend zu bereiten. Georg Schmitt als Vorsitzender des Sänger- kreises übermittelte dem Geburtstagskind „Wilhelm III.“— wie Schönberger im Volks- mund genannt wird— herzlich und humor- voll die besten Wünsche. Schönberger zeigte sich dankbar überrascht und schaltete sich auch humorblitzend in das Bühnengeschehen ein. Nicht der musikalische Sketsch mit sei- nem„Enkel“ vor allem auch sein Couplet vom beliebten Italiener wurde ein großer Erfolg, Maurer-Ziegler halfen ebenfalls die gute Stimmung würzen, so daß der Abend zu einer ebenso originellen wie stimmungsvol- len Sache wurde, bei der Sepp Schneider und seine Sonors eifrig mitmixten.—— 25 8 Drachensteigenlassen ist nieht ungefährlich Im Rangierbahnhof fielen in den späten Nachmittagsstunden zwei Fahr- leitungsgruppen aus, weil sich der Pa- pierdrachen eines Jungen in der Ober- leitung verfangen hatte. Der Vorfall führte zu einer vorübergehenden Be- triebsstörung. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß in der Nähe von Hochspannungs- und Bahn- leitungen, insbesondere bei Bundesbahn- leitungen, das Spielen mit Drachen auf jeden Fall unterlassen werden soll. Es können nicht nur Betriebsstörungen ein- treten, sondern die Kinder selbst sind durch eventuelle Berührung mit Stark- strom aufs höchste gefährdet. Die Eltern und Erziehungsberechtigten werden ge- beten, ihre Kinder auf die drohenden Gefahren aufmerksam zu machen. o- 8 1 Die Mütterberatung, die für 5. Oktober in M 4, 10, vorgesehen war, fällt aus. Nächste Beratung am 19. Oktober. in den hinteren Räumen. Das Vorderschiff War noch leer. Sechs Stunden dauerte es, bis die zerbrochene„Adolfine“ auf dem Grund des sieben Meter tiefen Kiesweihers, etwa 25 Meter vom Ufer entfernt, in der Fahr- rinne lag. Die Frage nach der Ursache wird wohl nicht geklärt werden können. Das Schiff wurde 1906 gebaut, 1956 bekam es einen neuen Boden. Die Wasserschutzpolizei glaubt an Altersschwäche, andere Fachleute meinen, man habe das Schiff falsch beladen. Am Montag nach dem„Absaufen“ der „Adolfine II“ begann das Hebeschiff„Kor- sar“ des Bergungsunternehmen Lothar Fas- bender die„Adolfine“ auszusaugen. Ein Taucher stieg mit einem„Staubsauger“ nach unten. Dann, am vergangenen Donnerstag- nachmittag, zogen das Boot„Germania“ und der„Kosar“ starke Drahtseile um den Bauch der„‚Adolfine“. Ein Taucher schaute nach, ob die„Stroppen“ richtig saßen und dann be- gann der 60-Tonnen-Bock des„Korsar“ die „Adolfine“ zu heben. Zunächst wurde das nicht gänzlich durch- gebrochene Schiff leicht angehoben und ans Ufer verschleppt. Dort wurde dann das Heck langsam hochgevievt. Am Samstagmorgen tauchte es aus dem klaren Wasser des Bag- gerloches auf. Der große Kiessauger pumpte ununterbrochen Wasser aus den Räumen. 500 000 Liter schafft er in der Stunde. Unend- lich langsam tauchte das Schiff aus den Fluten. Zentimeter um Zentimeter. Lothar Fasbender gab seine Anweisungen: Da muß ein Tau festgezurrt werden, damit das Heck der„Adolfine“ nicht gegen den„Korsar“ schlägt. Dort soll einer versuchen, ob der Zwischenschieber zwischen den Laderäumen der„Adolfine“ aufgeht. Acht oder zehn Männer arbeiten ununterbrochen. Der Schaden an„Adolfines“ Bauch ist noch nicht abzusehen. Neu würde ein sol- ches Schiff heute etwa 250 000 Mark kosten. Was die Reparatur kostet, kann man erst schätzen, wenn das Schiff ganz aufgetaucht ist. Die Bergung allein kostet schon zwischen 25 000 und 30 000 Mark. No. Havarie- Kommissar Hartmann feiert Betriebs jubiläum Die Firma Friedrich Hartmann(Versiche- rungen und FHavarie- Kommissariat) in B 2, 7-8 feiert heute ihr 50jähriges Bestehen. Das Unternehmen wurde am 4. Oktober 1910 — hervorgegangen aus der am 30. Januar gegründeten Firma J. Kerschgens vormals C. Mihr& Co.— in Mannheim als Firma Friedrich Hartmann vormals J. Kerschgens handelsgerichtlich eingetragen. Gründer und Seniorchef Friedrich Hart- mann übernahm am 4. Oktober die General- Repräsentanz der Nord-Deutschen Versiche- rungsgesellschaften in Hamburg. Seither werden Versicherungen aller Art vermittelt und neben Sach- und Kraftverkehrsversiche- rungen vornehmlich Transport- und Fluß- Kaskoversicherungen verwaltet. Außerdem gehört es zu den Aufgaben der Firma Hart- mann als Havarie- Kommissariat für zahl- reiche in- und ausländische Versicherungs- Gesellschaften und Versicherungs- Vereini- gungen in Südwestdeutschland anfallende Transportschäden festzustellen und 80— Weit solche Versicherungen als in Mannheim zahlbar gestellt sind selbstständig zu regulieren. Jubilar Friedrich Hartmann ist sowohl als Assekuradeur wie auch als Havarie- Kommissar in Schiffahrts-, Handels- und Speditionskreisen weit über Mannheim hin- aus bestens bekannt. 0 Die Haarform als Wille und Vorstellung.. Demonstrationen und Deutungen— um eine einfache Kurzhaarmode Mit einer imposanten Schaustellung frisch- gekämmter Mannequin-Köpfe, einem wort- gewandten Interpreten des zeitgenössischen Berufsbildes des Friseurhandwerks, Erwin Moretti als ständigem Hammond-Orgel-Be- gleiter und den„Drei Peheiros“ als Humor- bringern warb am Freitag die Firma„Wella“ Darmstadt) in einer schwungvollen Abend- veranstaltung im Musensaal für die These, daß„Mode heute lebenswichtig“ sei. Vor allem ging es um die neue Frisurmode „Noblesse“. Der bis auf die Ränge hinauf vollbesetzte Saal zeugte von der starken Resonanz, welche diese Veranstaltung ge- funden hatte. Otto Schwaar(Bern) war es, der nach ein- leitenden Worten des Veranstaltungsleiters Heinz Eisenberg in einem durch optisch ein- prägsame Lichtbilder untermalten Vortrag über das Berufsbild des Friseurs in unserer Zeit sprach. Er entwarf dabei das Bild eines idealen Friseurs, der Kunst mit dem Kamm ausdrücken könne und der in unserer, wie Schwaar meinte,„frisurbetonten“ Zeit er- kannt habe, daß seine beste Werbung gut, aber auch individuell frisierte Kundenköpfe seien. Schwaar, der im übrigen die Friseure er- mahnte, ihre Preise auf der Grundlage echter betriebs wirtschaftlicher Kalkulation zu ge- stalten, unternahm auch den Versuch, das Verhältnis des modernen Menschen zur Mode zu deuten, wobei er freilich seine Meinungen recht apodiktisch kundtat:„Mode ist etwas Ernsthaftes... ein Phänomen... eine Mode hat nur Erfolg, wenn von ihr eine Schock- wirkung ausgeht.“ Die anschließend in etlichen Gängen ser- vierten modischen Haarschöpfungen, be- stechend nicht zuletzt auf Grund der harmo- nischen Abstimmung von Frisur, Haarfarbe und Kleid gaben Hans Sievers und weiteren Meisterfriseuren aus Studios der Firma Wella Gelegenheit, der deutschen„Noblesse“, der österreichischen„Marina“ und dem befremd- licherweise noch namenlosen französischen Pendant des haarformerischen Herbststils individuelle Nuancen abzugewinnen. Der Kkonferierende Veranstaltungsleiter versäumte dabei nicht, weise Beschränkung auf die von der Natur vorgezeichneten Mög- lichkeiten in der Haarfarbe anzuempfehlen. So riet er den Teenagern zu leichten Farb- auffrischungen. Das volle Ausmaß der Farb- skala dagegen darf sich über die junge Frau ergießen, ob Blauschwarz oder Mahagoni- Kupfer, Kastanienbraun oder Rosenholz, Zyklam-Beige mit Perlmutt-Effekt oder trahlend-Blond... Damen, die der Mitte des Lebens zueilen, sollen allerdings die zu grel- len Tönungen meiden und werden speziell auf dezente Rottöne verwiesen. Die„reife Frau“, ob ihres hohen Bedarfs an Färbe- mitteln besonders geschätzt und umworben, soll ebenfalls gedämpfte Farben bevorzugen. Das flott ablaufende Programm, in dem es keine Längen gab, wurde nicht zuletzt durch die„Drei Peheiros“ belebt, die mit hübschen, einschlägigen Parodien dafür sorg- ten, daß sich nicht jener fachliche Bierernst ausbreiten konnte, der sich sonst nur allzu leicht zusammenzuballen droht, wo seriöse Vertreter gleicher Fachrichtung sich auf ihren Stand besinnen. ne. Langsam taucht die angeknackste„Adolfine II“ aus dem Baggerloch auf Bild: Pit Steiger Terminkalender Katholischer Frauenverein: Am 4. Oktober, 15 Uhr, Kolpinghaus, Vortrag von Gefängnis- Pfarrer Wangenmacher. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 4. Oktober, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Anfänge der neueren Philosophie— Descartes und Spinoza(Dr. A. Meuse). Firma Engelhorn& Sturm zeigt am 5. Ok- tober um 20 Uhr im Musensaal den Olympia- Farbfilm„Menschen, Hoffnungen und Me- daillen“; in der Pause Ski-Modenschau. Abendakademie- Veranstaltungen am 4. Ok- tober: Wohnberatung, Friedrichsplatz 3, 20 Uhr, Bauen und Wohnen— Sind unsere Wohnun- gen zu klein oder die Möbel zu groß? Dipl.- Ing. H. Richter);— E 2, 1. 20 Uhr, Die poli- tische und wirtschaftliche Situation in der DDR(Dr. E. Richter);— Pfingstberg, Schul- haus, 20 Uhr,„Muß die Welt verhungern?“, Lichtbildervortrag von Klaus Albert. Verband der Heimkehrer: 4. Oktober, Fran- keneck“, M 2, 12, Zusammenkunft. Deutsch-Amerikanisches Institut: ber, 20 Uhr, Film 4. Okto- „The Golden Age of Comedy“.— Gleicher Tag, 17.30 bis 20 Uhr, Plattenausleihe und Beratung. Mannheimer Schifferverein 1894: 4. Oktober, 20 Uhr, Eichbaum-Stammhaus. P 5. 9-10, Vor- trag von H. Dietrich, Radar— Technik und Anwendung in der Binnenschiffahrt“. Verein für Naturkunde: 4. Oktober, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Hörsaal! 130, Vortrag von Oberregierungsrat Dr. Franz.„Aktuelle Probleme der biologischen Schädlingsbekämp- fung“; dazu Lichtbilder. Blaues Kreuz: 4. Oktober. 20 Uhr Augar- tenstraße 42, Blaukreuzstunde. Club„Graf Folke Bernadotte“: 4. Oktober Deutsche Sprachkurse, Spanischer Sprach- zirkel. Missionsabend am 4. Oktober. 20 Uhr, im „Zähringer Löwen“, mit Ton-Farbbild-Repor- tage„Weltkirche oder Weltkatastrophe“. Wir gratulieren! Hermann Böcking, Mann- heim, Schumannstraße 3. wird 77 Jahre alt. Franz Isele, Mannheim, Fahrlachstraße 88, vollendet das 87. Lebensjahr. Immer wieder bietet diese Welt reizvolle Uberraschungen... dem, der sie zu Weiss l. Wie diesen neuartigen, so reicheren, frischeren Duft der* Stuyvesant... Weil man eine neuartige Mischung reicherer, vollerer Tabake wagte! 8 1592 1672 KING SIZE RICH CHOICE TOBACCOS finden vie n l * Seite 6 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(5 Dienstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 2 MXIIO MIL. 8 THEATER 8 ee Es geht um den Jahrgang 40: Staaten auf Rüstung und Streitmacht;„da 1 a 75 1 wir aber keine Freunde von Worten, son- 2 1 1 1 B rel 5 VVV„Weltkrieg ist heute unwahrscheinlich! 1e Ora ommt Vor der Zweckmäßigkeit 8 e e Landtagsabgeordneter Willibald Kimmel sprach über Außenpolitik Kriegsdienstverweig— Bera 1 f 5 Prüfungsausschüsse.„Dieses Verfahren ist l 5 2 l. 1 1g 8 verweigerer tungsabend im Gewerkschaftshaus sinnlos“, meinte er, ,denn man kann lügen; 5 Zu 5. Vortragsabend nach den 3 1 auch i 5 5 er 1 1 inlei g 8 j weniger Zungenfertige aber können trotz Sommerferien hatte der Ortsverband Nek- bekannt, und deshalb sei in Zucun eine In 3 Herbst r 1* einleitendes Referat hielt anschlie- echter Ueberzeugung Auna karau der Christlich- Demokratischen Union ernsthafte Provokation zu erwarten. Kimme 2u Bundesgebiet die Wehrpflichtigen des Jahr Ber r. Walter Baumhauer. Mitglied des den jüngsten baden württembergische streifte auch noch de Gaulles Vorschlag ein 5 gangs 1940 gemustert. Aus diesem Anlaß Bundesausschusses Und zweiter Mannheimer Enttäuschend verlief das dem Referat D i NATO- Direktoriums und 816 Algerien N hatte die Ortsgruppe Mannheim des Ver- Vorsitzender.„Dein Feld, die weite Welt“—. angeschlossene Frage- und Antwortspiel N II. inen 8 RSS Im Anschluß an seinen Vortrag kam in der 7 bandes der Kriessdienstverweigerer alle diesem Werbeslogan der Bundesluftwaffe zwischen den„geschulten“ Kriegsdienstver- Goldener Ene spra 8 Jes S Diskussion auch der Fernsehstreit 4 080 zungen Männer dieses wehrfähig geworde- stellte er, etwas auf Gefühlswirkung be- weigerern und denen, die es werden wollen. nete über Pie außenpolitische Situation ein Sprache. Willibald Kimmel meinte: Dies 16“ 3 nen Jahrganges zu seinem Diskussions- und dacht, den detaillierten Augenzeugen- Wer Grundsatzfragen aus dem jungen Pu- Jahr vor Ae ee Zu Beginn eine Frage der Rechtsauslegung.“ 1 1 nel Beratungsabend in den Saal des Gewerk- berichte eines Arztes vom Abwurf, der biitum erddartet hatte, sah sich enttäuscht; seiner Ausführungen, die— bei der Fülle der f 2 schaftshauses eingeladen. Dem Ruf der Hiroshima-Bombe gegenüber. Verantwor- anscheinend waren sich die anwesenden An N Probl. unver dl 1 8 3 gef Kriegsdienstgesner waren rund 50 junge tunsslos nannte Dr. Baumhauer die son- Vertreter des Jahrganges 1940 über ihre eins e Vortrag über J. P. Hebel ten .. ee eee 1 89 8 Gewissenshaltung und deren moralische bis in die Details wurden entschuldigte“ bei den Freunden Mannheims 135 8 Sc er tte bare uswirkungen eines künftigen Krie- ündt i 1 81 5 7 e 5 N 0 harrten, die da kommen sollten. ges vergessen machen wolle.„Und deshalb“ N bereits vollkommen im klaren. sich Firamel dafur, Gabs er als Tandtetsa eit: Die Gesellschaft der Frumcke Mannheim Mä . 5 ü so folgerte er weiter, halten wir es für So wurden zumeist nur Spezielfragen um ordneter über Außenpolitik spreche.„Oft- muß ohne ihren langjährigen verdienstvof zu= In einer kurzen Begrüßung versicherte i ien 5 55 8 Artikel 4, Absatz 3 des Grundgesetzes(„Nie- mals muß auch der Landtagsabgeordnete len Vorsitzenden ihre Winterarbeit aufneh: bes Harald Schöpperle, erster er ener d eiern zondern auch anders in unse- mand darf gegen sein Gewissen zum Stellung zur Auſzenpolitik beziehen, um die men. Bis in die letzten Wochen hinein nat dal Mannheimer Verbandes,. man wolle die rem Ste zu beeinflussen“ Der Gedanke Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen Haltung mit der Bundestagskraktion seiner Dr. Florian Waldeck die Vorbereitung de 15 wehrpflichtigen Staatsbürger nicht aufwie- der Rüstung und militärischen Verteidi- werden“) und den Paragraphen 25„ abzustimmen.“ Zunächst. äußerte Veranstaltungsreihe beschäftigt. Der Vor, kel geln;„wir wollen lediglich ihr Verantwor- 8 3 1 e. 5. Willibald Kimmel dann einige allgemeine schau auf acht V stalt in d 6 f 5 ö 8 5 gung sei„antiquiert“, denn„für was kämp- Wehrpflichtgesetzes Gerfügung über den N 8 140„F000 eranstaltungen in der el eln tungsbewußtsein und ihr Gewissen anspre- 5 5 8 f 5 Gedanken zur großen außenpolitischen Li- vom Oktober 1960 bis April 1961 ist g j chen“ Es sollten die rechtlichen, demokra- 8 8 55 8 5 2 2 a zivilen Ersatzdienst) gestellt. nie der Bundesregierung. Es sei, im Gegen 0 1. 085 9855 8 82 5 9 ein f 5 3 8 g 2 wollen, nicht mehr existiert?“ Ei— 85 reslerung. Es„ egen- nehmen, de 7 5 rag 8 5 An Vorgange erbkuder: Herden t„ 25 Nach der Kriegsdienstverweigerung in„ 3 1 starrer Kurs tober Professor Dr. Gerhard Hess über Jo- 05 nerkennung des Anspruchs auf Kriegs- Menschheit und Kultur führen: deshalb be- den Ländern des f itik„nicht statisch, hann Peter Hebel halten wird. Professor Dr 0 8 n 1, 2 8 1 5 5 cc 5 3 8 3 5 585 5 ˖ dienstverweigerung führen. gehe ein Verbrechen, wer mit der Waffe dort ausgehenden Kriegsgefahr gefragt, ant- VV Fluß sei. Es Bube daher G. Hess war Romanist an der Wuwen an ba zur Verteidigung schreite. Wertets Br, Bamba Uns ritt diese gef 5 Bundesdeutscher Keitgedanke fleidelberg, bevor er FPräsickent der Dent sch 5 5 5 5 5 5 b sei immer das Streben nach Sicherheit und schen Forschungsgemeinschaft wurde und 8 Als ideales Ziel seines Verbandes be- Frage nicht! Wir stellen die moralischen Be- Freiheit gewesen. Allmählich, so meinte Kim- nach Bad Godesberg übersiedelte. Seh 8 flir moderne zeichnete der Referent den Verzicht aller lange über alle Zweckmäßgikeit“. Li. mel, schwenke nun auch die SPD auf den Vortrag nimmt clie 200. Wiederkehr Von — außenpolitischen Kurs der Bundesregierung Hebels Geburtstag zum Anlaß. die Einheit menschen ein. 8 1208. 4 Rü 2 2 22 f eines Lebenswerks aufzuzeigen, die in Ge. 11 . 105 ie elf ein modernes 2 Ziviler Manöverball der alten Garde im Folgenden machte der Landtsgsabse. dienten seen en eee ü n f ültt 1* 5— 5 5 a ordnete einen Streifzug durch die gesamte weltgültigen Ausdruck gefunden hat. 55 f schmerz mittel 12 Die friedlichen Soldaten des Feuerio unterhielten sich gut Weltlage, wie sie sich zu Beginn der ersten a 8 5 4 Rh N 4 3 8. Vorgeplänkel zur Bundestagswahl 1961 dar-„Liederpalme“ und„Sängerlust 1101 2 3 Ein Manöverball ist das Friedlichste, und gegenseitige Treueversprechen gab es stellt. Ein kürzliches Gespräch mit NA TO- trafen sich zum Herbstfest bes 9 2 was eine Truppe au bieten hat, und wenn oft an diesem denkwürdigen Abend. Die Oberbefehlshaber Lauris Norstad vermittelte GV Led Ime“ feiert i Ob Sar die Prinzengarde des„Feuerio“ als Ver- Garde benützte die Gelegenheit, um ihrer- dem jungen Abgeordneten dabei augen- Der 5 e 0 Sers 195 52 gàaͤnstalter auftritt, darf das als glatter Bei- seits eine Reihe von treuen Kampen zu scheinlich wertvolle Aufschlüsse. Die NATO 8 2255 1 9 Bonifatiusk 3 0 Eli trag zum Frieden gewertet werden. Minde- ehren. Die früheren Offiziere Schmetzer und die Westeuropäische Verteidigungsge-„ Wem bes tens als Beitrag zum Burglfleden. Im gro- senfor, Safferlins, Roth: Eleninger, Gregan Afftang von Nate nach wie vor eine starke fonte dabel Abordnungen des befreundete Als Fabrikant Wilhelm Schäfer 8 Kolpinghauses herrschte drang- und Lorch erhielten Urkunden, für Garde- Allenz von Nationen mit gleichen Interessen MGV Osterburk d des MGV Mutterstadt! ch riKkan Ilhe 5 0. 55— und Sorgen, sagte er. Es gelte jedoch immer F 2 15 1 l 8 voll-wonnige Enge, als die Garde von Lan- minister Heinz Schmetzer gab es den pesehr-. noch, di i ie i an sowie viele Freunde der KG„Fröhlich Pfaht ein Pionier des Bauwesens gen bei Frankfurt und die Prinzengarde ein- ten Miniaturgardisten, Lins Pahsold und e ene e 1 ein willkommen heißen. Höhepunkt des Abend 194 VVV Die Garde von Langen war Luise Fischer durften den Napoleonsdegen, Ein 5 ble N N funk. War ein großer Fhrungsakt, bei dem Pes ers f 5 8 5 partiell weiblich. Von der heimischen Fun- bestimmt für die friedliche Tätigkeit des vi. N 1 tandsmitglied Karl Holl zahlreiche 8 den 85 jährig Wilhelm Schäfer, der Chef und e ä 5 5 rische In tere sen Peinhaltet Ein Feltteries, re rd 8 8 n 5 5 5 5 5 kengarde saß um diese Zeit eine Abordnung Brieföffnens, in Empfang nehmen. Wein und 175 8 1 f„Liederpalme“-Sängern Dank und Anerken. Re Gründer der Firma Eisen- und Plattenträger- g 1 8 Bl die G lei 5 so hatte Norstad auf eine Frage Kimmels ge- 8 3 g. sta * 5 8 g r bereits am Tisch. Natürlich waren alle Gar- Blumen waren die Gegen eistung für die antwortet, sei heute im Gegensatz zu vor nung für langjährige Vereinstreue aussprad 00 erk Wilhelm Schäfer in Rheinau. Wilhelm den in Zivil, denn noch herrscht ja striktes Mitwirkenden, die sich der Unterhaltung sechs 1 i 8 Paul Eppert, Karl Friedrich und Hermam 5 Schäfer war der Entwickler einer neuen Bau- Uniformverbot. Das militärische Element widmeten. Frau Hertlein, die Mutter von zunehmende ele Bie Pe ir Lücke konnten die goldene BSB-Ehrennade 8 Weise: In den zwanziger Jahren führten die trat an diesem Abend nur in Form von Seppel Hertlein, wurde besonders reich be- Politiker und Militärs sei heute vielmehr: Wo in Empfang nehmen, Adolf Prenznick di 10 zusammen mit Professor Kleinlogel in Darm- blauen Reservistenmützen in Erscheinung, schenkt, für einen Reimvortrag und zum Ge- jst der Boden für eine kommunistische Revo- Allberne Ehrennadel. EKreispressewart Kar 55 act gemachten Belastung versuche mit set. de van dre lc et let das Soldaten. Hen nettesten Beitrag zur Unter- len Gründen eee, e nen neuen Spannbeton-Platten j(T 5 5 5 d len Gründen. 3 5 pi i; 5 Ae e 5— e leben natürlich lustig. haltung lieferte die Garde selber: Eine Par- den ernannt. Für besondere Verdienste eh 825 deim Schafe 715 5 odie auf eine Fremdensitzung. Robert Dussel Auch zur Berlin-Frage hatte Landtags- hielten die Sangesbrüder Hermann Roo Kr 1 C. Die Begrüßungsworte sprach Generalfeld- war maßgeblich dabei beteiligt und außer- aàbgeordneter Kimmel den NATO-Oberbe- Friedrich Köpler, Kar! Reitermann und Ms 100 war bis 1924 Mitinhaber der Firma Peter marschall Gunther Mall, dem Präsident dem der bewegliche Ansager des Abends. fehlshaber befragt. Die Antwort: Berlin sei thias Mettlach die Ehrenmitgliedschaft. Wel Die Schäter Stahlbetonbau in Ludwigshafen. Ruddel Bommarius zur Feier des Tages die Der Manöverball der Prinzengarde hat be- zwar kein Territorium eines NATO-Landes, tere 18 Mitglieder wurden für 25Jährig 101 3 verlegte er seine ganze Aufmerksam- goldene Ehrennadel an das Revers des Zi- reits seinen sicheren. Platz im Jahrespro- doch bedeute ein Angriff gegen Westberlin ä mit 3 Sete 110 eit auf die Entwielclung der Stahlbetonbau- vilrocks heftete. Handschläge übers Kreuz gramm des„Feuerio“. F. S. gleichzeitig auch ein Angriff gegen die nade ausgezeichnet, vier Mitglieder erhielte gel weise. 1938 eröffnete er in Rheinau das erste 5 eee 2. e 1 e ae! 85 8 8 Sängergemeinschaft„Liederpalme— Sängen 5 beton-Platten 158 ee er Schockierend-kurioses Meisterwerk: schehen stilistisch so konsequent aufgebaut, lust“ unter Leitung von Musikdirektor Hei mit Wilhelm Schäfer eine starke b 5 lich VVV 5 1 1 Sen bee da 1— 8— 5 3 ich einem fast unaestetischen Realismus des Ehrungsaktes. a keit, einen Pionier der modernen Industrie Ein Bergmann schürft in finsteren Cruben DJ 5 2 5- 0: eiden, an Pra- Nach dem offiziellen Teil des Abend 5 5 f 5 8 2 ö sue 1 8 Li. Zu dem Film„Die Jungfrauen duelle“ in den„Planken“(Kl. H.) 5 e erntete Günter Thomas mit seinen humm Lia au-Weiß“-Tanztee-Turnier 5 5 5 5 8 8 8 g vollen Darbietungen ebenso herzlichen Be . 1 15 rtüllte r Was das schwedische enfant terrible unter Christfrömmigkeit, wenn eine Kröte aus dem 5 ache— läßt Ingmar Bergman eine fall wie später das Tanzmeisterehepaar Gel 15 V 3 den großen Regisseuren aus dieser blutigen Vesperbrot krabbelt oder eine lichtblonde lende Hölle auf sein teilweise ange- sert bei Quick-Step, Rumba und Cha- Chi 195 Großen Anklang fand der erste Sonntag- Nordland-Legende des 14. Jahrhunderts ge- Göttin in Wotans hellen Malenmorgen reitet. widertes Publikum Jes. 8 Ein gelungener Formationstanz der Bon del nachmittags- Tanztee(mit Nachwuchstur- mächt hat, ist einer seiner schockierendsten Der unverkennbare Stil des Bergman, der in f 18411 1 fatiusjugend zu den Klängen des Swingtet rei mier) des Mannheimer Gesellschafts- und und diskussionsreifsten Filme. Wie Ingmar kinsteren Gruben wühlt, bleibt allzeit— Ueber Ausführlichkeit, Länge und Scho- Arno Wahl rundete den stimmungsvolle Sue Tanzsportelubs„Blau-weiß“ im Saal der Bergman es gemacht hat, ist vom Optischen Hojotoho!— gewahrt. nungslosigkeit dieser beiden Höhepunkte Abend ab. 77 del 3 33 2 her schlechthin bewundernswert. Warum er 5 läßt sich streiten: Wir sin i. 5 i Amicitia“. Weil viele Tanz tanh a f f f f Sine der drein e f 8 Keil 5 nzsportanhänger es gemacht hat, ist schlechthin unerfindlich. Die Handlung Fine Jungfrau mit wallen- Herr Bergman mit seinem allzu massiven Wohin gehen wir? 1 einen Platz mehr fanden und den Weg Es läfzt sich höchstens mit der außerhalb aller dem Haar wird auf dem Weg zur Kirche auf Griff in den Topf menschlicher Metzelsuppe 8 5 N umsonst gemacht hatten, trägt sich der Ver- Konvention stehenden Persönlichkeit eines einer Lichtung von grinsenden Unholden des Bösen zuviel getan hat. Ueber den— Dienstag, 4. Oktober anstalter mit dem Gedanken, noch mehrere besessenen Kamera- Fanatikers erklären, der bestialisch vergewaltigt, erschlagen und be- darstellerisch übrigens ausgezeichnet be- Theater Nationaltnester Gres derartige Nachmittags-Turniere zu arran- als erklärter Feind der Kompromisse gilt raubt. Auf dem Hof des Vaters verraten sich setzten—„Film an sich“ läßt sich ebenfalls bis 22.45 Unr:„Don Carlos“(Miete S, treit B gieren. Von der Gästeklasse— die erstmals 3 3 3. N 1 80 1385 1 Ger 5 2355 streiten: Aus Herrn Bergmans Wunderhorn e 8 Haus 20.00 bis 22.15 1 125 Start— sieg 8 5 ständlichen Vorliebe für das Extreme 8 zürnen- purzeln überwiegend recht kurio Di„Miss Sara Sampson“(Miete C. Halbgr, ebe s siegten Hartmann chußmüller bis in den Leinwand-FTod geblieben ist. den Bauern genau so bestialisch mit einem 1 448 iel 8 5. 8 8 Th.-G. Gr. C, freier Verkauf): Kellertfeste str (Mannheim) vor Mogli-Pfautz Karlsruhe) 8 l* 5 nen viele Zuschauer nichts rechtes an 1 0 2 S1 FP* überdimensionalen Fleischermesser abge- zufangen wi lee Binge in Kies: 8 et und Schmitt-Lipp(Waldmichelbach), in der Die Jungfrauenquelle“ wurde im vor- schlachtet, Und nach dem Sühnegelöbnis des Aisster„„ solche Dinge im Kino Un! 155 D-Klasse placierten sich Friedrich-Fried- Oktoberfestlichen München kurz-weilig von kalten Rächers, Gott eine Kirche aus Stein 5 Soldat Schwejk“; Kleines Haus: Die Jung bei rich(Pforzheim) vor dem Ehepaar Busch der Staatsanwaltschaft verboten, obwohl sie zu bauen, sprudelt an der Leiche des ge-. 5. 5 frauenquelle“; Alster:„Der Himmel ist sche 8 Freiburg) und Prem- Wetter(„Blau- Weiß“- ohne Stauung und sogar mit einem Prädikat schändeten Mädchens die Jungfrauenquelle. 1 aber über 1 Film gestritten* 5 115 e 1 Mannheim); in der C-Klasse waren Beck- die Freiwillige Filmselbstkontrolle und die 5 e mekabren ffaus am. Ceis bene, ne 8 Kuner Freiburg) um zwei Punkte 8 Filmbewertungsstelle der Länder durch- Bis sie allerdings sprudelt und bis sich Kuriosität nicht 80 schnell vergißt, dann Haus am Geisterhügel! Alhambra.„Die a 801 er als 85—. 8 85 2 5 Fil Abgelt 1 5 nachtsbeichte“; Universum:„Bis daß das Gel 8 Unger-Bußjäger Karlsruhe), die widerum laòufen hatte. Dieses Verbot nützte dem Film, auch die Dramaturgie sprudelnd überstürzt, PII. ür den Film. Abseits vom ab- euch scheidet“; Royal:„Die Französin ges Stier-Reich 3 widerum ie gehabt, propagandistisch. Aber er braucht dauert es Seraurne Welle. Selten sah man seitigen und abseitig projizierten Thema ist die Liebe“ Kurbel:„Schneller als der Tol sch 5 rath(Blau- Weiß Mannheim) eigentlich keine zusätzliche Propaganda, weil einen Film, der einerseits einen so abrup- er formal ein Meisterwerk. Das Meisterwerk Palast:„Bie Hölle am gelben Fluß“ 104 am um zwel Punkte auf den dritten Platz ver- er in jeder Hinsicht ein urverfälschter Berg- ten Wechsel zwischen poetischer Statik und eines Begabten, der auf der„normalen 11.50, 22.0 Uhr.„ Verbrechsrische Hände stüö wiesen. Gäste und Turnierpaare tanzten zu man ist: Da wabert's im Tann. Da wesen die prosaischer Nynamibt der Bilder brachte, Ebene“ vielleicht noch Größeres leisten Abends tucke in Sir r ee sch den Klängen der Turnierkapelle Heini faunischen Trolle. Da balgt sich mystisches andererseits aber auch in seinem sich schein- könnte— wenn ihm damit nicht seine Eigen- Sonstiges: Kunsthalle 2000 Uhr: Marz Kei Wiedemann Frankenthal). o- Heidentum mit sauertöpfisch-puritanischer bar zäh und schwerfällig entwickelnden Ge- art verloren ginge. Hans-Werner Beck Mechler liest aus eigenen Werken. 1 85 f a. 4 00 We . 0 Sei f he au MANNHENM LA DET EIN ZUM SROSSEN AM SONNTAG, DEM 9. OKTOBER 1960 5 ö un 5 an 0 13 ee e Wochenend und Sonnenschein Laden Dich zum Camping ein. Luftig-duftig, frisch und frank: Alltagsanzug bleibt im Schrank! Pferdeschwanze, flotter Dreß. Damen, Herren— alle keß. Jugend- Party: ungeniert Karlchens Frac wirkt deplaciert! Fridolin schließt Bildungslücken, Möge es ihm gründlich glücken. Tempel, Kirchen, Kathedralen: Keine Shorts— auch nicht Sandalen! Olo. und immer richlig angezogen Musentempel! Sammle Dich! Untern Alltag einen Strick. Festlich soll die Stimmung sein; Platz du nicht„kariert“ herein! 0 ee Iagesfeuerwerk: Corso: 12.30 Uhr 11.00 bis 12.50 Uhr 2 enseite Keine imme g einez nfrage in der t Aux Dies ist Li el i ms nheimz nstvol- ufneh ein hat ng der Vor. er Zeit zu ent- 6. Ok- der Jo- Sor Dr. versität Deut- e Und Sein r von Einhei. in Ge. ihren 1 ist“ est zusam- st“ Sein Vor- gmann deten terstad 1 Pfalz Abend a BSB. reichen nerken. sprach er man: ennade lick di rt Kal der de sitzen. Aste el. 1 Roos nd Ma- ft. Wei. 5 jährig ehren- rhielte ige de Sänger. T Hein. Rahme Abend humor. en Bel. dar Gel. Ha- Cha Boni. ingtett gsvolle- 1 aus 190 S, Freie 15 Uhr. Ipgr, I rtheate er bras ie Jung st schal Scab 01:„DU Die Pas, das Ge, sin un, er Tod 3 10 0 Hände Mars ee eee, Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 AUS DEN BUNDFESLINDERN MANNHEIMER MORGEN Seite 7 Kapitalverbrechen in Berlin Berlin. Unter dem Verdacht, die 28jäh- rige Ruth Manzeck im Westberliner Volks- park Hasenheide(Bezirk Kreuzberg) getötet zu haben, wurde der 22jährige Hans Joachim Zunker aus einer Kreuzberger Obdachlosen- Unterkunft von der Berliner Kriminalpoli- zei festgenommen. Die Getötete war am Vormittag von Spaziergängern im Park un- bekleidet aufgefunden worden. Aus den neben der Leiche liegenden ärmlichen Klei- dungsstücken hatte die Mordkommission gefolgert, daß die Tote aus der benachbar- ten Obdachlosen unterkunft stammen müsse. Als die Kriminalbeamten dem Pförtner die Kleidungsstücke vorlegten, kamen drei Männer hinzu. Sie behaupteten, am Abend zuvor mit Ruth Manzeck mehrere Lokale besucht zu haben, die drei Männer wurden daraufhin zu einem Polizeirevier mitge- nommen. Unter den Dreien war auch Zun- ker, der schon bei den ersten Vernehmungen ein Geständnis ablegte. Er gab an, nach einem Lokalbummel mit Ruth Manzeck in den Volkspark gegangen zu sein und sie dort nach dem Austausch von Zärtlichkeiten getötet zu haben. Danach sei er in seine Unterkunft zurückgekehrt und habe sich schlafen gelegt. Anspruch endgültig abgelehnt Rastatt. Das Internationale Oberste Rückerstattungsgericht in Rastatt hat im elf Jahre dauernden Prozeß der 75jähri- gen französischen Staatsangehörigen Mar- quise Lucie de Villevert gegen das Land Rheinland-Pfalz, in dem es um ein Mil- lionenvermögen ging, die von der Klägerin beantragte Revision gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz vom 29. Juli 1959 als unbegründet zurückgewiesen. Die Klägerin muß die Kosten des Verfahrens bezahlen. Die in Paris wohnhafte 75jährige Marquise de Villevert, eine ehemalige deut- sche Tänzerin mit Geburtsnamen Mina Otto aus Zerbst in Anhalt,. hatte im Jahre 1949 beim Landgericht Koblenz die Rück- erstattung ihres ehemaligen Millionenver- mögens beantragt, das im Jahre 1940 vom Reichsinnenministerium als„volks- und staatsfeindliches Vermögen“ eingezogen wor- den war. Der Präsident des Landesfinanz- amtes Koblenz widersprach dem Widergut- machungsanspruch mit dem Hinweis, daß es sich bei der Einziehung des Vermögens nicht um einen Beraubungsakt im Sinne der Rückerstattungsbestimmungen gehan- delt habe. Die Klägerin habe bis 1940 aus- gezeichnete Beziehungen zu hohen NSDAP- Kreisen unterhalten und sei eine Nutz- niegerin des Nationalsozialismus gewesen. Die Einziehung ihres Vermögens sei er- folgt, weil sie einen ihr bewilligten Mil- lionen-Kredit aus jüdischen Sperrmark- geldern rechtswidrig verwendet habe. 350 000 beim Cannstatter Hauptfest Stuttgart. Nach neuntägiger Dauer hat das 82. Land wirtschaftliche Hauptfest seine Pforten geschlossen. 348 760 Personen be- suchten diese große Leistungsschau der Landwirtschaft, die damit einen weit grö- Beren Erfolg erzielte als die vorangegangenen land wirtschaftlichen Hauptfeste 1954 und 1957. Bei prächtigem Herbstwetter brachte der Sonntag noch einen Rekordbesuch. Be- reits am Vormittag konnte der 300 000. Be- sucher begrüßt werden. Es war ein Gast aus der Gegend von Ansbach, der als Geschenk eine Waschmaschine und fünf Flaschen Sekt erhielt. Schlägerei mit Bully Buhlan Hamburg. Der Berliner Schlagersänger Bully Buhlan wurde in der Nacht zum Mon- tag, kurz vor Mitternacht, auf der Schnell- straße Hamburg— Harburg von acht Funk- streifenwagen verfolgt. Buhlan, der in rasen- dem Tempo seinen Porsche steuerte, hatte beim Ausscheren aus einer Parklücke einen anderen Wagen beschädigt und war davon- gefahren. Ein Polizeibeamter hatte diesen Vorfall beobachtet und den Berliner Schla- gersänger an der nächsten Verkehrsampel gestellt. Aus noch ungeklärten Gründen schlug Buhlan plötzlich auf den Polizeibe- amten ein, der auf das Straßenpflaster stürzte und sich eine schwere Gehirner- schütterung zuzog. Ehe er jedoch ins Kran- kenhaus abtransportiert wurde, gab er Alarm. Nach einer wilden Verfolgungsjagd konnte Bully Buhlan schließlich gestellt werden. Der Führerschein wurde ihm ab- genommen. Wegen Verdachts der Trunken- heit wurde überdies die Entnahme einer Blutprobe veranlaßt. Buhlan wird sich außerdem wegen Widefstandes gegen die Staatsgewalt, gefährlicher Körperverletzung und Verkehrsgefährdung vor Gericht ver- antworten müssen. S. K. Des Mordes in vier Fällen angeklagt In Freiburg begann der Schwurgerichts-Prozeß gegen den 23jährigen Heinrich Pommerenke Freiburg. Der Prozeß gegen den wegen vier Morden angeklagten 23jährigen Hilfsarbeiter Heinrich Paul Max Pommerenke aus Bentwisch(Kreis Rostock) wurde am Montag vor dem Schwurgericht Freiburg eröffnet. Die Anklage wirft Pomme- renke insgesamt 27 Straftaten vor, darunter auch zehn Mordversuche, Sittlichkeits- verbrechen, Einbruchsdiebstähle und Raubüberfälle. Alle diese Taten hat Pomme- renke innerhalb eines knappen Jahres in Nord- und Südbaden, vor allem in Karls- ruhe, verübt. Der schlanke aber kräftige Angeklagte, an dem nur die etwas stechen- den dunklen Augen auffallen, war schon drei Stunden vor Beginn der Verhandlung vom Freiburger Gefängnis in das Justizgebäude gebracht worden, um allen Zusam- menstößen mit dem Publikum vorzubeugen. Der Andrang des Publikums war jedoch recht gering und die Oeffentlichkeit wurde gleich zu Beginn der Sitzung wegen Ge- fährdung der Sittlichkeit bis auf weiteres ausgeschlossen. An dem Prozeß nehmen neben zahlrei- chen Presseberichterstattern auch viele Ju- risten, Kriminalbeamte, Studenten und Aerzte teil. Pommerenke wurde gefesselt in den Saal geführt, die Handschellen wurden ihm dann abgenommen, aber er wird ständig von zwei Polizisten aufmerksam bewacht, weil bekannt ist, daß er schon früher einmal in Hamburg während einer Gefängnishaft einen Ausbruchsversuch unternommen hatte. Der Angeklagte sah zu Beginn der Sitzung recht blaß aus und hörte die Verlesung des Eröffnungsbeschlusses, die fast eine Stunde dauerte, meist mit gesenktem Kopf an. Zur Anklage selbst nahm er keine Stel- lung, aber seine Angaben über seinen Le- benslauf, die den ersten Sitzungstag weit- gehend in Anspruch nahmen, waren klar und bestimmt. Pommerenke war bei seinen Großeltern in Malchin Pommern) aufge- wachsen, weil die Ehe seiner Eltern zerrüt- tet war und später geschieden wurde. Er hat von früh an das unstete Leben eines Men- schen geführt, der durch ungünstige häus- liche Verhältnisse beeinflußt war und kei- nen Beruf erlernt hat. Sein Wunsch, zur Post zu gehen, scheiterte an schlechten Schulzeug- nissen. Seine Lehrzeit bei einem Maler dauerte auch nur knapp ein Jahr, weil er wegen eines Sittlichkeitsdeliktes nach West- berlin flüchten mußte. Durch mehrere Flüchtlingslager kam Pommerenke schließ- lich im Herbst 1953 in die Schweiz, wo seine Mutter wieder verheiratet ist. Hier wurde er zuerst wegen einer Lun- generkrankung und zwei Jahre später we- gen eines Sittlichkeitsvergehens, das er in Schaffhausen verübt hatte, ausgewiesen. Pommerenke verdiente sich dann seinen Le- bensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten. Er arbeitete in Restaurants, in einer Spielhalle, in einer Fabrik, und wurde schließlich Page bei einem Reiseunternehmen. Von Singen d. H. kam er über Düsseldorf nach Hamburg, wo er fast zwei Jahre lebte. Nach einem Ein- bruchsdiebstahl, bei dem Pommerenke Brief- marken erbeutete, ging er wieder in die Schweiz, wurde dort wegen unerlaubten Ausländische Zeugen im KZ- Prozeß Hauptangeklagter August Höhn wurde erneut belastet Düsseldorf. Im Sachsenhausen-Prozeß vor dem Düsseldorfer Schwurgericht sagten am Montag ausländische Zeugen aus. Drei Lu- xemburger berichteten von einem Erschie- Bungsbefehl des Reichssichertheitshauptam- tes, dem in der Nacht zum 2. Februar 1945 etwa 125 Häftlinge zum Opfer fielen! Darun- ter befanden sich neben englischen Agenten, tschechischen Widerstandskämpfern und so- wjetischen Kommissaren auch 19 Luxem- burger Häftlinge. Diese hatten sich aus Va- terlandstreue geweigert, deutschen Wehr- machts- oder Polizeidienst zu leisten und den Führereid abzulegen. Der 67jährige ehemalige Stadtdirektor von Düdlingen(Luxemburg), Johann-Peter Hoffmann, schilderte, er habe als Häftlings- schreiber eine Liste mit 125 Namen erhalten, um die Kartei zu berichtigen. Neben jedem Namen habe als Todesursache„S. B.“(Son- derbehandlung) gestanden. Die Angeklagten, der zweite Lagerführer August Höhn und Rapportschreiber Horst Hempel, behaupte- ten, es seien„nur“ 80 von zunächst 200 zur Tötung bestimmten Häftlinge erschossen worden. Dazu der Gerichts vorsitzende:„Ich Will die ganze Wahrheit erfahren. Für Ihre Schuld ist es ohnehin nicht ausschlaggebend, ob 80 Oder 125 umgebracht wurden.“ Hoffmann sagte, er wisse, daß Höhn bei der Evakuierung des Lagers im April 1945 zu anderen SS- Führern im Gespräch gesagt habe: Für das, was wir hier verbrochen ha- ben, geht es um unsere Rübe.“ Höbn hielt auf Befragen des Vorsitzenden eine der- artige Aeußerung für möglich. Der 35jährige Maurermeister Moritz Chri- stengen aus Kopenhagen mußte, wie er aus- sagte, einmal auf Geheiß Böhms als Läufer der Häftlingsschreibstube einen fehlenden Gefangenen herbeiholen, der mit 19 Juden aus dem Nebenlager Lieberose vergast wer- den sollte. Böhm habe damals die zur Ver- nichtung bestimmten Juden zu Transporten zusammengestellt. Aus Eifersucht geschossen Bremen. Aus Eifersucht schoß der 22- jährige Bundeswehr- Unteroffizier Ewald Gröne in Bremen die 18jährige Ingrid Tschense und den 22 Jahre alten Gefreiten Manfred Adams nieder. Das Mädchen wurde schwer und der Gefreite lebensgefährlich verletzt. Wie die Kriminalpolizei am Mon- tag mitteilte, gestand Gröne, die Schüsse vorsätzlich abgegeben zu haben. Nach Grönes Angaben war er längere Zeit mit dem Mädchen befreundet gewesen. Dessen Eltern wünschten jedoch noch keinen„festen Verkehr“, so daß Ingrid die Verbindung 168te. Nach längerer Zeit habe er das Mäd- chen auf einem Kompaniefest wiederge- sehen und eine Aussprache herbeiführen wollen, um der 18jährigen zu bedeuten, daß es nur ihr Ja-Wort oder den Tod für beide geben könnte. Er habe sich zunächst seine Privatpistole aus der Kaserne geholt und dann vor dem Hause Ingrids gewartet. Als er sie jedoch in Begleitung des Gefreiten kommen sah, so sagte Gröne, habe er eine Unterhaltung für sinnlos gehalten und so- fort auf die Beiden geschossen. Grenzübertritts festgenommen, nach Ham- burg gebracht und dort wegen des Einbruchs verurteilt. Es zog ihn aber immer wieder nach Süd- deutschland, weil er hier, wie er sagte, leich- ter Arbeit und Unterkunft finden konnte. So kam er im Sommer 1958 nach Mannheim, ging dann nach Heidelberg und nach Karls- ruhe und begann hier die Serie seiner Straf- taten, für die er sich nun vor dem Schwur- gericht verantworten muß. Am 26. Februar 1959 hat der Angeklagte an der Autobahnausfahrt Karlsruhe-Durlach die 49jährige Kontoristin Hilde Konther und einen Monat später, am 25. März, in Horn- berg(Schwarzwald) die Friseuse Karin Wälde überfallen, vergewaltigt und dann ge- tötet. Am 1. Juni hat er nach seinen eigenen Angaben in der Voruntersuchung die 21jäh- rige Heidelberger Angestellte Dagmar Kli- meck bei Freiburg aus einem Ferienzug ge- stoßen, die Schwerverletzte am Bahndamm mihbraucht und anschliegend durch Messer- stiche getötet. Schließlich hat er am 8. Juni den Sexualmord an dem 16jährigen Lehr- mädchen Rita Waltersbacher aus Oetigheim (Kreis Rastatt) begangen, dessen grauenvoll zugerichtete Leiche am darauffolgenden Tag in einem Waldstück gefunden worden war. Am 19. Juli war Pommerenke in Wolfach (Baden) festgenommen worden. J. B./ AP Höhere Ernte— geringere Qualität Bonn. Trotz der schlechten Witterung ist die Getreideernte in diesem Jahr höher aus- gefallen als im Durchschnitt der letzten Jahre. Wie Bundesernährungsminister Schwarz am Montag vor der Presse in Bonn mitteilte, beträgt das Ergebnis nach vorläu- figen Feststellungen rund 15,4 Millionen Tonnen im Vergleich zu 14,4 Millionen im Vorjahr. In Schleswig- Holstein und in Nord- rhein- Westfalen wurde eine niedrigere Ernte eingebracht als im Vorjahr, während in allen übrigen Bundesländern mengen- mäßig mehr geerntet wurde. Die Steigerung geht ausschließlich auf höhere Hektarerträge zurück. Die schlechte Witterung hat jedoch die Qualität des Getreides erheblich gemin- dert. Nach Mitteilung von Schwarz sind der Auswuchs und der Feuchtigkeitsgehalt so- Wohl bei Roggen als auch bei Weizen höher als in allen vergleichbaren Jahren. Ein großer Teil des Brotgetreides muß deshalb in diesem Jahr als Futtergetreide verwendet werden. Deshalb werde man wahrscheinlich weniger Futtergetreide, aber mehr Hartweizen im- Portieren. Der Sternenhimmel im Oktober Die Mittagshöhe der Sonne verringert sich im Oktober um weitere elf Grad. Ende des Monats wird der lichte Tag noch knapp zehn Stunden lang sein. Die Sternen- nächte werden jetzt wie- der eindrucksvoller. Zwar fallen die Som- mergruppen, wie Leyer, Schwan und Adler, im- mer zeitiger zum West- horizont hinunter, aber dafür tauchen im Nord- osten die sternenreichen Wintergruppen auf. So- gar die ersten Orion- Hat isch sterne tauchen schon vor 5 Mitternacht auf. 9 Von den Großplane- ten ist Merkur, der sich im Bild Jungfrau auf- hält, trotz des großen östlichen Abstands von der Sonne nicht zu sehen. Schwer bleibt es, die Venus am westlichen Abendhimmel zu finden, denn sie folgt sehr schnell der untergehenden Sonne. Die Ve- nus steht im Randgebiet des Bildes Waage. Jupiter und Saturn halten sich weiter im Gebiet des Bildes Schütze auf. Leider sind die beiden Großplaneten nur noch in den frühen Abendstunden zu sehen. Am günstigsten ist der Mars zu beobachten. Er taucht, wenn es dunkel wird zusammen mit Kator und Pollux im Bild Zwillinge im Nordosten auf und bleibt bis zum Morgen fuhrmann e br Bär 3 Bootes „ one: Herbules * 2 här. a Delphin 4 . 3 225„ assermann 5 222. 5 8 8 dl. Fisch — 8875 DAU 2 sichtbar. Vom 15. bis 25. Oktober fallen aus dem Gebiet des Bildes Orion, in den Stun- den nach Mitternacht Sternschnuppen. Es handelt sich um Trümmer des berühmten Kometen Halley. Der Wechsel der Mondpha- sen beginnt mit dem Vollmond vom 4. Ok- tober im Sternbild Fische. Letztes Viertel ist am 12. Oktober im Bild Zwillinge. Neu- mond am 20. Oktober im Bild Jungfrau. Er- stes Viertel am 27. Oktober im Bild Stein- bock. Zwei Tote und drei Verletzte Stade(Niedersachsen). Bei einem schwe- ren Verkehrsunfall auf der Straße Buxte- hude-Zeven wurden bei Ahrensmoor im Kreis Stade zwei Insassen eines Hamburger Personenkraftwagens getötet und drei an- dere verletzt. Aus noch nicht geklärter Ur- sache war der Wagen gegen einen Baum ge- prallt. Die 46 Jahre alte Fahrerin Elsa Mag- das und ihr 44 Jahre alter Ehemann Daniel Magdas waren sofort tot, während der 48 jährige Gustav Auspurg, ein Verwandter der Eheleute, und ein anderer Insasse, Heinz Opitz, schwere Verletzungen erlitten, kam die 25 jährige Tochter des Ehepaares, Grete Magdas, mit leichten Verletzungen davon. Neun Spaziergänger verletzt Heidenheim/ Brenz. Neun Spaziergänger wurden zum Teil schwer verletzt, als in der Heidenheimer Innenstadt zwei Personen- wagen bei einem Zusammenstoß auf den Bürgersteig geschleudert wurden. Eine Frau wurde zwischen Auto und Hauswand einge- klemmt, ein Kind geriet so unglücklich unter die Räder, daß wahrscheinlich ein Bein amputiert werden muß. Die beiden Auto- fahrer blieben unverletzt. Einer von ihnen hatte nach den polizeilichen Ermittlungen die Vorfahrt nicht beachtet. Alle Verletzten muß ten ins Krankenhaus gebracht werden. Stiktung für alte Seeleute Hamburg. Der vor kurzem verstorbene Schauspieler Hans Albers hat in seinem Te- stament ein Versprechen eingelöst, das er kurz vor seinem Tode den Insassen des See- fahrer-Altersheims an der Krapfangerstraße in Hamburg gemacht hatte.„Ich werde euch nicht vergessen, wenn mich der Herrgott zu sich ruft“, hatte Albers den alten Leuten ge- sagt. Die Schwester des verstorbenen Schau- spielers, Frau Mimi Tölle, erklärte nun in Hamburg, daß Hans Albers den alten See- fahrern 100 000 Mark hinterlassen hätte, die zur Verschönerung des Lebensabends dieser alten Leute verwendet werden sollen. Jedes- mal, wenn Hans Albers in seiner Heimat- stadt Hamburg weilte, besuchte er auch das Seefahrer-Altersheim. G. K. Neuer Braunschweiger Hauptbahnhof Braunschweig. Der neue Braunschweig Hauptbahnhof, der modernste seiner 2 1 1 der Bundesrepublik, ist von Bundesver- kehrsminister Seebohm in einer Feierstunde Seiner Bestimmung übergeben worden An der Einweihung nahmen rund 1 000 Ehren- Säste, darunter zahlreiche Wirtschaftler Politiker und Eisenbahnfachleute aus dem In- und Ausland teil. Der neue Bahnhof, der in dreijähriger Bauzeit mit einem Kostenaufwand von rund 140 Millionen DM errichtet wurde, bringt für den sich Sprung- haft entwickelnden Wirtschaftraum Braun- schweig Salzgitter- Wolfsburg eine erheb- liche verkehrsmäßige Entlastung. Der Bau War notwendig geworden, nachdem der alte Braunschweiger Hauptbahnhof, ein Kopf- bahnhof, den Verkehrsanforderungen nicht mehr gewachsen war. Massenmedien und Reklameterror Wiesbaden. Mit den Möglichkeiten für den Schutz der Jugend vor den zahllosen Ge- ñhrdungen im öffentlichen Leben beschäf- tigte sich am Wochenende in Wiesbaden die Mitglieder versammlung der Bundesarbeits- gemeinschaft„Aktion Jugendschutz“. In der Arbeitsgemeinschaft sind zahlreiche konfes- sionelle und interkonfessionelle Organisa- tionen und Dienststellen Zzusammengeschlos- Sen. Professor Dr. Bornemann(Münster) wies darauf hin, daß von den Jugendlichen heute eine viel größere Verantwortung und Selb- ständigkeit verlangt werde, obwohl die sozio- logische Struktur der Gegenwart weitaus komplizierter und unübersichtlicher gewor- den Sei. Weder Familie noch Schule gäben den jungen Menschen beim Uebergang in die moderne Betriebs-, Freizeit- und Konsum- welt ausreichende Hilfen.„Die Jugend steht isoliert und schutzlos im konzentrierten An- Srift der modernen Massenmedien und des Reklameterrors.“ Funde auf der Kaiserpfalz Werla Braunschweig. Die diesjährigen Grabun- gen auf der Königs- und Kaiserpfalz Werla bei Goslar, die in diesen Tagen beendet wur- den, haben für die Historiker wertvolle neue Funde gebracht. Entdeckt wurden Mauern aus dem Mittelalter, Scherben aus der Jung- steinzeit bis zum Mittelalter, zwei mittel- alterliche Kinderskelette und Pfostenlöcher, die eine im Mittelalter überbaute jungstein- zeitliche Siedlung erkennen lassen. Ein be- sonderer Fund war eine schöne Keramik aus dem frühen zehnten Jahrhundert. 8 Der eine will die Superkraft, der andre tankt Benzin— für jeden gibt's das Richtige: ARAL und AR ALIN ARALI 10-das leistungsstarke Benzin Superkrait mit ARAl. Nee. . die großen Markenkraftstofie von hohem Qualitätsniveau- beide unter diesem Zeichen: Seite 8. MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUN DESLIXNDERN 1 Dienstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 230 ,. AUTO-VERTEIHN Selbstfahrer- Union 2. Mannheim, Gaststätte„Sängerschänke“, früh. Fahsold, T 2, 13 Dienstag, 4. Oktober bis Samstag, 8. Oktober 1960, 10 Uhr bis Ladenschluß. Verk.-Ltg.: W. Ho marius Worms, Pfrimmanlage 8 H 7. 30„ Not. 223 81 Autoverleih W. flerrmann Mod Wagenpark lenaustr 32 12349 Neuzugang: Rekord 1961, VW 1961 Auto-Verleih Heiraten Mere, Rek., Kapitän, VW- Busse Der Anzeigenteil des N 2 2 3 Urteil im Totschlagsprozeß 17 2 5 23 2 ommen demnächst auch Ital 2 alienerinnen? een, dne ben ne Der„Wodka“ wirkte meistens tödlich Generaldirektor des italienischen Arbeitsministeriums in der Bundesrepublik hat das Hechinger Schwurgericht am späten KZ-Prozeß in Hannover/ Ehemaliger Aufseher kann sich nicht erinnern Freitagabend das Urteil in dem in der Oef- Frankfurt/ Main. Werden demnächst Ita- Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeits- fentlichkeit mit großer Spannung verfolgten Hannover. Der Wodka habe meistens töd- Polizei suchte und zum Gericht brachte. Die 3 in bundesdeutschen Kranken- vermittlung und Arbeitslosenversicherung, Totschlagsprozeß gegen die Landwirte Hel- lich gewirkt, berichtete vor dem Schwurgericht nächste Ueberraschung steuerte der Ange- usern, Heimen und Anstalten arbeiten? Anton Sabel, in der Bundesrepublik auf. Er mut Trick und seinen Schwiegervater Hein- Hannover der 56 Jahre alte Kaufmann Albert klagte, ein mittelgroßer, schmächtiger Mensch Der Präsident des hessischen Landesarbeits- betonte vor Journalisten in Frankfurt, man rich Hummel aus dem Rosenfelder Tal im Layer.„Ich habe es nicht selbst gesehen, mit bohrenden Augen, selbst bei. Albert 1 amtes. Dr. Wehner, äußerte am Montag in verfolge in Italien mit Sympathie die Be- Kreis Baling getäll 8 4 sondern nur gehört, daß einmal ein Kapo zu Layer, der heute in Hannover eine Gaststätte 3 Frankfurt, viele deutsche Krankenhäuser strebungen der deutschen Stellen, noch mehr N F. Beiden War 8 Nate einem russischen Kriegsgefangenen gesagt und einen Kolonialwarenladen besitzt und 5 11 und Firmen wären bereit, Italienerinnen zu italienische Arbeitskräfte ins Land zu holen schlag ihres Nachbarn, des Müllers Gottlieb hat, wenn Du nicht parierst, lasse ich Dir seit 1959 als 131-er anerkannt ist, will sich an 4 beschäftigen und ihnen ffrauengerechte und ihre soziale Lage zu verbessern. Der Lamparter, vorgeworfen worden. Lamparter einen Wodka einschenken.“ Dieser Wodka nichts mehr erinnern können.„Ich war das s 1 Unterkünfte“ zur Verfügung zu stellen. Generaldirektor bemängelte, daß die soziale hatte im Verlauf einer tätlichen Auseinander- soll Blausäure gewesen sein, den der Lager- nicht gewesen. Das alles habe ich erst aus der 5 1 5 3 Betreuung und die Unterbringung der Ita- setzung einen Schlag mit ei Spitz hack t sanitäter den Häftlingen eingab. Mit dieser Anklageschrift erfahren“, sagte er imme 0 Der Generaldirekt d talienischen 5 5 Sung der it einer Spitzhacke au. 3 5 3 5 8* ä 855. 88 1 885 5 n e noch nicht ganz zu- den Kopf erhalten, an dessen Folgen er starb. 5 1 N 8 1 e Langeweile. 155 5 nf g allerdings entgegen, für Italien sei dies in denstehlend selen. Der 30jähfige Helmut Trick hatte in den er- Grof Roben in enen en n e, 1 erster Linie eine Frage der Berufsausbil- Carloni kündigte an, daß Italiener, die sten Vernehmungen zugegeben, daß er den 8 1 3 95 55 1 5 dung. Während es sich bei den bisherigen einmal in Deutschland gearbeitet haben und verhängnisvollen Schlag gegen den 43 Jahre In wirft die Anklage unter anderem 8 mit einem 5 3. 8 8 5 italienischen Gastarbeitern um Hilfsarbeiter in der nächsten Saison wieder zu ihrem alten Müller geführt habe, später aber dieses els SS-Aufseher von Oktober 1941 bis Ende diesem Lager sind. anderem in wenit 8 5 gehandelt habe, verlangten Krankenhäuser alten Arbeitgeber zurückkommen möchten, Geständnis zurückgezogen. Während der 1944 sich in vierzehn Fällen des Mordes, in Wochen 2 400 russische Kriegsgefangene 9 das und Heime ausgebildete Kräfte mit Sprach- aufgrund eines vereinfachten Verfahrens Staatsanwalt ein Verbrechen des gemeinsa- 27 Fällen der Körperverletzung mit Todes- gebracht worden. jec kenntnissen. 5 zukünktis nicht mehr erneut überprüft und men Totschlags annahm und für Trick drei folge und in mindestens 261 Fällen der Bei- 1. der flies a 5 die g Carloni hält sich auf Einladung des 8 3. 5. Jahre und drei Monate, für seinen Schwie- hilfe zum Mord schuldig gemacht zu haben. 1904 5 end Ne e 513 ö 8 er Saisonarbeiter beim Verlas- gervater drei Jahre und eine Woche Gefäng- Der für vierzehn Verhandlungstage und n Inbrunn auf der Krim als sechstes sen der Bundesrepublik bereits einen neuen nis beantragte, kam das Gericht zu einem eins Woche Pause bis zur beer Kind eines deutschen Großgrundbesitzers ge- 3 12 Millionen Mark 8 oder eine Erklärung seines Freispruch für Heinrich Hummel. Trick mit 73 Zeugen und drei Sachverständigen an- boren. In den politischen Wirren nach der for de nr de wen“ verein 3 5 5 88 1 hat, zu wel- wurde dagegen wegen Körperverletzung mit gesetzte Prozeß begann mit einer zweistün- russischen Oktoberrevolution, so schildert das urch„ f 3 9 1 ei 5 8 5 nachfolgendem Tod unter Anrechnung der digen Verspätung. Ein Geschworener hatte Layer seinen Lebenslauf, habe er mit der ten Stuttgart. Fast zwölf Millionen Mark Weise 5.. möchte. Auf diese Untersuchungshaft 2u einer Gefängnisstrafe den Termin versäumt. Er ist im Zivilberuf ganzen Familie die Sowjetunion verlassen ten nat der Verteilungsausschuß der evangeli⸗ FF 8 einem Jahr und acht Monaten verur- Förster und war zum Dienst in den Hanno- müssen. Ueber Bulgarien wären sie 83 bei 1 ür di 10 5 8 euts ückk n. teilt. 5 5. Sen. N 6 8 e e 3 1 8 Stadtwald gefahren, wo ihn die Deutschland geflüchtet und hätten in Liegnitz 35 9 FHilfsvorhaben in Asien, rika, 1 eine Bleibe gefunden. Layer versuchte si amerika und Südeuropa bestimmt. Auf sei- D as A u 81 esepr 1 N. 1 di d F ch 2. 8 8 1 spr ner vierten Sitzung in Stuttgart 8 8 5 P 21p 4 8 Grun age Es Orts ritts in den Dienst der Stadtverwaltung Liegnitz. auf Ausschuß rund 2,5 Millionen Mark für 9 8 1933 trat er in die Partei ein, kurz dara 5 2 2 13 5: 5 darauf sch Ppoſekte berelt. Unter ade denn bebe Neues Max-Planck-Institut für Kulturpflanzenforschung in Hamburg eingeweiht sing er zur Ss und wurde bei Kriegsausbruch Sat. 0 208 000 Mark in Form von Lebensmittel“ Hamburg. Pflanzen in ihrem Wachstum Erk ö ür di Angi; zu einem 88-Totenkopfverba. 85 a 3 5 i 8 5 5 5 enntnisse für die„bodenunabh 10 i J ö Dfverband einberufen hilfen in ein Pürregebiet Südwestafrikas, nach wissenschaftlicher Methode zu formen, Produktion von Nahrungsmitteln e 5 Vortschritt angesehen und wegen seiner Sprachkenntnisse vom 185 N rund 200 000 Mark für ein Landwirtschafts- ihre Eigenschaften auf menschliche Zwecke angesichts der ständig zunehmenden Be- Br 11 Oktober 1939 bis April 1944 in das KZ Buchen- 5 ö programm nach Burma, 450 00 Mark für und Bedürfnisse auszurichten und ihre Tei- volkerung der Erde einem Nahrungsmit- N R df Buter ad 5 b Wald abkommandiert. Von dort ließ er sich 196 Hungernde in Gebiete besonderer Not in In-. n Nutzen zu. stei- telmangel zu begegnen. 55 3 5 8 nach Groß-Rosen, einem 10 000 Mann starken übe 8 8 8 8 73 2 58 5 5. 5 8 8 75 2 donesien sowie eine halbe Million Mark für 8 V In seiner Festrede erörterte Professor busch und enthüllte eine von dem Bild- KZ-Lager versetzen, um mehr in der Nähe fün besondere Notstände nach Nordafrika. Fer- chaft erhielt 2 der Gründung eines von Sengbusch die grundlegende Bedeu- hauer Wolf geschaffene Bronzebüste Max seiner Familie in Liegnitz zu sein. unc ner wurden zur Sicherung der Ernährungs- Max-Planck- Instituts auf dem Hambur- tung des Ausleseprinzips für den wissen- Plancks. Butenandt würdigte dann das Besondere Beachtung wird bei diesem 13 grundlage konstruktive Vorhaben— tech- gischen Staatsgut Wulfsdorf bei Ahrens- schaftlichen und menschlichen Fortschritt. wissenschaftliche Werk des Institutsdirek- Prozeß dem Göttinger Historiker und Lehr- 8 nische Ausbildungsstätten, Musterfarmen, burg eine neue Heimstätte. Der Präsident Die natürliche Auslese gewährleiste, daß in 8 e daß sich am Institut stuhlbeauftragten für Zeitgeschichte Pro- ber Landwirtschafts- und Berufsschulen sowie der Max-Planck- Gesellschaft. Professor der freien Natur nur Pflanzen am Leben rz t. 3 5 1 ack ser fessor Dr. Hans Günter Seraphin gewidmet, 8 ländliche Sozialzentren— in Kamerun, Adolf Butenandt. eröffnete das Institut am blieben, deren Eigenschaften der Arterhal- Tasfitute stets 3 ler Sesellschaft, neue der als Sachverständiger geladen Wurde. Der 3 g 5 8 5 N tung dienen. Von einem bestimmten Grad Institute stets auf eine Forscherpersönlich- Hi; j 5 ter ki k Kret d im vorde- Montag in einer Feierstunde Professor i l n ö ö 2 istoriker will sich über das Problem des Burma, Pakistan, auf Kreta und i rde- Reinhold von Sengbusch, einer der Pioniere wissenschaftlicher Erkenntnisse aus könne keit auszurichten, erneut bewährt habe: Befehlsnotstandes innerhalb der Ss Auß den ren Orient bedacht. Der Ausschuß erhöhte der wissenschaftlichen Kulturpflanzenzüch- jedoch der Mensch bei den Pflanzen eine„Die Geschichte des Instituts für Kultur- 1 stel außerdem den Hilfsbetrag für die Opfer des tung und Mitbegründer dieser wissen- künstliche Auslese unter anderen Gesichts- Pflanzenzüchtung ist die Geschichte Rein- 5 1475 Erdbebens in Chile um 250 000 Mark auf schaftlichen Disziplin, hat die Leitung des Punkten als der natürlichen Arterhaltung hold von Sengbuschs.“ Revision im Zuchthausprozeß? ist 1.25 Millionen. Von dem bisher verteilten Institutes übernommen. treffen. Der Hamburger Schulsenator Heinrich Celle. Die im Celler Zuchtha 5 i 8 Landahl(SPD) beglückwünschte Prof mei e ee der Betrag aus der Aktion„Brot für die Welt In über 30 Jahren ist es der Kultur- Professor von Sengbusch hob hervor, das an 8 5 5 5 d 78 8 hohen Freiheitsstrafen verurteilten Helmut Auf von nahezu 12 Millionen Mark sind etwa 3,2 pflanzenzüchtung gelungen. Tabak-, Rog- Prinzip der Auslese gelte auch für die Wis- 8 3 us 3 8 3 5 2 Bruning und seine Ehefrau Ursula Bruning une Millionen für Projekte in Afrika, 6,4 Mil- gen-, Tomaten-, Hanf-, Spinat, Spargel- senschaftler selbst. In einern Kitt natürlicher 535 5 18. 5 80 1 aus Schleptrup(Kreis Bersenbrück) haben übe 1 6 lionen für Vorhaben in Asien, 1,4 Millionen und Erdbeerarten mit verbesserten Kultur- aktiver Auslese entschließe sich der Mensch, 81 2 8 1 3 5 3 12 10 is gegen das Urteil der großen Strafkammer 3 9 Mark nach Südamerika und annähernd 0,9 und Leistungseigenschaften zu entwickeln. sich mit speziellen wissenschaftlichen Fra- 1 8 3 88 3 biete der Kultur- des Landgerichts Lüneburg Revision einge- Flu 4 Millionen in südeuropäische Gebiete ge- Im Zusammenhang mit der Pflanzenzüch- gen zu beschäftigen. Um erfolgreich arbei- PHanzenzüchtung kordern. legt. Dagegen sind, wie die Staatsanwall⸗ l f geben worden. Der Ausschuß wird vor Be- tung wurden erste Erfolge bei der Auf- ten zu können, Würde jedoch eine künst- Der Dekan der Land wirtschaftlichen Fa- schaft in Celle mitteilte, die Urteile gegen ginn der neuen Aktion„Brot für die Welt“, lösung von Nierensteinen durch chemische liche Auslese durch wissenschaftliche An- kultät der Martin-Luther- Universität Halle, ihre Mitangeklagten, den Handelsvertreter Ku; N zu der in der Weihnachtszeit 1960 aufge- Mittel bei Vermeidung operativer Eingriffe resungen, neue Forschungsmethoden und Professor Dr. Mäge, überbrachte Professor Wolfgang Görk aus Castrop-Rauxel und gelt rufen wird, noch einmal zusammentreten, und bei der vorbeugenden Bekämpfung er- finanzielle Förderung getroffen. Ein Wech- von Sengbusch Grüße und Glückwünsche den ehemaligen Gefangenenaufseher Ger- gen um über die Verteilung der noch nicht ver- reicht. Versuche der Champignon-Züchtung selspiel von natürlicher und künstlicher seiner alten Alma mater, an der er 1924 hard Osterloh aus Celle, rechtskräftig ge- gen gebenen Mittel aus der Aktion zu beraten. im Institut sollen neue wissenschaftliche Auslese müsse als die Grundlage für den promovierte. worden. Sch. 1 Dec 1 ist 8 daß 5 W bes. HKraftfahrseuge 5 8 i 3. OcHE! 5 ger. vor 5. Wer es an kühlen oder kalten Tagen gemütlich warm die Gebr. Goliath GB 700 Preiswert zu Das stelit fest: Raben will, der will es schnell warm haben! hab verkaufen. Anfragen u. Fel. 53918 Diese schnelle, mollige Wärme gibt Ihnen der den 3 aus 1. 3 bester 2 5 88 5 5 Zustand, billig zu verk. Tei. 8 86 23 81 N 11„Stromboli-Junior“ Infrarot-Heiſsluft- Strahlkamin ae halt 5—: 4 2 8 27 Interessante Sonderausstattungen: Beachten Sie bitte die gefällige Form 15 5 es 1 2 5 ken 9 BMW 700 Sportcoupé er Thermostat Die Schaltautomatik 3 1 5 i 2 regelt die Temperatur In Ihrer Abwesenheit ö Zuschr. u. Nr. P 34397 a. d. Verlag. 2 in Ihrem Heim. können Sie sich beruhigt 8 El — Barzaklung 0 153,25 der 5 200 cem, sehr gut erhalten. N 5 Bella preisgünstig zu verkaufen, 5 5 modernen automatischen 2 De Rohrhof, Kaiserstraße 13 2 Mit Thermostat, 2 bes 8 5 55 5 d. h. automatische Schaltuhr 0 zen- Hekord-Verleln 85 3 85 2 3 E Stromverbrauchs- i anvertrauen. 85 988 0 überwachung Sie schaltet Ihr Heizgerät— 155 VW. Busse W 8—(ca. 50 Prozent zu der von Ihnen be- 8 eh 5 2 Stromeinsparung) stimmten Zeit ein od. aus. 7 8 15 In ver! VW.susse agen. J ZBaoapꝛeis on 185.25 e 55 Telefon 4 23 34 Schr N kommen. ö 1 LEIHWAGEN 5. Viele Berufstätige und andere sind hiervon geradezu begeistert. Dauer- 5 6 Rkeinpren zien nn 15 heizung ab 3,5 Pfennig pro Stunde! Im Handumdrehen mollig warm, ü 5 Rhelnhäuserstrage 24 Tel. f 03 75 Heißluft entströmt. Eine enorme Leistung! 1 8 25 Ueberall Verlängerungen. Kundendienst im gesamten Bundesgebiet. Hl.- Busse. Nek. UU rei T0 Vorführungen: 1. Mannheim, Hotel„Kaiserring“, Am Kaiserring MRT geltere Frau, rüstig, mit eig. Whg., möchte gerne passenden Mann zw. späterer Heirat kennenlernen. Zuschr. u. Nr. 0181 an den Verlag. Suche für meinen Cousin, gutes Ein- kommen, anstand. solide Dame zw. 40 u. 50 J. zwecks späterer Heirat. Zuschr. u. Nr. L 0745 a. d. Verlag. F. WacnlER. Tel. 425 34 Rheinhäuserstraße 61 ist eine Wahre Fundgrube fur alle, die etwWas verkobfen ocddef koufen wollen. AU re- RA 010 Kundendienst: Becker, Telefunken, Philips Spezlalwerkstätte f. Blaupunkt OswaLob, Mannheim, 8 2, 3 u Verschaffeltstr. 8-10 Tel. 5 05 73 Verkauf, Reparat., günst. Bed. Wiederverkäufer erh. Rabatt cso vie sich die Vögel durch Aufplustern ihres Gefieders mit einer isolierenden Lufthülle gegen Kälte schützen, so kann auch der Mensch sein Heim mollig warm halten. Uberall dort, wo Zugluft und Kälte E HKaufges uche Das ideale Geschenk! 2 Bücher kauft Graf. R 3. 1. Suche gebr. Möbel z. Versteigerung. erforderlich 80 000,— DM; Metzgerei mit Gaststätte und Wohnhaus. Ums. 250 000,—, preisg., erforderlich 40 000,— DM; Metzgerei auf dem Lande. Ums. 200 000,.—, konkurrenzlos, erford. 30 000, PM duroh Roland Orr immobilien durch Fetnsster 8 Türen dringen, dichtet* die Ritzen ceschafte e mit einem isolierenden Luftpolster ab- mit Tesamoll. El.-Schweingerät fur Montage zu 8 ch 1 5 8 Millionen luftgefüllter Schaumstoffzellen schützen ihn net 5 7. ef inget 5 8 4 a eiZgerei-Anwesen dann gegen Zugluft, Kälte, Staub und Lärm. 5 8 5 Karten- Jnpreszionen 100 Karteikasten gut erhalten, sofort gesucht. Zuschr. unt. P 54437 a. d. Verl. Erzählungen über Kultur und Und so leicht läßt sich Tesamoll anbringen. Eros des Rokoko Man braucht dazu weder Hammer noch Leimtopf— Tur eine Schere. Nach dem Lösen der Schutzfolie einfach Tesamoll in den Fenster- oder Türfalz drücken, das ist alles. Denn Tesamoll klebt von selbst. mit modernem, farbigem Um- schlag DM 4.80 1 2 65 6 kiten m gk duchngntunskn! 1 Hoiz körper Guß od. Stahl, gebr., od. neuw., sofort zu kaufen gesucht. — 57 3 7 77 8 2 a Eichbaum-Imbiß-stube, Mhm.,, Wer FFF II Ludwigshafen am Rhein Oppau U 1, 17— Telefon 2 33 30 1— eee eee f a 5 Richard-Wagner- Str, 6, Tel. 6 52 34 230 Die ge- sch dert ätte und wan das der mer nur eine en.“ ung „ gen um- irde Stes Se- der dert der ssen ach mitz sich bann nitz. rauf ruch fen vom den- sich ken Jähe sem ehr- Pro- met, Der des zern. B Zu mut ning aben mer nge- valt⸗ egen reter und Ger- Se- udpunsuezueꝛeg Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 pOLITIK MANNHEIMER MORGEN. Seite 9 Ein seltsamer Besuch: Die„Triton“ steckt voller Geheimnisse Das größte amerikanische Atom-U-Boot besucht eine Woche lang die Bundesrepublik Von Dr. Helmut Berndt Bremen.„Unsere, Triton“ ist so sicher, daß ich ohne Zögern meine jüngste Toch- ter Ingrid eine Woche lang auf den Atom-Reaktor setzen würde im Bewußtsein, daß ihr nicht das Geringste geschieht“, erklärt uns Kapitän Edward Beach, Kom- mandant des größten Atom-U-Bootes der Welt, das seit Sonntag in Bremerhaven liegt. Beach hat zu einer Pressekonferenz an Bord des Schiffes geladen, der ersten Konferenz dieser Art, die auf dem Schiff je stattgefunden hat. Zunächst schien es, als das Boot in der Nordschleuse einlief, durchaus nicht so, daß wir an Bord ge- langen sollten. Da die amerikanischen Atom- U-Boote zu den großen Militärgeheim- nissen der USA gehören, sind natürlich Bedenken gegen solche Besuche durchaus verständlich. So hatten die deutschen Stellen ihrerseits das Aeußerste an Sperren und Sicherungen jeder Art veranlaßt, Froschmänner mußten die Hafenbecken durchsuchen, der Anlege- platz wurde durch einen Stacheldrahtzaun gesperrt, im Nordhafen wurde eine Unter- Wassersperre gelegt, und Hunderte von Uni- formierten und Zivilisten bewachen jetzt das Gelände Tag und Nacht. Dennoch erhiel- ten wir schließlich die Erlaubnis zum Betre- ten des Schiffes.(„Kapitän Beach: Man sollte bei Unterwasserfahrzeugen dieser Größe— die„Triton“ hat eine Größe von 5900 Ton- nen— eigentlich nicht mehr von Booten sprechen.) Als ich nach 15 Jahren wieder den Fuß auf ein U-Boot— oder U-Schiff— setze, ge- schieht dies mit beträchtlicher Neugier. Be- satzungsmitglieder weisen uns den Weg am Turm entlang, vorbei an dem blau- gelb- roten Wimpel, den Präsident Eisenhower dem Boot nach seiner aufsehenerregenden Unterwasser-Erdumkreisung im Frühjahr 1960 verliehen hat. Der schwarze Turm überragt das Schiff beträchtlich, er ist wohl fünf Meter hoch, an die zwanzig Meter breit und wird bei Unterwasserfahrt geflutet. An der Seite des Turmes steigen wir durch ein winziges Luk, tasten uns an Stahlstre- ben und am Seerohr vorbei bis zu dem Ein- stiegsluk, das in den eigentlichen Bootskör- per führt. Ein zweites Luk: Wir steigen wei- ter in die Tiefe und sind in der Zentrale, dem Gehirn des Bootes. Diese Kommando- Stelle mit ihrer Vielfalt an Leitungen, Roh- ren, Instrumenten, Schaltern und Meßtafeln ist noch weit verwirrender als die Zentrale der alten deutschen U-Boote. Auffällig ist der große Schirm linker Hand, das Radar- Aufzeichnungsgerät. Aber auch die Tiefen- und Geschwindigkeitsmesser sind nicht zu übersehen. Vor ihnen stehen bequeme Le- dersessel wie in der Pilotenkabine eines Flugzeuges. Die Meßskalen sind aus Geheim- Haltungsgründen mit Schutzhüllen verdeckt. Anschließend zwängen wir uns durch die Kugelschotts, werden von einigen„Lords“ geleitet, damit wir nicht„falsch“ laufen, stei- gen einige Niedergänge abwärts und gelan- gen ins Mitteldeck, in die Messe für Mann- schaften. Das Boot hat insgesamt drei Decks.) Im Vergleich zu deutschen U-Booten ist die Messe groß, berücksichtigt man aber, daß das Schiff die Ausmaße eines Kreuzers besitzt, bleibt sie klein. Doch ein Fernseh- gerät fehlt nicht, auch eine Musikbox ist vorhanden. An die Messe schließt sich gleich die Vvollmechanisierte Kombüse an. Trut- habn, Was könnte es sonst sein, bruzzelt in den Pfannen. Und da steht Käpt'n Beach vor uns. Er ist nicht mehr der Jüngste und scheint der Typ des amerikanischen Seeoffiziers zu sein. Wir haben Hunderte von Fragen, wir belassen es bei wenigen, die nur zum Teil die Schran- ken der Geheimhaltung berühren. Welche besondere Aufgabe hat die„Tri- ton“?„Sie ist ein Radar-Frühwarnschiff und wurde in dieser Funktion während der so- eben beendeten Marinemanöver im Atlantik eingesetzt.“ Mit welchen Maschinen ist die„Triton“ ausgerüstet?„Mit Dampfturbinen im geschlos- senen Kreislauf. Wir verfügen auch über Diesel, die jedoch selten gebraucht werden. Die Energie beziehen wir von unserem Atom-Reaktor. Er ist so abgeschirmt, daß nicht ein Tropfen radioaktiven Wassers oder das kleinste Partikel an spaltbarer Materie nach außen gelargt.“ Wie wird die Frischluftzufuhr geregelt? „Wir stellen den Sauerstoff selbst her. Das Boot verfügt außerdem noch über einen Schnorchel, der bei Unterwasserfahrt einge- setzt werden kann.“ Das Problem der Luft- zufuhr scheint aber noch nicht endgültig ge- löst zu sein.) Wie groß ist der Tiefgang?„7,62 Meter.“ ODaraus ergeben sich mancherlei Rück- schlüsse. Der genannte Tiefgang ist so be- trächtlich, daß das Schiff in den Nordhafen geschleppt werden mußte, weil das Zerstö- rerbecken zu flach ist. Die„Triton“ ist wie ein Eisberg: das Wesentliche ist vom Wasser verdeckt. Wenn man nun die relative Enge berücksichtigt, die auch an diesem Schiff augenfällig ist, dann bleiben noch enorme Raumverhältnisse für die besonderen Ge- heimnisse des Bootes übrig.) Wie schnell läuft das Boot?„Unter Wasser ist die Geschwindigkeit größer als die eines Zerstörers.“(Uber die Geschwindigkeit ame- rikanischer U-Boote wird gerätselt.) Als bei einer anderen Gelegenheit die Stichworte„20 Knoten“ fielen, sagte ein Kommandant:„Das ist nur der erste Gang!“ Die„Triton“ ist nun zwar das größte Atomschiff, aber nicht das schnellste. Einige Schiffe sollen in der Spitze nicht mehr weit von 50 Knoten(zirka 90 Stun- denkilometer) entfernt sein. Als das Boot einlief, konnten wir an Ober- deck verschiedene Zivilisten beobachten. Wir fragen nun: Handelt es sich hierbei um ame- rikanische Journalisten?„Es sind keine Jour- nalisten. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“. (Es sind wahrscheinlich Wissenschaftler und Experten, auf die man bei diesen hochge- züchteten Schiffen nicht mehr verzichten kann.) Ist die„Triton“ außer in Bremerhaven schon in einem anderen nichtamerikanischen Hafen gewesen?„Nein. Dies ist der erste Hafen außer Norfolk und New London in den USA, den wir anliefen.“(Bremerhaven ist auch der erste Anlegeplatz auf dem Kon- tinent für ein US-Atom-Boot. Ein seinerzeit vorgesehener Besuch in Skandinavien wurde abgesagt.) Dienen die Besatzungsmitglieder frei- Willig?„Alle— außer mir. Ich wollte eigent- lich nur auf Dickschiffen fahren.“ Wieder auf der Pier, auf der Besatzungs- mitglieder ihre erste Post seit dem 23. August lesen, erfahren wir dann noch von anderer Seite: Die Besatzung ist rund 150 Mann stark. Das Boot hat sechs Torpedorohre, ist über 136 Meter lang und über elf Meter breit. Es besitzt Doppelschrauben, einen Doppelreak- tor und kann mit seinem Vorrat an Atom- energie 120 000 Seemeilen zurücklegen. Es verfügt ferner über technisch hochkompli- zierte Apparaturen, mit denen ohne Zuhilfe- nahme der Sterne die Position des Schiffes bei der Unterwasserfahrt bestimmt wird. Wenn alle zur Zeit im Bau oder Auftrag befindlichen Boote fertiggestellt sind, verfü- gen die USA über eine Flotte von 37 Atom- Unterseeschiffen. In Verbindung mit den neu entwickelten Raketen ist es eine gefährliche Armada, die fast die ganze Sowjetunion mit ihren Waffen bestreichen kann. Ein deutscher Marineoffizier meint dazu:„Diese Flottille ist die einzige Macht, die Chrustschow respek- tiert.“ Der Besuch in Bremerhaven— andere US-Einheiten folgen noch- ist nicht von un- gefähr. Gerade in diesen Wochen hat er be- sondere Aspekte, er ist ein Politikum von einiger Bedeutung. Die Italiener gehen wieder zur Wahlurne: Atom-U-Boot und machte seine Trossen fest. „Triton“ Mit militärischen Ehren wurde die„Triton“, merhaven empfangen. Um zehn Uhr lief das amerikanische U-Boot, Zeit unter Wasser einmal um die Erde herumgefahren war, in Bremerhaven das größte Atom-U-Boot der Welt, in Bre- das vor einiger in den Kaiserhafen ein Eine Ehrenkompanie der deutschen Bundesmarine, auf deren Einladung das U-Boot zu einem mehrtägigen Besuck nach Deutschland kam, hohe deutsche und amerikanische Offiziere und zwei Musikkapellen begrüßten das Schiff. Unser q pd-Bild zeigt die„Triton“ im Kaiserkafen. Prüfstein für die Regierung Fanfani Gemeinde- und Provinzialwahlen entscheiden über die demokratische Mitte/ Wahlplakate werden noch gedruckt Von unserem Korrespondenten Friedrich Lampe in[Italien Ro m. Die Kampagne für die italienischen Gemeinde- und Provinzialwahlen am 6. November hat einen fast unauffälligen Auftakt genommen. In den Straßen und auf den Plätzen Roms wurden zunächst die Blechwände für das Anschlagen der Plakate aufgestellt. Auch diesmal dürfen die Mauern der Häuser, die antiken Sau- len und die historischen Fassaden nicht mit Parteipropaganda überklebt werden. Die Plakate müssen aber erst noch gedruckt werden. Trotz des langsamen Anlaufens der Wahlmaschinerie wird der 6. November ein wichtiges Datum sein. Die italienischen Gemeinde- und Provinzialwahlen sind ein Prüfstein für die Regierung Fanfani und die demokratische Mitte. Wird die Wählerschaft zu den Parteien der Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen und Republikaner stehen und da- mit die traditionellen demokratischen Kräfte, auf die sich das Kabinett Fanfani stützt, als die gewünschte Führungsschicht bestä- tigen? Oder hat sich die Stimmung der Massen gewandelt, so daß mit einem Rutsch nach links oder nach rechts gerechnet werden muß? Und wie steht es um die Aussichten für eine Regierung der linken Mitte, die gegebenenfalls das Kabinett Fanfani ablö- sen könnte? Die Democrazia Cristiana hat auf ihre Listen Kandidaten aller innerparteilichen Strömungen gesetzt, um die größtmögliche Geschlossenheit erreichen zu können. In Rom muß sie das Schwergewicht dabei auf den rechten Flügel legen, denn die Verwal- bung der Hauptstadt ließ sich bisher nur mit Hilfe der Monarchisten und Neofa- schisten der extremen Linken streitig machen, Die derzeitigen Regierungsparteien hielten von den 80 Sitzen im Stadtparla- ment nur 35. Die beiden Rechtsparteien verfügten über 16 Sitze. Diese Kräftever- teilung mag möglicherweise beibehalten werden oder nur eine geringe Verschiebung erfahren, Die Nennisozialisten bemühen sich in den Großstädten, in denen sie gemeinsam mit den Kommunisten am Ruder sind, lediglich um die Beibehaltung dieses Zustandes. In den Gemeinden unter 10 000 Einwohnern haben sie sich für eine Listen verbindung mit der KPI entschieden. Was die kommunalen Verwaltungen anbetrifft, ist für Nenni das Thema der Annäherung an die demokratische Mitte nicht akut, Auf dieser Ebene müssen die Parteien der Mitte die Linkssozialisten schärfstens bekämpfen, um Wasser auf ihre eigenen Mühlen leiten zu können. Saragats Sozialdemokraten werden den Wahlkampf unter der Parole„Politik der linken Mitte“ führen, um den Wählermassen einprägen zu können, daß es nicht nur die Entscheidung zwischen„Volksfront“ und „Reaktion“ gibt. Sie setzen gewissermaßen zu einem großen psychologischen Feldzug an, dessen weiter gestecktes Ziel darin besteht, die derzeitige Regierung eines Tages durch ein Kabinett der linken Mitte zu ersetzen. Der christdemokratische Parteisekretär Aldo Moro hat ihnen seit einiger Zeit bereits in auffälliger Weise seine Sympathie gezeigt. Sollten die Sozialdemokraten bei den bevor- stehenden Wahlen jedoch Rückschläge er- leiden, so wird den Vorteil daraus vermutlich Ministerpräsident Fanfani ziehen, indem sich gezeigt hat, daß die derzeitige Regierung die sicherste demokratische Formation ist, die auch durch eine Schwächung der Sozial- demokraten nicht ernsthaft gefährdet wird — es sei denn, es gibt überhaupt einen Erd- rutsch, was jedoch nicht zu erwarten ist. Die Christdemokraten stellen in ihrer Wahlpropaganda vor allem die Tätigkeit der Regierung und ihr soziales Programm ins Scheinwerferlicht der Aufmerksamkeit. Sie geben den Gemeindewahlen einen ausge- sprochen politischen Charakter und operie- ren nur gelegentlich mit lokalen Argumen- ten. Die Partei zielt auf eine Volksbefragung, um der Regierung eine solide Basis geben zu können, die ein langes Verbleiben im Amte garantieren soll. Tatsächlich haben die bevorstehenden Ge- meinde- und Provinzialwahlen diesmal eine Bedeutung, die über den eigentlichen Rah- men hinausgeht. Die Probleme der örtli- chen Verwaltung werden durch die allge- meine innenpolitische Entwicklung in den Schatten gestellt. Die Wahlen vom 6. Novem- ber kommen eher einer Bestandsaufnahme gleich, die das Kräfteverhältnis der Parteien zeigen wird und damit den zukünftig der italienischen Innenpolitixxk Der stellvertretende Stabschef der fran- 26 sischen Marine, Admiral Francis Laine, hat die Aufstellung einer ſranzösischen Atomunterseeboot-Flotte gefordert. Künstl. Zähne Dentofix hält sie fester Dentofix bildet eln weiches, schöt. zendes Kissen, hält Zahnprothesen 30 viel fester, sſcherer und behaglicher, 30 daß mon mit voller Zuversſcht essen, ſachen, giesen und sprechen kann, in vie- den Föſſen fost so bequem Wie mit. na- türlſchen Zähnen. Dentoflx vermindert gie stendige Furcht des Follens, Wak kelns und Rutschens der Prothese und verhötef das Wondrelben des Gaumens. Dentofix verhindert guch blen Se bißgeruch. Nie ongngenehm im Ge- schmack und Gefühl. Nur OM 1,80 in Apotheken und Drogerlen. Fumilienanseigen Als vermählte grüßen: Wolfgang Weber Helga Weber geb. Schenkel Freie Berufe 4 „ BRILLEN AT urg für Are Augengläser Telefon 237 78 5 an den Planken 1 Spezialabteilung: Unsſlcehtbare Augengläser eee Lieferant aller Krankenkassen Mhm.-Sandhofen, Kriegerstr. 25 58 EKirchl. Trauung: Dienstag, den 4. Oktober 1960, 14.00 Uhr, ev. ene Solfde Wäsche dann nur von Z UR UCK Dr. Hella Korn Kinderärztin Niederfeldstr. 73(Almenhof) Telefon 4 39 15 28 ZURUCK Frauenarzt Tullastr. 15 Alle Kassen! Dr. Heinz Eck Telefon 4 32 32 NObolf KEIN: Kirche Sandhofen. 8 Wäsche- Speck Seit 1887 Kunststraße N 3, 12 Verschiedenes — Beseitigung von ſiommersprotten ö KOSMETIK WAGNER Mannheim 0 6, 5 Planken Damenkleider, Röcke, Mäntel ändert- repariert- modernisiert Kleiderpflege Schmitt, L 14, 17 ACHTUNG! Besitzer Ihr patentamtl. gesch. Telefon 2 12 97 5 HöRCERAIE 4 Füchinsiütun sur Schwernörige Dr. Lehmenn-Sreum Mhm., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 schäftigung. Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Gutes Piano zu vermieten. Zuschr. u. Nr, 0196 a. d. Verlag. Fahrer m. Opel- Caravan sucht Be- Welche Frau betreut tagsüber 2 Kin- der? Zuschr. Tel. 8 80 38 Entflogen u. Nr. 0220 a. d. Verl. von Petroleum- Petroleum, das durch eine Beimischung 7 geruchfreies Heizen garantiert, liefert Ihnen frei Haus Alleinvertrieb EGON DALECKE, Kleinfeldstraße 26 Telefon 4 63 27 Oefen! ober 100 teils Wertvolle Hinweise. täglich von 9 bis 18 Uhr u. Heidelberg, Hauptstr. 87, Tel. 2 33 22 Tägl. von 10 bis gugger zu verm. Angebote unter Nr, BP 54325 an den Verl. 13 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr. 2 0 Unterrieht 9 Wer erteilt gründl. Unterricht in kaufm. Rechnen u. Buchhaltung? Blauer Wellensittich entflogen, Ab- zugeben bei Schamma, Kleestr. 2 Wohin am Sonntag Y Wohin am verlängerten Wochenende Das sind bei fast allen Autofahrern regelmäßig wieder- kehrende fFtagen. Man scheut verstopfte Straßen und Uberlcufene Ziele, möchte aber dennoch zum Erholen ond zur Entspannung aus der Stadt hindus. 100 km um Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg gelzvolle und bescheulſche Entdeckungsfahrten über Land. Gebunden in dre farbigem Umschlag, 214 Seiten, Text, Fahrten: und Ortsvereſchnis, ganzseitigen Zeichnungen. 165*110 mm, Preis DM 5,80, gibt allen Autofahrern in dem soeben erschienenen Boch frisch und lebendig Erhältlich in allen Buchhandlungen und beim 15 Ubetsichtskarten mit Format Qualifizierte Facharbeiter und Hilfskräfte vorhanden. Zuschr. u. Nr. 0219 an den Verlag. Angeb. u. P 54380 a. d. Verlag. Größere Schreinerei Ages Bel Wingert, e geg. Bel.: Wingert, Seilerstraße ute bee erden er wenenslt. 5 VERLAG DR. HAAS KG. MANNHEIM, R I, 4-6 Auslastung des Maschinenparks ensittich. grün- blau-weiß, ent Aufträge in Serienartikel. flogen. Spricht: Hansel, wo ist der Großvater? ete. Gegen gute Belohng. abzugeben bei C. Dum- meldinger, Am Herzogenriedparksg Ecke Ruhrstraße. Tel. 5 36 68 1 Täglich junger ber dlen Obst essen, Kniebeugen machen. mit den Augen rollen, den Bauch massieren. Und: Täglich ein Gläschen feinen, abgeklärten ACI 1880 schlürfen(macht garantiert nicht dick!) Acco]. 78800 schmect mit Is und mit 80 Ja. 0 ein feiner a b geklärten Meinbrand Seite 10 MANNHEIMER MORGEN SPORT Dienstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 230 Unter der Lupe Wer hätte gedacht, daß am Ende des Olym- piajahres der deutsche Hochsprungrekord In- grid Becker gehören würde. Die Experten hat- ten vor Rom auf Marlene Schmitz-Porz oder Doris Walter geschworen und den 1,68 m von Inge Kilian kaum noch eine Chance gegeben., die vorolympischen Tage zu überstehen. Es kam anders. In Neuwied bei den Jugendmei- sterschaften wurde Ingrid Becker entdeckt, als sie die Olympianorm(1.67 m) erfüllte. DLV- Sportwart Pollmanns sah diesen Sprung, be- sorgte der damals erst I7jährigen Ingrid so- fort Startgenehmigung für die Senioren klasse, meldete sie für die Olympia- Ausscheidung und nahm sie, als sie in Erfurt Zweite wurde, mit nach Rom. Mit 1,65 m belegte sie dort den neunten Platz. In die Heimat zurückgekehrt, brach sie bei ihrem ersten Seniorenstart den deutschen Rekord, als sie in Lüneburg beim Polenkampf 1.69 m übersprang. Zum Können gehört Glück. Ohne Neuwied und die Sondergenehmigung wüßte die deut- sche Leichtathletik gar nicht, welches Talent da in Westfalen herangewacksen ist. * „Tommy Jackson braucht keinen Sekundan- ten, sondern nur einen Handtuchhalter“, hatte der Begleiter bei der Ankunft des früheren Weltranglisten-Schwergewicktlers in Deutsch- land selbstbewußt erklärt. Im Kampf mit Kalb- fell mußte die Schar seiner Helfer von Runde zu Runde vermehrt werden, um den Neu Vor- ker Analphabeten auf den Beinen zu halten. So schleppte sich ein Mann bis in die achte Runde, dem man einst den Namen„Hurricane“ gegeben hat. Nack dem Dortmunder Ergebnis erscheint Klar, weshalb die Boæ kommission des Staates New Vork Jackson vor zwei Jahren die Lizenz entzogen kat, und man muß feststellen, dag es ein Akt unverständlicher Gutmütigkeit war, als die National Boring Association dem 29jähri- gen Neger, der außer Boꝶen nichts gelernt Rat, auf Flehen seiner Mutter die Rückkehr in den Ring ermöglichte. Das Bild, das Jackson gegen Kalbfell bot, war grausig. Er Ratte nicht nur einen Kampf zuviel! * Die deutschen Kraftfahrzeugverbände haben bei der wachsenden Motorisierung immer grö- gere Aufgaben. Im sportlichen Bereich aber scheint sick ihre Tätigkeit auf die Veranstal- tung von Rennen und Rallyes zu beschränken — mit Ausnahmen freilich. Denn bei nur drei Ausweisfakrer-Rennen in diesem Jahr kann der Nachwuchs nicht so gefördert werden, um einmal die Wettbewerbe der Lizenzfahrer zu deleben. Beim Eifel-Pokalrennen lagen über 200 Startermeldungen für die Ausweis klassen vor— bei einem durchschnittlichen Lizenz- Starterfeld von 100 in diesem Jahr. Die Förde- rung des Nachwuchses müßte den Verbänden genau so am Herzen liegen wie die Ausrich- tung großer, publikumswirksamer Rennen, die den Sport ja erst finanzieren. In ein„Geschäft“ muß man erst etwas hin- einstecken * Mit einem Schlag ist die deutsche Handball- meisterschaft der Männer interessant gewor- den. Mit einem Schlag sind die rheinischen Hoffnungen auf ein westdeutsches Finale wie 1959 zerstoben. Hamborn 07, Meister von 1958, und Vorjahrsfinalist Bayer Leverkusen schei- terten an FA Göppingen und TSV Ansbach. Des Westens Hoffnungen trägt nun allein der Meister Tus Lintfort. Wenn man auch nicht gleich vermuten sollte, daß der Süden ein so großes Jahr wie 1957(Göppingen schlug Leu- terskausen in der Schlußrunde) erlebt, so kann man schon jetzt sagen: Es ist gut, daß es nicht wieder ein„regionales Endspiel“ gibt, denn nichts kann der Feldhandball gegenwärtig schlechter vertragen als die Vorherrschaft eines Verbandes. Mit den besten Kräften aus Baden-Württemberg: In Mannlieim um Poliei-Mleisterschaften Ueber 60 Aktive bei den Titelkämpfen im Judo und Ringen Am Donnerstag und Freitag werden im Mannheimer Kolpinghaus die Polizei-Lan- desmeisterschaften im Judo und Ringen aus- getragen. An zwei Tagen werden 47 Judo- kas und 17 Ringer um den begehrten Titel und um die Teilnahmeberechtigung an den Deutschen Polizeimeisterschaften(im No- vember in Ludwigshafen) kämpfen. Prominentester Ringer ist Seeburger aus Bruchsal, mehrfacher badischer und deut- scher Ringermeister und Polizei-Europamei- ster 1956. Weitere bekannte Ringer sind der zehnfache südbadische Meister, Polizei-Lan- desmeister und deutsche Polizeimeister Keßler, der zweifache Jugendmeister Blanke, der Zweite der Polizei-Europameisterschaf- Leicht für die„Eiche“-Ringer Ihren letzten Probegalopp vor den Punktekämpfen bestritt die Ringerstaffel des RSC Eiche Sandhofen beim SV Ger- mania Weingarten. Obwohl die Gastgeber in der nordbadischen Landesliga-Südgruppe eine beachtliche Rolle spielen, vermochten sie der ausgezeichnet disponierten Sandhofe- ner Staffel nichts Gleichwertiges entgegen- zusetzen und mußten sich mit 5:17 Punkten sehr deutlich geschlagen geben. Vier ent- scheidende Siege buchten die Sandhofener durch Bittinger, Stoll, Weber und Schmidt im Bantam-, Welter-, Halbschwer- und Schwergewicht und dazu kam noch ein kampfloser Erfolg ihrer„Fliege“ Meier. Die Weingartener gaben sich mit einem Schul- tersieg ihres Federgewichtlers Reichert über Braun zufrieden. Unentschieden endeten die Begegnungen zwischen Litters(S) und Lan- ger, sowie Dsida(S) und W. Knebel im Leicht- und Mittelgewicht. ten, und zweite süddeutsche Meister 1960, Röhrig, und der Dritte der Polizei-Europa- Meisterschaften, Schenk. Im Judo ist der deutsche Polizeimeister von 1956 und 1958, Benner aus Karlsruhe, sowie der mehrfache südbadische Landesmeister und Zweite süd- deutsche Meister Schweizer am Start. Auch Mannheim ist mit einigen bekannten Judo- kas vertreten. Es starten der mehrfache nordbadische Meister und deutsche Polizei- meister Beutel und der Dritte der Deut- schen Polizeimeisterschaften, Wilhelm Lange, der trotz seiner fünfzig Jahre immer noch mit dabei ist. Die Meisterschaften werden vom Innen- ministerium Baden- Württemberg veranstal- tet, das die Ausrichtung dem Polizeipräsi- dium Mannheim übertragen hat. Die Kämpfe beginnen am Donnerstag um 10.30 Uhr mit der Begrüßung aller Wettkämpfer durch den Polizeipräsidenten Dr. Leiber. Die Judo- Endkämpfe werden am Freitagnachmittag ausgetragen Am Vormittag finden die Ring- Kämpfe bis zur Entscheidung statt. Ab. Federball beim VfL Neckarau Die Turnabteilung des VfE Neckarau be- treibt seit rund eineinhalb Jahren das Fe- derballspiel, das seitdem einen guten Zu- spruch gefunden hat. Im letzten Winter man- gelte es jedoch an Trainingsmöglichkeiten. Für dieses Winterhalbjahr konnte nun die Turnhalle des Liselotte- Gymnasiums gemie- tet werden. Damit bestehen jetzt ideale Trainings möglichkeiten. Das Training, dem jeweils Gymnastik unter Leitung des Turn- warts Karl Striehl vorausgeht, findet ab heute jeweils dienstags von 19 bis 22 Uhr statt. Mit Abstand das beste Fechter-Team: „Säekinger Trompeter“ wieder àn 78 Nachdem es den Degenfechtern des TSV Mannheim bereits im vergangenen Jahr ge- lungen war, bei dem für Südwestdeutsch- land offenen Pokalturnier in Säckingen den ersten Platz zu belegen, konnten sie auch diesmal trotz starker Konkurrenz die be- gehrte Trophäe des„Säckinger Trompeters“ wieder nach Mannheim entführen. Der Pokal der Stadt Säckingen ging seither ein- mal nach Freiburg und zweimal nach Mann- heim, so daß der TSV den Preis nur noch einmal nach Mannheim holen muß, um ihn endgültig behalten zu können. Die Mannheimer brachten ihre drei Ver- treter ohne Ausfall und damit ohne Straf- punkte in das Finale. Volkmar Würtz be- legte dabei gleichzeitig den ersten Platz in der Einzelwertung, während seine Klub- kameraden Dieter Ost und Werner Stumpfi auf Platz 6 und sieben folgten. Diese Pla- zierung ergab 14 Punkte und reichte mit Abstand für den ersten Platz und den Po- kalgewinn vor TSV Tauperbischofsheim(28), Stuttgarter Fechtklub(33) und VfR Mann- heim MFC) mit 48 Punkten.. Trotz des späten Termins ansprechende Ergebnisse: Melſrieh und Werner dreimal auf dem Siegerpodest Erfolgreichster Verein bei den Kreismeisterschaften der Leichtathleten wieder die MTG Frauen siegten 50:38 Trotz der durch die immer größer werdenden Terminschwierigkeiten bedingten, verspäteten Austragung gab es bei den Mannheimer Leichtathletik-Kreismeister- schaften auf dem Platz der Post-SG eine Reihe recht ansprechender Ergebnisse. Die erfolgreichsten Vereine waren dabei der TV 64 Schwetzingen mit vier ersten Plät- zen bei den Frauen und die MTG mit insgesamt neun Titeln. Stark nach vorn gekommen ist aber auch der VfR Mannheim, der es auf acht Meisterschaften brachte. In der Einzelwertung schnitten Inge Werner(Schwetzingen) und Fritz Helfrich(VfR) mit je drei Meisterschaften am besten ab. In den neun Frauen- Wettbewerben be- wies die Schwetzingerin Inge Werner ihre Vielseitigkeit, als sie sich die Titel über 100 Meter, 200 Meter und im Weitsprung holte, während ihre Vereinskameradin Hartung mit 1,40 m die beste Hochspringerin war. Für die Mr war Seuster zweimal erfòlgreich. Mit ansprechenden 33,07 m war ihr der Titel im Speerwerfen ebensowenig zu nehmen, wie mit 10,48 m im Kugelstoßen. Röschel von der Post Sg mußte sich im Diskuswerfen mit 35,26 m hinter Haury(62 Weinheim) mit dem zweiten Platz begnügen, während Lore Dörr in Abwesenheit von Rosel Nitsch in 68,5 als Erste im 400-m-Lauf das Zielband riß. Ebenso erfolgreich wie Inge Werner war Fritz Helfrich(VfR) bei den Männern. Drei- mal stand er nach seinen Erfolgen über 400 m (52,2), 400 m Hürden(59,5) sowie über 100 m (11,1) auf dem Siegerpodest, konnte aller- dings nicht verhindern, daß sich die meisten Titel der Lokalrivale MG sicherte. Der dritte Platz fiel an die TSG 62 Weinheim. Im Mittelpunkt der Männer- Wettbewerbe stand der 10 000-m-Lauf, einer der span- nendsten Meisterschaftswettbewerbe der letzten Jahre. Frank von der MTG schien einem sicheren Sieg entgegenzulaufen, doch kam zwei Runden vor Schluß der talentierte Postläufer Röder auf, der im Endspurt die größeren Reserven hatte und das Duell noch sicher für sich entschied. Die Zeit des Siegers betrug 34: 26,0, während Frank auf 34:37, 0 kam. Alle übrigen Konkurrenten waren überrundet! Im Weitsprung waren sechs Meter für die Qualifikation notwendig. In der Entscheidung erwies sich Riesenacker vom VfR mit 6,85 m als der Beste. Der Hoch- sprungtitel flel erwartungsgemäß an Dewitz (MTO), der mit 1,75 m allerdings unter seiner gewohnten Form blieb. Der Mannheimer setzte sich auch im Dreisprung durch (12,61 m), während der Weinheimer Fönd- rich mit 3,40 m Stabhochsprungmeister wurde. In den Wurfwettbewerben war besonders das Kugelstoßen hart umkämpft. Nur zwei Zentimeter trennten schließlich Nett von der TSG 62(13,32 m) und den Brühler Hertlein. Das Hammerwerfen ging an den MTGler Schaaf(48,71) und im Speerwerfen gab es einen Favoritensieg durch Welsch vom VIR mit 56,53 m. In den Laufwettbewerben do- minierte der VfR. Eine Ausnahme machte ledäglich Epp von der MTG, der über 200 m knapp vor Neckermann in 22,6 siegte. Die 100 m sahen Helfrich um Brustbreite vor Neckermann vorn, der gleiche Läufer war auch der Beste über 400 m und sein Vereins- kamerad Löllbach gewann in 1:59,4 die 800 m. Eine Ueberraschung gab es durch den Käfer- taler Schlack,. der Hoffmann vom VfR auf der Zielgeraden abfing und sich in 4:19,0 den Titel über 1500 m holte. Die 5000 m wurden erwartungsgemäß eine Beute Franks(MO in 16:23,6 und auch auf den Hürdenstrecken War die MTG durch Schmidt-Volkmar(110 m in 17,5, 200 m in 26,9) nicht zu schlagen. f Nachdem Heidelberg abgesagt hatte, standen sich im Städtekampf der Frauen nur noch Mannheim und Karlsruhe gegenüber, Die Mannheimer Mädchen zeigten sich dabei vor allem in den Laufwettbewerben über legen und gewannen sicher mit 50:38 Punk. ten. Die Begegnung begann mit einem Mannheimer Doppelsieg durch Nitsch(12 und Seuster(13,8) über 80 m Hürden. Weitere wertvolle Punkte wurden im I100-m-Lauf durch Werner(123) und Nitsch(12,5) ge- sammelt. Sicher war damit auch der Sieg in der Staffel(51,5:54, 7). Im Hochsprung schaffte Hartung 1,50 m und Stattkus 1,40 m, womit es hier ebenso einen Doppelerfolg gab wie im Weitsprung durch Hartung 65,31 m) und Werner(5, 29 m). Im Rahmen des Städtekampfes wurden die Staffelmeisterschaften ausgetragen, wo- bei die 4x 100 m an den TV Schwetzingen (43,4) vor VfR und MTG gingen. Die Rasen- spieler lagen dafür in der 4-mal-400- m. Staffel(3:38,6) und in der 3-mal-1000-m- Staffel(9:34,00) vorn. 1 Ausgleichssport groß geschrieben: anuten könnens auch auf de- Nschenbaln Beim Sportfest des badischen Nachwuchses dominierte der KCM Bei herrlichem Spätsommer-Wetter wurde zum Abschluß der Freiluft-Saison das Sportfest der Badischen Kanujugend in Sandhofen veranstaltet. Während am Vor- mittag die leichtathletischen Disziplinen auf der Anlage an der Riedlache auf dem Pro- gramm standen, wurden nachmittags auf dem Altrhein beim Bootshaus des WSV Sandhofen die Rennen im Einer-Kajak über 500 m, die ebenfalls zum Mehrkampf zählten, abgewickelt. Das siebente Sportfest dieser Art, an dem nahezu 100 Aktive teil- nahmen, gestaltete sich unter Leitung des Jugendwartes Walter Roßkosch zu einer Oberflockenbach vergab die letzte Chance: Nuch Friedrichstelds Handbalte: am iet Ein Punkt gegen Meister Käfertal genügte zum Aufstieg in die Bezirksklasse Trotz ersatzgeschwächter Mannschaft schaffte der Sc Käfertal in Friedrichsfeld ein 9:9 und blieb damit im elften Spiel hinter- einander ungeschlagen. Friedrichsfeld sichert dieser eine Punkt den Aufstieg in die Be- Zzirksklasse. Oberflockenbach vergab seine letzte Chance durch die 6:8-Niederlage auf eigenem Platz gegen den SV 50 Ladenburg. Für den ATB Heddesheim hat sich durch die 12:13-Niederlage, die ihm der TV 64 Schwet- zingen beibrachte, die Lage verschlimmert, Während Ladenburg wieder etwas aufatmen kann. TSV 1846 stand in Viernheim auf ver- lorenem Posten, wenn sich die Turner auch nach dem 2:5-Pausenstand noch nicht ge- schlagen gaben. Hier hieß es am Ende 10.8. In der B-Klasse konnte sich der Sc Pfingstberg in Schriesheim nicht behaupten; er unterlag 9:11 und muß so weiterhin um den Erhalt bangen. In der C-Klasse gab es eine Vorentscheidung. 98 Seckenheim IB unterlag in Weinheim dem FV 09 mit 10.12 und schied damit wohl aus dem Wettbewerb um die beiden ersten Plätze aus. Während Fortuna Schönau in Weinheim die Tus 9:6 schlagen konnte, unterlag der TSV bei 62 Weinheim IB 7:10.* Das AH-Turnier des TV 98 Seckenheim zum Gedenken Karl Biegels enttäuschte, da von den angesagten neun Vereinen nur vier zur Stelle waren. Wohl hat die Verlegung des Turniers um eine Woche eine Absage ge- bracht, aber daß vier weitere Vereine weg- blieben, befremdet. So blieb die Veranstal- tung eine kreisinterne Angelegenheit Z Wi- schen 98 Seckenheim, SpVgg Sandhofen, ESV Blau-Weiß und VfL Neckarau, wobei die 98er, die nur gegen Sandhofen beim 3:3 einen Punkt abgegeben hatten, als einzige Mann- schaft ungeschlagen blieben und Turnier- sieger wurden. Beim Trainingsturnier der aktiven Mannschaften ergab sich folgende Plazierung: TV Edingen, 98 Seckenheim, VfL Neckarau und TV Grohsachsen. 99 Seckenheim lag zwar beim entscheiden- den Spiel um den Einzug ins Finale der Jugend-Kreis meisterschaft gegen den TSV 1846 mit 5:6 im Rückstand, gewann aber doch noch 11:8 und trifft nun auf die TSG Ketsch. Die Begegnung 98 Seckenheim— Birkenau wurde beim Stand von 15:10 für den TV 98 abgebrochen, als sich ein Zuschauer nach dem Namen eines unfair spielenden Jungen er- kundigen wollte. 2 kämpfe: Fünfkampf, Jungmannen: 1. Lip- beispielhaften Werbe veranstaltung. Es zeigte sich, daß die Wassersportler auch im Lauf, Sprung und Wurf auf Draht sind. Zum erstenmal gelang es dem Kanuclub Mann- heim, den Abonnenments-Sieger Rhein- brüder Karlsruhe zu entthronen. Bemer- kenswert ist dabei, daß dieser Erfolg in der Vereinswertung ausschließlich auf den guten Leistungen in den leichtathletischen Disziplinen beruht, denn der Kanuelub Mannheim war im Kajak in keinem Rennen unter den ersten Drei. Mit insgesamt 34 Punkten fiel der Sieg des KCM gegenüber dem WSV Sandhofen verhältnismäßig deut- lich aus. Dritter wurde die Kanugesellschaft Neckarau mit 24 Punkten vor den Rhein- brüdern Karlsruhe und KC Wertheim mit je 21. Die Paddelgesellschaft Mannheim er- reichte 19 Punkte.— Ergebnisse der Mehr- pert(KC Wertheim) 2995 Punkte, 2. Seidel (KG Neckarau) 2162, 3. Kunkel KG Nek karau) 2050. Männliche Jugend A. 1. Schwan(KR Karlsruhe) 2270, 2. Ehrlich (SKC Philippsburg) 2186, 3. Münch(WSV Sandhofen) 2012.— Männliche Jugend B: 1. Seidel(KG Neckarau) 2270, 2. Koch(SKC Philippsburg) 2027, 3. Lammert(WSV Feu- denheim) 2008. Dreikampf, weibliche 0 Jugend A: 1. Graßmann(WSV Sandhofen) 1256 Punkte.— Weibliche qugend B: 1. Späth (KC Mannheim) 1575, 2. Wesch PG Mann- heim) 1487, 3. Rohbach(KR Karlsruhe) 1403. Handball- Kreisklasse A SC Käfertal ld 8 TV Friedrichsfeld 20 14 2 4 224174 30:10 Polizei-SV 20 12 0 8 202298 24:16 TV Oberflockenbach 20 11 1 8 196:154 23:17 64 Schwetzingen 21 11 0 10 198 197 2220 TSV Viernheim 189 11 0 7 168.182 2214 SV Waldhof 19 8 5 6 168:164 21:17 SpVgg Sandhofen 22 9 3 10 242.223 21:23 TSV 1846 7 SV 50 Ladenburg 20 6 0 14 161:191 12:28 ATB Heddesheim 20 4 130 110 TV Rheinau 20 1 1 18 11305 Kreisklasse B Badenia Feudenheim 15 13 0 2 168:90 264 Germ. Neulußheim 15712 21:˖˖· MTG Mannheim 17 10 4 3 1385:126 24:10 TB Reilingen 14 9 4 1 126:76 22:6 Sd Mannheim 18 8 3 7 1801 1917 TSV Sandhofen T TV Altlußheim 11 8 0 138 11222 TSG Lützelsachsen 15 4 2 9 109:147 10:20 TV Schriesheim 16 5 1 10 134.156 1121 SC Pfingstberg In TSV Neckarau%% Wie sten mein Verein? 5 Kreisklasse C 07 Seckenheim 20 18 0 2 295 141 TV Neckarhausen 18 16 1 1 208:145 98 Seckenheim Ib 20 15 2 3 234.164 ESV Blau-Weiß 20 12 1 7 245174 TG Heddesheim 19 11 0 8 181156 TSV Schönau J%%%ͤ⏑0⁹⅛ vj ĩ 62 Weinheim Ib 20 7 3 10 158185 Tus Weinheim 19 7 210 o Weinheim Ib 19 71 210 Fortuna Schönau 19 4 1 14 159:258 TSG Rheinau 211 1 Post-SG 21 1 2 18 131264 Toto-Quoten Sechsrangwette: 1. R.: 8600 DM; 2. R.: 400 DM; 3. R.: 43 DM; 4. R.: 6,40 DM; 5. R.: 248 DM, 6. R.: 14 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 890 D 2. R.: 56 DM; 3. R.: 7,30 DM.— Neunerwette: 1. R.: 85 DM; 2. R.: 6,90 DM; 3. R.: 1,45 PM. Achterwette: 1. R.: 7,10 DM; 2. R.: 1,35 DM.— Sechs aus 28: 1. R.: 1195 DM; 2. R.: 35 DM; 3. R. 2,50 DM. 8 Lottoquoten: Kl. 1: 500 000 DM; KI. 2 cn Zusatzzahl): 20 000 DM; Kl. 2(ohne Zusatzzahl 8 1800 DM; Kl. 3: 35 DM; Kl. 4: 2,50 DM. 7 ieee ge eb e ee e eee eee Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seit- 11 Mitten aus dem Glück unseres kurzen gemeinsamen Lebens wurde mein lieber Mann, mein Sohn, unser Schwiegersohn, Bruder und Schwager, Herr Dr. Karl-Heinz Thomas Diplomkaufmann unerwartet von uns genommen. Lampertheim, Edesheim, Bonn u. Wetter, den 3. Oktober 1960 In tiefer Trauer: Ilse Thomas geb. Jacobi und Anverwandte Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 5. Oktober 1960, 15 Uhr, in Edesheim) Pf., vom Hause Speyerer Straße 32 aus statt. Fac eum, Domine, de morte 1 transire ad vitam 38 Wir können es nicht fassen, daß wir unseren lieben Freund vurden (MT?) 1 Th 10 br. Kurl-Heinz Thomus I. 0 1 80 plötzlich verlieren mußten. Unsere Trauer um en 80 ihn ist unermeßlich. 0 Heidelberg über Mannheim, den 2. Oktober 1960 Punk- München 5 eine Seine Freunde (2,0) Veitere Nn-Lauf 5) ge- Sieg in chaffte Womit b wie Gott der Herr nahm heute abend unsere W e. inniggeliebte Mutter, Großmutter, und Ur- —— grohmutter, Frau vurden 5 ame 0 Nied a Emma Niedenzu Rasen- geb. Diefenbach 500 im gesegneten Alter von über 90 Jahren 9 nach einem wahrhaft erfüllten Leben, ge- ö stärkt durch die Gnadenmittel unserer hl. Kirche zu sich in die Ewigkeit. Mannheim, den 2. Oktober 1960 Qu 7, 14a. Frau Erika Fox geb. Niedenzu Dr. med. Arnold Niedenzu An Mitten aus einem jungen tätigen Leben wurde unser lieber Mitarbeiter, Herr Dr. Karl-Heinz Thomas uns am 2. Oktober 1960 im 31. Lebensjahr durch den Tod entrissen. 1 Platanenstraße 21 * In tlefer Trauer: August Kohlhepp und Verwandte Beerdigung: Mittwoch, den 5. Oktober 1960, 14 Uhr, Friedhof Friedrichsfeld. Chefarzt am Theresienkrankenhaus Mhm. und Frau Dr. Gabriele geb. Weigand Wir verlieren in ihm nicht nur einen außerordentlich befähigten Mitarbeiter, Maria Niedenzu sondern zugleich einen liebenswerten Menschen, der durch seinen lauteren „zeigte 7 Enkel und 3 Urenkel Charakter und sein aufgeschlossenes und immer freundliches Wesen viele Lauf, Beerdigung: Mittwoch, den 5. Oktober 1960, 13 Uhr, Haupt- Freunde gewonnen hat. Zum krledhot Mannheim. 5 Wir werden unserem viel zu früh Mitt gang j l N 8 ttwoch, 7 Uhr. 0 u krüh aus unserer Mitte gegangenen Mitarbeiter Mann- e 1 stets ein dankbares Gedenken bewahren.. Rhein- 8 8 5 5 zemer⸗ Mannheim, den 3. Oktober 1960 in der 5 0 RHEINISCHE TREUHAND-G ESELLSCHAFT 18 Aktiengesellschaft nuclub b dennen Plötzlich und unerwartet verstarb am 2. Oktober mt 34 1960 durch einen Betriebsunfall mein lieber Mann, über unser guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel deut- und Neffe, Herr 0 Ischaft 2 1 Herbert Ziegler m mit 15 19 im Alter von 52 Jahren. Am Sonntag, dem 2. Oktober 1980. verstarb durch einen tragischen Betriebs- 115 Jo 1960 unfall im 53. Lebensjahr unser Obermonteur uad Vorarbeiter, Herr Lip⸗— 5 8 Seidel Friedensstraße 17 H b 8 ve e erbert Ziegler 1d A: Käthe Ziegler geb. Schmidt 5. ö 5* Inrlich Kinder Horst und Elke Wir verlieren in dem Verstorbenen einen qualifizierten Mitarbeiter, der sich (SV und Angehörige durch besondere Zuverlässigkeit auszeichnete. nd B: Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. 1: Siehe Bestatt kalender. N 5 Segen ene, Mhm.- Neckarau, den 3. Oktober 1960 Feu: 5 8 5 5 8 10 ROSSKRAFTWERK MANNHEIM AKTIENCESELLSCHAET 61 e 9 5 g 8 5 a Späth 5 Mann- 0 1403. Am Sonntag verschied durch einen tragischen Ver- kehrsunfall mein lieber Mann, mein guter Vater 5 und Großvater b ö.... ĩͤ 3 5. 5 1 1 1 5 2 Krank- mein lieber Mann, unser gute ater, 1 75 5 5 Heinrich Rusch ö Bruder, Schwager und Onkel, 1 5 e Bestattungen 1 3. im vollendeten 80. Lebensjahr. 5 5 5 Eugen Kögel 12 Mannheim 5 33.3 4 32.6 Mannheim, den 2. Oktober 1960 im Alter von 47 Jahren. Dienstag, 4. Oktober 1960 25.15 Gärtnerstraße 6 5 Mannheim, den 3. Oktober 1960 . 194 In stiller Trauer: i Kleinfeldstrage 39 In stI1IIler Trauer: Hauptfriedhof Zeit 5 17 5 Alma Rusch geb. Cordts 5 nerton, munenn 1 Konrad Rusch: und Angehörige 5. 10.00 3 1652 8 1 1 5 Waleczek, Maximilian 25 und Sohn Peter Beerdigung: Mittwoch, den 5. Oktober 1960, 10.30 Uhr, Haupt- Ilvesheim, h. Mhm. a 5% ö ö friedhof Mannheim. Stamitzstrase 8 5 10.30 4 4.30 5 Feuerbestattung: Slehe Bestattungskalender. n d ĩͤ v ö 5 0 Georg-Lechleiter-Pl. 10 11.00 Reuther, Georg Untere Clignetstr. 4.. 11.30 R.: 400 5 Krematorium 46 DMU Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme Jöst, Heinrich, Weinheim 90 75 8 5 durch Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- Brunhiidstrage 18. 13.30 5 Am Sonntag, 2. Oktober 1960, verschied unerwartet und Blumenspenden und allen denen, die meine liebe 511 1 meine liebe Mutter, unsere gute Schwiegermutter, Groß- Frau, unsere gute Mutter und Oma, Frau. „ 5 85 8 Alles, Adam 5 3. R. mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Pflugstraße 12 1 1 1 14.00 Barb Kolinenn Lenchen Gassenmeier 5 2(mit Arbara We tzzahh? a a PP 5 auf ihrem letzten Wege begleiteten, sagen wir un- e 3* 1 8 13.00 5 N geb. Wipfler seren herzlichsten Dank. 55 1 5 Mh m. Friedrichsfeld, den 4. Oktober 1960 Besonders herzlichen Dank Herrn Pfarrer Mühleisen für seine trostreichen Worte und Herrn Dr. Schmutz für die ärztliche Betreuung. Mitgeteilt von der Friedhofsverwaltung der Stadt Mannheim Mhm.- Neckarau, im Oktober 1960 Friedrichstraße 142 Ohne Gewähr Adam Gassenmeier Hedi Müller geb. Gassenmeier Mechthild Müller Am 2. Oktober 1960 verstarb nach kurzem Kranksein mein hochverehrter Chef, Herr Wilhelm Schäfer Fabrikant Er folgte seiner lieben Gattin nach 9 Monaten in die Ewig- keit nach. In fast 6jähriger Betreuung lernte ich das Ehepaar schätzen und verehren. Ich werde ihrer stets in Dankbarkeit gedenken. Mhm.- Rheinau, Harpener Straße 3 Schwester Elfriede Schütte Feuerbestattung: Mittwoch, den 5. Oktober 1960, um 14 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Familien- neigen Im»MM X= Statt Karten Für die liebevollen Beweise der Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust, der uns betroffen hat, sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. von bielen gelesen Mannheim, im September 1960 Speyerer Straße 90 Mann. Hosmellt-Sulo Beseitigung von braunen Flek- ken auf den Händen u. Gesicht Im Namen aller Hinterbliebenen: Else Welker Heute wurde unsere herzensgute Mutti, meine liebe Tochter, Schwester und Schwä⸗ gerin, Frau Ruth Grabe geb. Reindl im Alter von 50 Jahren von ihrem langen schweren Leiden erlöst. Mannheim, den 3. Oktober 1960 L 7, 7 In stiller Trauer: Kinder: Ursula und Edith Frau Berta Reindl Willy Knüttel und Frau Dorle geb. Reindl Familie Alexander Reindl und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, den 6. Oktober 1960, 11.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Im gesegneten Alter von 84 Jahren ist heute mein guter Mann, Vater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin, Herr Jacob Grab plötzlich und unerwartet für immer von uns gegangen. Mannheim, den 3. Oktober 1960 Hochuferstraße 19 In t ller raus; Maria Grab geb. Hertweck Wilma Mattern geb. Grab und Enkelkind Jürgen Feuerbestattung: Mittwoch, den 5. Oktober 1960, 15.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Es ist mir ein Herzensbedürfnis für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift, die über- aus schönen Kranz- und Blumenspenden und allen denen meinen innigen Dank zu sagen, die meinem lieben Entschlafenen, Herrn 8 Rudolf Graf die letzte Ehre erwiesen. Besonders herzlichen Dank Frau Dr. A. Reuther, den Herren Aerzten und den Schwestern des Theresien- krankenhauses, dem Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen, auch dem Personalrat und der Beleg- schaft der Stadtwerke Ludwigshafen, für den ehrenden Nachruf und Kranzniederlegung, nicht zuletzt den Hausbewohnern sowie dem Prediger Herrn Willer für seine zu Herzen gehende Trostworte. Mannheim, den 4. Oktober 1960 Bürgermeister-Fuchs-Straße 7 In 3s t1III1er Trauer; Amalie Graf geb. Beisel Für alle Figuren nach Ihren Maßen und Wünschen mit Stoff u. Anproben on 150.- Anzug. Kostüm Mantel Sröß tte Stoffauswyahl deutscher u. ausländischer Spitzen- lassen. Fleganteste Modelle. Garantierter Sitz. % 90.- Aus Ihrem eigenen Stoff Anfertigung einschließlich Zutaten und Anproben MANNHEIM. G 3, 18-19. TEIL. 217 87 Zwischen Rathaus und Trinitatiskirche F 1, 2 Tel. 2 65 86 — AN UNSERE INSERENTEN! gitte, denken sie on die techtzeiiige Aufgebe hret Anzeige füt die 5 5 dannstap-Zusvabe Damit die rechtzeitige fertigstellung der Zeitung gewährleistet ist, wurde det 5 fnahmeschug. Donnersſag, 10 Uhr festgelegt. MGReEN ANZ EIGEN-ABTEIIUNE Ein Gedanke.. DER OFEN von Kermas& Manke Giöfen- dasheizöfen- kohlenöfen- propanöfen Elektrosfen- Zentrale Slofen-Versorgung Ständiges baget von öber 300 Stück kigener Kundendienst Zahlung in 5 Monetsteten ohne Zuschleg zwischen Schloß und Peredeplatz 1, 3 Ruf 249 21/22 Seite 12. MANNHEIMER MORGEN FEUITLILETON Ur- und Erstaufföhrungen Zar Igor, wie Strawinsky von den Musi- kern hochachtungsvoll genannt wird, gilt noch immer als der größte lebende Kompo- nist unserer Epoche. Werke wie die„Psal- mensinfonie“ oder das szenische Oratorium „Oedipus Rex“, die Ferene Fricsay als Eck- Pfeiler seines Festwochen-Konzerts im Haus des Rundfunks gewählt hatte, zählen zu den „klassischen“ Werken der Neuen Musik. Sie sind wie aus Granit gemeißelt: lapidar, kantig, schroff und unvergänglich. Die Zeit vermag ihnen nichts anzuhaben. Aehnliches wird man den„Movements für Klavier und Orchester“, deren deutsche Erstauf- führung Margrit Weber und das Radio- Sinfonie- Orchester unter Fricsay darboten, nicht unbedingt nachrühmen wollen. Stra- winsky bezeichnet sein Werk als das„fort- geschrittenste“, das er je komponiert habe. Das ist richtig. Es fragt sich nur, wohin die- ser„Fortschritt“ zielt. Ganz offensichtlich in Richtung auf eine totale Durchorganisierung des Tönematerials. „Der fünfte Satz“, erläutert Strawinsky sein Zwölf-Minuten-Werk,„gebraucht eine Konstruktion von zwölf Vertikalen; der Hörer muß sich bemühen, sozusagen durch die Reihen hindurchzusehen. Die Gamma- und Delta--Sechsklänge sind hier wichtiger als A und B. Und statt Viererordnungen rotieren Fünferordnungen, jede der künf in sechs entsprechenden Abwandlungen, die ich zur gleichen Zeit wie in einem Kristall sich spiegeln sehe.“ Der Hörer wird weder dieser„Erklärung“ noch der rotierenden Fünferordnungen so recht froh. Möglich im- merhin, daß sich die Konstruktionsgeheim- nisse dem Auge entschleiern. Dem Ohr blei- ben sie verschlossen. Es hört ein paar vage Klangtupfer, ein bißchen Geigen- und Holz- bläsergeflirre und dazwischen einige Blech- Akzente. Die dodekaphonischen Gesetze sind erfüllt. Sie sind es auf Kosten der musikali- schen Logik. Strawinsky als Epigone der We- bern-Epigonen: das Schauspiel ist deprimie- rend. Margrit Weber, Fricsay und das Orche- ster sicherten dem Werk eine höfliche Auf- nahme. Strawinsky geht im Alter den Weg zur totalen Konstruktion, zur Kompliziertheit, die aus der radikalen Durchorganisierung des Materials resultiert. Hindemith, dessen „Motetten für Tenor und Klavier“ im Kon- Fog und Unfug nach Noten von Igor Strawinsky und Paul Hindemith Während der Berliner Fes wochen zertsaal der Musikhochschule ihre Urauf- führung erlebten, geht den Weg zur äußer- sten Einfachheit. Diese Einfachheit ist nicht simpel, sondern weise. In früheren Werken Hindemiths finden sich viele Partien, deren kontrapunktische Kunstfertigkeit nichts be- weist als sich selber. In diesen Motetten, die Ernst Häfliger, von Hertha Klust begleitet, mit weicher Inbrunst sang, gibt es derlei Künsteleien nicht mehr. Die melodische Entfaltung der Singstimme wird durch die Begleitstimmen des Klaviers nicht mehr ge- hemmt, sondern gestützt. Satztechnische Basteleien entfallen. Jede Linie, jede Stimme ist kür sich schlüssig und klingt mit den an- deren in Akkorden zusammen, die merk- würdig„entspannt“ wirken. Zum Ruhme dieser Motetten kann nicht mehr gesagt werden, als daß sie sich sogar in gefähr- licher Nachbarschaft der Tenor-Balladen Machauts und der herrlichen Chöre und In- strumentalstücke aus Gabriellis„Sympho- niae sacrae“, in die Hindemith sie gestellt hatte, zu behaupten vermögen. Das Publi- kum bereitete dem Komponisten, der das Konzert leitete, wahre Ovationen. Daß die sogenannte musikalische Avant- garde sich auch heiter geben kann, wurde im FHebbeltheater während des Gastspiels des New Vorker Tanzduos Merce Cunning- ham— Carolyn Brown offenbar. Es gibt Hochstapelei, Tiefstapelei und Tiefsinns- stapelei. Was das New vorker Duo bot. war Tiefsinnsstapelei. Die vorzüglichen tänzeri- schen, gestischen und mimischen Leistungen der beiden Solisten konnten darüber ebenso wenig hinwegtäuschen wie die verschrobe- nen Philosopheme im Programmheft. Zur Volksbelustigung wurde das Gastspiel, als der Pianist David Tudor an die Rampe trat, ins Publikum grölte, ein paar Plattenspieler und Rundfunkapparate anstellte und dann mit Linealen, Hämmern und anderen Ge- räten am Steinway-Flügel herumzuklopfen begann. Das Duo schlenderte unterdessen zwanglos über die kreisende Drehbühne, und die Zuschauer wunderten sich danach kaum noch, als der Pianist sich schließlich in die Piefe der Bühne versenken lieg. Als er wie- der auftauchte, lag der Komponist John Cage neben ihm und machte es sich unter dem Flügel bequem. Der Pianist grölte noch einmal ins Publikum, der Komponist beschäf- tigte sich damit, allerlei Jokus mit Kinder- spielzeug und Kinderpfeifen anzustellen. Das Publikum buhte, pfiff, lachte, prote- stierte und spielte kräftig mit. Die vier auf der Bühne bewahrten steinerne ernste Mie- nen. Eine Provokation, eine Herausforderung, eine Verhöhnung des Publikums? Nichts weniger als das. Sondern: die Darbietung zweier Musical- Clowns, deren philosophische Ergüsse im Programmheft nicht ernst ge- nommen zu werden brauchen. Bei den Da- daisten- Versammlungen in den frühen zwan- ziger Jahren muß es ähnlich zugegangen sein Wie an diesem Abend im Hebbeltheater. Die ratlosesten Festival-Besucher waren sicher die drei sowjetischen Journalisten, die dem amerikanischen Gastspiel beiwohnten. Ihren verdutzten Gesichtern war anzumerken, dab ihnen die Veranstaltung als der Inbegriff westlicher Kulturbarbarei erschien. Dabei wollten die Amerikaner sich doch offensicht- lich bloß einen Jux à la Ionesco machen. Auf diese Weise entstehen die Mißverständ- nisse zwischen den Völkern. Hellmut Kotschenreuther Zwei junge Könstler Hermot und Baldur Seipel stellen im Mannheimer Jugendzentrum qus Um junge Künstler zu unterstützen und wohl auch aus Sorge, man könnte der Kunst von morgen einen Weg versperren, öffnet man in zunehmendem Maße jungen, den Akademien kaum oder noch nicht entwach- senen Malern und Bildhauern die Pforte zu den Ausstellungsräumen. So hält es auch das Mannheimer Jugendzentrum des Christlichen Vereins Junger Männer. In der Reihe„Junge Künstler stellen sich vor“ zeigen jetzt zwei Brüder ihre Erstlingswerke: der 25jährige Maler Hermut Geipel und der 27jährige Bildhauer Baldur Geipel, die beide in Mün- chen leben. Man müßte schon ein Pierre Bonnard sein, um mit 20 Jahren neue malerische Pro- bleme zu stellen und lösen zu können. Das vermag Hermut Geipel auf jeden Fall noch nicht. Seine Aquarelle, die zu einer Kollektiv- ausstellung für das Jugendzentrum zu- sammengetragen worden sind, lassen An- klänge an die Farbtöne Cézannes und an die hektische Auftragung der Farben in dünnen, dicht aneinander gereihten Strichen bei Ko- koschka erkennen. Trotz der atmosphärischen Grundstimmung und des Skizzen-Charak- ters, die zum Reiz der Aquarelltechnik ge- hören, enthüllt sich das Erlebnis der von Geipel vorzugsweise dargestellten italie- nischen Landschaft dem Betrachter kaum. Doch der Sinn des jungen Künstlers für die Farbnuancen erwacht zusehends. Ein paar Werke Geipels wären in einer Gruppenaus- stellung gewiß willkommen, für eine Kollek- tivausstellung aber hat der Künstler einst- weilen wohl noch zu wenig mitzuteilen. Ge- schickter wäre es auch gewesen, wenn Her- mut Geipel die etwas eintönige Serie seiner Aquarellstudien durch das eine oder andere Oelgemälde, von denen er eine ganze Reihe geschaffen hat, aufgelockert hätte. So wie es ihm mit ein paar Gummidrucken gelungen ist, von denen„Schiffe“ und„Golf von Neapel“ am ausgewogensten sind. Wenn man von der wenig glücklichen realistischen Sicht absieht, in der Baldur Geipel, der Bruder des Malers, seine„Rohr- dommel“ gestaltete, wirken die bildhaue- rischen Versuche des Künstlers, die Flächen und Kanten in der kubistischen Art von Lipchitz zu disziplinieren, interessant(zum Beispiel„Violoncellospieler“). Allein vom Formalen betrachtet, wird es freilich auch bei ihm, wie bei seinem Bruder, noch einiger Anstrengung bedürfen, um an dem Maßstab gemessen werden zu können, den der be- deutende Aesthetiker Bernard Berenson für die bildende Kunst als verbindlich genannt hat:„Form ist jener Glanz von innen, den eine Gestalt ausstrahlt, wenn sie sich ver- wirklicht..“ chd Die Städtische Bühne Heidelberg bereitet zur Zeit zusammen mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus die deutsche Erstaufführung von Saul Levitts„Andersonville Prozeß“ in der deutschen Uebersetzung von Willy H. Thiem vor. Das Werk, das seit seiner erfolg- reichen Broadway- Premiere im Januar auf den Spielplänen der großen amerikanischen Thea- ter steht, wird in Heidelberg von Richard Nagy inszeniert. Die Heidelberger Premiere findet am 12. Oktober, die Düsseldorfer am 15. Oktober statt. Koltur-Chronik Das„Neue Werk“ beim Norddeutschen Rund- funk Hamburg brachte in seinem 67. Programm als Uraufführung Ernst Kreneks Orchesterwerk „Quaestio temporis“(Eine Frage der Zeit). Das mit höflicher Achtung aufgenommene Konzert basiert auf der kühlen Ratio mathematischer Berechnungen, Ableitungen, komplizierter Zah- len- und Zeitverhältnisse, die auch durch die merkwürdig trockenen und skeptischen Erläu- terungen des Komponisten in seinem Vortrag „Zeit des Fragens“ für das unmittelbare Hören nicht deutlicher wurden. Auffallend aber wirkte der starke Kontrast zwischen der nüchternen Konstruktion und der dynamisch- expressiven Ausführung an einem vielfach aufgespaltenen Klangkörper von greller, geradezu schmerzhaf- ter Farbwirkung. Das NDR-Sinfonieorchester, das der Komponist dirigierte, bewältigte seine schwere Aufgabe meisterhaft. In der Mannheim-Seckenheimer Pfarrkirche St. Agidius veranstaltete die dortige Gemeinde ein Orchester- und Chorkonzert mit Werken von Händel, Bach und Bruckner. das KüUrpfälzische Kammerorchester und der Kirchenchor St. Agidius ihre besten Quali- täten. In plastischer Ausformung erklangen Händels Concerto grosso in D Dur(Opus 6, Nr. 5) und Instrumentalsätze aus dem„Mes- sias“. Das„Halleluja“ aus diesem Oratorium vereinte beide Klangkörper zu einer vorzüg- lichen Demonstration, die, frisch und präzis, pompösen Ballungen auswich. Auch in den A-cappella-Chorwerken von Bruckner Locus iste“,„Ave Maria“,„Christus factus est“) zeig- ten Johner und seine Sänger achtbare Ver- trautheit mit Geist und Stil dieser Musik. Jo- hann Sebastian Bachs Cembalokonzert in d- Moll fand in Martin Neumann einen versier- ten Interpreten von subtiler Eleganz des Spiels, und die beiden„Messias“-Arien„Er weidet seine Herde“ und„Ich weiß, daß mein Erlöser lebt“ ließen Christiane Hetzels blü- henden, doch zuchtvoll geführten Sopran zu tiefer Wirkung gelangen. rr. Günter Neumann und seine Insulaner“ gastieren am Samstag, 8. Oktober, im Großen Haus des Mannheimer Nationaltheaters. Günter Neumann hat für seine diesjährige Tournee durch die westdeutschen Städte ein neues Pro- gramm, die„Folge 1960“ zusammengestellt, in der die Kabarettisten Edith Schollwer, Tatjana Sais, Fee von Reichlin, Bruno Fritz, Ewald Wenck, Joe Furtner und Ekkehard Fritsch mit- wirken. Die Szenen und Chansons werden mu- sikalisch begleitet von Günter Neumann und Heinz Reinfeld an zwei Flügeln und der Rhyth- musgruppe Hans Seltmann. Das„Théatre d'Art du Ballet“, dessen künstlerische Leitung in den Händen von Tat- jana Piankova liegt, gastiert am Sonntag, 9. Ok- tober, 20 Uhr, im Schwetzinger Rokoko-Theater. 2 Cesckaſts anzeigen Dauerwellen 9.- u. 7.80 individuell, chic. elegant, modisch im SaLON ELSE WOLF, G 3, 4, Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Last-ERpreß, L 8, 6 Tel. 2 1193. Umzüge— Transporte Kleintransporte und Umzüge G. FAUL, Telefon 2 36 32. UMzüek und EII TRANSPORTE T heuwissen Ruf 5 14 62 Max-Joseph-Straße 24 Anfertigen und Aufarbeiten von Mutrutzen und Polstermöbel sofort und preiswert. Emil Holz, Polstermeister, N 3, 14, Tel. 2 31 88. im Stadt- und 0*. 2 1 ge Fernverkehr A. Kunz& Sohn, Möbelspedition. Lagerung Mhm.. J 6. 9. Tel. 2 26 78 Beitfedernreinigung Inlett und Bettfedern preiswert. bei RIEK ER. Holzstraße 9 Telefon 2 13 35 werden aufgearbeitet . Malratien und neu angefertigt. ERTEL, R 3, 5 a, fel. 2077 Angoru-Wäüsche gegen Rheuma. Gicht und Ischias Dr. med. Schütz& polle. O 6. 8 Ates für den Hailer! Liefern von Hölzern u. Platten zum Selbstanfertigen für Möbel und Bau bei DiEfscE, Wasn Adam Ammann Damen- und Herren-Ffiseurmäntel, dice formen 5 1, 10 fel. 23373 Besonders preiswert! Deutsche 1.39 Molkereibutter 99 250 f Frischer Sonderposten! J l US- Fulenrücken 5 schön Hleischig 8 95 * Tortugleser ölsardinen 2 Dosen 500 8 Spurgel- Abschnitte „ 425-f-Dose 93 eingetroffen. Schlager! Ananas 5 03 in Stücken eine köstliche Frucht 85 454-g-Dose . duch Pelze kaufe clenn bei Ca Donkeili- Pale for Dieser schicke Paſeſof qus grau- moirierten Don boſikid-Felſen wirłt besonders jugendſich durch die aparte Grau- Meiß- Tönung. hei C&A nur vorfeilhaff hei CA Persfener mit Nerz Ein besfechend eſeganfer Mantel, aus feingeſochten, glanzreſchen felſen handwerblich gearbeitet. Gelrönt mit einem effeſctyollen Kragen dus 2 prachtyollen Nerzen. bei C&A Fo- Persfaner-Mantel mit Schal kragen und großen Stuſpen. Sorgfãſtig ausgesuchtè Feſſe mit schoner loc in heryorragendem Gunz. Ein betont schlichtes, elegantes Moclell. . Auch in großen Weiten. bei C&A nur N persianer-Mantel, C⸗)àà A Sonderleistung Bisamrucken- Mantel Ein sehr schönes Moclell mit großzugiger Stuſpe und modernem, großem Kragen. Aus nerzgefürhten Bisomrucłen- Felſen in den Nerzfarben: riyiero, 5 i candudo, minł 06. bel C&A nur 598. cumafix- Pletot mit Mhitecoei· Kragen Das besonders danſbare und strapazierfähige Cumofix-Moteriol wurde zu einem schônen Poſefot verarbeiteſ, dessen Chic durch den farblich abgestimmten Mhitecodt ærugen noch unterstrichen Wird. & ist doeh vorteilheffer! MANNHEIM, Am Paradeplatz Ser 379 Persjanerkiauen mit Nerzschweifkrugen Ein zeitſoses Modell qus sorgsam ausgesuchten, feingezeichnefen persſonerłſauen- a handwerklich meisterhaſt gearbeitet. Mit großem Nerschweit- Kragen in den Farben: standart, sophit, pastell usw. bei C&A nur Dienstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 230 Unter der Leitung von Hans-Rudolf Johner entwickelten unrer wick! Unter Wesen stehe haupt bau Schul W Würd wick! Auße 5,25 jeher 1 (E Schw. Vers Zwei Wie lister Putte urspi mehr den treid höhe der jeder Als 5. ante 35 Pl Bei 16 P Verg prob einer Proz Rog prob habe Were eee West Nied stein vern gebi lion 1959 schli zufũ Wei gele: stitu ligte Som zum Bige zielt 186 Som Witt Erge 5 Boch 2 8 D — . 0 e S — 21 e e 230 und- amm Werk Das nzert scher Zah- die rläu- rtrag ren irkte rnen siven enen zhaf- ester, seine irche d inde rken elten der uali- ngen us Mes- rium rzüg- räzis, den oeus zeig- Ver- . J- n d- esier- des „Er mein blü- n zu rr. aner“ ohen ünter urnee Pro- It, in tjana Wald mit- mu- und hyth- essen Tat- ). Ok- eater. Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seite 13 Etzel will Entwicklungs-Anleihe stützen Den (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel wäre bereit, die von der Industrie ange- potene Entwicklungsanleihe von einer Milliarde DM als zweckgebundene Bundes- anleihe aufzunehmen und die Zinsen durch Bundeszuschüsse so zu verbilligen, daß das Kapital auch als langfristiges Darlehen für unrentable Infrastrukturaufgaben an Ent- wicklungsländer vergeben werden könnte. Unter Infrastrukturvorhaben sind im wesentlichen Erschließungsarbeiten zu ver- stehen, die eine Industialisierung über- haupt erst möglich machen. Der Straßen- bau gehört ebenso dazu wie der Bau von Schulen und Krankenhäusern. Wie am 3. Oktober in Bonn verlautete, würde sich bei einem Inlandszins der Ent- wicklungsanleihe von fünf Prozent ein Außenzins für die Entwicklungsländer von 5,25 bis 5,5 Prozent errechnen. Solche Dar- jehen aber wären für Infrastrukturaufga- Hartweizen-Importe müssen erhöht werden (eg) Bundesernährungsminister Werner Schwarz wird den laufenden Einfuhr- und Versorgungsplan für Getreide in den nächsten zwei Wochen noch einmal abändern müssen. Wie der Minister am 3. Oktober vor Journa- listen erklärte, wird wesentlich weniger Futtergetreide aus dem Ausland benötigt, als ursprünglich vorgesehen War, dafür aber mehr Hartweizen. Die Ursache hierfür sei in den Nässeschäden bei der diesjährigen Ge- treideernte zu sehen, die einen erheblich höheren Anteil der eingebrachten Ernte in der Qualität beeinträchtigt hätten, als in jedem der letzten zehn Jahre. So hätten mehr als 52 Prozent des Roggens einen Auswuchs- anteil von über 5 Prozent gegenüber nur 35 Prozent im bisher schlechtesten Jahr 1954. Bei Weizen belaufe sich dieser Anteil auf 16 Prozent gegenüber 17 Prozent 1954. Im Vergleichsjahr hätten 44 Prozent der Roggen- proben und 24 Prozent der Weizenproben einen Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 20 Prozent gehabt, heute dagegen 57 Prozent der Roggenproben und 35 Prozent der Weizen- proben. Ein großer Teil des Brotgetreides habe daher zu Futtergetreide abgewertet werden müssen. Am schärfsten getroffen seien offenbar Westfalen-Lippe, Nordhessen, das nördliche Niedersachsen und der Südostraum von Hol- stein. Gebietsweise sei Totalschaden nicht zu vermeiden gewesen. Im gesamten Bundes- gebiet dagegen habe die Ernte um eine Mil- lion auf 15,4 Millionen Tonnen gegenüber 1959 gesteigert werden können, was aus- schließlich auf höhere Hektarerträge zurück- zuführen sei. So habe der Hektarertrag bei Weizen um 5,9 Prozent über dem Vorjahr gelegen, bei Roggen um 6,6 Prozent, Gutes Textilgeschäft beim Sommerschluß verkauf (VWD) Die am Betriebsvergleich des In- stituts kür Handelsforschung in Köln/ betei- ligten Textileinzelhandelsgeschäfte haben im Sommerschluß verkauf 1960 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich eine wertmä- Bige Absatzzunahme von 12,1 Prozent er- zielt. Bei dieser beachtlichen Verbesserung ist allerdings zu berücksichtigen, daß der Sommerschlußverkauf 1959 auf Grund von Witterungseinflüssen ein relativ schlechtes Ergebnis brachte. Konjunktur- Vorschlägen der In dustrie nicht abgeneigt ben zu teuer. Andererseits hat Bankier Hermann Abs unlängst versichert, daß ge- nügend Entwicklungsprojekte bereit stün- den, für deren Finanzierung auch eine 5,5 prozentige Anleihe in Frage käme. In Bonn verhehlt man nicht, daß der Bund auf die Dauer nicht darum herumkommen wird, aus Steuermitteln etwas für Infrastruktur- maßnahmen in Entwicklungsländern zu tun. Im Kalenderjahr 1961 soll der Steuerzahler jedoch noch nicht angesprochen werden. Finanzsachverständige nehmen an, daß der Bundesfinanzminister auch den Vor- schlag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie aufgreifen wird, jenen Unterneh- men vorübergehend Steuervorteile einzu- räumen, Investitionen zurückstellen. Nach schwedischem Muster sollten Unter- nehmen, die Investitionsgelder im Zentral- bankensystem festlegen, steuerliche Abschrei- bungsvergünstigungen genau so erhalten, als hätten sie die Investitionen getätigt. Die Gelder müßten allerdin nachtr ich ver- steuert werden, sobald sie von der Bundes- bank für Investitionen abgerufen werden. Schließlich hält Etzel steuerliche Ab- schreibungsvergünstigungen besonderer Art 12 12 für Kapitalinvestitionen in Entwicklungs- ländern für erwägenswert. Er will die An- regung des Vorsitzenden des Wirtschafts- politishen Bundestagsausschusses, Kurt Schmücker, Körperschaften durch eine kKapitalbezogene Steuer zu Kapitalerhöhun- gen zu zwingen, in seinem Ministerium prü- ten lassen.(Vergl. MM vom 28. September). Paulssen rügt wirtschaftliche Un vernunft (LSW) Der Präsident der Bundesvereini- gung der Deutschen Arbeitgeber verbände, Dr. Hans Constantin Paulssen, sagte am 3. Oktober in Konstanz, es könne kein Zwei- fel darüber bestehen, daß die im Vergleich zu den letzten Jahren ungewöhnlich heftige Lohnwelle Auswirkungen auf das Preisge- füge haben werde. Es sei sehr schwer, die Forderungen wirtschaftlicher Vernunft und Vorsicht gegenüber den Tagesforderungen und-vorteilen durchzusetzen. Es könne sehr leicht in der Oeffentlichkeit der Eindruck entstehen, daß sich die Sozialpartner auf dem Rücken der Verbraucher einigten. Man werde aber weiter Vernunft predigen, was dann nicht ganz umsonst sei, wenn es gelänge, bei denen ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, die unvernünftige Lohn- und Preiserhöhun- gen zuließen. Ladenschluß-Rechnung mit oder ohne Verbraucher Konsumgenossenschaft mahn Auch die Konsumgenossenschaft Stutt- gart mit ihren 215 Verkaufsstellen könne nicht in der Lebensmittelbranche auf den Samstagverkauf verzichten. Das verbiete bereits die Rücksicht auf die rund 70 000 Familien, die als Konsum- Mitglieder von der Versorgung durch die Konsumgenos- senschaft abhängig seien. Fritz Helmstädter, Landtagsabgeordneter und Aufsichtsrats- Vorsitzender der Stuttgarter Konsumge- nossenschaft erklärte, nachdem er diese Feststellung getroffen hatte, es könne vor- erst nicht damit gerechnet werden, daß im Lebensmitteleinzelhandel der freie Samstag eingeführt würde. Woraus ersichtlich ist, daß die Nähe des Verbrauchers ausschlaggebend ist für die Einstellung zu den Ladenschluß wünschen, die jetzt wieder wahltaktisch aufgetaucht Sind. Sehr entfernt vom Verbraucher klingt die Stellungnahme des Vorstandes der Fach- gruppe Einzelhandel in der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen(HBW, Ortsverwaltung Mannheim. Die Veröffent- lichungen zum Ladenschlußgthema hat die Gewerkschaft zu einer Stellungnahme an- geregt: Rentenmarkt-Phantasien in Denkschriftform Realkreditinstitute können nicht mehr gewähren, als ihn Der Absatz festverzinslicher Wertpapiere stockt, seit— aus zwingenden geldpolitischen Gründen— die Bundesbank mit Diskont- und Mindestreservenerhöhungen dem Kapi- talmarkt(also dem Markt für langfristige Kredite) Daumenschrauben anlegte. Das Bun- deswirtschaftsministerium rechnet in diesem Jahr mit einem Gesamtnettoabsatz an fest- verzinslichen Wertpapieren in einer Höhe von etwa 3,5 Milliarden DM, was einem Rück- gang gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Milliar- den DM gleichzusetzen wäre. Seit geraumer Zeit zerbrechen sich an den „zuständigen Stellen“ sitzende Leute die Köpfe, wie der Absatz dieser Wertpapiere belebt werden könnte. Schließlich sind lang- fristige Kapitalanlagen auch geldpolitisch mehr erwünscht als die üppige und vielfach sinnwidrige Börsenspekulation. Besonders der Leiter der Deutschen Pfandbriefanstalt in Wiesbaden, Dr. Lubowski, meinte, von amtswegen müßte mehr Phantasie entwickelt werden. Phantasie, die auf die Wertpapier- ausstattung angewandt, das Leid heilen Könnte. Das angesprochene Bundes wirtschafts- ministerium hat— ausgehend von einer im Frühjahr stattgefundenen Beratung mit Ban- ken, öffentlich- rechtlichen und privaten Real- kreditinstituten usw.— eine stocknüchterne Untersuchung darüber angestellt, wie Wert- papiere im In- und im Auslande ausgestattet sind. Dabei wurden etwa 30 Wertpapiertypen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Untersuchung wurde in einer„Möglichkeiten zur Verbesserung der Struktur des Renten- marktes“ geheißenen Denkschrift nieder- gelegt. Die Denkschrift ist den Verbänden als phantasieanreizendes Diskussionsmaterial zu- geleitet worden. Als Ursache des schlechten Wertpapier- absatzes werden ausgeführt: 1. schlechte Behandlung dieser Werte bei der Währungsreform; EW“C-Handel mit Drittländern wächst langsamer als der Warenaustausch innerhalb des Gemeinsamen Marktes (VWD) Die Einfuhren der Länder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) aus(nicht dem Gemeinsamen Markt ange- schlossenen)„Drittländern“ haben im er- sten Halbjahr 1960 im Vergleich zum ent- sprechenden Vorjahreszeitraum wertmäßig um 23,8 Prozent zugenommen. Die Zu- nahme war in Italien( 42,8 Prozent) am Stärksten. Es folgen die Bundesrepublik mit + 23,4 und Frankreich mit + 20,5 Prozent. Die Ausfuhren der EWG-Partner in „dritte Länder“ stiegen im gleichen Zeit- raum wertmäßig um 21,7 Prozent. Auch hier stand Italien mit 35.2 Prozent vor Frankreich mit 4 29,7 Prozent, der Bundes- republik mit 18,4 Prozent und Belgien- Luxemburg mit 4 16,4 Prozent an erster Stelle. In den Niederlanden war lediglich eine Exportsteigerung um acht Prozent fest- zustellen. Diese beachtliche Ausweitung des Außen- handels mit„Drittländern“ wurde freilich vom Warenverkehr innerhalb der EWG noch übertroffen. Der Austausch zwischen den Gemeinschaftsländern nahm in der Be- richtszeit gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 34 Prozent zu und übertraf damit das Ergebnis des zweiten Halbjahres 1959 um 12 Prozent. Dabei hielten sich im allgemeinen die Zuwachsraten der Ein- und Ausfuhr die Waage. Die absolut höchsten Zuwachsraten im inneren EWG-Austausch hatte wiederum Italien mit 56,4 Prozent bei der Einfuhr und 49,1 Prozent bei der Ausfuhr, während Frankreich nur wenig dahinter zurückstand. In der Bundesrepu- plik stiegen die Einfuhren um 37,3 Prozent und die Ausfuhren um 27,4 Prozent. 2. fehlende Kenntnisse breiter Bevölke- rungskreise über das Wertpapier; 3. Kurs- und Zinsschwankungen. Zugleich wird aber eingestanden, die Be- lebung im Bausparwesen und beim Lebens- versicherungssparen spreche eigentlich nicht dafür, daß Sparer wegen der Furcht vor et- wWaiger Geldwertverschlechterung zUrückhal- tend seien. Zielscheibe der in der Denkschrift geübten Kritik ist, daß die Bemühungen um den Absatz von Rentenwerten bei Privaten nicht umfassend genug gewesen seien. Die Ausstattung der Wertpapiere sei nicht publi- kumsgerecht. Daraus ergäbe sich die Forde- rung nach„Rentenpapieren nach Maß“. Weil die Rentenwerte nicht ausreichend Absatz bei der Privatkundschaft fänden, hänge ihre Marktstellung von der Anlage- politik der Kreditinstitute ab, die bisher den größten Teil der öffentlichen Anleihen, Indu- strieobligationen, Pfandbriefe und Kommu- nalobligationen übernehmen. Die Abnahme bereitschaft sei aber zu sehr von der jeweili- gen Konjunkturphase und den jeweiligen Notenbankmaßnahmen abhängig. Eine ver- besserte— lies phantasievollere— Ausstat- tung der Rentenwerte und damit verbundene Absatzbelebung würde— so prophezeit die Denkschrift— nicht zu Lasten der bisherigen Sparformen gehen. Es würden vielmehr zu- Sätzlich Gelder angezogen werden, die bisher in den Verbrauch geflossen sind. Konkret klaubt die Denkschrift Wert- papiertypen, die ihr phantasievoller dünken, heraus. Wieweit ihre Nachahmung empfeh- lenswert sei, soll die weitere Diskussion er- geben: 1. Die Verkürzung der Laufzeit; 2. Verzicht des Schuldners auf frühzeiti- ges Kündigungsrecht, i 5 8 3. Aufgeld bei vorzeitiger Rückzahlung, 4. Kündigungsrecht des Gläubigers, 5. planmäßige Tilgung, 6. gestaffelte Zinssätze, um den Schuld- ner an den Wertpapierbesitz zu binden, 7. Anleihen mit variablem Zins, 8. Wachstumsanleihen, 9. Prämienanleihen, 10. Sonderemissionen für private Sparer und 11. Verbesserung der Absatzmethoden. Grundsätzlich begrüßen die angesproche- nen Kreditinstitute, die in der BWM- Denk- schrift steckende Arbeit, und die daran ge- knüpften Schlußfolgerungen. Es wird darauf hingewiesen, daß in puncto Werbung und Aufklärung für und über den Pfandbrief alle erdenklichen Anstrengungen gemacht worden seien, Zugleich wird bedauert, daß es selbst den Verfassern der Denkschrift nicht gelun- gen sei, Rententypen herauszufinden, die versprächen, die Kundschaft besser anzu- sprechen. Schließlich müsse dabei sowohl den Anliegen der Gläubiger als auch der Schuld- ner Rechnung getragen werden. Kreditinsti- tute könnten halt nicht— ohne Spargelder aufs Spiel zu setzen— mehr Zinsen gewäh- ren, als sie einnehmen. en zufließt Die Denkschrift fuße— 80 erklärt der Gemeinschaftsdienst der Boden- und Kom- munalkreditinstitute in der ersten zur Denkschrift vorliegenden Stellungnahme— auf Vergleiche mit Anleihen der öfkentlichen Hand und von Industrie- Unternehmen. Beide Emittenten hätten jedoch Möglich- keiten, die im„Soll und Haben“ der Kredit- institute nicht stecken. Die öffentliche Hand könne steuerliche Begünstigungen einräu- men, die Industrie solche, die aus dem be- triebs wirtschaftlichen Ergebnis des Schuld- ners resultieren und die schließlich über den Preis bezahlt würden. Oeffentliche Hand und Industrie spielten am deutschen Kapi- talmarkt zwar eine gewichtige Rolle. Doch marktbestimmend seien und blieben die An- leihen der Dauer-Emittenten. Diese jedoch — das heißt die Wertpapiere ausgebenden und damit langfristige Mittel beschaffenden Kreditinstitute— könnten einfach die Kon- ditionen(Bedingungen), die sich bei den zahlreichen in der Denkschrift geschilderten Anleihetypen fänden, nicht gewähren. Teils weil sie bestehenden gesetzlichen Vorschrif- ten widersprächen, teils weil die Darlehens- nehmer bankmäßig überfordert würden. Die vom BWM zusammengestellten Aus- stattungsmerkmale— sie sind ausländischen Großemissionen von Staatsanleihen entlehnt — seien wohl wertvolle Hinweise für die Anleihen aufnehmende öffentliche Hand, so- Wie für Industrie- Schuldner. Für Emis- sionen der Realkreditinstitute seien sie nur beschränkt oder überhaupt nicht verwert- ar. Der Verband der Hypothekenkredit- institute wird sich dieser Tage mit der BWM. Denkschrift befassen. Pünktchen MARK TBERICH Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) 5 90 0 Weizen Okt. 44,1544, 45; inl. Roggen Okt. 40,15 40,45; Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. 1,50 Abschlag, Type 550 64,70—1, 50. Type 812 61,70 0,50, Type 1050 59,70—0,50; Brotmehl Type 1600 54, 70 0,50; Roggenmehl Type 997 60,15 0,50, Type 1150 58,15—0,50, Type 1370 56,15—0, 50; Braugerste 43,50 44,50; Futtergerste inl. 3738; Sortiergerste und ausl. nicht not.; Futterweizen 4040,75; In- landshafer zu Futterzwecken 33—34, dto. für Indu- striezwecke nicht not.; Auslandshafer 3739,50; Mais 4343,75; Weizenkleie prompt 2222,50, dto. per Nov. Dez. 22,50—23; Roggenkleie 18—13, 50; Weizenbollmehl 23,2524; Weizen-Nachmehl 31—37; Rapsschrot 27,50; Sojaschrot 32,50; Erdnußgschrot 35; Palmkernschrot 31,50; Kokosschrot 32,50; Leinschrot 35; Hühnerkörnerfutter 44, 7545,50; Legemehl 44,75 bis 48,50; Malzkeime 2323,50; Biertreber 24—24, 50; Trockenschnitzel 16,5017; Dorschmehl 57—60; Fischmehl 4146; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 3,756; Wiesenheu lose 10—11; Luzerne neu lose 11,50 12,50 Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,603, 80, dto. zinkdrahtgepreßt 4,60—4,80; Hafer-Gerstenstroh 3—3, 40. Allgemeine Tendenz: vorwiegend ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 Kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 156 Ochsen, 425 Bullen, 140 Kühe, 117 Färsen: Großvieh insgesamt 838 Stück; 209 Käl- ber, 2521 Schweine, 16 Schafe. Preise je Kg Lebendgewicht: Ochsen A 106-116, B 104—110; Bul- len A 119-132, B 107—120; Kühe A 90—104, B 80—95, C 70-90; Färsen A 110123, B 103—115; Kälber A 195 bis 210, B 180190, C 165—175, D 155; Schweine A, B I und B II 135148, C 135—150, D 136—149, E 135—143; Sauen G 1 113120, G II 103—110; Lämmer/ Hammel „ 7 t; Gewerkschaft überspitzt „Im Auftrage der Beschäftigten im Ein- zelhandel wird jede Verschlechterung des bisherigen Ladenschlußgesetzes entschieden abgelehnt, getragen von der Sorge, daß noch mehr qualifizierte Fachkräfte wie bisher in andere Wirtschaftszweige abwandern. Das akute Nachwuchsproblem des Einzelhandels wird so vor unlösbare Aufgaben gestellt. Von den im Bundestag vorliegenden Ab- änderungsanträgen zum Ladenschlußgesetz kann nur der Antrag eine Zustimmung fin- den, wonach in den Monaten Januar bis November die Läden an allen Samstagnach- mittagen geschlossen werden sollen. Darüber hinaus wird die Forderung des Hauptvor- standes der Gewerkschaft HBV begrüßt, in Zukunft an allen Samstagen die Läden ab 12 Uhr zu schließen.“ „Nur auf diesem Wege ist auch für die Arbeitnehmer im Einzelhandel eine schritt- Weise Verkürzung der Arbeitszeit möglich. Für den Bereich der Stadt Mannheim wird nachdrücklich gefordert, daß im Jahre 1961 die Rechtsverordnung des Herrn Oberbür- germeisters aufgehoben wird, welche Sonn- tagsarbeit im Einzelhandel anläßlich des Mai- und Oktoberjahrmarktes vorsieht.“ Kurze Randbemerkung: Die Gewerkschaft spricht wohl im Auftrag ihrer im Mannhei- mer Einzelhandel registrierten Mitglieder, die eine kleine Minderheit der Einzelhandels- angestellten ausmachen. Das vermindert nicht die Berechtigung, sich gegen jeden Versuch zur Wehr zu setzen, die Arbeitszeit der Ein- zelhandelsangestellten zu verlängern. Glück licherweise unternimmt niemand— weder in Mannheim noch in der Bundesrepublik einen solchen Versuch. Eine andere Frage ist die Festlegung von Ladenschlußzeiten. Solange sie mit der Ar- beitszeitregelung verkoppelt sind, ist's widersinnig, weitere Arbeitszeitverkürzung für Einzelhandelsangestellte damit zu ver- pinden. Grund: Leidtragende sind in erster Linie die Verbraucher, die im Einkauf be- hindert würden. Bei Lebensmitteln mitunter eine gesundheitsgefährdende Sache, beson- ders, wenn es sich um die Versorgung von Kindern und Kranken handelt. Anders ist es, wenn die Ladenschlußzeiten unabhängig von der Arbeitszeit geregelt werden. Die Gewerkschaft HBV läuft Gefahr, sich und den Einzelhandelsangestellten sämtliche Sympathien des ganzen Volkes zu verder- ben. Das ganze Volk ist schließlich die„Ver- braucher“ geheißene Majestät. Tex. 1,82 Milliarden DM über die Börse beschafft (VWD) Im dritten Quartal 1960 haben sich die deutschen Aktiengesellschaften, deren Aktien an der Börse gehandelt werden, 440 Millionen DM durch Ausgabe junger Aktien beschafft. Nach Berechnungen der Com- merzbank Ad beträgt das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhungen bei börsennotierten Werten im bisherigen Verlauf dieses Jahres effektiv 1,82 Milliarden DM. TJ E vom 3. Oktober A 90100. Marktverlauf: Großvieh langsam, in allen Gattungen Ueberstand 36 Kälber langsam, kleiner Ueberstand, Schweine mittel, Ueberstand, 24 Läm- mer/ Hammel-Schafe ohne Tendenz. l Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 23 Ochsen, 79 Bullen, 31 Kühe, 19 Färsen, Großvieh insgesamt 152 Stück; 103 Käl- ber, 583 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 117120; Bullen A 128134, B 120—128; Kühe A 105115, B 92-100; Färsen A 120—126; El- ber A 190205, B 175—188; Schweine B I 135140, B II 130—146, C 134—148, D 133—146; Sauen G I 115 bis 120. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand; Kälber mittel, geräumt; Schweine langsam, Ueberstand; Fettschweine stark vernachlässigt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) in Gemüse Anfuhr mittel, Absatz zu- friedenstellend, in Obst Anfuhr gut, Absatz schlep- pend. Es erzielten: Pfirsiche 1725; Aepfel A 15 bis 25, B 10—14; Cox-Orange A 38-45, B 2532; Soldparmäne Auslese 32—40, A 25—35, B 17—23; Signe Tillisch Auslese 23—30, A 16—20; Blentheim 1723; Jakob Lebel 10—14; Birnen A 15—25, B 914; Quitten 13—17; Kopfsalat Stück 10—12; Endivien Stück 12—13: Spinat 20; Tomaten 40—.50 mm O B 25 bis 27, 50-60 mm G B 35; Stangenbohnen 31-44; Feuerbohnen 30-33; Blumenkohl 150-200 mm 0 Stück 30—35, 200—250 mm O Stück 3540, 250 bis 300 mm O Stück 4550. 5 Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (êWD) Bei mittlerer Anlieferung Absatz zu- kriedenstellend. Es erzielten: Cox-Orangen A 39-47, B 3238; Goldparmäne A 28 bis 35, B 19—21, C 8—12; Oldenburger A 1718, B 11 bis 13, B 7-9; sonstige Sorten B 8-10, C 4-17; Quitten 9—19; Tomaten B 3137, B 15—22. 30. 9. 3. 10. Eff kt 5 2 a&ütgeteilt von Vereinigte Wirtschaftsdlenste Gmbfi“ 30. 9. 30. 9 3. 10 30. 9 3. 10. i kt f. i ü j 8 Schwartz Storchen 630 1630 dto. Lit. A. B.— 070 8 1„ 7. 0. 2 EA Orse Die 55 haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Seilind. Wolff 168 150 1 A 825 7 pee Phoenixz-Rheinrohr Unitfonds 159,0 157,80 Uebermittlungsfehler) Siemens& Halske 65⁵² 643 Rhein 12758 590 578 3 5⁰ 102 83 Uscafonds 108.70 110,50 Frankfurt/ M., 3. Oktober 1960 Singer ac 2 1 222 1 5 5„„ 49 5 3. Stahlwerke Bochum 505 905 1168„ 2888 5 5 f 5 1 S 4 50 382 10,8 Stahlwerke Südwestt. 65 905 55 N 5 4 7³ 1. 5, 184,00 5 30. 9.3. 10. 15 30. 9. 3. 10. 30,, i deer 3. 814 Einsen steuerfrei 75% Nd. Pelz v. 58 103, 1087 pf. betr. 177,00 177.00 Dierig Chr. LI. A. 321 310 Kaufhof 1170 116⁰ 1 8 340% 337 4% Ablösungsschuld v.57 100% 00% 5,5% RWB v. 59 557⁰ 56 J E l. F.(8 4.17 4,25 Accu 618 600 Dortm Hörder 188%% 190%[Klein Schanzlin 2845 2790 VDN 92⁵ 930 5% Bad. Kom Ldsbk div III E IE 5% Thyssenbütte v. 59 92 92 Keystone 8. 3(8) 13,28 13,08 Adlerwerke 535 535„ 5— Klöckner Bergbau— 285 Ver Glanzstoff 7⁵⁵ 770 5% Bayer. Hypo. 111 111 5% Weltbank-Anl. v. 59 58% ä 58% cg() 182 AG f. Energie 73⁵ 736 Eichbaum. Werger 87⁵ 8⁵⁵ Klöckner Humb Deutz 185 1181 Wintersball 481 47⁰ 5,5% Großkraftw. ihm.] 102% 102%% Zellst Waldhof v. 58 103 100% Oppenheimer 8) 12.70 12,2 AG f. Verkehr 736 715 El. Licht u Kraft 226 22 5 Klöckner-Werke 328 32⁵ Zeiss Ikon 42⁰ 402 5% Pfälz. Hypo. 111 1117 Wandelanleihen philadelphia(8) 10,63. AEG 450 441 ½ 1 7 1 3 5 Krauß-Maffei 5 1 5 1 Zellstoff Waldhof 4⁴⁵ 442 5% Rhein. Hypo. 4— 110 5.50% Anglo Americ.. 1 114,15 Aschaffenb. Zellstoff 197 197 U inger Maschinen Lahme yer 0 0 7.5% Siemens v. 84 4 103⁴ Corp.» 59 1032 103 U el EI(80„10 8,2 256 Barden 8 1 g 115⁵⁰ 11²7 Unnotierte Aktien 5 jat.-Imb.(str. 2 855 e e e eee e e„ ge ee, n ee e e eee 1 f b 1 a e 5— 5 Bemberg 2655 367 e 1 5 5 Ludwigsb. Welzm. 1 o 1500 5ʃ0(Zinsen taritbesteuert) 5,5% Chem Albert v. 56 25] 251 3. 10. Geld Brier Berger 505 47⁴ 1650 MAN 2 970 965 8% AEG v 56 5 5.5% Schering v. 89 236 235 elektr. Kupfer 277,75 280 geke ogestenben i ies eigen ellas zelt 15 3— d, Baden. Want vs? i 104 7 6.½ 0 v 81 970 55 3, d 8— 8 Slsenber. 5 8 V. 4 4.„ 5 5 85 1 135 8 Gelds it 8 8 858 5 ieee 2 124½%[ Hutschenteutber Lor. 15 29 95 5685 v. 88 1527 5 Investment-Zertifikate 5 55 5 8 l Gritzner-Kayser 500 1 4 Ilseder Hütte Bosch v. 2 4⁴ Adifonds 75,30 74,80 gochumer Verein 243 5 250 8 Sa 8 18 55 1 2220 9 55 Orenstein& Koppel St 91 45⁵ 85% BBC v. 56 104 ÿ 105% Adiropa 131,00 130,20 Messing 58 8 22 227 Bubiag 295 205 Grünzw. 4 Hartm. 512 810 p u bn 334 380 Phrix Werke 80 811 7% Bundesbahn v. 58 102% 108½ Agetrs 126.00 124,70 Nessing 63 200 2⁴⁹ e 10% i857 Sußstab witten 80 8 bpreußag 2% ᷑ é((( nͤ 1050 40908 cee ee 1 7 850 Sutehoffnung 127⁰ 1270 Kheinelekt Bundespost v. 8 Anglo Dutch„ 108.00 Devisennotierungen Ssssslis 880 850 VV 5 18 8 985 Banken 7% EssO v. 58 10³ 35 98% Atlanticfonds 45.80 45,50 1 Us.-Doll Chemie Albert 511 510 Handels non 755 N 8 784 775 1. 1400 1450 5.50% Gelsenberg Austro-Fonds 131,00 131,50 1 engl. 8 5 11 1173 Conti Gummi 96 967 100 Allianz Leben Benzin v. 36 936 94 1.. 5 5 7³³ ban 9030 3000% e 55 155 e— 5 Saunen Jan een 9 8 ·%, Heſdelb. Zem. v. 56 104 J—9 J Sekafonds 155.80 89760 105 All. 8 11 119 5 Deere-Lanz 55 252 Heidelb 2 2 F 80% Hoechster Farb. v.57 105% Europafonds 1 183.60 183,80 i 7 5 dr Cann 9 00 FV 40 439 eee, 758 758 6%, klose. 5 1% 105 en 1870 15770 190 bel. t. 832 98.52 Sontigas Hoeschwerke 291 251 Ruhrstahl 490„ Hoeschwerke v. 7 102% Fondak 174.0 173,50 100 flrs. 00 5 Pt. Edelstahl 60 620 Hocktief 921 5 500 Commerzbank A8 78 700 7% Lastenausgl. v. 568 101% 105% Fond 5 5. 88,99 88,205 5 50 Kätgers 524 521 800 7 8 5 ondis 200,30 98,50 100 den Kronen 60,575 60 bt. Erdl 28 2557 0 St. Bank A8 5% MAN v. 57 10s 2 Fond 5 Sede„ c e d de eee,: e e ee,, ee 16 e i e Lino 1002 10⁰⁰ Hütte Siegerland 558 5⁵ 12 2 8% Pfalzwerke v. 57 3 Industria 101,00 100,50 0. 2 5 Dt. Steinzeug 475 482 Ind. Wai 4 1 480 5 Dresdner Bank A8 770 228 6% Pfälz. Hypo. 780 85 Intervest 96,80 97.00 5 5 Dt. Eisenhandel 185 J Kali-Chemi 80² 805 eee e 1 75 J Frankf. Hypo. 2 8 5% Pfälz. Hypo. 80 10³ Investa 183.50 182,10 7075 5 158 e 14225 133 bidier-Werke 60 650 Karstadt 11 i 405 Industriekredlibank 3% 155 5„ ortuga 4. 14.825 chulth 45 j esaurus 57,80 57,40 100 BM. Schultheiß Stämme 4⁴ Mannh. Versich. Lit. A 15 1180 T i 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanta 56,10 55,90 100 3 0 E n Man 100% naturreiner Feinschnitt von Brinkmann i ein Wort im o„ERISCHBEU TEL. UM 1.25 0 — Pfirsiche A 1834, B 15—18, C 1214; Birnen B 8-25, C g; Aepfei N N N 8 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN 900 19890 Stag, 4. Olrtober 1 Nx. Stellenangebote Wir stellen ab sofort oder später ein: Elektro-Monteure Elektro- Maschinenbauer 1 Kraftfahrer fur Lieferwagen Führerschein Klasse III erforderlich. 5-Tage- Woche. Lohn nach Vereinbarung. EAA NU FAM Nu Neckarau, Voltastr. 19-21, Tel. 8 20 51 Esso Für einige unserer Großtankstellen im Raume Mannheim suchen wir erstklassige Obertankwarte (Schichtführer). ESSO A. G. 0 Niederlassung MANNHEIM Rheinvorlandstraße 7 Telefon 2 78 31 Lagerverwalter Bedeutende Tabakwaren- und Spirituosen-Großhandlung in Mannheim sucht zum baldigen Eintritt gewissenhaften und umsichtigen Bewerber im Alter von 25 bis 40 Jahren werden gebeten Bewerbungsunterlagen mit Angabe der Gehaltsansprüche unter Nr. P 54462 an den Verlag einzureichen. Zu Ostern wird ein aufm. Lehrling gesucht. Gute Berufsaussichten sowohl für den Innen- für den Außendienst sind geboten. Gewissenhafte Ausbildung wird garantiert. Bewerbungen erbeten unter Nr. P 54462 a. d. Verlag. wie Wir suchen möglichst per sofort eine zuverlässige männliche oder weibliche Kraft für die Warenausgangskontrolle. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen an: GLas- und PORZELLAN- GROSSHANDEL GmbH. vorm. Hermann Gerngroß GmbH. Mannheim, Rheinstraße 12 Telefon 2 08 51/52 nebenberuflich für Mannheim und Mhm.- Schönau gesucht. Fr.-Bbert-Str. 30. Tel. 5 13 58 Zelischriften-gusträger dim) gesucht. Vorzustellen bei Dr. Jau- Saub. Putzfrau tägl. 3 bis 4 Std mann, L 5, 5. Tüchtiger Herr zur Mithilfe im Nachtlokal bei bestem Gehalt ge- sucht. Tel. 4 04 17 Firma STEHLIN Fachkräfte. ACHTUNG! ACHTUNG! 3 bis 4 jüngere Damen und Herren gesucht, Höchstalter 24 Jahre. Wollen Sie das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, dann schließen Sie sich unserer Reiseorganisation für die Bundes- republik und Oesterreich an. Mindestverdienst 800,.— bis 1000,— DM monatlich, freie Kranken- kasse, Urlaubgeld, freie Mitfahrt im Pkw, Einarbeit durch Bedingungen: Gute Allgemeinbildung, gute Garderobe, baldmöglichste Abreise. Vorstellungen erbeten am 3. Oktober 1960, von 10.30 bis 13.00 Uhr, in Mannheim, Hotel Rheinhof, Tattersallstraße 2. Einige tüchtige VERKAUFERINNEN (auch Anlernlinge und Umschüler) stellen wir noch ein. Einsatz in Lindenhof oder Rheinau möglich. Einige Aus hilfen für Freitag- und Samstag-Einsatz, finden fortlaufende Einsatz- möglichkeiten. Einer packerin tüchtig, umsichtig und gewandt, die einer Packerei vorstehen kann, bieten wir interessante und vielseitige Aufgabe. Bewerbungen erbitten wir an: DURISGS- FEHiAlEN, Zentrale 6 7. 24— felefon 241 47 Gewandte Steno-Kontoristin zum sofortigen Eintritt gesucht. M. STRO METER lagerhausgesellscheft Zweigniederlassung Mannheim, Karl-Reiß-Platz 11-12, Tel. 4 52 41 Wir suchen für sofort: 1 KUcHENHEFE für Spülmaschine 1 WAScHEREIHHFEE für Mangelstube Sewandter junger MANN als page 1 HOrEI-HAUSMTDCHEN Vorzustellen: AUGUSTA-HOTEL, MNNHEIM, Augusta-Anlage packtischhilfe für Textilgeschäft in der Neckarstadt gesucht. Zuschriften erbeten u. Nr. P 54382 an den Verlag. Emali-Ofen- VORFUHR. und VER Emali- Olgas- Ofen sind tragbar von einem Zimmer in das andere und haben Kochgelegenheit. ohne Kaminanschluß! Das gleiche Gerät in Elektro-Ausführung 3-Stufen- Schaltung, umwälzung und Raum zum Warmhalten von Speisen, Petroleum-Ofen- Besitzer, benützen Sie Emali- Brennstoff, Deutsches Bundespatent 1073668. Täglich Vorführung von 9 bis 18.30 Uhr, samstags wie Mannheim, Qu 1, 14 Rückseite der Breiten Straße; stelle Marktplatz. Ernst Lichtner, du KAUFSSTELLE Preis 158.— DM thermische Luft- auch für Hotel geeignet 128,.— DM Ladenschluß in Halte- 1. 14 Tel. 439 25 Stellenangebote Verkäufe (evtl. Anfängerin) Steno-Kontoristin für Textilgeschäft in der Neckarstadt gesucht. Zuschriften erbeten u. Nr. P 54381 an den Verlag. Holel-Hausdlener mit Sprachkenntnissen, aber nicht Bedingung, ab sofort gesucht. Hotel Rheinhof Mannheim, am Hauptbahnhof Jüngerer Koch (deutsch) und ältere Küchenfruu gesucht. 5 China- Restaurant, Mannheim, Parkhotel Fleißiger Mann für Packerei in Dauerstellung gesucht. M. HAS C H Papiergroßhandlung, H 7, 38 Verkaufsfahrer (f. VW-S-Sitzer) Dauerbackwaren) sofort gesucht. Zuschr. u. Nr. P 54458 à. d. Verlag. TECHNIKER für große zahnärztliche Praxis mit Kieferorthopädie gesucht. Zuschr. mit Gehaltsangabe erb. u. Nr. P 54378 an den Verlag. Alterer Kraftfahrer Klasse II, im Nahverkehr in Dauerstellung gesucht. Angeb. unt. P 54385 a. d. Verl. Börokraft zum sofortigen Eintritt gesucht. 4 Tage in der Woche(Freitag und Samstag frei) Steno und Schreibmaschinenschr. erforder- lich. Bewerbung u. Nr. P 54327 an den Verlag. 3 Montag bis Freitag, Bedienung von 11 bis 14 Uhr, sow. Küchenfrau ges.„Deutscher Michel“, Seckenheimer Straße 28 Jüngere Friseuse gesucht. Zuschr. u. Nr. P 54319 a. d. Verlag. Saubere Putzfrau für Büro- Reinigung gesucht. Telefon Mannheim 4 52 41 In mod. Einfamillenhaus(z wei Erwachsene) wird. zuverlässige, tüchtige Hauseingestellte gesucht, die Wert auf eine Dauer- und Vertrauensstellung legt. Schönes Zimmer mit Bad, zeitgemäß. Lohn, ger. Freizeit. Angeb. u. P 0200 a. d. Verlag. Suche Köchenhilfe Jüngere, gesunde Ladenhilfe für Verkauf von Obst und Ge- müse auf sofort gesucht. Dierberger, 5 13 Küchenhilfe p. sofort gesucht. Gast- stätte„Zur Reichspost“ Qu 1, 11 Telefon 2 26 35 Zuverläss. Küchenhilfe auf den Lin- denhof gesucht. Telefon 2 37 13 Küchenhilfe per sofort gesucht. Hotel„Graf Waldersee“ P 4, 8 Küchenmädchen bei guten Arbeitsbedingungen und bester Bezahlung sofort gesucht. „Bergsträßer Hof“ Käfertaler Str. 5 Arbeitszeit: von 8 bis 16 Uhr, Don- nerstag und Sonntag frei Gaststätte„Oststadt“ Seckenheimer Straße 126, Tel. 4 36 15 Saubere Putziruu für gepfl 2-Pers.-Haushalt gesucht. Riedel, Richard-Wagner- Straße 93 Ab sofort 2 tüchtige Küchenhilfen Zesucht.(Evtl. Kost u. Logis im Hause(200, DM netto). Tel. 4 33 57 Töchtige Putzfruu für Büro und Wohnung gesucht. Immob. Wünsch, Mhm., S 3, 2 Saubere putzfruu für 2- od. 4 mal halbtags wöchent- lich gesucht. Schandert, N 7, 13-15, Telefon 2 42 78 Zuverlässige Putzfruu für kleinen Haushalt imal wöchtl. gesucht. Stuckmann, Mhm., Fichte- straße 8a(Oststadt) Friseuse in mod. Damensalon zum 1. Nov. gesucht. Gutes Arbeitsklima, gute Bezahlung.— Montags frei. Salon Lehmann, Waldhofstraße 8 2 22 2 Neites Servierfräulein für sofort oder später gesucht. Rüdingers Bier- und Weinstube, K 3, 6 Stellengesuche Junger Kaufmann (mit abgeschl. Banklehre), streb- Büroarbeiten bestens vertraut, in Steno und Schreibmaschine, sucht neuen Wirkungskr. in Han- del oder in der Industrie. Angebote mit Gehaltsangabe erb. unter Nr. P 54311 an den Verlag. Tuchüge Friseuse nicht unter 20 Jahren, bis 15. Okt. od. 1. Nov. gesucht. Auf Wunsch Wohngelegenheit. Zuschr. u. Nr. 0199 a. d. Verlag. Neinemachefrau in gepflegten Haushalt Mann- heim-Lindenhof, gesucht. Telefon 2 54 27. Aufschlagerinnen Manglerinnen Hemdpresserinnen Zöglerinnen für Wäscherei und chem. Reinigung per sof. gesucht. WIENER WRSCHEREI Ludwig Langer, Mannheim, Lange Rötterstr., 24, Tel. 5 37 73 FRAU, Anfang 50, äußerst zuverl., geht ab 20 Uhr als Babysitter Zuschr. u. Nr. 0142 a. d. Verlag. Junge Frau erledigt Korrespondenz Schreibmaschine ist vorhanden.— Zuschr. u. Nr. 0137 a. d. Verlag. Suche Stelle als Bedienung in nur gut. Hause bei gut. Verdienst. War bis jetzt in Sommersaison tätig. Zuschr. u. Nr. P 0213 a. d. Verlag. Suche Heimarbeit, gleich welcher Art, auch Kuverts adressieren. Zuschr. u. Nr. P 0204 a. d. Verlag. 2 2 Mecdl.-techn. Assistentin 22 J., sucht in Mannheim Anstellg. Brita Ehrenklau, Alsfeld/ Hessen, Kreuz 10. Tiermarkt Pudel 150,-; Zwerge, Cocker, Dackel aller Art. Pekinesen, Boxer, Reh- pinscher usw. billigst. Bilder an- fordern. Bohrmann, Lautersheim, Tel. Eisenberg 548. Verkaufsbüro: Knabenfahrrad gebr., für 6- bis 12-jähr. f. 25, DM Zzu verk. Ab 17 Uhr anzusehen. Alfred Körner, Ne., Rathausstr. 10. Mehr. Nähmasch. u. Fahrräder ab 25, Haußer. Mhm., Neckarauer Str. 15. Guterhalt. schwarzes Klavier„Neu- Meyer, sof. zu verk. Tel. 715 78. Gebr. Fahrräder. Pister, H 2, 12 Mleider- Schränke Riesenausw. in all. Größ. u. Hölz. mit u. ohne Glasfront, auch mit dass. Betten u. Nachtschränkchen. Matratzen. Größtes Speziallager. Möbel-Streit. B 6. 1. Kein Laden. nem D don KER MAS& M ANKE M 1, 3, Fernruf 2 49 21/22 5 Raten ohne Zuschlag Schaumgummi Matratzen, Kissen, Sitzbankauflagen GUMNMI-K APF. T 2. 3. Tel. 2 12 32 Orient- Teppiche Bausback, N 3, 9, Kunststraße 28 2 — aue, 0. 9 eee Vermietungen Angebote erbeten unter LADEN Neubau), Zentrum Mhm., 100 qm mit 90 qm Lager, zu vermieten. Nr. 0195 an den Verlag. Lindenhof., Komf., e 120,.—/1500,.— DNN Imm. Dir. Machnacki, Tel. 2 40 62 Spiegel, Hutablagen, Schirmständer preiswert bei JOST, 8 2, 4. sam und gewandt, mit allgem. Kenntnisse in Buchhaltung, perf. jeder Art, Abschriften usw. Neue i Fabri kxneue TRTUMPH Ti ppPa- Reiseschreib- maschinen mat Koffer u. Jahres garantie für 198. Mark JOSEF ARZT K. G. Mannheim, N 3, 10 (Kunststraße) Küchenherd u. Zim.-Ofen bil. abzu- geben. Mayer, Emil-Heckel-Str. 22 Ofenrohre Rothermel, Waldhof, Alte Frank- kurter Straße 26. Telefon 5 94 22 Ihre Bezugsquelle för: Kolz. Eisenwa ren Werkzeuge und Kunststoffe U, 21. 22 Alles für Werkstatt. Haus und Garten. SELBSTBEDIENUNG mit günstigsten Preisen Sei auf der Huf- kauf beiswert und gut STUCK Qu 1, 5-6. Breite Straße Stragula v, f, 75 mit kl. Schönheitsfehlern, ber die Sie schmunzeln. Frick KG. 5 4, 1. MODERNE MORBEL verlangen auch ein modernes gear Wir übernehmen Thr altes Piano in Anrechnung auf den Neukauf. Auf Wunsch bequeme Teilzahlg. ſtannnelm. 0 3.9 Telefon 2 12 16 Zimmer, ab 60,—. Wünsch. Im., S 3, 2. 3 Zi., K., B., Toil., Bk. Spk. 210/4000. Zz. Vm. Vaith Imm., O 6, 9(2 02 42) LADEN, Gontardstraße 27 zu verm. Vaith Imm., O 6, 9, Telefon 2 02 42 Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 40332 Richard-Wagner- Straße 17 Leerzimmer part., sep., fl. W. und We zu vermieten; ca. 22 qm. Zuschr. u. Nr. 0221 an den Verlag. Mansardenzimmer 30,.— DM zu ver- mieten. Zuschr. u. P 0210 a. d. Verl. 2 Zimmer u. Küche Innenstadt, 85,.—, 500,— DM Renovierungskosten, zu verm. Zuschr. u. P 0207 a. d. Verl. Büro-Raum eine Treppe mit Pas- sagen- Schaufenster Parterre(auch getrennt) Luisenring ab 1. 11. zu verm. Zuschr. u. P 02086 a. d. Verl. Sep. App., Badbenützung, WC, ruh., sofort zu vermieten, auch kurz- fristig. Tel. 4 43 91 Doppelschlafzim, u. Wohnkü., voll möbl., Mhm.-Schönau, 120, p. 1. 11. zu verm. Zuschr. u. P 0209 a. d. V. 2, J-, 4-Zim.-Mhg. Imm. Dir. Machnacki, DM 2,50 per am rel. 2 40 62 Mietgesuche Möbl. Einzel- u. Dopp.-Zim. an He zu verm. Speckweg 174, Tel. 5 96 1 N05 91 Wohnungen ab 150. Wünsch, Im., RDM, S 3, 25 Zimmer, Wohnungen vermietet Immob Köntger. Qu 7. 15. Tel. 2 73 07 Zi. u. Wohngen. Tel. 2 7701 verm. Im., Käthe Knickel, F 1, Möbl. Ti. 1 M 91 Zim. u. Whg. verm. Im. Löber, Renzstr. 1, Tel. 2160 21 er Leer wum Wünsch, Im. Voith Immobilien 1 6, 9, Telefon 202 Oststadt, DM 80. RDM- S3, 1 Immobilien- Tel. 4 19 61 A. Adler Mhm., Stresemannstr. 1 Nähe Freudenstadt gutmöblierte Olzentrainheizung, Warmwasser in Küche u. Bad, Terrasse, sofort 2 Preiswerte Zimmer u. Wohnungen N 2-Zim.-Neubuu--Wohnung verm. Zuschr. u. P 54386 a. d. Verl A möbl. für Ang. 140. II pp. Wünsch, Imm. RDM- 83, J 2 möbl. Zimmer in einem Haus von 2 Jg. berufstät. Herren gesucht. Zuschr. u. Nr. 0216 ͤ an den Verlag. Möbl. Zimmer, Appartements sowie Geschäftsräume sucht Ifd.: Immob. Königer, Qu 7, 15, Tel. 27307 Alle Stadtt. Zimmer ges. Im. Wünsch, 8 3, 2, Tel. 24571 Zimmer möbl. u leer sucht laufen! HUBER. Imm., Aug.-Anl. 19, T. 43500 Möbl. Zim. von jg. berufstät. Herrn gesucht. Zuschr. u. 0215 a. d. Verl Bas F- Angestellter sucht möbl. Zim. mer bis 90, in Mhm. R. Mehlhorn 2. Hotel„Metropol“ ALT- Wohnungen sucht Ifd. Zim. u. Wohngn, Tel. 27701 Im., Käte Knickel, F 1, 1 Suche Wohngn. u. Zi. Tel. 2 770. Im. Wünsch- RDM S* 7 5 Suche Im. Käte Knickel, F 1. 1 Zi. u. Whg. sucht lfd. Im. Möb Löber, Renzstr. 1, Tel. 21681 2 Zimmer-Wohnung mit Bad, Küche od. Kochnische, P. sof. od. später v. Angestellte ges. Mietvorauszahlung mögl. Angebote mit Mietpreis-Angabe unter Nr. 0212 an den Verlag. Zum 1. April, evtl. auch etwas später Homfort. 2- bis 3 mmer⸗ Wonnung v. alleinstehend. Herrn gesucht. Lage etwa Wasserturm- Oststadt. MVz ist möglich. Angeb. u. P 54379 a, d. Verlag. 77 e Schnell Sai hi Hicht. BE Seſuchlos Mannheim(Oststadt), Tel. 4 19 69 e eee eee Unsere g Ausstellung zeigt Innen viele Modelle fünrender Fabrikate e a ee 1 12 1— f after 4 Nr. 230/ Dienstag, 4. Oktober 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 13 15.30 18.00 20.50 Uhr Freigegeben ab 18 Jahren! Plangen e I Eiks Haus 15.00 Der Film, der überall das Tagesgespräch ist! 3 Entgegen in der Presse erschienenen Meldungen ist dieser sensationelle Film nach Aufhebung der gerichtlichen Beschlagnahme in. UNGEKURZ TER FASSUNG wieder freigegeben worden. g HEUTE PREMIERE EIN FILM VONINGMARBERGMAN mit Max von Sydow /- Birgitta Valberg Gunnel Lindblom- Birgitta Pettersson produktion: Svensk Filmindustri Stoccholm— Drehbuch: Ulla Isaksson Prädikat:„Werwoll“ — 13.30 16.00 18.30 9 51 E 1 N 2 NR 6 K NN A N N in seiner neuesten Paraderolle als een Der brave Soldat Schwejk 21.00 Uhr. Frei ab 12 Jahren! Großes Haus PLANKEN Ein fesselndes Farbfilm-Aben- teber nach eigenen Erlebnissen gestaltet in Cina SeOPE 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr Freig. ab 16 Jahren .,* 3 1 AxIrA PRALAST teen Ein Beispiel menschlicher EK BE Gier u. dunkler Instinkte de) 6 a grüner mancnat Verbrochertsche Hände! Internationeiles Kuhareti-Progrumm Ab 24 Uhr Mitternachts-Cocktail Wenn die Blätter fallen NH EA Te 28.29 IEl. 2942 ki las Kine pA EN- Sreges hõ⁰s ALHAMBRA 430. 25. 16 30 21 Tel. 2 31 23 Ein Ereignis des deutschen 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 iin e(0 D 5 1 1 5 8 8 55 1 5 8„Die Fastnachtsbeichte“ „Der brave Soldat Schwejk“ Prädikat: wertvoll(12 ALS TER Telefon 2 02 02 Nur 16.00, 18.15, 20.30 Jean Gabin, Pierre Fresnay, Noël Noël(12) „Der Himmel ist schon ausverkauft“ SchAUBURG Tel, 20236 15.00. 16.15, 18.30. 20.45 Kenneth More, Taina Elg „39 STUFF EN“ SCAL Telefon 2 04 44 15.15, 18.00 u. 20.45 Uhr Anthony auinn(16) „Im Land der langen Schatten“ Telefon 2 33 33 UNWERSUM 15.30, 18, 20.30 Luise Ullrich, Gert Fröbe NOVA.(am Tattersall) Telefon 4 03 96 2. WGOE HS 14.30, 17.30 und 20.30 Uhr Martine Carol, Dany Robin, Jean-Paul Belmondo in „Die Französin und die Liebe“ DiE KURBE Tel. 25555— 14.20, 5 16.30, 18.45. 21.00 „Z ORROS SOHN II. Teil „Schneller als der Tod“(16) (12) Ein aufsehenerregender Farbf. (18) Bis daß das Geld euch scheidet) 18) Simplicissimus,& 5, mit der intimen geselligen HERREN BAR eröffnet heuſfe unter neuer Regie und erwartet Ihren geschätzten Besuch. Zum Ausschank gelangen die guten„Durlacher-Hof“!-Biere sowie sämtliche internationale Mix- Getränke. Eeile Weine zu mäßigen Preisen trinken sie in der venezianischen Gondel n den Planken-Stuben, P 4 in den Wieder nachmittags und bis 23.30 Uhr warme und kalte Küche. Superdimens.„Technirama-70“ CaplTOIl 4 41, 7.6 u 14, 16.30, 19, 21 Uhr Vincent Price(18) Kriminal-Grusel-Thriller Das Haus auf dem Geisterhügel LANKEN„ Klelnes Haus Telefon 2 31 23 PALAST Telefon 2 50 76 Siehe Großunzeige! 6„Freigegeben ab.. Jahren J 1, 6 Breite Straße 13.00, 15.30, 18.00 u. 20.30 Uhr 5 Ingmar Bergmans Meisterwerk neten.„Die Jungfrauenduelle“(18) 3 25 2 .„ Iümmelauomaten-Düsenmaschinen m. an He. 2 4 5 J—— pill 5 2 5* 1 4 Tel. 5 96 12 Carles Dickens und seine Jung- U 80 1. eber* 9 05 . unvergänglicher Mr. p 1 0 K U 1 C K gesellenabenteuer„ 150.— DM im alster-Abendstudio im CIT B 1, 6— Telefon 2 07 90 5 N 5 5 M. 8 3,2 2 Täglleh nur 200 Uhr 85 in allen Größen, aus der laufenden Produktion, fabrik- . neu, volle Garantie, Werkskundendienst. jen 5. Teilzahlung ab 5. DM monatlich. Sofortige Lieferung. — Am Meßplatz CA II 01 Rof 5 11 86 Sensationelle Preise! Neueste Modelle! el. 2 77 Ul 1 N 3 8 cel, F 1, Mach Dir ein paar schöne Grusel- Stunden Fachmännische Beratung und Verkauf: en; in dem raffinierten Kriminal- Thriller Morgen, Mittwoch, von 10 bis 18 Uhr, in Mannheim, lien 3 Gaststätte„Sängerschänke“, T 2, 15 1 Das Haus àuf dem 1 80 5 2 22 Leitung: H. Schmitt, Hösbach/ Ufr., 3 5 — Geisterhügel 3 42 8 3, eee. 8 nung NT PRICE, CAROL OHMART. ALAN MARSHAl. 2 N e e a raue Haare des 1annstr. bee, Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr 20 Jahre jünger 3 Exlepang öblierte 1 1 l. gesch WII.) gibt ihren grauen Haaren unauffällig die frühere natürliche II nung Farbe zurück, und Sie sehen wieder jung aus. Leichte Anwendung, kein Farbstoff. Seit lahr- 5 nohnten Weltruf! Oberall erhältlich, auf Wunsch Verkaufsstellennachweis. Fordern Sie 3 1. DE KU R E onverbindl. Gratisprospelct von Exlepang Gmab li., Abt. 227 Oüsselderf. Solrheimer Straße sofort 2 a. d. Verl. K 2, 32— Telefon 2 55 35 40. Dl. Dienstag bis Donnerstag, G. Turner, Peggy Stewart, Roy Bareroft i — z0RRO's SoHN inmobilten II. Teil SCHNEIIER AIS DER IO D Baugrundstück in Walldorf b. W. zu 5 1 P 544. (Falch: 120, 16.80, 15.45 una 21.00 Uhr— Greigeg. ap 18 Jehrem F 55 ruhige Lage, evtl. t laufend Grundstück m. Wochenendhaus 9, T. 43800 im vord. Odenwald zu kaufen ge- „ O DE ON 6. inv, ll. Junnkke, Christ. Görner, 3. Stäckel sucht. Zuschr. u. P 54388 a. d. Verl. 0 8 22 2 22 2 15 l. Zim. 67, 10 Wenn Mädchen ins Manöver ziehn Landwirt Haft Mehlhorn, Telefon 2 21 49 Beginn: 15.48, 17.45 und 20.00 Uhr(6) an I 50 d .(100 Morgen) arc 2 arrondiert, mit Gebäuden, ohne * 8 Inventar, zu verkaufen. el. 2 77 0. Zuschr. u. Nr. 0201 a. d. Verlag. F 1. 1. Zeppelinstraße 21 Mittelstraße 41 — 3 Bis Mitt! n 18.15 u. 20.30(16 N bas süße kleben in raue. 1 industrieller 5 Beginn nur 20.00 Uhr as) Um Tag als der Regen kam 5 2 mit großem Barvermögen. 8 . 18.00 1 7 8 mer RER% ApRllL. entdeckt die MAN NER sucht Renditeobjekt 0 Augartenstraße 38 Ein entzückender Farbfilm in Cinemascope. nur in hiesigem Raum durch 8 8 PIRR-Theuter 81 Nuittwoch 15.30, 17.50 und 20.10 Uhr. 5 ö„ 1 LIN DEN HOF ROSEN FUR DEN STAATSANWAILIT Parkhotel am Wasserturm 8 Walter Giller Prädikat:„wertvoll“(12)— Lu. Neubauwohnungen 8 — FR ETA 9 1 5 0 5(16) Farbf. m. J. Jones, SN ganz nahe der Rheinbrücke. 20.00 Uhr nell in der Sonne res. Pecik, Jos. Cotten 4, 3, 275 21. Kü., Bad, auf. zug, Olheizg.,. 8 S AA LBE AU 1(12) J. Matz, Paula Wessely 1. 12. beziehb. m. abwohnb. 8 20.30 Uhr Jie Uavollzomm. The Joh. Heesters, D. Schönherr BkZz sofort zu vermieten 5 SN Bensheim Villenbesitz in 5 4 8 2 8 2 2 — Wegen großer Nachfrage wieder in Mannheim! aller Systeme mit kleinen Emaillefehlern— ganz billig Das solide Niveau des„Ball der ein- samen Herzen“ garantiert Ihnen einen unterhaltsamen Abend bei Musik und Tanz in„stadt Wien“, Mannneim, H 3. Luisenhof/ Bgstr., zw. Hemsbach u. Laudenbach. Mittwoch u. Freitag, der beliebte FUNZELABEND. Neuer Wein U. Zwiebelkochen Mangolds' Weinstube, P 2, 3 Telefon 2 00 56 Hähnchen vom Grin deim Hecke- Kurt, O 58. 13. Tel 2 30 40 Päglich ab 1 Uh, 918 5 Uhr tor undd gute Daverwellen % O TT MANN Salon Qu 1. 21 Etage Telefon 2 11 91 Geldrerkehr Sleihung Ihres Autos Gegen Hinterlegung des Kfz. Briefes erhalten Sie sofort Bar- geld ausgezahlt. Versteegen iG Mannheim. P 5. 14. Tel. 2 64 10 0 0. Bargeld: g 9 G. is or. 5 5 4000, zeg Vorlage der 5— Verdienstbesch. Keine Wechsel! Hypotheken FE z.-Finanzie- 8 rungen und Beleihungen 5 Maschinen- Finanzierungen Kredmbüre A. Kelchner Mannheim, wespinstrase 16 14-19; Sa. 10-13 Uhr. Ruf 4 13 69 [Weinneim, wineimstr. 19 Bargeld tür jeden Zweck 75 bis zu 2 000,— ohne Vorkosten „ 0 Zins p. Mt. 4 Gebühr nur /2 /0 gg. verdienstbescheinig. Bequeme Rückzahlg. Kostenl. Beratg. ERWIN FRANCK Finanzierungen MANNHEIM. G 35, 7 Tel. 2 3357 Viernheim, Walz, Am Stockfeld 25 ligld an Berusstädge b. 2000,-, rasche Auszahlung! Erst Information: Ruf 5 20 90 M. Klein, Mhm., Eggenstr. 9 ARGETL für alle! Ohne Wechsel! Bis zu 24 Monatsraten! Ohne dingliche Sicher- heiten! Autobeleihungen u. Autofinonzierungen jedermunns- Kredit Knossalla, Mannheim, L 4, 7 l Telefon 2 03 79 Alle Berufstätigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Monatsraten sofort durch: Schaeffer KG Kredit-Büro MANNHEIM. L. 16. 9. Telefon 2 44 80 Als TER f stuctio för filmkunst Telefon 2 02 02 präsentiert mit Stolz und Freude eine der großartigsten vielleicht seine schönste! schauspielerischen Leistungen von JEAN GABIXN mit 5 PIERRE FRES NAV, NOEI-NO EHI, MoNA GOA DER HIHNEIL ist schon ausberłauf (Les Vieux la Vieille) Regie: Gilles Grangier 4 O 3, 6˙8 Eine herrliche, ganz reizende Komödie von der Kunst nicht alt zu werden. Deutsches Prädikat:„wertvoll!“ Anfengszeiten: 16.00, 18.15, 20.50, Scl. u. S0. auch 14.00 Uhr Freigegeben ab 12 Jahren . N Es hat sich schon herumgesprochen! ROVAl. cdeis Theater am Tattersall Telefon 403 96 zeigt wieder first class Filme! Der große Erfolg: Die Französin und die Liebe mit MARTINE CAROIl EAN- PAUL BEIMONDE VAIERIE IESGRAN EE. DANVY RoBIN PIERRE MOND T paAUI MEURISSE und den Regisseuren Rene Clair jean Delannoy Henri Verneuil Michel Boisrond- Henri Dñecoin- Christian Jaque Jean-Paul le Chanois Versäumen Sie diesen Film nicht— Sie würden mehr versäumen als einen Film. Täglich: 14.50, 17.50 und 20.50 Uhr Frei ab 18 J.) 1 3 5 Man trifft sieh in 07, 16 Cafè am Wasserturm Meder in fMannnelm. P 7. 19 eieron 206 58 N Wir überraschen Sie wieder mit unseren PE L E Leistungen in Preis, Chie und Qualität. 8 Verunstultungsunzeigen 5 inden a 8 2 22 N einen großen leser kreis schlafen kann jeder, der Herz und Nerven in Ordnung hat. Durch Galama beruhigt man aufgeregte Nerven und stärkt das nervöse Herz. Auch der Kreislauf wird durch Galama günstig beein- flußt. Galama ist wohlschmek⸗ kend und bekömmlich. Gesundes — Herz Starke diefer Nerven Schlo Von Die. bis einschl. Do. je 18.15 u. 20.45 Uhr Fred Mac Murray Maggie Hayes in: Der Henker wartet schon (16) T. Curtis, J. Leigh, (2 UNSER KINO IN DER SchHONAU ſelefon 5 98 88 FILA BUH NE FEUDEN HEIN 0 LIM K AF ER TAI Telefon 7 66 56 Ein Sheriff erfüllt seine harte Pflicht Die.-Do. 20 Uhr Wer war die bame' Dienstag u. Mittwoch 18.30 u. 21.00 Uhr Wieder ein Triumph russischer Filmkunst(12) [Iwan der Schreckliche Prädikat:„Besonders wertvoll“ Dean Martin „Oltoberfest-Mzrzen“ das echte Wies n-Bier frisch vom Faß im Restaurant „Plankenstuben“, Mannheim, P 4, 13 groß. Garten nur 80 O DM Café u. sehr gutgeh. Kiosk, beste Existenz, erford. 52 000 DM z. Ubernahme, zu verk. Nichtfachleute werden ein- GN gearbeitet Gretel Haushalter immobilien Ludwigshafen, Hafenstr. 70, T. 6 38 17 Zu sprechen von 14 bis 17 Uhr. Grundstöckverkauf! 4460 qm, schön gelegene Höhe, chaussierte Anfahrt.— Wald- michelbach(Weißkopf), Makler unerwünscht. Adresse einzuseh. unt. Nr. A 54438 im Verlag. Wesktberlipet Erzeugnis! Ein Beweis des Vertrauens: jetzt 10. Woche verlängert! 5 Alle 20 Sekunden wird in unseren Musterschauen inder Bundesrepublik ein Passat gekauft Sylitsouuer- Abende sind meist æecſit ſuiſil.. farben, Grön und umwyälzung, d. h. möglich! Wi'enn es einen Ofen gäbe, der mühelos und schnell gerade jetzt, aber auch in der Ubergongszeit und im Winter Geborgenheit schenkt, der genduso stark heizt, daß eee sommerliche Wörme entsteht...- es gibt ihn: „Hunderttausenden bietet der PASSAT Beliaglicliłeit aus det Stecſbose Auch 1960 Wieder, mit Recht beliebt, aus Uberzeugung begehrt der unverwüstliche, moderne, wirtschaftliche Onßeatot-AHleiſßluſt- Stealilauin Dart Dos sind echte Vorzüge: Anheimelnde Kaminbeleuchfung, optische Leistungsanzeige (mit einem Blick können Sie die jeweilige Heizleistung sichtbar kontrollieren]; das Herz des PASSAT aber ist sein ges. gesch. HOchHLEISTUNGS-Heizuggregat, mit Heißluften wicklung von nunmehr 250 bruchempfindlichen Heizstäbel). Auch das interessiert Sie: Kaminbquweise, form- schöne Verkleidung. Größe: 38* 2452 cm. Ansprechende Farben: Weinrot, Sand- rad und 2 Jahren Werksgarantie(Keine Schwarz. fahrbar durch kugelgelagerte Laufräder. Thermische Luft- Kaltluft wird angesogen und Heißluft abgegeben. Fünffach schalt- bar([Feinabstufung), dadurch geringer Stromverbrauch(500, 750, 1250, 1500, 2000 W). An jede Lichtleitong anzuschließen. Ubergongsheizung im Herbst und Fröhichr, abet auch behagl i Schon ab 5 Pfennig Stromkosten pro Stunde ist ein wirtschafflicher Dauerbetrieb iche Wärme im Winter. keine Asche, keine Schlepperei, kein Geruch, kein Geräusch, keine Verschmutzung von Teppichen und Sardinen- gab es je ein angenehmeres Heizen? Es geht um Ihr Wohlbehagen an mindestens 200 Tagen des Jahres- för nur 158. UM“ kann Ihnen der PASS AI das bieten. Versäumen Sie deshalb nicht unsere MUS TERSCHAU; wir föhren Ihnen den Ofen onverbindlich und ohne Kaufzwang für Sie vor. Von Dienstag bis Sonnabend jeweils durchgehend ab 10 Uhr geöffnet! MANNHEIM Plan kenstüben(Soldener Pfau) P 4, 13. felefon 207 39 Veronstalter; Stock K. G., Honnover; dos große deutsche Speriolunternehmen för Elektroòfen Leitung Fro Glindemann, Hannover, Charlottenstrose 83 Seite 16 MANNHEIMER MORGEN FEUIITIETON Dienstag, 4. Oktober 1960/ Nr. 230 Westf-Ost- Begegnung in Selb Mit der„Schweſk“-Oper Robert Korkas kam das Ensemble der Staatsoper Dresden zum ersten Male in die Bundesrepublik Quer durch Deutschland ging die Fahrt, von West nach Ost, vom kurpfälzischen Mannheim bis ins ober fränkische Selb. Mehr als 400 Kilometer über durchweg gute Land- straßen, durch zahllose Dörfer, durch freund- liche Städte auch, Würzburg, Bamberg, Kulm- bach. Sechs bis sieben Stunden Fahrzeit, um in einen Landstrich zu kommen, der, seien wir ehrlich, dem West- und Südwestdeut- schen bestenfalls im geographischen Umriß vor Augen steht. Irgendwo, ganz dahinten, an der tschechischen Grenze, nicht wahr? Vielleicht auch noch: wird da nicht Porzellan gemacht? Die Grenze zur Tschechoslowakei ist von Selb aus in der Tat nur fünf Kilometer ent- fernt, und wer bis zum Schlagbaum fährt, dem wird dort erschütternd offenbar gemacht, daß der so viel zitierte, oft nur als politisches Schlagwort empfundene„Eiserne Vorhang“ eine harte Realität ist. Hier endet die Straße, über die einst ein„kleiner Grenzverkehr“ rollte nach Asch hinüber, das in gleichsam greifbarer Nähe liegt; aber es ist Gras über den Weg gewachsen, und scheinbar menschenleer ist das Land bis hin zum elektrisch geladenen Drahtzaun und den hölzernen Wachttürmen dabei. Ein paar unbedachte Schritte ins fremde Land hinein genügen, um die un angenehmsten, mitunter tödliche Folgen zu haben, denn es sind, wie die Anwohner erzählen, die Grenzwachen unerbittlich und schneller mit dem Gewehr zur Hand als zu einem verständnisvollen Wort bereit. So unbegreiflich fest riegelt sich ein Volk gegen das andere ab, und einzig der Schienenstrang stellt noch so etwas wie eine Verbindungsnaht her: über ihn kommt täglich zweimal ein Kohlenzug von drüben nach Selb. Doch ist es ja nicht nur die deutsch- tschechische Scheidewand, die dieses Gebiet zum Grenzland macht, sondern nun auch noch, allerdings etwas weiter entfernt, die Mauer, die die beiden Teile Deutschlands trennt. Ein Dreiländereck! Nur eben ohne jene freundlichen Kennzeichen, wie man sie zum Beispiel im südlichen Baden, in der Basler Gegend, antrifft,. Die politisch gespal- tene Welt wird dem Bürger der westlichen Gefilde hier brutal vor Augen geführt. Und es sehnt sich der Mensch nach einem liebens- würdigeren, verbindlicheren Wort von der anderen Seite, und er wird an dieser Stelle nachdenklicher als sonst wohl, wenn er hört, daß man um der politischen Zweckmäßigkeit willen auch die letzten Fäden kappen will, die bislang zwischen den Individuen diesseits und jenseits gesponnen worden sind. Es ist ja schon gar nicht mehr viel, was uns Deutsche zusammenbringt. Wirtschaftliche Ueberlegungen, ein paar wissenschaftliche Kontakte, die mühsam abgerungene sport- liche Gemeinschaft während der Olympischen Spiele und schließlich unter der Signatur „Kultur“ dann und wann ein Theater- oder Orchestergastspiel von„drüben“ bei uns(sel- tener umgekehrt, und das nehmen wir im Westen mit großem Bedauern zur Kenntnis). Einige Sänger und Dirigenten kommen noch hinzu, die auf die Grenze nicht weiter achten. So war es denn auch ein ungewöhnliches Ereignis, daß jetzt das Ensemble der Dres- dener Staatsoper zum ersten Male jenseits des Eisernen Vorhanges gastierte(die Staats- kapelle für sich war schon einmal in der Bundesrepublik). Ort dieses west- östlichen Rendezvous war eben Selb, das Industrie- Städtchen mit etwa 20 000 Einwohnern und einem halben Dutzend Porzellanfabriken. Nicht ohne Schmunzeln überlegte man sich dabei, daß die Dresdener Oper— immerhin ein staatliches Institut der PDR— der Ein- ladung eines„Monopolkapitalisten“ folgte, des Herrn Philip Rosenthal nämlich, und damit zu einer Feierabend-Veranstaltung für die Arbeiter dieser Firma kam. Doch ist auch das nicht ohne Vorbild: im Rahmen der seit vier Jahren existierenden Selber„Feier- abende“ haben schon sowohl das Dresdener Staatsschauspiel als auch die Dresdener Phil harmoniker(die übrigens gerade eben in Heidelberg waren) ihre Visitenkarten ab- gegeben, und sie standen dabei im Laufe der Jahre in Idealkonkurrenz sowohl mit Igor Oistrach als auch mit Lehudi Menuhin, mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus wie mit dem Burgtheater, dem Berliner Schloßpark- theater, dem„Grünen Wagen“, mit Louis Armstrong wie den„Ballets modernes de Paris“— um nur einige zu nennen. Das Dresdener Staatsschauspiel hatte sei- nerzeit Bert Brechts„Leben des Galileo Galilei“ mitgebracht; die Oper präsentierte jetzt jenen musikalischen Bilderbogen vom „Braven Soldaten Schwejk“, der 1958 in New Lork uraufgeführt worden ist, dann in Dresden(worüber wir berichteten) her- auskam, in Stockholm und zuletzt an der Komischen Oper in Ost-Berlin. Der welt- Weite Erfolg des Buches von Jaroslav Hasek (das jetzt mit Heinz Rühmann verfilmt wurde) und nun auch noch die internationale Laufbahn der Oper beweisen ja wohl deut- lich genug, daß die Figur dieses Schwejk in aller Welt, in beiden Hemisphären, verstan- den und geliebt wird. Wer würde nicht gern wie Schwejk dem Spitzel, der Staatsautorität, dem Militarismus und summa summarum allen„großen Zeiten“ ein Schnippchen schla- gen? Von politischer Propaganda jedenfalls keine Spur— wenn man von der drastisch herausgearbeiteten Szene mit dem schnaps- trinkenden, kartenspielenden Priester, einem Feldkuranten, absieht, die Gefühle verletzen mochte, die uns lieb sind. Eine andere Frage ist es, wie weit die künstlerische Gestaltung des Stoffes gelun- gen ist. Das Libretto des Amerikaners Le- wis Allan folgt getreulich dem Buch, die vierzehn Bilder der Dresdener Fassung(in der Ostberliner Komischen Oper hatte man das Werk in 23 Szenen aufgeteilt) geben in einzelnen prägnanten Momentaufnahmen die Wohlbekannten Lebensstationen des„bra- ven Soldaten“ wieder: wie Schwejk ins Ge- fängnis kommt, weil er angeblich landes- Verräterische Ausdrücke gebraucht hat, vom Gefängnis in die Irrenanstalt, wie er von dort aus als Simulant entlassen und zum Militär eingezogen wird, wie er sein Rheuma pflegt, aber k. v. geschrieben wird, wie er als Bursche seinen Oberleutnant Lukasch in die unmöglichsten Situationen bringt, bis beide zur Front versetzt werden, wie er und dieser Ausgang weicht vom Buche ab — schließlich bei einem Patrouillengang sich seitwärts in die Büsche schlägt, einen an- deren Weg entlang, als er befohlen worden ist, aber einen Weg, der ihm gemäßer ist und ganz gewiß vom Krieg wegführt. Die szenische Form dieses Bilderbogens und der lapidare Songstil des Textes werden von der Musik Robert Kurkas— eines Amerikaners tschechischer Herkunft prononciert. Kurka ist 1957, 36 Jahre alt, gestorben; er hat seinen„Schwejk“, der von einem Freund zu Ende instrumentiert wurde, nicht mehr auf der Bühne gesehen. Sein aus 16 Bläsern und Schlagzeugern bestehendes Instrumen- tarium wird scharf pointiert, aggressiv, rhythmisch akzentuiert eingesetzt. Für Lyrik ist da kein Platz, wohl aber für Witz, Ori- Sinalität und illustrative Plastik. Was aber anfänglich amüsiert und entzückt, wirkt bald monoton, denn es hält Kurka die in- tellektuelle Kühle, das graphische Linien- Werk seiner Partitur bis zum Ende durch, ohne zu jener handfesten Durchschlagskraft zu gelangen, wie sie die ja wohl doch als Vorbild existierende„Dreigroschenoper“ er- reicht. Mit Einfallsreichtum und in prächtiger Profilierung hat Erich Geiger das Werk mit dem Ensemble der Dresdener Staatsoper einstudiert, realistisch, aber nicht natura- listisch, schnell wechselnd in der von Ger- hard Schade geschickt ausgestatteten Sze- nenfolge, ohne wesentliche Ueberzeichnun- gen und nur vielleicht hier und da nicht doppelbödig genug. An der Spitze der gro- Ben Künstlerschar(rund fünfzig Namen zählt das Programmheft auf, insgesamt 135 „Mann“ waren aus Dresden gekommen) steht Karl-Heinz Thomann als PTitelfigur: ein Schwejk, der einem sogleich menschlich nahesteht, der voller Pfiffigkeit ist und dem die rechte Naivität aus den Augen blitzt, wenn er mal wieder scheinbar etwas ganz Dummes angestellt hat. Hervorragend die Musikanten im Orchestergraben: unter der Leitung von Rudolf Neuhaus wurde da mit einer begeisternden Präzision und einem funkelnden Schliff musiziert. Ein interessantes, wenn auch nicht in allen Teilen ganz überzeugendes Stück in einer wohlgelungenen Darbietung. Beglük- kender aber noch als dies war es, wieder einmal mit Menschen von„drüben“ beisam- men zu sein und die herzerquickende Freude darüber bei uns wie bei den Gästen zu spü- ren. Zu erfahren, wie und was sie in Dres- den spielen(das allseits bekannte Reper- toire, aber auch Werner Egks„Revisor“ und seinen„Abraxas“, Alban Bergs„Wozzeck“, Prokofleffs„Liebe zu den drei Orangen“). Er- freulich auch zu hören, daß der vom Pfalz- orchester-Chef zum Generalmusikdirektor der Dresdener Staatsoper avancierte Otmar 8 großen künstlerischen Respekt ge- nießt. Ueber allen Fachgesprächen aber trium- phierte immer wieder die Wärme des per- Schwelk in der Eisenbahn Ein Szenenfoto aus der Oper„Der brave Soldat Schwejk“ von Robert Kurka, mit der die Dres- dener Staatsoper in der oberfrän ischen Stadt Selb zu Gast war. In der Mitte Karl-Heinz Thomann als Schwejk, rechts von ihm Hans-Georg Nowotny als Oberleutnant Lukasch. Foto: Jutta Landgraf sönlichen Kontaktes. Und so muß man ge- wih nicht weltfremd sein, wenn man auch jetzt, inmitten der großen Spannungen, der zornfunkelnden Reden in New Vork, der Berlin-Krise, den Wunsch bekundet, diese letzten Begegnungen von Mensch zu Mensch nicht einschlafen zu lassen. Wie düster auch das politische Klima sein mag, laßt uns doch wenigstens auf der untersten Ebene dieser Weltordnung noch miteinander sprechen. Das schadet keinem Regierungssystem etwas, ist vielmehr der einzige Trost, der uns ge- blieben. Das ist das Fazit dieser weiten Reise nach Selb, von einem, der auszog, um sich mit dem Bruder zu treffen. Kurt Heinz Setanzte Trostlosigkeit Das amerikanisch- europäische Janzensemble„Ballets of ²o worlds“ gastierte in Heidelberg und in Mannheim Von den auch die Mannheimer Anschlag- säulen seit geraumer Zeit zierenden Werbe- Plakaten des amerikanisch- europäischen Tanz- Ensembles„Ballets of two worlds“ leuchten als Blickfang zwei mit Schwung hingeklitschte und nach allen Seiten aus- einanderexplodierende Farbkleckse. Darf man sie als Symbol nehmen für die— na, sagen wir mal: Unbefangenheit, mit der dieses Zwei- Welten-Ballett seinen Besu- chern zweieinhalb Stunden lang mit panto- mimischen Tanzszenen aufzuwarten sich er- kühnt, die an Absonderlichkeit, ja Abartig- keit ihresgleichen suchen? Man kann es nicht leugnen: die von dem belgischen Im- presario Henriques Pimentel gegründete und geleitete, vom amerikanischen Ballettregis- seur Herbert Roß choreographisch betreute Tanzgruppe besitzt einige Aushängeschilder, die ihr zustatten kommen. So figurierte sie beispielsweise mit einigen wenn auch nur mäßig erfolgreichen Gastspielen im Pro- gramm der diesjährigen„Berliner Fest- wochen“, auch hat sie in ihren Reihen zwei- fellos ausgezeichnete und teilweise schon zu internationalem Ruhm gelangte tänzerische Begabungen wie die von den Deutschland- Gastspielen des„Newyork City Ballet“ her bereits bekannte Primaballerina Nora Kaye oder die als Charaktertänzerin sehr attraktiv wirkende Christyne Lawson. Auch jene für die moderne amerikanische Ballettkunst typische und oft bis zur Brillanz perfektio- nierte Sprung- und Drehtechnik männlicher Tänzer findet sich hier in Beispielen wieder. Und wenn man dann vernimmt, daß das Zwei-Welten-Ballett nach seinem Auftreten in der Städtischen Bühne Heidelberg und im Nationaltheater Mannheim„sein Programm in fast allen größeren deutschen Theater- städten“ zeigen wird, so ist man immerhin geneigt, sich ein besonderes künstlerisches Ereignis zu erhoffen. Wie steht es nun mit diesem Programm? Seine Heidelberger Aufführung, der dieser Bericht zugrunde liegt, wurde zu einer fast erschreckenden Enttäuschung. Der neuer dings aufgekommenen Mode, die ohnehin von den Theatern bis zum Ueberdruß prak- tizierte makabre Thematik der Ausweg losigkeit des heutigen menschlichen Daseins auch von der Tanzbühne herab mit Inbrunst zu zelebrieren, ist Herbert Roß, der Choreo- graph, offenbar mit Haut und Haaren verfal- len. Diese Art geht einem, mit Verlaub, lang- sam auf die Nerven, insbesondere wenn in die Tanzbilder mit gewichtigem Ernst ein Tief- sinn hineingeheimnist wird, der beim besten Willen vom Betrachter nicht herauszuhor- chen ist. So gab Goyas Bildzyklus„Capri- chos“ die Anregung zu einigen pantomi- mischen Szenen des Grauens, darunter das quälerische Bild einer„Tantalus“ benannten Marterszene am Schandpfahl und den end- los ausgedehnten grausigen Tanz eines Wahnsinnigen mit der Leiche einer Frau— Darstellungen, deren künstlerische Notwen- digkeit in dieser Form einfach nicht einzu- sehen ist, ebenso wie kein zwingender Grund ersichtlich wird, sie musikalisch in Bela Bartoks Komposition„Kontraste“ einzuklei- den. Das Fehlen jeglicher erläuternden In- formation über Sinn und Bedeutung der je- weiligen Pantomimen erschwert den Unein- geweihten überdies das Verständnis der häufig sehr breit ausgewalzten Handlungs- Vorgänge außerordentlich. Dies vor allem in der getanzten japanischen Mord- und Tot- schlagsgeschichte„Rashomon“, in der im- merhin Nora Kaye, Graham Smith, Paul Olsen und Christyne Lawson zur stim- mungskräftig untermalenden japanisieren- den Tonkulisse von Laurence Rosenthal ge- wisse Symbolzeichen ihres inneren Erleb- niszustandes zu deuten Gelegenheit hatten. Aber wenn schließlich sogar der übrig bleibende Bandit sich nach all dem Greuel vor Ekel in kunstvoll geformtem hohem Bogen coram publico seiner Spucke ent- ledigt, so hat er damit sicherlich manchem Zuschauer aus dem Herzen gespuckt Eine ebenso düstere wie peinlich abge- schmackte Sphäre ausweglosen Gefesselt- seins in Trieb und Leidenschaft erschließt der zu der Musik von Darius Milhaud„ge- tanzte“ Einakter nach Jean Genets„Les Bonnes“(„Die Zofen“), in dem der Zustand der vollkommen aus dem Leim gegangenen Normalstruktur der menschlichen Psyche mit, man darf schon sagen, virtuoser tänze- rischer Parterre-Akrobatik unbedenklich in die Außenwelt projiziert wird. Terpsichore, verhülle dein Haupt! Doch zum guten Abschluß wird noch einmal wirklich getanzt. In dem Jazzballett „Angelhead“, das auch dekorativ und kostümlich eine hellere Note trägt, gibt es Wenigstens neben der auch hier deutlich zur Schau getragenen schlaksigen Weltmüdig- keit zur Musik von Lionel Hampton und Chico Hamilton ein paar temperamentvolle Tanzstücke, aber schließlich und endlich versandet auch hier das Spiel in hoffnungs- loser Golgatha- Stimmung. Es hatte wohl kaum jemand reine Freude an diesem(in Heidelberg übrigens auffal- lend schlecht besuchten) Abend des Zwei- Welten-Balletts. Die gekommen waren, spendeten den Darbietungen immerhin freundlichen und respektvollen Beifall, der am Schluß sogar eine ausgesprochen herz- liche Form annahm. C. O. E. 95 Heinz Söttsche als Chorleiter Moteftenabend in der Christuskirche Langsam beginnt sich das künstlerische Bild von Heinz Göttsche, dem neuen Kantor der Mannheimer Christuskirche, zu runden. Nach zwei Orgelabenden trat er nun als Chordirigent in Erscheinung, leitete eine Auslese des Bach-Chors, der A-cappella- Werke sang, und ist damit nur noch eine letzte„Rate“ der Vorstellung schuldig: ein Unter seiner Stabführung erklingendes Ora- torium. Einstweilen darf vermerkt werden, daß ihm der hier als Doppelchor in den Motetten „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Jo- hann Pachelbel und„Der Geist hilft un- serer Schwachheit auf“ von Johann Sebastian Bach sowie in den„Fest- und Gedenksprü- chen“ von Johannes Brahms formierte Bach- Chor sozusagen in die Hand gewachsen ist. Er hat den vorhandenen hohen Standard wahren können und zudem vom Gesichts- punkt der Besetzung aus eine neue Nuance eingeführt: einen Klangkörper mittlerer Art zwischen großem und Kammerchor, der auf- wendige Kompositionen dennoch in ange- nähert intimer Darbietung zu verwirklichen vermag. Es mögen etwa fünfzig Sänger und Sän⸗ gerinnen gewesen sein, mit denen Göttsche sich des Programms annahm. Sie entwickel- ten die Kraft, die die hohen dynamischen Grade erfordern. Der Klang blieb jedoch im Timbre hell und unwuchtig. Die Linien im Geflecht kontrapunktisch gesetzter Stellen Waren feingeartet, und der Gesamtcharakter dieses Singens erhielt einen durchaus aristo- kratischen Zug. Wie die rein technische Lei- stungsfähigkeit konserviert werden konnte, bewies die akkurate Wiedergabe der Chor- fuge in der Bach- Motette. Auch das Ineinan- dergreifen der beiden Chorhälften bei geteil- ter Partitur, die Intonationssicherheit und der edle Ausdruck in homophonen Partien seien gebührend hervorgehoben. Göttsches knappe, aufs Wesentliche zielende Dirigier- gestik verlieh allen drei Kompositionen einen in Form und Ausdruck balancierten Zuschnitt. 5 Seine Darbietungen an der grogen und an eee. der Chororgel bestätigten seine Allround- 1 i Befähigung in der intimen Sphäre wie im Klang- Alfresco. Hier wie dort bleibt sein Spiel ausgelichtet und vom Willen zu struk- tureller Ordnung geprägt, sei es in der Kunstvoll-farbigen Interpretation von Johann Gottfried Walthers Partita„Jesu meine Freude“ und eines Reger-Kanons oder in der mächtig ausgreifenden Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach und in Regers„Gloria in excelsis Dei“, Fr. 5 CARL ZUCK MAYER: Die Fastnachtsbeichte Copyright by S. Fischer, Fronkfurt om Main 34 Fortsetzung „Du erinnerst dich“, sagte sie, zu Panezza gewandt,„daß ich als vierjähriges Mädchen einen Sommer, in dem meine Eltern eine Auslandsreise machten, auf eurem Gut ver- brachte. Wir haben damals täglich zusammen gespielt— es waren zwei oder drei etwa Sleichaltrige Buben, Bettine hielt sich immer mehr im Haus, wir aber tobten im Garten, in den Weinbergen und im Wald herum, s0 oft man uns laufen ließ; und ich erinnerte mich, von diesen Buben, nur an ihn— er war für mich der Verwandtè, der junge Herr, er War Jeanmarie— und er hatte mich damals schon, selbst kaum über fünf Jahre, Wie eine Frau geküßt und berührt, was mich erschreckt und berauscht hatte, obwohl ich es erst später begriff... Als er jetzt vor mir Stand, braunverbrannt, hoch aufgewachsen— und, wie er sagte, auf einer Weltreise be- griffen— da gab es für mich keinen Zweifel — er ist Jeanmarie; denn den wirklichen hätte ich nie wiedererkannt— ich hatte ihn vergessen. Vielleicht habe ich ihn damit zu Jean- marie gemacht— obwohl er schon mit ge- druckten Karten auf diesen Namen in unser Haus kam, was ihn, zusammen mit meinem Erinnern, bei meinen Eltern genügend aus- Wies—, vielleicht hatte auch ihn ein dunkles Erinnern oder Verlangen aus der Kindheit Hergetrieben, vielleicht war es auch nur ein gemeiner Betrug, Berechnung, Gewinnsucht oder die Lust am Bösen— ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß ich ihm völlig verfiel— so wie ich ihm wohl schon als Kind verfallen war. Er war nicht gewohnt, in unserer Art von Gesellschaft zu verkehren, er machte den oder jenen faux-pas,— aber man hielt das eben für ‚das Deutsche“ an ihm,— und er konnte, besonders den Damen gegenüber, von einer so überwältigenden und entwaff- nenden, so kecken und einfältigen Liebens- Würdigkeit sein, daß man ihn gern zu Gast hatte, zumal er fließend französisch und von Tag zu Tag besser italienisch sprach. Ich aber liebte ihn, mir war, als hätte ich nur auf ihn gewartet. Und ich hatte auf ihn gewartet. Er war meine erste Liebe— mein erster Mann. Mit meiner Leidenschaft wuchs Lolfos Haß gegen ihn— ich glaube, er hatte Lolfo einmal geschlagen, als er ihm nachts den Weg zu meinem Zimmer verstellen wollte; ein andermal hatte Lolfo uns belauscht, als ich mich ihm, in einem versteckten Pavillon des großen Gartens, hingab, und wohl den Eindruck von einer Gewalttat gehabt— wo- von jedoch keine Rede war.“ (Obwohl— mußte Panezza denken, wäh- rend sie einen Augenblick schwieg— in je- der Liebeshandlung, jeder Hingabe, jeder Besitzergreifung, etwas von einer Gewalt- tat enthalten ist.) „Ich war so besinnungslos in meiner Liebe“, fuhr sie fort,„daß ich Lolfo geopfert hätte— und ich gab dem Geliebten, als ich merkte, daß er sich bedroht fühlte und nachts nicht wagte, allein aus dem Haus zu gehn, die kleine Pistole, die ich auf einsa- men Spaziergängen in unsrem ziemlich wil- den Gebirge zu tragen pflegte. Ich gab sie ihm nicht etwa, um Lolfo, falls er ihn an- greife, zu töten— ich sagte ihm, wie sehr ich an ihm hing—, sondern um ihn notfalls in Schach zu halten; denn Lolfo wußte sehr wohl, was die geladene Waffe, wenn man sie auf ihn richtete, zu bedeuten hatte. Und Lolfo, als ob er etwas geahnt hätte, oder auch nur um meinet willen, hielt sich seitdem zurück. In diesen Tagen— es war schon im Fe- bruar— finden in der Umgebung alljähr- lich die großen Empfänge und Bälle statt, und zu einer solchen Veranstaltung, bei ein- flußreichen Verwandten, nahm ich ihn mit, den ich als meinen Verlobten betrachtete— und der in seinem sehr neuen Gepäck auch sehr neue Gesellschaftskleidung mitgebracht hatte. Ich wollte, bevor man es publik machte und bevor ich die endgültige Einwil- ligung der Eltern erbat, ihn da und dort einführen— er hatte sich selbst schon mit einigen jungen Herrn aus den guten Kreisen angefreundet— und ich wollte mich schön machen für ihn, mit allem Glanz und allem Zauber, den ich ihm bieten konnte. So lieh ich mir von meiner Mutter für diesen Abend den großen Familienschmuck aus, der unsren Namenszug in diamantgefaßten Rubinen trägt, und von dem ich wußte, daß er mir nach der Hochzeit gehören sollte. Auf der Heimfahrt von diesem Fest, allein mit mir in der geschlossenen Kutsche, ge- stand er mir plötzlich, in großer Erregung, daß er sich in der Stadt, die er öfters allein besuchte, mit anderen jungen Herren aufs Spiel eingelassen und furchtbar verloren habe— sicherlich nur weil ihm solches Glück in der Liebe beschieden sei, sagte er und küßte meine Schultern und Hände dabei—, es handle sich um eine große Summe, für die er einen auf den nächsten Morgen fälligen Schuldschein habe ausstellen müssen, und die er sich erst durch einen ausführlichen Brief von zu Hause erbitten könne; hier aber sei er erledigt und unmöglich gemacht, wenn er die Ehrenschuld nicht pünktlich begleiche, das könne er auch mir nicht antun— und er bat mich, fast weinend, ihm den Schmuck für wenige Tage zu überlassen, damit er ihn im Pfandhaus beleihen und dann, wenn man ihm das Geld überwiesen habe, wieder aus- lösen könne.. Ich gab ihm den Schmuck Aber zum erstenmal fühlte ich ein Mißg- trauen, Schlimmeres, eine Art Abscheu vor ihm, und ich verschloß ihm in dieser Nacht meine Tür. Ich fühlte mich schlecht und elend. Ich wußte plötzlich, daß ich Mutter wurde. Als ich am nächsten Tag, sehr spät und noch recht kränklich, herunterkam, war er verschwunden. Das heißt, er hatte sich in der Frühe ganz offiziell von meinen Eltern verabschiedet, unter der Vorgabe, er habe ein Telegramm erhalten, daß seine Mutter im Sterben liege. Mich, sagte er, habe er schon nach dem Ball verständigt und wolle mich nicht mehr stören. Er verreiste in Hast, um den ersten Zug zu errreichen, und nahm Grühe, sogar einen Brief meiner Eltern an die seinen mit. Auch jetzt hatte ich noch nicht die Idee, daß er ein wirklicher Betrüger wäre— und ein anderer als der, für den er sich aus- gegeben hatte. Immer noch, bis zum Augen- blick meiner Ankunft in eurem Haus, war er für mich Jeanmarie— nur glaubte ich ihn auf schiefe Bahn, auf schlimme Wege gera- ten—, und ich folgte ihm mehr, um ihn zu retten um ihm zu helfen, um die Sache mit dem Schmuckstück auf irgendeine Weise in Ordnung zu bringen, bevor sie herauskommen würde, und ihn vor den Folgen zu bewahren, als etwa um einer Rache willen, von der ich nichts in mir verspürte. Doch was ich in Wahrheit wollte, war nur, ihn wiederhaben. Denn ich liebte ihn, trotz der Empfindungen dieser Nacht, mit un verminderter Leiden- Schmuckschachtel in die Kassette zurück, in der sie kostbare Sachen aufbewahrt: so dessen Schutz meine Eltern mich auf den ein- schaft, und er war der Vater meines werden- den Kindes. 5 Es ging aufs Wochenende, ich sagte, ich wolle es— was nichts Ungewöhnliches war bei einer Freundin am Meer verbringen, und Packte nur ein, was man für einen soichen Ausflug braucht. In Anwesenheit meiner Mutter, die es nicht für nötig hielt, den In- halt zu kontrollieren, stellte ich die leere ä konnte ich sicher sein, daß die Entwendung Vorläufig nicht bemerkt würde. Das war enst vor wenigen Tagen— und es War, wie ich schon sagte, für meine Eltern nichts Ungewohntes, mich für ein Wochen- ende oder auch länger zu meiner Freundin fahren zu lassen, in deren Elternhaus ich. Wohlgeborgen war, so daß ich keine Fragen oder Nachforschungen zu befürchten brauchte. Auch nahm ich Lolfo mit— ich hatte das zu diesen Besuchen schon öfters getan—, unter samsten Bergwegen sicher wußten. Ich nahm ihn nicht nur mit, um meine Reise zu ver- schleiern, ich wollte nicht allein sein, ich hatte eine unbestimmte Angst, vor allem, was kommen würde, auch vor der Reise selbst und ich wollte ihn nicht allein zurück lassen, auch um ihn hatte ich Angst— eine grundlose unerklärliche Angst, als würde ich ihn, wenn ich allein führe, nicht mehr wiedersehen Und da ich die Pistole nicht mehr besaß, nahm ich das Stilett an mich, das in einem Schrank mit anderen Familienstücken auf- bewahrt wurde, denn ich fühlte mich auf einer so langen Reise, wie ich sie noch nie allein unternommen hatte, in Unsicherheit.“ Fortsetzung folst * Dee dee 5 del Gr. aul fin. 801 tra ZW. une ein Ind SU Tit Sise nei Wie Nat nut Sick Per hal jed Op. de den ren de ier