/ Nr. Al — grund exandet bei ihre: andelt eg 1 lokalen Dirigent t. An an. Werk in blich kri. ten“ des rich For. ) liefertz im Jahre zen töten n aufge. kten ver. n Kerker Landes. ander eg die Ver. ne Heer, om Feld. chaffenen Gewalt. artsnähe gesunge- ind ethi. ler Liebe um Mög- Folter. Ballett. aufzuhe. ade Ton- genweise. der Stim. le Klang- a; es gibt mer nur em blut. ragende vor einer Günther Trefelder szenierte Dirigent trefflich Ind das nd Tanz. Gesamt. den Mut n Hanse. janz An- habe 9 Feuden- d Zeich · SSy Effel · hat zu- ing ent⸗ Isikhoch⸗ und erst a immer lerischen Hwenkte der un: nusikali- Gemein- er Maler suchte. Künst- licht er. J Ekel bontanen ung der „Lasur- er“, ent- y chfarbi- t strahlt von det ung ist lag man 3e Ossy all ver-. chd gibt jetzt ns-Wett⸗ lem Ver- heimer is-Verlag den ins- ositionen he, Mau- a Haller jeber die hier be. 1 — men 2 gedacht d hinzu elte mit 1 „Nein, und ö . ö gte sie Uf seine gesagt us folgt 4 1 Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Roch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säamtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 1624 A Mannheimer —— Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 4-8. Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3, 0 DM zuzügl. 60 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 232/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 6. Oktober 1960 Als geschlagener Mann verließ Hugh Gaitskell, Jahreskongreß seiner Partei. nichtende Niederlage bereitet. Die Mehrheit Vorsitzender der britischen Labour-Party, Sein Gegenspieler, Frank Cousins, am Mittwoch den hatte ihm eine ver- der Labour- Delegierten sprach sich für eine einseitige atomare Abrüstung Großbritanniens aus und setzte sich damit in unüberbrüch- baren Gegensatg zur offiziellen Linie der Labour-Frafction im Unterhaus. Der Entschei- dung waren stürmische Auseinandersetzungen vorausgegangen, die sich zu minuten- langen chaotischen Szenen entuichelten, als Gaitskell dem Parteitag mit den Worten den Kampf ansagte:„Glaubt ihr vielleicht, wir vom Volk gewählte Abgeordnete können eine solche Entscheidung plötzlich hinnehmen, glaubt ihr, wir können über Nacht die Art von Pagifisten, Unilateralisten und Mitläufer werden, wie es einige andere Leute sind?“ Damit ist die britische Arbeiterpartei in Gefahr, auseinanderzubrecken.(Siehe auch den Bericht auf dieser Seite.) Bild: dpa Gipfeltreffen im nächsten Frühjahr? Unklare Aeußerungen Chrustschows über Berlin/ Aussprache mit Macmillan Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Washington. Premierminister Macmillan und Ministerpräsident Chrustschow bereiteten am Dienstag den Boden für eine neue Gipfelkonferenz im Frühling näch- sten Jahres vor, auf der Berlin und die Abrüstung die Hauptthemen sein werden. Die Anregung dazu kam von Macmillan, losen Unterredung in der vorigen Woche der Chrustschow nach der recht ertrags- eine Gegeneinladung schuldete und vor seinem Rückflug nach London einen letzten Versuch zur Verminderung der in der UNO- Generalversammlung verschärft zum Ausdruck gekommenen Differenzen machen wollte. Macmillan glaubt, damit nicht ganz erfolglos gewesen zu sein. Insbe- sondere hat er den Eindruck, daß für Berlin mit einem Waffenstillstand bis zum nächsten Frühjahr zu rechnen ist, und daß die bestehende Lage nicht wesentlich angetastet werden wird. Chrustschow drückte seinen Wunsch nach einer Gipfelkonferenz im Januar oder Februar aus, aber Macmillan erklärte, der neue amerikanische Präsident werde zweifel- los infolge der Fülle der Geschäfte eine Ein- kührungszeit brauchen und riet deshalb. Anfang nächsten Jahres mit der Konferenz- vorbereitung zu beginnen, damit diese dann im Frühling stattfinden könne. Britische Kreise sehen den Hauptwert dieses Treffens darin, daß die Dinge wieder ins Rollen gebracht worden sind oder, mit anderen Worten, daß Voraussetzungen ge- schaffen werden, unter denen die Amerika- ner und die Sowjets wieder miteinander sprechen. Unter dem gleichen Gesichtspunkt wer- tet man auch die Unterhaltung über die Abrüstung, die den größten Teil des Ge- sprächs zwischen Macmillan und Chrust- schow beanspruchte. Das Gespräch kam jedoch nicht über die bisherigen unfruchtba- ren Formeln hinaus und es ergab sich nicht einmal Einigkeit über die Verhandlungs- methoden. Der Westen findet die von Chrustschow gewünschte Erweiterung der Abrüstungskommission durch Neutrale un- Sparkonten aus dem Lastenausgleich Beschluß des Bundeskabinetts/ Ein Teil der Hauptentschädigung soll vorzeitig abgegolten werden von unserem Wirtschaftskorrespon denten Eröst Gers f Bonn. Der Bund will den Heimatvertriebenen, Flüchtlingen und Kriegssach- geschädigten im Zusammenwirken mit den Kreditinstituten Sparkonten einrichten, mit denen ein Teil der Hauptentschädigung des Lastenausgleichs vorzeitig abgegolten werden soll. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch mit der Verabschiedung der 13. Novelle zum Lastenausgleichsgesetz beschlossen, die Leistungsverbesserungen von nicht weniger als fünf Milliarden Mark bringen soll. Allein zwei Drittel dieser Summe werden den Hauptentschädigungs- Empfängern zugute kommen. Wer Anspruch auf Hauptentschädigung hat, soll nach Verabschiedung der Novelle bei einer Sparkasse oder Bank seiner Wahl ein Sparkonto eröffnen können, auf das ihm bis zu 3000 Mark gutgeschrieben werden. Dieses Geld wird mit mindestens vier Pro- Zent verzinst. Der Anspruchsberechtigte wird jedoch voraussichtlich nur über 25 Prozent der ihm zugeschriebenen Summe unmittel- bar verfügen können. Die restlichen Beträge bleiben einstweilen gesperrt, bis der Bund aus den laufenden Einnahmen des Lasten- ausgleichsfonds für Deckung sorgen kann. Den Sparkassen und Banken werden Dek- kungs forderungen gegenüber dem Bund ein- geräumt, die ihrerseits mit 4,5 Prozent zu verzinsen sind. Die Bundesregierung soll je- doch ermächtigt werden, auch einen höheren Zinssatz zu zahlen, falls Kreditinstitute aus eigenen Mitteln die gesperrten Beträge ganz oder teilweise freigeben Die Bundesregierung will sich vom Par- lament schließlich auch die Ermächtigung geben lassen, die Hauptentschädigung bis zu einem Gesamtbetrag von drei Milliarden DM „über Sparkassenbücher abzuwickeln“, wie Staatssekretär Dr. Nahm vom Bundesver- triebenen ministerium vor Journalisten er- klärte. Neben dieser Abwicklungsform werde es vom 1. Januar 1963 an aber auch die Bar- verzinsung der Hauptentschädigungsansprü- che geben, bei der festverzinsliche Wertpa- piere ausgegeben werden. 5 Unter den Leistungsverbesserungen, über deren Grundzüge sich das Kabinett schon vor zwei Wochen geeinigt hatte, ist die durchschnittliche 15prozentige Erhöhung der Hauptentschädigung für kleine und mittlere Vermögensverluste zwischen 6000 und 100 000 Reichsmark die wichtigste. Die Unterhalts- hilfe soll um monatlich je acht Mark für den Anspruchsberechtigten und dessen Ehepart- ner sowie um monatlich je zwei Mark für jedes Kind erhöht werden. Außerhalb des Lastenausgleichs will die Bundesregierung Hausratshilfe an Sowjet- zonenflüchtlinge zahlen, die keinen Flücht- — Bauern wird geholfen Bonn.(eg Eig. Bericht) Bundesernäh- Tungsminister Schwarz hat am Mittwoch anläßlich der Mitglieder versammlung des Deutschen Bauernverbandes den Landwirten zugesagt, daß der Bund sie für die Ernte- Verluste dieses Sommers entschädigen werde, soweit die Länder nicht dazu in der Lage sind. Es sei mit einem Minderertrag durch Nässeschäden von 400 bis 450 Millionen Mark zu rechnen. Der Vizepräsident des Bauern- Verbandes, Bauknecht, hob hervor, daß Re- gierung und Verband sich in ihren Grund- anschauungen einig seien. Man sei seit Mo- naten ein gutes Stück Weges zusammenge- S den und hoffe, daß das gute Einvernehmen von langer Dauer bleibe. lingsausweis(C-Ausweis) besitzen. Die Für- sorgesätze sollen bei der Bedürftigkeitsprü- kung der Antragsteller unberücksichtigt blei- ben. Strafen beim Zoll und für Soldaten Bonn.(gn Eigener Bericht) Kleine Zoll- sünder sollen künftig glimpflicher davon- kommen als bisher. Wenn die„geschmug- gelte“ Ware einen Wert von weniger als 200 Mark hat, soll keine gerichtliche Be- strafung erfolgen, sondern nur ein doppelter Zollsatz auferlegt werden. Dies besagt der Entwurf eines neuen Zollgesetzes, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedet hat. Eine ebenfalls vom Kabinett beschlossene Aenderung der Wehrdisziplinarordnung geht auf Anregungen des Verteidigungsausschus- ses des Bundestags zurück und wertet die Erfahrungen der letzten Jahre aus. Bisher mußte auch bei den kleinsten Dienstvergehen von Soldaten zunächst die Staatsanwaltschaft hinzugezogen werden, sofern auch das Straf- gesetzbuch berührt worden war, erst später konnten Disziplinarstrafen verhängt werden. Nach der vom Kabinett verabschiedeten Neuregelung können die Disziplinarstellen sofort nach der Tat einschreiten, wenn es sich um„Bagatellfälle“ handelt.. SPD- Gesetzentwurf zu Unfallrenten Bonn.(eg-Eig. Bericht). Die Bundestags- fraktion der SPD hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem die lau- fenden Renten der gesetzlichen Unfallver- sicherung zum 1. Januar 1961 den gestiege- nen Löhnen und Gehältern angepaßt und so erhöht werden sollen, daß sie den Sozial- versicherungsrenten gleichgestellt sind. Die- ser Vorschlag, der die von den Arbeitgebern finanzierten Berufsgenossenschaften mit einem jährlichen Mehraufwand von knapp 200 Millionen Mark belasten wird, stimmt mit den Plänen der CDU/ CSU überein. Die Sozialdemokraten wollen aber darüber hin- aus die Unfallrenten allgemein„dynamisie- ren“, also die zukünftigen Renten genau so automatisch dem höheren Lohn- und Ge- haltsniveau anpassen wie die Alters-Neu- renten. Ferner hat die SPD in einem Gesetzent- wurf beantragt, die Umsatzsteuer für Unter- nehmen mit Jahresumsätzen bis zu 120 000 Mark von bisher vier auf drei Prozent zu senken. Sie meint, daß auf diese Weise für etwa eine Million Kleingewerbetreibende die Steuerlast wesentlich gemindert und deren Stellung im Wettbewerb mit den Großunternehmen verbessert würde. Zweckmäßig und Chrustschow lehnte Mac- millans Vorschlag der Uebergabe des Pro- blems an Sachverständige ab und verlangte eine grundsätzliche Entscheidung für seine unklaren Vorschläge, Aber auch hier legen die Briten Wert darauf, zumindest über verschiedene Kanäle mit den Sowjets im Gespräch zu bleiben. Nehru contra Menzies (AP/ dpa) Die Möglichkeit, den Gedanken einer Gipfelkonferenz zu einem ernsthaften Vorschlag werden zu lassen, bot auch die von Australien eingebrachte Entschließ urg, in der eine Gipfelkonferenz den Großmäch- ten empfohlen, jedoch kein Zeitpunkt fest- gesetzt wird. Vor der Abstimmung über diesen australischen Entschliegungsantrag stand auf der Tagesordnung der Mittwoch- sitzung der Vollversammlung jedoch die Diskussion über den von fünf Neutralen eingebrachten Resolutionsentwurf, der eine Aussprache zwischen Eisenhower und Chrustschow empfiehlt. In der Vollversammlung gab es dann eine außerordentlich scharfe Ausein andersetzung zwischen dem indischen Ministerpräsidenten Nehru und dem australischen Regierungschef Menzies. Nachdem Menzies den australischen Antrag begründet hatte, verteidigte Nehru in einer leidenschaftlichen Rede die Resolu- tion der Neutralen. In seiner Rede übte Nehru außerordentlich scharfe Kritik an Menzies, dem er ein„triviales, oberflächliches und absurdes Verhalten“ zu dem neutralen Appell vorwarf. Empfang bei Chrustschow Am Dienstagabend gab Chrustschow einen Empfang für die Leiter sämtlicher UNO- Delegationen. An dem Empfang nahmen rund 400 Gäste teil, unter ihnen UNO- General- sekretär Hammarskjöld, sein amerikanischer Stellvertreter Bunche und der amerikanische UNO-Chef delegierte Wadsworth, ferner eine Reihe ausländischer Regierungschefs. Ham- marskjöld wurde von Chrustschow, der in der Vollversammlung der Vereinten Natio- nen seinen Rücktritt gefordert hatte, herzlich begrüßt. Man machte ein wenig Konversa- tion, und als Hammarskjöld den Sowjet-Pre- mier an eine gemeinsame Bootsfahrt in Mos- kau erinnerte, meinte Chrustschow zu ihm, er solle sich ruhig öfter dem Ruder des Kom- munismus anvertrauen und nicht auf das tote Pferde des Kapitalismus setzen. Im Laufe des Abends hatte Chrust- schow dann eine Unterredung mit dem in- dischen Ministerpräsidenten Nehru und dem indonesischen Staatspräsidenten Su- karno. Auf diesem Empfang gab Chrustschow ferner der amerikanischen Journalistin Barbara Higgins ein Interview. Nach sei- nen Absichten in Berlin befragt, versicherte Chrustschow der Journalistin, daß es keine Blockade Berlins geben werde. Er stellte aber nicht klar, ob diese seine— wie er sagte„persönliche“ Garantie nur für den Fall gilt, daß Berlin eine„freie Stadt“ wird, wie er wiederholt gefordert hat. Wörtlich sagte er,„Westberlin ist in einer besonderen Lage, es befindet sich auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik und behält das kapitalistische System bei. Als die Journalistin ihre Frage nach der Blockade wiederholte, sagte Chrustschow:„Ich kann Ihnen von meiner Seite aus die volle Versicherung geben, und ich bin sicher, daß die Regierung Ost- deutschlands derselben Ansicht ist.“ Die Journalistin ließ nicht locker.„Keine Blok kade?“ fragte sie. Chrustschow fuhr fort: „Denken Sie bitte daran, daß wir einen Friédensvertrag mit der Deutschen Demo- kratischen Republik abschließen werden. Daher müssen wir den Kriegszustand be- enden, und Westberlin wird eine Freie Stadt sein. Es wird nicht nur keine Blok- kade mehr geben, sondern es werden alle Bedingungen dafür geschaffen werden, die sicherstellen, daß die Verbindungen mit der Außenwelt offengehalten werden.“ 61 Tote bei Flugzeugabsturz Boston.(AP) Beim Absturz einer vier- motorigen Turboprop-Maschine vom Typ Lockheed„Electra“ der amerikanischen Luftverkehrsgesellschaft„Eastern Airlines“ haben am Dienstagabend 61 der 72 Insassen den Tod gefunden. Die elf Ueberlebenden, darunter auch die beiden Stewardessen, er- litten zum Teil lebensgefährliche Verletzun- gen und mußten in Krankenhäuser eingelie- fert werden.. Die Maschine war aus noch unbekannten Gründen kurz nach dem Start in den Hafen von Boston gestürzt. In den sofort mit Hilfe von Hubschraubern, kleinen Booten und Tauchern aufgenommenen Bergungsarbei- ten konnten bisher erst 51 der Katastrophen- opfer geborgen werden. Die amerikanische Zivilluftfahrtbehörde hat eine Kommission mit der Untersuchung der Absturzursachen beauftragt. Wegen eines geheimen Doku- ments der amerikanischen Luftwaffe, das sich an Bord der„Electra“ befand, wurde auch die amerikanische Bundeskriminalpoli- zei EBD eingeschaltet. Das Dokument wurde am Mittwoch nach stundenlanger Suche in einer Tasche im ölbedeckten Hafenwasser treibend gefunden. Der Absturz von Boston ist der zweite einer Lockheed„Electra“ innerhalb von drei Wochen. Spaltung in der Labour Party Mehrheit für einseitige atomare Abrüstung/ Gaitskell unterlag Scarborough.(dpa) Der Parteitag der britischen Labour Party ignorierte am Mitt- woch alle beschwörenden Warnungen der eigenen Führung und entschied sich für eine einseitige atomare Abrüstung Groß- britanniens. Die offizielle Parteipolitik in diesen Fragen wurde mit Mehrheit abge- Zwiscen Gesſern und Moroen 15 Prozent Gehaltserhöhung forderte für Beamte der Bundesvorstand des DGB in Briefen an die Bundesregierung, die Fraktio- nen des Bundestags, den Bundesrat und die Länderregierungen. Nach der Rückkehr von Bundeswirt- schaftsminister Erhard aus dem Nahen Osten wird Bundeskanzler Adenauer einen größe- ren Kreis führender Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik zu einem neuen Kon- junkturgespräch einladen. In Darmstadt ist der frünere NSDAP- Kreisleiter von Siegburg bei Bonn, Thiel, festgenommen worden. Ihm wird vorgewor- fen, er habe kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner am Kriegsende die Tötung aller Insassen des Siegburger Zuchthauses ange- ordnet. Auch nach der Rede Ulbrichts habe sich die politische Situation nicht verändert, er- klärte Bundespressechef von Eckardt in Bonn. Die Frage, ob die SED auf diese Maßnahmen zur Behinderung der Freiheit Westberlins in Zukunft verzichten wolle, habe Ulbricht nicht im positiven Sinne be- antwortet. Der Regierungssprecher betonte noch einmal die Bereitschaft der Bundes- regierung zu neuen Verhandlungen über ein Handelsabkommen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungs- vèrleger hat in Bad Godesberg davor ge- warnt, den Rundfunkanstalten über ihre Möglichkeiten im ersten Fernsehprogramm hinaus eine weitere Sendeerlaubnis zu ertei- len. Das zweite Fernsehprogramm sollten Privatgesellschaften unter Beteiligung der Presse machen. Auch für ein drittes regiona- les Programm wünschen die Verleger eine maßgebliche Beteiligung der Presse. Der Pressedienst der CDU/ CSU meldete, man rechne jetzt fest damit, daß der Main- zer Philosophieprofessor Dr. Holzamer Intendant der„Deutschland- Fernsehen- GmbH“ wird. Professor Nipperdey, der Präsident des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel, hat zur grundsätzlichen Entscheidung über den Mut- terschutz erstmalig in diesem Jahr für den 12. Oktober den mit zehn Richtern besetzten Großen Senat des Bundesarbeitsgerichtes einberufen. 17 europäische Verkehrsminister, darunter Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm, sind in Den Haag zu Besprechungen über Fragen der allgemeinen Verkehrssicherheit, der Ver- einheitlichung der Verkehrsvorschriften und der Maße und Gewichte für Lastkraftwagen zusammengetreten. Zum 250. Mal setzten sich am Mittwoch die Delegationen Großbritanniens, der Ver- einigten Staaten und der Sowjetunion im Genfer Palast der Nationen am Verhand- lungstisch zusammen, um über die kontrol- lierte Einstellung der Kernwaffenversuche zu beraten. Die Sowjetunion hat dabei für den Fall des einseitigen amerikanischen Atomforschungsprogramms ohne sowjetische Beteiligung erneut mit der Wiederaufnahme von Kernwaffen versuchen gedroht. Ludwig von Moos, schweizerischer Bun- desrat, hat vor dem Nationalrat in Bern an- gekündigt, daß die Regierung den Entwurf eines Bundesgesetzes vorbereite, durch das der Grundstückkauf von Ausländern in der Schweiz eingeschränkt werden soll. Zum Duell herausgefordert hat der liberale italienische Abgeordnete Odo Spadazzi den Senator Luis Sand von der Südtiroler Volks- partei wegen dessen„provokatorischer Hal- tung in der Südtirolfrage“. Die Südafrikanische Union stimmte am Mittwoch in einem Volksentscheid über den Vorschlag der Regierung ab, Südafrika in eine Republik umzuwandeln. Sollten sich die rund 1,8 Millionen weißen Wähler der Union und die 37377 Wähler in dem Man- datsgebiet von Südwestafrika für diese Lö- sung entscheiden,— die 11,5 Millionen zäh- lende Eingeborenen-Bevölkerung hat kein Stimmrecht wird die Südafrikanische Union aus dem Commonwealth- Verband ausscheiden. Die laotische Regierung des Prinzen Souvanna Phouma hat eine vierköpfige Delegation ernannt, die mit den pro- kommunistischen Pathet-Lao-Rebellen ver- handeln soll. Unter der Führung des Infor- mationsministers Ginim Pholsena soll die Delegation versuchen, den seit elf Jahren andauernden Aufstand zu beenden. Besorgnis über die Ausbreitung des Kommunismus auf Kuba äußerte der rö- misch- katholische Bischof von Santiago, Monsignore Perez Serantes, in einem Fir- tenbrief an die Gläubigen seiner Diözese. lehnt. Die Niederlage des Parteiführers Hugh Gaitskell war vollständig. Gaitskell und andere prominente Mitglieder der Labour Party sagten jedoch dieser Politik der einseitigen Abrüstung, des Pazifismus und eines möglichen Austritts aus der NATO sofort einen entschlossenen Kampf an, so daß die Partei zur Zeit durch diese Frage vollständig gespalten ist. Der Partei- führer Gaitskell wird von seiner Unter hausfraktion, von der er gewählt wird, eine Entscheidung verlangen. Er wird sich vor- aussichtlich noch in diesem Monat der Wie- derwahl stellen. Die offizielle Verteidigungspolitix der Labour Party wurde mit 3 339 000 Stimmen gegen 3 042 000 Stimmen abgelehnt. Eine Entschließung der Maschinenbauarbeiterge- Werkschaft, die sich für„einen einseitigen Verzicht auf die Erprobung Herstellung, Lagerung und Stationierung von Atom- waffen in Großbritannien“ aussprach, wurde mit 3 303 000 gegen 2 896 000 ange- nommen. Ein Antrag des Führers der Transportarbeiter und Hauptgegner des Parteiführers, Frank Cousins, erhielt die knappe Mehrheit von 43 000 Stimmen (3 282 000 gegen 3 239 000). Cousins lehnt jede Verteidigungspolitik ab, die sich auf die Drohung mit Atomwaffen gründet, also die ganze Konzeption der atomaren Ab- schreckung durch Ost und West. f Auf Empfehlung Gaitskells verzichtete der Parteitag allerdings auf einen Ent- schliegungsentwurf, der jede deutsche Wie derbewaffnung besonders mit Atomwaffen ablehnte und führende Bonner Persönlich- keiten in allgemeiner Form beschuldigte, immer noch der nazistischen Ideologie an- zuhängen. Gaitskell wandte sich gegen die- sen Antrag unter anderem mit der Begrün- dung, daß eine solche Entschließung nur von den Gegnern der SpD in Deutschland ausgenutzt werden könnte. Der ehemalige Labour-Deutschlandminister John Hynd wandte sich in ähnlicher Form gegen die Beschuldigungen gegen die Bundesregierung. seite 2 MANNHHTMER MoRGHEN pOLITIK Donnerstag, 6. Oktober 1960/ Nr. 232: Mn N . Zu neuen Gipfeln Kommentar Chrustschows theatrallscher Auftritt in der Vollversammlung der Vereinten Natio- nen ist bereits soweit verrauscht, daß wieder nüchterne und sachliche Ueberlegungen die Oberhand gewinnen. Einen Augenblick aller- dings hielt die Welt den Atem an und fühlte den Ausbruch eines unheilvollen Vulkans auf sich herniedergehen. Es war aber höch- stens ein Aschenregen, der da aus dem roten Olymp herunterkam, Ergebnis eines Jahr- marktzaubers, den der emsige Kreml-Feuer- Werker sei es zum Entzücken seiner chine- sischen Parteifreunde, sei es zum Staunen dier afrikanischen Welt losgelassen hatte. Jedenfalls war sein Gedröhn kaum das ideologische Trommelfeuer zu einer öst- lichen Generaloffensive: Es gab keine neuen Tatsachen weder diplomatischer noch krie- erischer Natur. Tatsächlich ist ja auch nichts geschehen, nd so hat sich denn bei den Neutralen die Meinung behauptet, es stehe doch eigentlich gar nichts dem im Wege, daß sich Eisenhower und Chrustschow demnächst wieder an einen runden Tisch setzen und endlich mit Ernst nd Nachdruck die Frage der Abrüstung und as Berlinproblem zu Ende besprächen. Dies Tallerdings schien dem australischen Minister- präsident Menzies doch ein wenig starker To- bak und er stellte zu dem Antrag der Fünf, die sich nicht„Neutrale“ sondern„Fried- fertige“ genannt wissen wollen, einen Ab- Anderungsantrag, der darauf hinzielt, Be- sprechungen nicht jetzt und nicht unter den beiden Verschnupften stattfinden zu lassen, sondern das Frühjahr und damit die ameri- kanischen Wahlen abwarten, um alsbald einen neuen Gipfel der großen Vier in Szene u setzen. Darob war nun wiederum Nehru, Indiens Ministerpräsident, gar nicht zu- ktrieden. So wurde denn der gestrige Mittwoch dazu benutzt, sich in der Vollversammlung um Antrag und Gegenantrag zu zanken. Ob Menzies seinen wahrscheinlich doch vernünf- tigeren und vor allem realeren Antrag wieder zurückgezogen hat, war bis zur Stunde nicht in Erfahrung zu bringen. Eine überwälti- gende Zustimmung zu Nehrus Meinung * würde aller Wahrscheinlichkeit nach aber doch nichts daran ändern, daß weder Eisen- bower noch Chrustschow die mindeste Lust haben, sich miteinander zu unterhalten. Und wer könnte sie dazu zwingen? Unter diesen Umständen scheint das Ge- spräch, das Englands Regierungschef und Chrustschow schon am Dienstagabend mit- einander gepflogen haben, wohl das positivste Ergebnis unter den augenblicklichen Um- Ständen zu sein, Zwar waren die beiden Ge- Sprächspartner der Presse gegenüber nicht gerade mitteilsam, aber ihre beidseitige Aeußerung daß das Gespräch„sehr produk- tiv“ und„lang und nützlich“ gewesen sei, 8 naben doch die Gemüter wieder etwas ge- stützt, wenn auch Chrustschow einschrän- e Kkend hinzufügte, daß auf die Resultate der Besprechung noch zu warten sei, während den Engländern daran lag zu unterstreichen, daß es sich in erster Linie um eine„tech- nische“ Besprechung gehandelt habe, also doch wohl um das weitere Verfahren für künftige Gipfelgespräche. Man geht wohl auch nicht fehl, in der Annahme, daß der Australische Abänderungsantrag ein sicht- bares Ergebnis der möglichen Uebereinkunft der beiden europäischen Regierungshäupter ist. Wahrscheinlich rechnen die Engländer damit, daß die Zeit und ein neuer amerlka- nischer Präsident die Wunden, die die abge- laufene Vollversammlung der UN geschlagen hat, verharschen lassen und daß dann wie- der eine nützliche Uebereinkunft getroffen Werden kann. Es ist, sogar nicht unwahr- scheinlich, daß die Engländer ein Pflaster auf a8 schmeérzende Hühnerauge Chrustschows legen wollten als sie erklärten, daß die An- erkennung Rotchinas nicht mehr lange von Jahr zu Jahr aufgeschoben werden könne. So stehen wir also mit dem Fallen der Blätter genau dort, wo wir im Frühjahr und noch früher standen. Der kalte Krieg wogt hin und her. Die vermaledeiten Aufgaben, ie der Ausgang des zweiten Weltkriegs ge- ſtellt hat, sind ungelöst wie je zuvor und Schleppen sich wie eine böse Krankheit fort. n dieser depressiven Stunde stellte die ame- rikanische Journalistin Barbara Higgins auf em Empfang am Dienstagabend an Chrust- chow die verfängliche Frage, ob es nun in Berlin eine Blockade geben werde oder nicht. Sehr ungern und ziemlich gewunden ließ Ni- kita durchblicken, daß es keine Blockade ge- ben werde, daß aber andererseits Berlin eine „freie Stadt“ werden müsse. Wie nun bei- des miteinander zu vereinbaren ist, darüber chwieg er sich aus. Eine sichere Hoffnung, daß aus Berlin nicht eine Explosion wird, haben wir darum noch keineswegs, wenn uch anzunehmen ist, daß Chrustschow Ent- Wicklungen vorschweben, die ihn nicht zu diesem drastischen Mittel veranlassen, die aber nichtsdestoweniger für uns nicht min- dier drastisch sein können. Noch haben wir so keinen Grund, als Deutsche„Hosianna“ zu rufen. Nikita hat nichts gegeben und nichts versprochen. So wenig die Welt in New Vork einen Schritt weiter gekommen ist, so wenig tut sie das in Berlin. Für uns allerdings darf das noch immer kein Grund sein, die Geduld zu verlieren und nun eben- falls in„Drastik“ machen zu wollen. Selbst wenn die Sowiets der Bundesrepublik ge- genüber in Unfreundlichkeit fortfahren und die Deutsche Diktatorische Republik uns die Wege verrammelt und allerlei Unzuträglich- keiten bereitet, darum wird die Sonne nicht stillstehen oder uns gar eine Polarnacht bereiten. Unser Weizen wird auch im näch- sten Sommer wieder reifen, vorausgesetzt, wir haben unsere Felder richtig bestellt. Mag sein, daß Nikitas Weizenfelder in Sibirien und Kasakstan das nicht gehalten haben, Was er sich von ihnen versprochen hat, und daß irgendwelche Leute in seiner Umgebung davon träumen. ihre Steppenpferdchen am densee zu tränken. Wir sollten jedenfalls nicht davon träumen, jemals wieder gen Ostland zu reiten, auch nicht im Geist, auch nient im ee Unmut. Dr. Karl Ackermann Berner Politik der Samthandschuhe In Pankow e liebt man die Schweiz Sowjietzonen-Vertreter machen sich breit/ Infiltrationsoffensive in der UNO-Stadt Genf Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl in der Schweiz Genf. Während die Bundesregierung in Afrika und anderswo bisher den Ein- fluß des Ostzonenregimes einigermaßen erfolgreich abwehren konnte, machen sich in der benachbarten Schweiz die Leute aus Pankow von Jahr zu Jahr breiter. Trotz einer Vorsprache der deutschen Botschaft bei der Schweizer Bundesregierung, scheint es, daß am morgigen Freitag in Genf eine offizielle Feier des Jahrestages der Grün- dung der sogenannten DDR abgehalten wird. Ungefähr 200 Personen— Diplomaten, Pressevertreter und Behördenmitglieder— wurden dazu eingeladen. Die Stadt Genf hat ein ihr gehörendes Parkrestaurant für die Feier zur Verfügung gestellt. Reglerungsstellen in Bern erklären sich unfähig einzugreifen, solange sich die Feier „in privatem Rahmen bewege und die DDR nur einige ihrer Freunde einlade“. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß es ja nicht das erstemal sei. Tatsächlich hat schon im vergangenen Jahr eine ähnliche Feier, allerdings in einer Privatwohnung und in viel kleinerem Kreis stattgefunden. Ob- wohl die Schweiz Kenntnis vom Bestehen der Hallstein-Doktrin“ hat und die Sowjet- zonenregierung nicht anerkennt, bestreitet man, daß es sich um eine unfreundliche Hal- tung gegenüber der Bundesrepublik handle, wenn die Abhaltung dieser Feier erlaubt wird. Der Einwand, daß diese Feier im inter- nationalen Genf später in der Zone publizi- stisch ausgewertet werde, um zu zeigen, welch große Anerkennung die„DDR“ in der Welt schon genieße, werden in Bern als nicht schwerwiegend angesehen. Schon lange verfolgt die Schweiz gegen- über Pankow eine Politik der„Samthand- schuhe“. Man hofft auf diese Weise den zahl- reichen in der Sowjetzone lebenden Schwei- zern das Leben zu erleichtern. Diese Haltung wird von der Zonenregierung zu einer In- filtrationsoffensive benutzt, wie sie wohl in keinem anderen westlichen Land so ziel- bewußt— und so erfolgreich— durchgeführt wird wie in der Schweiz und insbesondere in Genf. Dort läßt Ostberlin seit Jahren keine Möglichkeit aus, um sich zu internationaler Anerkennung durchzuboxen. Die Anwesen- heit von Delegationen aus allen UNO- Staaten kommt dieser Absicht in idealer Weise ent- gegen. Nur noch der UNO-Sitz in New Vork würde ähnlich günstige Bedingungen bieten, um die Welt„an das Bestehen der DDR zu i„ Gerade weil die Vereinigten taaten dieses Jahr ostdeutschen Vertretern a in New Vork nicht gestatten, verdoppelt die Sowjetzone in Genf ihre An- strengungen, um diese Scharte auszuwetzen. An und für sich ist die Anwesenheit von Vertretern der„DDR“ unabhängig vom WiII- len der Schweizer Regierung. Die Schweiz hat mit den Vereinten Nationen Verträge ge- schlossen, wonach allen Personen und Staa- ten, die der UNO angenehm sind, ein Zu- trittsrecht zu den UNO- Gebäuden und damit ein Aufenthaltsrecht in Genf zusteht. Dieses Recht ist aber für Vertreter der Sowjetzone Heiterkeit über bunte Telefone Fragestunde des Bundestags/ Wehrdienst bei doppelter Staatsangehörigkeit Bonn.(AP/dpa) In der Fragestunde des Bundestages kam es am Mittwoch zu einem humorvollen Zwischenspiel um elfenbein- farbene Telefone. Es wurde ausgelöst durch den SPD-Abgeordneten Schmitt-Vocken- hausen. Er wollte wissen, ob die Bundespost nicht auf die Gebühren für zweite Telefon- anschlüsse in der Wohnung und für die Auf- stellung von farbigen statt der üblichen schwarzen Telefone verzichten und stattdes- sen nur eine einmalige Gebühr für ihre Sonderleistung erheben könnte. Bundespost- minister Stücklen verneinte diese Frage mit Landtag diskutiert das Wohnungsproblem Stellung zum Lücke-Plan/ Ueber 38 000 Studierende in Baden- Württemberg von unserer Stuttgarter Redakt ies Stuttgart. In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause beschäftigte sich der Landtag von Baden- Württemberg mit kul- turpolitischen Fragen und Wohnungsbau- Problemen. In der Antwort auf eine SPD- Anfrage zu dem Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft teilte Innen- minister Dr. Filbinger mit, bis zum 1. Ok- tober dieses Jahres seien von der Gesamt- zahl der 963 000 bewirtschafteten Altbau- wohnungen 564 000 von der Bewirtschaftung befreit worden. Etwa 400 000 Wohnungen — also 32 Prozent der Gesamtzahl— wür- den bis auf weiteres bewirtschaftet bleiben. Ziel der Wobhnungsbaupolitik des Landes sei es, den Lücke-Plan bis zum Jahre 1965 durchzuführen und die Bewirtschaftung endgültig zu beenden. Der bestehende Man: gel an billigen sozial geförderten Wohnun⸗ gen werde mit Hilfe verstärkter gemischter Finanzierungssysteme beseitigt werden. Die Sprecher der Opposition kritisierten die komplizierte und unvollkommene Fas- sung des Bundesgesetzes sowie seine unge- nauen Berechnungsgrundlagen. Abgeord- neter Viktor Renner äußerte, die SPD be- jahe eine freie soziale Wohnungswirtschaft, solange aber noch ein großer Fehlbestand an Wohnungen bestehe, müßten die sozialen Bedenken überwiegen Sprecher der Koali- tionsparteien sprachen demgegenüber ihre Genugtuung darüber aus, daß die vierzig- jährige Wohnungszwangsbewirtschaftung durch das Gesetz endlich überwunden werde. Anfragen und Anträge von SPD- und CDU-Abgeordneten zum Problem der Er- Waächsenenbildung beantwortete Kultus- minister Dr. Storz. Er erklärte, die Stutt- garter Landesregierung bejahe die vom Deutschen Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen gewünschte verstärkte Förderung der Volkshochschulen und Volks- bildungswerke. Ehe sie jedoch bestimmte Maßnahmen zu deren Gunsten treffen könne, sei eine genaue Ermittlung des Be- darfs notwendig. Das Kultusministerium habe eine entsprechende Bestandsaufnahme veranlaßt. Für die Opposition begrüßte Ab- geordneter Walter Krause diese Erklärung mit einem Hinweis auf die steigende Be- deutung der Erwachsenenbildung in der modernen Gesellschaft. Ebenfalls auf Initiative von Abgeord- neten der SPD und CDU gab der Kultus- minister einen Einblick in die Situation an den sieben Hochschulen des Landes, die zur Zeit von über 38 000 Studierenden besucht Werden. An der Spitze liegen die Univer- sitäten Freiburg mit 9444. Tübingen mit 89530 und Heidelberg mit 8440 Immatriku- lierten. Die Technische Hochschule Karlsruhe weist 5097 Studenten, die TH Stuttgart 4940 und die Wirtschaftshochschule Mannheim 1376 Studenten auf. Diese Zahlen, sagte der Minister, könnten nicht mehr wesentlich überschritten werden, wenn die Hechschu- len ihre Aufgaben in Lehre und Forschung erfüllen sollten. Die hohen Zahlen mach- ten aüberdem eine Vermehrung der Lehr- stühle, des wissenschaftlichen Personals und der Sachetats notwendig. In den näch- sten fünf Jahren seien dafür beträcht- liche finanzielle Anstrengungen des Landes nötig. Schließlich ersuchte der Landtag die Regie- rung, ihm die laufenden Erhebungen über den Nachwuchsbedarf für die akademischen Berufe und zur Entwicklung der Zahl der Studierenden sobald wie möglich vorzu- legen. Storz hatte dazu mitgeteilt, daß die Materialsammlung von Professor Baum- gartner(Mannheim) noch nicht abgeschlos- sen, jedoch in absehbarer Zeit mit der Vor- lage einer brauchbaren Enquete zu rech- nen sei. Zu Beginn der Sitzung bekundete der Landtag der Bevölkerung der Hauptstadt Berlin und ihrem Abgeordnetenhaus ange- sichts der zonalen Schikanen tiefe Sym- pathie und herzliche Verbundenheit. Der Landtag gedachte dann des verstorbenen Ehrenbürgers der Stadt Mannheim, Dr. Florian Waldeck, der von 1927 bis 1933 Mit- glied des Badischen Landtags und dessen Vizepräsident war. der Begründung, elfenbeinfarbige Telefone, die sehr beliebt seien, kosteten die Bundes- post rund ein Viertel mehr als schwarze Telefone. Die Post erhebe dafür eine laufende monatliche Gebühr von 70 Pfennig. Dies sei erforderlich, weil elfenbeinfarbene Telefone nicht nur höhere Anschaffungskosten, son- dern auch eine bessere dauernde Wartung nötig machten als die schwarzen. Sie ver- färbten sich sehr schnell und müßten dann gleich ganz ausgetauscht werden, weil die Kunden besondere Ansprüche in der Farb- tönung stellten. Auf die Zusatzfrage, ob die Darlegungen Stücklens über die elfenbeinfarbenen Appa- rate auch für die grünen Telefone im neuen Wohnhaus für die Bundestagsabgeordneten gültig seien, sagte Stücklen, er sei da nicht ganz unterrichtet, da der Bundestagspräsident diese Telefone von der Industrie bezogen habe, Unter Heiterkeit der Abgeordneten be- merkte Dr. Gerstenmafer:„Wahrscheinlich War es dort preiswerter.“ Der FDP-Abgeord- nete Dr. Bucher krönte diese Preisdiskussion mit der Bemerkung, er habe einen weinroten Apparat zu Hause, der habe überhaupt nichts gekostet. Minister Stücklen meinte dazu, er Würde sehr vorsichtig sein, so etwas in Bonn überhaupt zu sagen. Ein Wehrpflichtiger, der die deutsche und die französische Staatsangehörigkeit besitzt, kann nach der Ableistung des Wehrdienstes in der Bundeswehr noch zum Wehrdienst in der franzòsischen Armee herangezogen wer- den. Dies teilte Staatssekretär van Scherpen- berg am Mittwoch in der Fragestunde des Bundestages mit. Mit dem zwölfmonatigen Wehrdienst in der Bundeswehr sind die For- derungen des französischen Wehrpflicht- gesetzes nach einer achtzehnmonatigen Dienstzeit noch nicht erfüllt. Seit 1958 sind Verhandlungen zwischen der Bundesregie- rung und der französischen Regierung über die Regelung dieser rechtlich sehr ver- wickelten Frage im Gange. stark eingeschränkt. Pankow darf„Beob- achter“ in die Europäische Wirtschaftskom- mission(ECE) schicken. Dieses Recht hat sie aber praktisch verwirkt. Seitdem die Bundes- republik Vollmitglied der ECE geworden ist, boykottieren die Vertreter Ostberlins Aus Protest, weil sie nicht auch Vollmitglieder wurden, diese Sitzungen. Dennoch unterhält die sogenannte DDR in Genf ein Büro und zwei„ständige Vertreter“, Parallel zu diesem Büro hat auch die ost- zonale Nachrichtenagentur ADN im Genfer Völkerbundspalast ein Büro. Die Vertretung in Genf ist praktisch eine verkappte Handels- vertretung. Dem ADN- Korrespondenten ist es gelungen, sich an Stelle des Vertreters der westdeutschen Presseagentur dpa in den Vor- stand der UNO-Journalisten wählen zu las- sen. Ein westdeutscher Journalist, der heute in diesen Verein aufgenommen werden will, praucht dadurch praktisch die Zustimmung eines sowjetzonalen Funktionärs. Hochspannung Jordanien VAR Amman/ Damaskus.(dpa) Der Selbstmord des syrischen Fliegerleutnants Adnan Ma- dani in Jordanien hat die Spannungen zwi- schen Jordanien und der VAR weiter ver- schärft, In einer von Radio Damaskus ver- breiteten Erklärung des syrischen General- majors D. Feissal heißt es, der Offlzier habe sich erschossen, um Folterungen zu entge- hen.„Er hat sich nicht dem Willen der Agen- ten des Imperialismus unterworfen und Aus- künfte verweigert.“ Die jordanischen Behör- den hatten mitgeteilt, daß der Flieger mit einer Jagdmaschine sowjetischer Bauart in Jordanien gelandet sei und um politisches Asyl gebeten habe. Nach jordanischer Dar- stellung hat Madani im Offlzierselub der jor- danischen Luftwaffe um die Erlaubnis ge- beten, das Zimmer eines Offiziers betreten zu dürfen. Kurz darauf habe man einen Schuß gehört, und Madani sei tot aufgefun- den worden. Tschombe hat Aerger Elisabethville/ Leopoldville(AP/ dpa). Der Ministerpräsident der kongolesischen Pro- vinz Katanga, Tschombe, hat über Radio Ka- tanga eine Erklärung abgegeben, die sich ge- gen die in den Reihen seiner Partei aufgetre- tene oppositionelle und antibelgische Strö- mung wendet. Anlaß dazu war eine Erklä- rung eines gewissen Henri Ndala gewesen, der sich als Vorsitzender der Conakat-Partei bezeichnete, die Belgier zum Verlassen des Landes aufforderte, mit der Verstaatlichung belgischer Firmen drohte und eine Bevorzu- gung französischer, kanadischer und deut- scher Techniker an Stelle von Belgiern an- kündigte. In seiner Erwiderung bestritt Tschombe, daß Ndala das Recht habe, im Na- men der Partei zu sprechen, denn er sei nicht ihr Vorsitzender. In der Hochburg Patrice Lumumbas, Stan- leyville, wächst die Unruhe. Am Dienstag kam es zu einer Demonstration von Arbei- tern, die höhere Löhne verlangten. Während diese Demonstration in Stanleyville friedlich verlief, mußte in dem südöstlich gelegenen Ponthierville kongolesische Polizei gegen die Demonstranten vorgehen. Nach den ersten Berichten sollen drei Arbeiter getötet worden sein. Zehn Länderchefs bei Kiesinger zu Gast Großes Programm für die Konferenz der Ministerpräsidenten Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart. Zum achten Male seit Grün- dung der Bundesrepublik treffen— diesmal in Stuttgart— die Ministerpräsidenten der Bundesländer und die Chefs der Stadtstaa- ten zu einer zweitägigen Konferenz zusam- men, um ihre Standpunkte zu in die Kom- petenz der Länder fallenden gemeinsamen Problemen darzulegen und zu koordinieren. Im Mittelpunkt des Interesses der heute be- ginnenden Tagung wird zunächst die Stel- lungnahme der Konferenz zu der Neurege- lung der Rundfunk- und Fernsehverhält- nisse in der Bundesrepublik, insbesondere aber zu dem Kompromigvorschlag des bay- erischen Ministerpräsidenten Ehard, stehen. Darüber hinaus werden sich die Länderchefs Der Etatplan für 1961 vor dem Bundestag Die Opposition gegen eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben/ Eine Lanze für die Gemeinden Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag debattierte am Mittwoch in erster Lesung den Entwurf für den Bundeshaushaltsplan 1961. Der Etatentwurf, der fast 45 Milliarden Mark umfaßt, war am vergangenen Freitag von Bundesfinanzminister Etzel im Parlament eingebracht worden. Nach einer fünfstündigen Diskussion wurde der Bundeshaushalt 1961 nach der ersten Beratung einstimmig an den Haushaltausschuß überwiesen. Im Mittelpunkt der Haushaltsdebatte stand die Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 1,7 Milliarden auf 11,2 Milliarden Mark im Kalenderjahr 1961. Der sozialdemokratische Sprecher Schoettle hielt größere Einsparungen im Verteidigungs- etat für möglich und nannte als Beispiel das Schiffsbauprogramm der Bundeswehr. Der darin vorgesehene Bau größhßerer Zerstörer sei auch in Kreisen der Reglerungskoalition umstritten, denn solche Zerstörer könnten sich als für die Ostsee ungeeignet erweisen. Auch der FDP-Abgeordnete Lenz kritisierte die Ausgabenpolitik des Verteidigungsmini- steriums. Nach seiner Ansicht ist nicht ein- zusehen, weshalb der Verteidigungsetat er- neut erweitert werden soll, nachdem schon in den Jahren 1959 und 1960 erhebliche Vor- auszahlungen auf Rüstungslieferungen ge- macht worden seien. Die Bundeswehr habe beim Abschluß der NATO- Verträge sich zwar verpflichtet, die Bundeswehr aufzustellen, sei aber hinsichtlich der Höhe der jährlichen Aufwendungen für diesen Zweck keine Ver- pflichtungen eingegangen. Der CDU-Abgeordnete Dr. Rudolf Vogel und der CSU-Abgeordnete Niederalt wandten sich gegen die Thesen der Opposition. Vogel sagte, eine Erhöhung des Verteidigungshaus- halts sei gerade jetzt nicht zu umgehen, denn der Bedrohung Berlins werde von den west- lichen Verbündeten der volle Einsatz für die ehemalige Reichshauptstadt verlangt. Ein solches Verlangen sei nur dann gerechtfertigt, wenn auch die Bundesrepublik mehr als bis- her zur Verteidigung der freien Welt auf- wende. Der Bundeswehretat mache— ge- messen am Volkseinkommen— auch nach der Erhöhung auf 11,2 Milliarden Mark nur annähernd die Hälfte dessen aus, was etwa Großbritannien für die Verteidigung ausgebe. Die Sprecher aller Fraktionen beschworen sich gegenseitig, in den 44,82-Milliarden- Haushalt keine Wahlgeschenke einzubauen, sondern im Gegenteil nach Einsparungsmög- lichkeiten zu suchen, wo immer sie sich er- geben könnten. Der Wahlkampf dürfe„nicht auf dem Rücken der Steuerzahler ausgetra- gen“ werden, sagte der FDP-Abgeordnete Lenz. Dessen ungeachtet wurde bereits an- gedeutet, daß einige Sozialleistungen wie das Kindergeld verbessert und unter Umständen auch die Beamtengehälter erneut erhöht wer- den könnten. (dpa) Ein eindringliches Plädoyer für die Gemeinden hielt der SPD-Abgeordnete Ru- dolf Heiland, der darauf hinwies, dag„die dritte Säule unseres staatlichen Lebens“, die Gemeinden, bei der Schaffung des Grund- gesetzes zu kurz gekommen seien. Der SPD- Abgeordnete warnte den Finanzminister, die Gewerbesteuer zu reduzieren, Kommunen Ersatz für den Verlust zur Ver- fügung zu stellen. Auch der CDU-Abgeord- nete Dr. Conring forderte einen besseren Finanzausgleich zwischen Ländern und Ge- meinden. Situation der Zonenrandgebiete Mit dem Hinweis auf die bereits sehr umfangreichen Leistungen im Zonenrand- gebiet sprach sich die CDV/ CSU-Fraktion am Mittwochabend in der Debatte über die ohne den wirtschaftliche und kulturelle Situation der Zonenrandgebiete gegen zwei SPD. Anträge aus, die Förderung kultureller und wirt- schaftlicher Maßnahmen in diesen Gebieten entscheidend zu verstärken. Unter anderem hatten die Sozialdemokraten gefordert, daß sich der Bund an den Gesamtkosten aller Schulneubauten in den Zonenrandgebieten zu einem Drittel beteiligen solle. Als Sprecher der CDU/CSU-Fraktion er- klärte der Abgeordnete Wacher(CSU), die Expansſon der Wirtschaft habe sich in den letzten Jahren so stark auf die Zonenrand- gebiete ausgewirkt, daß selbst solche Land- kreise eine wirtschaftliche Aufwärtsent- Wicklung zu verzeichnen hätten, in denen noch vor zwei Jahren völliger Stillstand ge- herrscht habe. Nur in neun von allen be- troffenen Landkreisen Übersteige die Zahl der Arbeitslosen die der offenen Stellen. Der SPD-Abgeordnete Hillmann hatte eingangs der Debatte der Bundesregierung vorgeworfen, nur halbe Maßnahmen zu er- greifen, Man dürfe trotz der konjunkturellen Auswirkungen in den Zonenrandgebieten nicht vergessen, daß das Problem— neben dem politischen— in erster Linie struktu- reller Natur sei. Es müsse dabei das Ziel sein, die Gebiete längs der Zonengrenze zu einem„Schaufenster gegen den Osten“ zu machen. Einstimmig verabschiedete der Bundes- tag am Mittwoch außerdem drei Gesetze, die Bestimmungen über Arbeitsvermittlung, eine Wirtschaftsstatistix und Maßnahmen auf dem Gebiete des Real-Kredits bringen. Mit dem dritten Reformgesetz zum Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversi- cherung wird das Schlechtwettergeld für Bauarbeiter erhöht, das für Tage, an denen wegen schlechter Witterung nicht gearbeitet werden kann, gezahlt wird. zum erheblichen Teil mit den im Verant- wortungsbereich der Länder liegenden kul- turellen Problemen befassen. So werden der Stand der Durchführung der Beschlüsse der letztjährigen Konferenz von Kiel(Maßnah- men zur gemeinsamen Wahrnehmung und Förderung kultureller Aufgaben durch Län- der und Bund und die Uebernahme über- regionaler Einrichtungen in die finanzielle Trägerschaft des Bundes), die Vorbereitung von Berlin-Besuchen der Schulklassen und Jugendgruppen, die künftige Gestaltung des 17. Juni und andere Fragen behandelt. Fer- ner stehen die Vorschläge des Deutschen Wissenschaftsrates für den Ausbau und die Neugründung von wissenschaftlichen 2 schulen zur Debatte. Baden- Württemberg wird das Problem der Wohnungsbauprämien aufwerfen, Bayern über die Einführung der Fünf-Tage-Woche im öffentlichen Dienst berichten. Auch die bedeutsame Frage der Mitwirkung der Län- der an der Entwicklungshilfe steht auf der umfangreichen Stuttgarter Tagesordnung, Im Amtssitz von Ministerpräsident Kiesin- ger, der Villa Reitzenstein, kommen heute folgende Politiker zusammen: Die Minister- präsidenten Ehard(Bayern), Zinn(Hessen) Kopf(Niedersachsen), Meyers(Nordrhein- Westfalen), Altmeler(Rheinland- Pfalz), Röder(Saarland) und von Hassel(Schles- Wig- Holstein), ferner der Regierende Bür- germeister von Berlin, Brandt, der Bremer Senatspräsident, Kaisen, und der Hambur- ger Oberbürgermeister, Brauer. Die Treffen der Regierungschefs begannen bereits im Juni 1947. Damals fand in Mün- chen die Konferenz der west- und ostdeut- schen Ministerpräsidenten statt. Sie dauerte bis nachts um drei Uhr. Dann reisten die fünf kommunistischen Vertreter in die Ost- zone ab. Man hatte sich nicht einmal über die Tagesordnung einigen können. Das Trauerspiel der Isolierung der Ostzonen- bevölkerung nahm seinen Lauf. In den späteren Jahren trafen sich die elf west- deutschen Länderchefs in jährlichem Turnus in Stuttgart, München, Düsseldorf, Bad Pyrmont, Wiesbaden, Koblenz, Kiel und jetzt wieder in Stuttgart. Die Bedeutung dieser Treffen wächst, je mehr sich die Län- der gegen Angriffe des Bundes auf ihre eigenen Wirkungsbereiche, vor allem den der Kulturhoheit, wehren missen. Kultur- politischer Art sind deshalb auch die mei- sten Beschlüsse und Abkommen, wie das zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete der Schulorganisation aus dem Jechre 1953 und der Neuregelung der Rundfunkverhältnisse, die seit der Kieler Konferenz angestrebt Wird. Alle diese Bemühungen sollen dazu beitragen, den föderalistischen Staatsaufbgu der Bundesrepublik zu sichern. — Weitere Berichte siehe Seite 9 8 2 e N Jr. 232 Beob- skom- dat sie indes en ist, 8 aus zUieder PR in refer e Ost- Jenfer retung ndels- en ist rs der n Vor- u las- heute n will, mung VAR tmord 1 Ma- 1 Zwi- ver- 8 ver- neral- r habe entge- Agen- 1 Aus- Zehör- er mit art in tisches Dar- er jor- us ge- treten einen gefun- Y. Der Pro- 10 Ka- ich ge- getre- Strö- Erklä- wesen, Partei en des jehung vorzu- deut- rn an- destritt m Na- er Sei „Stan- enstag Arbei- ährend ledlich egenen en die ersten vorden ist erant- n kul- en der se der nah- g und 1 Län- über mzielle eitung n und ng des t. Fer itschen nd die Hoch- roblem Zayern Woche ich die r Län- uf der dnung. Liesin- heute Nister- essen) Irhein- Pfalz), Schles- Bür- Zremer imbur- gannen Mün- stdeut- lauerte en die je Ost- über l. Das zonen-⸗ n den west- Turnus d i und eutung e Län- i ihre m den Fultur⸗ e mei- je das ete der 55 und Itnisse, estrebt 1 dazu aufbau —— Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 WETIT UID WISSEN MANNTEIEIMER MoRGEN. Seite 8 Was sonst noch geschah Ein Schadenfeuer in dem amerikanischen Armee-Depot der türkischen Hafenstadt Iskenderun hat am Mittwoch nach inoffiziel- len Schätzungen einen Sachschaden von 1,6 bis 2,1 Millionen Mark gefordert. Ein tür- kischer Soldat zog sich als einziges Opfer des Feuers Brandverletzungen zu. Das Feuer brach am späten Dienstagabend aus und konnte am Mittwochmorgen unter Kontrolle gebracht werden. Das Depot in Iskenderun ist das Auslieferungslager der verschieden- sten Gebrauchsgegenstände für Angehörige der amerikanischen Streitkräfte in der Tür- kei. Eine Kommission hat damit begonnen, die Ursache des Feuers zu untersuchen. * Bei einer schweren Explosion und einem anschließenden Brand in einer chemischen Fabrik in Kingsport im USA-Staat Tennessee sind am Dienstagabend zehn Arbeiter getötet und 60 verletzt worden. Die Fabrik gehört zur„Eastman Kodak Company“. Die Explo- sionsursache wird noch untersucht. * Im Gebiet von Verona sind in den ver- gangenen zwei Wochen nach Mitteilung der Gesundheitsbehörden fünf Kinder im Alter bis zu drei Jahren an einer bisher unbe- kannten Virus-Krankheit gestorben, wäh- rend zahlreiche andere noch erkrankt sind. Doktor Sergio di Marco vom Gesundheitsamt der Provinz Verona erklärte, die Krank- heitsfälle beschränkten sich im wesentlichen auf ein Gebiet bei den Dörfern Nogara und Bonferraro, etwa 35 Kilometer südlich von Verona. Die mysteriöse Krankheit beginnt nach Angaben von Dr. di Marco gewöhnlich mit einer Art Erkältung und wird dann zu einer schweren Bronchitis, die auch den Aus- wurf von Blut zur Folge hat. Sie greift spä- ter das Gehirn an und äußert sich in den gleichen Symptomen wie die Gehirnhaut- entzündung. * Beamte von Scotland Lard haben am Dienstagabend drei Männer festgenommen, die beschuldigt werden, an dem verwegenen Raubüberfall in London beteiligt gewesen zu sein, bei dem den Tätern vor zwei Wochen vund 350 000 Mark in die Hände fielen. Auf einen Tip aus der Unterwelt Londons hin unternahm Scotland Vard eine Reihe von Razzien in Wohnungen und Nachtklubs und verhaftete dabei die drei Verdächtigen. 8* In einem Versuchslaboratorium der ame- rikanischen Pioniertruppen ist ein neues Nachtsichtgerät entwickelt worden, dessen Leistungen die der bisher benutzten Infra- rot-Geräte bei weitem übertrifft. Es handelt sich um eine Elektronen-Röhre, mit der die geringsten JLichtwerte, die auch bei kinster- ster Nacht vorhanden sind,.„aufgehellt“ wer- den. Das Gerät ermöglicht es einem Infan- tberisten, auch bei absoluter Dunkelheit Ob- jekte in einer Entfernung von 500 bis 1000 Metern 5 Mitten im Stärke Nachmittagstrubel Hat am Dienstag auf der Avenue des Champs Elysees ein Juwelier einen Gangster er- schossen. Zwei weitere Banditen entkamen in einem Auto mit rund einem Dutzend Uhren im Wert von etwa 8000 DM. * Der. Filmschauspielerin Dawn Addams ist aus ihrer Londoner Wohnung Schmuck im Wert von rund 35 000 D-Mark gestohlen worden. Die Schauspielerin stand zum Zeit- punkt des Einbruchs vor der Fernseh- kamera. * Ein Föhnsturm von ungewöhnlicher Hef tigkeit hat am Dienstag in verschiedenen Gebieten der Nord- und Innerschweiz schwere Schäden angerichtet. * Die Suche nach einem norwegischen Wal- kangboot mit sieben Mann Besatzung, das seit dem 16. August im grönländischen Meer vor der Küste Grönlands vermißt wird, ist am Mittwoch nach über einwöchigen vergeb- lichen Bemühungen durch ein Catalina- Flugboot und eine norwegische Fregatte eingestellt worden. * Die Regierung von Guatemala hat ihren Botschafter in Belgien und den Niederlan- den, Mauricio Rosal, der am Montag in New Vork wegen Rauschgiftschmuggels verhaf- tet worden war, fristlos entlassen und ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Arzt, Patient und Blindversuch Das Wagnis der Heilmittelprüfung/ Tierversuche allein bringen keine Klarheit/ Juristische Grenzen Menschen, die durch Chinin von ihrer Malaria befreit sind oder andere, die nach Anwendung der Sulfonamide eine Lungen- entzündung rasch überstanden haben, sind meist geneigt anzunehmen, es gebe viele Mittel, die eine bestimmte Krankheit mit Sicherheit zu heilen vermögen. In Wirklich- keit ist deren Zahl sehr begrenzt. Die mei- sten Medikamente sind keineswegs immer gleich wirksam gegen die gleiche Krankheit, andere wiederum werden zwar der Krank- heit Herr, aber sie entfalten Nebenwirkun- gen, die den Körper schädigen. Ein großer Teil der Arbeit in den Labora- torien der pharmazeutischen Firmen besteht darin, neu gefundene Mittel sorgfältig zu prüfen, mit wie großer Zuverlässigkeit sie Wirken, wie„betriebssicher“ sie sind. Dafür steht bis zu einem gewissen Umfang der Tierversuch zur Verfügung. In manchen Physiologischen Gegebenheiten ähnelt der Tierorganismus dem des Menschen, und be- rechtigt schließt man bei einer Reihe von Mitteln, daß sie sich am menschlichen Kör- per nicht anders auswirken werden als sie es im Tierversuch taten. Für viele andere Mittel indes ist dieser Schluß nicht zulässig. Beim Menschen spielt neben den körper- lichen Umständen auch die psychische Be- teiligung eine Rolle, und gerade dieser An- teil ist es, der die Beurteilung einer Arznei- mittelwirkung sehr erschwert. Hier können nur sehr difflizile Versuche Klarheit bringen. Man unternimmt soge- nannte Blindversuche. Sie bestehen darin, daß ein Mittel an einer Anzahl Menschen, die an gleichartigen Beschwerden leiden, in zufälliger Reihenfolge geprüft wird. Und Zwar wird allen gesagt, daß sie ein schmerz- Sstillendes Mittel erhalten. In Wirklichkeit aber wechselt man zwischen Verabfolgung des wirklichen Medikaments und eines Schein- oder Leermittels, eines sogenann- ten Placebo, ab, in dem das Medikament nicht enthalten ist, das aber in Farbe, Ge- ruch, Geschmack sich nicht von dem arznei- mittelhaltigen Präparat unterscheidet. Um ganz sicher zu gehen, führt man auch einen doppelten Blindversuch aus, das heißt auch der Arzt, der mit dem Mittel arbeitet, weiß nicht, wann das wirkliche Mittel, wann das „Faksimile“ gegeben wird. So kann man ausschließen, daß der Arzt durch Spannung, Erwartung oder Zweifel auf die Stimmung und damit auf die Psyche des Kranken ein- würkt. Und die höchste Vorsicht besteht darin, den Versuch als dreifachen Blind- versuch anzulegen, das heißt auch die Pfle- In flagranti ertappte urzlich die Ka- mera einen Dieb beim Stehlen. Er hatte ein Lock in das Schaufenster eines Stocſeholmer Radogeschuif- tes geschlagen und grit gerade nach der Beute, als ein Blitz zuchte und die Kamera blickte und bei seinem unxredlichen Tun auf die Platte bannte. Fur die Polizei dürfte es nun nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie den Dieb am Kragen Rat. AP- Bild inn gerin, die das Mittel verabreicht, weiß nicht, Wann sie die wirksame Substanz, wann das Kontrollmittel gibt. Das ist einzig und allein dem Versuchsleiter bekannt, der mit dem Kranken persönlich gar nicht in Berührung kommt. Wird der Versuch an genügend vie- len Kranken und ausreichend lange durch- geführt, so läßt sich bei kritischer, statisti- scher Auswertung mit großer Sicherheit er- mitteln, wie weit etwa Suggestivwirkung dem Mittel zum Erfolg verholfen hat. Diese Versuche werden am Kr anken ge- macht. Warum prüft man die Mittel nicht am gesunden? Auch das hat man versucht. Es wurden freiwilligen Versuchspersonen künstlich Schmerzen beigebracht, und es wurde an ihnen zum Beispiel die Einwir- kung des Morphiums und seiner Abkömm- linge ausprobiert. Am Gesunden jedoch schien es, als sei die Wirkung gerade dieser überlegenen Schmerzstiller fragwürdig. Wie ließ sich das erklären? Schmerz und Schmerz ist nicht immer dasselbe. Beim Menschen ist die psychische: Art des Schmerzerlebnis- ses Weitgehend an der Stärke der Schmerz- empfindung beteiligt. Ein künstlich erzeug- ter Schmerz wird anders aufgenommen als ein im Rahmen einer Krankheit entstehen- der. Man weiß, jener ist von kurzer Dauer, man empfindet ihn ohne Angst, weil man die Gewißheit hat, daß man in Wirklichkeit ja nicht krank ist. Diese psychische Einstel- lung läßt das Mittel gar nicht erst zur Wir- kung kommen, weil die psychische Schmerz- auflösung ihm zuvorkommt. Anders ist es dagegen beim Schmerz, der im Gefolge einer Krankheit auftritt. Sollte die Krankheit, die er begleitet, gefährlich sein? Man kann seine Dauer nicht im voraus abschätzen; man weiß nicht, wird er sich allmählich bis zur Unerträglichkeit steigern— kurz, man steht einer peinigenden Ungewißheit ge- genüber, die von Angst begleitet ist. Nun wird ein Morphiumpräparat eingespritzt. und der Kranke erlebt das Wunder, wie der Schmerz sich mildert, wie er verschwindet. Hier hat das Mittel Gelegenheit zu bewei⸗ sen, wie groß seine pharmakologische Wirk- samkeit ist. Der künstlich erzeugte Schmerz erlaubt also kein sicheres Urteil über die Wirksamkeit eines Mittels. Deshalb muß man sich an den„echten“ Schmerz halten, muß das Mittel am kranken Menschen aus- Probieren. Und das schließt Komplikationen ein, die Weniger auf medizinischem als auf ethi- schem und juristischem Gebiet liegen, wie Professor Dr. Hans Haas von der Universi- tät Heidelberg in der Zeitschrift„Univer- sitas“ auseinandersetzte. Eine der Schwie- rigkeiten ist gerade die, daß im Leerversuch im Grunde ein„Nichts“ gegeben wird, je- denfalls in pharmakologisch- therapeutischer Hinsicht. Nach den gesetzlichen Richtlinien dürfen unerprobte Heilmittel nur nach aus- reichender Belehrung des Kranken und mit seinem Einverständnis verabfolgt werden. Demnach wäre gegen die Verabreichung von Leer- und Scheinmitteln nichts einzuwen- den, sofern bei ihr nicht die Anwendung er- Probter, unerläßlicher weiterer Maßnahmen unterlassen wird. Schwierig dagegen ist es, eine Methode zu finden; wie man einerseits den Kranken ausreichend über den Zweck des Versuches unterrichten soll, ihn ande- rerseits aber unbefangen genug erhalten kann. Es dürfte aber wohl ausreichen, dem Kranken zu erklären, man wolle unter Wah- rung aller Sorgfaltspflicht ein neues Heil- mittel an ihm ausprobieren, ohne daß man ihm die Versuchsanordnung im einzelnen auseinandersetzt. Dem Kranken steht es frei, seine Einwilligung zu versagen. Die Schwie- rigkeit für den Arzt, der ein Mittel erfor- schen will, liegt darin, allen juristischen Er- fordernissen Genüge zu tun und trotzdem den Kranken nicht durch zu große Ausführ- lichkeit in eine positive oder negative Er- Wartungssituation zu bringen. Die Juristen denken darüber etwas an- ders. Sie sind mehr für eine völlige Auf- klärungspflicht über die Krankheit, die an- zuwendenden Mittel und Methoden. Juri- stisch ist eine Einwilligung zu einem körper- lichen Eingriff, die man durch Täuschung erzielt hat, rechtswidrig. Eine solche er- listete Eingriffserlaubnis stempelt den Ein- griff zu einer Körperverletzung, und dafür kann der Arzt zur Verantwortung gezogen werden. Gegen den Leerversuch kann man aber auch ethisch- ärztliche Bedenken haben. Grundpflicht des Arztes ist es, alles aufzu- bieten, was die Wahrscheinlichkeit hat, sei- nen Kranken gesund zu machen. Für die Leerversuche trifft das nicht unmittelbar zu. Dennoch unterstützen sie seine Aufgabe, den Menschen zu heilen, indem sie ihm er- lauben, unter den Medikamenten die Spreu vom Weizen zu sondern. Hier kann nur der Arzt nach seinem Gewissen entscheiden. Es gehört zu den Pflichten und zu den Fähig- keiten des guten Arztes, die Grenze zwi- schen berechtigtem Wagnis und leichtfer- tigem Wagen zu erkennen und danach zu Dr. handeln. B. Rieder Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute zu- nächst wolkig und noch etwas Regen. Spa- ter bei zeitweise auflockernder Bewölkung höchstens noch vereinzelter Schauer. Höchst- temperaturen 16 bis 18 Grad. In der kom- menden Nacht und am Freitag wechselnde Bewölkung und vereinzelt etwas Schauer- regen. Mehrfach Zwischenauflockerungen. Frühtemperaturen kaum unter 10 Grad. Tagestemperaturen 16 bis 19 Grad. Schwa- cher, nur vorübergehend mäßiger Wind aus Süd bis Südwest. Uebersicht: Das große ostatlantische Tief ändert seine Lage kaum, und wird nach kurzer Abschwächung durch eine neue vom Mittelatlantik aufziehende Störung, Wieder aufgefrischt. Damit bleibt auch die südwestliche Strömung über West- und Mitteleuropa bestehen, mit der wieder schwächere Störungen über unseren Raum geführt werden. Sonnenaufgang: 6.36 Uhr. Sonnenuntergang: 17.54 Uhr. Vorhersage- Kurte für e. 10. 0-2 Uhr. 570 6 3 3 Pegelstand vom 3. Oktober Rhein: Maxau(475(7); Mannheim 312 (9); Worms 232(3); Kaub 218(4). Neckar: Plochingen 112(2); Gundels- heim 162(1); Mannheim 306(38). Unwetter-Katastrophe „ forderte bereits zehn Opfer Die Ueberschwemmungskatastrophe, die seit Montagabend über mehrere Departe- ments von Mittel und Südfrankreich her- eingebrochen ist, hat bis Mittwochmorgen zehn Todesopfer gefordert. Mehrere Per- sonen werden noch vermißt, Tausende von Häusern sind vernichtet oder schwer be- schädigt. Ein Nachlassen der Regenfälle hat inzwischen die Fluten zurückgehen lassen, aber die Wetterberichte sagen neue schwere Regenfälle voraus. Die Schäden sind noch nicht genau zu ermessen, betragen aber nach vorläufigen Schätzungen viele Millionen neuer Francs.. Besonders besorgt waren am Mittwoch- morgen die Einwohner des Departements Creuse. Hunderte von Familien sind obdach- los geworden, acht Dörfer werden von den Einwohnern geräumt, weil die große Tal- sperre von Chantegrelle vom Einsturz be- droht ist. Unter der Wucht der Wassermas- sen hatten sich schon am Dienstag große Risse in der Sperrmauer gebildet. Da es in der Nacht nicht mehr regnete, blieb die Lage stationär, aber die Sachverständigen stellten mit Besorgnis fest, daß die Mauer berei eine kleine Bresche hat, durch die die 1 ten ins Tal strömen. Ueberall aus den Unwettergebieten wer- den Schreckensszenen gemeldet. Die Einwoh- ner verlassen fluchtartig ihre Häuser, um sich in Sicherheit zu bringen, und unabläß- lich sind die Rettungsdienste bemüht, ein geschlossene Menschen und Viehherden zu versorgen und abzutransportieren. Europäische Landwirtschaft · ein Strukturproblem Der Streit um die Preise in der EWG ist nur eine Teilfrage Der Streit um eine Angleichung des Ge- treidepreises in den sechs EWG. Ländern und der energische deutsche Protest gegen eine vorgeschlagene Senkung des bisherigen deutschen Inlandpreises haben die agrar- politischen Probleme der EWG in ein falsches Licht gerückt. In wochenlangen teilweise stark polemischen Diskussionen entstand der Eindruck, die Preisharmonisierung und die gemeinsame Marktpolitik seien das grund- legende Problem der europäischen Agrar- politik. So wichtig eine einheitliche Markt- politik auch sein mag, sie ist doch nur eine Teilfrage der Landwirtschaftspolitik, die nicht aus ihrem Zusammenhang mit anderen Faktoren gerissen werden darf. Der Römische Vertrag, der eine gemein- same Agrarpolitik der sechs Mitgliedstaaten bindend vorschreibt, nennt die anderen Grundfragen Struktur-, Handels-, Sozial- und Marktpolitik. Der Vertrag hebt die Pro- duktivitätserhöhung durch Förderung des technischen Fortschrittes, Rationalisierung der Erzeugung und den sinnvollen Einsatz von Arbeitskräften als Aufgaben hervor. Durch diese Methoden soll die pro-Kopf- Produktivität und das Einkommen der in der Landwirtschaft tätigen Personen gesteigert werden. Erst danach ist im Vertrag von einer Stabilisierung der Märkte die Rede. Diese Reihenfolge bestimmt auch zugleich eine Art Rangfolge in der europäischen Landwirtschaftspolitik Eine einseitige Be- tonung der Marktpolitik kann, wenn nur Preise harmonisiert werden und die Wett- bewerbs- und Produktionsbedingungen nicht angeglichen werden, für die nationalen Land wirtschaften höchst unerwünschte Fol- gen haben. Zu einer gemeinsamen Markt- politik gehört auch eine gemeinsame Struk- burpolitik, und die Marktpolitik wird nur in dem Maße integriert werden können, in dem es gelingt, in der europäischen Land- wirtschaft bei Anerkennung aller Verschie- denheiten, gleiche Strukturen zu schaffen. Diese grundlegende Voraussetzung wird künftig wieder im Mittelpunkt der Dis- kussionen einer europäischen Agrarpolitik stehen müssen, wenn sie Fortschritte ver- zeichnen soll. Freilich gehört zur Diskussion auch die Bereitschaft zu Strukturänderungen. Die Haltung einiger nationaler Bauernver- bände und die Vorschläge für eine Markt- ordnungspolitik der EWG hatten in den ver- gangenen Monaten bei vielen Kritikern den Eindruck hinterlassen, die Zementierung re- gionaler oder nationaler Positionen sei zur Zeit ein vordringliches Bemühen. Eine nicht zu unterschätzende Rolle in den künftigen Erörterungen wird die Sozial- politik in der Landwirtschaft spielen, Die EWG will noch in diesem Winter eine sozial- politische Konferenz nach Brüssel einberufen, die die künftigen Richtlinien der Sozial- politik näher umreisen soll. Die Sozial- partner Landwirtschaftsverbände und Gewerkschaften— werden in dieser Kon- ferenz ihre Forderungen anmelden. Die Sozialpolitik in der Landwirtschaft wird in wichtigen Grundsätzen von der all- gemeinen Sozialpolitik der EWG abweichen. „Bei der Anwendung der Sozialpolitik der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Landwirt- schaft muß auf gewisse, dem ländlichen Milieu eigene Bedingungen Rücksicht ge- nommen werden, wodurch Verfahren oder Maßnahmen gerechtfertigt sind, die,sich von den in anderen Sektoren angewandten unter- scheiden“, heißt es in den Vorschlägen für die landwirtschaftliche Sozialpolitik. Als wesentliche Grundsätze für die Sozial- politik werden genannt: Verbesserung der Lage der 5 fänger durch Angleichung an Arbeitnehmer anderer Berufsgruppen hinsichtlich Ein- kommen, sozialer Sicherheit und Arbeits- bedingungen. Unterstützung junger Landwirte, die sich selbständig machen wollen und Erleichte- rungen für Bauern und Landarbeiter beim Uebergang in den Ruhestand. Verbesserung der sozialen und kultu- rellen Infrastruktur auf dem Lande sowie Verbesserung der Wohnverhältnisse. Unterstützung beim Wechsel in andere Berufe Diesem Punkte kommt besondere Europäer Hohe Behörde fördert Arbeiterwohnungs bau Anläßlich der Eröffnung einer Ausstel- lung preisgekrönter Entwürfe für Arbeiter- wohnungen in der Montan-Union erklärte das deutsche Mitglied der Hohen Behörde Dr. Heinz Potthoff am 23. September in Essen, daß noch große Aufgaben zu lösen sind. Die Untersuchung der Wohnverhält- nisse in der Kohle- und Stahlindustrie habe gezeigt, daß noch große Anstrengungen not- wendig sind. Er stellte nachstehende Reihen- folge der Dringlichkeit weiterer Maßnah- men auf: Bau von Wohnungen, um die endgültige Beseitigung von Baracken und Notwohnun- gen zu erreichen und die menschenunwürdi- gen Altbauten zu räumen. Förderung der Bauvorhaben, die sich aus nicht eine einseitige Marktpolitik, Bedeutung zu, da mit einer Abwanderung von Arbeitskräften gerechnet werden nuiß, wenn die Pro-Kopf- Produktivität erhöht werden soll). Angleichung der Schul- und Ausbildungs- möglichkeiten des Landes an städtische Ver- hältnisse als Voraussetzung für die freie Be- rufswahl. Diese Grundsätze stellen nur die Auf- gaben, zeigen aber noch nicht die Wege. Die Brüsseler Sozialkonferenz will sich um eine Konkretisierung der Prinzipien bemühen. Denn: Nicht augenblickliche Meinungsver- schiedenheiten über das Preisniveau, auch sondern eine gemeinsame Struktur- und Sozialpolitik entscheiden über die Chance der gemein- samen europäischen Landwirtschaft und ihren Markt. am Werk der Umsetzung von Arbeitskräften im Zuge der Anpassungsmaßnahmen im Bergbau er- geben. Bau von Wohnungen, um den noch be- stehenden Mangel aus sozialen und wirt- schaftlichen Gründen zu beseitigen. Dr. Potthoff kündigte an, daß die Hohe Behörde sich an der Finenzierung von Bau- vorhaben auf Grund der im Wettbewerb er- mittelten besten Entwürfe in Form von zinsgünstigen Krediten beteiligen werde. EWG-SOzial konferenz Die geplante Sozialkonferenz der Euro- päischen Wirtschafts gemeinschaft(EWG) Wird voraussichtlich vom 16. bis 20. Januar 1961 in Brüssel. oder Rom durchgeführt Man will dazu in erster Linie die Berufs- vertretungen der Bauern und Landarbeiter aus den Ländern der EWG einladen. Die Konferenz soll sich mit agrarsozialen Fragen der Familienarbeitskräfte wie auch der Lohnarbeitskräfte in der Landwirtschaft be- fassen. Im Mittelpunkt der Erörterungen werden vier Hauptthemen stehen: 1. Le- bens- und Arbeitsbedingungen in der Land- wirtschaft(Arbeitsschutz, soziale Sicherheit, Tarifwesen, Wohnungsbau); 2. Berufsaus- bildung für familieneigene und familien- fremde Arbeitskräfte; 3. Sozialfragen des jland wirtschaftlichen Familienbetriebes; 4. Mobilität der landwirtschaftlichen Bevölke- rung(Abwanderung vom Lande, Abwande- 5 rung aus der Landwirtschaft. Umschulung). Aufgabe der Konferenz wird es auch sein, gemeinsame Entwicklungslinien innerhalb der EWG festzustellen und die besondere Lage der land wirtschaftlichen Arbeitskräfte herauszuarbeiten. Die Konferenz wird von der Generaldirektion für Soziale Ange- legenheiten und der Generaldirektion für Landwirtschaft vorbereitet. Zwei neue Europa-Schulen Ende September haben zwei neue Europa- Schulen in Mol bei Antwerpen und in Ispra-Varese ihren Lehrbetrieb für die Familien der dort tätigen EURATOM-Be- amten aufgenommen außer der Grundschule wurden drei Oberschulklassen eröffnet, Die Europaschulen in Luxemburg, mit jetzt 870 Schülern, und in Brüssel, mit 850 1 beginnen ihr neues Schuljahr. Gesundheitsfragen (dgk) Das Europa-Büro der Wel 5 heitsorganisation veranstaltet in zehn euro- päischen Ländern Fortbildungskurse in G sundheitsfragen. Die Themen umfassen Pro- bleme der Medizin, der öffentlichen Gesund- heitspflege, der Hygiene auf dem Lande so- wie Fragen der pflegerischen Berufe. Nicht nur Kurse für Aerzte, sondern auch Lehr- gänge für Oberinnen und andere Ange- hörige der Gesundheitsberufe finden statt. 1 f 1 N 1 N en ae MOR MANNHEIMER LOKATINACNRICHTEN Forschungsgesellschaft Verfahrenstechnik e. V. tagte Industrienahe Forschung wird gefördert 4000 Studenten studieren heute Verfahrenstechnik/ Zwei Millionen DM für neues Institut Gestern ging das achte Jahrestreffen der Verfahrens-Ingenieure zu Ende. Rund 1500 Verfahrens- Ingenieurs, noch Ingenieure aus der„DDR“ die meisten natürlich aus der Bundesrepublik, dazu und aus zehn europäischen Nationen sowie aus Chile, nahmen an dem viertägigen Treffen teil. Im Rahmen dieser Tagung traf sich am Mittwoch das Kuratorium der Forschungsgesellschaft Verfahrenstechnik e. V. Der Forschungsgesellschaft gehören heute 190 Mitglieder— alle maßgeblichen Betriebe der chemischen Industrie, Elektro- und der Nahrungsmittelchemie— an. des Maschinen- und Apparate-Baues, der Vierzehn neue Mitglieder wurden in der Kuratoriumssitzung begrüßt, darunter die Robert Bosch GmbH Stuttgart, die Phrix-Werke Hamburg, die Osram GmbH und das Jenaer Glaswerk Schott und Genossen, tenen Firmen gehören dem Maschinen- und Apparatebau an, Mainz. Fünfzig Prozent der in der Forschungsgesellschaft vertre- 2 Prozent der chemi- schen Industrie, dem Bergbau und Hüttenwesen und acht Prozent der Elektro- industrie, der Nahrungsmittelindustrie und anderen mehr. Die Forschungsgesellschaft ist relativ jung. Während die Verfahrens-Ingenieure seit rund 25 Jahren eine Organisation inner- halb des VDl besitz wurde die Forschungs- gesellschaft erst 1952 begründet. Einziger Zweck der Gesellschaft: Institute für eine endustrienahe Forschung zu errichten und Zu betreiben. Im Jahre 1953 hatte die For- schungsgesellschaft das erste Institut dieser Art in Aachen aufgebaut. Für diese For- schungsanstalt wurden seither etwas über 3,5 Millionen Mark investiert. Gestern be- schloß nun das Kuratorium der Gesellschaft, ein zweites Institut in Braunschweig zu er- richten. Kosten für die erste Ausbaustufe: rund zwei Millionen Mark. Die Kurato- riumsmitglieder billigten auch gleich einen Vertrag mit dem Land Niedersachsen; das Institut wird nämlich auf dem Gelände der Technischen Hochschule Braunschweig er- richtet. Während Aachens Institut sich hauptsächlich mit dem mechanischen Zweig der Verfahrenstechnik befaßt, soll sich das zweite Institut der thermischen Verfahrens- technik— u. à. Destillation, Absorption, Eindampfung— annehmen. Die Institute dienen wie gesagt der For- schung. Daneben hat Aachen bisher ausge- zeichnete Leistungen bei der Heranbildung eines qualifizierten Nachwuchses aufzuwei- sen. Dr. Miegner, stellvertretender Vor- sitzender der Verfahrenstechnischen Gesell- schaft im VDI, sagte gestern, augenblicklich würden in der Bundesrepublik fast 4000 Studenten in Verfahrenstechnik ausgebildet. Viele der großen Betriebe, so führte Dr. Mießner weiterhin aus, würden heute eigene Labors für die Weiterentwicklung verfahrenstechnischer Maßnahmen unter- halten. So zum Beispiel Bayer Leverkusen, Wo sich 700 Fachleute, darunter sechzig Wissenschaftler, mit verfahrenstechnischen Problemen beschäftigen. Hauptnutznießer der öffentlichen Forschungsarbeit seien des- halb— so Mießner— die Mittel- und Klein- betriebe. Im übrigen setzt sich das Kurato- rium für die Schaffung verfahrenstechni- scher Institute an den Hochschulen ein. Das Ziel— mindestens zwei Institute je Hoch- schule— sei noch nicht überall erreicht, sagte Dr. Mießner. Dagegen habe man bei- spielsweise in Karlsruhe(sechs Institute) „das Soll übererfüllt“. Auch der wissenschaftliche Rat und der Vorstand der Europäischen Föderation für Chemie-Ingenieur-Wesen nahmen an der VTG-Tagung teil. In einer internen Sitzung beschloß der Vorstand der Föderation, in Kürze eine europäische Dokumentation auf dem Gebiet der Betriebstechnik einzurich- ten. An den Vorbereitungen hierzu beteili- Halbe Sperrung: Ganze Verkehrsstörungen Letzte Arbeiten an der Rheinbrücken-Auffahrt und neue Erkenntnisse Wer in den letzten Tagen mit seinem Auto von Ludwigshafen nach Mannheim fahren mußte, erlebte eine unangenehme Ueberraschung. Er blieb in Autoschlangen stecken ale sieh in Ludwigshafen bis weit in die Bfieffareksträße hinein, zum Teil fast bis an 1 Hauptbahnhgf stauten. Grund: Auf dem Mannheimer Brückenkopf ist auf einem kurzen Stück Vom Brückenende bis zum Be- ginn der Gabelung der Brückenabfahrten) die Fahrbahn zur Hälfte gesperrt. Bereits am letzten Freitag hatten wir eine Notiz des Polizeipräsidiums veröffentlicht in der diese Maßnahme vom 4. bis 7. Oktober angekün- digt würds. Es hieß, daß auf der Rhein- brückenabfahrt der endgültige Belag aufge- bracht wird und daß in dieser Zeit der Ver- kehr nur einseitig fließen könne. Von fließen kann allerdings leider keine Rede sein. Der Verkehr stockt. Darüber zei- gen sich auch die verantwortlichen Herren des Tiefbauamts und des Polizeipräsidiums erstaunt. Nachdem der Verkehr auf der Rheinbrücke bisher so glatt und reibungslos abgelaufen war, glaubten sie, daß auch die halbe Fahrbahn wenigstens zur Not aus- reichen würde. Zu vermeiden war allerdings die Sperrung kaum. Die fragliche kurze Stelle zwischen Brückenende und Gabelung der Brückenab- fahrt hatte nämlich immer noch ihren ersten provisorischen Belag, der schon während der Brückenbauzeit, als noch der Verkehr in bei- den Richtungen über ihn rollte, gar arg stra- paziert worden ist. Das Tiefbauamt hatte schon mehrmals einen Anlauf genommen, die Sache endgültig zu bereinigen. Aber zuerst wollte es den Sommerschlußverkauf nicht stören, dann War die lange Regenperiode und schließlich kam der Dürkheimer Wurstmarkt dazwi- schen. Am nächsten Wochenende ist ver- kaufsoffener Sonntag. Die Arbeiten konnten einfach nicht länger aufgeschoben werden, Wenn sie noch in diesem Jahr zu Ende ge- bracht werden sölfte, Und die Brücke sell Ja endlich einmal ganz fertig werden. N Kurzkommentar: Die Arbeiten werden voraussichtlich einen Tag früher als vorge- sehen, also schon heute gegen 17 Uhr beendet sein(Vorausgesetzt, daß es nicht regnet). So unangenehm die damit verbundenen Ver- kehrsstörungen waren, so haben sie uns doch eine wichtige Erkenntnis vermittelt: Unsere neue Rheinbrücke verkraftet den gewaltigen Verkehr von 40 000 Fahrzeugen pro Tag spielend. Sie wird auch noch eine gewisse Verkehrszunahme in den nächsten Jahren vertragen. Alles recht und gut, solange keine Stö- rung eintritt. Der geringste Zwischenfall je- doch wirft alle schönen Berechnungen über den Haufen. Wenn schon eine so„geplante Störung“, wie die jetzige halbseitige Sper- rung, während der Hauptverkehrszeiten schon so gewaltige Stauungen hervorruft, Was wird dann erst bei einem unvorherge- sehenen Zwischenfall passieren? Es ist ganz okkensichtlich. Die Zufahrtsstraßen zur Brücke werden dann so vollgepfropft sein, daß kein Wagen mehr vor und zurück kann. Ein vollendetes Chaos. Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber die jetzige nur halbseitige Brückensperrung zeigt, daß eine Ausweich- möglichkeit unbedingt notwendig ist. Der Bau einer zweiten Stadtbrücke(Nordbrücke) kann doch nicht auf die lange Bank ge- schoben werden. Leider. Wir könnten unser geld Wahrhaftig für andere Projekte drin- gend brauchen. Mae Barchet gen sich britische, französische, holländische, schwedische und deutsche Mitgliedsvereine. Die Föderation plant außerdem eine Reihe von Fachtreffen auf europäischer Fbene. So soll im Oktober des nächsten Jahres das erste europäische Symposium für Lebens- mitteltechnik in Frankfurt stattfinden. Die Verfahrens- Ingenieure werden ihr nächstes Jahrestreffen in Wien abhalten. Eingeladen dazu hat der sterreichische Ingenieur- und Architektenverein. Auch von Schweizer Seite erging eine Einladung. Als Tagungsort haben die Eidgenossen Basel vorgeschlagen. Der VTG. Vorstand möchte eventuell in zwei Jahren auf das Angebot zurückkommen. D.Erx, Aus dem Polizeibericht: 74 „Frau kaputt ES War halb so schlimm Gegen 20.30 Uhr wurde in F 7 ein Mann beobachtet, der blutbeschmiert aus der Tor- einfahrt eines Hauses herauskam und sich mit den höchst verdächtigen Worten„Frau kaputt“ in Richtung Innenstadt absetzte. Da die Zeugen ein Verbrechen vermuteten, ver- ständigten sie sofort die Polizei. Die Be- Satzung eines Funkstreifenwagens fand den Gesuchten auf der Straße zwischen E 6 und F 6 an; dort lag er bewußtlos. Zunächst Wurde der Verdächtige zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Nachdem er wieder zu sich gekommen war, gab der Mann, ein 27 jähriger aus Ludwigshafen, seinen Bericht zu dem Vorfall ab. Danach hatte er in einem Wutanfall die Abschlußtür einer fremden Wohnung eingeschlagen und sich dabei die Hand verletzt. Daraufhin hatte der Blutende, der aller Wahrscheinlichkeit nach unter Alkoholeinfluß stand, das Haus in der be- obachteten Weise verlassen. „Freudiges“ Wiedersehen In einer Wirtschaft im Jungbusch er- kannte die Bedienung einen Gast wieder, der sie vor Jahresfrist in einem anderen Lokal um die Zeche von genau 94 Mark und 65 Pfennig geprellt hatte. Die herbeigerufene Polizei nahm den überraschten Gast vor- läufig fest. Der weigerte sich beharrlich, irgendwelche Angaben zu machen; er besaß weder Ausweispapiere noch hatte er einen festen Wohnsitz. Unter falschem Namen Seit Juni hatte sich eine 37jährige unter falschem Namen in einer Mannheimer Pen- sion eingemietet, um die Polizei irrezuführen. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt offensichtlich durch gewerbsmäßige Unzucht. Bei einer Kontrolle durch die Kriminalpolizei wurde nun ihr Inkognito gelüftet; die Dame Wurde festgenommen. Fk yy mußte usweichen Auf der Weinhelne 6 Stralze mußte gegen 6.30 Uhr ein Personefwagen scharf bremsen Und nach links ausweichen, um einen Zusam- menstoß mit einem 38 jältrigen Mopedfahrer zu vermeiden, der trotz Gegenverkehrs nach links abbog. Bei seinem erzwungenen Aus- Weichmanöver kam der Pkw eins Schleudern und überschlug sich. Der Fahrer und seine im Wagen sitzende Ehefrau wurden leicht ver- letzt. Mannheimer Legionär von Algeriern freigelassen Die algerischen Aufständischen haben am Dienstag dem marokkanischen roten Halb- mond in Rabat elf Fremdenlegionäre— acht Deutsche, zwei Ungarn und einen Holländer — übergeben, die gefangengenommen wor- den oder übergelaufen waren. Unter den Deutschen ist Hermann Knie(22) aus Mann- heim. Die meisten der ehemaligen Fremden- leglonäre waren nur zwei Monate gefangen- gehalten worden. Bei ihrer Vorstellung vor Journalisten in Rabat erschienen sie alle ge- sund und waren braungebrannt. Nach Mit- tellung eines Sprechers der algerischen Exil- regierung, Dr. Mustafay, sind bis zum 23. Juli dieses Jahres 3299 Fremdenlegionäre von den algerischen Aufständischen in ihre Heimat zurückgeführt worden, darunter 2071 Deutsche. ap Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Pelze machen die Mode mit“ der ANKER-Kaufstätte Mannheim, am Paradeplatz, bei. m der Küche erlebten die Frauen der in Mannheim tagen- Verfahrenstechnik 1, Verfahrens- Ingenieure gestern in der BBC-Versuchs- euche. Während die männlichen Fachleute verfahrenstecknische Methoden innerhalb des Werkes studierten, wurde den Damen Rationalisierung in der Küche demonstriert. Mit Hilfe moderner Küchengeräte gelang es zwei weiblichen BBC-Verfahrenstechnikern in eineinhalb Stunden ein Frühstück, ein Mittagessen mit sechs Gängen, zwei Kuchen und ein Abendessen herzurichten. Damit noch nicht genug, wurde den staunenden Damen in dieser Zeit auch noch ein Korb voll Wäsche vorgewaschen. Bild: Bohnert&: Neugg Zum Schluß ein Knalleffekt: Wagen vollgeladen mit jungen Mannequins Am Sonntag rollt der Mode-Corso durch die Innenstadt Am Sonntag werden die Mannheimer Hausfrauen umdisponieren müssen. Wenn sie nämlich wie üblich zwischen 12 und 13 Uhr ihr Mittagessen aus den Tisch der Familie stellen, laufen sie Gefahr, etwas zu versäumen, nämlich den Mode-Corso in der Mannheimer Innenstadt. Sie werden schon deshalb eine Aenderung ihres Sonntags- Fahrplanes in Erwägung ziehen müssen, weil ihre Ehegatten sich wahrscheinlich den Anblick einer Kompanie von Manne- duins nicht entgehen lassen wollen. Viel- leicht läßt sich ein Kompromiß schliehben: Die Familie wandert geschlossen in die Stadt, die Frauen gönnen ihren Männern den Anblick, und die Männer bezahlen da- für das Mittagessen in einem Speiselokal. Die Wirte haben sich jedenfalls bereis auf einen kleinen Ansturm vorbereitet. Viel- leicht erweicht der Mode-Corso die Herzen der Männer so, daß für die Frauen noch mehr dabei abfällt— schließlich sind ja an diesem Sonntag— aus Anlaß der Oktober- messe— am Nachmittag die Geschäfte offen. Die bisher bekannt gewordenen Einzel- heiten über die Modeschau auf Rädern— die Werbegemeinschaft verriet dieser Tage in einer Pressekonferenz einiges— sind jedenfalls recht vielversprechend. Der Umzug wird mit einer aus 15 Reitern bestehenden Kavalkade des Reitervereins eröffnet, allen voran übrigens ein Mannheimer Herren- schneider im roten Parforce-Rock. Die fol- gende Abteilung steht unter dem Motto: „Mode damals“. In Automobil- Veteranen des Schnauferl-Clubs tragen Fahrer und Mannequins Kleider von Anno Tobak. Die dritte Abteilung des Umzugs schließlich führt in unsere Zeit, Ihr Thema heißt: „... Und immer richtig angezogen!“ Dies ist übrigens auch das Motto der„Woche der guten Bekleidung“, die am Sonntag im ganzen Bundesgebiet ausklingt und mit der der Textil- Einzelhandel für modische Be- kleidung werben will. Die Mannequins die- ser Abteilung tragen nicht nur die moderne Mode, sie fahren auch in schnittigen, offe- nen Sportwagen unserer Zeit. Jeder der 20 Wagen gibt Anregungen, wie man sich zu verschiedenen Anlässen richtig anzieht. Hier einige Beispiele: Wie geht man zu einer sportlichen Veranstaltung? Wie zum Plankenbummel? Wie zu einer Cocktail Party, zu einem 5-Uhr-Damentee, zu einer Teenager-Party, zu einer Abendgesellschaft, wie geht man ins Nationaltheater oder zum Ball? Die Krönung des Zuges ist die von Schimmeln gezogene weiße Hochzeitskut- sche, die normalerweise die Brautpaare zur Heidelberger Schloßkapelle bringt. Der Weg des Zuges ist so lang, daß Wahrscheinlich jeder Schaulustige einen Platz finden kann. An der Feuerwache sammeln sich die Wagen. Signal zur Ab- fahrt wird um 11 Uhr gegeben. Dann rollt der Modecorso über die Kurpfalzbrücke, durch die Breite Straße, am Marktplatz vorbei zum Paradeplatz. Dort soll er etwa um 11.30 Uhr eintreffen. Weiter geht's über die Planken zum Wasserturm, zurück über die Planken bis zu den Quadraten 05/06, dort biegt der Zug ab und erreicht, am Strohmarkt vorbei, über die Kunststraßge das Parkhotel. Am Friedrichsplatz löst er sich auf. Am Paradeplatz läßt die Werbegemein- schaft eine Tribüne aufstellen. Dort steigen die Mannequins aus und schreiten über einen ausgerollten roten Läufer zu Fuß an Eatokædlger ll bekannt für erstklassige bog. Portrait- und Familien-RAufnahmen Fotolealaes li. den Ehrengästen vorbei, die dann gewisser- maßen eine Modeparade abnehmen können. Für alle, die einen Platz auf der Tribüne haben, wird das sicher recht reizvoll sein, die„gewöhnlich Sterblichen“ werden sich jedoch dort wahrscheinlich den Hals aus- recken müssen, um zu sehen, was„aòuf dem Boden“ vorgeht, Vom Straßenrand aus, ein- gekeilt in einer Menschenmauer, sieht man die Beine der Mannequins besser, wenn sie auf dem Wagen thronen. Von dort aus müs- sen auch die Aufnahmen gemacht werden, die in einem Fotowettbewerb konkurrieren wollen. Die Werbegemeinschaft hat Preise im Wert von 500 DM ausgesetzt, vgl.„MM“ vom 5. Oktober, S4) Die ganze Modeparade, die übrigens auch von Fernsehen und Wochenschau gefilmt Wird, schließt mit einem Knalleffekt ab. Von drei Abschußbasen wird ein Tages- feuerwerk losgelassen. Vom Himmel wer- den— falls der Wind günstig ist— Ein- Kaufsgutscheine fallen, die sicher mit Eifer eingefangen werden. Mac Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 OK 33 rprobf MAGGI und für hervorragend befunden * Ein Geschmackstest der Gesellschaft für Konsumfor- schung, Nürnberg, bestätigte: Maqel Klare Fleischsuppe Ist ganz hervorragend gut. Zu diesem Urteil kam die Mehrheit der befragten süddeutschen Lebensmittelkauf- Flelschgeschmack. leute, als sſe verschiedene klare Flelschsuppen probierten. Versuchen Sie es selbst einmal! Auch lhre Familie wird loben, was Ihe Kaufmann empfiehlt. MAS Klare Fleisch- suppe mit ihren fein abgestimmten Gewürzen und dem relchen Gehalt an Flelschextrakt gibt hren Suppen, Ga- müsen und Eintopfgerichten erst den vollen, delikaten FI FIEISCH¹SUpE in der Packung mit dem weißen finds Kopf N„ e lzbr. 1 46 ser- men. düne sein, Sich aus- dem ein- man 1 sie müs- den, eren reise VM.“ auch mt Ab. ges Wer- Ein- zifer Mac „ Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 MANNHETIMHR MORGEN Seite 3 Gewinnzahlen stehen fest- Gewinner fehlen 36 Hauptgewinne der Vetter-Tombola ausgespielt/ Waisenkinder halfen Im vierten Stock des Kaufhauses Vetter stand gestern nachmittag eine Menge ge- spannter Losbesitzer. Die 36 Hauptgewinne der Vetter-Jubiläums-Tombola wurden aus- gespielt. Sechs Kinder vom Waisenhaus St. Anton standen vor sechs Scheiben, auf denen die Ziffern 0 bis 9 in Sektoren aufge- schrieben waren. Auf der ersten Scheibe standen nur sechs Ziffern, nämlich die von 0 bis 5, denn es wurden in sechs Tagen im ganzen 599 999 Lose unter die Zeitgenossen verteilt. Ein Teil dieser Loseigentümer stand bei der Ausspielung. Manche hatten ganze Listen bei sich, auf denen sie die Zahlen ihrer„ge- hamsterten“ Zettelchen aufgeschrieben hat- ten. Auf Kommando von Vetter-Werbe-Lei- ter Werner S. Spachmann drehten Christa, Josef, Elisabeth, Klaus, Robert und Ursula alle zwischen acht und elf Jahre alt, an den Rädern. Jedes blieb auf einer Zahl stehen. Die einzelnen Ziffern hintereinander gelesen ergaben dann die jeweilige Gewinnzahl. Die kleinen Buben und die Mädchen von Sankt Anton drehten jeder 72mal ihr Rad bis die Nummern der ersten 36 Hauptgewinne und die jeweiligen Ersatznummern feststan- den. Die Losbesitzer im Zuschauerraum paß- ten genau auf. Wenn eine Scheibe nicht ein- deutig auf einer Zahl stehen geblieben War, monierten sie eifrig. Rechtsanwalt Dr. Ger- hard Bock überwachte die Richtigkeit der Verlosung. Sechs Fernsehgeräte mit großer Bildröhre Warten auf die Hauptgewinner. Unter den Loshamsterern im Saal waren sie nicht zu finden. Keiner stieß einen qubelruf aus Die übrigen 500 Trostpreise wurden gestern abend intern ausgelost. Die Gewinnzahlen erscheinen am 7. Oktober im Anzeigenteil der Tageszeitungen. No. Polizei bittet um Hinweise: Scheußliches Verbredien an einem Kind Elfjähriges Mädchen von der Messe weggelockt und mißbraucht Mit der Aufklärung eines üblen Vor- falles ist zur Zeit die Kriminalpolizei be- schäftigt. Am 1. Oktober, gegen 19 Uhr, wurde eine elfjährige Schülerin auf dem Messegelände am Weißen Sand von einem bisher Unbekannten angesprochen. Der Un- bekannte versuchte, das Kind zum Mit- kommen auf die nahe gelegene Neckarwiese Der Handschuh des Täters zu veranlassen. Das Mädchen schöpfte je- doch Verdacht und lief davon. Dieser Vorfall wurde von einem ande- ren Mann beobachtet, der das Kind darauf- hin verfolgte, in der Nähe der Hauptfeuer- wache ansprach und es fragte, was der an- dere von ihm gewollt hätte Die Elfjährige faßte Vertrauen zu dem„Onkel“ und er- zählte ihm, was geschehen war. Unter der Vorspiegelung, er sei Polizeibeamter, über- redete der Mann dann das Mädchen, mit ihm auf seinem Motorrad, das er in der Käfertaler Straße abgestellt hatte, zur nächsten Polizeiwache zu fahren um die Sache dort zu melden, Als die Elfjährige in den Beiwagen gestiegen war, fuhr der Un- bekannte jedoch nicht zur Polizei, sondern in den Käfertaler Wald. Dort verging sich der Schamlose an dem Kind. In einem günstigen Augenblick schließlich konnte das Mädchen unter Mitnahme der Handschuhe des Täters in den Wald flüchten, wo es von einem Mann mit einem Fuhrwerk auf- gegriffen und der Polizei übergeben wurde. Wer kann der Kriminalpolizei Hinweise über den Träger des abgebildeten braunen Lederhandschuhs geben? Die Handschuhe sind an Daumen, Zeige- und Mittelfinger stark mit Motorfett verschmiert. Ueber den Täter selbst wird folgende Personalbeschrei- bung abgegeben: Etwa 40 Jahre alt, 170 bis 173 Zentimeter groß, schmal, dunkelbrau- nes, in Wellen zurückgekämmtes Haar, Pik- kel im Gesicht. Der Gesuchte trug eine schwarze Lederjacke mit Gürtel, einen wei⸗ Ben Motorradhelm und eine schwarze Hose(vermutlich Manchester). Das Motor- rad und der Beiwagen sind schwarz. Auf der Schutzscheibe des Beiwagens steht das Wort„Ideal“. Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt die Kriminalpolizei, Auswertungsabteilung, Telefon 5 80 41, Apparat 413, bei Nacht 414,5 entgegen. Terminkalender Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 6. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rat- haus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz: 6. Oktober, 20 Uhr, Reiß-Museum, Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Hess, Bad Godesberg,„Johann Peter Hebel“. CDU— Neckarstadt-West: Am 6. Oktober, 20 Uhr,„Kaisergarten“, Zehntstraße, Versamm- lung. f Kreisgartenbauverband Mannheim im Ver- band Bad. Gartenbaubetriebe: Am 6. Oktober, 20 Uhr, Wandelhalle Rosengarten, Preisvertei- lung aus Anlaß des Balkon- und Blumen- schmuckwettbewerbs. Freireligiöse Gemeinde— Arbeitskreis: Am 6. Oktober, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Einführung in Goethes„Faust“ Dr. H. Schlöter- mann). Amateurschmalfilm-Club„Kurpfalz“: 6. Ok- tober, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäu- serstr. 8, Clubabend. Club Mannheimer Damenfriseure: 6. Okto- ber, 20 Uhr. Plankenstuben, Zusammenkunft. Club„Graf Folke Bernadotte“: 6. Oktober, D 4, 15,„Jazz“— Diskussion Unternationale Ar- beitsgruppe).. Abendakademie- Veranstaltungen am 6. Ok- tober: E 2, 1, 20 Uhr, Die großen Linien der amerikanischen Außenpolitik(H. Ufer);— Kä- tertal, Filmsaal Dürer-Schule. 20 Uhr, Licht- bildervortrag„China— Weltmacht von mor- gen?“(Kl. Albert). Pommersche Landsmannschaft: 8. Oktober Teilnahme an der 10-Jahrfeier der PLM, Hei- delberg; Anmeldeschluß 7. Oktober in U 4, 5, von 16 bis 18 Uhr. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 6. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Vorbereitung für den Unterricht(Dr. K. Brauch). Jugendzentrum: 6. Oktober. 20 Uhr, K 2, 10, „Freier Mann, was nun?“, Ausspracheabend mit Gästen aus Afrika. Wir gratulieren! Ludwig Heid Sr., Mann- heim, D 4, 5, wurde 74 Jahre alt. Therese Schmidt, Mannheim, Gartenfeldstraße 9, be- geht den 70. Geburtstag. Barbara Frank, Mann- heim, Lampertheimer Straße 112, vollendet das 75. Lebensjahr. Anna Ruppert, Mannheim- Waldhof, Staudenweg 3, und Frieda Konrad, Mannheim, Uhlandstraße 22a, können den 30. Geburtstag feiern. Wohin gehen wir? Donnerstag, 6. Oktober Theater: Nationaltheater Kleines Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Miss Sara Sampson“(f. d. Thea- tergemeinde— auswärtige Gruppen); Keller- theater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Geschlossene Ge- sellschaft“, Schauspiel von J. P. Sartre; Mann- heimer Puppenspiele, D 5, 4, 20.00 Uhr:„Das Gespenst von Canterville“, Konzerte: Schloßkirche 20.00 Uhr: Kirchen- musikalische Feierstunde(Städt. Hochschule für Musik und Theater). Filme: Planken Großes Haus:„Der brave Soldat Schwejk“; Kleines Haus:„Die Jung- frauenquelle“; Alster:„Der Himmel ist schon ausverkauft“; Schauburg:„39 Stufen“; Scala: »Im Land der langen Schatten“; Capitol:„Das Haus auf dem Geisterhügel“; Alhambra:„Die Fastnachtsbeichte“; Universum:„Bis daß das Geld euch scheidet“; Royal:„Die Französin und die Liebe“; Kurbel:„Zorros Sohn“ II. Teil; Pa- last:„Die Spur führt nach Caracas“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Verbrecherische Hände“; Abendstudio im City:„Mr. Pick wick“. Ualitäts- garetteè rden Weltmarkt Inlandspreis 20 Stück 0 EER EXPOR made in Germany. Der große deutsche Erfolg: Eine Exporteigarette- original in der inter- nationalen 20 Stück Packung- zum Inlandspreis von DM 1,75. PEER EXPORT ist bestimmt für den weltoffenen Raucher diesseits und jenseits der Grenzen ihr Feld ist die Welt! Ein Erzeugnis der Cigarettenfabrik Kristinus 624 Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUNDESLINDERN Donnerstag, 6. Oktober 1960%/ Nr. 232 Ein Federstrich brachte Preiserhöhungen Vor 25 Jahren wurde der Zollausschluß im„Jestetter Zipfel“ aufgehoben Jestetten Kreis Waldshut). Vor 25 Jahren, in den ersten Oktobertagen 1935, kamen die sechs Gemeinden des Zollaus- Schlußgebietes von Jestetten im Landkreis Waldshut wieder völlig unter die Zollhoheit des Deutschen Reiches. Von 1840 an hatten die Bewohner der Gemeinden Altenburg, Je- Stetten, Lottstetten, Baltersweil, Berwangen und Dettighofen außerhalb der deutschen Zollgrenzen gewohnt, in einem sogenannten „Zollausschlußgebiet“, das zollrechtlich ein Völlig selbständiges, wenn auch überwiegend der Schweiz zugewandtes Territorium dar- stellte. Schon immer hatte dieses Gebiet, das als Halbexklave ganz von Schweizer Gebiet Umgeben ist— lediglich ein vier Kilometer breiter„Korridor“ grenzt an das deutsche Neubau in Westberlin für ehemals Preußische Staatsbibliothek Berlin. Für die chemalige Staatsbibliothek soll in Westberli Bibliotheksgebäude entstehen. in ein neues Nach einem Der Qualität wegen Beschluß des Berliner Senats soll der Neu- bau im südlichen Tiergarten zwischen Pots- damer Straße, Matthäikirchplatz und Kem- per Platz, nahe der Neuen Philharmonie, er- richtet werden. Der Senat hat sich seit 1957 mit der Unterbringung der ehemals Preu- Bischen Staatsbibliothek beschäftigt. Ur- sprünglich wollte man die jetzt noch in Mar- burg und Tübingen lagernden Bestände pro- Visorisch auf dem Gelände der ehemaligen SGardeschützenkaserne in Lichterfelde unter- bringen. 65 bis 70 Grad Oechsle Oppenheim/ Rheinhessen. Die Landes- lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Gartenbau in Oppenheim hat für die in der Vorlese im rheinhessischen Raum bisher ein- gebrachten Trauben ein Durchschnittsmost- gewicht von 65 bis 70 Grad Oechsle ermittelt. Die allgemeine Lese in Rheinhessen wird Voraussichtlich in der zweiten Oktoberwoche beginnen. Die Winzer erwarten bis dahin — Sofern das sonnige Herbstwetter anhal- ten sollte— noch eine leichte Steigerung der Mostgewichte. Im Bereich der Landwirt- schaftskammer Rheinhessen haben bisher, Wie das Arbeitsamt Mainz am Mittwoch mitteilte, 26 Betriebe die Bereitstellung von Soldaten der Bundeswehr für die allge- meine Lese beantragt. Sie benötigen ins- gesamt etwa 60 Soldaten. Reitjagd mit Hundemeute Saarbrücken. Zum erstenmal nach 1918 d am 8. Oktober im Saarland im Ge- lände der Deutsch- Französischen Garten- schau und des früheren Exerzierplatzes an der Grenze eine Reitjagd mit einer Hunde- meute veranstaltet. Wie Dr. Karl Georg Müller vom Saarländischen Reiterbund mit- teilte, werden sich an dieser Reitjagd 95 Jäger beteiligen, darunter 22 vom Rheinisch- Westfälischen Schleppjagdverein, acht pfäl- zische und zehn französische Reiter. Die Reitjagd über eine Länge von zehn Kilome- tern mit zehn festen Hindernissen wird in drei Gruppen ausgetragen. Zuchthaus wegen Totschlags Kiel. Zu zehn Jahren Zuchthaus unter Anrechnung der Untersuchungshaft verur- teilte das Kieler Schwurgericht am Mitt- wochmorgen den 45jährigen Seiler Karl Sierk Groß-Kummerfeld(Kreis Segeberg) we- en Totschlages. Die bürgerlichen Ehren- chte wurden dem Angeklagten für fünf Jahre aberkannt. Mit diesem Urteil entsprach s Sericht weitgehend dem Antrag des taatsanwaltes, der zwölf Jahre Zuchthaus wegen Totschlages beantragt hatte. Die 5 tatsanwaltschaft hatte Sierk ursprünglich des Mordes an seiner 50 Jahre alten Gelleb- ten, Charlotte Voss, angeklagt, die er am 6. Juli 1939 in einem Waldstück bei Quick rn erwürgt und mit einem Wagenheber schlagen hatte. Der Angeklagte war ge- Andig, bestand jedoch darauf, Frau Voss ihr eigenes Verlangen hin getötet zu genau Preußische Hinterland— eine zollrechtliche Sonder- stellung eingenommen. Nach der Gründung des Deutschen Zoll- vereins hatte Baden zwar kurze Zeit auch im sogenannten„Jestetter Zipfel“ Zölle und Verbrauchssteuern erhoben. Wenig später sah man aber ein, daß die genaue Ueber- wachung dieses Grenzwinkels mehr koste, als Zölle und Steuern erwartet werden konn- ten. Als Großherzog Leopold von Baden 1840 den Zollausschluß für die sechs abgelegenen Grenzgemeinden verfügte, mußten plötzlich in jenem Gebiet nicht mehr 55, sondern nur noch vier Kilometer Grenze überwacht werden. 95 Jahre lang hatte der Sonderstatus der Jestetter Bestand. Einem Reichsgesetz, das die Unterschriften von Hitler und Reichs- finanzminister Schwerin von Krosigk trug, blieb es dann vorbehalten, mit einem Feder- strich die alten Rechte zu beseitigen. Vorher Waren weder die rund 4500 Bewohner des Zollausschlußgebietes, noch die schweizeri- sche Regierung gehört worden. Mit einem Schlag stiegen nach dem 1. Oktober 1935 die Preise in Jestetten und Umgebung an. Ein Liter Benzin mußte plötzlich mit 39 statt mit 16 Pfennig bezahlt werden, der Zentner Zucker stieg von 17 auf 38 Mark, aber auch das Mehl und anderes kostete mit der zoll- rechtlichen„Heimkehr ins Reich“ um fünfzig und hundert Prozent mehr. Schon kurz nach der Aufhebung des Zoll- ausschlusses stellten sich in den sechs Ge- meinden im Jestetter Grenzwinkel so groge Wirtschaftliche Schwierigkeiten ein, daß die Regierung des„Dritten Reiches“— entgegen ihrer ursprünglichen Absicht— doch noch mit der Schweiz Verhandlungen führen mußte. Bereits am 15. Januar 1936 wurde das so- genannte„Heidelberger Abkommen“ unter- zeichnet, das die Frage der Transitrechte der Schweiz auf Schiene und Straße, aber auch die devisenrechtliche Sonderstellung des„Je- stetter Zipfels“, neu regelte. So wurde den Bewohnern des Zollausschlußgebietes ein Betrag von fast 300 000 Franken zum Bezug von schweizerischen und nichtschweizerischen Waren sowie 12 000 Franken für die Be- zahlung schweizerischer Aerzte und Zahn- ärzte eingeräumt. Dieses Abkommen ist noch heute gültig, da es von keiner Seite gekündigt Wurde. Es gilt seit 1945 lediglich als suspendiert. Die Vertreter der sechs Gemeinden im ehemaligen Zollausschlußgebiet legen in- dessen keinen Wert auf eine unveränderte Inkraftsetzung jenes„Heidelberger Abkom- mens“. Sie wollen vielmehr eine neue Ueber- prüfung der wirtschaftlichen Situation des einstigen Zollausschlußgebietes. Ganz beson- ders geht es darum, den Bewohnern des Grenzwinkels ihre Arbeitsplätze in der Schweiz auch für konjunkturschwache Zeiten zu sichern. Mais— Futtermittel der Zukunft Müllheim. Der Maisanbau, der sich in klimatisch geeigneten Gegenden immer mehr ausbreite, habe eine groge Zukunft vor sich, erklärte Professor Dr. Rintelen, Weihenstephan, am Dienstag bei einer Fach- tagung im Kreis Müllheim vor Landwirten und Behördenvertretern aus Baden, dem Elsaß und der Schweiz. Namentlich in der Schweinemast, für die heute noch 50 Pro- zent der Kartoffelproduktion gebraucht Würden, trete der Mais immer mehr in den Vordergrund. Die vom Regierungspräsidium Südbaden und dem Hybridenmaisanbauver- ein Staufen gemeinsam veranstaltete Ta- gung in Heitersheim hatte den Zweck, inter- essierte Landwirte in praktischen Vorfüh- rungen und durch Vorträge mit der richti- gen Sortenwahl und der zweckmäßigsten Anbaumethode vertraut zu machen. In den Referaten kam zum Ausdruck, daß keine Verbrauchsfrucht in der Aussaat so billig Sei wie der Mais. Kriegsreste verschwinden Freudenstadt. Die Bunkertrümmer an der Schwarzwaldhochstraße, die noch aus dem letzten Krieg stammen, werden jetzt besei- tigt. Vertreter des Landesverkehrsverbandes Württemberg teilten am Dienstag auf dem Ruhestein vor der Presse mit, in Verhand- lungen mit dem Wehrbereichskommando v in Stuttgart sei erreicht worden, daß in den kommenden Monaten die Trümmer zwischen der Alexanderschanze und der Abzweigung „Zuflucht“ entfernt werden. Eine 37 Mann starke Einheit der Pionierschule München hat mit den Arbeiten begonnen und die er- sten Sprengungen vorgenommen. „Als Dank für einen guten Rat“ Fabrikant wegen aktiver Bestechung von Postbeamten angeklagt Darmstadt. Strafkammer nischen Zentralamtes durch in ihrer mitangeklagt, die nach Aufnahme haben soll, verfolgung zu schützen. Dem Fabrikanten wird zur Last gelegt, dem 61 Jahre alten Vizepräsidenten des kernmeldetechnischen Zentralamts der Bun- despost, Dipl.-Ing. Paul Anderegg, gegen den vor der gleichen Strafkammer vom 21. Oktober an verhandelt werden soll, ein zinsloses Darlehen von 12 000 Mark gewährt zu haben, das dieser zur Finanzierung seines Eigenheimbaues haben soll. Der Fabrikant gab zu, das Dar- lehen gewährt zu haben, verneinte aber die Bestechungsabsicht. Es habe sich vielmehr um ein„Freundschaftsdarlehen“ gehandelt. Anderegg habe ihm früher einmal einen gu- ten Rat für die Betriebsführung gegeben. Außerdem sollen der Fabrikant und sein ehemaliger Verkaufsleiter Bediensteten des Amts, darunter auch Anderegg, wertvolle „Unschöne Aufgabe“ für den jungen Offizier Einsatzkommando- Prozeß:, Heckenschützentheorie“ widerlegt Ulm. In der Revisionsverhandlung des so- genannten Einsatzkommando- Prozesses vor dem Schwurgericht Ulm sagte der ehemalige Oberst und Kommandeur einer Frontaufklä- rungsabteilung, Eginhard Notzny von Gac- zinski, aus, daß litauische Partisanen erst im Jahre 1943 in Erscheinung getreten seien. Zu Beginn des Rußland-Feldzuges seien die Litauer froh gewesen, als die deutsche Wehr- macht ein marschierte. Die Sowjets hätten damals gerade damit begonnen, Teile der Zivilbevölkerung in das Innere der Sowjet- union abzutransportieren. Die Juden hätten keinen Widerstand geleistet, weil sie dazu zu ängstlich gewesen seien. Mit diesen Bekundungen trat der Zeuge der„Heckenschützentheorie“ der ehemaligen Angehörigen der Schutzpolizei in Memel ent- gegen. Trotzdem blieb der zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilte frühere Polizeidirek- tor von Memel, Bernhard Fischer-Schweder, bei seiner Aussage, er habe auf Grund der Angaben des Gestapo-Chefs Hans-Joachim Böhme tatsächlich geglaubt, es handele sich Schwere Migräne mit Opium behandelt Drei Monate Gefängnis für Arzt/ Gericht:„Kein falsches Mitleid“ Bamberg. Ein 38jähriger Arzt aus Königs- berg(Unterfranken) ist vom Bamberger Schöffengericht wegen eines Vergehens ge- gen das Opiumgesetz zu drei Monaten Ge- kängnis mit Bewährung verurteilt worden. Die gleiche Strafe erhielt die zehn Jahre jüngere Patientin des Arztes, die zudem noch der Urkundenfälschung und des Betruges angeklagt war. Wie in der Gerichtsverhandlung festge- stellt wurde, kam die Patientin im Herbst 1958 zu dem Arzt und klagte über Kopf- schmerzen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht zu beseitigen seien. Der Arzt vermutete einen Gehirntumor und behandelte die Frau mit Morphin-Atropin-Spritzen, die Schmer- zen zwar linderten, jedoch die Frau auch süchtig werden ließen. Im März 1959 gab der Arzt seiner Patien- tin eine Spritze mit nach Hause, damit sie sich selbst behandeln konnte. Die Frau verfiel vollends dem Rauschgift und fälschte auf den ihr verschriebenen Rezepten die Mengen, um mehr Narkotika zu bekommen. Außer- dem stabl sie zwei Blanko-Rezeptformulare. Das Gericht sah als straferschwerend an, daß der Arzt die Injektionsbehandlung auch dann fortsetzte, als in einer Würzburger Kli- nik festgestellt worden war, daß die Patien- tin nicht an einem Gehirntumor, sondern an schwerer Migräne leide. Das Gericht erklärte, auch aus Mitleid dürfe ein Arzt nicht wider besseres Wissen handeln. Aus der Haft entlassen Berlin. Der 17jährige Sowietzonen-Eisen- bahner Lothar Kubert, der im Juli dieses Jahres zwei Flüchtlinge aus der Zone auf dem noch zu Westberlin gehörenden S-Babhn- hof Staaken in einen Dienstraum eingeschlos- sen und dann der Volkspolizei übergeben hatte, ist jetzt von dem zuständigen West- berliner Amtsgericht Tiergarten außer Ver- folgung gesetzt worden. Die Strafverfolgungs- behörden sind nach Mitteilung eines Justiz- Sprechers überzeugt, daß Kubert nicht die Reife habe, das Verwerfliche seines Tuns ein- zusehen. Kubert wurde aus der Unter- suchungshaft entlassen. Wie der Sprecher Weiter mitteilte, haben die Strafverfolgungs- behörden den Beschluß, Kubert außer Ver- kolgung zu setzen, auf Grund zweier von- einander unabhängiger medizinischer Gut- achten gefaßt. Danach habe Kubert zur Zeit der Tat auf der„Verantwortungsstufe“ eines 13jährigen gestanden und sei nicht in der Lage gewesen, das Strafbare seiner Hand- lungsweise einzusehen. 8 polizisten-Streife Bangen Herzens machte sich die Mutter, die Pioniere“, in Garsden und Krottingen um die Hinrich tung von„üblen Verbrechern und Parti- sanen“ und nicht um Juden. Auf seine Frage, von wem diese Exekutionen angeordnet wor- den seien, habe ihm Böhme nur vielsagend geantwortet:„Berlin“. Im übrigen stellte sich Fischer-Schweder uneingeschränkt hinter den Angeklagten Werner Schmidt-Hammer, der damals das Fxekutionskommando der Schutzpolizei be- fehligt hatte. Er schilderte Schmidt-Hammer als einen diensteifrigen und bescheidenen Untergebenen, dem alles aufgebürdet wor- den sei, was„andere Leute“ nicht tun woll- ten. Er, Fischer-Schweder, habe deshalb auch später dem Kommandeur der Schutzpolizei Vorwürfe gemacht, dag man gerade den züngsten und unerfahrensten Offizier mit einer so„unschönen Aufgabe“ betraut habe. Bei den Exekutionen selbst habe sich Schmidt-Hammer„wie ein Automat“ bewegt und sich ganz offensichtlich gewaltsam zu- sammenreißen müssen, um den Befehl über- haupt ausführen zu können, Sogar ihm, dem Zeugen, sei es dabei zweimal übel geworden. Zwei Tote am Bahnübergang Launsbach. An dem unbeschrankten Bahnübergang der Strecke Wetzlar— Lollar in Launsbach, der in den letzen Jahren wie- derholt Schauplatz schwerer Verkehrsunfälle war, starben wieder zwei Menschen. Ein Personenwagen wurde auf den Schienen von einem Güterzug erfaßt und etwa 120 Meter weit mitgeschleift. Der 53 Jahre alte Fahrer, der Gießener Rechtsanwalt Dr. Ernst Guvyot, starb an der Unfallstelle. Sein 24 Jahre alter Sohn Dieter erlag auf dem Transport ins Krankenhaus seinen Verletzungen. Nach An- sicht der Polizei war mangelnde Aufmerk- samkeit des Autofahrers die Unfallursache. Vermißter Junge freigelassen Dortmund. Der von der Volkspolizei fest- genommene 13jährige Schüler Kurt Vochen- roth aus Dortmund-Marten ist wieder frei, Ueberglücklich konnte ihn seine Mutter in Erfurt in die Arme schließen und mit ihm nach Hause fahren. Der Realschüler war Ende vergangenen Monats bei einem Ausflug seiner Klasse an die Zonengrenze mit einigen Freunden über die Grenzbarriere geklettert und von einer plötzlich auftauchenden Volks- festgenommen worden. mehrere Tage ohne Nachricht war, auf den Weg in die Zone. Sie fand ihren Sohn in einem Erfurter Jugendlager der„Jungen Wegen aktiver Bestechung von Postbeamten müssen sich seit Dienstag der 63 Jahre alte Fabrikant Eugen Eichhoff aus Lüdenscheid und sein 35 Jahre alter frü- herer Verkaufsleiter vor der Ersten Großen in Darmstadt verantworten. Sie sollen Bediensteten des fernmeldetech- der Bundespost in Darmstadt Vorteile eingeräumt und sie da- Ermessensentscheidung be- lastet haben, Wegen Begünstigung ist eine 58 Jahre alte Prokuristin des Fabrikanten der Er- mittlungen Belege entfernt und vernichtet um Verdächtige vor der Straf- in Darmstadt verwendet Geschenke gemacht haben, so einen elektri- schen Rasenmäher, einen Kühlschrank, ein Magnetophongerät und zwei Kaffeemaschi- nen. Die beiden Angeklagten sollen auch die Bewirtung und Uebernachtungskosten für Beamte der Bundespost getragen haben. 40000 Studierende im Sommersemester Stuttgart. An den wissenschaftlichen Hochschulen Baden- Württembergs ist die Zahl der Studierenden im vergangenen Som- mersemester gegenüber dem Wintersemester 1959/60 um 7,6 Prozent und gegenüber dem Sommersemester 1959 um 8.6 Prozent ge- stiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes vom Mittwoch waren zuletzt insgesamt 39 506 Studierende immatrikuliert, darunter 9031 Frauen und 3952 Ausländer. Von den drei Universitäten wies Freiburg im Vergleich zum Sommersemester 1959 mit 1,6 Prozent den größten Zuwachs auf vor Tübingen mit 9,2 Prozent und Heidelberg mit 7,4 Prozent. Der Belegstärke nach stand Frei- burg mit 9569 Studierenden auch in diesem Semester wieder an erster Stelle. Danach kolgten Tübingen mit 9008 und Heidelberg mit 8671. Von den beiden technischen Hoch- schulen hatte Stuttgart 8,1 Prozent und Karlsruhe 5,6 Prozent mehr Studierende als vor einem Jahr. Karlsruhe meldete 5312 und Stuttgart 5158 Immatrikulierte. Auffallend hoch seit dem Sommersemester 1959 war mit 21 Prozent die Zunahme an der Landwirt- schaftlichen Hochschule Hohenheim auf 351 Studierende. An der Wirtschaftshochschule Mannheim stieg die Zahl der Studierenden in der gleichen Zeit um 4,2 Prozent auf 1437. Größere Wagen werden häufiger Flensburg. Mehr als die Hälfte aller im ersten Halbjahr 1960 neu zugelassenen Personenkraftwagen im Bundesgebiet wur- den von Arbeitnehmern gekauft. Das teilte das Kraftfahr-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mit. Arbeitnehmer erwarben von den 482 358 neu zugelassenen Personen- Wagen 51,5 Prozent. Der Anteil der Arbeit- nehmer lag im Vorjahr bei 48,5 Prozent. Innerhalb der Arbeitnehmer-Gruppe wurden die Arbeiter überwiegend als Käu- fer kleinerer Fahrzeuge bis 990 cem Hub- raum ermittelt. Dennoch hat sich die Zahl der Zulassungen größerer Wagen für Ar- beiter verdoppelt. Geschäfte mit der Wohnungsnot Bamberg. Die Wohnungsnot machte sich ein 49jähriger Stukkateurmeister aus Bamberg zunutze, der seinen 1958 begon- nenen und bis heute noch nicht fertigen Wohnungsneubau nicht weniger als elfmal an verschiedene Wohnungssuchende vermie- tete und von diesen insgesamt 34 500 DM an Mieterdarlehen kassierte. Wie die Kri- minalpolizei am Mittwoch mitteilte, wurde der ertragreiche Schwindel erst entdeckt, als ein Kranführer aus Bamberg und eine Hausfrau aus dem Landkreis Bamberg, die zufällig miteinander bekannt wurden, fest- stellten, daß sie für ein und dieselbe Woh- nung einen Mietvertrag besaßen und beide eine Mietvorauszahlung geleistet hatten. Unter dem Druck der Anzeige hat der Stukkateur inzwischen rund 20 000 DM an Darlehen zurückgezahlt. Die Wohnung wurde übrigens ohne Genehmigung schwarz gebaut. Späte Blüte und Bucheckernsegen Stuttgart. Der Herbst zeigt sich in diesem Jahr in Südwestdeutschland recht vielseitig und zuweilen auch eigenwillig. Vermutlich als Folge der ausgiebigen Bodenfeuchtig- keit zeigen die Laubwälder vielfach noch ein verhältnismäßig frisches Grün. Nur z6gernd setzt sich die herbstliche Färbung durch. Auf den Feldern gedeiht fast noch überall Grünfutter. In Gärten und auch an wild wachsenden Pflanzen und Sträuchern wird oft eine späte Blüte angetroffen. Im Kreis Vaihingen blühen in zahlreichen Fäl- len Erdbeerpflanzen und Himbeerstauden. Der allgemein reiche Früchtesegen dieses Jahres wird durch ein ungewöhnlich aus- giebiges Vorkommen von Bucheckern er- gänzt, das an die Ernte der ersten Nach- kriegsjahre heranreicht. Allerdings macht sich, im Gegensatz zu damals,. kaum noch jemand die Mühe, die Bucheckern für die Oelgewinnung zu sammeln. Die Bauern deuten die vielen„Buchele“ als Vorzeichen für einen frühen und schneereichen Winter. Bundesländer 4 fast geruchlos. Tom Pufxen Ihrer Elektroplatten chuwanren Herdplatte empflehlt sich Vulkan. ficht. gema 8 Sie werden 2 5 wie schnell und leicht Ihr Herd mit IREf F Mieder spiegel · blank wird. im Nu sint die fest einge d brannten, blauen und rostigen Flecken cuf geschliffenen Platten weg. Und as viele Hausfrauen beim Putzen mit TREFF besonders schätzen: IREF F ist FH as TREFF und dos Uberge kochte Ist Weg. D J AN Sutscheln för eine kostenlose Probeflasche IREFF-Herdputz NTC Ort Stegs ————̈ĩ[„. SIEOEI- WERKE OMSH. KON Wohnungstausch Jüng. berufst. Ehepaar mit Anhang, sucht 3 Zim., Kü., Bad., od. Käfertal, bis spät. 15. 12. 1960. Zuschr. u. Nr. 0372 a. d. Verlag. in Mhm. Zum 1. April, evtl. auch etwas später 2 Balkone, Biete in Freiburg 3 Zimmer, Küche, Bad Miete 86.— DM, Neubau(LA) in günst. Lage. Suche gleichwertige Wohnung (auch teurer und größer) in Mannheim. Angebote erbeten unter Nr. P 54796 an den Verlag. Zim, u. Wohngn, Tel, 27701 Suche Im., Käte Knickel, F 1, 1 Homforl. 2- bis 3- Zimmer- Wonnung v. alleinstehend. Herrn gesucht. Alle Stadtt. Zimmer ges. Im. Wünsch, 8 3, 2, Tel. 24571 Lage etwa Wasserturm- Oststadt. Mvz ist möglich Angeb, u. P 54379 a, d. Verlag. Mietgesuche in jed. Größe für solvente Mieter laufend gesucht. Mannheim mit und ohne Bkz Studentin sucht möbl. Zimmer zum Wohnungen, 1. Nov., mögl. Ang. ann E. Borgholte, Pestalozzi- Apotheke, Seckenh. Str. 70, T. 40614 Schwetzingerstadt. 85 bili— 1 8 0 LD Phang ae 7, Tel. 50162 O 7, 5 AN DEN Möbliertes Zimmer tür einen unserer Mitarbeiter gesucht. Angebote erbeten an EHE Mannheims. eee fun Telefon 2 66 44 und 2 68 45 eee 22 3 1 bis 2 sep möbl. Zimmer mit Küche u Bad, auch Umgebg. V. Mm., in gepfl. Hause gesucht. Ausführl. Zuschr. u. C 0270 a. Verl. 2 -Zimmer-Wohnung mit Bad, Küche od. Kochnische, P. sof. od. später v. Angestellte ges. Mietvorauszahlung mögl. Angebote mit Mietpreis-Angabe unter Nr. 0212 an den Verlag. Möbl. Zi. Appurtemenis sowie Geschäftsräume sucht If d.: M I Zimmer, Waldhof- Sand- »hofen, von Dame gesucht. Zuschr. u. Nr. P 0357 a. d. Verlag. Möbl. Zi., Leerzim. od. Schlafstelle, für Handwerker(36 J.) gesucht. Zuschr. u. Nr. 0408 a. d. Verlag. 2 Zim. u. Küche für berufstätiges Ehepaar gesucht. Angebote unter P 54795 an den Verlag. Zimmer möbl. u. leer sucht laufend HUBER. Imm., Aug.-Anl. 19. 7 43370 Für acht Spezialkräfte unserer Abteilung D suchen wir sofort Schlafstellen möglichst Doppelzimmer. Angeb. erb. an HOCHTIEF AG. Mannheim, Otto-Beck- Straße 34 Telefon 4 29 29/ 30 PLANREN Immob. Königer, qu 7, 15, Tel. 27307 3- h. „Zim.-Whg., Bkz, Mvz, su. Im.-Löber, Renzstr. 1(21681) Kleineres, duch ält. Wohnhaus evtl. mit oder ohne Garten, wenn auch reparaturbedürftig, langfristig zu mieten gesucht, evtl. Barkauf oder Vorkaufsrecht,— Angebote unter Nr, P 53054 an den Verlag evtl. Bad. Zuschr. u. PS 54671 2. Dis 3.Ul.-Wonnung auch Altbau, Beamten gesucht. Entlauſen von Grauer Zwergschnauzer,„Struppi“, gelbes Halsband, Gegend: Rhein- café, Speyerer Str.„entlaufen, Ab- a. d. Verl. zugeben geg Belohnung 5 Frau Krug, Windeckstr. 108-110, T. 44644.. —. ges ein Gre ger Lee des Bet Pei Ita Ur! r. 232 elektri- nk, ein naschi- auch kosten haben. nester tlichen st die 1 Som- mester r dem nt ge- tischen zuletzt tuliert, änder. urg im 9 mit 1 vor rg mit Frei- liesem )hanach elberg Hoch- t und de als 2 und allend ar mit wirt- uf 351 schule enden 1437. er er im senen wur- teilte Ag in n von zonen- rbeit- ozent. ruppe Käu- Hub- Zahl Ar- ot lachte raus egon- rtigen fmal mie. O DM Kri- vurde leckt, eine 3, die fest- Woh- beide atten. t Ger M an mung IWarz en lesem N seitig“ utlich mtig⸗ noch Nur bung noch m an mern . Im Fäl- aden. lieses aus- er- Jach- nacht noch die uern ichen inter. ht. dt. a8. Sand- zucht. erlag. telle, zucht. orlag. itiges unter end 43370 rer ort G. 34 ppi“, hein Frau 44644. 1 1 4 1 Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 AUS DEN BUN DESLINDERN MANNHEIMER MORGEN. Seite 1 Rekord bei der Apfelernte zu erwarten Wer Aepfel gerne ist, den erwarten goldene Zeiten, denn die Bundesrepublik steht in diesem Jahr vor einer Refordernte. In Rüchersdorf in Franken versucht daker ein Gar- tenbesitzer auf sehr originelle und menschen freundliche Art mit der Obstschwemme fertig zu werden. Er hat am Wegesrand einen Handwagen mit Aepfeln aufgestellt, aus dem sich jedermann nach Belieben kostenlos bedienen kann. Allein in Bayern rechnet man mit einer Apfel-Ernte von über drei schnitt Negt sonst bei zwei Millionen Doppelzentnern. Großbrand in Frankenthal — Etwa 500 000 Mark Schaden Frankenthal. Einen Sachschaden von etwa 500 000 Mark verursachte ein Groß- brand, der am Mittwochnachmittag in einer chemischen Fabrik in Frankenthal ausbrach. Die umfangreichen Löscharbeiten, die meh- rere Stunden beanspruchten, machten den Einsatz sämtlicher Feuerwehren aus Fran- kenthal, Grünstadt, der Städtischen Berufs- feuerwehr Ludwigshafen und der Werks- feuerwehr der Ludwigshafener BASF erfor- derlich. Nach ersten Untersuchungen der Po- lizei und der Staatsanwaltschaft entstand der Großbrand im Anschluß an eine gewal- tige Stichflamme, die aus einem neuen Hoch- frequenz- Schweißgerät hervorschoß und so- fort erhebliche Mengen flüssiges Wachs und Paraffin in Brand setzte. Nach Feststellun- gen der Werksleitung sind neben großen Wachsvorräten fast die gesamten Maschinen den Flammen zum Opfer gefallen. Dadurch ist die Produktion auf unabsehbare Zeit lahmgelegt worden. Allein der Gebäudescha- den wird auf über 100 000 Mark geschätzt. Die fast hundert Beschäftigten des Werkes konnten sich unverletzt ins Freie retten, nachdem sie vergeblich versucht hatten, mit Handlöschgeräten des Feuers Herr zu wer⸗ den. v Professor von Wartenberg gestorben Göttingen. Der bekannte deutsche Chemi- ker Professor Hans von Wartenberg ist im Alter von 80 Jahren in Göttingen gestorben. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Ther- mochemie anorganischer Verbindungen, die Chemie des Fluors und die Chemie hoher Temperaturen. Im In- und Ausland— vor allem in der Industrie— haben seine Arbeits- ergebnisse befruchtend gewirkt. Für seine schöpferischen wissenschaftlichen Leistungen und seine elegante Experimentiertätigkeit, die ihm den Beinamen„Meister des Experi- ments“ einbrachte, wurde Professor von Wartenberg zu seinem achtzigsten Geburts- tage von der mathematisch- naturwissen- schaftlichen Fakultät der Göttinger Universi- tät die Gauss-Weber-Medaille verliehen. Nachspiel zur„Turismo“-Pleite Berlin. Ein auf 20 Verhandlungstage an- gesetzter Prozeß gegen die früheren Inhaber eines Reisebüros begann vor der Achten Großen Strafkammer des Westberliner Land- gerichts. Die Angeklagten Kurt Meier und Leopold Hauff, 46 und 31 Jahre alt, werden des Konkursvergehens, der Untreue und des Betrugs beschuldigt. Sie sollen Hoteliers und Pensionswirte in Bayern, Oesterreich und Italien, ferner Omnibusunternehmer und Urlaubsreisende um insgesamt rund 72 000 Mark geschädigt haben. Millionen Doppelzentnern. Der Jahresdurch- dpa-Bild Pitter Verhandlungstag: Der Mord an Dagmar Klimek Pommerenke verlor die Fassung/ Nach immer keine Klarheit über die Tatmotive Freiburg. Im Prozeß gegen den wegen zahlreicher Sexualverbrechen angeklag- ten Gelegenheitsarbeiter Heinrich Pommerenke vor dem Freiburger Schwurgericht verlor der Angeklagte am Dienstagabend zum ersten Male die bis dahin gewahrte Fassung und brach in Tränen aus, als er den Tod der achtzehnjährigen Friseuse Karin Wälde aus Hornberg(Schwarzwald) schilderte. Pommerenke bestätigte, daß er diesen Fall als seine schwerste Tat bezeichnet habe, und zwar sowohl wegen der grauen- vollen Einzelheiten als auch wegen der Dauer der Tathandlung, die fast eine halbe Stunde währte. Am Mittwoch gab der Angeklagte auch den Sexualmord an der 21 jährigen Heidelberger Angestellten Dagmar Klimeck zu, gleichzeitig aber versuchte er, auch in diesem Fall seine Tötungsabsicht zu leugnen. Heinrich Pommerenke hatte das Mädchen in der Morgendämmerung des 1. Juni 1959 in der Nähe von Freiburg aus einem Ferienzug nach Italien geworfen und später am Bahnkörper durch einen Stich mit einem Hirschfänger in den Hals getötet und die Leiche mißbraucht. Am 25. März 1959 hatte Pommerenke in Hornberg, wo er damals als Küchengehilfe in einem Hotel arbeitete, ein Mädchen be- obachtet und sie auf ihrem Heimweg ver- folgt. Am Ortsrand von Hornberg überfiel er das Mädchen und kam mit ihr, als er sie zum Straßenrand schleppte, über einigen Steinen zu Fall. Da sich das Mädchen heftig wehrte, nahm er einen großen Stein und schlug ihn mit beiden Händen mehrfach auf den Kopf des Mädchens, Erika Wälde erlitt dabei einen Schädelbruch und eine Luft- embolie, an der sie später starb. Ehe sich FPommerenke an dem Mädchen verging, be- deckte er den blutbeschmierten Kopf mit dem Mantel. Als das Mädchen immer noch röchelte, trat er ihm mit dem Fuß auf den Hals, bis sie keinen Laut mehr von sich gab und warf dann das Mädchen und ihre Klei- der in die nahe an der Bundesstraße 33 vor- beifliegende Gutach. Pommerenke berief sich erneut darauf, er habe das Mädchen nur betäuben, aber nicht töten wollen. Nach langen Vorhaltun- Der Schlüssel zum Panzerschrank steckte Früherer Bundeswehrgefreiter verriet Karlsruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat am Mittwoch der 23 Jahre alte frühere Bundesluftwaffen- gefreite, Peter Köhm aus Bückeburg, er- klärt, 3 00 DM Schulden hätten ihn dazu bewegt, dem Ostberliner Ministerium für Staatssicherheit geheime Fernschreiben aus der Schlüsselzentrale des Bundesverteidi- gungsministeriums für 4000 DM- West zu liefern. Kuhm war Fernschreiber im soge- nannten Crypto-Center des Bundesvertei- digungsministeriums. Die Anklage wirft ihm den Verrat militärischer Staatsgeheim- nisse und Vergehen gegen das Wehrstraf- gesetz vor.. Der junge Mann war früher einmal als Schnitt-Assistent bei verschiedenen Film- gesellschaften tätig. Seine Ehefrau will sich von ihm scheiden lassen, weil sie Zweifel an seiner Treue hat. Sie hatte ihm auch vor dem Kontakt mit dem Staatssicherheits- dienst gewarnt. Seine Geld schwierigkeiten rührten von Zechschulden, Schulden aus Unfällen mit verschiedenen Leihwagen, die er für Vergnügungsfahrten mietete, und Schulden aus Kreditaufnahmen, mit denen er die wachsende Schuldenlast tilgen wollte. Kuhm hatte sich 1957 freiwillig zur Bun- deswehr gemeldet, weil ihm als Freiwilli- gem ein höherer Sold und ein Entlassungs- geld von 3 000 DM zustand. Ende Oktober 1959 fuhr er mit einem Leihwagen nach Ostberlin und bot der sowWjietzonalen Zentralspionage vier geheime Fernschreiben an, für die er mehr als 1 000 DM-West bekam. Er lieferte nach eigenen Geständnissen bis zu seiner Festnahme im Januar 1960 mehrere Fotografien von ge- heimen Fernschreiben, Sie betrafen militä- rische Einrichtungen eines Flugplatzes, Munitionslager, Luftverteidigungsfragen und Abwehrmaßnahmen des militärischen Abschirmdienstes MAD). Um von seinen Ostberliner Auftraggebern eine möglichst hohe Bezahlung zu erlangen, wählte er unter den verschlüsselten Fernschreiben englischer Sprache diejenigen mit der höch- sten Geheimhaltungsstufe aus. Vor seiner Festnahme gelangen ihm nachts noch die Fotografien von einer 37 Seiten umfassen- den NATO-Abkürzungsliste, Das fiel ihm nicht schwer: Kuhm war allein und der Schlüssel zum Panzerschrank steckte, das Sicherungsrad war auf das richtige Kenn- wort gedreht, und einen aufsichtsführenden Offizier vom Dienst gab es hier nachts nicht. In der Hoffnung auf eine hohe/ Bezahlung machte Kuhm einige Tage später eine Zeche militärische Geheimnisse an den SSD von 55 DM in einer Bonner Bar und zahlte mit einem ungedeckten Scheck. Das Urteil gegen ihn wird wahrscheinlich heute ver- kündet werden. H. Sen. Versuchte Kindestötung Rottweil. Eine 18 Jahre alte ledige Haus- angestellte aus dem Kreis Rottweil ist von der Jugendkammer des Rottweiler Landge- richts wegen versuchter Kindestötung zu einem Jahr Jugendstrafe verurteilt worden. Die Angeklagte hatte ihr uneheliches Kind unmittelbar nach der Geburt in eine Abort- grube geworfen. Nach Aussage des medizini- schen Sachverständigen, der die Obduktion des toten Kindes vorgenommen hatte, steht jedoch nicht einwandfrei fest, ob das Kleine nicht schon vorher tot war. Bei der Obduk- tion war ein Riß im Kleinhirn festgestellt worden. Der 21 Jahre alte Vater des Kindes hatte dem Mädchen zu verstehen gegeben, daß er es nicht heiraten würde. Er hatte eine andere Bekannte geheiratet, die von ihm ebenfalls ein Kind erwartete. Der Staats- anwalt hatte der Angeklagten eine Konflikt- situation zuerkannt und eine Jugendstrafe von nur sechs Monaten beantragt. gen des Gerichtsvorsitzenden gab er aber schließlich zu, daß er die Tötungsabsicht ge- faßt habe, als er das Mädchen mit dem Stein schlug. Diese Tat sei ihm, wie keine andere nachgegangen und er habe danach auch nicht schlafen können. Am dritten Prozeßtag stand der dritte Mord des Angeklagten zur Verhandlung. Mit tonloser, rauher Stimme und meist ge- senktem Kopf schilderte Pommerenke, der immer schleppender und zögernder spricht, den Tod der 21 jährigen Angestellten Dagmar Klimek aus Heidelberg. Er hatte am 1. Juni in Frankfurt einen Film besucht und danach beschlossen, wieder eine Frau zu überfallen. Er stieg in Frankfurt mit einer Bahnsteig- karte in einen Feriensonderzug nach Süden, wechselte den Zug aber in Heidelberg, weil zu viele Fahrgäste in diesem Sonderzug waren. Mit einem anderen Ferienzug reiste er dann weiter und legte sich, als Freiburg erreicht war, in ein Abteil, in dem nur ein Mädchen schlief. Als dieses Mädchen, Dag- mar Klimek, später zur Toilette ging, be- schloß Pommerenke, sie aus dem Zug zu stoßen und zu mißbrauchen. Er folgte ihr, drehte auf der Plattform die Gangbeleuch- tung aus, öffnete die Wagentür und warf das Mädchen, als es aus der Toilette kam, mit einem heftigen Stoß aus dem mit 120 Stundenkilometer fahrenden Zug. Dann lief Pommerenke zwei Wagen wei⸗ ter, 20g die Notbremse, sprang aus dem Zug und fand das schwerverletzte, bewußtlose Mädchen zwischen den Gleisen liegen. Da sie noch stöhnte, erstach er sie mit einem Hirschfänger, um, wie er sagte,„ihren Tod zu beschleunigen“. Dann verging er sich an ihr, trug sie in einen Graben und bedeckte sie mit Unkraut. Von ihren Habseligkeiten nahm er etwas Geld, einen Kamm und ihre Uhr mit und reiste per Anhalter und zu Fuß nach Hornberg, wo er früher gearbeitet hatte. Am Mittwochnachmittag brach Pomme- renke bei der Vernehmung zum Fall Kli- mek erneut zweimal in Tränen aus. Ober- Staatsanwalt Schorpp und Staatsanwalt Dr. Dietz fragten den Angeklagten eindring- lich, ob er nicht einen Funken von Mit- gefühl oder Mitleid gegenüber seinen Opfern gehabt habe, die vielfach schwer verletzt waren und grauenhafte Schmerzen aus- stehen mußten. Pommerenke brachte dar- aufhin nach kurzem Zögern nur hervor: „Während der Tat nicht: ich wollte nur meine Befriedigung“. Dann verbarg er für einige Zeit seinen Kopf in den Händen. Bei der Vernehmung zum Mord an Karin 8 Sechs Verletzte durch Amokläufer Gefängnisurteil wegen Brandstiftung war auf Bewährung ausgesetzt worden Ambers/ Oberpfalz. In ein regelrechtes Feuergefecht verwickelte in der Nacht zum Mittwoch der 17jährige Hilfsarbeiter Roland Hoffmann die Polizei in Amberg. Mit Schüs- sen aus seinem Flobert-Stutzen verletzte er innerhalb von 24 Stunden sechs Menschen: seinen 20jährigen Bruder, zwei Polizeibeamte und drei Amberger Einwohner. Der 17jährige war von seiner Mutter Wegen eines Gelddiebstahls zur Rede gestellt worden. Er drohte daraufhin in der Nacht zum Dienstag, die ganze Familie umzubrin- gen, holte sein Gewehr und schoß seinem Bruder in den Oberschenkel. Dann flüchtete er und feuerte im Dunkeln auf Polizeibeamte, die ihn verfolgten. Am Dienstag tauchte Hoffmann an einem kleinen Weiher östlich von Amberg auf und mache dort Jagd auf Fische. Den Besitzer des Fischteiches, der ihn zur Rede stellte, schoß Hoffmann dreimal in den Oberkörper. Der Mann mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Am Abend ließ sich der 17jährige mit einem Taxi nach Hause fahren und schlich sich auf den Speicher des Eltern- hauses, Aus dem Dachfenster eröffnete er das Feuer, als die Polizei erneut anrückte. Zwei Polizisten und ein Amberger Einwohner er- hielten Streifschüsse. Die Polizei bot schließlich über 50 Beamte auf und riegelte mehrere Straßen in der Um- gebung von Hoffmanns Elternhaus ab. Weil der 17jährige das Feuer nicht einstellte und sich auf dem Speicher verbarrikadierte, mußten auch die Polizisten zur Schußwaffe greifen. Erst kurz vor Mitternacht gelang es vier Beamten, zu Hoffmann vorzudringen, ihm nach einem Handgemenge das Gewehr zu entreigen und ihn festzunehmen. Hoffmann war im Mai wegen versuchter schwerer Brandstiftung in der Amberger Synagoge zu neun Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt worden. Wie die Stadtpolizei mitteilte, ist damit zu rechnen, daß Hoffmann nun in eine Heil- und Pflege- anstalt eingewiesen wird. Bei dem Amoklauf wurden zwei Polizisten und der Besitzer der Sandgrube schwer verletzt. Sie befinden sich jedoch auſzer Lebensgefahr. Alle Opfer liegen noch im Krankenhaus. Wälde aus Hornberg hatte Pommerenke immerhin gestanden:„Mein sehnlichster Wunsch wäre, wenn ich das alles unge- schehen machen könnte“. Auf weitere ein- dringliche Vorstellungen der Staatsanwälte schwieg sich Pommerenke aus. 5 Bei der Zeugenvernehmung ergab sich, daß Pommerenke beobachtet wurde, als er aus dem Zug ausstieg, den er durch die Notbremse zum Stehen gebracht hatte. Pommerenke, der in der Dunkelheit jedoch nicht zu erkennen war, sei gemächlich in Richtung Freiburg den Bahndamm entlang gegangen. Ein junges Mädchen aus Heidel- berg, das zusammen mit Dagmar Klimek in den Ferienzug in Heidelberg eingestie- gen war, teilte mit, daß sie in der Nacht zwei kurze Schreie gehört habe. Da aber niemand von ihren Mitreisenden die Schreie ebenfalls vernommen hatte, gab sie nicht weiter darauf acht. Sie hatte dann erst am Morgen das leere Abteil von Dagmar Kli- mek gesehen, aber vermutet, daß sie im Waschraum sei. Erst nach dem Frühstück stellten sie fest, daß Dagmar nicht mehr in Zug war und benachrichtigten den Reise- leiter. Die Ermittlungen im Fall Klim gestalteten sich besonders schwierig, weil die Leiche erst vier Tage nach der Tat ge- funden wurde.. Das Gericht bemühte sich, wie in den ersten beiden Tagen, mit großer Genauig- keit aus dem Angeklagten Einzelheiten her- auszubekommen und seine Absichten und Motive zu klären. Pommerenke konnte aber auch diesmal bei weitem nicht alle Fragen deutlich beantworten. Erneut zeigte sich aber, daß er sehr überlegt zu Werke ging und vor allem auf sichere Fluchtmöglichkei- ten bedacht war. Ein Beispiel dafür bot der Ueberfall, den er unmittelbar vor dem Mord an Dagmar Klimek in Singen am Hohentwiel verübt hatte. Hier war er in das Schlafzimmer eines Mädchens eingestiegen, das er vorher auf dem Heimweg beobachtet hatte. Er knipste die Nachttischlampe an und begann das Mädchen, das auf einer Couch in einem Schlafsack schlief, zu wür- gen. Das Mädchen konnte sich aber wehren und um Hilfe schreien, worauf der Täter fluchtartig das Zimmer verließ. 5 Dieses Mädchen war eine der wichtigsten Kronzeuginnen, denn sie hatte, nachdem Pommerenke festgenommen war, ihn als erste wiedererkannt und dazu beigetragen, daß Pommerenke als der langgesuchte 85 Sexual verbrecher entlarvt werden konnte! Auch bei dem Ueberfall in Singen hatte der Angeklagte einen Hirschfänger bei sich, Er bestritt jedoch hartnäckig, die Absicht ge- habt zu haben, das Mädchen mit dieser Waffe zu töten. Dr. Jürgen Buschkiel Drei Tote bei Verkehrsunfall Alzey. Vor einem Rätsel steht die Polizei 5 vorläufig noch bei der Frage, wie es auf einem geraden Abschnitt der Straße Alze)— Worms in der Nähe von Oberflörsheim im Kreis Alzey zu einem schweren Verkehrs- unfall kommen konnte, der drei Tote und drei lebensgefährlich Verletzte forderte, Das Unglück ereignete sich, als ein Personenwa gen mit sechs Insassen mit einem entgegen- kommenden Lastzug zusammenstieg. Da wurden ein in dem Pkw. sitzender 36jährige Arbeiter und zwei 42jährige Frauen auf der Stelle getötet. Zwei weitere Frwachsene und ein Kind mußten mit lebensgefährlichen Ver- letzungen in das Alzeyer Kreiskrankenhau gebracht werden. 5 Tresor gesprengt Köln. Mit Dynamit haben unbekannt Täter einen Tresor in einer Kölner Gastwirt⸗ schaft gesprengt und 17 000 D-Mark geraubt. Die Gangster haben allerdings 6000 D-Mark im unteren Teil des Tresors übersehen. Die Banditen waren an Entlüftungsrohren an der Rückseite der Gastwirtschaft emporgeklet- 5 tert und in ein offenes Fenster in die Be- triebsküche eingestiegen. Von dort waren sie durch unverschlossene Türen bis in die Ge- schäftsräume gelangt. 5 Autos lieben Shell Auch ihr Auto ist gern guter Laune . Und die hat es dete mit Shell- Kraftstoffen seit den ersten ſogen des Autos. Mit Shell und Super Shell— beide mit dem Wirkstoff l. C. A. tanken Sie außergewöhnliche Kraftreserven för Start, för Steigungen und zum Uberholen. — 82 5 —— ———ů— 2 5 282825 9 „ corsO von I-12 f euer Werk 12 0 die geschäfte ind von 13-i geöffnet viel die Ber ne den lebée Ber Leh Papte vor! SPH aussi sein dap! .—— Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 POLITIK — MANNHEIMER MORGEN Seite 70 000 Leute aus dem Schuldienst sind geflohen Ein Lehrer berichtet von„drüben“ Die seelische und geistige Bedrückung wird immer größer/ Die Jugend hat kein Interesse am Lehrberuf Von unserem Mitarbeiter Es ist eine harte brutale Zahl, aber sie ist wahr: 70 000 Lehrer und Lehrerinnen sind bisher aus der Sowaetzone geflohen, weil sie die geistige Bedrückung und den unmenschlichen Terror nicht mehr aushalten konnten. Und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Nicht nur die Schikanen gegen Westberlin steigerten sich, es vermehrten und vergrößerten sich auch die Schikanen gegen die Schulen und gegen die Lehrer. Wie stark der Druck ist, bezeugt der Bericht eines Lehrers, eines alten erfahrenen Schulmannes, der bis vor kurzem noch im Schuldienst tätig war, jetzt aber dem System 80 unbeguem geworden ist, daß man ihm den Stuhl vor die Für setzte. Dieser alte Lehrer hatte in der Hitlerzeit seinen Mann gestanden, so daß ihn die SEG nicht anzutasten wagte. Er hat Generationen von Kindern unterrichtet, war in der Bevölkerung eines kleinen Städtchens 80 beliebt, daß man ihm schließlich die Intelli genz-Rente nicht Verweigert konnte, die ihm neben der allgemeinen Staatsrente von 130 Ostmark im Monat das Leben erst ermöglicht. Bei seinem letzten Berlin-Besuch meinte der Lehrer i. R. mit besonderer Besorgnis, dal diese Reise in die geteilte Stadt für ihn vielleicht die letzte sein könnte, denn wenn die SED- Funktionäre die Sektorengrenze von Berlin zur Staatsgrenze machten, dann kön- nen die Menschen aus Mitteldeutschland we- de einen Tag der Freiheit in Westberlin ver- leben, noch können sie als Flüchtlinge über Berlin ins Bundesgebiet kommen. Und der Lehrer erzählt, daß gerade infolge der ge- stelgerten seelischen Bedrückung im letzten Monat die Zahl der geflüchteten Lehrer be- sonders grog gewesen ist. Dieser Druck ist so stark geworden, daß viele Lehrer unter schweren Nervenkrankheiten leiden. Infolge- dessen wird der Lehrermangel ständig grö- Ber. Das hat schon dazu geführt, daß das kommunistische System als Lockmittel den Lehrern, die bereit sind, über 65 Jahre hin- aus Weiter zu arbeiten, neben dem Lehrer- Gehalt die ganze Intelligenz-Rente oder doch Teile davon bewilligt. Trotzdem man auch die Lehrergehälter kräftig erhöht hat, wird die Zahl der jungen Menschen, die Lehrer werden wollen, immer geringer. Und zwar deshalb, weil der Lehrerberuf zu denjenigen gehört, auf die das kommunistische System am stärksten drücken kann und drückt. Im übrigen ist diese Weigerung der Jugend, so- gar umsonst Lehrer zu werden, auch ein Zei- chen dafür, daß der Freiheitswille der jungen Männer und Frauen in der Zone bis heute noch ungebrochen ist. Der Lehrer hat noch Kontakt mit Kollegen seiner früheren Schule und er erzählt vom Be- such eines jungen Lehrers, der seinen Rat er hat, Weil er in die Bundesrepublik flüchten Notstandsrecht im Gespräch Bonn.(en.— Eig. Bericht) Der Arbeits- kreis kür Rechtsfragen der CDU/CSU hat jetzt in Bonn die baldige Wiederaufnahme der interkraktionellen Gespräche über die Notstandsgesetzgebung Vorgeschlagen. Wie ein CHU- Sprecher bekanntgab, will die Regie- rungspartei eine fünfköpfige Verhandlungs- kommission bilden, deren Vorsitz der CD.)/ CSU-Fraktionsvorsitzende Dr. Krone über- nehmen soll. Der SPD und FDP wurde nahe- gelegt, ähnliche Kommissionen zu benennen, Die Ssplanten Notstandsgespräche sellen die Beratungen der Regisrungsvorlage in den Ausschüssen nicht bseintlussen, er Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Dr. Mommer, ließ erkennen, daß seine Partei neuen Notstandsgesprächen nach wie vor Positiv gegenüberstehe. Wortführer der SPD-Verhandlungskommission Werde vor- augsichtlich der Abgeordnetè Dr. Schäfer Sein. Keine der beiden Seiten hat sich bisher darüber geäußert, ob die Gespräche vertrau- lich abgewickelt werden oder nicht. Etatplan von Rheinland-Pfalz Mainz.(ba-Eig. Bericht). Rund 1640 Mil- linen Mark wird der Haushaltsplan von Rheinland-Pfalz für das Rechnungsjahr 1961 betragen Das Kabinett hat den Etatplan jetzt dem Landtag zugeleitet, der die erste Lesung kür den 26. Oktober vorgesehen hat. Alf den in Einnahmen und Ausgaben aus- Seslichsnen ordentlichen Haushalt entfallen rund 1478 Millionen Mark und auf den außerordentlichen etwa 162 Millionen Mark. Das ergibt eine Steigerung des ordentlichen Etats gegenüber dem laufenden Rechnungs- jah um rund 114 Millionen Mark, während der gußerordentliche Etat um 14 Millionen Mapk zurückgegangen ist. Die Erhöhung des Voltlumens des ordentlichen Haushaltsplanes ist im wesentlichen durch die zwangsläufig eingetretens Erhöhung der Bezüge aller Landesbediensteten, die Steigerung der Wisdergutmachungsleistungen und die Ucshbernahme von wesenklichen Ausgabe- Posten aus dem außerordentlichen Haus- ksplan verursacht a Wollte.„Sie wissen, daß es mir materiell nicht schlecht geht. Ich verdiene 700 Mark im Monat, meine Frau, die auch Lehrerin ist, 600 Mark und mit 1300 Mark kann man auch in der Zone einigermaßen leben. Wir haben eine Drei- Zimmer-Wohnung, wir haben Be- Kleidung und wir haben uns auch Möbel an- schaffen können.“—„Nun also, was wollen Sie eigentlich“, fragte der alte Lehrer. n Herr Kollege, wir haben auch zwei Kinder. Und die sind jetzt in die Schule gekommen und wir als Lehrer wissen doch, Was- nun auf sie zukommt. Wissen Sie, Herr Kollege, wir sind beide, meine Frau und ich, gerade keine großen Kirchengänger, aber wir wollen doch, daß unsere Kinder im Geiste des Christen tums erzogen werden. Außerdem: Jedes Wort, das man spricht, auch wenn es mit Politik überhaupt nichts zu tun hat, wird gehört, no- tiert und weitergetragen.“ „Ich habe“, so berichtet der Lehrer i. R. weiter,„versucht, den Kollegen von der Flucht zurückzuhalten, denn wenn alle Geg- ner der SED fliehen, dann hat das System eines Tages sein Ziel erreicht. Es ist jedoch nötig, daß man in der Bundesrepublik er- kennt, was die Menschen in der Zone aus- zuhalten haben.— Zu mir kommen außerdem noch häufig frühere Schüler, die gezwungen Werden, in die kommunistische Staatsjugend einzutreten. Weigern sie sich, fliegen sie von der Oberschule und können infolgedessen auch nicht studieren. Es ist nicht einfach, den jungen Menschen zu raten, dem Druck nach- zugeben und anständige Menschen zu bleiben. In der Tat hat sich gezeigt, daß sich in dieser Zwangsorganisation die Anständigen zusam- menfinden und oft sogar die Mehrheit bil- den.“ „Im übrigen“, so berichtet der pensio- nierte Lehrer, ist der Leistungsstand vor allem auf geisteswissenschaftlichem Gebiet geradezu trostlos. Bei einem Test— denn im Abitur wird nicht danach gefragt— ha- ben die künftigen Studenten nicht gewußt, Wer M ses und wer Friedrich II. war. Auf die Pflege der Natur wissenschaften legt man zwar an den Schulen der Sowjetzone beson- deren Wert, aber die Professoren haben mir berichtet, daß es sich nur um angelerntes Wissen handelt. Die formale Kenntnis che- ischer Formeln ermöglicht kein wissen- tliches Studium und den Professoren t nichts anderes übrig, als zahlreiche Studenten wegen völlig ungenügender Lei- stungen vom weiteren Universitätsbesuch auszuschließen. Die Mehrheit dieser Ausge- schlossenen ist darüber nicht einmal böse, denn sie sind ja vielfach in die Arbeiter- und Bauern-Fakultäten gepreßt worden. Sie Wollen viel lieber gute Facharbeiter wer- den, in jungen Jahren Geld verdienen, um bald zu heiraten.“. „Und zum Schluß: das traurigste Bild“, sagt der Lehrer.„Vor einigen Jahren Ba- ben von den 600 Schülern meiner Schule mehr als 500 an der Christenlehre leilge- nommen. Jetzt ist es nicht einmal mehr die Hälfte, an anderen Schulen sind es noch Weniger.“. Der Ministerpräsident von Nigeria, Sir Abubakar Tafawa Balewa, fährt an der zubelnden Menge vorbei(unser Bild) zu seinem Amtssitz, nachdem Prinzessin Alexan- dra von Kent die Dokumente überreicht hat, die Nigerias Unabhängigkeit garantieren. Frinzessin Alexandra hält sich als vertreterin der britischen Königin bei den Unab- hängigkeitsfeierlichkeiten in Nigeria auf. Die deutsche Delegation— unter Führung von Bundesschatzminister Wilhelmi Telegramme an die UNO — ist gestern wieder abgereist. Bild: Keystone Forderung nach Selbstbestimmung und Recht i 8 „Königsteiner Kreis“ zur Unterdrückung des Rechts in der Sowjetzone/ Die Kollektivierung der Landwirtschaft Von unserem Redaktions mitglied F. O. weber Bad Königstein. Dagegen, daß dem deutschen Volke im gespaltenen Deutsch- land die Selbstbestimmung verweigert und damit die Wiedervereinigung untragbar hinausgeschoben wird, protestierte die Jahrestagung 1960 des„Königsteiner Kreises“ in Telegrammen, die an den Präsidenten und den Generalsekretär der UNO gerichtet sind. Der Königsteiner Kreis ist eine Vereinigung der Juristen, Volkswirten und Beamten, Die Tagung selbst war dem Thema Unter- ordnung des Rechtes unter die Politik ge- Widmet. Als besonders aktuelles An- schauungsbeispiel diente die Kollektivierung der Landwirtschaft in der Zone. Mit 85 Pro- zent sozialisierter Landwirtschaft(Follektiv- betriebe, die Land wirtschaftliche Produk- tionsgenossenschaften(LPG) genannt wer- den) ist seit dem 1. April 1960 die Sowjet- Lesebuchproben aus der Sowjetzone In allen Unterrichtsfächern wird sozialistische Propaganda betrieben Von unserem Mitarbe Berlin. Der zwölkjahrige Jürgen B. geht in eine Volksschule in Osthberlig, r trägt wie alle Schulkinder seine Schulbücher in Liner Aktentasche in der Hand, Bittet man Iii, einem den Inhalt der Tasche Sinmal zu zeigen, so ist er gern dazu bereit. Als erstes kommt ein„Lehrheft für den Biologieunter- richt“ zum Vorschein. Unter der Ueberschrift „Die Kommunalhygiene“ liest man auf Seite 98:„Enge und feuchte Wohnungen, dunkle Höfe ohne ausreichendes Licht und ohne Grünanlagen charakterisieren die Unhygie- nischen Wohnverhältnisse vieler Menschen unter kapitalistischen Wirtschaftsbedin- Zungen. Im Gegensatz dazu zeigt der Aufbau in den Städten der DDR die Bestrebungen Unserer Regierung, der Werktätigen Bevöl- kerung gesunde Wohnbedingungen zu schaf- ren. Breite Straßen dämpfen den Einfluß des Lärms, Grünanlagen Sorgen für die Reini- gung der Luft.“ 1 Das zweite ist ein Buch für den Gesangs- unterricht. Man schlägt Seite 20 auf,. Da steht:„Heimatland, reck deine Glieder, kühn und beflaggt ist das Jahr! Breit in den Schultern steht wieder Thälmann vor Uns, Wie er War. Thälmann und Thälmann vor allen! Deutschlands unsterblicher Sohn. Thälmann ist niemals gefallen, Stimme und Faust der Nation.“ 8 Beim Durchblättern von„Unser Lese- buch“(3. Schuljahr) stößt man auf Seite 30 auf ein Gedicht von Heinz Kahlau, das unter der Ueberschrift„Der kleine Klaus erzählt“ also anhebt:„Meine Mutti ist Abteilungs- leiter. Alle Tage steht sie ihren Mann. Nur zu Hause kommt sie gar nicht weiter, packe 1ter Dr. Gerhard Weis e ick im Haushalt nicht Hit an Einige Seiten Weiter geholfen hatten,„Sine Mäunn kestzunnehmen der viel aut dem Kernholz hat Eine Heber Prüfung ergab, daß es sich um einen Ver- brecher handelte, der Spionage in unserm Nachbarland, der Tschechoslowakischen Re- publik, betrieben hatte, Er Wollte jetzt wich- tige Informationen nach Westberlin bringen“. In den Rechenbüchern geht es nicht an- ders zu. Die Kinder haben auszurechnen, Wieviel Schweine die Genossenschaft„Roter Stern“ bei der letzten Viehzählung hatte und Wieviel Entwässerungsröhren die„Brigade Korn“ in einer nassen Wiese Verlegen muß. In einem 416 Seiten starken Lesebuch aus der Literatur des 19. und 20. Jahrhun- derts ist der größte Raum der Kampflyrik Aus der Zeit der Revolution von 1848, der „Agitprop“-Dichtung und dem„sozialisti- schen, Realismus vorbehalten, Die wenigen eingestreuten Natur- und Liebesgedichte, etwa von Heine und Mörike, machen den Eindruck einer umwahrhaftigen Konzession. da die Existenz solcher Kunst nun einmal nicht geleugnet werden kann. Von Hermann Hesse findet sich ein einziges Gedicht, von Keller sind dreieinhalb Seiten, von Fontane ein Ausschnitt aus einem Brief und einer aus „Irrungen, Wirrungen“, die beide besonders „gesellschaftskritisch“ sind, abgedruckt. Wil- helm Busch taucht mit einem Ausschnitt aus „Pater Filuzius“ auf, bloß Weil Hier eine „klerikale Mannesperson“ verlacht Wird. Lenin figuriert unter deutschen Dichtern, und im übrigen tauchen Ulbricht, Grotewohl und Pieck als Lesebuchautoren auf. Ward von drei Eindern berichtet, die die sich dem politischen Druck in der sowaetischen Besatzungszone ent- zogen haben. Die Versammlung— sie wurde dieser in den an die UNO gerichteten Telegrammen auch ausgehende Verletzung internationalen Rechtes gegen Tage abgehalten— protestierte gegen die vom Sowjetregime Westberlin. zone Spitzenreiterin unter den Ostblock- staaten, gefolgt von Albanien(84 Prozent) und der Tschechoslowakei(65 Prozent). Mit Abstand folgen die anderen Ostblockländer unter denen Polen Ende 1958 mit nur einem Prozent von Kollektivbetrieben eine beson- dere Stellung einnimmt. Die sprunghafte Sozialisierung der Land- wirtschaft in der vom Ulbricht-Regime be- herrschten Zone erhellt aus nachstehendem Zahlenvergleich: 5 Anteil des LPG-Bodens Anzahl Mitglie- an d. ges. landw. Jahr d. LPG der Nutzfläche 1952 1906 37000 3,3 Prozent 1959 10465 448239 45,1 Prozent 196015 19366 930966 85,0 Prozent 1) Stand von Ende Mai 1960 Von in die Bundestepublik geflohenen Bauern stammten die ersten Nachrichten, daß bei der Sozlslisierungswelle, die im Früh schlechthin unverständlicher Zwang ange- wandt wurde um Widerspenstige„sozlalisie- rungsreif“ zu machen. Auf der Tagung in Bad Königstein wurde nun geschildert, daß geltendes Verfassungsrecht für die Zonè die These sei:„Die Menschheit entwickle sich nach bestimmten Gesetzen bis zum kommu- nistischen Höhepunkt.“ Seit Januar 1960 sind die von der SED erlassenen Weisungen für Regierung und alle nachgeordnete Verwal- tungsstellen verbindlich. Seit September er- läßt der Staatsrat Gesetze und verfügt deren Auslegung, wobei er Richter in eigener Sache ist. Jedes Argumentieren kann daher als Staatsgefährdung strafrechtlich zu ahnende Verleumdung sein. Wer sich der Kollektivie- rung widersetzend etwa sagt:„Ich sehe nicht ein, warum auf meinem Boden, von meinem Hof die LPG mehr heraus wirtschaften Soll, Als ich es tue“, hat sich bereits solcher Staats- geführdung schuldig gemacht. Wenn er mehr als einen Zuhörer Hatte, sogar strafver- schärfend„vor der Oeffentlichkeit“. Die Falschmünzerei mit Fachworten: Aus der Sicht der SED ist die Genossenschafts- bewegung Hebel und Treibriemen der So- zZlalisierung zugleich. Vorbei und vergessen sind die von Talheim oder etwa von den ersten Genossenschaftlern(den Redlichen Pionieren zu Rochdale) stammenden Grund- Sätze, daß Gendssenschaftswesen Stärkung der Kleinen im Existenzkampf sei. Vergessen und verwirkt sind auch die drei Grundvor- aussetzungen freien genossenschaftlichen nt 4980 einsetzte allerlei in eien Lündern Pr. Mommer die Lage der Ost-West- Zusammenschlusses: Der Eigentümer behält Entscheidungsbefugnis darüber, Was, in wel- chem Umfange und wie er produzieren will. In der Sowjetzone müssen Genossenschaften gemäß der Verpflichtung zur Erfüllung des staatlichen Wirtschaftsplanes verfahren. Da- bei werden die staatlichen Planziele ohne Hinzuziehung genossenschaftlicher Instanzen aufgestellt. Es fließen übrigens 83 Prozent der von den LPG erzielten Einnahmen einer Fonds verwaltung, also nicht den LPG selbst oder deren Mitgliedern. zu. l 1 Zurückgeblendet auf die(Un-) Rechtsver- hältnisse: Beitrittserklärungen, die unter mehr oder minder sanftem Pruck abgenötigt worden sind, können mangels Richter ge- richtlich wegen Nötigung nicht angefochten werden. Verwaltungsgerichtsbarkeit in dem bei uns geläufigen Sinne bestehe micht. Die anderen Gerichte sind gehalten, bei der Rechtsfindung von der Förderung und Erfül- lung der SEDPlanziele auszugehen. Ein richtungweisendes Zitat von Leflin:„Man muß zu allen möglichen Opfern bereit sein, auch zu List, Verleumdung, Verschlagenheit, Täuschung, um die Sozialisierung voranzu- treiben“, ist geltendes Recht Zum Abschluß der Pagung skigzler Parlamentarische Geschäftsthhres de hungen, Mommer rühmte, daß bei den jüng- sten Kabinettsentscheidungen auch die füh- renden Männer der anderen Parteien heran- Sezogen wurden.„Es bleibt nur zu hoffen, daß dieses erste nicht aüch das letzte Mal sein wird“, stoßgseufzte der Abgeordnete aus Ludwigsburg. Er unterstrich, daß die Bun- desrepublik auf internationalen Rechtsbruck gurch Pankow mit strikter Einhaltung von Vertragsbestimmungen erwiderte. Der Inter- zonenhandel sei nicht abgebrochen worden, man habe frist- und formgerecht gekündigt. Verhandlungen über ein neues Abkommen stünde nichts im Wege, Hierbei säge die Ulbricht-Regierung keineswegs am„länge ren Hebel“. Wir könnten ja wWahrheitsgemaß erklären, daß wir eigentlich nichts gegen den Interzonenhandel haben, aber keine Be- lästigung der Westberliner dulden würden. Voraussetzung einer solchen Politik el allerdings, daß die übrigen westlichen Län- der nicht mit Ersatzlieferungen einen Strich durch die Rechnung machten. Verbindliche Zusagen aus den wichtigsten Exportländern lägen bereits vor. Mommer Wärnte davor, sowohl die durch die Gegen wartslage ge- schaffene Beunruhigung zu dramatisieren, als auch die Position des Ubbricht-Regimes zu überschätzen, Auch bei der Berlin-Blok- kade habe sich erwiesen, daß bei hartem Widerstand, dessen Brechung Einsatz von Waffengewalt erheischen Würde, der Kreml nachgebe und Pankow zurückpfeife. Jetzt beginnen unsere Handarbeitskurse ond dazu laden wir ale Mädchen ab 8 Jahren herzlich ein. Unter fachkundiger Anleitung fernt Ihr in unserem Hause sticken, häkeln und stricken. Während des Handorbeitskurses werden Wir auch in einigen Unterrichtsstunden noch nette Unterhaltung bieten. Auch einen interessanten film über die Entstehung der Handarbeiten werdet Ihr sehen. geben wir kuch Anleitung zu schönen Hondorbeiten, die Ihr der Motti zu Weihnochten schenken könnt. Am besten meldet Ihr Euch arbeitscbtfeilung on. gleich in den nöchsten Jagen in unserer Hand- HWA 7/60 Unter anderem 7 1. 1 . 8 8 7 5 3 5 1 . Seite 10. MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Donnerstag, 6. Oktober 1960/ Nr. 232 Konjunktur und Glas, wie leicht bricht das Selbst ein Glasauge könnte die zuneh- mende konjunkturpolitische Verwirrung zum Vergießen heißer Tränen bringen. Spötter allerdings, ja Spötter meinen, es Hänge dies damit zusammen, daß zuviel mit GKonomischen Glasaugen ausgerüstete Köche an dem Konjunkturbrei herum- pfuschen. Der mit beneidenswerter Unbegabung ausgestattete hat die Auslandsreisen seines Vizes, des Bundeswirtschaftsministers, dazu benützt, das Heft in die Hand zu nehmen. Fritz Berg, des Bundesverbandes der Deutschen Indu- strie(BDI) Vorsitzender, hatte bereits vor- dem energisch Krach geschlagen und in sei- ner— gelinde gesagt— burschikosen Art den Erhard-Plänen Kampf angesagt. Was den Ton anbelangt, ja da muß eingeräumt werden, daß es dem BDI- Präsidenten wie- der einmal mißlungen ist,„Musik“ zu 18, ökonomischer Bundeskanzler Spanien läßt sich Zeit mit der Konvertibilität (Gpa) Spanien will entgegen vielfachen Erwartungen vorläufig noch nicht die freie Konvertibilität der Peseta verkünden. Han- delsminister Alberto Ullastres erklärte nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staa- den, daß nach Auffassung der spanischen Re- gierung der Zeitpunkt für diesen bedeut- samen Schritt, der„politisch und technisch Ausgereift“ sein müsse, noch nicht gekommen ist. Ullastres hatte in den USA an der Tagung der Weltbank und des internationalen Wäh- rungsfonds teilgenommen. Beobachter glaub- ten, daß Spanien bei dieser Gelegenheit die freie Konvertibilität bekanntgeben werde. Niederländische Klagen über deutsche Agrarpolitik (dpa) Die Handelskammern von Amster- dam und Rotterdam haben sich bei der Re- gierung in Den Haag über die starre Haltung der Bundesrepublik bei der Neufestsetzung der EWG-Getreidepreise beklagt. Der hohe Getreidepreis, an dem die Bundesrepublik festzuhalten wünsche, werde zu einer Stei- gerung des Getreideanbaues in der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft und zu marktstörenden Ueberschüssen führen. Dies wiederum werde eine stärkere Abgrenzung des gemeinsamen Marktes nach außen hin zur Folge haben. Dadurch würden die niederlän- dische Veredelungswirtschaft und das Trans- Portwesen ernsthaft benachteiligt, ebenso die Exportwirtschaft. N Die Kammern baten die Regierung, die berechtigten niederländischen Interessen bei den Bundesregierung und der EWG-Kommis- sioh zu verteidigen. Unter vieler Köche Hände machen. Diesen Kummer sind wir bei Berg aber bereits gewöhnt. Der Bundeskanzler hatte in ähnlicher Situation im Mai 1956 bereits erklärt, er liebe keine geräuschvollen Maßnahmen. Seine Minister sollten nicht, die Konjunktur zerredend, mit einander widersprechenden Erklärungen an die Oeffentlichkeit treten. Damals ging es— so wie heute— um die Eindämmung von Konjunkturfleber. Aden- auer war mit Erhard und mit dem ersten und zweiten Finanzminister des Bundes, Fritz Schäffer, unzufrieden; darüber hinaus rollte er dem Notenbankpräsidenten, Ge- heimrat Dr. Wilhelm Vocke, der nicht nach des Kanzlers Pfeife tanzen wollte. Fritz Berg aber war wütend, weil eine 30prozen- tige außerordentliche Zollsenkung vorge- schlagen wurde, die Erhard schließlich auch durchsetzte. Heute heißt der Finanzminister des Bun- des zwar Etzel, seine wirtschaftspolitische Konzeption weicht dennoch von der des Bundeswirtschaftsministeriums ab. Bundes- bankpräsident Blessing ist zwar etwas ku- lanter als sein Vorgänger Vocke. Kulanz darf nicht mit der Bereitschaft, geldpoliti- schen Grundsätzen untreu zu werden, ver- Wechselt werden. Dabei stehen die— in zehn Monaten fäl- ligen— Bundestagswahlen vor der Tür. Heißer Schreck erfaßt den Kanzler und seine Parteimannen bei dem Gedanken, eine un- günstige Preisentwicklung könnte das Wahl- ergebnis beeinflussen. Fest steht bereits jetzt daß die etwaige Verwirklichung der Erhard-Pläne(Einfuh- ren verbilligender, teilweiser Wegfall der Umsatzausgleichssteuer und Ausfuhren ver- teuernder, teilweiser Wegfall der Umsatz- steuerrückvergütung) in den statuarisch langsam mahlenden Bonner Gesetzesmüh- len bestenfalls im Frühjahr 1961 verabschie- det werden könnte. Ebenso verhält es sich mit einer etwaigen Ermächtigung der Bun- desregierung zu solchen Umsatzsteuermagß- nahmen je nach der jeweiligen konjunktur- politischen Situation. Den Supergerechten aus Parteikreisen, die in missionarischer Besessenheit dafür eintreten, aus der gesamten Wirtschaft eine moralische Anstalt zu machen, gefällt be- sonders die Ermächtigungsmasche. Blitz- schnelles Eingreifen, je nach Bedarf sei da- durch möglich“, wird gesagt und dabei ver- essen, daß jeder Unternehmer der staat- lichen Eingriffe in die Konjunktur ausge- liefert ist, die Einbuße an Entscheidungs- freiheit und das damit verbundene zusätz- liche Risiko natürlich der öffentlichen Hand zurückreichen muß. Vielleicht liegt der Kurzschluß darin, daß nur auf die Preisentwicklung geschaut wird, die bisher— obwohl Preissteigerun- gen schon wegen der Lohnerhöhungen un- vermeidlich sind und sein werden— an- genehm enttäuschte. ‚äAngenehme Enttäu- schung“ ist nur scheinbarer Widerspruch in sich, ist nur scheinbar error in re(Irrtum in der Sache). Die Formulierung besagt sinngemäß,„noch einmal mit blauem Auge davongekommen“ oder„mehr Glück als Verstand gehabt.“ In Wirklichkeit geht es ja um weitaus gröbere, weitaus schwerwiegendere Pro- bleme. Es geht um die drei Themen, die auch die diesjährige Weltbanktagung be- herrschte(vergl. MM vom 27., 28. und 29. September): 1. Die labile Wirtschaftslage in den Ver- einigten Staaten; die Goldabwanderung aus den USA. 2. Die Devisenüberschüsse desrepublik. 3. Den übergroßen Finanzbedarf der Entwicklungsländer. An der Lösung dieser Probleme mit- arbeiten, heißt auch die— verhältnismäßig geringen bundesdeutschen wirtschafts- wunderlichen Hühneraugenschmerzen hei- len. Fritz Berg hat schon rechtens darauf hingewiesen, daß Kapitalexport, der die De- visenvorräte der Bundesrepublik dauernd entlasten soll, bei der gegenwärtigen Steuer- gesetzgebung auf schier unbewältigbare Schwierigkeiten stößt. Solcher Kapital- in der Bun- export könnte nämlich nur darin bestehen, dag Westdeutsche unmittelbar im Ausland investieren. Die steuerlichen Schwierigkei- ten im grenzüberschreitenden Waren- und Kapitalverkehr werden durch die Gewähr- leistungen des Bundes zwar wesentlich ge- mildert. Aber da sind bereits Grenzen überschritten worden, die weiter zu über- schreiten nicht mehr möglich ist. Auch wenn für sogenannte Infrastruktur(z. B. Schul- und Krankenhaus-, Straßenbau usw. in Entwicklungsländern) Kapital in Entwick- längsländer gegeben würde, besteht die mit an Sicherheit grenzende Wahrschein- lichkeit, daß die Gelder früher oder später Wieder in die Tresors der Bundesbank zu- rückfließen. Die einfachste Lösung wäre Steuer- befreiung der von Westdeutschen im Aus- land— etwa in Entwicklungsländern— ge- machten Kapitalinvestitionen. Was einfach dünkt, ist aber so unerhört schwierig für einen Bundesfinanzminister, der mit einem Etat von rund 45 Milliarden am Rande des Defizites balanciert. Außerdem würde wohl auch die Verabschiedung etwaiger steuer- licher Begünstigung von Kapitalexporten mindestens bis zur Jahresmitte 1961 in den Bonner Ministerien, im Bundestag, Bundes- rat schmoren. Genau dasselbe gilt für den BDI-Vorschlag Investitionsmittel nach schwedischem und schweizerischem Vor- bild— im Zentralbanksystem festzulegen und sie normalen Abschreibungssätzen zu unterwerfen. F. O. Weber Der Arbeitsmarkt bleibt überhitzt Ende September gab es nur 111644 Arbeitslose Die ohnehin bereits ungewöhnlich nied- rige Arbeitslosenzahl in der Bundesrepublik hat sich im September erneut verringert. Sie sank um 1 465 auf 111 644 und gliedert sich auf in 64 568 Männer und 47 076 Frauen. Da die Produktionsaufträge aus dem In- und Ausland weiter anstiegen, die indu- Striell- gewerbliche Wirtschaft wie auch Han- del und Verkehr vor dem im Herbst übli- chen Aufschwung stehen und die Hochbau- tätigkeit weiterhin lebhaft blieb. waren Ende September noch rund 524 000 Arbeits- plätze, darunter 212 700 für Frauen, unbe- Setzt. Der Kräftebedarf verringerte sich um mur rund 13 900 offene Stellen. Trotz der regen Tätigkeit der Arbeitsämter, die im September rund 306 000 Vermittlungen ausführten, ließ die überaus hohe Anspan- nung auf dem Arbeitsmarkt zwischen An- gebot und Nachfrage nicht nach. Im Durch- schnitt kommen auf einen Arbeitslosen nach wie vor fünf offene Stellen. Aus der Gesamtsituation schließt die Bundesanstalt kür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen- versicherung in Nürnberg, daß der Arbeits- markt auch weiterhin überfordert ist. Wie üblich gab es im vergangenen Monat einander entgegengesetzte Saisontendenzen der Beschäftigung. In der Landwirtschaft wurden Ende September nach der Getreide- und der Heuernte sowie nach der Hopfen- Pflücke Arbeitskräfte frei. Vielen von ihnen vermittelten die Arbeitsämter sofort ander- Weite Beschäftigung. Das Fremdenverkehrs- gewerbe, Gaststätten sowie Bäderbetriebe entliegen vor allem Bedienungs- und Rei- nigungspersonal, die Konservenfabriken, bei denen die Kampagne auslief, Saison- arbeiterinnen. Mit dem Zurückreisen der ausländischen Sonntagsruhe in der Industrie untersucht Arbeitskräfte— es waren in diesem Jahr und dabei zahlreiche andere Sparten, dar- 84 100 Italiener, 6 400 Spanier, sowie 5 400 unter das Krankenhaus- und Verkehrswesen, Griechen, insgesamt 95 900— rechnet man bis zur Mitte des Monats Dezember. Vermitt- lungsaufträge für das nächste Jahr liegen bereits vor. In einigen Bundesländern stieg die Arbeitslosenzahl im September leicht an. Sie erhöhte sich in Schleswig-Holstein um 281 auf 11003, in Hamburg um 206 auf 4 585, in Bremen um 139 auf 3 363, und in Baden- Württemberg um 29 auf 5 150. Die Abnahme beträgt in Nordrhein- Westfalen 669 auf 35 952, in Hessen 490 auf 5 936, in Nieder- Sachsen 396 auf 17 303, an der Saar 297 auf 1848, in Rheinland-Pfalz 240 auf 4 670 und in Bayern 28 auf 21 834. In Westberlin be. trägt der Rückgang 605 auf 19 217. dpa/AP — Technischer Fortschritt hemmt Kohle expansion (AP) Im Beratenden Ausschuß der Mon- tanunion hat am 4. Oktober der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Ruhrbergbag Helmuth Burckhardt, auf die Feststellung der Hohen Behörde aufmerksam gemacht, daß eine industrielle Zuwachsrate von Tünk bis sechs Prozent nicht mehr genüge, um die Kohle der Gemeinschaft abzusetzen. Es Se! festzustellen, ob dies bereits eine fundierte Tatsache sei, denn dann müsse die Kohle. wirtschaft sich umstellen. Ein Vertreter der französischen Kohleun- ternehmen teilte mit, daß in Frankreich trotz industriellen Wachstums der Gesamtenergie. verbrauch sogar leicht zurückgegangen Sell, Das Nationaleinkommen in der Gemeinschaft habe sich im Durchschnitt um acht Prozent erhöht, und trotzdem nehme der Kohle- und Energieverbrauch überhaupt nicht zu. Es sei also anzunehmen, daß der technische Fort. schritt an dieser Marktentwicklung schuld sei. Der Vertreter der Hohen Behörde, Roger Reynaud, sagte den Mitgliedern des Beratenden Ausschusses eine Untersuchung dieser Frage und einen Bericht zu. Wachsender Oelstrom a us dem Ost block (VWD) Die EWG-Staaten haben in den ersten fünf Monaten 1960 bereits 3,3 Millio- nen t Erdöl aus den Ostblockstaaten einge- führt, gegenüber 5,8 Millionen t im Gesamt- jahr 1959 und 3,4 Millionen t 1958. Dies gab die EWG- Kommission auf eine parlamenta- rische Anfrage des französischen Abgeordne- ten Christian de la Malene bekannt. Nur 7,2 v. H. aller Beschäftigten arbeiten am Sonntag (VWD) Nur etwa 7,2 Prozent der 20,9 Mil- lionen Beschäftigten in der Bundesrepublik arbeiten an Sonntagen. Dieser verhältnis. mäßig geringe Anteil werde in der Diskussion um die Sonntagsarbeit häufig übersehen meint das deutsche Industrieinstitut. Jetzt würden vor allem die Ausnahmen von der das Gaststätten- und Hotelgewerbe sowie die Landwirtschaft, übersehen. Der Grundsatz der Sonntagsruhe bleibe unbestritten, betont das Institut weiter. Die Wirtschaft müsse jedoch auf einigen Aus- nahmen bestehen, die der heutige Stand der Technik und die Verflechtung der deutschen Wirtschaft mit anderen Ländern im Inter- esse der Allgemeinheit erforderten. Durch die Sonntagsarbeit sollten in erster Linie nicht wirtschaftliche Vorteile erzielt, sondern Nachteile vermieden werden. Ein Rückgang der Stahlgewinnung um drei Millionen t auf Grund einer eventuellen weiteren Einschrän- kung der Sonntagsarbeit könne nicht ohne Folgen für andere Wirtschaftszweige bleiben . 8 desinfizierend, wohlriechend Was früher nur Salzsäure schaffte, vollbringt der neue Sido WC- Reiniger selbsttätig und ohne mühevolle Arbeit. Wasserstein und 2 0 . hartnäckige Ablagerungen in Porzellan- und Steingutbecken werden schonend und doch gründlich gelöst. Der schaumaktive Sidol WC- Reiniger beweist auch an schwer zugänglichen Stellen seine inten- Sive Reinigungskraft. So garantiert er eine hygienische und einwand- freie Sauberchaltung der Toilette. Der zarte Grunton macht das Streuen Sichtbar- daher sparsam im Gebrauch. Ssalzsäurefrei G selbsttätig cschmutazlösend reinigungsaktiw einstreuen- wirken lassen Sauberkeit bis in den letzten Winkell Ceschſts anzeigen „eee Last-ERxpreß, 3, 6 Tel. 2 1193. Umzüge— Transporte Jus den nero Dauerwellen 9.- u. 7.80 individuell, chice, elegant, modisch im SaLON ELSE WOLF, 6 Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. 3, 4, UMZU SE und EHTRANSPORTE Theu wissen— Max-Joseph-Straße 24 pflenzlichen und Ruf 514 62 hohem Mahe 58 dend, krampflösen 8 E kite 0 e I werden gereinigt Inlet u. Federn in großer Auswahl schleimhauftschü Nur in Apoth R 3, 8 0 60 Tabl. OM 2.25 el 2 07 71 Eik Kleintransporte und Umzüge 8 G. FAUL, Telefon 2 36 32. 8 0 Habenzongen-Aodele Dr. med. Schutz& Polle. O 6. 8 NERVOSASTR0Ol Denk seiner besonderen Zusammensetzung aus schen Stoffen wirkt es in ten lagen chemi- urebin- d upd zend. ek en. 120 Tabl. OM 3.95 5 Dle neuesten sind eingetroffen Wir liefern für alle Zwecke idol WC. Rei vollendet die Hygiene in Ihrer Wohnung! 9 7 5 9 7 2 Ein Produkt der Siegel- Werke. Köln am Rhef DM, 80 niger Lager- u. Unterkunftshallen(frü- here RAD-Baracken) nebst sämtl. Einrichtungsgegenständen, Betten, Spinde, Tische, Decken, Stühle, Bezüge usw. Us-Waren-Lager Willy Lang Ludwigshafen Rh.-Mundenheim, am Bahnhof— Telefon 6 75 25 Klavier- u. Flügeltransporte W. Krauss trade 2 ref. 72 5 t Frischer 22 Nah und Fern 3 Umzüge bender, Tel. 5 51 Schweinebuuch 7 mit Beilage 500 9 8 KTIAUIEER-NOWA Modernisteren— Stimmungen Pianos- Flügel- Harmonium Mannheim, 8 6. 13 fel. 235 28 Guter Schlaf! Unruhe, nervöse Herz- und Magen- beschwerden, Schwindelgefühl? Hof- apotheker Schäfers Mix- Barbarossa ohne schädl. Nebenwirkung. Prosp. u. Verk. in Apotheken u. Drogerien, Drog. Ludwig& Schütthelm Friedrichsfeld: Stadt-Drog. Abt Wir haben hereinbekommen: 200 neue Stühle, äußerst preis- wert abzugeben. Us-Waren-Lager Willy Lang Ludwigshafen Rh.-Mundenheim, am Bahnhof— Telefon 6 75 25 Reparuturen in Bad, We und Küche werden schnellstens ausgeführt. Franz Boss o, Sanitäre Anlagen, Mannheim, U 4, 26 Telefon 24206 Vervielfältigungen: Lingott, U 8, 12 Ob zum Waschen oder Putzen— Alles nur von B UO K benutzen. 2 Qu 2, 13.— Seifen, N. Böck Parfümerien, Kerzen Kasseler Rippenspeer got geräucheft, mild gesqlzen Schweineföße „ 10 3 — Feinstes Filder-Suverkruut * 500 g Freinzösische Tafeltrauben Stoss verts, großbeerig und süss Verkauf an jedermann! — Miiglieder erhalten Rückvergütung! HKOMSUN klasskuschaff Mauuned ESM. 500 9 39 8 B 11 E 11 d D v V S 0/ Nr. 22 ritt ion der Mon- Forsitzende hrbergbau eststellung gemacht, Von fünk ge, um die en. Es Sei fundierte die Kohle. Kcohleun- reich trotz mtenergie. angen sei. meinschaft at Prozent Lohle- und Zu. Es sel sche Fort. ing schuld Behörde, iedern des tersuchung Olm ö 5* en in den 3,3 Millio- ten einge- n Gesamt- . Dies gab lrlamenta- bgeordne- nt. äftigten 4 f 20,9 Mil- esrepublik erhältnis- Diskussion übersehen, itut. Jetzt u von der untersucht rten, dar- ö hrswesen, Sowie die me bleibe veiter. Die igen Aus- Stand der deutschen im Inter- en. Durch ster Linie t, sondern Rückgang nen t auf Zinschrän- nicht ohne ge bleiben S E 1 0 l. schlagte Ueberschuß, der zum Abbau Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 WIRTScHAFET MANNHEIMER MORGEN. Seſte 11 Auch die Länder zur Entwicklungshilfe ermuntern Die Kassenreserven sollen angezapft werden (VWD) Im Zusammenhang mit der von Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard in Washington angekündigten verstärkten Entwicklungshilfe der Bundesrepublik wird in unterrichteten Kreisen damit gerechnet, daß in absehbarer Zeit aus öffentlichen und privaten Mitteln für diese Zwecke ein Betrag von mindestens zwei Milliarden DM zur Verfügung gestellt werden kann. In dieser Summe ist allerdings die gegenwärtig vor- Auslands-In vestitionen sind Vertrauenssache (AP) Die rund 200 Industriellen aus Europa, den Vereinigten Staaten und Latein- amerika, die an einer viertägigen Konferenz über internationalen Handel in London teil- nehmen, haben die Geschäftsleute in den Entwicklungsländern aufgefordert, interna- tionale Investitionen in ihren Ländern da- durch zu fördern, daß sie vertrauenswürdige Handelskontakte mit anderen Ländern auf- nehmen. Als Voraussetzung und Ermutigung für ausländische Investitionen bezeichneten die Industriellen das Bestehen von Firmen- gruppen mit internationalen Kontakten in den Entwicklungsländern. Als Beispiel einer schlechten Zusammenarbeit zwischen aus- ländischen Geldgebern und einheimischen Geschäftsleuten wird die Beschlagnahme von US-Eigentum in Kuba angesehen. US-Haushaltsrechnungen gingen nicht auf (AP) Der Ueberschuß aus dem laufenden amerikanischen Staatshaushalt wird nicht, wie im Voranschlag vorgesehen, 4,2, sondern nur 1,1 Milliarden Dollar(4,62 Milliarden DM) betragen. Das geht aus einem Bericht des Haushaltsdirektors der Regierung, Mau- rice H. Stans, hervor. Nach dem Bericht wird der größte Teil der Verminderung, nämlich 80 Prozent, auf das gegenüber der Vorausschätzung niedri- gere Aufkommen der Körperschaftssteuer entfallen. Die Vorausschätzung für das Auf- kommen aus der Körperschaftssteuer wurde von 23,5 auf 21,5 Milliarden Dollar herab- gesetzt. Das Aufkommen aus der Einkom- mensteuer wird dagegen unverändert mit 43,7 Milliarden Dollar veranschlagt. Einer Verminderung der Staatseinnahmen um 2,5 Milliarden Dollar steht außerdem noch eine Erhöhung der Ausgaben um 600 Millionen Dollar gegenüber, so daß der im Voran- schlag mit 4,2 Milliarden Dollar. er amerikanischen Staatsschuld verwendet wer- den sollte, auf 1,1 Milliarden Dollar zusam- menschrumpft. bereitete Industrieanmleihe in Höhe von einer Milliarde DM enthalten. Es bestehen Pläne, auch die Länder an der Entwicklungshilfe zu beteiligen. Die günstige Finanzlage der Länder, so heißt es, lasse einen Beitrag zur Entwicklungshilfe durch- aus zu. Das Land Hessen hat in diesen Tagen bereits seine Bereitschaft zum Ausdruck ge- bracht, einen Beitrag zur Entwicklungshilfe zu leisten. Nach dem letzten Wochenausweis der Deutschen Bundesbank unterhalten die Länder bei der Zentralbank gegenwärtig Giro-Einlagen in Höhe von 3,13 Milliarden DM, was als höchster Betrag dieser Art seit Bestehen der Bundesbank beziehungsweise ihres Vorgängers, der Bank deutscher Län- der, angesehen wird. Noch im Laufe dieses Monats sollen zwischen dem Bundesfinanz- minister und den Finanzministern der Län- der Verhandlungen über einen Beitrag zur Entwicklungshilfe geführt werden. Unterrichtete Kreise meinen, die Bundes- regierung werde künftig wohl nicht darum herumkommen, einen entsprechenden Posten im Etat für Entwicklungshilfe einzubauen. Eine besondere Rolle bei der Abwicklung der Entwicklungshilfe wird auch die Kredit- anstalt für Wiederaufbau spielen, der vor allem die technische Ausführung der An- leihen zufallen wird und deren Statusände- rung in„Kreditanstalt für Wiederaufbau und Entwicklung“ gegenwärtig vollzogen wird. Durch alle diese Quellen, aber auch durch Bundesgarantien, Rückflüsse aus ERP-Gel- dern und Mittel aus der Reprivatisierung des Volkswagenwerkes wären über zwei Milliar- den DM, eventuell sogar bis zu 2,5 Milliarden DM für die Entwicklungshilfe aufzubringen. Ferner besteht die Hoffnung, den privaten Kapitalexport durch günstigere Zinssätze Wieder forcieren zu können. Das wird aber erst der Fall sein, wenn die Konjunktur in der Bundesrepublik unter Kontrolle gebracht worden ist und die Notenbank ihre gegen- Wärtig hohe Bankrate revidieren kann. Am Stahlmarkt herrscht Zuversicht (VWD) Eine günstige Beurteilung der Stahlmarktlage in der Montanunion gab das französische Mitglied der Hohen Behörde, Roger Reynaud, vor dem beratenden Aus- schuß der Produzenten, Arbeitnehmer und Verbraucher in Luxemburg. Bemerkenswert waren in diesem Zusam- menhang die Ausführungen Reynauds über die Entwicklung der Walzstahlvorräte bei den Stahlverarbeitern, die nach einem Anstieg im ersten Halbjahr 1960 um die Jahresmitte einen normalen Stand erreicht hätten, wenn man von wenigen Produkten absehe. Im dritten Quartal sei es jedoch zu einer beacht- lichen Lageraufstockung bei der verarbeiten- den Industrie gekommen, in der die Sommer- pause stärker ausgeprägt gewesen sei als in der eisenschaffenden Industrie. Offensichtlich hätten sich die Verarbeiter dabei im Hinblick auf die im indusriellen Bereich im vierten Quartal 1960 zu erwartende Rekordproduk- tion gut eingedeckt. Henschel-Werke ohne Couthino Goergens Stellung gefestigt (VWD) Wie die Geschäftsleitung der Hen- schel-Werke GmbH, Kassel, bestätigt, ist ein Wechsel in den Besitzverhältnissen des Un- ternehmens eingetreten. Herbert Couthino, Inhaber des Hamburger Exportunternehmens Couthino, Caro& Co, hat seine Geschäftsan- teile, die 27,5 Prozent des Stammkapitals (45 Millionen DM) ausmachen, an seinen Mit- gesellschafter Dr. Fritz-Aurel Goergen (Kassel) und mit einem Teilbetrag an Francois Grunwald(Frankfurt/ MW), der schon seit längerer Zeit dem Aufsichtsrat angehört, Verkauft. Gesellschafter der Firma sind nun- mehr neben Dr. Goergen und Grunwald die Deutsche Bank Ad, die Commerzbank AG und die Frankfurter Bank. Die drei Banken haben einen Gesellschafter-Anteil von je 15 Prozent. Trotz Lohnerhöhungen stabile Kohlepreise Verhaltener Optimismus im Ruhrber gba; aber das Sorgenbündel ist noch groß Die drei Ruhrkohlenverkaufsgesellschaften halten trotz der vom 1. Oktober an ver- einbarten Lohnerböhung an den bisherigen Kohlenpreisen fest. Dies versicherte der Generaldirektor des gemeinsamen Büros der drei Ruhrkohlenverkaufsgesellschaften, Kurt Haver, am 5. Oktober vor der Presse in Essen. Die Lohnerhöhungen hätten den Berg- werksgesellschaften durchschnittliche Mehr- kosten von 40 Dpf je Tonne für jedes Pro- zent Lohnerhöhung gebracht, sagte Haver. Im Einzelfalle reichten die Belastungen bis zu 60 Dpf je Prozent und Tonne. Es war vereinbart worden, die Bergarbeiterlöhne im rheinisch- westfälischen Steinkohlenberg- bau zum 1. Oktober dieses Jahres um 4,5 und zum 1. Oktober 1961 um weitere fünf Prozent zu erhöhen.) Dennoch seien die Bergbaugesellschaften dem Appell der Bun- desregierung gefolgt, möglichst von jeder Preiserhöhung abzusehen, erklärte Haver. Die Zechen hofften, daß sie mit ihrem Ent- schluß einen Beitrag zur Verhinderung von Maßnahmen geleistet haben, ,die für die Kohle tödlich sein würden“. Haver sprach damit das Problem der Aufwertung der DM an. Zur Absatzsituation des Ruhrbergbaus teilte Haver mit, daß die Steinkohlenhalden bis zum 1. Oktober um fünf auf 11 Millio- nen Tonnen Kohle und Koks abgebaut wer- Freier Automobilmarkt in Sicht Auch Itallen muß bald auf Kontingente verziehten (VWD) Italien wird auf Grund des Be- schleunigungsbeschlusses die Kraftfahrzeug- einfuhr aus EWG-Ländern am 1. Januar 1962 völlig Ueralisieren müssen Artikel 4 des Beschleunigungsbeschlusses sieht vor, daß jeder EWG-Mitgliedstaat am 31. De- zember 1961 alle mengenmäßigen Einfuhr- beschränkungen für Industrieerzeugnisse aus anderen EWG-Staaten aufhebt. Für 1961 Wird Italien ein EWG-Einfuhrkontingent für Kraftfahrzeuge von fünf Prozent der in- ländischen Erzeugung festsetzen. 1960 be- läuft sich dieses Kontingent auf vier Pro- zent der nationalen Erzeugung, 1959 betrug es drei Prozent, während bei Inkrafttreten des EWG-Vertrages die Einfuhr von Kraft- fahrzeugen nach Italien streng bilateral kontingentiert war. Da die Beseitigung der mengenmäßigen Beschränkungen der italienischen Kraft- fahrzeugeinfuhr auf Grund des EWG-Ver- trages und des Beschleunigungsbeschlusses sowieso innerhalb verhältnismäßig kurzer Fristen erfolgen muß, hält es die EWG. Kommission, wie sie in Beantwortung einer Sn Anfrage des deutschen DUrAbgebrdneten Josef stellt, nicht für angebracht, der italieni- schen Regierung jetzt die sofortige Ein- kuhrliberalisierung von Kraftfahrzeugen zu empfehlen. Wie die Kommission hervorhebt, beläuft sich das Einfuhrkontingent für Personen- Kraftfahrzeuge im Jahre 1960 auf 7336, 3 Millionen Lire. 1959 betrug es 5043,7 Mil- lionen Lire, während die entsprechenden bilateralen Kontingente für EWG-Staaten 1958 lediglich den Betrag von 3889,11 Mil- lionen Lire erreicht hatten. Die Kontin- gente seien 1959 weitgehend genutzt wor- den, so daß die Einfuhr von Pkw aus den Mitgliedstaaten von 2972,3 Millionen Lire im Jahre 1958 auf 574,8 Millionen Lire 1959 stieg. 1960 würden die Importe weiter zu- nehmen. Illerhaus fest- den konnten. Leider sei der Ruhrbergbau damit noch nicht überm Berg. Die Halden hätten nur abgebaut und Feierschichten vermieden werden können, weil gleichzeitig die Förderung eingeschränkt worden sei, eine außergewöhnliche Hochkonjunktur herrsche und der Kohlenexport unter Frlös- Verlusten hätte gesteigert werden können. Haver schätzt die Verbraucherbestände an Kohle und Koks zur Zeit auf neun Mil- lionen Tonnen. Sie wären damit um 2,5 Millionen Tonnen zurückgegangen. Erneut kritisierte Haver die ungleichen Wettbewerbsbedingungen auf dem Energie- markt. Die deutsche Kohle könnte den Wett- bewerb mit dem Heizöl durchaus aufneh- men, wenn Heizöl zu echten Kostenpreisen verkauft würde. Statt dessen seien die Heizölpreise in der Bundesrepublik weit unter den echten Kosten am niedrigsten. Der„Verdrängungs wettbewerb“ werde also fortgesetzt. Trotz der angeführten Schwie- rigkeiten gab Haver für die Zukunft eine optimistische Prognose ab.„Alles in allen glauben wir, auch in Zukunft die derzei- tige Förderung verkaufen zu können.“ Die vorsichtige optimistische Beurteilung der Absatzchancen für die Ruhrkohle könne aber nur in Erfüllung gehen, wenn das der- zeitige Freikontingent für Imporkkohle nicht erhöht wird. Bei der Festsetzung eines Frei- Kontingents sollte man allein davon aus- gehen, daß die traditionellen Bezieher aus- ländischer Kohle weiterhin zollfrei versorgt Werden können. Haver verwies darauf, daß Deutschland im Verhältnis zu den anderen Partnerländern der Montanunion, ausge- nommen Italien, noch erhebliche Steinkoh- lenmengen aus den USA einführt. Im ersten Halbjahr 1960 seien es allein rund zwei Mil- lionen Tonnen gewesen. Haver teilte mit, daß die Ablösungsaktion von Importverträgen, zu der sich die Berg- Werksgesellschaften an der Ruhr zu einer Notgemeinschaft zusammengeschlossen hat- ten, erfolgreich beendet sei.(Vergl. MM vom 23. September:„Kohlezoll verhalf zu 16 Mil- lionen Tonnen Mehrabsatz“) Mehr als zehn Millionen Tonnen wurden abgelöst. Die Ge- samtaktion hat 351 Millionen DM gekostet, wovon der Ruhrbergbau bei der Aktion Not- gemeinschaft 277 Millionen DM auf brachte. Diese Haltung des Ruhrbergbaus soll es auch erleichtern, die Verlängerung des Kohlen- zolls bis zum 30. März 1963, dem Zeitpunkt des Ablaufes der Heizölsteuer, im Bundestag zu beschließen. Die Ruhrkohlenverkaufsgesellschaften be- arbeiten zur Zeit 65 verschiedene Projekte für Fernheizwerke im Bundesgebiet. Haver teilte dazu mit, daß sich alle bisher ange- sprochenen Stellen sehr aufgeschlossen ge- zeigt hätten. Diese Projekte fänden vor allem in den Großstädten besonderes Interesse, da erwiesen sei, daß durch Fernheizwerke die Luftverschmutzung wesentlich geringer ist als bei anderen Heizungsarten. Die Ueberlegungen, vom Ruhrgebiet eine Pipeline nach Bayern zu bauen, seien weiter im Gespräch, da die Ruhrkohle von der Bun- desbahn trotz der in letzter Zeit gewährten Erleichterungen„noch schlecht behandelt“ werde. Haver erläuterte, daß die Eisenbahn- tarife für Kohle in der Bundesrepublik noch immer die höchsten im gesamten Bereich der Montanunion seien. dpa/ AP Wieder feste Aktienmärkte nach lustlosen Tagen (VWD) Nach den vorangegangenen lust- losen Tagen setzte sich an den westdeutschen Aktienmärkten am 5. Oktober bei zuneh- mender Umsatztätigkeit eine allgemein fe- stere Verfassung durch. Entspannungsanzei- chen in der weltpolitischen Lage und Dis- kontsenkungsgerüchte regten zu Rück- und Anlagekäufen an. Der in- und ausländischen Nachfrage stand jedoch nur zögernde Ab- gabebereitschaft gegenüber, so daß die Ge- bote allgemein kräftig heraufgesetzt werden mußten. 5 Am Elektro- und IG-Farben-Markt führ- ten vor allem Auslandskäufe zu Kurserho- lungen bis zu 16 Punkten. Die Werte der Schwerindustrie erzielten Tagesgewinne von 4 bis zu 6 Punkten. Dortmund Hörder Hüt- tenunion auf höhere Dividenden-Erwartun- gen stärker beachtet. Großbanken bis zu 10 Punkten höher im Handel. Maschinen- und Motorenaktien teilweise stärker erhöht. Obwohl die Umsatztätigkeit nach Festset- zung der ersten Notierungen nachließ und im Verlauf einige Gewinnmitnahmen zu be- obachten waren, schlossen die Märkte auf anhaltende vorsichtige Käufe sehr wider- standsfähig und vielfach zu höchsten Tages- kursen. Festverzinsliche Papiere tendierten bei freundlicher Grundtendenz nicht ganz einheitlich, die Schwankungen hielten sich jedoch überwiegend in engsten Grenzen. BUCHBESPRECHUN MMW Revolution im betrieblichen Rechnungswesen heißt das Thema eines internationalen Semi- nars, das die Internationale Studiengesellschaft e. V. Wiesbaden vom 3. bis 7. Oktober in der hessischen Landeshauptstadt durchführen wird. Die fachliche Leitung dieser Tagung liegt in den Händen des Unternehmensberaters Hans Georg Plaut, Hannover. Es sollen hierbei die modern- sten Erkenntnisse auf dem Gebiete der Kosten- er fassung, der Kostenumlage sowie der Kosten- planung, Kostenkontrolle und Gewinnmaximie- rung in zahlreichen Referaten und Diskussio- nen erörtert werden. Die Richtsatzsammlung 1959(herausgegeben 1960 von der Oberfinanzdirektion Stuttgart) enthält die Sätze zur steuerlichen Gewinnermittlung für die einzelnen Gewerbeklassen in alphabe⸗ tischer und sachlicher Reihenfolge gegliedert. Die Gewerbeklassen sind leicht zu finden und die gewünschten Zahlen können mühelos ab- gelesen werden. Die Zusammenstellung er- leichtert somit Gewerbetreibenden, Wirt- schaftsprüfern, Steuerberatern und Helfern in Steuersachen die nötige Errechnung der Steuer- verpflichtungen. GESCHIAFTSBERICETE Bankhaus C. G. Trinkaus, Düsseldorf: Das Pri- vatbankhaus feiert in diesen Tagen seinen 175. Geburtstag. Die Firmeninhaber Kurt Forberg, Rudolf Groth und Dr. Johannes C. D. Zahn, und ihre Mitarbeiter haben die Position des Bankhauses stärken können, so daß es unter den gut 200 Privathäusern und„elf Großen“ nach Sal. Oppenheim jr. u. Cie. und vor ange- sehenen Hàusern wie Brinckmann, Wirtz u. Co. und Burckhardt u. Co., der Bilanzsumme nach an zweiter Stelle steht,. Trinkaus hat 1959 den für eine Privatbank ungewöhnlichen Schritt der Errichtung von Depositenkassen getan; drei ha- ben die Tätigkeit bereits aufgenommen, drei Werden folgen, mehr sind nicht geplant. Es scheint so, daß Trinkaus mit den Depositenkassen neue Kunden gewonnen und das Geschäftsvolumen beträchtlich hat ausbauen können. An dem für ein privates Bankhaus entscheidenden Gesichts- punkt des kleinen ausgewählten Kundenkreises soll aber trotz der breiteren Streuung festge- halten werden. Internation. Büromaschinengesellschaft Deutsch- land, Sindelfingen/ Stuttgart: Die für Europa be- stimmte Produktion der IBM-Lochkartenanlage „System 3000“ ist in das Berliner Werk der IBM Deutschland verlegt worden. Die neu- artige Datenverarbeitungs-Anlage ist besonders für Mittelbetriebe gedacht und kann für 1500 DM monatlich gemietet oder für etwa 72 50 DM gekauft werden. Aus der Bundesrepublik lie- gen, wie von der Verwaltung zu hören ist, be- reits 300 Aufträge über das neue Lochkarten- system vor. Dem Berliner IBM-Werk wird demnach ein Fertigungszweig überlassen, der eine kontinuierliche Beschäftigung gewähr- leistet. 5 F. Küppersbusch u. Söhne AG, Gelsenkirchen: In einem Börsenprospekt wird mitgeteilt, daß auch im laufenden Geschäftsjahr der Umsatz weiter gestiegen ist und die Verwaltung für 1960 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis rechnet. a Marktberichte vom 3. Oktober Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VD) Anfuhr gut, Absatz mit Ausnahme von Bohnen und Tomaten langsam. Es erzielten: Apfel A 13-20, B 8—12,„Cox-Orangen“ A 38-44, B 25-85, „Geheimrat Oldenburg“ A 18—27, B 13-18,„Gold- parmäne“ A 22—32, B 15—21,„Lanzberger Rhainette“ 14—18,„Cronfeld“ 12—16,„Jakob Lebel“ 1115; Bir- nen A 12—23, B 7—11,„Alexander Lukas“ 16-22, „Neue Paiteau“ 10—14; Quitten 13—17; Kastanien 25; Kopfsalat 200-250 mm O 10-12, 250300 mm O 11 bis 13; Feldsalat 30100; Spinat 20; Tomaten 40 bis 50 mm G 30-35, 5060 mm G 3847; Stangenbohnen 32-39; Feuerbohnen 31-36. N 8 Weinheimer obst- und Gemüũsegroßmarkt (VWD) Geringe Anlieferung, Absatz gut. Es er- zielten: Pfirsiche A 34—42, B 16-26, C 10—15; Bir- nen B 3—22, C 410; Apfel Cox- Orangen“ A 97 bis 44, B 26—31,„Goldparmäne“ A 29-37, B 19—24, 10-14,„Oldenburger“ A 12—21, B 612; sonstige Sorten B 8-14, C 47; Quitten 11-16; Tomaten B 30—40, C 20—26; Bohnen 1232. 5 8 Mitgeteilt von Veteinigte Wirtschaftsdienste Gmbh“ 885 8195 4. 10 57 18. 4. 10. S. 10. 4. 10. 5. 10. 5 4. 10. 5. 10. f j od Wartz Storchen 10 889 dto. Lit. A. B. 100 T 1085 ve Phoeniz-Rheinroh ite nde 155,088, Effektenbörse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Seilind. Wolff 95 15 9 228 920 1 08 ht 5 5 Brarian 11070 17800 Uebermittlungsfehler). Siemens& Halske 632 63 Rhein. Hypo. 575 570 6% Rhein. Hypo. 93 93 S 85 45 Sinner AG 275 281 5 55 8 87 87 Canagros(8)„ Frankfurt/ M., 5. Oktober 1960 Stahlwerke Bochum 321 32³ Renten e v. 58 100 U 10035 Eurit(sfr.) 182,50 181,00 4 10.. 10 4. 10. 5. 10 4. 10. S. 10 8 Südwest. 30 300 Zinsen steuertreij 7,5% Rhld.-Pfalz v. 58 103% 1030 8 betr.)* 177,00 9 5 8 1 8 nac 5 12 59 95 K E 1 2 Notierte Aktien Dierig Chr. fl. A. po, 310. Keufnot 1% e uyssen ,,% 12.85 Dortm Tlörder Js ese lein Schanzun 2680 0 T DNN 519 7% Bad. Kom. Ldsbk. div. 111 e 58% 88% Ng 8 85 Accu D did buriacher Hof 8 8 Elsckner Bergbau 28 4 Ver, Glanssten 750 750 8% Bayer. Hypo. 111 r 12,68 2% Adlerwetke„ aden Wege 93 835 sckner Humb. Deuts lis! iss Wintershall 4% 5% Sroßkrsftw. mm. 10% 10%% Zellst Waldhof v. 58 5 Shiladelphie(8] 5 5 A t. Energie 740 740 El bicht o Kraft 228 ½ 23⁰ Klöckner- Werke 3²³ 3²⁵ Zeiss Ibn 400 395 5% Pkälz. Hypo. 111 111 Wandelanleihen Ann en 113,82 112 96 l Lerkebr 720 715 Enzinger Union 750 750 Krauß-Maffei 575 575 2 4³⁷% 4⁴⁵ 5% Rhein. Hypo. 140 109% 6.5% Anglo Ame rie. b. 5 9 ellstoff Waldhof f„ 9 3 Tel.-BI 48) 8,26 8 Aceend zclstet 155 198, Solinger diechnes 50 5 Lehmeyer 771 755 ee eee 7.5½ Siemens v. 3, ids 108 Corp.» 50 08, Siet-imb- betr. 8 5 t Zellsto 1 1 g 0 a eee Aale, 10 bene bee t 9 8., d 9 5 erden, eig Ser NAW. 305 800 Fein Jetter 220 2¹³ Ludwigsh. Walzen. 2⁵⁰ 25 Purbach en 1490 5(Zinsen tatifbesteuert] 5,5% Chem Albert v. 56 24 2⁵⁰ 5. 10. Bembeig 350% 380 f 0 3 130 Cbemie verwaltung 1522 K 8 3,35% Scherl 39 280 231 elektr. Kupfer 271,25 274.25 5 25 475 Feldmühle 165⁵⁰ 1650 MAN 1301 515 Dyckerhoff 950 1 970 T 80% AEG v 56 108⁰ 1 25 0 ering v. 860 875 8 0 5 n tec pen 158% 159% Felten 405 400%[ Nannesmann 302 e Reenhütte 4⁵⁸ 500 8% Baden-Württ. v. 87 105 104% 6.8% VDN v.61 AKldtminium 225 227 5 p 25 8 Gelsenberg 227 20% MNletallgesellschaft 1510 1585 küsschen teutde 710 710 8% BASE v. 56 106 106 investment-Zertiflkate 21 948 957 dto neue Goldschmidt 9% be! Nordd. Lloyd 119 1186 4233 233 37% Bosch v. 6 104% 104% Adifonds 28,0 74.50 Nies, 5 binding Btaueret 100 löse Sntener- Kayser 40 40 Ns 2d ei rensten 8 Keppel St. 8 352% b80 v. 36 05% ſosa acdltops 12% 128,0 Nessing 63 W Bochumer Vetein%% 20 run d Büboger 810 508. FPtslz. Nanlen. 122,40 1280 Nessi 6s Büpiag 2% 8 Sranen 4 karin. 00 1 780 1 Pboeni Rheintobt„Ü 20 282% 60% Bundespost v. 55 95 284% Alltonds 128.50 125,0 5 Buderus 155 1055 Gußstabl Witten 8³0 950 breußag 259. 287 4% N 75% Bundespost v. 58 103% 103% Anglo Dutch 108,00 108,00 Devisennotierungen Brown, Boveri& Cie. 850 650 Zutehoffnung 12⁵⁰ 270 RKheinelektre 679 670 Banken 7% Esso v. 59 10³ U 103% Atlanticfonds 45,0 44,80 10s. Dollar 4,168 4,78 asselle Hambomer Bergbau 130 133 Nheinstahl 378 382 und Versicherungen 5.5% Gelsenber Austro-Fonde 131.65 132.00 1 engl 11.716 11785 hemie Albert 507*Äó 2525 Handels- Union 750— RWE 75⁴ 773 Allianz Leben 1455 1450 Bonin v. 55 93 ˙ 983% Concentre 160,50 160,0 1 can Dollar 4.25 J 4.2815 Conu Gummi 954% 975 Hapag 112 112 dato. Vorzüge 715 757 Allianz Versſcherung 8700 6700 8% Heidelb Zem. v. 5—— Dekafonds 58,80 59,50 100 bf 110,84 110,75 Daimlef Benz 2840, 2579 Harpener 111 112% Fheinmetall 470 47⁰ Badische Bank 835 835 8% Hoechstet Farb. v. 57 lo i, Europafonds 1 128, 178,0 00 skes 95,72 8.82 Deere-Lanz 287 94 2³⁰ Heidelberger Zement 070 1080 Kheinpreußen—— Bayer. Hypo.& Wechselb. 810 810 7% Hoechster Farb. v. 58 105% 105 Eurunion 156,80 155,50 100 belg. kr. 8,36 8.38 Demag 850 852 Hoechster Farben 760 775 Riedel 435 4⁴⁰ Berliner Handelsbank 7⁴⁰ 745 6% Hoeschwerke v. 58 100% 100% Fondak 17,0 174,00 100 fürs 85.06 85,28 Di, Contigas 612 607 Hoeschwerke 288 291 Ruhrstahl— 485 Commerzbank AG 680 701 7% Lastenausgl. v. 38 102½ 102%[ Fondis 195,80 198,80 100 dan. Kronen 60,59 60,71 Ot. Edelstahl— 620 Hochtief 936 945 Rütgers 500 502 Dt. Bank AG 782 77⁰ 9% MAN v. 57—— Fondra 114.20 115,50 100 nor w. Kronen 88,505 89.625 Dt. Erdöl 255 254 Holzmann 1000 1010 Salzdetfurth 375 380 Dt. Centralboden 375 393 50% Mannesmann v. 89 92 92 III-Fonds 1 107.45 107,45 100 schwed. Kronen 80,8 80,89 Degusss 1160 1200 Hütten Oberbausen 287 20 Schering 4% 4%%[Pt. Hyp. Bank Bremen 331 531 80% Pfalzwerke v. 57 10⁴ 104% Industria 100,50 100,40 1000 ft Lire 6,715 6,785 Dt. Lino 975 98⁵ Hütte Siegerland 550 55⁵ Schiess 46 466 Dresdner Bank AG 70⁰ 708 6% pfälz. 5 93.* 93% Intervest 98,80 05, 100 österr. Schilung 16,114 16.154 Ot, Steinzeug 479 475 Ind. Werke Karlsrube 630 644 Schlossquellbr. 750 1 70 f krankf. Hypo. 72⁰ 90⁵ 5½ Plälz. Hypo. 89 89 Investa 179,50 181,80 pottugal 14.588 14,628 Pt. Eisenhandel 181 187%[Kall Chemie 805 801 Schubert u. Salzer 476 4% Industriekreditbenk 2³⁵n 274„ 5 Thesaurus 57,0 5740 100 NM. West 475,00 Didter-Werke 650 645⁵ Karstadt 1178 1199 Schultheiß Stämme 4⁵⁰ 45% Mannh. Versich. Lit. A 00 T 1055 j 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanta 55,90[ 55,80 100 DNA. Ost 22.85 Geldrerkekr Monatsraten sofort e KBKI Bargeld „ Sis 9 n 4000, Vorlage der dienstbesch. Reine Wechseff Hypotheken— Kfz.-Finanzie- rungen und Beleihungen Maschinen- Finanzierungen bis zu 2 000,— ohne Vorkosten 1 Zins p. uur 200 Eg. Verdienstbescheinig. Bequeme Rückzahlg. Kostenl. Beratg. ERWIN FRANK- Finanzierungen MANNHEIM. G 3, 7. Tel. 2 33 37 für jeden Zweck Jedermanns Kredit Alle Berufstätigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Schaeffer KG Kredit- Büro MANNHEIM i. L 18.. Telefon 2 44 60 Beleihung Ihres Autos Segen Hinterlegung des Kfz.. Briefes erhalten Sie sofort Bar- durch: Mt. + Gebühr 5 füt alle! Ohne Wechsel! RGEIP geld ausgezahlt. Verst eegen HG Mannheim., P 5, 14. Tel. 2 64 10 Viernheim, Walz, am Stockfeld 235 Bis zu 24 Monatsraten! Ohne dingliche Sicher- Kreditbüro A. Kelchner Hannheim. wespinstraße 16 14-19 Sa. 10-13 Uhr. Ruf 4 13 69 Weinheim, wunelimstr. 19 Hold an Berutstäuge b. 2000, rasche 1 Erst Information: Ruf 5 20 90 M. Klein, Mhm., BEggenstr. 9 heiten! Auiobeleihungen o. Autoſinonzierungen Knossalla, Mannheim, L. 4. 7 Telefon 2 03 79 Unterriekt Wer erteilt Anfängerin in Englisch baldigst einige Nachhilfestunden? Angeb. u. Nr. 0334 a. d. Verlag. vorbeugen vor Erkdltung Husten Grippe schöfzt Donnerstag, 6. Oktober 1960/ Nr. 232 zwe? Dieser natürliche Kraft- Kopf Roch: Kaue reines Lecithin: bleibe Dr. Buer's Reinlecithin! Iquell wird durch das Kauen besonders zur Wirkung gebracht und stärkt Nerven, Herz und Kreislauf. D Bite Einlerithin kernig—kraftroll-kongentriert Stellenangebote Erfahrener, zuverlässiger Kröftfshrer für Nahverkehr gesucht. Führerschein Kl. III. Eintritt kann sofort erfolgen. Papier verarbeitung H. J. Lichtenberger G. m. b. H. Mannheim, Hafenbahnstraße 30 Telefon 5 38 78 Mittl. Wäschereibetrieb sucht zum baldmöglichen Eintritt jungen Wäscher oder Wäschermeister der mit allen einschlägigen Arbeiten vertraut ist. Zuschr. u. P 0383 a. d. Verlag. Aushilsbücker für sofort gesucht. Tel. 5 92 10 Fuhrer für dienstags u. freitags gesucht. Werner, Chem. Reinigung, U 1, 6 Suche dringend 2 Fahrlehrer (auch aushilfsweise). FRITZzZ ScHRBEUBNER, Fahrschulen Mhm. Ludwigshafen, Tel. 6 77 35 Wir suchen einen perfekten Bäcker der Wert auf Dauerstellung legt Bewerbung u. CP 54591 a. d. Verl Schallplattenvertäufenn Kundendienst-Jechniker (mit Führerschein) zum alsbald Eintritt gesucht. RADIO-DAHMS, Mhm., P 2, 7 Wäscherei sucht Böglerinnen Menglerinnen Presserinnen und weibl. Hilfskräfte zum alsbaldigen Eintritt. Wäscherei Benzinger, Mannheim Pflügersgrundstr. 15, Tel. 5 19 46 Mirtschalterin/ Hausgehitin mit guten Kochkenntnissen in mod. Einfam.- Haushalt(Ost- stadt) sofort oder später ges. Hilfen vorhanden, hoher Lohn, Zimmer mit Bad, Radio. Bewerbg. u. P 54703 a. d. Verl. eäuberin Für ganz- oder halbtags in Dauerposition gesucht. RENNERT Rupprechtstraße 5 Hutzfrau für Büro, Augusta-Anlage. Montag bis Freitag(tägl. drei Stunden) ab 17 Uhr, gesucht Angebote unter Telefon 4 33 48 Munnequin(Größe 40) für Koll.-Vorlagen bei zeitweilig. Beschäftigung gesucht. Tel. 2 62 89 alsbald Tüöchtige Friseuse gesucht. Salon Sahm, Friedr.-Ebert- Str. 52 Telefon 5 15 68 Hausfrauen für leichte Verkaufs- tätigkeit im Außendienst f. nach- mittags zw. 15 und 18 Uhr gesucht. Hoher Wochenverdienst! Schriftl. Bewerbg. u. P 33440 a. d. Verlag. 16³² .. öbrigens dies ist der Herbst der flotten Höte FUr den TWW e n International ist die ideenreiche C&A-KolleKtion Sportlicher Wintermäntel. Viele neue Foren Werden Sie in dieser interessanten Auswyahl finden in Schonen griffigen Stoffen 2z. B. Boucle und in markanten Sportlichen Dessins, 2. B. englisch gemustert. Hier zwei internationale Fæevoriten englisch gemustert bei C&A nur e f Ie e Va e 5 J ei C Bobclé, reine Schurwolle „Jormireu“ bel C& A nur Barkuf ist doch vorteiſhofterl Bezirk mehrere Wir bieten: Wir erwarten: 1. Eigenen Pkw, Möbelvertreterlinnen) herhören! Bedeutendes Großunternehmen der Möbelbranche mit Sitz in Bad- Oeynhausen, sucht für den dortigen Vertreter(innen) kür die Bearbeitung von Adressenmaterial, welches in großangelegter Werbung gewonnen wird. 1. Laufend Adressenmaterial, 2. tadellose Kollektion, 3. sofortige Provisionszahlung, 4 Auslieferung erfolgt durch eigene LRkW mit fachmännischer Aufstellung. 5 2. tadellosen Leumund, 3. Nachweis über erstklassige Verkaufserfolge. Nur Herren mit seriöser Lebenseinstellung, die gewillt sind, durch Fleiß, große Verdienste zu erreichen, bitten wir um aus- führliche Bewerbung unter Nr. P 54715 an den Verlag. Ile Hroge Tant der Handwerer die nach Umschulung heute in unserer Verkaufsorganisation Dauereinkommen erzielen, die weit über der bisherigen Existenzbasis liegen, veranlaßt uns, weitere Handwerker aufzufordern, sich, nach theoretischer u. praktischer Schulung durch uns, in unsere Verkaufsorganisation einzugliedern. In Kürze erzielen auch Sie ein Einkommen, das die 1000-DM- Grenze erreichen dürfte. Bewerbungen sind zu richten unter Nr. P 34791 a. d. Verlag. Wir suchen sofort oder später solide, branchekundige Verkäuferipnen Persönliche oder schriftliche Bewerbungen erbeten an das bekannt solide Spezialgeschäft für erseulleider· Steiiupge TLellotaqen Stelaluoden Herten AHleuden Vlerten. Socſten 2 Mannheim 9 planen , 0 e-, 3 Bedienungen, männlich oder weib- lich, gesucht.— Telefon 2 07 57 Aushilfsbedienung für Freitag, Samstag u. Sonntag sowie putziruu für 3 Stunden täglich gesucht. Gaststätte„FID ELI O“, U 3, 22 Telefon 2 73 82 2 Arbe eeingen für leichte Buchbinderei- arbeiten bei gutem Lohn in Dauerstellung sofort gesucht. Druckerei Lauth Mannheim, U 4, 6 Telefon 2 41 02 Solide Alleinbedienung für sofort gesucht. Telefon 7 13 81 Zimmermädchen gesucht.— M3, 9 Saubere Frau für 2 bis 3 Stunden tägl. gesucht. Bürgerbräustübl, Mhm., H 7, 30 Junges Zimmermädchen(auch An- fängerin) per sofort gesucht. Kost u. Whg. im Hause. Central-Hotel, Kaiserring 26, im Hause des Kinos Wir stellen sofort Maschinen-NMäherinnen v. Hund-Näherinnen in Dauerstellung ein. Gerüstbauer Hilfsarbeiter bei guter Bezahlung für sofort gesucht. F. A. HOHENADEIL KG Gerüstbau Mannhm.-Käfertal, Neustadter Straße 63. Tel. 7 63 31 Wir lernen auch an, zahlen tarifgemäß u. arbeiten am Samstag nicht. Einstellung von Montag bis Freitag, von 8 bis 16 Uhr. C HIc- Damenbekleidung Gmbll. MANNHEIM Friedrich-Ebert-Straße 80— Telefon 5 00 68 Wagenpflegerin(er sofort in Dauerstellung für neuzueröffnende Tankstelle gesucht. Geboten wird gute Bezahlung, warmes Mittagessen, Altersversorg. Angebote erbeten an: Firma Relfen- BERGER, Mannheim, Augartenstraße 29-33 Zuverl. Frau für Wirtschaftshaush. zx wöchentlich gesucht. Tel. 88054 Zuverl, Putzfrau für frauenlosen Haus.(Pens.) 2& Wö. 3-4 Std. ges. Angeb. u. Nr. 0319 a. d. Verlag. Putzhilfe für einige Stunden in der Woche gesucht.(Neckarstadt.)— Adr. einzus. u. A 0350 im Verlag. Arbeiterin sofort gesucht. Pralinen- Fabrikation Belbe, Meerfeldstr. 19 Suche zuverlässige Kinderliebe Hilfe für meinen Haushalt in schöner Lage in Bad Dürkheim. 3 Kinder im Alter von 10, 8 und 5 Jahren, gute Behandlung.— Gehalt nach Vereinbarung. Dr. v. Haxthausen, Bad Dürkheim Sonnwendstraße Telefon 24 26 ſteinemachefruu für Büro gesucht. Arbeitszeit von Montag bis Freitag, 17 bis 20 Uhr, Samstag nach Vereinbarung. Nordstern- Versicherung Mhm., Kaiserring 48-50, Tel. 40641 Ordentliche Fruu täglich(außer Sonntag) von 14.00 bis 19.30 Uhr, zum Spülen und Putzen gesucht. Konditorei Café GM EINER Friedrichsplatz 12 Für Anwaltskanzlei vertrauens- würdige, gewandte Stenotypistin gesucht. Vorstellung zwischen 15.00 und 17.30 Uhr erbeten. Dr. K. Jander, RA., Mannheim, P 2, 14, am Paradeplatz „STADT WIEN“ sucht ab sofort Küchenhilfe Vorzustellen ab 18.00 Uhr, H 3, 21 Biete Nebenverdienst u. Heimarbeit. Zuschr. u. Nr. 0327 a. d. Verlag. Maschinen- Näherinnen für Neuanfertigung von Kleidern — kein Akkord— 5-Tg.-Woche u. Hilfskraft für Näharbeiten sowie gesucht. Zuschriften unter P 54838 Stellengesuche Suche Arbeit als Karosseriebauer. Zuschr. u. Nr. 0361 a. d. Verlag. Suche Stelle als Bauzeichner ab 15. November 1960.— Zuschriften erbeten u. Nr. 0339 a. d. Verlag. Nebenverdienst jegl. Art sucht ig. Mann in d. Abendstunden ab 17.30. Zuschr. u. Nr. 0331 a. d. Verlag. Pens. Bundesb.-Obersekr., 67 Jahre, sucht Nebenbeschäftig., ganz- od. halbtags, in Büroarbeiten(Lohn- u. Lagerbuchhaltg.) od. ähnl. Art, Zuschr. u. Nr. P 0276 a. d. Verlag. Kraftfahrer(27) in ungekünd. Stellung, su. sich zu verändern. Dauerstellung.) Zuschr. u. Nr. P 0362 a. d. Verlag, Erstkl. jung. Kraftfahrer ungebunden, sucht Stellung als Direktionschauffeur usw. für Tag-, Nacht-, In- u. Ausland- fahrten. Engl., franz. Sprachk. Eil-Angebote an: Mannheim, Kolpinghaus 502 Suche Vertrauensposten irgendw. Art. Evtl. als Geschäfts- tührer, Filialleiter, Assistent.— Ubernahme v. Auslieferungslager usw. Bin Anfang 50 J., bisher selbständig. Kaution: 15 000, DM, PkWẽWʃ. Mitarbeit der Ehefrau oder 20 jährigen Tochter möglich. Zuschr. u. Nr. P 54815 a. d. Verl. Heimurbeit gesucht. Zuschr. u. Nr. P 0379 a. d. Verlag. „ Jüngere perf. Stentypistin sucht Halbtagsbeschäft., vorm., auch als St.-Kont. Zuschr. u. P 0348 à. Verl. 2 Frauen suchen Heimarbeit. Zuschr. u. Nr. P 0354 a. d. Verlag. Steno-Kontoristin mit allen Büroarbeiten bestens vertraut, sucht Halbtagsbeschäftig Zuschr. u. Nr. 0359 a. d. Verlag — Verkäuferin (Textilbranche) sucht zum 15, 10, neuen Wirkungskreis. 5 Zuschr. u. Nr. 0341 a. d. Verlag — Suche per sofort Neimarbeit für Schreibmasch. u. zw. Rech- nungen- Schreiben, Abschr. usw. Zuschr. u. P 0395 a. d. Verlag. an den Verlag erbeten. r ————————— — 1 22 Nr. 232 lle e lebauer. Verlag. ner ab chriften Verlag. Acht jg. ab 17.30. Verlag. Jahre, mnz- od. (Lohn- nl. Art, Verlag. gekünd. su. sich ing.) Verlag. rer 18 als 9 land- achk. 502 — osten schafts- tent. agslager bisher 0, Dil, au oder 5 d. Verl. — 1 sucht auch als a. Verl. t. i Verlag. —— bestens schäftig. Verlag. — 15. 10. Verlag. — Rech- „ usw. erlag Verlag. ö — Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 SPORT MANNEETMER MORGEN. Seite 13 Der Pleite dritter Axt Immerhin: Oldenburg 100 Besucher, Mün- ster 150, und in der Rheinhalle 200 Zuschauer (den lautstarken Enderle- Fanfarenzug dazu- gezählt). Floyd Patterson, Champion aller Klus- sen, bot beim Schaukampf in Ketsch trotz der gähnenden Leere im Saal in vier Zwei- Minuten-Runden mit dem bulligen Kubaner Mederos, dem cleveren Negerschwergewicht John Henry und seinem jährigen Bruder Raymond ein eindrucksvolles Sparring. Danach hupfte der Weltmeister noch 60 Sekunden Seil. Schluß der Boævorstellung. Eine Eætraschau im Jammern bot vor Floyd Pattersons Auftritt und einer Zauberxunstler- einlage der deutsche Ansager. Es fehlte nicht viel und der gute Mann hätte für seine Gage auch ein paar Tränen vergossen. Neben pein- lichen Entschuldigungen, daß die Veranstaltung eine Pleite sei, strapasierte er in gut gemisch. tem deutsch und„englisch“ das Publiſcum mit der Trũnendrũsengeschichte vom kleinen Flond, der schon als I0 jähriger Bub und zweitältester von elf Geschwistern sich durch das Leben boæen mußte. Und daß er eine schone Frau und zwei liebe Kinder sein eigen nenne und num in Deutschland vor leeren Stuhlreihen die Fuste schuingen müsse. Alles war gerührt und schämte sich der Daheimgebliebenen, die die 30 Märkchen für einen RingplatzZ scheuten. Dabei hatten die schwedischen Veranstalter es sich so schön ausgerechnet mit dem Kartenverkauf. Nur eins War beruhigend zu hören: Floyd Patterson be- kommt auf jeden Fall seine 33 b DM für jeden Schaukampf. Eine Londoner Versiche- rung hatte nämlich nicht mit dem von frühe- ren Weltmeister vorstellungen aus USA„erfah- renen“ Publikum gerechnet und muß nun bluten Die näcksten 8000 Dollar ſcassiert Patterson in Nürnberg. Vielleicht sind's dann 250 Zu- schauer Ni 2 Brülls durch 30-m-Flachschuß. Deutscher Pokalmeister wurde gestern abend im Düsseldorfer Rheinstadion überraschend Borussia Mönchen-Gladbach, der westdeutsche Pokalsieger schlug im Endspiel um den DFB-Pokal den Südvertreter Karlsruher Sc vor 45 000 Zu- schauern mit 3:2(2:1). Die Torfolge: 1:0(6. Min.) Mülhausen nach Vorlage von Brülls; 1:1(23.) Herrmann durch direkte Verwandlung eines Eckballs; 2:1(26.) Kohn nach Vorarbeit von Brülls; 2:2(58.) Schwarz nach Vorlage von Nedoschil; 3:2(60.) Die Trophäe bleibt im Westen: Borussia M.-Gladbach: Günter Jansen, Pfeiffer, de Lange; Albert Jansen, Goebbels, Frontzek; Brungs, Brülls, Kohn, Mülhausen, Fendel. Karlsruher Sc: qungmann; Dimmel, Wit- latschil; Ruppenstein, Rihm, Szymaniak; Reitgaßl, Herrmann, Schwarz, Späth, Nedo- schil. kam im leistungsmäßig hervorragenden und kämpferisch betonten Flutlichtspiel vor 45 000 Zuschauern im Düsseldorfer Rhein- stadion, darunter Bundestrainer Sepp Her- berger, zu einem durchaus verdienten Erfolg über den zweimaligen süddeutschen Meister. Die Hoffnungen der Karlsruher, ihrem Ver- band den zehnten DFB- Pokalsieg zu sichern, erfüllten sich nicht. Borussia erwies sich in diesem Endspiel als eine bedingungslos kämpfende und taktisch klugspielende Mann- schaft, die respektlos und nervenstark nach den beiden Ausgleichstoren des KSC glän- zend konterte. Die 1:0-Führung hatte dem neuen Pokal- sieger, für den Brülls und Mülhausen je Deutsche Turnriege ohne jede Chance: Ju die apane- nu: ein Jrainingspatine: Länderkämpfe in Dortmund und Berlin bringen Turnkunst in Vollendung Die Bezeichnung„Länderkämpfe“ für die beiden Begegnungen der Kunstturner von Japan und Deutschland am Donnerstag in der Dortmunder Westfalenhalle und am Samstag im Berliner Sportpalast trügen. Denn wenn sich die beiden Gegner zum zweiten Male gegenüberstehen, kann man krst 1962 wieder gegen polen Auf einen Zweijahresrhythmus der tradi- tionellen Länderkämpfe Deutschland— Po- len einigten sich der DLV und der polnische Leichtathletik- Verband. Das nächste Treffen findet also erst 1962 auf deutschem Boden statt. Für 1961 sind bisher vom DLV folgende Länderkämpfe geplant: Deutschland gegen UdssR, Deutschland gegen Großbritannien, Deutschland- CSR, Ungarn— Deutschland (im September in Budapest), Finnland gegen Deutschland(am 2/3. September in Helsinki mit je drei Teilnehmern und ein Sechsländer- kampf(8./9. Juli in Paris) Reiner Klimke Military-Meister Nach den Ergebnissen der im Olympia- jahr ausgetragenen Vielseitigkeitsprüfungen ist der deutsche Dressurderby-Gewinner Rei- ner Klimke(Münster/ Westfalen), der auch an der Olympia-Military in Rom teilnahm, der erfolgreichste deutsche Vielseitigkeits- reiter. Ihm fällt damit der Titel des Deut- schen Military-Meisters 1960 zu. Die Meister- schaftsehrung wird im Rahmen des„Turniers der Sieger“ am Sonntag in Münster erfolgen. Haas und M. Werner traten ab Abschied von der deutschen Leicht- athletik-Nationalmannschaft nahmen mit den Länderkämpfen gegen Polen der mehr- fache 400-Meter-Meister und Olympiazweite von Melbourne, Karl-Friedrich Haas, sowie die Europameisterin im Kugelstoßen, Ma- rianne Werner. Der jetzt 29 jährige Nürnber- ger Karl-Friedrich Haas, der beim Saison- Abschluß am Wochenende in Hamburg wegen einer Verpflichtung gegenüber sei- nem Verein nicht zur Verfügung steht, ge- hörte zehn Jahre lang der deutschen Na- tionalmannschaft an und bestritt in diesem Zeitraum 36 Länderkämpfe. Ihm kaum nach steht Marianne Werner, Deutschlands er- kolgreichste Kugelstoßerin, die schon beim ersten Nachkriegs-Länderkampf in Graz gegen Oesterreich und Jugoslawien dabei War und es auf insgesamt 28 Berufungen brachte. Die 36jährige Diplomsportlehrerin aus Greven buchte ihren größten Erfolg, als sie 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki den zweiten Platz belegte. 1956 Wurde sie in Melbourne Dritte und vor zwei Jahren in Stockholm Europameisterin. Kuhnke reist nach Australien Der deutsche Tennis- Spitzenspieler Chri- stian Kuhnke(Hamburg) ist mit dem Flug- zeug nach Australien abgereist und wird das nächste halbe Jahr dort verbringen. Der blonde Linkshänder, der als das größte deut- sche Tennistalent nach dem Kriege angese- hen wird, soll den Aufenthalt jedoch in der Hauptsache zu seiner beruflichen Weiter- bildung als Bankkaufmann benutzen und mur nebenbei“ verschiedene australische Turniere mitspielen. Der 21 jährige gebürtige Duisburger lebte seit einiger Zeit in Hamburg und arbeitete als Bankvolontär. Für die deutsche Mann- schaft, die Ende des Monats die ersten Spiele um den Königspokal im Hallentennis(gegen Norwegen in Oslo) austrägt, fällt er bis zum März 1961 aus. Christian Kuhnke wird in der kommenden Saison jedoch wieder in Deutschland spielen. zwar von den Olympiasiegern in kompletter Rom- Besetzung eine herrliche Demonstra- tion vollendeter moderner Turnkunst er- Warten— aber keinen echten Kampf. Die Veberlegenheit der Gäste, die 1954 in Kre- feld noch wegen ihrer überhöflichen Kampf- richter unterlagen, ist nämlich derartig ein- deutig, daß auch mit Jakoby oder Exmeister Philipp Fürst, der in Berlin die deutsche Riege verstärkt, nicht die Winzigste Chance für ein achtbares Ergebnis, geschweige denn ein„Unentschieden“ oder einen Sieg gegeben ist. Eine Niederlage mit nur zehn oder zwölf Punkten Unterschied wäre bereits ein Erfolg, erscheint aber kaum möglich. Das besondere Interesse wird dem 28jäh- rigen Silbermedaillengewinner Takashi Ono gelten, dem in Melbourne, Moskau und Rom der Sieg durch die Benachteiligung durch die Kampfrichter jeweils nur sehr knapp ent- ging und der hetite trotz eines Chaklin als der Welt bester Turner gilt. Mitsukuri, Tsurumi, der 41 jährige Takemoto, Endo und Aihara, die sich bei den Olympischen Spielen unter den ersten Zehn plazieren konnten, stehen ihm nicht sehr viel nach, so daß in Verbin- dung mit den deutschen Turnern Lyhs, Bantz Lohmann, Nold, Bechdolf und Groborz sowie Fürst, die ohne die Nervenbelastung eines echten Kampfes viel gelöster und freier tur- nen können, ein Kunstturngenuß zu erwarten ist. Der Nachfolger von Schwarz-Weiß Essen einmal den Pfosten trafen, der Halblinke Mülhausen(6. Minute) nach glänzender Vor- arbeit von Brülls gesichert. Die 23. Minute brachte das 1:1, als Herrmann die dritte ESC-Ecke mit dem rechten Fuß direkt im Tor unterbrachte. Drei Minuten später folgte Aarhus im Achtelfinale Der dänische Fußballmeister Agf Aarhus erreichte gestern abend die zweite Runde im Europa-Cup der Landesmeister trotz einer 0:1-Niederlage bei Legia Warschau. Die Dänen hatten die erste Begegnung zu Hause überraschend mit 3:0 für sich entschieden. Bei 2:2 Punkten entschied das bessere Tor- verhältnis von 3:1 für Aarhus. Weitere Ergebnisse: Lierse SK— FC Barcelona 0:3(Gesamtsieger damit Barce- lona); Jeunesse Esch— Stade Reims 0:5 (Gesamtsieger Reims). Hannover 96 erneut ohne Chance Im Niedersachsen-Stadion in Hannover verlor Hannover 96 gestern von 15 000 Zu- schauern auch das Rückspiel um den Messe- pokal gegen Internazionale Mailand eindeu- tig mit 1:6(1:2) Toren. Die erste Begeg- nung sah die Italiener sogar mit 8:2 vorne. Nur in der ersten halben Stunde konnten die Platzherren mithalten und durch Heiser sogar in Führung gehen. Als sich aber Mit- telläufer Steinwedel in der 40. Minute einen komplizierten Nasenbeinbruch zuzog und ausscheiden mußte, hatte die Mann- schaft gegen die physisch stärkeren Gäste keine Chance mehr. Vor allem der Halb- Iinke Lindskog, der beste Mann auf dem Platz, war in seiner Spielfreudigkeit nicht zu bremsen. Fullmer— Robinson verlegt Der sechste Versuch Ray„Sugar“ Robin- sons, die Boxweltmeisterschaft im Mittelge- Wicht zurückzuerobern, mußte wegen einer Beinverletzung des Titelverteidigers Gene Fullmer vom kommenden Samstag auf einen noch festzulegenden Termin im Dezember verschoben werden. Gene Fullmer erlitt kurz vor seinem Abschluß training eine schmerz- hafte Zerrung, und der Vertrauensarzt der kalifornischen Box-RKommission unterstützte seinen Antrag auf den Aufschub des Titel- kampfes in Los Angeles. Mexikos K. o.-König gestoppt Joe Brown(US), der Boxweltmeister im Leichtgewicht, schlug den Mexikaner Ray- mundo Torres in einem Nichttitelkampf in Houston in der vierten Runde k. o. Der 19 jährige K. o.-König, der im 37. Kampf damit seine dritte Niederlage bezog, konnte den 15 Jahre älteren Brown niemals in Gefahr bringen. Huch Se am Pobalschrech ffl.-Htadbach gescheitert Der Weitschuß von Nationalspieler Brülls brachte die Entscheidung/ Karlsruher Sc— Bor. M.-Gladbach 2:3(1:2) Gladbachs 2:1 aus einer harmlos anmutenden Situation durch einen Drehschuß von Mittel- stürmer Kohn. Dem 2:2 durch einen Kopf- ball von Schwarz(58.) reihte zwei Minuten später Albert Brülls mit einem herrlichen 25-m-Flachschuß das dritte Tor an, das schon die Entscheidung sein sollte. In den letzten Minuten setzten die Karlsruher alles auf eine Karte und belagerten förmlich das Tor der Westdeutschen, für die Verteidiger de Lange noch in der vorletzten Minute einen Ball von der Torlinie schlagen konnte. Borussia Mönchen-Gladbach zeigte den typischen Pokalstil mit großartiger takti- scher Einstellung. Die Elf hatte zwar von der 12. bis zur 22. Minute und Mitte der zweiten Hälfte, als sie etwas zu früh auf Defensive umschaltete, einige Schwächen, aber der Ge- samteindruck blieb ausgezeichnet. Sehr gut arbeiteten die beiden Halbstürmer Brülls und Mülhausen, von denen Brülls nicht einen einzigen Zweikampf gegen Szymaniak verlor. Weiterhin verdienen vor allem Tor- Wart Jansen und Mittelläufer Goebbels ein Lob. Träger des KSC-Spiels waren die mit- unter nur zu offensiv spielenden Außenläufer Ruppenstein und Szymaniak. Jungmann als Ersatz von Torwart Paul traf an der Nie- derlage keine Schuld. Bester Stürmer des KS war der großartige Techniker Herr- mann. Nordrhein/ Westfalens Kultusminister Schütz überreichte der siegreichen Mann- schaft den Pokal und unter dem Jubel der Zuschauer brachte DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens ein dreifaches Hipp-Hipp-Hurra auf den Deutschen Fußball aus. Lokalspiel im Mittelpunkt der 9. Runde: Fritz Walter nochmals Regisseur Der Deutsche Fußball-Bund wird im Spiel der Altinternationalen gegen die Schweiz Geute in Zürich unter Flutlicht) durch fol- gende Elf vertreten: Turek(Fortuna Düssel- dorf/20 Länderspiele); Posipal Hamburger SV/32); Streitle Bayern München/ 15); Kupfer (Schweinfurt 05/44), Rohde(Eimsbüttel/ 25), Schanko(Borussia Dortmund/14); Lehner (Schwaben Augsburg/ 65); Gellesch(Schalke 04/20); Eppenhoff(Schalke 04/3); Fritz Walter (I. FC Kaiserslautern /61); Kobierski(Fortuna Düsseldorf/ 26). In Reserve stehen: Jahn Berlin 92/17), als Torwart, Robert Schlienz (VfB Stuttgart/3) und Albin Kitzinger (Schweinfurt 05/4) für die Abwehr, Addy Preißler(Borussia Dortmund/a) als Stürmer. Expeditionsleiter ist der 74jährige Pro- fessor Glaser, in seiner aktiven Zeit beim Freiburger FC fünfmal international einge- setzt. Helmuth Schön wird die Mannschaft betreuen. a Schöppner und Kalbfell erhielten lukrative Angebote Zwei deutsche Berufsboxer erhielten An- gebotè für Europameisterschaftskämpfe im Ausland. Während sich um Schwergewichts⸗ Meister Hans Kalbfell gleich zwei britische Promotergruppen, einmal aus Wales, einmal aus London, mit guten finanziellen Garan- tien für die Titelkampfrevanche mit Europa- meister Dick Richardson bemühen, ist die Verwaltung der römischen Olympia-Halle Palazzo dello Sport telefonisch an Schöppner- Manager Walter Englert herangetreten, um die Bedingungen für die Begegnung des Wittener Europameisters mit seinem italien- ischen Herausforderer Rinaldi zu erkunden. Rom ist gewillt, für Schöppner eine Börse von rund 50 000 Mark auszuwerfen, die er in einem deutschen Ring nicht verdienen könnte. Die Angebote für Schöppner und Kalbfell werden ausgesprochen vorsichtig behandelt. Die guten finanziellen Bedingungen reizen zwar, aber Manager Englert ist sich im klaren, daß die sportlichen Chancen in einem heimischen Ring weitaus größer wären. fleuling qtuesleim au Von den übrigen Mannheimer Vereinen nur SpVgg Sandhofen Favorit In der 1. Amateurliga Nordbaden steht am neunten Spieltag, dessen acht Begeg- nungen je zur Hälfte am Samstag und am Sonntag ausgetragen Werden, erneut ein Mannheimer Lokalspiel im Mittelpunkt. zu- mal es ebenso eine Vorentscheidung bringen kann, wie die schweren Auswärtsprüfungen für Spitzenreiter Sandhausen und Exmei- ster VfR Pforzheim: In Ilvesheim stehen sich mit dem gastgebenden Neuling und VfI. Neckarau zwei Mannschaften gegenüber, die nach dem bisherigen Abschneiden im Kampf um die Meisterschaft zumindest eine gute Rolle spielen wollen und deshalb alles daran setzen werden, ihre günstige Aus- gangsposition zu halten. Zeichnete sich Neckaraus Steigerung schon im letzen Spieljahr ab, so bildet Ilvesheims Vorstoß zur Spitzengruppe eine der großen Ueber- raschungen. Sicher hat der Erfolg das Selbstvertrauen des spielerisch ohnehin überzeugenden Aufsteigers nicht wenig gestärkt; damit muß der VfL auf der Hut sein, soll! es nicht auch für ihn eine Ent- täuschung geben. Ein Sieg wäre für beide Mannschaften gleich wertvoll, denn Tabellenführer Sand- Sechster Sieg über Schweden kaum gefährdet— aber: In Hamburg einige gule Gradmesser fut die OCU-Ase Dan Waern über 800 m gegen Schmidt und Balke/ Hochsprung-Duell Pettersson— Theo Püll Deutschlands Leichtathleten stehen am Wochenende beim Saison-Ausklang gegen Schweden in Hamburg vor ihrem sechsten Sieg in der elften Begegnung seit 1934. An dieser optimistischen Prognose kann auch die glatte 89:121-Niederlage gegen Polen nichts ändern. Der Leistungsunterschied zwischen Deutschland und Schweden ist in den letzten Jahren zu groß geworden, tut der alten freundschaftlichen Verbin- dung zwischen beiden Verbänden jedoch Schweden, die der deutschen Leichtathletik internationalen Sportverkehr ebneten und Seit der letzten Begegnung am 31. August und 1. September 1957 in Stockholm hat sich das Kräfteverhältnis zwischen beiden Län- dern nicht wesentlich verschoben. Es könnte also trotz aller Saisonmüdigkeit durchaus sein, dag das Schlugergebnis ähnlich wie 1957(117:95) für Deutschland lautet. In den Läufen hat Schweden mit Aus- nahme des Rekordmittelstrecklers Dan Waern, der Hindernisläufer Tjörnebo und Tedenby und vielleicht auch der Lang- streckler kaum gleichwertige Gegner für die deutsche Spitzenklasse. Schwedens Sprinter und 400-m-Läufer sind im europä- ischen Maßstab nur Mittelklasse. Höhe- Punkt könnte der 800-m-Lauf mit Dan Waern(diesjährige Bestzeit 1:48,8) und den beiden Deutschen Schmidt und Balke wer- den. Vor drei Jahren bezwangen Schmidt und Stracke den Schweden in einem tak tischen Rennen. Die Stärke des 27 jährigen Schweden liegt im langen Spurt. Ein nicht zu unterschätzender Gegner ist Per-Ove Trollsas über 400 m Hürden für den deut- schen Olympiavierten Janz. Im 3000-m- Hindernislauf erhält Ludwig Müller, der in Warschau zweimal so eindrucksvoll kämpfte, die Gelegenheit zu einer Olym- piarevanche beim Zusammentreffen mit dem Fünften von Rom, Gunnar Tjörnebo, der 1960 dreimal den Landesrekord verbes- serte Bestzeit 8:44, 2) und inzwischen auf die erstaunliche Zahl von dreizehn Hinder- nisläufen in einer Saison gekommen ist. Das spricht für die ungewöhnliche Härte des 33jährigen Schweden. keinen Abbruch. Immerhin waren es die nach dem zweiten Wetlkrieg den Weg zum Deutschland einen Länderkampf anboten. Herausragender technischer Wettbewerb ist der Hochsprung mit dem schwedischen Olympiafünften Stig Pettersson und dem deutschen Meister Theo Püll. Pettersson schraubte den Landesrekord in diesem Jahr auf 2,13 m. Kann er Theo Püll zum deutschen Rekord treiben? Dem 24jährigen Wolfsburger fehlt als Krönung einer bei- spielhaften Zuverlässigkeit nur noch der Rekord, der sich in den Händen des Chem- nitzers Pfeil(2,08 seit 1959) befindet. Püll hat Pfeil an Beständigkeit weit übertrof- fen(echzehnmal über 2,05 m, Pfeil jedoch nur fünfmal). Sehr zu beachten sind Torgny Wahlander als Gegner der deutschen Weit- springer und Sten Erikchson als Dreisprung- rekordler. In den Würfen stehen den Schweden mit Uddeom(Kugelstoßen und Diskuswerfen), Birger Asplund im Hammerwerfen(er schlug in Stockholm den ungarischen Olym- piazweiten Zsivotzky) und Knut Frederiks- son im Speerwerfen Athleten zur Ver- fügung, die Gradmesser für das Können der besten Deutschen darstellen. Zum letzten Male Dan Waern? d Schwedens Rekordmittelstreckler Dan Waern soll sich mit der Absicht tragen, beim Leichtathletik-Länderkampf Deutschland Schweden am Wochenende in Hamburg zum letzten Male zu starten. Der jetzt 27jährige Schwede hält alle Landesrekorde von 800 m bis 3000 m. Im olympischen 1500-m-Endlauf von Rom belegte er den vierten Platz. Nach den Spielen kam er in einem Rennen mit dem australischen Olympiasieger Elliott mit 3:38,6 bis auf fünf Zentelsekunden an den Europarekord des Tschechen Jungwirth aus dem Jahre 1957 heran. Neun Länderkämpfe im Eishockey: Zweimal gegen Olympiasieger USA Der Deutsche Eissportverband OE) hat für die Winter-Saison bisher neun Eis- hockey-Länderspiele abgeschlossen, aus de- nen die Treffen mit den USA und Kanada herausragen. Erster Gegner ist am 22. und 23. November in Oslo, Norwegen. Auf ihrer Nordlandreise tritt die deutsche Eishockey- Nationalmannschaft ferner am 25. November in Tampere und am 26. November in Helsinki gegen Finnland an. Für den 27. und 28. Ja- nuar 1961 wurden zwei Spiele gegen Japan anberaumt, für die allerdings die Aus- tragungsorte in der Bundesrepublik noch nicht feststehen. Am 1. und 3. Februar 1961 folgen in Bad Tölz und Garmisch zwei Spiele gegen den Olympiasieger USA. Zum vorerst letzten Spiel tritt das Nationalteam am 26. Februar in Füssen gegen Kanada an. Außerdem müssen sich die Spieler der Natio- nalmannschaft vom 20. Februar 1961 an für einen Lehrgang bereithalten, welcher der Vorbereitung auf die Eishockey-Weltmeister- schaft in der Schweiz gilt. Bis zu diesem Termin sollen auch die Spiele zur Bundes- liga-Meisterschaft beendet sein. en füt VM eine Hef ali hausen wie auch Pforzheim können sieh kaum Hoffnungen machen, beim stark nach vorn gekommenen Fe Neureut bzw. in Karlsruhe bei dem verbissen um den An- schluß kämpfenden KFV mehr als einen Punkt zu holen. Für Sandhofen bietet sich die Chance, den am Vorsonntag verloren gegangenen Boden wieder aufzuholen, wenn gegen Eppelheim auf eigenem Platz der erwartete volle Erfolg gelingt. Feudenheim und Phöi- nix Mannheim, beide vorläufig noch in der Unteren Tabellenhälfte, haben es eHtschlie- den schwerer, denn Forchheim als Gast und Gegner des ASV hat als Prittletzter eben- falls nichts zu verschenken und Phönix trifkt in Walldürn auf eine Mannschaft, die auf eine überaus solide Abwehr(in Neckar- au nur 0:1) bauen kann. 5 Es spielen: Samstag: SpVgg Sandhofen ASV Eppelheim; Fe Neureut— SV Sand- hausen; FV Daxlanden— FC Birkenfeld; SpVgg Ilvesheim— VfL Neckarau;— Sonn- tag: Karlsruher FV VfR Pforzheim; VfB Leimen— Sd Kirchheim; ASV Feu- denheim— Spfr. Forchheim; Kickers Wall dürn— Phönix Mannheim. Homberg macht doch weiter Fliegengewichts- Europameister Manfred Homberg hat die große Enttäuschung über- wunden, die ihm sein vorzeitiges Ausscheiden bei den Olympischen Spielen in Rom durch die Punktniederlage gegen den späteren Sil- bermedaillengewinner Sivko(UdSSR) berei- tete. Wie die anderen DABV-Olympiatell- nehmer Horst Rascher, Eberhard Radzik und Emil Willer nimmt Homberg mit einer Son- dergenehmigung des DABV an den deutschen Meisterschaften vom 2.—6. November in Köln ebenso teil wie im nächsten Jahr in Belgrad an den Europameisterschaften. Homberg meinte:„In Rom war ich so enttäuscht, dag ich vom Rücktritt sprach. Aber ich will we⸗ nigstens versuchen, noch einmal in Belgrad erfolgreich zu sein. Ich wäre dann der ein- zige deutsche Amateurboxer, der drei Euro- Pameistertitel gewann.“ In Düsseldorf Herzberg vorn Der siebenjährige Wallach Herzberg war- tete im Großen Püsseldorfer Jagdrennen (4500 m, 10 000 DM) mit einer vorzüglichen Leistung auf und erhöhte die Zahl seiner diesjährigen Erfolge(u. a. Altes Badener Jagdrennen) auf sieben, 3 er bereits im Vorjahr mit acht Siegen an der Spitze der älteren Steepler stand. Der 21:10-Favo- rit Phantom kam am vorletzten Sprung, noch gut im Rennen liegend, zu Fall. Mare Anton blieb auch beim zehnten diesjährigen Start ein Erfolg versagt; der achtjährige Wallach war Zweiter vor dem ehemaligen Erlenhofer Ticino-Sohn Belmont Park. Ansbach erneut auf eigenem Platz Die Vorschlußgrundenspiele zur deutschen Handball-Meisterschaft bestreiten am Sonn- tag Tus Lintfort— Frischauf Göppingen und TSV Ansbach— VI. Wolfsburg. Der Deut- sche Meister Tus Lintfort wurde als Platz- verein gesetzt, da er bisher nur einmal vor eigenem Publikum spielte. Der TSV Ansbach hat das Glück, daß er zum dritten Male in ununterbrochener Folge daheim spielen kann.— Das Endspiel um die deutsche Frauen-Meisterschaft bestreiten Düsseldorf 04 und der 1. FC Nürnberg in Düsseldorf. Weitere Sportnachrichten Seite 14 Fur ihre Gesundheit täglich eine rasse Belunis ee Indischer Slutreinigungs- und Schlankheits- Tee gekunis⸗ſee entschlackt Ihren Hörper regelt Ihre Verdauung, ve Schlank auf Auch als Bekunis-Drageées erhältl. in Apoth., .„reinigt ihr Blut und die laut uur verhütet Darmträgheit u. Verstopfung und mach natürliche Weise. Belunis fee einfach kalt aufgießen abn. brog. u. feformh. jede pong. D 2.25 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN sbOoRT Donnerstag, 6. Oktober 1960/ Nr. 232 Kreisrundenkämpfe in Käfertal: Zwei Jage eerschau im Jutnet- Lage- Ueber 30 Riegen in Unter- und Mittelstufe/ Jugend um Wanderpreis Nachdem bereits im Frühjahr die Kreis- Rundenkämpfe der Turner in der Ober- Stufe ausgetragen wurden, werden am Sonn- tag beim TV 1880 Käfertal in der Albrecht- Dürer-Schule die Mannschaftskämpfe der Mittel- und Unterstufe abgewickelt. Der Turnverein 1880 Käfertal richtet diese Kämpfe aus Anlaß seines 80jährigen Beste- bens aus, um damit zu dokumentieren, daß das Geräteturnen in Käfertal eine Pflege- stätte hat. Um die Jugendarbeit zu fördern, Wird bereits am Samstagnachmittag, eben- Falls in der Albrecht-Dürer-Schule, wieder Scholz Zweiter der Nangliste Das Unentschieden gegen Don Fullmer, den Bruder des Mittelgewichtsweltmeisters Gene Fullmer, kostete den Europameister Gustav Scholz den ersten Platz in der Welt- rangliste der National Boxing Assoeiation NB. Der Berliner wird in der Oktober- Rangliste als Nummer 2 hinter Joey Giar- dello eingestuft, während Don Fullmer als Nummer 9 zum erstenmal in der Rangliste erscheint. Im Schwergewicht rutschte Ex- Weltmeister Ingemar Johansson(Schweden) auf den dritten Platz hinter Sonny Liston und Eddie Machen ab. Der Europameister im Falbschwergewicht, Erich Schöppner (Witten) bleibt weiterhin Zweiter. „La grande Finale“ FIS A-Film wird uraufgeführt Am 7. Oktober wird in Luzern der offi- zielle FISA-Olympiafilm uraufgeführt. Der Farbfilm, der über 75 Minuten läuft, hat die bedeutendsten Ruderregatten der vergange- nen Saison— Lübeck, Bled, Schweinfurt, Luzern, Berlin-Grünau und natürlich den Albanersee— eingefangen und trägt den Titel„La grande Finale“. Anläßlich der feierlichen Uraufführung Wird der Düsseldorfer Rudertrainer Dr. Theo Cohnen, dessen Vierer mit Steuer- mann von Germania Düsseldorf bei der olympischen Regatta auf dem Albanersee die Goldmedaille gewann, das einleitende Referat mit dem Titel„Die Entwicklung der Schnelligkeit der europäischen Ruderer“ Halten. Dr. Cohnen wird dabei über die Wandlung in der Weltspitze im Rudern Sprechen und auf die drei Hauptfaktoren des heutigen modernen Ruderns— Technik Kraft, Kondition— eingehen. Weitere Sportnachrichten Seite 13 um den vom TV 1880 gestifteten Wander- preis des Nachwuchses gekämpft, den die Käfertaler Vertretung bisher schon zwei- mal gewonnen hat. Sechs Vereine, die je- weils eine Schüler-, eine Jugendturner- und eine Jugendturnerinnenriege stellen müssen, sind am Start. Neben den Käfertalern, die wiederum die besten Chancen haben, be- Werben sich Sandhofen, Waldhof, Feuden- heim TV 98 Seckenheim und TSG 62 Wein- heim um den wertvollen Wanderpreis. Am Sonntagvormittag startet die Unter- stute mit zwanzig Mannschaften. Der Aus- gang dieser Kämpfe ist völlig offen. Man darf wirklich gespannt sein, welche Vereine ihre Nachwuchsriegen am besten zu fördern wußten. Am Nachmittag sind elf Riegen der Mittelstufe am Start. Auch hier läßt sich keine Vorhersage treffen, obwohl die beiden Seckenheimer Turnvereine, aber auch der Gastgeber zu beachten ist. Auf jeden Fall werden diese Mannschaftskämpfe einen Ueberblick über den Stand des Gerätetur- nens im Turnkreis Mannheim geben. HM „Aera Johannpeter“ vorbei In der Endrunde der westfälischen Ama- teurboxmeisterschaften ist die Hammer Boxerfamilie Johannpeter diesmal nur durch ein einziges Mitglied vertreten: den Leicht- gewichtler Dieter Johannpeter, der 1957 und 1958 jeweils deutscher Vizemeister hinter Horst Herper Düsseldorf) war. Die große Zeit der Johannpeters, die 1957 und 1958 mit drei Brüdern in der deutschen Endrunde vertreten waren, ist offensichtlich vorbei. Horst, der älteste der neun Boxbrüder und deutscher Meister im Halbweltergewicht der beiden letzten Jahre, ist ebenso wie Günther, Vizemeister 1957, nicht mehr aktiv. Karl- heinz, der deutsche Weltergewichtsmeister von 1957 bis 1959, unterlag in der Vorschluß- runde der Westfalen- Titelkämpfe gegen Putziak(Ahlen). Erwin Johannpeter schied bereits vorher aus. TSV-Fechter zu den„Deutschen“ An den Deutschen Mannschaftsmeister- schaften im Fechten, die am Wochenende in Soest ausgetragen werden, nehmen insge- samt 52 Mannschaften aus der gesamten Bundesrepublik und Berlin teil. Aus dem Mannheimer Raum sind die Degen- und Sa- belmannschaften des TSV 1846 dabei. In der kürzlich eingeweihten Sporthalle des west- kälischen Städtchens wird auf acht Kupfer- bahnen mit automatischer Trefferanzeige ge- fochten. In Köln mit den Altigs Für die deutsche Mannschaftsmeister- schaft der Berufsradfahrer über 100 Kilo- meter, die am 13. Oktober in Köln statt- kindet, sind zwölf Mannschaften zugelassen. Die Titelverteidiger Bugdahl- Junkermann (Berlin- Köln) treffen auf Ziegler- Jarosze- Wiez(Schweinfurt Berlin), Gebrüder Altig (Mannheim), Donike Roggendorf(Köln), E. Gieseler- Rieke(Münster- Herford), Alt- Weck Renz(München), Holzmann- Petry (Frankfurt- Hochheim), Reitz Scholl(Wies- baden- Frankfurt), Vopel- Franssen Dort- mund- Neuß), Edler— Oldenburg(Berlin), Reinecke- Tüller(Einbeck- Wuppertal) und Theissen- Lewandowski(Mönchen-Glad- bach- Berlin). Ersatzmann ist der Mün- steraner Vadder. Naturalien als Totogewinn Höchstwert auf 30 000 Gulden begrenzt Holland hat den Fußball-Toto abgelehnt. Damit hat ein langer Streit sein Ende ge- kunden, Der Senat ↄls höchste Instanz ver- sagte dem holländischen Verband und sei- nen Vereinen auch, Fußballwetten auf der bisherigen Basis zu veranstalten. Bis jetzt wurden die Wetten bei den Vereinen ge- legt. Besprechungen zwischen dem Justiz- ministerium und Vertretern des hollän- dischen Fußballs haben zu einer neuen Lösung geführt. Bel einem Höchsteinsatz von zwel Gulden pro Person dürfen bis auf Widerruf Fußballwetten getätigt werden. Die Gewinne bestehen aber nicht mehr in Geld, sondern in Naturalien, deren Höchst- wert nicht über 50 000 Gulden liegen darf. Wie sich das auf das bisher ausgezeichnete Wettgeschäft, das den Vereinen gute Anteile brachte, auswirken wird, bleibt abzuwarten. Um die Stadtmeisterschaft im Schach: Hur noch Hlüttet und Oiio in engere: Malil Die fünfte Runde wird am Samstag eine Vorentscheidung bringen Vier der sieben Runden der Mannheimer Schach-Stadtmeisterschaften sind beendet. 28 Teilnehmer bewerben sich um den Titel, aber nur noch zwei Spieler sind ohne Punkt- verlust: E. Müller(1865) und Otto(1910). Das Zusammentreffen dieser beiden Spitzenrei- ter wird in der nächsten Runde am Samstag bereits eine Vorentscheidung darüber brin- gen, wer als Anwärter auf den Titel zu gel- ten haben wird, Vachramejew(1865) ist kaum mehr in der Lage, seinen Titel erfolg- reich zu verteidigen, da er in der dritten Runde gegen seinen Klubkameraden Pet- rino unterlag und bereits vier Minuspunkte aufwelst. In dieser Runde gab es an der Spitze ein Duell 18665— Seckenheim, das klar für die Mannheimer endete. Wicken- häuser schlug dabei Geisdorf I und Müller zeigte sich in einem schwierigen Endspiel mit ungleichen Läufern Geisdorf II über- legen. Schlütter(Weinheim) mußte gegen Otto(1910) die erste Niederlage einstecken. Weitere Resultate: Rohrbacher— Bitsch 1:0, Walter— Peters 0:1, Haram— Roßmann 1:0, Warkentin— Maurath ½½: /, Hoch— Brayer 1:0, Bucher— Kindbeiter 1:0, Breiling Bucher Kindbeiter 1:0, Breiling Debrezyinski 4, Car!— Kolb H, Tiht- mann— Hopp 0:1. In der vierten Runde trafen die beiden Klubkameraden E. Müller und Wickenhäu- Ser zusammen. In einer französischen Partie konnte Wickenhäuser seine Vorteile nicht auswerten und unterlag. Otto schlug Carl Uebersteht Badens Tischtennis-Auswahl die erste Runde? n Viernhelm um den Deutschland-Poekal In der ersten Runde um den Tischtennis- Deutschland-Pokal der Herren, der alle zwei Jahre ausgetragen wird, trifft die badische Vertretung mit dem Weinheimer Horst Funk an der Spitze sowie Berthold Hurst vom TTF Pforzheim und den beiden Karlsruhern Hans-Peter Kurz und Dieter Klotz am Samstagabend in der Turnhalle des TV Viernheim auf die Vertretung von Schleswig- Holstein, Die Norddeutschen, die mit Köhnke (Lübeck), den Gebrüdern Peter und Dieter Czickowski(Eutin) und dem Kieler Rottke- witz in stärkster Aufstellung antreten, wer- den den Gastgebern, die ohne ihren an West- deutschland verlorenen besten Spieler Dr. Carlo Schmidt erheblich von ihrer Gefähr- lichkeit verloren, ein sehr ernst zu nehmen- der Gegner sein, Die Badener werden wohl kaum an die großartigen Erfolge vor zwei Jahren, wo sie erst im Semifinale dem späte- ren Pokalgewinner Westdeutschland unter- lagen, anknüpfen können. Bereits in der zwelten Runde, sofern die Süddeutschen die Begegnung am Samstag für sich entscheiden sollten— treffen sle auf Hessen, das in Ham- burg als einer der großen Favoriten nicht ge- fährdet scheint. Damit käme es zu einer Neu- auflage der Pokalbegegnung vor zwei Jahren, die Baden sensationell mit 5:4 gewinnen konnte, In den weiteren Begegnungen des nach dem Swaythling-Cup- System ausgetragenen Deutschland-Pokals stehen sich gegenüber: Bremen— Rheinland, Pfalz— Bayern, Süd- baden— Saarland, Württemberg— Nieder- sachsen und Rheinhessen— Berlin. H. B. (Lindenhof) im Endspiel, Kolb Feudenheim) gewann gegen Bucher und kann bei Gewinn der Hängepartie gegen Carl auf 3½ Punkte kommen. Geisdorf II, der gegen Rohrbacher (Sandhofen) gewann, folgt zusammen mit Wickenhäuser(beide je 3 Punkte) auf den nächsten Plätzen. Der Sieger der noch offe- nen Partie Geisdorf I— Petrino kann eben- falls diese Punktzahl erreichen. G Begeisterung um lanans Turner In der Stuttgarter Killesberghalle und in der Frankfurter Festhalle am 200 begann die japanische Kunstturn-Auswahl ihre Deutsch- land-Tournee. In Stuttgart kamen trotz hoher Eintrittspreise 6000 Zuschauer. Sie überschütteten die japanische„Gold-Riege“ von Rom bei deren erstaunlichen Leistungen an allen Geräten mit Beifallsstürmen, Beson- ders eindrucksvoll waren die Olympiasieger Nobuyuki Alhara(Bodenübung) und Takashi Ono(Reck) sowie der Reck-Olympiazweite Masao Takemoto am Seitpferd. Die Japaner turnten völlig gelöst und gaben technische Schwierigkeiten mit unerhörter Sicherheit zum besten. In Frankfurt spendeten 1000 Zuschauer den japanischen Turnerinnen Keda, Sogabe und Abukawa freundlichen Beifall. Von deut- scher Seite nahmen die Turnerinnen Marie- Luise Krutmeyer Düsseldorf), Thea Nocke (Essen) und Ursel Peter Hamburg) an dieser Schauveranstaltung teil. Die Japanerinnen beherrschten den Schwebebalken mit traum- Wandlerischer Sicherheit. Eine Augenweide war auch das Bodenturnen. Kraftprobe der Landesmeister Jugendheber des ASV gegen Fellbach Zu einem recht interessanten Freund- schaftskampf der Gewichtheber- Jugend kommt es am Sonntagnachmittag um 15 Uhr im Feudenheimer„Goldenen Stern“ zwischen den Mannschaften von ASV Feudenbeim und SV Fellbach. Feudenheims Gewichtheber- Jugend holte sich heuer erstmals die„Nord- badische“, während die Fellbacher Jugend in diesem Jahre württembergischer Meister wurde. Auf die Kraftprobe der beiden Lan- desmeister von Nordbaden und Württemberg darf man demnach gespannt sein. Mit Phönix nach Walldürn Zum Punktspiel bei Kickers Walldürn setzt Phönix Mannheim am Sonntag einen Omnibus ein, in dem noch einige Plätze frei sind. Interessenten werden gebeten, sich bei der Geschäftsstelle(Tel. 5 19 44) anzumelden. und Kleinkind föhlen sich wohl in diesen hübschen Sachen Am Sonntag. 9. Oęiobe- in unter Haus von Ja bis 18 Ur geôttnei Hlöbscher unf Pullover mit modischem Strick- muster, in schönen Pastellforben und well, für 1-2 Jahre 6.90 ſeſxender pullover in apartem Jaequardmusfer, hübsche Furbzusummensfellungen, ter ee 6.90 ERL OM-Anorak, auf DIOlENH-Wafte gesteppt, Ka- puze mit welllem Waschsumt abge- setzt, Grö 40 24.50, röſſe 35 22.50 Fraktische Strumpfhose aus 100/ Okt O, ge. strickt, in vielen Pastellfurben, bis 2 Jahre 7.75, bis /a Jahre 6.75 Apurter einteſliger FER. ONM-Anzug, ouf Olof EN. Wafte gesteppt, mit einer Kopuze, bröße 45 32.50, Größe 40. 29.75 232 eim) winn nkte cher mit den offe- ben- . mer id in n die tsch trotz Sie ſege“ ngen son- leger ashi Veite aner ische rheit auer gabe leut- arie- ſocke leser nnen um- veide Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 AUTOMOBIISCHAU MANNHEIMER MORGEN. Seite 13 Sieht so der„Taunus 61“ aus? Ein Schnappschuß uus Köln, der etwas vorwegnimmt, was erst am II. Oktober offiziell zu senen sein wird, denn an diesem Tag feiern die deutschen Fordwerkèe ihren 30. Geburts- tag und wollen natürlich mit einer besonderen Ueberraschung aufwarten. Einzelheiten uber das streng gehütete Geheimnis sicerten allerdings vorzeitig durch den Maschen- draht. dpa-Bild „Taunus 61“ fla Der neue Ford wird am 11. Zum 30. Jubiläum der deutschen Ford- Werke in Köln wird Henry Ford II. einen neuen Personenwagen vorstellen. Der„Tau- nus 61“, von dem die Ford-Werke in ame- rikanischen Zeitungen bereits behaupten, er werde„einer der schönsten Wagen der mo- dernen Zeit“ sein, soll eine völlig neuge- saltete amerikanische Karosserieform erhal- ten. Die Kühlerhaube dieses Wagens, der offiziell erst am 11. Oktober vorgestellt wer- den soll, ist flacher und breiter, um die Windschlüpfigkeit zu erhöhen. Wahlweise soll das Modell mit Motoren von 1,5 oder 1,7 Liter Hubraum ausgestattet werden. Die Höchstgeschwindigkeit soll 130 kmest ge- genüber bisher 125 km/st bei dem 1,7-Liter- Motor betragen. Das neue Modell, das als Limousine mit zwei oder viere Türen und als Kombiwagen gebaut wird, soll etwa 95 Kilogramm leich- ter sein als der bisherige„Taunus 17 M“. Die Straßenlage soll verbessert worden sein. Die Hinterachse bleibt nach wie vor starr. während die Vorderräder einzeln aufgehängt sind. Der„Ford Taunus 61“ wird eine nach oben vergrößerte Windschutzscheibe haben, die zwar leicht gebogen, jedoch nicht sls Panorama- Scheibe ausgeführt worden ist. Die Scheinwerfer des Wagens sind in die Karosserie einbezogen worden, und angeb- lich sollen auf Zierart und Konzessionen an das„Modische“ verzichtet worden sein. Wie bisher kann der neue Taunus wahl- Weise mit einem Drei-Gang oder einem cher und breiter Oktober offiziell vorgestellt vollsynchronisierten Viergang-Getriebe aus- gerüstet werden. Gegenüber dem bisherigen Modell soll der Innen- und Kofferraum er- heblich größer sein. Simea mit neuem Motor Die in der Bundesrepublik durch die mit NSU zusammenarbeitende Simea-Vertriebs- GmbH vertretene französische Automobil- fabrik Simca hat ihre 1961er Modelle der Arondn- und Arxriane-Reihe mit einem neuen,„Rush“ genannten Vierzylinder-Mo- tor ausgerüstet. Die 1290-m-Maschine lei- stet in der Standard-Ausführung bei 4900 U min. 52 SAE PS und gelangt in den vier- türigen Versionen„Elysèe“ und„Month- lery“ zum Einbau, während der„Rush- Super“-Motor von 62 SAE Ps Leistung (5200 U/min.) in die eleganten Cabriolet und Luxus-Coupés sowie in die sechsplätzigen Typen Ariane Mirimas, SL und SC einge- baut wird. In den verschiedenen Liefer- Wagen- Ausführungen leistet dieser Motor 48 SAE PS. Als Besonderheit weist dieser neue Motor eine normalerweise nur bei Sportmotoren anzutreffende fünffache Ligerung der Kur- belwelle auf, was eine erhebliche Vibra- tionsminderung trotz höherer Verdichtung und Drehzahl bewir it. Außerdem wurde am vorderen Kurbelwellenende ein Zentrifugal- ölfilter angebaut, ähnlich dem bei Fiat ver- wendeten, das für eine intensive Reinigung des Motoröls mittels Zentrifugalkraft sorgt und längere Oelwechselintervalle ermög- licht. Um den Brennstoffverbrauch zu redu- ieren, benutzt Simca eine von der Bela- stung unabhängige Unterdruckzündverstel- lung. Die Leistungsfähigkeit dieses Motors, eingebaut in eine Ariane, wurde durch einen neuen Langstrecken-Weltrekord über 200 000 km mit einer Durchschnittsgeschwin- digkeit von 100 kmist auf der früheren Grand-Prix-Strecke von Miramas in Süd- frankreich unter Beweis gestellt. Die Karosserien der Simea-Modelle 1961 erhielten nur geringfügige Modefikationen. Unter anderem wurde die Innenausstattung vervollkommet. Reifenmängel technische Unfallursache Nr. 1 Reifenmängel stehen auch 1959 bei Stra- Benverkehrsunfällen mit Personenschaden im Bundesgebiet an der Spitze aller Unfall- ursachen, die durch technische Mängel oder falsche Beladung bedingt waren. Mit 2697 von insgesamt 13 329 machten Reifenmängel 20,4 (i. V. 20,7) Prozent dieser Unfallursachen aus. An zweiter Stelle stehen Mängel an Bremsen mit 2365 Unfällen 17,7 Prozent, gefolgt von Beladungsfehlern mit 2354 17,7 Prozent. Mit 1664 kommen 61,7 Prozent aller Reifenmängel-Unfälle auf das Konto von Pkw. Das bedeutet, daß von 3373 infolge technischer Mängel durch Pkw verursachten Unfälllen 49,3 Prozent durch schlechte Rei- fen entstanden waren. Unter der Typenbezeichnung Standard Star bringt Porsche-Diesel einen 30 PS Zug- und Tragschlepper auf den Markt. Er ist ge- kennzeichnet durch hohe Zugkraft, gute Fahreigenschaften und vielseitige Arbeits- eignung Fumilien anzeigen 0 Alma M hm. Feudenheim Talstraße 6 N Heute beginnen wir unseren gemeinsamen Lebensweg: Fritz Kilthau geb. Schertel Kirchl. Trauung: 12.30 Uhr in Johanniskirche Feudenheim. Kilthau Mhm.- Käfertal Innere Wingertstr. 16 Familien-Anzeigen im MM von vielen gelesen Aanob. Mosmetl- Sd Spezial behandlung trockener und alter Haut F 1, 2 Tel. 2 65 86 Immabilien Ces chäfte Milchgeschäft Ums. ca. 100 000 (ausbaufähig), krankheitshalber zu verkaufen. Zuschr, u. Nr. 0356 a. d. Verlag Bruuerei-Husschunk Odenwald, moderne Lokalitäten, Fremdenzi,, erforderl. 15 000,- DM Pacht 400,- DM., per sofort oder Januar zu verpachten. BOLD Immobilien, Mannheim, Uhlandstr. 7, Tel. 5701 62 Lebensmitt.-Milchgesch. neuzeitl. m. gr. Wohnung u. Bad (La. Stammkundschaft) krankheits- halber zu verk Gegenwhg. oder Kleinh, erw. Ang. u. Nr. 0321 a. V. Moderne Einfamilienhäuser freistehender Bungalow bei Weinheim, bezugsfertig 1961, zu verkaufen bei GUN D- UND BODENK-GMRBR ö Heidelberg, Mönchhofstraße 7a, Telefon 2 03 88 Zu verkaufen: Herrschaftl. WOHN- HAUS(Neubau) bezugsfertig mit ca. 1750 qm Gelände, Südhanglage. am Wald geleg., Nähe Landstuhl Bruchmüblbach, Preis 95 000, DM, Anz. 25 000, bis 30 000,- DM. Rest Hy p.(Hyp. über 42 000,, 5% Zins., 2 Tilgg. vorh.) Im.-Büro Otto Eller, Kaiserslautern, Ernst-Thälmann- Straße 5 Telefon 40 25 Ein Grundstücks- kauf kann ebenfalls mit einem Bausparvertrag 5 finanziert werden. Beratungsdienst: Laden GVA- Passage P 7, 20-22 Tel 2 20 62 von 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr STADTSPARKASSE MANNHEINM Zimmer 230, Tel. 5 81 61 und deren Zweigstellen ei für zwel Familien i. Kleinhaus Kreise Mannheim od. vorderer Odenwald zu kaufen ges Angeb. unt. Nr. 0320 an den Verl. Grundstück mit 130 Obstbäum. in Feudenheim (2600 qm) sofort zu verkaufen. Adr. einzus. u. A 0332 im Verlag. Mehrere Bauerwartungs- Srundstücke in Feudenheim an schnell ent- schlossene Käufer zu verkaufen. Immobilien- Königer Qu 7, 15 Tel. 2 73 07 Mod. 1, 2- od. 3-Familien-Haus in Mhm. od. Umg. von Priv. zu kauf. ges. Zuschr. u. 0390 a. d. Verlag. Mundelneldar In 400 bob, in Rendite-Objekte anzulegen durch IMMORBILIEN- WINTER Mhm., Parkhotel a. Wasserturm Telefon 4 24 96 Haus- und Grundbesitz vermittelt Roland OT immobilien Ludwigshafen am Rh.- Oppau Rich.-Wagner-Str. 6— Tel. 6 52 34 3-Fäm.-Haus in Brühl, 3x3 Zimmer, Küche, Toilette, 250 qm Grundfläche, 120 am bebaut, Bj. 1930, voll unterkellert, Fragepreis: 48 000, zu verkaufen. Finanzierungsmöglichkeit. Immobilien- Königer Qu 7, 15 Tel. 2 73 07 Die Erfolgsstutistik beweist immer wieder den Wert der Kleinanzeigen in Mannheims großer Tageszeitung MRT do 3 60 b 3 5— 22 8 ee eee * Für alle jungen Hausfrauen, „ i 9 0 0 ,, u,,, 5 285 58 8 55 28 8 25 8 2255 55 8 8555 N . 5 5 85 8 5 . 222 N 22225 55 8 258225 8 5 8 5 . 5 2555 e e 8 25 25 88 28 85 5 S 8 8. 5 8 Das ist Ihr Wunsch: Ihre neue Wohnung müßte immer so neu bleiben! dor bewahrt den Glanz! dor reinigt schnell und gründlich, ohne daß Sie zu scheuern brauchen! Mit dem ausgewrungenen Lappen wischen Sie einfach den Schmutz ab. Nachspülen und Nachtrock- nen sind jetzt überflüssig. So reinigen Sie schonend Türen, Fenster- rahmen, Küchenmöbel, Kunststoffbeläge, Kacheln, Fliesen und Fupböden. Ihre Bade- Wanne, Ihr Kühlschrank, Ihr Waschbecken werden immer wieder wie neu erstrahlen. An den Händen spüren Sie, wie mild dor ist. 28 28 98 28 8 9 8 85 * e 5 5 8 8 5. 8 8 255 8. — — 8 — — n 1 8 95 8 8 8 25 8 8 2 5 8. 55 8 . 8 2 die sich den Glanz ihrer neuen Wohnung erhalten wo ,, 2,. ß,. l, e,, 22 2 eee. 2 70 ä 1 einfacher 1 Lappen in die Lauge tauchen und 25 gut auswringen. eee, ebetereeteeetetetett-, —. Soviel 0 „%% 3 eee. 1 2 Leicht über die zu säzubernde Flache wischen schon ist der Schmutz verschwunden. Kein Scheuern! Kein Nachwischen! Kein Nachtrocknen! nimmt den Schmutz- bewahrt den Glanz! 1 9 1 0 1 1 9 8 Seite 18 MANNHEIMER MORGEN * eee Donnerstag, 6. Oktober 1960 ½/ Nr. 232 Nr Mein lieber herzensguter Mann und bester Lebenskamerad, unser guter Schwa- ger und Onkel, Herr Alois Roth Architekt BBB) ist nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, für uns doch unfahßbar, im Alter von 70 Jahren, von uns gegangen. Mannheim, den 4. Oktober 1960 Langstrage 42a In tlefem sScehmerz: Paula Roth geb. Grob und Anverwandte Beerdigung: Freitag, den 7. Oktober 1960, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Am 3. Oktober 1960 ist unser langjähriges Mitglied und Kollege, Herr Erwin Heyland Taxameter-Besitzer plötzlich und unerwartet verstorben. Wir verlieren in ihm einen lieben Menschen, der sich durch sein stets freund- liches Wesen viele Freunde erworben hat. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 6. Oktober 1960 Im Namen aller Freunde und An verwandten: Auto-Centrale e. V., Mannheim Gabelsbergerstraße 9 Feuerbestattung: Donnerstag, den 6. Oktober 1960, 15.30 Uhr, Krematorium Haupt- friedhof Mannheim. Am 5. Oktober 1960 ist unser Abteilungsleiter, Herr Leopold Plöchinger nach schwerem Leiden, im Alter von 64 Jahren, von uns gegangen. Während seiner mehr als 32-jährigen Zugehörigkeit zu unserem Unternehmen War er uns allen ein pflichtbewußter und getreuer Mitarbeiter. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der MARGARINE- UNION GMB I. Werk Mannheim-Industriehafen Statt Karten Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Leopold Plöchinger ist heute für immer von uns gegangen. Mannheim, den 5. Oktober 1960 Waldhofstraße 119 In tiefer Trauer: Frieda Plöchinger geb. Franke Rolf Plöchinger und Familie Gerhard Plöchinger und Familie nebst Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 7. Oktober 1980, 9.30 Uhr, Haupt- frledñof Mannheim. Jahnstraße 36 Gott der Allmächtige hat am 5. Oktober 1960 plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Spinar verw. Bitsch, geb. Wasser im Alter von 64 Jahren heimgerufen. Mh m.- Käfertal, den 6. Oktober 1960 Außere Querstraße 7 In stiller Trauer: Hans Spinar und Angehörige schlossen. Reiterweg 13 Beerdigung: Freitag, den 7. Oktober 1960, 14.00 Uhr, Friedhof Köfertal. Nachdem wir unsere liebe Mutter, Frau Barbara Kastl Wwe. geb. Büchler zur letzten Ruhe gebettet haben, möchten wir für die herzlichen Beweise der uns entgegengebrachten Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden unseren aufrichtigen Dank aus- sprechen. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rupp für die trost- reichen Worte, den Herren Aerzten und den Schwestern der Station G 1 des Städt. Krankenhauses für die überaus liebevolle Pflege und dem ehrenden Gedenken bei der Beerdigung sowie den Hausbewohnern und den Schulkameradinnen. Mhm.- Waldhof, den 6. Oktober 1960 Hubenstraße 25 friedhof Mannheim. Die trauernden Hinterbliebenen Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen. Herrn Andreas Leibinger sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Willer für die trostreichen Worte, für die Kranz- und Blumenspenden des Herrn Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim, den Hausbewohnern, von seinen Freunden und Bekannten und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. In stiller Trauer: Wilnelmine Leibinger Wwe. Familie Richard Lips und Angehörige Dank. Ladenburger Straße Nach einem arbeitsreichen Leben und schwerer Krankheit hat mein lieber guter Mann, mein guter Vater, Schwieger- vater, Opa, Uropa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Adolf Karcher kurz vor seinem 79. Geburtstag die Augen für immer ge- Für die liebevollen Beweise aufrichtiger Anteil- nahme und die zahlreichen Kranz- und Blumen- spenden, die mir beim Tod meines lieben Mannes Johann Heiß zuteil wurden, sage ich hiermit meinen herzlichen Schriesheim, den 6. Oktober 1960 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 6. Oktober 1960 Hauptfriedhof Teilt Schweigert, Helene Max-Joseph-Str. 46/45 9.30 Grabe, Ruth S/ Moninger, Michael Siesstrase? 0 Krematortlum Wohlgemuth, Luise Schrieshe m 1.0 a Groß, Karl Richard-Wagner-Str. 44 14.00 Walter, Katharina Käfertaler Str. 1884 15.00 Heyland, Erwin Lenaustraße 20; 15.30 rriedhof Kkfertal KRohr, Helene Schwalbenstraße 1 14.00 Friedhof Neckarau Wahl, Susanna Adlerstraße 16 14.00 Ziegler, Herbert Friedensstraße 17 15.00 Mitgeteilt von der Friedhofsverwaltung der Stadt Mannheim Onne Gewähr TC DES ANZEIGEN kür die Montag- Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sorimtag bis 18.00 Uhr entgegen. — eee, Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Ruck- gebàude des Verlags (zwischen R I und R Y) Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Heute verschied nach einer heimtückischen Krankheit meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwie- germutter, Tante, Schwägerin und Schwester, Frau Berta Graf geb. Müller im Alter von 64 Jahren. Ludwigshafen a. Rh., Nürnberg, den 3. oktober 1960 Dletrauernd Hinterbliebenen! Jakob Graf Heinrich Wollbeck u. Frau Johanna geb. Graf Josef Grat u. Frau Else Jakob Graf(vermisst in Rußlanch Kurt Graf u. Frau Mariechen Hans Graf u. Frau Elfriede Werner Graf u. Frau Helga sowie die Enkelkinder: Ingrid, Irmtraud, Ute, Gerd, Gaby u. Jürgen und Anverwandte Beerdigung: Freitag, den 7. Oktober 1900, 16 Unr, im Hau trledhof Dawn e a. Rh. 5. 5 Mm.-Neuhermsheim, den 6. oktober 1980 In tlefer Trauer: Anna Karcher geb. Knüttel Familie Adolf Karcher jun. Familie Herbert Seufert Enkel und Urenkel sowie alle An verwandten Beerdigung: Freitag, den 7. Oktober 1960, 10 Uhr, Haupt- Marie Heiß 101 S RENNINK MEYER gebenen die neue modische Form. Neinwollene Qualitäten, oni oder melange. In den neuen Modefarben. e V Borleuf is doch vorfeilheffer Verschiedenes Wir haben hereinbekommen: 200 neue Stühle, äußerst preis- wert abzugeben. Us-Waren-Lager Willy Lang Ludwigshafen Rh.-Mundenheim, am Bahnhof— Telefon 6 78 25 Nehme Säugling od. Kleinkd. tags- Über in Pflege. Adr. u. 0410 1. Verl. Wohnwagen für VW vom 13.-22. 10. zu leihen gesucht. Telefon 2 33 10 Schrelbarbeiten Uebersetzungen(engl.) in Heim- arbeit, Steno-Kenntn., Tel. vorh., ges. Zuschr. unt. PS 54674 a. d. V. Mosenbelne macht enger Kleiderpflege 8 eh mitt, L 1, 17 Wir liefern für alle Zwecke Lager- u. Unterkunftshallen(frũ- nere RAD- Baracken) nebst sämtl. Einrichtungsgegenständen, Betten, Spinde, Tische, Decken, Stühle, Bezüge usw. Us-Waren-Lager Willy Lang Ludwigshafen /Rh.-Mundenheim, am Bahnhof— Telefon 6 75 25 Stragula vs 1. 75 mit kl. Schönheitsfehlern, über die Sie schmunzeln. Frick KG, F 4, 1. Pfaff-Modlelle 1960 einfacher, leistungsfähiger, achönerl Elektrische pfoff- Koffernahmeschine mit Me- tor von 765. bis 298. DM MAMHNH EM- R, 7-MARKT PIA Regelmäßige Einschätzung Zur Gebäude versicherung 1960/61 Gemäg g 18 der Vollzugs verordnung zum bad. Gebäudeversicherungsge- 5 setz sind Neubauten sowie Werterhöhungen und Wertminderungen an bereits versicherten Gebäuden zur Aufnahme in die Gebäudeversiche- rung bzw. zur Berichtigung der Versicherungssummen unverzüglich, spätestens jedoch bis zum 15. Oktober 1960 bei der Städt. Versicherungs- stelle, Abtellung Gebäude versicherung, Mannheim, C 7, 1-4, anzuzeigen. Die nach dem 15. Oktober 1960, aber noch vor Jahresschluß 1960 unter Dach gebrachten Neubauten und eingetretenen Wertänderungen sind 0 alsbald nachzumelden. ö Wird die Anzeige unterlassen und sind infolgedessen die Gebzude nicht, G oder nicht ausreichend versichert, so besteht im Schadensfall insoweit kein Versſcherungsschutz. 5 Aenderungen in der Bauart oder der Benutzungsart eines Gebàudes, die den Gefahrensatz wesentlich berühren, hat der Gebäudeeigentümer ebenfalls der Städt. Versicherungsstelle, Abtellung Gebäude versicherung, Ke anzuzeigen. Unterlägt der Gebäudeeigentümer vorsätzlich oder grob- K. fahrlässig die alsbaldige Anzeige, so ist die Gebäudeversſcherungsanstalt Ge zur Vergütung eines Schadens nicht verpflichtet. 0.30 Mannheim, den 4. Oktober 1960 Stadt Mannheim son Rechtsamt Nie er wieder lebe Ilache Trischliccle! Kebeljau- u. Rofbursch- File · braffertig Frischs lebende Hummern u. Ausfern auf Vorbestellung. Prische xn zs diese C 10 S0 3 oedeche Ae. Ss Al 5 r. 232 Nr. 232/ Donnerstag, 6. Oktober 1960 MANNTETIM ER MORGEN. Seite 17 11 77 verkaey. Atembeschwerden Kohlebadeofen 48, Gasherd 3fl. m. ASTHMA 5 BRONCHIIIs 8 HUSTEN 2 KalARRH 222200 n. 4 „ Sroßes Haus Telefon 2 60 3 Backofen 50, seh t erh.,, 1 4 8 8 PLANKEN e ALHAMBRA 0 del dt en zu] Ein Mittel mit Doppelwirkung a l 3 13.30, 16, 18.30, 21] verkaufen. Titze, Eggelstraße 6. 0 7 In einem D 12.20, 16.00, 16.20, 21.00 Finn Ereignis des deutschen auterh, Kinderfaltwag,(beige) zu bringt erstaunliche Resultate bericht einer führenden Der große Erfolg! 2. woche! Elulmschaffeng 4e) Vic. Nesseler, Rh, Mülheimer Str.] Es iet kein Wunder, dag immer mehr an Atem- nmedizini chen Leitschrift 6 tun Aus rällen HEINZ RUHMANN Die Fastnachtsbeichte“ sot 88851 t und kBrustbeschwerdenLeidende aufCOLOMBEA 0 Zinlschen Zeitschri* „Der brave Soldat schweik⸗ Ein aufsehenerregender Farbf 9 4 5 775 1 schwören. Die hochwirksame Zusammenset- b. Hod. Journ. Page 905/50) Pridikat: wertvoll 0420 5 l 5 zung dleser Tabletten bewirken, daß tourde kuralici die Ihieorie geschil· UNIVERSUM e a Wegen Geschäftsaufgabe verschied. J de luft wieder frei ein- und ousströmt, die 75255 nac der tatsdchlici die 8 Telefon 2 02 02 einrich 2 4 0 a ALS TER Nur 16.00, 18.18, 20.30 Letzter Tag! Madeneinrichtunssgegenstände und Verkrempfungen der bronchjen nachſassen und CO OMHA- Tabletten entwickelt Morgen, Freitag, 9.00 bis 18.00 Uhr f. Warenautomate reiswert abzu- 7557 1 a 5 Jean Gabin, Pierre Fresnay, Euise Ullrich, Gert Fröbe(18) geben. Teleton 7 60 05 5 aleh die schleimigen Verstopfungen Isen, wurden. Der Herfasser erklarte, 8 5 Bi 1 1 N 585 ö 8 5 1 f dai eine Kombinaſ ion verschiede · i 0 Nos! Noel(42——.— das Geld euch scheidet schreibtisch, Küchenherd, Schrank, 15 cle, node Spengung nocht, die ſosf 6 ner auf die Bronchien eee 1 ktische Vorföhfrun 9 „Der Himmel Sonntag II. Uhr 5 he fer f mer mit solchen leiden gekoppelt ist und 8 rer, ist schon ausverkauft“ Kein Platz für wilde ee 5 Badewanne 2 Verkauf, Tel. 2 07 87 lese oft soger hervorruft. Substanzen mit einem Sedativum 2 2 * teil. Matratze, ztür, Kleiderschrank, sobald diese. 1 5 6 nicht nur ꝛcirłsamer ist als jede 724— 1 M 3 9 le. 1 5. SCHAU BURG Tel. 20233 14.00, R OVA.(am Tattersalh 3 Chaiselongue, Garderobesplegel,. ies 2 f 107 ind dtrden gie 1 Substanz für sich allein, 16.15, 18.30, 20.43 Telefon 4 03 96 alles gut erh., billig zu verkauf. 8 1 und tief. ohne zu keuchen. 6 sondern in ihrer Verbindung per- Kenneth More, Taina Eig 2 W n Häberle, Mhm., Alphornstraße 6. 5 f aclademer Virkstafſe nor allem V O L L V A 8 C H 2 R 539 STUFEN(12) 10 17•9 5 Band uvnr 5 Enel, bertel 20e prele dunge 8 Zwei kleine Tabletten er- 545 1 deen 1 Pelett Lartine Carol any Robin,. SUwert., für*„ Umstände- zielen meist diesen E 17 1 te mit Anfüllen verbunden ist S Telefon 2 04 44 1 ö Ttolg. 0 5 1 Jean-Paul B. halber zu verkaufen.— Adres de nerv t. G. Scat A 884528. u. 20s uin„Wie Französin und die ziehe eiagüs, U. Vr. A 060 im Veriag fing dee enn blergen bung in der keel E. E aus dem flause 81 F MNS 55 Schatten Tel. 286090 14.20. Gebr. Fahrräder. Pister, H 2, 12 Wendt zieht nern ee Tag, und eine am Lace basiert die Zusammen- 5. 1— 2 5 + 7 7 Superdimens„Lechniama- 10, DIE KURB EL. 1, 1085. 20 8 bse eins ungesksrts( zetege der, e Tee 0 8 7 28 ten. Sie erłldrt ihre erstaunliche DDD nne,, — 14, 16.30, 19, 21 Uhr iesenausw in all, Gr H81 SCOLOMBA-Tabl. nur in Apotheken. Packung n, daß COLOMHA heute in ver- Letzt. Tag! Vincent Price(18) PALAST J 6 Breite straße mit u, ohne Se 0 21. mit 80 Tabl. DN 4.50. Farbige illustrierte Infor- ¶ schiedenen Landern das am mei- Das Haus auf dem Geisterhügel Telefon 2 60 76 bass. Betten u Nachtschränkchen mationsschrift von Pr. Strauss kostenlos durch 1 ten gekaufte Mittel seiner Art ist. 1 Matratzen, 5 5„Fabrik 21a Düsseld. pLANNKEN- Tiees ene Siehe Großunzeige! bre. 6. 1. Wein laden. ee Telefon 2 31 23 5. em DD don 12.00, 15.20. 18.00 U. 20,0 Uhr KERMAS A MANKE Ingmar Bergmans Meisterwerk „Die Jungfrauenquelle“(i)] 0- Freigegeben ab.., Jahren Prädikat:„wertvoll“ — N 1. 3, Fernrutf 2 49 21/22 5 Raten ohne Zuschlag 2 l Dickens Mr. 9 1 C K Ii 1 0 K und seine Jung- 6 unvergänglicher gesellenabenteuer im Alster-Abendstudio im CITY B 1,— Telefon 2 07 90 EAEE 0 6811 ch nur 21.00 Uhr 8 8 4 DREYER RI ten unsere et.. 9 i 5 Spezialität versuchten 127 7 1 Hurt pREMIERE 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr Ein frenzösischer Sex- Kriminalrelßer der Sonderklesse mit FRAMCOIsE AR NOL CHARLES REGNIER z eich die die Aus 9e Kunden, [Orient- Teppiche HEHD HAUS Bausback, N 3, 9, Kunststrage Hochleine holländische Schunscpränze ere 8.. fanden 300 0 Ia a I 5 F 3 2 Ri 1 a 5 Kbstlich, ofenfrisch!. sebr. Mänmaschinen 20 819 MANN NEIN N, i. Nahmaschinen-stucky, Mhm., G 7, 13 i beim Wasserturm Telefon 2 60 87 CotlDSCHNIHFEDEM EIER NCWWELIER D. O2. 8, NAHAE MARKTPLATZ ab 16 J. Freigeg. HKrauſifuhreuge Tägl.: 10, 11.50, 22.30 Uhr(16) Ein harter Film, der mitreißt. 8 ur Verbrecherische Hande( undd U-Träger a Mein Tip! 5 2 2 5— meu und gebraucht, zu 1* eim jetun gen 5 i i 55% zur Reifen-Kontroll- Woche, vom 19. bis 26. Oktober 1960. 5 a N Ideen 5 16 44.— Warum erst auffallen? Lassen Sie Ihre 5 Im so οERZTKL Us! Nur heute 18.18, 20.30 Uhr der qm Fahrzeugreifen kostenlos nachsehen durch MülLER i 5 Stragula- van, 75 j f 1 . a ö Ihren Reifenfachmann bares Llſg lich kann ian nichtieben 22. g a 90 Sie schmunzeln Frick. 4. 1. 5 25 5 e(versikmelnnleht) 7 + Reifen-Berger, Mannheim, Augartenstr. 29-33 Nur Das gen rene Schicksal einer Sli sn NENA Suezkanal Nahe Wasserturm) Telefon 427 87 ö jungen, begabten Tänzerin tur Büro u. Heim, alle Preis-. f a heute ATTTLA HGRRIGER. ADRIAN HOVEN lagen. neue und gebrauchte, 5 3 e 18.00 Teilzahlung und Miete. vom. l 5 g 165 WII. 52, Aust. Motor. 25 000 km. 5 Gefangene Saele Fachgeschäft Lagerräume, sowie Büros in verschiedenen neu géspr., für 1050, D aus 9 0 Friedrichs- Größenordnungen zu vermieten. Privathand zu verkaufen. f Vietor&sOovsky's berühmtes oi. Bucher platz 10 Bezugstermin Ende 1960, Anfang 1961. Weidkampf, Rennershofstraße 13 Aogartenstraſße 38 12) Staatsopernballett zum ersten Mal i. Film Telefor 90 32 4 47 57 5— 92 + 0 a PAR R- Theater und 20 40 Un% 0 ER I DI 0 f Keüterialer Straße f ä ee VERLEIH 0 und 20.10 Uhr en, es. 80 qm, ganz oder geteilt, mit Neben-* INpEn˙HOf Der auergewennliche Farbflim nach dem welt- Federkern-Malratzen 7777. a Hekorͤ-Verlein 2 66. Ten 5 20h Telefon 2 63 90 ö berühmten Roman von Dostoſewskei Schlaf Cauchs und Sessel ohne Bi zu Verne Hanomag- Diesel, bestens er- Delp-Garage . 5 Iten, preisg. zu verkaufen. Aut leih Schwögl Nur heute 18.30 und 21.00 Uhr einen Farbfilm erstkl. Ausstellungsstücke weg. ha VW- Autoverle wögler LTM mt den besten Jazz-Bollsten der Welk(42 Ausst.-Wechisel Unter Preis. 8 2. 21 kin Laden, ea, 100 am, onne Bl, per sofort Zuschr, u. P 34704.d. Verlag. Telefon 4 4 Tl, nach 17 Uhr 4 62 74. * 71 f 5 ö ebe e„zz an einem Sommerabend eee e eee e e e e VW.Busse Schmiatre. Rbeln- ele fon:„Wertvoll“ 755 ha tr. 51, T. 46060 3 i Prädikat— Ihre Bezugsquelle för: Freſigusse äuserstr. 51, T. 46 1 0 0 8 5. der 5 ein Mercedes 190 Autoverleih 989 J a N 5 großer Laden, ea. am, bezugsfertig. Opel Rekord— V. 0 wem. Man kfrifft sich 0 FE I 1. Färben, Lacke, a 0 5 Amerikanerstraßge 33 0 in 8 7, 16.. am Asser Urm 0 pi J 9 1 5 Anfragen erbittet: 8 insel und Leim ee e eee AUrG- Uri if e. 80 Arie, 250 cem, fur 180, zu verk. Selbstfohrer · Union osbhen eingetroffen von der Kelter wegl 1 A 2 5 5 U N. 4 7, 30 0 Nof: 22381 — 5 2 2 8 1 MANNHEIM- D 3, 15— Tel. 2 58 37 u. 2 58 38(RD VW.Exp. 57, 79 0 km, erstkl. Zust., 1 an Neuen Wein„„„680 3, 2122 8 8 5 N tur 2 750 zu verkaufen. Tel. 4 40 71 Autoverleib w. herrmann 157349 iche- 5 8 190 D, fabrikneu, noch nicht zugel., Mod. Wagenpark. Lenaustr. 32 19955 j uim Sitasenverk ee uter 140 Alles für Werkstatt, Haus debe 2— 2d. Perle Neuzugang: Rekord 1961, VW 1961 ings- 5 erbeten unter P 546% a. d. Verlag. igen. Täglich ab 16 Uhr ZWIZBEIKUUeHEN, und Garten nterg, Vespa, Bau], 60, 3009 8 A 7 I 1 775 85 caté WELL ER 8 3 Zimmer, Küche u. Bad, e, Auto-Verlei n Se Dalbergstraßze 3, am luisenring SELBSTBEDIENUNG 9 m. Rheinau, Stengelhofstr. 24 Merc., Rek., Kapitän, vw. Busse 3 1 8 5 it günstigsten Preisen Zentralheizung, Wohnfläche ca., 90 qm, in ruhiger Lage, Nähe 5 cht, Gastwirte und Wiederverkäufer erhalten preisnachlaß! mit günstigs 5 1 F. Wachren. rel. 4 9 70 g Mollschule, per 1. ee e e Bkz zu vermieten. Mercedes 190/ 59 1 7 3 l. 1. Hand, unfallfrei, 54 00 km, 855 ö Aab' besser mit Zuschriften erbeten unter Nr. P 54676 an den Verlag. Soner Näheres Telefon 2272 imer 7 8 75 peyer, ab 9 Uhr. ung, Kennen Sie das Welntor! 8 ER NIN g rob- Kommen sie uns besuchen! Verkd 5 A Biete Reniner Zwelzimmer-Wohng. 0 el Rekord N* esucke stalt Seörtnet wochentags von 17 bis E due Schwelzer Präzisions- in der ee eee e in guter Wohnlage(innen- bel aug 0.30 Uhr, samstags bis 1.30 Uhr, NAHMASHNEN luftkurert der Pfalz(windstill) stadt), Miete 85,—-, ohne Bkz, BI. 89, 30 00 km, aus 1. Hand, in heim sonntags Betriebsruhe! 5 Heizung und warm Wasser, Pens. Brgl.-Bescheinig. erforderl., sofort] sehr gutem Zustand mit Radio u. 5 . Rledfeldstrange 9(Neckarstadt) versch. Fahrräder u. Nähmaschinen 8 7 0( K* oder Baueraufenthalt bei bester] durch Makler zu vermieten,.. eee Dae gebr. Möbel z. Versteigerung, Telefon 5; 04 70 ab 26, D. Haußer, Mannheim, Verpflegung. z un ab 10 nr Teleton 5 80 6 Witt, E J, 20— eien Neckarauer Straße 15. Jereite str., qu 1, 5-6 Zuschr. u. Nr. P 54814 a. d. Verlag.. ab 1 r„Telefon 9 74„. Luisenhof/ Bgstr., zw. Hemsbach u. Moderner, blauer KEinderfaltwagen wischen Paradeplatz. Auswahl an Zimmern u. Wohnungen— Laudenbach. Mittwoch u. Freitag, zu verkaufen. Telefon 4 19 95. und Marktplatz V Zim. u. Wohngn. Tel. 2 77 01 f Adler Immobilien, Tel. 4 19 81 C ðͤivb b d belle dt Fd. Wir haben hereinbekommen: 2 3— erm. pn., Kate Knichel, V 1, 1. H. Mm. Stresemannstr. 19 l 5 200 neue Stühle, äußerst preis- Wir liefern für alle Zwecke 5 5 Tinflennef 8 85 N Msnnchen vom Grin wert abzugeben. Lagers u. Unterkunftshallen(frü- Möbl. ZI. Leit Immobilien Zim.-App. 5— 2 5 Us. Waren-Lager Winy Lang here RAb-Barachen) nebst sämtl. bbb on dee beim Hecke- Kurt, 0 5, 13, Tel, 2 30 40 ee eee Einrichtungsgegenständen, e.„ acki,„ Täglich ab ig Unr bis 5 Uhr fran.] am Bahnhof— Telefon 6 Spinde, Tische, Decken, Stühle, LADEN, Gontardstraſſe 27 zu verm. 55 Neziſse usw. 5 Vaith zmm., O 6, 9, Telefon 2 02 41 Ze. 2b 60.—. Wunsen. Im. 8 3. 3. a 5 Us-Waren-Lager Willy Lang Wohnun d mäftsrä 1— e 1 eerzimmer zu vermieten. gen und Gesc sxäume US Fa S hl K am Bafmhef— Pelton 6 0. Kcr. einzüs, u. K 0836 in Varlan Niere Import. Bełſeld. 4 S Er Möbl. Zimmer an. ltere eee 5 Dame ohne Anh. in Neckarau zu 2 2 Zum Herbst! 8. mm Schmalfilm- vm. Adr. einzus. unt. A 54792 1. V. 2˙ 3•, 4-Zim.-Whg. 790 92 4 Us- Pullover, r. Wolle 17,50, 15. Mod. Stricchemden 5 11,90 2 Schöne 2-Zimmer-Wohg., Neckarst.-“ Imm. Dir. Machnacki, Tel. 2 40 62 Ski. Pullever, Is Welle, 30,50, 26,0 Linder-Overaſi, warm, für Mä. Prolektor FF— Shetflendwestlen mod. Farben, erira chen v. K neben 13,0 Angeb. u., Nr. P 54702 a, d. Verlag. Mäbl. Einzel- u, Dopp.-Zim. an He. schweres Ausführung 39,50, 37. lederſacken. 65, 65. Bauer T 10 8(Bauj. 1960) zu verm. Speckweß 174, Tel. 5 96 12 Der Weg zu uns lehnt sich immer! Telefon 4 64 33 Kiptagon 11,¼16 mm, 12 V/ 100 w 1 zimmer für berufst. Frl., 30, 3 wohnun gn 111, 14„30, gen ab 150. DM 8 Niedervoltlampe, leiser Lauf, Lefimmob,-Wünsch, Mhm,, 8 3, 2 NM Wünsch, Im., RDM, S 3, 2 Mannheim. Ecke Schwetzinger— Hch.-Lanz-Str. Goerleche„cke puiang, l 5— R. 9 Vertonung besonders geeignet, 7 an Dauermieter od. 2 Netzsp. umschaltbar 110%)20 V, Heddesheim Zim. U. K für Wochenende in 5 2 . Neupreis mit Kunststoffhaube Rothenberg) odenw,, zu vermieten 5„ 2 432, Kaum benützt. Umsthb. 4 Zimmer, Küche, Bad, 118 am, Zuschr. u. Nr. P 0349 a. d Verlag.. 5 geg. bar für 350, sof. zu verk. Zentralheizung, Tel u. Garage,. e. 5 5 i 68 Uhren Sauer, 7 Telefon 27426 Angeb. u. P 54797 a. d. Verlag. 236%, uva 3000, s0f. bezlehbär. Möbl. zin. u. wn. verm. Im. a l Sandhofen Löber, Renzstr. 1, Tel. 21681 sorgfältige Ausführung aller Reparaturen. 8 5 8 8 5 Ve +. mmer, e, Bad, 5 ohnungen un esc srãume. Uhren— Schmuck— Bestecke— Trauringe 5 0 Vermietungen. baziend am: 2957 555 7 verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 82 5 7 8 22„ 1—— 5 Barock— Zuchtperlen besonders preiswert! e 12 Ph. 5 eee en eee e eee besser deckend 0 matter 0 leuchtender ö Möbl. Doppelbettzim. sof. zu verm. 5 n Ammer. Wohnungen Dieses pflegende Hydro-Make up ist einfach und schnel Vorort u. Aannhefpn zu verpaleten, 2. u. 4. Fun- Wohnungen, Ku S e e, 1 N 8 b 1 1 Laschr, u. Nr. P. 0626 4. 4. 1 Bad Balkon, u am f 33 dm, Qu 7. 18. Tel. 47 07 anzuwenden. Es verdeckt Hautmàngel und verleiht für viele Uschr. u..*„. 2 7 1 U 8 Obelkauter 8 Grog. Zim. u. Küche, Iiete 59— Bes 40004809 Pt, berieben a Stunden einen zarten, matt schimmernden Teint. bei Uebernahme der Möbel sofort bis 1. November 1960 3 Zim., Kü., Speisekammer, Bad,. 5 5 Bevor Sie Möbel kaufen, besuchen sie unverbindlich unser zu vermieten. 3 8 8 Balkon, e elzung, 240. DM 6 außergewöhnlich schmelchelnde Farbtöne stehen zu rer — 8 81 taunt sein üb erbeten u. Nr. 0367 an den Verlag. Miete, ohne Bkz. 5 Möbel-Großlager. sie werden erstaunt sein über In Heidelberg sofort zu vermieten: leinfeldstruße N e e 1 Wahl. Lassen Sde sich dle erstaunliche Wirkung von Cover- Preis und Qualität. 150 am Gewerberäume für] 2 Zimmer, Küche, Bad, Balkon m., Kü., Speisekammer, Bad, f 4 e Frasis, Büro, Verk. ader Lager.] Otenhelzung, ca., 2 dn, 150, Balkon, da. 7 am. Sentralhelzg, fluid unverbindlich vorfũhren. OM 7.50 · Doppeltube OM i. 50 Gebrauchte Möbel nehmen wir in Zahlung. Teilzahlung bis Zuschr. unt. P 54793 an den Verl.] Mvz 3500, DN, beziehbar bis eee ee ee 5 8 Bad, 4 1 24 Monate ohne Anzahlung.— Lieferung ęrei Haus. Einf. möbl. Zimmer zu vermieten 1. Dezember 1060. LAM n 5 a 8. Adr. einzus. u. A 0365 im Verlag. Zu vermieten. 4½ Zim., Kü., Bad, Zentralheizg., 2 E IIS 1 MURBELI N— BHL STRASSE 26 3 Zi., K., B., Toil., Bk. Spk. 210/4000. 220, Miete, ohne Bkz. 2 f E.. a 8 17 0 ee e e ee mmobillen Königer% ere 1 Ernaltuch in den fuhrenden Fachgeschäften lefon Immob., Telefon 91 zimmer möbl., vermietet laufeng du 7, Tel. Z 7 t A. Adler Ahn i 3 a 1 (Straßenbahnlinie 1 oder 2, Haltestelle Jungbuschstraße) HUBER, Im., Aug.-Anl, 19, T, 43370 0 Seite 18. MANNHEIMER MORGEN FEUIILETON Donnerstag, 6. Oktober 1960/ Nr. 232 Eine Frau, die nicht alt Werden darf James Matthew Barries„Rosalinde“ als deutsche Erstaufführung in Woppertal Das Märchen„vom Jungen, der nicht Sroß werden wollte“, das 1904 geschriebene Stück„Peter Pan“, machte seinen Autor in der ganzen Welt berühmt: James Matthew Barrie(1860-1937), einen Schotten, armer Weber Sohn, der später in England seiner literarischen Verdienste wegen geadelt wurde. Zehn Bände Dramen hat er geschrie- ben, aber nicht gestattet, daß eines seiner Stücke zu seinen Lebzeiten in Deutschland aufgeführt wurde. Er konnte es nicht ver- winden, daß sein Adoptivsohn(eigene Kin- der blieben Barrie versagt) im ersten Welt- Krieg, auf britischer Seite natürlich, gefallen ist. So lernten wir— in Erich Kästners hüb- scher deutscher Fassung— den„Peter Pan“ erst ab 1952, die Stücke„Johannisnacht“, „Mary Rose“ und„Der bewunderungswürdige Crichton“ ebenfalls erst nach dem letzten Krieg kennen. Zu einem Zeitpunkt übrigens, als Eliot und Fry, auch Mary Chase mit rem„Freund Harvey“, auf unseren Bühnen schon keine Fremden mehr waren: Autoren, deren Werk ohne den Einflug Barries kaum denkbar ist. Denn Barrie gilt in der eng- lischsprechenden Literaturwelt als erster bedeutender Vertreter des metaphysischen Dramas; er verband den schottischen Gei- sterglauben mit englischer Märchenpoesie, er nahm die bei Eliot häufig vorkommenden phantastischen Einblendungen in reale Büh- nenvorgänge, aber auch die ins Magische gesteigerten poetischen Sprachbilder Frys bis zu einem gewissen Grade vorweg. Wie verehrt er in England, wie volkstümlich dort sein dichterisches Werk ist, mag aus der Tatsache erhellen, daß dem Peter Pan— einer literarischen Figur!— im Londoner Kensington-Park ein Denkmal errichtet wurde. 5* Das Wuppertaler Schauspiel, bemüht, der auf deutschen Bühnen etwas vernachlässig- 80 Konkurrenten Der Mannheimer Kompositionsweftbewerb Das Kurpfälzische Kammerorchester hat, wie wir bereits kurz meldeten, die Preisträ- ger des von ihm in Verbindung mit dem Verlag Bote& Bock Berlin), dem Mann- heimer Musikverlag GmbH und dem Sirius- Verlag(Berlin) ausgeschriebenen Kompo- sitions-Wettbewerbs bekanntgegeben. Die drei an Erwin Grosse(Karlsruhe), Maurice Karkoff(Stockholm) und Hermann Faller (Küßnacht/ Zürich) vergebenen Preise sind kür unterschiedliche Werk- Kategorien ver- liehen worden und als gleichwertig zu erach- ten; sie unterscheiden sich lediglich hinsicht- lich der ausgesetzten Geldsumme. In der ersten Kategorie(Kammersinfonie oder größeres Divertimento für Streichorche- ster mit vier bis sechs Bläsern, Spieldauer 20 bis 30 Minuten) erhielt Erwin Grosse für seine dreisätzige„Kammersinfonie“ den vom Verlag Bote& Bock gestifteten Geldpreis in Höhe von 600 Mark. 400 Mark, ausgesetzt vom Mannheimer Musikverlag, fielen an Maurice Karkoff für sein„Konzert für Kla- rinette und Streichorchester“ in der Kate- gorie II(Konzert für ein oder zwei Solo- instrumente mit Streichorchesterbegleitung, Spieldauer zwischen 15 und 20 Minuten). In der dritten Kategorie(Suite oder Sinfonietta für Streicher, Spieldauer zwischen 10 und 15 Minuten) erhielt Hermann Haller den 300 Mark-Preis des Sirius-Verlags für sein„Con- certino in e“ für Streichorchester. Der Wettbewerb war anonym und wurde in ganz Europa und in den USA publiziert. Die Entscheidungen über die eingesandten Werke fällte eine qury von Sachverständigen der genannten Verlage. Die Zahl der Ein- sendungen betrug rund achtzig; die Hälfte etwa stammte von ausländischen Komponi- sten. Neben Musikern aus den Vereinigten Staaten von Amerika beteiligten sich auch Komponisten aus Polen, der Tschechoslowa- kei und Jugoslawien. Der besondere Anreiz für die Konkurren- ten lag in der Tatsache, daß das Kurpfäl- zische Kammerorchester die preisgekrönten Kompositionen in sein Rundfunkprogramm aufnehmen wird. Ueber die Sender, die die Werke ausstrahlen, und über die Termine ist noch nichts Näheres bekannt. rr. ten dramatischen Gattung des Einakters Re- verenz zu erweisen, präsentierte jetzt als deutsche Erstaufführung einen 1912 in Lon- don zuerst gespielten Einakter„Rosalinde“. Darin genießt eine Frau„von vierzig und ein bißchen viel darüber“ mit Wonne ihr fortgeschrittenes Alter. Behaglich räkelt sie sich in bequemen, nicht eben eleganten Klei- dungsstücken und erzählt ihrer Wirtin von der berühmten Tochter, einer jungen, um- schwärmten Schauspielerin. Da schneit Char- les herein, er ist mit der Tochter befreundet und freut sich, die Mutter kennenzulernen. Die Aehnlichkeit, stellt er fest, ist groß, aber die Mutter— nun ja: sie ist viel älter. Be- hutsam, dennoch mit Energie, zerstört die „Mutter“ dem Jüngling seine IIlusion: denn eine„Tochter“ gibt es nicht— sie ist identisch mit der„Mutter“, die hier, in einem gottverlassenen Nest, endlich einmal sie selbst, endlich einmal so alt sein will, wie sie wirklich ist. Eine Schauspielerin „zwischen dreißig und sechzig“ darf nämlich, so belehrt sie den jungen Mann, im Schein- werferlicht der Oeffentlichkeit„nie älter als neunundzwanzig“ sein.. Als aber das tele- graphische Angebot kommt, in London die Rosalinde zu spielen, fliegen die bequemen Hauskleider in den Koffer, bis zum näch- sten Urlaub: eine junge strahlende Schau- Spielerin, die geborene„Rosalinde“, verläßt mit Charles den Ferienort. Für die Dauer der neuen Saison darf sie nicht mehr„alt“ werden. Es tut der hübschen Geschichte keinen Abbruch, daß sie nicht so ganz glaubhaft ist — vor allem dann nicht, wenn sie so be- zaubernd und perfekt ausgespielt wird wie von Paula Denk in Wuppertal. Ein unge- trübtes Vergnügen, ihr zuzusehen und Zzu- zuhören. Helmut Hess und Erna Grossmann spielen, vom Regisseur Walter Czaschke ge- schmackvoll geführt, die beiden anderen Rollen mit soviel sympathischer Zurückhal- tung, daß aller Glanz auf die Virtuosität mit Herz und Humor fällt, die Paula Denk an- bietet. „Der beste Mann“ Mit stürmischem Beifall, aber auch mit Buh-Rufen quittierte das Berliner Festwochen- Publikum die europäische Erstauffüh- rung des amerikanischen Schauspiels„Der beste Mann“ von Gore Vidal im Schillertheater. Das Stuck beschäftigt sich— als eine „Satire mit Herz“, wie es der Autor formulierte— mit den rücksichtslosen Kampſ methoden bei der alle vier Jahre stattfin- denden amerikanischen Präsidentenwahl. Die bei- den Konkurtenten in die- sem von Intendant Boles- las Barlog inszenierten Stüc spielten Martin Held (rechts) und Wolfgang Lukschy(links). Foto: Heinz Köster Nach dieser bezaubernden Deutschland- premiere sieht man Franz Molnars heute wieder aktuellen Einakter aus den zwan- ziger Jahren„Eins, zwei, drei“. Ein Feuer- werk an Witz, eine Geschichte, wie sie sich im Wirtschaftswunderland ergeben könnte: eins, zwei, drei— das heißt, innerhalb von einer Stunde, vollbringt ein Manager unter Aufbietung aller ihm zu Gebote stehenden Hilfsmittel das Kunststück, aus dem simp- len Taxichauffeur, den ein Millionärstöch- terlein heimlich geheiratet hat, einen für Millionärskreise akzeptablen Schwiegersohn zu machen. Der große Beifall auch nach diesem Ein- akter dankte nicht nur dem un wahrschein- lich wendigen Hauptdarsteller Friedel Bau- schulte, sondern bestätigte die Freude des Publikums, zwei so besonders reizvollen, vergnüglichen, geistreichen und vom Ueb- lichen abweichenden kurzen Stücken be- gegnet zu sein— deren sich auch noch an- dere Theaterleiter als der Wuppertaler er- innern sollten. Sonja Luyken Schmelztiegel der Stile Streifzug durch eine Reihe von Berliner Kunstausstellungen anläßlich der Festwochen 1960 Das restaurierte barockgelbe Charlotten- burger Schloß prangt tagsüber im Flaggen- schmuck und abends im Lichte der Schein- Werfer. Der Gedanke des Berliner Verkehrs- amtes, in den historischen Anlagen ein Kultur geschichtliches Spektakulum, vergleich- bar den französischen„Sons et Lumières“, zu inszenieren, konnte zwar nicht verwirklicht werden, aber das Schloß ist dennoch während der Festwochen zu einem Wallfahrtsort der Kunstfreunde avanciert: die zweihundert Bilder und Plastiken, die Leopold Reide- meister dort zusammengetragen hat, doku- mentieren, daß der Titel der Ausstellung „Berlin— Ort der Freiheit für die Kunst“ — nicht bloß eine polemische Schlagzeile ist, sondern eine lebendige Wirklichkeit formu- liert. Da die Ausstellung bereits während der Ruhrfestspiele in Recklinghausen und danach in Wien gezeigt worden ist, erübrigt sich eine ausführliche Würdigung an dieser Stelle. Der Eindruck bleibt: diese Ausstellung be- zeugt, daß Berlin der große Umschlageplatz für Talente war und noch heute ist, obschon die Abschnürung der Stadt den Musen das Leben weidlich sauer macht. Wie eine Ergänzung zu der Ausstellung „Berlin— Ort der Freiheit für die Kunst“ wirken die kleineren Ausstellungen, die die Bezirksämter für die Festwochen arrangiert haben. Im Kunstamt Charlottenburg bietet sich die Gelegenheit, Tuschzeichnungen, Aquarelle und Oelbilder Max Pechsteins aus den zwanziger Jahren zu studieren. Sie stammen aus dem Besitz der Witwe, die sich insgeheim wohl eine Korrektur des Bildes, das die Nachgeborenen sich von dem Maler machen, erhoffen mag. Aber die Korrektur er- weist sich als überflüssig. All die stark- bis grellfarbigen Oelbilder und die blicksicheren, rasch hingeworfenen Zeichnungen beweisen, daß Pechsteins beste Jahre die seiner Jugend Waren, was, notabene, für die meisten ex- pressionistischen Maler gilt. Die Plastiken Richard Scheibes, die das Wilmersdorfer Kunstamt neben den herb- expressiven Bil- dern Willy Robert Huths zeigt, sind ein Bei- trag zum neuen Berliner Klassizismus, dessen Herkunft sich über Kolbe bis zurück zu Rauch und Schinkel verfolgen läßt. An den Maler und Bühnenbildner Cesar Klein er- innert das Kunstamt Tempelhof, an die noble und verhaltene Kunst der Paula Modersohn- Becker das Kunstamt Tiergarten in den Aus- stellungsräumen am Lützowplatz. Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht auch den Blick über die Stadtgrenzen hinaus Koltur-Chronik Der amerikanische Autor James Jones(„Ver- dammt in alle Ewigkeit“) darf nun doch im Münchner Cuvilliéstheater lesen, nachdem der Hausherr, das bayerische Finanz ministerium, zunächst erklärt hatte, das alte Barocktheater müsse Theateraufführungen vorbehalten blei- ben und dürfe durch Dichterlesungen nicht„ins Alltägliche“ herabgezogen werden. Diese Ent- scheidung, die in München viel Staub aufgewir- belt hatte, wurde nun nach heftigen Debatten im Kulturausschuß des Stadtrats und einer Be- schwerde des städtischen Kultusreferenten vom Finanz ministerium rückgängig gemacht. Der Kultusreferent der Stadt hofft, auch für Carl Zuckmayer, Truman Capote und Kasimir Ed- schmid die Erlaubnis für Dichterlesungen in diesem Haus zu erhalten. Carl Zuckmayer hatte sich über die Absage besonders verärgert ge- zeigt und erklärt, entweder lese er im Cuvil- lièstheater oder überhaupt nicht in München. Das erste Heidelberger Sinfoniekonzert die- ser Saison wird am Donnerstag. 6. Oktober, 20 Uhr, in der Stadthalle von Thomas Baldner als Gast geleitet. Auf dem Programm stehen die „Danses concertantes“ von Strawinsky, das Klavierkonzert b-Moll von Tschaikowsky(mit Shura Cherkassky als Solist) und die achte Sinfonie von Beethoven. „Das Gespenst von Canterville“, ein Puppen- spiel für Erwachsene frei nach der Romanze von Oscar Wilde, bringen die„mannheimer puppenspiele“ zur Saisoneröffnung am Donners- tag, 6. Gktober, 20 Uhr, in D 5, 4(gegenüber dem Rathaus). In der Katholischen Pfarrkirche St. Kgidius in Mannheim-Seckenheim tragen am Sonntag, 9. Oktober, 20 Uhr, Elfriede Leingang(Sopran) und Hans-Rudolf Johner(Orgel) Werke von Dvorak, Hindemith, Reda, Koch, Distler und Johner vor. richtete. Kreuzberg hat für die Festwochen die finnische Künstlergruppe„Prisma“ zu Gast geladen, in der sich die verschiedenen „Ismen“ in der Tat wie in einem Prisma brechen. Nachimpressionistisches, Expressio- nistisches, Bäuerisch-Expressives und Un- gegenständliches koexistieren in der Gruppe friedlich nebeneinander, Légers Maschinen- welt assoziiert der Maler Pusa auf seinen Bildern, Einflüsse der„Neuen Sachlichkeit“ prägen die Kunst Ragnar Ekelunds. Typisch „finnisch“ ist in dieser Ausstellung freilich nicht eben viel. Im idyllischen Parkhaus des Englischen Garteris ist zeitgenössische japa- nische Graphik“ ausgestellt, die einmal den sicheren, einer unvergleichlichen Tradition verpflichteten Kunstgeschmack der Japaner, zum anderen aber auch ihre ehrgeizige Auf- nahmefähigkeit für alles Abendländische bezeugt. In Spanien— das erkennt man in der Ausstellung„arte actual“ im„Haus am Waldsee“— findet die Revolution, die im politischen Bereich nicht stattfinden darf, im Bereich der Kunst statt: die jungen spani- schen Maler geben sich tachistischer als die Tachisten und revoluzzerischer als die Burris und Rauschenbergs auf der„documenta II“. „Arte actual“: das trifft den Nagel übrigens auf den Kopf. Denn diese Kunst ist„ak- tuell“. Ob sie mehr als bloß aktuell ist, sei dahingestellt. Kunsthandwerkliche„Formen aus Israel“ präsentiert die Jüdische Gemeinde in ihrem neuen Domizil in der Fasanenstraße. Die originellen Körbe, die rauhen Stoffe der Ge- wänder, die Bastmatten und Rohrgeflecht- Beleuchtungskörper, der Silberschmuck und die dekorativen Plexiglasplatten von Zahara Schatz stehen für das Kunsthandwerk eines Landes, das derzeit bestrebt ist, eine uralte Tradition mit der Moderne zu versöhnen. Luxus, Ambitionen, Aufwand kennen die israelischen Kunsthandwerker nicht; sie ziehen aus der relativen Armut ihres Landes ästhetischen Gewinn, die Kargheit, aus der Not geboren, wird ihnen zur stilistischen Tugend. Hellmut Kotschenreuther Eheglück zu dritt pirandellos„Professor Joti“ in Hamburg Wenn die Angaben eines fleißigen Sta- tistikers stimmen, dann hat Luigi Piran- dello(1867-1936), der italienische Szenen- Rastelli, der mit Sein und Schein seine vir- tuosen Kunststücke trieb und die Relativi- tätstheorie auf der Bühne etablierte, 43 dra. matische Werke verfaßt. Abgesehen von 200 Novellen, 8 Romanen, etlichen Essays und Gedichten. Wenn es überdies zutrifft, daß er selbst gesagt haben soll, er schreibe seine Stücke stets in acht bis zwanzig Tagen, dann ist Womöglich sein Dreiakter„Professor Toti“— nunmehr im Hamburger Thalia- Theater für Deutschland erstaufgeführt — in einigen Vormittagsstunden des Jahres 1925 entstanden(also nach seinem inter- nationalen Erfolg von„Sechs suchen einen Autor“ und„Heinrich IV.“). Der szenische Einfall ist dünn, um nicht zu sagen: Aermlich. Für einen Sketch, für einen Einakter möchte er wohl ausreichen, nicht aber für ein abendfüllendes Stück. Ein uraltes Lustspielklischee findet wieder Ver- wendung: Der alte Mann, der eine viel 2 junge Frau heiratet. Gymnasiallehrer Ago- stino Toti, nun schon siebzig, nimmt sich ein blutjunges Ding in gesegneten Umständen, um vor allem dem Staat eine möglichst lange Witwenpension abzulisten und zum anderen noch in den späten Genuß eines trauten Fa- milienlebens zu kommen. Dem alten Lust- spielmuster gibt Pirandello mit seiner Freude am logisch-alogischen Wuppdich eine neue und krause Pointe: Toti will sich nicht etwa den Geliebten seiner Ehefrau vom Halse schaffen, er holt vielmehr den Ausreißer, der sich schon anderweitig umgesehen hatte. in die„Familie“ zurück, damit das Eheglück zu dritt erhalten bleibt; denn der junge Mann muß, um Totis häuslichen Frieden zu sichern, die erotischen Belange verwalten. Adriano Tilgher hat in seiner Unter suchung über Pirandello in dieses Stückchen das nicht viel mehr als eine laue Farce ist ungemein viel Bedeutsames philosophischen Art hineingeheimnist. Es soll, wie Tilgher nebenbei bemerkt, ein Volksstück sein, Allein, der intellektuelle Spieler und Szenen. mathematiker Pirandello war nun beileibe kein Volksstückschreiber von der drallen Natur eines Eduardo de Filippo. Man brauchte diesem En-passant-Produkt kaum gram zu sein, wenn es ein Birabeau, Roussin oder Achard geschrieben hätte. Für einen Pirandello aber ist es schlichtweg zu belang. los und einfallsarm. Elf Personen suchen einen Autor und finden nur einen Taschen- spieler, der seinen Tricks keine rechte Freude mehr abzugewinnen vermag und mit trockener dramaturgischer Algebra das 21 erreichen versucht, wozu freilich Phantasie und Theaterblut vonnöten wären. 6 Regisseur Hans Dieter Schwarze hat die matte Posse in Fritz Bauers reizenden Deko. rationen sehr liebevoll im Detail inszeniert und das volksstückhafte Element besonder betont, was jedoch dem Stückchen nur be: dingt zugute kommt; denn gerade diese Farbe ist die schwächste auf Pirandellos Pa. lette. Ein eckiger Farcenton, das Skurril im Stakkato, wäre wohl angemessener ge. Wesen. Willy Maertens als Toti: Ein schrül liger Kauz, mehr von Spitzweg als von Daumier und deshalb um einige Grade liebenswert und betulich. Auch wird man den Verdacht nicht ganz los, als habe hier das Thalia-Theater drei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen: Eine deutsche Erst, auf führung(womit man auch auswärts ins Gespräch kommt), dazu noch ein Pirandell (um die ständige Forderung nach dem zeit- nahen Theater ein wenig zu befriedigen) und für Intendant Willy Maertens eine Haupt. rolle. Sollte man im Thalia-Theater, wð²Zs 20 befürchten ist, so spekuliert haben, dann haf man sich und uns keinen guten Dienst er- wiesen Diesen Pirandello hätte man getros dem ewigen Literaturschlaf überlasse! Sollen. Henning Harmssen Das Royal-Philharmonic- Orchester London unter Leitung von Pierre Monteux wird am 9. Oktober zu einer Konzertreise durch die Bun. desrepublik eintreffen. Das erste Konzert finde! am 10. Oktober in Wuppertal statt. Am 12. OH. tober konzertiert das Orchester in München und am 14. Oktober im Rahmen der„Britischen Vg. chen 1960“ in Nürnberg mit Werken von Cheri bini, Mozart, Ravel und Tschaikowsky. Voß dort geht die Reise nach Wiesbaden(15. Okto, ber), Kassel(16. Oktober), Düsseldorf(18. Okto, ber) und Stuttgart(19. Oktober). Das Königlich Philharmonische Orchester wurde 1946 von 81 Thomas Beecham zusammen mit der Rope Philharmonic Society gegründet.. — c AR TZUCCNMA VER: Die Fastnachisbeichte Copyright by S. fischer, Frankfurt om Main * 36. Fortsetzung Panezza schwieg. Er wußte, daß sie ihm jetzt nichts mehr sagen könne. Daß es für sie nur noch ein anderes, ein außermensch- liches Gehör gab. „Komm“, sagte er— einer jähen Ein- gebung folgend— und bog von der Rhein- straße ab, auf der sie zum Frühboot hatten gehen wollen. 5 Durch winklige Gassen und über stille, heimliche Plätze, an kleinen Erkerchen, ed- len Häuserfronten und schweigend verschlos- senen, steinumwölbten Kirchentüren vorbei, lenkte er ihre Schritte zum Dom. Es gab nämlich damals noch, in manchen Städten am Rhein, eine alte Einrichtung, welche ‚die Fastnachtsbeichte“ hieß— die aber nur im Dom, nicht in den anderen Pfarrkirchen, gehalten und von den Dom- kapitularen gehört wurde. Sie sollte wohl solchen, die es in diesen Tagen zu arg ge- trieben hatten, die Gelegenheit zu einer so- fortigen Erleichberung und Reinigung ihres Gewissens bieten, bevor der Alltag sie wieder mit anderen Sorgen belastete. Eigentlich hätte man sie die Aschermittwochsbeichte- nennen können, da sie in den ersten Däm- merstunden dieses Tages stattfand, aber der Name Fastnachtsbeichte hatte sich erhalten, derm für konsequente Narren gehörte die ganze Nacht vom Dienstag bis zum hellen Morgen des Mittwoch noch zur Fastne cht, ie erst zu Ende war, wenn nach der Früh- messe den Gläubigen das ernste Aschenkreuz auf die Stirn gemalt wurde— das Zeichen der anbrechenden Passion. Als der Domkapitular Henrici den Seiten- eingang vom Liebfrauenplatz her betrat— Was er seit jenem Samstag stets mit einem leisen Schauer tat—, um sich zu seinem Beichtstuhl zu begeben, schreckte er heftig zusammen. Zwischen den beiden Türen, im trüben Licht der Wandlampe schwarz wie ein Schatten, stand eine verhüllte Gestalt. Sie stand dort, als habe sie auf ihn gewartet. Näher tretend, erkannte er, daß es eine Frau War, die— offenbar über einer Maskenklei- dung— einen weiten Mantel trug. „Ich bin Viola Moralto“, sagte sie,„die Nichte des Herrn Panezza— und ich habe den Wunsch und die Bitte, mich Ihnen zu bekennen.“ Schweigend führte er sie in die noch völlig leere, nur von wenigen Wachsstöcken erhellte Kirche, und forderte sie flüsternd auf, sich in einem Gebet zu sammeln, bis er in der Sakristei sein Chorhemd und seine Stola angelegt habe. Als er zurückkam, kniete sie schon in seinem Beichtstuhl— dort, wo man am Sams- tag den Toten herausgehoben hatte. „Sie können“—, sagte er leise, da er ihren erregten Atem hörte,„Ihre Muttersprache benutzen, wenn Ihnen das leichter fällt. Ich habe viele Jahre in Palermo am kirchen- Historischen Institut gelesen, und Ihr Name ist mir nicht unbekannt.“ Kürzer als vorher im Gericht, gab Viola ihm den Umriß ihrer Geschichte, deren Zu- sammenhänge er kannte oder ahnte, und aus Andeutungen verstand. Dann aber brach, wie ein Blutstrom, in heißen Worten, deren Ton sie nicht mehr wählen und kaum noch zügeln konnte, das letzte, wahrhaftige Ge- ständnis aus ihr hervor. „Ich habe ihn nicht getötet“, hörte er den geborstenen, verbrannten Klang ihrer Stimme,„aber ich habe es gewollt! Ich wollte ihn wieder haben,— ich habe ihn gewollt mit allen keuschen und unkeuschen Ge- danken, mit allen heiligen und lasterhaften Wünschen der Welt— ich wollte ihn— tot oder lebendig, und wenn ich ihn nicht mehr haben konnte— lieber tot! Ich wußte nicht, daß es geschehen war— aber es ist dennoch mit meinem Willen und durch meine Schuld geschehn. Denn ich liebte ihn— ich liebte ihn tödlich, mörderisch— ich wußte nichts von der Liebe, jetzt weiß ich, sie ist eine furcht- bare, eine unbarmherzige Gewalt. Und habe ich damit nicht auch die Schuld an zwei See- len auf mich geladen,— die des Mörders und die des Ermordeten— die beide unerlöst und im Zustand der Ungnade aus dieser Welt gegangen sind?“— „Können Sie vor Ihrem Gott bekennen“, fragte Henrici,„daß Sie dem Täter keinen Befehl, keinen Auftrag zum Mord gegeben haben?“ „Mit keinem Wort“—, sagte Viola,„mit keiner Silbe. Aber— ich habe es gedacht.“ Gedacht— ging es Henrici durch den Sinn, während er versuchte, mit den Worten seines Glaubens ihr Zuspruch und Trost zu geben, gedacht—, Gedanke— Wurzel aller Schuld... Nicht als sie erkannten, daß sie nackt waren, verloren sie ihre Unschuld,— denn Unschuld ist in aller, auch ir der Mensch-Natur,— sondern als sie sein woll- ten wie Gott. Und will nicht der Liebende, seiner Passion verfallen, sein wie Gott,— indem er das andere Leben ganz besitzen, behalten, für sich nehmen will— und nie mehr loslassen, für immer haben—, als seien ihm die Macht und die Schlüssel der Ewig keit verliehen? „Wir müssen uns“, sagte er zu ihr, die nun unbeweglich und unhörbaren Atems lauschte,„an die Gebote und die gesetzten Artikel unseres Glaubens halten— aber nie- mand kennt die Grenzen der Barmherzigkeit. Jeder Tod, auch der des Unerlösten, trägt das Stigma des Opfertods. Vielleicht sind die beiden, um die du jetzt leidest, für dich ge- storben, für deine Seele, und für die deines Kindes. Gehe in Unschuld, und trage dein Leben.“ Er lüpfte den Vorhang, als sie den Beicht- stuhl verließ. Er sah sie, gebeugten Hauptes, doch mit leichterem Schritt, gehn und aus der Kirche treten. Er sah einen fremden Mann, der herein kam, und nach einer Knie- beuge sich in der Nähe seines Beichtstuhls zur Sammlung niederließ. In Wahrheit sah er nichts von alledem. In seine Augen war das Bild eines Dragoners getreten, wie er am Samstagabend, schon mit dem Tod im Leibe, in den Dom gekommel war. Er sah ihn, mit raschen stelzigen Schrit ten, wie ein kurz trabendes Pferd, auf sich zueilen— er sah ihn mit dem dunklen Blut. rinsel am Mund, auf dem steinernef Sarkophag— er sah ihn mit kleinem Gesicht gleichsam zusammengeschrumpft, auf den Leichentisch des Gerichtes— er sah ihn 4 nacktes Kindlein die Welt betreten, als nach: ten Leichnam im Sarg. 4 „Ich armer, sündiger Mensch“, hatte el gesagt, und es war Henrici, als hätte er ihſ damit sein Letztes und Geheimstes offenbar 3 und sich ihm ganz anvertraut— sich un alle seine Brüder. — Ende 785 Das Schicksal * Legt in die Hand das Schicksal dir ein Glück. Mußt du ein andres wieder fallen lassen; Schmerz und Gewinn erhältst du Stüc um Stüc, Und Niefersehntes wirst du bitter hassen. Des Menschen Hand ist eine Kinderhand, Sie greift nur zu, um achtlos zu zerstören, Mit Trümmern überstreuet sie das Land, Und was sie hält, wird ihr doch nie gehören. Des Menschen Hand ist eine Kinderhund, Sein Herz ein Kinderherz im heftgen Trachten. Greif zu und halt!... da liegt der bunte Tand: Und klagen müssen nun, die eben lachten. Legt in die Hand das Schicksal dir den Kranz, So mußt die schönste Pracht du selbst zerpflüchen; Zerstören wirst du selbst des Lebens Glanz Und weinen über den zerstreuten Stücken. Personen Wilhelm Raabe 9 n * F