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Okto: Königliche 46 von 815 1er Royel schon fit komme en Schrit: „auf sich inernen n Gesichh auf den ih ihn ab als nack⸗ hatte el te er ihm offenbart sich unf „ australischen Zusatzantrag, Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Sschneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4621 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 46. Telefon- Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 25 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,40 DM zuzügl. 60 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 233/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 7. Oktober 1960 Ein Mädchen namens Rosemary gelangte mum in Lagos, der Hauptstadt des am I. Oxtober unabhängig gewordenen afrika- nischen Staates Nigeria, zu großer Berühmtheit. Inre Landsleute haben sie Zur„Miss Unabhängig eit“ Reise nach England und ein eigenes Auto. gewählt. In ihrer neuen Würde erwartet sie jetzt eine vierzehntägige Wie gelehrig doch die jungen Staaten sind! Bild: dpa Enttäuschte Neutrale in der UNO Macmillan hofft auf Gipfeltreffen/ Sukarno bei Eisenhower New Fork.(AP) Mit offensichtlicher Ent- täuschung haben die neutralen Staaten der Vereinten Nationen am Donnerstag auf die Abneigung der Vollversammlung reagiert, dem von Indien, Jugoslawien, Indonesien, der Vereinigten Arabischen Republik und Ghana eingebrachten Antrag auf ein bal- diges neues Treffen zwischen Eisenhower und Chrustschow zuzustimmen. Mit einem in dem ein Gipfeltreffen der Großen Vier gefordert War, War der Vorschlag der Fünf nach einigen dramatischen Abstimmungen in der Nach- mittagssitzung des Mittwochs zu Fall ge- bracht worden. Niedergeschlagen 20g Mi- nisterpräsident Nehru schließlich den immer wieder verwässerten Antrag zurück. Der er- Weiterte australische Antrag erhielt jedoch daraufhin durch die Haltung der afro-asia- tischen Staaten auch keine Mehrheit. Die UNO-Vollversammlung setzte am Donnerstag ihre allgemeine politische De- batte fort. Indessen traf der indonesische Staatspräsident Sukarno in Washington mit Präsident Eisenhower zusammen. Die beiden Staatsmänner erörterten ihre Ansichten über die internationale Lage. Sukarno versicherte nach dem Treffen, an dem der amerikanische Staatssekretär Dillon und der indonesische Außenminister Subandrio teilnahmen, er sei nach wie vor der Ansicht, daß ein Treffen zwischen Eisenhower und Chrustschow für die Verbesserung der internationalen Be- ziehungen bedeutsam sei, obwohl ihm Eisen- hower die Gründe für seine ablehnende Haltung dargelegt und er jetzt ein besseres Bild von der Situation habe. Der britische Premierminister Macmillan, der am Mittwochabend von New Vork nach London zurückkehrte, versicherte seinerseits in diesem Zusammenhang, er sei hoffnungs- voller als nach dem gescheiterten Gipfel- treffen in Paris. Man könne zwar nicht mit Gewißheit sagen, daß es im Frühjahr ein neues Gipfeltreffen geben werde. Eine solche Konferenz sei jedoch nötig, und er sei zu- Versichtlich, daß Moskau zustimmen werde. Als erster Redner der allgemeinen poli- tischen UNO-Debatte des Donnerstags for- derte der irakische Außenminister Jawad die Unterstützung aller Mitglieder für die NO. Die neutralen Staaten sollten bei den Bemühungen, die Differenzen zwischen Ost Und West zu vermindern, eine Brücke sein. Als Weltprobleme, die über den Spannungen zwischen Moskau und Washington nicht ver- Sessen werden dürften, bezeichnete Jawad die Frage der Aufnahme Chinas in die UNO, den Algerienkrieg, die französischen Be- mühungen einen Zusammenschluß Maure- taniens und Marokkos zu behindern, das Festhalten der Niederlande an West-Neu- guinea sowie das Palästinaproblem. Der irische Außenminister Frank Aiken nahm die UNO gegen die sowjetische Be- hauptung in Schutz, sie habe eine„imperia- listische Intervention“ in Kongo unterstützt. Aiken setzte sich für ein Uebereinkommen aller zentralafrikanischen Länder ein, das die Unverletzbarkeit bestehender Grenzen, die friedliche Regelung aller Streitfragen und eine Rüstungsbegrenzung garantieren und von der UNO überwacht werden soll. Aiken erklärte, einziger Maßstab für den Einsatz von UNO- Truppen in Afrika müsse deren Loyalität gegenüber der UNO-Charta sein. Er wies damit einen Vorschlag des ghanaesischen Präsidenten Nkrumah zu- rück, die UNO- Truppen im Kongo nur aus afrikanischen Kontingenten zusammenzu- setzen. Skreit, Länder über Fernsehen nicht einig Hessen will Einstweilige Anordnung beantragen/ Ministerpräsidenten konferieren in Stuttgart Stuttgart.(dpa) AP) Die Ministerpräsidenten und die Bürgermeister der Stadt- staaten der Bundesrepublik haben sich am Donnerstag auf ihrer Konferenz in Stutt- gart nicht über den vom bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Ehard(CSU) vorge- schlagenen Kompromiß im Fernsehstreit einigen können. Trotz Uebereinstimmung in einigen grundsätzlichen Punkten verweigerten die der SPD angehörenden Landeschefs dem Kompromiß ihre Zustimmung. Nach den Worten von Ministerpräsident Kiesinger (CDU), dem Gastgeber der Konferenz, wird es sich vermutlich schon in den nächsten Tagen zeigen, welche Folgerungen die der CDU/CSU angehörenden Ministerpräsi- denten aus dieser Situation ziehen werden. Er bezeichnete es als möglich, daß die CDU/ CSU-Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung eine Vereinbarung im Sinne des Kompromiß vorschlages treffen. Während der Konferenz wurde bekannt, daß das Bundesverfassungsgericht als Ter- min für die Hauptverhandlung über die Klage der Länder Bremen, Hamburg, Nie- dersachsen und Hessen im Fernsehstreit mit dem Bund den 28. November angesetzt hat. Da das Gericht eine Entscheidung in diesem Streit nicht vor dem 31. Dezember fällen kann, gab es den Parteien zu bedenken, ob nicht eine Einstweilige Anordnung gegen die Fernsehpläne der Bundesregierung be- antragt werden soll.(Am 1. Januar 1961 soll das zweite, von der Deutschland-Fernseh- GmbH betriebene Fernsehprogramm anlau- fen.) Wie der hessische Ministerpräsident Zinn(SPD) gegenüber Journalisten erklärte, Wird Hessen einen derartigen Antrag beim Bundesverfassungsgericht stellen.* Der Sprecher der Länder im Fernseh- der rheinland- pfälzische Minister- Präsident Altmeier(ODU), hatte zuvor seinen Kollegen eiflen ausführlichen Bericht gege- ben und dabei den Vorwurf zurückgewiesen, die Länder seien gegen ein zweites Fernseh- Programm und hätten dessen Verwirk- lichung sieben Jahre hindurch verschleppt. Er wies auf die große Zahl der Verhandlun- gen über dieses Thema hin und stellte fest, daß es anfangs nie um die Frage gegangen sel, ob ein zweites Fernsehprogramm einge- führt werden solle, sondern stets nur darum, Wie dieses Programm zu gestalten sei. Altmeier machte darauf aufmerksam, daß noch im Juli Uebereinstimmung darüber herrschte, daß die Länder zu einem Verwal- tungsabkommen bereit seien. Ebenso seien sie bereit gewesen, zur Finanzierung des zweiten Programms einen Anteil aus dem Gebührenaufkommen beizusteuern. Der Bundeskanzler habe diese Beschlüsse mit dem Hinweis abgelehnt, sie verzögerten die Sache nur. Diese Behauptung aber sei unzu- treffend, denn es könne kein Zweifel dar- über bestehen, daß bei der Annahme dieser Vorschläge das zweite Fernsehprogramm am 1. Januar 1961 hätte anlaufen können. Als entscheidend für das Scheitern der Verhandlungen bezeichnete es Altmeier, daß sich die Bundesregierung nicht bereitgefun- den habe, den Ländern zusätzliche Frequen- zen für neue Fernsehprogramme zuzu- sichern. Altmeier versicherte, er sei auch jetzt noch zu einer für Bund und Länder be- friedigenden Regelung bereit und glaube, daß der Kompromißvorschlag Ehards eine Basis zur Einigung bieten könnte. Bundesinnenminister Schröder kündigte vor Journalisten in Bad Nauheim für Ende Oktober die Antwort der Bundesregierung auf die Fernsehklage der Bundesländer Hes- sen, Hamburg, Bremen und Niedersachsen beim Verfassungsgericht an. Er wandte sich zugleich gegen jede Vorstellung von einer „Todfeindschaft“ zwischen den Rundfunk- CDU: Versicherungsgrenze 1250 Mark Neue Beschlüsse zur Krankenversicherungs-Reform Bonn.(AP) Die CDU/ CsU hat sich jetzt endgültig dafür entschieden, daß die Ver- sicherungsgrenze in der sozialen Kranken- versicherung auf 1250 Mark Monatseinkom- men festgesetzt werden soll. Eine freiwillige Weiter versicherung bei höheren Einkommen soll nur noch zulässig sein, wenn der Ver- sicherte 20 Jahre als Pflicht- oder freiwillig Versicherter einer gesetzlichen Kranken- versicherung angehört hat oder erst nach Vollendung seines 40. Lebensjahres die Ein- kommensgrenze überschreitet. Das bedeutet, daß künftig auch Arbeiter, die schon in jun- gen Jahren ein Einkommen von mehr als 1250 Mark erreichen, aus der sozialen Kran- Ken versicherung ausscheiden müssen. Arbei- ter blieben bisher in der gesetzlichen Kran- kenversicherung, ganz gleich, wie hoch ihr Einkommen war. Für die freiwillig Versicherten, die mehr als 1250 Mark verdienen und in der Ver- sicherung bleiben können, soll durch das Gesetz eine 20prozentige Beteiligung an den Arztkosten auf dem Wege des Kostenerstat- tungssystems eingeführt werden. An den Arzneimittelkosten soll sich der freiwillig Versicherte mit einem Monatseinkommen über 1250 Mark mit 30 Prozent beteiligen. Eine Höchstgrenze ist dabei nicht vorgesehen. Als wesentliche Neuerung ist jetzt ge- plant, daß sich freiwillig Versicherte mit Monatseinkommen zwischen 750 und 1250 Mark freiwillig für eine Beteiligung an den Krankenkosten entscheiden können. Sie sol- len dafür eine Vergünstigung bei ihrem Bei- trag erhalten. Wer sich freiwillig entschließt, 20 Prozent der Arztkosten zu zahlen, dessen Beitrag soll um 0,5 Prozent ermäßigt wer- den. Den Selbstkostenanteil soll die Kasse beim Versicherten einziehen. Die Selbstver- Waltungen der Kassen sollen durch das Ge- setz ermächtigt werden, diese Art der Selbstbeteiligung für alle ihre freiwillig Versicherten dieser Einkommensgruppe durch ihre Satzung einzuführen. Der Kosten- anteil für diesen Personenkreis soll aber auf höchstens 15 Mark im Vierteljahr begrenzt werden.(Siehe auch Wirtschaftsteil.) anstalten und der„Deutschland-Fernsehen- GmbH“. Hier werde der Grundsatz„Durch Konkurrenz zur Kooperation“ gelten. Professor Holzamer stimmt zu Bonn.(AP) Der Mainzer Professor Holz- amer hat sich bereit erklärt, den Posten des Intendanten beim zweiten Fernsehprogramm zu übernehmen, verlautete am Donnerstag von gut unterrichteter Seite in Bonn. Holz- amer hatte eine Besprechung mit Staats- sekretär Globke vom Bundeskanzleramt. Er War bereits seit längerer Zeit als Intendant vorgesehen, muß aber noch vom Aufsichtsrat der„Deutschland-Fernseh- Gmb“ offiziell gewählt werden. Trennung vom DGB? Bonn.(n Eig. Ber.)„Das Experi- ment, die Arbeitnehmer der Bundesrepu- blik in einer Einheitsgewerkschaft zusam- menzufassen, ist als gescheitert zu betrach- ten“. Diesen Beschluß will die Christlich- Soziale Kollegenschaft im DGB Auf ihrer Zentralausschußsitzung am kommenden Wo- chenende in Mehlem fassen. Sie will sich endgültig vom DGB trennen und ihre Ar- beit außerhalb des Gewerkschaftsbundes fortsetzen, ohne allerdings eine neue Ge- werkschaft zu gründen. Die Kollegenschaft ist zu diesem geplan- ten Entschluß durch mehrere Entschliegun- Sen von Follegenschafts- Versammlungen in den DGB-Landesbezirken bewogen wor- den. Hierbei waren folgende Tatbestände entscheidend: 1. Nach Erfahrungen der „Kollegen“ wird die Bildung nichtsozia- listischer Meinungsgruppen im DGB von den Funktionären durch„unerträglich ge- wordenen Druck“ unmöglich gemacht. 2. Diese Tendenz wird durch die intensive SPD-Gewerkschaftsarbeit und„Ellenbogen- politik“ unter der Leitung Herbert Wehners verstärkt, der seit Frühjahr 1959 allerorts SPD-Betriebskader bildet. 3. Die christ- lichen Gewerkschaftler glauben, die Kultur- Politix der DGB-Führung, die auch von dem aus dem christlichen Lager stammen den stellvertretenden Vorsitzenden Bern- hard Tacke unterstützt wird. nicht länger mittragen zu können. Die Kommunisten siegten Helsinki.(AP) Aus den am Sonntag in Finnland abgehaltenen Kommunalwahlen sind die Kommunisten als Sieger und die Sozialdemokraten als die großen Verlierer herausgegangen. Ohne Berücksichtigung der Briefwahl eroberten die Kommunisten in den Stadt und Gemeindeparlamenten 198 neue Sitze, während die Sozialdemokraten 467 Mandate verloren. Für wirksame Gegenmaßnahmen Brentano berichtet dem Auswärtigen Ausschuß des Bundestags Ven unserer Benzer Redak ties Bonn. Vor dem Auswärtigen Ausschuß des Bundestages berichtete am Donnerstag Bundesaußenminister von Brentano über seine jüngste Begegnung mit dem Us- Außenminister Herter, über die von der Bundesregierung beschlossene Kündigung des Interzonenhandels-Abkommens und über die Vorgänge in der UNO- vollver- sammlung. Brentano wies dabei auf die Not- Wendigkeit wirksamer und geschlossen an- gestrebter Gegenmaßnahmen auf die Stör- Zwischen Gesſern und Morgen In Niedersachsen wurde der für den 23. Oktober festgesetzte Termin für die Kommunalwahlen aufgehoben. Innenmini- ster Bennemann beruft sich auf einen Be- schluß des Bundesverfassungsgerichtes. Dem Bundesamt für Verfassungsschutz ist es gelungen, zwei Agenten des sowieti- schen Spionagedienstes unschädlich zu machen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, handelte es sich bei den Verhaf- teten um einen früheren Angestellten im Bundesverkehrsministerium und dessen Ehefrau. Nach Bonn zurückgekehrt ist Bundes- Wirtschaftsminister Erhard von seiner Reise, die ihn über 26 000 Flugkilometer nach Washington, Kabul und Teheran führte. Auch die FDP wünscht— wie die SPD — eine Senkung der Umsatzsteuer. Wäh- rend jedoch die Sozialdemokraten den Steuersatz für Jahresumsätze bis zu 120 000 Mark allgemein von vier auf drei Prozent herabgesetzt wissen wollen, empfehlen die Freien Demokraten in einem Gesetzentwurf eine Erhöhung des Freibetrages von 8 000 auf 16 000 Mark für Jahresumsätze bis zu 120 000 Mark(bisher 80 000 Mark). Bei einer Schießerei nahe der Sektoren grenze in Ostberlin sollen am Wochenan- fang nach Angaben eines belgischen Augen- zeugen zwei Personen schwer verletat, wenn nicht gar getötet worden sein. Otto Grotewohl, Ministerpräsident der Zone, räumte in einer Rede in Ostberlin ein, daß ein Abbruch des Interzonenhandels die Sowjetzone vor„vorübergehende Schwierig- keiten“ stellen würde. Gleichzeitig unter- strich er die Bereitschaft der Sowjetzone, Verhandlungen über eine Erneuerung des Interzonenhandels-Abkommens aufzuneh- men. Die Initiative müsse jedoch von der Seite ausgehen, fügte er hinzu, die für die Kündigung des Abkommens verantwortlich Sei. 5 Bei Abbrucharbeiten auf dem Grund- stück einer früheren Nebenstelle der ehe- maligen NS-Reichsschrifttumskammer im Berliner Tiergartenviertel ist man auf einen halbzerstörten Panzerschrank gesto- Ben, der nach Angaben der Westberliner Polizei Akten und Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus enthält. Darunter befinden sich Schriftwechsel Hitlers Partei- kanzlei, dem ehemaligen„Führerstellver- treter“, Rudolf Hess, und Martin Bormann. Das Schweizer Parlament hat beschlos- sen, sechs seiner Mitglieder als Beobachter zur Beratenden Versammlung des Europa- rates zu entsenden. 5 Euratom, die Europäische Atomgemein- schaft der Sechs, wird in Kürze ein Infor- mationszentrum über die Verwendung von Radioisotopen einrichten. Ferner werden Sachverständige der Euratom im Oktober damit beginnen, französischen Atommüll ins Mittelmeer zu versenken. Die Mehrheit der 1,8 Millionen weißen Einwohner der Südafrikanischen Union haben sich in der Volksabstimmung am Mittwoch für eine Umwandlung ihres Lan- des von einer konstitutionellen Monarchie im Verband des Commonwealth in eine Re- publik ausgesprochen. Oberst Mobutu, der starke Mann des Kongo, hat die Pläne der UNO apgelehnt, im Kongo eine Akademie zur Ausbildung von kongolesischen Offizieren einzurichten. Gleichzeitig bedauerte er den Beschluß Großbritanniens, vorläufig keine Armee kadetten aus dem Kongo auszubilden, nach- dem die UNO gegen diesen Plan protestiert hat. Der französische Staatspräsident de Gaulle hat eine Reise in die französischen Alpengebiete angetreten. In Diakarta ist der erste sowjetzonale Generalkonsul für Indonesien, Kurt Nier, eingetroffen. 8 Die laotische Regierung hat beschlossen, diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion aufzunehmen. Der Austausch von Botschaf- tern soll in etwa ein bis zwei Wochen er- folgen. Brasiliens neuer Staatspräsident heißt höchst wahrscheinlich Janio Quadros. Er liegt mit klarer Führung, die sich weiter ver- gröhert, vor seinen Gegnern. Das Endergeb- nis der Wahl vom 4. Oktober wird erst in der nächsten Woche vorliegen. Italiens Botschafter in Wien, hat bei Bundeskanzler Raab gegen eine geplante Gedenkfeier zum 40. Jahrestag der Abtren- nung Südtirols in Innsbruck protestiert. Niels Bohr, der dänische Kernphysiker und Nobelpreisträger, begeht heute in Ko- penhagen seinen 75 Geburtstag. aktionen der Sowjetzone hin. Er deutete fer- ner mögliche neue Gegenmaßnahmen für den Fall an, daß Pankow die Sperraktionen um Berlin verschärfen würde. e Eine Rolle bei den Gesprächen im Aus- wärtigen Ausschuß spielten auch die Pässe der Bundesrepublik bei Berlinern. Dazu be- richtete Sonderbotschafter Lahr, daß im deutsch- russischen Konsulatsvertrag keine Paßrechtlichen Bestimmungen für West- berlin enthalten seien. Es müsse geprüft werden, wer den konsularischen Schutz für Westberliner Bürger bei Reisen in die Sowjetunion übernimmt. Mündlich wurde von den sowjetischen Verhandlungspartnern zugestanden, die bisherige Praxis, also die von der Bundesrepublik ausgestellten Reise- Pässe auch für Westberliner gelten zu las- sen, beizubehalten. Wahrscheinlich wird die Bundesregierung versuchen, bei den bevor- stehenden Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag diese Zusicherung auch schriftlich zu bekommen. Umbesetzung im diplomatischen Dienst Im Bonner Auswärtigen Amt ist gegen- wärtig eine Umbesetzung auf kleinerem, aber politisch wichtigem Posten im Gange. Dr. Weber, bisher Botschafter in Kairo, wird in der Bonner Zentrale das neugeschaffene Referat für Wirtschaftshilfe übernehmen, Dr. Bünger, bisher in Bonn, wurde zum Bot- schafter in Seoul ernannt. Der dortige Bot- schafter Dr. Herz geht als Nachfolger für Dr. Hess nach Mexiko. Hess wurde zum Mi- nisterialdirigenten in der Handelspolitischen Abteilung ernannt. Lohnerhöhung bei Chemie Mannheim,(Eig. Ber.) Wie Seestern bekannt wurde, ist zwischen der Industriegewerk⸗ schaft Chemie Papier Keramik, Bezirks- leitung Baden/ Württemberg, und dem Ar- beitgeberverband Chemie und verwandter Industrien für Württemberg/ Baden E. V., Mannheim, ein neuer Tarifvertrag mit elf- prozentiger Lohnerhöhung abgeschlossen Worden. Dieser Vertrag bringt für die ein- zelnen Lohngruppen Lohnerhöhungen von 21 bis 26 Pfennig je Stunde. Ferner wurde für die jugendlichen Arbeiter eine einheit- liche Altersstaffel vereinbart. Seite 2 MANNHEHTMRHR MORGEN poLITIK Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 233 ORG E Kommentar 1 5 Mit einem Klumpen Salz Es sind immer die gleichen Leute, immer die gleichen Reden. Hinz und Kunz im Bun- destag gähnen sich eins, wenn die Haus- haltsexperten alljährlich ihren steifen Rei- gen eröffnen. Sie haben nicht viel Publikum und finden nicht viel Gehör, die Herren Vogel, Schoettle, Lenz und Genossen. Sie Wissen es. Wer gewohnt ist, mit Zahlen um- Zugehen, macht sich nicht viel IIlusionen. Auch dann nicht, wenn diese Zahlen die Grenze des Noch-Vorstellbaren längst über- Schritten haben. Wenn aber die Souveränität der politischen Entscheidungen erlahmt, Wenn das öffentliche Interesse seine Ohren verschließt, wenn die rechnerische Urteils- kraft versiegt, dann können Zahlen zur La- wine werden, der sich niemand mehr in den Weg stellen will. 44 862 100 000 Mark— das ist eine Lawinenzahl. Und da soll nun, wie in alten parlamentarischen Zeiten, einer mit dem Rotstift kommen und sagen, die einen oder anderen tausend Mark seien unange- bracht! Haushaltsexperten sind keine Berufs- rechner. Sie sind Politiker. Und wenn sie es nicht nur mit Leib, sondern vor allem auch mit Seele sind, so sollte ihnen das SGrausen sehr tief im Gebein sitzen. Denn Was nützt es, als gewissenhafter Fi- nanzpolitiker über die galoppierende Fett- sucht des Staatsbedarfs zu lamentieren, wenn man zuvor als Mitglied einer Fraktion leichgültig welcher, sie sind allzumal Sün- der) fleißig für Gesetze gestimmt hat, deren Ekostspielige Folgen auf der Hand, auf der öffentlichen Hand lagen? Was nützt es, nach Sparsamkeit zu rufen und die abermalige Ausweitung des Bundesetats um fast drei Milliarden zu beklagen, wenn die Hälfte da- von unausweichlich durch Gesetz festgelegt ist? Mehr als achtzig Prozent der Gesamt- summe, so resignierte der Bundesfinanz- minister in seiner müden Etatrede, gehörten zu den„fast unabänderlichen“ Riesenblök- ken: Sozialausgaben(39 Prozent), Verteidi- gung(28 Prozent), Verkehr(acht Prozent) und Landwirtschaft(sechs Prozent). Das sind die großen Tabus der Massendemokratie. Kein amtierender Finanzminister hat offen- bar die Macht und die Hausmacht, um ernst- haft, über melancholische Schattenbeschwö⸗ rungen hinaus, zweifelnde Fragen zu stellen, ob die finanzpolitische Staatsallmacht, die alles in allem von jeder Mark vierzig Pfen- nig beansprucht und durch öffentliche Kas- sen preßt, ob diese schleichende Sozialisie- rung der Einkommen wirklich gottgewollt und naturgesetzlich sein müsse Wir haben nicht vergessen, daß Franz Etzel in diesem Frühjahr eine Art Hilferuf an die Oeffentlichkeit gerichtet hat, ihm im Kampf gegen ein ausgabelustiges Parlament beizustehen,. Wir erinnern uns noch an die Rede vor der Industrie- und Handelskam- mer von Nordrhein-Westfalen und an das mahnende Wort;„Wir werden uns endlich zu politischen Taten aufraffen müssen, wenn unser Wohlstand nicht ein Wohlstand der täglichen Kündigung werden soll.“ Wir ha- ben uns gemerkt, daß Franz Etzel eineinhalb Milliarden Subventionen einsparen wollte. Wir zweifeln auch heute nicht an seinem gu- ten Willen. Aber wo sind sie geblieben, die Politischen Taten? Sie sind nie geboren wor- den, weil ein Wahlkampf bevorsteht, weil der Glaube tief verwurzelt ist. daß Verteilen mehr Fréunde schafft als Sparen, weil der Bundeskanzler die Taktik der Geschenke für kurzweiliger hält als die Logik der grundsätzlichen Konzeption, weil die Par- teien keines ihrer Hätschelkinder vergrämen wollen, weil die„Oeffentlichkeit“ niemals organisiert ist und in der Bundeshauptstadt nur in Form bakschisch-heischender Inter- essenvertreter auftritt, weil die parlamenta- rische Kontroll funktion längst umgedreht worden ist und nicht mehr fragt, ob nicht zuviel, sondern ob nicht zu wenig getan, verbraucht, verteilt, verschenkt, verplant Mithin sind wir gezwungen, das Etzel Zitat aus der Etatrede, Wwonach die Lage der Bundesfinanzen„geordnet, gut und gesichert“ sel. nicht nur mit einem Körnchen, sondern mit einem großen, bitter schmeckenden Klumpen Salz zu verstehen. Geordnet? Wenn man einen außerordentlichen Etat in Höhe on 2,1 Milliarden plant, den man aber nach menschenmöglicher Voraussicht nicht durch Anleihen decken kann(und aus währungs- politischen Gründen auch nicht darf), wenn man also auf Steuermehraufkommen ange- Wiesen ist und den Vorgriff auf das Wirt- schaftswachstum zwischen ordentlichem und außerordentlichem Budget hin- und her- schieben muß, dann hat die Technik der Bilanzverschleierung bereits über die Prin- Zipien der Haushaltswahrheit gesiegt. Gut? Es ist eine deprimierende Finanzpolitik, die nur noch an der Ergiebigkeit der Steuer- quellen orientiert ist, die kritiklos der fal- schen These anhängt, daß wachsender Wohl- stand gleichbedeutend mit wachsender Staatstätigkeit sein müsse, die von der Selbstbesinnung über Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Intervention abgekom- men ist und vor dem Uebermaß der Forde- rungen kapituliert. Gesichert? Es ist eine zweifelhafte Sicherheit, die auf das Gold der Zukunft gegründet ist und unter dem grau- samen Zwang lebt, die Konjunktur am Ko- chen zu halten, sei es auch um den Preis der Solidität, die hinter allen Zahlen steht. Wie hieß das doch?„.. Wenn unser Wohlstand nicht ein Wohlstand der täglichen Kündigung sein soll“. Das ist ein makabres Wort, unpassend in Zeiten, wo Saus und Braus regieren. Aber wo getafelt wird, stel- len sich Hungrige ein, die teilhaben wollen. Wenn der Wahlkampf vorüber ist, werden Wir erkennen müssen, dag die Haushalte der Zukunft einen neuen Riesenposten ent- halten müssen: Entwicklungshilfe. Dann werden wir die Balance finden müssen zwi- schen Eigennutz und Verpflichtung. Dann werden wir wieder gezwungen sein, zu spa- ren. Denn sonst würden die Grenzen des iskalisch Möglichen und des währungspoli- ch Erträglichen gesprengt. Und dann rde das Kündigungsschreiben einer über- Apszierten Konjunktur nicht lange auf warten lassen. 5 Hans- ,Him Deckert Im UNO-Palast wird auf lange Sicht gespielt Die Partie steht nach wie vor pari Chrustschow weiß zwar, was er will, benimmt sich aber schlecht/ Enttäuschte neue Mitgliedstaaten Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA New Xork. Im gläsernen UNO-Wolkenkratzer Na zur Zeit auf lange Sicht „gespielt. Doch die dröhnenden Ovationen für Generalsekretär Dag Hammerskjöld und die Demonstrationen auch der Neutralen, daß sie Chrustschows Gassenbenehmen leid sind, sollten nicht darüber hinwegtäuschen, daß dieses Spiel von keiner Seite perfekt und mit befriedigenden Resultaten gespielt worden ist. Chrustschow ist sicht- lich davon überzeugt, daß die sowjetische Macht größere Auerkennung und noch größere Ausdehnung beanspruchen kann, und daß die neue Unabhängigkeit von Kolonialvölkern das weltpolitische Gewicht des Westens mindert und dem Osten neue Möglichkeiten gibt. Ein Sowetdiplomat soll gesagt haben, Moskau sei nach dem Scheitern des Pariser Verhandlungsversuches entschlossen, den Westen auf jedem Terrain zu bekämpfen. Ein Schauplatz dafür war der Kongo, wo Hammarskjöld mit den UNO-Kräften die Wirksamkeit sowjetischer Waffenlieferungen verhinderte, und ein anderer ist die UNO, Wo Chrustschow Hammarskjöld zum Rück- tritt treiben und den Sowjets freie Bahn sichern möchte. Das ist ein Nahziel, das of- fenbar nicht erreicht Wird, jedenfalls nicht sofort. Das Ziel auf längere Sicht aber ist, den kommunistischen Einfluß auf die neuen Länder auszudehnen und die Struktur der Vereinten Nationen derart zu ändern, daß sie den Kreml-Zielen nicht im Wege steht, sondern, wenn möglich, dienstbar gemacht Werden kann. Die Neutralen, die Chrust- schow Attacke auf den Generalsekretär und die Kraft seines Amtes jetzt zwar abmlehnen, diskutieren aber doch Möglichkeiten einer Anpassung der UNO- Struktur an ihre eigene Vergrößerte Bedeutung und damit auch ein Entgegenkommen an die Wünsche des Man- nes, der auch für ihre Wünsche zu sprechen scheint. Chrustschow spielt auf lange Sicht. Offenbar will der sowjetische Partei- und Regierungschef dem eigenen Volk und dem kommunistischen Rivalen in China zeigen, daß er der anerkannte, wirksame Führer des Vorerst kein Treffen Letzte Vorbereitungen für die Bonner Kommunismus ist, und daß er den Westen ohne Krieg im friedlichen Rahmen der Ver- einten Nationen zurückdrängen kann. Daß er in New Fork die kommunistische Kolonne kommandiert, als Führer des Ostblocks mit neutralen und neuen Mitgliedern die ge- meinsame Gegnerschaft gegen Reste kolonia- ler Herrschaft betont und in Amerikas gr ter Stadt dem Westen alle Tage die Mei- nung sagt, das ist ihm offenbar die Reise Wert. Er hätte sie nicht zu machen brauchen, um vom britischen Regierungschef die Aus- sicht auf ein Gipfeltreffen zu erhalten. Dag man angesichts so vieler gefährlicher Diffe- renzen wieder miteinander wird sprechen müssen, war nicht zweifelhaft, wenn auch die Form des Gesprächs von dem noch nicht gewählten USA-Präsidenten abhängen wird. Chrustschow brauchte auch nicht zu kom- men, um für die UNO-Aufnahme Rotchinas einzutreten. Für sie sind die Sowijetdele- Sation und viele Neutrale bereits jedes Jahr eingetreten. Auch scheint Chrustschowe weni- ger daran gelegen zu sein Versöhnlichkeit als die Sowjetstärke und seine Zuversicht in die kommunistische Zukunft zu zeigen. Damit soll Chrustschows Miberfolg gegen Adenauer- de Gaulle Gespräche mit Premierminister Debré Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am Vorabend des mit großer Spannung erwarteten Besuchs des französi- schen Premierministers Debré in Bona unterstrich der CDU- Pressedienst noch ein- mal die Unerläßlichkeit der Zusammenarbeit Westeuropas mit dem amerikanischen Bündnispartner. Die französischen Gäste, Premierminister Debré und Außenminister Couve de Murville, werden heute Freitag, um elf Uhr auf dem Flughafen Köln-Wann erwartet, wo sie mit einem Sonder-Flug- zeug eintreffen. Kurz nach elf Uhr sollen im„Haus des Bundeskanzlers“ die Arbeits- besprechungen beginnen. Die Beratungen sollen am Nachmittag fortgesetzt werden. Am Abend gibt Dr. Adenauer ein Essen. Auch für Samstag vormittag sind ausführ- liche Aussprachen zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Premierminister Debreè und zwischen Außenminister von Brentano und Außenminister Couve de Murville vor- gesehen. Auch der deutsche Botschafter in Paris, Blankenhorn, befindet sich gegenwärtig in Bonn. Am Donnerstag erörterte er mit Bundeskanzler Adenauer, Dr. von Brentano und Staatssekretär Carstens die Voraus- setzungen für den bevorstehenden Mei- nNungsaustausch. Wie es heißt, hat Bundes- kanzler Adenauer einen neuen Brief an Staatspräsident de Gaulle vorbereitet, der. Wenn das Ergebnis der Besprechungen vor- liegt, ebgesandt werden soll. Von einem neuen Treffen de Gaulle— Adenauer ist im Augenblick nicht die Rede. Vielmehr schimmert auch weiterhin Skepsis gegen- über den NATO-Plänen de Gaulles, die der Hauptgesprächsgegenstand sein werden, durch. Auf der anderen Seite sind die amt- lichen Stellen allerdings stark bemüht zum mindesten eine freundliche Atmosphäre für den Gedankenaustausch aufrechtzuerhalten. Strauß-Erlaß gebilligt Bonn.(gn. Eigener Bericht) Der Erlaß von Bundesverteidigungsminister Strauß, der den Kreis der direkten Vorgesetzten der Soldaten erweitert, wurde im Verteidigungs- ausschuß von der SPD ausdrücklich gebilligt. Nach der Ausschußsitzung erklärten die So- zialdemokraten, es sei ‚ nicht mehr zweifel haft, daß das Ministerium die rechtmäßige Grenze mit diesem Erlaß nicht überschritten hat“. Mit dieser Maßnahme sei aber wahr- scheinlich der Rahmen des Gesetzes ausge- schöpft. Jede weitere Ausweitung erfordere eine Gesetzesänderung. Die SPD bezweifelte jedoch, ob es klug War, diese Verordnung Während der Parlamentsferien und ohne jede Fühlungnahme mit dem Verteidigungs- Ausschuß vorzunehmen. Der SPD-Abgeordnete Helmut Bazille vertrat vor dem Ausschuß die Meinung, daß der Gefechtswert Maßstab für die Bewer- tung militärischer Ordnungen si. Der CDU- Abgeordnete Bausch wies darauf hin, dag es darauf ankomme, die geistigen Probleme in unserem Volk zu bewältigen, weil sie dann auch in der Bundeswehr bewältigt wären. In dieser Hinsicht sei die Ausweitung des Vorgesetztenkreises nur ein Notbehelf. Bun- desverteidigungsminister Strauß wurde auf- gefordert, den Fragenkreis„Ausbildung, Disziplin, militärische Ordnung“ mit dem Verteidigungsausschuß zu diskutieren, um — wenn notwendig— Aenderungen insge- samt vorzunehmen. Schrittweise Reformen würden in der Truppe Unruhe schaffen. 1 * Hammarskjéld nicht verkleinert werden. Er ist kür den weiteren Kampf gegen die So- Wietpläne unerläßlich. Daß die Vollver- sammlung der Vereinten Nationen mit den Neutralen, insbesondere mit den Afrikanern, für die Sicherung der Unabhängigkeit und damit für eine starke UNO-Führung und den Generalsekretär festgehalten hat, rettete die Stunde. Es war ein Ruhmesblatt für Hammarskjöld und dessen Leistungen. Sein Mut, sich gegen Chrustschow zu stellen und seine Popularität bei den Neutralen waren der Glücksfall für den Westen, der sich auf die eigentliche, große Bedeutung dieser Ge- neralversammlung, auf das Erscheinen der Afrikaner und auf die verstärkte Aktivi- tät der Neutralen, die ihre Bedeutung wach- sen fühlen, nicht gut vorbereitet hatte. Am Sitz der führenden westlichen Macht, in Washington, sah man die neutralen Führ rer nicht einmal gerne kommen. Der müden Eisenhower-Regierung war ein grobes diplo- matisches Ereignis in ihren letzten Monaten un willkommen. Eisenhower machte zwar nützliche Vorschläge, doch in der trockenen Amtssprache der Büros, die sie ausgearbeitet hatten. Und Macmillans staatsmännisch bril- lante Ansprache bedeutete manchen nicht- Westlichen Ohren nicht viel mehr als eine Verteidigung des englischen Beitrages zur Liquidation der Kolonialzeit. Niemand fand eine Sprache für die neuen Mitglieder, die mit exaltierten Erwartungen ihre Unab- hängigkeit und ihre Zukunft beginnen. Kein führender westlicher Staatsmann setzte sich mit den Problemen zwischen den Schwarzen und Weißen in Afrika ernsthaft auseinander. Keiner auch informierte die farbigen Kämpfer, Vertreter des Selbstbestimmungs- rechtes, ernsthaft über die Beugung dieses Rechtes in Europa durch die Sowjets, die sich vor den Vereinten Nationen als seine Verfechter aufspielen. Die Frage der deut- schen Wiedervereinigung wurde nur einmal von dem Vertreter Nepals erwähnt. Viel- leicht wäre der Versuch ebenso unwirksam gewesen, wie die Ostkampagne gegen eine angebliche deutsche Gefahr für den Frieden. Aber vielleicht hätte man bei den nicht fest- gelegten und größtenteils nicht informier- ten 40 Prozent der Mitglieder der Weltver- sammlung auch Verständnis für dieses Pro- blem gefördert. Daß in dieser Richtung Wenig geschehen ist, kann nicht der Bundes- regierung zur Last gelegt werden, auch nicht mangelnder Zusammenarbeit, sondern der einfallslosen Laschheit, mit der die Vollver- sammlung westlicherseits überhaupt vor- bereitet worden ist. Der Westen hat daher in dem großen Spiel auf lange Sicht durchaus eins Chance. Hammarskjöld hat sie ihm gesichert, als er die UNO zum Garanten afrikanischer Unab- hängigkeit gemacht hat. Aber der Westen müßte besser spielen, als es bisher gesche- hen ist. Jugendfürsorge wird modernisiert Aufgabenbereich der Jugendämter erweitert und fest umrissen Von unseret Be Bonn. Der Bundesminister für Familien- und Jugendfragen, Dr. Wuermeling, erläu- terte am Donnerstag von der Presse in Bonn seine vom Bundeskabinett verabschiedete Novelle zum Reichsjugendwohlfahrtsgesetz von 1922. Die Modernisierung der Jugend- fürsorge, die von den Einrichtungen der Jugendhilfe seit Jahren gefordert wird, steht auf der Dringlichkeitsliste des Kabinetts und soll noch in dieser Legislaturperiode Gesetzeskraft erhalten. Der Aufgabenbereich der Jugendämter wird durch die Gesetzesänderung nicht nur erweitert, sondern auch fest umrissen. Die Bundesregierung ging dabei von dem Ge- danken aus, die Eigen verantwortung der Familie stärker zu unterstreichen, den Schutz von Familie und Jugendlichen vor jeder vermeidbaren behördlichen Bevor- mundung zu gewährleisten und den Wir- kungsbereich der nicht behördlichen qugend- hilfe zu sichern. Sie legt daher eindeutig fest, daß behördliche Einrichtungen der Jugendfürsorge nur dort geschaffen werden Sollen, wo innerhalb der freien Jugendhilfe keine geeigneten Träger zur Verfügung stehen. Das Gesetz macht einen klaren Trennungsstrich zwischen Fürsorgezöglin- Sen und solchen Jugendlichen, die unter die freiwillige Erziehungshilfe fallen. Es unter- sagt den Ländern, Jugendliche der beiden Kategorien, wie es bisher aus Platzgründen nner Redaktion geschah, in einem gemeinsamen Heim unter- zubringen. Es verpflichtet außerdem die Bundesregierung, alle vier Jahre(erstmals am 1. Juli 1963) dem Bundestag und Bun- desrat Bericht über die Lage der Jugend und der Jugendhilfe zu erstatten. Gegenüber den alten Gesetzesbestim- mungen aus dem Jahre 1922 wird das Schutzalter von Pflegekindern von 14 auf 16 Jahre erhöht. Uneheliche Minderjährige, die bisher in allen Fällen der Jugendamts- aufsicht unterstanden, werden, wenn sie bei der Mutter oder bei Verwandten wohnen, nur noch unter Aufsicht gestellt,„wenn ihr Wohl es erfordert“. Vorrang vor allen be- Hördlichen Maßnahmen sollen in Zukunft freiwillige Hilfen haben, die zwischen Eltern und behördlichen Stellen vereinbart werden. An die Stelle der bisherigen Schutz- aufsicht— eine Art Polizeiaufsicht— tritt die„Erziehungsbeistandschaft“, die weniger die Lebensführung der Minderjährigen be- aufsichtigt, als vielmehr eine Unterstützung der Eltern bei der Erziehung darstellen soll. Die freiwillige Erziehungshilfe wurde aus diesem Grunde erstmals gesetzlich ver- ankert. Fürsorgeerziehung darf danach nur noch angeordnet werden, wenn keine an- dere Erziehungsmagnahme mehr ausreicht. Besonderes Augenmerk legt die Ge- setzesnovelle auch auf die Beaufsichtigung von Fürsorge- und Erziehungsheimen. SPD attackiert Landtagspräsident Gurk Zunächst kein Untersuchungsausschuß/ Diäten der Abgeordneten werden erhöht V Stuttgart. Der Landtag von Baden- Württemberg hat am Donnerstag einen SPDP-Antrag auf Einsetzung eines Unter- suchungs-Ausschusses zur Uberprüfung von angeblichen Aeußerungen des Landtagsprä- sidenten Dr. Franz Gurk zur Weiterbehand- lung an den Ständigen Ausschuß überwie- sen. Dieser Behandlung des heiklen Themas stimmten auch die Antragsteller zu, da es sich um die Prüfung einer komplizierten Verfassungsfrage handele. Dr. Gurk soll ini Juli in einer CDU- Versammlung bei einer Stellungnahme zum„Bremer Plan“ der Ge- Wwerkschaft Erzienung und Wissenschaft be- hauptet haben, 16e Lehrer gewerkschaft versuche, den Gottesglauben aus den Schu- len zu verdrängen und es gebe antichrist- liche Leiter von Schulen oder Verbänden. Dr. Gurk bestreitet, die Aussage in dieser Form gemacht zu haben. Der ständige A'is- schuß soll nunmehr prüfen, ob es verfas- sungsrechtlich zulässig ist, in diesem Falle einen Untersuchungsausschuß des Parla- ments einzusetzen. Ein von Viktor Renner erläuterter An- trag der SPD, das Bundesverwaltungsge- richt wegen der Zahlungsverpflichtung des Bundes für die Bausparprämien anzurufen, wurde nach einer ausführlichen Erklärung en unserer Stuttgarter Redaktion von Innenminister Dr. Filbinger mit Ein- Willigung der Opposition für erledigt er- klärt. Filbinger sagte zu, die Regierung halte an der Auffassung fest, daß der Bund zur Zahlung der Bausparprämien in voller Höhe verpflichtet sei. Erst nach sorgfältiger juristischer Prüfung und nach Rücksprache mit der Opposition werde das Land Klage erheben. Ein SPD-Antrag, der die Intensivierung der Flurbereinigung bezweckt, wird im Landwirtschaftsausschuß weiterberaten wer- den. Opposition und Regierungsparteien waren sich darin einig, daß in der Flurbe- reinigung vom Landwirtschaftsministerium viel geleistet werde, jedoch soll nach dem Antrag eine Erhöhung der Jahresleistung von 30 000 auf 50 0000 Hektar Fläche ange- strebt und ein Ausbau der Flurbereinigungs- verwaltung erreicht werden. Ein weiterer SPD- Antrag, die kommu- nalen und gemeinnützigen Kunstsammlun- gen künftig die für die Anschaffung von Spitzenwerken der Kunst zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Reingewinn des Lottos und Totos nicht allein zu Ankäufen für staatliche Sammlungen, sondern auch zur Beschaffung von Kunstschätzen für kom- munale und gemeinnützige Kunstsammlun- gen zur Verfügung zu stellen, wurde an den Kultur- und Finanzausschuß überwiesen. Kultusminister Dr. Storz sagte die Bereit- Willigkeit der Regierung zu, im nächsten Haushalt höhere Beträge einzusetzen. In der Begründung zu diesem Antrag hatte der Abgeordnete Kurt Angstmann die Mannheimer Interessen vertréten, worauf Minister Dr. Storz auf ein Dankschreiben verwies, das er soeben von Oberbürgermei- ster Dr. Reschke für die Bezahlung eines Bildes aus Lotto-Mitteln erhalten habe. In erster Lesung verabschiedete der Landtag ein Gesetz, durch das die Diäten der Abgeordneten im Grundbetrag von 550 auf 750 Mark und die Sitzungstagegelder von 25 auf 30 Mark erhöht werden. In der Begründung dazu wird darauf hingewiesen, daß die Aufstockung notwendig sei, da es sonst nicht gelingen könne, qualifizierte Persönlichkeiten für die parlamentarische Arbeit zu gewinnen. Es müsse auch berück- sichtigt werden, dag der Abgeordnete durch seine Arbeit im Parlament berufliche und finanzielle Opfer bringe, die ihm nicht oder nur zum Teil ersetzt werden könnten. Im übrigen halte sich Baden- Württemberg mit der, Entschädigung seiner Abgeordneten an der unteren Grenze aller Bundesländer. 9 De Gaulle kritisiert die UNO Paris.(dpa) Der französische Staats- präsident de Gaulle benutzte die erste Etappe seiner Reise durch die Alpengebiete zu der schärfsten Kritik an der UNO, die er bisher geäußert hat. Er sagte wörtlich:„Ich war einst mit vier anderen Chefs der Groß- mächte einer der Gründer der Organisation der Vereinten Nationen. Wir haben dieser Organisation unsere Unterstützung gegeben. Aber wir haben es nicht getan, damit die UNO in eine Art von ständigem Skandal, von maßlosen Reden, von unsinnigen gegen- seitigen Uebersteigerungen und von Kriegs- gefahren ausartet. Dazu gibt sich Frankreich nicht her und wird es auch in Zukunft nicht tun.“ Zur Algerienfrage sagte er, auf kei- nen Fall werde es die französische Regierung zulassen, daß eine mehr oder weniger auf. geregte, mehr oder weniger ehrgeizige, mehr oder weniger totalitäre Gruppe von Natio- nen Frankreich Lehren erteile und ihm sein Verhalten vorschreibe. Frankreich wolle in Algerien und anderswo den Frieden und die Brüderlichkeit, lasse sich aber nicht zu etwaz zwingen. Strafverteidiger behindert Die französische Regierung hat am Mitt- Woch auf dem Verordnungswege die Rechte der Strafverteidiger, vor allem bei Politi- schen Prozessen, eingeschränkt. Wie Infor- Mationsminister Terrenoire mitteilte, sieht die neue Verordnung weiter vor, daß sich die Zeugen bei ihren Aussagen auf die dem Angeklagten vorgeworfenen Straftaten be- schränken müssen und keine Erklärungen abgeben dürfen, die nur im losen Zusam- menhang mit dem Verfahren stehen. In seiner traditionellen Eröffnungsan- Sprache zu Beginn der neuen Session des französischen Parlaments forderte Parla- mentspräsident Jacques Chaban-Delmas am Donnerstag eine Verbesserung der Bezie- hungen zwischen dem Parlament und der Regierung. Es müsse dem Eindruck entge- Sengetreten werden, daß das Parlament lediglich zur„Dekoration“ da sei. Etwa 200 Vertreter des französischen geistigen Lebens, darunter der Philosoph Gabriel Marcel, der Schriftsteller Jules Romains, der ehemalige Botschafter in Deutschland Andre Francois-Poncet, Mar- schall Juin und zahlreiche Aerzte und Rechtsanwälte unterzeichneten am Donners- tag einen Aufruf, in dem sie sich gegen das „Manifest der 121“ richten. Mit diesem Manifest hatten sich Anfang September französische linksstehende Intellektuelle, darunter Jean-Paul Sartre, gegen die fran- 26sische Algerienpolitik ausgesprochen. Ersatz für Verkaufssonntage Bonn.(an- Eig. Bericht) Die„Goldenen“ N und„Silbernen“ Verkaufssonntage vor Weih- nachten sollen— wie bereits angekündigt in diesem Jahre aus den Bestimmungen des Ladenschlußgesetzes gestrichen werden. Der Arbeitsausschuß des Bundestages beschloß am Donnerstag mit einer Gegenstimme, daß als Ersatz an den vier Samstagen vor dem 24. Dezember die Geschäfte bis 18. Uhr ge- öfknet bleiben dürfen. Ein Antrag, an den Samstagen vor Ostern und Pfingsten den Geschäftsschluß auf 18 Uhr, zu verlegen, Wurde abgelehnt. Der Ausschuß sprach sich dafür aus, daß— mit Ausnahme von Weih- nachten— von der bisherigen Regelung, nur den ersten Samstag im Monat„verkaufs⸗ offen“ zu halten, nicht abgegangen werden Soll. Weniger Belegschaftshandel Bonn.(gn.-Eig. Bericht) In Betrieben und Behörden soll es in Zukunft verboten Sein, Waren zu verkaufen, die über den persön- lichen Bedarf der Betriebsangehörigen Während der Arbeitszeit hinausgehen. Ein entsprechendes Gesetz wurde jetzt vom Aus- schuß für Mittelstandsfragen verabschiedet und soll bis November durch den Bundestag Gesetzeskraft erhalten. Ausnahmen dieses Verbotes lassen lediglich den Verkauf von Speisen, Getränken, Milch, Backwaren, Obst, Einkellerungskartoffeln, Fachliteratur und Blindenwaren in Betrieben und Behörden zu. Für die Versorgung der Angehörigen der Bundeswehr soll noch eine besondere Rege- lung getroffen werden. Parteitag der Verwirrung Scarborough.(AP) Auf dem Parteitag der britischen Labour-Party in Scarborough geht es drunter und drüber. Nach der schwe- ren Niederlage von Parteiführer Hugh Gaitskell am Mittwoch, als sich die Dele- gierten für den einseitigen Verzicht Groß- britanniens auf Kernwaffen und damit den Austritt aus der NATO entschieden, sprach sich der Parteitag gestern überraschend für das von Gaitskell verfochtene Programm einer gemäßigten Verstaatlichung aus und lehnte damit die radikalen Forderungen des Iinken Flügels ab. Mit 4,15 zu 2,31 Millionen Stimmen billigten die Delegierten den vom Exekutivausschuß vorgelegten Entwurf, der sich in der Frage des Eigentums mehr den Vorstellungen der kontinentalen sozialisti- schen Parteien annähert.. Auf dem Parteitag wurde am Mittwoch der Abgeordnete Richard H. S. Croßmann zum Parteivorsitzenden für das kommende Jahr gewählt. Der Parteivorsitz ist im we- sentlichen ein Ehrenamt, das an politischer Macht hinter dem des Fraktionsführers im Parlament weit zurücksteht. Fraktions- un damit Parteiführer ist gegenwärtig Hugh Gaitskell. Ferhat Abbas verließ peking Peking/ Moskau.(dpa) Zum Abschluß eines siebentägigen Besuches des Leiters der alge- rischen Exilregierung, Ferhat Abbas, in der Chinesischen Volksrepublik, hat Peking er- neut seine Unterstützung für den Kampf der algerischen Aufständischen gegen Frankreich zugesagt. In einem von Abbas und Minister- präsident Tschou En-lai am Mittwoch un: terzeichneten Kommuniqué werden aller- dings keine konkreten Maßnahmen ex- Wähnt, sondern lediglich an die Völker der Welt, vor allem in Afrika und Asien, appel liert, den„gerechten Freiheitskampf“ der Algerier zu unterstützen. Die NATO-Länder werden scharf kritisiert, da sie die trango sische Regierung bei ihrer„kolonialen Un- terdrückung“ in Algerien unterstützten. Siehe auch die Seiten 24 und 25 7 2 3 FFFFCFSCFCCCCCCCCT „ Sa—= nr . 88D N 128 2 8 Nr. 289 UNO Staats- le erste ngebiete O, die er ich:„Ich er Groß- nisation n dieser gegeben. amit die Skandal, n gegen- Kriegs- ankreich uft nicht auf kei- egierung ger auf- ge, mehr n Natio- ihm sein wolle in und die zu etwas m Mitt- Rechte 1 politi- e Infor- te, sieht daß; sich die dem ten be- ärungen Zusam- 155 Ungsan- sion des Parla- mas am Bezie- und der entge- ament ösischen nilosoph Jules fter in t, Mar- te und )onners- gen das diesem ptember Ktuelle, ie kran- en. tage denen“ r Weih- digt gen des en. Der beschloß me, daß or dem Ihr ge- an den ten den erlegen, ach sich Weih- ng, nur rkaufs- werden del en und en Sein, persön- hörigen en. Ein m Aus- ʒchiedet adestag dieses uf von 1, Obst, ir und den zu. en der Rege 9 tag der rough Schwe- Hugh Dele- Grob- ait den sprach nd für gramm is und zen des Hionen n vom rf, der hr den ialisti⸗ ittwoch mann mende m We tischer ers im 8 und Hugh mme ing Beines r alge- in der ng er- pf der Ikreich nister n un- Aller- B er der appel- f. der Zänder ranzö- n Un- ützten. — 25 Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 WEIT RD WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst udoch geschah Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 150 kmist suchte am Donnerstagmorgen der Tai- den Süden der Philippinischen Hauptinsel Luzon heim und forderte bisher kun„Kit“ „Mehr produzieren, mehr lernen“— 80 14 Tote. Zehn Personen ertranken, als zwei tönt es Tag für Tag von Peking bis Kanton, Boote in dem Wirbelsturm kenterten. Die von Tschungking bis Schanghai den Chine- anderen wurden das Opfer Bäume oder kamen mit abgerissenen elek- und Parteiversammlungen trischen Leitungen in Berührung. * Das Zentrum von New Vork, die Insel Manhattan, ist am Mittwoch von mehreren Explosionen in der„Unterwelt“ erschüttert worden. Aus noch nicht geklärten Gründen kam es zu Bränden in dem unterirdischen umfallender sen aus dem Rundfunk, auf Kundgebungen entgegen, und auch in den Zeitungen ist es das vorherr- schende Thema. Ständig werden neue Mas- senkampagnen zur Steigerung der Produk- tion ersonnen. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend sind Millionen Menschen in Volkskommunen und Industriebetrieben, beim Damm- und Kanalbau, beim Eisen- schmelzen und Kohlenbuddeln in Bewegung. 1 der Stadt. Die In der Dämmerung warten die Parteiver- Gas- und Elektrizitätsleitungen waren unter- talt Abendschulen d selbst brochen, Kanaldeckel flogen in die Luft, e Fenster wurden zerstört und eine Person wurde verletzt. Die U-Bahn mußte zeit- weilig wegen der Stromsperre ihren Verkehr einstellen. * Die Einwohner in den Tälern des von schweren Uberschwemmungen heimgesuchten Zentralmassivs in Mittelfrankreich sahen am Donnerstagmorgen den Wasserspiegel der angeschwollenen Flüsse langsam zurück- gehen und begannen mit dem Säubern der verschlammten Straßen. Mit Sorge registrier- ten sie zugleich neue Regenfälle, die weitere Uberschwemmungen zur Folge haben könn- ten. Die Landstraßen stehen überall noch unter Wasser, und vielerorts sind die Strom- und Telefonkabel gerissen. Der Eisenbahn- verkehr wird langsam wieder aufgenommen, aber einige Linien liegen noch still. Bisher hat die Katastrophe zehn Todesopfer gefor- dert. Der Schaden geht in die Millionen. In der Stadt Brives bei Limoges traf erstmals nach Tagen wieder Brot ein. 5 Die Turboprop-Maschine vom Typ Vik- kers„Viscount“ der ägyptischen Luftver- kehrsgesellschaft„Misrair“, die seit Don- nerstag vergangener Woche auf dem Flug von Genf nach Kairo vermißt wurde, ist über dem Mittelmeer abgestürzt. Wie ein Sprecher der italienischen Polizei am Mitt- Woch bekannt gab, wurde die vermißte Ma- schine von einem Hubschrauber der Zoll- fahndung auf dem Grunde des Mittelmeers 17 Meilen vor der Küste der Insel Elba ent- deckt. Alle 23 Insassen haben bei dem Un- glück den Tod gefunden. Italienische Ma- rinèeinheiten haben Kurs auf die Absturz- stelle genommen. Eine Froschmapneinheit soll versuchen, an die Trümmer der Ma- schine heranzukommen. * Ein weitläufiger Z von Homosexuell len, der seine Organisation mit angeblichen kulturellen Veranstaltungen tarnte, ist in der oberitalienischen Provinz Brescia aus- gehoben worden. Die sogenannten Musik- und Konzertabende, die auch den Deck- namen„Balletti Verdi“(grüne Balletts) trugen, sollen seit drei Jahren unter voller Geheimhaltung veranstaltet worden sein. Sechzig reiche und prominente Männer des Wirtschafts- und Kunstlebens und ihre jugendlichen Freunde wurden von den Ka- rabinieri beim Staatsanwalt angezeigt. Sachverständige der Europäischen Atom- energiegemeinschaft werden im Oktober damit beginnen, französischen Atommüll in einen 2000 Meter tiefen Meeresgraben zwi- schen Nizza und der Insel Korsika zu ver- senken. Die Euratom- Kommission in Brüs- sel, die von den Mitgliedstaaten über Ab- lagerung von radioaktiven Abfallstoffen konsultiert werden muß, hat, wie am Mitt- woch verlautete, ihre Zustimmung zu dem französischen Projekt gegeben und ihren wis senschaftlichen und technischen Aus- schuß davon verständigt, dem 20 namhafte Wissenschaftler aus angehören. . Mit hochroten Köpfen marschierten am Mittwoch mehrere Regierungsvertreter aus dem Gefängnis in Bar-le-Duc. Bei der Be- sichtigung der Strafanstalt hatte der Direk- tor eines der inneren Tore abgeschlossen, konnte es aber nach Beendigung der Inspek- tion nicht mehr öffnen. Auch alle Bemü- hungen des Wachpersonals blieben vergeb- lich. Ein deutscher Häftling erwies sich schließlich als Retter in der Not. Als Spe- zialist für Türschlösser gelang es ihm in wenigen Minuten, die Eingeschlossenen zu befreien. der Sonntag dient dazu, in„freiwilliger Auf- bauschicht“ ein„Bekenntnis zum Sozialis- mus“ abzulegen. Der Zusammenhalt der Familie geht immer mehr verloren, der Staat hat auch die Freizeit gepachtet, und Genossin Hsiao hat keine Lust mehr Interessanté Leserstimmen in einer chinesischen Zeitung/ Viele sind der ständigen Antreiberei überdrüssig Jugend“, das Blatt des staatlichen Jugend- zu unterstützen. Sie tat dies offensichtlich, auch verbandes, dieser Tage die Zuschrift der weil diese„ketzerischen Gedanken“ Genossin Hsiao Wen zur Diskussion gestellt, von anderen Jungkommunisten vertreten Werden. Die Zeitung folgte damit dem Auf- i 8 5 Sinn des Kommunismus nur in der Arbeit ruf des 5 Schriftstellerkongresses Srad, Frühtemperaturen 8 bis 11 Grad. in Peking(Juli/August 1960), die„Reste des Odenwald und Bauland etwas frischer. Vor nicht auch in einer Volksdemokratie ein An- bürgerlichen Einflusses“ in China, vor allem allem nachts, jedoch frostfrei. Schwacher bis recht auf ein wenig Glück und Zufrieden- unter der jungen Generation, auszumerzen. mäßiger Wind zwischen Süd und Südwest, In diesem Sinne hat das Blatt eine Reihe von Zuschriften veröffentlicht, 4 s a 5 5 heiratet und arbeitet in einem Regierungs- andere Leser die Ansichten der Genossin schwächt sich weiter ab, bleibt aber im aus Hupeh nachdrücklich widerlegen. So er- Raume südlich England. Damit dauern die klärt der Genosse Tschang Ho-Ming aus südwestliche Strömung und die Zufuhr Peking, die von Hsiao Wen vorgetragenen milder Meeresluft weiter an. Ansichten seien nicht nur bedauerlich, son- dern auch gefährlich, denn sie berücksich- zu lernen. Doch die Arbeit ermüdet schon tigen nur die materielle Seite des Lebens. „Wenn jemand nur daran denkt, wie er sich die ernsthaft Zweifel daran äußert, daß der liege, und die Frage stellt, ob der Mensch heit habe. Hsiao Wen ist etwa 26 Jahre alt, ver- büro; sie scheint für viele zu sprechen, wenn sie fragt, warum in China der eine dem an- deren das Leben so schwer mache.„Kürz- lich“, so schreibt sie,„haben die Behörden Wieder einmal uns alle aufgefordert, mehr genug. Ich kann einfach nicht noch„einen in denen die Kinder wachsen nicht zu Hause auf, son- dern im Hort der Kommune. Jahre hindurch schien es, als hätten sich Millionen mit dieser Entwicklung abgefunden. Nur selten drang die Kunde von einem Aufbegehren ins Ausland, und sich Widerstand bemerkbar wurde er in einer Welle von Propaganda „Umerziehung“ Zeitschriften und Illustrierten brachten nur Bilder, auf denen die Arbeiterheere singend und lachend die großen Bauvorhaben des Landes selbst mit den primitivsten Hilfs- Revolution ein glückliches Leben ist. Wir mitteln bewältigten, und aus Artikeln und Leserbriefen sprach nur der Wunsch, noch mehr zu arbeiten, noch mehr zu lernen. Das Bild, das Chinas Propaganda gezeich- net hat, ist jedoch nicht das Bild der Wirk- lichkeit. Es weicht so sehr von den wahren Verhältnissen ab, daß sich Chinas Kommu- nisten heute veranlaßt sehen, in aller Offen- heit zu prüfen, ob denn die Massen dem Ruf der Partei zu immer neuen„Sprüngen Vorwärts“ so willig gefolgt sind, wie dies immer behauptet wurde. So hat„Chinas erstickt. machte, und meinem Kind zusammenzusein.“ Zeitungen, Kommunisten Mönche. sind keine Revolution und Aufbau freuen Sinn?“ nur stöhnen... An einigen Sonntagen orga- nisieren die Behörden noch freiwillige Ar- beitseinsätze. Auch wenn ich jedesmal daran teilnehme, so tue ich es doch nur zögernd. Ich finde es viel netter, mit meinem Mann Die junge Chinesin, Mitglied des Jugend- verbandes in der Provinz Hupeh, rüttelt mit ihren Klagen an den Wurzeln des kommu- nistischen Systems.„Ich denke“, so heißt es in ihrem Brief weiter,„daß das Ziel unserer Trappisten- sollten auch jedem einzelnen zugutekommen. Man sollte wohl arbeiten, aufbauen und Neues schaffen, gleichzeitig aber die Möglichkeit haben, sich der Früchte dieser Arbeit zu er- Was hat der Aufbau des Sozia- lismus oder Kommunismus sonst für einen Zweifellos hat die Zeitung diese Zu- schrift nicht veröffentlicht, um die von der Genossin Hsiao Wen vertretenen Ansichten den Mitgliedsländern Chinesische Arbeiter beim Bau eines Wasserreservoirs bei den Ming- Gräbern. In mühseliger„Handarbeit“ geschleppt. Wenn es nicht schnell genug geht, wird am Sonntag eine„freiwillige Aufbauschicht“ eingelegt. Sprung vorwärts tun, indem ich auch noch gut kleidet und wie er gut ißt.., dann ver- Vorberscge-Karfe 2 Kurse besuche. Es gibt zu viele Versamm- tritt er die selbstsüchtige und vulgäre Le- für Z 10. e- Uhr lungen, und sie dauern zu lange. Ich kann bensauffassung des Kleinbürgertums. Als a 1605820 Karl Marx einmal von seiner Tochter ge- verstehst Du unter Glück?“, antwortete er: Kampf.. Das war leg die Antwort eines Kämpfers für das Prole- K. 25 15 jeder 5 r errungen werden. Er 8. 5 schrieb:„Was wir Revolutionäre wünschen, ist in erster Linie ein Leben des Wohlerge- nicht des Wohl- fragt wurde:„Was tariat.“ Ein anderer Leser meinte, Wohlstand müsse hens für die Massen, ergehens für das Individuum.“ Wenn auch nicht zu erwarten war, daß die Jugendzeitung zustimmende Leserbriefe veröffentlichen würde, so geht aus der Zu- schrift der Genossin aus Hupeh doch klar hervor, daß viele Chinesen heute der stän- digen Antreiberei durch die Funktionäre überdrüssig sind. Wäre dies nicht so, hätte das Parteiblatt keinen Anlaß gehabt, die Ausein andersetzung in die ôffentlichkeit zu tragen. Nicht umsonst schrieb der Leser Tschen Tschi-Liang aus Tientsin vorwurfs- voll, die Ansichten von Hsiao Wen finde man heute„recht häufig“ bei der jungen Generation. Dietrich Bosing e wird Stein für Stein heran- dpa-Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Zeitweise bedeckt, vereinzelt etwas Regen. Teilweise schauerartig, zeitweise auflockernd bis auf- heiternd. Immer noch mild. Höchsttempera- turen in der Rheinebene zwischen 16 und 19 Uebersicht: Das Tief über Westeuropa Sonnenaufgang: 6.35 Uhr. Sonnenuntergang: 17.52 Uhr. 7— Adio 2 2 stecdcholcd Berlin 1010 1 0 elgrad — elgre 3 NV Monnheica 17 3 8 Paris 2 25 1———. eee 0 ,. o. 2 „„ 2 Nes 1921 H 1020 Pegelstand vom 6. Oktober Rhein: Maxau 466(—9): Mannheim 308 (=); Worms 226(6): Kaub 214(4). 5 Neckar: Plochingen 110(2); Gundels- heim 160(2); Mannheim 302(4). 40182 Verkehrsminister erwarten Verkürzung der Fahrzeuglänge Die Verkehrsminister von 17 europaischen Ländern stimmten am Mittwoch in den Haag mit großer Mehrheit einem französischen Vorschlag zur Neufestsetzung von Maßen und Gewichten für Lastkraftwagen zu. Der Vorschlag kommt den in der Bundesrepublik geltenden Bestimmungen weitgehend ent- gegen. Der Achsendruck der Lastkraftwagen soll zehn Tonnen und bei Doppelachsen 16 Tonnen nicht überschreiten. Das Gesamt- gewicht soll auf 32 Tonnen begrenzt werden. Lastzüge sollen nicht länger als 16,5 Meter, Einzelfahrzeuge oder Sattelschlepper mit An- hänger nicht länger als 15 Meter sein. Fahr- zeuge, die diese Gewichts- und Längen- begrenzungen überschreiten, sollen nach dem 31. Dezember 1965 nicht mehr zugelassen werden. Gegen den französischen Vorschlag Wandten sich die Niederlande, Italien und die Schweiz, während sich der britische Ver- kehrsminister einer Stellungsnahme enthielt. Als eine der dringendsten Aufgaben hab sich die europàische Verkehrsministerkonfe- renz in den Haag die Bekämpfung der Unfälle auf der Straße gestellt, sagte der neue Vor- sitzende der Konferenz, der österreichische Minister Waldbrunner. Dem„Völkermord auf der Straße“ müsse Einhalt geboten wer- den. Die Bestrebungen der verschiedenen nationalen und internationalen Organisatio- nen für Verkehrssicherheit sollen durch einen Auschuß koordiniert werden. 5. Die Konferenz der europäischen Verkehrs- minister war die zwölfte seit der 1953 im Rahmen der OEEC beschlossenen Zusammen- arbeit. Sie erörterte in den Haag die Frage der allgemeinen Verkehrssicherheit, die Ver einheitlichung der Verkehrsvorschriften un die Vereinheitlichung von Maßen und Ge- wichten für Lastkraftwagen. Was wir hörten: eee ee eee Lorea-Zyklus im Stuttgarter Hörspiel Zu Beginn des Winterhalbjahres 1960/61 legt der Süddeutsche Rundfunk sein neues Programm vor, das in deutlicher Abgrenzung zum Fernsehen dem gesprochenen Wort— noch mehr als bisher— die Aufgabe der In- formation, der Diskussion, der geistigen Auseinandersetzung, der Vermittlung von Bildungswerten und künstlerischen Erleb- nissen zuweist. So braucht auch das Hörspiel nicht— oder nur gelegentlich— dem bloßen Unterhaltungsbedürfnis zu dienen, sondern kann und soll in erster Linie Literatur sein, die entweder eigens für den Funk geschrie- ben oder in dramatischer Form für den Funk eingerichtet worden ist. Darüber hinaus will der Spielplan„durch zyklisch angeordnete, aufeinander bezogene Sendungen Zusam- menhänge darstellen, Perspektiven zeigen und ganze Landschaften der Kulturge- schichte ins Bewußtsein rufen“, Nach den „Dramen der Weltliteratur“ im vorigen Jahr wird ein neuer Zyklus der Sendestelle Heidelberg-Mannheim unter dem Titel„Im Spiegel der Komödie“ die bedeutendsten Werke des heiteren Welttheaters vom Mit- telalter bis zur Neuzeit herausbringen, und die Sendereihe„Der Mensch zwischen Gott und Widersacher“, die sich auf die Dichtung des 20. Jahrhunderts beschränkt, enthüllt die tragische Situation des modernen Menschen im Konflikt mit seiner Bestimmung. Schließ- lich wird die im vorigen Jahr eröffnete Reihe Dramatiker dieses 3 ahrhunderts“, die als erstes einen großen Pirandello-Zyklus brachte, mit sechs wesentlichen Werken des großen spanischen Dramatikers Federico Jareia Lorca fortgesetzt. Lorca(1899-1936) war ein Dichter von reinstem Geblüt, dessen poetische Sprache allen Glanz und alle Schwermut seiner iberischen Heimat, die harten Kontraste des Lichts und die stolze Einsamkeit der Seele widerspiegelt. Er war ein Revolutionär, der an den Sieg der Freiheit glaubte und wäh- rend des Bürgerkrieges den Tod fand. Doch sein Werk, dieser reiche, strahlende Auf- bruch einer neuen spanischen Dichtung, lebt Weiter und wurde durch die kongenialen Uebertragungen von Enrique Beck auch in Deutschland bekannt und— man denke an „Bluthochzeit“ und„Bernarda Albas Haus“ — auf allen größeren Bühnen gespielt. Der Süddeutsche Rundfunk begann seinen Lorca- Zyklus mit einer bisher unbekannten volks- tümlichen Romanze, einem Jugendwerk des Dichters:„Mariana Pineda“, in der Funk- bearbeitung von Fred von Hoerschelmann, inszeniert von Claire Schimmel. 0 Es geht ein seltsamer Zauber von diesem Stück aus, das aus einer anderen Welt zu kommen scheint, einer Welt, in der man noch nicht den psychologischen Relativismus kennt, der alle Werte zu Problemen zerredet und in Fragwürdigkeiten auflöst, und in der die Dichter es noch nicht verlernt haben, die einfachen und großen Dinge des Lebens ein- fach und groß zu schildern. Lorca erzählt eine Geschichte aus den spanischen Wirren der nachnapoleonischen Zeit, als eine libe- rale Umsturzbewegung das Land von der unerträglich gewerdenen Königsherrschaft befreien will. Niemand wagt ein offenes Wort, weil keiner vor den Nachstellungen der Polizei sicher ist, und so mußſ auch Mariana Pineda, eine schöne junge Frau aus adeligem Geschlecht, um ihr Leben bangen, als Pe- drosa, der Richter von Granada, ihre Be- ziehungen zu den Verschwörern entdeckt. Sie hat die Revolutionsfahne gestickt, die bald das Zeichen des Sieges sein soll, sie hat ihrem Geliebten, Don Pedro de Sotomayor, zur Flucht verholfen, und die Führer des ge- planten Aufstandes versammelten sich in ihrem Hause. Pedrosa will sie, die seit langem Begehrte, retten, wenn sie ihn erhört. Doch Mariana Pinedas glühender Stolz ist stärker als die Angst. Sie wird verhaftet und, weil sie sich weigert, die Namen der geflüchteten Freunde zu nennen, zum Tode verurteilt. Bis zuletzt wartet sie darauf, daß Don Pedro kommen wird, um sie zu retten oder mit ihr zu sterben, getreu seinem Ver- sprechen. Doch der Geliebte, der nach Eng- land entkam, hat sie längst verraten und vergessen. An dieser Erkenntnis zerbricht auch ihre Liebe, und erst jetzt, nachdem diese letzte, tiefste Bindung erlosch, kann sie in vollkommener innerer Freiheit ihr Ende bejahen. In einem Ensemble vorzüg- licher Sprecher war Maria Becker als Trä- gerin der Titelrolle die alles überragende Gestalt, die das Dichterwort in blutvolle, lebendige Wirklichkeit verwandelte. E. P. Neue Erken nine und Erfindungen Schutzan züge geschweißt (SawW) Ein neuartiger Stoff mit vielseiti- gen Verwendungszwecken, insbesondere zur Herstellung von Schutzkleidung, wurde in England entwickelt. Das Material besteht aus Terylen-Geweben besonderer Struktur, die zwischen, zwei hauchdünnen PVC-Folien ein- gepreßt sind. Der neue Stoff wird bereits auf vielerlei Gebieten erprobt: Beläge für Sport- plätze, Markisen, Gartenmöbel, Auskleidung von Schwimmbecken und Planen. Durch Ver- wendung verschiedener PVC-Formeln und Terylen-Gewebe werden spezielle Eigen- schaften wie Feuer-, Säure- und Zerreiß- festigkeit erzielt. Ein großer Vorteil des Ma- terials besteht darin, daß es dielektrisch ge- schweißt werden kann. Auf diese Weise sind die Endprodukte wasserdicht und haben sichere Nähte. Von großer Bedeutung sind außerdem das günstige Verhältnis zwischen Festigkeit und Gewicht, das je nach Spezi- fizierung variiert werden kann, die Wider- standsfähigkeit gegenüber den meisten Sau- ren und Chemikalien und die Elastizität, die bei Schutzkleidung als besonders angenehm empfunden wird. Außerdem läßt sich das Material mit warmem Wasser und Seife rei- nigen und hat sich bei den unterschiedlich- sten Temperaturverhältnissen ausgezeichnet bewährt. Wenn das Ba by sich naß macht (Saw) Um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, wurde in Amerika ein Gerät ent- Wickelt, das automatisch Alarm gibt, wenn das Baby sich naßmacht. Es handelt sich da- bei um ein Transistor-Tongenerator, bei dem der Basiskreis unterbrochen ist. Die freien Leitungsenden führen zu zwei Streifen aus Metallfolie, die auf ein Stück Kunststoffolie oder Gummituch aufgelegt sind. Macht sich das Baby naß. so leitet die Feuchtigkeit, schließt den Basiskreis und setzt den Laut- sprecher mit einer Tonfrequenz in Betrieb, deren Höhe an dem veränderbaren Wider- stand eingestellt werden kann. Die zum Be- trieb des Transistorgeräts benötigte niedrige — Spannung von nur 1,5 Volt schließt jede Ge- fahr für das Baby aus. i Verpackt in auf gepumpten Kissen (Saw)„Pneupack“ heißt ein neues deut sches Verfahren, Güter, besonders hoch- empfindliche, sicher in Kisten zu verpacken. Die elastisch wirkende Luft wird dabei als Polster verwendet. Pneupack- Verpackungs- kissen bestehen aus dublierter und ge- schweißter Weich- PVC-Folie, die in einer Stärke von 0,4 mm und einer Breite von 1,30 m hergestellt wird. Das spezifische Ge- wicht ist 1,3. Die Folie ist zwischen— 20 und + 60 Grad C für diesen Zweck zuverlässig verwendbar und bei jedem Klima ver- rottungsfest. Je nachdem, wie stoßempfind lich das verpackte Gut ist, wählt man die Pumphöhe der Kissen entweder mit 4 und 6 em oder mit 8 und 12 m. Die Folien werden in der entsprechenden Kissengröße mit Hoch frequenz verschweißt. Dabei bleibt zunächst noch ein Verbindungskanal zwischen alle EKissen offen. Zwischen den einzelnen Kissen läßt man genügend Material stehen, so daß sie auseinandergetrennt werden können. Nach dem Aufblasen der Kissen werden dann auch die Verbindungsöffnungen abgeschweifßft. Pneupack wird in flachem und in aufgeblase- nem Zustand geliefert. Man befestigt die Kissen in den Kisten durch Festnageln, An- binden oder Ankleben der breiten Ränder Die Vorteile gegenüber einer Verpackung mit Holz wolle, Stroh oder Papier sind vielfältig Es werden Montagekosten eingespart. D Verpackung verunreinigt die Waren nicht Bei der Zollabfertigung wird die Kontrolle erleichtert. Am wichtigsten aber ist das Ei sparen von Raum und Gewicht. Die Fracht- kosten können mit dem neuen Verfahren um 30 Prozent und mehr gesenkt werden.. cee.—. e eee, Seite 4 MANNHEIMER MORGHN MANNHEIMER TOKALNACHRIcHTER Hinter orangefarbenen Gardinen: AOR- Kundendienst in 30 Glaskabinen Die Schalterhalle der Allgemeinen Ortskrankenkasse würde renoviert/ Die Beamten sitzen jetzt bei der Arbeit 8 Die Schalterhalle der Allgemeinen Ortskrankenkasse strahlt in neuem Glanze. Endlich ist aus dem dumpfen, staubigen und ungemütlichen Wartesaal der Nach- Kriegsjahre eine lichte, farbenfrohe, große, sogar elegante Halle geworden. Man könnte beinahe sagen, ein Besuch der AOK-Halle sei vergnüglich; wenn nicht Krankenkassen-Besuche auch im schönsten Gebäude nicht viel mit Vergnügen zu ten haben. „Individuelle Bedienung“— das sollte nun in der einstens so un- freundlichen„Versicherten Abfertigung“ erreicht werden. Zu diesem Zwecke wurde vor jedem der 30 Schalter in der Halle eine Glaskabine aufgestellt, in der zeder Kunde mit dem ihn bedienenden Beamten allein ist. Die Nachfolgenden sitzen vor der Kabine auf gepolsterten Bänken und warten, bis sie an der Reihe sind. Auch das geht schneller als zuvor, weil der A0R- Bedienstete neuerdings hinter der Theke auf einem Rollstuhl sitzt und alle gemeinhin notwendigen For- mulare, Stempel und Hinweisblätter samt je 4000 Karteikarten in greifbarer Nähe hat. Allein die baulichen Veränderungen an der Halle kosteten die AK über 200 000 Mark. Hans Vogel, AOR- Geschäftsführer und Verwaltungsdirektor begründete in einem Gespräch die Notwendigkeit des Umbaues der Halle. Architekt Platen hatte diesen Seinerzeit geradezu avantgardistischen Ver- Waltungskomplex an der Renzstraße im Jahre 1932 gebaut. Man schätzte damals die möchstmögliche Mitgliederzahl auf etwa 60 000 und just für solche Belange wurde die Halle dimensioniert: 36 Meter lang und 28 Meter breit. Dicke Betonpfeiler hielt man Bettenhaus Wagner& Co. Mannheims großes Fachgeschäft für Betten, Ausstebern u. Kleinkinderbekleidg. MANNHEIM, HI, 4 seite Strabe damals für schön. Platen schloß die Theken direkt an diese Pfeiler an und ließ viel Platz für die Beamten und Kunden. Die Theken waren hoch und die Beamten mußten daran stehend arbeiten. Die dick- bauchigen Tröge mit den Karteikarten stan- Bedienung hinter Glas— Kunden sitzen Wohin gehen wir? Freitag, 7. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Hänsel und Gretel“(Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter des Brunnenmachers“ (k. d, Theatergemeinde Nr. 531— 1060, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr: Re- Zitation„Moderne Lyrik“; Städt. Bühne Hel- delberg 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die lustige Witwe“ Freitag-Miete, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Der brave Soldat Schwejk“; Kleines Haus:„Die Jung- trauenquelle“; Palast:„Die Spur führt, nach Caracas“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Frauen- gefängnis“; Alhambra:„Die Fastnachtsbeichte“; Universum:„Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“; Royal: Jovanka und die anderen“; Kurbel: Der Würger von Paris“; Capitol:„Das schwarze Museum“; 23.00 Uhr:„Banditen ohne Maske“; Alster:„Der Himmel ist schon ausverkauft“; Abendstudio im City:„Die schmutzigen Hände“; Schauburg:„Denen man nicht vergibt“; Scala: »Im Land der langen Schatten“. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Jetzt ist sie dd— dle Necker mann-Luxus-Vollauto- matie“- Waschmaschine der, Fir- ma Neckermann-Versand-KG bei! 4 den bis vor wenigen Monaten noch meter Weit hinter der Theke. Dorthin wanderte also der geplagte Beamte und suchte die not- wendige Karteikarte des Versicherten her- Aus. Wenn er sie gefunden hatte, mußte er sich vergewissern, ob es auch die richtige war. Also rief er laut den Namen zur Theke hin.„Elisabeth Müller“. Leise Bestätigung von dort. Dann, weil's ja mehrere Lieschen Müller geben kann, verlas er Geburtstag und Wohnung der Liese Müller. Die umstehenden wußten also nun schon viel Privates von der Liese Müller, was weder ihr noch Direktor Vogel gefiel weil es einen nicht gewünsch- ten Untertaneneindruck im Kunden er- weckte“). Die Kunden der AOK vermehrten sich weit über alle Erwartungen. 1948 waren es schon 116 000, 1956 ruhten in den Trögen der AOK die Karteikarten von 157 000 Mitglie- dern und jetzt hat sich die Zahl bei etwa 144 000 eingependelt. 1800 bis 2000 Kunden kommen täglich in die Schalterhalle. Davon holen 1200 bis 1400 Geld ab. Nach Meinung. von Vogel können die 72 Angestellten an den 30 Schaltern diesen Andrang jetzt ohne wei- teres bewältigen. 14 Jahre lang war an dieser Halle herum- geflickt worden. 1957 gab endlich die Grippe- epidemie den Zündfunken. Der AORK-Vor- stand und die Vertreter- Versammlung be- schlossen den Umbau. Man besichtigte die Ortskrankenkassen in Worms und Frankfurt und gab für Mannheim dem neuen Kabinen- system den Vorzug. Architekt Fritz Biehl (Mannheim) wurde beauftragt, die Halle innenarchitektonisch zu gestalten. Die Decke wurde mit Schallschluckplat- ten ausgelegt, die Steinplatten auf dem Fußg- boden erneuert. Die ewig klemmenden und undichten Schiebefenster wurden gegen große Drehflügelfenster ausgetauscht, die Beleuchtung an der Decke verstärkt. Die Säulen erhielten einen lichtblauen Mosaik- belag. Orangefarbene Gardinen geben der Halle einen warmen Akzent. Wie bei der Bundespost wurden Schreibgelegenheiten für die Kunden geschaffen.„Damit sie des formellen Papierkrieges gleich hier Herr Werden können!“ meinte Direktor Vogel. Die Stirnwand der Halle soll möglicher- weise mit einem Fresko geschmückt wer- den. Darüber sind sich die Bauherren aller- dings noch nicht einig. Ein weiteres Sorgenkind der AOK— eigentlich ist dafür die Landesversiche- rungs- Anstalt zuständig, die Vertrauens- ärztliche Dienststelle, soll auch bald räum- lich neu geordnet werden. Beschwerden über diese Dienststelle liefen auch schon oft bei der MM- Lokalredaktion ein. Die Leser be- schwerten sich in Briefen darüber, daß sie Zwar einbestellt, aber nicht untersucht wor- den seien, daß sie in einem unwürdigen Warteraum oft hätten stundenlang sitzen müssen, daß die Stimmung gereizt sei, und So fort. Dazu Direktor Vogel:„Das Problem hängt einzig und allein von der Raumfrage Ab.“ Wenn in LI das neue Gesundheitsamt steht(in zwei Jahren), wird die Vertrauens- ärztliche Dienststelle vom Erdgeschoß des AOK-Baues in die jetzigen Räume des Ge- sundheitsamtes im zweiten Stock des Hau- ses umziehen. Eine Zweigstelle der Ver- trauensärzte besteht gegenwärtig schon in der Heinrich-Lanz-Stragße. Als Fernziel der AOR-Verwaltung nannte der Direktor die Einrichtung von hauptamtlicher Dienststellen in den Vor- orten. Dort sollen dann alle alltäglichen Ar- beiten erledigt werden. Bisher bestehen in manchen Stadtgebieten lediglich sogenannte Auszahlstellen für Krankengeld bei Bank- Filialen. „In der Hauptverwaltung haben wir täg- lich 500 Krankmeldungen zu, verarzten']!“, er- klärte Vogel. Durch eine intensivere Kran- kenüberwachung sei es allerdings in den letzten Monaten gelungen, manchen„Schein- kranken“ schnell zu heilen. Dadurch habe sich der durchschnittliche Krankenstand auf etwa 6,2 Prozent der Mitglieder eingepen- delt, für die nicht zuletzt dank der neuen Organisation alle notwendigen Verwal- tungsmahnahmen jetzt unverzüglich einge- leitet werden könnten. No. In der AOK: Aus dem düsteren Wartesaal wurde eine lichte Halle Bilder(2): Bohnert und Neusch Aus dem Polizeibericht: Mannheimer Schmuckdiebe in Stuttgart festgenommen Mitte August waren zwei Unbekannte in ein Juweliergeschäft in der Mannheimer In- nenstadt eingedrungen; sie hatten als Beute Uhren, Armbänder und Ringe im Gesamtwert von etwa 12 000 Mark mitgenommen. Einer der Einbrecher, ein ungarischer Staatsange- höriger, konnte jetzt in Stuttgart festgenom- men werden. Der Ungar fiel auf, als er sich bemühte, den gestohlenen Schmuck zu ver- kaufen. Die Stuttgarter Kripo konnte den Sröhgten Teil der Schmuckstücke im Wert von 10 000 Mark sicherstellen. Auch der„Mit- arbeiter“ des Festgenommenen sitzt bereits hinter Schloß und Riegel; ihn ereilte sein Schicksal in Frankfurt am Main. Gegen Absperrtonnen Auf der neuen Umgehungsstraße bei Kä- fertag fuhr am späten Abend ein amerika- nischer Personenwagen mit hoher Geschwin- digkeit in die auf der linken Fahrbahnseite aufgestellten Absperrtonnen. Der Fahrer und Zzwel weitere im Wagen sitzende Soldaten er- Die Geliebte erwürgt und dann beraubt Vor dem Frankenthaler Schwurgericht begann der Mordprozeß gegen Paul Roder Während das Urteil gegen den wegen Totschlags seiner Frau angeklagten Lud- wigshafener Friedrich Glück noch aussteht— es Soll morgen verkündet werden— begann gestern vor dem Frankenthaler Schwurgericht bereits der Mordprozeß Roder. Der 51jährige Angeklagte hat in der Nacht zum 14. Mai 1959 in Ludwigs- hafen, vor dem Haus Saarlandstraße 81, seine 46jährige Geliebte Anneliese Thomas erwürgt, die Leiche beraubt und sich zwei Tage später, als er nicht mehr aus noch ein wußte, in Heidelberg der Polizei gestellt. Schwurgerichtsvorsitzender Land- gerichtsrat Erich Barbier bezeichnete im Eröffnungsbeschluß Paul Roder als hin- reichend verdächtig, heimtückisch und aus niedrigen Bew ggründen die in einem Trikotagengeschäft, das in Mannheim und Ludwigshafen Filialen hat, beschäftigte Kassiererin erwürgt zu haben. Danach wären die Tatbestandsmerkmale des Mordes erfüllt.„Sie allein besitzen den Schlüssel zur Wahrheit“ ermahnte der Vorsitzende den Angeklagten zu Beginn der Verhandlung, zu der 20 Zeugen und drei, Sach- verständige aufgeboten wurden. Dies Ermahnung flel bei dem untersetzten Paul Roder auf wenig fruchtbaren Boden. An unbelastende Nebensächlichkeiten kann er sich oft genauestens erinnern, sobald aber Dinge zur Sprache kommen, bei denen er eine Gefahr wittert, verstummt seine viel- fach stockende, überleise Stimme. Dafür tritt umso häufiger ein Taschentuch in Aktion. Er wischt sich damit immer wieder Stirn, Hände und Genick. Und er schwitzt Viel: als er zugeben muß, daß die bei frühe- ren Verurteilungen angegebene(und still- schweigend anerkannte) Hirnverletzung micht— wie er behauptete— aus dem Krieg sondern von etlichen Wirtshausschlägereien herrührt; als die lange Liste seiner Vor- strafen, hauptsächlich wegen Betrugs, Be- leidigung und Sachbeschädigung, vom Ge- richt erörtert wird. Schließlich, als er dem Gericht gegenüber zugeben muß, daß das ursprünglich angegebene Motiv„Tötung auf Verlangen“ aus der Luft gegriffen war. klagte besuchte die Schule bis zur Quarta. Dann erlernte er den Kaufmannsberuf. 1934 trat er in den Dienst der Stadtverwaltung Chemnitz. Die frühe Parteizugehörigkeit ließ ihn bald Obersekretär, dann Mitarbeiter des Gouverneurs von Litzmannstadt werden. Die ersten kleineren Bestrafungen stellten sich ein. Als Obergefreiter will er durch eine Luftmine verwundet werden sein. Die Akten Sprechen anders. Nach dem Zusammenbruch Flucht aus einem russischen Lager. Im Westen Start als Landarbeiter und Vertreter. Das Geld reicht nicht. Betrügereien folgen, mit sehr viel Phantasie angelegt: Unbe- rechtigter Verkauf von Karten für einen die ebenso wie Roder geschieden War, zum ersten Mal von„gemeinsamem Tod“ ge- sprochen haben. Ein andermal habe sie ihm Vorgeschlagen, den Kassierer ihres Geschäfts auf der Bismarckstraße zu überfallen. Er habe sich entschieden geweigert. Bei Aus- einandersetzungen habe er sie auch„einige Male gewürgt“. Wegen Diebstahls an einem Zimmerkol- legen wurde dem Täter der Boden zu heiß. Er wollte nach Hattingen zu seinem Bruder und nahm Abschied von Anneliese Thomas. Noch einmal traf er sie am Nachmittag vor der Tat. Die beiden aßen und zechten in zwei Lokalen. Auf dem Heimweg gab es Streit. Als ihm Anneliese Thomas vor der Haustür Feigheit und Eifersucht vorwirft, packt er Sie mit beiden Händen am Hals. „Haben Sie gedrückt?“, fragt der Vor- sitzende.„Ich muß ja gedrückt haben“, lautet die Antwort. Beide flelen dann um, Roder drückte weiter, bis sich das Opfer nicht mehr Freiballon-Start, Vorsprache als Ministerial- 1 Seine Reaktion:„Es ist ja unmöglich, beamter in einer Bar, um nach„Gebühr⸗ zahlung“ ein Schild„Off Limits“ entfernen zu lassen. Seèrienweise werden Zechen Roder spricht oft und viel dem Alkohol zu mit ungedeckten Schecks bezahlt. Bei den Verurteilungen erhält er stets mildernde Umstände wegen der„FKriegs-RKopfver- letzung“ 51 8 Nach Westfalen macht er Stuttgart und Frankfurt unsicher. Ende März taucht Roder in ELudwigsHafen auf. Eine chemische Fabrik stellt ihn als Arbeiter ein und entläßt ihn bald wieder. Kurze Beschäftigungen wech- Der aus der Ostzone stammende Ange- seln ebenso schnell mit Arbeitslosigkeit. Am 17. April lernt Roder sein späteres Opfer in einer Gaststätte kennen. Schon bald werden die Beziehungen intim. Man schlägt sich viele Nächte in Lokalen um die Ohren und steigt häufig in einer Mannheimer Pension als Ehepaar ab. Bei einer nächtlichen Unter- redung im Ebertpark soll Anneliese Thomas, ich mich so habe gehen lassen“. Er streifte der Getöteten zwei Ringe und die Halskette ab, leerte auf einer Baustelle ihre Tasche aus, deckte sie mit Pappe zu und nahm den Inhalt mit. Bezeichnend sein Verhalten nach der Tat. Er besucht ein Ludwigshafener Café, erzählt Witze, gibt der Kapelle eine Runde und versucht, mit einem geraubten Silberdollar zu bezahlen. Dann schläft er in der Mann- heimer Pension, spielt in einer Schönauer Wirtschaft Skat, ohne irgendwo etwas zu bezahlen. Nach Uebernachtung in einer Bau- bude am Rheinbrückenkopf wandert er zu Fuß nach Heidelberg, kehrt dort nochmals ein und stellt sich, als er liest, daß er wegen Raubmords gesucht wird.„Weil es kein Raubmord war, sondern im Affekt geschah“. — Die Verhandlung wird heute fortgesetzt. Mit der Urteilsverkündung ist am Montag zu rechnen. kim. litten Verletzungen, die ihre sofortige ärzt- liche Behandlung notwendig machten. Das schwer beschädigte Fahrzeug mußte abge- schleppt werden. Lebensgefährlich gestürzt Kurz nach 17 Uhr kam ein 49 jähriger Mo- torradfahrer auf dem Straßenheimer Weg ohne fremdes Verschulden zu Fall. Der Ge- stürzte wurde mit einer schweren Kopfver- Smal vergrößert sehen Sie die Welt auf Ihren Reisen— Wanderungen und beim Sport! Shors- Sport 8* 30 vergütete Optik, Mittel- trieb. 2 J. Gar., deut- 78 4 sches Hrzeugnis nur 1 Anzahlung nur 15. Eine Sensation in Preis und Qualität! 5 1 1 PHNORA Mannheims großes Spezialhaus 0 7. 5, Planken, ſel. 268 44/45 letzung ins Krankenhaus eingeliefert. Wie von dort mitgeteilt wird, hat er einen Scha- delbruch erlitten und schwebt in Lebens- gefahr. Beim Einbiegen zusammengestoßen Als ein Personenwagen in der Nacht zum Donnerstag von der Nibenius- in die Fried- rich-Ebert-Straße einbog, prallte er mit einem in Richtung Käfertal fahrenden Pkw. zusammen. Der Fahrer des erstgenannten Wagens wurde leicht verletzt, beide Fahr- zeuge erheblich beschädigt. Der Gesamtscha- den wird auf 4000 Mark geschätzt. I Wer wurde geschädigt? Zwölfjährige Schwindlerin Wurde ermittelt Wie wir in unserer Ausgabe vom 30. September berichteten, war in der Neckarstadt in mehreren Fällen ein Mädchen als„Versicherungskassiererin“ aufgetreten. Die auf ein Alter von zwölf bis 13 Jahre geschätzte„Dame“ hatte in den meisten Fällen mit Erfolg an der Wohnungstür gebeten, Mitgliedsbeiträge in einer Höhe von einer bis 2,70 Mark für Nachbarn auszulegen. Wie sich dann später herausstellte, waren die genannten Nachbarn überhaupt keine Mitglieder der angegebenen Versicherungsgesell- schaft. Nach umfangreichen Ermittlun- gen konnte die Kriminalpolizei jetzt die blutjunge Schwindlerin ausfindig ma- chen. Es handelt sich um eine zwölfjäh- rige Schülerin, die auf noch nicht geklärte Weise in den Besitz ordnungsgemäßer Quittungsabschnitte gekommen ist. Für das eingenommene Geld, etwa 20 Mark, hatte sich die Kleine nach ihren Angaben Süßigkeiten gekauft. Zwölf Geprellte haben sich bereits gemeldet. Um einen Ueberblick über den Gesamtschaden zu bekommen, den das betrügerische Kind angerichtet hat, bittet die Kriminalpoli- zei alle diejenigen Geschädigten, die sich noch nicht bei ihr gemeldet haben, sich umgehend mit ihr in L 6, 1 in Verbin- dung zu setzen. 3— Jarte Norda-Heringsfilets in fünf Geschmacks- richtungen. Das müssen Sie einfach probieren! Es sind die raffinierten Feinschmecker- Cremes, die den Norda-Filets das Einmalige geben. . Sr zarte Heringstilets il — bei Ihrem Lebensmittelhändler und bei Ihrem Fischspezlalgeschäft DM 1.25 Jetzt brauchen Sie endlich keinen Dosenöffner mehr Zarte Heringsfilets in Tomaten-Bordeaux- Creme»Bourbonæ o in Sahne- Meerrettich Creme»Aleborg⸗ s in Paprika-Curry- Creme»Pußdta⸗ in Senf · Creme vBOoragoe in Tomaten-Rauchspeck- Creme»Palinka ital. dur heir bek ten mer Obe die vers Jah Boe Boe Koll Beil Wac entv Ced. der sent Vors z wei gen Plan chae am 28 Arzt- Das bge- Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 MANNHEIMER LOKALMAcHRIcH TEU 12 MANNHEIMER MORGEN Strafkammer urteilte über Hassel: „Er tötete vorsätzlich- ohne Mörder zu sein“ Gutachter bestätigten: Der Täter war Am 26. April 1960, 11 Uhr morgens, drang der 24 Jahre alte Student Richard Hassel in die Wohnung der Almenhof, Trützschlerstraße 51 Jahre alten, verheirateten Hausfrau Johanna Götz, 10, ein. Die Tür zur Wohnung der Frau Götz zertrüm- merte Hassel mit einigen Beilhieben. Frau Götz flüchtete zum Balkon. Dort endete der kurze Fluchtweg. Drei wuchtig geführte Beilhiebe decke der Frau. Johanna Götz brach blutüberströmt zertrümmerten die Schädel zusammen. Bevor die rasch alarmierte Polizei am Tatort eintraf, war unterdessen der Täter verschwunden. Frau Götz wurde in aller Eile in die Chirurgische Klinik in Heidelberg transpor- tiert. Vergebens. Etwa um 15 Uhr verstarb die Frau lichen Verletzungen. Etwas früher konnte die Polizei an den Folgen der entsetz- den Täter festnehmen. Ge- nauer: Er stellte sich in Frankenthal der Polizei, gab dort an, er habe in Mann- heim eine Frau erschlagen und sei dann im Wagen seines Vaters weggefahren. Gestern stand Richard Hassel vor seinen vorsätzlich getötet, ohne Mörder zu sein“ Richtern. Nicht als Angeklagter.„Er hat „ hieß es im Eröffnungsbeschluß. Richard Hassel ist nämlich hochgradig schizophren. Für ihn konnte also nur eine Unter- bringung in einer Heil- Da saß nun Richard Hassel, ein wohl- erzogener, junger Mann, keineswegs un- intelligent. Er hatte zunächst Physik studiert, beschäftigte sich dann mit dem Bauingenieurwesen, um zuletzt Volkswirt schaft zu studieren. Unter anderem auch in Frankreich. Auf die Frage des Vorsitzen- den der Strafkammer antwortete er kor- rekt und klar verständlich. Nur wenn sich die Fragen um das Motiv der entsetzlichen Tat drehten, dann überschritt Hassel regel- mäßig jene Grenzlinie, die normales Be- und Pflegeanstalt in Frage kommen. Wußtsein und Wahnsinn trennt. Die Gut- achter sprachen darüber in Wissenschaft- lichen Termini) Hassel jedenfalls behaup- tete, er habe schon einige Zeit vor der Tat den Vorsatz gefaßt, Frau Götz zu töten. Frau Götz habe ihn nämlich vergiften wol- len. Er versuchte den Richtern Beweise für diese Wahnvorstellung zu liefern. Frau Götz habe mit Gas gearbeitet. mit Tabletten. Ueberhaupt hätten viele schon das Gleiche Versucht. 1955 erstmals, als man ihn über- redet hätte, in Worms ein paar leichte Mäd- Mordfall Cedarmas kommt vor Gericht schizophren/ Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt angeordnet chen aufzusuchen. Damals sei er angesteckt Worden. Zwar habe man ihn heilen kön- nen, aber da seien immer wieder Feinde Sewesen, die ihn erneut infizieren wollten. Zum Beispiel sein Friseur. Immer abstruser wurden die Gedankengänge. Nebenbei kam zur Sprache: Hassel hatte bereits vor der Bluttat einmal versucht. Frau Götz zu würgen(übrigens wohnten die Eltern Has- sels und Frau Götz im gleichen Haus). An die Einzelheiten der Tat konnte sich Hassel gut erinnern. Er wußte. wie er in die Wohnung eingedrungen War, er er- innerte sich, daß seine Mutter die Tat ver- hindern wollte(sie war ihm nachgeeilt, Wurde aber zurückgestoßen). Das alles er- zählte er mit der Sachlichkeit eines Unbe- teiligten. Zehn Zeugen waren vor Beginn der Verhandlung über die Bedeutung des Eides belehrt worden. Gehört wurde jedoch kei- ner. Man konnte getrost darauf verzichten, denn Hassel machte nun mal keine Schwie- rigkeiten. Oberstaatsanwalt Zwicker be- gründete schließlich den Antrag auf Unter- bringung in einer Heil- und Pflegeanstalt. Er konnte sich dabei auf zwei gründliche Gutachten stützen. Die Psychiater haben darin zu bedenken gegeben, daß zwar die Behandlung mit Schocks und Drogen eine gewisse Besserung im Befinden Hassels ge- zeigt habe, eine ähnliche Wiederholung dieser Bluttat sei aber nicht mit aller Be- Offiziere und Soldaten Mittwoch ⁊u ler amerikanischen Einheiten versammelten sich am einem kurzen Sebet. In der Funari- Kaserne in Käfertal waren am Mittwochabend drei Kompanien angetreten. Ein Offizier verlas eine Proklamation von HPrũsident Eisenhower. Der amerikanische Prũsident hatte namlich den 3. Oktober zum„Nationalen Tag des Gebets“ proklamiert. Der Präsident folgt damit einer Entschließung des amerikanischen Kongresses aus dem Jahre 1952. Ein- mal jährlich an einem Tag im Herbst sollten danach alle Amerikaner— gleich welcker Konfession sie angehören— Einkehr halten im Gebet. In der Proklamation des Prũsiden- ten heißt es:„Es ist nicht allein unsere Stärke oder unsere Rechtschafenkeit, der wir die veicklichen Seite 5 Gaben unseres Schöpfers zu verdanhen Raben.“ In der Fundri- Kaserne Sprach im Anschluß an die Verlesung der Proklamation der(protestantische) Armee- geistliche Francis Riley ein urzes Gebet. An der Feier nahm auch general Sherburne, Im November tagt das Schwurgericht/ Drei Verhandlungen stehen an stimmtheit auszuschließen. Die Strafkammer entschied im gleichen ö Das Verbrechen an dem 52 Jahre alten Pistolenschüsse tötete, nachdem die von ihm Sinn. Hassel wird eingewiesen. D PEN Chef des Support Commands der 7. US-Armee teil. D. Pr./ Bild: Steiger ſttalienischen Arbeiter Pietro Cedarmas, das seit 1952 betriebene Scheidung erneut ver-; 5 5 durch die spontane Spendenaktion Mann- Weigert worden war. Möglicherweise wird 1. 243 5 5. a. heimer Bürger weit über Mannheim hinaus Gaa verminderte Zurechnungsfähigkeit aus nfaII Ziffern e Termine 5 e 1„„ bekannt wurde, wird in der ersten oder 2wei- Altersgründen zugebilligt, 3 das Gericht Im Gesensgte. Entwicklung auf 8 TV„Die Naturfreunde“: 7. Oktober, 19.30 Grundlagen der Photographie und Labortech- ten Pekade des November vor dem Mannhei- entsprechenden Gutachten folgt. Artobahnen sind im September die Unfall- Uhr, Gewerkschaktshaus, Filme„Louisiana Le- nik(H. Rösch),— 15 bis 17 Uhr, Studio, Tech- port! mer Schwurgericht zur Verhandlung stehen. Ebenfalls aus dem südlichen Landkreis zifkern innerhalb des Stadtgebietes Wieder gende“,„Die tödliche Sekunde“ nische Ausbildung an Tonfilmgeräten— 1. Kurs HOpderstaatsanwalt Johannes Zwicker hat getat Mannheim stammt der dritte Fall. Der 24 angestiegen, von 626 inn August auf 642 im Bundesluftschutzverband: 7. Oktober, 20 Uhr,(F. Galfé, W. Walz). 20 die Anklage Wegen Mordes in Tateinheit mit Jahre alte ledige Arbeiter Berthold Kistner September. Gegenüber den zwei Toten im N 7, 13-15, Fortsetzung des Grundlehrgangs Abendakademie: 7. Oktober, 20 Uhr, Volks- uttel- versuchtem schwerem Raub gegen den 44 wird des versuchten Mordes in Tateinheit August waren es im abgelaufenen Monat Kernwaffen, Strahlennachweis und Meßgeräte. bücherei Sandhofen, Erwachsene und die Ju- 78. Jahre alten geschiedenen Arbeiter Bruno mit vollendetem schweren Raub angeklagt, vier, die Zahl der Verletzten sank aber von vdk— Käfertal: 7. Oktober, Lokal Zorn, gend Or. Schachth). a „D' Boehnke aus Westpreußen fertiggestellt. denn er war in der Nacht vom 27. März im 280 auf 243, von ihnen sind 70 schwer Ver- Monatsversammlung. a Reichsbund— Lindenhof: 7. Oktober, 20 Uhr, s und Boehnke hatte seinen italienischen Arbeits- Bahnhof Hockenheim auf den Stationsvor- letzt. Der bei den Unfällen im Mannheimer Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- Rheincafé(Ruffler), Mitglieder versammlung. 5 kollegen am Abend des 15. Juli mit einem steher losgegangen, stach ihm mit einem Stadtgebiet angerichtete Sachschaden wird gerer: 7. Oktober, Sickingerschule, U 2, 18 bis Landsmannschaft Danzig- Westpreußen: Am Beil niedergeschlagen weil er gerade auf- Messer in die Herzgegend. Der Ueberfallene auf 305 000 Mark beziffert. 20 Uhr kostenlose Rechtsberatung in allen Fra- g. Oktober Herrenausflug in die Pfalz; Treff- alhaus Wachte, als Boehnke ihm den Wochenlohn verdankt sein Leben wohl dem Kugel- Die ersten neun Monate 1960 brachten gen der Wehrdienstverweigerung. Punkt 14 Uhr, Haltestelle Collinistrage der 44/45 entwenden wollte. Sechs Tage später war Cedarmas seinen Verletzungen erlegen. In der Voruntersuchung war Boehnke im We- schreiber, der die Wucht des Stoßes durch die Brusttasche milderte. Kistner erbeutete bei dem Ueberfall die Bahnhofskasse mit damit Mannheim bereits 5554 Verkehrsun- fälle, das sind zehn Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erfreu- Deutsch-Amerikanisches Institut, 7. Okto- ber, 20 Uhr,„square Dance Group“— ameri- kanische Volkstänze. Rhein-Haardtbahn. Landsmannschaft Schlesien: Am 8. Oktober, 20 Uhr,„Morgenstern“, Sandhofen. Erntedank- Wie sentlichen geständig. 120 Mark. 5 licherweise klettern aber die Ziffern für Tote Deutscher Naturkundeverein: 7. Oktober, fest mit Tanz. cha- Das Schwurgericht wird, ebenfalls unter Die Anklage in den beiden Fällen aus dem und Verletzte nicht im gleichen Maße mit, es 19.30 Uhr, E 2, 1, Farbdiabericht über Studien- Wir gratulieren! Magdalena Lohmann, Mann- dens- Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Huber, Landkreis hatte Erster Staatsanwalt Hennin- ist vielmehr auch im dritten Quartal eine b im Brennergebiet.. heim, Burgstraße 2, wird 74 Jahre alt. Barbara 1 8 5 581 5 N 8 18 5 ö nterlanguage-Club(alle Sprachen): 7. Ok- Messelhäuser, Mannheim, Jungbuschstraße 32, zwei weitere Fälle zu behandeln haben. We Ser vorbereitet, der aber erkrankt ist und rückläufige Entwicklung abzusehen. Denn tober, 20 Uhr, Eichbaum-Stammhaus, P 5. 910 pegeht den 18, Geburt Nad e e gen Mordes wird der Ex-Gemeinderat von Wahrscheinlich von seinem Kollegen Hans den 58 Verkehrstoten in Mannheim von Zusammenkunft. 0 7 5 Bs in, Scheler r 1% vel Plankstadt, der 66 Jahre alte Rentner Mi- Kuwert vertreten werden wird. Die Senhauen Januar bis September 1959 stehen bis jetzt Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 80 Lebensjahr. Maria Ostermann. Mannheim zum chael Gaa vor den Geschworenen stehen, der Termine der Prozesse stehen noch nicht fest. erst 43 gegenüber, den damals 2443 Ver- 7. Oktober, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemein- Feudenheim, Schwanenstraße 17. kann den 81. 955 am 15. Februar seine Ehefrau durch drei-K letzten erst 2293.-k schaftsraum, Jugendkriminalität 50 Ursachen Geburtstag feiern. mi b PKW. nten ahr- cha- N m ler in — E U- lie H- te er ö Ur ö en te en nd li- 2 — Wir zwei sind uns einig Wenn wir am Abend einen dicken punkt hinter den Alltag machen wollen, dann tun wir das manchmal mit einer Schallplatte, oft mit einer netten Plauderei und immer mit HB. Denn das haben wir schon lange festgestellt: Die Hg trägt wirklich zur Entspannung bei. Sie schmeckt eben. Und wWeil mag man sie immer Wieder gern. Frohen Herzens genießen- HB- eine filter- Cigarette die schmeckt. E sie schmeckt, Auch in Osterreich, tallen und Frankreich von Hus 8 * Seite 6 MANNHEIMER MORGEN MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN(3) Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 23 „Die Wüsten grünen“ ist das Vortrags, den am Montag(10. Ok 20 Uhr Anten Zise Der bekannte Schrift experte spricht auf Deutscher Ingenie Seit über 30 Jahren die Informationen zusar gänglich sind. Auf Grun Ver 5 1— Itweiten Prognosen über die v litischen Situationen ur Ir seinem Vortrag, den er in wird er sich vor allem mit d des Lebensraumes unserer E Wasser- Entsalzung und neue J beschäftigen. Auf der Erde ist i Fläche Europas von Gletschern bedeckt. Di Land zu Sein. S W . Vollweri- Fettnaohrung aus dem Reformhaus Wer will nach Amerika? Neues AFS- Programm Fünfzehn bis siebzehnjährige Schüler und Schülerinnen haben auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, sich bei der Privaten amerikanischen Austauschorgani- Sation„American Field Service“ um einen Amerika-Aufenthalt zu bewerben. Die Bewerber müssen zwischen 1. Juli 1943 und dem 1. Juli 1945 geboren sein und eine höhere Schule besuchen. Sie sollen zu dem einjährigen Aufenthalt in einer amerikani- schen Schule und bei einer amerikanischen Familie die Kosten der Ueberfahrt nach Möglichkeit selbst beitragen, jedoch wird die Auswahl davon nicht abhängig gemacht. Interessenten die eine höhere Schule besu- chen, melden sich bis spätestens 20. Oktober deim American Field Service, Hamburg 20, 5 Holunderweg 15. Dabei ist die Angabe von Adresse, Geburtsdatum, Schule, Klasse und Schulziel erforderlich. Der American Field Service hat den Schüleraustausch Deutsch- land— Amerika mehrere Jahre lang in Zu- sammenarbeit mit der amerikanischen Bot- schaft in Deutschland betrieben. Seit 1954 führt die Organisation, wie in 43 anderen ändern auch, den Austausch selbständig durch. Gegenwärtig befinden sich Schüler, davon 207 Deutsche durch Vermitt- Fung des As in den Vereinigten Staaten. 181 Alle Kosten außer der Ueberfahrt und Taschengeld werden vom AFS als Stipen- dien zur Verfügung gestellt. Die vorläufige Auswahl wird im November oder Dezember von Prüfungsausschüssen vorgenommen, denen Deutsche, Amerikaner und deutsche ehemalige Stipendiaten des AFS angehören. Aus den von den Ausschüssen befürworte- ten Kandidaten trifft der AFS, New Vork, die endgültige Auswahl. Der Aufenthalt in Amerika läuft vom Sommer 1961 bis Som- mer 1962. 0 Unter US-Soldaten: n Handel mit Marihuana Zusammenhänge noch unklar Bei der deutschen Kriminalpolizei er- chien am Mittwoch gegen 20 Uhr der Besit- zer eines Lokals in der Innenstadt Er war einem dunklen Geschäft auf die Spur ge- kommen, das in Mannheim schon lange nicht mehr Anlaß zu Klagen gegeben hatte: dem Handel mit Marihuana-Zigaretten. Wie der Lokalinhaber den Kriminalbeamten berich- tete, hatte er zufällig in dem Wohnraum eines seiner Bedienungsmädchen“ einige KRauschgiftzigaretten gefunden, Zunächst rat- los War er zu einem Bekannten gegangen. der ebenfalls ein Lokal besitzt. Zusammen hatten beide dann die Kripo benachrichtigt, die sofort ihre Ermittlungen einleitete. Die Angestellte, in deren Zimmer die gefähr- lichen Zigaretten gefunden worden waren, Wurde verhört; nach den ersten Ergebnissen Wurde der amerikanische CID(Criminal In- vestigation Detachement) eingeschaltet. Bis Jx!ęſtzt konnten zwei amerikanische Soldaten fkestgenommen werden, die im Zimmer der Bedienung über hundert Rauschgiftzigaret- ten gedreht und an amerikanische Soldaten weiterverkauft hatten. Als Preis sollen sie einen Dollar pro Stück verlangt haben. So- weit bis jetzt bekannt, sind unter den Kun- den keine Deutschen gewesen. Woher das Rauschgift stammte und welche Ausmaße der verbotene Handel hat, muß noch geklärt werden; die weiteren Ermittlungen führt einstweilen der CID, doch hat die Mannhei- mer Kripo einen Beobachter zu den Unter- suchungen abgestellt. LI. 2 000 Anton Zischka:„Die Wüsten grünen“ Am Montag spricht der bekannte Schriftsteller im Mozartsaal quellen in der Sahara erschlossen. Auch s den trostlosesten Gebieten versteht es Mensch, noch Nutzen zu ziehen. Am en Meer Israels und auf den Eisfeldern der Hudson-Bucht wird er tätig. Vor lem seit es gelang, Meerwasser zu trag- en Kosten in Süßwasser umzuwandeln, Werden riesige Trockengebiet in Nutzland verwandelt. Wo früher nur kümmerliche Salzbüsche gediehen, erstrecken sich heute unermeßhliche Weizenfelder. Jeber all diese Möglichkeiten wird An- ton Zischka, übrigens ein Nachkomme des Hussitenführers Jan Zischka, sprechen. Der 1904 in Wien geborene Schriftsteller war bereits als 20jähriger Korrespondent großer europäischer und überseeischer Zeitungen. Seine ersten Bücher erschienen 1933 in Pa- ris, inzwischen wurden sie in über 100 Spra- chen übersetzt. Anton Zischka residiert heute in einer Villa auf Malorca. Dort hat er auch das halbe Dutzend Bücher geschrieben, das Seit Kriegsende von ihm erschienen ist. Daß er nicht nur interessant schreibt, sondern auch fesselnd und pointiert sprechen kann, davon werden sich die Mannheimer am Montagabend überzeugen können. Mac Anton Zischka:„Die Welt der Fülle“ Buben warfen mit Pfeilen auf Peter Kraus Katholische Jugend veranstaltete im Strahlend zeigten 10- bis 14jährige Bu- ben ihren Eltern und Gästen die Attraktio- nen der Jugendkirmes, die die Jungschar der Katholischen Jugend auf der Liegewiese im Herzogenriedpark aufgebaut hatte. Anlaß dazu bot der Jungschartag, der in der ganzen Bundesrepublik gefeiert wurde. Tagelang hatten sich die Jüngsten aus den katholischen Jugendgruppen des Deka- nats redlich abgerackert, um die Kirmes- buden auf Hochglanz zu bringen. Denn die schönsten sollten prämiiert werden. Die Wettbewerbe, denen sich die Jungschärler außerdem unterziehen mußten, stellten die Buben vor ungeahnte Probleme. Wer bringt es auch schon auf Anhieb fertig, einen Wurf- pfeil mitten ins Konterfei des lächelnden Teenagerkönigs Peter Kraus zu schmettern, oder einen einsturzsicheren Turm aus Kon- servendosen mit nur einer Hand zu bauen? Aber das waren altbekannte Spiele! Neu war in diesem Jahr der Wettbewerb im Ballonaufblasen. Manche Ballons wollten um alles in der Welt nicht platzen. Mit hoch- rotem Kopf blieb vielen Jungen einfach die Puste weg. Selbst von den Erwachsenen wurde der Wettkampf mit der Steinschleu- der ernst genommen. Ziel war eine rotie- rende Scheibe. 5 5 „Denen werden wir's schon zeigen!“ Mit diesen Worten eröffnete ein Zwölfjähriger Herzogenriedpark eine Jugendkirmes mit kurzgeschnittenem Rettichkopf das Tau- ziehen einer Buben mannschaft gegen ein Team der Mannheimer Kapläne. Die an- keuernden Rufe der Zuschauer halfen nichts: Auch der letzte Kaplan mußte seinen Mut mit dem Verlust des Gleichgewichts bezahlen. Zum Höhepunkt der Jugendkirmes hatten sich gar prominente Gäste eingefunden, um so das Interesse der Stadt Mannheim am Treiben der Jugend zu bekunden: Bürger- meister Graf gab das Startzeichen zum„gro- Ben Ballonfllegen“. Auch die Stadträte Blüm- mel und Kuhn mußten, wie die 14jährigen, Luftballons steigen lassen— und durften sich dagegen nicht einmal wehren Als es dunkel wurde, hörte das laute Kreischen und Schreien der Bubenstimmen auf. Das Mundwerk war an diesem Tage auch zu stark strapaziert worden. Auch bei der Preisverteilung am Abend. Aus Bewun- derung, Neid und Anerkennung machten die Buben kein Hehl, als der Dekanatsjugend- pfarrer Adler Bücher und Fahrtenmesser ver- teilte und eine„ganz gute Gruppe“ mit einem Fußball belohnte. Einmütigen Jubel gab es aber, als die Jungschärler der„Unteren Pfar- rei“ für mre Bude ausgezeichnet wurden. Sie War zwar nicht die größte auf der Jugend- kirmes, doch die bunteste und billigste. Für nur 14 Mark haben sie die Buben komplett hingestellt. 1 Wanzen aus Amerika gegen Kartoffelkäfer Dr. Franz über biologische Schädlingsbekämpfung im Verein für Naturkunde Die Erfindung der physikalisch-chemi- schen Insektizide vor fünfzehn Jahren schien die große Stunde der Schädlingsbe- kämpfung und damit der Ernährungssiche- rung für eine Menschheit, die täglich um achtzigtausend wächst. Doch der Erfolg ent- puppte sich als problematische Scheinlösung. Intensiv ging man dazu über, natürliche Wege des Pflanzenschutzes, die in Ideen und Forschungen bereits zweihundert Jahre zu- rückreichen, auszubauen.„Aktuelle Pro- bleme der biologischen Schädlingsbekämp- fung“ legte Oberregierungsrat Dr. Franz, der Leiter des Instituts für biologische Schädlingsbekämpfung der Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Darmstadt, im Verein für Naturkunde in einem ausge- zeichneten, überaus fesselnden Lichtbilder- vortrag dar, dem man einen breiteren Hö- rerkreis gewünscht hätte. An der Roten Blattwespe, die großen Schaden an Fiefern anrichtet, erläuterte Dr. Franz die mikrobiologische Bekämpfung, Welche krankmachende Mikro- Organismen gegen die Schädlinge einsetzt. Die Blatt- Wespe, die vor fünfzig Jahren in Kanada eingeschleppt wurde, hatte nicht ihre euro- päische Viruskrankheit mitgebracht. Durch die Einführung von viruskranken Larven (und feindlichen Schlupfwespen) aus Europa wurde sie mit Erfolg bekämpft. Bei uns be- müht man sich, die Viruskrankheit der Blattwespen, die von selber nach dem Kahl fraß auftritt, zeitlich vorzuverlegen. Raub- insekten und Vögel verbreiten, ohne den geringsten eigenen Schaden, die Viren durch ihre Exkremente weiter. In Amerika wird der nach Thüringen benannte Bazillus thuringiensis, der gegen mehr als sechzig Arten von Schadraupen tödlich wirkt, in größtem Stil gezüchtet. In der Bundesrepublik ist der Einsatz dieses für Nutzinsekten, Warmblütler und Men- schen völlig harmlosen Bazillus nach einem überholten Gesetz von 1935, das generell die Verwendung von Bakterien verbietet, nicht möglich. Die Bekämpfung mit chemischen Insek- tiziden hat einen Komplex von Problemen geschaffen, deren größtes die wachsende Un- empfindlichkeit(Resistenz) der Schädlinge ist. Um die Koordinierung von biologischem und chemischem Verfahren sind Forschung und Praxis bemüht. Man müsse sich ange- wöhnen, mit dem Florett zu fechten und nicht mit dem Mörser alles totzustampfen, meinte Dr. Franz. Als Möglichkeiten von biologisch orientierten Kompromissen nannte er die Zugabe von Nutzinsekten, die sich mit dem Gift vertragen(Schlupfwespe gegen Obstwickler), das Spritzen mit selek- tiven, die Nutzinsekten schonenden Mitteln, die örtliche Konzentrierung oder die Ver- wendung von Mitteln mit kurzer Wirkungs- dauer, die die Nützlinge am Leben lassen. Kleine Chronik der großen Stadt Rektor i. R. August Lutz in Emmendingen gestorben Ein verdienter Mannheimer Schulmann, August Lutz, ehemaliger Rektor der Hum- boldt-Schule 2(Mädchen), wurde am 30. September auf dem schönen Bergfriedhof der Breisgaustadt Emmendingen im geseg- neten Alter von über 89 Jahren zur ewigen Ruhe gebettet. Er wirkte an der Mannhei- mer Volksschule von 1898 bis 1933, als er in den Ruhestand trat. Unter Stadtschulrat Dr. Sickinger hat er sich um den Aufbau und Ausbau des Mannheimer Schulsystems große Verdienste erworben. Vom Jahre 1912 ab war er Rektor der Humboldt-Schule 2. Seinen Lebensabend verbrachte er bei sei- ner Tochter in Emmendingen. Er hat auch von da aus an der Entwicklung der Mann- heimer Schule immer noch lebhaften Anteil genommen. Viele seiner ehemaligen Schü- ler und Schülerinnen werden sich gerne an ihren einstigen Lehrer und Rektor in Dank- barkeit erinnern. 0 Benedikt und Wilhelmine Laufer fkeierten eiserne Hochzeit Am 5. Oktober feierten die Eheleute Bene- dikt(88) und Wilhelmine(87) Laufer das sel- tene Fest der eisernen Hochzeit(65 Jahre). Noch während der Kriegsjahre waren sie in Mannheim, Viehhofstraße 4, wohnhaft. Bene dikt Laufer war jahrzehntelang Werkmeister bei der Firma Lanz. Dann wurden sie nach Strümpfelbrunn im Odenwald evakuiert, wo sie heute ihren Lebensabend in leidlicher Ge- sundheit vollbringen. Was ihnen fehlt, ist ab und zu ein kleiner Bummel durch ihr gelieb- tes„Mannem“. Verbunden sind sie nämlich noch heute sehr eng mit ihrer alten Heimat. Eifrig studieren sie täglich den„Mannheimer Morgen“, um zu erfahren, was in„ihrem Mannheim“ los ist. E. N. Stadt-Wettschreiben Jeder kann teilnehmen Alle in Mannheim Wohnenden, Beschäf- tigten und alle diejenigen, die Mannheimer Schulen und Ausbildungsstätten besuchen, ruft die„Vereinigung der Stenografen und Maschinenschreiber der Mannheimer Abend- akademie“ auch in diesem Jahr zum„Mann- heimer Stadtwettschreiben“ in Kurzschrift und auf der Schreibmaschine auf. Teil- nahmeberechtigt ist jeder aus dem genann- ten Personenkreis, der bis zum 10. Oktober seine Anmeldung schriftlich bei der VStM (Schließfach 2516) eingereicht und die Un- kostengebühr überwiesen hat.„Gekämpft“ wird in zwei Disziplinen; die Teilnehmer am Maschinenwettschreiben treffen sich am Samstag, dem 15. Oktober, um 14 Uhr im Stadtratssaal des Reiß museums. Manuelle und elektrische Schreibmaschinen stehen zur Verfügung, doch darf auch auf eigenen Maschinen geschrieben werden. Das Kurz- schrift-Leistungsschreiben findet am darauf- folgenden Sonntag ab 8.30 Uhr in der Friedrich-List- Handelsschule statt. In bei- den Fällen werden, so sehen es die„Spiel- regeln“ vor, die Türen zehn Minuten vor Beginn des Wettbewerbs geschlossen. Das„Stadtwettschreiben“ ist Mannheims größter Leistungsvergleich dieser Art und wurde im Oktober 1959 zum ersten Male ausgeschrieben. Es hatten sich 117 Steno- grafen und 116 Maschinenschreiber beteiligt. Den Siegern winken Urkunden und Ehren- preise. Näheres über die Wettkampfbedin- gungen ist beim veranstaltenden VStM zu erfahren. Li. W. Belbes„café tabac“ nach französischer Art In einem vom Architekten Gustav Geyer gestalteten Neubau in N 7(gegenüber dem Parkhotel am Wasserturm), der durch seine eigentümliche und kontrastreich konstruierte Fassade ein auffälliger Blickpunkt an die- ser verkehrsreichen Ecke darstellt, eröffne- ten gestern im Erdgeschoß drei Firmen neue Geschäftsräume: Das Herren- und Damen- modefachgeschäft Willy Schäfer, das in P 2, 1 seine auf modernen Chic abgestellten Deko- rationen beibehält, Juwelier Waibel mit einem ausgesuchten Sortiment an Schmuck und Uhren gediegenen Geschmacks und das „Café tabac“, das Werner Belbe und Tru- del Krämer dem in Frankreich üblichen Genre solcher Café- Bars anpaßten. Das Innere des Kaffee-Ausschanks mit Bar- Charakter und angegliedertem Kaffee-, Spirituosen, Süßwaren und Tabakwaren- verkauf entwarfen Wolfgang Martin Un- nenarchitektur) und Gebrauchsgraphiker Carl Heinz Baier. Das„café tabac“ ist täg- lich von 7 bis 18.30 Uhr geöffnet; der Kaffee wird aus einer eigens zusammengestellten Mischung aufgebrüht. In Mannheim ist der Name„Café Belbe“ durch die Eltern des jetzigen Mitinhabers der Neueröffnung ein bekannter Begriff: Die Familie Belbe betrieb in Mannheim seit 1911 mehrere Cafés, bis das letzte in P 7 im Jahre 1943 ausgebombt wurde; Pralinen aus eigener Herstellung werden im neuen Geschäft— eines besteht bereits auf dem Lindenhof— ebenfalls ver- kauft. Sto Freilichtbühne flog aus nach Nieder-Liebersbach Die Freilichtbühne Mannheim, die ihre Zzweimonatige Saison mit Schillers„Wilhelm Tell“ hinter sich gebracht hat, brach am ver- gangenen Sonntag mit den Akteuren und ihrem Familienanhang zu einem Ausflug in den Odenwald auf. Eine derartige Ex- kursion im Jahr ist der Lohn für den Auf- wand an Zeit und Arbeit, den die Laien- spieler monatelang in die Vorbereitungen zu den sommerlichen Aufführungen und in diese selbst investieren. Ziel des Ausflugs war Nieder-Liebersbach, wo man sich in einem Gasthaus für einen Tag häuslich ein- richtete. Die Herbstsonne schien so, wie man es sich für die Vorstellungen an der Waldpforte gewünscht hätte. Ein Fußball- spiel zweier Schauspieler mannschaften auf dem Sportplatz des Ortes leitete das offi- zielle Programm ein. Die schwankhaften Situationen, die sich dabei entwickelten, schufen gleich eine heitere Stimmung, die bis zum späten Aufbruch anhielt. Für die Kinder gab es am Nachmittag Belustigun- gen aller Art, später kamen dann die Tanz- lustigen zu ihrem Recht. Ueber dem Gast- haus schwebten den ganzen Tag zwei Luft- ballons mit der Aufschrift„Freilichtbühne Mannheim“.-mann Neckarauer Sportschützen feiern 60. Jubiläum An diesem Wochenende begeht die Sport- schützenvereinigung 1900/%51 Neckarau ihr 60. Gründungsjubiläum. Dies ist der Anlaß für einen Festakt am Samstag um 20 Uhr im groben Saal des Neckarauer evangeli- schen Gemeindehauses; anschließend ist Tanz. Nach den anstrengenden Jahren des Wiederaufbaus will die Neckarauer Schützen- vereinigung Rückschau halten und gleich- zeitig beweisen, daß auch der Schießsport Stunden der Erholung und Entspannung zu bieten vermag. 0 „Gasmänner vertreten ihre Interessen gemeinsam“ war die Ueberschrift eines Artikels auf Seite 5 unserer Ausgabe vom 5. Oktober. Darin wurde ein Vorstandsmit- glied namens Heinz Mahnke erwähnt. Der Name lautet richtig Heinz Manke. l behrt jeder Originalität. Anders steht es mit — Eine dritte Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung ist der Einsatz von Nützlingen gegen die Schädlinge, So Wur- den von der Landesanstalt für Pflanzen- schutz in Stuttgart aus Amerika Schlupk- Wespen gegen die San-Josè-Schildlaus ein- geführt, im Insektarium vermehrt und zu Millionen ausgesetzt, vor allem in der Hei- delberger Gegend. Noch sucht man nach Rassen, die unserem Klima besser angepaßt sind. Dr. Franz selbst brachte eine bunte hübsche Wanze aus Amerika mit, die die Eier des Kartoffelkäfers vernichtet. Im Darmstädter Institut wird sie in Massen ge- züchtet und an acht europäische Länder, zur Hälfte hinter den Eisernen Vorhang, ver. schickt. Die Zusammenarbeit über die Grenzen ist vorbildlich. Eine internationale Kommis. sion für biologische Schädlingsbekämpfung mit einer Bestimmungszentrale in Genf eigener Zeitschrift und Informationsdienst koordiniert alle Arbeiten in Europa. Es sei sinnvoller, mit der Natur als gegen sie 2 kämpfen. Mit dieser bescheidenen Erkennt. mis biologischer Forschung schloß Dr. Franz seine weitblickende großzügige Ueberschau, Ak Umleitung der Straßenbahnen Während des Modecorso Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt. verwaltung und der Gewerbe- Gemeinschaft Mannheim für den großen Modecorso àm Sonntag, 9. Oktober, von 11 bis 12.30 Uhr in der Innenstadt, klappt vorzüglich. In einer Besprechung, in der die Verwaltung durch das Amt für Wirtschaftsförderung(Bürger- meister Dr. Fehsenbecker), die Verkehrs- abteilung des Polizeipräsidiums(Oberamt- mann Claus) und die Direktion der Städti- schen Straßenbahnen vertreten war, wurde festgelegt, daß die öffentlichen Verkehrsmit- tel am Sonntag während des Corso nicht durch die Kurpfalzstraße und die Planken fahren. Sie werden während dieser Zeit Über den Ring umgeleitet. Damit ist dem Corso- Veranstalter, der Werbegemeinschaft, eine große Sorge genommen. Außerdem werden Polizeibeamte, wüh⸗ rend der Corso über Kurpfalzstraße— Pa- radeplatz— Planken, zurück nach 0 4/0 — Kunststraße— Friedrichsplatz rollt, die Seitenstraßen, die den Corsoweg kreuzen, kurzfristig sperren, Ein größeres Beamten. aufgebot steht zur Absperrung für die Ein- lage am Paradeplatz zur Verfügung. 0 Damit sind zwar nicht so umfangreiche jedoch ähnliche Maßnahmen wie für den Fastnachtszug getroffen, so daß ein ord- nungsgemäßer Ablauf des Corso gewährlei⸗ stet sein dürfte.—0* Moped gegen Verkehrsschild Fahrer im Krankenhaus Ein Moped kam in der Nacht zum Don- nerstag zwischen 24 und 1 Uhr auf der Um- Sehungsstraße bei Käfertal ohne fremde Einwirkung nach rechts von der Fahrbahn ab. In Höhe der Abfahrt zur Weinheimer Straße streifte der 32jährige Mopedfahrer ein Hinweiszeichen auf einer Verkehrsinsel und stürzte anschließend. Mit einer Gehirn- erschütterung, Kopfplatzwunden und Haut- Abschürfungen wurde der Verunglückte ins Stadtkrenkenhaus gebracht. Dort vermutet man zunächst einen Schädelbasisbruch, doch bestätigte sich diese Befürchtung nicht. I Volkstümliches Konzert Harmonika„Rhein klang“ Fast vierhundert Zuhörer hatten sich am Samstagabend zu einem volkstümlichen Konzert des Handharmonikavereins„Rhein- klang“ im Gemeindesaal der katholischen Pfarrkirche Rheinau eingefunden. In einem reichhaltigen Programm zeigten drei Orche: ster des gastgebenden Vereins ein solides Können. Ein großer Teil der Aktiven ist nicht älter als zwölf bis vierzehn Jahre. Se demonstrierten nicht nur große Fingerfertig- keit, sondern auch viel Musikalität und Einfühlungsvermögen. Sehr gut gefielen Ur- sula Eisengrein mit Variationen über ein fränkisches Volkslied und das Duett Ilona Dami und Ralph Kurz(Zwölf Jahre alth, mit. der Spatzenpolka von Schittenhelm. Die Lei- tung des Abends lag in den Händen von Werner Gahr, der seit fünf Jahren die musi- kalische Betreuung des Orchesters hat. Im Anschluß an das Konzert spielte eine Ka-. pelle zum Tanz auf. Ho Filmspiegel Schwacke Handlung gute Darsteller: Palast:„Die Spur führt nach Caracas“ Geld, Tote, Blut und Liebe füllen diesen schwarz-weißen Kriminalreißer vom Anfang bis zum Ende. Daß er besonders spannen wäre, kann wohl niemand behaupten. Dafür ist er aber um so brutaler. Die Handlung ent- den Leistungen der Schauspieler. Francoise Arnoul beherrscht ihre Rolle ausgezeichnet Neben ihr sind besonders Michel Piccoli und Rosanna Schiaffino zu erwähnen, die mit ihrem schauspielerischen Können ebenfalls weit über dem Inhalt dieses Streifens stehen Die Kameraführung ist mittelmäßig, die Mu- sik passend. H. 75 5 schenkt reine Na rURWEIN-CUVEE Freude! ein Markensekt Aus naturreinem Wein S. SO DM/ Hasche inkl. Sektsteuer S EKTKELLEREI CARSTEN SS KG, N EUS TADTVVEIN STRASSE Sc ologischen satz von So wur Pflanzen- Schlupf. dlaus ein- et und 2 der Hei- nan nach angepaßt ine bunte t, die die chtet. Im lassen ge. ander, zur Ang, ver- 1 Grenzen Kommis- kämpfung in Genf, ionsdienst Da. Es sel en sie zu Erkennt. Dr. Franz berschau Ak bahnen 8s O ler Stadt. neinschaft corso am 30 Uhr in In einer ng durch (Bürger Verkehrs. Oberamt- r Städti⸗ ar, Wurde kehrsmit- rso nicht Planken Zeit über m Corso- aft, eine ite, wäh- ze— Pa- O 4/5 rollt, die kreuzen Beamten. die Ein- g. ö angreiche für den ein ord- ewährlei⸗ —0. nild à US um Don- der Um- fremde Fahrbahn inbeimer dedfahrer rehrsinse! Gehirn- ad Haut- ückte ins er mutete uch, doch eh,, I t . 8( sich am ümlichen „Rhein- holischen In einem i Orche⸗· 1 Solides tiven ist ahre, Sie erfertig- tät und elen Ur- über ein ett Lona alth), mit Die Lei- den von lie mus Hat. Im dine Kü. HO 5 aracas n diesen Anfang pannend n. Dafur ung ent. t es mi rancoise zeichnet coli und die mit benfallß s stehen, die Mu- Ho. — n e Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 MANNNEIMERLOKALNACHRICAHTEN(4) MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 In der Wintermode herrscht der Pelz. Hier eine hellgrüne Après-Shei-Jace aus Persiuner mit weißem Lammfellbesatz. Bilder: Steiger Drei- Sterne · Mode: Exclusiv von Kopf bis Fuß Modeschau im Palasthotel/ Pelze in allen Variationen— Wertvoller Schmuck Rendezvous der Eleganz im Mannkeimer Palasthotel! Nun bereits zum achten Male ließen die„drei Sterne“ ihre Mannequins schmal und leichtfüßig über den roten Teppich des Laufstegs trippeln und ũberraschten ihre Zuschauerinnen mit einer end- losen Kette von eæklusiven und eleganten Kreationen. Der Stil der Mode gab sich ein Stelldchein und sein Motto hieß: betont fraulick. er den„gay twenties“ abgegucht, ein Wenig erinnert er an die Vamp- internationalen Ein wenig ist und Gaygonne- typen der zwanziger Jahre und mehr als einmal glaubte man, in einem tief in einen Pelækragen eingemummelten Mannequin eine Marlene Dietrich die Zweite zu erken- nen, allerdings in stark abgemilderter Form. Die Schau gehörte dem Pelz. Das Pelzhaus Kunze hatte— der Vorliebe der Mode für dieses weiche und schmeichelhafte Material Folge leistend einen unerschöpflichen Ideenreichtum entwickelt. Lieblingsidee des Hauses: der Autocoat für die berufstätige Frau. Paletotlang, seitlich geschlitzt präsen- tierte er sich in allen Fellarten, die die Mode liebt. Und sie liebt viele. Ihre klassischen Lieblinge sind Persianer und Breitschwanz, oft in sehr aparten Tönen eingefärbt. Da schritten junge Damen mit tomatenrotem Persianerpaletot über den Steg, da zeigte sich eine hellgrüne kurze Persianer-Apreès- Ski-Jacke, mit weißem Lamm abgesetzt. Viel beklatscht: der Pelzmantel in Stoff- muster, ein Persianer im schwarz-weißen Pepitamuster verarbeitet, ein Persianer-Pa- letot in braun- schwarzem Glencheque. Viele ausgefallene Stücke wurden über den Lauf- steg geführt, zum Beispiel ein Persianer- kostüm. Wertvollste Modelle, die die Herzen der anwesenden Damen höher schlagen lie- Olympiasieger Jörg Thoma in Mannheim: 1400 überraschte Skifreunde im Musensaal Engelhorn und Sturm zeigte den Film„Menschen, Hoffnungen, Medaillen“ Im Musensaal plauderte Rundfunkreporter Heinz Mägerlein vor 1400 Zuhörern munter und flüssig über die Olympischen Spiele im Schnee und im Eis von Squaw Valley. Er er- zählte seinen Zuhörern mittlerweile sehr be- kannte Geschichten und wußte wieder zu sagen, daß die Winterspiele im Tal der In- dianer-Frau die grandiosesten gewesen seien. Dann berichtete der Chef der damaligen Sportreporter-Equipe der Bundesrepublik von Sophia Lorens engen, transparenten Ski- hosen und empfahl den Damen nur bunt in die Berge zu gehen, wenn sie Skilaufen könmten. Vom Skilaufen kam er dann auf Jörg Thoma, den Goldmedaillen-Gewinner der Nordischen Kombination zu sprechen. Und dann plötzlich überraschte er die ge- spannte Menge: Er rief Jörg Thoma auf die Bühne des Musentempels. Begeisterter Bei- fall der Mannheimer. Dann leitete Heinz Mägerlein zum Olym- pia-Film„Menschen, Hoffnungen, Medaillen“ über: Diese abendfüllende Reportage in Bunt von den winterlichen Spielen in Squaw Valley Vermittelt einen echten Eindruck von den Verhältnissen, von den Ereignissen, von den Flirts, von den Leistungen und den Rand- erscheinungen in jenem olympisch geworde- nen Hochtal. Der Film ist gut. Nur manchmal stört das pathetische Röhren der Sprecher. Die Skimode für die kommende Schnee- saison führten Angestellte von Engelhorn und Sturm vor. Walter Pott sagte die gute schau mit gewohntem Charme an. Er benutzte ein Mikrofon ohne„Strippe“, das man seit lan- gem nicht mehr im Musensaal gesehen hatte. 60 Modelle zeigten die elf munteren Damen und acht sportlichen Herren. g In diesem Jahre sollte man nach winter modischer Vorschrift nicht gar so bunt durch den Schnee stapfen. Zwar bleiben die engen Elastik-Keilhosen immer noch recht farben- froh, aber braune und grüne Töne sind eben doch der allerletzte Schrei. Die Pullover sind natürlich lang, und wenn sie im Vorigen Win- ter ihrer grellen Farben Wegen auffielen, so stechen jetzt mehr die lebhaften Muster ins Auge. Norweger-Jaquardmuster werden be- vorzugt. Die Annoraks sind ebenfalls gedeck- ter gefärbt, wattierte Modelle werden bevor- zugt. Nach dem Skilaufen tragen der moderne „Pistenhirsch“ oder die modische Après-Ski- läuferin/ lange Jacken aus Hirtenloden oder mollig-flauschiger Wolle. Der großen Nach- frage nach Karten zu dieser Film- und Mode- Vorführung wegen, wiederholt Engelhorn und Sturm diesen Skimodenabend am 27. Oktober im Musensaal. No. Verband für Schweißtechnik eröffnet Vortragsreihe Mit einer Reihe von Fachvorträgen wen- det sich der Ortsverband Mannheim-Lud- Wigshafen des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik auch in diesem Winterhalb- jahr an interessierte Kreise. Das erste Re- ferat der neuen Saison hat Oberingenieur K. Boeckhaus ausgearbeitet; er spricht am Freitag, 7. Oktober, im Mozartsaal des RO sengartens über„Das Schweigen legierter Rohrstähle und die Verwendung von For- mliergas 318 Oxydationsschutz.. Ober- ingenieur K. Boeckhaus kommt von der Be- ratungsstelle für Autogentechnik in Düssel- dorf-Gerresheim; Lichtbilder sollen seinen Vortrag anschaulich gestalten. Sto Ben: ein Sealbibermantel mit schwarzem Fuchskragen, ein schwarzer Breitschwanz- mantel mit weißem Nerzkragen, ein Cape aus Aleuten-Nerzen, kurz: Kostbarkeiten am laufenden Band. Eigentlich verschwand der Pelz fast nie aus dem Blickfeld, er war als Kragenbesatz an den großzügig, oft mit Cape-Effekt verarbeiteten Wollmänteln, er war als Kragen oder Blendenbesatz an den schlichten oder im beliebten Jumperstil ver- arbeiteten Kostümen zu sehen ja, er säumte sogar sehr apartes, aus schwerer Weißer Seide gefertigtes Nachmittagskleid. Die Nachmittagskleider— ein Traum für sich für die Damenwelt. Dominierten bei den zahlreichen Tageskleidern und Ensem- bles weiche und wertvolle Wollstoffe, so ist am Nachmittag und Abend die Seide Trumpf. Die Mannheimer Modeateliers An- drée Bauer, Cläre Bischof, Hermi Haber kern, Hilde Lukas, Irma Tschirner, Johannes Unger, Marlis Weidner, Anneliese Wünsch und Johanna Zahn hatten hier ihr ganzes handwerkliches Können gezeigt. Cocktail mäntel mit Nerzfutter, ein braunes enges Nachmittagskleid aus echter Spitze, ein Cocktailkostüm aus bronziertem Brokat, halblange Nachmittagskleider aus schwerer Seide— der Exklusivität waren keine Gren- zen gesetzt. Auch das modische Zubehör entsprach der eleganten und damenhaften Linie. Cläre Bischof zeigte aparte Hutmodelle. Der Hut Will hoch hinaus und„krönt“ gewissermaßen den Kopf. Ohne Krempe oder mit tief ins Olympiasieger von Squabo Jörg Thoma Valley in der nordischen Kombination, xam gestern zur Vorführung des Filmes„Menschen, Hohnungen, Jedaillen“ nach Mannheim. Der sympathische Sportler aus cdbem Schwarzwald gab— unser Bild— im MWeineimmer des Rosengartens einigen Buben Autogramme. Bild: B. u. N. Gesicht gezogener Krempe.— Unter den Hüten schauten die kessen Seitenlocken der modischen Frisuren aus dem Salon Beringer heraus. Chice Taschen, groß formatig und oft aus Kroko-Leder von Koffer-Weber, knappe oder lange Handschuhe von Handschuh- Röckl und die nach wie vor spitzen Schuhe, jedoch häufiger mit dem niedrigen Conti- nent-Absatz vom Schuhhaus Bally, vervoll- ständigten das modische Biid. Nicht zu vergessen der Schmuck, der die eleganten Modelle erst zur vollendeten Wir- kung brachte. Auch er ist exklusiv, der Modeschmuck— einst von Dior kreiert— ist passé. Wertvoll ist die Devise. Die Stücke von Juwelier Braun zeigten die modische asymmetrische Form, Brillanten und Sma- ragde sind die Favoriten, sie sind ebeiso an Broschen wie an den breiten goldge- flochtenen Armbändern und am Hals- schmuck zu finden. Und um noch wervoller zu werden: auch aus Platin sind die schwung- vollen Schmuckstücke gefertigt. „Exklusiv“ war wieder einmal das Motto der„drei Sterne“— der Gemeinschaft der Stoffirma Ciolina& Kübler, des Pelzhauses Kunze und des Juwelier Braun. Was sie zeigten, war„eine Mode der Evolution“, wie Ansager Walter Pott eingangs sagte, die tragbar und elegant ist und noch viele Ent- wicklungs möglichkeiten hat. Die Schau wurde vom Quartett Wolfgang Lauth musi- kalisch untermalt. ger Weniger Havarien bei Schiffen mit Radar Vortrag und Diskussion beim Mannheimer Schifferverein Das Radar, eine Methode der Entfer- nungsmessung mit Hilfe elektronisch ge- steuerter Wellen, hat sich in den letzten Jah- ren in der Rheinschiffahrt eingebürgert. Während das erste Rheinschiff im Herbst 1955 mit einer Radareinrichtung an Bord auf Fahrt ging, waren es Januar 1958 bereits 70, ein Jahr später über 100 und im Septem- ber 1960 etwa 250. Noch bis zum Ende des Jahres wird die Zahl der radarfahrenden Schiffe suf dem Rhein auf 300 gestiegen sein. Wenn auch die Zahl aller den Rhein be- fahrenden Schiffe im gleichen Jahre 15 000 betrug, so ist doch eine stetig wachsende Verbreitung des Radars auf dem Rhein, neuerdings übrigens auch auf dem Po, der Donau und etlichen französischen Wasser- straßen, unverkennbar. Angesichts dieser Situation hatte ein Vortrag besondere Ak- tualität, den am Dienstagabend vo- dem Mannheimer Schifferverein ein Vertreter der Firma Debeg. Dietrich, über Technik und Anwendungsmöglichkeiten des Radars in der Binnenschiffahrt hielt. Das Radar(mit vollem Namen:„radio and deteeting ranging“), so berichtete der Redner, gehe in seinen ersten Anfängen be- reits auf ein Patent aus dem Jahre 1913 zu- rück und sei seit 1935 und besonders nach dem Kriege speziell für die Hochseeschiff- fahrt entwickelt worden. Die Binnenschiff- kahrt machte sich relativ spät die Vorteile dieser Erfindung dienstbar, weil sie Anfor- derungen stellte, die den Konstrukteuren weitaus schwierigere Probleme bescherten als die Hochseeschiffahrt. Genügt es den Salz wasserkapitänen, wenn ühre Radar- Sichtgeräte größere Entfernungsbereiche er- Lassen, so bedürfen deren Kollegen von der Binnenschiffahrt eines Ueberblicks über we- sentlich kürzere, von Ufer zu Ufer reichende Die Jumperform ist ein Lieblingsstil der Mode. Auch Nachmittags kleider zeigen ihre Linie, wie dieses schmale Kleid mit Schalkragen. Flächen, wobei noch Objekte, die nur zehn Meter voneinander entfernt sind, sich als selbständige Punkte auf den Schirmen ab- zeichnen müssen. Die dadurch bedingten technischen Komplikationen wirkten, wie der Redner einräumte, sich auch auf die Preisgestaltung aus, so daß Radareinrich- tungen für die Flußschiffahrt nicht unter 23 000 DM und mehr zu haben seien. Bislang harrt die radargesteuerte Bin- nenschiffahrt auf rechtlichem Gebiet noch auf Normen. Die Verständigung von Radar- fahrera untereinander beruht vorläufig lediglich auf gewissen, gewohnheitsrecht- lich eingebürgerten Uebungen. Der Redner erkannte an, daß der Gesetzgeber in der Rhein- Schiffahrtsordnung(8 80) immerhin bereits der neuen Erfindung durch Erwäh⸗ nung Rechnung getragen habe und daß die deutschen Wasser- und Schiffahrts-Direk⸗ tionen durch geeignete Vorkehrungen auf den Wasserstraßen bemüht seien, den Ra- darfahrern die Orientierung zu erleichtern. Prozentual betrachtet hätten die Radarfah- rer sehr viel weniger Havarien als die an- deren Binnenschiffer. Für Schiffe mit kontinuierlichen Fahrten sei es bei dreifacher, schichtweise wechseln der Besatzung prektisch möglich, fast un- Unterbrochen zu fahren, für solche mit ver- stärkter Besatzung ergäben sich täglich maximale Fahrzeiten von 16 Stunden. Aber auch für bemannte normale Schiffe rentiere sich das Radar dank der erheblich herabge- minderten Havariegefahren und der Aus- schaltung von unliebsamen Zwangspausen durch Schlechtwetter-Einflüsse. Erster Vorsitzender Hartmann konnte anschliebend noch eine umfangreiche und 5 lebhafte Diskussion einleiten. ne. . Der Vorzug dieser Reemtsma- Cigarette beruht auf der Verarbeitung erlesener Spitzentabake, die der Tabak- Welthandel in die oberste Güteklasse einreiht. 22 N 7. Ii VON. Reife Jabaſte mit reifer Erfahrung gemischt: bre et. ee 5 75 HOC HSTER REINHEIT Hier liegt der Schlussel e beer Seite s MANNHTINER MORORN Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 233 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Donnerstag, dem 6. Oktober 1960, nach kurzer schwerer Krankheit meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute Mutti, unsere liebe Tochter, unsere liebe Schwester, Schwä⸗ gerin uind Tante, Frau Inge Mayer geb. Mezger im Alter von 33 Jahren, versehen mit den hl. Sterbe- sakramenten, in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, den 6, Oktober 1960 In tiefer Trauer: Kurt Mayer Kinder: Margot, Hans-Jürgen, Monika und Klaus-Dieter Familie Wilh. Sturm Familie Werner Mezger Familie Bernd Ludewigs Familie Karl Mayer sen. Familie Karl Mayer jun. Familie Georg Rück sowie alle Anverwandten Beerdigung: Montag, den 10. Oktober 1960, 11 Uhr, Haupt- Friedhof Mannheim. sanften Tod erlöst. Speyerer Straße 51 Feuerbestattung: Montag, den 10. Oktober 1960, 14.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Mein lieber Mann, unser guter Vater und Opa, Herr Willi Scholtan wurde heute von seinem. schweren Leiden durch einen Mhm.-Almenhof, den 3. oktober 1960 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Klara Scholtan Wwe. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Anna Strittmatter geb. Paul ist heute nach langem schwerem Leiden, kurz vor Vollendung ihres 68. Geburtstages für immer von uns gegangen. Mannheim, den 6. Oktober 1960 Untermühlaustraße 100 In stiller Trauer! Familie Karl Settele Familie Werner Strittmatter Familie Emil Helfrich sowie alle Anverwandte Beerdigung: Montag, den 10. Oktober 1960, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Freitag, 7. Oktober 1960 Hauptfriedhof Plöchinger, Leopold, Waldhofstraße 119 Karcher, Adolf, Reiterweg 12 Spirtz, Käthe, Siglingen, vorher Mannheim Bitterberg, Charlotte, Rheindammstraße 31 Roth, Alois, Langstraße 42a 2 Krematorium Rusch, Heinrich, Gärtnerstraße 6 Friedhof Käfertal Spinar, Marie, Aeußere Querstraße 7 Schalk, Georg, Ladenburger Straße 31 Friedhof Sandhofen Bossert, Magdalena, Obergasse 13 Mitgetenlt von der Friedhotverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Hedwig Heissler sagen wir allen unseren herz- i uchen Dank. Besonderen Dank dem Prediger Herrn Willer so- lerfrauen und des Siedlerbun- Soldatenweg 124 Die trauernden Hinterbliebenen Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe * werden am Sonntag dis spätestens 18 00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1. 12/13, entgegengenommen 11 Remmde mer GREEN Anzeigen-Abteilung Foamillen- Anzeigen im„N Don blelen gelesen Mietgesueke 1 oder 2 helle Büro- Räume mit Wasser und We, Lindenhof oder Innenstadt, gesucht. Angeb. u. Nr. 0411 a. d. Verlag. wie den Vorständen der Sied- 5 des für ihre trostreichen Worte. 1 bis 2 sep möbl. immer mit Küche u Bad, auch Umgebg. 755 v. Mhm., in gepfl. Hause gesucht. Ausführl. Zuschr. u. C 0270 a. Verl. * Mmhm.-Gartenstadt, 6. Okt. 1960 5 3% Rabatt 5 5 Junge holl. fröhmas t- und 3% ũ Rabatt la Qualität in Cellophan. 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Oktober, von 13 bis 18 Uhr geöffnet 3 dabei: Waummmeimes MöRGuEN NI e n arzte kann Wert des Gold ten v einig Das jetzt von konn Haf H: suchu 5 Plotn am E genor zucht gema junge der R genor verge Tages sucht einern „Stud einer teil S gendl. zur V 2wiscl techni der I. men: 5— Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 Nr. 238 amerikanische Kreuzer„Macon“ zu einem geben. Unser dpa-Bild entstand von einem Widerspruchsvolle Zeugenaussagen 1 im KZ- Prozeß Layer Hannover. Widerspruchsvolle Zeugenaus- sagen ehemaliger Insassen des Konzentra- tionslagers Groß-Rosen(Niederschlesien) be- stimmten auch am Donnerstag im KZ- Prozeß gegen den 55 Jahre alten Albert Layer die Verhandlung vor dem Schwurgericht Han- nover. Während mehrere Zeugen Layer als einen Mäànn schilderten, der geradezu väter- lich zu den Häftlingen gewesen sei, bezeich- nete ihn der 55 Jahfe alte Kaufmann Hans Leipziger aus Ravensburg als brutal.„Neu- ankommende wurden von ihm geschlagen flelen und dann regungslos liegenblieben.“ Auf den Vorhalt des Vorsitzenden, Amts- gerichtsrats Braun, daß nach Aussagen ande- rer Zeugen niemand vor Layer gezittert habe, antwortete Leipziger:„Ich bleibe bei dem, Was ich gesagt habe.“ Wie die Beweisauf- nahme außerdem ergab, sind in dem Lager auch 26 schwangere Jüdinnen und einmal 300 junge Russen im Alter von dreizehnein- halb bis zu achtzehn Jahren umgebracht wor- den. Eine oft angewendete Methode bestand darin, den Häftlingen mit einer langen Nadel Benzin ins Herz zu spritzen. Dieb stahl Gold aus Ehebetten Rastatt. Aus den Ehebetten eines Zahn- arztehepaares in Forbach hat ein noch unbe- kannter Täter eine Kassette mit Zahngold im Werte von 6000 Mark gestohlen. Die Gattin des Zahnarztes hatte die Kassette mit dem Gold aus Angst vor Einbrechern in den Bet- ten versteckt, nachdem in der Nachbarschaft einige Tage vorher eingebrochen worden war. Das Zahnarztehepaar und die Polizei rätseln jetzt gemeinsam darüber, vie der Einbrecher von dem Versteck in den Betten erfahren konnte. Haftbefehl gegen„Filmproduzenten“ Hamburg. Der Hamburger Unter- suchungsrichter Dr. Lucas hat gegen den 52 Jahre alten„Filmproduzenten“ Arnold Plotnik Haftbefehl erlassen. Plotnik, der am Dienstag von der Kriminalpolizei fest- genommen worden war, soll sich der Not- zucht und der versuchten Notzucht schuldig gemacht haben. Bisher haben zahlreiche junge Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren der Kriminalpolizei gemeldet, daß der Fest- Senommene versuchte, sich an ihnen zu vergehen. Plotnik hatte durch Inserate in Tageszeitungen Laienschauspielerinnen ge- sucht und versprochen, ihnen eine Rolle in einem Spielfilm zu vermitteln, In dem „Studio“ des„Produzenten“, das sich in einer alten Kasematte im Hamburger Stadt- teil St. Georg befand, hatte er von den Ju- gendlichen verlangt, sich für Aktaufnahmen zur Verfügung zu stellen, Die Polizei hat in- zwischen festgestellt, daß Plotnik mangels technischer Kenntnisse überhaupt nicht in dier Lage war, einwandfreie Probeaufnah- men zu drehen. und getreten, daß sie den Abhang hinunter US-Kreuzer zu Besuch in Kiel Von donnernden Salutsckussen begrüßt lief— wie gemeldet— der 17 000 Tonnen große mehrtũgigen Freundschaftsbesuch im Kieler Hafen ein. Die„Macon“ gilt als eines der feuersturlesten Kriegsschiffe der amerikani- schen Flotte und hat eine Besatzung von 1200 Mann. Ein Zerstörer und das 3. Schnellboot- geschwader der Bundesmarine war dem amerikanischen Kreuzer bis in dänische Ge- wässer entgegengefahren und hatte ihm auf dem Wege nach Kiel das Ehrengeleit ge- der begleitenden Schnellboote aus. MANNHEIMER MORGEN Seite 9 Hamburg baut Schulhäuser aus Fertigteilen Bauzeit rund 30 Wochen/ Experiment hat sich bei 200 Pavillons hervorragend bewährt Hamburg. Wenn ein auf dem Papier fer- tiges Wohnsiedlungsprojekt plötzlich baureif wird, die Schaufelbagger endlich beginnen, das Erdreich aufzuwühlen, und die Maurer in die Hände spucken, dann herrscht in der Re- gel große Freude bei den Stadtvätern, den Wobnungbaugesellschaften und den Woh- nungssuchenden. Bedrückte Gesichter gibt es jedoch oft in den Amtszimmern der Schul- und Baubehörden. Den Bauräten flattert die Mitteilung auf den Tisch, daß in anderthalb, spätestens in zwei Jahren 2000 neue Woh- nungen bezugsfertig sein werden, und daß die Kinder der Mieter eine Schule brauchen. Als- bald werden die Schulmänner von Visionen protestierender Elternversammlungen ge- plagt. Der Architekt benötigt fast ein Jahr, um baureife Pläne für eine Schule abzuliefern. Bis zum Vertragsabschluß mit dem Bauunter- nehmer vergehen weitere Monate. Unterdes- sen ist die Wohnsiedlung schon fast fertig. Die Schule hingegen existiert zunächst nur auf dem Papier, und den Eltern bleibt nichts anderes übrig, als ihre Kinder in eine mög- licherweise weit entfernte Schule zu schicken. In Hamburg ist das anders. Der erste Baudirektor der Stadt, Archi- tekt Paul Seitz, entwarf bereits 1953 einen modernen Schultyp, der aus vorgefertigten Teilen besteht und an Ort und Stelle inner- halb weniger Wochen nach dem Baukasten- prinzip montiert werden kann. Mitte Februar 1954 wurden die ersten 20 Schulpavillons mit je zwei Klassenräumen in Auftrag gegeben. Bereits drei Monate später waren die Schu- len fertig und am 1. April bielten die ABC- Schützen ihren Einzug. Bis heute sind in Hamburg rund 200 eingeschossige Pavillons dieses Typs gebaut worden. Die guten Erfah- rungen mit dieser zunächst als risikoreiches Experiment angesehenen Bauweise ermutigte die Baubehörde, auch größere, dreigeschossige Bauten, sogenannte Kreuzschulen, mit ins- gesamt 12 Klassenzimmern aus vorgefertig- ten Einzelteilen errichten zu lassen. Da eine Schule in der Regel 20 Klassen beherbergen soll, ist man in Hamburg dazu übergegangen, Pavillons und Kreuzschulen miteinander zu kombinieren. Die dreigeschossige Schule be- „An Lärm kann man sich nicht gewöhnen“ Unbewußte Reaktionen des Kreislaufs haben vielerlei Folgen Düsseldorf. Lärm ist nicht nur lästig, son- dern kann auch zu Magengeschwüren, Herz-, Gefäß- und Kreislaufstörungen führen. Das erklärte der Direktor des Max-Planck- Instituts für Arbeitsphysiologie, Professor Dr. Günther Lehmann, in Düsseldorf. Selbst Wenn in den vier verschiedenen Lärmstufen — zwischen 30 und 50, 60 bis 90, 90 bis 120 und 120 und mehr Phon— die Geräusche nicht immer als Lärm empfunden werden, Weil es„sympathischen“ und„unsympathi- schen“ Lärm gibt, reagiert der Kreislauf des Menschen darauf. Nach Ansicht Professor Lehmanns kann man sich an Lärm nicht ge- wöhnen, da die unbewußten Reaktionen zur Verengung der Hautgefäße führen, den Blut- druck erhöhen und dem Blutkreislauf einen größeren Widerstand entgegensetzen. Die bei 60 bis 90 Phon auftretende man- gelhafte Durchblutung der Hautgefäße kann dazu führen, daß der Mensch infolge des Lärms durstig wird. Menschen, die dem Lärm besonders ausgesetzt sind, werden auch unverträglich, selbst wenn sie sonst verträgliche Naturen sind. Untersuchungen bei Stahlarbeitern ergaben, daß es bei den in einer besonders lärmreichen Umgebung Zu jung für die Verantwortung Bundeswehr-Fernschreiber erhielt Zuchthausstrafe wegen Landesverrats Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat den früheren Bundeswehrgefreiten Peter Kuhm wegen vollendeten Landesverrats zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Dem An- trag der Bundesanwaltschaft, dem jetzt 23 Jahre alten Angeklagten auf die Dauer von vier Jahren nach der Strafverbüßung die bürgerlichen Ehrenrechte abzuerkennen, ist der Senat mit Rücksicht auf die Jugend und die mangelnde Reife des früheren Film- assistenten nicht gefolgt. 5 In der Urteilsbegründung sagte Senatsprä- sident Dr. Jagusch, dem jungen Mann aus Bückeburg sei mit 22 Jahren in der Schlüs- selzentrale des Bundesverteidigungsmini- steriums eine Verantwortung als Fern- schreiber übertragen worden, der er nicht gewachsen gewesen sei. Er habe schon sehr früh den Hang gezeigt, mehr zu scheinen als zu sein und mehr auszugeben als er habe. Seine hohe finanzielle Verschuldung habe ihn daher dazu verleitet, sich rück- sichtslos und eifrig für die sowietzonale Spionage zu betätigen, um ein feines Le- ben zu führen, ohne daß er erkannt hätte, daß ein gutes Leben nicht vom Geld ab- hängt. So habe der Prozeß ein trübes und in moralischer Beziehung entsetzenerregen- des Bild ergeben, das vor allem den höhe- ren Dienststellen der Bundeswehr eine deutliche Warnung sein müsse. Denn die Dienstverhältnisse, vor allem die man- gelnde Aufsicht, hätten dem Angeklagten den Diebstahl und den Verrat von Staats geheimnissen sehr erleichtert. 5 Kuhm wurde des vollendeten Landes- Verrats in Tateinheit mit Diebstahl, mit Verwahrungsbruch in gewinnsüchtiger Ab- sicht, mit schwerer Bestechlichkeit und mit besonders schwerem militärischem Ungehor- sam überführt. Unter den geheimen ver- schlüsselten Fernschreiben, die Kuhm von Ende Oktober 1959 bis Mitte Januar 1960 kür insgesamt 4000 DM-West an das Ost- berliner Ministerium für Staatssicherheit verriet, befanden sich drei Nachrichten des Bundesnachrichtendienst, drei Mitteilungen des militärischen Abschirmdienstes und mehrere Mitteilungen über den Umbau militärischer Flugplatzanlagen, über die La- gerung bestimmter Sprengkörper und über eine wichtige elektronische Entwicklung. Schm. Arbeitenden häufiger als bei anderen Ar- beitsgruppen zu Störungen im Familienleben kam, obwohl die Arbeiter aus günstigen so- zialen Verhältnissen stammten. Nach Ansicht von Professor Lehmann Werden von den beiden Lärmstufen 30 bis 50 und 60 bis 90 Phon die meisten Menschen betroffen. Unter der dritten Lärmstufe von etwa 90 bis 120 Phon, die bereits zu Schädi- gungen des Innenohrs und zu verminderter Hörfähigkeit bis zur Taubheit führen kann, leiden nur wenige. Geräusche über 120 Phon dürften nach Ansicht des Professors selten sein, jedoch könnten die Arbeiter an den Lärm ausgesetzt sein, der die Gehirnzellen Prüfständen für Düsenflugzeuge diesem und das Rückenmark angreift. Sogar Todes- fälle hält Professor Lehmann nicht für aus- geschlossen. Trickdieb nach drei Jahren gefaßt Bremen. Der Mann, der seit 1957 kreuz und quer durchs Bundesgebiet reiste und sich mit einem Spannungsprüfer und einer Por- tion Bluff 30 000 Mark„verdiente“, ist end- lich gefaßt worden. Es ist der 26 Jahre alte Gerd-Horst M. aus Wuppertal. Münchener Kriminalbeamte holten ihn aus einem Hotel, nachdem die Bremer Kripo vor drei Monaten die Fahndungsmaschinerie angekurbelt hatte. Damals besaß man nicht mehr als eine Per- sonenbeschreibung. Außerdem hatte die Bremer Polizei das getan, worauf man vorher offenbar in keiner der vielen, von Gerd- Horst M. heimgesuchten Städte gekommen War: Alle seine Trickdiebstähle in einer lan- gen Liste zusammenzufassen. Diese Aufstel- lung, seit dem Bremer Gastspiel des Trick- diebes nunmehr laufend ergänzt, wurde Gerd-Horst M. in München unter die Nase gehalten. Das warf den sonst so schlag- fertigen Burschen glattweg um und er ge- stand. Der Wuppertaler hat weit über hun- dert kleine Geschäftsleute mit seinem Trick geblufft: Er gab sich als Monteur der Stadt- werke aus und sagte:„Sie haben zuviel Stromgeld bezahlt. Ich wollte heute mal Ihre Leitungen nachsehen.“ Dann stocherte er mit seinem Spannungsprüfer in den Steckdosen herum, und wenn der Laden bis auf den Be- sitzer und ihn leer war, dann schickte er den Kaufmann in den Keller mit der Weisung: „Wenn die Zähluhr nicht mehr tickt, dann rufen Sie mich bitte herunter.“ Die Zähluhr tickte munter weiter, derweil der„Stadt- werkemonteur“ die Ladenkasse plünderte. Waren mehrere Angestellte im Laden, dann verstand er es, sie alle auf die Räumlichkei- ten des Hauses zu verteilen, so daß er unge- stört war. L. B. Das Gericht sucht den psychologischen Schlüssel, Der Ueberfall auf zwei Wieslocher Kinder/ Erste Verhandlungswoche im Pommerenke- Freiburg. Im Schwurgerichtsprozeß gegen Heinrich Pommerenke zeigte sich der Ange- klagte am Donnerstag, dem vierten Verhand- lungstag wieder recht gesprächig. Er war be- müht, dem Gericht klarzumachen, daß er seine Taten in einem„sexuellen Spannungs- zustand“ beging, und daß er sich über Ein- zelheiten der Tatausführung nie vorher Ge- danken machte. Er habe daher auch im vor- aus keine Tötungsabsichten gehabt. Das Ge- richt versuchte wieder— mit einer manch- mal ermüdenden Genauigkeit— Pommeren- kes Absichten und Motive zu klären. Pom- merenke aber versicherte immer wieder, daß er die Frauen, die er überfiel, lediglich miß- brauchen wollte. In den„entscheidenden Momenten“ sei ihm oftmals der Gedanke an Filme gekommen, die er gesehen hatte. Zu einem Raubüberfall auf eine 25 Jahre alte Frau am Nachmittag des 2. Juni in Triberg (Schwarzwald), der er mit einem Beil zwei Schläge auf den Kopf versetzte und dann die Handtasche mit 70 Mark Inhalt raubte, sagte der Angeklagte aus, daß er sein Opfer möglicherweise vergewaltigt hätte, wenn es bewußtlos gewesen wäre. Am Donnerstag wurde unter anderem der Ueberfall auf zwei Kinder bei Wiesloch be- handelt. Pommerenke hatte sich am Orts- rand von Wiesloch am 5. Juni 1989 auf die Lauer gelegt und dann ein siebenjähriges Mädchen und ihren fünfjährigen Bruder überfallen, um sich an dem Mädchen zu ver- gehen. Die Kinder schrien jedoch laut auf. als Pommerenke sie am Hals packte, worauf der Täter von ihnen apließ und flüchtete. Nach seiner eigenen Darstellung hatte er je- doch seinen Plan, das Mädchen zu vergewal- tigen, schon aufgegeben gehabt, als er die Kinder packte. Ihm sei der Gedanke gekom- men, er würde vielleicht selbst einmal Kin- der haben. In der Nacht zum 8. Juni 1939 überfiel Pommerenke dann in Karlsruhe eine 46jäh- rige Frau auf einem Fahrrad. Er fuhr mit einem gestohlenen Rad neben der Frau her und stach ihr zweimal mit einem stehenden Messer in den Rücken. Die Frau konnte je- doch entkommen, da die Stiche nicht lebens- gefährlich waren. Schließlich wurde noch ein Einbruchs diebstahl in dem Hornberger Hotel behan- delt, in dem Pommerenke früher einmal ge- arbeitet hatte. Er kannte sich deshalb in dem Haus gut aus. Er war nach dem Mord an Dagmar Klimek in der Nacht zum 2. Juni in das Hotel eingestiegen, um sich etwas zu es- Prozeß beendet sen zu holen. Beim Herumstreifen entdeckte er ein Beil, das er„für künftige Einbrüche oder Ueberfälle“ mitnahm. Dann wechselte er seine Schuhe mit denen eines Hotelgastes, suchte vergeblich in den Zimmermädchen- kammern des Hotels ein Opfer und beschloß schließlich, die Geldkassette in der Portier- loge zu rauben. Mit einem fingierten Tele- fonanruf lockte er den Portier aus der Loge, aber da alle Fächer in dem Raum fest ver- schlossen waren, mußte Pommerenke ohne Beute fliehen. 2 Aus Aeußerungen Pommerenkes über die Absichten bei seinen Ueberfällen ergibt sich nach Ansicht von Beobachtern der„Psycho- logische Schlüssel“, mit dem vielleicht eine Deutung seiner Taten möglich ist. Da die Verbrechensvorgänge offen daliegen, wird es im weiteren Prozeßverlauf besonders davon abhängen, ob der Angeklagte als normal und zurechnungsfähig erklärt wird oder nicht. Pommerenke räumte in der Donnerstagssit- zung ein, daß ihm jedes Mittel recht war, um zu seinem„Ziel“ zu kommen, er habe auch in Kauf genommen, daß dabei ein Mensch ums Leben kam, ohne einen solchen Vorsatz im einzelnen langfristig gefaßt zu haben. Dy. J B. steht in jedem Stockwerk aus vier in Kreuz- form angeordneten Klassen von je 70 Qua- dratmeter, die von dem in der Mitte liegen- den Haupttreppenhaus und über zwei Außen- treppen zugänglich sind. Dazu gehören außer- dem Garderoben-, Gruppen-, Abort- und Waschräume. Die Montage des gesamten Baues bean- sprucht bei günstigen Voraussetzungen mit einer Kolonne von nur sechs Mann etwa elf Arbeistage. Die gesamte Bauzeit ab Keller- decke bis zur schlüsselfertigen Uebergabe be- trägt rund 30 Wochen. Diese Schnelligkeit ist keine Hexerei. Kernstücke der Schule kom- men fix und fertig aus der Fabrik. Insgesamt hat ein Bau 222 Beton-Fertigteile, die zwi- schen 60 Kilo und 10 Tonnen wiegen. Zu den Fertigteilen, die mit Hilfe eines Spezialkrans zusammengefügt werden, gehören auch die gut rasiert- got gelqunt Innenwände, Deckenplatten, Stützpfeiler, Dachsparren und Gesimse, Die Montage kann unabhängig von der Witterung auch im Win- ter erfolgen. 0 Der entscheidende Vorteil dieses Bauver- fahrens liegt im Zeitgewinn. Wurde es ur- sprünglich entwickelt, um die Schulraumnot möglichst rasch zu beseitigen, so wird es heute vor allem angewandt, um im Schulbau bei neuen Siedlungsbauten den Anschluß an das Wohnungsbautempo zu sichern. Der Ge- fahr der Uniformierung versucht man in Hamburg dadurch zu begegnen, daß in tradi- tioneller Bauweise errichtete Zusatzräume wie Fachklassen, Aulen, Musikpavillons, Turn- und Pausenhallen um die Fertigschulen gruppiert werden.. Festigkeit, Witterungsbeständigkeit und Lebensdauer der Fertigschulen stehen den nach herkömmlichen Methoden errichteten Bauten in nichts nach. Sie sind— theoretisch — sogar dauerhafter, weil die Einzelteile wegen der für den Transport erforderlichen Widerstandskraft aus einem besseren Beton hergestellt werden müssen, als er für Bau- zwecke überhaupt notwendig wäre. Die älte- sten Fertigschulen sind in Hamburg bereits im siebten Jahr in Betrieb, und die Schul- behörde hat bislang nur die besten Erfah- rungen machen können. Oberbaurat Dieck mann meint:„Ich könnte mir vorstellen, daß⸗ß in vielleicht einhundert Jahren, wenn sich die Auffassung über den modernen Baustil ge- andert haben wird, die dann verantwortlichen Baumeister ihre liebe Not haben Werden, diese stabilen Bauten wieder einzureißen.“ Gert Kistenmacher Siebenjähriger Kirchenräuber ... Wollte Urgroßmutter erschrecken . Bayreuth. Drei Wochen lang fahndete die Bayreuther Polizei nach dem unbekann- ten Kirchenräuber, der àm 18. September vom Altar der Bayreuther Stadtpfarrkirche einen versilberten Totenkopf aus dem 17. Jahrhundert entwendet hatte. Als Täter Wurde jetzt ein sieben Jahre alter Schüle entlarvt, der unter Tränen gestand, daß nach dem Kindergottesdienst zum Alt schlichen war und die Reliquie gestohlen hatte. Der Dreikäsehoch erachtete den Sil⸗ bernen Totenkopf für sehr geeignet, um damit seine 80 Jahre alte Urgroßmutter 2 ängstigen. Er setzte diesen Plan auch in die Tat um. Mit einem Bindfaden befestigte er den Totenkopf über der Eingangstür der elterlichen Wohnung, als er seine Urgrogß- mutter die Treppe heraufkommen hörte. Aus sicherem Versteck beobachtete er, wie die alte Dame einen lauten Entsetzensschrei ausstieß und beinahe in Ohnmacht sank Der Kirchenräuber wurde mit einer gewal- tigen Tracht Prügel bestraft. 5 Argentinische Journalisten verunglückt Uelzen. Zwei argentinische Journalisten aus Buenos Aires verunglückten auf der Bundesstraße 4 bei Kirchweyhe im Kreis Uelzen. Ihr Persdnenkraftwagen stieß mit einem entgegenkommenden Lastkraftwagen frontal zusammen. Der Fahrer, der 323K rige Alberto Cesar Consoni. war sofort tot, Der 36jährige Abel Jorge Fernandez starp auf dem Transport in das Uelzener Kreis- Krankenhaus.. 5 Eine halbe Million gestiftet Düsseldorf. Eine halbe Million Mark stellt des Düsseldorfer Bankhaus C. G. Trinkaus zum Jubiläum seines 175 Jährigen Bestehens für kulturelle, wissenschaftliche und Karitative Aufgaben zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Mittel soll auch der im Kriege zerstörte„Bergische Löwe“ in der Hüssel⸗ dorfer Königsallee ersetzt werden. Drei deutsche Bildhauer sind zu einem Wettbe- werb für ein neues Standbild aufgefordert worden. 5 Erster Klasse fernsehen ganz ohne Bedienungssorgen- mit Mefz-Aufomefic-Gers- fen. Viele elekltonisch-aufomatische Regelvorgänge sorgen für gestochen schetfes, störungsfteies Bild. Wollen Sie sich elwẽas Besonderes gönnen, dann nur ein Lüxus-Modell mit VoIL AUTOMATIC und ZAUBERAUGE Mefz-Gerste: slörstrshlungsfrel, empfangsbereit für das 2. bzw. 3. Programm und mit neuer 59 em-Penorams- Bildröhre Fragen Ste im Fachgeschäft oder fordern Sie den NMetz-bildschitm beim Werk in Fürih/ sey. an. I (Das blück ist bei den Cotgekleidefen! HERREN 139.— 159. AN Z U 6 E e Frwarten Sie viel, veflangen Sie viel: o Auswahl und 6 odlität 80 o pfejsweft wie 6 nur möglich HERREN MANT E I 149.— 179. 198. 225. D AMEHEN- MANMTEI 149. 169.— 189.— 210. Das große Spezialhaus for Bekleidung in Mannheim seit 1890 Am esse-Sonntag, dem 9. Oktober 1960, von 13 bis 18 Uf geöffnet! 5 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 239 Sprachstörungen bei Kindern sehr häufig In Hamburg brauchen rund 20 Prozent der Abe- Schützen Spezialbehandlung Hamburg. Das Stottern, Lispeln, Näseln, Stammeln sowie andere Sprach- und Gehör- schäden lassen sich am wirksamsten in den ersten Lebensjahren des Kindes bekämpfen. In Kindergärten und Schulen können durch Reihen untersuchungen von Sprach-Heil- lehrern und Medizinern die Sprach- und die Hörschäden früh erkannt und beseitigt werden. Zu diesen Ergebnissen gelangte die Ar- beitsgemeinschaft für Sprachheilpädagogik in Deutschland während der Gemeinschafts- tagung für Allgemeine und Angewandte Phonetik in Hamburg. Der Hamburger Rek- tor Johannes Wulf berichtete über„organi- satorische und sprachheilpädagogische Mag- nahmen für die Früherfassung und Früh- betreuung sprachgeschädigter Kinder.“ Ham- burg hat als erstes Bundesland eine umfang- reiche Vorsorge für eine Frühbehandlung und Früherkennung bei Sprachschäden ge- trofken. Untersuchungen in zwei Hamburger Stadtteilen ergaben, daß dort bis zu 62,3 Pro- zent aller Schulanfänger unter Sprachstö- rungen leiden. Die Stotterer stellen mit 1,1 bis 1,7 Prozent nur einen kleinen Anteil an den Sprachschäden, während die Mehrzehl der Kinder unter Lispeln, Näseln, Stammeln und Heiserkeit leidet. Die Ergebnisse der Reihen untersuchungen besagen, daß ein erheblicher Teil der Schul- anfänger sprachlich unfertig zur Schule kommt. Bis zu 37 Prozent der Abe- Schützen zeigten leichte Sprachstörungen. Während in Böhm wird auf Geisteszustand untersucht Verhandlung im Sachsenhausen- Prozeß wird am Montag fortgesetzt Düsseldorf. Im Sachsenhausen-Prozeß be- willigte das Schwurgericht in Düsseldorf am Donnerstag den Antrag der Verteidigung, den Angeklagten Otto Böhm von einem Gerichts- mediziner auf seine Merk- und Denkfähig- keit untersuchen zu lassen. Böhm verhielt sich während des Prozesses meist stumm und teilnahmslos. Bei Rückfragen berief er sich auf sein Alter von 70 Jahren und sein nach- lassendes Gedächtnis. Die Beweisaufnahme in diesem Prozeß ge- gen die wegen Mordes und vielfacher Bei- hilfe zum Mord angeklagten ehemaligen SS- Angehörigen August Höhn, Otto Böhm und Horst Hempel näherte sich am Donnerstag nach drei Verhandlungswochen und der Aus- sage von etwa 70 Zeugen dem Ende. Noch einmal gab es einen Höhepunkt, als der 38 Jahre alte ehemalige Häftling Herbert Si- mon aus Bremen den FHauptangeklagten Höhn schwer beschuldigte. Simon rückte nach seiner Aussage Anfang Februar 1945 von dem Außenlager Lieberose bei Kottbus nach dem Hauptlager aus. In Sachsenhausen habe Höhn befohlen, die etwa 1200 Ueberlebenden des Marsches nach Deutschen, Juden und Aus- ländern aufzuteilen. Die Juden seien in die Isolierbaracke, der Vorstufe zur Vernichtung, abgeführt worden. Auch Hempel habe sich mit anderen KZ-Be- wachern bei der Aufteilung der Neu- ankömmlinge auf dem Appellplatz aufgehal- ten. Höhn und Hempel bestritten dies ener- gisch. Beide wollen dem Einzug der Elends- kolonnen aus Lieberose unbeteiligt vom Fen- ster ihrer Dienstzimmer zugeschaut haben. Staatsanwalt prüft wilden Streik Arbeiterinnen sollten zum Eintritt in die Gewerkschaft gezwungen werden Bielefeld. Wegen eines wilden Streiks in einer Bielefelder Herrenwäschefabrik, der zur fristlosen Entlassung von 135 Näherin- nen führte, hat die Bielefelder Staatsanwalt- schaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Fünf Arbeiterinnen des Betriebes hatten sich beharrlich geweigert, der Gewerkschaft beizutreten. Als alle Bemühungen, sie dennoch dazu zu veranlassen, fehlgeschla- gen waren, legten 135 organisierte Näherin- nen und Plätterinnen die Arbeit nieder. Sie wollten sie erst dann wiederaufnehmen, wenn die Nichtorganisierten der Gewerk- schaft beigetreten oder entlassen worden seien. Die Betriebsleitung verwies auf die in der Verfassung verankerte Koalitionsfrei- heit. Die Forderung der Betriebsleitung, so- kort die Arbeit wiederaufzunehmen, wurde abgelehnt. Daraufhin wurden die Arbeite- rinnen wegen Arbeitsverweigerung bezie- hungsweise wilden Streiks fristlos ent- lassen. Betrunkener erschlug seine Zimmerwirtin Unzurechnungsfähigkeit zugebilligt: Vier Jahre Gefängnis Saarbrücken. Der 27jährige Hilfsarbeiter Friedrich Schröder aus Saarbrücken ist vom Saarbrücker Schwurgericht wegen Totschlags in Volltrunkenheit zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Schröder hatte am 24. April vergangenen Jahres seine 79 Jahre alte Zim- merwirtin Katharina Felten(Saarbrücken) bewußtlos geschlagen und gewürgt. Die Frau war einen Tag später ihren Verletzungen er- legen. Der Hilfsarbeiter hatte bis zum Zeitpunkt der Tat bereits zwei Jahre bei der Witwe Fel- ten gewohnt. Das anfänglich gute Verhältnis Zwischen den beiden trübte sich mehr und mehr. Er trank viel, und wenn er nachts nach Hause kam, fühlte sich seine Wirtin durch die Wassergeräusche auf der Toilette gestört. Am Abend des 24. April hatte Schröder ungefähr 20 Glas Bier getrunken. Als ihm die Wirtin deshalb Vorwürfe machte, nahm Schröder eine Sprudelflasche und schlug sie der alten Frau über den Kopf. Dan prügelte er die Bewußtlose noch mit einem Besenstiel und würgte sie mit den Fäusten. Anschlie- Bend legte er sich ins Bett und schlief seinen Rausch aus. Am nächsten Mittag fand er die Frau noch immer bewußtlos in der Küche liegen. Er brachte sie ins Bett und verständigte die Po- lizei. Katharina Felten wurde ins Kranken- haus gebracht, wo sie einige Stunden später starb. Von Sachverständigen wurde Schröder Unzurechnungsfähigkeit zugebilligt. Er hatte — diesen Fällen eine Regulierung der Schäden durch den Anfangsunterricht in den allge. meinen Schulen möglich ist, ergaben die Un- tersuchungen, daß teilweise bis zu 21 Prozent mittlere und rund vier Prozent schwere dis Sprachstörungen vorhanden Waren, einer Spezialbehandlung bedurften. Die Hansestadt Hamburg hat ein um- fassendes Beratungs- und Behandlungs. system für die sprachgestörten Kinder ein- gerichtet. In einer öffentlichen Sprachbe. ratung und in einer Sprachambulanz können leichtere Fälle behandelt werden. Das Tages. heim für sprachkranke Volksschulkinder und Schulkindergärten für Sprachkranke er. möglichen eine sachgemäße Frühbehandlung im vor schulpflichtigen Alter durch Pädagogen und Mediziner. Stifterverband auch im Saarland Saarbrücken. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft hat jetzt seine Tätig. keit auch auf das Saarland ausgedehnt. Wie Elka Gräfin von Wedel vom Vorstand des Verbandes am Donnerstag in Saarbrücken mitteilte, haben sich namhafte saarländische Unternehmen in den Kreis der Förderer von Forschung, Lehre und Studium eingefügt, Der Stifterverband, der seinen Sitz in Essen- Bredeney hat und von den Spenden der Wirtschaft getragen wird, hat in zehn Jah- ren über 125 Millionen Mark für die Förde- rung der verschiedensten Wissenschafts- gebiete ausgeschüttet. Unterschiedlich waren die Schätzungen der Zeugen über die Zahl der Erschossenen Während des Zugs von Lieberose nach Sach- senhausen. Während Simon als Rapport schreiber mit 500 bis 600 Opfern rechnete, wollte der ehemalige SS-Unterschar führer Wilhelm Peter aus Wolfsburg, einer der Auf- seher,„nur von 48 oder 58 Erschossenen wissen. ö Als einen ausgezeichneten Jugenderzie- her charakterisierte eine 48 Jahre alte Für⸗ sorgerin aus Dorsten(Westfalen) den Haupt- angeklagten Höhn, mit dem sie 1932 gemein- sam schwer erziehbare Kinder in einem Heim der Inneren Mission betreut hatte. Die Zög- Iinge hätten sehr an Höhn gehangen. Diesem Lob schloß sich ein Kaffeehausbeèsitzer vom Bodensee an, der damals Fürsorgekind in diesem Heim gewesen war. Als weitere Entlastungszeugen lieg die Verteidigung Mitsträflinge Höhns aus dem sowietischen Zwangsarbeitslager Wortuk auf marschieren. Einer von ihnen, ein 53 Jahre alter Handelsvertreter, sagte aus, Höhn habe zusätzliche Essenportionen, die er als Arbei- ter in einer Schneiderwerkstatt des Lagers empfing, großzügig mit den Leidensgenossen geteilt. Keine wesentlichen neuen Gesichtspunkte ergaben sich, als der Vorsitzende die teilweise beeideten schriftlichen Aussagen inzwischen verstorbener oder im Ausland lebender Zeu- gen verlas. Die Verhandlung wird am Mon- tag fortgesetzt. Die Bielefelder Staatsanwaltschaft er- klärte dazu:„Wir haben ein Ermittlungs- verfahren zunächst gegen Unbekannt ein- geleitet. Wir müssen feststellen, wer den wilden Streik inspiriert hat. Wenn den Nichtorganisierten oder der Betriebsleitung mit einem wilden Streik gedroht worden ist, um den Beitritt zur Gewerkschaft oder die Entlassung der Leute zu erreichen, dann würde strafbare Nötigung vorliegen.“ Inzwischen hat der Leiter der Abteilung Arbeitsrecht beim Hauptvorstand der Ge- Werkschaft Textil und Bekleidung, Martin Heiss, erklärt, die Bemühungen der Entlas- senen eine neue Arbeitsstelle zu finden, seien auf den Widerstand der aufgesuchten Firmen gestoßen. Dies sei einem Boykott gleichzustellen. Die Gewerkschaft Textil Bekleidung wolle sich in Verhandlungen mit dem Sozialpartner um eine Wiedereinstel- lung der Entlassenen im alten Betrieb be- mühen. zur Tatzeit einen Blutalkoholgehalt von 2 bis 3,3 Promille. Der Staatsanwalt hatte füt die sogenannte„Rauschtat“ viereinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Professor Vogt 70 Jahre alt Heidelberg. Der emeritierte ordentliche Professor für Astronomie und ehemalige Direktor der Sternwarte auf dem König stuhl bei Heidelberg, Dr. Heinrich Vogt, B 70 Jahre alt geworden. Prof. Vogt, der au Gau-Algesheim am Rhein stammt, wurd 1921 Privatdozent an der Universität Hei. delberg und 1926 a. o. Professor an diesel Universität sowie Observator an der Hel, delberger Sternwarte, 1929 wurde Vogt al den ordentlichen Lehrstuhl für Astronom in Jena berufen. 1933 kehrte er nach Hei delberg zurück, um die Direktorenstelle 40 der Sternwarte und das Ordinariat fü, Astronomie an der Universität zu überneb⸗ men. Seither hat Vogt Heidelberg nici mehr verlassen. Neuer Artistenverband gegründet Düsseldorf. Als Standesvereinigung fl Künstler von Variete, Kabarett, Zirkus Rundfunk, Fernsehen und Schauorcheste wurde in Düsseldorf ein„Deutscher Artisten verband“ gegründet. Der Verband will dle. f wirtschaftlichen und künstlerischen Interes- sen seiner Mitglieder vertreten und den Be rufsnachwuchs fördern. Mit der kommissat“ schen Leitung des neuen Verbandes, der se, nen Sitz in Düsseldorf hat, wurde der Con? ferencier Günter Rudin beauftragt. — 1—srð—3ͥ— 1 Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 8. MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 0/ Nr. 233 8 5. 4 ——ů—eê. Nitgeteilt ven Verenigte Wirtschaftsdienste Gmblf“ S. 10. 5. 10. 5. 10.] 6. 10. S. 10. 6. 10 S. 10. 6. 10. Effe ktenbörse Die Redektion haftet nicht für etwaige Gebertragungs- oder„ ö 500 6³⁰ Ato. Lit. A. B. 1055 1055 7% Phoeniz Rbeinrohr ö Unitonds 158,00 60,90 Uebermitüungstehler].„ 1 h lala. Hypo. 82⁰ 515 1 58 1 103 Uscalonds 110,10 110.00 . 5 Siemens& Halzke 535 649% hein iypo. 870 57⁵ 6% Rhein tlypo 33 3 SCanagtos(8)— 10,94 u 18 Frankfurt/ M., 6. Oktober 196 0 3 5 75 55 ö 25 5 ö 5% Rhem fiypo. 87 87 818 555 5 181,00 182,00 5 imer chu 82 ö ö Renten ö 6.5% Kheinpieußen v 58 100% 1004 zufopachem isft! 177,00 177,00 ö 1 Stahl ü 0 265 ins 2 F 5 nan 5. 10. 6. 10. 5, 10. 6. 10 5. 10. ö 6. 10.. Südwestt. 15 80%(Zinsen steuerfrei: 2.5% Rhid.-Pfelz v. 88 103 103%. 5 1 545 7755 15 ng Nouerte Aktien oierig Chr. LI. A. 310 310 Kaufhof 140 11185 1 3 s,% adlesungsschuld v7 400% loo 5% K e 68 8 e e 12% 8 1 8 Bortm klörder 1951 200 Klein Schanzlin 2660 2870 VDN„,/ Bafeege Fung 112% 13.52 er Schäden 8 820 0 B—— Kléckner Bergbau 254 285 Ver Glanzston ZVV„„%% T 81(80 8.17 f 5 115 Adlerwerke f 5⁵⁰ Eichbaum. Werger 835 835 Klöcknef Humb. 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Bemberg 75 90 Feldmühle 1650 1650 AAN 1305 1350 Sbemie Verwaltung 570 1020 3% AEG„ 86 4 3.5% Schering v 39 231 e 10 4 5 Berge. 3 8 408 415 K 307% 312 Dyckerhoff 970 192 0 f„ 105, 5% VN v 51 875 875 Aluminium 22⁵ 227 t ein um-. Bekule abgestempelt 15966 165 Se 23 238 ele 1585 1615 Eisenhütte 800 7 5 5 5 2 85 57 10⁴⁰⁴ 104 5.5% N 2inn 95 850 mdlungs. dio neue 5 5 Goldschmidt 864 070 Notrdd Ile 1200 Hutschenteutber Lor 710 5„„ 106 16% ſlarestment-Zertilkate Messing 58 22 22³² 18 1080 058 N 55 5 ins dors 15 l Ulsedel Hütt 209 235 8% bosch e 56 104%% 104% Aditonds 74.50 275.50 Nessing 63 22 245 inder ein. Binding Brauerei 8 OSritznef Kaysei 480 825 NSU 2100 2200* 2 2— 8% BBC v 50 4051 405 ö 0* 9 1— 87 5 5 6 85 Otenstein& K 18st 452 454 0 105 ˙(oe Aditops 148,40 28,90 ö Sprachbe. 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Conu Gumm! 25 5 Hapag ö 1 25 5 110 Vorzüge 737 7 Allienz Versicherung 370 39.0 8% tHeidelb Zem» 36—— 5080 59.50 60,40 10⁰ 55 5 1105 10677 handlung Daimler Benz 250 281 Hafpener 2 55 Rheinmetall 47 4 Badische Bank 885 947 8% KHoechstet bath v 57 10% 07 Eufops fonds 1 178.20 179 50 100 sſrs 86,78 656,915 Pädagogen Deete-Lanz 5. tleidelberger Zement 050 1082 Rbeinpfeußen 25 235 Saver Hypo& Wechseld 810 882 7% Hoechstet Farb» 86 105 104% urunion 155.50 156,20 100 delg rtr 8,557 8.7 Demag 0 8 Hoechstel Farben 775 788 Riedel 85 Berliner Handelsbank 745 750 6% Hoeschwerke v 58 ee 100 Fondek 174.00 175,90 100 uts 85.00 8.20 Dt. Contigas 5 555 Hoeschwerke 271 335 f Ruhrstahl 485 55 Commerzbank A8 70¹ 1705 7% Lastenausgi v 88 ö 1029 102% Fondis 198.80 20270 100 can Kronen 60.57 ö 60,69 aarland.*** i 36 3 btſ Seat ac 8 8%, 9% Mad v 8 F, ie koadie 11% ie, 0 100 ao Clones 8849 88,618 Dt Erdöl 8„ olemenp 1000 5 Scolzdetkurth 30 384 Ot Centraſboden 3—³ 34 h 5% Manneswenn e 59 29 52* Ill Fonds l 7,45 10/45 00 sche, 0 0.87 200 120 40 O 90 296 8 9 497 1 107,45 f Ido schwen Kronen 80, 80, ad für die Degusss 1590 205 tlülten Oberhausen 2 Schering 407 2 Ot kiyp Bank Bremed 83] 32 8% Ptalzwerke v 57 104% 104 lndusttie a 100.40 102.20 1000 l Lire 6.714 6784 985 1016 Hütte 8 land 55 5 Sch 466 47⁰ 7 J 5 18„ ine Tätig Dt Lino 75 8 ute Siegerlan 5 5 3, Dresdner Benk A8 708 72⁰ 6% Ptälz Hypo 2* 93h later vest 96 20 806,60 ö 100 östert Schilung 16,112 16,152 ö 15 5 Di Steinzeug 1357 195 Ind. Werke Karlsruhe 801 527. 25 401 Frenkt Hypo 90⁵ 910 5% Ptälz Ly pO 857 89 In veste 181,80 ö 189,90 portugal 14.587 4,627 lehnt. Wie Di Eisenhandel 55 4 1 5 N 1195 15 8 2155 45 454 ladusttiebteditbank ö 5 5„ Thesaurus 87,40 88.60 100 DN. West 472.50 stand dez Didier- Werke atsta 7 8 eig Stämme Mannh Versich Lit A 105. 1) 30% K apt.-Ertragsst. Transatlanta 55.30 5 70( 100 OM. Ost 22.47 HArbrücken rländische derer von eingefügt, in Essen- enden der zehn Jah- die Förde. 25 5 enschafts- Fumilienunseigen zwei Markenweine für den verwöhnten Gaumen Leine Flasche ist Wie die andere ob weiß oder rot immer gleichbleibend köstlich . und bekömmlich Wit beginnen unseren gemeinsamen lebensweg: ucht Werner Heldt setzt Cisela Heldt nätzungen geb. Sodomonn chossenen ach Sach- Mannheim, 8. Oktober 1960 Rapport-. K 4, 15 rechnete, 7 8, 1a 5 5* harführer a der Auf Kirenliche Trauung; Samstag, 8. Oktober 1960, 15.30 Uhr, 2 H El N E LE K 0 A- F E N E H hossenen“ Liebfrauenkirche. 3 e endersie- 8 mit dem neben 59 cm- Groß bildschirm und mit eingebautem alte Für⸗ 5 g 1 5 5 Empfangsteil för des 2. 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September um 889 Millio- nen DM vermehrt: * gegen Millionen DM 30. 9. 60 31. 8. 60 31. 12. 1959 Banknotenumlauf 20 624 + 300 19 045 DEVISEN STATUS: Aktiva: 11 982— 10 934 an! 14 512 + 960 8 249 156 23 130 Kredite an 8 8 Einrichtun 3 738— 70 4 816 Passiva: Verbindl a. d. 5 Ausl.-Gesch. 368— 24 672 Nettodevisenpos. + 889 23 457 An anderer Stelle dieser Ausgabe(auf Seite 23) werden die wohlüberlegten Aus- führungen Hermann J. Abs' zu dem Pro- plem Devisenüberschüsse wiedergegeben. Es erübrigt sich also, hier auf Einzelhei- ten einzugehen. Vermerkt sei lediglich, daß Börsen- Provisionen stehen zur Debatte (VWD) Die Bankenprovisionen im Wert- papierhandel sowie die Gebühren beim Er- werb und Verkauf von Investmentzertiflkaten werden u. a. Gegenstand von Beratungen des Sonderausschusses Bankenaufsicht sein, zu denen die Bankenaufsichtsbehörden der Län- der am 20. und 21. Oktober in Saarbrücken zusammenkommen werden. Ferner soll auf der Sitzung, an der auch ein Vertreter des Bundeskartellamtes teilnehmen wird, geprüft werden, ob die bestehenden Usancen kar- tellrechtliche Bedeutung haben. Kreditgarantie-Gemeinschaft des Handels auf Bundesebene (VWD) Zur Koordinierung der Geschäfts- tätigkeit der Kreditgarantie- Gemeinschaften des Handels wurde in Köln mit einem Stammkapital von 38 500 DM eine„Bundes- kreditgarantie- Gemeinschaft des Handels GmbH gegründet. Die gemeinnützige Zwecke verfolgende Gesellschaft wird die Anlegung von Haftungsfonds bei den einzelnen Landes- kreditgarantie- Gemeinschaften unterstützen und aus ihren Ueberschüssen einen den be- sonderen regionalen Bedürfnissen des Han- dels entsprechenden Ausgleich herbeiführen. 800 000 Automobile beim US- Handel„eingelagert“ (VWD) Beim amerikanischen Handel ste- hen 800 000 neue Kraftfahrzeuge unverkauft am Lager. Wie der Präsident des nationalen amerikanischen Handelsverbandes, Birkett L. Williams, vor Pressevertretern in Washington ausführte, sind davon 600 000 Modelle dieses Jahres, die nur noch unter der üblichen Ge- winnspanne verkauft werden könnten. Wil- liams erklärte, daß innerhalb eines Jahres 50 Prozent aller in Amerika verkauften Kraftfahrzeuge„Compact Cars“ sein würden. Nach den Schätzungen der amerikanischen Kraftfahrzeuggesellschaften Ford und Chrys- ler werden 1961 in Amerika rund 6,5 Millio- nen Kraftfahrzeuge und nach den Berech- nungen von General Motors nahezu sieben Millionen verkauft werden. Oelkongreß in Bagdad fand lebhaftes Echo (dpa) Die Beschlüsse des Bagdader Oel- Ekongresses der fünf Teilnehmerstaaten Irak, Saudisch-Arabien, Kuweit, Iran und Vene- zuela, sich für eine Stabilisierung der Roh- ölpreise einzusetzen, wurden jetzt von allen Teilnehmern gebilligt. Als letzter Teilneh- merstaat hat am 5. Oktober die saudisch- arabische Regierung den Beschlüssen des Oelkongresses zugestimmt. die Hoffnung, der Devisenzustrom würde nachlassen, sich bisher nicht erfüllte. Das ist kein Vorwurf gegen die Hoffnungs- frohen. Als Bundesbankpräsident Blessing und Vizepräsident Dr. Troeger vor Uebernahme ihres verantwortlichen Amtes standen, da wurde ja auch befürchtet, die Nettodevisen- position würde an der Schwelle 1958/59 25 bis 26 Milliarden DM übersteigen; für die Jahreswende 1959/0 wurde sogar Errei- chung der 30-Milliarden-DM- Grenze pro- Phezeit. Nun, es kam völlig anders. Die ele me und geschickte Handhabung des Diskont- Instrumentariums führte dazu, daß am 31. Dezember 1959 die Nettodevisen- position bei 23,46 Milliarden DM lag. Die Bundesbank hatte das— in Zeiten des Zu- stroms von Auslandskapital— einzig mög- liche Mittel der Abwehr angewandt. Sie hatte den Diskontsatz gesenkt und damit das gesamte innerdeutsche Zinsniveau. Die Ausländer hatten keine Veranlassung mehr, mit ihren Geldern in die Bundesrepublik zu flüchten. Nebenbei bemerkt: Als wider Erwarten die bundesdeutschen Währungs- bestände nicht schnell genug stiegen, ver- stummten auch die seit 1956/57 kursieren- den Aufwertungsgerüchte. Freilich war das, was der Abwehr frem- en Geldes diente, inner wirtschaftlich nicht von Vorteil. Romantiker und Dramaturgen der politischen Tribüne griffen das Bauch- grimmen der Binnen wirtschaft dankbar auf, um sehr geräuschvoll zu übertreiben. Je ge- räuschvoller aber Klagelieder gesungen und phantastische Vorschläge erörtert wurden, desto schlimmer wurden die Auswirkungen. In der Zentralbankratssitzung wurden keine kreditpolitischen Entschlüsse gefaßt. Das war auch zur Zeit noch nicht zu erwarten. Um so mehr als die Bank von England, deren oberstes Gremium am gleichen Tag zur Be- ratung zusammentrat, ebenfalls keine dis- kontpolitischen Beschlüsse faßte. F. O. Weber Französischer Diskontsatz A Uf 3,5 Prozent gesenkt (VWD) Die Bank von Frankreich hat mit Wirkung vom 6. Oktober den Diskontsatz von vier auf dreieinhalb Prozent herabge- setzt. Der alte Diskontsatz in Höhe von vier Prozent war seit dem 23. April 1959 gültig. Die Diskontsenkung in Paris hat in Bör- sen- und Wirtschaftskreisen äußerst über- rascht. Der französischen Notenbank nahe- stehende Kreise hatten bis zuletzt zu erken- nen gegeben, daß eine derartige Maßnahme im gegebenen Falle einer Senkung der briti- schen oder deutschen Bankrate folgen, aber nicht vorausgehen würde. Wirtschaftspolitische Beobachter sind der Auffassung, daß die Diskontsenkung der Bank von Frankreich die Bemühungen um ein stär- keres Ankurbeln der Wirtschaftstätigkeit durch Verbilligung des Zinssatzes unterstüt- zen soll. Die Leitung der französischen Noten- bank dürfte ferner zu der Ueberzeugung ge- kommen sein, daß gegenwärtig die sich sonst saisonal bemerkbar machende Belebung der Wirtschaft weniger klar zutage tritt. Chemische Industrie gegen Export- Dämpfer Verlorene Märktelassen sich nicht zurückgewinnen (AP) Die chemische Industrie in der Bundesrepublik lehnt alle Maßnahmen zur Drosselung des Exports ab, die der Staat zur Bewältigung der Hochkonjunktur plant. In einem Bericht des Verbandes der Chemi- schen Industrie in Frankfurt/M. wird darauf hingewiesen, daß die Einführung eines che- mischen Produktes langwierige technische Beratungen und ausgebildete Verkäufer vor- gussetze. Diesen teueren Apparat könne man nicht vorübergehend künstlich drosseln. An- dere Wettbewerber würden die Lücken auf- füllen, und eine Rückgewinnung verlorener Märkte sei auch unter größten finanziellen Opfern kaum möglich. Der Chemie-Außenhandel der Bundes- republik ist im ersten Halbjahr 1960 gegen- über der gleichen Vorjahreszeit um mehr als 19 Prozent auf 3,03 Milliarden gestiegen. Auf der Einfuhrseite ist sogar eine Steigerung um 40 Prozent auf 1,31 Milliarden DM zu ver- zeichnen. Der Verband sieht in diesem Er- gebnis einen Beweis dafür, daß die chemi- sche Industrie der Bundesrepublik einer großzügigen Liberalisierungs- und Zollpoli- tik zustimme und jedem Wettbewerber freien Zugang zum deutschen Markt ver- schaffe. Daher könne die deutsche chemische Industrie auch die gleichen Chancen auf dem Weltmarkt verlangen und dürfe nicht durch staatliche Eingriffe in ihrer Expansion be- hindert werden. Die Zunahme der Chemie-Ausfuhr im er- sten Halbjahr sei vor allem dem verbesser- ten europäischen Geschäft zu verdanken, 1,38 Milliarden DM kosten die Sozialreform-Pläne Die Wirtse haft hat es ja ste soll nur Zz Ahlen Krankenversicherungsreform- das heißt mehr als geldliche Leistungen für gesetzlich Krankenversicherte— erheischt natürlich Geld. Darüber, was es kostet, wird auffal- lend wenig gesagt. Dies ist leicht erklärlich, denn die„Wirtschaft“ hat es ja, sie ver- dient gut, sie kann es zahlen. Wer ist die „Wirtschaft“? Sind das wirklich nur Leute Wie Krupp, wie Thyssen, sind das nur Großaktionäre, wie Flick, Quandt die an- geblich in Millionen und Aktien wühlen? Nein, die Wirtschaft ist jedermann. Herr Meyer, der hinter der Drehbank steht, ge- nau so wie Herr Schulze, der an der Setz- maschine diesen Artikel aussetzte; es ist Herr Kunze, der tagaus tagein schwere Lastkraftwagen mit Lebensmittel fährt, es sind natürlich auch die Reichen, die nicht soviel Millionen zum Wühlen haben, daß sie den Mehraufwand für die Reformen bei der Preiskalkulation unberücksichtigt lassen kön- nen. Grund: Kein Unternehmer kann mehr für die Produktion aufwenden, als er über den Preis einnimmt. Bestenfalls unterblei- ben Preissenkungen; schlimmstenfalls müs- sen Preise erhöht werden. Daran aber, daß es besser wäre, das Hauptaugenmerk auf Verbesserung der Gesundheitspflege zu legen, daran wird auffallend wenig gedacht, davon wird be- denklich wenig gesprochen. Was kostet nun die Vielfalt der Reform- pläne: In der gesetzlichen Krankenversicherung soll die Versicherungspflichtgrenze und da- mit auch die Beitragsbemessungsgrenze von 660 DM im Monat auf 750 DM angehoben werden. Eine derartige Erhöhung würde für die Arbeitgeber eine Mehrbelastung von 135 Millionen DM im Jahr mehr bedeuten. Es wird erwogen, die Zuschußleistungen der Betriebe für den Arbeiter im Krank- heitsfall(bisher Differenz zwischen dem Krankengeld und 90 Prozent des Netto- Arbeitsentgelds) bis auf 100 Prozent des Nettoarbeitsentgelds zu erhöhen. Diese Er- weiterung würde die Betriebe jährlich 250 Millionen DM mehr kosten. In diesem Zusammenhang wird vorge- schlagen, die Krankengeldleistungen an Arbeiter in den ersten sechs Wochen der Einbauſsberaler fut die Haustrau Butter: Nennenswerte Preisänderungen Sind nicht zu erwarten. Ausgelagerte Molke- reibutter, die 40 bis 50 Dpf. je kg weniger kostet als frische Markenware, wird weiter- Hin zu haben sein. Die Vorräte haben aller- dings deutlich abgenommen. Allein im Sep- tember wurden rund 10 000 Tonnen ausge- lagert. 5 Käse: Das Ausland hat seine Forderungen für Schnittkäse erneut erhöht. Preiserhöhun- gen wird es im Bundesgebiet zunächst zwar nicht geben; die Verbraucherpreise werden jedoch fest sein. Emmentaler Schmelzkäse könnte dagegen mit Ausnahme der abgepack- ten Scheibenware etwas billiger werden. Eier: Holländische Eier werden etwa 2 Dpf. je Stück weniger kosten als in der vori- gen Woche. Für deutsche Eier und für däni- sche Ware werden die Hausfrauen dagegen unveränderte Preise finden. Außerdem wird es zumindest in den Großstädten vorüber- gehend billige argentinische Eier geben. Geflügel: Im Vergleich zu anderen Fleisch- arten bietet das Schlachtgeflügel nach wie vor besonders günstige Einkaufsmöglichkeiten. Fleisch: Rindfleisch kann im Zuge der Weideabtriebe preiswerter werden. An den Kalb- und Schweinefleischpreisen wird sich dagegen nichts ändern. Die Preise für Rin- der- und Hammelgefrierfleisch sind etwas Zu- rückgegangen. Damit sind die Preisunter- schiede zum Frischfleisch noch größer gewor- den. Sie betrugen je hach Sorte bei Rind- fleisch 1,50 bis 2,00 DM und bei Hammelfleisch sogar bis zu 2,80 DM je kg. Seefisch: Makrelen weiterhin preisgün- stig. Verhältnismäßig teuer dagegen Rot- barsch, Kabeljau und Seelachs. Etwas teurer können auch Qualitätsheringe werden. Kartoffeln: Erzeuger und Händler haben sich auf das Einkellerungsgeschäft eingestellt. Die Preise liegen erheblich niedriger als im vergangenen Jahr. 5 Obst: Aepfel und Birnen in guter Tafel- qualität wird es reichlich geben. Die Preise sind deutlich niedriger als vor einem Jahr. Die meisten Verbrauckerpreise lauteten ⁊u- letzt in Mannheim für: 1 Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,50 bis 2,90 DM; Rinderschmorfleisch m. K. 2,90 bis 3,20 DM,; Kotelett 3,60 bis 4,30 DM; Schweinebauch 2,00 bis 2,20 DM. Markenbutter je 250 g: 1,55 bis 1,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 19 bis 25 Ppf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1,35 bis 1,60 DM; Holl. Gouda 1,00 bis 1,40 DM; Tilsiter 1,20 bis 1,45 DM. Kartoffeln je Pfund: 11 bis 13 Dpf. Obst je Pfund: Tafeläpfel A 20 bis 60 Dpf; Tafelbirnen A 25 bis 55 Ppf; Zwetschgen 25 bis 40 Dpf; Pfirsiche 40 bis 75 Dpf; Weintrauben 40 bis 60 Dpf. Gemüse je Pfund: Tomaten 30 bis 60 Dpf; Buschbohnen 25 bis 45 Dpf; Möhren 10 bis 25 Dpf; Weißgkohl 10 bis 20 Dpf; Wirsing und Rotkohl 15 bis 20 Dpf.— Blumenkohl 20 bis 80 Dpf je Stück. des öffentlichen Finanz wesens.“ Arbeitsunfähigkeit herabzusetzen und die Zuschußleistungen für den Arbeitgeber zu erhöhen(Krankengeld bisher 65 Prozent des Grundlohnes plus Familienzuschläge). Sollte die Krankengeldleistung bis auf 50 Prozent des Grundlohnes(ohne Familienzuschläge) Sesenkt werden, müßten die Arbeitgeber mit einer Mehrleistung von 495 Millionen DM rechnen. Die Krankenversicherungsreform würde also zusammengefaßt in den angeführten Punkten einen Mehraufwand von 880 Mil- lionen DM erfordern, obwohl die Betriebe bereits laut Krankengeldzuschußgsetz ex 1957 mit einem Mehraufwand von 350 bis 400 Millionen DM jährlich belastet waren. Doch die Sozialromantiker wollen nicht nur die„Wirtschaft“(unter der sie E lediglich die Unternehmerschaft verstehen) Unmittelbar rupfen. Man hat sich da was Feines, etwas scheinbar Harmloses erdacht. Nämlich die Verschiebung von bisherigen Verpflichtungen der Krankenkassen auf die Unfallversicherung. Vorgeschlagen wird, die Krankenkassen von den Kosten der Heilbehandlung bei Unfällen weitgehend zu befreien. Bisher haben die Krankenkas- sen diese Kosten bis zum 45. Krankheitstag getragen. Zukünftig sollen sie nur bis zum 14. Krankheitstag belastet werden. Die naturgemäß bei der Unfallversicherung ent- stehende Finanzlücke etwa 250 Millio- nen DM jährlich— darf wieder die„Wirt- schaft“ schließen. Die Unfallversicherungs- beiträge zahlen nämlich allein die Unter- nehmer. Dazu kommt, daß auch die Rentenleistun- gen der gesetzlichen Unfall versicherung er- höht werden sollen, was wiederum rund 250 Millionen DM jährlich kosten dürfte. So kostet denn die Verwirklichung die- ser Reformpläne insgesamt 1,38 Milliar- den DM, wenn alles zusammengezählt wird. Vielleicht weiß es niemand. vielleicht wills niemand wahr haben, oder jetzt laut kund- tun, damit späterhin mit erhobenen Zeige- kinger auf die schuldhaft sündige Wirt- schaft gedeutet werden kann, wenn diese Rechnung nicht ganz spurlos an den Prei- sen vorbeigeht. Egosum dessen Anteil an der Gesamtausfuhr auf 64,8 Prozent(nach 63.5 Prozent in der glei- chen Vorjahreszeit) gestiegen ist. Die Länder der EWG seien daran mit 25,8 Prozent(im Vorjahr 24,1 Prozent), die der EFTA mit 28,3 (26,8) Prozent beteiligt. Mannheimer„Industrieraupe“ gut (LSW) In den Mannheimer Werken der John Deere-Lanz AG lief am 6. Oktober der Tausendste in der Industrie verwendete Raupenschlepper vom Band. Das Werk hatte mit der Produktion dieser„Industrieraupe“, die hauptsächlich von Baufirmen gekauft wird, vor 15 Monaten begonnen. Der Auf- tragseingang für das Gerät ist so groß, daß die Produktion noch weiter verstärkt wer- den muß. Dabei ist, wie es in einer Mittei- lung des Unternehmens heißt, der Verkauf im In- und Ausland gleichermaßen gut. Lichtblick für Krupp im Entflechtungs- Wirrwarr im Markt (dpa) Die Regierungen der Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs und der Bun- desrepublik suchen nach einer Lösung des Entflechtungsproblems bei den Firmen Krupp und Thyssen. Wie in Bonn zu erfahren war, hat der„Siebener-Ausschuß“, der als Sach- verständigengremium das Problem der alli- ierten Verkaufsauflagen für die beiden Fir- men noch einmal überprüfen sollte, vor eini- ger Zeit seinen Abschlußbericht den vier Regierungen zugeleitet. In dem Bericht soll darauf hingewiesen worden sein, daß durch Vertagung und Verschiebung einer Entschei- dung das Problem nicht gelôst werden könne. Unterrichtete Kreise interpretieren diese Stellungnahme dahingehend, daß der„Siebe- ner- Ausschuß“ für eine Aufhebung der alli- ierten Verkaufsauflagen eintritt. Der Aus- schuß bestand aus Sachverständigen der Bundesrepublik, der USA, Englands und Frankreichs und einem Schweizer Bankier. Die Regierungen hatten im Frühjahr eine Entscheidung vertagt. Für die Projekte, die unter die alliierten Verkaufsauflagen fallen Sollten, hat sich angeblich bis jetzt Kein Käu- ker gefunden. Ein genauer Termin für die nächste Konferenz der vier Regierungen über dieses Thema war in Bonn weder bei deut- schen noch bei alliierten Stellen zu erfahren. Quadratur im Selbstbeteiligungs-Ringelspiel Entscheidungsfreiheit mit Loekmitteln nachhelfen (eg) Ein Teil der Versicherten in der ge- setzlichen Krankenversicherung soll nun doch noch nach eigenem Ermessen wählen können, welche Form der Selbstbeteiligung an den Krankheitskosten für ihn gelten soll. Die CDU/ CSU-Mitglieder des Sozialpoliti- schen Bundestagsausschusses schlugen am 6. Oktober— wie auch im politischen Teil dieser Ausgabe gemeldet— vor, den freiwil- lig Versicherten mit Monatseinkommen zwi- schen 750 und 1250 DM die Wahl einzuräu- men, an Stelle der Krankenscheingebühr eine prozentuale Kostenbeteiligung zu zahlen. Das Schema der Selbstbeteiligung an den Kosten der ärztlichen Behandlung und der Medikamente sähe danach folgendermaßen aus: 1. Pflichtversicherte mit Monatseinkom- Bremens Finanzsenator hat das Borgen satt Anti zyklische Konjunkturpolitik mit Geldfülle (AP) Mit Rücksicht auf die durch den Nachkriegs- Wiederaufbau bedingte grohe Verschuldung des Landes Bremen will Fi- manzsenator Dr. Wilhelm Nolting-Hauff FDP) öffentliche Bauvorhaben vom näch- sten Haushaltsjahr an nur noch aus allge- meinen Steuermitteln und nicht mehr durch Anleihen oder Darlehen finanzieren. Diese grundlegende Aenderung der bremischen Finanzpolitik, die eine Abkehr von der klas- sischen Methode der Deckung des außer- ordentlichen Etats durch Aufnahme von Schuldtiteln der öffentlichen Hand bedeu- tet, kündigte der Senator am 6. Oktober an. Während eines Pressegesprächs betonte der Senator, die gegenwärtige Situation auf Währungspolitischem Gebiet bestärke ihn in seinem Vorhaben, das vom Haushaltsaus- schuß der Bremer Bürgerschaft(Landtag) bereits gebilligt sei. Nolting-Hauff vertrat die Ansicht, daß die Methode der Finanzie- rung des außerordentlichen Etats aus ordentlichen Haushaltsmitteln durchaus möglich sei, weil der eigentliche Wiederauf- bau mittlerweile als abgeschlossen gelten könne. Das von ihm in Aussicht genommene Verfahren liege um so näher, als augen- blicklich Anleihen der öffentlichen Hand nur bei hohen, für den Staat kaum tragbaren Zinsangeboten auf dem Kapitalmarkt unter- gebracht werden könnten. Ihm schwebe, so meinte der Senator, eine Lösung vor, die auf ein„sich nach der Decke strecken“ hinauslaufe. Oeffentliche Bauvor- haben sollten demgemäß künftig nur noch verwirklicht werden, wenn die laufenden Staatseinnahmen dies erlaubten.„Damit leisten wir zugleich auch einen Beitrag zur Stabilisierung der Währung, zur Regelung der Konjunktur und damit zur Sicherung Der Ent- schluß des Finanzsenators ist besonders aktuell, nachdem Bundeswirtschaftsminister Erhard kürzlich vor der kommunalpoliti- schen Vereinigung der CDU/CSU die Aus- gabepolitik der Länder scharf kritisiert und sie zu größerem Maßhalten aufgerufen Hatte. 5 Bremen hat nach den Worten Nolting- Hauffs gegenwärtig Wohnungsbauschulden in Höhe von 550 Millionen DM. Weitere 250 Millionen DM, die der Bund zu diesem Zweck aus zentralen Mitteln bereitgestellt habe, müßten ebenfalls noch zurückgezahlt Werden. Hinzu kämen 212 Millionen DM als Anleihen und Darlehnsschulden anderer Art. Dies sei das äußerste, was sich Bremen als Land mit rund 550 000 Einwohnern finanzpolitisch zumuten dürfe, ohne seine Fundamente anzutasten, betonte Nolting- Hauff. 8 Redaktionelle Randbemerkung: Was der Senator hierbei verschwieg, ist der Um- stand, daß ebenso wie andere Länderkassen, auch die des Stadtstaates Bremen übervoll ist. Aus dem Ueberfluß eine Tugend machen, ist doch eine neue, so überaus tugendsame Masche. Der Finanzsenator finanziert prak- tisch über den Preis, den die Steuerzahler berappten. Bei vollen Kassen Anleiheent- haltsamkeit zu üben, ist ja nicht so schwer. Jeder arme Schlucker, der freimütig über den Preis finanziert, wird heutzutage ein Schelm geheißen. Was aber die landesherr- liche Obrigkeit tut, das bescheinigt sich selbst noch, wohlgetan zu haben. men bis zu 750 DM haben eine Kranken- scheingebühr von 2 DM für den Versicher- ten und von einer DM für die Ehefrau und jedes Kind zu entrichten. Die Kranken- scheine sind nach einem Vierteljahr zu er- neuern. Die Rezeptgebühr beträgt 50 Ppf. je Medikament. Die ursprünglich geplante Be- grenzung der Rezeptgebühr auf eine DM je Verordnungsblatt wurde fallengelassen, die Krankenscheingebühr für die Ehefrau von zunächst 2 DM auf die Hälfte ermäßigt. 2. Freiwillig Versicherte mit Monatsein- kommen zwischen 750 und 1250 DM sollen die Möglichkeit haben, statt der Kranken- scheingebühr sich mit 20 Prozent höchstens mit 15 DM pro Vierteljahr) an den Kosten für ärztliche Behandlung zu beteiligen, was im sogenannten Kostendeckungsverfahren von den Kassen eingezogen würde. In diesem Falle soll sich der Beitragssatz um 0,5 Pro- zent(ach heutigem Stand bei 750 DM Ein- kommen bis monatlich 3,25 DM) ermäßigen. Die prozentuale Selbstbeteiligung kann auf Grund eines Selbstverwaltungsentscheides von den Krankenkassen in diesem Rahmen auch verfügt werden. 3. Für freiwillig Versicherte mit Monats- einkommen über 1250 DM wird eine zwanzig- Prozentige Beteiligung an den Arztkosten und eine 30prozentige Beteiligung an den Medikamentkosten gesetzlich vorgeschrie- ben. Für sie ist keine Höchstgrenze der Selbstbeteiligung vorgesehen. Sie haben die Rechnungen beim Arzt und in der Apotheke direkt zu begleichen und erhalten im Kosten- erstattungsverfahren später den Anteil zu- rück, den die Kasse trägt. Personen mit Monatseinkommen über 1250 DM dürfen in der gesetzlichen Kranken- versicherung bleiben, wenn sie entweder zwanzig Jahre lang als Pflichtversicherte oder freiwillig Versicherte einer Kasse an- gehörten oder erst nach Vollendung des 40. Lebensjahres mehr als 1250 DM verdien- ten. Arbeiter, die schon in jungen Jahren diese Einkommensgrenze erreichen, müßten Künftig aus der Versicherung ausscheiden und können nicht wie bisher ohne Rücksicht auf die Höhe ihres Einkommens der gesetz- lichen Versicherung als freiwillige Mitglie- der angehören. MARKT BERICHTE vom 6. Oktober Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb 47 Stück. Preise für Ferkel über sechs Wochen 78—82 DM per Stück. Marktverlauf: langsam, kleiner Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Inlandsfleisch(DM je kg) Ochsen 4, 10 bis 4,20; Rind 4,25—4,35; Kuh 3.633,90; Bullen 4,25—4, 40; Schweine 3,80—3,90; Kalb 4,80 5,90; Hammel 3,90 bis 4,15. Tendenz: mittel. Mannheimer obst- und Gemüsegroß markt (VWD) Anfuhr normal, bei einzelnen Erzeug- nissen gut, Nachfrage und Absatz zufrieden- stellend, geringe Ueberstände, besonders bei Qualitätsminderung. Es erzielten: Blumenkohl St. 45—80; Stangenbohnen 4045; Feuerbohnen 35-28; ausl. Schlangengurken 60—75; Kastengurken Stück 40—50; Gurken Gew. 24—26; Karotten 10—11; Kar- toffeln 6,5—7,5; Kohlrabi Stück 12—14; Petersilie Bund 9—10; Radieschen Bund 1415; Rettiche Stück 18—20, Rettiche Bund 15-16; Rotkohl 8—9; Rote Bete 9-10; Feldsalat 100 120; Suppengrün Bund 910; Kopfsalat Stück dt. 1220; Endiviensalat dt. Stück 15—25, dto. holl. Steige 66,5; Sellerie mit Grün 30—40; Tomaten dt. A 50—65, B 30—45, holl. 72—75; Spinat 20253; Weißkohl 8-9; Wirsing 10—11; Zwiebeln 1819; Aepfel A 25—50 B 15—24; Orangen 45—50; Bananen Kiste 12—14; Birnen A 30—45, B 15 bis 25; Kastanien 25—30; Pfirsiche A 4045, B 20 bis 25, C 1418; Zwetschgen 30—35; Quitten 18-22; Weintrauben ausl. 40 bis 30; Walnüsse 100 bis 130; Zitronen Stück 20-22. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt D) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielten: Aepfel K 1320, B 612,„Cox-Orange“ A 38-44, B 25—35,„Geheimrat Oldenburg“ A 1827, B 1318, „Goldparmäne“ A 22—32, B 15—21,„Lanzberger Rei- nette“ 14—18,„Jakob Lebel“ 1115,„Cromfeld“ 12 bis 16; Birnen A 12-23, B 7—11,„Alexander Lukas“ 14—22,„Neue Bordeaux“ 10-14; Quitten 1317; Kastanien 25; Kopfsalat 200 250 mm S Stück 12; Endivien Stück 10—13; Feldsalat 60—75; Spinat 20; Tomaten 40-50 mm S 30-35, 5060 mm OG 3543; Stangenbohnen 2230; Feuerbohnen 31—34; Blu- menkohl 150-20 mm O 2025, 200250 mm G 30 bis 35, 250-300 mm 38—45; Sellerie 6-9 em 0 dapesler. ALLIANZ ve Ac Stück 20, 9—12 em G Stück 25-30. eee, Wnn eim Unfall Dich erwischt MOR CEN LETZTER TAG r auf glei- zänder nt m lit 28,3 Pe n der er der endete hatte aupe“, ekauft Auf- 6, daß Wer- Hittei- kauf it. 9 die Chance: Bun- e des Qualität Krupp 8 2 0 0 Sach. zu einmalig günstigen 1 alli- 2 M Sonderpreisen! r eini- 1 vier 5 at soll durch schei- könne. diese. 1 5 Entzückende Flanell-Kleider T àA1li- Aus- för die junge Dame mit den modischen 30 n der Trompeten-Armeln nur. DM 0 „ und inkier. 0 ir eine Damen-Kleider 1115 Wewienit reine Wolle in der modischen 60 Kau- Kasack- Linie mit Montagegörtel nur DM 0. ür die g Herren-Anzüge WN Jugendliche Mäntel ahren. aus reiner Wolle mit Mohair in flotter 80 0 sportlicher Verarbeitung nur. DM in den Farben der neuen Saison, erst- klassig in Schnitt und Verarbeitung, 3 reine Wolle nur. 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Als Albert Brülls, den Pokal in der Hand, mit seiner Mannschaft eine Ehrenrunde unter den Tiefstrahlern des Rhein- stadions drehte, tobten die mehr als 45 000 Zuschauer. Es war ihr Dank an eine Mann- schaft, die ihren Sieg in typisch englischem Pokalstil gegen einen Gegner erzielte, dessen größere spielerische Kunst an der Taktik, aber auch an dem enormen Temho- spiel der Westdeutschen scheiterte. Dr. Vida, der Präsident des Karlsruher SC, skizzierte das mit einem Satz:.„Was Borussia heute an spielerischem, aber auch 1 EINE VERSCHWORENE GEMEINSCHAFT ist die Sensationself von Borussia M.-Glad- bach, die sich auf dem Weg zur deutschen Pokalmeisterschaft auch vom ESC nicht be- eindrucken ließ. Und so feierten die Spieler ihren kleinen Albert Brülls, als Schiedsrich- ter Dusch das glanzvolle Finale im Düssel- dorfer Rheinstadion abgepfiffen hatte. Z weckmähßigem Fußball richtungweisend für die ruhe kam freiwillig nach Düsseldorf 1956 ging der Hamburger SV freiwillig nach Karlsruhe, der KSC hat nun diese prächtige sportliche Geste erwidert. In Deutschland legt man den Begriff Neutralität sehr eng aus. London ist stets Ort des Cubfigales, gleichgültig welche Mannschaften beteiligt sind. In Düsseldorf verhielt sich der Borus- sia-Anhang grogartig und feierte auch jede demonstrierte, ist Zukunft“, Karls- gute Leistung des Gegners Wer die Pokalendspiele in Wembley erlebte, kühlte sich in Düsseldorf förmlich in die Szenerie des Cupfinales versetzt. Da waren die Massen auf den Rängen, da gab es die Begeisterung, die keinen Augenblick abriß. Die Spieler vergaben bei allem kämpferi- schen Einsatz nie die hervorragende sport- liche Haltung, die sie diesem Tage schuldig Waren. Borussia Spielte wie die englischen Profis: nüchtern, ganz auf den Endzweck eingestellt, aber doch mit Beherrschung der technischen Mittel, ohne die es gegen große Gegner keinen Erfolg gibt. Was der kleine Albert Brülls als Kapitän seiner Elf in die- sen 90 Minuten als Arbeitspensum leistete, ist kast unbeschreiblich, Das war der Halb- stürmer, wie ihn Herberger im modernen Fußball sucht, perfekt in der Hilfe für die eigene Abwehr, aber immer im richtigen Zeitpunkt da, wo man ihn brauchte als tör- hungriger Stürmer. Ueberraschend, wie Brülls sich Horst Szymaniaks Bewachung entzog, wie er ihn über das ganze Spielfeld schleppte und doch den körperlichen Zweikampf vermied, son- dern Pässe spielte, an denen nichts auszu- Sechzehner-Feld im Europacup fast komplett: Das, Nus“ übe: Scholttands Jußball meiste: Stade Reims schoß gegen Jeunesse Esch insgesamt elf Tore Im europäischen Wettbewerb der Fuß- ball-Landesmeister ist Schottlands Titel- träger Heart of Midlothian Edinburgh in der Qualifikation auf der Strecke geblieben. Er verlor nach der 1:2- Heimniederlage gegen Europäische Fußball-Liga Ein Projekt des Schweizer Trainers Rappan Die ersten sechs Mannschaften jeder natio- nalen Fußball- Meisterschaft sollen an einer europäischen Vereinmeisterschaft teilnehmen, die nach den Plänen des schweizerischen Fußballverbandstrainers Karl Rappan die zur Zeit bestehenden Pokalwettbewerbe wie den Europapokal für die Landesmeister, den Messestädtepokal und andere ablösen soll. Rappan erhofft sich durch die Teilnahme der sechs besten Mannschaften jeder Nation einen wechselvolleren und Zzugkräftigeren Spielverkehr und verspricht sich darüber hinaus auch eine Verbesserung der Spiel- qualität. Karl Rappan teilte mit, daß dieses Projekt in verschiedenen Nationen mit Interesse auf- genommen wurde, sich aber andererseits Nationen mit reinen Berufsspielerligen— Wie Italien und England— vorläufig noch ablehnend verhielten. Er ist aber überzeugt, daß mindestens die Hälfte der 20 eingelade- nen Nationen ihre Zustimmung geben werden. In London Broome vor dInzeo Der Weltmeister und Olympiasieger der Springreiter, Raimondo d'Inzeo(Italien), er- litt beim Londoner Reitturnier eine Nieder- lage durch den Bronzemedaillengewinner Da- vid Broome(England). Im zweiten Stechen um den Fred-Foster-Gedächtnispokal blieb der 22jährige Broome auf Sunsalve als ein- ziger fehlerfrei, während d'Inzeo auf seinem Posillipo vier Fehler unterliefen. Der Italie- ner mußte sich den zweiten Platz mit den britischen Reitern Derek Kenton und Ken- neth Beeston teilen. Benfica Lissabon auch das Rückspiel mit 0:3 Polen, dessen Meister Legia Warschau man gegen den FC Aarhus ODänemark) eine Chance eingeräumt hatte, setzte sich eben- falls nicht durch. Warschau gewann zwar, Wie schon kurz berichtet, durch ein Tor von Nowak 1:0, aber die 0:3-Niederlage des ersten Spieles in Aarhus war damit nicht gützumachen. Einem 2:0-Heimerfolg gegen Belgiens Meister Lierse SK ließ der EC Bar- celona im Rückspiel ein 3:0 bei Toren von Villaverde und Evaristo(2) folgen. Den erwarteten glatten Sieg gab es für Frankreichs Meister Stade Reims mit einem 5:0 gegen Jeunesse Esch. Kopa war wie im 6:1 gewonnenen ersten Spiel nicht dabei und auch der verletzte Fontaine fehlte den Fran- zosen. In Bern leistete Irlands Meister FC Limerick härteren Widerstand als bei sei- ner 0:5- Heimniederlage, Die Joung Boys blieben trotzdem 4:2 siegreich und sind da- mit ebenfalls unter den letzten sechzehn Vereinen im Meister-Pokal. Bisher sind im Achtelfinale, das heute in Genf ausgelost wird, vertreten: Real Ma- drid(Pokalverteidiger), Ptanaikos Athen, Hamburger SV und FC Burnley durch Frei- los, IFK Frederikstaad, Spartak Kralove, Rapid Wien, IFK Malmö, Stade Reims, Loung Boys Bern, IFK Aaarhus, FC Barce- lona und Benfica Lissabon. Die restlichen Qualiflkationsspiele C DNA Sofia— Juven- tus Turin(0:2) und Ujpest Budapest— Ro- ter Stern Belgrad(2:1) werden am nächsten Mittwoch ausgetragen. Der Fall Glenavon gegen Wismut Aue wird heute in Genf vom zuständigen Ausschuß des Europäischen Fußball- Verbandes behandelt. In Belfast mit Herrmann? KSC-Halbstürmer Günther Herrmanns ausgezeichnete Leistung im Pokalendspiel gegen Borussia Mönchen-Gladbach führte zu seiner Berufung in den Vorbereitungslehr- gang der deutschen Fußball-Nationalelf für Belfast. setzen war. Sehr interessant war der Ver- leich zu Günther Herrmann, dem besten Karlsruher Stürmer. So wie beide an die- sem Tage spielten, müßte es reizvoll sein, sie einmal innerhalb einer Mannschaft zu erleben. Wir wissen, daß am Ablauf des deut- schen Pokalwettbewerbs noch manches aus- zusetzen ist. Man darf getrost sagen, daß seine große Zeit erst dann kommt, wenn es einmal eine Bundesliga im deutschen Fußball gibt. Aber ein Spiel, wie es Düs- seldorf erlebte, müßte großer Auftrieb fül den DFB-Pokal sein. Es war dramatisch, es hatte spielerische Klasse und auch jene Rasse, wie sie selbst beim englischen Cup- finale selten ist. Dr. Peco Bauwens meinte: „Dieses Spiel hätte nach Wembley gepaßt!“ Der Weg zum nächsten deutschen Pokal endspiel ist länger. Anstatt jetzt fünf wer- den es nun 16 Vereine sein, die laut Be- schluß des letzten DFB- Bundestages ein- greifen. Borussia Mönchen-Gladbach stebt durch die Einführung des Europacups der Pokalsieger eine reizvolle Aufgabe bevor Sie wird sicherlich dazu beitragen, auch den deutschen Fußballpokal interessanter zu machen. ALS EALBSTURMER könnte der vielseitige Albert Brülls zu einer der wertvollsten Kräfte in der deutschen Nationalmannschaft werden. Es war begeisternd, den agilen Westdeutschen in der Dirigenten-Rolle von Borussia Mönchen- Gladbach zu sehen— stark genug, um auch in der Abwehr auszuhelfen, aber immer im richtigen Augen- blick zur Stelle, wenn sich vor dem KSC-Tor eine Chance bot.— Hier konnte ihm Jungmann gerade noch den Ball vom Fuß nehmen. Vor einer ereignisreichen Winterbahnsaison: Im Nadsporl regieren wieder die Sechistage-Mönige van Steenbergen gegen den Erzrivalen van Looy ausgespielt/ Altig erst in Dortmund dabei In Deutschland freuen sich die Radsportfreunde schon wieder auf die Winterbahn⸗ Saison. Das erste Sechstagerennen steht vom 7. bis 13. Oktober in der Berliner Deutschlandhalle an. Dort, wo gerade noch die heißen Rhythmen der„Blume von Hawaii“ über die Ränge klangen, drehen sich von heute an wieder surrende Räder mit silberglänzenden Speichen. Bisher stehen für das Winterhalbjahr 13 europäische Sechstagerennen auf dem Progranim, aber man bemüht sich auch in Frankreich wieder um solche Veranstaltungen. Mit einer transportablen 150-m-Bahn will eine Veranstaltergruppe dureh einige Städte Frankreichs ziehen, um die nach dem Abbau des Pariser Vel d' Hiver ereignislose Wintersaison zu überbrücken. Die ersten drei europaischen Sechstage- rennen finden wieder in Deutschland statt, Wo man Jahr für Jahr eine äàußerst ge- drängte Saison hat: Zwischen 145 Stunden der Berliner Deutschlandhalle und der Dortmunder Westfalenhalle liegen gerade sieben Tage, zwischen Dortmund und Frank- kurt dann sogar nur 48 Stunden. Mit dem Mammutrennen in Köln, das wieder ins neue Jahr hineinreicht, einem weiteren Ber- liner Sechstagerennen im Sportpalast und dem Rennen in Essen hat Deutschland trotz des Ausfalls von Münster wieder fast die Hälfte aller europäischen„Six- Days“ im eigenen Land. Die neuen Spitzenfahrer auf deutscher Seite sind der Berliner Klaus Bugdahl, der Tour-Vierte Hans Junkermann und Verfol- Sungs weltmeister Rudi Altig. Dazu kommen noch Ziegler/Jaroszewiek, die im Februar das Sechstagerennen in Essen gewonnen hatten. Sowohl Junkermann wie Altig aber wollen Maß halten mit den Starts in den Sechstagerennen. Bei den ersten drei Rennen verzichtete Junkermann auf den Start in Frankfurt und Altig auf den in Berlin. Bug- dahl/Junkermann in Berlin und Dortmund und Bugdahl/ Altig in Frankfurt sind dann die deutschen Paare, die trotz aller inter- nationaler Konkurrenz unter den Sieges- anwärtern sind. Diese internationale Konkurrenz aber hat sich kaum verändert. Der bedeutendste Einschnitt, den die Sechstage-Allianz erfuhr, War wohl der Verzicht auf den erfolgreich- sten und stärksten Sechstagefahrer der letz- ten Jahre, den dreifachen Straßenweltmei⸗ ster Rik van Steenbergen(Belgien). Weder in Berlin noch in Frankfurt bekam er einen Vertrag. Van Steenbergen nahm in den letz- ten Jahren zu großen Einfluß auf den Ab- lauf und das Finale der Sechstagerennen. DAS WAR DIE ENTSCHEIDUNG im Rheinstadion. Karlsruher Strafraum— eine Lücke in der KSC-Abwehr sah, fackelte er nicht lange. Präzise schlug sein Flachschuß neben dem linken Pfosten ein, zum dritten Male hatte Jungmann im wahrsten Sinn des Wortes Als Brülls— weit vor dem das Nachsehen. Bilder: Schirner Zweifellos wird er außer in Dortmund noch in vielen anderen Rennen wieder zum Zuge kommen und dann versuchen, seine gefähr- dete Stellung als Sechstagekönig zurückzu- erobern. Wichtig ist zu beweisen, daß man auf ihn verzichten kann. Natürlich hat man sich um einen ebenso zugkräftigen Ersatz be- müht und den neuen Straben weltmeister und Erzfeind van Steenbergens, den Belgier Rik van Looy als Aushängeschild gewonnen. Bisher allerdings ist es noch sehr, sehr frag- lich, ob van Looy, der ohne Zweifel der beste und erfolgreichste Straßenfahrer ist, auch genug Geschick hat, um im Wirrwarr der Winterbahnrennen eine ähnliche Rolle zu spielen wie auf der Straße. Vielleicht be- reuen es sogar die Veranstalter noch, ihn geködert zu haben, denn es dürfte klar sein, daß er, der bisher kein großes Interesse an den Sechstagerennen zeigte, weit teurer ist als van Steenbergen. Seine Forderung, mit dem Holländer Peter Post zu starten, der zu den wenigen Jüngeren zählt, die sich einen Platz in der Sechstage- Allianz er- oberten, wurde auch erfüllt. Damit ist der Luxemburger Gillen, der schon jahrelang der große Einzelgänger ist, wieder um die Hoffnung gebracht, endlich einen Stamm- partner zu bekommen. Die Männer aus der Sechstage- Allianz Werden van Looy viel Steine in den Weg werfen, aber dadurch können die Rennen nur gewinnen. Nielsen/ Lykke aus Dänemark, die Schweizer Bucher/ Pfenninger und Roth, Gil- len, Severeyns(Belgien), der Stammpartner von van Steenbergen, die Australier Arnold/ Patterson, die sehr großzügig mit Verträgen bedacht wurden, obwohl noch lange nicht feststeht, ob Ex-Weltmeister Patterson nach seiner Rückkehr aus Australien wieder den Leistungsstand erreicht wie vor fünf Jah- ren, und der Italiener Terruzzi werden ihre Positionen noch behaupten wollen. Mit Ausnahme von van Looy, der gleich als Star kommt, fehlen aber in den ersten drei Programmen noch immer vielverspre- chende Nachwuchsleute aus dem Ausland, die einmal die nun 35 jährigen Sechstage- stars ablösen sollen. Berlin bringt wenig- stens den schnellen Italiener Ogna, die Schweden Karlsson/ Carlsson und den Australier Murphy. Männer wie Palmans und de Roo(Holland), die im Vorjahr das Nachwuchs- Sechstagerennen von Antwerpen gewannen, oder die sicherlich recht inter- essanten Belgier Vandenberghen, Lelangud fanden aber noch keine Gnade bei den Ver- anstaltern. Dabei wäre es das einfachste Be- lebungsmittel, starke junge Fahrer zu ver- pflichten, die Ehrgeiz, Schneid und Können haben, um sich gegen die alteingesessenen Spitzenfahrer der Sechstagerennen aufzu- lehnen. Weitere Sportnachrichten Seite 18 und 19 — oder schreiben Sie an tionsschriffen. Vorteile, auf die es ankommt: Bewährtes Zwei-Laugen- Verfahren Föt jeden Haushalt das richlige F̃ossungs vermögen; 7 Modeſſe fbr 4 und 5 kg Trockenwösche Sparsam im Waschmittel- und Stromverbrauch Stufenlos regelbare Jemperator durch Thermostat Auch zum Anschluh an die Schoko- Steckdose Sönstige Mahe, deshalb überall dufstellbor Einschl. Laugenpumpe db 1790. DOM(empf. 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Der führende „Club“ hat es im Neckarstadion mit dem der KS ist Gast des Fs Frankfurt am Bornheimer Hang Offenbach hat sich dem SV Waldhof zu stellen, und die gegen die Bayern an. Das dürfte wohl kaum auf der Spitzenmannschaften gehen, Sehr offen sind auch die Tref- Mannheim und Ulm 46— 1860 München, während Reut- lingen Favorit gegen Hof ist und Schweinfurt gegen Regensburg gewinnen müßte. FSV Frankfurt— Karlsruher Sc(Sams- tag); VfB Stuttgart— I. FC Nürnberg, SV Waldhof— Kickers Offenbach, Bayern Mün- chen— Eintracht Frankfurt; SpVgg. Fürth Mitzschke vor Kalbfells für Ofklzieller Herausforderer des deutschen Schwergewichtsmeisters ist der Mannheimer Uli Ritter. Dennoch kann man voraussagen, daß) der Sieger der heutigen Hamburger Begegnung zwischen Exmeister Albert West- Phal und Ulli Nitzschke ebenfalls in abseh- barer Zeit einen Titelkampf erhalten wird. Westphal muß als Kkampfstärker eingeschätzt Werden. Die besseren boxe hen Mittel Aber liegen zweifellos bei Nitzschke, der schon 1953 in Warschau zu d stilistisch eindrucksvollsten Amateur-Europameistern zählte. Bei der Leichtgewichtsausscheidung der Exmeister ist der erfahrene Berliner Rudi Langer als dienstältester“ deutscher Profi Favorit gegen den Bremer Rechtsaus- leger Manfred Neuke, der seinen Höhepunkt offensichtlich schon überschritten hat. Das interessante Rahmenprogramm: Schwerge- wicht: Büttner— Uwe Janssen, Welterge- Wicht: Graus— Freytag, Leichtgewicht: Goschka— Schmitz. Die pfahlartige Linke und dazu die auf der Innenbahn geschlagene Rechte Ul: Nitzschkes sind gut genug, auch einen Kampf gegen einen physisch überlegenen Gegner zu entscheiden. Boxer wie Albert Westphal haben dem früheren Hallenser jedoch noch nie gelegen, Der Ahrensburger Bäckermeister, der vor Kalbfell schon ein- mal den deutschen Titel hielt, schlägt furcht- los seine Haken, ist schnell auf den Beinen und daher nur schwer auszurechnen. Da Nitzschke auch am Kopf anscheinend emp- gegen VfR Mannheim; SSV Reutlingen gegen Bayern Hof; Schweinfurt 05— Jahn Regens- burg; TSG Ulm 46— 1860 München. Sechs Tore in einem Spiel sind ein bißchen Viel, für den SV Waldhof allerdings kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, denn schließlich hatte man mit dem 1. Fe Nürn- berg einen Gegner, der bei 12:0 Punkten und 27:5 Toren auch gegen andere Teams seine derzeitige Sonderstellung in der 1. Liga Süd bewiesen hatte. Schon am Sonntag kann die Bilanz des Neulings wieder ausgeglichen Werden— selbst wenn der Widersacher Kik- kers Offenbach heißt! Der vorjährige Vize- meister als nächster prominenter Gast im Waldhof-Stadion sieht eine Chance, die Posi- tion als unmittelbarer Verfolger des„Club“ Weiter zu festigen und wird ohne Zweifel ein ebenso schwerer Gegner wie zuletzt der KSC sein; unschlagbar aber ist er für die Wald- höfer nicht. Nicht von ungefähr buchten die Ofkenbacher bisher fast ausnahmslos nur knappe Siege, selbst gegen Ulm gab es zu- letzt auf eigenem Platz nur ein mageres 21, nachdem der VfR auf dem Bieberer Berg so- gar ein sensationelles 1:0 herausgeholt hatte. Bisher tat sich Offenbach noch gegen jeden Gegner schwer, der eine konsequente Abwehr zu Stelle hatte. Hier liegt die Chance der Blauschwarzen. Der VfR wird in Fürth eine gute Rolle spielen, auch wenn die Mannschaft zuletzt nicht zu übersehende Mängel zeigte. Ob es, Wie im Vorjahr, zu einem Teilerfolg reicht, dürfte davon abhängen, daß der Angriff jede Chance nutzt. Viele werden es nämlich nicht sein, dafür bürgen Namen wie Nationalstop- ber Erhardt, Gottinger und Ehrlinger, die beim 1:1 in Hof bestätigten, daß die Kleeblät- ter trotz des 13. Platzes nichts von ihren Qualitäten eingebüßt haben. Wenn der FSV Frankfurt den Anschluß nicht verpassen will, muß er den Karlsruher SC schlagen, was vielleicht dann möglich ist, wenn sich beim KSC die Anstrengungen des Düsseldorfer Pokalendspiels auswirken soll- ten. Dem letzten Pokalspiel gegen Pirmasens liegen die Karlsruher auch eine Niederlage in Waldhof folgen. Am Bornheimer Hang hat der KSC in den letzten drei Jahren jedesmal mit einem Tor Unterschied verloren. Die erste Club-Niederlage kann im Nek Im Handball dem Höhepunkt entgegen: Ansbach über Welfsburg ins Finale! Die deutsche Handball- Meisterschaft 1960 geht ihrer Entscheidung entgegen. Am Sonn- tag stehen sich in den Vorrundenspielen Tus Lintfort— Frischauf Göppingen(11 Uhr) und TSV Ansbach— VfL Wolfsburg(15 Uhr) gegenüber. Favoriten für das Finale, das acht Tage später ausgespielt wird, sind der Titel- verteidiger Tus Lintfort und der süddeut- sche Meister TSV Ansbach, der das Glück hat, zum drittenmal in ununterbrochener Folge auf eigenem Platz zu spielen, Tus Lint- fort, mit dem ausgezeichneten Torhüter Jan- nikula und dem Spielmacher Günnemann, War beim 22:8 in der Zwischenrunde gegen en Südwestmeister TSV Dansenberg in einer so guten Verfassung, daß dem zwei- lachen deutschen Feldhandball-Meister nur eine Außenseiter-Chance einzuräumen ist. Der TSV Ansbach mit seinem überragen den Nationalspieler Erwin Porzner ist nach dem überraschend hohen 17:6 gegen den vor- jährigen deutschen Vizemeister Bayer Lever- kusen zum Favoriten gegen den VfL Wolfs- burg avanciert. Die Norddeutschen, mit ih- rem erfahrenen Torhüter Knipphals sowie den gefährlichen Strümern Brüheim und Nolte, haben in Ansbach nur in bester Form eine Chance, zumal ihnen der verletzte Schwope(Schlüsselbeinbruch) an allen Ecken und Enden fehlt. Im Handball-Endspiel der Frauen steht der BV 04 Düsseldorf, der sich bereits 1947 und 1948 die deutsche Meisterschaft sichern Kkarstadion nur zustande kommen, wenn der VIB mit einer außerordentlichen Leistung auf wartet, die man ihm zunächst nicht zu- trauen kann. Das Fehlen des gesperrten Weise beeinträchtigt die Schlagkraft des B-Sturms doch erheblich, andererseits hat Nürnberg neben beachtlichem Können eine gute Kampfmoral. In den drei letzten Jahren gab es übrigens nie eine Club-Niederlage im Neckarstadion. Ueberaus schwer wird es auch besonders die Eintracht haben, deren letzter Erfolg bei Bayern München neun Jahre zurückliegt. Nach Lage der Dinge könnten die Frankfur- ter schon ein Unentschieden als einen Erfolg verbuchen. Reutlingen ist gegen Hof Favorit, ein Hofer Punktgewinn wie im Vorjahre wäre aber keine Ueberraschung. Für Regensburg wird es wohl in Schweinfurt eine weitere Niederlage geben. Es wäre die sechste in un- unterbrochener Reihenfolge. —— Erstes Pokalspiel in Düsseldorf Borussia Mönchen-Gladbach hat sich in einer Begegnung mit Vertretern der Stadt Düsseldorf am Abend nach dem siegreichen Pokalendspiel gegen den KSC dafür ausge. sprochen, im Europa- Wettbewerb der Pokal. sieger das Spiel gegen die Glasgow Rangers oder Ferencvaros Budapest im Rheinstadion Düsseldorf auszutragen. Bert Oles, der Trainer der Borussia, wird zum Spiel Buda. best— Glasgow am 12. Oktober fahren, um — einem Wunsche dieser Vereine entspre- chend— über die Terminfrage zu verhan- deln. Die Schotten haben das erste Spiel 42 gewonnen. Ein Unentschieden oder eine Niederlage mit nur einem Tor Unterschied würde ihnen den Weg in die zweite euro- päische Runde sichern. Amicitia sollte endlich mit der„Tradition“ brechen: Viernheimef Nusioditissieg schon überfällig Am Sonntag in Pforzheim/ Bleibt BCA auf Tuchfühlung? Ein scharfes Kopf- an-Kopf-Rennen lie- fern sich in der 2. Liga Süd seit Wochen der Spitzenreiter Fe Freiburg und die beiden Augsburger Vereine BCA und Schwaben. Nicht ausgeschlossen, daß es noch eine Weile anhalten wird und sogar unter diesen drei Klubs die beiden Aufsteiger ermittelt wer- den. Die letzten Jahre haben aber gezeigt, daß oft das vorgelegte Tempo nicht durch- gehalten werden konnte und schließlich Teams mit dem besseren Stehvermögen das Rennen machten. Der FC Freiburg, auch nach dem achten Spieltag ungeschlagen, will seine weiße Weste auch am kommenden Sonntag behalten, wenn er vor heimischem Publikum gegen den TSV Straubing antritt. Die Gäste sind allerdings ein Angstgegner der Freiburger, denn in der letzten Saison konnten sie mit 110 und 21 jeweils gewinnen. Vor einer schwierigen Auf- gabe steht der BC Augsburg, der seinen zweiten Platz beim VfB Helmbrechts zu ver- teldigen hat. Auf eigenem Platz ungeschlagen Will Schwaben Augsburg bleiben. Gegner der Fuggerstädter sind die Stuttgarter Kickers, die auswärts noch keinen Sieg landen konn- ten. Der ASV Cham muß seine Position ge- gen den VfL Neustadt verteidigen. Außer- dem versucht man im Bayernwald für die Vorjährigen 1:3-Niederlagen Revanche 2u nehmen. Weiter nach vorn zu kommen holkt der 1. FC Pforzheim, der nach seinem ersten Viernheimer Amicitia hält an der„Tradi- tion“ fest und reißt in diesm Jahr auswärts ebenfalls keine Bäume aus. Die Grünen sollten sich auch einmal auf fremdem Ge- lände auf ihre Stärke besinnen und sich nicht mit den daheim errungenen Punkten begnü⸗ gen. 0 Es spielen: FC Freiburg— TSV Strau- bing; VfB Helmbrechts— BC Augsburg; Schwaben Augsburg— Stuttgarter Kickers; ASV Cham— VfL Neustadt; 1. FC Pforz. heim— Amieitia Viernheim; Borussia Fulda gegen SpVgg. Bayreuth; SV Wiesbaden gegen SpVgg. Neu-Isenburg; SV Darmstadt gegen Aschaffenburg; FC Singen 04— Hessen Kassel. Viertes Box-Anfängerturnier am Sonntag beim TSV Neckarau Kreis Am Sonntag veranstaltet der Mannheim-Heidelberg im BAB sein viertes Boxturnier für Jugendliche, Junioren und Senioren. Von BC Waldhof, KSV 84, Sy Waldhof, VfR, TSV Neckarau, Ac Weinheim, HTV 46, BC Heidelberg, BC Ketsch und Blau- Weiß Pforzheim wurden 36 Jugendliche und Junioren sowie 32 Senioren in den einzel- Gewichtsklassen gemeldet. Der Beginn der kindlich ist, wäre ein Erfolg Westphals Frischauf Göppingen, der bereits zum drei- 5 155 1 1 7 den 1. FC Nürn- Auswärtssjeg nunmehr Morgenluft wittert. Kämpfe ist auf 15 Uhr in der Sporthalle des durchaus keine Ueberraschung zehnten Male an der Endrunde teilnimmt, bers vor dem dritten Tittelgewinn. Die Rechnung könnte aufgehen, denn die TSV Neckarau(Casterfeldstraßge) festgesetzt. Cesckũſts anzeigen ti NS DORTEMUNMZueE. 5 Theuwissen, Max-Joseph-Straße 29 2 Telefon 5 14 62 i Fürnseh- Radio- Reparaturen Schnelldienst Radio-Leonhardt, Mhm.-Sandhof., Telefon 3 61 20.— Wir garantieren schnellste u. preisgünstigste Re- baraturen; gut geschult. Fachpers. 33 ah Umzüge dd Beneengen Eclenkobener 7 Spedition u. Lagerhaus 2 2 Helvetia Waldnerstrag 23-27 0 Telefon 58 38 49. 5 22 92. 8 eiſzwein 15 555 Ltr.-FI. o. Gl. 0 Feine debachmischung a. 00-8-Beutel I ohne Haut und obne Gräten von DM 29,50 bis DM 183.—jIB( 30-mm- Dose „Dr. med. Schütz& Polle, O 6, 8 2 8 n 2 .. e Aalarhenungen u Heuanlerügung e Von fatratzen und Polster waren. Anderungen in 2 eig. Werkstatt schnell und billig. Seeberger, 8 3, 15, Tel. 2 37 70. Lede les, ng l 7, 20 laufend Sonderangebote F Dauerwelen 9, und 7.80 elegante und moderne Frisuren. Salon Dietrich, Jungbuschstr. 13, Montag ab 13 Uhr geöffnet! 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Man will aus dem Milieu der 20er und 30er Jahre heraus, und der Anfang soll bei den Deutschen Ein- zelmeisterschaften in Stuttgart- Weilimdorf getan werden. Fiir die Titelkämpfe werden erstmals Min- destleistungen gefordert. So werden Riesen- felder vermieden, und der Ablauf der Ver- anstaltungen kann zügiger gestaltet werden. In Rom 2. B. benötigte man allein im Mittel- gewicht mehr als acht Stunden, bis der Olym- piasieger gegen 4 Uhr früh feststand! In Methodist der Tat Der 30 Jahre alte technische Zeichner Ray mond Smith aus Bury ¶ Nordwestengland) hat seinen Toto-Gewinn von 28 650 Pfund(rund 343 00 Mar) für Wohltätigreitszwecke ur Verfügung gestellt. Obwohl Smith eine vier- köpfige Familie zu ernähren hat und gerade erst Hypotheken für ein Eigenheim beantragte, Will er keinen Pfennig von seinem Gewinn be- halten. Smith ist Methodist. Weilimdorf will man am Samstagabend drei Entscheidungen innerhalb vier Stunden ab- Wickeln. Und noch etwas, was die Aktiven freuen dürfte: Für die drei Ersten gibt es keine Ehrenpreise in Form von Pokalen oder Tellern, sondern Wertgegenstände, von denen sie auch etwas haben. Im deutschen Olympia-Aufgebot befand sich neben sechs sowjetzonalen Athleten nur der Mutterstadter Roland Lortz, der mit 382,5 kg Achter im Mittelgewicht wurde. Aber noch einer war in Rom dabei, allerdings nicht an der Hantel, sondern auf der Ringer- matte. Der 26jährige Verwaltungsangestellte aus Schifferstadt, Wilfried Dietrich, der im Schwergewicht im klassischen Stil die Silber- medaille und im Freistil die Goldmedaille holte. Wilfried Dietrich kommt nach Weilim- dorf als Anwärter auf den Stemmertitel. Der Pfälzer, der Gewichtheben eigentlich nur als Ausgleichssport betreibt, hat die Mindest- leistung von 375 kg erfüllt und will Versuchen, auch an der Hantel zu bestehen. Der Nürn- berger Feuerwehrmann Fritz Hupfer und der Vierzigjährige Senior Theo Aaldering dürften seine Rivalen sein. Im Mittelgewicht geht Roland Lortz im Kampf mit Toni Leuthe aus Weilimdorf und dem hochtalentierten Nek karauer Albert Huser auf deutsche Rekorde aus. 5 Ausgeglichenstes Team beim Pokalkegeln: An Waldhof 7721 Holz ham keine: heran Trophäe in endgültigem Besitz/ Viernheims Frauen nur Vierte Zum alljährlichen Wanderpokalkegeln der Frauen hatten beim KV Waldhof Mann- schaften aus Heidelberg, Viernheim, Plank- stadt, Mannheim und die Vertretung der Gastgeber gemeldet. Vor allem beim EV Waldhof war man mit der Mannschaft Sip- pel, Hirschmann, Leute, Grassmann, Schmitt ganz darauf ausgerichtet, den Pokal zurück- zuholen, um ihn nicht in den endgültigen Besitz Viernheims übergehen zu lassen. Mannheim als erster Starter legte mit 1675 Holz ein beachtliches Ergebnis vor. Es sollte aber, als Heidelberg auf die Bahnen ging, nicht ausreichen, denn die Frauen um die ehemalige Meisterin Liesel Ebert kamen auf gute 1715, wobei Ebert mit 375 Holz überragte. Waldhof als nächster Starter hatte es schwer, dieses Ergebnis zu errei- chen, aber mit einer guten ausgeglichenen Leistung sämtlicher Starterinnen konnten sie Heidelberg noch um sechs Holz überbie- ten und sich somit an die Spitze setzen. Als Neuling stellte sich die Mannschaft aus Plankstadt vor, die in Huckele eine ausge- zeichnete Keglerin stellte(374 Holz), aber sonst nicht in den Kampf um die Spitze ein- greifen konnte. Viernheim als Pokalverteidiger ging als letzte Mannschaft auf die Bahnen. Sie konn- ten aber an diesem Tage nicht an ihre ge- wohnten Leistungen herankommen und be- legte nur den vierten Platz. Hocherfreut konnten die Mädels von Waldhof damit aus den Händen des Vereinssportwartes Willi Fuchs den Pokal nun endgültig in ihren Be- sitz nehmen. Die Ergebnisse: 1. Waldhof 1721 Aol Heidelberg 1715 Holz; 3. Mannheim 1675 Holz; 4. Viernheim 1650 Holz; 5. Plankstadt 1526 Holz. Ohne Steinbach in Hamburg Für den verhinderten Olympiavierten Dr. Manfred Steinbach(Wolfsburg) erhält der gerade 19 jährige Hamburger Wolfgang Klein eine Chance beim Leichtathletik- Länderkampf gegen Schweden am kommen- den Wochenende. Klein, der beim DMM Endkampf in München mit einem dritten Platz(7,34) hinter Molzberger und Dr. Stein- bach überraschte, springt zusammen mit Gerhard Deyerling Haßloch). DLV-Sport- Wart Willi Pollmanns wird im übrigen einem Wunsche des 800-m-Meisters Paul Schmidt Grankfurt) entsprechen und ihn über 1 500 m gegen Dan Waern einsetzen. Der Frenkfurter wird wahrscheinlich über 800 m und 1500 m starten, da Peter Adam (Leverkusen) wegen einer Verletzung nicht zur Verfügung steht. Ein Doppeleinsatz 3000 m Hindernis und 5 000 m) ist viel- leicht auch für Ludwig Müller(Frankfurt) nötig. Müller selbst möchte sich auf den Hindernislauf konzentrieren, in dem er mit den Schweden Tjörnebo(Bestzeit 8:44, 2) und Tedenby(Bestzeit 8:44,4) zwei sehr starke Gegner hat.. In Nürnberg 300 Zuschauer Die Schaukampftournee des Schwerge- wichts-Box weltmeister Floyd Patterson (USA) steht unter keinem guten Stern. Nach Oldenburg, Münster und Ketsch wurde auch die vierte Schaukampf veranstaltung am Mittwochabend in Nürnberg zu einem Rein- fall. Nur rund 300 Zuschauer kamen in die Messehalle. Die Kassen buchten eine Ein- nahme von etwa 1000 Mark bei Eintrittsprei- sen von 7,50 bis 30 Mark. Australien für Kramer tabu Jack Kramers Berufsspielergruppe darf in der nun beginnenden australischen Ten- nissaison nicht mehr auf klubeigenen Plätzen auftreten. Ein solcher Antrag, von Neusüd- Wales eingebracht, wurde auf einer Tagung des australischen Tennisverbandes in Mel bourne mit 4:3 Stimmen gutgeheißen. Unter den Befürwortern Kramers befand sich der Tennisverband von Viktoria, der im letz- ten Jahr erhebliche Platzmieten von dem amerikanischen Profipromoter kassierte. Fünf Begegnungen in der Oberliga A: flit Volldampf in die neue Ninge.- Saison Gleich zum Auftakt für ASV und„Eiche“ schwere Bewährungsproben Die Punktesaison 1960/61 der nordbadi- schen Ringer wird am Wochenende mit fünf Begegnungen der Oberliga A eingeleitet. Dieser erste Kampftag verspricht deshalb schon zugkräftig und spannungsreich zu wer- den, weil einige der Favoriten, vor äußerst schwierigen Aufgaben stehen, So beispiels- weise der im Vorjahr ungeschlagene Meister KSV Wiesental beim ASV Feudenheim. Ver- stehen es die Feudenheimer, sich auf diesen gefährlichen Gegner einzustellen, dann könnte für sie ein knapper Erfolg heraus- springen. Allerdings sind Wiesentals clevere Akteure nicht zu unterschätzen und werden nichts unversucht lassen, zumindest einen Teilerfolg herauszuholen. Ein wenig günsti⸗ ger stehen für den gleichfalls auf eigener Matte antretenden RSC Eiche Sandhofen die Chancen. Am RSV Schriesheim hat sich zwar schon manche Staffel die Zähne ausge- Bei den Damen erstmals Ria Günthner? Hur ſſorst Funle hal nichis zu fürenten Ueber 200 Teilnehmer in Ladenburg um die ITT. Kreismeistertitel Neben dem Titschtennis-Länderkampf der Herren um den Deutschland-Pokal zwischen Baden und Schleswig-Holstein(am Samstag in Viernheim) stehen die Kreismeisterschaf- ten im Blickpunkt des Interesses. Ueber 200 Teilnehmer bewerben sich am Samstag und Sonntag in der Ladenburger Jahn- bzw. Städtischen Turnhalle um die Meistertitel. In der Hauptklasse der Herren dürfte mit Abonnementsmeister Horst Funk vom Wein- heimer TTC, der auch am Samstagabend im badischen Team steht, der neue Meister fest- stehen. Auch im Doppel sollte der Weinhei⸗ mer zusammen mit dem Viernheimer Dietsch seinen Titel erfolgreich verteidigen. Bei den Damen darf man gespannt sein, ob es der talentierten Nachwuchsspielerin Ria Günthner(MTC) gelingt, sich erstmals in die Siegerliste einzutragen. Neben der Titelver- teidigerin Renate Kronauer vom TV Waldhof zählen vor allem die badische Vizemeisterin Doris Heß(SC Käfertal) und Lore Spilger vom Schwetzinger TV zum ergeren Kreis der Titelanwärterinnen. Auch im Doppel wird es die Waldhöferin Renate Kronauer zusammen mit ihrer Vereinskameradin Haubt nicht leicht haben, sich erneut durchzusetzen. Im Mixed stehen die Ueberraschungssieger des Vorjahres, Zank/ Müller(Tv Schwetzingen/ SC Käfertal), vor einer kaum lösbaren Aufgabe. Während die Spiele der Herren- und Da- menklasse A und B sowie der Senioren am Sonntag ab 9 Uhr ausgetragen werden, treten am Samstagnachmittag die Jugend, Schüler und C-Klassespieler auf den Plan. Beginn 14 Uhr. Höhepunkt der von TSG 1864 Ladenburg und SV 50 Ladenburg gemeinsam ausgerich- teten Meisterschaften bilden die Endkämpfe der A-Klassen am Sonntagnachmittag zwi- schen 15 und 16 Uhr in der städtischen Turn- Halle. H. B. Den Managern ins Stammbuch Mit scharfen Worten nahm der Deutsche Leichtathletik- Verband LV) gestern gegen den Mißbrauch der Namen bekannter deutscher Leichtathleten zu Werbungszwek⸗ ken Stellung. Im„Nacholympischen Rum- mel“ hätten Sportfremde Manager die er- kolgreichen Athleten mit sehr zweifelhaften Angeboten dazu verlockt, ihren Namen für Artikel in IIlustrierten herzugeben, um 80 die Auflagen zu erhöhen. Eine Absicht die recht deutlich in Erscheinung trete, da nicht nur die Namen, sondern auch die Fotos be- kannter deutscher Athleten zur Werbung mißbraucht werden, ohne auf den Amateur- status Rücksicht zu nehmen. Dieser Sei durch diesen un verantwortlichen Mißbrauch der Namen und der Fotos der Athleten er- heblich gefährdet. Der DLV habe nunmehr das zweifelhafte Vergnügen, seine Aktiven vor den Verlockungen geschäftstüchtiger Manager zu schützen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, um die drohenden Ge- fahren abzuwenden. Zwei Hockey-Freundschaftsspiele des VfR: bissen, doch zählt Sandhofen auf eigener Matte zu den stärksten Mannschaften. Beide Begegnungen versprechen ausgezeichneten Sport zu bringen. Ob die Routine des SV 98 Brötzingen ausreicht, um die Heimstärke des AC Germania Ziegelhausen aufzuwiegen, bleibt abzuwarten. Am ehesten zu einem Auswärtssieg zu kommen, darf man noch dem SRC Viernheim zutrauen. Der gast- gebende ASV Germania Bruchsal, der ohne- dies um den Ligaerhalt bangen muß, wird einen zumindest knappen Viernheimer Sieg kaum verhindern können. Anders liegen die Dinge bei der fünften Begegnung zwischen ASV Daxlanden und KSV 06 Ketsch, die offen bezeichnet werden muß. Daxlandens Kampfeseifer vor eigenem Publikum ist nur schwer zu bändigen. Wenn Ketschs Staffel einen Teilerfolg zuwege bringt, darf sie zu- frieden sein. Aus der Ringer-Oberliga B, die eine Woche später mit den Punktekämpfen be- ginnt, wurde die Begegnung zwischen der SpVgg Germania Karlsruhe und Sd Kirch- heim um eine Woche vorverlegt. Die beiden Staffeln, die sich nun am Samstagabend in Karlsruhe gegenüberstehen, dürften sich eine interessante Auseinandersetzung liefern. Die technische Tagung der Schwerathletik- Vereine im Kreis Mannheim findet am Sonn- tag, 9.30 Uhr, in der Sporthalle des KSV 1884 Mannheim statt. Bei dieser Jahrestagung wird das Sportprogramm für das Jahr 1961 festgelegt. Ferner werden die Einteilungen für die Mannschafts-Punktekämpfe der FEreisklasse im Ringen und Gewichtheben vorgenommen. An der Tagung nehmen die technischen Leiter und verantwortlichen Ver- einsfunktionäre der über 20 Kreisvereine 11 . Al Sportabzeichen-Abnahme Wie der Badische Sportbund, Kreis Mannheim, mitteilt, findet am Samstag, 15 Uhr, auf dem SG-Platz Sellweide die letzte Abnahmeprüfung für Sportabzeichen statt. Bewerber müssen im Besitz eines mi Lichtbild versehenen Leistungsheftes sein, das bei der BSB- Geschäftsstelle(Tattersallßñß straße) erhältlich ist. Für Germania kaum etwas zu holen In der nordbadischen Hockey-Runde wer- den über das Wochenende nur zwei Punkte- spiele ausgetragen. In Heidelberg muß Ger- mania Mannheim bei TSG 78 antreten, gegen jene Mannschaft, die am letzten Sonntag dem Tabellenführer HC Heidelberg die erste Niederlage beibrachte. In der Vorrunde gab es ein torloses Unentschieden, ohne Zweifel werden es diesmal aber die Germania-Leute schwerer haben. Am Samstag wird das Ver- bandsspiel zwischen dem Englischen Institut und dem Heidelberger TV 46 nachgeholt. Das Programm am Wochenende weist dar- über hinaus einige interessante Freund- schaftsspiele auf. So erwartet der VfR Mann- heim am Samstag um 14.30 Uhr auf seiner Anlage am Neckarplatt die TG Frankenthal und am Sonntag um 10 Uhr ist der HC Stutt- garter Kickers zu Gast. Die Mannheimer TG hat für Sonntag, 11 Uhr, den VfL Bad Kreuz- nach zu einem Freundschaftsspiel auf die An- lage am Neckarplatt eingeladen. Der TSV 46 Mannheim fährt mit großem Aufgebot insgesamt sechs Mannschaften— am Sonntag zum VfR Heilbronn, während Germania Mannheim am Samstag bei der TG Worms antritt. Ebenfalls in Worms, aber bei Wor⸗ matia, spielt am Sonntag das Englische In- stitut Heidelberg. Der HC Heidelberg unter- nimmt eine Rheinlandreise, Uhlenhorst Mül- heim und Club Raffelberg, sind für die Hei- delberger zwei große Gegner. H. Ue. Weitere Sportnachrichten Seite 17* Verteilung: ) 172596 2 149740 3 458 466 4 385 593 5) 51 769 6 363 737 873 2324 7483 1100 13155 15078 15271 17070 17869 17913 1854 19050 19355 196557 19788 20022 21625 25817 25705 28713 28780 30651 31533 36715 36807 39728 40103 40588 40973 4320] 43608 44588 50379 51225 60899 61701 64859 65100 65128 65612 66005 712⁵⁵ 78649 84216 50515 90608 90723 92316 92453 94608 94719 94820 55215 95877 9920 8513 98610 98777 98885 99586 100100 100112 100120 100170 100190 100191 10210 10221 110230 111233 111245 111252 112250 113314143799 113316148802 114319(148804 115420150814 116450157815 116452153818 1164531156824 117501 120502 1205⁵⁴ꝛ0 120522 120⁵5²27 121561 122569 123604 126611 127618 127624 128625 128633 128638 127662 130664 131701 132705 133715 135715 135728 136722 137733 137739 13774 138751 138755 140759 140761 140770 14077 142779 148787 7) 535 908 8) 309 766 9 194 408 100 371.793 17 362931 12) 541 626 Außerdem wurden die Trostpreise mit folgenden Nummern ausgespielt: 160822 160840 165842 170847 17087 172892 173901 174704 180905 180914 186916 186927 186928 18730 18893] 190⁴⁰ 190741 191944 19194 191951 19295⁵2ꝰ 15354 193957 193972 194973 196981 13983 198985 128995 197999 210001 212005 212050 215053 215057 21606! 218074 218078 21810 220195 l Sin Di vETrrER- GCucks- GEWINNE! Die Gewinner der Jubiläums- Verlosung sind ermittelt worden. 36 Haupigewinne komen zur 13) 124.258 140 141 361 150 354 413 160 12522 17) 350 926 18) 417 416 19) 274 406 20) 345 217 21) 351 794 22) 529 858 23) 139 888 24) 295 988 28) 29) 41 270609 271619 278624 27862 278637 279648 279651] 280656 280657 280665 282680 285667 285672 287678 288685 289703 289714 290725 290748 2917851 291770 293778 294812 274840 294871 295912 297919 297940 299959 279789 302010 304013 304019 305021 309022 310030 310034 310037 313039 3130⁴2 313044 314047 314052 315055 316058 32006 325064 326067 326069 32605 32707% 327059 340111 340113 340117 341123 342141 342154 342162 343180 344201 344215 345229 345234 346245 348246 35024 351263 351265 355272 355281 356282 357285 358304 360806 360316 360333 350847 360359 362363 362375 363407 365419 365447 366451 366481 367056 369519 370524 370533 370548 370551 371563 371577 371589 3701604 372640 373659 374675 375700 375702 375759 375781 375803 376843 37784 377853 377864 377880 38088] 382904 385914 388917 388924 390937 393948 394958 394970 394971 399982 225192 225205 230206 232213 232215 232219 232240 23424] 235244 235249 235256 235260 235265 235269 236373 238379 233401 240413 250427 251428 25143] 251437 251441 252448 25645] 257453 257454 260461 260464 261467 262470 26347 264506 265507 266512 267514 268515 269517 270529 27060] 402658 404710 404875 406728 407271 407316 407561 407732 408666 410758 410899 411320 411688 412010 412308 412500 416378 417112 417912 478311 418605 421363 422008 423440 437509 437803 438218 441517 441824 443605 445621 445717 446309 446820 447016 447821 44725 448905 449203 451633 451710 455201 455318 455607 457082 457655 457733 460602 460728 460815 461588 461610 461703 462540 462805 462978 463098 463217 463310 463798 467602 467811 467860 467918 468305 469016 469312 469667 470889 470905 470982 480619 480800 48090! 481322 481414 481416 481700 483670 483708 Herzliche Glückwünsche für alle Gewinner, die wir heute bitten, das Los, schrift versehen, an uns Die Gewinn-NMummern müssen innerholb von 10 Tagen bis spätestens Monteig, den 17. Oktober 1960, eingereicht sein. Noch diesem Termin werden die Ersdlz- Nummern gufgerufen. zu senden, 25) 70 316 25 314244 27 412814 17144 30) 280 238 35) 390 084 32) 399 907 33) 357 921 340 539 758 350 48 032 360 130 843 6 368 483918 485603 485739 485748 485756 487159 487165 487303 487675 487701 488020 488108 488728 488730 48882 488879 489673 487836 489838 499230 501007 503012 503019 504033 506037 508074 508079 508081 507090 510099 510171 510115 51114 511142 512151 514¹52 514¹66 516169 517171 517174 517189 517174 520204 520206 520216 520223 521233 524239 524241 326249 573516 573522 573541 380547 381562 583573 583575 384581 585572 386614 526251 586644 526258] 586645 5262657587652 530274587669 331281587681 531285588692 331287 589713 540290 589724 542295591733 542296591778 542300592779 542316592812 542319 592813 345325 592830 34532859383] 346340 594844 547356 576849 348412598873 351419598888 55142598905 351433598916 552445598917 552447 598933 354462598939 360454598949 565474599962 366488 599967 566495599780 356500599982 570507159998 mit der genduen An- 1 1 ETI MANN HEIN. Seite 20 MANNHEIMER MORGEN PFLANZEN UND BLUMEN Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 233 Obsternte. Jeder Apfel, jede Birne, über- haupt jede Frucht besteht aus lebenden Pflanzlichen Zellen. Wer im Winter appetit- lich schönes Obst zur Verfügung haben will, muß vorsichtig damit umgehen. Pflückkörbe sollten gepolstert sein. Auch turne man nicht urmötig in den Baumkronen herum, denn die Rinde ist die Haut der Bäume, man darf sie micht verletzen. Endlich kaufe dir eine ver- nünftige Obstleiter, denn auf die Dauer ist Ja doch nicht darauf zu verzichten. Außer- dem gibt es sehr praktische Obstpflücker, das sind gewissermaßen verla rte Arme des Gärtners, an deren Ende sich unter einem Kranz von Greifern ein kleiner, weicher Beutel befindet. So ein Apfel brauchte den ganzen Sommer, um zu wachsen. Da kann sich der Mensch auch um Sorgfalt bemühen, Wenn er ihn erntet. n Selbstkonservierung von Aepfeln. Es bil- det sich um alle Früchte eine hauchdünne, Wachsartige Konservierungsschicht. Die Wachsbildung kann man intensivieren, indem man die abgepflückten Aepfel einige Tage und Nächte auf den Rasen legt. Außerdem bekommen die Früchte dadurch erst ihre richtige Würze und Reife. — * Bleichen der Endivien. Um recht zarten und schmackhaften Endiviensalat zu bekom- men, müssen die inzwischen herangewach- senen Blätter der nicht selbstschliegenden Sorgfältige Ernte mit dem Obstpflucker Sorten hochgehoben und mit einem Bast- faden zusammengebunden werden. Nicht alle auf einmal bindet man zu, sondern geht etappenweise vor und benutzt dazu schönes Wetter, damit die Pflanzen nicht naß gebun- den werden und faulen. * ** 5 Blumengarten. Es blüht noch überall. Wenn es keine frühen Fröste gibt, dann hält der Flor auch noch bis weit in den Oktober hinein an. Die ersten Fröste treten meist nur Strichweise und ganz plötzlich auf. Vielleicht haben wir sie sogar schön hinter uns, und es bleibt nun für etliche Wochen wieder Som- Mer. Trotzdem hält der kluge Gartenfreund Plastikfolien, Säcke und Papier bereit, um im Fall der Fälle einige Sicherheitsvorrich- tungen treffen zu können. * Stachelbeersträucher. Ebenso wie Brom- beersträucher, die bei Frühjahrspflanzung leicht unter scharfem Wind und Trockenheit leiden, soll man auch die Stachelbeersträu- cher lieber im Herbst pflanzen und jetzt schon beste Baumschulware mit Gesundheitspaß bestellen sowie die notwendigen Boden- Vorbereitungen treffen. Besonders empfeh- lenswert sind die sogenannten Fußstämm- chen, deren Kronenbildung je nach Wahl der Unterlage erst 20—40 em über dem Boden einsetzt. Sie sind im Gegensatz zu Hoch- stamm- Stachelbeeren kaum durch Wind- bruch gefährdet, lassen sich aber viel leichter abernten als stammlose Sträucher. Auch die Bodenpflege macht weniger Schwierigkeiten. 5 2** Pfingstrosen. Wer in diesen Wochen Pfingstrosen pflanzen oder vorhandene alte Stöcke teilen will, möge bedenken, daß diese kräftigen Hahnenfußgewächse sich mit der Zeit erheblich ausbreften. Man sollte also je Stock ungefähr 1 qm Fläche zur Verfügung Sorten hochgehoben und mit einem Bast- faden zusammengebunden werden. Nicht alle auf einmal bindet man zu, sondern etappen- haben. Die vorher sorgfältig von anhaftender . alter Erde gereinigten und mit deutlich sicht- Zur freundlichen Erinnerung baren Triebaugen besetzten Knollen, auch Klumpen genannt, dürfen nicht mehr als 35 em Erddecke über sich haben. Zu tief ge- legte Pfingstrosen enttäuschen durch ständige Blütenlosigkeit, während richtig gesetzte Pflanzen in warmer, geschützter Lage bei gutem Boden oft schon im nächsten Früh- jahr die ersten Blüten bringen, um dann im zweiten oder dritten Standjahr mit dem vol- len Flor einzusetzen. Sie können viele Jahre am gleichen Platz verbleiben. * Gladiolenknollen. Man soll sie nicht vor- zeitig aus dem Boden nehmen, sondern ab- warten, bis das völlige Vergilben des Laubes anzeigt, daß alle Nährstoffe aus den Blättern in die nunmehr gut ausgereiften Knollen zurückgewandert sind. Beim Aufnehmen finden sich meist noch Reste der vorjährigen Mutterknolle an der in diesem Sommer neu gebildeten Hauptknolle. Diese Reste kann man vorsichtig entfernen. Brutknöllchen da- gegen werden vorerst an ihrem Platz unter- halb der Hauptknolle belassen, das vergilbte Laub etwa handhoch abgeschnitten, die Gla- diolenknollen nach Säuberung von Erdresten im kfrostfreien Raum zum Trocknen aus- gebreitet. Wo ein Etikettleren nach Sorten erwünscht ist, muß es noch vor dem Auf- nehmen im Freiland erfolgen. Später sind Verwechslungen kaum zu vermeiden. Der„Gartenbaedecker“ ward erfunden In eingeweihten Kreisen hat es seit Jahr und Tag um dieses Buch schon allerhand Gemurmel und bedeutsam- bedenkliches Kopfschütteln gegeben. Dem einen war der Titel„Gartenwunder am Reisewege“ zu hoch gegriffen, weil nicht jeder wacker in- stand gehaltene Kur- oder Stadtpark die Ausschließlichkeit eines Wunders für sich in Anspruch nehmen könne der andere meinte, die Vielartigkeit der hier zusam- mengetragenen Beschreibungen bundes- deutscher öffentlicher Gartenkunst werde dem einheitlichen Wurf des Ganzen abträg- lich sein, und was dergleichen Einwände mehr sind. Tatsächlich bereitete mir das nun fertig vorliegende, reizend ausgestattete und vor- züglich bebilderte Bändchen in seinem flexibeln hellgrünen Kunststoff- Gewand eine der angenehmsten Ueberraschungen. Es ist nämlich bestens gelungen und präsentiert sich— nehmt alles nur in allem— als eines jener berühmten Kolumbuseier, bei deren Erscheinen man etwas verwundert den Kopf schüttelt und sich fragt, weshalb denn nicht längst schon jemand auf eine so treff- liche Idee gekommen ist. Sie nicht nur gehabt, sondern auch in der richtigen Form durchgesetzt zu haben, ist Wieder einmal das große Verdienst des Gartenfragen aus dem Leserkreis Einkerbungen an Birnen Wi in H. 4 menkof: Ein Birnbaum der Sorte„Williams Christ“ brackte bisher stets einwandfreie Früchte. In diesem Som- mer zeigten die kleinen Birnchen im unteren Kronenteil bereits bald nach der Blüte tiefe, längsgerichtete Einkerbungen, die auch— siehe beigefügte Proben— beim weiteren Wachstum nicht verschwanden. Narben vom Hagelschlag können es nach Lage nicht sein. Die Früchte im oberen Kronenteil sind ohne Fehler. Antwort: Die von Ihnen wie auch von anderen Gartenfreunden beobachteten flach tütenförmigen Einkerbungen dürften weder durch Insektenbefall noch durch Krank- heitserreger verursacht sein. Am wahr- scheinlichsten ist eine Entwicklungsstörung der Fruchtfleischzellen durch ungünstige Witterungs verhältnisse, 2. B. eine gering- kügige Spätfrostschädigung, von der beim Durchzug der Bodenfrostwelle nur die wei- ter unten befindlichen Fruchtansätze betrof- ken wurden. Soweit wir feststellen konnten, handelt es sich wirklich nur um verhältnis- mäßig flache Einkerbungen, die sich nicht bis ins Innere der Früchte fortsetzen, auch keine Fäulnisneigung hervorrufen. Eine nen- nenswerte Ernteminderung wird also kaum eintreten. Blattschäden bei Cissus E. I Euis en par E: Mein Russiscker Wein bekommt auf den Blättern braune Flecke, läßt die Blätter hängen, wächst aber trotzdem weiter. Die Pflanze steht in einem sehr hellen Wintergarten am Westfenster, er- hält zweimal in der Woche abgestandenes Wasser und wird alle 14 Tage schwach ge- dungt. Der Topf ist verhältnismäßig klein, da auch die Entwicklung der Wurzel nicht sehr kräftig erscheint. Im Frühjahr bekam der Cissus neue Komposterde mit etwas Sand. Was kann ick zu seiner Gesundung tun? Antwort: Soweit die uns überschickte Blattprobe erkennen läßt, handelt es sich um jene hier schon öfter beschriebene Blatt- fleckenkrankheit, die nichtparasitärer Art ist, sondern nur durch zu hellen, auch sonni- gen Stendogt und bestimmte Kulturfehler hervorgerufen wird. Die Flecke sind eckig, mit scharfer Begrenzung, erst glasig durch- scheinend, dann gelblich, später braun, bei gehäuftem Auftreten auch in einander über- gehend. Wechseln Sie den Standort, meiden Sie direkte Besonnung und zu helles Licht, vor allem aber: gießen und düngen Sie we- der den Cissus noch Ihre übrige Pflanzen nach Terminkalender zweimal in der Woche“, sondern passen Sie die Bewässe- rung den tatsächlichen Bedürfnissen der ver- schiedenen Gewächse an. 8 Wie alle Rebgewächse, ist Cissus gegen zuviel Bodenfeuchtigkeit empfindlich. Er be- vorzugt einen lehmig-humosen Wurzelgrund, der eher etwas grob als zu fein sein soll. Wenn Sie die Erdmischung selbst zusam- mensetzen wollen, so ist eine Mischung aus Rasenerde, Laub- und Mistbeeterde sowie Sand zu gleichen Teilen empfehlenswert, andernfallls nehmen Sie Einheitserde(der hier vorhandene Torfanteil im richtigen Verhältnis mit den übrigen standardisierten Bestandteilen geht in Ordnung,— bei selbst hergestellten Erdmischungen— also auch bei Verwendung von Komposterde— ist darauf zu achten, daß kein Torf beigegeben Wird). Solange die Pflanze infolge der Blatt- schäden noch anfällig, vermeiden Sie in den nächsten Wochen jeden schroffen Tem- Peraturwechsel und sorgen Sie für mäßige Wärme(15 bis 18 Grad Celsius). 5 Düngergaben machen kränkelnde Pflan- zen nicht gesund, sondern meist noch krän- ker. Außerdem wird während der winter- lichen Ruhezeit ohnehin nicht gedüngt. Dies gilt auch für gesunde, wüchsige Exemplare des Russischen Weins, die im warmen Raum überwintern und dabei langsam im- mer noch ein wenig treiben. Die uns über- schickte Blattprobe stammt übrigens nicht von Cissus antarctica, dem Russischen Wein (auch Zimmerrebe, Klimme oder Känguruh- wein genannt, Herkunft Australien)), son- dern von Rhoicissus rhomboidea, dem aus Südafrika stammenden Rautenblättrigen Cissus oder Königswein, der im Ganzen etwas zierlicher wächst und nicht so robust ist wie die fast unverwüstliche australische Klimme. 5 Unbefriedigende Fliederblüte H. M., Hoechufer straße: Die Blü- tenstiele meiner Fliederstrducher sind hâu- Rg so kurz, daß eine Verwendung zum. Schnitt Schwierigkeiten macht. Was kann ick tun, damit die Blütenstiele länger austrei- ben? Wie und wann soll der Flieder ge- schnitten werden? Antwort: Ihre Frage ist uns nicht recht verständlich, da man üblicherweise beim Flieder niemals nur die„Blütenstiele“ abschneidet, sondern je nach dem Verwen- dungszweck mehr oder weniger tief ins Holz schneiden muß. Ein Schaden wird den im allgemeinen anspruchslosen und starkwüch- sigen Sträuchern damit nicht zugefügt. Für die Blütenbildung des kommenden Jahres wichtig ist lediglich die Entfernung aller nicht für Sträuße verwendeten Blütenstände gleich nach dem Verblühen, ehe noch eine Samenentwicklung stattgefunden hat. Flieder gehört zu denjenigen Blüten- sträuchern, die keinem regelmäßigen Ge- hölzschnitt unterworfen werden. Soweit Einkürzungen oder ein Rückschnitt zur Triebanregung vorgenommen werden, müs- sen diese Schnittarbeiten alsbald nach der Blüte ausgeführt werden. Nur dann bilden sich bereits im gleichen Sommer viele kräf- tige Jungtriebe, die in den nächsten Jahren eine reiche Blüte bringen. Lediglich der so- genannte Verjüngungsschnitt an älteren oder überalterten Sträuchern wird während der Vegetationsruhe im Winter durchge- führt. Hierbei handelt es sich um die Ent- fernung der ältesten, abgeblühten Stämme bis zur Austriebsstelle am Erdboden,— bei Kronenbäumchen sinngemäß um die Weg- nahme nicht mehr genügend triebkräftiger Aeste. Größere Schnittstellen sind mit Baumwachs zu verstreichen. Derartige Aus- lichtungsarbeiten werden auch dort notwen- dig, Wo zu dichter Stand ungünstige Wachs- tumsbedingungen schafft. Die Entfernung von einem Fliederstrauch zum andern soll mindestens 1 m betragen. Volle Ausbildung der Blütenstände wird durch Bodenpflege(unkrautfrei halten, lockern!) und gute Ernährung gefördert. Man düngt nach den allgemeinen Regeln für Obst- und Ziergehölze, wobei ab Austriebs- beginn bis Ende Juni oder Mitte Juli ge- gebene Kopfdüngungen(alle 2—3 Wochen) der Blütenbildung besonders förderlich sind. Voraussetzung dafür ist jedoch, daß ein Volldünger mit weniger hohem Stickstoff- anteil verwendet wird. Auch gehört der Flieder zu den kalkliebenden Pflanzen. Ein Spezialmittel zur Erzielung langer Blüten- stiele ist uns nicht bekannt. Auch gilt bei sonst normaler Entwicklung der gedrun- gene, kurze Wuchs allgemein als Zeichen der Gesundheit und guten Wuchskraft. Geheimnisvolle Clematiskrankheit W. Sie., Almenhof: Unsere in vollem Wachstum befindliche, bildschöne Ctematis-. jacemanni welkte diesen Sommer plötzlich und starb ab. Wir sind über diesen Verlust untfröstlieh, zumal die Pflanze Seit fünf Juh- ren immer gleich gepflegt wurde und sich bisher prächtig entwickelte. Auch gelegent- liche Frostschäden im Frühjahr wurden im- mer ohne sichtbare Einbuße am späteren Neuaustrieb und am Blütenreichtum über- wunden. Fraßsckhäden an den Wurzeln oder sonstigen Ungezieferbefall haben wir nicht feststellen können. Wir wären für eine Aus- unft über die mögliche Ursache dankbar. Antwort: Nach Ihrer Schilderung liegt ein typischer Fall von Clematissterben oder Clematiskrankheit vor. Die Ursachen dafür sind leider bis heute nicht grundlegend ge- klärt. Nachtfröste im Frühjahr, ein Stand- ort in schwerem, undurchlässigem Boden und zuviel Bodenfeuchtigkeit sollen das Auftreten der Krankheit begünstigen. Die Sorte Clematis jackmanni gilt als besonders anfällig, ebenso die veredelten, großblütigen Hybridsorten. Ersetzen Sie die eingegangene Pflanze nach sorgfältiger Boden vorbereitung durch eine widerstandsfähigere Sorte, die möglichst noch im Herbst gesetzt wird. Pflan- zen Sie dabei lieber etwas tiefer als zu flach, schäufeln Sie gut mit lockerer Erde an und geben Sie etwas Winterschutz. Frostgefähr- deter Austrieb im Frühjahr soll tief weg- geschnitten werden. 5 Wert sein dürfte. Grafen Lennart Bernadotte, Präsident der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft und — wie er selbst im Vorwort feststellt— Reisender aus Passion. Andere nicht minder passionierte Reisende haben die schöne Landschaft schlechthin, oder Burgen und Schlösser, Kirchenbauten und Rathäuser, oder— last not least— empfehlenswerte Gaststätten zum Gegenstand ihrer anschlie- gend in Wort und Bild veröffentlichten Be- trachtungen gemacht. Dem Herrn der Insel Mainau bot sich eines der wenigen echten Gartenwunder am Reisewege ungezählter Tausender geradezu als Musterbeispiel aàn. Und wenn dank dem fleißigen Bemühen Vieler redlicher Helfer am Werk noch bei- nahe 150 Haupt- und Nebenwunder dazu- kamen— wenn dank einer offenbar sehr sorgfältigen redaktionellen Ueberarbeitung der gesamte Text sich nun doch beinahe wie aus einem Guß, in nobler Zurückhaltung und überzeugender Sachlichkeit präsentiert, so darf dem schmucken Buch als höchstes Lob der Ehrentitel eines echten„Garten- baedeker“ zuerkannt werden. Ich hoffe zuversichtlich, der Verlag des berühmten Reisehandbuches wird mir meinen fürsorglich in Anführungsstriche ge- setzten Vergleich nachsehen. Aber es flel mir wahrlich nichts Besseres ein, um die auch hier so wohlgelungene Synthese zwi- schen dem Nützlichen exakter Angaben über Zufahrtswege per Auto oder Eisen- bahn, über Parkplätze, Offnungszeiten, Ein- lag gebühren und Einkehr möglichkeiten mit dem Angenehmen, Erhebenden, Begeistern- den des gärtnerisch gestalteten Raumes zu kennzeichnen. Der Leser wird nicht gezwun- gen, die Dinge nur durch anderer Leute Brillen zu betrachten. Man macht ihn nur liebenswürdig auf dieses und jenes ihm bis- her vielleicht entgangene Kleinod aufmerk- sam. Unterbreitet Vorschläge, die jeder echte Gartenfreund mit Vergnügen in Er- wägung ziehen wird. Und selbst dort, wo bei den„ganz großen Sachen“ das Garten- wunder leibhaftig in die Erscheinung tritt, läßt seine Beschreibung noch genug Spiel- raum für die eigene Brille und das persön- liche Urteil. Dies aber war es doch wohl, Was auch des alten Karl Baedeker Me- thode der zuverlässigen, unaufdringlich- taktvollen Reiseberatung so eingängig ge- macht hat * Ein handliches Buch von rund 250 Seiten im Almanachformat kann wohl jedem etwas, aber selbstverständlich nicht alles bringen. Ich zum Beispiel hätte mir einen Hinweis auf Schloß und Park Favorite bei Rastatt gewünscht. Andere werden Anderes vermissen. Aber niemand wird den in unserer Mannheimer Grohßdruckerei muster- haft gedruckten Band beiseite legen, ohne nicht mindestens ein halbes Dutzend Parks und öfkentliche Gärten entdeckt zu haben, die er bei nächster Reisegelegenheit in seine Pläne einbeziehen möchte. Wie wäre es mit dem bezaubernden Barockgärtchen von Schloß Bürresheim unweit Koblenz? Oder mit dem Jagdschlogß Clemenswerth und seinem grohartigen Waldpark, der zudem noch ein Kapuzinerkloster mit einem(für Frauen allerdings nicht betretbaren) Klo- stergarten besitzt? Wer kennt den beinahe weltabgeschiedenen Kurpark von Bad Salz- hausen(30 km von Nidda, am Weg zwischen Frankfurt/ Main und Kassel), oder Wiesent- heid bei Würzburg mit seiner Pfarrkirche von Balthasar Neumann? Daß Mannheim nur mit einerseite Text ohne Bilder vertreten ist, mag unseren Lokalpatriotismus ein Wenig schmerzen. Aber mit gesamt- bundes- deutschen Maßstäben gemessen, ist halt micht einmal Kay Alvaredos niedliches Alkchen im Pflanzenschauhaus ein Wunder, Während Wasserturm(ohne Hutprobleme), Fontänen, Schloßgarten und alles Sonstige einschließlich Reißinsel gebührende Erwäh- nung finden. Als unvergessen, wennschon heute kaum erreichbar werden übrigens am Schluß noch einige der bedeutendsten Gartenschöpfun- gen in Mittel- und Ostdeutschland ange- führt. Auch dies rundet das Bild eines er- freulichen und auf seine Art wesentlichen Buches, das zu besitzen für jeden Garten- freund— wirklich für jeden erstrebens- Margot Schubert Eοοοαα Haushaltsberaterin Ursula N., Montabaur Guter Rat für Junggesellen Als Leiterin einer Lehrküche versuche ich nicht nur unseren Kochkursen einen möglichst großen Anreiz zu geben, son- dern auch recht viele Ieilnehmer zu ge- winnen. So kamen wir auf den Gedanken, für Junggesellen einen getrennten Kursus einzurichten. Der Zuspruch, den wir fanden, übertraf alle Erwartungen. Männer essen nicht nur gern— wenn sie erst einmal auf den„Geschmack“ ge- kommen sind, entwickeltn sie sich zu leidenschaftlichen Kochkünstlern. Sie fanden zu meiner Uberraschung auch sehr schnell heraus, daß ein guter Herd genau so entscheidend ist wie Zutaten und Rezept. In unserer Lehrküche ar- beiten wir deshalb nur mit NEFF-Her- den. Unsere Devise: Cönn Dir was Gu- tes, koche auf Orr Darum: Wenn Sie an einen neuen Herd, einen Kühlschrank oder an eine Wasch- maschine denken, so denken Sie am besten zuerst an NEFEE. Vermietungen Möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit ab sofort zu vermieten. Adr. einzus. u. A 54684 im Verlag Imm. gepflegte 5 2 Geschäftsräume 2· 3=, 4-Zim.-MWhg. 55 55 Laden- Lager- Betrieb Büro Dir. Machnacki, Tel. 2 40 62 Zwei ehemalige Wohnräume von 15 und 10 qm als Lager in Käfertal- Süd sofort zu vermieten. Angebote mit Angabe des Verwendungszw. unter Nr. P 54869 an den Verlag Zimmer, Wohnungen vermietet Immob Köntger. Qu 7. 15. Tel, 2 73 07 2 uU vermieten: (zus. 220 qm), in Ludwigshafen- Oggersheim, Luitpoldplatz 1 Ecke Raiffeisenstraße. Möbl 1, 2-, 3-Zim.-Wohng. Im.- Löber, Renzstr. 1, Tel. 21681 Gutmöbl. Schlafzimmer sofort oder später an Herrn zu vermieten. Adr. einzuseh. u. A 55035 im Verl. 3 gutmöbl. Schlafstellen an berufs- tätige Herren zu vermieten. 4 möbl. 1-Zim.-Wohngn. 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Oktober 1960 Mit dem Beginn der dunklen, kalten und besonders wichtigen Faktoren— die Reifen feuchten Jahreszeit wächst die Bedeutung der und Bremsen— mit berücksichtigt. Fahrzeugbeleuchtung, der Reifen und der Die Werkstätten des Kfz- und des Kfz- Bremsen für die Sicherheit im Straßen- Elektro-Handwerks haben sich bereit erklärt, verkehr. 5 in der Zeit vom 1. bis 26. Oktober die Be- Die Bundesverkehrswacht will daher leuchtungsanlagen kostenlos zu überprüfen wiederum alle Kroftfahrer daran erinnern und die Kraftfahrer über den Reifenzustand und ihnen Gelegenheit geben, das richtige, zu beraten. Spezial-Reifen-Beratungen füh- verkehrssichere Funktionieren dieser Teile ren die Betriebe des Vulkaniseur-Handwerks ihres Fahrzeuges bei Eintritt der gefährlichen und des Reifenhandels durch. Arbeiten und Jahreszeit noch einmal überprüfen zu lassen. Reparaturen, die hierüber hinausgehen, müs- Haben sich in den vergangenen Jahren diese sen natürlich berechnet werden. Als Nach- Aktionen auf die Kfz- Beleuchtung be- weis über den ordnungsmaàßigen Zustand der schränkt, so werden diesmal auch die beiden Beleuchtungs-Einrichtung stellen die Werk- anderen, für sichere Herbst- und Winter fahrt stätten eine Bescheinigung in Form eines 1 aus, der in der rechten unteren 2 2 2 cke der Windschutzscheibe angebracht wird. Was die Justiz sagt? Um eine möglichst große Anzahl von Stürzt ein Mopedfahrer auf einem mit Kraftfahrern auf diese Aktion hinzuweisen, einer Tankstelle versehenen Werkstattvor- werden die Polizeidienststellen und die Ver- gelände, dessen Unebenheiten(Schlaglöcher) kehrswachten in der Zeit zwischen dem 1. durch eine über den ganzen Platz verbreitete und 26. Oktober 3 Millionen Karten mit Hin- lockere Lavalitschicht verdeckt sind, so weisen auf diese Aktion Verteilen, bzw. unter spricht der Beweis des ersten Anscheins da- die Scheibenwischer parkender Fahrzeuge für, daß der Unfall sich als Folge einer Ver- Stecken, deren Windschutzscheiben noch keine letzung der Verkehrssicherungspflicht des Prüf bescheinigung tragen. Die Polizeidienst- Werkstatt- und Tankstelleninhabers zuge- tragen hat. BGH, Urt. v. 10. 5. 60— VI ZR 99/59—: VersR 60,712. * Die schuldhafte Außerachtlassung von Unfallverhütungsvorschriften begründet den Tatbestand der Berufsfahrlässigkeit im Sinne von Paragraph 903 Abs. 1 RVO. BGH, Urt. v. 29. 3. 60— VI ZR 84/59—: VersR 60,614. 5* Pa Im Bundesverkehrs- und Justizministe- rium befaßt man sich zur Zeit damit, das Verkehrsrecht zu ergänzen und es der mo- 3 5 dernen Entwicklung anzupassen. Was schlieg- Unabhängig davon, ob die Zulassungs- de!. 5 stelle eine Ueberprüfung des Kfz anordnet, 15 85. 5 55 5 Se. hat der Halter und Führer eines Kfz von sich 5 Vesc. N cute noch nicht aus für dessen verkehrsgemäßen Zustand, abzusehen, aber die erschreckende Zahl von insbesondere auch für das Funktionieren der 8 eee 3 e Jahr 5 Bremsanlagen zu sorgen und diese gegebe- e eee n ee nenfalls durch einen Kunden- oder Brems- Schnur für den Gesetzgeber könnte ein Wort dienst überwachen zu lassen.(BGH— StR des Vorsitzenden des Bundestagsverkehrs- 269/59) 4 5 ausschusses, Dr. Paul Bleiss(SPD) sein: Es 5. 5 geht nicht darum Schuldfragen zu klären Auf einer Straße ist das Wenden von 5 5 5 5 Fahrzeugen nur zulässig, wenn es ohne Be- 1 485 e 1 1 5 hinderung anderer Verkehrsteilnehmer aus- in 1 5 1 55 55 5 8 geführt werden kann. Ein Radfahrer handelt Soten 1 9 5 e eee e ih daher grob verkehrswidrig, wenn er es beim 1 Ale 4 Mabznah 1860 Ueberqueren der Straße zum Zweck des en ene een•ßl„ Wendens darauf ankommen läßt, daß ein ens Ticket-System r herannahendes Kraftfahrzeug ihm notfalls 1 8 e 3 151. schon ausweichen werde. BGH, Urt. v. Norden. Aus der Dis„ 26. 4. 60 VI 2R 4,39 N VersR 60 755 nicht mehr wegzudenken, Viele Verkehrs- 5 N 1 5 e experten sagen, daß die Verhältnisse auf den Französische Verkehrspolizei 8 1, 98 5 1333 8 sprunghaft steigenden Automobilproduktion Will nachsichtiger sein immer amerika- ähnlicher werden. Wenn auch ein präziser Vergleich nicht möglich sei, SO sollte man sich aber doch bemühen, von Die Beamten der französischen Verkehrs- Polizei sind neuerdings angewiesen, bei klei- neren Ubertretungen der Straßenverkehrs- den USA zu lernen, um vermeidbare Fehler ordnung durch ausländische Kraftfahrer auch wirklich zu vermeiden. Nachsicht zu üben. Dies teilte der Automo- In Amerika ist man der Ansicht, daß bilelud von Deutschland(AvD) kürzlich in gegen gefährliche, wenn auch folgenlose Ver- Frankfurt als Ergebnis seiner Verhandlun- kehrsübertretungen schnell, hart und einfach Sen mit verschiedenen französischen Dienst- durchgegriffen werden muß, wenn man Men- Stellen und Ministerien mit. Deutsche Kraft- schenleben retten will. Dafür ist das Ticket fahrer hatten häufig darüber geklagt, dag da. Der Kraftfahrer, der sich verkehrswidrig schon geringfügige Verkehrsdelikte in verhalten hat, bekommt es höflich, ohne Dis- Frankreich zu empfindlichen Strafen ge- kussion und ohne Erbarmen vom Verkehrs- führt hatten. 5 polizisten durchs Wagenfenster gereicht. Auf stellen wurden gebeten, in der Zeit vom 19. bis 26. Oktober 1960 bei ihren Fahrzeug- kontrollen besonders auf den ordnungs- mäßigen Zustand der Beleuchtungseinrich- tungen und der Reifen zu achten, aber Kon- trollen der Beleuchtungseinrichtungen mög- lichst nur bei solchen Fahrzeugen durchzu- führen, die den erwähnten Aufkleber nicht an der Windschutzscheibe führen. Außerdem werden 2 große Kfz-Beleuchtungsfirmen in der Zeit vom 10. bis 16. Oktober in Berlin, Hannover, Hamburg, Düsseldorf und Saar- brücken, und vom 19. bis 26. Oktober in Frankfurt, Mann heim, Ludwigshafen, Stuttgart und München auf öffentlichen Plätzen Stände aufstellen, an denen jeder Kraftfahrer die Beleuchtungsanlage seines Fahrzeugs überprüfen lassen kann. Wartepflicht bei Unfällen Legt ein am Unfall beteiligter Kraftfah- rer Wert auf eine Klärung des Unfallvorgan- ges, obschon er selbst keine Schädigungen erfahren hat, so begründet dies für den ande- ren Betroffenen oder gar Verletzten eine Wartepflicht, selbst dann, wenn er bekundet hat, daß er auf Ersatzansprüche verzichten WII. Da es in dieser Hinsicht in jüngster Zeit wiederholt zu Mißverständnissen unter Ver- kehrsteilnehmern gekommen ist, sei auf ein einschlägiges Urteil des OLG Hamm unter dem Aktenzeichen 1 Ss 117/58 hingewiesen. dem vorgedruckten Ticket mit den häufigsten Unfalluraschen hat der Polizist den ak- tuellen Fall angekreuzt. Der„Unfallträchtige“ Fahrer kann sich gleich überzeugen, ob das Kreuz auch an der richtigen Stelle sitzt. Kassieren tut der Polizist allerdings nicht, denn der Kraftfahrer muß mit diesem Ticket zum Gericht. Das geschieht, um es dem Ver- kehrssünder unbequem Zzu machen, da viele die fälligen Dollars sofort aus der Westen- tasche bezahlen könnten. Im Gerichtsgebäude kann der Fahrer immer noch zahlen oder es auf einen Prozeß ankommen lasssen. Die Zahl der Tickets wird in den USA auf Grund sorgfältiger Unfallanalysen immer in ein be- stimmtes Verhältnis zur Zahl der Unfälle ge- setzt: mehr Unfälle— mehr Tickets, bis die Zahl der Unfälle sinkt. Trotz gewisser Be- denken gibt es in den USA keine Diskussion über dieses System. Man sieht den Erfolg: In den USA gibt es sechs Verkehrstote auf 10 000 zugelassene Kraftfwagen, aber Z Wanzig in der Bundesrepublik. Liese sich das Ticket- System jetzt und heute in der Bundesrepublik einführen? Sicherlich nicht. Die Deutsche Straßenliga hat darauf aufmerksam gemacht, daß in den USA jeder Polizist außerhalb der Dienstzeit Selbst. einen Straßenkreuzer fährt und somit viel besser in der Lage ist, unfallträchtige Stu- ationen zu erkennen als ein deutscher Kol- lege. Ein Mißbrauch des Ticket- Systems würde, wie ein Versicherungsfachmann sagte, viel schlimmere Folgen haben als gar keine Tickets. Ein Verkehrsrichter hat sich deshalb vor dem Verkehrsausschuß des Bundestages dafür ausgesprochen, eine spezielle Verkehrs- Polizei, die besonders geschult Wird, einzu- richten. Als möglichen Anfang bezeichnete Nicht ungefährlich, aber erlaubt Neue Fußgänger-Entscheidung des Bundesgerichtshofes Ein Fußgänger verhält sich nicht ver- kehrswidrig, wenn er beim Ueberschreiten einer durch Fahrzeuge belebten breiten Straße zunächst— soweit es der von links kommende Verkehr gestattet— bis zur Stra- Benmitte geht und dort wartet, bis auch die andere Fahrbahnhälfte gefahrlos zu über- queren ist. Mit dieser neuen Entscheidung hat der Vierte Strafsenat des Bundesgerichts- hofes jetzt das letzte Wort zu einem ver- kehrsunfall gesprochen, bei dem ein Fuß- gänger auf dem Zebrastreifen überfahren und getötet worden war. Der Fußgänger hatte eine breite, ver- kehrsreiche Straße im Ruhrgebiet auf dem Zebrastreifen zur Hälfte überquert, nachdem er sich vergewissert hatte, daß von links nur ein Fahrzeug kam. Er hatte angenommen, daß dieser Wagen hinter seinem Rücken vor- beifahren würde und er in der Straßenmitte warten könnte, bis auch die Gegenfahrbahn verkehrsfrei sei. Auf dem Zebrastreifen wurde jedoch das von links kommende Fahr- zeug von einem anderen, mit überhöhter Ge- schwindigkeit fahrenden Personenwagen überholt, der den Fußgänger erfaßte. Strafzettel am„Tatort“— Busse vor Gericht t das amerikanische Ticketsystem auch für Deutschland/ Verkehrsausschuß sucht„Unfallbremsen“ er, wie schon vor Jahren Bundesverkehrs- minister Dr. Seebohm, eine Autobahnpolizei auf Bundesebene. Nach einem anderen Vorschlag sollen die „Ticket-Polizisten“ nicht unbedingt ein Ticket geben müssen, sondern auch andere Möglich- keiten haben. Dafür ein Beispiel: jemand fährt in geschlossener Ortschaft 70 Stunden- kilometer statt der vorgeschriebenen 50. Der höfliche, aber bestimmte Bescheid: Aus- steigen, pro Stundenkilometer eine Minute, also insgesamt 20 Minuten, warten, dann weiterfahren. Auch Vertreter des Deutschen Stödtetages haben sich dafür ausgesprochen, daß die Strafe der Verkehrssünde möglichst auf dem Fuße folgen sollte. Von einigen An- wälten sind dagegen schwere Bedenken Segen das Ticket-System vorgebracht worden. Einer von ihnen meinte, dieses System rühre an das Fundament unseres rechtsstaatlichen Denkens. Man müsse jeden Fall als Einzel- fall betrachten. Das Ticket- System bedeute, daß es keine Beweisaufnahme gebe, sondern nur eine Verurteilung am Tatort. Einig sind sich aber Verkehrsexperten, Mediziner, Psychologen, Abgeordnete, Be- amte und Polizisten, daß vorbeugende Maß- nahmen besser sind als Strafen. Viele Fahrer seien sich nicht darüber klar, wieviel Unheil sie mit einem Kraftfahrzeug anrichten können und wie sie sich auf der Straße zu benehmen hätten. Die Entscheidung, was zu geschehen hat, wird der Gesetzgeber zu treffen. haben. Der Verkehrsausschuß des Bundestages, der sich bereits in einer öffent- lichen Sitzung mit der Verkehrssicherheit befaßt hat, wird dabei ein entscheidendes Wort mitzureden haben. Nach Ansicht des Bundesgerichtshofes muß ein Kraftfahrer damit rechnen, daß Fußgänger auf der Mitte des Zebrastreifens stehenbleiben, um den von rechts kommen- den Verkehr zu beobachten. Sei einem Kraft- fahrer die Sicht versperrt, so dürfe er— zumindest auf dem Zebrastreifen— nicht überholen. Die Entwicklung des Großstadt- Verkehrs habe es mit sich gebracht, daß Fuß- Sänger belebte Straßen quasi in zwei Etap- pen überschreiten müssen(Aktz. 4 Str 319/60). Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluß Fußgänger, die unter Alkoholeinwirkung einen Verkehrsunfall verschulden, sollen ebenso bestraft werden, wie betrunkene Kraftfahrer. Diese Auffassung vertrat der „Bund für alkoholfreien Verkehr“ kürzlich auf einer Arbeitstagung in Freiburg. Außer- dem sollen Kraftfahrer, die nach Beteili- Sung an einem Unfall—„auf den Schreck“ — Alkohol trinken, um damit vorangegan- genen Alkoholgenuß zu vertuschen wegen Verkehrsflucht betraft werden. Nach An- sicht der Vereinigung sollte auch das Fah- ren nach entzogener Fahrerlaubnis als kri- minelles Delikt mit einer höheren Strafe bedroht werden. Auf seiner Freiburger Tagung begrüßte der Bund für alkoholfreien Verkehr, daß in der vorbereiteten Strafgesetznovelle der Bundesregierung, wesentliche Strafverschär- fungen bei Verkehrsdelikten unter Alkohol- einwirkung vorgesehen sind und allein schon die Tatsache des Fahrens unter Alkohol- einfluß als strafbar angesehen wird, auch Wenn sich kein Unfall ereignete. Vor sogenannten Ernüchterungspillen, die die Alkoholeinwirkung angeblich neu- tralisieren, wurde auf der Tagung eindring- lich gewarnt. Alle wissenschaftlichen Ver- suche in dieser Hinsicht seien negativ ver- laufen. 5 Mit 80 Jahren am Steuer Führerschein durch Gerichtsentscheid entzogen Mit der Begründung, ihm fehle das er- korderliche Reaktionsvermögen, hat jetzt das Amtsgericht Säckingen einem 80 jährigen Kraftfahrer den Führerschein für immer ent- Zogen. Der Angeklagte, ein praktischer Arzt, der seit mehreren Jahrzehnten als rücksichts- voller Kraftfahrer bekannt War, hatte an einer Straßenkreuzung in Säckingen mit sei- nem Wagen einen Zusammenstoß verschul- det, bei dem es Verletzte und großen Sach- schaden gab. Das Gericht räumte ein, daß der Angeklagte keineswegs rücksichtslos ge- fahren sei, doch habe er infolge seines hohen Alters die Situation nicht mehr richtig ein- schätzen können. Ganz allgemein, so heißt es in der Urteilsbegründung, seien ältere Leute, die ihren Beruf noch voll ausfüllen, oft den Gefahrensituationen des Straßenverkehrs nicht mehr gewachsen. Nur Kraftfahrer mit gutem Reaktionsvermögen könnten bei der heutigen Verkehrsentwicklung noch beste- hen. Das Gericht verurteilte den Arzt wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 200 Mark Geldstrafe. 5 D Butt bois, Helle C, Nucl. ein qKtuelles F SS . . 4 N 220 42 „ . 1 0 — N 0 — en 75 0 L U. eee Lasch 1 N. welt 7 2 5 . nee ell 75 22328 5 filme Dopbelbazet Dl 1,55 Das praglicche Riesenpatet DiH 2,30 duo o VoIAWaSCh mitte N OMo mit dem modernen Schaum mont zuviel- nicht zuw¾erig Senau richtig! Ideal für jede Waschmaschine Keine Belagbildung! Jetzt sparen Sie alle Zusatz- mittel; denn OMO bildet keinen Belag. Wie schonend für Ihre Waschmaschine! Ob Sie in einer Bottich- oder in einer TIrommel maschine waschen OM O hat den genau richtigen Schaum! Jopfwsche fabelhaft Ohne Einweichen, ohne besonderen Aufwand. 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Hier herrscht städtebauliche Ordnung, Gliede- rung und Hierarchie. In den gleichen Jahr- hunderten, da Belgrad ein äußerster Vor- Posten des Orients in Europa war, konnte Zagreb im Schutze der österreichischen Militärgrenze organisch wachsen. Seine Ge- Schichte ist im Gegensatz zu derjenigen Bel- Srads die Geschichte einer typisch euro- päischen Stadt. So kührten in Zagreb im Hoch- und Spät- mittelalter die Auseinandersetzungen zwi- schen Feudalherrn und Bürgerschaft zu einer eigenartigen territorialen Spaltung: Auf einer kleinen Anhöhe am Rande der vom Save-Fluß durchzogenen Ebene entstand die bischöfliche Statd Kaptol, und dicht dane- königliche Stadt Gradec. Das enge Bachtal, N Elektronen- Augen ersetzen Zechpreller- Arbeit Bisher war es in Amerikas Restaura- kionsbetrieben üblich, Zeckpreller so lange als Tellerwäscher arbeiten zu lassen, bis die Zeche abverdient war. Diese gute alte Sitte, die nicht weniger gerecht als prak- tisch war, scheint ernstlich bedroht: Das Hotel Fontainebleau in Miami Beach hat kürzlich zwei vollautomatische Geschirr- spülanlagen erhalten, die innerhalb einer Stunde 30 000 Teller, Schüsseln, Pfannen und Töpfe reinigen. Förderbänder von insgesamt etwa 80 Meter Länge schaffen das Geschirr aus Küchen und Speisesälen in zwei 20 Meter lange Maschinen. Elek- tronen-Augen und Geräte steuern die Anlage so, daß„Zusammenstöße“ und da- mit„Scherben“ vermieden werden. Fachleute erklären, daß alles Geschirr, das bei 3000 Hotelgästen anfällt, innerhalb einer Stunde von der fleißigen Maschine tiptop gereinigt wird. Die Ingenieure, die dieses Wunderwerk erdackten, sind mit Recht stolz auf ihre Erfindung. Nur auf die Frage des Hotel- Managers wußten sie keinen Rat: Was soll ich künftig mit Zechprellern anfangen? 8 das die beiden Städte trennte, war mehr- mals Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen freien Bürgern und den Männern des ischofs. Die Türkengefahr zwang schließ- lich zum Bau gemeinsamer Befestigungen. ber erst im 19. Jahrhundert wurden Gradec und Kaptol zur einheitlichen Stadt Zagreb zusammengeschlossen. Heute bilden Gradec und Kaptol die Alt- stadt von Zagreb. Zwischen edlen Fassaden aus den Epochen des Barocks und Klasstzis- mus geht man hindurch, wenn man die stei- len Gassen hinauf- und herunterklettert. Das eben zusammengetretene erste Par- lament der„Vereinigten Arabischen Repu- blik“ wird sich bald mit einer Gesetzesvor- lage zu befassen haben, die einen der hei- kelsten Punkte der islamischen Gesellschaft berührt: Das Familienrecht. Bekanntlich ist die Vielehe— ein Mann kann bis zu vier Frauen gleichzeitig heiraten— nach dem Koran legal, wenn auch umstritten, da die lige Schrift der Moslems immerhin die Einehe als erstrebenswertes Ideal empfiehlt. Es ist nicht zu erwarten, daß die VAR, die den Islam zur Staatsreligion erhob, die Viel- ehe prinzipiell untersagt. Es ist jedoch seit langem zu erkennen, ag die Reformer am Nil nichts unterlassen. der natürlichen Entwicklung zur Einehe, seit Jahrzehnten schon von der fort- schrittlichen Gesellschaftsschicht in die Breite des Volkes hinübergreift, mit allen Mitteln nachzuhelfen. Diese Bemühungen sind besonders in einem Punkt der jetzt zur Sprache kommenden Gesetzesvorlage zu er- kennen: Eine moslemische Ehefrau kann dagegen Einspruch erheben, daß ihr Mann me zweite, weitere Frau mit in die Ehe nimmt. Sollte der Mann auf einer zwei- fachen Ehe bestehen, so darf die erste Frau ch scheiden lassen. Um das geradezu Revolutionäre dieses Eingriffes in männliche Rechte hier zu er- kennen, muß man wissen, daß bisher die moslemische Ehefrau so gut wie keine ben auf einer zweiten Anhöhe die freie, Hinter der Altstadt ziehen sich ausgedehnte Villenviertel inmitten von Parks und Gär- ten die bewaldeten Hänge der Zagreber Berge hinauf. Unten, in der Ebene aber, dicht am Fuße der Altstadt, breitet sich das von öster- reichischen Baumeistern schachbrettartig angelegte Zagreb des neunzehnten Jahr- hunderts aus. In dieser„Unteren Stadt“ sind die Häuser in den breiten Straßen und Alleen im Mischmaschstil der Gründerjabre und im späteren Sezessionsstil gehalten. Noch vor zwanzig Jahren pflegte man beim Anblick derartiger Fassaden die Nase zu rümpfen. Im Atomzeitalter aber sehnt man sich nach der Enge und Geborgenheit jener Epoche. Der Palmwedel, das Plüschsofa und das gußeiserne Ornament beginnen bereits Liebhaberwert zu gewinnen. Freilich bröckelt es hie und da bedenk- lich an den Fassaden, für deren Erhaltung und Reinigung zu wenig getan wird, wäh- rend in Belgrad bald an jedem dritten Hause ein Gerüst steht. Aber das alte Straßenbild der Unteren Stadt bleibt doch erhalten: Hier wird nicht willkürlich und pietätlos abge- rissen und neu aufgebaut. Moderne Bauten in großer Zahl sieht man nur in den neuen Stadvierteln in der Ebene, die die Untere Stadt in weitem Halbkreis umgeben., Hier liegen das Messegelände, die großen Werke der Maschinen- und der chemischen Indu- strie und die Wohnviertel der Arbeiter. Denn das heute schon 470 000 Einwohner zählende Zagreb ist das bedeutendste Indu- striezentrum Jugoslawiens. Dennoch macht Zagreb im Gegensatz zu Belgrad keineswegs den Eindruck einer pro- letarischen Stadt. Man hält hier auf gut- bürgerliche Kleidung, und weibliche Eleganz ist weit häufiger als in Belgrad. Auch der Kommunismus tritt in Zagreb dem Besu- cher nicht mit der gleichen Wucht entgegen, wie in der Landeshauptstadt. Seit der Sturmzeit der ersten Nachkriegsjahre gilt Zagreb als die„liberalste“ Stadt Jugo- Slawiens. Dieser„Liberalismus“ äußert sich darin, daß man in Zagreb bedeutend weni- ger Propagandasprüche und mehr kühle Spötteleien und Witze hört, als anderswo im Land. Im übrigen ist Zagreb eine leichtlebige Stadt in einem leichtlebigen Lande. Man trinkt hier gerne— aber mit Maß— vor dem Essen seinen Slibowitz und nachher die vorzüglichen, kräftigen weißen Landweine Kroatiens. Man ißt viel und gut in zahlrei- chen kleineren und gröberen Restaurants. Die jugoslawische Gastronomie hat sich von den Schäden erholt, die ihr in der ersten Nachkriegszeit der fanatische Puritanismus der Kommunisten zugefügt hatte, und ge- rade Zagreb wartet auf diesem Gebiet mit Spitzenleistungen auf. In den beiden Zagreber Luxus-Restaurants herrschte bisher die ernste, ein wenig ver- staubte Atmosphäre vornehmer alter Wiener 2 Lieber Motorroller, als eine zweite Frau Islamisches Familienrecht soll„vorsichtig“ geändert werden Scheidungsmöglichkeit besitzt, nicht einmal bei Ehebruch des Mannes, geschweige denn bei Einrichtung eines Vier-Frauen-Harems. Das vorgeschlagene Gesetz wird selbst- verständlich die islamische Orthodoxie auf den Plan rufen, aber wahrscheinlich erfolg- los. Denn die Vielehe wird ja nicht direkt verboten. Die wenigsten islamischen Frauen kennen die ihnen im Koran zugestandenen Rechte: Bei Abschluß des Ehekontraktes kann die Frau alle nur erdenklichen Bedingungen stellen, z. B. auch die einer„Auszahlung“ im Falle, daß der Mann eine zweite Frau in Ehe nimmt. Aber welche Frau macht Ge- brauch von diesen Möglichkeiten? Und wel- cher Mann würde auf einen solchen Kon- trakt eingehen? Die Ehereformer in Kairo setzen ihre Hoffnungen einmal auf wachsenden Wohl- stand, der es etwa einem Fellachen vorteil- hafter erscheinen läßt, sich eine Maschine anzuschaffen, anstatt eine weitere Frau als „Arbeitstier“ in Ehe zu nehmen; zum an- dern auf eine Aenderung der auf dem Lande noch gültigen Auffassung, daß es zum Ansehen eines Mannes beiträgt, mehrere Frauen zu haben. Und daß diese Hoff- nungen nicht täuschen, zeigt sich bereits in Arbeiterkreisen: Der junge Mann spart heute nicht mehr auf eine neue Frau, son- dern auf einen Motorreller. * Zagreb ist eine echte europäische Stadt Fassaden aus den Gründerjahren, k. u. k.-Atmosphäre und leichtes Leben/ Gastronomische Spitzenleistungen Von unserem Osteuropa- Korrespondenten Ernst Halperin Gasthöfe. Vor kurzem aber sind sie mit er- heblichem Kostenaufwand ganz„auf italie- nisch“ umgebaut und umdekoriert worden. Das ist überhaupt die Entwicklung im heu- tigen Zagreb,. Der kulturelle Einfluß Italiens ist in dieser Stadt gegenüber den traditie- nellen, aus der Donaumonarchie überlie- ferten Sitten und Stilformen Wiens und Budapests in raschem Vormarsch begriffen. Neben das alte Kaffeehaus tritt die von der Jugend frequentierte italienische Espresso- Bar. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Vor zehn Jahren war Zagreb, genau wie so viele andere unter kommunistische Herr- schaft geratene Städte der alten Donau- Monarchie, ein schönes Denkmal, ein Relikt unwiderruflich vergangener Zeiten. Jetzt ist die Entwicklung wieder in Gang gekom- men. Sie geht in genau der gleichen Rich- tung wie in den Ländern Westeuropas, in denen ja auch der Einfluß des alten, ewig jungen und seit dem Kriegsende mächtig erstarkenden Italien immer stärker zu spü- ren ist. Blick auf die Altstadt von Zagreb in Kroatien Weinfest in der Hauptstadt des Sherry Engländer haben ihn„erfunden“/ Bundesrepublik im„Gegenangriff“ Jerez de le Frontera, die südandalusische Agrar-Metropole feiert in diesen Tagen ihr allherbstliches Weinlesefest. Wie in früheren Jahren ist nämlich auch diesesmal wieder das Fenst der„Vendimia“ einem fremden Land gewidmet. Nach England, Schweden und Holland ist jetzt die Bundesrepublik an der Reihe, was durchaus kein Zufall ist, denn hinter diesen drei Ländern nimmt Deutschland den vierten Platz unter den Konsumenten des berühmten Weines von Jerez ein und diese Hierarchie des Exports, von dem die Stadt lebt, wird von den andalusischen Winzern genau beachtet. Ein vierter Platz— das ist nicht sehr brillant, das ist noch nicht einmal eine Bronzemedaille auf dieser dionysischen Olympiade. Aber von nun an soll es damit besser werden— schließlich hat die Bundesrepublik nicht umsonst einige Flugzeugladungen ihrer weinkundigsten Bürger unter Vorantritt des deutschen Botschafters, Freiherrn v. Welck, und einer veritablen deutschen Weinkönigin zu dem andalusischen Fest abgestellt. Denn es ist ein bitteres Unrecht, das uns bereits in der Schule angetan wurde, daß Wir den Namen von Jerez nur in Verbindung mit der Jahreszahl 711 lernten, die wir in der Geschichtsstunde pauken mußten, weil dort die Mauren ihre erste Schlacht auf europaischem Boden gewannen, womit die islamische Invasion des Abendlandes anhob. Ein Unrecht deshalb, da Jerez weit mehr Gegenwart als Vergangenheit ist und zwar eine sehr lebendige Gegenwart, die durch einen der herrlichsten und befeuerndsten Weine dieser Erde repräsentiert wird— den goldenen, schweren und trockenen Aperitif- Wein, der neben einem großartigen, inter- national noch längst nicht genügend bekann- ten Cognak in den rund 700 Kellereien der Stadt reift. Aber das wissen bei uns zu Hause leider nicht alle Leute, die sonst vom guten Trinken einiges verstehen. Die Kennt- nis wird ihnen durch einen Trick vorenthal- ten, den die Engländer erfunden haben. Weil für sie der tiefe Rachenlaut des spa- nischen„Cherez“ ganz und gar unaussprech- lich ist, haben sie ein eigenes Wort für das Produkt der andalusischen Reben erfunden: „Sherry“. Das ist ein herbes, für Männerge- sellschaften und Herrenklubs gemachtes Ge- tränk, von dem bei uns bisher leider nur die Hamburger und die Bremer wirklich etwas verstehen. Man muß es, wenn auch wider- Willig, zugeben: Die Engländer haben nicht nur den Namen, sie haben auch den Wein von Jerez erfunden und zu einem internatio- nalen Begriff gemacht. Doch dieses Jahr hat unter Führung des Freiherrn v. Welck„unsere Gegenoffensive“ begonnen. Es gab am Wochenende eine mit Bauhilfen in Italien Deutsche Baugesellen der Stammgruppe des Internationalen Bauordens, die sich zur einjährigen uneigennützigen Mithilfe beim Bau von familiengerechten Eigenheimen, so- zialen Einrichtungen und Kirchen bereit er- klärten, bauten in Briga Hovarese, in Nord- italien ein katholisches Gemeindehaus. Die Einweihung des Gebäudes war Ausdruck herzlichen Dankes für die ausländische Hilfe. Nur knapp sechs Monate benötigte die Hilfstruppe, um den bei ihrem Eintreffen halbwegs fertiggestellten Rohbau schlüssel fertig zu machen. Noch in dieser Woche be- ginnen in dem Gebäude, das Schule, Jugend- heim, Bücherei, Gemeindesaal und Pfarr- haus unter einem Dach vereinigt, Unterricht und Schulungskurse. allem folkloristischen Glanz Andalusiens ausgestattete Eröffnungsfeier, Ein durch vier Herolde mit Trompetensignalen angekün- digter Umzug der blumengeschmückten Festwagen leitete die XIII. Vendimia ein. Reiter im andalusischen Hirtensattel, mit kransenbesetztem Lendenschurz und breit- randigem Hut, ihre Partnerinnen hinter sich auf dem Pferd, bildeten die Ehrengarde für den fahrbaren Thron der Weinkönigin von Jerez, Immaculada Terry, der die Keller- meister der führenden Bodegas die Pro- dukte ihrer Häuser überreichten. Die offi- zielle Begrüßung des deutschen Botschafters durch das Festkomitee und den Oberbürger- meister der Stadt erfolgte anläßlich eines Festaktes im Weinmuseum San Gines de la Jara, wo die deutsch-spanische Freundschaft in schmuckreichen Reden gefeiert wurde. Das ausgedehnte Programm, das sich über mehrere Tage erstreckt, zeigt das cha- rakteristische farbenfrohe und lebhafte Bild spanischer Landfeste. Nächtlich explodie- rende Feuerwerke und am Tag der Lärm der Rummelplätze steigern geräuschvoll die südliche Festesfreude. Daneben findet ein großer Viehmarkt statt, auf dem, wie jedes Jahr, die bedeutendsten Umsätze Andalu- siens erzielt werden. Doch den Höhepunkt der Veranstaltungen bildet auf dem Platz vor der Kirche der feierliche Akt der Kel- terung der Trauben und der Weihe des aus ihnen gewonnenen ersten Mostes. Mit graziö- ser Gebärde nahm die Weinkönigin, unter- stützt von ihren Ehrendamen, aus den Hän- den der Winzer und Winzerinnen die Körbe mit den Reben entgegen. Dann läuteten alle Glocken der Stadt, und die Kapelle into- nierte die Hymnen Spaniens und Deutsch- lands. Scharf, mittel oder mild: Alles Käse Der Geruch— ob gut, ob weniger gut des fetten grüngestreiften Käses, der nach dem kleinen Dorf Gorgonzola benannt wird, ist umstritten. Weniger umstritten ist sein Geschmack. Während Feinschmecker um die halbe Erde reisen würden, um ihn zu ge- nießen, soll sein unverkennbarer Geruch bei andern schon zu Ehescheidungen geführt haben. Der Gorgonzola ist allerdings nur eine der berühmten Käsesorten, deren Ex- port Italien in der nächsten Zeit mit amt- licher Unterstützung vorantreiben will, nicht nur, um das Ausland mit Italiens besten Produkten zu versorgen, sondern auch aus dem viel einleuchtenderen Grund einer in- ländischen Milchschwämme, die den italie- nischen Bauern Kummer macht. An Käse hat Italien gewiß allerhand zu bieten. Da sind die international beliebten weichen Käse aus der Lombardei, Venetien und Piemont, die sich vorzüglich für Sand- wiches eignen. Die berühmtesten sind der weiche und sahnige„Bel Paese“, der„Taleg- gio“, der an französischen Camembert er- innert, und natürlich der schon gehabte Gor- gonzola sowie der„Groviera“(Gruyere). Mittel- und Süditalien produzieren weniger Käse als der Norden, dafür sind aber die besonderen Kàse- Charakteristika dieser Gegenden berühmt, die auf die unter- schiedliche Milch zurückzuführen sind. Die halbharten Käse unter dem Namen„Grana“ sind am populärsten. Sie werden aus Kuh- milch in besonderen Fertigungsprozessen hergestellt, wobei ein vorsichtig beeinflußtes Altern die wichtigste Rolle spielt. Wenn sie einmal ihr erstes„Lebensjahr“ hinter sich haben, eignen sie sich vorzüglich als Dessert- Käse. Später kann man sie dann noch als Würze verwenden. Kleiner Exkurs über italienische„Formaggio“- Sorten 38 Aus Campanien und Apulien stammen der „Provolone“ und der„Caciocavallo“, die heute allerdings in ganz Italien hergestellt werden. Beide können leicht über lange Zeit auf- bewahrt werden, halten sich auch in heißem Klima und sind deshalb für den Export be- sonders geeignet. Die Ziegenmilchkäàse aus Süditalien, Sizilien und Sardinien sind schär- fer als ihre französischen und schweizerischen Gegenstücke, und manche Menschen müssen sich erst an den herben Geschmack gewöhnen. Wenn allerdings der Gaumen sich einmal auf diese rauhen Ziegenkäse umgestellt hat, schmecken viele andere Sorten fade Mannequin der Königin Ein weißes Telefon klingelt in einem Raum, der mit Spiegeln, grauem Samt und Kristall-Lüstern dekoriert ist. Wenig später jagen einige Wagen mit hoher Geschwindig- keit zum Buckingham-Palast. So pflegt eine exklusive Modenschau zu beginnen, die in den Privatgemächern der britischen Königin stattfindet. Das Zimmer mit weißem Telefon und grauem Samt gehört zu dem eleganten Mode- salon Norman Hartnell in Mayfair, an dessen Tür nur zwei Schilder angebracht sind, die jede Reklame erübrigen:„By Appointment to Her Majesty Queen Elizabeth“ und„By Appointment to Her Majesty the Queen Mother Elizabeth“, zu deutsch: Hoflieferant der Königin und der Königinmutter. Erstes Marmeduin der Firma Hartnell ist Cynthia Oberholzer, die trotz ihres Namens nicht aus Bayern oder Oesterreich stammt, sondern aus Natal in der Südafrikanischen Union. 2 4 25 . 2. ——. —— — 2 . 5 . 25 9 Schneller, besser, leichter spülen Sie as geht hier vor? Schon ein wenig Pril genügt= und Pril-· entspanntes Wasser schiebt sich unter Fett und Schmutz und schwemmt alles Weg. Millionen Hausfrauen wissen und erfahren es immer wieder: Die außergewöhnliche Reinigungskraft macht das Spülen mit Pril zum Kinderspiel. Dabei ist Pril ausgesprochen mild, eben Pril-mild! mit Pril, denn EFF e ß... e Pre zuv ges WO hau unt blic inte ver. von run ten Jah trag teil. dar. von der ban Prei Sich teile ru; nich Abe mer erst Veb 2zufi mati zehn stab sich raziö- unter- Hän- Körbe en alle into- utsch- en der heute erden. b auf- eihem rt be- e aus schär- ischen aüssen ohnen, zal auf E LN. einem it und später indig- t eine die in 6nigin 1 und Mode- dessen id, die itment d„By Queen ferant Erstes ynthia ht aus rn aus WIRTSCHAFT Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 23 Hermann J. Abs: Nicht das Ausland, sondern Aufwertungs-Apostel neigen dazu, die D-Mark zu ü ber bewerten Die Ausführungen sind dem Vortrag entlehnt, den Bankier Hermann J. Abs kürzlich vor der Industrie- und Handelskammer Essen gehalten hat. Wenn wir Deutschen Anlaß haben, mit aller Entschiedenheit außer für die Preis- stabilität auch für die Stetigkeit des Wech- selkurses der D-Mark einzutreten, dann ge- schieht das nicht etwa, weil bestritten würde, ein so erheblich am Welthandel beteiligtes Land wie die Bundesrepublik könne auf unbegrenzte Zeit hin Devisenüberschüsse ansammeln, ohne daß dies je zu ernsten Störungen im internationalen Geld- und Kapitalverkehr führte oder daß die Noten- bank unentwegt Jahr für Jahr sich fort- setzend die Devisenüberschüsse aufkaufen könne, ohne daß dies irgendwann einmal die Preisstabilität gefährdete und überdies ungesunde Veränderungen der Wirtschafts- struktur hervorriefe. Es handelt sich hier um Binsenwahrheiten, die auch hierzulande nicht bestritten werden. Zur Ablehnung der Aufwertung genügt auch nicht allein der Hinweis darauf, daß eine solche Operation sehr große, überdies durchaus willkürlich verteilte Schäden für die Wirtschaft und ferner erhebliche Belastungen des Steuer- zahlers mit sich bringen würde, Auch das Bedenken, daß die Aufwertung das Export- potential unseres Landes sowie dessen Fä- higkeit zur Hilfeleistung zugunsten von Ent-. 1 wicklungsländern beeinträchtigen würde, Exportrückvergütung Wäre für sich gesehen oder in Ergänzung zu scheint— allerdings 1 a dem zuvor Gesagten noch nicht durchschla- anzuführen: So ist zweifelhaft, ob sie ge- gend. Devisenzustrom gerönigt Hinzu kommt zweierlei: unsere Schul- meister in Sachen Wechselkurs berücksich- tigen einmal nicht hinreichend, daß die Ueberschüsse unserer Devisenbilanz über- wiegend gar nicht im regulären Außenhan- del mit Gütern und Dienstleistungen sowie im regulären Geld- und Kapitalverkehr an- kallen. Die Ueberschüsse verdanken ihre Entstehung größtenteils bekanntlich den Ausgaben fremder Truppen in der Bundes- republik. Diese beliefen sich im vergangenen Jahr auf mehr als 4 Milliarden DM; in der ersten Hälfte dieses Jahres erreichten sie wiederum mehr als 2 Milliarden DM. Ferner sind in den zurückliegenden Quartalen Ver- änderungen der terms of payment sowie eine Umkehr der Richtung für kurzfristige Kapitalanlagen, das heißt der Geldexporte und-importe, und nicht zuletzt eine sich ausweitende direkte Kreditaufnahme der Wirtschaft im Ausland von erheblicher Be- deutung gewesen. Bei alledem handelt es sich um außerordentliche Einflüsse von sehr wechselhafter Bedeutung. Ueberbewertet wäre die D-Mark ledig- lich dann, wenn unter Zugrundelegung des bestehenden Preisniveaus mit andauernden Ueberschüssen im deutschen Außenhandel gerechnet werden müßte, und zwar solchen, die auf die Dauer erheblich höher sind, als sie zum Ausgleich der regulären und der außerordentlichen Kapitalbilanz erforder- lich sind. Wie sieht es in dieser Hinsicht aus? Die Leistungsbilanz, das ist die Summe Zz War auch dann, wenn sie, nicht ihrer Währung aufzuweisen hat. ren Worten: Devisenüberschüsse sind nur einer unter mehreren möglichen Faktoren gen können; die das aber gibt. Drittens: Anstrengungen zur Entwicklungsländern. sind— wir Verhältnisse anpaßbar sind, ferner, ob nicht, Wenn man erst einmal mit ihnen beginnt, in anderen Ländern oder auch im eigenen Land eines Tages Mißbrauch mit ihnen ge- trieben wird, vor allem, ob sie sich über- Außer den vorgenannten Punkten bleibt — 80 scheint mir— viertens wichtig, die Unternehmer zur Preisdisziplin aufzurufen. Die Behauptung, derartiges sei wirkungslos, Weil sie nur ihrem eigenen, kurzsichtig er- rechneten Nutzen folgten oder sie keinen Spielraum bei der Preisgestaltung hätten, ist unhaltbar, wie doch auch bereits die be- kriedigenden in den zurückliegenden Jah- ren gemachten Erfahrungen lehren. In einer nicht geringen Zahl von Fällen dürfte die Gewinnmarge zur Zeit auch dazu instand setzen, maßvolle Lohnerhöhungen aufzu- fangen und außerdem oft noch Preise zu senken. Je mehr Preis- und— so darf hin- zugefügt werden— Gewinndisziplin herrscht, desto größer sind überdies auch die Chan- cen für die Wahrung von Lohndisziplin. Fünftens: Die gleichzeitige Erhaltung der Preisstabilität und fester Wechselkurse macht, solange die Hochkonjunktur anhält und sich die Devisenüberschüsse fortsetzen, fraglos eine aktive und gegebenenfalls Steuerliche Die bisher von mir skizzierten Grund- Zeichen der Hochkonjunktur befindet, und Wie die unsrige einen Ueberschuß, sondern ein De- ſlzit in der Devisenbilanz aufweist. Ueber- sehen wir in diesem Zusammenhang doch auch nicht, daß die Bundesrepublik schon seit Jahr und Tag trotz aller Schwierigkei- ten eine vergleichsweise stabile Kaufkraft Mit ande- die die Kaufkraft des Geldes beeinträchti- nicht zu tun brauchen, da es kompensierende Faktoren Was ist nun aus dem hier Vorgetragenen für das praktische Verhalten von Regierung, Die Grenzen des Ausgleiches durch Einfuhren weiteren Erhöhung der Einfuhr, soweit diese der In- landsproduktion in Preis und Qualität über- legen ist, erscheinen unverändert wichtig. Das gilt nicht zuletzt gegenüber Waren aus Gegen Mampulatio- nen mit der Umgatzausgleichsteuer und der mir mehrere Bedenken nügend elastisch dem zeitlichen Wandel der Preisverhalten einzelner der Handels- und Dienstleistungsbilanz, wies im vergangenen Jahr nach Abzug der Einnahmen von fremden PFruppen einen Ueberschuß von rund 3 Milliarden DM auf. In der ersten Hälfte dieses Jahres belief sich der Ueberschuß auf rund 1,6 Milliarden Deutsche Mark. Angesichts der von der Bundesrepublik zu erbringenden Kapital- leistungen an das Ausland, der privaten wie der öffentlichen, ist das keinesfalls zu viel des Guten. 5 Vergessene DM-Exporte Allein eine Milliarde DM sind jährlich an Zinsen für Auslandsschulden und zur Zahlung von Dividenden auf Beteiligungen von Ausländern in Deutschland zu leisten. Auf rund 1½ Milliarden DM belaufen sich jährlich die Wiedergutmachungsleistungen Usrael-Abkommen u. a.). Darüber hinaus haben die kurz- und langfristigen Kapital- und Geldmarktbewegungen ebenfalls im Jahre 1959 per Saldo einen Ausgang von über 6 Milliarden DM verursacht. Ein gro- Ber Teil solcher Auslandsanlagen ist im bisherigen Verlauf von 1960 zurückgeflossen und hat zur Erhöhung der Devisen- bestände der Bundesbank beigetragen. Es ist schon heute mit Sicherheit anzunehmen, daß am Ende des Jahres 1960 bei der Bun- desbank ein erheblicher Zuwachs an frei- verfügbaren Devisen ausgewiesen werden wird gegenüber einem Abgang, alles in allem genommen, von mehr als 2 Milliarden Deutsche Mark im Vorjahre. Auf längere Sicht bergen natürlich die Devisenüberschüsse, auch soweit sie durch außerordentliche Vorgänge verursacht sind, Gefahren für den internationalen Geld- und Kapitalverkehr sowie für die inländische Preisstabilität. Bevor ich mich nun der Frage zuwende, was denn sinnvoll von uns aus zu geschehen hat, gestatten Sie mir einige Worte zu der mitunter zu hörenden Be- hauptung, daß sich die Verantwortlichen unter starkem Zeitdruck befinden. Im Hin- blick auf eine Gefährdung der sogenannten internationalen Liquidität glaube ich das verneinen zu müssen, ganz abgesehen da- von, daß wohl niemand der Bundesregie- rung oder der Notenbank mit Recht vorhal- ten könnte, sie hätte in den zurückliegenden Jahren nicht einen voll angemessenen Bei- trag zur international befriedigenden Ver- teilung der Devisenreserven geleistet. Ich darf insbesondere an die hohen Leistungen von Regierung, Notenbank und Wirtschaft der Bundesrepublik zugunsten der Welt- bank erinnern. Die Aussichten für die Erhaltung der Preisstabilität in der Bundesrepublik lassen sich leider nicht ebenso zuversichtlich beur- teilen. Daß sich einzelne Preis- und Lohn- Sruppen bedenklich entwickeln könnten, ist nicht von der Hand zu weisen. Eine grobe und irreführende Vereinfachung wäre es aber, wie sie sich manche zuschulden kom- men lassen, diese Gefahr allein oder doch in erster Linie auf das Vorhandensein von Ueberschüssen in der Devisenbilanz zurück- zuführen. Ein Ueberblick über die inter- nationale Entwicklung des letzten Jahr- zehnts lehrt, dag Gefahren für die Preis- stabilität fast immer dann drohen, wenn sich eine vollbeschäftigte Wirtschaft im sätze der in der Bundesrepublik zu befol- genden Währungspolitik waren, wie Sie be- merkt haben werden, konservativ. Ich habe im wesentlichen bekräftigt, was auch von anderen schon gesagt und getan ist. Das zu tun schien mir nötig, weil, was auch immer an Neuem in unserer Lage unternommen werden sollte, die Grundlage der rechten Politik eben darin besteht, auf dem im ganzen gesehen erfolgreich beschrittenen Wege beharrlich fortzuschreiten. Das gilt auch allgemein für die organische Entfal- tung des kommerziellen Kapitalexports. Dazu zählt, und zwar wie mir scheint dring- lich, eine weit großzügigere steuerliche Be- handlung deutscher privater Kapitalinvesti- tionen im Ausland. Die im Haushaltsgesetz vorgesehenen öffentlichen Garantien für Kapitalexport billiger als Zwangsmaßnahmen In der Presse war bereits von dem Pro- jekt einer sogenannten Entwicklungsanleihe der deutschen Wirtschaft die Rede, die unter Einschaltung der Kreditanstalt für Wieder- aufbau begeben werden soll. Gedacht ist, ohne daß sich heute schon etwas sicheres über die Realisierbarkeit sagen läßt, an einen Betrag bis zu 1 Milliarde DM, den einige hundert Unternehmen aufbringen würden. Grundlage der Aktion könnte nicht ein Gesetz sein, und zwar schon deshalb nicht, weil das viel zu langwierig sein würde. Es wird an ein solidarisches Handeln in Betracht kommender Unternehmen zu denken sein, wobei der Mitwirkung der zentralen Verbände, insbesondere des Bun- desverbandes der Deutschen Industrie, natürlich große Bedeutung zukommt. Ge- setzt, es gelänge, in dem eben skizzierten Sinn tätig zu werden, dann wäre damit— wir mir scheint— eine gute psychologische Voraussetzung auch dafür geschaffen, dag der staatliche Kapitalexport, gegebenenfalls auch unter Inanspruchnahme der Finanz- kraft der Länder, erhöht würde—, eben- falls vornehmlich zugunsten von Entwick lungsländern. Auch insoweit scheint mir ein Betrag von zusätzlich mindestens einer Milliarde DM angemessen und auch auf- bringbar zu sein. Diejenigen, die geneigt sind, die zusätzliche Aufbringung einer solchen Summe aus ölkfentlichen Mitteln unter Hinweis auf fiskalische, legislative, administrative oder sonstige Schwierig- keiten zu bezweifeln, möchte ich darauf auf- merksam machen, daß eine Aufwertung, ja Wohl sogar Manipulationen mit der Um- Satzausgleichsteuer und der Exportrückver- gütung, unmittelbar oder mittelbar zu Be- lastungen des Staatshaushalts in ganz ande- ren Höhen führen müßten. Die eben als Wünschenswert bezeichnete Milliarde aus öffentlicher Quelle käme zu jener Milliarde hinzu, die vor einigen Monaten die Bundes- bank bereits als außerordentlichen Betrag bis zu 12 Jahren der Weltbank zur Verfü- gung gestellt hat. Der Skeptiker oder der unentwegte An- hänger der Aufwertung wird den hier skiz- zierten Plänen vielleicht entgegenhalten, daß sie auch im Falle ihrer baldigen Ver- Wirklichung zu wenig bedeuteten. Dem ist m. E. mit Entschiedenheit zu widersprechen. ö Notenbank und Wirtschaft zu folgern? An den Anfang möchte ich die These stellen: Dramatisieren wir nicht, hüten wir uns vor einseitigen und übertriebenen Betrach- tungsweisen sowie einer solchen, die davon ausgeht, daß nur wir Deutschen das Richtige zu tun hätten, damit es zu einem besseren Gleichgewicht der Leistungs- und Zahlungs- bilanzen in der Welt kommt. Zweitens: Sehen wir die Dinge auf län- gere Sicht hin und unterscheiden zwischen Devisenüberschüssen, die die Bezeichnung regulär verdienen und solchen, die außer- ordentlicher Art sind. Eine Aufwertung könnte, wenn überhaupt, nur bei perma- nent zu erwartenden übermäßig hohen Ueberschüssen in der regulären Devisen- bilanz erwogen werden, ein Fall, der also nicht aktuell ist. haupt den sehr differenzierten Verhältnis- sen der einzelnen Industriezweige entspre- chend vornehmen lassen. Ich erinnere daran, daß die einzelnen export- oder import- abhängigen Branchen bei einer schema- tischen Handhabung dieses Instruments sehr unterschiedlich getroffen werden würden, ohne daß dies mit dem Leistungsgedanken oder dem Gebot der Gerechtigkeit vereinbar Wäre. Mir scheint, zumindest sollte eine der- artige Maßnahme so lange zurückgestellt werden, als aus Exportüberschüssen eine Wirklich ernsthafte und nicht besser auf andere Weise zu bekämpfende Gefahr für die Preisstabilität erwächst. strenge Notenbankpolitik unerläßlich. Lei- der verhält es sich dabei so, daß keines der Mittel der Notenbank frei von Mängeln ist. Auf das Mittel der Diskontpolitik zur Re- gulierung der inlandswirksamen Nachfrage verzichten zu wollen, weil die Benutzung dieses Instruments den schweren Nachteil haben kann, die Ströme des internationalen Geld- und Kapitalverkehrs in einer Weise zu beeinflussen, die im Hinblick auf eine organische Entwicklung des Geld- und Kapitalverkehrs durchaus unerwünscht ist, wird zumindest nicht immer möglich sein — 80 wichtig es auch ist, gerade bei der Zinspolitik den internationalen Auswirkun- gen Rechnung zu tragen. Das für die Bun- desrepublik Passende kann und braucht in- soweit auch nicht immer damit übereinzu- stimmen, Was sich in der Schweiz bewährt hat. Bei näherem Zusehen zeigen sich bei mancher Vergleichbarkeit der einschlägigen Fragen doch auch fundamentale Unter- schiede zwischen beiden Ländern. Maßnahmen private Auslandsinvestitionen können sich — 80 ist zu hoffen— als sehr wertvoll er- Weisen, Sie machen aber spezielle steuer- liche Maßnahmen nicht etwa entbehrlich. Der Kapitalexport gehört— so scheint mir— aber auch zu dem Bereich, in dem wir Deutschen über die tatkräftige Ver- Wirklichung der bisher bewährten Grund- sätze hinaus aktiv werden sollten. Die Situation, in der wir uns befinden, nicht allein als Folge der Devisenüberschüsse, sondern auch allgemein der wirtschaftlichen und politischen Position des Landes, vor allem der sich daraus den Entwicklungs- ländern gegenüber ergebenden Verpflich- tungen wegen, gebietet insoweit in der Tat außerordentliche Anstrengungen, sowohl seitens öffentlicher Stellen als auch der pri- vaten Wirtschaft. Gesetzt, es gelingt uns, innerhalb etwa der kommenden 12 Monate den ohnehin zu er- Wartenden Kapitalexport privater und ölkentlicher Stellen um bis zu 2 Milliarden Deutsche Mark zu erhöhen, dann wäre das, selbst bei unverändert großen Devisenüber- schüssen der regulären Leistungsbilanz und bei sich fortsetzenden Ueberschüssen außer- ordentlicher Art vollauf ausreichend, um international und national ungünstige Aus- wirkungen der Devisenüberschüsse aufzu- fangen oder gar nicht erst zum Entstehen kommen zu lassen. BUOCHBESPRECHUNGEN Ratgeber für Investmentsparer von Dr. Schrempf; Verlag moderne Industrie(Wol Dummer& Norbert Müller) München; 168 broschiert, 9,80 DM. Der Verfasser versucht in ein Publikum, das Jahr für Jahr mehrere hundert Millionen DM für den Erwerb von Investmentzertiflkaten aus- Sibt, Klarheit darüber hineinzutragen, welche Möglichkeiten in dieser Anlage- und Spar- methode stecken. Daß er sich auch die Mühe gab Zzusammenzustellen, welche Aktien- und Zinswerte in den verschiedenen Investments- konds enthalten sind, ist sehr verdienstvoll. Seine sehr vereinfachende Propagierende— Darstellung hat den Nachteil, dem Leser nicht den Unterschied zwischen echter Anreicherung durch Anlage einerseits und Scheingewinn durch Geldaufblähung andrerseits zu deuten. Die Schrift ist aber für Investment-Interessenten dennoch von Interesse, weil Schrempf wertvolle Ratschläge nicht nur in steuerlicher Hinsicht gibt, sondern auch die Rechtssituation und die Wahr zunehmenden Formalitäten darstellt und Benimmregeln für den Umgang mit Banken vermittelt. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte(nach Persönlichkeiten Seordnet, Ausgabe 1960. Finanz- verlag GmbfH, Berlin) Nach der Entflechtung in der ersten Nach- kriegszeit und der Neuverflechtung in den fol- genden Jahren hat sich der Prozeß der Aus- weitung und Verschmelzung in Richtung auf optimale Betriebsgrößen unter den Bedingun- sen der modernen Produktionsmethoden und veränderter wirtschaftlicher Gegebenheiten fort- gesetzt. In dem„Adreßbuch“ läßt sich das Er- gebnis dieser Entwicklung ablesen. Es gibt einen umfassenden Ueberblick über Struktur und Organisation der Unternehmen, Das Nach- schlagewerk ist im Umfang wiederum erwei- tert. Auf 1121 Seiten sind weit über 11 000 Per- sönlichkeiten aufgeführt, die den Gesellschaf- ten als Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied Claus gang Seiten 1 besonderen Zweck ein Sparkonto- wenn Sie es noch oder als Geschäftsführer usw. angehören. Die Privatisjerung des Volkswegenwerks schreitet schnell voran. Bald können VW- Aktionär . 2 a. K 2 S„ .. A 5 2 1 11 1133 f e 1 e e 15 1 J 1 4 J 5 N NR ²˙¹⅛i; 3 8 S Eigentum für jeden — diese Forderung ist ein entscheidender Bestandteil der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik der Bundesregierung. Der Beschluß des Bundes- tages, das Volkswagenwerk zu privatisſeren und 60% des Aktien- kapitals in die Hände von Kleinaktionären zu überführen, ist ein wich- tiger Schritt auf jenes Ziel hin. Denn durch diese Maßnahme soll die Vermögensbildung in breiten Bevölkerungskreisen weiter gefördert werden. Deshalb wird die Privatisierung des Volks- 5 wagenwerks nach dem ausdrücklichen Willen der Bundestegierung als Soziale Privatisierung durchgeführt werden. Das bedeutet: Die neugeschaffenen WW. Aktien werden mit Vorrang an Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen ab- gegeben; sie erhaſten einen nach Einkommenshéhe und Familiengröße gestaffeſten Nachlaß auf den Kaufpreis und können die Aktien auf Wunsch in Teilbeträgen bezahlen. ö Sie haben also die chance, zu besonders günstigen Bedingungen Eigentum am Volkswagenwerk zu erwerben und damit am Wirtschaftserfolg dieses Unternehmens teilzuhaben. Lassen Sie sich diese Möglichkeit nicht entgehen. Merken Sie deshalb bitte die folgenden Termine vor: Ab Mitte Dezember 1960 erhalten Sie bei Banken und Sparkassen den Prospekt, Erwerben Sie Eigentum am Volkswagenwerk“ und den Kaufantrag. Daraus erfahren Sie alle wissenswerten Einzelheiten. Am 16. Januar 1961 beginnt der Verkauf der Aktien. Ende März 1961 werden die WWAktien zugeteilt. Planen Sie den Kauf von VW-Aktien schon jetzt in lhre Ausgaben ein. Legen Sie dafür rechtzeitig Geld zurück, damit Sie später den Kaufpreis leichter aufbringen können. Vielleicht empfiehlt es sich für Sie, für diesen nicht haben— bei einem Geldinstitut einzurichten. Seite 24. MANNHEIMER MORGEN POLITIK Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 233 Von größter wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung Der Kongo die Drehscheibe Afrikas Die Hintergründe der Ost-West- Auseinandersetzung um dieses zentralafrikanische Land Von unserem Sonderberichterstatter Louis Barcata Leopoldville. Es ist kein Märchen, sondern holde Dschungelwirklichkeit, daß es in dem afrikanischen Land Dahomey einen Ort gibt, an dem zwei Könige regie ren: einer bei Tag und der andere bei Nacht. Als ich im Frühjahr dort war, lebten sie noch. Der eine war unförmig dick, der andere sehr mager. Zuerst dachte ich, daß das mit der Diensteinteilung zu tun haben müsse. Wahrscheinlich schläft ein Nacht- herrscher weniger. Dann erfuhr ich, daß sie jedes Jahr abwechselten. Beide hatten viele Frauen. Der eine wohnte in einem blutroten, der andere in einem orangefarhe- a nen Zelt, und wenn sie nicht get gen wurden, durften sie ihren Fuß nur auf einen Teppich mit der eigenen„Staatsfarbe“ setzen. Auf einem Höhepunkt der Kongokrise, als es ganz unmöglich zu sein schien, zu erken- nen, ob Kasawubu oder Lumumba den Machtkampf gewinnen würde, machte ich dem Sekretär des Staatspräsidenten den Vor- schlag, man möge es doch einmal nach dem Beispiel aus Dahomey versuchen: Kasawubu bei Nacht und Lumumba bei Tag. Dann um- gekehrt. Wir saßen im Garten der Residenz Lumumbas, starrten in flirrender Frühlings- sonne àuf den bleifarbenen Kongo und war- teten auf den Minister präsidenten, dem die Tugend der Pünktlichkeit zlich fremd War. Der nervöse Sekretär verstand keiner- lei Scherz und fing an, mir auseinanderzuset- zen, warum der Kongo zumindest nach afri- kanischen Begriffen„eine wirtschaftliche Großmacht ersten Ranges“ sei. Den meisten Europaern ist auch heute noch wenig über den Kongo bekannt, und viele mögen sich immer wieder fragen, warum das Grollen Aus Leopoldville stets aufs neue ein Welterd- beben auszulösen droht. Daß der Kongo 88 mal so groß ist wie Belgien und daß fast ganz Westeuropa darin Platz hätte, mag bei den ungeheuren Massen dieses Kontinents nicht verwunderlich erscheinen. Sein Strom, geheimnisvoller, farbenprächtiger und erha- bener als alle anderen, an Größe der sechste Fluß der Welt und nach Nil und Niger der gewaltigste Afrikas, wird eines Tages den ganzen Kontinent mit Elektrizität versorgen Können, ja im Kongo liegen überhaupt die bedeutendsten, unerschlossenen Wasser- Kräfte der ganzen Welt. Während die Uran- gewinnung, die hier noch vor wenigen Jahren als eine der unversiegbaren Quellen des Reichtums galt, langsam an Bedeutung ver- liert, einfach weil die Atombombe längst von der Wasserstoff- und diese wiederum von der Kobaltbombe an Wirksamkeit überholt Wurde, beginnt das kongolesische Kobalt, das etwa 76 Prozent der Weltproduktion darstellt, beinahe von Monat zu Monat begehrter zu Werden. Die Erde des Kongo scheint voll von dämonischen Metallen zu sein. Schon das feurig-gelbe und geschwürig-gleißende, Uranerz, das man in Elisabethville zu sehen bekommt, wirkt wie ein Stück Höllenfeuer. Auch ohne das Täfelchen„Achtung— radio- aktives Uranerz“ würde wahrscheinlich nie- mand auf die Idee kommen, diesen schweren Schaum aus dem Erdinnern anzufassen. Die Tatsache, daß der Kongo mit seinen 14 Millionen Menschen beinahe so groß ist Wie Indien mit seinen 400 Millionen, aber er- heblich reicher, war jedoch sicher nicht ge- rade einer der un wichtigsten Gründe für den Kampf um dieses gewaltige Stück zentral- afrikanischen Bodens, der zwischen Ost und West entflammt ist. Das Ringen hat im Ge- heimen schon vor mindestens einem Jahr- zehnt begonnen. Erst nach der Unabhängig- keitserklärung, als das Land eine Zeitlang schutzlos dastand, brandete es bedrohlich an die Oberfläche. Es wird so bald nicht zum Stillstand kommen. Was den Kongo wahrhaft begehrenswert und wichtig macht, ist seine in mancher Beziehung den ganzen Kontinent beherrschende, strategische Lage und die Größe seines Raumes. Wie in Südostasien ga und wie wahrscheinlich an allen Abwehrfron- ten des Westens auf dem ganzen Erdenrund, traten auch in Zentralafrika die Militärs er- heblich früher auf den Plan als die Staats- männer. Als besonders amerikanische Poli- tiger noch einen richtigen Kreuzzug zur„Be- freiung“ der Neger absolvierten, war einem General wie Montgomery bereits bewußt ge- Worden, daß ein künftiger Krieg sich nicht mehr in Landesdimensionen abspielen und sich nicht einmal mehr auf Kontinente be- schränken werde, sondern so absolut und to- tal sein könnte, daß das ganze Erdenrund eingeschlossen wäre. In einem solchen Falle braucht man große Operationsfelder. Schon kurz nach der Berliner Blockade begannen die Briten dem afrikanischen Aequator entlang neue, militärische Möglich- Keiten zu prüfen. Ihre Projekte kamen vor die NATO, wurden dort gebilligt und lang- sam, aber beharrlich verwirklicht. Zu den hervorstechendsten Punkten des Programms gehörte die militärische„Erschließung“ des Kongo. Wer Gelegenheit erhielt, die beiden belgischen Militärbasen Kitona und Kamina zu besuchen, die zu den am schwersten Zu- gänglichen Territorien Afrikas zählen, der erfaßt plötzlich, warum den Sowjets an die- sem landschaftlich phantastischen Tropen- land mit seinen glühenden Dschungeln, in denen die fetten Flüsse sich wie Lava- schlangen winden, so viel gelegen ist. Da gibt es schon unterirdische Rollbahnen für Düsen- flugzeuge und atomsichere Felsenkavernen für Mannschaften und Maschinen. Die Radar- kontrollen bestreichen die ganze Breite des Kontinents vom atlantischen bis zum indi- schen Ozean. Zusammen mit dem amerikani- schen Luftftützpunkt im aethiopischen As- mara, der zu den stärksten Militärbasen der USA im Ausland gehören soll, und den fran- zö6sischen Flugplätzen im Senegal entstand ein afrikanisches Verteidigungsdreieck, das vom Einsturz bedroht wäre, wenn eine seiner Säulen etwa die im Kongo, zusammenbräche. Die Sowjetrussen haben diese Situation wahrscheinlich ebenso früh erkannt wie die Engländer. Ihren Chancen, der Verteidi- gungsposition der freien Welt in Afrika ent- gegenzuwirken, waren jedoch gering, solange europäische Mächte den Kontinent beherrsch- ten oder noch ein entscheidendes Mitsprache recht besaßen. Moskau war aber gut vor- bereitet, als die ersten afrikanischen Staaten ihre Unabhängigkeit erhielten. Der Kreml sah, daß die meisten dieser Staaten dazu ent- Patrice Lumumba schlossen waren ihren Weg in die Zukunft Hand in Hand mit den bisherigen Beherr- schern zu gehen, also keinerlei Lust zeigten, sich nach Osten zu wenden. Moskau fand dennoch einen Weg zur Infiltration, der dieser Situation entsprach. In Frankreich vie in Belgien wurden die kommunistischen Par- teien mobilisiert, die erfahrene Leute in den Kolonialdienst setzten und so eine unmittel- bare und zum Teil sehr erfolgreiche Ein- Wirkungsmöglichkeit erhielten. In Leopolds- ville jedenfalls wird behauptet, daß franzö- sischen Kommunisten die erstaunliche, de- magogische Schulung Lumumbas und seine durchaus marxistische Kampftaktik zu dan- ken sei. Dennoch haben die Russen bei der Wahl Lumumbas offensichtlich einen falschen Zug getan. Der maßlose Mann mit dem auf- trumpfenden Diktatorengebaren, der nicht einmal mit dem friedfertigen UNO-Gene- ralsekretär Hammarskjöld zurechtkam, hat im Endeffekt den Russen sehr schlechte Dienste erwiesen: Durch sein Verhalten hat er die afrikanischen Völker alarmiert und sie davon überzeugt, daß die Gefahr einer So- Wietisierung des Schwarzen Erdteils tat- sächlich existiert, woran sie bisher einfach nicht glauben wollten. Er hat aber auch er- reicht, daß selbst die wohlwollendsten Wei- Ben den Regierungsfähigkeiten der Afrikaner gegenüber mißtrauisch wurden. Einer der Nutznießer des Experimentes Lumumba ist die Südafrikanische Union. Viele von jenen Weißen, die bisher mit der typischen In- stinktlosigkeit westlicher Menschen, die in einer unbedrohten Welt zu leben glauben, die „Union“ geradezu verabscheuten, sind nach Lumumbas weltpolitischen Schattenspielen nachdenklich geworden und beginnen sich zu fragen, ob die Apartheid-Politik Prätorias, von ihren oft ebenso grausamen wie dummen Schlacken befreit, nicht doch Möglichkeiten eines vernünftigen Zusammenlebens bietet, bis der Afrikaner jene Zivilisations- und Leistungsstufe erreicht hat, die ihn erst zum Wirklich gleichberechtigten Mitbürger macht. Schließlich hat das kongolesische Drama die umliegenden Gebiete wachsamer als bisher werden lassen. Moskau spielte die Karten zu schnell und zu offen aus. Es besteht kein Zweifel, daß die Sowiet- union auf vielen Wegen, unter anderem auch auf dem der Einschüchterung, versuchen wird, in den Kongo zurückzukehren. Wer die Vertreibung der Ostdiplomaten aus Leopold- ville miterlebt und gesehen hat, wie die Ab- gesandten des Kremls in geradezu unziem- licher Eile mit Sack und Pack unter dem Gelächter der Eingeborenen ihre Häuser ver- ließen und wie Verfemte auf den Flugplatz rasten, der weiß, daß Moskau den phänome- nalen„Gesichtsverlust“ den es an diesem Tag nicht nur in Afrika, sondern in der ganzen farbigen Welt direkt unter den Augen von acht rotchinesischen Journalisten, die eben- falls abreisen mußten, erlitt, niemals hin- nehmen wird. Ein schlanker Engländer, der Korrespondent des britischen Runfunks, der Während der zigeunerhaften und dennoch unwirklichen Austreibungsszene gebannt ne- ben mir stand, sagte, als alles vorüber war: „Das ist ihr diplomatisches Ungarn gewesen. Aber nur der erste Teil.“ Während seiner kurzen, dramatisch be- wWegten Herrschaftsperiode am Kongo hatte Patrice Lumumba einen einzigen mensch- lich versöhnenden Augenblick. Als er an einem Mittwochabend nach den ersten Er- 2.,, 2 2 , 2 f REPUBLIK Bando Oiangam R N G O0 22 2 97 5, A, ,. S e ee% N baneyviſe x, 2 ,,,, ß, a e, CABUN( fg.), Tx N chſrſerville 7, , 222 , I S 2 . 8. u 2 , Ml topolbyiluk hal Daub, 2 e Tepee 0, + O 5A eee z, Mafad Hieb dl— ß Oe ih bouing 8 x 2 gert 8 2 AFRIKA Uiſola- Cate 5 Jadotwiſſeę ee, e e o 4 See . 15. . klärungen des jungen Staatsstreichober- sten Mobutu fühlte, daß seine Zeit zu Ende gehen könne, erfaßte ihn Angst. Er begab sich in das Militärcamp Leo und wollte sich dort unter den Schutz der ghanaesi- schen Truppen stellen. Er, der erst acht Tage vorher den„sofortigen und bedin- gungslosen Abzug der Truppen Hammar-— Skjölds“ gefordert hatte, mußte sich nun sagen lassen, daß es hier keine„Ghana- Soldaten“ gebe, sondern nur Einheiten der Vereinten Nationen, und daß er daher nur den Schutz der UNO keineswegs jedoch den bestimmter Kontingente in Anspruch nehmen dürfe. Darauf fragte er, ob es ihm erlaubt sei, zu den kongolesischen Truppen zu sprechen. Man sagte„ja“, und der an- wesende Oberst Mobutu fügte hinzu:„Sie könnten überhaupt tun und lassen, was sie wollen.“ Lumumba begab sich vor das Haus. Unten standen dicht gedrängt waffenlose kongolesische Soldaten, die stumm zu ihm heraufsahen. Noch einmal faßte Lumumba die starke, magnetische Kraft, die ihm eigen ist, zusammen, und suchte die amorphe Masse vor ihm mit seinem Tigerbändiger- blick zu packen. Wie Lumumba einen Weinkrampf bekam Aber seine Faszinationsfähigkeit schien ihn in einem der kritischen Momente sei- nes Lebens verlassen zu haben. Ehe er zu sbrechen begann, fiel ein feindseliges Wort wie ein Pistolenschuß und wie auf Kom- mando setzte sich die Soldateska gegen ihn in Bewegung. Zuerst ganz langsam. Dann gewann die Bewegung an Tempo und ehe es sich jemand versah, hatten die Soldaten den erschreckten, gebannten Mann umzingelt und schlugen mit ihren Koppeln wie verrückt schreiend auf ihn ein. Wenn ihn die weiß häutigen Blaumützen der UNO, vor denen die Kongolesen knurrend zurückwichen, nicht gerettet und ins Haus der Ghanaoffi- ziere gebracht hätten, wäre Lumumba da- mals gelyncht worden. Er erlitt einen Wein- krampf und klammerte sich mit beiden Händen an den Armen eines indischen Generals fest. Daß einige verhaßte' Europäer seine schwache Stunde miterlebt hatten, muß für Lumumba ein schwerer Schlag ge- wesen sein. Wichtiger war jedoch dies: An jenem Tag, als seine Landsleute ihn zu töten suchten— was sie, wie sie später sag- ten, als ihr„demokratisches Recht“ empfan- den— verlor er seine Naivität, die man— wie die Jungfräulichkeit niemehr zurück- gewinnen kann. Manche behaupten, daß sich der bis dahin ohne Zweifel furchtlose Mann seither geändert habe. Das gibt ihm Vielleicht auch noch einmal eine Chance in der kongolesischen Politik der Uebergangs- Zeit. Die Frage, ob Lumumba ein Kommunist in der westlichen Auslegung des Wortes ist, erscheint dadurch freilich nicht berührt. Da- bei handelt es sich um eine Schicksalsfrage für ganz Afrika. Erscheinungen seines un- ruhigen, magnetischen, frech auftrumpfen- den, geltungssüchtigen, im eigenen Interesse mit Gott und dem Teufel sich ebenso rasch wie skrupellos verbindenden Typs werden auf dem schwarzen Kontinent unter Umstän- den immer häuftiger auftreten. Die Sowjets behaupten, die Lumumbas seien nichts wei- ter als Nationalisten besonders heftiger Art, die mit Recht so rasch wie möglich alle Ueberbleibsel der früheren Kolonialherr- schaft abwerfen wollen, und die so lange ge- knebelt waren, daß sie auf jede„Kandare“, selbst, wenn sie ihnen von der UNO angelegt wird, überempfindlich reagieren. Es sei Sache der Weihen, dies zu verstehen. Daran ist manches richtig. Wahr ist auch, daß alle Lumumbas Afrikas, die ganz links stehenden, wie Sekou Touré, oder die, jeden- falls nach außen hin, neutraleren wie Nkru- mah, behaupten, in ihren Ländern, denen europäische Formen der Demokratie noch viel zu fremd seien, kämen zwar totalitäre „Methoden“ zur Anwendung, aber überall fehle die dem Kommunismus eigene, poli- tische Ideologie. Ob die totalitären Methoden in der Organisation von Staaten, die viel zu schnell in der Welt ihren Weg machen wollen, die totalitäre Ideologie zwangsläufig nach sich ziehen müssen, oder ob in Afrika mit seinen absolutistischen Stammestraditionen und sei- nen auf blinden Gehorsam ausgerichteten Massen tatsächlich so etwas wie eine beson- dere„schwarze“, autoritäre Demokratie ent- steht, in welcher Führer persönlichkeiten mit einem eigenen Mythos regieren, wie es ihnen Spaß macht, und dabei doch ihr Land vor- Wärts bringen, wird die Geschichte lehren. Aber welche Kräfte hier am Werke sind, zeigte in Leopoldville schon ein Blick auf den „Congo“, die einzige Tageszeitung, die wäh- rend der Regierungszeit Lumumbas erschei- nen durfte. Der„Congo“ enthielt mit der Zeit kast nur mehr Meldungen der russischen Nachrichtenagentur TASS. Da standen an drei aufeinanderfolgenden Tagen folgende Titel auf der ersten Seite:„Sekou Tourés triumphaler Einzug in Peking“.—„General Alesander(Kommandant der Ghana-Trup- pen) mißbraucht sein Amt“(aus Moskau ge- meldet)—„Hammarskjöld im Solde der Im- perialisten und Kolonialisten“(aus Moskau gemeldet),„Die USA helfen den kolonialisti- schen Aggressoren“., Da wirkt nicht nur der Inhalt, sondern auch die Diktion verräte- risch.. Welche Auffassung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit Lumumba besaß, war am deutlichsten nicht einmal in seinen Einzel- übergriffen zu erkennen. Die Verhaftun- gen, die Verbannungen, Ausweisungen, die Beschlagnahme des Vermögens, die Schlie- Bung der Betriebe seiner politischen Gegner konnten ebenso wie die Unterbindung je- der öffentlichen Meinungsäußerung durch Gleichschaltung von Presse und Rundfunk noch als vorübergehende Einschränkungen in unruhvoller Zeit„entschuldigt“ werden. Aber das Zepter, mit dem Lumumba im Parlament dirigierte, verriet mehr als alles anderer. Er lieg oppositionelle Abgeord- und seine tiefe Verachtung für die Meinung anderere. Er lieg oppositionelle Abgeord- nete nicht öffentlich auspeitschen wie sein Shanaesischer Freund Rwame Nkrumazh, aber er tat vielleicht Schlimmeres. Im Par- lament von Leopoldville wurden Abgeord- nete und Senatoren, die nur im Verdacht standen, gegen Lumumba aufmucken zu wollen, ihrer durch das Grundgesetz garan- tierten Immunität zum Trotz bereits an der Tür verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Ich habe einige jener endlosen Sitzungen erlebt, in denen Lumumba das sogenannte „Vertrauen beider Häuser“ ausgesprochen wurde. Der Vorgag ist von beunruhigen- der Primitivität. Jeder zweite Parlaments- redner sagte:„Ich dulde keinen Wider- spruch, denn ich stehe hier für 100 000 Wähler, und ich glaube, keiner von ihnen würde wagen, anderer Meinung zu sein, wenn diese 100 000 jetzt hier hinter mir Wären.“ Dann stimmte er für Lumumba. Dieser drohte nicht nur, er lockte auch: „Wir müssen“, sagte er,„schon deshalb einig bleiben, weil ja noch rund dreißig Präsidentenposten bei großen, reichen, halbstaatlichen Gesellschaften unbesetzt und 60 Botschaften unserer Republik noch nicht besetzt sind. Wer meine verehrten Kol- legen, käme besser für diese Stellungen in Frage, als die Elite der Nation, als Sie?“ 1 1 8 mer lebt sich's angenehmer Kohle Fundament von Wirtschaft, Wohlstand und Fortschritt IHE ee, Elegante Kohleöfen mit Automatik gibt es heute in vielen Ausführungen= für jeden Raum und jeden Geschmack. Man fühlt sich dort besonders wohl, wo ein moderner Dauerbrandofen seine gesunde und behagliche Wärme ausstrahlt. Es fällt so leicht, sich für einen automatisch geregelten Kohleofen zu entscheiden- er hält spielend die gewunschte Zimmertemperatur und heizt mit Wenig Brennstoff sauber, sicher und selbsttätig. Weitere Auskünfte erteilt die Steinkohlen-Beratung Mannheim, Schubertstr.. N Mit Kohle und Koks heizt man heute bequemer denn je Nr. Leib mini die den ken den hind seine das und noch Ram Will Werd P Fr Aerz an mer tung die. 1 urspi Sückb⸗ die den einen ärzte licher den schla Kran und Raltu dere. Aerzt des runge die Sicher Einze Verhs gesta in ih nung! Press. zZenfu teilige zrungs übe Vo! wu ach Ster die Sti ten ma 9275 dieser Alexa Vertr. von E gin v. 845 Mo und ei durch feuer! heißer Als 1. Okt träger einfac Union Einhei undd al Flagge länder (holt s An Friedli ten Er listen keine len. A lichen Straße Veran- Welt je Staune Komitee hatten Fremd Zu erk das Gu „W Wie of stellun Slückli reinige hier, feiern Staate zielbev Anngebi Satz de linge u keit be den ne We stellt Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 pOLITIK MANNHEIM ER MORGEN. Seite 25 Fr. 233 Beruhigen— erklären— beschwichtigen S Debré kommt als Vermittler Sein Besuch in Bonn soll den leicht bewölkten deutsch- französischen Himmel aufhellen Frage an Ehefrauen: Welches Sefühl haben Sle, wenn Ihr Mann taclellos gekleidet ist? Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Die französische Oeffentlichkeit, soweit sie ihre Informationen aus dem staatlichen Rundfunk und dem staatlichen Fernsehen oder aus der„standpunktfreien“ Presse bezieht, erfährt seit einigen Tagen nicht ohne Erstaunen, daß die ehedem als ausgezeichnet gepriesenen deutsch- französischen Beziehungen gegenwärtig eine Ver- trauenskrise durchmachen, und daß man sich in Regierungskreisen von der Reise des Premierministers Debré nach Bonn eine Aufhellung dieses etwas bewölkten Horizon tes erhofft. Auf das Liebesidyll de Gaulle— Adenauer sei also unbemerkt eine Art Ehekrise gefolgt. Vom offiziellen Paris, oder— besser gesagt— offiziellsten Paris (denn im Außenministerium kann man auch Privatmeinungen vernehmen, die nicht unbedingt mit den Tönen übereinstimmen, die aus dem Elysee-Palast kommen und die eher an die Melodie erinnern, die ehemals während der Vierten Republik in der französischen Außenpolitik gesungen wurde) wird diese Spannung der antifranzö- sischen und anti-gaullistischen Haltung der Beamten des Bonner Auswärtigen Amtes, des Vizekanzlers Erhard, der Sozialdemokraten, der Industriellen und dem Einfluß Europarat gegen die europäische Integra- tion nicht vergessen. Daher sind auch die Kontakte zwischen ihm und Adenauer Wäh- rend der letzten Jahre, seit Debré der zweite Mann in Paris geworden ist, nicht immer besonders herzlich gewesen. Informierte Be- obachter in Paris befürchten dazu noch eine britische Aktion in Bonn, die Mißtrauen ge- Sen die französischen Hintergedanken er- wecken möchte, wobei die Engländer ihrer- seits natürlich der europäischen Integration auch nicht freundlich gesinnt sind. Daher hört man hier immer häufiger die Meinung, daß Debrés Besuch in Bonn nur die Vorbe- Intworten: f. Ich freue mich darüber, ich bin stolz auf ihn. eee ed 2. Ich fühle mich dann Auch wohl n W N W V P uf den werden, wie sich Europa ohne die Amerika- ner Ansicht überzeugen wird. Wenn Debré Bausch zum Fernsehstreit e Wäh- 5 in Bonn de Gaulles Reformpläne für die Hei- 5 3 f 1 NATO als prinzipielle Ueberlegung darstellt Frankfurt.(dpa) In einem Schreiben an 27 Protest südbadischer Aerzte und darauf hinweist. daß Frankreich auf„einen kleinen Kreis von Parteifreunden“ g 1801 Freiburg.(bl. Eig. Bericht) Eine Gruppe deren Verwirklichung in naher Zukunft in der CDU setzt sich der Intendant des 8 e Aerzte protestierte in einem Offenen Brief nicht drängt. Unter diesen Bedingungen Süddeutschen Rundfunks, Dr. Bausch, mit ien an an den Präsidenten der Bundesärztekam- hofft man hier, daß die deutschen Ge- den Vorwürfen auseinander, die ihm wegen gende mer Dr. Fromm, erneut gegen die Hal- sprächspartner der allgemein formulierten seiner Haltung im Fernsehstreit gemacht Tourés tung der Bundesärztekammer im Streit um Idee einer Verstärkung des europäischen werden. Das von Bausch als vertraulich be- reneral die Reform der Krankenversicherung. Die Einflusses in der NATO zustimmen und sich zeichnete Schreiben wurde jetzt vom -Trup- ursprünglich aus 22 und jetzt aus über 40 gegenüber einer Ausdehnung der NATO-„Aktuellen Fernsehdienst“ Frankfurt) ver- tau ge- Sücdbadischen Aerzten bestehende Gruppe, Beratungen auf Themen, die über den Rah- öffentlicht. 5 Verbraucherbefragung 5 eee eee ee e See Ae ee er 1 die jedoch keine neue Organisation Srün- men Europas und des Nordatlantik hinaus- Dr. Bausch, der in der vorigen Wahl- e für 2 N den will, hatte sich bereits im Juli 1960 in gehen, aufgeschlossener zeigen werden. periode CDU-Landtagsabgeordneter in m 8 12 einem Offenen Brief gegen die Bundes- Auch über das Festhalten der Bonner Baden- Württemberg war, schreibt, als Mann Verbrauchsforschung, ̃ ialisti- frztekammer gewandt. Sie warf der ärzt- Außenpolitik an den Prinzipien der euro- der Publizistik könne er nicht die Einstel- Bielefeld. 8 ur der lichen Spitzenorganisation vor, daß sie von päischen Integration macht man sich im lung teilen:„Wer dem Kanzler widerspricht, 12 erräte- den ursprünglich klar formulierten Vor- offiziellen Paris keine IIlusionen. Zu diesem schadet der CDU“, Kritisch äußert sich schlägen der Aerzteschaft für eine echte Punkt kann Debré auf verschiedene halb- Bausch zum Führungsstab des 1 ; Krankenversicherungsreform abgewichen sei offizielle Aeuhßerungen hinweisen, die das Fernsehens, der schon das Programm der 5 5 5 5 5 und neuerdings mehr oder weniger die Er- Europa der Vaterländer“, wie es de Gaulle ersten 13 Wochen fertig haben wolle.„Und Bravo, meine Damen 88 das Ist Klug und vernünftig! ˙iñnßß ,, e. C den bat et auch nicht teber Oegben die an ere. ie rotestierenden 8 scher 0 ege zum europäisch neuen Fe hprogra N— 2 aftun-⸗ Aerzte, die unterdessen aus vielen Teilen menschluß auslegen. Debré wird weiterhin tendenten der„Deutschland-Fernseh-& P, denn dort erhält man stets etw qs Besonderes! n, die des Bundesgebietes zustimmende Aeufe- in Bonn unterstreichen. dag Frankreich kei- GmbH“ verantwortet, einem Mann, der im Dabei ist K& P-Kleidung preiswert, immer sehr Schlie- rungen erhielten, forderten eine Reform, nerlei tiefgreifende Revisionen der beste- September 1960 noch nicht einmal gewählt iswert! gegner die die Selbstverantwortung der Ver- henden europäischen Institutionen fordern ist, während mit den Millionen der Deut- Dre ISV* ng je- sicherten hebt, die ärztliche Leistung durch wird. g N 8 schen Bank bereits auf Monate hinaus das durch Einzelleistungshonorare anerkennt und das Beruhigend,. erklärend. beschwrichtigend Programm Praktisch festgelegt wird. Die 10fün Verhältnis zwischen Arzt 2 1 155 also soll 1 a 1 15 der 8% 1 5. gestaltet. Zugleich wenden sich diese Aerzte vöse, leidenschaftliche, schnell aufpbrausende Potheken, die jetzt schon mit der morali- f iSi AI 8 ne 15 ihrem Schreiben scharf gegen den„Mei- und. leicht Peeinflugbare Mann, der schlecht schen Bürgschaft der Bundesregierung auf Zwei Beispfeſe aus der großen K&P Abs WWahl: erden. nungsterror“ in der ärztlichen Standes- Kontakt zu den Menschen findet und dar- dem zweiten Programm ruhen, werden je- da im Presse, die nur den Standpunkt der Spit- unter leidet, dabei der geignete Verhand- den Fachmann von Rang abhalten, sich an S Alles zenfunktionäre wiedergebe und alle gegen- lungspartner für Bonn bedeutet, kann an- die Spitze jener Gesellschaft stellen zu las- geord- teiligen Ansichten zur Krankenversiche- gezweifelt werden Ins Bonn hat man Debre Sort, die der Kanzler zunächst mit, dann ohne Der„Garantie-Anzug“, ein Hausmarken- einung rungsreform weitgehend unterdrücke. seinen langen leidenschaftlichen Kampf im seinen Treuhänder Schäffer gegründet hat.“ Anzug mit einjähriger Garantie! geord- 0 5 8 80 Entwicklungs-Ehrgeiz mit Juju-Zauber Seine Merkmale: 1. iginal- englischer Stoff aus bestem n Par- 2 K 2 11 K a 2266 Oriqina englischer 0 geord-„Wir Werden eln ZWel er On gO Seln Hause, der strengster Prüfung 9 Nigeria wurde unabhängig— ohne Unruhen/ Der volkreichste Staat Afrikas hat es nicht leicht standhält garan- Von unserem nach Nigeria entsandten Korrespondenten Dr. Werner G. Krug 0 eleganter Mehrzweck-Anzug an der Lagos— daß ich die hektischen Tage der Unabhängigkeitsfeiern in Nigeria gut wicklungsstufen darstellt, in dem man N vor fen, überstanden habe, verdanke ich dem Jujqu-Zauber, der dem 1 1 unseres 11 modernste Eleganz und jüngsten technischen Ein besonders hoher Gegen- 5. „ n Volkswagen-Pressebusses von seinem zuständigen Medizinmann ins Gesicht Seblasen Fortschritt Seite an Seite mit unvorstellbarer j 8 4a wurde. Mit diesem„Cham-Zaubers“ e 9 8 er 11 5 5 Mig Primitivität und entsetzlichem Elend findet Weͤrt zum Preis von„ f 0 . achtung sowohl des Motors wie sämtlicher Verke rsregeln in das Gewühl der neue. i b 1. f 2 51 sten Hauptstadt der Welt. Man stelle sich den Lärm eines Großstadt- Rummelsplatzes, 5 55 5 85 5 2 die buntesten und verwegensten Kostüme eines Faschingsballes und die dröhnenden Eimer Fläche, seinen 35 Millionen Men- nens Stimmen zahlloser Jahrmarktausrufer vor, überziehe das ganze mit sämtlichen Düf- die 1 18 Monat 5 1 Wider- 5 85 1. 2 1 8 fen— und chen, die sich alle onate um eine wei- en und Gerüchen eines orientalischen Basars, versetze es in einen Backofen un tere Million vermehren, daß es als volkreich- 100 000 man hat, auf den kürzesten Nenner gebracht, die hiesige Atmosphäre. 8 125 3 75 5 5 1 ster Staat des afrikanischen Kontinents über 5 85 8 8 e„Princess charming“, wie die selbst in Parteien mehr oder Weniger das gleiche 15 Prozent von dessen Gesamtbevölkerung„Prominent der Hausmarken-Anzug 3 dieser Tropenhitze stets kühle Prinzessin Programm vertreten. Man könnte es in die verfügt. Seine Führer erstreben ganz bewußt des Vertrauens! 5 E Alexandra von Kent genannt wird, reist als folgenden Punkte zusammenfassen: Innen- eine Sesamtafrikanische Solidarität, und eine. umbe. Vertreterin ihrer Kusine, Königin Elisabeth politisch demokratischer Sozialismus, weit- starke Abordnung hat sich dieser Tage unter Seine Merkmale: auch. von England, seit dem 1. Oktober auch Köni- gehende Wirtschaftsplanung unter Beibehal- Führung des Minister präsidenten Balewa zur 87 a. eshalb gin von Nigerien, mit großem Gefolge mit tung der Privatinitiative und des Kapitalis- INO- Vollversammlung begeben, um dort 2 100 volges Merino- vigoureux- lreißig 45 Modellkleidern, mehreren Dutzend Hüten mus, außenpolitisch die Freiheit und Solida- nach der Aufnahme als 99. UNO-Mitglied für Kammgarn AA. eichen. und eigenem Leibarzt in einer Art von Zirkus rität aller afrikanischen Länder, scharfe Ver- kolgende Forderungen einzutreten: Selbst- 5 zt und durch die Längen und Breiten zwischen dem urteilung nb e 5 i 25 gewebt in Vorkshire(England) 5 ſcht keuerheiße Uinea-Golf und der trocken- Neutralismus ehnung von Stütz- abhängigkeit von allen politis„ mili— i 129 heibgen N 5 Punkten in Afrika) sowie die feste Absicht, schen und ideologischen Blöcken und Bildung 6 Keſte und Schug mehrfach d 1 f 0 78 itte sich den beiden Machtblöcken von Ost und zunächst eines westafrikanischen Gemein- f gen 1 5 o West fernzuhalten, und eine Politik des un- samen Marktes mit gemeinsamer Währung, gezwirnt 50 1 des Landes und von Zehntausenden bedingten Neutralismus 2 befolgen.. Zollunion und wirtschaftlichem Entwicklungs- Unvergleichlich vorteilhaft — einfacher Landeskinder besuchten Feier der Der neue Staat, der so viele zentrifugale programm als erster Schritt zur Bildung der von Teilen der CDU auf den Kanzler zugeschrieben. Dieser Einfluß habe bei Adenauer gegen den positiven Eindruck angekämpft, den der alte Herr ursprünglich aus Ram- bouillet mitgebracht hatte. Dabei tete und überschätzte Einfluß des Wenn man den Dingen ernsthaft auf den Leib rückt, so erkennt man, daß im Außen- ministerium im Elysée genügend Einsicht in die Gründe vorhanden ist, die in Bonn nach den Besprechungen in Rambouillèet Beden- ken laut werden liegen. Diese Gründe waren den höchsten Pariser Stellen zwar bekannt, hinderten aber de Gaulle nicht daran, in seiner Pressekonferenz vom 5. September das Junktim zwischen seinen Europaplänen und seinen Absichten zur Reform der NATO noch schärfer herauszustellen, als dies in Rambouillet geschehen war. Bonn kann und will aber nicht mit der Frage konfrontiert Union Jack niedergeholt wurde, zischten die Einheimischen befriedigt:„Zum letzten Mal“, und als an seiner Stelle die grün- weig- grüne Flagge Nigeriens aufstieg, riefen einige Eng- länder wider alle Vernunft:„Put it down“ Golt sie runter). 5 Ansonsten war es eine friedliche, allzu friedliche Souveränitätsübergabe. Zum größ- ten Erstaunen der mehreren hundert Journa- listen aus aller Welt gab es keine Unruhen, keine Zusammenstöße, kein Auseinanderfal- len. Aber es gab auch keinen überschweng⸗ lichen Jubel und keine Freudentänze auf den Straßen. Zwar erschienen die Massen zu allen Veranstaltungen, wie eben in diesem Teil der Welt jedes Ereignis willkommener Anlaß zum Staunen ist, doch die Organisatoren des Fest- komitees, die Minister wie die Opposition, hatten alle Hände voll zu tun, den erstaunten Fremden aus der ganzen Welt immer wieder zu erklären, warum das Böse ausblieb und das Gute nicht kam. „Wir werden kein zweiter Kongo sein“ Wie oft hörten wir diese kategorische Fest- stellung. Sicher haben die Ereignisse im un- Slücklichen Kongobecken ernüchternd und reinigend gewirkt. Aber ebenso zeigte sich hier, wie schon bei den Unabhängigkeits- kelern Ghanas und anderer westafrikanischer Staaten, daß hier in den letzten Jahren ganz zielbewußzt eine politische Führerschicht her- Alngebildet wurde, die unter geschicktem Ein- Satz der alten Stammesautorität der Häupt- Unge und der sich auf die Stammeszugehörig- keit beschränkenden Politischen Parteien sich den neuen Aufgaben voll gewachsen zeigt. Wer mit ihren führenden Köpfen spricht, stellt immer wieder fest, daß alle drei muß auch der bei den französischen Stellen gefürch- „perfiden Albion“ beachtet werden. ner verteidigen liege. Bonn ist davon über- zeugt, dag es dazu nie kommen wird. Man weil aber dort, daß der einzige Weg, die Amerikaner doch zu so seltsamen Gedanken und Entscheidungen zu bringen, der von de Gaulle vorgeschlagenè Plan ist, der die Aus- ein andersetzung mit den Möglichkeiten einer isolierten europäischen Verteidigung und deren Vorbereitung zum Inhalt hat. In Paris weiß man genau, daß Bonn von die- Ser Ueberzeugung nicht abzubringen ist. Und de Gaulle mag denken, daß er auf die Dauer recht behalten und auch die deut- schen Staatsmänner von der Richtigkeit sei- reitung für eine neue Deutschlandreise de Gaulles sein könne. Auf jeden Fall gibt man sich hier der Hoffnung hin, daß schon Debrés Aufenthalt genügend Bonner Bedenken zer- streuen könnte, und daß weitere Bespre- chungen der sechs EWG-Partner über de Gaulles Europagedanken in einigen Wochen anlaufen werden. Der bevorstehende Ab- schluß des deutsch- französischen Militärab- kommens, das dem ehemaligen Gegner be- deutende Stützpunkte auf französischem Gebiet zur Verfügung stellt und auf der an- deren Seite bedeutende Kräfte der Bundes- wehr praktisch unter französische Mitkon- trolle bringt, wird in Paris im Sinne einer günstigen Entwicklung der deutsch- franzö- sischen Beziehungen trotz des gegenwärtig leicht bewölkten Himmels ausgelegt. Tendenzen aufweist und ein Konglomerat verschiedener Stämme, Religionen und Ent- Straußenfedern auf dem Strohhut Keiner der ausländischen Teilnehmer bei der feierlichen ersten Sitzung beider Häuser des nigerischen Parlaments konnte sich dem visuellen Kontrast entziehen. Hier saßen schwarze Abgeordnete und Senatoren, gemäß dem steifen, strengen Protokoll von West- minster, der„spęaker“, und die Parlaments- beamten trugen die Roben und Perücken der Mutter der Parlamente; dort die Minister, Abgeordneten und Senatoren in landes- üblicher Tracht, der Ministerpräsident im Weihen, wallenden Burnus des Nordens,„Zik“ Doktor Azikiwe) als Senatspràsident im Weizen Agdaba mit schwarzem Käppchen, der Finanzminister trug das farbige Gewand der Küste mit einer viele Meter langen Schleppe, er hatte einen goldenen Spazier- stock, und auf dem Kopf saß ein mit großen, grünen Pfauenfedern geschmückter Panama Strohhut. Das Land hat zwar ein besonderes Nigerianisierungsministerium, und die Ge- Werkschaften, Angestellten und Beamten kordern gebieterisch die Entlassung der zahl- reichen britischen Berater, doch jeder, und ganz besonders die Regierung, weiß, daß diese noch für viele Jahre unentbehrlich sein wer- den, daß ohne sie der neue Staatsapparat in kürzester Frist zusammenbrechen muß. Und man weiß auch um die Notwendigkeit fort- laufender westlicher Hilfe zum Ausbau der eigenen Wirtschaft und damit zur Hebung des 80 unvorstellbar niedrigen Lebensstandards. 80 viel beredeten Vereinigten Staaten von Afrika. Die vergangenen Jahre praktischer Selbst- regierung haben den verantwortlichen Män- nern das eine unausweichlich klar gemacht: mit der Freiheit und Selbständigkeit begin- nen erst die Probleme. Sie sind hier besonders zahlreich, da die übergroße Mehrheit der Bevölkerung weder des Lesens und Schrei- bens kundig ist, noch auch nur die geringste Vorstellung von der Aufgabe und Funktion der Demokratie hat. Das mag auch der Grund für den mangelnden Enthusiasmus der Be- wohner sein. Sie alle haben langsam erkannt, daß es zwar schön ist, einen farbigen Umhang mit der Aufschrift„Independence“ und auf- gedruckter Landeskarte zu tragen oder einen Filas(Kappe) in den grün-weiß- grünen Lan- desfarben, daß aber die weißen Herren jetzt durch schwarze ersetzt werden, die obendrein höhere Steuern erheben. Das freie und selbständige Nigerien ist mit seiner Unabhängigkeit nicht zur Muster- demokratie geworden, doch es hat die An- sätze und vor allem den Willen, zu einem modernen Staatswesen zu werden, dessen Macht und Einfluß im Konzert der afrikani- schen Völker einzig und allein von der Kraft seiner Entwicklung und seines wirtschaft- lichen Fortschritts abhängt. Kein Nigerier, gehöre er zur Prominenz mit Regierungshaus, Regierungswagen und eigenem Chauffeur oder zu der Masse der in unglaublichem Elend lebender Slumbewohner, zweifelt, daß er und sein Land es schaffen werden. und bin zufrieden. Z. Man geht lieber mit a Seinem gut gekleideten Mann, der Sogar bewundert WVIrd. 148. Die Hosen des„Garantie“ und des„Prominent“ Anzugs natürlich mit Sl-RO-SET Dauerbögelfalten, dem unöbertrefflichen, vieltausendfach bewährten K& P.-Vorteil! %% Ein jeder Kunde profitiert, weil K& P selbst produziert! MANNHEIM. O 7 PLANKEN UND STUTTGART. MUNchEN Am Sonntag, dem 9. Oktober 1960, ist unser Geschäit von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet 5 ebe Seite 26 MANNHEIMER MORGEN . 8 Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 295 Neue Ausgrabungen in Haithabu Der Umfang einer uralten Wikingersiedlung soll erforscht werden In der alten Wikingersiedlung Haithabu in unmittelbarer Nähe der kleinen Kreis- stadt Schleswig im Norden Schleswig-Hol- Steins begannen in diesen Tagen wiederum Ausgrabungsarbeiten. Es ist vorgesehen, in- nerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre Systematisch zu ärbeiten. Die Deutsche For- schungsgemeinschaft hat hierfür einen gro- Ben Teil der finanziellen Mittel zur Verfü- Sung gestellt. Der halbkreisförmige Erdwall der alten Wikingersiedlung erstreckt sich am Ufer des Haddebyer Noofes, eines seeartigen Gebil- des, das einen Nebenarm der Schlei dar- stellt. Etwa 25 Hektar umschließt der Wall, und in diesem Gebiet lag einst der Kern der Wikingersiedlung. Bisher weiß man, daß der Wall etwa um 900 angelegt wurde. Nach einer Blütezeit von etwa 200 Jahren ver- lor die Siedlung Haithabu immer mehr an Bedeutung, bis sie schließlich ganz vom Erdboden verschwand. Die Archäologen ha- ben festgestellt, daß sich einst in Haithabu Kaufleute aus vielen Ländern trafen. Die Siedlung gehörte zu den bedeutendsten Han- delszentren der damaligen Zeit. Münzen aus England, Byzanz, Arabien und aus Rußland, die dort entdeckt wurden, lassen darauf schließen. Handwerker, vor allem Schiff- bauer, lieben sich in Haithabu nieder. Es entwickelte sich ein erstaunliches Gemein- Wesen. Man findet allerdings auch heute kaum eine Antwort auf die Frage, warum der Stern Haithabus so verhältnismäßig rasch wieder sank. Mehrfache Ausgrabungsarbeiten wurden durch den Krieg unterbrochen. Erst in den vergangenen zehn Jahren stand Haithabu Wieder mehr im Mittelpunkt des Interesses der Altertumsforscher. Das Jahr 1953 brachte eine besondere Ueberraschung. Auf dem Grunde des Haddebyer Noores entdeck- ten Wissenschaftler des Schleswiger Lan- desmuseums ein Wikingerschiff, das vermut- lich nach einem Brand dort gesunken war. Die Schleswiger Wissenschaftler stiegen so- zusagen vom Schreibtisch weg in Taucher- ausrüstungen und untersuchten in mühevol- ler Arbeit den wertvollen Fund. Die Arbei- ten wurden vor allem dadurch sehr er- schwert, daß man nur bei sehr mangelhafter Beleuchtung arbeiten konnte. Jeder Schritt auf dem Grunde des Noores wirbelte Schlamm und Pflanzen auf, so daß die For- scher das Schiff mehr oder weniger„er- tasten“ und„erfühlen“ mußten. Man hofft, daß es eines Tages gehoben werden kann. Mit Drahtgeflecht wurden die wesentlich- sten Teile des Schiffes vorerst gegen Beschä- digungen geschützt. Das Studio Flensburg des damaligen Nord- westdeutschen Rundfunks lud im Sommer 1955 Rundfunkreporter aus der Schweiz, Frankreich und aus skandinavischen Län- dern ein, und es entstanden unter erhebli- chen Schwierigkeiten Reportagen vom„Mee- resgrund“ über den Schiffsfund, so daß eine breitere Oeffentlichkeit auf die Forschungs- arbeiten in Haithabu aufmerksam wurde. Die Schleswiger Wissenschaftler stellten da- mals die Behauptung auf, daß noch mehrere Wickingerschiffe auf dem Grunde des Noo- res liegen würden. Eine Untersuchung oder gar Bergung würde allerdings beträchtliche Kosten verursachen. Nach der Entdeckung des Schiffes wurde es wieder stiller um Haithabu. Kleinere Ausgrabungen auch außerhalb des Ring- Walles von Haithabu wurden in den folgen- den Jahren wohl vorgenommen, aber erst im vergangenen Jahr ging man wieder im größeren Umfang an diese Arbeiten. Die jetzt begonnenen Grabungen auf einem Grä- berfeld außerhalb des Walles, das einen Um- fang von etwa einem Hektar hat, sollen un- ter anderem auch zeigen, wie groß die ge- samte Siedlung Haithabu gewesen ist. Joachim Redetzki Allerlei Unglaubliches Belohnter Blutspender Auf den Aufruf eines Hospitals in Wellington(Neuseeland) zur kreiwilligen Blutspende hin meldete sich ein Mann, um einen halben Liter Blut zu spenden, Als ihn die Aerztin untersuchte, stellten sie bei ihm hochgradige Blutarmut fest. Er verließ da- raufhin das Hospital mit einem halben Liter mehr Blut, als wie er es betreten hatte. Kleine Ursache, große Wirkung Wenn alle Amerikanerinnen im Alter von über 19 Jahren ihr richtiges Alter ange- ben würden, so stellte kürzlich ein New Yorker Kenzenfabrikant fest, würden die Kerzenfabriken der USA für die Geburts- tagskuchen jährlich etwa zwei Millionen mehr Kerzen verkaufen können. Campingfreuden Meiers campierten zum ersten Mal. Am Morgen seufzte er:„Ameisen, Mücken, Frösche— ich glaube, ich trete aus dem Tierschutzverein wieder aus!“ Von berühmten Leuten Lokalgeschichte Max Liebermann hatte für das Rathaus von Altona einen Bildentwurf„Die vier Jahreszeiten“ eingereicht. Als nun einer der Stadtväter ein wandte, man sollte doch lieber ein Thema aus der Geschichte der Stadt dar- Stellen, verteidigte sich Liebermann: Das hab' ich doch! Was ist denn in Altona sonst passiert außer den vier Jahreszeiten!“ Weltraum- Probleme Der amerikanische Raketenforscher Wern- her von Braun äußerte sich kürzlich über die aktuellen Probleme der Weltraumschiffahrt: „Zwei Hauptwiderstände sind dabei zu über- winden: die Schwerkraft und die Bürokratie. Mit der ersten sind wir fertig geworden, aber die zweite ist bisher immer noch stärker als Wir!“ „Der Mensch weiß jetzt alles, was sich auf der rückwärtigen Seite des Mondes abspielt und bald wird er auch über das Leben auf dem Mars genau Bescheid wissen“, schrieb kürzlich ein amerikanischer Schriftsteller. „Aber was im Kopf seiner Frau vor sich geht, das wird ihm stets ein unlösbares Rätsel bleiben!“ Zeugen Der Wiener Schriftsteller Peter Altenberg hatte von jeher die Gewohnheit, nicht vor 3 Uhr nachmittags aufzustehen, während er die Nächte in angeregten Diskussionen unter seinen Freunden im Café zuzubringen pflegte. Als er eines Tages eine Vorladung zu einer Zeugenaussage auf 9 Uhr erhielt, ent- schuldigte er sich bei seiner Stammtischrunde im voraus, daß er am nächsten Abend nicht kommen könnte, weil er aufs Gericht müßte. Mit großer Mühe gelang es seinen Freunden, ihn davon zu überzeugen, daß die Verhand- lung nicht um 9 Uhr abends, sondern mor- gens stattfinden würde. Entsetzt über diese barbarische Zeit lieg sich Peter schließlich überreden und für den nächsten Morgen rechtzeitig wecken. Als er am Abend darauf wieder an seinem Stammtisch eintraf, berichtete er voll höch- stem Erstaunen:„Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß zu dieser nachtschlafenden Zeit schon so viele Menschen auf den Straßen sein können. Wozu brauchen eigentlich die Ge- richte so viele Zeugen?“ ö Eheliche Sprachverwirrung Der Schriftsteller Arthur Koestler, der aus Ungarn stammt, in Oesterreich studierte, lange Jahre in Deutschland und Frankreich als Journalist tätig war und schließlich als englischschreibender Autor in Amerika zu Ruhm gelangte, beherrscht dadurch eine gröbere Anzahl Sprachen— sehr zum Kum mer seiner Frau, einer gebürtigen Englän- derin, die einmal einen Freund des Hauses ihre Nöte anvertraute: „Arthur ist kein Mensch, sondern ein wandelnder Turm von Babel mit seinem fortgesetzten Durcheinander von allerlei Sprachen. Tagsüber geht es schließlich noch, denn außer Englisch verstehe ich schließlich auch ein wenig Deutsch und Französisch, Aber nachts ist es fürchterlich. Im Schlaf spricht er in einer Sprache, die kein ver- nünftiger Mensch verstehen kann. Er träumt ungarisch!“ „Da müssen Sie es eben lernen, wenn Sie seine Träume verstehen wollen!“ meinte der Bekannte. „Ich weiß“, seufzte die geplagte Frau,„ich habe mich auch schon darüber gemacht. Aber neuerdings fängt er nun an, auch noch tschechisch zu träumen 2 St.-Johann-Str. 78. Sie urteilt: an der Sparsamkeit.“— Ja, urteilen Hausfrauen über LESIEUR-GL. Eine von vielen ist Frau Friedgard Kessel aus Saarbrücken, „Mit LESIEUR-öL bin ich sehr zufrieden. Ich kann das als Köchin einer Gaststätte recht gut beurteilen. Unsere Gäste sagen, daß reines Pflanzenöl- wie LESIEUR-GL- leicht bekömmlich und gesund ist. Ich verwende LE SIEUR- l für alle Gerichte. Eier- speisen gibt es eine schöne helle Farbe und macht sie locker. Fleisch wird mit LE SIE UR-GL zart und ge- schmackvoll. Gemüse läßt sich besonders gut dünsten. Am besten gelingen Salate, Senfsogen, Fisch und Geflügel. Die Qualität von LESIEUR-GlL erkenne ich an der Farbe, am natürlichen Geschmack und LESIEU R- L. verbessert die Speisen LESIE U R- L dient der Gesundheit LES EU R- L. verbraucht sich sparsam LESIE UR- 12 L in der praktischen Glasflasche be f Schuppen Hopfjuckeng⸗ geſtigt zuverlössig audrausfallk E Drog. Ludwig& Schütthelm, O 4. 3 Anzeigen im MM haben Erfolg! Geldrerkehr nur 0 ERWI Bargeld fur jeden Zueck bis zu 2 000,— ohne Vorkosten Bequeme Rückzahlg. Kostenl. Beratg. MANNHEIM. G 3, 7 Tel. 233 57 Viernheim, Walz, Am Stockfeld 25 00 Zins p. Mt. 4 Gebühr 2 70 gg. verdienstbescheinig. N FRANCK Finanzierungen geld an beute b. 2000, rasche Auszahlung! Erst Information: Ruf 5 20 90 M. Klein, Mhm., Eggenstr. 9 Schaeffer KG Kredit-Bũüro MANNHEII, L 18, 9. 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Den beiden Wissen- schaftlern gelang es, zwei Gruppen des kom- Plizierten Insulin-Moleküls darzustellen, von denen eine 13, die andere 10 Aminosäuren als Verbindungsglieder hat. Sie arbeiten zur Zeit an der Synthese der dritten Gruppe, um dann den Zusammenbau des gesamten Mole- Kkülverbandes zu versuchen. Wenn es gelingt, die 51 Aminosäure-„Bausteine“ des Insulins auf synthetischem Wege so miteinander zu verbinden, wie es die Natur im Hormonmole- kül tut, bedeutet dies die erste Synthese eines Proteins. Ueberdies würden damit die Arbeiten des britischen Wissenschaftlers Dr. Frederick Sanger, der im Jahr 1958 für die genaue Darstellung der Molekülstruktur von Insulin mit dem Nobelpreis für Chemie aus- gezeichnet wurde, experimentell bestätigt. A. D. Neues Medikament Gegen Rheuma und Arthritis Mit dem neuen Medikament, triameinolone acetonide(Kenalog)“ sind, wie erste Ver- Suche in den USA ergaben, offenbar bessere Ergebnisse bei der Behandlung von Rheuma und Arthritis zu erzielen als mit Hydrocorti- son, einem der meistgebrauchten Arzneimittel in der modernen Therapie. Dies berichtete vor kurzem Dr. Emil D. W. Hauser(Chikago) im„Journal of the American Medical Asso- ciation“. Dr. Hauser erprobte die Wirkung der neuen Verbindung an 67 Kranken— 18 Männern und 49 Frauen— in den Alters- Sruppen zwischen 19 und 85 Jahren. Als Symptome zeigten sich bei allen deutliche Schwellungen, Schmerzen und Druckemp- kindlichkeit im Verein mit stark einge- Schränkter Beweglichkeit im Gelenk. Mit Ausnahme eines einzigen Patienten reagier- ten alle sehr positiv auf die Behandlung, bei der trotz häufiger Applizierung des Medika- ments keine unangenehmen Nebenwirkungen Auftraten. Besonders in Form von niedrig- dosierten Injektionen in den Gelenkspalt oder die Gelenkflüssigkeit hat nach Dr. Hau- ser„triameinolone acetonide“ eine aus- gezeichnete Wirkung. A. D. 8 Sattelmücke auch in Deutschland Die Sattelmücke Oiplosis equestris), in Rußland seit längerem als Getreideschäd- lng bekannt, tritt neuerdings auch in Deutschland auf. Die blutroten, etwa bis fünf Millimeter langen Larven dieser Gall- mücke, verursachen durch Saugtätigkeit an den Halmen und Blattscheiden vor allem der jungen Weizenpflanzen grubenartige Vertiefungen mit sattelartig verdicktem Rand, wodurch des Wachstum der Pflanzen nicht nur beeinträchtigt, sondern bei star- kem Befall überhaupt verhindert wird. Der Populationsaufbau erfolgt während der Flugzeit der Weibchen dieses Schädlings von Mai bis Juni, die ihre rotbraunen Eier längs der Blattnerven ablegen. Schon nach Wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die dann saugend den Halm abwärts wandern, um sich Mitte bis Ende Juli im Boden zu verkriechen, wo sie überwintern. Die Ver- Puppung erfolgt erst im nachfolgenden Frühjahr. Diese Lebensweise macht die Bekämpfung des Schädlings sehr schwierig, 8 daß es gültige Empfehlungen für die An- wendung der gebräuchlichen Insektizide noch nicht gibt. df. Auf der Suche nach menschlichen Krebsviren Eine wichtige Entdeckung im Sloan-Kettering-Institut, New Vork Zum ersten Male ist es gelüngen, ein Virus zu entdecken, das aus menschlichen Krebsgeschwülsten isoliert werden kann und dessen Einimpfung in Laboratoriums- tiere charakteristische Krankheitserschei- nungen hervorruft. In einer sehr vorsichtig formulierten Erklärung des Sloan-Kette- ring-Instituts in New Vork, einer der be- deutendsten Krebsforschungsstätten der Welt, heißt es, das„mit menschlichem Krebs in Verbindung stehende Virus“ führe bei neugeborenen Hamstern zu Migßbildun- gen, die sich in verminderter Körpergröße, flacher Stirn oder verkleinertem Schädel, dem Hervortreten der Augen und der Zunge, einer Verkümmerung der Zähne und schwachem Knochenbau äußern. Das Virus kann allerdings nicht unmittel- bar aus menschlichen Krebsgeschwülsten isoliert werden, sondern nur aus mensch- lichen Tumoren, die auf Ratten überpflanzt wurden. Das Filtrat konnte aus allen acht verschiedenen Geschwulstarten hergestellt werden, mit denen man bisher experimen- tierte. Das Virus findet sich auch in den Ge- weben krebskranker Menschen außerhalb der eigentlichen Geschwulst, nicht aber in den Geweben gesunder Menschen. Ueber- pflanzte man die Krebsgeschwülste auf Ratten, so fand man das Virus sowohl in den Tumoren als auch in anderem Gewebe. Aus dem Gewebe normaler Ratten und dem von Tieren, auf die man tierische Tumore überpflanzt hatte, konnte man den Erreger nicht isolieren. Aus anderen Experimenten scheint hervorzugehen, daß das Serum von Pferden und Kälbern das Virus neutrali- siert, nicht aber das Serum von Menschen. Um den Erreger in den überpflanzten Geschwülsten auffinden zu können, müssen die Tiere zunächst mit Cortison behandelt oder mit Röntgenstrahlen bestrahlt werden. Geschieht das nicht, so werden die Viren anscheinend auf irgendeine Weise innerhalb der überpflanzten Zellen inaktiviert. Offen- bar wird dieser neutralisierende Faktor durch Cortison und Röntgenstrahlen zer- stört. Man nimmt an, daß ein ähnlicher Faktor auch bei krebskranken Menschen das Virus inaktiviert oder maskiert, was aber nicht verhindert, daß die Erreger von der Geschwulst aus in anderes Gewebe über- gehen. Um seine krankheitserregende Wirkung auf Hamster ausüben zu können, muß der Erreger innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt des Tieres diesem eingeimpft wer- den. Die Impfung kann auch ein bis acht Tage vor der Geburt erfolgen und zwar in der Form, daß man das Virus dem Embryo einimpft. Wird der Erreger von einem neu- geborenen Hamster auf einen anderen über- tragen, so steigert sich seine Infektwirkung, Was daraus hervorgeht, daß die Tiere in zu- nehmendem Maße kränker und deformier- ter werden und früher sterben. Jedoch scheinen die Viren die Anfälligkeit der Hamster für Krebserkrankungen nicht zu steigern, und zahlreiche Tiere denen man den Erreger einimpfte, haben bereits ein Alter von zwei Jahren erreicht. Elektronen mikroskopische Untersuchun- gen haben Partikel gezeigt, von denen man annimmt, daß sie mit den Erregern identisch sind. Mit den Viren, die nachweisbar für manche Krebserkrankungen bei Tieren ver- antwortlich sind, haben diese Partikel aber keine Aehnlichkeit. Die amerikanischen Forscher Helene W. Toolan, Gilbert Dalldorf, Marion Barelay, Satish Chandra und Alice E, Moore vom Slogn-Kettering-Institut, die das eigenartige Virus entdeckten, lassen es dahingestellt, ob der Erreger bei menschlicher Krebsbildung eine kausale Rolle spielt oder auch nur in irgendeiner Beziehung zur Entwicklung von Krebs steht. Sie betonen aber, daß das Virus — Wie schon gesagt— auf irgendeine noch ungeklärte Weise„mit menschlichem Krebs in Verbindung steht“. Ein ausführlicher Be- richt über die erwähnten Versuche wird in der nächsten Nummer der„Proceedings of the National Academy of Science“ erschei- nen. A. Okun Immuntherapie bei schweren Verbrennungen Erfolgreiche Versuche/ Auffallende Besserung nach Blutübertragung Eine revolutionäre neue Methode zur Be- handlung schwerer Verbrennungen durch Injektionen von Frischblut oder Serum wurde von amerikanischen und sowjetrus- sischen Wissenschaftlern erfolgreich erprobt. Wie aus einigen Referaten zu diesem Thema, die Ende September 1960 auf dem 1. Inter- nationalen Kongreß über Brandwundenfor- schung in Bethesda(Maryland) gehalten wurden, hervorgeht, kam bei Verletzten mit sehr schweren Brandwunden eine auffällige Besserung ihres Zustandes buchstäblich über Nacht. Sie hatten Blut von Personen erhalten, die selbst nicht allzulange vor dem Blutspenden von Verbrennungen genesen Waren. Ueber die in den USA bisher gemachten Erfahrungen berichtete Dr. Sol R. Rosenthal von der Medizinischen Akademie der Uni- versität Illinois(Chikago). Die dem neuen Verfahren zugrunde liegende Ueberlegung ist die künstliche Erzeugung einer Immuni- tät gegen die bei Brandverletzungen im Kör- per gebildeten Giftstoffe. Wohl produziert der Körper in einem solchen Fall selbst An- titoxine, jedoch häufig nicht in der ausrei- chenden Menge. Nac Dr. Rosenthal wurde die Immun- reaktion des Körpers bei Brandverletzun- gen im Jahre 1937 entdeckt. Eine Bestätigung der daraus entwickelten Theorie an Hand der bei Brandwundenbehandlung gesam- melten Erfahrungen war dem amerikani- schen Forscher jedoch erst in den letzten Jahren möglich. Unter den Opfern, die ein Schulbrand in Chikago im Jahr 1958 gefor- dert hatte, befanden sich viele Kinder im Alter zwischen 8 und 14 Jahren. Da nicht genügend Frischblut oder Serum von Per- sonen vorhanden war, die selbst vor nicht allzulanger Zeit die Folgen von Brendver- letzungen überstanden hatten, konnte er je- doch nur bei sechs Kindern das neue Be- handlungsverfahren anwenden. Ein neun- jähriges Mädchen, dessen Körper zu fast 50 Prozent mit Brandwunden bedeckt war und an vielen Stellen Schwelungen aufwies, be- fand sich schon seit fast zwei Wochen in einem Zustand hochgradiger Schlaflosigkeit, war vollkommen apathisch, hatte nur gerin- gen Appetit und konnte sich kaum bewegen. Dr. Rosenthal übergab dem behandelnden Arzt 400 cem Blut, die dieser dem Kind in- jizierte. Kurz darauf fiel es in einen ruhigen Schlaf, aus dem es serst nach fünf Stunden wieder erwachte. Am nächsten Tag hatte sich sein Zustand auffallend gebessert. Das Kind entwickelte guten Appetit, hatte viel Weniger Schmerzen, konnte sich verhältnis mäßig gut bewegen und zeigte großes Inter- esse für seine Umgebung. Aehnliche Erfahrungen machte man nach den Angaben Dr. N. A. Feodorows vom Zen- tralinstitut für Hämatologie und Bluttrans- fusionen(Moskau) in der Sowjetunion in Tierversuchen und beim Menschen. Auch Vertreter anderer amerikanischer und euro- Ppäischer Forschungsinstitute und Universi- täten konnten die Theorie von Immunreak- tionen des Körpers bei Brandverletzungen auf Grund eigener Beobachtungen erhärten. AD. Die Luzerne braucht Kobalt Schwermetalle für pflanzliche Stickstoffbindung von Bedeutung Das Schwermetall Kobalt ist als Spuren- element von größter biologischer Wichtig keit für alle Säugetiere, denn es ist Bestand- teil des als Antiperniziosafaktors bekannten Vitamins Bu. Die biologische Bedeutung die- ses Metalls für die Pflanzen war jedoch bis- her umstritten, obwohl winzige Kobaltspu- ren in mehreren höheren Pflanzen— so zum Beispiel Tomaten und Weidegras— fest- Sestellt worden waren. 5 An der Universität von Kalifornien an- gestellte Untersuchungen haben aber neuer- dings einwandfrei ergeben, daß Kobalt eine weit größere Rolle im Leben mancher Pflan- Zell spielt, als man bisher angenommen hatte, und daß die Bedeutung dieses Spurenele- ments für die Landwirtschaft von ausschlag- gebender Bedeutung sein kann. Experi- mente, die mit Hilfe von„schwerem“ Stick- stoff durchgeführt wurden, zeigten nämlich, daß das Metall unentbehrlich für die Stick- stoffbindung von Luzerne ist. Dieses für die tierische Ernährung wichtige Futterkraut, das in Amerika als Alfalfa bekannt ist, ge- hört zu den Schmetterlingsblütlern, die in Symbiose mit stickstoffsammelnden Knöll- chenbakterien an den Wurzeln Knollen bil- den, die reich an Stickstoff sind, einem Grundstoff, ohne den tierisches Leben un- möglich wäre, da er Voraussetzung für Ei- weigbildung ist. Luzerne und andere Schmet- terlingsblütler werden daher nicht nur als Viehfutter angebaut, sondern auch zur Stickstoffanreicherung des Bodens. Bei diesen Versuchen zeigte es sich, daß Luzernepflanzen, die in völlig kobaltfreiem Boden auf wuchsen, nur sehr kleine und kei- nen Stickstoff enthaltende Knöllchen pil- deten, blaßgrün blieben und nicht blühten, Was auf Eiweißmangel zurückgeführt wer- den konnte. Der Nährwert dieser Pflanzen war also nur sehr gering. Wurde den Pflanzen jedoch auch nur eine verschwindend kleine Menge(0, 000 000 024 8) Kobalt zugeführt, so nahmen sie eine ge- sunde grüne arbe an, fingen an zu blühen und entwickelten größere Knollen, die reich an àssimiliertem Luftstickstoff waren. Neuer Virus-Typ verursacht Maul- und Klauenseuche Die Maul- und Klauenseuche in den Rindviehbeständen gehört in den europä- ischen Ländern dank der entwickelten sero- logischen Impfmittel und administrativer Maßnahmen zu den bewältigten Problemen. Auch in außereuropäischen Ländern führten die in Deutschland entwickelten Impf- methoden zum Erfolg. Nun ist aber unter den Viehbeständen in Israel eine neue Art der Maul- und Klauenseuche aufgetreten, gegen die sich der klassische MKS-Impfstoff als gänzlich wirkungslos erwies. Es handelt sich um einen aus Asien eingeschleppten Virus, Asia I, der bislang auch im vorder- asiatischen Bereich nicht aufgetreten ist. Obwohl die„Europa-Kommission zur Kon- trolle der MKS“ die meisten europäischen Länder überwacht, ist die Gefahr nicht aus- geschlossen, daß die gefährliche asiatische Maul- und Klauenseuche auch nach Europa übergreift. df. Verbessertes Schilddrüsenhormon Ueber Möglichkeiten, das Schilddrüsen- hormon Thyroxin chemisch zu verändern und so seinen Anwendungsbereich als Me- dikament- vor allem bei der Kropfbehand- lung— wesentlich zu verbreitern, berichtete Dr. Eugene C. Jorgenson, Chemieprofessor an der Universität Kalifornien. In Tierversuchen hat man dieses verfeinerte Thyroxin bereits erfolgreich erprobt. Die Veränderungen be- stehen darin, daß man dem Hormon einen Teil des Jodgehalts entzieht, der allgemein als Schlüsselsubstanz in der Kropfbekämp- fung betrachtet wird. Umfassende Forschun- gen ergaben jedoch, daß zwei der vier Jod- Atome im Thyroxin-Molekül entweder pas- siv sind oder sogar den beiden anderen Ato- men entgegenwirken. Diese beiden Atome werden jetzt aus dem Schilddrüsenhormon, das entweder von Schlachttieren gewonnen oder synthetisch dargestellt wird, entfernt. A. D. Goldkronen verraten„Strahlungs- unfall“ An jemandem, der Goldkronen oder Gold- plomben trägt, läßt sich leichter als bei an- deren Personen feststellen, ob er— etwa durch einen Betriebsunfall in einer Reaktor- station oder in anderen Atomkraftanlagen- einer gefährlich hohen Strahlungsdosis aus- gesetzt war. Die durch ionisierende Strah- lung in der Goldmasse erzeugte Radioaktivi- tät ist bereits meßbar, lange bevor Strahlen- wirkungen an den Geweben oder klinische Symptome beobachtet werden können. Die Intensität der künstlich erzeugten Radio- aktivität ist ein genaues Maß für die von der betreffenden Person zuvor empfangene Strahlendosis, wie Versuche des Instituts für Flugmedizin der Us-Luftstreitkräfte àn Affen ergeben haben.(Nach„Dental Times“) Impfstoff gegen Masern Einen Masernimpfstoff auf der Basis ab- geschwächter lebender Viren, der in Form von Nasentropfen verabreicht wird, hat das amerikanische Arzneimittelwerk„Philips Electronics and Pharmaceutical Indusries Corporation“ entwickelt. Er wurde inzwi- schen an 800 Kindern erprobt, deren Eltern sie zur Teilnahme an diesem Versuch frei- Willig gemeldet hatten; bei 86 Prozent dieser Kinder erwies er sich als wirksam. Das Arz- neimittelwerk beabsichtigt, die Lizenz für die Massenproduktion beim Oeffentlichen Ge- sundheitsdienst der USA zu beantragen. A. D. flottem Bindegürtel. 5 Material, in Anthrazit. Größe 6 5 jede weitere Größe 4. mehr. check- Muster. Größe 5 Jede weitere Größe.- mehr. mit Strickeinfassung. 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Oktober 1960 WEIT und wissENR Chemische und elektrische Raketen Neue Antriebssysteme/ Fortschritte in der Leistungssteigerung Der einzige Weg zur Erreichung von Ge- schwindigkeiten, die den Raumflug zulassen, ist die Anwendung des Strahlantriebs in irgendeiner Form. Der Flugkörper wird da- bei durch einen nach hinten ausgestoßenen Strahl von Materialteilchen beschleunigt, die fest, flüssig oder gasförmig sind oder sogar aus Strahlenbündeln bestehen können. In jedem Fall erzeugt der Düsen- oder Ra- ketenmotor nur so lange Schub, als Materie- teilchen als sogenannte Stützmassen für den Flugkörper geliefert werden. Ein wichtiges Kriterium für die Beurtei- lung der Leistung eines Strahltriebwerks ist dabei der spezifische Impuls, eine Indexzahl für den Nutzeffekt, mit dem aus dem ver- fügbaren Treibstoff Schub erzeugt wird. Die Fluggeschwindigkeit und die Tragfähigkeit einer Rakete für Nutzlasten hängen weit- gehend von diesem Faktor ab. Bei den ent- sprechend dem gegenwärtigen Stand der Strahlantriebstechnik heute üblichen gasför- migen Stützmassen läßt sich der spezifische Impuls dadurch steigern, daß man die Tem- peraturen in der Brennkammer erhöht und den Anteil leichterer Gase, vorzugsweise Wasserstoff, im Abgasstrahl vergrößert. In der Praxis bereitet dies jedoch infolge der damit verbundenen Materialbeanspruchung durch Hitze und Erosion erhebliche Schwie- rigkeiten. Ueber Fortschritte in der Leistungsstei- gerung und in der Ueberwindung solcher Schwierigkeiten berichteten kürzlich ameri- kanische Ingenieure in Boston(Massachu- setts) anlählich einer Tagung, auf der man sich mit Fragen des Flugmotoren- und Ra- ketenbaus beschäftigte. So wird an der Johns- Hopkins- Universität in Baltimore (Maryland) an Staustrahltriebwerken für Flugzeuge gearbeitet, die mehrfache Schall- geschwindigkeit erreichen. Diese Aggregate sind Düsenmotoren ohne bewegliche Teile. Die zur Verbrennung des Treibstoffs ange- saugte Luft wird ohne die übliche Kombina- tion Kompressor— Turbine an der Oeffnung des Ansaugrohrs„gestaut“ und strömt dann vorverdichtet mit hoher Geschwindigkeit in die Brennkammer, wo sie sich mit dem Treib- stoff vermischt und gezündet wird. Die hohe Ausströmgeschwindigkeit der Verbrennungs- gase erzeugt einen entsprechend hohen Schub. Große Beachtung fand auch ein Projekt der Thiokol Chemical Corporation, das den Bau einer Feststoffrakete mit 4,5 Millionen Kilogramm Schub zum Ziel hat. Die größte in den Vereinigten Staaten bisher entwik- kelte Feststoffrakete ist das Triebwerk der Interkontinentalrakete MINUTEMAN, das 68 000 Kilogramm Schubleistung aufweist. Daneben gehen die Arbeiten zum Bau von riesigen Flüssigkeitsraketen(680 000 kg Schub) für die Durchführung besonderer Weltraumprojekte weiter, ebenso die Unter- suchungen über Möglichkeiten zur Bünde- lung mehrerer solcher Triebwerke zu einer Superrakete. Derartige Antriebssysteme sollen die Entsendung großer Raumflugkör- per zum Mond oder zu den Planeten Mars und Venus erlauben. In den Diskussionen wurden ferner neu- artige Steuervorrichtungen für Erdsatelliten zum Umlenken aus einer erdnahen Bahn auf einen Kurs behandelt, der in Mondnähe oder auf eine Satellitenbahn um den Mond führt. Derartige Steuersysteme sollen außerdem zur Stabilisierung von Raumstationen sowie zur Regulierung der Fluggeschwindigkeit und der Höhe von Nachrichtensatelliten be- nutzt werden. Neben diesen Raumflugkörpern, die alle zu den„klassischen“ chemischen Raketen ge- hören, gewinnen allmählich auch die elek- trischen Raketen an Bedeutung. Im Gegen- satz zur Verbrennungsreaktion in der Brenn- kammer der chemischen Rakete, an der ein Kraftstoff in Verbindung mit Sauerstoff be- teiligt ist, erhalten sie ihren Vortrieb durch elektrische Kräfte aus der Ionisierung von Gasmolekülen oder Gasatomen, Plasma-Be- schleuniger, Gitterelektroden- Ionenrakete, Ionenmotor, magneto-hydrodynamischer An- trieb sind heute zwar der Oeffentlichkeit noch weitgehend unbekannte Begriffe, aber schon in ein paar Jahren dürften sie nach Ansicht der Raketenfachleute zum allgemei- Alfred Kunen(Mitte) von der Republic Aviation Corporation studiert interessiert eine Versuchs anordnung zur Erzielung von Plasmo-Kontrak- tionen. Durch das Zusammenpressen von Plasma, eines seht heißen, ionisierten Gdses, versbcht man, den för die Fortbewegunggeines Raum- flogkörpers im interplanetarem Raum erforderlichen Schub zu erzeugen. nen Vokabular gehören. Laboratoriumsappa- raturen zur experimentellen Untersuchung der verschiedenen Formen des elektrischen Raketenantriebs existieren bereits. In der Praxis werden allerdings elektrische Ra- keten nicht von der Erdoberfläche, sondern nur von Raumstationen aus starten können, 6 In einem lustitot des U8. Bundesamtes för Aerondu- tik und Weltraumforschung wird mit einer Zeitdehner- camera(Vordergrund der Ablcuf eines Versuchs mit einem Plasmabeschlebni— ger gefilmt. Die Unter- suchung der Bewegung von heißem, jonisiertem Sas in einem magneti- schen Feld ist ein Wichtiges Sebief der Faumflogfor- schung. 7 da ihr geringer Schub nicht ausreichen würde, um die Erdanziehungskraft zu über- winden. Ihr großer Vorteil für Flüge im in- terplanetaren Raum besteht jedoch darin, daß sie infolge ihres geringen Treibstoffver- brauchs Wochen, Monate und sogar Jahre mit dem mitgeführten Treibstoff auskämen und für langfristige Expeditionen eingesetzt werden könnten. Eine Voraussetzung für die Verwendung solcher Antriebssysteme sind Stromquellen von geringem Gewicht, zu deren Entwicklung durch Sonnenlicht, und Atombatterien bereits bemerkenswerte Bei- träge geleistet wurden. a Ein lonenstrahl, Wie er hier am Arbeitsmodell eines von Kockefdyne[North American Aviqtion nc.) entwickeſten lonenmotors qufgenommen worde, könnte im luftleeren Raum einen Flog- kôrper über ungeheure Entfernungen vorW-ärtsbe wegen. Text und Bilder AD. leganz und Wohnlichkeit bietet dieses preiswerte MANN.-Beispiel in hohem Maße: Wohnzimmerschranłk Nußbaum mit Ahorn, 210 cm 542. Leichte Party- Garnitur mit Stoff in Farben nach Wahl. Sof 234.—, Sessel II2.-, Dreieck- Tisch 45.—. Und das Schöne bei MANN: Bekannt för pbnktliche und sorgsame lieferung! MANNHEIM, An den Planken, D 2 ,, Seite 30 MANNHEIMER MORGEN FEUILLETON Freitag, 7. Oktober 1960/ Nr. 233 Nr 8 i n 8 8 ha; erliner Festwochen- heiter bis Wolkig 3 Beifall und Pfiffe für die letzten Premieren des Jubiläums- programms 5 a 0 Freundlich 85 die Herbstsonne mit Klaviersaiten, schlimmem Geräusch und die entsetzte Flucht? Es wird viel geredet te bei den Sennen 8 er estw⸗ ochen. Wenn pantomimischem Blödsinn bestand. auf der Bühne, herrlich hohler Unsinn, ur- die Sie auch nicht son emte. so tauchte g 3 8 komisch Nichtiges. Aber niemand bemüht Po! sie doch die un Stadt tagsüber Nur immer schön verröckt! sich ernsthaft, der Sache auf den Grund zu — 9 5 8 Nur einmal reg- Guten Tag, Herr Ionesco, wie geht's?. kommen. Man richtet sich ein in der neuen Qu . aber das war kaum der da wir nun einmal beim Blödsinn angelangt Umgebung, im neuen„Reich“, vergißt die une 8 sind. Vergangenheit— läßt sie„unbewältigt« so- Zu Nicht so beständig war das Schönwetter Es geht ihm blendend. In Berlin war er zusagen— Wartet auf das Geräusch und me in den Musentempeln Berlins. Nach dem von auch. Nicht in persona zwar, doch auf den flieht stumpf weiter. Zum Schluß bleibt nur Sch Gustav Rudolf Sellner inszenierten bläß- Bühnen. Im Hebbel-Theater gastierte das der Vater übrig, in der allerobersten Man- fol. lichen» Egmont“ hatte Leopold Ahlsens Düsseldorfer Schauspielhaus mit seinen Sarde. Er macht„Inventur“— wiederum ist kn. Raskolnikoff“ stark beeindruckt— das„Nashörnern“ in der Inszenierung von Karl- es nur leeres Gerede. Dieser Halbstunden- übe Schloßpark-Theater ist bereits eingeladen Heinz Stroux., Und in der Schiller-Theater- Monolog, in dem Wilhelm Borchert noch ein- 15 Worden, mit dieser Aufführung bei den Pa- Werkstatt wie im Schloßpark-Theater gab mal die stupide Skala zwischen dem wüten Nochweh 8 riser Theater- Festwochen im nächsten Jahr es Premieren, bei denen Ioneseò àus den Ku- den und winselnden Bramarbasieren des eee 45 zu gastieren. Still und klanglos dagegen lissen blinzelte. 3. kräktis herunterspielte, des Krieges He War Boris Blachers„Rosamunde Floris“ 5 8 ist die große Schwäche des Stücks. Es dauert 5, i 28 8 f über die Bühne der Städtischen Oper ge-„Die Reichsgründer oder Das Schmürz“ einfach zu lange, bis der Vater sich aus dem 8 885. 3 155 schlichen. Nicht der Anflug eines Skandals; nannte der im vorigen Jahr jung verstor- Fenster stürzt: die letzte endgültige Flucht Marie Blane und Michael 0 die Berliner Zeitungen verrieten leise Ent- 8 V 3. vor dem unheimlichen Geräusch. Degen(der bis zum Ende 1 8 833 72 1 100* 5 leur, Iters Un nansonniler Oris 1an 121281 Carl Ebert immer 30 Uübsch Scrat, weng es sein dreitelliges Stück, das die Schlller-⸗ Uebris bleibt: das„Schmürz“. Was ist der vergangenen spielzeit ang von den Rängen herab pfeift. 5 Theater- Werkstatt erstmals in Deutschland das? Zuviel gefragt. Jedenfalls— keine zum Ensemble des Mann- Unt S8* 3 1 1 3 3 1 aufführte. Das war die gewichtigere der bei- leichte Rolle. Walter Bluhm schleppte ihre heimer Nationaltheaters lan Festwochenmildes Publikum? Aber nein, den Premieren. Ein Theaterstück nämiſch Last mit gespenstischer Passivität durch die gehörte) in einer Szene 5 es konnte auch anders. Als John Cage im mit Anfang und Ende und zwingendem Zug drei Teile des Stücks. Er hat einfach nur da ae ena es 5 3 Uns Hebbel-Theater an die Rampe trat und zum Ziel. Außerdem von Regisseur Günther zu sein, ständig, grünlich blaß, zusammen- des de.. „Bühl!“ brüllte, antwortete das Parkett Sauer mit fast reißerischer Konsequenz auf gekrümmt, ohne ein Wort zu sagen, und wird borgene Strom“ von Ruth All schlagfertig mit„Buh!“ Das war beim Gast- jenem. 55 0 8 1„ 50 3 l j een an ausbalanciert, der zwischen Banalität un n 1 5 die„Tribüne“ als deutsche 100 P Grauen verläuft, jedenfalls aber den Ge- das schlechte Gewissen, das Schuldbewußt- r gib g 8 a** 3 danken an einen bloßen Bierulk nicht auf- sein der dumpf vegetierenden„Reichs- a 80 Wir schon berichteten) den Ausdruckstanz Renmen aft gründer“? Berliner Festwocken her- G0 8 We e 3 c 5 58 Eine Familie in einem imaginären Miets- Man kann sich allerlei denken beim e ter! piel abstrahiert hat.„Musik“ dazu lieferten n f a de nier 8 1 18 8 Foto: Heinz Köster zue e Tuer und us ieht vor einem undefinierbaren,„ chmürzs, und das ist ja recht schön. Sogar 5 2 5. schauerlich aus der Tiefe röhrenden Ge- gruselig ist's manchmal, und gut gespielt John Qage, und Cagens„Bähl“ sehörte zu räusch höher von Stockwerk zu Stockwerk. dazu: auch von der mumienhaft leblosen eben dieser„Musik“, die ansonsten aus end- Der Wohnraum wird immer enger, der ge- Roma Bahn(Mutter), der monoton schnod- losen Pausen, jähen Ellbogen-Tiefschlägen rettete Hausrat immer karger, die Familie drigen Gudrun Genest Dienstmädchen), der gib auf die Tastatur, tropfenweis angezupften immer kleiner. Was ist das Geräusch, weshalb hoffnungslos aufbegehrenden Gisela Stein ö die (Tochter) und dem gutbürgerlich-honorig wel maskierten Erhard Siedel Nachbar). So hatte WO! das Publikum doch etlichen Grund zum unc Beifall. aufführung bei den Salzburger Festspielen Ausweglosigkeit und ist wertvoll als De. sen Zwei Tage später dagegen, im Schloßpark- wir am 1. August berichteten. Im Schloß- monstration: Krieg ist sinnlos und schmut. Faz Theater, erscholl Protestgeschrei. Da trat parktheater spielte Walter Franck den her- zig; wer mitspielt, gleich auf welche Art Sen N. F. Simpson, ein englischer„Ionesco“, mit untergekommenen Prahler Erie, satt ge- und mit welchem Ziel, macht sich schuldig. Har seinem Einakter„Das Loch“ auf den Plan. spreizt in der Fülle seiner Kläglichkeit. Der aufrechte Held nicht minder als der spr. Das ist nun kein Stück mehr, hat weder An- Rudolf Fernau war der Nachtportier: eine überlegen-versöhnliche Weise. Stat fang noch Ende noch irgendein Ziel. Vom getretene Kreatur mit Spreizfüßen und ein 2 ö dur Sinn ganz zu schweigen. Natürlich, wir sind paar Jammerlichen Träumen: armselis auf- Piel bennende Inteneltat eiae genen ode ja so klug und beflissen heute, wir könnten flackernd zum Schluß. als er die Rolle sei-(einst am Mannheimer Nationaltheater 901— selbst diesem Monstrum noch einen Sinn nes verstorbenen Vorgängers Hushie an- kend) war der vom Tode gezeichnete Onkel, f unterlegen. Aber wir sollten es nicht. Denn tritt, dem Erie sich überlegen fühlen durfte, voll müden Wissens und Kras GN f ö es verlangt nicht danach, mit keinem Wort, weil er bei ihm sein Sroßspuriges Geduas- Sehr grad und scharf Anne-Marie Blanc, die g mit keiner Geste. Es ist einfach Quatsch. sel abladen und sein Selbstgefühl aufpäp- herbe Rächerin, die ihrem zu Tode gefol- ö Ein zerlumpter„Seher“ sitzt an einem Loch peln durfte. terten Sohn nachtrauert. Gut aufgehoben und starrt hinein. Nacheinander starren Und Wovon lebt das Theater? war auch die Rolle des„sonnigen“ Francois fünf weitere Personen hinein. Sehen ein bei Peter Herzog, ier den Wanke mut die- ö verhängtes Kirchenfenster, Golfspieler, Natürlich, es gab auch handfestes Thea- ses jungen Menschen zwischen leichtfertig 1 Aquarien, eine Kabelverteilerdose. Quasseln ter in Berlin. Gute, solide dramatische Haus- anmutiger Heiterkeit und Gewissensnot 9 sich in ihre Halluzinationen hinein, kalauern, mannskost. In der„Tribüne“ die deutsche irisieren lieg. Noch ein Bekannter aus 1 blödeln, reden so hanebüchen miteinander— Erstaufführung des Schauspiels„Der ver- Mannheim: Michael Degen als der ältere ö und aneinander vorbei, daß Ionesco vor Neid borgene Strom“ von Ruth und Augustus Bruder Jean, ein festumrissener rechtschat-⸗ 1 4 erblassen muß, und selbst der gutwilligste Goetz, nach einer Romanvorlage spannend fener Charakter, ins bäuerlich Wurzelnde rl. 2 5 Theaterbesucher vor Wut knallrot anlaufen serviert. Frankreich nach dem Krieg. Onkel chend, trug die sauber ausgeglichene Auf- a kann. Bis zur Blasphemie schwillt die Suada Daniel, wegen Kollaboration mit der deut- führung wesentlich mit. 81 ö an. Und wenn auch der Regisseur Walter schen Besatzungsmacht verurteilt. kelirt tod- 92 g Henn noch so liebevôll geschickt das Karus- krank aus dem Gefängnis in den Schoß der Mit einer europäischen Erstaufführung 6 . Familie zurück. Die aber besteht aus ehe- beschloß dann das Schillers Theater die 115 sell der Zu- und Abgänge drehte, wenn auch f 5 f 1 Zehnte Berli Festwocht 10 I die Schauspieler— Arthur Wiesner, Rudi maligen Widerstandskämpfern. dis unmer 28 5 rade e Wa, 90 3 D 8 5 N 5 noch den Verräter suchen, der einen der Schauspiel„Der beste Mann“ von Gore Vidal chmitt, Reinhold Bernt, Stefan Wigger und 5 5 J 5 4 1 ö Le a f N 1 5 Ihren einst den Deutschen auslieferte. War Der junge Amerikaner richtet seinen Ehr 5 ö 2 s geschwätzig gackernd Tilly Lauen- i Na e di . Stein und Ursula Gütschou— mit noch do 8. 8 Ibsen gemahnenden Konse Peer ü Soest ect a 5 3 8„ 142 8 1 a 1 0—. 1 805 Ar- Das Schmörz im Kreise der Familie 5 3 wurde quenz tasten und krallen sich die Dialoge in lichkeit. Er fängt die Wirklichkeit im v 3 5 1 ee ee Ein Foto aus der deutschen Erstaufführung gründer oder Das Schmürz“, von Boris Vians Szenenfolge„Die Reichs- dem Festwochenbeitrag der Werkstatt-Bühne des Berliner Schiller- Theaters. Von links: Wilhelm Borchert als Vater, Walter Bluhm als Schmurz und Roma Bahn als Mutter. Foto: Ilse Buhs Vorher gab's die„deutsche“ Erstauffüh- rung des Einakters„Hughie“ von Eugene O'Neill, über dessen„deutschsprachige“ Erst- die trübe Vergangenheit zurück. Der Ver- räter wird entlarvt— es ist der Todesstoß für die Familie. Das Stück bietet keine hübsche„Lösung“, es verdichtet qualvolle Schnappschuß ein, hier einen amerikanischen Parteikonvent, der seinen Präsidentschafts- kandidaten wählt. Das ist ein Stoff, prall von Leben. Und da Gore Vidal ein scharfes Auge SCHOCTOTLADFE SO GRAMM N bur —. cHo KON DE s SNAMM SO PFEENN IG 100 GRAMM „und viel, viel Milch, Vollmilch natürlich“ be due m ͤ zu erreichen, im Stadtzentrum am Wasser- turm Mannheim, 0 7. 23 Kunststraße, Tel. 23958, 23959 RADIO HECK- Mannheim, am Wasserturm, 0 7, 23. Kunststruße Musikschrän Fernseh-, Radio- Blitz- Reparaturen. 6 Spezial- Kundendienst. kostenlos ins Haus gebracht. 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Als der Schau- Finohr er wir- Onkel, Grams, me, die gefol- ehoben rangois ut die- itkertig zensnot aus ältere tsche t- ide xi e Auf- ährung die dem Vidal. 1 Ehr- efsinn, onder- it im lischen chafts- all von s Auge Nr. 233/ Freitag, 7. Oktober 1960 FEUIITLETON MANNHEIMER MORGEN. Seite 31 hat, und Humor dazu, braucht ihm um die Wirkung nicht bange zu sein, Da läuft gewiß nicht alles glatt und zügig von Vorhang zu Vorhang— aber wen juckt es nicht, die schmutzigen Westen der Politiker ausgebrei- tet zu sehen und den Schlägen beizuwohnen, die den Dreck daraus in Wolken aufwirbeln? Politik ist halt ein unsauberes Geschäft. diese Ein bißchen gefährlich vielleicht, Quintessenz. Aber wohl nicht ganz falsch Und, wie gesagt, auf jeden Fall wirkungsvoll. Zumal Boleslav Barlog den hektischen Rum- mel so treffsicher inszeniert hat. Und mit Schauspielern, die wacker das Ihre zum Er- folg beitragen. Grohartig Alfred Schieske, knorrig und kpurrig als alter Ex-Präsident, überlegen manipulierend und saftige Klug- heit aus draller Grobschlächtigkeit sprießen lassend. Wunderbar auch Lotte Stein als schrullig-weise Frauenfunktionärin. Martin Held und Wolfgang Lukschy stehen sich als Kandidaten im Kampf bis aufs Messer gegenüber. Der eine hemdsärmelig- herzlich, unbekümmert, ehrlich— Martin Held wuchs nicht gleich voll hinein in diese Rolle. Der andere aalglatt, um keine Antwort verlegen, unbedenklich zu jedem Mittel greifend, bri lant gespielt von Wolfgang Lukschy, so d- er unsympathisch wirkt und doch nie völlig unsympathisch ist. Viel Beifall gab es im Schiller-Theater. Allerdings buhte auch jemand, als der Autor an die Rampe trat. Vielleicht einer, dem„Das Loch“ alles bedeutet? Gut, daß es auch solche gibt. Aber sie sollten nicht vergessen: von so rechtschaffenen Handwerkern, wie es die Goetzens und Gore Vidal sind, lebt das Thea- ter. Nur lauter N. F. Simpsons, und es würde zugrunde gehen. Ahschiedsschmerz und Paprika Auch unter den modernen Komponisten gibt es erfreulicherweise immer noch einige, die nicht Neues um jeden Preis aus irgend- welchen Dogmen herausexperimentieren wollen, sondern schlichtum Musik machen und so auch„konservative“ Ohren veranlas- sen, guten Willen zu zeigen. Das war das Fazit einer Veranstaltung„Musik der Ge- genwart“ in der„Akademie der Künste“ im Hansa-Viertel. Abgesehen von einem etwas spröden Fagott-Quintett von Claude Ballif standen die übrigen vier Uraufführungen durchweg stärker im Zeichen der Tradition oder doch einer dicht an die Tradition sich anschließen dernität. 8 übersichtlich gebaute zwei von Everett Helm, das monisch Klar g ers Werner den, auf ihr weiterbauenden Mo- thematisch e Streichquarte Wirkungsvolle, har- ordnete Oktett Opus 40 des Thärichen und die„Dal 10 di Francine Settene“ für Sopran, te und Klavier von Wladimir Vogel, in denen spielerischer Humor nicht zu kurz kam. F rich Zehms Sonette der Louize Labèe, spart und expressiv textgemäß ver- tont r Sopran, Gitarre, Klarinette und reichtrio, sang Carla Henius mit leiden- schaftlicher kühlung und klug disponier- umlichen Mitteln. Die bis auf Wladi- Oel vollzählig anwesenden Kompo- nisten durften sich für herzlichen Beifall des Publikums ebenso wie für die techn'sch voll- kommene und lebendige Interpretation durch die Ammer vereinigung der Berliner H ker und die übrigen Solisten bedanken en. Und noch einmal Theater. Zwei Kleinig- Engländers Noel Coward, deutsche ungen, brachte Lucie Mannheim, Gatten Marius Goring im gastierte „Begegnung“ n einer Liebe. Im Er- keiten des M 3 Erstau Statior frischu zum eines englischen Provins bahnhofs kreuzen sich die Wege zweier Menschen, dort treffen sie sich heimlich immer wieder, dort nehmen sie Abschied für immer. Beide sind verheiratet, jeder hat seine eigene Familie; Scham und Gewissens bisse überschatten ihre Liebe. Lucie Mann- heim dämpfte ihr Leid in den karg und still gezeichneten Umriß einer wohlanständigen, aber schicksalhaft fortgerissenen Frau. Ma- rius Goring, mit störendem englischem Ak- zent, war ein wenig farblos. Die melancho- lische Affäre ist guflockernd kontrapunk- tiert durch zwei unbeschwert zueinander tändelnde Pärchen am heiteren Rande und erhält ein dankenswert resolutes Finale, als eine geschwätzige Freundin in die Ab- schiedsbeklemmung bricht. Reizvoll für die Schauspieler mußte es sein, anschließend aus den härenen Gewän- dern dieser Mikro-„ Tragödie“ in die bunten Masken des Satyrspiels„Die Paprikas“ zu schlüpfen. Lucie Mannheim und Marius Go- ring als tanzendes und singendes Komiker- Paar in einem drittrangigen Kabarett. Kein Stück, sondern mur ein Blick— in die Garde- robe der beiden, wo sie sich umkleiden, essen, sich gegenseitig anöden, schnell aber auch zusammenfinden zu gemeinsamem Angriff gegen den Kapellmeister und den Direktor des Etablissements. Das ist mit derb-lustigen Pointen gewürzt und gefiel dem Publikum am besten. Wenn es auch nicht genügte, den Abend festspielreif zu machen. Immerhin hatte er sich bei der achten Wiederholung, die ich sah, ganz hübsch herausgemausert. Bei der Premiere war Lucie Mannheim besonders mit dem einleitenden Monodram„Geliebte Stimme“ von Jean Cocteau kraß durchge- fallen: mit einem, tränenschwer in allzu lästige Breite gezogenen seelischen Exhibi- tionismus. Späterhin hatte sie offenbar ge- strafft; ich sah sie verhalten, fand den Mono- log zumindest nicht breiter, nicht peinlicher, als er vom Text her ist. Lucie Mannheim bot reich differenzierte Mittel auf, wenn sie aller- dings auch mehr kalkuliert schienen, als aus erstickender Seelenqual brechend. Kurzum, ein Abend der Kleinigkeiten, den der possierliche Tanz-Sketch der beiden Paprikas nicht herausreißen konnte. Und wenn schon Tanz und Gesang, dann lieber gleich in die Deutschlandhalle, nicht wahr? Hawyagii in natürlicher Größe In deren Riesenbau hatte nämlich Re- gisseur Wolf Völker von der Städtischen Oper zum dritten Male der leichten Muse ein Festwochenpodium errichtet und auf der Weitgeschwungenen, märchenblauen, von Palmen umkränzten, von Wasserspielen Sarnierten Spielfläche Paul Abrahams „Blume von Hawaii“ inszeniert. Hans Carste dirigierte die Berliner Symphoniker, quick- lebendig spielten in den Hauptrollen Topsy Küppers, Harry Friedauer, die kaffeebraune Olive Moorefield und— mehr mit dem Schwergewicht zum Gesang hin— Nore Henjon und Bariton Georg Völker von der Städtischen Oper, der ja in dieser Spielzeit auch im Mannheimer Nationaltheater zu hö- ren sein wird. Die Darsteller hatten, wie schon im ver- gangenen Jahr, ihre ambulanten Mikrofone auf der Brust, die manchmal versagten, manchmal aber die Stimmen auch süß und schön klingen ließen. Die Tausende auf den weitgeschwungenen Radrennrängen des Hallen-Ovals waren jedenfalls ganz Ohr Und ganz Auge. Denn Wolf Völker hatte die drei Operetten-Akte vollgestopft mit Tanz und Schaugepränge und allem Zuckerwerk der großen Revue. Das hatte Schwung und ins Loch gestarrt „Das Loch“ herum, das der engliscke Ionescolünger N. F. Simpson duf- ssen dat: Ursula Gütschow, Tilly Lauenstein, Reinhold Bernt, Rudi Schmitt und Stefan Wigger in der Aufführung des Steglitzer Schloßpar-Theaters, dię lebhafte Proteste des Da stehen sie um ger Berliner Festwochen- Publikums wachrief. Schmiß und Würze und gab der Deutsch- landhalle, was ihr gebührt. Leider ließ die Regie den Handlungsfaden im Trubel un- tergehen. Immerhin, man merkte etwas von Filmdreharbeiten auf Hawaii, von Konfusio- nen zwischen eingeborenen und filmischer. Fürstlichkeiten, und wenn auch nicht ganz klar wurde, wer wen liebte und wann wel- cher auf welche verzichtete— am Ende fan- den sich drei glückliche Paare, also mußte ja wohl alles stimmen. Eines steht fest: irgendwie gehört so ein Abend in der Deutschlandhalle zu den Ber- liner Festwochen. Gewiß, Theater, Konzert- säle und Ausstellungen boten auch ohne- dem eine reiche, runde Festspielmischung: Experimente und gediegene Hausmannskost, Foto: Heinz Köster Gelungenes und ehrgeizig Erstrebtes fügten Sich zu vielstimmigem Akkord. die Künst- lerische Bilanz war positiv. Aber das soll es ja auch bei anderen Festspielen geben. Die Operette in der Deutschlandhalle erst gibt den Schuß Welt- stadt-Aroma hinzu. Festwochen-Zirkus des kleinen Mannes? Schon recht, aber der kleine Mann ist schließlich auch und gerade„Ber- lin“. In der Deutschlandhalle schmeckte und fühlte man„Berlin“. Wenn nicht mehr, so wurde doch dort jedenfalls der i-Punkt auf die„Berliner“ Festwochen gesetzt. Auf ein Neues also— wie wär's, vielleicht treffen wir uns nächstes Jahr wieder il der Deutschlandhalle, zur Abwechslung mal mit Paul Lincke? Heinz Schönfeldt Machsam 8eEIU heißt mitnehmen, was unsere Zeit gutes bietet. Für die Ge; sundheit liefert die Natur in „buerlecithin flüssig keine Cholin- 5 Colamin-Leeithine— hochwirksam für N Herz, Kreislauf und Organe. Der Nachweis über die ganzheitliche Wirkung reiner Cholin-Colamin- Lecithine ist dargestellt in mehr als 1000 Forschungsarbeiten. Literatur uuerlecihin, durch die wissensch. Abt. des Hauses Buer, Köln- Braunsfeld. Wer schafft braucht Kralt, braucht erven, Pflatierunes- Vorschriften uns aur als Wanseh. wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder an einem bestimmten Platz erscheinen sollen, können von ajeht als Bedingung entgegengenommen werden. Wee Rorw. Flopd-Sild in de! Dose DM find arne ohne Haut und Gräten in Olivenöl A-Club-Dose DM Nus unterer Obsi-Abieilung: Fpanzös. 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N 5 8 1 80. 11 rarbfiim Kein Platz aur wilde Tiere bSomstog 23.15 Uhr: Der Turm der aUndigen Frauen(18) 8(Farbfilm) Sonntag 11.00 Uhr: Kreuz und quer dureh den 2. Wiederholung) gelben Erdteil DJ brauen Sol dat Schwe jl Jett ist es aber höchste Zeit! Deborah Kerr und ul Brynner in dem herrlichen Cinemascope-Farbfilm Der König und leh (12) Veränderter Anfang! 67. 10 Freitag bis Montag 19.45, Sonntag auch 15.30 Uhr Telefon 2 2149 7 Cinemascope- 5 3 Beginn: 18.30, 17.30 und 20.00 Uhr Wenn das Blut kocht Ferber 5 R HEIN AU FRANK SILINATRA GINA LOLLOBRIGIDA 1 Telefon 8 86 69 Fr. bis So. 22.45, Einemascope- Sonntag 13.30 Tropenglut Farbfilm Freitag bis Montag 18.30 und 21.00 Uhr Sonntag auch 16.15 Freitag 23.15 Uhr 1 Sonntag 14 Uhr Igdv. ö „Der Rebell v. Samara“ ö O LTM K AF ERT Al. Mittelstraße 41 Der große Musik- und %%) Zeppelinstraße 21 U Ein französischer Sex-Kriminaltreißer um Der Dokumentarfilm um das 8. i unheimliche und mitleidlose Verbrechen Leben von Adolf Hitler. Telefon 7 66 86 Saule 2.15 Ufrr— verssomen sie nieht mit MEIN KAN F Maklda 170 T 5 e e Beginn: 18.30 und 20.43 Uhr(2)] Beginn: 18.18 und 20.30 Uhr(6). 8 in Technieglor ROSANNA SCHAFFINO- CLAUDE CERVAI pal ABT Ausbruch menschlicher Leidenschaften in 8 1 „Bringt ihn lebend... 4 Samstag 15 Uhr Märchen „SCHNEEWEISSCHEN und ROSENROT“(6) Ein reizender Farb- film mit S. Sinjen, Paul Hubschmid. H. Lohner, P. Vogel Heinz Rühmann in seiner Paraderolle PETER ALEXANDER Gunther Philipp- Inge Schöner in dem turbulenten Farbfilm-Schwank 3 Wochel Kerkerzellen.— Meuternde Frauen entfesseln 9 10 Halle fi0 fc feine Jag f 7 1 1 8. 1 1 eine gefährliche Revolte! Augartenstraße 38 1 ö 725 verlengert Bee penee 8. 1 demelnschaltsveranslattung Basf u. Stantudwigshalen a Hl.! F rauen 2 2 75 nN 8 N E i PIRRR-Thedter Bis Sonntag 15.30, 17.50 M A R U N A Montag, den 10. Oktober 1960, 20 Uhr— BAFsS-Feierabendhaus 1 13.30, 16 PLAN KEN 125 85 mit DANIEIE DEIORME. Und enn r 8 Uhr 0 Gastspiel des Tournee- Theaters„Der grüne Wagen“, ö München ö Beginn 10.00, 11.50 und 20.30 Uhr 5 „DIE KASSETTE““ Freigegeben ab 16 Jahre 18.30, 22.30 Uhr Türzuns Kumpf ums Leben 20.00 Uhr(16) Kein Engel Sab. Sinjen, P. Kraus, So. auch 17.30 ist so rein H. Albers(letzte Rolle) FRETI SARTBAHU e dene ere 8 Dao. 20.30(6) Monte Carlo M. Michael, Fbf. ſelefon 2 63 90 GROSSES HAUS Komödie von CarlSsternheim in der Regie des Theaters am Kurfürstendamm, Berlin— mit THEO LINGEN, BRUNIT LOBEL, ELISABETH MARKUS in den Hauptrollen. Eintrittspreise: 2,50, 3,50, 4,.—, 5,—, 6,—. Schüler-Exmäßigung von 50% auf allen Plätzen. Kartenverkauf: Büro kulturelle BASFE-Veranstaltungen, Brunck- straße; Städt. Kulturamt, Jubiläumsstrage 5; sowie eine stunde Ferie N SONNTAG, 9. Oktober 1960 8.00: FRANKFURT ZoO 7.— 22.45„DU ODER ICH“ 22.30„EIN HANDEDRUCK DES TEUFELS“ 15 (18 SIMPLICISSIMUS Sensation auf Seite 1 jew. 20 Uhr(16) Bis einschl. 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In Super- Dimension„Technirama-70“ und Technicolor ANTHONY aUIXN vox Tau— prEN OrOοt Im Land der langen Schatten (The savage innocents) Regie: Nicholas Ruesch Ein Film- Epos aus unbekannten welten, das seine dramatische Wucht aus dem Konflikt zwischen ungeschriebenen Tabus und der Zivili- sation bezieht und seine Faszination aus dem Adel seltsamer Schönheit und dem Zauber des Unge wöhnlichen. des Theqter am Tattersall Jeleton 403 96 zeigt ein großes zutiefst erschütterndes Film-Erlebnis, eine Dino de Laurentis- Produktion d. Paramount mit der Starbesetzung Silvengd Mangeine— Janne Moreau ven Heflin— Richard Basehart Vero Miles— Barbarei Bel Geoldes Carle Gravine— Harry Guarolino IOVANKA und die anderen ive branded Women) Regie: MARTIN RITT Seit Hemmingway's wem die Stunde studie für filmkunst O 3, 6-8— felefon 2 02 02 präsentiert mit Stolz und Freude eine der großartigsten— vielleicht seine schönste!— schauspielerischen Leistungen von IEAN GABIN mit PIERRE FERES NAT— NO EI- NOE ound MONA GO VA in Der Gimmel ist schon ausverkauft Les vieux la Vieille) Regie: GILLES GRAN GIER ALSTERR ALS TER Abendstudlo N 5 1. 6 im CH el. 207 90 zeigt das immer wieder faszinierende Filmwerk nach dem gleich- namigen Bühnenstück von Die schmutzigen Hände (Les mains sales) mit pierre Brasseur Daniel Gelin Claude Nollier Regie: FERNAND RIVERS 1 2— schlägt“ kam kein Film mehr zu uns, der wie Eine herrliche, eine reizende Komödie nach dem Roman von Alan Le Ma 7 Eintrittspreise: 2,—, 2,50, 3,.—. 3,50 a1 8888 in harter unbestechlich dokumentarischer on der. nicht alt zu werden Die Tragödie eines Idealisten— Manier die Tragik in den unheilvollen Wahnsinn* 3 1 We f ein interessantes, geistiges und Roman einer Familie— Roman einer Liebe Vorstellung 15.18 Uhr Einheits-preis: des Krieges verstrickter Schicksale schildert. Deutsches Prädikat:„wertvoll“ film- künstlerisches Dokument die dramatische Geschichte einer schicksalhaften 5 5 1 5 5 8 8 5 15 von bleibendem Wert. Romanze. DM 2,50 auf allen Plätzen Ein sehenswerter, eindringlicher, aufrüttelnder Original-Fassung Film. Täglich nur: 16.00, 18.18 und 20.50 Uhr Samstag und Sonntag auch 14.00 Uhr Freigegeben ab 12 Jahren mit deutschen Untertiteln Täglich 15.18, 18.00 und 20.45 Uhr 5 Freigegeben ab 12 Jahren DIE KURRBEI K 2, 32— Telefon 2 35 35 Freitag bis Montag Karl Malden— Claude Dauphin— Steve Forrest— Patr. Medina wn. 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Oktober 1960/ Nr. 233 Viel getragene Feierlichkeit. Ein Gewoge von gelben Herbstblumen und grünem Lor- beer. Geschäftige Herren, die allüberall letzte Hände anlegen. Das Zirpen eines Cembalos. Fahnentücher in kunstgewerblichen Falten. Die Strahlen der sinkenden Sonne fallen schräg durch die Säulenalleen der Festhalle. Erwartungsvoll murmelnd strömt die Menge zur Galerie. Im Parterre knarren die Notablen dezent mit den unvermeidlichen Teak- Stühlen. Die Damen tauschen huld- volle Grüße aus.„Eine erlesene Versamm- jung“, wird später der Festredner konsta- tieren. * Sie wollen Kasimir Edschmid feiern. Den Vielgefeierten. Den Siebzigjährigen. Den flei- Bigen, oft gerühmten Schriftsteller. Den ur- banen Darmstädter. Da zieht er jetzt ein im Feuerwerk der Fotografen, treulich geführt und wohlgelaunt. Mit ihm Theodor Heuss, der Altbundespräsident und„große Freund Darmstadts“., In lockerer Ordnung umgeben von würdigen Amtspersonen: Ministern, Prä- sidenten, Bürgermeistern, Räten.„Die Stadtverordneten versammlung der Stadt Darmstadt hat beschlossen, dem 1. Vizepräsi- denten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dem Schriftsteller Kasimir Ed- schmid, die Ehrenbürgerrechte der Stadt Darmstadt zu verleihen“, heißt's in der Ein- ladung. Stühlerücken, bewegter Beifall. Dann ein paar Takte Bach als Salut. * Begrüßung und Gratulation.„Möge das Schicksal es gut mit uns meinen!“ Die Re- Ohne Mofter geht's nicht „Locy Crown“ in Hamburg erstaufgeföhrt Es ist nicht eben einfach, sich im Dickicht der heutigen Bühnenterminologie zurecht- AZufinden. Es gibt da Uraufführungen, gro- teskerweise sogar„Welturaufführungen“, deutsche Erstaufführungen und lokale Erst- aufführungen. Jean-Pierre Aumonts zehn Bilder mit dem Titel„Lucy Crown“(mach dem gleichnamigen Bestseller- Roman von Irwin Shaw) wurden in den Hamburger Kammerspielen nun als deutschsprachige Erstaufführung ausgegeben. Man ist in die- sem Punkt doch sehr penibel. Mit anderen Worten: Man sah und hörte das Stück zum ersten Male in deutscher Sprache. Hoffent- lich auch zum letzten Male. Es ist, mit Verlaub zu sagen, ein rechter Seelen und Gemütsquark, mit viel Whisky, süglicher Schwermut und larmoyanten Kin- toppeffekten angerührt. Einer Mutter Ehe- bruch mit mancherlei Konsequenzen. Zwei- einhalb langwierige Theaterstunden sind da- mit angefüllt. Mama Crown, in wohlsituier- ten Verhältnissen, läßt sich mit dem jungen Hauslehrer ein. Söhnchen Tony erfährt da- von und haßt fortan die bis dato schwär- merisch verehrte Mutter. Oedipus-Komplex mit umgekehrtem Vorzeichen. Erst nach zwanzig Jahren— die ermüdende Länge des Stückes entspricht dieser Pause— finden Mutter und Sohn sich wieder: In einem Pari- ser Nachtlokal bei Schinkenbrot, Bier und Whisky. Mama— welch schöne Läuterung! — bemüht sich derzeit bei qer UNESCO um bedürftige Kinder. Nach kurzem Palaver kommt man wieder zusammen, und es be- steht begründete Aussicht, daß selbst die morsche Ehe des Sohnes von der gütigen Mama wieder stabilisiert wird. Ohne Mutter geht's doch nicht. In Paris hat Pierre Dux dieses neurotisch gewürzte Stück mit Edwige Feuillère und Bernard Blier 1958 inszeniert. Vielleicht hat man damals diese zehn Bilder(es könnten getrost auch acht oder fünfzehn sein, 80 leger und formlos ist Aumonts Bearbeitung) 80 gespielt, wie man sie wohl nur spielen kann: Hurtig vom Blatt, damit man nur ja nicht merkt, wie aufreizend sämig die lei- dige Geschichte ist. In Hamburg hat Ida Ehre das genaue Gegenteil getan: Sie hat's breit ausgewalzt und somit dem ohnehin episch zu ausführlichen Stück den Rest gegeben. Die vorzügliche Berliner Schauspielerin Ruth Hausmeister muß die Titelrolle spielen: Sie acht das mit einem bewundernswerten ufwand an Disziplin, fraulichem Charme und Diskretion. Durch ihre dezente Dar- stellung wird das rührselige Unstück gar unverdientermaßen geadelt. Jedoch, retten kann Frau Hausmeister diese Aufführung, die zudem in einigen Partien höchst unzu- reichend besetzt ist, nicht. H. Ha. 5 Ehrenbürger Edschmid Die Geburtstagsfeier des Siebzigſährigen in der Darmstädter Okto-Berndt-Halle den gehen auf Zehenspitzen. Weihevoll und abgemessen liest Werner Hinz des Jubilars „Liebeserklärung an Darmstadt inmitten der Trümmer“. Reminiszenzen. Die poetische Be- standsaufnahme des Heimgekehrten. Rüh- rung und beklommene Bewegung. Der Dich- ter Edschmid erfüllt den Raum, aber er geht Hand in Hand mit dem Menschen. Darm- stadt, die Vaterstadt:„Auch in Ruinen noch Schoen * Punkt römisch fünf: Ehrenrede von Pro- fessor Hermann Kasack. Eine graue Schleife mildert das zeremonielle Dunkel seines Auf- tritts. Er zelebriert ein wohlgebautes Kolleg über den Kollegen. Ueber den Expressio- nisten Edschmid. Den literarischen Expres- sionisten. Den expressionistischen Literaten. Er spürt dem Dichter nach(„Das Licht des Mondes aus Kupfer und Schnee ge- mischt..). Eine schöne, etwas melancho- lische Rede und so voller Ernsthaftigkeit, wie es Brauch und Gewohnheit befehlen. „Noch gute lebendige Jahre!“ taucht er aus seinem Manuskript in die Wirklichkeit auf. * Und nun ist der große Augenblick ge- kommen. Fritz Wernath, der Stadtverord- netenvorsteher, und Dr. Ludwig Engel, der Oberbürgermeister im Schmuck seiner kost- baren Amtskette, überreichen die Ehref- bürger- Urkunde:„Wir sind einfach stolz auf Sie!“ Ein Bund weißer Nelken für Frau Fdschmid. Wie schön und galant. Vivat! Wenn doch einer„Hoch soll er leben!“ an- gestimmt hätte; die Gelegenheit war günstig. Statt dessen legte Staatsminister Professor Dr. Ernst Schütte mit Glückwünschen des Bundespräsidenten einen Orden auf Ed- schmids Gabentisch: den Stern zum Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik. Es leuchten die Blitze(der Fotografen). Zu Hause auf der Rosenhöhe Wartet ein Telegramm des Präsidenten:„Ich möchte Ihnen an diesem Tage danken für die Beständigkeit, den Anstand und die Men- schenliebe, die Ihr Wirken und Leben kenn- zeichnen“ * Tusch? Nein! Der Jubilar hat jetzt das Wort. Mit gelassener Heiterkeit geht er der erhabenen Weihestimmung dieser Festfeier zu Leibe. Jubilate! Endlich merkt man, daß hier ein Lebender gefeiert wurde. Und wie jung er ist und unternehmungslustig. Kein „historisches Denkmal, das sich auf ein gol- denes Abzweiggleis stellen läßt“.„Ich bin immer ein kämpferischer Mann gewesen und will es auch bleiben“, verspricht er. Er würzt seinen Dank mit munteren Anekdoten und fröhlichen Scherzen. Sie hätten nicht immer so voller Ehrfurcht gesprochen von ihm in Darmstadt, erinnert er sich. Am Ende aber wird's eine Liebeserklärung:„Ich habe diese Stadt immer geliebt!“ * Ausklang mit Anton Webern und Auszug der Gäste. Wenn doch endlich einmal einer käme, der die schwarzglänzende Tristesse offizieller Ruhmesfeiern himmelblau über- tünchtel! Werner Gilles 8 Das Bein des Anstoßes Gegen die vom Kultur- kreis im Bundesverband der Deutschen Industrie in Würzburg veranstaltete Ausstellung„ars viva 1960“ (über die wir am 14. Sep- tember berickteten), hat die„Freie Vereinigung zum Schutze der Kunst- werke Würzburgs“ beim Bischöflichen Ordinariat der Diözese und beim Würzburger Oberbürger- meister protestiert. Zu den dabei apostrophierten Kunstwerken, die angeb- lick„das Gottesbild im Menschenbild verunglimp- fen“, gehört auck die hier wiedergegebene Bronze- Plastik„Bein“ des Italie- ners Alberto Giacometti, die inzwischen nach Duis- burg verkauft worden ist Ebenso nahm man Anstoß an Henry Moores„Liegen- der Figur“ und Ewald Ma- tarés„Weiblichem Torso“. Der Oberbürgermeister kat jedoch diesen Protest zurückgewiesen. Keystone-Bild Kultur-Chronik Der„Deutsche Jugendbuchpreis“ des Bun- desministers für Familien- und Jugendfragen wird auch 1961 wieder im Rahmen des Bundes- jugendplanes verliehen werden. Für die Aus- schreibung sind folgende Bestimmungen erlas- sen worden: Erstmals ausgezeichnet wird die beste„Neubearbeitung klassischer Kinder- und Jugendbücher“. Dafür steht ein Prämienbetrag von 5000 Mark zur Verfügung, den der Bearbei- ter erhält. Außerdem werden wie bisher die besten Arbeiten in den Gruppen„Deutscher EKinderbuchpreis“ und„Deutscher Jugendbuch- preis“ mit je 5000 Mark prämiiert. Andere Bü- cher können durch zusätzliche Preise im Ge- samtbetrag von 3000 Mark ausgezeichnet wer- den. Die Arbeiten müssen zwischen dem 1. Ok- tober 1959 und dem 31. Oktober 1960 in einem in der Bundesrepublik bestehenden Verlag er- schienen sein. Mit der Auswahl der Bücher ist der„Arbeitskreis für Jugendschrifttum— Deut- sche Sektion des Internationalen Kuratoriums kür das Jugendbuch“ in München 22, Faulbach- straße 40, beauftragt worden. Letzter Termin kür die Einreichung der Bücher ist der 31. Okto- ber 1960. Das 13. Heinrich-Schütz-Fest der Neuen Schütz- Gesellschaft wird, unter der Schirmherr- schaft des baden-württembergischen Minister- präsidenten Kurt Georg Kiesinger, vom 27. bis 31. Oktober in Stuttgart stattfinden. Als Gäste für das reich besetzte Konzertprogramm wurden der„Dresdener Kreuzchor“, das Londoner Vo- kalsextett„Deller-Consort“ und aus. Hilversum das NCR Vocaal-Ensemble“ verpflichtet. Das Israelische Philharmonische Orchester beginnt am 9. Oktober eine Auslandstournee. die es in 74 Tagen rund um die Welt führt. Das Gerhard Marx-Mechler Autorenlesung beim Volksbund för Dichtung in Mannheim Aus eigenen Werken las auf Einladung des Mannheimer„Volksbunds für Dichtung“ im Vortragssaal der Mannheimer Kunsthalle der Schriftsteller Gerhard Marx-Mechler, Lesern des„Mannheimer Morgen“ durch Veröffentlichung von Erzählungen und Ro- manausschnitten in unserer Zeitung be- kannt. Sein bisheriges Schaffen umfaßt er- zählende Literatur wie den Roman„Von beiden Seiten gesehen“ und Reiseschilde- rungen; ein neuer Roman mit dem vorläu- flgen Titel„Ankunft in Palermo“ ist in Arbeit und greift die Personen des oben ge- nannten Vorgängers in der Handlung wieder Auf. Marx-Mechler las aus diesem werdenden Buch eine Reihe von Kapiteln, aus denen sich Vater und Sohn Maran, der deutsche Pedant und der nonkonformistische Literat, wieder markant heraushoben. Dem Hörer War es kaum möglich, das Handlungskon- zept zu erahnen. Eher konnte er sich über die Zeichnung der Charaktere ein Urteil bil- den, vor allem über den alten Maran, den Marx-Mechler zunächst ein wenig zu grob karikiert, als daß die überraschenden Auf- schlüsse über die Hintergründe der Gestalt in den letzten Kapiteln sich logisch dar- böten. Die Dialoge und die sprachlichen Schilderungsmittel lassen näch dieser Aus- lese noch die einheitliche Diktion vermissen; der gelegentlich bis zu hausbackenem Realis- mus absinkende Stil festigt und verdichtet sich anderwärts zu durchaus literarischer Qualität. Einleitend gab der Autor eine Kostprobe aus seinen Impressionen unter dem Titel „Mittelmeerreise für Liebhaber“ zum besten. Hier herrscht überwiegend eine präzise, sich inhaltlich an reizvollen Details orien- tierende Sprache vor, die eines wärmenden poetischen Beiklangs nicht entbehrt. Ledig- lich in den Passagen, in denen sich Marx- Mechler als Kulturkritiker des Landes Tu- nis versucht, kommt ein scharfer Ton zum Vorschein, gegen den man sich instinktiv ab- schirmt. Hier hätte es doch umfassenderer Hinweise auf historische Gegebenheiten und Entwicklungen bedurft, um die apodiktischen Urteile zu stützen. rr. Orchester wird unter den Dirigenten Josef Krips und Carlo Maria Giulini in Paris, den USA, Kanada, Mexiko, in Japan und Indien insgesamt 46 Konzerte geben. Neben Sympho- nien von Haydn, Beethoven, Schubert, Brahms, Dvorak und Honegger stehen Werke von Mus- sorgsky, Strawinsky, Respighi, de Falla und von den israelischen Komponisten Noam Sheriff und Paul Ben-haim auf dem Programm. Das Pfalzorchester hat mit Beginn seiner 41. Spielzeit erneut seinen Wirkungskreis aus- dehnen können und dabei nicht nur in Speyer, Worms, Zweibrücken und Kaiserslautern, son- dern auch in Freudenstadt, Kehl und Langen gespielt. In diesem Monat wird es unter ande- rem beim Hundert-Jahres-Jubiläum des Land- auer, Musikvereins mitwirken. Für November liegeh Konzerteinladungen nach Frankfurt und Freiburg im Breisgau vor. Heinz Göttsche, der Nachfolger von Dr. Os- kar Deffner an der Mannheimer Christuskirche, wird vom Beginn des Wintersemesters an ne- ben Arno Landmann an der Städtischen Hoch- schule für Musik und Theater in Mannheim Or- gelunterricht erteilen. Wolfgang Dallmann, der in Stuttgart und Heidelberg als Organist und Dozent wirkt, gibt am Samstag, 8 Oktober, 20 Uhr, in der Mann- heimer Konkordienkirche ein Orgelkonzert, das Werke von Sweelinck, Muffat, Bach, Bornefeld, David und Reger enthält. Eine„Geistliche Abendmusik“ in der Mann- heimer Johanniskirche bringt am Sonntag, 9. Oktober, 20 Uhr, Werke von Schütz, Distler, Bohler, Bach und Frescobaldi. Als Solist singt der Freiburger Tenor Theophil Maier; er wird begleitet von einem Instrumentalkreis und Rolf Schweizer an der Orgel. Im Gemeindehaus der Epiphanias- Pfarrei, Mhm.-Feudenheim, Andreas-Hofer-Straße 39-41. werden am Sonntag, 9. Oktober, 20 Uhr, kam- mermusikalische Werke von Johann Sebastian Zach dargeboten. Es spielen: Joachim Starke (Flöte), Wolfgang Bartels(Violine), Arno EKilby (Cello) und Gunther Morche(Cembalo). „Deutsche Künstler aus dem Osten“ ist eine Ausstellung überschrieben, die die Stadtver- waltung Ludwigshafen am Samstag, 8. Okto- ber, 20 Uhr, im Kulturhaus(Bismarckstr. 46) eröflnet und die bis zum 30. Oktober zu sehen sein wird. Der„Grüne Wagen“ gastiert am Montag, 10. Oktober, 20 Uhr, im BASF-Feierabendhàaus Ludwigshafen mit der vom Berliner Theater am Kurfürstendamm herausgebrachten Insze- nierung der Komödie„Die Kassette“ von Carl Sternheim. Die Hauptrollen spielen Theo Lin- gen, Bruni Löbel und Elisabeth Markus. Das erste Mannheimer Akademiekonzert die- ser Saison bringt am Montag und Dienstag, 10. und 11. Oktober, 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens die„Karibische Suite“ von Wer- ner Egk als Erstaufführung, das Klavierkonzert Es-Dur von Franz Liszt sowie von Richard Strauß sowohl die Burleske für Klavier und Orchester als auch die sinfonische Dichtung „Don Juan“. Herbert Albert dirigiert das Nationaltheater-Orchester, Solist ist Claudio Arrau. „Oliver Twist“ quf der Bühne Londoner Erfolg einer Dickens-Operette In einer englischen Fernseh- Sendung versuchte der Regierende Bürgermeister Willy Brandt vor ein paar Tagen zu erklä- ren, worin die Bedeutung Berlins für Deutschland und die Welt bestände. Er meinte, diese Stadt habe ihren besonderen Reiz der kosmopolitischen Atmosphäre zu verdanken, die sie durch die Rassenmischung erhalten hat. Es habe mit den Hugenotten begonnen, und die Zuwanderung aus dem Osten sei im Grunde niemals abgerissen; nicht ohne Grund habe man schon immer scherzend gesagt, alle richtigen Berliner wären auf dem Schlesischen Bahnhof an- gekommen. Tatsächlich hat Schlesien nicht erst seit Gerhart Hauptmann und Alfred Kerr befruchtend auf das geistige Leben der früheren Hauptstadt gewirkt. Eine ganz ähnliche Entwicklung erlebt seit einiger Zeit London, wo eine Genera- tion junger Autoren den Bübnen ein neues Gesicht gibt. Arnold Wesker, Bernard Kops, Wolf Mankowitz und Harold Pinter, um nur ein paar Namen zu nennen, kommen aus dem Eastend, einer Londoner Vorstadt, in der sich die kontinentale Emigration vor dem ersten Weltkrieg ansiedelte. Im Gegensatz zu ihren Eltern sind sie bereits in England zur Schule gegangen und bereichern nun das Theaterleben ihrer Heimat. bringen neues Blut in die Dramatik der Nation und schöpfen aus einem Gefühl für eine Sprache, die ihre Vorfahren noch nicht sprechen konnten. Lionel Bart begann als Angehöriger einer kleinen Musik-Kapelle, die einen jener Schreihälse begleitete, die momentan überall auf der Welt Mode sind und viel Geld verdienen. Er schrieb zuerst Schlager- texte für Tommy Steele, bis er als Librettist entdeckt wurde. Als sein erstes Musical, „Oliver“, für das er die Musik, das Buch und die Texte geschrieben hatte, vor einigen Monaten uraufgeführt wurde, war ich nicht in London; außerdem habe ich ein herzhaf- tes Mißtrauen englischen Musicals gegen- über, die zumeist amateurhaft wirken und schon deswegen auf dem Kontinent wenig Chancen haben. Als ich jetzt„Oliver“ nach- sitzen wollte, war das„New Theatre“ auf Monate im voraus ausverkauft, und ich mußte mit einer Nachmittags vorstellung vor- liebnehmen. Um es gleich zu sagen: es hat sich gelohnt;„Oliver“ unterscheidet sich von all den lokalen musikalischen Bühnener- folgen der letzten Jahre in London erheb- lich und ist in jeder Beziehung originell. Dabei war, es gewagt, sich ausgerechnet Charles Dickens!„Oliver Twist“ als Vor- lage zu nehmen; denn dieser sozialkritische Romancier ist ein britischer Klassiker, den jedes Kind auswendig kann. Lionel Bart hatte als Jude sicher auch einige Hemmun- gen zu überwinden, die Gestalt des Fagin, die einen leichten antisemitischen Beige: schmack hat, auf die Bühne zu bringen, ohne sie umzufälschen. Allen Handikaps zum Trotz ist das Experiment gelungen. Die Geschichte des jungen„Oliver Twist“ be- Sinnt im Theater wie im Buch in einem Waisenhaus und führt über das Beerdi- gungs-Institut in die Küche der Diebe, in der Fagin den Kindern das gefährliche Handwerk beibringt. Nichts Wesentliches aus dem Roman ist weggelassen; er ist nur verkürzt worden. ö Die Musik mit Liedern und Chansons kügen sich natürlich ein, weil der Kompo-: nist im Stil der Gilbert- und Sullivan-Tra- dition gearbeitet hat und niemals versuchte, die neuen Amerikaner zu kopieren oder zu imitieren. Nirgends wirkt Bart altmodisch in seiner Partitur, die das reizvolle Milien mit der selbstverständlichen Spannung der Roman-Handlung verbindet. Das Ganze ist eine Tanz- und Gesang-Schau, eine bunte Reihe von Seifenblasen, die allen Neuerern der mu- si kalischen Unterhaltung ein Schnippchen schlägt und weder den Rogers und Ham- merstein noch den Loewe und Lerners etwas zu danken hat. Selbst die Weißwaschung Fagins kann man ihm nicht übelnehmen Ausstattung und Regie möchte man„brech tisch“ nennen, wenn dies nicht bei Dickens unangebracht wirken würde, Erwachsene und Kinder haben gleichermaßen Freude an„Oliver“; es ist eine ideale Aufführung und eine ideale Unterhaltung für alle, nicht nur für Weihnachten. Erich Kästner oder Günter Neumann sollte„Oliver“ über. setzen. Pem(London Tanio Kren Blixen: abettes Fastmahl Copyright by S. fischer Verlag, Frankfurt am Main 1 . Zwei Damen in Berlevaag In Norwegen gibt es einen Fjord— einen langen, schmalen Meeresarm zwischen hohen Bergen— mit Namen Berlevaag-Fjord. Am Fuß der Berge die kleine Stadt Berlevaag sieht aus wie ein Puppenstädtchen aus dem EKinderbaukasten: lauter hölzerne Häuser chen in grau, gelb, rosa und vielen anderen Farben. 0 Fünfundsechzig Jahre ist es her, da leb- ten in einem der gelbgestrichenen Häuser zwei ältere Damen. Die Damenwelt trug zu jener Zeit die sogenannte Tournüre, die 5 polsterartige Ausbuchtung hinten am Kleid, und auch die beiden Schwestern hätten sich mit allem Anstand so kleiden können, denn Sie waren rank und schlank gewachsen. Doch hatten sie nie auch nur den geringsten Mode- artikel besessen, sich vielmehr zeitlebens in Ziüchtiges Grau und Schwarz gehüllt. Ihre Taufnamen waren Martine und Philippa, nach Martin Luther und seinem Freund Phi- lipp Melanchthon. Ihr Vater war Dekan ge- wesen und zugleich ein großer Prophet, Grün- der einer pietistischen Partei oder Sekte, die in ganz Norwegen bekannt und hoch an- gesehen war. Die Mitglieder versagten sich alle weltlichen Freuden; denn die Erde mit ihren sämtlichen Gaben galt ihnen als eine Art Sinnentrug, und dis einzige Wirklichkeit War das Neue Zion, nach dem sie strebten. Sie enthielten sich jeglichen üblen Worts, ihre Rede war jaja, neinnein, und sie nannten einander Brüder und Schwestern. Der Dekan hatte spät geheiratet ur d war ſchon lange tot. Seine Jünger wurden Jahr 7 für Jahr geringer an der Zahl, weißhaariger, Kahlköpfiger und schwerhöriger, und all- mählich bildete sich unter ihnen auch ein gewisses streitsüchtiges Querulantentum her- aus, so daß in der Gemeinde betrüblicher- weise zuweilen Spaltungen entstanden. Doch kamen sie immer noch zusammen und lasen und beredeten das Wort des Herrn. Sie hat- ten die Dekanstöchfter allesamt noch als kleine Mädchen gekannt, und in ihren Augen waren die beiden immer noch zwei recht junge Dinger, an denen man aber um ihres seligen Vaters willen mit besonderer Liebe Hing. In dem gelben Haus hatten die Ge- meindemitglieder das Gefühl, daß der Geist ihres Meisters bei ihnen war; hier fühlten sie sich zu Hause und geborgen. Die beiden Damen nun hatten seit ge- raumer Zeit ein Dienstmädchen aus Frank- reich, mit Namen Babette. i Das war eine ungewöhnliche Sache für zwei pietistische Weibsleute in einem nor- Wegischen Städtchen; so ungewöhnlich, daß es nach einer Erklärung verlangte. Die Leute von Berlevaag fanden diese Erklärung in der Frömmigkeit und Herzensgüte der beiden Schwestern. Die Dekanstöchter gaben ihre Zeit und ihr bißchen Geld für Werke der Nächstenliebe hin; kein Mühseliger und Be- ladener klopfte umsonst an ihre Tür. Und auch Babette war vor zwölf Jahren als ein Flüchtling an diese Tür gekommen, halb irre vor Kummer und Sorge. Die wahre Ursache freilich für Babettes Hausgenossenschaft bei den Schwestern ruhte weiter zurück in vergangener Zeit und tiefer entrückt in den Kammern des Men- schenherzens. a 2. Martines Liebhaber Als junge Madchen waren Martine und Philippa außererdentlich hübsch gewesen, von der beinahe ubernatürlichen Schönheit eines blühenden Obstbaumes oder des ewigen Schnees. Auf Bällen und Gesellschaften waren sie nie zu sehen, aber die Leute dreh- ten sich um, wenn sie ihnen auf der Straße begegneten, und die jungen Männer von Berlevaag gingen eigens in die Kirche, um sie hereinkommen zu sehen. Die jüngere von den Schwestern hatte zudem eine reizende Singstimme, die am Sonntag die Kirche mit Wohllaut erfüllte. Für die Brüderschaft des Dekans bedeutete die irdische Liebe, und so auch die Ehe, nichts Besonderes, im Grunde eigentlich nicht mehr als einen weiteren Sin- nentrug; dennoch läßt sich vermuten, daß dem einen oder anderen unter den älteren Gemeindebrüdern die beiden Mädchen köst- licher schienen als Edelsteine und daß sie dieses dem Gemeindevorstand auch nicht vorenthielten. Der Dekan aber hatte darauf erklärt, für ihn in seinem Amt seien die bei- den Töchter gleichsam die rechte und die Iinke Hand— wer könne da wünschen, ihn ihrer zu berauben? Dię beiden Schönen waren denn auch zu einer Idealvorstellung von himmlischer Liebe erzogen, sie wußten von nichts anderem und ließen sich nicht berühren von weltlichen Flammen. Und doch hatten sie den Herzensfrieden von zwei Herren aus der großen Welt weit hinter Berlevaag stark gestört. Es gab da einen jungen Offizier namens Lorens Löwenhjelm, der in seiner Garnison- stadt ein flottes Leben geführt und sich ver- schuldet hatte. Anno 1854, als Martine acht- zehn und Philippa siebzehn waren, schickte ihn sein empörter Vater für einen Monat auf Besuch zu seiner Tante auf das alte Land- haus Fossum nicht weit von Berlevaag, wo er Zeit haben würde, nachzudenken und sich zu bessern. Eines Tages ritt er ins Städtchen und traf Martine auf dem Marktplatz. Er schaute hinunter auf das hübsche Mädchen; sie schaute auf zu dem schönen Reitersmann. Als sie vorüber war und seinen Augen ent- schwand, wußte er nicht, ob er wachte oder träumte. In der Familie Löwenhjelm gab es eine Uberlieferung, wonach vor langen Jahren ein Angehöriger des Hauses eine Huldre gefreit habe, einen weiblichen Berggeist aus Nor- wegen, der von solcher Schönheit ist, daß die Luft um ihn herum glänzt und zittert. Seit damals hatten immer wieder Mitglieder der Familie das zweite Gesicht besessen. Der junge Lorens freilich war sich bisher nie einer besonderen spiritistischen Veranlagung in seiner Vetur bewußt gewesen. In diesem Augenblick aber stieg vor ihm plötzlich und machtvoll die Vision eines höheren und rei- neren Lebens auf, ohne Gläubiger, Zwangs- vollstreckungen und elterliche Moralpauken, ohne unsympathische heimliche Gewissens- nöte, und mit einem sanften, goldhaarigen Schutzengel statt dessen, der einen leiten und reich belohnen würde. Durch seine glaubensfromme Tante er- hielt er Zutritt zum Hause des Dekans und sah, daß Martine ohne Hütchen noch viel hübscher war. Er folgte ihrer schlanken Ge- stalt mit anbetenden Blicken; um so nichts- würdiger und verächtlicher schien ihm die Figur, die er selber in ihrer Nähe machte. Mit Verwunderung und Schrecken stellte er fest, daß er nichts zu sagen wußte und daß ihm auch aus dem vor ihm stehenden Glas Wasser keine Eingebung zustieg.„Gnade und Wahrheit, liebe Brüder, sind einander be- gegnet“, sprach der Dekan,„Rechttun und Seligwerden verschmelzen wie in einem Kuß.“ Ach, den jungen Mann beschäftigte in seinen Gedanken einzig der Augenblick, da Lorens und Martine in einem Kuß ver- schmelzen würden. Er wiederholte seinen Be- such, ein übers andere Mal, und jedesmal kam er sich dabei kleiner, unbedeutender und verächtlicher vor, 5 Abends, wenn er ins Haus der Tante zurückgekehrt war, schleuderte er die blank gewichsten Reitstiefel in die Zimmerecke; ja, es kam vor, daß er den Kopf auf den Tisch legte und zu weinen begann. ö Am letzten Tag seines Aufenthalts machte er endlich doch einen Versuch, Martine seine Empfindungen mitzuteilen. Bisher war es ihm immer leicht gefallen, einem hübschen Mädchen zu sagen: Ich liebe dich— aber die zärtlichen Worte stockten ihm im Halse, al“ er dem Mädchen ins Gesicht sah. Als er sich bei der Gesellschaft verabschiedet hatte, be- gleitete ihn Martine mit einem Kerzen leuchter an die Haustür. Das Licht fiel voll auf ihren Mund und warf den Schatten ihrer langen Wimpern der Stirn entgegen. Schon im Begriff, in stummer Verzweiflung von dannen zu gehen, faßte er auf der Schwelle jählings ihre Hand und preßte sie an seine Lippen. ü „Ich gehe für immer fort!“ rief er. Ich werde Sie nie, nie, niemals wiedersehen! Daz hab ich gelernt hier: daß das Schicksal hart ist; daß es Dinge gibt auf dieser Welt, die unmöglich sind!“. Als er wieder zu Hause in seiner Gar- nisonstadt war und sich sein Abenteuer überlegte, mußte er entdecken, daß ihm der Gedanke daran nicht angenehm war. Wäh- rend die anderen jungen Offiziere von ihren Liebesgeschichten redeten, begrub er die seine in sich. Denn von der Offiziersmesse aus gesehen und sozusagen mit deren Augen, war es ein ziemlich klägliches Abenteuel. Wie hatte es nur geschehen können, daß sich ein Husarenleutnant von einem Haufen dürrwangiger Sektierer, in den teppichlosen Zimmern eines Pfaffenhauses, in die Pfanne hauen und in die Tasche hatte stecken lassen! Fortsetzung folst