235 des- ählt: mold zart), Jahn lafen Sieg mie Ost- astag Kvoll stus- Zu- feier Oper end- gen. Oper Die lItus- urde Ge- Gei- Neue Stag Süd- ein E eben igen. Stle- Lei- fang nini der lerr- om- ter- dort eine wer- duch des, dig- inst- am eise Die ärti⸗ an- Ma- von ann, ule“ ert- sten ann- holt der an am- be- und ten, den dar- ber- und Ge- ach- leie- rr Kai- phik 0 di ebo- Die eihe 16ny utt⸗ sei- eine unst zeigt elle, Skar Hei- ber von org ille⸗ der sche der am inn- eh- der von Aar Lee, Lie- me- ppe üh⸗ lig ber ihre sie ich- der Kte. tritt lus- D pi- und- von die lus- den. ges sie lem tern hen 1 hm. are ipfe im- ung Au- vaf- 2rin uen rem ab- rle- auf und igt Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. 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Jahrgang/ Nr. 236%/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 11. Oktober 1960 Bei strömendem Regen traf am Mittwoch der indische Minister präsident, Jawaharlal Nehru, auf dem Flughafen Köln-Wahn ein. Eine Stunde lang sprach er mit Bundeskanzler Adenauer und Bundes- auh en minister Dr. von Brentano über Probleme der Weltpolitik. Von rechts nach links: Adenauer, Nehru, Brentano und der indische Botschafter in Bonn, Badrud-din-Tyabji. (Siehe auch den Bericht auf dieser Seite und das Telefonat unseres Bonner Korrespon- denten auf Seite 2.) Bild: AP Einig im Wunsch nach Entspannung 65-Minuten-Gespräch zwischen Adenauer und Nehru auf dem Flugplatz Wahn Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer und der indische Ministerpräsident Nehru er- örterten am Montag 65 Minuten lang in Wahn bei Köln die internationale Lage. Nehru kam von der UNO- Vollversammlung in New Fork. Er befand sich auf dem Rückflug nach Neu Delhi. Die planmäßige indische Maschine wurde auf Wunsch des Bundeskanzlers von Frankfurt nach Köln-Wahn umdirigiert. Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen begrüßte Dr. Adenauer den indischen Gast mit den Worten: Es ist gut, bleiben.“ Nehru entgegnete, für ihn sei es eine hohe Auszeichnung, mit Adenauer zusammenzu- treffen. Auch er meine, daß es eine gute Sache sei, wenn sich friedliebende Menschen miteinander aussprächen. Hierdurch ent- stehe möglicherweise Gelegenheit, mitzuhel- fen, den Frieden zu sichern und eine Abrüstung herbeizuführen. Nach dem Gespräch der beiden Regie- rungschefs, an dem auch Dr. von Brentano teilnahm, gaben die Staatsmänner kurze Erklärungen ab. Nehru betonte, er sei sich mit dem Bundeskanzler darin einig, daß nichts geschehen dürfe, was den Frieden ge- kährde und zusätzlich Spannungen schaffe. Er danke dem Regierungschef der Bundes- republik für die Gelegenheit dieser Aus- sprache, die in freundschaftlichem Geiste verlaufen sei. Adenauer betonte,„daß man sich aufgrund der Uebereinstimmung in den Grundfragen“ sehr schnell zu einem guten, fruchtbaren Gespräch gefunden habe. Nichts Unklare Abrüstungsangebote Chrustschows Interview mit dem amerikanischen Fernsehen/ Am Projekt eines Separatfriedens wird festgehalten Neu Fork.(AP/dpa) Der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow hat in einem Fernsehinterview am Sonntagabend die Lösung des Deutschland- und Berlin- Problems außerhalb der Vereinten Nationen gefordert und der Hoffnung auf ein Gipfeltreffen im Frühjahr Ausdruck gegeben. Wie erwartet benutzte Chrustschow, der seine mächtige Stellung als Ministerpräsident der Sowjetunion ausdrücklich betonte, tlie Gelegenheit, um auf den Bildschirmen in Millionen von amerikanischen Heimen als friedfertiger Good-will-Politiker aufzutreten, der durch die 2 Flüge tief ver- letzt wurde.„Wir wollen verhandeln“, sagte Chrustschow) immer wieder.„Wir wollen Frieden und Freundschaft“. Wie schon am Freitag gab der Herr des Kremis seiner Hoffnung Ausdruck, daß es Anfang nächsten Jahres zu einem neuen Gipfeltreffen kommen verde. Er wies ohne weiteres Eingehen auf diese Angelegenheit darauf hin, daß die Vereinigten Staaten dann einen neuen Präsidenten hätten. Chrustschow sagte, es werde eine Zeit kommen, in der die Vereinigten Staaten in der UNO in der Minderheit seien. Es gebe schon jetzt verschiedene Delegationen. die nur wegen des von Washington auf sie aus- geübten wirtschaftlichen und politischen Drucks zugunsten der USA stimmten.„Wir werden siegen, wir werden gewinnen“, kom- mentierte Chrustschow einen Hinweis sei- nes Dolmetschers, daß die Pausen in dem zweistündigen Interview, das im Rahmen des Programms„Open End“ ausgestrahlt wurde, zu propagandistischen Zwecken ge- gen die Sowjetunion benutzt würden. Der sowjetische Regierungschef nahm in allgemeinen Wendungen zu weiteren folgen- den Fragen Stellung: 1. Abrüstung: Wenn der Westen sich zur völligen Abrüstung bereitfindet, werde Mos. kau„jede Kontrolle und jede Inspektion“ akzeptieren. 2. Amerikanische Aufklärungsflüge: Prä- sident Eisenhower habe seinen mangelnden Friedenswillen durch die Genehmigung von welteren Aufklärungsflügen über der So- Wjetunion dokumentiert. Noch vor drei Wochen, bevor er nach New Vork geflogen sel, habe er Kenntnis von einem neuen Se- planten amerikanischen„Spionageflug“ er- halten, der erst auf Vorstellungen seiner Regierung beim amerikanischen Botschafter in Moskau hin abgesetzt worden sei. Die Un- tersuchung des RB-47-Abschusses über der Barents-See durch ein internationales Ge- richt lehnte Chrustschow ab. 3. Die UNO-Mitglieder müßten sich bei der Lösung internationaler Fragen auf sich selbst verlassen, solange es nicht zu der von ihm vorgeschlagenen Reorganisation der UNO gekommen sei. 4. Den Vorschlag Eisenhowers, in der Welt eine allgemeine Volksbefragung abzu- halten, um den Völkern das Recht zur Selbstbestimmung ihrer Regierungsform zu Unruhen in Südrhodesien Bulawayo.(dpa/ AP) In Südrhodesien war die Lage auch am Montag gespannt. In der Stadt Bulawayo wurden die Polizeireserven aufgeboten, als ein Streik der afrikanischen Angestellten der Autobusgesellschaft auch auf andere Betriebe übergriff. In der Nacht zum Montag kam es zu heftigen Unruhen in Gwelo, 150 km nordöstlich von Bulaawpyo. Die Polizei eröffnete das Feuer auf Demon- stranten. Drei Afrikaner erhielten Schuß- wunden. Zentrum der Unruhen am Sonntag war Salisbury, die Hauptstadt der Zentral- afrikanischen Föderation. Hier wurden nach blutigen Zusammenstößen zwischen der Po- lizei und afrikanischen Demonstranten über hundert Farbige verhaftet. Sieben Afrika- ner wurden erschossen und 60 bis 70 ver- letzt. 19 Weiße wurden durch Steinwürfe verwundet. Bei schweren, blutigen Unruhen in Harare, einem Eingeborenenvorort von Salisbury, waren am Samstagabend sieben Afrikaner im Feuer der Polizei ums Leben sekommen, etwa siebzig weitere wurden Verletzt. geben, lehnte Chrustschow als Unsinn ab. Er Wies darauf hin, daß in der Sowjetunion das Volk bereits vor 40 Jahren seine Regie- rungsform durch die Revolution bestimmt habe. 5 g Friedensvertrag auf jeden Fall In seinem Fernsehinterview erklärte Ministerpräsident Chrustschow zur Deutsch- land-Frage wörtlich:„Sehen Sie, die deutsche Frage als solche liegt außerhalb der Zu- ständigkeit der UNO. Diese Frage ist ein Ueberbleibsel des zweiten Weltkrieges und betrifft die früheren kriegführenden Länder eine Tatsache, die von den Vereinten Nationen Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion anerkannt wird. Ueber diesen Punkt besteht zweischen uns Einig- keit. Bei der Lösung der Berlinfrage und des deutschen Problems wollen wir folgendes: Wir wünschen, daß ein Friedensvertrag mit beiden deutschen Staaten abgeschlossen Wird. 15 Jahre— beinahe 16 Jahre sind seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ver- gangen, und noch immer ist kein Friedens- vertrag abgeschlossen worden. Ist das nor- mal? Das ist nicht normal, und jeder, der eine Normalisierung der europäischen Situa- tion wünscht, wird zustimmen. daß der Ab- schluß eines Friedensvertrages notwendig ist. Das ist es, was wir erstreben. Das heißt auch, daß die Frage des Besatzungsregimes in Westberlin ebenfalls gelöst werden muß. Wir haben nicht die Absicht, in das Leben der Bevölkerung Westberlins einzugreifen. Laßt sie unter dem Kapitalismus leben. Laßt ihnen ihre eigene Regierung, und laßt sie die Verbindungen mit allen Ländern aufrecht- erhalten, mit denen sie Kontakte halten wol- len— äber das Besatzungsregime muß aus. gemerzt werden. Was schlagen wir also vor? Wir schlagen vor, die Beseitigung der Ueber- bleibsel und Spuren des zweiten Weltkrieges in Angriff zu nehmen, in denen eine Drohung des Ausbruches eines dritten Weltkrieges enthalten sind.“ Auf die Frage des Interviewers, ob das Vorhaben Chrustschows nicht die Gefahr eines Atomkrieges heraufbeschwöre, ant- Wortete der sowjetische Ministerpräsident: „Auch wenn man uns mit einem Kriege droht, werden wir trotzdem die Verhand- lungen für einen Friedensvertrag aufnehmen und ihn unterzeichnen. Ich kann einfach nicht glauben, daß die Bevölkerung der Vereinigten Staaten bereit ist, einen Krieg zu beginnen, nur weil ein solcher Friedens- vertrag unterzeichnet wird. Das ist eine völlig unsinnige Idee.“ Neues Bombenattentat Vor dem Gebäude der New Lorker Stadt- bibliothek explodierte am Sonntagnachmit- tag eine Bombe, die in einem in der Nähe liegenden Gebüsch versteckt war. Nach Mit- teilung der Polizei wurden keine Menschen verletzt, jedoch entstand gröherer Sachscha- den. Bereits am vergangenen Sonntagnach- mittag hatten Unbekannte in der Nähe des Times Square, nur zwei Häuserblocks von dem neuen Anschlag entfernt, eine Bombe zur Explosion gebracht. Die Polizei be- fürchtet, daß möglicherweise ein Geistes- gestörter eine neue Serie von Attentaten be- gonnen hat. wenn die Leiter friedliebender Staaten in ständiger Fühlung miteinander dürfe geschehen, was die Spannungen ver- schärfe. Um 13.55 Uhr bestieg Nehru wieder die Maschine der Air India. Als der Kanzler an- schließend von einem der Journalisten ge- fragt wurde, ob er den indischen Minister- präsidenten gebeten habe, eine Vermittler- rolle zwischen Ost und West zu übernehmen, antwortete er:„Dazu kann ich nichts sagen“, fügte dann aber nachdenklich hinzu,„wenn zwei heiße Eisen daliegen, würden Sie dann eines davon anfassen?“ „Im großen und ganzen zufrieden“ London/New Vork.(AP/dpa) Das kommu- nistische China wird nach Ansicht des indischen Ministerpräsidenten Nehru wahr- scheinlich im kommenden Jahr in die Ver- einten Nationen aufgenommen. Nehru sagte bei einer Zwischenlandung in London, die Frage, ob Südafrika die Erlaubnis erhalte, als Republik Mitglied des britischen Com- monwealth zu bleiben, müsse auf einer Kon- ferenz der Ministerpräsidenten der bri- tischen Völker familie erörtert werden. Nehru betonte, er sei gegen die in der Süd- afrikanischen Union vertretene Politik der Rassentrennung. Die Bedingungen dafür würden immer schwieriger. Vor seiner Abreise aus New Lork hatte Nehru darauf hingewiesen, daß er nach an- fänglichen Enttäuschungen mit der gegen- wärtigen UNO- Sitzung im großen und gan- zen zufrieden sei. Hinsichtlich des Welt- friedens sei er voller Hoffnung. Bedeutsam Sei dabei vor allem die Art der Annäherung der Nationen. Nach seiner Ansicht sei der Frieden wahrscheinlicher als ein neuer Krieg. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld Europäisches Gipfeltreffen in Paris? Thema: Integration der NATO/ Debré berichtete de Gaulle Paris.(AP /dpa) Frankreichs Minister- präsident Debré hat am Montag Staatsprä- sident de Gaulle über seine Gespräche mit Bundeskanzler Adenauer in Bonn berichtet. Wie verlautet, soll Debré vor allem auf die scharfen Bonner Reaktionen hingewiesen ha- ben, die durch erste Berichte über die Reden des Staatspräsidegten in der vergangenen Woche ausgelöst worden seien. Obwohl de Gaulle später seine geäußerten Ansichten „klarstellte“, soll der Bundeskanzler zunächst den Eindruck gehabt haben, daß de Gaulle die NATO mehr als nötig kritisiert und mehr als je angedeutet habe, er wolle sich auf eine Nationalverteidigung konzentrieren. Allgemein war man in Paris der Ansicht, daß die Bonner Begegnung zwischen Debré und Adenauer als Vorbereitung der Grund- lagen für eine spätere Konfrontation der politischen Führer„Kleineuropas“ hinsicht- lich der Frage, ob man die gemeinsame Ver- teidigung integrieren solle oder nicht, nütz- lich war. Man spricht im Zusammenhang da- mit von einer möglichen europäischen Gip- kelkonferenz in Paris, die Mitte Dezember stattfinden werde, und verweist darauf, daß Zwiscsen Gesſern und Morgen Zu einer Aussprache unter vier Augen treflen heute in Bonn Bundeskanzler Adenauer und Bundeswirtschaftsminister Erhard zusammen. Es sollen dabei vor al- lem konjunkturpolitische Fragen besprochen werden. Möglicherweise wird bereits am Mittwoch im Bundeskabinett eine Grund- satzdebatte darüber eingeleitet werden, wel- che steuerrechtlichen Maßnahmen ergriffen werden sollen, um das Güterangebot auf den Inlandsmärkten zu verstärken und damit Preissteigerungen zu begegnen. Im Herrenschneider-Handwerk wurden zwischen der Arbeitsgemeinschaft des Be- kleidungshandwerkes für das Bundesgebiet und der Gewerkschaft Textil und Beklei- dung Lohnerhöhungen von 16 Pfennig pro Stunde vereinbart. Der neue Lohntarif tritt von der Woche in Kraft, in die der 15. Ok- tober fällt. Der FDP /DVP-Bezirks verband Nordbaden steht auch in den nächsten zwölf Monaten Wieder unter der Führung der bisherigen Vorsitzenden. Es sind dies Landtagsabgeord- neter Professor Dr. Franz Gönnenwein (Heidelberg) und der Karlsruher Bundes- tagsabgeordnete Dr. Wolfgang Rutschke. Beide wurden auf dem Delegiertentag in Bad Rappenau einstimmig wiedergewählt. Unbemerkt von der Oeffentlichkeit wie von Polizei und Behörden hat sich am Sonn- tag in Coburg eine rechtsgerichtete„Ge- meinschaft volkstreuer Verbände“ konsti- tulert. Es handelt sich um den gleichen Per- sonenkreis, der zu Pfingsten dieses Jahres in Wiesbaden die Gründung einer„Notgemein- schaft reichstreuer Verbände“ plante, sie dann aber wegen des Widerstandes der Oeffentlichkeit absagte. Zum neuen Intendanten des Senders Freies Berlin hat der Rundfunkrat des Sen- ders Freies Berlin am Montag den bisheri- gen Leiter des Funkhauses in Hannover, Walter Steigner, bestimmt. Sein Amtsantritt hängt noch von Verhandlungen mit dem Norddeutschen Rundfunk ab. Steigner hat die Wahl bereits angenommen. Bundesinnenminister Schröder begann am Montag eine viertägige Inspektionsreise von Bundesgrenzschutz-Stationen entlang der Zonengrenze. Schröder besuchte em Montagmorgen die Grenzschutzstation Schwandorf in der Oberpfalz. Die Besichti- gungsfahrt wird in Lübeck enden. Nach fest zehnjähriger Arbeit als Lehr- beauftragter an der Universität Leipzig ist der Direktor des Instituts für Rechnungs- wesen der wWirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Professor Werner Kresse, mit seiner Familie in die Bundesrepublik ge- flüchtet. 5 Die polnische Nachrichtenagentur PAP hat eine gemeinsame Erklärung der Regie- rungen Polens, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und der Sowjetzone veröffent- licht, die sich an„alle Staaten“ wendet und „entscheidende Schritte“ gegen das„ver- brecherische Wiederaufleben des westdeut- schen Militarismus“ fordert. Mehrere hundert Jugendliche demon- strierten in Rom vor dem Sitz der italieni- schen Abgeordnetenkammer gegen die von Oesterreich geforderte Autonomie für die deutsch- sprachige Minderheit in Südtirol. Nach eingehenden Besprechungen mit sowjetischen Regierungsvertretern ist der Ministerpräsident der algerischen Exil-Re- gierung, Ferhat Abbas, von Moskau nach Kairo abgeflogen.“ 8 Mit einer Truppenparade vor Staatsprä- sident Tschiang Kai-schek begann auf For- mosa die Feier des 49. Jahrestages der chi- nesischen Revolution, die das Ende des 4000 jährigen Kaiserreiches China einleitete. Die erste sowzetische Konferenz für „Afrikanisch- asiatische Solidarität“ wurde in Stalinabad im Südosten der UdSSR er- öffnet. Einen„entscheidenden Sieg“ über die in Kuba operierenden Rebellenstreitkräfte mel- dete die Armee Fidel Castros. Souvanna Phouma, der Reglerungschef von Laos, ließ durchblicken, daß Laos nach der Einstellung der amerikanischen Finanz- hilfe nun sowjetische Hilfe annehmen werde. In Genf erörterte die Dreimächte-Atom- Konferenz in ihrer 252. Sitzung einen von den Vereinigten Staaten unterbreiteten Anhangsentwurf zu dem Atomwaffenver- suchsverbots-Abkommen. In Bern beginnt heute eine Tagung des EFTA-Ministerrats, des obersten Führungs- gremiums der kleinen europäisenen Frei- Hhandelszone. 8 solle seiner Meinung nach im Amt bleiben, jedoch eine breitere Grundlage der Spitzen- organisation der UNO erwägen. Auf die Frage, ob die UNO- Organisation grundsstz- lich geändert werden solle, antwortete Nehru: „Offensichtlich sind die asiatischen und afrikanischen Staaten nicht in der Lage, ihr volles Gewicht in der UNO zur Geltung zu bringen.“ 5 Berlin und Oder-Neiße-Linie Brüssel.(dpa) Der belgische Senatspräsi- dent, Paul Struye, setzt sich für eine Deutschland-Regelung ein, bei der der Status Westberlins im Austausch gegen die An- erkennung der Oder-Neiße-Linie garantiert 5 würde. In einem Leitartikel der katholisch- konservativen Zeitung„Libre Belgique“ schreibt der führende christlich-soziale Poli- tiker— protokollarisch nach König Baudouin der zweite Mann im Staat— nach einer pes- simistischen Bilanz der auf der UNO-Voll- versammlung behandelten Fragen:„Nicht anders steht es mit einem weiteren brennen den Problem, das heute zu dem bedauerns- werten Wiederaufleben des Kalten Krieges beiträgt: nämlich der Deutschland- Frage. Chrustschow hat ungerechterweise seine àag- gressiven Erklärungen gegen die Bundes- republik vervielfacht. Die„DDR“ hat will- kürliche und lästige Maßnahmen im Hinblick auf Westberlin getroffen. In Bonn hat man darauf mit dem Bruch der Handelsbeziehun- gen geantwortet, während sich in der Bun- desrepublik eine gewisse Agitation zugunsten der atomaren Bewaffnung der deutschen Truppen und zur Wiedergewinnung der ver- lorenen Gebiete kundtut. Wäre es nicht an der Zeit, nunmehr eine Regelung auf der Grundlage gegenseitiger Konzessionen ins Auge zu fassen, die einerseits den Bewoh- nern Westberlins endgültig ihr Recht auf Existenz, auf die Freiheit ihrer Verbindungs- wege und auf ihre Sicherheit garantiert, und andererseits in ebenso endgültiger Form die irritierende Frage der deutsch-polnischen Grenze regeln würde?“. Adenauer zu dieser Zeit zu neuen Gesprä- chen mit de Gaulle in die französische Haupt stadt kommen wolle. Aus diplomatischen Kreisen von Paris verlautet, daß sich die Bundesrepublik und Frankreich bereits auf diesen Vorschlag für einen„Europa-Gipfel“ geeinigt hätten. Der Plan bedürfe nun noch der Zustimmung der übrigen EWG- Mitgliedsstaaten. Vor ode nach diesem Treffen könnte dann in Paris neue Begegnung zwischen Adenauer und de Gaulle statfinden. Ein Regierungssprecher in Bonn machte hingegen darauf aufmerk- Sam, daß es für eine Konferenz der sechs Regierungschefs im Dezember noch keine konkreten Vereinbarungen gebe.. Kongo- Botschafter vermißt Bonn.(gn-Eig. Ber.) Der Botschafter der Bundesrepublik im Kongo, Hans Jürgen Söhring, ist höchst wahrscheinlich beim Baden im Kongofluß ertrunken. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Bonn mitteilte, wird Botschafter Soehring seit Freitagmittag vermißt. Botschafter Soehring hatte an einer Insel im Kongo nahe der Hauptstadt Leopoldville gebadet. Wahr- scheinlich ist er hierbei verunglückt. In den strömungsstillen Buchten des Flusses halten sich vereinzelt Krokodile auf. Soehring war vor seiner Ernennung zum Botschafter Ge- neralkonsul der Bundesrepublik in Leopold- ville. Zuvor hatte er das deutsche Konsulat in Portugiesisch-Angola geleitet. Der Bot- schafter, der 1908 geboren ist und zwei Sohne hat, hatte von 1945 bis 1953 eine schrift- stellerische Tätigkeit ausgeübt. Roggenpreissenkung erwogen Frankfurt.(dpa) Einen Gesetzentwurf zur Senkung des Roggenpreises um zehn Mark pro Tonne hat Bundesernährungsminister Werner Schwarz am Montag in Frankfurt angekündigt. Vor den Mitgliedern des Saat- bauvereins für Hessen-Nassau und dem Rlubp für Landwirte(Frankfurt) begründete er diese Maßnahme mit einem ungenügenden Gefälle zwischen dem Weizen- und Roggen preis, das mit zur Bildung des sogenannten Roggenberges bei den Einfuhr- und Vorrats- stellen geführt habe. Gegen eine allgemeine Getreidepreissenkung, wie sie von der EWG- Kommission in Brüssel vorgeschlagen worden ist, hielt der Bundesernährungsminister frü her erhobene Bedenken aufrecht. Minister Schwarz sprach sich außerdem gegen eine Beseitigung des sogenannten Butterberges bei den Einfuhr- und Vorratsstellen durch Einschmelzen der Vorräte oder deren Export Aus. Beite 2 MANNHEIMER MOROHN pOLITIK Dienstag, 11. Oktober 1960/ Nr. 280 MDH N Nommeéntar Gelbe Gefahr Rotchina, korrekter: die Volksrepublik China muß mindestens ein weiteres Jahr „draußen vor der Tür“ bleiben. Zum zehn- ten Male wurde auf Initiative der Vereinig- ten Staaten eine China-Debatte in der UNO verhindert. Für 650 Millionen Menschen, nahezu ein Viertel der Erdbevölkerung, ha- ben die Amerikaner an den Türen der Welt- organisation wieder ein„Off-limits“-Schild gukgehängt. Die Stimme Chinas in New Vork Wird nach wie vor nur von einer Insel ver- treten, die 300 Kilometer vor der chinesischen Festlandküste liegt— einer Insel, auf der drei Millionen geflüchtete Festlandchinesen und zehn Millionen Formosaner leben. Ein Fünfzigstel aller Chinesen tritt also mit dem Anspruch auf, das Ganze zu repräsentieren. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß dilies eine groteske Situation ist. Die Herren in Moskau ließen bisher— trotz ihrer schon chronischen ideologischen Händel mit Mao Tse-tung— kaum eine Ge- legenheit aus, das Groteske dieser Situation ins Scheinwerferlicht zu rücken. Kein objek- tiwer Betrachter wird aber mit einiger Sicherheit sagen können und wollen, diese sowjetischen Bemühungen seien die Ursache dafür, daß in den zehn Jahren seit 1951, in denen die Amerikaner in der China-Frage stereotyp„no“ sagten, der US- Abstimmungs- erfolg von Jahr zu Jahr kleiner wurde und uno 1960 mit einer Mehrheit von nur acht Stimmen so knapp ausfiel, daß im kommen- en Jahr mit einem Einzug der Rotchinesen in das Weltforum gerechnet werden muß. Wir glauben nicht an diese Interpretation. lel wahrscheinlicher ist eine andere Aus- legung: In der Weltöffentlichkeit beginnt sich in zunehmendem Maße die Erkenntnis urchzusetzen, daß die augenblicklichen Ver- lältnisse in Ostasien geändert werden müs- sen, weil sie in einem so eklatanten Mißver- hältnis zur politischen Wirklichkeit stehen, aß ein Beharren auf dem„Status quo“ wider jede Vernunft und jeden Sinn wäre. Die Abstimmung in der Kongo-Frage Ahrend der außerordentlichen UNO-Tagung vor wenigen Wochen stützt diese These: Denn sie brachte dem Westen einen großen Sieg und den Beweis, daß gerade die afro- Asiatischen Staaten im Nebelfeld der poli- tischen Propaganda aus Ost und West noch manövrierfähig und in der Lage sind, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Daß die Frage der Aufnahme der Volksrepublik China sich in dieser Weise auf weltweiter Ebene zu „versachlichen“ beginnt und nicht einfach mit dem probaten Hinweis abgetan werden Karm:„Das ist wieder nur eines der üblichen Manöver Moskaus“(ein Hinweis, der den Westen meist zur Einheit anspornte), das Weird für Washington wahrscheinlich kein Trost, sondern für die Zukunft ein Grund zur Sorge sein. Im Herbst 1960 jedoch, in den Tagen der 15. UNO- Vollversammlung die Chrustschow als Kraftakt und als Wettringen um die Gunst der Afro-Asiaten aufzuziehen ge- dachte, um Onkel Sam in dieser oder jener Frage aufs Kreuz zu legen, können die Amerikaner die Abstimmung in der China- Frage(noch einmal) als einen Erfolg für sich buchen, Chrustschow kehrt. wenn nicht noch ein Wunder geschieht, was wenig wahr- scheinlich ist, mit leeren Taschen nach Mos- au zurück. Auf offener Bühne des Welt- forums hat er keinen der von ihm erhofften Erfolge erringen können. Er wird wahr- scheinlich dennoch nicht ganz unzufrieden ein, wenn er am Freitag zum Heimflug star- tet. Er wird New Vork in der Uberzeugung erlassen, daß die Zeit in der China-Frage für inn arbeitet. Er mag dabei recht haben. Er wird sich weiter in der Hoffnung wiegen, als seine diversen Gespräche mit Staats- männern aus neutralistischen Ländern und us dem afro- asiatischen Raum, wenn auch icht im Augenblick, so doch bei der Ver- irklichung seiner langfristigen Projekte Zinsen tragen werden. Ob er auch hierin Recht behalten wird, ist schon sehr viel zweifelhafter. In den Vereinigten Staaten indessen ver- Stärkten sich, als das Ergebnis der China- Abstimmung und die Entwicklungs-Tenden- zen, die es aufzeigte, bekannt wurden, die Stimmen, die darauf bestehen, nun in Ost- Asien reinen Tisch zu machen, die Konse- quenzen zu ziehen, die Dinge nicht laufen zu lassen, bis zur(wahrscheinlichen) Nieder- lage im nächsten Jahr. Und auch die ameri- kanische Hoffnung mag berechtigt sein, daß es einem neuen Präsidenten, der mit poli- tischen Hypotheken weniger belastet ist als Dwight Eisenhower, gelingen werde, die Entwicklung wieder„in den Griff“ zu be- kommen. Aber die Verhältnisse in Ostasien liegen nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Wenn es sich nur dar- um handelte, Rotchina die UNO-Türen zu Fötknen, dann liege sich das Problem wahr- scheinlich eher lösen. Die Frage ist jedoch: Was soll mit National-China geschehen? Denn wenn die UNO, was wahrscheinlich ist, eine Zweil-Staaten-Theorie für China nicht anerkennt, muß Formosa„die letzte Wache der Freiheit Chinas“, die Weltorga- nisation verlassen. Im gegenwärtigen kri- senreichen Stadium der Weltpolitik können es sich die USA aber nicht leisten und kann es ihnen auch kaum zugemutet werden, die Verbündeten in Formosa einfach ihrem chicksal zu Überlassen. Die psychologischen ck wirkungen einer solchen„Treulosig- keit“ auf andere Bundesgenossen der Ver- einigten Staaten wären nicht zu übersehen. Und Washington würde mit dieser Maß- nahme außerdem ein gewaltiges Loch in sein Stützpunktsystem im westlichen Pazi- Hk reißen. Doch nicht nur die USA würden hart getroffen: müßte Formosa weichen, dann tauchte automatisch die Frage auf: Wird an seiner Stelle Rotchina den ständi- Sitz Nationalchinas im Sicherheitsrat einnehmen? Die Konsequenzen einer solchen eründerung lassen sich an fünf Fingern ablesen Helmut Kübler Der Kampf um vier Jahrgänge hat begonnen Ohne Streichorchester und rote Krawatten Godesberger Jugendkongreß mit liberaler Losung/ Aber eine selbstbewußte Minderheit bekannte sich zu Marx Von unserem Korrespondenten Rudi Kilgus Bonn. Mit dem SPD- Kongreß„Junge Generation und Macht“, der am Wochen- ende in der Jodesberger Stadthalle über die Bühne ging, hat der Wahlkampf um die Jugend, insbesondere aber um die vier Nachkriegsjahrgänge, die 1961 erstmals an die Urne der Bundestagswahl treten, begonnen. In derselben Halle, in der vor elf Mona- ten mit dem„Godesberger Grundsatzprogramm“ die Verjüngungskur der fast hun- dert Jahre alten SPD anfing, wurde der Weg von der ehemals marxistischen Arbeiter- partei zur modernen liberalen Volkspartei Fahnen und der gewohnte Schmuck ver- staubter Lorbeerbäume fehlten. Vorstands- tisch und Rednerpult waren nicht rot, son- dern weiß verkleidet. Die Herren, die dort sagen, entbehrten roter Krawatten. Nicht einmal die liebgewordene Tradition, solche Parteiveranstaltungen mit den getragenen Klängen eines Streichorchesters einzuleiten, wurde beibehalten. In der Diskussion zeigte sich allerdings, wie schwer es für diese Partei ist, mutige Reformen selbst vor ihrer jungen Anhän- gerschaft durchzusetzen. Studenten, Akade- miker und Arbeiter meldeten sich zu Wort. Sie verlangten keine„Jein- Programme“, sondern klare Ideologie, sie bekannten sich zu Marx und sie machten keinen Hehl dar- aus, daß für sie die freie Marktwirtschaft nur ein Uebergangsstadium sein könne, über dessen Lösung man„später spricht“. Sie Waren in der Minderzahl, aber von großem Selbstbewußtsein. Dies äußerte sich auch in offener Kritik am Parteiaparat. Hölzernes Partei-Chinesisch von der„Erfahrung der Alten“ wurde weggefegt mit der lapidaren konsequent fortgesetzt. Erklärung, daß die Jungen gar keine grö- Beren Fehler machen könnten als sie die Alten gemacht hätten. Auch sozialdemokra- tische Politiker hätten nach mehrjähriger „Ehe mit einer Machtposition immer noch ein enges Liebesverhältnis“ zu ihr. Der Kanzlerkandidat Willy Brandt, sagte man, sei eher vom Parteivorstand ernannt als von ter Partei gewählt worden. Die massivste Kritik aber brachte die junge SPD- Generation gegen die Kultur- politik ihrer Partei vor. Die Forderung nach größerer Aktivität im Bildungswesen war So. überlaut, daß sie mit in die Entschließung aufgenommen wurde. Dies war wohl das Bemerkenswerte dieses Kongresses: die Er- kenntnis der Jugend, daß politischer Erfolg auf die Dauer nur in der Heranbildung des demokratischen Staatsbürgers liegt. Der Wunsch, die Partei-Oberen möchten sich mehr um das Volkshochschulwesen küm- mern, stand neben der Warnung, daß Kul- tusminister-Posten keine Aemter seien, de- ren Besetzung man mit der linken Hand vornimmt. Schwierigkeiten mit Kulturabkommen Die Sowjets wünschen keine Belletristik Ven unserer Benner Reda kties Bonn. In Köln wurde im Rahmen des deutsch- sowjetischen Kulturabkommens eine Sowjetische Buchausstellung eröffnet, die anschließend auch in Hamburg und Frank- furt am Main gezeigt werden wird. Das Be- sondere an dieser Ausstellung ist, daß sie nur sowjetische Werke aus dem Gebiet der Technik und exakten Natur wissenschaften zeigt. Bei Abschluß des Kulturabkommens, das auch eine deutsche Buchausstellung in der Sowjetunion vorsieht. haben die Russen darauf bestanden, daß geistes wissenschaft- liche Literatur und Romane nicht gezeigt werden dürfen. Die deutsche Gegenausstellung wird am Donnerstag im„Haus des Lehrers“ in Moskau eröffnet und später auch in Leningrad und Kiew besichtigt werden können. Von seiten der Bundesrepublik wird versucht, den trockenen technischen Stoff der deutschen Ausstellung in der Sowjetunion dadurch etwas aufzulockern, daß in Vitrinen einige Stücke aus dem Deutschen Museum in Mün- chen aufgestellt werden. Was an Büchern gezeigt wird, ist nicht geeignet, größere Be- sucherscharen anzulocken. Typische Titel aus dem Katalog der deutschen Ausstellung in Moskau sind:„Die pflanzliche Zellwand“ oder„Elektrizitätslehre“. Der Katalog der Sowjetausstellung in Köln ist mit Titeln wie „Lehrbuch über Hebezeuge“ oder„Werk- hallen für Schmiedearbeiten“ nicht attraktiver. Der von den Sowjets verlangte Ausschluß aller Belletristik von den gegenseitigen Buch- ausstellungen wirft nach Bonner Ansicht ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten des deutsch- sowjetischen Kulturaustausches. Schlechte Erfahrungen hat man auf deutscher Seite auch mit dem Austausch von Ton- bändern für Rundfunksendungen gemacht. Von den acht bis zehn deutschen Tonbändern, die im Rahmen des Abkommens an die So- wietunlon geliefert wurden, sind bisher zwei gesendet worden. Eines davon wurde auf der Welle übertagen, die in der Sowjetunion kaum jemand hören kann, das andere zu un- gewöhnlich später Stunde, von 23.30 bis 24 Uhr. Dieses letzte Band, eine Sendung über einen deutschen Turner, war zudem von den Sowjets erheblich gekürzt worden. Von zuständiger Seite in Bonn wurde dazu er- klärt, daß man solche Kürzungen in Zukunft nicht mehr dulden werde. Lebhafter geworden ist der im Abkom- men vorgesehene Austausch von Spezialisten- gruppen, wie Landwirtschafts-, Bergbau- oder Verkehrsexperten. An diesem Austausch ist den Sowjets anscheinend mehr gelegen. Die gegenwärtig bestehenden Vereinbarun- gen über die einzelnen Objekte des Kultur- austausches laufen noch bis Mitte 1961. Ob und wann es zu neuen Vereinbarungen kommt, ist noch völlig offen. Von politischen Kreisen in Bonn ist bereits eingewendet wor- den, daß es unzumutbar sei, in der Zeit eines scharfen sowjetischen Drucks auf Berlin so- Wzetische Kunstensembles durch die Bundes- republik tanzen zu lassen. Die Bonner zen- trale Austauschstelle für die Durchführung des Kulturabkommens., gibt demgegenüber aber zu bedenken, daß die deutschen Kultur- ensembles, die im Austausch in die Sowiet- union gehen, dort einen großen Widerhall finden und damit praktisch für die Bundes- republik werben. Zwel Männer repräsentierten den sozial- demokratischen New Look auf dem Godes- berger Kongreß: der Berliner„Regierende“ Willy Brandt und das neugewählte Stadt- oberhaupt Münchens, Dr. Hans-Jochen Vogel, die sich beide noch zur jungen Generation zählen dürfen. Oblag es dem Kanzlerkan- didaten, im Schluß wort die sozialpolitischen Wahlkampfregister zu ziehen, so war es im eigentlichen Sinne doch sein Münchner Ge- nosse, der den lebendigen Mittelpunkt des Kongresses darstellte. Während die Vor- schußwürde des Kanzlerkandidaten den Adenauer- Herausforderer bereits zu proto- kollarisch astreinem Auftreten zwang, konnte sich Dr. Vogel, der als Vorsitzender des Kongresses fungierte, mal hierhin, mal dorthin mitten unter die Teilnehmer setzen und seinen bayerischen Akzent politischen Kleindiskussionen leihen. Er konnte auch— Was Brandt versagt war während Tagungspausen in die im Kellergelaß lie- gende Bierklause enteilen.„Daß wir Sozial- demokraten die tragende Kraft der jungen Generation als erste erkannt haben“, so er- klärte ein Genosse vor dem Mikrophon des großen Saales,„zeigt sich darin, daß wir in München den Dr. Vogel als Oberbürgermei- ster gewählt haben, denn sein Gegenkandidat (Josef„Ochsensepp“ Müller) stammt aus dem Ober fränkischen.“ Dieser frappierenden Logik konnte sich das rotbackige Münchener Stadtoberhaupt allerdings nicht beugen und war denn gezwungen, die Niederlage seines CSU- Kontrahenten mit anderen Gründen zu rechtfertigen. Eine Beobachtung, die man gemeinhin bei Kongressen— auch bei sozialdemokratischen — machen kann, ist die, daß sich gegen Ende die Sitzreihen mehr und mehr leeren. In Bad Godesberg war dies nicht der Fall. Dabei konnte die starke Teilnahme bis zum Schluß nicht allein von der„attraktiven Figur“ Brandt— wie ihn ein Diskussionsteilnehmer bezeichnet hatte— herrühren, denn auch in den einzelnen Arbeitskreisen wurde bis zum Schluß ohne Teilnehmerschwund diskutiert. Bleibt also nur die Erklärung, daß die Ver- anstalter, in dem sie„Die Macht im Staat“ zur Diskussion stellten, offenbar ein Thema zu bieten hatten, das die junge Generation fesselt. Wenn dem so ist, dann hätte der SPD- Kongreß bereits eine der Forderungen er- füllt, die der junge Münchener Oberbürger- meister als Maxime für die politische Bil- dungsarbeit erhob:„Wir können die Jugend nur zur politischen Mitarbeit bewegen, wenn Wir Unsere Veranstaltungen von aller Blau- strümpfigkeit und Langeweile befreien.“ Warnung vor Verzicht auf Atomwaffen CDU-Wahlkundgebung mit Bundesverteidigungsminister Strauß in Oppau Von unserem Redaktions mitglied Joachim Wider a Ludwigshafen. Wenn die Theorie der britischen Sozialisteſ in der freien Welt verwirklicht würde, die einseitig auf die atomare Rüstung verzichten wollen, die die Atomwaffen im Westen einseitig geächtet und zerstört wissen wollen, dann würde Berlin nur eine Gnadenfrist von Tagen, dann würde die Bundesrepublik nur eine Gnadenfrist von Wochen noch haben, ohne dag wir uns verteidigen könnten.“ Dies sagte auf einer Wahlkundgebung des CDU- Kreisverbandes Ludwigshafen am Montag- abend in Oppau Bundesverteidigungsmini- ster Strauß, als er zu den Problemen der Sicherheit in Europa und in der freien Welt Stellung nahm. Der Minister führte weiter aus, daß es heute illusorisch sei, in romantischen An- schauungen der Vergangenheit zu leben. Es sei nun einmal leider so, daß im Osten, mit seinem kommunistischen Herrschaftssystem, andere sittliche Anschauungen Gültigkeit besäßen als bei uns im Westen. Staatsmän- ner wie Eisenhower und Macmillan, die— ebenso wie Chrustschow— die furchtbaren Massenvernichtungsmittel der Atombomben in der Hand hielten, trügen ihre Verantwor- tung aus tiefem moralischem Gefühl. Dies aber könne man von dem Kommunisten Chrustschow nicht sagen, und man könne den Sowjets schließlich auch nicht das sitt- liche Gesetz aufzwingen, nach dem der freie Westen lebe. „Ich verstehe diesen Beschluß nicht“ Wenn etwa die Schweiz. Amerika und England allein über Atomwaffen verfügten, dann gäbe es auch für uns das Thema „Atomwaffen und Bundeswehr“ nicht. So aber habe der Westen in seiner Gesamt- heit die Verpflichtung, für die Sicherheit seiner Freiheit alles nur Mögliche zu tun. Strauß sagte weiter:„Wichtig dabei aber ist auch die Rückbesinnung auf die Verant- wortung, die die Macht vor Gott hat.“ Der freien Welt müsse dadurch, daß der aggres- sive Kommunismus abgeschreckt werde, „das Schicksal der Kapitulation und der Ge- nickschußkommissare erspart bleiben“. Minister Strauß, der sich in seiner Rede auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik beschäftigte, ging auch auf Vorwürfe aus den Reihen der so- zial demokratischen Opposition ein. Insbe- sondere sei die wirtschaftliche Politik der SPD ein Zeugnis dafür, daß die Opposition eine„außerordentliche Begabung für poli- tische Fehlprognosen“ besitze. So habe man man vor zehn Jahren noch die düstersten Voraussagen über die Wirtschaftspolitik Er- Hards gemacht, heute sei die Opposition aber davon abgekommen. Vernünftige Bremsen— dies sei die Ueberzeugung der Bundesregierung— müß- ten an die Konjunktur angelegt werden. Aber wenn einer nur sage:„So geht es nicht weiter!“, dann versündige er sich an den kommenden Generationen. Schade um die Wahlkampf-Millionen Niedersachsens Parteien sind bestürzt über die Aufhebung des Wahltermins durch das Bundesverfassungsgericht Von unserem Korrespondenten Ernst Otro Weger Hannover. Der niedersächsische Innen- minister Otto Bennemann(SPD) übte bittere Kritik an dem Beschluß des Bundesverfas- sungsgerichtes in Karlsruhe über die Auf- hebung des für den 23. Oktober vorgesehe- nen Kommunalwahltermins in Niedersach- sen:„Ich will keine Kritik am höchsten Ver- fassungsgericht der Bundesrepublik üben, aber ich muß doch sagen, daß ich, auch nach einer längeren telefonischen Besprechung mit Dr. Katz, dem Präsidenten des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts, in dem der Beschluß gegen Niedersachsen ge- fällt worden ist, diesen Beschluß nicht ver- stehe“.. Bennemann zeigte sich verwundert dar- über, daß das Bundesverfassungsgericht die von dem Wolfenbütteler Architekten Rein- hold Stövesandt beantragte Einstweilige Verfügung gegen Niedersachsen erlassen hat, ohne die Regierung in Niedersachsen anzuhören.„Uns war ein Termin für die Einreichung unserer Stellungnahme zur Be- schwerde Stövesandts vor dem Bundesver- kassungsgericht gesetzt worden. Diese Stel- lungnahme hat das Gericht nich“ mehr zur Beschlußfassung herangezogen.“ Bennemann teilte in diesem Zusammenhang mit, daß noch zwei weitere Verfassungsklagen gegen das niedersächsische Wahlgesetz eingereicht worden sind. Die eine Klage richtet sich ge- gen die angebliche Bevorzugung der Rat- hausparteien, die endere deckt sich inhalt- lich mit der Stövesandtschen Argumentation. Zunächst wird jetzt eine Regierungsvor- lage avsgeerbeitet, damit ein Gesetz ver- abschiedet werden kann, durch das die Legislaturperiode der 40 000 Vertreter in den Kommunalparlamenten Niedersachsens ver- längert wird. Die Legislaturperiode läuft am 8. November ab. Da, gleichgültig wie das Bundesverfassungsgericht bei der münd- lichen Hauptverhandlung am 18. Oktober in Karlsruhe entscheidet, der frühestmögliche neue Wahltermin an einem der beiden Weihnachtsfeiertage oder zu Neujahr liegen würde, wir an diesen Tagen aber nicht wäh- len werden, bleibt nichts anderes übrig, als die Kommunalwahlen im Frühjahr 1961 abzuhalten“, sagt der Minister Bennemann. Wenn das Bundesverfassungsgericht der Stövesandtschen Beschwerde stattgibt. muß das niedersächsische Kommunalwahlgesetz in diesem Jahr zum dritten Male geändert Werden. Die den Gemeinden und Kreisen in Nie- dersachsen durch die nahezu abgeschlosse- nen Wahlvorbereitungen entstandenen Ko- sten von annähernd einer halben Million Mark sollen den Kommunen ersetzt werden, Die Parteien jedoch, die bisher schon Mil- lionen kür die Wahlpropaganda ausgegeben haben,„werden den Schaden vielleicht selbst tragen müssen. Die Regierung kann nichts . übernehmen“, bestätigte der Innenminister. Dabei äußerte Bennemann seine Bedenken gegen die Möglichkeit, so kurzfristig und bei einer solchen Begründung, wie sie Stöve- sandt vorgelegt habe, den Wahltermin durch höchstrichterliche Entscheidung aufheben zu lassen. Nach Bennemanns Ansicht sind die Argumente Stövesandts nicht zutreffend. Die Unterschriftensammlung von zehn bis 30 Unterschriften je Wahlvorschlag sei keine Behinderung sondern das Mindeste, was den Rathausparteien abverlangt werden müßte. Auch zeitlich wären die Rathausparteien nicht benachteiligt worden, da für sie genau dieselben Fristen gegolten haben wie für alle anderen Parteien. Die Sprecher der Regierungskoalition SPD /BHE/FDP sowie die der Opposition, CDU und PDP, zeigen sich bestürzt, daß in diesem Jahr nicht mehr gewählt werden kann, obwohl die Wohlvorbereitungen ab- geschlossen waren. Der Landesvorsitzende der Unabhängigen Wähler gemeinschaft in Niedersachsen, Dr. Heinrich aus Hildesheim, und sein Stellvertreter, Reinhold Stévesandt, der die Verfassungsbeschwerde eingereicht hatte, sind hingegen stolz auf den Erfolg mrer Maßnahmen. Es habe sich gezeigt, sagen sie, daß in einem Rechtsstaat nicht nur die grogen Parteien bestimmen, sondern das ehrliche Wort auch der Sprecher kleinerer Gruppen gehört werden müsse. Jelefonai aus Bonn: Nehrus Stippvisite Es goß„mit Eimern“, als am Montag um 12.00 Uhr die mächtige Boeing 707 der Air India mit dem Namen„Everest“ unmittelbar vor dem Bundeskanzler, dem Bundesaußen- minister, dem indischen Botschafter und des- sen Gattin, die zur Begrüßung von Minister- räsident Nehru auf dem Flughafen Köln- Wahn erschienen waren, zum Stehen kam. Vorübergehend entstand ein kurzes, etwas nervöses Hin und Her, weil das Protokoll nicht genau wußte, welchen Ausgang der Ma- schine Nehru wählen würde. Dann schritt der indische Politiker, mit weißer Ghandi- Kappe, dem Zeichen der Kongreß-Partei, eine symbolische Rose im Knopfloch des Askhan, seines Festgewandes, leicht vorge- beugt, in den letzten sorgenvollen Jahren sichtlich gealtert, die Gangway herab. Der Händedruck zwischen Nehru und Adenauer wenn auch die Zwischenlandung Nehrus— übrigens auf Wunsch des Bundeskanzlers zu- standegekommen— einen sehr improvisier- ten Eindruck machte. Die reizende Gattin des indischen Botschafters, Frau Tyabji, übergab freundlich lächelnd eine dunkelrote und eine hellrote Rose. Ein kleines deutsches Mädchen brachte einen riesigen Strauß voter und weißer Nelken heran, dann flüchteten die Beteiligten der Zeremonie unter einem riesigen blau- gelb- gestreiften Schirm der Lufthansa, den eine Stewardess trug und be- sonders über die beiden Regierungschefs hielt, in das für die Besprechungen vorgese- hene, ziemlich bescheidene Pilotenzimmer des Flughafens. Dort saß man, Premierminister Nehru, Bundeskanzler Dr. Adenauer, der deutsche Außenminister von Brentano, der indische Außenminister Dudd. unter einem gewaltigen„Oelschinken“, einer konventio- nellen Alpenlandschaft in Goldrahmen, bel Kaffee und Fruchtsäften— Alkohol wurde nicht gereicht— und tauschte Meinungen über die Weltlage aus. Derweil hockten in- und ausländische Journalisten, Kameraleute, Rundfunkrepor- ter und Fernsehsprecher ziemlich verloren in einer kargen Wartehalle und wußten wenig mit ihrer Wartezeit anzufangen. Ob irgend- jemand ihnen anschließend an die Begegnung zur Information zur Verfügung stehen würde, War ungewiß. So gingen denn die Nachrich- tenleute auf Suche nach Auswegen. Einer wußte zu melden, eine waffenlose Ehrenkom- panie der Bundeswehr habe als„gewaltlose Einheit“ ohne Gewehr und Stahlhelm, Auf- stellung zu Ehren Nehrus genommen. Wie sich später herausstellte, war ein Oberleut- nant der Luftwaffe auf den Einfall gekom- men, mit seinen Soldaten einen„staatspür- gerlichen Anschauungsunterricht“ durchzu- führen. Der Protokollchef des Auswärtigen Amtes, Sigismund von Braun, dem das reich- lich verwunderlich erschien, riß schließlich das Kommando an sich und wies die eifrigen Krieger an, Aufstellung hinter den Zivili- sten zu nehmen— zur Vermeidung von Miß- verständnissen. Als Nehru schließlich gegen 13.15 Uhr— die Unterhaltung mit dem Bundeskanzler hatte 65 Minuten gedauert- vor den Jour- nalisten erschien, gab es starken Applaus. Der Gast lächelte freundlich, man sah ihm aber die Ermüdung des Flugs von New Vork heran. Er begnügte sich mit einigen kurzen Worten, in denen er unterstrich, er sei sich mit dem Bundeskanzler darin einig, daß nichts geschehen dürfe, was den Frieden ge- fährde und zusätzlich Spannungen schaffe. Der Korrespondent der„New Vork Times“, Mr. Grusson, wollte mehr wissen. Hart, nach amerikanischer Manier, fragte er, ob auch eine Veränderung des Status von Berlin schon als derartige Verschärfung der Span- nungen bewertet werden müsse. An dieser Stelle winkte Konrad Adenauer energisch ab. Er antwortete für Nehru:„Das haben wir doch schon gesagt“, nahm seinen Gast beim Arm und verließ mit der Feststellung, die Zeit sei leider abgelaufen, die Pressekonfe- renz. Hugo Grüssen Kollegenschaft isoliert? Bonn.(eg. Eigener Bericht) Die 19 Mit- glieder des Zentralausschusses der Christ- lich-sozialen Kollegenschaft, die sich vom DGB losgesagt haben, drohen in eine Isolie- rung zu geraten. Der Ständige Ausschuß der Christlich- sozialen Arbeltnehmerkongresse, dem bisher die CDU-Sozialausschiisse, die Katholische und Evangelische Arbeiterbe- wegung, die Arbeiterjugend beider Konfes- sionen, die Kolpingsgemeinschaft und die Evangelischen Gesellenausschüsse angehören, scheint nämlich nicht diese Gruppe, sondern die unter Führung des CDU-Bundestags- abgeordneten Weimer im DG verbleibenen Kollegenschaftsmitglieder in die eigenen Reihen aufnehmen zu wollen. Diesem Aus- schuß komme es darauf an, eine dem Gewerk- schaftsbund zugehörige Gruppe an sich zu ziehen, wurde von einem Sprecher der So- zialausschüsse der CDU erklärt. Für die vom DB abgetrennten Kollegenschaftsmitglieder versicherte dagegen der Jesuitenpater Dr. Reichel, die Einheit gleichberechtigter welt⸗ anschaulicher Gruppen sei in der Einheits- gewerkschaft gescheitert. Es bleibe allerdings jedem Mitglied der Kollegenschaft unbe- nommen, weiterhin dem DGB anzugehören. Abschiedsempfang für Eddleman Heidelberg.(dh- Eigener Bericht)„Wir freuen uns mit Ihnen, daß Sie zu einer no höheren Aufgabe in Washington berufen worden sind“, sagte gestern abend Heidel- bergs Oberbürgermeister Robert Weber bei einem Abschiedsempfang für General Clyde D. Eddleman, dem Oberkommandierenden der US-Truppen in Europa. Der Empfang, der in den oberen Räumen des Kurpfälzi- schen Museums stattfand, sah viele Gäste, unter ihnen den Regierungspräsidenten Nordbadens, den Rektor der Universität Heidelberg, Bürgermeister und Stadträte, deutsche, amerikanische und französische Generalität. Ober bürgermeister Weber wür- digte in seiner Abschiedsansprache die Ver- dienste von Genera! Eddleman um die deutsch- amerikanische Freundschaft und überreichte als Abschiedsgeschenk der Stadt Heidelberg ein Aquarell von Otto Kalina, das eine Ansicht von Heidelberg zeigt. 2— Siehe auch Seite 8 wirkte ausgesprochen herzlich, der be- chefs gese- des lister der der nem ntlo- „bel urde ngen ische Por- en in venig end- nung ürde, rich- Ziner com- tlose Auf- Wie leut- Som- bpür- Hzu- tigen eich- Blich rigen ivili- Mig- ar mzler ur- aus. ihm Vork 11 zen sich das u ge- laffe. mes, nach auch erlin pan- leser H ab. Wir beim „ die onfe- issen Mit- ist- vom z0lie- 3 der resse, „ die erbe-⸗ nfes- die ren, dern tags- benen genen Aus- verk⸗ m 2 80. vom jeder welt- geits- dings mbe⸗ ren. man „Wir noch rufen sidel⸗ + bei lyde maden Hang, kälzi⸗ jäste, enten sität träte, ische Wür⸗ Ver- dle und Stadt , das Nr. 236/ Dienstag, 11. Oktober 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Was sonst noch gesc hang Der englische Arzt Dr. Eric St. Jobn Ly- burn aus der in der Grafschaft Kent gele- genen Gemeinde Tunbridge Wells hat den Stadtrat seines Heimatortes aufgefordert, ein Schild mit der Aufschrift„Zum Krema- torium“ vor seiner Praxis zu entfernen. Dr. Lyburn begründet sein Verlangen mit dem Hinweis, daß die Aufschrift seine Patienten vertreibe.„Immer mehr Patienten meiden meine Sprechstunden wegen des Schildes“, klagte der Arzt.„Menschen mit ernsten Krankheiten wollen mit dem Tod nicht auf eine solch fatale Weise konfrontiert sein.“ Wenn der Stadtrat seinem Verlangen nicht stattgebe, werde er die Stadt verklagen. * Mehr als hundert Tote und viele Ver- letzte hat der Taifun Kit letzte Woche auf den mittleren Philippinen und im Südteil der Insel Luzon gefordert, wie erst jetzt aus ver- spätet einlaufenden Berichten hervorgeht. In der Bahn der Verwüstung, die mit Wind- geschwindigkeiten von 145 Stundenkilometer auf wartende Sturm hinterließ, blieben 75 000 Familien ohne Obdach zurück. Am Freitag war der Sturm in das südchinesische Meer Weitergezogen und hatte in fünf philippini- schen Provinzen schwere Schäden an Häu- sern, der Ernte und öffentlichen Anlagen hinterlassen. * Ein heftiger Sturm ist am Sonntag vom Aermelkanal über Nordfrankreich hereinge- brochen und hat an den Küsten der Bre- tagne größere Sachschäden angerichtet. Auf der der Bretagne vorgelagerten Isle d'Oues- sant erreichte der Sturm eine Geschwindig- keit von 190 km/st. Nach ersten Berichten sind dreiviertel aller Dächer auf der Insel beschädigt worden. In der Bretagne trieb der Wind die aufgewühlte See an mehreren Stellen landeinwärts. Die Straße von Brest nach Quimper wurde an mehreren Stellen überflutet und war vorübergehend unpas- sierbar. * In einem von einem Sonderausschuß der Weltgesundheitsorganisation(Genf) heraus- gegebenen Bericht wird festgestellt, daß etwa jeder zehnte Bewohner Westeuropas und Amerikas unter Neurose leidet. Für die anderen Gebiete der Welt lägen keine zu- Verlässigen statistischen Unterlagen vor, doch sei es wahrscheinlich, daß infolge der „wirtschaftlichen und sozialen Veränderun- gen in den weniger entwickelten Ländern“ die Neurose dort noch eine weit größere Rolle spiele. 0 * Ein dreijähriger Junge ist in Anwesen- heit seiner Mutter im Gebiet von Krasno- dar(Ukraine) von einer Sekte einer Gott- heit als Blutopfer dargebracht worden. Wie die regierungsamtliche„Istwestija“ berich- tet, ereignete sich das Opfer in einer Gebets- nacht der Sekte. Der Vater des Jungen war verhungert, weil er das vom Sektenpriester Kriwolapow angeordnete 40tägige Fasten nicht überstanden hatte. Beim Gebet fühlte sich eine Frau plötzlich vom„heiligen Geist“ erfaßt und verlangte ein Blutopfer für be- gangene Sünden„als Forderung Gottes“. Daraufhin wurde der Junge seiner Mutter entrissen und ermordet. Die Leiche wurde im Wald verscharrt. Die Mutter, Jekaterina Osolowez, erlag am nächsten Tag einem Herzschlag. Schon vor einigen Tagen war in der sowjetischen Presse auf das wiederauf- geflammte Sektenunwesen in der Ukraine hingewiesen worden, das in Rußland eine alte Erscheinung ist. * Sechs Tote und mindestens 50 Verletzte hat es nach Pressemeldungen bei einer Meuterei im indischen Bezirksgefängnis Bhatinda Gandschab) gegeben. Die Polizei eröffnete das Feuer auf die mehr als tausend Insassen, die überwiegend bei Demonstra- tionen oder anderen Aktionen für einen se- Paraten Staat der Sikhs in der Indischen Union festgenommen worden waren. Einzel- heiten über die Ursachen der Meuterei wa- ren nicht zu erfahren. * Beil lvancica unweit Sarajewo ist am frühen Montagmorgen ein Linienomnibus auf einer bosnischen Gebirgsstraße abge- stürzt. Nach jugoslawischen Agenturmel- dungen wurden bei dem Unglück, dessen Ursache nicht feststeht, acht Fahrgäste ge- tötet und 28 verletzt. Das Profil Cordobas wandelt sich „Klassische“ Atmosphäre des kulturellen Zentrums von Argentinien vom Wenn man von Argentinien spricht, denkt man an die Pampa, an Gauchos und an Buenos Aires— drei Vorstellungen, die für viele das Land Argentinien symbolisieren. In den letzten Jahren taucht jedoch in den Zeitungen auch der Name einer anderen argentinischen Stadt auf: Cördoba, dessen spontane wirtschaftliche Entwicklung Auf- sehen erregt. Cördoba ist die Hauptstadt der gleich- namigen Provinz, die im Herzen Argen- tiniens, rund 700 Kilometer nordwestlich vor Buenos Aires, liegt und seit Jahrhun- derten das kulturelle Zentrum des Landes ist. Bis vor kurzem bedeutete Cördoba: Sonne, alte spanische Architektur aus der Kolonialzeit, Universitäten, uralte Kirchen und ein Handelszentrum, das beschaulich um Kathedrale und Rathaus herum gruppiert War. Im letzten Jahrhundert hat Cordoba alles Europäische ohne Zögern mit offenen Armen aufgenommen, wobei immer das Französische, Deutsche, Italienische und Englische als weit„europäischer“ betrachtet Wurde als das Spanische. Dazu kam in den letzten Jahren— das Nordamerikanische, das schlagartig das tradationelle Bild des Stadtlebens und dessen Beschaulichkeit durch Auto-Service-Restaurants, Jazzmusik und die von Jeeps und Motorrädern immer Vollgestopften Straßen, verändert hat Cõrdobas„klassische“ Atmosphäre von Gelehrsamkeit und Tradition ist plötzlich, ohne daß es jedoch dadurch seine Bedeu- tung als latein amerikanisches Universitäts- zentrum verloren hätte, von den Reflexen einer großen, neuerstandenen Industrie be- troffen worden. Die technisch- wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Cördoba verwirk- lichte sich in einem außerordentlich schnel- len Tempo und veränderte in unglaublich kurzer Zeit das Profil des Stadtbildes voll- kommen. Allein in den drei größten Auto- mobil-, Traktoren- und Motorrad- Werken sind 20 000 Arbeiter und Angestellte be- schäftigt, die mit ihren Familien einen Zu- zug von rund 100 000 Menschen brachten. Cördoba ist wegen seiner geographischen Lage als Kreuzungspunkt vieler Eisenbah- nen und Landstraßen als Industriezentrum besonders geeignet. Außerdem waren brauch- bare Arbeitskräfte vorhanden. In rund fünf Jahren hat die Automobilindustrie das Leben Cördobas von Grund auf verändert. Es begann im Januar 1955, als ein Re- gierungsdekret über die Gründung der„In- dustria Kaiser Argentina“ unterzeichnet wurde, die schon am 12. März des gleichen Sleichen Jahres in Santa Isabel, sieben Kilo- meter vom Herzen der Stadt entfernt, be- gann, das größte Automobilwerk Argen- tiniens zu errichten. Am 27. April 1956 fabri- zierte sie den ersten Jeep in Argentinien, dem im nächsten Jahr 13 000 folgten, 1958 wurde die Produktion bereits verdoppelt. Dem Slogan„mehr Fahrzeuge mit weniger Devisen“ wird durch eine jährliche Erzeu- gung von 50 000 Personenwagen entsprochen die für Argentinien eine Deviseneinsparung von rund 150 Millionen Dollar bedeuten. Zwar erlaubt das Einkommen einer argen- tinischen Familie im allgemeinen die An- schaffung eines Wagens noch nicht, Argen tinien hofft jedoch, daß sich dies im Laufe der nächsten Jahre ändern wird. Die Einwohnerzahl der Provinz Cordoba, in der heute 1,5 Millionen Menschen leben, fast 60 000 von ihnen in der Stadt Cördoba, steigt ständig, da die neuen Industriebetriebe immer neue Arbeitskräfte aus dem In- und Auslande anziehen. Viele der ungelernten Arbeiter— hier„Peone“ genannt— die bis- her in der Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigt waren, ziehen es vor, in den Fabriken zu arbeiten, wo sie mehr Arbeits- möglichkeiten, größere Arbeitssicherheit und bessere Bezahlung finden. Die Unternehmen industriellen Fortschritt überlagert fördern gemeinsam die Einrichtung von Fach- und Fortbildungsschulen für ihre Ar- beiter und solche, die es werden wollen, und bieten Begabten die Gelegenheit, zum Vor- arbeiter, Aufsichtspersonal und sogar zum Techniker in ihren Betrieben aufzusteigen. Diese Förderung der technischen Ausbildung und die hohen Löhne sind ein Magnet, der die besten Arbeitskräfte des Landes nach Cõrdoba zieht. Diese Bevölkerungszunahme bringt für die Stadt Cördoba viele ernste Probleme mit sich. Die Entfernungen zwischen Wohnort und Arbeitsplatz sind oft beträchtlich, ohne daß die Entwicklung der Verkehrsmittel da- mit Schritt gehalten hätte. Neue Straßen, neue Licht-, Wasser-, Telefon- und Gas- anlagen sind im Stadtzentrum wie auch in der näheren Umgebung dringend nötig. Neben der Automobilindustrie haben sich viele andere große Fabriken in Cördoba an- gesiedelt. Das Staatsunternehmen DINFIE, das 1927 als Waffenfabrik zu arbeiten be- gann und dann auf Flugzeugbau erweitert wurde, beschäftigt heute über 9000 Arbeiter und fabriziert hauptsächlich Motorfahrräder und Motorroller, so daß in der Stadt Cör- doba heute pro Kopf der Bevölkerung mehr solcher Fahrzeuge in Betrieb sind als in Rom. Concord, Grandes Motores Diesel und Materferer sind drei große vom italieni- schen Mutterhaus FIAT in Cördoba aufge- stellte Werke, die Dieselmotoren, Eisenbahn- material und leichte und schwere Traktoren herstellen, deren Erzeugung von außer- ordentlicher Bedeutung für die wirtschaft- liche Entwicklung Argentiniens ist. Wenn der Rhythmus industriellen Fortschritts in Cordoba anhält, wird sich die Stadt wahr- scheinlich zum Industrie- und Handelszen- trum ganz Nordargentiniens entwickeln— zu einem„argentinischen Detroit“. Argentinien erschließt seinen Süden Industriegebiet Patagonien: Patagonien, Scheitelpunkt der Spitze Amerikas, zieht sich von den Ufern des Rio Negro bis in die Antarktis, Es galt früher als ein un wirtschaftliches Land, das nur von Menschen erobert werden könne, die stark sind wie die Stürme, die über das Land jagen. Diesen Ruf verlor es jedoch, als sich die ersten Schafzüchter auf seinen Weiden seß- haft machten und Argentinien eine neue Quelle land wirtschaftlichen Reichtums er- schlossen. Gleichzeitig hatten auch die zähen Bemühungen einiger unternehmender, aber als„Phantasten“ verlachter Männer Erfolg, als dort die ersten Erdölvorkommen an der atlantischen Küste, am Golf von San Jorge bei der Stadt Comodoro Rivadavia, entdeckt Wurden. Jahre später war es wiederum Pa- tagonien, das durch die Entdeckung der Kohlen vorkommen in Rio Turbio eine Teil- lösung für das Energieproblem brachte Heute ist Patagonien kein unwirtschaft- liches Land mehr und Schilderungen des entbehrungsreichen Lebens klingen nur noch in regionalen Volksliedern nach. Unter der Wellle technischen Fortschrittes sind es heute nur noch die alten Siedler, die sich daran erinnern, daß irgendwo in diesem weiten Land die sagenhafte Goldstadt der Indianer liegen muß, daß die Täler und Berge Patagoniens die Weidegründe prä- historischer Riesentiere waren und daß es an der Meerenge von Magallanos war, wo die ersten europäischen Kolonisten, die der Seefahrer Sarmiento de Gamboa mitgebracht hatte, eine Siedlung unter dem Namen Puerto Esperanza(Hafen der Hoffnung) gründeten. Jetzt sind— parallel mit der Errichtung der Bohrtürme— überall Siedlungen ent- standen, deren Bewohner von dem Willen beseelt sind, vorwärts zu kommen. Auch die patagonischen Häfen wie Puerto Madryn, Comodore Rivadavia, Puerto San Julian Puerto Santa Cruz und Rio Gallegos, sowie die großen und kleinen Städte, die im Her- zen des weiten Patagoniens liegen, zeugen von dem Willen der Siedler, das Land zu entwickeln. 8 5 Langsam haben sich die Argentinier da- ran gewöhnt, diesen Teil ihres großen Lan- Die Zahl der Bohrtürme wächst, aber die Wohnungen sind knapp des zu schätzen. Studenten, Forscher, Gou- verneure, Industrielle, Landwirte Geschäfts- leute, Reisende und Abenteurer— sie alle haben dazu beigetragen, daß die argenti- nische Regierung begann, das Land zu erschließen. Die entschlossene Erdölpolitik der Regierung Frondizi schuf neue Möglich- keiten für Patagonien. Um die Selbstver- sorgung Argentiniens mit Erdöl zu erreichen, begann ein zäher Kampf. In kürzester Zeit Sollte eine Erdölproduktion erreicht Sein, die dem ständigen Abfluß von hunderten von Millionen Dollar jährlich für Brennstoff- Importe ein Ende bereitet. So wie in Südfranhreich sind nun auch in Eng- land, in der Landschaft Devon die Gewässer über die Ufer getreten. In der kleinen Stadt Eæmouth stehen 700 Häuser unter Wasser. Gladis(unser Keystone-Bild), die fröhliche Bezirks-Briefträgerin, ist nicht wassersckheu und hält mit ihrem Optimismus die Stimmung der hartgeprüften Bürger von Eæmoutk auf- recht. „Argentinien muß 1961 seinen eigenen Bedarf decken, und 1962 Erdöl exportieren“, hatte 1958 Dr. Frondizi erklärt. Dies bedeu- tete für Patagonien einen Mobilisierungsbe- fehl. Angespornt durch gleichzeitig in Kraft tretende Zoll- und andere Erleichterungen bei staatlichen Abgaben entstanden neben der ständig wachsenden Anzahl der Bohr- türme überall in Patagonien mit modern- sten Maschinen ausgerüstete Industrien. In einem Land, das vor einigen Jahren kaum besiedelt war, entstanden große Fabriken für land wirtschaftliche Maschinen, Textilien, Schreibmaschinen, Fischmehl, Kunststoffe und chemische Produkte, Woll und Baum- wollspinnereien. Der spontane Aufschwung Patagoniens bewirkte gleichzeitig den Zuzug starker Ein- wandererströme; damit sah sich die Regie- rung vor ein neues Problem gestellt: den MWohnungsmangel. Allein in der Stadt Co- modore Rivadavia hat sich die Einwohner- zahl! innerhalb von drei Jahren von 35 000 auf über 70 000 Menschen mehr als verdop- pelt. Im Wohnungsbau ist dort sehr wenig getan worden, und das junge Patagonien leidet bereits an der chronischen Krankhei: der Großstädte der ganzen Welt. Genau 80 schwer ist es dort, für Industrie, Handel und Behörden passende Räume zu finden. Die Neubauten reichen bei weitem nicht aus und provisorische Unterkünfte sind keine Lö- sung. Nach Ansicht der Regierung kann ds nur private Initiative helfen, und die Privat- industrie, die sich dort angesiedelt habe und von den steuerlichen Vergünstigungen und Zollerleichterungen profitiere, müsse sich um die Lösung des patagonischen Wohnungs- problems bemühen. Damit bietet Patagonien einem neuen In- dustriezweig eine aussichtsreiche Zukunft: der Bau- Industrie, die ausreichendes Roh- material vorfindet, um Wohn- und Ge- schäftshäuser in ausreichender Zahl zu bauen. Die beste Garantie auch für einen finanziellen Erfolg solcher Unternehmen ist die stets wachsende Zahl der Bohrtürme, die immer neue Menschenströme nach Patago- nien ziehen werden, das sich immer mehr zu einem hochindustriealisierten Gebiet ent- wickelt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Immer noch stark bewölkt. Einzelne Schauer, nur kür- zere Aufhellungen. Anfangs noch lebhafter, später nachlassender Wind um West. Tages- temperaturen nur bei 12 bis 14 Grad. Nacht zu Mittwoch, besonders bei örtlichem Auf- klaren, Abkühlung bis gegen null Grad. Sonnenaufgang: 6.40 Uhr. Sonnenuntergang: 17.44 Uhr. O windstin Nordwind 0 Ostwind Wolkenlos 10 Km/h 20 KI neiter halb bedeckt Sud wind Wewestwine 3O Km/h 40 Km n wolkig bedeckt WARM FRONT KALT FRONT am Socden 141 der Höhe AAA or — warme kate Luttströmugg Schauer a Gewitter Niesein * Schnee Regen Nebel , Niederschliagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. ia C Grad Hs Hoch- T= rietdrucagebiet Pegelstand vom 10. Oktober 5 Rhein: Maxau 498(8), Mannheim 341 (426), Worms 255(37), Caub 227(17). Neckar: Plochingen 121(), Gundels- heim 166(—2), Mannheim 332( 20). Sannikow- Insel war nur eine Fata Morgana Valentin Kubetsky, ein junger sowjeti- scher Geograf, glaubt den Beweis gefunden zu haben, daß eine Insel in der Arktis, die seit 1811 auf den meisten Landkarten ein- getragen ist, gar nicht existiert. Vor dem Institut der Geschichter der Naturwissen- schaften in Moskau führte er aus, daß er die sagenhafte Sannikow-Insel in jahrelan- gen Forschungsreisen vergeblich gesucht habe. Er sei jetzt überzeugt, daß es sich um eine Fata Morgana gehandelt habe. Ein sibirischer Jäger mit dem Name Jakob Sannikow hat das Land vom nörd- lichen Ufer der Kotelny-Insel im Nord- westen im März 1810 als„felsiges Bergmas siv“ über dem Eismeer gesehen. Derselb, Jäger hat sie dann noch einmal im Nord osten als blaue Streifen wahrgenommen Daraufhin wurde sie 1811 auf die Arkt. Karten eingetragen. Seitdem sind viele Ex peditionen auf der Suche nach dem Eiland in der Arktis gewesen, haben aber nich gefunden. Einige Wisenschaftler waren de Ansicht, daß das Land existiert habe, aber später zerstört wurde. Seltsam blieb, daß in der Umgebung der angeblichen Insel mehr Vögel, Eisbären, Walrosse zu finden ware als sonst in einem Eismeer. Kupetsky er. klärt diese Tatsache daraus, daß an jener Stelle sich zwischen dem Treibeis ein soge- nanntes Fenster befände, durch das Licht und Sauerstoff unter die Wasseroberfläche dringen könnten und so das Wachstum von Plankton ermögliche, eine willkommene Nahrung für die Tiere. Was wir sahen: Grenzfälle Ob das heiß umstrittene Bundesfernsehen nun— wie angekündigt- ab 1. Januar oder zu einem späteren Zeitpunkt in Aktion tritt, ob die juristischen und technischen Schwie- rigkeiten, die der Realisierung des Zweiten Programms noch im Wege stehen, in einigen Wochen oder Monaten behoben sein werden das alles ändert nichts an der Tatsache, daß die Rundfunkanstalten der Länder künftig mit einer Konkurrenz zu rechnen haben, die offenbar über genügend Geldmittel verfügt, um ihren Aufvau sehr großzügig vorzube- reiten. Die bisher bekanntgewordenen Namen weg- engagierter Mitarbeiter, darunter Peter von Zahn, der„abgeworbene“ Reporter-Star des Nord- und Westdeutschen Rundfunkver- bandes, die phantastischen Gagenangebote und sensationelle Programmplanungen sind eine Warnung, selbst wenn auch dort nur mit Wasser gekocht wird. Jedenfalls be- steht für die bis dato unbeschwerten Mono- polbesitzer des Deutschen Fernsehens einiger Anlaß, ihr eigenes, oft kritisiertes Programm einer gründlichen Prüfung zu unterziehen und darüber nachzudenken, wie man es ver- bessern könnte. Diese Aufgabe dürfte gerade da am schwersten zu lösen sein, wo sie am dringlich- sten ist: bei den Unterhaltungssendungen einschließlich der längst revisionsbedürftigen Quiz-Spiele. Hingegen wäre es— nicht nur im Hinblick auf die Konkurrenz— zu begrü- Ben, wenn die Eigenproduktion guter Film- serien ausgebaut würde. Als mustergültiges Beispiel gibt es beim Nord- und Westdeut- schen Rundfunkverband Hamburg die„Stahl- netz“-Reihe unter Leitung von Jürgen Ro- land, eine Kriminalfilmproduktion, die sich in Zusammenarbeit mit der Polizei und unter Einsatz beträchtlicher Mittel glänzend ent- wickelt hat. So war auch die neueste Sendung „E.. 605— die filmische Rekonstruktion des bisher größten Bankraubes in der Bun- desrepublik— wieder eine vorbildliche Lei- stung des Hamburger Teams. Mit solchen spannungsgeladenen Tatsachen-Filmen, die ohne romanhafte Zusätze den Ablauf eines Verbrechens, seine Hintergründe und seine Akteure, die Jäger und die Gejagten, schil- dern, kann es das Deutsche Fernsehen getrost mit den Amerikanern aufnehmen. Die oft als störend empfundene Ungenauig- keit im Programmablauf wurde gern in Kauf genommen, als aus Gründen der Aktualität „Der Geist von Manhattan“ auf dem Bild- schirm erschien, ein unvorhergesehener Film- bericht über die UNO- Vollversammlung. Thilo Koch, der für diese Sendung eigens aus New Vork herübergekommen war, erwies sich auch hier, wie schon in seinen früheren Berlin- Kommentaren, als ein kluger, zuver- lässiger und objektiver Beobachter, der es versteht, seinem Publikum die großen politi- schen Zusammenhänge klarzumachen und einen höchst lebendigen Eindruck von den Menschen und Mächten zu vermitteln, die eine führende Rolle in diesem Welttheater spielen. Was in dieser Woche über die Fernseh- Bühne ging, war mit„Venus im Licht“ von Christopher Fry für einen kleinen Kreis literarisch gebildeter Zuschauer bestimmt, denen die geistvolle Komödie mit ihrem shakespearischen Sprachzauber aus Vers und rhythmisierter Prosa einen erlesenen Genuß bedeutete, zumal Adolf Wohlbrück als Herzog von Altair in Erscheinung und Diktion der Idealtyp war. Jedoch hat dieser metaphysisch überhöhte, mit poetischen Bildern tiefsinnig aufgeladene Herbst- und Feuerspuk zweifel los den Normalverbraucher überfordert und verwirrt. Der Sender Freies Berlin und sein Regisseur Peter Beauvais können das Ver- dienst für sich in Anspruch nehmen, mit die- ser Komödie ein sehr hohes Niveau geboten zu haben, das in souveräner Mißachtung der mittleren Aufnahmefähigkeit auf breite Publikumsresonnanz verzichtete. „Das Paradies“, ein Schauspiel von André Birabeau unter der Regie von Hans Quest (Nord- und Westdeutscher Rundfunkverband, Studio Köln), war ein glücklicher Grenzfall der dramatischen Literatur, der Ernst mit Leichtigkeit, Problematik mit Humor und ein heikles Thema mit sicherem Geschmack be- handelt. Diese beiden jungen Menschen, die in ihrer Einsamkeit und in ihrem Bedürfnis nach Liebe, Wärme und Verständnis zuein- ander fanden und, selbst fast Kinder noch, ein Kind in die Welt setzen, sind ohne falsche Sentimentalität gezeichnet und dennoch rüh- rende Gestalten, bei denen man vielleicht ein wenig skeptisch fragt, ob es soviel Unschuld und innere Sauberkeit heutzutage überhaupt noch gibt. Wie dem auch sei— ihr Schicksal gibt es, überall, jeden Tag, und die Erwach- senen müssen versuchen, wie hier, im Guten damit fertig zu werden, um größeres Unglück zu vermeiden. Loni von Friedel und Volker Lechtenbrink waren, sauber und sympathisch, das junge Paar, dem das Leben viel zu früh eine große Verantwortung aufgebürdet hat. E. P. Modernes Gesundheitswesen Zu niedrige Möbel Die Vorliebe der Möbelindustrie für nied- rige Stühle, Sessel und Tische kann vom ärztlichen Standpunkt nicht geteilt werden. Die Benutzung dieser Möbel kann Haltungs- schäden begünstigen. Das eingeknickte Sitzen mit krumm gebeugtem Rücken führt auch zur Beeinträchtigung der inneren Organe und des Kreislaufes. Keinesfalls sollten Kin- der und Heranwachsende an solchen niedri- gen Tischen Schulaufgaben machen müssen. Zum Schreiben, zum Essen usw. bevorzuge man grundsätzlich Tische und Sitze in ge- nügender Höhe. Die Industrie bietet be- kanntlich Tische mit verstellbarer Höhe an. Schweigen als Heilmittel In den heutigen psychotherapeutischen Methoden steht nach Ansicht von Dr. B. Ho- ranyi, Neurologische Univ.-Klinik Budapest, zu sehr das„Immer-wieder-darüber-Spre- chen“ im Vordergrund. Anstatt die früher durchgemachten Konflikte erneut zu erleben, ist nach Ansicht von Dr. Horanyi ein„Nie- darüber-Sprechen“ zweckmäßiger. Soweit seine Patienten zu einer disziplinierten Denkweise in der Lage sind, gibt er ihnen eine schwere Denkarbeit auf, mit denen sie sich zu beschäftigen haben, sobald das Kon- klikterlebnis ins Bewußtsein tritt. 400 Patien- ten— 80 berichtet der ungarische Arzt in der Zeitschrift für Psychotherapie 9, 155/1959— wurden in den letzten Jahren mit diesem Verfahren behandelt. Das Hauptanwendungs- gebiet dieser Therapie sind— wie wir einem Referat über die Arbeit Dr. Horanyis in der Zeitschrift„Der Landarzt“ 8/1960 entnehmen — unwiederholbare Erlebnisse, Ereignisse in der Vergangenheit und unlösbare Kon- klikte in der Gegenwart. Man wird aber sicher nicht sagen dürfen, grundsätzlich sei das eine Verfahren besser als das andere. ES kommt auf die Persönlichkeit des Patienten an, ob es überhaupt mehr erleichtert, sich auszusprechen oder zu schweigen. Es darf auch nicht übersehen werden, daß zahlreiche umweltbedingte Konfliktsituationen sich am wirkungsvollsten durch eine Aenderung der Umwelt, durch Selbstbeherrschung der be- teiligten Personen und durch liebevolle Teil- nahme an dem Geschick des einzelnen be- heben lassen. Fernheiz ung Noch nicht einmal 10 Prozent aller Woh- nungen haben heute in Westdeutschland Zentralheizungen. Wie Dr.-Ing. Dr. jur. Max Wolf Düsseldorf) in der Zeitschrift„Städte- hygiene“ 3/1960 ausführt, wird zu wenig an die Entlastung der Hausfrau gedacht. Um eine Dreizimmer-Wobnung zu versorgen, müssen im Winter etwa 30 Zentner Briketts aus dem Keller in die Wohnung geschafft werden. Falls der Ehemann ihr diese Arbeit nicht abnimmt, muß dies die Hausfrau eigen- Händig besorgen. Dr. Wolf hat die Belastung durch diese Arbeit genau ausgerechnet. Bei Bewältigung von jeweils 50 Stufen muß die Hausfrau in einem Jahr nur für das Kohlen- hinauftragen einen Höhenunterschied von 1320 Meter überwinden. Aus diesem Grunde sollte der zentralen Wärmeversorgung der Vorzug gegeben werden. Die Fernwärme versorgung dient außerdem der Lufthygiene da dann eine Luftverunreinigung aus den zahlreichen Kaminen nicht mehr erfolgt. ES sei jedoch die Anregung gegeben, in den Wohnungen Vorkehrungen für eine indivi- duelle Wärmeregulierung anzubringen, damit dem unterschiedlichen Wärmebedarf Rech- nung getragen und Streitigkeiten über die Zimmertemperatur von vornherein vermie- den werden. 5 Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNRN EIMER LOKAL NACHRICHTEN Dienstag, 11. Oktober 1960/ Nr. 230 75 Minister Strauß: Flugplatz in Sandhofen Wird nicht ausgebaut Mit der Freigabe des Flugplatzes Mannheim- Sandhofen durch die ameri- kanischen Streitkräfte sei in abseh- barer Zeit noch nicht zu rechnen, erklärte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß am Montag nach einer Kasernenbesichtigung in Ger- mersheim. Falls die Amerikaner das Fluggelände jemals aufgeben sollten, werde es sofort von der Bundeswehr übernommen. Obwohl die Lage des Plat- zes für die UN- Streitkräfte außer- gewöhnlich wichtig sei, habe man nicht die Absicht, diesen Platz als Rollfeld für Düsen- und Einsatzflugzeuge auszu- bauen. Das werde auch nicht geschehen, Wenn die Bundeswehr den Platz eines Tages übernehmen sollte.(Vor Jahres- Frist hatte der SpD-Bundestagsabgeord- nete Wagner, Ludwigshafen, behauptet, solche Ausbaupläne seien vorhanden.) Verteidigungsminister Strauß, der gestern in Germersheim in der Haupt- sache über militärische Planungen der Bundeswehr im Raume Ludwigshafen, Germersheim, Edenkoben und Berg- zabern referierte, bezeichnete den Bau einer kombinierten Eisen- und Fahr- bahnbrücke für den übrigen Straßen- verkehr über den Rhein bei Germers- heim als„strategische Notwendigkeit“. Bereits im kommenden Jahre müsse mit dem Brückenbau begonnen werden. Wer Bundesverteidigungsminister sprach ge- Oppau. Bericht auf Seite 2 dieser Aus- stern abend noch in Ludwigshafen- gabe.) H. J. W. * 5 N Neckarauer Stenografen beim Verbandstag in Lahr Der Südwestdeutsche Stenografenverband hatte sich für seinen diesjährigen Verbands- tag das Schwarzwaldstädtchen Lahr ausge- sucht. Anlaß für die Wahl dieses Tagungs- ortes war das 75jährige Bestehen des dor- tigen Stenografenvereins. Zahlreiche Ver- treter von Verwaltung und Wirtschaft wür- digten beim Jubiläums-Festakt die große Bedeutung, die den Stenografenvereinen bei der Heranbildung tüchtiger Fachkräfte zu- käme. Höhepunkt der Veranstaltungen war für 2 1— 5 888 Stenose 0 aus 25 Vereinen— die Bekanntgabe der Ergebnisse des Verbandswettschreibens. Verbandsmeister in Kurzschrift wurde Heinz Gutzler vom Stenografenverein Mannheim- Neckarau bei 300 Silben, Verbandsmeisterin auf der Schreibmaschine Ursula Bock aus Freiburg mit 539 Anschlägen. Der Stenogra- kenverein Neckarau hatte sich mit 13 Schrei- bern und Schreiberinnen am Verbandstag beteiligt. Folgende Teilnehmer wurden u. a. lusgezeichnet: Erika Barth bei 280 Silben, Edith Schwitzgebel, Heidi Engel bei 220 Sil- ben. Im Maschinenschreiben erhielt Erika Barth in der Praktikerklasse mit 414 An- schlägen 608 Punkte. In der Nachwuchsklasse wurden Heidi Engel bei 313 Anschlägen Punkte zuteil. 0 Noch erscheint Rehkitz Hansi allmorgend- bei seinen Pflegeeltern am Frühstücks- sch, um von Platz zu Platz die Brötchenrin- den zu betteln. Es nascht den Endiviensalat Garten, ist gut Freund mit den Jagdhun- den und flept erbärmlich den Zaun entlang, wenn seine„Eltern“ wegfahren. Im Frühjahr haben Kinder das in eine Schürze gewickelte hilflose Kitzlein zu Förster Weimann ge- bracht. Da man befürchten mußte, daß es die Ricke wegen des Menschengeruchs nicht mehr annehmen würde, zog es Frau Weimann mühsam mit der Flasche grog. Wenn Hansi selbständig geworden ist, wird er im Wild- park des Käfertaler Walds sein Asyl finden und den zweijährigen Rehböcken Buschi und Hans nachfolgen. Diese beiden Böcke, die nicht mehr so zutraulich und gutartig sind wie Klein-Hansi, sind vorerst in dem großen Vogelschutzgehölz neben dem Forsthaus am Wasserwerk untergebracht. Buschi wurde on Friedrichsfelder Geschäftsleuten abgege- ben, weil er zu eigensinnig geworden War und die Kunden ‚annahm“, wie es in der Jägersprache heißt. Rehbock Hans ist von Zigeunern großgezogen worden. Der Wildpark südöstlich des Karlsterns im Käàfertaler Wald zwischen Langem Schlag und Langer Allee, Nüßlepfad und Altem Postweg, ist nun in greifbare Nähe gerückt. Das Gartenbauamt hat die Arbeiten für den zwei Kilometer langen zwei Meter hohen Drahtzaun ausgeschrieben. Nach seiner Er- Hung werden die Tiere angeschafft: Gei- Ben für die schon vorhandenen Böcke(im Verhältnis drei zu zwei), Sauen und Dam- Wild. Innerhalb des zu umzäunenden Be- eichs ist bereits alles für das Wild vorberei- tet. Zwei Wildwiesen wurden nahe dem Zaun ausgehauen und mit fünfzehn ver- chiedenen Wildkräutern, darunter mehreren Kleearten, Rotschwingel, Weidelgras, einge- t. Zusätzlich wurde noch Markstammkohl gepflanzt. In dem vielgestaltigen Waldstück t seinem reichen Gebüsch findet das Reh- Immer noch 8262 offene Stellen: Angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt Ueber 5000 Ausländer arbeiten in Mannheim/ Zahl der Arbeitslosen stieg geringfügig an Der Arbeitsmarkt ist seit Monaten überfordert. Daran hat sich auch im Monat September nichts geändert. Dr. Schäff ner, der stellvertretende Leiter des Mann- heimer Arbeitsamtes, meinte gestern in einer Pressekonferenz, mit einer halbwegs fühlbaren Entlastung des Arbeitsmarktes sei auch künftig nicht zu rechnen. Die Zahl der offenen Arbeitsstellen— augenblicklich 8262— ging zwar geringfügig zurück, aber die Statistiken des Arbeitsamtes sind in dieser Hinsicht bestimmt nicht vollständig. Längst melden die Unternehmer nicht mehr ihren vollen Bedarf an Arbeitskräften an. Recht lebhaft war wieder die Vermittlungstätigkeit. Ins- gesamt wurden 7835 Arbeitssuchende vermittelt. Der Löwenanteil entfällt dabei auf die kurzfristigen Vermittlungen 65602), es folgen dann die gewerblichen Hilfs- berufe mit 372, die kaufmännischen- und Büroberufe mit 354, die Bauberufe mit 277 und die Metallberufe mit 252 Vermittlungen. Erstmals seit vielen Monaten war wieder ein leichter Anstieg der Arbeitslosenzahl zu verzeichnen. Am 30. Septem- ber waren 578 Arbeitslose im Bezirk registriert, vierzehn mehr als im Vormonat. Ueber den geringfügigen Anstieg macht sich niemand sonderlich Kopfzerbrechen. Heute entfallen im Mannheimer Gebiet auf einen Arbeitslosen 14 offene Stellen; bei den Frauen ist das Verhältnis 1:15. Das sind allerdings müßige Rechnereien. Bei den Lei- stungsempfängern sind 71 Prozent über 60 Jahre alt. Die meisten offenen Stellen hat nach wie vor das Baugewerbe anzubieten: nämlich 2300. Sehr groß ist auch das Angebot bei den kaufmännischen-, Verwaltungs- und Büroberufen mit 1154. Die Metallindustrie sucht zur Zeit 934 Arbeitskräfte. An dritter Stelle stehen die gewerblichen Hilfsberufe mit 616 offenen Stellen. Die Zahl der in Mannheim beschäftigten Ausländer ist mittlerweile auf 5069 angestie- gen. Heute kommen auf 1000 Arbeitnehmer (Arbeitslose eingeschlossen) 26 Ausländer. Für Baden- Württemberg beträgt diese Zahl 32, für die Bundesrepublik 14. Die mei- sten ausländischen Arbeitskräfte im Bundes- land sind augenblicklich in Nordwürttem- berg eingesetzt. Dr. Schäffner erklärte gestern, die bisherige Abneigung vieler Betriebe, Ausländer zu beschäftigen, sei im Scehwin dens begriffen. Es sei möglich, in nächster Zeit gewerbliche Hilfskräfte aus Italien in nahezu unbegrenzter Zahl anzu- werben. Allerdings sei die Unterbringung der Ausländer nach wie vor ein großes Hin- dernis bei der Anwerbung. Inzwischen hat die Bundesanstalt 100 Millionen DM für Darlehen bereit- gestellt. Damit soll der Bau von Unterkünf- ten für ausländische Arbeiter finanziert wer- den. Dr. Schäffner sagte, die näheren Bedin- gungen seien noch nicht bekannt. Angeblich wird sich die Bundesanstalt mit 50 Prozent— höchstens aber 3000 Mark— an den Bau- kosten pro Wohneinheit in Form von Dar- jlehen beteiligen. Die Darlehen sollen dann mit 2 Prozent jährlich verzinst werden bei einer zwölfjährigen Tilgungszeit. Dr. Schaffner sagte dann, die kontinuier- liche Beschäftigung im Baugewerbe solle Künftig stärker propagiert werden. Man will — wie schon im letzten Jahr— das Bau- gewerbe„seines saisonalen Charakters ent- kleiden.“ Im letzten Winter ist das nicht so gelungen, wie es sich die Erfinder der kon- tinuierlichen Beschäftigung vorgestellt hat- ten. Die Bauarbeiter zeigten vielerorts kein sonderliches Interesse auf die„Winterpause“ zu verzichten. Mittlerweile hat die Bundes- anstalt neue Richtlinien zur Förderung der Winterarbeit erlassen. Bauherren erhalten für Projekte des sozialen und steuerbegün- stigten Wohnungsbaues 10,5 Prozent der Bruttolohnsumme, falls sie in der Zeit vom 1. Dezember bis 31. März bauen(Bisher: 7,5 Prozent der lohngebundenen Kosten). Weiterhin gibt die Bundesanstalt Darlehen zur Beschaffung spezieller Einrichtungen für den Winterbau. Die Zinsen betragen dabei 2 Prozent; getilgt wird in fünf Jahren. Bis- her war die Bundesanstalt nur zu Zins- zuschüssen bereit, wenn ein Unternehmen die besonderen Einrichtungen für den Win- terbau über Kreditinstitute finanzierte. Die ursprüngliche Maßnahme hatte sich nicht als sehr attraktiv erwiesen. DE FER Zugeklappte Türen, abgerauschte Petticoats Mißverständnisse zwischen alt und jung? Kirchliche Winter veranstaltungen: Diskussion in der Lutherkirche „Warum will es zwischen alt und jung nicht klappen?“ Mit dieser Frage hatte sich am Sonmtagabend Pfarrer Horst Behringer im Großen Gemeindesaal der Lutherkirche an seine Hörerschaft gewandt, bestrebt, mit Offenheit und ohne konventionelle Verzie- rungen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich eine echte Diskussion entwickelt. In Mannheim war dies die erste Winterveran- staltung der evangelischen Gemeinden, wo- bei allerdings das Thema den Versammel- ten schon geläufig war. Wie sich aus den einzelnen Diskussions- beiträgen ergab, gibt es„zugeklappte Tü- ren, Tränen und abgerauschte Petticoats“ wegen unterschiedlicher Auffassungen über Mode und Musik, über Taschengeld und die Länge des Ausgangs. Die Alten beklagen sich über den Mangel an Takt und den rup- pigen Ton der Jugendlichen. Schlieglich Wurde darauf hingewiesen, daß auch in Glaubensfragen der Kontakt zwischen alt und jung fehle. Pfarrer Behringer fing die Bälle, die man ihm zuwarf, geschickt auf und vergaß kei- nen wieder zurückzugeben. Wenn die Mode die Jugendlichen geradezu terrorisiere, dann überschreite sie ihre Grenzen ebenso, wie wenn sie das Ziel erkennen lasse, ihre Trä- gerinnen anzuziehen, um sie ausgezogen Wirken zu lassen. Wie lange, wohin und mit wem Eltern ihre Kinder ausgehen lie- jugenderziehung erstes Problem in Afrika Drei junge Neger sprachen bei einem Diskussionsabend des CVIM Auf ihrer Studienfahrt durch Europa tra- ken drei junge farbige Afrikaner in Mann- heim ein. Sie sind Gäste des Christlichen Vereins Junger Männer, der mit ihnen einen Diskussionsabend im Jugendzentrum ver- anstaltete. L. A. Ogumkwa aus Nigeria, Amock Phiri Kitwe aus Rhodesien und Re- verend Alex G. Smith aus Sierra Leone sind christliche Jugendleiter in ihren Ländern und sind auf dem Weg zu einer internationa- len Jugendleiter konferenz in Bayern. Die drei jungen Neger sprachen zu Be- ginn der Diskussion, die unter dem Leitwort „Freier Mann— was nun?“ stand, kurz über ihre Länder, deren Probleme und Kultur. Uebereinstimmend halten sie die Jugend- erziehung für das vordringlichste und ernste- ste Problem ihrer Länder. Besonders dra- stisch schilderte Rev. Smith die Schwierig- keiten im Diamanten-Land Sierra Leone, wo oft beide Elternteile im Bergwerk arbeiten, während die Kinder völlig unbeaufsichtigt in der Stadt herumlungern. Sie fänden auch Hans und Buschi warten auf ihren Wildpark Umzäunung für den Wildpark in Vorbereitung— Kastanien werden angekauft wild abwechslungsreiche Nahrung und guten Unterstand. Für die Sauen, die gefüttert werden müssen, wird ein Gehege von zwei- hundert auf sechzig bzw. achtzig Meter mit ausgehobener Suhle abgesondert. Die Forstdienststelle bittet die Kinder, Eicheln und Kastanien für die Fütterung zu sammeln. Dieser Herbst ist ungemein reich an Wildfrüchten, so daß die Mühe sicher mit guter Ernte belohnt wird. Für jeden, Zentner werden drei Mark als Dank und Anerken- nung vergütet. Angenommen wird die Aus- beute jeden Mittwoch zwischen 16 und 17 Uhr in der Forstdienststelle am Karlstern. ak Wie erwartet: Lebenslänglich Zuchthaus für Roder Ben, sei schließlich eine Frage der gegensei- tigen absoluten Ehrlichkeit. Die Jugend- lichen sollten erkennen lernen, daß ein elterliches Nein mitunter aus echter Sorge und Liebe gesprochen werden müsse, die Eltern, daß ständiges Nachgeben und Ja- Sagen die eigene Autorität untergrabe. Hin- sichtlich des Taschengeldes empfahl der Redner die individuell zu handhabende Grundregel: nicht zu viel und nicht zu wenig. Auch gegen moderne Musik sei grund- sätzlich nichts einzuwenden. Schon garnicht gegen den Jazz, von dem gerade ein Aelte- rer zu bedenken gab, daß die Alten sich erst einmal Mühe geben sollten, diese Mu- sich kennenzulernen, nachdem sie nach 1933 ja mit diktatorischen Mitteln diskreditiert und verboten worden sei. Die gängigen, kommerziellen Schlager, als„Schnulzen“ in gewissem Sinne„musikalisches Kleingeld“, sollten auch nicht aus dem Alltag verbannt werden, wohl aber deren moralisch anstö- Bige Texte. a Und der„ruppige Ton“? Meist finde sich für das auf den ersten Blick taktlos und rüpelhaft erscheinende Verhalten der Ju- gend zwischen 14 und 17 eine Erklärung in den eigenen Entwicklungsschwierigkeiten dieser Jugend. Sie wolle damit oft ihre eigene Unsicherheit kompensieren. Im per- sönlichen, verstehenden 5 lasse sich Hier vieles regeln. Pfarrer Behringer faßte schllebzlich den ganzen Komplex der Mißverständnisse zwi- schen alt und jung zu der Grunderkennt- nis zusammen, dag den Eltern nach dem Willen von Gottes Schöpfungsordnung eine häüflg Diamantensplitter, für die sie Acht dude Summen bekämen. Deshalb ei kür sie das Suchen danach wichtiger als die Schule. Darüber hinaus sei das Bier- trinken nicht nur bei den Erwachsenen, son- dern auch schon bei den Kindern sehr be- liebt. Der Staat unterstütze nur in den sel- tensten Fällen die Arbeit der Erzieher und beschränke sich darauf, die christlichen Schulen finanziell zu unterstützen und die Lehrer zu bezahlen. Kindergärten gäbe es noch nicht, obwohl sie dringend benötigt Würden. Die afrikanischen Staaten müßten noch sehr viel lernen, um mit dem Erzie- hungsproblem fertig zu werden. Die christ- liche Religion wird, so sagte Rev. Smith, in Afrika von den Eingeborenen weitgehend abgelehnt, da sie mit den Weißen ins Land gekommen ist. Die Kolonialherren hätten in den seltensten Fällen nach christlichen Grundsätzen gelebt. Dennoch seien in den afrikanischen Parlamenten auch Weiße ver- treten und die Farbigen arbeiten in Nigerien und Sierra Leone gut mit ihnen zusammen. Schwieriger sei das gegenseitige Verständ- nis in Rhodesien. In Sierra Leone gebe es bereits eine Universität, die jetzt erstmals von einem farbigen Rektor geleitet werde. Die meisten Professoren seien aber Euro- päer. n Die Gäste aus Afrika wünschten sich einen stärkeren deutschen Einfluß in ihren Heimatstaaten. Die deutsche Teilung sei zwar den Afrikanern bekannt, werde in ihrer ganzen Problematik aber nicht ver- standen, erklärte Ogumkwa. Im Laufe des Abends wurden noch meh- rere Probleme gestreift, die den Afrikanern sehr zu schaffen machen. So die Umstellung vom Agrar- zum Industriestaat und die Sprach schwierigkeiten unter den Eingebore- nen, die sich nur auf Englisch unterein- ander verständigen können. HO gottgegebene Aufgabe zuteil geworden sei. Der lebenslangen Verpflichtung des vierten Gebotes, die den Kindern auferlegt sei, ent- spreche die der Eltern:„Wer vor Gott kei- nen Respekt mehr hat, hat es auch vor den Eltern nicht. Letztlich komme es hier auf die Beherzigung der Worte des alten Josua an: „Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen ne Aus dem Polizeibericht: Ueberfall im Luisenpark Täter am ar gestellt Kurz nach 8 Uhr wurde im Luisenpark ein 16jähriges Mädchen hinterrücks von einem amerikanischen Soldaten angefallen. Der Täter würgte das Mädchen am Hals, doch ließ er auf dessen energische Gegenwehr und Hilferufe von ihm ab und flüchtete. Mit drei Funkstreifenwagen wurde die Fahndung nach dem Soldaten aufgenommen. Etwa 25 Minu- ten nach dem Uberfall wurde der Gesuchte Neck von der Besatzung des einen Streifenwagens auf der Neckarwiese unterhalb der Kurpfalz- brücke angetroffen. Er wurde festgenommen und der amerikanischen Kriminalpolizei übergeben. Nach der Darstellung des Uber- falles wird angenommen, daß der Soldat dem Mädchen die Handtasche rauben wollte. Frau stach um sich Aus noch nicht geklärten Gründen ver- setzte eine 31jährige Frau bei einer nächt- lichen Ausein andersetzung vor ihrer Wöhr nung in der westlichen Neckarstadt ihrem Ehemann einen Stich in den Arm und einem anderen Mann einen Stich in die linke Brust- seite. Während ihr Ehemann nach ambu- lanter Behandlung wieder entlassen werden konnte, mußte der andere Verletzte im Kran- kenhaus zurückbleiben. Die Mesesrstecherin wurde vorläufig festgenommen. Tod in der Kirche Während des Abendgottesdienstes in der Liebfrauenkirche starb ein 77jähriger Mann vermutlich an den Folgen eines Hirnschlages. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Kleidung mit Geldeinlage Ein Unbekannter verschaffte sich in den Abendstunden Zugang zur Wohnung eines Rheinauer Geschäftsmannes. 1310 menschen ein modernes Schmerzmittel in apotheken 2 öffnete gewaltsam den Kleiderschrank im Schlafzimmer und eignete sich einen schwar- zen Herrenrock an, in dem sich eine Brief- tasche mit nicht weniger als 3 500 Mark befand. Einer Aktentasche entnahm der Ein- dringling noch eine Taschenuhr und ver- schwand dann still mit seiner Beute. Lkw-Fahrer unter Alkoholeinfluß An der Kreuzung Friedrich-Ebert- Straße/ Lange Rötterstaße prallte gegen 18 Uhr ein Lastwagen, dessen Fahrer unter Alkohol- einfluß stand, mit voller Wucht auf einen haltenden Personenwagen. Der Pkw mußte schwerbeschädigt abgeschleppt werden. Ver- letzt wurde niemand, doch entstand ein Sach- schaden von etwa 8 500 Mark. Heftig aufgefahren Kurz vor Mitternacht fuhr auf der Rudes⸗ in Käfertal ein Personen- Wagen gegen den Anhänger eines vor ihm heimer Straße fahrenden Lastzuges. Anschließend prallte der schleudernde Pkw gegen eine auf dem Gehweg stehende Laterne. Zwar ging der Unfall für den Fahrer ohne Verletzung ab, doch beträgt die Höhe des Sachschadens etwa 3500 Mark. Frage:„Weltkirche oder Weltkatastrophe?“ Ton-Farbbildserie im Rahmen einer Tagung der Steyler Missionare Rund 170 Leute sahen im Saal des„Zäh- ringer Löwen“ eine außergewöhnliche Licht- bilderfolge mit dem umspannenden Titel „Weltkirche oder Weltkatastrophe“. Die Steyler Missionsgesellschaft hatte zum Ab- schluß einer„Förderertagung“ für ihre Mit- arbeiter zu diesem öffentlichen Missions- abend eingeladen. Nach einer kurzen Be- grüßung durch Stadtpfarrer Göppert und Stadtdekan Nikolaus, die auf die„beson- ders guten Beziehungen“ Mannheims zu den Steyler Missionaren hinwiesen, gab Pater Leo Robert, Chefredakteur der Missions- zeitung„Stadt Gottes“, die Einführung zu der Ton-Farbbild-Reportage.„Der Bolsche- wismus pocht an alle Tore“, rief er,„deshalb muß in uns das Sendungsbewußtsein wach werden“. Die folgende Farbdia- Serie war in der Tat kein Lichtbildervortrag von herkömm- licher Art. Teilweise hervorragende Doku- mentarfotos aus aller Welt zeigen Schlag auf Schlag einmal Patienten in einem Ur- Waldhospital und im nächsten Augenblick die Paradeformationen irgendeiner Ost- blockarmee, drohende Plakate weltlichen Machthungers und Mönche im Gebet. Die bildliche Gegenüberstellung atheistischer Frankenthaler Schwurgericht sühnte den Mord an der Ludwigshafenerin Anneliese Thomas „Einen Schulfall der Heimtücke“ nannte gestern nachmittag der Vorsitzende des Frankenthaler Schwurgerichts, Landgerichtsrat Erich Barbier, den Mord an der 46 jährigen Kassiererin Anneliese Thomas aus Ludwigshafen. Der Täter, der 51 jährige Gelegenheitsarbeiter Paul Roder, der in der Nacht zum 14. Mai 1959 seine Geliebte vor dem Haus Saarlandstraße 81 erwürgt hatte, erhielt die gerechte Strafe. Der Urteilsspruch lautete nach dreitägiger Verhandlung auf„Lebenslanges Zuchthaus wegen eines Verbrechens des Mordes“. Das Gericht folgte dabei dem Antrag des Staatsanwalts Heinz Fischer, während Roders Verteidiger, Rechts- anwalt Günther Jaletzke, auf Körperverletzung mit Todesfolge plädiert hatte, da nach seiner Auffassung dem Angeklagten keine Tötungsabsicht nachzuweisen war. Roder nahm den Urteilsspruch unbewegt entgegen, wie er auch während der Hauptverhandlung kein Anzeichen von Reue erkennen ließ. Den Wunsch, immer besser zu leben, ohne dafür etwas zu leisten, bezeichnete der Vor- sitzende in seiner Urteilsbegründung als Triebfeder für Roders Vaten. Nach Betrü- gereien auf vielen Schauplätzen tauchte schließlich als Folge seines verfehlten Le- bensweges auch die Brutalität auf, wenn sich seinen Plänen jemand widersetzte, Das zeigte sich besonders bei seinen Begegnungen mit Frauen. Wenn sie erkannt hatten, daß Roder sie lediglich ausnutzen wollte, und sie sich von ihm lösen wollten, wurden sie bedroht, mißhandelt und— gewürgt. Alle Fälle Wie- sen beängstigende Parallelen auf. Wut, Verärgerung und Enttäuschung wa- ren nach Ansicht des Gerichts die niedrigen Beweggründe der Tat, die— eine weitere Voraussetzung des Mordes— auch heimtük- kisch begangen wurde, denn der Täter nützte die Arglosigkeit seines Opfers aus, als er ihm beim Abschied jah nach der Gurgel griff und jede Gegenwehr unmöglich machte. Das Verhalten des Mörders nach der Tat schloß auich jede Bewußtseinstörung, durch den vor- her genossenen Alkohol oder durch Zorn aus. Beide von der Verteidigung() geladenen Sachverständigen, Dr. Kurt Gerum, Frank- kurt, und Dr. Feld, Eichberg, bestätigten das Gutachten ihres Kollegen Dr. Gumbel, Kai- serslautern, daß Roder weder eine Hirn- verletzung— die er für eine Kriegsopfer- rente simulierte— noch eine Geisteskrank- heit habe. Auf den Vorsatz zum Mord schloß das Gericht aus dem Sektionsbefund der Leiche, der die außerordentliche Gewaltanwendung unterstrich, die der Mörder auch bei der Tat- schilderung zugegeben hatte.„Das Urteil hat bewußt den Täter auf die Zeit des Lebens aus der sozialen Gesellschaft ausgeschlossen, deren Feind er immer war und in der er sich nie mehr bewähren würde.“ Das waren die letzten Sätze der Urteilsbegründung. Damit kiel der Vorhang über ein restlos verpfusch- tes Leben. f kim. Gefahren mit den Leistungen der Mission wird von ausdrucksvoller Musik und einem Klaren, aufrüttelnden Kommentar begleitet. So erfuhren die Anwesenden von den Me- thoden und Schwierigkeiten der Missionare in den Ländern, nach denen heute der Kom- munismus seine Arme ausstreckt; sie hör- ten, daß die Zahl der ausgesandten Missio mare viel zu klein sei und daß trotz aller ihrer Arbeit der Anteil der Christen an der Weltbevölkerung durch die Bevölkerungs- Verschiebung von einem Drittel vielleicht bald auf ein Fünftel sinken werde. Sie sahen Aber auch junge Christen in den„Entwick- lungsländern“, auf die sich die Hoffnung der Kirche in diesen Gebieten stützt. 5 Der Abendveranstaltung war eine ganz- tägige Zusammenkunft von etwa 120 Mitar- beitern der Steyler Missionsgesellschaft vor- angegangen. Das Treffen begann am Vor- mittag mit einem Gottesdienst in der Hei- lig-Geist-Kirche. Anschließend hörten die Tagungsteilnehmer im„Zähringer Löwen“ ein Referat Pater Leo Roberts über die„Sen- dung der Steyler Misslonare in der heutigen Zeit“. Bischof Olbert und Prälat Helm wa- ren erschienen und richteten einige Gruß- worte an die Versammlung. Der gegenseiti- gen Aussprache und dem Erfahrungsaus- tausch war der Nachmittag gewidmet. Ein Ton-Lichtbildervortrag„Das Wort in der Welt“ informierte über Gründung und Aus- weitung der Missionsgesellschaft, deren Ar- beit sich von der kleinen holländischen Stadt Steyl aus über die ganze Welt erstreckt. Li. Wohin gehen wir? Dienstag, 11. Oktober Theater: Nationaltheater, Kleines Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter des Brunnen- machers“(f. d. Theatergemeinde Nr. 15912120, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr: Rezitation„Moderne Lyrik“; Städt. Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der trojanische Krieg findet nicht statt“ Dienstag-Miete, Diens- tag-M²iete- Schauspiel, freier Verkauf). Konzerte: Musensal, 20.00 Uhr: Akademie- Konzert. 5 Filme: Planken, Großes Haus:„Der brave Soldat Schwejk“; Kleines Haus:„Die Jung- frauenquelle“; Alster:„Der Himmel ist schon ausverkauft“; Schauburg:„Denen man nicht vergibt“; Scala: Im Land der langen Schat⸗ ten“; Capitol:„Das schwarze Museum“; Alham- bra:„Die Fastnachtsbeichte“; Universum:„Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“; Royal:„Jovanka und die anderen“; Kurbel:„Veberfall auf Ex- preßg 44“; Palast:„La Cucaracha“; 10.00, 11.50. 22.30 Uhr:„Schwarze Nylons— Heiße Nächten Abendstudio im City:„Die schmutzigen Hände“, 0 Der Einbrecher, Hr moderne eee. heir zeic bau vier tel das höch Ver Frei eine lade Ves! 11 Mar Ver! Woh um ter: stra Kre Alle sar ster verb liche mit amt nach schl ster stau den der der Luis kon lesu Ben Bez 2uv Kat! tet übr 2 A mit sein Inte abe Sch Wer Pro der Hei Chi Die ten 88 in em er leg nd rei ich u- ate ens 12— en zei er- m ar- At- m m st- u- len m- rin ler un es. ch en 1es ler 8e/ ein l- en Bte er- ch- 285 n= hm Ute em der ab, Wa 44 ion em tet. Je- are m- ör- 10 ler der 88. cht aen ck- der nz- ar- or- or- lei- die en“ gen Va- 48 iti us- Ein der us- Ar- adt 0.00 en- 120, 0.15 hne n- ale- àave ng hon icht lat- am- Die nka Ex- 1.50, 18% de“, Nr. 286/ Dienstag, 11. Oktober 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRICHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN. Seite 8 Das Augusta-Hotel wächst um 32 Zimmer Ein Beitrag zur Förderung Mannheimer Gastlichkeit/ Rohbau steht Als einen Beitrag ,die Gastlichkeit Mann- heims in ein besseres Licht zu setzen“ be- zeichnete Lothar Greiling den Erweiterungs- bau seines Augusta-Hotels. In einem drei- viertel Jahr entstand neben dem alten Ho- tel der Rohbau eines weiteren Komplexes. Während die Bauarbeiter am Nachmittag das Richtfest feierten,(wofür Greiling höchstselbst ein Faß Bier anzapfte), wurden Vertreter der Behörden, der Presse und Freunde des Hauses Greiling abends zu einem Richtvesper ins Augusta-Hotel ge- laden. Architekt Oswald Valerius machte die Vespergesellschaft mit den einzelnen Merk- „Grüne Welle“ war gestört gestern an drei Stellen Mit dem Ausfall an drei Stellen erlebten Mannheims automatische Signalanlagen im Verlaufe des gestrigen Tages die bisher wohl größte Störung: Die„Grüne Welle“ fiel um 9.19 Uhr zuerst am Kurpfalzkreisel, spä- ter auch an der Ecke Freherstraße/Dahlberg- straße und in der Neckarstadt- West an der Kreuzung Karl-Benz-Schimperstraße, aus. Alle drei Anlagen sind, wie vom Kommis- sar vom Dienst bei der Schutzpolizei ge- stern abend mitgeteilt wurde, miteinander verbunden. Als Ursache wurde ein vermut- licher Kabelbruch angegeben. Zusammen mit Arbeitern des städtischen Maschinen- amtes suchte ein polizeilicher Entstör-Trupp nach der Schadensstelle, die bis Redaktions- schluß noch nicht gefunden werden konnte. Besonders am Kurpfalzkreisel gab es ge- stern durch die Störung zeitweilig Verkehrs- stauungen, die nur dadurch bewältigt wer- den konnten, daß ab 16 Uhr acht Beamte der Schutzpolizei den Verkehr regelten.-y- malen und Daten des Neubaues bekannt, nachdem er erwähnt hatte, daß das be- stehende Augusta-Hotel im Jahre 1949 mit einer Bettenkapazität von 92 bis 94 erbaut worden sei. Der neue Bau ist auf Bohr- pfählen gegründet und nimmt eine Fläche von beinahe 400 Quadratmetern ein. Im Erdgeschoß entstehen Restaurationsräume mit 130 Sitzplätzen. Bisher konnten nur 65 Gäste auf einmal in den Speiseräumen dinie- ren. Die Hotelhalle wird großzügig erweitert, ebenso die Küche. Dort werden auch mo- dernste Geräte zur Speisebereitung instal- liert. Eine Klimaanlage sorgt für zwölffachen Luftwechsel in der Stunde. In vier Oberge- schossen werden vier Appartements(mit Wohnraum, Schlafraum, Bad und WO) ein- gerichtet und 32 Einzelzimmer. In diesen Räumen wird ebenfalls eine klimaregelnde Anlage eingebaut. Die Luft zirkuliert acht- mal in der Stunde, In einem Tiefkeller sind die elektrischen Anlagen untergebracht. Im Keller befinden sich Verwaltungsräume, Magazine und Personalräume. Im Dach- geschoß des Neubaues werden Personalzim- mer mit Dusche für 28 Hotelbedienstete ent- 0 stehen. Ueber die Kosten wurde nicht ge. sprochen. Im Frühjahr 1961 soll der Erwei- terungsbau fertig sein. Besonders erwähnenswert fand Architekt Valerius die Tatsache, daß in jedem Hotel- zimmer der Gast sich eines von drei Rund- kunkprogrammen auswählen könne. Die Heizung wird an das städtische Dampfnetz angeschlossen. Im alten Haus entstehen ein Fahrerraum, ein Fernsehraum und etliche neue Konferenzzimmer. Lothar Greiling dankte in einer munteren Ansprache den Behörden, die den üblichen Papierkrieg schnell beendet hätten, er dankte dem Archi- tekten und den beteiligten Baufirmen und er dankte ausdrücklich der Städtischen Spar- kasse, die sich großzügig verhalten habe. Er bedauerte außerordentlich, seinen Geschäfts- führer im Augusta-Hotel, Max Meisinger, nicht mitfeiern sehen zu können, da dieser— „das Herz und die Seele des Hotels“— im Krankenhaus liege. In einer sehr fröhlichen Rede wies Dr Kulzinger, 1. Vorsitzender des Mannheimer Verkenrsvereins, auf den Mut Greilings hin. bei dem so starken Mangel an Hotelpersonal ein bestehendes Haus zu erweitern. Im Auf- trag des Mannheimer Gaststättenverbandes gratulierte H. Strunk. Festkonzert mit Gästen aus Straßburg „Mandolinata 1920 Mannheim“ feierte 40 jähriges Bestehen Einen glanzvollen Verlauf nahmen die Festlichkeiten anläßlich des 40jährigen Be- stehens des„Mandolinata 1920 Mannheim“, eines rührigen Vereins, der sich auch über Mannheims Grenzen hinaus durch sein Wir- ken und seine Leistungen Achtung und viele treue Freunde erworben hat. Das bewiesen die zahlreichen Gratulanten, die sich zum Jubi- läumsfest einstellten; darunter waren viele Abordnungen südwestdeutscher Vereine und — besonders herzlich begrüßt— 70 aktive Mitglieder der„Societe de Mandolinstes Strasbourgeois“. Die Gäste aus Straßburg wurden bereits am Samstag beim offiziellen Ehrenabend der Mannheimer„Mandolinata“ im„Zährin- ger Löwen“ willkommen geheißen. Nach einem gemeinsamen Essen nahmen die zahl- reichen Ehrungen ihren Lauf:„Mandolinata“- Gründer Oskar Hermann wurde zum Ehren- dirigenten und der seit Jahrzehnten um den Verein verdiente Ludwig Grambow— derzeit erster Vorsitzender— zum Ehren- Vorsitzenden ernannt. Die Ehrungen nahm Gauvorsitzender Adolf Mössner vor, der den beiden Ausgezeichneten außerdem die gol- Von der Zuversicht christlichen Glaubens Franz Johannes Weinrich las aus seinen neueren Werken Die recht zahlreich erschienenen Mitglie- der des„KRV Columbus“, die kürzlich im Luisen- Stephanienhaus zusammenkamen, konnten diesmal im Rahmen einer Dichter- lesung einen Schriftsteller willkommen hei- Ben, dessen Wollen und Werk mannigfache Beziehungen zu den Zielen und Werten auf- zuweisen hat, denen sich dieser Verein für katholische Kaufleute und Beamte verpflich- tet fühlt. Franz Johannes Weinrich, von dem übrigens gerade in Mannheim bereits in den zWanziger Jahren das Drama„Columbus“ mit großem Erfolg aufgeführt wurde, las aus seinem Werk und erwies sich dabei als ein Interpret, der die relativ wenigen, dafür aber sehr ausführlichen Proben eigenen Schaffens, die er bot, nuancenreich, fast ein wenig zu ausdrucksstark, vorzutragen wußte. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Prosastück, das, auf den Ueberlieferungen der Evangelien aufbauend, die Stiftung der Heiligen Eucharistie nacherzählte, wie sie Christus im Kreise seiner Jünger vornahm. Die mit etlichem Rankenwerk ausgeschmück- ten Geschehnisse an jenem Abendmahl vor Beginn der Passion dienten dem Schriftstel- ler dabei zum Anlaß, unter weitgehendem Verzicht auf Dramatik und äußere Effekte tragende Grundwahrheiten der christlichen Heilsbotschaft nachzuzeichnen. Etliche, teil- weise noch nicht veröffentlichte Gedichte so- Wie die Erzählung des„Sakrileg“(aus dem Februar 1961 erscheinenden Roman„Der Jüngling neben uns“), in der Weinrich der Wirrnis gegenwärtiger Halt- und Glaubens- losigkeit die tröstende Zuversicht christlichen Glaubens gegenübersetzt, rundeten das Pro- gramm. Sowohl in der Prosa wie auch in seiner Lyrik gab sich Weinrich— mitunter ein we- nig lehrhaft— als ein Schriftsteller zu er- kennen, der in Stil und Themenwahl immer wieder aus, der bildkräftigen, ausdrucksstar- ken Sprache der Bibel schöpft. Der nach kraftvoller, mitunter einfacher, mitunter aber auch zu einem aus der Eindringlichkeit des Anliegens geborenem Pathos tendierenden Sprache strebende Schriftsteller ließ dabei auch den künstlerischen Werdegang erken- nen, den er in den vier Jahrzehnten seines Schaffens durchmaß. ne. dene Bundesnadel verlieh. Fünf weitere Mit- glieder erhielten für 25jährige Vereins- zugehörigkeit silberne Ehrennadeln. Ver- einsvorsitzender Ludwig Grambow ehrte ebenfalls eine Reihe verdienter und lang- jähriger Mitglieder der„Mandolinata“. Er ernannte Karl Leonhard, Willy Lieser und die Solisten Otto Lieser und Fritz Liedel zu Ehrenmitgliedern. Den Urkunden war die goldene Ehrennadel der„Mandolinata“ bei- gefügt. Für 25 Jahre aktiver Mitarbeit wur- den Arthur Ladner, Fridolin Röder und Hans Eppensteiner mit der„dqubiläums“-Arm- banduhr und der silbernen Vereinsehren- nadel ausgezeichnet. Höhepunkt des„Mandolinata“- Jubi- jläums war am Sonntag das Festkonzert im dichtbesetzten Musensaal, dem auch viele prominente Ehrengäste zuhörten. Dirigent Albert Heyler stellte das etwa 45 Mitglieder zählende Gesamtorchester der Gäste aus Straßburg als disziplinierten Klangkörper heraus, der— unterstützt von Kesselpauken, Baß und Schlagzeug— konzertante Zupf- musik in brillanten Varianten bot. Glanz- stück der Straßburger war die Serenade aus dem F-Dur-Quartett, von Joseph Haydn, in der Bearbeitung von A. Ruhfel. Die Mannheimer Mandolinenspieler bril- lierten unter Oskar Hermann mit der„Fest- ouvertüre“ von W. Althoff. Viel Beifall ver- diente sich das fein abgestimmte„Mando- linata“-Septett. Beachtenswert war auch die in einjähriger Arbeit von Oskar Hermann einstudierte Mannheimer Erstaufführung eines Lieder-Zyklus'„Und ewig singt die Heimat“ von Th. Ritter. Neben dem vielfäl- tigen Klangkörper der„Mandolinata“ wirk- ten dabei der große Chor des Eisenbahner- Gesangvereins„Flügelrad“ unter Heinrich Gund, eine Bläsergruppe der Mannheimer Musikhochschule, Gertrud Jenne-Krenzlin (Sopran) und Rudolf Schellhammer(Bari- ton) mit. Im weiteren Verlauf des Konzerts stellten sich außerdem Walter Grambov (Mandoline) und Alfred Weidler(Guitarre) als Solisten vor. Eine lange Gratulationscour füllte den Gabentisch der„Mandolinata“ mit wertvol- len Geschenken. Besonders geehrt wurden an diesem Abend Albert Geyer, Chorleiter Gund, Gaudirigent Lüttgers(Korlsruhe), Kammerspieler Köhler(Freiburg), der Bun- desvorsitzende Albert Liesegang, der Presi- dent d'honneur Georges Gradwohl und Alt- chormeister Karl Binder; sie erhielten sämt- lich die goldene Ehrennadel der„Mando- linata“. r- Unter dem Richtkranz: Erweiterungsbau des Augusta-Hotels Bild: Bohnert und Neusch Terminkalender Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 11. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum, Auslegung des Römerbriefes— Auswahl Dekan Hch. Schmidt). Abendakademie- Veranstaltungen am 11. Ok- tober: Volksbücherei, 20 Uhr, Dienstag-Kolle- gium(Dr. H. Knorr);— Wohnberatung, Fried- richsplatze3, 20 Uhr, Bauen und Wohnen— Raum- Dekoration- Wohnraum(K. Trummer); — E 2, 1, 20 Uhr: Die politische und wirtschaft- liche Situation in der DDR Or. E. Richter). Lutherkirche Gemeindesaal, 11. Oktober, 20 Uhr, Abendvortrag mit Diskussion— Pfarrer Horst Behringer:„Warum bete ich nicht?“ Verband der Heimkehrer: 11. Oktober, „Frankeneck“, M 2, 12, Sprechstunden. Blaues Kreuz: 11. Oktober, 20 Uhr, Augarten- Lokal uhbn. E, Dsm aRe, WůW1 chtat d straße 42, Blaukreuzstunde. Deutsche Orchideen- Gesellschaft, Bezirks- gruppe Kurpfalz: 11. Oktober, 20 Uhr,„Brau- stübl“, U 5, 1, Monats versammlung. Kath. Werkvolkgruppe Lindenhof: 11. Okto- ber, 20 Uhr,„Hubertusburg“, Versammlung, Vortrag von Pater zu Löwenstein S. J. über „Christliche Soziallehre“. Reichsbund— Waldhof: 11. Oktober, 20 Uhr, Turnerheim 1877, Waldhof, Mitgliederversamm- lung. Kolpingsfamilie: 12. Oktober, 20 Uhr, Kol- pinghaus, Vortrag von Kaplan Rüdiger:„Streif- lichter aus der heutigen Zeit“. Mannheimer Hausfrauen- Verband: 12. Okto- ber, 15 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5(Saah, Mitgliederversammlung, Wahl. 8 „Vallisneria“, naturwissenschaftlicher Aqua- rien- und Terrarienverein: 11. Oktober, 20 Uhr, „Reichskrone“, H 7, 24, Versammlung. VELA- Vereinigung: 11. Oktober, 20 Uhr, „Kurfürstenstuben“(Nebenzimmer), Zusammen- kKunft. Club berufstätiger Frauen: 11. Oktober, 20.00 Uhr, Mannheimer Hof, Berichte über die Tagung in Bonn. Deutscher Alpen- Verein: 11. Oktober, 20 Uhr, Kolpinghaus, R 7, Farblichtbildervortrag von Ludwig Steinauer:„Kilimandjarb und Ruwen⸗ 20ri“, a Verband der Ruhestandsbeamten und Beam- tenwitwen im Beamtenbund Baden-Württem- berg, Kreisverband Mannheim: 11. Oktober, 14.30 Uhr, Weinheim, Gasthaus„Falken“, Versamm- lung. Kürschner-Innung Mannheim: 19.30 Uhr,„Essighaus“, Mitglieder versammlung. DGRR: 11. Oktober, 20 Uhr, E 2, 1, Vortrag von A. Taubitz,„Treibstoff- Fördersysteme für Raketen mit flüssigen Treibstoffen und die Energieversorgung nach Brennschluß“. 12. Oktober, Heidelberg, Plöck 85, Wir gratulieren! Heinrich Schmidt, Mann- heim-Käfertal, Malzstraße 3, wurde 65 Jahre alt. Ernst Lindemann, Mannheim-Almenhof, Mönch- Wörthstraße 30, begeht den 72. Geburtstag. Friedrich Hildebrand, Mannheim-Feudenheim, Brunnenstraße 20, kann den 75. Geburtstag feiern. Das 80. Lebensjehr vollenden Emma Heckler, Mannheim, R 7, 32, sowie Peter Vet- terolf, Mannheim-Rheinau, Waldseestraße 14. Die ist richtig und die schmeckt! OVERSTOLZ rauchen Sie mit Vergnügen, weil sie so gut schmeckt. So gut, daß Sie sagen: dabei bleibe ich! Tun Sie's! Rauchen Sie immer wieder mit Freude. OVER STOLZ! Geniehgen Sie ihren reifen, würzigen Tabak. r Auch in Frankreich, Italien und in der Schweiz erhältlich! Seite G. MANNHEIMER MORGEN AUS DEN SBUNDESLINDERN Dienstag, 11. Oktober 1960/ Nr. 23 Der Angeklagte, der nach mehreren Ruhetagen bei Wiederbeginn der Verhand- lung einen gesammelten Eindruck machte, stellte seine Verteidigung darauf ab, daß seine Priebverbrechen ihm selbst kaum erklärbar und„schicksalhaft“ seien. Ueber Ursachen und Motive seiner Straftaten be- Fragt, sprach Pommerenke auch am Montag immer wieder von seinen„Spannungs- zuständen“, die ihn erregt und zu den Ueber- fällen auf die Frauen veranlaßt hätten.„War es wirklich zu verhindern, daß diese Dinge geschehen sind?“ Diese selbstgestellte Frage beantwortete der Angeklagte im gleichen Atemzug mit der Bemerkung,„ob nicht alles Vorherbestimmt“ gewesen sei. „Und was hätten Sie getan, Angeklagter, Farbenprächtig und ideenreich Deutschlands größter Winzerfestzug Neustadt/ Weinstraße. Farbenprächtiger und ideenreicher denn je zog Deutschlands größter Winzerfestzug am Sonntag durch die mit Erntekränzen, Girlanden und Fahnen geschmückten Straßen der pfälzischen Wein- metropole Neustadt über 100 000 Weinfest- besucher waren mit Sonderzügen, Omnibus- sen und in langen Autokolonnen aus Baden- Württemberg, Hessen, dem Saarland und zahlreichen deutschen Weinbaugebieten in die Pfalz gekommen, um den letzten Höhe- punkt des zehntägigen Erntedankfestes der deutschen Winzer, das gestern beendet wurde, mitzuerleben. Begeistert begrüßten die Zuschauer die 18jährige Deutsche Wein- königin Christel Koch(Ungstein), die auf einem von zwei Pfälzer Löwen flankierten Prunkwagen inmitten des über zwei Kilo- meter langen Festzuges mitfuhr. Viel Bei- fall erhielt auch der mit einer riesigen gol- denen Weintraube und Rebenlaub ge- schmückte Festwagen der jungen Pfälzischen Weinkönigin. Sonderapplaus bekamen die prächtigen Blumenwagen aus der pfäl- zischen Gartenstadt Landau sowie der mit bunten Herbstblumen, Edelkastanien und einer lebenssroßen Winzerplastik ge- schmückte Festwagen aus der französischen Patenstadt, Macon. Von der Ehrentribüne Winkte die Buürgundische Weinkönigin den Wagen zu. Spritztour mit gestohlenem Lkw Heidelberg. Mit einem Lastwagen, dessen 5 Ladung aus Fernsehapparaten im Gesamt- Wert von rund 20 000 Mark bestand, unter- nahmen vier Jungen von 15 und 16 Jahren dieser Tage eine Spritztour durch den süd- ichen Odenwald bis in die Gegend von Aglasterhausen. Den Wagen hatten sie in Heidelberg- Kirchheim gestohlen. In Agla- Sterhausen verließ sie ihr fragwürdiger Mut, und sie beschlossen, so schnell wie möglich zurückzufahren. Unterwegs stießen sie mit einem Lastwagen der amerikanischen Armee zusammen. Es stellte sich heraus, daß die vier von der kostbaren Ladung in ihrem ü keine Ahnung gehabt hatten, Sie re er die wertvolle Fracht genau s staunt wie die Landespolizisten, die sich ler Vier Schwarzfahrer„annahmen. Freiburg. Zu einem regelrechten Kolloquium über Tiefenpsychologie entwik⸗ kelten sich am Montag im Freiburger Schwurgerichtsprozeß gegen den vierfachen Frauenmörder Heinrich Pommerenke die Untersuchungen über die Verbrecherlauf- bahn des Angeklagten. Nach mehrtägiger Pause setzt das Gericht in der zweiten Verhandlungswoche die Beweisaufnahme zu weiteren neun Straftaten fort, nachdem in der ersten Woche bereits 18 der gegen Pommerenke erhobenen Anklagen, darunter drei wegen Mordes, vom Gericht in allen Einzelheiten behandelt wurden. wenn sie am 19. Juni 1959 nicht festgenom- men worden wären?“ erkundigte sich der Staatsanwalt. Pommerenke antwortete:„Ja, diese Gedanken habe ich mir auch schon oft gemacht.“ In den letzten Tagen vor seiner Festnahme habe ihn in der Hauptsache die Beschaffung von Geld beschäftigt. Er habe wie früher Pferdewetten abschließen wol- len.„Ich wollte mein Geld vermehren, Deutschland verlassen und auswandern, möglichst nach Asien.“ Aus Furcht vor der Festnahme und aus Abenteurersehnsucht, aber auch„wegen eines Heiratsverhältnis- ses“ habe er diese Pläne gehegt. Eine sehr große Rolle in Pommerenkes Verbrecherleben hat, wie die Montagsver- handlung erneut ergab, der Filmbesuch ge- spielt. Aus Langeweile und Einsamkeit habe er oft stundenlang im Kino gesessen, sagte der Angeklagte. Dabei habe er manches Mal gewünscht es„besser zu machen“, als es im Film gezeigt worden sei. Pommerenke gestand, daß er besonders Liebesfilme, aber auch Kriminalfilme gern Drei Mordversuche in einer Nacht Frauenmörder Pommerenke spricht von„schicksalhafter Vorbestimmung“/ Aus Langeweile im Kino gewesen gesehen habe. Er zählte eine ganze Reihe von Streifen auf und zeigte ein erstaunliches Gedächtnis für ihre Titel. So erinnerte er sich an„Das Mädchen Rosemarie“,„Rififi bei den Frauen“,„Immer lockt das Weib“,„Land ohne Männer“,„Blondinenmörder“ und andere. Aufschlußreich für die psychologischen Momente der Taten Pommerenkes war am Montag die Beweisaufnahme über drei Mordversuche in der Nacht zum 7. Juni 1959 in Karlsruhe. Er hatte in jener Nacht nach einer Kinovorstellung zunächst ein 17jäh- riges Mädchen überfallen, ihm den Hals zu- gedrückt und es über einen Bahndamm ge- zerrt. Jenseits dieses Dammes kam er mit dem Mädchen zu Fall und würgte es bis zur Bewußtlosigkeit. Er wurde dabei jedoch ge- stört und ergriff die Flucht. Unmittelbar danach suchte er sich ein neues Opfer in einer 22jährigen Frau, die er einige Zeit auf dem Heimweg verfolgte und plötzlich mit einem Würgegriff anfiel. Da die Frau sich jedoch heftig wehrte und um Hilfe schrie, ließ Pom- merenke von ihr ab. Auf der weiteren Suche nach einem Opfer verfolgte er einé 16jährige Radfahrerin und stieß ihr beim Ueberholen seinen Hirschfänger in den Rücken. Das Mädchen konnte jedoch noch die nur drei- hundert Meter vom Tatort entfernte elter- liche Wohnung erreichen. Alle drei Opfer wollte Pommerenke mißbrauchen. Entgegen der Anklage auf Mordversuch bestritt er auch in diesen Fällen, eine Tötungsabsicht gehabt zu haben. Er habe sich auch nicht überlegt, sagte er, ob seine Opfer bei den Ueberfällen getötet werden könnten. Toleranzgrenze vielfach überschritten Baden-Badener Kongreß: Vergiftungsgrad der Atmungsluft bedenklich Baden-Baden. Der Wissenschaftliche Rat der Internationalen Gesellschaft für Nah- rungs- und Vitalstoffforschung, deren mehr- tägiger Kongreß in Baden-Baden am Sonn- tag zu Ende ging, hat die Regierungen der Länder und die Gesundheitsbehörden drin- gend aufgefordert, ihr Augenmerk auf die dußerst bedenkliche Vergiftung der At- Warum nicht auch im Gasthaus? Weltbund der Kochverbände stellt„Magenfahrplan“ auf Frankfurt. Einen„Magenfahrplan“ für die Millionen Menschen, die ihre tägliche Haupt- mahlzeit in Hotels, Gaststätten, Kasinos und Kantinen einnehmen müssen, hat die Deut- sche Gesellschaft für Ernährung(Frankfurt) nach wissenschaftlichen Grundsätzen aus- gearbeitet. Unter der Bezeichnung„Leitsätze für vollwertige Speisen in Hotels, Restau- rants und anderen Großküchen“ soll der Plan am 12. Oktober in deutscher, französischer und englischer Sprache dem in Wien tagen- den Weltbund der Kochverbände übergeben werden. Die Leitsätze sollen das Vorurteil beseitigen, es wäre zu schwierig, die Grund- sätze der modernen Ernährungswissenschaft auch in den Großküchen zu verwirklichen. Als Grundforderungen nennt die Gesell- schaft: Eiweiß reichlich, Fett bescheiden, viel Gemüse, Obst und Salate. Für die dem Welt- bund angeschlossenen 30 nationalen Ver- bände der Köche aus westlichen Ländern gibt sie auf 20 Schreibmaschinenseiten eine ausführliche Interpretation der wichtigsten ernährungswissenschaftlichen Tatsachen für den spezifischen Bedarf der Großküche. In einem Kommentar wird die richtige Zusam- mensetzung der Speisen und ihre schonende Vor- und Zubereitung erläutert. „Besser ist eine kleine Karte mit unter- schiedlichen, täglich wechselnden Gerichten, als eine lange Karte mit einer Vielzahl von Gerichten, die sich mehr oder minder Ahn lich sind. unerläßlich zu jeder Mahlzeit sind reichliche Zugaben von Gemüsen, Salaten und Früchten“, erklärte die Gesellschaft. Auch der geschmackvollen und schnellen Be- dienung bei der Großverpflegung komme eine hervorragende Bedeutung zu. mungsluft in verkehrsreichen Gebieten zu richten. Wie am Sonntag nach Beendigung der Tagung mitgeteilt wurde, haben wissen- schaftliche Messungen einwandfrei ergeben, daß die Abgase der Autos die Luft so stark mit giftigen und gesundheitsschädlichen Stofken angereichert haben, daß die Tole- ranzgrenze schon vielfach überschritten ist. Die Automobilindustrie wurde aufgefor- dert, sich in erster Linie dem Problem der vollständigen Verbrennung der Motoren- betriebsstoffe zu widmen. Der Treibstoff- industrie wurde empfohlen, die sogenann- ten Bleibenzine durch möglichst bleifreie und unbedenkliche Mittel zu ersetzen. In demselben Appell werden die Gesundheits- behörden darauf aufmerksam gemacht, daß vor allem Kinder wegen ihrer kleineren Körpergröße sich in verkehrsreichen Straßen stets in der Zone befinden, in der die Luft aun stärksten mit Abgasen angereichert ist. Bonner Autogangster vor Gericht Schwurgerichtsprozeß eröffnet/ 110 Seiten Anklageschrift Bonn. Am Montagvormittag begann vor einem Bonner Schwurgericht unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Herbert Schulz Pflugbeil die Hauptverhandlung gegen die als Autoganster weit über Bonn hinaus be- kanntgewordenen Brüder Willi und Fritz Afkfeld sowie deren Vetter Heinz Affeld. Dem Trio werden insgesamt 80 Straftaten— dar- unter zwei Morde— vorgeworfen, Die Straftaten sollen nach der 110 Sei- ten umfassenden Anklageschrift in der Zeit von März 1957 bis Juli 1958 begangen wor- den sein. Im ganzen Bundesgebiet Aufsehen hatte die sogenannte Amokfahrt der 24- bis 26jährigen in der Nacht zum 24. Juni 1958 durch den Landkreis Bonn erregt, in deren Verlauf durch Schüsse mit einem Klein- kalibergewehr aus einem gestohlenen Kraft- wagen heraus der 46jährige Gemeindearbei. ker Matthias Felten aus Odendorf und der Zum dritten Mal„Fremdarbeiterprozeß“ Bundesgericht verlangt neue Verhandlung Freispruch aufgehoben Karlsruhe. Im sogenannten Arnsberger Fremdarbeiterprozeß hat der Bundesgerichts- hof zum zweitenmal eine neue Verhandlung über die Erschießung der 208 Fremdarbeiter — Männer, Frauen und Kinder— im Jahre 1945 bei Warstein/ Sauerland angeordnet. Der Vierte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat am Freitag den Freispruch des früheren SS-Sturmbannführers Johannes Miesel von der SS-Division„Zur Vergeltung“ aufgeho- ben, den das Schwurgericht Hagen Westfalen am 17. November 1959 aus Mangel an Be- weisen ausgesprochen hatte, In der Begrün- dung zur Aufhebung des Hagener Urteils stellt der Bundesgerichtshof fest, es wider- spreche den Lebenserfahrungen, daß Miesel, der Stabsofflzier der Division war, geglaubt habe, die Erschießung der Männer, Frauen und Kinder erfolge auf Grund eines ordent- lichen Kriegsgerichtsurteils. Die Urteile des Schwurgerichts gegen den krüheren Obersturmbannführer Wolfgang Wetzling und gegen den Hauptmann Ernst Moritz Klönne hat der Bundesgerichtshof da- gegen bestätigt. Das Schwurgericht hatte Wetzling wegen Mordes in drei Fällen und Beihilfe zum Totschlag zu lebenslänglichem und Klönne wegen Totschlags und Beihilfe zum Totschlag zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Gegen den Freispruch für Miesel hatte die Staatsanwaltschaft, gegen die bei- den Urteile die Verteidiger Revision bean- tragt. 45 jährige Landwirt Albert Giffels aus Arz- dorf getötet wurden., Giffels hinterließ sie- ben unmündige Kinder. Das Schwurgericht beschäftigte sich am ersten Verhandlungstag mit den Kraftfahr- zeugdiebstählen, Einbrüchen und Brandstif- tungen der Angeklagten. Die Affelds, die schwer bewacht und an den Händen gefes- selt vor den Geschworenen standen, hatten für ihre nächtlichen Fahrten anfangs eigene oder aus dem Verwandtenkreis stammende Fahrzeuge benutzt. Auf ihre rund 50 Auto- diebstähle angesprochen, meinten sie:„Wir waren anspruchsvoller geworden. Die erste Fahrt in einem großen Wagen war für uns ein großes Ereignis, später war es ein Rausch. Wir sind nie erwischt worden, da wurden wir immer dreister. Wir hatten einen schnellen Wagen und fühlten uns sicher.“ Die„grogen, schnellen Wagen“ stammten vom mehreren ausländischen Botschaften, vom Bundesjustizministerium, von der Berliner Vertretung in Bonn, vom FDP- Parteivor- stand, vom Bundesverteidigungs ministerium und von mehreren Bonner Journalisten. Die drei Affelds gaben diese Diebstähle zu. Zu den neun Einbrüchen in Elektro- und Waffengeschäfte an Rhein und Ahr erklärte das Trio, dabei habe der„Reiz des Verbote- nen“ eine Rolle gespielt. Ein Teil des erbeu- teten Diebesgutes stand beim Weihnachtsfest 1957 auf den Gabentischen der Verwandt- schaft. Die Brandstiftungen im Bonner Land- kreis richteten einen Schaden von 175 000 Mark an. Willi Affeld, der das Feuer legte, gab als Motiv an:„Das Fahren und Einbre- chen war uns inzwischen zu langweilig ge- worden. Das Feuer und der Gedanke, etwas Verbotenes zu tun, reizte.“ Die Zeugenvernehmungen beginnen erst am 17. Oktober. Der Prozeß wird voraus- sichtlich bis Ende Oktober dauern. Weihnachtssammlung für die Friedland- Hilfe Friedland. Der Vorsitzende der Fried- land-Hilfe, Dr. Jacobi(Leverkusen), hat in Friedland die Bevölkerung der Bundesrepu- blik zu einer Weihnachtssammlung für die westdeutschen Grenzdurchgangslager aufge- rufen. Die Spendenaktion soll vom 15. Ok- tober bis 15. Dezember veranstaltet werden, Wie Dr. Jacobi im Anschluß an die Vor- standssitzung der Friedland-Hilfe mitteilte, nat die Sammelaktion im Juni 650 000 DM in bar und 22 000 Geschenkpakete ergeben. Die Friedland-Hilfe, die ursprünglich nur als vorübergehende Aktion geplant gewesen sei, werde in absehbarer Zeit noch nicht ein- gestellt werden, da der Flüchtlingsstrom aus der Sowjetzone nicht nachlasse, sagte Dr. Jacobi. Die einkommenden Spenden kämen den Lagern Friedland, Berlin, Uelzen, Gie- Ben und Piding zugute. Chirurgenpreis geteilt Bonn. Die 123. Tagung der Vereinigung niederrheinisch-westfälischer Chirurgen ging am Samstag in Bonn zu Ende, Diesmal wurde der Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit des Jahres geteilt. Je zur Hälfte er- hielt ihn der Dozent Dr. M. Zindler, Leiter der Anästhesie-Abteilung der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie in Düs- seldorf für eine Arbeit über den künstlichen Winterschlaf und Dr. Ernst Wojtek, Ober- arzt am St.-Petrus-Krankenhaus in Wupper- tal-Barmen für eine Arbeit über Knochen- neubildung. Gasunglück forderte zwei Opfer Elmshorn. Eine 48 jährige Witwe und ihr 51 jähriger Untermieter sind in der Nacht zum Samstag in Elmshorn einem Gasunglück zum Opfer gefallen. Wie die Elmshorner Po- lizei erst am Montag mitteilte, war der Herd, aus dessen Zuleitung das tödliche Gas aus- geströmt sein muß, erst vier Tage vor dem Unglück angeschlossen worden. Die beiden Opfer wurden am Samstagmorgen von einer Schwester der Witwe leblos in ihren Bet ten aufgefunden. 97 Raubüberfall auf Liebespaar Schorndorf. Ein Liebespärchen aus Nürtingen ist in der Nacht zum Sonntag auf der Schurwaldhöhe im Kreis Waiblingen von zwei bisher unbekannten bewaffneten Tätern überfallen worden, Die beiden jungen Leute hatten einen Autoausflug noch Schnait unter- nommen und waren auf dem Heimweg in einen Feldweg eingebogen. Als ihr Auto einige Minuten stand, kamen von der Straße her zwei junge Männer, beide etwa 20 Jahre alt, leuchteten in den Wagen hinein und forderten den Fahrer auf, bis zum Waldrand weiterzufahren. Der Fahrer ließ den Wagen ein Stück weiter rollen, hielt dann an und stieg aus. Einer der Täter gab mit einer Schußwaffe einen Schuß in den Boden ab und erklärte,„daß es ernst“ sei. Als der Fahrer den beiden 17 Mark ausgehändigt hatte, verschwanden diese. Der Uberfallene fuhr sofort nach Reichenbach/ Fils, wWo er die Polizei verständigte. 5 5 Rias- Brandstifter gefaßt Berlin. Die Westberliner Polizei faßte jetzt den Täter, der in der Nacht zum 2. Oktober den Eingang des Rias- Rundfunk- gebäudes in Schöneberg mit einer brennen den Flüssigkeit übergossen und angezündet hatte. Es ist der wohnungslose 49 jährige Tischler Siegfried Lebesanft. Er wurde fest- genommen, als er in der Clayallee in Dahlem fünf große Scheiben des amerikanischen Soldatenkinos„Outpost“ zertrümmerte. Lebe- sanft gab im Verhör zu, daß er die Absicht hatte, den Rias in Brand zu setzen. Außer- dem hatte er in der letzten Zeit in Westberlin radikale politische Schriften mit der Unter- schrift„Kampfgruppe 111“ verteilt. Aus dem Fenster gesprungen Neustadt/ Weinstraße. Ein 54jähriger Ge- schäftsführer ist nach einem Disput mit sei- ner Chefin aus dem vierten Stockwerk eines Geschäftshauses in Neustadt auf die Straße gesprungen, Er war sofort tot. Die Geschäfts- inhaberin, die während der Auseinanderset- zung von ihrem Geschäftsführer mit einem Lineal geschlagen worden War, erlitt einen Nervenschock. 1 Fumilienunseigen x 110 2 mre Verlobung geben bekannt: Mhm.-Schönau, 9. Oktober 1960 * PAULA AbDlER JAN KUREK Tarnowitzer Hof ö Unbesorgt können Sie auch Hefzkör- per mit Glemadur streſchenſ Glemadur trocknet schnell. tropft nicht beim Auf- agen- so bleibt die Wohnung sauber! Mit Glemadur gelingt auch eine schwie-: rigere aufgabel Glemadur gibt satte und gleſchmsßige Farbflschen] Unter 25 modernen Farbtönen finden Sie immer den Glemadurton, derzulhret Einrichtung paßt. Sehr modern: ver- schiedenfarbig abgestimmte Stühle! 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Vorläufig wissen wir noch nicht, wie ein Medikament gegen Strahlungsschä- digungen aussehen muß, erklärte der Direk- tor des Instituts für therapeutische Chemie an der Mainzer Universität, Professor Henry Albers, am Wochenende auf der Jahresver- sammlung der Arbeitsgemeinschaft für phar- mazeutische Verfahrenstechnik(APV) in Mainz. Professor Albers, der vor über 100 Apothekern und Pharmazeuten Deutschlands, aus der Schweiz, Oesterreich und Belgien sprach, berichtete von Tierversuchen mit Schutzmitteln, die vor starken Röntgen- bestrahlungen eingegeben wurden. Dabei sei die tödliche Wirkung wenigstens hinausge- Zehntausend Opfer in Groß-Rosen Zeugenaussage entlastet Layer Hannover. Auf etwa 8000 bis 10 000 Men- schen schätzte der 61 Jahre alte ehemalige Lagerschreiber im Konzentrationslager Groß-Rosen, Rolf Bräuning, am Montag als Zeuge im KZ. Prozeß Layer vor dem Schwur- gericht Hannover die Zahl der Opfer, die ihr Leben in diesem Lager lassen mußten. Bräuning bezeichnete Groß-Rosen als ein Vernichtungslager, in dem die Häftlinge je- doch nicht vergast wurden, sondern sich zu Tode arbeiten mußten. Von Layer könne er jedoch nichts Schlechtes aussagen. Laxer habe sogar Briefe unzensiert an Häftlinge gegeben. Auch an dem Privatvergnügen der anderen SS-Blockführer, den halbverhun- gerten Häftlingen Brotstücke hinzuwerfen und sich dann daran zu weiden, wenn sie wie Tiere darüber herfielen, habe sich Layer nie- mals beteiligt. KZ. Prozeß in München München. Vor dem Münchner Schwur- gericht begann am Montag die Verhandlung gegen den 62 Jahre alten städtischen Arbei- ter Karl Kapp aus Dachau. Kapp, der vor 1933 sozialdemokratischer Stadtrat in Nürn- berg war und später elf Jahre im Konzentra- tionslager saß, steht unter der Anklage, als ehemaliger Kapo und Lagerältester im KZ Dachau drei Häftlinge ermordet und beim Töten anderer Häftlinge Beihilfe geleistet zu haben. Wieder hinter Gittern München. Alle vier Ausbrecher, die am vergangenen Samstag an zusammenge- knüpften Bettüchern aus dem Münchner Ge. fängnis Neudeck entwichen waren, sitzen Wieder hinter Schloß und Riegel. Kriminal- beamte nahmen in München den 24 Jahre alten Rudolf Harrer, den letzten der Ge- flüchteten fest. Wegen Korruption verurteilt Darmstadt. In einem weiteren Prozeß um die Bestechungsaffäre im fernmeldetechni- schen Zentralamt der Bundespost hat eine Darmstädter Strafkammer einen Lüden- scheider Fabrikanten zu sieben Monaten Ge- fängnis mit Bewährung verurteilt. Der 63 jährige, der der aktiven Bestechung in fünf Fällen für schuldig befunden wurde, muß außerdem eine Geldbuße von 20 C00 DM an das Deutsche Rote Kreuz zahlen. Vier Monate Gefängnis mit Bewährung erhielt wegen des gleichen Deliktes ein 35jähriger früherer Verkaufsleiter der Firma. Dieser Angeklagte muß ebenfalls eine Geldbuße an das Rote Kreuz entrichten, allerdings nur 1200 D-Mark. 26gert worden. Es habe sich auch gezeigt, daß eine Bestrahlung während des Winterschlafs zunächst wirkungslos blieb, sofort nach dem Aufwachen aber das gleiche tödliche Ergeb- mis in der gleichen kurzen Zeit wie eine Be- strahlung unter normalen Verhältnissen habe. Eine Abschirmung der Milz gegen die Bestrahlungen habe sich als vorteilhaft er- Wiesen, so daß man annehmen müsse, dag dieses Organ heilkräftige Stoffe absondere. Eine Schädigung der für die Fortpflanzung entscheidenden Zellen, sei dagegen trotz aller Versuche bisher niemals zu verhindern gewesen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Pharmazierat Schmidt(Mainz), warf im An- schluß an einen Vortrag des Bonner Pharma- kologen Professor Winterfeld über die Ent- wicklung vom Morphium zum schmerzlin- dernden Mittel die Frage auf, warum nicht neue Medikamente dieser Art, die gefährliche Nebenwirkungen haben könnten, zunächst von dem freien Verkauf ausgeschlossen blie- ben. Professor Winterfeld hatte von Medika- menten berichtet, die erst rezeptpflichtig wurden, als sie in der Praxis bedenkliche Nachteile gezeigt hatten. Die Arbeitsgemeinschaft setzte sich auf ihrer Tagung auch für eine Studienreform und eine neue Prüfungsordnung für den Apothekerberuf ein. Der Apotheker müsse alleiniger Arzneimittelfachmann mit einer wis senschaftlichen Hochschulausbildung blei- ben. Prachtfeuerwerk über München In allen Farben glükte der Münchner Nachthimmel, als am Samstag, dem vorletzten Oktoberfest-Tag das„Jubiläums- Feuerwerk“ in die Luft geschossen wurde. Anläßlich der Feier des 150. Oktoberfestes, hatte sich die Stadt München entschlossen— mehr als 20 000 Mark. im wahrsten Sinne— zu verpulvernl Am Sonntag schloß das Fest seine Zelte. Keystone-Bild Wahlkampf in Hessen auf„weicher Welle“ Revuen, Schlagersänger und Groß feuerwerk statt Kundgebungen Frankfurt. Für den 23. Oktober, den Ter- min der Kommunalwahlen in Hessen, pro- phezeien sich führende Kommunalpolitiker der verschiedenen Parteien in privaten Ge- sprächen gegenseitig einen„Riesen-Rein- fall“. Die Wahlpropheten begründen ihre Ansichten aber keineswegs mit irgendwel- chen kommunalpolitischen Thesen, denn sachlich gibt es unter den drei Fraktionen des Frankfurter Stadtparlamentes(SPD, CDU und FDP) kaum nennenswerte Streit- punkte, haben doch schließlich alle einstim- mig den Haushaltsplan der Stadt für 1960 gebilligt, also befinden sie sich auf der gleichen Linie. ielmehr geht es bei allen Weissagungen um die Wirkung von Wahlkampfmethoden. Als erste der drei großen Parteien ging die SPD, die zur Zeit 50 von den 80 Sitzen im Stadtparlament besetzt hält, vom altherge- brachten Wahlkampfstil ab. Ihre Kundge- bung zur Wahlkampferöffnung war eine ge- schlossene Mitglieder versammlung— Nicht- mitglieder hatten keinen Zutritt. Dagegen wurden die Wähler jetzt zu zwei Revue- Veranstaltungen in die Festhalle auf dem Messegelände eingeladen, Fast zehntausend Frankkurter kamen, obwohl sie Eintritts- preise zwischen 1,50 und 6 Mark zahlen mußten, und hörten Mona Baptiste, Christa Williams, Rocco Granata(der durch den Schlager„Marina“ populär wurde) und Bill Ramsey(„ Souverniers“) nebst Willy Berking mit seinem Tanzorchester des Hessischen Rundfunks, sie sahen ferner Artisten der „ersten Garnitur“. Eigentümlich an dieser Wahl-Massen- revue war, daß weder auf den tausend Pla- katen noch auf den Eintrittskarten noch im Programmheft der Veranstalter, nämlich die SP, irgendwie in Erscheinung trat. Ueber- all hieß es nur:„Eine Stadt geht mit der Zeit.“ Erst in der Festhalle erwähnte Ober- bürgermeister Werner Bockelmann in einer nur einminütigen Begrüßungsansprache(die Hälfte der Zeit beanspruchte seine Entschul- digung, daß er keine Rede halten wolle, sondern nur zu begrühen gedenke) ein ein- ziges Mal die SPD als„Partei, die mit der Zeit geht“. Frankfurt ist überschwemmt von Plaka- ten, die markante Bauwerke oder das Bild eines Arbeiters oder eines Kindes zeigen, und auf denen lediglich zu lesen ist:„Frank- furt geht mit der Zeit“ oder„Eine Stadt geht mit der Zeit“. Bei Plakaten mit dem freund- lich lächelnden Gesicht des Oberbürgermei- sters Bockelmann wurde der Spruch abge- wandelt in„Ein Mann geht mit der Zeit“. Von SPD ist keine Spur zu entdecken. Auf hohem Psychologen-Roß ließen die SPD- Wahlkampfleiter Wiedemann und Weck kürzlich durchblicken, wie ihr Schlachtplan aufgebaut ist: Erst müssen sich möglichst viele Frankfurter daran gewöhnen, daß man hier„mit der Zeit geht“, und wenn sie sich mit dieser Parole persönlich identifiziert ha- ben, kommt die letzte Plakatwelle vor dem Wahltag, die besagt, daß sich die SPD eben- falls mit dieser Parole identifiziert— dann heißt es„Die SPD geht mit der Zeit“. Die CDU schwört dagegen auf ihre Parole „Alles für Frankfurt— mit der CDU“, und ihre Sprecher üben harte Kritik an der SPD- Taktik. In ihren Versammlungen nach altem Stil fallen harte Worte über die„Amerika- nisierung des Wahlkampfes“, über die„Ver- nebelung der Hirne durch Revuen“, über den „Rummel statt sachlicher Argumentation“. Ubrigens hat die Frankfurter SPD noch eine besondere Art von„Rummel“ vor. Zwei Tage vor dem Wahltermin soll nämlich doch noch eine öffentliche Kundgebung stattfinden, und zwar auf dem Römerberg, aber man will als Höhepunkt der Kundgebung den Main mit einem Großfeuerwerk„in Flammen setzen“ und zuletzt die Lettern„SPD“(„vielleicht auch ein Bild von Willy Brandt“, wie ein Funktionär sagte) in den Frankfurter Him- mel schießen. Der Kritik der CDU steht man in maß- gebenden SPD-Kreisen gelassen gegenüber. „Man soll doch nicht gleich mit schwerem Geschütz auffahren, wenn wir bei einem Wahlkampf keine Salzsäuregesichter auf- setzen“, sagte der SPD-Bezirkssekretär für Südhessen, Wiedemann, und berichtete, man sei sich in seiner Partei einig, auf Angriffe anderer Parteien überhaupt nicht zu ant- worten. Bei den Freien Demokraten bemüht man sich inzwischen um einen Kompromiß zwi- schen den so unterschiedlichen Wahlkampf- stilen der beiden größeren Konkurrenten. Auf Kundgebungen hat die FDP ganz ver- zichtet. Sie entsendet aber ihre Kandidaten in die Versammlungen der verschiedenartig- sten Vereine und läßt sie diskutieren. Um auch den Sozialdemokraten nicht ganz nach- stehen zu müssen, bereitet sie noch einen „Bunten Abend“ vor. rha Zwei Unfälle Zwei Tote, drei Schwerverletzte Trier. Zwischen Lieser und Maring im Kreis Bernkastel fuhr am Sonntagabend ein Auto in eine Gruppe von Fußgängerinnen. Dabei wurde eine 53jährige Frau so schwer verletzt, daß sie noch an der Unfallstelle starb. Zwei weitere Frauen erlitten schwere Verletzungen.— Auf der Straße nach Daun geriet am Montagfrüh ein 20jähriger mit sei- nem Motorroller von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Straßenbaum. Dabei erlitt er schwere innere Verletzungen, denen er eine Stunde später erlag. Seine 33jährige Mitfahrerin wurde lebensgefährlich verletzt. Bundes-Länder Schiffsunglück wird parlamentarisches Nachspiel haben Düsseldorf. Das Schiffsunglück am letzten Freitag auf dem Niederrhein bei Emmerich wird im nordrhein- westfälischen Landtag ein Nachspiel haben. Die CDU-Fraktion des Landtags hat am Montag an die Regierung eine Interpellation gerichtet, in der sie Aus- kunft über verschiedene, mit dem Unglück im Zusammenhang stehende Fragen ver- langt. Die Fraktion möchte wissen, wer die Genehmigung zur Ueberführung des See- fährschiffes„Tina Scarlett“ erteilt hat und welche Sicherheitsmaßnahmen für die Ueber- führung getroffen worden waren. Weiter fragt die Fraktion, ob die Feuerschutzmaß- nahmen auf dem Rhein und den Wasser- straßen im Land ausreichend seien oder Was die Landesregierung zu deren Verbesserung zu tun gedenke. Schließlich wird Auskunft darüber gefordert, worauf es zurückzufüh- ren sei, daß das erste Feuerlöschboot erst zwölf Stunden nach Eintritt des Unglücks in Aktion getreten ist und in welcher Weise eine einheitliche Leitung der bei solchen Unglücksfällen notwendigen Abwehr- und Hilfsmaßnahmen gewährleistet werden kann. Kleinbus gegen Baum Cochem. Sechs Schwerverletzte forderte am Montag bei Kaisersesch im Kreis Cochem ein Verkehrsunfall. Nach Mitteilung der Po- lizei wurde ein vollbesetzter Kleinbus aus einer Kurve getragen, prallte gegen einen Straßenbaum, überschlug sich und blieb in einer Wiesenböschung liegen. Alle Insassen wurden in ein Cochemer Krankenhaus einge- liefert. Von dem 19 Jahre alten Fahrer ließ die Polizei eine Blutprobe nehmen. Großfeuer in Zuckerfabrik Worms. Ein Großfeuer in einer Zucker- fabrik in Worms hat einen Sachschaden von 500 000 Mark angerichtet. Eine 25 Meter hohe Lagerhalle, die bereits zu etwa zwei Drit- teln mit Rübenschnitzeln gefüllt war, brannte völlig aus. Ein Uebergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude konnte ver- hindert werden. Die Untersuchungen über die Brandursache sind noch nicht abge- schlossen. Soldaten Opfer einer Poliowelle Wilhelmshaven. Zwei Bundeswehrsolda- ten im Alter von 20 und 22 Jahren sind am Wochenende in ihrem Stationierungsort Wil- helmshaven, einer seit Mitte September grassierenden Kinderlähmungswelle zum Opfer gefallen. Wie der Wilhelmshavener Amtsarzt, Obermedizinilrat Dr. Zürcher, am Montag mitteilte, starben die Soldaten an Atmungslähmungen. In der Hafenstadt wur- den bisher 14 Poliofälle registriert. Der jüngste der Erkrankten war zwei, der äl- teste 28 Jahre alt. MURAT'TI Seite 8. MANNHHTMER MORGEN POLITIK Dienstag, 11. Oktober 1960/ Nr. 236 Zu den tigten. Mehr Personal für Arbeitsverwaltung Neue Gesetze erfordern Fachleute im Außendienst Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die durch das Inkrafttreten des Jugendarbeitsschutzgesetzes, schutzverordnung und des Gesetzes zur Rein- haltung der Luft auf die Arbeitsverwaltung, vor allem auf die Gewerbeaufsicht, zukom- menden Aufgaben machten eine Verstärkung des Außendienstes um etwa 100 Beamte not- wendig, erklärte der baden- württembergische Arbeitsminister Schüttler am Montag, als er sich erstmals der Presse vorstellte. Ein Teil dieser Fachleute werde im Nachtragshaushalt für 1960, ein weiterer im Haushalt für 1961 angefordert werden, jedoch sei zu bezweifeln, ob es möglich sein werde rechtzeitig nügend Fachkräfte zu bekommen. 220 000 träten jetzt weitere 220 000 zu betreuende land wirtschaftliche Betriebe und über 10 000 Familienhaushalte, die Jugendliche beschäf- der Strahlen- ge- gewerblichen Betrieben Die mit der Strahlenschutz verordnung verbundenen umfangreichen Ueberwachungs- und Genehmigungsaufgaben, die vom Lan- desinstitut für Arbeitsschutz und Arbeits- medizin durchzuführen seien, ließen sich mit dem derzeitigen Personalbestand nicht be- Wältigen und machten die Einstellung zu- Sätzlicher Fachkräfte notwendig. Energisch wandte sich Schüttler gegen die lautgewordene Auffassung, er wolle sein Bundestagsmandat aus materiellen Gründen bis zum Herbst 1961 beibehalten. Auch er sei gegen eine Häufung von Mandaten und werde sein Bonner Mandat auch gegen den Willen der CDU niederlegen, falls Minister- präsident Kiesinger das wünsche, da sich die Arbeiten in Stuttgart und Bonn auf die Dauer nicht miteinander verknüpfen ließen. Er habe die Bundestagsarbeit lediglich aus ideellen und nicht aus materiellen Gründen bis zum Ende der Legislaturperiode des Bun- destages fortführen wollen. Da seine Nach- folgerin auf der Liste, Frau Dr. Jochmus, Heidelberg, nicht auf ihr Landtagsmandat verzichten wolle und seine Nachfolge in Bonn abgelehnt habe, bestehe die Gefahr, daß sein Wahlkreis bei seinem Ausscheiden aus dem Bundestag verwaisen werde. Vier Landschafts verbände Stuttgart.(sw) Die Initiatoren des kürz- lich bekannt gewordenen„Meersburger Pro- gramms“, der Vorsitzende des CDU- Orts- verbandes Meersburg, Karl Diehm, und der Vorsitzende der Meersburger CDU-Stadtrats- fraktion, Kreisvorsitzender Christoph Zen- ger, haben am Montag vor der Landes- pressekonferenz in Stuttgart ihr Programm erläutert. Danach sollen die heutigen Regie- rungsbezirke des Landes zu Selbstverwal- tungskörperschaften mit Landesaufgaben und eigenem Haushaltsrecht umgewandelt wer- den. Oberstes Organ der vier Landschafts- verbände sollen die jeweiligen Landschafts- tage, Verwaltungsorgan die Landschaftsräte und Landschaftspräsidenten die heutigen Regierungspräsidenten sein. Sie sollen sowohl dem Landschaftstag als auch dem Land- schaftsrat vorstehen und den Landschafts- verband als Vertreter der Landschaft leiten. Als„zweite Kammer“ neben dem Landtag fungiert nach dem„Meersburger Plan“ der „Große Landschaftsrat“ oder die„Land- schaftskammer“, deren Mitglieder von den vier Landschaftsverbänden gewählt werden. Jeder Landschaftstag soll die gleiche Anzahl Mitglieder in die„zweite Kammer“ ent- senden dürfen. Für Nobelpreis vorgeschlagen Bonn.(AP/ dpa) Das Präsidium der Europa- Union Deutschland hat den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskiöld, für den Friedens-Nobelpreis 1961 vorgeschla- gen. Damit sollen die Verdienste Ham- marskjölds um die Erhaltung des Welt- kriedens gewürdigt werden. Der Vorschlag wurde auf einer Pressekonferenz in Köln von dem Präsidenten der Europa-Union Deutsch- lands, Freiherr von Oppenheim, bekannt- gegeben und soll dem für die Verleihung zuständigen Ausschuß des norwegischen Parlaments zugeleitet werden. Haftbefehl gegen Lumumba Ultimatum an die UNO/ Mobutu ließ Truppen aufziehen Leopoldville/ Elisabethville.(AP/dpa) Der von dem kongolesischen Oberbefehlshaber Mobutu eingesetzte Regierungsausschuß hat die Vereinten Nationen am Montag mit Bil- ligung von Staatspräsident Kasawubu in einem Ultimatum zur Auslieferung des amtsenthobenen Ministerpräsidenten Pa- trice Lumumba aufgefordert und Haftbefehl gegen Lumumba erlassen. Der Vorsitzende des Regierungsausschusses. Justin Bom- boko, gab bekannt, dag das Ultimatum am Dienstag um 15 Uhr Ortszeit abläuft, und drohte mit dem Eingreifen der kongolesi- schen Armee für den Fall, daß das UNO- Oberkommando in Kongo bis zu diesem Zeitpunkt die Verhaftung Lumumbas nicht gestatten sollte. Der UNO- Beauftragte in Kongo, Rajeshawar Dayal, hat UNO-Ge- neralsekretär Hammarskjöld nach Eingang des Ultimstums telegrafisch um Verhal- tungsmaßhregeln gebeten. Zuvor hatte Oberst Mobutu den„neu- tralisierten“ Lumumba erneut unter stren- gen Hausarrest gestellt. Der Ministerpräsident von Katanga, Tschombe. hat der belgischen Regierung am Sonntag in einem Interview mit dem Ab- bruch der diplomatischen Beziehungen für den Fall gedroht, daß Belgien die Unab- hängigkeit Katangas nicht anerkennt. Er beschuldigte Belgien, in New Vork eine systematische Kampagne begonnen zu haben, um bestimmte afrikanische und europäische Länder davon abzuhalten, Katanga als selb- ständiges Land anzuerkennen. Tschombe er- klärte:„Wir wollen mit allen zusammen- arbeiten, aber wir wünschen nicht, daß man sich in unsere Angelegenheiten einmischt.“ Der belgische Ministerpräsident Gaston Eys- kens bestritt am Montag vor der Presse in Brüssel, von Tschombe ein Schreiben er- halten zu haben, in dem mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Belgien gedroht wird. In Nordkatanga sind am Sonntag vop einer Militärstreife acht ermordete Weiß, darunter eine Frau, aufgefunden worden. Die Toten wurden in der Nähe von Kabalo gefunden. In diesem Gebiet ist es in den letzten Tagen zu heftigen Kämpfen zwi- schen revoltierenden Balubas und Gendar- merie-Einheiten der Regierung von Katanga gekommen. Militärische Kreise nannten am Sonntag die Lage im Aufstandsgebiet„ver- zweifelt“ und forderten umgehend Unter- stützung von Truppen der Vereinten Natio- nen an. Bereits am Sonntagmorgen wurden zwei Abteilungen äthiopischer UNO-Ein- heiten zur Unterstützung der in Nordkatanga stehenden Mali-Truppen in Marsch gesetzt. G 7, 36 1 e 7 Dank. Beerdigung: Mittwoch, 12. Okt., Frau und werden nalten. Nach langem, Schwiegermutter, Oma und Tante, Frau e Mittwoch, 12 755 Hauptfriedhof Mannheim. Besonders seinen Beistand Dr. Schmauser für seine ärztliche Betreuung sowie Schwester Martha Scheufler für ihre liebevolle Pflege. 5 Nach langer, mit Geduld ertragener Krankheit, verstarb am 10. Oktober 1960, unsere liebe, gute Mutter und Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elise Aicheler geb. Grimm Händlerin im Alter von 67 Jahren. Mannheim, den 11. Oktober 1960 In kiste r Josef Aicheler und Frau Peter Birkenfelder und Frau Elise geb. Aicheler Adam Ullemeyer und Frau Maria geb. Aicheler Ferdinand Kucera und Frau Eugenie geb. Aicheler Enkelkinder und Angehörige Allen unseren Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere langjährige Brezelfrau am Marktplatz, Frau Elise Aicheler am 10. Oktober 1960, nach schwerer Krankheit, verschieden ist. Wir bedauern alle von Herzen den Tod dieser lieben ihr Andenken stets Mannheim, J 2, 15 b Erste Mannheimer Brezelfabrik JOSEF AMs schwerem Leiden ist unsere Maria Jakob geb. Wamser im Alter von 78 Jahren sanft entschlafen. Mn m. A den 8. Oktober 1980 In stiller Trauer: Die Kinder Oktober 14.00 Uhr, Krematorium Wir danken allen denen, die durch ihre Anwesenheit, durch Wort und Schrift, Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutti, Frau Ruth Grabe wwe. geb. Reindl Mmre herzliche Anteilnahme bewiesen haben. gilt unser Dank Herrn Pfarrer in der schweren Zeit, Mannheim, den 10. Oktober 1960 Ursula und Edith Grabe und alle Angehörigen Für die uns beim Ableben unseres lieben Verstorbenen, Herrn Jakob Grab erwiesene Anteilnahme, die vielen Kranz- und Blumenspen- den sowie Beileidschreiben, sagen wir hiermit unseren besten Besonderen Dank, Herrn Pfarrer Dr. Stürmer für die Trost- worte, der Bundesbahndirektion Karlsruhe, den Kollegen und Kolleginnen des Reinhard Schwarz tür seine aufopfernde Betreuung und den . Hausbewohnern der Hochuferstraße 19. Hauptzollamtes Maria Grab 13 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Mannheim, und Angehörige a Uer: Goethestraße 6 Mannheim statt. zu sich in die Ewigkeit. Unerwartet, doch gestärkt mit den Tröstungen der heiligen Kirche, gab er am 7. Oktober 1960 im Schwarzwald, wo er Erholung suchte, sein Leben in Gottes Hand zurück. Die Beisetzung findet am Mittwoch, dem 12. Oktober 1960, Gott der Herr rief meinen lieben Mann, unseren gütigen Vater und Großvater Dipl.-Ing. Emil Müller Gewerbe- Studienrat a. D. Ludwigshafen- Oggersheim, Trier, Heidelberg, den 10. Oktober 1960 Christine Müller geb. Berg Heinz Müller Marie-Luise Hillenbrand geb. Müller Dr. Hans Hillenbrand Hans-Ulrich Hillenbrand 11 Uhr, im Hauptfriedhof kung, nervösen störungen. Hämoskleran] ist als senken Vor Aderbröchigkeſt s Herzattacken, Angst- und Schwindelgeföhl, Kopf- schmerzen, Ohrenscusen, Schlaf- Wirksam befunden. Hochaktive Pro- gen u. Blotsalze kräftigen das Herz, den Blufdrock, Wirken krampflösend u. kreislauffsrdernd. Orig. Pckg. 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Baier das letzte Geleit gaben, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Mhm.- Käfertal, im Oktober 1960 Schwalbenstraße 1 Familie Werner Rohr Familie Werner Krämer durch Wort, wurden, aus. Im Oktober 1960 Besonderer Dank Lanz, dem Reich Mannheim, d Kleinfeldstraſßze 39 Herrn Facharzt Anteilnahme an Siegstraße 5 Herrn Dr. geb. Hertweck Die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Heimgang meines lieben Mannes Michael Moninger Waren uns ein großer Trost. Wir sagen allen Verwandten, Bekannten herzlichen Dank. Mannheim, den 10. Oktober 1960 unserem schweren Leid beim Freunden und Im Namen aller Hinterbliebenen: Amalie Moninger Famillen⸗ Anzeigen * Witter, Rolf, Herterstraße 2 3 8 13.30 5 75 Lauth, Ida, Max-Joseph-Straße 22 14.00 Im„MN Winter, Emma, Kätertaler Straße 0 114.30 75 Gagstatter, Wilhelmine, Meeräckerplatz 4. 15.00 Friedhof Käfertal von Vielen Bunkert, Eva, Lilienstrage 222 14.00 Friedhof Neckarau 0 el Stephan, Margaretha, Rheingoldstraße 59 14.00 N SSE! Friedhof Rheinau 8 Lumpp, Emilie, Waldblicc f 13.00 Statt Karten Wir danken von Herzen allen denen, die meinem lieben Mann und guten Vater, Herrn 5 Adolf Karcher die letzte Ehre erwiesen haben. Besonderen Dank den Arzten und Schwestern des Theresien- Maschinenfabrik Mohr Männergesangverein Neuhermsheim, zahlreichen Anteilnahme der Einwohner Neuhermsheims. Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Charlotte Bitterberg Schrift, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank Für die aufrichtige Anteilnahme und für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Tode unseres lieben Entschlafenen, Herrn sagen wir auf dlesem Wege unseren herzlichsten Dank. Krankenhauses für die liebevolle Pflege, Herrn Pfarrer Staudt für seine trostreichen Worte, den Herren der Firma John Deere- Spielvereinigung 7 Mannheim für die Kranzniederlegungen, seinen Freunden, den Hausbewohnern und allen denen, die dem Ver- storbenen das letzte Geleit gaben. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 11. Oktober 1960 Hauptfriedhof Zen Dr. Müller, Josef, M 7, 16 28 9.30 Bechtler, Josef, Schönau, Insterburger Weg 16„ e Dr. Vogel, Rudolf, Bassermannstraßze S99;Ü Rossa, Viktor, K 4. 1180 Kuchenmeister, Ernestine, Schwetzinger Straße 15 13.00 Krematorlum Knosp, Hermine, Ebenso für Kranz- und in reicher Zahl. Herrn Pfarrkurat Wolf, dem Sprecher der & Federhaff, dem dem VdK sowie der Frau Anna Karcher geb. Enüttel Familie Adolf Karcher jr. Kranz- und Blumenspenden zuteil Im Namen der Angehörigen: Wolfgang Bitterberg Jack Heyer und Familie Georg Jeschar und Frau Eugen Kögel gilt den Herren Aerzten und Schwestern des sbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, der en 11. Oktober 1960 Frau Elisabeth Kögel und Angehörige ** Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr gel ner den migt Mer an Schu nen Lau. Woc auss et e Leic Lau, man Gp]. bew Met Län sen den kom fehl rier. Pun renc ant den Kris inne Jef gen tern Wie. meh der e 4 Nr. 236/ Dienstag, 11. Oktober 1960 8 PORT MANNHEIMER MORGEN. Seite 9 Inter der Lupe Der Bumerang Martin Lauers ist zurück- gekommen. Diesmal traf er ih n. Ob der Köl- ner sich wirklich nichts dabei dachte, als er den DLV kaltschnduzig um eine Startgeneh- migung für das Internationale Sportfest in Meran ersuchte, obwohl er seine Teilnahme an den Länderkämpfen gegen Polen und Schweden wegen eines„schwer mitgenomme— nen Fußes“ abgesagt Ratte? Hier übertrieb Lauer— wie er überhaupt in den letzten Wochen in einigen Dingen über das Ziel hin- ausschoß. Die Reaktion des DLV— zweifellos etwas überstürzt— mußte einfach kommen. „Das Maß ist voll“, versichert der Deutsche Leichtathletiłk- Verbund mit Recht. Aber ehe Lauer den Bannstrakl einer Sperre triht, sollte man auch inn hören. Man würde einen hkitz- köpfigen, unerzogenen jungen Mann über- bewerten, bediente man sich seiner eigenen Methoden. * Die 14 Punkte Rückstand im Dortmunder Länderłkampf geben bei weitem nicht den fras- sen Unterschied zwischen den japanischen und den deutschen Kunstturnern wieder. Dazu kommt, daß man leider auch nicht mit den fehlenden Jakoby, Fürst und Lohmann ope- rieren kann, die sicherlich zwei oder dei punkte mehr herausgeturnt hätten. Denn wäh- rend Lohmann wegen einer Verletzung nicht antreten konnte, ist das Fernbleiben der bei- den Oppauer als der Beginn einer neuen Krise zu werten, die erneut Unstimmigkeiten innerhalb des DTB verrdt. Dabei erfordert der Jiefstund des deutschen Kunstturnens drin- gend, daß gemeinsam alle Anstrengungen un- ternommen werden, wenigstens den Anschluß wiederzufinden. Wenn es jetzt nicht geschieht, wird es nie mehr gelingen. Und gelingen kann es nur mit der vielbesungenen Einigkeit * In der Geschichte des deutschen Frauen- nhandballs waren bisher Post SY München und Eimsbütteler TVBD. mit je vier Meisterschaf- ten am erfolgreichsten. Jetzt kat eine würdige Mannschaft diese beiden traditionsreicken Klubs eingeholt: SV 04 Dusseldorf. In ihrem secksten Finale holte sie gegen die junge Elf des I. FC Nürnberg den vierten Titel. Nur wenige der über 5000 Zuschauer werden je ein besseres Frauenhandball erlebt haben, ein Spiel, in dem sich die Nürnbergerinnen nach glänzendem Start schließlich der gröberen Er- fahrung des neuen Meisters beugen mußten. Mit einer ausgereiften Teamleistung wurden die Dũsseldorferinnen nach der Pause zu Lehr- meistern ihrer Gegner, und DHB- Präsident Ernst Feick konnte zu Recht sagen:„Das war eine eindrucksvolle Werbung für unseren Sport.“ In der Tat kann das allzu oft feränkłlich wirkende Handballspiel nur durch solche Be- gegnungen zur alten Blüte zurückfinden. * Harry Gregg ist einer der besten Torhüter der Insel seit Kriegsende. Die uneingeschränkte Anerkennung des Schlußmannes von Man- ckhester United wird im britischen Fußball je- doch nun abgeschwächt. Die 2:5-Niederlage der nordirischen Elf in Belfast gegen England geht nämlich nicht zuletzt auf sein Konto. Die Frage bleibt jetzt, ob Harry Gregg einen raben- schwarzen Tag erwischte, wie es jedem gro- hen Torhüter einmal passieren kann, oder ob sich sein Stern tatsäcklich im Niedergeken be- ndet. Die Antwort darauf uiid Nordirlands Fußball-Verband am besten wissen und dann geben, wenn er Gregg am 26. Oktober in Bel- fast zum WM- Qualifikationsspiel gegen Deutschland aufstellt oder nicht. Gegen Deutsch- land, dessen Sturm er beim 212 in Malmö 1958 während der Welt meisterschaft schier zur Ver- ztbeiflung trieb. i Harry Gregg ist ein großer Torwart— und gerade deshalb trat sein Versagen gegen Eng- land so fraß in Erscheinung. Tischtennismeisterschaften der Ueberraschungen: Hur Horst Funks Posilion unerschlütter! Erfolgreichste Spielerin war in Ladenburg Margot Heidel vom TV Waldhof Auf beachtlichem Niveau standen die Tischtennis-Kreismeisterschaften in Laden- burg, die mit einem Meldeergebnis von 260 Teilnehmern eine bisher nicht erreichte Resonanz gefunden hatten. Es waren Mei- sterschaften der Ueberraschungen: In nicht weniger als vier der fünf A-Klassen-Kon- kurrenzen gab es neue Titelträger. Lediglich Horst Funk vom Weinheimer TTC konnte im Einzel seinen Titel erfolgreich verteidi- gen. Im Doppel mußte der Weinheimer mit seinem Partner E. Gyura(TV Waldhof) als hoher Favorit seine Hoffnungen schon in der ersten Runde begraben. Neue Dopelmeister wurden Breymann/ Röhrig(Tus Sandhofen). Eine Klasse für sich war bei den Damen die jetzt für TV Waldhof spielende siebenfache badische Meisterin Margot Heidel, die mit drei Stiegen zur überragenden Spielerin der Titelkämpfe wurde. Höhepunkt der von TSG und SV 50 La- denburg gut organisierten Veranstaltung War zweifellos das Finale im Herren-Einzel. 5 5 5 1 Spiele im Mixed, das die überragende Hei- Horst Funk mußte schon sein ganzes Können aufbieten, um den stark spielenden Körner (Post- Sd) in einem begeisterndem Kampf mit 17:21, 21:18, 18:21, 21:7 und 21:17 auf den zweiten Platz zu verweisen. Der alte und neue Meister bestach vor allem durch sein Variantenreiches Angriffsspiel, dem Körner in den letzten beiden Sätzen nicht mehr ge- Wachsen war. Den dritten Platz belegte un- erwartet Altmoos(Post-Sch) vor Schmid(Sv 50 Ladenburg). Eine kleine Sensation war die 1:2-Niederlage des Vorjahresfinalisten Menges(Post-Sch) durch den ungestüm an- greifenden Nerger von der TSG Rheinau. Mit 21:16, 22:24, 21:14 und 21:18 über die Käfertaler Hess/ Metz holten sich Breymann“ Röhrig(Tus Sandhofen) erstmals den Titel im Herrendoppel. Die Sandhofener zeigten nicht nur das bessere Angriffsspiel sondern Waren auch im Angriff wesentlich stärker als ihre kämpferisch ausgezeichneten Geg- ner. In diesem Wettbewerb sorgte Nerger mit seinem Partner Fleischmann(MTG) er- 0 neut für eine Ueberraschung, als Funk /E. Gyura mit 2:1 aus dem Rennen geworfen wurden. Sehr stark besetzt war die Damen-Kon- kurrenz, die fast einer badischen Meister- schaft gleichkam. Margot Heidel vom TV Waldhof stand im Einzel-Finale erneut ihrer jungen Rivalin Ria Günthner(MTG) gegen- über und wurde mit 21:10, 21:17 und 21:14 auf Grund der reiferen Spielanlage sicherer Als erwartet neue Titelträgerin. Ria Günth- ner blieb lediglich der Trost, die Vorjahres- meisterin Renate Kronauer(TV Waldhof) und die badische Vizemeisterin Doris Hess (Sc Käfertal) besiegt zu haben, Liane Lin- der GPost-Sd) behielt im Kampf um den dritten Platz über Kronauer ebenfalls die Oberhand. Auch im Doppel war Heidel zu- sammen mit Haubt der Sieg nicht zu neh- men. Mit 2:0 verwiesen sie Günthner/ Kro- nauer sicher auf den zweiten Platz. Aeußerst hart umkämpft waren die del mit ihrem Partner Menges erneut in Front sah. Haubt/ F. Gyura(TV Waldhof/ Post-SG) gaben sich allerdings erst nach großem Kampf mit 16:21, 21:18, 19:21 ge- schlagen. Bereits in der ersten Runde hatten es Ria Günthner/ Röhrig in der Hand, die neuen Meister aus dem Rennen zu werfen, konnten jedoch drei Match-Bälle nicht ver- Werten. Den Sieg im B-Klassen-Einzel holte sick Hoffmann(TV Viernheim), während im Doppel Dinger/ Brümmer Fe Friedrichsfeld) erfolgreich blieben. Sieger im Einzel der Klasse wurde Villing(SV 50 Ladenburg). Die Sandhofener Gaa/Himmelmann sicher- ten sich den Sieg im Doppel. Ungefährdet verteidigte Bärt(Mr) seinè Titel im Ju- gendeinzel und mit Krehl(TTC Ketsch) im Doppel. Im Mädchen-Einzel war Kohaut (TTC Heddesheim) erfolgreich. Auch im Doppel war sie mit ihrer Vereinkameradin Klug nicht zu schlegen. 1 Gegen Feldbausch 2.6, 2.6 gunger. in Bieleteld glas ausgespieli Zum Abschluß der Sommersaison 6:7-Niederlage für TC Grün-Weiß Während die Mehrzahl der Mannheimer Tennisfreunde sich schon auf die Hallen- saison umgestellt hat, trug eine kombinierte Mannschaft des TC Grün-Weiss Mannheim am Wochenende in Bielefeld gegen den TTC zum Abschluß der Sommersaison noch ein Freundschaftsturnier aus. Angeführt von dem Ex-Mannheimer Franz Feldbausch ge- lang den Bielefeldern eine Revanche für die vor zwei Jahren in der Mannheimer Halle erlittene 2:4 Niederlage. Allerdings konnten nicht alle vorgesehenen Spiele zu Ende ge- spielt werden, da die schlechte Witterung und die früh einsetzende Dunkelheit einen vor- Ebenfalls ein Opfer der Dunkelheit wurde das Spitzendoppel zwischen Bungert/ Helm- rich und Feldbausch/Lohkamp. Mannheim hatte den ersten Satz 7:5 gewonnen. In zwei weiteren Doppeln, die zu Ende gespielt wer- den konnten, verloren Rompe/ Löb gegen Mer- tins/ Gies und Sprenger/ Hanbuch gegen Springmeier/ Reimer, so daß die Gastgeber schlieglich knapp mit 7:6 die Oberhand be- hielten. 3 1500 Quadratmeter Gelände erforderlich: pfl vit endlich ein Goolsρuüüs bauen Die Kanusportler erwarten Verständnis beim Sport- und Gartenbauamt Seit zehn Jahren spielt sich das Vereins- leben der Mannheimer Paddel-Gesellschaft in einer Holzbaracke an der Rheinpromenade ab. Bis in die obersten Dachsparren ist der Lagerraum mit Booten vollgepfropft. Keine Umkleideräume, keine Duschräume. Um dieses leidige Provisorium zu beenden, reichte der PGM- Vorstand vor zwei Jahren bei der Stadt seine Neubaupläne ein. Mit dem Hinweis auf den Rheinbrückenbau und die damit zusammenhängende Schloßgarten- gestaltung wurde die Angelegenheit jedoch zurückgestellt. Man ließ von Seiten der Paddel- Gesellschaft den Faden aber nie ab- reißen. Es fanden Begehungen des Geländes statt, wobei die verschiedensten Wünsche der Stadt(freier Blick zum Schloß etc.) geäußert wurden. Andererseits wurde dem Verein aber auch ein angemessenes Gelände zuge- standen. Verständlich, daß nun nach dem jahre- langen Hin und Her die PGM endlich auf eine verbindliche und zufriedenstellende L6- sung drängt. Bei den Ueberlegungen müßte man bei den einzelnen städtischen Aemtern grundsätzlich davon ausgehen, daß nichts besser für die Erholung und Entspannung der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, geeignet ist, als eben Sportanlagen. Auf der sehr gut besuchten Mitglieder- versammlung der PGM am Samstagabend unter dem Vorsitz von Adalbert Schöpfe gab man seinem Unmut Ausdruck an der Hinauszögerung durch Unentschlossenheit und ständig neue Plangestaltung der Stadt. Dadurch hätten sich die Baukosten inzwi- schen schon nahezu auf das Doppelte erhöht, meinte einer der zahlreichen Diskussions- redner. Der Vorstand rechnet mit insgesamt über 100 000 DM. Natürlich wird neben den rund 600 qm, auf denen das Vereinshaus er- stellt wird, auch zusätzlich Gelände als Ab- stellplatz für die Boote usw. benötigt. „1500 qm für die PGM“ ist die Forderung, mit der Vorstand und Bauausschuß der Paddel-Gesellschaft nun in die hoffentlich letzte Verhandlungsphase mit der Stadt treten. Die Reserven gaben ein Beispiel Beim Punkteauftakt der Oberliga-Reser- ven im Ringen vermochten sich RSC„Eiche“ Sandhofen, ASV Feudenheim und auch SRC Viernheim besser durchzusetzen als ihre „erste Garnitur“. Die Sandhofener hielten den KSV Schriesheim mit 14:5 Punkten nie- der, ASV Feudenheim zwang KSV Wiesental mit 12:9 Punkten in die Knie und die Viern- heimer brachten sogar einen 13:7-Erfolg vom ASV Germania Bruchsal mit. Den Vogel schoß allerdings SV 98 Brötzingen mit sei- nem 19:2-Sieg beim Ac Germania Ziegel- hausen ab, während KSV 06 Ketsch beim Die letzte Entscheidung in ASV Daxlanden mit 14:6 Punkten strauchelte. Die Tabellenführung übernahm somit SV 98 Brötzingen vor RSC„Eiche“ Sandhofen, ASV Daxlanden, SRC Viernheim und ASV Feu- denheim.—. 11 Ministerrat als Schiedsgericht Portugals Meister Benfica, sein Vorgänger Sportring und die in den letzten Jahren mit im Vordergrund des portugiesischen Fußballs stehende Elf von Belenenses bestritten ein Fußballturnier, in dem es nur Unentschieden und deshalb keinen Tabellenersten gab. Admiral Americo Tomas, der Präsident der Republik, sollte die Entscheidung fällen. Er beriet sich mit fünf Ministern und zwei Staatssekretären, vielleicht, um es bei der Begeisterung des Publikums nicht mit einer Partei zu verderben. Das Ergebnis: Sportring wurde der Sieg zugesprochen, weil— eine sehr fachlich fundierte Entscheidung— diese Mannschaft das beste Eckballverhältnis hatte. TSV-Fechter enttäuschten Am Wochenende traf sich, wie schon be- richtet, in Soest die deutsche Fechterelite, um ihre Mannschaftsmeister zu ermitteln. Unter den vierzehn Landesmeistern im Degen- fechten war zum ersten Male nach Kriegs- ende Mannheim durch den TSV 1846 ver- treten, der in der Vorrunde„gesetzt“ worden war, sich aber schon hier durch einen Sieg über Lübeck hinter dem späteren Zweiten Tus Rei Koblenz knapp in die direkte Aus- scheidung retten. Das Semifinale hatte den Mannheimern dann mit der TSG Ulm einen unerbittlichen Gegner, der ihnen die erste Niederlage dieser Saison beibrachte. Das ungewöhnlich hohe Ergebnis v 9:2 Siegen für Ulm ließ die TSVer nicht über den sieb- ten Platz in der Gesamtwertung hinaus- kommen. Das Säbelfechten spielt im badischen Fechtsport schon immer die Rolle des Stief- kindes. Daher war es auch nicht verwunder- lich, daß die Säbelmannschaft des TSV Mannheim als Außenseiter schon in der Vor- runde gegen so starke Mannschaften wie den Stuttgarter Fechtklub und den TK Han- nover unterlag. Viertes Anfängerturnier bestätigte: Zadens Hoxbetband auf dem richtigen leg l Beim Nachwuchs tritt Schlagkraft hinter Technik zurück Das vierte Anfängerturnier des Badischen Amateur-Box- Verbandes in der Turnhalle des TSV Neckarau wurde zu einer Strapaze für Aktive, Funktionäre und Zuschauer. Uber 70 Boxer wollten in den Ring klettern; schließlich kamen nicht weniger als 24 Paa- rungen zustande, die über fünf Stunden zur Abwicklung erforderten, da nur vier Kämpfe nicht über sämtliche Runden gingen. Erfreu- lich, daß das boxerische Niveau die bisheri- gen Nachwuchsveranstaltungen wesentlich übertraf. Man merkte die Schulung, wobei die Versuche, boxerische Mittel in den Vor- dergrund und die reine Schlagkraft zurück- zustellen, angenehm überraschten. Fast durchweg setzten sich die Techniker durch, ein bei Anfängern zwar unerwartetes, dafür aber um so lobenswerteres Zeichen. Erfolgreichster Verein war der SV Wald- hof, der mit neun Startern und sieben Sie- gern klar dominierte. Zu je drei Erfolgen kamen der TSV Neckarau(bei drei Startern) sowie AC 92 Weinheim und TV Heidelberg (bei vier Startern). Für Mannheim gingen Weiterhin BC 55 Waldhof(acht Teilnehmer), KSV 84 und VfR in den Ring, von auswärts sah man Vertreter von BC Hockenheim, Blau-Weiß Pforzheim, BC Ketsch und Sc Karlsruhe. Bei den Schülern gefielen vor allem Fasig(84 Mannheim) und Dummer(S Waldhof). Auch Bosso(BC 55) und Röderer (VfR), die sich Unentschieden trennten, konn- ten sich sehen lassen. Bei den Junioren ragte der Handball- Kreisklasse: Im letzten Spiel der Handballbezirks- klasse gelang dem HSV Hockenheim in Laudenbach ein nicht ganz erwartetes 6:3 über die TG. Laudenbach behält trotz der Niederlage den fünften Platz hinter Ilves- heim, 62 Weinheim, VfR und VfL. Der HSV Hockenheim verbesserte sich vom achten auf den sechsten Platz und überflügelte dabei die TSG Plankstadt und die S6 Hohen- sachsen. Der Sc Käfertal konnte nach der Errin- gung der Meisterschaft auch das letzte Spiel gegen den TV Rheinau für sich entscheiden. Wenn auch die Leistungen beim 15:7 nicht gerade überzeugend waren, so reichten sie doch zum glatten Sieg aus. Nach dem Spiel gab es Blumen und viele gute Wünsche für die Spiele in der Bezirksklasse.. Beantwortet wurde an diesem Spieltag auch die Frage nach dem zweiten Absteiger. ATB Heddesheim wie auch SV 50 Laden- burg verloren ihre Spiele. Heddesheim un- terlag in Viernheim 5:9, SV Ladenburg zog in Friedrichsfeld gar 3:14 den Kürzeren. Und doch bleiben die Ladenburger, die zwei Punkte günstiger liegen, in der Kreisklasse A, während ATB Heddesheim zusammen mit dem TV Rheinau absteigen muß. In den beiden weiteren Spielen unterlag die Polizei nach einer 4:2 Pausenführung dem TV Oberflockenbach noch 7:9. TSV 46 Mann- heim gab dem SV Waldhof mit 7:4 das Nachsehen, ohne daß sich dies aber in der Tabelle auswirkt. In der B-Klasse wurde ein salomonisches Urteil gefällt. Badenia Feudenheim war zu Beginn der Rückrunde zu einem Spiel nicht angetreten, da angeblich die Benachrichti- gung zu spät erfolgte. Dieses Spiel wird für Wie sten mein Verein! zeitigen Abbruch beim Stande von 776 ür Bielefeld notwendig machten. Im Spitzeneinzel wartete Feldbausch mit einer großartigen Leistung auf und bezwang Wilhelm Bungert 6:2, 6:2. Helmrich hatte mit Mertins wenig Mühe und gewann glatt 81 775. Eine erfreuliche Form zeigte auch Rompe, dessen Dreisatzsieg über Lohkamp nicht er- wartet worden War. Löb, Sprenger und Dr. Seubert waren jeweils in zwei Sätzen über Gies, Springmeier und Pohlmann erfolgreich. Hanbuch und Künzler mußten den Sieg ihren Bielefelder Gegnern Steinbichler bzw. Rei- mer überlassen, so daß die Begegnung nach den Einzeln der A-Klasse 5:3 für Mannheim stand. Die beiden Mannheimer Senioren Röchling und Heusler standen gegen Schulte und Dr. Schlegel auf verlorenem Posten und mußten Zweisatzniederlagen einstecken. Als Ersatz für zwei weitere gemeldete, aber nicht er- schienene Mannheimer Senioren spielten Rose und Dr. Seubert, wobei Rose gegen Dr. Rheingens einen Punkt für Mannheim holte, während das Spiel Dr. Seubert gegen r Schäfer nach zwei Sätzen beim Stande 13.11, 316 wegen Dunkelheit abgebrochen werden mußte. Handball- Kreisklasse A SC Käfertal. 22 19 2 1 288:176 40:4 TV Friedrichsfeld 21 15 2 4 238177 32:10 JV Oberflockenbach 21 12 1 8 205:161 25:17 Polizei SV 21 12 0 9 209 207 24:18 64 Schwetzingen 21 11 0 10 198197 22:20 TSV Viernheim 19 12 0 7 177:167 24:14 SV Waldhof TVC SpVgg Sandhofen 22 9 3 10 242.223 21:23 TSV 1846 22 1 12 195215 19125 SV 50 Ladenburg 21 6 0 15 164:205 12:30 ATB Heddesheim 21 4 1 16 182:269 933 TV Rheinau 21 1 1 19 129.220 3:39 Kreisklasse B Germ. Neulußheim 16 13 2 1 17292 284 Badenia Feudenheim 15 13 0 2 168.90 26:4 TB Reilingen 15 10 4 1 134.76 24:6 Mr Mannheim 17 10 4 3 185:126 24:10 Sd Mannheim i h, genes e TSV Sandhofen 14 6 2 6 106:107 14:14 TV Altlußheim 18 6 0 12 138:143 12:24 TSV Lützelsachsen 16 4 2 10 117159 10:22 TV Schriesheim 17 5 1 11 139:165 11:23 Se Pfingstberg 16 4 3 9 111145 11721 18 0 0 18 27171 0186 TSV Neckarau Kreisklasse C 07 Seckenheim 21 19 0 2 304:149 384 TV Neckarhausen 19 17 1 1 216152 35:3 98 Seckenheim 15 20 15 2 3 234:164 32:8 ESV Blau-Weiß 20 12 1 7 245:174 25:15 TG Heddesheim 20 11 0 9 189:165 22:18 TSV Schönau 11 9 1 7 ons ions 62 Weinheim 1b 21 8 3 10 175:192 1923 Tus Weinheim 19 7 2 10 150:161 16722 od Weinheim 1b 19 7 2 10 185:198 16.22 Fortuna Schönau 20 1. TSG Rheinau er ein ene, Post SG 22 1 2 19 138272 440 Toto-Quoten Sechs-Rang- Wette: 1. R. 66 600 DM; 2. R. 1600 DM; 3. R. 94 DM: 4. R. 10 DM; 5. R. 265 DM; 6. R. 13 DM.— Zehner-Wette: 1. R. 2500 DM; 2. R. 100 DM; 3. R. 10 DM. Neuner- Wette: 1. R. 1530 DM; 2. R. 40 DM; 3. R. 4,20 DM.— Auswahl-Wette: 1. R. 6160 DM; 2. R. 100 DM; 3. R. 4.85 DM. Lottoquoten: Kl. 1 500 00 DM: KI. 2(und Zusatzzahl) 200 00% DM: Kl. 2 3900 DPM; Kl. 3 70 DM; Kl. 4 3,75 DM. Ladenburg noch einmal davon gekommen f ATB Heddesheim muß absteigen Wieder glatter Sieg des SC Käfertal Badenia als verloren gewertet, jedoch wie- derholt, falls es von Bedeutung werden sollte. Auch der TB Reilingen hat noch Sorgen wegen seines Spieles gegen Sand- hofen, das seinerzeit ausfiel. An diesem Sonntag gab es einen der im Handball seltenen„zu-Null“-Erfolge. Rei- lingen gewann in Altlußheim 8:0. Die Mannheimer Sd konnte sich in Lützelsach- sen mit 12:8 behaupten und damit den Platz in der oberen Tabellenhälfte festigen. Nur knappe Siege brachten die Spiele in der C-Klasse. 07 Seckenheim schlug auf eige- nem Platz TG Heddesheim 9:8 und der TV Neckarhausen brauchte alles, um sich beim Tabellenletzten Post-SG mit 8:7 zu behaup- ten. Lediglich Fortuna Schönau war auf eigener Anlage für TSG 62 Weinheim IB kein Gegner; hier hieß es am Ende 17:7. Auch über 1600 m klar überlegen: der Sieg des Neckarauers Trunk hervor. Rohr(Hockenheim) und Eichner BC 55) konnten bei ihren Siegen ebenfalls gefallen. Ueberraschend gut waren die Leistungen der Senioren. Radke II(SV Waldhof) mußte dabei im Bantamgewicht gegen Jakoby Ne- karau) eine unerwartete Niederlage einstek- ken, Sehr gut gefielen Perplies Pforzheim), Gerig(Weinheim), Speidel Neckarau) sowie Wagner und Kantner(SV Waldhof). Pech hatte Janzen(Ketsch), der klar in Füh- rung lag, in der dritten Runde von Wolf (Karlsruhe) aber angeschlagen und aus dem Ring genommen wurde. Einen großartigen Kampf lieferten sich abschließend Kruschge (SV Waldhof) und Stern(Pforzheim). Der Mannheimer gewann nach Punkten. 5 ASv- Jugend um 10 Pfund geschlagen Die Jugend-Landesmeister von Nord- baden(ASV Feudenheim) und Württemberg (SV Fellbach) standen sich in Feudenheim zu einem freundschaftlichen Klubkampf im Gewichtheben gegenüber. Diese Begegnung verlief überaus spannungsreich und brachte ausgezeichneten Sport. Feudenheims Jugend begann recht furios und ging nach dem beid- armigen Drücken mit 870:825 Pfund in Front. Beim nachfolgenden Reißen behielten gleich- falls die Feudenheimer mit 870:865 Pfund die Oberhand, womit sie einen 50-Pfund-Vor- sprung herausgearbeitet hatten. Diese Füh- rung sollte aber dennoch für einen Feuden- heimer Endertolg nicht ausreichen. Beim ab- schließenden Stoßen machten die Fellbacher mit 1180:1120 Pfund 60 Pfund„gut“ und ent- schieden somit noch diese Auseinanderset- zung im Gesamtergebnis(28702860 Pfund) für sich. Fischer Feudenheim) war mit 480 Pfund Tagesbester vor seinem Vereins- kameraden Brugger und Frank Fellbach) die jeweils 470 Pfund zur Hochstrecke brachten. Revanche der Vil- Turner Vergleichskampf gegen Eberbach und Lorsch Als Auftakt zum Wetlkampfprogamm im Winterhalbjahr veranstaltet die VfL- Turn- abteilung am Samstag, 20 Uhr, im Volkshau einen Turnvergleichskampf gegen TV Eber bach und TV Lorsch. Die Gastvereine haben sehr gute Riegen, in deren Reihen namhaf Kunstturner des Hessischen und Eberbach- Heidelberger Turngaus angehören. Gegen Eberbach ging der Vorkampf der Neckarauer Riege im Frühjahr mit rund 6 Punkten ver- loren. Der VfL wird sich sehr anstrengen und versuchen, den beiden guten Mannschaften ein ebenbürtiger Gegner zu sein. 5 Lentenderhane: Aratdo lial Zukunſi a Ebenso überlegen war Stinos im Großen Preis von Frankfurt Der Tag des Arthur-v.-Weinberg-Rennens und des Großen Preises von Frankfurt wurde wie erwartet der sportliche Höhepunkt der zweiten Saisonhälfte auf der Bahn des Frankfurter Renn-Klubs. Wohl noch nie war in der letzten bedeutenden Zweijährigen- Prüfung, in der über 1 600 m den jungen Pferden an Stehvermögen schon viel zu- gemutet wird, ein Feld von elf Pferden am Start. Die 14 Teilnehmer am Großen Preis von Frankfurt bedeuten ebenfalls eine Re- kordbesetzung für dieses Rennen. Hatte die Zweijährigen-Prüfung mit dem Sieg des hei- Ben Favoriten„Arardo“ den erwarteten Aus- gang genommen, so endete der Große Preis mit einer Riesenüberraschung. Mit derselben Uberlegenheit, mit der„Stinos“ in Baden- Baden einen Ausgleich III gewonnen hatte, setzte er sich diesmal bei ähnlichen Boden- verhältnissen im Ausgleich II durch. In bei- den Rennen zeigte es sich, daß in den Frank- furter Ställen zum Teil erstklassiges Material steht. Obwohl„Märchenwald“ mit 58 kg im Carl-v.-Weinberg-Pokal sehr hoch belastet War, setzte er sich trotzdem sofort an die Spitze und führte zunächst vor„Seestern“ und„Thusis“, an der Ende der Gegenseite „Rah“ vorbeiging. Die Gerade erreichte „Märchenwald“ vor„Rah“, in der Mitte stieß „Arado“ vor, außen zog„Thusis“ nochmals an.„Arardo“ gewann aber unangefochten gegen„Thusis“,„Märchenwald“ und„Rah“. Der über 2 500 m ausgeschriebene Große Preis von Frankfurt lag, was bei den Boden- verhältnissen und dem weiten Weg nicht verwunderlich war, zum Schluß nur zwischen den Leichtgewichten. Zunächst war„Blink- feuer“ in Front vor„Walzer“, dann vor „Thiggo“,„Walzer“,„Adox“ und„Stinos“. Mitte des Einlaufbogens übernahm„Blauer Himmel“ das Kommando vor„Blinkfeuer“ und„Stinos“, während die hochbelasteten 3 „Thiggo“ und„Walzer“ schon den Rückzug antraten. Mitte der Geraden schnellte Stinos vom Felde weg, dahinter lagen„Pellegrino“, „Feentraum“ und„Makuba“ fast in Linie. „Stinos“ gewann ganz überlegen gegen „Makuba“,„Pellegrino“ und„Feentraum“. Den Rest führte„Blinkfeuer“ an. 5 In Gesellschaft von sechs Pferden der Klasse B gewann über 2 000 m„Angabe“, die sich zuletzt als knapp geschlagene Dritte an- gekündigt hatte. Im Jagdrennen der Drei- jährigen führte über 3 000 m„Teutone“ mit ungezählten Längen und schien kaum noch zu schlagen; doch vor dem letzten Sprung waren„Witz“ und„Traumhafte“ heran. Während„Witz“ am Einsprung zu Fall kam, konnte„Traumhafte“ den stark verbesserten „Teutone“ auf der Flachen noch nieder- ringen. 5 In der ersten Abteilung des Ausgleichs IV über 4 000 m kam„Escorial“ endlich zum ersten Erfolg.„Lovely“ wurde Zweite vor „Usurpator“ und„Seneca“. In der zweiten Abteilung setzte sich„Lapone“ gegen„Con- tessa“,„Sunday“ und„Roßtrappe“ durch. Nachdem im Jagdrennen über 3 600 m „Veilchenwald“,„Griselda“ und„Golfer“ ab- wechselnd geführt hatten, kam noch ein hal- bes Dutzend Pferde dicht zusammen auf das letzte Hindernis zu. Nach dem Einsprung griff Quecksilber“ die mit dem leichtesten Gewicht ins Rennen gegangene„Griselda“ an und schlug sie noch sicher.„Veilchenwalde und„Sarina“ waren dichtauf. Die nach fast einjähriger Pause erstmals herausgebrachte „Wunschkind“ war lange gut dabei und an- fangs sogar in Front.. Auch der Ausgleich IV über die Meile mußte geteilt werden. Die erste Abteilung gewann„Tabula“ gegen„Dunjaschka“, „Alpenrose“ und„Primadonna“; in der zwei- ten setzte sich„Sant Angelo“ gegen„Magic“, „Sombrero“ und„Antiope“ durch. Hh WIRTSCHAFT Dienstag, 11. Oktober 1960/ Nr. 238 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN Bandstahl wird billiger Hoesch macht den Anfang (VWD) Die Hoesch AG hat mit Wirkung vom 10. Oktober die Preise für Bandstahl gesenkt. Nach den neuen Preislisten des Hoesch-Konzerns kostet der Siemens-Martin- Bandstahl 544 DM je Tonne gegenüber bisher 553 DM und der VK-Stahl(Verbesserter Kon- verterstah)) 529 DM je Tonne gegenüber frü- her 535 DM Wirtschafts-Konferenz hinter verschlossenen Türen (dpa) Hinter verschlossenen Türen begann am 10. Oktober in Brüssel eine sechstägige Konferenz von Spitzenvertretern der bedeu- tendsten USA-Firmen mit europäischen Fach- ministern— darunter Bundes wirtschafts- minister Erhard— hohen Beamten der euro- Päischen Organisationen und maßgebenden Vertretern der Privatwirtschaft is den EWG- und EFTA-Ländern, Veranstalter is „Business International“, eine Gruppierung amerikanischer Wirtschaftsführer in Verbin- dung mit einer Zeitschrift gleichen Namens. Die Krankenhaus-Pflegesätze 8S0ll der Staat bezahlen (eg) Die Krankenversicherungsreform würde nach Ansicht des Bundesverbandes der Ortskrankenkassen unvollständig sein, Wenn nicht gleichzeitig auch die Finanzie- rung der Krankenhäuser befriedigend ge- regelt würde(vgl. auch MM vom 13. August). Der Verband hat deshalb am 10 Oktober Regierung und Parlament einen Vorschlag unterbreitet, wonach zwei verschiedene Pflegesatzsysteme eingeführt werden sollen. Der eine Pflegesatz würde sich auf die Be- nutzungskosten beziehen und wäre von den Patienten und ihren Krankenkassen, Ren- tenversicherungsträgern, Unfallversicherun- gen und Fürsorgeverbänden zu tragen. Mit ihm sollten nur die Personalkosten, Verpfle- gungskosten, Kosten für Arzneimittel und Verbandstoffe sowie Energiekosten gedeckt werden. Der Pflegesatz für sogenannte Vorhal- tungskosten, in denen die Abnutzungskosten, Kosten der Instandhaltung, Zinsen für Eigen- und Fremdkapital sowie Steuern ent- halten wären, sollte dagegen von der öffent- lichen Hand aufgebracht werden, und zwar zu je einem Drittel vom Bund, den Ländern und den Gemeinden. Die Kontrolle über die Rechtmäßigkeit der Höhe der Pflegesätze Wäre den Preisbildungsstellen zu überlassen. Kanada sucht Stützpunkte im Gemeinsamen Markt (dpa) Kanada verstärkt seine Bemühun- gen um bessere Beziehungen zur Europä- ischen Wirtschafts gemeinschaft(EWG). Die kanadische Botschaft in Bonn benutzte jetzt die bevorstehende Informationsreise einer kanadischen Handelsabordnung durch die EWG-Länder dazu, umfassendes Informa- tionsmaterial zu diesem Thema in der Bun- deshauptstadt zu veröffentlichen. In einem Vorwort unterstreicht der ka- nadische Handelsminister Grodon Churchill die Bedeutung, die seine Regierung der EWG beimesse. Die Delegation, die zwischen dem 13. und 19. Oktober Besprechungen mit Vertretern der Regierung und der Wirt- schaft in Bonn, Düsseldorf. Frankfurt und Hamburg führen will, soll nach den Worten Churchills feststellen,„auf welche Weise Kanada dem wachsenden Bedarf der EWG an Rohwaren und Halbfabrikaten dienlich sein kann“. Blessings Konjunktur-Barometer zeigt„veränderlich“ Von Dämpfung wird nicht Nichts ist es mit der„prosperity for ever“ (mit der ewigen Konjunktur). Als Karl Bles- sing, der Deutschen Bundesbank Präsident, zum ersten Male nach seiner Rückkehr von der Weltbanktagung in Washington deutschem Publikum sprach, wurde die bis- lang als Schreckgespenst an die Wand ge- malte Konjunktur-Ueberhitzung überhaupt micht mehr erwähnt. Blessing sprach bei dem Firmenjubiläum des Düsseldorfer Bank- hauses C. G. Trinkaus vielmehr davon, die europäische Hochkonjunktur habe möglicher- Weise bereits den Höhepunkt überschritten. Gewißg hat die labile nordamerikanische Konjunktur den Bundesbankpräsidenten sehr beeindruckt. Ob der sich in seinen Wor- ten abzeichnende Wandel der Sprachregeln für zeitgenössische Konjunkturdebatten auf die Befürchtung zurückzuführen ist, daß etwaige nordamerikanische Konjunktur- schwäche nach Europa und in die Bundes- republik ausstrahlen könnte, hat er aber nicht einmal angedeutet. Vielleicht fand der Bundesbankpräsident Gefallen an des Bundeswirtschaftsministers Methoden. Erhards wirtschaftspolitisches Leitmotiv ist es ja, mit sehr viel Geräusch- aufwand wirtschaftspolitische Geräuschlosig- Sozialisierung des Hausbesitzes droht Maßnahmen (VWD) Die in den letzten Jahren erbrach- ten Rekordleistungen im Wohnungsbau kön- nen nach Auffassung des Gesamtverbandes Gemeinnütziger Wohnungsunternehmen nicht darüber hinwegtäuschen, daß Tausende von „Normalwohnungen“ bei einem ausgegliche- nen Markt von der Nachfrage abgelehnt wer- den müßten. Abriß und Neuaufbau der städ- tischen Elendsviertel würden daher künftig zu den Hauptaufgaben des Städte- und Woh- nungsbaus gehören. Der Bau-Ausschuß des Deutschen Städtetages habe die Kosten für die Sanierung der„Slums“ in den Städten der Bundesrepublik auf 30 bis 50 Milliar- den DM geschätzt. Dabei sei zu berücksichti- gen, betont der Gesamtverband, daß Elends viertel nicht nur in den Städten zu finden seien. Auch in den Landgemeinden gebe es Tausende von Wohnungen, die wegen ihres baulichen Zustandes in den nächsten Jahren abgerissen werden müßten. * (Tes) Wehmütig betrachtet der Chronist seine Finger. Er hat sie sich wundgeschrie- ben in den Jahren seit der Währungsreform. Der Hinweis, daß die Beibehaltung der Ver- zerrung am Mietenmarkt auf Kosten der Alt- bau- Wohnungen geht, verhalte ungehört, wenn er nicht als dem Kapitalismus ver- sklavte Liebedienerei an den Hausbesitzern gegen Slums gefordert verunglimpft worden ist.„Gemeinnützigkeit“ War Trumpf. Nun aber wird zugegeben, daß man über dem eifrigen Neubau die Altbau wohnungen vergessen hatte. Das Anliegen des Verbandes Gemeinnütziger Wohnungsunternehmen— der oben in überspitzter Weise die Altwoh- nungen im Bausch und Bogen als„Slums“ bezeichnet— überrascht wegen der hane- büchenen Unverschämtheit, mit der es vorge- bracht wird. Zuerst wurden die Wiederher- stellung und die Modernisierung der Alt- wohnungen als Sünde wieder den sozialen Geist im Wohnungswesen dargestellt; jetzt dünkt der geignete Zeitpunkt gekommen, „gemeinnützig“ einen weiteren Schritt zu unternehmen, nämlich den Schritt zur„Ge- meinnützigkeit“ auf dem gesamten Woh- nungsmarkt. Kurz und mit anderen Worten: Sozialisierung des Wohnungswesens mit einer vom Osten sich maßvoll unterscheiden- den Spielart. Zur gleichen Zeit, in der Eigen- tumsbildung und Eigentumsstreuung politi- sches Anliegen Nr. 1 sind, sollen die Gemein- den noch mehr in dem Sektor des Hausbesit- zes engagiert werden. Knapp nach der Wäh- rungsreform wären solche Parolen vielleicht Uunzeitgemäß gewesen. Sind sie jetzt zeit- gemäßer, nachdem seit dem Jahre 1923 durch gesetzliche Knebelung des Miet- und Woh- nungswesens der Althausbesitz völlig am Boden zerstört worden ist? VOT. mehr offen keit zu verbinden und, soweit irgendwie ver- meidbar, politische Eingriffe in das Wirt- schaftsleben zu verhindern, beziehungsweise abzuwehren. So war es schon als Erhard 1948 bis 1953 die Freizügigkeit im Außenhandel gegen den Widerstand eines großen Teiles der Wirt- schaft und gegen den Widerstand von Besser- wissern aus Abgeordnetenkreisen mit Be- harrlichkeit durchsetzte. So war es, als er es vermied, die von ihm eingeführte Marktwirt- schaft zurückzudämmen, als unmittelbar nach der Währungsreform, während der Koreakrise und bei ähnlichen Gelegenheiten, jähe Preissteigerungen nicht schnell genug von selbst abebbten. Dieses Verhalten Er- hards trug ihm zwar den Vorwurf ein, ein „Gummilöwe“ zu sein, was er angesichts sei- ner wirtschaftspolitischen End-Erfolge mit Fassung erträgt. Daß auch mindestens zwei- mal jährlich Gerüchte auftauchen, der Bun- deskanzler sei gewillt dem Drängen hoch- mögender Industrieller nachzugeben und seinen Bundeswirtschaftsminister in die Wüste zu schicken, quittierte er schließlich mit der Standardredewendung in seinen öfkentlichen Reden:„Sie sehen, noch immer nicht bin ich entlassen.“ Wie dem auch immer sei, Blessing glaubt ofkensichtlich, das Konjunkturfieber wird — wenn überhaupt noch— mindestens nicht mehr so heftig, aber auch nicht mehr lange andauern. Deshalb erklärte er auch vor den Weltbankmitgliedern, daß in absehbarer Zeit eine Diskontsenkung in der Bundesrepublik bevorstünde. Dieser Tage hat auch Reichsbankpräsident a. D. und derzeitiger Bankier Dr. Hjalmar Schacht vor den schwäbischen jungen Unter- nehmern wieder einmal die düstersten Wäh- rungsprognosen ausgesprochen. Alle zwei drei Jahre hat er dazu in Süddeutschland Gelegenheit. Obwohl seine Prophezeiungen bislang nicht eintrafen, findet er immer wie- der offene Ohren, denn der ehemalige Reichs- bankpräsident ist unbestritten ein großer Meister des Metiers. Schacht schalt unter anderem die geplanten Exportbeschränkun- gen eine Torheit. Im Gegenteil: Noch mehr und stets steigend müsse exportiert werden. Zugleich sei aber auch Sorge dafür zu tragen, daß— wie von ihm bereits lange vorgeschla- gen— die Exporterlöse im Ausland bleiben, sei es in Form von Investitionen, sei es in an- derer Spielart des Kapitslexportes. Der De- visenbestand bei der Bundesbank würde dann nicht anwachsen. Die beklagte Geld- Verflüssigung am Binnenmarkt bliebe aus. Viel Lärm auf einmal. Der als Gummilöwe Verspottete treue Erhard läßt sich in- ges Pocken des aus seiner philosophischen Ruhe nicht aufscheuchen. Krone, der Kanzler, Etzel und viele andere mögen sich übersteigern in der Projektierung von Konjunkturdämmen. Er- hard erspart sich auch die Mühe, offenen Widerstand zu leisten, der ja nur unpopulär Wäre. Bevor nämlich die gesetzlichen Konjunk- turdämme errichtet sind, dürfte das Kon- junkturfleber ohnehin abflauen. Statt Kon- junkturdämme zu bauen, werden dann Kon- junkturstützen modern sein, Anscheinend ist auch der Bundesbankpräsident dieser Mei- zung. Ende gut, alles gut. Falls Erhard den län- geren Atem hat, dürfte auch Fritz Berg, des Bundesverbandes der Deutschen Industrie burschikoser Präsident, mit dem Vizekanzler und dem Bundesbankpräsidenten die Frie- denspfeife rauchen. Ist nämlich einmal das Konjunkturfieber gewichen, dann geht es doch darum, die Konjunktur wieder zu be- leben. F. O. Weber Agrarpreise beruhigen das Preis klima (eg) Das Bundesernährungsministerium hat am 10. Oktober erneut festgestellt, daß die Preisentwicklung der Agrarprodukte dazu beitrage, die übersteigerte Hochkon- junktur zu dämpfen. Der Index für land- wirtschaftliche Erzeugerpreise sei im Au- gust gegenüber dem Vormonat um 5,5 Pro- zent zurückgegangen und habe um 8 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresstand gelegen. Der Stand von vor zwei Jahren sel im Durchschnitt erreicht worden. Der Index der Verbraucherpreise für Ernährung habe sich von Juli bis August dieses Jahres um 2,4 Prozent ermäßigt. Zollvereinfachung Etzels Jubiläumsfreundlichkeit Als Gratulant zum 150. Geburtstag von Dujardin& Co.(vormals Gebrüder Melcher) in Urdingen brachte Bundesfinanzminister Etzel ein Geburtstagsgeschenk besonderer Art dar. In seiner Ansprache nannte er seine Jubiläumsgabe das neue Zollände- rungsgesetz(vergl. MM vom 6. Oktober), das außer den gemilderten Straf bestimmungen gegen Kleinschmuggel(bis 200 DMW) eine weitgehende Vereinfachung vorsähe. Haupt- ziel des von seinem Ministerium ausgearbei- teten Entwurfes sei die radikale Verein- fachung in der Zollabfertigung und damit die Beschleunigung: Etzel will die Zoll- und Ver- brauchssteuer vorschriften den Erfordernissen des aufstrebenden Wirtschaftslebens weit- gehend anpassen. Auch auf dem Gebiet des Brantwein-Monopolgesetzes seien Verwal- tungsvereinfachungen vorgesehen. Etzel tut gut daran, seinen Mit-Steuereinnehmern, den deutschen Weinbrennereien, die Arbeit zu. erleichtern. Immerhin fallen dem Fiskus aus Branntweinsteuern jährlich rund 350 Millio- nen DM zu. Im Einzelnen erwähnte der Bundesfinanz- minister die Auflockerung des Abfertigungs- prinzipes durch Zulassung eines Ver- anlagungsverfahrens; Uebergang von der Be- schaupflicht zum Beschaurecht; Befreiung der Eisenbahn von der Verpflichtung, die Sen- dungen jeweils an der Grenze zur Verzollung bereitzustellen, sowie Umwandlung des größ- ten Teiles der bisherigen etwa 2000 unter Zollverschluß stehenden Zolleigenlager in offene Zollaufschublager. Der Lagerinhaber gewinnt dadurch völlige Freiheit für seine Dispositionen und braucht nicht jedesmal auf den Zollbeamten zu warten, wenn er an seine Waren heranwill. Andererseits würde aber die Zollverwal- tung dadurch künftig in die Lage versetzt, dort, Wo die regelmäßige Zollabfertigung für Verwaltung und Wirtschaft zu ungerecht fertigtem Arbeits- und Zeitaufwand führte, im Einverständnis mit den Zollbeteiligten von der Regel abzuweichen. Beweis völkerverbindender Zusammenarbeit Eölner Ford er ze keis ten 30% Gsbar ts tas Dr. Konrad Adenauer, früherer Ober- bürgermeister von Köln und jetziger Bun- deskanzler, feierte mit den 20 000 Beleg- schaftsangehörigen der Fordwerke die 30. Wiederkehr des Jahrestages, an dem er gemeinsam mit Henry Ford I(dem Sohn des sagenhaften amerikanischen Firmenbegrün- ders Henry Ford) den Grundstein zu den Kölner Fordwerken legte. In seiner Fest- ansprache erzählte der Kanzler, wie sehr er sich stets darum bemüht habe, Verbindungen und Brücken zwischen Völkern und Ländern zu schlagen; vor allem zu den Nordamerika- nern. Es sei für ihn eine Genugtuung, daß seine Bemühungen gute Früchte getragen Haben. Dis Verbifidung mit den Vereinigten Staaten sei für Europa und für die Bundes- republik von besonderer Wichtigkeit, um dem Drängen des Ostens Widerstand zu leisten. Nach seiner Rede unterzeichnete der Bundes- kanzler gemeinsam mit Henry Ford II eine Urkunde über das 30jährige Bestehen der Kölner Fordwerke, die neben dem Grund- stein eingemauert wurde. Henry Ford II(er ist der Enkel des Firmenbegründers) gab stolz bekannt, daß die Kölner Fordwerke sich zum drittgrößten Automobilproduzenten in der Bundesrepublik heraufgearbeitet hätten. Das sei ein Meilenstein in der Entwicklung, die noch nicht als abgeschlossen angesehen wer- den dürfe. Mitten in der Weltwirtschaftskrise war im Jahre 1930 auf einem 170 O00 qm großem Ge- lände ein Montagewerk für amerikanische Fordwerke errichtet worden, das am 1. Mai 1931 seine Produktion aufnahm. Bald gingen die Fordwerke dazu über, eigene Fahrzeuge für den europäischen Markt und speziell für die Deutschen herzustellen. Zwischen 1931 und 1960 hat sich die Produktion der Kölner Fordwerke stückzahlmäßig verhundertfacht (1931: 1888 Einheiten; 1960 geschätzt: 200 000 Einheiten). Seit der Währungsreform sind in Köln rund eine halbe Milliarde DM in die Anlagen investiert worden. * Ich habe jetzt meine 2 eine herrliche Sache sogar: Miele-Bremsautomatic. Schluß für immer mit der ganzen schrecklichen Wiringereil Und nicht nur das: leichtere Wzsche nehme ichbereits bügeltrocken heraus und kann mir den Weg zum Trockenboden sparen. Klar auch, daß es eine Miele- Schleuder sein mußte- auf Miele kann man sich ja unbesehen verlassen. Miele-Wäscheschleudern in verschiedenen Größen- eine So wirksam und zuverlässig w¾ie die andere. 3 5 HUBER. Im., Aug.-Anl. 19. T. 43370 Vermietungen 2-, 3-, A4-Zim.-Whg. Imm. Dir. Machnacki, DM 2, 50 per am Tel. 2 40 62 NMöb Wohnungen ab 150,— DM Wünsch, Im., RDM, S 3, 2 Miele-Schleuder— die neueste 2 Lindenhof., Komf., 1-Zim.-App. 120,—/1500,.— DU Imm, Dir. Machnacki, Tel. 2 40 62 Zim. u. Wohngn. Tel. 277 01 Verm. n. Im., Käte Knickel, F 1, 1. Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 40332 Richard-Wagner-Straße 17 Appurt. 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IMER MORGEN- Seite 11 tand 2* 5 3 5 8 Das konzentrierte Schreckgespen St allen zuständigen Gremien gebilligt worden, Anleihe der Eurofima Je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen& 118124. B 110 ndex 5.. so daß er der Kundschaft der Kreditinstitute 5 33 A 126—134 Kühe A 954110, B 8693. habe Wieder einmal an die Wand gemalt zur Verfügung gestellt werden kann. Nach a m SchwWelzer Kapitalmarkt bis 218, B N 5 3 2450 5 5 25 7 Ablauf der Aufbrauchsfrist für die derzeiti- f 01 81 B 1 138—147, E II 139180. C u.— 7 um Wieder einmal wird die Gefahr der wirt- Was Prittie übrigens sowohl in England gen Vordrucke, für die der 31. Dezember 1961 1 3 eee urobalche Sen Sue Trin, Supi h kamera mme 5 schaftlichen Konzentration in der Bundes- als auch in den Vereinigten Staaten beob- vorgesehen ist, können im Ueberweisungs- bee e Eisen- bis 10 Schafe A 88. Marletverlauf: Sroßwieh mittel, r 888 5 genden Fönnte Seit 5„ 888 5 nen Im Isungs- bahnmaterial(Basel), will in der Schweiz in allen Gattungen ausverkauft; Kälber belebt. aus- republik nicht nur entdeckt. sondern auch achten Könnte. Seitdem die Technik von den verkehr nur noch die neuen Vordrucke ver- ei Anleihe in Hö 111 Verkauft; Schweine mittel, ausverkauft. Lämmer“ mit überaus grellen Farben bedrohlich skiz- Stahltigelschmelzen tonnenmäßige Fas- wendet werden Sure nens mende in töne Von de menen Hammel ag one Nee e 5 ziert. Diesmal ist's der britisch. rnalist sungskraft und Leistung verlangt, s 1 5 a Str. auflegen. Der Erlös der Anleihe, die mit t zie sche Journalist g verlangt, sammelt 8 5 5. 5 8 75 a. Heidelberger Schlach 8 9 Terence Prittie, der ausgerechnet im in New sich halt in einem Stahlwerk soviel Kapital- ches Ueberweisunssaufträge können 4½ Prozent verzinst wird. soll zum Kauf N von Vork erscheinenden„Atlentie magazine“ bedarf an, daß ein Einzelunternehmer es 8. ne e von rollendem Material herangezogen wer- 0. 114 Bul- cher) vor etwaigem Mißbrauch warnt, der von nur in den die Regel bestätigenden Aus- 87115 23 3 8„ 3 den. Das Uebernahmekonsortium steht un- ser; 130 Kälber; 387. 1„ ister Zzusammenballung wirtschaftlicher Macht nahmefällen— ein solcher ist zweifellos die f 5 1 155 55 der Verlautbarung ter Federführung des Schweizerischen Bank- dendge uicht Ochsen A 111—-120; Bullen A 124.132. lerer ausgehen könnte.„Atlantic magazine“ zi- Firma Fried Krupp, Essen— schafft. Diese estgeste 8„ Wird kördert die Neuregelung vereins Gase]. Die Anleihe wird in der Zeit e 9 2 BE 91104; Färsen A 120 e er tiert aus Pritties Buch„Germany divided“ Konzentration nimmt sich wohl im Ruhr- 87„„ für eine Automatisierung des vom 11. bis 18. Oktober zu 98 Prozent zu- Schweine B I 26048, C ung b 148-153, K 181583 nde(Geteiltes Deutschland) die Schilderung des gebiet gigantisch aus, ist aber leichtgewich- 5 9 65 00 1 de Sie einem 1 en Ueber- sätzlich 925 Prozent Stempelsteuer öffentlich Sauen G 1 120—123. Marktverlauf: Großvieh in allen „das sagenhaften Kruppreiches. Alle alten Ge- tig im Vergleich zur britischen und nord-.„ 8 Fe eee aur Teichnuns aufselest werden, Die Rück- e r ngen schichten von dem Aufstieg, der Größe und amerikanischen Unternehmenskonzentration lt Magnetschrift den Weg bereitet. zahlung wird von 1965 bis 1977 erfolgen. 5 eine mittel geräumt. eine Bedeutung der Familie Krupp seit der er- auf demselben Gebiet. Mit den gleichen Be- Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt iupt⸗ sten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wer- hauptungen versuchten ja die alliierten(vp) Anfuhr gut, Absatz mittel, schle rbei- den aufgewärmt. Die Schilderung geht bis Endsieger, in den Fußstapfen des unseligen e zur Apfel und Birnen minddeper Guslftdt Ps 9.5 rein- in die jüngsten Tage, wobei historische Ge- Mr. Morgenthau wandelnd. die gesamte Rannheimer Produktenbörse(Off. Not“) Körnerfutter 44, 7545,50; Legemehl 44, 7548,50; Bier— B I-18 G0ld 1 e it die nauigkeit der Leser fesselnd unüberprüf- deutsche Wirtschaft 2 zerschlagen und aus(VWD) Inl. Weizen Okt. 441544, 45; inl. Roggen treber 2424,50; Malzkeime 22 50—23; Deen Landsberger Reinette S Ver- 1 S 1 3 den Deutschen ein Volk der Hirten zu ma- Okt. 40, 1540,48; Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. schnitzel 16,5017; Dorschmehl 57—60; FEischmehl wũürz-Eufken 14—18; Jakob Lebel 1114; Bi 1 5 paren und unüberprüften anekdotischen 5 8 e— 5 S. 3 n i 8: 114; Birnen A issen g. 8 chen. 1.50, pe 0 64,70 abzügl. 1,50, Type 812 61,70 4146; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 1825, B 11—17; Quitten 1113; Kopfsalat Stück 12; 8 Schilderung weichen mußte. Krupp sei jetzt 8 abzligl Type 1050 59,70 abzügl. 0,50; Brotmehl 5,70—6; Wiesenheu lose 10—11: Luzerneheu 10se 11.50 Endiviensalat Stück 11—13; Feldsalat 6d; Spinat 205 3 etwa 70 bis 80 Prozent größer als je zuvor; Ueberweisungs-Verkehr 0 abzügl. 9.50; Rosgenmenl Type 907 bis 12.50 Weizen und Rosgenstroh bindfaden- Pomaten ad—s50 mm c sa Sd mm c 4048; t des 1 3 5 3 75 50, Type 1150 58,15 abzügl., 0,5d, Type sepreßt 3,60—3, 0, dto. zinkdrahtgepreßt 4,60—4,80; Stangenbohnen 35-40; Feuerbohnen 25-27; Blu- Wal- den Alliierten sei es überhaupt definitiv mit neuen Vordrucken 1. 0,50; Braugerste 43,30—-44,50; Fut- Hafer-Gerstenstroh 3—3, 40. Allgemeine Tendenz: menkohl 130200 mm G 17-23, 200250 mm G 2530 5 iBlun die u rhältnismäßige Macht- tergerste in! 38; Sortiergerste und ausländische durchweg ruhig. Die Preise verstehen sich als 250300 mm G 3240. 5 1 tut mißlungen, die unverhältnismähige Macht 5. 5 5. 8. f 155 e N g 5 d nr tlen an der Hen n(VWD) Die Spitzenverbände des Kredit- 1 1. rwoelzen 20—40 5 II% Per 10⁰⁰ Kg. Bei Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt den konten d tent Seon gers in der Stahl- sewerbes haben sich gemeinsam mit der niet note Auslandshaser 37. 5 22 1 5 3 1 t zu Wird festgestellt Betonders mn den blen Deutschen Bundesbank mit der Schaffung Welzenkleie prompt 21,7522, 28, dto per Nov. Bez 5 VVV c illio⸗ industrie führten halt nur die Groß-Unter- eines einheitlichen Ueberweisungsvordrucks 22.258 22.75 Rosgenklele 184,25; Welzenbolimenl* mee, de Solcparmäne A 5-7, B 5-26, C 70 175 8 illio- f Gilt liege ehr als 5 23—23,75; Weizen-N 37; Rapsschrot 27,50; W trieb: chsen; 2 Allen: ühe; 8 6. B 2837 3. N nehmen. Die Produktion liege 20 Fehn als befaßt. Der in mehreren Besprechungen be- 88 3„ 1 5 5 1. 30 25 R 15 8 F 8 3. 2881; sonstige Sorten A 20—23, 1 75 Prozent in den Händen der großen Trusts. arbeitete neue Entwurf ist inzwischen von schrot 31; Kokosschrot 32; Leinschrot 35; Hühner- 2519 Schweine; 29 Lämmer) Hammel) Schafe. Preise C 24 26; Bohnen 3 7—15; Tomaten B 3639, Anz 4 ings- Ver- 2 itgetellt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbli“ 7. 10. 10. 10 7. 10. 10. 10. e 0 7. 10. 10. 40. r Be-(bie Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Schwartz Storchen 670 675 dto. Lit. A. B. les s fo s%% Phoenix-Rheinrohr Unifonds 163,0 g der f Seilind. Wolff 167 166 pfälz. H 515 520 Uscafond 3,20 162,30 8 Vebermittlungsfehler). Siemen 8 1818 664 662 3 5 1 575 5 5 5 5⁰³ 193 10³ 8er onds 1 110.00 110,10 Sen- Frankfurt/ M. 10. Oktober 1960 diane ac 28 258 1 5% hein kippe S„ Fach en 535 lung„10.. Stahlwerke Bochum 325 300 f 1 e e, 1 1 7 58 5 8 5„ N 00⁰8⁸ 8 1 5 größ- 7. 10.10. 10. 7. 10. 10. 10. 7. 10. 10. 10. 5 Süd westt. 58 85(Zinsen steuerfrei) 7,5% Rhid.-Pfelz v. 58 103 U 103 1k. F. 8 4.26 4.7 unter Notiente Aktien Dierig Chr. LI. A. 310 340 Kaufhof 1215 f ib n 333 34 4% Ablesungsschuld vs) leo% lee 55% K E„ 58„„ ͤ¶;ů& 150% 8˙96 T in Accu 627 638 Dortm Flörder 202 20⁰⁰ Klein Schanzlin 2.35 2800 DDA 952 950 5% Bed Kom Ldsbe div III li 5% Tb yssenhette o% 32, 327 ppenbelmer(8) 127% 2.7 vaber adlerwerks 54%% Durlacher lot 55 8 Cleckner Bergbau 2% 28 Ver Glanzstoft 75 785 8% Bayer Hypo i, 19.5 1 48 f. Energie 7⁴⁰ 740 Eichbaum. Werger 845 84 Klöckner Humb. Deutz 120 1220 Wintershall 4³⁰ 454% 5.5¼ Sroßkraftw dhm 102% 102% Tellst Waldnot e 58 108 163 elk(8 8.8 8,25 9 6 f. Verkehr 755 7% El. Licht 9 Kraft 2, 2 Klöckner: Werke 5 Leis Ion 4 404 8% pfsla. Hypo 117 111 Wandeledlemes Siat.-Imb.(ekt. 5— auf AEG 460% 45%„Enzinger Union 76⁰ 76⁰ Krauß-Maffei 570 528 Zellstoff Waldhof 45⁵ 4% 5% Rbein Hypo 14⁰ 110 5.8% Anglo Amerie. seine Ascheffenb. Zellstoff 20⁰ 7005 Eglinger Maschinen 605 57⁵ Lahmeyer 8.0 8²⁰ 7.5% Siemens v 54 103% 103 Corp v 89 10⁴ 104 E- Metall Badische Anilin 74⁴³˙U 515 5 Farben Bayer 817 808 Lindes Eis 1180 1185 Unnotierte Aktien 7% AEG v 58 27 273 10. 5 8 Geld Brier EMVW 2 8 Ferben Liquis 6⁵ 6% Löwenbtãu 145 1475 Beton& Monlerbeu 62 6⁴⁰ 5 Renten 6% BMW V 38 50 560 10. 17 5 Wal- Bemberg 375 500 Fein Jette— 22⁰ Ludwigsb Walzm. 250— Burbach Kali 380 385(Zinsen tafitbesteuert) 5.5% Chem Albert v 56 285 2. elektr. Kupter 270,50 278,50 setzt, Berger 500 163 keldmüble 1650 less MAN 1400 140 l 100 J 100 3% ABG„ 806 os 104%% Scbering» 58 22, Sies 85 84 g ür Bekuls abgestempelt 163 5 Felten 416 405 Mannesmann 202 2 Eisennütte 495 5⁰⁰ 6% Baden- Württ» 57 104 ½ 10⁴ 5„ 155 5 N 75 80 8 dto, neue 8 Selsenberg 28 23%% Ndetallgesellschaft 5 15% kiutschenteutber Lor. 88 5% 3% 8A 8f v 86 10% 105% lavestment-Zertlükate en 1 echt- gimding Brauerei 100 105 Soldschmidt 870 8350 Nordd Lloyd 120 124% liseder Hütte 20 24% 63% Bosch v. 36 104% 104% adifonds ee 2325 ihrte, Bochumer Verein 240 240 Stitzner-Kayser 520—2⁰ NSU 2400 2300 Otenstein& Koppel St 450 451 80% BBC v. 56 105% Adirope 130.80 131.80„ 5 ö 255 igten Bublag 277 75 Srün& bilfinger 520 7% J bkfslz. Nühlen 10 40 f ehrix Werke 500 95 7% Bundesbahn v 88 103% 103% Ageſre 127.80 128.70 Buderus 6¹³⁵ 9 85 Grünzw + Hartm. 780 77⁰ phoenix Rheintrohr 88 3³7 Scheidemandel 275 5 6% Bundespost v 55 55%] 55½% Allfonds 132,20 132,50 Deutsche freie Brown, Boveri& Cie. 88 920 Gußhstahl Witten 850 850 preußag 269% 270 7% Bundespost v 58 10³ U 103% Anglo Dutch 10980 110,90 bevisenndtletungen Casselle 2¹⁰ Guteboffnung 1277 1255 Rbeinelektre 082 69 Banken 7% Esso v 58 108% 103% Atlanticfonds 45,90 46,10 1 Us-Doller 4.1675 Chemie Albert 545 5⁵⁰ Hamboinef Bergbau 135—135˙⁰⁰ Rheinstahl 300 388 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austto-Fonds 183.00 134,25 1 engl s 11.9 17 g Cbemie Verwaltung 1135 1065 Handels-Union 75 285 RWB 778 788 Alllanz Leben 150⁰—15⁴%⁵ Benzin v 38 93 dee 165,50 64.80 1 Delle 4.2555 17 Conti Gummi 1010 lolo Hapag ek 118% dato. Vorzüge 75³ 748 Allianz Versſcherung 440 4100 8% fleidelb Z2em 56 105— Dekefonds 61,80 60.950 100 bu 110,7 140.5 Daimler Benz 3050 3075 Harpener 115 115 Rheinmetall 475 470 Badische Bank 65⁵ 67⸗⁰ e 406% Europsfonds 1 182.90 184,50 100 18 75 5 Deere-Lanz 25⁰ 274 Heidelberget Zement 0] 110 Rheinptreußen 205 205 ayer Hypo& Wechselbd 585 920 7% Hoechster Farb.» 58 105 100% Eurunion 160,20 189.90 100 delg tr 9,856 8,376 I(er Demag 896 883 Hoechstel Farben 77 794 Riedel 430 43 Berliner Handelsbank 758 7580 6% Hoesch werke v 398 100 1005 Fondak 178.950 177,40 100 rs. 84.500 15,105 stol Dt. Contigas 632 621 Hoeschwerke 276 255 5 Bubrstahl 517 512 Commetzbenk A6 712 710 7% Lastenausgl v. 58 102 102% l Fondis 206,00 68,30 100 den Kronen 60.575 60555 9 Dt. Edelstahl 62⁰ 62⁰ Hochtiet 550 890 Rütgers 51701 52⁰ Dt Bank A8 815 812% 8% MAN v 57 105% 105% Fondra 17.70 7.0 100 gore. Kronen 58,488 88,605 zum Dt. Erdöl 261 260 Holzmann 02⁵ 19825 Salzdetfurth 382 375 Dt Centtfalboden 395 350% 5% Mannesmann v. 59 92 92 III- Fonds 1 107,45 107,45 100 schwed Kronen 80, 80,87 der Degusss 12⁵⁰ 124 Hütten Oberhausen 27% 275%[Schering 4⁵⁰ 4⁵8 Dt Hyp bank Bremeds 585 35 8% Ptalzwerke v 57 104 10⁴ düst 18 103.80 103,50 1000. Lire 9 741ů 5 Da Ot. Lino 10⁴⁵ 10²⁰ Hütte Siegerland— 562 Schiess 475 46⁵ Dresdnei Benk AG 73⁰ 727 6% pfälz Hypo. 93* 94 inter vest 97,0 88, 100 österr. Schilling 16% 6,38 „ die t Steinzeug IIlfbkß 4 bes krankt kypo 70 5%% ofslz Hypo. 85 85 mveste 16,60 des, J borug e! 44.586 14.628 „ die Dt. kisenhandel 20 20%[Kali-Chemie 84⁵— Schubert u Salzer 496 500 Industtiekteditbank 271 2 0— j Thesaurus 99.60 59,00 100 DN. West 47.50 Wer- Didier-Werke 667 6⁰0 Karstadt 12²⁸ 1228% I Schultheiß Stämme 47.1 47 NMannh Versich Lit A 160 10⁰ i) 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanta 56.40 86.90 100 DN. Ost 22.24 ar im Ge- ische 1 e Rheuma- Qualen A ingen starke Muskel- uncl Gelenkschmerzen zeuge Ischiqs- Und Nervenschmetzen, Gliederteißen, Kreuzschmerzen 5 5 1 für a werden seit lahren durch ROQMIS AL. selbst in hartnäckigen— 8 U fü Ir Uu 90 d I* Fällen erfolgreich bekämpft. Romigal ist ein kombiniertes 0 8 815 1 1 0 3 1 118 Heilmittel und es greift e hre eee 5 1 5 5* 8 8 125 8 g 45 öner ſelchzeitig von mehreren fichtungen her Wirksam an. En 1 5.. kacht. 8 onderen erprobten ee den Ae en 17 N O 4, 5 an den Plonken. Saffcylamid, daher die rasche und durchgreifende Wirkung. BRILLEN OPTIK Tele ton 237 78 19 Schmerzfrei durch Romigol!„ i 8 9 Gusen Sie sich nicht länger, nehmen quch Sie ſetzt Romigol. n die 20 Tabletten 1.55 Großpackung 3.80 in allen Apotheken Spezialabteilung: Unslehtbare Augengläser Lleferant aller Krankenkassen — 8 1 0 5B Auto-Verlein b 1 b 8 ic! 1 5 . 8 4 1 8 5 Gelegenheitskaut! 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Skopnik, der Nachfolger Rudolf Noeltes, weiß natürlich, daß jede Auffüh- rung eines ernsten Stückes von Georg Kai- ser ein Wagnis ist,„wie es selbst die Urauf- führung eines Stückes aus der Feder eines avantgardistischen Zeitgenossen nicht grö- Ber sein könnte“. Die Volksbühne unter- nahm das Wagnis zur Feier ihres siebzig- sten Geburtstages. Man sollte sie nicht schelten, weil das Wagnis nicht so gut gelang und vielleicht auch gar nicht so gut gelingen konnte, wie sie es sich erhofft haben mochte. Wenn die rechte Festtagsfreude sich im Theater am Kurfürstendamm nicht einstel- len wollte, so lag das einmal am Stück, zum anderen aber an der Inszenierung und an der Besetzung. Kaiser gestaltet in den sie- ben Bildern seines Schauspiels, das ein„Sta- tionendrama“ ist, die Wandlung, die Hybris und die Katastrophe eines kleinen Mannes: der Kassierer einer Bank, aufgerüttelt durch die Begegnung mit einer mondänen Frau, wird plötzlich der Enge seines Spießer- daseins überdrüssig. Er stiehlt 60 000 Mark und wähnt, das Geld sei der Schlüssel zu den Wundern der Welt. Aber die Frau, die ihn hochriß, versagt sich ihm. Beim Sechs- tagerennen versucht er die Menge in fie- bernde Erregung zu versetzen, indem er hohe Geldpreise stiftet. Aber als irgendeine Ho- heit die Loge betritt, verwandeln sich die enthusiasmierten Menschen jählings in katzbuckelnde Untertanen. Im Ballhaus war- tet er auf die erotische Verzauberung. Aber die maskierte Schöne hat ein Holzbein. In einem FHeilsarmeelokal bekennt er seine Sünden:„Mit keinem Geld aus allen Bank- kassen der Welt kann man sich irgendwas Von Wert kaufen. Man kauft immer weniger, Als man bezahlt.“ Er wirft die Scheine unter die Bußfertigen, aber diese verwandeln sich Plötzlich in geldgierige Räuber. Die Seelen- retterin der Heilsarmee verrät ihn schlieg- lich der Polizei: auf seine Festnahme ist eine Belohnung ausgesetzt, und sie braucht ge- rade Geld. Da erschießt er sich.„Sein Aechzen“, kommentiert der Dichter,„hüstelt * Koltur-Chronik Die Städtischen Bühnen Freiburg begingen das 50jährige Bestehen des Großen Hauses, das am 8. Oktober 1910 eingeweiht wurde, mit einem Festakt, bei dem Oberbürgermeister Dr. Bran- del mitteilte, daß das vor elf Jahren behelfs- mäßig wieder aufgebaute Große Haus in fünf Bauetappen mit einem Aufwand von sechs bis sieben Millionen Mark noch seine endgültige Form bekommen müsse. Allein der erste und wichtigste Bauabschnitt werde etwa 2,2 Millio- nen Mark kosten. In den Jahren danach könne man vielleicht auch an den Wiederaufbau des Kleinen Hauses denken, das im Krieg ebenfalls zerstört wurde. „Ohne Antwort“, ein Schauspiel von Robert Pinget, wurde vom Staatstheater Braunschweig angenommen und wird im Dezember erstauf- geführt werden. Das Stück des 40jährigen fran- Zzösischen Malers und Schriftstellers wurde im vorigen Jahr in Paris uraufgeführt. Sonaten von Johann Sebastian Bach um- faßte das Programm eines Kammermusikabends im Gemeindehaus der Mannheim-Feudenheimer Epiphanias-Pfarrei. Jeweils mit Cembalo er- klangen die Duosonaten für Flöte in h-Moll, für Violine in G-Dur und für Cello in D-Dur. Unter den Solisten entwickelte der Geiger Wolfgang Bartels eine im Ton etwas indiffe- rente Spielweise, die im ganzen von einem Be- mühen um sachliche Korrektheit getragen war. Unüberhörbare Intonationsfehler in den Passa- gen der schnellen Sätze trübten ein wenig das Bild der von Arno Kiby vor allem in den sang- lichen Partien nobel ausgeführten Cellosonate. Frische, Wendigkeit in den Läufen und die Fähigkeit zu delikatem Musizieren zeichneten den Flötisten Joachim Starke aus, Alle drei hatten in Gunther Morche einen technisch prillant amtierenden Duopartner am Cembalo, der sein Solo in der Violinsonate gleich inten- Siyv wie virtuos absolvierte. In der abschließen- den G-Dur-Triosonate mit Continuo- Cembalo vereinigten sich alle Mitwirkenden zu einer ge- lösten, im Zusammenspiel fein abgestimmten Wiedergabe des Werkes. rr. Das Quartetto Italiano gastiert am Mittwoch, 12. Oktober, 20 Uhr, im ersten Kammermusik- abend der BASF im Feierabendhaus Ludwigs- afen mit dem B-Dur-Quartett von Haydn, dem e-Moll-Quartett von Brahms und dem e-Moll- uartett von Verdi. Man kauft immer Weniger, als man bezahlt Saisonbeginn mit Georg Kaiser im Theater am Kurfürstendamm wie ein Ecce— sein Hauchen surrt wie ein Homo.“ Das Stück, 1912 geschrieben, markiert den Beginn der expressionistischen deutschen Dramatik. Der„O Mensch!“-Schrei tönt darin. Schade, daß die Sprache, in der er tönt, so bilderarm, abstrakt und ausgeglüht ist.„Bist du erschöpfende Antwort auf meine Befragung?“ fragt der Kassierer das Ge- rippe, das er in einer Baumkrone zu sehen Wähnt. So fragt kein erhitzter Expressionist; so fragt ein erhitzter Bürokrat. Und als er glaubt, die Seelenfängerin von der Heils- armee liebe ihn, stammelt er:„Mädchen und Mann— Fülle in Leeren. Mädchen und Mann— ewige Beständigkeit. Mädchen und Mann— Sinn und Ziel und Zweck.“ Bei allem Respekt vor dem Dichter, seinen Ein- fällen und seinem dramaturgischen Können: das ist nicht heißes Pathos, sondern heißes Papier. Derlei Wendungen drohen die Tra- gik in Komik und die Erschütterung in Ge- lächter umschlagen zu lassen. Der Regisseur Karlheinz Streibing ent- Sing dieser Gefahr nur um Haaresbreite, zu- mal er keinen stilistischen Generalnenner für das Stück gefunden hatte. Realistik und Stilisierung kamen nicht zur Synthese; langwierige, allerdings inspirierte Detail- malerei dehnte manche Szene über das er- trägliche Maß hinaus. Bum Krüger, vom Typus und von der Ausstrahlung her ge- wiß kür die Rolle des Kassierers prädesti- niert, wurde mit der Kunstsprache Kaisers nicht immer fertig. So mußte die Figur Skizzenhaft bleiben. Dafür, daß auch die meisten anderen Figuren skizzen- und sche- menhaft blieben, sollte man mehr den Dich- ter als den Regisseur verantwortlich machen. Immerhin gelang es wenigstens Ilse Step- Pat in der Rolle der Dame, Eleonore Zetz- sche als bekehrte Dirne und Martin Ber- liner als Kellner, die Figurenkonstruktio- nen des Dichters zu verlebendigen. Immer spiel Bum Kröger ond Hong Wieden Eine Szene aus Karl-Heinz Streibings Inszenierung von Georg Kaisers Schau- „Von morgens bis Mitternacht“ im Berliner Theater am Kurfürsten- damm, über die wir heute berichten. Foto: Heinz Köster Wenn sie auf der Bühne standen, standen Menschen und nicht bloß Ziffern einer dra- maturgischen Gleichung auf der Bühne. Walter Gondolfs düstere Bühnenbilder entsprachen dem expressionistischen Klima des Stückes, Helmut Barbes suggestiv häm- mernde Bühnenmusik hatte den treibenden Impuls, der der Inszenierung manchmal fehlte. Der Schlugbeifall hielt sich in Gren- zen. Fazit: der Versuch gelang nicht so gut, wie er gemeint war. Die Frage, wohin das Berliner Volksbühnentheater nach der Ex- mittierung Noeltes geht, ist mit dieser ersten Inszenierung der Aera Skopnik nicht be- antwortet, sondern noch einmal gestellt worden. Hellmut Kotschenreuther „Deutsche Könstler aus dem Osten“ Zu einer Ausstellung von 200 Semälden, Graphiken und Plastiken im Lodwigshafener Kulturhaus Fast hundert„deutsche Künstler aus dem Osten“ stellen sich mit insgesamt 200 Werken im Ludwigshafener Kulturhaus vor. Die Künstlergilde e. V. zeichnet für diese Ausstel- lung verantwortlich. Sie soll nach dem Ka- talog-Geleitwort zeigen, was Künstler aus den Landschaften des Ostens in den letz- ten Jahren in ihrer neuen Umgebung ge- schaffen haben“. Diese Maler, Grafiker und Plastiker unterscheiden sich in ihrem Stre- ben kaum von ihren schon immer in West- deutschland beheimateten Kollegen; das ist verständlich, da die meisten der„deutschen Künstler aus dem Osten“, die in Ludwigs- hafen zu Wort kommen, schon lange in der Bundesrepublik und in Berlin leben. Spätimpressionismus, Fauvismus, Post- kubismus, Expressionismus, Surrealismus, Tachismus, alle„ismen“, mit denen man das Künstlerische Schaffen dieses Jahrhunderts mühsam zu katalogisieren sucht, sind in die- ser umfangreichen Ausstellung offen oder verdeckt vertreten. Neben bekannten Künst- lern, wie Bernhard Heiliger, Schultze oder der Mannheimerin Ursula Ludwig-Krebs, stehen die vielen Unbekannten. Unter den zahlreichen Stilleben fallen die der beiden im Temperament einander ent- gegengesetzten Maler Hans Lopatta und Ot- tokar Koeppen ob ihrer besonderen Qualität auf. Lopattas„Stilleben“ ist in pastösen, leuchtend warmen Farben in einer kühn- verkürzten Perspektive gemalt. Koeppens kühle Stilleben, die das banale Motiv von Stühlen und mit Obst gedeckten Tischen ori- ginell behandeln, sind in ihrer Bemühung um die formelle Anordnung des Gemäldes mit den Werken Bernard Buffets verwandt: es herrscht die gleiche Exaktheit in der Kom- position und in den Einzelheiten, die gleiche glatte Auftragung der dumpfen Farbtöne, es sind die gleichen dünnen schwarzen Kontu- ren, die jeden Gegenstand genau eingrenzen. Die aus Schlesien stammende, schon vor dem Kriege jahrelang in Berlin beheimatete Asta Ruth pflegt eine ähnliche Vereinfachung, auch ihren Oelgemälden ist die Klarheit der Umrisse eigen. Ihre Werke besitzen zwar keine anspruchsvolle Aussagekraft, dafür fehlt ihnen aber nichts am Charme der Flüch- tigkeit(zum Beispiel: das in der nuancier- ten Farbgebung preziös wirkende Gemälde „Verena“). Die meisten abstrakten Versuche sind in Farbtexturen gemalt, die dem Auge schmeicheln(wie der„Neger“ von Hetz und die Werke Hella Mestels); aber keiner hat den Charakter von Festigkeit, von Endgül- tigkeit, den man von Gemälden verlangen darf. Der Surrealist Joachim Lüdcke verfügt über eine vollkommene Technik der illusio- nistischen Augentäuschung und eine verwir- rende Einbildungskraft: Salvador Dali selbst würde die fliegende Haarsträhne, wie sie Lüdcke darstellt, oder der blaue, leere Him- mel nicht besser gelingen. Bloß hat man den Eindruck, daß Lüdckes Persönlichkeit unter dem Einfluß der hermetischen Werke Dalis, die vor dem Krieg entstanden, erlöscht. Mei- ster der Tapetenmuster im Goldrahmen feh- „Madame de len auch bei diesem Treffen der Kunst nicht: Hoehme, Lang und Swoboda kämpfen ver- bissen um den„Avantgardismus 1960“. Im Vergleich zu den Malern ist die be- scheidenere Ausstellung der Plastiker ent- täuschend; man begegnet hier keinem origi- nellen Temperament. Unter den Zeichnun- gen ragen jedoch die wuchtigen, großzügig skizzierten Figuren Gina Klaber-Thuseks und die realistisch durchgearbeiteten Bild- nisse des Expressionisten Ludwig Meidners hervor. Letztere verdanken ihre Stärke in erster Linie der Verinnerlichung der Vision. ODie Ausstellung dauert bis zum 30. Oktober.) Chantal Dubois von Jean Anouilh Deutsche Erstaufföhrung in Frankfort Das Frankfurter Kleine Theater im Zoo brachte die deutsche Erstaufführung des Ein- akters„Madame de.., den Jean Anouilh Ende der fünfziger Jahre nach einer Novelle der Louise de Vilmorin geschrieben hat und der soeben im sechsten Band der deutschen Buchausgabe von Anouilhs Dramen in der Uebersetzung von Franz Geiger bei Langen- Müller in München erschienen ist. Es ist ein reizvolles szenisches Gebilde, schwebend zwischen oft nur angedeutetem Gefühl und einer blitzenden Ironie, die jede Sentimenta- lität wegnimmt und am Ende doch Melan- cholie stehen läßt, eine wissende Melan- cholie. Anouilh scheut hier vor keinem Kunst- griff zurück. Zunächst gibt er Theater auf dem Theater. Auf der Bühne ist die gemalte Fassade eines Hauses im Stil von 1880 aufge- hängt. Die Szene spielt zuerst stumm. Ein junger dandyhafter Mann kommentiert vom Flügel aus, an dem er ein paar Walzertakte anschlägt, das Spiel. Er kommentiert aber nicht nur, sondern erzählt recht eigentlich die Geschichte von zwei Brillantherzen, einem kostbaren Ohrgehänge, das Madame de.. ihrer Kleiderschulden wegen verkauft und das doch immer wieder zu ihr zurück- kehrt, ihr zuletzt sogar den Tod bringt. Die Brillanten werden zum Zeichen der ständigen Migverständnisse zwischen den Menschen, die sich doch zuletzt fremd, die einsam bleiben. Es ist also eine„traurige Geschichte“, doch von Anouilh mit so viel Charme und Witz vorgetragen, daß sie den Zuschauer unterhält, gut unterhält. Anouilh scheut sogar vor dem Melodrama nicht zurück, so in der Sterbeszene des Schlusses. Doch das Melodramatische noch wird von ihm mit so viel Kunstverstand gebracht, daß man, frap- piert vom Reiz des Artiflziellen, mit Genuß zuschaut und zuhört. Nur die wichtigsten Szenen werden gespielt, sonst erzählt der junge Mann am Flügel, unterstreichen Pan- tomime, Schattenspiele das Geschehen. Das ist schwer zu spielen. Alles muß flir- ren und schweben. Nur in dieser Sphäre sind die verschiedenen Stilelemente des Stückes aneinander zu binden. Fritz Rèemond mußte als Regisseur auf seiner kleinen Bühne, für die ihm Lothar Baumgarten ein amüsantes Bühnenbild geschaffen hatte, schon auf viel szenisches Beiwerk verzichten. Das aber ist hier wichtig. Hannelore Hinkel in der Titelrolle traf die schwebenden Töne, brachte die jähen Umschwünge, hatte das Gläserne der Figur. Die anderen Darsteller waren zu schwer, auch Fritz Reémond selber als Erzähler. Als zweites Stück folgte Shaws„Ländliche Werbung“ mit Hannelore Hinkel und Thomas Fabian, gleichfalls in der Inszenierung von Reémond. Es gab gut gelaunten Beifall. Hermann Dannecker Hier können Minister lernen Ein neues Lustspiel in Aachen Es soll Minister geben, die wesentliche Stellungen lieber mit Parteifreunden als mit Fachleuten besetzt sehen. Da freut sich der Mann von der Straße, wenn ein Büh- nenautor Mut und Witz genug besitzt, solche Minister mit Hilfe eines Lustspiels zur gegenteiligen Ansicht zu bekehren. Im- merhin könnte, zumindest im Einzelfall, ein Erfölgchen damit erzielt werden, denn hin und wieder finden auch Minister Zeit, ins Theater zu gehen. Hans Breinlinger, 1912 geborener All- gäuer, nicht ganz unbekannter Autor von Kulturfilm- und Funkmanuskripten, wagte so einen Versuch.„Der Herr Minister ist nicht zu sprechen“ heißen seine drei Lust- sbielakte, die in Oesterreich schon mehr- kach gespielt, in der Bundesrepublik aber erst jetzt zur Deutschlandpremiere ge- bracht wurden. Das Zimmertheater Aachen bot sie an.(Am Rande hörte man, daß sich bereits für die zweite Vorstellung ein„ech- ter“ Minister Karten bestellt hatte.) Breinlingers Einfall ist reizend: interne Parteispitzen versammlung in einem abge- legenen Berghotel, ministerielles Gerede von Parteimoral, die dazu verpflichte, Schlüsselpositionen mit Gesinnungsgenos- sen und nicht etwa mit Fachleuten zu be- setzen, die ein anderes oder womöglich gar kein Parteibuch haben. Unterdes muß die Sekretärin unentwegt ins Telefon flöten, der Herr Minister sei nicht zu sprechen. Eine findige Journalistin hat sich in die Sitzung gemogelt und arrangiert mit Hilfe komödiantisch begabter und zudem mit ge- sundem Menschenverstand ausgerüsteter Hotelgäste so etwas wie eine Minister- schule: dem Herrn wird in praxi klar- gemacht, daß Fachkenntnisse für die Arbeit im Alltag wichtiger sind als parteipolitische Linientreue. Und der Herr Minister läßt sich überzeugen. Von der Parteiführung würd ihm sogar ein Orden für den Gesin- nungswandel verliehen; denn auch dort hatte man insgeheim schon eingesehen, daß es S0 nicht weiterging. Galant und mit diplomatischem Geschick reicht der Herr Minister die Auszeichnung an die Journa- listin weiter. Und ein junger Fachmann, der bisher vergeblich antichambriert hatte, erhält die Stellung, in der bloße Partei- kreunde versagen mußten. Ein bißchen Liebe spielt auch noch mit. Leider hat Breinlinger sein hübsches Stökktchen mit stumpfer Schere vollständig verschnitten. Will sagen: seinen bärtigen Witzeleien fehlt der Witz, die Dialoge sind platt, platter, am plattesten. Das animierte zwar etliche Premierenbesucher zu schril- lem Gejuchze, veranlagte aber auch viele Zuschauer, die gewiß nicht zu den Veräch- tern des Lachens gehören, saure Mienen zu ziehen. Da Regisseur Wolfgang Regentrop versuchte, aus dem traurig schlecht formu- Uerten Lustspiel zusätzliche Späße heraus- Zukitzeln, blieb nur das Bedauern. Schade um die vergebliche Bemühung einiger be- merkenswert talentierter junger Schau- spieler und um die hübsche Idee. Sonja Luyken Fünf Shakespeare-Frühdrucke des 17. Jahr- hunderts hat die Kölner Universität zum Preise von 425 000 Mark erworben. Der Kanz- ler der Universität, Dr. Wolfgang Wagner, erklärte, Köln verfüge damit jetzt über die bedeutendste Shakespeare Sammlung des europäischen Kontinents. Im einzelnen sind es ein Exemplar der ersten Folio-Ausgabe von 1623, je ein Exemplar der Gesamtausgaben von 1632, 1684 und 1685 sowie der Erstdruck eines Gedichtbandes àus dem Jahre 1640. Die Köl⸗ ner Universität erwarb diese Sammlung über die Stockholmer Firma„Sandbergs Bokhan- del“ von einem amerikanischen Privatmann, der nicht genannt werden will. Von den ur- sprünglich vorhandenen etwa tausend Exem- plaren des„First Folio“ von 1623, die sieben Jahre nach Shakespeares Tod als erste Aus, gabe der„Comedies, Histories und Tragedies“ in London gedruckt worden waren, existie- ren heute noch etwa 200 Stücke. davon allein 71 in einer Bibliothek in Washington. Auf dem europäischen Kontinent gab es bisher nur vier Exemplare dieses First Folio“ und zwar je eines in der Sammlung von Martin Bodmer in Cologny bei Genf, in der Staats- bibliothek in Ost-Berlin, in der Bibliothek von Padua(Italien) und seit Mai dieses Jah- res ein Exemplar in der Württembergischen Landesbibliothek. anid Karen Blixen: Habettes FJastmaſil 5 Copyright by S. fischer Verlag, Fronkfurt am Main 3. Fortsetzung Die alten Brüder und Schwestern von der Sekte, die anfangs scheel auf die auslän- dische Weibsperson in ihrer Mitte geblickt hatten, nahmen eine glückliche Veränderung im Leben ihrer lieben Mitschwestern wahr, reuten sich dessen und hatten ihren Nutzen davon. Wie durch Zaubergewalt waren Mühen und Sorgen aus ihrem Dasein ge- bannt; die beiden hatten Geld übrig und konnten sich Zeit gönnen für die Heimlich- keiten und Klagen ihrer alten Freunde und für besinnliche Beschäftigung mit himmels- nahen Dingen. Im Laufe der Zeit schloß so manches Mitglied der Gemeinde Babettes Namen in sein Gebet ein und dankte Gott für die stumm unter ihnen wandelnde Fremde, diese dunkle Martha im Haus der beiden blonden Marien. Der Stein, den der Baumeister beinahe verworfen hätte, War zum Grundstein der Interessengemeinschaft geworden. Die Damen vom gelben Haus waren die einzigen, die wußten, daß dieser ihr Eck- stein geheimnisvolle und beunruhigende Wesenszüge trug, als wäre er entfernt ver- wandt mit dem Schwarzen Stein von Mekka, dem, der in der Kaaba eingemauert ist. Kaum jemals, daß Babette von ihrem heren Leben gesprochen hatte. Wenn die Western ihr in der Anfangszeit wegen rer Verluste freundlich Trost zusprechen ollten, war sie ibnen mit jener imponie- renden Menschlichkeit und wahren Seelen- größe entgegengetreten, von der Monsieur Papin geschrieben hatte.„Was wollen Sie, Damen?“ hatte sie geantwortet und mit den Achseln gezuckt,„es ist Schicksal.“ Eines Tages aber vertraute sie ihnen un- vermutet an, daß sie schon seit Jahr und Tag in einer französischen Lotterie eine be- stimmte Nummer spiele und daß ein treuer Freund in Paris jedes Jahr den Einsatz für sie erneuere. Da könne sie einmal den Grand Prix, zehntausend Francs, gewinnen. Bei dieser Mitteilung sagte den Schwestern ein Gefühl, daß die Reisetasche ihrer Köchin aus einem Stück Zauberteppich angefertigt sei; zu einem bestimmten Augenblick mochte sie sich, wie in einen fliegenden Kof- fer, hineinsetzen und entschweben, nach Paris zurück. Es konnte auch vorkommen, wenn Mar- tine oder Philippa mit Babette sprachen, daß sie keine Antwort erhielten und sich fragen mußten, ob die Französin ihre Worte über- haupt gehört hatte. Oder sie fanden sie in der Küche, die Ellbogen auf dem Tisch, die Schläfen in die Hände gestützt, tief in die Lektüre eines schweren schwarzgebundenen Buchs versunken, von dem die Schwestern insgeheim argwöhnten, es müsse ein papi- stisches Gebetbuch sein. Zuweilen saß sie auch regungslos auf dem dreibeinigen Küchenstuhl, hatte die starken Hände in den Schoß gelegt und starrte aus weitoffe- nen dunklen Augen vor sich hin, rätselvoll und unheilschwanger wie eine Pythia auf dem Dreifuß. In solchen Augenblicken merkten sie, daß Babette ein tiefes Wasser war, und daß im Unauslotbaren Wesens Leidenschaften, Erinnerungen und Wünsche verborgen lagen, von denen sie nicht das geringste ahnen konnten. Ein kalter kleiner Schauder überrieselte sie, und in ihrem Herzen mußten sie den- ihres ken: Ob sie nicht vielleicht doch eine Pétro- leuse gewesen ist? 6. Babettes Gluckstreffer Der fünfzehnte Dezember war der hun- dertste Geburtstag des verstorbenen alten Dekans. Die beiden Töchter hatten sich lang auf den Tag gefreut und wünschten, ihn festlich zu begehen, als weilte der liebe Papa noch unter seinen Jüngern. Schon aus diesem Grunde war es für sie ein trauriges und kaum zu begreifendes Erlebnis gewesen, daß gerade im gegenwärtigen Jahr vor dem Jubiläum Zwietracht und Zank unter den Angehörigen der kleinen Herde ihr Haupt erhoben hatten. Die Schwestern hatten sich bemüht Frieden zu stiften, aber sie wußten, es War ihnen miglungen. Es war, als wäre die feine und liebenswerte Ausstrahlung von ihres Vaters Persönlichkeit im Verdun- sten begriffen, so wie Hoffmannstropfen verdunsten, wenn man sie unverkorkt in der Flasche auf einem Regal stehenläßt. Sein Hingang hatte eine Tür offenstehen lassen zu Dingen, die den zwei Schwestern bislang unbekannt waren, schon wegen ihres im Vergleich mit den anderen Geistes- verwandten jugendlichen Alters. Aus einer Vergangenheit, ein halbes Jahrhundert zu- rück, als die von keinem Hirten geleiteten Schafe noch im Gebirge irregelaufen waren, drängten sich ungebetene widrige Gäste hinter den Gläubigen durch die offene Tür und schienen die engen Räume zu verfin- stern und Kälte hereinzulassen. Die Sünden alter Brüder und Schwestern meldeten sich, mit spätem durchdringendem Reueschmerz wie Zahnweh, und auch die Verfehlungen Auhßenstehender gegen sie, die Gläubigen, kehrten als bitterer Stachel wieder, wie eine Blutvergiftung. Da gab es in der Sektengemeinschaft zwei alte Frauen, die sich vor ihrer Bekehrung gegenseitig reihum verleumdet und eine der anderen eine Ehe und eine Erbschaft rui- niert hatten. Jetzt konnten sie sich nicht mehr erinnern, was gestern oder vor einer Woche geschehen war; aber jenes vierzig Jahre alte Unrecht wußten sie noch und gingen die alte Rechnung durch, mit Gift und Galle aufeinander. Dann trat ein alter Bruder auf, dem plötzlich in den Sinn kam, ein anderer Bruder habe ihn vor fünfund- vierzig Jahren geschäftlich übers Ohr ge- hauen; es wäre ihm vielleicht lieber gewe- sen, die Sache aus dem Sinn zu bekommen, aber sie saß da fest wie ein tiefeingebohrter eiternder Splitter. Ein grauhaariger, ehr- barer Schiffer in der Gemeinde und eine runzlige, überaus gottesfürchtige Wittfrau hatten in ihren jungen Tagen, als sie mit einem anderen verheiratet war, ein Ver- hältnis gehabt. Neuerdings nun hatten sie angefangen sich Skrupel zu machen; sie schoben die Last der Schuld einander zu und wieder zurück und sorgten sich um die möglichen schrecklichen Folgen, die eine Ewigkeit lang andauern würden und von einem Menschen verursacht wären, der doch behauptet hatte, er habe einen lieb. Bei den Zusammenkünften im gelben Haus erbleich- ten sie voreinander und vermieden es, sich ins Auge zu sehen. Als der Geburtstag näher kam, fühlten Martine und Philippa die Verantwortung immer schwerer werden. Ob der liebe Papa, der seiner Lebtage getreue Mann, womög- lich auf die Töchter herabblicken und sie als unwerte Verwalterinnen anprangern würde? Untereinander besprachen sie sich eins übers andere Mal und wiederholten sich ihres Vaters Ausspruch, daß Gottes Wege auch übers Salzmeer und durchs Schnee- gebirg laufen, allwo ein Menschenauge keine Spur gewahrt. Eines Tages im besagten Sommer brachte — die Post einen Brief aus Frankreich für Madame Babette Hersant. Das war an sich schon eine Ueberraschung, denn während all der zwölf Jahre hatte Babette nie einen Brief erhalten. Was, fragten sich die Damen des Hauses, würde darin stehen? Sie trugen ihn in die Küche, um dabei zu sein, wenn sie ihn öffnete und las. Babette öffnete ihn, las, hob die Augen von dem Briefblatt 2 den Gesichtern der beiden und erzählte ihnen, daß ihre Nummer in der französi- schen Lotterie herausgekommen war. Sie hatte zehntausend Francs gewonnen. Die Nachricht machte auf die zwei Schwe- stern einen solchen Eindruck, daß sie eine geschlagene Minute kein Wort hervorbrach- ten. Sie waren ihrerseits daran gewöhnt, ihre bescheidene Pension in kleinen Teil- beträgen zu erhalten, und es fiel ihnen schwer, sich die Summe von zehntausend Franken auf einem Haufen vorzustellen. Nach einiger Zeit drückten sie Babette die Hand, wobei ihnen selbst die Hand ein biß- chen zitterte. Sie hatten noch nie einer Per- son die Hand gedrückt, die einen Augenblick zuvor in den Besitz von zehntausend Francs gekommen War. Nicht lang, und sie machten sich Klar, daß die Geschehnisse für sie nicht weniger zu bedeuten hatten als für Babette. Das Land Frankreich, fühlten sie, erhob sich langsam überm Horizont ihrer Dienerin, und im selben Maße wankte ihre eigene Existenz unter ihren Füßen. Die zehntausend Francs, die Babette reich machten, wie arm wurde das Haus davon, in dem sie gedient hatte! Eine nach der anderen begannen alte, längst vergessene Sorgen und Beschwerlichkeifen sie aus den vier Ecken der Küche anzu- stieren. Die Glückwünsche erstarben ihnen auf den Lippen, und die zwei frommen alten Mädchen schämten sich ihres Schweigens. Fortsetzung folgt Her. Dru Leit v. S0 scha les, Rep Sz Kim Stel Ban Bac Mar Nr. 15. 5 1 1 0 5 1 1 del dre tär ant fra