vach- Klein n sie H sich arem nie- ehal- öchin last H, Ex- und 2 1 „oder 1 8 n der hatte Wein und geln n ge- ariger rrner junge N dem r sah Stein, esetat gähn⸗ d ge- hatte und Kröte hier cklich rück folgt Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 1621 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 46. Telefon-Sammel-Nr. 24931; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3, 40 DM zuzügl. 60 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,30 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 238/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 13. Oktober 1960 Der japanische Sozialistenführer najiro Asanuma würde am Mittwock nachmittag in Tokio von einem siebzehn Jahre alten Studenten er- stochen. Der Anschlag wurde in der größten Halle der japanischen Hauptstadt, Hibija, begangen, in der die Vorsitzenden der drei japanischen Hauptparteien Muisterpräsident Ikeda, Suehiro Niskio und Asanuma— vor der Oeffentlichkeit gemeinsam die Richt- linien ihrer Parteipolitik erklären wollten. Als Asanumad ans Rednerpult trat, drängte sich der junge Attentäter vor und versetzte dem Redner mehrere Messerstiche. Blut- ü berstroömt wurde der Politiker sofort in ein Krankenhaus gebracht. Er erlag jedock kurz derauf seinen Verletzungen, Der Attentäter, den die Saalwachen sofort überwältigten, ge- hört einer anticommunistischen Jugendliga an und war früher Mitglied einer ultro-natio- nulistischen Vereinigung. Inaqiro Asanuma wurde 63 Jahre alt. Er setste sich für eine stiſete Neutralität Japans ein und wandte japanisch amerikanischen Sicherheitsvertrages. sich vor allem gegen die Ratiſizierung des Millionen von Japanern waren vor den Ferusehschirmen Zeugen der grauenvollen Bluttat.— Unser Bild zeigt Asanuma(lines) und den Attentäter(rechts) im Augenblick der Tat. Bild: AP Wirtschaftliche und kulturelle Projekte Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf über die Entwicklungshilfe Vob unserem Wirtschafts korrespondenten Erast Georg Bonn. Das Bundeskabinett hat am Mitt- woch den Entwurf eines Entwicklungshilfe- gesetzes verabschiedet. Dieses Gesetz soll das Bundesschatzministerium ermächtigen, zur Förderung der Zusammenarbeit mit den Ent- wicklungsländern Verpflichtungen bis zu einem Gesamtbetrag von 1,5 Milliarden Mark für den ERP-Fonds einzugehen. Das ERP- Sondervermögen kann also in dieser Höhe durch Kreditaufnahmen belastet werden, um nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kul- tuxelle und andere Projekte in Entwicklungs- ländern mit langfristigen Darlehen zu unter- stützen. Dem Parlament soll es außerdem überlassen bleiben, zu entscheiden, ob zu- gunsten der Entwicklungshilfe innerdeutsche ERP- Förderungsprogramme gekürzt werden Sollen. Der ursprüngliche Plan, im Gesetz kest- zulegen, daß abgesehen von Kreditaufnah- men nur die Zinserträge des ERP- Vermö- gens von jährlich 200 Millionen Mark zur Entwicklungshilfe heranzuziehen sind, wurde fallengelassen. Ueber eine Gemeinschafts- Vorlage des Bundeswirtschaftsministe- riums und des Auswärtigen Amtes, die die Gesamtgestaltung der Entwicklungshilfe für das nächste Jahr festlegt, wird das Kabinett Wahrscheinlich erst in zwei Wochen entschei- den. Schon jetzt wurde aber von einem Re- gierungssprecher hervorgehoben, dag das Verhältnis zu den Entwicklungsländern zu einem Lebensproblem der westlichen Welt geworden sei und die Bundesregierung da- her sich bemühe, ihre Förderungsmaßnah- men zu verstärken. Den Entwicklungslän- dern sollen langfristige Kredite zu angemes- senen Bedingungen in genügendem Umfang bereitgestellt werden. Für 1961 sei mit einem Betrag von 1,6 bis 1,8 Milliarden Mark zu rechnen. In Bonn wird angenommen, daß davon 350 Millionen Mark aus den Privatisierungs- erlösen des Volkswagen werkes abgezweigt, 250 Millionen bis 450 Millionen Mark durch Zinserträge und andere Mittel des ERP- Fonds gedeckt sowie eine Milliarde Mark durch Kreditaufnahmen des ERP-Fonds bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beschafft werden sollen. Die von der Industrie ange- potene Entwicklungsanleihe von einer Mil- Harde Mark ist in dieser Rechnung noch nicht enthalten. An Steuererhöhungen zu- gunsten der Entwicklungshilfe wird einst- weilen nicht gedacht. Noch ohne Landwirtschaft Bonn.(eg. Eigener Bericht) Der Be- schluß des Ministerrates der EWG zur be- schleunigten Verwirklichung des Gemein- samen Marktes ist von der Bundesregierung jetzt befolgt worden indem sie am Mittwoch den Entwurf eines Zolltarifgesetzes 1961 verabschiedet hat. Mit rund 30 000 neuen Zollsätzen wird in diesem Entwurf klarge- stellt daß 1. Die Binnenzölle der gewerblichen Wirtschaft im Handel mit EWG-Ländern zum 1. Januer 1961 um weitere zehn Prozent gesenkt werden. 2. Die Außenzölle der gewerblichen Wirt- schaft im Handel mit Ländern außerhalb der EWG werden zum 1. Januar 1961 erstmalig um 30 Prozent dem künftigen gemeinsamen Außenzolltarif der EWG angenähert. 3. Dabei muß die Bundesrepublik ihre 25 prozentige konjunkturpolitische Zollsenkung von 1957 zur Hälfte rückgängig machen, die Außenzölle also vorweg um 12,5 Prozent er- höhen, um von dieser Basis aus dann die Anpassung an den gemeinsamen EWG- Außentarif vorzunehmen. Die Bundesregierung hat die Zollmaßnah- men für die Landwirtschaft, die in dem vom Ministerrat bestätigten Plan des EWG-Prä- sidenten Hallstein vorgesehen sind, in ihrem Gesetzentwurf vorläufig nicht verwirklicht. Nach dem Hallstein-Plan sollten die Binnen- 26lle für nicht liberalisierte Agrargüter, deren Einfuhr noch Kontingentsbeschränkun- gen unterliegt, Anfang nächsten Jahres unn künf Prozent herabgesetzt werden. Daran war allerdings die Bedingung geknüpft, daß der Ministerrat bis Ende 1960 untersucht, ob in diesen Bereichen Wettbewerbsverzerrun- gen vorliegen, die EWG- Kommission dann Vorschläge zu deren Beseitigung macht und der Ministerrat schließlich mit qualifizierter Mehrheit beschließt, ob die Senkung der deutschen Agrarzölle im Handel mit Ländern der Gemeinschaft tatsächlich vollzogen wer- den kann. Da diese Bedingung einstweilen nicht erfüllt ist, hat die Bundesregierung im Entwurf des Zolltarifgesetzes 1961 nur die Ermächtigung vorgesehen, durch Rechts- verordnung die Zollsenkung für die Land- Wirtschaft später zu verfügen. Schwere Niederlage für Chrustschow Westen setzte sich in der Abrüstungsfrage durch/ Kremlherr verschob Besuch in Nordkorea New Vork.(dpa/ AP) Der sowzetische Regierungschef Chrustschow erlitt am Dienstagabend in der UNO- Vollversammlung eine schwere Niederlage. Mit überwäl- tigender Mehrheit lehnte das Weltparlament seine Forderung ab, in der Vollver- sammlung eine große Grundsatzdiskussion über die Abrüstungsfrage zu führen. Statt- dessen billigte die Versammlung mit 62 gegen zwölf Stimmen den westlichen Stand- punkt, daß die Abrüstungsfrage wie üblich im politischen Ausschuß erörtert werden soll. In der vierstündigen Debatte, die der Abstimmung vorausging, hatte Chrustschow zweimal versucht, die Delegierten für seine Auffassung zu gewinnen. Zunächst legte er in einer sachlichen Rede dar, daß die Sowjetunion das Abrüstungs- problem schlechthin als die„Frage aller Fragen“ betrachte und daß sie darum auf eine Erörterung dieses Problems in der Voll- versammlung— dem höchsten Gremium der Vereinten Nationen— bestehe. Kurz vor der Abstimmung griff Chrustschow mit einem leidenschaftlichen Ausbruch noch einmal in die Diskussion ein. Mit erhobener Stimme und starken Gesten gab der Kremlherr sei- ner Abneigung gegen neue Ausschußberatun- gen freien Lauf: Aus dem Genfer Ab- rüstungsausschuß sei die Sowjetunion aus- gezogen, weil die Westmächte ihn in einen Pferdestall verwandelt hätten, dessen Ge- stank der Osten nicht länger habe aushalten können. Der britische Premierminister Mac- millan habe jetzt langjährige wissenschaft- liche Ausschußberatungen darüber vor- geschlagen,„aòuf welche Weise man am besten eine Laus töte“. Chrustschow brüstete sich dann mit der Stärke der Sowietmacht und sagte, Raketen würden in der Sowjet- union am laufenden Band„wie Würstchen“ Produziert. Die wichtigsten Sprecher des Westens — der amerikanische Chefdelegierte Wads- worth, der kanadische Außenminister Green und der britische Außenminister Lord Home— bestritten in ihren Reden nicht die überragende Bedeutung des Abrüstungs- problems. Sie betonten aber, daß jetzt alles darauf ankomme, gerade in dieser Frage die Propaganda zu überwinden und wieder rich- tige Verhandlungen in Gang zu bringen. Dafür sei am besten ein Ausschuß geeignet. Eine Diskussion in der Vollversammlung würde dagegen bedeuten, daß die Ab- rüstungsfrage weiterhin zu Propaganda- z wecken mißbraucht werde.— In der Vor- mittagssitzung am Mittwoch forderte der schwedische Außenminister Unden die Ver- einten Nationen und die Großmächte zu neuen schrittweisen Bemühungen um die Abrüstung auf. Der sowjetische Ministerpräsident hat seinen Besuch in Nordkorea auf unbestimmte Zeit verschoben, wie der Moskauer Rund- funk am Dienstagabend bekanntgab. Der Be- such war ursprünglich für Anfang Oktober geplant gewesen, mußte jedoch verschoben werden, weil der Ministerpräsident länger als vorgesehen zur Teilnahme an der Voll- versammlung der Vereinten Nationen in New Vork blieb. Das amerikanische Außen- ministerium hat der sowjetischen Erklärung einige Beachtung geschenkt. Man glaubt hier allerdings nicht an eine Verschiebung der Reise aus zeitlichen Gründen, sondern sieht in der Verschiebung auf unbestimmte Zeit einen Hinweis darauf, daß alle Bemühungen, die durch ideologische Auseinandersetzungen zwischen Moskau und Peking aufgerissene Kluft zu überbrücken, fehlgeschlagen sind. Nach Berichten aus Kreisen der Regierung schließt die Verschiebung des Besuchs die Möglichkeit eines Treffens zwischen dem chinesischen Parteiführer Mao Tse-tung und Chrustchow aus. Das geflüchtete Besatzungsmitglied des sowjetischen Schiffes„Baltika“, der 29 Jahre alte estnische Matrose Victor Jaanimets, wurde am Dienstag im Einwanderungsbüro in New Vork dem zweiten Sekretär der sowjetischen Botschaft in Washington, Victor Ossipow, gegenübergestellt. Ossipow ver- suchte, dem Flüchtling einzureden, daß er gegen seinen Willen in die USA übergelau- ken“ sei. Jaanimets erwiderte:„Niemand zwang mich, ich wollte schon seit langer Zeit diesen Schritt tun. Sie lügen.“ Uran-Gewinnung unter Geheimschutz „Billiges“ Uran 235 für friedliche Energie-Erzeugung Von unserer Benner Redakties Bonn. Die Bundesregierung hat vor kurzem beim Bundespatentamt beantragt, die neuesten deutschen Erkenntnisse über die Gewinnung von Uran unter Geheim- schutz zu stellen. Wie ein Regierungssprecher am Mittwoch bekanntgab, soll diese Maßnahme verhindern, daß Länder des Ostens,„gegen die wir uns zu verteidigen haben“, in den Besitz der neuen Formel gelangen. Das Verfahren soll die Herstellung von Uran 235 bedeutend verbilligen. Ein Sprecher des Bundesatomministe- riums erklärte, das Prinzip der Gewinnung von Uran 235 sei zwar überall bekannt, doch sei der Stand der technischen Entwicklung durch deutsche Wissenschaftler entscheidend verbessert worden. Die Forschungen in der Bundesrepublik seien nur auf die friedliche Verwendung der Kernenergie gerichtet, es könnte jedoch möglich sein, daß sich andere Staaten das Verfahren für militärische Zwecke aneignen. Versuche müßten aller- dings erst bestätigen, ob die neue Methode tatsächlich ermögliche,„billiges“ Uran zu gewinnen. Der Antrag beim Patentamt erfolgte auf amerikanisches Drängen. Bereits im Sommer dieses Jahres, so erklärte der Sprecher der Bundesregierung, hätten amerikanische Wis- „Großbritannien bleibt Atommacht“ Nachdrückliche Erklärung auf dem Jahreskongreß der Konservativen Scarborough.(dpa) Mit großem Nachdruck unterstrichen der britische Verteidigungs- minister Watkinson und andere Redner am Mittwoch vor dem Jahreskongreß der kon- servativen Partei in Scarborough Nordost- england), daß Großbritannien an der Politik der atomaren Abschreckung festhalte und weiterhin seinen vollen Beitrag zur Verteidi- gung des Westens leisten werde. Die nur knapp einstündige Verteidigungsdebatte der Konservativen war beherrscht von der Sorge, die in aller Welt publizierten neutralistischen Entschließungen des Labourkongresses der vergangenen Woche könnten im Ausland den Eindruck hervorrufen, daß Großbritannien im Begriffe sei, seine Bündnisverpflichtungen nicht mehr zu erfüllen, zu einer Macht zwei- ten Ranges zu werden und seine eigenen Atomwaffen aufzugeben. In einer Anspielung auf die berühmten Worte Winston Churchills zu Beginn des zweiten Weltkrieges skizzierte Kolonialmini- ster MacLeod vor dem Kongreß den Weg der schrittweisen Führung britischer Kolo- nien zur Selbstregierung als eine Aufgabe von„Mühe, Schweiß und Tränen“. Groß- britannien habe bei diesen Aufgaben die Pflicht, erstens: eine Gesellschaftsordnung zu schaffen, in der alle volle Bürgerrechte besitzen! zweitens: Die Aufgabe und Leistung der britischen Siedler in den afrikanischen Gebieten anzuerkennen und dafür einzu- treten, daß diese Leistung auch in Zukunft nicht verloren gehe. MacLeod kündigte ein umfangreiches technisches Hilfsprogramm für die afrikanischen Territorien an. senschaftler im Rahmen des bilateralen Abkommens zwischen den USA und der Bundesrepublik über die zivile Verwendung von Kernbrennstoff Bonn diesen Schritt nahegelegt. Nach dem Grundgesetz könnten jedoch nur das Patentamt oder die Gerichte eine Sache zum Staatsgeheimnis erklären. Ausländische Pressemeldungen, die am Dienstag von der„Atombombe des kleinen Mannes“ gesprochen hatten, wurden von der Bundesregierung energisch zurückge- Wiesel. Bundespressechef von Eckardt ver- Wies auf den ausdrücklichen Verzicht der Bundesrepublik zur Produktion von Kern- waffen in den Brüsseler Verträgen hin. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums be- tonte, daß die Bundeswehr„mit der ganzen Sache nichts zu tun hat“. Das neue Verfahren wurde von Profes- sor Wilhelm Groth, dem Leiter des Physi- „ 1 der Universität Bonn, usammen mi en Firmen Degussa und AEG entwickelt. Unterstützt 8 diese Forschungsarbeiten aus Mitteln des Bundes- atomministeriums. Professor Groth er- Klärte, er sei überzeugt davon, daß das von ihm entwickelte Verfahren in einigen Jah- ren weit einfacher und billiger sein werde, als das jetzt in den USA und Großbritan- nien angewandte Diffusionsverfahren. Das von Professor Groth verbesserte Verfahren wurde in Deutschland bereits im Jahre 1941 als„Gasturbinen-Verfahren“ entwickelt. Es ist heute auf der ganzen Welt bekannt und galt lange Zeit als nicht sehr aussichtsreich. (Siehe auch unser Telefonat aus Bonn auf Seite 2.) Keine Initiative zur Annäherung an EWG EFITA-Ministerkonferenz beendet/ Frage des Zollabbaus noch ungeklärt Bern/ Paris.(AP/ dpa) Die Finanz- und Wirtschaftsminister der sieben Mitglied- staaten der Europäischen Freihandelszone Zwiscßen Gesfern und Moroen Bundeswirtschaftsminister Erhard hat seine für Anfang November geplanten Staatsbesuche in Spanien und Portugal ver- schoben. Wie aus dem Bundes wirtschafts- ministerium zu erfahren war, hält es Erhard auf Grund der gegenwärtigen wirtschafts- politischen Entwicklung für dringend not- wendig, daß er in dieser Zeit in der Bundes- republik ist. Die Reise soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die erste Logistik- Schule der Bundeswehr wurde am Mittwoch in Hamburg eröffnet. In der Schule sollen Soldaten aller Dienstgrade sowie Zivilpersonen für die Aufgaben des Quartiermeisters- und Transportwesens, des Nachschubs und der Versorgung nach den Erfordernissen moderner, hochtechnisierter Streitkräfte entsprechend ausgebildet wer- den. Den Schiller-Gedächtnispreis will die Lan- desregierung von Baden- Württemberg künf- tig nicht mehr in zweijährigem, sondern in dreijährigem Turnus vergeben. Gleichzeitig wurde festgesetzt, daß der erste Preis künftig 15 000 D-Mark, der zweite und dritte Preis je 7500 D-Mark betragen soll. Der Augsburger Oberlehrer Kachel ist in Kattowitz wegen unerlaubten Fotograflerens strategischer Objekte zu zwei Monaten Haft verurteilt worden, Da ihm die Untersuchungs- Haft angerechnet wird, ist er sofort frei- gelassen worden. Johann Kachel, der sich auf Verwandtenbesuch in Oberschlesien befand, war am 4. August in Hindenburg unter der Anschuldigung verhaftet worden, er habe —— dort sowie in Beuthen Industrieanlagen, einen Bahnhof und ein Elektrizitätswerk fotografiert. Die Stuttgarter Landesregierung hat sich in ihrer letzten Sitzung mit der Frage der Beteiligung von Regierungsmitgliedern in Aufsichtsratsgremien von Aktiengesellschaf- ten befaßt, an denen das Land finanziell be- teiligt ist. Man kam dabei überein, dem Landtag eine Vorlage zu unterbreiten, in der höchstens zwei dotierte Aufsichtsratsämter für einen Minister vorgesehen sind. Das Münchner Landgericht verurteilte den ehemaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Anton Donhauser nach neuer Verhandlung wegen gemeinschaftlich begangenen und ver- suchten Betruges zu 15 Monaten Gefängnis. Die gleiche Strafe hatte Donhauser in der Aufklärungssatellit versagte Point Arguello(Kalifornien).(dpa) Der von den amerikanischen Luftstreitkräften am Dienstagabend gestartete Aufklärungs- satellit vom Typ Samos erreichte— wie in einem Teil der Mittwochauflage schon kurz berichtet— nicht die Kreisbahn um die Erde. Zwei Stunden nach dem Start gab die Luft- waffe bekannt, daß die zweite Raketenstufe des Satelliten nicht gezündet habe. Der Sa- tellit bestand aus einer Zweistufen-Atlas- Agena-Rakete und hatte eine fotografische Ausrüstung an Bord. Er sollte Luftaufnah- men speichern und auf Abruf an die Boden- stationen senden. ersten Verhandlung im Mai 1958 erhalten. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe als Revisionsinstanz hatte das Urteil aber auf- gehoben und die Sache an das Münchner Landgericht zurückverwiesen. Bundeskanzler Adenauer hat dieser Tage auf das Schreiben geantwortet, das de Gaulle vor etwa zehn Tagen an ihn gerichtet hat, verlautete in Paris. Das amerikanische Außenministerium hat erklärt, jede Maßnahme, die zu einer Aner- kennung der Teilung Deutschlands führe, gefährde den Frieden der Welt. Mit dieser Erklärung wies das Außenministerium einen am Montag unterbreiteten Vorschlag des Ostblocks zurück, getrennte Friedensver- träge mit Bonn und Pankow abzuschließen. Die Einladungen, die der sowjetische Mi- nister präsident Chrustschow während seiner Franreich-Reise ergehen lieg. werden vor- läufig nicht befolgt werden, nachdem Präsi- dent de Gaulle sein Veto dagegen eingelegt bat, daß Erziehungsminister Joxe, Industrie- minister Jeanneney, Staatsminister Jasqui- not und zehn französische Präfekten unter den gegenwärtigen Umständen Besuche in Moskau machen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr von New Vork sagte Jugoslawiens Staatspräsi- dent Tito auf einer Massenversammlung in Belgrad, der Einfluß der bündnisfreien Na- tionen auf die Weltpolitik sei jetzt so ge- wachsen, daß die Großmächte es nicht mehr wagen könnten, darüber hinwegzusehen. 7 (EFTA) beendeten am Mittwoch ihre zwei⸗ tägige Berner Konferenz, ohne eine unmit- telbare Initiative seitens der EFA zur An- näherung an die konkurrierende Europä- ische Wirtschaftsgemeinschaft EWO) zu un- ternehmen. Auf einer abschließenden Presse- konferenz erklärten die EFTA-Mitglieder, sie überließen es den sechs Staaten des Ge- meinsamen Marktes, den nächsten Schritt zur Beseitigung der Spaltung Europas in zwei Wirtschafts- und Handelsblöcke zu tun. Wie aus einem offiziellen Kommuniqué her- vorgeht, beschloß die Konferenz die Errich- tung eines Beratenden Ausschusses, in dem alle Bereiche des Wirtschaftslebens, ein- schließlich der Arbeitnehmerschaft, vertre- ten sein sollen. Ueber die Beschleunigung des weiteren Zollabbaus zwischen den EF TA- Mitgliedern konnte nur eine prinzi- pielle“ Einigung erzielt werden. Die Frage des weiteren Zollabbaus soll auf der näch- sten Ministertagung besprochen werden, die für Februar 1961 in Genf angesetzt ist. EWG-Gipfelkonferenz in Paris Ein Sprecher der französischen Regie- rung bestätigte am Mittwoch, daß die Re- gierungschefs Frankreichs, der Bundesrepu- blik, Italiens, Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs im Dezember in Paris zu einer Gipfelkonferenz der EWG zusammentreffen werden. Ein genaues Datum liegt noch nicht fest. Die Mitteilung des französischen Spre- chers ist die erste amtliche Bestätigung von Meldungen über eine Besprechung der Re- gierungschefs, die nach dem Besuch des französischen Ministerpräsidenten Debré in Bonn aufgetaucht waren. In Paris hält man es für möglich, daß auch der britische Pre- mierminister Macmillan zur Teilnahme ein- geladen werden wird. 755 2 2 5 5 Y Seite 2 MANNHEIMER MORGEN D d poLITIK Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 238 N 8 9 Kremmener Chrustschows Niederlage Wahrscheinlich bewerkstelligt Nikita Chrustschow soeben seine Abreise aus der Neuen Welt. Es ist ein zorniger Chrustschow, der da sich einschifft, ein Mann, der eine schwere Niederlage hinter sich hat und nun die keineswegs angenehme Aufgabe hat, das Debakel seinen Freunden und Anhängern mundgerecht zu machen. Ihm brennt der Bo- den unter den Füßen. Er kann es sich nicht einmal leisten, seine angekündigten Besuche in Kuba und Nordkorea wahr zumachen, son- dern muß unverzüglich nach Moskau eilen. Als er sich vor Tagen nach New Vork ein- schiffte, hatte er bei seinen Getreuen große Erwartungen erweckt: Jetzt komm ich, Nikita, der kleine Hirtenjunge und werde dem ameri- kanischen Goliath einmal zeigen, was eine Schleuder ist. Es kam aber alles anders, als er es in seiner siegessicheren Phantasie sich ausgemalt haben mag. Aus dem von ihm 80 voreilig provozierten Treffen der Regie- rungshäupter wurde für ihn nichts als eine schlecht geschluckte Lektion in gutem Be- nehmen, der demonstrative Eifer der Sowjet- delegation für Rotchina wäre ohne ihn wahr- scheinlich fruchtbarer gewesen, zumindest wäre die Abstimmung auch nicht negativer verlaufen. Und was nun gar seine letzten Be- mühungen anbetrifft, die Abrüstungsfrage vor die Vollversammlung zu bringen, mußte er es erleben, daß ihn sogar seine neutralen Sympathisanten im Stiche ließen und er eine Abstimmungsniederlage einzustecken hatte, die kaum katastrophaler hätte ausfallen kön- nen. Die Isolation des Ostblocks ist damit vollständig. Um dies der Welt zu zeigen, hätte Nikita sich gewiß nicht persönlich der Versammlung der Vereinten Nationen aufzudrängen brau- chen. Was er nun nach Hause bringt, ist weni- ger, als Moskau vorher zu besitzen glaubte. Zuvor konnte sich der Kreml noch schmei- cheln, daß er in der Frage der Abrüstung zumindest Indien und einen großen Teil der Neutralen hinter sich hätte, und daß trotz aller ideologischen Differenzen auch Tito in dieser Angelegenheit unentwegt hinter ihm Stehen werde. Sie haben sich aber in der historischen Abstimmung von Dienstagnacht der Stimme enthalten und damit die Nieder- lage des sowjetischen Partei- und Regierungs- oberhauptes vollständig gemacht. Chrustschows Reaktion und Laune war dementsprechend. Laut schimpfend wandte er sich wenig später an die Presse, sprach vom Sieg der Kriegstreiber, von der Nieder- lage der Friedenspartei und vor allem davon, daß den Sowjets nun nichts übrig bleibe als das Wettrüsten mitzumachen. Und in dieser Ankündigung liegt die ganze Hoffnungslosig- keit von Chrustschows Position. Als er nach New Lork abreiste, hatte er offenbar einen schweren Kampf in den eigenen Reihen hin- ter sich. Er hatte darauf bestanden, daß die Rote Armee ihre Truppenstärke reduziere, er hatte die These vertreten, daß die Sym- pathie der Neutralen für Rußland offen- kundig beweise, dag der Westen im Abstieg begriffen sei, daß es durchaus nicht aus- geschlossen sei, die Weltrevolution ohne krie- gerische Ausein andersetzung zu bewerkstel- ligen. Mit seinem persönlichen Auftritt in New Lork hatte er alles auf eine Karte ge- setzt, seinen Stalinisten, Maotsetisten, Büro- kraten und Eisenfressern in der Armee zu zeigen, wie er, Nikita, die Weltsituation mei- stere. Er hat sie nicht gemeistert. Sie hat ihn überwältigt und es ist nun die Frage, was wird sich aus dieser außenpolitischen Nieder- lage innerpolitisch für Chrustschow ergeben. Natürlich wäre es abwegig, annehmen zu wollen, daß nun unmittelbar für ihn gefähr- iche Konsequenzen im Zentralkomitee in Moskau beschlossen werden. So unstalini- stisch hat Nikita seinen Apparat wiederum nicht umorganisiert, daß er die zentrale Ge- Walt nicht jederzeit in der Hand hätte. Zu- nächst ist im Gegenteil anzunehmen, daß ein Harter Winter über seine Fraktionsgegner her- einbricht, nachdem es dem Herrn im Hause nicht gelungen ist, den Herbst so in die Scheune zu bringen, wie er sich das gedacht hatte. Chrustschow wird seinen Kurs noch stärker auf Stalin zurückdrehen, als er dies bis jetzt chon mußte. hm wird nichts übrig bleiben, als erneut die Diktatur zu verschärfen, um seiner schadenfrohen Widersacher Meister zu Werden. Auf der anderen Seite werden sich 1e Engpäasse seines Regiments nun noch ver- stärken. Er wird die Armee mannschafts- mäßig nicht so vermindern können, wie das der Industrieaufbau und vor allem die Land- Wirtschaft erheischt. Seine Menschenreserven Werden immer knapper. Gleichzeitig wird da- mit das Selbstbewußtsein der opponierenden Militärs mächtig anwachsen. Wird es dem Parteichef gelingen, abermals diese Armee- Fronde über die Klinge springen zu lassen, wie ihm das bereits zweimal gelang? Wird er sich einen neuen Beria heranziehen müssen und wird er dann diesem vertrauen können? Chrustschow ist eben kein Stalin. Er besitzt Weder dessen Nimbus, noch dessen Festig- keit. Man hat ihn schwach gesehen. Ich will hier keine Prophezeiungen wagen. Das ist weder meine Aufgabe noch mein Wille. Aber daß Chrustschow in seiner Regie- krungstätigkeit sich nun an einer Wende be- findet, ist kaum mehr abzuleugnen. Er kann sich wie Stalin dazu bewegen lassen, alles auf die Karte eines möglichen neuen Welt- krieges zu setzen und damit, ähnlich den Chi- nesen, erneut den Kriegskommunismus und den Anti- West-Kurs proklamieren. Er kann aber vielleicht auch noch seinen Fehler revi- dieren, der darin besteht, daß er doch den Westen und seine Lebenskraft unterschätzt, wenn er glaubt, daß er ihm das Gesetz des Handelns aufzwingen könnte. Lediglich einen Sozialismus in Worten zu verkünden, in Wirklichkeit aber überall Vorherrschaft an- zustreben, das wird sich auf die Dauer auch seine eigene Welt nicht gefallen lassen. Die Zeitgenossen haben nun einmal genug von allen möglichen Hegemonien, seien sie rot, weiß oder schwarz. Technik und Verkehr des industriellen Zeitalters vertragen diese eng- stirnigen Methoden und Vorstellungen von Weltherrschaft nur noch schlecht. Chrust- schowy wird mehr und mehr Mühe haben, das russische Volk auf seiner Generallinie zu halten und seine Gegner und Neider freuen ich darüber, wie er sich seine Herrschaft mmer schwerer macht. Dr. Karl Ackermann Ein Ost- Gipfeltreffen in Vorbereitung Alle KP- Chefs im November nach Moskau? Verzicht Chrustschows auf Reise nach Nordkorea wird in Warschau als Sensation empfunden Von unserem Osteuropa- Korrespondenten Dr. Ernst Halperin Warschau. Der Verzicht Chrustschows auf seinen für Mitte Oktober vor- gesehenen Besuch in Nordkorea(vergl. Aufmacher Seite 1) hat in Warschau sensatio- nell gewirkt, da man vermutet hatte, er werde die Gelegenheit benützen, um mit dem chinesischen Parteichef Mao Tse-tung zu einem Gespräch über die Bereinigung der bestehenden Meinungsverschiedenheiten zusammenzukommen. Diese Meinungs- verschiedenheiten sollen nun bei einem Gipfeltreffen aller kommunistischen Partei- chefs zur Sprache kommen, das am 7. November in Moskau beginnen soll. Wie in Warschau verlautet, sollen die Russen zunächst versucht haben, das Gipfel treffen auf die Parteichefs der Ostblock staaten zu beschränken. Die Rotchinesen hätten jedoch darauf gedrungen, daß auch die kommunistischen Parteiführer aus den nicht- kommunistischen Ländern zum Ge- spräch zugezogen würden, weil sie sich dann Weniger isoliert fühlen würden. Obwohl da- durch der Zwist auf die gesamte kommuni- stische Weltbewegung ausgedehnt wird, haben sich die Russen offenbar gezwungen gesehen, der chinesischen Forderung nach- zugeben. Die rotchinesisch- sowjetischen Differenzen erstrecken sich im wesentlichen auf die fol- genden drei Punkte: 1. auf die Außenpolitik der Sowjetunion und des gesamten Ostblocks. Moskau möchte weiterhin den Weg zu Verhandlungen mit dem Westen über Abrüstung und Entspan- nung offenhalten, während Peking jegliche derartige Verhandlungen ablehnt. Dieser Punkt der Diskussion wird unter dem Deck- mantel eines ideologischen Streites über die Möglichkeit, Kriege zu verhindern, ausge- tragen. Dabei vertritt Peking unter Berufung auf die Schriften Lenins den Standpunkt, Kriege seien unvermeidlich, solange es über- haupt noch kapitalistische Staaten gebe. 2. auf die Einstellung des Blocks zu den neutralen Ländern, vornehmlich den neuen Staaten in Afrika und Asien. Moskau möchte ute Beziehungen zu den prominenten Ver- tretern des Neutralismus, wie Nasser und Nehru, unterhalten, während Peking diese als„bürgerliche Nationalisten“ ablehnt und die Unterstützung des Ostblocks auf die radikalsten antiwestlichen Vertreter und kolonialen Unabhängigkeitsbewegungen be- schränken will. 3. auf die Frage, ob in einzelnen Ländern ein„friedlicher Uebergang zum Sozialismus“ möglich sei. Moskau hält an dieser, erstmals vom XX. Parteitag aufgestellten These fest, Weil sie ihm die Möglichkeit bietet, in Ver- handlungen mit dem Westen den Vorwurf zurückzuweisen, die Sowjetunion wolle die Revolution exportieren. Peking hat kein Interesse an Verhandlungen Moskaus mit dem Westen und hält deshalb an der alten Leninschen These von der unumgänglichen Notwendigkeit der gewaltsamen Revolution fest. Wichtige Erklärung Gomulkas Warschau.(hlp.- Eig. Ber.) Der polnische Kommunistenführer Gomulka will während seiner Unterredung mit Staatssekretär Her- ter einen wesentlichen Unterschied zwischen dessen Einstellung zur Wiederbewaffnung Eine geschlossene Opposition fehlt De Gaulles Pläne einer atomaren Streimacht vor Parlamentsausschüssen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Schon lange wird de Gaulles Leib- und Lieblingsidee einer französischen Ein- Satzwaffe auf Atomgrundlage in den Aus- schüssen der Nationalversammlung disku- tiert. Der federführende Finanzausschuß hat das Regierungsprojekt mit 18 gegen sieben Stimmen, bei acht Stimmenthaltungen, an- genommen. Außer den 16 Mitgliedern des Ausschusses der UNR-Hauspartei und einer kleinen Minderheit von zwei konservativen Unabhängigen haben alle Vertreter der Opposition und der anderen Regierungspar- teien mit Nein gestimmt oder sich zumindest der Stimme enthalten. Der ebenfalls befragte Ausschuß für aus- Wwärtige Angelegenheiten hat den ehemali- gen Staatssekretär Maurice Faure, einen leidenschaftlichen Anhänger der Integrie- rungspolitik und scharfen Gegner des Pro- jektes von de Gaulle, zum Berichterstatter gewählt. Ein anderer klar atlantisch einge- Stellter Politiker, Jean-Paul David, der als scharfer Antikommunist gilt, hat eine offi- zielle Ablehnung des Vorschlages beantragt, Worüber noch vor dem Eintritt in die Ge- neraldebatte abgestimmt werden muß. Mit eben dieser Methode war 1954 im französi- schen Parlament die Europäische Verteidi- gungs- Gemeinschaft zu Fall gebracht wor- den. Es bestehen wenig Zweifel darüber, daß die Parlamentsmehrheit, stünde sie nicht un- ter der Notwendigkeit, eine Mehrheit für ein positives Mißtrauensvotum zusammen zu bekommen, die Vorlage ablehnen würde. Aber die bunt zusammengewürfelte Struktur der Opposition macht die Regierung stärker als sie rein arithmetisch erscheint. Denn was hat die sowjetisch- orientierte Opposition der Kommunisten gegen das Atomrüstungs- Projekt schon mit der Ablehnung der Rechts- radikalen gemein, die vor allem befürchten, daß de Gaulle die militärischen Anstrengun- gen Frankreichs von dem— in den Augen der Rechtsextremisten allein wichtigen Algerien-Krieg abwenden könnte, der ja mit traditionellen Waffen ausgefochten wird. Und diese Gegnerschaft hat wiederum keinerlei gemeinsame Punkte mit den Be- denken der Sozialisten, der bürgerlichen Ra- dikalen, der Christ-Demokraten und der Masse der konservativen Unabhängigen, die überzeugte Anhänger der politischen und militärischen Integrierung im Atlantikpakt und im europäischen Rahmen sind und des- halb die Vorlage scheel ansehen. So haben die untereinander aufgespaltenen Oppositio- nen wenig Aussicht, sich letzten Endes gegen de Gaulles, mit solchem Nachdruck vorge- brachte Anliegen durchzusetzen. (AP) Knapp eine Woche vor der Debatte des französischen Parlaments über die Frage einer eigenen atomaren Streitmacht hat sich Am Mittwoch das Kabinett in Paris noch- mals mit dem Problem befaßt. Eine Ent- scheidung, ob der Regierungschef in der Na- tionalversammlung die Vertrauensfrage stel- len soll, wurde noch nicht getroffen. Die Nationalversammlung wird sich voraussicht- lich am kommenden Dienstag mit der Ver- teidigungskfrage befassen.. f rücksichtis Deutschlands und derjenigen des briti- schen Premierministers Macmillan festgestellt haben. Dies geht aus einem Radio-Interview Gomulkas hervor, das er vor seiner Abreise aus New Lork gab und dessen Text von der polnischen Presse veröffentlicht wurde. In seiner Unterredung mit Herter wurde, wie Gomulka erklärte, neben den polnisch- amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen auch die Frage der deutschen Wiederbewaffnung besprochen. Dazu führte Gomulka in dem Interview wörtlich aus:„Formell operierte Herr Staatssekretär Herter mit demselben Argument, mit dem auch Herr Macmillan operiert hatte, nämlich daß die westdeutsche Regierung auf die Anwendung von Gewalt zur Verwirklichung ihrer Gebietsansprüche Verzichtet habe. In der Art, wie diese Ange- legenheit von Herrn Herter dargestellt wurde, bestand jedoch ein wesentlicher Unterschied zwischen dem, was Herr Herter sagte, und dem, was Herr Macmillan erklärt hatte.“ Es sei dies, so erklärte Gomulka wörtlich,„ein Unterschied, mit dem wir zufrieden sein kön- nen, der uns Grund zur Befriedigung gibt“. Dabei habe er, wie er ausdrücklich hervor- hob, in dieser Angelegenheit keinerlei Zu- sicherungen von Herter erhalten. Kiesinger antwortet der SpD Stuttgart.(tz. Eigener Bericht) Minister- Präsident Kiesinger wies am Mittwoch vor der Landes pressekonferenz die am Vortage von Sprechern der SPD- Landtagsfraktion geäußerte Vermutung zurück, die Regie- rungsparteien hätten den SPD-Gesetzent- wurf zur Einführung des neunten Schuljah- res aus bösartigen Motiven abgelehnt. Es habe keineswegs die Absicht bestanden, die Opposition zu kränken. Die Abgeordneten der CDU, FDP/DVP und des BHE hätten sich bei ihrer Entscheidung von rein sach- lichen Ueberlegungen leiten lassen. Das Pro- blem lasse sich eben nicht so realisieren, wie die SPD das wünsche. Kiesinger unterstrich wiederholt, die Koalition und die Regierung wünschten ein gutes Zusammenarbeiten mit der Opposition. 80 Prozent des dem Landtag von der Opposition vorgelegten Materials befinde sich bereits bei der Regierung in Arbeit. Ferner teilte Kiesinger mit, daß die Regierung über die Haltung des Landes im Fernsehstreit mit dem Bund noch keinen Beschluß gefaßt habe. Er persönlich halte Den„Meersburger Plan“ zu Errichtung von vier Landschaftsverbänden im Raume Baden- Württemberg bezeichnete Minister- Präsident Kiesinger vor der Presse als einen begrühgenswerten Diskussionsbeitrag zu der Frage der künftigen Struktur des Landes. Bei all diesen Planungen müsse jedoch das Prinzip der Einfachheit und Sparsamkeit be- t. Werden. Vier Landschaftsver- bande aber würden zu kostspielig und kom- Pliziert sein. N Pankow gibt Transit- Behinderung zu Ostblockhandel mit Westberlin hat keinen großen Umfang Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. Das Ministerium für den Außen- und Innerdeutschen Handel des Zonenregi- mes hat am Mittwoch die Behinderung von Warenlieferungen aus den Ostblockstaaten nach Westberlin bestätigt. In einer sich widersprechenden amtlichen Erklärung wird einerseits behauptet, es habe sich im Tran- sitverkehr im Vergleich zu den letzten Jah- ren nichts geändert, während sie anderer- seits zugibt, die Genehmigungspraxis werde neuerdings zum Schutz der Zone— und da- mit zu Lasten des Handelsverkehrs mit den verbündeten Ostblockstaaten— gehandhabt. Es wurde zum Ausdruck gebracht, die Tran- sitgenehmigungen seien bei solchen Waren verweigert worden, die Westberlin in Ost- blockländern beziehen wollte, obwohl gleich- wertige Güter auch von der Zone angeboten wurden. Westberliner Wirtschaftskreise erklärten. hierzu, das Zonenregime mache sich lächer- lich, wenn es den Bezug von Waren aus Polen und der Tschechoslowakei durch Westber- liner Firmen als Sabotage am Interzonen- Handel hinzustellen versuche. In Wirklich- keit gehe es den Machthabern in Pankow darum, über ein unfaires Mittel die wirt- schaftliche Konkurrenz des Ostblocks auf dem eigenen Markt auszuschalten. Das Vorgehen Pankows wird in West- berlin mit ausgesprochener Gelassenheit re- Sistriert. Die Senatsverwaltung für Wirt- schaft und Kredit hat sogar verlauten las- sen, sie habe erst durch Pressemeldungen von der Angelegenheit erfahren. Andere Stellen erklärten ergänzend, auch in der Vergangenheit hätten die zonalen Zollbehör- den in Einzelfällen einige der jährlich höch- stens drei Dutzend Anträge obne Begrün- dung abgelehnt. Wenn man davon weiter kein Aufhebens gemacht habe, läge dies an dem unbedeutenden Platz, den der West- berliner Osthandel in seinem Handelsvolu- men beanspruche. Bei einer jährlichen Ein- fuhr von 846,7 Millionen Mark und einer Ausfuhr von 1128, 4 Millionen Mark entfle- len zum Beispiel auf Polen nur Güter für 30,6 beziehungsweise 20,8 Millionen Mark. Sitzung des Europaischen Parlaments in Straßburg De Gaulles Pläne stoßen auf heftige Kritik Erklärungen der Präsidenten der Europäischen Gemeinschaften eröffneten die Debatte Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Straßburg. Was wird aus den Europäischen Gemeinschaften? Stehen wir an einer Wende der Europa-Politik? Diese Fragen standen am Mittwoch im Mittelpunkt der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg. Alle Fraktionen hatten eine Anfrage eingebracht, in der um Auskunft gebeten wurde, ob die„zwischen den Regierungen der Sechs geführten Aussprachen die Tätigkeit und die Rolle der euro- päischen Institutionen beeinflußt haben oder beeinflussen können“. Eine bündige Ant- Wort auf diese Frage konnte nach Lage der Dinge nicht erwartet werden. Aber die Aussprache zeigte, daß die Sorge über die verschiedenen Aeußerungen des franzö- sischen Staatspräsidenten de Gaulle unverkennbar groß ist. Es zeigte sich weiterhin, daß de Gaulles Pläne, die an die Stelle der Integration das Prinzip einer bloßen Zusammenarbeit sou- veräner Regierungen setzen wollen, von den gaullistischen Abgeordneten und einigen Auhßenseitern abgesehen, bei niemandem in Straßburg Unterstützung findet. Die Präsi- denten der Europaischen Gemeinschaften zogen sich zwar auf das unangreifbare Ter- rain einer gehobenen Diplomatensprache zu- rück, lieben aber die Gelegenheit nicht un- genutzt, einige ernste Mahnungen mehr oder minder deutlich durchblicken zu lassen. Am unverbindlichsten äußerte sich der Euratom- Präsident, der Franzose Etienne Hirsch. Sei- nes Wissens, meinte er, fasse keine Regie- rung Vorschläge ins Auge, die geeignet wä⸗ ren, die Stellung der Gemeinschaften zu be- einträchtigen. ES war bemerkenswert, daß der Repräsentant derjenigen Behörde, die von europäischen Neuordnungsplänen am stärksten bedroht ist, unbewegten Gesichts erklärte, die Euratom- Kommission werde * seien, wenn man eine feste, ihre Arbeit unverändert fortsetzen. Deut- licher wurde der Präsident der Montanunion, der Italiener Piero Malvestiti. Eine offizielle Mitteilung habe er nicht erhalten, sagte er verschmitzt, somit sei es verfrüht, Schlüsse zu ziehen. Aber dennoch sei festzustellen, daß supranationale Befugnisse notwendig dauerhafte europäische Gemeinschaft wolle. Ein Europa auf der Basis eines Vetorechts sei nichts an- deres als ein geteiltes Europa. Als Letzter brachte Walter Hallstein, Vor- sitzender der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft, eine sehr akademische Unter- suchung über den Sinngehalt der Begriffe „Exekutive“ und„Supranationalität“ sowie über die Arbeitsweise der EWG zum Vortrag. Es schien, als wolle Hallstein die politische Bedeutung der EWG- Kommission bewußt herabmindern. Die großen wirtschaftspoli- tischen Entscheidungen, betonte er, oblägen dem Ministerrat. Die EWGG- Kommission sei Anreger, Initiator, Hüter des Vertrages und schließlich„schieds richterlicher Gehilfe bei der Findung der Kompromisse zwischen den Regierungen— wenn man will: bei der inter- gouvernementalen Zusammenarbeit“. Im übrigen brauche er„nicht zu sagen, daß die Einfügung unserer Gemeinschaft in eine Organisation, in der das Einstimmigkeits- Prinzip gilt, eine entscheidende Veränderung, eine Schwächung unserer Gemeinschaft be- deuten würde“. In der Aussprache flelen schärfere Worte. Während die Gaullisten Alain Peyrefitte und Christian de la Malene teilweise mit Leiden- schaft de Gaulle verteidigten, war das Echo ansonsten, quer durch Fraktionen und Na- tionalitäten, negativ. Besonders empört zeig- ten sich die Straßburger Abgeordneten über de Gaulles Vorwurf, den er auf seiner Presse- konferenz vom 5. September erhoben hatte, daß die supranationalen Institutionen nur funktionierten,„solange nichts Ernstes ge- schieht“. Von verschiedenen Rednern wurde diese Kritik mit einem Gegenangriff gegen den Ministerrat beantwortet, der die Arbeit der Europäischen Gemeinschaften mehrfach blockiert habe.„Hier wird die Rolle des Par- laments herausgefordert“, rief der Vorsit- zende der sozialistischen Fraktion, der sozial- demokratische Bundestagsabgeordnete Willi Birkelbach. Die europaischen Völker wollten keinen Schritt nach rückwärts, ergänzte für die Liberalen der französische Abgeordnete René Pleven. Jelefonat aus Bonn: Der Teufelskreis Die Meldung, die uns Deutsche von dem aufsehenerregenden Erfolg des Bonner Wis- senischaftlers Professor Groth in Kenntnis Setzte, brachte die Bundeshauptstadt gestern in Bewegung. Es geht um nicht Weniger als um Forschungsarbeiten auf dem Ge- biete eines Zentrifugalverfahrens zur IS0O- lierung von Uran. Selbstzufrieden berichtet Professor Groth von seinen Versuchen und und Experimenten, von seinen kernphysika- lischen Forschungen, die 1941 begonnen haben und die er nach dem Kriege schließ- lich in Zusammenarbeit mit einer Firma Wieder aufnahm. Dabei betont er, daß sich die Bundesrepublik strikt an ihre Verpflich- tungen halte, keine Kernwaffen zu produzie- ren. Zusätzlich weist die Bundesregierung auf die in dem Vertrag über die Westeuro- päische Union enthaltenen Rüstungskontrol- len hin, und das Atomministerium unter- streicht jene Schutzmaßnahmen, die sich aus dem Bundesatomgesetz, seiner Anmelde- Pflicht und seinen besonderen Sicherungen ergeben. Das alles klingt beruhigend, aper Wahrscheinlich zu schön. Dahinter droht, ob Wir es wollen oder nicht, jener entsetzliche Teufelskreis, in dem auch wir Deutsche wie- der schuldlos schuldig werden können. Die Möglichkeit, daß auf die Dauer auch kleine und kleinste Länder durch das von Groth entwickelte Verfahren zur Atommacht wer- den könnten, hat die Welt aufgescheucht. Eine sensationelle Aufmachung der bri- tischen Zeitung„News Chronicle“ von der „Atombombe des kleinen Mannes“, ein be- sorgter Leitartikel der„Washington-Post“, der vor kommenden„atomaren Erpressun- gen“ Warnt, lassen erkennen, was hier an- gerührt wird. Professor Groth bestreitet das nicht. In einem Interview meinte er, die Dinge lägen noch in der Zukunft. Sie seien Aber letztlich in der Verantwortung der Politiker und nicht in der Verantwortung der Wissenschaftler. Zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten von Amerika besteht ein Abkommen über wissenschaftliche Zu- sammenarbeit. Als sich im Juli in Bonn Beamte beider Staaten trafen, sah man sich durch Professor Groth Plötzlich einem Weg gegenüber, der nicht nur zur Energiever- billigung hinzuführen schien, sondern weite- ste Auswirkungen auf das atomare Gleich- gewicht, auf die bestehenden Machtverhält-⸗ nisse in der Welt und auf das angelsächsische Monopol im wesentlichen Bereich haben Konnte. Deshalb wurde die Bundesregierung alarmiert. Sie drang auf eine Absicherung des neuen Verfahrens. Es dürfe nicht in fremde Hände fallen, hieß es. Mit fremden Händen sind hier wohl in erster Linie die Ostblock- Staaten, vor allem die UdssR und auch China, gemeint. Seit Mittwochabend ist be- kannt, daß eine Anmeldung beim Patentamt erfolgte und daß sie auch angenommen Wurde. Aber reicht das? Wird damit sicher- gestellt, daß auch auf die Dauer das, was der Forscher zum Nutzen der Menschheit suchte, nicht zum tödlichen Schaden wird? Hier müßte einiges mehr geschehen. Ruch der Geheimhaltungsparagraph des Straf- gesetzbuches, einschließlich seiner militä- rischen Seite, ist unzulänglich, verpflichteten Wir uns doch selbst aus der Kernwaffen Produktion herauszubleiben, nicht aber aus der friedlichen Forschung. Wir mögen weiter schwören, daß wir keine Atomwaffen herstellen. Aber das ver- bessert die Sache selbst sehr wenig. Ein völ- liger Verzicht auf die Fortsetzung der For- schung und auf die Nutzung unserer Kennt- nisse für die Industrie käme einer welt- fremden Flucht gleich. Der Teufelskreis zwi- schen Forschung, friedlichem Fortschritt und Vernichtung mag uns schrecken, aber er ist heute nicht mehr zu beseitigen. Er will über- Wunden werden. Deshalb sollte die Bundes- regierung, und zwar in Uebereinstimmung mit den Wissenschaftlern, vor allem aber auch mit den Wirtschaftlern— mit allen denen, die Geld verdienen möchten, mit dem, Was Forscher finden, einiges daransetzen, daß Geheimhaltung und allgemeine Siche- rung konsequent beachtet werden. Hier liegt auch eine Aufgabe für das Parlament, das sich ja in der nächsten Zeit mit der Frage einer Grundgesetzergänzung für den Not- stand auseinandersetzen muß. Hugo Grüssen „Kein einseitiger Verzicht“ Bonn.(dpa) Der Wehrexperte der SPD, Fritz Erler, stellte im SpD- Pressedienst fest, daß die deutschen Sozialdemokraten zur Frage der atomaren Bewaffnung Großbri- tanniens die Auffassungen Gaitskells teilen Würden und nicht die des Mehrheitsbeschlus- ses des Labour-Kongresses in Scarborough. Bundesverteidigungsminister Strauß sollte deshalb nicht, wie er es schon getan habe, Weiter darauf spekulieren, daß er diesen Be- schluß gegen die deutschen Sozialdemokraten als innenpolitisches Schlaginstrument ver- Wenden könne. Die Sp habe nie die For- derung erhoben, daß die westliche Welt die atomaren Waffen einseitig aus der Hand ge- ben solle und werde das auch nicht tun, er- klärte Erler. Sei werde aber dafür eintreten, daß das Abrüstungsgespräch nicht total blok- kiert werde. Abrüstung auch bei den nuklea- ren Waffen sei für die SpD nur auf der Basis der Gleichzeitigkeit, Gleichwertigkeit und der effekiven Kontrolle denkbar. Spannung im Kongo verschärft Leopoldville/ Brüssel,(dpa) Die Weige⸗ rung des UNO- Beauftragten Dayal, den UNO- Schutz für Patrice Lumumba aufzu- heben, hat das gespannte Verhältnis zwi- schen den Vereinten Nationen und den Kon- golesen weiter verschärft. Es hat jedoch den Anschein, daß der Armee- Oberbefehlshaber Oberst Mobutu nicht entschlossen ist, die Verhaftung des ehemaligen Ministerpräsi- denten mit Gewalt durchzusetzen. Mobutu erklärte am Mittwoch, daß er die Antwort Hammarskjölds auf seine Forderung ab- warten wolle. Soldaten der kongolesischen Nationalarmee, die vor Lumumbas Residenz Posten stehen, zeigten dagegen Ungeduld und sagten, daß sie selbst handeln würden, wenn Mobutu noch mit der Verhaftung Warte. — Weitere Berichte Seite 17 rte 0 —— 2 * 8 en gan nenen. E d Herne a. 11 * oa 2 2 9 22289 28 Nen 177 n n r o= e- 1 „— 5 2— 9 2 2 1 dem Wis- mntnis stern niger Ge- Iso- ichtet und Sika- nnen Uieg- irma sich flich⸗ Uzie- rung duro- rol- nter- aug elde- ngen aber it, ob liche Wie- Die leine roth Wer- ucht. bri- der be- 8b, Sun- An- t das die seien der tung den steht Zu- Bonn sich Weg ver- eite; eich- hält ische aben rung g des mde nden ock- auch be- tamt men her- Was eit ird? Luich traf litä- eten en- aus Wir ver- völ⸗ For- unt- velt⸗ Zwi- und r ist ber- des- nung aber en Jem, zen, che- liegt das rage Not- ssen PD, fest, zur bri- eilen lus- ugh. DUte abe, Be- aten ver- For- die 82 er- ten, lok- lea- asis und ft ige den zu- Wi⸗ on- den ber die asi⸗ utu vort ab- hen enz fuld len, ung Nr. 238/ Donnerstag, 13. Oktober 1960 WEIT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Sieben Bergleute, die, wie wir gestern meldeten, in den frühen Morgenstunden des Dienstag infolge eines Stolleneinbruchs in der Hauptzeche des Hickleton-Bergwerks in Vorkshire England) unter Tage eingeschlos- sen worden waren, konnten nach Igstündi- gen fleberhaften Rettungsarbeiten am spä- ten Abend befreit werden. Sechs von ihnen konnten sofort zu ihren Angehörigen zu- rückkehren, während einer leichte Ver- letzungen davongetragen hatte und ins Krankenhaus gebracht wurde. * In den schottischen Bergen ist am Diens- tag der erste Schnee auf den britischen Inseln in dieser Saison gefallen. * Zwischen Großbritannien und Schweden ist am 11. November der Telefonverkehr über das erste direkte Telefonkabel zwischen bei- den Ländern aufgenommen worden. * Die Atomkommission in Brüssel hält die vorgesehene Versenkung französischen Atom- mülls ins Mittelmeer zwischen Nizza und Korsika angesichts der getroffenen Sicher- heitsvorkehrungen für ungefährlich. Dies teilte auf Anfrage ein Sprecher der Kom- mission zu der Protestwelle aus Monaco und anderen Anliegergebieten gegen das Expe- riment mit, das am 14. Oktober beginnen soll. Verantwortlich für das Unternehmen ist das französische Atomenergiekommissa- riat, die Euratom- Kommission hat jedoch zugestimmt. . 1050 000 ausländische Touristen haben Italien während der Olympischen Spiele be- sucht, wie der italienische Fremdenverkehrs- minister Alberto Folchi vor dem Parlament bekanntgab. Dies waren etwa 25 Prozent mehr Touristen als in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Das Lawrence Radiation Laboratory an der Universität von Kalifornien/ USA hat festgestellt, daß unterirdische Atomexplo- sionen eine neue Möglichkeit für den Erz- bergbau der Zukunft sein könnten. Nach Ansicht der Fachleute ist es möglich, mit einer einzigen Kernexplosion Millionen Ton- nen Erz zu lösen, ohne daß Strahlung an die Oberfläche dringt. Die Strahlenvergif- tung des Erzes soll weder gefährlich noch schädlich für die Qualität der Förderung sein. * Ein australischer Taxifahrer, der glaubt die Entführung des kleinen Graeme Thorne in Sydney gesehen zu haben, wird als Kron- zeuge in dem Prozeß gegen Stephen Leslie Bradley aussagen. Der in Ungarn geborene Australier Bradley, der als mutmaßlicher Entführer und Mörder des siebenjährigen Graeme Thorne im Hafen von Colombo fest- genommen wurde, wird nach seiner Aus- lieferung nach Australien vor Gericht gestellt Werden. Er hat bisher seine Unschuld be- teuert. 8 Der zehnjährige Benny Blomgren aus Stockholm ist am Dienstag von seinem Vater neben einem Schuppen auf dem Gelände des Hammarby-Stadions erwürgt aufgefunden worden. Nach Ansicht der Polizei ist der Junge das Opfer eines Sexualverbrechers ge- worden. Kurze Zeit nach der Entdeckung der grauenvollen Tat stellte sich ein 19jähriger Arbeiter freiwillig der Polizei und gestand den Mord. * Für die Fischer auf den Inseln der West- küste Norwegens ist eine schwimmende Bi- bliothek in Betrieb genommen worden, die rund 3000 Bände umfaßt. Sie wird 149 kleine Gemeinden mit Lesestoff versorgen und ist als Ergänzung zu dem Bibliothekswagen ge- dacht. der durch die ländlichen Gebiete Ost- Norwegens zieht. * Mehrere schwere amerikanische Kriegs- schiffe des zweiten Weltkrieges sollen ver- schrottet werden. Wie das amerikanische Marineministerium bekanntgab sind dies die beiden je 35 000 BRT großen Schlichtschiffe „North Carolina“ und„Washington“ und die beiden je 35 000 BRT großen Schlachtschiffe zer„Alaska“ und„Guam“. Nach Abschaffung dieser überflüssigen Einheiten werden nur noch acht Schlachtschiffe des zweiten Welt- krieges in der Marinereserve verbleiben; keines befindet sich im aktiven Dienst. Kein Platz für Gangster und Strolche Los Angeles besitzt das Vorbild einer leistungsfähigen Polizei/ Niedriger Personalstand Harte Ausbildung und Wendigkeit im Ein- Satz kennzeichnet die Polizei von Los Ange- les, deren Streifendienste ein Gebiet von 1182 Quadratkilometern Flächenausdehnung si- chern. In den letzten zehn Jahren wurden 200 ihrer Beamten ins Ausland gerufen, um aus- ländischen Polizeibehörden ihre Erfahrungen in der Heranbildung befähigter Polizisten und in der Routine der Verbrechensbekämp- fung zur Verfügung zu stellen. Darüber hin- aus hat Los Angeles' Polizeipräsidium bisher aus mehr als 50 Nationen Vertreter der Ju- Stizvollzugsorgane zur Besichtigung seiner inrichtungen und zu Gesprächen mit seiner Beamtenschaft empfangen. Los Angeles steht in dem Ansehen, den Prototyp einer intelligenten, wendigen und umgänglichen Polizei zu besitzen. Sie ver- dankt diesen Ruf vor allem ihrem Polizeichef William H. Parker, der, besessen von seiner ungewöhnlichen Aufgabe, durch den strate- gisch ausgewogenen Einsatz von rund 4600 Beamten die Sicherheit eines rasch wachsen den Großstadtgebietes mit 2,5 Millionen Ein- Wohnern zu gewährleisten, eine einzigartige Methode entwickelte. „Es ist praktisch unmöglich“, erklärt er, „mit der zur Verfügung stehenden Personal- stärke die Stadt vollkommen abzudecken. Dennoch bin ich überzeugt, daß eine kleine Zahl intelligenter, gut ausgebildeter Polizei- beamter weit mehr leisten kann als eine Sröhere Zahl, die auf der Basis der rohen Gewalt operiert.“ Der Personalstand der 14 Polizeireviere innerhalb der Stadt richtet sich nach den auf Grund vorliegender Verbrechens- und Ver- kehrsstatistiken in jedem einzelnen Bereich zu erwartenden Einsätzen. Die Notwendig- keit zu dieser Personalpolitik ergab sich nach dem zweiten Weltkrieg, als mit dem starken Anwachsen der Bevölkerung eine immer grö- Bere Anzahl von Automobilen die Straßen füllte, Zur Zeit sind über 1,2 Millionen Fahrzeuge registriert, und da Los Angeles' Straßen, Hochstraßen und Schnellwege nicht unter Berücksichtigung solcher Gesamtzah- len geplant wurden, hat sich der Verkehr zu einem Hauptproblem der Stadt entwickelt. Ihm versucht Los Angeles! Verkehrspoli- zei durch den Einsatz von Hubschrauber- Spezialpatrouillen gerecht zu werden, die Während der Spitzenverkehrszeiten die dich- testbefahrenen Straßen und Schnellwege ab- fliegen. Durch Luftbeobachtung und ein „Sigalert“-System, dem mehrere Radiosta- tionen in der Stadt angeschlossen sind, ist es möglich, den Verkehr flüssig zu halten: Ver- kehrsstockungen und Unfallorte werden an die Bodenstreifenwagen durchgegeben und Autofahrer vor den entsprechenden Gebieten gewarnt. Der Handel mit Narkotika ist ein weite- res Problem, auf das die Polizei in Los An- geles ihr besonderes Augenmerk richtet.„Ob- Wohl in diesem Kampf unser letztes Ziel die Ausmerzung der Lieferanten ist“, stellt Po- lizeichef Parker fest,„müssen wir auch den Süchtigen finden, der sich ja leicht eines Ver- brechens schuldig macht, nur um das Geld für seine Sucht aufzutreiben.“ Ein Großteil der Arbeit gilt ferner der alarmierend angestiegenen Jugendkriminali- tät, der Bekämpfung des Lasters, dem die Filmmetropole Hollywood einen günstigen Nährboden bieten könnte, sowie der Abwen- dung einer Invasion organisierter kriminel- ler Banden. Los Angeles' Polizei setzt sich mit all die- sen Problemen täglich so nachdrücklich aus- einander, daß sie nicht nur den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit zu geben vermochte, sondern sich selbst auch den grollenden Re- sbekt der Strolche und organisierten Gauner überall auf der Welt erwarb. Denn in der Unterwelt ist es fast schon zu einem unum- stößlichen Lehrsatz geworden! In Los Ange- les kann man nicht leben. Ein Teil der täg- lichen Arbeit besteht darin, Tips auszuwer- ten, die es ermöglichen, anreisende Strolche in unmiß verständlicher Weise schon am Ort ihrer Ankunft zur Umkehr zu bewegen. Die Oeffentlichkeit allerdings erfährt kaum da- von. Ehe Los Angeles einen Bewerber in die Reihen seiner Polizeibeamten aufnimmt, werden zunächst seine Herkunft und seine Verhältnisse einer strengen Prüfung unter- zogen, die sich auch auf Familie, Freunde, Nachbarn und Geschäftspartner, manchmal sogar auf flüchtige Bekannte erstreckt. Da- nach stehen eingehende Tests bevor, die fest- stellen, ob der nötige geistige, seelische und körperliche Habitus für einen Dienst in der Polizei vorhanden ist. Nur ein geringer Prozentsatz der Bewer- ber hält diesen Prüfungen stand. Der letzte Schritt führt in die Polizeiakademie von Los Angeles, die an einem ruhigen Berghang ge- legen ist. Hier beginnt ein zwölf wöchiges har- tes und anstrengendes Ausbildungspro- Kontrollzentrale für Funkstreifenwagen im links vorne steht mit den Besatzungen der beiden Telefonistinnen rechts Meldungen über Telefon entgegennehmen. Polizeipräsidium Los Angeles. Der Beamte Streifenwagen in Verbindung, während die AD- Bild gramm. Es leistet Gewähr dafür, daß sich der neue Polizeibeamte nach Verlassen der Aka- demie in bester körperlicher Verfassung be- findet, einen scharfen Geist besitzt und im Umgang mit seiner Dienstausrüstung erfah- ren ist. Die Gehälter in Los Angeles gehören zu den höchsten, die in den USA an Polizei- beamte gezahlt werden. Doch kein Bewerber würde nur deswegen die harten Tests und den schwierigen Dienst auf sich nehmen wol- len. Polizeichef Parker ist sich auch darüber im klaren, daß beste körperliche Kondition, die periodisch vorgenommene ärztliche Un- tersuchungen sicherstellen, ihre Ergänzung in geistiger Weiterbildung finden müsse. So läßt er den Dienst für Polizeibeamte, die Col- lege-Kurse besuchen wollen, möglichst so einteilen, daß sich Dienst und Unterricht nicht überschneiden. 8 Die Richtigkeit des Weges, der in Los Angeles eingeschlagen wurde, bestätigen die reichen Erfolge in der Praxis. Das Verhält- nis von zwei Polizeibeamten pro 1000 Ein- wohnern liegt niedri als in den meisten amerikanischen Großstädten. Dennoch ist bei geringeren Kosten für den einzelnen Steuer- zahler der Prozentsatz der verhafteten Geset- zesbrecher höher als anderswo. Der Personal- stand der Polizei konnte mit dem raschen Anwachsen der Einwohnerzahl nicht Schritt halten. Verbesserte Methoden des Streifen- dienstes, der Ermittlungs- und Laborato- riumsarbeit gewähren aber nach wie vor einen wirkungsvollen Schutz der Bevölke- rung. Beispielsweise wurde eine Kartei einge- richtet, in der alle bekannten Gesetzesüber- treter und Zentralpunkte registriert sind, die Los Angeles im Kampf gegen das Laster im Auge behalten muß. Die Laboratorien ent- wickelten eine Methode, mit deren Hilfe durch Verwendung von Silbernitrat latente Fingerabdrücke auf poröser Oberfläche sicht- bar gemacht werden können. Eine modifi- zierte pantaskopische Kamera wurde kon- struiert, die die Aufnahme von Oberflächen in größerem oder kleinerem Maßstab als nor- mal gestattet. Daneben steht die Entwicklung eines automatisch verschlüsselnden Senders, der zur raschen Ermittlung von Einbruchs- und Raubüberfallverdächtigten eingesetzt wird. Eine Entlastung für den Außendienst bedeutet schließlich die Gruppe von Zivili- sten, die als Parkplatzkontrolleure die Tau- sende Kilometer Straße abgehen, für die Parkbeschränkungen bestehen. Los Angeles' Polizei ist nicht der Ansicht, daß sich ihre Pflichten in der Verhaftung und Festsetzung eines Verbrechers erschöpfen. Ein Rehabilitationszentrum wurde in der Nähe von Saugus, etwa 65 Kilometer von Los Angeles entfernt, errichtet, wo dem Gestrau- chelten eine Chance geboten wird, sich wie- der zu einem nützlichen Mitglied der Gesell- schaft zu entwickeln. Diese Institution— sie besteht bereits sechs Jahre— fand überall in den Vereinigten Staaten Nachahmung. Der Mehrzahl der Gefängnisinsassen wird dar- über hinaus Beschäftigungstherapie gewährt, die land wirtschaftliche und berufliche Aus- bildungsprogramme einschließt. Gemeinsam mit dem Staatlichen Arbeitsamt wurden Eig- nungstests und ein Lenkungssystem ausge- Arbeitet, die die berufliche Unterbringung des Häftlings nach seiner Entlassung zum Ziel haben. Los Angeles! Polizisten sind als höflich und tüchtig bekannt. Das Ansehen, das sich ihre vorbildliche Organisation und ihr her- vorragender Ausbildungsstand in den USA und im Ausland erringen konnten, und das Vertrauen, das die Bürger ihrer Stadt in sie setzen, verleihen ihnen die nötige Kraft, um sich immer wieder gegen die Angriffe zu Wehren, denen sie in ihrem Dienst ausgesetzt sind. Solche Angriffe, oft Säureattentate, sind ein deutlicher Hinweis auf die Schwierigkeit der zu leistenden Arbeit, da eine Polizei. die ohne Furcht und Begünstigung ihre Pflicht tut, notwendigerweise äußerst Vorsichtig zu Werke gehen muß. Im Durchschnitt geben jährlich fünf Be- amte ihr Leben im Dienste der Allgemein- heit. 1500 bis 2000 ziehen sich Verletzungen Während ihres Einsatzes zu. Fast nie wird einem Polizeibeamten Lob für seine Arbeit ausgesprochen, die dem Schutz vor Verbre- chen und Rücksichtslosigkeit im Verkehr gilt. Anerkennung findet er meist erst nach sei- nem Tode oder im Kreis seiner Kameraden — aber nur selten in der Oeffentlichkeit. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Wechselnde, zeitweilig etwas auflockernde Bewölkung und abnehmende Winde aus West bis Süd- West. Vereinzelt auch noch leichte Schauer. In der Nacht etwas mehr aufklarend mit örtlichem Frühnebel und vereinzelt geringer Bodenfrost. Am Tage Erwärmung kaum viel über 10 Grad. Uebersicht: Während sich das Tief über Dänemark langsam abbaut, nähert sich schon eine neue kräftige atlantische Zyklone, 80 daß kein beständiges Wetter zu erhoffen ist. Sonnenaufgang: 6.43 Uhr. Sonnenuntergang: 17.40 Uhr. Vorhersage- Karte för 13.10. 0-7 Uhr 99510001092 1 — 3 5 — *. looo Hoporondo 5 100 68 24 27 7 G Stocchoſm) 1005 N 8 3 2 onnheim O windstih Nordwind 0 Ostwind wolkenlos 0 10 Km/h 20 Km heiter halb bedeckt Sd wind- Westwind 3O H i 40 Km H wolkig bedeckt VAR M FRONT KALTFRON a Soden A in der Hehe ANA . OKKLU SON 5 warme W kalte Luftströmung Schaber g Gewitte: Regen Nebel 9 Niesein * Schnee , Niederschlagsgebiet Luftdruck in Milſibar, Temp. in C Grad i- Hoch. T Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 12. Oktober Rhein: Maxau 518(E11); Mannheim 353 (16); Worms 267(11); Caub 242(—2). Neckar: Plochingen 121(2); Gundels- heim 162(½½2); Mannheim 343(13). Fernsehen beeinflußt den Wohnungsbau Keine andere Erfindung habe es ver- mocht, das menschliche Gemeinschaftsleben innerhalb kürzester Zeit so zu verändern wie das Fernsehen, erklärte der britische Architekt Strachan auf einer Konferenz ver- eidigter Bausach verständiger in London. Es zeige sich immer mehr, dag beim Hausbau besondere Rücksicht auf die Erfordernisse des TV-Zeitalters genommen werden müsse. In Zukunft werde die Wohnung des Durch- schnittsengländers ein separates Fernseh- zimmer enthalten, ebenso aber auch einen Raum zum Lesen und Arbeiten, der abso- lut„Fernsehfrei“ sein müsse. Auch in anderer Beziehung läßt sich nach den Ausführungen des britischen Architekten erkennen, daß ein Struktur- wandel im britischen Wohnungsbau einge- setzt hat. Die Ueber völkerung und die Knappheit an Bauland zwängen zur Ver- kleinerung der Wohnungen, und die zu- nehmenge Zahl mitarbeitender Ehefrauen mache es erforderlich, daß die Wohnungen mit Zentralheizung, Warmwasser und ar- beitserleichternden Kücheneinrichtungen ausgestattet seien. Schließlich sei es auch ratsam, beim Bau von Häusern für besser situierte Bevölkerungskreise Platz für zwei Autos pro Familie einzuplanen. Europäer Stipendien Das Universitätsinstitut für Europä- ische Studien in Turin hat für das Hoch- schuljahr 1960/1 30 Stipendien für italieni- sche und ausländische Schüler zur Ver- fügung gestellt. Die Vorlesungen dienen einer akademischen und beruflichen Aus- bildung. Im kommenden Studienjahr wer- den sie vor allem den politischen, recht- lichen und wirtschaftlichen Problemen Europas gewidmet sein und von Profes- soren aus verschiedenen Ländern sowie von Fachkräften der internationalen Organi- sation abgehalten werden. Transportpläne Die Ausarbeitung einer einheitlichen eu- ropäischen Transportpolitik ist eine schwie- rige und langfristige Aufgabe, an die aus begreiflichen Gründen die EWG- Kommission mit großer Vorsicht herangeht. Sie ersuchte vor einiger Zeit den Beratenden Transport- ausschugß, in dem alle Interessengruppen vertreten sind, um die Aufstellung einer Prioritätsliste für die zu verwirklichenden gemeinsamen internationalen Transportre- geln. Dieser Bericht liegt jetzt vor und ent- hält zwei Abschnitte. Der erste ist den vor- dringlichen Fragen gewidmet, der zweite denjenigen Regeln, die in einer späteren Etappe ausgearbeitet werden können. Als vordringlich betrachtet der Ausschuß über- raschenderweise das Studium der Arbeits- bedingungen und der Sozialversicherungen, eine Angelegenheit, die die gemeinsame Transportpolitik nur indirekt betrifft und grundsätzlich im europäischen Raum schon Als geregelt gelten kann. Für den Straßen- transport empfiehlt man die Annahme eines am Werk einheitlichen Modells des internationalen Transportvertrages, ferner Bemühungen für die Auflockerung oder Beseitigung der be- stehenden Transportkontingente, das Stu- dium der Tarifbildung sowie der Transport- bedingungen und der Pariföffentlichkeit ur das Studium und noch keine Maßnah- men), das Transitproblem, die Vereinfach- ung der Grenzformalitäten und schließlich der internationalen Rechtsregeln für die Binnenschiffahrttransporte. Die internationalen Direkttarife der Eisen- bahn, eines der Hauptziele der Verkehrs- politik des Gemeinsamen Marktes, erhielten von dem Verkehrsausschuß nur eine zweite Priorität zuerkannt. In die gleiche Gruppe wurde die Beseitigung der Diskriminierun- gen eingereiht, zusammen mit der Berufs- ausbildung und der Erforschung des Char- tersystems im Straßentransport. Europäische Film konferenz In Brüssel wird vom 14. bis 17. Dezember die erste europäische Konferenz des Films und des Fernsehens abgehalten. Die Schirm- herrschaft übernimmt die Filmgruppe des Europäischen Parlaments, der die Bundes- republik durch den CDU-Abgeordneten De- ringer angehört. Für die Organisation des Kongresses verantwortlich zeichnen die bel- gischen Filmorganisationen mit weitgehen- der Unterstützung politischer, industrieller und künstlerischer Kreise. Aufgabe der Kon- ferenz ist es, zum ersten Male gründlich alle Probleme, die sich für das Kino aus der Verwirklichung des Gemeinsamen Marktes ergeben, zu überprüfen, unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Fernsehwesens. Es handelt sich überwiegend um eine private Initiative mit dem Ziel, für eine rechtzeitige Anpassung der Filmindustrie an den Ge- meinsamen Markt Sorge zu tragen. An der Konferenz beteiligen sich alle am Film interessierten Berufsverbände, Arbeitneh- mer ebenso wie Arbeitgeber, die Erzeuger ebenso wie die Verteiler und die Lichtspiel- häuser. 5 Es wurde auch beschlossen, die Vertreter der Filmindustrie der europäischen Dritt- staaten als Beobachter einzuladen, damit die Verbindung zwischen dem Gemeinsamen Markt und den anderen europäischen Län- dern aufrecht erhalten wird. Europa- Rundgespräch in Paris Für den 27. bis 29. Oktober wird ein 6. Europa- Rundgespräch in Paris vorberei- tet, das die Zusammenarbeit mit den Ent- Wicklungsländern behandeln soll. Den Hauptbericht wird das für die assoziierten Gebiete zuständige Mitglied der EWG-Kom- mission, Robert Lemaignen, erstatten. Der Vorsitzende des Ueberseeausschusses des Europäischen Parlaments, der deutsche Ab- geordnete Scheel, wird ebenfalls ein Referat halten. Produktivitäts fragen Eine franmzösisch-deutsche Arbeitsgruppe. die sich aus Persönlichkeiten des Centre de la Produktivitèe und des Rationalisierungs- Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft (RKW) zusammensetzte, hat unlängst auf einer Tagung in Frankfurt Fragen einer engeren Zusammenarbeit der beiden Pro- duktivitätszentralen auf folgenden Gebieten erörtert: 1) Dokumentation über Produk- tivitätskragen; 2) Presse- und Informations- wesen; 3) Methoden der Produktivitätsmes- sung; 4) Beratungswesen und Beratungs- dienste; 5) Methoden von Branchen- und Betriebs vergleichen. Die Aussprache ergab eine starke Perallelität der Probleme in beiden Ländern, Zu den Programmpunkten 3, 4 und 5 wurden ständige Arbeitsgruppen gebildet, die vor allem Arbeitsmethoden bildung geeigneter Schulungskräfte wie auch über die Gewinnung der Betriebe für Produktivitätsfragen austauschen sollen. Die Arbeitsengebnisse der Konferenz werden in einem gemeinsamen Protokoll festgelegt und den zuständigen Organisationen und Verbänden zugeleitet. Im Januar will man die Gespräche in Paris fortsetzen. Von EWG knapp an Bienen und Honig 760 8 Honig sind 1959 durchschnittlich von jedem Einwohner der Bundesrepublik verbraucht worden. Von nur ein Viertel aus eigener Erzeugung. Die 132 000 west⸗ deutschen Imker halten nur noch 1,3 Mil- lionen Bienenvölker. Auch die übrigen Staaten der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft haben nicht genug Bienen, um die Honignachfrage aus den 6 Ländern der Europäischen Wirtschafsgemeinschaft (EWO) zu befriedigen. Informationszentrum für Lebensmittelbestrahlung Auf Grund eines Vertrages zwischen der Europäischen Produktivitäts-Zentrale PZ) und dem nuklearen Studienzentrum von Saclay, Frankreich, ist vor einiger Zeit das erste internationale Informationszentrum für Lebensmittelbestrahlung gegründet wor- den. Zum Direktor dieses Zentrums mit Sitz in Saclay wurde Pierre Léveèque ernannt. Zu den Aufgaben des Zentrums gehört insbesondere die Redaktion, Veröffentli- chung und Verteilung eines Informations- bulletins über die Bestrahlung von Lebens- mitteln, das vierteljährlich in englischer und französischer Sprache herauskommen wird. Das Zentrum wird weiter die Aufgabe haben, als Verbindungsstelle zwischen For- schern und Spezialisten auf dem Ernäh- rungsgebiet sowie zwischen den entspre- chenden Regierungsstellen und Industriel- len zu wirken und schließlich die internatio- nale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Lebensmittelbestrahlung zu verstärken mit dem Ziel, die neuerworbenen Kenntnisse auf diesem Gebiet weiterzuentwickeln und anzuwenden. Man erwartet, daß dieses suropfische 8 Informationszentrum die einschlägigen Stu- dien und Forschungen fördert und die indu- strielle Verwertung ihrer Ergebnisse er- leichtert. Die Schaffung eines derartigen Zentrums erwies sich als nowendig, weil die Segenwärtigen Konservierungsmethoden an- gesichts des bekannten raschen Anwachsens der Weltbevölkerung deren Verpflegung nicht das ganze Jahr hinaus zu sichern ver- mögen. Diese traditionellen Methoden der Lebensmittelkonservierung müssen daher durch neue Techniken ergänzt werden. Die bereits durchgeführten Forschungen haben erwiesen, daß bestimmte Nahrungsmittel durch Bestrahlung in praktischer und wir- kungsvoller Weise stabilisiert werden kön- nen. Es wurde festgestellt, daß die so stabi- lisierten Nahrungsmittel auch die mensch- liche Ernährung ohne Schaden für die Ge- sundheit der Verbraucher und ohne Minde- rung ihrer Genießbarkeit verwendet werden können. Versuche, die von Freiwilligen in Frankreich, Großbritannien und den USA durchgeführt wurden, zeigten, daß auch der Geschmack der Nahrungsmittel nicht ernst- haft leidet. Seite 4 MANNHEINER MORGEN MANNHEIMER TOKAINACR RICHTER Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 23g Gestern nachmittag Feierstunde. Neue Räume: Notariat und Grundbuchamt Wiederaufbau des Schloß- Westflügels abgeschlossen/ Untersuchungsgefängnis macht schlechten Eindruck Am Mittwoch hob eine Feierstunde im Westflügel des Schlosses die Ueber- siedelung des Notariats und des Grundbuchamtes in die neuen Amtsräume aus dem Alltagsgeschehen heraus. Oberregierungsrat Wingler betonte im geräumigen, freundlichen Sitzungssaal, daß nunmehr der Wiederaufbau des Westflügels ab- geschlossen ist. Der Mittelbau wird im Frühjahr 1961 übergeben, die Lücken im Ostfügel werden in zwei bis drei Jahren geschlossen, wenn die Regierung die Finanzen rechtzeitig fließen läßt. Im Westflügel erhielt das Notariat 33 Räume, das Grundbuchamt 22 Räume, das Amtsgericht 22 Räume, das Finanzamt Neckarstadt 27 Räume, außerdem einen stattlichen Sitzungssaal. Wer heute den 115 m langen, 18 m hohen „glatten“ und frischen Baukörper sieht, ahnt Wohl kaum, wie trostlos die Ruine einmal ausgesehen hat. Auf den breiten Korridoren des Westflügels sahen die Kurfürsten die Bilder ihrer Ahnen, wenn sie„trockenen Fußes“ in die Jesuitenkirche gingen. Schon 1865 ließ sich die Justiz im Westflügel nieder. Die äußere Gestalt wurde wieder hergestellt, die neue Einteilung entspricht den Raum- bedürfnissen der Amter. Die Höhe der Ge- tohaalges Il. 8 bekannt für erstklassige paßz- Portrait- und Familien- Aufnahmen Fotohalaes Il. Kurpfalzbr. Tel. 2 21 48 Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Modecorso im Fernsehen Heute Abendschau Wochenschau und Fernsehen erachten den Mannheimer Mode-Corso vom vergangenen Sonntag als so bemerkenswert, daß sie das Ereignis auf Celluloid bannten. Heute abend bringt das Fernsehen in der Abendschau in der Zeit zwischen 19 und 19.30 Uhr verschie- dene Ausschnitte. Die Streifen wurden von den Kameraleuten Rivola- Stuttgart und Fingado-Mannheim aufgenommen. Sende- dauer der Ausschnitte: etwa 3 bis 4 Minuten. Damit haben der Corso- Veranstalter, die Werbegemeinschaft Mannheim, und die wohlwollend unterstützende Stadtverwal- tung ihr erstes Ziel erreicht: Eine echte Wer- bung für das gesamte Mannheim!-kloth in der Die letzte Planken-Baulücke Wird geschlossen In weniger als einem Jahr soll der Bau- zaun, der vor einiger Zeit in P 7, 18, errichtet wurde, wieder verschwunden sein. Das Ge- schäftshaus der Bezirksdirektion Nordbaden Pfalz der„Zürich-Versicherungsgesellschaft“ wird dann die letzte Lücke an den Mann- heimer Planken schließen. Architekt Dipl.- Ing. Karl Klimmer hielt sich bei seinen. Plä- nen an das Nachbargebäude der Deutschen Beaffen- Versicherung in P 7, 16-17, bei dem er ebenfalls für Entwurf und Bauleitung verantwortlich zeichnete, So wird auch das Zürich-Haus eine um 3,40 Meter vorsprin- gende Schaufensterfront, darauf ein Zwi- schengeschoß und sechs Obergeschosse mit 22,20 Meter Gesimshöhe haben, verkleidet mit Bellem Travertin, an den Brüstungen mit grünlichem Naturstein. Die Zürich-Versicherungsgesellschaft selbst — jetzt ist sie noch bescheiden in N 4, 15, am Strohmarkt untergebracht— wird nur einen Teil des eigenen Geschäftshauses für ihre Bezirksdirektion beziehen, die übrigen Büros und die Ladenräume werden vermie- tet. Die„Zürich“, benannt nach dem Stamm- sitz ihrer Generaldirektion in Zürich— 1872 gegründet, seit 1880 in Deutschland tätig befaßt sich flit allgemeinen Unfall- und Haftpflichtversicherungen, betreibt mit ihren Tochtergesellschaften„Vita“ auch Lebens- versicherungen und mit der„Deutschen All- gemeinen“ Feuer- und andere Sachversiche- rungen. Der Konzern ist in 21 Ländern ver- treten.-k schosse und der Schnitt der Fenster ließ sich nicht verändern. Ihre Maße lassen jeden ein- zelnen Raum an der Großzügigkeit des monumentalen Bauwerks teilnehmen. Das Glanzstück ist die weiträumige Eingangshalle mit der reizvoll geschwungenen Treppe. Freundliche Farben und gut gewählte Fuß- böden lassen die wertvollen räumlichen Gegebenheiten hervortreten. Mit den 1956 auf 2 350 000 DM ver- anschlagten Baukosten wurde so umsichtig gewirtschaftet, daß eine Ersparnis von 100 000 DM zustandekam. Die Güte der Aus- führung hat darunter nicht gelitten, sogar künstlerischer Schmuck ließ sich in der Summe noch unterbringen: Ein mächtiges Kurfürstenwappen im ersten Obergeschoß, das Relief eines Friedensengels von Wolf Megin im zweiten Obergeschoß, drei Wand- teppiche(Entwurf: Jul. Heinr. Bissier) im Sitzungsaal beleben große Wandflächen, die ohne sie„nackt“ wirken würden. Ober- regierungsbaurat Wingler benutzte die Ge- legenheit, den Herren von der Justizverwal- tung seinen Wunsch nach Entfernung des Untersuchungsgefängnisses ans Herz zu legen, diese mehr als trübe Visitenkarte der Stadt am Brückenaufgang Notariatsdirektor Dr. O. Metzger über- nahm die neuen Räume und gab seiner gro- Ben Freude über das gelungene Werk Aus- druck. Sie werden dem gewaltig vermehrten Geschäftsumfang besser gerecht als die bis- herigen provisorischen Unterbringungen. Wenn endlich auch Notariat VII besetzt sein wird, ist das Notariat Mannheim wieder auf seinem alten Stand angelangt; es mußte die vermehrte Arbeit mit verringerten Kräften leisten. Dem anwesenden Oberbürgermeister Dr. Reschke und dem Gemeinderat sprach Dr. Metzger den Dank für die Ausstattung der Arbeitsräume des Grundbuchamtes aus: In„gediegenen und angemessenen Räumen“ wird im Vertrauen auf die Kraft des Frie- dens die auf Recht und Freiheit gegründete Arbeit besonders gern getan werden. Landesgerichtspräsident Dr. Silberstein sagte, in den würdigen neuen Räumen liegen sich die großen Traditionen des Mannheimer Notariats würdig fortsetzen. Jede Firmen- gründung, jedes Wirtschaftsgeschehen grö- Beren Umfanges wird im Notariat durch- dacht und gestaltet, sein Dienst für das Gemeinwesen wird viel zu wenig gewürdigt. Auf Oberregierungsbaurat Winglers Aufbau- leistung eingehend, sagte Dr. Silberstein: Ich würde ihm die Vornamen„Karl Theodor“ beilegen, unter Erlaß aller Gebühren, weil er so vollständig durchdrungen ist von der Aufgabe, das Schloß wieder aufzubauen. Nachdem Dr. Silberstein dem Oberbürger- meister den Dank der Justizverwaltung für die großzügige Unterstützung der staatlich- städtischen Behörden ausgesprochen hatte, lud Direktor Dr. Metzger zu einem Rundgang durch die neuen Räume ein. Für ihr ge- duldiges Ausharren in unzulänglichen Pro- visorien sahen sich Notariat und Grundbuch- amt großzügig belohnt. f. W. k. N 1 Am Freitagabend: Wieder Jungbürgertreffen im Rosengarten Stadtverwaltung Mannheim und Stadtjugendring führen am Freitag, 20 Uhr, im Musensaal des Städtischen Ro- sengartens erneut ein Jungbürgertreffen durch. Zu dieser Veranstaltung sind alle in der Zeit vom 1. 1. bis 30. 6. 1939 ge- borenen Jugendlichen herzlich eingela- den. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine Ansprache von Oberbürger- meister Dr. Reschke, der anschließend drei jungen Damen und drei jungen Herren stellvertretend für alle anderen den Bürgerbrief und das„Mannheimer Bürgerbuch“ überreichen wird. Die mu- sikalische Umrahmung haben der Kna- benchor und das Orchester des Moll Gymnasiums Mannheim übernommen. Im Anschluß an die Feierstunde ist ein geselliges Beisammensein vorgese- hen, bei dem Gelegenheit zur zwang⸗ losen Unterhaltung mit vertretern des öffentlichen Lebens der Stadt gegeben ist. An die Jungbürger werden hierbei wieder Verzehrgutscheine ausgegeben. 8 3 2 Die Trabers sind wieder daheim: Charaktertänzerin Maria Timm: Charaktertänzerin Bewegungslehre vor dem Spiegel Bild: Bohnert und Neusch wird Lehrmeisterin: Maria Timm eröffnet eine Ballettschule Erste Solotänzerin des Nationaltheaters will Nachwuchs ausbilden Vier Jahre lang war Maria Timm erste Solotänzerin und stellvertretende Ballett- meisterin am Nationaltheater. Heuer im Herbst verließ die beliebte Charaktertänzerin die Bühne. Dem Mannheimer Theater- besucher ist sie noch aus vielen Ballett- abenden bekannt. Maria Timm tanzte die Medea, die Courage, die Teufelswirtin, den Tempelakt in Aida und die Pastorale in Carmen, um nur einige ihrer Erfolge zu nennen. Auch in Mary Wichmans Alkeste- Inszenierung wirkte sie mit. Nach den Ferien aber trat Maria Timm nicht mehr auf.„Ich will in Mannheim eine echte Schule zur Ausbildung von Berufstän- zern und zur Weiterbildung von bereits engagierten Ballettmitgliedern aufmachen!“, erklärte die resolute 34jährige Hamburgerin vor einiger Zeit. Anfang Oktober eröffnete sie in H 7, 28, ihr„Studio für Ballett, Jazz- tanz und Tänzerische Gymnastik“, Ein ge- „Schwarzarbeit“ über den riesigen Viktoria-Fällen Alfredo Traber und seine Zugspitz sten reisten quer durch Südafrika/ Abstecher nach Mozambique Seit Samstag sind Ahredo Frabers Zugspitz Artisten, wie bereits gemeldet, wieder zu Hause. Im Winterquartier im Rießlingweg in Küfertal-süd Raben sie sich wieder häuslich niedergelassen. Sieben Monate lang war die Traber EHpedition— Vater Alfredo, seine Söhne Henry, Gusti, Charly sowie die Töchter Sonja und Jutta— creuz und quer durch Südafrika und Rnodesien gereist. Sogar in Laurenco Marques nach der portugiesischen Kolonie Mozambique wurde ein Abstecher gemacht. Rund 20 000 Meilen(das sind etwa 34 000 em) legten die Trabers, die Seereisen mint eingerechnet, zuruck. Eingeladen hatte eine südafrikanische Messe- Organisation, und wo auch immer eine land wirtschaftliche Ausstellung war, traten die Trabers auf. Begonnen hatte die Tournee in Kapstadt, letate Station war Durban, eine Hafenstadt im sudòöstlichen Teil der Union. Im Café Müller in der Rüdesheimer Straße (dem Stammlokal der Truppe) erzählte Al- fredo Traber mit viel Temperament MM Reportern die abenteuerliche Geschichte sei- ner Expedition.„Es war eine Pferdetour“, meinte Alfredo.„Zwischen den einzelnen Orten lagen Strecken von 800 bis 1000 Meilen. Und Straßen! Oftmals nur Pisten. Am zweiten Tag der Tournee waren die farbigen Kraftfahrer bereits weg. Das Arbeitstempo der weißen Artisten war den Farbigen zu un- heimlich. Aber die größten Probleme waren anderer Art: In Nord- und Südrhodesien rebellierten in den letzten Monaten die Ein- heimischen gegen die Weißen. Alfredo:„Man 7 Es geht um ein neues Tierheim auf dem Hassemer Feld: Mit einer erfreulichen Mitteilung konnte Vorsitzender Oskar Riester in der letzten Versammlung des Tier- schutzvereins aufwarten. Nach jahre- langem Bemühen wurde nun ein Platz für das neue Tierheim, das das alte, zur Aufgabe verurteilte Heim am Waldpark Ablösen soll, gefunden. Auf dem Hasse- mer Feld, östlich Seckenheim(an der Straße nach Edingen) hat die Stadtver- waltung ein 6730 Quadratmeter großes Baugelände mit Wasser-. Gas- und Stromanschluß angeboten. Eine Besich- tigung verlief zur allseitigen Zufrie- denheit. Aber so groß die Freude über die günstige Lösung ist, so groß sind nun die finanziellen Sorgen. Auch bei städ- tischer Hilfe bleibt dem Tierschutzver- ein ein erheblicher Teil der Finanzie- rung. Da kommt die Sammlung zum Welttierschutztag am kommenden Samstag und Sonntag(15. und 16. Ok- tober) gerade recht. Sie gibt jedem Mannheimer Gelegenheit, das neue Tierheim und die Tierschutzarbeit zu Sammlung zum Welttierschutztag Im Mittelpunkt stehen zahlreiche Darbietungen auf dem Paradeplatz unterstützen. Zentrum und Hochburg der Sammlung wird der Paradeplatz sein, wo mannigfache Ueberraschungen geboten werden. Am Samstag werden von 12 bis 13 Uhr die Schimpansen des Circus Hagenbeck sammeln helfen. Chöre des Bachgymnasiums und Les- singgymnasiums werden am gleichen Nachmittag um 15 Uhr um die Wette singen. Die Reiterstaffel der Polizei wird erscheinen und Direktor Riester rechnet bestimmt damit, dag auch die Elefanten vom Circus Hagenbeck soli- darisch empfinden und sich der Bitte um Beteiligung nicht verschließen. Am Sonntag sollen sie von 11 bis 12 Uhr beim Sammeln helfen. Prominente wer- den die Sammelbüchsen klingen lassen: Bundestagsabgeordneter Margulies, Bür- germeister und MdL. Krause, Stadtrat Blümmel und Stadtrat Esser, der auch als Zzugkräftiger Ansager agieren wird. Alle Tierfreunde sind eingeladen, mit ihren Tieren auf den Paradeplatz zu kommen und alle Mannheimer werden gebeten, ihr gutes Herz sprechen zu lassen. Ak 1 . hat uns immer wieder gewarnt, fahrt nicht weiter.“ Schließlich besorgten sich die Tra- bers Waffen. Ein Abenteuer für sich. Waffen- scheine kann man sich besorgen. Aber die Waffengeschäfte haben fast immer ausver- kauft. In den Auslagen liegen nur Attrappen. Am 11. April waren die Trabers Zeugen des Attentats auf den südafrikanischen Mini- sterpräsidenten Hendrik Verwoerd. In den ersten Junitagen erlebte die Truppe unweit der rhodesisch- kongolesischen Grenze die hektische Flucht der Belgier aus der Berg- bau-Provinz Katanga: Wäre der Vertrag nicht gewesen, die Trabers hätten schon frü- her die Heimreise angetreten. Insgesamt sind die Trabers in Afrika 260 mal aufgetreten, an manchen Tagen bis zu dreimal. 260mal fanden die Traber-Leute ein begeistertes Publikum. Ihre größte Show Aber fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt: Ende Juni arbeitete die Truppe über den Victoria-Fällen, Bevor die kleine Kara- wane zum Sambesi-Fluß aufbrach, hatte Al- fredo noch einigen Journalisten rhodesischer Gazetten erzählt, er wolle an den Victoria- Fällen arbeiten. Als jedoch die Mannheimer Artisten die berühmten Fälle erreichten, stand dort keine unübersehbare Menschen- menge, es gab auch keine Presse dort, keine Kameraleute. Dafür standen dort unifor- mierte Polizisten und Zivilbeamte, die Chef Alfredo kategorisch erklärten:„Ueber den Fällen wird nicht gearbeitet.“ Im übrigen sei es doch besser, weiter zureisen. Pech auf der ganzen Linie. Im Januar 1960 hatte Alfredo vor seiner Abreise noch MM- Reportern gesagt:„Die Fälle werde ich schaf- fen.“ Uebrigens ein alter Plan. In den drei- Biger Jahren war Alfredo zum erstenmal vor den riesigen Fällen gestanden. Jetzt sollte der Plan realisiert werden. Stattdessen belagerte die Polizei regelrecht die kleine Expedition. Aber die Traber-Truppe schlug den Be- wachern ein Schnippchen. Während die Hälfte der Mannschaft nach angeblichen Motor- defekten fahndete— Ersatzteile müßten erst aus Johannesburg kommen, sagten sie den Zzweifelnden Beamten— zogen die anderen bei Nacht() das Seil über die nahegelegenen Main Falls. Am 27. Juli.— die Polizisten hat- ten die Wachen reduziert— fotograflerte Va- ter Alfredo den Auftritt seiner Söhne Gusti (18) und Charly(16). Die Sache klappte. Trotz leichtem Wassernebel arbeiteten Gusti und Charly traumhaft sicher. Selbst als das Seil „schlapp machte“ kam es zu keinem Unfall. Aber in diesem Augenblick tauchte hinter dem filmenden Alfredo ein farbiger Hüter des Gesetzes auf. Der Chef sah in diesem Mo- ment buchstäblich schwarz. Mit einer Fünf- Pfund-Note ließ sich zwar die Sache nochmals „bereinigen“, aber als die gesamte Truppe dann noch auf dem Geländer der Sambesi Brücke balancierte(130 Meter über den to- senden Wassern), konnte Alfredo nicht mehr erzählen, er habe nur mal schnell ein Foto fürs Familienalbum schießen wollen. Die Trabers mußten abreisen. Fast flucht artig. Aber die Show hatte ihnen die Polizei nicht stehlen können. Auf den ersten Seiten rhodesischer Zeitungen prangten Wenige Tage später die Fotos von der kühnen Tat und fünfspaltige Berichte verkündeten den Ruhm der Trabers(und— schadenfroh— die Nie- derlage der Polizei). Auslandsverträge kann die Traber-Truppe jetzt en masse bekommen. Aber Vorläufig will Alfredo in der Bundesrepublik arbeiten. Und er Will sich ein besseres Grundstück suchen, denn Mannheim soll künftig Residenz blei- ben. Im Rießglingweg kann der Wagenpark aber nicht untergebracht werden. 5 räumiger Saal mit glattem Boden bietet den Rahmen. Zur Einweihung lud Maria Timm Mannheimer Lokaljournalisten ins frisch- getünchte Studio. Dort plauderte sie über ihre Jugend und ihre Ausbildung: Mit 15 Jahren begann sie Ballettunterricht in Hamburg zu nehmen. Schon 1946 legte sie ihre tanzpädsgogische Prüfung ab und wan derte dann lernbegierig von Lehrmeister zu Lehrmeister. Sie tanzte bei Otto Krüger in Göttingen, bei Dore Hoyer in Hamburg, in Heidelberg, in Berlin und in Hannover. Im berühmten„Studio Wacker“ in Paris stu- dierte die Timm den Jazztanz, in Düsseldorf lehrte sie Ballett-Star José Udaeta die spa- nischen Tänze. Nun hat sie also der Bühne„Lebewohl“ gesagt und will Lehrerin werden. Es geht ihr um die umfassende Ausbildung von Fach- kräften. Das heißt also klassisches Ballett und modernen Tanz. Aber damit ist die Arbeit nicht zu Ende. Auch theoretische Aus- bildung will Maria Timm ihren Schülern bieten,„damit sie auch wissen, wer den Tanz komponiert hat, den sie gerade zeigen!“ Die Weiterbildung von engagierten Tänzern liege in unserem Raum im argen, meinte Marla Timm, deshalb wolle sie sich auch diesem Gebiet fleißig widmen, natürlich auch der Gymnastik für Amateure und dem Kinder- ballett. „Wissen Sie, wenn's nicht klappt, so wie ich mir das vorgestellt habe, dann höre ich nach einiger Zeit wieder auf und gehe zur Bühne zurück. Das macht mir genausoviel Freude. Aber wahrscheinlich wird's gut gehen“, meinte Maria Timm am Ende ihrer Einweihungsfeier. No. Frauen sprachen zum Freiwilligengesetz Mannheimer Delegierte berichteten über eine Tagung in Bonn Im Mittelpunkt einer zweitägigen Tagung am 6. und 7. Oktober in Bonn, zu der auf Einladung des Presse- und Informations- amtes vierzig Vertreterinnen aus zwanzig Clups berufstätiger Frauen und fünf Damen vom Deutschen Verband der berufstätigen Frauen gekommen waren, stand das Not- dienstgesetz. Dr. Cäcilie Kleinmann, die Vorsitzende des Clubs berufstätiger Frauen Mannheim Ludwigshafen und Mitglied Inge Steinhorst, die beide an der Tagung teilge- nommen hatten, berichteten über die Vor- träge und Diskussionen. Ausführlich war Oberregierungsrat Dr. Hey auf das Notdienstgesetz eingegangen. Er betonte, daß das Gesetz nur auf den „Verteidigungsfall“ zugeschnitten und seine Basis die Freiwilligkeit sei. In der Diskussion wurde beanstandet, daß das Notdienstgesetz nicht durch offene Aufklärung psychologisch vorbereitet worden sei. Gegenüber der Aus- sage von Dr. Hey, auch andere Länder hät- ten solche Gesetze, wurde auf deren Prin- zip völliger Freiwilligkeit! Nachdruck ge- legt. Die Präsidentin des internationalen Ver- bandes berufstätiger Frauen, die Schwei- zerin Feller, berichtete über das seit zwan- zig Jahren bestehende Frauenhilfswerk in der Schweizer Armee, dessen Freiwillige fünfzig Prozent des Bedarfs stellten und im Notfall aus freiwilligen Meldungen voll er- gänzt werden könnten. Es wurde angeregt, in Berufsschulen einen Rotkreuzkurs zur Pflicht zu machen. Die Frage, ob eine Wei- gerung aus Gewissensgründen möglich sei, Wurde strikt verneint: auch der Wehr- Pflichtzge, der keine Waffen trägt, müsse dienen. In einer Aussprache mit den Bundes- tagsabgeordneten Dr. Lüders, Dr. Schwarz- haupt und Schanzenbach plädierte Pr. Lü- ders, die die Frauenarbeit im Weltkrieg II aufgebaut hatte, für die Freiwilligkeit des Notdienstes. Anschließend an diese Tagung wurde in Bonn die Mitgliederversammlung des Deut- schen Verbandes berufstätiger Frauen abge- halten, auf der die Juristin Pr. Becker-Dö- ring über die Gleichberechtigung der Frau mit Aenderungsvorschlägen zum Stichent- scheid des Mannes in der Kindererziehung sprach. Die Referentin der DAG in Stuttgart, Herta Cubasch, erläuterte das am 1. Okto- ber in Kraft getretene Jugendschutzgesetz. Das in aller Welt verbindliche Thema für die nächste„Kerzenfeier“ wurde bekannt- gegeben:„Die Verantwortung der Frau in einer sich wandelnden Welt.“ ak * Lin edanke! Die Bei Batzehlung Rabatt— ln 5 Monctstoten ohne Zuschuog! NEU TE praktische Vorführung dureck Frau Lanz um 10, 15 und 17 Uunr gf oon Nermas& Manke Ruf 1, 3 zwischen Schloß und Parodeplatz 0 249 21/22 8 2 D HN. 2 a e N a. A e o 2220 ee . t da 2 r. 238 den mm sch- iber Mit t in sie van- r 2u r in Im stu- dorf pa- Ohl“ ihr ach- ett die us lern anz Die liege A1 lige im er- egt, zur ei- sei, hr- isse les- 2- Lü 5 des in ut⸗ ge- 96 rau nt- ng art, to- etz. kür nt⸗ in Nr. 238/ Donnerstag, 13. Oktober 1960 5 MANNHEIMER MORGEN. Seite 5 „Junge Leute suchen eine Gemeinschaft“ Ein neues, vielseitiges Veranstaltungsprogramm des Jugendzentrums Mit einer Ausstellung von Werken der jungen Talente Hermut und Baldur Geipel in der Reihe„Junge Künstler stellen sich vor“ eröffnete das CVIM- Jugendzentrum in K 2 nach längerer Sommerpause am 1. Ok- tober wieder sein Feierabend- und Wochen- endprogramm. Das neugestaltete Programm- heft, das im Jugendzentrum erhältlich ist und auch in Schulen verteilt wird, enthält alle vorgesehenen Veranstaltungen bis De- zember. Ein Blick ins Innere des Heftes zeigt zu- nächst eine Uebersicht: Das Programm ist einmal nach Interessengebieten und dann nach Klubs und Kreisen geordnet; es folgt der chronologische Veranstaltungskalender und, wie gehabt, der Abschnitt„Wer ist Wer?“, in dem alle Referenten und Pro- grammgestalter vorgestellt werden. Das neue Programm, von Bildungssekretär Willi ILLILLLILXXXTLCXTIXTLA Fecbaamma zAHN-CREME gegen Zahnfleischbluten, vorbeugend gegen Karies und Paradentose. Die echte biologische Mundhygiene. Originaltube DM I. 30 DUE LIiiEZTiIETIIEZ TH ETii Erl wieder vielseitig zusammengestellt, wird auch im angelaufenen Trimester jeder Inter- essenrichtung gerecht; aktuelle Fragen, Po- litik, Kunst, Probleme und Problemchen des täglichen Lebens. Musik, Jazz, Sprachen, freie Aussprache, Kosmetik, Philatelie, Sport oder Vergnügen— alles kommt zu seinem Recht. Jedoch wurden auch die Erfahrungen des ersten Halbjahres seit Bestehen des Ju- gendzentrums berücksichtigt. So hatten un- ter den 135 Veranstaltungen seit Januar die- ses Jahres die Vortragsabende von Dr. Guido Groeger mit dem zugkräftigen Titel„Junge Leute brauchen Liebe“ mit rund 150 Zu- hörern, die Abhandlungen über die„Schnek- kennudeln“ des Borelley und ein Bericht über „Schriftrollen am Toten Meer“ den meisten Anklang gefunden. Auch ein Vortrag über „Mannheim und seine Vergangenheit“ zog rund 30 überwiegend zugezogene Jungbürger an. Dagegen wurde für Rechtsfragen wenig Interesse gezeigt, und ein Abend„Hausmittel trotz Penicillin“ mußte wegen mangelnder Beteiligung sogar ausfallen. Ein besonderes Augenmerk wollen die Programmgestalter des Jugendzentrums in der kommenden Zeit auf die Förderung künstlerischen Gestaltens richten; die Reso- nanz der bisher bereits laufenden Vortrags- und Ausstellungsreihen war überraschend groß; unter den ausstellenden Amateur- künstlern war der jüngste ein 15jähriger Schüler, der betagteste eine 82jährige Haus- frau. Um auch diejenigen Nachwuchs-Künst- ler zu Wort kommen zu lassen, die mit ihren Werken keine ganze Ausstellung bestreiten können oder aber aus dem Rahmen fallen, Wurde den beiden Reihen„Junge Künstler stellen sich vor“ und„Erste Versuche“ noch eine dritte,„Kleine Galerie“, zugesellt. Wie die Erfahrungen des letzten Halb- jahres zeigten, mußte auch dem bewußten oder unbewußten Streben nach Gemeinschaft Rechnung getragen werden.„Viele junge Menschen suchen bei uns nicht nur vorüber- gehendes Spiel“, sondern vor allem auch menschliche Beziehungen“, berichtet Willi Erl. Aus diesen Erwägungen heraus entstan- den inzwischen ein„Klub berufstätiger Mäd- chen“, ein„Jungmännerklub“, die„Jung- arbeiteraktion“ und eine Studentische Ar- beitsgemeinschaft. Diese vier Kreise haben ein eigenes Programm, zu dem ihnen die Räume des Jugendzentrums zur Verfügung stehen. Sie halten besonders auch Abend- und Wochenendseminare ab. Uebrigens konnte das Mannheimer Ju- gendzentrum seit seinem Bestehen eine Reihe von Kontakten im In- und Ausland anknüpfen, da es eines der wenigen„Modell- häuser“ seiner Art in Deutschland ist. So sind an den 170 Veranstaltungs-„ Einheiten“ des angelaufenen Vierteljahres insgesamt 14 Referenten und Darbietergruppen aus Mann- heim, 21 aus dem übrigen Deutschland und fünf aus dem Ausland beteiligt. 1 1 Wohlfahrtsmarken mit dem„Rotkäppchen“ Seit Anfang Oktober an den Postschaltern/ Bilanz nach zehn Serien Ab dem ersten Oktober werden auch an den Mannheimer Postschaltern und bei den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege die neuen Wohlfahrtsmarken der Bundespost ausgegeben. Die diesjährige elfte Serie umfaßt vier Werte: sieben, zehn, 20 und 40 Pfennig mit Wohlfahrtszuschlägen von drei, fünf, zehn und 20 Pfennig. Verkauft wer- den die Marken bis zum 31. März 1961; sie behalten ihre Frankiergültigkeit bis zum 31. Dezember 1962. Als Motiv zeigen die Wohlfahrtsmarken eines der volkstümlich- sten Märchen der Gebrüder Grimm, das „Rotkäppchen“(1959 wurden Motive aus dem Märchen„Sterntaler“ verwendet). Die vier neuen Märchen-Marken werden von der Deutschen Bundespost in einer Gesamtauflage von 36 Millionen Stück herausgebracht. Wenn sie wieder hundert- prozentig verkauft werden, fliegen den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege aus dieser Marken-Aktion für ihre umfassende Hilfstätigkeit 2,925 Millionen Mark zu. Die Auflage der Wohlfahrtsmarken wurde 1960 gegenüber der vorjährigen Serie um etwa sechs Millionen Stück erhöht, damit die Wohlfahrtsmarken auch noch zur Weih- nachtszeit in genügender Menge vorhanden sind. Wie vom Deutschen Caritasverband. der in der Arbeitsgemeinschaft für die Wohl- fahrtsmarkenaktion federführend ist, mit- geteilt wird, haben die seit 1949 bestehen- den zehn Serien der Wohlfahrtsmarken einen Erlös von fast 10,5 Millionen Mark erbracht. Dieser Ertrag ist nach einem be- stimmten Schlüssel der Caritas, der Inneren Mission, dem Roten Kreuz, der Arbeiter- Wohlfahrt, dem paritätischen Wohlfahrts- verband und der Zentral-Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland zugute gekom- men, die ihn an FHilfsbedürftige und an Kindergärten, Waisenhäuser, Jugendwohn- heime, Erziehungsheime, Krankenanstalten, Alters- und Pflegeheime weiterleiteten. Außer der sogenannten„offenen Fürsorge“ umfaßt die Freie Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik 26 658 Einrichtungen mit insgesamt über 1,8 Millionen Betten und Plätzen. Acht Jahre lang dienten Bildnisse von „Helfern der Menschheit“ als Motive für die Wohlfahrtsmarken. Seit zwei Jahren erst ist man zu Märchen als Themen überge- gangen. Aus zahlreichen Entwürfen wählte der Kunstbeirat der Bundespost für die neuen Sondermarken die Lösungen der Graphiker Hans Michel und Günther Kieser aus. Ohne überflüssiges Beiwerk sind die Figuren des Märchens einprägsam und in schönen Farbtönungen gezeichnet. 5 In den letzten Jahren sind die Wohl- fahrtsmarken immer in ihrer vollen Auf- lage abgesetzt worden. 1958 und 1959 waren jeweils schon Ende Oktober, also vier Wochen nach dem Erscheinen, 80 Prozent der Auflage verkauft. Nach den Erfahrun- gen des Deutschen Caritasverbandes wer- den 56 Prozent der Wohlfahrtsmarken von Philatelisten gekauft. ISW. OLi. Gelungene Ballnacht des Arbeiter-Sängerbundes Zu seinem Herbstfest hatte der Arbeiter- Sängerbund 1865 Mannheim in den Bonifa- tiussaal eingeladen. Vorsitzender Willy Nä- gele begrüßte unter den Anwesenden auch zahlreiche Angehörige befreundeter Vereine. Der von Vizedirigent Hans Münzenmeier ge- leitete Chor gab im Verlauf des Abends mehr- fach Proben seines Könnens; unter kräfti- gem Beifall trug er Wein- und Volkslieder vor. Der größte Teil des Abends war jedoch dem Tanz vorbehalten. Die Voraussetzungen hierzu schuf mit flottem Spiel das Tanzorche- ster der Sandhofener„Melodia“, r- Terminkalender Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 13. Oktober, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Lehrküche der Stadtwerke, K 5: 13. Oktober, 18 bis 20 Uhr, Vortrag:„Pikantes vom Grill“ (Wiederholung). Landsmannschaft Schlesien— Ortsgruppe Waldhof: 14. Oktober, 20 Uhr, Vereinsheim „Neuer Bahnhof“, Waldhof, Jakob-Faulhaber- Straße 2(gegenüber Bundesbahnhof Waldhof), Zusammenkunft. Schmalfilmelub„Kurpfalz“: 13. Oktober, 20.00 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuserstr. 8, Zusammenkunft. Freireligiöse Gemeinde: 13. Oktober, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L. 10, 4-6, Lichtbildervortrag von Landesprediger Dr. H. Schlötermann:„Die Welt der Bibel“. 8 Skiclub Mannheim 1906 e. V.: 13. Oktober, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, Generalver- sammlung. Buchbinder- Innung Mannheim: 14. Oktober, 19.30 Uhr,„Frankeneck“, M 2, 16, Mitglieder- versammlung. Abendakademie- Veranstaltungen am 13. Ok- tober: E 2, 1, 20 Uhr: Aktuelle politische Fra- gen(H. Ufer);„Unser Kino“, Schönau, 20 Uhr, Lichtbildervortrag:„Sibirien— Rußlands Ame- rika“(Kl. Albert). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 13. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum: Graphologische Uebungen an Kin- derhandschriften(Dr. K. Brauch); 17 bis 19 Uhr, Studio: Film-Bild-Ton— Sicht- und Test- veranstaltung Prof. Böhmann, O. Schlick). 5 Jugendzentrum: 13. Oktober, 19 Uhr, Näh- abend; 19 Uhr: Diskussions-, Sing- und Mu- sizlerkreis; 19.30 Uhr:„Diese Eltern von heute“; 19.30 Uhr: Schachabend. Club„Graf Folke Bernadotte“: 13. Oktober, Film:„Deutsche Sitten und Gebräuche“. Deutscher Naturkundeverein: 13. Oktober, 19.30 Uhr, Studio E 2, 1, Arbeitsabend der Foto- grafischen Arbeitsgemeinschaft. * Mannheimer Liedertafel: 13. Oktober, 20 Uhr, Probe des gemischten Chores in K 2, 32. Reichsbund- Rheinau: 13. Oktober, 20 Uhr, „Rheinauhafen“(Flörsch), Monatsversammlung. Arbeitskreis„Film und Jugend“: Am 13. Ok- tober um 18 Uhr im Rex-Filmtheater, um 19.45 Uhr im. Regina-Filmtheater, um 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen:„Wenn die Kraniche ziehen“. Wir gratulieren! Phili Bronner, Mannheim, Gabelsberger Straße 3, wird 74 Jahre alt. Klara Kittel, Mannheim, Zehntstraße 23, vollendet das 85. Lebensjahr. Wohin gehen wir? Donnerstag, 13. Oktober Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr:„Belsazar“, Oratorium von G. F. Händel(Miete P, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter des Brunnen- machers“(Miete G, Halbgr. II, Th.-G. Gr. G, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Die eiserne Milde“,„Liebe und wie man sie heilt“; Städt. Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Mignon“ Donnerstag-Miete, freier Verkauf). Konzerte: Kunsthalle, 20.00 Uhr: Robert- Schumann-Abend.(Es musizieren Lehrer und Lehrerinnen des Konservatoriums der Städ- tischen Musikhochschule). Filme: Planken, Großes Haus:„Der brave Soldat Schwejk“; Kleines Haus:„Die Jung- frauenquelle“; Alster:„Der Himmel ist schon ausverkauft“; Schauburg:„Denen man nicht vergibt“; Scala:„Im Land der langen Schatten“; Capitol:„Das schwarze Museum“; Alhambra: „Himmel, Amor und Zwirn“; Universum:„Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“; Royal:„Jovanka und die anderen“; Kurbel:„Ueberfall auf Ex- preß 44“ Palast:„Raumschiff Venus antwortet nicht“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Schwarze Nylons — Feige Nächte“; Abendstudio im City:„Die schmutzigen Hände“. 9 Ualitäts- eltmarkt 0 5 0 0 N M NN w Inlandspreis 20 Stück 175 EER EXPORT made in Germany. Istanbul Der große deutsche Erfolg: Eine Exportcigarette- original in der inter- nationalen 20 Stück Packung- zum Inlandspreis von DM 1, 75. PEER EXPORT ist bestimmt für den weltoffenen Raucher diesseits und jenseits der Grenzen- ihr Feld ist die Welt! Ein Erzeugnis der Cigarettenfabrik Kristinus (6 Selte 8 MXNNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(3) Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 238 Schau der Damenschneider-Innung: Nachmittagskleid aus braunem Wollstoßf mit breitem Seiden-Bandedu. Bild: Bohnert& Neusch Dunkle Farben beherrschen das Bild: Dolmetscher der internationalen Mode Modeschau der Damenschneider- Innung im Rosengarten- Restaurant Aus dem Weinzimmer klangen gedämpfte Tangorhythmen des Astoria-Trios, im Ro- sSengarten- Restaurant mischten sich dezente Parfüms mit blauem Dunst und an den Ti- schen zu beiden Seiten des Laufstegs kri- tisch- freundliche Damen: Der Modering der Damenschneider-Innung zeigte seine Herbst- und Winter-Modelle. Das inzwischen cha- rakteristische Kennzeichen dieser Schau, die am Abend vor größerem Publikumskreis im Musensaal wiederholt wurde: Bewußt keine modischen Sensationen(auf die man in die- Ser Saison nicht nur in Mannheim verzich- tet), sondern Eleganz, wie sie die Kundin- nen der Mannheimer Ateliers auch wirklich tragen können, chice und gediegen zugleich. Die Linie bringt in diesem Winter— wie bereits mehrfach berichtet— nicht viel Neuigkeiten, dafür wird der Verarbeitung von Pelzen in allen möglichen Varianten viel Sorgfalt gewidmet. Riesige Kragen aus Oze- lot auf weiten, noch an die Trapez-Linie er- innernden Mänteln, weiche Wollkomplets mit langhaarigen Waschbär- oder Luchs- Kragen, dazu die wuscheligen hohen Pelz- mützen, die die kleinen Damen groß und die großen noch etwas größer erscheinen lassen. Und Pelze schließlich als Mantelfutter, Selbst in der Kombination Popeline-Nerz. Dunkle Farben beherrschen das Bild: Grau, Oliv, Braun in vielen Schattierungen, nur wenig helle Töne wird das modische Straßenbild in diesem Winter aufweisen. Die gedeckten Farben eignen sich auch vor- züglich für die effektvolle Verarbeitung mit Pelzen, und eingehüllt in solche Gedichte schweben die langbeinigen Mannequins als lebendige Beweise jener Theorie einher, die besagt, daß es kein schlechtes Wetter, son- dern nur falsche Kleidung gibt. Dunkel sind auch die Cocktail- und Abendkleider. Hier haben sich besonders die Kombinationen Braun-Schwarz, Rot- Schwarz und Blau- Schwarz durchgesetzt. Schwere Seidenstoffe, Gobelins und Brokate, wiederum häufig mit Nerz kombiniert, lie- Ben die Herzen der Damen höher schlagen. Je kostbarer die Kleider, desto wertvol- ler der Schmuck. Das ist inzwischen auch in Mannheim Devise geworden. Modeschmuck ist nach wie vor en vogue, aber der Wert des echten Schmuckes wird wie- der geschätzt. Statt ein paar Reihen Klun- kerchen trägt die gut angezogene Frau nun echte Perlenreihen auf dem schmalen Nach- mittagskleid. Der Modeschau der Damen- schneider-Innung lieh Juwelier Karolus die Slitzernden i-Tüpfelchen der Eleganz. In die Lieferung des so wichtigen und oft unauf- källigen Zubehörs teilten sich mit ihm das Hutgeschäft Limbeck und Handschuh-Eckert. Beteiligt waren an der Schau elf Mann- heimer Damenschneider-Ateliers, die zum Teil auch bei der„Drei-Sterne Schau“ mit- gewirkt hatten; Wills Allespach, Erika Diehl, Viktoria Fassot, Hermi Haberkern-Kytka, Lilo Köppel, Hilde Lukas, Lucia Raabe, Karl Sigmund, Anneliese Schwab, Irma Tschirner und Anneliese Wünsch, deren Mo- delle die Mannheimerin Edith Krüger vor- stellte und kommentierte. Auch diesmal wieder war das Pelzhaus Geng mit von der Partie. Die Stoffe stammten von den Häu- sern Ciolina& Kübler, Neugebauer und Lackhoff, das Zubehör von Baur. Bilanz: Mannheims Damenschneider- Ateliers sind gute Dolmetscher der inter- nationalen Mode. Sie haben den richtigen Instinkt für das, was gut und tragbar ist, Was sie in Mannheim brauchen können und — das ist ihr Verdienst— was das Mode- bild in Mannheim hebt. Daß zu alledem die Maßarbeit gehört, ist selbstverständlich, denn kein Kleid kann chic sein, wenn es nicht„sitzt“. Und das bedeutet, daß auch Damen ohne ideale Taille nicht auf Eleganz verzichten müssen. ifa Siegerehrung und Oktoberfest Bei der MRG BAGS Am Abend ihrer Vereinsregatta gab sich die große Familie der MRG Baden in ihrem Bootshaus in den Maruba- Gaststätten zum Oktoberfest ein Stelldichein. Im Vorder- grund stand dabei zunächst die Sieger- ehrung durch Vorsitzenden und Trainer Carl Schäfer, der seinen Ruderern Dank und Anerkennung für die 21 Siege der Saison sagte. Herzlich wurde Horst Hackl als alter und neuer Vereinsmeister gefeiert. Alle Sie- ger des Tages wurden mit dem Baden- Becher bedacht. Der schöne Regattaverlauf wirkte sich gut auf die Stimmung aus. Aus der Siegerehrung wurde so ein nettes Ok- toberfest, bei dem froher Tanz nicht weniger Sefragt war als ein guter Tropfen, wozu die fleillige Hauskapelle in flotter Weise auf- Spielte. r. Auch hierauf muß die Schule aufmerksam machen: Hilfsarbeiter und Anlernlinge haben keine Zukunft Zwei Vorträge auf dem Mannheimer Hochschultag des Verbandes Badischer Lehrer und Lehrerinnen Eine stärkere Einbeziehung wirtschaftlicher Grundbegriffe in den Lehrplan der Volksschulen empfahl Professor Dr. Hans Georg Schachtschabel im ersten Vor- trag des Hochschultags, den der„Verband badischer Lehrer und Lehrerinnen“ (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) am Mittwoch in der Wirtschaftshoch- schule Mannheim veranstaltete. Der Redner entwickelte unter dem Titel„Wirt schaft und Schule“ seine Forderung aus der gegenwärtigen Situation, in der be- tonter als früher die Wirtschaft die materielle Grundlage der menschlichen Exi- stenz bildet. Als praktischen Rahmen für die Verwirklichung eines künftigen Lehr- planideals sah er die Einführung des neunten und möglicherweise des zehnten Schuljahrs und eine Schulreform an, in der der gesamte Lehrstoff neu zu ordnen wäre. Trotz solcher Kritik erwies Professor Schachtschabel zu Beginn seiner Ausführun- gen dem deutschen Volksschulwesen eine freundliche Reverenz, als er erklärte, es habe den deutschen Facharbeiter in die Lage ver- setzt, weltweit anerkannte Qualitätsarbeit zu leisten. Doch die Notwendigkeiten zwän- gen zu neuen Entscheidungen. Der Mensch sei gegenwarts- und zukunftsorientiert ge- worden; deshalb dürfe der Lehrer in den einzelnen Fächern den Stoff nicht in der Ver- gangenheit abbrechen lassen, sondern solle ihn bis zur Grenze der Aktualität führen. Aus dem Polizeibericht: Ueberfall war vorgetäuscht Haushalt schluckte das Geld Am 28. September war eine 40jährige Frau auf der Polizeiwache in der westlichen Neckarstadt erschienen und hatte zu Pro- tokoll gegeben, zwei junge Leute hätten ihr guf der Riedfeldstraße die Lederhandtasche vom Arm gerissen und daraus einen Betrag von 600 Mark geraubt. Die Anzeigerin hatte Weiter erklärt, sie sei bei dem Uberfall so schockiert gewesen, daß sie nicht hätte um Hilfe rufen können. Bestanden schon bei Er- stattung der Anzeige Zweifel an diesem Fall, so wurden diese durch die folgenden Ermitt- lungen nur bestätigt. Der angegebene Fehl- betrag war von der„Beraubten“ in Wirklich- keit im Haushalt verbraucht worden. Da es sich aber um Geschäftsgelder handelte, wollte die Frau bei der Abrechnung am Monatsende eine Erklärung für das Verschwinden bereit- halten. Den Unfallverletzungen erlegen Am vergangenen Freitag war ein 74jäh- riger Fußgänger im Kreisverkehr an der Kurpfalzbrücke beim Uberqueren der Stra- Benbahngeleise in einen Zug der Linie 3 hineingelaufen und lebensgefährlich verletzt worden. Nach Mitteilung des Krankenhauses ist der alte Mann nun an den Unfallfolgen verstorben. Vom Spielklub ins Kittchen In der Innenstadt flel das Auge eines Kriminalbeamten auf ein Koffer- Radio, das aus dem blauen Arbeitsanzug hervor- lugte, den ein Spielklub-Besucher beim Ver- lassen des Lokals unterm Arm trug. Bei einer Kontrolle machte der Angesprochene keinerlei Angaben über die Herkunft des Koffergerätes. Erst später wurde er aus- kunfts freudiger: Er gab zu, sich das Koffer- Radio in einem unbeobachteten Augenblick in einem Ludwigshafener Geschäft angeeig- net zu haben. Der Festgenommene ist bereits mehrfach vorbestraft und wurde erst am 14. September aus dem Gefängnis entlassen. Kind unterm Wagen Nach 14 Uhr lief in der Grünewaldstraße in Neuostheim ein dreijähriger Junge in die Fahrbahn eines Personenwagens. Der Junge wurde urmngerissen und geriet unter den Wagen. Um das verletzte Kind hervorzuholen, mußte der Pkw angehoben werden. Der Junge wurde mit einem gebrochenen Ober- schenkel ins Krankenhaus gebracht. Bei der Bergung des Kindes zog sich außerdem noch ein Angestellter eine Fußgverletzung zu und mußte ebenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Lagerbrand in Friedrichsfeld Vormittags wurde die Berufsfeuerwehr zu einem Einsatz nach Friedrichsfeld gerufen. Dort war im Lager eines Unternehmes, in dem Kokosfasern aufbewahrt wurden, auf ungeklärte Weise ein Brand ausgebrochen. Das Feuer konnte innerhalb kurzer Zeit gelöscht werden, so daß nur verhältnismäßig geringer Sachschaden entstand. Die Versuchung war zu stark Eine 18jährige Hausgehilfin mußte vor- läufig festgenommen werden, weil sie des Diebstahls in zwei Fällen beschuldigt wurde. Das Mädchen hatte aus der Geldkassette seiner Arbeitgeberin einmal unbemerkt 110 Mark genommen; als es dann elf Tage später erneut 100 Mark stabl, wurde der Griff in die Kasse so rechtzeitig bemerkt, daß die- ser Betrag noch sichergestellt werden konnte. Dagegen war das zuerst gestohlene Geld schon auf der Oktobermesse und in Cafés geblieben. Die 18jährige gab beide Ver- fehlungen zu. Das Bedürfnis nach wirtschaftlicher Infor- mation sei überdies erheblich größer als vor zwanzig oder dreißig Jahren. Der Redner gab zu bedenken, daß mit jedem Akt wirtschaftlicher Betätigung, also auch als Käufer, der Mensch am gesamtwirt- schaftlichen Prozeß mitwirkt,. Diese Zusam- menhänge dem Find in einfachster Form klarzumachen, sei eine lohnende Aufgabe kür den Pädagogen. Denn die Ausdehnung der Wirtschaftsbereiche über nationale Grenzen hinaus, die die Jugend einmal in europäischen Kategorien denken lasse, mache dies über kurz oder lang zu einer unabweis- baren Forderung. Zudem mache sich der Wandel der Arbeitsbedingungen und die Veränderung der Arbeitswelt immer stärker bemerkbar. Der Schluß des Vortrags war eine fes- selnde Darstellung der Zukunftsmöglich- keiten, die sich im ökonomischen Bereich ab- zeichnen. Professor Schachtschabel stellte hierbei die„Verwissenschaftlichung der Betriebsführung“ und den Wegfall eines Teiles der„repetetiven Tätigkeit“ heraus. „Die Automation entläßt den Menschen von der Kette“, bemerkte der Redner, der einen sozialen Nivellierungsprozeß voraussagte: Der Stand des Arbeiters im heutigen Sinne werde allmählich aufgehen in eine große Angestelltenschaft. Dies verschärfe jedoch den Leistungswettkampf; der Hilfsarbeiter und der Anlernling, der heute möglichst schnell Geld verdienen will, habe keine Zu- kunft. Auch hierauf aufmerksam zu machen, sei ein Teil der Aufgabe, die die Pädagogen- schaft im großen Komplex von Wirtschaft und Schule zu erfüllen habe. „Die Schule vor den Forderungen der Reformpläne“ lautete das Thema des zwei- ten Vortrags, den der Heidelberger Univer- sitätsprofessor Dr. Hermann Röhrs hielt. Er befaßte sich sehr eingehend und teilweise kritisch mit den beiden Projekten, die bis- her die Reformabsichten umfassend postu- liert haben: mit dem sogenannten Rahmen- plan und dem von der Gewerkschaft Erzie- hung und Wissenschaft ausgearbeiteten „Bremer Plan“, Trotz einiger Abstriche und im Gegensatz zu der teilweise massiven öfkentlichen Kritik hält der Redner den„Bre- mer Plan“ für durchaus zukunftweisend und für„ein außerordentlich gewichtiges pädago- Zisches Dokument“. Wesentliche Bedeutung maß Professor Röhrs der Schaffung einer von festen metho- dischen Vorstellungen geprägten Volksschul- mittelstufe bei, die er im„differenzierten Mittelbau“, wie er in Niedersachsen als Experiment eingeführt ist, und in den „Beobachtungsstufen“ der kranzösischen Schulen vorgezeichnet sieht. Wie wichtig hier ein Wandel ist, belegte er mit Zahlen aus Baden- Württemberg, wo 1959 jeder drei- zehnte Abiturient durchfiel, ein Drittel der höheren Schüler nicht bis zur Reifeprüfung gelangte und die Quarta sich als besonders kritische Klasse erwiesen hat, in der 14 Pro- zent aller Schüler sitzenbleiben. Auch die Neuordnung einer Volksschul- oberstufe sei eine Bewährungsprobe für jede Schulreform, bemerkte der Redner. Er war der Meinung, daß diese Oberstufe eine grö- Bere Attraktion ausüben müsse als heute und N „ ENO USS bekannte sich zur Forderung, ein neuntes Schuljahr einzuführen. Ein zehntes wollte er vorerst nur bedingt anerkennen, bevor nicht begründetere Erfahrungen vorlägen. Beide Vorträge fanden das lebhafte Interesse der an nden Pädagogen, die sich jeweils mit zusätzlichen Fragen und Diskussionsbeiträ- Sen an die Adresse der Redner wandten. -mann Stimmungsvolle Grokagell veranstaltete Herbstfest Die Karnevalsgesellschaft Grokagell ver“ steht Feste zu feiern. So nimmt es nicht Wunder, dag das angekündigte Herbstfest Wieder zu einem schönen Erfolg wurde, Ple Amicitia-Gaststätten waren fast zu klein, um alle Gäste aufzunehmen. Präsident Willy Frosch entbot ein herzliches Willkom- men. Er versäumte es nicht, des verstorbe- nen Förderers der Fastnacht, Pr. Vogel, ehrend zu gedenken. In der Folge gab Kul- tusminister Helmut Fecker den Startschuß zu buntem Allerlei, bei dem die kleine Grokageli-Bärbel Kostproben ihres Manne- mer Dialektes gab. Für die Erheiterung der Gemüter blieben Christa Wenk mit ihrem Schifferklavier, Thomas Günter und als Neuling der talentierte Lampertheimer Willy Bock als Büttenredner bemüht, Günter Neu- stadt wußte mit Zaubertricks zu gefallen. Stürmische Lachsalven löste Ernst Schwarz als Quizmaster aus, Er brachte es fertig je 2 el Damen und Herren in das Kochsche zelt guf die Messe zu schicken, wo sie in Rekordzeit Würste zu verkaufen hatten. Ein Herr war glücklicher Gewinner mit einem Verkaufserlös für 74 Würste. Exprinz Erich von Vetteronien und andere prominente Kappenbrüder hatten bei allen Geschehnis- sen nicht weniger Vergnügen wie das übrige Volk. Für originelle tänzerische Delikates- sen sorgte das Turniertanzpaar Gallett. Eine reichhaltige Tombola war schnell„gestürmt“, Für beschwingte Rhythmen sorgte die Star- light Combo, r- Angewandte Mathematik in der Wirtschaft Interessante Abhandlung Prof. Waffenschmidts in den„Mitteilungen“ Die„Mitteilungen“, Organ der Gesell- schaft der Freunde der Wirtschaftshoch- schule Mannheim, bringen im ersten Heft des neuen Jahrgangs„Gedanken zur Ent- Wicklung unserer Hochschule“ von Professor Dr. W. G. Waffenschmidt, die besondere Be- achtung verdienen. Waffenschmidt verweist auf zunehmende Erfolge der Verfahren einer auf die Wirtschaft angewandten Mathematik. Die Abneigung der Studierenden gegen an- strengende mathematisch formulierende Lo- gik habe dazu geführt, daß sich der Schwer- punkt der volks wirtschaftlichen Theorie nach Heidelberg verlagerte, aber auch in der Be- triebswirtschaft dränge die mathematische Richtung die Theorie deutlich vorwärts. An technischen Hochschulen kann auf Grund der mathematisch-natur wissenschaft- lichen Vorbildung der Studierenden den neuen Erfordernissen bereits ohne weiteres Rechnung getragen werden, Praktisch voll- ziehe sich ein Einbruch der technischen Hochschulen in die Ausbildungsbereiche der Wirtschaftler, in Gebiete, die wissenssoziolo- gisch zum Mutterboden der Wirtschaftswis⸗ senschaft, in Lehre und Forschung zum Auf- gabenbereich der Wirtschaftshochschule ge- hören. Während St. Gallen und Basel aus dem Sachverhalt bereits Konsequenzen 2z0- gen, hält sich Mannheim, die einzige Wirt- schaftshochschule in der Bundesrepublik, ab- Waäartend zurück. Waffenschmidt befürchtet, daß künftig ein Dozent für Statistik, Betriebsforschung und Lineares Programmieren tauben Ohren predigen würde, wenn Studierende ohne ausreichende mathematische Vorbildung zu seinen Füßen sitzen. Deshalb sollten an der Wirtschaftshochschule bald die elementaren mathematischen Grundlagen für die neuen Verfahren dargeboten werden, nicht für alle, aber für einen Teil der Studierenden, die sich in dem aussichtsreichen Gebiet tum- meln wollen. Sie haben, laut Waffenschmidt, den Marschallstab in der Kollegmappe, den Zauberschlüssel, mit dem sie die Gesamtpro- grammierung eines Unternehmens in den Griff bekommen. Wenn aber Techniker, Ma- thematiker und andere Nichtwirtschaftler weiterhin wirtschaftliche Gebiete beackern, in die sie ihre Fachsprache hineintragen, reift eine Situation heran, in der ein großer Teil der Studierenden ganz einfach nicht mehr mitkommt. Waffenschmidt zieht zum Ver- gleich mit den aufgeworfenen Problemen die durch die„große allgemeine Abteilung“ be- Wirkte Schwerpunktverschiebung vom Ein- zelfachwissen zur umfassenden Bildung heran, um ihre große Bedeutung zu unter- streichen, Auf die Meinungen erfahrener Praktiker über die angeschnittenen Fragen kann man gespannt sein. In dem gleichen Heft berichtet Professor Dr. August Marx über betriebs wirtschaft- liche Forschungsarbeiten der Wirtschafts- hochschule und über Exkursionen im Rah- men des wirtschaftswissenschaftlichen Stu- diums, Professor Dr. Henzel über Betriebs- besichtigungen, die Studierenden die Ein- blicke in die praktischen Verhältnisse ver- schaffen, die eine wirklichkeitsnahe Wissen- schaft braucht. f. w. Kk. 1 18 51 + und für hervorragend befunden; in der Packung mit dem weißen Hindskopf 0 K 332 Südtiroler alplacle „lonafhan“ Handelsklasse A 2 pfd. 83 hier aus drei- der kung ders Pro- hul- jede War grö- und ö tes e er licht eide der mit tra- ann . ver- Ucht test Die lein, dent om- obe- ‚gel, Tul- u eine me- der rem als Tilly Jeu- len. varz g je sche 2 in Ein nem rich ente Nis- rige tes- Zine e tar- r A1 der ren uen kür den, um- udt, den pro- den Ma- tler ern, eift Tell lehr er- die be- Uin- ung ter- mer gen 580 aft- ts ah- ötu⸗ bs- in- er- en- v. K. Nr. 238/ Donnerstag, 13. Oktober 1960 MANNREIMERLOKAL NACHRICHTEN(4 MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 Rauschender Beifall für zukunftsträchtigen Optimismus: Forderung:„Wir müssen global denken und handeln“ Anton Zischka sprach im vollbesetzten Mozartsaal/ Veranstaltung des nordbadisch- pfälzischen VDI Mit der Feststellung, es gebe für keinen Menschen an keinem Ort der Erde noch ein Ereignis, das„so weit weg“ sei, um ihn nicht mehr zu interessieren, umschrieb der be- kannte österreickische Schriftsteller Anton Zischka während seines Vortrags im Mozart- sdal die in bisher ungeahntem Ausmaß fortschreitende Verflechtung wirtschaftlicher und gecpolitischer Zusammenhänge. Die Auffassung, Europa sei„alt und verschlissen“ und spiele auf der Weltbühne keine Rolle mehr, sei ebenso falsch und rickstindig wie die Meinung, das Gesicht der Erde sei unveränderlich. Hinter den dunkeldrokenden Wolken der Tagespolitik sei man an allen Enden und eden dieser Welt dabei,„den Tod in Leben 2 verwandeln“. Die Veranstaltung des Nordbadisch- Pfälzischen Beꝛirksvereins Deutscher Ingenieure(VDI) stand unter dem verkeißungsvollen Leitsatz:„Wüsten grünen.“ Was Zischka unter diesem Motto bot, war eine Zusammenfassung aller in der Welt ge- planter und bereits begonnener Großraum- projekte. Nur natürlich, daß sich in dieser gedrängten Uebersicht den mehr als 500 Zu- hörern im überbesetzten Mozartsaal manche der gigantischen Projekte unter einem enthu- siasmierenden Aspekt darstellten. Wie über- haupt das Wechselspiel von Naturwissen- schaft und Technik in der Schilderung Zisch- kas alle übrigen Probleme verdrängte und den ganzen Saal in jenen angenehmen rosa- roten Glanz zukunftsträchtigen Optimismus hüllte, dem man sich um so lieber hingibt, als die Schatten der Gegenwart noch sichtbar in den Ecken nisten. Die vierfache Fläche Europas wird auf der Erde von Wüsten, Felsen und Gletschern eingenommen, sieben Zehntel des Globus sind von Wasser bedeckt. Ungeheure Fruchtbar- 28 io is 60— weuapauas? STAD TSPARKASSE MANN HEIN keitsreserven, deren Nutzung allenthalben begonnen oder geplant ist. Seit den Dreißiger Jahren spenden die toten Wüsten Arabiens Millionen Tonnen Oel, seit wenigen Jahren sprudelt das gleiche Produkt einer jahr- tausendealten Metamorphose aus der Sahara. Da es ohne Raffination unmittelbar für Tie- fenbohrungen verwendbar ist, kann jetzt das unter der Sahara„schlummernde“ Süß- wassermeer mit einer Ausdehnung von 600 000 Quadratkilometern für die Fruchtbarmachung der Wüste angezapft werden. In wenigen Jahren sind dort bereits 1500 neue Oasen entstanden. Mauretanien, bis vor kurzem noch der gefürchtetste Landstrich aller auf der Afrikaroute notlandenden Piloten, hat sich unter der Gemeinschaftsarbeit von Frankreich, England und der Bundesrepu- blik in ein riesiges Bergbaugebiet verwan- delt.„Mit Sicherheit wurde dort ein Erzvor- kommen von minimal 500 Millionen Tonnen festgestellt, wahrscheinlich sind jedoch drei Milliarden Tonnen vorhanden.“ Einen breiten Raum widmete Zischka der friedlichen Nutzung des in 150 000 Atombom- ben lagernden Kernbrennstoffes, der in seiner hoch angereicherten Form einen Wert von 100 Billionen Kilowatt darstelle. Diese Energie sei im Gegensatz zu den bisherigen Waffen aller vergangenen Kriege sofort für friedliche Zwecke verwendbar. Sie entspreche dem tausendfachen Strom- bedarf der Welt in einem Jahr, stelle also eine Stromreserve für tausend Jahre dar. Bei einem Verbrauch von je 25 bis 30 Kilowatt- stunden könnte jeweils ein Kubikmeter See- Wasser entsalzt und für die Fruchtbar- machung von Wüsten verwandt werden. Nach wis senschaftlichen Ermittlungen enthielten die Weltmeere eine Nährwertmenge, die 15 000 Welternten entspreche.„15 000 Jahre könnte sich die Bevölkerung dieser Erde alleine aus der See ernähren.“ Die UdSSR habe eine Flotte von 14 Spezialschiffen zur Erforschung der Ozeane ausgerüstet und be- reits Zwei schwimmende chemische Fabriken eingerichtet, die aus dem Meerwasser Bor ge- winnen. Auch Amerika hat der Meeres- forschung für die nächsten zehn Jahre 650 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Alle diese überregionalen Großraumprojekte setz- ten den friedlichen Absatz außer Lande und außer Kontinent voraus. Damit ergebe sich unter dem friedlichen„Diktat der Technik“ gewissermaßen von selbst eine friedliche, kriegsverschonte Entwicklung der Mensch- heit, die sich auf einer neuen Erde mit neuen Menschen repräsentiere. Einzige Forderung, die sich an den Menschen stelle: Global zu empfinden und zu handeln. Das Haar in der Suppe: solchermaßen zukunftsträchtiger Be- trachtungen: Unter der Dominante Technik schreitet das wohlformierte Heer der Mensch- heit neuen Sonnen entgegen. Bestimmend dafür, daß es geschieht, sind rein wirtschaft- liche Ueberlegungen kaum eine Rolle spielt(nach Zischka) die Frage der ethischen Selbstbesinnung. Es mag vielleicht ein realer Erfahrungssatz sein: Seinen Nächsten zu lieben, damit es einem selber besser geht. Traurig stimmt diese„Wahrheit“ aller- dings K. Kleine Chronik der großen Stadt „Simplicissimus“ wiedereröffnet Neuer Pächter in H 5, 4 Zum dritten Male hat der Simplicissimus in H 5, 4 die Tapete gewechselt. Erst war dort(bis 1944) ein Weinlokal. Der Name „Simplicissimus“ war wohl mehr zufällig. Dann eroberte Balbo Seyfferth-ab 1955 in diesen Räumen der Kleinkunst eine neue Bastion, bis er Anfang 1960 in die Gast- stätte der Mannheimer Ruder- Gesellschaft Baden umzog. Dort heißt sein Lokal„Ma- ruba“, aber weithin sichtbar prangt der Untertitel„Simpl“). Nun haben seit einigen Tagen Gertrud Weiss und Ruth Hol- stein in H 5, 4 den„Simplicissimus“ wieder eröffnet. Erwin Fritsche und Aspasia Zwan- ziger, beide Mannheim, haben mit riesigen Karikaturen aus der satirischen Zeitschrift Simplicissimus die Wände sinnfällig deko- riert; auch aus Zilles„Miljöh“ wurden be- kannte Gestalten ausgeliehen. Getreu der Tradition des Hauses, so wurde beim inoffi- ziellen Eröffnungsabend von den neuen Pächtern erklärt, soll in H 5, 4 wieder ge- prettelt werden. Allerdings erst ab Novem- ber. Verpflichtet wurde für den Anfang Gerd Wenzel, jener Wahlmannheimer aus Sachsen, der schon im Simplicissimus Nr. 2 erfolgreich gastierte.(Uebrigens sieht es— hinter den Kulissen— im Augenblick so aus, als bahne sich ein Rechtsstreit um den Na- men„Simplicissimus“ in Mannheim an) Großer Basar der Südpfarrei in Sandhofen Die am 1. Juni dieses Jahres neuerrich- tete evangelische Südpfarrei Sandhofens er- öfknete am Sonntag einen großangelegten Bazar im Lutherhaus. Der Erlös soll helfen, den Bau des neuen Gemeindezentrums der Pfarrei zu finanzieren. Die Besucher kön- nen sorgfältig gefertigte Näharbeiten kau- fen, die vom Frauenkreis der Gemeinde an- gefertigt wurden. Bei der Tombola gelangen wertvolle Elektrogeräte, Getränke und vie- lerlei Gebrauchsgegenstände zur Auslosung. In fröhlicher Ausgelassenheit zeigten sich die Gemeindeglieder am Sonntagabend im großen Saal des Lutherhauses. Unter den zahlreichen musikalischen Darbietungen ragte besonders das Duett zwischen Vater und Tochter aus Rigoletto heraus, das Ur- sula und Hans Müller in stimmlich und technisch guter Weise meisterten. In die Aufgabe des Conferenciers teilten sich Pfar- rer Becker, der Organisator des Abends, und der wirklich komische Hermann Wehe. Ho Siedlerverein„Neue Heimat“ feierte 25 jähriges Bestehen Aus Anlaß seines 25jährigen Bestehens gab der Siedlerverein„Neue Heimat“ ein internes Fest für seine über 70jährigen Mitglieder. Der Saal der Waldschänke in Gartenstadt war mit Blumen und Fahnen reich ge- schmückt. Vorsitzender J. Raque begrüßte neben den alten Siedlern Gartenbauinspek- tor Kemmer als Vertreter von Direktor Bäuerle und Bezirksvorsitzenden Knapp vom Landesbund der Siedler und Kleingärtner. Raque verlas dann Grußbotschaften von Oberbürgermeister Dr. Reschke und Garten- baudirektor Bäuerle. Nach Darbietungen des Männerchors Gartenstadt überreichte Be- zirksvorsitzender Knapp einigen 80jährigen Siedlern die goldene Ehrennadel des Landes- bundes. Die silberne Ehrennadel zusammen mit einer Urkunde erhielt eine Reihe wei- terer Siedler freunde. Ein Farblichtbilder- Vortrag von Gartenbauinspektor Kemmer befaßte sich abschließend mit der Schönheit von Blumen- und Obstanlagen. 0 GV„Flora“ 1897 feierte im„Löwen“ Vor zehn Jahren wurde der Gesangverein „Flora“ 1897 zum zweiten Male gegründet. Grund genug zum Feiern. Die Flora-Mitglie- der trafen sich deshalb im„Löwen“ in Käfer- tal. Vorsitzender Willi Seibel hieß die Fest- gemeinde willkommen und begrüßte die vie- len Ehrengäste. Danach war Alois Merscher an der Reihe. Er ist seit der Neugründung Chorleiter und hat in den zehn Jahren einen beachtlichen Klangkörper geschaffen. Zum Jubiläums-Liederabend hatte Mer- scher ein ansprechendes Programm zusam- mengestellt. Ernste Werke, aber auch volks- tümliche Chöre, Schubert, Philipp Mohler, Willy Sendt, Armin Knab, Walter Rein, Bernhard Weber und andere mehr wurden hervorragend interpretiert. Die Harmonika spieler von„Rheingold“ Käfertal hatten sich übrigens auch zur Verfügung gestellt. Schließ- lich leitete Werner Vester Bariton) mit Mo- zarts Bundeslied zu einem kleinen Ehrungs- akt über. Werner Oest, der Vorsitzende des Bezirks I des Badischen Sängerbundes, Kreis Mannheim, sprach dabei von der kulturellen Mission der Gesangvereine und forderte die Sänger auf, der Jugendarbeit größere Beach- tung zu schenken. Anna Götz und Michael Ballweber erhielten die goldene Ehrennadel des Badischen Sängerbundes, Karl Eberhard, 50 Jahre lang aktiver Sänger, wurde mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Sänger- bundes ausgezeichnet. Außerdem überreichte Oest dem langjährigen Aktiven eine Urkunde über seine Ehren mitgliedschaft beim DSB. Willi Seibel skizzierte danach die Vereins- geschichte nach der Wiedergründung. Sein besonderer Dank galt Alois Merscher. An- schließend wurde zu den Klängen des Orche- sters„Petros“ getanzt. r- Betriebsbesichtigung: 80 Rinder und Kälber Werden wöchentlich verwurstelt Anläßlich eines Betriebsfestes veranstal- tete die Steinachtaler Fleischwarenfabrik Hermann Bordne eine Betriebsbesichtigung für ihre auswärtigen Mitarbeiter und gela- dene Gäste. Mit über 200 Beschäftigten ist dieses Unternehmen führender Betrieb sei- ner Branche im Raum Mannheim Heidel- berg. Die Großmetzgerei und Fleischwaren- fabrik in Schönau bei Heidelberg beliefert 16 eigene Verkaufsfilialen, davon sieben in Mannheim; weitere Filialen und eine Schnellimbiß-Gaststätte in Mannheim wer- den in absehbarer Zeit eröffnet. Wenn man berücksichtigt, daß die erste Filiale 1957 eröffnet wurde, so ist das innerhalb drei Jahren eine beachtliche Ausdehnung. Die Kernzelle des Schönauer Werks ist die Metzgerei und Gastwirtschaft Zur Traube“, die auch jetzt noch in Familien- besitz ist. Der Großvater des jetzigen Fir- meninhabers kam aus Heddesheim nach Schönau. Die schnelle Entwicklung des Un- ternehmens setzte aber erst nach dem zwei- ten Weltkrieg ein; es befindet sich seit sie- ben Jahren auf einem Anwesen, wo früher ein Sägewerk betrieben wurde. Die 1948 be- gonnene Groß produktion macht jetzt eine neue Erweiterung notwendig. Ein neues Schlacht- und Kühlhaus soll in den näch- sten Monaten gebaut werden. Der Betrieb selbst arbeitet weitgehend mit modernsten Maschinen; Hygiene wird groß geschrieben. Da ist ein großer Schneid- mischer im Gang, von einer Lochkarte ge- steuert, der kaum einer Bedienung bedarf. In einem zehn Meter hohen Räucherturm werden Speckseiten und Würste unaufhör- lich durch den beizenden Rauch verbrennen den Buchenholzes gedreht, vier andere Ma- schinen füllen in der Minute je 150 Würst- chen in Dosen. 350 bis 400 Schweine, 80 Rin- der und fast ebensoviel Kälber werden all wöchentlich zu rund 120 Fleisch- und Wurstsorten verarbeitet. el DLRG-Schwimmausbildung kostenlos im Herschel bad Die Deutsche Lebensrettungs- Gesellschaft Weist auf ihre Nichtschwimmerkurse hin, die jedem Kind die Möglichkeit geben sollen, sich freizuschwimmen. Darüber hinaus wer- den Prüfungen für das Freischwimmen, Fahrtenschwimmen und Jugendschwimm- schein abgenommen. Die Ausbildung ist je- weils samstags um 17.30 Uhr im Herschel bad, Eingang Halle III. Kosten entstehen nur für die Benutzung des Bades. Teilnah- meberechtigt an den Ausbildungskursen ist jedes Kind und jeder Jugendliche, der vom Arzt Schwimm- Erlaubnis bekommen hat. An den Prüfungen für den Jugendschwimm- schein kann allerdings nur teilnehmen, wer das elfte Lebensjahr erreicht hat. 0 fechniker oder Kdufmonn? Ein Mensch, der mit beiden Beinen im Berufs- N 8 N i 5 8. 5 8 8 N N leben steht, heute für morgen plant und allem Neuen aufgeschlossen ist. Er ist kein Chemiker, aber er weiß, daß er immer und öberoll mit der Chemie rechnen muß. Kum eine lndustrie, kaum ein Handwerk kann Hualaale Mul, dee Hale Keb,, auf die Dienste der Chemie verzichten. Auf dem Arbeitsplatz, im eigenen Heim und cuf Reisen umgeben uns, dem Loien hövfig unsſchtbor, che- mische Erzeugnisse. Viele dieser Produkte sind Ergebnisse langjähriger forschungsorbeiten in den loborotorien der BASF, sind BAS F. Erzeugnisse. LUDWIGSHAFEN AM RHEIN Seite 8 MANNHEIMRHR MORGEN Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 238 1 1 gestellt würde, meinte der General:„O, ganz V ber Nr.? gl: ö. O, K on berühmten Leuten 5 Aller lei Unglaubliches einfach. Wir bieten dem Affen eine Banane 1 1 i. 8 1 i fe 895 5.Wä T 1 3 7 5. 5 8 Fernsehliebhaber peilt sich selber an ein Finderlohn von 2,50 Gulden bezahlt.“ 85 5 3„ Freud und Leid der Ferien... 15 5 3 „. Weil ein Fernseher im südfranzösischen. befindet 8 auf der Marke eine Apfel als Nein gerechnet wird. Die meisten Jean Soeteau Bemerkes amet, 58 9 15 8 i Alet-les-Bains(Aude) mit dem Empfang Nummer, mit deren Hilfe man aus einer auf unserer Schimpansen ziehen natürlich die der die Zeit der großen Ferien herangekom- 3. 5 8 1 er nicht zufrieden War, stieg er heimlich hin- der Polizeiwache befindlichen Liste die Banane vor!“ men war:„Es fällt mir immer sehr schwer, aas a 7 2 0 8 rä- auf auf den Pic-de-Brau, der das Städtchen Adresse des Verlierers feststellen kann. 8 5 Paris zu verlassen, weil ich mich von allen sidenten, daß die Hände fertig wären, daß er überragt, und drehte den Parabolspiegel des Wird der Schlüssel trotzdem nicht abgelie- Ehrlicher Betrüger meinen Freunden trennen muß. Aber ebenso 5 daran zu ändern oder zu ergänzen dort aufgestellten Fernseh-Umsetzers in fert, so sorgt die Versicherungsgesellschaft„Ich zahle, wenn ich zurückkomme!“ schwer fällt es mir dann, wieder zurückzu⸗ e 5 Richtung auf sein eigenes Haus. Lange für eine Erneuerung der Türschlösser. hatte vor drei Jahren ein eiliger Kunde kehren, weil ich mich dann von mir selber„Den Mann bewundere ich“, sagte Coo- 2 konnte er sich des verbesserten Empfangs Fünf Minuten sind erlaubt einem Zeitungshändler am Londoner Strand trennen mug.“ lidge nach Empfang der Antwort.»Das ist 5 allerdings nicht erfreuen. Da sich andere f 8 3 als er das Morgenblatt mitnahm. 1 äst ein unabhängiger Geist“. Und nach einigem 7 VI 8 rs 5 0 Vor dem Scheidungsrichter in Melbourne use ruten, als er das Mersenblatt mitnahm. Trauersäste 1 ü 1 ii 80 Fernseher über verschlechterten Empfang r dem Sch 85 r in Me ES dauerte drei Jahre, aber er hielt sein 5 ile einst Nachdenken fügte er lächelnd hinzu:„Schön beklagten, brachten die Fernseh- Techniker hatte sich kürzlich eine Ehefrau zu verant- Versprechen. Dieser Tage stellte er Ach ein Der Komponist Max Reger weilte einst wäre es, wenn einige Beamte hier bei uns FI die Spiegel wieder in Ordnung, und die worten, weil inr Gatte die Scheidungsklage und zahlte die schuldiges Lien War in mem Sanatorium, Wo sein Tisch- auch so genau darüber Bescheid wüßten, g Gendarmerie fahndet nunmehr nach dem wegen dauernder Unpünktlichkeit seiner. 9. nachbar ein bekannter Musikkritiker War. wann sie ihre Aufgaben wirklich erledigt 5 11 goistisch Fernseh-Liebhaber. Die Frau eingereicht hatte. Der Richter erklärte Aerspätunt sntschutclete cer hruche Mann Dieser rühmte sich eines Tages laut, per⸗ haben!“ j n d 8 e hat er ja in seinem Urteil, das die Scheidung damit, daß er inzwischen drei Jahre hatte sönlich an Richard Wagners Leichenbegäng- 5 poli- in der er zu suchen ist, he 5 rell, 8 aus- absitz üssen— wege 9 ä 7 N f g j schon selbst ziemlich genau angegeben! Sprach, daß man sich im allgemeinen bis 80„ e in e en, 8 Tod und Liebe künk Minuten verspäten dürfe. Häufig ein- Hund im Hungerstreik ganz i 1. 5 Eines seiner Enkelkinder, 80 erzählte ein- 55 VV tretende größere Verspätungen seien jedoch Während sein Herr im Gefängnis von schon tot und Konnte nix dasesen machen! Ge i.„Sag mal, legt 7 e 5 588 5 5 1 5 en ein hinreichender Grund, die Harmonie Genua eine— im übrigen wohlverdiente— Am nächsten Tag blieb der Platz des Kri- Gro 8 ist* General de und — 9 8700* 85 3 5 F einer Ehe ernstlich zu stören. Strafe abzusitzen hat, darf der Hund Dick tikers leer, und man vernahm, daß er wegen Gaulle i gerettet hat? d 1 höch 1261 e ade le ung 995 Kasse Kostbare Stier-Haare ihm täglich einen Besuch abstatten. Vor eines heftigen Gallenanfalls im Bett geblie- 88 ich“, antworte er,„das stimmt rüh! 55 8 5 4K 8 kte a 0 die F 8 5. a 5 Antritt seiner Strafe hatte der Besitzer das ben sei. Plötzlich erschien das Zimmermäd- Scho 0. 5 5 den 8 5 5 95 1 3 9 8 2 8 Als Nebenprodukt der Stierkämpfe wer- Tier in die Obhut von Nachbarn gegeben, chen und verkündete, der Herr Professor 0 etwa so wie die Jungfrau von„Por 2. l 1 25 5 13858 Ein den in Spanien die feinen Nasenhaare der die es zwar an der nötigen Sorgfalt nicht ließe ausrichten, an der Beerdigung des Orleans? Erase das Kind Welter. dies — n 0 Batu lien! Stiere teuer bezahlt. Sie dienen als Waage- fehlen liegen, aber doch die Gunst des Hun- Herrn Reger werde er aber bestimmt ni cht Bernard überlegte:„Na ja, ungefähr Pom 5 e 186 438 S balken für pharmazeutische Präzisionswaa- des nicht zu gewinnen verstanden. Ohne teilnehmen. Worauf Max Reger freundlich 88 gene ö 5 Assen Kan man schfieglich sein sen, die bis auf Milligramm- Bruchteile seinen Herrn nahm er einfach keine Nah- lächelnd antwortete:„Also Fräulein, sagen's Ja aber, Grogpapa, warum hat man ih bei zu zeigen. Küssen kann man schließlich sein 8 5 5. 5„ Pap n 741 ganzes Leben lang, aber sterben kann jeder Senau anzeigen. Jedoch dürfen sie dem Stier zung zu sich und wurde daher von Tag zu doch dem Herrn Professor, ich würde an genn dann nicht auch verbrannt?“ Wirh Bar emal!“: erst nach seinem Tod ausgerissen werden. Tag schwächer, so daß sein Leben in Gefahr seiner Beerdigung mit dem größten Ver- 5 ener Ei nlüs 3 Freiwillige kam. Schließlich nahm sich der Tierschutz- gnügen teilnehmen!“ er Herzenswunsch Filo ine Schlüsselversicherung 3 1 5 1. verein des rührenden Falles an und er- gi phängiger Geist Marilyn Monroe, die neuerdings wegen bam In den Niederlanden kann man seit eini- Kürzlich erklärte ein General der ameri- wirkte bei der Justizverwaltung die Gene- Qi 8 ihres zunehmenden Körpergewichts etwas Sehe ger Zeit seinen Hausschlüssel versichern. kanischen Luftwaffe in einer Pressekonfe- migung, daß Dick jeden Tag seinen Herrn Der amerikanische Präsident Coolidge beunruhigt ist, wurde von ihrem Gatten Ar- gute Gegen eine Prämie von einem Gulden er- renz, alle Schimpansen, die für Versuchs- im Gefängnis aufsuchen darf, Seither frißt ließ sich einmal von dem ungarischen Maler thur Miller gefragt, was wohl ihr größter oder nält man einen Schlüsselring mit einer flüge in den Weltraum ausgewählt würden, er wieder und ist einigermaßen zu Kräften Laszlo porträtieren. Das Bild gefiel ihm Wunsch sei. Ohne lange zu überlegen ant- mut Blechmarke, auf der steht:„Für diesen seien Freiwillige. Auf die Frage eines neu- gekommen. Aber jedesmal erwartet er mit wohl, nur mit einer Einzelheit war er nicht wortete sie:„Daß mir mein Badeanzug von 82 Schlüssel wird auf der Polizeihauptwache gierigen Journalisten, wie dies denn fest- der gleichen Ungeduld die Besucherstunde. einverstanden: die Hände schienen ihm zu vor drei Jahren noch paßt!“ fr poli. — 1 2 S 2 8 2 1 1 8 hilft, aber auch guter Rat. Oft ist 2 a der Körper angespannt und belastet 1 N U N—cdurck Zuviel an Hetze und Arbeit.* f a 5 Da raten wir zu Galama, um die Ner- ber! U F A E U H S n 2 U S F—— en zu beruhigen und zu Calama, bel 7 um das Herz zu stärken. Frohe? Lan Herz und starke Nerven sind 25 K 2 5 Grundlage der Gesundheit. 1 5 Woar . Wir ö Ein in Reformhaus und Apotheke Weg 1 — 8 0 lun; 775 i BZekanntmachenggen e. V 059. mit mrer neuen Onmnun 15 8. Als ges W 2 der an Offentliche 5 9 a 22 ten Ausschreibun 5 gin. 1 stas . Die tech rah Erd-, Maurer-, Beton- 122 2 2 2 1 und Kanalisutions-Arbeiten Sch 1 Sch für den Neubau des ev. Pfarrhauses in Heppenheim, bau 7 Uhlandstraße(1. Bauabschnitt d. gepl. Kirchenneubaues) ma. werden öffentlich ausgeschrieben. tete f die Angebotseröffnung: 20. Oktober 1960 im Pfarrhaus Ben in Heppenheim, Bensheimer Weg 35, 10 Uhr. mit Zuschlagsfrist: 1 Woche. ter 1 ohr Beginn der Arbeiten: kurzfristig nach Vergabe. tra; Die Unterlagen sind anzufordern bei: 55 Dipl.-Ing. Martin Dehnhard, Architekt, BDA Son Darmstadt, Stiftstraße 10, Telefon 7 21 28 92 N un 8 We 1 des ö Sas Kroft fahrzeuge wms Un CITROEN Antes& Hofmann 8 Mannheim, Schwetzinger Str. 130 Ford 12 M, Bj. 60, 55 PS, Gang, gar. VW, Bj. 59 od. 60, bis 20 000 Km, aus 13 000 km, erstkl. Zust., reichlich] Privath. zu kaufen ges. Tel. 7 22 89 Zubehör, preiswert 100. Adr. einzus. u. A 0 im Verlag. Opel Caravan, BI. 54, preisg. abzug. 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Ner- ma, ohes sind leit. heke 1 Nr. 238/ Donnerstag, 13. Oktober 1960 AUS DEN BUNDESLIAHDERN MANNHEIMER MORGEN. Seite 9 — Ein Snerf ali in der Verbrecherwelt Pommerenke wirft alle kriminologischen Erkenntnisse über den Haufen/ Urteil nächste Woche Freiburg. „Der 23jährige Hilfsarbeiter Heinrich Pommerenke hat alle krimi- nologischen Erkenntnisse über den Haufen geworfen. Er hat gestochen, gewürgt, ge- schlagen, geraubt, Sonderfall dar.“ eingebrochen, gestohlen und erpreßt vielfachen Formen von Gewaltanwendung und stellt hinsichtlich der cherwelt einen einzigartigen in der Ver Mit diesen Worten charakterisierte der Leiter der Kripohauptstelle Freiburg, Kriminalrat Otto Zizmann, am Mittwoch den vor dem Freiburger Schwur- gericht stehenden Angeklagten. Der Leiter der südbadischen Kriminal- polizei, Kriminalrat Otto Zizmann, berich- tete über die schwierigen Ermittlungen bei der Aufklärung der Verbrechen Pommeren- kes. Die Polizei hatte, wie Zizmann dar- legte, kaum irgendwelche Anhaltspunkte und auch die Zeugenaussagen waren meist höchst unbestimmt und widersprüchlich. Das rührte daher, daß, wie Zizmann sagte, bei den meisten Verbrechen ein ausgesprochenes „Pommerenke- Wetter“ herrschte: Es war so diesig und neblig, daß auch Zeugen, die Pommerenke aus der Nähe sahen, ihn nicht genau beschreiben konnten. Erschwerend bei den Ermittlungen habe sich auch ausge- Wirkt, daß Pommerenke mit Anhalter von enem Tag auf den anderen mehrere hundert Kilometer weit reisen konnte. Schließlich kam dazu, daß niemand in dem gut aus- sehenden, gepflegten jungen Mann mit den guten Umgangsformen einen Verbrecher oder gar einen mehrfachen Mörder ver- mutet habe. „Niemand mißtraute ihm“, sagte Ziz- mann. Nach dem Mord an Karin Wälde in Hornberg(Schwarzwald) hat die Kriminal- polizei über 30 Personen vernommen und kurz danach einen Mann festgenommen, der der Tat verdächtig erschien. Dieser Mann War in jener Nacht mit völlig verschmutz- ten Kleidern von einem Spaziergang zurück- gekommen. Er wurde erst freigelassen, als Pommerenke sein Geständnis abgelegt hatte. Auf Pommerenke, der damals viele Wochen lang in Hornberg tätig war und dort lebte, ist die Polizei aus einem einfachen Grund nicht gekommen: Der Arbeitgeber Pomme- renkes hatte ihn nicht polizeilich ange- meld * ann bestätigte die ungewöhnliche Gefühlskälte des Angeklagten, der seine vie- len Taten stoisch ruhig erzählte. Zizmann war es in einem fast zehnstündigen Ver- hör gelungen, den Angeklagten zum Ge- ständnis seiner Morde zu bewegen. Wäh- rend Pommerenke kleinere Straftaten schnell und ohne sonderliche Skrupel dem vernehmenden Polizisten mitteilte, hat er sich zum Geständnis der vier Morde erst lange hindurchringen müssen. Kriminalrat Zizmann erklärte abschließend. daß Pom- merenke alle kriminalistischen und psycho- logischen Erfahrungen der Polizei über den Haufen geworfen habe. Denn im Gegensatz zu den meisten Tätern habe sich Pomme- renke nicht auf ein bestimmtes Delikt und Ausbau des Hochrheins zur Wasserstraße Landesregierung für baldige Verwirklichung des Projektes Waldshut(Hochrhein). Der baden-württem- bergische Innenminister, Dr. Hans Filbinger, bekundete in Waldshut erneut den Willen der Landesregierung, den Ausbau des Hochrheins zur Wasserstraße nach besten Kräften zu för- dern. Von der baldigen Verwirklichung die- ses seit langem angestrebten Projektes er- warte die Regierung starke Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung im deutschen Einzugsgebiet des künftigen Schiffahrts- weges. Der Minister, der in der Jahresversamm- lung des Rheinschiffahrtsverbandes Konstanz e. V. sprach, äußerte die Hoffnung, daß die mit der Bundesregierung angebahnten Ver- handlungen zur Uebernahme des Hochrheins als Bundeswasserstraße bald erfolgreich ab- geschlossen werden. Erst dann könnten mit der Schweiz und Oesterreich, den beiden anderen am Hochrhein-Projekt interessier- ten Ländern, zwischenstaatliche Gespräche über die mangriffnahme des Vorhabens be- ginnen. Die von Fachleuten der Anlieger staaten neu überarbeiteten Pläne für die technischen Anlagen der geplanten Schiff- kahrtseinrichtungen seien, in 8 fertig, sagte der Minister. 1 Dr. Filbinger unterstrich, daß der Bau der Schiffahrtsstraße außer den Krafbwerk- und Schleusenanlagen keine zusätzlichen Kunst- bauten an den Stromufern erforderlich mache. Die in den letzten Jahren neu errich- teten Kraftwerkanlagen am Hochrhein sowie die Erfahrungen an den anderen Wasserstra- gen seien eindeutige Beweise dafür, daß man mit den modernen Baumethoden und bei gu- tem Willen den Wünschen des Naturschutzes ohne besondere Schwierigkeiten Rechnung tragen könne. Daß dies auch am Hochrhein geschieht und jeder unschöne Eingriff in das Landschaftsbild vermieden wird, sei ein be- sonderes Anliegen der Landesregierung. Ebenso müsse Vorsorge für die Sauberhal- tung der künftigen Wasserstraße getroffen werden. Der Präsident des Rheinschiffahrtsverban- des Konstanz, Dr. Hans-Christian Paulssen, sagte vor den zahlreichen Tagungsteilneh- mern aus Südwestdeutschland, der Schweiz und Oesterreich, mit 250 Millionen Mark sei das Hochrhein-Vorhaben eines der billigsten Wasserstraßenprojektbe der Bundesrepublik. Zur Vorfinanzierung und späteren Abwick- lung der Geschäfte soll nach einem Vorschlag Dr. Paulssens eine„Hochrhein- Aktiengesell- schaft“ ins Leben gerufen werden, der auch die jährlichen, von den Kraftwerken zu ent- richtenden Gebühren von 3 Millionen Mark zufließen sollen. Bei einer Bauzeit von etwa zehn Jahren werden nach den Berechnungen des Rheinschiffahrtsverbandes Bund und Land jährlich mit rund zehn Millionen Mark belastet. Auch der Rheinschiffahrtsverband Wünsche keine„Verschandelung“ der Strom- landschaft durch den FHochrheinausbau. Paulssen sagte, es sei müßig, sich mit der Bundesbahn in lange Diskussionen über die Rentabilität des kommenden Schiffahrts- Weges einzulassen. Es stehe außer Zweifel, daß sich die Wasserstraße auf die Wirtschaft der Anliegergebiete belebend auswirken werde. Die Jahresversammlung bestätigte den Vorsitzenden des Rheinschiffahrtsverbandes, Dr. Paulssen, für weitere drei Jahre in sei- nem Amt. Sein Stellvertreter bleibt Diplom- ingenieur Hans Stromevyer, Konstanz, Britische Kommission beschäftigte sich München. Zweieinhalb Jahre nach dem Münchner Flugzeugunglück, bei dem ein Teil der Fußballmannschaft„Manchester United“ ums Leben kam, beschäftigte sich eine unabhängige Kommission in Groß- britannien erneut mit den Ursachen des Un- Slücks. Die Kommission war vom britischen Verkehrsministerium auf Drängen des Flug- Kapitäns James Thain eingesetzt worden, der gegen die Schlußfolgerungen des deut- schen Untersuchungsberichts und die Ent- ziehung seiner Flugzeugführerlizenz prote- Stiert hatte. Die britische Kommission kam zu dem Schluß, daß Flugkapitän Thain sich nicht sorgfältig genug davon überzeugte, ob die Tragflächen beim letzten Start auch frei von Flugkapitän Thain g gibt nicht a eine Begehungsweise spezialisiert, sondern er habe geraubt, gestohlen, vergewaltigt, getötet und dabei teils mit dem Messer ge- stochen, teils die Opfer erwürgt, aber auch, wie im Fall Karin Wälde, sein Opfer mit einem Stein erschlagen. Kriminalhauptkommissar Gut, der Pom- merenke zu den einzelnen Straftaten vernommen hat, sagte aus, dag der Ange- klagte damals die Tötungsabsicht zugegeben habe. Allerdings habe er bei den Tatschil- derungen immer wieder ergänzende und ab- weichende Angaben gemacht. Des öfteren sei er auch verstockt gewesen und habe sich darüber beklagt, daß man ihn zu den ein- zelnen Taten immer wieder vernehme. Wie Gut berichtete, habe Pommerenke manch- mal geweint und fünf Minuten später wieder gelacht. Einmal habe er in der Untersu- chungshaft geäußert:„Vor Ihnen sitzt kein Mensch, sondern der Teufel“, er habe auch von dem„guten und dem bösen Heinrich“ in sich gesprochen. Die Schuld für seine schlechte Erziehung habe Pommerenke sei- nen Eltern, vor allem seiner Mutter, zuge- schoben. Pommerenke wurde dann noch zu seinen drei letzten Straftaten vor seiner Verhaftung vernommen. Nach dem Uberfall auf das 16jährige Lehrmädchen Rita Walterspacher am späten Nachmittag des 8. Juni hatte Pommerenke in der Nähe von Baden-Baden im Freien übernachtet. In der Nacht darauf schlug er die Schaufensterscheibe eines Waf- fengeschäftes in Baden-Baden ein und ent- wendete ein automatisches Kleinkaliber- gewehr, eine Luftdruckpistole und ein Päckchen Munition. Vorher hatte er die Stra- Benlampen in der Umgebung ausgeschaltet. Dann fuhr Pommerenke nach Heidelberg. Dort verrichtete er mehrere Tage Gelegen- heitsarbeit, weil er kein Geld mehr hatte. Er wollte vor allem Munition für das Gewehr kaufen. In der Nacht zum 17. Juni verübte der Angeklagte einen Einbruch in das Büro der Neubauleitung Rastatt des Autobahnamtes. Dabei erbeutete er 267 Mark. Mit dem Bahn- bus fuhr er gleich darauf nach Karlsruhe. Nach einem kurzen Abstecher nach Heidel- berg stieg er nachts in ein Wäschegeschäft ein. Dort stahl er Waren im Wert von über 100 Mark, nachdem er sich tagsüber an der Pfinz herumggetrieben und dabei Schieß- übungen auf Straßenschilder und Bäume veranstaltet hatte, holte er zu seinem letzten Schlag aus. In der Nacht zum 19. Juni 1959, kurz vor 3 Uhr, drang er in den Schalter- raum des Bahnhofes Karlsruhe-Durlach ein. Während der diensthabende Beamte im Nebenraum auf einem Tisch schlief, nahm Pommerenke den Kassenschlüssel von der Schalterbank, schloß die Kasse auf und zählte sich 500 Mark ab. Als er das Geld ein- stecken wollte, erschien ein 21jähriger Bun- desbahnassistent. Pommerenke hielt ihn mit dem Gewehr in Schach und zwang ihn, ihm einen Stuhl unter das offene Fenster zu stellen. Bei seiner Flucht warf Pommerenke erneut mit Münchner F lugzeugunglück Eis und Schnee waren. Die britische Kom- mission konnte jedoch— im Gegensatz zu der deutschen Untersuchung— aus dem ihr vorgelegten Beweismaterial keinen festen Schluß ziehen, ob eine Eisschicht auf den Tragflächen lag oder nicht. Thain machte geltend, daß nicht Eis auf den Tragflächen, sondern Schneematsch auf der Startbahn die Ursache dafür war, daß das Flugzeug nicht rechtzeitig Höhe gewann. Im Gegensatz zu den deutschen Exper- ten kam die Kommission zu der Ansicht. daß die Bremswirkung des Schneematsches auf der Startbahn mit wachsender Geschwin- digkeit des Flugzeuges nicht abnimmt, son- dern zunimmt. noch eine Geldkassette auf die Straße. Den Inhalt von 10.— Mark Kleingeld nahm er an sich. Dann versteckte er sich im Schatten der Güterhalle. „Als die Polizei nicht kam, ging ich nach Durlach hinein“, sagte Pommerenke. Er fuhr mit einem Taxi zum Karlsruher Haupt- bahnhof, wechselte auf der Toilette den Pullover und löste eine Fahrkarte nach Singen. In Hornberg Skies er aus, holte bei einem Schneider r den bereits im Früh- jahr bestellten Anzug 355 und ließ versehent- lich das in eine Zeitung gewickelte Gewehr in der Schneiderstube liegen. Die von dem Schneidermeister alarmierte Polizei konnte Pommerenke am Nachmittag nach einer wil- den Verfolgungsjagd fassen. Das Schwurgericht Freiburg unterbrach die Verhandlungen am Mittwoch für fast eine Woche. Die Beweisaufnahme wird am kommenden Dienstag mit den letzten Zeu- genvernehmungen abgeschlossen werden. Unter anderen sind die Mutter und die Schwester Pommerenkes geladen. Am Mitt- woch sollen dann die Gutachten der drei Sachverständigen gehört werden. Mit dem Urteil wird Ende der nächsten Woche g rechnet. Dr. Jürgen Buschkiel/lsw Einsatzkommando- Prozeß Uim. In der Revisionsverhandlung des Einsatzkommandoprozesses gegen ehema- lige Staatspolizei- und SD-Beamte in Tilsit und Memel vor dem Ulmer Schwurgericht wurde am Dienstagabend der Angeklagte Werner Schmidt-Hammer durch die Aus- sage eines ehemaligen Unteroffiziers der Luftwaffe erheblich belastet. Der Zeuge war bei der Massenerschießung von Juden in dem litauischen Ort Polangen 1941 zugegen gewesen. Gesellschaft für Gynäkologie tagt München. Mit etwa 1000 Teilnehmern aus 23 Ländern der Welt begann am Mittwoch in München der 33. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Der Kongreß dauert bis zum Samstag und ist vorwiegend den Themen Das frühe Wochenbett“, „Schwangeren- Vor- und Fürsorge“ und „Chirurgie während der Schwangerschaft“ gewidmet. Der Präsident der Gesellschaft, der Jenaer Professor Dr. Georg Döderlein, erinnerte die Teilnehmer des Kongresses und die Ehrengäste der Eröffnungsveranstal- tung, an ihrer Spitze Ministerpräsident Dr. Hans Ehard, an die große Tradition der Gesellschaft, die mit dem Münchner Kongreß ihr 75jähriges Bestehen feiert. Er schlug den Mitgliedern der Gesellschaft vor, für den diesjährigen Kongreß Geheimrat Professor Ludwig Seitz aus Frankfurt zum Ehrenprä- sidenten zu ernennen. Studienstiftung. in Hamburg 1 8 der Studien- stiktung des deu hafte Wissensch em ganzen Bun- K am Dienstag Zusammenkunft dient vor 1 egung des Haus- naltsplanes der Studiensti g sowie der Auswahl der Stipendiaten r das Winter- Auf einer Sitzung des Stiktung wurde em Diens- die Höhe der Stipendien a tze des Honeffer Modells semester 1960/61. Kuratoriums der tag beschlossen nicht an die R anzugleichen. 9 7 7 7 7 2 2 dee. meinden und des Stifterverbandes für die Wissenschaft dotiert ist, fördert gegenwärtig rund 2000 besonders begabte Studenten an den Universitäten sowie Kunst- und Musik- hochschulen in der Bundesrepublik. Lastzug war„unterversichert“ Flensburg. Der Geschäftsführer der CDU- Fraktion im Bundestag, Will Rasner, will demnächst Probleme der Haftpflicht auslän- discher Kraftfahrzeuge auf Fahrten in der Bundesrepublik im Bundestag zur Sprache bringen. Auf einer Pressekonferenz teilte Rasner in der Grenzstadt Flensburg mit, daß der dänische Sattelschlepper aus Kolding, der am 13. September in eine Flensburger Arzt- praxis gerast war, wobei drei Personen ge- tötet sowie 19 verletzt wurden, nur mit 150 000 DM gegen Personen- und mit 15 000 DM. gegen Sachschaden versichert ge- wesen sei. Diese Summen deckten bei weitem nicht die entstandenen Unfallfolgen. Während für westdeutsche Kraftfahr- zeuge bei Fahrten ins Auslalnd eine be- sondere Versicherung über mindestens 250 000 DM. gegen Personen- und 50 000 DM gegen Sachschaden abgeschlossen werden muß, galt für das dänische Fahrzeug auf der Fahrt durch die Bundesrepublik die übliche Inlandsversicherung. Damit die Erde nicht verloren geht „Wissenchaftler in Ost und West sprechen noch eine Sprache“ Hamburg. Auf die Unterschiedlichkeit zwischen wissenschaftlicher Weltraumfor- schung und den technisch- militärischen Pro- lemen von Raumfahrten wies Professor Julius Bartels, der Direktor des Geophysi- kalischen Instituts Göttingen, am Montag- abend in einem Vortrag im Nordwestdeut- schen Rundfunk hin. Das Militär schießt Erdsatelliten in ihre Bahn, dann überneh- men die Wissenschaftler sie für ihre For- schungsarbeiten“, erklärte Professor Bartels, einer der führenden deutschen Gelehrten auf dem Gebiet der Weltraumforschung Er betonte, daß Natur wissenschaftler in Ost und West noch dieselbe Sprache auf internatio- nalen Kongressen sprächen und geneigt seien, sich„zu vertragen“, damit das„biß- chen Erde“ nicht auch noch verloren ginge. Die Probleme des Weltraums könnten nur in einer engen Zusammenarbeit der ver- schiedenen wissenschaftlichen Sparten der Nationen gelöst werden. Die Wissenschaft erwartet für die Jahre 1964/65 seiner Ansicht nach ein Minimum an Sonnenflecken. Bereits vor der heutigen hochentwickelten Raketen- und Satelliten- technik hätten Beobachtungen einen Zusam- menhang zwischen den Eruptionen an der Sonnenoberfläche und erdmagnetischen Stö- rungen wie Polarlichtern und Kompabgab- Weichungen erkennen lassen. Raketen- und Satellitenforschungen hätten dlie den Er- geb erweitert, Die Vorstellungen früherer Senetstionen von einer Weltraumkälte Selen Wissnschaft- Ich überholt, erzählte Professor Bartels in seinem Vortrag über Probleme der Welt- raumforschung. In Höhen von 600 Kilometer herrschten nachts Temperaturen von 2000 Grad Celcius, die sich tagsüber noch um 1000 Grad erhöhten. Als sensationelles Er- gebnis der geophysikalischen Forschung im Raketen- und Satellitenzeitalter bezeich- nete Professor Bartels die Entdeckung von zwei Strahlungsgürteln, die in großer Ent- kernung die Erde umgeben. Amerikanischen Forschern gebühre das Verdienst, ein voll- ständiges Bild der Sonnenspektren mit einem„Glanzstück physikalischer Meßtech- nik“ aus dem Weltenraum drahtlos auf die Erde übertragen zu haben. Professor Bartels eröffnete mit seinem Vortrag eine öffentliche Vorlesungsreihe „Auditorium Maximum“ des dritten Pro- gramms des Norddeutschen Rundfunks, in der in den nächsten Wochen acht namhafte Forscher über Probleme ihrer wissenschaft- lichen Arbeit sprechen werden. 1 Die gute Jardine ist stets auch das Produkt tadelloser Näh- und Montage- arbeit bewährten Fachpersonals. Unsere Mitarbeiter beraten Sie gern, hier u. in Ihrem Heim SOMlera cher Haus für Heimgestaltung Mannheim Planken Tiermarkt 10 schlachtreife Hähne und Hasen zu verkauf. Peters, Feu., Pfalzstr. 11 Unterricht 45 P 7, 1(Planken)— Telefon 21566 An einem sehr netten Anfängerkursus Können sich noch einige Damen beteiligen. Bald gefl. Anmeldung erbeten. je Natur gibt ihr Bestes für das Entstehen neuen Lebens, für Gesundheit und Gedeihen. So liegen schon in den Keimzellen der Pflanzen wunderbare Kräfte der Natur verborgen. 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Oktober 1960/ Nr. 200 Nur drei Feuerlöschboote - auf 240 Stromkilometer/ Innenminister Dufhues zum Schiffsunglück Düsseldorf. Im nordrhein- westfälischen Innenministerium wird zur Zeit erwogen, die Brandbekämpfungseinrichtungen an den Brennpunkten des Verkehrs auf dem Rhein Zu verstärken, ein Feuerlöschboot am Grenz- Kontrollpunkt Emmerich zu stationieren und für die Ueberführung großer Schiffe be- sondere Sicherungsmaßnahmen zu treffen. Anlaß für diese geplanten Maßnahmen war die Schiffskatastrophe auf dem Niederrhein bei Emmerich, die ein Todesopfer, acht Schwer- und vierzehn Leichtverletzte for- derte und bei der 13 Schiffe in Mitleiden- schaft gezogen wurden. Wie Innenminister Dufhues am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf mit- teilte, sind die Hilfseinrichtungen für den Katastrophenfall und das Zusammenspiel der Kräfte von Bund, Land und Gemeinden gegenwärtig unzureichend. So gibt es nach Angaben des Direktors der Wasserschutz- polizei Nordrhein- Westfalen, Hans Kirchhoff, auf einer Stromstrecke von 240 Kilometern im Augenblick nur drei staatliche Feuer- löschboote in Duisburg, Düsseldorf und Köln. Erst vor einigen Wochen habe bei Bonn eine Katastrophenübung stattgefunden. Damals sei man mit dem Ergebnis recht zufrieden Sewesen, die Emmerischer Katastrophe habe aber— wie Kirchhoff zu verstehen gab— deutlich bewiesen, daß Zufriedenheit fehl am Platze sei. Die Untersuchungen über das Unglück Werden von einer Sonderkommission der Wasserschutzpolizei zusammen mit der Kle- ver Staatsanwaltschaft und vom Rhein- schiffahrts-Gericht geführt. Zivil- und straf- rechtliche Verfahren laufen nebeneinander. Nach den dem Innenminister vorliegenden Berichten war es zu dem Unglück bei einem Ueberholmanöver gekommen. Nachdem der Fährschleppzug den Schlepper„Overstolz“ mit zwei Kähnen links überholt hatte— an- geblich war genügend Raum vorhanden—, nahm die„Tina Scarlett“ plötzlich Kurs nach links. Der vorausfahrende Schlepper ver- suchte, das Vorschiff nach rechts zu ziehen, geriet aber selbst in eine gefährliche Lage und drohte zu kentern. Das Wasserschutz- polizeiboot„WSP IV“ gab anhaltende Schall- signale. Die„Tina Scarlett“, die Schrauben- manöver durchführte, war nur noch 150 Meter von dem im Industriehafen vor Anker liegenden Tankschiff„Diamant“ entfernt und bohrte sich gleich darauf in spitzem Winkel in die Backbordseite des Pankers. Der vor- ausfahrende Schlepper drehte ab, die Trosse Zurück in die B Der erste Schnee Zugspitze meldet 27 em Schneehöhe Hamburg. Der erste Schnee dieses Jah- res wird am Mittwoch aus den höheren Lagen der deutschen Mittelgebirge gemeldet. Im Hochsauerland, im Waldecker Bergland, auf dem großen Feldberg im Taunus, im Westerwald und auf der Wasserkuppe in der Rhön bildeten sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt leichte Schneedecken, die sich jedoch bald auflösten. Ein dauerhafteres Winterkleid legte sich der Hochschwarzwald zu. Schon am Dienstag waren dort die Regen- fälle in Schnee übergegangen und hatten den Gipfellagen bis zu 8 em Schnee gebracht, der zunächst wieder abschmolz. In der Nacht zum Mittwoch fiel jedoch erneut Schnee, der bis 1000 m herunterreichte. Am Mittwochfrüh meldete der Feldberg 5 em Neuschnee bei Temperaturen von minus 3 Grad. Auf dem Zugspitzblatt fielen am Mittwoch 10 em Schnee. Damit hat die Schneehöhe auf dem höchsten Berg Deutschlands 27 em erreicht. Die Temperatur sank auf 12 Grad Kälte. In den Alpentälern reichte die Schneefallgrenze zum erstenmal bis zu 1200 m hinab. Die Quecksilbersäule flel unter 10 Grad Celsius. Witwe gewann Rentenkampf „„nach siebenjährigem Bemühen Stuttgart. Sleben Jahre lang hat eine Witwe aus dem Kreis Heilbronn mit den Versor- gungsbehörden in Baden- Württemberg um eine Hinterbliebenenrente gekämpft, ehe sie am Mittwoch vom Bundessozialgericht in Kassel recht bekam. Der Ehemann der Klägerin, ein Motorprüfer, war am 20. Okto- ber 1943 auf dem Flugplatz Braunschweig- Broitzen bei einem Unfall ums Leben gekom- men. Während er im Auftrag eines zivilen Arbeitgebers den Motor eines Flugzeuges prüfte, raste eine Jagdmaschine gegen das abgestellte Flugzeug. Bei dem Zusammenstoß explodierten der Preibstoff und die Munition des Jagdflugzeuges, wobei der Motorprüfer ums Leben kam. Von der Eisen- und Stahl- Berufsgenossenschaft wurde der Unfall als Arbeitsunfall anerkannt. Die Hinterbliebe- nen, die Frau und ihre Kinder, erhielten Rente nach der gesetzlichen Unfallversiche- rung. In April 1953 beantragte die Frau Hin- terbliebenenrente nach dem Bundesversor- Sungsgesetz. Die Versorgungsverwaltung lehnte diesen Antrag jedoch ab. Das Sozial- gericht Heilbronn und das Landessozial- gericht in Stuttgart sprachen den Hinterblie- benen dagegen vom 1. April 1953 an eine Versorgungsrente zu. Beide Gerichte waren der Ansicht, daß der Unfall durch unmittel- bare Kriegseinwirkung verursacht worden Sei. Diese Auffassung wurde vom Bundes- Sozialgericht bestätigt. Es wies gleichzeitig die Revision des Landes gegen die Entschei- dung des Landessozialgerichts Stuttgart als unbegründet zurück. Düsseldorf. Das Düsseldorfer Schwur- gericht ist am Mittwoch auf Antrag der Ver- teidigung im sogenannten Sachsenhausen Prozeß erneut in die Beweisaufnahme ein- getreten, nachdem der Vertreter der An- klagebehörde bereits seine Strafanträge ge- stellt hatte, wie wir berichteten. Der Offizial- verteidiger des Hauptangeklagten Höhn be- antragte zu Beginn der Mittwochverhand- lung, einen weiteren Zeugen darüber zu ver- nehmen, ob die im Konzentrationslager Sach- senhausen eingerichtete Gaskammer tatsäch- lich groß genug war, um in ihr 35 Menschen auf einmal zu vergasen. Dieser bereits in der Voruntersuchung kommissarisch vernommene Zeuge hatte als Häftling an den Plänen zum Bau der Gas- kammer mitgearbeitet. Er soll als Berufs- verbrecher Häftling des Lagers gewesen sein und hält sich zur Zeit in einem Sanatorium in Bad Nauheim auf. Da dieser Zeuge nach ärztlichem Attest reiseunfähig ist, wird das Schwurgericht— vertreten von Gerichtsvorsitzendem Dr. Näke, Staatsanwalt Kepper und den drei Verteidigern— heute zur Vernehmung nach Bad Nauheim fahren. löste sich. Genau 13.20 Uhr gab„Wp TV“ über Funk die Unglücksnachricht an den Lei- ter der Emmerischer Wasserschutzpolizei. Fünf bis acht Minuten später funkte „WSP IV“ die Hiobsbotschaft: Rhein auf breiter Fläche durch ausgeflossenes Leicht- benzin in Flammen. Zur Frage, warum das Feuerlöschboot erst nach Mitternacht eingetroffen sei, er- klärte der Innenminister, der Brand habe auf beiden Schiffen so erfolgreich bekämpft werden können, daß man annehmen mußte, das Feuer sei unter Kontrolle zu halten. Dann aber, gegen 19 Uhr, sei plötzlich der Wind aufgefrischt und habe den Brand wieder stärker auflodern lassen. Ueber die Ursache der Katastrophe kann nach den Worten des Ministers abschließend noch nicht gesagt werden, da die Ermittlun- gen noch im gange sind. Für den Transport der„Tina Scarlett“ habe kein besonderer Sicherungsauftrag für die Wasserschutz- polizei vorgelegen, die Ueberführung sei aber im Rahmen des normalen Kontroll- dienstes von Booten der Wasserschutzpolizei beobachtet worden. Rekordergebnis der Fernsehlotterie Hamburg. Mit 8 242 073 Mark hat die 5. Fernsehlotterie„Ein Platz an der Sonne“ zu- gunsten erholungsbedürftiger Berliner Kin- der das Vorjahresergebnis von rund sechs Millionen Mark weit übertroffen. Die Ge- winnziehung wird am 30. Oktober statt- finden. Ins Schleudern geraten: 2 Tote Birkenfeld. Zwei Tote forderte ein schwe- rer Verkehrsunfall im Steinautal bei Birken- feld. Wie die Polizei mitteilte, fuhr ein 29 Jahre alter Mann mit einem Kleintrans- Porter auf einer geraden Strecke der Bun- desstraße 41 zwischen der Einfahrt zum Uran-Werk und der Grenzlandschänke mit voller Wucht gegen einen Baum. Ein neben ihm sitzender 25 Jahre alter Heizungsmon- teur wurde mit schweren Verletzungen aus dem Unglückswagen geborgen, während der Fahrer erst mit Schneidbrennern aus den Trümmern des Wagens befreit werden konnte. Beide starben kurze Zeit später. eweisaufnahme KZ-Prozeß Sachsenhausen: Zeugenvernehmung in Bad Nauheim Die Verhandlung soll am Freitag mit den Plädoyers der Verteidiger fortgesetzt wer- den. Das Urteil soll am Samstag verkündet werden. Um den Reichstagsbrand von 1933 Düsseldorf, Der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 in Berlin, der den damals kurz zuvor an die Macht gekommenen National- Sozialisten die Begründung für eine Verfol- gung ihrer politischen Gegner bot, steht im Mittelpunkt eines Prozesses vor dem Düs- seldorfer Landgericht. Die Sechste Zivilkam- mer, die am Dienstag die Verhandlung er- öffnete, hat über eine Klage des Düssel- dorfer Bauingenieurs Heini Gewehr gegen den Schritfsteller Dr. Hans Bernd Gisevius aus Berlin zu entscheiden. Dem Schriftsteller soll untersagt werden, die in seinem Buch „Bis zum bitteren Ende“ aufgestellte Be- hauptung weiter zu verbreiten, Gewehr sei damals als SA-Sturmführer einer der Haupttäter des Reichstagsbrandes gewesen. Die Verhandlung wurde auf den 13. Dezem- ber vertagt. Autodieb auf 8 Flucht erschossen Vier Warnschüsse nicht beachtet Der Bruder warnte ihn J Saarbrücken. Der 17jährige Fürsorge- 26gling und Vollwaise Christian Boos aus Dudweiler ist unweit seines Heimatortes nach einer wilden Flucht in einem gestoh- lenen Auto von einem Polizeibeamten er- schossen worden. Wie die Saarbrücker Kri- minalpolizei mitteilte, hat der wegen mehr- facher Autodiebstähle und Sittlichkeitsver- brechen vorbestrafte Boos, der als Berg- mann in einem Heim für schwer erziehbare Jungen in Völklingen wohnte, vier Warn- schüsse nicht beachtet. Sein in Dudweiler wohnender Bruder hatte Christian vor der Verfolgungsjagd mit dem gestohlenen Wagen entdeckt, ihn zur Rede gestellt und ihm die Autoschlüssel abgenormamen. Während er zur Polizeiwache ging, um die Schlüssel abzu- liefern, brach Christian den gestohlenen Wagen auf, schloß ihn kurz und raste da- von. Seine wilde Fahrerei fiel einem Dud- weiler Bürger auf, der sich die Nummer merkte und die Polizei alarmierte. Am Abend zuvor war die Polizei auf diesen Wagen schon aufmerksam geworden, als dieser vor einer Verkehrskontrolle scharf bremste und in entgegengesetzter Richtung davonraste. Nach der Anzeige des Dud- Weiler Bürgers wurde nun sofort ein Funk- streifenwagen zur Verfolgung angesetzt. Die Polizeibeamten stellten den gestoh- lenen Wagen mit Boos am Steuer nach kur- zer Zeit, doch diesem gelang es, in Richtung Saarbrücken zu entkommen. Auf der Strecke fuhr Boos in hoher Geschwindigkeit hals- brecherische Schlangenkurven, um den Streifenwagen am Ueberholen zu hindern. Daraufhin gab ein Beamter zwei Warn- schüsse ab. Boos jedoch kümmerte sich nicht darum und bog scharf in einen Feldweg mit 20 Grad Gefälle ab. Er stoppte den Wagen auf einer kleinen Brücke und lief davon. Der Polizeiwagen hielt so unglücklich zwi- schen dem gestohlenen Auto und dem Brük- kengeländer, dag die Beamten ihre Wagen- tür nicht öffnen konnten. Aus dem Fenster wurden zwel weitere Warnschüsse abgegeben, und als Boos nicht reagierte, auf die Beine gezielt. Die Kugel traf den Flüchtenden in den Rücken. Die Beamten fuhren mit Boos sofort in ein Krankenhaus, wo er nach kurzer Zeit starb. „Lotto-Könige“ vor Gericht Weiden(Oberpfalz). Unter dem Vorwurf, dem Lottoglück„Kräftig nachgeholfen“ zu haben, stehen seit Dienstag die beiden „Lotto-Könige“ aus Kaimling im Landkreis Vohenstrauß vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Weiden. Der 23jährige Hohlglasmacher Richard Zayetschekx und sein Vater Franz, ein 51 Jahre alter Bürsten binder, waren nach der Ausspielung vom 14. Juni 1959 bei der Münchner Lottozentrale erschienen, um 628 000 Mark zu kassieren. Sie hatten angeblich zweimal alle Sechs und zweimal fünf Gewinnzahlen mit der Zusatz- zahl richtig getippt. Sie zeigten ihren Tipp- zettel vor, in der Zentrale fehlte jedoch der dazugshörende Kontrollschein. Die Lotterie- Verwaltung erstattete Anzeige wegen Be- trugs. Vater und Sohn dagegen machten ihre Gewinnansprüche weiterhin geltend. Acht Jahre Zuchthaus Saarbrücken. Zu acht Jahren Zuchthaus verurteilte das Schwurgericht Saarbrücken nach zweitägiger Verhandlung die 30 Jahre alte italienische Hilfsarbeiterin Luccia Rocca wegen Totschlags an ihrem damals 33 Jahre alten Ehemann Domenico Rocca. Der Staats. anwalt hatte zehn Jahre Zuchthaus bean- tragt. Mit diesem Urteil fand die grausige Bluttat unter der Malstätter Brücke in Saar- brücken in der Nacht zum 15. Februar 1959 ihre gerichtliche Sühne, Damals hatte die Angeklagte im Verlaufe eines Streites ihren Ehemann mit 32 Messerstichen lebensge. fährlich verletzt und dann versucht, ihn in die Saar zu werfen. Er rollte jedoch nur eine Böschung bis kurz an das Ufer hinunter und verblutete dort. Baden- Württemberg .. hat jetzt 7 650 000 Einwohner Stuttgart. Zur Jahresmitte 1960 hatte Ba- den- Württemberg eine Wohnbevölkerung von 7 650 000 Personen. Im ersten Halbjahr 1960 ist die Einwohnerzahl des Landes nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes um fast 90 000 gestiegen— eine Zahl, die etwa dem Bevölkerungsstand der Stadt Ulm entspricht. Nachdem sich das Bevölkerungs- wachstum des Landes seit etwa fünf Jahren ständig abgeschwächt hatte, ist die Bevöl- kerungszahl in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 16 300 mehr gestiegen, als im entsprechenden Vorjahrszeitraum. Aus- schlaggebend dafür war eine stärkere Zu- wanderung vor allem von ausländischen Ar. beitskräften. 1525 KZ.-Kapo Kapp stark entlastet München. Im Münchener Schwurgerichts. prozeß gegen den des Mordes angeklagten ehemaligen Kapo des Konzentrationslagers Dachau, Karl Kapp, ist der Angeklagte an zweiten Prozeßtag stark entlastet worden. Während die von der Verteidigung benannt ten Zeugen übereinstimmend erklärten, das der ehemalige Kapo außer einigen Ohrfeigen keinem der Häftlinge ein Leid Zugefügt habe, konnten auch die Belastungszeugen aus eigener Erfahrung keine Angaben über die Ermordung von Häftlingen durch den Angeklagten machen. Gasunglück forderte zwei Opfer Säckingen. Durch ausströmendes Kochgas sind in Säckingen eine 40jährige Frau und ihr sechsjähriger Sohn ums Leben gekom- men. Bei der Heimkehr von der Arbeit fand der Ehemann die beiden tot in der Küche vor. Aus dem Backofen strömte noch Gas. Nach den bisherigen Ermittlungen scheint ein Un- fall vorzuliegen. 15 Jahre Zuchthaus für Totschlag an der Mutter Hamburg. Zu 15 Jahren Zuchthaus und 15 Jahren Ehrverlust verurteilte das Hambur- ger Schwurgericht den 25 Jahre alten Arbei- ter Gerhard Elvers wegen Totschlages. Der Angeklagte hatte am 3. April 1959 seine 59 Jahre alte Mutter Dorothea Elvers in der gemeinsamen Wohnung in Hambürg- Wil. helmsburg nach einer heftigen Auseinanger- setzung zu Boden geschlagen, sie gewürgt und ihr dann mit einem Brotmesser zwel tödliche Stiche in den Hals versetzt. Der Streit war um ein Stück Brot entstanden, das Gerhard Elvers als Angelköder benutzen Wollte, Als seine Mutter es ihm verweigerte, wurde die Bluttat ausgelöst. Zwischen Mutter und Sohn herrschte ständiger Streit um das Essen. Elvers, der seit Februar 1959 ohne Be- schäftigung war, gab seiner Mutter kein Kostgeld. Her ZIICKER zaubert Zucker macht kräſtig und aktiv. Er vertreibt die Mattig- keit und stärkt die Nerven. Zucker ist so gut, wie er schmeckt. Zucker erhöht die Lebensfreude. Er ist das leichteste Nahrungsmittel: erfrischend, schlank erhaltend. Zucker schafft frische Lebensgeister, denn er ist der ideale Energiespender. Der Zucker gibt die Kraft seiner sonnen- geborenen Moleküle unmittelbar an den Körper ab. 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Belgien hat zum Länderspiel gegen Un- garn am 30. Oktober in Brüssel ebenfalls um 85 Entsendung eines deutschen Schiedsrich- ters gebeten. Mille Miglia abgesagt Die Mille Miglia werden in diesem Jahr nicht gefahren. Die Veranstalter Brescia die für den 30. Oktober vor Automobilsportveranstaltung ab. Aus dem einstmals berühmtesten Langstreckenrennen der Welt war seit dem tragischen Unfall des spanischen Marquis de Portago 1957, bei dem es zwölf Tote gegeben hatte, eine Art Rallye mit Sonderprüfungen geworden. Ab Freitag flitzt wieder der Puck: Industrie- Pohal-Jurniet mil Neuanche gegen Patis Vorjahressieger AcBB und HC Basel sind bei der fünften Auflage des Wettbewerbs die Gegner des MERC Beim Mannheimer ERC werden die letzten Vorbereitungen für die neue Eishockey- Saison getroffen, deren Premiere traditionsgemäß das Industriepokalturnier von Frei- tag bis Sonntag bildet. Ebenso traditionsgemäß enthält die Teilnehmerliste dieses gittlerweile über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gewordenen Wettbewerbs prominente Namen, die zum einen das Publikum auch in diesem Jahr auf seine Rech- nung kommen lassen sollten und die zum andern der Ligamannschaft des Gastgebers willkommene Möglichkeiten geben, im Kampf um hohen Einsatz die für die Punkte- saison notwendige Form zu erhalten. Waren es im Vorjahr EV Füssen, Sc Zürich, AcBB Paris und der Veranstalter, die sich um die Trophäe bewarben, so wur- den für die fünfte Auflage des Turniers nur zwei Vereine eingeladen, so daß der 8 in Spielen jeder gegen jeden ermit- telt wird. Aus Frankreich kommt das stark mit Kanadiern durchsetzte Team des letzt- zährigen Siegers ACBB Paris, aus der Schweiz HC Basel, eine Mannschaft, die in ihrem Land auch diesmal eine gute Rolle K dürfte, allerdings erst vor wenigen Tagen mit dem Training begonnen hat, so daß über die Spielstärke noch nichts gesagt werden kann. Im Mannheimer Lager hofft Eishockey-Obmann Neumaier ist bescheiden: „Sechste, Plala wdte schon ein Erfolg“ Lehrgang im Zweibrücken vor der „Wir sind der Ansicht, daß man schon von einem Erfolg sprechen könne, sollte es uns gelingen, bei der pächstjährigen Weltmei⸗ sterschaft den sechsten Platz von Squaw Valley zu wiederholen. Schließlich dürfen wir nicht übersehen, daß das deutsche Eis. hockey in einer gewissen Umschichtung durch Verjüngung und Umbau steht.“ Das sagte der neue DEV-Eishockey-Obmann Toni Neumaier(Augsburg) zu Beginn der neuen Saison. Vor der Weltmeisterschaft, die vom 2. bis 12. März 1961 in Genf und Lausanne ausge- tragen wird, hält der deutsche Eissportver- band vom 20, bis 25. Februar in Zweibrük- ken einen Lehrgang ab. Im Anschluß daran reist die Nationalmannschaft, die vorher am 1. Februar in Bad Tölz und am 3. Februar in Garmisch- Partenkirchen gegen den Olympiasieger USA spielt, nach Füssen zum Länderkampf gegen Rekord- Weltmeister Kanada(26. Februar). Für den Lehrgang in Zweibrücken steht bisher noch kein Trainer fest. Die dafür ausgewählte Person wird auch während der Weltmeisterschaft Trainer der Nationalmannschaft sein. Nagy im Kugelstoßen über 18 m Ungarns Leichtathleten schlugen Finnland Die ungarischen Leichtathleten gewannen ihren zweitägigen Länderkampf gegen Finn- land in Budapest mit 111:99 Punkten und nahmen damit Revanche für die 90:121 Nie- derlage vor einem Jahr in Helsinki. Bereits am ersten Tag hatten die Ungarn mit 58748 FIT FUR KOPFBALL-DUELLE machen sich auf dem Gelände der Frankfurter Sport- schule Uwe Seeler und Torwart Günter Sa- Witzki. Seit Montag bereiten sie sich zu- sammen mit 14 weiteren Nationalspielern auf das Qualifikationstreffen gegen Nord- irland in Belfast vor. dpa-Bild Weltmeisterschaft in der Schweiz Punkten vorne gelegen. Die besten Leistun- gen vollbrachten Jussi Rintamaeki Finn- land) mit 51,4 Sekunden über 400 Meter Hürden, Szigmond Nagy(Ungarn) im Ku- gelstoßen mit 18,03 Metern, wobei Jarmo Kunnas als zweiter mit 17,70 Metern seinen eigenen Landesrekord um 32 Zentimeter verbesserte und Sandor Iharos(Ungarn) mit 29:36,6 Minuten über 10 000 Meter. Ueber 800 Meter siegte Istvan Roezsavoelgyi(Ungarn) in 1:48,38 Minuten gegen Olvai Salonen Finn- land) in 1:49,1 Minuten. Einen ungarischen Sieg gab es über 3000 Meter Hindernis durch Attila Simon in 8:49,6 Minuten. Im Stad- hochsprung begnügte sich Bronzemedaillen- gewinner Eeles Landstroem Finnland) mit 4,40 Meter. Auch die 4 mal 400-Meter-Staf- kel brachte einen Sieg der Suomis in 3:11,55 Minuten durch Strand, Rintamaeki, Rekola und Hellsten. man natürlich, daß die Entscheidung wieder zwischen dem MERC und ACBB Paris lie- gen wird und man dabei Revanche für die Budings spielen fü: deutsch and Die Geschwister Edda, Ingo und Lothar Buding werden im kommenden Jahr wieder kür den Deutschen Tennis-Bund spielen. Das ist das Ergebnis von Besprechungen zwischen DTB-Präsident Helmis, Vizepräsident Küte- meyer, Sportwart Henkel und dem Vater der tennisspielenden Geschwister. Dr. Buding ist in Bandol an der französischen Riviera Be- sitzer eines Tennis-Hotels. In diesem Hotel werden sich in den kommenden Monaten einige der deutschen Spitzenspieler auf die Saison 1961 vorbereiten. Terminsorgen um HSV— Bern Die Terminverhandlungen für die beiden Achtelfinalspiele im Fußball- Europapokal Zwischen dem Hamburger SV und LVoung Boys Bern werden sich vermutlich sehr schwierig gestalten. Die Gründe liegen allein in der fehlenden Flutlichtanlage in Ham- burg, deren Bau im Juni von der Bürger- schaft beschlossen wurde. Praktisch ist man noch keinen Schritt weiterge kommen. In der Zwischenzeit mußte Bern auch die Zu- sage zum Rückspiel in Hamburg für den 16. 11. rückgängig machen. Vor dem WM- Qualifikationsspiel gegen Belgien(20. 11. in Brüssel) werden die Schweizer National- spieler in einem achttägigen Lehrgang zu- sammengefaßt. Man rechnet mit einer gene- rellen Spielsperre durch den Schweizer Ver- band. Davon würden in erster Linie die Voung Boys betroffen, die vermutlich acht Kandidaten für die Nationalelf abstellen müssen. Dietrich erteilte eine Lektion: unglückliche Niederlage(Losentscheid!) vor Jahresfrist nehmen kann. Die Begegnung dieser beiden Kontrahenten bildet am Sonn- tagabend(18 Uhr) den Abschluß und sicher- lich auch den Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung. Zuvor stehen sich am Frei- tag(20 Uhr) MERC und HC Basel, sowie am Samstag zur gleichen Zeit HC Basel und Paris gegenüber. Sieger des Turniers ist die Mannschaft, die die meisten Punkte auf- zuweisen hat. Bei Punktgleichheit entschei- det das Torverbältnis und erst dann das Los. MERC- Trainer Bruno Guttowski hat mittlerweile auch den Schleier des Geheim- nisses um die Mannschaftsaufstellung ge- lüftet. Die Mannheimer sollen wie folgt spie- len: Floßmann; Guttowski, Lorenz; Löder- mann, Schoor; Seidel, Sepp, Gutfleisch; Schneiders, Barczykowski, Schif. Inne Stuck und Kuhnke im Königspokal gegen Norwegen Deutschlands Tennis-Aufgebot, das in der ersten Runde des Königspokal- Wettbewerbs vom 28. bis 30. Oktober in Oslo auf Norwe⸗ gen trifft, wird voraussichtlich mit Wilhelm Bungert und Dieter Ecklebe, sowie Bodo Nitsche und Harald Elschenbroich spielen. Die beiden Spitzenspieler Wolfgang Stuck (Berlin), der zu dieser Zeit auf einer Tur- nierreise durch Argentinien, Chile und Peru sein wird, und Christian Kuhnke(Hamburg), der bis zum Frühjahr in Australien Weilt, sind also nicht dabei. . DTB-Sportwart Ferdinand Henkel hat mit der Vorbereitung seines jungen Teams einige Schwierigkeiten:„In Deutschland ist vor Anfang November kaum eine Halle be- spielbar. Zum ersten ernsthaften Hallen- training kommen die Spieler erst in Oslo, Wo wir schon am 23. Oktober eintreffen Werden. Ob die kurze Zeit zur Vorbereitung reicht, muß sich erst zeigen. Auf dem schnel- len Parkett der Osloer Halle sind die nor- wegischen Routiniers Moe, Jagge and Fjoe- wall sowieso nur schwer zu schlagen.“ Bestechungsgelder an prominente Spieler: Englische: Fußball- Sandal ⁊iehi Kreise Schlechte Bezahlung soll zu den Korruptionsfällen geführt haben Dem britischen Berufsfußball droht der größte Bestechungsskandal seiner Geschichte. In den letzten Wochen vermehrten sich die Gerüchte, daß prominente Spieler der 1. englischen Liga Bestechungsgelder von Wettbetrügern entgegengenommen hätten. Nun wurden diese Gerüchte bestätigt. Eine Reihe von Spielern hat bedeutende Sum- men erhalten, um bestimmte Meisterschafts- und Pokalspiele in ihrem Ausgang zu be- einflussen. Der 42fache walisische National- spieler Roy Paul hat gestanden, zweimal Bestechungsgelder, einmal von 500 Pfund (rund 6000 Mark) und einmal von 25 Pfund (rund 300 Mark) angenommen zu haben, um seine Mannschaft, die Trautmann-Elf Man- chester City, vor Jahren verlieren zu lassen. Der 40 Jahre alte Paul ist heute Trainer und Manager eines kleinen Provinz-Clubs in Wales. Die Sensation bedeutete ein Geständnis des schottischen Internationalen Bobby Evans, der 47 Länderspiele für sein Land bestritt und bisher als vorbildlicher Sports- mann galt. Evans erklärte gegenüber dem Deulsche Geiiehthebet- leistet oline Zukunſi DAB muß sein Augenmerk ganz auf den Nachwuchs richten/„In Neckarau sah man Edelsteine“ Deutschlands Gewichthebersport stagniert. Die Europameisterschaft in Mailand, die Olympischen Spiele, die Titelkämpfe der Zone, die gesamtdeutschen Ausscheidun- gen und zuletzt die deutsche Meisterschaft in Stuttgart haben es deutlich gezeigt. Der nach 1948 erfolgte, mehr zufällige als gelenkte Aufbau lief sich 1956/57 aus. Heber wie Haag, Siebert, Junkes und Weil stehen dafür, Ihre Nachfolger wie Eberle, Kolb, Lortz, Schnell oder Arnold übertrafen zwar mehrmals die alten Rekorde, fielen aber gegen die Weltklasse erheblich zurück. Daß sie heute noch in der 1 Reihe stehen, spricht für sie und gegen die Arbeit in den Vereinen. Im und um den Deutschen Athletenbund ist man sich nach Stuttgart darüber klar, daß nur noch eine zielstrebige Arbeit mit den Siebzebhn- und Neunzehnjährigen für die Zu- kunft Erfolg verspricht. Mit der Generation der gegenwärtigen Meister kann der DAB das Blatt nicht mehr wenden. Im Bereich des DAB sind zweifellos ge- nügend Talente vorhanden. Der internatio- nale Kampfrichter Werner Artmann, einer der besten Kenner der Schwerathletik, sagte nach den Jugendprüfungskämpfen in Mann- heim-Neckarau:„Hier hat man Edelsteine gesehen!“ Können diese Edelsteine aber in den Vereinen und schließlich vom DAB ge- schliflen werden? Es kann nicht ohne eine Art von„Fünfjahresplan“ gehen. Darüber scheinen sich Präsident Hergl, Sportwart Kestler und die Trainer Wagner und Peter einig. Bei den Juniorenmeisterschaften am letzten Oktober- Wochenende in Dortmund könnten schon die ersten Richtlinien getroffen werden. Die derzeitigen Spitzenheber wie Eberle, Ertl, Huser, Werheid, Kienert, Fehr oder Stohner brauchen sich deshalb nicht zurück- gesetzt zu fühlen. Sie haben in den nächsten Jahren sicherlich noch viele und darunter auch lohnende internationale Aufgaben zu erfüllen. Sollte sich einer von ihnen noch über Erwarten steigern, um so besser! Dem DAB, der sein Augenmerk ganz auf den Nach- wuchs richten muß, werden solche Ueber- raschungen sehr willkommen sein. Ein Mann hat allen Hebern in Stuttgart eine Lektion erteilt: Ringer- Olympiasieger Wilfried Dietrich.„Er besitzt die Zug- und Schnellkraft der sowjetischen Heber“, sagt Artmann, aber mit Dreizentnerlasten schwankt er wie ein Rohr im Winde.“ Diet- rich fehlt die Technik, aber er hat der Kon- kurrenz in Stuttgart gezeigt, was man haben muß: Mut, Kraft und Schnelligkeit. Dem jungen Weilimdorfer Sachsé, einem blenden- den Techniker, fehlt die Beinkraft, um mit großen Lasten aufzustehen. Der Bornheimer Seidel geht in eine weltmeisterlich tiefe Hocke: Wer hilft ihm weiter?„Wie aber sollen die jungen Leute lernen“, erklärt Art- mann,„Wenn sie wie hier in Baden bei den Uebungsabenden der Vereine zu dreißig um eine Hantel stehen?“ Gelingt es dem DAB, ein paar gute Trai- ner in den Vereinen heranzubilden, braucht es ihm um seine Gewichtheber-Zukunft nicht mehr bange zu sein. K. A. Scherer Um den Titel im 100-Km-Mannschaftsfahren: Alkigs entra Bugdahl/ Junkermann Wenn nicht alles täuscht, werden es Klaus Bugdahl und Hans Junkermann am Freitag- abend in der Kölner Messesporthalle sehr schwer haben, ihren deutschen Titel als 100- km-Mannschaftsmeister erfolgreich zu ver- teidigen. Eine ähnliche Ueberlegenheit wie vor Jahresfrist dürften Bugdahl/Junkermann jedenfalls diesmal nicht herausfahren kön- nen. Dafür werden vor allem Weltmeister Rudi Altig und sein Bruder Willi sorgen. Auch Ziegler/ Jaroszewiez und Altweck/ Renz melden ernsthafte Ansprüche auf den Titel an, der zum drittenmal hintereinander in Köln entschieden wird. Sehr wesentlich für den Ausgang dürfte die Verfassung sein, in der Bugdahl/Junker- mann, Ziegler/ Jaroszewiez und Altweck/ Renz 24 Stunden vorher das 47. Berliner Sechstage- rennen verlassen. Frischer werden in jedem Falle die Gebrüder Altig sein, andererseits „rollt“ es aber bei vielen Fahrern gerade nach einem Sechstagerennen besonders gut. Rudi und Willi Altig waren als Amateure gerade über die 100-km- Strecke fast unschlagbar. Damals fuhren sie allerdings diese Strecke auf Sommerbahnen. Die Kölner Piste ist we⸗ sentlich kürzer. Als Professionals sind die Altigs bestimmt nicht schlechter geworden, besonders Rudi nicht. An Ehrgeiz wird es den beiden Mannheimern ebenfalls nicht fehlen. Ein Blick auf die Starterliste zeigt, daß die deutschen Bahnfahrer in dieser Wintersaison aus dem Amateurlager eine erhebliche Blut- auffrischung erhielten. In Köln starten: Bugdahl/Junkermann, Ziegler /Jaroszewicez, Rudi und Willi Altig, Donike /Roggendorf, Altweck/ Renz, Gieseler/ Rieke, Vopel/ Fran- Ben, Reinecke/ Tüller, Petry/ Vadder, Edler/ Oldenburg, Reitz/ Scholl, Theisen/ Lewan- dowski. Silbermedaillengewinner Dieter Gieseler und sein Partner Kilian treten im Rahmen- programm in einem Mannschaftsomnium ge- gen Großimlinghaus/ Rudolph, Kanters/ Streng und Bins/ Klüber an. „Daily Mail“, daß er selbst in der letaten Saß son dem Verteidiger Alex Farker von Ever- ton die Summe von 500 Pfund offerierte, damit Parker für eine Niederlage seiner Mannschaft sorgen sollte. Parker lehnte die- sen Bestechungsversuch aber ab. John Higgins, Spielführer von Bolton Wanderers, erhielt von Roy Saunders(Swan- sea Town) erfolglos 200 Pfund offeriert und beim Spiel Everton gegen Chelsea sollten die beiden schottischen Internationalen Col- lins und Parker bestochen werden. Nach Bekanntwerden dieser Korruptions- fälle wurde der Oberste Berufsspieler-Aus- schuß zu einer Sondersitzung einberufen. Die Fußball-Gewerkschaft fordert, daß keine Spiele mehr vorzeitig den Buchmachern bekanntgegeben und Wetten auf einzelne Spiele ganz verboten werden sollen. In Eng- land schiebt man vielfach die Schuld für diese Vorkommnisse auf die schlechte Be- zahlung der Profis, die bei etwa 250 bis 300 Mark in der Woche liegt. Fernsehfilm brachte es an den Tag Einwandfreies Ueberschreiten der Wech- selmarke beim letzten Wechsel der italie- mischen 4 mal 100-m-Staffel Gianone Zzu Olympiasieger Berruti brachte der Film des französischen Fernsehens über den Leicht- athletik-Länderkampf Italien-Frankreich in Mailand an den Tag. Offiziell jedoch war die italienische Staffel in 40,3 vor Frankreich (40,4) zum Sieger erklärt worden. Wie fran⸗ 26sische Teilnehmer und Offizielle ver- sicherten, sei dieses Ueberschreiten der Wechselmarke auch für den bloßen Blick offenkundig gewesen, Der italienische Kampfrichter erklärte die Stabübergabe indessen für gültig. Ein Protest würde von französischer Seite her nicht eingelegt. Pause für Ulli Nitzschke Der am Freitag vergangener Woche in der Hamburger Ernst-Merck-Halle entschei- dend geschlagene Berliner Schwergewichtler. Ulli Nitzschke muß eine längere Pause ein- legen. Nach eingehender Untersuchung im Berliner Paulinen- Krankenhaus stellte sich heraus, daß Nitzschke neben mehreren Rip- penbrüchen auch einen Bluterguß am Herz- beutel erlitt, der einige Monate der abso- luten Schonung erforderlich macht. Kaufmann in New Vork „Ich werde meinen Amateurstatus wäh- rend meiner USA-Reise nicht aufs Spiel set- zen“, erklärte der deutsche Silbermedaillen gewinner und Mitinhaber des 400-m-Welt⸗ rekordes, Carl Kaufmann, vor amerikani- schen Pressevertretern unmittelbar nach seiner Ankunft in New Vork. Kaufmann versicherte, daß er seinen Aufenthalt in den USA nur dazu benutzen wolle, seine beruf? lichen Pläne zu verfolgen. Nach einigen Ta- gen Aufenthalt in seiner Geburtsstadt New Vork reist Kaufmann nach Hollywood wei⸗ ter, Wo er bei Walt Disney einige Platten besingen soll. Ein Auftreten in der Perry- Como-Schau ist ebenfalls vorgesehen. Starts während der USA- Hallensaison lehnt Kaufmann ab. Sie kommen ohnehin nicht in Frage, da die Saison erst Anfang Januar beginnt, Kaufmann aber schon am 25. November wieder in Berlin sein will. Es sind ein Engagement in einer Revue und eine Filmrolle bei der Bavaria vorgesehen. Weitere Sportnachrichten Seite 15 Californische Dose 425 g Inhalt 1J/1- Dose Birnen halbe Frucht, ½/i-Dose Spalgelobschnite Junge rechbohnen . 88 einfach. 1.05 Aus unserer Zentralschlachterei Rotwurst und Leberwurst Dose 300 g Nettoinhalt. 98 1 8 500 g„ 1 Rehrücken und leule pikant gewürzt. 4.50 * 5 J Unsere lebensmittelabteilung steht unter ständiger Kontrolle eines vereidigten Lebensmittelsqachverstö ndigen Camembert 30% Fett i. T. 2 Stück à 125 g Schweinskopf in Aspik Leckerbissen selbst auswählen macht Freude! 478 Rindergulasch in pikanter Sauce Dose 300 f Nettoinhalt. 1 1.40 Glas 220 g Inhalt M ANN HEIM Selte 14. NWXNNHETNMNER MORGEN Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 238 N fn 8 17 EN Jlöfen. Ofen und Herde Kühlschränke— Waschmaschinen Haushalt- und Eiserwaren MANNHEIM Mittelsttaße 20, am Meßplatz Telefon 510 70 Karl Kleber SpENGIEREI- INSTALLATION Ol- und Kohlenöfen 125 daran denken! Ul- u. Kohlenöfen Ul- u. Kohlenherde Gas- u. 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Wer kann es da den Hausfrauen verdenken, daß sie in steigendem Maße dem Oelofen, der ein Mehr an Heizkomfort bietet, ihre Gunst schenken? Rund 1,5 Millionen Oelöfen werden bereits heute in der Bundesrepublik mit Oel befeuert. Ein Beweis dafür, wie sehr diese neue arbeitssparende Heizungsart sich schon durchgesetzt hat. Bequemlichkeit und Sauberkeit— die Trümpfe des Oelofens Mehr als ein paar Handgriffe sind nicht zu tun, wenn man mit einem Oelofen heizt. Oel in die Brennerschale laufen lassen(Ventil öffnen), einen brennenden Docht einwerfen, die Wärmeabgabe des Oelofens regeln und schon wenige Minuten später spürt man, wie sich behagliche Wärme aus- breitet. Daß der Oelofen überraschend schnell ein Zimmer durchwärmt. ist nur einer der vielen Vorzüge des Oelofens. Ebenso schnell wie er angezündet wird, kann er wieder außer Betrieb gesetzt werden. Man braucht die Wohnräume nur so lange zu beheizen, wie man sich in ihnen aufhält. Es wird daher kein Brennstoff mehr verschwendet. Rasch, zuverlässig und genau läßt sich die Heizleistung des Ofens dem Wärmebedarf des Raumes durch Drehen eines Ventilknopfes oder Ein- drücken einer Taste, oder Betätigen eines Schiebers an der Vorderwand des Ofens anpassen. Das trägt mit zu einem sparsamen Brennstoffverbrauch bei. Im Tank des Oelofens ist die doppelte Wärmemenge gespeichert wie im Brennraum des Kohleofens, das sei bei dieser Gelegenheit bemerkt. In Ver- bindung mit dem sparsamen Verbrauch ist deshalb nur alle drei bis vier Tage eine Nachfüllung erforderlich. Der Oelofen muß nicht entascht und die Asche nicht ausgetragen wer- den. Nunmehr verstauben Wohnräume nicht mehr so sehr wie ehedem. Wer es noch bequemer haben will, dem bieten ein Raumthermostat und die zentrale Oelversorgung ein noch höheres Maß an Heizkomfort. Daß das Zimmer gleichmäßig warm bleibt, darüber wacht der Raum- thermostat. Ist auf ihm die gewünschte Temperatur einmal eingestellt, erspart man es sich, die Reguliereinrichtung zu betätigen. Vom Einfüllen des Oels in den Oelofentank befreit die zentrale Oel- versorgung. Eine kleine elektrische Pumpe versorgt von einem Sammel- tank im Keller aus eine Vielzahl von Oelöfen automatisch mit Brennstoff. Der Vorteil dieser Anlage: Man genießt den Komfort einer Oel-Zentral- heizung, ohne der Vorzüge der Einzelheizung— Be- und Entlüftung des Raumes— verlustig zu gehen. Außerdem spart man Brennstoffkosten, weil man jetzt das Heizöl in größeren Mengen, daher zu einem niedrigeren Preis kauft. Und die Heizungskosten Mit Oelöfen zu heizen, kommt in der Regel nicht höher, als mit festen Brennstoffen zu feuern. In vielen Fällen liegen die Brennstoffkosten des Oelofens sogar noch niedriger als die eines Ofens mit festen Brennstoffen. Oelofen dem Kohleofen gleichgestellt Die von der Fachkommission Bauaufsicht ausgearbeiteten Oelofen- Richtlinien, die durch Erlasse der zuständigen Ministerien der Länder rechtskräftig wurden, fordern in Punkt 1.21 lediglich, daß Oelöfen an Schornsteine anzuschließen sind und hierbei die Bestimmungen für Feuer- stätten mit festen Brennstoffen einzuhalten sind. Oel-Einzelöfen und Kohleöfen dürfen an den gleichen Schornstein angeschlossen werden. Der Oelofen unterliegt daher nicht einschränkenden Sonderbestimmungen. Oellagerung macht keine Schwierigkeiten In Räumen von Wohnungen sowie von gewerblichen und sonstigen Be- triebsstätten dürfen außer dem Oel im Betriebsbehälter des Oelofens in beweglichen Kanistern 40 Liter Heizöl, in ortsfesten Behältern 100 Liter Heizöl gelagert werden. Wenn die entsprechenden Bestimmungen der Richtlinien beachtet wer- den, ist es erlaubt, in Räumen außerhalb von Wohnungen, in Kanistern 1000 Liter, in Fässern 3000 Liter, in Tanks je nach Gebäude 5000 Liter zu lagern. Oelbezug leicht gemacht Die Verteilerstellen der Oelgesellschaften oder die Brennstoffhändler liefern das Oel frei Haus in Kanistern, Fässern oder mit dem Tankwagen. Besonders bequem ist der Bezug in 10-Liter-Kanistern. Nach Ansichten der Experten ist die Versorgung der Bundesrepublik mit Heizöl genau so ge- sichert. wie jene mit Kohleerzeugnissen, zumal überall in der Welt immer mehr Oelquellen fündig werden. — Schiffahrt- und Kohlen-Agentur Gmb ll. MANNREIM! 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Der TSV Ansbach wird unter der Regie Porzners würdiger Finalgegner sein Tus Lintfort, der Titelverteidiger, kann An Sonntagvormittag im Oberhausener Stadion Niederrhein zum dritten Mal nach 1940 und 1959 deutscher Handballmeister der Männer werden, Eine leichte Favoritenstel- lung zeichnet die westdeutsche Mannschaft gegenüber der jungen Elf des TSV Ansbach in diesem Jahr allerdings einen fa Weg nahm: erstmals süddeutscher und dann gleich bis ins deutsche Eines aber muß man von be schaften am Sonntag erwarten: Steigerung gegenüber den Vorschlußrundenspielen, schönes Finale geben soll. aus, die mosen Meister on eine ihren Leistungen bei wenn es ein 822 Kar! und 15 95 Zweierlei wurde beim ULintforter über Göppingen am letzten Sonntag deutlich: zum einen, daß die Elf um Günnemann in diesem Jahr nervöser deshalb leichter zu verw unden ist 8 zum anderen, daß sie ihre n Vorjahres nicht eingebüßt hat. 5 Wie verwirrt die Manschaft nach der schnellen 4:1- Führung gegen Frischauf spielte, war enttäuschend; wie sie aber aus dem 7.9 wenige Minuten vor Schluß noch ein 10:9 machte, versöhnte wiederum. Zwei Dinge dürften im Endspiel entscheidend sein: daß Nationaltorhüter Janiculla wesentlich besser hält als vor einer Woche, und daß den Spie- lern— obwohl sie diesmal den Titel ver- teidigen— das gleiche unbekümmerte Auf- treten wie vor einem Jahr gelingt. Gewiß wird Ansbach von der ganzen Spielanlage her eine Mannschaft sein, die Lintfort besser liegt als Göppingen mit sei- Betrügerische Machenschaften Drastische Strafen im CSR-Sport Eine Reihe drastischer Strafen bis 2zu sechs Jahren Freiheitsentzug wurden in der Tschechoslowakei gegen prominente Sport- ler, vorwiegend aus dem Eishockeylager, ausgesprochen. Anlaß dazu waren, wie es heißt, die Beeinflussung der Ergebnisse von Sportveranstaltungen, die auf dem Tip- zettel des Sporttotos standen.„Man kann vor den Meistern nicht halt machen“, wird dazu in einer Erklärung des CSR- Verbandes für Körpererziehung betont. Aus dem Verband für Körpererziehung wurde der Eishockeyspieler Zabrodsky aus- geschlossen, dem auch der Titel„Verdienter Meister des Sports“ aberkannt wurde. Tykal und Gut, zwei Vereinskameraden von Za- brodsky, verloren ebenfalls ihre Titel. Sie wurden außerdem für die erste Hälfte der kommenden Meisterschaft gesperrt. Die höchste Strafe— ohne daß das Strafmaß genannt wurde— erhielt Torwart Bretislav Dolejsi von Dynamo Prag. Insgesamt wurden 30 Eishockeyspieler, 30 Fußballer, 13 und ein Radballspieler vom aktiven Wett- kampfsport ausgeschlossen und bestraft. Vorläufig gesperrt wurde die gesamte Eishockeymeistermannschaft von Sonp Kladno, aus der u. a. gegen Balicek, Müller, Wolf und Heinen gerichtlich vorgegangen wurde. Der Vereinstrainer Sykora darf zwei Jahre lang nicht tätig sein. Ringer, zwei Tischtennis- nem Hallenstil. Das 10:8 über Nordmeister VfL. Wolfsburg aber ließ aufhorchen, Man weiß, daß die Bayern diesen Sieg vor allem durch ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Entschlossenheit und den Kampfgeist schaff. r kommt die kluge Regie des mers r. Trotz des nicht alles nach n 0 erhältnissen Atte es zuvor, stundenlang ge- ach ha h die Ansbacher gewiß h noch Wesentlich steigern, zumal! vor einem so großen Ziel. Ein 17:11 über TV Hassee- Winterbek F und ein deklassie- rendes 17:6 r Leverkusen, zum Schluß das denfalls würdiger End gar— der neue dasz Ansb H ein r ist, wenn nicht so- ist große Favoritin In der idealen Anlage des Karlsruher Tullabades fällt am Sonntag dem TSV 46 Mannheim die Aufgabe zu, beim vierten süd- deutschen Springertag seine herausragende Inge Busch als 9 „Durch die Mitte“ kam auf Stellung im Süden zu verteidigen. Trainer Richard Lackus hat seine vier besten Aktiven gemeldet, die im Kunstspringen vom 3-m- Brett ihre Kräfte mit den Vertretern aus Bayern, Württemberg, der Pfalz und dem Saarland messen. Als Favoritin gilt natürlich Ingeborg Busch, aber auch ihre drei Kollegen Rolf Friedrich, Dieter Jäger und Horst van Schöll sind für einen guten Platz oder auch Sieg durchaus gut. Insgesamt bewerben sich in acht verschiedenen Altersklassen 27 Teil- nehmer. Ein starkes Aufgebot schickt auch Eudwigshafen, denn der WSV Vorwärts ist durch vier und der LSV O7 durch zwei Aktive unter ihrem Trainer Friedrich Walter mit von der Partie. 3 Downes beherrschte Giardello Der 24jährige Brite Terry Downes kam vor 10 000 Zuschauern im Londoner Wembley Pool zu einem klaren Punktsieg über den nerikanischen Weltklasse-Mittelgewichtler Downes beherrschte den Kampf über zehn Runden mit seiner hervor- ragenden Linken, die Giardello nicht zu ver- meiden verstand. Lediglich eine Runde fiel an den Amerikaner, der als Gegner für Europameister Gustav Scholz für eine End- ausscheidung um den Weltmeistertitel ge- plant war. In der sechsten Runde hatte Terry Downes seinen Gegner sogar am Rande einer entscheidenden Niederlage. 1226 Holz: Sckon im ersten Dureligang Bahnrehord Wanderpokal der Waldhöfer Kegler zum zweiten Male an Viernheim Auch auf dem Waldhof rollen wieder die Kugeln um die Klubmeisterschaft der Kegler. In den ersten Kämpfen blieben die Favoriten durchweg siegreich. Mit 1226 Holz stellte Durch die Mitte auch schon einen neuen Bahnrekord auf, mußte sich allerdings im zweiten Kampf von Fortuna geschlagen geben. Ohne Punktverlust liegen die beiden Klubmannschaften der 13er, Altrhein I und II sowie Fortuna an der Tabellenspitze. Die besten Einzelleistungen erzielten bisher Günther(13er), Fritz Durch die Mitte) und Hermann Barczykowski mit je 223 Holz so- wie Otto Die Jungen) mit 217 Holz. Ergebnisse: Die 13er I— Alte Stecher 1190:993; Plattenputzer I Die 13er 1090:1116; Die 13er II— Die Jungen 1090:1004; Durch die Mitte— Viktoria 1226:1044; Durch die Mitte— Fortuna 1167:1185; Fortuna— Gar- tenstadt 1129:1118; Alte Stecher— Altrhein 1 1026:1098; Gartenstadt— Viktoria 1050:1035; Plattenputzer— Altrhein I 1116:1156; Alt- rhein II Plattenputzer II 1196:934; Altrhein II— Gehörlosen-Mannschaft 1162:960; Die Jungen— Gehörlosen-Mann- schaft 1088:922; Die Jungen Platten- putzer II 1103:868. * Das alljährlich vom KV Waldhof ver- anstaltete Wanderpokal-Kegeln der Männer hatte auch diesmal eine sehr gute Resonanz gefunden. Neben Pokalverteidiger Weinheim und dem„ewigen Zweiten“ Waldhof bewar- ben sich sieben Mannschaften aus Südhessen und dem Raum Heidelberg-Karlsruhe um den Wanderpreis. Schon mit dem ersten Starter sollte der Sieger feststehen. Viern- heims sechs Kegler(jeweils 90 Kugeln) schafften mit 2249 Holz ein auf den Wald- Am Samstag gegen Eberbach und Lorsch: Zwei gehuere Hegner fi die- Niege Gäste zählen zu den stärksten Wie bereits berichtet, hat die Turnabtei- lung des VfL Neckarau am Wochenende zwei sehr gute Kunstturnriegen aus der weiteren Umgebung zu Gast. Der TV 1846 Eberbach ist die stärkste Riege des Heidelberger Turn- Kreises, TV 1871 Lorsch zählt zu den besten Mannschaften Südhessens. In der Eberbacher Riege stehen als bekannteste Turner die Mit- glieder der Kreisriege Otto Brenneis, Fritz Lenz und Karl Jost. Jost war bei den Badischen Kunstturnmeisterschaften Fünf- ter und Fritz Lenz Sechster. Lenz ist außer- dem Kreismeister von Heidelberg. In den Reihen der Lorscher Kunstturner sind Hans Metz, mehrfacher Gaumeister sowie Achter beim Hessischen Landesturnfest, Edmund Wiesemann, Helmut Werner und Peter Mannschaften ihrer Turngaue Henkes(alle Mitgliedeer der Gauriege bzw. Rheinhessischen Landesriege) hervorzu- heben. Die Neckarauer Riege wird wieder in der alten Besetzung Paterra, Getrost, Hör, Habel, Mörschel, Beyer, Kühnle und Orth den Wett- kampf bestreiten. Der vielversprechende Nachwuchsturner Peter Lutz muß wegen Verletzung pausieren. Um eine flüssige Abwicklung zu gewähr- leisten, wird man in Neckarau erstmals wie- der beim Kampfgericht die offene Wertung mit Anzeigetafeln verwenden. Die Wett- kampfleitung hat Karl Striehl, die Veranstal- tung beginnt am Samstag im Neckarauer Volkshaus um 20 Uhr. höfer Bahnen noch nie erreichtes Ergebnis. Lampertheim gab ebenso wie Karlsruhe Ettlingen und Plankstadt sein Bestes, doch reichten die 2112 Holz schließlich nur zum sechsten Platz. Mannheim hatte seine Asse Spatz und Blum zur Stelle, konnte jedoch mit 2116 Holz den Spitzenreiter ebenfalls nicht gefährden, Waldhof mußte sich trotz der 411 Holz von Manfred Kaiser wieder einmal mit dem zweiten Platz begnügen, Pokalverteidiger Weinheim kam mit 2122 Holz sogar nur auf den vierten Platz hinter der Vertretung von Karlsruhe. Die besten Ergebnisse erzielten neben Kaiser der Heidelberger Trotte und Fritz Spatz mit je 395 Holz. Der RV Viernheim hat mit diesem Sieg den Pokal nunmehr zum zweiten Male in seinem Besitz. Die Ergebnisse: 1. Viernheim 2249 Holz; 2. Waldhof 2198; 3. Karlsruhe 2134; 4. Wein- heim 2122; 5. Mannheim 2116; 6. Lampert- Beim 2112 7 Heidelberg 2109; 8. Plank- stadt 2075; 9. Ettlingen 1974. Bei Phönix und ASV um den Anschluß: Lobalspiele bringen bereiis Doren scheidung An der Tabellenspitze der I. Amateurliga keine Aenderung zu erwarten Die zwei weiteren Mannheimer Lokal- spiele in der zehnten Runde der 1. Ama- teurliga Nordbaden, Feudenheim— Sand- hofen und Phönix— Ilvesheim, haben schon kast den Charakter von Vorentscheidungen, zumal am Wochenende immerhin bereits das erste Drittel der Punktekämpfe beendet Wird. Noch ist zwar an der Tabellenspitze Wie auch am unteren Ende alles offen, daß aber zv nen Forchheim als Schlußlicht und VfL Ne au als neuem Spitzenreiter nur eine Differenz von acht Punkten besteht, vier Vereine im Mittelfeld 9:9 Punkte auf- Weisen und ebensoviele Clubs am Tabellen- ende mit je 6:12 Zählern stehen, spricht für eine noch Bere Ausę 8 11 den Vorj n. Wer sich also in den noch auss 1 Spielen der ersten Serie nicht noch Luft schaffen kann, wird es im Früh- jahr doppelt schwer haben. Feudenheim, zuletzt auch gegen Forch- heim ohne Sieg, und Titelverteidiger Mrd Phönix mit nur einem Punkt vor dem Schlugquartett auf dem zwölften Platz, müs- sen jetzt alles in die Waagschale werfen, wenn die zu Beginn der Runde gehegten Nur nicht ganz schwinden sollen. 522 Platz vorteil spielt in Lokalkämpfen er- fahrungsgemäß eine untergeordnete Rolle, dazu stellen sich mit Sandhofen(am Sams- 5 beim ASV) und Aufsteiger Ilvesheim beim MFC) zwei Mannschaften vor, die sich eine ausgezeichnete Position erkämpft 82585 und sicher ebenfalls keinen Meter Boden verschenken werden., In beiden Be- gegnungen ist damit jedes Ergebnis möglich. Keine Gefahr droht Tabellenführer VfL. Neckarau, dessen Gast aus Leimen zwar noch immer über eine solide Abwehr ver- kügt, aber im Angriff mit bisher erst sechs Treffern zu schwach erscheint, um im Wald- wegstadion für eine Ueberraschung gut zu sein. Da auch Sandhausen über den KFV einen sicheren Sieg buchen dürfte, wird es an der Spitze wenig Aenderungen geben. Es spielen: Samstag: VfR Pforzheim— FV Daxlanden; ASV Feudenheim— SpVgg Sandhofen.— Sonntag: Spfr Forchheim— SG Kirchheim; VfL Neckarau— VfB Lei- men; Phönix Mannheim— Spygg IIves- heim; FC Birkenfeld— Kickers Walldürn; SV Sandhausen— RFV; ASV Eppelheim FC Neureut. Fußball-Kontakt mit Schweden Anläßlich des Fußballkongresses in Rom hatten Vertreter des schwedischen Fußball- verbandes und des DFB eine sehr freund- schaftliche Aussprache. Holger Bergerus, der frühere schwedische Fußball- Sekretär, heute als Generalmanager einer Weltfirma„Außen- minister“ des Verbandes, fand eine sehr ver- nünftige Formulierung:„Wir wollen alles was sich 1958 in Göteborg und nachher getan hat, endgültig begraben.“ Die gleiche Mei- nung herrschte im deutschen Kreise. Ein Länderspiel wäre naturgemäß die beste Gelegenheit, das öffentlich zu bekun- den. Schweden hat dem DFB inzwischen einen Vorschlag zugehen lassen: 1963 Län- derspiel in Schweden, bei einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Weltmeisterschaftstur- nier 1962 vielleicht schon im Sommer 1962. Nordbadische Ringer-Oberliga: Lese Punkie fur Uiernheim und Helsch? Brötzingen und Wiesental sollten sich zu Hause behaupten können Die zweite Runde der nordbadischen Rin- ger-Punktekämpfe der Oberliga A bringt eine Reihe reizvoller Begegnungen, wobei die Vierer- Spitzengruppe nicht ungerupft da- vonkommen dürfte. Allerdings sollten sich Brötzingen gegen ASV Feudenheim und KSV Wiesental gegen ASV Daxlanden jeweils vor eigenem Publikum behaupten können. Neben dem ASV Daxlanden wird ASV Germania Unsere Spoubuche:- Schau Rom— Squaw Valley. Knapp drei Wochen nach dem Schlußtag von Rom liegt bereits das erste deutsche Olympiabuch über die Spiele 1960 in Squaw Valley und Rom vor. Robert E. Lembke, der Sport-EKoordinator des deutschen Fernsehens hat als Herausge- ber im C. Bertelsmann- Verlag mit zehn sei- ner Fernseh- und Rundfunkkommentatoren, Kurt Brumme, Josef Kirmaier, Gerd Krä- mer, Gert Mehl, Herbert Schmidt, Horst Seifahrt, Hans Stein, Harry Valérien, Jochen Wimmer und Herbert Zimmermann eine so umfassende und bemerkenswert schnelle Arbeit geleistet, daß verschiedene kleine Fehler nicht ins Gewicht fallen können. Fesselnde und sachkundige Berichte wer. den wirkungsvoll ergänzt durch 31 vierfar- bige und mehr als 400 Schwarzweiß-Fotos, mit denen die Hälfte des 384 Seiten starken Werkes ausgefüllt ist. Der über 30 Seiten umfassende statistische Teil enthält nicht nur die Ergebnisse von 1960 sondern als in- teressanten Vergleich auch Namen und Resultate aller Olympiasieger seit 1896. Be- sonders instruktiv sind kleine Notizen, die von Gegebenheiten bei den antiken olympi- schen Spielen berichten, olympische Kuriosi- täten festhalten oder andere wissenswerte Tatsachen mitteilen. Ueberragende Olympia- sieger der Vergangenheit wie Nurmi, Zato- pek, Owens oder Fanny Blankers-Koen stellt auch der Bildteil heraus. Dazu bilden Abbildungen aus antiker Zeit einen präch- tigen Kontrast. „Schuß— Tor!“ In der Reihe der von Heinz Maegerlein im Limpert- Verlag hereus- gegebenen Sport- Taschenbücher eine Funball- Broschüre erschienen, die in der thematischen Auswahl der Beiträge einen guten Querschnitt durch die belieb- teste und weitest verbreiteste Sportart dar- Stellt. Hans Körfer, der Spielausschuß- Vor- sitzende des DFB, Erwin Dittberner vom Hessischen Rundfunk Frankfurt, Helmut Schön, Herbergers bewährter Mitarbeiter, und Car! Koppehel, Deutschlands Regel- experte Nr. 1, bilden ein Autorenquartett, das, jeder in seiner Art, den Leser ausge- zeichnet an die Dinge heranzuführen ver- steht. Die deutsche Meisterschaft und der Europapokal- Wettbewerb. in Parallele dazu der Erfolgsweg des Hamburger SV und der Frankfurter Eintracht, rufen die Erinnerung an die bedeutsamsten nationalen und inter- nationalen Fußballereignisse des Jahres wach— ergänzt durch einen netten Beitrag Uwe Seelers aus der Sicht des Aktiven der sein Herz an den Ball verloren hat. Die Ju- gend wird sich durch diese Seiten und Hel- mut Schöns„Brief an einen Vierzehnjähri- gen“ besonders angesprochen fühlen, wäh- rend die ältere Generation sich an den„Be- gegnungen mit großen Spielern“ begeistern kann. ist jetzt „Mein Freund Meteor“, das Buch Fritz Thiedemanns, von Heinz Maegerlein heraus- gegeben, ist nun auch als neuer Band der Limpert-Sporttaschen-Bücher herausgekom- men. Gerade nach dem neuen olympischen Gold, das sich„Meteor“ in Rom erwarb, ist das Buch wieder äußerst interessant. Bruchsal beim KSV Schriesheim kaum um seine erste Punkteinbuße herumkommen, denn die Bergsträßler werden sich auf eige- ner Matte wohl kaum eine Blöße geben. Höchst interessant dürfte die Auseinander- setzung zwischen SRC Viernheim und RSC Eiche Sandhofen verlaufen. Die Tagesform wird dabei entscheidend sein. KSV 06 Ketsch sollte nach dem„Reinfall“ in Daxlanden ge- gen Ac Germania Ziegelhausen zu einem knappen Heimsieg kommen. Am Wochenende ist offizieller Punkte- auftakt der Ringer-Oberliga B mit drei Be- gegnungen. Besonders spannungsreich dürfte dabei die Partie zwischen VfR 08 Oftersheim und KSV 1884 Mannheim verlaufen, Der Aus- gang ist als offen zu bezeichnen. RSC Lau- denbach sollte beim KSV Berghausen einen knappen Sieg, zumindest aber einen Teil- erfolg, herausholen. Die auswärtige Aufgabe beim KSV Deutsche Eiche Oestringen ist da- gegen für den ASV Eppelheim entschieden schwerer. Die Landesliga-Nordgruppe startet mit vier Punkte- Begegnungen in die neue Saison. ASV Lampertheim sollte auf eigener Matte zu einem klaren Erfolg gegen RSV 36 Schwetzingen kommen und sich sofort an die Spitze des Achterfeldes setzen. Ziemlich gleichwertige Mannschaften stehen sich bei den drei übrigen Kämpfen gegenüber. Die SpVgg Niederliebersbach könnte beim RSV Hemsbach einen Teilerfolg herausholen und außerdem würden knappe Heimsiege von KSV Sulzbach gegen AC Germania Rohrbach und von AV Schwetzingen gegen AV Fortuna Reilingen nicht überraschen. Kampffrei ist der ASV Heidelberg. 11 Zwei Spielverlegungen in der zweiten Amateurliga Von den für Sonntag vorgesehenen Spie- len in der Staffel II der zweiten Amateurliga werden zwei am Samstag ausgetragen. Die TSG Rheinau trifft dabei um 15.30 Uhr(Vor- spiel 13.45 Uhr) auf die Amateure des VfR, während der Sc Käfertal zur gleichen Zeit gegen den SV 50 Ladenburg antritt. Weitere Sportnachrichten Seite 13 vorbeugen vor Erkältung Husten Grippe schützt ist Besser als heilen Nah und rern 22 Umz Auge Lyncker. Tel. 5 61 91 Autarhenungen u. neuanterugung Do Matratzen und Polster waren. Anderungen in eig. Werkstatt schnell und billig. Seeberger. 8 3. 15, Tel. 2 37 70 Dauerwellen 9.- u. 7. 80 Individuell, chic, elegant, modisch im SALON ELSE WOLF. G 3, 4, Tel. 25539 Mort. ab 13 Uhr geöffn UMzUet und EHTRANSPORTE Theu wissen— Ruf 514 62 Max-Joseph-Straße 24 Eilnhorn-Kreustee Altbewährt bei Kreislauf- Störung., Domino Milch 10%% Fettgehalt Ihr Kaffee erhält mit dieser Milch ein noch vollmundi- getes Aroma. Schtweineschma garantiert rein Jetzt noch preiswerter 9 3 Ds. 55 1 500 9 being nut Qualitat Ces ckſtsanseigen Leber- u. Gallebeschwerden. In all. Apotheken 185 DM.— Hersteller: Einhorn- Apotheke. R 1. Die neuesten sind eingetroffen Höhensongen-Modele Dr. med. Schutz& Polle, O 6. 8 FERNSEHSCHRANR K 53er Bild, 2. Progr. voll 1 vorber. Hochgl. poliert, Ne auf Rollen, abschließbar. Barpreis nur DM 848.— 3 Schwelzingeer Plotz! 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Herdputz Name eee eee eee ee f SikSEI- WERKE GMUH. KUIN eee ehe eee re gbd, geen c Seite 16 MANNHEIMER MORGEN Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 238 Mein herzensguter Mann und treusorgender Vater ist nach kurzer, 11. Oktober 1960, von uns gegangen. Mannheim, den 13. Oktober 1960 Fratrelstraße 14 In tiefer Trauer: und Anverwandte Beerdigung: Freitag, den 14. Oktober 1960, 11.00 Uhr, August Scherrbacher schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren, Berta Scherrbacher geb. Engel Weston Taylor und Frau Helga geb. Scherrbacher Hauptfriedhof Mannheim. 168 am und Tante, Frau geb. Heckmann in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.- Käfertal, den 12. Oktober 1960 Enzianstraße 59 In Beerdigung: Freitag, 14. Oktober 1960, 14.00 Uhr, Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Dienstag, dem 11. Oktober, nach einem langen, schweren Leiden, unsere liebe Schwester, Schwägerin Anna Opiermann stiller Trauer: Die Geschwister und alle An verwandten Friedhof Mannheim Käfertal. Gott der Allmächtige nahm mir meinen treuen Lebens- kameraden, meinen guten Vater, Schwiegervater, Opa und Ur-Opa, Herrn Wilhelm Held im Alter von 80 Jahren. Mhm.- Waldhof, den 12. Oktober 1960 Westring 52 En stiller Trauer: Philippine Held geb. Kempf sowie alle Angehörigen Krematorium Trauerfeier: Freitag, 14. 15.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Oktober, Versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche wurde heute mein lieber Bruder Hans Hess im 40. Lebensjahr, nach kurzer, schwerer Krankheit, ab- berufen. Mh m. Rheinau, den 12. Oktober 1960 Relaisstraße 180 In stiller Trauer: Kornelia Hess Beerdigung siehe Bestattungskalender. Von Beileidsbesuchen bitte ich abzusehen. NAC HRUF Plötzlich und unerwartet ist am 12. Oktober 1960 unser Mitarbeiter, Herr Hans Hess verschieden. Der Verstorbene gehörte seit 1946 dem Arbeitsamt Mannheim an. Als Berufsberater hat er seine ganze Kraft in vorbild- licher Treue dem Amt zur verfügung gestellt. Wegen seiner aufrechten Haltung und seines offenen geraden Wesens nat er sich bei Vorgesetzten und Mitarbeitern stets höchster Wertschätzung erfreut. Wir trauern tief um unseren verstorbenen Mitarbeiter und gedenken seiner in Verehrung und Dankbarkeit. Mannheim, den 12. Oktober 1960 Der Vorsitzende Der Direktor des Verwaltungsausschusses des Arbeitsamts Mannheim Schweizer es Arbeitsamts Mannheim Weber Der allmächtige Gott hat meinen lieben Mann, unseren Schwager und Onkel, Herrn Gustav Ernst im 76. Lebensjahr, nach langem Leiden in sein ewiges Reich gerufen. Mannheim, den 11. Oktober 1960 Berta Ernst geb. Schuster Beerdigung: Freitag, den 14. Oktober 1960, 13 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. . Fdmilien-Anæeigen II VMM 0 On Dielen gelesen . das neue bögelfreie Herren-Hemd angenehm im Tragen seiden weich leicht zu Waschen loftdurchlässig korrekter Kragensitz durch neuartige, elastische Krageneinlage bei C&A nur e N NM EVER Nach einem arbeitsreichen Leben rief Gott unerwartet, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, unseren treu- sorgenden Vater, Schwiegervater und Opa, Herrn Anton Arnsberg Schreinermeister am 9. Oktober im Alter von 77 Jahren, zu sich in die Ewigkeit. Um ein stilles Gebet für den lieben Verstorbenen bitten In ehristlicher Trauer: Hilde Arnsberg Irma Brossmer geb. Arnsberg Adolf Brossmer und Enkelkind Hildegard Mannheim, den 13. Oktober 1960 Luisenring 46 Beerdigung: 13 r, Mannheim. 1. Seelenamt: Donnerstag, 13. Okt., 8.00 Uhr, Liebfrauenkirche. Donnerstag, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 13. Oktober 1960 Hauptfriedhof Zeit Braune, Herta, Untermühlaustraße 235 3 9.30 Bleckmann, Horst, Augusta-Anlage 286„ 00 Stolberg, Albert, L 2 Cb Hagen, Elisabetha, Eichendorffstraße 41.„„ Arnsberg, Antonius, Luisenring 4106 11.30 Herrmann, Peter, Bad Wimpfen 13.00 Krematorium Bock, Anna, Schlettstadter Straße 37 14.00 222 FVV Friedhof Feudenheim Schneider, Margaretha, Ilvesheimer Straße 48 14.00 Friedhof Rheinau Masuch, Horst, Stengelhofstraße 11414 13.00 Ambros, Maria, Relaisstraße 166. 13.30 Mitgetellt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1. 12/13, entgegengenommen WGR EN Anzeigen- Abteilung Gegen Magenleiden helfen Apotheker Vetters Ullus-Kapseln in geschmackfreier Oblatenform, erhältlich ab DM 2.50 in allen Apotheken. Honig dient e Gesundheit Immobilien Wochenendgrundstück mit Garten- haus zw. Neckarsteinach u. 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Auf dem Flugplatz von Stanleyville stehen drei schneeweiße III juschin mit der kyrillischen Aufschrift„Aeroflot“ wie fette Aale in der glühenden, zentralafrikanischen Sonne. Sie beweisen, daß die Sowjets wohl Leopoldville, aber nicht den Kongo verlassen haben. Schwärme von Fliegen streichen vom Fluß her- über, um wie verhungerte, winzige Raubtiere die paar Reisenden anzufallen, die der „Viscount“ aus Leopoldville mit dem stolzen Namen„Air-Kongo“ entsteigen.„Stan“, Wie die Belgier die afrikanischeste Stadt ihrer ehemaligen Kolonie nennen, liegt fast viertausend Kilometer stromaufwärts an diesem majestätischen Fluß, der inzwischen zweimal den Aequator überquert hat und der für dieses eisenbahnarme und fast straßenlose Land mehr bedeutet, als der Nil für Aegypten. Der Kongo, auf dem die dickbauchigen Flußboote einst ruhelos auf- und abdampf- ten, Maschinen, Textilien und andere Wun- der Europas in das Herz des Kontinents pum- pend, aus dem sie Palmöl, Maniok, Bananen und Kaffee an die Meerhäfen beförderten, ist die eigentliche Lebensader dieser gewaltigen Landmasse, die ohne ihn ersticken müßte. Seine trägen Wassermassen, im Grunde durchsichtig- bräunlich, können unter der Sonne Zentralafrikas alle Farben des Spek- trums annehmen: Manchmal windet sich der ungeheure Strom goldgleisend durch Dschun- gel, die nie eines Menschen Fuß betrat. Abends können die Wasser blutrot leuchten, während nachts oft nur die glitzernden Au- gen der auf Beute lauernden Krokodile zu sehen sind. Jetzt ist die Flußschiffahrt fast eingestellt. Einige kühne weiße Kapitäne, die nachts mit der Pistole in der Hand schlafen, befahren noch diese erhabenen Gewässer, die ein schnell wucherndes Unkraut nicht nur verunziert, sondern mit der Zeit sogar zu verstopfen droht, was eine neue Kongokata- strophe von unvorstellbaren Ausmaßen nach sich ziehen müßte. Obwohl zwischen Leopoldville und„Stan“ keinerlei Landesgrenzen liegen, unterziehen uns einige Neger, die mit den Füßen auf den Tischen zigarrenrauchend in ihren Büros sitzen, strenger Untersuchung und einem langen Verhör. Ein Belgier wird abgesondert, in ein Kämmerchen verfrachtet und dort— wie er später berichtete— in Gegenwart eines Russen leibesvisitiert und neuerlich verhört. Mir nimmt man ohne viele Faxen belichtete und ungebrauchte Filme weg. Nach drei Stunden dürfen wir uns trollen. Das Hotel heißt hier„Des Chutes“, zu den Was- serfällen, und es wird nur von drei Euro- päern bewohnt, die ziemlich genau drei Pro- zent aller Weißen darstellen, die sich noch in dieser Stadt aufhalten. Selbst das UNO-Per- sonal besteht hier aus Farbigen, weil auch die Vereinten Nationen in dieser stammes-— mäßig und politisch radikalisierten Haupt- stadt der„Ostprovinzé, der Heimat Patrice Lumumbas, nicht die Verantwortung für das Leben der Weißen zu übernehmen wagen. Heimkehr der Meuterer Hier herrscht die reine Willkür. Es ist eine Art von gélenkter„Anarchie“, bei der nur so viel Verwaltungsarbeit geleistet wird, als für den Fortgang der absolut lebenswichtigen, administrativen Funktionen nötig ist: Das Spital muß erhalten bleiben, der Strom und die Wasserversorgung sind garantiert. Dafür sorgt ein Häuptling, der in vollem Kriegs- schmuck vom Rathaus Besitz ergriffen hat und dort nach Stammessitte richtet und schlichtet, wobei er auf dem Standpunkt steht, daß Weiße keine Menschen seien, die Anspruch auf irgendeine Art von Rechts- schutz besäßen. Die Weißen gelten als vogel- frei. Wer ihnen etwas abnimmt, hat gut ge- handelt. Wer ihre Frauen vergewaltigte, be- nahm sich nach dem Kriegsgesetz der Bate- tela. Das ist der Stamm, dem auch Lumumba angehört. Seit er Ministerpräsident wurde, glaubten die an sich nicht kriegerischen, son- dern verschlagenen, handeltreibenden Bate- tela, er habe so etwas wie die Königskrone des Kongo übernommen. Sie empfanden sich als die neue Aristokratie. Lumumba hatte bei seinem Regierungsantritt einige hundert Batetela aus der Ostprovinz nach Leopold- ville kommen lassen und sie dort in die Uni- formen der„Force Publique“-Einheiten ge- steckt. Diese falschen„Force Publique“-Mit- glieder— man erkannte sie leicht daran, daß sie nicht Französisch sprachen, was bei jedem von den Belgiern geschulten Soldaten der Fall war— erhoben sich als erste gegen ihre Vorgesetzten. Sie erschlugen die belgischen Offiziere und begannen mit Plünderungen und Vergewaltigungen, die dann schnell Schule machten. Als Lumumba seine aufsässigen Stammes- genossen nach Stanleyville zurückschickte, beging er einen zweiten Fehler. Die Haupt- stadt der Ostprovinz war bis dahin vollkom- men ruhig gewesen, Jetzt kehrten die Meu- terer heim und verkündeten, daß man die Belgier prügeln, ihren Besitz an sich nehmen. ihre Frauen vergewaltigen und über die an- deren Stämme herfallen dürfe. Seither ist es — mehr oder weniger— so geblieben. Bei meinem ersten Spaziergang über die Avenue Wagenia in Stanleyville fuhr am hellen Nach- mittag ein Neger in einem großen Auto scharf und direkt auf mich los. Er verfolgte mich bis auf den Gehsteig und hätte mich mit seinem Wagen an die Wand gequetscht, wenn es mir nicht gelungen wäre, mich recht- zeitig in einem Haustor in Sicherheit zu bringen. Als ich mit dem blinden Zorn des zu Unrecht attackierten Tirolers aus meinem Winkel stürzte, um den mit dem Auto an die Wand gepreschten Neger zur Rechenschaft zu ziehen, raste er im Rückwärtsgang davon und ward nicht mehr gesehen. Die Selbständigkei Bisher hatte die Kolonialmacht ihre euro- päischen Rechts- und Eigentumsbegriffe den Stämmen einfach aufgezwungen. Jetzt zeigt sich, daß diese Institutionen immer nur ge- duldet, aber nie wirklich akzeptiert worden waren. Mit der Selbständigkeit entstand daher schon auf diesem einen Gebiet ein fast unlösbares doppeltes Problem: Die poli- tischen Parteien bekannten sich zu demokra- tischen Formen des staatlichen Lebens. Sie übernahmen das Rechtsschema und die Ge- setze der Belgier, stießen damit jedoch sofort auf den heftigsten Widerstand der eingebo- 1enen Könige und Häuptlinge, die sich unter „Selbständigkeit“ keineswegs eine„Euro- päisierung“ des Lebens, sondern eine rasche Rückkehr zum traditionellen Stammes- brauchtum vorstellten. Natürlich ist in einer sehr verwestlichten Stadt wie Leopoldville kaum etwas von die- sen enormen Spannungen zu spüren. In „Leo“ standen 90 Prozent der erwachsenen Eingeborenen in ständigem Kontakt mit Europäern. Aber von den 14 Millionen Ein- Wwobnern des Kongo haben noch immer min- destens 10 Millionen nie einen Weißen ge- sehen— außer vielleicht einen Priester oder eine Missionsschwester. Kaum mehr als eine halbe Million Afrikaner haben im Kongo eine Ahnung vom westlichen Leben oder von Politischen Rechten, und nicht mehr als etwa 200 000 werden von den Fachleuten als „wahlfähig“ im europäischen Sinne an- gesehen. Dadurch erklärt sich auch die be- klemmend rasche„Re-Barbarisierung“ einer sich selbst überlassenen, vor wenigen Mona- ten noch flott- geschäftigen Stadt wie Stan- leyville. Als ich vor acht Monaten hier war und fragte, wo man noch einen wirklich wilden Negerstamm finden könne, antwortete man, ich müsse 100 Kilometer in das Innere des Landes reisen. Jetzt wagen sich die scheuesten aller Eingeborenen— die Pygmäen— mit ihren vergifteten Pfeilen und ihren schrillen, grausigen Tänzen bis in die Buschwälder bei den Stanley-Falls. In Stanleyville selbst gehen splitternackte Schwarze durch die Straßen, und am Kongo unten sah ich eine junge Negerin, die nichts anderes trug als Bastsandalen und um den Hals eine Unzahl von feinsten Goldkettchen, die wie ein schimmernder Schleier wirkten. Sie hockte fasziniert vor einem halbzertrümmerten Fernsehapparat und manipulierte an den Knöpfen. Ihre Augen rollten und loderten vor Zorn, weil sich diese seltsame euro- Päische„Bundeslade“ weder öffnen noch in Betrieb setzen ließ. Nach einiger Zeit nahm sie einensStein, zertrümmerte den Glasschirm, starrte lange in das Drahtgewirr, um dann plötzlich aufzuschnellen und wie von Furien gehetzt davonzujagen. Das zarte Klingeln ihres goldenen Schleiers blieb mir noch lange jm Ohr. Aber auch das wilde Buschgesicht mit den spitz zugefeilten, blutrot gefärbten Zähnen, die ein Charakteristikum der men- schenfressenden Stämme sein sollen, wird mir unvergeßlich bleiben. In keiner größeren Stadt des Kongos ist der mohammedanische Einfluß so stark Zzu fühlen wie hier, wo die Nähe des früheren anglo- ägyptischen Sudans das Einströmen muselmanischen Kulturgutes und nilotischer Rassen begünstigte. Uber die Ostprovinz drang aber auch die große Masse der Bantuneger in den Kongo, und die meisten Pygmäen Zentralafrikas sind in den tro- pischen Wäldern dieses Gebietes zu finden. Die Ostprovinz verfügt über zwei Reich- tümer: Die Gold-Minen von Kilo-Moto und über Baumwolle. Ihr Verderben ist das Stammeschaos, das nicht nur blutige Fehden nach sich zieht, sondern die Aufteilung des Landes in winzigste Einheiten fördert. Die Wagenia etwa, die mit ihrem bunten Federn- und Bast- Kopfschmuck sowie ihren Hals- ketten aus Leopardenzähnen prächtig aus- sehen, glauben, das Gebiet um Stanleyville allein zu beherrschen. Sie werden von Sudan- stämmen bekämpft, die vor ihnen hier waren und daher allen Boden für sich beanspruchen. Nach afrikanischer Tradition gehört nämlich der Boden dem, der ihn als erster betreten hat. Daran ändern weder spätere Eroberun- gen noch gar Verkäufe etwas. Niemand, selbst der König nicht, hat das Recht, Boden zu verkaufen, der dem ganzen Stamm, also auch allen Nachkommenden gehört. Da zeichnen sich Auseinanedersetzungen ohne Ende ab. t brachte Probleme Im Gegensatz zum verwilderten, kralhaft rückentwickelten„stan“ wirkt Elisabethville Wie eine moderne amerikanische Provinzstadt. Der Hauptort der Provinz Katanga besteht aus quadratisch angelegten Häuserblocks. Er ist sauber, betriebsam und ordentlich. Hier leben die bestbezahlten schwarzen Arbeiter Afrikas. Mindestens zehntausend von ihnen wohnen in eigenen Häusern. Kühl ist Elisa- bethville nicht nur, weil es erheblich südlicher liegt als„Stan“ oder„Leo“. Auf 1200 Meter Seehöhe weht frischer Wind, und die Luft ist spritziger. Die Nähe von ungeheuren Uran- erzlagern gibt der kaufmännisch nüchternen Stadt mit ihren 120 000 Einwohnern etwas Geheimnisvolles. Hier herrscht— scheinbar unbeschränkt— der„Präsident der Republik Katanga“. Moise Tschombe ist ein vierschrö- tiger, vielleicht vierzigjähriger Mann, der im Frühling dieses Jahres mit denselben politi- schen Erfolgschancen zur Brüsseler„Round- table- Konferenz“ gereist ist wie Kasawubu Lumumba oder Kalonji. Ich hatte damals ein längeres Gespräch mit ihm. Er machte den Eindruck eines ungewöhnlich geschickten, aber auch sehr demagogischen Politikers. Seine Forderungen an die Belgier schienen maßlos übertrieben. Heute erkennt man, daß er zu jenen Politikern gehört, die imstande sind, sowohl die primitiven afrikanischen Massen zu gewinnen als auch ein vernünfti- Mit einer Zechtour durch die Afrikanerviertel von Leopoldville machte dieser Tage der frühere kongolesische Minister- prãsiĩdent Patrice Lumum- ba von sich reden. Von seinen Anhängern ließ er sich dabei als„Retter des Landes“ feiern. Der von Oberst Mobutu eingesetæte Regierungsausschuß erließ, als Lumumba Anstalten traf, sich wieder aktiv in die Kongo-Politik einzu- schalten, einen Haftbefehl gegen den Eæ- Minister- prãsidenten. Gleichgeitig forderte er die UNO in einem Ultimatum auf, Lumumba auszuliefern. Die UNO lehnte inzwi- schen, wie schon berich- tet, das Ultimatum ab.— Unser Bild zeigt Lumumba mit einem kongolesischen Mädchen nach einem Be- such beim ſrüheren In- formations minister Ka- schamura. Bild: AP ges Gespräch mit kühlen ausländischen Part- nern zu führen. Besäße Afrika viele Politiker dieses Schlages, die der naiven„Haben-wol- len-Mentalität“ ihrer Landsleute gerecht werden und zur gleichen Zeit abzuwägen verstehen, was bei Verhandlungen mit Euro- päern zu erreichen ist, dann wäre der Zu- kunft des Kontinents mit mehr Ruhe entge- genzusehen. Dabei ist die Politik Moise Tschombes äußerst gefährlich, denn sie bedroht wie nichts anderes die staatliche Einheit des Kongos. Er gilt als der mächtigste Gegner der zentralistischen Politik. Tschombe kennt Wie wenig andere die Taktik der zwei Gesich- ter. Wie er wirtschaftlich das schwierige Problem bewältigte, die belgischen Gruben- besitzer des Katanga zu beruhigen und gleichzeitig die Arbeiter bei der Stange zu halten, war ein diplomatisches Meisterwerk. Nun versucht er dasselbe auf politischem Ge- biet. Er baut systematisch seine kleine Repu- blik auf, die neben Gabon das reichste Land Afrikas sein könnte. In Katanga werden an- dere Gesetze erlassen als im übrigen Kongo. Was die Regierung in Leopoldville beschließt oder was der Staatspräsident sagt, wird in Elisabethville überhaupt nicht zur Kenntnis genommen,. Die Grenzen von Katanga zu den Nachbarprovinzen Kasai und Kivu sind her- metisch gesperrt. Die Grenzstraßen wurden mit Minengürteln und Panzersperren ge- sichert, die an den Eisernen Vorhang er- innern. Es gibt noch Stammeskämpfe Dennoch gibt es Stammeskämpfe. Einer der größten, romantischsten und tragischsten Stämme des Kongos, die Baluba, sind sowohl in Katanga wie im Kasai ansässig. Die Kasai- baluba folgen ihrem Häuptling Albert Ka- lonji, der seinerseits zwar eine eigene Berg- Werkrepublik mit der Hauptstadt Luluabourg errichtete, jetzt aber in„Leo“ sitzt, als Ver- bündeter Kasawubus auftritt und zentrali- stische Politik betreibt. Auch die Balubas in Katanga— unter einem König, der 125 Kilo Wiegt und für jedes Kilo zwei Frauen halten darf— sind Anhänger Kasawubus. Sie wol- len einen zentralen Staat vor allem deshalb, weil sie dann mit ihren Stammesbrüdern im Kasai verbunden wären und eine erhebliche politische Rolle spielen könnten. Wird Ka- tanga unter Tschombe— einem aus dem Stamme der Lunda, die erbitterte Gegner der Baluba sind— souverän, dann würde der dicke König mit all seinen Frauen und dem ganzen Stamm wahrscheinlich einfach ausge- rottet. Tschombe, der sehr gesittet mit Euro- päern zu speisen und zu verhandeln weiß, versteht in diesen Dingen keinen Spaß. Seine Gendarmen haben mit der Vernichtung der Balubas sehr rasch und still begonnen. In- zwischen legte ihnen die UNO das Handwerk, indem sie zwischen die verfeindeten Stämme und Provinzen einen dreißig Kilometer brei- ten, neutralen Gürtel schob, den Einheiten der Vereinten Nationen besetzten. Die Zweigesichterpolitik Tschombes be- steht darin, daß er eilfertig alles unternimmt, um die volle Unabhängigkeit Katangas intern und international zu untermauern, gleichzei- tig jedoch immer wieder scheinheilig verkün- det, er werde der Bildung einer kongolesischen Föderation keinerlei Hindernisse entgegen- setzen. Zahlreiche Emissäre Kasawubus haben versucht, von Tschombe zu erfahren, wie er sich eine kongolesische Föderation vorstelle. Auch ich richtete diese Frage an ihn. Die Antwort klang ausweichend. Er gab indessen zu verstehen, daß er nicht an einen „Bundesstaat“, sondern höchstens an einen „Staatenbund“ denke. In Wahrheit— scheint mir— will er nicht einmal das. Er will ein freies, souveränes, reiches, mit dem Westen verbündetes, eng an das benachbarte Rhode- sien angelehntes Kantanga, das alle Bande mit dem übrigen Kongo zerschneidet. Bei der Verwirklichung dieser Idee stehen ihm zur Seite: die Belgier, die Briten Rhode- siens und der gröhßte Teil der Stammesfür- sten seines Landes. Er spricht daher mit Recht von„Selbstbestimmung“. Die anderen, freien Staaten Afrikas bekämpfen sein Pro- jekt aus zwei Gründen: es würde wahrschein- lich den Zerfall und den Ruin des Kongo- Staates bedeuten und die„Balkanisierung“ des Schwarzen Kontinents weiter voran- treiben. Das bedeutendste Hindernis, das Tschombe zu überwinden hat, ist jedoch jener Beschluß der UNO-General versammlung, der Verhandlungen nur mit einer kongolesischen „Zentralregierung“ vorsieht und erlaubt. Als ich mit Tschombe darüber sprach, schien er indessen auch dieses Hindernis nicht sonder- lich ernst zu nehmen. Er sagte:„Sehen Sie, das ist der Unterschied zwischen hier und Leopoldville: Wir brauchen gar keine Ver- handlungen mit der UNO. Wir sind das ein- zige Gebiet des ehemaligen Kongos, das keine Hilfe, keine Unterstützung benötigt. Wir haben uns unsere Berater längst selbst ge- holt. Bei uns herrscht Ruhe und Ordnung. Bei uns hungert keiner. Bei uns existiert keine Arbeitslosigkeit. Die Vereinten Natio- nen sollen ruhig mit der Zentralregierung verhandeln und ihr helfen. Das einzige, was Wir von der UNO wollen, ist dies: daß sie uns als vollberechtigtes Mitglied in die Ge- sellschaft der Nationen aufnimmt.“ Angst vor„weißer Herrschaft“ London.(dpa/ AP) Eine von der britischen Regierung eingesetzte Studienkommission unter Leitung von Lord Monckton ist zu dem Schluß gekommen, daß die Föderation Rho- desien und Njassaland in Zentralafrika„in ihrer jetzigen Form nicht weiter bestehen kann“. Die Kommission schlägt weitgehende Verfassungsänderungen vor und möchte den einzelnen Teilen unter gewissen Bedingun- Sen sogar das Recht des Ausscheidens aus der Föderation zugestehen. Durch diese Maß- nahmen, so hofft der Bericht, kann vielleicht dieses„Experiment der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens verschiedener Rassen“ in Zentralafrika gerettet werden. Als Gründe für die Gefahren, die der Föderation drohen, werden die weitverbreitete, ernste und an- haltende Abneigung der Farbigen in Njassa- land und Nordrhodesien gegen die Zentral- regierung und die Furcht genannt, daß nach Abzug der Briten eine Aera der„weihen Herrschaft“ wie in der Südafrikanischen Union anbrechen würde. Saar-Lösung als Vorbild Bonn.(dpa/ AP), Das Vorbild der deutsch. französischen Verständigung— nicht allein in der Saarfrage— gibt der Bundesrepubilk Deutschland die Hoffnung, daß das Bemühen der Friedfertigen auch im östlichen Mittel- europa schließlich nicht vergeblich sein wird.“ Dies erklärte Staatssekretär Carstens vom Auswärtigen Amt im regierungsamt- lichen„Bulletin“ zum Problem der Oder- Neiße-Linie. Die Bundesregierung hat nach den Worten des Staatssekretärs bis zur bil- dung einer gesamtdeutschen Regierung die Pflicht, den deutschen Rechtsanspruch auf die deutschen Ostgebiete innerhalb der Grenzen von 1937 aufrechtzuerhalten, da die endgültige Festlegung der Ostgrenzen nach dem Potsdamer Vertrag einem Friedensver- trag vorbehalten bleibt, der mit einer ge- Samtdeutschen Regierung abzuschließen ist. Die Bundesregierung habe jedesmal auch in feierlicher Form erklärt, daß sie ihren Rechtsanspruch niemals mit Gewalt sondern ausschließlich auf dem Wege einer fried- lichen Verständigung verwirklichen wolle. WO man von gepflegter Wäsche 5 und von glöcklichen Frauen spricht 1 Auch die Ak Zeratungsstelle Mannheim, AEG- Haus, Kunststraße, E. der 5 tionsschriften. 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Sch sehe des wire Erde das Zärt inni! hier eine Dich Grel auge Geiz erm. risch beid Kun 1 gehé Cra bens er höre brav gen eine rem bekc etwe ven gen die tur ihre tasie hem dem Dies und und von Kun Ende esse Schn tut Aus, kleit bitte bei fre 2u n hart. troch die! Und V muß hört daß dem taus meh sinn heiß 238 Nr. 238/ Donnerstag, 13. Oktober 1960 FEUIILETOR MANNTTEIMER MORGEN. Seite 19 Von der magischen Natur der Phantasie Werner Webers Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 1960 Bei der Eröffnung der Frankfurter Buch- messe sprach der Zürcher Literaturkritiker Dr. Werner Weber zur Situation der deut- schen Literatur. Im Anschluß an unser Re- ferat vom 22. September(„Der Karneval der 70 000 Bücher), in dem wir auch über Webers Ansprache berichteten, veröffentlichen wir hier den vollen Wortlaut der viel beachteten Ausführungen. Es gehört heute zum guten Ton, daß man inn nicht hat. Das kennzeichnet unter ande- rem den Großteil der gegenwärtigen Litera- tur. Die Schwierigkeit besteht nicht mehr in der Frage:„Was darf ich sagen?“ Sie besteht eher darin:„Was muß ich sagen, um end- lich alles gesagt zu haben, das man nach Meinung der Veteranen nicht sagen darf.“ Im Bannkreis dieser Literatur des unbe- schränkten Aussprechens gibt es ein Opfer, das bemerkenswert leidet: unsere Phantasie. Ich will an Beispielen zeigen, was damit gemeint ist. Beispiele könnten aus dem Ge- biet der lyrischen, der dramatischen oder der erzählenden Formen hergeholt werden. Ich entnehme sie Prosagebilden; das eine deutsch, das andere amerikanisch; beide zur selben Epoche gehörend. Das erste: Eine Gräfin, nicht mehr sehr jung, kommt mit einer Dame von Stand in ein fast vertrauliches Gespräch. Sie habe sich, sagt sie, in Florenz verheiratet und sei dann mit dem Mann noch gleichen Tags nach Venedig gefahren: „Und so hatten wir denn den großen Apen- nintunnel zu passieren. Ach... Wäre doch da wer mit uns gewesen, ein Sachse, ja selbst ein Rumäne. Wir waren aber allein. Und als ich aus dem Tunnel heraus war, wußzt' ich, welchem Elend ich entgegenlebte.“ Darauf sagt die Zuhörerin:„.. Wie beklag' ich Sie; wirklich, teuerste Freundin, und ganz aufrichtig. Aber so gleich ein Tunnel. Es ist doch auch wie ein Schicksal.“ Damit hört das Gespräch auf. Was ist im Tunnel zwi- schen Frau und Mann geschehen? Der Er- zähler sagt es nicht; er verschweigt Genaues und Deutliches; er nimmt weg, wo man meint, er müsse auftischen— aber durch das Verschweigen und das Wegnehmen lockt er unsere Phantasie auf den geräumigen Platz seiner Andeutung; er verlangt, daß die Phantasie sich darauf in ihrem Herrschafts- recht zeige; verlangt, daß sie den offenen Ort mit ihren unzählbaren Mög- lichkeiten ausstatte. Und die Phantasie, 80 gereizt, tut ihren Dienst, ungesäumt. Was das Leben an Migverstand, täppischen Be- leidigungen, dummen Grobheiten, unfläti- gem Verletzen kennt, das stürzt aus unse- rer Einbildungskraft in den vom Dichter ausgesparten Raum: Indem er nichts sagte, erreicht er, daß uns die Phantasie alles sagt, und zwar in Sekundenschnelle und in über- wältigender Verdichtung. Doch dann be- schämt uns die Diskretion des Dichters; wir haben uns vor seinem Anstand zu verant- worten und kommen selber zu Anstand.— Das zweite Beispiel: Im Kampf ist ein Of- flzier von einer Kugel getroffen worden. Man trägt ih hinter die Linien, Soldaten heben eine Grube aus; da hinein legt man den Toten, einfach so, auf die bare Erde. Das Antlitz des Toten, der auf dem Rücken liegt, schaut grad aufwärts, kreideweiß, bläulich. Die Männer sollen nun Erde ins Grab schüt- ten. Einer füllt die Schaufel, will werfen, sieht das Gesicht dort unten, zögert und wirft dann die erste Schaufel voll Erde— auf die Füße des Toten. So geht das weiter, und bald liegt nur noch das Antlitz frei. „Warum hast du ihn nicht ein wenig auf die Seite gedreht, als du ihn da hinein legtest?“ schreit einer. Der andere erkennt die Schwierigkeit und sagt, gemartert vom Zu- sehen und vom Zuwarten, ein fast flehen- des„Mach doch vorwärts“. Die Schaufel wird geschwungen, die Erde fliegt:„Als die Erde unten ankam, machte es plop.“ Was das Leben an Härte, Mitleiden, Wehleiden, Zärtlichkeit und Treue, an Scheu, Daseins- innigkeit und Todesereignis kennt, das wird hier abermals in Gegenwart gesetzt durch eine Leistung unserer Phantasie, die der Dichter, weit ab von allem Krassen und Grellen, durch Sparsamkeit der Sprache zu äußerster Ausgabe antrieb. Der reinliche Geiz des Dichters im Umgang mit Wortgut ermöglicht der Phantasie eine verschwende- rische Arbeit; doch am Ende überwinden sich beide in dem ewigen Verhältnis, das wir Kunst nennen. Die Beispiele, die ich eben gegeben habe, gehören Theodor Fontane und Stephen Crane. Fontane ist 1898 in seinem 79. Le- bensjahr gestorben; Crane war dreißig, als er 1900 seiner Krankheit erlag. Und nun höre ich den Einwurf:„Der will uns die braven Manieren eines alten und eines jun- gen Herrn aufschwatzen, die beide nur des einen Vorteils genießen, daß sie von unse- rem Jahrhundert nichts mehr auf die Haut bekommen haben.“ O ja: ich möchte für etwas einstehen— aber weder für die bra- ven Manieren eines alten, noch für diejeni- gen eines jungen Herrn; sondern einfach für die Ueberzeugung, daß die heutige Litera- tur überall dort beim letzten Pfiff ist, Wo ihre Träger die magische Natur der Phan- tasie ausschließen und sich dafür auf einen hemmungslosen Auspacker-Stil verlegen, dem kein Verschluß mehr gewachsen ist. Diese Auspacker-Kunst scheint so natürlich und so viehisch ehrlich und redlich zu sein— und doch der reine rührende Schlußkrampf von Leuten, die merken, daß ihnen die Kunst unter der Hand vergeht. Und am Ende steht da nur noch der Auspacker. Der fesselt uns nicht. Und er spürt es, und er tut Schnell alles, um uns doch zu fesseln. Was tut er? Er leert nun auch noch die Tasche aus, in der bis dahin die großen und die kleinen Schweinigeleien verborgen waren— bitte, nichts Menschliches sei uns fremd. Da- bei ist ihm das Menschlichste wirklich fremd: die Phantasie. Es ist eine Täuschung, zu meinen, es sei ältliches Schamgefühl oder hartgebackene Spießermoral. was da in uns trocken und einfach Nein! sagt. Nein! sagt die Phantasie, die man vom Werk beurlaubt. Und den Nachteil hat nur das Werk. Wo einer aber vom Werk reden will, da muß er auch vom Können reden. Es ge- hört zum literarischen Tun der Gegenwart, daß immer mehr Leute immer weniger von dem, was sie tun, verstehen. Ueber Jahr- tausende hin war Dichten, abgesehen vom mehr oder minder holden oder heiligen Wahn- Sinn, auch ein Metier mit Rüstzeug. Poetik“ heißt die zugehörige Lehre. Und jetzt soll mir nur keiner die Poetik auf den soge- nannten„poetischen Trichter“ herabreden, mit dem man jedem hohlen Köpfchen auch die Poesie noch glaube eingeben zu können. Von Eingeben ist gar keine Rede. Hingegen bin ich, Genie inbegriffen, fürs Kennen, für Kennerschaft. Denn die Barbarei beginnt dort, wo man nicht mehr weiß, was man Wissen könnte. Wir sind in Sachen Dicht- kunst nahe dabei. In der Arbeit ungezählter Geschlechter ist beispielsweise die geheim- nisreiche Leistungskurve der Prosa ergrün- det worden; Vers, Strophe, Reim sind auf ihre sinngebenden Variationen geprüft; die dichterischen Gattungen sind als Gebärden des Daseins verstanden; der Rhythmus als eine Regung des Lebens selbst ist im Wi- derspiel zur technischen Maßgabe des Me- trums belauscht. Ein Erbe! Wunderbar reich. Bis in die dreißiger Jahre wußte und nützte und hegte man es. Dann gab es die schicksalgroße Pause. Notdürftig ausge- rüstet ist die Literatur aus ihr herausgekom- men. Ihre Not war eine Tugend.— Fertig damit. Das denken alle. Aber nicht alle tun, Was nötig ist, um wieder zu dem Gepäck zu men, mit dem man für das Feld ge- rüstet wäre, wo Kultur mehr als nur ein Gerücht darstellt. Die Nase vor der Tradi- tion hoch zu tragen ist keine taugliche Ge- bärde mehr, um das fehlende Wissen zu verstecken. Es ist an der Zeit. daß wir einen, der beispielsweise von Goethe als„vom alten Herrn in Weimar“ redet, nicht mehr als modern, sondern als verdächtig nehmen. Die zeitgenössische Literatur deckt ihre Blöhßen mit einem listigen Schlagwort-Ter- Tor. Alles, was wir nicht mehr oder noch nicht wieder können, erklären wir für tot. Der Reichtum an Erscheinungsformen der Dich- tung ist auf einen poetischen Armeleutehaus- halt zusammengeschrumpft. In Prosa, Lyrik, Drama wird unablässig ein Rezept für Gril- lenfang durchgeprobt. Die Gesichter in der Literatur treten hinter eine als verbindlich erklärte Mach-Art zurück— und niemand Weiß recht, wer für diese Verbindlich-Erklä- rung denn eigentlich haftbar ist. Wer? fragt man. Ich sage: Unsere Bequemlichkeit. Es ist auch in der Kunst bequemer, zu tun, was alle tun, als sich mit eigener Habe der Welt zu stellen: in ganz eigenem Wortlaut, aber in Kenntnis der Möglichkeiten europäischer Poetik. Die Tatsache, daß wir nun den Mond auch noch von hinten gesehen haben, ist kein zureichender Grund, sich in der litera- rischen Formenkenntnis hinter dem Mond zufrieden zu geben. Als die neuere deutsche Dichtung ihre Formen suchte, vor dreihun- dert Jahren, da war ausgemacht, daß ohne Kenntnis, Aufnahme und FEinverwandeln der griechisch- römischen Antike kein glor- reicher Weg zu finden sei. Dies lesen wir in einem Regelbuch:„Und muß ich nur bei hie- siger Gelegenheit ohne Scheu dieses erin- nern, daß ich es für eine verlorene Arbeit halte, im Fall sich jemand an unsere deut- sche Poeterei machen wollte, der, nebenst dem, daß er ein Poete von Natur sein muß, in den griechischen umd lateinischen Büchern nicht wohl durchtrieben ist sagte Martin Opitz. Und schon höre ich das Geschrei: Da kommt er uns mit dem Regeldrescher aus gräulicher Vorzeit.— Wäre es Vorzeit! Aber es ist gepfeffert gegenwärtig: Die Größe einer Literatur hängt ab von der empfangenden Sympathie, mit der die Träger dieser Lite- ratur ihre Visionen dem Weltvorrat an Denk- und Ausdrucksformen verbinden. Mit Un- bildung macht man keine Literatur fett, man mag noch so dick tun. Vor dem ersten Welt- krieg durfte in einem literarisch-kämpferi- schen Flugblatt stehen, eine antiquierte Aesthetik habe darauf bestanden, aus der geschlossenen Form die Fülle der Bewegung ahnen zu lassen— der Futurismus aber lasse aus der Vielfalt der Momente die ge- schlossene Form erraten, und so zögen denn eben dreitausend Jahre Kunst lautlos in den Orkus zurück... Von da her trösten sich schwache Nummern über ihr Ungenügen hinweg.„Vielfalt der Momente“: Wenn einer Zarathustra mit dem Untergang der Titanic und einer Blumenfrau am Fuß des Kapitols auf einem Vers zusammenbringt, dann sei das vierdimensional gedacht, gesehen und gesagt. Vierte Dimension: Das ist ein Brok- ken, mit dem man uns den Mund stopft, wo einzig zu wiederholen wäre, daß ein Poete nicht schreiben kann, wenn er will, sondern wenn er kann. Unter den Vorvätern unserer Literatur schrieb einer als Vorspruch zur Arbeit: Dies hab ich mir anjetzt zu schreiben kürgenommen. Ich bitte, wollest mir geneigt zu Hülfe kommen, Du höchster Trost der Welt, du Zuversicht in Not, Du Geist von Gott gesandt, ja selber wahrer Gott. Gib meiner Zungen doch, mit deiner Glut zu brennen, Regiere meine Faust und laß mich glücklich rennen Durch diese wüste Bahn, durch dieses neue Feld,* Darauf noch keiner hat für mir den Fuß gestellt. Wem kommt heute solches auf die Zunge, wenn er vor dem blanken Papier ist und nun ansetzt, um das neue Feld mit Wort, mit Welt zu füllen? Wem reißt es in der Magengrube, wenn er mit Worten an das Leben herantreten soll, um es aus dem Gna- denstand der unerklärten Fülle an den gei- stigen Ort des Beispiels und des Gleichnis- ses herüber zu führen?„Die Gewohnheit, seine Sache bis zum Ende durchzuhalten, verjagt die Angst“, steht bei Baudelaire. Für den Schriftsteller heißt das, er könne seiner Angst nur beikommen. indem er sich ihr als einer Gewohnheit aussetzt. Nun ja: Angst, Ernst und Demut in Ehren— aber nun macht's Hinz und Kunz keck und schlankweg, und Grund zu ausgesuchter Feierlichkeit ist kaum gegeben. Literatur sei ein„Job“ wie ein anderer: Ware bestellt, geliefert, bezahlt. Das ist nun keine Kunst- heuchelei. Es ist Geschäft. Nichts dagegen! Man soll es tüchtig betreiben— und tut es auch, und Gewinn geht hervor und ein biß- chen mehr als der bescheidene Wohlstand. Und Marktforschung ist auch da. Man weiß so genau, was die Leute wollen, daß man den Schreibenden melden kann. was sie ge- ben müßten— und sie geben's, und der Laden läuft wie geschmiert auf Durchschnitt. Das ist keine Sünde. Aber es ist auch keine Kunst. Und solange man sich hierin einig ist und weder sich selbst noch die andern be- schummelt, darf der Schlaf ruhig und tief sein. Aber beschummeln wir uns nicht? Wo ist die Gabe der Unterscheidung? Wer hat sie und wer braucht sie? In Goethes„Anmer- kungen zu Rameaus Neffe“ ist zu lesen: „Das Publikum ist nicht fähig, irgendein Talent zu beurteilen, denn die Grundsätze, wonach es geschehen kann, werden nicht mit Uns geboren, der Zufall überliefert sie uns nicht, durch Uebung und Studium allein können wir dazu gelangen.“ Uebung und Studium. Das nimmt sich hübsch aus und könnte förderlich werden— wenn nicht die Kritik mehr Angst vor dem Verpassen als Mut zum Aufpassen hätte. Werk und Mach- Werk werden mit Scharfsinn umworben, mit Verstand und Verständnis umschlichen; sje werden mit schmiegsamen Worten ein- schlüpfend beschrieben, und wenn einem dabei auch kein Licht aufgeht, sagt man doch ah! wie bei Goldregen— und wenn der Umschreiber des Treibens müde ist, sagt er „modern“. Ich fürchte, die Urteilsvokabel „modern“ sei nur eine Müdigkeitserschei- nung; sei kein Urteil, sondern eine Kapitu- lation. Es kann dann kommen, was will: mit dem Wort„modern“ ist einer in jedem Fall unter den Entdeckern, will sagen: auf der Höhe der Zeit gewesen. In keiner Epoche ist soviel wie in der unseren entdeckt wor- den, indem man beide Augen zudrückte. Die Kritik begnügt sich mit dem Nächstlie- genden, vergleicht, was sich ohnehin schon gleicht; ist beruhigt, wenn nur das Unisono der Epoche zur Bestätigung kommt. Das ist allenfalls Uebung. Aber ist das Studium? Ich meine nicht die paar Semester mit Dok- torat; ich meine die Umsicht. mit der ein Beobachter die Gegenwart in die Bedingun- gen der Geschichte holt. Es gibt keine Kri- tik der Gegenwart aus der Gegenwart. Ge- genwart für sich ist die reine Unerfahren- heit. Von ihr aus ist es dann allerdings möglich, über Romänchen, über möglicher- weise brave Gedichtbücher und dialogisierte Texte in Tönen zu reden, die nur intellek- tuell schamlos wären, wenn nicht die Ah- nungslosigkeit auch noch ins Gewicht flele. Irgendeine Mache wird mit„Simplicissi- mus“ verglichen. Warum? Weil man den „Simplicissimus“ nicht gelesen hat. Irgend- eine Rüpelei wird auf Villon zurückgeführt. Warum? Weil man Villon nicht kennt. In hilflos verhedderter Prosa entdeckt man Joyce und Proust und Virginia Woolf. Und wer hat denn Joyce gelesen,„Finnegan's Wake“? Und wer den ganzen Proust? In sol- cher Kritik erweist sich Kultur als reines Gerücht. Und wenn nun Kultur in der Kri- tik wieder vollkommen ernst und allgemein und ein Tatbestand würde? Es käme zum Tennefegen. Ich habe von der magischen Natur der Phantasie gesprochen und vom Umstand, daß die Schreiber sie kaum mehr kennen. Ich habe vom Können und von der Kenner- schaft gesprochen und vom Umstand, daß sich hierin die Schreiber erster und zweiter Hand in der Armut gleichen. Was ist nötig? Nötig ist abermals das Buch von der Poete- rei,„in welchem alle ihre Eigenschaft und Zugehör gründlich erzählet und mit Exem- peln ausgeführt wird“. Wo ist das Buch? Es liegt vor in der Gesamtheit überlieferter Weltliteratur. Da lernt! Dann wird man sehen, daß die poetischen Formen nichts an- deres sind als das Mienenspiel einer in ihrer Würde waltenden Phantasie— und ein Zeugnis von der schaffenden Freiheit des Menschen. Hier, jetzt nötig und gültig, der alte Vorwurf und Ansporn: Descriptas servare vices operumque colores Cur ego si nequeo ignoroque poeta Salutor? Cur nescire pudens prave quam discere malo? Jedes verschiedenen Gedichts Tonart und Farbe zu treffen. Was, wenn ich's nicht weiß noch vermag, werd ich Dichter gegrüßet? Warum, aus eiteler Scham, es viel mehr nicht wissen als lernen? Meine Kritik sei böse? Da gebe es doch. Und dann kommen Namen von Kennern, Könnern, Schöpfern. Ich kenne sie. Bin glücklich und dankbar, daß sie vorbildlich in dieser Zeit sind. Ihre Maßgabe setzt uns instand, eine Pleite zu erkennen und zu be- nennen, bevor sie vollkommen ist. Koltur-Chronik Die Mannheimer Singakademie führt am Montag, 17. Oktober, 20 Uhr, im Musensaal des Städtischen Rosengartens unter der Leitung von Günter Wilke das„Deutsche Requiem“ von Jo- hannes Brahms auf. Die weiteren Mitwirken- den sind: Ingeborg Reichelt(Sopran), Hans- Günther Grimm Gariton), die Jugendchöre der Mannheimer Musikhochschule und des Engli- schen Instituts Heidelberg, Kirchenmusikdirek- tor Hans Kohlmeyer(Orgel) und das Pfalz- orchester. Carl Zuckmayers Lustspiel„Der fröhliche Weinberg“ wird gegenwärtig in der Regie von Raoul Alster als Gast zur Premiere am 18. Ok- tober 1960 für das Kleine Haus des National- theaters Mannheim vorbereitet. In dieser In- szenierung werden sich Charlotte Oswald(als Annemarie Most) und Adolf Gerstung(als Gun- derloch) erstmalig dem Mannheimer Publikum vorstellen. In weiteren Rollen: Karl Heinz Pel- ser(als Jochen Most), Uta Sax(als Klärchen), Ilse Zielstorff(als Babettchen), Wolfgang L. Hofmann(als Knuzius) und viele andere. Hart- mut Schönfeld entwirft das Bühnenbild, Liese- lotte Klein die Kostüme. Der Geiger Tibor Varga spielt am Dienstag, 18. Oktober, 20 Uhr, im Ludwigshafener Kul- turhaus Werke von Mozart. Bartok, Schumann und Ravel. Walter Henns Theaterstück für Kinder„Die Schatzmühle“ wird am 22. Oktober 1960 im Klei- nen Haus des Nationaltheaters Mannheim her- auskommen. Die Regie hat Schauspieldirektor Heinz Joachim Klein übernommen. Das Büh- nenbild entwirft Hans Georg Firmans, die Ko- stüme Lieselotte Klein. Maria Timm besorgt die Tanzeirstudierung. Bühnenmusik: Hans Georg Gitschel. (Siehe auck Seite 22) 8b 26/50 0 e 9 9 Seiblank schafft Serie zugleich Strahlenden Hochglanz, gründliche Sauberkeit und dauerhaften Schutz 3 Seiblank gibt Ihrem Fußboden strahlenden Hochglanz. Aber nicht nur das: Auch blinde Kacheln und stumpfe Marmorplatten werden mit Seiblank sofort wieder glänzend. Seiblank reinigt beim Bohnern gleichzeitig den Fußboden. Ja, es beseitigt sogar die lästigen Flecke auf der Fensterbank und die Fingerspu- ren an den Türen. 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Allerdings wurde dabei die Auflage er- teilt, daß zu gleicher Zeit Förderungsgrenzen für die subventionierten Zechen aufgestellt Sparerschutz-Gemeinschaft eilt Erhard zu Hilfe (eg) Der Beirat der Gemeinschaft zum Schutz der deutschen Sparer hat jetzt den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard unterstützt, die Umsatz- Ausgleichssteuer für Importe und die Um- satzsteuerrückvergütung für Exporte vor- übergehend aufzuheben. Die Gemeinschaft, in der alle Verbände der deutschen Spar- institute vertreten sind, erfüllt es mit Sorge, daß„bedenkliche Erscheinungen festzustel- len sind, welche die Kaufkraft unserer Währung langsam herabmindern können“. Die Ursachen hierfür lägen in der Konjunk- turübersteigerung, die hauptsächlich durch ein ständiges Ungleichgewicht in den Außen- handelsbeziehungen ermöglicht und geför- dert werde. Dieses Ungleichgewicht habe durch allzu starke Vermehrung der Geld- menge zu einer Uebernachfrage geführt. Die an sich berechtigte Aufforderung zum Maßhalten habe wenig Erfolg, solange eine monetäre Uebernachfrage bestehe. Weitere Preissteigerungen könnten nur noch durch eine schnelle und breite Erhöhung des Güterangebots im Inland verhindert wer- den. Dazu bieten sich ohne Gefahr einer gleichzeitigen weiteren Nachfrageverstär- kung Maßnahmen an, durch die die Einfuhr erhöht und das Aus fuhrwachstum dort, wo es übertrieben ist, verlangsamt werden. Es bedarf keines Hinweises, daß die deutsche Zahlungsbilanz- und Devisenlage der- artige Maßnahmen nicht nur erlaubt, son- dern sogar empfiehlt. Sommerlicher Export-Knick a uf hohem Niveau— swr) Aus Baden- Württemberg sind nach einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums im August Waren im Gesamtwert von 574,6 Millionen DM ausgeführt worden. Dies be- deutet gegenüber dem Juli eine Abnahme um 113 Millionen DM oder 16 Prozent, gegenüber August 1959, dagegen eine Zunahme um 59 Millionen DM oder 11,5 Prozent. Die som- merliche Abschwächung von Juli auf August war in diesem Jahr stärker ausgeprägt als in den vergangenen Jahren. In den ersten acht Monaten dieses Jahres erreichte die baden- württembergische Aus- fuhr einen Gesamtwert von 4, 726 Milliarden DM und übertraf damit das entsprechende Ergebnis des Vorjahres um 619,3 Millionen DM oder 15 Prozent. Im Durchschnitt der Schließungen sanken die Förderzahlen nicht werden. Die Subventionsgelder für 1960 stellen sich auf 685 Millionen belgischer Francs(57,27 Millionen DMW), die von der belgischen Regierung schon zum größten Teil an die Zechen ausgezahlt wurden. Der Präsident der Hohen Behörde, Mal- vestiti, hatte einleitend die Gründung eines Finanzinstituts für die Umstellungsmaßnah- men in belgischen Kohlengebieten zugesagt. Die Hohe Behörde sei bereit, alle konkreten Vorschläge der belgischen Regierung zu prü- ken und nach Möglichkeit finanziell zu unter- stützen. Ein Teil der Gelder aus der Anleihe in den USA, die in Höhe von 35 Millionen Dollar am 19. Oktober aufgelegt wird, soll kür die industrielle Umstellung von drei belgischen Kcohlenrevieren bereitgestellt werden. Malvestiti erklärte, die Hohe Behörde erkenne an, daß die im Rahmen der Sanie- rung des belgischen Bergbaus vorgesehenen Zechenschliegungen in den Jahren 1959 und 1960 voll verwirklicht worden seien. Trotz dieser Maßnahmen habe aber die belgische Kohleförderung in den ersten neun Monaten 1960 mit 15,5 Millionen Tonnen die gleiche Höhe wie im entsprechenden Vorjahreszeit- raum erreicht, was vor allem auf die erheb- liche Zunahme der Untertagesschichtleistung von 1270 auf 1459 kg innerhalb eines Jahres und die Abnahme der Feierschichten zurück- zuführen sei. Dabei habe sich die Beleg- schaft des belgischen Bergbaus von Septem- ber 1959 bis September 1960 um rund 13 600 auf 73 200 Mann verringert. Infolge dieser Entwicklung konnte nach den Ausführungen Malvestitis das Gleich- Die Einfuhren Mit einer Zuwachsrate von 172 Millionen Dollar( 722,4 Millionen DMW) gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres sind die deutschen Importe aus den Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr 1960 auf insge- Samt 687,8 Millionen Dollar( 2,89 Milliar- den DMW) oder um rund 34 Prozent gestiegen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am 12. Oktober mitteilte, erstreckt sich die Ein- kuhrsteigerung auf alle Warengruppen. Be- sonders stark seien die deutschen Bezüge von Fertigwaren(+ 25 Prozent) und von Nahrungsmitteln( 22 Prozent) aus den USA gestiegen. In der Berichtszeit erreichte die deutsche Ausfuhr nach den USA insgesamt 441 Mil- lionen Dollar(1,85 Milliarden DMW). Sie war damit um 10,3 Prozent oder 41,3 Millionen Dollar(= 173,75 Millionen DMW) höher als in der Vergleichszeit des Vorjahres, blieb aber erheblich hinter der Einfuhrsteigerung zu- rück. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt darüber hinaus fest, daß seit dem zweiten Quartal dieses Jahres ein Rückgang der deutschen Ausfuhr nach den USA, ins- besondere bei Maschinen und Kraftfahr- zeugen, eingetreten sei. Im Juli sei jedoch wieder ein leichter Anstieg der deutschen Exporte festzustellen. gewicht am belgischen Kohlenmarkt ent- gegen den Erwartungen nicht erreicht wer- den. Trotz der Zechenstillegungen, habe sich dabei die Stellung der belgischen Kohle am Gemeinsamen Markt noch weiter verschlech- tert, weil auch in den anderen Kohlerevieren der Montanunion, vor allelm an der Ruhr wesentliche Produktivitätsfortschritte er- zielt worden seien.(AP/VWD) Sinkende Kohlenhalden in der Montan union VWD) In den ersten drei September- wochen hat sich die rückläufige Entwick- lung der Steinkohlehalden in der Montan- union dank des Haldenabbaus in der Bun- desrepublik und Belgien weiter fortgesetzt. Nach den Ermittlungen der Hohen Behörde haben sich die Haldenbestände der Zechen in der Gemeinschaft in der Zeit vom 28. 8. bis 18. September um insgesamt 450 000 t auf 30,35 Millionen t verringert und lagen damit um 2,2 Millionen t unter dem Stand von Ende September 1959. Weniger Stahlaufträge a us Drittländern (VWD) Der bereits im August zu ver- zeichnende Rückgang der Walzstahlbestel- jungen aus(nicht der Gemeinschaft angehö- renden)„Drittländern“ in der Montanunion hat sich im September fortgesetzt. Nach den vorläufigen Ermittlungen der Hohen Behörde beliefen sich die Auftragseingänge an Walz- stahlerzeugnissen aus dritten Ländern bei den Stahlwerken der Gemeinschaft im Sep- tember auf rund 650 000 t gegenüber knapp 700 000 t im August, während sie in den er- sten sieben Monaten dieses Jahres fast durchweg über 800 000 t erreicht hatten. — Handel mit Latein-Amerika weiterhin passiv Aber die deutschen Privatin vestitionen nahmen zu (WW) Der traditionelle„Ibero-Amerika- Tag“, der aus Anlaß des Tages, an dem Kolumbus zum erstenmal amerikanischen Boden betrat, am 12. Oktober in Bremen ge- feiert wurde, stand unter dem Zeichen einer anhaltenden Passivität der bundesdeutschen Handelsbilanz mit Lateinamerika auch im ersten Halbjahr 1960. Wie der Ibero-Ame- rika-Verein e. V., Hamburg, dazu mitteilte, sind die Umsätze im Warenaustausch mit den 20 Ländern Lateinamerikas gegenüber dem ersten Halbjahr 1959 wohl leicht gestie- gen, doch im Vergleich zum gesamten Außen- handel der Bundesrepublik war der Anteil des deutschen Handels mit Ibero-Amerika weiter rückläufig. 5 Gegenüber der Vorjahresvergleichszeit hat im ersten Halbjahr 1960 die deutsche Ausfuhr nach Lateinamerika wertmäßig von 329,8 auf 357,0 Millionen Dollar angezogen, während die Einfuhren der Bundesrepublik aus diesem Raum von 388,4 auf 412,0 Millio- nen Dollar zunahmen,. Wichtigste Handels- partner waren wieder Argentinien, Brasilien, Chile, Venezuela, Mexiko und u. a. Colum- bien. Nach Kuba haben sich unsere Exporte auf Grund der politischen Entwicklungen von 12,7 auf 7,0 Millionen Dollar verringert, die Importe nahmen in der gleichen Zeit von 6,2 auf 5,0 Millionen Dollar ab. Doch eben- falls im Warenverkehr mit Venezuela er- gaben sich Rückgänge sowohl in der Ausfuhr als auch in der Einfuhr, gleichfalls übrigens bei Guatemala und Mexiko. Im Warenaus- tausch mit Brasilien erhöhten sich lediglich unsere Importe von 37,7 auf 54,3 Millionen Dollar, während der deutsche Export ver- wachsen schneller als die Ausfuhren Konjunktur geschehen durch die Interessenten blik wuchs schneller als der Export. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat ausgerechnet, daß sich in den er- sten acht Monaten 1960 die Ausfuhren um 19 Prozent, die Einfuhren dagegen um 23 Prozent erhöht haben. Während die Einfuh- ren land wirtschaftlicher Güter nur knapp zwölf Prozent gestiegen seien, hätten die Einfuhren der gewerblichen Wirtschaft um 30 Prozent zugenommen. Nach Auffassung des BDI deutet die jüngste Entwicklung auf eine Normalisie- rung der Industriekonjunktur hin. Bei un- verändertem Auftragseingang gestalte sich das Auslandsgeschäft schwieriger. Auch scheine die durch den verengten Arbeits- markt bedingte Rationalisierungswelle ihren Scheitelpunkt erreicht zu haben. Demgegen- über halte die Wanderung der Massenkauf- kraft vom kurzlebigen zum langlebigen Ge- brauchsgut und zu den Dienstleistungen an. Nach den Beobachtungen des BDI ist die Entwicklung in den einzelnen Sparten der Konsumgüterindustrie uneinheitlich. Soweit sie technische Konsumgüter herstellten, stün- den sie an der Spitze der Expansinonsskala. Diese Zweige hätten schon in den letzten 20 Monaten eine erstaunlich hohe Anpas- sungsfähigkeit an die kräftig gestiegene Brille gesehen generalisierende These vor der Angebots- hücke nicht zutreffe. Demgegenüber behauptet das Wirtschafts- Wissenschaftliche Institut der Gewerkschaf- ten(WWI), die konjunkturpolitisch überaus bedenkliche Schere zwischen Produktions- und Konsumgütern habe sich in letzter Zeit immer weiter geöffnet. Der Abstand in der Produktionsentwicklung habe ein Ausmaß angenommen, das Monat für Monat bereits einem Zehntel des Produktionsniveaus von Anfang 1959 entspreche. Das WWI erwartet, daß die industrielle Produktion in der Bun- desrepublik im November den bisherigen Rekordstand vom November 1959 beachtlich übertreffen wird. Ein übersteigertes Wachstum bei der Unternehmernachfrage für Produktions- und Investitionsgüter kann nach WWI-Mei- nung nur durch eine Neutralisierung der Unternehmergewinne auf dem Wege einer Steigerung der Verbrauchernachfrage ver- mieden werden. Das wirksamste Mittel hierzu wäre, über Preissenkungen die Kauf- kraft zu verbessern und die Werterhaltung des angesammelten Sparvermögens abzu- sichern. Ueberdies ermöglichten die hervor- ragenden Ernteergebnisse der Landwirt- hältnismäßig stark von 72,7 auf 58,9 Mil- lionen Dollar zurückfiel. Zufriedenstellende Zuwachsraten konnten aber in der Einfuhr und in der Ausfuhr im Warenverkehr mit Argentinien, Chile, Columbien, Peru, Panama und u. a. Haiti erreicht werden. Mit besonderer Genugtuung wird vom Ibero-Amerika-Verein festgestellt, daß vor allem bei den Ländern von einer Festigung der Situation gesprochen werden könne, in denen sich die Liberalisierung gut entwik- kelt. Daher habe das Vertrauen der west- deutschen Wirtschaft gegenüber Ibero-Ame- rika auch im ersten Halbjahr 1980 zu einer weiteren Zunahme der privaten deutschen Investitionen geführt. Dr. jur. h. c. Hermann Schmitz! Im Alter von nahezu 80 Jahren ist am 8. Oktober der Geheime Kommerzienrat Dr. jur. h. c. Hermann Schmitz gestorben. Eine Epoche deutscher Wirtschaftsgeschichte ist mit seinem Namen verknüpft. Geheimrat Dr. Schmitz gehörte zu jenen Unternehmer. persönlichkeiten, die in der von wirtschaft. lichen und politischen Erdbeben schwer er- schutterten Zeit zwischen 1919 und 1945 in der Industrie auf vorderstem Posten standen und versuchten, die ihnen anvertrauten Werke über die mannigfachen Klippen hinuberzuxet- ten. In Essen geboren, verdiente sich Dr. Schmitz seine ersten Sporen bei der Ahren- berg'schen Aktiengesellschaft für Bergbau- und Hüuttenbetriebe, die später mit den Rheinischen Staklwerken verschmolzen wurde. Diesem Un- ternehmen hat er sich auch in der Folgezeit verbunden gefühlt. 1925 wurde er in den Rhein- stahl- Aufsichtsrat berufen. Im gleichen Jahr begann aber auck seine ungleich bedeutungs. vollere Aufgabe bei der 18 Farbenindustrie AG, deren Grundung er maßgeblich beeinflußt hat, nachdem er bereits 1919 auf Empfehlung von Carl Bosch Vorstandsmitglied der Badi- sche Anilin& Soda-Fabrik AG, Ludwigshafen, geworden war. Zwel Jahrꝛeknte bestand der IG-Farben- Konzern, bis er auf alliierten Befehl 1945 wie. der zerschlagen wurde. Zehn Jakre stand der Chemiker Carl Bosch an der Spitze. Im zweiten — noch stürmischeren Jahrzehnt— wurde er vom Kaufmann Dr. Schmitz gelenkt. Er war Vorstandsvorsitzender bis zum(bitteren) Kriegsende, und es liegt auf der Hand, daß er als Generaldirektor dieses mächtigen, weit ver- fochktenen Konzerns in weite Kreise der deut- schen Wirtschaft hineinwirhte. Da er ein Mei- ster der Finanzierung und Bilanzierung war,— der ehemalige Reichskanzler Bruning hatte so. gar einmal erwogen, Dr. Schmitz mit dem Reichsſinanzministerium zu betrauen— war sein Rat stets hockgeschätzt. Niemand vermag zu ermessen, wie hart Ge- heimrat Dr. Schmitz die Liquidierusg der 10 Farbenindustrie 48, des Unternehmens, dem er seine besten Jahre gewidmet hatte, getroßfen nat. Der Neuordnung im Rheinstahl- Bereich gehörte seine Nachkriegsarbeit. 1956 wurde Ge. heimrat Schmitz Ehrenvorsitzender des Rhein- stahl- Aufsichtsrates. N acherne i h schaft eine Senkung der zum Teil weit k erhöhten sich die Ausfuhr- Verbrauchernachfrage bewiesen, so daß; auch 8. ö 8 d 1 Zeitraum um 19 Prozent. Auch der Gesamtimport der Bundesrepu- bei den Spitzenreitern der Konjunktur die übersteigerten Agrarpreise. AP/VWD WMitgsteilt von Veresnigte Wirtschafts dienste Gmbfi“ h H. 10.12 10 Wie gedaktion heftet nicht für etwaige Uebertragung: oder Schwarte Storchen 670 5% ako. Lit. A. B. 10 0 fo od% Phoenlr-Rheinrohr a Seilind. Wolf 160 10 Pfalz. Hypo. 5²⁰ 5²⁰„ 89 Uebermittlungsfehler]. e Halske—— 5 Rhein. Hypo. 575 575 6% Rhein. Hypo. inner 5 1 Frankfurt a. M., 12. Oktober 1960 S 330 340 3 3 88 Stahlwerke Südwesti. 2⁵ 9⁵ Zinsen steuertrel 7.3% Rhid.-Pfelz v. 38 11. 10. 12. 10. 11. 10. 12. 10. 11. 10.12. 10. Sadzucker 605 605 9 85 e Noulerte Aktien Dierig Chr. ll. A. 30 302 Kauthot 180 1180 f rhyssen e Acco 617 612 Dortm. Hörder 157 200% Klein Schenzlin 2000 2810 VDN 9888 888 3% de dee dd e 1 5 15 223 8 Adlerwerke 5²⁰ 835 Durlacher Hof 8 5 Klöckner Bergbau 289 295 Ver Glanzstoff 785 781 5 75 Bayer. Hypo 5 5„ 48 f. Energie 740 745 Eichbaum-Werger 835 830 Klöckner Humb Deutz 1200 1 1180 Wintershall 476 488 855 5 Sroßkraftu hm. 102 ʃ½ 102 40 f. Verkehr 72⁰ 740 El. Licht u. Kraft 26 234 Klöckner-Werke 32³⁵ 333% Zeiss Ikon 399 400 5 Pfalz. Hypo 111 1 5 Wandelanleihen 3 8 451 452 Enzinger Union 76⁰ 762 Krauß-Maffei 57⁰ 500 Zellstoff Waldhof 446 4⁵³ 5 45 Rhein. Hypo. 5 13 1085 8.5% Anglo Amerie. Aschaffend. Zellstoff 201 2 Eglinger Maschinen 58⁵ 585 Lahmeper 780 800 5 7.5% Siemens v 34— 85 Corp v 50 Badische Anlin 740 45 Farben Bayer 805% 814 Lindes Eis 1150 1148 Unnotierte Aktlen 5 2% AES 50 BVMW 326 523 Ferben Liquis 6,70 6,60 Lõwenbrav 14 14⁵⁵ Beten ien 3²⁰ 53⁰ 8 enten 8% Sau o 80 Bemberg 375 280 Fein Jetter—— Ludwigsh. Walzm. 250 1 250 1 Burbach Kali 38⁵ 385(Zinsen tarifbesteuert) 5.55% Chem Albert v 56 Berger 482 482 Feldmühle 1650 1650 MAN 18/0, 1355 Dyckerhoff—— 85% AEG v 56 104 2 5.5% Schering v 59 Bekuls abgestempelt 60 16 keiten 40 418 Mannesmann 50% o Eisenhütte 70 7 8% Baden. Wart v. 87 04% 10%„% Ne v 81 dto. neue 5. Selsenberg 2 2854 Metallgesellschaft 3 12 Hutschenreuther Lor. 22 22400 80% BASE v. 56 10⁵ 7 106 Investment-Zertiflkate Binding Brauerei 1080 1075 5 Goldschmidt 831 850 Nordd. Lloyd 23 Ilseder Hütte 456 455 80% Bosch v. 56 104 104% Adifonds Bochumer Verein 288% 240% Stitaner-Kayser 5⁰⁰ 5³0 NS 2200 2300 Orenstein& Koppel St. 356 351 5 85% BBC v. 56 155 8 Adiropa Bublag 255 298 Grün& Bilfünger 500 502 Pfͤlz. Nünlen 10/ 0% bhrix Werke 205 310 7% Bundesbahn v. 88 103% 103% Agetre Buderus 0(s Srdnen. 1 Harn. s bboents Rheinrohr 83 385% Scheidemandel 6% Bundespost v 55 55% 55% l Allfonds Brown, Borer& Cie. 0 9d] Sußstabl witten. 97 fbreußag 267 25%5 7% Bundespost v. 56 10% les angle Dutch Casselia 910 Gutehoffnung 278 1270 Rheinelektre 500 800 Banken 7 ESss0 v. 58 103% 103% Atlanticfonds Chemie Albert 544 E 540 Hamborner Bergbau 13225 135%[Abeinstahl 383 38⁵ and Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austro-Fonde Sbemie verwaltung 1050 1085 Handels-Union 4⁰ 74⁰ R 784 791 Allianz Leben 1480 1085 Benzin v. 38 7 ü 523% Concentra Conti Gummi 988 282 Hapag 114 o dto. Vorzüge 745 7555 Allianz Versicherung 400 4050 8% Heidelb Zem. v. 56 041 104 Dekafonds Daimler Benz 3010 30³⁰ Harpener 114— Zheinmetall 47⁰ 4% Badische Bank 5 855 8% Hoechster Farb v.57 106% 106% Europafonds 1 Deere-Lanz 25⁰ 251 Heidelberger Zement 110 1070 Rheinpreußen 205 85 Baper-kiy go.& Wwechselb. 550 2 7% Hoechster Farb. v 38 105% 104% Eurunion Demag 870 895 Hoechster Farben 792 797 Riedel 35 Berliner Handelsbank 6% Hoeschwerke v. 50 100% 5 Fondak Dt. Contigas 615 613 Hoeschwerke 222 254% Ruhbrstahl 485— Commerzbank AG 70¹ 701 79% Lastenausgl. v. 59 102% 1025 Fondis Dt. Edelstahl 820 82 Hochtief 930 912 Rütgers 509 81e Dt. Bank A8 907 807 8% MAN v. 57 10⁵ 105 ½% Fonda Dt. Erdl 258% 280% Holzmann 1020 1080 Salzdetfurtb 9*2 3 Dt. Centralboden 20 320 5% Mannesmann v. 59 9% 88 III- Fonds 1 Degussa 1215 1225 Hütten Oberhausen 255 275 Schering 4⁵⁵ 55 Dt. Hyp. Bank Bremen 7 5²⁰ 9% Pfalzwerke v. 57 10⁴ 10⁴ Industria Ot. Lino 1002 1005 Hütte Siegerland 50— Schiess 45 8 Dresdner Bank AG 5 5 6%¼ Pfalz. FHiypo. 94 74 Intervest Dt. Steinzeug 4⁰ 480 Ind. Werke Karlsruhe 65] 6⁴ Schlossquellbr. 770 00 J Frankf. Hypo. 575 5½ Pfälz. Hypo. 87 8 Investa Dt. Eisenhandel 2⁰⁰ 20⁴ Kali-Chemie 820 820 Schubert u. Salzet 455 5⁰⁰ Industrlekreditbank 274———— Thesaurus 60 660 Karstadt 1175 12²⁰ Schultheiß Stämme 4 467 Mannh. Versick. Lat. A 1080 T 10 n 30% Kapt.-Ertregsst. Transatlanta Didier-Werke 10. 10. 12. 10. 11. 10. 12. J0. Unifonds 160,00 60 80 103 103 Uscafonds 111540 1040 93 92 Canagtos(8) 5 11.08 87 89 Eurit(sfr) 186,25 85,75 100* 8 Eutopschem(sfr.) 176,00 76,00 103 1 8 b I. F 3) 4,28 4.77 56 96% Ceystone 8 3(3) 13,08 13,09 92 93 Oppenheimer(8) 12,95 2,96 98% 98% Universal- Fund 115,52 15,5 103% 103% Tel.-El(8 8.26 8,25 Jiat.-Imb.(sfr.“. 10⁴ 10⁴ 280 N Geld riet 29 8 elektt Kupfer 271,00 274.00 2 282 biet 95 5 885 900 Aluminium 22⁵ 227 5 3 3 Messing 58 26,0 75,60 f 242 2⁴9 12780 131.80 Messing 63 4 126,10 123,90 132.50 132,20 Deutsche freie 110,90 111,20 Devisennotierungen 46,10 46,20 1 Us. Dollar 4,1685 4,1765 134,25 134.25 1 engl 11.712 1,57 164,80 163,70 1 can Dollar 4,258 4,200 60,90 60,50 100 bl. 110, 110,8] 184,90 185,30 100 skrs 96,7 95,955 159,90 159,50 100 belg tr. 8,36 8,0 177,40 177,20 od fürs 84,84 85,04 68,30[67,90 100 dan Kronen 60,56 60,8 117,20 112,20 100 nor w. Kronen 54,485 58,605 107,45 107,45 100 schwed Krones 60,71 80,% 103,50 103,30 1000 lt Lire 6,717% 98,00 97.80 100 österr. Schilling 6,0(6,82 186,10 185,0 portugal 14.582 14,2 59,00 58,8 100 BM. West 475,0 56,90 56,80 100 ON-Ost 2285 F eee. Von Frankfurt. 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Seite Das Finanzamt muß auf Steuervorteile aufmerksam machen Sonst kann auch ein rechtskräftig gewordener Steuerbescheid berichtigt werden Steuerbescheide können auch nach Rechts- kraft berichtigt werden bei Bekanntwerden neuer Tatsachen vor Ablauf der Verjährungs- frist, sofern diese eine höhere Veranlagung rechtfertigen(8 222 Abs. 1 Ziff. AO); ferner aber auch bei Bekanntwerden neuer Tat- sachen durch eine Betriebsprüfung, sofern sie eine niedrigere Veranlagung rechtfertigen (8 222 Abs. 1 Ziff. 2 A0). Das Finanzgericht FG) Münster hat in einem Urteil vom 23. 6. 1959 II a 383(EFG 1960 S. 117)— noch nicht rechtskräftig— sich mit der Frage befaßt, ob eine neue Tat- sache im Sinn des 8 222 Abs. 1 Ziff. 2 AO auch in der Aufdeckung eines Sachverhalts liegen könne, der nur auf Grund eines Antrags des Steuerpflichtigen zu einer niedrigeren Steuer führt. Es hat die Frage bejaht. Dazu hat das FG weiter entschieden, daß, sofern das FA beim Erlaß des ursprünglichen Steuer- bescheids einen dem Steuerpflichtigen gün- stigen Sachverhalt nicht berücksichtigt habe, nach Aufdeckung dieses Sachverhalts durch eine Betriebsprüfung eine Berichtigungs- veranlagung nicht mit der Begründung ab- gelehnt werden könne, das FA hätte bei Er- füllung seiner Aufklärungspflicht die dem Steuerpflichtigen günstige Tatsache bereits vor Erlaß des ursprünglichen Steuerbescheids aufdecken müssen, weshalb sie nicht als neu gelten könne. Im einzelnen liegt der Entschei- dumg folgender Sachverhalt zugrunde: In der Einkommensteuererklärung war vom Steuerpflichtigen in offenbarer Un- kenntnis der gesetzlichen Bestimmung die erhöhte Abschreibung nach 8 7 b Estd nicht geltend gemacht worden. Die Einkommen- steuerveranlagung war auf Grund der Steuererklärung ohne Berücksichtigung der erhöhten AfA durchgeführt und rechtskräftig geworden. Bei einer Betriebsprüfung einige Jahre darauf ergab sich keine Gewinn- erhöhung; der Steuerpflichtige regte aber nunmehr an, ihm nachträglich die Sonder- AfA nach 8 7 b ESt für das betreffende Jahr (1952) zu gewähren. Das FA lehnte die Be- richtigung nach& 222 Abs. 1 Ziff. 2 A0 ab; vor dem FG hatte der Steuerpflichtige jedoch Er- folg. Das FA hatte gemeint, in dem Bekannt- werden der Tatbestandsmerkmale des 8 7 b ESt anläßlich der Betriebsprüfung könne überhaupt keine neue Tatsache gesehen wer- den, da die Sonder-AfA nur auf Antrag zu gewähren sei und der Steuerpflichtige diese Antragstellung, sei es auch aus Unkenntnis, unterlassen habe. Das FG hat jedoch auch die Voraus- setzungen, die zur Anwendung des 8 7 b be- rechtigen, als Tatsachen im Sinn des 8 222 Abs. 1 Ziff. 2 AO anerkannt. Diese Bestim- mung unterscheide im übrigen nicht zwischen Tatsachen, die nur auf Antrag und solchen, die von Amts wegen steuerlich zu berück- sichtigen seien. Es sei auch praktisch ohne Bedeutung, ob das FA einen von Amts wegen oder einen nur auf Antrag zu berücksich- tigenden Tatbestand zu beurteilen habe. In beiden Fällen müsse der Sachverhalt dem FA vom Steuerpflichtigen vorgetragen wer- den. Werde aber dem FA in der Steuer- erklärung der steuerliche Tatbestand, der die Anwendung des 87 b EstG rechtfertige, vor- getragen, so müsse es dies auch ohne aus- drücklichen Antrag genauso wie einen von Amts wegen zu berücksichtigenden Umstand würdigen. Denn in dem Vortragen eines Sachverhalts könne zugleich ein Antrag auf steuerliche Berücksichtigung zu erblicken Sein. Das FA war von der Ueberlegung aus- Sowjetöl für die ENI gegen Kautschuk und Pipelines (AP) Die beiden italienischen Konzerne ENI und Finsidor haben nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks mit der Sowiet- union ein Oellieferungs- und Handelsab- kommen im Werte von 200 Millionen Dollar (840 Millionen DMW) abgeschlossen. Das Ab- kommen sieht innerhalb der nächsten vier Jahre sowjetische Erdöllieferungen von ins- gesamt 12 Millionen Tonnen vor. Die italie- nischen Konzerne werden der Sowjetunion im gleichen Zeitraum 240 000 Tonnen Stahl- röhren und Erdölleitungs-Anlagen sowie 50 000 Tonnen synthetischen Kautschuk lie- kern. Die Lieferungen sollen auf einer für beide Seiten preisgünstigen Basis erfolgen. Auf italienischer Seite wurde das Abkom- men von dem ENI- Präsidenten Enrico Mat- tei unterzeichnet. Auch in Italien 8011 es Volksaktien geben (VWD) Das italienische Haushaltsministe- rium hat dem interministeriellen Ausschuß einen Entwurf für die Schaffung eines „Volksaktien-Marktes“ in Italien vorgelegt. Nach dem Entwurf, der den italienischen Arbeitern den Erwerb von Aktien ermög- lichen will, ist vorgesehen, die Papiere pe- riodisch auf Teilzahlungsbasis auszugeben. Ferner ist dabei an einen steuerbegünstig- ten Aktientyp gedacht, der von den Inha- pern innerhalb einer bestimmten Frist nicht veräußert werden darf. Ost-West- Wettlauf in Djakarta (VWD) Eine Anfang Oktober in PDjakarta eröffnete indonesische Industrie- Ausstellung steht im Zeichen des Wettbewerbs zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone, die die einzigen offiziellen Beteiligungen an der Veranstaltung stellen. Wie der Ausstellungs- und Messe-Ausschuß der deutschen Wirt- schaft(AuMA) mitteilt, hat die Sowjetzone eine Ausstellungsfläche von etwa 300 am belegt. Die Bundesrepublik zeigt auf einem Freigelände von 1340 qm und in einem Pa- villon mit 900 qm Grundfläche in einer Ge- meinschaftsschau Erzeugnisse des Maschi- nenbaus, der elektrotechnischen und opti- schen sowie der chemischen Industrie. Japanische Feldstecher unter Ausfuhrkontrolle (WW) Die Ausfuhrkontrolle für japa- nische Prismen-Feldstecher ist jetzt wesent- lich verschärft worden, verlautet aus japa- nischen Außenbandelskreisen in Hamburg. Alle Exporte von Feldstechern müssen ab sofort über die„Binoculars Export Promo- tion Association“ gehen, die eine eingehende Qualitätskontrolle durchführt. Gleichzeitig wacht der Verband über das Einhalten der Mindestpreise und will außerdem ein Ueber- schreiten der Exportquoten vermeiden. Auf diese Weise soll, wie von der BEP- Association erklärt wurde, eine Ueber- schwemmung der Exportmärkte in Europa und auch in den USA mit nicht hochwer- tigen billigen japanischen Feldstechern un- terbunden werden.— In diesem Zusammen- hang wird darauf hingewiesen, daß Japan bis 1962 seine Einfuhren vollständig libera- lisieren wird. Mit 250 Millionen Dollar Indien unter die Arme greifen (VWD) Die USA haben Indien nach Er- klärungen unterrichteter Kreise in Neu Delhi neue Anleihen in Höhe von 250 Mil- lionen Dollar(1,05 Milliarden DMW) angebo- ten. Wie verlautet, sollten davon etwa 25 Millionen Dollar im Rahmen des 1960 zu Ende gehenden zweiten indischen Fünf- jahresplanes und die Restsumme als An- kangshilfe für die Durchführung des dann beginnenden nächsten indischen Wirtschafts- Planes eingesetzt werden. Nach S zungen der indischen Regierung werden für die Realisierung des dritten Fünfjahresplanes insgesamt fünf Milliarden Dollar in Devi- sen erforderlich sein. gegangen, eine Berichtigung nach 8 222 A0 setze einen fehlerhaften Bescheid voraus; ein Steuerbescheid könne aber nicht fehlerhaft sein, wenn in ihm eine Steuervergünstigung versagt bleibe, für die ein Antrag vor- geschrieben sei. Eine solche überragende Be- deutung mißt das FG der Antragstellung nicht zu. Es legt das Schwergewicht vielmehr auf den Tatbestand, der zur Anwendung des § 7 b berechtigt. Auf die Berücksichtigung des 8 7 b habe der Steuerpflichtige einen Rechtsanspruch, zumal das FA den Sach- verhalt von Amts wegen ermitteln müsse. Nach& 204 A0 müsse es gegebenenfalls auf die Antragstellung beim Steuerpflichtigen hinwirken. Wenn aber ein solcher Sachver- halt bei der Steuerfestsetzung unberücksich- tigt bleibe, weil der Steuerpflichtige aus Un- kenntnis und steuerlicher Unerfahrenheit dem FA in seiner Steuererklärung keinen Anhaltspunkt gebe und keinen Antrag ſ stelle, so ist nach dem Fd der Steuerbescheid als objektiv unrichtig anzusehen. Es gehe nicht am, ihn wegen des fehlenden Antrags als fehlerfrei zu bezeichnen mit der Folge, daß § 222 Abs. 1 Ziff. 2 A0 nicht zur Anwendung käme. Das wäre nach Auffassung des FG übersteigerter Formalismus. Auch die Tatsache, daß der Steuerpflichtige in seiner Steuererklärung Einkünfte aus Ver- mietung und Verpachtung erklärt hatte, rechtfertigt nach dem Fd nicht etwa die Auf- fassung, die Fertigstellung des Gebäudes sei dem FA bekannt gewesen. Insoweit folgte das Gericht dem Einwand des Steuerpflich- tigen, daß aus der Erklärung von Mietein- künften nicht geschlossen werden könne, ob es sich um solche aus einem selbst hergestell- ten Neubau handle, der unter 8 7 b falle. Bestenfalls könne angenommen werden, daß das FA bei ausreichender Erfüllung seiner Ermittlungspflicht Kenntnis vom Vorliegen der Voraussetzungen des 8 7 b hätte erlangen können. Das FG macht dann ausdrücklich einen Unterschied zwischen 8 222 Abs. 1 Ziff. 1 und Ziff. 2 aaO. Im Fall der Ziffer 1 (Berichtigung zu Ungunsten des Steuer- pflichtigen) sei zwar nach ständiger Recht- sprechung eine Tatsache nicht neu, wenn das FA infolge Verletzung seiner Ermittlungs- pflicht davon keine Kenntnis erlangt habe. Hier sei dann auch eine Berichtigung aus- geschlossen. Bei neuen Tatsachen im Sinn der Ziffer 2 aaO., d. h. also bei solchen, die zu einer niedrigeren Veranlagung führ- ten, sei jedoch diese Rechtsprechung nicht anwendbar. Das ergebe sich schon daraus, weil sonst das FA sich zum Nachteil des Steuerpflichtigen auf die Nichterfüllung seiner Ermittlungspflicht, d. h. auf ein eigenes pflichtwidriges Verhalten, berufen könnte. Das ließe sich aber mit dem Grundsatz von Treu und Glauben nicht in Einklang bringen. Abschließend stellt das FG ausdrücklich fest, daß es der entgegenstehenden Auf- fassung des FG Nürnberg sich nicht anschlie- gen könne(vgl. Deutsche Steuerzeitung), Eildienst 1959 S. 189). Da das Urteil des FG Münster noch nicht rechtskräftig ist, bleibt abzuwarten, welcher Ansicht sich schließlich der BFH anschließen wird. N Agrarpolitik ohne künstliche Ventile Mansholt empfiehlt Rationalisierung Die Landwirtschaft in den sechs Ländern der Europàischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) müsse rationeller als bisher arbeiten und auch mit weniger Arbeitskräften aus- kommen. Sicco Manholt, stell vertretender Vorsitzender der EWG- Kommission erklärte dies am 11. Oktober bei einer Konferenz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisa- tion der Vereinten Nationen(FAO) in Rom. Die Landwirtschaft produziere ständig mehr und der Verbrauch halte nicht Schritt. Mit hohen Preisen allein sei das Problem nicht zu lösen. Zum FAO-Vorschlag, die Produk- tion hochwertiger Nahrungsmittel zu stei- gern und in die wirtschaftlich aufstrebenden Länder zu lenken, sagte Mansholt, es sei gewiß nicht gut, in einer Zeit, da es Unter- ernährung gebe, die Nahrungsmittelerzeu- gung einzuschränken. Gleichwohl wäre es kalsch, Ueberschüsse zu erzeugen und dann Künstliche Ventile dafür zu suchen. Immer- hin: Der Ueberschuß eines Jahres könne wohl in Hilfsprogrammen verwendet wer- den. Unterdes hat der Sonderausschuß für die Vorbereitung einer Stellungnahme zur Landwürtschaftspolitik der EWG in Brüssel erneut das Problem der Ausgleichsabgaben behandelt. Sämtliche Delegationen halten die Anwendung von variablen(veränderli- chen) Ausgleichsabgaben gegenüber Dritt- ländern und gegenüber Gemeinschaftslän- dern— dort allerdings nur während der GESCHIFTS BERICHTE Dürkoppwerke AG, Bielefeld: Die Gesellschaft, deren absolute Mehrheit sich im Besitz der Familie Barthel befindet, verteilt für 1959 laut HV- Beschluß eine auf 8(nach 6) Prozent er- höhte Dividende. Grundkapital: 6,6 Millionen DM. Ausgewiesener Jahresreingewinn 0,52(nach 0,40) Millionen DM. Die Verwaltung teilte mit, daß der Umsatz 1960 weiter zugenommen hat, nachdem er bereits im Geschäftsjahr 1959 über- durchschnittlich— um nahezu 30 Prozent— ge- stiegen war. Einen besonderen Anteil an dieser Aufwärtsentwicklung hatte das Industrienäh- maschinen- und das Walzlagergeschäft. Fr. Hesser Maschinenfabrik AG, Stuttgart: Mit einem Seitenblick auf Auftragseingang und Umsätze rechnet die Verwaltung auch für 1960 mit einem befriedigenden Ergebnis. Für die Geschäftsjahre 1958 und 1959 sind je 14 Prozent Dividende auf 7,5 Millionen DM Grundkapital verteilt worden. Wie es in einem Prospekt zur Zulassung von nom. 2,5 Millionen DM neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung von 1960 zum Börsenhandel heißt, wurde 1959 ein Umsatz von 35,7(nach 32,0) Millionen DM erzielt; davon ent- kielen 49,4 Prozent auf das Auslandsgeschäft. Phrix-Werke AG, Hamburg: Die Verwaltung wendet sich energisch gegen Gerüchte über eine angebliche Kapitalerhöhung(Grundkapital der- N Millionen DM; Dividende für 1959: 6 Pro- zent). Stader Lederfabrik AG, Stade: Einstimmig be- schloß die Hauptversammlung die Liquidierung der Gesellschaft. Grund: Die schwierige Situa- tion auf dem Ledermarkt, die durch starke Preisschwankungen für Rohhäute und den scharfen Wettbewerb im Inland gekennzeichnet sei. Die Verwaltung ist der Ansicht, daß das laufende Jahr, wenn der Betrieb weitergeführt worden wäre, mit Verlo n hät 0 1 Der zu erwartende Liqu 5 1 könne zwar im Augenblick noch nicht mit Sicherheit angegeben werden, da ja Liquide osten und Steuern zu berücksichtigen seien. e Ver- Waltung hofft, daß sich ein Kurs zwischen 120 und 150 ergeben wird. Wahrscheinlich werde er eher über als unter 130 liegen. Die Hauptver- sammlung stimmte ferner dem Vorschlag zu, für das Geschäftsjahr 1959 eine Dividende und einen Bonus von je fünf Prozent(1957 und 1958 je fünf Prozent Dividende) auf 4,1 Millionen! Grundkapital zu verteilen. Der Bonus sei be- reits dem Liquidationserlös zuzurechnen. Die Verwaltung glaubt, daß die Liquidation sehr rasch abgewickelt werden kann. Marktberichte vom 12. Oktober Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) cox Orange A 38-52, B 25—36; Geheim- rat Oldenburg A 17-25, B 1116; Goldparmäne A 20—30, B 13—19; Landsberger Reinette 15—20; Croncell 10—16; Gewürz-Luiken 14—18; Jakob Lebel 11-14; Birnen A 19-25, B 11—17; Quitten 12—16; Kopfsalat Stück 12; Endiviensalat Stück 12—13; Feldsalat 60—70; Spinat 20; Tomaten 40-50 mm 2528, 50-60 mm G 38-42; Feuerbohnen 25—27; Blumenkohl 150-200 mm O 17—22, 200—250 mm G 2530, 250—300 mm O 31-45. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WO) Anlieferung mittel, Absatz teilweise schleppend. Es erzielten: Birnen A 19—24, B 3—17, O 4-1; Apfel A 23-25, B 7—17, C 4-9. Uebergangszeit— für ein angemessenes Mittel. Es kam jedoch zum Ausdruck, das mehrere Regierungen die Ausgleichsabgaben nicht für ausreichend halten. Sie fordern die Möglichkeit, notfalls auf mengenmäßige Beschränkungen zurückzugreifen und vor allem die weitere Anwendung von Mindest- preisen nicht auszuschließen. Im übrigen hat die Bundesregierung jetzt eine Liste derjenigen Produkte vorge- legt, die sie infolge bestehender Wettbe- werbsunterschiede für besonders empfind- lich hält und nach Möglichkeit von der be- schleunigten Verwirklichung des Gemein- samen Marktes auszunehmen wünscht. Wie zu erfahren ist, handelt es sich dabei vor allem um Nutz- und Schlachtvieh, Fleisch und genießbare Schlachtabfälle. Milch und Milchprodukte, Rüben, Rohzucker, Zucker- rübensaat und Erzeugnisse aus Zucker, so- wie um Aepfel, Tomaten, Schalen von Zi- truskrüchten und Melonen, um Karpfen, Wein und Erzeugnisse der Mühlenindustrie. Bei jeder Position wird von der Bundes- reglerung entweder mit den unterschied- lichen Marktordnungen, den unterschied- lichen Preisen für diese Produkte oder mit sonstigen den Wettbewerb behindernden Maßnahmen argumentiert. Oekfker erweitert sein Versicherungs geschäft (VWD) Das von der Vermögensverwal- tung der Deutschen Angestellten-Gewerk- schaft abgegebene Aktienpaket in Höhe von rund 72 Prozent des 2,25 Millionen DM be- tragenden Grundkapitals der Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG, Hamburg, ist, wie in Börsenkreisen zuverlässig verlautet, zum überwiegenden Teil von Rudolf August Oetker erworben worden. Man weist darauf hin, daß Oetker sich durch seine in den Nachkriegsjahren gegründeten Condor-Ge- sellschaften— die Condor Allgemeine Ver- sicherungs-Ad, die Condor Transport- und Rückversicherungs-Ad und die Condor Le- bensv Herungs-AG, alle Hamburg— be- reits auf dem Versicherungsgebiet betätigt. Möglicherweise verspreche er sich von der Verbindung mit dem„Deutschen Ring“ eine Ausweitung des Transportversicherungs- geschäftes und der damit zusammenhängen- den Sparten. Eine gewisse Verbindung wischen dem Deutschen Ring und der Condorgruppe sei bereits dadurch gegeben, daß Professor Dr. jur. Hans Möller sowohl den Aufsichtsräten der Deutscher Ring- Versicherungen als auch jenen der Condor-Versicherungsgesellschaf- ten angehört. Es wird auch daran erinnert, daß Oetker vor kurzem sein Aktienpaket der„Vereinsbank in Hamburg“ verkauft hat. 5 rtiger Scotch 4 Zum d* O0. 8 E WII H AG 5 5 5 15 a SSO TEE W. l,. MATURE BD IN OA Alleln-AusMeferung tür die Bundesrepublik: zdmondl Schmitz, Wiesbaden ein echter Scotch * Vaverbindticher Richtpreis Seite 22 MANNHEIMER MORGEN FEUILLETON — 1—— Donnerstag, 13. Oktober 1960/ Nr. 236 Henrik lbsens„Gespenster“ qus Wien Gastspiel des Wiener Tournee- Theaters im Ludwigshafener pfalzbau Mit den„Gespenstern“ hat es Ibsen nicht eben leicht gehabt. Hatte schon„Nora“, die das Band einer unerträglichen Ehe zerriß und hren Mann verließ, die bürgerliche Wel! von 1880 in geziemende Empörung Versetzt. weil es der Dichter gewagt hatte, an durch Urväterbrauch geheiligten Ueber- lieferungen zu rütteln, so wirkten die„Ge- Spenster“ geradezu schockierend.„Wie ein estfall in einer ahnungslosen Stadt.“ Im Ibsen-Buch des Norwegers Gerhard Gran ist nachzulesen, wie die Theater dem Stück die Tore verschlossen und die Aufführung ablehnten, wie die Buchhändler die vor- ausbestellten Bzemplare der Dichtung wie- der an den Verlag zurückschickten und sie nicht zu verkaufen wagten und wie die so- genannte„gute Gesellschaft“ sich voll Ab- scheu„die Nase zuhielt“. — Was war geschehen?— Offenbar wollte Ibsen nach der Entrüstung der Oeffentlich- keit über seine„Nora“ am Schicksal der Frau Alving in den„Gespenstern“ bewei- sen, daß Nora recht daran tat, ihren Mann zu verlassen. Denn Frau Alving, in ähn- licher Lage wie Nora, kehrt der Konvention zuliebe und aus Pflichtbewußtsein in das Joch einer sittlich völlig verrotteten Ehe zurück, ohne durch diese Opfertat den Un- tergang ihrer Familie aufhalten zu können. „Gespenster“ ist die Tragödie von den Sün- den der Väter, die an den Kindern heim- gesucht werden, aber mehr noch die Tra- gödie der„gotterbärmlichen Feigheit“, die die Menschen dazu verleitet, aus anerzoge- ner Ehrfurcht vor angeblich unverrückbaren Lebensordnungen und überlieferten Stan- desrücksichten die elementaren Pflichten gegen sich selbst zu vergessen. Derartige umstürzlerische Gedanken von der Bühne herab zu verkünden, empfand der Bürger von damals als unerhörten Affront gegen sich und seine Welt. * Und heute? Wir, die wir inzwischen durch das Grauen zweier weltweiter Mensch- heitstragödien gestolpert sind und gegen- Wärtig um das Schicksal des gesamten Erd- balls bangen, werden— hol's der Teufel— ungeachtet der großartigen seelenanalyti- schen Enthüllungstechnik Ibsens von der Familien-Tragödie der„Gespenster“ nur noch schwach angerührt. Man empfindet es zwar als traurige Angelegenheit, wenn der Herr Papa der Familie so heillos verludert war, wie weiland der Kammerherr Alving, daß er seinem viel versprechenden Sohn Oswald nichts Besseres zu hinterlassen wußte als das unerbittliche Gebrest der progressiven Paralyse, während die junge Regine, die sich des gleichen Erzeugers rüh- men darf, physisch durchaus gesund ist, dafür aber die Leichtfertigkeit des Vaters geerbt hat. Man stellt solches, wie gesagt, mit Bedauern fest, aber dieses Kernpro- blem des Stückes, die Vererbungstheorie, Koltur-Chronik Stefan J. Klein, Schriftsteller, Uebersetzer und seit langem Mitarbeiter des„Mannheimer Morgen“ starb in London; er war Anfang der Siebzig und seit einiger Zeit leidend. Stefan J. Klein war mit der im März 1951 gestorbenen Hermynia Zur Mühlen verheiratet. Für den„Deutschen Kunstpreis der Jugend 1960“ gewährt die Stadt Stuttgart nach einem Beschluß des Verwaltungsausschusses ihres Ge- meinderats einen Förderungspreis in Höhe von 4000 Mark. Der Wettbewerb um diesen erwei- terten Kunstpreis, der zum erstenmal im ver- gangenen Jahr in Baden-Baden verliehen wurde, ist aus dem„Kunstpreis der Jugend“ hervorgegangen, der im Jahre 1951 vom Ver- band Bildender Künstler Württembergs e. V. geschaffen worden war. Der diesjährige Wett- bewerb wird vom 29. Oktober bis zum 27. No- vember in der Städtischen Kunsthalle Mann- heim ausgetragen. Er beschränkt sich diesmal auf Werke der Plastik und der Graphik. Der Preis von 10 000 Mark kann ungeteilt oder in zwei oder drei Teilen vergeben werden. Der Magistrat der Stadt Hersfeld hat den von Festspielintendant William Dieterle vorge- legten Spielplan für die Bad Hersfelder Fest- spiele 1961 und den dafür benötigten Etat in Höhe von 622 000 DM gebilligt. Das Programm sieht Shakespeares„Ein Sommernachtstraum“, Sophokles„Orestie“ oder„König Oedipus“, das „Spiel um Job“ von Mac Leish sowie of- maännsthals„Das große Salzburger Welttheater vor. (Siehe auch Seite 19) regt heute nicht mehr sonderlich auf, weil sie als medizinisches Faktum inzwischen allgemein bekannt geworden ist. Was aber an diesem Drama der Lebenslüge, der fal- schen Ideale und der Tragik verspäteter Er- kenntnisse noch als reizvoll und sogar als spannend empfunden wird, ist der prik- kelnd verhaltene Zweikampf zwischen der Freigeisterei der Mutter Oswalds und der Beschränktheit orthodoxer Denkweise des Pastor Manders. Aus diesem Zusammen- prall zweier scharf kontrastierender(übri- gens ebenfalls von gewissen„Schatten der Vergangenheit“ gespenstisch umwaberter) geistiger Welten blitzen noch zündende Funken einer verschleierten Tragikomödie, die der Zuschauer mit Behagen delektiert. * In diesem ideellen Florettgefecht zwi- schen Frau Alving und Pastor Manders lag auch die künstlerische Stärke der Auffüh- rung des Wiener Tournee-Theaters im Lud- wigshafener Pfalzbau. Die Sprechweise der Darsteller in dem von Günther Haenel un- prätentiös inszenierten Gesamtspiel ist be- hutsam einheitlich stilisiert und hält, leicht gehoben, die Mitte zwischen leisem Pathos und gepflegtem Konversationston. Helene Thimigs aller äußerlichen Theatralik abge- wandte gereifte Schauspielkunst rückte die Figuren von Anfang bis zum bitteren Ende in das rechte Verhältnis zueinander, derge- stalt, daß ihre Frau Alving immer Mittel- punkt des Gesamtgeschehens blieb. Viel- leicht war diese mütterliche Leidgestalt aus dem herben Nordland um eine Nuance zu weich(man ist versucht zu sagen: zu öster- reichisch), aber die Zartheit und Diskretion, mit der Helene Thimig diesem Frauen- schicksal den Adel des Charakters der Ge- sinnung und des gefestigten Willens verlieh und es mit seelischer Größe erfüllte, war doch sehr überzeugend. Vorbildlich war auch ihr Gegenspieler, der Pastor Manders Tino Schuberts. Das„große Kind“ in diesem Mann, der die Alltagssittlichkeit und allen schönen konventionellen Schein allzu ver- trauensselig verteidigt, blieb immer spür- bar, aber doch vor der naheliegenden Ge- fahr des Karikaturistischen streng bewahrt. Auch der Oswald Franz Messners war eine Die Jotenmaske William Shakespedres Im Rahmen der November-Auktionen des Heidelberger Buch- und Kunstantiquariats Helmut Tenner, über deren Angebot wir auf dieser Seite berichten, soll auch die bisher in der Hessischen Landesbibliothex Darmstadt aufbewahrte Totenmaske William Snake- speares, die einen Schätzpreis von 40 000 Mar hat, versteigert werden. Sie war seit fast 100 Jahren ununterbrochen im Besitz einer Darmstädter Familie. Vorher hatte sie dem Reichsgrafen Franz von Kesselstatt gehört, der am Ende des 18. Jahrhunderts England bereiste und das Stück dort aus unbekannter Hand erwarb. interessante Charakterstudie. Bis ins Mark erkrankt, weiß dieser Oswald sehr genau, Was ihm bevorsteht, obwohl der Sinn seines Zustands ihm zunächst nur aus Ahnungen und dumpfen Verworrenheiten aufgeht. Er vermeidet alles geklügelt paralytische Gehabe, macht aus der„Sonnensehnsucht“ im Sterben keinen großen Theatereoup und verlischt ohne krasse hysterische Effekte. Günther Haenel, der Regisseur der Auffüh- rung, spielte einen großartig charakierisier- ten Tischler Engstrand, diesen dumm- schlauen, pfiffigen, scharfkalkulierenden Heuchler im bigotten Gewande. Eine Gestalt von fein ausgewogener Komödiantik, die Foto: Herbert Rost dennoch nicht in Spaßhaftigkeit ausartete. Eine Glanzleistung. Maria Gablers Regine schließlich, der das savoir vivre als höchstes Glück der Erdenkinder vorschwebt, gab dem schon verderbten Jungblut mit leiser Betonung eine listig- naive Impertinenz, die allerhand Schlüsse auf ihre zwielichtige künftige Laufbahn zuließ. * Das vollbesetzte Haus verharrte nach dem letzten Vorhang lange in Schweigen, ehe langanhaltender Beifall die Darsteller vielfach vor die Rampe zitierte. Insbeson- dere war Helene Thimig Gegenstand herz- licher Huldigungen. C. O. E. „Theater för alle“ statt„Kunst dem Volke“ Die„Freie Volksbühne“ Berlin feierte ihr 70- Jahres- Jubiläum beim 19. Deutschen Volksböhnentag Die Szene war rührend: ein uraltes Männchen und eine Greisin, die den neun- zigsten Geburtstag schon hinter sich hatte, erkletterten voll bescheidenen Stolzes die Bühne des großen Saales im Faus des Rundfunks“. Der Berliner Volksbühnen- Chef Siegfried Nestriepke empfing sie, stellte sie als die ältesten Augenzeugen und Mitarbei- ter bei der Volksbühnen-Gründung im Jahr 1890 vor und überreichte jedem einen Prä- sentkorb. Dann stiegen die alten Leutchen vorsichtig die Treppe hinab und trippelten zu ihren Plätzen in der ersten Reihe. Wer etwa gemutmaßt hatte, die Volks- bühnen-Bewegung, deren Grundidee 1890 in dem sozialistischen Diskutierklub„Alte Tante“ und in ausführlichen Gesprächen mit dem literatur- und theaterkundigen Sozial- demokraten Bruno Wille konzipiert wurde, sei ähnlich gebrechlich wie ihre beiden älte- sten Augenzeugen, mußte sich während der Dokumentar- Vorführung im„Haus des Rundfunks“ eines Besseren belehren lassen. In Deutschland gibt es heute nicht weniger als hundert Volksbühnen- Vereine mit etwa 430 000 Mitgliedern; der größte ist, vor den Vereinen in Hamburg und Hannover, der Berliner Verein mit fast 114 000 Mitgliedern. Die Volksbühnen sind damit die größte Be- sucherorganisation der Welt. Ob sie auch die Zzweckmähigste sind, sei dahingestellt. Als die Wortführer des Klubs„Alte Tante“— der sonderbare Name war als Tar- nung gegen die sozialistenfeindliche Berliner Polizei gewählt worden— ihre Zukunfts- vision von einer sozialistisch-brüderlichen Theaterorganisation entwarfen, galt es, das Proletariat an die Literatur und das Drama heranzuführen.„Die Kunst dem Volke“ lau- tete die Losung, die damals ausgegeben wurde und noch heute an der Fassade des wiederhergestellten Volksbühnen-Theaters in Ostberlin prangt. Aber die Losungen ändern sich mit den Verhältnissen. Heute, im Zeit- alter der Vollbeschäftigung, gibt es kein Proletariat mehr, und der Klassenkampf ist abgesagt worden. Die Volksbühne hat denn auch längst eine andere Losung ausgegeben: „Theater für alle“. Die Gegner nehmen das zum Anlaß, die Volksbühne als einen„Ver- ein für verbilligten Theaterbesuch“ zu be- zeichnen. Das ist zwar eine Uebertreibung, aber keine unzulässige. Die Volksbühne hat sich jedenfalls schon oft mit dem Vorwurf auseinandersetzen müssen, sie mache die Spielpläne unbeweglich und sei der Todfeind des„Risiko- Theaters“. Wie dem auch sei— es wäre nicht son- derlich taktvoll, die„Freie Volksbühne“ aus- gerechnet an ihrem siebzigsten Geburtstag zu attackieren. Sie hat in der Vergangenheit Gutes geleistet, und noch heute hilft sie so manchem kleinen Theater über so manche kleine Krise hinweg. Das sollte nicht über- sehen werden. Trotz ihres Mitgliederstammes scheint der„Verband der deutschen Volksbühnen- Vereine“, der sein vierzigjähriges Jubiläum zusammen mit dem Gründungsjubiläum der „Frelen Volksbühne“ anläßlich des„19. Deut- schen Volksbühnentages“ in Berlin feierte, nicht sonderlich optimistisch in die Zukunft zu blicken. Das Fernsehen, erläuterte Ulrich Erfurth im Ernst-Reuter-Haus, sei eine große Gefahr für das Theater. Da das Fernsehen Kapitalkräftiger sei, könne das Theater den „Kampf um den Schauspieler“ auf die Dauer nicht bestehen. Die Volksbühne müsse daher versuchen, Einfluß in den Fernseh-Gremien zu gewinnen, ja sie sollte sogar auf Filme und Drehbücher Einfluß nehmen. Erfurths Worte wurden mit Beifall, Nachdenklichkeit und deutlicher Skepsis aufgenommen. Film und Fernsehen werden, wie es ein Zuhörer halblaut formulierte, der Volksbühne„was husten“. Auch die Thesen Henning Rischbieters, des Herausgebers der neuen Zeitschrift „Theater heute“, wurden nicht widerspruchs- los hingenommen. Nach Rischbieter haben das reine Unterhaltungstheater und der Natura- lismus ausgespielt. Die„Ueberfremdung“ der Spielpläne bewirke eine Näveausteige- rung, eine weitere Niveausteigerung könnte aus einer Spezialisierung der Bühnen auf bestimmte Aufgaben(Beispiele: die Theater Brechts und Strehlers) resultieren. Die Volks- bühnenleute hörten das gar nicht gern. Sie sind für das Repertoire-Theater und gegen die Spezialisierung, für den Realismus und gegen Ionesco. Auch Günter Skopnik, der neue Intendant des Theaters, am Kurfürstendamm, des Stammhauses der Westberliner„Freien Volksbühne, will die Suppe nicht so heiß essen, wie Rischbieter sie zubereitet wissen Will. Während der Schluß veranstaltung in der Kongreßhalle plädierte er, nachdem der Re- glerende Bürgermeister Willy Brandt beifall- umrauscht abgetreten war, für die Rückkehr des Mimus auf die Bühne. Werner Kraus habe sich glücklich geschätzt, an einem Abend bei Jessner den Wallenstein und am näch- sten Abend„Charleys Tante“ spielen zu dür- fen. Auf diese Weise habe er seinen Ver- Wwandlungstrieb befriedigt. Der Erfolg Iones- cos sei nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß das„absurde Theater“ dem mimischen Urtrieb des Schauspielers ein neues Betäti- gungsfeld erschlossen habe. Reden, Anregungen, Musik, gesellige Ver- anstaltungen, ein auf eine interessante Weise mißlungener Versuch mit Georg Ksisers „Von morgens bis Mitternacht“ im Theater am Kurfürstendamm— die Volksbühnen- vertreter bringen eine Fülle von Eindrücken aus Berlin mit nach Hause. Im übrigen wird selbstverständlich alles beim alten bleiben. Das„Theater für alle“ ist nun eben einmal kein Theater für Spezialisten und Avant- gardisten, kann und soll es wohl auch gar nicht sein. Das liegt in der Natur der Sache. Man wird Ionesco weiterhin in subventio- nierten Theatern, vorzugsweise in Matineen und Studio-Aufführungen spielen. Und die 430 000 deutschen Volksbühnenmitglieder werden weiterhin nach nahrhafterer Dra- menkost verlangen. Hellmut Kotschenreuther — Shakespedres Jotenmaske Heidelberger Buch- und Kunstabktfionen Eine Totenmaske von William Shake speare, die jahrzehntelang in der Hessischen aufbewahrt wurde, ist das bemerkenswerteste Stück im Angebot der 22. bis 24. Heidelberger Buch- und Kunstauktion, die das Antiquariat Hel. Landesbibliothek Darmstadt mut Tenner am 3., 4. und 5 November ver- anstaltet. Der Schätzpieis der Totenmaske ist mit 40 000 Mark festgesetzt; sie soll be- reits am ersten der drei Auktionstage, am 3. November, versteigert werden. Dieser erste Tag ist weiterhin den Hand schriften, Autographen und wertvollen Bü. chern gewidmet. Ueber 800 Namen zählt der Katalog auf, darunter alte Drucke aus dem 15. Jahrhundert, die Schätzpreise bis zu 3500 Mark erreichen. Vielfältig ist das An- gebot in der Abteilung der alten Natur- Wissenschaften: an Blumen- und Kräuter- büchern, medizinischen und kulturgeschicht. lichen Werken, Kostüm und Uniform. büchern. Eine tragbare„Mondscheinuhr“ mit Kompaß, die etwa aus dem Jahre 1600 stammt, hat einen Schätzpreis von 9000 Mark, Wertvolle und— wie sich bei den bisherigen Auktionen gezeigt hat— vielbegehrte Werke enthält auch wieder die Abteilung Geo- graphie und Topographie; ein altkolorierter deutscher Atlas von Ortelius aus dem Jahre 1572(3600 Mark) ragt besonders heraus. Etwa 1000 Nummern„dekorative Graphik kommen am zweiten Versteigerungstag, dem 4. November, unter den Hammer. Es sind hauptsächlich Landkarten und Städte. ansichten, darunter auch originelle Oel- gemälde, Aquarelle und Zeichnungen; wei- terhin Berufsdarstellungen, Blumenblätter, Jagd-, Sport-, Kostüm- und Uniformdarstel- lungen und andere Werke. Der 5. November als letzter Auktionstag ist der Kunst des 15. bis 20. Jahrhunderts ge. widmet. Der Katalog enthält über 800 Num. mern. Von alten Meistern nennt er an be- kannten Namen: Francois Boucher, Jacques Callot, Daniel Chodowiecki, Albrecht Dürer, Francisco de Goya, Ferdinand und Franz Kobell, Lucas van Leyden, Claude Lorrain, Rembrandt, Giovanni Baptista und Giovanni Domenico Tiepolo und Tizian. Den höchsten Schätzpreis hat Claude Joseph Vernets Oel- gemälde„Ideale Hafenlandschaft“ mit 30 000 Mark. Hoch eingeschätzt sind àuch ein Blumenstilleben von Caspar Peeter Ver- bruggen dem Aelteren(3500 Mark), ein Blu- men- und Früchtestilleben von Roelant Savery(2800 Mark), Dürers Kupferstich„Die Jungfrau mit der Birne“(4500 Mark), Rem. brandts Radierung„Die drei Hütten!“ (3000 Mark) und ein in der frühesten Zeit der Holzschneidekunst, um 1470, in Rapperswil entstandener Einblattholzschnitt(3000 Marg, Unter den Werken des 19. Jahrhunderts liegen die Gemälde„Heidelandschaft“ von Barend Cornelis Koekkoek(1800 Mart), „Pferde an der Tränke“ von Albrecht Adam (1500 Marz),„Südliche Ideallandschaft“ von Friedrich Preller(1500 Mark) und die Zeich- nungen„Schmerzenslager“ von Adolf Men- zel(1800 Mark),„Hänsel und Gretel“ von Wilhelm Busch(1350 Mark) und„Porträt einer jungen Dame“ von Karl Philipp Fot (1200 Mark) sowie ein Blatt mit Figuren- studien von Paul Gauguin(5800 Mark) wert- mäßig am höchsten. Unter den Gemälden und Aquarellen aus dem 20. Jahrhundert sind wertvolle Werke von Eduard Bargheer, Lucien Adrion(„Vils im Garten“, 2000 Mark) und Christian Robs (Aquarell„Wasserfall“, 10 000 Mark). Beson- ders reichhaltig ist für diesen Zeitabschnitt das Angebot an Zeichnungen und graph schen Arbeiten. Fast alle bedeutenden Künst? lernamen unseres Jahrhunderts sind im Fa, talog vertreten. Am höchsten bewertet wür- den die Zeichnungen„Gesellschaft“ von Juan Gris(4500 Mark),„Künstler und Aktmodel“ von Marcel Gromaire(2200 Mark), ein weib: licher Akt von Käthe Kollwitz(1650 Mark), eine„Figurative Komposition“ von Fernand Leger(4500 Mark) und der„Holzhacker“ von August Macke(2000 Mark); ferner die Holz- schnitte„Spaziergänger“ und„Villa am Strand“ von Lyonel Feininger(1850 und 1750 Mark), die Farblithographien„Zigeu- nerkinder“ von Otto Mueller(2500 Mark) und „Odalisque au cofret“ von Henri Matisse (1200 Marg), die Lithographie„Junges i chen“ von Emil Nolde(1850 Mark) und Picas- sos Radierung„Faun in der Nacht (4500 Mark). ew. — Tania Karen Blixen: Zabeltes FJastmaſjl Copytighi by S. fischer Verlag, fronkfort am Main 5. Fortsetzung Ihr Mut reichte nicht aus, ihrer Schwester das Geschaute zu berichten. Sie verbrachte eine nahezu schlaflose Nacht; der Gedanke an den lieben Papa suchte sie heim und das quälende Gefühl, daß sie und Philippa aus- gerechnet an seinem Geburtstag sein Haus für einen Hexensabbat zur Verfügung stell- ten. Als sie endlich einschlief, hatte sie einen schrecklichen Traum: Babette, träumte sie, vergiftete das ganze Haus, die alten Brüder und Schwestern, Philippa und sie selbst. Frühmorgens erhob sie sich, zog ihr graues Ueberkleid an und ging auf die dunkle Straße hinaus. Sie wanderte von Haus zu Haus, vertraute sich den Brüdern und Schwestern an und bekannte ihre Schuld. Sie und Philippa, sagte sie, hätten es nicht bös gemeint; sie hätten ihrer Dienerin eine Bitte erfüllt und nicht vorhergesehen, was daraus entstehen würde. Sie müsse nur sagen, sie könne nicht dafür einstehen, was beim Geburtstag ihres Vaters den Gästen an Speis und Trank vorgesetzt würde. Die Schildkröte erwähnte sie nicht ausdrücklich; doch in ihrem Gesicht und Stimmklang war das Schrecknis gegenwärtig. Die alten Leute, wie bereits berichtet, hatten allesamt Martine und Philippa als kleine Mädchen gekannt und miterlebt, wie sie Über eine zerbrochene Puppe bittere Tra- nen vergossen hatten. Die Tränen jetzt in Martines Augen machten auch ihnen die 7 Augen feucht. Am Nachmittag kamen sie zu- sammen und sprachen die Sache durch. Bevor sie auseinandergingen, gelobten sie einander, daß sie den kleinen Schwesterchen zuliebe an dem großen Tage unter keinen Umständen über Speis und Trank auch nur das geringste Wörtchen verlauten lassen wollten. Nichts, was man ihnen vorsetzen würde, und sollten es selbst Frösche oder Schnecken sein, würde ihren Lippen ein Sterbenswort entringen. „Denn ob sie auch schweiget“, sagte ein weigbärtiger Bruder,„die Zunge ist doch al- lemal klein unter den Gliedern des Leibes und bewirket doch viel. Die Zunge kann kein Mensch bezähmen, sie ist zuchtlos und vom Uebel, und ist voller Gift. Am Tage unseres Herrn und Meisters wollen wir un- sere Zungen reinmachen von allem Ge- schmack und sie reinigen von allem Ekel der Sinne, also daß sie klar werden und tüch- tig zu dem höheren Geschäft des Lob- und Dankgesanges.“ So spärlich waren die Begebenheiten im stillen Leben der Berlevaager Bruderschaft, daß sie sich in diesem Augenblick tief be- Wegt und erhoben fühlten. Sie bekräftigten ihre Gelübde mit einem Händedruck, und ihnen war zumute, als täten sie es im An- gesicht ihres Herrn und Meisters. 8. Der Choral Am Sonntagmorgen begann es zu schneien. Die weißen Flocken fielen schnell und dick; die schmalen Fensterscheiben des gelben Hauses waren bald zugewachsen. Am frühen Vormittag brachte ein Reit- knecht aus Fossum den zwei Schwestern ein Briefchen. Die alte Frau Löwenhjelm lebte immerhin noch in ihrem Landhaus. Sie war jetzt neunzig Jahre alt und stocktaub und hatte auch den Geruchs- und Geschmacks- sinn völlig verloren. Doch hatte sie zu des seligen Dekans ersten Anhängerinnen ge- zählt, und nun wollte sie sich weder von ihrer Gebrechlichkeit noch von den Strapa- zen einer Schlittenreise abhalten lassen, sei- nem Gedächtnis Reverenz zu erweisen. In- zwischen sei, so schrieb sie in ihrem Brief, ihr Neffe, General Lorens Löwenhjelm, un- erwartet zu Besuch gekommen; er habe sich in tiefster Verehrung über den Dekan ge- äußert, und sie bitte um die Erlaubnis, ihn mitzubringen. Es werde ihm gut tun; der gute Junge scheine sich in etwas niederge- schlagener Stimmung zu befinden. Martine und Philippa erinnerten sich so- gleich des jungen Offiziers und seiner Be- suche; es tat ihnen wohl in ihrer gegenwär- tigen Beunruhigung, sich über vergangene glückliche Tage zu unterhalten. Sie schrie- ben zurfick, General Löwenhjelm sei herzlich Willkommen. Auch Babette wurde herbeizi- tiert und unterrichtet, sie würden nun zwölf bei Tische sein, wobei die Schwestern hin- zuzufügen nicht vergaßen, daß der neuange- meldete Gast mehrere Jahre in Paris gelebt hatte. Babette schien über die Nachricht hocherfreut und versicherte den Damen, zu essen sei genug da. Die beiden Hausherrinnen brachten, was sie an Vorbereitungen zu erledigen hatten, in ihrem privaten Wohnzimmer hinter sich. In die Küche wagten sie keinen Fuß mehr zu setzen, denn Babette hatte sich auf rätsel- hafte Weise einen Kombüsenmaat von einem im Hafen liegenden Schiff angelacht— den Jungen, den Martine damals die Schildkröte hatte bringen sehen—; er sollte ihr in der Küche helfen und das Essen auftragen, und längst hatten die beiden, die dunkelhaarige Frau und der rothaarige Junge, gleichsam als Hexe mit Hausgeist, die unteren Regio- nen in Besitz genommen. Den Damen blieb völlig unbekannt, was da seit Tagesanbruch an Feuern brannte und an Kesseln brodelte. Tischwäsche und Geschirr waren wie von Zauberhand geplättet und geputzt, Gläser und Karaffen standen bereit; nur Babette wußte, wer sie gespendet hatte. Das Dekans- haus verfügte über keine zwölf EBZimmer- stühle; man hatte das große roßhaargepol- sterte Sofa aus dem Salon ins EBZimmer ge- schoben, und der Empfangsraum, ohnehin schon spärlich möbliert, sah nun ohne das Möbelstück seltsam kahl und leer aus. Martine und Philippa taten ihr Bestes, die ihnen verbliebenen Bereiche zu verschö- nern. Was ihren Gästen auch an Unbill be- vorstehen mochte, wenigstens sollten sie es nicht kalt haben, und so fütterten die Schwe- stern den gewaltigen Kachelofen von früh bis spät mit Birkenprügeln. Sie schlangen eine Wacholdergirlande um das Porträt ihres Vaters an der Wand und stellten Kerzen- leuchter auf das unter dem Bild stehende Nähtischchen ihrer Mutter; auch verbrann- ten sie Wacholderzweige, um einen guten Geruch zu machen. Mitunter überlegten sie, ob der Schlitten aus Fossum bei diesem Wet ter durchkommen würde. Zu guter Letzt legten sie ihre schon recht alten besten schwarzen Kleider an, mit den goldenen Kreuzchen von der Konfirmation. So setz- ten sie sich hin, falteten die Hände im Schoß und gaben sich in Gottes Hand. Die alten Brüder und Schwestern lang- ten grüppchenweise an und traten langsam und feierlich ins Zimmer. Der niedrige Raum mit seinem kahlen Fuß- boden und dem dürftigen Mobiliar war den Jüngern des Dekans teuer von jeher. Drau- Ben hinter seinen Fenstern lag die große Welt. Von hier innen gesehen, war diese große Welt jetzt in ihrem winterlichen Weiß sehr säuberlich rosa, blau und rot von des Hyazinthen nebeneinander auf den Fenstel- brettern eingefaßt. Im Sommer aber, wenn die Fenster offenstanden, hatte die grohe Welt draußen einen etwas anderen, ebense zarten Rahmen aus weißen Musselinevor- hängen. An diesem Abend empfing die Gäste gleich an der Türschwelle ein Hauch von Wärme und Wohlgeruch, und sie blickten ihrem geliebten Herrn und Meister ins Ge- sicht— es war mit Grün umkränzt. Ihre Herzen und blutleeren Finger begannen auf⸗ zutauen. Nach einem kurzen Schweigen stimmte einer von den Brüdern, ein Hochbefahrter mit zitterndem Falsett einen vom Meister selbst verfaßgten Choral an: „Jerusalem, du hohe Stadt, Du Name, teuer mir“ Eine nach der anderen flelen die Stim- men ein, dünne, brüchige Frauenstimmen, das tiefe Gebrumm ehemals seefahrendef Brüder, und über allen Philippas heller S0. Pran, ein bißchen mitgenommen vom Alter, aber noch immer engelhaft. Unwillkürlich hatten die Sänger einander bei den Händen gefaßt. Sie sangen den Choral zu Ende brachten es aber nicht übers Herz, es damit genug sein zu lassen, sondern begannen einen zweiten: „Speis und Trank und schnöde Hülle Kümmern Gottes Kinder nicht Die Damen des Hauses fühlten sich von diesem Lied nicht wenig aufgerichtet, un die Worte im dritten Vers: „Gäbst du Steine wohl und Nattern Deinem Kind als Speise hin? trafen Martine mitten ins Herz und flößten ihr Hoffnung ein. ö Fortsetzung folgt ö 1 5 * . den Fill Bai der stal Ma gab Wes ken neu Wal 80 0 Mil Mil une vor Par dar Aus bis! We 30.1 Mil lior ver zeh tra ber alle her das Sch. Und Sta ver dies Mil Hat Init Abe ein; Sch! träz Rec pro ein; die Pfo ken fun Abt zus den Wie das Sch! 888 lich hör der Zor mit We Spy. lun Bur ten