Nr. 238 —— aske Nen Shake- ssischen bewahrt tück im r Buch- iat Hel- Oer ver- mmaske soll be- age, am 1 Hand len Bü- ählt der us dem bis Zu das An- Natur- Träuter⸗ schicht. miform- mr“ mit re 1600 00 Mark. herigen e Werke g Geo. lorierter m Jahre us. raphik! Ag, dem Es sind Städte le Oel- m; Wei- ablätter, darstel- tionstag lerts ge- 0 Num- an be- Jacques t Dürer, Franz Lorrain, riovanni nchsten ets Oel- „ uch ein er Ver- ein Blu- Roelant ich„Die ), Rem- Hütten“ Zeit der perswil O Mark) wundert; 15 it Adam At“ von e Zeich⸗ If Men- el“, Von „Porträt bp Foht diguren⸗ J) wert- len aus Werke 1(Villa 1 Roblfs Besen bschnitt graphi⸗ Künst⸗ im Ka- et Wür on Juan modell n Weib Mark), Fernand ter“ von je Holz- la am 50 und „Zigel. kk) und Matisse es Mäd- d Picas- Nacht ew. — „on den Lenstel- r, Wenn grohe ebenso linevor- 2 Gäste ich von blickten ins Ge- Zt. Ihre len auf- stimmte jahrter, Meister Stim- immen, grender ler So- 1 Alter, IkKürlich Händen 0 Ende, 8 damit. gannen Hülle ich von et, und ttern 60 flößten 18 folgt von Marb), ere eneener. e bern eee Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling. Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A ammheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 48. 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Insgesamt waren rund 15 000 Menschen versammelt, um Nicon zu Beginn seiner Wafel campagne in Los Angeles zu feiern. Bild: AP Rund 10000 Krankenbetten fehlen Baden- Württemberg muß 550 Millionen Mark aufbringen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Vor dem Landtag von Ba- den- Württemberg teilte Innenminister Dr. Filbinger am Donnerstag mit, daß für den Bau neuer Krankenhäuser sowie für die Mo- dernisierung und Sanierung bestehender An- stalten noch schätzungsweise 550 Millionen Mark aufgewendet werden müssen. Den An- gaben des Ministers zufolge fehlen in Süd- westdeutschland noch ungefähr 10 000 Kran- kenhausbetten. Man müsse heute beim Bau neuer Krankenhäuser mit einem Kostenauf- wand von etwa 40 000 Mark je Bett rechnen, so daß zur Behebung des Fehlbestandes 400 Millionen Mark notwendig seien. Weitere 150 Millionen Mark dürften die Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen in den bereits vorhandenen Krankenhäusern kosten. Sprecher aller im Landtag vertretenen Parteien stimmten mit dem Innenminister darin überein, daß es erforderlich sei, den Ausbau der Krankenhäuser noch stärker als bisher mit staatlichen Mitteln zu fördern. Wenn man davon ausgehe, daß der Staat 30 Proz. der insgesamt aufzuwendenden 550 Millionen übernehme und daß diese 165 Mil- lionen auf einen Zeitraum von zehn Jahren verteilt würden, dann müsse in den nächsten zehn Staatshaushaltsplänen jährlich ein Be- trag von 16 bis 18 Millionen für diesen Zweck bereitgestellt werden. Grundsätzlich hielten alle Parteien dies für möglich. Nachdem bis- her schon beim Bau neuer Krankenhäuser das Land Baden- Württemberg im Durch- schnitt 15 Prozent der Baukosten beisteuerte, und im diesjährigen Etat zehn Millionen Staatszuschüsse für den Krankenhausbau verplant sind, bestand Einigkeit darüber, daß diese Mittel erheblich„aufgestockt“ werden müssen, und zwar schon vom nächstjährigen Haushaltsplan ab. SPD für formellen Rechtsanspruch Meinungsverschiedenheiten begegnete ein Initiativgesetzentwurf der SpD. der vom Abgeordneten Kurt Angstmann(Mannheim) eingehend begründet wurde. Der Entwurf schlägt vor, daß den Krankenhaus-Bau- trägern für die Zukunft ein formeller Rechtsanspruch auf einen mindestens 25 Prozentigen Staatszuschuß zu den Baukosten eingeräumt werden soll. Dagegen äußerten die Abgeordneten Dr. Brandenburg(FDP, Pforzheim) und Diez(CDU, Singen) Beden- ken. Ueber den besten Weg zur verstärkten Fortsetzung auf Seite 2 Gespräch über Warenlisten Berlin. Nach einer über den Zonenrund- kunk verbreiteten Meldung hat der Leiter der Abteilung für innerdeutschen Handel des zuständigen Pankower Ministeriums den Westberliner Leiter der Treuhandstelle für den Interzonenhandel einen Termin zur Wiederaufnahme von Verhandlungen über das Interzonenhandels- Abkommen vorge- schlagen. Gleichzeitig protestierte er jedoch Segen angebliche Verletzungen von vertrag- lich festgelegten Vereinbarungen durch Be- hörden im Bundesgebiet. Ueber den Inhalt der ersten Gespräche, die auf Wunsch der Zonenbehörden bereits am Donnerstagnach- mittag in Westberlin begannen, wurde nichts Wesentliches bekannt. Es ging bei den Ge- sprächen in der Hauptsache um die Ab wick⸗ lung der Warenlisten 1960 des von der Bundesregierung zum Jahresende gekündig- ten Interzonenhandels-Abkommens. Auf einem Essen des Vereins der Berliner Auslandspresse vertrat Bürgermeister Brandt die Auffassung, eine neue Gipfelkonferenz über Berlin könne nur einen Sinn haben, Wenn sie erfolgversprechend vorbereitet werde. Brandt meinte, die sowjetischen Frei- stadt-Pläne wären nur erwägenswert, wenn sie nicht dem Beispiel des später annektierten Danzig, sondern dem der freien Hansestadt Hamburg entsprächen. Ergänzend fügte der Regierende Bürgermeister Berlins hinzu, bei der gegenwärtigen Situation ziehe die Bevöl- kerung des freien Teiles der Stadt eine Pferdekur der Möglichkeit vor, langsam an der Schwindsucht einzugehen. Kritik an Solidarität des Westens Erklärung Debrés/ Aendert de Gaulle seine Einstellung zum Parlament? Paris.(AP /dpa) Der französische Ministerpräsident Michel Debré hat am Don- nerstag das westliche Bündnissystem als die Grundlage der französischen Außen- politik bezeichnet. Daran ändere auch der Wunsch Frankreichs nach einer eigenen atomaren Streitmacht nichts. Zugleich warf Debré der westlichen Welt, vor allem im Einblick auf Algerien, mangelnde Solidarität vor. Debré sagte in einer Regierungs- erklärung vor der Nationalversammlung, das westliche Bündnissystem leide an Schwächen, da es als regionales Abkommen gedacht gewesen sei. Solide und dauer- haft würde es erst dann werden, wenn in ihm die Solidarität der ganzen freien Welt zum Ausdruck komme. Der Ministerpräsident betonte, der Westen dürfe weder in Afrika noch in Asien getrennt vorgehen. Während Frankreich den Westen in Algerien verteidige, sei es mit der Solidarität des Westens nicht weit her. Es sei eine ernste Schwäche, daß sich diese Solidarität nicht über die ganze freie Welt erstrecke. Als ziemlich erstaunlich bezeichnete es Debré, daß eine Kampagne entstanden sei, in der man Frankreich vorzuwerfen versuche, seine Verbüpdeten über Bord werfen und sich dem neutralistischen Lager anschließen zu Wollen. Als Großbritannien seine eigene Atombombe entwickelt habe, seien derartige Vorwürfe auch nicht zu hören gewesen, und Elf Jahre DGB Am 13. Oktober 1949 konstituierte sich auf einer Tagung von Gewerkschaftlern in München der Deutsche Gewerkschaftsbund. Mit 270 Stimmen(gegen 214 für Frankfurt und bei drei Stimmenthaltungen) wurde Düsseldorf zum Sitz des DGB-Bundesvor- standes bestimmt. Unser Korrespondent Dr. Heinzgünter Klein Gonn) beschäftigt sich in einem Beitrag auf Seite 14 dieser Ausgabe mit der Entwicklung der gewerk- schaftlichen Arbeit in der Bundesrepublik. Er geht dabei insbesondere auch auf die jüngsten Ereignisse im DGB ein, die durch den Austritt von Mitgliedern der Christlich sozialen Kollegenschaft gekennzeichnet sind. niemand habe daran gezweifelt, daß Groß- britannien als Atommacht das westliche Ver- teidigungssystem stärke Der zweite Mangel des Atlantikpaktes, sagte Debré, sei die ungleiche Verteilung der Verantwortlichkeit. Auch gehe es bei aller Notwendigkeit einer militärischen Integration nicht an, die französische Regierung und das französische Oberkommando von der Verant- wortung für die Sicherheit der eigenen Na- tion entbinden zu wollen. Als ungerechtfertigt Wies Debré die General de Gaulle gemachten Vorwürfe zurück, der französische Staatschef sei einmal an der Zerschlagung der europä- ischen Einheit interessiert und zum anderen bemüht, eine„dritte Kraft“ auf die Beine zu bringen. „Ikeda soll zurücktreten“ Demonstrationen nach der Ermordung des japanischen Sozialistenführers Tokio.(AP/dpa) Die Ermordung des japa- nischen Sozialistenführers Inejiro Asanuma hat in der japanischen Hauptstadt eine neue Serie regierungsfeindlicher Demonstratio- nen ausgelöst. Angehörige des linksradika- len Studentenbundes Zengakuren und des Sozialistischen Gewerkschaftsbundes Sohyo zogen am Donnerstag zum Parlament, um erneut den Rücktritt der Regierung Ikeda zu fordern. Die linksradikalen Organisatio- nen drohten mit einer täglichen Wiederho- lung ihrer Demonstrationen, bis ihre Forde- rungen erfüllt würden. Ministerpräsident Ikeda warnte die links- und rechtsradikalen Elemente vor neuen Ausschreitungen, die nur die Demo- Kkratie gefährden könnten. Er sei entschlos- sen, gegen jeden Terror, ob er nun von Iinks oder von rechts komme, scharf durch- zugreifen. Die Polizei hat inzwischen um- fangreiche Razzien in Kreisen der rechts- radikalen Organisationen unternommen, die Gerüchten zufolge weitere Attentate auf Iinksextreme Politiker planen sollen. Der Direktor des nationalen Sicherheitsamtes, Staatsminister Lamazaki, der oberste Chef der japanischen Polizei, trat zurück, weil die Polizei das Attentat durch den 17jährigen Studenten Otoya LVamaguchi nicht hatte verhindern können. Mit größtem Unbehagen sehen auslän- dische diplomatische Kreise dem bevorste- henden Wahlkampf in Japan entgegen. Sie erklären, die Ermordung Asanumas habe der Sache der Regierungsgegner„unermeg- liche Dienste“ geleistet. Es sei nichts leich- ter, als die Sentimentalität der Japaner auf- zurühren. Es werde nicht lange dauern, bis die echte Trauer von linken Agenten in eine Empörung gegen die Regierung umgewan- delt werde. Energisch bestritt Debreé, daß Frankreich eine antieuropäàische Politik betreibe.„Wer hat die EWG- und Montan- Verträge dem Buchstaben und dem Geiste nach besser er- füllt als wir“, rief er aus. Was allerdings den Nordatlantikpakt betreffe, habe Frankreich Gedanken, wie dieses System zu einem bes- seren Funktionieren zu bringen sei. Politische Entscheidungen der Regierungen seien not- Wendig.„Uns wird vorgeworfen, daß wir ein Europa der Vaterländer, ein Europa der Staa- ten anstreben. Was aber ist Europa, wenn es nicht aus Vaterländern und Staaten besteht? Vielleicht wird es in Zukunft anders werden. Heute aber sind in erster Linie Ueberein- kommen der Regierungen notwendig.“ Debré erläuterte den Deputierten dann den Plan der Regierung zum Aufbau einer nuklearen Streitmacht und begründete den Entschluß mit der Weiterentwicklung der Militärtechnik. Für eine engere Zusammenarbeit zwi- schen Regierung und Parlament hat sich am Donnerstag der französische Staatspräsident de Gaulle ausgesprochen. De Gaulle emp- ling die Präsidenten, Vizepräsidenten und Auschußvorsitzenden der Nationalversamm- lung und des Senats im Elyseepalast. Wie verlautet, gab er zu erwägen, ob man nicht eine Verfassungsänderung ins Auge fassen solle, die dahin gehe, daß beide Häuser des Parlaments bei besonderen Anlässen ge- meinsam tagen und ähnlich wie der ameri- kanische Kongreß eine Erklärung des Prä- sidenten entgegennehmen könnten. „Kolonialfrage“ kommt vors Plenum Sowjetischer Antrag einstimmig angenommen/ Wutanfall Chrustschows New Tork.(AP) Die Sowjetunion hat am Donnerstag ihren ersten Erfolg in der Herbst- tagung der UNO- Vollversammlung davon- getragen. Nach einer heftigen Debatte am Mittwoch und anfänglichem Widerstand des Westens stimmte die Vollversammlung am Donnerstag überraschend schnell und ein- stimmig dem Antrag der Sowjetunion zu, die sowjetische Resolution gegen den Kolonialis- mus im Plenum statt im politischen Ausschuß zu erörtern. Der Beschluß erfolgte durch Zuruf, nachdem sich die Vereinigten Staaten für den sowjetischen Antrag ausgesprochen hatten. Der Abstimmung war ein leidenschaft- licher Appell des Staatspräsidenten von Guinea, Sekou Touré, vorausgegangen, die Kolonialfrage in gemeinsamer Verantwortung mit der erforderlichen Konzentration zu be- handeln. Touré, der bisher als unbedingt ostblockfreundlich galt, forderte die kom- munistischen Delegierten nachdrücklich auf, sich im Zusammenhang mit der Kolonial- debatte jeder Propaganda zu enthalten. Dar- über hinaus rügte er die beleidigenden Aeußerungen der Ostblockvertreter vom Mittwochabend. Im Verlauf der stürmischen Mittwoch Sitzung hatte Chrustschow den philippi- nischen Delegierten Lorenzo Sumulong einen „Nichtsnutz“,„Speichellecker“ und„Imperia- listenknecht“ geschimpft. Der Kremlchef be- kam einen Wutanfall, als Sumulong forderte, die sowjetische Kolonialresolutiom auch auf die unter sowjetischer Herrschaft stehenden osteuropäàischen Länder auszudehnen. Chrust- schow beschimpfte den Philippino, zog seinen Schuh aus und machte Anstalten, damit auf den Tisch zu schlagen. Der Präsident der Vollversammlung, der Ire Frederick Boland, machte daraufhin kurzen Prozeß: Er schlug so hart mit seinem Hammer auf den Tisch, daß er zerbrach, und erklärte die Sitzung für geschlossen. Sekundenlang war in dem gro- Ben Saal kein Laut zu hören, dann brach lau- ter, nicht enden wollender Beifall aus, der über fünf Minuten anhielt. Eisigen Gesich- tes saßen Chrustschow und die übrigen kommunistischen Delegierten bei dieser Ovation auf ihren Plätzen. Neue Drohungen Der Sowjetische Regierungschef hat den Westmächten am Donnerstag für die künf- tigen Abrüstungsberatungen in der UNO praktisch ein Ultimatum gestellt. Er ver- langte in seiner Abschiedsrede vor der UNO- Vollversammlung, das der Politische Aus- schuß bei der Ausarbeitung einer neuen Entschließung auf jeden Fall den Sinn der sowjetischen Vorschläge für eine allgemeine und vollständige Abrüstung berücksichtige. Sollte das nicht der Fall sein, dann würde die Sowjetunion weder in dem Politischen Ausschuß, noch in dem jetzt bestehenden Zehner-Abrüstungsausschuß, noch in dem vorgeschlagenen Fünfzehner-Ausschuß wei- ter über die Abrüstung verhandeln. Der sowjetische Antrag, daß die Debatte über die Zwischenfälle der U 2 und der RB 47 in der UNO- Vollversammlung und nicht in einem ihrer Ausschüsse stattfinden soll, wurde am Donnerstagnachmittag von der Vollversammlung mit großer Mehrheit abgelehnt. 55 Länder sprachen sich gegen den sowjetischen Vorschlag aus. Nur zehn Länder unterstützten ihn. 33 Länder ent- hielten sich bei der Abstimmung der Stimme. NATO soll vierte Atommacht werden Außenminister Herter prüft angeblich zur Zeit neue Pläne New Tork/ London.(AP/ dap) Der ameri- kanische Außenminister Herter prüft zur Zeit Pläne für eine Stärkung der politischen Autorität der NATO, berichtete am Donners- tag die„New Lork Times“ aus Washington. Nach den Angaben der Zeitung geht der Plan von der Voraussetzung aus, daß amerika- nische Streitkräfte zumindest noch zehn Jahre in Europa stationiert bleiben. Der Plan soll folgende Hauptpunkte vorsehen: Zwischen Gesfern und Moroen Bundespräsident Dr. Lübke verbrachte den Donnerstag, einen Tag vor seinem 66. Geburtstag, in Stuttgart. Von seinem Ferien- quartier in Essingen im Kreis Aalen aus stattete er der Landeshauptstadt einen mehr- stündigen Besuch ab, wobei er mit seinem Amtsvorgänger, Professor Heuss, und Mi- nisterpräsident Kiesinger private Gespräche führte. Ueber aktuelle Fragen der Finanzpolitik beraten in Bad Dürkheim die Finanzminister und Finanzsenatoren der Bundesländer zu- sammen mit Bundesfinanzminister Etzel. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Pläne für eine Entwicklungsanleihe der Länder und Fragen des horizontalen und vertikalen Finanzausgleichs. Professor Dr. Ernst Forsthoff wird Anfang November nach Nikosia reisen, um sein Amt als Präsident des Obersten Verfassungs- gerichts der Republik Zypern anzutreten. Der Staatsrechtler behält jedoch seinen Lehrstuhl in Heidelberg bei und wird ab 1. Mai 1961 wieder Vorlesungen halten. Auf dem Bundeskongreß der Polizei- gewerkschaft in Saarbrücken lehnte der in seinem Amt bestätigte erste Vorsitzende, Werner Kuhlmann, den Entwurf der Bundes- regierung für eine Notstandsgesetzgebung ab. Er sagte, der Artikel 91 des Grundgesetzes reiche für den Fall eines inneren Notstandes voll aus. Wilhelm Pawlik, der langjährige Vor- sitzende der Gewer aft Handel, Banken und Versicherungen im DGB, ist wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes auf eige- nen Wunsch von seinen Aufgaben entbunden worden. An seine Stelle tritt bis zum Ge- Werkschaftstag 1961 der bisherige stellver- tretende Vorsitzende, der Bundestagsabge- ordnete Arthur Killat. Der Lebenshaltungsindex in der Bundes- republik ist im September gegenüber August um 0, 2 Prozent niedriger. Im Vergleich zum September des Vorjahres ergibt sich aber eine Erhöhung der Lebenshaltungskosten um 1,4 Prozent. Die Preissteigerungen auf verschie- denen Gebieten wurden vor allem durch Preisrückgänge im Nahrungsmittelbereich kompensiert. 5 Die Bundesrepublik wird im Jahre 1961 22 Millionen Mark für die Zwecke des tech- nischen Beistands der UNO geben. Das sind Drei Mäuse aus dem Weltraum zurück Kap Canaveral.(dpa) Den USA ist am Donnerstag ein neuer wichtiger Vorversuch für die erste bemannte Weltraumfahrt ge- lungen. Drei Mäuse, die mit einer Atlas Rakete in einer Kapsel rund 1130 Kilometer hoch geschossen wurden, kehrten lebend aus, dem Weltraum zurück. Die Kapsel wurde in der Nähe der Insel Ascension im Süd- atlantik geborgen. Es wird jetzt untersucht, ob die Mäuse auf dem Flug Schaden ge- nommen baben. Der Raketenabschuß er- kolgte auf dem Versuchsgelände Kap Cana- veral in Florida. 56 Prozent oder 8 Millionen DM mehr als im Jahre 1960. Die britische konservative Partei hat auf ihrem Jahreskongreß in Scarborough mit Nachdruck die Notwendigkeit eines Ueber- einkommens zwischen den beiden Wirt- schaftsblöcken Europas, dem Gemeinsamen Markt(EWO) und der Kleinen Freihandels- zone(EFTA) hervorgehoben. Die Vereinigten Staaten haben dem von Bord des sowjetischen Passagierschiffes „Baltika“ geflohenen Matrosen Jaanimets politisches Asyl gewährt. Südrhodesiens Territorialarmee ist plötz- lich zur Dienstleistung aufgeboten worden. Die Angehörigen der Territorialarmee be- kamen Anweisung, sich sofort in der Kaserne einzufinden. Das kubanische Revolutionsregime Fidel Castros hat 13 Konter revolutionäre durch Erschießen hinrichten lassen. Die Hingerich- teten waren im Schnellverfahren von kuba- nischen Militärgerichten verurteilt worden. Der Taifun„Lola“, der weite Teile der Philippinen heimsuchte, hat nach bisherigen Berichten rund 25 Menschenleben gefordert. Großbritannien will im kommenden Jahr Jahr drei Erdsatelliten starten. Ein Sprecher des amerikanischen Außen- ministeriums teilte mit, daß in den letzten Zwölf Monaten etwa 100 afrikanische Stu- denten ihre Studien an Universitäten des Ostblocks abgebrochen haben und zur Fort- setzung ihres Studiums nach Amerika ge- kommen sind. Zur Zeit liegen weitere zehn Anträge vor. 1. Amerikanische Unterstützung für die Bildung einer eigenen NATO-Atomstreit- macht unter direktem NATO- Kommando. 2. Zur Verfügungstellung amerikanischer Atom-U-Boote mit Polaris-Raketen, die mit NATO- Besatzungen eingesetzt werden. 3. Verstärkung der Landstreitkräfte der NATO, um auch in einem begrenzten Krieg sowjetische Angriffe abwehren zu können. In diesem Zusammenhang solle auch die Politik der atomaren Vergeltung modifiziert werden. Der Plan ist von dem Leiter des Instituts kür internationale Angelegenheiten der Har- vard- Universität, Professor Robert R. Bowlie, mit Unterstützung von Regierungsvertretern und Fachleuten ausgearbeitet worden. Er hat Präsident Eisenhower und dem amerikani- schen Verteidigungsministerium vorgelegen. Nach dem Bericht der Zeitung ist der Plan im Pentagon recht kühl aufgenommen wor- den. Der Plan gehe auf zwei, bei der NATO- Rats- Sitzung im vergangenen Winter ge- äuhßerte Gedanken zurück: Einmal die wach- sende Besorgnis der europaischen Länder über die auf ihrem Gebiet stationierten amerikanischen Atomwaffen und zum an- deren das Argument, daß ein Krieg mit kon- ventionellen Waffen, ein begrenzter Krieg, Wahrscheinlicher sei als ein Atomkrieg. Norstad sprach in Coventry NATO- Oberbefehlshaber General Norstad Unterstützte am Mittwoch in einer Rede vor der Handelskammer in Coventry den Ge- danken, die NATO zu einer vierten Atom- macht zu machen. Er fügte hinzu, wenn ein derartiger Vorschlag politisch zu verwirk- lichen sei, könne dies ein großer neuer Schritt zur Stärkung der Autorität des Bündnisses werden. In seiner Rede sagte der General, die Verteidigung Europas gegen ernsthaften Angriff hänge von Atomwaffen ab. Die Be- mühungen, eine geeignete Lösung für das Problem einer geteilten Kontrolle über die Kernwaffen zu finden, sei von lebenswich- tiger Bedeutung für alle NATO- Mitglieder. Er sei nicht in der Lage, so meinte Norstad, eine Lösung für eine Frage vorzuschlagen, die überwiegend ein politisches Problem ist. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN pOLITIK Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 MOH N Kommentar Attentat in Japan In Japan ist eine abscheuliche Tat ge- schehen. Es mag charakteristisch für die Temperatur sein, auf die in gewissen Krei- sen Nippons die politischen Leidenschaften erhitzt sind, daß der Mord an dem Sozia- listenführer Inajiro Asanuma ausgerechnet Während einer Veranstaltung passierte, die unter dem Motto„Fairness im politischen Kampf“ stand. Die Erbitterung der japani- schen Linken über das Verbrechen ist ge- Wi verständlich, auch wenn hinter dem Attentat nicht— wie manche behaupten— eine bestimmte politische Gruppe steht. Der Dolchstoß im Hibija-Saal in Tokio ist mit größter Wahrscheinlichkeit die Tat eines isolierten, hitzköpfigen Einzelgängers, dessen politische Ideen vor einigen Monaten sogar der ultra- nationalistischen Patriotischen Partei Japans“ so irr erschienen., daß sie den Wirrkopf aus der Organisation ausschlog. Die Messerstiche vom Mittwoch sind die zweite Bluttat innerhalb relativ kurzer Zeit, nachdem erst vor einigen Wochen der frühere Ministerpräsident Kishi durch den Dolch eines vom Reiswein berauschten Neurotikers Verletzt worden war. Das neue Attentat fällt in einen Zeitabschnitt, in dem sich das poli- tische Leben Japans(nach den anti-amerika- nischen Kundgebungen, nach der Absage des Eisenhower-Besuches) wieder zu normali- sleren begann. Seit Ministerpräsident Ikeda, der„Erhard“ Japans, der die Entwicklung des„japanischen Wirtschaftswunders“ mit- bestimmte, den Ministerpräsidenten- Sessel innehat, ist es der japanischen Politik weitgehend gelungen, den internationalen Flurschaden, den die Unruhen im Frühjahr angerichtet hatten, zu beseitigen. Es bedeutet keine Minderung des Ab- scheus vor der Tat des Studenten und kei- nen Mangel an Respekt, der dem Toten ge- schuldet wird, wenn der Objektivität halber festgestellt wird, daß Inajiro Asanuma— zu einem guten Teil— ein Opfer jener Gei- ster wurde, die er selber gerufen hatte. Asanumas politischer Stil hatte im Frühjahr Leidenschaften entfesselt, die seitdem nicht mehr kontrollierbar waren: Die Partei des Ermordeten sah ihre Aufgabe als Oppo- sitionspartei oft darin, nicht konstruktiv, sondern destruktiv zu wirken. Sie lehnte es in vielen Fällen ab, die„eisernste Regel“ der Demokratie anzuerkennen, die da fordert, daß sich die Minderheit einem Mehrheits- beschluß beuge. Unter Asanumas Führung versuchten die Sozialisten im Gegenteil, die parlamen- tarische Arbeit zu sabotieren, die Straße mobil zu machen, und den Mob auf die Re- gierung loszulassen. Die Folgen dieser Poli- tik waren eine gefährliche Aushöhlung der jungen japanischen Demokratie und eine Radikalisierung des politischen Lebens. Auch die liberal- demokratische Regierungspartei war an dieser Entwicklung allerdings nicht ganz unschuldig, da ihre Haltung gegenüber der Opposition mitunter allzu halsstarrig War. Die Tat des Studenten droht die gefähr- chen Stürme, die im Frühjahr das poli- tische Japan heimsuchten, im Herbst in ge- kährlicher Weise wieder aufleben zu lassen. Ministerpräsident Ikeda wird notfalls mit sehr viel Entschlossenheit und Härte gegen links- und rechtsradikale Elemente vorgehen müssen. Helmut Kübler Was soll's? Zum erstenmal in der Geschichte der Ver- einten Nationen mußte eine Sitzung vorzeitig abgebrochen werden, weil tumultartige Sze- nen eine Debatte unmöglich machten und die Versammlung zu sprengen drohten. Dies ge- schah am vergangenen Mittwoch, als der rumänische Delegierte Mezinescu den Ame- rikaner Wilcox mitten in der Rede unter- brach, ihn einer Beleidigung der rumänischen Delegation beschuldigte, sich immer mehr in eine heftige Erregung steigerte und schließ- lich den Präsidenten der UNO-Vollversamm- lung, Boland, persönlich angriff. Darauf ver- lor Boland die Geduld und schlug so heftig mit seinem Hammer auf das Pult, daß dieses „Symbol der präsidialen Gewalt“ zerbrach. In der gleichen Sitzung war es zu einem Zweiten Zwischenfall gekommen, bei dem Nikita Chrustschow einen Schuh auszog, um damit auf den Tisch zu schlagen. * Die UNO ist zwar nicht dafür bekannt, daß es in ihren Sitzungen besonders gepflegt und ruhig zugeht— Chrustschow hat sich Während seines Aufenthaltes in New Vork vor diesem Forum öfter daneben benommen; auch Fidel Castro führte sich nicht gerade als Musterknabe auf— aber die Zwischen- fälle vom Mittwoch geben zu denken. Es könnte bedauerliche Folgen haben, wenn das höchste parlamentarische Gremium der Welt auf das Niveau von streitsüchtigen Gassen- jungen mit festen Schimpfwortkatalogen herabgedrückt würde. Und das nur, weil einige Delegierte sich nicht beherrschen kön- nen, keine Kritik vertragen und auf Vor- Würfe„überempfindlich“ reagieren. Welche Auswirkungen wird ein solches Verhalten auf die jungen Mitglieder der UNO haben, die vielfach aus Staaten kom- men, die in jüngster Zeit unabhängig ge- worden sind und in den seltensten Fällen auf eine demokratische Tradition zurück- blicken können? Werden sie diesen„neuen Stil“ in ihre Heimat mitnehmen und dort anwenden? Oder werden sie Tumulte als in parlamentarischen Diskussionen üblich auffassen und sich entsprechend in der UNO verhalten? Zum Glück haben aber diese„Neulinge“, auch wenn sie manchmal die Ansichten Chrustschows teilen oder ihnen nahestehen, in den letzten Wochen in New Vork mehr Würde bewiesen als dieser. Es bleibt abzuwarten, ob es einigen Außgenseitern weiterhin gelingen wird, eine konstruktive Arbeit in der UNO unmöglich zu machen und damit die UNO, wenn alle Angriffe auf Form und Personen der Orga- nisation fehlschlugen, auf diese Weise in Migkredit zu bringen. Dieter Rave Nach der EFTA- Konferenz in Bern Spaltung Europas so groß wie vorher Die Staaten der Kleinen Freihandelszone erwarten eine Initiative seitens der EWG 0 Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl in der Schweiz Bern. Europa hatte keine glückliche Woche. Die Spaltung Europas in zwei wirt- schaftliche Blöcke, in die Kleine Freihandelszone(EFTA), der sieben Staaten Groß- britannien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Schweiz, Oesterreich und Portugal und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG), Frankreichs, der Bundesrepublik, Italiens, und der Beneluxstaaten, wird vorerst bestehen bleiben. Beide Seiten sagen, es liege bei dem anderen, etwas zu tun, um die Spaltung zu beseitigen. Man wirft sich gegenseitig Schuld und Verantwortung für den derzeitigen Zustand vor. So ist es diese Woche in Bern wieder ge- schehen, wo— wie gemeldet— eine Kon- ferenz der Wirtschafts- oder Finanzminister aller sieben Staaten der Kleinen Freihan- delszone EFTA) stattfand. Diese kleine Gip- felkonferenz der EFTA-Länder hat eindeu- tig beschlossen, vorläufig keinen Schritt zu unternehmen, um mit der EWG Verhand- lungen über die Beseitigung der Spaltung Europas anzubahnen. Einige Delegationen der EFTA-Länder waren noch unnachgie- biger. Nach ihrem Willen sollten überhaupt Keine Verhandlungen stattfinden, solange es nicht sicher sei, daß diese zu einem Erfolg führten. Diese Meinung wurde aber nicht zum Bestandteil der offiziellen EFTA-Poli- tik gemacht. Vor allem die Oesterreicher Waren dagegen, daß ein derartiger Grund- satz formuliert wurde, der praktisch bedeu- ten würde, dag man solange überhaupt nicht verhandeln kann, als nicht sicher ist, daß die eine oder andere Seite nachgibt. Die übri- gen EFTA-Mitglieder erklärten darauf, dag man ja auch Sondierungen vornehmen könne, um herauszufinden, ob Einigungs- möglichkeiten vorhanden seien oder nicht. Offizielle Verhandlungen seien zu gefähr- lich. Europa könne sich keinen zweiten Miß- erfolg bei Verhandlungen zwischen EFTA und EWG leisten. Die EFTA sieht zwei Möglichkeiten für sondierende Besprechungen zwischen den beiden Blöcken, Die erste Möglichkeit ist die GATT- Organisation in Genf, die zweite die neu zu schaffende OECD in Paris. Die GAT T- Organisation befaßt sich bekanntlich mit der Beseitigung oder Verringerung der Zoll- schranken und anderer Hindernisse, die den Spaltbare Stoffe werden importiert Erklärung des Bundesatomministeriums über Uran 235 Von unserer Bonner Redaktlen Bonn. Ein Sprecher des Bundesatom- ministeriums erklärte, wegen der hohen Ko- sten bei der Trennung von Uran 235 von Uran 238 würden die benötigten spaltbaren Stoffe auch weiterhin aus den USA und Kanada eingeführt werden. Der Sprecher teilte mit, daß in der Bundesrepublik nur eine Versuchs-Aufbereitungsanlage in Ell- weiler(Rheinland-Pfalz) bestehe, diese habe jedoch ihre Tätigkeit noch nicht aufgenom- men. Das Versuchs- Atomkraftwerk in Kahl am Rhein, das vor kurzem in Betrieb ge- nommen wurde, stelle keine spaltbaren Stoffe her. Bei der Stromerzeugung aus Atomkraft falle jedoch als Nebenprodukt das für die Herstellung von nuklearen Waf- fen gebräuchliche Plutonium ab. Die Bundesrepublik ist durch die Euratom- Verträge verpflichtet, die tech- nischen Daten der verbesserten Gasturbine an die europäische Atombebörde mitzuteilen. Wie der Sprecher des Atomministeriums er- klärte, bleibe das Patent im alleinigen Nut- Zungsbereich der Firma Degussa. Es liege auch noch keine Entscheidung darüber vor, ob die Atomgemeinschaft das Patent der deutschen Firma eventuell in Lizenz aus- werten dürfe, da ein solcher Fall seit dem Bestehen von Euratom noch nicht einge- treten sei. Möglicherweise werde diese Frage der Europäische Gerichtshof entscheiden müssen. 5 Von sofort an„Geheim-Sache“ München,(AP) Die Ueberprüfung der Patentfragen für eine deutsche Gaszentrifuge zur Gewinnung von spaltbarem Material für die die Bundesregierung Geheimhaltung empfohlen hat, wird voraussichtlich geraume Zeit in Anspruch nehmen, jedoch wird die Sache sofort geheim behandelt. Dies teilte die Abteilung für Geheimpatente beim Deut- schen Patentamt in München mit. Regierungskrise abgewendet Buenos Aires.(AP/dpa) Die drohende Re- Sierungskrise in Argentinien ist am Mitt- wochabend durch eine Unterredung zwi- schen Staatspräsident Frondizi und dem Armee-Oberkommandierenden General Car- 10s Toranzo Montero offenbar abgewendet worden. General Montero erklärte nach dem Gespräch, an dern das gesamte Militär- kabinett teilnahm, es sei„eine befriedigende Lösung“ gefunden worden. Ein offizielles Kommuniqué werde später ausgegeben wer- en. Am Vormittag hatte General Montero dem Staatspräsidenten eine Denkschrift überreicht, die die politischen Forderungen der Mehrheit der argentinischen Generäle enthielt. Die Forderungen betrafen eine Wirksamere Erdölpolitik, einschneidende Maßnahmen gegen kommunistische Infiltra- tion und Propaganda sowie die Unter- suchung und Bestrafung gewisser Korrup- tionsfälle in der Verwaltung. Auf diese For- derungen hin hatte Frondizi in einer Rund- funkrede erklärt, eine kleine Gruppe von Offizieren wolle die verfassungsmäßige Re- gierung durch einen Staatsstreich stürzen. Er werde jedoch niemals zurücktreten. Kriegsminister Larcher, der nech Mel- dungen vom Dienstag im Verlauf der Staats- krise in Argentinien zurückgetreten sein sollte, hat nach neuesten Berichten seine Tätigkeit als Kriegsminister wieder aufge- nommen. In einem Kommuniqué der argen- tinischen Präsidialkanzlei wurde am Mittwochabend mitgeteilt, daß der Rück- tritt des Kriegsministers„nicht angenom- men worden“ sei, weshalb Larchers Mini- ster funktionen unverändert blieben. Handel und Warenaustausch zwischen Staa- ten hemmen. Dort haben 40 der wichtigsten Welthandelsnationen einen ständigen Kon- takt. Gerade jetzt finden wieder Verhand- lungen zur Senkung der Zölle auf welt- weiter Basis statt. Theoretisch könnten die beiden europaischen Blöcke diese Verhand- lungen dazu benützen, um die Zollschran- ken, die sie trennen, auf Gegenseitigkeit ab- zubauen. Das hat aber praktisch einen gro- Ben Haken. Alle GAT T-Mitglieder haben sich untereinander verpflichtet, jedes Land des„GAT T-Rlubs“ ebensogut zu behandeln, wie den besten Handelspartner. Das heißt, Wenn die Europäer unter sich die Zölle sen- ken würden, müßten sie es auch gegenüber den anderen GAT T-Ländern, vor allem auch gegenüber Amerika tun. Von der OECD versprechen sich daher die EFTA-Länder mehr. Die OECD ist etwas, Was bis jetzt eigentlich noch gar nicht be- steht. Es soll die Nachfolgeorganisation der alten OECE(Organisation für europäische Wirtschafts zusammenarbeit) werden, die praktisch den Marshallplan verwaltete, der Europa wieder auf die Beine half. Nachdem Europa heute wieder auf eigenen Füßen steht, hat die alte OECE ihren Dienst getan. Seit gut einem Jahr wird jetzt daran ge- arbeitet, eine nützliche Nachfolgeorganisa- tion aufzubauen. Der sogenannte 21er-Aus- schuß, 19 europäische Länder sowie Amerika und Kanada arbeiten daran. Auch über diese Neuorganisation ist ein Streit im Gang. Die Mitglieder der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft halten die OECD nicht für sehr nützlich. Für europäische Wirtschaftspro- bleme haben sie in Brüssel ihre eigene Orga- nisation und für Weltwirtschaftsprobleme gibt es das GATT in Genf. Die EFTA-Länder Wollen jedoch aus der OECD eine Organisa- tion machen, die möglicherweise eine Brücke zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken schlagen könnte. Jedenfalls sieht man in der OECD den günstigsten Ort für die von der Mehrheit der EFTA-Länder in Bern ange- strebte Politik der Sondierungen, ohne eigentliche Verhandlungen zu entfalten. Alles, was die EFTA zur Beseitigung der Spaltung Europas tut, ist also die Installie- rung eines„Nottelefons“ für den Fall, daß die direkte Verbindung nicht durch die Sechsergemeinschaft hergestellt wird. Der Präsident der Berner Minister konferenz, der Schweizer Wirtschaftsminister Professor F. T. Wahlen erklärte deutlich:„Die Initia- Rund 10000 Krankenbetten fehlen Fortsetzung von Seite 1 staatlichen Förderung des Krankenhaus- baues wollen Abgeordnete und Regierungs- kachleute jetzt im Verwaltungs- und Finanz- ausschuß des Landtages beraten. Die Kran? Kkenhausplanung für Baden Württemberg sche vor, so erläuterte Dr. Filbinger, daß ein Netz verschiedenartiger und verschie- den großer Krankenanstalten geschaffen wird. Notdienstpflicht der Frauen Ministerpräsident Kiesinger beantwortete im Landtag eine mündliche Anfrage der SPD-Abgeordneten Lena Maurer(Mann- heim), ob die Landesregierung im Bundes- rat bei der Beratung des Notdienstgesetzes einer Dienstpflicht für Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren auch in Friedenszeiten zu- stimmen werde. Kiesinger erklärte dazu, die Regierung habe im ersten Durchgang dieses Gesetzes Lockerungsbestimmungen zuge- stimmt, so einer Herabsetzung der Dienst- Pflicht auf 50 Jahre und einer Freistellung von Frauen unter gewissen Voraussetzun- gen wie Schwangerschaft und Muttertum. Die Regierung werde auch eventuellen weite- ren Lockerungen zustimmen, Die Möglich- keit, die Dienstleistungspflicht auf eine freiwillige Grundlage zu stellen, habe die Landesregierung wegen der besonders ge- lagerten Situation der Bundesrepublik ver- neint, da sie auch eine Verpflichtung der Frauen für notwendig halte. Allerdings solle diese dem Wesen der Frau gerecht werden. Vor ihrer endgültigen Entscheidung werde die Regierung die weiblichen Abgeordneten des Landtages zu Rate ziehen. 5 8 8 Anfrage zum Fernseh- Streit Der Landtag befaßte sich kerner aut Grund einer Großen Anfrage der SPD-Fraktion mit der Haltung der Landesregierung zum Fern- seh-Streit zwischen Bund und Ländern. Der SPD-Fraktions vorsitzende, Dr. Alex Möller, machte den Vorschlag, die Länder sollten sich bis zum Vorliegen des Verfassungsgerichts- Urteils auf die Ausstrahlung eines zweiten Fernsehprogramms durch die Rundfunk- anstalten der Länder verständigen. Ministerpräsident Kiesinger entgegnete, der Kompromigvorschlag des bayrischen Ministerpräsidenten Ehard gebe den Rechts- standpunkt der Länder nicht preis, sondern klammere den Streit um die Verwaltungs- kompetenz aus dem Abkommen aus. Auch einzelne Länder könnten dem Abkommen beitreten. In ihm sei klangelegt, daß die Län- der nicht nur formell, sondern auch praktisch die Möglichkeit hätten, ein drittes Fernseh- Programm auszustrahlen. Der Vorschlag Ehards erscheine der Stuttgarter Regierung Als geeignete Beratungsgrundlage. Er könne jedoch nur in Form eines Staatsvertrages unter Mitwirkung des Landtags abgeschlos- sen werden. 5 Lieblingsidee des Europäischen Parlaments Eine neue Lanze für die Europäische Universität Die Straßburger Abgeordneten sollen die Werbetrommel rühren/ Widersprüche ohne Zahl Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Straß burg. Zum dritten Male hat das Europäische Parlament am Donnerstag einen Vorstoß gemacht, um seiner Lieblingsidee den Weg zu ebnen. Es„bedauert, feststellen zu müssen, daß der bereits weit fortgeschrittene Prozeß der Errichtung der Europäischen Universität im Augenblick zum Stillstand gekommen ist, da sich innerhalb der Ministerräte der Euratom und der EWG keine Einstimmigkeit erzielen läßt“. Die Straßburger Abgeordneten wurden daher aufgefordert, in ihren heimischen Farlamenten und bei ihren Regierungen europäischen Hohen Schule zu rühren. Die Parlamentarier werden sich dabei sicherlich schwertun. Denn es ist eine un- angenehme Aufgabe, eine Sache zu verfech- ten, von der niemand weiß, welche Gestalt sie endgültig haben wird. Der Ausschuß für Fragen der wissenschaftlichen und techni- schen Forschung des Straßburger Parla- ments und sein Vorsitzender, der CSU-Bun- testagsabgeordnete Hugo Geiger, haben zwar sehr genaue Vorstellungen von„ihrer“ europäischen Universität im stillen Käm- merlein ausgeheckt. Aber sobald diese Pläne mit Stellungnahmen von außen kon- frontiert werden, erwachsen Widersprüche ohne Zahl. Nach Hugo Geiger soll es eine Forschungs- stätte sein,„in deren Rahmen ohne neue Abkommen Forschungsprojekte in Gang gesetzt werden können, die eine gemein- same Anstrengung der europäischen Länder notwendig machen“. Anwendungsgebiete sollen sein: Theologie, Philologie, Geschichte, Philosophie, Wirtschafts wissenschaft, Sozio- logie, politische Wissenschaften,. Pädagogik, Mathematik, Physik(insbesondere Atom- Physik), Chemie. Medizin und Biologie sol- len als Anwendungsgebiete der Atomwissen- schaft berücksichtigt werden. Kompliziert wird die Angelegenheit, wenn Klargestellt werden soll, in welchem Verhältnis eine europäische Universität zu den bestehenden die Werbetrommel für das Projekt einer Hochschulen stehen soll. Darüber bestehen, abgesehen von den Grundsätzen des Abge- ordneten Geiger, höchst verschiedenartige Anschauungen. 2 Kurz und bündig béestehen folgende Stel- lungnahmen: Die deutsche Bundesregierung wünscht eine Volluniversität. Die Länderregierungen befürworten le- diglich ein„Europäisches Institut“ zur Wei- terbildung von Akademikern, die bereits ein abgeschlossenes Studium hinter sich ge- bracht haben. Die deutsche Rektorenkonferenz, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Aka- demische Austausch und der Hochschulver- band sind strikt gegen die Neugründung einer Volluniversität. Die Europa-Union Deutschland will eine Fortbildungsanstalt auf Doktoratsebene. Die belgische Regierung will eine Euro- päische Universität, jedoch gegen die von den Italienern forcierte Kandidatur der Stadt Florenz als Sitz dieser Hochschule. Die französische Regierung wendet sich zunächst einmal gegen das Vorhaben, eine neue Institution der Europäischen Gemein- schaft zu gründen. Allenfalls ist sie mit einem„Europäischen Institut“ technischer Richtung als Gemeinschaftsgründung der Regierungen einverstanden. Die französi- schen Rektoren haben die gleichen Beden- ken wie ihre deutschen Kollegen. Die italienische Regierung ist für eine Volluniversität und wünscht, daß sie nach Florenz kommt. Die luxemburgische Regierung einer Volluniversität einverstanden. Die holländische Regierung hält die Gründung einer Universität im Rahmen der bestehenden Verträge für unmöglich. Es erscheint wohl am sinnvollsten, die zu fragen, die an dieser Universität das größte Interesse haben sollten, nämlich die Studen- ten in den sechs EWG-Ländern. Und ver- blüffenderweise halten alle Studenten-Orga- nisationen gar nichts von einer Europäischen Universität. In Uebereinstimmung mit ihren Rektoren meinen sie, daß es wichtiger wäre, die Studienpläne international zu verein- heitlichen und die Prüfungen gegenseitig an- zuerkennen. Sie fügen hinzu, daß bei Ver- Wirklichung dieser Forderung keine Notwen- digkeit für die Neugründung einer Hoch- schule bestünde. In der Tat ist nicht einzusehen, warum allein eine neue Europäische Universität im- stande sein sollte, nach den Worten des Ab- geordneten Geiger„ein Symbol für die Eini- gung auf geistigem Gebiet“, ein„Gemein- samer Markt der Ideen“ zu sein. Sollte es— nach Geiger— eine Notwendigkeit sein, Karl den Großen und Charlemagne nach jahrhundertelanger Persönlichkeitsspaltung“ wieder eine ungeteilte Person werden zu las- sen, dann wäre es um Europa traurig bestellt, Wenn diese Aufgabe nicht von den bestehen- den Hochschulen, die zum Teil eine respek- table europäische Tradition haben, erfüllt werden könnte. ist mit des Volkées sehr menschliche Züge verliehen, Die Amerikaner hatten in ihm einen Mann — tive für die Wiederaufnahme eines Mel nungsaustausches zwischen EFTA und EWG wird bestimmt von der EWG kommen.“ Diese Zuversicht gründet sich auf die Meis- nung, daß die Einigkeit im Lager der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft nicht sehr groß ist. Man hofft darauf, daß Deutschland und Italien auf Frankreich einen Druck aus- üben werden, um Frandreich die Idee einer gesamteuropäischen Freihandelszone nach dem Muster der EFTA schmackhaft zu machen. Frankreich wird angeklagt, einzig und allein an der heutigen Spaltung Europas schuld zu sein. Zum 70. Geburtstag Präsident Eisenhower wird heute 70 Jahre alt. Damit ist er der älteste Präsident ge- Worden, der je an der Spitze der Vereinigten Staaten gestanden hat. Er wird aber nicht mehr lange regieren. Der Kampf um seine Nachfolge ist in vollem Gange und wird bereits in einem Monat entschieden sein. Aber Eisenhower kann mit der Gewißheit aus seinem Amt scheiden, beim amerikani- schen Volke weiterhin größte Achtung und Popularität zu genießen. Alles, was in den acht Jahren seiner Regierung geschah, hat seine Beliebtheit vergrößert und gefestigt. Zwei ernste Erkrankungen, die es unwahr- scheinlich erscheinen ließen, daß Eisenhower ein zweites Mal für das Amt deès Präsidenten kandidieren werde, und sein Entschluß, sich dennoch wieder wählen zu lassen, haben die Sympathien, die den Oberkommandierenden der US-Streitkräfte des letzten Weltkrieges bereits in seine erste Regierungsperiode be- Sleitet hatten, ins Unermeßliche gesteigert. Selbst die weitgehende Schonung, die er sich während seiner zweiten Amtsperiode auf- erlegte, und die vielen Witze, die über seine häufigen Arbeitsunterbrechungen auf dem Golfplatz kursierten, haben die Empfindun- gen für ihn bei der amerikanischen Bevöl- kerung nicht gemindert, ja sie haben viel- mehr Präsident Eisenhower aus der Sicht gewählt, der ihnen in gefährlicher Zeit wie ein Vater Schutz und Sicherheit geben sollte. Für das amerikanische Volk waren die acht Jahre, in denen Eisenhower regierte, gute Jahre, und man hat das Gefühl, daß mit dem Einzug eines neuen Mannes in des Weiße Haus ernstere und auch unbequemere Zeiten kommen werden. Eisenhower ist zum Sym- bol eines amerikanischen Lebensabschnittes geworden, der allen Bürgern der Vereinigten Staaten mehr oder weniger viel Glück be⸗ scherte. Aus diesem Grunde darf Präsident Eisenhower an seinem heutigen 70. Geburts- tag der besten Wünsche wohl aller Ameri- kaner gewiß sein. N Hans B. Meyer(Washington) Gedenkfeier für Dr. Schumacher Hannover.(dpa) Am Grabe des ersten Nachkriegsvorsitzenden der SPD, Dr. Kurt Schumacher, auf dem Friedhof Hannover- Ricklingen wurden am Donnerstag in einer schlichten Feierstunde zahlreiche Kränze niedergelegt. Schumacher, der 1952 starb, Wäre gestern 65 Jahre geworden. Der Erste Vorsitzende der SpD, Erich Ollenhauer, der mit den Mitgliedern des Par- teivorstandes Herbert Wehner, Fritz Erler und Alfred Nau erschienen war, sagte in sei- nen Gedenkworten, Schumacher stehe auch jetzt noch mit der ganzen Leuchtkraft seiner Persönlichkeit in der Erinnerung seiner Freunde und Anhänger. Er sei eine der gro- Ben Gestalten der deutschen Politik gewesen und nach dem Zusammenbruch zum Symbol des anderen Deutschlands geworden. Vom ersten Tage seiner Befreiung aus der Haft bis zum letzten Atemzuge habe sein Wirken der Neugestaltung Deutschlands gegolten. Wahlkampf in Bensheim Bensheim.(hg Eigener Bericht) Der schleswig-holsteinische Minister präsident von Hassel Warf gestern abend der hessischen Sozialdemokratie vor, noch keinen Kommu- nal Wahlkampf in den letzten Jahren auf kommunalpolitischer Ebene geführt zu ha- ben. Auch der Wahlkampf für die Gemein- de- und Kreistagswahlen in Hessen am 23. Oktober werde von der SpD statt mit komumnalpolitischen Themen in epischer Breite mit bundespolitishen Themen be- stritten, wie beispielsweise dem Lücke- Plan, der Wohnungsgesetzgebung, der Kranken- kassenreform und der Kriegsopferversor- gung. Allerdings, so erklärte der Minister- präsident in einer Pressekonferenz in Bens“ heim-Auerbach, könne ein Kommunalwahl⸗ kampf nicht ausschließlich auf der kommu- nalen bene geführt werden. Es müßten auch die Wechselwirkungen zwischen Ge“ meinden, Landkreisen, Ländern und dem Bund dargelegt und dem Wähler verständ- lich gemacht werden. Bundesaußenminister von Brentano er, klärte, daß das Sicherheitsbedürfnis und das Wohlfahrtswesen in einem Staat in ein wohlausgewogenes Gleichgewicht gebracht werden müßten. Dieses Ziel scheine in der Bundesrepublik erreicht zu sein, denn bel allen Sicherheitsanstrengungen hätten Wohl- stand und Wohlfahrt nicht gelitten, sondern im Gegenteil sich zum Vorteil des Volks- ganzen entwickelt. weer —. 0 4 2 20. 1 %STͤEfTß́T!!ß ůũ—òͤvn5 6565 — ir. e—= 0„ 2 9a. 14. di ein 85 85.—. 2 2„K.. de r 177 2 8—.— 19.. —= 0 2 19 —— 4— 22——— 70 Jahre ent ge- einigten r nicht M Seine d wird n sein. Wihgheit rikani- ing und in den ah, hat „ 4 efestigt. wahr- nhower identen ug, sich ben die renden Krieges ode be- steigert. er sich de auf- er seine uf dem kindun- Bevöl- m viel- r Sicht liehen. 1 Mann eit wie A sollte. die acht e, gute nit dem Weihe Zeiten n Sym- chnittes einigten ick be- äsident eburts- Ameri- ungton) acher ersten r. Kurt mover- n einer Kränze starb, „ Erich les Par- 2 Erler in sei- de auch t seiner seiner ler gro- ewesen Symbol „ Vom r Haft Wirken Iten. m it) Der ent von zsischen ommu- ell aut zu ha- temein- en am att mit pischer en be- e-Plan, anken- versor- inister- 1 Bens- alwahl⸗ ommu- müßten en Ge- id dem rständ- no er- ind das in ein ebracht in der nn bei Wohl- zondern 3 eee Volks- 7 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 WEIT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Schneefälle zum Teil bis in höhere Tal- lagen werden am Mittwoch aus den Nord- und Südalpen gemeldet. So werden Schnee- fälle aus Zell am See, Mallnitz, Lienz und Klagenfurt berichtet. Das Observatorium auf dem Sonnenblick meldete Mittwoch mittag eine Temperatur von minus zwölf Grad. Der Patschekofel bei Innsbruck verzeichnete minus fünf Grad. In Vorarlberg liegt seit vergange- ner Nacht eine geschlossene Schneedecke bis auf 1300 Meter herab. * Auf Grund eines Protestschrittes der Re- gierung von Monaco und unter dem Eindruck starker Beunruhigung der Einwohner an der französischen Riviera hat die französische Atomenergiekommission ihren Plan, 1500 Be- hälter Atommüll ins Mittelmeer zu versenken, auf unbestimmte Zeit verschoben. Fürst Rai- nier von Monaco hatte dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle seine Befürch- tungen über die möglichen Folgen einer sol- chen Maßnahme in einem offiziellen Protest- schreiben zum Ausdruck gebracht, und der Stadtrat von Nizza hatte einen Verwaltungs- streik angedroht, falls die Absicht verwirk- licht würde. Die Arbeiten an dem größten und luxuriö- sesten Passagierschiff der Welt, der„France“, gehen ihrer Vollendung entgegen. Die France“ wurde vor fünf Monaten in St. Nazaire in Anwesenheit des französischen Staatspräsi- denten de Gaulle vom Stapel gelassen. Jetzt sind schon die Maschinenanlagen des Ozean- riesen eingebaut, und bis Ende des Jahres wird ein Heer von Dekorateuren erwartet, die dem schwimmenden Hotel den letzten Schliff geben sollen. 8 Nach 60 Jahren glücklichen Ehelebens sind der 83jährige Franzose Charles Tatu und seine Gattin Alexandrine in der Nacht zum Mitt- woch in der Ortschaft Chambornay-les-Belle- vaux im Abstand von wenigen Minuten ge- storben. Die beiden alten Ehepartner wurden am Mittwochmorgen von ihrem Sohn tot in ihrem Schlafzimmer gefunden. Nach Fest- stellung des Arztes hat Charles Tatu einen Schlaganfall erlitten. Seine Ehefrau erregte sich darüber so, daß auch sie verstarb, ohne noch um Hilfe rufen zu können. * Ein Wiener Schöffensenat wäre beinahe verunglückt, als er sich über einen schweren Verkehrsunfall eine Meinung bilden wollte. Der Unfall hatte sich vor mehr als einem Jahr ereignet. Ein städtischer Autobus, bei dem die Bremsen versagt hatten, war auf den Gehsteig geraten und hatte dort eine Frau überfahren. Zwei Mechaniker der Städtischen Betriebe und der Fahrer des Autobusses stehen jetzt vor Gericht, weil sie den Autobus betriebs- fertig gemeldet beziehungsweise übernommen hatten, obwohl die Bremsen defekt waren. Am Dienstag setzten sich die Richter in den Autobus, der inzwischen repariert worden war und fuhren zu der Unglücksstelle. Als der Fahrer den Wagen dort abbremsen wollte, versagten auch diesmal wieder die Bremsen. Da aber kein Straßenbahnzug entgegenkam, passierte kein Unglück. Das Gericht mußte die Verhandlung vertagen, weil sich der Sach- verständige außerstande erklärte, ein Gut- achten abzugeben. 5 * 5 15 Die afrikanischen Republiken Ober-Volta und Niger sind Vollmitglieder der Welt- gesundheits- Organisation(WHO) geworden. Damit ist die Mitgliederzahl der Organisation auf 94 angestiegen. *x Die 43jährige Tschechoslowakin Eva Maria Helena Polanski, die von Interpol seit vier- zehn Jahren im Zusammenhang mit einem Raubmord in Hamburg gesucht wurde, ist in der brasilianischen Stadt Sao Paulo von der Polizei festgenommen worden. Die Frau wird beschuldigt, im Juni 1946 bei einem Raub- überfall einen 60jährigen Mann ermordet zu haben. Die Beute soll angeblich mehrere Hun- derttausend Mark betragen haben. * In der Nähe von Bandung sind bei Re- bellenüberfällen zehn Personen ermordet und kast 50 Häuser niedergebrannt worden. * Zwei Japanerinnen haben am 7. Oktober den 6096 Meter hohen Himalaja-Gipfel Deo Tibba bezwungen. Die Frauen waren mit vier Bergsteigerkameradinnen bis zu einem Lager in etwa 5200 Meter Höhe aufgestiegen. Von dort aus brachen sie, ohne die mitgenommenen Sauerstoffgeräte zu benutzen, zum Gipfel auf. Wie Fische einander in Sekundenschnelle warnen Der rätselhafte Schreckstoff/ 2½ millionenfache Verdünnung ist noch wirksam Jeder einigermaßen erfahrene Jünger Petri weiß, daß er Karpfenfische, die er beim Fang auch nur geringfügig verletzt hat, die aber noch zu klein sind, als daß sie ihn inter- essieren könnten, nicht am Fangort wieder ins Wasser zurückwerfen darf, wenn er sich nicht sein Anglerglück für Stunden ver- scherzen will. Wir wissen seit etwa zwei Jahrzehnten durch Untersuchungen des Zoo- logen Professor Karl von Frisch, warum das so ist. In ihrer Haut, so konnte von Frisch nachweisen, haben gewisse Fische einen Stofk, der, wenn ein Tier verletzt wird, ja schon bei einem sanften Druck mit dem Fangnetz, ans Wasser abgegeben wird. Die- ser Stoff— von Frisch nannte ihn„Schreck stoff“— hat die merkwürdige Fähigkeit, auf einen Schwarm der gleichen Tiere in Sekun- denschnelle wie eine Alarmnachricht zu wir- ken: Er löst eine Fluchtreaktion aus. Wie von einer Panik ergriffen, stiebt der ganze Schwarm davon, sucht einen geschützten Ort auf, und es dauert oft Tage, bis er sich wie- der in das ihm vertraute Gelände zurück- Wagt. Daß der Schreckstoff von der Haut der Tiere ausgeht und daß er auf die Geruchs- organe wirkt, also ein Duftstoff ist, konnte von Frisch unzweideutig feststellen, indem er das ganze Phänomen dieser Warnreaktion ins Aquarium verlegte und es dadurch einer genaueren, auch quantitativen Untersuchung zugänglich machte. Durch derartige exakte Untersuchungen konnte F. Schutz später auch die ungewöhnlich hohe Wirksamkeit des Schreckstoffes nachweisen. Bei einer drei Zentimeter langen Ellritze genügt, so hat er berechnet, der in einem Hundertstel Quadrat- millimeter Haut enthaltene Schreckstoff, um einen Ellritzenschwarm in einem 14-Liter- Aquarium in die Flucht zu jagen. Aber die jüngsten Forschungen über die Art, wie Fische sich warnen, haben, wie Dr. E. Kulzer(Zoophysiologisches Institut der Universität Tübingen) in der„Natur- wis senschaftlichen Rundschau“ darlegte, manche weitere bemerkenswerte Fakten zu Tage gefördert. Mean hatte beobachtet, daß ein Ellritzenschwarm stets geschlossen als eine Einheit reagiert, auch wenn es feststand, daß einige Tiere nichts von dem Schreckstoff abbekommen haben konnten. Als man bei- spielsweise zwei Ellritzenschwärme zwar im gleichen Becken, doch durch eine Glasscheibe voneinander getrennt unterbrachte, genügte stets die Fluchtreaktion des einen, um auch den anderen zur Flucht zu veranlassen. Und ähnlich steht es innerhalb ein und desselben Schwarmes: stets werden die panikartigen Fluchtbewegungen einiger Tiere auf den ganzen Schwarm übertragen, er wird sozu- sagen„optisch angesteckt“. Es fragt sich nun, ob die Schreckreaktion durch einen Hautstoff arteigen sei oder ob dieser Stoff auch auf andere Fische wirke. Die Antwort, die die Forscher fanden, lautet etwa so: Die Schreckstoffe sind in erster Linie arteigen, das heißt, sie wirken am stärksten auf die Geruchsorgane der Artge- nossen. Aber die Fische, die überhaupt auf Schreckstoffe reagieren, sind— allerdings viel weniger— auch für die Schreckstoffe naher„Verwandter“ empfindlich. Ja, man kann auf Grund dieses Verhaltens sogar ein bestimmtes Verwandtschafts-Verhältnis, eine Verwandtschafts-Reihe, zwischen den Tieren aufstellen. Tatsächlich wurde es möglich, auf Grund der Schreckreaktionen und ihrer Stärke Korrekturen in der Verwandtschafts- Systematik anzubringen, die lediglich nach Formen- Merkmalen aufgestellt worden war. Offenbar, so zeigte sich weiter, ist die Schreckreaktion eine spezifische Fähigkeit der sogenannten Zypriniden, das heißt einer Fisch- Familie, zu der Karpfen, Schlei, Gründling, Rotauge, Karausche und derglei- chen gehören. Jedenfalls konnte F. Schutz sie bei 15 Arten dieser Familie feststellen. Forellenfische zeigen sie nicht, auch beim Hecht, Aal, Zwergwels und vielen anderen Fischarten ist sie nicht zu finden. Nach allem, was wir heute wissen, ist sie kein Merkmal schwarmbildender Fische schlecht- hin, sondern eher verwandtschaftlich be- dingt, eine Art von Verwandtschafts-Cha- rakteristikum. Um so interessanter ist ein ebenfalls aus den letzten Jahren stammender Befund, wo- nach die Fluchtreaktion auf arteigene Schreckstoffe keine Einzelerscheinung aus dem Reich der Fische ist, sondern sich auch bei anderen Wassertieren findet. Alle Versuche, die Schreckstoffe chemisch zu fassen, sind bisher fehlgeschlagen. Ein aus der Haut von Kröten isoliertes Gift, das Bu- fotoxin, ist dem Schreckstoff der Kaulduap- pen so ähnlich, daß man es in seiner Wir- kung nicht von diesem unterscheiden kann. Versuche damit zeigten, daß eine Verdün- nung des Giftes auf das 2½ millionenfache noch eine Schreckreaktion hervorruft. Die Schreckstoffe sind also offenbar in gerade- zu unvorstellbaren Verdünnungen wirksam, sie verlangen vom Geruchssinn der Tiere, denen sie nützen, höchste Leistungen, um so mehr, als die Tiere sie ja von der Fülle anderer sie umgebender Geruchsstoffe un- terscheiden müssen. Dr. Josef Hausen Wie kleine Krebse Fische„putzen“ Seltsame Gemeinschaft zwischen Picasso-Fisch und Garnele/ Auch Krebs und Seerose helfen sich gegenseitig Sowohl der Biologe wie der Zoologe kennt den Begriff der„Symbiose“. Unter diesem aus dem Griechischen stammenden Ausdruck werden Lebensgemeinschaften zwischen Tier und Tier, Pflanze und Pflanze oder Tier und Pflanze verstanden, aus denen beide Part- ner Nutzen ziehen. Das klassische Beispiel der Symbiose ist das Zusammenleben von Einsiedlerkrebs und Seeanemone. Die nes- Selnde Seerose schützt den Krebs vor seinen Feinden, als Gegenleistung für diesen Freundschaftsdienst erhält sie„Naturalien“ — die Reste der Krebsbeutetiere. Anderen Symbiosen begegnet man in den Bakterien der Darmflora oder in der Nutzgemeinschaft chlorophyllhaltiger Algen mit niederen Tieren. Vor allem bei Fischen sind sogenannte Putz-Symbiosen beobachtet worden. Die „Kunden“, meist größere Fische, werden durch die„Putzer“ von ihren lästigen Schmarotzern befreit, die diesen wieder als Nahrung dienen. Bei den Schmarotzern han- delt es sich vorzugsweise um niedere, mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbare Krebse, die Fische befallen, aber auch in die Haut schwimmender Menschen eindringen. Die Amerikaner sprechen daher treffend von „Meeresläusen“. Nach bisheriger Kenntnis sind es vor Allem kleinere Fische, die ihre größeren Kol- legen von den Plagegeistern befreien. Man hat schon beobachtet, wie sie dieser Tätig- keit ungefährdet im sonst unerbittlich zu- Die Hubertusjagd, Höhepunkt des reiterlichen Jahres, beendet alljährlich die Sdison. Mehr als 150 Reiter und 40 englische Fochounds beteiligten sich an der herbstlichen Schleppiagd am 12. Oktober bei Hofgut Neukof in der Nähe von Frankfurt. Veranstaltet wurde die Jagd vom Frankfurter Reit- und Fahrelub.— Unser AP-Bild zeigt Reiter und Hunde vor Beginn der Jagd. packenden Maul großer Raubfische nach- gehen. Jürgen Grobe berichtet in der Zeit- schrift„Natur und Volk“, daß solche Putz- Gemeinschaften auch zwischen Fischen und bestimmten Krebsen bestehen und beschreibt ausführlich ein von ihm in einem Meer- wasser- Aquarium beobachtetes Beispiel. Als Versuchstiere dienten verschiedene Korallen- fische ODascyllus-Arten), der sogenannte Picasso-Fisch GBalistapus aculeatus), und eine Garnelenart(Stenopus hispidus), die im tropischen Indo-Paziflk und im Karibischen Meer lebt. Garnelen sind mit langen Fühlern versehene, mehrfüßige Meereskrebse, die weder von den Fischen noch von den mensch- lichen Gourmets— als Krabben— ver- schmäht werden. Auch in der Nordsee leben die Garnelen in großen Schwärmen. Die Befürchtung, die eingesetzte Garnele würde bald im Magen der Fische ver- schwinden, erwies sich als unbegründet. Die den Neuling zunächst neugierig beschnup- pernden Fische wurden von diesem mit blitz- artigen Schlägen der kleinen Scheren ver- trieben; das Tierchen ist etwa dreieinhalb Zentimeter lang. Zwei Tage später hatten sich die Fische an die neue Mitwohnerin des Aduariums gewöhnt und ließen sie un- behelligt. Kurz darauf beobachtete der Autor, Wie sich ein Korallenfisch der Garnele lang- sam rückwärts schwimmend unter zitternden Schwanzbewegungen näherte. Die Garnele ging mit hoch erhobenen Scheren zunächst wieder in Abwehrstellung, tastete dann aber den Fisch mit ihren Scheren auf beiden Sei- ten ab und führte sie dabei ab und zu zum Mund. Etwa zehn Tage später näherte sich der Picasso-Fisch der Garnele ebenfalls rück- wärts schwimmend, legte sich dann aber in Reichweite der Scheren flach auf einen Stein und hielt die Flossen dabei ganz still. Grobe berichtet weiter:„Die Garnele ging wenige Schritte auf den Fisch zu und putzte erst die eine Seite und nach einiger Zeit auch die andere, nachdem sich der Fisch sehr langsam umgedreht hatte.“ Die Symbiose-Partner machen sich durchaus nicht„mit jedem ge- mein“, Das geht aus folgender Beobachtung hervor. Von allen Korallenfischarten, due in dem Aquarium vertreten waren, wurde nur eine einzige für das Putzgeschäft von der Garnele akzeptiert. Nach dem Tode dieser Garnele endeten alle Annäherungsversuche des Picasso-Fisches an andere Nordsee-) Garnelen mit deren schnellem Rückzug in die Schlupfwinkel. W. Rosentreter Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagfrüh: Nach ört- lichem Frühnebel und geringem Bodenfrost tagsüber teilweise heiter mit Erwärmung auf etwa 12 Grad. In der Nacht wieder klar und leichter Bodenfrost, zumindest am Erdboden. Früh wieder stellenweise Nebel. Schwacher Südwestwind. Sonnenaufgang: 6.45 Uhr. Sonnenuntergang: 17.39 Uhr. Vorhersage Karte för 10. 0- Uhr Ji h 905 ao N N Stockholm * Jꝛ⸗ 80 O Vindstiu Nordwiν,Mͤ N Ost¹α wolkentos 10 Km/h 20 KmIh heiter halb bedeckt Soucvind ewWes tend SO K mIn 40 Km n wolkig dedeckt WARMFRONT KALT FRONT am Soden A. 8 in der Hehe AAA co Nαανsä,ꝙον —— warme(aite Loftstremung Schauer i Gewitter Niesein * Schnee Regen Nebel , Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar, Temp. ing C Grad H noch- Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 13. Oktober Rhein: Maxau 522(4), Mannheim 364 (11), Worms 278(11), Caub 259(17). Neckar: Plochingen 128(7), Gundelsheim 164(+2), Mannheim 355(+ 12). Rekordernte in den USA Amerika erwartet in diesem Jahr eine Rekordernte und damit gleichzeitig zuneh- mende Sorgen wegen der landwirtschaft- lichen Ueberschüsse. Ein Bericht des Land- Wirtschaftsministeriums zeigt, daß sich be- sonders die Weizenernte wesentlich erhöht hat. Sie wird um 21 Prozent über der des letzten Jahres und um 25 Prozent über den Durchschnittsernten der letzten zehn Jahre liegen. Dadurch wird der Vorrat an Weizen, für dessen Lagerung jetzt jährlich 214 Mil- lionen Dollar(rund 900 Millionen Mark) ge- zahlt werden, wieder erheblich zunehmen. Nach dem Stand vom 1. Oktober wird die Weizenernte 1,368 Milliarden Bushel(unge- fähr 37,24 Millionen Tonnen) betragen. Die Maisernte wird mit 4,259 Milliarden Bushel (ungefähr 108,18 Millionen Tonnen) um 30 Prozent höher als im Durchschnitt der letz- ten zehn Jahre liegen. Die Sojabohnenernte Wird ebenfalls um vier Prozent höher aus- fallen als im vergangenen Jahr. Die Heu- ernte soll mit 119 Millionen Tonnen um fünf Prozent die letztjährige Ernte übertreffen. Die Erdnußernte liegt neun Prozent über der Vorjahrsernte. Ungefähr das gleiche Bild er- gibt sich bei Kartoffeln. 1 Die Ursache für die Rekordernte liegt hauptsächlich in dem milden September, der auch in nördlichen Gebieten ohne Frost blieb. Wenn man den land wirtschaftlichen Produktionsindex für die Jahre 1947 bis 1949 mit 100 annimmt, zeigt er heute eine Rekord- höhe von 121. Auf fast allen Gebieten ist eine Zunahme der Ernteerträge zu verzeich- nen. Lediglich die Obsternte ist gegenüber der letztjährigen zurückgegangen. Was wir hörten: Aus dem Bücherschatz der deutschen Familie In den Tagen unserer Großeltern, als das Leben noch gemütlicher war, gab es kür die Feierabendlektüre der Familie eine„Biblio- thek der Unterhaltung und des Wissens“, die für Jung und Alt eine Fülle von Anre- gungen und mancherlei lehrreichen und ver- gnüglichen Lesestoff bot. Diese Fundgrube populärer Allgemeinbildung lieferte die Idee kür eine neue Sendereihe des Süddeutschen und des Sasrländischen Rundfunks, betitelt „Aus unserer Funkbibliothek der Unter- haltung und des Wissens“. Hier wird dem Hörer im Laufe der kommenden Monate ein puntes Kaleidoskop komischer und tra- gischer Begebenheiten vorgeführt, Erfin- dungen, Entdeckungen, Schicksale und Er- eignisse, Sensationen, die in Vergangenheit und Gegenwart das Interesse der Oeffent- lichkeit erregten. 5 Der erste Beitrag dieser Reihe hieß:„Von Luftballspielen, schwerelosen Abenteuern und vom Manne, der die Sonne zweimal un- tergehen sah“. Darin hatte der Verfasser Willy Grüb die höchst kuriose Geschichte von der Eroberung der Luft erzählt, begin- nend mit dem Ballon der Brüder Montgolfier, der 1783 im Hofe von Versailles in Anwesen- heit des Königs startete und sieben Minuten nach seinem Aufstieg im Gehölz von Vau- eresson niederging. Schon damals hatte man — Vorsichtshalber— ein paar Tiere mit- fliegen lassen: einen Hammel, einen Hahn und eine Ente, die das Abenteuer dieser bahnbrechenden Luftreise wohlbehalten überstanden. Weniger glücklich hingegen endete die Gondelei für den ersten mensch- lichen Ballonfahrer, der in der Nähe von Boulogne abstürzte und seine Kühnheit mit dem Tod bezahlte, oder für den Luftschiffer Sebastian Bittdorf, der sich für Geld auf den Jahrmärkten bewundern ließ. Im Jahre 1812 erlebten Mannheims Bürger das gräßliche Schauspiel, daß Bittdorfs liederlicher Pack- papier-Ballon in Flammen aufging und der Schausteller auf einem Dach und zwei Tage später auf dem Friedhof landete. Nicht minder gräßlich waren die endlosen, schwül- stigen Strophen, mit denen Adolf Kämmerer und der Mannheimer Gelegenheitsdichter Karl Vollmuth diesen sensationellen Be- triebsunfall besungen haben. So rundete sich aus Zeugnissen der Mitlebenden, aus damaligen Zeitungsberichten und den Kom- mentaren eines modernen Erzählers ein an- schauliches Bild jener Pioniertaten, die heute, im Zeitalter der Düsenjäger und Weltraum- raketen, der Sputniks und Stratosphären- Ballons wie eine nette Spielerei anmuten und die doch der Anfang aller dieser stolzen und fragwürdigen Fortschritte waren. Und da man nun schon einmal beim Aus- graben älterer Aktualitäten ist, werden in einer neuen literarischen Sendereihe des Süddeutschen Rundfunks jetzt auch die „Hausgötter der deutschen Lesewelt“ prä- sentiert, jene Autoren, die in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts Erfolge zu ver- zeichnen hatten, welche der dichterischen Bedeutung ihrer Werke keineswegs ent- sprachen. Das jedenfalls ist die Meinung ihrer Kritiker, nicht aber die Meinung ihrer begeisterten Leser, die derart strenge literarische Werturteile als intellektuellen Snobismus ablehnen dürften. Denn wer läßt sich schon gern seine„Hausgötter“ ver- miesen, die einen Ehrenplatz im Bücher- schrank haben und noch heute zum eisernen Bestand der Leihbüchereien gehören? Die Titel dieser Reihe sind aufschlußreich und vielversprechend. Sie begann mit„Zwei Menschen“ von Richard Voss, die von Werner Illing unter die Lupe genommen wurden und dabei, wie nicht anders zu erwarten, einiges von ihrem thematischen Ewigkeitswert ein- büßten. Im weiteren Verlauf der Sendungen Werden Walter Bloem, Rudolf Herzog und Hermann Löns zerlegt, der„krachlederne Schöngeist“ Ludwig Ganghofer und der„ge- pflegte Mythos“ Rudolf Bindings analysiert. Die Sendung„Die Heilige hat viele Narren“ beleuchtet Ruhm und Verhängnis der Agnes Günther, und„Ecce homo!“ definiert das Phänomen Ernst Wiechert als ein deutsches Migverständnis. Alle diese Sendungen be- mühen sich, die Ursachen unbestreitbarer Bucherfolge zu ergründen. Aus stilkritischer Analyse, sozialer Einordnung der behandel- ten Stoffe und ihrer Wirkungsgeschichte ergibt sich dann eine Untersuchung des bür- gerlichen Lesegeschmacks, der wiederum zeitgeschichtliche und politisch- ideologische Rückschlüsse zuläßt und auf eine— gewiß nicht immer schmeichelhafte Deutung unseres Volkscharakters hinleitet. Auf diese Weise sollen Kritiklose Leser vermutlich dazu angehalten werden, gewisse schon tra- ditionell gewordene Scheinwerte der Lite- ratur zu erkennen und sich von den parfü- mierten Idealen ihrer Lieblingsbücher zu distanzieren. Bedauerlicherweise erscheinen diese Sendungen aber erst um 23 Uhr im Programm, zu einer Zeit also, da diejenigen Hörer, zu deren Nutz und Frommen dieses ganze Unternehmen doch eigentlich dienen soll, längst schlafen gegangen sind. EP. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Schwarze Folien schützen Wasserspeicher (Saw) Der derzeit größte Wasserspeicher von 9300 Quadratmeter Fläche, der mit schwarzer Polyäthylenfolie ausgekleidet ist, wurde jetzt in Kalifornien in Betrieb genom- men. Dem Einbau der Kunststoffolien gingen Versuche voraus, die fünf Jahre liefen. Es bestanden Zweifel an der Eignung von Kunststoffen für ein so umfangreiches Pro- jekt, da diese im Freien gewöhnlich nur eine durch Alterung bedingte begrenzte Haltbar- keit haben. In Frage kamen noch Zement und Ton für die Innenauskleidung des Was- serspeichers. Ton wäre aber erfahrungs- gemäß in weniger als fünf Jahren unbrauch- bar geworden und die zwar sehr dauerhafte Zementauskleidung hätte dreimal soviel ge- kostet wie die aus Polyäthylen. Zahlreiche praktische Erprobungen von Kunststoffen zeigten, daß Stoffe wie PVC und durch- sichtiges Polyäthylen die durch Wasserdruck und Wüstensonne hervorgerufene Zug- beanspruchung nicht ausgehalten hätten. Die verwendeten Folien von 0,15 Millimeter Dicke aus schwarzem Polyäthylen haben sich dagegen unter den gegebenen Bedingungen bewährt. Die Folie wird in Rollen von 12,20 Meter Breite und bis zu 30,50 Meter Länge geliefert, die an Ort und Stelle mit Spezialklebestreifen passend aneinander ge- heftet werden. Der Preis für eine derartige Auskleidung beträgt im Durchschnitt etwa 45 Cent je Quadratmeter. Heizanlagen automatisch ent- lüftet 5 (Sa W) Warmwasser-Heizungsanlagen werden häufig durch frei gewordene Luft ge- stört. Jetzt wurde ein Ventil entwickelt, das folgendermaßen arbeitet: Die Luft trifft zu- 6 8 nächst auf die Filterscheibe und strömt durch die feinen Kanäle des Bronzezylinders, pas- f siert die hygroskopischen Dehnungsscheiben und gelangt dann aus den Austrittsöffnungen ins Freie. Das nachfolgende Wasser wird durch die Filterscheibe von vorhandenen Schmutzteilchen befreit und läuft dann durch den Bronzezylinder, dessen Hauptaufgabe darin besteht, nach dem Bernoullischen Prin- zip Druck in Geschwindigkeit umzuwandeln. Das Wasser fließt nun mit hoher Geschwin- digkeit, jedoch ohne nennenswerten stati- schen Druck gegen die Dehnungsscheiben, die bei Berührung mit dem Wasser sofort auf- quellen und die Entlüftungsöffnungen her- metisch abschließen. Kommt erneut nach- störmende Luft mit den Scheiben in Berührung, so schrumpfen diese sofort wie- der auf das ursprüngliche Maß zusammen und der Vorgang wiederholt sich. Vielseitiger Sägenschärf auto- ma t (Sa W) Ein neuer Sägenschärfautomat für Gerade- und Schrägschliff der verschiedenen Zahnformen ist für Kreissägeblätter von 90 bis 600 Millimeter und Bandsägeblätter bis 80 Millimeter Breite sowie für Holz- und Metall-Bügelsägen beliebiger Länge be- stimmt. Die Maschine hat neue, patentierte Sägeblattklemmung und wird von zwei Motoren angetrieben. Die lange, zentral nachstellbare Schleifkopfführung verbürgt eine Gleichmäßigkeit des Schrägschliffes. Alle Antriebselemente liegen in geschlosse- nen Getriebegehäusen. Eine doppelte Klin- kenschaltung verhindert eine ungleiche Zahnteilung. Alle Einstellungen können während des Laufes der Maschine vorge- nommen werden. Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANKRHEIMER TOKALNACHRICRTER Mit säumigen Beitragszahlern wird hart umgesprungen: Rauhe Rebellensitten beim FELN-Inkasso Auf der Anklagebank: Algerischer Sektionschef Abdelkar Chrissi und Genossen/ Milde Gefängnisstrafen Zwei Tage lang verhandelte ein Schöffengericht— den Vorsitz führte Amts- gerichtsdirektor Friedrich— gegen fünf Algerier. Die Anklage lautete auf Raub, räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung. Und zwei Tage lang vermieden es die Prozeſßbeteiligten, so gut es eben ging, die Hintergründe dieses Falles zu erörtern. Den zahlreichen Zuhörern im Schöffengerichtssaal präsentierte sich eine Bande von schlagkräftigen Rowadies. Die fünf Algerier hatten aber keines- Wegs aus niedrigen Motiven gehandelt, als sie ihrem Landsmann Be Benajat gewalt sam 60 Mark abnahmen. Sie wollten nämlich den säumigen Zahler Benajat auf Trab bringen, wollten rückständige Beiträge und Strafgelder zugunsten der Alge- rischen Befreiungsfront Front Liberation Nationale— kurz FLN genannt)— kassieren. Als sich Mitte Juli die Mannheimer Krimi- nalpolizei mit den recht eigenwilligen(sprich: gesetzwidrigen) Inkasso-Methoden der FLN- Mannen beschäftigte, brachte sie nicht nur die fünf Angeklagten in Ungelegenheiten. Die Verwirrung innerhalb der FLN- Sektion Mannheim war nicht minder grog. Unter den fünf Verhafteten befand sich nämlich auch Abdelkar Chrissi-Aloui aus der algerischen Gemeinde Bechami. Jener Chrissi-Aloui hatte N Persgp.-Jenpicha- Brüchen durch laufend Neueingänge direkt. Import sehr preisgünstig! FRANZ saUsBACK MaNMNUAEIN jetzt N 3, 9 Telefon 2 11 76 und 7 20 06 Lokalkommentar Milde Gefängnisstrafen tür Algerjer in Mannheim Es sind mitunter recht lustige Dinge, die sich die algerischen Mannen der FLN in der Bundesrepublik ausdenken und die sie dann — wie obiger Gerichtsbericht zeigt— auf dem Hoheitsgebiet eines fremden Staates vollziehen, unbesehen dessen. was zu den entsprechenden Tatbeständen in den Gesetz- büchern steht. Also: Wer keinen Beitrag zahlt, bezieht Hiebe. Wer Bier trinkt, zahlt Strafe, und zahlt er nicht, bezieht er erneut Hiebe. Und nützt das alles nichts, werden die Beiträge und Strafgelder— nach Ver- teilen weiterer Hiebe— einfach„abgeholt“. Lustig, lustig.. Auf gehobener Ebene einer höheren jedenfalls als der des Bei- tragskassierens für die Revolution— wirkt allerdings die Rote Hand“ und dann ist's nicht mehr lustig, sondern blutiger Ernst. Dann geht es um Leben und Tod. Um Le- ben und Tod ging es in dem gestern vor dem Mannheimer Schöffengericht verhan- delten Fall glücklicherweise nicht. Immer- hin hießen aber die Delikte, deretwegen sich die Algerier zu verantworten hatten, und deretwegen sie auch prompt verurteilt Wurden,„gefährliche Körperverletzung“, „Raub“ und„räuberische Erpressung“. Und num wird's ernst! Diese Tatbestände werden(S 249, einfacher Raub) im deutschen Strafrecht mit Zuchthaus bedroht. Auf Zucht- haus nicht unter fünf Jahren ist zu erkennen, wenn die Tatbestände einiger Unter- abschnitte des 8 250(schwerer Raub) erfüllt sind. Wohlgemerkt: Das Gericht hätte sie höchst wahrscheinlich heranziehen können! Es hat das nicht getan— ebenso wenig tat es die Staatsanwaltschaft—, und so ist zu konstatieren, daß dei Algerier der Mann- heimer Sektion der FLN gestern milde, um nicht zu sagen„verständnisvolle“ Richter ge- funden haben. Natürlich: Räuber und Er- Presser sind sie ja tatsächlich nicht. Insofern Hat das Gericht sogar die„Wahrheit“— es ist wieder einmal die Wahrheit hinter den Kulissen— gefunden. Im Hintergrund der Dinge stehen Rebellion und Revolution, steht der Freiheitskampf eines Volkes und wird ein Krieg geführt, den die ganze Welt einen „schmutzigen Krieg“ nennt, was in der Mehrzahl der Fälle kein Kompliment für Frankreich ist. Hohe Politik?— Immerhin, die Herren algerischen Freiheitskämpfer werden es uns nicht übel nehmen, daß wir uns gelegentlich recht unwohl in unserer Haut fühlen, wenn Wir sehen, daß sie noch eine Art„Krieg“ untereinander haben, für den sie als Schau- platz unser Land benützen. Sie sollten auch daran denken, daß der Buchstabe des Geset- zes einmal ohne Verständnis“ getreu wahr- gemacht werden könnte. Dann wird es schwerste Zuchthausstrafen absetzen. Vielleicht wird es in Mannheim jetzt ein wenig ruhiger. Dem gestern verurteilten Chrissi folgte inzwischen zwar ein neuer Chef, aber mit dem Führungswechsel ist auch ein Lokalwechsel verbunden. Bis zur Fest- nahme des bisherigen FLN-Sektionsleiters trafen sich die Mannheimer Zellenmitglieder im Gewerkschaftshaus, wozu DGB-Ortsvor- sitzender Schweizer freimütig meinte:„Ver- mutlich haben die nicht nur Gewerkschafts- Probleme besprochen.“— Neuerdings treffen sich die FLN-Leute in Ludwigshafen. -Kkloth/ D. Pr. sich erst wenige Wochen vor der Verhaftung zum Chef der lokalen FLN auf geschwungen. Der erst 19 jährige Algerier mit dem attrak- tiven Schnurbärtchen hatte vor seinem „Amtsantritt“ in Mannheim seinen Stuttgar- ter FLN-Brüdern erklärt, er werde, in Mann- heim für Ordnung sorgen“. Und das tat er denn auch, bis sich die Polizei seiner annahm. Das erste Opfer dieser„neuen Ordnung“ Sollte Benajat werden. Benajat, ein ruhiger, besonnener Arbeiter wollte in Deutschland mur verdienen. Von Politik hält er nicht allzu Viel. Sd behauptet er. Chrissi und sein An- hang äber bezeichnen Benajat als„Agent Provocateur“. Sie wissen sogar, daß Benajat erst kürzlich Besitzer eines französischen Passes Wurde. Zu Chrissis ersten„Amtshand- lungen“ gehörte dehalb eine eindeutige Mah- nung an die Adresse Benajat: Entweder wird gezahlt oder es hagelt Strafen. Die FLN kassiert im allgemeinen von ihren Mitgliedern 20 Mark pro Monat, Gelder, die den Rebellen in Algerien zufliegen. Bei Benajat waren so an die 280 Mark aufge- laufen. Nicht nur Beiträge, auch sogenannte Strafgelder. Für Biertrinken zahlt jeder Algerier 10 Mark Strafe, für unentschuldigtes Fehlen beim Streifendienst die gleiche Summe. Die Mannheimer Sektion, der zu- letzt etwa 70 Algerier— nicht alle in Mann- heim ansässig— angehörten, sorgt für Dis- Zziplin. Die einzelnen Zellen stellen in regel- mäßigem Turnus Mitglieder zu den Streifen- diensten ab. Zweck dieser Streifen: Lokal- inspektionen, um die rechtgläubigen Moslems vom Alkoholgenuß abzuhalten. Andererseits tagten die Bahnhofswachen jeden ankom- menden Algerier ab, um ihn gleich unter die Fittiche der FLN zu nehmen. Bisher haben auch nur wenige Algerier diesen Kreis ver- lassen, Die Macht der Organisation geht über alles. Im Fall Benajat sah nun die Sache so aus: Am 16. Juli, nachts gegen 2 Uhr, nötigte der Algerier Madani Gourmat den Benajat in ein Taxi und fuhr damit zu den Arbeiterunter- Kkünften des Strebelwerks. Dort schleifte Gourmat den Landsmannn zu Said Bensbaa und Chef Chrissi. Das Inkasso klappte. Die drei„bearbeiteten“ Benajat, einer 20g ihm das Portemannaie aus der Tasche und ent- nahm ihm etwa 60 Mark. Erst als ein griechi- scher Arbeiter auf der Bildfläche erschien, der durch den Lärm erwacht war, ließ man vom Opfer ab. Schrie Kassierer Said Bensbaa dem enteilenden Benajat nach:„Wenn du zur Polizei gehst, werde ich dich töten!“ Die zweite Strafexpedition folgte am glei- chen Tag gegen 16 Uhr. Bensbaa, Gourmat, Achmed Boubertakh, ein Mann namens Agruar und angeblich auch ein gewisser Amar ben Said Salhi schlugen den wehrlosen Benajat für 14 Tage krankenhausreif. Chrissi und seine Mitangeklagten bestritten natürlich den Raub. Geschlagen habe man Benajat. Aber nur weil er Bier trank. Keine Rede von FLN- Beiträgen. Nur ein persön- liches Darlehen habe der Benajat nicht zurückzahlen wollen. Dennoch: Das Gericht sah die Schuld der Angeklagten als erwiesen an. Bensbaa und Gourmat erhielten je zehn Monate Gefängnis wegen Raub, gefährlicher Körperverletzung und räuberischer Erpres- sung. Chrissi wurde zu acht Monaten und Boubertakh zu drei Monaten Gefängnis ver- urteilt. Nur Salhi wurde mangels Beweises freigesprochen. * Eingeweihte und Sachkennerder Algerien- Fragen meinten nun gestern nach dem Pro- zeß, der Fall sei nicht richtig aufgezogen gewesen, die Anklage hätte auf Geheim- bündelei lauten müssen. Staatsanwalt Reiss, der mehr aus den Akten lesen konnte, als im Prozeß zur Sprache kam, erklärte dazu:„Das ist nicht unsere Sache, das prüft ohnehin die Bundesanwaltschaft.“ Benajat, der Sünder und säumige Zahler, das war die Ansichf eines weiteren sachkun- digen Prozegbeobachters, täte nun gut daran, sich dem Zorn seiner Landsleute zu entziehen. Ob das gelingt, ist jedoch zweifelhaft. Denn Benajat hat das schon einmal versucht, als er sich vor etwa 16 Monaten von Frankreich nach Deutschland absetzte. Wie sagte doch Amtsgerichtsdirektor Friedrich einmal wäh- rend der Verhandlung:„Es gibt hier Dinge, die sich der Einflußnahme des Gerichts ent- ziehen D Gelenkzüge bis Rheinau: Neue Endhaltestellen Eur die Einien und 18 Von Montag ab wird die Straßenbahn- Iinie 7 nicht mehr bis zur bisherigen End- stelle Neckarau, sondern nach Rheinau fahren. Vom gleichen Zeitpunkt ab endet die Linie 16 nicht mehr in Rheinau, sondern in Neckarau. Die Umstellung wurde notwendig, da mit Beginn der nächsten Woche auf der Linien- führung 7 Gelenkzüge eingesetzt werden, die an den Endstellen nur auf Gleisschleifen Wenden können. Die Abfahrtszeiten bleiben auf den Strecken Käfertal und Feudenheim bis Haltestelle Neckarau- Friedrichstraße un- verändert. Von hier bis Endstelle Neckarau und Rheinau sind die geänderten Abfahrts- zeiten aus den an den Faltestellen an- gebrachten Fahrplantafeln ersichtlich. 0 Wieder Wärmestuben a b 2. NO Vem ber Am Mittwoch, dem 2. November, öffnen sich für die kommende Wintersaison erstmals die Wärmestuben, um dann bis zum Frühjahr täglich von 10 bis 18 Uhr allen unterkühlten Zeitgenossen mit behaglicher Innentempera- tur aüfzu warten. In Neckarau bietet das Volkshaus an der Rheingoldstraße 47-49 Gelegenheit, die beim Einkaufsbummel ein- gefrorenen Füßchen(und Füße) wieder auf- zutauen. In Waldhof steht das Turnerheim des TV 1877 am Speckweg hinter der evan- gelischen Kirche, in Neckarstadt das Gast- haus„Zum Kaisergarten“ in der Zehntstraßge Nr. 30 und im Zentrum der Gemeindesaal der Friedenskirche in der Augartenstraße 62 zur Verfügung. 0 7 Fehlbetrag von rund N 22 000 DM steht fest: Am Donnerstagmorgen nahm die Kriminalpolizei Mannheim einen 50 Jahre alten Oberinspektor fest, der seit 1945 im Städtischen Tiefbauamt beschäftigt war. Die Beamten eröffneten dabei dem bisher unbescholtenen Beamten, er stehe unter dem dringenden Verdacht, größere Geldsummen im Amt unter- schlagen zu haben. Der verhaftete Beamte leitete bislang das Rech- nungsbüro im Tiefbauamt. Im Ver- lauf mehrerer Jahre soll er nach dem vorläufigen Ermittlungsergebnis durch betrügerische Manipulationen etwa 40 000 Mark an sich gebracht haben. Einen Fehlbetrag von rund 22 000 DM hat der Rechnungshof bereits einwand- frei ermittelt. Wie von städtischer Seite zu erfahren war, benutzte der Ober- inspektor fingierte„Zahlungsanordnun- gen“ und kassierte die darin angeführ- ten Beträge für sich. Nach Auskunft der Mannheimer Kriminalpolizei ist der Festgenommene bis jetzt geständig. Der verhaftete Oberinspektor fiel seinen Kollegen und Vorgesetzten bis- Ungetreuer Beamter gestern verhaftet Unterschlagung im Rechnungsbüro des Städtischen Tiefbauamtes lang lediglich durch seinen etwas auf- wendigen Lebenswandel auf. Ansonsten galt er als sehr fleißiger und leistungs- fähiger Mitarbeiter. Der 1956 zum Ober- inspektor Beförderte verdiente monat- lich rund 950 Mark brutto. Bei den ersten Vernehmungen gab er an, er habe dringend Geld benötigt, um seiner schwerkranken Frau die erforderlichen Kuren ermöglichen zu können. Trotz einiger routinemäßiger Kontrollen der Bücher blieben die Manipulationen des Oberinspektors lange Zeit verborgen. Erst bei einer kürzlich durchgeführten planmäßigen Kontrolle wurden die Machenschaften aufgedeckt. Bevor noch die Polizei oder eine städtische Stelle zu diesem Fall Stel- lung genommen hatten, ja selbst noch vor der Festnahme, war der Fall des Oberinspektors bereits Gesprächsthema in weiten städtischen Kreisen. Die Kri- minalpolizei mußte jedoch abwarten, bis der Rechnungshof nach genauer Ueberprüfung mit handfesten Beweisen aufwarten konnte. D. Pr./ No. . A. i. Vizekonsul der Niederlande: Luise van Buiren Bild: B& N Diplomaten in Mannheim(III): „Konsul- eine echte Aufgabe für eine Frau“ Interview mit dem niederländischen Vizekonsul a. i. Fräulein van Buiren Mit einem Interview mit dem nieder- nicht gram seien, könne man doch allent- ländischen Vizekonsul a. i.(ad interum) Fräulein Luise van Buiren setzt die„MM“ Lokalredaktion heute die Gesprächsreihe mit Mannheimer Diplomaten fort, die wir auf diese Weise nacheinander der Leser- schaft vorstellen wollen. Auch eine Frau versieht im Kreise ihrer Diplomaten-Kollegen in Mannheim die kon- sularische Vertretung ihres Landes. Es ist der niederländische Vizekonsul a. i. Fräulein Luise van Buiren.„Eigentlich bin ich ja eine alte Mannheimerin“, erklärte Fräulein van Buiren. 1931 kam sie als kleines Mädchen nach Mannheim. Ihr Vater, der im Oktober 1959 verstorbene Konsul van Buiren, über- nahm damals die Filialleitung der hollän- dischen„Scheepvart en Steenkolen Maat- schappij N. V. Rotterdam“ in unserer Stadt. Luise van Buiren besuchte die Liselotte Schule in Mannheim, dann eine höhere Schule in Heidelberg. Als sie nach dem Abitur im Jahre 1944 beginnen wollte, zu studieren, blieb der holländischen Staats- angehörigen die Universität verschlossen. Luise van Buiren erarbeitete sich die Stel- lung eines Prokuristen in der Mannheimer Niederlassung der holländischen„Maatschap- pij“ und arbeitete ehrenamtlich im Konsulat mit. Nach dem Tod ihres Vaters wurden Fräu- lein van Buiren die konsularischen Auf- gaben der Niederlande in Mannheim Stadt und Land vorläufig übertragen. 300 Holländer wohnen in und um Mann- heim. Viele kommen zum Konsulat, um Schriftstücke übersetzen, legalisieren oder beglaubigen zu lassen. Alle Paßformalitäten und Visa-Anträge werden vom niederlän- dischen Konsulat in Mannheim erledigt. „Nebenbei sind wir auch noch ein Infor- mationsbüro für Urlauber und Geschäfts- reisende, die sich über holländische Probleme informieren wollen“, meinte Fräulein van Buiren. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik sind sehr eng. Die Niederlande exportierten 1959 allein für 3125 Millionen Mark Waren in die Bundesrepublik. Das sind 8,8 Prozent der bundesdeutschen Gesamteinfuhr 1959. Die Bundesrepublik exportierte 1959 Waren im Werte von 3465 Millionen Mark nach den Niederlanden. Das bedeutet ein Fünftel der niederländischen Gesamteinfuhr Wie es sich mit den menschlichen Be- ziehungen zwischen Niederländern und Deutschen verhalte, wollten wir von Fräu- lein van Buiren wissen. Die Deutschen wür- den in ihrem Land wie jeder andere Gast empfangen, erwiderte sie. Daß Holländer, Belgier und Luxemburger den Deutschen halben auf den bundesdeutschen Autobahnen und Zeltplätzen feststellen.„Ueberall stehen doch Wagen mit dem Nationalitätenzeichen NL; in den Niederlanden ist offensichtlich jetzt auch das reisefreudige Wirtschafts- Wunder ausgebrochen“, scherzte Fräulein Vizekonsul. Im allgemeinen sei Vizekonsul und diplo- matische Vertretung kein Frauenberuf, meinte der MM“ Reporter. Fräulein van Buiren widersprach lebhaft: Ausland, zu der täglich Menschen kommen, Sehliiker Haffes sei ein Frauenberuf.„Man braucht dafür Menschenkenntnis und viel Gefühl und Ver- ständnis für den jeweiligen Besucher!“ Die„niederländische Mannheimerin“ Luise van Buiren liebt das Theater. Seit vielen Jahren. Wie der französische Ge- schäftsträger du Rosas übte auch die Nieder- länderin leise Kritik am Programm.„Seit Jahren habe ich ein Theaterabonnement“, verriet sie,„aber alle zwei Jahre kann ich mir die gleichen Standardopern— 0. Innenminister Dr. Filbinger S Pricht im Kolpingsaal Innenminister Dr. Hans Filbinger wird zur nächsten Kreisversammlung der CDU (Montag, 17. Oktober, 20 Uhr im„Kolping- saal“ in R 7, 4) über„Aktuelle Fragen der Landespolitik“ sprechen. Außerdem hat der Minister am Vormittag des gleichen Tages eine Pressekonferenz im„Weinzimmer“ des Rosengartens vorgesehen. 8 5 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Ein Heimbrevier für die Zeit zwi⸗ schen Abend und Morgen“ der Firma DEFARA, Mannheim, Breite Straße, bei. Wunderbar. bekömmlich. Ein erlesenes Erzeugnis nach BI KO-Spezialrezepfen. Sie Werden begeistert sein- BUKO KASE- CREME schmeckt Sanz gleich, ob als Nachspeise oder Brotaufstrich: der delikate, frische, sahrige Geschmack ird Sie bberraschen. Die naturliche Reinheit macht BUKO quch för Diabetiker Ein Leckerbissen Feinschmecker berorzugen Feinschmecker b zeugen qoch Sie schmeckf. Achten Sie stets erhalten Sie nur Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften. evorzugen BUKO KASFE- CREME. Ober- sich, Wie Wörzig und doch mild BUKO darauf: Den echfen dänischen BUKO in der blauen Packung! —Doppelrahm käse aus Dänemark W D „„ e e e 5 S 8 N „ e n — 8 Gerade die Tätigkeit als Vertreterin eines Staates im 8 Pilo. hof Scfvl feld ben Kur. unte wird stolz Scho- * turm Hau, Schu Aug. Hoch ehru — „—.„. stra/ der dens fahr. H sen sehe lang: Wag. nerv eines geloc rund ren artig ruhig D an c allen gut Lung W. bahn hof zur s Mieße 80 9 327 Renn recht allen Neclc wüns Fahr. senpe Friec liebe benu 5 iu en lent- ahnen tehen ichen Htlich hafts- zulein diplo- beruf, Van 8 dies es in umen, wird CDU lping- n der at der Tages r“ des 02 in Pro- it zwi⸗ Firma e, bei. 5 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2) MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Die Oststadt: zweck Start auf dem Flugplatz Neuostheim, der Pilot zieht die Maschine knapp über den Auto- hof und steigt stetig bis über den Städtischen Schlachthof. Nach einer Runde über dem Flug- feld hat sich das Sportflugzeug etwa einen hal- ben Kilometer hockhgeschraubt. Der Pilot nimmt Kurs duf die Innenstadt. Man schaut nach unten und jedem Mannheimer Lokalpatrioten wird beim ersten Blick auf seine Heimatstadt stolz die Brust schwellen(sofern er nicht schon luftrank ist..) Von der Autobahneinfahrt bis zum Wasser- turm, vom Theodor-Kutzer-Weiker bis zur Hauptfeuerwache, die an der Peripherie ver- schwindet, schweift der Blick, verweilt einen Augenblick an den beiden hockhaufstrebenden Hockhausern an der Augusta-Anlage, an der ehrwürdigen Villa des Herrn Karl Lanz, an der Anerkannte Qualitäten, denn schätzt die Hochwert- Lebensmittel Hier kaufen Millionen Vitaquell, die köstliche, reine Vollwert-Fettnahrung, das biologisch wertvolle und bekömm- liche Fett. Vitaquell für jedermann. Vitaquell aus dem Reformhaus. man aus dem Reformhaus. „Anzeige straklenden Fassade des Nationaltheaters, der Christuskirche und kehrt zurück zum Frie- densplatz, den viele die schönste Autobahnein- fahrt Deutschlands genannt haben. Hocherfreut sind die Stadtplaner über die- sen Anblick. Die meisten ihrer Forderungen sehen sie hier erfüllt: Abgesehen von einigen langweiligen Reihenhäusern(in der Richard- Wagner und in der Sophienstraße) stehen die hervorstechenden Kompleqe allein, mitten auf einem Platz oder in einer Grünfläcke in„auf- geloccerter Bauweise“, Die Villen der Oststadt rund um den Philosophenplatz und„Am Obe ren Luisenpark“ sind ins Grün gebettet. Allee- artig ziehen die breiteren Straßen durch dieses ruhige und zugleich großstädtische Wohngebiet. Der Luisenpark, der wie ein Keil bis dicht an das Stadtzentrum hineinwächst, gereicht allen Gartenbauern zum Entzücken. Dieser gut angelegte Park ist wahrlich ein grüner Lungenflügel der Rhein-Neckar-Metropole. Wenn auch der Verkehr, der von der Auto- bahn in die Augusta- Anlage und am Schlacht- hof vorbei über den Neckarauer Uebergang zur Sudtangente fliegt(oder zumindest dorthin ießen sollte!), zufriedenstellend geregelt ist, so geben die vielen Fahrzeuge, die von der B 37 von Sechenheim über Neuostheim Rennwiese kommen, den Straßenplanern noch recht schwierig zu łknackende Nüsse auf. Vor allem die Fahrer mit Zielen rechts vom Neckar fahren noch nicht so, wie es die Planer wünschen. Sie sehen es nicht gern, daß die Fahrzeuge durch die Straße„Am Oberen Lui- senparæk“ durch das Oststadtwohngebiet zur Friedrich- Ebert- Brücke kurven, ihnen wäre lieber, auch sie würden die Augusta-Anlage benutzen. Bis jetzt war in Verlängerung der Otto- Bech Straße, die mitten durch die Oststadt läuft, eine Brücke über den Neckar vorgese- hen. Sie würde östlich des Städtischen Kran- kenkauses münden. Ob diese Brücke empfeh- lenswert ist, bleibt fraglich. Der Verkehr würde ja wieder durch die Wohnviertel gehen. Auch der Abstand von der Friedrich-Ebert- Brucke ⁊u dieser zwischen Oberen und Unteren Luisen- park hindurchlaufenden fünftigen Hauptver- kehrsader mit Brücke wäre denkbar fenapp. Die Straße am Oberen Luisenparł würde wohl kaum ruhiger, eher lebhafter Vielleicht sollte man die zukünftige vierte Straßenbrücke über den Neckar weiter nach Osten verlegen. Etwa in die Mitte zwischen Riedbahn und Friedrich- Ebert- Brucke. Aber derlei Erwägungen liegen noch weit, weit in der Zukunft. Gedanken könnte man sich allerdings schon jetzt über eine vierte Straßenbrücke über den Neclcar machen No. an zur Kleiner Exkurs in„Luftbild- ung“(VI Auf einem Luftbild: Viereinhalb Quadratkilometer teueren Mannheimer Heimatbodens mäßig geplant und g rün durchwachsen“ Luftbild: Horst Günther; Freigabenummer 15/00308 Verkümmerte natürliche Erziehungskräfte Direktor J. Schneider(Honnef) sprach „In unseren Tagen hat die pädagogische Rat- und Hilflosigkeit einen derartigen Grad erreicht, daß man von einer weitgehenden Verkümmerung der natürlichen Erziehungs- fähigkeit reden muß.“ Diese Feststellung bildete am Mittwochabend den Ausgangs- punkt eines dem Thema„Angst und Un- sicherheit in der Wissenschaft“ gewidmeten Vortrags, in dem Direktor J. Schneider(Hon- nef) vor dem Katholischen Bildungswerk im vollbesetzten Auditorium Maximum der Mannheimer Wirtschaftshochschule sprach. Direktor Schneider sagte, ursächlich für diese Erscheinung habe vor allem das Be- streben gewirkt, an die Stelle des Glaubens die Vergottung der menschlichen Vernunft zu setzen. Auch die Religionspädagogik seit der Aufklärung treffe ein gut Teil Schuld an dem Versagen der heutigen Pädagogik, deren erzieherische Instinkt- und Kxraftlosigkeit kaum noch zu überbieten sei: An die Stelle des Glaubens habe man die Wissenschaft setzen wollen, an die Stelle der Religion die Moral. Schonungslos zeichnete der Redner die Symptome des gegenwärtigen Tiefstandes, an denen er der„Verwissenschaftlichung“ der Pädagogik schuld gab. Ueber der Regle- vor dem Katholischen Bildungswerk mentierung und Versachlichung sei die wich- tigste Aufgabe der Erziehung, die Menschen- führung, versäumt worden, nämlich die Pflege des Gemütes und die Bildung des menschlichen Herzens. Der Mangel echten religiösen Haltes habe dazu geführt, daß der Mensch nicht mehr wisse, warum er etwas auf sich nehmen müsse. Im Zeichen will- kürlich ausgewählter Moralgebote fürchteten auch die Eltern nicht mehr die Sünde, son- dern nur noch den Skandal. Wir seien leider der Einseitigkeit der amerikanischen Pädagogik erlegen. Wer Kinder aus Schwäche mit Zärtlichkeiten überfüttere, erziehe sie notwendig dazu, später an das Leben nur noch Forderungen stellen zu wollen, ohne bereit zu sein, ihm zu dienen. Und wer sich ständig nach unten herablasse, könne nicht nach oben herauf ziehen. „Die Kinder spüren den Geist der Zeit“, warnte Direktor Schneider. Sie erlebten täg- lich, eine wie klägliche Rolle das Religiöse noch im Leben der Eltern spiele. Sie revol- tierten auch dagegen, daß die Eltern sich häufig genug unter Leugnung ihrer Er- ziehungsaufgabe auf„die reine Aufzucht junger Lebewesen“ beschränkten, die Er- ziehungsarbeit aber dem neutralen Fachmann überließen. Drei Symptome erschienen dem Redner besonders beispielhaft für das im Zeichen schwindender Religiosität wachsende Ueber- handnehmen ungeistiger Kräfte: Die soge- nannte sexuelle Not bedeute in Wirklichkeit nur eine Schwäche des modernen Menschen gegenüber den Ansprüchen seiner orga- nischen Natur, weil er nicht mehr wisse, warum er überhaupt widerstehen müsse. Die Zunahme der Neurose sei die Kehrseite der Sucht nach Schmerzfreiheit und Genuß. Leiden, durch die ein religiöser Wachse und stärker werde, brächten den in- fantil-wehleidigen modernen Menschen ins Nervensanatorium. Endlich habe das Schwin- den des Bewußtseins von Schuld und Sühne, das Wissen um die Verantwortlichkeit des Menschen vor dem Höheren, eine erschrek- kende Nachgiebigkeit gegenüber dem Patho- logischen mit sich gebracht. Unter dem Vor- wand unentrinnbaren Schicksals würden 80 Handlungen und Verhaltensweisen, die dem jedem Menschen seit den Tagen der Erb- sünde angeborenen pathologischen Keim entsprängen, allzuleicht entschuldigt. Direktor Schneider schloß mit dem Appell, sich der seelisch unbetreuten Jugend zu stellen, sich mit ihr„hindurchzubeten und hindurchzuarbeiten“. ne. Mensch a N Mannheimer Hafen: Erfreuliche Umschlagszahlen Steigerung um 19 Prozent Um 19 Prozent liegt der Umschlag in den ersten neun Monaten dieses Jahres höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch im September wurde die erfreuliche Aufwärtsentwicklung mit einem Umschlag von insgesamt 603 647 Tonnen fortgesetzt, das sind 16 Prozent mehr als im September des Vorjahres. Nachdem nun seit Januar be- reits 5,463 Millionen Tonnen Güter aller Art in den Mannheimer Häfen umge- schlagen worden sind, ist damit zu rech- nen, daß bis Jahresende die 7 Millionen Tonnen wieder erreicht werden. Der Rekordumschlag nach Kriegsende war 1957 mit 7,211 Millionen Tonnen erzielt worden. Neben einer Zunahme des Antrans- ports vieler Güterarten ist vor allem die stärkere Kohlenzufuhr Ursache der er- freulichen Entwicklung. Der Kohlen- umschlag seit Januar ist mit 1,76 Mil- lionen Tonnen um 35 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. k 8 Auch hr Auto schätzt elnen guten Tropfen 222222222 255 5. 8 :* .. und den gibt es an allen Shell- Tankstellen seit den ersten ſagen des Autos. Mit Shell und Süper Shell— beide mit dem Wirkstoff l. C. A. tanken Sie qußerge wöhnliche Kraftreserven für Start, für Steigungen und zum Uberholen. Seite 6 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNACHRICHTEN(3) r Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 289 ö Zündende Zeitkritik im heiteren Gewand Zu BIII/ Wilders Mit heiterem Augenzwinkern und zu- nächst nur recht gelindem Vorwurf beleuch- tet dieser Billy Wilder einen in der moder- nen Industriegesellschaft anscheinend nicht ganz seltenen Brauch, der unlängst auch im sonst so sittsamen Süden der Bundesrepu- blik gerichtskundig wurde, aus nordameri- kanischer Sicht: Jenes„Appartment“, das dieser Filmkomödie den Titel gab, muß irgendwo im Herzen von New Lork dazu dienen, seriös verheirateten Büro-Halbge- waltigen die Ausübung gewisser illegitimer Amouren zu erleichtern, nachdem sie unter der Raumrationalität moderner Kleinwagen und fünftklassiger Hotels zu wenig Entfal- tung möglichkeiten fanden. * Unter Billy Wilders meisterlicher Regie (auch das Drehbuch wurde von inm ver- kast) entfaltet sich in diesem nur scheinbar krivol-heiteren Filmklamauk ein Feuerwerk zündender Einfälle, das mit lausbubenhaftem Charme genüßlich zelebriert wird. Haupt- „Appartment“ in der„Scala“ held Jack Lemmon, unterstützt durch ein Team weiterer ausdrucksstarker Darsteller (u. a. Shirley Mac Laine und Fred Mac Murray) vermag sich dabei zu einer ebenso eigenwilligen wie nuancenreichen Charak- ter zeichnung zu steigern, deren lebensvolle Gestaltung sich nicht nur in Szenen von zwingender Komik erschöpft. * Ohne äußzerlich die selbstgesetzten Gren- zen einer nicht zuletzt auch auf Kassen- erfolge spekulierenden Filmkomödie zu sprengen, greift der in seiner Ausstattung außerordentlich sparsame Film über die obligate Darlegung, daß dergleichen gesetz- widriges Tun sich nicht lohne, zu echter Zeitkritik hinaus. Hinter der in grellen Kon- trasten gezeichneten Kulisse inhaltsloser Wohlstendsseligkeit wird das Unbehagen über die Leere der Zeit und das Leid des Kleinen, wirtschaftlich Schwachen im per- sönlichkeitsertötenden Apparat der Automa- tion beklemmend spürbar. Trotz mancher Oberflächlichkeiten und Ungereimtheiten entstand so ein Streifen, der bei allem Schwung doch die Dramatik der hintergrün- digen Probleme nicht verniedlicht. ne. Wohin gehen wir? Freitag, 14. Oktober Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Madame Butterfly“(Miete F grün, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.00 Uhr:„Miss Sara Sampson“(Miete A, Halb- gruppe II, Th.-G. Gr. A, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Fräulein Julie“. Konzerte: Aula der Wirtschaftshochschule, 20.00 Uhr: Das„Europäische Streichquartett“ spielt(berühmte europäische Kammermusik- Vereinigungen— Hoffmeister-Veranstaltung). Filme: Planken, Großes Haus:„Der brave Soldat Schwejk“; Kleines Haus:„Die Jung- frauenqquelle“; Palast:„Raumschiff Venus ant- wortet nicht“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Schwarze Nylons— Heiße Nächte“; Alhambra:„Himmel, Amor und Zwirn“; Universum:„Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“; Royal:„Jovanka und die an- deren“; Kurbel:„Die vier Schädel des Jonathan Drake“; Capitol:„Versunkene Welt“; 23.00 Uhr: „Die Pariserin“; Alster:„Der Himmel ist schon ausverkauft“; Abendstudio im City:„Bellis- sima“; Schauburg:„Denen man nicht vergibt“; Scala:„Das Appartement“. —— Blick auf die Leinwand Utopische Wirklickkeit: Palast: „Raumschiff Venus antwortet nicht“ Was in dieser schaurig- schönen Gemein- schaftsproduktion der, DEFA mit der Film Polski gefällt, sind— wenn man überhaupt an blubbernden Kratern, elektronischen Ver- nichtungsapparaten und atomaren Geräten zur Ausrottung des Menschengeschlechts Ge- fallen finden kann— die ausgezeichneten Trickaufnahmen und die plastische Schilde- rung einer utopischen Wirklichkeit, die unter der Regie Kurt Maetzigs zu einer makabren Vision der von Erde und Mond gesteuerten Landung auf der Venus wird. Ein inter- nationales Raumschiff-Team, in dem sich dankenswerterweise sogar ein Amerikaner befindet, startet zum Nachbarplaneten Venus, dessen Kriegslüsterne Bewohner bereits im Jahre 1908 durch eine geheimnisvolle Magnetspule in der Mongolei verrieten, daß sie die Erdbevölkerung ausradieren wollten. Das Team kehrt mit Verlusten und mit der tröstlichen Erkenntnis zurück, daß sich die Venus-Krieger durch eine falsche Schaltung inzwischen selbst vernichtet haben.— Paz ganze Farb-Film-Grauen ist technisch her. vorragend auf Effekt getrimmt und ver- fehlt seine Wirkung nicht, auch wenn der Zuschauer manchmal den Eindruck hat, ez sei der Weltraum des kleinen Moritz, der hier auf der sirrenden Leinwand ins Grenzenlose greift. Denn in Sachen Weltraum sind wir ja noch alle kleine Moritze. BWO Rekrut mit Baby: Alhambra: „Himmel, Amor und Zwirn“ Der Titel läßt das Schlimmste befürchten doch ganz so platt ist dieses Lustspiel um dis deutsche Bundeswehr nicht. Die recht orig. nelle Idee, daß ein Rekrut mit einem Baby in die Kaserne einzieht, wird mit viel Humor ausgespielt. Zwar fehlen Kalauer und Kl. mauk nicht, die offenbar zu Militär-Komö. dien gehören, doch gibt es viele Szenen vol krischer und natürlicher Fröhlichkeit. Ulrich Erfurths Film hätte einen geschmackvolleren Titel verdient. Ad Familienanseigen Unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Liesel Baumgart Herrn Gott der Allmächtige hat heute morgen meinen lieben Lebenskameraden, unseren guten Vater, Bruder, Onkel, Schwager, Opa und Schwiegervater, August Wirth ist am 12. Oktober für immer von uns gegangen. Mhm.-Feudenheim, den 13. Oktober 1960 plötzlich und unerwartet zu sich genommen. eee, Ziethenstraße 51 Im Namen der Hinterbliebenen: Luise Baumgart Beerdigung: Freitag, 14. Okt., 14 Uhr, Friedhof Feudenheim. Am 12. Oktober 1960 verstarb im 81. Pensionär, Herr der seit 2. Sein Wirken in bleibendes und ehrendes Gedenken. 15.30 Uhr, Lebensjahr unser Wilhelm Held August 1901 unserem Werk angehörte und ab 1. Oktober 1945 im wohlverdienten Ruhestand lebte. unserem Unternehmen sichert ihm ein BO PP& REUTHER GMBH Die Feuerbestattung findet am Freitag, 14. im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim statt. Mhm.-Feudenheim, den 13. Oktober 1960 Hermann-Löns-Straße 21 Beerdigung: Montag, den 7. Oktober 1960, 14 Uhr, Friedhof Mannheim-Feudenheim. In tiefer rauer: Marie Wirth geb. Gegenwart und Angehörige Oktober 1960, K 4, 14 Worten unserer Heimgegangenen, Frau geb. Lösch gedachten. Hermann-Löns-Strage 32 Max Adam Wir danken allen, die in liebevoller Weise durch die vielen Kranz- und Blumenspenden, durch die musikalische Aus- gestaltung der Trauerfeier und in herzlichen, trostreichen Martha Adam Mhm.-Feudenheim, den 14. Oktober 1960 Im Namen aller Angehörigen: Heimgekehrt vom Grabe meines lieben Mannes, Herrn Victor Rossa danke ich für die Anteilnahme und Blumenspenden aufs herzlichste. Mannheim, den 13. Oktober 1960 * Familien- Anzeigen Hilde Rossa Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18 00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1. 12/13. entgegengenommen. IH„NN“ Von vielen gelesen Aaammeimer MMG ReEN Anzeigen-Abteilung N Bestattungen in Mannheim Freitag, den 14. Oktober 1960 Hauptfriedhof Gentner, Ulrich, Weinheim, Scherrbacher, August, Fratrelstraße 14. Zint, Magdalena, Spelzenstraße 3. Ernst, Gustav, Dalbergstraße 7. Bauer, Rosa, Rüdesheimer Straße 73 Krematorium Keßler, Heinrich, Feudenheim, Am Schelmenbuckel 1 Jelinek, Ferdinand, Waldhof, Staudenweg 13. Ruhbach, Adolf„„ Held, Wilhelm, Waldhof, Westring 52. Friedhof Käfertal Opfermann, Anna, Enzianstraße 59 Friedhof Feudenheim Baumgart, Elisabeth, Feudenheim, Ziethenstrage 51: Friedhof Seckenheim Grabendörfer, Peter, Meßkircher Straße 585 3 vorh. Mannheim Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr 14.00 5 14.30 b 15.00. 2 15.30 8 2 * 2 25 . . . 2 . — . Die Jugend der Welt in Rom und Squaw Valley Herausgegeben von Heribert Meisel und Carl Srompp mit einem Vorwort des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Avery Brundage. MANNHEIMER MORGEN- MANNHEIM- AM MARKTPLATZ Das reich bebilderte Werk Großformat 227 cm, Gesamtumfang 368 Seiten, davon 224 Sei- ten Offsetdruck und 144 Seiten Tiefdruck. Das OLYMPIA-Buch ist elegant mit farbig bedruckten Vorsätzen gebunden. 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Nr. 29 — Schaltung 1.— Da isch her. und Ver. Wenn der K hat, ez , der hier enzenlose sind wir nypb v ekürchten, iel um die cht origi. N Baby in e! Humor und Kla- ar-Komö. enen voll zit. Ulrich Kvolleren Adk ae Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 MANNHEIMERLOKAL NACHRICHTEN(4) MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 Aus dem Polizeibericht: „Englischer Scheck“ War wWertloses Bank formular Ein Engländer hatte sein Motorrad einer Mannheimer Werkstätte zur Reparatur übergeben. Weil die Arbeiten aber eine ge- raume Zeit in Anspruch nahmen, verkaufte er die Maschine an den Inhaber der Werk- statt. Nach einigen Wochen hatte sich der Engländer die Sache jedoch wieder anders überlegt und wollte sein Motorrad zurück- kaufen. Das wurde ihm zugestanden. Als Gegenwert bot er einen englischen Scheck an, den der Geschäftsmann annahm. Als der Scheck aber eingelöst werden sollte, stellte sich heraus, daß er wertlos war. Der Eng- länder hatte lediglich ein gewöhnliches Ein- zahlungsformular einer englischen Bank als Scheck ausgefüllt. Motorrad-Diebe gestellt Einem Polizeibeamten waren zwei junge Leute aufgefallen, weil sie zu nächtlicher Stunde mit einem unbeleuchteten Motorrad fuhren. Als die beiden kurz anhielten, na- herte sich der Beamte, um eine Kontrolle vorzunehmen. Da flüchteten die beiden je- doch und ließen das Motorrad stehen. Einen der Ausreißer konnte die Beamte aber ein- holen; es stellté sich heraus, daß das Mo- torrad auf einem Lagerplatz in der Neckar- vorlandstraße entwendet wurde. Auch der zweite Täter ist inzwischen namentlich be- kannt. Trunkener fuhr„Zick-Zack“ Nach Mitternacht fiel in der Bismarck- straße ein Pkw auf, der in Schlangenlinien fuhr und hin und wieder sogar auf den Gehweg geriet. Der Wagen wurde an- gehalten und dem Fahrer— der offen- sichtlich total betrunken war— eine Blut- probe und der Führerschein abgenommen. Der Wagen wurde sichergestellt. Rentner tot aufgefunden Mieter eines Hauses in Käfertal vermiß- ten seit einigen Tagen einen Mitbewohner und verständigten die Polizei. Die Wohnung des Vermißten wurde geöffnet; der Inhaber — ein 73 Jahre alter alleinstehender Rent- ner— lag tot im Bett. Die Todesursache wird noch festgestellt. Schul- Einbrecher gefaßt Im Juni war ein Unbekannter in die Waldschule in der Gartenstadt eingebrochen und hatte mit Nachschlüsseln Zimmer und Schränke geöffnet. Der Täter, der damals mehrere Geldbeträge erbeutete, konnte jetzt ermittelt werden. Es ist ein 17 Jahre alter Hilfsarbeiter ohne festen Wohnsitz; vor- läufig hat er jetzt eine Bleibe im Landes- gefängnis. Im Fahrstuhl gefangen In einem Haus auf dem Lindenhof blieb plötzlich der Fahrstuhl zwischen dem zwei- ten und dritten Stock stecken. Ein elfjäh- riger Junge war dadurch gefangen. Bis die Berufsfeuerwehr eintraf, konnten ihn jedoch Hausbewohner aus seinem„Gefängnis“ be- freien. Der Fahrstuhl wurde außer Betrieb gesetzt und wird überprüft. Unfall ohne Führerschein In der Dalbergstraße verursachte der Fahrer eines Personenwagens einen Ver- kehrsunfall; als er seinen Führerschein vor- weisen sollte, mußte er jedoch gestehen, daß er noch keinen erworben hat. Verletzte gab es bei dem Unfall nicht. Es entstand nur Sachschaden. Der Wagen wurde sicher- gestellt. Pistole stört Arbeitsfrieden Ein jugoslawischer Arbeiter war mit sei- ner Arbeit in einem Mannheimer Werk nicht zufrieden und wollte seine Papiere zurück. Das wurde ihm verweigert. Aufgeregt rannte der Mann zur Polizei und erkundigte sich, ob er mit einer ihm gehörenden Schreck schußpistole die Papiere„erobern“ dürfe. Er wurde belehrt, daß solche Methoden hier- orts nicht üblich sind. Der Mann gab sich zufrieden und will seine Papiere nun auf „friedlichem“ Wege zurückfordern. Zwei Pkw's zusammengeprallt Auf der Kreuzung Rastatter/ Badener Straße stießen nach 18 Uhr zwei Pkw's 80 heftig zusammen, daß eine mitfahrende Frau verletzt wurde und beide Fahrzeuge erheb- lich beschädigt wurden. Der Sachschaden wird auf 5000 Mark geschätzt. Kleine Chronik der großen Stadt Jahrgang 1941 wird erfaßt Am 2. November Meldebeginn Am 2. November beginnt in Mannheim die Erfassung der Wehrpflichtigen des Geburts- jahrganges 1941. Der genaue Plan ist aus dem Amtsblatt oder aus den Anschlägen im Rathaus, in den Gemeindesekretariaten und den Polizeirevieren zu ersehen. Erfassungs- lokal ist das Polizeipräsidium in L 6, 1, Zim- mer 138 im Erdgeschoß. 0 Stadtwettschreiben im Funk a rr Samstag und Montag Wie bereits berichtet, findet am Wochen- ende im Reiß-Museum das II. Stadtwett- schreiben in Kurzschrift und auf der Schreib- maschine statt. Veranstalter ist die Vereini- gung der Stenografen und Maschinenschrei- ber der Mannheimer Abendakademie(VStMW) und teilnehmen können alle Mannheimer oder in Mapnbeim Beschäftigten sowie alle, die Mannheimer Schulen und Ausbildungs- stätten besucht haben. Ueber 300 Anmeldun- gen, also bedeutend mehr als im Vorjahr, sind diesmal beim Veranstalter eingegangen, der im übrigen einen besonderen Erfolg verbucht: Der Süddeutsche Rundfunk bringt am Samstag bzw. am nächsten Montag in seinem UKR W- Programm in der Sendung „Zeitfunk und Nachrichten aus Baden und der Pfalz“(ab 18.05 Uhr) eine Reportage vom II. Mannheimer Stadtwettschreiben. 0 Landesverkehrsbeirat tagt in Mannheim Am Montag, 17. Oktober, findet in Mann- heim die 18. Sitzung des Landesverkehrs- beirats beim Innenministerium Baden- Württemberg statt. Der Landesverkehrsbei- rot behandelt dabei Fragen des kombinierten Güterverkehrs auf Schiene/ Straße Hucke- Pack-Verkehr) und der Binnenhafenwirt- schaft in Baden- Wüttemberg. Im Anschluß an die Sitzung findet im Kasino des Hauses Oberrhein eine Pressekonferenz statt. Umfangreiches Programm des Stadtjugendring es Der Stadtjugendring befaßte sich dieser Tage im DAG-Haus mit den Vorbereitungen des Herbst- Winter-Arbeitsprogrammes. Die Mitglieder stimmten dabei einem Aufnahme- antrag der Landjugend zu. Im künftigen Arbeitsprogramm finden sich verschiedene allgemeininteressierende Themen, So soll in Wochenendtagungen das Thema„Jugend und Alkohol“ behandelt werden. Lorenz Knorr wird in einem Referat über Pädagogik im Zeltlager sprechen. Dabei wollen Dr. Schreeb und Dr. Dannemann als Vertreter der evangelischen und katholischen Jugend des Bundesgebietes anwesend sein. Dieses Wochenendseminar soll gleichzeitig eine Be- gegnung zwischen Jugendleitern verschie- dener Verbände vermitteln. In weiteren Vor- trägen kommt das Thema„Unbewältigte Vergangenheit“ zur Sprache; das Ost-West- Institut und die Bundeszentrale für Heimat- dienst werden hier eingeschaltet. Auch das Problem„Unterentwickelte Länder“ steht auf dem Tagesprogramm. Auf nächstes Früh- jahr wurde der Besuch des Stadtjugendrin- ges in Berlin- Charlottenburg verlegt. Im kommenden Sommer will der Stadtjugend- ring ein Arbeitszeltlager zur Pflege eines Soldatenfriedhofes im Elsaß einrichten. Ge- dacht ist an ein vierzehntägiges bis drei- wöchiges Lager in St.-Marie-aux-Mines (Markirch), 22 Kilometer westlich von Selestat(Schlettstadt). h- Politik für Unterprimaner Vorträge und Diskussionen Die Arbeitsgemeinschaft„Der Bürger im Staat“, Zweigstelle Nordbaden, lud die Unter- prima des Mannheimer Tulla-Gymnasiums zu zwei politischen Tagungen in das Vereins- haus des Ruderelubs Mannheim ein. Unter der Leitung von Gerichtsreferendar Hans- Hermann Waitz, Heidelberg, wurden drei gemeinschaftskundliche Themen behandelt. Zuerst referierte Eckhard Kühnert, Heidel- berg, über„Die politische Erziehung in Ost und West“. Anschließend diskutierten die aufgeschlossenen Unterprimaner in zwei Gruppen, Wobei E. Kühnert noch Ausfüh- rungen über die politische Beeinflussung im kulturellen Leben der Sowjetzone hinzufügte. „Die deutsche Spaltung im Lichte des Ost- West-Konflikts“ war Inhalt des Referats von Herrn Hans-Hermann Waitz am Nachmittag. Rechtsanwalt Günther Lubich, Viernheim, sprach am zweiten Tag über„Jugend vor Ge- richt“. Die Frage:„Wie ist einer Ausweitunng der Jugendkriminalität entgegenzutreten?“ war Mittelpunkt einer zweistündigen Aus- sprache. Fazit der Diskussionen: Dem Pro- blem kann nicht durch erhöhte Strafandro- hung entgegengewirkt werden, vielmehr müsse man versuchen, die moralischen und ethischen Werte im jugendlichen Menschen zu wecken. Helu Energie-Programm der SPD angekündigt Dr. Ratzel sprach vor Gewerkschaftlern über Energiewirtschaft In einem Referat„Energiewirtschaft auf neuen Wegen“ zeigte erster Bürgermeister Dr. Ratzel vor der Fachabteilung Energie der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr die Entwicklung der Energie- wirtschaft in Europa auf. Er forderte eine sinnvolle Anpassung der Energiewirtschaft an die gegebenen Verhältnisse. Das gelte be- sonders für die Kohlenindustrie, die ihre Be- deutung als Energiequelle behalten müsse und werde. Das könne jedoch nur durch energische Automatisierung und Rationali- sierung erreicht werden. Die Weltförderung des Erdöls sei in den letzten Jahren rapid gestiegen. Achtzig Pro- zent der Erzeugung in der westlichen Welt würden von sieben Oelkonzernen kontrolliert, die auch Transport und Produktion beherr- schen und damit zu einem politischen Macht- faktor ersten Ranges geworden seien. Für die Zukunft berge diese Tatsache nicht ernst genug zu nehmende Gefahren in sich. Heute schon werde der Oelpreis in den westlichen Ländern von diesen Konzernen bestimmt. So liege der Heizölpreis in Deutschland bei 126 DM, während der Weltmarktpreis bei 200 DM liege. Das sei ein Kampfmittel der Konzerne gegen die deutsche Steinkohle. In den letzten zwei Jahren sei die Raffinerie- erzeugung um das Dreifache gestiegen, was aber nicht habe verhindern können, daß das Erdgas in Amerika das Oel bereits ver- dränge. Das Rhein-Main-Neckar-Gebiet wird nach der Ueberzeugung Dr. Ratzels bereits in Wenigen Jahren mit Erdgas aus der Sahara Versorgt. Ein sich über das ganze Bundes- gebiet erstreckendes Ferngasnetz werde be- Gestern nachmittag im Landtag: Den Tabakbauern soll geholfen werden Mannheimer SPD- und CDU-Abgeordnete fordern rasche Hilfsmaßnahmen Die Abgeordneten Kimmel(CDU-Mann- heim), König FDP/DVP) und Angstmann (SFPD-Mannheim) begründeten am Donners- tag im Landtag ihre Anträge, in denen Hilfs- maßnahmen für die von der Blauschimmel- krankheit betroffenen Tabakanbaubetriebe gefordert werden. Sie erklärten übereinstim- mend, entscheidend sei, daß die Tabak- bauern bald wüßten, mit welcher Hilfe sie rechnen könnten, da sich danach der weitere Anbau und die Pilanzung richten würden. Die Anträge wurden sämtlich zur raschen Weiterberatung an die Fachausschüsse ver- wiesen. Landwirtschaftsminister Eugen Leib- fried äußerte dazu, die Blauschimmelerkran- kung dürfe auf keinen Fall zu einem wei- teren Rückgang des beimischen Tabak- anbaus führen. Zur Zeit gebe es in Baden- Württemberg nur noch 20 000 Betriebe in 398 Gemeinden. Die Zahl habe sich inner- halb von drei Jahren um 7000 vermindert, die Anbaufläche von 5000 auf 3000 Hektar. Es müßten Maßnahmen getroffen werden, um den Tabakbau wieder zu stärken. Eine schnelle Hilfe sei unbedingt erforderlich, damit vorbeugende Maßnahmen ergriffen Werden könnten. Ein Ersatz von 50 Prozent der Schäden, wie er in dem SPD- Antrag gefordert werde, würde Kosten in Höhe von 16 Millionen DM erforderlich machen. Der Minister gab bekannt, daß bei der jüngsten Tabakeinschreibung in Heidelberg am 6. Oktober insgesamt 20 100 Zentner Tabak aufgeboten worden seien, und zwar 16 700 Zentner Schneidgut aus 58 Gemeinden und 3400 Zentner Zigarrengut aus sechs Ge- meinden. Die Rückgänge gegenüber 1957 betragen bis zu 50 Prozent. Allein aus die- sen Zahlen sei ersichtlich, wie erheblich der Schaden sei und wie dringend die Hilfs- maßnahmen zur Erhaltung des Tabak- anbaues im Lande notwendig seien. reits geplant. Dieses Netz müsse aber von den Konzernen unabhängig sein. Dr. Ratzel glaubt, daß die Atomenergie in nicht mehr ferner Zukunft zu wirtschaft- lichen Bedingungen ausgewertet werden könne. Um das zu erreichen, müsse viel mehr als bisher für die Kernforschung getan wer⸗ den. Die nicht geringen finanziellen Risiken müßten vom Bund übernommen werden, da die Privatwirtschaft nicht im ausreichenden Maß dazu in der Lage sei. Diese Risiken seien aber im volks wirtschaftlichen Interesse not- wendig. Dr. Ratzel kritisierte in diesem Zu- sammenhang scharf die Energiepolitik der Bundesregierung und kündigte ein Energie- Programm der SPP an, an dem er selbst mit- gearbeitet hat. Zuvor hatte Gewerkschaftssekretär Otto Frey die Erdgasgewinnung in Frankreich ge- schildert. Als wichtigste Energiequelle des Landes gelte heute das Erdgasgebiet von Lacq in Südfrankreich. Es habe zur Entwicklung großer Industrien entscheidend beigetragen. Die Arbeits- und Wohnbedingungen in dem Gebiet bezeichnete Otto Frey als gut und beispielgebend. Ho Bei Weinheim: OEG erfaßte Tanklastzug Nur Sachschaden Gegen 15 Uhr erfaßte gestern ein fahr- planmäßig aus Heidelberg kommender OEG- Zug an der Kreuzung am Ortseingang von Weinheim einen Tanklastzug. Der mit Heiz- 61 aufgefüllte Lastzug hatte sich verfahren und wollte auf einem Feldweg wenden; der Fahrer bemerkte bei diesem Manöver nicht den näherkommenden OEG-Zug. Der Laster wurde zur Seite gedrückt und rutschte in den Graben, wo er umkippte. Der Fahrer konnte unverletzt aussteigen und auch der Wagen führer des OEG-Zuges konnte seine einge- drückte Plattform unverlezt verlassen. Wäh- rend die Mannheimer Feuerwehr den Tank- zug wieder aufstellte— nachdem das Heizöl in einen anderen Zug umgepumpt war— erhielt die OEG den Verkehr durch Omnibus- Pendelbetrieb aufrecht. Sto Berufsberater wollen werben für Binnenschiff fahrt In den nächsten Monaten soll eine inten- sive Werbung für den Binnenschiffahrtsnach- Wuchs erfolgen. Zu diesem Zweck beabsich- tigt das Arbeitsamt Duisburg, das sämtliche Fragen, die mit dem Binnenschiffahrtsnach- wuchs zusammenhängen, bearbeitet, die Be- rufsberater für eine Tagung am 20. bis 21. Oktober nach Duisburg-Ruhrort einzuladen. Hierfür kommen die Berufsberater der Stütz- punkte Hamburg, Bremen, Leer, Würzburg, Der Qualität wegen Koblenz und Mannheim in Frage. Auf dieser Tagung will man nicht nur die Zu- sammenarbeit der Stützpunkte untereinander festlegen, sonder auch geeignete Werbemaß- nahmen für den Binnenschiffahrtsnachwuchs besprechen. H. W. Tennissaison zu Ende Anlagen schließen Die städtischen Tennisanlagen im Stadion, am Pfalzplatz auf dem Lindenhof und im Herzogenriedpark werden am Sonntag, dem 23. Oktober, 19 Uhr, geschlossen. Die für diese Saison gelösten Zehnerkarten müssen bis zu diesem Zeitpunkt abgespielt werden, da sei sonst ihre Gültigkeit verlieren. 0 Terminkalender Abendakademie- Veranstaltungen am 14. Ok- tober: Volksbücherei Sandhofen, 20 Uhr: Er- Wächsene und die qugend Dr. J. Schacht). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 14. Oktober, 16 bis 18 Uhr, Arbeitsgemein- schaftsraum: Probleme und Grundlagen des Rechtschreibeunterrichts Dr. H. Maier); 15 bis 17 Uhr, Fotolabor: Grundlagen der Fotografie und Labortechnik(H. Rösch); 15 bis 17 Uhr, Studio: Technische Ausbildung an Tonfilm- geräten— I. Kurs(F. Galfe, W. Walz). DVS: 14. Oktober, 19.15 Uhr, Windeckstraßge Nr. 104-106:„Der Schweißingenieur“(Arb.-Gem. Schweiß ingenieure und Schweißer). VDI/AHT: 14. Oktober Werksbesichtigung der Firma Fulmina Industrieofenbau in Edingen; Abfahrt 13.48 OEG Kurpfalzbrücke. Boxer-Klub e. V. Sitz München, Gruppe Mannheim-Ludwigshafen: 14. Oktober, 20.30 Uhr,„Wiener Wald“, P 7, 15, Klubabend. Interlanguage- Club(alle Sprachen): 14. Ok- tober, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 9-10, Zusammenkunft. Filmelub Mannheim-Ludwigshafen: 14. Okto- ber, 20 Uhr, Kulturhaus Ludwigshafen:„Der Reisende ohne Gepäck“. Jungbürgertreffen am 14. Oktober um 20 Uhr im Musensaal des Rosengartens. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 14. Oktober, 18 bis 20 Uhr, Sickinger- Schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Fotografische Gesellschaft: 14. Oktober, 20.00 Uhr, Kolpinghaus, Bericht über Photokina Köln, Besprechung der Bildschau Köln. FDP: 14. Oktober, 20 Uhr, MA-RU-BA-Gast- stätte. Feudenheimer Straße 2, Unterhaltungs- abend. Kneipp-Verein: 14. Oktober, 19.30 Uhr, Sik⸗ kinger- Schule, U 2(Mittelbau, 2. Etage, Eingang Mädchenschule), Belehrungs- und Aussprache- abend mit praktischen Anweisungen. Bundesluftschutzverband: 14. Oktober, 20.00 Uhr, N 7, 13-15, Rettung und Erste Hilfe. Kleintierzuchtverein Gartenstadt- Neueich- wald: 14. Oktober, 19.30 Uhr, Siedlerheim, Mar- ker Querschlag, Mitgliederversammlung, Sit- zung des Kreisverbandes für Rassegeflügel, Tier-Besprechung. Christliche Gewerkschaft des Post- und Fernmeldepersonals(Berufsverband des tech- nischen Gewerkschaftsbundes Deutschlands): 14. Oktober,„Rheinhäuserhof“, Seckenheimer Straße, 20 Uhr, Bericht über ersten Gewerk- schaftstag in Nürnberg. Verband deutscher Soldaten(Vds): 14. Ok- tober, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäu- serstraße 8, Filmvortrag über Herbstübungen der Bundeswehr. Verband der Hundefreunde— Kreisverband Mannheim-Ludwigshafen und Umgebung: 14. 10., 20 Uhr, Rheincaféè(Lindenhof), Delegierten versammlung. Wir gratulieren! Paul Bauer, Mannheim- Neckarau, Katharinenstraße 41, vollendet das 75. Lebensjahr. Die Eheleute Berthold Knaus und Katharina geb. Bissinger, Mannheim, Bür- germeister-Fuchs-Stranße 6, können silherne Hochzeit feiern. In der 292. Nennloslotterie der Südd. Klas- senlotterie wurde die Nennlosnummer 044 019 gezogen. Es entfielen auf die Gewinnklasse 1 kein Gewinner, der Betrag wird der 1. Ge- winnklasse der 293. Nennloslotterie zu- geschlagen. 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Ol- Ofen Sasse EIN ZELHAN OEL „fattersalll Seite 10 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUUDESLINDERN Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 Isotopen- und Strahlenchemie vor großer Zukunft Erste technische Tagung des„Deutschen Atomforums“: Wissenschaftliche Referate über die Bedeutung der Isotope Von unserem Korrespondenten Ernst H. Haux, Deutscher Forschungsdienst Karlsruhe. Wenn die Chemie es bisher mit„nur“ 92 Elementen oder Grund- bausteinen zu tun hatte, aus denen sich die ganze Mannigfaltigkeit der natürlichen und künstlichen Verbindungen zusammensetzt, so hat diese ungeheure Vielfalt seit kaum zwei Jahrzehnten eine weitere Steigerung erfahren. Seit der Entdeckung der künstlichen Umwandlung von Elementen und der Spaltung schwerer Atomkerne hat sich jene Zahl 92 auf etwa das zehnfache vermehrt— um jene Elemente nämlich, die man„Isotope“ nennt. Sie besitzen zwar die gleiche Kernladung und zeigen somit je- Weils gleiches Chemieverhalten, aber sie unterscheiden sich in der Masse und zu- meist auch darin, daß sie allmählich— in sehr unterschiedlichen Zeitspannungen— radioaktiv zerfallen. Im selben Maße unterscheidet sich auch die Arbeit des Iso- topen- oder„Kernchemikers“ von den Aufgaben der herkömmlichen Chemie. Jener radioaktive Zerfall führt einesteils zu einer wahren Kette von Elementverwandlun- gen— wodurch wiederum Produkte von andersartigem chemischen Charakter ent- stehen—, andererseits ist gerade die Strahlung ein untrügliches Zeichen für die An- wesenheit einer solchen instabilen Atomsorte, und ihr Nachweis ist viel empfindlicher, als jede übliche chemische Analysenmethode. Strahlen können wiederum auch ihrer- seits die Elemente verwandeln, können Stoffe„aktivieren“ und neue Kombinationen bauen, die zu ungeahnten wissenschaftlichen und technischen Anwendungen führen. Ueber die gegenwärtigen Möglichkeiten und die kaum übersehbare Zukunft auf die- sem Gebiet unterrichteten eine Reihe von Fachvorträgen, die auf der ersten tech- nischen Tagung des Deutschen Atomforums in Karlsruhe die besondere Aufmerksam- keit der mehr als 800 Teilnehmer gefunden haben. Seitdem die rasche Entwicklung der Kern- physik zur Gewinnung von sehr intensiven Quellen radioaktiver Strahlen geführt hat, ist die Forschung— und mit ihr auch die Technik— bestrebt, mehr und mehr Kennt- nisse über die Wirkung der verschiedenen Strahlen auf Materie zu sammeln. Etwa vier Fünftel aller strahlenchemischen Reaktionen werden, wie Professor A. Henglein(Hahn- Meitner-Institut für Kernchemie, Berlin- Wannsee) erklärte, durch Einfang oder Aus- dehnung von langsamen Elektronen, also durch Ionisation, hervorgerufen. Man kennt heute eine Vielzahl solcher radiochemischer Elementarprozesse, die z. B. für laborato- riumsmäßige Synthesen mitunter sehr nütz- ifuge soll es möglich sein, ver- hältnismäßig billig das als Ausgangsmaterial für die Atombombe benötigte Uran 235 von Uran 238 in Form des Fluorids zu trennen. Die Methode õnnte praktisch jede„technisch fort- gesckrittene Nation“ in die Lage versetzen, Atombomben ohne große finanzielle Aufwen- dungen Reraustellen. AP- Bild Mit dieser Zent lich, für die großtechnische Auswertung je- doch meist noch zu kostspielig sind. Selbst in den USA gibt es 2. Z. nur ein einziges relativ kleines Unternehmen, das sich mit der Verwendung strahlenchemischer Reaktionen für spezielle chemische Zwecke, etwa für die Kondensation und gegenseitige Vernetzung organischer Verbindungen zu neuen Kunst- stofken mit verbesserten Eigenschaften, be- schäftigt. So konnte beispielsweise die Tem- peraturfestigkeit von Polyaethylen— etwa in Form von Babymilchflaschen und anderen Gefähen— bedeutend erhöht werden. Andere harte und glatte Kunststoffe präpariert man durch Bestrahlung zur besseren Aufnahme von Farbstoffen, Bemalungen und Metall- belägen. Der Effekt der Absorption, d. h. der teilweisen Aufnahme von Strahlung durch den Stoff, kann mit großem Vorteil für Ana- lysenzwecke benutzt werden, wenn es sich darum handelt, den Schwefelgehalt einer Reihe von niedrigsiedenden Kohlenwasser- stoffprodukten möglichst rasch und ohne übermäßigen Aufwand zu bestimmen. Der Physiker Dr. Lothar Wiesner(Institut für Erdöl forschung, Hannover) berichtete in Karlsruhe von einer bemerkenswerten neuen Methode, die unterschiedlichen Absorptions- querschnitte der Elemente für Kernstrah- lung zu einer fortlaufenden, exakten quanti- tativen Analyse zu benutzen. Auch die Be- stimmung des Wasserstoffgehalts in organi- schen Gemischen geschieht auf diese fast elegante Weise. Einen viel breiteren Raum in Forschung und Praxis nehmen aber heute die selbst- strahlenden Isotope oder„Radionuklide“ ein. deren Verwendungsmöglichkeiten etwa in Wissenschaft und Technik, Medizin, Biologie und Landwirtschaft schon heute fast legion Sind. Die Bedeutung dieser Isotopenanwen- dungen, so betonte nachdrücklich Dr. Hans Goette Leiter des radiochemischen Labors der Farbwerke Hoechst, Frankfurt), gebt weit über den rein wirtschaftlich erfaßbaren Nutzen hinaus. Während dieser sich ledig- lich in gewissem Ausmaße als Einsparung von Löhnen, verminderter Verlust an Roh- stoffen, als Produktionserhöhung oder dgl. errechnen läßt, wird man eine Unzahl von Forschungsergebnissen und beispielsweise auch medizinisch- klinischen Erfolgen nicht mit nüchternen Zahlen belegen können. Aus der bunten Fülle dieser Anwendungen von radioaktiv„markierten“ Elementen nannte Goette z. B. die Untersuchung des Verbleibs von Düngestoffen in Nahrungspflanzen, dicken- oder verschleißmessungen in der Industrie, verfahrenstechnische Kontrollen und laufende chemische Analysen, die in den Herstellungsprozeß selbst nicht einzugreifen brauchen. Eine besondere Stellung nimmt das schwach radioaktive Kohlenstoffisotop C-14 ein, weil dieses Element— wie viel- leicht nur noch der instabile„überschwere“ Wasserstoff, das Tritium— vor allen ande- ren dazu geeignet ist, zur Aufklärung von Reaktionsabläufen in organischer Substanz. etwa bei Umlagerungen und Synthesen, Ab- baureaktionen und Spaltungen, schlieglic auch zum Nachweis einzelner molekularer Strukturen zu dienen. Vor allem in der Bio- chemie, so bedeutete Professor F. Weygand (München), konnte die Entstehungsweise sehr vieler Naturstoffe mit Hilfe von C-14- markierten Vorläufern geklärt. ja sogar einigermaßen exakte Altersnachweise be. vor geschichtlichen Funden geführt werder Vom Standpunkt der ärztlichen Wissen- schaft besonders bedeutungsvoll ist die Un- tersuchung von Stoffwechselvorgängen mit Hilfe einiger dafür geeigneter„Leitisotope“, über die Dr. B. Duhm(Wuppertal-Elberfeld) berichtete. Seit langem suchte hier die For- schung nach wegen, um das weitere Schick- sal eines eingenommenen oder-gespritzten Arzneistoffes im Organismus zu klären, bei- spielsweise seine Resorption im Magen- Darm-Trakt. Die Messungen der(allerdings ganz un- schädlichen) Aktivitäten solcher, an bestimm- ter Stelle des Moleküls markierten Verbin- dungen zeigte, daß die Aufnahme in den Körper fast ausschleißlich im Dünndarm ge- schieht, während praktisch alle Aktivitäten den Magen und Dickdarm ungehindert pas- sieren. Die Untersuchung des Verbleibs solcher Nuklide in einzelnen Organen(wie Leber, Niere, Nebenniere) ergab, daß besonders in den Nebennieren, aber auch im Großhirn und in den Gonaden der Versuchstiere— hier: Ratten— eine Ansammlung von Ak- tivitäten zu beobachten ist. Es wurden auch Auskünfte über den Verbleib von Medika- menten in den Schleimhäuten gewonnen, doch ist vor allem die Frage, an welcher Stelle die pharmazeutisch wirksamen Ver- änderungen(der„Metabolismus“) einsetzen, noch immer schwer zu beantworten. Viel- leicht haben es da die Forscher etwas leich- ter, die sich mit der Anwendung von Tritium für Markierungszwecke in der organischen und Biochemie beschäftigen: die Darstellung der fraglichen Verbindungen ist bequem, der Wasesrstoff spielt als Molekülbaustein über- all eine Rolle, der„Isotopeneffekt“ ist ge- rade hier besonders groß, und die Strahlung selbst so gering, daß sie auch in empfind- lichsten Organismen nicht störend wirken kann. Die Meinung vieler Forscher geht heute schon dahin, wie Dr. H. Simon(Mün- chen) erklärte, daß das Tritium vermutlich einmal das meistverwendete Isotop über- haupt sein wird. Bei allen diesen, zum Teil imposanten Aussichten, welche die Anwendung der Isotope und die Strahlenchemie ganz allge- mein bietet, nimmt es doch wunder, daß die Deutsches Atomforum in Karlsruhe Ueber soo Wissenschaftler aus der Bundesrepublik und mehreren Ländern Europas nah- men an der ersten technischen Tagung des Deutschen Atomforums in Karlsruhe teil. Die dreitägige Veranstaltung sollte den Wissensstand der deutschen Kernchemie und technik aufzeigen und Antwort auf die Frage geben, ob die Bundesrepublik auf diesen Gebieten schon den Anschluß an das Weltniveau gefunden kat.— Unser dpa-Bild zeigt Professor Dr. Weiß(Butzbach) bei seinem Vortrag über„Dehontaminierung von Wasser in atom- technischen Anlagen“. Links unten in der ersten Reihe der Zuhörer von links Dr. Deder- böcke(München), Prof. Hardt(Essen). Entwicklung auf diesem Gebiet gerade in Deutschland noch längst nicht den Stand er- reicht hat, der hier notwendig scheint. Die vielfältigen Schwierigkeiten der Strahlen- chemie bei uns sind einmal durch den Man- gel an qualifiziertem Personal, durch die höheren Kosten und nicht zuletzt auch da- durch bedingt, daß es— nach den Worten von Professor Karl Erik Zimen Berlin- Wannsee)— an der gut eingespielten Grup- penarbeit der Forscher untereinander fehlt. In der ganzen Bundesrepublik gibt es heute erst an fünf Hochschulen— in Berlin, Karls- ruhe, Köln, Marburg und München— kern— chemische Institute, in denen man an solchen Problemen arbeitet. Hier bedarf es vordring- Iich einer tatkräftigen Förderung der Isoto- penforschung und besonders auch der„hei- gen Chemie“, der Auswertung jener stoff- lichen Wandlungen, die sich bei der Kern- spaltung im Reaktor vollziehen, Die Karls- ruher Tagung des Deutschen Atomforums hat gerade von der Wichtigkeit dieser For- schungen ein eindrucksvolles Bild geliefert. Erstes deutsches Atom- Forschungsschiff ... Voraussichtlich 1964 fertig/ Finanzierung durch Euratomꝰ Hamburg. Ein Fünfjahresprogramm für die Entwicklung eines Schiffsreaktors und den Bau eines ersten Atomforschungsschiffes ist von Vertretern der vier norddeutschen Küstenländer und das Bundesatomministe- rium auf einer Sitzung in Hamburg beschlos- sen worden. Das Finanzierungsprogramm umfaßt rund 70 Millionen Mark. Nach den Forschungsarbeiten der Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Geesthacht bei Hamburg, die einen organisch- moderierten Reaktor entwickelt, könnte das erste Atom- Forschungsschiff bis zum Jahre 1964 fertig Sein. Wie ein Sprecher der Hamburger Wirt- schaftsbehörde mitteilte, erwartet die Ge- sellschaft für Kernenergiever wertung, daß sich auch die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) an der Finanzierung des Schiffs- reaktors beteiligt. Bereits vor einigen Mo- naten habe sich eine Euratom- Delegation davon überzeugt, daß die Forschungsarbei- ten in Geesthacht am weitesten von allen westeuropäischen Vorhaben fortgeschritten seien. Eine endgültige Entscheidung über eine Beteiligung von Euratom wird nach Angaben des Hamburger Sprechers in Kürze fallen. Das Bundesatomministerium habe sich bereit erklärt, von den nach Ab- zug der Beteiligung von Euratom verblei- benden Kosten 60 Prozent zu übernehmen. Das Finanzierungsprogramm schließt auch die Betriebskosten für das Atomschiff wäh- rend des ersten Jahres ein. In Fußgängergruppe gerast Flensburg. Ein schwerer Verkehrsunfall forderte in Flensburg ein Menschenleben. Weitere drei Personen wurden schwer ver- letzt. Nach Mitteilung der Polizei fuhr ein Lieferwagen aus bisher unbekannter Ur- sache plötzlich auf den Bürgersteig und in eine Fuhßgängergruppe. Dabei wurde eine 71 jährige Frau auf der Stelle getötet, wäh- rend drei weitere Fußgänger schwere Ver- letzungen erhielten. Der Fahrer blieb unver- letzt. Liebe aui den ersten VNlick Elasti-Chic .. und wie er Cop 8 bad C in weiß gd schwWotz 8 klosti· chie ps 5 in weiß ugd schWẽ n? Die neue Böstenform mit V-Teilung Die bewegliche Achse (Durch Patent geschötzt) Elegantes Spitzen- Vorderteil Vollelastischer Rücken KRONITI DIE FIGUR Fellleibigkeit ist unschön, lästig und naturwidrig! trinken Sle doch 4 den fettzehrenden Bus ee er entschlackt b. hebt das Wohlbefinden. 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Ein furchtbares Ende hat die 14 Stunden im eiskalten Wasser, bis ihn ein a1, 175 5. ern. Da die Preisgestal- senkirchen wurde mit zwei Jahren, der 43 heimliche Segelpartie von vier Patienten des Suchboot der Wasserpolizei am Mittwoch be- 17 65 1 15 8 8. keine Ein- Jahre alte Handelsvertreter Heinrich Schul- 5 Lungensanatoriums Wernhardsberg(Land- wugßtlos bergen konnte. Die Polizei hatte mit 25„ 85 5 1 VLCVVFFVVVVVVVVV 8 9 kreis Wasserburg) auf dem Chiemsee genom- Scheinwerfern die ganze Nacht nach dem ge- 1„ 55 5 3 8 e e e Anden eee, 5 In einem Jahr men. Zwei der Segler ertranken nach dem kenterten Boot gesucht, fand es aber erst in 1d 7 de. 3 ci Getsneen Keinrich Baum aus Solinsen e 50 000 Betten mehr EKentern des Bootes auf dem Weitsee, einem den frühen Morgenstunden. Die Leichen der 1 5 1 1 8 3 8 5 110 N gelänenis Berkrärt k Wee e das 8 5 a 5 5 Teil des Chiemsees, während die beiden beiden Ertrunkenen konnten noch nicht ge- 3FF—ñ1l tive und Pessive Wahlrecht und die Engen 185 Bad Dürkheim. Auf einer Pelegiertenver- anderen sich nur mit äußerster Anstrengung funden werden. Nach Berechnungen des Ministeriums zur Bekleidung öffentlicher Aemmter für drei 1 8 sammlung in Bad Dürkheim, an der Ver- nach mehreren Stunden retten konnten. Jahre aberkannt. Vier Kraftwagen, mit denen 18 1 treter des Hotel- und Gaststättenverbandes 5„ sie illegales Agitationsmaterial und die kom- 1 aus der ganzen Bundesrepublik teilnahmen, 8 8 das.. 1 d 8 B h 5 munistische Parteizeitung„Freies Volk“ im 185 rotestierte Präsident Willy Pauly(Stuttgart) m Donnerstag mitteilte, halten 8 8— Bundesgebiet verteilt hatten, wurden ein- 0 er ein 8 3 Patienten am Dienstagnachmittag ohne Er- n er ann eingeschlafen 3 ei i Ji„ laubnis aus dem Sanatorium entfernt und; 5 8 l 1 2 forderte ihre baldige Beseitigung. Er machte lanbals alls d. 5 Westberliner Polizeiinspektor in die Fa Alle drei Angeklagten hatten es in den 8 terner auf die Erhöhung der Bettenzahl um j e e ee e vergangenen Jahren von unselbständigen 5 f 4 3 5 N 2 5 5. 5 1 5 5 1s. N im 1 1 5 ein 22jähriger Metzger aus Freilassung er- Berlin. Unter dem dringenden Verdacht machte der Inspektor Angaben über seinen*** 8 on ms Jahr aufmerksam und auch darauf, da as trank bereits nach 200 Metern, als er den landesverräterischer Beziehungen zum öst- Arbeitsbereich. Er wurde zunächst nach West- 5 18185 artei 7 f ö. Gastgewerbe trotz erheblichen Personalman- versuch machte, zum Ufer zu schwimmen. lichen Staatssicherheitsdienst und der Ver- berlin entlassen jedoch wurde ihm aufgetra- ee, rt. gels große Aufgaben wie Eucharistischer d Ange- letzung der Amtsverschwiegenheit ist in gen, am 27. September erneut in Ostberlin let en en een Hatte ein ines Kongreß, Passionsspiele u. a. m. meistern Sil Westberlin ein 58jähriger Polizeiinspektor zu erscheinen. Als„Pfand“ wurde ein Teil. die Sicherunsso rens des Bundes 5 5 5 5 3 gegen- terten Boot es e 3887 5 Sie des Kraftverkehrsamtes verhaftet worden. seiner Akten einbehalten. Nach seiner Rück- 5 8 55 ee e e wärtig is rbeitskräfte. Die l i a 55 kehr aus dem Sowjetse bei der„Aktion Sendepause“ einen Teil des JJ 8 5 ihn die Kräfte, und auch er Der Beamte hatte nach Darstellung der spektor 18 1 +ʒ;; illegalen kommunistischen Parteiapparates von ungefähr 15 Prozent des Umsatzes auf 5 Polizei am 23. September entgegen den Be- fall. Er fuhr am 27, September nach Ost- aufrollten. Schm. 22 bis 25 Prozent gestiegen ist, bezeichnete Während sich als einziger ein 23jähriger skimmungen Aktenmaterial über die Neu- berlin, mußte dort eine Spitzelverpflichtung 3 Pauly als besonders bemerkenswert. Damit mit übermenschlicher Anstrengung nach fünf zulassung von Kraftfahrzeugen aus seiner unterschreiben und erhielt den De In der Badewanne ertränkt 8 zeichne sich eine Entwicklung ab, die er- Stunden schwimmend ans Ufer retten und Dienststelle mitgenommen, um es in seiner„Alfred“. Dann wurden ihm 14 Kraftfahr- Goslar. In der Badewanne hat eine 5 warten lasse, daß in Zukunft ein Arbeits- Passanten an der Autobahn München Salz- Wohnung weiterzubearbeiten. Auf der Heim- zeugkennzeichen mit dem Auftrag benannt, 34 Jahre alte Ehefrau in Goslar, die ihr 111 verhältnis im Hotel- und Gaststättengewerbe burg aufmerksam machen konnte, klammerte 3 n 1. 8 wurde 5 die Namen der Kraftfahrzeughalter ausfindig viertes Kind erwartete, den Tod gefunden. . wieder größere Anziehungskraft gewinne. sich der vierte und letzte Schiffsbrüchige, ein 5 Wietkone von Volkspolizisten geweckt zu machen. Der Polizei-Inspektor führte die- Sie wurde von ihrem Ehemann, dem 38 Jahre 2 5 W 36jähriger Mann, am Boot fest und schnallte un Beamten des Ministeriums kür Staats- sen Auftrag jedoch nicht aus, sondern erstat- alten Bundesbahnwerkführer, Günther Hem- 885„Sch. sich mit einer Segelleine an. Er lag über sicherheit übergeben. Bei seiner Vernehmung tete seinen Vorgesetzten Meldung. pel, ertränkt. en. Ach ih-„* Odbury- SCHOKOTADE S SRAM 50 PFEN NIS 10% 8 2 5 2 O* fall* ell. 5 4 2 5 5. 5 3 8 blE EIN 2 5— 8 e 0 noBBY HABEN 5 0 8 10 l 1 8 . 5 Jedes Vergnũgen und auch 8 5 er- 2 5 5— 8 jede Arbeit Wird schöner 5 5 — 1* — 5 durch Qdbury! Eine wo. 8 i 85 8 tuende und Wohlschmeckende 2. D* b 8 Unterbrechung bel allem, 2 8 2 2 2 5 8 85 2 5 gedienung— ideul vereinfacht! 5 e Se ton. 8 155 Und dazu eine Bildquclität, an der Sie Ihre helle 8 5 0 0 5. Freude haben Werden— das ist der neue IFlk-— 8 0 SplE GEL. UHf- vorbereitet, Kanalskalo, Programm-— 8 Wechsel- und Bildgrößen- Automatic, Goldkonfakt- 2. köstlich 5 8 8 f der 5 8 Kandlwähler, PCC 88, Gehäuse mittelbraun o sahnigl 5 O 2 ** — 2 2 2 . „ NMEINDECKEN berntelungen backen berhen 0 ö 0 nscher BausTAbECK EU. FEgrigrgltk o OSRAM-LLampen 8 5—— Hause am Ring für 85, DM und Wünsch. Im. 2 45 71 2 1 ö Baufortschritt Herrichtungskosten, 2. 1. 12. zu durch Qualitat 8 85 geregelt Arbeitsz. u. Wohnmöglk. Möbl Zi. u. Whg. vm. Im. 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Der 26jährige Willi Affeld hat am Donnerstag vor dem Bonner Schwur- gericht gestanden, den tödlichen Schuß auf den 45jährigen Landwirt Albert Giffels aus Arzdorf abgegeben und damit aus purer Freude am Schießen sieben unmündigen Kindern den Vater genommen zu haben. Auf die Frage des Gerichtsvorsitzenden, Landgerichtsdirektor Dr. Herbert Schulz- Pflugbeil, was er sich bei Abgabe des Schus- ses gedacht habe, antwortete Affeld mit unbewegtem Gesicht und klarer Stimme:„Ich wollte den Mann erschrecken, da habe ich abgeschossen.“ Nach kurzer Atempause fügte er hinzu:„Es war nicht meine Absicht, auf den Mann zu schießen. Es war mir nicht bewußt, daß der Lauf des Gewehrs auf den Mann gerichtet war.“ Affeld macht seine Aussage im Zuge der Vernehmung des Gangstertrios— der Ge- brüder Willi und Fritz sowie ihres Vetters Heinz Affeld— durch das Schwurgericht über den ersten Teil der Mordfahrt durch den südlichen Landkreis Bonn in der Nacht zum 24. Juni. Nach Abgabe des tödlichen Schusses auf Giffels, zu dem Willi Affeld den von dem Trio am frühen Abend des 23. Juni 1958 in Bonn gestohlenen Kraftwa- gen verlassen hatte, war er mit dem Ruf: „Ich glaube ich habe den Mann in den Arm getroffen“ zu seinen Komplizen zurück- gelaufen. 5 Im weiteren Verlauf der Vernehmung gab Willi Affeld dann auch zu, in Adendorf mit einer Gaspistole auf vier Jugendliche einen„Schreckschuß“ abgegeben und, als diese entsetzt flüchteten, aus dem Kraftwa- gen heraus mehrere Schüsse aus dem Klein- Der Tatendrang des Trios war damit aber noch nicht zu Ende. In Gelsdorf lockte der 24jährige Fritz Affeld, ein Bruder von Willi, durch einen Steinwurf in eine Fensterscheibe eines Hauses eine Frau an das Fenster. Willi Affeld gab dann einen Schuß aus dem Kleinkalibergewehr ab, der jedoch sein Ziel verfenlte und in Höhe des Kopfes der Frau in die Hauswand einschlug. Schon vor dem tödlichen Schuß auf den Landwirt Giffels hatten die Gangster wäh- rend der Fahrt mit dem gestohlenen Kraft- wagen bereits sechs Schüsse in Schaufen- sterscheiben, durch offene Fenster auf Zim- merlampen und auf Straßenbeleucmtungen abgegeben. Kurz vor Mitternacht trafen sie dann in Arzdorf ein. Heute wird das Gericht die Angeklagten zum zweiten Teil der Amokfahrt verneh- men, in deren Verlauf der 46jährige Ge- meindediener Matthias Felten aus Oden- dorf durch einen Kleinkaliberschuß getötet wurde. 23 Leichtverletzte bei Zugunfall Wuppertal. 23 Fahrgäste eines Personen- zuges wurden am Donnerstagmorgen leicht verletzt, als eine Rangierlokomotive auf den im Bahnhof Wuppertal-Elberfeld haltenden Zug auffuhr. Nach Mitteilung der Bundes- bahndirektion Wuppertal ist der Unfall auf menschliches Versagen zurückzuführen, die Rangierlok, die einen Viehtransportwagen 20g, sei von der Betriebsleitung des Bahn- hofs infolge mangelnder Verständigung irrtümlich auf das Gleis dirigiert worden. auf dem der Personenzug abfahrbereit stand. Die meisten Fahrgäste des im Berufsverkehr fahrenden Zugs waren in Wuppertal-Elber- feld schon ausgestiegen. Drei Wagen des Personenzugs wurden beschädigt. Der Sach- schaden wird auf rund 4000 Mark angegeben. Böses Ende einer heimlichen Segelpartie Vier Patienten des Lungensanatoriums kenterten— zwei ertranken 500000 Doppelzentner Apfel . warten auf Käufer/ Baden- Württemberg als Kernobstzentrum Stuttgart. Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried gab am Mittwoch vor der Presse bekannt, daß es der baden-württember- gischen Landwirtschaft trotz gröhter An- strengungen kaum möglich sein werde, die diesjährige reiche Ernte an Aepfeln unter- zubringen. Nach der jüngsten Bilanz des Sta- tistischen Landesamtes sei mit einer Gesamt- ernte von 7,1 Millionen Doppelzentnern Aepfeln zu rechnen. Im vergangenen Jahre standen demgegenüber nur 1,62 Millio- nen dz, 1958 8,19 Millionen dz zur Verfügung. Etwa 2 Millionen dz können als Tafelobst verkauft werden, während der Rest bis auf etwa 500 000 dz Verwertung als Wirtschafts- obst kinden wird. Zur Herstellung von Gär- most werden 210 000 dz, bei der Umtausch- aktion Aepfel gegen Apfelsaft 76 000 dz und zur Füllung des Lagertankraumes für Süß- most 933 000 dz verwandt werden. Durch die in Gang befindliche Dicksaft-Aktion, an der sich Land und Bund voraussichtlich mit einer Ausfallbürgschaft von 1,35 Millionen DM be- teiligen werden, hofft man weitere 250 000 dz verarbeiten zu können. Ob die restliche Menge im November noch in den norddeut- schen und den hessischen Raum verkauft werden kann, ist völlig ungewiß. Der Mini- ster gab daher den Erzeugern zu erwägen, einen Teil ihrer Erute noch zurückzuhalten, konnte die diesjährige Ernte an Bühler Frühzwetschgen und Pflaumen reibungslos abgesetzt werden, obwohl sie mit 1 236 370 dz um die Hälfte höher lag, als die Vorjahres- ernte. Im übrigen erklärte der Minister, die nächsten Jahre würden in der europäischen Landwirtschaft im Zeichen des Gemeinsamen LJarktes eine scharfe Trennung der Obst- anbaugebiete bringen. Baden- Württemberg als größtes Kernobstbaugebiet der Bundes- republik werde diese Position gegenüber den Italienern und Franzosen„mit Klauen und Zähnen verteidigen“, da das heimische Kern- obst qualitativ besser sei als das südlän- dische. Dagegen sei damit zu rechnen, daß das Birnenobst und die Pfirsiche in großem Maßstab aus dem Raume um Verona und aus dem Rhonetal bezogen werden, da sich heute schon wegen der starken Konkurrenz Absatzschwierigkeiten bemerkbar machten. Fritz Treffz- Eichhöfer Motorisierte Genossen zu Gefängnisstrafen verurteilt Karlsruhe. Der Dritte Strafsenat des Bun- desgerichtshofes hat am Donnerstag drei Mitglieder der illegalen KPD wegen ihrer Untergrundtätigkeit zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der 36 Jahre alte Transport- hell. DM 768.(OHF- Komplett. DM 78.— gitte fragen Sie im Fachgeschäft nach Schabg-LoRENZ SCHOKOLA DE 50 RR H EINBAU 1 C -Llelefon 26171 Canqpd)* Wa I WWV ASO oo 4 o WWVV O os 30% lng S CHO k OLAD E 9 G MB H. 3-Zim.-Wohnungen, pro qm 2,50 DM. zu vm. Vaith Imm., O 6. 9. Tel. 20242 Sehr schön möbl. Zi. Nähe Wasser- turm an ruh. Studentin zum 1. 11. zu vermieten. Heizung, fl. Wasser. LADEN, 60 qm, sofort beziehbar, in der Gontardstraße 27 zu vermieten. Adr. einzus. u. A 01084 im Verlag gleicher Wattstufe N 0 ah — NEUBAU 8 ca. 600 qm auf einer Etage mit Lastenaufzug, ö Zentralheizung, im Industriegebiet Neckarau, etwa Juni/ Juli 1961 beziehbar, zu vermieten durch: ten 4 ühr Vaith Imm. 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MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 Nr. 5* 5 9. 2 22 7 ing je Preise 2 alten. Außer- 2 a 24 8 0 Arabische Erdöl-Länder bangen um ihre Pfründe Jenn agehgen dle ber, den in ren änder Jugoslawischer Außenhandel mit Schlagseite Sowjetische EFroberungstour mahnt zu Preissenkungen N r Ener gische Anstrengungen um den Export Kung ohne ausdrückli ne 18ung (A) Das allmähliche Vordringen sowie- den gesamten finnischen Markt und habe in Regierungen zu untersagen. Ueber Möglichkeiten, den deutsch-jugo- Defizits eine 55 Besserung des Außen- 0 kischen Erdöls auf dem Weltmarkt steht im Italien 20 Prozent und in Schweden 10 Pro- 5 8 slawischen Güteraustausch zu verstärken, handels im allgemeinen zu verzeichnen ist. Mittelpunkt der zweiten Oelkonferenz der 5 des Marktes erobert. Erst in diesen Auch die Klöckner-Werke AG verhandelt bis zum 14. Oktober eine Delega- Einer der Hauptfaktoren für das Defizit im Werk Arabischen Liga, die am 17. Oktober in Tagen haben die beiden italienischen Kon- verbilligt Bandstahl tion der jugoslawischen Industrie auf Einla- Außenhandel war in den Nachkriegsjahren 058 Beirut beginnt. Erdölsachverständige der zerne Eni und Finsidor in Moskau wieder(WD) Nach der Hösch Ad(vgl. MM vom dung des Bundesverbandes der deutschen In- die Lebensmitteleinfuhr. Sie ist jetzt im Ab- For Westlichen Welt sind der Ueberzeugung, dag ein Abkommen abgeschlossen, das die Lie- 11. Oktober) hat jetzt auch die Klöckner- dustrie in Köln. Die jugoslawische Delegation sinken. Die Importe Konzentrieren sich stär- 5 die Sowjetunion„irgendwo zwischen Wolga ferung von 12 Millionen Tonnen sowjetischen Werke AG, Duisburg, den Preis für Band- steht unter Leitung des Vorsitzenden des ker auf industrielle Ausrüstungen, mit denen gente und Ural“ über riesenhafte Oelfelder ver- Erdöls nach Italien in den nächsten vier stahl gesenkt. Die Preisermäßigung beläuft Ausschusses für wirtschaftliche Beziehungen die Produktivität des Landes vergrößert Wer- die! Fügt, deren Ergiebigkeit den Oelquellen Jahren vorsieht(Sl. MM vom 13. Oktober). sich je Tonne auf 9 DM für den Aufpreis bei in der jugoslawischen Bundesindustriekam- den soll. welt Saudi Arabiens nicht nachstehen soll. Der- Pie indische Regierung beschäftigt sich mit SM-Güten(Siemens-Martin-Stahl) und auf mer, Silvio Hrast. Die jugoslawischen Indu- voll zeit beschränkt sich der sowjetische Anteil dem Plan, den gesamten Rohölbedarf aus der 6 DM für VK-Güten(Verbesserter Konverter- striellen wollen auch verschiedene deutsche RM- Konten an der Saar sel am Rohölmarkt der freien Welt auf 350 000 Sowjetunion zu decken und das Oel durch stahl). Außerdem sind die Aufpreise für Ab- Betriebe der Investitions- und Konsumgüter- Miß Sin 2 Barrels(1 Barrel 2 159.1 Liter) bei einer west 570 Gesellschaften raffinieren zu las- messungen über 150 mm im Durchschnitt um industrie besuchen. i—. 5 täslichen Gesamtförderung von 17 Millio- sen. Um diese und andere Märkte nicht für etwa e8 DM herabgesetzt worden. Das jugoslawische Außenhandelsdef it 5 e eee en e ee 8 3 nen Barrel in den nicht- kommunistischen dauernd zu verlieren. schlagen die großen 5. 181 ill den den en enen 5 12. Oktober V On saarländischen Wirtschafts- pild Ländern. 5 8 5* Konzerne weitere Preissenkungen Vox. 325 900 Ausländer arbeiten weiter gestiegen. Während sich die Exporte o 3 905 ö Sies zar zel deen keen Anlag wit den Die arabischen Länder sind dagegen der in der Bundesrepublik um 19 Prozent erhöhten, kletterten die Ein- 8 8 ber E 8 e gan. rn Ansicht, daß man einige Märkte kampflos(dpa) Nach einer Zählung der Arbeits- fuhren um 20 5 geg 0 h 9 55 r Tran hafte Konkurrenz zu treten. Die in Mi ttel- aufgeben, die Preise aber unverändert beibe- ämter waren Ende September in der Bundes- Jahr. 8 0..** 1 8 entwurf vom Bundesrat und Bundestag an- bese ost arbeitenden großen Erdolgesellschaften halten solle. Re rungsvertreter von Vene: republik 325 900 ausländische Arbeitnehmer 3. 4 5 8 881 genommen wird, den Kontoinhabern für je 4. stellen die jedoch so dae N 5 5 5 8. beschäftigt. Des sind annähernd doppelt so 4 5 18 5 5 ace 100 Reichsmark 6,50 DM gezahlt werden. guns arabischen b Auf einer Bel ten bei einer kürzlichen Zusammenkunft viele wie vor Jahresfrist. Allein in den Mo- der größte Teil der notwendigen Rohstoffe Der Entwurf, der auf eine Initiative der Sum der gegenwärtigen Preise bestehen, wer in Bagdad e kreiwi 2 Förder- naten August und September hat sich ihre 1 5 Vereinigung der Kreditinstitute an der Saar Were sie bald einige wichtige Märkte an beschränkung an, um damit das Angebot zu Zahl um fast 50 000 erhöht. auf hingewiesen, dab krotz des ansesrlesenen zurückgeht, betrifft etwa 70 000 Konten über 8 5. Sowjetunion verlieren und dadurch einen 30. Reichsmark, die bei saarländi- scha dauernden F erleiden. 8— 8* 8 8 3* schen Instituten und beim Postscheckamt in 8 Schon getet mußten einige westüche Oel. Ein gutes Prämienjahr für die Individual- Versicherung Seren ae gg ine arena dme gelt 85 8 sowjetischen. e 948. S 8 er 8 Soeren. e den. ken Laufende Anpassung an den Wandel der Zeitist unerläßlich die Konten zunächst auf Saarmark und auch Protest der arabischen Länder ihre Preise.. 5 55 5. 5 5 8 in eine dann auf französische Franken umgestellt sum 8 8 5 Der Streit um den gerechten Preis das Die Kostenelemente, nun ja sie lassen sich len sich die Gesamtprämien aum wurden, nicht berücksichtigt wurden, weil für Erdöl aus dem östlichen Mittelmeer um ate und doch stets neue Lied wird auch in verhältnismäßig leicht und genau errechnen. folgt auf: WSS Bestimmungen 1857 10 Cents(42 Dpf.) je Barrel und kür Oel aus puncto Versicherung gesungen. Schwieriger Die Ungewißheit des Schadenbedarfes aber— in Millionen DPM J 8 8 Die dem Persischen Golf um 8 Cents(etwa als sonst irgendwo in der Wirtschaft ist die(siehe oben). Da helfen nur Schätzungen an- Lebensversicherung 32 für Unistellungen Bene n Mittel 5011 34 Opf.) je 3 senken. Die saudi-ara- Preisgerechtigkeit des Versicherungsschutzes handen des bisherigen Schadenverlaufes. Haftpfl., Unfall-, Kfz.-Vers. 164 1.66 Nilionen ur bische Regierung hat darauf hingewiesen, dem Lajen plausibel zu machen. Ein Paar Richtig oder unrichtig geschätzt: Immer ists Sachversicheruns. Verfügung gestellt 5 daß ihr dadurch ein jährlicher Einnahmeaus- Schuhe, ja du meine Güte, es kostet halt das unternehmerische Risiko des Versicherers, li. Krankenversicherung 1113 995 S 5 fall von rund 100 Millionen DM entsteht. 55 2 3 S. 3 5 5 Transportversicherung 405 378 prei . soviel, und wenn der Käufer nicht soviel aus- der übrigens im Wettlauf um Kunden seine FKreditversicherung 20 17 Umsatzsteuer-Reform 0 Dle Oelkonzerne machen darauf aufmerk- geben will, mag er sich billigere Ware wäh- Preise auch nicht beliebig steigern kann. Er- Luftfahrtversicherung 17 14 n Kg b sam, daß die Sowjetunion auf die Dauer als len. Da ist das Leder, da ist die Arbeit, die geben sich starke Ausschläge nach oben oder J N 5 5 a 8 8 ö wichtiger Konkurrent auf dem Weltmarkt bezahlt werden muß, und außer dem Fabri- unten in der Schadenhäuflgkeit, dann flackert 3 e. J ö 2 nicht mehr zu übersehen sein wird. Schon kanten will ja auch der Händler etwas ver- sofort die Diskussion über neue Prämien- e e en 3 5 8 ersatzes von 4, pleit jetzt beherrsche sowjetisches Oel praktisch dienen. Eben so ist es bei der Preiserörterung, bemessung auf, die sich verstärkt, je länger 5 n. kür Unter f binen mit mehr als zehn 2 die um andere Waren kreist. Und dennoch die Abweichungen von den in der Vergangen- genüber. Vor allem die industrielle Feuer- e DM Umsatz wendet sich der Bun- 8 Automatischer“ Verkauf gibt es fortwährend Streiterei um Preis-: heit beobachteten Ergebnissen währen. 222] ꝝĩ ⁵n0 8 5 5 5 5 Industrie(BDI) 10 8 8 gerechtigkeit. Die„Ware Sicherheit“ ist viel Die deutsche Individualversicherung konn- gezeitigt. D in 5 ae n e und Bun- 3 nach Ladenschluß schwerer meßbar. te 1959 mit 850 Millionen DM die höchste versicherungsprämie jetzt etwas heftig dis- l 8„ 8 in je S up vor allem der kleinere mittel Angenommen, der Versicherte wüßte, daß jährliche Zuwachsrate ihrer Gesamtprämien- kutiert. i N e 5 N 18 ständische Handel sollte für den Verkauf er einen Schaden erleidet, er würde sich not- einnahmen seit der Währungsreform ver- In der Entwicklung des Prämienaufkom- fene Bite 05 8 8 1 kauf nach Ladenschluß die Zahl seiner Automa- falls bemühen, den ganzen Wert anzusparen, zeichnen. Auf der Jahrestagung des Gesamt- mens deutet sich auch die Verschiebung im ant. 923 5 8 dürf ten erhöhen. Diese Ansicht vertrat ein von um im Bedarfsfall Ersatz beschaffen zu kön- verbandes der Versicherungswirtschaft in Wagnis an. Die Zunahme der Haftpflicht-, Für besonders bedenklich hält es der were der Hauptgemeinschaft des Deutschen Ein- nen; umgekehrt, wüßte der Versicherer im Düsseldorf wurde am 13. Oktober mitgeteilt, Unfall- und Eraftfahrzeugversicherungs- BDI dag 7 8 N 5 Eier zelhandels und dem Verein Deutscher Auto- vorhinein, daß der Schadenfall eintritt, dann daß sich die Prämieneinnahmen der ihm und prämien( 291 Millionen DM) ist wohl aus- 1 912 55 1 85 3 0 matenfachleute gegründeter Aktionsaus- würde er eine Prämie in voller Höhe des ver- seinen Fachverbänden angeschlossenen Ver- schließlich eine Folge der Motorisierungs- 8 e 5 2. 5 18 11 schuß in einer dieser Tage stattgefundenen sicherten Risikos fordern. Aber Weil beide sicherungsunternehmen auf 7,52(1958: 6,66) welle. Mit der Zunahme von Fahrzeugen und 1 8 5 5 55 5 5 05 Atlick 5. A1 Beratung über aktuelle Fragen des Auto-— Versicherter und Versicherer— darüber in Milliarden DW beliefen. Von dem hohen Fahrern, bei dem nur schleppend voran- 75 Soiien, nose cachtlich vergröbert 55 matenrechts. Im Mittelpunkt stand dabei, snädiger Unkenntnis gelassen sind, trägt die Prämienzuwachs profitierte am meisten schreitendem Straßenausbau, dürfte aber das N. wie der automatische Verkauf in der Bun“ Prämienberechnung vier Gesichtspunkten(4321 Mill. DM) die Lebens versicherung, Risiko für die Versicherer nicht besser wer- Amerikanische Großbank F desrepublik mehr noch als bisher intensi- Rechnung: deren Neugeschäft zum ersten Male in der den. Eine Entwicklung, die sich anhanden der 1 5 a 55 5 5 Lud viert werden könne. Die Aussprache ergab, 1. Ein für den etwaigen Schadenfall aus- Geschichte der deutschen Lebensversicherung Ergebnisse aus der Vergangenheit schlecht ik fank fur fer zwelss telle Were dag der Einzelhandel die Automaten über reichender Teil muß darin enthalten sein. die 10-Milliarden-Grenze überschritt. Eine vorausschätzen läßt. Ebenso ist es(VWD) Die drittgrößte amerikanische resz Tabak- und Süßwaren hinaus auch mit sol- De Entwicklung, die unterschiedlich gedeutet doch in der Feuerversicherung bei dem stän- Bank, die First National City Bank of New rade chen Erzeugnissen beschicken sollte, die er- 8 gedeckt 5 werden Kann: Entweder ists die Neigung, digen und sich fast überstürzenden Wandel Vork, wird am 17. Oktober in Frankfurt/M. dort fahrungsgemäß für die Abend- und Nacht- a 5 den Versicherungsschutz dem gestiegenen der Technik. In der Luftfahrtversicherung eine Zweigniederlassung eröffnen, wo sie bliel stunden benötigt werden. 3. Es muß Spielraum zur Schaffung der Lebensstandard anzupassen oder ist es auf kommt hinzu, daß die Maschinen stets größer, bisher eine Repräsentativ- Vertretung unter- desę Ein besonderes Problem stellt die Fi- gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsrück- Vertrauen in die Währung gestützter Spar- kostspieliger und schneller werden. Umge- hielt. Die Bank will durch ihre Zweignieder- 8 nanzierung bei der Anschaffung der Auto- lagen drin stecken. wille der Versicherten Schließlich besteht kehrt wird das Risiko stets größer. Kurz: lassung in erster Linie amerikanischen Ge- Heri maten dar, da eine Vorfinanzierung durch 4. Bei Aktiengesellschaften muß noch eine noch die Möglichkeit, daß beide Tendenzen Auch das Versicherungswesen ist genötigt, schäftsleuten in der Bundesrepublik bei der man die Industrie nur in beschränktem Umfang angemessene Rendite(Verzinsung) des Ga- zusammenwirken. sich laufend den neuen Gegebenheiten des Durchführung ihrer Bankgeschäfte zur Ver- dürf erfolgen kann. rantie-Kapitals herausschauen. Nach den Hauptversicherungszweigen tei- wirtschaftlichen Alltags anzupassen. Egosum fügung stehen. ten F 5 i sten JJV beac Iaduf pflege zen gehört ouch das Kröutertonikum Saluson mit den ra- kreislouffreundlichen Krövterextrokten. Soluson pflegt den Kreislauf und dos Herz, hölt den Blut. druck normal und beruhigt die Nerven. Das notur. reine Soluson enthält übrigens guch wichtige Vitos mine. Gönnen Sie deshalb lhrem Kreislauf töglich ein Glöschen Soluson aus dem Reformhaus. e N 5 Hieronymus Bock, der beröhmte Kröbterkupdige des Mittelolters 8 Flimmern, Ermattung, Fernsehen? Sehstörungen? Tudnen der Augen, schwache Augennerven? dann Apotheker Schäfer's Vegetabil. Augen- wasser, bewährt seit 1872. Flasche 2,25 DM für 3 Monate ausreichend, in Apotheken u. Drogerien.— Mannheim, O 4, 3, Drog. Ludwig& Schütt- helm KG— Friedrichsfeld: Stadt- Drogerie Abt. Gold und Rubin 2e Markenweine für den verwöhnten Gaumen i 5 Eine Flasche ist Wie die andere 3 N ob Weiß oder rot 1851 immer gleichbleibend köstlich und bel mmüieh AS AEG Asche Badis BNV Bemb Berge Beku dto Bindi Boch Bubie Bude Brow Casse Chem Cben Conti Daim Deere Deme Bekanntmachungen Arbeits vergabe! Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH, vergibt folgende Arbeiten: d 1. i e. ETH KG e Dt. E Dt. E Degt Dt. L. Dt. 8 Dt E Didie 8 5 5 1. Gemeinschaftsantennenanlagen für Block C 3 und C 4 in Mhm.-Pfingstberg 2. Schlosserarbeiten(Geländer) für Seckenheimer Straße 83-85, 3. Außenanstrich für den Block C1, Seckenheimer Landstraße. 4. Außenanstrich für Block DI und D 2, Seckenheimer Landstraße. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Mannheim Max-Joseph-Str. 1, Auskunft, abgeholt werden. Weingut rath Meitapgme N 35 Weinkellerei Platierunses- Verschriften wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder ap einem bestimmten Platz erscheinen sollen, können von uns nur als Wunseb gicht als N e 2 2 Oeffentliche Ausschreibung Das Bundesbahn-Betriebsamt Mannheim 1 vergibt für den Wiederaufbau der Güterhalle im Industriehafen Mannheim folgende Leistungen: Abbruch-, Erd-, Maurer- Beton, Stahlbetonarbeiten einschl. Kanalisationsarbeiten. Angebotsunterlagen können, solange Vorrat reicht, ab 18. Oktober 1960 beim Bundesbahn-Betriebsamt Mannheim 1, Tunnelstraße 5-7, Zimmer 36 von 9 bis 12 Uhr gegen eine Gebühr von 2,.— DM abgeholt werden. Plan- unterlagen liegen bei der Hochbaubahnmeisterei Mannheim im Empfangs- 0³5 gebäude Mannheim Hauptbahnhof, Zimmer 51/52 zur Einsichtnahme auf. 3 4 5 4 5 5 Angebote müssen bis spätestens 27. Oktober 1960, 10 Uhr beim Bundes- Sparen ist nicht schwer. Erspartes richtig anzulegen, Will aber reif- bahn-Betriebsamt Mannheim 1, Zimmer 36. 3. Stock abgegeben werden. 2 22 3 3 ö Eröffnungstermin ab 10 Uhr Zimmer 38. lichüberlegtsein. Ein Mann, dervreiter denkt, 2 8 5 5 5 Vorstand des Bundesbahnbetriebsamts Jäßt sich von einer Sparkasse oder Bank beraten, wie er gewinn- Mannheim 1 pringende und sichere Rücklagen schafft- z. B. durch Sparen in. FPfandbriefen und Kommunalobligationen. Wer diese Wertpapiere TOrATL-AUSUERKAUF Bedingung entgegengenommen werden Deutsche Bundesbahn 5 1 ein neuer Ofen für Sie hat: 8 spursumer Brund moderne Form besitzt, hat die Gewißheit: Für die Sicherheit der 881 1 5 5 3 a 99 5 wohltuende Wärme Ersparnisse bürgen 5 Werte und eine N 8 8 wegen Geschäftsaufgabe. angenehmes Raumlelima mit ihrem gesamten Besitz. Außerdem bringen—— 1 D e Kin d 27 h* dureh Luſtumwälzung 2.* II 8 5 Hohe Zinsen zweimal im Jahr zusätzlich Geld. Sie 75 75 90 erren-, Va n- uU. schuhe 8 5 in 8 41080' f KO HIES FEN .. zu enorm herabgesetzten Preisen— weit unter wissen doch: Sparst Du Was hast Du was! Ferbpriefte Einkaufspreisen. 373 Hast Du was- bist Du Was! Sicherheit chuhhaus Rosenthal, C 2, 8 FPFANDBRTIEF ND KOMMUNATLORBTTGATTON 1 Minute vom Paradeplatz, Rückseite Städt. Sparkasse. Gehen Sie einfach zur Sparkasse oder Bank, oder verlangen Sie„Das kleine Pfandbrief 1K 1“ vom Semeinschaftsdienst der Boden- und Kommunalkreditinstitute, Köln, Kaiser- Wilhelm-Ring 29, Abt. L Dfeiffer 11 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seite 13 Die Kohle soll Energieträger Nr. 1 bleiben Fünf Forderungen der Bergwerks gesellschaft Wals um VD) Der Vorstand der zum Bereich von Baron Thyssen-Bornemisza gehörenden Berg- werksgesellschaft Walsum mbH, stellt in einem Zusatz zum Jahresbericht folgende Forderungen auf: 1. Der Kohlezoll und die Imporkkontin- gente müssen so lange bestehen bleiben, bis die Halden auf ein Minimum reduziert, die wettbewerbsfähige Kapazität des Bergbaus voll ausgenutzt und die Förderung verkauft sein Werden. 2. Spätestens bis zum Auslaufen der Heiz- ölsteuer muß der Zwang zur Entschwefelung des Heizöls eingeführt werden. 3. Die ungleiche Situation in der Preis- bildung zwischen Oel und Kohle auf Grund der Montanunionsverträge sowie die unter- schiedlichen fiskalischen Belastungen der Transportwege für Kohle und Oel sind zu beseitigen. 4. Dem Bergbau sollten Steuervergünsti- gungen für Umsatz-, Vermögen, Lohn- summensteuer und Lastenausgleich gewährt werden. 5. Uebernahme eines Teils der Knapp- schaftsbeiträge durch den Bund. Soweit gehen im allgemeinen die For- derungen des Bergbaus, speziell auch der Spitzenverbände nicht. Sie werden vielleicht auch deswegen etwas überraschen, weil Wal- sum zu den besten Bergbauunternehmen ge- hört. Im Jahresbericht heißt es, daß Walsum 1959 nicht weniger verdient hat als 1958 und daſ auch 1960 das Ergebnis nicht schlecht sein wird. In den allgemeinen Betrachtungen heißt es, daß die Lage des Bergbaus 1960 nicht besser, vielleicht auch nicht schlechter geworden sei. Von einer wirklichen Entspan- nung könne jedoch noch nicht gesprochen Werden. Die Verwaltung von Walsum sei grund- sätzlich dagegen, bei jeder Gelegenheit nach dem Staat zu rufen. Der Bergbau wolle mit den Problemen selber fertig werden. Er for- dere kein Naturschutzgebiet, sondern einen echten Leistungs wettbewerb. Man müsse je- doch darauf aufmerksam machen, daß die Wettbewerbsverhältnisse verzerrt seien und niemandem damit gedient sei, vorübergehend in den Genuß verbilligter Energie zu kommen. Die Kohle müsse Energieträger Nummer eins sein, der Bergbau müsse auch im Interesse der Verbraucher der heimischen Wirtschaft erhalten bleiben. Industriekreditbank hegt neue Anleihe-Pläne (VWD) Die Begebung einer neuen An- leihe der Industriekreditbank AG(IKB), Düsseldorf, kündigte Willy Becker vom Varstand der Gesellschaft auf der Haupt- Cinkauſsberaler fit die ñausttau Butter: Für eine Aenderung der Butter- preise besteht kein Anlaß. Molkereibutter wird, soweit vorhanden, um bis zu 50 Dpf. je Kg billiger sein als frische oder ausgelagerte Markenware. Käse: Die Schnittkäsepreise dürften fest pleiben. Auch für die übrigen Käsesorten sind nennenswerte Preisänderungen kaum zu erwarten. Eier: Ausländische Eier der normalen und schweren Größenklassen dürften um 1 PDpf. Je Stück teurer werden— vor allem dort, wo sie in der vergangenen Woche billiger ver- kauft wurden. Die kleineren Größenklassen dürften das gleiche kosten wie bisher. Sie werden damit im Vergleich zu den gröberen Eiern einkaufsgünstiger. Geflügel: Obwohl sich die Geflügelpreise im großen und ganzen nicht ändern, bleiben die Einkaufsmöglichkeiten im Verhältnis zu anderen Fleischarten günstig. Fleisch: Schweinefleisch kann außer in Ludwigshafen und Heidelberg etwas billiger werden. Die Erzeugerpreise haben ihren jah- reszeitlichen Höhepunkt wahrscheinlich ge- rade überschritten. Die Rinderpreise werden dort etwas nachgeben, wo sie bisher noch fest blieben. Kalbfleisch bleibt im gesamten Bun- desgebiet unverändert teuer. Seefisch: Preiswert bleiben Makrelen und Heringe. Für Seelachs und Rotbarsch wird man das gleiche zahlen wie bisher. Kabeljau dürfte dagegen weniger kosten als am letz- ten Wochenende. Kartoffeln: Das FEinkellerungsges schäft steht jetzt in voller Blüte. Die Pr beachtlich Unter denen der letzten Ja ene dürfte in 33 Regel um 1 bis 2 Dpf; Weigkohn 10 bis 20 DP er Kohl 15 bis 20 Ppf. DM niedriger als der vergleichbare Kleinver- kaufspreis Iiegen. Obst: Das Angebot in- und ausländischer Aepfel nimmt weiter zu. Die Preise sind je nach Qualität und Art sehr unterschiedlich. bleiben jedoch insgesamt niedrig. Auch das Birnenangebot nimmt noch zu. Zwetschgen dürften ebenfalls etwas preiswerter werden. Demgegenüber wird man für Weintrauben mehr zahlen müssen, da das Angebot zurück- geht. Apfelsinen, Zitronen und Bananen mit stabilen Preisen. Gemüse: Das Angebot an Saisongemüse bleibt preiswert, das gilt vor allem für Weiß- Kohl, Rotkohl, Wirsing, Kohlrabi, Möhren, Sellerie und Porree. Rosenkohl kann noch etwas billiger werden. Demgegenüber dürf- ten Kopfsalat und Spinat einwandfreier Qualität etwas mehr kosten als bisher. Die Tomatenpreise werden leicht ansteigen. Die meisten Verbraucherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfd.: Rinderkochfleisch m. K. 2,40 bis 2,90; Rinderschmorfleisch m. K. 2,90 bis 3,20; Kotelett 3,70 bis 4, 40; Schweinebauch 1,90 bis 2,10 DM. Markenbutter je 250 g: 1,55 bis 1,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 20 bis 25 PDpf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1, 40 bis 1,70 DM. Kartoffeln je Pfd.: 11 bis 13 Ppf. Obst je Pfd.: Tafeläpfel A 30 bis 60 Dpf; Tafelbirnen A 30 bis 60 Dpf; Zwetschgen 25 bis 40 Dpf; Weintrauben 40 bis 60 PDpf. Gemüse je Pfd.: Tomaten 45 bis 75 PDpf; Buschbohnen 40 bis 60 Dpf; Möhren 15 bis 25 ad. — Salat 151 Ppf; Blume HE 30 bis 80 Dp 125 Stüte versammlung am 13. Oktober an. Nach der vom Kapitalmarktausschuß empfohlenen Schonung des Anleihemarktes zeichne sich jetzt eine gewisse Besserung der Lage ab. Die Hauptversammlung enthielt sich jeg- licher Kritik an der Geschäftsführung. Ein- stimmig und ohne Diskussion wurde der Di- videndenvorschlag der Verwaltung von 10 (Ds 9) Prozent auf 42 Millionen DM A- Aktien(12 Millionen DM junge Aktien zur Hälfte gewinnberechtigt) und von 5(4,5) Prozent auf 36 Milionen DM B-Aktien für das Geschäftsjahr 1959/60(31. März) ange- nommen und dem Vorstand und Aufsichts- rat Entlastung erteilt. Im Anschluß an die Hauptversammlung wählte der Aufsichts- rat den Präsidenten des Bundesverbandes 75 Deutschen Industrie, Fritz Berg(Altena, estf.), zum neuen Vorsitzenden. Geheim- 190 Kastl, der dieses Amt aus Altersgründen niedergelegt hat, wurde zum Ehrenvorsit- zenden des Aufsichtsrates gewählt. Blessing-Plan BPaAIld ver Wir KHlicht (VWD) Der engere Ausschuß des Bun- desanleihekonsortiums hat nach Mitteilung der Deutschen Bundesbank am 12. Oktober unter Vorsitz von Präsident Karl Blessing der Abnahme der zweiten Tranche der Mobi- lisierungspapiere in Höhe von 500 Millionen DM in der Zeit vom 12. Oktober bis 12. No- vember 1960 zugestimmt. Etwa die Hälfte dieser Tranche wurde bereits abgenommen. Das Bundesanleihe- Konsortium hatte sich im August dieses Jahres bereit erklärt, eine Sondertranche von Mobilisierungspapieren unverzinsliche Schatzanweisungen des Bun- des— bis zur Höhe von einer Milliarde DM zum Zwecke der Liquiditätsabschöpfung zu übernehmen und für die Dauer von zwei Jahren im Portefeuille zu behalten(„Bles- sing-Plan“). Die erste Tranche in Höhe von 500 Millionen DM war vom 20. August bis 20. September 1960 von den KFonsortial- banken abgenommen worden. Die Papiere sind nicht handelbar. Chemie hat den Lebensstandard verbessert Professor Wursters Erfolgsrech (dpa) Vor rund 130 Fachleuten begann am 13. Oktober in München der vom Ver- band der Chemischen Industrie veranstaltete „Tag der Chemie“. Die Tagung, auf der am 14. Oktober Bundes swirtschaftsminister Pro- fessor Erhard und Bundesbankpräsident Karl Blessing sprechen werden, beschäftigt sich mit den beiden Hauptthemen„Chemie und Lebensstandard“ und„Chemie und So- ziale Verantwortung Die Leistungen der Chemie für die Ver- besserung des Lebensstandards würdigte Professor Carl Wurster, Vorstandsvorsitzen- der der Badische Anilin-& Soda-Fabrik AG, Ludwigshafen. Die jährliche Wen, duktion an Stickstoffdüngemitteln, rund 50 Milionen Tonnen, könnte einen Mehrertrag von 150 Millionen Tonnen Getreide erzielen. Durch die Anwendung von Kunststoffen hätten viele Gebrauchsgegenstände des täg- lichen Lebens erheblich verbilligt werden können. Die Produktion vollsynthetischer Fasern habe sich von 1950 bis 1959 um rund 750 Prozent erhöht. Im Bundesgebiet sei der Pro-Kopf- Verbrauch an Kunststoffen 1959 bei zwölf Kilogramm gelegen und dürfte 1960 etwa 15 Kilogramm erreichen, sagte Professor Wurster. Der Produktionsindex der Chemischen Industrie sei weit stärker gestiegen als der Durchschnitt aller Industrien: der Chemie- Index der Bundesrepublik stand im ersten Vierteljahr 1960 bei 322(1938= 100), Wäh- rend die Ziffer für die gesamte industrielle Produktion bei 194 lag. Der Erzeugerpreis- index der Chemischen Industrie stieg nur auf 181. Der gleiche Index für die gesamte Industrie liegt dagegen bei 233, für Eisen und Stahl bei 395, beim Maschinenbau bei 242. Diese Entwicklung unterstreiche den Beitrag der Chemie zur billigeren und bes- seren Lebenshaltung. Das akademische Nachwuchsproblem be- Spekulieren an der Börse billiger gemacht Kurs makler- Gebühr auf 0, 7 pro Mille ermäßigt (VWD) Die Kursmakler der Wertpapier- pörsen in der Bundesrepublik haben sich im Hinblick auf das gestiegene Kursniveau und die Höhe der Umsätze damit einverstanden erklärt, die Kursmaklergebühr von 1 auf 0,7 pro Mille herabzusetzen. Die Courtage für festverzinsliche Werte bleibt zunächst un- verändert. Die Vorstände der Wertpapier- börsen wollen den neuen Satz demnächst bekanntgeben. Dieser Beschluß wurde auf einer Tagung der Börsenaufsichtsbehörden der Länder und der Vertreter der Arbeits- gemeinschaft der Wertpapierbörsen und der Maklerkammern und Maklervereinigungen in München gefaßt. Zur Frage der Veröffentlichung der Bör- senumsätze und der Einführung des Börsen- zwanges wurde auf der Tagung festgestellt, daß unter volkswirtschaftlichen Gesichts- punkten keine Gründe erkennbar sind, die gegen eine Veröffentlichung der Börsen- Umsätze sprechen könnten. Dabei wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, in enger Zusam- menarbeit mit den interessierten Kreisen die III. der. Aer;„ prüfen. Insbesondere soll untersucht werden, ob durch die Aenderung bestimmter Vor- schriften des Börsengesetzes oder des Han- delsgesetzbuches eine stärkere Konzentration der Wertpapierumsätze an der Börse erreicht werden kann. Degussa-Aktienkurs mit Atomkraft aufwärts (VWD) Bei leicht zunehmender Umsatz- tätigkeit zogen die Notierungen an den west- deutschen Aktienmärkten am 13. Oktober leicht an. Meldungen aus dem Bereich der Atomforschung lenkten das Interesse ver- stärkt auf Degussa und Elektrowerte und regten die Unternehmungslust zunächst allgemein etwas an. IG Farben-Nachfolge- gesellschaften und Montane konnten ihre Tageshöchstkurse nicht halten, schlossen jedoch allgemein über Vortagsschlußbasis. Degussa wurden in Frankfurt mit 1480 taxiert (+ 255). Textil und Zellstoffpapiere nach der scharfen A des Vortages Auf 5 1h 55: nung auf dem„T ag der Chemie“ reite der Chemischen Industrie schwere Sorgen, erklärte Professor Gustav Ehrhart aus Frankfurt-Höc Im Sommersemester 15 ab es nur ne 9459 Chemiestudenten, 8 Proze nt weniger im Vorjahr. Der Be- A der Industrie wird auf 600 Chemiker jährlich geschätzt. Das meist 18 Semester 8 dauernde Studium schrecke offenbar viele Abiturienten ab. Es seien ernste Ueberlegun- gen im Gange, das Studium auf 12 bis 14 Semester verkürzen. Di Studet: ten mug- ten allerdings ihr Studium N ge- stalten und es müsse auch für mehr Assi stenten und mehr Etatmittel gesorgt werden. Noch kein Kurswechsel in der Kreditpolitik (VWD) Der Zentralbankrat der Deutschen 5 . hat auf seiner Sitzung am Oktober in Frankfurt/M. eingehend die 0 e und kreditpolitische Lage in der Bundesrepublik erörtert aber keine beson- deren kreditpolitischen Beschlüsse gefaßt. Der Zentralbankrat, der auch in der ver- gangenen Woche zusammengetreten War, wollte mit der erneuten, sonst nur alle 14 Tage stattfindenden Sitzung in seinen bis- herigen— wegen der Jahrestagung des inter- nationalen Währungsfonds unterbrochenen. — Turnus zurückkehren. Auch das Direktorium der Bank von Eng- land hat auf seiner turnusmäßigen Sitzung vom 13. Oktober die Kreditbremsen nicht ge- lockert. Demgegenüber hat die Bank von Griechenland bekanntgegeben, daß der grie chische Diskontsatz mit Wirkung vom 1. No- 3 von sieben auf sechs Prozent herab- esetzt wird. Marktberichte 8 vom 13. Oktober Mannheimer Ferkelmarkt 05 (vo) Auftrieb: 43 Stück. Preise für Ferkel über 6 Wochen 72—78 DM 32 Stück. Marktverlauf: langsam, Aberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (WD) Inlandsfleisch DM je kg): Ochsen 4.15 bis 4,30; Rind 4, 254,35; Kuh 3,653,685; Bullen 4. 30—4. 45; Schweine 3,80—3,95; Kalb 5,306, 003 Hammel 3,90 bis 4,20. Tendenz: mittel. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr teilweise schleppender Absatz. Es erzielten: Blumenkohl 45-85; Stangen- bohnen 50—55; Feuerbohnen 40-44; Karotten 10—12; Kartoffeln 6.57.5 5; Kohlrabi St. 12—14; Petersilie Bd. 9—10; Radiesclien Bd. 14—15; Rettiche St. 1620, dto. Bd. 14—16; Rosenkohl holl. 55—60; Rotkohl 6-9; Rote Bete 9-10; Feldsalat 80—100; Suppengrün 9 bis 10; Kopfsalat St. 12—20; Endiviensalat deutsch St. 10—20, dto. holl. Steige 5—6; Sellerie mit Grün 30—40; Tomaten A 50—55, B 30—45, dto. holl. 7075; Spinat 20—25; Weißkohl 8—9; Wirsing 10—12; Zvwie- beln dt. 18—20; Apfel A 30-50, dto. B 1525; Bir- nen 30-0, dto. B 15—25; Orangen 45-50; Bananen Kiste 12—14; Kastanien 25-30; Zwetschgen 25—35; Quitten 15—20; Weintrauben ausl. 4050; Walnüsse 100130; Zitronen St. 2022. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. In allen Kohlarten und Lauch größere Uberstände. Es erzielten: Apfel A 13—25, 8 912; Cox Orange A 36-48, B 24—35; Geheimrat Oldenburg A 17-25, B 11—16; Goldparmaäne A 20-32, B 12—19; Jonathan 35—37; Landsberger Reinette 1318; Croncell 1015; Gewürz-Luiken 14—18; Jakob Lebel 11—15; Theu- ringer 13—15; Birnen A 18—31, B 8—15; Quitten 11 bis 14; Kopfsalat 10—12; Endiviensalat 10—13; Feld- salat 60—70; Tomaten 40-50 mm O 25-28. 50-60 mm G 32—36; Stangenbohnen 20-25; 3 22.23; Blumenkohl 150 20 ůqmm 2 250 mm S 2632, 250300 mm G Sellerie mit Laub 25.—30. 0 7 2 n Mitgeteilt von„Vereinigte Wirtscheftsdienste Gmb 2,% 12. 10. J 13. 10. 1 Effe te 1 BG 32e(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs. oder 5 e 670 610 dto. Lit. A. 5B 1020 1105 7% Phoenix-Rheinrohr 4 eilind. Wolf 16⁵ 164 pfälz Hypo. 520 505 v 55 f a Vebermittlungs fehler). Siemens& Halske 805 6⁵ Khein Hypo. 575 57 6% Rhein Hypo Frankfurt a. M., 13. Oktober 1960 S 0 285 e bein pe. 8 Stahlwerke Bochum 3⁴⁰ 335 Renten 6.5% Rheinpreußen v 58 Stahlwerke Südwestt. 268 970 Zinsen stevettrei 7.5% Rhid.-Pfelz v. 58 12. 1013. 10 12. 10.13. 10. 12. 10. 13. 10. Südzucker 615 610 8 0 douerte Aktien Dierig Chr. LI. A. 302 307 Kaufhof 1180 1184 I 88e 341 342 4% Ablösungsschuld v 57 fee loo% 5„ s v 58 Accu 612 630 Dortm Hörder 200% 202 Klein Schanzlin 2810 2.00 VDN 938 9⁴⁵ 5% Bad Kom Ldsbk div IIK 11 57% Tbyssenbütte o 389 Adler werks 835 540 Durlacher Hot 5 5 Klöcknel Bergbau 295 294 U Ver Sen n 78 780 5% BGEVer Hypo 111 111 5 Weltbenk- Anl. v. 59 AG t Energie 745 745 Eſchbaum-Werger 8³⁰ 830 Klöckner Humb Deutz 1180 1380 Win n 488 480 5.5% Großktaftw Mh. 102 ½ 102% Tellst Waldhof v 58 A6 t Verkebr 740 740 El Licht u Kraft 234 286 Klöckner-Werke 23 2885 Zeiss[kon 400 400 5% Flälz fiy po 113 141 Wandelanleihen AEG 452 463% Enzinger Union 762 764 Krauß- Maffei 570 878 Zellstoff Waldbot 4⁵3 462 3% Rhein Hypo 110 10⁰ 5.50% Anglo Ametic. Aschattend Zellstoff 270 233 Sglingel Maschinen 585 570 Lanmeper 800 8⁴⁰ 7.5% Siemens» 541 103½% 10399 Corp.» 59 Badische Anilin 2 74⁴ Farben Bayer 814 814 5 Lindes Eis 1148 114 Unnotlerte Aktien 5 7% AEG w 58 BN ³³ 581 Farben Liquis 6, 6.65 Löwenbräu. 1455 1450 Sen 580 630 61⁰ 5 aenten 60% NW v 58 Bemberg 1 7 37% kein letter— 22²⁰ Ludwigsh Walzm. 250 1 50 Burbach Kall 385 280 Zinsen tacilbesteuert] 5.5% Chem Albert v Berger 1% TFelamähle 1650 eso MAN 18% 880 byckerboßß— lo 3% AEG v 66— los 58% Schering e 89 Bekuls abgestempelt 160 Felten 418. 415 Mannesmann 310 309 Eisenhütte 450 450 80% Baden-Württ. v. 57 104% 104½ 6,5% VDNA v. 51 dto neue 75 5 Gelsenberg 28% 235% Nletallgesellschaft 1580 1595 Hutschenreuther Lor. 540% 550 8% BASE v. 56 106% 1056 tavestment-Zertiülkste Binding Brauerei 1975 5, Goldschmidt 850 845 Nordd. Lloyd 123 124 Ilseder Hütte 284% 24% 98% Bosch v. 50 104% 104% Adifonds Bochumer Verein 240 K 43 55 Gritzner-Kayser 530 530 NSU 2300 220 Orenstein& Koppel St. 255, 2⁵¹ 80% BBC v. 56— 106 1 Adiropa Bubiag 258 297 Grün& Bilfinger 50 5⁵² pfälz Mühlen 150 1 180 1 Pbrix Werke 35h 840% 7% Bundesbahn v. 58 103— Agefra Buderus 900 607 Gtrünzw. + Hertm. 775 775 Phoenix Rheinrohr 38⁵⁰ K 34 Scheidemendel 310 310% 6% Bundespost v 55 957%] 55% Alfonds Brown, Boveri& Cie. 1065 113⁰ Gubstahl Witten 87⁵ 850 preußag 267* 2865 70% Bundespost v. 58 103% 1034 Anglo Dutch Casselle 7¹⁰ 2⁰⁰ Gutehoffnung 127⁰ 1277 Rheinelektre 6⁰⁰ 600 Banken 7% ESSO v 55 103% 103%[ Atlanticfonds Chemie Albert 5⁴⁰ 549% Hambomer Bergbau 13577 135 Rheinstahl 386 385 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austro-Fonds Cbemie Verwaltung 1085 109⁰ Handels- Union 740— RWE 771 800 Allianz Leben 1455 535 Benzin v 56 9—*¹ 983% Concentrs Conti Gummi 985 997 Hapag 11076 114 dto. Vorzüge 75⁵ 767 Allianz Versicherung 4050 40⁵⁰ 9% kleidelb Zem v. 56 104— Dekafonds Daimler Benz 3030 3000 Harpener— 114 Rheinmetall 4% 4% Badische Bank 550 850 8% KHoechstet Farb e 57 le ls kEuropafonds 1 Deete-Lanz 291 2%% Heidelberger Zement 1070 1050 Rbeinpreußen 50— Bayer. Hypo& Wechselb 825 82⁵ 7% Hoechstet Parb. v. 56 104% 105% Eurunion Demag 895 898 Hoechster Farben 797 790% Riedel 436 435 Berliner Handelsbank 748 7⁵⁰ 6% Hoeschwerke v. 58— 101 Fondak Dt. Contigas 6¹³ 614 Hoeschwerke 2546 273˙ Ruhrstal!— 500 Commerzbank A8 70¹ 701 7% Lastenausgl. v. 56 1022 1023 Fondis. Dt. Edelstahl 892— Hochtief 912 93⁵ Rütgers 5¹⁵ 519[Dt. Bank AG 807 810 8% MAN v. 57 105% 105% Fondre Dt. Erdöl 260 261 Holzmann 1030 10⁰⁵ Salzdetfurth 37⁵ 370 Dt. Centralboden 20 350 5% Mannesmann v. 59 80 23 III-Fonds 1 Degussa 1225 1480 1] Hütten Oberhausen 275 24 Schering 4⁵⁵ 451%[Dt. Hyp. Bank Bremen 820 5³⁰ 9% pfalzwerke v 57 104 10⁴ Industrie Dt. Lino 1005 1005 Hütte Siegerland— 5⁵⁰ Schiess 455 450% Dresdner Benk AG— 72⁰ 6% pfälz Hypo. 9⁴ 94 Intervest Dt. Steinzeug 480 47ẽ⁵ Ind. Werke Karlsruhe 647 645 Schlossquellbr. 800 1 800 Frankf Hypo 25⁵⁰ 2⁵⁰ 5% PPfälz. Hypo. 87 80 Investa Di Eisenhandel 204 20⁵ Kall-Chemie 820 820 Schubert v Salzer 500 47³ Industriekreditbenk 274 271 55 Thesaurus Didier-Werke 660 6⁵⁵ Karstadt 12²⁰ 12¹⁴ Schultheiß Stämme 467 45 Mannb Versich Lit A 00 11⁰⁵ j 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlante 12. 10. 13. 10. a Unifonds 103 103 Usca fonds 92 92% Canagros(8 8 89 Eurit(sfr) — 101 Europschem. tstr) — 103 ½ IU E l. F.(8) 96* 96 U Keystone 8 8 18) 93 9305 Oppenheimer(8) 98 5 98 5 Univetssl. Fund 103³⸗⁵ 103% rel EI(8) Sist.-Imb. str.“ 104 10⁴ * NB. Metalle 8 1 18. 10. 5 256 258 elektr. Kupfer 268,00 282 282% lei 82 700 5 Aluminium 22⁵ Zinn 55 Messing 58 2 75,60 75,90 f 187.60 217.50 Messing 63 24 123,90 124.40 132,20 133,00 Deutsche freie 111.20 111,40 Devisennotierungen 46.20 46,0 1 US-Dollar 5 134.25 134,75 1 engl. 8 8 5 168.70 64,20 1 cen Doller 4.2525 60,50 60,90 100 btb. 110.575 185,30 184,00 100 skrs. 96,725 159,50 159,90. 100 belg. fr. 8,861 177.20 179,20 100 flrs. 84.88 67,9065, 100 dan Kronen 60,55 117,20 118,60 100 ao) Kronen 88,48 107,45 107,45 100 schwed Kronen 380,715 103,30 103.60 1000 it Uire 6,716 97.80 98,00 100 österr Schilung 6,083 185,30 186 50 portugal 14.581 50,80 59,00 00 DN West! 56,80 56.70 100 OM.-Ost 4 Von Frankfurt. dee N gen In fronbelantt in S0 bis fit emen odden-Clſppes bt gas amen, ob und ino geßom um i Oo oli in leu, 2 Pan American bietet Ihnen an jedem Tag der Woche zur günstigsten Tageszeit— Nonstop-Flüge von Frank- furt nach New Vork, und Sie haben dabei die beruhigende Gewißheit, mit der erfahrensten Fluggesellschaft der Welt zu fliegen. 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Christlich-soziale Kollegenschaft:„Experiment der Einheitsgewerkschaft gescheitert“/ Große Verdienste des DGB Von unserem Korrespondenten Dr. Bo n n. Am 13. Oktober 1949 wurde in München der Deutsche Gewerkschaftsbund gegründet. Fast auf den Tag genau elf Jahre später stellt die Christlich-soziale Kol- legenschaft fest, das Experiment der Einheitsgewerkschaft sei gescheitert. Wie steht es wirklich um den DGB? Seit jeher standen Not und Hunger der Arbeiterbewegung Pate. Doch nie zuvor war die Lage so verzweifelt gewesen wie im Jahre 1945, als die deutschen Arbeiter ihre erste Schicht antraten. Heim und Fabrik lagen in Trümmern, und was die Bomben nicht zerstört hatten, sollte demontiert werden. Zwischen Ver- Zweiflung und Schwerarbeiterzulage schwankend, fanden sich die Arbeiter zunächst in rund hundert Kleingewerkschaften zusammen. Doch dann wählten sie die Einheit, erst auf der unteren Ebene, 1949 auch auf der oberen. Statt sich in Richtungsgewerk- schaften nach dem Weimarer Beispiel zu spalten, rückte die freie deutsche Arbeit- nehmerschaft in einem Bund zusammen, bestehend auf 16 Gewerkschaften. An der Spitze stand Hans Böckler, Kutschersohn und Goldschläger aus Fürth, Sozialdemokrat. Böcklers Ideen von der zweifachen Ein- heit fanden im DGB-Programm ihren Nie- derschlag: Alle Arbeitnehmer(Arbeiter, Angestellte, Beamte), alle Berufe und Einkommens- gruppen sollten in einem Bund zusammen- gefaßt werden. Alle weltanschaulichen, politischen, reli- lösen Richtungen sollten in diesem Bund eine tolerante und unabhängige Heimat fin- den. Auf diesen beiden Säulen der äußeren und inneren Einheit ruhte die Gründung Hans Böcklers. In seiner letzten Rede, schon vom Tod gezeichnet, gab Böckler am 30. Ja- nuar 1951 sein Vermächtnis weiter:„Wer es unternehmen wollte, sei es aus weltanschau- lichen, parteipolitischen oder selbstsüchtigen Motiven diese Einheit zu stören, wird auf den geschlossenen Widerstand der orga- nisierten Arbeitnehmerschaft stoßen.“ Eine großartige Bilanz Der DGB— das kann auch der galligste Kritiker nicht bestreiten— leistete Hervor- ragendes im ersten Jahrzehnt seines Be- stehens. Die Errichtung und Festigung von Demokratie und Republik, der Aufbau der Wirtschaft, die soziale Befriedung der Ar- beitnehmerschaft, all dies ist ohne Mitarbeit der Gewerkschaften nicht denkbar. Niemals zuvor hat die deutsche Gewerkschafts- bewegung in ihrer Geschichte eine solch stolze Bilanz vorweisen können: Im betrieblichen Mitbestimmungsrecht der Grundstoffindustrien(1951), im Betriebs- verfasungsgesetz(1952) und Personalvertre- tungsgesetz(1953) wurde dem Arbeitnehmer die Tür zur Leistung von Unternehmen und Behörden geöffnet. Die deutsche Wirtschaft erlebte einen grohßartigen Aufstieg(allein der Industrie- umsatz wuchs von 1950 bis 1958 von 80,39 auf 205,07 Milliarden Mark). In fast pausen- losen Tarifverhandlungen erreichten die Gewerkschaften eine erhebliche Beteiligung der Arbeitnehmer an diesem Segen. Allein in den Jahren von 1950 bis 1956 stieg die Bruttosumme der Löhne und Gehälter von rund 15,2 auf 33,9 Milliarden Mark. Trotz eifriger Wühlarbeit gelang den 7 Eine hervorragende Rolle hierbei spielt der stellvertretende SPD-Vorsitzende und Leiter der sozialdemokratischen Gewerk- schaftsarbeit, Herbert Wehner, der seit seiner Amtsübernahme im Frühjahr 1958 mehrere tausend straffe SPD-Kader in den Betrieben aufbaute. Die SPD gibt immer offener zu, daß ihre stärksten Pferde beim Rennen um die Macht in den Gewerkschaften und Kom- munen stehen. Der Vorsitzende des DGB, Willi Richter, wirkt in den vordersten Reihen Bei der Ab- jehnung einer modernen Ausrüstung der Bundeswehr, in den Vorstellungen einer deutschen Wiedervereinigung ohne Aufgabe der„sozialen Errungenschaften“ des Ulbricht- Regimes zogen DGB und SPD am gleichen Strang. Nicht verstummen wollen Gerüchte, die auch finanzielle Verbindungen zwischen DGB und SPD vermuten. In den Bildungs- stätten des DGB wird der Sozialismus ge- predigt, das DGB- Kulturprogramm zeigt Starke sozialistische Züge.— Die christlich- soziale Kollegenschaft ist nach achtjährigen Versuchen der Mitarbeit im DGB über diese Steine des Anstoßes gestolpert. Ihr Tren- nungsstrich dürfte allerdings mehr demon- strative als praktische Bedeutung haben. Indessen kann man die christliche Ar- beitnehmerschaft nicht von einer Mitschuld an dieser Entwicklung freisprechen. Un- einigkeit, Kompetenzneid, persönlicher Ehr- Kommunisten kein nennenswerter Einbruch in die Betriebe, trotz bewegter Zeiten gab es keinen Generalstreik. Ausstände und Aussperrungen blieben in engen Grenzen. Von 1952 bis 1958 wurden in der gesamten bundesdeutschen Wirtschaft nur 1 120 408 Streikende gezählt. Damit hat bisher nur etwa jeder zwanzigste Arbeitnehmer in der Bundesrepublik gestreikt. Kultur veranstaltungen, Bildungsstätten, Berufsschulung sorgten für einen wesent- lichen Anstieg des Bildungs- und Ausbil- dungsgrades der Arbeitnehmerschaft. Glanz- Stück dieser Leistung sind die alljährlichen Recklinghauser Festspiele. Ohne Widerspruch konnte der DGB im vorigen Jahr, an seinem zehnten Geburtstag stolz verkünden:„Millionen leben heute besser!“ Trotz all dieser Erfolge liegt seit etwa zwei Jahren das Wort von der„Krise des DGB“ in der Luft. Warnsignal ist die Mit- Sliederbewegung des Gewerkschaftsbundes. Allein von September 1958 bis September 1959 hat der DGB 58 000 Anhänger verloren. Die Mitgliederzahl sank erstmals(von 6,331 auf 6,273 Millionen), Nicht weniger als 80 000 Arbeiter traten aus den Gewerkschaften aus. Diese Bresche wurde nicht im ganzen Um- fang sichtbar, da gleichzeitig etwa 20 000 Be- amte der Gewerkschaft beitraten. Nur noch knapp 25 von 100 Arbeitnehmern sind heute im DGB organisiert. Vor zehn Jahren waren es 35. Ohne Zweifel hat auch die Funktionärs- schicht des DGB viel von ihrem Schwung ver- loren. Tantiemen und Gehälter, der Mercedes und das komfortable Haus, der ehemals viel- geschmähte„weiße Kragen“, dies alles hat viele Funktionäre saturiert. Auch aus dem sozialdemokratischen Lager wird Gewerk- schaftsführern heute vorgeworfen, daß sie „die Chance des Mitbestimmungsrechts nicht wahrgenommen und die Verbindung zu den Betrieben verloren“ hätten. Vergessen ist vielerorts die Bescheidenheit eines Hans Böckler. Noch weiter abgeirrt aber ist die Gewerkschaftsspitze von einem anderen Grundsatz Böcklers: dem der unbedingten barteipolitischen Unabhängigkeit und welt- anschaulichen Toleranz. Die Rolle Herbert Wehners geiz zerrissen das Lager der christlichen Gewerkschaftler immer mehr. Heute gibt es nicht weniger als fünf selbständige Grup- pierungen: die Christliche Gewerkschafts- bewegung Deutschlands(CGD), die Sozial- ausschüsse der CDU, den Ständigen Aus- schuß christlich-sozialer Arbeitnehmerkon- gresse, die Christlich-Soziale Kollegenschaft im DGB und die Christlich-Soziale Kolle- genschaft außerhalb des DGB. Hinzu kom- men noch die berufsständischen Vereini- gungen, die Evangelische Arbeiterbewegung, die Katholische Arbeiterbewegung, die Kol- ping-Familie, das Katholische Männerwerk, die Christliche Arbeiterjugend. Alle Ver- suche, diesen Organisationen zu einer festen Einheit zu verbinden, schlugen fehl. Die Kritik der christlichen Arbeitnehmerschaft am DGB bleibt solange vorwiegend theo- retisch, wie sie nicht von größerer Einigkeit gekennzeichnet ist. Eine Zeit der Bewährung Die„Krise“ trifft den DGB mit voller Wucht in einer besonders wichtigen, viel- leicht schicksalhaften Stunde. Während im bevorstehenden Wahlkampf Verführung und Pression die sozialistischen Gewerk- schaftsfunktionäre an die Seite der SPD treiben, holen die Kommunisten zum ent- scheidenden Schlag gegen den demokrati- schen und freien Teil Deutschlands aus. Hein z günter Klein Kann der DGB, saturiert und sozialisiert, seine Funktion als Bollwerk noch erfüllen, wenn es zum Handgemenge mit Ulbricht kommt? Muß nicht vielmehr befürchtet werden, daß der demokratische Gewerk- schaftsbund der bewaffneten Staatsgewerk- schaft nicht einmal mehr eine ideelle Einig- keit und Klarheit entgegensetzen kann? Diese Fragen drängen sich auf. Sie kenn- zeichnen eine Bewährungsprobe, wie sie der DGB bisher noch nicht erlebt hat. Herbert Wehner kündigte kürzlich in Offenbach vor SPD- Funktionären an, daß die Sozialdemokraten auf ihrem Parteitag in Hannover den Artikel 20 des Grundge- setzes verstärkt in Frage stellen werden: „Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“ Hans Böckler er- klärte bei der Gründung des DGB:„In einem freilich wird man die Gewerkschaften zum äußersten entschlossen finden: in der Verteidigung der demokratischen Einrich- tungen.“ Der DGB, seine Führer und Mit- glieder, müssen sich nunmehr entscheiden, Wem sie folgen wollen: Herbert Wehner oder Hans Böckler. Vor elf Jahren wurden in München bei der Konstituierung des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, der damals noch den ausdrücklichen Zusatz„für das Gebiet der Bun- desrepublik Deutschland“ hatte, auch die Vorsitzenden der neuen Gewerkschafts- bewegung nach dem zweiten Weltkrieg gewählt. Erster Vorsitzender wurde Dr. h. o. Hans Böckler(auf unserem Bild in der Mitte) ihm zur Seite standen Georg Reuter inks) und Matthias Föcher. Gespräche an russischen Kaminen Bild: Archiv(dpa) Deutschland- wie Sowjetbürger es sehen „Selbstbestimmung auf lange Sicht ohne Hoffnung“/ Moskaus Standpunkt ist unverändert Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowvletunſen Mos ka u. Bei der Abreise Chrustschows aus New Vork scheint festzustehen, daß die Deutschland- Frage bis zum Frühjahr 1961 vertagt ist. Für die zu diesem Zeit- punkt vorgesehene neue Gipfelkonferenz darf die Bonner Politik keine Aenderung des sowzetischen Standpunktes erwarten. Der Gedanke an Wieder vereinigung, an Selbstbestimmung für ganz Deutschland ist auf lange Sicht ohne Hoffnung. Es gibt dafür auch keinen„Kaufpreis“. Lediglich in der Berlin-Frage könnten die Sowjets zu gewissen Modifizierungen ihres Standpunktes bereit sein, die im Kern auf eine ge- wisse Erhaltung des Status quo hinauslaufen würden. Dies ist die Erkenntnis aus zahllosen Gesprächen, die der Moskauer Beobachter in den letzten sechs Monaten mit Vertretern der sowjetischen Intelligenz führen konnte. Ort dieser Unterhaltungen war der Georg-Saal bei großen Kreml-Empfängen, kleinere Parties mit russischen Gästen, persönliche Kontakte unter vier Augen, bei denen man sich— aus nahelie- genden Gründen— mehr privat als über Politik unterhielt. Es wäre deshalb sinnlos, an dieser Stelle Namen oder Personen zu nennen. Man kann nur die Konstanten dieser Gespräche her- ausarbeiten. Einer der ersten Sätze, mit de- nen sowjetische Akademiker die Frage nach der Selbstbestimmung des deutschen Volkes parieren, lautet:„Wenn sie damit die Liqui- dierung der DDR meinen, müssen wir ihnen sagen, daß es dieses Selbstbestimmungsrecht nicht geben wird.“ Auf die Erwiderung des bundesrepublika- nischen Gesprächspartners:„Aber Sie fordern doch die Selbstbestimmung für jedes unter- entwickelte afrikanische Volk“, so kommt wenn auch mit Unterschied in der Formulie- rung— die Entgegnung:„Eine durch Selbst- bestimmung entstandene deutsche Regierung (Hitler) hat einen Krieg verloren. Die Folge dieses verlorenen Krieges sind zwei deutsche Staaten. Einer, der der Sowietunion sympa- thisch und mit ihr verbündet ist, der andere, der den Westmächten sympathisch und mit ihnen verbündet ist. Beide sind übrigens auch mit Hilfe dieser Verbündeten entstanden. Beide haben sich deshalb über den Wahl- modus zu einigen.“ An dieser Stelle verschärft sich das Ge- spräch in der Regel. Der Moskauer Gesprächs- partner des westdeutschen Journalisten er- gänzt:„Uebrigens sind die freien Wahlen in diesem Fall ein schmutziger Dreck. Die 16 Mil- lionen Deutschen in der DDR würden ja auf jeden Fall von den 52 Millionen in der Bun- desrepublik hegemonisiert werden.“ Auf den Vorschlag seines westlichen Dis- kussionspartners:„Man könnte doch in bei- den Teilen Deutschlands getrennt— unter UN-Aufsicht— freie Wahlen veranstalten und nach solchen Wahlen würde auch ihr Konföderationsgedanke diskutabel sein“, sa- gen die Russen:„Dies wäre ein Präzedenzfall. Rechnen Sie nach, wieviele Regierungen in der Welt nicht durch freie Wahlen im besten Sinne gebildet worden sind.“ Die sowjeti- schen Intelligenzler stürzten sich dann bis- weilen auf Definitionen des Staates im inter- nationalen Recht, indem sie sagen:„Zu einem Staat gehören erstens Land, zweitens ein Volk und drittens Macht. Alle drei Voraus- setzungen sind in der DDR erfüllt, und war- um sagen Sie sogenannte DDR? Sie müßten mit demselben Recht sogenannte Sowiet- union, sogenanntes Spanien oder sogenannte Tschechoslowakei sagen.“ Aus solchen Gesprächen, die meistens sehr locker bei einem Gläschen Cocktail oder einem Wodka und Sakuski(kalte Vorspeise) geführt werden, ohne daß man sich erhitzt, lassen sich sehr bald die Grundvorstellungen herauslesen, die man in Moskau von den Möglichkeiten einer Verbesserung der Bezie- hungen zwischen Bonn und Moskau hat. Sie lauten:„Bonn soll die bestehenden Reali- täten“ anerkennen.“ Als Realität sieht der Moskauer Intelligenzler seine Auffassung an, daß der letzte Krieg von Deutschland in zweifacher Hinsicht verloren worden ist: Erstens vom deutschen Volk, das dafür mit einem Teil seines Raums— den besetzten Ostgebieten— zahlen mußte, zweitens vom „deutschen bürgerlichen Kapitalismus“, des- sen Einflußgebiet auf den Raum zwischen Elbe und Rhein reduziert worden ist. Die sowjetische Intelligenz erklärt ganz offen: „Die bürgerliche Bonner Regierung kann das von ihr geforderte Selbstbestimmungsrecht haben— zwischen Elbe und Rhein!“ An diesem sowjetischen Konzept sind überhaupt keine Abstriche zu erwarten. Es gibt keinen Kaufpreis, weder wirtschaft- licher noch politischer Art. Alle Gerüchte, es habe jemals ein sowjetisches Angebot, ab- weichend von dieser Konzeption, gegeben, sind Wunschträume. Daran gibt es für den- jenigen, der sich 15 Monate lang in der so- Wjetischen Hauptstadt mit diesem Thema beschäftigt hat, überhaupt keinen Zweifel. Im Gegenteil: die Integration der Zone in den Ostblock macht schnellere Fortschritte als alle westeuropäischen zwischenstaat- lichen Anstrengungen auf diesem Gebiet. Pankow ist ein wichtiger, unentbehrlicher Handelspartner der Sowjetunion geworden. Es gibt auch keinerlei Fingerzeige dafür, daß ein militärisches Erstarken der Bundes- republik die Sowjetunion zu einer Revision ihres Standpunktes führen könnte. Als Voraussetzung einer Verbesserung der Beziehungen zu Bonn sieht man in Moskau folgende Punkte an: 1. Anerkennung de facto und juristisch der Ostgrenzen; 2. Verzicht auf Wiedervereinigung im Sinne der Bonner Vorstellungen von freien Wahlen; 3. Kontakte zur Zone, die eine Klimaver- besserung zwischen den„beiden deutschen Staaten“ herbeiführen sollen; 4. Eine Neutralisierung der öffentlichen Meinung in der Bundesrepublik gegenüber der Sowjetunion, die zu einer Gleichwertig- keit der Beurteilung, wie etwa gegenüber dem Westen, führt; 5. Verbot jeder„Revisionspropaganda“. Auf dieser Basis wäre man in Moskau bereit, die Angriffe auf Bonn einzustellen und die Beziehungen normal— etwa so wie zu Oesterreich— zu entwickeln. In dem hohen Lebensstandard der Bundesrepublik sieht man— wie in Moskau immer wieder versichert wird— kein Aergernis. Man er- kennt die wirtschaftliche und technische Leistung an, möchte sogar gern als Partner an ihr teilhaben. Man zweifelt auch nicht an den staatsmännischen Fähigkeiten Dr. Adenauers, aber man besteht auf dem oben angedeuteten Totalverzicht. Die sowjetischen Gesprächspartner engagieren sich in der Berlin-Frage meistens nicht so stark wie im Geésamtkomplex der Deutschland-Frage. Es wird nicht bestritten, daß die Westmächte ein vertraglich festgesetztes Recht haben, in Berlin zu sein.„Wir warten auf westliche Gegenvorschläge“, heißt es. In diesem Zu- Samimenhang wird sogar die Frage: stehen Sie zu einer Freien „Wie Stadt Ganz. berlin?“ als„interessant“ bezeichnet. Selt- samer Weise vernimmt man aber selbst bei Sowjetbürgern von nicht geringem Rang die Meinung: Einen solchen Vorschlag wird der Westen nie machen, weil er den Stütz- punkt Westberlin wünscht.“ Immerhin entsteht der Eindruck, daß die Sowjets neben der„Freien Stadt“ einige Varianten für diskutabel halten, die noch sie auf Initiative des Westens möglicherweise aufgreifen würden. Diese in vielen Gesprä- chen herausgearbeiteten Perspektiven sind im Grunde von Chrustschow mit anderen Worten festgelegt worden. Es lohnt vielleicht, sich dieser Sätze des sowjetischen Minister- präsidenten zu erinnern: Chrustschow am 27. Januar 1959 vor dem XXI. Parteikongreß in Moskau:„Die Wie- dervereinigung Deutschlands auf der von Adenauer vorgeschlagenen Basis würde die Sicherheit der Völker Europas bedrohen, weil sie gleichbedeutend wäre mit der Ausbrei- tung des revanchistischen, militaristischen Staates auf das gesamtdeutsche Territorium.“ Zur Berlinfrage heißt es:„Wäre Westberlin kein Konfliktherd im Herzen der DDR, gäbe es auch keine Berlin-Frage.“ In der Schluß- ansprache auf diesem Kongreß:„Wir möch- ten Ihnen sagen, Herr Adenauer, daß weder Sie allein noch Sie mit Hilfe Ihrer Verbün- deten in der Lage sind, den sozialistischen Aufbau in Ostdeutschland zu liquidieren.“ Bequemer 117K 25 — . 2 — —. . 2 * 0 2 Ein Thermostat steuert die zentrale Versorgung des ganzen Hauses mit gesunder Wärme und Warmwasser. st das nicht eine feine Sache? Ob mäzig temperiert oder mollig warm, ä die automatisch geregelte Kołks- Zentralheizung erfüllt alle Wünsche- sauber, sparsam und wirtschaftlich. 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Aus der Elf, die das Länderspiel ver- loren hatte, war in der nordirischen Liga- Auswahl lediglich Mittelläufer Forde ein- gesetzt. Im übrigen stützte sich die Mann- schaft des Verlierers ausschließlich auf Kräfte der nordirischen Klubs. Danny Blanchflower und Melllroy standen in der englischen Liga-Elf gegen ihre nordirischen Kameraden. Blanchflower, Conelly, Dennis Law(2) und Melllroy waren die Torschützen beim Sieger. Mit Spielführer Bert Traut- mann stand erstmals ein Deutscher im Tor der englischen Liga. Er konnte die beiden Gegentreffer durch Milburn und Cole nicht verhindern. Gelbe Rose Cigarillos im Königsformat In Berlin noch alles offen Zehn Stunden vor Abschluß des 47. Ber- liner Sechstagerennens deutete sich noch keine Entscheidung an, denn die fünf stärk- sten Mannschaften lagen rundengleich an der Spitze. Die letzte Nacht brachte vor 7000 Zuschauern in der Deutschlandhalle wie- derum drei Jagden, in denen die„groben Fünf“ eindeutig die Lage beherrschten. Der Schweizer Pfenninger stellte mit 11,4 Sekun- den einen neuen Rundenrekord auf. Der Stand nach 135 Stunden: 1. van Looy Post 391 Punkte, 2. Bucher/ Pfenninger 360, 3. Arnold/ Patterson 314, 4. Nielsen /Lykke 280, 5. Bugdahl/Junkermann 143; eine Runde zu- rück: 6. Altweck/ Renz 209; zwei Runden zu- rück: 7. Ziegler/ qaroszewicz 267, 8. Gillen/ Oldenburg 98; fünf Runden zurück: 9. Giese- ler/ Donike 169, 10. Roth/ Rieke 156; sechs Runden zurück: 11. Reinecke/ Lewandowski 188, 12. van Geneugden/ Edler 162; zehn Run- den zurück: 13. Forlini/ Vopel 105; zwölf Run- den zurück: 14. Carlsson/ Karlsson 96 Punkte. Oslo verweigert Einreise Die für den 10. und 11. November im norwegischen olympischen Eishockeystadion geplanten Wettspiele zwischen norwegischen und sowijetzonalen Eishockey mannschaften sind abgesagt worden, da Norwegen als Ant- wort auf die Berlin- Beschränkungen keine Pässe der Sowjetzone mehr anerkennt. Ver- mutlich werden auch die in der Sowjetzone vorgesehenen Rückspiele daraufhin abgesagt werden. Informierte Kreise machten darauf aufmerksam, daß bei einer Fortdauer der jetzigen Lage auch die sowjietzonalen Ski- springer im nächsten Frühjahr nicht zu der berühmten Holmenkollen- Veranstaltung kommen können. 5 5 s Schwere Strafen zu erwarten Verbände untersuchen Bestechungs-Affären Die Bestechungs-Affären im britischen Fußball werden in gemeinsamer Arbeit aller vier britischen Fußball- Verbände untersucht werden. Nach einer dreistündigen Sitzung der englischen Fugballiga wurde am Mittwoch- abend die Einberufung einer Sondersitzung mit der für den Fußballbetrieb in England Verantwortlichen„Football Association“ ge- fordert. Sie soll bereits am Sonntag oder Montag stattfinden.„Sollten die Bestechungs- Affären bei den Untersuchungen, die wir nunmehr anstellen werden, eine Bestätigung finden, so ist mit schweren Strafen zu rech- nen“, erklärte der Präsident der englischen Liga, Joe Richards. Er wußte zu berichten, daß in einem Falle ein Klub und ein Mit- glied desselben die ihnen vorgeworfenen Be- stechungen zurückgewiesen hätten. Der schot- tische, der Waliser und der irische Fußball- Verband wollen bei den Untersuchungen mit dem englischen Fußball-Verband Hand in Hand arbeiten. Wie sie spielen Freitag, 20 Uhr, Eisstadion Mannheimer ERC: Flossmann; Gut- towski, Lorenz; Schoor, Lödermann; Seidel, Sepp, Gutfleisch; Schneiders, Barezykowski, Schif. HC Basel: Jud; Grob, Braun, Hofer, Biandri, Cotto; Zimmermann, Keller, Thom- men, Cotti, Kaufmann, v. Arx, Rutishauser, Schläfli, Schneider, Beti. Olympische Welle ohne Ende? fflanager- ande weg von den Sportlern! Sportfremde Buchhalter des Ruhmes wollen sich am olympischen Gold bereichern/„Jetzt sprechen wir“ Das olympische Jahr 1960 hat den Sport in einer Form in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gestellt, daß Manager aller Sparten, die sich bisher eigentlich kaum um ihn kümmerten, plötzlich glänzende Möglichkeiten für ein neues Geschäft wittern. Die prachtvollen Erfolge der deutschen Mannschaften in Squaw Valley und Rom haben leider auch für sie zu einer„olympischen Welle“ geführt. Leider— denn so erfreulich es ist, daß der Sport durch seine Spitzenleistungen endlich so in den Mittelpunkt rückt, wie es ihm auf Grund seines hervorragenden Wirkens im Kampf gegen moderne Zivilisationsschäden und in seinem Wert für die Volksgesundheit schon lange zusteht.. Die geschäftlichen Spekulationen als Begleiterscheinungen der Rom- Erfolge sind eine Riesengefahr. Eines aber steht fest und beruhigt: nicht die Sportler suchen das Geschäft. Es sind die Manager, sportfremde Buchhalter des Ruhmes, die sich am olympischen Gold bereichern möchten. Die Hiobsbotschaften häufen sich: Armin Hary zum Film! Dieter Gieseler und Jutta Heine in einem Fernseh-Quiz! Martin Lauer, Carl Kaufmann und andere als Autoren in einer Millionen-Illustrierten unter dem an- maßenden Titel: Jetzt sprechen wir! Was dabei herauskam, ist bekannt. Lauer verbrannte sich in seinen Artikeln mit denk- bar arroganten Formulierungen mehrfach die Zunge und schloß sich dadurch zunächst einmal selbst aus dem Kreis seiner Natio- nalmanpschaftskameraden aus. Carl Kauf- mann ist zwar in seinen Ausführungen be- scheidener— aber er hätte klüger daran ge- tan, zu schweigen, als sich selbst zu einem „Don Juan en miniature“ zu stempeln, der trotz seiner sportlichen Erfolge alles mit- nimmt, was sich ihm anbietet. Auch der Auftritt Gieselers und Jutta Heines vor der Fernsehkamera verlief keineswegs glück- lich. Joachim Fuchsberger als bestimmt wohl- Wollender, aber ohne Sachkenntnis zwangs- läufig ungeschickter Quizmaster verstrickte die juagen Silbermedaillengewinner in Fra- gen, die peinlich werden mußten. Obwohl er selbst merkte, was er angestellt hatte, als er Jutta Heine nach ihrem„Sitzenbleiben“ in der Schule fragte und bei Gieseler nach der beruflichen Ausbildung forschte, war nichts mehr zu retten. Jeder Freund des Radsports hätte Fuchsberger sagen können, daß Gieseler im elterlichen Gemüsegeschäft hilft, so wie etwa Wiltrud Urselmann auch. Das ist vielleicht keine berufliche Ausbil- dung mit Lehrjahren und Gesellenprüfung, aber es verstößt nicht gegen das Amateur- statut, im elterlichen Betrieb zu sein! Gerade diese Fernsehsendung zeigte, wie gefährlich es ist, sportlichen Ruhm auf an- deren Gebieten auszuwerten. Auch Spitzen- sportler sind nur Menschen. Aber genügt es nicht, sie auf der Aschenbahn oder auf der Piste bewundern zu können? Müssen denn nun auch sie in einem Atemzug mit den Soraya, Prinzessin Margaret oder Farah Diba genannt und durch den Klatsch herab- gezerrt werden? Und ist es nicht ganz natür- lich, daß auch blutjunge Olmypiasieger vor der Kamera das gleiche Lampenfieber be- fällt wie ihre Altersgenossen anderer Be- reiche? Die Rechte der Demokratie sind über- fordert, wenn man dieser„olympischen Welle“ keinen Einhalt gebietet. Der Sport Hat die Gesetze dazu, die Beispielsweise das Wirken als Autor in einer Zeitung oder Zeit- schrift, das Auftreten auf dem Bildschirm von einer verbandsseitigen Genehmigung abhängig machen. Die Verbände sollten sich dieser Rechte bedienen— zum Schutze ihrer Aktiven vor den oft zu smarten Managern, denen der Sport nichts bedeutet, das Geschäft aber alles. Für beide Teile sicher das beste: Nemin ats Fehlstart beim Film Der Olympiasieger droht mit Klage/„Gloria“ kündigt Abmachungen Der erste Lauf des Olympioniken Armin Hary im Hindernisrennen um den Titel eines Filmstars bei der„Gloria“ ist an den Hür- den der Publicity gescheitert. Der Abbruch der Vorverhandlungen zwischen dem„Glo- ria“-Filmverleih und der Welt schnellstem Läufer wurde von„Gloria“-Pressechef F. E. Uetrecht bekanntgegeben— nachdem Hary am Vortag erklärt hatte, er werde die„Glo- ria“ wegen Vertragsbruchs verklagen. Hary hatte als Hauptbegründung ange- führt, bei den Filmvorverhandlungen und Erster Lehrgangsabschnitt beendet: „ Holſenitich keine ueiteten UDetleteungen Ab Montag geht's auf Schöneck weiter/ Seeler und Dörfel verletzt Der erste Teil des DFB- Vorbereitungs- Lehrganges auf die Weltmeisterschafts- Qualifikation gegen Nordirland am 26. Ok- tober in Belfast wurde gestern Mittag ab- geschlossen. Im Vordergrund des Trainings- betriebs in Frankfurt stand die Verbesserung der Kondition. Die Lehrgangsteilnehmer kehrten zu ihren Vereinen zurück, denen sie in den Punktspielen am kommenden Wochen- ende zur Verfügung stehen. Am Montag reisen die Spieler zur Sportschule Schöneck nach Karlsruhe, wo der zweite Lehrgangsteil abgewickelt wird, Sie bleiben dann bis zum Abflug nach Belfast am 24. Oktober(ab Frankfurt) zusammen. Bundestrainer Herberger war mit der Verfassung der Spieler durchaus zufrieden. Er wartet die Punktetreffen am Wochenende ab. Am Sonntag kommen zwischen 18 und 19 Uhr die üblichen Informationsanrufe nach Karlsruhe.„Wir wollen hoffen, daß es keine weiteren Verletzungen gibt“, sagte Herberger. Er stellte weiter fest:„Uwe Seeler und Gert Dörfel konnten nicht mitmachen. Masseur Erich Deuser behandelte ihre Knöchelver- letzungen. Porges(St. Pauli) wird für seinen Verein nach einer eingehenden Behandlung seiner Verletzung spielen können, er kommt aber für Belfast ebensowenig in Frage wie Willy Schulz, dem wir geraten haben, auf die Begegnung Herne— Schalke zu verzichten, um den Heilungsprozeß nicht zu gefährden. Haller erwischte es am Knöchel, als im Trai- ning der rechte Fuß wegrutschte. Benthaus (Herne) leidet unter einer alten Verletzung. Das ist auch bei Sawitzki(VfB Stuttgart) der Fall, für den wahrscheinlich der Kölner Tor- Wart Fritz Ewert ins DPFB-Aufgebot kommen wird.“ Am kommenden Wochenende wird der Bundestrainer Verteidiger Lutz im Spiel Ein- tracht Frankfurt— Schweinfurt 05 beobach- ten. Einen Tag später ist er bei Karlsruher Sc— Ulm 46(Herrmann). Sein Assistent Helmuth Schön ist Gast bei Bayern Hof gegen Bayern München(Giesemann). beim Abschluß eines Vorvertrages zwischen ihm und der Filmgesellschaft sei fest abge- sprochen worden, vor Abschluß der Olym- pischen Spiele nichts über seine Filmpläne zu veröffentlichen. „Gloria“-Pressechef Uetrecht erklärte dazu, eine schriftliche Abmachung dieser Art sei damals nicht getroffen worden. Zwar habe Hary mündlich diesen Wunsch ge- äußert, doch sei„Gloria“ nach den Siegen Harys„von der Presse“ so unter Druck ge- setzt worden, daß die Meldung über Harys Filmpläne habe herausgegeben werden müs- sen. Von einem„Vertragsbruch“ könne da- her keine Rede sein. Die„Gloria“ wirft Hary ihrerseits nun vor, er sei am 27. September zu einer ver- einbarten Probeaufnahme sieben Stunden zu spät gekommen. Die Probeaufnahmen seien ins Wasser gefallen und die„Gloria“ habe dadurch einen Verlust von 2000 Mark erlitten. Bei erneuten Verhandlungen habe Hary dann„eine Hauptrolle und 100 000 DM Gage“ gefordert, was von der„Gloria“ ab- gelehnt wurde. Stattdessen wurde ihm eine Rolle in einem Film mit dem Arbeitstitel „Schlagerbummel“ für eine Gage von 7500 DM— ohne Probeaufnahmen— vorgeschla- gen. Dieses Angebot sei wiederum von Hary abgelehnt worden. Daraufhin habe die Sloria“ in einem Schreiben Hary mitgeteilt, daß sie sich nun- mehr an die getroffenen Abmachungen nicht mehr gebunden fühle und die Angelegenheit als erledigt betrachte. Europacup der Pokalsieger: ffl.- Gladbach ⁊undchst gegen Glasgow Schotten trotz 1:2-Niederlage in Budapest qualifiziert/ Ueberraschung in Wien Im Vorrunden-Rückspiel des europäischen Fußballturniers der Pokalverteidiger ge- wann Ferencvaros Budapest vor 25 000 Zu- schauern in Budapest gegen die Glasgow Rangers mit 2:1(1:0) Toren. Da der schot- tische Pokalsieger aber das Vorspiel in Glasgow mit 4:2 Toren gewonnen hatte, qualifizierte er sich durch das bessere Tor- verhältnis(5:4) für die nächste Runde, in Fünf Tore durch Mittelstürmer Hügi: Die Schwelz schlug Frankreich mit 6:2 Im Baseler Flutlichtspiel gab es ein kaum glaubliches Fußball-Ergebnis: Die Schweiz besiegte im St.-Jakob-Stadion Frankreich mit 6:2(2:1). Der Versuch mit dem jungen Tylinski(St. Etienne) als Mittelläufer war für die Franzosen ein böser Reinfall. Mittel- stürmer Hügi(Basel) schoß vor 50 000 Zu- schauern allein fünf Tore. Weber(Basel) war als linker Läufer der weitere Schweizer Torschütze. Vincent(1:0) und Goujon 65:2) erzielten die französischen Treffer. Das Fehlen von Kopa, Fontaine, aber auch Kälbel war für Frankreich ein zu großes Handicap. Tylinski spielte schon einmal 1957 gegen England in London keine besonders gute Rolle, als der später beim Flugzeugunglück von München ums Leben gekommene Taylor (Manchester United) zwei Tore erzielte und der junge französische Amateur äußerst schwach War. Eine weitere französische Fußball-Nie- derlage gab es in Nijmwegen. In dem von Schiedsrichter Treichel Gerlin) geleiteten Junijorentreffen(Spieler bis 23 Jahre) blieb Holland mit 4:1(4:0) siegreich. der nunmehr der deutsche Pokalsieger Borussia Mönchengladbach der Gegner ist. Ferencvaros diktierte im Budapester Nep- Stadion 90 Minuten lang das Spiel, doch ge- gen die massierte Abwehr der Schotten ge- lang den Magyaren nicht der ersehnte dritte Treffer, der ein Entscheidungsspiel bedeu- tet hätte. Orosz(18. Minute) und Fried- manszky(50.) für Ferencvaros und Wilsom (61.) für die Rangers schossen die Tore. In einem weiteren Spiel des europäischen Fußball-Turniers der Pokalsieger schlug Austria Wien vor 20 000 Zuschauern in Wien den englischen Pokalsieger Wolverhampton Wanderers mit 2:0(0:0). Durch Tore von Riegler(71. Minute) und Huschek(86.) konn- ten die Wiener ihren glücklichen Erfolg erst in der Schlußphase sicherstellen. Die Eng- länder hatten Pech und trafen viermal Pfosten und Latte. Das Rückspiel findet am 30. November in Wolverhampton statt. Harte Kritik übten die Engländer nach dem Spiel an dem Kaiserslauterner Schieds- richter Dusch.„Er pfiff die einfachsten kör- perlichen Angriffe ab und irritierte so un- sere Spieler“, heißt es in einer englischen Zeitung. Bemerkenswert dabei ist, daß Dusch bisher gerade auf der britischen Insel die besten Kritiken bekam. HSV zum Auftakt in Bern Für das Achtelfinale im Fußball-Europa- pokal der Landesmeister, das bis zum 30. November ausgetragen werden muß, stehen bis auf den Gewinner aus Wismut Chemnitz— Glenavon die Teilnehmer fest. Zu den bisherigen Qualifikationssiegern— Spartak Königsgrätz/ CSR(kampflos gegen CCA Bukarest), Ujpest Budapest(2:1 und 3:0 über Roter Stern Belgrad), Rapid Wien(4:0, 0:1 gegen Besiktas Istanbul), IFK Malmö(3:1, 1:2 gegen IFK Helsinki), Frederikstad(0:0, 4:3 über Ajax Amsterdam), Aarhus GF (3:0, 0:1 über Legia Warschau), Benfica Lissabon(3:0, 2:1 über Heart of Midlothian), FC Barcelona(2:0, 3:0 über Lierse SE), Stade Reims(6:1, 5:0 über Jeunesse Esch) und Voung Boys Bern(5:0, 4:2 über Limerick) kam nunmehr CDNA Sofia. Die Bulgaren ge- wannen gegen Juventus Turin den Rück- kampf mit 4:1(1:0), nachdem sie im Vorspiel mit 0:2 verloren hatten. In dieser Begegnung waren Kovaczev und Zanec zweifache Tor- schützen für den bulgarischen Titelträger. In der 2. Runde kommt es zu fo Paarungen: Loung Boys Bern— Hamburger SV; Real Madrid— FC Barcelona; FC Burn- got rasiert- got gelaunt ley— Stade Reims; IFK Malméô— CDNA Sofia; AGF Aarhus— Frederikstad; Benfica Lissabon— Ujpest Budapest; Rapid Wien gegen FC Glenavon oder Wismut Chemnitz; Spartak Königgrätz— Panathenaikos Athen. Der Deutsche Meister HSV und LVoung Boys Bern bestreiten ihr erstes Spiel am 2. November(Mittwoch) im Berner Wank- dorf- Stadion, in dem Deutschland 1954 Welt- meister gegen Ungarn wurde. Um den Ter- min des Rückkampfes wird noch verhandelt. Der Italienische Meister Juventus Turin nimmt nach seinem Ausscheiden aus dem Europacup der Landesmeister nun noch am Europapokal wettbewerb der Pokalgewinner teil. Consolini sagt Valet Abschied vom sportlichen Wetkkampf nahm Adolf Consolini. Der Europameister und Olympiasieger von 1948 im Diskuswer- fen stand beim Länderkampf gegen Frank- reich letztmals im Wurfkreis. Der 44jährige Italiener, der bei den Olympischen Spielen in Rom den Eid für alle Teilnehmer ab- legte, will sich künftig der Jugend widmen. „Der Abschied ist schmerzlich, aber einmal muß es sein. Beruflich bin ich sehr in An- spruch genommen und schließlich muß ich auch einmal an meine Familie denken, die bisher durch den Sport viel zu kurz ge- kommen ist.“ „Schlips-Revolte“ in Leicester Um Schlips und Kragen ist es zu einer Spielerrevolte bei der englischen Fußball- mannschaft von Leicester City gekommen. Manager Matt Gillies schrieb seinen Profis in einer„Kleiderordnung“ vor, in weißen Hemden und mit seriöser Krawatte zu Aus- wärtsspielen zu reisen. Einige Spieler, die dennoch in Sporthemden oder Rollkragen- pullovern erschienen, mußten sich eine ge- Harnischte Standpauke anhören. Halbstür- mer MeLintock gingen diese Vorschriften nun zu weit, und mit Unterstützung anderer „Hemdsärmeliger“ wandte er sich an die Proflspieler-Gewerkschaft mit der Bitte um Intervention.„In unseren Verträgen steht kein einziges Wort, was wir außerhalb des Spielfeldes zu tragen haben“, meuterten sie. Aber Mr. Gillies blieb hart. Gegen Oftersheim in KSV-Halle Nach dem Terminplan sollte der KSV 1884 Mannheim am Wochenende zum Auftakt der Punktekämpfe in der nordbadischen Ringer- Oberliga B beim VfK 08 Oftersheim antreten. Infolge Saalschwierigkeiten können jedoch die Oftersheimer diese Begegnung nicht aus- richten, so daß nun diese Auseinanderset- zung am Samstagabend um 20 Uhr in der KSV-Halle stattfindet. Mit der Oftersheimer Staffel erwartet der KSV 84 einen Gegner, der den Mannheimern trotz einiger Aufstel- lungsschwierigkeiten alles abverlangen wird. —.1¹ Weitere Sportnachrichten Seite 19 Zarte Norda-Heringsfilets in fünf Geschmacks- richtungen. Das müssen Sie einfach probieren! Es sind die raffinierten Feinschmecker-Cremes, die den Norda-Filets das Einmalige geben. 2 Nord Zarte Heringsfilets in — 3 * N bei Ihrem Lebensmittelhändler und bei Ihrem Fischspezialgeschäft 2 2 280 EN 0•1³ Jetzt brauchen Sie endlich keinen Dosenöffner mehr! Zarte Heringsfilets in Tomaten-Bordeaux-Creme»Bourbon« in Sahne-Meerrettich- Creme»Aleborg« in Paprika-Curry-Creme»Pußta“ in Senf-Creme»Borago“ in Tomaten-Rauchspeck-Creme»Palinka“ Seite 18 MANNHEIMER MORGEN 22 9 Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 öbel-LNuslieferungsluger der„FIM CLI“- Friedhelm Vogt Vor rund fünf Monaten begannen auf dem Gelände der Gemeinde Neckarhausen, nördlich„vor den Toren“ von Neu-Edingen, die ersten Erdarbeiten für das neue Möbel- Auslieferungslager der Firma Friedhelm Vogt. In einer Bauzeit von vier Mo- naten wuchs unter Leitung von Architekt Dipl.-Ing. R H. Becker, Karlsruhe, ein flacher hochmoderner Baukomplex, in dem sich Kunden wie Angestellte gleichermaßen wohlfühlen werden. Höchster Punkt des Neubaues ist der freistehende mächtige, 15 000 Liter fassende Oelkessel, von dem aus alle Räume beheizt werden. Die Gebäude- teile, eine riesige Halle von 40 mal 95 Me- tern Grundfläche und der ihr nach der Ver- bindungsstraße Neckarhausen-Friedrichsfeld hin vorgelagerte, 200 Quadratmeter grohe Bürotrakt sind nicht höher als fünf Meter. Für äußeren Eindruck des Kes Architektur bäudefront ist ton gehalten, mit dem das Blau der Seiten- wände gut harmoniert. Die kurze Ent stehungszeit des Lagerbaues, der unter dem Namen FAMôLA“-Vogt Fabrik-Möbel- Lager) bekannt werden soll, war durch eine neuzeitliche Bauweise möglich: Für Funda- mente und Böden wurde Beton fertig vom Mannheimer Transportbetonwerk bezogen. Auch im Uebrigen wurde konsequent an der nur einen angenehmen im offenen Gelände stehenden Bauwer- sorgt neben einer Klaren, großflächigen die Farbgestaltung: Die Ge- in einem gedeckten Orange- Form des Montagebaues bereits vor- kabrizierten Teilen festgehalten. Mauern und Decken bestehen aus großformatigen Gas- betonplatten, teilweise im Verband mit einem montierten Stahlskelett. Der Gasbeton hat den Vorteil, Temperatur als auch gegen Lärm gut zu lieren. Auf Grund der Maßgenauigkeit der Aus Schnell Sowohl gegen S iso- Bequem auf asphaltierten Straßen ist das neue Fabrikmöbel-Auslieferungslager der zen. Vor dem flachen, langgestreckten Gebäudekompleæ finden Fach handler und deren Kunden, die sich ihre zukünftige ven Parkplatz. Die daf diesem Foto sichtbare Ausliefe- damit die empfindlichen Möbel auch während des Verladens vor Witterungseinflüssen bewahrt bleiben. Die anheim— Frankfurt grenzende Großhalle soll durch An- zeuge zu erreich Wohnungseinrichtung in der großen Ausstellungshalle aussuchen wollen, reichlich rungsrampe ist überdacht, nächste Umgebung des Bürotraktes und der ruccwärtig an die Eisenbahnlinie Mar pflanzung ein gepflegtes Aussehen erhalten. Bauelemente war es möglich, zeitraubende Putzarbeiten zu umgehen; alle Teile konn- ten vom Maler in Form von Spachtel- und Fapbaufträgen fertigbehandelt werden. Für den Fußboden wurde ein aus der Schweiz kommendes, in unserer Gegend neueres System verwendet, das sich durch große Härte auszeichnet. Der Kunde gelangt, aus irma Friedhelm Vogt, Richtung Mannheim kommend, über die Abzweigung von der Bundesstraße 37 nach Friedrichsfeld auf fest asphaltierten Straßen — allein 2000 Quadratmeter Fläche bean- spruchen die betriebseigenen Straßen— zum„FAMOLA“-Lager. Auf dem Weg zur 4000 Quadratmeter weiten Ausstellungshalle betritt er zunächst den Bürotrakt. Die Büro- 15 Neckarhausen, für Kraftfahr- räume, mit den neuesten Büromaschinen ausgerüstet, sind hell und freundlich gestal- tet. Ihnen ist eine Kantine angeschlossen, in der die 15 Angestellten ihre Mahlzeiten einnehmen werden, in der aber auch Kun- den Besprechungen führen oder sich ein wenig entspannen können. Eine moderne Rufanlage sorgt dafür, daß der Kunde in allen Teilen des Lagerbaues angesprochen werden kann. Vom Büroteil aus führt ein Gang in die Ausstellungshalle, der das gleichgroße Aufbewahrungslager benachbart ist. Hier findet sich alles, was zur Innenein- richtung eines Wohnhauses gehört; Möbel, Herde, Teppiche.. Gegliedert ist die Aus- stellungsfläche in Wohnzimmer, Schlafzim- mer-, Kücheneinrichtung und Kleinmöbel. Die einzelnen Stilnischen werden durch leichte Vorhänge aus„Architektentüll“ oder durch Preßwände voneinander getrennt, Im benachbarten Lager gestatten fünf Straßen rasche„Fließbandarbeit“ bei der Auswahl der Ware durch den belieferten Fachhänd- ler; sie führen von der Anlieferungsrampe am rückwärtigen Ende der Lagerhalle zur von den Lieferwagen unmittelbar anzufah- renden Auslieferungsrampe. Insgesamt be- trachtet ist der großzügige Neubaukomplex der erst 1955 gegründeten Firma Vogt eine äußerst modernes Arbeiten ermöglichende, Vorbildliche Anlage. Text: Li./ Bilder: Bohnert& Neusch 1 2 Neckarhausen · industriegelande ·Fernruf 8 67 71/2 Postfach Edingen uber Nannheim ll Zo fahrt über Mannheim, Secke eferungslager und Grosshandel oer 4000 am Nusotellungo⸗, Verlaub sc u. Kagerklünße aut ebenen Erde in unserem Neubau Einmalig im Südwestdeutschen aum nheim in Richtung Edingen; an der Kreuzung nac 85 925 Allgemeine Besichtigung am Sonntag, dem 16. Oktober 1960, von 11 bis 17 Uhr h Neckarhausen rechts ab in Richtung Mannhbeim- Friedrichsfeld(c. 200 m)- Verkauf nur öber den Fachhandel Am Meubau beteiligte Firmen: Dipl. ing. R. H. Karlsruhe Wichernstraße 16 Entwurf und Bavleitung BECKER Tel. 5 02 75 MONTAG ES YSTEM M INDUSTRIE BAUH UND IM WOHNUNGSBAU DER RAMHIONELLE 200 OER ZEIT josEF HEBEL GMBH EMMERING B. FBRUCK hebel-adbeee, OTTO CARTE MANNHEIM-NFHFCKARAU FIOSSWORTHSTRAS SFE IS NUf 822 18 S TAHLLAGER-RFEGALFE för je den Z Weck Ausführung der gesamten licht- und Elektromeister HE RMANM PAC HER Neckurhuusen Brückenstraße 18— felefon Ladenburg 2137 Krefteinlagen Heinrich Schoder, Friedhofweg 25— fel. Ausführung sämtlicher Malerarbeiten Ladenburg 2493 Auf roten Ldufern durchschreitet der Kunde die neonbeleuchtete, warmluft- beheizte Aus- stellungshalle des„Fa MOLA-Auslieferungslagers. Am Neubau beteiligte Firmen: Ausführung der Röm KAR L LOB ing. Heidelberg- Rohrbach ölgefeuerten Warmluft-Heizungs-Anlage erstraße 227— felefon 3 153 95 Ausführung der Jakob Schwöb- Ketsch Hockenbeimer Str. 59-414— scnitäten Anlagen und Blechnerarbeiten Jelefon Schwetzingen 26 47 8 U Mhm.-Seckenheim, Die Anstricharbeiten wurden ausgeführt mit Diwagolun- Fassadenfarbe der Firma Diwag-AG., Berlin Lackfabrik und Farbengroßhandel Auslieferungslager: S TAV BITTERICH jon. Meßkircher Straße 11-13— Telefon 8 63 00 Gipser- u. 6. U. 6. BAUMANN Stukkateurgeschäft Edingen Rathausstraße 29 Telefon Ladenburg 43 30 Gebr. DANN Zimmergeschäft Treppenbau Heidelberg-Wieblingen Adlerstr. 3b— Telefon 2 11 39 HANS GRIMMIC Straßenbuu- Bergbau HEIDELBERG Ferhrüf 200 25% 2 10 10 Mischanlagen in: Mannheim-RD einge unc Schriesheim q. d. Bgstt EDINGEN- MANNHEIM TELEFON: FIUIminn. I FEUERUNG LADEN BURG 2961-2968 FULMINA för jeden Z. . orde quch för diesen Nebbau gewählt. Und Warum? Weil FULMINA för gleichmäßige Jemperutur und einwoandfieie Verbrennung garantiert FULMINA 50-jährige Erfahrung besitzt FULMINA guf guten Kundendienst besonderen Wert legt eck den richtigen Olbrenner hot = N 8 0: Q C Y g HCN SAN 2 NL HNA nes 2 c g. . 9 1. 1 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 19 Reutlingen sicher ein unbequemer Gegner— aber: Fünfter Plate ist dem Uf kaum streitig z⁊u machen Bessere spielerische Mittel müßten den Ausschlag geben/ Auch in München Ueberraschung durch SV Waldhof? Am Wochenende wird in der 1. Liga Süd das erste Meisterschaftsdrittel abgeschlos- sen. Dann gibt es wegen des Länderspiels in Belfast eine Pause, die allerdings nur auf dem Papier steht, denn am 22/23. Oktober muß um den Pokal gespielt werden. Ob- Wohl der Titelverteidiger Karlsruher Sc dem 1. FC Nürnberg nach dessen erster Nie- derlage dicht auf den Fersen liegt, ist nicht anzunehmen, daß es zu einem Führungs- wechsel kommt, denn der„Club“ ist in seinem Heimspiel gegen den Fsv Frankfurt ebenso klarer Favorit wie der KSC im Wildparkstadion gegen Ulm 46. Gespannt darf man sein, ob sich Bayern München in Hof durchsetzen und damit den dritten Platz behaupten kann. Das interessanteste Treffen des Sonntags steigt zweifellos im Frank- furter Stadion, wo Kickers Offenbach den Club-Bezwinger VfB Stuttgart erwartet. Der VfR Mannheim müßte in seiner augenblicklich guten Form mit dem SSV Reutlingen fertig werden. Auch Eintracht Frankfurt müßte Schweinfurt 05 sicher schlagen kön- nen. 1860 München— SV Waldhof und Jahn Regensburg— Spygg Fürth vervoll- ständigen das Programm. VfR Mannheim— SSV Reutlingen(Sams- tag); Eintracht Frankfurt— Schweinfurt 05 (Samstag); 1. FC Nürnberg— FSV Frank- furt; Karlsruher Sc— Ulm 46; Kickers Offenbach— VfB Stuttgart; Bayern Hof— Bayern München; 1860 München— SV Wald- hof; Jahn Regensburg— SpVgg Fürth. Dem VfR darf man im Samstagspiel ge- gen Reutlingen getrost die Favoritenrolle einräumen, denn wer im Ronhof trotz Nationalstopper Erhardt drei Tore schießt, sollte auch eine Mannschaft wie den SSV niederhalten. Die Spieler um Torwart Böge- lein haben bisher auswärts bei weitem nicht das Format erreicht, das sie zu Hause etwa beim 3:0 gegen Waldhof oder den noch ein- deutigeren Ergebnissen gegen Hof und Regensburg zeigten. Es ist zu erwarten, daß die Elf durch eine massierte Abwehr ein ähnlich unbequemer Gegner wird wie kürz- lich eine Halbzeit lang für die Frankfurter Eintracht; da aber der VfR eindeutig die bes- seren spielerischen Mittel hat, sollte er sei- nen ausgezeichneten fünften Platz noch festigen. Trainer Fips Rohr will an der Mannschaftsaufstellung keine Anderungen Herb Elliott: An 79 Jagen 13 Stat's auf fun Strecken Treibstoff-Firma ermöglicht ihm nun Studium in Cambridge Der australische„Wunderläufer“ Herb Elliott hat in dieser Woche seine Rennschuhe für die nächsten Monate an den Nagel ge- hängt. In Cambridge nahm er das Studium auf, nachdem er seinem Goldmedaillen- Triumph von Rom noch zwölf Siege in 19 Tagen auf europäischen Aschenbahnen hin- zugefügt hatte. Elliott geht jetzt auf„Jagd“ nach einem Heim für Frau und Kind in Cam- bridge. Das Studium wird ihm von einer be- deutenden Treibstoffirma ermöglicht, bei der er in Australien seine Berufskarriere begann. In der Flut von nacholympischen Sport- festen hat die wahrhaft sensationelle Sieges- serie des hageren„Aussies“ in den letzten Wochen viel zu wenig Beachtung gefunden. Seit seinem 1500-m-Triumph von Rom am 6. September gab er 13 Leichtathletik- Meetings in Europa durch seine Beteiligung besondere Zugkraft. Bis auf einen Start, die 800 m in Dublin, gewann er sämtliche Ren- nen. Der wichtigste Erfolg wurde in Stock- holm über 1000 m gegen den starken Schwe- den Dan Waern hart errungen. Elliott lief dabei mit 2:19,1 Minuten persönliche Bestzeit über die für einen„Meiler“ zu kurze Distanz. Die überragende Klasse des würdigen Olympiasiegers läßt sich schon daran erken- nen, daß er innerhalb von 19 Tagen in neun Städten auf fünf verschiedenen Strecken startete. Dabei blieb er in vier Läufen über die Meile unter der Vier-Minuten-Grenze. Bei seiner Ankunft in der alten englischen Universitätsstadt Cambridge erklärte Elliott, in diesem Jahr werde er kein Rennen mehr bestreiten. Auch mit dem Training will er mehrere Wochen bis in den November hinein pausieren. Mit der Elliott eigenen Gründlich- keit und Selbstdisziplin, der er viel auf der Aschenbahn verdankt, will er sich in sein Studium vertiefen und ein glückliches Fa- milienleben in der Wahlheimat England be- ginnen. In der Zukunft sind die Empire-Spiele in Perth(West- Australien) sein nächstes Ziel. Elliott muß dort seinen Meistertitel über die Meile verteidigen. Außerdem setzt er einen besonderen Ehrgeiz in ein erfolgreiches Ab- schneiden in Perth, weil seine Heimatstadt Fremantle nebenan liegt und seine Frau Anne sogar aus Perth stammt. N. M. Noyber Nur mit solider Abwehr ist vornehmen, nachdem sich Heckmann als defensiver Außenläufer bewährt hat und das Experiment mit Hoffmann als Mittelstürmer in Fürth voll und ganz geglückt ist. Bast und Arnold werden wieder den rechten Flügel bilden, auf der linken Seite stürmen Franken und Albert. Die Waldhöfer wird es wurmen, daß mit dem Sieg gegen Offenbach die Bilanz zwar wieder ausgeglichen wurde, daß man damit aber nur um einen Platz nach vorn kam. Auszahlen würde sich der Erfolg, wenn man nun auch bei 1860 München bestehen könnte. Zu dieser Reise packen die Blauschwarzen indessen mit gemischten Gefühlen die Kof- ker. Die„Löwen“ sind seit einigen Wochen in Hochform: Sie trotzten im Lokalspiel den „Bayern“ und holten dann in Ulm und beim VfB sogar beide Punkte, so daß sie nunmehr mit Waldhof gleichauf liegen. Man darf er- warten, daß der SVW eine gute Rolle spielt, zumal, wenn sich die Verteidigung an Höfig ein Beispiel nimmt. In den vorderen Reihen wird alles davon abhängen, daß die Chancen ebenso kaltblütig wie bei den drei Toren gegen Offenbach genutzt werden. Nach Lage der Dinge droht weder dem 1. FC Nürnberg gegen den FSV Frankfurt, der jetzt wieder Eisenhofer anstelle von Leichum in das Tor stellen muß, noch dem Karlsruher SC gegen Ulm 46 Gefahr. Die Favoriten sollten sich sogar klar durchsetzen und damit die Spitze behaupten. Schwerer dürften es Bayern München in Hof, wo es vor Jahresfrist für die Münchener eine 3:5-Niederlage gab, und Kickers Offenbach im Frankfurter Stadion gegen den VfB Stutt- gart haben, der nach seinem Erfolg über den Tabellenführer 1. FC Nürnberg wieder Kredit gewonnen hat. Die Offenbacher unter- lagen in der vergangenen Saison auf dem Bieberer Berg sensationell hoch 0:5 gegen den VfB. Da ihr Angriff zur Zeit keine Bäume auszureigen vermag, sind erneut Möglichkeiten für die Gäste gegeben. Auf verlorenem Posten dürfte dagegen Schwein- kurt bei der Frankfurter Eintracht stehen. Jahn Regensburg hat sechs Spiele hinter- einander verloren und trifft mit der Spygg Fürth auf einen Gegner, der aus den letzten fünf Treffen auch nur einen Punkt holte und dem Tabellenende bedenklich nahe gerückt ist. Für Erhardt und seine Kameraden kann es durchaus eine neue Enttäuschung geben. Helmbrechts beizukommen: NAmieitia Viernleim muß auf det Hul sein In der 2. Liga Süd lauert BCA Vor dem zehnten Spieltag der zweiten Vertragsspielerklasse des Südens darf sich der Spitzenreiter FC Freiburg rühmen, als einzige Mannschaft noch ungeschlagen zu sein. Den Schluß zieren mit je 5:13 Punkten Hessen Kassel und Darmstadt 98. In den bis- herigen 81 Spielen verzeichnete man 304 Tore. Auf eigenem Platz gab es 46 Siege, 16mal nahmen die Gäste je einen Punkt und 19mal beide Punkte mit nach Hause. Fünf Mann- schaften blieben vor heimischem Publikum unbesiegt, während acht Clubs auswärts noch nicht zu siegen verstanden. Hockey-Lokalspiel im Stadion: Jui, J wird's Zeit ꝛ⁊um Punliesammeln TSV 46 hat von Pforzheim nichts zu fürchten/ VfR in Lahr Von den vier Verbandsspielen der nord- badischen Hockey-Runde werden am Sonn- tag zwei in Mannheim ausgetragen. Um 11 Uhr stehen sich im Stadion Germania und Mannheimer TG im Lokalspiel gegenüber. In der Vorrunde gab es ein 0:0 und auch diesmal läßt sich der Sieger kaum voraussagen. Ein Erfolg könnte die MG endlich vom Tabel- lenende wegbringen.— Der TSV 46 Mann- beim spielt während des Umbaues seiner eigenen Anlage auf dem Baseball-Feld gegenüber dem Stadion. Dort ist um 11 Uhr der TC Pforzheim Gast des TSV. In Pforz- heim gab es für die Mannheimer einen Anerkennung für 50 Neckarstadt Neuer Platz seiner Bestimmung übergeben Viel Anerkennung gab es für den Sc Nek- karstadt bei der Uebergabe seines neuen Spielfeldes, mit dem er sich selbst ein schönes Zeugnis uneigennütziger Arbeit für den Sport ausgestellt hat. Wohl haben Stadt und Staat dem SeN tatkräftig unter die Arme gegriffen— aber für den Verein blieb noch immer eine Menge zu tun, um die Zuschüsse auch nutzbringend und möglichst sparsam zu verwenden. Vor der Uebergabe, der u. a. Bürgermei- ster Krause und Stadtrat Blümel, Otto Siegrist vom badischen Fußballverband so- wie Emil Schmetzer, Rudolf Hartung und Hans Freund vom Sportkreis Mannheim bei- wohnten, durfte der Verein zahlreiche Glück- wünsche und Geschenke befreundeter Fir- men entgegennehmn. Der Sc Neckarstadt revanchierte sich mit einem technisch auf hoher Stufe stehenden Freundschaftsspiel seiner Alten Herren gegen den VfR, das die bewährten Kämpen der Rasenspieler mit 7.2 kür sich entschieden. mageren 1:0-Sieg, diesmal jedoch müßten für die 46er mehr Treffer herausspringen. In Heidelberg gibt es den Lokalkampf zwischen HTV 46 und TSG 78, dessen Sieger die Tabellenspitze übernimmt. Bei einem Unentschieden aber kommt der HC Heidel- berg wieder nach vorne, sofern er sein Spiel beim Karlsruher SC gewinnt. Der VfR Mannheim fährt am Sonntag zum HC Lahr, um ein Freundschaftsspiel auszutragen. Die Lahrer waren oftmals Süd- badischer Meister, Tremmel und Heinzmann sind ihre bekanntesten Spieler. Bereits am Samstag spielt das Englische Institut Heidel- berg in Lahr gegen den gleichen Gegner. auf einen Ausrutscher Freiburgs Man ist gespannt, ob die Freiburger auch die nächste Runde unbeschadet überstehen werden. Vier Siege in vier Auswärtsspielen sprechen für sie, doch beim VfL Neustadt muß jede Mannschaft auf der Hut sein. Auf die Mithilfe hofft der BC Augsburg, der zu Hause gegen Singen als Favorit gilt und die Chance nützen will, um auf Platz 1 vorzu- stoßen. Auch bei einer eventuellen Nieder- lage in Neu-Isenburg würde Schwaben Augs- burg seinen dritten Rang behaupten. Sollte nämlich der ASV Cham wider Erwarten bei Viktoria Aschaffenburg gewinnen, könnte er zwar nach Punkten gleichziehen, doch ist das Torverhältnis der Augsburger wesentlich besser. Die Viernheimer Amicitia ging erwar- tungsgemäß auch in Pforzheim leer aus, wo- mit wieder einmal ein Heimsieg notwendig ist, um die Mittelfeld- Position zu behaupten. Ob die Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten. Viernheim ist zwar zu Hause stets eine Klasse besser, aber es wäre nicht das erste Mal, daß man gegen Helmbrechts den Kürzeren zöge, zumal auch die Gäste jeden Punkt notwendig brauchen. Viernheims Abwehr muß sich er- heblich steigern, wenn der VfB-Sturm, der zuletzt gegen den BCA immerhin drei Tore schoß, in Schach gehalten werden soll. Es Spielen: VfL Neustadt— FC Freiburg; BC Augsburg— Singen 04; Neu-Isenburg gegen Schwaben Augsburg; Aschaffenburg gegen ASV Cham; Amicitia Viernheim— VfB Helmbrechts; Hessen Kassel— 1. FC Pforz- heim; TSV Straubing— SV Darmstadt 98; SpVgg. Bayreuth— SV Wiesbaden; Stutt- garter Kickers— Borussia Fulda. Aufstiegsspiele im Handball: Ju qtoesieim und Birhenau lenie Chance Im Kreis Mannheim um Pokal und Kreismeisterschaft der Jugend Das Interesse an den Handball-Aufstiegs- spielen ist nach dem unglücklichen Start der beiden Mannheimer Vertreter stark gesun- ken. Ilvesheim und Birkenau stehen nun am Scheideweg: Gelingt auch am Sonntag kein Erfolg, dann ist der Traum zu Ende. In der Südoberliga hat es der TSV Birkenau mit dem TV Sulzbach zu tun. Trotz aller Fehl- schläge müßte Birkenau diese Chance nützen. Interessant wird es auch in Plochingen wer- den, wo mit dem einheimischen TV und TV Sulz die beiden Spitzenreiter dieser Gruppe aufeinander treffen. SV Ilvesheim muß auch an diesem Sonntag reisen, und zwar zum TV Brötzingen. Eine Vorhersage für dieses Spiel ist schwer. Aber nach wie vor stehen Mannheims Handballer zum SV Ilves- Im Tischtennis bahnt sich Führungswechsel an: Am sonntag wieder Sandhofen vorn! Meister Tus Sandhofen wird sich am fünften Spielsonntag der Tischtennis-Ver- bandsliga kaum die Chance entgehen lassen, die Tabellenführung zurückzuholen und die ein Spiel mehr aufweisenden Postsportler, die am Sonntag pausieren, wieder auf den 2. Platz zu verweisen. Allerdings muß Sand- hofen dazu beim Tabellennachbarn MG beide Punkte holen. Auf den ersten doppel- ten Punktgewinn hofft Ex-Oberligist TV Viernheim, der auf eigener Platte gegen die Reserve der TSG 78 Heidelberg antreten muß. Nach den Leistungen des letzten Spiel- sonntags darf man den Friedrichsfelder FC auch bei dem in einer Formkrise steckenden TV Waldhof als Sieger erwarten. Vor einer kaum zu lösenden Aufgabe steht Neuling SV 50 Ladenburg, der sich zwar schon einigen Respekt verschaffen konnte, jedoch beim heimstarken Sc Käfertal um eine Niederlage nicht herumkommen dürfte. E heim und hoffen endlich auf doppelten Punkt- gewinn. Die Sd Nußloch wird sich auch in Hochstetten durchsetzen. In der Kreisklasse A stehen nur noch Positionskämpfe auf dem Programm. S Waldhof erwartet den TSV Viernheim, der sich in den letzten Spielen hervorragend ge- schlagen hat. Die Polizei steht gegen den TV Rheinau vor einem sicheren Erfolg. Auch der TV Friedrichsfeld sollte sich in Heddesheim nach Kampf durchsetzen. In der B-Klasse wird sich Germania Neu- lußheim beim TSV Sandhofen ebenso be- haupten wie TV Reilingen gegen den Sc Pfingstberg. In der C-Klasse ist noch alles drin. TV Neckarhausen erwartet Tus Wein- heim auf eigenem Platz, 07 Seckenheim gibt bei der IB von 98 Seckenheim seine Visiten- karte ab. 07 steht dabei vor der ungleich schwierigeren Aufgabe. Die Weinheimer I B- Mannschaften erwarten mit ESV Blauweigß und TSV Schönau Mannheimer Besuch, der mit dem Gastrecht auch noch die Punkte für sich in Anspruch nehmen dürfte. Bei den Frauen steht das Pokalendspiel auf dem Programm. Favorit ist der SV Waldhof, doch wäre auch ein Erfolg der Turnerinnen keine Ueberraschung. Die qugend ermittelt am Samstagnachmittag ihren Kreis- meister, die Gegner sind TSG Ketsch und 99 Seckenheim, das als krasser Außenseiter gilt. Weitere Sportnachrichten Seite 17 — DAS GROSSE STZIAIHAUS FüR HU IN MANNHEIM SEIT 1890 o markant o russig „ unkonventionell Die neuen TIWENM-Mäntel 79. 95. 119. 135. * Die neuen IWEN- Anzüge 89.119. 135. 159. 8 Nach dem Engelhorn- Grundsatz numero eins: N„ Qdlität und AUSWahI 5 preiswert Wiͤe nor möglich. neſſurm N 5 it KNAUGUEA! . 8. 55 ae, 22 22 25 e . . 2— . „148, Seine Merkmale: „ 100%iges Merino-Kammgarn AA, original Vorkshire, knitterarm, die Hosen mit Sl-RO-SET- Daverbögelfalten. KVACOE a PIIT MANNHEIM. O6, 7 PLANKEN UND STUffSCART. MUNCHEN Seite 20. MANNHEIMER MORGEN — AUTOMOBILISCHAU Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 Echter amerikanischer Kleinwagen Nach guter amerikanischer Manier wer- den die nächsten im Lande hergestellten „Compact“(Mittelklasse) Wagen schon wie- der größer sein als ihre Vorgänger. So ganz scheint der Versuch, den amerikanischen Sie- geszug der europäischen Kleinwagen, vor allem Volkswagen, Renault, Fiat, aufzuhal- ten, doch nicht geglückt zu sein. Der als„Antwort auf die Europäer“ ent- Gefährliche Bequemlichkeit Die Verkehrspolizisten in fast allen euro- päischen Ländern werden sich in der„Inter- nationalen Technischen Woche“ vom 19. bis zum 26. Oktober besonders für die Reifen der kontrollierten Fahrzeuge interessieren; denn noch immer stehen mit 20,4 Prozent die Reifenmängel an der Spitze der Unfall- ursachen, die durch technische Mängel am Fahrzeug entstanden. Welcher Kraftfahrer kümmert sich auch um die Gummifläche, von deren Beschaffenheit sein Leben und das seiner Mitmenschen abhängen kann? Bei einem Test kam es einmal heraus, daß kaum 10 Prozent der von einer Reifenfirma be- kragten Kraftfahrer wußten, welche Firmen- aufschrift und welche Abmessungen die Reifen ihres Wagens hatten. Jeder kann in seinem Bekanntenkreis diesen Test selber veranstalten. Er wird Ueberraschungen er- leben. Allenfalls wissen die Fahrer noch, welchen Luftdruck sie an der Tankstelle verlangen müssen In diesem Sommer haben Reifenfach- leute festgestellt, daß sich die Reifenschäden mehren, die durch Vernachlässigung ent- stehen. Durch zu langes Fahren mit Unter- druck, durch rücksichtsloses Bremsen oder Anfahren im„Kavaliersstart“ mit aufquiet- schenden Reifen, durch Anprellen an Bord- steinen oder bedenkenloses Durchfahren von Schlaglöchern kommt es zu einem Reifen- verschleiß, der lebensgefährlich werden kann. Auch die immer mehr um sich grei- fende Sitte, zur Hälfte auf den Gehweg zu fahren, um den Wagen zu parken, führt zu Gewebebrüchen in den Reifen, die teuer zu stehen kommen können. Die„echte“ Lebensdauer eines Fahrzeug- reifens— wenn der Wagen„normal“ ge- fahren wird— beträgt heute im Schnitt 75 000 bis 80 000 und mehr Kilometer. Noch vor fünf Jahren gaben die Reifenhersteller eine Lebensdauer von„etwa“ 50 000 Kilo- meter an. Vor dem Kriege waren es höch- stens 25 000 bis 30 000 Kilometer. Die größte Haltbarkeit scheint jedoch die Kraftfahrer zur Sorglosigkeit zu verführen. Von den 3373 auf technische Mängel zurückzuführenden Pkw-Unfälle mit Per- sonenschaden hatte im Jahre 1959 jedes zweite Fahrzeug, das an einem solchen Un- fall beteiligt war, abgefahrene oder be- schädigte Reifen. Fiat 600 D mit höherer Leistung Mit höherer Leistung(jetzt 25 PS) grö- Berem Hubraum(767 cem) und etwas gestei- gerter Spitzengeschwindigkeit(ca. 110 km/h) kommt jetzt der Fiat 600 D als Weiterent- wicklung der bisherigen Type Fiat 600 auf den Markt. Der nach Angaben des Werkes laufruhiger und sparsamer gewordene Mo- tor erhielt ein Zentrifugal-Oelfilter wie beim Fiat 1800-Modell. Zur besseren Be- lüftung des Innenraumes wurden Ausstell- fenster eingebaut. Ein neuer Anlasser wird mittels eines Zündschlüssels am Armaturen- brett betätigt. Der Preis wurde auf DM 4330 erhöht. Der„Normalfahrer“ ist Eines Tages in nicht allzuweiter Zukunft werden unsere„fahrbaren Untersätze“ völlig automatisiert sein, dann wird man sich ein „denkendes Auto“ kaufen können, in das man sich einfach nur hineinzusetzen braucht, das Reiseziel einstellt und sicher und wohl- behalten nach angemessener Zeit dort ein- trifft. Keine Aufregung mehr, keine Anstren- gungen und keine Sorgen— das übernimmt alles das automatische Auto. Wie wird der„Normalfahrer“ auf ein sol- ches Auto reagieren, wie wird er sich damit abfinden, daß ihm entscheidende Funktionen von einer Maschine abgenommen werden? Die meisten sind ganz und gar nicht davon begeistert, berichtet Dr. Andrew Kucher von der Forschungsabteilung der Ford-Werke in Amerikas„Autohauptstadt“ Detroit. Nur wenige Fahrer, sagt Dr. Kucher, können sich damit abfinden, die Kontrolle über ihr Fahr- zeug leichten Herzens irgend einer automati- schen Gewalt anzuvertrauen. Inzwischen aber hat man in Amerika allen möglichen Sonderkomfort der Super- straßenkreuzer automatisiert.„Es hat sich in den USA immer mehr eingebürgert, die an- genehmen Kleinigkeiten so zu gestalten, das sich der Wageninhaber nicht die Mühe zu machen braucht, ihre Handhabung zu lernen, denn er braucht nur noch auf einen Knopf zu drücken“, erklären die Konstrukteure der [Cadillac-„Traumschiffe“. Ein Grund dafür ist der, daß die Hand- habung bestimmter Einrichtungen zu kom- pliziert wäre für den Wageninhaber, ein an- derer, daß der Fahrer etwas falsch machen könnte. So hat man zum Beispiel in Amerika bereits Wagen mit einem einstellbaren Ther- mostaten ausgerüstet, der automatisch im Sommer für die notwendige Kühlung und im Winter für die angenehme Wärme sorgt. Ein Gebiet, auf dem die Automatisierung bereits erstaunliche Fortschritte gemacht hat, sind die automatischen Getriebe. Während in den frühen Tagen der selbsttätigen Kraft- Übertragungen der Benzinverbrauch gröger War als bei einem handgeschalteten Getriebe, hat die amerikanische Autoindustrie jetzt „denkende Getriebe“ entwickelt, die mehr Benzin einsparen als es der geschickteste Fahrer bei kluger Handschaltung erreichen könnte. General Motors hat unlängst eine Warn- anlage entwickelt, die den Fahrer darauf aufmerksam macht, wenn er sich entweder „Mein Kleinwagen ist größer als deiner!“ geplant?/ Antwort auf die Europàer Wickelte„Compact-Car“— als Kleinwagen offeriert, tatsächlich jedoch der europäischen Mittelklasse entsprechend— wird im Jahre 1961 wieder größer werden. Der Dodge Lan- cer wird seinen Vorgänger, den Valiant, übertreffen, der Pontiac Tempest, der Buick Spezial und Oldsmobile F-85 werden größer sein als das erste„Compact“-Modell von Ge- neral Motors, der Chevrolet Corvair. Das unter den Automobilkonstrukteuren in Detroit kursierende Scherzwort„Mein Kleinwagen ist größer als dein Kleinwagen“ darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß man zumindest bei Ford, ernsthaft an der Entwicklung eines wirklichen Kleinwagens arbeitet. Allerdings schweigen sich die ver- antwortlichen Ingenieure bei Ford über die Einzelheiten ihres Projektes aus. Aus guter Quelle verlautet jedoch, daß die Idee und die Grundzüge des Wagens im deutschen Fordwerk in Köln geboren wur- den. Derzeit werde an dem Modell im Ford- hauptwerk in Dearborn bei Detroit weiter gearbeitet. Der viersitzige Wagen soll in Größe und Preis etwa dem Volkswagen ent- sprechen. Nach Auskunft der gleichen Gewährsleute ist im Gegensatz zum Volkswagen an einen Frontmotor gedacht. Einige Eingeweihte wol- len sogar wissen, daß man bei Ford auch mit einem Frontantrieb experimentiere. Vom Werk selbst heißt es dazu:„Wir sprechen der- zeit nicht über einen Kleinwagen.“ Wie populär der Kleinwagen in den USA geworden ist, beweisen die nach wie vor stei- genden Verkaufszahlen der beliebtesten europäischen Modelle. VW, Renault, der eng- lische Ford und Fiat verkauften in den ersten vier Monaten 1960 zusammen 99 384 Einhei- ten in den USA. Die große Frage ist nun, ob ein wirklicher amerikanischer Kleinwagen, der in Gröge, Leistung und Preis den europäischen Model- len entsprechen würde, eine tatsächliche Kon- kurrenz für die Europäer werden könnte. Bei Ford scheint man dieser Meinung zu sein. Jack Kemp, der Leiter der Importabteilung von Ford, ist der Ansicht, daß ein guter ame- rikanischer Wagen dieser Preisklasse die Ein- fuhren aus Uebersee praktisch zum Stillstand bringen würde. Ein neues Automobilgesicht Durck seine aerodynamische Form, dae den Luftwiderstand erheblich herabsetzt, ist der Ford TAUNUS wirtschaftlicher geworden. Ford präsentiert den„Jubiläums-Taunus“ Niedriger, windschnittiger und leichter Nutzlast jetzt 420 kg Der neue„Taunus 17 M“ der Jubiläums- Bauserie 1961 ist 7,7 Zentimeter länger, drei Zentimeter niedriger und windschnittiger als alle bisher von Ford-Köln gefertigten Auto- mobile. Trotz der erheblichen Gewichtsein- sparung von 96 Kilogramm konnte die Nutz- last des Wagens um 72 Kilogramm auf 420 Kilogramm erhöht werden. Der Wagen hat den bewährten 1,5-Liter-Motor mit 55 PS oder auf Wunsch einen 1,7-Liter-Motor mit Hervorstechendes Merkmal des Wagens Windschlüpfrige Karosserle mit ist seine glatten Flächen ohne jeglichen Chromzierrat. Von der flachen Kühlerhaube mit den ein- gezogenen neuartigen quer- ovalen Schein- werfern, die eine um 20 Prozent erhöhte Lichtintensität bieten, bis zum geschwunge- nen Heck ohne Flossen wird sie von der Zweckmäßigkeit bestimmt. Die Aro- dynamische Linie, die nach Angaben des Werkes eine Revolution im Automobil- Serienbau einleiten, aber nicht eine„Mode- richtung“ schaffen soll, gebt nicht zu Lasten des Innenraumes oder der Sicht. Eine„sphä- risch“ gewölbte Windschutzscheibe, eine über die ganze Wagenbreite gehende Heckscheibe sowie die nach außen gebogenen Seiten- scheiben bieten neben guter Sicht zusammen mit den gebogenen Außenwänden mehr Innenraum als der bisherige 17 M. Die jetzt geräuschlos schließenden Türen wurden nach„Kühlschrankart“ konstruiert und haben eine zusätzliche Sicherung, um das nel Während der Fahrt unmöglich zu machen. Auch der Kofferraum ist vergrößert Wr den. Das asymmetrische Abblendlicht und das Fernlicht leuchten nur bei ein- geschalteter Zündung auf. Die ärodynamische Karosserie— mit einem tieferen Schwerpunkt— gibt nach An- gaben des Werkes dem neuen Taunus mit einem 1,5-Liter-Motor eine höhere Ge- schwindigkeit als sie der bisherige 17 M er- reichte. Versuche sollen ergeben haben, daß der Wagen mit dem 1,5-Läter-Motor von 0 auf 100 km /st in 23,5 Sekunden(mit 1,7-Liter- Motor in 20,5 Sekunden) hinaufgeschaltet Denkende Autos eine Zukunfts-Vision nicht begeistert/„Traumschiffe“ aus Amerikas Autohauptstadt dem Straßenrand oder der Mittellinie zu sehr nähert. In absehbarer Zeit will man diese Einrichtung serienmäßig in die Automobile einbauen. Andere automatische Einrichtungen der amerikanischen Wagenmodelle 1961 sind: Autoradios, die auf einen Knopfdruck hin die stärkste empfangbare Rundfunkstation suchen— Heckkoffer, die sich vom Fahrer- sitz aus mit einem Knopfdruck öffnen lassen und die sich automatisch verschließen, wenn man den Kofferdeckel herabdrückt— Park- bremsen, die sich automatisch lösen, wenn man einen Gang einschaltet und dadurch das leidige Anfahren mit angezogener Hand- bremse vermeiden— einstellbare Sitze, die sich automatisch in ihre ursprüngliche Lage zurückbewegen, wenn sich der Fahrer oder Mitfahrer von ihm erhebt einstellbare Warnanlagen, die den Fahrer darauf auf- merksam machen, wenn er eine festgesetzte Höchst geschwindigkeit überschreitet— flak kernde Lichtzeichen, wenn der Inhalt des Tanks zur Neige geht— Türschlösser, die sich durch Knopfdruck vom Instrumenten- brett aus bedienen lassen— eingebaute Blinklichtanlagen am Heck des Wagens, für den Fall, daß man auf Autobahnen einer Panne wegen anhalten muß. Zu den Neuerungen in der amerikani- schen Automobilindustrie gehören auch Fahrgestelle, die ein bisher unbekanntes Maß an Wartungsfreiheit besitzen. Es gibt jetzt einen Cadillac, den man überhaupt nie ab- zuschmieren braucht und man kann nicht einmal in den Fehler verfallen, ihn doch abzu- schmieren, weil er keine Schmiernippel hat. Die neuen Fordmodelle besitzen ein ver- siegeltes Schmiersystem, in welchem das Schmierfett nur alle 50 000 km erneuert zu werden braucht, während man es bisher etwa alle 2000 bis 3000 km tun mußte. Neuer Hanomag-Frontlenker Als ein Ergebnis sorgfältiger Entwichlungsarbeit bezeichnet Hanomag den neuen Front- lenker„Markant“. Er kann ein Drittel mehr laden als er wiegt. Er trägt eine Nutzlast von 3270 eg und ist ausgestattet mit dem bekannten robusten und wirtschaftlichen 70-PS- Vierzylinder-Diesel. Das solide Rückgrat des aus Spezialstahl. „Markant“ ist ein robuster U-Profil-Rahmen werden kann. Das neue Viergang-Getriebe, das auf Wunsch eingebaut wird, ist ebenso vollsynchron wie ein neues Dreigang- Getriebe. Die beiden Kurzhub-Motoren können weiterhin mit Normalbenzin gefahren wer- den und verbrauchen nach Werksangaben— bei zwei Drittel Geschwindigkeit und Wind- stille auf ebener Bahn— 7,9 Liter/ 100 km bzw. 8,6 Liter/ 100 Km. Als Höchstgeschwin- digkeit werden 130 km/st für den 55 PS/ 5, Liter-Mokor und 135 km/st(bisher 125) für den 60 PS/1,7-Liter-Motor angegeben. Aus der Grundform des neuen Taunus ist auch ein neuer Kombiwagen entwickelt wor- den, der die Bezeichnung„Taunus-Turnier“ erhielt. Der Wagen hat eine einteilige, nach unten klappende Hecktür mit versenkbarer Scheibe, die auf Wunsch auch fernbedient werden kann. Der neue Taunus 17 M wird in 27 neuen, auf die modernen Formen abgestimmten Farbkombinationen aus zwölf Grundfarben geliefert. Ueberraschungen in Turin Unter den 525 Ausstellern aus 13 Ländern, die sich zur 42. Internationalen Turiner Au- tomobilausstellung angemeldet haben, ist erstmalig auch die japanische Autoindustrie mit noch nicht auf dem Markt erschienenen Modellen vertreten. Absolute Neuheiten werden auch von einigen italienischen und ausländischen Marken erwartet. Neues Alfa-Romeo-Modell Für den Turiner Salon hat Alfa Romeo ein viersitziges, sportliches Coupé auf der Basis des Alfa Romeo 2000 vorbereitet, das als Er- gänzung der Modelle„Berlina“ und„Spider“ von Bertone(Turin) entworfen wurde und auch später dort gebaut werden soll. Der sehr elegante Wagen soll bereits im Spätherbst zum Preise von etwa 25 000 DM auf den euro- päischen Markt kommen. Das übrige Pro- gramm des Mailänder Werkes soll laut Ber- ner„Automobil-Revue“ keine Aenderungen aufweisen. US-Compact-Varianten Zahlreiche Veränderungen weist der Chevrolet-Corvair, Amerikas revolutionärer Heckmotor-Compact-Wagen, der 1961er Bau- reihe auf. Sein Motor wurde von 2287 auf 2372 cem Hubraum vergrößert. Wahlweise stehen nun ein 81 oder ein 99 SAE PS-Motor zur Verfügung, welche entweder mit einem automatischen, einem Drei- oder einem neuen Vierganggetriebe kombiniert werden können und durch eine Stockschaltung zu betätigen sind. Das vollsynchronisierte Vierganggetriebe wird zum Jahresende lieferbar sein. Größerer Wirtschaftlichkeit dient eine kleinere Hinter- achsübersetzung. Die zur Beheizung des Wageninneren benötigte Luft wird nunmehr von der Motorkühlluft abgezweigt und ge- langt durch Schächte zu den vorderen und hinteren Sitzen. Um mehr Platz im vorderen Kofferraum zu gewinnen, wurde das Reserve- rad im Motorraum untergebracht und der nun 53 Liter fassende Treibstofftank umgestaltet. Als neue Typen des Corvair stehen künf- tig ein Combi-Wagen„Lakewood“ und ein Frontlenker-Typ„Greenbrier“, letzterer in verschiedenen Varianten, zur Verfügung. Der viertürige„Lakewood“ hat sechs Sitzplätze und bei heruntergeklappter hinterer Sitzbank einen Laderaum von 2 qm. Der neue„Green- brier“(81 SAE PS-Motor) ist als Pkw oder als Lieferwagen erhältlich, ähnliche wie der VW- Transporter. Seine Nutzlast beträgt 725 kg, was für neun Personen und 115 kg Gepäck ausreicht, als Lieferwagen hat er einen Lade- raum von 4,9 chm. Er weist neben den beiden Vordertüren auf der rechten Seite und an der Rückfront je eine Doppeltüre auf. Nr. 23k Fur di in deer mecha Auch beruh SIS 9 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 g MANNHEIMER MOHGEN. Seite 21 Voll mechanische Juckerrüben- Ernte Eine der arbeitsintensivsten Kulturpflan- zen ist die Zuckerrübe. Das Ziehen der jun- gen Pflanzen, das mehrmalige Hacken, das Häufeln sowie schließlich das Abernten der Zuckerrübenschläge erfordert den Einsatz zahlreicher Arbeitskräfte. Versuche, die Ar- beiten auf den Zuckerrübenfeldern weit- gehend zu mechanisieren, sind in der Ver- gangenheit entweder an der technischen Un- zulänglichkeit der Geräte oder an den hohen Kosten der Maschinen gescheitert. In den Vereinigten Staaten war es der drückende Mangel an landwirtschaftlichen Facharbei- tern, der schließlich Farmer und Industrie veranlaßte, vollautomatische Erntemaschinen zu entwickeln und einzuführen, die zwar in der Anschaffung nicht gerade billig sind, sich jedoch auf Grund ihrer Leistung mehr als bezahlt machen. Heute werden nicht nur die meisten Zuckerrübenfelder in den USA vollmechanisch abgeerntet, sondern auch die Rüben bis zur Zuckerfabrik ausschliehlich von mechanischen Geräten befördert. Für das Köpfen und Roden der Zuckerrüben werden heute zwei verschiedene Maschinen in den USA verwendet: einmal— wie auf diesem Bild— an die Traktoren angebaute mechanische„Köpfer“ mit Sammelbehälter für die Rübenblätter. .. und zum anderen kombinierte Köpf- und Rode maschinen. Während die Rübenköpfe mit Blättern über einen Förder mechanismus in den Sammelbehälter transportiert werden, gräbt der Roder die Rüben aus und befördert sie über einen Schüttelrost ebenfalls in einen Sammler, von wo aus sie auf einen Lastkraftwagen geschüttet werden können. S, Auch in den Zuckerfabriken wird die Zucherrübe von keiner menschlichen Hand mehr berührt. Entladevorrichtungen und Haldenförderer stapeln die Rüben in riesigen Haufen. UsIS-Bilder 4 und Gurtförderer bringen die Rüben in die Verarbeitungsräume, wo sie ebenfalls wie⸗ der nur von Maschinen„angefaßt“ werden. Vom Feld bis zur Zuckerabfüllmaschine ist heute keine menschliche Hand mehr im Spiele. as geht hier vor? Schon ein wenig Pril genügt- und Pril- entspanntes Wasser schiebt sich unter Fett und Schmutz und schwemmt alles weg. Millionen Hausfrauen wissen und erfahren es immer wieder: Die außergewöhnliche Reinigungskraft macht das Spülen mit Pril zum Kinderspiel. Dabei ist Pril ausgesprochen mild, eben Pril-mild! N N f in 2 er 26 Ak n- Us Schneller. besser, N 0 kichlerspilan Sa mit pid gen Wee Wee e N e e N N 8. N N 5 N Seite 22 MANNHEIMER MORGEN —— 3 Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 Roboter,„Rückkopplung“ und Zufall Kein Entweder-oder zwischen Mensch und Automat Unbdingtes Gleichmaß in der Qualität und Präzision bis auf den Hundertstel Milli- meter gehören heute zu den wichtigsten Forderungen, die man an industrielle Pro- duktion stellt. Ganz besonders gilt dies für die Massenfertigung von kleinen Bauelemen- ten und Maschinenteilen. Wie sieht es aber damit in der rauhen technischen Wirklich- keit aus? Wenn der Meister im Betrieb eine Revolverdrehbank— nur eines von vielen Beispielen— auch möglichst genau einge- Stellt hat, so wird man bei der Masse der gedrehten Stücke doch stets gewisse Schwankungen beobachten, etwa im Durch- messer. Sie sind auf Zufälligkeiten zurück- zuführen, deren Natur im einzelnen oft kaum festzustellen ist. Zeichnet man eine„gra- phische Häuflgkeitsverteilung“ solcher rein Statistisch schwankenden Meßgrößen, so er- gibt sich in denen en Fällen die bekannte „Gauß'sche Glockenkurve“, die für viele Un- regelmäßigkeiten in Natur, Technik und Wissenschaft das charakteristische Zeichen ist. Derartige Zufallsschwankungen sind nun die Folge einer Vielzahl verschiedener Ein- flüsse, deren Summe stets konstant bleibt. Wenn aber noch stematische“ Faktoren Hinzutreten— dazu gel zum Beispiel die langsame Abnutzung des Drehstahls, die ein stetes Anwachsen des Durchmessers der gedrehten Teile zur Folge hat—, dann über- lagern sich beide Erscheinungen, und man täuscht sich dann leicht darüber, wo hier die Maßnahmen zur Korrektur des Fehlers anzusetzen haben. Beil einer näheren Untersuchung des Pro- blems ergeben sich nun, wie man auf einer Fachtagung des Vereins Deutscher Inge- Nieure in Köln hören konnte, bemerkens- werte Konsequenzen im Finblick auf die Vielgenannte und-beredete, aber oft miß- Verstandene„Verdrängung“ des Menschen durch den„Roboter“, den Automaten. Der Mann an der Werkbank wird— und soll!— die„systematischen“ Einflüsse mit eigener Hand bekämpfen(etwa, indem er den ab- genutzten Drehstahl durch einen neuen er- setzt). Wenn er aber versucht, die statisti- schen Schwankungen eigenmächtig„auszu- bügeln“, so erlebt er eine Panne: Wollte er etwa auf Grund von Messungen am letzt- gefertigten Stück— beispielsweise in der Elektrolyse entrostet und entzundert Rost und Zunder entfernt man von Gußeisen Stahl und-legierungen auch heute noch viel- fach mit Säure. Durch die Säurebehandlung wird aber häufig das Grundmaterial ange- griffen, so daß die so behandelten Teile mechanisch nachbearbeitet werden müssen. Alle diese Nachteile vermeidet ein neuarti- ges elektrolytisches Entrostung- und Ent- zunderungsbad, das Pertoxal. Dieses Mittel Sreift das Material nicht an. Sogar auf Maß geschliffene Werkstücke können behandelt Werden, ohne daß die Maßhaltigkeit darun- ter leidet. Die Teile kommen metallisch blank aus dem Bad, so daß jede mechanische ehbeerbeitung-entfälft. Pine Zwischenent« fettung vor einer anschließenden galvani- schen Behandlung ist ebenfalls nicht not- Wendig, da Pertoxal gleichzeitig als elektro- Iytisches Entfettungsbad wirkt. Die Gegen- stände können daher sofort in den entspre- chenden Elektrolyten eingebracht werden. Pertoxal wird in Salzform geliefert und ist zum Ansetzen eines geeigneten Bades in Wasser aufzulösen. Die Konzentration rich- tet sich nach der Stärke des abzulösenden Rostes und soll zwischen 15 und 35 kg pro 100 Liter Badflüssigkeit betragen. Schon bei Zimmertemperatur arbeitet das Bad zufriedenstellend, jedoch kann durch Erhöhung der Temperatur auf 40 bis 50 C die Einwirkungszeit erheblich verkürzt wer- den. Die Behandlungsdauer ist ferner von der Stromdichte abhängig. Zu geringe Stromdichten erfordern zu lange Zeiten und bringen außerdem die Gefahr mit sich, daß an tieferliegenden Stellen der Zunder nicht einwandfrei entfernt wird. Nach oben ist der anzuwendenden Stromdichte theoretisch keine Grenze gesetzt. Die höheren Strom- dichten verkürzen die Behandlungsdauer. Peter Raymond Bolzenfabrikation— die Drehbank nach- stellen, so verschöbe er damit aber auch die statistischen Schwankungen, die jetzt über die vom Konstrukteur festgelegten„Tole- ranzgrenzen“ hin ausreichen und damit viele Stücke unbrauchbar machen. Was der Ar- beiter hier getan hat, nennt man in Anleh- nung an technische wie auch an biologische Vorbilder eine„Rückkopplung“ über Auge und Hand des Menschen. Als„Regelung“ ist sie wegen ihrer offenkundigen Instabilität in jeder Hinsicht mangelhaft. „Hier hat nun die Stunde des Roboters geschlagen“, wie sich ein Fachmann einmal ausdrückte: Man erkennt, daß es ungleich nützlicher wäre, an die Stelle des Menschen einen automatisch ablaufenden Regelvor- gang zu setzen, der die zahlenmäßigen Streuungen zwischen den Größt- und den Kleinstwerten selbsttätig-rechnend erfaßt, daraus fortgesetzt den Mittelwert bildet und infolgedessen eine weit bessere Stabilität be- sitzt. Solche Regelgeräte arbeiten praktisch als elektronische Rechenautomaten: Sie er- sparen dem Menschen das mühselige Stu- dium endloser, verwirrender Zahlentafeln und sind stets blitzschnell einsatzbereit, ohne je zu ermüden“ und damit in ihrer Leistungsfähigkeit nachzulassen. Es braucht sich nicht etwa nur um ein- fache, kleine Teile wie Bolzen und Zapfen handeln: Je wertvoller das„am Fließband“ gefertigte Stück ist— man denke nur etwa an Zylinderköpfe, Motorblöcke und Getriebe in der Fahrzeugindustrie, desto eher macht sich ein zunächst teuer erscheinender Regel- automat bezahlt. Die Amerikaner haben dies längst erkannt und mit großem Erfolg solche Geräte benutzt, die zur weiteren Rationali- sierung der industriellen Fertigung beige- tragen haben., Es kommt freilich darauf an, das Problem„Mensch und Roboter“ richtig zu sehen— das heißt zu erkennen, daß es hier auch in weiterer Zukunft kein„Ent- weder-oder“, sondern nur ein fruchtbrin- gendes„Miteinander“ von Mensch und Ma- schine geben wird. Eberhard Knapp Eine halbe Million PS entwickelt das neue XLR-9-Raketentrieb- werk, das zur Zeit auf dem amerikanischen Luftwaffenstütepunlet Edwards Air Base in Kalifornien in das Weltraumflugzeug X-15 eingebaut wird. Das Flũssigkeitstriebwerk kann die X-I5 mit rund von schaltet werden. Städte ersticken im Wohlstandsmüll Zwölf Millionen Kubikmeter Kehricht jährlich/ Vor allem Glas, Kunststoff und Papier „Der Kehricht ist die Kehrseite des Wirt- schaftswunders. Die Städte ersticken im Vohlstandsmüll.“ So formulierte es der Ham- burger Hygieniker Professor Dr. Otto Hettche. Auch die kommunalen Behörden, denen die Stadtreinigung obliegt, stehen vor der Aufgabe, durch rationellere Arbeitsver- fahren schwer zu erhaltende Kräfte einzu- sparen und zugleich die steigenden Abfall- mengen zu bewältigen. In der Bundesrepublik— so schätzen die Fachleute— müssen jährlich etwa zwölf Millionen Kubikmeter Müll weggeschafft werden, In den letzten zehn Jahren hat sich der Anfall von Hausmüll weit mehr als ver- doppelt. Aber auch die Zusammensetzung hat sich geändert. Es ist noch gar nicht so lange her, da jedes Stück Bindfaden, jeder zer- RHfkterkeé B6gen Päplef jedes Märméladen- glas und jede Konservendose aufgehoben wurden. Alles das wandert heute zum über- wiegenden Teil in die Abfalleimer. Während noch vor gut einem Jahrzehnt die Küchen- abfälle in der Hauptsache aus Kartoffel- und Gemüseabfällen bestanden, machen heute Dosen, Glas und die verschiedensten Kunst- stoffe den Hauptbestandteil aus. Kein Kauf- mann will die leeren Marmeladengläser mehr haben, Die„Einwegflasche“ setzt sich immer mehr durch. Durch die modernen Fertigungs- methoden sind neue Flaschen billiger als Rücktransport und Säuberung der alten. Die kosmetische Industrie und die Lebensmittel- industrie mit ihren unzähligen Verpackungen aus Kunststoffen und Glas nehmen grund- sätzlich keine Verpackungsmaterialien mehr zurück. Selbst die tägliche Papierflut wandert gröhtenteils in den Mülleimer. Mit der veränderten Zusammensetzung des Mülls mußten sich zwangsläufig auch die Methoden ändern, ihn zu beseitigen. Man muß Glasscherben anders behandeln als Kar- toffelschalen. Diese unterschiedliche Zusam- mensetzung, sowohl nach Ländern, Städten als auch Stadtteilen hat den Konstrukteuren der Müllfahrzeuge nicht wenig Kopfzer- brechen gemacht. Viele Erfahrungen und An- forderungen mußten hier unter einen Hut gebracht werden. Auch die jahreszeitlich be- dingte Zusammensetzung der Abfälle— im Sommer mehr Frischgemüsereste, im Winter mehr Konservendosen und Heizungsabfälle — mußten dabei berücksichtigt werden. In einigen Städten— so jetzt auch in Hamburg — hat man versucht, die Mülleimer durch Papiersäcke zu ersetzen. Aber dieses Experi- ment scheint bei der Bevölkerung wenig Gegenliebe zu finden. Ein wichtiger Fort- schritt, der sich in den letzten Jahren immer stärker durchsetzt, ist der„Zöller-Kipper“, bei dem die Mülltonne nicht mehr von Hand, sondern durch Luft- oder Oeldruck gekippt Wird. Bei diesem mechanischen Entleeren kann ein Desinfektionsmittel in die-leere-oder für- Sportplätze verwendet, Die-bei der Mülltonne gesprüht werden. Zur Beseitigung des Mülls gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: das Ablagern auf besonderen Müllhalden und das Auffüllen von Geländevertiefungen, Verarbeitung zu Kompost oder Dünger und schließlich das Verbrennen. Das Abkippen des Hausmülls auf Halden begegnet in den größeren Städten immer stärkeren Schwierigkeiten, Diese Müllhalden verschandeln die Landschaft, sie verseuchen das Grundwasser und verpesten die Luft. Sie sind ein Eldorado für Ungeziefer und Ratten. Leicht entstehen Brände. Außer- dem ist der Boden viel zu knapp und zu teuer geworden, um ihn dafür zu verwenden. Das Verfahren ist nur noch unter der Bedingung zu akzeptieren, daß es sich um Auffüllen von Gelände handelt, das eingeebnet und dann mit einer Schicht Erde abgedeckt wird. In großen Vertiefungen werden Müll und Erde schichtweise gelagert, um den Boden zu stabilisieren. Die Verarbeitung des Hausmülls zu Kom- post und Dünger ist heute nur noch in Aus- nahmefällen möglich. Die veränderte Zu- sammensetzung macht es nötig, durch Mag- netabschneider und sonstige Einrichtungen Bleche und andere ungeeignete Stoffe vorher auszusieben. Das ist unter Umständen ein kostspieliges und damit unxrentables Ver- fahren. Es ist nur dort angezeigt, wo zugleich Gärtnereien oder Bauern diesen Müllkom- post unmittelbar abnehmen. Immer mehr in den Vordergrund rückt da- gegen die Müllverbrennung. Schon vor etwa 100 Jahren wurden die ersten Ofen für diesen Zweck in England gebaut. In zahlreichen Städten der Bundesrepublik und anderer Länder sind derartige Großanlagen heute im Betrieb oder befinden sich im Bau, In Ham- burg werden gegenwärtig zwei neue Müll- Vverbrennungsanlagen errichtet, die täglich 400 Tonnen Müll zu Schlacke verbrennen. Diese Wird zermahlen und zum Straßenbau Müllverbrennung entstehende Wärme soll der Fernhelzung und Stromerzeugung dienen. Rentabel für die Stromerzeugung wird sich dieses Verfahren kaum gestalten lassen, aber es ist immer noch eine bessere Lösung als faulende und stinkende Müllhalden am Stadtrand. Leo Nitschmann Fieber thermometer aus Kunststoff (Ch N) Schon oft ist das Fieberthermo- meter beim Herunterschlagen aus der Hand gerutscht und zerbrochen. Dast ist nicht nur ärgerlich, weil man selten ein zweites Ther- mometer zur Hand hat, sondern vor allem deshalb unangenehm, weil Quecksilber gif tig ist. Ein neues Thermometer hat keinen Glasmantel, sondern einen aus Kunststoff, und nur die Kapillare und das Quecksilber- gefäß bestehen aus Glas, Die Kunststoff- hülle des Thyermometers besitzt am Kopf Querrillen, damit, es nicht vom Tisch her- abrollen und beim Zurückschlagen aus der Hand gleiten kann. In den Kunststoffmantel ist eine kleine Lupe eingebaut, so daß sich die Skala besser ablesen läßt. 8 e 6000 std/ æm in Höhen bis zu 180 m tragen. Der Raketenmotor wird dem Piloten bedient, seine Leistungsabgabe kann verändert Werden, es kann außerdem während des Fluges an- und ausge- Keystone-Bild Aluminium- Strahlenpanzer Lum Schutz des arbeitenden Menschen gegen extreme Strahlungshitze, vor allem in der eisenschaffenden Industrie, wurde ein Geflecht aus quadratischen Plättchen oder Schuppen, ähnlich den Kettenpanzern alter Ritterrüstungen, entwickelt. Die einzelnen Plättchen sind aus Alu- miniumblech von 0,3 mm Dicke gefertigt, an allen vier Ecken ösenartig nach rückwärts gebogen und jeweils zu vieren durch einen Ring gelenkig miteinander verbunden. Die Größe der Plättchen beträgt 5 bis 8 mm; je kleiner die einzelnen Glieder, desto größer die Schmiegsamkeit. Der Durchmesser der Ringe bestimmt den Abstand der Plättchen voneinander. Bei einem Ringdurchmesser von 3 mm bildet das Gewebe eine fast ge- schlossene Metallwand, die dank der Re- flektionseigenschaften von Aluminium bis zu 98 Prozent der Wärmestrahlen ablenkt. Das Gewebe ist weder durch Funkenflug noch durch Eisenspritzer gefährdet und Wiegt nicht, einmal 1 kg pro qm. Die Eigen- art des Gewebes erlaubt nicht nur ungehin- derte Bewegung, sie vermeidet auch Wärme- stauungen, die zu erhöhtem Puls, Hitzschlag oder zu dauernden Schädigungen des Kreis- laufs führen. Durch die Zwischenräume des Plättchenringgeflechtes findet eine konvek- tive Luftbewegung satt, deren Wirksamkeit dadurch unterstützt wird, daß die Gewebe- rückseite infolge der ösenartig umgebogenen Plättchenecken auch auf der rückwärts an- liegenden Fläche einen Mindestabstand von 2 mm gewährleistet und nur punktmäßig aufliegt. Durch eine einfache Vorrichtung kann dieser Abstand, wird das Gewebe als Schürze getragen, beliebig vergrößert wer- den, so daß ein kaminartiger Schacht ent- steht, in dem die Luft aufsteigt dabei das Gewebe kühlt und die Ausdünstungen des Körpers nicht behindert. Die Hitzeschutz- goflechte aus Aluminium haben sich in der Praxis selbst bei Strahlungsbelastungen von 2000 C bewährt. Fritz Sahm Mit WM FSOUIN trinke jeh Milch viel lieber! NESOUIKmitdem, milchgerecht abgestimmten Kakao- Feingeschmack löst sich sofort in kalter und warmer Milch: Einfach 2 Löffel NESOUIK in einen Becher Milch- umrühren- fer ig. 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Oktober 1960 REC HTIM VERKEHR MANNHEIMER MORGEN. Seite 23 Rechtsstreit um umgefahrenen Fernmeldemast Bundesgerichtshof entschied: „Ein Kraftfahrer, der durch verkehrs- widriges Verhalten den am Straßenrand stehenden Mast einer Fernmeldeanlage be- schädigt, kann sich der fahrlässigen Ge- fährdung des Fernmeldebetriebes nach Paragraph 317 St&gB schuldig machen.“ Diese Was die Justiz sagt? Vermeidbares Parken eines Lastzuges bei Dunkelheit auf der Fahrbahn einer ver- kehrsreichen Bundesstraße verstößt gegen 81 StVO. BGH, Urt. v. 21. 6. 60 VI ZR 132/59: VRS 19,170. * Eine Bundesstraße ist außerhalb ges sener Ortschaften auch dann Vorfahi wenn sie nur hin und wieder an Kreuzungen, Einmündungen oder in ihrem Verlauf durch Bundesstraßen- Nummernschilder gekenn- zeichnet ist. * Treflen zwei Bundesstraßen außerhalb ge- schlossener Ortschaften zusammen, ohne daß einer das Vorfahrtsrecht genommen worden ist, so gilt der allgemeine Grundsatz des 8 13 Abs. 1 StVO:„rechts vor links. BGH, Urt. 28 6. 60 VI ZR 125/59 VRS 19,172 VersR 60,805. * Zwei an einer Kreuzung oder Einmündung Straßenteile können nicht entgegen ihrem natürlichen Verlauf durch vorfahrtregelnde Zeichen— mit Zu- satzschilder inheitlichen be- Vorrechtigten Straßenzug(über Eck) zusam- mengefaßt werden. BGH. Beschl. v. 15. 6. 60 4 StR 86/60: VRS 19,220. * Das Aufstellen von Fahrzeugen auf Geh- wegen verstößt, wenn es nicht ausnahms- weise(z. B. nach 8 16 Abs. 2 Satz 2 der Stra- Benverkehrsordnung(StVO) erlaubt ist, gegen 8 8 Abs. 1 Satz 1 StVO und dann, wenn dadurch Fußgänger behindert oder belästigt werden, auch gegen 8 1 StVO,§ 16 Abs. 2 Satz 2 enthält kein strafrechtliches Verbot. BGH, Beschl. v. 17. 5. 60- 4 StR 155/60—: MDR 60,779. * Wird erst während des Ueberholens er- kennbar, daß die Geschwindigkeit des einge- holten Fahrzeuges nicht wesentlich über- schritten werden kann, so ist das Ueberholen abzubrechen. Bayer. Obl G., Urt. v. 15. 3. 60 2 St 87/0: VRS 19,226. * Bei einem Blutalkoholgehalt von 1,710 kan sich ein Radfahrer nicht mehr sicher im Verkehr bewegen; es bedarf daher keiner weiteren Beweisanzeichen für seine Fahr- untüchtigkeit. OLG Oldenburg, Urt. v. 7. 4. 60 2 Ss 78/60-: VRS 19,237. „Ist genauso wie ein Fußgänger zu behandeln“ grundsätzliche Entscheidung hat jetzt der vierte Strafsenat des Bundesgerichtshofes veröffentlicht. Die Rechtssprechung zu diesem Fragen- komplex war bisher sehr unterschiedlich. Einige Gerichte stellten sich auf den Stand- punkt, die Verkehrsvorschriften dienten dem Schutz der Verkehrsteilnehmer und nicht dem der Fernmeldeanlagen neben der Straße. Der Bundesgerichtshof stellt dazu lest, daß die Verkehrsvorschriften nicht nur zum Schutze der Verkehrsteilnehmer er- lassen seien. Sie sollten vielmehr das Ein- treten aller Gefahren verhindern, die durch eine unsachgemäße Abwicklung des Ver- kehrs entstehen können. Dazu gehörten nicht nur Schäden an den Anlagen, die dem Straßenverkehr dienen, insbesondere an der Straße und den dazu gehörigen Gehsteigen, Parkplätzen, Einfahrten, Böschungen, Be- leuchtungs- und Signalanlagen, sondern auch an der Randbebauung und den am Rande öfkentlicher Straßen befindlichen Fern- meldeein richtungen. „Die Voraussehbarkeit der Gefährdung einer Fernsprechanlage ist grundsätzlich ebensosehr gegeben“, schließt der Bundes- Aus Uebertretun gerichtshof,„wie die Voraussehbarkeit etwa einer Körperverletzung eines am Rande der Straße gehenden Fußgängers durch ein in- folge verkehrswidriger Fahrweise von der Fahrbahn abkommendes Fahrzeug“, der Senat beendete mit dieser Entscheidung einen langwierigen Rechtsstreit, in dem es um die Beschädigung eines Fernsprechmastes durch einen angetrunkenen Kraftfahrer ging. Mangelnde Reaktionsfähigkeit oft Folge zu ausgiebigen Essens Etwa 85 Prozent aller Unfälle sind nach Untersuchungen des Verbandes der Haft- pflicht- und Kraftfahrzeug- Versicherer HUK) auf menschliches Versagen zurückzuführen, darunter mangelnde Reaktions fähigkeit, Uebermüdung oder— Folgen zu ausgiebigen Essens. Jeder Fahrer, so wird von ärztlicher Seite empfohlen, sollte bei einer längeren Autofahrt auf die richtige Reiseverpflegung achten. Leichtverdauliche Speisen sind zu bevorzugen. Nie sollte man den Magen über- laden, statt dessen öfter eine Kleinigkeit zu sich nehmen. Obst ist eine erfrischende, Knäckebrot eine stärkende Reisekost. Saure Bonbons oder Pfefferminz lassen vorüber- gehend auch den Durst vergessen, betonen die Aerzte. 8 „Rentenneurose“ nach Unfällen Seelische Reaktionen Geschädigter und die Gerichtsmeinung Ein Mann hatte bei einem Unfall eine Ge- hirnerschütterung und eine leichte Hirnprel- lung erlitten, wovon aber nach einiger Zeit nur noch geringfügige organisch-neurologi- sche Befundabweichungen medizinisch fest- zustellen waren. Er hielt sich indessen wegen der Unfallfolgen für voraussichtlich dauernd arbeitsunfähig. Der medizinische Gutachter führte dies auf eine durch den Charakter des Verletzten bedingte abnorme seelische Ver- arbeitung des Unfallgeschehens zurück. Er sei in eingeengtem und erstarrtem Rechts- denken ganz von dem Gedanken beherrscht, er müsse eine Unfallrente beziehen. Diese neurotische Fehlentwicklung habe zu gestei- gerter Selbstbeobachtung und überwertiger Ausdeutung der anfangs vorhandenen, spä- ter aber abgeklungenen Beeinträchtigungen geführt und ein solches Ausmaß erreicht, daß mit einer Wiedererlangung seiner Arbeits- fähigkeit nicht zu rechnen sei. Das OLG Schleswig hat dem Verletzten den Verdienst- ausfallschaden zugebilligt. Grundsätzlich sind auch solche Beein- trächtigungen zu ersetzen, die aus einer see- lischen Reaktion des Betroffenen auf einen Körperschaden herrühren. Allein damit, daß gen werden Ord nungswid rigkeiten Neue Paragraphen für Verkehrssünder/ Bußgelder bis zu tausend Mark/ Dringende Maßnahmen im Vorgriff Verkehrssünder gehen härteren Zeiten entgegen. Die Strafen sind jetzt zu gering, die Gerichtsverkahren kommen viel zu spät. Diese weitverbreitete Meinung hat seit Jahren auch die Rechts- und Verkehrs- experten beschäftigt. Ihre Ueberlegungen sind jetzt abgeschlossen. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung steht bevor, der das Verkehrsstrafrecht verschärfen wird. Er geht von den allgemeinen strafrechtlichen Grund- sätzen aus: die Strafe soll nachhaltig wirken und möglichst, der Tat auf dem Fuße folgen“. Nach dem heutigen Recht sind die meisten Verstöße gegen die Verkehrsbestimmungen, bei denen keine Menschen Schaden gelitten haben, im Sinne des Strafgesetzbuches nur Uebertretungen. Sie können mit höchstens 150 Mark Geldstrafe geahndet werden. Dieser Strafrahmen, wie es bei den Juristen heißt, stammt noch aus der Urgrohväterzeit. Die Bestimmungen von 1871 werden aber den heutigen Verhältnissen nicht mehr gerecht. Schwere Verkehrsübertretungen können darum nicht wirklich wirksam be- straft werden. Es geht auch nicht schnell genug. Das gerichtliche Verfahren, das sich bei solchen Uebertretungen dem Strafbefehl anschließt, unterliegt im wesentlichen den- selben Prozeſßvorschriften wie das Verfahren in schweren Kriminalfällen. Das zwingt dazu, zahlreiche prozeßuale Förmlichkeiten zu beachten, die das Verfahren verzögern und die in diesen Fällen auch in einem un- angemessenen Verhältnis zur Sache stehen. Diese Mängel des geltenden Rechtes sollen durch eine Umstellung von Verkehrs- übertretungen auf Ordnungswidrigkeiten behoben werden. Dann sind nach den Buß- geldbestimmungen Geldstrafen bis zu tau- send Mark möglich. Die Gerichte, die sich gegenwärtig fast zu 50 Prozent mit Verkehrs- strafsachen befassen müssen, würden erheb- lich entlastet, weil derartige Bußgelder von den Verwaltungsbehörden dann aber selbstverständlich mit allen verwaltungs- gerichtlichen Anfechtungsmöglichkeiten verhängt werden können. Die Verfahren ließen sich also Wesentlich vereinfachen und beschleunigen. Solche großen Veränderungen stoßen auf viele gesetzestechnische Schwierigkeiten. Schon jetzt läßt sich mit ziemlicher Sicher- heit vorhersagen, daß das umfangreiche Aenderungsprogramm und sämtliche ver- kehrsrechtlichen Vorschläge zur großen Strafrechtsreform nicht mehr in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden können, denn die praktische Arbeit des Bun- destages wird schon Ende Juni nächsten Jahres beendet sein. Besonders dringende Maßnahmen, die ohne weitere Erörterung entschieden werden können, sollen nach Auffassung des Bundes- verkehrsministeriums deshalb vorwegge- nommen und vom Parlament beschlossen werden. Dazu gehören vor allem drei Punkte: Trunkenheit am Steuer soll auch in den Fällen als Vergehen bestraft werden, die jetzt nur als Uebertretungen angesehen werden, beispielsweise dann, wenn die Fahr- untüchtigkeit des Alkchelsünders weder zu einem Unfall geführt noch eine Gemeinge- fahr heraufbeschworen hat. Ein befristetes Fahrverbot ist als gerichtliche Nebenstrafe geplant. Der bisher allein vorgesehene Entzug des Führerscheins setzt voraus, daß der Täter zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist. Das Fahrverbot soll dagegen als Strafe für undisziplinierte Kraftfahrer angewendet werden. Fahren ohne Führer- schein soll schärfer bestraft werden. Die bisherige Höchststrafe von zwei Monaten Gefängnis hat sich als unzulänglich erwiesen. Diese Fragen und auch etwaige Maß- nahmen werden in den Verkehrs-, Innen- und Justizverwaltungen von Bund und Län- dern in den nächsten Wochen sehr eingehend erörtert werden. Den verantwortlichen Ver- kehrs- und Polizeifachleuten ist der Ge- duldsfaden gerissen. Alle Aufforderungen und Beschwörungen in den letzten Jahren haben nichts genützt. Noch immer ist das Mindestmaß an Sicherheit im Straßenver- kehr nicht garantiert, das von der Oeffent- lichkeit in zahllosen Briefen und Diskus- sionen gefordert wird. Wie wenig die stän- digen Mahnungen bisher bewirkt haben, machen nach Meinung der Fachleute vor allem zwei Zahlen deutlich: über 76 000 Ver- kehrssünder mit mehr als drei gerichtlichen Verurteilungen sind im Verkehrszentralre- gister in Flensburg eingetragen. 21 109 Füh- rerscheine wurden im ersten Halbjahr 1959 mehr als in der gleichen Zeit des Jahres 1958. einer Beeinträchtigung oder Hemmung die organische Grundlage abgesprochen wird, kann die Schadenersatzpflicht des Verant- Wortlichen nicht verneint werden. Ist der Schaden durch körperliche oder seelische Eigenarten des Betroffenen vergrößert, so fällt auch dies grundsätzlich dem Schädiger zur Last, denn wer einen Kranken verletzt, kann nicht beanspruchen, so gestellt zu wer- den, als ob er einen Gesunden verletzt hätte. Rechtlich verfehlt wäre es, unter Absehen von diesen Besonderheiten die Unfallfolgen nach einem Durchschnittsmaß schema tisch zu ermitteln. Dennoch muß der Haf- tung kür Neuroseschäden eine Grenze ge- setzt werden, um guf diesem Gebiet untrag- ore Hoftungsausdehnungen zu vermeiden. Diese Grenze ist dann erreicht. wenn der seelische Zustand des Geschädigten im we- sentlichen nur durch das bewußte oder auch imbewußte Streben nach Versorgung und Sicherheit oder durch eine starre Anklam merung an eine vorgestellte Rechtsposition zu erklären ist. Die Schadenersatzpflicht des Schädigers geht nicht so weit, daß er auch die Auswir- kungen charakterlich bedingter, abartiger Begehrensvorstellungen eines Geschädigten zu ersetzen hat, der den Unfall zum Anlaß nimmt, fortan der Arbeit und dem Lebens- kampf auszuweichen. Wollte man auch sol- che Unfslifolgen ersetzen, so würde man den Zustand neurotischer Fehlhaltung noch ver- festigen, der einer Eingliederung des Geschͤ- digten in eine normale Arbeitstätigkeit im Wege steht. Dabei ist es für die rechtliche Beurteilung gleichgültig, ob die neurotische Fehlhaltung des Verletzten als eine echte Krankheit“ anzusprechen ist. Entscheidend ist vielmehr, daß die Eigenart dieser Krank- heit die rechtlich gebührende Beurteilung erfährt(B0I. Urt. v. 8. 7. 60— VI ZR 174/59—: VersR 60, 740). 2 Bei Nebel langsam Mit dem Beginn des Winterhalbjahres kommt auch die Zeit der Nebelbildungen wieder, die sich besonders unangenehm für die Kraftfahrer auswirkt. Einmal wird die Sicht behindert, außerdem wird die Rich- tungsorientierung nach Geräuschen, Hup- signalen und dergleichen erschwert. Hinzu kommt, daß vor allem auf Blaubasaltpfla- ster oder glänzenden Schwarzdecken sich durch den Nebel eine ganz feine Feuchtig- keitsschicht niederschlägt, die mit dem Straßenschmutz eine unangenehm schlüpf- rige Schmierschicht bildet. Diese Schmierschicht vermindert die Rei- bungsbeiwerte erheblich und erhöht damit die Rutschgefahr. Dagegen hilft nur eines, wie Continental-Reifenexperten zu Beginn des Winterhalbjahres raten: einwandfrei be- reifen— am zweckmäßigsten also gleich auf M S-Reifen für den Winterbetrieb um- stellen— und die Geschwindigkeit bei Ne- bel so weit herabsetzen, wie es der 1 weite entspricht. 9529 Damenpullover, sportlich und chic, mit großem Kragen, 100% Wollboucle, in modischen Farben br. 40.48 2950 Kleidsamer pullover mit hübschem Reverskragen, reine Wolle, in modischen Farben, gut für große Weiten br. 42-54 1675 . annbeim geht ins J. Entzöckende Dumenweste mit Kragen, Vorderteil plissiert gestrickt, J Armel, 100% reine Wolle, in allen modischen Farben br. 4048 32.50 Modische Damenjacke 100 9 reine Wolle, deizender Damenpullover mit modischer Kragenlinie, A Raglanärmel, 100 reine Wolle, gutes furbsortimemt br. 40-48 1975 mit Kragen, A Raglanärmel, 8 in interessanten Farbnuancen br. 40-48 27 50 aufs — 1 1 apabEenA! Seite 24 MANNHEIMER MORGEN PALETTE DERZEIT Freitag, 14. Oktober 1960/ Nr. 239 Rothirsch mit Zehn-Kilo-Geweih für 12000 Mark: Bundesdeutsches Waidmannsheil im Osten Demnächst mit Horrido auf rumänische Bärenjagd/ Antideutsche Propaganda wird mit Jagdgeldern finanziert Von unserem Korrespondenten Carl Schopen in Bonn Westdeutsches Horridoh und Waidmannsheil jenseits des Eisernen Vorhangs in Ungarn, Polen und jetzt in Rumänien für 12 000 harte DMI Soviel kostet nämlich ein kapitaler Sechzehnender mit einem Geweihgewicht von ungefähr zehn Kilo- gramm, den der kapitalkräftige bundesdeutsche Nimrod in den Wäldern Ungarns erlegt. Jagdfreuden dieser Art haben nach Ansicht von Bonner Regierungsstellen und des Deutschen Jagdschutzverbandes zwei Seiten. In Bonn denkt man vielleicht mehr als jene passionierten Rothirschjiäger, die auf der absoluten Sonnenseite un- seres Wirtschaftswunders leben, daran, daß in Ungarn die hohen Geweihgelder für Rothirsche nicht wie in Jugoslawien wieder jagdlichen Interessen dienstbar ge- macht werden, sondern in die kommunistische Staatsschatulle wandern. Viel- leicht würde in Bonn weder bei dem genannten Verband noch in Kreisen der Bundesregierung auch nur ein einziges Wort darüber verloren, wenn sich nur einzelne westdeutsche Jäger, deren Jagdleidenschtaft die Hirsche in unseren Re- vieren kein Genüge mehr tun, nach Ungarn verirren sollten. Aber es sind nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbandes zwischen 1000 und 2000 Jäger, die in den Jagdrevieren der Ostblockländer just um diese Zeit auf die Hochwildpirsch gehen. Dese Entwicklung, die der Jagdschutz- verband mit besorgter Miene verfolgt, hat keinesfalls ihren Höhepunkt schon erreicht. enmehr liegen nämlich bei den zuständigen Konsulaten in der Bundesrepublik Einreise- anträge von westdeutschen Waidmännern vor, die in Rumänien auf die Bärenjagd gehen möchten. Was Rumänien vom west- deutschen Jäger für die Jagdtrophäen von Bären und Rothirschen, Wölfen und anderem Wild fordert, ist hierzulande noch unbekannt. Eerst wenn sie in die Bundesrepublik zurück- kehren, werden wir vielleicht erfahren, was Rumänien für Bärentatzen und Firsch- geweihe erzielt hat. Ob es billiger sein wird, als das kommunistische Ungarn, wird be- zweifelt. Der deutsche Jagdschutzverband hatte schon 1958, als die ersten westdeutschen Jäger nach dem Sprung über den eigenen vater- ländischen Schatten zur Hirschbrunft nach Ungarn reisten, vor derlei kostspieligen Ost- blockfahrten gewarnt. Bitten und Ermahnun- gen fruchteten nichts, obwohl jene Jäger wissen, daß noch der erste ungarische Waid- mann seinen Fuß in ein westdeutsches Jagd- revier zu setzen hätte. Daraufhin wurden die im Ostblock erworbenen, meist kapitalen Jagdtrophäen von westdeutschen Jagdaus- stellungen auf allen Ebenen ausgeschlossen. Das soll für Nimrode dieser Art besonders bitter sein, wo man doch gern sein teueres Jagdglück öffentlich zur Schau gestellt hätte. In Ungarn sind die Ausfuhrtrophäen in Güte- und Gewichtsklassen kategorisiert worden. Grundsätzlich gibt es hier den Ia-Hirsch mit einem Geweihgewicht von acht Kilo an aufwärts nicht unter 10 000 D-Mark. Und sollte das Gedränge westdeut- scher Jäger in den Ostblockrevieren noch stärker werden, dürfen sie sicher sein, daß auch die Kosten für die Trophäen steigende Tendenz zeigen. Es heißt, dag die west- deutschen Jäger mit vorübergehenden hoch- bezahlten Jagdgründen in den Ostblock staaten davon wissen, daß ihre Kopfquoten für Hirsche und Bären, indem daß sie in die Staatskassen fließen, die antideutsche Pro- paganda finanzieren. Der Jagdschutzverband hat aber nicht nur Kummer mit Mitgliedern, die teuere Trophäen in den Ostblockländern erwerben, sondern auch mit solchen, die die Preise für die Inlandjagden hochtreiben. Eine Jagd, die beispielsweise 1950 bis 1952 noch 900 bis 1000 Mark gekostet hat, ist heute kaum noch für den zehnfachen Preis zu haben. Die Pachten von gutbesetzten Rotwildjagden sind meist noch mit Sonderleistungen ver- Opiumrauchen ist in Thailand verboten Feldmarschall Sarit räucherte die„Diwans“ in Bangkok aus Von unserem Korrespondenten Christian Roll Feldmarschall Sarit Thanarat hat in Thafland mit eiserner Hand Ordnung ge- schaffen. Auch dem Laster, das einst in der Menam-Metropele wie in keiner anderen asiatischen Stadt blühte, wurde zu Leibe ge- rückt. Die Bordelle wurden aufgehoben, zahlreiche Bars und Tanzhallen geschlossen, die Straßen von leichten Mädchen gesäubert und die Opiumhöhlen ausgeräuchert. Nur ein Alkoholverbot besteht noch nicht, obschon der Marschall selbst es nötig hätte, der vom vielen Whisky-Trinken eine arg mitge- nommene Leber besitzt. Thailand war in Asien nach der kleinen portugiesischen Kolonie Macao immerhin das letzte Land, das das Opiumrauchen offiziell untersagte. Bereits kurz nach der Revolution, im Dezember 1958 hatte die „Revolutionäre Partei“ angekündigt, daß nach dem 30. Juni 1959 der Verkauf und das Rauchen von Opium gesetzwidrig seien. Einige der Opium-Divan-Besitzer, die ein florierendes Geschäft besaßen, betrieben ihre Etablissements jedoch über diesen Zeit- punkt hinaus, so daß die Regierung drastische Maßnahmen ergreifen und die Opiumhöhlen regelrecht ausräuchern mußte. Das Inventar der Opiumdivans— Pfeifen, Lampen, An- zündstöcke und Pfeifenreiniger— wurden von der Feuerwehr zusammengetragen und mit einem großen Freudenfeuer öffentlich verbrannt. Die notorischen Opiumraucher wurden in sogenannte„Trostzentren“ ge- steckt, wo sie bei guter Kost ein Handwerk erlernen können. Insgesamt sollen in diesen Lagern an die 3000 Insassen sein, deren Körper durch die jahrzehntelang gerauchte Opiumpfeife zerüttet ist. Doch nur ein Bruchteil der Opiumraucher, deren Zahl auf insgesamt 80 000 geschätzt wird, ist in den Lagern untergebracht. Damit gehören nunmehr die Opium- Divans, wie so manches andere aus dem alten Bangkok der Vergangenheit an. Die Opium- höhlen von Bangkok waren keineswegs luxuriös ausgestattete Etablissements wie im alten Saigon, sondern primitive Buden, wo die Raucher in langen Sälen auf Folzprit- schen lagen. Zum Inventar eines Opium- divans gehörte für jeden Gast neben der Pfeife und ihrem Zubehör noch eine gefüllte Teekanne und zwei Tassen, denn der Opiumraucher ist ständig durstig. Geblieben aus der Opiumzeit sind nur noch die sich neben jedem Divan befindlichen kleinen Essensstände an der Straße, in denen der Raucher nach der Pfeife noch eine warme süße Suppe verzehrte, um seinen immensen Durst zu stillen. Den Besitzern dieser Essensbuden aber fehlen heute die Kunden. bunden. Beispielsweise müssen die Jagd- Pächter sich verpflichten, die Erstkommuni- kanten der die Jagd verpachtenden Ge- meinde mit Anzügen und Kleidern auzustat- ten oder aber eine Kirchenglocke zu stiften beziehungsweise eine Straße zu bauen. Heute kosten nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbandes gute Niederwildjagden zwischen acht und zehn Mark pro Hektar. Linksrheinische Hochwildjagden haben aller- dings Spitzenpreise zwischen 30 und 36 Mark pro Hektar erzielt. Dies würde bedeuten, daß beispielsweise die gutbestückte Rotwildjagd nit der für den Jäger interessanten Aus- dehnung jährlich 30 000 bis 50 000 Mark nur an reiner Pacht Kostet. In den Jagdgründen der Eifel sieht man mehr und mehr, wie aus den bisher waidmännischen und zünftigen Jagdhäusern aufwendige Jagdschlösser wer- den. Man hat beobachtet, daß jene Jagd- reviere Spitzenpachten erzielen, die im Um- kreis von 100 Kilometern aus dem rheinisch- westfälischen Industriegebiet und von Frank- furt zu erreichen sind. Beim Deutschen Jagdschutzverband ist man bekümmert, daß die Jagd heute in Deutschland mehr und mehr eine Frage der Brieftasche geworden ist und der wahre Naturfreund die Kosten dafür nur noch selten aufbringen kann. Mit Beethoven in den Straßenverkehr Die Japaner sind auf der einen Seite für europäische Begriffe unvorstellbar ge- räusch- unempfindlich— auf der anderen Seite aber sind sie ebenso„unvorstell- bare“ Aestheten. Die stets frische Blume im Tai oder in der stillsten Klause des Hauses, in der man sonst kaum Blumen erwartet, bilden einen kleinen Beweis dafür. Jetzt hat man in den japanischen Großstãdten mit überraschendem Erfolg den Kampf gegen den Lärm aufgenom- men— und seitdem empfindet man plötz- lich die Autokupe als unschön. Deshalb ist man jetzt auf den Gedanken gekom- men, den Hupenton durch felassische Me- lodien zu ersetzen. Man hat zwanzig ver- schiedene„Musik-Hupen“ geschaffen— wobei es dem einzelnen Fahrer überlas- sen bleibt, ob er sich mit Beethovens„An Elise“ oder Tschaikowskys„Schwanen teich“ freie Fahrbahn schaffen will. Er hat nur auf einen Knopf zu drücken, um im dichtesten Verkehrs- Chaos ein Freikonzert zu veranstalten.„Es wird 6selbst in der Hauptverkehrszeit auf 30 Meter im Um- kreise des Wagens von allen Verkehrs- teilnehmern vernommen werden“, preist die Ankündigung— aber sie warnt gleich- zeitig die Fahrer, sich nicht zu sehr diesen Melodien hinzugeben.„Das kann gefähr- lich werden und Unfälle verursachen!“ 5 Kapitale Hirsche deren Geweihe zu den begehrtesten Jagdtrophäen gehören, werden in zunehmendem Maße alljährlich von westdeutschen Jägern jenseits des Eisernen Vorhangs für teures Geld geschossen. Die dafur gezahlten Beträge werden aber von den Ostblochländern meist nicht für waidmännische, sondern für propagandistische Zwecke verwandt. Noch vor drei Jahren, wurden— wie unser dpa- Archivbild zeigt— ungarische Geweike auf deutschen Jagdausstellungen gezeigt und bewundert. Heute kat der deutsche Jagd- schutz verband sie ausdrücklich von solchen Demonstrationen ausgeschlossen, weil er mit Recht vielerlei Bedenken gegen die kostspieligen Pirschgänge nach Osten Rat.(Vgl. unseren nebenstehenden Bericht.) Lissabon wartet noch auf die Tejo- Brücke Die Fähren der geteilten Stadt haben ausgedient/ Baubeginn 1961 Seit 200 Jahren ist Lissabon eine ge- teilte Stadt. Seit jener Zeit wartet man dies- seits und jenseits des Flusses Tejo auf eine Brücke, die die beiden Ufer mitein- ander verbindet. Die Brücke ist ausgeblie- ben, und wie vor hundert Jahren rollt der Verkehr von Lissabon nach Lissabon über die weißen Schiffchen, die pro Jahr rund 20 Millionen Passagiere und eine Million Kraftfahrzeuge über den Tejo setzen. Jetzt soll die Lebenszeit dieser Fähren endgültig nür noch kurz bemessen sein. Die Stadt will endlich ihre Brücke bauen, die die gröſſte Europas werden soll. Der Tejo hat die Einwohner von Lissa- bon schon viel Geld und noch mehr Zeit gektostet. Wer auf dem nörlichen Ufer wohnt und im Süden der Stadt arbeitet, kann niemals sicher sein, wann er im Geschäft und wieder zu Hause sein wird. Das hängt allein vom Wetter und vom Tejo ab, der sehr zornig werden kann und die weißen Schiff- chen an den Kaimauern festhält. Bei Nebel wird jeder Verkehr über den Fluß unter- brochen, und dann kommt es vor, daß man Schwierige koreanische Hochzeit am 38. Breitengra d Internationale Waffenstillstandskommission mußte erst ihren Segen dazu geben/ Komplizierte Trauung Von unserem Korrespondenten Christian Roll Zu beiden Seiten der mit 1292 Holzpfei- lern markierten, 196 Kilometer langen Demarkationslinie, die in Korea den kom- munistischeri Norden von dem freien Süden trennt, liegen zwei Kilometer Niemandsland. In dieser entmilitarisierten Zone befinden sich zahlreiche Dörfer, deren Bewohner ohne eine besondere Genehmigung der „Internationalen Waffenstillstandskommis- sion“ das Niemandsland nicht verlassen dürken, Auf der südlichen Seite des 38. Breitengrades liegt das kleine Dorf Asan, deren Bewohner Reis, Gerste und Rüben anbauen und ansonsten genau so leben, wie Mre Vorfahren vor zweitausend Jahren. Doch außerhalb der entmilitarisierten Zone ist um dieses Dorf herum, das von der modernen Zeit noch fast unberührt in einem biblischen Zeitalter lebt, plötzlich eine Welt von Flugplätzen und Militär- lagern entstanden. Die Anwesenheit der amerikanischen Truppen sowie der Schwei- zer und Schweden von der Internationalen Waffenstillstandskommission hat der„west- lichen Zivilisation“ Eingang in das Dorf Asan verschafft. Hin und wieder erfahren die Dorfbe- Wohner auch, daß ihr Leben den harten Gesetzen der Weltpolitik unterliegt. Kürz- lich wollte Fräulein Pak aus Asan einen Herrn Kim heiraten, der wohl aus dem Dorfe stammte, aber bereits seit Jahren in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul lebte. Die beiden jungen Menschen, die als Kinder zusammen gespielt hatten, waren seit ihrer Trennung in Briefverkehr geblieben, ohne aber eine Chance gehabt zu haben, sich nach dem Kriege wiederzusehen. Die Alte- sten des Dorfes trafen zur Beratung zu- sammen. Nach alter konfuzianischer Sitte wurde nach dem Horoskop ein günstiger Termin für die Hochzeit ausgesucht, der un- bedingt eingehalten werden mußte, sollte nicht der Zorn der Götter hervorgerufen werden. Am nächsten Tage aber brachte der mit den gegenwärtigen Geflogenheiten bes- ser vertraute junge Lehrer des Dorfes den erstaunten Altesten die Nachricht, daß ein Dorfbewohner nur dann außerhalb der ent- militarisierten Zone heiraten dürfe, wenn die Waffenstillstandskommission ihre Zu- stimmung gegeben hat. Der Rat der Aeltesten ließ daraufhin von dem jungen Lehrer einen Heiratsantrag an die Internationale Waffenstillstands- kommission aufsetzen. Die Waffenstill- stands kommission, die einen solchen Fall noch nicht behandelt hatte, berief eine Son- dersitzung ein. Im Hauptquatier der Kom- mission saßen auf der einen Seite Tschechen, Nordkoreaner und Vertreter der chinesi- schen„Volksarmee“, auf der anderen Seite Schweizer, Schweden und Vertreter des „United Nations Command“. Nach einem langen Hin und Her einigten sich schließlich beide Seiten, ihre Zustimmung zu der Hei- rat zu geben, in der sie keine ausgespro- chene Gefahr für ihre beiderseitigen politi- schen Interessen erblickten. Die von der Waffenstillstandskommission ausgestellte Heiratserlaubnis mußte dann aber noch von den 16 am Koreakrieg beteiligten Natio- nen unterzeichnet werden, die alle in Tokio diplomatisch vertreten sind. Da der den Sternen nach günstige Termin nicht mehr in weiter Ferne lag und unbedingt einge- halten werden mußte, wurde ein besonderer Kurier mit der Urkunde nach Tokio ge- schickt, Zwei Tage vor der Hochzeit trafen die Dokumente ein. Die Aeltesten atmeten auf, denn die Heirat konnte nun zum fest- gesetzten Termin stattfinden. sich ein Hotelzimmer sucht, um sich die Nacht nicht am neblichen Fluß um die Ohren zu schlagen. Wer ein Kraftfahrzeug besitzt, hat es etwas besser. Er kann den 60 Kilometer weiten Umweg über die Brücke Mariscal Carmona machen— die einzige Brücke, die in der Nähe der portugiesischen Hauptstadt über den Tejo führt, der nicht nur ein Hin- dernis im Stadtverkehr ist, sondern dem Sanzen Verkehr zwischen dem Norden und dem Süden des Landes Schwierigkeiten auf- erlegt. Für Tausende von Berufstätigen bringt das Fehlen einer Brücke mit Sich, daß sie ihre allgemein übliche zweistün⸗ dige Mittagspause nicht zu Hause verbrin- gen können, weil der Weg über den Fluß einfach zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Der Tejo ist an manchem schuld: An früh- zeitig ergrauten Häuptern, an versäumten Rendezvous', an Familienstreitigkeiten, Kün- digungen und Auseinandersetzungen mit dem Chef. Der Fluß ist nicht einmal für die Gesellschaft eine Freude, in deren Hand der gesamte Fährbetrieb ruht. Denn angeblich ringt die Beförderung der 20 Millionen Menschen nichts anderes ein als ein Defizit, und es ist nicht daran zu denken, daß auf diese Weise der Bau der Brücke nflanziert werden kann. Es mußten andere Wege ge- funden werden, um die Stadtteile endlich aus ihrer Isolierung zu befreien, die aller- dings noch mindestens fünf Jahre auf sich Warten lassen wird. Wenn im nächsten Jahr, Wie geplant, mit dem Brückenbau begonnen werden wird, wird das Werk frühestens im Jahre 1966 vollendet sein. Solange wird sich Lissabon noch mit seinen weißen Schiffchen zufrieden geben müssen, die das Leben einer ganzen Stadt aufrecht erhalten. Wenn ihre Zeit einmal vorbei ist, wird in Lissabon manches anders werden. Dann werden vor allem die Preise für Grundstücke steigen, die bisher so gut wie nichts wert waren, weil sie außerhalb der Welt lagen. midi Beaujolais im Dasserturm Selten haben die französischen Winzer so viel und so schlechten Wein geerntet wie in diesem Jahr. Um die große Ernte überhaupt unterzubringen, haben die Weinbauern aus Beaujolais bei Lyon einen ausgedienten Was- serturm gemietet, in dem jetzt 2000 Hekto- liter Wein gelagert werden, Da dieser Wein die staatlich festgelegten Normen nicht er- füllen kann, ist es fraglich, ob er überhaupt jemals Käufer findet. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, daß die Wasserleitungen von Lyon demnächst einmal mit Wein gefüllt werden midi Der neue I ab morgen am Parsdepletz MAN Frobefahrt und information S7 zu Sehen bei ,, 5 + N HEIN beim FORD-Händier . . l, , 2 2 . N/ 7 4 eue, eee, ,, e. W,, ccc e, „ 5——.—— 4 . 239 1 9 die garen es beter iscal die tadt Hin- dem und auf- igen sich, tün- in- Fluß men rüh- uten Tün- mit die der dich nen zit, auf ziert ge- lich ler- sich ahr, men im sich hen iner ihre bon vor die sie midi I. 1 80 e in aupt aus Vas- Kkto- Vein er- aupt licht von füllt midi 1 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 FEUILLETON MANNTEIMEHR MORGEN Seite 25 Die Verantwortung des Seistes Der Schriftsteller und Kolturkritiker Erich von Kahler Wird am 14. Oktober 75 Jahre alt Erich von Kahler, der am 14. Oktober seinen 75. Geburtstag begeht, entstammt dem schier unerschöpflichen Reservoir der alten Donaumonarchie, der das Geistesleben des 20. Jahrhunderts zahlreiche hervor- ragende Repräsentanten verdankt. Er wurde 1885 in Prag geboren, lebte seit 1900 in Wien, später in München und Heidelberg. 1938 begab er sich nach Amerika in die Emigration und erhielt eine Professur für deutsche Literatur an der angesehenen Universität von Princeton. Verglichen mit anderen Autoren ist sein schriftstellerisches Oeuvre nicht besonders umfangrei 1 ist es um so profunder. Kahler begann, wie die meisten jungen Schriftsteller, mit Ge- dichten: 1903 erschien das Buch Syrinx“, dem zwei Jahre später die lyrische Publi- kation„Die Brücke der Iris“ folgte. Die 1911 erschienene Schrift„Uber Recht und Moral“ ließ schon die Bemühungen des Autors um grundsätzliche philosophische Fragen er- Kammermusik er Verdi Quarfetto Italiono in Ludwigshafen zu Oast Vor fast genau einem Jahr e in Mannheim die Kammer Konzertdirektion Heinz Hof gab es zum Auftakt der kammermusikali- schen Veranstaltungen im Ludwigshafener Feierabendhaus eine Wiederbegegnung mit den vier italienischen Künstlern, die als Quartetto Italiano weithin wohlverdienten Gastspielruhm erworben haben: Paolo Bor- ciani(1. Violine), Elisa Pegreffi(2. Violine), Piero Farulli(Viola) und Franco Rossi (Violoncello). Kein Zweifel, daß es immer wieder ge- nußreich ist, das vorzüglich zusammen- gewachsene Ensemble zu hören; der Lud- wigshafener Abend bot darüber hinaus einen besonderen Leckerbissen, da er den Opern- komponisten Verdi als Kammermusiker präsentierte. Sein zum Abschluß gespieltes Streichquartett e-Moll Opus 68 war der Höhepunkt des Programms, der das Publi- kum zu ausdauernden Beifallskundgebungen hinrigß. Das delikate Werk erhielt eine schlechthin ideale Wiedergabe; alle Vorzüge des Quartetto Italiano— technisches Kön- nen, traumhaft sicheres Zusammenwirken, lebendig feinsinnige Musikalität— verein- ten sich zu einer ausgewogenen, inspirierten Ausführung. Leuchtkraft und Klarheit der Konturen bestachen, schwebende, flüsternde Leichtigkeit im hinhuschenden Prestissimo, im fugierten Finale waren von subtiler Prä- zision, edel und ruhig ausschwingend atme- ten die melodischen Linien. Der erste Teil des Programms brachte Werke deutscher Komponisten: Joseph Haydns B-Dur-Quartett Opus 76 Nummer 4 und das e-Moll-Quartett Opus 51 Nummer 1 von Johannes Brahms. Im Klangbild nicht ganz ungetrübt, zeugten beide Interpretatio- nen doch von dem wandlungsfähigen stili- stischen Einfühlungsvermögen der italieni- schen Musiker; zeugten von ihrer nobel ge- bändigten Vitalität, die gern und krisch lebendige Kontraste setzt, etwa im Menuett des Haydnschen Quartetts; zeugten auch von ihrem leidenschaftlichen Temperament, mit dem sie Schatten und mildes Licht in den vier Sätzen von Brahms verteilten. Wie um auch noch zu beweisen, daß sie ebenso im Stilbereich des Impressionismus „daheim“ sind, wählten die Gäste als Zu- gabe und Dank für den hartnäckigen Beifall mres begeisterten Publikums ein Scherzo von Maurice Ravel, mit dem sie noch ein- mal ihr Können im besten Sinne effektvoll und werkgemäß demonstrieren konnten. hesch ihnen gewähltes Lan kennen, und die Publikation über Das Geschlecht der Habsburger“(1919) zeigte Kahlers Interesse an der Geschichte. Im Jahre 1920 veröffentlichte er als Antwort auf Max Webers„Wissenschaft als Beruf“ die Schrift„Der Beruf als Wissenschaft“ Im Jahre 1937, als schon die drohenden Schatten des Nationalsozialismus über Europa lagerten, gab er die umfangreiche Untersuchung„Der deutsche Charakter in der Geschichte Europas“ heraus. In Ne- Vork erschien 1943 das Werk„Man the Measure. A New Approach to History“, und 1952 kamen bei S. Fischer die gesammelten Aufsätze„Die Verantwortung des Geistes“ aus den Jahren 1920 bis 1951 heraus. i Die Verantwortung des Geistes— unter dieses Motto darf man Kahlers ganzes Werk stellen, Er selber verkörpert in imponierender den Typus des von ihm also definierten 8 igen Menschen:„Ein geistiger Mensch ist einer, dem die Erkenntnis und Gestal- tung der Welt und des Menschen im wört⸗ sten Sinne am Herzen liegt, der sich, St, kür den Zustand der Welt und enschen verantwortlich fühlt.“ Dieses Verantwortungsgefühl wird überall spür- bar bei Kahler. Er ist sowohl ein glänzen- der Dlagnostiker und Kritiker unserer Zeit „E Was von der deutschen Seele als aàuch ein Moralist(im französischen Sinne) und Schriftsteller, der seine eigene Forderung nach formaler Bändigung des Gedachten in einer überaus klaren und prä- zisen Sprache erfüllt: Die Denkdisziplin fängt mit der Ausdrucksdisziplin an, schrieb er. Eines der zentralen Themen, um die sich Erich von Kahler in besorgter Auf- merksamkeit stets wieder bemühte, ist Deutschland. Nicht nur in seinem großen Werk über den deutschen Charakter, son- dern auch in kleineren Aufsätzen suchte er immer wieder das Wesen des Deutschen zu ergründen und aus der Geschichte die ver- hängnisvolle Entwicklung zum national- sozialistischen Totalitarismus zu begreifen. Es ging dabei nicht ohne scharfe Kritik ab, die indessen nie durch Ressentiments ver- zerrt war, sondern dem Wunsche entsprang. zur geistigen Genesung beizutragen, Kahlers Zeitkritik beschränkte sich je- doch nicht auf die deutschen Verhältnisse, sondern weitete sich zu einer gründlich durchdachten allgemeinen Kulturkritik. Er sieht das Grundübel unserer Epoche darin, daß sich ein wachsender Abstand bildet „zwischen der rasenden Entfaltung der technischen Maschinerie und der Fähigkeit des Menschen, diese Entfaltung in ihren Wirkungen zu verstehen und zu kontrol- lieren“; er beleuchtete von den verschieden- sten Seiten die sozialen, politischen und Kulturellen Aspekte der durch Technisie- rung und Kollektivierung bedrohten Zeit. Er analysierte eingehend den Verfall des Wertens und stellte fest, daß der Einzelne den Zusammenhang seiner Welt und die Orientierung in seiner Welt verloren hat, daß das Individuum den Sinn, die Ordnung seiner Welt und damit den Sinn seiner selbst verloren hat und damit zur Beute einer fachlichen Funktion degradiert wurde. Und er sieht aus dieser Situation nur einen Ausweg:„Die moralische Wandlung ist der einzige Weg, der uns pleibt.“ Erich von Kahler hat zu dieser Lösung entscheidend beigetragen. Für ihn war das Denken nie Selbstzweck, immer ging und geht es ihm um den Menschen, Er selbst zahlte im ent- scheidenden Augenblick einen hohen Preis für seine unerschrockene Haltung, in der er Denken und Handeln zu einer untrennbaren Einheit verband: als Emigrant mußte er seine Heimat verlassen. Er blieb sich auch in seinem neuen Vaterland treu und hielt sich an diesen Leitsatz, den er schon 1920 geprägt hatte:„Ohne den Maßstab einer lebendigen und tätigen Welt ist jedes Den- ken ein endloses, müßiges und unverpflich- tendes Spiel, das niemals zu irgendeiner „Entscheidung führt.“ 1 8 11 Die Aussfellung„Der blaue Reiter“ Wird, von Edinburgh kommend, nunmehr in der Londoner Jate- Galerie gezeigt Das Schlagwort, Kunst sei international, stimmt nicht ganz, zumindest was den Wert der Werke anbetrifft. Wie Briefmarken haben auch Gemälde nicht überall auf der Welt denselben Preis; in der Heimat der Künstler werden sie gewöhnlich höher ein- geschätzt als im Ausland. Zuweilen dauert es lange, bis sich eine neue Richtung anders- Wo durchsetzt; den deutschen Expressionis- mus hat man zum Beispiel in England und in den Vereinigten Staaten erst relativ spät entdeckt. Die„Blaue-Reiter“-Ausstel- lung, die von den Edinburgher Festspielen kommend nunmehr in der Londoner„Tate- Galerie“ gelandet ist, hat einer ganzen Reihe von bisher in England wenig bekannten Künstlern vom Kontinent Gelegenheit ge- geben, mit ihren Werken vorgestellt zu werden. Die über 80 Jahre alte Gabriele Münter hat rund 50 ihrer Bilder in der „Marlborough- Galerie“ ausgestellt, Von Jawlensky, gleichfalls aus dem Kandinsky- Kreis hervorgegangen, werden in der„Red- Die Vereinigung der Deutschen Schriftstel- ler-Verbände e. V.(Sitz Westberlin) hat zehn Stipendien für Auslandsreisen zu je 1000 Mark aus Staatsmitteln verteilt. Die 13 Mitglieds- Verbände der Vereinigung reichen alljährlich Vorschläge ein, von denen die Dachorganisation in Westberlin jeweils zehn Stipendiaten aus- wählt, die aus dem Fonds von insgesamt 10 000 Mark jährlich eine Auslandsreise in ein von n g finanzieren können, Die diesjährigen Stipendiaten sind die Lyrikerin Käthe Kamossa(Berlin), der Kritiker Gerhard Wandel(Berlin), Gerhard Aberle(München), Barbara Bartos-Höppner(Hamburg), Johannes Pöthen GBaden- Württemberg), Erna Donat (Hannover), Ernst Meister(Nordrhein-Westfa- len), Maria Eroon(Saarland), Walter Kiewert (Frankfurt) und Hermann A. Weber(Rhein- land-Pfalz). An den diesjährigen Kasseler Musiktagen nahmen mehrere Tausend Musikfreunde aus dem In- und Ausland teil. Auch aus Mittel- deutschland waren zahlreiche Besucher nach Kassel gekommen. Die Musiktage, die mit Un- terstützung des hessischen Kultusministeriums fern-Galerie“ Bilder gezeigt. größte Interesse findet doch die Sammel- ausstellung des„Blauen Reiter“ an der Stelle, an der sich die Londoner noch vor kurzem nach Picasso anstellten. Die Zeitungen widmen der Ausstellung ausführliche Besprechungen. Terence Mul- laly im„Daily Telegraph“ begrüßt die Gelegenheit, diese hier wenig bekannte, wichtige Bewegung kennenzulernen, und stellt fest, daß in vielen Gemälden„etwas von der deutschen Seele, von der Leiden- schaft und Erhabenheit Wagners, von der analytischen Kraft ihrer Philosophen und der Poetrie Goethes“ zu erkennen ist. Sel- ten in moderner Kunst hätten sich Herz und Kopf so fruchtbar vereinigt wie in dieser Bewegung. Der„Guardian“(Manchester) kindet, daß sich außer Klee und Kandinsky keine führenden, schöpferischen Künstler unter den„Blauen Reitern“ befunden haben; ihre Beiträge zur Aesthetik seien„konfus und hegel- geplagt“, Franz Marc und Macke Kultur-Chronik zum 17. Male veranstaltet wurden, sollen vor allem auch zum eigenen Musizieren anregen und Jugend- und Hausmusik fördern. Neben Konzerten mit Programmen klassischer und zeitgenössischer Musik fand eine umfangreiche Musikalienausstellung statt. Führende Instru- mentenbauer aus allen Teilen der Bundesrepu- blik sowie Musikverlage und die Schallplatten- industrie waren auf der Kasseler Ausstellung Aber das vertreten; FCC Der Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer er öffnet am 15. Oktober eine neue Ausstellung, die Plastiken von Lenore Gerber-Sporleder und Bilder von Frida Schubert-Steingräber zeigt. 5. Der Heidelberger Kunstverein zeigt vom 16. Oktober an in der Gartenhalle des Kurpfal- zischen Museums Heidelberg Gemälde, Aqua- relle und Graphiken von Paul Eliasberg(Paris) und Horst Skodlerrak. Zur Eröffnung am Sonn- tag, 16. Oktober, 11 Uhr, spricht Dr. J. Chr. Jensen. Das Studio Heckel, Mannheim-Feudenheim, Am Bogen 6, hat Dr. Carl Schlottmann, Frei- hält Frederick Laws für„nicht viel mehr als ausgezeichnete Illustratoren“. Nevile Wallis schreibt im„Observer“,„Kandinsky ist sich bewußt gewesen, wie eng Musik und Male- rei miteinander verbunden sind.“ Man könne der spirituellen Pilgerfahrt zur Abstrak- tion folgen; Klee habe an eine musikalische Karriere gedacht, und Arnold Schönberg. der gleichfalls bei den„Blauen Reitern“ hängt, sei den umgekehrten Weg gegangen. Auch David Sylvester im„New Statesman“ geht dem Einfluß der Musik bei Kandinsky nach, und hält diesen Maler für am wenig- sten Abstrakt. Er vermißt einen gemein- samen Stil in den Werken der Gruppe von Künstlern und kann eine einigende Formel nur im Folgen des Fauves-Beispiels entdek- ken. Vor allem findet der Kritiker in allen ausgestellten Gemälden„jene Sehnsucht. die so vertraut in deutscher, romantischer Kunst und verwandt mit der Elusivness der Gefühle des Künstlers“ ist. Pem(London) burg, für Donnerstag, 20. Oktober, 20 Uhr, zu einem Lieder- und Balladenabend eingeladen. Von Karl Fischer, dem ersten Kapellmeister des Nationaltheaters Mannheim, am Flügel be- gleitet, werden Werke von Schubert, Schumann, Wolf und Loewe vorgetragen. Im Opernspielplan des Mannheimer Natio- naltheaters wird gegenwärtig Gioacchino Rossi- nis„Barbier von Sevilla“ zur Premiere für Dienstag, 25. Oktober, vorbereltet. Die musika- lische Leitung hat Karl Fischer, die Inszenie- rung besorgt Ernst Poettgen, Die neuverpflich- tete Harriet Karlsond singt die Rosine, Hans Günther Grimm den Figaro, Dermot Troy den Grafen Almaviva und Franz Glawatsch den Doktor Bartolo. Für die Ausstattung zeichnen Paul Walter(Bühnenbild) und Gerda Schulte (Kostüme). Der Mannheimer Pianist Hans Thürwächter, Dozent an der Hochschule für Musik und Thea- ter in Mannheim, wird Ende dieses Monats in Spanien konzertieren, und zwar in Zaragoza und Huesca. Er spielt dort Werke von Mozart und Schumann.. Balanchine in Hamburg Ein glanzvoller Ballett-Abend Als glanzvolles künstlerisches und gesell- schaftliches Ereignis wurde in der Ham- burgischen Staatsoper am Dienstagabend bei ausverkauftem Haus der Ballettabend, die erste Premiere dieser Spielzeit, begeistert gefeiert. Die Tatsache, daß George Balan- chine dafür zum erstenmal mit einem deut- schen Ensemble gearbeitet hatte, gab dem Abend seine überragende Bedeutung. Der große Choreograph hatte zwei seiner berühmtesten Tanzschöpfungen mit der Hamburger Ballettgruppe einstudiert, die unter seiner Führung über sich selbst hin- auswuchs.„Concerto Barocco“ ist nach J. S. Bachs Doppelviolinkonzert geschaffen. Die reine, in sich vollkommene Ballettkonzeption von absoluter Schönheit basiert auf der dop- pelten Kontrastwirkung zwischen zwei leb- haft bewegten und einem ruhigen,„Iri- schen“ Teil, zwischen dem Corps der 16 Tän- zerinnen und den zwei„konzertierenden“ So- listinnen Christa Kempf und Uta Graf, die im zweiten Satz durch Heinz Clauß abge- l6st wurde. Die etwas ältere Ballettschöpfung„Se- renade“ ist von Tschaikowskys gleichnami- gem Werk für Streichorchester inspiriert, stellt allerdings die Satzfolge um, zugun- sten einer handlungsmäßigen Entwicklung von unbefangener Tanzfreude zu dramati- schen Spannungen und pathetisch-elegischem Ausklang. Faszinierend in der gelösten An- mut des Tänzerinnencorps und der aus- drucksvollen solistischen Leistungen von Christa Kempf, Heinz Schmiedel, Clauß und der ergreifend gestaltenden Jac- queline Rayet, bildete die Aufführung den krönenden Abschluß des Abends. Zwischen den beiden Werken von Balan- chine erschienen zwei Choreographien von Peter van Dyk, die in Paris bereits mit glänzendem Erfolg gegeben worden sind. Das Wagnis, Schuberts unvollendete Symphonie als schicksalhafte Begegnung zweier Men- schen„auszutanzen“, überzeugte in der mei- sterhaften Ausführung Peter van Dyks und Jacqueline Rayets, durch ihre Würde, Schön- heit und Gefühlsintensität tänzerisch, ohne grundsätzliche Bedenken gegen die Verwen- dung eines symphonischen Meister werks als Gebrauchsmusik zu entkräften. „La Peau de Chagrin“, nach dem gleich- namigen Roman von Balzac, erlebte seine 5 deutsche Erstaufführung. Das Handlungs- ballett zeigt die Geschichte von dem ver- hängnisvollen Talisman aus Chagrinleder, der seinem Besitzer jeden Wunsch erfüllt, aber damit zugleich einschrumpft und sein Leben verkürzt. Unterstützt durch dekora- tive Bühnenbilder und Kostüme von Alfred Siercke, vollzog sich in plastischer Darstel- jung und lebendiger Gruppierung das kom- plizierte Geschehen. Aus der Fülle tänze- rischer Eindrücke hoben sich die Leistungen von Rainer Köchermann in der Hauptrolle, Jacqueline Rayet und Christa Kempf, dem Gegenspieler Heinz Schmiedel und dem gro- tesken Aerzte-Trio Clauß, Schmiedel, Wein- berg wirkungsvoll heraus. Als Gastdirigent des Abends leitete Jo- hannes Schüler das klangschön musizierende Philharmonische Staatsorchester. Die Violin- soli im Konzert von Bach wurden von Ru- dolf Prick und Heinz Köhnsen zart und geschmeidig gespielt. 5 Hortensia Weiher-Waege Jean Martinon, der neue Düsseldorfer Ge- neralmusikdirektor(und den Mannheimern als Gast der Musikalischen Akademie bekannt), dirigierte sein erstes Konzert mit den Düssel- dorfer Symphonikern. Auf dem Programm standen die„Phantastische Symphonie“ von Hector Berlioz und Igor Strawinskys„Sacre du Printemps“, Der 50jährige, aus Lion gebür- tige Franzose, der der Nachfolger des 70jäh- rigen Professor Eugen Szenkar ist, erntete minutenlangen Beifall.. . , , , Eines der neuesten Wohnzimmer im Hause MANN, ein Zimmer, das Ihnen gefallen wird und das Ihre Gäste bewundern werden: Feingestreiftes, tabakferbenes Zebranoholz- der ele- gante Geschirrschrenk, 220 em breit P 585. 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Die„Miniatur UdSSR“ soll nach Mitteilung er sowjetischen Zeitschrift „Technik und Jugend“ in einer Größe von Stwa 260 Hektar vor den Toren Moskaus an den Ufern der Moskwa entstehen. Der Sinn des Parkes, dessen Planung sich die bekanntesten Techniker und Erzieher der Sowjetunion beteiligt haben, soll die Erzie- hung der Kinder und Jugendlichen„durch das Spiel“ sein. Vereinigten Staaten recht lig: Was für Amerika edomland“ sind, soll Aehnlich wie die in Amerika beliebten Anlagen Disneyland“ und„Freedomland“ soll der Park mit den verschiedensten tech- nischen und wissenschaftlichen Einrichtun- gen ausgestattet werden. So soll man nach Fertigstellung im Jahre 1961 oder 1962 ein vollständiges Modell des„Lunik“, der ersten größeren Weltraumkapsel der UdSSR, vor- finden. Technisch interessierte J Werden ferner die Modelle von Wass werken und Atomschiffen bestaunen kön- nen. Für zukünftige Landwirte steht ein Feld zur Verfügung, auf dem sie Schlepper- fahren lernen können. Auch eine kleine Kolchose soll im„Land der Wunder“ aufge- baut werden. Die Weltraumpionière der Zu- kunft können sich ihr Grundwissen in einem Observatorium holen. Auf einem künstlichen See werden Erdölbohrtürme errichtet wer- den. In einem riesigen„Unter wasserkönig- reich“ können die Besucher das Leben der Meerestiere beobachten. Als besondere Atraktion ist ein U-Boot geplant, das nach dem Roman von Jules Verne„Nautilus“ ge- nannt werden soll. Zur Hebung der staatsbürgerlichen Bil- dung sind die Umrisse der einzelnen Sowjet- republiken mit hohen eisernen Pfählen ge- gennzeichnet. Das Zentrum des Parks wird das Modell der Hauptstadt bilden. Für den Verkehr zum Park und inner- halb der Anlage sorgen Hubschrauber, Busse, Untergrundbahnen und Boote. Im Sommer sollen die Ufer der Moskwa, die sich über drei Kilometer durch den Park zieht, den Hauptanziehungspunkt bilden. In den Wintermonaten sollen Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen und Ski- Springen geschaffen werden. Für das leibliche Wohl der Besucher werden ein Hotel und meh- rere Restaurants sorgen. Das Hotel wird am Eingang des Parks stehen. Die Planer rechnen in den Sommer- monaten mit einem täglichen Besuch von 200 000 bis 250 000 Personen. Für die Win- termonate hofft man, daß sich etwa 100 000 Besucher einstellen. Die Kosten der riesi- gen Anlage sind noch nicht bekannt, da man noch einige Aenderungsvorschläge von seiten der„Betroffenen“, der Kinder und Jugendlichen, erwartet. Ein Blauwal tanzt im Walzertakt Besuch in Marineland, dem größten„ Seezirkus“ der Welt In Marineland, dem einzigartigen Seezirkus an Kaliforniens Pazifikküste, surren die Kameras und tausend Menschen kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man feiert die Premiere einer Sensation. „Bubble“, der tonnenschwere Blauwal, stellt seine neuesten Dressurkünste zum ersten Male einem neugierigen Publikum vor. Dem Walfischdompteur Hilarious ist es gelungen, den Meeresgiganten so zu dressieren, daß er auf Kommando in voller Länge aus dem Wasser herausspringt, Bälle balanciert, seine Flossen im Takt der Walzermusik schwingt und sich von seinem Trainer schließlich— als Krönung des Programms— noch die rechte Vorderflosse schütteln läßt.„So etwas hat die Welt noch nicht gesehen“, schreibt am nächsten Tag die amerikanische Presse. In riesigen Aquarien— das größte ist mit fast zweieinhalb Millionen Liter Was- ser gefüllt— kann der Besucher durch große Glasfenster all jene Fische und Kreaturen bewundern, die normalerweise im Pazifischen Ozean ihre Heimat haben. Eines dieser Becken beherbergt ausschließ- lich Haie, und zwar vom heimtückischen Menschenhai bis zum gigantischen Schwert- hai, und ein anderes jene schwerfälligen Meeresbewohner von der Riesenschildkröte bis zum zentnerschweren Panzerfisch. Alle diese großen Aquarien sind der Landschaft auf dem Meeresgrund nachgebildet, wobei nicht einmal die Wracks gesunkener Schiffe fehlen. Deshalb nimmt es auch nicht wun- der, daß Marineland immer wieder zur Ku- isse für alle möglichen Arten von Unter- Wasserfilmen wird. Tag für Tag fahren tausende Amerika- ner hinaus vor die Tore von Los Angeles, nach Marineland. Doch es sind nicht die Vielzahl der Aquarienbewohner, die sie lok- ken. Marineland verspricht ihnen echte Sen- sationen— und um die zu sehen, ist ihnen kein Weg zu weit. In diesem„Drei-Ma- negen-See-Zirkus“, wie er sich nennt, sind die Fische besser dressiert als bei uns die Hunde. Balancierende Seelöwen kann man bei uns in jedem besseren Zirkus bewun- dern. In Marineland aber machen sie Kopf- sprünge vom Zehn-Meter-Brett, bilden ein komplettes Jazzquartett und blasen auf Wunsch ihres Meisters sogar die Trompete. Und dabei sind sie nicht einmal die„Stars“ dieses großen Unternehmens. Das sind näm- lich ohne Zweifel die schlanken Delphine. Was man diesen Fischen beigebracht hat, grenzt schon fast ans Unglaubliche. Da ist beispielsweise der Delphin„Ssmi- ley“. Er ist, wie sein Freund und Meister Ton Rolfs bei jeder Vorführung stolz ver- kündet, der klügste aller Fische. Mister Rolfs hat„Smiley“ ein Kunststück beige- bracht, das man gesehen haben muß, um es überhaupt glauben zu können: Der Delphin springt aus dem Wasser durch einen drei Meter über der Oberfläche hängenden bren- nenden Reifen. Natürlich kann„Smiley“ noch viel mehr. Er zieht einen kleinen Ter- rier samt Ruderboot durch das Aquarium, er fängt mit dem Kopf Ringe auf, die ihm ins Wasser geworfen werden, und auf einer alten Autohupe bläst er sogar ein paar Takte. M. Hachmann Von berühmten Leuten Hoffnungsvolle Diagnose Einem eingebildeten Kranken, der ihn immer wieder wegen allerhand verdächtiger Symptome konsultierte, erklärte eines Tages der wegen seiner Treffsicherheit berühmte Professor Schwenninger, der Leibarzt Bis- marcks:„Ich garantiere Ihnen dafür, daß Ihr Herz solange aushält, wie Sie leben!“ „Wenn Sie das sagen, Herr Professor, kann ich wirklich beruhigt sein!“ entgegnete freudestrahlend der Patient und empfand von Stund an keine Beschwerden mehr. Kleine Leute „Die Staatmänner unserer Tage“, so er- klärte kürzlich Orson Welles,„fangen an, in der Art kleiner Leute zu denken. Sie meinen, das beste Mittel, um glücklich zu sein, be- stehe darin., die anderen am Glücklichsein zu verhindern.“ Altersweisheit Wieder einmal war ein Band Kriegser- innerungen aus der Feder eines pensionier- ten Generals erschienen, in dem die militäri- schen Entscheidungen Churchills recht un- freundlich kritisiert wurden. Ein alter Mit- arbeiter fragte ihn, ob er sich nicht gegen diese Angriffe zur Wehr zu setzen gedenke und ob er die darin enthaltenen Irrtümer richtigzustellen beabsichtige. Sir Winston tat einen kräftigen Zug aus seiner Zigarre, lächelte verschmitzt und antwortete:„Lieber Freund, in meinem langen Leben habe ich die Lehre gezogen, daß manchmal auch Dummköpfe Recht haben können!“ Das Cholera-Duell Im Jahre 1866 forderte eine Cholera- Epidemie zahlreiche Opfer. Damals wurde der Arzt Dr. Brüggemann von einem be- kannten Raufbold beleidigt und forderte ihn daraufhin zum Duell. Da Brüggemann der Angegriffene war, hatte er die Waffen- wahl. Am frühen Morgen erschienen die Par- teien mit ihren Sekundanten auf dem ver- einbarten Platz. Der gegnerische Sekundant fragte:„Wünschen Sie Säbel oder Pistole? —„Keines von beiden!“ erwiderte der Arzt und wies auf einen Frühstückskorb hin, den sein Diener herbeibrachte.„Ich bestimme Gurkensalat und unreife Aepfel. Jeder ver- zehrt seine Portion, und den Ausgang über- lassen wir der Cholera!“ Darob erbleichte der Gegner und gab dem Arzt auf der Stelle volle Genugtuung. Mit Liebe zu behandeln Nadja Tiller kehrte aus den USA im Flugzeug nach Europa zurück und bemerkte, daß an verschiedene Käfige, mit denen Tiere im Gepäckraum befördert wurden, Etiketten geklebt waren:„Mit Liebe zu behandeln!“ Daraufhin wandte sie sich an den Flug- kapitän und meinte:„Wenn ich ein Huhn wäre, würde man sich wohl besser um mich kümmern!“ Dieser blieb ihr die Antwort je- doch nicht schuldig:„Gnädige Frau, mit Hühnern muß man liebevoll umgehen. Aber Frauen und Explosivstoffe sind mit höchster Vorsicht zu behandeln!“ Sorgen des Alters Der englische Schauspieler David Niven, der sich dem fünfzigsten Jahr nähert, er- klärte seinem um ein gutes Jahrzehnt älteren Freund Noël Coward, es sei doch wenig schön, immer älter zu werden. Besonders be- drückend sei es, immer wieder zu erfahren, daß dieser oder jener alter Bekannte ge- storben sei.„Ich bin ganz deiner Meinung“, stimmte ihm Noël Coward zu.„Wenn ich mit einem alten Freund einen vergnügten Abend verbracht habe, bin ich direkt entzückt, ihn beim Frühstück noch lebend wieder anzu- treffen!“ Das obligartorische Feigenblatt In einer Londoner Gesellschaft wurde der Schriftsteller George Mikes nach dem Aussehen einer in Paris lebenden Dichterin gefragt, deren Bekanntschaft er vor kurzem gemacht hatte(und deren Namen des Sän- gers Höflichkeit verschweigt). An Stelle einer Antwort erzählte Mikes:„Als sie sich neulich zur Aufnahme in einen Nachtkultur- -Club meldete, wurde sie nur unter der Be- dingung zugelassen, daß sie ein Feigenblatt vor dem Gesicht trägt!“ 4 7 Klausnerstr. 3. Sie urteilt: urteilen Hausfrauen über LE SIE UR-OL. Eine von vielen ist Frau Elfriede Meininger aus Saarbrücken, „Ich bin mit LESIEUR-OL sehr zufrieden. 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Seite 670:„Summen Drähte im Kopf der Humboldtstrae und den in 3 Königs 3 8 i 5 Ehen in Philippsburg“ erwartete man das Teilwelt, die die Welt Anselm Kristleins ist, Platten drehen Vulcano Martini die Adern 77; V e 1 1 5 3 5 2 5 5 5„ 5. 2 3 8 Teilen des Buches, die sich dem Verständnis te zweite Buch Martin Walsers mit einer ge- und in der er, gesellschaftsbedingt und ge- entlang frei wird kinetische wird Energie. Solche und ähnliche 5 2 1 e le wissen Spannung. Nun liegt es vor, hat den sellschaftsabhängig, das Spiel seines Lebens frei fällig ist ein Protest gegen Schwere füllen Dutzende von Seiten. Sprachsalate, Walser ist ein p 50 d 1 it“ ist(i jelt.“ g 1 ündi. 155 1e Wortsulzen, Silbenspinat mit Ei, Buchstaben- obachter, daran gibt es keinen Zweifel. Er Titel„Halbzeit“ und ist(im Suhrkamp Verlag, spielt. folglich Kündigung des Gleichgewichts des 5 g g f 5 5 1 7 a Frankfurt, erschienen) trotzdem ein Wälzer Bene wicht des Bleichgesichts Was willst wirbel, Sätze, durch die Fleischmaschine ge- prägt eine Fülle amlisanter Aphorismen. Er 890 Seiten geworden, dessen Gewicht. Spielte er es, es Wäre gut. Anselm Krist du, Fernando, s0 trüb und 80 pleich? Luise dreht. Warum um Himmels willen? Etwa spürt dem eta nach. weil er hier Wahrheit 1 ur den Arm lähmt. Fragt man sich lein erzählt es. Besäße er Fabulierfreude, Brachmann 1777 bis 1822 schlag nach Binsen als Triput für jene Gremien berechnet, die und Wirklichkeit zu entdecken hofft. Und er 8 755 5 anstrengenden Lektüre die einem Liebe zum Detail, Lust an der Kleinmalerei. Lehm und Zwirn Trübgesicht und Bleich- heute Dichterpreise verleihen und in der schüttet die Details in Fülle aus. Aufgabe des 5 11 0 Leser ein Pensum von drei Wir würden ihm gern zuhören. Wäre er aber gesicht suchend Kanäle und den Kanal den Scheu, sich zu blamieren und für Banausen Erzählers aber ist es— und das ist die Mei- re e 8. en auferlegt, nach Lezwungen, seine Ware auf einem orientali- adeligen: von und zu Diahann Shepherd Sehalten zu werden, jedes Kauderwelsch or- nung eines Dichters vom Range Boris Pa- 8 890. des 8 80 2— ins schen Markt abzusetzen und sein Brot als alias Maria Aegyptiaca par fuß„ auf Phisch und jeden blühenden Unsinn dunkel, sternaks— präzis zu sein, die Fülle zu bän- 1 3 5 Was geschieht 1 Buch Erzähler zu verdienen(eine Forderung Jean dem Schwarzen Schiff siebzehn Jahre mit dichterisch und geheimnisvoll nennen? Viel- digen, das Detail in eine höhere Ordnung zu 5 95 Aich: e es darin? Ein jun- Gionos an europäische Romanciers), vor die- drei Braten hinterm 108 8 5 noch von leicht Denn wir möchten fast wetten, daß bringen, das Chaos zu entwirren. 5 Walser 8 5 75 a. sem hektischen Geschwätz liefe das gedul- Lust geplagt o Moses go down in Egytland zur gleichen Zeit, da diese Zeilen in der aber wirft dem Leser ein paar Kilo bunt 05 5 85 55 Vater 18 drei E ebe digste Publikum davon. Ausgesprochen pein- 5 30 At de le o r 0 e Linotype zu Blei erstarren,„Halbzeit“ bereits gefärbter Wolle vor und fordert ihn auf, den ut aber noch mit einigen Freundinnen liiert, 3 11 755. e e laß mich scharf überlegen was zu tun ist daß für einen Dichterpreis vorgeschlagen worden Teppich selber zu weben. th. 50 0 55 Jan e e, 2 750 und 5 ter behängte und mit Lippenstift und Nagel- g . 15 8 f lack beschmierte Tochter fordert seinen Ver- 5 zu seiner Familie 1 1 3 als gleich mit einer„vierundfünfzigjährigen Kurz angezeigt Vertreter hat 5 705 8. 5 15 5 Zwerghure'(falls es sowas gibt) heraus. Und 5 1.. 4 n rät er an einen großen Konzern, der ihn als Fon seinen Freunden, die in dem Buch die Der Roman„Die gespenstigen Abenteuer nach Aquarellen von Otto Ludwig Kunz und nungen ortgesetzt:„Berlin“,„Ravenna“, 1 Werbefachmann engagiert. Was er in die- großen Rollen spielen, ist der Graphiker Ed- des Hofrat BErüstlein“ von Kasimir Edschmid den Kalender„Maler und Heimat“ mit 13„Römische Brunnen“,„Die Umgebung von 8 ser Stellung tut und wie diese Geschichte mund ein verunglückter Lord Henry, dessen ist als Jubiläumsausgabe des Paul Zsolnay Farbreproduktionen von Kunstwerken, de- Rom“„Capri“,„Palermo und Monreale“ und 5 ausgeht, wird dem Leser nicht recht klar. Verhältnisse und Verirrungen ebenso ab- Verlages, Hamburg und Wien, neu heraus- nen Motive aus der heimatlichen Umgebung„Russische Ikonen“. Die Besleittexte zu den 5 Sollte es aber zwischen Seite 400 und 800 scheulich genau geschildert werden wie seine Sekommen. ihrer Schöpfer zugrundeliegen. Bändchen schrieben Theodor Heuss, Albrecht 5 irgendwo stehen, so geht es im dröhnenden Gepresten. Freund Josef-Heinrich aber macht Die„sammlung Parthenon“ des Hans E. In der„Falken- Bücherei“, die der Fal- Goes, Rudolf Hagelstange. Marie Luise 125 Wassersturz eines Prosa-Niagara unter, der eine Gesellschaften durch selbstgedrehte Günther Verlages, Stuttgart, Wartet mit ken-Verlag Erich Sicker in Darmstadt her- Kaschnitz, Werner Helwig. Felix Braun und 5 den Leser schließlich ertauben läßt. Die Ge- pilme anziehend, in denen sein und seiner Wei neuen Bildbänden auf:„Florenz“ von ausgibt, sind zwei neue aktuelle Bändchen Werner von Matthey. „ dankenblitze, die häufig aufleuchten(etwa: eif Bräute Liebesleben in allen Phasen vor- Vera und Hellmut Hell und„Der Vatikan“ erschienen, beide mit vielen hilfreichen und„Knaurs Skibuch“ von Franz Freund und it„Ueber die Russen weiß man so viel wie geführt wird, Szenen, zu denen Freund Ed- von Dieter von Balthasar. teilweise humorvollen Ilustrationen ver- Fulvio Campiotti, eine Neuerscheinung der d über Krankheiten, die man nicht selbst hat.“ 77515 Rinne r 1 als spräche er„Pipers Kunstkalender 1961“, mit dem sehen:„Madame und ihr Auto“, ein techni- Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur mn Oder:„Unter Fachleuten siegt immer der über ite Glasbläserei n der Verlag R. Piper& Co, München, eine scher Freund und Helfer von Gisela 8 Nachf., München und Zürich, Sibt mit 450 = Schamlosere.“), sind erfreulich und führen„ 2 N 15 15 Jer langjährige Tradition fortsetzt, entnält auf vich, und„Wie wollen Wir wohnen?“, ein Bildern und erläuternden Texten einen um- eine ganze Zeitlang weiter, aber dann währt rischen Wald'. 53 Wochenblättern Reproduktionen bedeu- Ratgeber für die Inneneinrichtung von Gi- fangreichen Skisport-Lehrgang. 55 4 ihr Licht doch nicht lange genug, um Orien- Wir entrüsten uns wahrhaftig nicht dar- tender Kunstwerke von der Antike bis zur sela und Hansvolker Sivkovich. 5 Sieben neue„Humboldt Taschenbücher 1 tierungsmöglichkeiten zu bieten. über, daß es solche Dinge gibt. Wahrschein- Moderne, darunter acht Farbtafeln. Mit den. 5 25 885 der M„ in Mün- 8. 3 5 f 1 5„Moderne religiöse Kunst“ ist das Thema aller Welt“ wi ie„story bibliothek“ der chen vor:„Die Ehe und ihre Pro eme“ von 55 Vielleicht aber ist die Frage, worum es in 85 3 55 e 5 5 5 eines Wochenkalenders, den der Heidelber- Nymphenburger Verlagshandlung, München, Georg W. Pickel, ein Quizbuch„Frag wei- in diesem Roman geht, nicht so wichtig und die sich in Wirklichkeit, täslich abspielen. ger F. H. Kerle Verlag für das Jahr 1961 bekannt machen. Als neue Bände erschienen: ter“, ein„Kreuzworträtsel-Lexikon“ von 88 falsch gestellt. Vielleicht lautet sie: Worum Unsere Entrüstung gilt der behaglichen herausbringt. Den Reproduktionen der ein-„Der Junge mit der Trompete“(neun Stories Liselotte Benisch, eine Blütenlese unfrei- * geht es dem Verfasser? Laut Klappentext Breite, mit der diese Perversionen ausge- zelnen Kunstwerke sind erläuternde Texte des Walisers Rhys Davies),„Der Flaschen- willigen Humors und Volkswitzes„Lachen- le um folgendes:„Wir schreiben 1960. Es ist sponnen werden. Und erstaunlicherweise auf den Rückseiten der Bildblätter beigege- kürbis“(Fünf Stories des Japaners Nacya der, Alltag von F. O. Genzel, einen Lehrgang ch Halbzeit, nicht nur in Deutschland. Eine stent dem Verfasser hier eine Prosa zu Ge- ben. Shiga),„Die überfallene Konditorei“(is mit Entspannungs-Uebungen»Froher und 175 Epoche läuft ab, eine andere beginnt. Die bote, die durchaus verständlich ist. Wenn Der verlag Stähle& Friedel in Stuttgart Stories des Italieners Italo Calvino) und leichter leben! von Karin Roon, eine von 22 zeit der deutschen Jahrhundertmitte hat 3 18 n 4 e a 8 legt drei Kalender für das Jahr 1961 vor: den„Ein Geschäft. mit Pilatus“(fünf Stories des Kurt Seibt herausgegebene Sammlung von tt Martin Walser mit den Mitteln weitausho- n N 5 1„Großen Ski- und Bergkalender“ mit 36 Fo- Franzosen Henri Troyat). 5 englischen und parallelen deutschen Texten lender Romantechnik sichfbar gemacht. Aus Ragout-fin-Stil am Platze, von dem das tos aus der winterlichen Gebirgswelt und Die Bildbandreihe„Das kleine Kunst- zum Nacherzählen unter dem Titel„Jokes 5 vielen Fazetten setzt sich so ein Sozialgebilde Buch übervoll ist, und von dem wir dem Le- Texten von Walter Pause, den„Blumen- buch“ des Knorr& Hirth Verlages, München and Stories“ und ein Kleines Kneipp-Lexikon zusammen, in dem es nicht Haupt- und Ne- ser eine Kostprobe nicht vorenthalten wol- kalender“ mit 13 farbigen Reproduktionen und Ahrbeck, wird mit sieben Neuerschei-„Heilendes Wasser“ von H. Wallnöfer. 1 8 1 J 9 0 a fernsehen im hellen Raum schont die Augen und ermũdet 2 3 dis nicht Abet such hei vollem Licht soll das Bild gestochen ReES yx 1 Nr. 239/ Freitag, 14. Oktober 1960 BUCHEE MANNHEIMER MORGEN Seite 27 Wsrum Fernsehen Hochleistungsgerst der Sonderklasse mit S5 · em · Großbild und vorbereitet für das 2. 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Abendstudio 8 5 1.6 im CV el. 207 90 zeigt Eines der großen Ereignisse der dies- den neuesten kapriziösen Film-Gag von Ein großes, zutiefst erschütterndes Fülm-Erlebnis, eine der großartigsten— vielleicht seine die nach allgemeinem Urteil jährigen Film-Saison, ein Spitzenfilm, schönste!— schauspielerischen Leistungen eee eee e der Hecht-Hill-Lancaster- Produktion. BILLV WIlDER. 5. von Silvane Mangene— Janne Moreau IEAN GABIN ANNAMAGNAN]T Burt Lancaster- Audrey Hepburn von Heflin— Richerd Busehart Ver Miles— Barbera Bel Geoldes mit ond MONA GO VA in nicht verqibi ApPARTEM ENT IOVAN KA (The Unforgiven) 8 U N d d e 2 N d S re N mit Ack IEMMON- SHIRIEVY MAc LANE elisa Der crimmel Walter Chieri, Tine Apicelle ist schon ausverkauft Gas tone Renzelli (Les vieux la Vieille) Denen man Nach einer Novelle von Cesare Zavattini Five branded Women) unter der Regie von Aude Murphy- Charles Bickford FRED Mac MugRAVT. RAY WAISTON Luchino Visconti John Saxon- illlen Sish je: 8 Die Geschicht, W N EbikE Abais Regie: MARTIN RIT T Regie: GILLESGRANGIER ee Regie: JOHN HUSTON Seit Hemmingway's„.. wem die Stunde einer Mutter, die ihr Kind zum Filmstar machen lassen wiII und zur Einkehr zu wirklich mütterlicher Größe zurück- findet. Eine herrliche, eine reizende Komödie von der Kunst nicht alt zu werden. Deutsches Prädikat:„wertvoll“ schlägt“ kam kein Film mehr zu uns, der wie dieser in harter unbestechlich dokumentarischer Manier die Tragik in den unheilvollen Wahnsinn des Krieges verstrickter Schicksale schildert. Eine nicht ganz moralische nach dem Roman von Alan Le Ma 5. 2. aber entzückende Geschichte einer Liebe. Roman einer Familie— Roman einer Liebe— die dramatische Geschichte einer schicksalhaften Romanze. . übrigens: Ein United-Artists-Film! Original-Fassung Ein sehenswerter, eindringlicher. aufrüttelnder 1 8 mit deutschen Untertiteln Film. 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Oktober 1960/ Nr. 239 dehabilitierung der Befehlsempfänger? „Der Andersonville- Prozeß“ von Saul Levitt als deutsche Erstaufföhrung in der Städtischen Böhne Heidelberg „Wir sind alle von den Mächten und Institutionen abhängig, die wir mit unserer modernen Gesellschaftsordnung selbst her- vorgebracht haben: von der Macht der Re- gierung, der öffentlichen Körperschaften, der Gewerkschaften, der Armee und vom tech- nischen Fortschritt; von unseren Clubs und Vereinigungen und Kirchen-Gemeinden. Diese Mächte und Organisationen dienen Uns auf vielfache Weise, sie versorgen uns mit Richtlinien, Zielen, beruflichen Posi- tionen, Sicherheit. In anderer Hinsicht wie- der thronen sie über uns— drohende be- ängstigende Mächte. Es hat den Anschein, als verlangten sie von uns auf eine sehr ge- schickte und verschleierte Weise, daß wir den Bereich unserer individuellen Entscheidung weitgehend einschränken oder gar ganz auf- geben. Können diese Mächte dem Einzelnen endgültig die Verantwortung für alle sitt- lichen Entscheidungen abnehmen? Darf der Mensch es je wagen, diese Verantwortung abzugeben?“ * Der so fragt, ist der amerikanische Dra- matiker Saul Levitt, dessen Stück„Der Andersonville- Prozeß“(in der Uebersetzung von Willy H. Thiem) am Mittwoch in der Städtischen Bühne Heidelberg zum ersten Male in Deutschland gespielt worden ist; in ein paar Tagen wird es auch in Düsseldorf herauskommen. Das Stück knüpft an einen Prozeß an, der 1865— im unmittelbaren Anschluß an den amerikanischen Bürger- krieg— in Washington gegen Captain Henry Wirz geführt wurde, den Kommandanten eines Kriegsgefangenenlagers der konföde- rierten Südstaatler. Er wurde für den Tod von 14 000 kriegsgefangenen Nordstaatlern verantwortlich gemacht, die, seiner Obhut unterstellt, im Lager Andersonville im Staate Georgia umkamen. 44 000 Menschen waren dort unter grauenhaften Verhältnissen, ohne zureichende Nahrung, Kleidung und Unter- kunft zusammengepfercht, wurden gefoltert und mißhandelt.„Die Sterblichkeitsziffer hatte in dieser entsetzlichen Periode acht- einhalb pro Stunde des Tages erreicht“, steht in einem zeitgenössischen Bericht. * „Andersonville“, so sagt Saul Levitt wei- ter,„gewann für mich durch Buchenwald(und andere Dinge.) seine eigentliche Bedeutung, als ich die alten, verstaubten Prozeß-Berichte aus Washington studierte. Es war, als sei ich plötzlich auf eine alte, lange verschüttete Erzgrube gestoßen, deren Metall für die da- malige Zeit nutzlos war und dessen Bedeu- tung wir erst heute, im Licht unserer histori- schen Erfahrung, richtig zu werten wissen. Bei der Durchsicht des Materials stieß ich auf eine ständige Parallelität zu den zeitgenössi- schen Konzentrationslager-Erfahrungen. Der Lager- Kommandant im Gerichtssaal von 1865 schreit, daß er nicht verantwortlich ist; daß er nur ein Untergeordneter in der langen Kette militärischer Verantwortlichkeit und Befehlsgewalt war. Der Ankläger von 1865 spürt, daß das eigentliche Verbrechen irgend- Wo anders liegt, wenngleich er es auch nicht juristisch einwandfrei zu definieren vermag—, daß nämlich Wirz menschlich verantwortlich War; daß der Mensch wirklich seines Bruders Hüter sein muß, wenn wir auf dieser Erde menschlich existieren wollen; daß der Hin- weis auf die Autorität der Vorgesetzten seine Grenzen hat; und daß der Mensch es sich nicht leisten kann, seine eigentliche Persön- lichkeit aufzugeben.“ Saul Levitt betont, daß zwar einzelne Dialogpassagen seines Stückes dem Prozeß- Protokoll entnommen sind, daß aber die Aspekte, unter denen die Vorgänge gesehen sind, die eigene Konzeption bezüglich der Personen und des Vorfalls zum Ausdruck bringen; er will also den„Andersonville- Prozeß“ als Stück, nicht als Dokumentation angesehen wissen. Leider aber ist er im Eifer der Diskussion der Frage,„wie groß oder wie klein ein Mensch sein darf“, in einen gefähr- lichen Irrgarten geraten, der jedenfalls hier bei uns in Deutschland und in unmittelbarer Nähe der Tatorte, die der Dramatiker im Sinn. Hat, beträchtliche Verwirrungen hervorzu- rufen vermag. Dieser Captain Wirz, den Saul Levitt vor die Schranken seines Gerichts Zitiert, ist ein Häufchen menschlichen Elends, ein Krüppel, dem„die Dinge im Laufe der Zeit über den Kopf gewachsen sind“. Er hat seine„Pflicht“ getan— vermeint er, befolgt, Was ihm befohlen war, gehorcht, ohne sich über die Maßnahmen seiner Vorgesetzten den Kopf zu zerbrechen. Das alte Lied vom un- bedingten Gehorsam des braven Soldaten. Und der Richter sekundiert ihm gewisser- maßen, wenn er den Ankläger zurechtweist: „Das Gericht hat mehr als einmal festgestellt, daß es nicht geneigt ist, die moralische Seite des Problems und die Frage nach dem mili- tärischen Gehorsam hier zu erörtern.“ Doch Levitt geht noch weiter. Er läßt die Verteidi- Sung einwandfrei widerlegen, daß irgendeine der Wirz zur Last gelegten Greueltaten eigener Initiative entsprang, bringt unum- stögliche Beweise, daß die Belastungszeugen lügen, und unterstellt sogar, daß Wirz sich im Rahmen des ihm möglich Erscheinenden für eine Verbesserung der Zustände im Lager verwendet hat. Ja, er läßt keinen Zweifel darüber, daß das Todesurteil gegen den La- gerkommandanten beschlossene Sache War, bevor der Prozeß noch begonnen hat. * Gewiß, vom Standpunkt Saul Levitts, dem 28 auf die Erörterung moralisch- sittlicher, Weniger juristischer Zusammenhänge an- kommt, ist diese äußerliche„Entlastung“ durchaus folgerichtig. Er will alle Argumente vorwegnehmen, um seine Frage nach der Selbstentscheidung und Selbstverantwortung klar herauszuschälen.„Ich frage Sie alle, die hier versammelt sind, ob Sie anders ge- handelt hätten an meiner Stelle?“ läßt er den Angeklagten fragen. Und der Staatsanwalt antwortet:„Wenn sie nicht dazu fähig ge- wesen wären, dann kann es uns nur noch schaudern vor der Welt, in der wir leben. Sich vorzustellen, was geschehen würde, wenn ein Mensch über das Gewissen vieler bestimmt! Denn was wir dann vor uns haben, ist eine Welt voller Andersonvilles, von Gefängnis Wärtern, deren einzige Sorge es ist, die Be- fehle ihrer Herren auszuführen.“ Schön, wird man diesem Staatsanwalt entgegenhalten, sind denn aber Sie je in der Situation ge- wesen, sich so entscheiden zu müssen? Sind nicht auch Sie ein gehorsamer Befehls- empfänger? Einmal jedenfalls wirft die Ver- teidigung es dem Staatsanwalt vor:„Sie wis- sen in Ihrem tiefsten Innern, daß Sie ihn (Wirz) nur deswegen verdammen, weil er die Befehle seines Vorgesetzten ausgeführt hat. Sie haben es fast wörtlich gesagt. Aber das Gericht geht auf dieses Argument nicht ein, und was tun Sie anderes, als es sofort pflicht- schuldigst zurückzuziehen? Sie gehorchen! Wie Wirz gehorcht hat!“ Doch wahrscheinlich geschieht dem Manne Unrecht; am Ende führt er die Anklage eben doch nach seinen Grundsätzen und gegen die Ansichten des Gerichts. Der feine Unterschied bei seiner Befehlsverweigerung ist nur der, daß sie ihr. schlimmstenfalls die Karriere, nicht den Kopf kosten kann! * Oh, es ist ein gefährliches Stück, und es wird nicht wenige geben, die es als eine Rehabilitierung des„Befehlsempfängers“ nehmen werden.„Die Menschen werden so Weitermachen, abhängig von ihrer Angst, abhängig von der Macht und der Autorität anderer“, meditiert der Verteidiger nach der Verkündung des Todesurteils gegen Henry Wirz. Und er fragt:„Ind wie wollen Sie diese Sklaverei abschaffen? Die zur Natur des Menschen gehört?“ Chipman, der An- kläger, antwortet:„Wir versuchen és. Dar- auf kommt es an. Wir müssen es versuchen!“ Sehr überzeugend klingt das nicht, und es vermag nicht das Gefühl auszulöschen, daß in all dem Unrecht, von dem hier die Rede War, einiges auch dem Captain Henry Wirz angetan wird. Wieweit diese kaum beabsich- tigte Wirkung auf die Heidelberger Inszenie- rung von Richard Nagy zurückzuführen ist, ist schwer zu beurteilen. Die Verwandtschaft zu Herman Wouks„Die Caine war ihr Schicksal“ hatte sicher nicht allein ihre Ur- sache in den Aeußerlichkeiten der Inszenie- rung, sondern ist schon im Stück und wohl auch in dem amerikanischen Gerichtssaal Hintergrund enthalten. Einiges aber von den Mißdeutungen, denen die Heidelberger Auf- führung ausgesetzt sein wird, kommt zwei- fellos mit der Auslegung der Rolle des An- geklagten zutage. ‚äAuf dem Wege zum Tisch der Verteidigung blickt er sich um, arrogant, hochmütig, fatalistiseh, herausfor- dernd, eine Mischung all dieser Verhaltens- Weisen“, hat ihn sich der Verfasser gedacht. O. A. Buck in Heidelberg war nichts als ein abgetakeltes Wrack, ein im Verlauf der Ver- handlung immer mehr außer sich geraten- des Nervenbündel, dem man einiges Mitlei- den nicht versagen konnte, und sicher war der eifernde Staatsanwalt in der Maske von Günter Mack nicht so von seiner„Sendung“ durchdrungen, wie man sich das hätte wün- schen dürfen. Und Michael Toost, der Ver- teidiger? Nein, es scheint, daß der schwie- rige Stoff nicht bewältigt war(soweit er überhaupt zu bewältigen ist), trotz einiger ausgezeichneter Einzelleistungen: Manfred Tümmler Davidson), Hans-Joachim Krietsch (Cray) * Das Publikum folgte dem problematischen Unterfangen mit gespannter Aufmerksam- keit. Am Ende gab es starken, langanhalten- den Beifall, wahrscheinlich in erster Linie wohl doch für die Darsteller. Werner Gilles „Der Andersonville-Prozeß“ in Heidelberg Szenenbild aus der deutschen Erstaufführung von Saul Levitts Stück„Der Andersonville- Frogeß“, das in einer Inszenierung von Richard Nagy am Mittwoch in der Städtischen Bühne Heidelberg zur Diskussion gestellt worden ist(Bühnenbild und Kostüme: Anne Schmidt). Im Vordergrund O. A. Buck in der Rolle des angeklagten Lagerkommandanten Captain Henry Wirz, links Günter Mack, der Anklagevertreter. Foto: Zemann Mord vor zechenden Zuschauern In Mönchen öffnete das Kriminqſthedter„Tribüne“ seine Pforten Leute, die sich im Theater gern auf legi- time Art eine Gänsehaut holen, haben sich in München immer schon eine Bühne für Kriminalstücke gewünscht. Zu einer Millio- nenstadt, die eine Weltstadt sein will, ge- hört ein Etablissement für Gruseln und Nervenfolter. Im Zuge der ortsüblichen Pri- vattheatergründerzeit hat nun die Schau- spielerin Isebil Sturm ein Kriminaltheater eröffnet. Nach fünfjährigem Hin und Her kand sie unter dem Karlstor, dicht am Sta- chus, einen geräumigen Keller, in dem neben einer breiten und ansehnlich tiefen Bühne 265 velourbespannte Sitze und 49 Tische(unter der Platte beleuchtet!) bequem Platz haben Während der Vorstellung— und das ist ein Novum für München— können kalte Platten, heiße Suppen sowie Rauchwaren und Feuerwasser aller Stärke- grade konsumiert werden. Das Grauen macht meist Appetit, zumindest Whisky- Durst. Sicher hinter Flaschen und Räucher- Ernst Wilhelm Nay in der Wandlung Zu einer neuen Ausstellung bei Sbenther Franke in Mönchen In der Galerle Guenther Franke in der Münchener Prinzregentenstraße sind jetzt bis Anfang November neue Werke von Ernst Wilhelm Nay zu sehen, Gemälde und Aqua- relle, und das trifft sich besonders günstig insofern, als die Städtische Galerie gleich- zeitig die Sammlung Guenther Franke zeigt, in der Nay nächst Beckmann die größte Rolle spielt. Allerdings muß man sich dar- über klar sein, daß auch beide Ausstellun- gen zusammen betrachtet noch keinen voll- ständigen Uberblick über die Entwicklung des Künstlers zu geben vermögen, denn jene Ubergangsepoche vom Gegenständlichen zum Gegenstandslosen, die außerordentlich viele farbliche und formale Elemente des bisherigen Bestandes folgerichtig in die neue Darstellungsweise übernahm, übrigens Elemente, die teilweise stark graphischen Charakter hatten und in der Erfindung viel- fach Anklänge an Volkskunst, Keramik und dergleichen aufwiesen— jene Periode ist bezeichnenderweise in der Sammlung Guenther Franke kaum vertreten. Dagegen sieht man im Lenbachpalais ein Gemälde der darauf folgenden Phase, die ja auch mehrere Jahre gedauert hat, und die die Spötter mit halbem Recht als die Manier der Luftballons oder der Puderquasten be- zeichnet haben. Nun, auch diese Phase ist überwunden, und im Rückblick scheint es, als habe sie dazu gedient, die graphischen Elemente und die Erinnerungen an die Formensprache des Expressionismus auszu- löschen. Wir müssen uns ja daran gewöhnen, daß Heutzutage ein Künstler keine Hem- mungen mehr hat, langsame Entwicklungs- prozesse, die frühere Generationen vorsich- tig zu vertuschen versuchten, seinem Publi- kum in extenso und in Serienproduktion zu- gänglich zu machen. Schon seit einigen Jah- ren haben wir einen neuen Ernst Wilhelm Nay vor Augen, einen Maler, der aus den Ballungen und Ueberschneidungen von Kreis- und Kugelformen seine koloristischen Kompositionen aufbaut und ihnen eben mit- tels der Farbe eine manchmal überwäl- tigende intensive Glut zu geben vermag. Wir haben seinerzeit diese neue Phase emphatisch begrüßt: wer anders als Nay war berufen, das Werk Emil Noldes, beson- ders des späten Nolde der Blumenaquarelle, so kongenial im Gegenstandslosen fortzu- setzen? Die Phase ist noch keineswegs ab- geschlossen, wenn auch einige wenige Bilder bei Franke jetzt auf einen neuerlichen Wan- del zum melancholisch Beruhigten hinzu- deuten scheinen, zu einer Auflösung der Formknäuel in isoliert nebeneinander ste- hende Formen, zu einer Dämpfung der Far- ben ins Dunkle und Stumpfe hinein. Vorherrschend aber bleibt der Eindruck einer außerordentlichen vitalen Kraft, die sich in Sturzbächen leuchtend- kräftiger Far- ben ergießt, wohl bemerkt, formal wohl kal- kulierten Sturzbächen, die aufgefangen wer- den von Festigkeit und Gegenstrebungen, meilenweit entfernt von allem Tachisti- schen und den Automatismen der Farbtube. Die Rundformen sind nach wie vor domi- nant— nichts erinnert mehr an das zün- gelnd Gezackte der früheren Perioden— aber aus dem Geschiebe und der Uberlage- rung dieser oft offenen Formen, aus ihren Ausladungen auch, ergeben sich die vielge- staltigen Leerformen, die gelegentlich far- big so stark akzentuiert werden, daß sie den Vordergrund beherrschen, die Ruhe des Runden visuell in die Tiefe zurückdrängen. Dabei ist auch die Vielfalt der farbigen Akkorde überraschend. Es gibt Bilder, die in ihren kräftigen, unkomplizierten Kontrasten eine unproblematische Vitalität ausströmen wie besonders die Riesenleinwand, die der Galeriebesucher gleich beim Eintritt sich gegenübersieht; es gibt Werke, in denen die Kontraste in dramatischer Spannung gehal- ten, ja, bis zur Suggerierung eines Hand- lungsablaufs dramatischer Natur gesteigert werden; und es gibt Bilder, die in fast rätselhafter Weise die Erinnerung an Mei- ster des 19. Jahrhunderts wecken, Degas oder Toulouse-Lautrec, und insbesondere eines, das niemand zögern wird, als ungegen- ständlichen James Ensor zu diagnostizieren. Daß aber die Kunst Ernst Wilhelm Nays nicht allein von seiner koloristischen Be- gabung gespeist wird, das zeigen seine Aquarelle auf das Eindeutigste; denn hier werden— mit den gleichen Grundformen, die die Gemälde strukturieren— die zarte- sten Effekte erzielt; hier geht er bis zu durchsichtiger Monochromie. Susanne Carwin schinken verschanzt, erwartet der Amateur- detektiv die haarsträubenden Bühnenbe- gebenheiten. Am Eröffnungsabend blieb das große Gruseln aus. Die„Tribüne“ entschärfte ge- klissentlich Marcel Aymés Schauspiel„Der Kopf des Anderen“, das weniger ein Krimi- nalstück als eine bitterböse Satire auf die Justiz ist. Der auf das Gaudium der zechen- den Zuschauer erpichte Regisseur Arthur Maria Rabenalt zog Aymé einen Giftzahn um den anderen, bis eine leicht gesell- schaftskritische Burleske mit Fhebruchs- Pikanterien und viel Sex appeal übrig blieb. Die Steatsanwälte, für deren rhetorische Kunststücke und korrupte Liebedienereien jeder Kopf eines Angeschuldigten recht ist, sahen ganz und gar nicht bedrohlich aus; Franz Schafheitlin und Rolf Wanka spielten Zz wei ergraute Boulevard-Typen aus einem Molnär-Lustspiel. Die drahtzieherische Un- ter welt, die alle Fäden in schmutzigen Hän- den hat und obendrein ambulante Berufs- mörder vermietet, bewegte sich in den Ge- kilden des Ganoven-Schwanks. Lediglich der trocken pointierende Gunnar Möller und die herausfordernde Eva Pflug ließen sich den gallbitteren Hohn des Pariser Aymeè angelegen sein. 5 So Wurde zu einer Lachgaspistole, Was eine Breitseite gegen Korruption, Gewis- senlosigkeit und Kopfjägerei werden sollte. Vielleicht hatte man sich zu der gemäch- lichen Gangart entschlossen, weil man das reizende Vorwort des bayerischen Justiz- ministers auf Seite 1 des Programmhefts nicht enttäuschen wollte. Jedoch an Szeni- schen Entschärfungstrupps herrscht hierzu- lande kein Mangel. Man hätte getrost eine scharfe Sache auftischen können; an der Theke gab's ja genügend Schnaps für Leute mit Verdauungsbeschwerden. Karl Schumann Der Schiller-Gedächtnispreis des Landes Ba- den- Württemberg wird in Zukunft von 20 000 auf 30 000 Mark erhöht, aber nur noch alle drei Jahre verliehen. Dies hat die Landesregierung angesichts der„Flut der Kulturpreise“ beschlos- sen, um die Bedeutung des Schillerpreises zu steigern. Bisher wurde der in einen Ehrenpreis und eine Fördergabe geteilte Preis alle zwei Jahre vergeben. Die eine Hälfte des Preises — jetzt 15 000 Mark— wird ungeteilt an Per- sonen verliehen, die in sprachlich mustergül- tiger Form ein hervorragendes Werk auf dem Gebiet der Literatur oder der Geisteswissen- schaften schufen, wobei dramatische Leistun- gen den Vorrang haben. Die andere Hälfte des Schillerpreises geht als Fördergabe an jeweils zwei junge Dramatiker. Die bisherigen Träger des baden-Württembergischen Schiller-Gedächt- nispreises waren Rudolf Kaßner(1955), Rudolf Pannwitz(1957) und Wilhelm Lehmann(1950). Der nächste Schillerpreis wird 1962 verliehen. Tanig Karen Blixen: fZabettes ustmulſl Copyright by S. Fischer Verlag, Frankfort am Main 6. Fortsetzung Der Choral war noch nicht beendet, da hörte man draußen Schlittenglöckchen. Die Gäste aus Fossum waren angekommen. Martine und Philippa eilten ihnen ent- gegen und führten sie ins Empfangszimmer. au Löwenhjelm war vor Alter winzig klein zusammengeschnurrt; ihr Gesicht fahl wWie Pergament und sehr still. General Löwenhjelm an ihrer Seite, groß, breit, mit frischem Gesicht, in leuchtender Uniform, die Brust mit Orden bedeckt, stolzierte und prunkte wie ein Wappenvogel, ein Gold- kasan oder Pfau, in dieser anspruchslosen Gesellschaft von Krähen und Dohlen. g. General Lõwenhjelm General Löwenhjelm war in einer selt- samen Stimmung von Fossum nach Berlevaag herübergefahren. Er war dreißig Jahre nicht mehr in dieser Gegend des Landes gewesen; er hatte sich zu dem Besuch entschlossen, weil er von dem betriebsamen Hafleben Ruhe suchte, aber er hatte diese Ruhe nicht gefunden. Das alte Gutshaus in Fossum war friedlich genug; es wirkte so rührend klein nach den Tuilerien und dem Winterpalast. Aber es beherbergte eine beunruhigende Gestalt: der junge Leutnant Löwenhjelm wandelte durch die Räume. General Löwenhjelm sah die hübsche, schlanke Gestalt nah an sich vorüber wan- deln. Und im Vorübergehen warf der junge dem älteren einen kurzen Blick und ein Lächeln zu, das hochmütige, arrogante Lä- cheln, das die Jugend fürs Alter hat. Der General hätte zurücklächeln können, das freundliche, etwas traurige Lächeln, das man im Alter für die Jugend hat; aber Tatsache war leider, daß ihm nach Lächeln nicht zu- mute war. Er befand sich, wie seine Tante geschrieben hatte, in niedergeschlagener Stimmung. General Löwenhjelm hatte alles erlangt, wonach er im Leben gestrebt hatte, und wurde von jedermann bewundert und be- neidet. Nur er selbst wußte von einer selt- samen Tatsache, die an der Vorzüglichkeit seiner Existenz nagte: daß er nämlich nicht völlig glücklich war. Irgendwo stimmte etwas nicht, und er tastete sein eigenes Ich sorgfältig nach allen Seiten ab, so wie man an einem Finger herumdrückt, um festzu- stellen, wo ein unsichtbarer, tiefeingezoge- ner Dorn sitzt. Er stand bei den regierenden Häusern hoch in Gunst, er hatte in seinem Beruf Er- folg gehabt, er besaß Freunde überall. Der Dorn saß in keinem dieser Bezirke. Seine Frau war brillant in jeder Hinsicht und sah immer noch gut aus. Vielleicht ver- nachlässigte sie den Haushalt ein wenig zu- gunsten ihrer Reisen und Gesellschaften; auch wechselte sie alle drei Monate die Dienstboten, und der General bekam zu Hause sein Essen unpünktlich aufgetragen. Da er gutes Essen hienieden hoch schätzte, empfand der General in diesem Punkte eine leichte Bitterkeit gegenüber seiner Gattin und machte sie insgeheim für die Magen- verstimmung verantwortlich, an der er ge- legentlich litt. Aber auch hier saß der Dorn nicht. Indessen war General Löwenhjelm in jüngster Zeit etwas Absurdes widerfahren: er ertappte sich dabei, daß er sich um seine Unsterbliche Seele sorgte. Hatte er denn irgend Grund dazu? Er war eine moralisch hochstehende Persönlichkeit, treu seinem König, seiner Frau, seinen Freunden; ein Vorbild für jedermann. Aber es gab Augen- blicke, wo es ihm vorkam, daß die Welt nicht eine moralische, sondern eine mysti- sche Angelegenheit sei. Er schaute in den Spiegel, prüfte die Ordensschnalle auf seiner Brust und seufzte vor sich hin:„Eitel, eitel, es ist alles eitel!“ Die seltsame Begegnung in Fossum hatte ihn mit Gewalt dazu gebracht, seine Lebens- bilanz zu ziehen. Der junge Lorens Löwenhjelm hatte Träume und Phantasien an sich gezogen, wie eine Blume Bienen und Schmetterlinge anzieht. Er hatte wacker dagegen ange- kämpft, war geflohen und hatte sich ver- folgt gesehen. Er hatte sich vor der Huldre gefürchtet. vor dem weiblichen Berggeist der Löwenhjelmschen Familienlegende, und ihre Lockung, ins Gebirge zu gehen, abgewiesen. Die Gabe des zweiten Gesichts hatte er fest und entschlossen abgelehnt. Der altgewordene Lorens Löwenhjelm betraf sich bei dern Wunsch, es möchte doch ein kleiner Traum über seinen Weg laufen, und ein kleiner Nachtfalter möchte sich zu ihm verirren, bevor es dunkel würde. Er be- traf sich bei der Sehnsucht, das zweite Ge- sicht zu besitzen, so wie sich ein Blinder nach der normalen Sehkraft sehnt. Kann eine lange Reihe von Siegen, in vielen Jahren und vielen Ländern errungen, als Summe eine Niederlage ergeben? Gene- ral Löwenhjelm hatte des Leutnants Löwen- hjelm Wünsche erfüllt und seinem Ehrgeiz mehr als genug getan. Man konnte gerade- zu sagen, daß er ihm die ganze Welt gewon- nen hatte. Und nun war es doch dahin ge- kommen, daß sich der stattliche, weltkluge ältere Mann dem unerfahrenen jungen Dachs zuwandte und ihn fragte, in ernstem, ja bitterem Ton, worin der Nutzen von alle- dem eigentlich liege. Irgendwo war irgend etwas verloren gegangen. Als Frau Löwenhjelm ihrem Neffen vom Jubiläum des Dekans erzählt und als er sich zu dem gemeinsamen Besuch in Berlevaag entschlossen hatte, da war dies mehr ge- wesen als nur eine x-beliebige Zusage zu einem Abendessen. An diesem Abend würde er, so war sein Entschluß, seine Rechnung mit dem jungen Lorens Löwenhjelm bereinigen, der damals gerade im Dekanshaus so starke Gefühle der Schüchternheit und Minderwertigkeit erlebt und daraufhin den Staub dieser Um- gebung von seinen Reitstiefeln abgeschüt- telt hatte. Der junge Springinsfeld sollte ihm ein für allemal beweisen, daß er vor einunddreißig Jahren die richtige Wahl ge- troffen hatte. Die niedrigen Zimmerchen, der Dorsch, das Glas Wasser auf dem Tisch vor ihm, das alles sollte zu Zeugen aufgerufen werden, daß in solcher Umgebung das Da- sein Lorens Löwenhjelms baldigst in schie- res Elend ausgeartet wäre. Er ließ seine Gedanken in die Ferne schweifen. In Paris hatte er einmal einen concours hippique gewonnen, und hohe fran- zösische Kavallerieofflziere, Herzöge darunter, hatten ihn dafür gefeiert. Im besten Restaurant der Stadt gab man ihm zu Ehren ein Essen. Bei Tisch saß ihm eine Dame von Adel gegenüber, eine be- rühmte Schönheit, um die er sich lang be- müht hatte. Mitten während des Diners hatte sie ihre dunklen Samtaugen über den Rand des Champagnerglases gehoben und ihm wortlos versprochen, ihn glücklich zu machen. Jetzt, im Schlitten sitzend, erinnerte er sich Plötzlich, daß er damals einen Augenblick Fürsten und lang Martines Gesicht vor sich gesehen hatte; doch hatte er den Anblick von sich gewiesen. Er hörte eine Weile auf das Klingeln der Schlittenglocken; dann überkam ihn ein Lächeln bei der Ueberlegung, wie er heute abend zweifellos die Unterhaltung beherr- schen würde, an demselben Tisch, an dem der junge Lorens Löwenhjelm so stumm ge- sessen hatte. Große Schneeflocken fielen in dichtem Gestöber; hinter dem Schlitten war die Spur im Nu zugeschneit. General Löwenhjelm saß regungslos neben seiner Tante, sein Ge- sicht vergraben im hohen Pelzkragen seines Mantels. 10. Babettes Diner Als Babettes rothaariger Hausgeist die Tür zum Speisezimmer öffnete und die Gäste langsam die Schwelle überschritten, ließen sie die bisher verschlungenen Hände los und verstummten. Es war aber ein köst- liches Verstummen, und im Geiste hielten sie sich noch immer Bei den Händen un sangen. Babette hatte entlang der Mitte des Tischs eine Reihe Kerzen aufgestellt. Die Flämmcehen glänzten wider auf den schwar- zen Bratenröcken und Kleidern und auf der einen scharlachroten Uniform, und spiegel- ten sich in hellen, feuchten Augen. General Löwenhjelm sah Ptartines Ge- sicht im Kerzenschimmer, nicht anders als damals bei ihrer Trennung, vor dreißig Jah- ren. Was hatten dreißig Jahre Berlevaag- Leben wohl für Spuren darauf hinterlassen? Das Goldhaar war jetzt mit Silber durch- schossen; das plumenfrische Gesicht hatte sich langsam in Alabaster verwandelt. Aber Wie unbewölkt heiter war die Stirr., wie ruhe voll zuverlässig das Auge, wie rein und süüß der Mund. als sei nie ein hastig Wort über die Lippen geglitten. zung folgt — Herau. Druck Leitg.: v. Schi W. v. schaft: les, K H. Bar Repor Sozial Kimpi. Stellv. Bank, Bad. R Mann! Nr. 80 Spi mit Kad, Eis B. reich Bunc Vors Orde im I Berl. Wock der deuts Prob 400 2 schaf werd HI Wied nung gebu So- gegen! Die refor der 1 Wehl die 1 land dene Gege testk tisch auf Jahr nahr Mine deru D ihm 24 T. Sog Auch len, Arbe sollt. Suns die 2 arbe liche erst des ein rung Spre vor rung Auf! 2u f den. nen den Rech ber! eint wed Vor gehe Unt ster kan wor Zwie ver der der Sole mel —