241 villen s im er als Jahre be um ver- hrem riger Ge- Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche e des z und — er 80 esem . 8 f, sie 1 sich i der „ ligen dich“, e der lang spür- sind tun“, aB es tunde neien, an es Am kaum vehen waren r im merk- 1 den austür h auf ulich⸗ abette n den Tüche, 8 War E. 6 folgt Herausg.„Mannheimer Morgen“é verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- zsehaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. Dienst: O. Gentner, Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Rom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 14 1624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 4-6. Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3, 40 DM zuzügl. 860 Pt. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 1 15. Jahrgang/ Nr. 242/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 18. Oktober 1960 Auf einer Pressekonferenz in Mannheim nahm der baden- württembergische Innenminister, Dr. Hans Filbinger, zu einer ganzen Reihe von Themen der Landespolitik Stellung. Insbesondere beschäftigte sich Dr. Filbin- ger, der in Mannheim geboren ist und auch hier seine Jugendjahre verbracht hat, mit den Fragen der Finanzhilfe der Landesregierung für die Gemeinden. Dazu sagte der Innen- minister, es wäre notwendig, die Finanzhilfen nach besonderen Schwerpunkten des Bedarfs einzuteilen. Innenminister Filbinger war aus Anlaß einer Tagung des Landes- verkehrsbeirats nach Mannheim gekommen.(Siehe auch den Lokalteil dieser Ausgabe.)— Unser Bild zeigt Dr. Filbinger(rechts) während der Pressekonferenz am Montag, neben inm den Kreisvorsitzenden der CDU Mannheim, Dr. K. A. Müller. Bild: Bohnert& Neusch DGB fordert freien Verkehr mit der Zone Kongreß der Industriegewerkschaft Metall in Berlin eröffnet Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. In einer betont politisch ge- haltenen Ansprache vor den Delegierten des Sechsten Ordentlichen Gewerkschafts- tages der 16 Metall in der Westberliner Kongreßhalle hat der DGB- Vorsitzende, Willi Richter, die Zonenmachthaber aufge- fordert, ihren ständigen Forderungen nach einer gemeinsamen Deutschland-Politik endlich die Tat folgen zu lassen. Im Namen des Gewerkschaftsbundes forderte er die Aufhebung aller Maßnahmen, die bisher eine Gemeinsamkeit der Bevölkerungsteile Deutschlands verhinderten: 1. Annullierung des Paßgesetzes der sogenannten DDR sowie des Todesstreifens und der Stacheldraht- zäune an der Zonengrenze; 2. Aufhebung aller Zonengrenzkontrollstellen, Abschaf⸗ fung der Aufenthaltsgenehmigungen für Mitteldeutschland; 3. Normalisierung des gesamten Verkehrs über die Zonengrenzen hinaus sowie Beseitigung aller Beschrän- kungen im innerdeutschen Postverkehr. Die Erfüllung dieses Verlangens bezeich- nete Richter als einen Prüfstein für den Wil- len der Kommunisten zur Wiedervereini- gung. Andererseits lasse sich erkennen, daß es der SED allein darauf ankomme, unter dem Deckmantel der Wiedervereinigungs- politik ihre Infiltrations- und Propaganda- tätigkeit in der Bundesrepublik fortzusetzen. Hilfe für Entwicklungsländer Richter verwies auch auf die Verantwor- tung der Gewerkschaften, Entwicklungslän- dern beim Aufbau einer Demokratie zu hel- ken, und betonte, die Existenz unabhängiger und demokratischer Gewerkschaften in die- sen Ländern sei von entscheidender Bedeu- tung. Abschließend verteidigte Richter den Gedanken der Einheitsgewerkschaft und warnte davor, diese anzugreifen, Im gleichen Sinne äußerte sich auch der Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer. Er erklärte, ein gro- Ber Teil des Volkes habe den ihm zustehen: den Anteil an der wirtschaftlichen Entwick- lung noch nicht erhalten. Willy Brandt be- grüßte es, daß die Metallgewerkschaftler ge- rade jetzt nach Berlin gekommen seien. Die deutsche und internationale Gewerkschafts- Dr. Möller soll kandidieren Heidelberg.(LSW) Die Heidelberger SPD ist an den Vorsitzenden der SPD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Dr. Alex Möller, mit der Bitte herangetreten, im Wahlkreis Heidelberg die Kandidatur für die Bundestagswahl 1961 zu übernehmen. Wie das Parteibüro auf Anfrage mitteilte, hat sich Dr. Möller zu der Angelegenheit noch nicht geäußert. Den Bundestagswahlkreis Heidelberg vertritt seit 1949 Frau Emmy Meyer-Laule, die aber, wie das Parteibüro erklärt, aus Gesundheitsgründen nicht mehr kandidieren will. Die SPD habe sich für Dr. Möller entschieden, weil sie einen„zugkräf- tigen Kandidaten“ aufstellen wolle. In Kreisen der Heidelberger SPD wird darauf hingewiesen, daß Dr. Möller in einem Kabinett Brandt für den Posten des Bun- desfinanzministers in Frage kommen könne. Dr. Möller ist seit vielen Jahren Vorsitzen- der des Finanzausschusses des baden-würt⸗ tembergischen Landtags und ein allgemein erkannter Finanz fachmann. 5 bewegung ersuchte der Regierende Bürger- meister um weitere, energische Unterstüt- zung für Berlin. N Ablehnung radikaler Kräfte In seiner Eröffnungsansprache am Vor- mittag hatte der zweite Vorsitzende der IG Metall, Alois Wöhrle, die Gewerkschaft seharf gegen links- und rechtsradikale Kräfte abgegrenzt. Er wandte sich gegen Gewaltlösungen in politischen Fragen und verteidigte das Recht der Gewerkschaf- ten, über die Erhaltung der Demokratie zu wachen. Eine scharfe Absage erteilte Wöhrle dem politischen System der Zone. Diese Ab- sage an das SED-Regime mache jedoch die Gewerkschaft nicht blind gegenüber gewis- sen Unzulänglichkeiten der politischen Ent- wicklung in der Bundesrepublik. Der zweite Vorsitzende der IG Metall erwähnte die geplante, von ihm als„gefährlich“ apostro- phierte Notstands- und Notdienst-Gesetzge- bung. Sie sei geeignet, die Freiheit in der Bundesrepublik einzuschränken und damit die Parole von der Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit unglaubwürdig er- scheinen zu lassen. Den Bundeswirtschaftsminister forderte der zweite IG-Vorsitzende auf, seine„Fata Morgana“ der sozialen Marktwirtschaft end- lich zu verwirklichen und dafür zu sorgen, daß sie nicht„durch ständig übersteigertes Gewinnstreben“ der Unternehmer eine IIlu- sion bleibe. Den Unternehmern selbst warf der Redner eine in den letzten Jahren im- mer deutlicher sich abzeichnende gewerk- schaftsfeindliche Haltung vor. Bonn: Nicht nur über Berlin Die Bundesregierung erhofft gründliche Vorbereitung einer Gipfelkonferenz Von anserer Bonner Redaktor Bon n. Ein Sprecher der Bundesregierung lehnte am Montag eine Gipfelkonferenz ab, die nur die Deutschland- und Berlin-Frage zum Thema hat. Ueberhaupt sei ein solches Treffen nur sinnvoll, wenn ihm erfolgreiche west- östliche Vorbereitungs- gespräche vorangingen. Bundespressechef von Eckardt bekräftigte den Standpunkt der Bundesregierung, daß die Deutschland- und Berlin-Frage keineswegs Ursache, sondern Ausdruck der Spannungen in der Welt sei. Daher müsse sich ein Gipfel- treffen mit der Spannung selbst befassen. Es sei„beinahe sicher“, daß diese Meinung auch in London geteilt werde. Deutlich zeigte der Regierungssprecher, daß Bonn vor einer Wiederholung des Dilemmas der Pariser Gipfelkonferenz warnt. Eckardt erklärte, der Begriff„sorgfältige Vorbereitung“ habe sich in der Vergangen- heit leider verschoben. Früher einmal habe man darunter eine gemeinsame Aktion so- wohl des Westens als auch des Ostens auf di- plomatischer Ebene verstanden. In letzter Zeit habe sich dann die Vorbereitung getrennt. Auf Paris anspielend, betonte der Sprecher, es sei notwendig, zu dem System der allsei- tigen Vorbereitungen zurückzukehren und gemeinsam Grundlagen und Anhaltspunkte fkür ein Ergebnis des Gipfeltreffens zu suchen. Wenn dies geschehe, so werde Bonn eine Gipfelkonferenz begrüßen. Auf Anfrage fügte von Eckardt hinzu, auch bilaterale West-Ost- Gespräche, etwa zwischen Eng- land einerseits und Sowjetrußland anderer- seits, könnten eine geeignete Vorbereitung für ein Gipfeltreffen sein. Auch Beratungen innerhalb des westlichen Lagers könnten sich als zweckmäßig erweisen, bevor man mit dem Osten Kontakt aufnimmt. Ableh- nend äußerte sich von Eckardt zu dem bei der Genfer Außenministerkonferenz ange- wandten Verfahren, daß Delegationen aus Bonn und Pankow an Nebentischen der Kon- ferenz beiwohnen. Der Regierungssprecher bemühte sich, Ordnung in den Wirrwarr der Spekulationen über künftige internationale Konferenzen zu bringen. Er erklärte, bisher stehe nur das alljährliche Ministerratstreffen der NATO in der zweiten Dezemberhälfte fest. Es spreche jedoch viel dafür, daß im Rahmen dieses Treffens auch eine Konferenz der sechs Regierungschefs des Gemeinsamen Neue Initiative der Neutralen Krishna Menon legte der New Vork(AP/ dpa). In der Vollversamm- lung der Vereinten Nationen brachte der in- dische Delegierte Krishna Menon im Na- men von 15 neutralen und lateinamerikani- schen Staaten einen Antrag ein, nach dem die Vollversammlung an die Mitgliedsstaaten appellieren soll, mit ihr zusammenzuarbeiten und sofort Aktionen zur Regelung der Welt- probleme zu unternehmen. Bei diesem An- trag handelt es sich um einen neuen Versuch der Gruppe der Neutralen, eine Entspannung herbeizuführen, nachdem im vergangenen Monat ein von Ghana, Indien, Indonesien, der Vereinigten Arabischen Republik und Jugo- slawien unternommener Versuch fehlgeschla- gen war, die Versammlung für einen Appell zu einer Begegnung zwischen Präsident Eisenhower und Ministerpräsident. Chrust- schow zu gewinnen. Außer diesen fünf Staa- ten unterstützen noch Oesterreich, Bolivien, Burma, Ekuador, Finnland, Marokko, Mexi- ko, Panama, Tunesien und Venezuela, den neuen Antrag. Menon hatte vor der Einbringung des An- trages über Kongo, die Organisation der Ver- einten Nationen und die Abrüstung gespro- chen. Zur Kongo-Frage stellte er die Forde- rung auf, daß alle Unterstützung über die Vereinten Nationen erfolgen und das kongo- lesische Parlament sofort einberufen werden sollte. Ueber die UNO sagte er, daß ihre Or- gane wegen der Zunahme der Mitgliederzahl seit ihrer Gründung vergrößert werden sollten, um den veränderten Verhältnissen Rechnung zu tragen. Die Abrüstungsver- handlungen müßten wieder aufgenommen werden. Außerdem setzte er sich für eine Politik der absoluten Nichteinmischung in Laos ein. Zu Beginn der Sitzung hatte sich UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld ener- gisch gegen alle Angriffe auf die Mit- glieder der UNO-Mission in Kongo und der 20 000 ihr unterstellten Soldaten verwahrt. Er wies insbesondere die Behauptung zu- rück, daß die Vereinten Nationen Hand in No eine Resolution vor Hand mit den Imperialisten“ arbeiteten und versuchten, einen neuen Kolonialismus in dem afrikanischen Land aufzurichten. Er wies auf die ungeheuren Schwierigkeiten hin, gegen die die UNO- Beauftragten anzu- kämpfen hätten, ohne persönlich irgend- einen Gewinn von ihrer Tätigkeit in Kongo zu haben. Er freue sich auf den Tag, an dem die Vereinten Nationen Kongo allein in den Händen des Volkes zurücklassen könnten und das Land seine Unabhängigkeit, seinen Frieden und seinen Wohlstand mit eigenen Mitteln schützen könne. Die Sowjetunion setzte auch am Montag ihre Angriffe gegen den UNO- General- sekretär mit neuen heftigen Beschuldigun- gen fort. In den Beratungen des Ver- waltungsausschusses über den Haushalt der Vereinten Nationen für 1961 beschuldigte der sowjetische Delegierte Roschin den Generalsekretär, in den Ost-West-Ausein- andersetzungen Partei zu ergreifen und die Nationen der UNO zu beeinflussen sowie die Etat-Beträge mißgbräuchlich verwendet zu haben. Marktes stattfinde. Wenn es hierzu komme, So sei„in der einen oder anderen Form“ eine Fühlungnahme mit Macmillan wahrschein- lich. Diese könne bilateral, etwa zwischen Bonn und London, oder im Rahmen einer Konferenz der WEU-Länder erfolgen, zu denen neben den sechs Partnern der EWG auch Großbritannien zählt. Darüber hinaus gebe es Ueberlegungen, im Frühjahr oder Sommer 1961 eine Ost-West-Gipfelkonferenz abzuhalten. Der Termin hänge vom Amts- antritt des neuen amerikanischen Präsiden- ten ab.„Fast allgemein“ werde von west⸗ licher Seite betont, daß allerdings eine solche Gipfelkonferenz sorgfältig vorbereitet wer⸗ den müsse. Der Regierungssprecher deutete an, daß gegenwärtig ein lebhafter, weithin geheim gehaltener Briefwechsel zwischen den west⸗ lichen Regierungschefs stattfindet. Er er- klärte, der jüngste Brief Macmillans an Dr. Adenauer, den der britische Premier bereits vor seiner Reise zur UNO-Voll- versammlung ankündigte, enthalte nur die Eindrücke Macmillans in New Vork. Auch über sein Gespräch mit Chrustschow habe der Britische Premierminister berichtet. An- dere Themen seien jedoch nicht angespro- chen worden.. Auch ein Sprecher der SPD warnte am Montag davor, unter allen Umständen ein Gipfeltreffen anzustreben. Dieses habe nur Aussicht auf Erfolg, wenn sich die Sowjetunion vorher auf die Basis der in- ternationalen Abkommen, vor allem auch über Berlin, stelle. Höhere Expreſqut-Tarife? Bonn.(AP) Im Bundesverkehrsmini- sterium sind am Montag eingehende Bespre- chungen über die von der Bundesbahn vor einigen Monaten beantragten Tariferhöhun- gen aufgenommen worden. Unmittelbaren Anlaß dazu haben die Expreßguttarife er- geben. Sie sollten zum 1. November um 26,4 Prozent erhöht werden. Eine entspre- chende Mitteilung der Hauptverwaltung der Bundesbahn war auch am Freitag vergange- ner Woche bereits vorbereitet. Die Bekannt- gabe soll jedoch, wie zuverlässig am Montag in Bonn verlautete, vom Bundeskanzleramt gestoppt worden sein. Im Bundes verkehrs- ministerium wird nicht daran gezweifelt, daß die Expreßguttarife der Bahn zum 1. November erhöht werden, allerdings wird bezweifelt, daß es bei dem ursprünglich vor- gesehenen Prozentsatz bleibt, da man„im Bundeskanzleramt die Tariffrage politisch und nicht wirtschaftlich“ sehe. Engländer umarmte Zarapkin Kernwaffenkonferenz einigte sich über Status der Kontrollorganisation Genf.(AP) Auf der Genfer Konferenz über die kontrollierte Einstellung der Kern- wafkenversuche haben die Delegierten Groß- britanniens, der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion am Montag Uebereinstim- mung über die Rechtsstellung der Inspek- tions-Organisation erzielt. Nach Ansicht westlicher Sprecher ist damit eines der größeren Probleme, die bisher dem Abschluß eines Abkommens im Wege standen, gelöst worden. Laut den gebilligten Entwürfen sollen die gesamte Kontrollorganisation und ihr Stab etwa die gleichen Privilegien und Rechte erhalten, wie sie zur Zeit bereits den Vereinten Nationen und UNO- Vertretern Zischen Gesfern und Moroen 45 Studenten der Universität Rostock sind auf Grund„unklarer“ politischer Diskussio- nen über die von der SED befohlenen „Ernteeinsätze“ exmatrikuliert worden. Aus der Zone geflüchtet sind der Kunst- Historiker Dr. Siegfried Asche(langjähriger Direktor der Wartburg-Stiftung) und der Leiter der Technischen Messe auf der Leipziger Messe, Hans Joachim Spangenberg. E. Perkins Meguire, der Stellvertretende US-Verteidigungsminister, begann eine Reise zu Kommandostellen der amerikanischen Armee in der Bundesrepublik mit einem Besuch beim Hauptquartier in Heidelberg. Schüler aus Fulda und der dänischen Stadt Fredericia haben mit der Drucklegung der ersten europäischen Schülerzeitschrift begonnen. Die Zeitschrift soll mit einem Umfang von 88 Seiten unter dem Titel„In- ternationales Forum“ in Deutsch, Dänisch und Englisch erscheinen. 60 prominente Amerikaner, unter ihnen die Schwester des verstorbenen US-Außen- ministers, Eleanor Lansing Dulles, trafen mit einem Sonderflugzeug in München ein. Sie vertreten die Organisation„Kreuzzug für die Freiheit“, die durch private Sammlungen die Mittel für den Betrieb des Senders „Radio Freies Europa“ aufbringt und Gelder für die Berliner„Freiheitsglocke“ stiftete. Der Verein Südwestdeutscher Zeitungs- verleger billigte die Entschließung des Bun- desverbandes Deutscher Zeitungsverleger, in dem die Zeitungsverleger Anspruch auf Mitgestaltung bei den Fernsehprogrammen erhoben haben. Der Vorstand wurde beauf- tragt, mit dem Stuttgarter Landtag und dem Ministerpräsidenten über das dritte Fernseh- programm zu verhandeln. Am heutigen Dienstag reisen die Staats- sekretäre van Scherpenberg(Auswärtiges Amt) und Müller-Armack(Wirtschafts- ministerium) zur EWG-Ministerratsbespre- chung nach Brüssel. Wie ein Regierungs- sprecher am Montag mitteilte, steht ein um- fkangreiches Besprechungsprogramm an, das folgende Punkte enthält: Abstimmung über die Möglichkeit eines Brückenschlags zwi- schen der EWG und der Kleinen Freihandels- zone, gemeinsame Agrarpolitik der EWG, Vorbereitung der 17. Tagung des GATT, Assoziierung Griechenlands und der Türkei sowie der überseeischen Länder und Hoheits- gebiete. Wegen der anhaltenden Schneefälle in den Schweizer Alpen mußten neun Pässe geschlossen werden. Es sind dies die Pässe: Großer St. Bernhard, Susten,. Grimsel, Furka, Bernina, Albula, Flüla, Splügen und Umbrail. Der Maloja und der Simplon so- wie die Straßen nach Lenzerheide, Davos und Arosa waren am Montag nur mit Schneeketten oder Winterreifen befahrbar, Italienische Studenten haben am Mon- bag in Mailand wiederum gegen die öster- reichische Südtirolpolitik demonstriert. Etwa 1000 junge Leute zogen, mit Tomaten be- Wakfnet, vor das österreichische Konsulat, Wo sie von einem Polizeiaufgebot zerstreut Wurden. Bei dem Handgemenge wurde nie- mand ernstlich verletzt. Auch in Genua kam es zu Demonstrationen von Studenten gegen den österreichischen Standpunkt in der Südtirolfrage. Etwa 5000 Jugendliche versuchten, das österreichische Konsulat zu stürmen, wurden aber von Polizisten, die mit ihren Wagen die Zugangsstraßen ge- sperrt hatten, daran gehindert und zer- streut. Zu einer Rundreise durch mehrere ame- rikanische Bundesstaaten ist Präsident Eisenhower von Washington aus aufge- brochen. Obwohl die Reise vom Weißen Haus offiziell als ‚unpolitisch“ bezeichnet wurde, besteht kein Zweifel daran, daß der Präsident durch seine an verschiedenen Brennpunkten des Wahlkampfes geplanten Reden versuchen wird, zusätzliche Stim- men für die republikanischen Kandidaten Nixon und Lodge(als Vizepräsident) zu werben.— Eine Uebersicht drei Wochen vor dem Wahltermin zeigt, daß keiner der bei- den Präsidentschaftskandidaten in 17 Staa- ten, die fast die Hälfte der 537 Wahlmän- nerstimmen ausmachen, einen entscheiden- den Vorsprung in seiner Popularität zu verzeichnen hat. Jedoch ist aus den augen- blicklichen Resultaten zu entnehmen, daß Kernedy offenbar seinen Rückstand gegen- über Nixon etwas verringern konnte. Die Erzbischöfe und Kardinäle Frank- reichs haben sich in einer Erklärung für einen baldigen Algerienfrieden ausgespro- chen. Sie verurteilen aber die militärische Befehlsverweigerung und alle umstürz- lerischen Versuche. 5 zustehen. Der Geschäftsführer der Kontroll- organisation und seine Vertreter erhalten den Status diplomatischer Vertreter. In Krisen- zeiten sind Vorkehrungen für die Repatri- jerung der Mitglieder des Kontrollstabes zu treffen. Die gesamte Kontrollorganisation fällt nicht unter Steuer- und Zollgesetze oder unter Import- und Exportverordnungen. Sie hat ferner das Recht des„Diplomatensacks“, der Unverletzbarkeit ihrer Korrespondenz Und der Ausstellung von Passierscheinen. Die Vertreter der drei Delegationen haben die Enigung über einen weiteren Teil des Vertrages mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen. Der britische Delegierte Wright umarmte seinen sowjetischen Kol- legen Zarapkin vor der Presse. Der ameri- kanische Vertreter sprach die Hoffnung aus, daß die Annahme der Vertragsteile der Be- Zinn einer Reihe weiterer Uebereinkommen sein möge, die ihren Höhepunkt in einem Vertrag fänden. Zarapkin bezeichnete die Ergebnisse der Montagsitzung als großen Schritt vorwärts. Handelsgespräch mit Moskau Bonn.(gn.-Eigener Bericht) Am Montag traf in Bonn eine sechsköpfige sowjetische Delegation unter Führung des Stellvertreten- den Außenhandelsministers Borissow ein, um die Gespräche über die Fortführung des deutsch- sowjetischen Handels aufzunehmen. Staatssekretär van Scherpenberg, der die deutsche Verhandlungsgruppe leitet, stellte den Sowjetminister dem Bundesaußenmini- ster vor. Heute, Dienstag, werden die Sach- gespräche aufgenommen. Es geht darum, den Fortgang und Um- kang des am 31. Dezember auslaufenden zweiseitigen Warenaustausches festzulegen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes er- klärte, Bonn habe nicht die Absicht, bei den Wirtschaftsgesprächen„politische Erpres- sung“ zu treiben. Auch sei keineswegs eine Einschränkung des Handels vorgesehen, bis- her hätten sich die Kontingente von Jahr zu Jahr erhöht. Auf der anderen Seite sei je- doch nicht von der Hand zu weisen, daß fort- dauernde politische Pressionen auch Bonn zu Rückschlüssen veranlassen müßten. Der Sprecher spielte hiermit auf die Schikanen durch Pankow an. In Bonn wird mit einer Verhandlungsdauer von zwei bis drei Wo- chen gerechnet. Seite 2. MANNEHETMER MORGEN POLITIK Dienstag, 18. Oktober 1960/ Nr. 24 M N Kommentar Maemillans Initiative Der britische Premierminister Macmillan Hbhat in seiner Rede nach dem offiziellen Ab- schluß des konservativen Parteikongresses in Scarborough am Wochenende den Wunsch nach einer neuen Ost-West-Gipfelkonferenz im kommenden Frühjahr geäußert. Genau genommen hat Macmillan sogar Bericht da- von gegeben, daß er in New Lork in per- sönlichen Gesprächen mit Chrustschow be- reits die erste Initiative zur Verwirklichung dieses Gipfelwunsches ergriffen hat und den in Paris im Mai von dem russischen Regie- rungschef so jäh zerrissenen Gesprächsfaden Wieder aufnahm. In direkter Erwiderung auf Maemillans neue Gipfelpläne drängen sich einem geradezu die Fragen auf: Hat denn der britische Premier nach den Erfah- rungen mit Chrustschow in Paris und in der UNO-Vollversammlung in New Vork noch immer nicht die Nase voll? Ist er noch nicht zu der Erkenntnis gekommen, daß mit diesem Polterer aus dem Kreml keine ver- nünktigen Verhandlungen zu führen sind? Hat es denn der Westen im Interesse der Wahrung seines Ansehens und— wenn man Will— im Hinblick auf seine potentielle Stärke überhaupt nötig, nach Paris und New Lork sich seinerseits so bemüht zu zeigen? Macmillan setzt allen diesen Fragen, die durchaus auch im offiziellen Bonnèr Echo auf seine Initiative mitschwingen, während sich Paris zur Stunde noch völlig in Schweigen hüllt, seine nach allen Richtungen hin durch- dachte und von hoher staatsmännischer Klugheit und Umsicht zeugende Meinung von der derzeitigen Lage entgegen.„Seit dem vergangenen Monat Mai“, sagte er in Scar- boroush,„hat sich die internationale Lage Ark verschlechtert. Die Situation ist ge- ahrdrohender geworden., weil die Ver- handlungen in Tat und Wahrheit abgebro- chen wurden“. Macmillan fürchtet das Au- Berste. Er glaubt, durch eine Politik, die Chrustschow an der Gesprächsstrippe hält, ute Gefahren eindämmen zu können. Er hat zwar die Behandlung der Berlin- und Deutschland-Frage Chrustschow als erstes und„potentiell gefährliches Problem“ dar- Sestellt, doch dieses Thema nicht ausschlieg- lich, sondern„neben anderen Fragen“ zum Ost- West-Verhandlungsstoff erklärt. Mac- Millan mag wissen, wie sehr auch Chrust- schow die deutschen Probleme auf den Nä- geln brennen und mag sie deshalb so in den Vordergrund gerückt haben. Wir hüben je- enfalls gerade nach der Rede des britischen remiers vor der UNO und auch nach seinen Worten in Scarborough keinen Anlaß, da düstere Zweifel zu hegen. Ueberdies cheint er sich von Chrustschow als Ver- landlungspartner noch am meisten zu ver- prechen. Denn er erklärte am Wochenende 8 Sehr deutlich, daß er persönlich bei der Wahl rischen„friedlicher Koexistenz“— wenn ich Chrustschow meine, durch sie zum ege zu kommen— und der chinesischen sicht, daß nur ein bewaffneter Konflikt 8 die Weltprodleme lösen könne,„mit den 5 Seel. Automatisch ergäbe sich allerdings aus einer Bejahung von Macmillans Initiative und einer Zustimmung der westlichen Ver- ündeten zu ihrer Fortführung die Rückge⸗ Winnung der Führungsrolle Englands in Europa, vor allem gegenüber Frankreich. emillan würde zu Recht versuchen, die Notwendigkeit, auf der Gipfelkonferenz Moskau in neuer, einiger und geschlossener ont gegenüberzutreten, zum Motor für jene Klärungen zu machen, die innerhalb der NATO militärpolitisch und innerhalb Euro- as Wirtschaftlich vonnöten sind, Deshalb mird trotz augenblicklicher Vorbehalte Bonn acmillan gewonnen werden. Mit größ- teresse àber sehen wir aus diesen 8 der Reaktion de Gaulles entgegen. Wolfgang von Gropper osität in Pankow Abteilungsleiter im sowietzonalen erium für Außen- und innerdeut- Handel“, Erwin Stiemer, hat im Rah- einer„vertragsrechtlichen Untersu- 8 im„Neuen Deutschland“ die Dro- laut werden lassen, nach Inkrafttre- gesprochenen Kündigung des Inter- ndels- Abkommens würden auch vintegrierende Bestandteile“ dieses ens in Frage gestellt. Siemer er- das sehr umfangreiche Gebiet der leistungs vereinbarungen“, wie zum die! die Abwicklung des Zahlungsver- oder die Lieferung von östlichem Gas und Wasser nach Westberlin. leitscheine für Transporte von West- nach Westdeutschland und zurück bei ngsetzung 435 Berliner Abkommens den. Deutlich ließ Siemer durchblicken, leibe deshalb dem Ermessen der zu- gen Organe anheimgestellt, auf den ustand zurückzugreifen und Waren- gen von oder nach Westberlin von Fall zu genehmigen oder nicht. Abgesehen davon, daß diese Ueberlegung zalb falsch ist, weil es mit oder ohne Ber- Abkommen immer die Siegermächte „die heute wie früher die Verantwortung für len Warentransport von und nach Berlin gen, sind die Halbwahrheiten Siemers typisch für die reichlich verworrene vertrags- 5 Situation des Berlin-Verkehrs, ann sich zwar in Bonn und Westberlin decht auf den e stellen, die nicht als Verein- Fre 8 der 5 nsatz einer vertraglichen Abmachung 5 Gunsten interpretierenden Zonen- Iker bereit sind, diese Auslegungen an- zuerkennen, In Wirtschaftskreisen wird in diesem Zusammenhang— mit Recht oder Unrecht— immer wieder Klage geführt, ohl die Westmächte als in geringerem g auch die zuständigen Stellen der epublik hätten es in der Vergangen- otz trübster Erfahrungen immer wie- terlassen, die Abmachungen mit der r kügte hinzu, die Verpflichtung, Wa-. ontrollbehörden der Zone zur Ab- Zone bündig und unwiderlegbar zu formu- lieren. Dieselben Wirtschaftskreise sind es, die heute die Bundesregierung darauf aufmerk- sam machen möchten, eine Umwandlung der vorsorglich ausgesprochenen Kündigung des Interzonenhandels-Abkommens in einen ech- ten Abbruch der Handelsbeziehungen habe auf die Dauer nur dann Aussicht auf Erfelg, wenn Bonn nicht allein bliebe und wenn sichergestellt sei, daß nicht andere Staaten vielleicht sogar NATO-Länder— die durch einen Stopp bundesdeutscher Warenlieferun- gen entstandenen Lücken der Zonenwirt- schaft mit ihren eigenen Erzeugnissen füllen. Wir wissen aus vertraulichen Gesprächen mit Funktionären der Zone von der großen Ner- vosität, die die Kündigung des Abkommens vor allem im sowietzonalen Ministerium für den Maschinenbau ausgelöst hat. Und wir wissen. mit welcher großen Sorge in Pankow darauf gewartet wird, ob sich andere West- liche Länder für den Fall der Fälle mit der Bundesrepublik solidarisch erklären und ebenfalls einen kräftigen Strich unter ihre Handelsbeziehungen mit Pankow e setzen. Paul Werner(Berlin) Sowietisches Angebot für Laos Vientiane.(AP) Die Sowjetunion hat der laotischen Regierung nach einer am Montag in Vientiane herausgegebenen Verlaut- barung Wirtschaftshilfe angeboten. Das An- gebot, das in allgemeinen Formen gehalten ist, wurde dem laotischen Ministerpräsiden- ten, Prinz Souvanna Phouma, von dem ersten sowjetischen Botschafter in Laos, Alexander Nikititsch Abramow, gleichzeitig mit dem Beglaubigungsschreiben unterbrei- tet. Es erfolgte genau eine Woche, nachdem die Vereinigten Staaten ihr gesamtes Mili- tärhilfeprogramm für das vom Bürgerkrieg erschütterte südostasiatische Königreich zu- mindest vorübergehend eingestellt hatten. Die laotische Reglerung ist am Montag vom Parlament ermächtigt worden, zur Deckung ihrer Ausgaben bei der Nationalbank Vor- schüsse zu nehmen. Unruhe in Washington Das Frankfurter Zentrifugen-Gespenst Das neue deutsche Herstellungsverfahren für Uran 235 ist schon seit Monaten Verhandlungsgegenstand 5 Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Washington. Vierundzwanzig Stunden war Washington von dem Gespenst geüngstigt, bald werde sich jede beliebige Regierung, und jeder, der irgendwo auf der Erde Frankfurt für billiges Geld eine Maschine zur jeder antiamerikanische Castro eine Feindschaft nicht begraben kann, in Selbstherstellung von Atomwaffen bestellen. Die Frankfurter Firma Degussa hat— wie berichtet— zusammen mit anderen Firmen eine Zentrifuge entwickelt, um hochwertiges Uranium 235, das Ma- terial atomarer Explosivstoffe, das bisher nur in Milliarden kostenden Trennungs- anlagen hergestellt werden kann, von gewöhnlichem Uranium zu sondern. Die Maschine sei verhältnismäßig billig und schon nach Brasilien geliefert worden, hörte man. Abkommen gegen weitere Versuchsexplos und eine Kettenreaktion der Vernichtung schienen gefährdet. die mit sagten, der Amerikanische Sachverständige, der Entwicklung vertraut sind, Prozeß werde wahrscheinlich in einigen Jahren nicht nur für friedliche Zwecke sondern auch zur Waffenerzeugung anwend- bar sein. Sie kannten den Zentrifugenpro- 2B. Er war hier schon während des Krie- ges in Angriff genommen und dann durch den schnelleren Ergebnisse versprechenden Prozeß der in Amerika, England und Ruß- land erstellten Isotopentrennungsanlagen verdrängt worden, Jetzt ist er als Neben- produkt friedlicher Forschung und techni- schen Fortschritts wieder akut geworden. Man hörte, daß er mit wesentlich niedrige- ren Baukosten aber vorläufig noch mit Wesentlich höheren Erzeugungskosten pro Uraniumeinheit arbeiten würde, aber auch diese würden im Laufe der Zeit wahrschein- lich niedriger werden. Die Beunruhigung War echt. Dann kamen sowohl von amerikanischer wie von deutscher Seite schnelle, offenbar lange vorbereitete Erklärungen. Man er- fuhr, daß beide Regierungen nicht geschla- Neuer SPD-Schachzug im Fernsehstreit Uebergangslösung bis zur Karlsruher Entscheidung vorgeschlagen Von anserer Bo Bonn. Ein Sprecher des SPD- Vorstandes unterbreitete am Montag in Bonn vor der Presse neue Vorschläge seiner Partei, die die fristgerechte Ausstrahlung eines zweiten Fernsehprogramms ab 1. Januar 1961 sicher- stellen sollen. Es handelt sich dabei um eine Uebergangslösung, die nach Meinung der Sozialdemokraten das vor dem Karlsruher Verfassungsgericht schwebende Verfahren weder beeinflußt, noch einen späteren Rechts- status präjudiziert. Der SPD-Pressechef Franz Barsig betonte, es gehe allein darum, den Fernsehteilnehmern ein eventuelles Zweites Programm nicht durch den Karls- ruher Rechtsstreit länger vorzuenthalten. Im einzelnen wird vorgeschlagen, daß die Bundespost den Rundfunkanstalten auf der Grundlage ihrer bisher gestellten Anträge die gewünschten Frégüenzen und Lizenzen für die Ausstrahlung 1995 Weiteren rnseh- Pfg rams“ Sell. DA 1 1. Januar an- laufende Programm solle solange nicht die Bezeichnung Zweites Progr mim“ oder „Drittes Programm“ tragen, bis das Bundes- Verfassungsgericht entschieden hat. Sollten die SPD-Länder in Karlsruhe obsiegen, so könnte das neue Programm als„Zweites Programm“ der Rundfunkanstalten über die Bildschirme gehen. Sollte die Bundesre- gierung den Rechtsstreit gewinnen, so sollten die Länderanstalten auf den neèeuen Fre- quenzen das„Dritte Programm“ ausstrahlen, Während die„Deutschland- Fernsehen- GmbH“ der Bundesregierung zusätzlich das „Zweite Programm“ im Sinner des Ehard- Kompromisses bestreitet. Der SPD- Sprecher vertrat die Ansicht, daß die Bundesregierung den neuen Vor- schlägen zustimmen müsse. Wenn sie dies micht tue, glaube ihr niemand mehr, daß es ihr um den Fernsehteilnehmer gehe. Die SPD sei im übrigen sicher, daß einer Einst- weiligen Verfügung der SPD-Länder gegen die Fernsehplänè des Bundeskanzlers in Karlsruhe„mit fast hundertprozentiger Sicherheit“ stattgegeben würde und die Bundesregierung kein zweites Programm ab 1. Januar 1961 ausstrahlen könne. 5 Wie in Bonn verlautet, hat Bundeskanzler Adenauer den Aufsichtsrat der„Deutschland- Fernsehen- GmbH“ für den heutigen Diens- nner Redaktion tag zu einer Sitzung eingeladen, auf der der Intendant der GmbH gewählt werden soll. Es wird als sicher angesehen, daß der Mainzer Professor Dr. Holzamer Intendant der „Deutschland-Fernsehen- GmbH“ wird. Holz- amer soll für die Besetzung der Posten des Programmdirektors und des Verwaltungs- direktors ein e Mitbestimmungsrecht des Intendanten gefordert haben. Bundes- Pressechef von Eckardt erklärte am Montag, als möglicher Termin für die Unterzeichnung des Ehard- Vorschlages durch die CDU-Mini⸗ sterpräsidenten könne auch der 28. Oktober angesehen werden, an dem der Bundesrat Wieder in Bonn zusammentritt. „Unser nationales Gef hl ging verl Die Versuche, den„Atomklub“ zu begrenzen, seine Ausdehnung durch ein ionen zu verhindern, die Zerstörungswaffen unseres Daseins unter Kontrolle zu halten, fen hatten, Im Juli war eine Delegation des State Departments und der amerikanischen Atomkraftbehörde in Bonn, und man ver- handelte gemeinsam darüber, was gesche- hen müsse, damit die Zentrifuge keine mili- tärische Anwendung finde und die Welt- sicherheit Die Bestimmtheit der deutschen Erklärung Wurde mit Erleichterung aufgenommen. Sie bekannte sich zur Verpflichtung der Bun- desregierung, einen Mißbrauch der Erfin- dung zu verhindern, und teilte mit, daß die Bundeèsrepublik Maßnahmen ergriffen habe, um dies zu erreichen. Was diese Maßnahmen Sind. wurde nicht gesagt, aber die ameri- kanische Erklärung betont, daß die Arbei- ten an der Atomzentrifuge in den Vereinig- ten Staaten Staatsgeheimnis sind. Es scheint, daß die Amerikaner Anlaß haben, auf Grund der Julibesprechungen ähnliche deut- sche Schritte zu erwarten, wenn die techni- sche Entwicklung sie als notwendig erschei- nen läßt. Das Gespenst aus Frankfurt schien, ge- bannt, wenigstens bis auf weiteres. Aber die Gefahr einer wildwuchernden Verbreitung atomarer Waffentechnik ist damit nicht be- seitigt. Das State Department schließt die Augen nicht. Es bemerkt, das Zentrifugalver- fahren könne auf lange Sicht das Problem der Waffenkontrolle komplizieren, auch wenn diese Gefahr noch Jahre entfernt sei, und auch andere Entwicklungen der friedlichen Atomtechnik, wie der Bau von Plutonium er- zeugenden Reaktoren habe diese Wirkung. In der internationalen Atomgemeinschaft habe man deshalb den Grundsatz angenom- men, Sicherungen gegen die Abzweigung von Spaltmaterial für Waffenzwecke zu suchen, Und die Vereinigten Staaten seien um die Mitarbeit anderer Länder bemüht. Daß Grundsätze und Bemühungen von echten Sicherheiten weit entfernt sind, brauchte nicht hinzugefügt zu werden. Das Problem ist auch bereits im Wahl- KA erwähnt worden. In einer Erklärung zu den Verhandlungen über Atomversuche verspricht der demokratische Kandidat, Se- nator Kernedy, im Hinblick auf die techni- 5 Oren“ Dr. Erich Mende sprach in einer Budwigshafener FDP.wersammilung Von unserem Redaktions mitglied Gerd Bischoff Ludwigshafen. Bei einer FDP- Versamm- lung zur Kommunalwahl sprach Dr. Erich Mende und erläuterte sein Erscheinen mit der Begründung: Wir müssen mitmachen.“ Er rügte, daß ein Bundesverteidigungs⸗ und ein Bundesaußenminister sowie der Regie- rende Bürgermeister von Berlin bemüht wurden, bei solcher Gelegenheit„den Bür- germeistern zu helfen“, obwohl sie Wichtige res zu tun hätten. Er kritisierte auch ener- gisch, daß die Kommunal- und Landtags- Wahlen nicht koordiniert würden, so daß die Bürger der Bundesrepublik ständig in Wahlspannung“ leben müßten. Zu der For- derung der Ludwigshafener FDP för eine Steuersenkung sagte Dr. Mende, nicht die Gemeinden sollten Reserve- Türme anlegen, sondern den Bürgern solite die Möglichkeit gegeben werden, solche Türme und„Polster der Sicherheit“ zu schaffen:„Wir von der FDP erstreben die Vermenschlichung und die Verbürgerlichung der Gemeinden.“ Als Zielsetzung seiner Partei nannte der Redner den freiheitlichen und rechtsstaat- lichen, sozialen und christlichen Weg. Man brauche vor einer nationalistischen Ueber- steigerung keine Angst haben, wenn die Forderung national“ zu denken, gestellt werde. Das deutsche Volk habe das Recht, Unter der Regierungsform zu leben, die ihm zukomme:„Wir verlangen Anerkennung der Prinzipien, für die die Siegermächte angeb- lich gegen das Deutsche Reich in den Krieg gezogen sind!“ In diesem Zusammenhang sagte Dr. Mende:„Hätte die Bundesregie- rung in den zehn Jahren nur einen Bruch- teil ihrer klein- europäischen Geschäftigkeit aufgewendet, das nationale Gefühl zu stär- ken, es stände besser um die Sicherheit Berlins.“ Die Wiedervereinigung sei heute weiter denn je, denn die Zeit habe nach seiner Ueberzeugung nicht für, sondern gegen unis gearbeitet. In den Jahren 1953/4 habe man gehofft, durch die weitreichende NATO- Klammer die Russen zurückdrängen zu kön- nen. Heute sei man mit dem ‚Status quo“ zufrieden: in Berlin sollte alles so bleiben, Wie es ist.„Berlin ist eine Test-Frage“, sagte der Redner unter großem Beifall. „Wenn dort die Freiheit ins Rutschen kommt, rutscht sie weiter und weiter. Wenn in Berlin die Lichter der Freiheit ver- löschen, bedeutet dies die Verdunkelung von ganz Europa. 85 Amerikanischer Tourist in Kiew verurteilt Sieben Jahre Freiheitsentzug wegen Spionage/ Die Sowjets protestieren bei der US-Botschaft Von unserem V Heinz Lathe in der Sowjetunion Moskau. Das Kiewer Militärgericht verurteilte den A 25. August an der soWietisch- tschechischen Grenze bei Uschgorod im Sperrgebiet festgenommenen 28. jährigen amerikanischen Touristen Mare Kaminski wegen Spionage zu sieben Jah- ren Freiheitsentzug. Nachdem Kaminski ein Gnadengesuch an den Obersten Sowijet gerichtet, seine Schuld eingestanden und versichert hatte, sich kiinftig nicht mehr zu antisowzetischer Tätigkeit anwerben zu lassen, wurde er ausgewiesen. Das sowae- tische Außenministerium protestierte bei der US-Botschaft in Moskau gegen die „Ausnutzung des Tourismus zu Spionagezwecken“. gorod. Während Bennett steuerte, saß Ka- minski auf dem Rücksitz, photographierte und machte sich Aufzeichnungen. Bei der Festnahme in der Nähe von Uschgorod soll Kaminski versucht haben, einen in seiner Rocktasche mitgeführten Beutel mit Filmen vor der Uebergabe an die sowietischen Grenzbeamten zu öffnen, um die Filme auf diese Weise zu belichten und unbrauchbar zu In der sowietischen Darstellung des Fal- les heißt es, der aus der Stadt Edwardsberg (Michigan) stammende Lehrer und Aspirant der Universität Michigan, der bereits auf der US-Ausstellung in Moskau im Sommer 1959 für„General Motors“ tätig gewesen sei, habe von dem amerikanischen Fonds fear craft“ 2000 Dollars für eine Reise als Autotourist durch die Sowjetunion erhalten. Dafür habe er sich verpflichtet, einen detaillierten Be- machen. richt zu liefern. Seinen Auftraggebern sei Nach den sowjetischen Angaben hat Ka- bekannt gewesen, daß Kaminski, der ziem- minski Radaranlagen, Eisenbahnanlagen lich gut russisch Spricht, Während seiner Dienstzeit bei der US-Armee in Japan als Radarmechaniker gearbeitet habe. Nach erhalt der 2000 Dollars ist Kaminski, Wie es in dem sowietischen Bericht heißt, mit semem Waffengefährten Harvey Bennett nach Helsinki geflogen. Beide meldeten sich für eine Reise über die Intourist-Autorouten an, nachdem sie in Helsinki einen Leihwagen russischen Typs gemietet hatten. In relativ kurzer Zeit fuhren die beiden Touristen vier Routen ab: Leningrad Moskau, Moskau Brest Moskau, Moskau Kursk- Charkow Kiew Winniza, Kiew.-Ro YO Usch- . und Sendemasten aufgenommen und sich Aufzeichnungen über Flugplätze, die Zahl der in den Städten zu beobachtenden Uni- formierten, über Artilleriestellungen, Kraft- Werke, Militärlager und Industrieanlagen ge- macht und ihren Standort nach den Kilo- meterzeichen der Hauptstraßen und den Zahlen seiner Tachometers bestimmt. In der Vernehmung hat Kaminski angeb- lich zugegeben, daß er sein Material für ein antisowietisches Buch verwenden und die militärischen Angaben dem Fonds„fear craft“ ausliefern wollte, Der Fahrer Bennett erschien im Zeugen * stand. Er soll angeblich den Spionage- charakter der Aufzeichnungen zugegeben haben, offenbar aber nicht eingeweiht ge- Wesen sein. Er ist nicht bestraft worden, ob- schon beiden der Vorwurf gemacht worden War, die vorgeschriebene Reiseroute ver- lassen zu haben. 1 Moskau feiert den Sieg Moskau(Ith-Eigener Bericht). In ihrer Bilanz über den UNO-Auftritt Chrust- schows kam die Moskauer Presse am Wochenende zu dem Ergebnis:„Die Saat Wird hervorragende Früchte tragen.“ Aus den Kommentaren ist die Meinung heraus- zulesen, daß Chrustschow die Fundamente für eine große politische Offensive gelegt habe, die möglicherweise zu einer schritt- Weisen Veränderung des Abstimmungsver- Hältnisses in der UNO-Vollversammlung führen werde. Man rechnet offensichtlich damit, die„sowietische Aufrichtigkeit in der Kolonialfrage“ deutlich vom künftigen Ver- halten des Westens abgrenzen zu können und auf diese Weise auch die Sympathien der Entwicklungsländer für die von sowjetischer Seite für andere Probleme vorgeschlagenen Lösungen zu gewinnen. Die Moskauer Wirt⸗ schaftszeitung schreibt, aus den Reden der Afro- asiatischen Delegierten— also nicht aus den Abstimmungen— sei zu ersehen ge- Wesen, daß die erdrückende Mehrheit dieser Länder die sowjetischen Vorschläge zu den wichtigsten Fragen unterstützt habe. 0 70 3 1 5 5 nicht durcheinanderwirbeln könne.“ Sine e Wahlerschwerung für die- 18e f m e um 1 1. schen Fortschritte, die Atomwaffen in Reich““ Weite weiterer Länder gebracht hätten, einen“ weiteren Verhandlungsversuch sowie eine Konferenz aller Länder, die die industrielle Fälligkeit atomarer Waffener zeugung besit- zen. Das würde den formellen Eintritt der in die Reihe der Länder be- deuten, die an der schweren Verantwortung Bundesrepublik für die Kontrolle atomarer Waffenentwick⸗ lung in der Welt teilnehmen müssen. Tat- sächlich ist dieser Schritt wohl schon im La- boratorium der Degussa und in den Gesprä- chen des letzten quli erfolgt. DRK: Keine Schweigelager Hamburg.(dpa) Nachrichten von Rück kehrern aus der Sowjetunion über angeb- liche Schweigelager mit deutschen Gefange- nen haben sich bisher nach näherer Prüfung immer wieder als unzutreffend herausge- stellt. Dies erklärte der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Hamburg 2u den Berichten einer 67 Jahre alten Rück kehrerin, die jetzt im Grenzdurchgangslager Friedland von einem lager bei Moskau berichtet hatte. Die Frau gab kurz nach ihrem Eintref. fen in Friedland an, sie sei von einem volks- deutschen Laienprediger beauftragt worden, das DRK über die Existenz dieses Lagers, in dem 6000 bis 7000 deutsche Gefangene leben sollen, zu informieren. Die Frau konnte di Nistenz dieses„Geheimlagers“ aus eigene Wissen nicht bestätigen. Eine gründliche Befragung der Rückkehrerin durch den ergab, daß Suchdienst im Lager Friedland das erwähnte Lager das Inva- lidenlager Potmar ist, das dem DRK schon seit Jahren bekannt ist. In diesem Lager leben kranke und invalide Ausländer, dar- unter auch Deutsche. Es besteht zwischen den Deutschen in Potmar und ihren Ange- hörigen in, der Bundesrepublik ein Brief- Wechsel. Der Suchdienst wies darauf Hin, daß die unkontrollierbaren Berichte von Riickkehrern über„Schweigelager“ nur Un- ruhe und falsche Hoffnungen auslösen. BHE fordert neuen Wahltermin Mainz.(dpa) Der Landesverband Rhein- land-Pfalz des Gesamtdeutschen Blocks BHE hat am Montag beim Landesveꝰfas- sUngsgerichtshof von Rheinlandpfalz in Koblenz den Erlaß einer Einstweiligen An- ordnung zur Aufhebung Wahltermins vom 23. Oktober beantragt. Der Verfassungsgerichtshof wird am Wiitt⸗ Woch über den Antrag' entscheiden. Wie aus der rheinland- pfälzischen Staats- Kanzlei in Mainz dazu bekannt wurde, sieht der BHE in der Forderung des Kommunal- wWahlgesetzes, dlie notwendigen Unterschrif- ten zur Unterstützung eines Wahlvorschla- Ses auf dem Ratheus leisten zu müssen, tei en, die neu 2⁊zu sher noch nicht wählenden Gemeinde- lamente vertreten waren, Auch die ge- forderte Zahl der Unterschriften wird als besondere Wahlbehinderung angesehen Ueber einen vom Landessekretär, des „Bundes der Deutschen“ beim Bundesver- fassungsgerichtshof in Karlsruhe gestellten Antrag auf Erlaß einer Einstweiligen An- ordnung über eine Wahlterminverschiebung ist, so wurde aus der Mainzer Staatskanzlei bekannt, bisher noch nicht entschieden Worden. f der Guersel will kandidieren Ankara.(AP) Der provisorische Staats- chef der Türkei, General Guersel, hat sich am Montag zu einer Präsidentschafts-Kandi- datur bereiterklärt. In einer Pressekonferenz erklärte er, daß er eigentlich nicht die Ab- sicht gehabt habe, für das Amt des Präsiden- ten zu kandidieren. Da er jedoch so viele Bitten, sich zur Wahl zu stellen, erhalten habe, werde er diesen Aufforderungen fol- gen. Allerdings werde en sich lediglich für eine siebenjährige Amtsperiode wählen lassen. Sein Nachfolger solle durch die Na- tionalversammlung bestimmt werden. Er Habe auch nicht die Absicht, eine neue Partei zu gründen. Tschombe unterstützt Mobutu Leopoldville.(dpa/ AP)„Ich habe die volle moralische Unterstützung von Tschombe“, erklärte der kongolesische Oberbefehlshaber Oberst Mobutu am Montag zwölf Stunden nach seiner Rückkehr aus Elisabethville, wo er ausführliche Gespräche mit dem Mini- Sterpräsidenten von Katanga geführt hatte. Welcher Art diese Unterstützung ist, präzi- sierte der Armeechef nicht näher, gab aber zu verstehen, daß Tschombe bereit sei, ihn in Politischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu unterstützen, Vor der Presse sagte Mobutu, der Katanga-Ministerpräsident sei kein Se- zessionist.„Er will die Einheit des Kongo unter Berücksichtigung der stammesmäßigen Unterschiede.“ Truppen der Vereinten Nationen baben am Montag mit der Besetzung der ständig von blutigen Stammesunruhen erschütterten Gebiete in Nord- und Mittelkatanga begon- nen. Ein entsprechendes Abkommen ist am Wochenende zwischen Ministerpräsident Tschombe und General Indar Rikkhye, dem Vertreter des UNO- Generalsekretärs, abge- schlossen worden. Einem am Montag ver- öflentlichten Kommuniqué aus Elisabeth- ville zufolge werden Nord- und Zentral- katanga völlig von UNO- Soldaten besetzt, Weitere UNO-Kontingente werden im übri- gen Katanga als eine Art„Verteidigungs- kern“ stationiert. Kurz notiert Für die Bundeswehr sind neue Kasernen für insgesamt rund 3,4 Milliarden Mark er- forderlich. In diese Kosten sind Neben- anlagen nicht eingerechnet. In den letzten Wochen sollen nach einem Bericht der Sowjetzonenagentur ADN erneut sieben Angehörige der Zundeswehr und ein Angehöriger des Bundesgrenzschutzes in der angeblichen Schweige⸗ des Kommunal- Son Der Fies eine sage Fah dab zert Wré nisc Hav Cap Inse sche Unt Mas eine eine 600 Hill Bilc Wa! ver. ber. Ant des tisc Serr f jäh Für rei neu Fre VoI me dern (420 Reich einen eine trielle besit- t der r be- tung Wick Tat- N La- Prä- * Rück ngeb- ange- Ükung usge- des atref- olks- rden, Agers, agene Frau gers“ Eine lrerin Aland Inva- schon ZaAger dar- schen Ange- rief- Hin, Von Un- nin hein- locks fas- . An- Mal- ragt. Mitt⸗ tu volle be“, Aber Iden 0 lini- Atte. Azi- Aber n in E. l Utu, Se- ng igen ben dig ten on- am jent dem ge- ver- Sth⸗ ral- tzt. bri- 188= nen . en- em leut ein der Nr. 242/ Dienstag, 18. Oktober 1960 WEIT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Ein nächtliches Großfeuer hat am Wochen- ende in der Schweizer Gemeinde Bibern im Schaffhauser Grenzgebiet drei bäuerliche Anwesen vernichtet. Vier Familien mit 18 Personen wurden obdachlos. . Ein schweres Omnibusunglück hat am Sonntag in Ekuador 35 Todesopfer gefordert. Der Fahrer des mit 60 Landleuten auf einem Fiesta-Ausflug besetzten Busses hatte auf einer abschüssigen Strecke infolge Ver- sagens der Bremsen die Herrschaft über das Fahrzeug verloren. Der Bus, der auf der Fahrt von Jipijapa nach Manta war, kam dabei von der Straße ab und wurde völlig zertrümmert. * Nach tagelanget Suche ist am Sonntag das Wrack der seit Freitag vermissten italie- nischen Verkehrsmaschine vom Typ de Havilland„Heron“ am Abhang des Monte Capanne, der höchsten Erhebung auf der Insel Elba, gefunden worden. Alle elf Men- schen an Bord haben den Tod gefunden. Untersuchungen ergaben, daß die„Heron“ Maschine mit voller Geschwindigkeit gegen eine Felswand gerast ist, nachdem sie noch einen ersten Gebirgshöcker von etwa 600 m Höhe hatte überspringen können. Den Hilfsmannschaften bot sich ein schreckliches Bild. Die Wrackteile und Menschenkörper waren in einem Umkreis von über 100 Metern verstreut. * Sowjetische Forscher haben die erste Eis- berg-Karte aus dem Gebiet der östlichen Antarktis zusammengestellt. Nach Angaben des sowjetischen„Arktischen und antark- tischen Forschungsinstitutes“ wurden in die- sem Gebiet über 31 000 Eisberge gezählt. Der Wassergehalt dieser Eisberge übertrifft die jährlichen Wassermassen der Wolga um das Fünfzehnfache. * Trotz des schlechten Sommerwetters er- reichte die Reisesaison in Dänemark einen neuen Rekordstand. Der Gesamtumsatz im Fremdenverkehr stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent. Die Deviseneinnah- men Dänemarks durch den Ausländer-Frem- denverkehr werden auf 700 Millionen Kronen (420 Millionen Mark) geschätzt. * Bei Erdarbeiten in Ferrara wurde eine Statue des Papstes Paul V. aufgefunden, die seit einem Jahrhundert als vermißt galt. Die von dem Bildhauer Luca Genovese geschaf- fene, drei Meter hohe Skulptur war 1618 in einer Befestigungsanlage aufgestellt worden, die 1859 nach der Vertreibung der österrei- chischen und päpstlichen Truppen aus Fer- rara abgetragen wurde. Die bisher vertretene Ansicht, daß die Statue bei dieser Gelegen- heit zerstört worden sei, hat sich also nicht bestätigt. Vielmehr wurde das Kunstwerk unter den Trümmern der alten Festung be- graben. * Der neue Aufbauplan für die Zweimil- lionenstadt Sydney geht davon aus, daß die Bevölkerung bis zum Jahre 2000 auf fünf Millionen anwächst. Deshalb sollen„Satel- litenstädte“ in der Nähe Sydneys gebaut werden. *. Die leichte Explosion einer Kanne mit Farbe in einem New Vorker Untergrund- bahnhof versetzte die Passanten in Angst und Schrecken; durch die Explosion entstand ein kleinerer Brand, der jedoch schnell wie- der gelöscht werden konnte und keine Opfer forderte. Innerhalb der letzten zwei Wochen kam es in der New Vorker Innenstadt zu drei ungeklärten Explosionen, bei denen 41 Personen verletzt wurden. ** Der 47. Pariser Automobil-Salon, der am Sonntag nach zehntägiger Dauer seine Pfor- ten schloß, ist von rund 800 000 Interessenten besucht worden. Das sind zehn Prozent mehr als im vergangenen Jehr. Die Aussteller zeig- ten sich durchweg zufrieden mit dem ge- schäftlichen Erfolg.. * Bei dem verwegenen Postraub in der Nähe der westfranzösischen Stadt Nantes, von dem wir gestern berichtet haben. sind den Banditen nach den am Sonntag in Paris vorliegenden Informationen nur etwa 95 000 neue Frances(rund 80 000 DM) in die Hände gefallen und nicht 2,5 Millionen neue Francs, wie am Samstagvormittag erklärt wurde. Der Weizen hat seinen„Bart“ wieder Verbesserter Reisanbau/ Besonders rote Tomaten/ Radio-Isotopen helfen der indischen Landwirtschaft Als Pionier der asiatischen Atomforschung und zugleich als großes Agrarland hat Indien seit Jahren der Verwendung von Radio- Isotopen in der Landwirtschaft großes Inter- esse entgegengebracht. Dabei tat sich beson- ders das Land wirtschaftliche Forschungs- institut in New Delhi hervor, indem es die Verwendbarkeit radioaktiver Stoffe für die Landwirtschaft untersuchte. Im Jahre 1955 nahm ein Speziallabor die- ses Instituts, das Radiotracer Laboratory (Radio-Indikatoren-Labor), seine Arbeit auf. Es hat seither eine Reihe von Boden- und Düngungsproblemen geprüft und vor allem viel versprechende Versuche auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung durchgeführt. Kürzlich konnte auf einer Tagung in New Delhi die erste Zwischenbilu mz gezogen werden. Sie zeigte deutlich, dag Indien bei der Ergor- schung der Atomenergie zu ihrer friedlichen Verwendung bedeutende Fortschritte erzielt hat. Radio-Isotope sind Nebenprodukte des Kernspaltungsprozesses. Ihr Hauptwert für die wissenschaftliche Forschung liegt in der Tatsache, daß sie sich infolge ihrer Radio- aktivität leicht nachweisen lassen. Sie strah- len radioaktive„Funken“ aus, deren Weg durch den Körper eines Tieres oder die Zel- len einer Pflanze mit Hilfe von Spezialgeräten verfolgt werden kann. Auch bei sonstigen chemischen, biologischen und industriellen Prozessen läßt sich ihr Verhalten beobachten. Das indische landwirtschaftliche For- schungsinstitut demonstrierte eine interes- sante Anwendung dieser Indikatoren-Tech- nik, das heißt der Feststellung radioaktiver Isotope verschiedener Elemente, bei seinen Versuchsreihen mit Düngemitteln für Reis. Die indischen Forscher bewiesen, daß die Pflanzen am meisten Phosphor aufnehmen, wenn ihnen das Phosphat-Düngemittel in Erdbodenhöhe verabreicht wird. Ferner zeigte sich, daß der Phosphor im Boden selbst nur Wenig verarbeitet wird. Für Indien und die südasiatischen Länder haben diese Experimente ganz erhebliche praktische Bedeutung. Die Wirtschaft dieses Raumes basierte ja von jeher auf der Erzeu- gung und dem Export von Reis, und der zweite Weltkrieg ließ nur allzu deutlich er- kennen, daß das Leben von Millionen in die- sem Teil der Welt buchstäblich vom Reis ab- hängt. Man kann sagen, daß die Reisernte Südostasiens für die Hälfte der Menschheit eine Existenzfrage ist. Wichtig sind die genannten Experimente auch für die Untersuchung der Rolle, die die Düngung bei der Steigerung der landwirt- schaftlichen Erzeugung spielt. Die Forschung soll der Landwirtschaft helfen, die verfüg- baren Düngemittel möglichst wirtschaftlich und wirkungsvoll einzusetzen. Für Indien, wo die Reisfelder allein 32 Millionen Hektar be- decken, ist das ein bedeutsames Problem. Neben ihrer Arbeit mit den Radio-Indi- katoren verwenden die indischen Forscher atomare Hilfsmittel, um die Pflanzen zur Aenderung ihrer Ecbeigen schaften oder ihrer Verhaltensweisen zu veranlassen. Im For- schungsinstitut Trombay wird zum Beispiel die radioaktive Bestrahlung biologischer Zel- len versucht, woraus man sich die Züchtung krühblühender Reissorten erhofft. Bei Weizen und einigen anderen Pflanzen glückten dem land wirtschaftlichen For- schungsinstitut in Dew Delhi verschiedene Mutationen, das heißt Aenderungen der Erb- eigenschaften, wodurch größere Erträge und eine Steigerung der Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Krankheiten und Schad- lingen erzielt werden sollen. In der Natur kommen Mutationen relativ selten vor, noch seltener sind die nützlichen Erbänderungen. Daher ist man in Indien stolz auf die Ver- suche, durch die es gelang, Weizen mit beson- ders langen Grannen und besonders rote To- maten zu züchten. Natürlich ist die Atomzauberei kein Selbst- zweck. Sie wird vielmehr von wirtschaft- lichen Erwägungen geleitet. Das Institut ent- wickelte zunächst eine Weizensorte, die gegen Schwarzrost, Braunrost und Gelbrost— ge- fürchtete Getreidekrankheiten— immun war. Dieser Weizen hatte jedoch keine Grannen. Die indischen Bauern aber bevorzugen Wei- zen mit Grannen, weil sie der Meinung sind, daß der„Bart“ der Aehren für die Vögel weniger schmackhaft ist. Radioaktiver Phos- phor und Schwefel kamen den Wissenschaft- lern zu Hilfe und bewirkten schnelle Muta- tion des Getreides bis zu der gewünschten Form, während der Züchtungsprozeß norma- lerweise Jahre in Anspruch genommen hätte. Für die Züchtung besonders roter Tomaten waren markt wirtschaftliche Erwägungen maßgebend: Die Früchte sehen attraktiver aus und verkaufen sich desbhalb besser. Bei Baumwolle gelang es, eine Art zu züchten, die größere Erträge verspricht. Auch mit Tabak, Kartoffeln und einer Anzahl von Zierpflanzen wurden erfolgreiche Radio-Isotopen-Behand- lungen durchgeführt. Alle Experimente sind aber nur als Vor- spiel zu betrachten. Auf die Pflanzenzüchter und Bodenspezialisten warten viele weitere komplizierte Probleme. Um den Rahmen des Mutations-Forschungsprogramms erweitern zu können, hat das indische Institut einen 1,2 ha großen„Gamma- Garten“ eingerichtet, in dessen Zentrum sich eine radioaktive Ko- baltquelle befindet, die alle Pflanzen be- strahlt. Radioaktiver Kobalt, oder Kobalt 60, gehört ja zu den wirkungsvollsten Radio- Isotopen. Gleichzeitig wird der sterilisierende Effekt der Bestrahlung erforscht, denn man erhofft sich von diesen Versuchen wertvolle Erkennt- nisse für die Lagerung und Konservierung von Lebensmitteln und für die Schädlingsbe- kämpfung. Anfangs war das Institut noch ganz auf Radio-Isotopen-Sendungen aus den Vereinig- ten Staaten und aus England angewiesen. Seit einiger Zeit jedoch ist Trombay imstande, die Forschungsstätten des Landes mit Mate- rial zu versorgen. Man darf sogar annehmen, daß Indien bald zu den größten Radio-Iso- topen- Produzenten der Welt gehören wird. Diese Entwicklung ist nicht nur im Interesse des indischen Forschungsprogramms zu be- grüßen, sondern auch im Hinblick auf die übrigen Länder Südasiens, die aus den indi- schen Erfahrungen und Erkenntnissen ihren Nutzen ziehen werden. Alfred J. Edwin In Anwesenheit zahlreicher prominenter Mainz, wie wir schon berichtet haben, am 35. zeichnung des Locarno-Paßtes(16. Oktober) zu Ehren des Außen- ministers der Weimarer Republik, Gustav Stresemann, eine Ge- duchtnisstatte eingeweiht. Unser dpa-Bild zeigt bei der Enthüllung der Stresemann-Büste den französischen Botschafter in der Bundes- Ehrengäste wurde in Jahrestag der Unter- Gattin des republik Franęois Sedouæ(links) und den britischen Botschafter in der Bundesrepublik, Sir Christopher Steel(rechts); ganz lines die verstorbenen Außenministers verdechet) ihr Sohn, Dr. Wolfgang Stresemann, der Ministerpräsi- dent von Rheinland-Pfalz, sekretär van Scherpenberg. Stresemann, dahinter Dr. h. c. Peter Altmeier und Staats- Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Zunächst noch stärker wolkig aber meist schon trok- ken. Zeitweilig auch etwas aufheiternd. Nachts teilweise Nebel oder Hochnebel in den Niederungen. Tageserwärmung auf 10 bis 12 Grad. Nächtliche Abkühlung gegen null Grad, bei klarem Himmel leichter Frost oder Bodenfrost. Schwacher Wind um West. Uebersicht: Nach Durchzug des Tiefs über Polen und seinem ausgedehnten Nieder- schlagsgebiet nähert sich von Südwesten ein Hochdruckgebiet das aber nur für etwa zwei Tage für uns wirksam sein dürfte. Sonnenaufgang: 6.51 Uhr. Sonnenuntergang: 17.34 Uhr. Vorhersage- Karte för te. o. S- Uhr 5 1 . 7 22 L S Stockgele 182 e * GN * 8 5 Nici D, e e Pegelstand vom 17. Oktober Rhein: Maxau 547(35); Mannheim 382 (722); Worms 293(12); Kaub 285(1). Neckar: Plochingen 270(412%; Gundels- heim 234(62); Mannheim 400(45). Knaben ohne Bärte und Mädchen ohne blaue Augenlider Drakonische Maßnahmen gegen die„Neue Welle“ bei der Bekleidung halbwüchsiger Schüler und Schülerinnen hat die Schul- verwaltung von Bordeaux getroffen. Die jun- gen Oberschüler und Oberschülerinnen dür- ken künftig keine Kleidung mehr tragen, die eher den Gebräuchen der Pariser Existen- zialistenviertel als denen einer gepflegten gutbürgerlichen Provinzstadt entspricht, Die jungen Oberschüler müssen, soweit sie nicht unmittelbar vor der Hochschulreife stehen, auf Rauschebärte und Fischerkrausen ver- zichten, mit denen sich die französische Jungmännlichkeit gelegentlich schon im Alter von 15 Jahren schmückt. Den Oberschülerinnen wird es verboten, sich die Augenlider blau zu schminken, die Fingernägel rot zu lackieren oder in der Oeffentlichkeit Pullover spazierenzuführen, die mit Fleiß zwei Nummern zu eng gewählt sind. 5 Andere Forderungen des Ukas, der bei der fröhlichen Jugend von Bordeaux zwei- fellos Zornesausbrüche hervorrufen wird, sind der Verzicht der jungen Männer auf offene Kragen und der jungen Mädchen auf lange Hosen, die nicht durch einen Mantel ergänzt werden. Auch zu kurze Röcke, ge- wagte Ausschnitte und durchsichtige Blusen sind den jungen Damen ebenso verboten Wie gebleichte Haare. Im Turnunterricht müssen sie künftig Höschen mit Gummizug tragen Da die vorsorgliche Schulverwaltung an alles gedacht hat, enthält die Verordnung auch einige mahnende Hinweise àn Schüler und Schülerinnen, ihre Kleider sauber zu halten und vor allem das Putzen der Schuhe nicht zu vergessen. 5 Was wir sahen: Albträume Direktübertragungen von Theaterauffüh- rungen sind seit jeher problematisch ge- wesen. Abgesehen von technischen Schwie- rigkeiten und künstlerischen Imponderabi- lien, die sich nicht immer einkalkulieren las- sen, liegt es oftmals auch an den Stoffen, die im großen Bühnenraum anders wirken als auf dem kleinen Bildschirm, die Distanz brauchen, um Auge und Ohr zu betören, und die einen zwiespältigen Eindruck hinterlas- sen, wenn sie uns allzu nahe rücken. Da stellte es sich dann heraus, daß die hoch- renommierten„Majestäten“ von qean Anouilh — in der Aufführung des Berliner Renais- sance- Theaters— gar nicht so interessant waren, wie man erwartet hatte. Trotz O. E. Hasse in der abendfüllenden Doppelrolle, die vom Autor mit allerlei brillanten Apercus ausgestattet wurde, blieb der Genuß frag- mentarisch. Man merkte, daß dieses Stück eigentlich gar kein Stück war, sondern ein sprechender Bilderbogen. IIlustrierter Trep- penwitz der Weltgeschichte. Historische Mas- kerade im kabarettistischen Sketch- Stil. Vom Standpunkt des Fernsehens: ein geistvoller Versager. Von dem anderen Theaterabend, mit dem das Studio Köln des Nord- und Westdeut- schen Rundfunkverbandes seinen Beitrag für den wochenendlichen Amüsierbedarf lieferte, wollen wir lieber gar nicht reden, denn„Der kühne Schwimmer“, ein Serienfabrikat der Schwankfirma Arnold und Bach, dargeboten von der Millowitsch- Heimatbühne, übertraf selbst die schlimmsten Erwartungen, obwohl Leni Marenbach und Margot Nünke sich tapfer gegen die Plattitüden des Textes be- haupteten, in denen Willy Millowitsch, der agile Hauptakteur, klamottenselig unterging. Man hat sich zwar bei dem regelmäßig wie- derkehrenden Anblick dieses theatralischen Ententümpels— der ja als Kölner Lokal- kolorit eine unbestrittene Existenzberech- tigung besitzt— längst das Staunen abge- wöhnt, doch zuweilen fragt man sich, was die geschmackserziehenden Kunsttendenzen des Deutschen Fernsehens für einen Sinn haben sollen, wenn sie mit solchen Dar- bietungen ad absurdum geführt werden. Es scheint, daß bei der Programmauswahl im- mer noch die gesicherten Maßstäbe fehlen, die sowohl die Formen und Inhalte popu- lärer Lustbarkeit wie auch die hochfliegen- den literarischen Ambitionen in angemesse- nen Grenzen halten. Solche starken Niveauschwankungen tre- ten meist nur dann auf, wenn das Fern- sehen aus bequemer Gewohnheit allzu willig nach den bereitliegenden Leihgaben des Theaters greift. Wie anders dagegen sehen die Sendungen aus, die in eigener Drama- turgie und Produktion entstehen, redlich er- arbeitet im künstlerischen Ringen um die rechte Gestaltung. Wie beispielsweise„Die Friedhöfe“, ein Fernsehfilm des Hessischen Rundfunks nach einer Erzählung von Marek Hlasko unter der Regie von Rolf Hädrich. Dieses Schicksal eines polnischen Kommu- nisten, der aus nichtigem Anlaß in die Müh len des totalitären Staatsapparates gerät und darin zermahlen wird, ist ein erschütterndes Zeitdokument, symptomatisch für die men- schen vernichtende Gewalt starrer Ideologien. Dieser Leidensweg des Franciszek Kowalski — den René Deltgen mit schmerzhafter In- tensität fühlbar werden ließ—, diese qual- volle Verstrickung aus sinnlosem Zufall und unabwendbarem Verhängnis, dieses verzwei- felte Sich-Aufbäumen gegen angetanes Un- recht, das in dumpfer Resignation endet, weil die einst geglaubten Ideale zerstört und alle Kämpfe für eine bessere Welt vergeb- lich gewesen sind— das war eine Abrech- nung, mit der dieser junge polnische Schrift- steller im Namen seiner Generation gegen die Vergewaltigung des Lebens protestierte. Das sind die Stoffe, aus denen das Fern- sehen seine großen Wirkungen holt, Themen unserer Zeit, Albträume einer Wirklichkeit, die neben uns existiert, nahe genug, um den Schlaf der Satten zu stören. Einen Stoff von dieser erschreckenden Nähe bekam man in einer unprogrammäßigen Spätsendung, be- titelt„Europa— das heißt Freiheit“. Das Gespräch, das Lovis H. Lorenz mit Eva Mü- thel und Gerhard Fricke über die politischen Gefangenen in der Zone führte, knüpfte an eine Entschließung des in Straßburg tagen- den Europarates an, die auf Grund eines Be- richtes des französischen Delegierten Wach einstimmig angenommen worden war. Ueber das Schicksal der politischen Gefangenen, die in den ostzonalen Zuchthäusern verschwan- den, konnte niemand besser Auskunft geben als die beiden Gesprächspartner, die selbst jahrelang als politische Häftlinge die Justiz des Ulbricht-Regimes am eigenen Leib er- fahren haben. Sie gaben Antwort auf alle Fragen, sachlich, zurückhaltend, ohne Affekt und ohne Phrase. Nur dort, wo das Interesse des Fragenden, bei aller Vorsicht, an Unsag- bares rührte, verschloß sich das Erinnern. Es waren Wunden, die nur durch Schweigen heilen können. Und der Zuschauer am Bild- schirm begriff vielleicht gerade in dieser Scheu vor dem allzu deutlichen persönlichen Bekenntnis besser als durch Worte das ganze Ausmaß durchlittener Aengste und entwür- digender Rechtlosigkeit. EP. Modernes Gesundheitswesen Schwitz kuren? Bis vor etwa 10 bis 20 Jahren wurde von Schwitzprozeduren aller Art nicht nur bei Erkältungskrankheiten und den verschie- denartigsten fleberhaften Zuständen, son- dern auch bei Hautkrankheiten, Nieren- erkrankungen, Rheumatismus, Gicht, Fett- leibigkeit u. a. reichlich Gebrauch ge- macht.„Ein Drittel aller Krankheiten kann durch Schwitzen geheilt werden“, meinte Zz. B. im 17. Jahrhundert der Arzt Sylvius. Wie steht es aber heute mit den Schwitz- kuren, nachdem wir viele neuartige Behand- lungsmethoden kennen? Dr. med. Hans-Dieter Hentschel vom In- stitut für physikalische Medizin und Balneo- logie der Universität Gießen, Bad Nau- heim, setzte sich vor kurzem in der Zeit- schrift„Hippokrates“ 9/1960 kritisch mit der Anwendung von Schwitzkuren auseinander. Zur Behandlung der erwähnten Krankhei- ten besitzen wir heute durchweg spezifisch wirkende Medikamente, denken wir z. B. an die Chemotherapeutika, die Antibiotika oder an die Hormonpräparate. Jegliches Schwitzen strengt den Patienten auch an, so daß bei allen Schwächezuständen Schwitzkuren nur mit Zurückhaltung angewandt werden soll- ten. Das bezieht sich auch auf ihre Anwen- dung bei akuten Infektionskrankheiten, wenn die Gefahr einer Ueberlastung des Herz-Kreislauf-Systems besteht. Auch die Folgen des Wasserverlustes müssen bei Kranken bedacht werden. Jedoch sind Scha- den durch Schwitzprozeduren eigentlich aus- nahmslos nur bei Uebertreibungen aufge- treten. So kam es bei einem 65 jährigen Mann mit Koronarsklerose, der sich eine Stunde im FHeißluftraum aufhielt, zu einem Myo- kardinfarkt. Dr. Hentschel befaßt sich in seiner Ver- öffentlichung eingehend mit der physiolo- gischen Wirkungsweise der verschiedenen Schwitzan wendungen bei bestimmten Krank- heitserscheinungen und vergleicht sie mit der Sauna, die eine komplexere Wirkung hat, da sie als ein Wechselbad von trockener Heißluft und kühler Außenluft anzusehen ist. Die Sauna führt zu einer milderen Ueberwärmung als zum Beispiel Ganzpak- kungen, Vollbäder, Moorganzpackungen usw. Wenn heute Aerzte nur noch selten Schwitzkuren verordnen, so denken sie da- bei allerdings auch an die Mehrarbeit für das Pflegepersonal, denn es muß ja die durchgeschwitzte Wäsche gewechselt werden usw. Trotzdem nehmen nach Ansicht von Dr. Hentschel die Schwitzkuren als unspezi- fisches Therapieverfahren in Kombination mit entsprechenden spezifisch wirkenden Medikamenten im Rahmen einer solchen „kombinierten Regulationstherapie“ auch heute einen mehr oder minder großen Platz ein trotz aller Errungenschaften der der modernen Therapie. Beschäftigung von Diabetikern Ein deutsches Industrieunternehmen stellt, wie wir aus Kreisen der Diabetikerbetreuung erfahren, bevorzugt Zuckerkranke ein, weil der Betriebsleiter der Meinung ist, der an Gesundheitsdisziplin gewöhnte Zuckerkranke sei auch in der Arbeit besonders gewissen- Haft. Seite 4 MANNHEINXER MORGEN uANungiukEg LOKALNACWʒHRIeRTER Dlens kak, 18. Oktober 1960/ Nr. 242 Dr. Filbinger kam„dienstlich“ nach„Mannem“': Innenminister besucht seine Heimatstadt Rundes Programm: Pressekonferenz, Sitzung des Landesverkehrsbeirates und Vortrag bei der CDU Landesinnenminister Dr. Filbinger war am Montag in Mannheim. Um 9 Uhr stand er im Weinzimmer des Rosengartens fragenden Journalisten Rede und Antwort, ab 10 Uhr leitete er die Sitzung des Landesverkehrsbeirates im Florian- Waldeck-Saal des Reiß- Museums, um 17 gab er der Presse Ergebnisse der Be- ratungen bekannt, um 20 Uhr sprach er auf Einladung der CDU im Kolpinghaus über aktuelle landespolitische Fragen. Ein randvoll gefüllter Tag — Der neue Innenminister Dr. Filbinger wuchs in Mannheim(Neckarstadt-West, Spelzenstraße) Auf. 1933 legte er am Realgymnasium am Friedrichsring die Reifeprüfung ab und ging zum Studium der Rechts wissenschaften nach Freiburg, wo er sich nach Krieg und Gefangenschaft wieder als Rechtsanwalt niederließ. Im Gemeinderat dieser hart um ihren Wiederaufbau ringenden Stadt sammelte er kommunalpolitische Erfahrungen. Er ist Mitglied der Gesellschaft der Freunde Mannheims und, liest die„Mannheimer Hefte“. Am Morgen im Rosengarten kam Dr. Fil- binger nach der Begrüßung durch Ober- Studiendirektor Dr. K. A. Müller auf vor- dringliche Arbeiten des Innenministeriums zu sprechen: Der Referentenentwurf für ein Landesbeamtengesetz, das der bisher noch bestehenden Zersplitterung ein Ende macht, beschäftigt demnächst den Ministerrat und in diesem Jahr noch den Landtag. Ebenso eine Landesdisziplinarordnung, die natürliche Er- gänzung des Landesbeamtengesetzes. Ein Landesfürsorgegesetz ist in Arbeit, auch ein Landesjugendwohlfahrtsgesetz, das an die vom Bund zu erwartende Regelung anknüp- fen wird. Das Innenministerium beschäftigt sich unausgesetzt mit der weiteren Verwirk- lichung des Generallandesverkehrsplans vom Jahre 1955, die durch den Vierjahresplan des Bundesverkehrsministeriums und sein Acht- Milliarden- Programm besonderen Auftrieb erhalten hat. Aber die Mannheimer Erfah- rungen mit Straßen- und Brückenhaukosten lehren, daß diese Summe nicht ausreichen wird. Auch Mannheim wird von dem bevor- stehenden Ausbau des Hochrheins berührt, von der Verbesserung der Binnenschiffahrts- Wege sind Entlastungen für Schiene und. Straße zu erwarten. Dr. Filbinger sprach auch zum„heißen Eisen“ Kommunalpolizei: Städte, die eine Kommunalpolizei wünschen, müssen auch dafür aufkommen, aber das Land hilft ihnen dabei. Die in Mannheim angewachsenen Sor- gen lassen sich nach der Meinung des Herrn Irinenministers am besten durch den ver- besserten Finanzausgleich erleichtern, der am„Bedarf“(auch am Nachholbedarf) orien- tiert sein wird. Zum zweiten„heißen Eisen“ Nationaltheater-Landeszuschuß äußerte Dr. Filbinger mit gebührender Vorsicht: Eine Angleichung an den Status der Landes- bühnen(50 Prozent ihres Zuschußbedarfs trägt das Land) wäre nicht unbillig. Zum Thema Krankenhausbau erwähnte Dr. Filbinger einen Krankenhausplan für das Land, der zur Zeit nach Maßgabe des erforschten Bedarf aufgestellt wird. Ein Krankenhausbaugesetz mit Rechtsanspruch auf teilweisen Kostenersatz durch das Land würde gerade den Brennpunkten des Bedarfs (Wozu Mannheim zählt) Mitte! entziehen für Bauten, die nicht vordringlich, vielleicht nicht einmal erwünscht sind. Dem Minister Funk-Taxi: Bald zu zweit im Goldfischteich Vereinsgründung im DGB-Haus Zweiunddreißig Unterschriften besiegel- ten gestern nachmittag im Gewerkschafts- haus die Gründung der„Mannheimer Funk- Taxi“. Der kommissarische Vereinsvorsit- zende, Rudolf Beckert, versprach daraufhin der Versammlung, er werde noch am näch- sten Tag den Verein ins amtliche Register eintragen lassen. Bis gestern gab es in Mannheim nur einen Verein, dem Mannhei- mer Taxifahrer beitreten konnten: Die Auto-Centrale e. V.(Von den 108 Konzes- Sionsinhabern in Mannheim sind 104 Mit- lieder der Auto- Centrale). Die Vor- geschichte der Mannheimer Funk-Taxi ist höchst einfach. Fas alle der 32 Gründungs- teilnehmer Waren viele Jahre hindurch im Taxige ben beschättigt. In den letzten zwei Jahben so argumentierten die 32, flo rierte das Geschäft über die Maßen(Beckert: „Die Kunden warten zur Zeit auf Taxis, nicht die Taxifahrer auf Kunden!“) Also beschlossen die 32, künftighin nur noch in die eigene Tasche zu arbeiten. Dabei kam ihnen ein höchstinstanzliches Urteil zu Hilfe: Die Bedürfnisfrage— so entschied im Au- gust das Bundesverfassungsgericht— sei nicht mehr entscheidend bei der Neuzulas- sung von Kraftdroschken. Selbstverständ- lich bedarf es weiterhin der Konzessionie- Tung durch die Polizeipräsidien, Die Alt-Konzessionäre der Mannheimer Auto- Centrale waren aber— so Beckert nieht willens, die ehemaligen Taxifahrer als Neu-RKonzessionäre in ihren Reihen zu be- N Zwei Tage lang: Bundesverwaltungsgericht tagt in Mannheim Der Fünfte Senat des Bundesverwal- tungsgerichts Berlin begann am Montag in den Räumen des Verwaltungsge- richtshofes Baden- Württemberg im Mannheimer Schloß mit einer zwei- tägigen Sitzung, bei der letztinstanzliche Urteile über sechs Fälle aus dem süd- westdeutschen Raum getroffen werden sollen. Der Senat ist vor allem für Kriegsfolgegesetze, Jugend- und Für- Sorgeprobleme zuständig. Bei der Sit- zung in Mannheim unter Vorsitz von Senatspräsident Dr. Elsner stehen drei Angelegenheiten im Zusammenhang mit Besatzungsschäden, zwei Heimkehrer- und ein Fürsorgefall auf der Tagesord- nung. Umfangreichster Prozeß ist der der Arbeitsgemeinschaft Nord-West, die 1952 und 1953 für die amerikanischen Streitkräfte in der Pfalz Aufträge über 22 Millionen DM baute, wovon aber das UsS- Hauptquartier einen Teil der gefor- derten Summen nicht auszahlte. Darauf- hin gingen die vier Firmen in Konkurs und führten den Prozeß bis zum Bun- desverwaltungsgericht, das jetzt die Re- vision der Kläger zurückwies. Auch die unteren Gerichtsinstanzen hatten jeweils gegen die Baufirmen entschieden. dpa /K „Fünfzig Taxis fehlen noch. grüßen.„Die haben natürlich Angst, ihre Existenz werde von uns bedroht“, erklärt dazu Beckert. Sein Gegenargument läutet: „Es gibt in Mannheim viel zu wenig Taxis. Fünfzig Neukonzessionen würden der Kund- schaft nur zum Vorteil gereichen.“ Nachdem nun feststand, daß künftighin die Bedürfnisfrage keine Rolle mehr spie- len würde, setzte die Auto- Centrale die Auf- nahmegebühren von 150 Mark auf 1000 Mark herauf; außerdem sollte jedes Neumitglied noch 300 Mark Grundstückskosten(für das Gebäude der Centrale in der Gabelsberger- straße) zahlen. Unter diesen Umständen ent- schlossen sich die 32 zur eigenen Firma. Das Büro der Funk asi wird zd ig Dezem- ber i B 7 seine Tätigkeit aufnehmen. Alle Mitglieger haben sich bereits zapflchtet, „das Funkgerät, das der Verein vorschlägt, anzuschaffen“. Bis zum 10. Dezember, so glauben die Vereinsmitglieder zuversicht- lich, wird auch das Polizeipräsidium über die Anträge auf Konzessionierung entschie- den haben. Vorläufig fährt nur Beckert selb- ständig— und mit Konzession. Rudolf Beckert nach seinen optimisti- schen Ausführungen zu Presseleuten:„Dem- nächst werden halt noch andere im Gold- fischteich ihr Futter suchen.“ Dr diskret zugeschobene Zetteln mahnten als- dann zum Aufbruch ins Reiß-Museum, zur Sitzung des Landesverkehrsbeirats. Dr. Filbinger, eine hochgewachsene Erscheinung mit einem freundlichen und festen Blick, sagte abschliegend:„Ich freue mich, nun auch dienstlich mit der Stadt zu tun zu haben, ich will nach Kräften helfen, daß Mannheim aus seinen Engpässen heraus- kommt“ Die Mannheimer waren angenehm berührt. * An der abendlichen über die Tagung Pressekonferenz des Landesverkehrsbei- rates im Kasino des Hauses Oberrhein nahmen außer Minister Dr. Filbinger der frühere Innenminister Viktor Renner (Tandtagsausschuß für Wasserwirtschaft und Verkehr), die Ministerialräte Professor Dr. Boehringer, Beyl(Straßenverkehr) und Dr. Karl Kübler(Binnenschiffahrt), die Oberregierungsräte Bolzer(Luftverkehr), Willy Kern(Eisenbahnen), Alfons Stumpp (Straßenverkehr), Präsident Hans Schnei- der(ADAC und AvD), Oberverkehrsleiter Dr. Hans Densch(Bundesbahn) und der Mannheimer FHafendirektor Dr. Gerhard Nörling teil. Ministerialdirektor Dr. Fetzer vom baden-württembergischen Innenmini- sterium bezeichnete den Landesverkehrs- beirat als„einmalige Einrichtung in der Bundesrepublik“, die sich seit ihrer Grün- dung im Jahre 1948 ständig bewährt habe. Je nach Bedarf, mindestens alle sechs Mo- nate, wird der Beirat von dem jeweiligen Innenminister in seiner Eigenschaft als Verkehrsminister zusammengerufen. Wagnis eines Versuchs Wie Ministerialdirektor Dr. Fetzer reka- pitulierte, setzte sich während der gestri- gen Mannheimer Tagung Oberregierungsrat Stumpp bei der Frage nach der Bewälti- gung des kombinierten Güterverkehrs von Schiene und Straße für eine Organisation des Gewerbes auf genossenschaftlicher Grundlage ein. In Amerika, so ergänzte Stumpp seine Ausführungen, werde der so- genannte Huckepackverkehr schon seit zehn Jahren, in Frankreich bereits seit 1934 betrieben. Es handelt sich dabei um, die Verladung ganzer Lastwagen, bzw. beson- ders konstruierter Oberteile auf die Bahn, die dann am Endbahnhof sofort zum Ziel- ort weiterspediert werden können. Stell- vertretender Geschäftsführer Brauner von der Arbeitsgemeinschaft des Güterfernver- kehrsgewerbes soll die Zusammenarbeit mit der Bundesbahn zugesichert haben. Das Gewerbe lege keinen Wert darauf, weite Strecken mit Lastwagen zurückzulegen, wenn es auf andere Weise im Geschäft bleiben könne. Dr. Hans Densch von der Arbeitsgemeinschaft der Bundesbahn für den Huckepackverkehr teilte mit, daß sich die Bundesbahn um die Anschaffung von Unterflurwagen in größerer Zahl bemühe. Diese Wagen sollen in der Lage sein, nor- male Lastwagen zu befördern. Er forderte die Unternehmer auf, gemeinsam mit der Bundesbahn das„Wagnis eines Versuchs“ zu übernehmen. Nach Meinung des Landes- verkehrsbeirates steht ein solcher„Groß- versuch“ des Huckepackverkehrs auf der Strecke Stuttgart— Ruhrgebiet unmittelbar bevor.(Ueber das umfangreiche Referat von Hafendirektor Dr. Nörling über die Lage der Binnenhafenschiffahrt in Baden- Würt⸗ temberg wird der„MM“ in einer seiner nächsten Ausgaben ausführlich berichten.) f. W. k./ Kö. Knapp eine Stunde dauerte die Sitzung: die vor einigen Sieben Legionäre, kehrer, die auf dem Rhein- Main-Flughafen den algeriscken Aufständischen ubergelaufen sind(vgl.„Ma“ vom 6. Oklo- ber 1900), trafen am Freitag in Frankfurt ein. Unter den deutschen Eæ-Legiondren be- fand sich auch der 22 Jahre alte Mannheimer Hermann Knie(ganz links). Die Heim-: Wochen in Nordafrika zu von Vertretern der Industrie- Gewerkschaft Metall empfangen wurden, erklärten, sie seien beim Einsat? zu den Rebellen überge- laufen, Die Algerier hätten sie freundlich aufgenommen. Der Rückführungsdienst der „Algerischen Nationalen Befreiungsfront“ habe ihnen geholfen, Kontakte mit der näch- sten zuständigen Vertretung der Bundesrepublik aufzunehmen, Die Ex- Legiondre, die aus verschiedenen Gründen zur Legion gestoßen waren, versicherten übereinstimmen, sie Rätten längst ren Entschluß, zur Fremdenlegion zu gehen, bereut. Bild: a Aus dem Polizeibericht: Verletzter in Lebensgefahr POIli zei sucht Zeugen Am 10. Oktober war gegen 8.15 Uhr ein Dreirad-Lieferwagen auf der Straße„Am Herzogenriedpark“ beim Linkseinbiegen in die Nahestraße umgestürzt. Ein im Wagen sitzender, 26jähriger Arbeiter aus Käfertal wurde dabei verletzt und mußte ins Kranken- haus eingeliefert werden. Das Befinden des Verletzten hat sich inzwischen derart ver- Schlechtert, so daß Lebensgefahr besteht. Die Polizei sucht nun Zeugen, die nähere An- gaben über den Unfall machen können; ins- besondere legt sie auf die Aussage einer Radfahrerin Wert, die zur Zeit des Unglücks die Unfallstelle passiert haben soll. Zeugen Verkehrsunfallkommando, LG, 1, Zimmer 207, werden gebeten, sich umgehend mit dem in verbindung zu setzen. Unfreundlicies Gebaren Ein amerikanischer Soldat wurde gegen 23 Uhr auf der Kurpfalzstraße von deutscher Technischer Ausschuß: Projekte für 1,6 Millionen Neue Filtrieranlage für das Herschelbad/ Bürogebäude im Schlachthof soll gebaut werden In einer knapp einstündigen öffentlichen Sitzung befürwortete der Technische Ausschuß des Gemeinderats gestern neun Vorhaben, die insgesamt über andert- halb Millionen Mark Kosten verursachen : Erdarbeiten und vorläufige Befestigung der Straßen im Wohnerschließungsgebiet südlich der Straße Wingertsbuckel in Feudenheim(112 00 D), Weiterführung des Entwässerungskanals von der Was- serwerkstraße bis zum„Teufelsberg“ in Käfertal(147 000 D, den Umbau der Betriebsanlagen des Herschelbades zum Anschluß an das Fernheiznetz und die Er- neuerung der Filteranlage der Schwimmbecken(230 000 DM), die Erweiterung der Fernsprechzentrale der Stadtverwaltung Bank- und Bürogebäudes im Schlachthof in K 7(70 00 DW), den Neubau eines (949 200 DM) und den Bau einer Gärtner unterkunft mit Lagerplatz an der Stephanienpromenade, der rund 86 800 DM kosten darf. Vor allem die Kostensummen der beiden letzten Punkte— Bankgebäude im Schlacht- hof und Gärtnerhäuschen am Stephanien- ufer— erweckten bei den für die technischen Belange zuständigen Stadtvätern ungläubi- ges Staunen, Stadtrat Kirsch meinte, er habe „kein gutes Gewissen“, wenn er dem zu- stimme, und Stadtrat Schmechel räsonierte „Na ja, ne Bank, aber muß denn das so vor- nehm sein?“, Die Sachverständigen mußten daher zu diesen Projekten ziemlich ausführ- liche Angaben machen(unter beifälligem Gemurmel einer dem Schlachthof-Bankge- bäude freundlich gesinnten Zuhörergruppe), bevor auch diese Kosten einstimmig gebil- ligt wurden. Den wesentlichen Ausschlag aber, daß der Ausschuß das Bürogebäude gegenüber der Großviehmarkthalle geneh- migte, gaben die Ausführungen von Stadt- rat Keller. Er unterstrich in kurzen Sätzen die Dringlichkeit eines solchen Neubaues, Zum Fürsprecher für die Gärtnerunterkunft machte sich dagegen Stadtrat Bussjäger. Das Häuschen für die städtischen Gärtner muß wegen der Hochwassergefahr auf Stützen errichtet werden; daher die abnor- men Kosten. ö Von dem teils ein- und teils zweigeschos- sigen Bank- und Bürohaus wird ein Teil an Agenturen und Firmen als Büroräume ver- mietet. Trotz der Mieteinnahmen werden sich aber die Unterhaltungskosten für den Städtischen Schlachthof durch den Neubau vorerst um 28 000 DM pro Jahr erhöhen. Hięran störte sich Stadtrat Kuhn. Ihm wurde vorgerechnet, daß die Mietpreise zwar den zur Zeit üblichen angepaßt sind, aber die Unkosten— zu denen auch Zinsen und Tilgungssätze neben Reinigungskosten und anderen Abgaben kommen— nicht decken können. Die übrigen Punkte der Tagesordnung wurden dagegen ohne wesentliche Einwände gutgeheißgen. Einen kleinen Heiterkeitserfolg hatte allerdings Direktor Schmitz vom städtischen Maschinenamt. Als er die neue Filtrieranlage für das Wasser der Schwimm- becken begründete— die alte Anlage ist ver- altet und verursacht mehr und mehr Repa- raturkosten— meinte er, die neuen Geräte ermöglichten eine erheblich bessere Aufbe- reitung des Wassers. Das sei vor allem jetzt erforderlich,„weil ja die Frauenschwimm- Halle schon im November in Betrieb genom- men wird“. Zu den Straßhen, die in Feudenheim sine Vorläufige Befestigung aus einer zehn Zenti- meter dicken Schicht„Grobabraumlage“ er- halten und zugleich an das Kanalnetz ange- schlossen werden, zählen die Thüringer-, die Hölderlin-, die Hauff-, die Gebrüder-Grimm- und die Stifterstraßge. Dazu kommt noch eine bisher namenlose Verbindungsstraße. Insge- samt werden die Straßen etwa 1 150 Meter lang sein, die das neu erschlossene Wohnge⸗ biet durchziehen. Die Fernsprechanlage der Stadtverwaltung bedarf der vorerst vorsorglichen Erweiterung um nochmals fünfzig Anschlüsse, weil die Stadt nach der Verlegung der Zentrale in der Luisenschule nach K 7 nunmehr über 16 „Reserveanschlüsse“ verfügt. Die neubestell- ten Anschlüsse können aber— wie die aus- kührende Firma mitteilte— erst in 18 Mona- ten geliefert und installiert werden. Sto Polizei festgenommen und der Militärpolizei übergeben, da er sich durch allerlei Tätlich⸗ keiten unliebsam bemerkbar gemacht hatte. Ofkenbar aus Eifersucht hatte der Soldat in einer Wirtschaft ein Mädchen mit ge- schwungenem Stuhlbein verletzt und an- schließend randalierenderweise erheblichen Sachschaden in dem Lokal verursacht. Des Weiteren hatte er einem Gast dessen Arm- banduhr vom Handgelenk gerissen und sie beschädigt. Um das Maß voll zu machen, hatte der Amerikaner auf der Polizeiwache noch zwei Beamte angegriffen und auf sie einge- schlagen. Schwere Beschuldigung Unter der Beschuldigung, sich an einem vierjährigen Mädchen Unbittlich vergangen zu haben, wurde in Sandhofen ein 28jähriger Mann festgenommen. Der Verdächtige ver- Weigerte den Polizeibeamten gegenüber die Angabe seiner Personalien und leistete sogar tätlichen Widerstand. Die Kriminalpolizei hat sich berelts dieses Falles angenommen. Wer kennt den Ertrunkenen? POIIzei erbittet Angaben Das Polizeipräsidium Mannheim(Krimi- nälpolizei) teilt mit:„Am 9. August 1960, gegen 19.30 Uhr, wurde in Mannheim aus dem Rhein bei Stromkilometer 428, eine unbekannte männliche Leiche geländet, die bisher nicht identifiziert werden konnte. Der Unbekannte Mann war etwa 50 bis 60 Jahre Alt und 173 em groß. Er hatte die Blut- gruppe A, braunes, leicht ergrautes, ziemlich Kurzes Kopfhaar. Es wurden dichte Augen- brauen festgestellt, die gelegentlich gekürzt Wurden, Irgendwann muß der Mann wäh- rend seines Lebens(wohl als Erwachsener) Knochenbrüche am linken Oberarm und lin- ken Schlüsselbein erlitten haben. Außerdem hatte er eine Magenoperation mit künst- lichem Magenausgang durchgemacht. Der Mann ist einwandfrei durch Ertrinken um Leben gekommen. i Bei dem Toten wurden Kleiderreste eines grauen Unterhemdes, braune Socken und grauer langer Unterhose vorgefunden. Am Bund der Unterhose ist auf der Innenseite mit schwarzer Wäschetusche die Nummer „228“ Oder„223“ aufgedruckt. Bei dem Toten könnte es sich um einen Anstaltsinsassen gehandelt haben.— Wo wird eine solche Person vermißt? Sachdienliche Hinweise er- bittet die Kriminalpolizei Mannheim, Aus- Wertungsabteilung, Telefon 5 80 41, Appa- rat 413(bei Nacht 414).“— ZUkunfftssicher durch nebesten EnfwWicklungsstand Sobeee NEUER 53 em- id B 888, Mehrpreis für Abtomatik-UHF-Teii DM 110, 59 cm- Bild DM 938, bk Sßlff DES VERTRAU ENS Rondfonk- v. Fernsehgeräte, Stereo- Musiktruhen, Transistorkoffer-, Tonbond- v. Dikfiergerdte Nr. 2 Gu Film teil n erstm fällt stellu- ren F conti, sione“ dreht. Stilric mes 8 Es schen Maße sion g ist er Form einzię Sie se beitsp Kino Kinde von schrie zu 2 Lebe sozial vor d Spieg prei Sti Matra GU 42 * 1 2 zei ch- tte. t in Se- All⸗ hen Des m- sie atte och ge- em gen iger er- die gar Hat Nr. 242/ Dienstag, 18. Oktober 1960 MANNREIMER LOKALNACHRICHTEN(2) MANNHEIMER MORGEN. Seite 8 — Die große Illusion und der kleine Alltag Zu dem Film dokument Bellissima“ im„City“ Gute neun Jahre ist dieser italienische Film alt, der nun erst, sehr zu seinem Vor- teil nur mit deutschen Untertiteln versehen, erstmalig in Deutschland läuft. Sein Alter fällt aber dank der Spontaneität der Dar- stellung und seiner poetischen und visiona- ren Kraft nicht ins Gewicht. Luchino Vis- conti, bereits 1943 mit seinem Film„Ossis- sione“ ein Babnbrecher des Neorealismus, drehte„Bellissima“ zu einer Zeit, als diese Stilrichtung auf dem Höhepunkt ihres Ruh- mes stand. Es geht um die Geschichte einer römi- schen Alltagsfamilie, deren kleinbürgerliche Maße durch die Lockung einer großen Illu- sion gesprengt zu werden drohen. Im Grunde ist er nur eine Variante der in mannigfachen Formen von Eltern gelegten Sehnsucht: Die einzige Tochter soll es einmal besser haben Sie soll dem monotonen Bannkreis von Ar- peitsplatz und Mietskaserne, Fußballplatz, Kino und Wochenbett entrinnen. Sie soll ein Kinderstar beim Film werden, nachdem ein von einer Gesellschaft in Cinecittä ausge- schriebener Wettbewerb die Möglichkeit da- zu zu bieten scheint. In atemberaubender Lebensnähe gibt der Film eine Analyse des sozialen und psychologischen Hintergrundes, vor dem eine Mutter besessen um den ver- meintlichen Aufstieg ihrer Tochter zu Ruhm und Glück kämpft, nicht ohne dabei auch auf die Vorteile für die Restfamilie zu spe- kulieren, die ein Filmvertrag mit sich brin- gen könnte. Sie muß zum Schluß doch die grausame Wahrheit erkennen, daß sie fast ihr Kind einer seelenlosen IIlusions-Manu- faktur ausgeliefert hätte, die Menschen nur herzlos benutzt, um sie bald darauf wieder fallen zu lassen. Anna Magnani lebt und gestaltet diese Rolle der Mutter: Brüllend und schmei- chelnd, gestikulierend, zärtlich, lachend und in Tränen zerfliebend— aber immer mit der Inbrunst und Leidenschaft einer in ihrer Art einmaligen Schauspielerin. Ihr gegen- über verblassen die anderen Darsteller etwas, obwohl auch sie, von Walter Chiari bis hin zu den kleinsten, noch scharf und eigenwillig konturierten Nebenrollen, aus- gereifte Leistungen bieten. Frank Nebelung Versteigerung. Das Städtische Leihamt versteigert am 19. Oktober, 9.30 Uhr, im Saal des„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, verfallene Pfänder. An diesem Tag sind die Geschäftsräume im Amts- gebäude, C 7, 1-4, von 8.30 bis 12 Uhr und Von 13 bis 16.30 Uhr, geöffnet. Auf der Autobahn: Massenkarambolage à m Kilometer 568 Der starke Montagverkehr und die feuchte Witterung führten gestern zu einer Reihe von Unfällen auf der Autobahn, die die Landespolizei zu regem Einsatz zwangen. Besonders großen Umfang hatte eine Mas- senkarambolage bei Kilometer 568,9— so- zusagen vor der Haustür der Landespolizei —, die eine etwa fünf Viertelstunden dauernde Verkehrsstauung verursachte. Ver- mutlich durch Unaufmerksamkeit waren ge- gen 14 Uhr fünf Personenwagen ineinander- gefahren. Sieben Personen wurden hierbei leicht verletzt. Der Sachschaden, der bei die- sem Massenunfall insgesamt entstand, wird auf 7600 Mark geschätzt. Etwas später, gegen 14.30 Uhr, kam es kast an derselben Stelle, bei Kilometer 568, zu einem weiteren schweren Unfall. Aus bis- her ungeklärter Ursache fuhr ein Personen- Wagen auf einen vor ihm haltenden Pkw auf. Es wurden fünf Insassen der beiden Fahr- zeuge schwer verletzt; sie mußten in sta- tionäre Behandlung gegeben werden. Der Sachschaden dürfte die Summe von 4000 DM noch übersteigen. Li Terminkalender Club„Graf Folke Bernadotte“: 18. Oktober Deutsche Sprachkurse, Spanischer Sprachzirkel. Deutsch- Amerikanisches Institut: 18. Okto- ber, 17.30 bis 20 Uhr, Schallplattenausleihe und Beratung. Jugendzentrum: 18. Oktober, K 2, 10, 20 Uhr, „Können Sie mit Männern umgehen“, Ge- sprächsabend. Geschlechtsreife— Geschlechtserziehung, Ausspracheabend für Eltern und Erzieher am 18. Oktober um 20 Uhr im Filmsaal der Feu- denheim- Schule; Veranstalter: Stadtjugendamt. Abendakademie- Veranstaltungen am 18. Ok- tober: Wohnberatung, Friedrichsplatz 3, 20 Uhr, Bauen und Wohnen— Von Sinn und Unsinn der Gebrauchsgegenstände Dr. H. Fuchs); E 2, 1, 20 Uhr, Die politische und wirtschaft- liche Situation in der DDR(Dr. E. Richter); Neuostheim, Filmsaal der Hebelschule, 20 Uhr, „Bilderreise durch den Nordwesten Spaniens“, Lichtbildervortrag(Dr. H. Himmel). Sozialausschuß christlich-demokratischer Ar- beitnehmer: 18. Oktober, 18 Uhr. Kolpinghaus, R 7, 11(Nebenzimmer). Versammlung. Heilsarmee: 18. Oktober. 19.30 Uhr, C 1, 15, Mitgliederstunde. DGRR: 18. Oktober, 20 Uhr. E 2, 1, Vortrag von A. Portuné, Fortschritte bei statischen Raketenbrennversuchen“. Blaues Kreuz: 18. Oktober, 20 Uhr, Augar- tenstraße 42, Blaukreuzstunde. Winter-Sport-Modenschau verbunden mit Winter-Sport-Farbfilmen am 18. Oktober um 20.15 Uhr im Musensaal: Veranstalter: Kauf- haus Vetter. Deutscher Naturkundeverein: 18. Oktober, E 2, 1, Geologische Arbeitsgemeinschaft— Re- ferat von Dr. L. Spuhler über„Muschelkalk“, Wir gratulieren! Friedrich Behrens. Mann- heim, Kirchenstraße 10, wird 65 Jahre alt. Anna Weinzierl, Mannheim-Rheinau, Däni- scher Tisch 1, vollendet das 86. Lebensjahr. Wohin gehen wir? 18. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Hänsel und Gretel“(für die Theatergemeinde Nr. 4241 bis 5300), kreier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.00 Uhr: „Der fröhliche Weinberg“(Miete S. Halbgr. I, Dienstag, 8 kreier Verkauf); Kellertheater. K 2, 22, 20.15 Uhr:„Geschlossene Gesellschaft“. Schauspiel von J. P. Sartre. Filme: Planken Großes Haus: Eine Frau kürs ganze Leben“; Kleines Haus:„Ingeborg“; Palast:„Keine Träne für den Mörder“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Das Raubtier rechnet ab“; Alhambra:„So nicht meine Herren“; Univer- sum:„Stefanie in Rio“; Royal:„Jovanka und die anderen“; Kurbel:„Rebell ohne Gnade“; Capitol:„Versunkene Welt“: Alster:„Der Himmel ist schon ausverkauft“: Schauburg: „Denen man nicht vergibt“; Scala:„Das Appartement“; Abendstudio im City: Bel⸗ lissima“. Sonstiges: Circus Hagenbeck, alter Meß- platz, 15 und 20 Uhr Vorstellungen. Verkäufe RI LLEN OPTIK —— aun fr me Huben O 4, 5 on den Plonken Teleton 237 78 B Spezialabteilung: Unsſehtbare Augenglaser * * Lieferant aller Krankenkassen 4 Levis-Jeans, Mützen, Ofenrohre US-Waren gong stet. Gürtel. Rothermel, Waldhof, Alte Frank- Herkules-Textil, Mhm., H 7, 37 turter Straße 26. Telefon 5 94 22 vorber. Hochgl. Fians 25 FERNSEH SCHRANK 53er Bild, 2. Progr. voll poliert, auf Rollen, abschließbar. 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Oktober 1960/ Nr. 242 „Kurpfalz- Gymnasium“ bezog neue Räume Einweihungsfeier des ehemaligen Instituts Schwarz in M 6, 17 „Privates Kurpfalz gymnasium“ wird künftig g das Institut Schwarz heißen, gab Direktor Dr. Hecemann am Samstag im „Universum“ bei der gut besuchten Ein- weihungsfeier des neuen Schulgebäudes M 6, 17 bekannt. Architekt E. Spickert gab dem Neubau Gestalt und Gesicht. Nun hat das Privatgymnasium wieder alle Klassen in eigenen Räumen Der Neubau hat zwar großs Sorgen mit sich Wohlgelungene Werk wird sich auf die ganze Schularbeit und ihr Charakteristi- kum, die Aufgabenüberwachung am Nach- mittag, vorteilhaft auswirken. Die Gewöh- nung durch die nachmittäglichen Arbeits- stunden ist eine wertvolle Hilfe gegen die in der Zeit und den Umständen liegenden zerstreuenden Einflüsse auf die Jugend. Oberregierungsschulrat Oehmann begrüßte im 1 8 des Oberschulamtes Karlsruhe das unter großen Anstrengungen und Opfern gedliehene Werk. das für Unterricht und Er- ziehung die günstigsten Voraussetzungen schafft. Bürgermeister Krause richtete die Glückwünsche des Gemeinderats, des Ober- bürgermeisters und der Stadtverwaltung aus, überreichte einen Betrag für die Aus- stattung und eine schöne alte Karte von gebracht, aber das Bei einem Vortragsabend der Junghand- werkerschaft Mannheim sprach der Beauf- tragte des Landesamtes für Verfassungs- schutz in Stuttgart, Dr. Harald Spehr, über die Aufgaben seiner Dienststelle. Soll Ver- fassungsschutz erfolgreich sein, sei die Mit- arbeit der gesamten Bevölkerung notwendig. Das gelte in erster Linie für Bürger der Bun- desrepublik die der Staatssicherheitsdienst der Sowjetzone bei Besuchen drüben für Spionagearbeiten anzuwerben versuche. Eine sofortige Meldung beim Verfassungsschutz- amt sei in diesem Falle eine wichtige Hilfe für die Spionageabwehr. In kurzen Zügen zeichnete Dr. Spehr die Entwicklung der politischen Polizei in Europa und Deutschland. Erstmals sei sie in Frank- reich von dem Innenminister Napoleons, Fouchè, aufgebaut worden und habe ihren negativen Höhepunkt mit der Gestapo Hit- lers erreicht. Mit der Gründung der Bundes- republik habe auch die deutsche Staats- führung wieder eine politische Polizei auf- bauen müssen, um der ständigen Bedrohung durch den Kommunismus begegnen zu kön- nen. Da die Gesetzgeber eine mögliche Macht- ballung innerhalb des neugegründeten Ver- kassungsschutzes hätten vermeiden wollen, sei diese politische Polizei mit keiner Exe- kutivgewalt ausgestattet worden, Verhaftun- gen, Haussuchungen usw. könnten nur von der Kommunal- und Landespolizei aus- geführt werden. Der Verfassungsschutz sei ein reines Informationsamt und den zustän- digen Innenministerien unterstellt, erklärte der Redner. Dr. Spehr ging auch ausführlich auf die verschiedenen radikalen Gruppen in Deutsch- land ein und erklärte, daß die größte Gefahr von den Linksextremisten ausgehe. Die rechtsradikalen Gruppen seien dagegen schwach und ungefährlich. Dr. Spehr schätzt die Zahl der im Untergrund arbeitenden Kommunisten in der Bundesrepublik auf 3000. Die Bekämpfung dieser für Ulbricht arbeitenden Leute sei sehr schwer und könne nur mit Hilfe sowietzonaler Informations- quellen erfolgreich durchgeführt werden. Wichtig sei auch die Arbeit mit den V-Leuten, die als reines Geschäft abgewickelt werde. Verbindungsleute, die Informationen aus Ueberzeugung und kostenlos an den Ver- fassungsschutz weiterleiten, gebe es kaum. Die Hauptaufgabe der Beamten des Ver- fassungsschutzes bestehe in der Beobachtung verdächtiger Menschen. Die Beobachteten seien in den meisten Fällen ausgebildete Spione, die sich durch verschiedene Taktiken der Ueberwachung zu entziehen suchten, was die Beamten häufig vor Raum zu lösende Probleme stelle. Die Zusammenarbeit zwischen Verfas- sungsschutz und Polizei sei in der Bundes- republik sehr gut, sagte Dr. Spehr. Verhaf- tungen würden aber erst nach langer Be- obachtung der verdächtigen Personen ver- anlaßt, um auch noch die Hintermänner und Auftraggeber zu erwischen. Auskünfte dürfe der Verfassungsschutz nur dem zuständigen Das 75jährige Jubiläum des„Arion“ Mannheim(Isenmannscher Männerchor) war ein Glanzpunkt nicht nur in der Chronik des Jubilars, sondern auch des gesamten Maun- heimer Gesanges. Würdig und eindringlich war es mit dem gut besuchten Festkonzert am Samstagabend im Musensaal ein Höhe- punkt in der zielstrebigen Arbeit im Sinne des Begründers Carl Isenmann. Mit der An- wesenheit von Bürgermeister Walter Krause, zahlreicher Stadträte und führender Persön- lichkeiten des Präsidiums des Badischen Sängerbundes wurde die Wertschätzung des chorischen Schaffens des Arion anerkannt. Hartmut Braun, der erst 24jährige Diri- gent, zeigte nicht nur Geschmack in der fest- lichen Vortragsfolge, sondern trat erneut den Beweis an, daß er über Feinempfinden ver- fügt und das ihm von Ehrendirigent und Musikdirektor Viktor Dinand hinterlassene Erbe zu hüten weiß. Eine schöne Sänger freundschaft offenbarte sich auch in der Mit- Wirkung des Frauenchors 08, des MGV Einig- keit-Lyra und des MGV Volkschor Bürstadt sowie einiger stimmlich hervorragender Sänger der Mannheimer Liedertafel. Der eingangs gesungene Gemeinschaftschor mit Direktor Hans Forth an der Orgel und einer Anzahl Mitglieder des Pfalzorchesters sowie die im Schlußgchor„Heimat“(Walter Rein) gezeigte klare Linie wurden zu einem auf- rüttelnden Erlebnis. Mit Franz Schubert, Willi Sendts anspruchsvoller„Media vita“ und der von Viktor Dinand gesetzten Mannheim und der Kurpfalz, Anschauungs- material für das Kurpfalzgymnasium. Oberstudiendirektor Dr. W. Kölmel über- brachte die guten Wünsche der Höheren Schulen Mannheims: Das Kurpfalzgymna- sium, eine Anstalt mit eigenem Gesicht und eigener Prägung, hat am Brennpunkt gewis- ser Schwierigkeiten die das Berechtigungs- wesen zeitigt, eine wichtige soziale Funktion. Die Höheren Schulen Mannheims wollen auch weiterhin mit ihm in einer guten Ver- bundenheit im Dienste an der Jugend leben. Für den Verband der Privatschulen und der Mannheimer Privatlehranstalten sprach Dr. Kraus, für die evangelische Ge- Samfkirchengemeinde Pfarrer Guggolz. Der stattliche Schülerchor des Kur- pfalzgymnasiums sang frisch und bestimmt eine Hymne von Gluck, ein Prolog stellte die Jugend, die Schule und den Umbau mit- ten in das Herz der Stadt und vor die Er- kordernisse der Gegenwart; das Schüler- orchester sorgte mit Tänzen von Beethoven für einen munteren Ausklang der Feier. Anschließend überzeugten sich Eltern und Gäste in M 6. 17 von dem distinguierten Bauwerk am Rande der Lauer-Gärten. f. W. K. „Verfassungsschutz ist eine Notwendigkeit“ Dr. H. Spehr sprach vor der Mannheimer Junghandwerkerschaft Innenministerium erteilen. Die Beamten wür- den zum größten Teil aus dem Kriminal- dienst übernommen. Keiner dürfe engere Verwandte in der Sowjetzone haben. Es sei für den Staatssicherheitsdienst der„DDR“ fast unmöglich, eigene Agenten in der Ver- fassungsschutz einzuschleusen. Nicht nur mit dem im Ausland arbeitenden Bundes- nachrichtendienst und dem militärischen Ab- schirmdienst(MAD), sondern auch mit den staatstragenden Parteien der Bundesrepublik sei die Zusammenarbeit gut. Abschließend forderte Dr. Spehr eine intensivere Aufklärung der Bevölkerung über die Arbeit des Verfassungsschutzes, die auch mit politischer Aufklärung gekoppelt sein müsse. Ho Der Kurfürst einigung der Stenografen teilnahmen. Am nächsten Sonntag ist große Diesmal mehr als 300 Teilnehmerinnen: — lichte mit strenger Miene herab auf die fleißigen Stadtwettschrei- derinnen, die am Wochenende an der zweiten Konkurrenz der Ver- und Maschinensckreiber der Mannheimer Abendakademie Siegerehrung(uogl. nebenstehenden Bericht). ild: Bohnert& Neusch Wettschreiben:„Wer mehr leistet, kann mehr fordern“ Geübte Finger hämmerten auf Schreibmaschinen im Carl-Reiß-Museum/ Siegerehrung am nächsten Sonntag „Leider muß ich heute mit der Bitte um Verlängerung des am 28. dieses Monats fälligen Wechsels an die herantreten Ein nüchterner Geschäftsbrief mit span- nungsvollem Inhalt— nicht etwa im Büro eines Unternehmers diktiert, sondern in der alltagsfernen Atmosphäre des Florian-Waldeck- Saales im Reißmuseum. Es sind gleich etliche Dutzend sorgfältig gespitzte Schreibstifte, die mit behender Be- flissenheit über Stenogrammblöcke huschen. An kleinen Tischen sitzen junge Da- men hinter Schreibmaschinen, durch den Saal hallt klar und akzentuiert die Stimme des Diktierenden:„Wie Sie wissen, ist ein hoher Prozentsatz meiner Kund- schaft als Bauarbeiter beschäftigt.“ In einer Ecke flüstert ein junger, baum- langer Rundfunkreporter in sein Mikrofon:„Das zweite Mannheimer Sigabmett⸗ schreiben in Kurzschrift und auf der Schreibmaschine hat begonnen. So also sah es am Samstagnachmittag im Florian-Waldeck-Saal aus, der sich für die „II. Stadtmeisterschaft 1960 der Vereinigung der Stenografen und Maschinenschreiber der Mannheimer Abendakademie“ stundenweise von seiner üblichen Bestuhlung trennen und dafür einer halben Hundertschaft zierlicher Schreibtische Platz machen mußte. Der erste Vorsitzende der Stenografen vereinigung, Richard Thaumüller, und Wettschreibleiter Herbert Sattel, assistiert von zahlreichen Lehrern und Helfern, sorgten für einen rei- bungslosen Ablauf der Stadtmeisterschaft, die am Sonntag in der Handelsschule in R2 fortgesetzt wurde. Während an dem ersten Stadtwettschreiben im vergangenen Jahr 112 Maschinenschreiber und 117 Stenografen teilnahmen, hatten sich für die zweite Ver- anstaltung am Wochenende rund 350 silben- und fingergewandte Damen angemeldet. 93 davon aus Mannheim, 28 aus Ludwigshafen. Die übrigen bewarben sich aus 24 Gemein- den und Städten Badens, Hessens und der Pfalz— von Speyer und Worms bis Groß- rohrheim, von Weinheim bis Schwetzingen und Wiesloch. „Ich habe mich zur Teilnahme entschlos- sen“, so sagt uns die 23 Jahre alte Irene L., „weil ich meinen Beruf liebe und weiter- kommen möchte.“ Sie ist in der Außen- handelsabteilung eines bekannten Mannhei- „Feierlichen Stille“ demonstrierte der Arion- Chor sorgsam gepflegtes Kulturgut, um schließlich bei der klangreinen Wiedergabe von„Am Traumsee“ und„Heute scheid' ich“ seinem Meister und Komponisten Carl Isen- mann die größte Ehre zu erweisen. Stürmi- scher Beifall lohnte die gekonnte Inter- pretierung der genannten Tonsetzer, die durch die orchestrale Wiedergabe verschie- dener Werke von Grieg und Volkmann durch das Orchester wertvoll bereichert wurde. Ein bei den eleganten Weisen des Orchesters „Astoria“ sich anschließender Festball ließ den ersten Tag würdig und stimmungsvoll ausklingen. Zahlreiche Freunde hatten sich am Sonn- tagmorgen aus nah und fern zum eindrucks- vollen Festakt eingefunden. Präsident Heiner Ott konnte dabei wieder Bürgermeister Wal- ter Krause, den Präsidenten des BSB Franz Hespeler sowie den gesamten Kreisvorstand besonders herzlich willkommen heißen. Tief- empfunden trug Bassist Willi Elsishans, begleitet von Hartmut Braun, die Arie„In diesen heil'gen Hallen“ aus der Zauberflöte vor. In seiner von Herzen kommenden Fest- ansprache gedachte Präsident Hespeler dankbar des Schöpfers der Arion-Gemein- schaft. Mit einem Appell, das Volkslied wei- terhin zu pflegen, übermittelte er dem Ge- burtstar kind die besten Wünsche des Sängerbundes. Bürgermeister Krause gra- tulierte namens der Stadt und hinterließ als Geburtstagsgabe den Kurpfalzteller. mer Umternefmens als Sekretärin tätig. „Wer mehr leistet, kann mehr fordern“, ist eine Devise, die in abgewandelter Form noch häufiger zu hören ist.„Je mehr man kann, um so interessanter wird die Arbeit.“ Auch diese Auskunft kehrt oft wieder. Eine an- dere Antwort:„Wenn man über seinen Ar- beitsplatz nicht hinaussieht, hat man keine Kontrolle mehr über die eigenen Leistun- gen.“ Die Teilnahme an der Stadtmeister- schaft ist also nicht in jedem Falle zweck- gebunden, nicht nur auf das Ziel ausgerich- tet, mehr zu verdienen, eine bessere Stelle zu erhalten. Sie ist Prüfstand eigener Lei- stungsfähigkeit, Ansporn und Meßwert be- ruflichen Selbstbewußtseins. Die jüngste der beteiligten Damen ist 16 Jahre alt, doch auch der Jahrgang 1910 ist vertreten. Eine Weite Spanne. 5 Vor wenigen Tagen fragte bei der Mann- heimer Stenografenvereinigung eine be- kannte Frankfurter Tageszeitung an, ob sie keinen Pressestenografen anzubieten habe. Gegen fürstliche Bezahlung.„Viele Firmen wenden sich bei der Suche nach Stenografen oder guten Schreibmaschinenkräften an uns“, sagte Richard Thaumüller,„doch die mei- sten haben schon eine sichere Stelle“ Mit- ursächlich für den guten Ruf der„Vereini- gung der Stenografen und Maschinenschrei- ber der Mannheimer Abendakademie“ ist 75 jahre Dienst an dem Kulturgut Volkslied Der„Arion“ Mannheim— Isenmannscher Männerchor— jubilierte mit Festkonzert und Feierstunde Im folgenden großen Ehrungsakt konnte Kreisvorsitzender Franz namens des BSB die goldene Ehrennadel an Präsident Heiner Ott, Fritz Gramlich, Fritz Stoffel und Bruno Haas für große Verdienste überreichen. Für 50 Jahre konnte er die DSB-Ehrennadel an Bruno Haas und Karl Herold aushändigen. Auch brachte er die Jubiläumsurkunde für den Arion mit. Bruno Haas gelobte Treue namens der Geehrten. Mit H. Oberheiden, Edinger, Hermann Geiger, Fritz Schober, Karl Funk und Karl Herbold ehrte Ott ver- einsseitig vielverdiente Männer, während Ott selbst durch Bruno Haas mit einer Wanduhr für seine langjährigen Verdienste überrascht wurde. Als nahestehender Freund übermittelte Prof. Dr. Ott die auf- richtigen Glückwünsche der Mannheimer Liedertafel. Präsident Georg Schäfer Mann- heimer Liederhalle) verband mit seinem Freundschaftsgelöbnis die Uebergabe eines kostbaren Tellers und verlieh Heiner Ott die goldene Liederhallen-Ehrennadel. Auch Bertel Schick(Frauenchor 08) fehlte nicht im Reigen der vielen Gratulanten, den schließ- lich die Jung-Arioner mit einem Foto-Album mit den Geschehnissen der letzten vierzig Jahre und entsprechenden Glossen be- schlossen. Mit dem Isenmannschen Chor:„Heute scheid' ich“ und dem Deutschen Sänger- spruch klang die nette Feier nach Vorträgen des Frauenchores 08 würdig aus. 1 Deutschen Stenografenbundes die erstmals in der Bundesrepublik prakti- zierte Methode der kombinierten Leistungs- prüfung. Maschinenschreiben und Kurz- schrift werden in Mannheim nicht getrennt voneinander geprüft und gewertet, sondern das Sammelresultat ist entscheidend. Beide Disziplinen müssen beherrscht werden, beide Leistungen ergeben nach einem kom- Plizierten Punktsystem das Prädikat. Der Bewertung liegen die Bestimmungen des zugrunde.“ Die kombinierte Leistungsprüfung setzt eine Abschreibprobe von zehn Minuten mit Briefgestaltung innerhalb von 20 Minuten und eine Stenogrammaufnahme von wahl Weise 120 bis 260 Silben in der Minute vor- aus.. Nun bleibt abzuwarten, wer den Lor- beer im Stadtwettschreiben 1960 davonge- tragen hat. Die Siegerehrung der schnellsten Stenografen und Maschinenschreiber findet am kommenden Sonntag, 10 Uhr, II.. Reiß- museum statt. K. Heute, 23 Uhr: Heilige Messe im Zirkus-Zelt P. Heinz Peter Schönig S. A. C. zelebriert heute, 23 Uhr, im viermast-Chapiteau des Circus Friederike Hagenbeck auf dem Alten Meßplatz die heilige Messe. Zu dem nächt- lichen Gottesdienst, an dem die Hagenbeck- Artisten teilnehmen, sind alle Mannheimer herzlich eingeladen. Pater Schönig betreut seit einiger Zeit zirzensische Unterneumen, Der Zirkus-Pater erfreut sich auch bei nicht-katholischen Künstlern eines hohen Ansehens und großer Wertschätzung. Im Anschluß an den Gottesdienst wird der Pa- ter den päpstlichen Segen übermitteln. D. Pr. * Der Circus Friederike Hagenbeck hat seln Mannheimer Gastspiel um weitere fünf Tage verlängert. Ursprünglich hatte die . erklärt, nach der letzten Nichts geht öber BRREN- MARKE SRE. MARE rum Kaffee Vorstellung am 20. Oktober würden die Zelte abgebrochen. Angesichts des großen Besucherandrangs hat die Direktion ihre Gastspieltermine für fünf Großstädte ge- andert. Hagenbeck bleibt bis eifischließlich 25. Oktober in Mannheim. Prominenten-Empfang zur Uraufführung Heute wird in den„Alhambra“-Licht⸗ spielen Michael Burks„Sooo nicht, meine Herren“ uraufgeführt. Die Darsteller Hans Joachim Kulenkampft, Marianne Holt und Ellen Schwiers sowie Regisseur Burks wer den sich aus diesem Anlaß dem Mannbei⸗ mer Publikum nach den beiden letzten Vor- stellungen persönlich vorstellen. 2 5 oa ngo sg ee Nga o 0 22 c o se 1„„. n 7— 90 0 242 A 41 Kkti- 188 1rz- nt lern eide den, om- Der des de.“ eine mit uten ahl- vor- Lor- age; sten ndet eiß- Kö. riert des ten cht⸗ eck · imer reut nen. bei ohen Im Pa- teln. . Pr. hat künk die Zten die oben ihre 8 Glich icht; neine Hans und wer- nhei- Vor- 05 Nr. 242/ Dienstag, 18. Oktober 1960 FEUILLETON MANNHEIMER MORGEN Seite 7 In Leipzigs neuer Oper Nach fünfzehnjähriger Behelfszeit Wurde ein festliches Haus eingeweiht Vor einigen Tagen ist in Leipzig das neu er- baute Opernhaus eröffnet worden. Wir berich- teten darüber schon in einer kurzen Notiz. Nun erreichte uns von einem Korrespondenten ein eigener Aufsatz über dieses neue Theater, den wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen, auch wenn er etwas verspätet ein- getroffen ist. Wir halten es für wichtig und notwendig, immer wieder auch über das kul- turelle Leben jenseits der Elbe zu berichten und den Kontakt, soweit das überhaupt mög- lich ist, aufrecht zu erhalten. Berlin hat seine Linden-Oper. Leipzig hielt fünfzehn Jahre tapfer in seiner„Drei- linden“-Oper aus, einem ehemaligen Variete, das seit dem Sommer 1945 sich der neu kon- stitujierenden Musikbühne als Asyl anbot. Wer den Leipziger Hauptbahnhof verläßt, dem erscheint das vor einigen Tagen eingeweihte Opernhaus„von hinten“ als machtvoll impo- nierender Bau. Die Vorderseite, von der Universität her betrachtet,— alte Lecker- mäuler würden sagen: vom weiland welt- berühmten Cafe Felsche aus gesehen— er- gibt ein viel zu gedrungenes Bild. Seine Schönheiten offenbart das Theater erst im Inneren, ganz anders als bei der vergessenen trügerischen Fassade der Semper-Oper in Dresden. Aber in Leipzig! Hier ist man vom Zu- schauerraum Parkett und ein Rang mit 1682 Plätzen) ebenso gefangen wie von den vor- nehm gehaltenen Wandelgängen, Treppen und dem Foyer. Mit Bewunderung studiert man die technischen und bühnenmäßigen Verhältnisse, die mit Hilfe eines Farbpsycho- logen gestalteten Künstlergarderoben, die akustischen Gegebenheiten im Theater selbst wie im Orchesterprobenraum. 3030 Meter beträgt die Grundfläche der Hauptbühne. Da gibt es vier Versenkungspodien, Drehbühne, Zz Wei Seiten- und eine Hinterbühne; gleichfalls im Hause sind die schalldicht abgeschlossenen Uebungsräume für Ballett und Chor. Auf drei Gröben und Höhen einstellbar ist der Orchesterraum. Leipzig war gewiß nie„Opernstadt“ im Ausmaß von München oder Dresden. Doch bis weit in das kommende Jahr hinein liegen schon rund 100 000 Karten vorbestellungen vor. Die Operndirektion hat auf lange Zeit keine Besuchersorgen. Die Kapazität aller Leipziger Theater liegt bei 5000 Plätzen, von denen etwa 2900 Sitze auf die Musikinter- essenten entfallen. Man gibt auch in der bis- herigen Dreilinden-Oper weiter Spielopern, Operetten und Ballette— eine Parallele zum Münchner Theater am Gärtnerplatz. Sparsam dosiert sollen im neuen Opernhaus jährlich ein Schauspiel(demnächst„Egmont“) und eine Operette einstudiert werden. Ein kleiner Streifzug durch die Stadt, zur Ruine des alten Gewandhauses, dessen Motto in einer Giebelinschrift wenigstens noch in den ersten Buchstaben zu erkennen ist:„Res severa— verum gaudium“, Das Gewand- hausorchester, von Franz Konwitschny, dem reiselustigen Chef, auf vorerst 164 Künstler verstärkt, führt seine Konzerte im Kongreß- sadal durch, spielt in der Oper. Und in der Thomaskirche. Hier sind die Bach-Speziali- sten mit den Thomanern nach der sonnabend- lichen Motette bei der Bach-Kantate vereint. „Menschen der Motette“— so müßte man formulieren. Von verschiedenen geistigen und sozialen Standorten kommen sie zu- sammen, viel Jugend, Schüler, Studenten, auch das„Mittelalter“ und„Altertum“, Chri- sten und Nichtchristen, Deutsche und Aus- länder— David Oistrach, der Solist eines Sonderkonzertes anläßlich der Operneröff- nung, besuchte„selbstverständlich“ die Mo- tette. Doch zurück zur neuen Oper, vorbei am Alten Rathaus mit seinen Laubengängen, Vorbei an Auerbachs Keller, durch die Grim- maische Straße oder— immer trockenen Fußes— durch die altberühmten Passagen. Im Opernhaus regiert der tatkräftige, an Ein- fällen nur so sprudelnde und diese auch konsequent verwirklichende Operndirektor Joachim Herz, einst Schüler von Heinz Arnold (der hier Gastregie führen wird), jahrelang Mitarbeiter von Walter Felsenstein(daher die Neigung zu Interpretationen im Stile des Musiktheaters), als Regisseur in Köln, Dres- den und Hamburg bewährt und gereift. Herz ist kein Freund von Urlaubsgesuchen, son- dern auf Ensemblebildung bedacht. Eine Sisyphos-Arbeit heute, wo der Reisekoffer oft wichtiger ist als der Probenzettel! Man will selbstverständlich internationale Sänger verpflichten, jedoch nicht nur als„lose Zug- vögel“. Eröffnung mit Richard Wagners„Meister- singern“. Mit Hauptimpulsen von der eigen- willig geführten Szene(Herz) und den dazu kongruent entworfenen Bühnenbildern Gu- dolf Heinrich). Man erlebte einen„dritten Weg“ der Wagner-Regie: Abkehr von alter Konvention, Gegensatz zur Abstraktion und Stilisierung von Wielands Konzeptionen in Bayreuth. Konkretheit statt Leere. Speziell bei den„Meistersingern“: Tendenz zur Re- naissance- Komödie, mit Liebe und Lust am schönen Detail. Als typische Renaissance- Figur erscheint Herz das sehr agil aufge- faßte Evchen, der ihr geistiger Lehrmeister — Sachs— offenbar etwas zu früh das De- camerone zu lesen gegeben hat. Eine Hans- Sachs-Bühne inmitten der Nürnberger Häu- ser ist der Schauplatz der Schlußapotheose. Verzicht auf die Weite einer„Festwiese“ als letzte Konsequenz einer auf Vitalität bedach- ten Grundeinstellung. Nur der mittlere Auf- zug befremdete. Er spielte an den Ufern der Pegnitz. Zwei Brücken erinnerten eher an den Canale Grande. War man plötzlich im Giulietta-Akt aus„Hoffmanns Erzählungen“? Das neue Haus för Oder gar in einer„Show“, als Evchen und Stolzing bei der Fluchtszene sich in einem Kahn unter der Brücke, wie bei einer Fa- schings veranstaltung, liebten? Hier, nur hier ging die Rechnung nicht auf. Bester Solist: der Prager Ladislav Mraz als Sachs, nobel in der Stimme, menschlich in der Haltung. Seine Größe wurde sonst noch nicht erreicht. Festtage für Leipzig. Das Ballett bringt Tschaikowskys„Dornröschen“ als Premiere, die Oper noch Verdis„Falstaff“ und Händels die Leipziger Oper Fünfzehn Jahre lang kat die Leipziger Oper in einem ehemaligen Varieté gespielt; nun nat sie ein neues Heim erhalten. das mit Richard Wagners„Meistersingern“ eröffnet wurde. Unser Bild zeigt die neue Oper, über deren Ausstattung wir auf dieser Seite berichten. Foto: Helga Wallmüller „Radamisto“. Berlin gastiert mit dem„Ar- men Konrad“ von Jean Kurt Forest. Dresden gibt mit Prokofieffs„Drei Orangen“ seine Visitenkarte ab. Brünn beschließt die Fest- woche mit Janakeks„Totenhaus“ und Smeta- nas„Verkaufter Braut“. Dann beginnt der Alltag der Saison. Man hofft und verspricht, es würden viele Festtage sein. Die räum- lichen Voraussetzungen sind gegeben. Die künstlerischen Möglichkeiten will man nutzen.. Robert Schomonn als Pröfstein peter Richter dirigierte ein Sonderkonzert des Städtischen Orchesters in der Heidelberger Stadthalle Mit einem Sonderkonzert in der Stadt- halle ehrte das Städtische Orchester Heidel- berg das Andenken Robert Schumanns, der vor 150 Jahren, am 8. Juni 1810, geboren wurde. Gleichzeitig stellte sich in diesem zweiten Sinfoniekonzert der Saison der zweite Bewerber um den Posten des Hei- delberger Generalmusikdirektors vor: der junge Dirigent Peter Richter,. Jahrgang 1930, der nach Studien in Detmold und Hamburg als Assistent des musikalischen Leiters an die Städtische Bühne Hagen ging, ab 1957 dann als Kapellmeister in Wuppertal wirkte und daneben das„Siegerland- Orchester“, ein Nachwuchs-Ensemble, aufbaute. Recht selbstbewußt trat der„Kandidat“ in Heidelberg aufs Podium, scheute sich auch nicht, schon vor dem Beginn des Konzerts eine kleine Kraftprobe mit dem Publikum zu bestehen: er winkte das zum Einsatz be- reite Orchester ab und wartete mit mokan- ter Geduld auf völlige Stille im Parkett. Die Zuhörer nahmen die„erzieherische Maß- nahme“ nicht übel, wie später der anhal- tende Schlußbeifall bewies. Galt er zu einem großen Teil sicher dem beliebten Werk eines beliebten Komponisten, Schumanns vierter Sinfonie d-Moll Opus 120 nämlich, so be- zeugte er doch auch, daß die Darbietung des Werkes imponiert hatte. Ein Aktivposten für den Dirigenten, dem sich weitere hinzuge- sellten: seine recht klare, bewegliche, zu- Weilen plastisch vorzeichnende Gestik, der offenbar gut hergestellte Kontakt zum auf- merksam und bereitwillig mitgehenden Or- chester und das beachtliche Eigengewicht der Interpretation. So ergab sich eine durchaus positive Bilanz für den Bewerber, besonders eben nach der d-Moll- Sinfonie. Deren vier Sätze waren in der vom Komponisten vorgegebe- nen großen Einheit nachgeformt, in gutem Sinne schwungvoll durchmusiziert, in jeder Phase fesselnd gestaltet, feinsinnig in Detail und von gesunder Musikalität im weit- schwingenden Atem der melodischen Bögen. Als Beispiel für den wirkungssicheren In- stinkt des Dirigenten sei nur die klug an- gelegte, spannungsvolle Vorbereitung auf das temperamentvolle Losbrechen des Fina- les erwähnt. Im Pathos des Blechs„wag- nerte“ es bisweilen ein wenig, ohne jedoch das Gleichgewicht ernstlich zu stören— es War wie eine kleine Erinnerung daran, daß 1841, im gleichen Jahr wie die d-Moll-Sin- konie, Wagners„Fliegender Holländer“ ent- standen ist. Am Beginn des Abends stand Schumanns Ouvertüre zu seiner trotz mehrfachen Ver- suchs nicht zum Bühnenleben zu weckenden Oper„Genoveva“. Die Wiedergabe des poe- sievollen, in mannigfaltigen Stimmungen sich wandelnden Werks war ebenfalls in Einzelzügen fein ausgearbeitet, blieb im Ge- samteindruck allerdings blasser. Obwohl der junge Dirigent sich gerade hier nach Kräf- ten„pultvirtuos“ gebärdete: um das in grim- migem Krampf bebende Haupt flog die Künstlertolle, und die affektierte Grazie mancher Handbewegung wirkte in ihrer Uebertreibung leicht komisch. Im Laufe des Abends traten jedoch derlei optische Effekte mehr und mehr zurück. Schon im Zusam- menwirken mit dem Solisten des Cellokon- zerts a-Moll gab Peter Richter sich sach- licher, war zurückhaltend- aufmerksam um möglichst nahtlose Verbindung zwischen Orchester- und Solopart bemüht. Der Solist War Enrico Mainardi, der schlicht, verhalten, fast etwas trocken und spröd musizierte, weitab von jedem billigen Effekt nur dem Werk dienend, souverän in den virtuosen Passagen des dritten Satzes. Ihm galt die erste starke Beifallswoge des Abends, die später im herzlichen Schlußapplaus für den Dirigenten ihre Parallele fand. hesch Weibliche Kunst Eine Ausstellung bei Lore Dauer Uebergänge ins Weichere, ins Geschmack volle, Gebundenheit an die Tradition sind Eigenschaften, die man dem weiblichen Kunstschaffen nachrühmt. Man vermißt sie auch nicht bei der Ausstellung der Gemälde von Frida Schubert-Steingräber(Lever- kusen) und den Plastiken von Lenore Ger- ber-Sporleder Düsseldorf), die Lore Dauer in ihrer Mannheimer Galerie zeigt. Frida Schubert- Steingräber(1901 im Rheinland geboren) studierte an verschiede- nen Akademien. Nach ihrem eigenen Ge- ständnis haben ihr hier die Lehrer den Sinn für die Farben, auf dem die Kunst des Malens und besonders die Versuche der Malerin beruhen, gründlich verdorben. Erst bei zahlreichen Studienreisen nach Spanien und Italien erwachte ihr Sinn für die reinen Farben und das übergangslose Licht in den südlichen Ländern. Die meisten Bilder, die in der Ausstellung bei Lore Dauer zu sehen sind, wurden auch in den letzten drei Jah- EXPORT bas in MANN HEI N mMeistgetrunkene Bief ren im Süden gemalt und stellen haupt- sächlich Hafenmotive dar. Von den Mosaik- bildern in Ravenna war die Künstlerin offensichtlich so beeindruckt, daß sie einige ihrer Gemälde als bloße Muster für Mo- saiken schuf. Aus dieser Perspektive sind ihre Arbeiten zu deuten: die Formen sind hartkantig, die naturalistische Darstellung in manchmal hell blühenden Farben, die den vertikalen Akzenten untergeordnet ist, beschränkt sich auf das Wesentliche und wirkt fast abstrakt. Die völlig ungegenständ- lichen Kompositionen wie„Gewitter“ und „Weltenkörper“ sind schwache Produkte eines dilettantischen Spiels mit den Farben. Die Bildhauerin Lenore Gerber-Sporleder wor mit ihren Werken schon auf zahlreichen Ausstellungen vertreten. Man hat zwar von ihrer„behutsam gerafften Art“, von ihrer „wirklichkeitsnahen Kunst“, von ihren„ver- haltenen, zu schwerer Rundung tendieren- den Stücken in Bronze und Speckstein“ ge- sprochen. Aber der Kunstliebhaber begegnet hier keiner wirklichen Plastik, keiner ein- heitlich kraftvollen Darstellung der mensch- lichen Formen. Die Werke Lenore Gerber- Sporleders fallen der unerbittlichen Feindin der Bildhauerei, der Sentimentalität, zum Opfer. Die Ausstellung dauert bis 5. No- vember.) chd Dem Freiburger Komponisten Professor Franz Philipp ist am Sonntag bei einem Fest- akt der von der Stadt Freiburg in diesem Jahr gestiftete, mit 5000 Mark dotierte„Reinhold- Schneider-Preis“ überreicht worden. Der Fest- akt war zugleich Auftakt einer Franz-Philipp- Festwoche, die aus Anlaß des 70. Geburtstages des Komponisten, der am 24. August war, bis zum 23. Oktober in Freiburg stattfindet. 8—— 2 Seite 8 MANNHEIMER MORGEN AUS DbEN BUN DESLINDERN Dienstag, 18. Oktober 1960/ Nr. 242 Ir 2 hinterziehung und angeblichen Schmuggels schuldigten, daß sie von Dr. Taucher zu Ha End in Hildesheim Sprengstoff-Attentat auf Exportkaufmann angezeigt worden, worauf er vermutlich Weihnachten mit kleineren Geschenken wie 5 5 F g 5 Aegypten verlassen habe. Seine Frau soll Spirituosen oder Geschenkkörbe bedacht 5 ist n i Fall 1 Ein zweiter Fall Puchert?/ Kraftwagen explodierte beim Anlassen mehrere Wochen lang von ägyptischen Be- worden seien, deren Wert jedoch im einzel- 80 1 Jugendfürsorge für die hörden zurückgehalten worden sein. nen den Betrag von 25 bis 30 DM nicht Hälfte der Betroffenen Abgeschlossen wor München. Ein Sprengstoff-Attentat wurde am Sonntagabend in München- Die einzigen Spuren, die die Polizei ver- überschritten habe, so daß sie an den Tat- Di ihren Will B Schwabing auf den 49 Jahre alten Exportkaufmann Dr. Wilhelm Beisner verübt. folgen kann und aus 9 sich Schlüsse bestand einer Bestechung nicht gedacht 2 755 7 e 987 3 n WI Als der Exportkaufmann seinen amerikanischen Personenkraftwagen anlassen wollte, ziehen lassen, sind die Art der verwende- hätten. 535 5 8 8. nete sikali. explodierte nach Angaben der Polizei eine Sprengladung. Die Explosion war s0 e rsönlichkei f 1 i VVV Planc stark, daß das Vorderteil des Wagens in Stück l d. ten Bombe un ie Persönlichkeit des Allgemein wurde bei den Aussagen gewesene 18 Jahre alte Friedburg Walter scheiben der umliegenden Häuser bis in den vierten Stock hinauf nns nenter? Atttentatopfers am Montag ist der schwer- deutlich, daß die Begünstigungen, die Dr. Hat das Aufgebot bestellt am Samsstag gab 4 5 wende er 3 N 3 5 3 1 zersprangen. beschädigte amerikanische Straßenkreuzer Taucher durch seine Zuwendungen an- die aus der Sowjetzone geflüchtete und in kauel tt er nec micht eee er bee ee 55 An 3 iekert. Nach Auskunft Beisners zerlegt und untersucht worden. Es strebte, sich nur auf eine beschleunigtere der Bundesrepublik durch den Uebereifer verlie Ausland und hatte in München gel 5 1 8 5 ebt seit Jahren ständig im hat die Sprengstoffachleute der Polizei Bearbeitung der Wiedergutmachungsanträge sich irrender Behörden schlecht behandelte öfknur a ne en enen überrascht, daß die Sprengladung unter dem erstreckten. Der Prozeß wird voraussicht- Braut ihrem 23 Jahre alten Bräutigam, eben- vom Es gibt noch keine Anhaltspunkte dafür, dent des Bayerischen Landeskriminalamtes, Motorblock angebracht war, wodurch sich lich mehrere Tage dauern. falls ein Flüchtling, das Ja-Wort fürs Leben. Dr. od das Sprengstoff-Attentat gegen den 49 jᷣäh- Schneider. Die Ermittlungen des Landeskri- ihre Wirkung naturgemäß mehr gegen den 5 rigen Export-Kaufmann Dr. Wilhelm Beisner minalamtes werden in kriminalistischer und Wagen als gegen den Fahrer richtete. Bei u in München im Zusammenhang mit dem technischer Hinsicht„nach allen Richtungen dem Attentat gegen den Waffenhändler Pu- 2000 Handel von„heißer Ware“— wie etwa Waf- betrieben. Bisher konnte noch keine Bestäti- chert in Frankfurt war die Sprengladung in Wi fen— erfolgt ist. gung dafür gefunden werden, daß eine Ver- unter dem Fahrersitz angebracht gewesen. hat n. Das erklärte am Montag der Präsi- bindung mit ähnlichen Attentaten in der Die Art, wie die Zündung die Explosion aus- Ausze Bundesrepublik besteht, in denen frühere löste, gleicht. wie man hört, dem 8 Sprengstoff-Anschläge auf das Konto der Puchert-Attentat. 8 In 1 i 8 8 3 a s Sch eudern geraten 3 Tote kranzösischen Geheimorganisation„Rote Der schwerverletzte Dr. Beisner ist inzwi- g Dieburg. Drei Tote und einen Schwerver- Hand“ gingen. Diese Vermutung wird seitens schen operiert worden und befindet sich nach e letzten forderte ein Verkehrsunfall in der der Münchener Ermittlungsbehörden zu- Angaben des Landeskriminalamtes„anschei- Dis Nacht zum Sonntag auf der Landstraße nächst als„kühne Spekulation“ abgetan, nend nicht mehr in Lebensgefahr“. an A Lengsfeld Tcheinheim(Landkreis Dieburg). wenngleich man die Möglichkeit nicht aus- Laue, Ein mit vier jungen Männern besetzter Per- schließt, daß eine„internationale politische Bestechungsprozeß Wern sonenwagen aus Rheinheim geriet auf der Organisation“ ihre Hand mit im Spiel hatte. gegen Angestellte des Landesentschädigungs- herr 8 von der Kirmes ins. Immerhin hat man umgehend Generalbun- amtes N. er Wagen prallte gegen einen Straßenbaum, desanwalt Güde verständigt, der sich inten- Mü 0 5 überschlug sich und wurde an einem weite- siv mit der„Roten Hand“ beschäftigt. 5 1 5 1 dt ren Baum völlig zertrümmert. 8 e e Wisse J Der 5 soll nach Informa- hat am Montag ein Prozeß gegen 20 An- her vo 3 8 ionen aus Kairo ehemaliger SS-Führer sein, gestellte des Landesentschädigungsamtes 1 Fuchs gerettet Zwei Menschen tot der sich seit mehreren Jahren in der ägypti- München wegen passiver Bestechung be- 2118 Siegen. Um einem Fuchs das Leben zu schen Hauptstadt aufhielt. Er soll dort einen gonnen. Mitangeklagt wegen aktiver Be- retten, hat ein Omnibusfahrer in Lützel deutschen Konzern vertreten haben. Gerüchte stechung ist der 43 Jahre alte Jurist Dr. Des (Kreis Siegen) einen furchtbaren Verkehrs- brachten Beisner mit dem SS-Führer Eich- Maximilian Taucher, der als Fachmann in 1 unkall verursacht, bei dem zwei Menschen mann in Verbindung, zumal er wenige Tage Wiedergutmachungsfragen laut Anklage an getötet und drei lebensgefährlich, verletzt vor dem Bekanntwerden des Verschwindens die 20 Angestellten Weihnachtsgeschenke Fe wurden. Meister Reinecke spazierte arglos von Eichmann aus Argentinien nicht mehr in verteilt hat, um sie bei der Bearbeitung sei- über die Bundesstraße 62, als ein Bus der Kairo zu finden war. Später hieß es, der Ex- ner Wiedergutmachungsanträge zu seinen 1 n e portkaufmann sei von einem ägyptischen Ge- Gunsten zu beeinflussen.. riß das Steuer herum und br 881 cschäftstei 8 rege f b 5 Bei der Verhandlung erklärten die Be- fährt auf die linke Fahrbahnseite, wo ihm JJ 8 stuhl ein mit sechs Bauarbeiter besetzter Kleinbus 45 Bestil entgegenkam. Bei dem Zusammenprall der 0 War k deiden Busse kamen wel zunge Pauarbelter„Gelder wurden nicht verschleudert Ne ums Leben. Drei mußten schwerverletzt ins 8 8 8 5 5. 8 Strah Krankenhaus gebracht werden und schwe- Universität Freiburg weist Vorwürfe des Rechnungshofes zurück neber ben noch in Lebensgefahr. Der Letzte kam. 8 j 1 3 155 und 1 1 Freiburg. Die Vorwürfe des Rechnungs- nach fiskalischen Gesichtspunkten fällen; für 10 8 3 3 Annen e hofes von Baden- Württemberg über unge- die Universität Freiburg ständen der Mensch— 9 . 18 85 13 Wasen War sosstark. rechtfertigte Auszahlung von Studenten- und seine Begabung im Vordergrund. Es gebe 12155 Aal der Aufbau 5 Kleinbusses vam 5 körderungsmittel an der deutschen Universi- manche Fälle, die vielleicht streng fiskalisch 185 t Ferisden und mehrere 1 weit von der taten hat der Freiburger Rektor, Professor betrachtet nicht unter die Förderung nach 18 tene Weererckeu ert wurde. Der Pr. Hans Thieme, am Samstag in Freiburg dem„Honnefer Modell“ fallen, aber aus 1 3 2 0 aba aen wurde gur för die Universität Freiburg zurückgewiesen. menschlichen Erwägungen doch zugunsten 15 5 * Die Universität habe eine Untersuchung der der Studenten N 8 5 119 85 11 1 vom Rechnungshof kritisierten Fälle einge- Darüber hinaus habe der Rechnungshof bei 5 Lkw stürzte in Nord-Ostsee-Kanal leitet; wenn diese Untersuchung auch noch seiner Kritik vielfach Richtlinien zugrunde- Crail; Rendsburg. Ein schweres Unglück ereig- nicht abgeschlossen sei, so stehe doch jetzt gelegt, die erst später erlassen wurden, so nete sich am Montagmorgen beim Fährver- schon fest, daß die Beanstandungen weit- daß sie für die früheren Fälle gar nicht an- 3 kehr über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rü- gehend unbegründet seien. gewendet werden konnten. Auf keinen Fall; 8 1117 0 sterbergen in der Nähe von Rendsburg. Ein 90 seien„Gelder verschleudert“ worden. Die V. Deutsche Kunst und Kntiquitätenmesse von f mit zwei Arbeitern besetzter Lastwagen, der Thieme wies darauf hin, daß bei der Eine stärkere Bürokratisierung der Stu- wurde am 14. Oktober 1960 im Haus der Kunst in München eröffnet. Die große Herbst- die 8 Kies geladen hatte, durchbrach in der Mitte Studentenförderung Ermessensentscheidun- dentenförderung hielte er für verhängnis- schau von Werken der Kunst aus allen Gebieten, Meisterwerken des Kunsthandwe, les. die A des Kanals die Schranke der Fähre und gen gefällt werden müssen. Man könne die voll, erklärte Professor Thieme; das bis- Spezialitäten und Galanteriewaren, zieht Kunstkenner aus aller Welt an. Unser AP-Bild mann 0 kippte ins Wasser. Die Arbeiter kamen ums Entscheidungen aber nicht ausschließlich, wie herige Verfahren habe sich bewährt und zeigt die Skulptur„Heiliger Martin“ eines burgundischen Künstlers um etud 14601480, Mont BD 8 Leben. es der Rechnungshof offensichtlich getan habe, sollte beibehalten werden Bl. deren Wert sich auf 25 000 Mark beziffert. 5 0 ö 223 g ö über 5 9 11 80 in ferne Geldrerkekhr jetzt 2 den 3 0 f 0 1 fun geben Vertrauen und 5 9 19 I Ur 8 0 i 2 Früher gab es keine Hetze, kein 05 ö 1 5 5 denfa b. 2000,—, rasche 0 8. Beleihung b„ oder 85 Zusam- rst Information: Ruf 5 20 90 2 menbrüche. Heute aber müssen eee eee Ihres Autos„ 2 5 wir auf unsere Gesundheit achten. 8 1 5 8 5— Gesundes Wer Gal i beruhi 8e d Ge Hinteri des Kfz. er Galama nimmt, beruhigt g 2* E KBK Srletes erhalten Se selert Ser- lier d 5 d sorg tas ir Bärge! is 9 geld süsgershit Deter Herz un Nerven und sorgt Ende 9 4000 5 6 Schlaf für gesunden Schlaf. italien es vorlage der ersteegen li. Chiru Verdienstbesch. Keine Wechsel! 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Zu der Physikertagung haben sich etwa 2000 in- und ausländische Wissenschaftler in Wiesbaden eingefunden. Professor Landau hat nach den Worten Professor Walchers die Auszeichnung bereits angenommen. Seine ursprüngliche Absicht, die Medaille selbst in Wiesbaden entgegenzunehmen und dort auch einen Vortrag zu halten, habe Professor Landau jedoch nicht verwirklichen können. Die Max-Planck-Medaille ist bisher u. a an Albert Einstein, Niels Bohr, Max von Laue, Otto Hahn, Lise Meitner, Enrico Fermi, Werner Heisenberg und Carl Friedrich Frei- herr von Weizsäcker vergeben worden. Nobelpreisträger Professor Heisenberg würdigte die Verdienste des sowjetischen Wissenschaftlers. Charakteristisch für diesen hervorragenden Theoretiker sei das Auf- greifen alter Probleme der Physik mit neuen Mitteln. Der Verband Deutscher Physikalischer Ge- Fernsehturm auf dem Königsstuhl seiner Bestimmung übergeben Heidelberg. Der neue Fernsehturm des süddeutschen Rundfunks auf dem Königs- stuhl bei Heidelberg ist am Montag seiner Bestimmung übergeben worden. Der Turm War bereits seit August dieses Jahres probe- welse in Betrieb. Er arbeitet mit einer Strahlungsleistung von 50 KW und zählt neben den Fernsehsendern Stuttgart, alen und Waldenburg zu den vier großen und leistungsstarken Fernsehsendern des Süd- deutschen Rundfunks. Der neue Turm, der gleichzeitig als Aussichts- und Wasserturm dient, ist rund 70 Meter hoch. Von ihm ver- spricht man sich einen besseren Empfang in den nördlichen Teilen Badens. Vor allem im Neckartal, sowie nördlich der Linie Hei- delberg— Heilbronn— Schwäbisch Hall Crailsheim. Stahlschieber-Prozeß beginnt Berlin. Stahl- und Eisenwaren im Wert von fast 40 Millionen Mark(West) illegal in die Sowjetzone exportiert zu haben, Wirft die Anklage dem 40jährigen Berliner Kauf- mann Hans-Joachim Meister vor, dem seit Montag vor der Sechsten Großen Strafkam- mer des Westberliner Landgerichts der Pro- zel gemacht wird. Er soll von 1956 bis 1959 über 31 000 Tonnen dieser Waren ohne oder mit erschlichenen Ausfuhrgenehmigungen in die Zone geschickt haben. Meister wird ferner beschuldigt, er habe seine beiden jetzt mitangeklagten früheren Prokuristen, den 30jährigen Helmut Beeg und den 48 jäh rigen Heinz Fleischauer zur Täuschung der Genehmigungsbehörden zu über 700 Urku denfälschungen angestiftet. l Gynäkologenkongreß beendet München. Der 33. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie ging am Sams- tag in München nach viertägiger Dauer zu Ende. Die letzten Referenten, deutsche, itallenische, Schweizer und österreichische Chirurgen, die über Operationen an Schwan- geren und an Neugeborenen berichteten, forderten die Zusammenarbeit der ärztlichen Spezialisten. Unter schwerem Verdacht verhaftet Waldshut MMochrhein). Der ehemalige SS- Führer Richard Rokita, der seit Jahren in Hamburg unter falschem Namen lebte, ist jetzt auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Waldshut festgenommen worden. Er befindet sich gegenwärtig in Waldshut in Unter- suchungshaft. Rokita, der während des zwei- ten Weltkrieges zu einem SS- Kommando in Galizien gehörte, steht unter dem Verdacht, an der Ermordung von Juden beteiligt ge- wesen zu sein. sellschaften setzt die Tradition der 1845 ge- gründeten Deutschen Physikalischen Gesell- schaft fort. Die Gesellschaft war 1945 aufge- löst worden. Professor Walcher appellierte bei der Er- öfknungsveranstaltung an die Oeffentlichkeit, die Mittel für Wissenschaft und Forschung auf keinen Fall einzuschränken. Sie müßten vielmehr in dem Maße erhöht werden, wie es die internationale Entwicklung erfordere. Die Physiker in der Bundesrepublik seien erfreut und dankbar, daß Bund und Länder insgesamt zwei Milliarden Mark für Hoch- schulneubauten ausgeben wollten. Man dürfe jedoch nicht vergessen, daß den neuen und bestehenden Instituten für die Forschungs- Bruderschaft Salem will weitermachen . trotz der Inhaftierung ihres Leiters und einer halben Million Schulden Stuttgart. Der private Stuttgarter Wohl- fkahrtsverein„Bruderschaft Salem“, der auch in Westberlin und München Unterkunfts- heime und„SsOS-Hilfsstellen“ für Gestrau- chelte und Mittellose unterhält, will trotz der seit 6. Oktober andauernden Inhaftie- rung seines Leiters seine Tätigkeit weiter- führen. Wie auf einer Pressekonferenz bei dem Rechtsvertreter des wegen Betrugs ver- hafteten Leiters der„Bruderschaft“, am Montag bekanntgegeben wurde, sollen alle Anstrengungen unternommen werden, um die kaufmännische Geschäftsführung der Organisation zu reorganisieren und die wirtschaftliche Situation zu klären. Das im Frühjahr mit erheblichem Aufwand gekaufte Schloß Solms in Baden-Baden, aus dem der verhaftete Leiter ein„Haus der Nationen“ und eine Stätte der deutsch-jüdischen Be- gegnung machen wollte, soll wieder abge- stoßen werden. Rechtsmäßige Eigentümerin des Schlosses ist noch die Verkäuferin, die von der Bruderschaft zwei fällige Raten auf den Kaufpreis von 300 000 Mark vergeblich erwartet hat. Auf das Schloß waren 78 000 Mark in bar gegen die Eintragung einer Hypothek im Wert von 130 000 Mark an- gezahlt worden. Die Bruderschaft will da- gegen versuchen, das von ihr gepachtete Schloß Dambach im Kreis Dinkelsbühl, in dem sie ein Kinderheim einrichten wollte, und ihr„Theater der Altstadt“ in Stuttgart zu behalten. a Eine Entscheidung über die weitere Haftbeschwerde Gottfried Müllers und auch über eine gleichzeitig eingelegte Haft- beschwerde der Staatsanwaltschaft wird beim Oberlandesgericht Stuttgart in Kürze erwartet. Die Staatsanwaltschaft hat in ihrer Beschwerde die Anklagevorwürfe er- weitert. Müller wird nunmehr auch des Be- trugs gegenüber der Eigentümerin des Schlosses Solms und verschiedener Lieferan- ten beschuldigt. Er soll weiter die der Bru- derschaft zur Verfügung stehenden Gelder nicht satzungsgemäß verwendet haben. Der Rechtsvertreter und Mitglieder der „Bruderschaft“ bestätigen, daß sich die Schulden der Organisation auf rund eine halbe Million Mark belaufen. aufgaben selbst ähnlich große Geldmittel zur Verfügung stehen müßten. Nach den Angaben Professor Walchers hat sich der Verband angesichts der unge- heuren Ausweitung der physikalischen Er- kenntnisse die Aufgabe gestellt, den über- wiegend auf Spezialgebieten arbeitenden Physikern den Gesamtüberblick so gut wie möglich zu erhalten. Im Interesse einer besseren Verbandsarbeit müsse hier auch die öfkentliche Hand bei der Geldbeschaffung ein- springen. Das gleiche gelte auch für die Modernisierung und Vervollständigung der physikalischen Schulsammlungen und Insti- tutsausstattungen. Der hessische Kultusminister Professor Ernst Schütte wies auf die neue Verein- barung der Kultusminister der Länder hin, die Zahl der Bildungsfächer in der Oberstufe der Gymnasien im Interesse einer Vertiefung der Lehre einzuschränken. Die Physik erhalte dabei eine Sonderchance. Unter dem Aspekt, den Spezialisten den Gesamtüberblick zu erhalten, stehen auch die großen zusammenfassenden Vorträge der Physikertagung. Vier Hauptvorträge in- und ausländischer Kapazitäten sind allein der Kernphysik, vier der Festkörperphysik ge- widmet. Zwei Vorträge beschäftigen sich mit den Ergebnissen des Geophysikalischen Jahres. Insgesamt während der einwöchigen Tagung sind über 150 Referate vorgesehen. Dem Verband deutscher Physikalischer Gesellschaften gehören rund 200 Gesellschaf- ten und Institute sowie 3 302 Wissenschaftler, darunter sechs Nobelpreisträger, an. Im Zeichem des roten Hummer Künstler des Kochtopfs gründeten in Frankfurt einen Ortsverein Frankfurt/ Main.„Mit dem Kochlöffel in der Hand wollen wir unseren Frauen zei- gen, wer Herr im Hause ist. Die Män- ner, die solches sagen, sind Männer, für die der Bratenduft aus einer Kasserolle der betörendste aller Wohlgerüche ist, betören- der als der Duft der Rosen von Schiras. Es sind Männer, deren Reich nach Feier- abend die Küche ist. Es sind beileibe keine Pantoffelhelden, die im Auftrag ihrer Ehe- liebsten schnell einmal ein paar harte Eier kochen. Es sind Künstler des FKochtopfs und Genießer der Gaumenfreuden. Ueber eine Million Gäste in Südbaden Trotz des Regensommers erlitten Schwarzwald und Bodensee keine Einbußen Freiburg. Trotz der verregneten Ferien- monate in diesem Sommer hat der Frem- denverkehr im Schwarzwald und am Boden- see keine Einbußen erlitten, wie der Badi- sche Fremdenverkehrsverband in seinem soeben erschienenen Jahresbericht fest- stellte, Wenn auch die Zuwachsraten von zwei bis drei, bei den Ausländern von sie- ben bis acht Prozent nicht mehr so groß waren wie in den letzten Jahren, so hält doch der Zustrom in die Erholungsgebiete Südbadens offensichtlich weiterhin an. Insgesamt wurden vom Januar bis ein- schließlich Juli 1960 über eine Million aste in Südbaden gezählt. In der sleichen Zeit wurden 6,2 Millionen Uebernachtungen registriert. Besonders stark ist der Frem- denverkehr im Schwarzwald in der Frün- saison angestiegen. Da das Bettenangebot in dieser Zeit aber noch lange nicht er- schöpft ist, bieten sich nach Ansicht des Fremdenverkehrsverbandes hier noch gute Entwicklungs möglichkeiten. 5 Auch die Wintersaison war trotz denk- bar schlechter Schneeverhältnisse über- raschend gut. Die Zahl der Gäste ging zwar zurück, aber die durchschnittliche Aufent- haltsdauer von 6,6 Tagen lag beträchtlich über der der Sommersaison. 5 Zu den bemerkenswertesten Entwicklun- gen der letzten Zeit im südbadischen Frem- denverkehr gehören die erheblichen Ver- juste der Reiseunternehmen. Der Fremden- verkehrsverband führt das auf den ver- stärkten Reiseverkehr ins Ausland, auf die wachsende Motorisjerung und auf die wie- der mehr bevorzugte Einzelreise zurück. Diese Tendenz dürfte auch in den nächsten Jahren anhalten, Kritische Aeußerungen kamen von den Feriengästen im Schwarz- wald und am Bodensee vor allem über den „Rummel“ durch Sonderzugreisende, Be- triebsausflüge und junge Camping-Reisende. Bedenken wurden auch wegen steigender Preise erhoben. Die Nachfrage nach Ferien- Wohnungen wird auch im Schwarzwald immer größer. Beim Camping, das allge- mein im letzten Sommer unter dem schlech- ten Wetter besonders litt, zeigte sich eine deutliche Tendenz zum„Komfort-Camping“ mit Großzelten und Wohnwagen. Bei den ausländischen Gästen spielen vor allem die Franzosen noch immer die größte Rolle, Sie stellen nahezu ein Viertel aller ausländi- schen Feriengäste. bl. Unter dem Zeichen des roten Hummers haben sich diese Künstler der Küche im „Club kochender Männer“ zusammenge- schlossen. Die Clubregeln sind hart wie der Markknochen eines feisten Ochsen und vielfältig wie die Ingredienzen einer Bouill- baisse aus Marseille. Der Verein steht kochenden Männern aller Hautfarben, Na- tionalitäten und Klassen offen— nur nicht Berufsköchen. Frauen dürfen als Gäste zu bestimmten Veranstaltungen mitgebracht werden— sofern es die Satzung zuläßt. Sie dürfen kosten— und, wenn sie unbedingt tätig werden wollen, allenfalls Geschirr- spülen. Die Kochtöpfe des Vereins sind für sie tabu. Eine Konzession an das schwache Geschlecht macht jedoch auch die Clubsat- zung: Anwärter auf die Mitgliedschaft müssen eine schriftliche Erklärung ihrer Ehefrau oder ihrer Geliebten vorlegen, daß von weiblicher Seite keine Einwände gegen das männliche Kochen bestehen. Am Wochenende wurde nun im Forst- haus Gravenbruch die ‚Chuchine Frankfurt am Main“, eine Art Frankfurter Ortsgruppe des Clubs kochender Männer gegründet. Gewichtige Männer mit hohen und höch- sten weißen Kochmützen und gold- und Silbergefaßten Hummerorden an farbigen Halsbändern vollzogen die Gründung, wäh- rend beflissene Kellner ein opulentes Mahl zelebrierten— das allerdings von Berufs- köchen zubereitet worden war; die Ama- teure waren mit der Gründung beschäftigt, Erdrutsch begrub Bronnener Mühle Drei Todesopfer/ Fünfjähriges Kind lebend geborgen Tuttlingen. Ein schwerer Erdrutsch hat in der Frühe des Montags die alte, ab- gelegene Bronnener Mühle zwischen Fridin- gen und Beuron am Eingang zum wild romantischen/ Teil des Donautals völlig zer- stört und drei Todesopfer gefordert. Etwa 100 000 Kubikmeter karstigen Erdreichs brachen zwischen drei und vier Uhr morgens auf einer Breite von 300 Metern von einem leicht bewaldeten Steilhang und donnerten auf das fast 300 Jahre alte Mühlenanwesen herab, in dem die Familie des Mühlen- besitzers Hugo Frey schlief. Das Haus, das schon früher durch einen leichten Erdrutsch beschädigt worden war, wurde von den Erd- massen weggerissen und völlig zugedeckt. Das schreckliche Unglück— eines der schwersten dieser Art seit Jahrzehnten in Baden- Württemberg— wurde erst bei Ta- gesanbruch von dem Wirt des 500 Meter donauabwärts gelegenen Jägerhauses ent- deckt und den zuständigen Behörden gemel- det, die sofort die freiwillige Feuerwehr, das technische Hilfswerk und das Rrote Kreuz in der nahen Kreisstadt Tuttlingen sowie die Panzergrenadiere des Bundeswehrstandorts Immendingen alarmierten. Rund 150 Helfer versuchten fieberhaft, die unter den Erd- massen begrabenen Bewohner der Mühle noch lebend zu bergen. Ihre Arbeit hatte ge- gen zehn Uhr insofern Erfolg, als sie das fünf Jahre alte Kind des Mühlenbesitzers fast unverletzt unter einem umgestürzten und mit Erdmassen überdeckten Schrank hervorziehen konnten. Dagegen konnten ge- gen Mittag der 48 Jahre alte Mühlenbesitzer Hugo Frey, seine 47 Jahre alte Ehefrau Paula, geborene Bäuerle, und ihr zwölf Jahre alter Sohn Walter nur noch tot gebor- gen werden. ker, waren sofort tot. Ehepaar mit Kind wurde Opfer eines Verkehrsunfalls Böblingen. Drei Todesopfer, Vater, Mutter und Kind, hat am Wochenende ein Verkehrs- unfall gefordert, der sich auf der Bundes- straße 14 in der Nähe von Nufringen ereig- nete. Ein aus Richtung Böblingen kommender Personenwagen bog plötzlich aus noch un- bekannten Gründen nach links aus und wurde dabei von einem entgegenkommenden Last- wagen erfaßt. Der Lastwagen schob den Wagen noch etwa 18 Meter weit vor sich her, bis er zum Stehen kam. Der Fahrer des Per- sonenwagens, ein aus Böblingen stammender 35jähriger Architekt, seine 31 Jahre alte Ehe- frau und deren zweieinhalb Jahre altes Kind starben noch an der Unfallstelle. Das vier- jährige Kind des Ehepaares wurde schwer verletzt. 5 Glück im Unglück Schweres Straßenbahnunglück in Berlin Berlin. Bei einem schweren Zusammen- stoß zwischen einer Straßenbahn und einem mit hochexplosivem Nitrolack beladenen Lastzug der Bundesbahn gab es am Sams- tagfrüh um 5 Uhr an einer Straßenkreuzung in Berlin- Charlottenburg zwar hohen Sach- schaden, jedoch glücklicherweise nur vier Verletzte. Die Straßenbahn bohrte sich mit ohrenbetäubendem Krach dem Anhänger des Lastzuges in die Seite, geriet aus den Schienen und wurde herumgeschleudert. Der , 1 2 eee, 2 a 5 5 Natur ihn gibt Lastzuganhänger stürzte kurz hinter der Kreuzung um und wurde von der Zugma- schine noch etwa zwanzig Meter über das Pflaster geschleift. Die Blechkanister mit hochexplosivem Nitrolack in dem Anhänger blieben jedoch heil.. Bus gegen Pkw Köln. Bei dem Zusammenstoß zwischen einem Omnibus der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und einem Personenkraftwagen wur- den am Sonntag im Kölner Stadtteil Grem- berg eine Frau getötet und acht weitere Per- sonen verletzt. Fünf von ihnen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Der Bus hatte eine Straßenkreuzung überquert, ohne die Vorfahrt des von rechts kommenden Pkw zu beachten. Gegen Baum geprallt: 2 Tote Siershahn(Unterwesterwald). Zwei To- desopfer forderte bei Siershahn im Unter- westerwald ein schwerer Unfall auf der Autobahn Köln Frankfurt. Ein Personen- Wagen war beim Ueberholen auf den Mit- telstreifen geraten und dort gegen einen Baum geprallt. Ein 46 Jahre alter Oberstu- diendirektor, der den Wagen fuhr, und sein Mitfahrer, ein 57 Jahre alter Realschulleh N Pflege der Mundartdichtung Bockenheim a. d. Weinstraße. Beim fröh- lichen Winzerfest, das zum 20. Mal in dem idyllischen Weinort gefeiert wurde, gab es zum achtenmal den Wettstreit der Mund- artdichter. 53 Bewerber hatten 87 Gedichte eingereicht, die zehn besten(von einer Jury ausgewählten) Werke wurden in festlichem Rahmen von ihren Autoren vorgetrage Liesel Ott aus Zweibrücken erhielt de ersten Preis, die nächsten Preisträger(vo den zehn Bewerbern ging niemand leer aus Waren Friedrich Wetzler, Annweiler, un Anni Schmitt-Endres, Schwäbisch-Gmünd Viel Beifall fand eine Mitteilung von Südwestfunk-Direktor Zwermann: Zum erstenmal will der Funk einen solchen Wett⸗ bewerb starten, für den bis Ende Novem ber die Meldung eingegangen sein müs- sen. Die Preisträger werden am 15. Januar 1961 bekannt gegeben. Prämiert werden Mundartgedichte(erster Preis: 300 Mark), Mundarterzählungen(500 Mark) sowie Mundart-Hörspiele(750 Mark). gebi zu erstaunlich günstigen Preisen: bangfristige ſeilzahſung! 28705 Ausſi in MANNHEIM: nur noch heute und Deutschlands größtes Versendhaus für modische Lederkleidung bieſet ihnen in einer Verkaufs-Aussteflung Wildleder-lacken Nappa-lacken, teder-Häntel, Auto-coats Leder-Jacken,-LIumberlacks, Nennwesten Monotstoten ab 10. Y rung bei kleiner Anzahlung V erschänte“ Gran. öagtag Fahsdld) 12.16 täglich ab 9.00 Uhr durchgehend—(ig. Herr Atend, Bremen issn np Auch Ihr Lebensmotor braucht Erholung und neue Energie, damit Sie wieder frisch und tatkräftig werden. Neh- men Sie Frauengold, das eigens auf Mitt och ROLAND- VERSAND BREMEN, am Dobben 14/16 2 Für Frauen. Verschiedenes die mitten im Leben stehen Vervielfältigungen: Lingott, U 6. 12 Kegelndde Damenwelt! Neuerbaute vollautom. Kegelbahn im Zentrum von Mannheim an ſeporieft, öngert, lelder. Anzüge. osume. 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Schmutz auf dem Boden- nicht schlimm. Kurz 5. l, Auf Mobeln sind Hecke schwer zu entfernen. Lieber vorher Seiblank benutzen. Sb 28/80 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN Dienstag, 18. Oktober 1960/ Nr. 242 i Familienanzeigen erwartet im Alter arbeiter, Herr Der Verstorbene hat und i treu gedient seiner Vorges lieben Mann, Alter von 84 Jahren, Ewigkeit abzuberufen. Mannheim, Hanau SGärtnerstraße 43 Hauptfriedhof Mannheim. Nach kurzer schwerer Mhm.- Friedrichs Schlettstadter Straße 47 Friedhof Friedrichsfeld. und Schwager, Herr Langstrage 68 Trauerfeier: Mittwoch, Ehrenmitgliedes, Herrn res Vereins führte, Uns gegangen. treuen Gedenkens. von 46 25 Nach langem schwerem Leiden, ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder den 19. torium Hauptfriedhof Mannheim. n dieser Zeit sich die den sein Andenken in Ehren halten. Mhm.- Waldhof, den 18. Oktober 1960 Direktion und Betriebsrat der Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren guten treusorgenden Vater, Opa, Schwiegervater und Onkel, Herrn Gottlob Klöpfer Bäckermeister i. R. Kran Jahren unser Kheit Am 15. Oktober 1960 verstarb plötzlich und un- Mit- Walter Bleile Jahre unserem Werk Wir bedauern sein frühes Hinscheiden und wer- nach einem erfüllten und arbeitsreichen Leben, am 15. Oktober 1960, wurde Achtung setzten und Mitarbeiter erworben. Zellstofffabrik Waldhof Werk Waldhof meinen im in die Babette Klöpfer geb. Steinbrenner Emil Klöpfer Willi Wagner und Frau Else geb. Klöpfer Willi Klöpfer Walter Lehnen und Frau Rosel geb. Klöpfer Enkel: Walter, Erich und Gerhard Beerdigung: Mittwoch, den 19. Oktober 1960, 13.30 Uhr, meine herzensgute Frau und liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Else Münch geb. Schürle im Alter von 56 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. feld, den 17. Oktober 1960 El ti erer rauer; Albert Münch Ruth Ritter geb. Münch Werner Ritter und alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, den 20. Oktober 1960, 14 Uhr, im jedoch plötzlich und unerwartet, 30 ͤ K Georg Messer im Alter von nahezu 77 Jahren für Mannheim, den 16. Oktober 1960 immer von uns gegangen. Dora Messer geb. Schellig Familie Georg Messer(Kanada) Karl Messer und alle Anverwandten Oktober 5 1969, Georg Messer gebührend zur Kenntnis. 14 Uhr, Krema- Wir bringen unseren Mitgliedern den Heimgang unseres früheren langjährigen Vorsitzenden und In dem Verstorbenen, der lange Jahre in hervor- ragender Weise und zum Besten die Geschicke unse- ist einer unserer Treuesten von Sein Wirken bleibt unvergessen und Verpflichtung 5 Angeliischer-Verein„Merkur“ Feuerbestattung: Mittwoch, den 19. Oktober 1960, 14 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 16. Oktober 1960 entschlief meine liebe und treusorgende Frau, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Tochter, Tante, Frau Anna Schöfer geb. Schreiner im Alter von 52 Jahren. Mannheim, den 18. Oktober 1960 B 2, 9 b Beerdigung: Mittwoch, den 19. Oktober 1960, Schwester, En ler üs Paul Schöfer Walter Schöfer und Frau Ellen sowie alle Angehörigen 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. unsere Schwägerin und Die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Ida Lauth geb. Bartz durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden entgegengebrachte Anteil- nahme, sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Wöllner für seine trostreichen Worte. Mannheim, den 17. Oktober 1960 Max-Joseph-Straße 32 Die trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Lauth Dieter Lauth Greta Lauth geb. Hahnle Heinz Lauth Nach langem Leiden verstarb am 16. Oktober 1960 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger vater, Bruder, Schwager, Opa und Onkel, Herr Paul Wühler im Alter von 63 Jahren. Mhm.-Feudenheim, den 18. Oktober 1960 Ziethenstraße 45 Cc Margarete Wühler geb. Gember Karl Wühler und Frau Kilian Bezler u. Frau Ruth geb. Wühler Beerdigung: Mittwoch, den 19. Oktober 1960, 14 Uhr, im Friedhof Feudenheim. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 18. Oktober 1960 Ein edles Herz hat aufgehört zu schlagen. In den Abendstunden des 14. Oktober 1960 verschied unerwartet an den Folgen eines schweren Verkehrs- unfalles, im Alter von 58 Jahren, meine treusorgende Tochter, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine, Fräulein Lina Heck Mannheim, den 18. Oktober 1960 Wespinstraße 15, früher Qu 6, 10 In tlefer Trauer: Johann Heck und alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, den 18. Oktober 1960, 13.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die schönen Kranz- und Blumenspenden sowie allen denen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau 5 Elisabeth Hagen das letzte Geleit gaben, danken wir hiermit recht herzlich. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Stürmer, Herrn Dr. Leber, Frau Dr. Hartwig, Schwester Gertrud sowie den Hausbewohnern. Mannheim, den 18. Oktober 1960 Eichendorffstraße 41 Georg Hagen und Angehörige Hauptfriedhof Zeii Fackel, Luise JJC Bergner, Marta ¶UUHf! Remmler, Aloisia JJ Kieser, Karl Pestalozzistraße 12 13.00 Heck, Lina Wespinstraße 18 13.30 Friedhof Käfertal i Decker, Philipp Spiegelfabrik 233 13.00 Dörsam, Josef Wes rin? 1 Irmscher, Marie Waldstraße 39 14.00 Bretkun, Carl Unlonstraße 3 14.30 Herrwerth, Katharina Mannheimer Straße 31. 15.00 Friedhof Feudenheim Elbe, Johanna Ilvesheimer Straße 44. 13.00 Friedhof Rheinau Schuh, Valentin. Durlacher Straße 124 13.00 Friedhof Wallstadt Schorr, Elisabeth, Wa., Buchener Straße 45. 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofsverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Fdmillen-Anæeigen Wir danken allen für die überaus herzliche Anteilnahme, die Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang un- seres lieben Entschlafenen, Herrn Albert Stollbert Verw.-Obersekretär i. R. Besonderen Dank dem Pflegeheim„Haus Carola“ in Boßweiler, dem Vorstand und der Direktion sowie den KFKollegen der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim und dem H. H. Kaplan Krieg von der Oberen Pfarrei. Mannheim, den 17. Oktober 1960 G 2, 3•4 Im Namen der Hinterbliebenen: Robert Stollbert Im Y N On vielen gelesen I HunsERANE· Fechinsimut ſur zenden Dr. Llehmann-Sreum ——— Statt Karten Nach langer Krankheit verstarb am Sonntag, dem 16. Oktober 1960 mein Bruder, lieber 35 Bäckermeister Mann, unser guter Vater, Großvater und Mannheim, den 17. Oktober 1960 Amerikanerstraße 13a Anna Friedel Dr. Bruno Friedel und Familie Beerdigung: Donnerstag, den 20. Oktober 1960, 11.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Magdalena Berner geb. Knörzer zuteil wurden, sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Kurat Vierneisel für seine tröstenden Worte und all denen, die das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 18. Oktober 1960 Holzbauerstraße 7. Die Angehörigen 7 bw /////(ß((e. e.. „nFFFFcCcC((Co0o o ßo0ß0bGTbTGGTGTGTGTGTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTT Wohin am Sonntag Das sind bei fast allen Autofahrern regelmäßig wieder. kehrende Fragen. Man scheut verstopfte Straßen und Uberlabfene Ziele, möchte abet dennoch zum Erholen ond zur Entspannung aus der Stadt hinqus. Wohin am verlängerten Wochenende RUDOLF KLEIN: 100 km um Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg Reizvolle und beschquliche entdeckungsfantten ber blond. Gebunden in dreifaotbigem Umschlag, 214 Seiten fert, Fahrten- und Ortsverzeichnis, 15 Ubetsichtskorten mit ber 100 teils gonzseitigen Zeichnungen. Format 165K mm, Preis DOM 5,80, gibt allen Autofahtfetn in dem soeben erschienenen Boch frisch und lebendig Wertvolle Hinweise Erhältlich in allen Buchhandlungen und beim VERLAG DR. HAAS K G. MANNHEIM. R 1, 4-6 J 1 Stunde Fernsehen für 1.- Df. 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Unerkannt aber saß jener Mann im Publikum, dem Rudi Altig einen Großteil seines Kön- nens und seiner Erfolge verdanft, sein ehe- maliger Betreuer Karl Ziegler. Ihm ſeönnte es heute gleich sein, ob die Altigs ihren Ruf rui- nieren, nachdem sie sich so schnöde von inm trennten. Zieglers Herz aber schlägt noch im- mer für die beiden. Vielleicht überlegt man es sich doch und macht wieder gemeinsame Sache. Für die Al- tigs wäre es bestimmt besser. * In einer Hinsicht enttäuschte das deutsche Handball-Endspiel in Oberhausen: es war keine Werbung für den Feldhandballsport. Und gerade das hatte man von zwei so typi- schen Feld mannschaften wie TSV Ansbach und Tus Lintfort erwarten können. Hier liegt ein Ansatzpunkt für Ueberlegungen, ob es nicht möglich ist, durch Regeländerungen jene Teams zu einem schönen Spiel zu zwingen, bei denen taktische Lehren nichts fruchten, Einęs aber sollte man nickt tun: immer wieder den Austragungsmodus der deutschen Meisterschaft zu dishutieren, wie es Enttäuschte nach Ham- borns knapper Niederlage in Göppingen, Göp- pingens hauchdunnem Scheitern gegen Lint- fort und Lintfords Titelverlust in letzter Mi- nute gegen Ansbach taten. Ob nun im K.o. System das entscheidende Tor oder(etwa in einer Runde mit Hin- und Rückspielen) Hunkt fehlt, bleibt doch wohl gleich. Ein bißchen Glück gehört überall dazu, und das war diesmal bei Ansbach! * Der eindeutige Brief, mit dem das DSB- Prũsidium auf seiner Berliner Sitzung die jüngsten Seiltänzertricks der Zonenfunktionäre um ihre Spalterwappen abwies, haben die Dinge uieder ins rechte Licht gerücht. Der „Schwarze Peter“, den die Zone auf den Tisch des DSB zu schmugeln gedachte, indem sie Willi Daume und seinen Mitarbeitern die Schuld an der nacholympischen Misere des ge- samtdeutschen Sportverkehrs ausckangen woll- te, ist wie ein Bumerang wieder in Ostberlin gelandet, wo er wohl sein ständiges Asyl ha- ben sollte. Denn die ein Schwierigkeiten kommen auch nach Rom wieder aus der Zone. Und Manfred Ewald, Staatssekretär a. D. und amtierender DTSB- Präsident an Stelle des zur(politischen) Schulung abhkommandierten Rudi Reichert, kann seine Beteuerungen jetzt nur noch durch eine Maßnahme glaubhaft machen: Verzicht auf das„Spalterwappen“ bei Starts mitteldeutscker Athleten in der Bundesrepubhik. Dann könnte man sogar— den„Schwarzen Peter“ ein- sargen. * „Ich bin von den Veröfßfentlichungen über ein angebliches Verfahren gegen Lauer, Kauf- mann und Hary völlig überrascht und weiß nichts davon“, erklärte Dr. Mam Dunz, der Prä- sicent des Deutschen Leichtathletikverbandes. 24 Stunden vorher hatte Rechtswart Amtsge- richtsrat Kurt Schulz aus Bad Kreuznach ein- deutig gesagt:„Das Verfahren läuft. Dr. Danz wird mir die entsprechenden Unterlagen zu- senden.“ Weiß Dr. Danz nun wirklich nicht Bescheid, Was in seinem eigenen Verband vorgeht? Oder sind es lediglich taktische Manöver, wenn der DLy-Chef sich zunächst(noch) im Hintergrund hält? Drei Minuspunkte weniger als 07 Seckenheim: C. taste: fleckarhausens Chancen steigen Auch im Handball zahlreiche Spiel-Ausfälle/ Jetzt um Hallentitel Auch im Handball wurde der planmäßige Ablauf der Punktespiele durch den Regen empfindlich gestört. In der Kreisklasse A fand nur die Begegnung Polizei— TV Rheinau statt, die mit einem klaren 11:1 Sieg der Polizei endete. TV Friedrichsfeld und ATB Heddesheim wollen auf eine Neu- ansetzung ihrer für Sonntag vorgesehenen In Tölz 3:2 für die„Flyers“ Der Eishockey-Oberligaklub EC Bad Tölz hielt sich mit einem 2:3(0:3, 2:0, 0:0) gegen die Canadian Flyers sehr achtbar. Für Tölz waren Reif und Probst erfolgreich. Basel boxt in Basel Edgar Basel boxt am 28. Oktober in Basel gegen den italienischen Bantam- gewichtler Alberto Scipioni. Dies ist der einzige Profikampf als„Rahmen“ zum Amateurtreffen Basel— Karlsruher SC. Vincenz Schmitt 75 Jahre Vincenz Schmitt, dessen Name im Mann- heimer Schwerathletiksport schon seit Jahr- zehnten einen guten Klang besitzt, feiert morgen seinen 75. Geburtstag. Kurz nach der Jahrhundertwende, als Siebzehnjähri- ger, stieg Schmitt zu den Kraftsportlern des VK 1886 Mannheim, wo er am Gewicht⸗ heben und Ringen jedoch nicht so viel Ge- fallen fand wie am Jonglieren. Die Rund- gewichtsriegen hatten es ihm besonders an- getan. Er war bald mit einem Eifer bei der Sache, daß die sportlichen Erfolge nicht lange auf sich warten ließen. Mit der Mu- sterriege der„86er brachte er es zu fünf Meistertiteln! Nach seiner aktiven Laufbahn fungierte er als technischer Leiter und trug dabei nicht unwesentlich zum Ansehen des da- mals in höchster Blüte stehenden Mannhei- mer Schwerathletiksportes bei. 1930 War Vincenz Schmitt eines der Gründungsmit- glieder der DAMA“(Vereinigung der Alten Mannheimer Athleten), deren Vorsitz er nach dem zweiten Weltkrieg über viele Jahre hinweg innehatte, Der nunmehr in Oberhausen/ Baden beheimatete Schmitt ist nach wie vor eng mit dem Mannheimer Kraftsportgeschehen verbunden. Dem Jubi- lar, der neben vielen Ehrennadeln und Aus- zeichnungen auch die„Goldene“ des KSV 1884 Mannheim und die„Silberne“ der „DAM“ trägt, einen schönen Lebens- abend! Im dreizehnten Spiel Tip 1 Das Totospiel Spandauer SV- ITB Ber- lin endete nicht, wie in unserer gestrigen Ausgabe infolge eines Ubermittlungsfehlers gemeldet wurde, 1:2, sondern 2:1. Der richtige Tip für Spiel 13 lautet also 1. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen. Begegnung verzichten, da es für beide Seiten um nichts mehr geht. Die B-Klasse brachte ebenfalls nur ein Spiel, das Germania Neulußheim in Sand- hofen gegen den TSV 7:5 gewinnen konnte. Daß die Begegnung 98 Seckenheim— 07 Seckenheim für den Spitzenreiter der C-Klasse kein Spaziergang werden würde, war zu erwarten. Aber dennoch überrascht der klare 11:7-Erfolg der 98er. Lachender Dritter ist der VW Neckarhausen, der nun drei Minuspunkte weniger als 07 aufweist. Knapp vierundzwanzig Stunden nach ihrem 14:4-Endspielerfolg bei der Kreismei- sterschaft gelang der A-Jugend der 1TS8G Ketsch ein weiterer schöner Sieg. In Wös- singen wurde der dortige TV, seines Zei- chens Kreisjugendmeister von Karlsruhe, hoch mit 17:5 geschlagen. In Nagold standen sich die Mädelmann- schaften von Württemberg und Baden gegen- über. Die badische Elf hinterließ trotz des strömenden Regens den besten Eindruck und gewann uflangefochten 10:3, Spielerin-- nen des SV Waldhof, VfR und TSV 1846 bildeten das Rückgrat dieser Mannschaft. Der Kreis Mannheim ermittelt in diesem Jahr in der Halle seine Besten der A-, B- und C-Klasse, dazu noch seinen Kreismei- ster. Mit 07 Seckenheim(C-Klasse) und Sd Mannheim(B-Klasse) sind schon zwei Klas- senbeste ermittelt. Die erste Runde um die Kreis meisterschaft wird am Freitag, 20 Uhr, in der Rheinhalle in Ketsch ausgetragen. Verkapptes Profitum?— i wo: In Italien nenni man es Uerdienstaustalt Für Pietrangeli jährlich 42 000 Mark— und das NOK soll helfen! Wird Europas bester Tennisspieler, der Italiener Pietrangeli, Profi bei Jack Kramer, oder bleibt er Amateur? Diese Frage beschäftigte im Sommer nicht nur die italienischen Anhänger des„Weißen Sports“. Pietrangeli, der in wenigen Wochen mit seiner Daviscupmannschaft nach Australien zu den Interzonenfinals abreist, hat sich inzwischen entschieden. Er bleibt Amateur. Es ist allerdings ein recht merkwürdiger Amateurismus, den man auf der Apenninen- Halbinsel handhabt. Italienische Tageszeitun- gen veröffentlichen Einzelheiten aus Ver- handlungen, die der italienische Tennisver- band und das Nationale Olympische Komitee Real gegen„Rest von Europa“! Das seit einiger Zeit geplante Fußball- spiel Real Madrid— Europaelf soll am 14. oder 15. Dezember im Bernabeu- Stadion von Madrid ausgetragen werden. Ein Dreier- ausschuß mit Gustav Sebes(Ungarn), Matt Busby(England) und Gabriel Hanot Frank- reich) wird als verantwortlich für die Auf- stellung und Betreuung der europäischen Mannschaft genannt. Finanziell wäre der Erfolg in jedem Falle sicher. Die sportliche Seite eines solchen Treffens hängt davon ab, wie die um Spieler angesprochenen Ver- bände zu gegebener Zeit reagieren. Reform der FIFA nach Plänen des Italieners Barassi Ein neues Statut für den Internationalen Fußball-Verband(FIFA), die höchste Instanz im Weltfußball, schlägt der frühere italieni- sche Verbandspräsident Ottorino Barassi im offiziellen Organ der italienischen National- liga vor. Barassi meint, daß sich der außer- ordentliche FIFA-Kongreß im September 1961 in London mit dem Problem der Um- organisation befassen müsse, da die heutige Organisation auf Grund der rapiden Zu- nahme der Zahl der Landesverbände nicht mehr haltbar sei. Er schlägt vor, die Lösung in der Richtung auf eine Kontinent-Organi- sation zu suchen. Die FIFA solle in Zukunft nicht mehr der Zusammenschluß der natio- nalen Fußballverbände, sondern ein Zusam- menschluß der Kontinental-Verbände sein und als oberstes Gremium die Beziehungen zwischen den Kontinental- Verbänden über- wachen und fördern. Neben den bereits be- stehenden Erdteil- Verbänden von Europa und Südamerika müßten solche für Nord- amerika, Zentralamerika, Vorder- und Hin- terasien und Afrika gebildet werden. Als Aufgaben wurden der FIFA außer- dem die Ausschreibung und Organisation der Weltmeisterschaft, die Ueberwachung der einheitlichen Spielregeln und die allge- meine Propagierung des Fußballsports in al- len Teilen der Welt verbleiben, Eine große Aufgabe für die FIFA sei es auch, den un- terentwickelten Zonen im Weltfußball be- hilflich zu sein. Arminius mit zehn Längen als wertvollstes deutsches Jagdrennen wurde in Wambel der Große Preis von Dortmund(4500 m, 30 000 DM) entschieden, den Röslers vierjähriger Asterios-Hengst Arminius unter Jockey Julius Rech verhal- ten mit zehn Längen vor dem Paar des Schweizer Stalles Bächtold. Trebeurden und Allegro IV, gewann. In klaren Abständen belegten der Berliner Alphart und der Wie sieht mein Verein! Handball- Kreisklasse A SC Käfertal 22 19 2 1 288:176 40:4 TV Friedrichsfeld 22 15 3 4 238:177 33:11 TV Oberflockenbach 21 12 1 8 205:161 25.17 Polizei-SV 22 13 0 9 220:208 26:18 TSV Viernheim 19 12 0 7 177:167 24:14 64 Schwetzingen 29 11 0 10 198:197 22:20 SV Waldhof 2 1rd SpVgg Sandhofen 22 9 3 10 242.223 21:23 PSV 1846 Mannheim 22 9 1 12 195:215 19:25 SV 50 Ladenburg 21 6 0 15 164205 12:30 ATB Heddesheim 22 4 2 16 182:269 10:34 TV Rheinau 2„ Kreisklasse B Germ. Neulußheim VVV Badenia Feudenheim 15 13 0 2 168.90 2674 TB Reilingen 15 10 4 1 134.76 24.6 Mr Mannbeim 17 10 4 3 1385:126 24:10 Sd Mannheim 19 9 3 7 150:162 21:17 TSV Sandhofen 15 6 2 7 111114 14:16 TV Schriesheim 18 6 1 11 139:165 13:23 TV Altlußheim 18 6 0 12 133:143 12:24 TSV Lützelsachsen 16 4 2 10 117:159 10:22 SC Pfingstberg 16 4 3 9 111145 11:21 TSV Neckarau 19 0 0 19 27171 0:38 Vergleichskämpfe in Reutlingen: Der in Reutlingen ausgetragene Ver- der gastgebenden TSG und TSV 46 Mannheim brachte den Mannheimer Fechtern zwei unerwartet glatte Siege. Die durchweg aus noch sehr jungen Fechterinnen des TSV zusammenge- setzte Damenflorettmannschaft konnte die Mädchen aus Reutlingen mit 14:2 besiegen. In der Einzelwertung belegten dabei die vier Mannheimerinnen die ersten Plätze. R. Wal- ser und J. Grothues teilten sich mit je vier Siegen und ohne Niederlage bei sieben er- haltenen Treffern den zweiten Platz hinter zweimal klar für die Fechter des 78 J. Nafzger, die mit nur sechs erhaltenen Treffern den ersten Platz belegte. Das Treffen im Degenfechten gestaltete sich für die Mannheimer weitaus schwieri- ger, da V. Würtz als Reutlinger Student für den Gastgeber gegen seine Vereinskamera- den startete. Wider Erwarten konnte er je- doch nur zwei Siege erkämpfen und einen 10:6-Sieg seiner Vereinskameraden aus Mannheim nicht verhindern. In der Einzel- wertung belegte Rüdiger Würtz ungeschla- gen den ersten Platz vor Ost(38/IN) und Stumpfi(28/2 N), beide ebenfalls TSV Mann- heim. D. O. Frankfurter Mare Anton die nächsten Plätze. Kreisklasse C 5 07 Seckenheim 22 19 0 3 311160 386 TV Neckarhausen 19 17 1 1 216152 35:3 98 Seckenheim Ib 21 16 2 3 245171 34:8 ESV Blau-Weiß 20 12 1 7 245.174 25:15 TG Heddesheim 20 11 0 9 189:165 22:18 TSV Schönau 33 62 Weinheim Ib 3 10 17192 8 Tus Weinheim 19 2 10 150.161 1622 09 Weinheim Ib 19 2 10 185.198 18722 Fortuna Schönau 277 TSG Rheinau 21 2 1 18 101:184 537 Post-SG 22 1 2 19 138:272 4:40 Nordbadische Ringer-Oberliga A SV 98 Brötzingen 2 2 0 0 368 420 KSV Wiesental 2 2 0 KSV Schriesheim 21 h SRC Viernheim VVV ASV Daxlanden 2 10 1 28 KSV O6 Ketsch 2 ASV Germania Bruchsal 2 1 0 1 16:27 22 RSC Eiche Sandhofen 2 0 AC Germ. Ziegelhausen 2 0 0 2 ASV Feudenheim 2 0] Oberliga A, Reserven RSC Eiche Sandhofen 2 2 0 0 31 0 SV 98 Brötzingen VV ASV Germania Bruchsal 2 1 0 1 22:19 22 ASV Daxlanden 2 1 0 i 22 KSV Wiesental%%%. ASV Feudenheim VVV P SRC Viernheim 2 1 0 1 1% 22 AC Germ. Ziegelhausen 2 1 0 1520 22 KSV 06 Ketsch h ee KSV Schriesheim 2 0 Toto-Quoten Sechs-Rang-Wette: 1. R.: 19 400 DM; 2. R.: 807 DM; 3. R.: 56 DM; 4. R.: 7,90 DM; 5. R.; 104 DM; 6. R.: 5,40 DM.— Zehnerwette: 1. K 770 DM; 2. R.: 32 DM; 3. R.: 4, 20 DM.— Neu- nerwette: 1. R.: 690 DM; 2. R.: 40 DM; 3. R.: 5,20 DM.— Achterwette: I. R.: 3500 DM; 2. 1 240 DM.— Sechs aus 28(Punktauswahlwette). 1. R.: entfällt; 2. R.: 1945 DM; 3. R.: 55 DM. Lottoquoten: Kl. 1: 500 00 DM; Kl. 2(mit Zusatzzahl) 6700 DM; KI. 2(ohne Zusatzzahh: 1900 DM; Kl. 3: 45 DM; Kl. 4: 3,05 DM. (CONI) führten. Sie haben zum Ziel, Pie- trangeli von seinem Vorhaben abzubringen, Profi zu werden. Man erfährt, daß der Ge- winner der internationalen deutschen Mei- sterschaft in Hamburg jährlich eine Summe von zwei Millionen Lire(14 000 DMW) erhielt, die einen Verdienstausfall ersetzen sollte. Mit Hilfe des CONI soll dieser Betrag auf sechs Millionen Lire(42 000 DM) erhöht wer- den. Dazu kämen dann die Spesen, mit denen er als Spitzensportler rechnen kann. Die belgische Sportzeitung„Les Sports“ geht mit diesen Zuständen ins Gericht. Sie schreibt unter anderem:„Mag es noch hin- gehen, daß der italienische Verband alle An- strengungen macht, sich seine guten Spieler zu erhalten, indem er die Amateurregeln übergeht, aber daß das italienische Olympi- sche Komitee bei diesem Manöver Beihilfe leistet, übersteigt doch alle Vorstellungen. Selbst wenn das Prinzip des Verdienstaus- falls offiziell anerkannt wäre, so müßte man sich zumindest darüber informieren, welche Summe er im Falle Pietrangelis beträgt. So- weit wir wissen, übt er keinen andern Beruf aus als den eines Tennisspielers. Wir sind keine Gegner der Bezahlung von Spielern, aber nicht in dieser heuchlerischen Form. Or- lando Sirola, Pietrangelis Mannschaftskame- rad, hat die Absicht, nach dem Davispokal seinen Abschied zu nehmen. Er dürfte seine Haltung noch einmal überprüfen, wenn Pie- trangeli nicht Profi wird. Und der italieni- sche Tennisverband würde auch ihm ohne Zweifel Konzessionen zugestehen.“ Zu Hause gegen Schwetzingen nur 12.7: Süd-KAufgehot mit 19 Spielern Für das am 2. November in München un- ter Flutlicht(20 Uhr) stattfindende Repra- sentativspiel zwischen Süddeutschland und Zentralungarn hat der Süddeutsche Fußball- verband einen Kreis von 19 Spielern be- nannt. Während die Ungarn, auf der Heim- reise vom Länderspiel gegen Belgien, mit ihrer kompletten Nationalelf antreten wol- len, soll die Südmannschaft nach einem Kurzlehrgang, der im Anschluß an die Mei- sterschaftsspiele des letzten Oktobersonn- tags in der Sportschule Grünwald unter Lei- tung von Paul Oßwald(Frankfurt) abgehal- ten wird, ausgewählt werden. Aus Oester- reich wurde das Schiedsrichterteam ange- fordert. Zum Lehrgang wurden eingeladen: Tor: Sawitzki(VfB Stuttgart), Groh(Kickers Of- fenbach); Verteidigung: Lutz(Eintr. Frank- kurt), Giesemann Bayern München), Höfer (Eintracht); Läuferreihe: Schymik, Stinka (beide Eintracht), Erhardt Fürth), Wenauer (Nürnberg), Rihm, Szymaniak(Karlsruher Sc); Sturm: Kreß(Eintracht), Haller GC Augsburg), Geiger(VfB), Stein Eintracht), Kraus(Offenbach), Herrmann(Karlsruhe), P. Grosser(Bayern München), Auernhammer (1860 München). Germar lief in Meran 10,3 Prächtiger Saisonabschluß für Deutsch- lands beliebten Sprinter Manfred Germar: In Meran gewann der Kölner die 100 m in 10,3 Sekunden und schlug dabei den Frank- kurter Hebauf(10,6) recht klar. Bei nur zehn Grad Wärme, doch ausgezeichneten Bahn- verhältnissen gab es auch über 800 m(Mi- salla 1:50, 1, Klaban 1:50,3, Schmidt 1:50,9) ausgezeichnete Zeiten. Für eine weitere deutsche Glanzleistung sorgte der Leverku- sener Speerwerfer Rolf Herings mit der per- sönlichen Bestleistung von 77,28 m. Italiens 80-m- Werfer Carlo Lievore wurde mit 72,53 Meter nur Vierter. Lampertheim iitd nichis geschenlel werden In der Reserverunde der Ringer-Oberliga liegt„Eiche“ an der Spitze Die Nordgruppe der nordbadischen Rin- ger-Landesliga startete die Punktesaison mit vier Begegnungen. Der letztjährige Ober- ligist ASV Lampertheim tat sich dabei gegen KSV 56 Schwetzingen bei seinem 12:7- Heim- sieg schwerer als erwartet. Horst und Heinz Stephan, Lehmann und Hannewald gewan- nen ihre Kämpfe entscheidend, was aus- reichend für den ersten doppelten Punkte- gewinn war. Für die Schwetzinger begenn die Saison wenig verheißungsvoll, denn auch der AV mußte, dazu noch auf eigener Matte, gegen AV Fortuna Reilingen mit 8:12 Punk- ten die Segel streichen. Neben den Reilin- gern kam die SpVgg Niederliebersbach zu einem bemerkenswerten 14:8-Erfolg beim KSV Hemsbach, der keine überzeugende Leistung zu bieten vermochte. Die Begeg- nung zwischen KSV Sulzbach und AC Ger- mamia Rohrbach war zwar keine Offen- barung, dennoch verdient Sulzbachs 11:9 Sieg Beachtung. Kampffrei war der ASV Heidelberg. Bei den A-Oberliga- Reserven landete RSC Eiche Sandhofen in Viernheim einen hohen 17:1-Erfolg und setzte sich zusammen mit SV 98 Brötzingen, der ASV Feuden- beim mit 17:5 Punkten schlug, an die Spitze des Zehnerfeldes. Brötzingen und Sandhofen sind nicht nur allein ungeschlagen, sondern haben dazu noch keinen Punktverlust aufzu- weisen. Ac Germania Ziegelhausen mit 13:7 Punkten beim KSV 06 Ketsch und ASV Germania Bruchsal mit 15:6 Punkten beim KSV Schriesheim kamen ebenso zu ihren ersten Siegen wie KSV Wiesental mit 127 Punkten über ASV Daxlanden. Ketsch und Schriesheim zieren nun nach jeweils zwei Niederlagen das Tabellenende. Zwei kampflose 24:0-Siege bei den Reser- ven der B-Oberliga gab es für KSV 1884 Mannheim über VfK 08 Oftersheim und KSV Deutsche Eiche Oestringen über ASV Eppelheim, während RSV Berghausen über RSC Laudenbach mit 15:6 Punkten die Ober- hand behielt. All PSV-Niederlage im Rückkampf Die Rasenkraftsport-Mannschaft des Poli- zei-SV Mannheim mit Kempf, Brenner, Schaaf, Lamm und Villhauer löste bei Grün- Weis Ludwigshafen ihre freundschaftliche Rückkampfverpflichtung ein, kam dabei aber nach dem klaren Vorkampfsieg von 9487: 9020 Punkten nicht zum erwarteten Erfolg. Die Ludwigshafener hatten sich durch Schoch (ASV Ludwigshafen) erheblich verstärkt und behielten schließlich mit 9410:9269 Punkten die Oberhand. Die Linksrheiner entschieden das Hammer- und Gewichtwerfen mit 3133:3078 bzw. 3483:3313 Punkten für sich, während die Mannheimer nur beim Stein- stoßen(2878: 2787 Punkten) das bessere Ende für sich behielten. Mit Grüber(2346 Punkte) und Hery(2237) belegten zwei Ludwigs- hafener die beiden ersten Plätze in der Einzelwertung, gefolgt von den Mann- heimern Schaaf 2118 Punkte, Lamm 2062 Punkte und Villhauer 1828 Punkte, Das Ge- samtergebnis aus beiden Vergleichskämpfen in Mannheim und Ludwigshafen spricht aber indessen mit 18 756:18 430 Punkten für den PSV Mannheim.. l! Mille Miglia in neuer Form? Die Veranstalter der Mille Miglia planen, dieses einstmals größte Straßenrennen Welt im kommenden Jahr als Rundstrek. kenrennen auszutragen. Das Rennen soll übe eine 500-km- Distanz ohne Geschwindigkeits- begrenzungen gehen und entweder auf der Monza-Bahn oder den Autostraßen um den Garda-See herum stattfinden. Für diese Jahr waren die Mille Miglia, die nur no als eine Art Rallye ausgefahren wurden und am 30. Oktober stattfinden sollten, vom Veranstalter aus technischen Gründen abge sagt worden. KSV-Boxer wieder aktiv Nach den Ringern werden beim KSV 8 nun auch wieder die Boxer aktiv. Im ersten Vergleichskampf nach längerer Pause ist am Samstagabend die in Mannheim schon durch mehrere Starts bekanntgewordene Mannschaft von Westend Frankfurt der Gegner. Die Veranstaltung beginnt in der KSV-Halle hinter der Uhlandschule um 20 Uhr. 5 1.2.0: DPER/MOR SEN Of Vr. pletten i n eee eee, eee 8 b 0 1 Bor. Dortmund 1 1 0% 0 012 10% 2 0 2 VfL Bochum 1 1 11 11 2 TSV Marl-Hüls 2 0 1/2 0 1111/2 20 Duisburger SV 0 1 1 0 11 3 Preuß. Münster 0 1 0/ 2 2 2 0 1/2% Sv Sodingen d 1 0 2 0 0 4 Fintr. Gelsenk 0 2 1/2 2 21 0 2/01% VfR Bottron 2 1 1 1 10 5 Wacker 04 Berl. 1 2 0% 111 01/11 1 Ten. Bor. Berl. 0 2 02 22 6 Tasmania 1900 2 21/1 112 22/2 1 0 Hertha Zehlend. 1 1 11 11 7 Vikt. 89 Berlin 0 1 0/2 1 1110/0 2 Berliner S 92 1 1 1 0 02 8 BSO Oppau 11 1/0 2 00 11/2 2 2 1. Fe Kaisersl. 1 0 2 2 2 1 8 Aso Dudweiler 1 2 1/11 2111/0 2 2 Bor. Neunkirch. 2 10[ TsV Straubing I 2 1/2 1 22 2 2/2 0 1 Spes Fürth I C 1 2 1 0 11 spvsg Bayreuth 2 2 2/ 0 0 1 2 0 1/ 2 2 2 Schweinfurt 05 10 12 12 VfR Neumünster 1 0 2/ 0 2 1 0 1 0/ 1 0 0 VfR Oldenburgs 0 1 1 2 2 1 13 Vn Lübeck 201/22 2[2 22/221 Bergedorf 85 1 U 1 2 0 2 8) Tip nach der MM-Tabelle b) Günter Sawitzki VfB S c) Reportertip Ein Man 100% naturreiner Feinschnitt von Brinkmann ein Wort im„FRISCHBEU TEL. OM 1.25 Seite 12 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Dienstag, 18. Oktober 1960/ Nr. 242 Konjunktur-Bremsweg von Bremsen umlagert Zwangssparen mit Exportsteuerrüekvergütung Obwohl sich Bundesregierung und Bun- desbank und die überwiegende Mehrheit maßgeblicher Wirtschaftsexperten in der Bundesrepublik über die Unzweckmäßigkeit einer etwaigen DM- Aufwertung einig sind, ist dieses Thema noch nicht endgültig vom Verhandlungstisch herunter. Dafür sorgt schon das ständig zur DM- Aufwertung auf- Hetzende Ausland. Wohl in der Befürchtung, die eigenen weitaus weicheren, also schlechteren Währungen müßten schließlich den schmerzhaften Weg der Abwertung be- schreiten, womit allerdings irgendwie eine DM- Aufwertung verbunden wäre, ohne daß die DM aufgewertet würde. Abseits von den Zweckmäßigkeitserwä- gungen, die gegen die DM-Aufwertung spre- chen, wird die Verschärfung der Wett- bewerbslage mit bangen Blicken am Welt- markt verfolgt. Die sich in den Vereinigten Staaten, in England und anderen Staaten abzeichnende Rückbildung der Konjunktur zwingt nämlich die betroffenen ausländi- schen Wirtschaftszweige zu stärkeren Ex- portanstrengungen um jeden Preis. Daraus ergibt sich— vom Ausland her— eine Kon- BMW-Sanierung gewinnt neue Formen Die letzte Woche in München stattgefun- dene Aufsichtsratssitzung der Bayerische Motoren-Werke AG(BMW) führte noch immer nicht zur endgültigen Beschluß- fassung über den Sanierungsplan. Der Auf- Sichtsrat will am 24. Oktober erneut darüber beraten. Aus eingeweihten Kreisen ver- lautet, daß an eine Kapitalzusammenlegung im Verhältnis 4:3 gedacht wird. Das bis- herige Grundkapital von 30 Millionen DM würde dadurch auf 22,5 Millionen DM ver- mindert. Außerdem soll die auf der Schul- denseite der Bilanz verzeichnete sechs- prozentige Wandelschuldverschreibung von 1958 über 15 Millionen DM in Aktien um- gewandelt werden, wodurch sich das Aktien- kapital auf 7,5 Millionen DM erhöht. Sodann ist vorgesehen, das Kapital durch Ausgabe neuer Aktien im Verhältnis 1:1(zum Kurse von 140) zu verdoppeln, das heißt auf 75 Mil- lionen DM zu erhöhen. Die Neuausgabe der Aktien zum Kurse von 140 bedeutet einen— nach Abzug der Kosten für die Kapital- erhöhung verbleibenden— Mittelzufluß von rund 30 MillionenDM, womit wohl gleich- zeitig das Loch der derzeit deckungslosen frei in der Luft schwebenden Wandelschuld- verschreibungen ex 1958 gedeckt würde. Im Gegensatz zu den bisherigen Sanierungsvor- schlägen soll bei der Ausgabe der neuen Aktien das Bezugsrecht der Altaktionäre nicht ausgeschlossen werden. Der ganze Plan steht und fällt mit dem Gebrauch steuerlicher Abzugsmöglichkeiten der Verluste von BMW, die zwischen 1954 und Ende 1958 rund 49 Millionen DM betru- gen, und denen unter anderem sämtliche Rücklagen zum Opfer flelen, während die Verbindlichkeiten in der gleichen Zeit von etwa 35 Millionen auf 90,5 Millionen DM (einschließlich der erwähnten Wandelschuld- verschreibungen) gestiegen sind. In Börsenkreisen wird angenommen, daß es der Luandt-Gruppe indes gelang, minde- stens 25 Prozent des bisherigen Aktienkapitals aufzukaufen. Tex junkturdämpfung. Dabei ist es mit der in- nerdeutschen Konjunktur gar nicht einheit- lich so rosig bestellt. Nicht nur in der Tex- tilwirtschaft macht sich zum Beispiel bereits wiederum ein Rückgang der Expansion, von der sie bisher im Jahre 1960 begünstigt wurde, bemerkbar. Aber auch in anderen Zweigen, z. B. in der Stahlindustrie, im Fahrzeugbau usw. hat der Zuwachs an Auf- trägen— wie der Bundesverband der Deut- schen Industrie(BDI) festgestellt haben will— beachtlich abgenommen. Dennoch sei das politische Geschehen— wie unser Bonner eg.- Korrespondent meldet — in Bonn noch immer von den Bemühun- gen beherrscht, wirksame und zugleich „»„maßgerechte“ Maßnahmen zur Bekämp- kung des Konjunkturflebers herauszufinden. Der Bundeswirtschaftsminister besprach sich intensiv mit dem CD/ CSU-Fraktionsvor- stand. Das war am 17. Oktober. Er wird am 18. eine Rede vor der christlich-demokrati- schen Bundestagsfraktion halten und eine neuerliche Aussprache mit dem Bundeskanz- ler führen. Für den 19. Oktober sind Be- ratungen mit Bundesbankpräsident Blessing und den Ministern Erhard und Etzel vorge- sehen. Anschließend daran soll am 19. auch im Bundeskabinett das Thema erörtert wer- den. Ziel ist, zu einer Grundsatzentscheidung zu gelangen. Die Besprechungen, die Dr. Adenauer und Erhard gemeinsam mit Vertretern des„Ge- samtverbandes des Groß- und Außenhan- dels“, sowie der„Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels“ amletzten Wochen- ende führten, scheinen wieder den ursprüng- lichen Gedanken Auftrieb gegeben zu haben, nur die Umsatzausgleichssteuer für Ein- fuhren, nicht aber die Umsatzsteuer- rückvergütung für Ausfuhren vorüber gehend aufzuheben. Erhard hatte sich im vorhinein zum Verfechter dieser Lösung gemacht. Es ging und geht ihm darum— die Einfuhren verbilligend einen Druck auf das innerdeutsche Preisniveau auszuüben, um deren etwaiges Ansteigen zu verhindern. Von einer Verminderung der Ausfuhren durch steuerliche ver- teuerung hält Erhard nichts. Unser Bonner eg.- Korrespondent berich- tet, daß für den Eventualfall, daß Etzel die Aufwendungen für die Exportsteuerrückver- gütung wegen Wegfalls der Umsatzausgleich- steuer(eine jährliche Einbuße von rund 1.1 Milliarden DM) nicht bestreitet, vorgeschla- gen wird, den Exporteuren an Stelle der bar ausgezahlten Rückvergütung Schuldtitel des Bundes zur Verfügung zu stellen, die aller- dings dann angemessen zu verzinsen wären, jedoch nicht beleihungsfähig wären. Etwaige Einsparungen könnte dann der Bund für Entwicklungshilfe verwenden. Wie dem auch immer sei. Hauptanliegen der Bundesregierung ist, sich zunächst die gesetzlichen Ermächtigungen des Parla- mentes zu verschaffen, um dann mittels Rechtsverordnungen die Umsatzausgleich- steuer und die Exportsteuerrückvergütung den konjunkturpolitischen Notwendigkeiten gemäß durch Rechtsverordnungen zu mani- pulieren. Die Regierung sei dann in der Lage, sich dem weltweiten Auf und Ab der Kon- junkturentwicklung anzupassen. In Kreisen der Industrie- und Handels- kammer Hamburg— ihre Meinung hat in allen Fragen des Außenhandels besonderes Gewicht und ist wohl auch deshalb allgemein Wirtschaftlich besonders ausschlaggebend, weil der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, Dr. Alwin Münchmeyer, aus dieser Kammer stammt— verspricht man sich von einem Wegfall der Umsatzaus- gleichsteuer keine generelle Vermehrung der Einfuhren. Vielmehr sei ein Wandel in der Einfuhrstruktur von Rohstoffen zu Fer- tigwaren hin zu erwarten. Die Ausgleich- steuer würde nämlich nur auf Fertigwaren- Importe erhoben werden. Der Wegfall der Ausfuhrsteuerrückvergütung würde überdies — so meinen die Hamburger Weniger empfindlich die Exportindustrie selbst als die Exporthändler treffen. Nach den bisheri- gen Gepflogenheiten sei die Rückvergütung von der Industrie an den Handel abgetreten worden, der sie in seinen Erlösen einkalku- lierte. Aber die Exporterlöse des Handels ver- fügten nicht über genügend Spielraum, um eine solche Erlöseinbuße zu verkraften. Wenn noch gerettet werden soll, was zu ret- ten ist, dann gelte es, mit fairen Uebergangs- regelungen den Handel bei solchen Steuer- manipulationen zu schonen. Andernfalls würde sich eine Verlagerung zu Direktexpor- ten der Industrie unter Ausschaltung des Handels ergeben F. O. Weber Einzelhandels-fachring sucht nach neuen Wegen Ebenso interessante wie unberechenbare Hoffnungen Modernisierung der Handelswege; Mo- dernisierung aber auch des Einzelhandels lauten die irreführenden Parolen, Trrefüh- rend vielleicht deshalb, weil darunter nur chrom- und nickelblitzende Verkaufstheken, Warenschreine und Auslagen mit kunstvol- ler Optik verstanden werden, die dem Kun- den die Illusion vermitteln, ‚überschreite ich die Schwelle des Ladens, so ist dies ein Schritt in die neue, in die große Welt“. Schon mal was von Supermärkten, von Selbstbedienungsläden, von Diskonthäusern (än den Vereinigten Staaten discount houses genannt) gehört? Gewiß, lieber Leser sind Ihnen diese Begriffe bereits bekarmt. Was dabei unbeachtet bleibt, ist die überwiegend quantitative Unterschiedlichkeit gegenüber dem Gemischtwarenladen, den wir noch von Großvaters Zeit her kennen. Das allumfas- sende Warenangebot des Einzelhändlers auf dem Land, es reichte damals vom Hering aus dem Faß bis zur Unterwäsche; es reichte aber auch von der Schuhwichse bis zur Ga- losche. Es war zumeist ein enger dunkler Kramladen, in dem die Waren irgendwie irgendwohin gestapelt wurden. Niemals ward dem Kunden klar, woher der Ver- käufer die einzelnen Dinge herbeizauberte Dieser großväterliche Kramladen hat aus- gespielt. Mit der zunehmenden Motorisie- rung, mit der von städtischen Einkaufszen- tren ausgehenden Anziehungskraft auf das flache Land wurde die Kundschaft wähle- rischer. Der Krämer auf dem Land hatte ja auch keine so große Auswahl anzubieten Wie die Warenhäuser in der Stadt. Der kleine und mittelständische Einzel- handel hat das Klagen über diese ihn in die Ecke 5 drückende Entwicklung noch nicht verlernt; er ist jedoch bereits zur Selbst- hilfe geschritten. Selbsthilfe hieß in diesem Fall zunächst genossenschaftlicher Zusam- menschluß im Einkauf. Eine Rationalisie- rungsmaßnahme, für deren Erfolg Edeka, Rewe und ähnliche Einkaufsgenossenschaf- ten beredtes Zeugnis ablegen. Eine andere Form ist die Bildung von Handelsketten(Spar- Koma, Afu und der- gleichen mehr). Hier macht sich bereits wie- der der Zug zum Gemischtwarenladen von ehedem bemerkbar. Die in einer Handels- kette zusammengefaßten Einzelhändler kön- nen auf ein breitgestreutes Angebot zurück- greifen, das sie dem Kunden vorlegen. Neben den Lebensmitteln finden sich Tex- tilßwaren und Haushaltsgeräte. Radioappa- rate; selbst die Fernsehtruhe taucht hie und da auch auf. Allerdings ist es schon aus räumlichen Gründen dem kleinen und mitt- leren Einzelhändler nicht möglich, die ent- sprechenden Erzeugnisse auf Lager zu hal- ten. Deshalb bürgert sich eine Kombination von reinem Warengeschäft und Katalogan- geboten ein. Einen neuen Weg in dieser Richtung be- schritt die am 10. Oktober 1960 gegründete Bundesvereinigung fachring E. V. Ursprüng- lich handelte es sich um eine vor sechs Jah- ren gegründete Organisation von 57 freien kachring- Großhändlern. Jetzt sind in 38 ge- bietlichen fkachring-Arbeits gemeinschaften rund 8000 bundesdeutsche Handelsbetriebe des Groß- und Einzelhandels darin zusam- mengefaßt. Neben dem Lebensmittel- Einzelhandel haben sich die fachring-Leute etwas Origi- nelles einfallen lassen, um ihr Warenange- bot— in dem übrigens auch Kosmetika ent- halten sind— noch durch Modewaren zu bereichern. Es wurde Zusammenarbeit mit Medaillon vereinbart. Medaillon, ursprüng- lich eine Modezeitschrift, entwickelte sich zum Modespezialhaus, fachring will den an- geschlossenen Einzelhändlern mit monatlich herauskommenden Prospekten die Gelegen- heit bieten, auch in dieses Geschäft einzu- steigen. Ob diese originelle Idee Erfolg verspricht, wird erst die Zukunft erweisen. Leider haben die fachring-Leute auch einige un- klare Vorstellungen über Rationalisierung im Versicherungswesen in ihr Konzept auf- Senommen(vergl. an anderer Stelle dieses Blattes„Mischkalkulation ungenügend Versicherung ohne Gewähr“). So begrüßenswert jede Selbsthilfe des Einzelhandels ist, so sehr ist bei dem Bestre- ben, sich selbst zu helfen, darauf zu achten, daß nicht über das Ziel hinausgeschossen wird. Kurz, daß Selbsthilfe nicht zur Selbst- schädigung wird. Es mag praktisch sein, Prämien nach Einzelhandelsumsätzen zu er- rechnen. Ob es billiger ist, ist allein schon fraglich. Es mag praktisch sein, den Lebens- mittelverkauf mit der Vermittlung von Modewaren und Kosmetika-Verkäufen zu verbinden. Ob es sich als rentabel erweist, diese Vermittlung durch über die Laden- theke gereichte Prospekte herzustellen, ist eine andere Frage. Unpraktisch ist es jeden- falls, sich von Zahlen bestechen zu lassen. Umsatzzahlen sind noch lange kein Ertrag: zusammengefaßte Kosten noch lange keine echte Einsparung. Pünktchen — Mischkalkulation ungenügend Versicherung ohne Gewähr Dem in einer„fachring e. V.“ geheißenen Handelskette zusammengeschlossenen Ein- zelhandel wird eine Versicherung nach Maß angeboten. Anstelle der im jeweiligen Einzel- handelsbetrieb erforderlichen verschiedenen klassischen Versicherungsverträge das kann bis zu neun Stück gehen— soll eine einzige Sachversicherung— eine sogenannte Omnibus-Police— mit einer einzigen Prä- mienzahlung treten. Die Prämie selbst soll! etwa nach holländischem Vorbild— nach den jeweiligen Umsatzzahlen berechnet werden. Ob es dann billiger wird, bleibt dahingestellt. Gewiß, es ist für die versicherten Kauf- leute bequemer, statt verschiedener Ver- sicherungsscheine eine einzige Police in der Kasse zu hinterlegen. Aber so ganz ohne Dornen ist diese Chose nicht, denn das deut- sche Versicherungsrecht unterscheidet sich ja von den einschlägigen holländischen Be- stimmungen ganz gewaltig. Es kann somit auch keine vom in Berlin amtierenden Bun- desaufsichtsamt für Versicherungswesen und Bausparkassen kontrollierte deutsche Ver- sicherungsgesellschaft diese Art von Ver- sicherung vertraglich zusichern. Die Europa A in Wiesbaden ist übrigens nur ein Ver- sicherungen vermittelndes Maklerunterneh- men, das die Police selbst nicht ausstellt, ja nicht ausstellen kann. Angeblich soll sich ein ausländisches Versicherungsunternehmen ge- funden haben, die Risiken zu decken, er- klärte Direktor Müller-Rode von der Europa AG. Eine deutsche Versicherungsgesellschaft — sie wurde ebenfalls nicht namentlich ge- nannt— soll 80prozentige Rückversicherung gezeichnet haben. Bei dem ausländischen Institut kann es sich lediglich um ein Unter- nehmen handeln, das dieses Geschäft nicht über hiesige Niederlassungen betreibt. Deut- sche Niederlassungen ausländischer Ver- sicherer werden ja vom Berliner Aufsichts- amt kontrolliert. Kurz, diese famose Versicherung nach Maß unterliegt nicht den deutschen Gesetzesbe- stimmungen und wird nicht von deutschen Verwaltungsorganen kontrolliert. Das wie- derum beeinträchtigt die Beleihungsfähigkeit des Einzelhandelsbetriebes. Abgesehen davon: Wohl kein Geschäfts- Zweig ist so stark von dem vom Einmaleins ausgehenden Geschäft bestimmt wie die Sachschadens versicherung. Jede Modernisie- rung, die die Gesetzmäßbigkeit des Einmal- eins mißachtet, dürfte sich als Rechnung aus- wirken, die eben nicht aufgeht— wenn ein- mal der Schadensfall eintritt. Egosum Fiat-Automobile Werden billiger Die Deutsche Fiat Aktiengesellschaft und die Neckar Automobilwerke Ad, Heilbronn, geben Preissenkungen bekannt. Der„Fiat 1200 kostet einschließlich Heizung künftig 6750 DM.(bisher 7075 DM). Der NSU-Fiat „Neckar“ wurde um 300 DM auf 5500 DM verbilligt. Brasilianische Mindestlöhne kräftig heraufgesetzt (VWD) Der brasilianische Staatspräsident Jusquelino Kubitschek hat ein Dekret unterzeichnet, nach dem die Mindestlöhne in Brasilien um 60 Prozent angehoben wer⸗ den. Wie aus Radiomeldungen aus Brasilia hervorgeht, treten die neuen Mindestlöhne ab sofort in Kraft.. Baujahr 1960— 1961 Die„Heuesten Fernsehgeräte u. Ionpandgeräte' bis 30 Monatsraten ohne Anzahlung 53 em Bildröhre ab DM 395,- Neinrich Brausch KG Mannheim- Waldhof, Oppauer Str. 30, 31, 32. Tel. 5 91 62. — Beseitigung von Mannheim O 6, 5 Telefon 2 12 97 grauer faltiger Haut KOSMETIK WAGNER Planken 7 bringen den gewünschten WFE N BE ERFOLG ten Ecken! Heizkosten! 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Ei Didies men Ein- Maß 2zel- nen das eine mte Drä- lach met eibt auf- Jer- der hne aut- sich Be- mit Un- und Jer- Jer- op Jer- 1eh- „ ja ein Se- er- op naft dut⸗ ver- hts⸗= Maß be- hen vie- keit eins die sie- gal- lus- ein- zum und nn, Fiat ftig Fiat DM e lent ret hne ver- silia Hne ee, 2 Nr. 242/ Dienstag, 18. Oktober 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seite 13 f Strauß hält Preußag- Es ist still geworden um die geplante Ka- Pikalerhöbung bei der Preußische Berg- werks- und Hütten AG. Am 17. Oktober— 80 verlautete vor einigen Wochen aus 8 — soll es junge Volksaktien geben(vergl. MM vom 17. September). Vertreter des Bun- desschatzminhisteriums erklärten öffentlich, alle Hindernisse, die bislang dem Verkauf der bundeseigenen„Vereinigte Tanklager- und Transportmittel GmbH“(VTO) an die Preußag im Weg gestanden hätten, seien nun endlich weggeräumt worden. Die Börse reagierte mit beachtlichen Kurssteigerungen für Preußag-Aktien. Die VTG ist nämlich eine Perle aus der Bundeslade Dr. Wilhel- mis. Daß sie über die Preußag in Privat- eigentum gelangen sollte, verhieß den Volksaktionären reizvolle Chancen. Nie- mand zweifelte deshalb daran, daß die Ka- pitalaufstockung ein Publikumserfolg würde. Der Bezugstermin um die Oktobermitte war so gewählt, damit er nicht mit der Privati- slerungsaktion für das Volkswagen werk zu- sammenfiele. So schien alles trefflich vorbereitet. Das Fauziehen ging jedoch hinter den Kulissen weiter. Minister Strauß trat die Privatisie- rungsbremse. Es war bekannt, daß militäri- sche Bedenken gegen die Einverleibung der VG in den Preußag-Bereich bestanden. seine Hand auf der VTG Kapitalerhöhung vorerst vertagt Nur hatte Dr. Wilhelmi so getan, als seien sie aus der Welt geschafft; als sei das Bun- desschatzministerium mit dem Bundesver- teidigungsministerium handelseinig gewor- den. Um so herber ist jetzt die Enttäuschung der Volksaktionäre. Mag sein, daß der Bundesschatzminister in gutem Glauben handelte. Mag sein, daß er eine Zusage in der Tasche hatte, als er die VITG- Privatisierung propagierte. Fragt sich nur, von wem diese Zusage stammte. Zudem ist auch denkbar, Dr. Wilhelmi habe die Flucht in die Oeffentlichkeit angetreten, um den Verteidigungsminister vor vollen- dete Tatsachen zu stellen. Das sind freilich im Augenblick müßige Spekulationen. Noch ist es Zeit, den Fehler zu reparie- ren. Die VTG besitzt Tanklager und mehr als 14 000 Kesselwagen, von denen Strauß mindestens 5000 jederzeit abrufbereit zur Verfügung wissen möchte, um die Treib- stofkversorgung der Bundeswehr auch für den Notfall zu gewährleisten. Es ist an sich nicht einzusehen, warum deswegen die VTG auf ewig in Bundeseigentum bleiben sollte. Für den Notfall gibt es ohnehin ein„Sicher- stellungsgesetz“, das der Bundeswehr viele Tore öffnet. Ueberdies wäre ein Verfügungs- recht durchaus vertraglich zu verankern. Of- fensichtlich gehen die Wünsche des Vertei- „ digungsministeriums der Preußag zu weit. Zumindest dürften sie nicht ohne Einfluß auf den nach wie vor noch ungewissen VTG- Kaufpreis bleiben. „Die in der Presse wiederholt aufgestellte Behauptung, es bestünden in der Frage der Privatisierung der Vereinigte Tanklager- und Transportmittel GmbH unüberwind- liche Gegensätze zwischen dem Bundesver- teidigungsministerium und dem Bundes- schatzministerium, ist unzutreffend. Der Bundesschatzminister erkennt voll an, daß durch die Privatisierung der VTG die be- rechtigten Belange der Verteidigung in kei- ner Weise berührt werden dürfen. Ueber die Durchführung dieses Grundsatzes sind Be- sprechungen im Gange, die in Kürze beendet sein werden.“ So lautet die bislang jüngste Stellungnahme des Bundesschatzministe- riums. Von einem neuen Bezugstermin ist darin nicht die Rede, und das Verteidigungs- ministerium hüllt sich in Schweigen. Immer- hin war Strauß am 17. Oktober bei Dr. Wil- helmi, um das strittige Problem zu erörtern. Dem Vernehmen nach hat Bundeskanzler Dr. Adenauer die Minister ermahnt, sich güt- lich zu einigen.. Am Rande bemerkt: Es gibt auch Stim- men, die es nicht für tunlich halten, die VTG Ausgerechnet dadurch zu privatisieren, in- dem sie der Preußag angeschlossen wird. Auch das wäre eine Konzentration, die an- sonsten nicht nur von der Bundesregierung so heftig gerügt wird. hkh MARRKRT BERICHTE vom 17. Oktober Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Okt. 44,1544, 45; inl. Roggen Ob 40,15—40, 45; Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. 115 Abschlag, Type 5 1,50, Type 812 61,70 50, Type 1050 59,7 0; Brotmehl Type 1600 0,50; Roggenmehl 8 997 60,15—0,50, Type 1150 58,15—0,50, Type 13 0,50; Braugerste 3,50—44,50; Futte Sortiergers und ausländische nicht not.; Weizen 40—40,75; Inlandshafer zu. utterzwecken 33—34, dto. für In- 1 eck andshafer nicht not.; prompt 21,75—2 Zenkleie 1818 54770 313 3 32 Tec t 34, 503 Hühnerkörnerfutter 44,75 bis 45,50; Legemehl 44, 7548,50; Malzkeime 22-22, 50; Biertreber 24; Trockenschnitzel 16,5017; Dorsch- mehl 5760; Fischmehl 4146; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 6.—; Wiesenheu lose 10—11; Luzerneheu lose 11,50 12,50; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 4-4, 10, dto., dral preßt 5,10—5,30; Hafer-Gerstenstroh 3,50 3,70. Allgemeine Tendenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (ooo) Auftrieb: 150 Ochsen, 119 Bullen, 116 Kühe, 118 Färsen, Großvieh insgesamt 703 Stück. 243 Kälber, 2710 Schweine, 15 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 110118, B 95—110; Bullen A 122-133, B 105—122; Kühe A 92—110. B 85 bis 95, C 7076; Färsen A 108124, B 104—116; EKäl- ber A 200213, B 195195, C 160180; Schweine B II 130—147, C 130148, D 130148, E 125145; Sauen G1 122—126, G II 112120; Lämmer/ Hammel A 90-100; Schafe& 7-90, B bis 53. Marktverlauf: Großvieh langsam in allen Gattu n, Ueberstand 16. Kälber mitkel geräumt, Schweine schleppend, Ueberstand 121, Lämmer/ Hammel Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VD) Auftrieb: 39 Ochsen, Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bullen A 123132, B 118-125; 100; Färsen A 117124. B 116 ber, 676 Schweine. Ochsen A— B 111115 Kühe A 97112, B bis 115; Kälber A 195-210. B 180192, C 162174 Schweine B II 122146. Cu. D 133140; Sauen G L 118120. Marktverlauf: Großgvieh in allen Gat- tungen mittel, Uberstand, Kälber mittel, geräumt, Schweine langsam, Uberstand, Fettschweine ver- nachlässigt Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Trotz geringer Anfuhr langsamer Ab- Satz. Es erzielten: Aepfel A 13-25, B 912; Cox- Orange“ A 36-48, B 2435; ‚ Geheimrat Oldenburg“ A 1725, B 1116: „Jonathan“ 35—37; andsberger Reinette“ 13—18;„Cronzell“ „Gewür zluiken“ 14—18; Jakob Lebel“ „Theuringer“ 13—15; Birnen A 18-31, B Quitten 11—13; bis 13; Feldsalat 70; Tomaten 40-50 mm S 2527, 50—60 mm G 23-37; Stangenbohnen 20-22; Feuer- bohnen 2128; Blumenkohl 150-20 mm G 2030, A 16—23. B 1215; 10—153 1115; 815; „Boskoop“ 200250 mm c Stück 31-40, 250300 mm G N Sellerie mit Laub 25—30. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (wp) Geringe Anlieferung, Absatz zufrieden- „Gold- parmäne“ A 30-32, B 22—23, C 16-20;„Cox- Okange“ sonstige Sorten Aepfel B 315, C 41; stellend. Es erzielten: Birnen B 916, C4: A 40-2; Quitten 8—16. e.. NMitgeteilt von Vereinigte Wirtscheftsdienste Gmbli“ 14. 10. 17. 10.„14. 0. 17. 10. Effe Kten Börse wie kedektion bettet nicht tür etweige Uebertrsgunge- oder Schad Weg% i eie b o h e egg heine. 1 5. 5 0. 3. 5 Cebermittlungsfehler). Siemens& Halske 8 551 abel 9555 570 570 6% Rhein Hypo Sinner AG 3 5% Rhein Hypo. Frankfurt/ M., 17. Oktober 1960 Stahlwerke Bochum 3 5 Renten 6.5% Rheinpreußen v. 58 blwerke Südwest. 5 1 1 1 5⁰%⁷ Pfalz v. 58 14. 10. J. 10 14. 10. 17. 10. 1 e,. ee eee 3“„ ic 5 80% KWS u 85. Neterte Aktien Dierig Chr. Li. A. 30% 30% Kaufhof 170 f Thyssen e eee ee ee, Accu 615 582 Dortm. Förder 199 202%[Klein Schanzlin 2750 2740 VDN 95⁵ 974 5% Bad K om Ldsbł div 11 411„ eee Adler werke 725 54⁰ Durlacher lol—— Klöckner Bergbau 295 11 Ver Glanzstof 7055 F5„;᷑ ã mV 1 7% Zellst Waldhof v 58 A f. Energie 78 74 Eichbaum- Werger 8³⁰ 8²⁰ Klöckner Humb. Deutz 1180 1190 Wintersball 481 471 5,5% Großkraftw bahm. 402% 03 J 5 A8 l. Verkehr 74⁰ 7⁰0 El. Licht u. Kraft 245 25¹ Klöckner-Werke 335 351 Zeiss ik on 40⁰ 400 5% Pfälz. Hypo 111 II. Wandelanleihen AEG 461 461 Enzinger Union 762 761 Krauß-Maffeli 578 E Zellstoff Waldhof 4⁰ 463 U 5% Rhein. Hypo. 110 1555 5.5% Anglo Americ. Aschattenb. Zellstoff 2³3 230 5 Eßlinger Maschinen 2 888 Lahmeyer 840 830 7.5% Siemens v. 34% 10⁴ 4 4 Corp. v 59 Badische Anilin 40 14% Farben gayer 8268 525 indes Eis 1148 1151 i 7% S 88 40 3 0% Ferden Tiquls 8.55 5,50 Löwenbräv 14 4% Seton& Nlonlerbau 80 50 bester 6% Sao v 80 Bemberg 8 425 Fein Jetter 275— Ludwigsb. Walzm. 2 245 1 Burbach Kall 390 390(Zinsen taritbesteuert) 8 Sbhem Albert v. 56 Bergen 129%„ Felamühle 1% fies AN 19522 2 Dyckerboß 38 6% AEG„ 56 105% Js„ 8% de Bekuls abgestempelt N Felten 4¹⁵ 419 Mannesmann 310 312 Eisenhütte 480— 80% Baden- Württ v 55 104% 104% 5,5% VDN v. 51 dto neue 8 4 Selsenberg 237 238 Metallgesellschaft 18⁴⁰ 1900 Hutschenreuther Lor. 725 7055 8% BASF o 56. 106˙%½— Investment-Zertifkate Binding Brauerei 197% 1020 Goldschmidt 856 850 Nordd. Lloyd 124% 124% Ilseder Hütte 247 24% 30% Bosch v. 56 104% 105 Adifonds Bochumer Verein 242 248 Oritaner-Kayser 2⁰—²⁰ N 2200 2151 Orenstein& Koppel st 855, 40%% SBC v. 56 106% 106% aAdirops Bubiag 755 908 Grün& Bilfünger 508 508 pfälz. Mühlen 185 185 J Shrix Werke 32. 210* 2% Bundesbahn v. 50 1039%% 103% Agefre Buderus 1190 60⁰ Srünzw. + Hertm. 77⁰0 78⁰ phoenix Rheinrohr 33³ 388% Scheidemandel 315 3 6 ꝓ Bundespost v 35 96 56 All fonds Brown, Boveri& Cie. 13 1125 Gußstahl Witten 8⁵0 850 preußag 2⁵ 257 70% Bundespost v. 58 103% 103% Anglo Dutch Casselle 2⁰ 2³⁰ Gutehoffnung 273 1275 Rheinelektra 680 685 Banken 7% Esso v 58 103 103 Atlanticfonds Chemie Albert 5³5⁵ 52² Hamborner Bergbau 135 139 Rheinstahl 383 386 und Versicherungen. 5.5% Gelsenbetg Austto- Fonds Cbemie Verwaltung 1075 1078 Handels-Union 732 732 RWE 8¹⁴ 8²⁵ Allianz Leben 15⁰⁰ 140 Benzin v 38 94— Conc entre Conti Gummi 778 2⁰ Hapag 117 155 a 72 105 Allianz Versicherung 40⁵⁰ 4700 8% tleidelb Zem e 56 107 104% Dekafonds Daimler Benz 2595 2800 Harpener 117 119% beinmetall 47-2 460 Badische Bank 555 660 80% Hoechster Farb v 57 06 107 L kEuropafonds 1 Peere-Lanz 255 255% kleidelberger Zement 0% 1045 beinpreußen 2— Bayer Hypo& Wechselb dee 52%% Koschster Farb L 56— 105% Furunion Demag 895 887 Hoechster Farben 801 800 Riedel 4⁴⁰ 437 Serlinet Handelsbank 751 51 60% kHioeschwerke v 58 01 10¹ Fondek Dt. Sontigas 6¹5 60⁰⁵ Hoeschwerke 2952 278 Ruhrstahl— 480 Commerzbank 48 70¹ 7⁰0² 7% Lastenausgl v. 58 102% 402% Fondis Dt. Edelstah! 610 Hochtief 5 910 72⁰ Rütgers EE 5²³ Ot. Bank A0 810 81⁰ 8% MAN v 37 105³⁴ 105 Fondra Dt. Erdl 262 200% Holzmann Hool lool Salzdetfurth 372 377 Dt. Centralboden 380 35⁰ 5% Mannesmenn v. 59 5 3% Ul. Fonds 1 Degusss 1500 14⁵⁰0 Hütten Oberhausen 24 277 Schering 450% 450 Dt Hyp Bank Bremer 33 530 8% Pfalz werke v 37 104% 104% Iindustris Dt. Lino 102²ꝰ 100 Hütte Siegerland— 535 1 Schiess 4⁵⁴ 4⁵⁰ Dresdnet Bank AG 722 718 6% Pfalz Hypo. 94 94 Intervest Dt. Steinzeug 47ẽü 475 Ind. Werke Karlsruhe 645 835 Schlossquellbr. 900 800 Frankf Hypo 250 905 5% Pfälz Hypo. 8* 87 Investa Dt. Eisenhandel 20⁵ 20⁴ Kall- Chemie 831 82 Schubert u. Salzer 457 492 Industriekreditbank 273 260 55 Thesaurus Didier-Werke 662 665 Karstadt 1202 1210% I Schultheiß Stämme 460 4⁵⁵ Mannh Versich Lit A 1105 11⁰⁵ 1j 30% Kapt.-Ertragsst. 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Dieser Schau kommt des- halb eine besondere Bedeutung zu, weil die Kollektion des amerikanischen Sammlers G. David Thompson aus Pittsburgh, die eine der schönsten Privatsammlungen unserer Zeit bilden dürfte, zum ersten Male öffent- lich gezeigt wird. Thompson ist in euro- päischen Kunstkreisen schon lange als wohl- Unterrichteter Kenner und spürsicherer Sammler bekannt. Er ist ein Sammler aus Passion, der mit sicherem Blick Wesent- liches vom Unwichtigen zu trennen vermag und überall die Qualität findet. Dieser un- trüglichen Sicherheit und Sensibilität ist es zu verdanken, daß in jahrzehntelanger Sammlertätigkeit eine Kollektion entstand, deren Bilder heute schon zum klassischen Besitz der modernen Kunst gehören. Dabei gilt es zu bedenken, dag Thompson die mei- sten seiner Bilder und Plastiken in einer Zeit erwarb, als deren Schöpfer noch kei- neswegs die gesicherte Position von heute Rhythmus statt Maß Ausstellung E. Steneberg in Heidelberg Nach der Ausstellung des Ballettzyklus von Hans Fischer-Schuppach kehrt Dr. Hanna Grisebach in Heidelberg zur Tradition ihrer Galerie und damit zur ungegenständlichen Malerei zurück. Sie stellt jetzt in ihrem Kabinett den Frankfurter Maler E. Stene- berg vor. Die Ausstellung umfaßt Oigemälde, Gouachen und Graphiken der letzten fünf Jahre. Steneberg(1914 in Weimar geboren) war von 1930 bis 1940 Plakatmaler und Trick- fllmzeichner, dann Bühnenbildner in seiner Heimatstadt. Ein wichtiges Erlebnis war für inn die Begegnung mit den Werken Feinin- Sers, die ihn anregten, Gegenstände immer mehr zu entmaterialisieren und gewichtlos, durchsichtig auf die Leinwand zu übertra- gen. Diese Tendenz ist in„Mondwiege“ sehr deutlich). Neben Feininger, dem Bauhaus- meister Joost Schmidt und— in München — Emil Preetorius wirkten am entschieden sten Robert und Sonya Delaunay auf die Entwicklung des Künstlers ein. „Es ist mir eingefallen“, schrieb einmal der Kubist Robert Delaunay in seinen„car- nets“,„die Bilder, die man in Wirklichkeit sieht, die Gegenstände, die die farbige Ord- nung stören, wegzuschaffen.“ Auch Stene- berg lehnt in seinen Gemälden jede Anspie- lung auf vorhandene Gegenstände ab und konstruiert, gegeneinander wohlabgewogen, mit seinen geschlossenen Dreiecken und „runden Formen“ einen Raum, der gewiß vor Delaunay nie festgelegt noch vorgegeben Worden war. Der treffendste Kommentar zu den Schöpfungen Stenebergs findet sich in den Betrachtungen Delaunays:„Das Auge ist einbezogen in beständige Veränderung. Statt Maß herrscht Rhythmus, statt rech- tem Winkel und Figur herrschen Kurve und zirkuläre Form. Der Raum ist nicht Dimen- sion, sondern Direktion.“ Aber Steneberg zielt weder auf eine so extreme Verein- Fachung der Komposition wie Delaunay in seinen farbigen Disken, noch auf eine 80 explosive Spannkraft der Farben. Der Maler bezieht in seine Tonleiter, in der das Licht 8 gefangen mitspielt, alle aufgehellten Nuan- cen ein, die die Durchdringung der Kreise abmildern zum Beispiel: in„Runde För- men“ und in„Collioure“) und dadurch ruhi- ger, menschlicher machen. Der süßliche Cha- rakter der Gemälde in kleinerem Format läßt vermuten, daß sie für eine Uebertra- gung auf Keramikmedaillons geeignet wären. Eine Uebersicht des Schaffens Stenebergs, den man aus seinem russisch- französischen Milieu nicht abstrahieren kann, wird näch- Sstes Jahr übrigens durch eine Gesamtaus- stellung in Norddeutschland ermöglicht. Mit einigen wenigen Blättern ist Hans Hartung in der Ausstellung des Heidelberger Kabinetts vertreten. Seine Werke, die seit 5 Jahren in den Schaufenstern von St. Ger- main des Prés einen festen Platz haben, ge- hören schon zur Landschaft dieses kunst- Freundlichen Pariser Viertels. Dies bürgt Aber keineswegs für das Niveau seiner in Serien produzierten Hieroglyphen. Graphik von Ruprecht, Geiger, Sonderborg und Fred Thieler ergänzen die Ausstellung, die bis 5 8 5. November gezeigt wird. Chantal Dubois Ein Sammler aus Possion Die„Thompson Collection“ in Zörich erstmals öffentlich gezeigt einnahmen. So kaufte er beispielsweise das erste Bild von Klee schon im Jahre 1928, um dann dem Oeuvre dieses Künstlers einen be- sonderen Raum innerhalb der Sammlung zuzuweisen, wie denn überhaupt einige Na- men besonders reich vertreten sind. Neben den Werken Klees sind ebenfalls stark ver- treten Kurt Schwitters und Alberto Giaco- metti. Der Amerikaner Thompson dürfte der einzige Sammler der Welt sein, der das ge- samte plastische Werk Giacomettis zu ver- einigen wußte; dieser Teil seiner Kollektion konnte diesmal nicht gezeigt werden, doch hofft man, ihn in einer eigenen Schau später ausstellen zu können. Fragt man nach dem gemeinsamen Nen- ner dieser nahezu 350 Werke umfassenden Ausstellung(davon 60 Plastiken), so muß man den sicheren Geschmack und das durch- gehend feststellbare hohe künstlerische Niveau nennen, mit welchem der Besitzer, stets seinen individuellen Neigungen fol- gend, seine Kollektion aufgebaut hat. Aus- gesucht schöne Einzelstücke von Cézanne (Bildnis der Madame Cézanne), van Gogh L' Arlesienne“, 1890), Degas, Monet, Bon- nard, Vuillard, Derain und Vlaminck bilden gleichsam die Basis, von der die moderne Malerei ausging, von der wesentliche Strö- mungen in dieser Privatsammlung sichtbar werden. Mit einer bedeutenden Anzahl von Werken aus den Jahren 1901 bis 1956 ist Picasso präsent; Braque ist durch sechs aus- gesucht schöne Stilleben vertreten, daneben finden wir Gris, Leger, Rouault, Modigliani und Soutine. Von Matisse sehen wir neben früheren Bildern die großformatigen späten Gouachen„Die Negerin“(Größe 448K 670 m)), „Blauer Akt“ und„Acanthes“, die einen überaus wirkungsvollen Hintergrund ab- geben im Saal, in welchem die größeren Plastiken aufgestellt sind. Reich vertreten sind— außer den genannten Künstlern— auch Mir6, Wols und Kandinsky. Aber nicht nur die„Klassiker der Moderne“ sind hier Pablo Picasso: Stierkampf(1934 Ein Beispiel aus der„Collection G. David Thompson“, die jetzt im Kunsthaus Zürich ge- zeigt wird und anschließend nach Düsseldorf und Den Haag wandert. in einer für eine Privatsammlung über- raschenden Fülle vereinigt; die Entdecker- freude des Sammlers zeigt sich vielmehr darin, daß auch die Vertreter der jüngeren Generation(Soulages, de Stael) und der jüngsten Generation, darunter zahlreiche Amerikaner, präsent sind. Die beglückende Begegnung mit dieser hochstehenden Kollektion dankt man para- doxerweise dem Umstand, daß sie demnächst aufgelöst werden soll.(88 Werke von Klee sind bereits vom Land Nordrhein- Westfalen für Düsseldorf erworben worden; einige die- ser Werke sind in Zürich ebenfalls zu sehen.) Mitbestimmend für den Entschluß, seine Sammlung wegzugeben, mag für Thompson die Ueberlegung gewesen sein, daß die Foto: Sammlung Thompson Werke, die sie umfaßt, inzwischen zu siche- ren, allgemein anerkannten Werken gewor- den sind, die zu sammeln kein künstlerisches Abenteuer mehr bedeutet.„I wish it were possible for me to do it all over again“— mit diesen Worten beschließt der Sammler G. David Thompson sein Vorwort zu dem sorgfältig edierten, ausnehmend reich illu- strierten Katalog. Wenn er sich nun von seiner alten Sammlung zu trennen beab- sichtigt, so geschieht es, um unbelastet von neuem das von der Lust zum Entdecken ge- prägte Abenteuer des Sammelns zu be- stehen.— Die„Thompson Collection“ wird bis 27. November im Kunsthaus Zürich ge- zeigt; anschließend wird sie noch in Düssel- dorf und Den Haag zu sehen sein. 0 n der eigenen Schlinge gefangen Fritz Hochwälders„Offentlicher Ankläger“ im Zimmertheater Heidelberg Wie ein Mann blindlings in die Falle tappt, die man für ihn gelegt hat, ja, mehr noch, wie die Schlinge, die er für einen an- deren zu knüpfen glaubt, sich am Ende um seinen eigenen Hals legt— das ist zwar nicht neu, aber immer wieder erregend und Spannend, ob dieser Vorgang nun in Büchern geschildert oder im Kino oder auf der Bühne gezeigt wird. So fehlt es auch dem Schauspiel „Der öffentliche Ankläger“ von Fritz Hoch- wälder nicht an knisternder Dramatik, denn es folgt dieses Theaterstück im äußeren Ab- lauf der schon zitierten Linie: Antoine Quentin Fouquier-Tinville, als„Oeffentlicher Ankläger“ so eine Art Freisler der fran- zösischen Revolution, ein Mann, der gestern noch die Feinde Robespierres auf die Guillo- tine schickte und heute, ebenso unbedenk- lich, Robespierre selbst, dieser Fouquier- Tinville klagt, um der„Macht von morgen“ gefällig zu sein, in einem geheimen Verfah- ren einen Mann als Vaterlandsverräter und Verschwörer an, dessen Namen einstweilen niemand weiß. Das Vokabular der Anklage ist wie in tausend anderen Fällen beschaffen und auch das anonyme Verfahren aus der Zeit der Schreckensherrschaft wohl vertraut. Dann aber bricht der Von Fouquier bestellte) Richter das versiegelte Dokument auf, das den Namen des Angeklagten enthält; er lau- tet: Antoine Quentin Fouquier-Tinville. Er hat sich, nichtsahnend, selbst den Prozeß ge- macht, hat sich selbst gerichtet und muß die unerbittlich ins Rollen gebrachte Proze- dur läßt keinen anderen Ausgang zu— nun selbst jenen Weg zum Schafott gehen, auf den er mit kalter Gewissenlosigkeit und als treuer Diener des jeweils herrschenden Re- gimes so viele andere gebracht hat. Ein geschickt, beinahe reigerisch gebau- tes Theaterstück, das ein paar dramatur- gische Schwächen hat und mit der überlie- kerten Geschichte willkürlich umspringt. Doch mag gerade das entschuldbar sein, weil Hochwälder auch noch ein ethisches Ziel im Auge hat: er möchte gerne zeigen, wie die Angst das willfährigste Werkzeug jeder Tyrannei ist, daß der Terror sich nur in den Jahreszahlen, nicht aber in der Syste- matik unterscheidet, daß die Revolution ihre eigenen Kinder frißt, ja zwangsläufig fres- sen muß aus ihrer nicht mehr kontrollier- baren Dynamik heraus. Es kommt auf den Regisseur an, ob und wie diese beiden Elemente des Stücks, das Reißerische oder der tiefere Sinn, heraus- kommen. In der Aufführung, die das Zim- mertheater Heidelberg präsentierte, ist Gerd Wolf, der Gastinszenator, leider an beidem vorbeigegangen. Es ist ihm weder gelungen, die Spannungen deutlich zu machen, noch hat er die Hintergründe zu erhellen ver- mocht. Auf der von Barbara Ries schwarz ausgeschlagenen Bühne entwickelt sich das große Spiel zwischen Fouquier-Tinville und Madame Tallien, der Frau, die ihn zur Strecke bringt, wie ein müdes Konversations- stück. Wie müßten die Funken sprühen, wenn diese beiden aufeinander treffen, wie Wirkungslos aber verpufften die Augen- blicke, da man sie hier zusammen sah! So gut dabei manche Randfigur gestaltet war(die Kriechernatur des buckligen Sekre- tärs von Jochen Ballin, der genußsüchtige, zu allem bereite Hausbesitzer von Hans Re- Wendt, der zwar aufrechte, aber von der Furcht zerbrochene Fabricius von Günther Richardt, dem neuen Chef des Zimmer- theaters), so wenig war bei den Protagoni- sten die Größe zu finden, das Fluidum der Persönlichkeit, das ihnen ja doch der Autor zugedacht hatte. Zwar gab Wolfgang Rei- chelt der Titelfigur den Umriß des allzeit getreuen Staatsdieners und auch einige Züge ehrgeizigen, kalten Intellekts. Die wahre Gefährlichkeit aber, die einer solchen Figur innewohnt, der Sprengstoff, den er dar- stellt, das blieb Reichelt aus Mangel an Differenzierung schuldig. Er wirkte wie ein Subalternbeamter und nicht wie die Perso- nifikation hemmungslosen Ehrgeizes. Völlig fehlbesetzt schien die Partie der Madame Tallien: Charlotte Lanzinger ist schlichtum zu jung, um eine Frau spielen zu können, die kraft ihrer Ausstrahlung ein Liebling der Massen ist, gescheit und auch nicht ohne Machtgelüste, dabei aber humaner als die Re- Präsentanten der Schreckensherrschaft. Eben- sowenig glaubte man Arnold K. Richter den Volkstripunen Tallien, und auch Siegfried Kristen als Richter und Hans Egenlauf als Scharfrichter waren zu forciert, um über“ zeugend zu sein. Es war das also kein sehr glückhafter Auftakt der neuen Saison, wenn auch der Applaus die gewohnte Herzlichkeit des sich mit dem Zimmertheater freundschaftlich verbunden fühlenden Publikums nicht ver- missen ließ.. Kultof-Ch roniłk Mit dem Conrad-von-Soest-Preis, dem West- fälischen Kunstpreis 1960, ist der Graphiker Otto Coester ausgezeichnet worden. Der Direk- tor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Anton Köchling, gab den Namen des Preis- trägers am Wochenende bei der Eröffnung der Westfälischen Kunstausstellung in Münster be- kannt. Der 58jährige Künstler, der aus Röding- hausen(Kreis Herford) stammt und seit 1934 — mit Unterbrechung durch den Krieg— Pro- fessor an der Kunstakademie Düsseldorf ist, konnte an der Preisverleihung nicht teilneh- men, weil er zur Zeit in einem Kölner Kran- kenhaus liegt. Der mit 5000 Mark dotierte Con- rad-von-Soest-Preis, der 1950 gestiftet wurde, Wird alle zwei Jahre an einen in Westfalen ge- borenen oder dort ansässigen Künstler ver- liehen. Große Teile der bedeutsamen Handschrif- tensammlung des Afrikaforschers und Gründers des Verlages Bibliographisches Institut, Pro- fessor Hans Meyer, werden in der Herbst-Auk- tion der Marburger Autographenhandlung J. A. Stargardt am 11. November zum Verkauf an- geboten. Im Mittelpunkt der Sammlung stehen ein Schreiben Martin Luthers an den Rat der Stadt Memmingen, in dem er diesen auffor- dert, am Evangelium festzuhalten und den „Rottengeistern“ zu widerstehen(Schätzwert 8000 Mark), und ein eigenhändiges theologisches Gutachten Philipp Melanchthons für den Rat der Stadt Nürnberg(Schätzwert 5000 Mark). Eine Ausstellung„Jean Dubuffet“ zeigt die Kestner- Gesellschaft Hannover vom 26. Okto- ber bis 4. Dezember. Klavierwerke von Frédérie Chopin spielt Professor Richard Laugs an vier Abenden im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens. Die Konzerte finden jeweils montags, 20 Uhr, statt: am 24. Oktober, 7. und 14. November und am 5. Dezember. Bietet einer mehr? Londoner Kunstauktion in Abendtoiletten Seitdem vor zwei Jahren eines Abends in London sieben impressionistische Gemälde aus dem Besitz des ehemaligen deutschen Bankiers Jakob Goldschmidt für rund neun Millionen versteigert wurden, gehört es zum guten Ton, den Auktionen bei„Sotheby's“ beizuwohnen und ein paar Tausender in Kunst anzulegen. Diese Auktionen sind der „dernier eri“ und der Höhepunkt der Saison kür die internationale Gesellschaft; Eintritts- karten sind nur im Schleichhandel zu haben. Wenn die Stadt schon fast schläft, werfen sich die Auserwählten in große Abend-Toi- letten und fahren in die Bond Street. Sie kommen aus aller Welt eigens für diesen Abend nach London, obwohl nicht alle in dem Saal Platz haben, in dem die Verstei- gerungen stattfinden; die meisten sitzen in Nebenräumen und beobachten das span- nende Ereignis mit Hilfe eines internen Fern- sehnetzes auf einem Bildschirm. Sie sehen und hören die Hauptperson nur aus der Ferne— diesen Peter Wilson, der es erreicht hat, daß„Sotheby's“-Auktionen Mode ge- worden sind. Der 47jährige Herr im Smoking steht auf seinem Podium, hat einen Hammer in der Hand und sagt zuweilen:„Won't some- body bid any more?“(„Bietet jemand mehr?“) „Dieser Kerl ist kalt wie eine Gurke“, sagte Irwin Goldschmidt, dessen Impressio- nisten-Sammlung 1958 so sensationelle Preise erzielte.„Er ist so unglaublich eng- lisch, daß man es nicht für möglich halten sollte.“ Peter Wilson hat seine Liebe zur Kunst von seinem Grohvater geerbt, der als Lord Ribblesdale Treuhänder der britischen „National- Galerie“ war. Peter begann als Journalist und trat 1936 bei„Sotheby's“ ein. Seine große Zeit kam erst nach Kriegsende; es war seine Idee, Auktionen spät am Abend abzuhalten und die Interessenten zu zwin- gen, sich anzuziehen, als gingen sie zu einer Premiere. Während man aber ein Theater- stück an weiteren Abenden bewundern kann, bilden die„Sotheby's“- Versteigerungen ein- malige und unwiederholbare Gelegenheiten. Somerset Maugham meinte:„Ich habe mein Haus voller Kunstwerke und keinen Raum für weitere; ich bin nur wegen der spannenden Atmosphäre gekommen“, als jetzt, wie wir bereits kurz berichteten, 51 moderne Gemälde aus dem Besitz des in Holland geborenen Amerikaners Jacques Sarlie versteigert wurden. In knappen zwei Stunden wechselten die Werke, darunter 29 Bilder von Picasso, für 429 700 Pfund das sind über 5 Millionen Mark— den Besit- zer. Picassos„Femme Accroupie“, 1902 in Barcelona entstanden, erzielte allein 48 000 Pfund, also über eine halbe Million Mark, und damit die höchste Summe, die jemals für das Werk eines lebenden Künst- lers gezahlt wurde.„Der Verkauf hat alle meine Erwartungen übertroffen“, sagte Jacques Sarlie,„aber das meiste Geld werde ich in einer Stiftung investieren, durch die jungen Künstlern in der ganzen Welt gehol- fen werden soll.“ Die Oel-Millionen-Erbin Olga Deterding saß in der ersten Reihe, und es wimmelte nur so von FHerzoginnen, Baronen und reichen Leuten, die gewisser- maßen nur als Statisten mitwirkten. Das Bieten wurde zumeist von Kunsthändlern vorgenommen, und man merkte kaum, wenn sie sich gegenseitig überboten, so diskret machten sie ihre Zeichen dem Auktionator gegenüber. Würdige Diener zeigten die ein- zelnen Gemälde jeweils den Anwesenden, und außer dem Rascheln der Kataloge hörte man kaum irgendwelche Geräusche im Saal, über dem die Kronleuchter schwangen. Die Interessenten hatten sich die Bilder natürlich schon vorher angesehen; ihre Anwesenheit War sozusagen eine reine Formalität und Ehrensache; denn auch ihre Offerten standen wohl schon vorher fest. „Sotheby's“ haben London zum Kunst- zentrum gemacht; hier werden die Preise festgesetzt, die dann auf dem internationalen Markt gelten. Begeisterte Amateure, die sich mit einer Privat-Galerie eine soziale Position schaffen wollen, haben keine Chancen mehr, Gelegenheitskäufe zu machen; der wirkliche Wert eines Bildes stellt sich bei der Verstei- gerung heraus; auf Experten gibt man nicht mehr viel. Nächtliche Auktionen in großen Toiletten mit Fernsehübertragung sind Mode, sind zu gesellschaftlichen Ereignissen gewor- den, zu denen nur die„Auserwählten“ Zu- tritt erhalten, die genügend Kleingeld haben, vor dem Schlafengehen ein paar wertvolle Bilder zu kaufen. Es muß ja nicht gleich ein Picasso sein. Pem(London Ton o een Blixen: abettes Castmahl Cosdyright by S. fischer Verlog, Fronkfort am Main 9 Fortsetzung 5 Ihre Herzen füllten sich unvermutet mit Dankbarkeit Es wurde ihnen bewußt, daß keiner der Gàste auch nur ein Wort über die Bewirtung gesprochen hatte. Auch sie sel- ber, und wenn sie sich die größte Mühe gaben, konnten sich an keines der Gerichte Erinnern, die aufgetragen worden waren. tine kam die Schildkröte in den Sinn. war ja Zar nicht auf den Tisch ge- kommen, sie schien plötzlich weit entfernt d nur wie eine blasse Erinnerung— wo- glich war sie übergaupt nur ein Schreck- bild gewesen, ein Nachtmahr. Babette saß auf dem Hackstock, umge- ben von rußggeschwärzten und fettver- schmierten Töpfen und Pfannen in einer An- zähl, wie ihre Herrinnen sie nie auf einem Haufen beisammen gesehen hatten Sie Wär 80 weil im Gesicht 1 so zu Tode erschöpft wie in jener ersten Nacht, als sie in Berle- Vvaag erschien und an der Tür der Dekans- töchter zusammengebrochen War. Es verging eine lange Zeit, dann blickte sie zu den Schwestern auf und sagte: Ich bin Köchin im Café Anglais gewesen. Martine wiederholte:„Das haben wirk- lich alle gefunden, ein nettes Essen!“ Als Babette mit keinem Wort darauf einging, setzte sie hinzu: Abend im Gedächtnis behalten, wenn du wieder in Paris bist, Babette.“ Babette erwiderte:„Ich gehe nicht nach ri „Wir werden alle den „Du gehst nicht nach Paris zurück?“ rief Martine erstaunt. „Nein“, sagte Babette.„Was soll ich in Paris? Da sind alle fort, da hab ich alle verloren, Mesdames.“ Die Schwestern erinnerten sich, wel- ches Schicksal Monsieur Hersant und sein Sohn erlitten hatten, und sagten teilneh- mend:„Ach ja, Babette, du Arme!“ „Alle sind sie fort“, sagte Babette.„Der Herzog von Morny, der Herzog Decazes, der Fürst Naryschkin, der General Galliffet, Aurélien Scholl, Paul Daru, die Fürstin Pauline! Alle fort!“ Die fremden Namen und Titel von Men- schen, deren Verlust Babette beklagte, ver- setzten die beiden Damen in eine gewisse Verwirrung; doch sprach aus der Aufzäh- lung ein solches Uebermaß von tragischen Verwicklungen und Perspektiven, daß sie in ihrem Mitgefühl Babettes Verlust als ihren eigenen empfanden und ihre Augen von Tränen naß werden spürten. Nach einem weiteren langen Schweigen warf ihnen Babette unvermutet ein kleines Lächeln zu und sagte:„Außerdem, wie soll ich denn nach Paris zurückfahren, Mes- dames? Ich habe kein Geld.“ „Kein Geld?“ riefen die e Wie aus einem Munde. „Nein“, sagte Babette. „Aber die zehntausend Francs?“ fragten die Schwestern, vor Schrecken atemlos. „Die zehntausend Franes sind ausgege- ben, Mesdames“, sagte Babette. Die Schwestern mußten sich setzen. Eine geschlagene Minute lang. Es innen die Rede. „Aber zehntausend Frances?“ begann Martine schließlich mit einer Flüsterstimme. „Was wollen Sie, Mesdames“, sagte Ba- bette, und viel Würde sprach aus ihren Worten.„Ein Diner für zwölf Personen im Café Anglais, das hat immer seine zehn- tausend Francs gekostet.“ Den Damen fiel immer noch nichts zu sagen ein. Was ihnen da eröffnet worden War, entzog sich ihrem Verständnis. Aber schließlich waren viele Dinge am heutigen Abend auf die eine oder andere Weise über ihr Verständnis hinausgegangen. Martine besann sich auf eine Geschichte, die ein Freund ihres Vaters aus seiner Mis- sionarszeit in Afrika erzählt hatte. Er hatte der Lieblingsfrau eines alten Stammes- häuptlings das Leben gerettet, und zum Zeichen seiner Dankbarbeit hatte ihn der Häuptling mit einem üppigen Essen rega- liert. Erst lange Z6ĩt Später erfuhr der Mis- sionar von seinem schwarzen Diener, was er dort gespeist hatte, war ein gut durch- Wachsenes kleines Enkelkind des großen Häuptlings gewesen, zubereitet zu Ehren des großen christlichen Medizinmannes. Martine schauderte bei dem Gedanken. Philippa aber fühlte sich bis ins tiefste Herz gerührt. Sie hatte das Empfinden, daß hier ein unvergeßlicher Abend seine Krö- nung erfahren sollte in einem unvergeß- lichen Beispiel menschlicher Treue und Selbstaufopferung. „Liebe Babette“, sagte sie freundlich,„das hättest du aber nicht tun sollen; unsert- Wegen alles hergeben.“ Babette warf der Herrin einen tiefen Blick zu, einen seltsamen Blick— lag nicht Mitleid, vielleicht sogar Verachtung, auf sei- nem Grunde? „Ihretwegen?“ e Sie. netwegen. 5 Sie erhob sich vom Hackstock und stellte sich den Schwestern gegenüber. „Ieh bin eine große Künstlerin!“ sagte sie. Wärtete einen Augenblick und wie- „Nein. Mei- Sie 1 derholte:„Ich bin eine große Künstlerin, Mesdames.“ Von neuem breitete sich für längere Zeit ein tiefes Schweigen in der Küche aus. Dann sagte Martine:„Also bleibst du nun arm fürs ganze Leben, Babette?“ „Arm?“ sagte Babette. Sie lächelte wie zu sich selbst.„Nein. Arm bin ich nie. Ich habe Ihnen gesagt, ich bin eine große Künst- lerin. Eine große Künstlerin, Mesdames, ist niemals arm. Wir haben etwas, wovon an- dere Leute nichts wissen.“ Indes die ältere Schwester darauf nichts mehr zu sagen wußte, begannen in Philippas Herz tiefe, vergessene Saiten zu vibrieren. Sie hatte schon einmal gehört, lang war's her, von diesem Café Anglais. Sie hatte schon einmal, vor langer Zeit, die tragische Namensliste aus Babettes Mund vernommen. Sie stand auf und trat einen Schritt auf die Dienerin zu. „Aber alle diese Leute, die du da erwähnst“, sagte sie,„diese Fürsten und hohen Herrschaften aus Paris, Babette gegen die hast du doch gekämpft! Du warst doch auf der Seite der Kommune. Der Ge- neral, von dem du sprichst, hat deinen Mann und deinen Sohn erschießen lassen. Wie kannst du diesen Leuten nachtrauern?“ Babette kehrte Philippa ihren dunklen Blick entgegen,„Ja“, sagte sie.„ich war bei der Kommune! Gott sei Dank war ich bei der Kommune. Und die Leute, Mesdames, die ich genannt habe, waren bös und grau- sam. Sie haben das Volk von Paris hungern lassen, sie haben die Armen unterdrückt und gekränkt. Gott sei Dank habe ich auf der Barrikade gestanden und habe für das Mannsvolk die Gewehre geladen. Aber trotzdem, Mesdames, will ich nicht nach Pa- ris zurück, wenn die Leute, von denen ich gesprochen habe, nicht mehr dort sind.“ Sie stand regungslos da, versunken. „Sie müssen verstehen, Mesdames“, sagte sie schließlich,„diese Leute gehörten zu mir, es waren meine Leute. Sie waren dazu erzogen und geübt, mit größerem Aufwand, als Sie, meine lieben Damen, auch nur be- greifen und glauben können, dazu erzogen, daß sie verstehen konnten, was ich für eine Künstlerin bin. Ich konnte sie glücklich machen. Wenn ich mein Allerbestes gab, Waren sie vollkommen glücklich.“ Sie schwieg einen Augenblick. „So war es auch mit Monsieur Papin“, sagte sie. „Mit Monsieur Papin?“ fragte Philippa. „Ja, mit Ihrem Monsieur Papin, Sie Armel“ sagte Babette.„Er hat es mir selbst gesagt. Für einen Künstler, hat er gesagt, ist es schrecklich und unerträglich, wenn er auf- gestachelt wird und womöglich noch Beifall bekommt zu etwas und für etwas, Was von ihm aus nur zweiten Ranges ist. Durch die ganze Welt, hat er gesagt, schallt unablässig in Gedanken der eine Schrei aus dem Herzen des Künst- lers: Erlaubt mir doch, daß ich mein Aeußzer⸗ stes gebe!“ Philippa trat vollends auf Babette zu und umschlang sie mit ihren Armen. Der Leib der Französin war anzufühlen wie ein stei- nernes Denkmal an ihrem Leibe; aber sie selber zitterte und bebte vom Kopf bis 2u den Füßen. a Eine Zeitlang fand sie keine Worte. Dann flüsterte sie: „Aber dies ist nicht das 1 Ein Ge- kühl sagt mir, Babette, daß dies nicht das Ende ist. Im Paradies wirst du die große Künstlerin sein, als die Gott dich schuf, Und ein Entzücken“, fügte sie hinzu, und die Tränen schossen ihr in Strömen über die Wangen,„ein. Babette für die Engel!“. ND 1 1 4 1 5 3 2— VVV