242 in Ide den dun um 8 in der Son bts⸗ en. ken o- Sie sen in bei- in an- rn- gen der icht ge- ing ner ne- and 88 7 10- elle ng- ten Zur Als nen als ein. de; end in- ner er- un, in- ten. nen in“, opa. Sie bst ist guf⸗ irall von die 'sig nst- Ber- und Leib stei- sie ann Ge- das robe Und die die die DE Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 1621 A Mannheimer A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 4-6. Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,40 DM zuzügl. 60 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 VM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.30 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 243/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. o. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 19. Oktober 1960 Im Auswärtigen sind am Dienstag die angekündigten deutschesowjetischen Handelsgespräche aufgenom- men worden. Der Leiter der deutschen Delegation, Staatssekretär van Scherpenberg, be- Amt in Bonn 1 grüßte die sobjetische Delegation mit der Erklärung, daß sich der deutschesowjetische Handel„zur Zufriedenheit“ entwichelt habe, Der Leiter der sojetischen Abordnung, der Stellvertretende Außenhandelsminister Borissow, erwiderte, die sowjetische Regierung sei Uberzeugt, daß der gegenseitige Handel eine gesunde Grundlage zur Zusammenarbeit biete.— Unser Bild zeigt den Konferenztisch zu Beginn der Verhandlungen. Bild: dpa Oesterreich fordert Autonomie für Bozen Segni lehnt ab/ In der UNO hat die Ausschußarbeit begonnen New Vork.(AP/dpa) Im Zweiten Poli- tischen Ausschuß der Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am Dienstag die Debatte über das Südtirolproblem begon- nen. Oesterreich und Italien ließen ihre Standpunkte von den Außenministern, Bruno Kreisky und Antonio Segni, vortra- gen. Kreisky eröffnete die Debatte mit der Forderung, daß Italien Südtirol die gleiche Autonomie gewähre wie seiner Region Sizi- lien, um die ethnischen Rechte der Süd- tiroler zu schützen. Der österreichische An- trag zielt darauf ab, daß die Vollversamm- lung die beiden Länder auffordern soll, die Verhandlungen über Südtirol wiederaufzu- nehmen und der Vollversammlung 1961 dar- über Bericht zu erstatten. Kreisky betonte, daß die Gewährung der Autonomie an be- stimmte Regionen für das italienische Staatsrecht nichts Neues darstelle, weil im Oasta-Tal, sogar eine Provinz geteilt wor- den sei, um der französisch sprechenden Bevölkerung den nötigen Schutz angedei- hen zu lassen, Segni sprach dagegen der Vollversamm- lung das Recht ab, überhaupt über den östèerreichischen Antrag Beschluß zu fas- sen, weil sie damit die Grundsätze der Weltorganisation verletzen und über die in der Charta festgelegten Grenzen hinaus- gehen würde. Segni betonte, daß Italien be- reit sei, mit Oesterreich weitere Verhand- lungen zu führen. Die italienische Regie- rung werde alle auftretenden Meinungsver- schiedenheiten dem Internationalen Ge- richtshof unterbreiten und sich an die Ent- scheidungen des Gerichtshofes halten. Die österreichischen Klagen über die Lage der deutsch sprechenden Bevölkerung wies Segni mit der Bemerkung zurück, daß die deutsche Bevölkerung Südtirols durch die italienischen Zugeständnisse sogar in eine außerordentlich günstige Lage versetzt wor- den sei. Scharfe Erwiderung Hammarskjölds Zur bislang schärfsten Erwiderung UNO- Generalsekretär Dag Hamarskjölds auf Sowetische Angriffe kam es im Budget- ausschuß. Zu der am Montag in diesem Ausschuß von sowjetischer Seite erhobenen Anschuldigung, Hammarskjöld ergreife in den Ost-West-Auseinandersetzungen Partei, beeinflusse die Aktionen der UNO und habe sich eine mißbräuchliche Verwendung der Etatbeträge zuschulden kommen lassen, sagte der Generalsekretär, mit diesem An- griff werde offenbar der Zweck verfolgt, die UNO zu einem rein technischen Rah- men für Konferenzen zu machen und sie insbesondere um ihre Rolle bei der Erhal- tung des Friedens zu bringen. Wenn man die sowjetischen Angriffe gegen die UNO genau verfolge, so fügte Hammarskjöld hinzu, dann komme man zu der Schlußfol- gerung, daß die UNO in ihrer Bedeutung auf die Rolle des Völkerbundes reduziert werden oder eine höchst konservative Aus- legung der UNO- Charta mit einer Ein- schränkung ihres Sinns durchgesetzt wer- den solle. Die Vollversammlung hatte am Montag- abend ihre Generaldebatte mit der ein- stimmigen Annahme einer von zahlreichen neutralen Ländern eingebrachten Resolution abgeschlossen, in der alle Staaten aufge- kordert werden, sich aller Maßnahmen zu enthalten, die die internationalen Span- nungen noch verschärfen könnten. demokratie, Fragen der Konjunktur noch offen cDu/ csu Fraktion konnte sich noch zu keiner Entscheidung durchringen ven unserer Benner Redak tier B o n n. Die Gesamtfraktion der CDU/ CSU wird sich erst in der kommenden Wache mit der Konjunktur und eventuellen Maßnahmen zu ihrer Dämpfung befassen, er- klärte der parlamentarische Geschäftsführer der CD/ Csu-Bundestagsfraktion, Will Rasner, am Dienstag. Vorher müßten noch strittige Einzelfragen geklärt werden. Die Besprechungen am Dienstagnachmittag zwischen Bundeskanzler Adenauer, Bundes- finanzminister Etzel, Bundeswirtschaftsminister Erhard und Bundesbankpräsident Blessing würden noch in dieser Woche durch weitere Erörterungen zwischen dem Re- gierungsschef und Vertretern der Bundestagsfraktion der CDU/ CSU ergänzt werden. Hierzu sollen, wie der CDU- Sprecher erklärte, ebenfalls Erkard und Etzel hinzu- gezogen werden. Die Versicherung des CDU/ CSU-Sprechers vor der Presse, daß es sich bei den zu klären- den Fragen um keinen persönlichen Streit zwischen Bundeskanzler und Vizekanzler handele(wörtlich:„Die persönlichen Span- nungen sind abgeklungen“) löste große Hei- terkeit aus. Rasner betonte aber, es gehe bei diesen Gesprächen um rein sachliche Ausein- andersetzungen. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Krone gab guf der CDU/ CSU- Fraktionssitzung bekannt, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer dem Frak- tionsvorstand ein Mitbestimmungsrecht bei den bevorstehenden Konjunkturentscheidun- gen zugesagt habe. Unter großem Beifall for- derte Dr. Krone, daß seine Fraktion bei die- sen wichtigen Entscheidungen„nicht nur orientiert, sondern auch beteiligt sein müsse“. Die Aussprache hierüber in der Fraktion müsse jedoch um eine Woche verschoben werden, da noch Gespräche ausstünden. Am Dienstag trafen auch Fachleute der CDU/CSU-Fraktion mit einer Delegation des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) zusammen, die nicht von dem Erhard- Gegner und BDI- Präsidenten Fritz Berg, sondern vom geschäftsführenden Präsidiums- mitglied Dr. Beutler angeführt wurde. NATO-Lob für die Wie zu erfahren ist, haben die Konjunk- turgespräche noch zu keinem abschließenden Ergebnis geführt, jedoch eine starke Annähe- rung Erhards, Etzels und Blessings in der Konjunkturbeurteilung gebracht. Es scheint, daß alle drei in den kommenden Monaten noch mit einer beträchtlichen Konjunktur- erhitzung durch Nachfrageüberhang rechnen, jedoch noch nicht über die daraus zu ziehen- den Schlüsse einig sind. Auch beim Bundesverband der Industrie hat sich, wie CDU/ CSU-Abgeordnete be- richten, die Meinung durchgesetzt, daß Prä- sident Berg mit seiner scharfen Kritik an Erhards Konjunkturplänen zu weit gegan- gen sei. Die BDI-Vertreter sollen sich ge- radezu für diese Entgleisungen entschuldigt und eine schlichtende Aussprache mit Pro- fessor Erhard gewünscht haben. Nach den bisherigen Anzeichen deutet sich als für die nächste Woche zu erwar- tendes Endergebnis der Konjunkturbera- tungen ein Mittelweg an: Es scheint. dag man zwar die Umsatzausgleichssteuer für Importe streichen, jedoch die Umsatzsteuer- rückvergütung für Exporte nicht annullie- ren will. Auch in der CDV/ CSU-Fraktion Sozialdemokraten Veröffentlichung im„NATO-Brief“/ Privataudienz des Papstes für Brandt? Von unserer Bonnet Re dak t lo Bonn. Für die marxistisch-leninistische Diktatur des Ostblocks sei die Sozialdemo- kratie, insbesondere die deutsche Sozial- immer noch die ideologische Hauptgefahr, heißt es in der jüngsten Aus- gabe des Informationsdienstes NATO- Brief“, der von der Informationsabteilung der NATO in Paris herausgegeben wird und in englischer, französischer, italienischer und deutscher Sprache erscheint. D. Wyndham Harris. Mitglied der NATO-Informations- abteilung, vertritt in einem Artikel die Auf- kassung, daß die Aufstellung Willy Brandts als Kanzler-Kandidat der SPD die Sache der Sozialdemokratie in West-Europa beträcht- lich stärke. Angesichts der Tatsache, daß sich die Sozialdemokraten in Berlin und West- deutschland durch ihren Kampf gegen den Kommunismus besonders auszeichneten, werde dieser Schritt der SPD den sowieti- schen Machthabern zu denken geben. Ein Sprecher des Bundesverteidigungs- ministeriums lehnte jeden Kommentar zu dem Inhalt des NATO-Briefes“ ab. Er be- tonte jedoch, im Impressum der In- formationsschrift werde ausdrücklich Wert auf die Feststellung gelegt, daß die ver- öfkentlichten Beiträge nicht in jedem Fall mit der Auffassung des NATO-Rates identisch seien. In Bonner Kreisen erregte am Dienstag die Nachricht Aufsehen, daß der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, Während seines Rom- Besuchs im November von Papst Johannes XXIII. in Privataudienz empfangen werden soll. Wie bekannt wurde, soll ein Audienzgesuch Brandts im Vatikan günstig aufgenommen worden sein. CDU- Kreise verweigerten am Dienstagabend eine Stellungnahme hierzu mit der Begründung, man müsse erst abwarten, ob der Vatikan diese Meldung bestätige. Bürgerkrieg möglich Gießen.(dpa/ AP) Der SPD- Wehrexperte, Bundestagsabgeordneter Hans Merten, hält einen Bürgerkrieg auf deutschem Boden für möglich. Die Sowjetzone bereite systematisch einen Angriff auf die Bundesrepublik vor, sagte Merten in Gießen. Die SpD wünsche deshalb eine verstärkte Ausrüstung der Bundeswehr mit konventionellen Waffen Im Falle eines Bürgerkrieges auf deutschem Bo- den könnten Atomwaffen nicht eingesetzt werden. Höchste Eile sei auch für ein von allen Parteien getragenes Notstandsgesetz geboten, weil man nicht wisse,„Wenn Ulbricht zum Marsch nach Westen fertig ist.“ verlautete dazu, erheben sich gewichtige Stimmen für eine möglichst weitgehende Schonung der Aus- kuhr. Keine Aufwertung der Mark Wie am späten Dienstagabend in einem offiziellen Kommuniqué mitgeteilt wurde, hat in dem rund zweistündigen Gespräch volle Einmütigkeit darüber bestanden, daß eine Aufwertung der D-Mark nicht in Frage komme. Als ungewönnlich empfunden Bonn.(eg Eig. Bericht) Bundeskanzler Adenauer hält die von der Bundesbahn zum 1. November geplante und vom Bundesver- kehrsminister Dr Seebohm genehmigte Er- höhung der Expreßgut- und Stückguttarife für so gewichtig, daß er sie in die allge- meine Konjunktur- und Preisdebatte ein- Mannheimer Schillerpreis für Professor Theodor Eschenburg Mannheim.(—kloth-Eigener Bericht) Der Gemeinderat der Stadt entschied gestern in nichtöffentlicher Sitzung, daß der mit 10 000 Mark dotierte Schillerpreis im Jahr 1960 an Dr. phil. Theodor Eschenburg, Staatsrat und ordentlicher Professor für wissenschaftliche Politik an der Universität Tübingen, verliehen werden soll. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Bisher er- hielten ihn die Tänzerin Professor Mary Wigman(1954), Intendant Jürgen Fehling (1956) und der Schweizer Dramatiker und Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt(1958). Der Gemeinderat folgte dem einstimmig ge- faßten Vorschlag des Preisgerichts mit sehr großer Mehrheit. In der Begründung wird auf die Freiheitlichkeit des Urteils und die Unerschrockenheit von Professor Dr. Theo- dor Eschenburg— kurzum: sein Wirken im freiheitlichen Geiste Schillers— ausdrück⸗ lich verwiesen. Die Ueberreichung des Prei- ses soll in einem besonderen Festakt noch im Laufe dieses Jahres in Mannheim erfol- gen.(Siehe ausführlichen Bericht im Lokal- teil dieser Ausgabe.) bezogen sehen möchte. Deshalb wird sich das Bundeskabinett am Mittwoch nächster Woche auch mit dieser Frage noch einmal befassen, obwohl die Tariferhöhung im Tarif- und Verkehrsanzeiger des Bundes- verkehrsministeriums bereits veröffentlicht wurde. Im Bundeswirtschaftsministerium die durchschnittlich 26 prozentige Anhebung der Expreßgut- und Stückgut-Tarife wäre konjunkturpolitisch nicht gravierend, zumal da sich die ver- ladende Wirtschaft mit ihr einverstanden erklärt habe. Die Optik aber spreche gegen diese Maßnahme. Immerhin wird es in Bonn als höchst ungewöhnlich empfunden, daß eine rechtsgültig zustande gekommene Verordnung unter Umständen nachträglich aufgeschoben, wenn nicht sogar aufgehoben werden soll. 5 Rechenschaftsberichte der I Metall Unzufriedenheit trotz angestiegener Mitgliederzahl Berlin.(dpa/ AP) Mit einem Bekenntnis der Gewerkschaft zur Idee der Freiheit lei- tete der erste Vorsitzende der IG Metall, Otto Brenner, am Dienstag die Rechen- Zwischen Gesſern und Morgen In Heidelberg hat die Vorsitzende des Bundeshinterbliebenen-Ausschusses im Ver- band der Kriegsbeschädigten, Kriegshinter- bliebenen und Sozialrentner Deutschlands (VdK), Lieselotte Brockmann, die Versor- gung der Kriegswitwen und Waisen scharf Kritisiert. Die materiellen Leistungen des Bundes an diesen Personenkreis hätten noch lange nicht das Stadium erreicht, das eines Kulturstaates würdig sei. Im Bundeskanzleramt hat sich der Auf- sichtsrat der„Deutschland-Fernsehen GmbH! konstituiert. Zum Vorsitzenden des Auf- sichtsrats würde Dr. Walter Bauer(Fulda), zu seinem Stellvertreter Johannes Albers (Köln) gewählt. Einen Intendanten hat der Aufsichtsrat noch nicht gewählt. Beschlossen hat der Ministerrat der Eura- tom, im kommenden Jahr insgesamt 315 Mil- lionen Mark für Forschungszwecke und den Bau der Atomenergie-Versuchsanlagen in Ispra(Italien), Mol(Belgien), Petten(Hol- land) und Karlsruhe zur Verfügung zu stel- len. Verteilt hat die Landesregierung von Rheinland-Pfalz 51,5 Millionen Mark an För- derungsmitteln für den sozialen Wohnungs- bau 1961 auf alle Stadt- und Landkreise in Rheinland-Pfalz. 5 Bundespostminister Stücklen überreichte der Witwe General Marshalls ein Album mit Sondermarken, die von der Deutschen Bun- despost anläßlich des ersten Todestages von George C. Marshall am 15. Oktober heraus- gegeben wurden. General, George C. Mar- Shall hatte sich mit dem nach ihm benann- ten Marshall-Plan große Verdienste um den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft er- worben. Zwei Düsenjäger der Bundesluftwaffe sind in der Nähe von Stadskanaal in der nieder- ländischen Provinz Groningen in der Luft zusammengestoßen und abgestürzt. In der Sowjetzone ist am Donnerstag ver- gangener Woche allem Anschein nach ein Zonen- armee unter den Augen hoher Ostblockoffi- ziere zu Ende gegangen. Dies geht aus einer Ministerpräsidenten Grotewohl(SED) hervor, die jetzt von der „Die Volks- großes Atomkriegsmanöver der Schlußgansprache des Ostberliner Soldatenzeitung armee“ in Auszügen veröffentlicht wurde. In einer bewegten Sondersitzung des ja- panischen Parlaments forderte Ministerprä- sident Ikeda nachdrücklich die Ausrottung des politischen Terrorismus in Japan. Ikeda Chrustschow empfing Kroll Moskau/ Bonn. aus der Sowjetunion“ jonow teil. (AP) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat dem sowjetischen Ministerprä- sidenten Chrustschow wegen der„ins Stocken geratenen Repatriierung deutscher Bürger einen Brief über- mittelt. Der Brief wurde Chrustschow am Dienstag von dem deutschen Botschafter in. Moskau, Dr. Hans Kroll, überreicht. Nach einer Meldung von Radio Moskau nahm an der Begegnung auch der stellvertretende sowjetische Außenminister Wladimir Sem- verurteilte die Ermordung des Sozialisten- kührers Inejiro Asanuma und würdigte den Ermordeten als einen„großen Sozialisten und ehrenwerten Gegner“. Das amerikanische Nachrichtenmagazin „Newsweek“ will erfahren haben, daß in den Beziehungen zwischen Kuba und der Sowjet- union gewisse Schwierigkeiten aufgetreten seien. Die Sowjetunion habe ihre Exporte — insbesondere die Lieferung von Erdöl und Maschinen— nach Kuba verlangsamt, weil die Regierung Fidel Castros eine Regelung der Zahlungsbedingungen hinauszögere. An- gesichts dieser Sachlage habe Castro bereits einige seiner lateinamerikanischen Nachbarn um Hilfe gebeten, und die Vereinigten Staa- ten, die immer noch auf eine Rettung Kubas hofften, ermutigten diese Länder insgeheim zu einer positiven Antwort. Der Leiter der amerikanischen Bundes- kriminalpolizei FBD), J. Edgar Hoover, ver- trat in Miami Beach die Ansicht, daß 70 bis 80 Prozent aller diplomatischen Vertreter der Ostblockstaaten in Amerika einen Spionage auftrag hätten. Hoover bezeichnete die Quellen dieser nach seinen Angaben nur ge- schätzten Zahl als glaubwürdig. Sprecher des amerikanischen Außen- ministeriums und des britischen Verteidi- gungsministeriums haben bestätigt, daß Verhandlungen über ein amerikanisch-bri- tisches Abkommen über die Errichtung eines Stützpunktes für die amerikanischen mit Polaris-Raketen ausgerüsteten Atom- U-Boote in Schottland kurz vor dem Ab- schluß stehen. schaftslegung des Vorstandes auf dem Ge- Werkschaftstag in Berlin ein. Der zweite Vorsitzende der 18 Metall, Alois Wöhrle, vérlangte eine bessere Koordi- nierung der gewerkschaftlichen Organisation und Verstärkung der Bildungsarbeit. Nach einem Rückgang der Mitgliederzahl im letz- ten Jahr um 8000 auf 1,76 Millionen, habe sich der Mitgliederbestand im ersten Halb- jahr 1960 um 38 000 erhöht. Wöhrle bemän- gelte jedoch, daß das Verhältnis der Organi- sierten zur Zahl der Beschäftigten nach wie vor unbefriedigend sei, sich in einigen Be- zirken sogar verschlechtert habe. Nach Angaben des Hauptkassierers Ernst Striefler beläuft sich der Vermögenszuwachs der IG Metall in der Zeit vom 1. Januar 1958 bis zum 31. Dezember 1959 auf 48,37 Millio- nen Mark. Das Treuhandvermögen der 18 Metall wird in der Bilanz zum 31. Dezember 1959 mit 45,9 Millionen Mark ausgewiesen. Spielplätze als Auflage Bonn.(dpa) Bei Häusern mit mehr als drei Wohnungen muß auf dem Baugrund- stück ein Spielplatz für Kinder angelegt werden. Die von den zuständigen Landes- ministerien und dem Bundeswohnungsbau- ministerium verabschiedete Musterbauord- nung, die nach Angaben von Wohnungsbau- Politikern in Bonn gegenwärtig in den Lan- desparlamenten erörtert wird, läßt einen Verzicht auf einen Kinderspielplatz des je- weiligen Baugrundstücks nur zu, wenn in unmittelbarer Nähe eine entsprechende Ge- meinschaftsanlage geschaffen wird oder be- reits vorhanden ist. Die Größe der Spiel- plätze soll sich nach Zahl und Art der Wok nungen auf dem Grundstück richten, Auch bei bereits bestehenden Häusern sollen nach Ansicht der Musterbauordnungskommission die zuständigen Baubehörden die Einrich- tung von Spielplätzen verlangen können, wenn dies Gesundheit und Schutz der Kin- der erfordern. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN poLITIK Mittwoch, 19. Oktober 1960/ Nr. 2 Momme N Kommentar 5 5 Porzellanladen 5 Man darf den Spitzenfunktionären der in der Westberliner Kongreßhalle tagenden 18 Metall eine gehörige Portion Mut be- scheinigen. Sie scheuen nicht davor zurück, heiße Eisen anzufassen. Eine Frage jedoch, die nicht nur in den der CDU nahestehenden, ondern auch in sozialdemokratischen Ber- Uner Kreisen diskutiert wird, läuft darauf hinaus, ob Mut in diesem Falle auch mit Politischer Klugheit gleichzusetzen ist. Wir fürken daran erinnern, daß die Berliner Aurch jahrzehntelange Erfahrungen hell- hörig und empfindlich geworden sind und ein ausgesprochenes Feingefühl für unechte und pathetische Töne in offiziellen Reden entwickelt haben. Die bösartige Kritik des zweiten IG- Me- tall-Vorsitzenden, Wöhrle, an der Wirt- schaftsordnung in der Bundesrepublik hat die Aufmerksamkeit jener sozialdemokra ti- schen Politiker und ihrer Anhänger erregt, die über die Interessen der Metallgewerk- Schaft hinaus vor allem auch an die nächsten Wahlen zum Bundestag denken. Der in der Dienstagsitzung vorgetragene Rechenschafts- dericht des ersten IG-Metall- Vorsitzenden, Otto Brenner, hat diese durch Wöhrles Rede Wachgerufenen Bedenken noch erhärtet. Wir Hbörten später auf dem Parkplatz die ironi- sierende Bemerkung, Brenners Darstellung Über eine„soziale Benachteiligung und Un- terdrückung der Arbeitnehmer an der Ent- Wicklung und Mitbestimmung in der Eisen- 8 Stahlindustrie“ stünden in einigem Ge- gensatz zu dem vor der Westberliner Kon- greßhalle aufgefahrenen Defilee neuer und neuester Mercedes-Wagen. Und es waren aufrechte Sozialdemokraten, die es für falsch hie ten, wenn hohe Gewerkschaftsfunktionäàre Vor der Oeffentlichkeit immer noch den An- schein zu erwecken versuchen, als habe die Bundesregierung nichts für die Arbeitneh- mer getan. Ernsthaft befürchten diese Stim- men, Ansprachen wie die von Brenner und Wöhrle könnten auf potentielle SpD-Wähler eradeau abschreckend wirken. Auch Willy Brandt hat die gefährliche Wirkung radikaler Gewerkschaftsforderun- gen auf einen gewissen Wählerkreis im Jahr der Wahlvorbereitungen deutlich erkannt. In iner Begrüßungsrede vor den Delegierten der IG Metall sprach er weniger als der Regierende Bürgermeister denn als Kanzler- tandidat der SPD. Die Vorwürfe des zweiten IG-Metall- Vorsitzenden Wöhrle an die Bun- desregierung geschickt ignorierend, warnte er vor der Illusion, eine,„überspitzte Staats- Wirtschaft“ enthalte die„Patentlösung für Schwierigkeiten“. Damit verteidigte Brandt, was ihm von seiten einiger Delegierter Kritik eintrug, die von der SpD im Godesberger Programm proklamierte„liberale“ Wirt- tspolitik und setzte sich in offenen derspruch zur Id Metall, die noch immer Verstaatlichung der Grundindustrien und Banken anstrebt. 5 Das Echo über den Verlauf einer Tagung m Berlin Mag an dieser empfindlichen Naht- stelle zwischen Ost und West besonders Widerhallen. Vielleicht glaubten deshalb einzelne Beobachter des Kongresses, auch des IG-Metall- Vorsitzenden Wöhrles Töne der Kritik an der von der Bundesregierung beabsichtigten Notdienst- und Notstands- setzgebung seien etwas zu hoch 5 gewesen. Gesprächsweise haben sie einig 2 meist der SPD nahestehenden Beger n der 18 Metall daran erinnert, daß auch ie SPD im Prinzip nichts gegen diese Ge- ebung einzuwenden hat. Und wenn man genau hinsieht, ist es sogar eine sozial- iokratische Landesregierung. die ohne es Aufheben aber auch ohne offene 8 Debatte im Parlament, Notdienst- Maßnahme verwirklichte, 810 keine CDU-Regierung Dante. heftige 5 einer Freiwilligen- Milf zur Un- ene des ordentlichen Parteiappara- ch den dem SPD- Kanzlerkandidaten Brandt unterstellten Westberliner Paul Werner(Berlin) Schwerpunkt Ludwigshafen Die Wahltaktik in Hessen und Rheinland-Pfalz Alle Parteien sind sich einig: Es wird sich nicht viel ändern/ Der Kampf wird im allgemeinen fair geführt Von unserer Korrespondentin Ruth Wiesbaden/ Mainz. In Rheinland-Pfalz und Hessen werden am 23. Stadtrats- und Kreistagsvertreter für die nächsten vier Jahre ge- die Gemeinderats-, wählt. Man könnte fast sagen, daß sich Oktober diesmal der Wahlkampf zunächst auf der Landtagsebene abgespielt hat. Denn hier wurden gewisse Entscheidungen für die Wahl durch Aenderungen der Wahlgesetze getroffen. Ihnen lag das allgemeine Be- streben der Parteien zugrunde, den freien Wählergruppen das Leben zu erschweren mit der Begründung, daß sich diese nicht nur des öfteren als Tarngruppen für rechts- oder linksextremistische Kräfte entpuppt hätten, sondern auch bei der Beibringung der erforderlichen Unterschriften nicht immer einwandfrei vorgegangen seien. Außer- dem versuchen alle Parteien den Wählern klar zu machen, es sei ungewiß, wie sich die Vertreter dieser Gruppen hinterher verhielten, während die Partei-Kandidaten auf bestimmte, bekannte Marschrichtüngen festgelegt seien. In Rheinland-Pfalz hat die CDU, die in den Gemeinden einer starken Konkur- renz der SPD ausgesetzt ist— besonders in Rheinhessen und in der Pfalz— ihre Wahl- Propaganda auf den Grundsatz abgestellt, mehr Raum für die freie Entfaltung der Per- Sönlichkeit zu schaffen: Eine gesunde Selbst- verwaltung müsse der Zentralgewalt des Staates und der Bürokratie entgegenstehen. Sie wendet diesen Grundsatz vor allem auf die Wohnungsbau- und Kulturpolitik an. Schwerpunkte des Wahlkampfes liegen für die CDU in Trier, wo ihr ein rühriger SPD- Stadtkämmerer zu schaffen macht, und in Ludwigshafen mit seiner traditionellen SPD- Mehrheit. In beiden Städten hat sich vor allem die Junge Union stark eingesetzt. Kan- didatenvorstellungen mit Kabarett und Tanz, originelle Plakate und Wahlzeitungen, Laut- Sprecherwagen, Lichtbilder werben um das Wählerinteresse. Im übrigen glaubt man bei der CDU nicht an große Veränderungen in der Sitzverteilung. Mit ihrem Wahlslagon„Die Wahrheit liegt in der Mitte“ möchte die FDP den Wähler davon überzeugen, daß absolute Mehrheiten auch in kleinsten Parlamenten geeignet sind, das demokratische Gleichgewicht zu stören. Wichtig sind ihr die Jungwähler, denen sie beispielsweise in Trier Schallplatten zu- schickt. In der Pfalz will sie erstmalig die Luftwerbung einsetzen Sie erhofft sich einen Gewinn, vor allem dort, wo die drei großen Parteien unter sich sind. Erstmalig hat sie mehr Frauen und auch Arbeiter an aussichts- reicher Stelle plaziert. Im Gegensatz zu den beiden anderen Par- teien hat die SPD weitgehend auf den Ein- Satz von Bundesprominenz verzichtet. Auch die Landtagsabgeordneten sind nur sparsam eingesetzt. Die Hauptlast des Kampfes ruht auf den Bürgermeistern der kleinen und mittleren Gemeinden, mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat. Das Wahlkampf- motto lautet: Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung. Auf dieser Linie lag auch der„Tag der offenen Tür“, an dem in Fran- kenthal alle Bürger Gelegenheit hatten, öffentliche Einrichtungen zu besichtigen. Der Schwerpunkt der Wahl dürfte neben der Wahlgesetze vor dem Verfassungsgericht Es geht um die freien Listen in Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen Von unserem Korrespondenten Hanns w. Schmidt Karlsruhe. Unter Vorsitz des Vizepräsi- denten Dr. Rudolf Katz verhandelte das Bundesverfassungsgericht am Dienstag zwei Verfassungsbeschwerden, die sich gegen die Kommunalwahlgesetze von Nordrhein-West- kalen und Niedersachsen richten. Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts über die Zulassung von Rathausparteien im Saar- land im Juli 1960 hat Nordrhein-Westfalen seine auf den 23. Oktober 1960 anberaumtè Gemeindewahl verschoben, da das Land ab- Warten will, ob das Verfassungsgericht durch sein Urteil eine Aenderung des Gesetzes not- Wendig macht. In Niedersachsen wurde durch eine Einstweilige Anordnung des Bundesverfassungsgerichts der ebenfalls auf den 23. Oktober 1960 gelegte Wahltermin für die Kommunalwahlen verschoben, da die Rechtsgrundlagen des KRommunalwahlgeset- zes mit gewichtigen Gründen angezweifelt würden. Gegen das vom Düsseldorfer Landtag verabschiedete Gemeindewahlgesetz Hat Rechtsanwalt Dr. Heinz Dreisman aus Münster Verfassungsbeschwerde eingelegt, da dieses Gesetz die Gleichheitschancen ver- letze, weil es Ersatzlisten nur für politische im Land- oder Bundestag vertretene Parteien zulasse, nicht dagegen für unabhängige Kan- didaten oder freie Wählergruppen. Der Düs- seldorfer Innenminister Dufhues beHauptete dagegen, daß höhere staatspolitische Ge- sichtspunkte für das Kommunalwahlgesetz maßgebend gewesen seien. Es solle verhin- dern, daß Splitterparteien, die bei Landes- und Bundeswahlen bedeutungslos blieben und nur am Rande kommunalpolitische In- teressen hätten, sich in den Rathäusern breitmachten. Außerdem gelte das Gesetz auch der Abwehr verfassungsfeindlicher Gruppen. Das Gemeindewahlgesetz von Nordrhein- Westfalen verfolge den gleichen Zweck wie die vom Verfassungsgericht für gültig erklärte Fünf-Prozent-Klausel für Parteien bei Landes- und Bundes wahlen. Das Urteil in diesem Rechtsstreit wird am 2. November verkündet. Gegen das niedersächsische Kommunel- Wahlgesetz richtet sich die Verfassungs- * beschwerde des Ratsherrn und Kreistags- abgeordneten der Unabhängigen Wähler- gemeinschaft in Wolfenbüttel, Reinhold Stoevesandt. In Niedersachsen brauchen die im Land- und Bundestag vertretenen Par- teien für ihre Listen zu den Gemeindewahlen keine Unterschriften vorzulegen, was aber von den Kandidaten freier Wählervereini- gungen verlangt wird, auch wenn sie schon im Gemeinderat oder Kreistag bisher ver- treten waren. Die Sprecher der niedersäch- sischen Regierung und des niedersächsischen Landtags bestritten in der Verhandlung die Zulässigkeit der Beschwerde. Stoevesandt Hielt daran fest, daß das angefochtene Wahl- gesetz die Chancengleichheit bei den Ge- meindewahlen in Niedersachsen verletze. Das Urteil soll am 15. November verkündet N f Baron Landeshauptstadt Mainz für sie in der Pfalz sein, Wo durch den Streit um die Person Franz Böglers, des dortigen SPD-Bezirks- Vorsitzenden, der Wahlkampf mit der CDU lebhaftere Formen angenommen hat. Im pfälzischen Bezirkstag fehlt der SPD nur eine Stimme zur absoluten Mehrheit. Trotzdem glaubt auch sie nicht, daß sich viel ändern Wird. Uebereinstimmend haben die drei Par- teien festgestellt, daß die üblichen Wahlver- samlungen nur recht mittelmäßig besucht sind, wenn nicht gerade ein interessantes örtliches Problem die Gemüter besonders stark bewegt. Gemeinsam ist ihnen weiter- hin, daß die Zahl der jungen Kandidaten, also zwischen Mitte Zwanzig bis etwa Vier- zig auf allen Listen stark zugenommen hat. Von den wenigen übrigen Parteilisten spielt nur die DRP eine gewisse Rolle, da die Gefahr besteht, daß sie vor allem im Bezirkstag der Pfalz Sitze erringen kann. Auch in Hessen verläuft der Wahl- kampf ruhig und fair, Zwar sind auch hier die Wahlversammlungen nicht allzu gut besucht, doch hat man ein regeres Inter- esse als 1956 festgestellt. Die CDU hat ihren Wahlkampf ausge- sprochen politisch und im Gegensatz zur „weichen Welle“ der SPD aufgezogen. Das Motto heißt:„Mit einer starken CDU geht's besser.“ Wählerbriefe und Kreiswahlzeitun- gen, beschäftigen sich vor allem mit dem Vorrang des Schulbaus. Die Zahl der Ver- sammlungen wurde um die Hälfte gekürzt, dafür wurde die regionale Presse mehr arg gesprochen. Guten Erfolg erzielte man 11 Ofkenbach mit einer Wahlzeitung, die ganz nach Art einer früheren örtlichen Tageszei- tung aufgemacht ist. Ausgesprochen schwie- rig ist die Position der CDU in Südhessen. Dagegen erhofft sie sich einen Stimmenzu- wachs in Nordhessen. Die FDP richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Landeshauptstadt mit Wiesbaden, wo bei der letzten Landtagswahl erstmalig die SPD die absolute Mehrheit erhielt. Sie kämpft um eine Neuregelung der Gemeinde- finanzen, eine Verbesserung des Steuerver- bundes und gegen die Bereitstellung von Fonds für Sonder zwecke. Sie will mehr Schulbauten und Sportanlagen, aber keine Bürgerschaftshäuser. Eine rege Versammlungstätigkeit entfal- tet die SPD. Sie stellt ihre politische Pro- paganda ganz auf die von der Landesregie- rung verfolgte Pölitik ab. In den Städten heißt ihr Slogan„Schöner werden“. Es gibt Bälle, andere gesellschaftliche Veranstaltun- gen, Filmvorführungen, Lichtbildervorträge, Heimatfilme. In bisher relativ unerschlosse- nen Gebieten hat sie guten Erfolg. Jedoch mußte sie in 5. Städten feststellen, Strauß für NIA TO-Atomfeuer wehr“ Aufsehenerregende Rede vor dem CDU/ CSU- Arbeitskreis von unserer Bonner Redaktion 3 Bonn. In einer vertraulichen Sitzung des außen- und verteidigungspolitischen Ar- beitskreises der CDU CSU-Bundestagsfrak- tion setzte sich Bundesverteidigungsminister Strauß am Dienstag für die Schaffung einer „NATO-Atomfeuerwehr“ unter amerikani- scher Beteiligung ein. Strauß sprach sich da- kür aus, daß die NATO neben den USA, der UdSSR und Sr vierte Atom- macht werde. Jedoch dürfe man diese Atom- macht nicht auf die WEU beschränken, son- dern müsse unbedingt die Vereinigten Staa- ten hinzunehmen. Die„Atom-Feuerwehr“ der NATO solle aller dings mit einer Sonder- organisation und mit Sonderbefugnissen ausgerüstet werden. Mit diesen Erklärungen näherte sich der Bundesverteidigungsmini- ster Vorstellungen an, die NATO-GOberbe- fehlshaber Norstad und der amerikanische Außenminister Herter vor einiger 2 ent- wickelt hatten. Strauß sparte die tranzösischen Pläne zum Umbau der NATO vorsichtig aus. Teil- nehmer der Sitzung hatten jedoch den Ein- druck, daß die Vorstellungen des Ministers zumindest auf eine Korrektur der Pläne Ge- neral de Gaulles abzielten. Strauß betonte- im Gegensatz zum französischen Staatsprä- sidenten— daß die Beteiligung der USA bei der Neuorganisation des atlantischen Bündnisses unentbehrlich sei. Er wolle unter allen Umständen verhindern, daß in Ame- rika der Eindruck entstehe, als ob die kon- tinental- europäischen NATO- Staaten mit der„Atom- Feuerwehr“ ein eigenes Instru- ment wünschten, sagte Strauß. Der Bundes- verteidigungsminister befürwortete auch eine starke politische Bindung innerhalb der NATO. Er erklärte, angesichts der starken und straffen Formierung des kommunisti- schen Ostblocks sei eigentlich als Gegenge- Wicht eine Art NATO- Bundesstaat im We- sten geboten. Er sei sich jedoch im klaren darüber, daß eine solche Forderung im Augenblick nicht realisierbar sei. daß die Bereitschaft zur Uebernahme ehren- amtlicher Wahlarbeit geschwunden ist. Auch der BHE wendet sich mit vielen Veranstaltungen an die Wähler, auf denen er die auch von ihm vertretene Landespoli- tik seines sozialdemokratischen Koalitions- partners herausstellt. Der ruhige Wahlkampf beruht vielleicht nicht zuletzt darauf, daß das Innenministe- rium etwa 25 Freie Listen in Südhessen verboten hat, die ausschließlich Tarnlisten für linksextremistische Gruppen waren. Debré gewann Vorgefecht Paris.(dpa/ AP) Mit einer unerwartet knappen Mehrheit gewann die Regierung Debré am Dienstagnachmittag ein erstes Vorgefecht in der Debatte um das atomare Umrüstungsprogramm Frankreichs. Die Na- tionalversammlung lehnte mit 264 gegen 213 Stimmen einen Antrag des Radikalsozialisten Jean-Paul David ab, die Rüstungsvorlage ohne vorherige Debatte auf die lange Bank * schieben und ihr damit das Schicksal des ertrages über die Europäische Verteidi- 5 zu bereiten, der von den Abgeordneten ohne Diskussion verworfen worden war. Die Sitzung hatte mit der Ver- lesung der Berichte der Ausschüsse für ver- teidigung, Finanzen und Außenpolitik über das., 5,04 Milliarden-Projekt begonnen. Alle drei Ausschüsse brachten die reservierte Haltung der Ausschußmitglieder gegenüber den Plänen de Gaulles sowie ihre Befürch⸗ tungen über die tatsächlichen Kosten zum Ausdruck. Der ehemalige Ministerpräsident Reynaud, Vorsitzender des Finanzausschus- ses, wandte sich mit Nachdruck gegen den Regierungsplan. Er erklärte, es gebe keinen Grund für Frankreich, sich eine eigene Atomstreitmacht zu schaffen. Reynaud erklärte unter dem Beifall der Oppos tion, daß Länder wie Frankreich, Großbritannien und die Bundesrepublik im atomaren Wettrennen keine Chance hätten, Sie könnten am ersten Tage eines Atom- krieges vom Erdboden verschwinden. Rey- naud wies dann auf die Gefahren hin, dis eines Tages Frankreich von Deutschland her drohen könnten. Er sagte:„dieses deut- sche Volk, das kein Vaterland mehr hat, hatte gehofft, ein neues in Europa zu kin⸗ den. Und jetzt sprechen wir von einem Europa der Vaterländer“, Der ehemalige Re- gierungschef äußerte die Ansicht, daß es Frankreich eines Tages bedauern werde, nicht einer integrierten europäischen Armee zugestimmt zu haben. Handel in Betrieben Bonn.(eg.-Eig. Bericht). Der Bundestags- ausschuß für Mittelstandsfragen hat jetzt dem Plenum einen Gesetzentwurf zugeleitet, wonach der Betriebs- und Belegschaftshan- del untersagt werden soll. Es, soll— wie be- reits berichtet— jedoch Ausnahmen von die- sem Verbot geben. So wären die Lieferun- gen und Bestellungen von Speisen, Geträn- ken und den zu ihrer Zubereitung dienen- den Stoffen für Kantinenbetriebe zuzulas- sen, außerdem von Waren, die in kleinen Mengen zum alsbaldigen Verzehr oder Ver- brauch im Kantinenbetrieb oder mit Waren- automaten verkauft werden sollen, von Milch und anderen nichtgeistigen Geträn- ken, von Backwaren und Obst, Einkelle- rungskartoffeln, Büchern, Fachzeitschriften, Werkzeugen, Arbeitsschutzgerät, Berufs- kleidung und Blindenwaren. Lord Rothermere kaufte ein London.(dpa) Die liberale britische Zei- tung„News Chronicle“, ein Blatt mit über hundertjähriger Tradition, und die im glei- chen Verlag erscheinende Abendzeitung„The Star“ stellten am Montag wegen wirtschaft- licher Schwierigkeiten plötzlich ihr Er- scheinen ein. Beide Blätter wurdef von dem Verlag„Associated News Papers Ltd.“ des Lord Rothermere gekauft. Die Konzentration im britischen Pressewesen, die seit mehreren Monaten zu beobachten ist, wurde damit fortgesetzt. Die wichtigsten Blätter sind jetzt in der Hand weniger großer Verlage. Der „News Chronicle“ wird mit der„Daily Mail“ verschmolzen, der„Star“ wird mit der Abendzeitung„Evening News“ zusammen- gelegt. Damit hat London nur noch zwei Abendzeitungen, und zwar die„Evening News“ und das Beaverbrookblatt„Evening Standard“. dieses Jahr in. arn letzten ag ihren Abschluß mit einer Massen- seiner konservativen Gefolgschaft blichen Ausblick auf seine Politilt im ng 8 e Parteitage machen, en wir am besten zuerst einen Blick Are politische Auswirkungen. Nicht zu t hat man sie mit Jamborees“, Mas- entreffen der ja in England begründeten . verglichen. Das jähr- rg der Partei eine ee ihre füh- den Männer aus der Nähe zu sehen und nen zu huldigen, vielleicht auch gelegent- etwas Dampf abzublasen. Die Diskus- onen erfolgen auf der Grundlage von Entschliedungsanträgen, die von einem . ijum hoher Parteifunktionäre ohne Mitwirkung der Wahlkreisvertreter ausge- werden. ohl treten in der Aussprache gelegent- lich auch von der offiziellen Linie abwei- chende Meinungen zutage, aber dle Ab- stimmung erfolgt im allgemeinen durch Zuruf. Auch wenn gelegentlich die Be- schlüsse der offiziellen Linie der Parteifüh- rung zuwiderlaufen, braucht diese sich des- halb keine grauen Haare wachsen zu lassen. Die Beschlüsse der Konferenz werden näm- ich lediglich„dem Parteiführer zugeleitet, o weit dies notwendig und zweckmäßig in mag“. Der Ferteltütkert der zur Zeit Es freuen sich die Dritten f brlisener Parteitage/ Konformismus der Konservativen. bei Labour zugleich Premierminister ist, ist aber in keiner Weise an die Beschlüsse der Konfe- renz gebunden. Er nimmt übrigens selbst an deren Beratungen nicht teil. Die Rede, die er traditionsgemäß am letzten Konfe- renztag an eine Massen versammlung hält, ist streng genommen nicht mehr Teil des Parteitages, sie wird nach e Schlußzsitzung gehalten. Dieses Jahr hat es übrigens im Laufe der konservativen Jahreskonferenz kaum irgend- welche ernste Meinungsverschiedenheiten gegeben. Alle 14 Minister, die in Scarborough das Wort ergriffen, erhielten die beinah schon obligat gewordenen Ovationen. Selbst an- gesichts der für englische Konservative recht ernsten Problematik des Monckton- Berichtes über die Zentralafrikanische Föderation kam es dank der geschickten Rede des Ko- lonialministers Macleod, nicht zu ernsten Auseinandersetzungen. Das einzige Bedenken, das in konservati- ven Kreisen gegen den diesjährigen Partei- tag laut geworden ist, läuft darauf hinaus, daß alles etwas zu glatt abgelaufen sei. Ge- rade im Hinblick darauf, daß die Konserva- tiven angesichts der Spaltungstendenzen in der Labour Party hoffen können, noch auf längere Jahre am Ruder zu bleiben(der Vor- sitzende der Parteiorganisation, Innenmini- ster Butler, rechnet mit mindestens zwei Weiteren Legislaturperloden von zusammen zehm Jahren), wäre es vielleicht besser ge- wesen, die Gefolgschaft zu tätigerer Teil- nahme An der politischen Meinungsbildung heranzuziehen. Die Konservativen sind zwar nach wWie vor eine in erster Linie von Mit- gliedern der oberen Gesellschaftsschichten geführte Partel. Aber ihre starke Anhänger- schaft unter den Wählern beruht darauf, daß es ihr gelungen ist, große Teile des Kleinbürgertums und auch der Arbeiter- schaft in ihr Lager zu ziehen und überdies in der Nachkriegszeit eine kraftvolle Nach- wuchsorganisation aufzubauen. Unter den sieben oder acht Delegierten, die jeder Wahl- kreis zum Parteitag entsendet, müssen sich satzungsgemäß zwei Frauen, zwei Mitglieder der örtlichen Vereinigung junger Konserva- tiver und ein Gewerkschaftler befinden. VUeb- rigens war dieses Jahr zum ersten Mal der Vorsitz auf dem konservativen Parteitag einem Gewerkschaftsfunktionär übertragen. Aus den Kreisen der jungen Konservati- ven wurde kritisch vermerkt, daß man den Delegierten zu viel Gemeinplätze serviere. Der konservative„Daily Telegraph“ stellte denn auch auch die Forderung auf, man sollte den Delegierten künftig die Gelegenheit zu kreimütigerer Aussprache geben. Als Beispiel führt das Blatt an, die Frage des Verhält- nisses zwischen EWG und EFTA hätte besser diskutiert werden können, wenn man ihr statt der farblosen Forderung nach„positi- ven Schritten, um die Sechs und die Sieben zu engerer wirtschaftlicher Zusammen- arbeit zu bringen“, einen nicht zur Diskus- sion zugelassenen Entschliegungsantrag 2u- grunde gelegt hätte, in dem es unumwunden hieß:„Die Konferenz wolle beschließen, daß sle Großbritannſens Verpflichtungen gegen- über Commonwealth und Imperium nicht mehr als angemessenen Grund ansieht, Wirtschaft des Vereinigten Königreiches nicht mit der der wichtigsten Industrieländer Europas zu assozieren.“ Tatsächlich ist die Entwicklung der öffent- lichen Meinung Englands in Richtung auf einen engeren Anschluß an den europäischen Kontinent auch unter Konservativen erheb- Uch weiter fortgeschritten, als man nach den Diskussionen des konservativen Parteitages annehmen sollte. Immerhin aber sind die von der konservativen Konferenz in Scar- borough angenommenen Resolutionen reprä- sentativer für die Meinungen der Parteimit- die gliedschaft im Lande als die Abstimmungs- ergebnisse des eine Woche vorher am glei- chen Orte abgehaltenen Labour-Parteitags für die Labour- Wählerschaft. Die Labour Party hat zwar seit langem für sich in Anspruch genommen, ihre Ver- fassung sei demokratischer als die der Kon- servativen. Sie stützt diesen Anspruch dar- Auf, daß ihre Parlamentsfraktion an die Be- schlüsse des Parteitags gebunden sei. Staats- rechtler haben seit jeher den Standpunkt vertreten, dieser Anspruch stehe im Wider- spruch zu der konstitutionellen Praxis, wo- nach Abgeordnete nicht Vertreter ihrer Par- tei, sondern der gesamten Wählerschaft ihres Wahlkreises und an Aufträge nicht gebun- den seien. Wenn es nicht schon früher zum Konflikt zwischen diesen beiden Auffassun- gen gekommen ist, so deshalb, weil bisher die Führung der Labour Party sich gewöhn- lich auf die Unterstützung der Führer der großen Gewerkschaften gegenüber emotio- nellen oder ideologischen Forderungen der radikalen Sozialisten und Pazifisten unter den Parteitagsdelegierten verlassen konnte. Die Gewerkschaftsführer aber verfügen über die en bloc abgegebenen Stimmen ihrer Mas- sen organisationen. Ob diese Abgabe von Hunderttausenden von Stimmen durch ein paar Funktionäre mit Demokratie noch et- Was zu tun hat, ist allerdings eine andere Frage. Unpartelische Meinungsumfragen deuten darauf, daß in der umstrittenen Frage einseitiger nuklearer Abrüstung die große Mehrheit der Labour- Wähler den Beschluß des Parteitages nicht billigen. Macmillans Feststellung, daß das englische Volk nach Wie vor entschlossen sei, sich zu verteidigen und zu seinen Bündnissen zu stehen, ist also wohl begründet. Jedenfalls kann man wohl sagen, wenn bisher die Labour Party anderen sozialisti- schen Parteien als ein Vorbild gesunden Menschenverstandes und Praktischer Politik vorgehalten wurde, so hat sich die Situation in jüngster Zeit geändert. Einige der mäch- tigen Gewerkschaftsführer, an der Spitze Frank Cousins vom Transportarbeiterver- band, sind nach links ab geschwommen. Da- bei mag emotioneller Pazifismus eine Rolle spielen, aber wohl auch das Mißtrauen des ehemaligen Handarbeiters Cousins gegen- über dem aus großg- bürgerlichen Verhältnis- sen stammenden„intellektuellen“ Führer der Unterhausfraktion, Gaitskell. Noch ist nicht abzusehen, wie sich der Par- teitagsbeschluß zugunsten einseitiger nukle- arer Abrüstung, was gleichbedeutend mit der Forderung nach Austritt des Vereinigten Königreichs aus der NATO wäre, auf die Stellung des Parteiführers und auf den Be- stand der Labour Party auswirken mag. Cousins hat mit seiner Revolution eine Zeit- bombe gelegt. Denn erst im November wird sich die Parlamentsfraktion bei der Wahl des Fraktionsvorstandes zu entscheiden haben, ob sie dem Beschluß des Parteitages in der Verteidigungspolitik Folge geben oder ob sie zu der Ueberzeugung stehen will, zu der sich bisher mindestens drei Viertel der Parlamen- tarier bekannt haben. Mit dieser Entschei- dung steht und fällt der Parteiführer Gaits- Kell. Sollte er fallen, so erscheint eine Spal- tung der Labour Party unvermeidlich. Auf eine solche Entwicklung spekulieren die Liberalen, die schon vor den beiden großen Parteien in der letzten September- Woche ihre Parteikonferenz in Eastbourne abhielten. Die Liberalen sprachen sich un- zweideutig gegen weitere Sozlalisierungs- maßnahmen aus und lehnten einseitige nukleare Abrüstung ab. Unter ihren posi- tiven Forderungen stand das Verlangen an die Regierung, sie solle unberzüglich Schritte zum Eintritt Englands in den Gemeinsamen Markt einleiten, im Vordergrund. Ohne Zweifel haben die Liberalen im Lande von den inneren Streitigkeiten der e Party profitiert. ö — Siehe auch Seite 1 ca g d O g' D N Ss ene». gaga en e 2„ 2 2.—— 00 2 mene CCC Ü V 755 GC Ags⸗ jetzt tet, nan- be- die- run- rän- nen- las- inen Ver- ren; von rän- Slle- ten, ufs- K Nr. 243 Mittwoch, 19. Oktober 1960 Vergnügen mit Formularen Das Maultier im Studierzimmer/ Wann ist das Telefongespräch privat? Jeden Abend nach Dienstschluß stürze ich mich auf meinen privaten Posteingang. Immer sind Karten und Formulare dabei, die Anfragen und Aufforderungen enthalten. Ich Sortiere sie gleich aus und begebe mich an die Arbeit. Sie ist nicht immer leicht. So grü- belte ich lange über einem Schreiben meiner Krankenversicherung, die ein Zahnschema von mir verlangte. Nach eingehender Beleh- rung durch meinen Zahnarzt war ich in der Lage, säuberlich und fast naturgetreu mei- nen Oberkiefer und meinen Unterkiefer zu zeichnen und mit geheimen Abkürzungen die Zähne zu bezeichnen, für die ich Geld zu be- kommen hoffte. Das Zahnschema wurde sehr schön, trotzdem kam später kein Geld. Da ist mir schon lieber das jedes Jahr eintreffende Formular des Versorgungs- amtes, worauf ich nachweisen muß, daß ich noch lebe. Mutig streiche ich den Absatz durch, wo ich gefragt werde, ob ich ein Hin- terbliebener von mir bin. Nein, ich bin kein Hinterbliebener, ich bin e elbst, und ich lebe noch. Im vergangenen Jahr nicht ver- storben“, schreibe ich, und dann gehe ich zu einem Dienstsiegelführenden, der mir meine Angabe nach kurzem amtlichen Blick auf meine lebende Person bestätigt. Schwiertger sind die Rückflagen des Finanzamtes: Zu wieviel Prozent benutzten Sie Ihr Arbeitszimmer zu privaten Zwek- ken?“ Wieviel Stunden des Jahres war ich in meinem Arbeitszimmer und habe nicht an mein Geschäft gedacht? Im Sommer habe ich oft an Lore gedacht, habe auch dreimal von meinem Arbeitszimmer aus mit ihr tele- foniert. War das eine private Nutzung? Dagegen schaffe ich bereits in wenigen Stunden die monatliche Beitragsnachwei- sung der Orts krankenkasse. Die achtseitigen Merkblätter, die durchzulesen vor Ausfüllen der Beitragsnachweisung dringend empfoh- len wird, lasse ich beiseite. Mein Fräulein Semmelhack, das weiß ich selbst, gehört in der Gruppe A2 zu dem Personenkreis, für den KV, RV d. Arb. und ArblV zu entrichten ist. Ja, im Laufe der Jahre bin ich zu einem versierten Beitragsnachweiser geworden. Weniger Uebung habe ich dagegen bei der Bearbeitung berufsfremder Fragebogen. Durch einen unglücklichen bürokratischen Akt müssen meine Personalien in eine ab- seitige Kartei geraten sein, denn seit Jahren bekomme ich in regelmähbigen Abständen Bogen, auf denen ich meinen Viehbestand zu melden habe. Ich werde nach meinen Rin- dern, Schweinen und Hühnern gefragt. Pferde und Maultiere muß ich getrennt be- Handeln. Zum Schluß muß ich die Richtigkeit meiner Angaben eidesstattlich erklären. Bei abe eidesstattlicher Erklärungen habe ich immer große Angst, und nach Abschicken eines solchen Bogens träume ich oft nachts, ein amtlicher Tierzähler kommt und findet in meinem Zimmer ein Maultier, das ich nicht gemeldet habe. Die laufenden Rückfragen der Versiche- rungsgesellschaften sind dagegen viel harm- loser. Mit gutem Gewissen kann ich beschei- nigen, daß ich immer noch kein Strohdach habe und mich ch im laufenden Versiche- rungsjahr weder mit der Verwendung noch der itung, Beförderung und ung r und keuer- Se. Ich unterhalte jede und kein Freibad im Bin- zum Verkauf bestimmte Waf- ich in meinem Zimmer nicht ein. sen Verwaltungsarbeiten ver- ür Abend. Mein heutiges Mit Hir 1 bringe Thema 13 Verdienstbescheinigung für Fräulein Se nelhack unter genauer Spezi- likation der Sachbezüge bei der täglichen Beköstigung. Fünfunddreißig Pfennig für das erste Frühstück, fünfunddreißig Pfennig für das zweite Frühstück, eine Mark und fkünk kür das Mittagessen. Wird Fräulein Semmelhack bei ihrer täglichen Hausarbeit Dienstkleidung gestellt? Nein, sie trägt ihre eigenen Kleider. Nun muß in den nächsten Tagen wieder Wie jedes Jahr um diese Zeit das Formular kommen, auf dem ich die Personen zu mel- den habe, die von mir in der Forstwirtschaft beschäftigt werden, Ich warte schon auf die- sen Fragebogen, denn mit ihm habe ich keine große Mühe. Dabei ist er gar nicht so ein- fach, denn ich darf nicht etwa schreiben: „Forstrevier ohne jedes Personal“, nein, ich muß meinen Personalbestand in ständig in der Forstwirtschaft Beschäftigte, kurzfristig in der Forstwirtschaft Beschäftigte, vorüber- gehend in der Forstwirtschaft Beschäftigte und in Forstwirtschaftsanlernlinge aufteilen. Das mache ich sehr gewissenhaft, denn ich habe Verständnis für den Fragesteller, der solche Angaben ganz genau haben muß. Reiche Leute haben für solche Aufgaben f einen Privatsekretär. Früher habe ich mich immer gewundert über so viel Privates, das einen Privatsekretär rechtfertigt. Heute wundere ich mich nicht mehr. Wenn ich reich bin, stelle ich auch einen an, und abends beim Vorlegen der Privatpost meldet er mir: „Arbeitszimmer sechs Minuten privat ge- nutzt, zur Zeit keine explosiblen Stoffe in der Wohnung. Im Revier kein Forstrat, kein Forstmeister, kein Forstadjunkt. Waldhüter zur Zeit nicht in Ihren Diensten. Der Vieh- bestand ist unverändert.“ Rudolf Lorenzen Kinder in fremden Handen „Die Situation der Frau in der Gegenwart!— ein Tagungsthema Die nach dem Krieg neu erstandenen Einrichtungen der Akademien der beiden Kirchen haben in den vergangenen Jahren immer öfter mit ihren Fragestellungen und Gesprächen heiße Eisen unserer Zeit und Gesellschaftsordnung angepackt und ver- sucht, sie von ihrer christlichen Sicht her neu zu orten. Für so manches Thema war es höchste Zeit, daß es einmal vor einem Forum weiter Schichten und Kreise erörtert werden konnte. Eine solche Möglichkeit geboten zu haben, war das Verdienst der letzten Ta- gung der Evangelischen Akademie der Pfalz in Bad Dürkheim, deren etwa 25 Teilnehme- rinnen, vorwiegend aus dem Kreis der In- dustriearbeiterinnen, sich für das Thema „Die veränderte Situation der Frau in der Gegenwart“ interessierten. Die beiden Referentinnen, Frau Stölzl- Gumppenberg, München, und Frau Ober- kirchenrätin Pr. Schwarzhaupt, MdB, Frank- kurt, zeigten einmal die Situation der außer Haus berufstätigen Frau und Mutter, nicht zuletzt von der Seite des Kindes her auf. Ein hochaktuelles Thema, wenn man weiß, daß heute jede zweite Frau zwischen 15 und 65 Jahren berufstätig ist. Darunter sind etwa 3 Millionen alleinstehender Mütter, deren Rente oft nicht ausreicht, um sich und die Kinder(insgesamt 2,6 Millionen) zu er- nähren. Frau Stölzl-Gumppenberg befaßte sich sowohl mit ihnen, aber auch mit den jungen Frauen, die aus wirtschaftlichen Erwägun- gen glauben, den Verdienst des Mannes auf- bessern und ihr Kind fremden Händen über- lassen zu sollen. Doch Mediziner und Psycho- logen können nicht eindringlich genug da- vor warnen, Kinder bis zu zwölf Jahren al- Das interessiert die Frau Den Entwurf der Bundesregierung für ein Notstandsgesetz kritisierte in Kiel der Lan- desausschuß der„Gruppe der weiblichen An- gestellten“ im Landesverband Schleswig- Holstein der Deutschen Angestelltengewerk- schaft. In einer Entschließung wird der Hauptvorstand der DAG aufgefordert, un- verzüglich eine Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf zu erarbeiten und diese den Bundestagsfraktionen zuzuleiten. Nach An- sicht des Landesausschusses sollte die Dienstleistung in erster Linie auf Freiwillig- keit abgetellt werden.„Befremdet“ ist der Landesausschuß darüber, daß die Bundes- regierung in ihrem Gesetzentwurf das „Verantwortungsbewußtsein der weiblichen Staatsbürger, ihre Hilfsbereitschaft im Not- fall und ihre Bereitschaft zur Vorbereitung auf den Notfall“ so gering einschätzt. Auch der Landesfrauenrat Schleswig-Holstein hat in Kiel den Gesetzentwurf kritisiert, der nicht genügend Rücksicht auf die Frau nehme. * In einer großen amerikanischen Stadt haben sich mehrere tausend Hausfrauen zu einem Verein zusammengeschlossen, dessen Einrichtungen den Mitgliedern einen wöchentlichen Erholungstag bieten. Während sich die Mutter bei Spiel, Sport und sonsti- ger Unterhaltung entspannt, werden di Kin- der in einer besonderen Abteilung betreut. Wetterbericht beute Seite 10 lein oder in fremder Obhut zu lassen. Ge- rade das Kleinkind braucht die körperliche Nähe und Wärme der Mutter, um das Ge- fühl der Geborgenheit zu haben. Es ist ganz auf die Beziehung zu einem Menschen an- gelegt. Diese Fähigkeit zur Treue durch dau- ernden Wechsel zu zerstören, kann die spätere Haltung als Erwrachsener in seinen Bindungen zu Menschen und Ueberzeugun- gen ungemein beeinflussen. Geradezu tragisch ist oft die Situation der alleinstehenden Mutter, die Geld verdie- nen muß. Hier wurde in der Diskussion ein Versagen unserer Gesellschaft offenbar, das Angesichts des vielgerühmten Wirtschafts- wunders schmerzlich berührt. Wo bleibt die Nachbarschaftshilfe, wo sind die Gemeinde- mitglieder, die einspringen? Muß es denn immer der Staat sein, nach dem man ruft? Gibt es keine Kontaktmöglichkeit mehr zwi- schen Mensch und Mensch? Oder ist unser Leben so sehr von wirtschaftlichen Erwä- gungen geprägt, daß Mutter und Kind so leicht vergessen werden? Hier hakte insbesondere Frau Dr. Schwarz- haupt ein, die die Frauen aufforderte, das öfkentliche Leben näher mitzuprägen, um so bessere Voraussetzungen für die Mütter und Kinder zu schaffen. Nicht unser großes Wirt- schaftspotential rette uns letztlich vor der Gefahr aus dem Osten, sondern die intakte Familie und Kinder, die in Liebe und Ge- borgenheit aufgewachsen sind. Ruth Baron (le.— MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Die Tänze der Geishas sind sehr schwierig. Jede Geste hat ihre besondere Bedeutung. Einfachheit ist das Vorbild ihrer Lebensführung Licht und Schatten bei den Frauen im Lande der Kirschblüten Wenn es uns finanziell irgendwie möglich ist, leben wir aufwendig, stürzen uns mit Leib und Seele in den Geltungskonsum — Kleidung, Apparate, Autos, Reisen—, als ob es eine Schande wäre, sich etwas zurück- zuhalten. Den japanischen Familie aber sitzt die Gesetzgebung gegen den Aus wand, die 300 Jahre in Kraft war, sozusagen noch im Blut, sie haben eine Scheu davor, auffällig zu sein, und selbst diejenigen, die über rie- sige Monopole herrschen, leben zurückhaltend und bescheiden. Natürlich gibt es auch dort Kreise, die— beeinflußt von den amerika- nischen Besatzern— ihren jüngst erworbenen Besitz zur Schau stellen; aber es schwebt ein Hauch von Vulgarität um sie, denn als Vor- bild der Lebensführung gilt buddhistische Einfachheit, die den spartanischen Eigen- schaften der Japaner entspricht. Elegante Straßen, wie etwa die Via Veneto in Rom oder die Umgebung der Place Vendéme in Paris, gibt es in japanischen Großstädten kaum, da nach japanischer Auffassung die Straße— Verkehrsader voller Trubel, die allen gehört— niemals elegant und zivilisiert sein kann. Diesen Anspruch erfüllen die Wohnviertel mit stillen Gäßchen, die nicht verraten, daß sich hinter den Mauern und Gittern, die sie umsaàumen, wunderbare Gär- ten und Villen verbergen, die den Luxus eines kultivierten Geschmacks offenbaren, der nicht den geringsten äußeren Aufwand braucht. In diesen Häusern herrscht Ruhe, faßt Schweigen, ein Halbschatten der Töne, und alles Stoffliche, das irgendwelche hef- tigen oder unangenehmen Empfindungen ver- mitteln könnte, ist ausgeschlossen. Es kom- men nur edle Hölzer, bemaltes Papier und vom vielen Polieren glatt schimmernde Steine zur Wirkung. Wo japanisches Raffinement in Erscheinung tritt, erweist es sich als das Erlesenste der Welt, da die Mittel, durch die es zum Ausdruck gebracht wird, die reinsten, bescheidensten und natürlichsten sind. Auch die Häuschen der Minderbemittelten haben stets zur Straße hin eine diskrete Front, wäh- rend die Rückseite mit dem unabdingbaren Miniaturgarten— oft ist dieser nur ein phantasievoll bepflanztes Höfchen— zu einer Wohneinheit verschmilzt. Auf die gleiche Weise, wie das Wohnhaus Mit dem Baby auf Reisen Ein gut gelungenes Experiment junger Eltern Die Ankunft unseres Sohnes Matthias war mitten in den Jahresabschnitt gefallen, in dem man die Landkarten aus dem Schrank holt und Reisepläne macht. Ma- rianne und ich pflegten zur Sommerzeit die Wohnungstür für ein paar Wochen zu verriegeln, um irgendwo dort unsere Le- bensbatterie wieder aufzuladen, wo wei- land Herr Baedeker ein Sternchen in sei- nen Atlas gemalt hat. Als wir unserem Ver- Wandten- und Freundeskreis unsere Absicht kundtaten, auch in diesem Jahr keinesfalls auf den Urlaub verzichten zu wollen, hat- ten wir einen Sturm der Entrüstung aus- gelöst. Alle einschlägigen Ausdrücke, die das Wesen der Rabeneltern näher definie- ren, schwirrten uns nur so um die Ohren Doch langsam fanden sich sogar die Omis mit dem„Entsetzlichen“ ab. Ein Vierteljahr vor der vorgesehenen Abfahrt faßte Marianne einen mutigen Entschluß: Matthias kommt in eine Baby- pension. Die Bewerbungen der beiden Großmütter um Aufnahme des bisher ein- zigen Enkels beantwortete sie abschlägig, Weil sie erstens keine der beiden alten Da- men benachteiligen und zweitens ihren Sohn nach drei Wochen nicht total ver- Wwöhnt zurückerhalten wollte. Doch je näher der Abreisetag rückte, um so trauriger wurde Marianne. Und eines Abends erklärte sie kategorisch, sie werde sich nicht von ihrem Sohn trennen. Als ich nach einigen unangenehmen Visio- nen von einem Urlaub auf der häuslichen Veranda bescheiden anfragte, ob es nicht wohl möglich sei, den schr geehrten Herrn Sohn mit auf die Reise zu nehmen, flel sie mir vor Freude um den Hals und meinte, das sei wohl die Lösung aller Lösungen. So kam es, daß am Morgen der Abreise neben den Koffern mit dreizehn Kleidern und einem Anzug auch noch Matthias“ Tragtasche auf dem Rücksitz unseres treuen Vehikels verstaut wurde. Ueberhaupt: Diese Tragtasche hat sich auf der Reise an die Nordsee als unentbehrlich erwiesen. Sie diente nicht nur zum Transport des jungen Mannes, sie war zugleich seine Schlaf- stelle im Hotel und sein Strandkorb in den Dünen. Ein paar Requisiten sind zu solchem Abenteuer allerdings unerläßlich: Ein Ther- mosbehälter für das Fläschchen, ein hand- licher Topf, ein Taschentauchsieder, ein Paket Zellstoffwindeln und ein Sonnen- schirm. N So ausgerüstet kann überhaupt nichts mehr schiefgehen. Wir haben auch in kei- nem Gasthaus einen Kellner erlebt, der uns nicht sofort unseren Topf mit warmem Was- ser gefüllt hatte, in dem das Fläschchen kür die nächste Etappe aufgewärmt werden mußte. Und wir hätten nie geglaubt, wie ausgezeichnet sich der Autositz als Wickel- tisch verwenden läßt. Im Hotelzimmer er- setzte der Taschentauchsieder den Gasherd. Marianne hat am frühen Morgen stets den gesamten„Vorrat“ für einen Tag gekocht und jeweils das nächste Fläschchen im Thermosbehälter Hwarrmgestellt“. Dieses Verfahren hat sich übrigens auch am Strand prächtig bewährt. Und Matthias hat in den drei Urlaubswochen ein halbe Pfund zugenommen. M. Hachmann der Außenwelt entzogen ist, tritt die Ehefrau in der Qffentlichkeit hinter ihrem Mann zurück. Innerhalb ihrer vier Wände jedoch ist sie unumstrittene Herrscherin, die die Kin- der erzieht und das Budget verwaltet. Der Mann bringt seinen Verdienst nach Hause und überläßt die Einteilung des Geldes sei- ner Frau. Denn es verleiht ihm eine gewisse Würde, sich nicht um den alltäglichen Klein- kram kümmern zu müssen. Den nimmt ihm seine Frau ab, die sich trotz Demokratisie- rung und einer hochindustrialisierten Umwelt die seit Jahrhunderten anerzogene dienende Bereitschaft bewahrt hat. Wenn von der Japanerin gesagt wird, daß sie voll Selbst- verleugnung und Unterwürfigkeit sei, wenn sie in Romanen und Filmen als sanftmütig und voll der hingebenden Liebe dargestellt wird, so trifft das weitgehend zu. Die Japa- nerin gibt sich voll weiblicher Süße, weil sie erkannt hat, daß Schwäche ihre Stärke ist, und ihre gelegentlichen, kätzchenhaften Listen sind echt feminin. Als die Amerikaner nach dem Zusammen- bruch ins Land kamen, bedeutete ihnen die Begegung mit den Japanerinnen ein wunder- volles Erlebnis. Sie erlebten eine zärtliche, anschmiegsame, schmachtend zu ihnen auf- blickende Frau. Im Gegensatz zu ihren über- aus vortrefflichen Freundinnen daheim fanden sie eine sanfte Geliebte. Für die Japanerin wiederum bedeuteten die großen, starken und freundlichen Jungen aus den USA die Verwirklichung ihrer Träume. Denn diese behandelten sie wie eine Prinzessin, räumten ihr den Vortritt ein, umsorgten sie und gingen mit ihr aus. So führten denn auch nicht weniger als 20 000 solcher Be- ziehungen in den Hafen der Ehe. Aber von diesen zierlichen Bräuten, die die amerika- nischen Boys mitnahmen in den Süden und Westen ihres Landes, ist ein großer Teil ent- täuscht zurückgekehrt, weil sie sich nicht zu behaupten vermochten in einer neuen, ihnen nicht freundlich gesinnten Nachbarschaft. Auch in anderer Beziehung ist die Berührung mit der westlichen Welt nicht ohne Einfluß auf die Japanerin geblieben. Sie beginnt, ihr Verhalten zu orientieren an den falschen Klischees des amerikanischen Films, der als repräsentativ für die môderne, fortschritt- liche westliche Welt angesehen wird, und sehr viele sind nicht mehr zufrieden mit ihrem Aussehen, und sie lassen sich zu Tau- senden vom Schönbeitschirurgen die Mon- golenfalte ihrer Augen entfernen. Das auf die unbedingte Herrschaft des Mannes gegründete Leben der Japaner bildet ein Hindernis gegenüber unseren Gewobn- heiten, die Vergnügungen des Abends ge- meinsam mit der Ehefrau, der Verlobten oder der Schwester zu genießen. So sind denn dis Stätten, die den nächtlichen Freuden dienen, vorwiegend Bereiche der Männer, und die zahlungskräftigen unter ihnen gehen auch heute noch oft in ein ehrenwertes Teehaus, in das Geishas eingeladen werden, um mit einer unterhaltsamen Gefährtin das Spiel zu spielen: das Leben ist ein Kunstwerk und herrlich! Die Geisha wird von dem Besucher dafür bezahlt, daß sie für sein Wohlbefinden und seine gute Stimmung Sorge trägt und ihm dem Alltag entrückt. Mit der Anmut eines zarten Vögelchens bedient sie ihn, der sich für ein paar Stunden als der Aus- erkorene, Einzige fühlen will. Es werden ausgezeichnete Manieren von ihr verlangt, und oft versteht sie sich besser zu benehmen als die Dame der guten Gesellschaft. Sie hat Verständnis für Runst und Poesie, kann singen, musizieren und die klassischen Tänze des alten Japan tanzen. Bis sie all diese Künste beherrscht, vergehen viele Jahre des Lernens auf eigens dafür eingerichteten Schulen. Es ist eine abgeschlossene Welt, die ren eigenen Berufsstolz hat. Doch kehren wir zurück in ihr Heim, in ein Puppenhaus mit Schiebetüren und Papier- fenstern, mit Strohmatten und weichen Sitz- kissen um den niedrigen Tisch. Wohl halten in den Wohnungen japanischer Großstädter mehr und mehr westliche Möbel Einzug, aber auch dort herrschen Sparsamkeit und Ein- kachheit in der Möblierung vor— Offen- parungen, die man bei uns erst jetzt entdeckt zu haben scheint. Da man in Japan den Schmutz der Straße dem Wohnbereich fern- zuhalten sucht, werden die Schuhe im Ein- gang abgestellt, und das häusliche Leben spielt sich in Strümpfen ab. Und unerläg- lich ist das tägliche Bad, für das die Stunden zwischen Arbeitstag und Feierabend üblich sind. Nicht nur die Wohlhabenden halten es S0, sondern auch die Armen, denen dafür nur ein kleiner Holzzuber zur steht. Im heißen Wasser erholt man der Arbeit, Baden ist ebenso wie Stärkung des Körpers wie Scl Essen. Beruhigend auf die Nerven U das freundliche, Tannenholzduft ausströ- mende Badezimmer, das nicht wie bei uns ein kühl wirkender Raum mit Kacheln und metallenen Gegenständen ist, sondern és hat mit Holz verkleidete Wände, und auch die Wanne ist meistens aus Holz. Nach dem Bad zieht die Familie bequeme Hausgewänder über, und dann folgt das Abendessen. Grundlage des Essens ist der Reis— weiß in der Pfanne gekocht. Er soll nach reifem Korn schmecken wie unser „tägliches Brot“. Die einzelnen Gerichte wer- den in Porzellanschüsseln, Lackschalen oder Bechern auf den Tisch gebracht, die stets nur ein paar Bissen enthalten. Weniger ist mehr! Es gibt kein schwimmendes Fett und keine Saucen, eine Mahlzeit darf keinen massigen Charakter haben, und mit den Stäbchen aus Pinienholz, den„hashi“, werden die schnee- mmm Der gute Lip Taschen an Hausschürzen sind immer schnell durchgescheuert. Hier ein brauch- barer Tip: Nähen Sie die Taschen doppelt auf, dann halten sie auch doppelt so lange. * Leicht angesengte Stellen in der Wäsche (dieses kleine Malheur kann der besten Büglerin passieren) reibt man mit Zwiebel- saft ein und spült tüchtig mit klarem Was- ser nach. * Es empfiehlt sich, die Schnürsenkel, die für Kinderschuhe gebraucht werden, vor Ingebrauchnahme erst einmal einige Zeit in Essigsauretonerde zu legen. Sie werden dann fast unzerreißbar. Dan erspart sich da- mit viel Aerger. Amden weißen Stückchen Fisch und das Gemüse in den Mund geschoben. Und nie fehlt im Raum eine Vase mit Blumen, die kunstvoll geord- net sind, denn nach wie vor nimmt in der Ausbildung eines Mädchens aus gutem Hause der Unterricht in den klassischen Fächern des Blumensteckens und der Teezeremonie einen kesten Platz ein. Am wirtschaftlichen Wiederaufschwung Japans nach 1945 haben die Frauen einen wesentlichen Anteil, die in großer Zahl in der industriellen und handwerklichen Fer- tigung arbeiten. Ihre manuelle Geschicklich- keit und ihre Anspruchslosigkeit iedrigere Löhne) trugen dazu bei, daß Japan zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten auf dem Weltmarkt geworden ist. Nichts Märchen- Haftes ist mehr um diese tüchtige, junge Generation, die nur noch zu Festen und Fami- lienfeiern den Kimono trägt. Dem Straßen- bild der Stadt aber setzt er immer noch die orientalischen Akzente auf. Erwähnt werden muß dabei, daß eine Japanerin für ihren Kimono stets Farben wählt, die zu ihrem Alter passen. Nur ganz junge Mädchen gehen in großgeblümten Stoffen, mit fortschreiten- dem Alter werden die Muster und Farbe immer zurückhaltender, bis Grau un Schwarz den Abschluß bilden. Und der Ros bare Kimono mit dem Obi aus Broks a dem die Mutter sich nur einmal in ihr Leben am Hochzeitstage geschmückt Hat, liegt verwahrt bis zu dem Tage, an dem die Toch- ter, die vielleicht ein ganz moderner Teenager ist, das Fest der Eheschließung begeht. Hildegard Tegtmeier Seſte 1 MXNNH EINER MORGEN NMANN REINER LORAINIATHIIeHTERN Mftt wech, 19. October 1900 7 Nr. 24 Stadt baut Wohnungen für„Räumungsschuldner“: Echtes Sozialproblem vor dem Gemeinderat Einstimmige Annahme einer zwingenden Vorlage/ Stadtväter äußerten jedoch ihre Sorgen und Bedenken Nur ein wichtiger Punkt stand gestern auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats im Florian-Waldeck- Saal im Reiß- Museum Dieser Punkt allerdings— Bau von weiteren Wohnungen für Verkehrs- und Planungs- verdrängte sowie Räumungsschuldner— hatte es in sich; obwohl die Verwaltungs- vorlage(1.26 Millionen DMW) einstimmig angenommen wurde, äußerten sich alle Fraktionschefs und sämtliche Stadträte zur Problematik des Themas. Ist die Aus- führung(Qualität) der Wohnungen für die Räumungsschuldner gut genug? Ist es richtig, diese Wohnungen in einem bestimmten Gebiet„geballt“ zu errichten? Be- steht nicht die Gefahr, daß ein Wohnungsviertel entsteht, das schnell einen schlech- ten Ruf erlangt, der dann— eventuell unverdient— sehr lange haften bleibt? Die Stadtväter sahen alle Schwierigkeiten, auch fast alle Konsequenzen, und die Ver- Waltung versprach, ihr Möglichstes zu tun.— Der öffentlichen folgte eine nicht- öffentliche Sitzung, in der der Schillerpreis 1960 an Professor Dr. phil. Theodor Eschenburg, Staatsrat und ordentlicher Professor für wissenschaftliche Politik an der Universität Tübingen, vergeben wurde.(Vgl. hierzu gesonderten Bericht Auf dieser Seite.) Die Gemeinderatssitzung begann mit fröhlichem Gelächter, Der Oberbürgermei- ster stand am Mikrophon und kein Wort War zu verstehen. Vor den Fenstern des Sitzungssaales dröhnte im Dienst von Mannheims künftiger Stadtheizung ein die Straße aufwühlender Preßlufthammer. Als der OB einen klagenden Blick zur Referen- tenbank sandte, war der an sich unschul- dige Stadtbaudirektor Borelly bereits nach draußen enteilt. Minuten später ver- stummte der Störenfried und Dr. Reschke konnte einleitend über den Fall des unge- treuen Beamten referieren, der— wie be- reits berichtet im Rechnungsbüro des Städtischen Tiefbauamtes in den letzten Jahren rund 40 000 DM unterschlagen hat. Das Disziplinarverfahren ruht, bis das Stratverfahren entschieden ist. Ausdrück- lich sagte der OB, daß es sich um einen bedauerlichen Einzelfall handle und irgend- ein Anlaß, an der Integrität des ge- Eine interessante SONoDkEg⸗ MobERSCHAU zeigt das KAUFHAUS VETTER im Wasserturm-Catẽ Mannheim, 07 em Donnerstag, dem 7. Oktober 1760, jeweils um 16.00 und 20.00 Uhr BENGT A. IHURAU „Der Treubadour der Mode“ hrt Sis durch eine Spezialschqu in det Wir ihnen chice und praktische Kleider- moden präsentieren, die aus Stoffen Unsster Stottadtellung geschneidert 8 e Wurden. Es spielt das HARRY BAUMANN-· buo Der Eintritt ist frei. Karten erhalten Sie in unserem Reisebüro. IIR M AN N HEIN deshalb zu (Beifall samten Beamten körpers zweifeln, keineswegs gegeben sei. der Stadträte) Anschließend sprach Erster Bürgermei- ster Dr. Ratzel zum wichtigen Tagesord- nungspunkt I und stellte einige Begriffe, darunter die unglückliche Wortbildung „Räumungsschuldner“ klar. Verkehrs- und Planungsverdrängte sind Bürger, die ihre Wohnungen durch notwendige neue Stra- Benzüge, Rheinbrückenabfahrten und an- dere unumgängliche Planungsmaßnahmen verloren haben. Räumungsschuldner sind Bürger, die durch Gerichtsurteil„die Räu- mung ihrer Wohnung schulden“, wofür Vielfältige Gründe maßgebend sein können; z. B.— und dies ist die Mehrzahl aller Falle— wurde die Räumung angeordnet, Weil ein HFlausbesitzer auf Eigenbedarf klagte oder eine andere Person einen höhe- ren Rechtsanspruch auf die Wohnung nach- weisen konnte. Diese Fälle sind zahlreich in Mannheim(rund 19001) und nur etwa zehn Prozent von ihnen betreffen säumige Zah- ler(Mietschuldner oder unverträgliche, streitsüchtige Parteien). 4,5 Millionen DM sind im auhßerordent- lichen Haushaltsplan 1960 für Förderung des Wohnungsbaus als Neuansatz vorgesehen. Davon sind noch 900 00 DM verfügbar. Wohin gehen wir? Mittwoch, 19. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 bis 22.45 Uhr:„Don Carlos“(Miete M blau, kreier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Der fröhliche Weinberg“(Miete S, Halb- gruppe II, freier Verkauf): Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr: Rezitation„Moderne Lyrik“; Stäckt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr: „Die Welt auf dem Monde“(Mittwoch-Miete, kreier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Eine Frau fürs ganze Leben“; Kleines Haus:„Ingeborg“; Außerdem waren für das Ersatzwohnungs- bauprogramm Große Merzelstraße im Haus- haltsplan 1 040 000 DM eingestellt, wovon 601 000 DM verplant sind, so daß hier noch 439 000 DM zur Verfügung stehen. Daraus ergibt sich, daß im Augenblick(900 O00 DM 439 000 DM) noch insgesamt 1 339 000 DM vorhanden sind. Für die Verwendung dieser Mittel werden folgende Vorschläge unter- breitet: Nach neuesten Feststellungen sind für künktig anfallende Maßnahmen(Ausbau Bundesstraße 36, Durchbruch Große Merzel- straße, Schulbauten in T 4/ T 5, Verwal- tungsgebäude Stadtwerke, Freimachen der Quadrate B 4 und D 5) insgesamt 475 Ersatz- wohnungen zu erstellen. Dies sind aus- schließlich Wohnungen für„Planungsver- drängte“, Der Bau von 242 Wohnungen ist bereits beschlossen. Fehlbestand somit 233 Ersatzwohnungen. Durch Rücktritt eines Bauvereins und einer Genossenschaft sind im allgemeinen Programm der Stadt Mann- heim an öffentlichen Darlehensmitteln der Badischen Landeskreditanstalt(Lakra) 684 000 DM freigeworden. Hiervon soll der Bau von 36 Ersatzwohnungen— zu bauen durch die GBG in Rheinau mit 8000 DM je Wohnungseinheit(= 288 000 DM) gefördert Werden. Die restlichen 396 000 DM der frei- gewordenen Mittel sind für private Bauvor- haben vorgesehen. Da die Ersatzwohnungen für Planungsverdrängte einen gesetzlich vorgeschriebenen niedrigen Mietpreis haben (etwa 1,30 DM pro Quadratmeter) ist noch eine finanzielle Beteiligung der Stadt von Weiteren 288 000 DM in Aussicht genommen. Keine Konzentration der Asozialen. Bei den Wohnungen für die„Räumungs- schuldner“ liegen die Dinge wie folgt: Der Bau von 100 Wohnungen, bei einer finan- ziellen Beteiligung der Stadt von 10 000 DM je Wohnungseinheit( eine Million), wurde bereits am 26. Juli für ein Gelände an der Oberen Riedstraße beschlossen. Die genaue Ueberprüfung ergab, daß dort 126 Wohn- einheiten gebaut werden können. Folglich erhöht sich der Betrag um 26x10 O00 DM (= 280 C0 DM) auf 1 260 000 DM. Gleich- zeitig wurde gestern vorgeschlagen, mit den noch zur Verfügung stehenden restlichen Haushaltsmitteln einen weiteren Wohnblock mit 72 Wohnungen für Räumungsschuldner im gleichen Gebiet(Obere Riedstrage) mit- zufinanzieren. Das sind weitere 720 000 DM. Die Wohnungen werden durch die Gemein- miitzige erstellt, bleiben aber Eigentum der Stadt. Es sei vorweggenommen, daß die Vor- lage einstimmige Billigung des Gemeinde- rats fand. Nachdem alle Fraktionschefs Or. Merkert-CDU, Heckl-SPD, Keller-ML) ihr Einverständnis gegeben hatten, meinte je- doch Stadtrat Schmutz(SPD), man sollte auf keinen Fall den kleinen Prozentsatz der Mietschuldner und Unverträglichen mit den ordentlichen Bürgern, die ihre Wohnung durch Räumungsklage verloren haben, zu- sammen bringen. Dem widersprach in ge- wissem Sinne Stadtrat Bartsch(CDU), der meinte, daß Wohnung und Umgebung auch erzieherisch wirken könnten! Er trat damit für eine Art Streuung der Asozialen in den künftigen Räumungsschuldner-Woh⸗ nungsgebieten ein.) Bartsch War„unwohl bei dem Gedanken“, dag man eventuell den Fehler mache, asoziale Mieter in einen be- stimmten Block zu konzentrieren. Und wei- ter meinte der die Gesamtproblematik gut erkennende Stadtvater: Es gäbe unter den Räumungsschuldnern Herausgeklagte mit drei bis vier Verdienern in der Familie, Familien also mit einem hohen Gesamtein- kommen. Diesen Leuten solle man nicht die billigst mögliche Wohnung(Räumungs- schuldner-Wohnung) vermitteln, die Ver- Waltung solle vielmehr alles tun, um sle davon zu überzeugen, daß sie eine bessere, teuerere Wohnung nehmen könnten. Bartsch: „Der Mensch gewöhnt sich an nichts 50 leicht als an eine billige Wohnung!“) Am nächsten vielleicht kam dieser außerordent- lichen sozialen Problematik Stadtrat Maier (SPD), der davor warnte, daß es eines Tages ein Stadtviertel geben könne, wo nur Leute wohnen, die keine Miete zahlen. Maier meinte, daß— um dies zu vermeiden — die Wohnungen der„guten Fälle“ aller Räumungsschuldner besser, d.h. mit höhe- ren Zuschüssen, gebaut werden müßten. Dafür aber müßten der Stadt von den zu- ständigen Stellen höhere Förderbeträge zu- geteilt werden. Die nächsten drei Tagesordnungspunkte Singen in Minutenschnelle über die Ge- meinderatsbühne. Sie betrafen die Auf- hebung der Baufluchten für Grundstücke in den Quadraten K 3 und K 4(künftig Ab- Stellplätze für Kraftfahrzeuge) sowie die Aenderung und Feststellung von Bau- und Straßenfluchten in Mannheim- Rheinau, wo die Evangelische Kirchengemeinde ihr Got- teshaus érweltert und ein Gemeindehaus erstellt. Letzter Punkt war ein Straßenbei- zugsverfahren für einige neue Straßen im Herzogenrisdgebiet Herstellung der Petten- koferstraße, Nikolaus-Otto-Strage und des südlichen Teils der Maybachstraße sowie eines Teiles des Huthorstweges).-kloth Sparen soll auch in diesem Jahr wieder bei der Jugend, die möglichst früh zu verantwortungsbewußtem Umgang mit — „großgeschrieben“ werden— vor, allem Pfennig und Groschen erzogen werden soll. Wertvolle Hilfe dazu bietet der Weltspartag, der am 28. Oktober stattfindet. Wie im vergangenen Jahr wird an diesem Tag in der Schalterhalle der Städtischen Sparhasse am Paradeplatz ein eigener Jugendsckalter auf- gestellt. Dort können auch kleine Mengen deponiert werden Bild(1959): Pitt Steiger Aus dem Polizeibericht: Dieb und Bestohlener Waren identisch ten drei spanische Arbeiter bei der Kriminal- polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet, da ihnen ihre Ersparnisse in Höhe von 1090 Mark aus der Unterkunft gestohlen worden Waren. Die Ermittlungen der Kripo führten jetzt zu einem überraschenden Ergebnis: Der Dieb War einer der drei Spanier. Der, Täter hatte nach einem genau ausgedachten Plan seinen eigenen Spind durchwühlt und seine leere Brieftasche aufgeschlagen ins Wäsche- 5 Gestern abend: Entscheidung des Gemeinderates 0 Den bisherigen Trägern des Mann- heimer Schillerpreises— Tänzerin Prof. Mary Wigman(19540, Intendant Jürgen Fehling(1956) und Dramatiker und Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt 1958)— folgt 1960 der Staatsrat und ordentlicher Professor für wissenschaft- liche Politik, Dr. phil. Theodor Eschen- burg, Tübingen, 36 Jahre alt. Diese Entscheidung fällte gestern abend der Mannheimer Stadtrat mit übergroßer Mehrheit, nachdem das Preisgericht unter Vorsitz des Oberbürgermeisters, dem außerdem die Fraktionschefs des Gemeinderats, der Kulturreferent der Stadt, der Intendant des National- theaters, der Rektor der Wirtschafts- hochschule und der Präsident der Deut- schen Schiller- Gesellschaft angehören, einstimmig Prof. Eschenburg vorge- schlagen hatte. In der Begründung, warum diese Ent- scheidung fiel, heißt es:„In der Freiheit- lichkeit seines Urteils, seiner Uner- schrockenheit und seinem tiefen Verant- Wortungsgefühl vor den Lehren unserer Geschichte und den staatspolitischen Aufgaben der Gegenwart sah das Preis- gericht einen maßgebenden kulturellen Beitrag im Geiste Schillers. Diese Formulierung ist überzeugend, denn be- Kanntlich erfordert die Satzung der Stiktung des Schillerpreises nicht den unmittelbaren Bezug zum Theater. Es heißt in ihr, daß auch Personen—„ohne daß sie selbst Künstler sein müssen“ geehrt werden können, wenn sie,„durch ihr Wirken das deutsche kulturelle Le- ben.. wesentlich gefördert haben“, Schiller hätte wohl dem Wirken Eschen- burgs seinen Beifall nicht vorenthalten! — Nachfolgend eine erste Würdigung von Person und Werk des Geehrten, der Schillerpreis 1960 für Professor Dr. Eschenburg Begründung: Freiheitlichkeit des Urteils, Unerschrockenheit und Verantwortungsgefühl im Geiste Schillers wicklungen unseres öffentlichen Lebens bedeutende Verdienste erworben. Seine Warnung— ausgesprochen in seiner sehr bekannt gewordenen Schrift— vor einer drohenden„Herrschaft der Ver- bände“ ließ aufhorchen. In seiner Bro- schüre„Der Beamte in Partei und Par- lament“ trat Eschenburg für eine rein- liche Trennung der Kompetenzen und Wochenschriften und Tageszeitungen haben keinen hoch gestellten Mann ge- scheut, wenn der Verfasser der Ueber- zeugung war, daß Ubergriffe vorkamen, die gesunde Linie verlassen, fatale Ab- wege beschritten waren. Wenn er Ver- letzungen der bürgerlichen Rechte und den Ubermut der Amter anprangerte, hat er vielleicht nicht immer recht ge- habt und schon gar nicht immer recht behalten, seine Darlegungen haben aber stets als Sporn und Stachel gewirkt, der heilsame Bewegung in unsere sich all- zuleicht beruhigende Vorstellungswelt brachte. Seine inhaltsschwere Studie „Die Probleme der Wieder vereinigung“ ist bisher noch nicht in genügendem Maße in das zeitgenössische Bewußtsein gedrungen. In Mannheim bot Eschenburg mit einem Vortrag über„Ernst Bassermann und Ludwig Frank“, der in der Gesell- schaft der Freunde Mannheims gehalten wurde, eine hervorragende Probe seiner meisterhaften zeitgeschichtlichen Ana- lysen. Als Wissenschaftler und Publizist ist Eschenburg in Vorlesungen, Vor- trägen, Rundfunksendungen, Büchern und Aufsätzen unermüdlich dafür ein- getreten, das Verantwortungsbewußt⸗ sein jedes einzelnen für die Gestaltung der öffentlichen Dinge zu wecken, das Gefühl für Lauterkeit im öffentlichen Leben zu stärken. Er hat in zäher Arbeit Fundamente gelegt, die ihm die geistige Selbständigkeit und Unabhängigkeit verbürgen, mit der er zu brennenden Fragen unserer jüngsten Geschichte und zur geistigen Entwicklung der Gegen- Wart Stellung nimmt. Durch seinen Mut, heiße Eisen anzu- tassen, unbequeme Tatsachen entschlos- fach gelegt, um nachzuweisen, daß er eben- falls bestohlen worden sei. Als ihm seine bei- den Arbeitskameraden von dem Gelddieb- stahl erzählten, gab er ihnen gegenüber an, ihm seien auch 650 Mark abhanden gekom- Wie wir am 12. Oktober berichteten, hat- men, Bei der polizeilichen Vernehmung Wurde der Spanier jedoch in die Enge getrie- ben und mußte zugeben, seine Kameraden Selbst bestohlen zu haben; ihm waren dabęi 440 Mark in die Hände gefallen.„ Morgens tot aufgefunden Al frühen Morgen wurde im Hof eines Wohnhauses in der Frledrien-Ebert⸗Straße eine Frau tot aufgefunden. Wie die näheren Feststellungen ergaben, hatte sie sich ver- mutlich am vorangegangenen Abend in Selbstmordabsicht aus dem Treppenhaus- fenster des dritten Obergeschosses gestürzt. Die 61çjährige dürfte diesen Verzweiflungs- schritt in einem Anfall von seelischer Depres- sion getan haben. Laute Rückenstärkung Im Anschluß an eine Schlägerei wurde nachts gegen 1 Uhr auf der Jungbuschstraße ein 30 jähriger von der Polizei vorläufig fest- genommen und sollte zur Wache gebracht werden. Als der Festgenommene hinter sich die Stimme seiner„Braut“ hörte, die sich in wüsten Beschimpfungen gegen die Polizisten erging, bekam er sichtlich„Auftrieb“, Mit erhobener Faust drang er auf die Beamten ein, die den Gummiknüppel zu Hilfe nehmen mußten, um seinen Widerstand zu brechen. Auch die lautstarke Dame wurde mit auf die Wache genommen. Dort tobte sie derart, daß sie bis zu ihrer Beruhigung in einer Arrest- zelle untergebracht wurde. Eigentümer soll sich melden Die Kripo stellte ein Herrenfahrrad, Marke„Bauer“, Nr. 2 039 954, sicher, das ein elfjähriger Junge am 12. März dieses Jahres in der Innenstadt gestohlen hatte. Der Eigen- tümer des Fahrrades hat sich bis heute noch nicht gemeldet. Er wird aufgefordert, dies bei der Kriminalpolizei, L 6, 1— Auswertungs- Abteilung— nachzuholen. Mysteriöser Waffen fund Auf dem Grundstück einer Käfertaler Kaserne wurde eine Aktentasche gefunden, in der sich neben einem deutschen Ausweis auch eine Maschinenpistole fand. Der Mann, auf dessen Namen der Ausweis lautete, wurde daraufhin von der Kriminalpolizei überprüft, doch mußte er bald wieder auf freien Fuß gesetzt werden; der Ueberprüfte konnte keines Verbrechens beschuldigt werden. Auch konnte er beweisen, daß ihm die Aktentasche samt Ausweis vor einigen Wochen gestohlen worden war. Die Herkunft der Maschinen- pistole und die Zusammenhänge des selt- samen Fundes werden zur Zeit von der deut- schen Polizei in Verbindung mit dem ameri- kanischen CID untersucht. Zu geringer Abstand Nachmittags wurde eine 19jährige Rad- fahrerin auf der verlängerten Casterfeld- straße in Rheinau von einem überholenden Lastwagen zu Boden gerissen, weil der Ab- Alster:„Abenteuer am Mississippi“; Schau- eine ausführliche Darstellung im poli- die Herausnahme der Beamten aus der sen ins Blickfeld zu rücken, keinen stand zwischen ihr und dem Lkw zu gering burg:„Denen man nicht vergibt“; Scala:„Das tischen Teil des MM“ am Donnerst Gesetzgebung und Willensbildung ge- Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, War. Das Mädchen wurde mit einer Gehirn- Appartement. Capitol:„Versunkene 5 Welte; tolgen 5 1 stag staltenden Politik ein. Seine Auffassung hat Eschenburg Vertrauen in allen erschütterung und einer Handverletzung ins ff. 5 i wurde zwar weitgehend abgelehnt, hat Schichten gewonnen, die ein offenes Krankenhaus gebracht. C 18 3885 Theodor Eschenburg hat sich durch aber doch dazu geführt, die Sachverhalte Wort und eine fundierte Ueberzeugung Snade Palast; Keine Fräne für den Mör⸗ seine sorgsam kundierte, unerschrockene besser als zuvor abzuwägen. Eschen- zu schätzen wissen. a Einem Teil unserer heutigen Ausgabe der“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: Das Raubtier und unverblümte Kritik an Fehlent- burgs Attacken in Rundfunksendungen, f. W. k.)-kloth 1251 1 Prospekt eri rut 1 5 rechnet ab“; Abendstudio im City:„ Bellis- 1 ARE KA 5 1 5„ Pa- 8 radeplatz, 5015„ * 1.4/0 de. sta Sei eee m vit Ig. er - er ben⸗ bei- lieb- r an, gom- nung trie- aden labęi eines raße eren ver- 1 aus- rzt. ngs- ores- urde raße fest- acht sich n in isten Mit nten men men. die daß rest- rad, ein ihres gen- noch 8 bei ngs- taler den, Weis ann, urde rüft, Fuß unte Auch ische hlen nen- selt- leut- neri- Rad- feld; nden Ab- ring nirn- g ins sgabe die der Pa- eee Nr. 243/ Mittwoch, 19. Oktober 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 8 Einzig der Dialog Zur Curt-Goetz-Verfilmung im Kleinen„Planken“-Haus Der geistreiche Charmeur Curt Goetz, den man den„König der Komödie“ nannte, starb am 12. September, 72 Jahre alt, in Liechtenstein. Das Theaterstück„Ingeborg“, in dem zwei Männer um eine sehr reizvolle Frau herumkobolzen, war das Lieblingskind seiner gescheiten und trotz allen Spotts nie verletzenden Feder. Der Film„Ingeborg“ war das letzte Produktionskind des nunmehr in die zelluloidarme Wüste geschickten UFA- Imperators„Sir“ Arno Hauke. Welch ein Theater! sagt man im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man das Stück gesehen hat. Welch ein Film! kann man leider nicht sagen, denn auf der Leinwand bleibt das Stück Stück- Werk. Was an der hölzernen Inszenie- rung Wolfgang Liebeneiners und an der, von „Sir“ Arno diktierten, grandiosen Fehl- besetzung der Hauptrollen liegt. * Der funkelnde, spritzige, originelle und sprühende Dialog jedoch, von dem diese ganze entzückende Dreiecksgeschichte lebt, ist— da er zum Glück fast wörtlich über- nommen wurde— auch in dieser publikums- gerechten Leinwandfassung nicht totzu- kriegen. Er überdauert mühelos das auf- gepfropfte Happy-End, ein paar kleine Aktualisierungen und einige unnötige Mätz- chen. Die geschliffenen Sentenzen des Lust- spielautors Curt Goetz sind die wesent- lichste Essenz dieses unfilmischen Filmes geblieben. Und sie er-goetzen ihr Publikum, das mit Begeisterung von dieser Ingeborg die besser gelungenen Leinwandversionen des „Dr. Hiob Prätorius“,„Hokuspokus“,„Na- poleon ist an allem schuld“ oder des„Hauses in Montevideo“ gesehen hat. Vielleicht liegt es mit daran, daß Goetz Filmstart im„Alhambra“ mit Hans-Joachim Kulenkampff Die Chance, Hans-Joachim Rulenkampff Auge in Auge zu sehen, bot sich den Besuchern des im„Alhambra“ angelaufenen Films„Sooo nicht, meine Herren“. Am Ende der beiden letzten Vorstellungen des Dienstag nahm „Kuli“ zusammen mit Ursula Hering und dem Regisseur des Films Michael Burk vor der Leinwand den Beifall des Publikums entgegen. Zuvor hatten die drei Künstler im Palusthotel „Mannheimer Hof“ der Presse von den Dreh- arbeiten zu diesem Streifen, von weiteren Plä- nen und Hoffnungen erzählt. Vor allem Michael Burk sieht den Dingen mit einiger Spannung entgegen; denn ihm, dem 36jährigen Kabaret- tisten, Journalisten und Fernsehautor war überraschend die Gelegenkeit geboten worden, als Regisseur des Films in dieser Branche sein Debut zu absolvieren.— Unser Bild zeigt Ur- sula Herking.-mann Bild: B.& N. Terminkalender Flimkreis der Gewerkschafts jugend; 19. Ok- tober, 17.30 bis 19.30 Uhr, Saal Gewerkschafts- haus, Das Halbblut von Saigon“ Club„Graf Folke Bernadotte“: 19. Ok- zirksbeiräten der ML. tober Englischer Sprachzirkel. Deutsch- Amerikanisches Institut: 19. Ok- richt: 19. Oktober, 16 bis 18 Uhr, Arbeits- tober, Deutsch- Amerikanische Diskussions- gemeinschaftsraum, Werken und Zeichnen— gruppe; 20 Uhr Diskussionsabend; 20 Uhr Per Scherenschnitt. eine alte Volkskunst— Filmabend—„Umwelteinflüsse in der Kind- prakt. Uebungen—(Gg. Reble):— 20 Uhr, heit“. (Gespräch). Abendakademie- Veranstaltungen am 19. Ok- 8 88 2 toper: Wirtschaktshochschule, is Uhr fekte 18 e. 5 Arten die Baittwochde bebte(Br. K. benz). Rötterstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, Jugendheim Erlenhof, 20 Uhr. Der Staat in r l dem wir leben— ein Provisorium?(H. Ufer); 5 5 gor. u or- Gartenstadt,„Waldschänke“ 20 Uhr.„der- tober 20 Uhr.„Zwischenakt“. Jubiläums-Bier reise durch den Nordwesten Spaniens“, Farb- KRy Columbus: 19. Oktober. 20 Uhr, Kol- lichtbildervortrag Dr. H. Himme)). Heilsarmee: 19. Oktober. 19.30 Uhr, Jugend- Kolpingsfamilie: 19. Oktober. 20 Uhr, Kol- stunde in C 1. 1 87 Gemeinschaft Evangelischer a. tober, 20 Uhr, Theodor-Heuss-Aula, Handels- Neue Wege der Kirche in die Zukunft“ 7 1 30,„Meta- ge der Ki unkts. lehranstalt III, Tattersallstraße 30. e e physische Horizonte im Werke Ernst Jüngers“! (Prof. Dr. Friedrich Bentmann. Karlsruhe). Deutscher Naturkundeverein: 19. Oktober 19.45 Uhr, E 2. 1, Pflanzenbestimmunssabend peim, Garnisonstrage 12. begeht den 70, Ge- der Botanischen Arbeitsgemeinschaft. Freireligiöse Gemeinde Frauengruppe 19. Oktober, 15 Uhr, Führung durch das Reiß- 8 Museum; Treffpunkt Reiß-Museum. 14.45 Uhr. Lebensjahr. 1 Jugendzentrum: 19 Uhr, Englisn Conversa- gespräch:„Nationalismus im Geschichtsunter- tion(Kb), 20 Uhr Basketball für Jungmän- richt“(Dr. G. Kadelbach). ner; 20 Uhr Triebkräfte des Zeitgeschehens obo, schönau: 19. Oktober, 20 Uhr,„Me- rettet diesen Film immer selbst der beste Interpret seiner Filme war und daß die„Ingeborg“— jenes ein bißchen frivole Paradestückchen heiterer Unmoral, das durch seine entzückenden For- mulierungen schon fast wieder moralisch wird— keine großen dramaturgischen Mög- lichkeiten besitzt. Ganz bestimmt aber Schuld am etwas unbefriedigenden Eindruck dieses Filmes trägt Ingrid Ernest als Inge- borg.(Man stelle sich z. B. Johanna von Koczian in dieser Rolle vor!) Man nimmt ihr einfach nicht ab,„daß sie bei ihrem Mann bleibt und mit dem anderen ein Verhältnis hat“. Besser schon, wenn auch stellenweise zu sehr unterspielend, Dietmar Schönherr als Peter Peter, und großartig in der Verkörpe- rung Goetz'scher Diktion Fita Benkhoff (Tante Ottilie) Rudolf Vogel Herr Konjunk- tiv) und Walter Giller(Ottokar). Einzig der Dialog rettet den Film, wozu sein Regisseur nichts kann, wohl aber einer der gescheitesten deutschen Stückeschreiber, der mit dieser„Ingeborg“ seinen Weltruhm begründete. Im Kino wäre er mit ihr nicht ganz glücklich geworden. Hans-Werner Beck Dreigenerations-Schwank: Planken(Gr. H.): „Eine Frau für's ganze Leben“ Das ist kein unbedingtes Ruhmesblatt im Filmbibelbuche Ruth(Leuwerik), und ob nach diesem„Schwank mit Musik“ noch den Liebeneiner einer lieben kann, ist fraglich: Auf degenerierter Dreigenerationsebene— Wilhelm der Zwote, Pleite die Erste, Welt- krieg der Zwote— spult sich ein braver Scherz mit allerlei bewährten Krampf Adern über die farbige Leinwand, zu deren lachlustiger Blähung Ruth Lauwerik des öfteren Trompete blasen und sich in sonsti- gen Neckereien versuchen muß, die ihrem schauspielerischen Können nicht liegen. Den Drehbuchautoren Herbert Reinecker, Georg Hurdalek und Oliver Hassencamp schwebte wohl ein zeéitgeschichtliches Spielchen mit zeitkritischen Ambitionen vor. Wolfgang Liebeneiner aber schwänkelte einen schlecht geglückten„Wunderkinder“-Abklatsch dar- aus zusammen, an dem lediglich der atmo- sphärische Anfang, die Farben und einige darstellerische Rosinen(Gustav Knuth, Mila Kopp) erfreuen können. Zur Musik: Auch Franz Grothe ist schon Besseres eingefal- len. hwWẽ b Uralte Ga gs: Palast:„Keine Träne für den Mörder“ Nur die Darsteller dieses englischen Films, der die Arbeit der Interpol einmal mehr zeigen will, sind unbekannt. Die Gags sind uralt, die Stimmen der deutschen Sprecher, die zum Teil gleich mehrere Dialoge über- nehmen, ebenso. Jedesmal, wenn sich Dreh- puchautor und Regisseur von den strapa- ziösen„Einfällen“ erholen mußten, ließen sie einen ins Mikrophon sprechenden Be- amten in Großaufnahme erscheinen. Das geht oft minutenlang. Drei Mörder mit wesentlich mehr Opfern werden jedenfalls in den drei lose aneinandergereihten Fällen gefaßt. Trotzdem wird niemand dem Film eine Träne nachweinen. kim. „ Weg von der Schablone: Alhambra:„Sooo nicht, meine Herren“ So doch, meine Herren Drehbuchautoren und Regisseure! Wenn Sie dem Genre des deutschen(in diesem Falle deutschsprachigen, weil österreichischen) heiter- unterhaltenden Films einen Dienst erweisen und gar die gängigen Pfade verlassen wollen, dann schauen Sie sich diesen Regie-Erstling von Michael Burk ein wenig an. Sicherlich wer- den Sie entdecken, daß dieser und jener Gag in diesem und jenem Film schon vorgekom- men ist, daß Burk die Klamotte nicht scheut und daß er noch nicht ganz so will, wie er kann. Doch der parodistische Grundzug seiner Regie ist nicht eben häufig anzu- treffen, und wie er aus den Szenen in Texas und aus dem europäischen Gangstermilieu ironische Funken schlägt, das hat treffenden Witz und ist frei von krampfhaft angekur- pelter Turbulenz. Hier findet denn auch Hans-Joachim Kulenkampff in einer Doppel- rolle als texanischer Teufelskerl und als pe- dantischer Bandenchef eine Möglichkeit, schauspielerische Nuancen zwischen dem Naturburschen- und dem Charakterfach zu entwickeln, und ebenso frisch und unkli- schiert wirken Marianne Hold, Ellen Schwiers, Ursula Herking, Beppo Brem und eine Vielzahl weiterer Darsteller. Es geht auch so, meine Herren!-mann Mannheimer Liste: 19. Oktober, 20 Uhr, Weinhaus„Axt“, Neckarau, Adlerstraße 39, Ausspracheabend mit Stadtrat Keller und Be- Städt. Institut für Erziehung und Unter- Vortragssaal,„Frankfurt am Main“— Podium- melstuben“, Memeler Straße 9. Versammlung. E 2, 1, Film- und Ableseabend. abend. pinghaus- Restaurant, R 7, 11. Zusammenkunft. pinghaus, Familienabend; Pfarrer Winterhal- ter spricht über„Neue Zeitverhältnisse gespräch über„Moderne Ideologien“. f Wir gratulieren! Maria Funkhauser, Mann- burtstag. Elisabeth Riehm. Mannheim-Käfer- tal, Wasserwerkstraße 30, vollendet das 80. Inlandspreis 20 Stück 9 8 made in Germany Der große deutsche Erfolg: Eine Exporteigarette- original in der inter- nationalen 20 Stück Packung- zum Inlandspreis von DM 1,75. PEER EXPORT ist bestimmt für den weltoffenen Raucher diesseits und jenseits der Grenzen— ihr Feld ist die Welt! 5 Seite 8 MANNHEIMER MORGEN MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN(3) Mittwoch, 19. Oktober 1960/ Nr. 243 Peter Alois Noll teiert 65. Geburtstag Bauingenieur Peter Alois Noll in Mann- heim Neckarau, Rheingoldstraße 4, feiert am 19. Oktober seinen 65. Geburtstag. Seit 1925 leitet er das seit 1798 im Familienbesitz be- findliche Baugeschäft. Unter seinem Vater Franz Anton Noll nahm der Betrieb einen beträchtlichen Aufschwung, unter seiner eige- nen Leitung entwickelte sich die Firma höchst erfolgreich weiter, ihr Anteil am Wiederaufbau der Wohnungen und Arbeits- stätten unserer Stadt ist bedeutend. Neben der gewerblichen Betätigung steht bei Peter Alois Noll von Jugend auf die Politische. Das tätige Interesse an der kom- munalen Selbstverwaltung gehört zu seinem Bürgerbewußtsein. In der Weimarer Zeit ge- hörte Peter Alois Noll erst dem Bürgeraus- schuß, später der Zentrumsfraktion des Stadtrats an. Nach dem zweiten Weltkrieg leitete er sechs Jahre mit fester Hand den Kreisverband Mannbeim-Stadt der CDU. Sein gesundes politisches Urteil, sein klarer Blick für das Erforderliche und Mögliche, sein maßvoller Rat sind weit über Mann- heim hinaus bekannt und geschätzt. Als zu Wachsender geschäftlicher Inanspruchnahme auch noch gesundheitliche Schwankungen kamen, zog sich P. A. Noll zum lebhaften Bedauern seiner Freunde mehr und mehr aus der politischen Betätigung zurück. Echtes politisches Interesse läßt sich aber nicht„abstellen“ wie Gas oder Strom, des- Halb ist P. A. Noll nach wie vor„dabei“, Wenn es sich um Lebensfragen der Stadt Handelt. P. A. Noll ist ein Mann des Maßes, frei von Uebersteigerungen. Er hat sich zu keiner Position gedrängt, war stets bereit, Fähigeren und Würdigeren den Vortritt zu lassen, aber die einmal übernommenen Auf- gaben hat er aus großem Verantwortungs- bewußtsein mit Umsicht und Tatkraft ge- meistert.„Mehr Sein als Scheinen“ könnte die Richtschnur seiner Lebensauffassung ge- nannt werden. Sein Mißtrauen gegen Wort- Macherei hat ihren tiefsten Grund in einer großen Liebe zum richtigen, treffenden Wort, um das er nie verlegen ist. Sein Schweigen Kann sehr beredt sein— das wissen seine vielen Freunde, die ihm zum 65. Geburtstag herzlich gratulieren. f. W. K. Bundesverwaltungsgericht tagte in Mannheim: Heimkehr durch das Gestrüpp der Paragraphen Fünfter Senat beschäftigte sich mit zwei Heimkehrerfällen/ Armenier:„Ich habe gekämpft“ Jahrelang versuchte der Ex-Polizeiobermeister Erwin Kaiser vor den verwal- tungsgerichten klarzumachen, daß er erst am 25. Mai 1951 in die Freiheit entlassen Worden sei. In den letzten Kriegstagen hatten nämlich russische Truppen den Ex- Polizeibeamten kassiert. Kurze Zeit später war Kaiser jedoch ausgebrochen und geflüchtet. Vor dem Fünften Senat des Bundesverwaltungsgerichts Berlin, der am Montag und Dienstag in den Räumen des Verwaltungsgerichtshofs im Mannheimer Schloß tagte, versuchte nunmehr Kaiser letztinstanzlich einen für ihn besseren Entlastungstermin auszuhandeln, nachdem alle bisherigen Instanzen entschieden hatten: Kaiser hat sich 1945 erfolgreich selbst entlassen, als er aus dem Lager ausbrach. Ueber den Erfolg kann man allerdings verschiedener Ansicht sein. Kai- ser wurde nämlich in Polen geschnappt. Zeitweilig war er in einem polnischen Arbeitslager untergebracht. Die Strafe dort wurde umgewandelt in eine Geldstrafe von 10 000 Zloty. Kaiser ging arbeiten. Nach Hindenburg, dessen deutsche Bevöl- kerung längst mit den Trecks gen Westen gezogen war. Jeden zweiten Tag mußte sich Kaiser bei der polnischen Miliz melden. Sonst konnte er sich aber frei be- wegen. Ueber die Milizen urteilt Kaiser auch heute noch:„Wir Schlesier und die Polen, wir sind in Oberschlesien irgendwie blutsverwandt.“ Aber trotz aller Kum- pelage:„Ich war weiterhin Gefangener“, Der Fünfte Senat entschied nun, Kaiser sei am 1. Februar 1948 heimgekehrt. Zwar nicht nach den Westzonen, auch nicht nach der Ostzone. Aber nach Schlesien. Die Gren- zen vom 31. Dezember 1937 seien eben ver- bindlich. De jure, so sagte Senatspräsident Dr. Elsner, sei Schlesien noch deutsches Ge- biet. De facto sei dies zwar eine Fiktion; so- lange man aber rechtlich an dieser Grenz- ziehung festhalte, müsse auch die Heim- schaffung des Heimkehrers Kaiser mit dem Erreichen schlesischen Gebiets beendet sein. Daß es später noch zahlreicher Listen be- durfte, um vom polnisch besetzten Gebiet in den freien Westen zu gelangen, wurde zwar anerkannt, spielte aber bei der Beurteilung des Falles keine Rolle. Kaiser hat damit zu- mindest einen Teilerfolg gegen das beklagte Land Baden- Württemberg erzielt. * Anders lag der Fall des Staatenlosen Armen Halgouny. Jener Haigouny gehörte zur armenischen Diaspora der französi- schen Metropole. Als 1940 die Wehrmacht in Paris einzog, witterte Halgouny eine reelle Chance: Er bot seine Dienste der deut- schen Abwehr an. Dafür kassierte er 2000 Franes monatlich und zum persönlichen Schutz gab man dem Staatenlosen auch eine Dienstpistole. Als 1944 die alliierten Truppen auf Paris zu marschierten, setzte sich Hal- Souny mit Dienstpistole Richtung Deutsch- land ab. Dabei geschah es, daß der zivile Ab- wehrmann bei Amiens in ein Gefecht mit Partisanen verwickelt wurde.„Zwei Stun- Hausfrauen-Wahl ohne Ueberraschungen Frau Specht wiedergewählt/ 42 Es war eigentlich nicht anders zu erwar- ten: in der Wahl, die der Mannheimer Haus- krauenverband satzungsgemäß alle 2 Wei Jahre durchführt, wurde Margarethe Specht Von einhundertachtzig Hausfrauen einstim- mig wiedergewählt. Ohne Gegenstimme be- stätigt wurde auch Lisbeth Bernhard als mre Stellvertreterin. Ella Krummel als zweite, Lia Kirner als dritte Vorsitzende, Therese Berg als Beisitzerin und Maria Mann als Schatzmeisterin bleiben ebenfall“ in ihrem Amt. Als Nachwuchs“ wurde Ohristine Bonsack in den erweiterten Vor- stand gewählt. 5 N Parlamentarier aus Afrika besuchen Mannheim Auf Einladung des Bundespräsiden- ten unternimmt zur Zeit eine Studien- gruppe afrikanischer Parlamentarier eine Reise durch die Bundesrepublik. Die aus acht Herren bestehende Dele- gation aus Madagaskar und Somalia wird am nächsten Montag in Mannheim erwartet. Zur Besichtigung sind hier vorgesehen: die Fabrikationsstätte der Firma Deere- Lanz sowie die Schweiß- technische Lehr- und Versuchsanstalt in der Windeckstraße. Die afrikani- schen Parlamentarier werden von Bür- germeister Dr. Fehsenbecker empfan- gen. 0 2 1 Veranstaltungen in zwei Jahren Der imponierende Tätigkeitsbericht, für die letzten zwei Jahre, den M. Specht vor der Wahl gegeben hatte, wies 42 große Ver- anstaltungen aus, die jeweils von einhun- dertachtzig bis zweihundertfünfzig Frauen besucht waren. Die Vorträge und Beratun- gen umfaßten den weiten Kreis der Fragen, die Haushalt und Familie betreffen: Ernäh- rung, Kleidung, Haus und Garten, Gesund- heit, Jugendschutz, rationelles Wirtschaften. Verbraucherberatung bemühte sich um Auf. klärung, Werbeveranstaltungen machten mit neuen oder verbesserten Produkten bekannt. Mütter und Hausangestellte wurden geehrt, Kranke besucht und Haushaltslehrlinge be- treut. Reges Interesse fanden die Kurse für Vorspeisen und kalte Platten, für Hühner- kochen, Backen, Basteln, Nähen und vor allem die zwanzig Abende dauernden Koch- kurse für Berufstätige. Altersheime, Fabri- ken, das Pflanzenschauhaus wurden besich- tigt; im„Weinkränzel“ wurde fröhlich ge- kfestet. Die steigende Mitgliederzahl zeugt für das wachsende Interesse an hausfrau- lichen Fragen. Das kürzlich aufgenommene fünfhundertste Mitglied würdigte Marga- rethe Specht mit einem Blumenstock; 452 Mitglieder waren es 1958 bei der letzten Wahl. Der Kassenbericht, den Marie Mann erstattete, wies bei 3300 DM Einnahmen und 2614 DM Ausgaben einen Bestand von 686 DM auf. Die Vorsitzende des Landesver- bands Baden, Rosel Gönnenwein, die die Wahl leitete, würdigte die aufopfernde und treue Arbeit von Margarethe Specht. ak berichtet Kaiser. den habe ich gekämpft“, erklärte der Staa- tenlose. Haigouny kam nach Münster, später nach Berlin. 1945 hatten seine deutschen„Arbeit- geber“ liquidiert. Haigouny zog es wieder zur Seine zurück. Dort faßte ihn aber die fran- 268ische Polizei. Der Ex-Abwehrmann wurde ins Kriegsgefangenenlager 404 eingeliefert, Entschlossene Passanten nahmen Täter fest Im Laufe der Nacht beobachteten zwei Männer zwei junge Leute, die in den H-Quadraten eine Schaufensterscheibe zer- trümmerten. Kurz entschlossen packten die beiden Zeugen einen der Täter und brach- ten ihn zur Polizei. Bei der sofort mit Unter- stützung der beiden Zeugen aufgenomme- nen Fahndung konnte der geflüchtete zweite Täter auf der Straße zwischen J 2 und J 3 gestellt werden. Der Festgenommene machte kurz vor Erreichen der Polizeiwache den vergeblichen Versuch, aus dem fahrenden Wagen zu springen. Ob die beiden 19 und 20 Jahre alten Burschen einen Diebstahl vorhatten, muß noch geklärt werden. 0 16jähriger Lauf junge fiel Frauen mit Messer an Nach langwierigen Ermittlungen hat die Ludwigshafener Kriminalpolizei, wie am Dienstag mitgeteilt wurde, einen 16jährigen Lauf jungen festgenommen, der seit Beginn des Jahres in 16 bisher nachgewiesenen Fäl- len aus sexuellen Motiven Frauen anfiel und ihnen vielfach Stichverletzungen beibrachte. Eine 38jährige Frau wurde durch einen Stich mit einem feststehenden Messer am Unter- schenkel schwer verletzt. Vom Fahrrad aus stieß der Bursche einer 43jährigen Frau einen Wurfspieß in den Arm. Schließlich riß er in einem anderen Fall in den späten Nachmittagsstunden auf einem einsamen Weg ein 18jähriges Mädchen vom Fahrrad, berührte es unsittlich und warf sie auf den Boden. In vielen Fällen belästigte er Frauen und rief ihnen schmutzige Worte zu. Irs später in Untersuchungshaft genommen und damit der französischen Militärjustiz über- stellt. Fast vier Jahre wartete Haigouny in Untersuchungshaft. In den Gefängniszellen zog sich der schmächtige Mann ein schweres Lungenleiden zu. Als er 1949 dann vor ein Gericht gestellt wurde, gab es zwar eine Ge- kängnisstrafe wegen Kollaboration, aber die Strafe galt durch die lange Untersuchungs- haft als verbüßt. Nun dauerte es immerhin noch fünf Jahre bis der Staatenlose„heimkehrte“, 1954 in Deutschland angekommen, beanspruchte er sofort den Status eines Heimkehrers(plus den dazugehörigen finanziellen Leistungen). Haigouny betrieb die Sache besonders hart- näckig, schließlich kann er nicht mehr arbei- ten. Er ist Invalide. Der Fünfte Senat be- stätigte nun dem Armenier, er sei Angehöri- ger eines kämpfenden Verbandes gewesen. Das hatten die anderen Instanzen abgestrit- ten, weil Kombattanten ihre Waffen sichtbar tragen müssen und ansonsten durch eine Uniform Zeugnis von ihrem Stand ablegen. Das war bei Haigouny nicht der Fall. Trotz dieser Anerkenntnis muß Haigouny Weiterkämpfen. Vor Gericht. Der Senat wies nämlich den Fall an den Verwaltungs- gerichtshof von Baden- Württemberg zur er- neuten Verhandlung zurück. Denn, so sagte Dr. Elsner: Gekämpft hat Haigouny, aber kritisch ist doch, daß er nicht binnen zweier Monate nach der Entlassung heimgekehrt ist. Und dann fragte Dr. Elsner quasi sich selbst: „Wohin soll aber ein Staatenloser heim- kehren?“ D. Fr Städtische Tore a m Sonntag offen Eigens mit einem Werbeblatt, das der heutigen Ausgabe des„Mannhei- mer Morgen“ beiliegt, macht die Stadt- verwaltung heuer die Mannheimer Bür- ger auf den fünften„Tag der offenen Tür“ aufmerksam. Auf rotem und blauem Grund bieten sich in dem Pro- spekt dem interessierten Mannheimer „ideale“ Skizzen künftiger Kommunal- Projekte dar. Manche dieser Bauten sind nicht nur auf dem Papier soweit gediehen. Wer es noch nicht weiß, er⸗ kährt aus diesem städtischen Werbe bogen, daß am Weißen Sand beispiels- weise ein Teil des Gewerbeschulzen- trums steht; auch daß in Schönau-Nord die Peter-Petersen-Schule weiterwach⸗ sen soll wird vermerkt. Dann ist die Rede vom städtischen Schwesternhaus. vom Sommerbad Sandhofen, vom Al- ters- und Pflegeheim in der Marburger Straße und von etlichen halbfertigen Prodekten mehr. In einer recht über- sichtlichen Graphik sind die geplanten Wohngebiete der Stadt rot einge- zeichnet. Zu all diesen Projekten beantwor- ten Fachleute der Stadtverwaltung besondere Fragen der Bürger, wenn diese den Weg durch die offenen Türen in die Aemter finden. Praktisch kann am Sonntag von der Feuerwache bis zur Kunsthalle, vom Gaswerk bis zum Dienstzimmer des Oberbürgermeisters alles besichtigt werden. Beim Pförtner des Rathauses in E 5 und in den Ge- meindesekretarlaten liegen Karten auf, die zu einer kostenlosen, sonntäglichen Stadtrundfahrt berechtigen. Sie können ab heute abgeholt werden. No. 1 Kleine Chronik der großen Stadt Es waren 220 Herren Im Haardter„Bürgergarten- Zum Jahresprogramm vieler Mannheimer Vereine gehört der Herrenausflug. Haupt- sächlich die Karnevalvereine pflegen diesen schönen Brauch. Das diesbezügliche Unter- nehmen des„Feuerio“ ging, heuer nach Haardt in der weinfrohen Pfalz. Die 220 Teilnehmer beanspruchten den Raum gänz- lich, den ihnen die Gaststätte„Bürgergar- ten“ bot. Natürlich verachteten sie auch das nicht, was Küche und Keller boten. Und das war beileibe nicht wenig. Im Gegenteil. Die Begrüßungsrede hielt Dr. Kalu Schmeisser, des„Feuerio“ un wahrschein- licher Vize. Seine witzige Rede brachte ihn glatt in Sitzungsleiterverdacht. Die Unter- haltung war natürlich Fleisch im eigenen Saft, das heißt die Matadore des Vereins setzten sich dafür ein, von Adi Wagner je- weils angekündigt und bedankt. Willi Kehr, Willi Heyer, Fritz Fahsold. Heiner Eichin- ger, Klaus Armbruster. Baurat Eilbrecht, das Duo Kaiser— Schmetzer, die„Pälzer Buwe“, Alfred Fuchs und der unverwüst- liche Heiner Hoffstaetter, jeder tat es auf seine Weise und zur Wonne des Hauses. Viel Ehr' für Dr. Kalu Schmeisser, er be- kam die goldene Ehrennadel der„Lieder- halle“ aus der Hand von Georg Schaefer. Für Heinz Dormbach und Egon Rappenecker Wintersemesterbeginn der Ingenieurschule Oberstudienrat Dr. Hertz hielt den Festvortrag„United Nations“ Mit einer Feier in ihrer Aula begann die Städtische Ingenleurschule das Winterse- mester 1960/61. Professor Dipl.-Ing. Meixner begrüßte in seiner Eigenschaft als Schulleiter die neuimmatrikulierten Studenten. Von insgesamt 420 hatten nur 100 die Aufnahme- prüfung bestanden. Diese strenge Auslese ist durch die beschränkte Aufnahmekapazität der Ingenieurschule bedingt. Professor Meix- ner ermahnte die„Neuen“, auch weiterhin ihren eingeschlagenen Berufsweg strebsam weiter zu verfolgen und in ihrem Fleiß nicht nachzulassen. Die Erweiterung der Allge- meinbildung und das Erlernen fremder Sprachen sei heute eine dringende Notwen- digkeit geworden, denn auf sie gründe sich die Bevorzugung der Diplom- Ingenieure. Im anschließenden Semesterbericht wies er auf den immer stärker in Erscheinung tretenden Dozentenmangel und die sich daraus erge- benden Schwierigkeiten hin. Des weiteren berichtete Professor Meixner über geplante und vollendete bauliche Veränderungen so- wie den beabsichtigten Neubau eines Stu- dentenwohnheims. Im Tätigkeitsbericht der Studentenschaft richtete der neue Erste Vor- sitzende Wilfried Schlüter an die Firmen die Bitte, mehr Praktikantenplätze zur Ver- fügung zu stellen. Nur so könne es ermög- licht werden, daß deutsche Ingenieurprak- tikanten auch einmal im Austausch in aus- ländischen Industriebetrieben arbeiten. Ober- studienrat Dr. Hertz hielt den Festvortrag über das Thema:„Sind die Vereinten Na- tionen eine politische Wirklichkeit?“ Dr. Hertz stellte positive und negative Seiten der Organisation der Vereinten Nationen heraus, wog sie gegeneinander ab, und bekannte sich schließlich einmütig für die United Nations. Zwischen den Vorträgen spielte der Mu- sikkreis der Ingenieurschule Werke von Georg Philipp Telemann und Johann Se- bastian Bach. May- Weitere Lokalnachrichten Seite 8 hatte„Kalu“ die silberne Ehrennadel des „Feuerio“ mitgebracht. Zur Genugtuung an allen Tischen, auch am Tisch der Prominen- ten. F. S. Vergnügte FDP mit Lampions in der MA-RU-BA In den behaglichen Räumen der Ma- RU-BA-Gaststätte veranstaltete der Stadt- verband Mannheim der FDP einen Unter- haltungsabend mit buntem Programm. Alt- stadtrat Maier begrüßte die zahlreichen Parteiangehörigen und Gãste, darunter auch den Bundestagsabgeordneten Margulies. Im 7. Unterhaltungsprogramm wurde Walter Sohn — den Mannheimer Karnevalisten wohlbe- kannt— seiner Aufgabe als Confèrencier voll gerecht. Emmy Liebenwein sang einige nette Chansons zur Guitarre und Gottfried Neustadt zog das Publikum durch geheim- nisvolle Zaubertricks in seinen Bann. Das Tanzlehrer-Ehepaar Georg und Lilo Geisert zeigte drei Schautänze: English Waltz, Paso- Doble und Cha-Cha-Cha. Zu vorgerückter Stunde erschien MA-RU-BA-Wirtin Rica Corell und sang das Lied vom„kleinen Wegerl im Helenental“. Ihr Gatte„Balbo“ Ernst Seyfferth gab die erschröckliche Mori- tat von der„Frau mit dem Vorschlagham- mer“ zum besten. Für die, Tanzlustigen spielte die Hauskapelle der„Liedertafel“ auf. Eine Lampion- Polonaise krönte den gelungenen Abend, der in ähnlicher Form bald wiederholt werden soll. Wassersportler feierten .. ihre Sijeger volkstümlich Siegerehrung beim Volkstümlichen Was- sersport-Verein: Vergnügungswart Werner Keck und seine zahlreichen Mitarbeiter hat- ten dafür ein nettes Rahmenprogramm vor- bereitet. Als Gäste wirkten die Humoristen Kurt Wilhelm und Ludwig Schilling mit Mundart- Spezialitäten von„hüben und drü- ben“ mit. Mit Zaubertricks verblüffte Klaus Dörr. Das Tanzorchester K. A. Reinhardt spielte zum Tanz. Schwimmer, Ruderer und Kanuten zeigten dabei große Ausdauer. r- Der neue HUN zu sehen bei am Pörsdeplatz M AN Probefahrt und Information 7 HEIN beim FORD-Händler 1 , . ,, 225. ee , , 2 , 5 2, , ** . 2 . 5 7 „ ee. — verb Jahi Vol! unte tion 1 ert 1 1 CC pOLITIXk TAN NTETEIMRER MORGEN. Seite 1 Nr. 243/ Mittwoch, 19. Oktober 1960 —— Besuch bei den Zöllnern von Prezelle-Wirl Harter Dienst an der schmutzigen Grenze Wo der Stacheldraht das Leben durchschneidet/ An der Zonengrenze wird nur schlechtes Gewissen geschmuggelt Von unserem Korrespondenten Rudi Kilg us les an m- A- it- 7. It- en ich Im hn e- ier ge ed 2 as rt 0 ter c en 0* ri⸗ n= en e“ en 8 er t- 12 en lit ü- us dt nd 1 An der Zonengrenze. Es soll hier nicht die Rede sein von den Zonengrenz- übergängen wie Helmstedt, Lauenburg, Herleshausen oder Töpen, von den Sicker- stellen zu den Menschen im anderen Deu tschland, deren Schlagbäume die Schlag- zeilen bilden über einer Geschichte der 15jährigen Trennung, sondern es soll die Rede sein von den weltvergessenen Zollgrenzposten irgendwo längs der Demarka- 5 tionslinie zwischen Lübeck und Hof. Dort, wo Todesstreifen und Stacheldraht einen Schnitt durch das Leben hüben und drüben machen, da ist zum Beispiel Prezelle- Wirl. Wem sagt der Name schon etwas. Nur endlose Waldwege führen zu diesem östlichsten Zipfel der Lüneburger Heide. Eine Handvoll Bauernhäuser. mitten im Föhrenforst, mit tief heruntergezogenen Dächern stellen den Weiler Wirl dar. Auf dem Fahrweg bauen Kinder Sandburgen, die sie mit Hindernissen voneinander ab- trennen. Sie kennen es nicht anders, als daß die Welt irgendwo an einem Zaun auf- hört. Umgeben von Ziergärtchen liegen drei ge- duckte Baracken— die Grenzaufsichtsstelle Prezelle-Wirl. Im Haupttrakt steht eine Frau in weißer Schürze am Herd und kocht für jhren Mann und acht Junggesellen, die Zoll- beamten des Postens. Die Hälfte der Zöllner ist im Haus. Wenn die Kameraden mit ihren Hunden von der Streife zurückkehren, müs- sen sie sie ablösen. In der Freizeit schaut man in den Fernsehapparat, auf dem man auch das Ost-Programm empfangen kann. Zum nächsten Dorf muß man eine halbe Stunde mit dem Rad fahren Das ist die Welt, in der die Menschen leben, die sich hinter dem Namen„Grenzaufsichtsstelle Prezelle- Wir!“ verbergen. Hier müssen sie drei bis vier Jahre aushalten, abseits vom Leben des Volkes, dessen Grenzen sie bewachen. Der Zolldienst an der Demarkationslinie unterscheidet sich von dem an den interna- tionalen Grenzen erheblich. Hier gibt es kei- nen Grenzverkehr, keine Schmuggler sind zu fassen: hier wechselt höchstens der Kehricht unserer Gesellschaft über die sogenannte „Grüne Grenze“, die in Wirklichkeit eine schmutzige Grenze ist. Und darum ist auch die Arbeit dieser Zollbeamten eine recht schmutzige. Flüchtlinge kommen hier selten herüber. Sie wählen den Weg über Berlin. Dafür weist die Liste der aufgeschnappten Grenzgänger von hüben und drüben so ziem- lich alle Verfehlungen des Strafgesetzbuches auf, vom Scheckbetrug bis zu Raubmord und Bigamie. Die Schmuggelware, die es hier zu kassen gilt, heißt höchstens„schlechtes Ge- wissen“. Und auch dies gehört zu der Welt der Grenzer: Ihr schweigsames und kaltes Ge- genüber auf der anderen Seite des Zehn- meterstreifens.„Volkspolizisten“ dürfen mit ihren westdeutschen Kollegen nicht sprechen; sie dürfen sogar nicht einmal grüßen. Stumm laufen sie, getrennt durch den Zaun, neben den westdeutschen Beamten her. Nur in sel- tenen Fällen wird ein Wort gewechselt, und dann handelt es sich meistens um technische Dinge. Oft zeigen sie sich überhaupt nicht, sitzen stundenlang getarnt im Unterholz und versuchen mit Hörgeräten, die westlichen Zollposten zu belauschen. Alle 300 Meter steht auf sowjetzonaler Seite ein Fernsprech- mast. Jede Bewegung auf westdeutscher Seite wird verfolgt. Ab und zu wird ein Grenzzwischenfall in- Szeniert. Dann kommen Volkspolizisten über den Todesstreifen herüber und schleppen einen Bauern oder einen Zöllner aus der Bundesrepublik auf ihr Gebiet. In sechs Jahren waren es 24 Zollbeamte, die nach ins- gesamt 372 Tagen Haft wieder nach West- deutschland abgeschoben wurden. Sie hatten Vopos sitzen i Ein dichtgewebtes Funknetz verbindet die Zollposten längs der Zonengrenze mit- einander und mit den weiter zurückliegen- den Einheiten des Bundesgrenzschutzes. Es ist ein Funknetz, das kaum Geheimnisse kennt und sich dem Abhördienst des Ostens als willkommenes Jagdgebiet anbietet.„Wir haben nichts zu verbergen“, sagen die west- deutschen Zollbeamten der Funkleitstelle Hitzacker. Im Gegensatz hierzu macht die sowjietzonale Grenzpolizei alle Anstrengun- gen, sich zu tarnen. Neben den nicht zu übersehenden Beobachtungstürmen, den Hochsitzen für die Menschenjäger Ulbrichts, werden immer mehr Bunker und Baum- beobachtungsstellen angelegt. Keine Einheit der Zonengrenzpolizei taucht in der Nabe der Demarkationslinie auf, ohne sich nicht sofort einzubuddeln. Auf dem rund 100 Kilometer langen Stück Zonengrenze, das durch den Flußlauf der Elbe gebildet wird, hat sich zwischen westdeutschem Zoll und sowietzonaler Grenzpolizei ein eigenartiger Wettbewerb entwickelt. Obwohl die Zonengrenze nicht etwa in der Mitte des Stromes, sondern erst am jenseitigen Ufer beginnt, tauchen seit längerem sowjetzonale Grenzer mit Schnell- booten auf, die den Westdeutschen anfangs ohne Mühe davonfuhren, ihrerseits an den Frachtschiffen anlegten und ohne jegliche zum Teil Kellerhaft durchmachen und tage- lang in kaltem Wasser stehen müssen. Manchmal wird auch geschossen. Sechs Tote beklagt der deutsche Zoll seit 1945 an der gesamten Zonengrenze. Referenten der Zoll- verwaltung des Bonner Bundesfinanzmini- steriums aber geben glaubhaft zu Protokoll, daß aus westdeutschen Waffen noch kein einziger Schuß über die Demarkationslinie gefeuert wurde. Die Bewaffnung auf unserer Seite ist, im Vergleich zur Gegenseite, recht bescheiden: Pistolen, Karabiner, Maschinenpistolen. Die sowjetzonale Grenzpolizei ist mit militäri- schen Waffen wie Mörser, Pak, Flak, Panzer- spähwagen und Panzern vom Typ T 34 aus- gerüstet. Auch das Zahlenverhältnis läßt Westdeutschland, das mit Absicht den direk- ten Grenzdienst von der zivilen Zollverwal- tung anstatt vom Bundesgrenzschutz ver- sehen läßt, als den Schwächeren erscheinen. Während entlang der im Zonensprachge- brauch„Staatsgrenze West“ genannten De- markationslinie rund 25 000 militärisch aus- gerüstete sowjetzonale Grenzpolizisten stehen, verrichten auf der westdeutschen Seite von Lübeck bis Hof nur 3 300 Zollbe- amte Dienst an der Grenze. Das bedeutet pro Kilometer Zonengrenze 2,7 Mann. Erst wei- ter im Hinterland liegen die 15 000 Mann des kasernierten Bundesgrenzschutzes. Den west- deutschen Beamten, die aus Personalgründen in der Regel ihren Streifendienst bei Tag und Nacht allein ausüben müssen, stehen als Schutz und Hilfe 237 Polizeihunde zur Ver- fügung. Während sie die 500 Mark, die ein erstklassiger junger Schäferhund kostet, selbst berappen müssen, erhalten sie monat- lich 43 Mark Futtergeld ersetzt. Auch bei den noch vereinzelt eingesetzten Pferdestreifen ist der Zollbeamte zugleich der Besitzer des Lieres, Ein Volk— durch einen Zaun getrennt Bilder: Arend Kong-le unter Hausarrest gestellt „Wegen eigenmächtiger Handlungen“/ Lage in Laos wieder undurchsichtig 75 nistischer Staatsstreich ist näher in den Be- reich der Möglichkeiten gerückt, nachdem sich eine Annäherung zwischen seinem Regime und den Vereinigten Staaten ab- zeichnet. Das amerikanische Außenministe- rium gab am Montagabend bekannt, daſ die am 7. Oktober eingestellte amerika- nische Militärhilfe für Laos wieder aufge- nommen werde. Die über dieses Thema in Vientiane geführten Verhandlungen Z WWI schen dem amerikanischen Unterstaats- sekretär Graham Parsons und Minister- präsident Phouma über die neutralistische Haltung der laotischen Regierung seien mit „befriedigenden Zusagen des Regierungs- chefs“ abgeschlossen worden.. Tagung in Straßburg beendet Straßburg.(AP/dpa) Mit der Annahme iner Entschließung zum freien Warenver- kehr in der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft hat das Europa-Parlament am Dienstag seine Herbsttagung beendet und sich auf Mitte November vertagt. In der Entschließung, die von dem deutschen Bun- destagsabgeordneten Gerhard Kreyssig ein- gebracht wurde, wird davor gewarnt, die innerhalb der EWG herabgesetzten oder ab- geschafften Zölle durch Verbrauchssteuern zu ersetzen und auf diese Weise den Ver- braucher zu benachteiligen. Diese indirekte Kritik richtet sich unter anderem gegen die Bundesrepublik, die seinerzeit für eine nach dem EWG-Vertrag durchgeführte Senkung der Kaffee- und Teezölle die Verbrauchs- steuern im Inland erhöht hatte. Das Europa- Parlament wird während seiner Novemb 5 Sitzung die außenpolitische Lage und die ge- plante Verschmelzung der drei europäischen Organisationen— Montan-Union, Euratom und EWG— diskutieren. In einer Sonder- sitzung vom 17. bis 20. Januar soll die poli- tische Lage in Europa nach dem Bekannt- werden der Reformpläne des französischen Staatspräsidenten de Gaulle erörtert werde Vientiane.(AP) In dem vom Bürgerkrieg zerrissenen hinterindischen Königreich Laos wird die Lage von Tag zu Tag wieder un- durchsichtiger. Der neutralistisch gesinnte Ministerpräsident Prinz Souvanna Phouma hat den Putschistenführer Hauptmann Kong Le am Dienstag für 15 Tage wegen eigen- mächtiger Handlungen überraschend unter Hausarrest gestellt, gleichzeitig aber durch- blicken lassen, daß der Vollzug der Strafe nicht unbedingt erzwungen werde. Der Fall- schirmjäger-Hauptmann, der den Prinzen mit seinem Putsch in den Ministerpräsiden- ten-Sessel gehoben hat, hielt sich über das Wochenende außerhalb der Regierungs- hauptstadt Vientiane auf und gab damit Ge- rüchten neuen Auftrieb, daß er auf eigene Faust einen Angriff gegen die Streitkräfte des rechtsgerichteten Generals Nosavan in Südlaos vorbereite. Andere Gerüchte spre- chen von neuen Umsturzversuchen in Vien- tiane und der Königsstadt Luang Prabang, in deren Umgebung Truppen der kommuni- stischen Pathet-Lao- Bewegung Bereitstel- lungsräume bezogen haben sollen. Die Bestrafung des Fallschirmjäger Hauptmanns erfolgte, weil Kong Le in der vorigen Woche bei der Ankunft des ersten sowjetischen Botschafters in Laos, Alexan- der Nikititsch Abramow, eigenmächtig eine Empfan jer veranstaltet hatte. Er hieß den Sowjetbotschafter mit seiner aufmar- schierten Fallschirmtruppe, jubelnden puddhistischen Mönchen und einem Ab- sprungmanöver willkommen, das die Pro- tokollbeamten aus der Fassung brachte und sogar Abramow in Erstaunen versetzte. Nachdem Kong Le von den Kommunisten inzwischen als Nationalheld herausgestellt worden ist, halten politische Beobachter es nicht für ausgeschlossen, daß seine Bestra- kung durch den Ministerpräsidenten von den Linksextremisten zur Aufwiegelung der Massen ausgenutzt werden könnte. Ein neuer, gegen Ministerpräsident Prinz Souvanna Phouma gerichteter pro-kommu- n den Bäumen Berechtigung Zollformalitäten ab wickelten. Die Bundesrepublik antwortete mit der In- dignststellung von zwölf noch schnelleren Booten und einem ausgedehnten Beobach- tungs- und Funknetz längs der Elbe, das Tag und Nacht intakt ist. Sobald ein sowiet- zonales Boot gesichtet wird, werden über Funk westdeutsche Zollboote herangeholt, deren Auftauchen bisher in jedem Fall den sofortigen Abzug der Gegenseite zur Folge hatte. Trotz des schweren Dienstes, der mit Zolldienst im eigentlichen Sinne nichts mehr zu tun hat, sondern bei dem sich die Be- amten im Angesicht der Grenze des nationa- len Unglücks mit den Elementen des Kalten Krieges und dem kriminellen Auswurf her- umschlagen müssen, wo sie statt unverzoll- ten Kaffees kommunistisches Propaganda- Material abschirmen müssen, Wo sie Jahre in der größten Einsamkeit verbringen, die es in Deutschland überhaupt gibt: trotz all dieser Widrigkeiten lassen sich viele Zoll- beamte nicht einmal ungern zu den ver- gessenen Grenzposten Versetzen. Ihnen winkt nach drei oder vier Jahren härtesten Außendienstes eine sichere Beförderung und die Chance, an einem Grenzübergang schnel- ler in den Innendienst zu wechseln als es die Ueberalterung des Zollpersonals in der Regel zuläßt. Das hohe Niveau der ERNIE 23 ist das Ergebnis strengster Blatt- und Sortenduslese nach dem Grundsdtz unbedingter Lauterkeit 0 beruht auf der Verarbeitung erlesener Spitzentabake, bn N die der Tabak-Welthandel in die 5 oberste Güteklasse einreiht. VON HOCHSTERREINHEIT Seite 8 MANNHEIMER MORGEN —— MANNREIMERLOKALNACHRICHTEN(4) Mittwoch, 19. Oktober 1960% Nr. 243 Attraktion bei Hagenbeck: Ben Mohameds Rifkabylen „Wir bejahen unsere Zeit, aber nicht ihre Fehlentwicklungen“ Ist unsere Demokratie gegen Rückschläge gefeit? 2 Minister Dr. Hans Filbinger sprach auf der CDU- Kreisversammlung im Kolpinghaus Der neue Landesinnenminister wurde ar Montagabend im Kolpinghaus von Ober- studiendirektor Dr. Müller„in seinem alten Mannheim“ herzlich begrüßt. Dr. Hans Fil- binger, der auf der ODU- Kreisversammlung sprach, sagte, daß er mit Freude und Be- wegung in diese Stadt und dieses Haus komme: Im zerstörten alten Kolpinghaus habe er von Stadtrat Kuhn grundlegende Aufschlüsse über das politische Geschehen empfangen, das Wiedersehen mit ihm sei eine besondere Freude. Die bitteren Erfah- rungen in dreißig schicksalsschweren Jahren konnten Filbingers Zuversicht nicht er- schüttern, daß die Aktivierung gesunder Volkskräfte die gediegene Ordnung herbei- führt, die allen äußeren und inneren Ge- fahren standhält. Deshalb führte Filbinger aus: Das her- ausfordernde Auftreten Chrustschows hat zwar negative Erfolge gehabt, auf weitere Attacken im Nervenkrieg muß man aber gefaßt sein. Wir sind aufgerufen, uns in dem Kampf um Berlin so zu verhalten, daß der Bolschewismus sich nicht weiter vor- wagt. Marokko exportiert auch„Araber- Truppen“ Ben Mohamed lernte bei Onkel Jebli/ Sein Motto: Nur keine Pause Marokko exportiert Datteln, Phosphate, Teppiche, kunstgewerbliche Gegenstände— und Springertruppen. Ben Mohameds Rif- kabylen, die zur Zeit zweimal täglich im Zir- kus Friederike Hagenbeck groß und klein begeistern, stammen auch aus Marokko. Das Heißt, genau genommen stammen sie aus Tanger. Fast alle kommen sie dorther und als Ben Mohamed(vollständiger Name: Mo- hamed ben Abderrahman) seine Truppe auf- baute, besaß er noch keinen marokkanischen Pag. Erstens war Marokko damals noch nicht selbständig, zweitens besaß die Stadt Tanger zu jener Zeit den Status einer inter- nationalen Stadt. Augenblicklich gibt es sieben„Arabertruppen“(das ist die Bran- chenbezeichnung für die Springertruppen) bei den europäischen Zirkussen.„Aber wir sind die einzige Truppe, die Schleuderbrett- Akrobatik betreibt“, verkündet stolz der 36 Jahre alte Truppenchef Ben Mohamed. Ubri- gens spricht er— wie auch die übrigen Mit- glieder der Truppe— ein einwandfreies Deutsch. Die Arabertruppen unterscheiden sich kaum voneinander. Erst kommt die Boden- arbeit. Ihre große Attraktion ist dann jeweils der Pyramidenbau. Dazu Mohamed:„Das dauert uns zu lange, da sieht man nichts. Viel zu viel Pause!“ Die Mohamed'schen Rifkabylen gaben schließlich die traditio- nellen Kraftmeierakte auf und probierten b 8 b 1 0 liegt ein P kt 5 Die Diskussion gab Dr. Filbinger Gelegen- 5 77. neue Tricks am Schleuderbrett: Höhere mit den Enders(die ebenfalls im Zirkus F. 1 TA r“ e heit zu weiteren temperamentvollen Dar- enthielt nämlich nur eine Laufpuppe. Sprünge, rasantere Sprünge— aber auch Hagenbeck auftreten) hat Ben Mohamed Mannheim, bei. legungen: Wir halten an der Sechstagewoche 3— gefährlichere Sprünge. Knochenbrüche sind keine Seltenheit. Hier ein Glanzstück der Rifkabylen: Zwei Mann übereinander (im Schultersitz) werden mit Salto rückwärts auf den bereitstehenden Untermann ge- schleudert. Mit Hilfe des Schleuderbretts bauen die Rifkabylen im Handumdrehen vier Mann hohe„Türme“. Ben Mohamed hat mit acht Jahren die ersten Sprünge gewagt. Damals bei seinem Onkel, der die Truppe„Jebli“ führte. Mo- hameds Onkel reiste zu jener Zeit für Domi- nik Althoff.„Sehen Sie, in Tanger ist das so: am Strand da üben sich die kleinen Kinder im Springen. Wie in Düsseldorf die Buben das Radschlagen trainieren. Vom Tanger- Strand weg engagieren die Fachleute auch die talentiertesten Buben für ihre Truppen. Ben Mohamed hat seine Truppe 1949 auf- gebaut. Ben Mohamed(Spitzname Grini) war damals der jüngste im Team. Heute ist der stämmige Grini Untermann. An seine Stelle trat mittlerweile Ali, 14, dessen Vater Am- bark, 49, ebenfalls zur Truppe gehört. Ambark ist übrigens der Aelteste der neun Rifka- bylen.„Mit 50 Jahren kann man noch springen“, erzählt Ben Mohamed.„Ja, ich kenne Truppen, da gibt es Mitglieder, die sind schon sechzig Jahre alt“. Als Ben Mohamed zum ersten Male in Mannheim war— 1947 war das— führte er noch Löwen, Elefanten und Kamele vor. Auch schon gearbeitet. Zehn Jahre lang reiste er dann mit seiner Truppe beim Zirkus Krone. Erst im letzten Jahr wechselten sie zu Frie- derike Hagenbeck über. Ubrigens reiste Ben Mohamed auch einige Zeit mit dem arabischen Zirkus Mogador. Truppen-Mitglied Larbi ergänzt:„Drüben sind alle guten Springertruppen im festen Engagement. Varietés gibt es ja genug in Nordafrika.“ Und Ben Amid Brahem meint: „So die alten Gauklertruppen, die von Bazar zu Bazar reisen, die gibt es nicht mehr.“ „Höchstens in Marrakesch findet man mal so eine Gauklertruppe“, erzählt Ben Mo- hamed. Es gefällt ihnen allesamt in Deutschlafd. Und beim Zirkus F. Hagenbeck.„Deutsch- land ist für Artisten immer noch ein dank- bares Feld“, meint Ben Mohamed. Im Küchenwagen des Zirkus Hagenbeck wird zwar kein Kous-Kous, das heimatliche Na- tionalgericht bereitet, aber die dunkel- häutigen Marokkaner sind auch mit deutscher Hausmannskost zufrieden. Uebrigens: Ihre neueste Attraktion ist noch nicht manegereif. Klein-Ali probt zur Zeit nämlich Kunststücke auf dem straffge- spannten Drahtseil. D r. Beilagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe „Das Bekenntnis zum Christentum als Grundlage abendländischer Kultur muß sich in Familie und Gemeinde bewähren“, sagte Minister Filbinger und gab zu beden- ken:„Unsere Demokratie gedeiht in einer blühenden Wirtschaft, ist sie aber geistig gefeit gegen Rückschläge? Das Schicksal der Weimarer Republik war besiegelt, als sie Brünings Opfergang nicht einschlug., ande- ren folgte, die mit„leichteren“ Zielen lock- ten. Verhängnisvoll wäre es, Demokratie gleich Wohlstand zu setzen, bei nachlassen dem Wohlstand die Demokratie preiszuge- ben.„Andere“ würden alsdann sofort zu- greifen. Wir erleben stemberaubende Umpil- dungsprozesse fuhr Minister Filbinger fort: In 20 Jahren werden wir dreimal soviel Motorfahrzeuge als heute haben, wir müs- sen die Leistungsfähigkeit der Straßen ent- sprechend steigern. Alle Verkehrswege sind leistungsfähig auszubauen, einer muß den anderen entlasten. Diesem Zweck dient die Schiffbarmachung des Hochrheins, mit der eine stärkere wirtschaftliche Erschließung des Hotzenwaldes verbunden sein wird. Die Regierung muß dafür sorgen, daß möglichst viel Kraft in den Gemeinden selbst besteht, eine kraftvolle Selbstverwaltung sich aus- wirkt. Der Finanzausgleich in Baden-Würt- temberg, anerkannt der beste in allen Län- dern der Bundesrepublik, wird weitere Ver- besserungen bringen für Gemeinden mit einem ihre Kräfte übersteigenden Nachhol- und Anpassungsbedarf. Dr. Filbinger ließ deutlich durchblicken, daß für Mannheim größefe Zuweisungen von Landesmitteln Vorgesehen sind. Un allen Etatreden der Jahre 1950 bis 1960 wurde Anspruch auf gröbere Landeshilfe erhoben, die dem hohen Zerstörungsgrad der Stadt, ihrem enormen Nachhol- und Anpassungsbedarf entspricht.) Wir bejahen unsere Zeit, sagte Dr. Fil- binger, aber nicht ihre Fehlentwicklungen Die Messierung der Industrie macht viel Kopfzerbrechen. Wir wollen nicht ersticken wie München, wo man nicht rechtzeitig ge- bremst hat. Sehr zu begrüßen sind Pla- nungsgemeinschaften wie die Kommunale Arbeits gemeinschaft Rhein Neckar, ihr Raumordnungsplan wird Bürgerkräfte akti- vieren, wohl in der Hauptsache im Mittel- stand, der durch steuerliche Entlastung be- kähigt werden muß, mehr Kapital zu bilden. Die Verbesserung der Bildungs- und Aus- Bildungswege liegen der Landesregierung am Herzen, versicherte der Minister; sie will aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun, erst wenn die achtjährige Volks- schule genügend Lehrer, genügend Räume und erträgliche Klassenfrequenzen hat, kann das neunte Schuljahr mit den erforder- lichen Lehrkräften usw. ausgestattet werden. in der Schule fest, das in fünf Tage zusam- mengepreßte Pensum würde die Kinder überfordern.— Wohnbaufördermittel müssen an Brennpunkten des Bedarfs dem Miet- Wohnbau zufließen, der Bau familiengerech- ter Eigenwohnheime wird aber in Ueberein- stimmung mit der Bundesregierung geför- dert. Die SPD hat den Lücke-Plan in ihrer Agitation verzerrt, ihre düsteren Prophe- zeiungen sind nicht in Erfüllung gegangen. Wo die Anhebung der Altbaumieten zu Här- ten führte, trat die Mietlastenbeihilfe ein, die zu Unrecht als Almosen diffamiert wurde. Die Badenfrage müsse durch eine neue Abstimmung bereinigt werden, sagte Mini- ster Filbinger. Ob die Abstimmung noch vor der Bundestagswahl steigen kann, ist frag- lich. Eine Koppelung mit der Bundestags- wahl wäre nach Filbingers Ansicht nicht gut. Zur Frage„hie kommunale, hie staatliche Polizei“ sagte der Minister: Das Land hat kein Monopol auf Vollzugspolizei, die Städte müssen sich ihre Kommunalpolizei etwas kosten lassen, die Grenzen ährer Leistungs- fähigkeit selbst bestimmen. Der Innen- minister, an einer gut ausgebildeten, lei- stungsfähigen einsatzbereiten Polizei inter- essiert, hat über die Kommunalpolizei nicht zu klagen, ihre Kontingente haben bei den Ersatzübungen gut abgeschnitten. Wenn den Städten eine Kommunalpolizei so viel mehr wert ist als die Staatspolizei, müßten sie halt entsprechend zahlen. Im weiteren Verlauf der Diskussion ging Dr. Filbinger auf eine Reihe von Sorgen ein, die im Zusammenhang mit einem gewissen „Wohlstandskult“ und einer weit verbreite ten fatalen Neigung stehen, sich am Nega- tiven zu ergötzen, Zucht und Ordnung madig zu machen, ihre Exponenten herabzuwürdi⸗ gen und zu verhöhnen. Innenminister Dr. Filbinger schloß seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit dem Satz:„Sorgen wir dafür, daß nicht Zag- haf tigkeit der Guten dem Triumph der Bösen die Wege ebnet.“ e 9 7 Langfinger im Karton: Lauf puppen entführt a us einem Personenwagen Im Schutze der Nacht durchstöberte ein Unbekannter einen in der Langstraße ab- gestellten Personenwagen, dener vermut- lich mit einem Nachschlüssel geößfnet hatte. Mie die Polizei meldet, fielen dem Langfinger als Beute neun Kartons in die Hände. Allerdings dlurfte er beim Oeffnen der Kartons enttäuscht gewesen sein; jeder geb. Weckbach gen unserer hl. Kirche. Mannheim, den 19. Oktober 1960 1 Paul Fund Artur Rügler u. Enkelkinder Beerdigung: Donnerstag, Hauptfriedhof Mannheim. Nach langer mit Geduld ertragener Krankheit ver- starb am 17. Oktober 1960 unsere liebe gute Mutter. Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Lydia Schäffner im Alter von 75 Jahren, versehen mit den Tröstun- IN tiefer Trauer: Lydia Obert Wwe., geb. Schäffner u. Frau Hedi geb. Schaffner u. Frau Annemarie geb. Schaffner den 20. Oktober 1960, 10 Uhr, Nach langem 1960 mein lieber Sohn, ger, Herr im Alter von 46 Jahren. Am Kiefernbühl 7 Karolina Mayer und Verwandten Völlig unerwartet verstarb am 17. Oktober 1960 mein lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Ur- grohgvater, Herr Anton Remmele im Alter von 73 Jahren. Mannheim, den 19. Oktober 1960 Stockhornstraße 42a, Riedfeldstraße 109 In tiefer Trauer: Friedrich Remmele u. Frau Luise geb. Otto Enkel u. Urenkel Beerdigung: Donnerstag, den 20. Oktober Hauptfriedhof Mannheim. Bruder, Schwager und Onkel, Herr heit, für immer von uns gegangen. Schwalbenstraße 1a. In stiller Trauer: Eva Roßmann geb. Gölz und Kinder sowie alle Angehörigen Trauerfeier: Donnerstag, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. schwerem, großer Geduld ertragenem Lei- den, verstarb am 17. Oktober unser guter Bruder, Onkel u. Schwa- Ludwig Brenner Mhm.-Gartenstadt, 19. Okt. 1960 In 8st1ller Trauer: nebst Geschwistern mit Bopp& Reuther und all denen, schlafenen das letzte Geleit gaben. Westring 32 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme in wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- spenden, die uns beim Heimgang unseres lieben Vaters, Herrn Wilhelm Held zuteil wurden, sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Weber der ev. Kirchen- gemeinde Gartenstadt für seine tröstenden Worte, der Firma die unserem lieben Ent- Mhm.- Gartenstadt, den 19. Oktober 1960 Philippine Held geb. Kempt sowie alle Angehörige und Blumen- Hörmittelz Imb H.. Mannheim TELEFON 280 38 Schwerhörige Planken Passage bei Cafe Knauer Spezial-Gardinenpflege Ihre Gardinen werden auf neu gewaschen und gespannt. Spe- zialbehandlung für Diolen. Auf Wunsch übernehmen wir Ihre Dekorationsarbeiten. Deko-Meister R. Haustein 23, 14— Telefon 2 41 53 entrale O7, U Immabilien INNO! „Mannheim, DiE SleñR zu DbENKTUusEN ZZZxRTEN LIEN-GUTMANNWAUIENI Bassermannstraße 31— Tel. 43322 u. 83450 1 Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Heinrich Roßmann ist im Alter von 80 Jahren, nach kurzer schwerer Krank- Mh m.- Käfertal, den 17. Oktober 1960 Hech. Roßmann u. Frau Ellen geb. Hlenzsch den 29. Oktober 1960, 14 Uhr, Beerdigung: Donnerstag, den 282 8 20. Oktober 1960, 14 Uhr, im Anst. Miete auf Teilzahig. 1 BLUx. Friedhof Käfertal. 5 Wochenendhaus Fertighaus. Abt. 164 e Ha. zwischen Kleingemünd und Neckar- Für die große Anteilnahme an unserem schweren Verlust, durch steinach für 25 000,— DM zu verk. Karten, Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang unserer N 5 R 0. h d U halbfertig lieben Entschlafenen, Frau eUbab Neckarstadt G 1 8 id 23 km von Heidelberg; 3x4. Zimmer-. Sn 2u 15 5 ch Wohnung, Garage. Mieten 4920.—, mmob. Grohmüller, Zehntstr. 29. Bestattungen Tre d nel er 5 72 000.— DM, erforder- 8 4 geb. Steidel ich 35 000,— DM. Eine Wohnung auf 212 In Mannheim sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. 5 5 a Mehrfamilien-Haus Ganz besonders danken wir den Herren Aerzten und den schwe- 1 1 15 5 2 1 15 in Mnm. bei 50 000,— Anz. gesucht. Mittwoch, 19. Oktober 1960 stern des Städt. Krankenhauses für die aufopfernde Mühe und auptstr. 68, Tel. 2 41 45 Zuschr. u. Nr. PS 57089 a. d. Verl. Pflege, Herrn Pfarrer Steinmann für die wunderbaren und trost- reichen Worte am Grabe sowie allen denen, die der Verstorbenen U. ö f Hauptfriedhof 1 das letzte Geleit gaben. dere ee— and Baugrundstück Heck, Susanna Mhm.-Feudenheim, den 19. Oktober 1960—. 1 im vord. Odenwald, 15 km v. Wein- E 3 5 l 7. N heim, mit tragenden Obstbäumen, Reichel, Friedrich Heinrich Schneider 1200 am Lermessen. Wasser- A„ M„ 00 und Angehörige 4 5 U(Quelle) u. Stromanschluß, Uber- . 0 4 45 5 22 fahrtsrecht, Bebauungsgenehmig. 1 3 1 1650 liegt vor, an Ehepaar mögl. mit 2 e lannnelm. B 2.1. Rut 2 29 7173 Kind sofort zu verkaufen. Hildebrandt, Werner Alfred stumpf, Mackenheimodw. Werderstraße 31 11.00 Kreis Bergstraße Schöfer, Anna Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang Suche im Auftrag einer S 0 meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Versicherungsgesellschaft Heidelber Laube, Helmut, Wetzlar, 9 5 Goethestr. 9, vorh. Mhm. 13.00 Margarethe Stephan Wohn- und Geschäftshäuser Verk. reiz. Einfamilien- Haus, ein- Klöpfer, Gottlob„ mm malige, schöne Lage, an rasch Gärtnerstraße 43 1: 13.30 8 7 von 100 000, bis 1 Million DM; entschl. Käufer. 5 Zi., Kü., Bad, sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Barauszahlung. Garage, Parkähnl. Garten. 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Oktober 1900 AUS DET BURHDESLIIN DEIN n won. Sener Ei ffälli höflich d f dlicher Mensch“ „Ein unautfalliger, Ofllcher un reundlicher ens Pommerenke- Prozeß in der dritten Woche: Zeugenaussagen zur Persönlichkeit des Angeklagten Freiburg. Zu Beginn der dritten Ver- merenke ein unauffälliger, licher und Einbrüche und Diebstähle, die Pommerenke 8 handlungswoche gegen Heinrich Pommerenke freundlicher Mensch gewes ei, an dem seit Ende 1956 hauptsächlich in Hamburg, 8% vernahm das Freiburger Schwurgericht am nichts Besonderes festzus WA r. später aber auch in Heidelberg sowie an der 1 3 Dienstag noch einige Zeugen, die über die Von mäßigen Schulleistu berichtete de H- schweizerischen Grenze und in Basel Ni Persönlichkeit des Angeklagten aussagen ein ehemaliger Schulkamer Ange- be gen hat. Bei den meisten Uberfällen auf 2 ö sollten. Die Mutter und die Schweste les klagten, von sauberer und pünktlicher Ar- Frauen wurde Pommerenke gestört, so daß es 3 Angeklagten, die ebenfalls als Zeugen ge- beit eine ehemalige Küchenhilfe und ein bei einem Versuch blieb. Nur in zwei Fällen 7— laden waren, sind nicht erschienen. Das Ge- Koch aus dem Horn r Hotel, in dem kam es zu einem vollendeten Notzuchtver- 1 5 1 richt verzichtete darauf auf ihre Aussagen. Pommerenke längere äti S am brechen. Im ersten dieser Fälle packte Pom- ere Die anderen Zeugen, die Pommerenke feile 28. Mare 1959 die 13 Friseuse Karin merenke dabei, wie er berichtete, die Angst, 1 85 in, der Schulzeit, teils in Hamburg und teils Wälde in Hornberg ermordet wurde, habe er könnte sein bewußtlos vor ihm liegendes 1 in Hornberg(Swarzwald) kennenlernten, man auch im Hotel viel über dieses Ver- Opfer zu Tode gewürgt haben. Später habe 1 sagten übereinstimmend aus, daß Pom- brechen gesprochen. Pommeren er bei seinen Ueberfällen auf Frauen diese 15 mals seiner Verwunderung A Angst jedoch verloren, wie er auf mehrfaches 8 2: ben, daß die anderen nicht e en angab,. Nach dem zweiten voll- N zekordweinernte Sache hinwegkämen und Ru! en Notzuchtverbrechen nahm er die lini Rheinland-Pfalz 5 etwas passiere in den Großs 3e Handtasche seines Opfers mit. Sie 1 80 rechnet mit 4 Millionen Hektoliter Seine Begegnung mit Pommerenke schil- wurde später bei einer Hausdurchsuchung krag⸗ Neustadt/ Weinstraße. In der Pfalz, die mit derte auch ein 31jähriger Hamburger. der bon der Polizei in Pommerenkes Zimmer Se- tags⸗ wer 18 000 Hektar Rebfläche Deutschlands 1955 mit dem Angeklagten zusammen in kunden, aber es gelang Pommerenke die Kut. rößtes Weinbaugebiet ist, hat am Montag einem Hamburger Männer wohnheim wohnte. Polizei durch eine geschickte Ausrede ab- 5 n der Mittelhaardt die Lese der Sylvaner-, Auch dort habe sich Pommerenke unauf- zulenken. Wenn die Polizei damals dem 1 liche Ziesling- und Gewürztraminertrauben be- fällig in die Stupengemeinschaft eingefügt. sprung der Tasche nachgegangen wäre, wäre het zonnen In ganz Rheinland-Pfalz wird in die- An Festen, die mit Mädchen gefeiert wur- man wahrscheinlich viel eher auf Pommeren- a zem Jahr eine Weinmosternte von rund vier den, habe er sich nicht beteiligt, sondern im kes Verbrechen gekommen. 5 5 ee Millionen Hektoliter erwartet. In diesem Gegenteil darauf bestanden, daß nachts Bei seinen Ueberfällen und Diebstählen mes. Jahrhundert wurde dort eine solche Menge Ruhe herrsche. hat 85 auch 80 5 N 5 nen- J) 1 g 11 bens einmal eine Schwesternhelferin in de ähe 3 13 a noch nie in die Fässer gebracht. Mit diesem Ein recht ungünstiges Bild vom Lebens 5 5 Weikert! der 2 lei- Ergebnis wird, wie das Statistische Landes- wandel der Mutter des Angeklagten entwarf der Chirursischen Klinik überfallen und i n. zi een 1 b 11 amt in Bad Ems in Mainz mitteilte, der pfäl- eine Schweizer Zeusin, die mitPommerenke später in Heidelberg ein Fahrrad gestohlen. Drei Menschen wurden— wie wir bereits meldeten— am Montagmorgen getötet, als bei nicht zische Weinherbst des Jahres 1958 mit 3,6 weitläufig verwandt ist. Pommerenkes Pommerenke konmte sich erstaunlich gut an einem schweren Erdrutsch die fast 300 Jahre alte Bronnener Mühle zwischen Fridingen den Millionen Hektoliter noch übertroffen. 1959 Mutter habe häufig getrunken und viel ge- viele Einzelheiten dieser langen Liste von und Bronnen im Donautal zerstort wurde. Zwischen drei und vier Uhr morgens hatten 5 33 WII iter Wein f 1 1 1 ck. Straftaten erinnern. Auf die eindringlichen sich etwa 700 000 Kubikmeter karstigen Erdreichs auf 300 Meter Breite von einem Steilhang den würden rund 3,3 Millionen Hektoliter Wein- raucht, ihr Haushalt sei in einer schreck 8 5 85 mehr most geerntet. Die Beurteilung der Trauben- lichen Unordnung gewesen. Ihren Kindern Vorhalte des Oberstaatsanwaltes versicherte ii e C e eee e halt güte ergab im Landesdurchschnitt die Note gegenüber habe die Frau grob und gewis- Pommerenke jedoch, daß er keinen weiteren weggerissen und völlig zugedeckt. Erst bei Tagesanbruch wurde das Unolück entdeclet: 27, was einer mittleren Qualität entspricht. senlos gehandelt. Es habe auch viel Streit Mord und kein weiteres vollendetes Not- Etwa 150 Helfer der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, des Roten Kreuzes und der 85. in dem Haus gegeben und der Stiefvater zuchtverbrechen begangen hat als die, die er Bundeswehr eilten zu Hilfe. Gegen 10 Uhr konnten sie das fünfjährige Kind retten. Mit- ging 15 Kühe verbrannt Pommerenkes habe sich zweimal wegen der hier angegeben habe. tags wurden die Toten geborgen. Unser dpe- Bild zeigt einen Blick auf die Unglüchsstätte. ein, Dachau. Bei einem Großbrand in einem ständigen Auseinandersetzungen aufhängen Dr. Jürgen Buschkiel/ lw. Dachtsparren und Balken ragen aus dem Geröll, das die Mühle unter sich begrub issen bäuerlichen Anwesen in Ried(Landkreis wollen. Wie die Zeugin weiter berichtete, eite Dachau) sind in der Nacht zum Dienstag hat Pommerenkes Mutter längere Zeit 1 t It 1 Erdrutsch fega- 15 Kühe in den Flammen umgekommen. Trauer getragen, weil sie von einem ent- W ch W 1 Fl ch h d. 5 a Wie die Polizei mitteilte, breitete sich das klohenen Fremdenlegionär erfahren haben 40 508 en 0 E. t ver In ern Untersuchungen sind eingeleitet 5 ira Feuer 50 ßchnell aus, daß die 55.„„ der... und erschoß Kameraden/„Keine ausdrückliche Rechtsgrundlage“ Tuttlingen. Das Geologische Landesamt mehr gerettet werden konnten. Das Feuer, Flucht aus der Fremdenlegion erschossen Freiburg hat gestern eine Untersuchung über Dr. dessen Ursache noch nicht bekannt ist, ver- worden sei. Erst als eine Postkarte ihres Flensburg. Das Rechit des Soldaten zum als Wachtposten einen Gefreiten erschoß, der die genaue Ursache des Bergrutsches ein- fall nichtete ferner die gesamten Erntevorräte Sohnes eintraf, habe die Frau die Trauer- Waffengebrauch hat im Gegensatz zum nicht mit zur Wache kommen wollte. geleitet. Der an der Bronnener Mühle unter- dem des Bauern und mehrere land wirtschaftliche kleidung abgelegt. früheren Rechtszustand in der heutigen f 0 g 5 g ö 560 f 2 5 l beläuft sich Sf 4 51 E 1 15 bmitt 8 Rechts 1 8 5 Wie aus einem jetzt veröffentlichten Arti- halb des Schlößchens Bronnen vorbei- Lag. 8 inen. 5 1 e 8 5 12 5„ 15 2 1 As 3. noch keine ausdrückliche kel des Amtsblattes„Schleswig- Holsteinische führende Fußgängerweg, der parallel zur sen mindestens 1 Mark..„V 8 3 1 7 5 Mit dieser Fest- Anzeigen“ hervorgeht, hatte eine Strafkam- Donau und zur Donautalstraße läuft, ist aus W. k. Deutsche Tuberkulose-Tagung 1 e 8 5 185 jTVCCCVVCVVFC senat des schleswig- mer die Eröffnung eines Hauptwerfahrens Sicherheitsgründen von der Polizeibehörde 5 aten, die nicht Gegenstand der Anklage sind. holsteinischen Oberlandesgerichts in Schles- mit der Begründung abgelehnt, daß sich der gesperrt worden, da ein Nachrutschen weite- — Freiburg. Ueber 1 8 1 8 e ee ee 5 1 zuei wig die Eröffnung eines Hauptverfahrens Angeklagte in einem unverschuldeten Ver- rer Erdmassen befürchtet wird. Wie zu dem scher aus dem e 9755 155 owje 5 utzend Ueberfälle auf Mädchen und Frauen, gegen einen Panzergrenadier beschlossen, der botsirrtum befunden habe. Gegen diese Be- Unglück noch bekannt wurde, befand sich 8 8 55 N 1 75 b 80 8 3 gründung hatbe die Staatsanwaltschaft Be- eine 16jährige Tochter des ums Leben ge- Dienstag 18 Pneibrtgg eröfknet worden ist. Es 9 9 hatte ein P eammenen Muner eber ke ö Dienstag 0 8 ist. s Wachtposten ha ein Panzergrena- Hause. Das Mädchen hörte erst am Monta . 5 8 +»»„ᷣ̃é Regen, Schnee und Hochwasser dier nachts im Kasernenbereich einen Ver- in Beuron, wo es in Stellung ist, von dern 8 8 5 5 5 5 5 3 ö e ee 3 1895 gegründeten In Süddeutschland ist der Winter eingekehrt. 3 K 8 e 110 7.. ach ige, der Gefreite P. von einer anderen Schwesterchen befindet sich nach Auskunft b 8 e 1 5 15 3 Hamburg. Während es in Nord- und Unterhalb davon bis etwa 800 Meber lag. eee e e ausweisen und der Aerzte im Kreiskrankenhaus Tuttlingen lt„ westdeutschland am Montag zu starken Re- Schneematsch. Auf dem Feldberg war die 3 ee eee, ber 3 Fp 5 25 U 1 1 ag de 8. f zu verhindern, a 8 16 Zweijährige zu Tode geprügelt genfällen kam, mußten auf den Straßen des Schneedecke auf 40 Zentimeter angewachsen. 925 ihn. Er 8 e ee tödlich, dee 8 Mönchen-Gladbach. Ein 23 Jahre alter Bayerischen Waldes zum ersten Male in Die Hornisgrinde im nördlichen Schwarz- er ihn nur verletzen wollte. KZ.-Blockwart Layer 1 8 5 2 f f i 11 f 11 j 1 3 5 Hilfsarbeiter aus Mönchen-Gladbach hat ge- dieser„Saison“ die Schneepflüge eingesetzt wald meldete Montagfrüh 35 Zentimeter In der Entscheidung des Strafsenates, die. ein relativ„ruhiger Mann“ 5 standen, den Tod des zwei Jahre alten Sohnes werden. Seit Sonntagnacht wirbeln die Schnee. die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den 5 a 855 seiner Freundin durch Mißhandlungen her- ersten Schneeflocken des Winters 1960/61 Weite Gebiete der Schwäbischen Alb wa- Wachtposten wegen Körperverletzung mit 5 Hannover. Die Häftlinge irn Konzentra- beigeführt zu haben. Gegen den Arbeiter und auf den höchsten Erhebungen liegen ber ren 20 bis 30 Zentimeter hoch mit Schnee Todesfolge anordnete, Wurde festgestellt, daß eee 3 n „ wnrde Haftbefehl erlassen. Die Mutter, eine reits bis zu 20 Zentimeter Pulverschnee. bedeckt. In den Wäldern hat es stellenweise das Rent zar nine en N wurden in so wahnwitziger Vernichtungs- gehbehinderte 27 Jahre alte Näherin, die Selbst in den Tälern, in Höhenlagen zwischen bereits Schneedruckschäden gegeben. Auf einschliege der Festzünelfefiden 2 Direkt wut mit Blausäure ermordet, daß die ärzt- 7 ihrer zweiten Niederkunft entgegensieht, 500 und 600 Metern, wurden 15 Zentimeter dem Alb- Abschnitt der Autobahn ereigneten setzung er Fest anne i lichen Obduktionsberichte wegen der Häu- — hatte nicht gewagt, die Tat anzuzeigen, weil Neuschnee gemessen Die Temperatur betrug sich innerhalb weniger Stunden sieben Ver- Waffengebrauch des Angeschuldigten und die fiskeit der Todesfälle oft ohne Untersuchun- je ö der Mann ihr drohte, sie umzubringen. Erst minus drei Grad. Am kältesten ist es auf der kehrsunfälle, bei denen Schäden in Höhe durch ihn verursachte Tötung wurde vom 505 der Leichen abgefaßt werden mußten. e durch Aussagen von Nachbarn wurde die Zugspitze, wo am Montag bei kräftigem von fast 20 000 Mark entstanden. Der Neckar Senat daher nicht als rechtmäßig anerkannt. Oe Ausnase machte am Dienstas vor den pe. Wahrheit bekannt. Nordwind, Nebel und Schneetreiben, die führte am Montag auf weiten Strecken Der Panzergrenadier habe in einer Lage Schwurgericht in Hannover der frühere Schrei- dut 5 Quecksilbersäule bis auf minus elf Grad Hochwasser. Kleinere Bäche, wie die versagt, auf die er nach seiner bisherigen ber des Groß-Rosener Lagerarztes und heu- are Soldat erstach seine Frau sank. Steinach und die Lindach im Kreis Nüringen soldatischen Ausbildung nicht besonders vor- ige SP. Bundestoscabfgoranete, wenns Fürth. Ein 29 jähriger amerikanischer Sol- Während auf der Zugspitze die Gesamt- schwollen zu reißenden Flüssen an. bereitet war.(Aktz. WS 1945/60.) Jacobi aus Köln Delbrück, im KZ-Froreß aaf erstach in einer Appartementwohnune im schneehöhe bereits einen halben Meter be- dennen eee ee, . Schloß Stein bei Nürnberg seine 25jährige trägt, regnet es im Voralpenland ununter- wart Albert Layer, der des Mordes, der Kör- Ehefrau. Wie das Hauptquartier des sieben: ten amerikanischen Corps in Stuttgart mit- teilte, ist der Täter verhaftet und in ein Militärgefängnis eingeliefert worden. Die amerikanische Militärpolizei hat die Unter- suchungen eingeleitet. Ueber das Motiv der Tat ist bisher noch nichts bekannt. Die Kin- der des Ehepaares wurden vorerst von be- freundeten Familien aufgenommen, sie sollen zu ihren Großeltern in die USA gebracht Werden. Prellbock überfahren brochen. Auch im Harz„gießt es aus Kübeln“, denn innerhalb von 36 Stunden wurden allein in Oderbrück 127 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Sämtliche Ge- wässer im Oberharz führen Hochwasser. Der Zufluß zu den Talsperren ist äußerst stark. Der Wasserstand in der Eckertalsperre, der bereits einen gefährlichen Tiefpunkt erreicht hatte, stieg im Verlauf der vergangenen Woche um rund eine Million Kubikmeter auf 3,15 Millionen Kubikmeter. Die Wasser- menge der Ocker-Talsperre stieg allein vom Zur Sammlung technischer Erfahrungen Elf Werften konstruieren erstes deutsches Atom- Schiff Hamburg. Elf deutsche Werften haben mit den Konstruktionsentwürfen für das erste deutsche Atom-Schiff begonnen, Die Ausschreibungsbedingungen für diesen Neu- bau sind ihnen von der Gesellschaft für Kernenergie- Verwertung in Schiffbau und Schiffahrt in Hamburg-Geesthacht nunmehr Die Reaktoren-Anlage und der sie auf- nehmen Schiffsteil sollen so entworfen wer- den, daß sie später aus dem fertigen Schiff „her ausgeschnitten“ und gegebenenfalls durch einen neuen Schiffsteil mit einem ein- gebauten anderen Reaktor-Typ ersetzt wer- den kann. perverletzung mit Todesfolge und der Bel- hilfe zum Mord in über 300 Fällen beschul- digt wird. Der Bundestagsabgeordnete sagte weiter aus, es sei den Blockführern unmöôg- lich gewesen, sich an den Mißhandlungen der Häftlinge nicht zu beteiligen, es sei„da eben nur auf den Grad der Mißhandlungen“ angekommen. Unter dieser Einschränkung sei Layer ein ruhiger Mann gewesen,„der ofkenbar keine Freude an seinem Dienst hatte und nicht zu frivolen Mißhandlungen neigte.“ 8 1 8 a 1 11. bis 17. Oktober um drei Millionen Kubik- zugegangen. Die Werften werden schon im n 2 50 8 0 5 3 8 meter und der der Soese- Talsperre um.„„ 5 1 e 3 Der Nachen kenterte Schwandorf/ Oberpfalz. Aus bisher unge- zwei Millionen Kubikmeter. wertun 8e aft vorlegen, nach deren erste Atomschi ann Besatzung haben. 5 1 klärter Ursache geriet am Dienstagmorgen 1 Niederschläge in Süddeutschland ha- Berechnungen das Atom-Schiff bis 1964 ge- Dazu gehört auch ein Sicherheitsbeauftragter Var Tannen ertranken im Basgerloch verk. ein Leichtgüterzug in der Nähe von Schwan- 5 8 708 8 erde ei en, für den Strahlenschutz an Bord. Nach den Neuß. In einem Baggerloch an der Bun- r. 29, dorf auf ein Abstellgleis, überfuhr den Prell- 1 1 N 185 3. Das Atom- Schiff soll zunächst als reines Ausschreibungsbedingungen sollen die be- desstraße 7 zwischen Neuß und Schiefbahn bock und stürzte eine Böschung hinunter. bk. im 5 111 5 N 1 1 11 1 Forschungsschiff zur Sammlung technischer sonderen Gefahren für ein Atomschiff bei ertranken am Montagnachmittag vier Jungen Die Lokomotive bohrte sich in den Boden tag bis zu 3 0 1 82 880 5 8 ra- Erfahrungen über Brauchbarkeit und Be- einer Kollision oder Strandung berücksich- im Alter von 18, 13 und zweimal von neun en und brach zwischen Führerstand und Tender hen ktührte der Schneematsch mehrfach zu trieb atomgetriebener Schiffe dienen. Es tigt werden. Ein neuer Vorschlag sieht vor, Jahren. Die Jungen waren mit einem Kahn Verl. auseinander. Die Kohlen wurden auf den Verkehrsstauungen,. doll einen organisch modernierten Reaktor daß auf der Außenhaut angebrachte senk- auf dem großen und tiefen See gekentert. Führerstand gedrückt und verschütteten den Räumgeräte mußten auch im Schwarzwald haben. Diesen Reaktor-Typ hat die Gesell- rechte, durch Querbleche versteifte Spanten Ein fünfter Junge, ebenfalls neun Jahre alt, 51 Jahre alten Heizer, der erst nach langen und auf der Schwäbischen Alb eingesetzt schaft für Kernenergie-Verwertung gemein- die Stoßwirkung bei einer Kollision lokali- konnte sich ans Ufer retten und holte zwei Bemühungen tot aus den Trümmern gebor- werden. Auf den Schwarzwald-Höhen- sam mit der Interatom Demag und North sieren. Außerdem ist geplant, daß der Re- Angler zu Hilfe. Ihre Hilfe kam schon zu 1 gen werden konnte. Der Lokomotivführer straßen über 1000 Meter hatte sich am Mon- American Aviation Inc. Atomies Internatio- aktorenteil des Schiffes einen Doppelboden spät. Zwei Stunden nach dem Unglück wur- asser blieb unversehrt. tag eine festgefahrene Schneedecke gebildet. nal Division) entwickelt. im Abstand von 2,50 Meter erhält. den die Leichen von zwei Jungen geborgen. Uber⸗ mig. mit gas f!.!!! Rheuma, Ischlas, Gicht? 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Vorher Habe er das Magazin aus der Waffe heraus- Senommen. Offenbar sei jedoch eine Pa- trone im Lauf geblieben. * Eine 30jährige Frau hat in einem Kran- kenhaus von Namur Vierlinge zur Welt ge- bracht, von denen jedoch eines kurz nach der Geburt starb. Die Kinder, zwei Jungen Und zwei Mädchen, die zu früh zur Welt ka- men, wogen bei der Geburt zwischen 1250 und 1500 Gramm. Die drei Ueberlebenden wurden sofort in den Brutkasten gebracht. Der Mutter geht es den Umständen entspre- chend gut. * Eine Beute von 17000 Pfund Sterling (kast 200 00 DW) machten sechs Einbrecher, die in der Nacht zum Montag in ein Wa- renhaus im Londoner Vorort Croyden ein- drangen und dort einen Geldschrank mit einer Sprengladung,knackten“. Auf dem Weg nach Hause legten sie, wie die Polizei in- zwischen feststellte, im Erfrischungsraum des Hauses eine Pause ein, verhalfen sich zu etlichen Portionen Eiscreme und bezahl- ten mit fünf Schilling(2,90 DMW), die sie auf der Theke zurückließen. * Zum erstenmal traf jetzt in London eine Sendung sowjetischen Parfüms ein. Die sowjetischen„Düfte“ im Werte von rund 47 000 DM wurden von einem britischen Großhändler im Rahmen des sowjetisch-bri- tischen Handelsabkommens eingeführt und sollen während des Weihnachtsgeschäftes Verkauft werden. Die Preise für die sowie- tischen Parfüms, die Namen wie„Rosmos“ — mit einer Weltraumrakete auf dem Eti- kett—„Moskauer Feuer“,„Krimveilchen“ Und„Kreml“ tragen, liegen zwischen sechs und sechzig DM. * Die Zahl der Menschen, die in Wien als vermißt gemeldet werden, ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Wie von der Si- cherheitspolizei mitgeteilt wurde, erreichte die Zahl der als„abgängig“ gemeldeten 1959 die Rekordhöhe von 2709. Die Hälfte davon waren Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Die Motive für ihr Ver- schwinden waren meist Zerwürfnisse mit ren Eltern, Schwierigkeiten in der Schule, Abenteuerlust und Wandertrieb. Fast alle Fälle der Verschwundenen konnten aufge- Klärt werden. Zur Zeit sind in Wien noch 14 Menschenschicksale ungeklärt. * In Wien ist ein heftiger Streit um ein beabsichtigtes Mopedfahrverbot in einem der Wiener Stadtbezirke entstanden. Der Leiter des VII. Wiener Stadtbezirkes, Peter Platzer, hatte in der vergangenen Woche vorgeschlagen, wegen der Lärmbelästigun- gen das Mopedfahren in seinem Bezirk nachts zu verbieten. Seitdem wird er fast täglich mit anonymen Drohanrufen und Drohbriefen belästigt. Der letzte Anrufer erklärte ihm kurz und bündig, sollte das Verbot erlassen werden, so werde der Be- Eirksvorsteher der erste sein, den man an der Verbotstafel aufhängen werde. * Vier führende amerikanische Warenhaus- betriebe, die auch Erfrischungsstätten in ihren Kettenläden unterhalten, haben mit- Seteilt, daß sie in 112 Städten der amerika- mischen Südstaaten die Rassentrennung in ihren Imbißstuben aufgehoben haben. Der Beschluß der vier Unternehmen wurde mit den sozialen Umwandlungen in den USA Hegründet und nach Rücksprache mit den zu- Ständigen Behörden gefaßt. Stachelhäuter oder Tintenfische als Urahnen? Neue Theorien zur Abstammung der Wirbeltiere/ Die„steinerne“ Ueberlieferung versagt Eine der dunkelsten Stellen im Stamm- baum des Tierreiches ist die Ableitung der gesamten Wirbeltiergruppen von niederen wirbellosen Tier Es Sibt nur wenige Klassen wirbelloser Tiere, die im Verlauf des letzten Jahrhunderts durch die Entwick- lungs forscher nicht irgendwann einmal als Urahnen aller mit Rückenwirbelsäule aus- gerüsteter höherer Tiere und damit letzten Endes des Menschen in Anspruch genom- men worden wären. Das Gros der Wissen- schaftler ist sich darüber einig, daß die Manteltiere(Tunicata) im Kußeren weich- tierähnliche kleine Meeresorganismen mit Andeutungen einer gallertigen Rücken- marksstruktur irgendwie am Anfang des Stammbaums der Wirbeltiere stehen. Doch bei welcher Vorfahrengruppe die Entwick- lung begann— bei Ringelwürmern, krebs- artigen Gliederfüßlern oder Stachelhäutern vom Typ der Seelilien, Seegurken und See- igel— darüber besteht bis heute noch Un- Klarheit. Die Mehrzahl der modernen Zoologen und Paläontologen hat sich für eine Her- kunft der Wirbeltiere von den Stachelhäu- tern entschieden, obwohl die Tendenz zur Radialsymmetrie— zur Fünfstrahligkeit, wie bei den Seelilien und Seeigeln, anstatt der zweiseitigen Symmetrie des Körperbaus bei den Wirbeltieren, und das völlige Feh- len der Andeutung eines Innenskeletts bei den Stachelhäutern nicht gerade für eine solche Verwandtschaft spricht. Doch haben die Larvenformen der Stachelhäuter und der niederen Wirbeltiere eine große Aehn- lichkeit miteinander. Die„steinerne“ Ueberlieferung versagt zur Aufhellung dieses Stammbaums. Die Abspaltung der Wirbeltierahnen von ihren Vorfahren scheint sich schon vor mehr als 500 Jahrmillionen in der vorkambrischen Epoche der Erdgeschichte vollzogen zu haben, in versteinerte Tierreste merk- würdig spärlich sind. Die ältesten Funde niederster Wirbeltiere- primitiver Fische zeigen keine Anhaltspunkte für die Ablei- tung von wirbellosen Vorfahren. Das heute noch in allen Meeren lebende Lanzettfisch- chen— ein sliedmaßenloses dezimeterlan- ges kast durchs iges Geschöpf ohne echte Augen— ist offenbar ein weit primitiveres Wirbeltier als die ältesten fossilen Fische. So bietet der anatomische Vergleich leben- der Organismen offenbar zur Zeit die bessere Grundlage, um das Rätsel des Stammbaums der Wirbeltiere zu lösen. Wie 8 umstritten dieses Problem ist und Wie vielfältig die Ausdeutungs möglichkeiten dieser anatomischen Befunde sind, demon- striert am besten die Tatsache, daß allein in diesem Jahr in einer einzigen Zeitschrift (dem Journal of Paleontology aus den USA). von zwei Wissenschaftlern zwei völlig neue Theorien zur Ableitung der Wirbeltiere präsentiert wurden. Die eine des englischen Geologen Frank Raw, Universität von Bir- mingham, möchte die Urfische von einer bisher noch nicht als Ahnen in Betracht ge- zogene Gruppe der Krebse ableiten, nämlich den sogenannten Trilobiten Oreil Kreb- Sen), die schon vor mehr als 200 Jahrmillio- nen ausstarben. Danach wären die Kiemen- reihen der Fische aus den Gliedmaßenrei- hen dieser vielgliedrigen Urkrebse entwik- kelt, Unter-“ und Oberkiefer eine Umgestal- tung von Gliedmaßen der Krebse zu Kau- Werkzeugen. Noch umwälzender ist eine Untersuchung von Dr. L. M. Sillman(New Vork) über eine Ableitung der Wirbeltiere von— Tin- n: einer Tiergruppe der Weichtiere, er noch nie Wirbeltierahnen in at gezogen worden war. Sillman kann rauf hinweisen, daß schon im Ei und in Seiner Entwicklt große Aehnlichkeit zwi- schen den Kopffüßlern(zu denen die Tin en) und den Wirbeltieren be- über hinaus gibt es eine Fülle heiten, die den Kopffüßlern und Wirbeltieren gemeinsam sind, wie das Kreis- laufprinzip, bei dem Blut die Gewebe mi Sauerstoff versorgt und die Verbrennungs- subsanzen abtransportiert, die Entwicklung des Linsenauges mit Iris, Sehstäbchen auf dem Grund des Auges und mit anderen gleichartigen Details, die Tendenz zur Ent- wicklung eines aus Kalk aufgebauten Innenskeletts, die erst in neuerer Zeit ent- deckte erstaunliche Uebereinstimmung in der Anatomie des Nervensystems., Das höher entwickelte Kopffüßler wie größere Tinten- kische eine erstaunliche Intelligenz entfal- ten, aktiv und lebendig sind, ein sehr gutes Sehvermögen besitzen, ist schon länger be- 318 A1 kannt und erinnert an die Wirbeltiere. Zu Beginn des Erdaltertums, als die ersten Wirbeltiere erschienen, waren die Kopffüßler bereits recht weit entwickelt und könnten durchaus als Ahnen der Wir- beltiere zeitlich gesehen— in Betracht gezogen werden. Nahe Verwandte der kast halbmilliardenjährigen Urzeit- Tintenfische, die ein kalkiges Außengehäuse besaßen, leben noch heute, nämlich das Perlboot (Nautilus) aus dem Indischen Ozean, dessen schneckenartiges, buntes, perlmuttschillern- des Gehäuse in keiner zoologischen Samm- lung fehlt. Möglicherweise ist also dieses Perlboot der nächste noch lebende Nachfahre der Urahnen aller Wirbeltiere. Dr. Harald Steinert Krabbenfischer müssen ihre Feinde schonen Die Garnelenmisere 1959/1960/ Vermutlich fraßen räuberische Fische die Krabben In der Garnelenfischerei an der deutschen Nordseeküste herrscht seit vorigem Jahr eine Fangflaute von größtem Ausmaß. Die Fänge lagen teilweise nur um die Hälfte der normalen Ergebnisse. Im ersten Halbjahr 1960 hat sich diese Entwicklung noch ver- schärft. Es scheint, als ob mit Fängen von einem Drittel oder Viertel des schlechten Jahres 1959 es jetzt zu einem Katastrophen- jahr kommen wird, wie man es in der Ge- schichte dieses Fischereizweiges noch kaum erlebte. Schon seit mehr als einem Jahr rätseln die Fischereibiologen an dieser Ent- Wicklung. die völlig einer Gesetzmäßigkeit zu widersprechen scheint. die erst einige Jahre zuvor beobachtet worden war: Daß nämlich der Krabbenfang die Kleinen bräunlichroten Krebschen, die eine sehr be- liebte Delikatesse sind, heißen vulgär Krab- ben— von der Wassertemperatur abhängt. Je wärmer es ist, um so besser sind die Fänge. Nun war das Wasser der Nordsee in den Küstengebieten 1959 ungewöhnlich Warm, der Fang trotzdem schlecht. 1960 ist das Wasser kälter, und die Ausbeute noch viel geringer als in Normaljahren mit ähn- lich niedrigen Temperaturen. Inzwischen hat man Salzgehaltschwan- kungen, Veränderungen der Strömungen, Windlagen-Einflüsse und zahllose andere hydrographisch bedeutsame Faktoren für die Krabbenmisere verantwortlich machen Wollen. Alle diese Erklärungen sind bisher als nicht völlig stichhaltig beiseitegelegt worden. Das Instiut für Küsten- und Bin- nenfischerei in Hamburg veröffentlicht jetzt neue Beobachtungen, die eine völlig anders- artige Deutung der jüngsten Entwicklung des Garnelenfangs geben könnten. Krabben- fangende Fische haben als Konkurrenten der Fischer die Krabben fortgefangen. ES war schon länger aus belgischen Untersuchungen bekannt, daß der Wittling — ein Nordseefisch aus der Verwandtschaft des Dorsches— ein außerordentlich gefräßi- ger Krabbenräuber ist. Man legte auf deut- scher Seite diesen Feststellungen kein großes Gewicht bei, obwohl jüngere Wittlinge seit je zu dem Beifang des Krabbenfischers ge- hören, das heißt gleichzeitig mit den Krab- ben in das Netz gehen. Immerhin wurde schon seit längerer Zeit an dem Hamburger Institut eine genaue Untersuchung dieses Beifangs vorgenommen. Dabei ergab sich das erstaunliche Resultat, daß 1959— das heißt in dem ersten schlechten Krabbenjahr — auch die Zahl der mitgefangenen Witt⸗ linge plötzlich stark anstieg und der Anteil sich gewichtsmägig um rund das Zehnfache erhöhte. Die Zahl der mitgefangenen Fische stieg von einigen zehn oder zwanzig Mil- lionen auf rund 110 Millionen Stück! Das sind Gröhbenordnungen, die im Vergleich Weltraum-Mäuse gesund Die drei amerikanischen Weltraummäuse Sally, Amy und Moe, die am Donnerstag voriger Woche mit einer„Atlas“-Rakete über 1000 Kilometer hoch geschossen wur- den und lebend aus dem Weltraum zurück- kehrten, wurden am Dienstag der Presse „Vorgestellt“. Ihr Arzt, Dr. h. c. Clamman. von der Akademie für Luftfahrtmedizin des Luftwaffenstützpunktes Brooks in Texas, teilte mit, daß bei den kleinen Weltraum- fahrern keine nachteiligen Auswirkungen ihres Raketenfluges festzustellen seien. zum Krabbenfang durchaus ins Gewicht fal- len. Nach Auffassung der Hamburger Fischereibiologen ist höchst wahrscheinlich die Gefräßigkeit der Wittlinge, das heißt ihr Appetit auf Krabben, die Ursache des plötz- lichen schnellen Abnehmens der Krabben- bestände. Wenn diese Fische in derart un- geheuren Mengen den Garnelenschwärmen beigemengt sind, müssen sie naturgemäß diese kleinen Krebse sehr schnell dezimieren. Die riesigen Raubfischschwärme gehören dem ungewöhnlich zahlreichen Wittling- Jahrgang 1959 an. Die Fische waren bei Be- ginn der Krabbensaison 1959 etwa sechs bis acht Zentimeter lang und sind jetzt fast dreimal länger. Sie sind entsprechend ge- kräbiger, was unter Umständen den enor- men Rückgang der Fänge erklären könnte. Beinahe grotesk an dieser Situation ist, daß die Fischer diese Räuberscharen über- haupt nicht vernichten dürfen— oder jeden- kalls erst dann, wenn die Wittlinge die Länge von 20 Zentimeter überschritten haben, das heißt Ende 1960, und möglicherweise die Krabbenbestände endgültig dezimiert sind und die Fangkatastrophe vollständig ist. Denn die Wittlinge sind durch die Inter- nationale Nordseekonvention geschützt. Der Beifang des Krabbenfangs muß lebend wie- der in das Meer geworfen werden(obwohl die meisten der mitgefangenen Jungfische diese Prozedur nicht überstehen, sondern so- fort eingehen), solange er die 20-Zenti- meter-Grenze nicht überschritten hat. Dabei interessiert sich kein deutscher Fischer für den Wittling, der auf den Seefischmärkten nicht verkäuflich ist, es sei denn zur Ver- arbeitung zu Fischmehl. So müssen die Krabbenfischer ihre Feinde auch noch schonen. Dr. H. Petersen — Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagfrüh: Nach in den Niederungen verbreitetem Nebel oder Hochnebel aufklarend überwiegend trocken und Erwärmung örtlich auf über 12 Grad. Nachts noch teilweise klar und Temperatur- rückgang bis um null Grad. Wieder etwas zunehmender Südwestwind. Uebersicht: Ein Zwischenhoch von Frankreich her unser Gebiet, aber nur kurz von Einfluß, da Störungen schon wieder bis zu schen Inseln vorgedrungen sind. erreicht bleibt Atlantische den briti-⸗ Sonnenaufgang: 6.53 Uhr. Sonnenuntergang: 17.29 Uhr. Vorhersoge Harte für 19.10. 0-7 Uhr L 10 5 Lissabon 1018.0 2. 10155 Pegelstand vom 18. Oktober Rhein: Maxau 587(40); Mannheim 456 (64); Worms 369(76); Kaub 315(30). Neckar: Plochingen 240(30); Gundels- heim 326(92); Mannheim 460(60). Schönheit der Landschaft Soll erhalten bleiben Der wachsende Tourismus hat seit Ende des letzten Krieges breiten Kreisen in allen Ländern den Reiz und die Eigenart verschie- dener Landschaften in der eigenen Heimat Wie auch in der Fremde erschlossen und nähergebracht. Um so bedeutungsvoller ist daher das Bestreben, die Schönheit der Na- tur und den Charakter menschlicher Land- schaftsgestaltung überall nach Möglichkeit zu erhalten und vor der Entstellung vor al- lem durch Konstruktionen oder Maßnahmen der modernen Zivilisation und Technik zu bewahren. Seit Beginn unseres Jahrhunderts sucht man dieses Ziel in den einzelnen Ländern durch die verschiedensten Einrichtungen und Bestimmungen zu verfolgen. Die internatio- nalen Bestrebungen in dieser Richtung füh- ren bis in das Jahr 1909 zurück, in dem sich Vertreter aus acht verschiedenen Nationen in Paris zum ersten Kongreß für den Schutz der Landschaft zusammenfanden. Sie stell- ten damals fest, daß die Erhaltung der land- schaftlichen Schönheit und Eigenart auf internationaler Basis, durch gegenseitige Anregung und Erfahrungsaustausch sowie durch finflanzielle Hilfen in vielen Fällen Wirksamer sein könnte als in nationalem Rahmen. Diesen Gedanken hat die Kultur- und Exziehungsorganisation der Vereinten Na- tionen(UNESCO) nun aufgegriffen. Anläß- lich ihrer nächsten General-Konferenz im November wird sie Möglichkeiten internatio- naler Maßnahmen zum Schutze der Land- schaft erörtern. .. den passenden Fernseher natürlich von MANN]! MANN ermöglicht lhnen eine Wahl nach Qualität und Geschmack genciu passend zu ſhren Wohnröumen und Ihrer Einrichtung. Alles aus einer Hand- alles richtig qufeinonder abgestimmt: Ihre Vorteile bei MANN. Großzögige Auswahl qus dem Programm neuester Fertigung. Zuvorkommende Berqtung durch erfahrene Fchleute. Sofortige Montage. Mustergöltige Betreuung durch sorgfältigen Kundendienst. 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Einheit- stehenden Ländern verausgabt: teil war auf Grund des Friedensvertrages Druck: Mehrfarben-Rastertief; FDC 1 5 7 e 1 1 j oder N 5 1 8 1 5 2 Bildformat: 22,5 27 mm; Schalterbogen: 20; lich ist der Nennwert von 4 Cent, einheit- 1 ffn. Belgien: Eine Sondermarke mit Zierfeld g Minh wein ohne Wasserzeichen; Auflage: 5 5 0 3 une eee eee, ee een ens verschiedene Sin in der die Slowenen eigentlich die Mehrheit verausgabte die Brüsseler PP, um das ee 125 i ee e Ueberdruckausgaben gemeldet. Auch an 1 hatten. Nachdem hier fast 600% aller Stimmen Interesse der qugendlichen am Briefmarken- Belgien: In den Dienst der UNICEF, des Entwurf: Willlam K. Schrage nach Fotogra- FDC ist gedacht worden. Ghanas UNO- Trup- Was sich für das Verbleiben bei Oesterreich aus- sammeln zu fördern. Diese auf kleinen Nenn- Internationalen Kinderhilfefonds, stellt die fien; Ersttagsstem 1 bei den jeweiligen ben verwenden für ihre Feldpostseendungen gesprochen hatten, entfiel die Volksbefragung wert zu 40 Centimes angelegte Sondermarke Brüsseler Postverwaltung eine auf sechs Postämtern in ee Wachington und einen Sonderstempel. b in Zone B, die ohnehin in ihrer Zugehörigkeit 55 125 8. 5 8 Stufen angelegte Zuschlagserie. Die Entwürfe Viena g 3 lei nie umstritten war. Das Bild der Gedenk- Postembleme abge Udet sind. er ruck von E. Meert spiegeln die Aktivität dieser 5 j j 5 tische marke zeigt die Landschaft Griffen. Nenn- erfolgte in Bogen zu 30 Stück im Rastertief- wohltätigen Einrichtung wider. Das beginnt Sowietunlon: Der 100. Geburtstag des in eee ee 3 5 e, briti⸗ wert: 1,50 S.; Farbe: dunkelgrün, Entwurf: verfahren. Den Entwurf gestaltete der mit der Milchspende und endet bei der Be- Rußland bekannten Malers I. I. Levitan àzndert in„Republique Togolaise“. Der neue Adalbert Pilch; Stich: Rudolf Toth; Format: Künstlers Lauwers. Schalterverkauf: 3. Okto- treuung von Waisenkindern. Ausgabetag: fand seinen Niederschlag 8 auf einer Ge- Nane eren erstmals auf einer Gedenk- 42433 mm; Auflage: 3 Millionen; Druck: 55 bis 1 e Format: 28439 mm; 10. Oktober; Nennwerte: 40 10 C, 1 F+50 C, 3 5 2 8 3 55 serie zum 15. Jahrestag der UNO am 24. Ok- Stichtief; Schalterbogen: 50; Zähnung: Linien Zähnung: 1/2. 2 F 50 C, 2,50 1 F, 31 F und 62 F; Stich: Künstlers vorstellt. Nennwert: opeken; 5 13%u. 5 5 Die Proklamation der Leclereqz de Vos, de Cuyper: Prucde: Raster- 9 5 und 5 e tober. 4 1 1 1 1 5 tief und Stichtief; Format: 28439 mm; Zäh- E. N. Romarow; ormat: mm.— Den i 4 Niederlande: Neue Kinderbriefmarken neuen und sozialistischen Verfassung fand 5 7*: 8 Eigenhändig entwerteten Innenminster kommen am 14. November an die Schalter ihren Niederschlag in Gestalt einer Sonder- nung: K 11½:; Schalterbogen: 30; Verkauf: 128. Geburtstag dies Seuchen forscher S. n. und Generalpostmeister die ersten Sendun- und zeigen Mädchen in den Trachten von marke, auf der neben dem mit den traditio- bsi 31. Dezember 1960. eee e eee ee gen mit den ersten Sondermarken der Mal- Marken, Volendam, Bunschoten, Hindeloopen nellen Lindenblüten geschmückten Kodex ein Schweiz: Für eine sehr hohe Stufe zu 5 wert: 60 Kopeken; Farben: sepia und diven-Inseln. und Huizen. Nennwerte und Grundfarben: Frauenkopf abgebildet ist. Nennwert: 30 Hel- Franken, die als Dienstm⸗ 111 8 5 9 55 5 275 8 8 0 a 5 5 5 8 tmarke ausschließ- schwarzbraun; Format: 27K 386 mm; Ent- 3 474 C blaugrau, 6½4 ockergelb, 8½4 blau- ler, Farben: rot und blau; Entwurf: Profes- lich dem Europäischen Amt der Vereinten wurf: S. F. Sokolow Verhaftet wurde ein in einer Großdrucke- 3 grün, 12759 violettgrau und 30 9 stahlgrau; sor K. Svolinsky; Stich: J. Schmidt; Format: Nationen in Genf vorbehalten ist, werden 3 5 rei Beschäftigter, der von den Berliner Auf- de Entwurf: Jeanne Bieruma Oosting; Druck: 467 mm; Zähnung: K 11¼11½ Pruck: dringende Bedürfnisse angemeldet. Sie er- Filippinen Zwei Gedentemarkcen würdli- druckausgaben aus den Jahren 1948 und 1949 5 Vierkarben-Rotationsätztief; Format: 24,24 Stich: mit Rastertief; FDC und Sonder- scheint am UNO- Tag, dem 24. Oktober, und Sen das 50 fährise Bestehen der einheimi- Einkaufspreis für roten Aufdruck 155, für 100 1975 b N stempel. bringt eine Ansicht des Völkerbundpalastes 3. 1 75. 2 8 schwarzen 55 DM) Fälschungen anfertigte. 05 ogen:„ apier en ohne Wasser- China: Peking würdigt mit zwei groß- mit dem Emblem der Weltorganisation. 77 89 8 1 45 15 00 ,, Einweihung Der Rotations-Stichtiedruc erfolgt in fothriaser kraus dem utergftee t stritten.. Lurückgezogen werden in Nausesland am , bis Ende 1961. eines Versammlungspalastes, der als impo- blauer Farbe. Entwurf: Hans Hartmann; 9 85 der Front gegen die Tbe, bestritten. 31. Oktober alle bisherigen Dauermarken 1 Rumänien: Ein neuer Dauersatz ersetzt santestes Gebäude der Landeshauptstadt gilt. Stich: Albert Versin: Format 41,26 mm: ennwerte und Farben: 5 C grün, gelb, rot mit dem Bildnis der Königin Elizabeth. den aus den Jahren 1954/55. Die Zeichnungen Sie halten Fassade und Inneres des mit 10 000 Papier: weißes Sicherheitspapier mit blauer und golden, 6 C rot blau und golden: Druck: Gleichzeitig auch die Fiskalmarken zu 183d 1020 für seine 21 Werte entstammen Sport und Sitzplätzen ausgestatteten Bauwerkes fest. und roter Fasermellerung; Sammelblätter, Rastertief: Auflagen: 7 und 3 Millionen und 1 E, an deren Stelle jetzt die neuen 2 Wissenschaft, Landwirtschaft und Technik Nennwerte: 8 und 10 Fen; Druck: Mehr- Faltblätter, FDC und Sonderstempel. Stück; Format 28ũ 47 mm; Schalterbogen: 50. Briefmarken treten. und anderen Bereichen des öffentlichen farben-Rastertief; Format: 52431 mm; Pa- 155 f Australien: Zur 100. Wiederkehr des 0 00 Lebens. Nennwerte und Farben: 3 Bani Kar- pier: weiß ohne W.; Zähnung: K 111½; 5 8 1 15 1 5 1 5 Gründungstages der Provinz Queensland 3749 Sendungen wurden während der 15 min, 5 olivbraun, 10 graubraun, 20 dunkel- Schalterbogen: 50; Augabetag: 1. Oktober; 8 Schlössern von Anfang des Jah- wird für den 2. November eine Gedenk- Sommersaison vom 9. Dezember bis 31. März W 5591, 5 8 0 8 5 FDC und Sonderstempel. 3 J marke vorbereitet, die bis zum Monats- dem Briefkasten auf dem Gipfel des Mount 5 raun, violett, lau, rün, oliv,: 5 6. 5 5 5 1 Leu zyklamenrot, 1, 20 schwarz, 1,50 lilarot, Vereinigte Staaten: Der fünfte Wert aus die Stufen zu 8, 20, 30, 60 und 70 Filler,„%% v 3 1.— 5 1 Meter hohe 1,55 grün, 1,60 petroleumblau, 1,75 braun, der„Credo“-Serie wird für den 19. Novem- sowie um die Forint-Stufen zu 1.40 und 1,70. Marken von Queensland erschienen am 5 2 57 2 dunkelbraun, 2,40 lila, 3 graublau, 3,20 Luft- ber vorbereitet. Bel bisheriger Rahmenzeich- Wie üblich, steht diese Neuerscheinung 1 November 1860. Sie umfaßten die drei 5 8 post petroleumbiau; Druck: Rastertief; For- nune bringt er Abraham Lincolns Ausspruch. auch ungezähnt zur Verfügung. Stuten zu Id, 2d und 6d, brachten im Oval! Mahatma Gandhi gewidmet ist die zehnte JJ h.. mit Wz. Zähnung: 35/3 alter- f. 8 es, daß noch lebende Persönlichkeiten auf ren in London gedruckt worden. Im Ent- ämpfer der eit, Sie kon m bogen: 200. N 395 76 0 e 11 5 Briefmarken der Usa abgebildet werden. wurf lehnt sich die Gedenkausgabe an Januar zum 91. Geburtstag des Inders her- n 456 China: Formosa plant zum 25. Oktober ne. 5 e 8 07 11. Selbst nach ihrem Tode Wartete man lie- diese ersten Postwertzeichen an. Nenn- aus. 5 30) eine Reine von Sportmotiven, mit der zu- Ersttagsstem. 1 New Der Jahrzehnte ale Jahre bis zu einer phila- wert: 5d; Format: 23,8* 28,6 mm;: Ersttags- del gleich einer Aufforderung zur Leibesertüch- York 5 9 0 e e telistischen Ehrung. Jetzt entschloß sich umschläge und Sonderstempel bis zum Der Deutsche Philatelistentag wird im 1 tigung gedacht wird, die Tschiang Kai- schek N jedoch der Generalpostmeister, drei wäh- 3. November während der Briefmarkenaus- nächsten Jahr in Nürnberg abgehalten und — aft 1934 an das chinesische Volk richtete. Die sechs Marken stellen Schwimmen, Diskus- Japan: Eine Gedenkmarke erinnert an den Dezember 1910, als zum erstenmal die rend ihrer Dienstzeit verstorbenen Politi- kern den Nachruf auf der Marke zu bewil- Stellung in Brisbane. Es werden eigens her- gestellte Einschreibettel benutzt. 1962 in Mainz. Für 1963 ist Wuppertal vor- gesehen. Ende Wirkt rasch, anhaltend und zuverlässig hei allen II 1110 chile. 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Nacheinander trafen dann die Karlsruher Szymaniax und Herrmann, Benthaus (Herne), Schulz(Berlim), Lutz, Kress(beide Eintracht Frankfurt), Uwe Seeler und Dör- kel vom Deutschen Meister Hamburger SV, die Kölner Abwehrspieler Schnellinger und Wilden sowie Erhardt(Fürth) und Giese mann(Bayern München) ein. Noch erwartet wurden der Saarbrückener Stürmer Voll- mar. der Kölner Torwart Ewert und Albert Brülls vom deutschen Pokalsieger Borussia Mönchen- Gladbach. 5 Nach den verletzten Willi Schulz(Schalke 04) und Ingo Porges(St. Pauli) ist Haller der Dritte, der dem Bundestrainer in Bel- fast nicht zur Verfügung steht. Der Augs- burger spielte trotz seiner Fußverletzung am letzten Sonntag für den BCA gegen Sin- gen 04 und erzielte das wichtige Tor zum 2:2. Schon am gleichen Abend aber stellte sich heraus, daß die Schwellung wieder zu stark geworden war. Eine Teilnahme am Lehrgang wäre daher nicht zu verantwor- ten. Für Haller hat Herberger den 23jährigen Gladbacher Karl-Heinz Mühlhausen nach Karlsruhe eingeladen. Günther Herrmann (Karlsruher SC), der im Düsseldorfer Pokal- endspiel eine eindrucksvolle Leistung ge- zeigt hat, und Albert Brülls(Borussia Mön- chen- Gladbach) werden gegen Nordirland das Hablstürmerpaar bilden. Mit dem Glad- bacher Halblinken Mühlhausen kommt ein Spieler dazu, der bei einem weiteren Ausfall auf jedem Stürmerposten zu verwenden ist. 1* Der Deutsche Fußball-Bund hat die vor- geschriebene Meldung seiner Spieler für die Weltmeisterschafts qualifikation gegen Nord- irland am 26. Oktober in Belfast dem Welt- Gegen Flyers um Pokal heute abend im Eisstadion Im letzten Probegalopp vor Beginn der Punktspielserie(hier ist am Samstag der VfL Bad Nauheim erster Gegner) geht es für die Eishockeymannschaft des Mannhei- mer ERC heute abend gegen den RCAF „Flyers“ wiederum um Pokalehren, nämlich um den Cunningham-Pokal, dessen Teil- nehmerfeld mit Tölz, Dortmund, Füssen, dern Wettbewerb der erhoffte Erfolg be- schieden ist, bleibt in Anbetracht des ohne- hin überladenen Terminkalender abzuwar- ten,— vom heutigen Spiel im Eisstadion darf man sich aber einiges versprechen, denn den traditionellen Begegnungen mit den in Zweibrücken stationierten Kanadiern ließ pisher kaum einen Wunsch offen. Die sechs Tore in Füssen und der 3:2-Sieg in Tölz be- Wiesen, daß die„Flyers“ nichts von ihrer Spielstärke verloren haben; von ihrer Härte und Spielanlage können die Mannheimer nur lernen. Die Begegnung, zu der der MERC in stärkster Besetzung antreten wird, beginnt um 20 Uhr. Wie sie spielen Mittwoch, 20 Uhr, Eisstadion Mannheimer ERC: Floßmann(War- genau): Guttowski, Lorenz; Lödermann, Schoor; Seidel, Sepp, Gutfleisch; Schif, Bar- czykowski, Schneiders; Dr. Eichler, Schmidt, Ebert(Gegner sind die RCAF-„ Flyers“). * Deulsche Elf in Belfast ohne Halte- Augsburger wurde Mühlhausen zum Karlsruher Lehrgang eingeladen Zu Beginn der Woche versammelte sich in der Sportschule Schöneck bei Karlsruhe der deutsche Fußball-Nationalspielkader zum zweiten Male innerhalb weniger Tage um Bundestrainer Sepp Herberger. Sechs Tage werden die intensiven Vorbereitun- gen auf das Weltmeisterschafts-Ausscheidungsspiel gegen Nordirland dauern. Fußballverband und dem Verband des Geg- ners zugeleitet. Sie umfaßt 22 Namen, also auch Spieler, die nicht am Lehrgang in der Karlsruher Sportschule Schöneck teilneh- men. Nach den Bestimmungen können nur cliese 22 Spieler eingesetzt werden: Tilkow- ski(Westfalia Herne), Ewert(1. FC Köln), Sawitzki(VfB Stuttgart), Lutz(Eintracht Frankfurt), Pyka(Westfalia Herne), Schnel- linger(1. FC Köln), Giesemann(Bayern München), Erhardt(SpVgg. Fürth), Wilden (1. FC Köln), Szymaniak(Karlsruher S0), Sturm(1. FC Köln), Dieter Seeler(HSW), Kress(Eintracht Frankfurt), Brülls Bo- russia Mönchen-Gladbach), Uwe Seeler Ham- burger SV), Stein(Eintracht Frankfurt), Dörfel Hamburger SVW), Herrmann(Karls- ruher Sc), Kurt Schulz(Tasmania Berlin), Mühlhausen(Borussia Mönchen- Gladbach). Ausscheidungsspiel für die Fußballwelt Harry Gregg(Manchester United); Dick Hit Gregg und Mcparland Nordirische Elf bleibt unverändert Nordirland wird am 26. Oktober im meisterschaft gegen die deutsche Elf die gleiche Mannschaft aufbieten, wie am 8. Oktober, als es in Belfast eine 2:5 Niederlage gegen England gab. Trainer Peter Doherty war der Auffassung, daß er eine Mannschaft nicht zu ändern brauche, die mit viel Pech gegen eine hervorragende englische Mannschaft ver- lor.„Nicht immer werden wir so offen- siv spielen, wie beim 2:5 gegen England“, meinte er vielsagend. Die Aufstellung: Keith Newcastle United), Alex Elder Gurnley); Danny Blanchflower(Totten- ham Hotspurs), Tommy Ford Airdreo- nians), Bertie Peacock(Glasgow Celtic); Billy Bingham(Everton), Jimmy Mellroy Gurnley), Billy MeAdams(Bolton Wan- derers), Derek Dougan Glackburn Ro- vers), Peter MepParland(Aston Villa). Gregg, Keith, Blanchflower, Peacock, Bingham, Mellroy und MeParland stan- den schon in der nordirischen Mann- schaft, die bei der letzten Weltmeister schaft in Malmö ein 2:2 gegen Deutsch- land erzielte. NUN WEDELN SIE WIEDER! Zu den ersten Skiläufern auf dem Zugspitzplatt, wo am Wochenende me- terhoher Neuschnee fiel, zählten die deutschen Asse Willy Bogner und Fritz Wagnerberger. Um die Kondition zu stärken, verschmähen sie den Ski- likt und steigen zu Fuß Auf. dpa-Bild Nervosität verdarb Schönheit: Wovon Skandinaviens Sport spricht: Stuijunge NAntange. Schwedens Leichtathleten treten ihren Schweden als führende Sportnation Skandinaviens mußte in diesem Jahre Ent- täuschungen bis zum Ueberdruß einstecken. Den trostlosen Ernüchterungen über den Titelverlust von Ingemar Johansson und den kalten Duschen bei den Olympischen Spielen in Rom folgte jetzt als„Krönung“ das Debakel der Leichtathleten gegen Deutschland in Hamburg. Keiner rechnete zwar mit einem Sieg, aber nach der deut- schen Niederlage in Warschau doch mit einem etwas günstigeren Ergebnis. Sieht man einmal von Dan Waern ab, dann stehen die Schweden gerade in den Laufdisziplinen — ehedem eine ihrer großen Stärken— zur Zeit auf einem absoluten Tiefpunkt. Zu einem Zeitpunkt, zu dem Spitzenlei- stungen weitgehend der Leichtathleten Man- gelware sind, kündigte der schwedische Ver- band Untersuchungen der Spesenabrech- nungen an. Man muß sich wirklich fragen, welche Veranstalter die Dummheit besitzen, für mäßige Vorstellungen auch noch Super- honorare zu zahlen. Sollte wirklich wahr sein, daß blutjunge Anfänger 500 Kronen (rund 400 Mark) unter dem Tisch in die Hand gedrückt bekamen, dann bleibt nur ein Fazit: Unfähige Vereinsleiter! Schwedens Leichtathleten treten ihren Winterschlaf nicht mit sehr behaglichen Gefühlen an Augenblicklich konzentriert sich Schwe- dens Sportinteresse auf den Fußball. Zwei Großereignisse stehen im Blickpunkt: Die Weltmeisterschafts-Qualifikation mit Belgien im Stockholmer Rasunda-Stadion und am kommenden Sonntag das traditionelle„Spiel des Jahres“ gegen Dänemark im Ullevi-Sta- dion von Göteborg. Die bittere Nachricht, daß die drei schwedischen Profis Lindskog(In- ternazionale Mailand), Liedholm(AC Mailand) und Selmosson(AS Rom) entgegen den ersten Versprechungen nun doch nicht freigegeben wurden, hat in schwedischen Fußballkreisen viel böses Blut gemacht. Man muß sich also mit den Aushilfen von Real Madrid(Mittel- stürmer Simonsson) und FC Toulouse(Ver- binder Brodd) begnügen. Allgemein erwartet man zwar, daß es auch so gegen Belgien geht, aber für Chile 1962 bereiten diese Kalamitä- ten doch Sorgen. Schließlich hat Schweden nach dem letzten Titelkampf 1958 im eigenen Land und der Erringung des zweiten Platzes einiges an Prestige zu verlieren. Kein Wunder, daß man sich in Dänemark gute Chancen für den kommenden Sonntag ausrechnet. Selten war der schon lange er- sehnte Sieg über den Fußball-„Erbfeind“ Schweden so nahe wie diesmal. Die dänischen Schlachtenbummler werden in riesigen Scha- ren nach Göteborg fahren, dessen Stadion sicherlich noch überfüllter sein wird als vor zwei Jahren beim Weltmeisterschaftsspiel gegen Deutschland. Die Kassierer hoffen so- gar, daß der Einnahmerekord gebrochen wird, den Ingemar Johansson bei seinem letzten Kampf auf heimatlichem Boden mit e Dieses HMandbalt· Endspiel oa: witlelieh keine Uebung Beide Finalgegner hatten ihre Linie plötzlich völlig verloren Es tat sich nichts im Mittelfeld Als die Begeisterung um den famosen kämpferischen Endspurt der jungen Ans- bacher Mannschaft abgeklungen war, blieb beim Betrachter des deutschen Handball- ndspiels in Oberhausen ein leeres Gefühl zurück. Eine leichte Enttäuschung über den spielerischen Wert dessen, was man 60 Minuten lang auf dem regentiefen Rasen gesehen hatte. Tus Lintfort, die routinierte Zechen-Elf vom Niederrhein, ließ nur hin und wieder in der ersten Halbzeit ahnen, daß sie in der Lage ist, modernes, weit- räumiges Flügelspiel zu demonstrieren, und der neue deutsche Meister verließ sich fast nur auf die Einzelaktionen seiner besten Stürmer. So konnte man es eigentlich nur der milden Art des DHB- Präsidenten Ernst Feick(Gießen) zuschreiben, wenn er bei der Siegerehrung von einer„großartigen Feldhandball- Demonstration“ sprach. Wie war es möglich, daß zwei Mann- schaften, deren typischer Feldhandballstil so oft gerühmt worden ist, plötzlich ihre Linie völlig verloren? In der Elf des neuen deutschen Meisters aus Ansbach ist wohl die Nervosität die tref- kendste Erklärung. Bis zum Endspiel hatte die junge Mannschaft daheim auf dem ge- wohnten Feld, unter den gewohnten Um- ständen gespielt und gewonnen. Sie hatte kämpfen müssen, schaffte es jedoch, indem sie mit ihren besten technischen und takti- Trainingsfleiß macht sich bezahlt:. Im Festsaal des Kolpinghauses berichtete VWM. Vorsitzender Georg Maulbetsch bei der Ehrung des Vereinsmeister von einer trotz des schlechten Sommerwetters recht lebhaften Saison, die allen Abteilungen er- freuliche Erfolge brachte. Die Vereinsmei- sterschaften brachten jeweils heigumstrit- tene Rennen. Dafür erhielten Wolfgang Weber als Vereinsmeister im Einer und Weber/ Kling als bester Zweier wertvolle Preise. Latuszek, Böge, Bauder, Hammel, die Sieger im Vierer, gewannen den Gustel- Ille-Wanderpreis. Eine Sonderauszeichnung wurde Karl Walter für seine jahrzehnte- längen Verdienste um die Abteilung zuteil. Bei den Ruderern nahm Wilhelm Denz die Ehrungen vor. Mit dankbarer Freude registrierte er die Fortschritte, denen auch Erfolge nicht versagt blieben. Hartmut Mi- salle, der auf den Jungruderer-Regatten in Bein UWlll in allen Sparten Zuttiedenlieit Ehrung der Vereinsmeister als Abschluß einer erfolgreichen Saison Mannheim, Essen und Bad Ems als Sieger im Einer die Ziellinie überfuhr, wurde auch Vereinsmeister. Mit zwei Siegen in Offen- bach und Eberbach bewies der Junior- Vierer mit Brüdigam, Zell, Biedermann und Schlichter, Stm. Koch seinen Formanstieg. Der wertvolle Georg-Maulbetsch-Wander- preis fiel an den siegreichen Vereinsachter Biedermann, Eisenbeis, Fosqué, Landi, Mül- ler, Nußbaum, Sattler, Zell, Stm. Koch. Das Dauerrudern über 4000 Meter sah das Ge- spann Landmann/ Müller, Stm. Koch sieg- reich. Es erhielt als Lohn ein Aquarell des Bootshauses. Schließlich wurden auch der Schwimmer durch Werner Knoob ehrend gedacht. Ver- einsmeister wurde Rolf Bauder, der den Karl- Werner-Gedächtnispreis endgültig ge- wann, während der Jugendliche Nägele als Sieger im Schüler-Vierkampf hervorging.-r- schen Mitteln alles auf eine Karte setzte. Der Endspiel-Boden in Oberhausen aber wurde den Jungen aus Süddeutschland dann wohl doch etwas zu heiß. Es war eine un- bekannte Atmosphäre für sie. Von dieser Nervosität blieb sogar Erwin Porzner nicht verschont. Der 24jährige Rechtsreferendar, in zahlreichen Länderspie- len erprobt und fast immer einer der heraus- ragenden Nationalspieler, fieberte mit sei- nen Kameraden, verlor den Ball, gab Fehl- pässe und vergab zwei 14-m-Bälle. Seine Nebenleute im Angriff aber verfielen auf einen Fehler, den man inzwischen über- wunden glaubte: sie schnitten fast jeden Spielzug auf Erwin Porzner zu. Den Um- schwung brachten erst die letzten zehn Mi- nuten. Aber auch dann begeisterte wohl der ungebrochene Mut, mit dem Ansbach aus einem 7:9-Rückstand noch einen 10:9-Sieg machte, nicht aber die Art, wie der Erfolg zustandekam. „Ansbach kann wesentlich schöner spie- len. als in Oberhausen zu sehen war.“ Diesen Satz hörte man nach dem Endspiel immer wieder. Und im Falle des neuen Titelträgers sollte man die Entschuldigung wohl gelten lassen, daß die mit 22½ Jah- ren Durchschnittsalters jüngste deutsche Meistermannschaft den Anforderungen nerv- lich eben doch noch nicht ganz gewachsen war, um schön zu spielen. Um wieviel verständlicher ist diese Er- klärung, wenn man sah, daß es den Rou- tiniers aus Lintfort nicht viel besser erging. Auch hier klappte vieles nicht nach Wunsch, obwohl natürlich sieben Latten- und Pfo- stenschüsse und Marquardts immer noch sehr hinderliche Fußverletzung sehr viel pech bedeuteten. Auch das vorjährige End- spiel endete 10:9. Damals führte Lintfort in der 47. Minute 9:5. Der Sieg war der Elf so sicher, daß sie ein wenig leichtsinnig wurde. Diesmal lag Lintfort 8:5 vorn. Der entscheidende Unterschied war nur, daß Bayer Leverkusen 1959 zu diesem Zeit- punkt resigniert hatte, Ansbach sich aber noch nicht geschlagen gab. Die wichtigste Frage aber, die Ober- hausen wiederum aufwarf, lautet nach wie vor: Was ist zu tun, um all die taktischen Lehren zur Wiederbelebung des Mittelfeld- spieles und damit zur Gesundung des Feld- handballs auch dann in die Tat umzuset- zen, wenn es um einen hohen Preis geht? Fast 30 000 Zuschauer waren nämlich nicht — wie manche meinten— der Beweis, daß es wieder bergauf gehe mit dem Großfeld- spiel, Bei ähnlichen Leistungen kommen in spätestens fünf Jahren keine 30 000 mehr! Auftakt der Wintersaison: erhalten 400 lar Winterschlaf nicht mit Behagen an dem Blitzsieg über den farbigen amerika- nischen Schwergewichtler Eddie Machon auf- stellte. Vielleicht sind die Einnahmen bei diesem Spiel der einzige Trost für den schwer ange- schlagenen schwedischen Sport. Zehn Regatten in Südwestdeutschland Ruderverband tagte in Konstanz Es War das neunte Mal, daß der im De- zember 1951 ins Leben gerufene Rhein- Neckar-Bodensee-Regatta- Verband, diesmal im Bootshaus des RV Neptun Konstanz, seine Jahrestagung abhielt. Die Beschickung durch 30 Vertreter aus 21 Vereinen war nicht so gut wie sonst und auch von den fünf Mannheimer Vereinen waren nur drei vertreten. Das ist zweifelsohne in der wei- ten Entfernung bis zum Bodensee begrün- det und man hat denn auch für 1961 einen zentraler gelegenen Tagungsort(Karlsruhe am 26. November) gewählt. 9 5 Die Aufwärtsentwicklung des RNBRV, in dessen Bereich im Jahre 1960 neun Re- gatten ausgetragen wurden, hält an, ist doch die Zahl der Mitgliedsvereine von 38 4 42 angestiegen. Damit sind nun alle im Raum Nordbaden, Rheinpfalz, Südbaden und Württemberg bestehenden Rudervereine er- kaßzt. Im Verbandsbereich werden im Jahre 1961 zehn Regatten stattfinden, deren Ter- mine besprochen und dem DRV angemeldet Würden. Für den 25/26. März ist in Neckar- elz ein Kampfrichter-Lehrgang vorgesehen, außerdem plant man die Ausrichtung eines Frauen-Lehrgangs. Dr. Otto Spamer(Stutt- 5 gart), der als Nachfolger von Friedrich Beißg- Wenger den Verband seit einem Jahr als Vorsitzender führt, bleibt auch für 1961 in in seinem Amt. el Schachspieler gegen Chile 3:1 Die Vertretung der Bundesrepublik ge- wann ihre erste Begegnung im Rahmen der Schach-Weltmeisterschaft in Leipzig gegen Chile klar mit 3:1 Punkten. An Brett 1 be- zwang Großmeister Unzicker den Chilenen Letelier nach dem 40. Zug in einem Turm- Endspiel, Dr. Lehmann gewann an Brett 4 gegen Salas, während sich Schmid und Darga an den Brettern 2 und 3 von den Chilenen Larrain und Ader Remis trennten. Die So- wWjetunion mit Botwinnik, Kortschnoi, Keres und Smyslow besiegte Monaco mit 4:0. Umzug für Ansbachs Handballer Die Handballmannschaft es TSV Ans- bach wurde in der Heimat stürmisch emp- fangen. Bereits in Lehrberg, acht Kilometer vor Ansbach, wo der Vater der vier Brüder Porzner vor seinem Tode lange als Lehrer wirkte, gratulierte der Landrat im Namen des Kreises. Mit einem Umzug durch die engen Straßen der Stadt in offenen Perso nenwagen feierte Ansbach dann seine deut- schen Meister. Im Rathaus nahm Ober bürgermeister Schönecker die Ehrung der Spieler vor, während der TSV Ansbach seine offizielle Meisterfeier erst Anfang November veranstalten will. 5. Nicht geringer war der Jubel in Zechenstadt Lintfort am Niederrhein. Beifall hatten die Spieler des Vizemeist, Tus Lintfort auch vor einem Jahr bei ihr Titelgewinn nicht erhalten. Ein Umzug mit Abordnungen der übrigen Sportvereine und der Zeche Friedrich-Heinrich, Ansprachen und Empfang auf dem Rathaus und ein ge- meinsamer Abend der Mannschaft beschlos- sen für Lintfort den Endspieltag. eu- Gore f ⁊u/ Revanche gegen Franglurſ f Am Samstag mit zehn Senioren- und zwei Juniorenpaarungen Nachdem sich beim Mannheimer Kraft- sportpionier KSV 84 ein Silberstreif am Ho- rizont abzeichnet— für den Neubau im Herzogenriedpark sind die Pläne in Arbeit, so daß die Hallenmisere nach der Kündi- gung des Geländes hinter der Uhlandschule in naher Zukunft behoben sein dürfte— geht es auch bei den Boxern wieder„mit Volldampf voraus“. Verbandsvorsitzender Siegfried Beierlein, der sich nach dem Tode von Abteilungsleiter Fuchs wieder zur Ver- kügung stellte, hat für die nächsten Wochen drei Kämpfe fest abgeschlossen. Anfang des nächsten Jahres ist eine weitere Kraftprobe mit dem Boxlub Hildesheim vorgesehen. Der Auftakt am Samstag, dem am 26. No- vember eine Begegnung mit Post Zittau und am 26. Januar der Kampf gegen Blau-Weiß Pforzheim folgt, bringt das gewohnt solide Programm. Gegner ist Westend Frankfurt, eine Mannschaft, die sich in Mannheim in den zahlreichen Starts der letzten Jahre viel Sympathien erworben hat, weil sie nicht nur ein überaus ehrgeiziger Partner ist, sondern vor allem, weil sie als eine der wenigen Ausnahmen stets mit den angekündigten Assen antrat. Daß die beiden letzten Begeg- nungen für den KSV verloren gingen, nach- dem man sich zuvor Siege und Niederlagen redlich geteilt hatte, wird dem Gastgeber Ansporn zu einer guten Leistung sein. Der bewährte Keller steht wegen seiner bei den Titelkämpfen erlittenen Verletzung noch nicht zur Verfügung; an seiner Stelle hat der Veranstalter den badischen Mittel- gewichtsmeister Korhummel(Pforzheim) als Gastboxer verpflichtet. Insgesamt stehen zehn Senioren- und zwei Juniorenpaarun- gen auf dem Programm der am Samstag um 20 Uhr beginnenden Veranstaltung. Die RKSV- Halle ist über die Carl-Benz-Straße auch bei schlechter Witterung bequem zu er- reichen. i Wo Männer das Leben meistern da ist Der neue MB- besser denn je! —— g ME Taschenpackung mit vollem Aromaschutz doppelt KOriditioniert * —— 2 N Seite 14 MANNHEIMER MORGEN Miktwoch, 19. Oktober 1960/ Nr. 243 5 len Familienanzeigen re — HREN: ScHMWOCK- PHOTO Für die freundlichen Aufmerk- 8 8 samkeiten, die mir anläßlich zuteil Uchst. Karl Honed meines 80. Geburtstages in 50 außergewöhnlich reichem Maße geworden sind, danke ich auf diesem Wege verbind- Verw.-Oberamtmann 1. 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Seite 18 Das spontan wirkende Ereignis blieb qus Viele Uraufführungen bei den„Dondqueschinger Mosiktagen för zeitgenössische Tonkunst“ Mit einer einzigen Ausnahme, einer Kom- position des Italieners Niccolo Castiglioni, gab es am letzten Wochenende bei den „Donaueschinger Musiktagen für zeitgenös- sische Tonkunst“ nur Uraufführungen, zu- meist auf Grund von Kompositionsaufträ- gen des Südwestfunks Baden-Baden, erteilt an Komponisten aus Deutschland, Frank- reich, Japan, Oesterreich, Polen, Schweden und der Tschechoslowakei. Somit war Donau- eschingen wieder ein großes, erregendes Musikfest, ein„Markstein“ in der Geschichte der Neuen Musik?— Bei weitem nicht! Denn was man in den beiden Konzerten in der Donaueschinger Stadthalle zu hören be- kam, gab am Ende doch recht wenig Anlaß, in lauten Jubel auszubrechen. Es zeigte sich erneut, daß zwar stets viele Namen im in- ternationalen Musikgespräch sind, daß die Spitze der musikalischen Avantgarde in Europa, Amerika und Asien jedoch von wenig mehr als einem Dutzend schöpfe- rischer Persönlichkeiten behauptet wird. Die dichte Aufeinanderfolge des Festes der In- ternationalen Gesellschaft für Neue Musik in Köln mit einer Reihe von hervorragenden Ergebnissen und des Donaueschinger Musik- festes mußte sich nahezu zwangsläufig auf die Qualität der zweiten Begegnung aus- Wirken. Das große, spontan wirkende Ereig- nis, wie man es so oft nach einer Novität von Pierre Boulez erlebte, stellte sich nicht ein, obwohl unter den Autoren Komponisten vom Range Wolfgang Fortners, Alois Ha- bas, Olivier Messiaens und Bohuslav Mar- tinus waren. Bei den Jüngeren fehlten spür- bar Potenzen wie Boulez, Pousseur, Berio, Stockhausen, um nur einige zu nennen. In- teressant, daß dabei die stärksten Eindrücke von dem Italiener Castiglioni und dem Polen Penderecki ausgingen, die beide zum seriellen Formprinzip kontrastieren mit ihren zum Teil faszinierenden Klangfarben- Kompositionen. Man meint andererseits er- kennen zu können, wie es auch im seriellen Verfahren, und zwar durch die Instrumen- tation, zu einer Manieriertheit der Neuen Musik zu kommen scheint. Aber berichten wir der Reihe nach über das Kammerkonzert, das trockenen, klanglich hin und wieder reiz- Vollen HBagatellen“ für Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott) von Wolfgang Fortner begann. Das Prager No- vak-Quartett brachte dann als Uraufführung das Streichquartett Nr. 4 von Bohuslav Martinu aus dem Jahre 1937, das damals zwar im Kleinen Kreis einmal gespielt, dann kenntnis aber verlorenging und verschollen blieb, bis es jetzt in Donaueschingen seine offizielle Jraufführung erlebte. Ein schönes, sub- stanzvolles Werk, kühn in Melodik und Harmonik— für die damalige Zeit; heute, kaum 25 Jahre später, wirkt es in der Nachbarschaft zur 1960er Avantgarde anti- quiert. In einem anderen Programm wird es jedoch immer überzeugen und bestehen können und man darf es als einen Gewinn für die Quartett-Literatur unserer Zeit aus vollem Herzen begrüßen. Nicht so das vom gleichen Ensemble uraufgeführte 12. Streich- quartett des Altmeisters Alois Haba(67) im Vierteltonsystem. Allein vor diesem spiel- technisch schwierigen Vierteltonsystem wer- den die meisten Ensembles zurückschrecken; das Novak- Quartett musizierte es schlecht- hin bravourös, sicher, leicht und beschwingt. Der immer wieder neuartige Reiz der Vierteltöne sowohl im melodischen Ablauf wie in der Harmonik verliert allerdings bald seine Originalität, und man sucht dann über das Formale hinaus nach der musikalischen Substanz. Haba, der 37 Jahre nach seiner letzten Donaueschinger Premiere erstmals hier wieder auf dem Programm stand, wurde stürmisch gefeiert. Es war sicher nicht nur eine freundliche Geste des Ver- anstalters, Haba einen Kompositionsauftrag zu erteilen, sondern man verfolgte offenbar dabei das sehr reale Ziel, aus der Klammer des aufgesplitterten,„prädeterminierten“ Materials im seriellen Kompositionsverfah- ren herauszukommen und die fast ganz auf Haba beschränkt gebliebene Vierteltonkom- position erneut für das gegenwärtige Klang- mit fünf etwas ideal dienstbar zu machen. Bleiben noch die beiden anderen Urauf- kührungen dieses Tages zu erwähnen, die „Szene I für Kammerensemble“ des Schwe- den Bo Nilsson und des Deutschen Dieter Schönbachs„Kammermusik 1960 für 14 In- strumente“. Nilsson(23) legt im, Programm- heft ein geradezu weltanschauliches Be- zum Primat der musikalischen Form ab. Komposition bedeutet ihm For- mung und Gestaltung universeller Vorstel- lungen und das Bedürfnis nach harmo- nischen Proportionen. Die instrumentalen Mittel, die er dabei anwendet, sind neben der stark dominierenden Flöte vor allem das Klavier und ein großes„originelles“ Schlagwerk, in dem die„Wiederentdeckung“ einer Art Flaschen-Xylophon das größte Interesse des Publikums erweckte, das da- mit sein Sensatiönchen hatte; andererseits zeigte sich bei diesem jüngsten Komponi- sten des Musikfestes, daß er der Gefahr eines musikalischen Manierismus wohl am nächsten steht.— Dieter Schönbach(29), zur Zeit am Schauspielhaus Bochum, gibt den Sätzen seiner Kammermusik Namen wie Akuo, Siri, Meloy und Khor,„frei gewählte Klangnamen“, die er unbefriedigend erläu- tert. Seine Musik, kontrastreich von ermü- dender Langatmigkeit bis zur wunderbar prägnanten aphoristischen Kürze, kennt überaus zarte Klangfarben, deren Tönung sich zuweilen fast auflöst; auffallend ist die Strenge der rhythmischen Gliederung, die Wesentlichen Anteil hat. g Ganz anders Castiglioni(28), dessen „Apreèsludes“, in Köln uraufgeführt, bereits den ausgeprägten Farbensinn des Kompo- nisten zeigte, in dem er Klangflächen neben- einander setzt und sie absolut mathematisch zueinander korrespondieren läßt. In„Tropi per complesso da camera“ versucht er so etwas wie einen„bel suono“(entsprechend dem„bel canto“ der Stimme) im Instrumen- talen. Auch hier fasziniert der Farbenreich- tum, oder sagen wir lieber, die Manipula- tion des Klanges. N Einen ähnlichen Weg geht der Pole Krzysztof Penderecki(27), dessen Auftrags- komposition„Anaklasis“ heißt und für Schlagzeuggruppen und 42 Streichinstru- mente geschrieben ist. Zunächst gent es hier ach dem griechischen Titelwort) um den Austausch langer und kurzer Einheiten, aus denen der rhythmische Ablauf entwickelt wird. Der Klangraum wird durch Viertel- töne aufgefüllt und zwar bis zur äußersten oberen Spielgrenze des Instrumenteriums. Rotation und arithmetische Reihen sind in- nerformale Vorgänge, das Erregende ist auch hier die unerhörte Farbigkeit, die sich den klanglichen Möglichkeiten der elektro- nischen Musik nähert. Hier gab es— wieder einmal völlig unverständlich— Pfiffe und Demonstrationen, die Hans Rosbaud veran- laßten, das Stück sofort noch einmal zu spielen. Die Wiederholung vertiefte, dank der wunderbaren Interpretation durch das Südwestfunk- Orchester, noch den vorzüg- lichen Eindruck. Penderecki erhielt im vori- gen Jahre allein drei Preise des polnischen Komponistenverbandes; man darf danach auf den gegenwärtigen avantgardistischen Stand der Musik in Polen schließen.) Sehr zwiespältigen Eindruck hinterließ Voritsuné Matsudairas„Suite di Danze“ für drei Orchester, wobei— im Gegensatz zu vielen seiner japanischen Landsleute— seine Musik trotz des Hinweises auf höfische Traditionen unverständlich blieb. Eine Uraufführung von Olivier Messiaen beschloß das Konzert. Vermutlich ist das siebensätzige, wieder für ein sehr großes Orchester geschriebene Werk in strengsten Formen und Rhythmen konzipiert. Messigen nennt es„Chronochromie“(„Farbe der Zeit“), beruhend auf den musikalischen Grundelementen Klang und Zeit. In beiden Elementen ist Messiaens Experimentierlust bekannt, und seine Zeitstrukturen haben Schule gemacht bis auf den heutigen Tag. Hier nun, da er das rhythmische Material in 32 verschiedene Zeitwerte zerlegt, hat er die Grenze des Faßbaren weit hinter sich ge⸗ lassen. Das Permutationsprinzip zwingt ihn dabei zur Ausschöpfung aller Möglichkeiten, ein Verfahren, das dem Komponisten ver- mutlich mehr Vergnügen bereitet als dem Publikum, das sich dann auf Aeußerlich-⸗ keiten konzentriert, etwa auf das Erkennen von Vogelstimmen. Daß sich aber Klang und Zeitwerte in Abhängigkeiten befinden, er- kennt das Ohr ohne Partitur nicht mehr. EE könnte hier also über einen einmaligen Hör- eindruck berichtet werden, ein Urteil abzu- geben, wäre danach unreell. Zwischen den beiden Konzerten gab es im katholischen Gottesdienst eine Urauf- führung von vier geistlichen Motetten à cappella des Oesterreichers Anton Feiller und in einem Kino eine Kombination von Farbdias, Tonbändern mit original afrika- nischer Musik und einer Ausstellung afrika- nischer Plastiken, Masken und Musikinstru- mente als„Kaléidoscope de Afrique Noire“, veranstaltet von Boris Konietzko. Bernd Müllmann Die international gefeierte Koloratursän- gerin Erna Berger vollendet am 19. Oktober ihr 60. Lebensjahr. Sie begann ihre Karriere 1926 als Soubrette— mit 65 Mark Monats- gage— an der Dresdner Staatsoper,. 1934 wurde sie an die Städtische Oper Berlin- Charlottenburg und an die Berliner Staats- oper verpflichtet. Sie galt damals als der be rühmteste Koloratursopran der deutsche Bühne. Nach dem zweiten Weltkrieg kon Erna Berger als eine der ersten deutschen Sängerinnen wieder Gastspiele im Ausland geben. Ihre Glanzrollen waren die Kon- stanze(„Entführung aus dem Serail“ von Mo- zart), die Violetta in Verdis„Traviata“, „Martha“ von Flotow und Gilda(„Rigoletto“ von Verdi). Die Gestaltung zarten. humorvol- len und ingigen Ausdrucks lag ihrer mädchen- haften, süßen Stimme mehr als Leidenschaft und Dämonie. Seit einigen Jahren bietet ihr ein Lehramt an der Staatlichen Musikhoch- schule in Hamburg die Möglichkeit, ihre päd- agogischen Fähigkeiten zu entfalten, 1959 wurde sie Leiterin einer Meisterklasse und erhielt den Professorentitel. Verkaufe in großer Auswahl und sehr günstig! 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B. den Gaumenmandeln oder Zahn wurzeln, auch Nietenbecken, Harn- oder Gallenblase, ausgehen kann. Aber auch plötzliche Abkühlung, Zugluft, Nässe und Föhn können ftheumaschmerzen zur Folge haben. Jeder achte Mensch klagt heute über Rnheuma-Reiſlen. Wie kann man sich da tasch helfen? Fürs Erste sehr einfach: Besorgen Sie sich in der nach · sten Apotheke ein Röhrchen„Spalt-Tabletten“ und neh Sie 2 Tabl. Damit können Sie den Rn z sehr sch Nzum Abklingen bringen. Und darum geht es zunächst vor allem. Die„Spalt- Tabletten“ haben die werden. Was Sie sonst noch tun kö Eigenschaft, in wenigen Minuten krampflösend und entspannend auf die Gefäſle zu Wirken, Wodurch die Schmerzen bereits im Entstehen beseitigt eh 821 um lh Rh Die schmerzstiltende Wirkung der„Spalt Tabletten“, auch bei Muskel-, Gelenk- und Nerven- Schmerzen, Hexenschuß, Neural- gie, Ischias usw. ist ja bekannt, daher soll man sie immer im Hause haben. In Apotheken erhältlich sagt Ihnen der Arzt. 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Persönlich haftender Gesellschafter ist die AVG Auto- Verkaufs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Fünf Kommanditisten sind vorhanden. B 1208— 14. 10. 1960 Darmstädter Getreide-Lager-Aktlengesellschaft in Mannheim(D 3, 15). Aktlengesellschaft, enstanden durch Umwandlung der Firma Darmstädter Getreide-Lagergesellschaft mit beschränkter Haftung n semäs 6 269 ff. Akt. Der Gesellschaftsvertrag ist am 19. Juli 1988 ab- 0 3 mehrfach geändert, zuletzt geändert und als Satzung neu estgestellt durch Beschluß der Gesellschafter versammlung vom 17. August 1980. Gegenstand des Unternehmens ist: An- und Verkauf sowie die Ein- lagerung von Waren jeglicher Art, vornehmlich von Getreide. Das Grundkapital beträgt 1 000% 00 DM. Vorstand ist Robert Margulies, Kauf- Man trifft sich in 0 7, 16 Kleintransporte, Umzüge, Tel. 27572 Mallwellen o o 8. SalON EHMANN NH 7, 33 Telefon 2 83 33 Breite Straße Telefon 252 48 Vollautom. Ulfeverungen llefert und montiert preisgünstig. J. 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Rölle in Mannheim hat unter Aufhebung der bisherigen Vertretungsbefugnis nunmehr Einzelprokura. B 128—. 11. 10. 1980 Mannheimer Gummistoff- Fabrik Rodeo& Schwalen- berg Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Käfertaler Strabe 318). Die Prokura des Dr. Robert Bosch ist erloschen. B 10— 14. 10. 1960 Rhein-Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Rheinau, Mülneimer Straße 24-26). Durch Beschluß der Gesellschafterversemmlung vom 30. Mai 1960 ist das Nennkapital auf Grund des Gesetzes über die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmittein und über die Gewinn- und Verlustrechnung vom 23. Dezember 1959 durch Umwandlung von Rücklagen unter Zugrundelegung der Bilanz zum 31. Dezember 1959 um 600%% OM auf 1 500 00% DM aus Gesellschaftsmitteln erhöht und der Gesellschaftsvertrag in 8 3(Stammkapital) geändert worden. ErTrlos chen: A 945— 15. 10. 1980 Rermann Faber in Mannheim. Die Firma ist er- loschen. Helzölbhehälter Uetert preisw. aus eig. Produktion J. 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Der wirt- schaftliche und der sozialpolitische Arbeits- Rreis der CDV /CSU-Bundestagsfraktion ha- ben am 18. Oktober mit Staatssekretär Dr. Westrick vom Bundeswirtschaftsministe- rium und Staatssekretär Claußen vom Bun- desarbeitsministerium die damit aufgewor- tenen Probleme eingehend diskutiert. Auch in Kreisen der Unionsparteien sind die wirtschaftlichen Bedenken gegen eine Allzu schroffe Drosselung der Sonntagsarbeit keineswegs ausgeräumt. Andererseits drängt Alles auf eine Entscheidung, weil die Aus- nahmegenehmigung für die Sonntagsarbeit in der Eisen- und Stahlindustrie Nordrhein- Westfalens am 31. Oktober ausläuft. Die FDP-Fraktion hat unterdessen die Bundes- regierung in einer Großen Anfrage um Aus- Kunft ersucht, ob sie bei einer Neuregelung der Sonntagsarbeit die Notwendigkeit der Erhaltung der Produktionskapazität in der Stahlindustrie zu berücksichtigen gedenkt. Mit Sparkassen-Gewinnen die Rücklagen angereichert (dpa) Zu 92 Prozent haben die 852 öffent- lichen Sparkassen in der Bundesrepublik und in Westberlin(ohne die 13 saarländischen Sparkassen) ihren 1959 erzielten Ueberschuß von 343.8 Millionen DM den Rücklagen zuge- Führt. 19,6 Millionen DM(5,7 Prozent) des Reingewinns wurden, wie der Deutsche Spar- kassen- und Giroverband am 17. Oktober in Bonn mitteilte, den Gemeinden oder Ge- meindeverbänden für gemeinnützige Auf- gaben überwiesen. Den restlichen Betrag haben die Sparkassen unmittelbar gemein- nützigen Zwecken zugewendet. Den Sparkassen ist die Ausschüttung von Gewinnen gesetzlich untersagt, bevor die Rücklage nicht mehr als drei Prozent(in einigen Bundesländern fünf Prozent) des Einlagenbestandes beträgt. Auch wenn diese Mindestgrenze erreicht ist, darf nur ein Teil des Reingewinns ausgeschüttet werden. Wertpapier-Absatz im September no m. 719,8 Millionen DM Die Deutsche Bundesbank teilt mit: Nach vorläufigen Berechnungen belief sich der Bruttoabsatz Nennwerte) an Wertpapieren im September 1960(Vormonatszahlen in Tlammern) auf 719,8 Millionen DM(571,0). Davon entflelen auf festverzinsliche Werpa- piere 586,7 Millionen DM(454,9)— darunter 11,8 Millionen DM Kassenobligationen(17,2) — und auf Aktien 133.1 Millionen D(116,). Am Absatz der festverzinslichen Wert- papiere waren beteiligt: Pfandbriefe(ein- ljleßlich Schiffspfandbriefe) mit 144.5 Mil- lionen DM(260,2), Kommunalobligationen mit 94,7 Millionen DM(168,9), Schuldverschrei- bungen von Spezialkreditinstituten mit 26,2 Millionen DM(9,2) und Anleihen der öffent- lichen Hand mit 321,3 Millionen DM(16,6) Rentenmarkt im Schatten der Eigentums politik (VWD) Kritik an der als einseitig emp- kundenen Politik der Bundesregierung auf dem Gebiet der breiten Vermögensbildung übt der Gemeinschaftsdienst der Boden- und Realkredit- Institute. Diese Bemühun- gen seien bisher ausschließlich unter dem Blickwinkel des Aktiensparens erfolgt. Für den Rentenmarkt als dem wichtigsten Teil des Kapitalmarktes sei dagegen wenig Ver- ständnis gezeigt worden. Sicherlich sei zu begrüßen, daß inzwischen bereits zahlreiche Sparer der mittleren Einkommensklassen als Aktienkäufer hätten gewonnen werden WIRTSCHAFT können. Der neue Kundenkreis habe sich jedoch einer Sparform bedient, die nur rund zwei Prozent Rendite abwerfe. Höhere Seefrachten vor allem in der Tankerfahrt (VWD) Die deutschen Seefrachten-Indices haben sich im September 1960 nach den Be- rechnungen des Bundesverkehrsministe- riums gegenüber dem Vormonat allgemein leicht erhöht. So stieg der Index für die Linienfahrt(zweites Halbjahr 1954 100) um 0,5 auf 122,1 Punkte, wobei sich die Teil- Indices für Stückgut und für Massengut De- zember 1959 100) um jeweils 0,4 auf 102,0 bzw. 99,4 Punkte erhöhten. Der Index der Trampfahrt(zweites Halbjahr 1954= 100) wurde mit 72,2 Punkten ausgewiesen gegen- über 69,2 Punkten im Vormonat. In der Tan- kerfahrt(Scale= 100) trat eine Verbesse- rung um 9,1 auf 52,2 Punkte ein. — Bundesbahn erntet Rationalisierungs-Erfolge Defizit niedriger als erwartet; stabile Personentarife (dpa) Der Präsident der Deutschen Bun- desbahn, Professor Dr. Heinz Maria Oftering, rechnet damit, daß sich das diesjährige Defi- zit der Bundesbahn„irgendwie in der Gegend von vielleicht 200 Millionen“ bewegen wird. Auf keinen Fall werde es das im Wirtschafts- plan 1960 einkalkulierte Defizit von 360 Mil- lionen DM erreichen, erklärte Oftering vor Pressevertretern in München. Wenn der Fehlbetrag, bei 200 Millionen liegen sollte, wäre es der Bundesbahn gelungen, die Lohn- bewegung durch Rationalisierung aufzu- fangen. 5 Die Bundesbahn brauche mit ihrer Arbeit in den letzten drei Jahren„nicht völlig un- zufrieden“ sein, meinte Oftering. Es sei ge- lungen, die Defizite von Jahr zu Jahr durch Investitionen zu verringern. Die Bundesbahn Rechtsgelehrter, Bankier und Beamter mit großen Meriten Professor Dr. Karl Schmölder feiert 65. Geburtstag Professor Dr. Karl Schmölder(Ministerial- rat a. D. und Vorstandsmitglied der Rheini- schen Hypothekenbank, Mannheim) feierte am 19. Oktober seinen 65. Geburtstag. „Wer das Recht versteht, ist Uns der liebste Bankier, wenn er auch das Recht so liebt, daß er zu des Volkes Nutzen Gesetze zu machen versteht. Nicht die Liebe zum Gelde macht den Bankier, sondern die Fähigkeit, damit or- dentlich umaugehen. Wir sehen es gerne, wenn Beamte Bankiers werden, aber nicht jeder Beamte hat die seltene Fähigkeit zu diesem Beruf.“ Mit diesen Worten begleitete Kaiser Franz Josef I. den Eintritt eines seiner fähigsten Justizbeumten, des ehemaligen Sektionschefs Dr. Morawitz, in eines der größten Kreditinsti- tute der ehemaligen Donau- Monarchie. Bei der Betrachtung des Werdeganges und des bisheri- gen Wirkens Professor Schmölders, drängt sick diese Erinnerung unwillkürlich auf. Der in Bochum/ Westfalen als Sohn des Senatspräsi- denten am Kammergericht geborene junge Schmölder katte am Ersten Weltkrieg teülge⸗ nommen, war fünfmal verwundet worden und erwarb im Jahre 1921 den Doktorhut nach Studium der Rechte an den Universitäten Berlin und Göttingen. Im Jahre 1923 bestand er die Gerichtsassessoren- Prüfung, der er sich in Berlin unterzog, mit Auszeichnung und wurde sofort in das Reichsjustizministerium derufen. Zehn Jahre lang— also bis 1933— war er Sachbearbeiter für Wirtschaftsrecht. 1927 und 1928 befand er sich im Sonderauftrag des Ministeriums zu einjährigem Studien- aufenthalt in Paris, Sein Ausscheiden aus der Beamtenlaufbahn erfolgte aus politischen Grün- den auf eigenen Wunsch. Seit quli 1934 gehörte er als Vorstandsmitglied der Berliner Hypothe- cenbank an, nach deren Fusion mit der Rhei- nischen Hypothekenbank Mannneim im Jahre 1935 Dr. Schmölder in den Vorstand des Mann- eimer Institutes gelangte. Sein Amtssitz war dis 1941 Berlin; seither Mannheim. Beispiellos meisterte er vielfältige Verwal- tungstätigkeit am Anfang der beruflichen Lauf- bahn und spätere Betätigung im Bankwesen, 8 sowie zwisckenseitliche Beteiligung an gesetz- geberischen Vorbereitungen. Er ist übrigens nebenberuflich auch Honorarprofessor an der Wirtschaftshochschule Mannheim, wo er über Geld- und Kapitalmarkt liest. Unmittelbar nach der Währungsreform wurde Dr. Schmöl- der von dem damaligen Leiter der Zweizonen- verwaltung für Finanzen, dem späteren Staats- sefretär des Bundes ſinanzministeriums, Dr. Alfred Hartmann, nach Bad Homburg v. d. H. beziehungsweise nach Frankfurt d. M. berufen. Schmölders Mitarbeit zunächst im Büro für Wäh- rungsfragen und dann im bizonalen Rechtsamt beim Wirtschaftsrat erwies sich als Überaus Wertvoll. Besondere Verdienste erwarb er sich als Generalreferent für das DM-Bilanzgesetz. Nach Erlaß dieses Gesetzes wirkte er bei der Verfassung eines weisungsgebenden Kommen tars(Schmölder-Geßler-Merxle) mit. Rech- tens bezeichnen Fachkreise Schmölder heute als Erfinder des DM-Bilanzgesetzes. Seit dieser Zeit gehörte Dr. Schmölder der Währungsabteilung der Bank deutscher Län- der als ständiger Sachverständiger an. Auch die Deutsche Bundesbank legt auf sein Urteil großen Wert. Schmölder ist übrigens seit Grün- dung des Zentralen Kapitalmarktausschusses dessen Mitglied. Daneben bekleidet er vielerlei Ehrenämter in der Wirtschaft. Er ist Allein- vorstand des Verbandes privater Hypotheken- banken e. V., Bonn, Vorstandsmitglied im Bun- desverband des privaten Banſegewerbes e. V., Köln, Mitglied des Beirates der Landeszen- tralbanſe Baden-Württemberg, Stuttgart, Mit- glied des Verwaltungsrates der Kreditanstalt für Miederaufbau: Mitglied des wirtschaftlichen Beirates beim Bundeswoknungsbauministe- rium; Mitglied des Beirates der Sparerschutz- gemeinschaft; Mitglied des Großen Fachrates der Wirtschaftsprüfer; Mitglied des Verwal- kungsrates der Hochschulen für Gestaltung, Ulm, Mitglied des baden-württembergischen Beirates der Dresdner Bank,; stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzer der Mannheimer Ver- sicherungs-AG; Aufsichtsratsmitglꝛed cler Neuen Rechtschutzversicherungs 46, Mann- Reim. Pünktchen werde sich auch künftig bemühen, Lücken im Investitionsplan zu schließen.„Ich verspreche ernsthaft“, sagte der Bundesbahn- Prasident, „daß wir Ihnen in einigen Jahren eine völlig gewandelte Bundesbahn präsentieren wers den“. Eine all gemeine Erhöhung der Personen- tarife ist nach Mitteilung Dr. Gfterings nicht beabsichtigt! Zum 1. November sollten jedoch die Tarife für Expreßgut heraufgesetzt wer- den. Die Bundesbahn erwarte von dieser Maßnahme pro Jahr 50 Millionen PM Mehr- einnahmen(vergl. auch politischen Teil dieser Ausgabe). Außerdem liegen nach Angaben Okterings bei der Bundesregierung Anträge auf Tariferhöhungen im Stückgutverkehr und im Bereich der Landwirtschaft vor. Die Tarif- erhöhung im Stückgutverkehr solle der Bun- desbahn 50 bis 60 Millionen DM Mehrein- nahmen sichern. Aus den die Landwirtschaft betreffenden Tariferhöhungen— wies darauf hin, daß der Transport von Düngemitteln weit unter den Selbstkosten liegt Sollten zusätzlich 25 Millionen DM hereingeholt wer- den. Dollaranleihe der Montanunion à m US- Kapitalmarkt (AP) Die neue Anleihe der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die auf insgesamt 35 Millionen Dollar(147 Millio- nen DM) in Schuldverschreibungen und Obligationen lautet, soll am 19. Oktober dem amerikanischen Publikum zur Zeich- nung angeboten werden. Zur Zeichnurig auf- gelegt werden gesicherte Schuldverschrei- bungen im Wert von 25 Millionen Dollar, die am 15. Oktober 1980 källig sind, und ge- sicherte Obligationen im Wert von zehn Millionen Dollar, die 1963 bis 1965 jeweils am 15. Oktober fällig werden. Bergbau AG Neue Hoffnung 2 60 DM je 10 O- DMS Aktie (VWD) Einen Abfindungskurs von 260 DM je 100 DM Nennwert der Aktien der Berg- bau AG Neue Hoffnung, Oberhausen, hat jetzt die Spruchstelle des Oberlandes- gerichts Düsseldorf für die ausgeschiedenen Aktionäre der Gesellschaft festgesetzt, die von dem Angebot der Hüttenwerke Ober- hausen AG für einen Aktientausch im Ver- hältnis eins zu eins bei der Umwandlung der Gesellschaft keinen Gebrauch gemacht haben. Union Minière drosselt Kupfer produktion (VWD) Der führende belgische Kupfer- produzent, die Union Minière du Haut- Katanga, hat mit Rücksicht auf die Welt- marktlage beschlossen, die Kupfererzeugung im Vergleich zur geplanten Ausbringung um zehn Prozent zu senken. Die Union Minière hatte für dieses Jahr eine Rohkupferpro- duktion in Höhe von 308 C00 t vorgesehen gegenüber rund 280 400%t im vergangenen Jahr. Herbstlich schick und praktisch 8 ö Flotte Mädchen- jacke in prima Wollquolität mit.. Mohqair-Effekt. Großer Kragen, Kellerfoſte und modischer Röckengurt. Farben: anthrazit, oliy, kamel und blau. För 6 Jahre 30% För 14 Jahre 40% 9 85 Môdchen-· Hose, elustisch durch Helanca-Gorn. in flaschengrun, rot und bleu. För 6 Jahre nur 20% För 14 Jahre 35-4 , , , 72 4 B RE NN INK MEYER is dloch vorteilhafter! MANNHEIM, Am Paradeplatz för 2 Jahre nur Für 12 Jahre nur För 6 Jahre nur För 2 6 Jonte nör 1682 Y Flotter Woll. Parka · Coat mit angeschnittener Kapuze. Ganz mit Zottelteddy gefötftert. För 4 Jahre nur För 8 Jahre nur Reizender Mädchen- Anorak mit Kordelzug- Kapuze. Ganz auf Varmem Zofteſteddy gecrbeitef. Entzückende Mädchen- Kapuzenjacke in goter Wollquqlität 5 mit Mohadir-Effekt. 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Wie die amerikanische Federal Re- serve Bank in Washington in einem Ueber- blick zur Wirtschaftslage berichtet, entspra- chen die im September neu begonnenen Bau- vorhaben wertmäßig einer Jahresrate von 55,4 Milliarden Dollar und erreichten damit wieder den gleichen hohen Stand wie im Juli dieses Jahres. Dagegen ging die indu- strielle Produktion um einen Punkt auf 107 Punkte(1957 100) zurück, nachdem sie in den ersten sieben Monaten des Jahres mit einem Durchschnitt von 109 bis 110 Punkten mren bisherigen Höchststand erreicht hatte. Die Erzförderung verminderte sich im September auf 79 Prozent des Jahres- durchschnittes 1957, was auf einen Abbau der in den Werken vorhandenen Lagerbe- stände schließen läßt. Auch die Produktion von Baumaterial und Textilien war rück- läufig. Dagegen war bei anderen Verbrauchs- gütern kein Produktionsrückgang festzustel- len. Bei der Stahlindustrie blieb der saison- übliche Aufschwung Anfang Oktober 1960 aus. In der Automobilindustrie nahm die Produktion der neuen Modelle im September zu und dürfte auch im Oktober weiter an- steigen. Desgleichen war bei Rundfunk und Fernsehgeräten eine Produktionsausweitung festzustellen. Die Umsätze des amerikani- schen Einzelhandels waren im September leicht rückläufig. Im Automobilhandel ent- sprach der Absatz der neuen Wagen etwa einer Jahresrate von sechs Millionen Ein- heiten, wobei die Listenpreise der neuen Wagen gegenüber den Vorjahren nahezu un- verändert blieben. Borgward bleibt bei 20 000 Wieder mal Belegschaftsabbau Die Borgward-Gruppe beabsichtigt, Mitte November insgesamt 2000 bis 2500 Arbeit- nehmer zu entlassen. Davon entfallen zu- verlässig laut ersten Angaben auf die Borgward-Automobilwerke 1000 Lloyd- Motorenwerke 800 Goliath-Werke 200 Arbeitskräfte. Die Lloyd- Werke hatten je- doch bereits am 15. September 900 Arbeit- nehmer freigesetzt, so daß sich der Gesamt- abbau auf insgesamt 2900 Arbeitskräfte be- läuft. Dank der günstigen Arbeitsmarktlage bestünde die Möglichkeit, die Arbeiter größ- tenteils vor Inkrafttreten der Entlassungen bereits in anderen Betrieben unterzubringen. Ein entsprechender Antrag— um Geneh- migung dieser Massenentlassung wurde von der Werksleitung beim Landesarbeits- amt Bremen bereits gestellt. Der jahreszeit- liche Personalabbau bei Borgward schwankt alljährlich zwischen 1500 und 2000 Arbeits- mensleitung hinzu, daß die Notwendigkeit der Entlassungen auf innerbetriebliche Re- organisation neben dem durch saisonale Schwankungen eingetretenen Absatzrück- gang zurückzuführen sei. Nach diesem Abbau wird die Gesamt- belegschaft der Borgward-Gruppe 20 000 kräften. Diesmal fügt jedoch die Unterneh- Arbeitskräfte umfassen. Gegenüber dem jeweiligen Mindestbeschäftigungsstand in den Vorjahren ergibt sich dennoch eine Vermehrung. Unruhige Automobilarbeiter in Englandund Frankreich (dpa) Die Belegschaft der verstaatlichten französischen Automobilwerke Renault in Billancourt bei Paris wird am 19. Oktober in einen zweistündigen Streik treten, um ge- gen die angekündigte Entlassung von über 3000 Arbeitern zu protestieren. Die Werke hatten bereits für die Hälfte ihrer Beleg; schaft die Arbeitszeit verringert, um künf- tigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ent- gegenzuwirken. Wie aus einer Mitteilung der Automobilwerke hervorgeht, sind die Ent- lassungen auf die verschlechterte Lage auf den Exportmärkten zurückzuführen. Auch in der britischen Automobilindu- strie herrscht Unruhe. Etwa 4000 Arbeiter der BMC-Gruppe in Birmingham traten am 17. Oktober in einen wilden Streik und leg- ten die gesamte Automobilproduktion des Werkes lahm. 700 andere Arbeiter in einem Werk in Cowley bei Oxford mußten wegen Arbeitsmangel nach Hause geschickt werden. 8000 Arbeiter der Rootes-Gruppe beschlos- sen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie Waren aus Protest gegen die Entlassung von 18 Mann in einem Zweigwerk in Streik ge- treten. Optimistischer Brief an In der AT H- Gruppestieg der Umsatz auf 2,7 Milliarden DM (VWD) Eine Dividendenerhöhung Guletzt 10 Prozent) stellte die Verwaltung der August-Thyssen-Hütte AG(ATE), Duis- burg-Hamborn, den Aktionären für das am 30. September beendete Geschäftsjahr 1959 60 in Aussicht. Die günstige Produktions- und Umsatzentwicklung habe sich bei der ATH und ihren Tochtergesellschaften auch im Ergebnis niedergeschlagen, heißt es in einem Aktionärsbrief. Die Rohstahlerzeugung der ATH-Gruppe (ATH, Niederrheinische Hütte AG und Deutsche Edelstahlwerke Ad) ist im Be- richtsjahr auf 3,9(nach 3,2) Millionen t ge- Fieberhafte Diskussion über Konjunkturfieber bis zur abkühlenden Ermüdung ausgedehnt Wie unser Bonner eg- Korrespondent meldet, ist die Debatte über die von der Bundesregierung zu ergreifenden Konjunk- turmaßnahmen noch einmal hinter die Ku- Iissen gedrängt worden. Zwar führte Bun- deskanzler Dr. Adenauer am 18. Oktober die erste grundlegende Aussprache mit Bun- desbankpräsident Blessing, Bundeswirt- schaftsminister Erhard und Bundesfinanz- minister Etzel, jedoch sollen sich die CDò/ CSU-Bundestagsfraktion und das Bundes- kabinett entgegen ursprünglichen Plänen erst in der nächsten Woche mit der Materie befassen. Erst dann sind Entscheidungen zu erwarten. Blessing, Erhard und Etzel hatten am 17. Oktober eine Vorbesprechung für die Konferenz beim Bundeskanzler, und einige Abgeordnete der Christlich- Demokratischen Union trafen am 18. Oktober mit dem ge- schäfts führenden BDI-Präsidialmitglied Dr. Wilhelm Beutler und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Dr. Wagner zusam- men. Blessing, Erhard und Etzel sind sich dem Vernehmen nach in der Beurteilung der Konjunkturlage näher gekommen. Auch der Notenbankpräsident halte, so heißt es, die These für richtig, daß in der Bundesrepu- blik in den kommenden Monaten noch im- mer mit einer beträchtlichen Uebernach- frage zu rechnen sei, wenn er aus dieser Er- kenntnis auch nicht unbedingt dieselben Konsequenzen ziehen wolle wie Erhard. Ueber das Gespräch mit dem BDI-Beauf- tragten war aus Abgeordnetenkreisen zu hören, der Industrieverband bedauere den ungünstigen Eindruck, den die Pressever- öffentlichungen über die jüngsten Aeuße- rungen seines Präsidenten Fritz Berg aus- gelöst haben. Wenn sich hie und da über die wirtschaftspolitische Methodik Unter- schiedlichkeit der Auffassungen einstelle, so bestehe doch grundsätzliche Uebereinstim- mung zwischen dem BDI und dem Bundes- wirtschaftsminister. Dies dürfte nochmals bis in den nächsten Stunden bevorstehen- den Besprechungen zwischen Berg und Erhard bekräftigt werden. Aeußerlichen Ausdruck dürfte diese UHebereinstimmung und deren Begrenzung in den Reden finden, die Erhard und Berg gemeinsam am 20. Ok- tober bei der Einweihung der neuen BP- Ruhr- Raffinerle-Anlagen in Dinslaken hal- ten werden. In Bonn wird es für immer weniger Wahrscheinlich gehalten, daß neben der Umsatzausgleichssteuer für Importe auch die Umsatzsteuerrückvergütung für Exporte vorübergehend gestrichen wird. Die Wirt- schaftspolitiker der CDV/ CSU seien sich mit dem BDI weitgehend darüber einig, daß der Export möglichst geschont werden sollte, sagte der Abgeordnete Dr. Curt Becker un- serem Korrespondenten. Hingegen sei sein, Beckers, Vorschlag, neuerdings wieder in der Diskussion, an Stelle einer Aufhebung der Umsatzausgleichssteuer einen gezielten Im- portbonus für die Einfuhr von Waren einzu- führen, bei deren Herstellung in der Bun- desrepublik angesichts der Hochkonjunktur kein ausreichender Wettbewerb herrsche. Höhepunkt oder nicht, das ist die Frage (Tex) Was sich und wer sich da eigentlich quer gelegt hat, ist zur Zeit nicht einwand- frei zu ergründen. Es steht nach den letzten Meldungen fest, daß die für den 19. Oktober erwarteten konjunkturpolitischen Kabinetts- beschlüsse zunächst um eine Woche ver- tagt wurden.„Das ist unser Verdienst“, rüh- men sich zahlreiche Bundestagsabgeordnete, die darin ein Heil sehen, daß ohne ihre Mit- sprache, ohne ihr Zutun nichts geschähe. Fraglich bleibt, ob diese Mitwirkung kon- junkturpolitisch heilsam ist, konjunktur- politisch heilsam wäre. Zu sehr hat das viele von wenig Sachkenntnissen getrübte Gerede über die Konjunkturpolitik an des Mailänder Dichters, Alessandro Manzonis, Worte er- innert, der im Jahre 1827 parteiliche Besser- wisserei geißelte:„Von den Erfindungen des rohen Haufens übernehmen die Gebildeten, was sich ihren Begriffen anmodeln läßt; von den Erfindungen der Gebildeten übernimmt das rohe Volk, was es versteht und wie es dies versteht; aus dem Ganzen entsteht schließlich eine ordnungslose hochauf- getürmte Masse, ein Gebirge von allgemei- nem Unsinn. Es darf die an anderer Stelle dieses Blat- tes erwähnte Massenentlassung in norddeut- schen Automobilwerken nicht überbewertet werden. Ebenso nicht die Absatzschwierig- keiten, mit denen seit geraumer Zeit eine bayerische Fabrik für Kleinwagen, ja über- haupt die Kleinwagenproduzenten, kämpfen. Ausschlaggebender für die Betrachtung der heimischen Konjunktur ist der Um- stand, daß weite Kreise der Industrie und des Handels im Zusammenhang mit dem Weihnachtsgeschäft jetzt nicht mehr mit Preiserhöhungen rechnen. Das verrät doch die Befürchtung, das Warenangebot könnte größer sein als die Nachfrage. Trotz zwi- schenzeitlich eingetretener Besserung ist dies z. B. seit mehr als zwei Jahren im Bergbau der Fall. Die Konkurrenten der Kohle, die Erdölgesellschaften, sind übri- gens jetzt auch schon besorgt über die auf die Bundesdeutschen zukommende Schwemme von Erdöl und Erdölprodukten. Die Textilindustrie lobt zwar den gehab- ten Absatz als gut. An den Aufträgen kann sie es ablesen, daß nach weitgehender Sat- tigung des Bedarfes jetzt Absatzebbe zu erwarten ist. Bei Haushaltsgeräten liegen die Dinge seit geraumer Zeit ähnlich. Die„Käufermarktinseln“ in der Wirt- schaft genannt nach dem sie be- herrschenden Käufer vermehren sich übrigens zusehends, denn das Schwer- gewicht der Einfuhren verlagert sich im- mer mehr von Rohstoffen auf Fertigfabri- kate. Wenn Erhards Plan, die Umsatz- ausgleichsteuer zu streichen. durchkommt, dürkte sich dieser Strukturwandel in den Einfuhren fortsetzen und somit der Markt die von der Wirtschaft erwünschten Preis- steigerungen verhindern. Eine andere Frage ist, wie die Wirtschaft dann mit den zwi- schenzeitlichen Kostenerhöhungen fertig wird, die sich nicht nur aus der Erhöhung der Löhne und aus der Erhöhung der ge- setzlichen Soziallasten ergibt. Mag der Markt noch so sehr drücken. unter den Nullpunkt, das heißt unter den Gestehungs- kosten kann ja eine funktionierende Wirt- schaft nicht verkaufen. die Thyssen-Aktionäre stiegen. Ebenfalls um 0, 7 Millionen t erhöhte sich die Walzstahlerzeugung auf 3,4 Millio- nen t. Der Gesamtumsatz einschlieglieh Tochtergesellschaften hat um 30 Prozent auf rund 2,7 Milliarden DM und der konsoli- dierte Fremdumsatz um 32 Prozent auf 2,4 Milliarden DM zugenommen(davon 1,3 Milliarden DM bei der ATH selbst). Die Roheisenerzeugung der ATH stieg um 25,2 Prozent auf 2,43 Millionen t, die Kokserzeu- gung um 21,5 Prozent auf 1,49 Millionen t. Erzeugung und Umsatz im Verarbeitungs- INTERKAMA DUSSEL DORF bereich der AT H-Gruppe haben ebenfalls zugenommen. Mit einer grundsätzlichen Wandlung der Lage am Stahlmarkt ist nach Ansicht der ATH- Verwaltung im Hinblick auf die nach wie vor intensive Investitions- tätigkeit kaum zu rechnen. Die der hohen Behörde zur Prüfung vorliegenden Investitions- und Auswei- tungspläne der ATH-Gruppe werden in dem Aktionärsbrief dargestellt und begründet. Die Rohstahlkapazität der ATH soll dadurch von zur Zeit 260 000 t im Monat auf 350 00 f Ende 1963 erhöht werden und damit der Vorkriegsanteil an der Rohstahlerzeugung im Bundesgebiet von rund 12 Prozent(1959 rund 9 Prozent) wieder erreicht werden. Im Zusemmenhang mit der Einführung der ATH-Aktien an ausländische Börsen will die Gesellschaft demnächst das Grundkapi- tal um 6 Millionen DM erhöhen.. Marktberichte vom 18. Oktober Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 355 (Vo) Witterungsbedingt mittlere vereinzelt geringe Anfuhr, Nachfrage und Absatz normal. ES erzielten: Blumenkohl 50—80; Stangenbohnen 80 bis 55; Feuerbohnen 35-40; Karotten 1012; Kar- tofteln 6,5—7,5; Kohlrabi 1214; Radieschen Bund 14—15; Rettiche Stück 16-20, dto. Bund 14—16; Rosenkohl holl. 5360; Rotkohl 8-9; Rote Beete 910; Feldsalat 80—90; Suppengrün Bund 910; Kopfsalat Stück dt. 18—28; Endiviensalat Stück dt. 15—25, dto. holl Steige 5,5—6,5; Sellerie mit Grun Stück 30—40, Gew. 2528; Tomaten dt. A 50—55, B 30 bis 45, dto. holl. 74—75; Spinat 20—25; Weißkohl 8—9; Wirsing 10—12; Zwiebeln dt. 1620; Apfel A 25 bis 30, B 12—24; Orangen 45—50; Bananen Kiste 12 bis 14; Birnen A 30-45, B 1425; Kastanien 28—30; Quitten 15—20; Weintrauben ausl. 40—50; Walndsse 90—120; Zitronen Stück 20—22.. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei geringer Anfuhr mäßiger Absatz. Uperstände in allen Kohlarten. Es erzielten: Apfel A 13—25, B 9—12;„Cox-Orange“ A 36—48. B 24—35; „Geheimrat Oldenburg“ A 17/25, B 1116;„Gold- parmäne“ A 20-32, B 12—19;„Jonathan“ 35—37; „Boskop“ A 16—23, B 12—15;„Lanzberger Reinette“ 18„Croncell“ 10—15;„Gewürz-Luiken“ 14—18; „Jakob Lebel“ 11—15;„Theuringer“ 13—15; Birnen A 18—31, B 8-15; Verein-Dechants-Birne 29-31; Pastoren-Birne 25—26; Quitten 11-13; Kopfsalat Stück 10—12; Endivien 10—13; Feldsalat 70; Tomaten 40—50 mm O 25—27, 5060 mm d 28 ,¼ν Stangen- bohnen 20-22; Feuerbohnen 25—26; Blumenkohl 200-250 mm G 314, 250-300 mm G 4150; Rosen- Kohl 55; Sellerie mit Laub Stück 2530. 1 f ö b 2 vutgetent von Vereinigtes Wir Gaftsdlenste Gmb“ 5 17. 10. is. 10 7. 10. 18. 10. 5. 10. J 18. 10 17. 10. twaige Uebertragungs- oder Schmafte Storchen 7105 9305 dto. Lit. A. B. 1105 los dee Phoenir-Rhelnroht Unitonds 162.80 Effekte 1 B66 Tse pie Redaktion bettet nicht fat etwaige Uebertragungs i 50 35 5 8„„ 11125 e 5 N Vedermittlungsfehler!.. 55 55 Rhein. Hypo. 570 570 6% Rhein. Hypo. 93 2 Sansgros(8 11,18 . 8 ö ö Sinner a8. f 5% Rhein Hypo. 87 89 Eurit lskr. 188,00 Frankfurt/ M., 18. Oktober 1960 Stahlwerke Bochum 235 3³⁰ 5 8 6,551 e„ 88 101% io Suropschem left 183.00 a f f a i Stahlwerke Südwestl. 75 775 Einsen steuerfrei 7,5½ Rhid.-Pfalz v. 88 103% 103% F l. P. 48)— * 17. 10. 16. 10. 5 7. 10.18. 10. 17, 10. 18. 10. Sädzucker 618 808„ 100 U 95 5,5% RWE v. 50 96 75 95% Keystone 8 3 15) 13.28 Notierte Aktien Oterig Chr. LI. A. 303 ÿ 8 Kaufhof 170 15⁵0 Thyssen 345 5 en 111 11 3½ Thyssenhütte v. 55 93 5 93 Oppenbelmer(3) 12.77 0 882 884% Hortm fiörcer 202% 7 Klein Schenzüin 270 ᷣ i e 9%„% gad Con tasbie i i 4% Weltdank-Anl.. 0 38% 38% Opiverser Fund 115,46 Adlerwerke 5⁴⁰ 5⁵⁰ Durlacher Hof— 5 Klöckner Bergbau 3*¹ 302 Ver. Slenzstof 785 755 3 1 Peper kirpe 7% Zellst Waldhof v 88 103% 103% Tel.-EI(8 8,36 A t. Energie 746 745 Eichbaum- Werger 820 830 Klöckner Humb, Deuts 10 155 Wintershall 47-1 47¹ V 1 11031 Stat. Imb.(tr. 5 48( Veikehr 730 70⁵ El. Licht u Kraft 251 45 Klöckner- Werke 351 343 Zeiss Ikon 40⁰ 400 87% btslz. Hypo. 11 111 8 Wandelanleihen l 8 461% 450%[ Enzinger Union 761 758%[Krauß-Maffel 590 385 Zellstoff Waldhot 463% 449 5 15 Rhein. Hypo. 55 1 5 5.5% Anglo Americ. 103 1858 Aschatfenb. Zellstoff 239% 235 Eblinger Mat chinen 588 575 Lahmever 85 92998 7.5% Siemens» 54 04„ Sorp. 5 295 296 k. Metalle Zadische Anilin 74% 2 Farben Bayer 826 515 indes Bie i Ungotierte Aktles 5 7% 0 e 3 18. 10. Geld NW 501 450 Farben LIquis 6, 8,50 Löwenbräv 140 1480 geton& Monlerbau 810 500 nenten 8% BNIW v. 58 3 255. 267,25 Bemberg 42⁵ 404 Fein Jetter 2 22²⁰ Ludwigsb Wahzm. 245 855 Burbach Kall 3³⁰ 205 Einsen tatifbesteuert) 5,5% Chem Albert v. 56 22 230 Blei 84 8885 N 48? 40 beldmühle 1550 1500 C MAN 135 le Dyckerhoff 980 97% ge AEG v 50 los los 8.5% Scdering e 8 5 95 aun 225 Bekols abgestempelt 15 5 Felten 449 46 Mannesmann 80 e endatte 75 5%, agen Want v. 5) ide se 6,5% VD v. 61 Zinn 551 dto, neue 225 2 5 Gelsenberg 238 235 Metallgesellschaft 1 1 75 Hutschenreuther Lor. 8 5 89% BASF v. 56— 106 f Investment-Zertiflkate Messing 58 21 Binding Brauerei 19²⁰ 5 Soldschmidt 8⁵⁰ 825 Nordd. Lloyd Ilseder Hütte 59 2 N 80% Bosch v. 56 1 10⁵ Aditonds 78,10 25,00 Nessing 53 2³⁰ ene e 2⁴⁸ 240% Sritzner-Kayser 5²⁰ 5³⁰ NSC 2151 Orenstein& Koppel 5. 34% 34% 3% 880 v. 55 106% ölen Adirops 122,0 132,60 0 Bubiag 308 2⁰⁵ Grün& Bilünger 508 501[Pfalz. Münlen 185 185 T Enrix Werke 314 305 7% Bundesbahn v. 8 103% 103% Agetrs 1220 129.80 e 500 500 Grünzw. + Hertm. 80 299 bhoeniz Rheinrohr 88 2830 Scheidemandel 6% Bundespost v. 55 05 55% Allfonds 158.40 182,0 Deutsche trele i Broten, 30 erf 6 e 1 109 Gußstahl Witten 8⁵⁰ 850 preußag 267 262 7% Bundespost v. 58 103% les Anglo Dutch 140,40 J fle, Derisennotlerungen 5 Casselis 0 855 Sutehoftnung 125 I ddetneſektre 885 8580 Benken 70% E880 v. 55 103% 108% Atlenticfonds 46,30 46,20 l Us. Dollar 4.1680 4,1780 Chemie Albert 522 5²⁰ Hamborner Bergbau 138 1³⁰ Rheinstahl 38⁵ 20 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austro-Fonds 136,00 186,25 1 engl. 8 11.717 11.787 demie Verwaltung 1078 1030 Handels- Union 232 730 RWE 82⁵ 900 Allianz Leben 140 509 Senzin v. 58— 94% Concentra 165,50 162.40 1can Dollar 4.248 4,258 Conti Gummi 990 550 klapag 112, 133% dt. Vorroge 60 780 Allianz Versicherung 4% 4000 6% tleideibd Zem v. 86 4% loan Dekafends 61,0 0.0 100 dl. 110.555 110.775 Daimler Benz 2800 2500 Harpener 119* 12⁰ Rheinmetall 4⁵⁰ 4⁴⁵ Badische Bank 959 912 8% EHoechster Farb v 57 107, 06% Europafonds 1 184.00 184,00 100 strs. 96,87„87 Deere-Lanz% 5 Heidelberger Zement 045 1929 1 Sheinpreugen 8 5 Bayer. Hypo.& Wechsel 8 5 7% Hoechstef Ferb. v. 58 105% 108% Eurunſon 160,10 159,50 100 delg. kr. 8,36 38 g Demag 887 866 Hoechster Farben 00 785 Riedel 7 4²⁵ Berliner Handelsbank 1 6% Hoeschwerke v. 58 10¹ 100% Fondak 177.90 175,40 100 fra. 84,935 85,185 Dt. Conugas 605 60² Hoeschwerke 25 270% Ruhrstahl 480 460 Commerzbank A8 702 802 7% Lastenausgl. v. 58 102% 102% Fondie 69,10. 88, 100 dan. Kronen 60.545 5 Dt. Edelstahl— 60 Hochtief 920 80 J Fgotger 5% 8 Dt. Bank a8 80 80 8% MAN v. 57 105 ½⁰— Eondra 112,60 11, 100 norw. Kronen 58,75 88,555 Pt. Erdl 260 2855 Holzmann. 1001 220 Salzdetfurth* 97 Dt. Centralboden 2⁰ 286 5% Mannesmann v. 89 98 5— IM. Fonda 1 8 107,65 107, 100 schwed. Kronen 80,71 80,87 Degusss 1450 1350 Hütten Oberhausen 259 2715 Schering 450 441 Dt. Hyp. Bank Bremen 590 5³⁰ 8% Pfalzwerke v. 57 104% log Industria 5 104.10 102.20 1000 lt Lire 6,1 6781 Dt. Lino 1005 970 Hütte Siegerland 535 1 520 Schless 450 425 Dresdner Bank A8 218 702 8% Pfalz. Hypo. 84 54 intervest 58,50 58.40 100 österr. Schinng 6,068 16,08 bi. Steinzeug 45 47% Ind. Werke Karlauhe 65 519 Schlossquelbr. 500 890 f Prenkf. Hypo. 585 55 5% pfslz. Hypo. 87 87 Investa 186, 188,50 portugal 14.508 14,628 Dt. Eisenhandel 2⁰⁴ 178 Kali-Chemie 82⁰ 818 Schubert u. Salzer 492 482 Industriekrednbank 262 269. Tbesnurus 59.20 58.00 100 DNA. West 477.50 bidler-Werke 865 665 Karstadt 12% 72 schultheiß Stamme 4 1480 Mannh Versich. Lit. 4 0s s f en 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlants 57,00 5/,00[ 100 DN. Ost 22. 150 AH RE Sieben Generationen lat dle Firma Dujardin& Co. vorm. Gebr. Melcher, im Familienbesitz, Tradiſlon und die Pflege der hohen Kunst der Desiillsfion haben den Namen des Hauses Dujardin in aller Welt berühmt gemacht. * Dufardin der wundervolle Weinbrand. Sein feines Bouquet und seine Bekömmlichkeit sind sprichwörtlich. , 2 2 Seite O0 MANNHEIMER MORGEN FEUILILETOR — ö Mittwoch, 19. Oktober 1960/ Nr. 243 Ein Lyriker erhält den Böchner-Preis Die feierliche Ubergabe findet am Samstag in der Darmstädter Otto-Berndt-Halle statt Im Zusammenhang mit der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dich- tung am 21. und 22. Oktober in Darmstadt findet am Samstag die feierliche Ubergabe des Georg-Büchner-Preises an den Lyriker Paul Celan statt. Die Laudatio hält Marie Luise Kaschnitz. Im Jahre 1958 empfing der Lyriker Paul Celan den mit 8000 Mark ausgestatteten Bre- mer Literaturpreis. Wenn in den nächsten Tagen die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt zusammentritt, Wird sie demselben Dichter ihren Georg- Büchner-Preis, mit dem eine Zuwendung des Landes Hessen und der Stadt Darmstadt in der Höhe von 8000 Mark verbunden ist, überreichen. Sie wird damit ein lyrisches Schaffen ehren, das abseits aller Ueberliefe- rung steht und in der Lyrik eine Umwälzung hervorgerufen hat, wie sie kaum je in der Geschichte des deutschen Schrifttums vorge- kommen ist. Nicht das ist wesentlich, daß viele von uns vor dieser Lyrik versagen, daß uns diese Sprachgebilde siebenfach versiegelt sind; bedeutsam ist, daß hier ein zweifellos ursprünglicher dichterischer Geist die Wirk- lichkeit, Natur und Mensch in ihrer wechsel- seitigen Durchdringung, aufnimmt und durch das„Sprachgitter“, wie einer seiner Gedicht- bände heißt, zu fassen versucht. Paul Celan ist nicht der erste Dichter, der den Ausdruck der deutschen Lyrik ver wan? deln will. Schon der Sturm und Drang, Goethe vor allem, hat sie aus den rationa- listischen Fesseln der Aufklärung, aus dem spielerischen Getändel des Rokoko befreit und sie mit neuer Kraft der Aussage erfüllt. Am Ende des vorigen Jahrhunderts erschien der„Phantasus“ von Arno Holz. Der Wort- führer des Naturalismus sagte aber bloß dem Reim Krieg an:„Der Erste, der auf Sonne Wonne reimte, auf Herz Schmerz und auf Eine leere„neue Wohnung“ Komödien-Uraufföhrung in Köln Eigentlich hatte der zweiunddreißigjährige Oesterreicher Kurt Klinger, der seit kurzem am Düsseldorfer Schauspielhaus als Drama- turg wirkt, Goldonis Lustspiel„La casa nuova“ nur bearbeiten wollen. Aber dann hat inn wohl der Ehrgeiz gepackt, ein besseres Stück zu schreiben als Goldoni es, offenbar „mit der linken Hand“, verfaßt hatte. Und so verfiel er auf den Gedanken, die Figuren der „casa nuova“— wie er es nennt—„zu Ende zu dichten“. Er polsterte sie mit Individuali- tät auf, entwickelte ihre von Goldoni nur skizzierten Charaktere und gab ihnen drama- turgische Funktionen, schließlich erfand er eine wichtige neue Person hinzu, die in ihrer Mischung aus Clownerie und Schurkerei etwas Spannung in den lauten Trubel um die neue Wohnung eines über seine Verhältnisse lebenden jungen Ehepaares bringt. Zwei von den sechs Bildern des alten Lustspiels wur- den von Grund auf anders angelegt. Das alles zusammen sollte nun ein selbständiges neues Stück sein, und die Kölner Bühnen ent- schlossen sich, es unter dem Titel„Die neue Wohnung“ uraufzuführen. Aber Klingers Talent als Komödienautor hat mit seinem Ehrgeiz nicht Schritt gehalten. Das Ergebnis der Um- und Neudichterei ist keine„Komödie“, wie sie viel zu anspruchs- voll tituliert ist, sondern ein sehr dürftiges Lustspiel. Recht gequält wirkt der Versuch, gegen Schluß noch etwas existenziellen Tief- sinn hineinzuschachteln: da steht der ver- schuldete junge Ehemann in der vom Ge- richtsvollzieher ausgeräumten neuen Woh- nung und ist gerade dabei, sich mit seinem Los als Habenichts aubzufinden, als die alten Möbel wieder angeschleppt werden(als deus ex machina war ein reicher Onkel einge- sprungen)— und nun freut sich der junge Mann gar nicht. Denn er fühlte sich so köst- lich vogelfrei ohne Besitz, weshalb die zu- rückkehrenden Gegenstände ihn zu philo- sophischen Betrachtungen über die Zwangs- jacke anregen, die dem Menschen durch mate- rielle Güter angezogen wird. So ein bißchen wie bei Ionescos„Neuem Mieter“, nur hier fehl am Platze. Daß obendrein Klingers Sprache zu schwerfällig, auch zu flach für ein Lustspiel vom wirbligen Stil Goldonis ist, versteht sich am Rande. Auch der von Helmuth Matiasek ein- studierten Uraufführung fehlte es an Grazie (Von einigen hübschen Szenchen abgesehen). Es wird wohl niemand mehr nach dieser „neuen Wohnung“ am deutschen Theater verlangen. Sie ist gar zu leer. Sonja Luyken Brust Lust, war ein Genie, der Tausendste ein Kretin.“ Das Satzgefüge bewahrte er, ließ es geradezu in prosaischer Natürlichkeit unverstellt erklingen. Celan hingegen, darin vielleicht dem Amerikaner Ezra Pound am ehesten verwandt, sprengt das Satzgefüge, türmt Wortbrocken auf Wortbrocken, schrickt vor dem allzu selbstverständlichen, allzu leicht faßbaren, allzu leicht verständ- ichen Wort zusammenhang zurück und be- lädt jedes Wort, wie uns scheint, mit der Wirklichkeit, mit seiner Wirklichkeit. Ob nun das Wirkliche seines Erlebnisses auch das Wirkende sei, scheint ihn vorerst nicht zu kümmern. Mit Recht, denn Lyrik ist ja nicht vor allem Mitteilung, vielmehr Selbst- gespräch und Zwiegespräch, Dialog des Indi- viduums mit dem grenzenlosen Du, und erst mittelbar, indem wir uns mit dem Dichter einssetzen, teilt sich uns sein Erleben als das unsrige mit. Freilich ist Paul Celan ein Esoteriker, der gleichsam in einem Sprach- gitter oder Elfenbeinturm seine Anrufe stammelt und sich nicht schämt, um mit Nietzsche zu reden, seine eigene Schau, seine eigene Einsicht stammelnd auszudrücken. Celan ist ganz von dem Geheimnis durch- drungen, das in ihm west und ihn umgibt, und das Geheimnis bestimmt denn auch Ge- halt und Form seiner Gedichte, die zusam- menhängend zu erfassen und zu deuten so schwierig ist, wie die letzten Dinge der Welt schwierig zu enträtseln sind. 5 Auf dieser Welt ist der deutsche Dich- ter Paul Celan den Weg vom Osten nach dem Westen gegangen. Am 23. November 1920 im damals rumänischen, heute rus- sischen Czernowitz geboren, blieb er hier bis zum Abitur und reiste dann nach Paris, um Medizin zu studieren. Im Urlaub nach Czernowitz zurückgekehrt, überraschte ihn hier der Krieg. Aber kaum war dieser Vorbei, ging er neuerdings den Weg nach Westen, kam nach Wien und veröffentlichte in Zeitschriften seine ersten Gedichte. Heute ist er in Paris niedergelassen, wo er Ger- manistik und Sprachwissenschaft studiert hat und vor allem auch als Ubersetzer tätig ist. Vier Bände eigener Dichtung zeugen von sei- nem lyrischen Schaffen:„Der Sand aus den Urnen“,„Mohn und Gedächtnis“,„Von Schwelle zu Schwelle“ und der jüngste, be- „Der Unbestechliche“ qus Wien Ein Ensemble des Wiener Burgtheaters bereist ge- genwaärtig Westdeutsch- land mit einer Ernst- Lothar- Inszenierung der Komödie„Der Unbestech- liche“ von Hugo von Hof- mannsthal. Unser Bild zeigt eine Szene aus die- ser Aufführung, die am Sonntag, 23. Oktober, um 20 Uhr, Nationaltheater vorgestellt wird, mit Josef Meinrad, dem Träger des IHland- Ringes, und Mortha Marbo. im Mannheimer Foto: Franz Hausmann reits erwähnt,„Sprachgitter“. Auch in die- sem, wie in den andern Bänden, feiern wir: „Wieder Begegnungen mit vereinzelten Worten wie: Steinschlag, Hartgräser, Zeit.“ Begegnungen mit Worten, die Metaphern sind, weil sie schaubare Wirklichkeit bergen, weil sie Zeugnisse eines überwältigten Welt- erlebens sind. Neben seinen eigenen Schöp- fungen, die so schwer zu fassen, zu erfassen sind, sind etwa seine Uebertragungen der „Zwölf“ Revolutionsgedichte des russischen Lyrikers Alexander Block von einem Natu- ralismus, der bewußt das Vulgäre als Mittel des Ausdrucks einschließt. Aber dem Los, das fast jede Uebersetzung lyrischer Aussage heimsucht, sind auch diese Uebertragungen nicht entgangen: Daß Lyrik im Grunde der Uebersetzung spottet. Noch eines ist zu sagen: Daß heute viele „Neutöner“ den Ton von Celans Lyrik auf- genommen haben und das Stammeln bewußt nachahmen, spricht nicht gegen Celan. Un- ver wechselbar steht dieser als Träger des neuen lyrischen Ausdrucks vor uns, und es mag sich nun erweisen, ob seine Bilder unser Weltbild auf die Dauer zu bereichern ver- mögen. E. F. „Ach, Wie gar nichts sind alle Menschen..“ Das„Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms im Mannheimer Musensqal Die Mannheimer Singakademie und die Jugendchöre der Mannheimer Musikhoch- schule und des Englischen Instituts zu Hei- delberg hatten sich zu künstlerischer Ge- meinschaftsarbeit zusammengefunden und veranstalteten am Montagabend im Musen- saal des Rosengartens unter Leitung des Singakademie-Dirigenten Günther Wilke und unter Hinzuziehung des Pfalzorchesters so- wie der Solisten Ingeborg Reichelt(Sopran), Hans Günther Grimm GBariton) und Kir- chenmusikdirektor Karl Kohlmeyer(Orgel) eine würdige Aufführung des weitgespann- ten siebensätzigen„Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms. Dieser ergreifende Trauer- und Trostgesang, der den empfäng- lichen Hörer aus trüber Erden-Unrast zu kriedvoller Himmelsherrlichkeit geleitet, wurde 1867 zunächst mit Mißfallen aufge- nommen, ein Umstand, der Eduard Hanslick, enragierter Wagnertöter und enthusiasmier- ter Brahmsapostel in einem, die geharnisch- ten Worte schreiben ließ:„In wenigen Jah- ren wird das Publikum das Requiem mit ungeteilter Würdigung aufnehmen, und selbst die Konzertdiener werden dann vom Hörensagen hinlänglichen Respekt dafür haben, um etwa aufzischende musikalische Vipern vor die Tür zu setzen.“ Die Kühnheit, mit der Brahms zum erstenmal den über- kommenen feststehenden Requiem-Typus abwandelte, indem er deutsche statt lateini- scher Textworte benutzte und in freier An- ordnung nach eignem Ermessen Bibelworte zu einer Ausein andersetzung über den Todes- gedanken zusammenstellte, mag die Ursache des ersten Mißerfolgs gewesen sein. Die ver- klärte Schönheit und Ausdruckstiefe des Re- quiems und sein undogmatisch interkonfes- sioneller Charakter aber gewannen doch, wie Hanslick es prophezeite, sehr bald jedes füh- lende Menschenherz, und es ist glücklicher- weise später niemals ein Saaldiener in die Lage gekommen, die Hemdsärmel aufzu- krempeln, um„aufzischende musikalische Vipern“ zur Räson zu bringen. Ungeachtet der nicht geringen Schwierig- keiten, die einer Aufführung des„Deutschen Requiems“ entgegenstehen, erreichte die von soviel sangesfreudiger Jugend unterstützte jüngste Darbietung der„Mannheimer Sing- akademie“ unter der disziplinierten Führung Günther Wilkes mit dem sorgsam und klang- schön spielenden Pfalzorchester künstleri- sches Ebenmaß. Günther Wilke interpretiert allerdings große Teile des Werkes, insbeson- dere die religiös besinnlichen Stücke in sehr Kultur-Chronik Der Planeta-Literaturpreis 1960 wurde in Barcelona dem 39 jährigen spanischen Schrift- steller Tomas Salvador für seinen Roman„Das Attentat“ zuerkannt. Tomas Salvador schildert darin die Agitation anarchistischer Kreise zu Beginn der zwanziger Jahre, die in der Ermor- dung eines Provinzgouverneurs gipfelt. Der Planeta-Preis ist mit 200 000 Peseten(rund 14 000 Mark) dotiert. Der neue Preisträger wurde 1921 in der Provinz Palencia geboren und nahm als Freiwilliger in der„Blauen Divi- sion“ auf deutscher Seite am Krieg gegen die Sowjetunion teil. In Rußland wurde er ver- wundet, kehrte nach Spanien zurück und wid- mete sich seitdem schriftstellerischen Arbeiten. In den letzten zehn Jahren hat er ein Dutzend Romane sowie Essays und Theaterstücke ge- schrieben und bereits einige kleinere Literatur- preise erhalten. Eine Chagall- und Kokoschka-Ausstellung findet vom 22. Oktober bis zum 13. November in Kopenhagen statt. Sie zeigt 60 Oelgemälde von Kokoschka neben einer Reihe von Aqua- rellen sowie 50 Gemälden von Chagall mit zahlreichen Arbeiten zum Teil aus dem Pri- vatbesitz der beiden Künstler. Die Ausstellung findet im Zusammenhang mit dem Kongreß der Europäischen Kulturstiftung statt, der am 20. Oktober eröffnet und am 22. Oktober mit der Verleihung des Erasmus-Preises abge- schlossen wird. gedehnten Zeitmaßen, wie denn überhaupt die Gesamtaufführung durch etwas„drama- tischere“ Straffung und fliegendere Gestal- tung innerhalb der Form- und Inhaltsglie- derung noch gewinnen könnte. Jedenfalls kehlte es nirgends an Begeisterung, Inner- lichkeit und chorischer Energie. Der Eingang erklang in der ganzen edlen Schönheit sei- ner Vierstimmigkeit, und im zweiten Satz mit seinem düster dahinschreitenden trauer- marschartigen Instrumentalmelos und dem aus dämmrigem Piano kraftvoll aufsteigen- den Unisonogesang„Alles Fleisch ist wie Gras“ war alles wohlgefügt. Der dritte Teil erhielt seine wesentliche Stütze durch das in fülliger und plastischer Ausdrucksgestaltung von Hans Günther Grimm gesungene Bari- ton-Solo. Die über dem Orgelpunkt sich erhebende berühmte Stelle„Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand“ blieb als einer der schönsten und gelungensten Augenblicke der Aufführung ebenso in Erinnerung wie im fünften Satz das zartgewobene Sopran- Solo„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“. Mit höchst verinnerlichtem Vortrag und eminentem Musikgefühl gab Ingeborg Reichelt ihrem Gesang jene ge- botene Keuschheit und ganz undramatische Schlichtheit des Tons, die dem unendlich rührenden Charakter dieser Musik entspricht. Die sieghafte Ueberwindung der Todesnot in den zu fugengekrönter Klassik sich erheben- den Chorsätzen gaben dem Vokalkörper abermals Gelegenheit, seine erfreuliche mu- sikalische Leistungsfähigkeit zu erweisen. Der am Orgelpult wirkende Kirchenmusik- direktor Karl Kohlmeyer spielte zu Beginn des Abends Brahms'„Präludium und Fuge in g-Moll“ mit entwickeltem Klangfarben; sinn und kernhafter Empfindung. Am Schluß gab es nach einiger Unent- schlossenheit verdienten freundlichen Beifall und Blumen für die Solisten und den Diri- genten. 88* Japanische Sinfoniker „Aschi“-Orchester gastierte in Heidelberg Japanische Solisten sind in hiesigen Kon. zertsälen keine Unbekannten mehr. Und neuerdings kommen sogar zahlenstarke Sin. fonieorchester aus dem fernöstlichen Insel reich angereist; eines von ihnen, das„Tokyo Asahi Philharmonie Orchestra“, konzertierte jetzt in der Heidelberger Stadthalle. Die japanischen Solisten haben meist in Europa studiert und sich teilweise auf erstaunliche Weise in den abendländischen Musikkreis eingelebt. Auch Hidemaro Konoye der Leiter und Gründer des 1951 enistande. nen„Asahi“-Orchesters, zählt Europäer 2 seinen Lehrmeistern, darunter Erich Tleiber und Franz Schreker. Er lebte außerdem von 1938 bis 1945 ununterbrochen in Europa. Nicht alle seiner Orchester mitglieder dürften aber gleichermaßen organisch in den abendländi. schen Kulturkreis hineingewachsen, vielmehr eher„von außen“ herangeführt worden sein — so jedenfalls ließen sich die Ergebnisse dez Heidelberger Konzerts auslegen. Dabei ist nicht zu leugnen: Hidemaro Konoye hat ein leistungsfähiges Orchester geformt. Es musiziert präzis, aber keines- wegs kalt perfektioniert. Es entwickelt einen herrlich satten, vollen, gedeckten Klang, von einer weichen Fülle, markig sonor im Bläàser- timbre. Grenzen der Interpretation aber wurden schon in der einleitenden Hebriden- Ouvertüre von Felix Mendelssohn-Bartholdy offenbar. Keine technischen Grenzen, sondern geistig-seelische. Das Werk, locker und viel- karbig dargeboten, schien dennoch nicht natürlich gewachsen, sondern sorgsam ein- studiert. Es lebte zwar, aber gleichsam wie aufgezogen— es atmete nicht. Die Starre des Metrums schwand nie ganz im blutwarmen Pulsieren des Rhythmus. Die unwägbaren Verschiebungen des Zeitmaßes, der Dynamik, die Feinheiten der Phrasierung— kurz all das fehlte, was über die Notentreue hinaus dem klingenden Werk„Seele“ einhaucht, Rundung und Vollendung. Dies war auch spürbar in Robert Schumanns„Rheinischer Sinfonie“ Es-Dur, weniger im ersten Satz über den der festliche Schwung musikan- tischen Temperaments energisch hinwegtrug, weniger auch in der behaglich ausgebreiteten Ländlerseligkeit des Scherzos, aber dann be- gann der Fortgang etwas zu lahmen, bei verschwimmenden Konturen lebloser zu ge. raten— auch einige Auflichtung hätte nicht geschadet. Da sind also wohl dem„Asahi“-Orchester — wenigstens vorläufig noch— Grenzen ge. zogen. Kein Wunder: zeigte doch die japa- nische Hofmusik aus dem achten Jahr- hundert, von Hidemaro Konoye für moder- nes Orchester eingerichtet, mit ihren ge- messenen, flächig nebeneinandergestellten, tonarmen Melodiephrasen ganz deutlich den weiten Abstand zwischen europäischer und ostasiatischer Geistes- und Erlebniswelt Ebenso das Konzert für Koto und Orchester; Kazue Miyagi, angetan mit anmutig-zere- moniellem Kimono, entzupfte dem harfen- ähnlichen, mit dreizehn Saiten bespannten Instrument fremdartig aparte Klangwirkun⸗ gen.„„. In den„Unstimmigkeiten“ des Abends, im Zusammenprall zweier Weiten, lag aber zu- gleich das Fesselnde der Begegnung. Und über Erwarten genußreich wurde das Kon- zert sogar, als die junge Toshiko Kiryu das e-Moll- Klavierkonzert von Frédéric Chopin spielte. Mit einer selbstverständlichen und scheinbar mühelosen Virtuosität, mit be- stechender Brillanz, mit einer Kraft, die ihrer zierlichen Erscheinung Hohn sprach, aber auch zart und ausdrucksvoll im Lyrischen, Verträumten. Vor allem aber: hier war der „Atem“ des lebendigen Organismus zu spüren, hier wuchs und blühte, dehnte, spannte und löste sich die melodische Phrase und fügte sich dabei dienend in den großen Zusammenhang des Werkes, Das Orchester, von der Komposition her sowieso ohne gro- Ben Anteil am Geschehen, blieb auf delikate Weise im Hintergrund. Der Erfolg der Pianistin drückte sich im schier endlosen Beifallssturm der Zuhörer angemessen aus. Das Parkett wies zwar große Lücken auf— erst drei Tage zuvor hatte es in der Stadthalle das Schumann-Konzert ge- geben, das Heidelberger Konzertpublikum war ein bißchen überfordert. Aber die An. wesenden klatschten für die Fehlenden mit und erzwangen Zugaben der Pianistin Wie auch des Orchesters. hesch DENRKMRAL FUR EINEN FEINUD goman von George Barr Copyright 1960 by S. Flscher-Verſog I. Kapitel Es war kurz vor Tagesanbruch. Sergeant Baxter und die vier überlebenden Mann seines Zuges tasteten sich durch eine Reihe dichter Hecken und erreichten eine mit Kies bedeckte Fahrstraße, auf der sie eine Weile regungslos stehen blieben. Der Lärm der Schlacht schien plötzlich näher zu kom- men und zugleich undeutlicher zu werden— das ferne Grollen der Seegeschütze, das Rattern der Maschinengewehre und die herzzerreißenden Explosionen der feind- lichen Artilleriegeschosse, die nirgends und überall einzuschlagen schienen. Ohne einander sehen zu können, stan- den sie da, am Fuße eines kleinen Hügels, etwa fünfhundert Meter von Merville ent- fernt, dem Ziel des Sturmbataillons. Das Gros des Bataillons war eine halbe Stunde vorher auf der Landstraße vorgerückt, Während einige Aufklärungsabteilungen auf verschiedenen Nebenwegen entlang den ausgedehnten Minenfeldern vorgingen, wel- che die feindlichen Befestigungen in den Klippen zwischen dem Strand und den ver- streuten Gehöften von Merville beschützten. Kein Hauch bewegte die Luft, und die Nacht wäre klar gewesen, ohne den Nebel, der kurz vorher vom Aermelkanal aufge- stiegen war und die beginnende Dämme- rung erschreckend undurchdringlich machte. Die Aufgabe, vor der sie standen, machte die fünf Ueberlebenden mehr oder weniger zu Opfern. Der Befehl lautete, den kleinen Hügel zu überqueren, der im Feuer der feindlichen Stellungen lag, Merville zu er- reichen und das Feuer feindlicher Einheiten auf sich zu ziehen, die möglicherweise die- sen Zugang zum Dorf bewachten. Während sie in der Dunkelheit da stan- den und lauschten, erschien ihnen dieser Befehl grausam, über die Notwendigkeit hinaus, schlimmer als die Landung am Tage zuvor, die bei Tageslicht vonstatten gegan- gen war. Baxter blickte auf das Leuchtziffer- blatt seiner Uhr.„Vier Uhr fünfundzwan- zig“, sagte er beinahe flüsternd,„gehen wir—!“ Wortlos setzten sich die fünf Mann in Bewegung, die Köpfe gesenkt und Füh- lung miteinander haltend. Als der schwache rötliche Schein der Leuchtgeschosse, die vor ihnen über die Straße flogen, die Höhe ihrer Augen er- reichte, warfen sie sich in den flachen Stra- Bengraben und begannen dicht am Boden auf Knien und Ellbogen zu kriechen. Ihre Bewegungen waren krampfhaft und gro- tesk, Wie die riesigen Frösche, die auf trok- kenem Land zu schwimmen versuchen. Ihre vom tauschweren Gras durchnäßten Uni- formen klebten am Körper und machten ihnen dieses verzweifelte Vorrücken noch mehr zur Qual. Sie konnten sich nicht auf- richten, nicht einmal die Köpfe heben; Ma- schinengewehrsalven strichen dauernd über die Straße, und das Pfeifen der Geschosse und das heimtückische Winseln der Riko- schetts war dicht über ihren Köpfen. Nach dem langsamen Vorrücken land- elnwärts und einer schlaflosen Nacht im keindlichen Feuer waren sie todmüde und unfähig, klar zu denken. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit überwältigte sie, und sie wünschten, alles wäre zu Ende, plötzlich, ehe sie Zeit haben würden, zu begreifen.— Dann drang von irgendwo hinter dem Hügel zunehmend der Lärm von Gewehrfeuer und explodierenden Handgranaten herüber: das Bataillon mußte die Ortschaft erreicht und Fühlung mit dem Feind genommen haben. Einen Augenblick lang fühlten sie sich erleichtert, als wäre der Kampf in der Dunkelheit vor ihnen ein außerordentliches Ereignis, das auch den verhängnisvollen Charakter ihrer eigenen Aufgabe ändern könnte. Wollte Gott, wir wären endlich dort, dachte Baxter. Aber wünschte er es wirk- lich? Die Aussicht, das erschöpfende Krie- chen zu beenden, war nicht gleichbedeutend mit einer Wendung zum Besseren. Dann erst würden sie ihrer eigentlichen Aufgabe ge- genüberstehen und sich vorsätzlich dem feindlichen Feuer auszusetzen haben. Wäh- rend er weiterkroch, triefend von Tau und Schweiß, zitterte er, wie vor Kälte. Das Schwarz der Nacht ging plötzlich in Halb- dunkel über, dict und eintönig erst, dann rasch lichter werdend: es dämmerte. Sie hatten beinahe den höchsten Punkt des Hügels erreicht, als der Straßengraben tiefer wurde— dort, wo man es am aller- wenigsten vermutet hätte und Baxter auf den Knien weiterkriechen konnte. Er war nahezu erschöpft. Nachdem er sich ver- gewissert hatte, daß die Senke Deckung für alle bot, entschloß er sich zu einer kurzen Rast, dicht vor sich ein Hindernis, das er für einen über dem Graben liegenden Baumstamm hielt. Die bloße Tatsache daß er nun rasten konnte, erfüllte ihn mit tie- ker Dankbarkeit. Einen Augenblicke später sah er im milchigen Grau der Dämmerung daß der vermeintliche Baumstamm der Körper eines Mannes war. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß alle in Deckung waren, streckte er die Hand aus und berührte den Stiefel des Toten: die unbenagelte Sohle eines Offiziersstiefels. Gleich darauf, mechanisch und ohne sich etwas dabei zu denken, tat er, wie ihm be- fohlen worden war. Er durchsuchte die Taschen des toten Offiziers und fand ein Notizbuch, das er in die Brusttasche seiner Jacke steckte. Er fühlte nichts dabei. Das gehörte zu den Dingen, die er schnell ge- lernt hatte: Gefahr tötet jedes andere Ge- fühl. Es machte keinen Eindruck auf ihn, daß er die Taschen eines Toten durchsuchte, daß er rastete, während der Rand seines Helmes den Stiefel des gefallenen Feindes streifte. Die Gegenwart berührte ihn nicht und auch nicht die Vergangenheit. Seine Gedanken waren tot, und seine Gefühle waren tot. Sie lagen in der Brandung des Strandes und zwischen den Klippen, bei denen, die er so gut gekannt, die er geliebt hatte, mit der Liebe von Männern, die ge- meinsam der Gefahr ins Auge sehen. Ihr Tod schien ihn aller Gefühle beraubt zu haben. Andererseits war es eine höchst natürliche Angelegenheit, zu sterben. Der Tod war immer da, und Kampf rückte ihn nur näher oder verkürzte die Zeitspanne, die sonst noch zum Leben geblieben wäre. Das war der ganze Unterschied.— Seine Gedanken kamen ihm sehr seltsam vor. Das Leben war ihm immer so unwahr- scheinlich lang erschienen, und er konnt“ sich nicht erinnern, jemals an den Tod, an seinen eigenen Tod, heißt das, gedacht zu haben. Einen Augenblick lang überlegte er, Was wohl die vier schweigenden Männer hinter ihm dachten. Ob sie überhaupt dach⸗ ten? Sie konnten es sich leisten, nicht zu denken. Er war ihr Führer und alles, was sie zu tun hatten, war, ihm zu folgen. Auch wenn sie das Ende des Grabens erreicht haben würden, brauchten sie nicht zu den- ken. Sie würden nach ihm den Graben ver- lassen, schon mit dem Wissen, was ihm ge- schehen wär. Er würde dem Unbekannten einen Augenblick, eine Ewigkeit, früher gegenüberstehen. Das Unbekannte, das ihm bevorstand. erschien ihm wie eine undurchdrinsliche, dunkle Mauer, wie das Ende aller Dinge, wie der Tod selbst, der ihn dort erwerfeſe Ich fürchte mich vor dem Tod, dachte er, als hätte er plötzlich eine erstaunliche be— unruhigende Entdeckung gemacht. Seine Gedanken kehrten noch einmal zu den an. deren zurück. Sie rührten sich nicht un gaben keinen Laut von sich. Wahrschbinlich dachten sie gar nicht. Aber er wußte das seine Vermutung unbegründet war: waren alle Durchschnittsmenschen, unge: fähr gleich alt, um die Zwanzig. Aber iel, leicht dachte er überhaupt nicht: vielleich! fünlte er nur, was jeder fühlen muhte! Angst. Gefahr tötet also docff nicht alle Ge- kühle; nicht die Angst vor dem Tod. def vielleicht schon schweigend auf sie zu raste: der warnende Lärm, ihr eigener Schrel ihnen selbst schon nicht mehr hörbar Ein Lichtstrom durchflutete plötzlich den Nebel über dem Graben: es war, Tag. Das Gras begann Farbe anzunehmen, ein dunk. les, aber leuchtendes Grün, und er sah. dad“ jeder Halm sich unter dem Gewicht eines Tautropfens bog. Er war überrascht 8 hatte er sich den Tau nicht vorgestellt ein Tropfen an jedem Grashalm Eine son- derbare Sache. die Natur, dachte e. es geht weiter, völlig unabhängig, sogar Von Krieg und Tod Fortsetzung folg. „„n. 3