vr. 240 —— 2 berg m Kon. E. Und ke Sin-“ Insel. „Tokyo ertierte neist in se auf dischen Lonoye, stande- däer zu Wleiber em von A. Nicht en aber dländi. lelmeht en sein isse des demaro chester keines- t einen 1g, Von Blaser- aber briden- rtholdy ondern d viel- nicht m ein- am wie rre dez varmen igbaren namik Urz all hinaus haucht, 1 auch nischer n Satz, Asikan- egtrug, eiteten inn be- en, bei zu ge- e nicht chester zen ge- 2 japa⸗ Jahr- moder- en ge- tellten, ich den er und nis welt, Bester; g-zere- narfen- annten rirkun⸗ nds, im der zu- g. Und 8 Kon- yu das Chopin en und lit be⸗ le ihrer „ aber ischen, ar der us Zu dehnte, Phrase großen chester, ne gro- lelikate sich im Zuhörer r große latte es ert ge- blikum lie An- jen mit tin wie hesch ä t dach-⸗ icht zu es. Was J. Auch erreicht zu den- en ver- hm ge- rannten krüher stand. ngliche, Dense, vartete, te er, He be- Seine den an- ht und nEinlich te daß 41 unge? er viel- lelleicht mußte! lle Ge: od. der u raste. Schrel 1 ich den 48. Das dunk: ah. daß it eines ht 80 tellt- Ne Son- Alles ar Fon 8 folg.) 1 Herausg.„Mannhelmer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh Großdruckere! N Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling. Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil; les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. RKimpinsky: Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säàmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Meannheimer 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1 48. Telefon- Sammel- Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tragebl.): udwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 8 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,40 DM zuzügl. 60 Pf. Trägerl. Posthez. 3,50 D zuzügl. 6 Pf. Zeitungsgebühr u. 34 Pf. Zustellgeb.; streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adeilmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 244/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 20. Oktober 1960 2 Mur harmlose Zerstäubergeräte? Aussprache über Kranken versicherung Adenauer schaltet sich Von unserem Wirtschaftskorrespondenten E Bonn. Dr. Adenauer hat die Sozialpolitiker der Fraktion der CDU/ CSU über- raschend zu einer Aussprache über die Reform der sozialen Krankenversicherung für heute ins Bundeskanzleramt gebeten. Wie verlautet, sei der Kanzler besorgt darüber, daß die Beratungen über die Reform nur sehr langsam vorankämen. In Kreisen der Sozialpolitiker zeigt man sich verärgert, daß immer wieder von außen her Versuche unternommen würden, ihre Arbeiten zu bremsen. Das Bundeskabinett hat am Mitt- woch entgegen ursprünglichen Plänen keine Grundsatzdebatte über die geplante Verbesserung der Kindergeldleistungen geführt, die Minister Blank, Etzel und Wuer- meling aber beauftragt, neue Vorschläge zu erarbeiten. gewünscht/ Noch keine Kabinettsdebatte über Kindergeld Dieses Bild zeigt den Kaufmann Walter Heck in Karlsruhe, Büro aufgehängten Weltkarte gerade ein Zerstäubergerät erläutert, reren Exemplaren, wie er sagt, auf Bestellung für land wirtschaftliche Zwecke nach Marokko liefern sollte. Er vertraute die Geräte, in 18 Kisten verpackt, dem einer Hamburger Reederei gehörenden Frachtschiff ‚Las Palmas“ an, das— wie bekannt — von den Franzosen aufgebracht wurde. Ausgerechnet die 18 Kisten des Herrn Heck wurden dabei mit der Begründung beschlagnahmt, sie hätten Flammenwerfer Ueber diese Vorschläge soll dann so recht- zeitig im Kabinett entschieden werden, da die Bundesregierung die große Anfrage der SPD zum Kindergeld am 28. Oktober im Bundestag klar beantworten kann. Zur Dis- kussion stehen drei Vorschläge: 5 1. Alle Familien mit zwei und mehr Kin- dern und einem Monatseinkommen bis zu 600 Mark sollen für das zweite Kind ein Kindergeld von monatlich 28 Mark erhalten. Das würde den Bund jährlich 600 Millionen Mark kosten. Die Minister Blank und Wuer- meling unterstützen diese Anregung. 2. Alle Familien mit drei und mehr Kindern und einem Monatseinkommen bis zu 600 Mark sollen für das zweite Kind mo- natlich 28 Mark erhalten. Das würde nur etwa 240 Millionen Mark im Jahr kosten; Finanzminister Etzel neigt dieser Lösung zu. 3. Alle Familien mit drei und mehr Kin- dern sollen ohne Rücksicht auf die Höhe ihres Einkommens ein Kindergeld von monatlich 40 Mark erhalten. Dies würde 480 Millionen Mark im Jahr kosten. Da diese Lösung in der Mitte zwischen den von Blank und Wuerme- ling einerseits und Etzel andererseits emg- fohlenen Maßnahmen liegt, bietet sie sich als Kompromiß an. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch der vor einer in seinem das er in meh- enthalten. Unser Karlsruher Korrespondent suchte daraufhin den Kaufmann Walter Heck zusammen mit einem Fotografen auf, um sich die von den Franzosen bean- standeten Geräte einmal näher anzusehen. Dabei entstand dieses Bild. Warum wir jedoch in Frage stellen, ob es sich wirklich nur um harmlose Zerstäubergeräte han- delt, entnehmen unsere Leser dem Artikel unseres Karlsruher Korrespondenten auf Seite 2:„Besuch bei dem Kaufmann Walter Heck“. Bild: Schlesiger Paris.(AP) Der zweite Tag der parlamen- tarischen Debatte über die Pläne Staats- präsident de Gaulles zur militärischen Um- rüstung Frankreichs begann am Mittwoch in Paris mit der Kabinettsermächtigung für Ministerpräsident Debré, die Vertrauens- 5 5 5 1 frage zu stellen. Inzwischen war ein ständi- Berlin. Gewissensterror, Bespitzelung, Nachschlüsseln dessen Wohnung. Der Brief ges Anwachsen der Opposition gegen die Anstiftung zur Lüge, Vorsätzliche Zerstö- schließt mit den Worten!„Der Staat, in dem Atombewaffnungsabsichten der Regierung rung wertvoller Kunstdenkmäler hat der ich von Staatsstellen belogen werde, in dem zu spüren. Fast alle Parteien, mit Ausnahme ehemalige Direktor der Wartburs-Stiftung, ich nur nach Zuchthaus-Grundsätzen leben des Gaullistischen Blocks, schienen am Dr. Siegfried Asche, als Grund für seine 9 1 darf, vernichtet mein Recht Dienstagabend entschlossen, sich den Plänen Flucht in die Bundesrepublik angegeben. der 1 zu 5 355 Ein am Mittwoch vom Informationsbüro a. einigen Wochen wäre nach Ansicht Von Be- West veröffentlichtes Schreiben des geflüch- Hilfe für Tabakbauern 3 5 1801 5 5 teten Wissenschaftlers an Ministerpräsident stuttgart.(tz. Eig. Bericht) Der Land- jung undenkbar gewesen. Am Dienstag hat- Grotewohl erinnerte den Regierungschef der wirtschaftsausschuß des Stuttgarter Landtags ten sogar drei Gaullisten für den Antrag ge- Zone an die zahllosen Proteste gegen die hat am Mittwoch nach eingehender Beratung stimmt, die Atomwaffenpläne ohne weitere sinnlose Zerstörungswut, mit der im Macht- beschlossen, dem Plenum vorzuschlagen, den Debatte von der Tagesordnung abzusetzen. pereich der SED gegen unersetzliche Kul- durch die Blauschimmelkrankheit geschädig- Sie wurden aus der Partei ausgeschlossen. turdenkmäler vorgegangen Wird. ten Tabakbauern insgesamt neun Millionen Die Vorentscheidung wurde für Mitt- Mark als Starthilfe für die weitere Anbau- wochabend gegen Mitternacht erwartet. Sie Asche führt zahlreiche Fälle auf, in denen planung zur Verfügung zu stellen. Außerdem qürfte darin bestanden haben, daß Debré die Kunstdenkmäler vernichtet worden sind, ob- soll die Landesregierung aufgefordert wWwer⸗ Abgeordneten ersuchte, der Regierung das wohl ihre Erhaltung möglich gewesen wäre den, sich beim Bund dafür einzusetzen, daß Vertrauen auszusprechen, die Vorlage über und bestreitet der SED das Recht, unter Hin- den Geschädigten weitere, neun Millionen die Bildung einer eigenen Atomstreitmacht weis auf die Amerikaner immer wieder den aus dem Bundesetat zur Verfügung gestellt zu pilligen und alle anderen Schritte und „Dresdener Bombenterror“ aus dem zweiten werden. Die Landesregierung hatte Lorser Zusätze abzulehnen. Da die Verfassung vor Weltkri eren 5 8 lire Parte schlagen, pro Ar geschädigter Anbaufläche jeder Abstimmung über eine Vertrauens- eltkrieg zu zitieren.„Das, Was Ihre Parte! 20 Mark zu gewähren. Der Ausschuß erhöhte frage eine 24stündige Bedenkzeit vorschreibt. tat, hat 32 den Terror erst vollendet“, heißt diese Summe jedoch auf 30 Mark pro Ar. Der wird die Abstimmung wahrscheinlich am es in dem Brief an Grotewohl. Zum Bei- Beratung lagen Anträge der Abgeordneten heutigen Donnerstagabend oder am Freitag JJ E Scttigungen der Burg 58 1188n die Freimdent⸗ FDP/DVP) zugrunde. Migtrauensantrag kontert, wird eine weitere führer erklären, amerikanische Truppen hätten 1945 die Schätze der Rüstungskam- mer gestohlen. In Wirklichkeit habe er Teile davon später im Ostberliner Zeughaus wie- dergefunden, nachdem sie vorher in der So- Wjetunion gelagert hatten. Gewissensterror in der Zone angeprangert Der geflüchtete Direktor der Wartburg: Stiftung schreibt an Grote wohl Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner appellierte an die Beschäftigten,„Verständnis Neue Tarifverträge hat die Gewerkschaft für die Maßnahmen der Partei und der Re- Nahrung-Genuß- Gaststätten mit dem Verein . a g baden-württembergischer Handelsmühlen In dem umfangreichen Brief macht der e. V. Stuttgart und den Landesinnungsver- ehemalige Direktor der Wartburg-Stiftung pänden des Fleischerhandwerks Baden und den Ministerpräsidenten der Zone darauf Württemberg abgeschlossen. Die neuen aufmerksam, im August vorigen Jahres sei Lohn- und Manteltarifverträge traten vom ihm eine Verwaltungsleiterin zugeteilt wor- 1. Oktober an in Kraft. den, die zu dumm gewesen sei, Führungen In einer gemeinsamen Verlautbarung ha- zu veranstalten. Dafür kontrollierte sie die ben die katholischen deutschen Bischöfe eine Post von Dr. Asche, hörte seine Telefonge- stärkere Förderung der kirchlichen Kultur- spräche ab und durchsuchte mit Hilfe von und Bildungspflege durch„alle in Frage kom- menden Stellen“ gefordert. Dr. Kurt Eiles, ehemaliger Staatssekretär im bayerischen Justizministerium, hat nach Mitteilung der Münchner Polizei in seiner Genf.(AP) Der sowjetische Chefdele- Wohnung in München Selbstmord verübt. gierte Zarapkin hat am Mittwoch in der Der 47 Jahre alte Jurist galt als Kronanwalt Sitzung der Konferenz zur kontrollierten der Bayernpartei. Ueber das Motiv der Tat Einstellung der Kernwaffenversuche die besteht noch Unklarheit. westlichen Vorschläge über die Zahl der zu In den letzten fünf Jahren hat die Bun- errichtenden Kontrollstationen in der desregierung über das Bundesatomministe- Sowjetunion abgelehnt. Zarapkin erklärte, rium mehr als 196 Millionen Mark zur För- der Westen versuche die Zahl der Stationen derung und Entwicklung der Atomfor- in der Sowjetunion zu vergrößern und die schung und Atomtechnik ausgegeben. Der auf eigenem Gebiet zu erstellenden Posten Hauptanteil ist für die Projektierung und auf einem Minimum zu halten. Die Sowjet- Errichtung von Versuchsreaktoren und für union könne nicht mehr als 15 Kontroll- den Bau des Kernforschungszentrums Karls- posten auf ihrem Gebiet zulassen und halte ruhe verwendet worden. die von London und Washington genannten Belegschaftsangehörige des zonalen„Reichs- 21 Stationen für nicht notwendig. Die Dar- bahn“-Ausbesserungswerkes 8. Mai“ in stellung Zarapkins, man sei sich unter den Eberswalde haben energisch gegen die Ein- Verhandlungspartnern über die Zahl der schränkung der Reiseerlaubnis für Angehö- Stationen eillig gewesen, wurde von den rige der sowjetzonalen„Deutschen Reichs- Vertretern der USA und Großbritanniens bahn“ in die Bundesrepublik protestiert. Pie zurückgewiesen. Kaderabteilung des Ausbesserungswerkes 5 Zarapkin: 15 Kontrollposten gierung zu haben“. „Neue Zeit“ das Organ der Ost-CDU, hat dem katholischen Bischof von Berlin, Julius Kardinal Döpfner, vorgeworfen, die Politik der Bundesregierung in der deutsch- pol- nischen Frage zu vertreten. Döpfner hatte sich für eine Verständigung zwischen Polen und und Deutschland eingesetzt und erklärt, das deutsche und das polnische Volk dürften nicht im„Teufelskreis der Rechnung und Gegenrechnung verbleiben“. Rund 90 Prozent der Bergarbeiter im bel- gischen Kohlenrevier von Borinage sind aus Protest gegen die Schließung unrentabel ge- wordener Kohlengruben in Streik getreten. Der Entschluß zur Stillegung der Zechen, der auf Veranlassung der Montanunion bereits vor längerer Zeit von der Industrie gefaßt worden war und wiederholt zu sozialer Un- ruhe geführt hatte, wird von den Berg- arbeitern als vermeidbar bezeichnet. Ein Versuch des kongolesischen Armee- oberbefehlshabers Oberst Mobutu, verschie- dene führende Anhänger des gestürzten Lumumba in Gewahrsam zu nehmen, um einem erneuten Staatsstreich vorzubeugen, ist durch Intervention von Vertretern der Vereinten Nationen vereiteilt worden. Mo- butu hatte in der Nacht zum Mittwoch 39 prominente Parteigänger Lumumbas, dar- unter den früheren Informationsminister Anicet Kashamura und den ehemaligen Staatssekretär für die Katanga-Provinz, Ja- ferner seine Entscheidung über die Ein- schränkung der Sonntagsarbeit in der Eisen- und Stahlindustrie vertagt, da— wie ein Regierungssprecher erklärte—„neue Argu- mente in der Diskussion aufgetaucht“ seien, die nochmalige Ressortbesprechungen er- forderlich machten. Der Entwurf einer ent- Neue Entwieklung Hessen beantragt Einstweilige Anordnung des Verfassungsgerichts Von unserer Korrespondentin Ruth Baron Wiesbaden. Der angekündigte Antrag auf Erlaß einer Einstweiligen Anordnung, die der Bundesregierung aufgeben soll, die Veranstaltung von Fernsehsendungen zu unterlassen und Sendungen der„Deutsch- land-Fernsehen- GmbH“ zu verhindern, ist vom hessischen Ministerpräsidenten, Dr. Zinn, am Mittwoch beim Bundesverfas- sungsgericht in Karlsruhe gestellt worden. Der Antrag sei die Folge eines Schreibens, das der Vizepräsident des Bundesverfas- sungsgerichtes nach Wiesbaden geschickt und in dem er mitgeteilt habe, daß die mündliche Verhandlung der von Zinn am Debré kann Vertrauensfrage stellen Ermächtigung des Kabinetts Atombewaffnungsdebatte wurde fortgesetzt Verzögerung von 48 Stunden eintreten. Trotz Aller negativen Anzeichen herrschte am Mittwochabend der Eindruck vor, daß die Vorlage durchgebracht werde. Die Partei- disziplin der Gaullisten war trotz der weni- gen„Ausbrecher“ intakt, und es sah so aus, als ob eine ganze Anzahl von Konservativen und Christdemokraten ihre Stimmen schließ- lich doch für de Gaulle abgeben würden. (Siehe auch den Bericht„Sensationelle Ab stimmung in Paris“ auf Seite 11) Tausende warten auf Repatriierung Erläuterungen zum Kanzler-Brief an Chrustschow. Von unserer Bonner Redakties Bonn. Noch rund 10 000 Reichsdeutsche in der Sowjetunion warten noch auf ihre Repatriierung, ferner haben 90 000 der 1,6 Millionen Volksdeutschen Antrag auf Rück- führung nach Deutschland gestellt. Diese Zahlen gab ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bekannt, als er am Mittwoch den jüngsten Brief Bundeskanzler Adenauers an Chrustschow erläuterte. Wie der Spre- cher mitteilte, hat ein auffäliges Nachlassen der Repatriierung den Kanzler alarmiert und zu einer Rückfrage beim sowjetischen Minister präsidenten veranlaßt. Während im Juli dieses Jahres noch 171 Repatriierungen verzeichnet wurden, sank diese Zahl im August auf 32 und im September auf 17. Zwiscen Gesfern und Moroen son Sendwe, festnehmen lassen. Auf Ver- anlassung von UNO-Vertretern, insbesondere des marokkanischen Generals Ben Hamou Kettani, ließ Mobutu alle Verhafteten jedoch nach wenigen Stunden wieder frei. Eine neue Partei, die eine Art von Volks- bewegung werden soll, hat der ehemalige Minister und abtrünnige Gefolgsmann Staats- präsident de Gaulles, Jacques Soustelle, ge- gründet. Vor Journalisten sagte Soustelle, seine Partei sei für die Einverleibung Algeriens in Frankreich und gegen die Selbstbestimmungspolitik de Gaulles. Italiens EWG- Kommissar, Guiseppe Pe- trilli, ist von der italienischen Regierung zum Präsidenten der IRI, der Holding-Ge- sellschaft der italienischen Staatsbetriebe, ernannt worden und wird noch Ende dieses Monats aus der EWG- Kommission aus- scheiden. Mauretanien, die Westafrikanische Wü⸗- stenrepublik, ist seit Mittwoch der jüngste selbständige Staat der Welt. Frankreichs Premierminister Debrè und der mauretanische Regierungschef Moktar Ould Daddah unter- zeichneten in Paris die Verträge, durch die Frankreich alle bisher der französisch-afri- kanischen Völkergemeinschaft vorbehaltenen Kompetenzen auf Mauretanien überträgt. Algerische Studenten, die in der Sowijet- zone als offizielle Stipendiaten der Ostber- liner Regierung eingeschrieben sind, werden als Offiziere ausgebildet. Dies geht aus In- formationen hervor, die den Studentenver- bänden in der Bundesrepublik vorliegen. N 4 1827 wie ein Regierungssprecher betonte. wieder ein rnst Georg sprechenden Rechtsverordnung des Bundes- arbeitsministeriums werde erst Anfang oder Mitte November, aber noch vor der Beant- wortung der großen Anfrage der FDP im Bundestag vom Kabinett verabschiedet wer- den. Diese Vertagung bedeutet, daß das Land Nordrhein-Westfalen seine Ausnahme- genehmigungen für die Sonntagsarbeit in der Eisen- und Stahlindustrie, die am 31. Oktober dieses Jahres ausläuft, für einen kurzen Zeitraum verlängern muß. 5 5 Die Bundesregierung ist der Meinung, daß wirtschaftliches Gewinnstreben allein kein Grund für Sonntagsarbeit sein kann, Man müsse sich auch überlegen, ob man nur für die Stahlindustrie oder auch für andere Fortsetzung Seite 2 im Fernseh-Streit 19. September eingereichten Klage gegen das Zweite Fernsehprogramm des Bundes erst am 28. November stattfinden könne. Demnach werde das Urteil nicht vor dem 1. Januar 1961 verkündet werden können. Ministerpräsident Zinn erklärte begrün- dend vor der Presse, die Absicht der Bun- desregierung, das Bundesverfassungsgericht vor vollendete Tatsachen zu stellen, sei Klar. Sie tue dies, indem sie vor der Ent- scheidung über die Frage, ob ihr Vorgehen verfassungsmäßig sei oder nicht also während des anhängigen Verfahrens— den Fernsehbetrieb aufnehme. Dies solle ver- eitelt werden, denn dem Publikum könne der Abbruch eines angelaufenen Pro- gramms nicht zugemutet werden, da es dies als eine Beeinträchtigung seiner Rechts empfinden würde. Das Bundesverfassungs- gericht könne Maßnahmen der Bundes- regierung, die nach Ansicht der Länder ver- kassungswidrig, aber bereits wirksam g worden seien, für die Vergangenheit n mehr rückgängig machen. Auch Hamburg und Hannover Hamburg/ Hannover.(dpa) Der Hambur- ger Senat will, entsprechend dem Beispiele Hessens, beim Bundesverfassungsgericht eine Einstweilige Anordnung gegen das Zweite Fernsehprogramm erwirken. f Niedersachsen wird sich vermutlich schließen. 5 5 . Insgesamt sind bisher 13 272 Deutsche seit dem Abschluß des deutsch-sowietischen Ab- kommens im April 1958 zurückgeführt worden. f a Der Regierungssprecher erklärte, auch in Bonn sei man sich im klaren darüber, daß insbesondere eine Anzahl der volks- deutschen Antragsteller nicht die notwen- digen Voraussetzungen für die vertraglich festgelegte Repatriierung erfüllten. Es gebe jedoch noch eine beträchtliche Anzahl Men- schen deutscher Volksangehörigkeit, die seit 15 Jahren auf die Wiedervereinigung mit ihren Familienangehörigen in Deutschland Warten. Man habe trotz allem den Eindruck, daß die sowjetische Regięrung diesem menschlichen Problem Rechnung tragen wolle und demgegenüber die Frage der An- tragsfristen in den Hintergrund trete. Moskau hatte kürzlich erklärt, die Fristen für die Beantragung der Repatriierung seien abgelaufen. Der Sprecher des Aus- Wärtigen Amtes bescheinigte den Sowjets, daß sie trotz großer ‚fadministrativer Schwierigkeiten“ bislang ihre Verpflichtun- gen aus dem Repatriierungsabkommen ein- gelöst hätten. 3 g Handelsembargo über Kuba Washington/ New Lork.(dpa) Die Be- ziehungen zwischen den USA und Kuba ha- ben sich am Mittwoch weiter verschärft. Die USA haben alle Exportlieferungen nach Kuba gesperrt. Gleichzeitig hat Kuba die USA in einem Schreiben an die Vereinten Nationen der Aggression sowie der Vorbe- reitung einer Invasion beschuldigt. Die UNO wurde aufgefordert, sich mit dieser Ange- legenheit zu befassen. Von dem amerikani- schen Handelsembargo sind alle Waren mit Ausnahme von Medikamenten und einigen bestimmten Nahrungsmitteln betroffen. Gleichzeitig hat die amerikanische Schiff- fahrtsbehörde den Verkauf, die Uebertra- gung oder die Vercharterung amerikanischer Schiffe an kubanische Interessenten ohneè Zustimmung der Behörde untersagt neuen Beschlüsse der USA sind de . das amerikanische Handels reits angeordnet, daß amerika wagen nur mit vorherige nach Kuba geliefert werd 4 1 te 2 MANNHEIMER MORGEN poLITIKk Donnerstag, 20. Oktober 1960/ Nr. 244 a Flammenwerfer Es ist uns den Grund zu Kopfzerbrechen bereiten wird. erinnert sich: französische Regierung ein deutsches Schif! ie„Las Palmas“ gehalten, das Schiff sollte angeblich Kriegs- Serat, nämlich Flammenwerfer nach Afrika jefern. Frank reich warf uns vor. stützten die Aufständischen. Franzose wollte daran erkennen, sere Freundschafts versicherungen wert seien. Unglücklicherweise Bundesregierung nicht sofort von dieser Ge- vielmehr fest, daß es sich bei den beanstan- deten Flammenwerfern um brave landwirt- schaftliche Sprühgeräte gehandelt habe. Wir können auch heute noch nicht be- weisen, daß die Menwerkern beladen War. Karlsruher Korrespondenten jest, so wird man nicht umhin Schlüsse zu ziehen. * Stimmen. Das ist ja nicht der r die Bundesrepublik in den Verruf ge- beherbergen. Es sind schon mehrfach Schie- Bereien, Bombenanschläge und andere ge- rliche Umtriebe an den Tag gekommen, e den Wecker bei uns zum Rasseln brin- en müßten. Es gibt bei uns nicht nur rote Agenten und politische Radikalisten, denen ler Verfassungsschutz ja merksamkeit widmet; es gibt offensichtlich uch ganze Banden und Klüng samen Zunft der Ungsschutz weniger auf der Spur zu sein. nd das ist von Uebel. Das möchte uns da- in ausgelegt werden, als ob wir mit von ler Partie wären, uls ob es uns auch gleich rung oder unsere Armee nteressiert sein könnten. Schlag gegen alle unsere Beziehungen und träge bedeuten und uns obendrein der nehrlichkeit zeihen, wenn wir sie zu ver- uschen bestrebt wären. Dies ist vor allem er Grund, warum wir die Flammenwer⸗ fer-Affäre nun der Oeffentlichkeit unter- breiten. Niemand soll auf den Gedanken kommen, daß wir tatenlos zusehen wollten, n unverantwortliche je Bundesrepublik treiben, Es heißt ja im Ausland nicht, der nichtswürdige Herr X oder hat faule Waffengeschäfte gemacht, sondern es heißt, dag auf dem Boden der Bundesrepublik und mit unserer Duldung solche Geschich- möglich selen. Und solche Bezichtigun- gen sollten wir nicht auf sich beruhen las- Sen, selbst wenn uns im ersten Augenblick daraus ein Schaden entstehen könnte. Neues vom Fernsehstreit Die Bundesregierung will vollzogene Tat- sachen schaffen, Die Länder wollen sie ver- hindern, Ohne Rücksicht auf den Termin des Streitverfahrens Ungsgericht hat Bonn wissen lassen, daß am Januar das zweite Fernsehen beginnen Werde. Das Urteil des Gerichts kann aber frühestens am 1. Januar verkündet werden. olgedessen hat der Ministerpräsident des des Hessen beim Verfassungsgericht eine insteiweilige Anordnung beantragt, die es Bund unmöglich machen soll, Rechtsentscnelc Sendungen zu betreiben. Die Begründung des Antrags ist einiger- 8 N knifflig. zedergnenn einzusehen, daß es nicht angeht, haben, wenn der Bund den Prozeß ver- m sollte. Die angeschafften Zusatzgeräte den zumindest zeitweilig wertlos. Ueber- hätte der begonnene Sendebetrieb im kum Erwartungen erweckt, cht werden müßten. Kurzum, es steckt urm t man im Bundesdorf doch entschlos- g zu beginnen. Es wird schon darüber zu umgehen wäre. Warum das alles so Hals über Kopf sein ist zwar nicht zu begreifen, Husaren- . doch eigentlich einer unrühm- che allzu kühnen Unternehmungen doch er genug bezahlen müssen. Warum in al- elt kann nicht bis zum 1. April gewar- werden, zumal zu hören ist, daß die Zu- lekerungsgesellschaft„Freies Fernsehen“ be- jetzt schon in allerlei Terminschwierig- ten stecken soll. Auch sind die Personal- n noch weitgehend ungelöst. Im übri- ist gerade zu diesem Punkt zu bemer- daß genau das eingetroffen ist, was In- ant Bausch vom Süddeutschen Rundfunk hon immer zu bedenken gegeben hat: Es ar nicht die Kräfte da, um soviel Bild- eflimmer zu betreiben. npfer des zweiten Fernsehens haben sich Dinge so einfach wie asozial gemacht. aben ganz ohne Hemmung mit viel Geld sich geworfen und die vorhandenen te des ersten Länderfernsehens weg- giert. Sie haben zwar lange genug an die zuvor das vielgeschmähte erste Pro- ramm gestaltet hatten, Durch solch Ver- fahren kann nur das Publikum den Schaden haben. Wir werden in Zukunft ein ausge- höhltes erstes Programm und kein besseres zweites erhalten. Dafür wird aber die öffent- liche 1 nun recht fleißig von oben her Grund 5 Zweck des ganzen Hin und Her. Die Firma„Dimex“ steht nicht im Karlsruher Telefonbuch DN Kommentar Besuch bei dem Kaufmann Walter Heck Büro mit Fernschreiber in einem Dachzimmer mit schrägen Wänden/ Merkwürdig ausgestattete Spritzgeräte gelungen, einer Sache auf gehen, die noch manches Der Leser Vor wenigen Wochen hat die mit der Begründung auf- habe kein Kriegsmaterial, sondern Wir unter- Manch guter was un- ten zwei Journalisten in Karlsruhe Mann zu erreichen, der auf der 5 mas“— laut Versicherungsschein der distanzierte sich die Eine Expertenkommission stellte tern und Zubehör unter den Bedingungen der Kriegsprämie verladen hatte. Der Mann Wurde ihnen mit Walter Heck und Firma mit dem Namen Dimex“ benannt. Die Firma steht jedoch nicht im Telefon- buch, dagegen der Name Walter Heck, Kauf- mann. Die beiden Journalisten hatten sich bei dem Kaufmann telefonisch angemeldet, um Fotos von den landwirtschaftlichen Schäd- mit Flam- Wenn man aller- Bericht unseres aufmerksam können, Und diese Schlüsse nachdenklich erste Fall, „Las Palmas“ nebenstehenden uns einigermaßen Hat, allerlei dunkles Grobzeug zu Zahlreiche Freie genügend Auf- 8 5 i a Mainz/ Wiesbaden, 21 Freie Listen in 19 von den 51 Stadt- und Landkreisen von Rheinland-Pfalz gibt es für die Kommunal- wahlen am kommenden Sonntag. Dies teilte Innenminister Wolters vor der Presse in Mainz mit. Sie sind von den Wahlausschüssen Überprüft und zugelassen worden. Weitaus in Führung sind wieder die grogen Parteien el jener ehr- internationalen Waffen- Verfas- Und ihnen scheint der wenn die Welt in Brand gesteckt CDU, SPD, FDP, die mit einer Ausnahme in ird, sofern es nur Geld bringt. Dabei ist allen Kreisen kandidieren: Im Kreis Zell och kaum anzunehmen, daß unsere Re-(Mosel) ist die FDP nicht vertreten. Die an Umtrieben DRP kann für den Bezirkstag der Pfalz und die ein Faust- in sechs Stadt- und Landkreisen gewählt werden. Der BHE wird sich nur in zwei Kreisen an der Wahl beteiligten, der Bund der Deutschen nur in Mainz. In der Stadt Worms kandidiert außerdem die Freie Soziale Union. In den 48 Stadt- und Landkreisen des Landes Hessen sind insgesamt 237 Wahlvor- schläge eingereicht worden, teilte das Innen- ministerium in Wiesbaden mit,. Von den im Landtag vertretenen Parteien kandidieren dle, SPD und der BHE GB in allen diesen Kreisen, die CDU in 43 und die FDP in 41. Von den sonstigen Parteien hat die DRP mit 14 Wahlvorschlägen die Höchstzahl erreicht, während der Bd fünf, die DP drei und der Evangelische Volkskreis einen Vorschlag vorgelegt haben. Ferner bewerben sich 32 Wählergruppen und Gemeinschaftslisten um die Gunst der Wähler. Geschäftemacher in Abenteuer hinein- BHE- Antrag abgewiesen Koblenz.(AP) Der Verfassungsgerichtshof von Rheinland-Pfalz hat am Mittwoch in Koblenz einen Antrag des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE auf Erlaß einer Einstweiligen Anordnung zur Aufhebung des Kommunal- wahltermins vom 23. Oktober abgewiesen. Der Rechtsvertreter des BHE, Rechtsanwalt Dr. Rückhäberle, kündigte nach der Ver- handlung an, daß der BHE unverzüglich das Bundesverfassungsgericht anrufen werde. Damit besteht theoretisch noch die Möglich- keit, daß der Wahltermin in Rheinland-Pfalz durch eine Einstweilige Anordnung des Bun- desverfassungsgerichts in letzter Minute auf- gehoben werden könnte. Der Präsident des rheinland- pfälzischen vor dem Bundesverfas- ohne Soviel ist aber doch von ndes wegen ein Recht vorwegzuneh⸗ as noch gar nicht zugestanden ist. em wird die Oeffentlichkeit den Scha- die ent- in der so übergroßen Fixig- 5 8 f Der Deutsche wohnt in ei It. er Bundesspitze. Nichtsdestoweniger e e sturzdrohenden Haus, aber ein streben- des Geschlecht wohnt in dem alten Ge- bäude, und der Deutsche selbst ist ein edler Bewohner, und indem das politi- sche Reich wankt, hat sich das geistige immer fester und vollkommener gebildet. Friedrich Schiller Mannheim. Um schillersch zu sprechen: „Redb'st Du von einem, der da lebet?“ Lebt er noch, der Nationaldichter, dringt sein Geist noch aus den Bücher-Särgen der staatlichen und städtischen Bibliotheken? Sagt uns Schil- ler noch etwas, uns Heutigen und Hiesigen? Wer, wie die Mannheimer, einen Schillerpreis vergibt, muß eine Antwort wissen. Denn wenn man Persönlichkeiten im Geiste Schillers“ dekoriert, dann muß man ver- suchen, das Idol in die Gegenwart zu trans- figurieren, dann muß man Schillers Denken, das notwendigerweise von seiner Zeit geprägt War, an unserer Zeit orientieren, in unsere Sprache übersetzen. Also: wo lebt der Geist Schillers? 5 2 Das Preisgericht hat den Mannheimer Schillerpreis des Jahres 1960 an einen Mann verliehen, dessen kulturelles Wirken un- bestritten ist, der sich aber nicht vermessen kann, zu den Künstlern gerechnet zu werden. Theodor Eschenburg ist Historiker, Philosoph, gewesener Beamter, Politiker, Publizist, Pro- fessor der politischen Wissenschaften, Er hat keine Dramen geschrieben, er hat nicht über Anmut und Würde nachgesonnen, er hat weder mit der naiven noch mit der sentimen- e e Dichtung das geringste zu schaffen. deshalb wird es nicht an Leuten fehlen, die erstaunt wissen wollen, war eigentlich Theodor Eschenburg mit Friedrich Schiller verbindet. Der Bogen liege sick leicht schla- gen, wenn Schiller irgendwie und nebenbei auch Politiker gewesen wäre. Aber diese Behauptung ließe sich schwer rechffertigen. Friedrich Dürrenmatt, Mannheimer Schiller- Preisträger 1958, Eschenburgs„Vorgänger“ sein, koste es was es wolle, die Sen- et, wie auch eine Einstweilige Anord- en Vergangenheit angehören. Wir haben Oh ja, die Vor- mnkanstalten herumkritisiert! Es ist dann aber doch nichts Besseres einge- als just jene Leute an sich zu ziehen, Werden. Das war ja auch im Dr. Karl Ackermann 75 land wirtschaftliches Gerät deutsche Bundestag will sich demnächst in einer Plenarsitzung auf eine Anfrage der FDP hin mit dem„Las Palmas“ Zwischenfall beschäftigen, denn verschiedene Inter- essenten sehen in dem Kaper-Akt durch In der letzten Septemberwoche versuch- den Las Pal- Ger- Iing-Frachtversicherung— 18 Kisten Schäd- lingsbekämpfungsgeräte mit Reservebehäl- seine Iingsbekämpfungsgeräten zu machen. Aber Karlsruhe. Mitte September haben die Franzosen den deutschen Frachtdamp- fer„Las Palmas“ im Mittelmeer aufgebracht. Das Schiff wollte nach Marokko. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, der Frachter habe Flammenwerfer für Algerien an Bord gehabt. Die beschlagnahmten Kisten seien falsch deklariert ge- Wesen, denn sie hätten nicht land wirtschaftliche Geräte, sondern Kriegsgerät ent- halten. Das Bonner Auswärtige Amt hat am 3. Oktober erklären lassen, der Frachter transportiert. Der die Franzosen ein Piratenstück. Herr Heck war nicht zu sprechen. Als sie ihn dann unangemeldet überraschten, hatte er weder ein Schädlingsbekämpfungsgerät noch einen Prospekt noch einen Katalog zur Hand. Den Hersteller der Geräte wollte Heck nicht nennen. Dagegen versuchte er seine Besucher zu überzeugen, daß es sich um ganz schlichte Spritzgeräte handle, die man sowohl zum Versprühen von landwirt- schaftlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln, Wie auch zum Feuerlöschen verwenden kön- ne. Es könne freilich sein, daß sie àußer- lich einem Flammenwerfer ähnlich sähen, denn sie seien„aòũs Elementen aus der Kon- struktion eines militärischen Gerätes zusam- mengebaut“. Herr Heck zeigte sich über den französischen Kaperakt ungewöhnlich em- Listen sind dabei Bewerbungen bei den Wahlen in Rheinland-Pfalz und in Hessen Von unserer Korrespondentin Ruth Baron Verfassungsgerichtshofes, Professor Süster- henn, begründete die Ablehnung des BHE- Antrags mit dem Hinweis auf die Landes- verfassung, die nur solchen Parteien die Möglichkeit zur Anrufung des Verfassungs- gerichtshofes gebe, die bei der vorhergehen- den Landtagswahl zehn Prozent der g gultigen Stimmen erhalten haben. Diese Bestimmung, sagte Süsterhenn, verstoße nicht gegen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung, da dem BHE die Möglichkeit bleibe, das Bundesver- kassungsgericht anzurufen oder die Wahlen vor den Verwaltungsgerichten anzufechten. Von unserem Kerrespendenten Hanns FV. Schmidt pört: terie. „Das ist gar nichts anderes als Pira- Wenn wir einen offiziellen Auftrag vom marokkanischen Landwirtschaftsmini- sterium für Spritzgeräte bekommen, kön- nen wir doch nicht vorher untersuchen, was zuletzt daraus gemacht wird. Wir haben jetzt zum Beispiel den Auftrag für Nebel- geräte zum Rebenschutz, da kann man doch Tarnnebelgeräte daraus machen.“ Herr Heck schien verwundert, daß seine Firma nicht im Telefonbuch steht:„Das muß ein Versehen sein, meine Firma besteht seit 1951“.„Dimex“ soll„Deutscher Import und Export“ heißen. Herr Heck bedauerte, kein Schädlingsbekämpfungsgerät zeigen zu können, aber vielleicht in den nächsten Tagen. Drei Tage später dementierte das Auswärtige Amt die Nachricht von der Kriegsfracht der„Las Palmas“. Eine Woche verging. Dann hatte Herr Heck ein Gerät bereit und wollte auch die Original-Importlizenz des marokkanischen Landwirtschaftsministeriums fotografieren lassen, Wieder trafen ihn die beiden Jour- nalisten jedoch erst bei einem Ueber- raschungsbesuch an, In einem Dachzimmer mit schrägen Wänden, einem Fernschreiber in der Ecke und einer Sekretärin mußten sie zunächst warten. Auf den Rücken der Aktenordner lasen sie:„Fla-We Widen- mann“,„Fla-We Junker und Ruh“,„Fla-We Allg. Dräger NA“, In Hecks Zimmer 83 die dann das Schädlingsbekämpfungsgerät, einen in olivgrüner Tarnfarbe gestrichenen, tragbaren Kanister mit Druckzylinder. Das Strahlrohr fehlte, die Importlizenz war nicht da. Herr Heck Sagte, der Druckzylinder, der in der Mitte des Kanisters(Vergl. Bild Seite 1) in einem ausgesparten Hohlraum steckt und einen Druck von 150 Atmos- Phären beherbergen soll, gehöre jedoch nicht zu diesem Gerät, sondern zu einem anderen, das im Augenblick nicht vorhan- den War. 5 Fachleute, denen man das Gerät be- schreibt, tippen stets sofort auf Flammen- Werfer. Tatsächlich scheint Herr Heck militärisch interessiert zu sein, Auf seinem Menderes wies Vorwürfe zurück Schwere Beschuldigungen im Prozeß gegen die ehemalige türkische Regierung Vassiada(AP). Im Prozeß gegen die Mit- glieder der gestürzten türkischen Regierung sind Staatspräsident Bayar und Minister- präsident Menderes sowie andere hohe Re- gierungsbeèamte am Mittwoch beschuldigt Worden, die mit der Zypern-Frage im Zu- sammenhang stehenden anti- griechischen Un- ruhen des Jahres 1955 in der Türkei mit vol- ler Absicht ausgelöst zu haben. Bayar, Men- deres, der ehemalige Außenminister Rustin Zorlu, Koepruelue und andere sollen die Bomben- anschläge geplant haben, die 1955 auf das türkische Konsulatsgebäude und das Ata- türk-Museum in Saloniki verübt worden waren und in Istanbul und Ismir zu schwe⸗ ren Ausschreitungen gegen die griechisch- stämmige Bevölkerung geführt hatten. Durch die Anklageschrift wurde auch zum erstenmal bekannt, daß bei den Ausschrei- tungen in Istanbul mehrere Menschen ge- tötet worden waren. Im einzelnen werden kolgende Schäden aufgeführt: Drei Men- schen wurden getötet und 30 weitere ver- letzt, 73 griechisch- orthodoxe Kirchen, eine Fabrik, acht Kapellen, zwel Klöster und 3584 Ladengeschäfte türkischer Bürger grie- chischer Abstammung wurden entweder be- schädigt oder niedergebrannt. Außerdem wurden 1954 Läden und Geschäfte, die „Keinem Fürsten untertan“ also, hat Schillers Verhältnis zur Politik treff- lich und treffend formuliert:„In Schiller ist die große Nüchternheit spürbar, die wir heute dem Staate gegenüber nötig haben, dessen Neigung, total zu werden, immanent ge- worden ist: der Mensch ist nur zum Teil ein politisches Wes en, sein Schicksal wird sich nicht durch seine Politik erfüllen, sondern durch das, was jenseits der Politik liegt, was nach der Politik kommt.“ Hier liegt der Gra- ben zwischen dem Nationaldichter und einem; der sich diesseits durch das Getümmel der Tagesfragen schlagen muß. Aber es führt eine Brücke über den Gra- ben, In der Ankündigung der„Rheinischen Thalia“ hat Schiller gesagt:„Ich schreibe als Weltbürger, der keinem Fürsten dient“, Es War notwendig, den Standpunkt des Unpar- teiischen, Unabhängigen zu bestimmen, da- mals wie heute, Der Herr Professor für all- gemeine Geschichte in Jene, Friedrich Schil- ler, hätte zu diesem Thema gewiß einiges erzählen können, was auch für den Herrn Professor für wissenschaftliche Politik in Tübingen, Theodor Eschenburg, interessant gewesen wäre, Es ist schwer, in diesem Land unabhängig zu sein, noch schwerer, als unabhängig zu gelten. Wir Deutsche Halten es gern mit der Schwarz- Weig-Malerei, wir sind leicht versucht, die Feinde unserer Feinde für Freunde zu halten, wir sind ge- neigt, jeden zu verdammen, der nicht„Farbe bekennt“. Gewisse Lesebuch- Vorstellungen von Nibelungentreue vermischen sich mit dem dummen Wort, daß kein rechter Vogel das eigene Nest beschmutze, und machen es einem politischen Publizisten mitunter zeh wer, eine eigene, kritische Meinung zu äubern.„Zersetzende Kritik“ ist ein Lieb- Iingsschimpfwort der Deutschen(nicht erst seit Goebbels), und nicht viele erkennen die Erfahrung Lichtenbergs an, daß es schwer ist, die Fackel der Wahrheit durch ein Ge- dränge zu tragen, ohne jemanden den Bart zu versengen. der ehemalige stellv. Mifffster präsident Nicht-Griechen gehören, ebenfalls nieder- gebrannt oder verwüstet. Menderes wies den Vorwurf der Anklage entschieden zurück. Er habe lediglich eine damals gegründete türkische Gruppe unter- Stützt, die die türkischen Ansprüche auf Zypern propagiert habe. Es sei seine Pflicht gewesen, eine solche Gegenbewegung gegen ähnliche Organisationen in Griechenland zu fördern und in seinen Reden die griechische e Fee und del Sriechisch- zyprischen Erzbischof Makarios zu Warnen. Die Be- hauptung, daß der vor dem türkischen Kon- sulat gezündete Sprengkörper aus der Türkei stamme, sei einzig und allein von einem griechischen Untersuchungsgericht auf- gestellt worden. Ziel der Griechen sei es offensichtlich gewesen, der Türkei die Schuld in die Schuhe zu schieben,. Der ehemalige Ministerpräsident legte seine Argumente in ruhiger, sachlicher Form dar und verzichtete auf jede Theatralik. Vor der Verteidigungsrede von Menderes hatte der Rechtsanwalt Bayars den Antrag gestellt, alle Anklagepunkte gegen seinen Klienten fallenzulassen, weil er als Staats- chef nicht für die Handlungen der Regierung verantwortlich gewesen sei. Das Gericht lehnte den Antrag mit der Begründung ab, Bayar sei der Verletzung der Verfassung an- geklagt, die er zu wahren beschworen habe. Theodor Eschenburg und der Geist Schillers Gedanken zur Verleihung des Mannheimer Schillerpreises an einen politischen Publizisten Von unserem Redaktions mitglled Hans-Joachim Deckert Theodor Eschenburg ist immer ein muti- ger Fackelträger gewesen. Die von ihm ver- sengten Bärte waren ihm keineswegs im- mer gut gesonnen. Die SPD beschuldigte ihn des Defaitismus, weil er ihren Deutschland- plan unseligen Angedenkens ohne Mitleid auseinandergeschraubt und nichts Brauch- bares dabei gefunden hat. Minister Seebohm Wollte ihn zum Staatsfeind stempeln, weil er sich geweigert hat; den Hitlerstaat aus der Verantwortung für die Kriegsschuld zu ent- lassen, Eschenburg hat nicht nur gründliche, Wissenschaftliche Darstellungen verfaßt (Wie das Standardwerk„Staat und Gesell- schaft in Deutschland“), sondern eine statt- liche Reihe von kleinen Schriften zu Tages- kragen, Untersuchungen von rücksichtsloser Sachlichkeit und unerbittlicher Klarheit. Vor der Gefahr der Dünnblütigkeit ist er ge- keit. Wer, wie er, Privatsekretär Strese- manns und später, in Württemberg-Hohen- zollern, Staatskommissar für das Flücht⸗ lingswesen und Stellvertreter des Innenmini- sters gewesen war, kennt die praktische Po- tik und wohnt nicht in Wolkenkuckucks⸗ heim. Und wie sehr Eschenburg eine bun- des republikanische Instanz geworden ist, zeigt die Tatsache, daß eine Reihe seiner Definitionen—„Kanzlerdemokratie“,„Herr- schaft der Verbände“,„Gefälligkeitsstaat“ als geflügelte Worte in den Sprachgebrauch eingegangen sind. Es gibt nicht viele vom Schlage Eschen- burgs. Und die wenigen, die es gibt, sind nicht allerorten erwünscht und angesehen. Aber wir brauchen sie, und sie verdienen ölkentliche Ehrung. Denn sonst herrschen ungestört die Präsidenten von Walter im Verein mit den Hofmarschällen von Kalb und sind, wie in Schillers Kabale und Liebe“(2. Akt, 6. Szene) schnell bei der Hand mit ihrem Verdikt:„Spitzbubel Ins Zuchthaus spricht dich deine vermessene Meinung— Fort! Man Soll Gerichtsdiener holen.“ sei reine Zeitverschwendung. Schreibtisch liegen die lichen Hefte“, auf seinem Schrank liegen ein Stahl helm 3 r Bauart und ein Tro- penhelm. Heck erklärt:„Das ist mein alter Tropenhelm aus 1 Krieg. Ich war näm- lich in Afrika, Sie müssen aber nicht den- ken, daß ich ein Militarist sei, weil dag Hoheitsabzeichen mit dem Hakenkreuz noch drauf ist“. Herr Heck sieht keineswegs wie ein Militarist aus, Früher hat er einmal mit Gartenzwergen und gärtnerischen Geräten gehandelt. Er hat kaufmännische Interes- Sen. Auf einem langen Gestell liegen zwei lange Aluminjumzigarren, die eine ist oliv- grün gestrichen:„Das ist ein Auftrag für Jordanien. Flugzeugbenzin-Zusatzbehälter. Die werden abgeworfen, wenn sie leer sind.“ In einer Ecke stehen zwei kleine Kanister „Metavon Napalm“. Walter Heck in Karlsruhe hat Sorgen. Er sagte zu den Journalisten:„Wissen Sie, de Colonel Mercier ist mein Feind. Sie wissen, den dié Schweizer im Fall Dubois ausgewie- sen haben. Jetzt hören die Franzosen dauernd meine Telefonate mit Afrika und Arabien ab. Ich habe mich schon bei der Post beschwert. An der deutsch- schweizeri- schen Grenze sind die Leitungen angezapft.“ Herr Heck versichert zu gleicher Zeit, daß er aber im Bundesverteidigungs ministerium und im Auswärtigen Amt gute Freunde habe, Ihm könne man nichts anhaben, Er war zudem gerade in einem Sanatorium in der Schweiz und ist ausgeruht. Auf seinem Schreibtisch liegt ein Brief der Firma PAT- VAG AG Zürich, Zur Zeit arbeitet er offen- bar mit den Industrie-Werken Karlsruhe zusammen. Jedenfalls zeigt der 150-Atmo- sphären- Druckzylinder in dem tragbaren Kanister des land wirtschaftlichen Schäd- Iingsbekämpfungsgerätes deutlich die Ein- prägung„IWK“. Die Werke sollen nach Aus- sagen eines früheren Ingenieurs der Firma die gleichen Druckzylinder bis 1945 für deut- sche Flammenwerfer hergestellt haben. Da- mals hießen die IWK noch DWM(Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik). Dem Berichterstatter wurde zunächst an- geboten, seinen Bericht gegen eine gute Ab- standssumme zu unterdrücken, da nationale Interessen auf dem Spiel stünden, ja weil sonst ernste Verteidigungsfragen verraten würden. Ein fürsorgliches Gespräch mit der Bundesanwaltschaft ergab jedoch, daß der Verdacht des Landesverrats keineswegs naheliegt. Als daher der Berichterstatter eine weitere fürsorgliche Auskunft beim Presse- referenten des Bundesverteidigungsministe- riums einzuholen versprach, wurde ihm überraschend entgegnet:„Oberst Schmückle kann auch nicht alles wissen,“ Nun hat sich allerdings herausgestellt, daß weder der Händler Walter Heck in Karlsruhe noch seine Auftraggeber Geschäfte tätigen, die dem Wohl der Bundesrepublik nützlich sind und daher vor jeder Offenbarung durch das Gesetz geschützt werden müssen, Die Firma „Dimex“ steht nicht unter dem Schutz des Staatsgeheimnisses. Die Gerlin-Frachtver- sicherung hatte sich ohnehin auch nach der Erklärung des Auswärtigen Amtes gewei⸗ gert, die Versicherung für die auf der„Las Palmas“ beschlagnahmten Schädlingsbe- kämpfungsgeräte im Werte von etwa 150 000 Mark 2 zahlen. Sorin: Westen Will Sfonteten New Vork.(AP) Die Sowjetunion hat am ersten Tag der Abrüstungsdebatte der Vereinten Nationen erkennen lassen, daß sie lediglich an der Erörterung ihrer eige- nen Vorstellungen zu diesem Problem in- teressiert ist und daß sie eine Diskussion der westlichen Vorschläge boykottieren Will. Der stellvertretende sowjetische Außen- minister Sorin beschuldigte im ersten Poli- tischen Ausschuß der Vollversammlung den Westen, die Abrüstungsverhandlungen als Deckmantel zum Aufbau einer internationa- len Spionageorganisation zu benutzen und sagte, eine Erörterung der westlichen Pläne Nachdrücklich lehnte Sorin es ab, Abrüstungsverhandlun- gen auf technischer Ebene zu beginnen, wie es Großbritannien gefordert hatte. Tech- nische Experten könnten keine politischen Entscheidungen treffen, um die es in er- ster Linie gehe. Gegen österreichische Resolution Die Vereinigten Staaten und Argentinien erklärten am Mittwoch, daß sie die öster- reichische Resolution über das Sücdtirol⸗ Problem nicht unterstützen werden, Im zweiten Politischen Ausschuß der UNO- Vollversammlung sagte die amerikanische Delegierte Frances E. Willis, nach Ansicht Washingtons gehöre der Fall vor den Inter- nationalen Gerichtshof. Der argentinische Chefdelegierte Mario Amadeo erklärte, für mehrere der von Oesterreich gegen Italien erhobenen Beschuldigungen fehlten die Be- weise. Auch sei seiner Ansicht nach die Vollversammlung nicht zuständig, eine poli- tische Entscheidung zu treffen. Adenauer schaltet. Fortsetzung von Seite 1 Wirtschaftsbereiche die Sonntagsruhe jetzt neu regeln wolle. Bundestagsabgeordnete aus dem wirtschaftspolitischen und dem sozlalpolitischen Arbeitskreis der CDU/CSU trafen am Mittwochabend mit Vertretern der Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahl- industrie in Bonn zusammen um mit ihnen die Probleme der Sonntagsarbeit zu er- örtern. War Seebohm nicht erreichbar? Bundeskanzler Dr. Adenauer habe die Bekanntgabe der Erhöhung der Expreßgut- Tarife der Bundesbahn zum 1. November nur deshalb zurückstellen lassen, weil er die Tarifmaßnahmen der Bundesbahn nicht„im Salami- Verfahren“ nacheinander, sondern zusammen verkündet sehen wolle. Dies ver- sicherte ein Regierungssprecher am Mitt⸗ woch vor der Presse in Bonn. Die Anord- nung an die Hauptverwaltung der Bundes- bahn, eine Verlautbarung über die neuen Expreggut-Tarife zurückzuziehen, sei vom Bundeskanzleramt auch nur deshalb ohne Wissen des Bundesverkehrsministers Dr. Seebohm erfolgt, weil„Seebohm nicht er- reichbar“ gewesen sei. Am kommenden Mitt- Woch werde das Bundeskabinett eine Grundsatzberatung über die Bundesbahn- tarife führen, die sich nicht nur auf die Ta- rife für Expreggut, sondern auch für Stück gut und Düngemittel sowie auf die„Sozial- tarife“(Schüler- und Berufsverkehr) bezie- hen werde. 8 1 Weitere Berichte siehe Seite 11 „Wehr wissenschaft- aft legen Tro- alter näm- den- 1 das noch S wie U mit 73 ten teres 2 Wei oliv- Für älter. sind.“ lister n. Er dey ssen, Wie- oSen und der zeri- pft.“ daß rium unde „ Er m in inem AT- fen ruhe mo- aren näd- Ein- Aus- irma eut- Da- sche an- Ab- nale Weil aten der der vegs eine SSE iste- ihm ckle sich der noch die sind das ma des ver- der wei- Las Sbe- 00⁰ N hat der daß ge- in- sion ren zen- oli- den als Da- und läne lich un- Wie ach- hen er- nen ter- rol Im JO che icht ber- che für lien Be- die oli- etzt lete lem 8 ern ihl- nen er- die ut⸗ ber die im ern er- itt⸗ d- es- 1en om me Dr. er- tt⸗ ine m- ba- A= al- je- Nr. 244/ Donnerstag, 20. Oktober 1960 WELT UR D WISSEN 4 ANNHETBER MORGEN. Sefte 3 Was sonst noch gescha ng Der mysteriöse Tod der 26jährigen Aline Karr aus dem südenglischen Ort Alfriston und das Verschwinden ihres dreijährigen Sohnes Harry wurde jetzt durch eine ge- ö richtliche Untersuchung geklärt. Mrs. Karr Internationalen Atomenergie- Organisation litt aus einem unerklärlichen Grund an der dAEO) in Wien tagte, begann auch für Wahnvorstellung, daß Harry eines Tages als Osterreich das Atomzeitalter. In dem nieder- Erwachsener seinen Vater ruinieren würde. österreichischen Ort Seibersdorf, etwa 35 km Am 10. Oktober fuhr sie mit dem Jungen in von Wien entfernt, wurde Ende September inrem Auto an der Küste bei Eeastbourne der erste österreichische Kernreaktor in Be- über eine rund 150 Meter hohe senkrecht trieb genommen. abfallende Felsenklippe in den Abgrund. Nachdem bereits einige Tage vor der mre Leiche wurde später gefunden. Von dem offiziellen Eröffnung des österreichischen Jungen fehlt noch jede Spur. Reaktorzentrums durch den österreichischen * Bundespräsidenten Dr. Adolf Schärf die 15 5 Techniker die erste Kettenreaktion ausgelöst Durch VVVTæ und eine Leistungsabgabe von einem Zehntel zweiten Weltkrieg wurde am frühen Mitt- Watt festgestellt hatten, erreichte der Reaktor 8 e 1 N 95. La- pei Inbetriebnahme eine erste Leistung von gerhaus e ört. Aus 3— 25 88 rund einem Kilowatt, eine Energiemenge, die en 8 ründen 8 die 1 85 etwa für den Betrieb eines elektrischen Heiz- gerten Sro 58 3 worräte in 2 85 ofens erforderlich ist. Die Leistungsspitze des geraten. Durch den Einsatz der gesamten Reaktors ist zunächst mit 5 000 Kilowatt vor- Feuerwehr von Manchester und der Feuer- gesehen. Sie kann jedoch bei Bedarf Auf wehren zweier benachbarter Kreise gelang 25 000 Re 5 8 a gesteigert werden. es, das Uebergreifen des Brandes auf 95 Der Seibersdorfer Reaktor, der von der benachbar tes Tanklager in letzter Minute American Machine und 1 dry Company zu verhindern. nach österreichischen Plänen gebaut wurde, 1 15 5 1 1 ist nach Angaben der Erbauer zur Zeit der 1012 2 arten Sg s- und modernste Reaktor in Europa. Es handelt Steuergesetze können sich zur Zeit immer sich dabei um einen e e noch 600 Familien in Großbritannien einen reaktor, der durch seine besondere Kon- 8 1 Ein e 1 Wie 5 struktion unterschiedlichen Ansprüchen ge- as Symbol eines wirklich vornehmen und recht wird. Er kann in gleicher Weise für großen Hauses. Er ist eher ein Haushofmei- wissenschaftliche Forschungszwecke, ins- ster mit makellosen Manieren und vor- besondere der Grundlagenforschung, als auch bildlicher Garderobe als etwa ein gewöhn- für Materialprüfungen verwendet werden. 5 5 erhält 5 Auf diese Weise hat das neue österreichische ung des„Daily Expreß“ dur mittli bis 700 Mark im Monat, und natürlich außerdem Wohnung und„erstklassige Ver- pflegung und Getränke“. * Während die vierte Generalkonferenz der Ein mit über 10 000 Litern Treibstoff für Düsenjäger beladenes Düsenflugzeug der„Mayerling, amerikanischen Luftwaffe ist in der Nacht please!“„Mayerling, zum Mittwoch in der Nähe des Flugstütz-„Mayerling, francais, punktes Langley in der Luft explodiert und plait!“ English spoken, over here, deutsch, bitte hierher!“ Maschine, die Düsenjäger in der Luft mit Ländern vor à ce coté là, s'il vous Reiseleiter und Dolmetscherinnen be- abgestürzt. Die sieben Mann Besatzung der mühen sich, den Touristenandrang aus allen dem Wiener Verkehrsbüro säu- Treibstoff! versorgen sollte. kamen ums berlich nach Sprachen geordnet in die war- tenden Autobusse zu verstauen. Die Fahrt Auch für Osterreich begann das Atomzeitalter In Seibersdorf wurde der erste österreichische Kernreaktor in Betrieb genommen/ Kosten: 22 Millionen DM Reaktorzentrum sowohl für die Arbeit der österreichischen Wissenschaftler, die bereits vor Jahrzehnten eine führende Rolle in der Kernforschung spielten, als auch für die Be- dürfnisse der Wirtschaft große Bedeutung. Die internationale Atomenergie-Organisa- tion hat ihr eigenes Laboratorium für For- schungs- und Ubungszwecke gleichfalls nach Seibersdorf gelegt. Die Reaktoranlage kostete rund 22 Mil- lionen Mark, fünf Millionen mehr als vor zwei Jahren veranschlagt. Sie wird künftig von der österreichischen Studiengesellschaft für Atomenergie betrieben, die am 15. Mai 1956— ein Jahr nach der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags— gegründet wurde. Zwei Jahre nach der Gründung be- gann der Bau des Reaktorzentrums. Vor drei Monaten begann die Montage des Reaktors. Die Anlage besteht neben dem nuklearen Teil aus einem Strahlenschutzlaboratorium, einem Physik- und Elektronenlaboratorium sowie einem Chemie- und metallurgischen Laboratorium. An dem Bau waren 145 öster- reichische und sieben ausländische Firmen beteiligt. Der Reaktor wird auf gemischtwirtschaft- licher Grundlage betrieben; 51 Prozent der Anteile der österreichischen Gesellschaft für Atomenergie gehören der österreichischen Bundesregierung, die übrigen 49 Prozent sind Industriebeteiligungen. Bei der Wahl des Standortes war natür- lich in erster Linie die Nähe Wiens bestim- mend. Schwierigkeiten wegen des Standortes Mayerling- eine Attraktion für Wiens Fremdenverkehr a Das Geschäft mit dem Makabren blüht/ Kommen die Schaulustigen auf ihre Rechnung? t Monarchie damals erschütterte. Kaum einer erwarten sie zu sehen? Vielleicht den Tator krisch wie am ersten Tag? Wenn nach der Besichtigung des 1 Heiligenkreuz hinaufzugehen zu dem kleinen 1 Autobusse verpackt sind, geht es über eine kleine Anhöhe hinunter ins Nachbartal. Dort sieht man, hinter Bäumen versteckt, die Fas- Heiligenkreuz alle Touristen wieder in Leben. 5. a i 5. geht nach Mayerling. In der Hauptreisezeit. 8 55 1 5 e ibt es täglich solche Fahrten durch den schembares bäude. iele Reisefu rer Wien e e 5 e zur Seegrotte in der Hinter- nehmen sich nicht einmal die Zeit, mit ihrer Herde dort auszusteigen; alles wird schnell vom Autobus aus besichtigt und erklärt, und weiter geht es durch das schöne Helenental nach Baden. Aber auch diejenigen, die aus- steigen und die kleine Kirche besuchen, fin- den hier nichts Düsteres oder Geheimnis- volles. Kaiser Franz Joseph ließ das einstige Jagdschloß, in dem sich am 30. Januar 1889 sein einziger Sohn Rudolf mit der siebzehn jährigen Comtesse Mary Vetsera das Leben nahm, in ein Karmeliterinnenkloster um- wandeln. An der Stelle des Zimmers, wo die unglückliche Tat geschah, steht heute eine einfache Kapelle. Nichts deutet auf die Tra- Nachrichtenagentur PP ist jetzt die Elek- ie* a egre a r triflzierung der Eisenbahnstrecke Gleiwitz prühl, über Stift Heiligenkreuz, das mit sei- Breslau über Groß-Strehlitz in Schlesien not, romantisch-gotischen Kirche aus dem abgeschlossen worden. Güterzüge verkeh- schonen krüngotischen Kreuzgang malerisch ren bereits mit Elektroloks. Für Personen- in eine Talmulde gebettet liegt, nach Mayer- Zzlige sollen elektrische Lokomotiven ab Ja- ling. Mayerling ist das Stichwort, unter dem nuar eingesetzt werden. diese Fahrten veranstaltet werden, denn 5 dank der zahllosen Bücher, Illustrierten-Be- Mit vorbeugenden Maßnahmen gegen richte und nicht zuletzt der Filme, die sich 5 5 1 ächtigt haben, darf man an- Geisteskrankheiten beschäftiste Sich elne ee e Sachverständigenkonferenz 50 Rahmen der Name Meyerling das Notwendige sagt. Und Weltgesundheitsorganisation 5 Genf. 8 diese Vermutung scheint richtig zu sein, dem wurde festgestellt, daß zu den mancherlei Strom der Neugierigen nach zu urteilen, die Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Nach ört⸗ lichem Frühnebel der Niederungen zunächst überwiegend heiter, später von Westen auf- kommende Bewölkung, aber zunächst noch meist trocken. Erwärmung der Niederun- gen bei zunehmendem süd westlichem Wind über 15 Grad. Nachts frostfrei. Sonnenaufgang: 6.54 Uhr. Sonnenuntergang: 17.27 Uhr. der Anlage gab es nicht. Im Gegenteil, die Behörden von Seibersdorf, das am Leitha- gebirge liegt, haben sich darum beworben, das Reaktorzentrum in die Nähe des Ortes zu bekommen. Den Wissenschaftlern hatten 17 Standortvorschläge vorgelegen. Beim Bau des Reaktors und der Laboratorien ist dem Strahlenschutz besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Ausgehend von der unmittelbaren Umgebung des Reaktors sind drei Uberwachungsgürtel gelegt worden, von denen der äußere ein Gebiet im Umkreis von neun Kilometern rund um das Forschungs- zentrum umfaßt. Im Falle von Betriebs- störungen schaltet darüber hinaus eine ber sondere Sicherungsanlage den Reaktor auto- matisch ab. 8 Der besondere Stolz der zuständigen österreichischen Stellen ist es, daß Seibers- dorf mit einem für derartige Forschungs- stätten außergewöhnlich niedrigen Personal- stand auskommt. Insgesamt sind dort rund Vorhersage Karte För 20.10. 80-7 Uhr. 1 4 130 Menschen beschäftigt. Rund 70 von ihnen.* r gehören zum eigentlichen technisch- wissen- Poldarlaf ebenen 88845 I schaftlichen Stab, der bei anderen Anlagen l 2 5 2 8 gleicher Gröhße im Ausland 200 bis 300 Fach- 0 10 5 Belgrad leute umfaßt. Besonders dankbar wurde„ außerdem vermerkt, daß sich die wissen- schaftlichen österreichischen Fachkräfte bis- her trotz günstiger Auslandsangebote kaum zur Aufgabe ihrer bisherigen Arbeitsgebiete verlocken ließen, obwohl Osterreich ihnen finanziell nicht jene international üblichen großzügigen Angebote machen konnte. Günther Hoffmann Pegelstand vom 19. Oktober 0 Rhein: Maxau 600(4 13); Mannheim 478 (+22); Worms 389(20): Kaub 366 E* Neckar: Plochingen 199(41); Gundels- heim 258(48); Mannheim 460(5200. der vielen Schaulustigen, die jährlich nach 85 5 Mavyerling pilgern, nimmt sich die Mühe, bei Ein Blick Dorffriedhof, wo, von der Hand des Fried- in die amerikanische Kriminalstatistik hofgärtners in Ordnung gehalten, das Grab Es ist eine traurige Statistik, die alle der Comtese Vetsera liegt. Gleich nach der sechs Monate vom amerikanischen Bundes- Tat wurde sie hier auf Anordnung des kriminalamt FBI veröffentlicht wird, und Kaiserhauses in aller Stille und Heimlich- was diese Statitsik aussagt, wird jedes keit begraben. f. halbe Jahr furchtbarer. Im letzten Jahr Was ist es eigentlich, das die Menschen wurden nach dieser Statistik in den US unserer Zeit diese alte Geschichte immer 3580 Menschen ermordet— das ist fast wieder lesen läßt, das sie mit wollüstigem jede Stunde ein Mord. 119 610 Personen Wur⸗ Schauer in Filme gehen läßt wie„Mayerling“ den in Mordversuchen verletzt. 14 830 Frauen oder„Kronprinz Rudolfs letzte Liebe“? Nur vergewaltigt.„Die Verbrechen sind in den der Hang zur Romantik? Es gibt bestimmt letzten Jahren viermal so schnell gestiegen romantischere Geschichten von Liebe und wie die Bevölkerungszahl. und wenn nicht Tod al gerade dies. Interessieren sie sich für energische Schritte unternommen werden, die möglichen politschen Hintergründe des dieser steigenden Zahl von Verbrechen Ein- Dramas? Das ist erst recht nicht anzunehmen, halt zu gebieten, wird dieses Land in den denn all die politischen Fragen, die damals kommenden Jahren einem Verbrecherpro- vielleicht mitgesprochen haben könnten, blem von Notstandsausmaßen gegenüber sind heute längst überholt. Es gibt wohl keine stehen“, erklärte FBI- Direktor J. Edgar eindeutige Erklärung für das nie ermüdende Hoover. Interesse, das vor allem Frauen der Tragö- In den ersten sechs Monaten dieses Jah- Ursachen, die das Entstehen von Geistes- sich für die Fahrten einfinden. Aber kommen krankheiten begünstigen, auch Ernährungs- sie alle wirklich auf ihre Rechnung? Und was mängel gehören. Das Auftauchen bestimm- 0 ter psychischer Symptome bei Kindern lasse vielfach auf einen Mangel an Proteinen in der Ernährung schließen. Auch bei„Alko- holikerpsychosen“ spiele oft eine unausge- glichene Ernährung mit. Die Konferenz be- schloß, daß intensive Forschungen im Rah- men der Weltgesundheitsorganisation be- trieben werden sollen. um vorbeugende Maßbßnahmen gegen die Entstehung von Gei- steskrankheiten treffen zu können. 5 Ein dreijähriger Junge aus Melbourne, der erst kürzlich ein Haus in Brand steckte, hat mit zwei Spielgefährten von sechs und sieben Jahren einen neuen Brand, diesmal in einer Schule, gelegt. Das Feuer richtete einen Schaden von 10 000 Pfund(94 000 DM) an. Die Polizei erklärte, sie könne nichts ge- gen den Jungen unternehmen., da der Ju- gendrichter für Kinder unter acht Jahren nicht zuständig sei. * Juwelen und Aktien im Werte von drei Millionen Dollar(12,6 Millionen DM) wur- den in der Nacht zum Dienstag aus dem Safe eines im Ruhestand lebenden Börsen- maklers in Los Angeles gestohlen. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei dem Bestohlenen um den 50jährigen Raoul Fer- nandez, den Ehemann der verstorbenen Coca-Cola-Erbin Katherina Candler. Das Diebesgut setzt sich aus Juwelen im Werte von einer Million Dollar und Aktien im Werte von zwei Millionen Dollar zusammen. Allerdings sind die Aktien unverkäuflich. Seit dreitägigen Regens über die Ufer trat. Delta sind ersten Meldungen zufol gödie hin, die die österreichisch- ungarische dem 9. Oktober stehen große Teile von Lu clenob(unser dpa- Bild), der Hauptstadt des nordindischen Staates Uttar Pradesh, unter Wasser, nachdem der Gomati-Fluß infolge eines An der Küste von Nordpakistan und im Ganges- ge mindestens 3000 Menschen ums Leben gekommen. die Gestalt des Kronprinzen Rudolf mehr lösen. Denn der einzige Brief, leicht Aufschluß hätte geben können, Brief, den Rudolf in der Nacht seines Todes an schrieb, ist auf deren ausdrücklichen Wunsch von Verbrechen aufzuhalten, häufen sich nach ihrem Tode vernichtet worden. Also Berichte über Verhaftungen von Polizisten bleibt sein Tod ein Geheimnis, immer der aufgegriffen und unbarmherzig ans Licht auch in Washington— wegen ihrer Betei der neugierigen Welt gezerrt. Mayerling,. von den unglücklichen Eltern zu einem Ort der Einkehr und Besinnung bestimmt wor- lizist von einem anderen Polizisten dabei den war, kür Schaulustige und für Geschäftstüchtige. Stunde einen„Drug-Store“ ausräuberte. Die Nachdem der Büchermarkt und der Film beiden Polizisten standen sich mit ihren Pi- sich ihren Anteil holten, hat sich jetzt auch stolen gegenüber, der Fremdenverkehr, wenn schon nicht des eintraf, um den Kollegen, Ortes, so doch seines Namens und seiner Ge- schichte bemächtigt. Und wieder einmal blüht wollte, festzunehmen. das Geschäft mit dem Makabren! die von Mayerling entgegenbringen. Sicher- res wurden neun Prozent mehr schwere lich hat viel dazu beigetragen, Zeit hindurch bewußt und gewollt in Ge- heimnis getaucht und mit vielen Unklar heiten, auch über den Hergang der Tat, um- geben wurde, und daß auch heute noch nicht Minute werden rund 3 schwere Verbrechen einwandfrei feststeht, welche Gründe Erben eines großen Reiches veranlaßt haben, freiwillig in den Tod zu gehen und ein junges Mädchen mit sich zu nehmen. War es Lebens- angst— oder Lebensüberdruß? Erkenntis, daß das Reich, dessen war, unaufhaltsam dem Verfall entgegen- ging, und er nicht die Kraft hatte, das Kom- mende aufzuhalten? daß sie lange Verbrechen verübt als während des gleichen Zeitraums 1959. Seit 1950 ist die Zahl der Verbrechen um 69 Prozent und seit 1940 sogar um 128 Prozent gestiegen. In jeder den verübt. Besonders beängstigend ist das An- steigen der Jugendkriminalität. Wie e der Statistik heißt, steigt die Zahl der von Jugendlichen unter 18 Jahren verübten Ver. von Er- Oder die brechen weit schneller als die der Erbe er wachsenen verübten. 0 55 Der durchschnittliche Verlust durch je den Raub beträgt 230 Dollar, durch jeden Einbruch 186 Dollar, durch jeden Diebstah Die Historiker werden dieses Rätsel um 76 Dollar und durch jeden Autodiebstah kaum 829 Dollar. Gestohlen wurden— allerdi der viel- in der Mehrzahl für Vergnügungsfahrten der 288 300 Automobile. 5. Während nun die Polizei alle Hände vol seine Mutter, die Kaiserin Elisabeth, zu tun hätte, diese ständig steigende Well. wie- in New Vork und in etwas geringefem Maße das ligung an solchen Verbrechen. 5 Dieser Tage wurde ein New Vorker Po- als er zu mitternächtlicher wurde inzwischen zu einem Anreiz überrascht, bis der seine Bezüg Diebereien durch nächtliche Dr. Erika Libal sorgt. Radar-Augen wachen an den Grenzen ATO-Länder sitzen Tag und Nacht an den Geräten Soldaten aller N Soldaten aller Länder sitzen Tag und Nacht an den Radarschirmen. Sie haben da- für zu sorgen, daß kein Ueberraschungs- angriff aus der Luft die Verbündeten unvor- bereitet treffen kann. Radargeräte sind die Augen der westlichen Luftverteidigung. Da- hinter stehen die Luftstreitkräfte mit Ra- ketenverbänden und Ueberschalljägern. Die Bundeswehr wußte von Anfang an, daß ihr eines Tages ein wesentlicher Anteil an der gemeinsamen Aufgabe zufallen würde: die Ueberwachung des Luftraumes in Mitteleuropa. 1956 fuhren die ersten deut- schen Soldaten nach Amerika. In den Schulen der Us-Luftwaffe lernten sie die Technik der modernen Luftraumüberwachung. Schon Die Luftverteidigung ist keine nationale Angelegenheit mehr.“ Erleichtert atmeten die Lüktwaflenexperten im Bonner Vertei- digungsministerium auf, als der Ständige NATO-Rat in Paris diesem Grundsatz An- erkennung verschaffte und einen Kompro- mig zwischen den Erfordernissen der NATO und den französischen Sonderwünschen zu- stande brachte. Frankreich hatte sich Ende vorigen Jahres zwar grundsätzlich zu einer verstärkten militärischen Zusammenarbeit mit seinen Alliierten bereit erklärt, sich aber einer vollständigen Integration seiner Luftwaffe in die NATO- Streitkräfte wider- setzt. Die Kompromigformel des NATO Rates sieht jetzt vor, daß das Luftwarn- system, vor allem die Radareinrichtungen ein Jahr später machten sie— vorläufig noch Frankreichs und Deutschlands, vereinheit- als Schüler— ihren Dienst in den alliierten Radarstellungen in der Bundesrepublik. Es dauerte jedoch nicht lange, bis ihnen ver- antwortliche Funktionen übertragen wurden. Am 10. September 1959 übernahm dann die 1. Luftverteidigungsdivision von der amerikanischen Luftwaffe die erste Radar- stellung im bayerischen Türkheim. In den letzten zwölf Monaten ist noch in mehreren Großradarstellungen die Verantwortung an die Bundeswehr übergegangen. Eine zusätz- liche Frühwarnstellung wurde ausgebaut und der Bau eines Lehr- und Versuchs- gefechtsstandes für den Radardienst der Luftwaffe vollendet. Von dem anstrengenden Dienst in der militärischen Luftüberwachung weiß man in der Oeffentlichkeit nur wenig. Technisches Interesse, Gesundheit und Verantwortungs- pewußtsein werden von diesen Soldaten ver- langt. Der Weg zum vollausgebildeten Radar- ncht werden. Die frenzösischen Luftstreit- kräkte und die der anderen NATO- Staaten werden wenigstens in der vorgeschobenen Zone zusammengelegt. Diese Zusammen- arbeit in der Ueberwachung des Luftraumes halten auch die Bonner Luftwaffenofflziere für umungänglich. Kein Land Könne es sich heutzutage mehr zutrauen, allein seine Grenzen nach allen Seiten hin abzuschirmen. Seit der Gründung der NATO ist von den Westmächten ein Ueberwachungsnetz für den Luftraum aufgebaut worden, das sich heute vom Nordkap bis zum Bosporus spannt und jede Bewegung in der Luft erfassen und melden kann. Wie dicht es ist und wie weit es reicht, darüber kann— und darf— es in der Oeffentlichkeit nur sehr vage Vorstel- lungen geben. Die Fachleute hüllen sich in geheimnisvolles Schweigen. spezialisten ist lang und erfordert viel Flei Wie in allen Luftwaffen der westlichen Welt, so ist auch bei den deutschen Radarleuten die Beherrschung der englischen Sprache eine unabdingbare Voraussetzung. Wie wichtig sie ist, hat wieder das NATO-Manöver „Hold Fast“ gezeigt. Bei dieser größten mili- törischen Uebung nach dem Kriege im Bun- desgebiet kam es zu Schwierigkeiten, die auf Europäer EuUratom- Gelder für Karlsruhe (Ap) Der Ministerrat der Europaischen Atomenergie- Gemeinschaft hat am 17. Okto- ber beschlossen, im kommenden Jahr insge- samt 315 Millionen Mark für Forschungs- zwecke und den Bau der Atomenergie- Ver- suchsanlagen in Ispra Italien), Mol(Belgien), Petten(Holland) und Karlsruhe zur Ver- fügung zu stellen. Die Euratom wird sich auch weiterhin am norwegischen Schwer was- Serreaktor Halden beteiligen, für den die EFTA-Länder erhebliche Mittel zur Ver- fügung gestellt haben. Mehr Ele trizität (dpa) Der Verbrauch an elektrischer Energie steigt in Europa rasend. 1959 wurde in den europäischen Ländern im Durch- schnitt 8,6 Prozent mehr Elektrizität ver- braucht als im vorhergehenden Jahr. Der bisherige Verbrauch im Jahre 1960 läßt vor- aussehen, daß sich eine neue Verbrauchs- steigerung von 13 bis 14 Prozent ergeben Wird. Dieser rasch zunehmende Verbrauch an elektrischer Energie ist, wie die Sach- verständigen der ECE bei einer Sitzung in Genf erklärten, zwar durch die wachsenden Bedürfnisse der sich rasch steigernden In- dustrieproduktion mitbedingt, geht aber weit 6. den Mangel an englischen Sprachkenntnissen einer Genauigkeit von 100 Kilometern im zurückgingen. Der angehende Radar-Mann Umkreis aufgespürt. der Luftwaffe wird in besonderen Sprach- Austauschdienst 5 kursen der Bundeswehr geschult. Auch an Nachdem im August 1960 zehn franzö- D 8 5 5 17 1 A 8 e 8 sische Studenten durch eine Stiftung aus dem 3 8 5 Curt-Bohnewand-Fonds die Möglichkeit zu Radarschirm gewöhnen. bn den Geräten der einem dreiwöchigen Deutschlandaufenthalt Luftraumüber wachung kennt man keinen 8 f 5 Feierabend. Radar-Augen dürfen niemals erhielten, machen in der Leif Von 8. 8 schlafen. Günter Ehrlich am Werk über die industrielle Das ist darauf zurückzuführen, daß in den dentenschaft zu vertiefen. Privathaushalten mehr und mehr Elektri- Freundschaft zität benötigt Wird. Im europäischen und und Verständigung amerikanischen Energieverbrauch nehmen(ap) Die internationale Messe von Met ten aus Mitteln desselben Fonds franz sischen Hochschulen einen Gegenbesuch Beide Reisen wurden vom Deutschen Akade mischen Austauschdienst vorbereitet un sollen dazu beitragen, die Beziehung zwi Wachstumsrate hinaus., schen der französischen und deutschen Stu- außerdem Rohöl und Naturgas eine immer schloß am 16. Oktober mit einem„Tag der europäischen Freundschaft und Verständi- Lebe 8 5 f b Vertreter von Trier und Luxemburg sowie Zürich wird künftig die Europäische aus den Städten Gloucester England) und wichtigere Stellung ein. „Gewitter zentrale“ gung“, zu dem die Stadtverwaltung von „Gewitterzentrale“ beherbergen. Die Ver- Blida(Algerien) eingeladen hatte, die beid einigung der Europäischen Wetterdienste, von Metz„adoptiert“ Worden Waren. In sei der 33 Länder angehören, hat jetzt der ner Begrüßungsansprache rief der Bürgel Schweizer meteorologischen Zentralanstalt meister von Metz, Raymond Monden, in Zürich den Auftrag erteilt, ein Zentrum europäischen Bürgermeister dazu auf, ihve für Sammlung und Weitergabe von Infor- Regierungen bei der Schaffung eines geein mationen über die Gewittertätigkeit auf Europa behilflich zu sein. In allen Bevölk dem Kohtinent einzurichten. Maßgebend für rungsschichten solle eine Bewegung entfa die Beauftragung Schweizer Meteorologen werden, die das starke Verlangen nach mit dieser Aufgabe war eine von eidge- ständigung zwischen den einzelnen V nössischen Fachleuten entwickelte neue zum Ausdruck bringe.. . mit deren Hilfe Elektrische Geräte 5 81 8 ewit erherde auf sehr große Distanz AP) Vertre ropäis ausfindig machen lassen. Im und nach dem 1 Manie%% a Geophysikalischen Jahr haben eidgenössische handelszone haben sich am Wetter wissenschaftler von ihrer Basis auf in Mailand auf einen ö Spitzbergen aus mit dieser Methode 3000 dard für die Herstellung und Kilometer entfernte Gewitterherde mit von elektrischen Apparaten gee J. Edgar Hoover scheint mit Recht be- 23. Oktober 1960 auch zehn deutsche Studen- Polizeiverstärkur“ 8 aufbessern eite 1 MANNHEIMER MORGEN MAKNREIMER LORALINACRRIeRTER * Donnerstag, 20. Oktober 1980/ Nr. 244 Stacheldraht und Wachtürme sollen in 18 Monaten verschwinden: Das Us-Gefängnis am Schloß wird frei Pläne für Ersatzbau in Sandhofen sind bereits fertig/ Bau beginnt in Kürze Das„USAREUR Stockade“, das amerikanische Militärgefängnis für den europa- ischen Befehlsbereich, hinter dem Amtsgericht am Westflügel des Mannheimer Schlosses soll nun wirklich verschwinden! Ein Neubau als Ersatz in Sand- hofen wird den Zustand beseitigen, der den Mannheimern schon seit langem ein Dorn im Auge ist. Der Stacheldraht, die Wachtürme und das trostlose Drumherum des amerikanischen Gefängnisses stört vor allem jetzt, nachdem der neue Rhein- brückenkopf immer mehr zu einer„Visitenkarte“ Mannheims ausgebaut und be- grünt wird. Die Mannheimer würden es daher sehr begrüßen, wenn mit dem ame- rikanischen Stacheldraht und den sechs verwitterten Wachtürmen auch der ganze Bau verschwinden würde., Aber das baden- württembergische Justizministerium hat hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es hätte diesen Anbau des Schlosses nämlich gern wieder für die Untersuchungshäftlinge des Amtsgerichts zur ver- fügung, so wie es vor und während des Krieges der Fall war. Mannheims Städte- planer meinen dagegen, ein minder auffälliges Objekt könne diesem Zweck eben- falls genügen. Die erfreuliche(und damals unverhoffte) Nachricht, daß die Amerikaner im Zuge des „Freigabeprogramms“ mit einem Ersatzbau Zufrieden sind und ihr„Prison“ am Schloß Aufgeben, machte vor etwa Jahresfrist der seinerzeitige amerikanische Provost Marshal und Oberst Mac Arthur vom Support Com- mand Heidelberg bei einer Besprechung des Deutsch- Amerikanischen Beratungsaus- schusses. Er glaubte damals allerdings, das Lokalkommentar: Problem Räumungsschuldner“ macht allerhand Sorgen Der Wohnbau für„Planungsverdrängte“ und Räumungsschuldner“, für den der Ge- meinderat am Dienstag weitere Mittel be- Willigte, vermindert leider nicht im gering- sten unsere Wohnungsnot, er kürzt sogar die Mittel, die vielen schon lange wartenden Wohnungssuchenden zu einer Wohnung ver- helfen sollen. Wir geben sehr viel Geld aus, um den Verkehr flüssiger zu gestalten, müs- sen es aber hinnehmen, daß im Zusammen- hang damit unsere Wohnungsschwierigkeiten größer werden, Die fatale Wechselwirkung kostet abgesehen von allem anderen Geld, Geld und abermals Geld. Wenn das so weiter geht, droht u. a, die Gefahr, daß weiterhin zum Warten verurteilte Wohnungssuchende ihren Zorn an den nächstbesten Kraftfahrern auslassen, obwohl der einzelne für den Sach- verhalt nicht verantwortlich und nicht zur Rechenschaft zu ziehen ist. Eine harte Nuß gibt die Frage der Räu- mungsschuldner zu knacken. Nicht ohne Staunen hörte der Gemeinderat am Dienstag, daß von 1900 anhängigen Räumungsfällen tatsächlich nur zehn Prozent echte Schuldner- Fälle sind; 90 Prozent der Fälle haben mit Mietschulden überhaupt nichts zu tun, die Betroffenen sind ohne eigene Schuld durch eine erfolgreiche Klage auf vermehrten Eigenbedarf um ihre bisherige Wohnung ge- kommen. Ihre Lage wird noch dadurch be- lastet, daß sie mit hartgesottenen Schuld- nern, die sich an Mietezahlen und dergleichen ungern gewöhnen, in einen Topf gelangen. Für Wohnungen für diese so grundver- schiedenen Räumungsfälle werden pro Ein- heit 10 00 DM aufgewendet, da aber eine normale Wohnheiheit heute 28 000 DM kostet, kann man sich vorstellen, daß solchen Ein- fachwohnungen einige Wohnwerte fehlen müssen. Man sollte deshalb die Zahl dieser Wohnbauten genau im Auge behalten, nicht mehr bauen, als Schuldnerfälle erforderlich machen. Baut man nämlich jetzt für anhän- gige und noch zu erwartende Räumungsfälle Aller Art Einfachwohnungen noch und noch, so schafft man sich mit Bestimmtheit gerade das, was man vermeiden will: Wohnungen, die von Menschen, die auf geordnete Verhält- nisse Wert legen, alsbald verlassen und ge- mieden werden, bevölkert von faulen Zah- lern, unzumutbaren Mietern, unangenehmen Zeitgenossen aller Art, die ohne Zucht und Ordnung das Leben ganz schön finden. Wohnungen für die große Zahl der nicht schuldhaften Räumungsfälle sollten mit den üblichen Wohnwerten ausgestattet werden, So daß sie für den allgemeinen Wohnungs- markt auf die Dauer in Betracht kommen. Es ist zum Lob der Einfachwohnungen am Dienstag im Gemeinderat viel gesagt worden, es hat sich auch eine Augsburger Kommission nach ihrem Besuch anerkennend darüber ge- Außert, aber das ändert nichts an der fatalen Aussicht, daß diese Wohnungen, wenn sie ihren vorübergehenden Zweck erfüllt haben, Von normalen Wohnungssuchenden nicht be- gehrt, vielmehr abgelehnt werden. Viele Hinausgeklagte wären in der Lage, eine höhere Miete zu zahlen, aber sie finden dazu vorderhand keine Gelegenheit. Die hohe Zahl der Räumungsfälle drängt dazu, mengen- mäßig möglichst viele Einfach wohnungen zu bauen und die Frage der auf die Dauer gel- tenden Wohnwerte in den Hintergrund treten zu lassen. Mit der unwiderstehlichen Wucht von Zwangsläufigkeiten wird die Gemeinde zu Investierungen für Notmaßnahmen gen- tigt, die, auch bei mildester Betrachtung, Weitaus mehr Schatten- als Lichtseiten auf- weisen. f. W. k. neue Usareur Stockade werde im Areal der Tompkins Kaserne in Schwetzingen ge- baut. Inzwischen hat aber das Land Baden- Württemberg als Bauträger ein dem Bund gehörendes Grundstück in Sandhofen für diesen Zweck ausersehen. Es liegt zwischen der Straße„Auf der Blumenau“ und den Schießständen an den Coleman-Barracks Bereits am 15. November sollen die Bau- arbeiten beginnen. Die Durchführung hat die Oberfmanz- direktion dem Sonderbauamt Heidelberg übertragen, das seinerseits— wie schon bei 1 Ein Gefängnis auf dem Reißbrett: Planzeich- ner Dipl.-Ing. Malisch vom Mannheimer Ar- ckitekcturbüro Au an der Arbeit. ö Kleine Vier Ehrenpreise beim KZV Lindenhof Obwohl der Himmel fast den ganzen Sonntag über weinte, hatte Vorsitzender und Ausstellungsleiter vom I. KZV Lindenhof im Grüngewann des Almenhofes gut lachen. Es War wirklich eine nette Lokalschau. 31 Ka- ninchen und 40 Geflügelnummern warteten auf Bewunderer. Bei den Kaninchen domi- nierten schöne weiße Wiener(W. Weber) sowie Schork's Thüringer Gemsen, für die nicht weniger als elf Ehrenpreise einge- heimst wurden. Kreisobmann Karl Nagel Sparte nicht mit Lob. In der Abteilung Ge- flügel lag der Schwerpunkt bei schwarzen Rheinländern und Amrocks, während im übrigen blaugoldene Zwergwyandotten und Hamburger Silberlack bestaunt wurden. Vier Ehrenpreise wurden von Preisrichter Karl Ernst vergeben.- Gestaltung der Siedlergärten Wertvolle Ratschläge Die Siedlergemeinschaft Mannheim-Nek- karau hielt am Wochenende im Gasthaus „Zum Engel“ eine Mitglieder versammlung Aab. Der Erörterung aktueller Tagesfragen folgte ein hochinteressanter Vortrag von-H. Naujukat, eines Beauftragten des Deut- schen Siedlerbundes. Der Redner verstand es ausgezeichnet, auf Grund seiner reichen Kenntnisse und Erfahrungen wertvolle Rat- schläge für die Ausgestaltung der Siedler- gärten zu geben. Die Siedler nahmen auch seine Empfehlungen hinsichtlich der zweck- mähigsten Sortenwahl bei Obst, Gemüse und Blumen dankbar zur Kenntnis. Durch zahlreiche Farblichtbilder wurde das Vor- getragene veranschaulicht und auch ge- zeigt, wie sich ein Vorgarten mit verhält⸗ nismäßig geringen Mitteln geschmackvoll und künstlerisch ausgestalten läßt. 0. Mannheimer Laienspieltage im Luthersaal Neckarstadt Als erste Veranstaltung in einer Reihe noch folgender Spielabende im Rahmen des Mannheimer Jugend- Winterprogramms, die der evangelische Laienspielkreis der Luther- kirche-Nord zusammen mit dem Stadt- jugendring plant, werden vom 21. bis 23. Oktober im Luthersaal Neckarstadt) die „Mannheimer Laienspieltage“ durchgeführt. Die drei Tage des Laiensplels werden unter Mitwirkung von Spielgruppen der Abend- manchen anderen Projekten— die Werks- pläne von privaten Architekten anfertigen läßt. Die Bauaufsicht hat sich das Sonder- bauamt aber vorbehalten. Die Pläne für das neue Gefängnis liegen zur Zeit auf den Reiß- brettern des Mannheimer Architekturbüros „Alfred Au und Diplom-Ingenieur Alex- ander Au“ in der Haardtstrage, Als Sach- bearbeiter zeichnet Diplom-Ingenieur Wulf Malisch, ein Mitarbeiter des Büros. Die Pläne sehen einen 112 Meter langen zweigeschossigen Bau vor, der als„Haupt- trakt“ des ganzen Objekts die schweren Jungs“ unter den in Europa stationierten amerikanischen Einheiten aufnehmen wird. Die„leichteren Fälle“ werden in den Ge- meinschaftszellen(amerikanisches Strafvoll- zugssystem) untergebracht; für Gewaltver- brecher und andere gefährliche Kriminelle werden Einzelzellen erstellt. Der Haupttrakt weist außerdem Wasch- und Toilettenräume auf, kerner einen Kontrollraum, die Zentrale, einen Sanitätsraum, einen zahnärztlichen Behandlungsraum, das Postbüro, einen Frisörraum, Unterrichtszimmer und andere, in einem solchen„Betrieb“ unerläßliche Ne- benräume. Im unterkellerten Teil werden Heizung, Küche und Speisesaal eingebaut. Auch an den Einbau einer Kapelle ist ge- dacht. Ein Anbau in gleicher Höhe, aber nur eifgeschossig, wird als Turnhalle dienen. Mit der Schmalseite senkrecht zum Haupttrakt wird ein abgetrennter ein- geschossiger Verwaltungsbau errichtet. Für die Unterbringung der Bewachungseinheiten ist keine Vorsorge zu treffen; sie werden je- weils in wechselndem Turnus„zaugefahren“. Die Zufahrt zum neuen Militärgefängnis Weist zu den Coleman- Barracks. Ein eben- falls mit der Schmalseite an die Rückseite des Haupttrakts anschließender Gebäudeteil ist nur für den vorübergehenden Aufenthalt der Wacheinheiten(Offizier vom Dienst und Unteroffizier vom Dienstzimmer und Mann- schafts- Aufenthaltsräume) gedacht. Der eingeschossige Werkstattbau(eben- falls hinter dem Hauptgebäude gelegen) wird neben den Bastelräumen im Haupttrakt eine Schreinerei, eine Zimmerei und eine Matratzen werkstatt erhalten. Den frei- bleibenden Raum hinter dem Hauptbau dür- ken die Häftlinge als Basketball- oder„Soft- ball“-Felder benutzen. Das ganze Projekt— von vier Wach- türmen und Stacheldraht umgeben—, das nach dem Freigabeprogramm vom Bund „verkraftet“ wird, dürfte etwa 3,5 Millionen Mark kosten. Das ist allerdings eine An- nahme; genaue Auskunft wollten weder die Oberfinanzdirektion noch das Sonderbauamt geben. Sto des Der scheußliche Anbli USAREUR Stochade(amerikanisches gefängnis) hinter dem Westflügel des Schlosses) soll Militär- in anderthalb Jakren verschwinden. Die„schweren Jungs“ unter den in Europa statio- nierten amerikanischen Streitkräften sollen in einen Neubau nach Sandhofen kommen. (Vol. nebenstehenden Bericht.) Bilder(2): Pit Steiger Aus dem Polizelbericht: Scheuß licher Vorfall a Uf dem Ki roehweihpla tz Zu einem Vorfall, der noch umfangreiche Untersuchungen nach sich ziehen dürfte, kam es nach 20 Uhr auf dem Kirchweihplatz in Seckenheim. Zehn bis 15 Jugendliche be- drängten ein 14jähriges Mädchen und zerrten es in eine dunkle, abgelegene Stelle des Schloßggartens. Dort nahmen die Burschen unzüchtige Handlungen an dem Mädchen vor, das sich nach seinen Angaben heftig wehrte. Der Mantel der Ueberfallenen wurde zer- rissen, ihre Kleider beschmutzt; sie zog sich zwei leichte Verletzungen ne der jugendlichen Täter hatte das Mädchen sogar am Hals gewürgt. Durch das laute Hilfe- schreien des Mädchens liegen die Jugend- lichen schließlich von ihrem Opfer ab und verschwanden in der Dunkelheit. Die Krimi- nalpolizei, die sich des Vorfalles sofort an- nahm, konnte bis gestern nachmittag neun der jungen Burschen ermitteln; unter den Festgenommenen ist kein einschlägig Vor- bestrafter. Leiche im Neckarkanal Um die Mittagszeit wurde aus dem Neckar- kanal beim Kraftwerk Feudenheim die Leiche Chronik der großen Stadt akademie, des Bundes der katholischen Jugend, des evangelischen Spielkreises Sand- hausen und der Feudenheimer Landjugend gestaltet. Den Gruppen des Kreises Mann- heim soll Gelegenheit gegeben werden, ihr Können einer größeren Oeffentlichkeit zu zeigen, die eigene Leistung mit den Dar- bietungen anderer zu vergleichen und Er- fahrungen auszutauschen. Ueber die Bretter der Luthersaal-Bühne wird neben Darbie- tungen unterhaltsamer Art, auch eine Reihe zeitkritischer und problematischer Stücke gehen. Ein Arbeitskreis für Laienspiel an Schulen soll am 22. Oktober den Wert der Veranstaltung noch heben. Die jeweiligen Tagesveranstaltungen werden am Freitag und Samstag im Terminkalender ange- kündigt. 0 Fahrt ins Blaue wurde Fahrt ins Graue Zum großen Finale der Ausflugs-Salison 1960 hatte der Autobusverkehr Schumacher KG zu einer Fahrt ins Blaue eingeladen. 7 8 Unvorsichtiges Türöffnen verursachte Unfallserie Eine Serie von Unfällen hatte auf der Meerfeldstraße(Lindenhof) gegen 12 Uhr die unvorsichtig zur Fahrbahn- seite hin geöffnete Tür eines haltenden Personenwagens zur Folge. Ein Last- wagen fuhr gegen die geöffnete Tür und kam ins Schleudern. Auf der lin- ken Fahrbahnseite stieß er heftig mit einem entgegenkommenden Kombi- wagen und einem Dreiradlieferwagen zusammen. Ein weiterer Personen- Wagen wurde durch umherfliegende Fahrzeugteile beschädigt. Die Fahrerin des Lastwagens zog sich eine Gehirn- erschütterung und Schnittwunden im Gesicht zu; eine bei ihr mitfahrende jüngere Frau kam mit Schnittwunden und Hautabschürfungen davon. Der Fahrer des Dreiradlieferwagens mußte sich mit einem Mittelfußbruch und starken Brustprellungen ins Kranken- haus aufnehmen lassen. Drei Fahrzeuge waren derart beschädigt, daß sie abge- schleppt werden mußten. Der entstan- dene Sachschaden dürfte insgesamt etwa 4000 Mark betragen. 0 5 9 Mit 18 Bussen gings dann am Sonntagnach- mittag los. Ins Blaue, Es wurde dann zwar eine Fahrt ins Graue, doch tat dies der Stim- mung, die unter dem bunten Reisevölkchen herrschte, keinen Abbruch. Die Route führte zuerst ein Stück durchs Neckartal, dann durch den Odenwald und endete(wer hätte das gedacht?) vor der Stadthalle in Wein- heim. Dort erwartete die Reisenden ein recht gut vorbereiteter bunter Abend, der ange- füllt war mit netten Ueberraschungen, mit Tanz, Frohsinn und guter Laune. W- „Katechetischer Tag 1960“ für evangelische Lehrer Für die evangelische Lehrerschaft Mann- heims wird heute vom Evangelischen Deka- nat der„Katechetische Tag 1960“ veranstal- tet. Die Teilnehmer treffen sich im großen Saal des Wartburg- Hospiz, wo Pfarrer Dr. Karl Stürmer über das Thema„Erziehung zum Abendmahl?“ und Pfarrer Herbert Walter über„Die Aufgabe der Kirche an der erziehungspflichtigen Jugend“ sprechen werden. In zehn Arbeitsgruppen kommt das Thema des Abendmahls in eben so vielen Teilaspekten zur Sprache; Kurzberichte der einzelnen Gruppen fassen die Aussprache- Ergebnisse zusammen. Der Tag wird be- reichert mit zeitgenòssischer Orgelmusik in der Trinitatiskirche und mit der Vorführung des Films„Der Pfarrer von Uddarbo“, -mann Wallfahrt nach Gurs Erinnerungen an KZ Schicksale Am 22. Oktober 1960 jährt sich zum zwanzigsten Male die Deportation von badi- schen Juden in ein Konzentrationslager nach Gurs in Südfrankreich. Von 1000 Juden sind 700 dieser unmenschlichen Maßnahme des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer gefallen. Sie ruhen auf dem Friedhof von Gurs, der jetzt mit finanzieller Unterstüt- zung durch die badischen Städte würdig her- gerichtet wird. Um die Erinnerung an das tragische Schicksal dieser badischen Juden Wachzuhalten, hat der israelitische Oberrat in Baden zu einer Art Wallfahrt nach Gurs aufgerufen, Daran werden sich am 23. Ok- tober insgesamt 40 Juden, davon zehn aus Mannheim, beteiligen. Auf dem Friedhof in Gurs wird in Anwesenheit je eines schwei⸗ zerischen und französischen Rabbiners eine Gedenkfeier für die Opfer des National- Sozialismus stattfinden. 0 eines zunächst unbekannten Mannes geländet. Die Ermittlungen ergaben dann, daß es sich um einen 53jährigen Mann aus Heidelberg handelte, der einige Stunden zuvor bei der Heidelberger Polizei als vermißt gemeldet Worden war. Der 53jährige hat sich nach Lage der Dinge in Selbstmordabsicht ins Wasser gestürzt. Alkoholiker im Garten In seinem hinter dem Haus gelegenen Garten entdeckte abends ein Sandhofener Bürger einen ihm Unbekannten, der auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Der„Fund“ War, Wie sich schließlich herausstellte, derart betrunken, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und eingeschlafen war. Die Polizei nahm sich der„Alkoholleiche“ an und brachte sie in ihre Arrestzelle. Eine Stunde später wurde der Mann dort munter und gab von seinem Erwachen durch Ein- schlagen einer Fensterscheibe Kenntnis. Erst drei Stunden später war er jedoch wieder soweit ernüchtert, daß er entlassen werden Konnte. 3 e e ee Strafbares Hühnermahl Unter dem Verdacht, in zwei Fällen Hüh⸗ ner gestohlen zu haben, wurde in Feudenheim ein 27 jähriger festgenommen. Die Kripo war auf den Festgenommenen durch eine Streich- holzschachtel aufmerksam geworden, die er an einem Tatort verloren hatte; die Schachtel hatte die Aufschrift einer Wirtschaft getragen. Bei seiner Vernehmung gestand der Ver- dächtigte beide ihm zur Last gelegten Straf- taten. Die Beute von vier Hühnern hatte er zusammen mit seinen Angehörigen verspeist. Nach dem Unfall geflüchtet Nachmittags fuhr ein Personenwagen auf der Wachenburgstrage in Rheinau beim Nehmen einer Linkskurve gegen das Gelän- der der Kloppenheimer Brücke; es entstand hoher, Sachschaden(rund 5000 Mark). Der unbekannte Fahrer ließ den stark beschädig- ten Wagen zurück und machte sich aus dem Staub, Offenbar hat sich der Unbekannte aber bei dem Unfall verletzt, denn am Lenkrad des Wagens waren Blutspuren festzustellen. Auch sonst muß der Geflüchtete ein schlechtes Ge- Wissen gehabt haben. Es steht fest, daß er schon vor dem Unfall ein falsches Kenn- zeichen an dem benützten Pkw angebracht hatte. Linksabbieger wartete nicht Ein Lastwagen, der auf der Schloßgarten- straße nach links in eine Seitenstraße ein- biegen wollte, stieß gegen 16 Uhr mit einem ihm entgegenkommenden Radfahrer 2u- sammen. Der 26jährige Radfahrer mußte mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden. Verzicht auf ärztliche Hilfe Am Nachmittag war in Seckenheim ein 48 jähriger Mann, der dem Alkohol allzu reichlich zugesprochen hatte, auf die Fahr- bahn der Freiburger Straße gestürzt und hatte sich eine Verletzung über dem rechten Auge zugezogen. Da der Angetrunkene nicht in der Lage war, selbst zu einem Arzt zu gehen, wurde er auf die Wache gebracht und dort von einem Arzt behandelt. Nachher Wurde der Verletzte rabiat und riß den Not-Verband wieder ab. Nach seiner Aus- nüchterung wurde der Mann wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. 8 Am Fremdsprachen- Institut Mawrizki, Heidelberg, kanden unter staatlicher Auf- sicht Abschlußprüfungen statt. Von 25 Kan- didaten haben elf die Wirtschaftskorrespon- denten-, zehn die Uebersetzer- und zwei die Dolmetscherprüfung bestanden. Schenkt reine Freude:! SIN CUVSE ein Markensekt Aus naturreinem Wein SFEKTKEU¹LERETOCARSHENS KG NEUSTADTV WEINSTRASSE SG DM 7 Flasche inkl. Sektsteuer 72 ¹ 0 det. sich erg der det Ach ins nen ner lem nd!“ art den rar. an ine ter in- rst ler en 1 88 1 1 1— it 8 Nr. 244 Donnerstag, 20. Oktober 1960 MAMMRHEIMEN LOKATNAcHRICHTEN(2 Das Landesgefängnis wächst das G Zwei l anrüchige Nachbarn leben seit bei- nahe einem halben Jahrhundert in friedlicher Nachharscliaft auf dem Iuzenberg. Es ist hier die Rede vom Siädtischen Gaswerk und vom Lan- desgefüngnis Das Aliribut„anrüchig“ bezieliſ sicht heim Gaswerk auf die mit der Nase walirnehim- haren Nehenerschieinungen der Leuclilgasproduk- lion und beim Landesgefüùngnis auf die allgemeine offentliche Wertschitzung der Insassen. Gemein- sam ist diesen heiden„Unternehmen“ ilire Sorge um das öffentliche Wohl. jedenfalls fallen dem Flieger über Manheim die heiden Romplexe durch ihre ungewôfinliche Bauweise sofort auf. Wenn man in etwa einem halben Kilometer Höſie von Käfertal in Riclitung Sandhofen fliegt, bietet sich dem Beschauer von oben das nehen diesem Jext abgedruckte Bild. Vom Gaswerk steigen meist weiße oder gelbliche Dämpfe auf. Lange Schlangen von Güterwagen rollen laglichi mit ea 1200 Tonnen Steinkohlen dorthin. Diese Menge henöligt das Werk feiglichi. Gestern heispielsweise wurden daraus 350 000 Kubikmeter Gas produrièert. Die Produkſions- spitze hei voller Ausnutzung der Kapaxitũt könnte sich um 620 000 Kubikmeter hewegen, wenn niclit einige Engpũsse vorhanden wren. Aus eHůν 45 0 Tonnen Kohle werden im jahr 10 bis 120 Millionen Kubikmeter Leuchtgas gekok l. Der Koks und der Steinkolhlenteer wer- den weilerverkauft. Auch das Gas hleibt nicht ganz in Mannheim: Worms, Viernheim, Weinheim und teilweise auch Heidelberg kaufen den Mann- heimern Gas ab. Die ersten drei Sſadtèe werden ganz vom luzenberg aus versorgt. Nur Heidelherg hat ein eigenes Werk und heliefert zwei Drittel der einheimischen Abnehmer selbst. Die Insassen des Iandesgefüngnisses sind von ihrem gas produzierenden Nacliharn nicht gar s hegeistert, weil ehen Kohlenstaub und übelduf- tende Dümpfe den Bewohnern des sternförmigen Baues ihren olinehin nicht selbst gewdlilten Auf- eniſialt niclit gerade verschönen. Ein Wacſimeister im ILandesgefüngnis meinte:„Schließlich ist das Cafe Landes ja auchi kein Höhenlufikurorl, son- dern eine Strafanstali]“ Zur Zeit ist das Landesgefüngnis mit 730 munn- lichen und 5õ weiblichen Häftlingen voll belegt. Alle Gesetzesbrecher im Kreis Mannheim, Heidel- herg und Mosbach, diè zu ment als sechs Monaten Gefangnis verurteilt werden, müssen im Jandes- gefängnis ihre Strafe verbüßen. Daꝛu auch noch die Manmſeimer Stra fälligen, die weniger als ein halbes Jahr Gefuingnis abꝛusitren haben. Absitzen ist natürlich der falschie Ausdruck. Die Gefangenen müssen in den ſiandwerhlichien Betrieben des Gefangnisses arbeiten. Sie heom- men pro Tag 20 his 80 Pfennige, unter Umsteinden auch noch eine Leistungsbelohnung. Für die Kosten der Haft— etwa zwölf Mark pro Häflling am Tag müssen die Leute nici mehr selbst auf- kommen, es sei denn, sie verweigern die Arbeit. Bekanntlich reichen die Gefuingnissèe in den Bun- deslanden nichit aus. Deshalb will sich aucli die Mannheimer Anstalt vergrößern. In den nächsten drei Jaſiren wird ein Werk stätlenbau- auf unse- rem Bild reclils neben dem Hauptportal des Ge- Der Qualität wegen 1 fängnisses E errichtet werden. Die Mauer muß dazu einige Meter vorversetzt werden. Dann haben 900 Häftlinge im LIandesgeflingnis Platæ Die 150 Bediensteten im Iandesgefüngnis werden spd. ter nicht mehr ausreiclien. 5 Die Iuft, die um dieses sichere Haus weit, soll künftig besser werden Die Ingenieure des Gaswerkes sind dauernd hemüht,„den Strafge- fangenen im Caſè Landes den Aufenthalt so an- genehm wie moglich zu gestalten!“ Zumindest was die aimosphürischen Bedingungen anbelangt. Kleiner Exkurs in„Luf t-bildung“(VII „Anrüchige“ Nachbarn von oben betrachtet: Gaswerk und Landesgefängnis Luftbild: Horst Günther, Freigabenummer: 1500304 1 Termin-Kalender „Eucharistie— Brückenpfeiler der Ein- heit?“, Farblichtbildervortrag von Pfarrer Dr. Petry, Karlsruhe, am 20. Oktober. um 20 Uhr, im Melanchthonhaus, Lange Rötterstraße 31. Schmalfilmelub„Kurpfalz“: 20. Oktober, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“. Rheinhäuser- straße 8, Zusammenkunft. Verband der Ruhestandsbeamten und Be- amtenwitwen im Beamtenbund Baden-Würt⸗ temberg, Kreisverband Mannheim: 20. Okto- ber, 15 bis 17 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, Sprechstunde; Auskunft in allen beamten- rechtlichen Fragen auch für Nichtmitglieder. Freireligiöse Gemeinde— Arbeitskreis: Am 20. Oktober, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Einführung in Goethes„Faust“ Dr. Schlöter- mann). l Club„Graf Folke Bernadotte“: 20. Oktober Internationaler Liederabend. Jugendzentrum, K 2. 10: 20. Oktober, 19 Uhr, Nähabend, 19.30 Uhr Schach, 19.30 Uhr Andere Länder— andere Frauen(Teenager- College), 20 Uhr Farblichtbildervortrag„Asien— lok- kende Ferne“(CVIMò). Abendakademie- Veranstaltung am 22. Ok- tober: E 2, 1, 20 Uhr,„Die großen Linien der amerikanischen Außenpolitik“(H. Ufer). Heilsarmee: 20. Oktober, 19 Uhr, C 1. 15, Frauenstunde. VdK, Ortsgruppe Innenstadt: 20. Oktober, 20 Uhr, im„Wittelsbacher Hof“. Mitglieder- versammlung. Wertheimer: 20. Oktober. 20 Uhr, in der „Morgenröte“, S 6, Zusammenkunft. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 20. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Vorbereitung für den Unterricht Dr. K. Brauch). 8 Mannheimer Sekretärinnenclub: 22. Ok- tober, 18 Uhr, Café Kossenhaschen(im Park- hotel) erstes Zusammentreffen nach der Grün- dung. Leitung: Direktionssekretärin Lore Staab. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch- lands: 20. Oktober. 17.30 bis 18.30 Uhr. Rat- haus, E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprech- stunde. „Am Vorabend der Weltraumfahrt“, Licht- bildervortrag von Prof. Hermann Oberth am 20. Oktober um 20 Uhr im Mozartsaal(Hoff- meister-Veranstaltung). Das Evangelische Pfarramt Thomaskirche, Neuostheim, lädt zu der Veranstaltung„Die Zauberin von Buxtehude“ von Manfred Haus- mann, aufgeführt vom Studio Haller, Heidel- berg, am 20. Oktober um 20 Uhr in den Ge- meindesaal der Thomaskirche ein. Wir gratuljeren! Seinen 90. Geburtstag feiert Ludwig Schneider,. Mannheim- Sand- hofen, Sackgasse 8. Karl Albert. Mannheim, Alphornstraße 49, früher Käfertal. Schwalben straße 25, vollendet das 76. Lebensjahr. 78 Jahre alt wird Frau Maria Braun. Mannheim- Waldhof, Hubenstraße 15. Das Fest der Dia- mantenen Hochzeit feiern die Eheleute Wil- helm Münch und Frau Marie geb. Haas, Trienz b. Mosbach, früher U 1. 6. Die Ehe- heute Gottfried Möller und Frau Helene geb. Gehrig, Mannheim-Blumenau. Braunschweiger Allee 64, können ihre goldene Hochzeit be- gehen. Wohin gehen wir? Donnerstag, 20. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Fidelio“(für die Theater- gemeinde Nr. 55301 bis 6360. freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Der Fisch- becker Wandteppich“; Städt. Bühne Heidel- berg 20.00 bis 22.00 Uhr:„Die Troerinnen“ (Premieren- Miete, Premieren- Miete- Schau- spiel, freier Verkauf); Gemeindesaal Thomas- kirche, Neuostheim, 20.00 Uhr:„Die Zauberin von Buxtehude“(Studio Haller. Heidelberg). Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr: Frederick Marvin spielt Chopin, Beethoven. Schumann, Soler, Liszt, Antheil; Studio Heckel, Feuden- heim, Am Bogen 6, 2000 Uhr: Lieder- und Balladenabend. 5 Filme: Planken Großes Haus:„Eine Frau fürs ganze Leben“; Kleines Haus:„Ingeborg“ Alster:„Abenteuer am Mississippi; Scha burg:„Denen man nicht vergibt“; Scala:„ 8 Appartement“; Capitol: Versunkene Welt“ Alhambra:„Sooo nicht. meine Herren“; Uni. versum:„Stafanie“ I. Teil: Royal:„Jovank und die anderen“; Kurbel: Rebell Gnade“; Palast:„Keine Träne für den 5 der“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Das Raubtier rechnet ab“; Abendstudio im City:„Bellis- Sinn 0. Sonstiges: Circus Hagenbeck, alter Meg platz, 15.00 und 20.00 Uhr Vorstellungen. Eine gute Cigarette kann unseren Gedanken Schwingen geben, kann entspannen— und beflügeln. Kurmark- leicht und reich an Aroma- eine Cigarette nach unsrem Geschmack „ Selte e MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNACRRICHTEN(3 Donnerstag, 20. Oktober 1960/ Nr. 244 Sonne, Schnee und mollige Hirtenloden Vetter Ski- Modenschau und bunte Bergfilme im vollbesetzten Musensaal Nis auf sen letnen Platz war der Musen- Sad besetzt. 1700 Gäste waren gekommen, um die Winter-Sport-Modeschau des Kauf- Hauses Vetter und die Skifilme des Ski- Ieh ers Ricnard Peters zu betrachten. Win- terlich kostümiert spielte das Astoria- Orchester zur Unterhaltung, ehe Vetter- Geschäftsführer Erich Müßig die Gäste be- grüßte. Peters stellte dem Publikum sehr Kurz die Goldmedaillengewinnerin im Ab- kahrtslauf der Damen in Squaw Valley, die 19 jährige Oberstaufenerin Heidi Biebl, vor. Dann lief der Peters-Film„Das weiße Tal“. 40 Minuten lang versetzte der fllmende Ski- lehrer seine Zuschauer ins Montblane- Gebiet. Es ist ein recht guter Farbfilm, Handwerklich ausgezeichnet gemacht, nur ein Wenig lang. Die einzelnen Szenen gleichen sich zu oft. Die Perspektiven sind manchmal nicht gerade einfallsreich. Liebhaber der Alpen hatten jedoch ihre Freude daran. Dann kam eine Mammut-Mode- Schau. Fünfzehn Mitarbeiterinnen und zehn Ange- Stellte des Kaufhauses Vetter schritten nach- einander, nach neuestem Skimode-Schrei Warm eingehüllt, über den Laufsteg. Hajo Blasig sagte die Schau an. Die Farben sind in diesem Jahr nicht mehr so grell. Braun, Violett, brombeer und grün sind die Anoraks, die engen Elastic-Keil-Hosen und die Après- Skijacken. Bei den Anoraks werden in die- sem Winter bunte, norwegische Muster und keine Druckdessins bevorzugt. Die wetter- festen Oberkleider sind meist aus Popeline oder Strukturgeweben. In allen Strickarten gefallen die langen, dicken Skipullover. Die Muster sind ruhig, die Farben nicht sehr leuchtend, sondern ge- mäßigt aufeinander abgestimmt. Die Apréès- Skihosen der Damen sind teils gestreift und — Was den männlichen Skisportfreunden ge- fallen wird— die Beinkleider der Damen bleiben hauteng. Ueber diese Hosen trägt das modische Skihaserl im kommenden Win- ter den /slangen Schnee-Coat aus Popeline und Strukturgewebe. Hirtenloden ist sehr Aktuell. Die Jacken werden auch aus molli- gem Mohair und wolligem Flausch gearbei- tet. Extravagante Skidamen tragen in dieser Saison karierte Pelerinen locker und glocken- förmig über den Oberkörper schwingend. Nach der vielseitigen Modeschau zeigte Peters seinen zweiten Skifllm Der Skilehrer drehte diesen munteren, farbenfrohen Strei- ken am Hahnenkamm in den Lechtaler Al- pen, einem neuen Skigebiet bei Tannheim— nicht zu verwechseln mit dem Hahnenkamm bei Kitzbühel. Peters taufte den Film des- halb„Neues Skiland“. No. Als Amateur-Fotograf in Rom die Olympiade im Lichtbild Mit einer Ausbeute von 220 Farbdias und 270 Meter Film kehrte Jakob Gross vom MRC 1875 und Ski-Club Mannheim von den Olympischen Spielen in Rom zurück. In 14 tägiger Nachtarbeit hatte er das Ergebnis ausgearbeitet und zeigte nun seine einge- fangenen Erlebnisse in dichtbesetzten Sälen. Beim MRC konnte Vorsitzender Beißwenger bei dieser Gelegenheit auch zahlreiche Freunde vom LRV, Heidelberger RC und des MRV Amicitia willkommen heißen. Gross, der seine Bilder nur von den Zuschauer Rängen aus schießen konnte, hatte viel zu bieten. Vor allem seine Aufnahmen vom Turnen, von der Leichtathletik, vom Schwim- men und Rudern waren gut gelungen. Beim Reiten stand Gross sogar im Graben. Als alter aktiver Sportler wußte er, worauf es ankam und so ließ er die Daheimgebliebenen an jenen großen Erlebnissen teilnehmen. Die sportlichen Schnappschüsse waren von Auf- nahmen der Schönheiten des Landes und der ewigen Stadt aufgelockert. Vorsitzender Bei wenger, der in amtlicher Mission den Ruderkämpfen beiwohnte, wußte im Verlauf es Abends von Randerlebnissen unter dem Motto„Hinter den Kulissen der Olympischen Spiele“ interessant zu plaudern. Herzlicher Beifall dan te den beiden Vortragenden, r- 242 2 Olympiasiegerin im Da- Heidi Biebl, men Abfahrtslauf von Squaw Valley, informierte sich gestern bei einer Seimodenschau des Kaufhauses Vetter über die neuesten modischen Attribute des Sbeilaufes.— Unser Bild zeigt die Goldmedail- lengewinnerin in„zivil“(Zweite von linkes) mit einigen skimodischen Mannequins(vgl. Intervieo im Sportteil). Bild: Bohnert& Neusch Auch Mannheimer Hu Internationale Rassehunde Ausstelli In den Frankfurter Messehallen ging am vergangenen Wochenende die diesjährige Internationale Rassehunde-Ausstellung des „Verbandes für das Deutsche Hundewesen“ über die Bühne An die 2200 Hunde aller Rassen und Größen(zwischen vier und 180 Pfund Lebendgewicht) aus Deutschland und dem benachbarten Ausland stellten sich am Samstag und Sonntag 10 000 Besuchern vor, um für sich, oder vielmehr für ihre Züchter, den Ruhm der größten Schönheit, des voll- endetsten Körperbaues und der erhaben- sten Haltung einzuheimsen. Es handelte sich um die größte bundesdeutsche Rassehunde- Prüfung, die gleichzeitig ein„Eheanbah- nungsunternehmen von Zwinger zu Zwin- ger“ sein sollte. Unter den dekorierten Hunden fanden sich auch einige Mannheimer Vertreter. Am stolzesten schnitt die zweieinhalbjährige Irish-Setter-Hündin„Adda von der Carols burg“(Züchterin: Johanna Rösch, Feuden- heim, Liebfrauenstraße 13) ab, die mit der Wertnote„Vorzüglich 1“ Siegerin ihrer Zucht- gruppe wurde; die Zuchtgruppen waren nach Rasse und Geschlecht aufgegliedert. Auch ein Sproß der siegreichen Mannheimer Hündin,„Aiko von der Carolsburg“(Be- sitzer: Heinrich Bechtel) hielt sich mit dem fünften Platz in der offenen Klasse beacht- lich. Den zweiten Preis in der Junghunde- Klasse Rüden errang der Deutsche Schäfer- hund„Alex vom sonnigen Hang“(Besitzer: G. Klein; Züchter H. Baier, Feudenheim). Aus dem Cocker-Spaniel-Zwinger von Betty Schäfer, Neuostheim, waren fünf Hunde mit ihren jetzigen Besitzern am Start. Drei Hündinnen und ein Rüde dieser Rasse erhielten die Wertnote„Sehr gut“, Der rote nde waren erfolgreich ing in den Frankfurter Messehallen Spaniel-Rüde„Ingo von Neuostheim“(Be- sitzerin: E. Behr, Feudenheim) bekam die höchste Wertnote„Vorzüglich“. Li. Prächtige Zuchttiere heim KZ e„Fortschritt Der auf dem„Schnäpperle“ hinsichtlich seiner Anlage sitzende Kleintierzuchtverein „Fortschritt“ erfreute in seiner großen Aus- stellungshalle in der Käfertaler Straße mit einer geschmackvoll ausgerichteten, zug kräftigen Lokalschau. Vorsitzender Fritz Schenk und seine Mitarbeiter hatten dabei 164 gut und liebevoll gepflegte Hühner von 10 großen und 10 Zergrassen fein eingeteilt ausgestellt, die die Unparteiischen Jakob Rupp(Neckarau), bzw. Michael Baumeister (Ludwigshafen) unter die Lupe nahmen. Groß- artig die hellen Sussex, Leghorn, Rhodelän- der, Italiener, in den verschiedensten Farb- schlägen und bei den Zwergen Spitzentiere en Sebrighten, blauen Antwerpener Bart- Zwergen, Minorka usw. Die ausgeschriebenen drei Zuchtpreise entfielen auf Helle Sussex (Willi Siegmund), Leghorn Fritz Schenk) so- Wie Minorkazwerge(Heinrich Röder), doch konnten darüber hinaus noch 16 Ehrenpreise bei 24 Noten„Sehr gut 1“, 15„Sehr gut 2“, 9„Sehr gut 3“ und drei„Sehr gut“ und 85 „Gut“ vergeben werden. Eine gut beschickte Tombola war schnell vergriffen, im übrigen nahmen die vielen Besucher lebhaft am Fachsimpeln teil. 1 Beilagenhinweilse Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Kinderherzen schlagen höher“ des Kaufhauses HANSA. Mannheim, am Paradeplatz, bei. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Programm der Freude“ der Firma DEUTSCHE PHILIPS GmbH., Ham- burg, bei. Familien anseigen erlöste. Wahren. 3 Handschuhsheimer Friedhof. Mann, unser guter ger, Herr Franz Kafka Neckarau. unser treuer Mitarbeiter, Herr kameraden. Wir werden ihn nicht vergessen. Statt Karten Für die mir beim Heimgang meines lieben Bruders, Herrn Hans Hess entgegengebrachte Anteilnahme danke ich allen recht Herzlich. Mhm.- Rheinau, den 20. Oktober 1960 Relaisstraße 180 In trauriger Pflichterfüllung geben wir Kenntnis von dem Ableben unseres früheren persönlich haf- tenden, geschäfts führenden Gesellschafters, Herrn Arnold Schmidt den ein sanfter Tod von seinem jahrelangen Leiden Wir werden diesem pflichtbewußten, tüchtigen Mit- gesellschafter immer ein ehrendes Andenken be- Gebrüder Braun, Mannheim vorm. Kaufhaus Braun GK. Beisetzung: Donnerstag den 20. Oktober 1960, 14 Uhr, im Nach Gottes heiligem Willen ist mein lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel und Schwa- Hermann Mamier Postinspektor I. R. im 83. Lebensjahr, versehen mit den hei- ligen Sterbesakramenten, sanft entschlafen. Waldmichelbach 1. O., den 18. Oktober 1960 In tlefer Trauer: 5 Susanna Mamier geb. Bess Dr. med. Adolf Mamier Emilie Kafka geb. Mamier Erna Mamier geb. Schlachter ö und 5 Enkelkinder Beerdigung: Freitag, den 21. Oktober 1960, 14 Uhr, Friedhof An seinem Arbeitsplatz verschied am 18. Oktober 1960 Ferdinand Krämer Herr Krämer gehörte über zwei Jahrzehnte zu uns; er besaß jederzeit das vollste Vertrauen und die Wert- schätzung der Betriebsführung und seiner Arbeits- Betriebsführung und Belegschaft der Gärtnerei Kocher KG. Mannheim Wupperstraße 12 Nach einem arbeitsreichen Leben ist heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Hermann Dilling Bezirksdirektor i. R. im Alter von 84 Jahren heimgegangen. Mannheim, den 19. Oktober 1960 In stillem Leid: Marta Dilling geb. Lange Otto Müller u. Frau Grete geb. Dilling Theolinde Dilling geb. Graff und die Enkelkinder Feuerbestattung: Freitag, 21. Oktober 1960, 15.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mhm. Mhm.- Neckar Angelstraße 96 aufrichtigen Dank Besonderen Dank Worte sowie der Pflege. 9 Enzianstraße 59 Großvater, V 28. 1. 1878 An den Folgen eines tragischen Unglücksfalles verstarb im gesegneten Alter von 82 Jahren, Fräulein Emma Reuther Mannheim, den 20. Oktober 1960 L. 2, 11-13, früher Dammstraße 30 In 3t111er Trauer: Die Hinterbliebenen Die Trauerfeler hat in aller Stille im Kreise der Familie stattgefunden. 4 16. 10. 1960 ertragenem Leiden, Vater, vater, Die Kinder 1960, 13 Uhr, Unsere liebe Mutter, gerin und Tante, Frau Trauerfeſer: Freitag, den 21. torilum Hauptfriedhof Mannheim. Nachdem wir unsere liebe Schwester, Frau Anna Opfermann Wwe. zur letzten Ruhe gebettet haben, möchten wir für die herzliche Anteilnahme sowie die Kranz- Mannheim, den 19. Oktober 1960 Fach langem und mit Geduld heute unser lieber treusorgender Schwiegervater, Urgroßvater und Onkel Martin Jakob Stellwerkmeister i. R. im Alter von 81 Jahren. Haag, den 19. Oktober 1960 krüher Mannheim, Almenstr. 8 In tlefer Trauer: Enkelkinder u. Urenkel Beerdigung: Freitag, Friedhof Haag. Schwiegermutter, oma, Schwester, Schwa- Elise Bähr geb. Schöpfer let im Alter von 74 Jahren für immer von uns gegangen. a u, den 19. Oktober 1960 In stiller Trauer: Die Kinder und Angehörigen Oktober 1960, 14.30 Uhr, Krema- und Blumenspenden unseren Aussprechen. Herrn Pfarrer Leiser für seine tröstenden Krankenschwester für die Überaus liebevolle Die trauernden Hinterbliebenen 105 ES ANZEIGEN kür die Montag- Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonntag bis 18 00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich ar den Pförtner im Rick. gebäude des Verlags (zwischen RI und R 2) verstarb Groß- 21. Okt. Bekanntmachungen friedhof Mannheim. für die uns geb. Thiel Mannheim, im Spelzenstraße 3 Kornelia Hess Ein gutes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Nach langer schwerer Krankheit ist meine liebe gute Frau, meine liebe unvergessene Mutter, Schwieger- mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Gantert im Alter von 77 Jahren, sanft entschlafen. Schönau, bei Heidelberg, den 18. Oktober 1960 Neckarsteinacher Straße 3 früher: Mhm., Eichelsheimerstraße 38 Beerdigung: Freitag, den 21. Oktober 1960, 11.30 Uhr, Haupt- —— Herzlichen Dank Unserer lieben Verstorbenen, Frau Magdalena Zint CCC. ²³ AAddßddddßßddßßßw( b geb. Köhr In tlefer Trauer: Julius Gantert Wilhelm Gantert u. Frau sowie Enkel u. Urenkel und alle Angehörigen gezeigte Anteilnahme am Tode Oktober 1960 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 20. Oktober 1960 Hauptfriedhof Begler, Elisabeth g Friedr.-Ebert- Strafe 28 Remmele, Anton Stockhornstrage 46a Schäffner, Lydia EC Calletsch, Hans hmdstrage s Schröter, Emma . Friedel, Jakob Amerikanerstraße 13a Schopf, Rudolf Ulmenweg 28 Vetter, Martha Dürerstraße 20 Krematorlum Roßmann, Heinrich Kaà, Schwalbenstraße 1a Friedhof Käfertal Brenner, Ludwig Am Kiefernbühl 10 Friedhof Sandhofen Gerngroß, Theresia Taubenstraße 26 Friedhof Feudenheim Hallbeer, Berta Fe, Hauptstraße 108 14.00 Friedhof Friedrichsfeld Münch, Else Schlettstadter Straße 4/7 14.00 sollen im öffentlichen Städtischen Tiefbauam K 7. Zeit Die Arbeiten zur Herstellung der sedanstraße zwischen Steuben- und Rheingoldstraße in Mannheim- Neckarau und zwar: ca. 2250 am Schotterunterbau ca. 2230 dm Asphaltbetondecke ca. 360 lfd. m Randstein- und Rinnenanlage Wettbewerb vergeben werden. Eröffnungstermin: Donnerstag, den 3. November 1960, 11 Uhr, beim t Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus Zimmer 408. Vordrucke sind bei unserer Abteilung Straßenbau, K 3, 14, erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. Städt. Tiefbauamt 9.00 9.30 1 BN 10.30 11.00 11.30 „„ Hähnchen 1 1g, la Qualitat 13.00 13,30 in Cellophen 300 14.00 14.00 14.00 Kabelfau-, Rotbarschfilet Frische, lebende Hummern u. Austern auf Vorbestellung reastherirrgle ohne Kopf, ausgenommen Liter Flachddose J. J8 Franz Knobloch von und Frau Agathe geb. Zint Mitgeteilt der Friedhofs verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr e 14 2.. „ a nern one eee eee 1 12 bach i oi 5 Nr. 244/ Donnerstag, 20. Oktober 1960 MAMNMREIMERLOKATLNACHRRICRHTEN(4 MANNTTEINMEHR MORGEN. Seite 1 Scheinwerfer-Prüfung am helllichten Tag Kraftfahrzeug wird kostenlos kontrolliert Vierte Internationale Technische Woche vom 19. bis 26. Oktober Vor uns liegt die Zeit der langen Nächte, des Nebels und der nassen Straßen. Um den damit verbundenen Gefahren im Straßen- verkehr zu begegnen, setzte die Kreisver- kehrswacht in Verbindung mit den örtlichen Polizeibehörden die vierte„Internationale Technische Woche“ in diesem Jahr für den Zeitraum vom 19. bis 26. Oktober fest. Auch in anderen Städten Deutschlands und West- europas werden zu annähernd dem gleichen Zeitpunkt kostenlose Kontrollen der Ver- kehrssicherheit an Kraftfahrzeugen vorge- nommen, achtet die Verkehrspolizei ver- stärkt auf mehr oder weniger verborgene Mängel am Zustand der motorisierten Fort- bewegungsmittel.„Beleuchtung, Reifen und Bremsen“ lauten die Stichworte für die dies- jährige Aktion. Die Polizei hat diese Fahr- zeug bestandteile in ihr Schwerpunktpro- gramm aufgenommen und hofft zusammen mit der Verkehrswacht, daß sich auch die Aufmerksamkeit jedes Kraftfahrers auf den einwandfreien Zustand seines Gefährts richtet. Um diese löbliche Bestrebung zu unter- stützen, richtet nun die Verkehrswacht zu- sammen mit den Firmen Bosch und Osram in zehn Städten des Bundesgebietes auf öffentlichen Plätzen Prüfstände ein, an denen kostenlos und für den Verkehrsteilnehmer freiwillig durch Spezialisten die gesamte Beleuchtungsanlage der Fahrzeuge kontrol- liert wird. Auch in Mannheim und Ludwigs- hafen wurde gestern je ein Stand in Be- trieb genommen; in Mannheim an der Ecke Friedrich-Ebert-Brücke/ Kutzer-Ufer, in Lud- Wigshafen auf dem Marktplatz. Gearbeitet wird an diesen Prüfständen von 8.30 bis 18.30 Uhr. In beiden Städten wird der Stand auch am Sonntag geöffnet sein. An dem Prüfstand wird mit zwei Scheinwerfer-Ein- stellgeräten gearbeitet, die auch bei Tages- licht eine rasche Kontrolle gestatten, Es soll alle zwei Minuten ein Fahrzeug„abgefertigt“ Werden. Der Prüfungsbefund wird in ein Vordruckformular eingetragen. Falls Män- gel festgestellt werden, legt die„Prüfungs- kommission“ dem Kraftfahrzeugbesitzer nahe, eine Werkstätte aufzusuchen, die den Schaden gegen übliche Berechnung behebt. Wie die Kreisverkehrswacht hierzu be- merkt, können Schäden an der Beleuchtungs- anlage und Fehler in der Scheinwerfer- einstellung unversehens durch schlechte Straßenverhältnisse, kleine Amateur-Repa- raturen oder einseitige Belastung des Fahr- zeuges auftreten. Wird das geprüfte Fahr- Kleintierzüchter tanzten a uf dem Luzenberg Reich besucht war der diesjährige Okto- berball des Geflügel- und Kaninchenzucht- vereins 1916 Luzenberg in den Räumen des Bootshauses in der Sandhofer Straße. Die rührige Kapelle Karl Kretzler hielt die Tänzer in Schwung. Seine besondere Note erhielt das Fest jedoch durch die Mitwir- kung des jungen Mundharmonika-Trios Geschwister Reibold vom Pfingstberg; be- sonders gefiel Helmut Reibold, der mit sei- ner Gitarre den Fahrenden Sänger mimte. 05 zeug an dem Spezialstand für einwandfrei befunden, so erhält der Besitzer einen pa- pierenen Aufkleber der Bundesverkehrs- wacht, den er, mit einem Stempel des Prüf- standes versehen, an der Innenseite seiner Windschutzscheibe ankleben kann; er wird mit diesem„Ausweis“ Verkehrskontrollen der Polizei während der„Internationalen Technischen Woche“ unbehelligt passieren. Wie die bisherigen Prüfergebnisse in ande- ren Städten in diesem Jahr und bereits im Vorjahr, als die Scheinwerfer-Prüfaktion zum erstenmal in München gestartet wurde, ergaben, ist jedoch allgemein eine über- raschend hohe Fehlerquote festzustellen; rund 30 Prozent aller Fahrzeuge wies mehr oder minder große Mängel auf. Am verbrei- testen waren Fahrzeuge mit falsch einge- stellten Scheinwerfern. Diese Fehlerquelle gewinnt an Bedeutung durch das neue asymmetrische Abblendlicht, das in zuneh- mendem Maße bei neuen Modellen einge- baut werden wird. Für gute Bremsen und Bereifung wird in Manaheim durch eine Ausstellung mit Bildtafeln in einem Kauf- haus an der Kunststraße geworben, durch die der Nachteil abgefahrener Reifen und schwacher Bremsen demonstriert werden soll. Insgesamt erhoffen sich Verkehrswacht und Polizei ein reges Interesse aller Kraftfahrer an der„Technischen Woche“, damit Schäden rechtzeitig und gutwillig moniert werden können, ehe es zu unerfreulichen Strafman- daten kommt. Li. Einheit auf höherer Ebene? Die christlichen Konfessionen im Gespräch Bischof a. D. D. Dr. Stählin eröffnete die Vortragsreihe„ Der erste Vortrag in der von der Stadtverwaltung Mannheim veranstalteten Reihe „Akademischer Winter“ 1960/61 erregte mit seinem Titel„Das Gespräch zwischen den Kircken“ ungewöhnliches Interesse. Der Vortragssaal der Kunsthalle war weit uber seine normale Kapazität hinaus besetzt, als Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke mit Geleitworten und mit einer Vorschau auf die kommenden Vorträge den Zyklus er- öffnete. Der Redner, Professor D. Dr. Wilhelm Stählin aus Rimsting(Chiemsee), Alt- bischof von Oldenburg und einstiger Universitätsprofessor für praktische Theologie in Münster, nimmt von evangelischer Seite an den Gesprächen teil, die mit der katholi- scken Kirche zum Zwecke einer Annäkerung bereits in verschiedenen Kreisen ge- führt werden. Insofern durfte man den Titel seines Vortrags durchaus wörtlich nehmen. Der Tenor der Ausführungen Prof. Stäh- lins war eine weitreichende Verständigungs- bereitschaft ohne Verleugnung des eigenen Standpunkts und des kritischen Gefühls gegenüber einzelnen Erscheinungsformen der katholischen Kirche. Er ging aus von der grundsätzlich neuen Situation im Ver- hältnis der Konfessionen zueinander. Die frühere These„Wir haben recht, die ande- ren unrecht!“ sei aufgegeben zugunsten des Gefühls, daß man nicht voneinander los- kommt und aufeinander angewiesen ist. Nicht so sehr die internationale Lage, der schwindende Einfluß des Christentums und der militante Atheismus fördere die Bereit- schaft zum Gespräch; diese entspringe viel- mehr dem eigensten Selbstverständnis der Christenheit. Die offlziös begünstigten Annäherungs- versuche, die sich vorerst außerhalb Deutsch- lands nur in Frankreich abzeichnen, wer- den hierzulande aktiv von Kreisen um den (katholischen) Bischof von Paderborn und in der Abtei Niederaltaich getätigt. Die Evan- gelisch-Lutherische Kirche in Deutschland hat einen Beauftragten für derartige Kon- taktfragen, und auf beiden Seiten bestehen konfessionalkundliche Institute, die in ihren Publikationen weitgehende Informationen über die andere Lehre vermitteln. Der Red- ner betonte, daß die persönliche Initiative des neuen Papstes viel zur veränderten Situation beigetragen habe. Die grundsätzlichen Schwierigkeiten der interkonfessionellen Gespräche auf theolo- glscher Ebene sieht Bischof Stählin in der sprachlichen Verständigung. Die evangeli- schen Partner hätten Mühe, das„„lateini- sche“ Denken der römischen Geistlichen nachzuvollziehen und deren Definitionen theologischer Begriffe anzuerkennen. Ande- rerseits sei die Sprache der Reformatoren für die Ohren eines in der Scholastik wur- zelnden Katholiken„kaum verständlich und erträglich“. Viel zu überbrücken vermöge hier die beiderseitige Hinwendung zur Hei- ligen Schrift, vor allem das neu erwachte intensive Bibelstudium in der römischen Kirche. Nach der Darstellung des Bischofs spielt in den Gesprächen der Konfessionen das Verständnis der Reformation eine große Rolle. In diesem Punkt warnte der Redner seine Glaubensbrüder davor, Luther kir- chengeschichtlich zu isolieren:„Unsere Wittkamp mahnt christliche DGB-Kollegen Kürzlich gefaßter Austrittsbeschluß„war falsch“ Der erste Vorsitzende des Sozialaus- schuß christlich-demokratischer Arbeitneh- mer“, Kreisgruppe Mannheim. Heinrich Wittkamp, nahm auf einer Versammlung dieser Gruppe im Kolpinghaus(nach einem hervorragenden Indienvortrag von Viktor Decosta) ausführlich zu den Einigungs- bestrebungen auf gewerkschaftlicher Ebene aus christlich-sozialer Sicht Stellung. Witt- kamp bezog sich dabei auf den kürzlich von 19 Angehörigen der„christlich-sozialen Kol- legenschaft im DGB“ gefaßten Beschluß, aus dem Deutschen Gewerkschaftsbund aus- zutreten, weil die Gruppe der Christlich- Sozialen bei den Sozialisten zu wenig An- erkennung gefunden habe.„Diese Entschei- dung war falsch“, sagte Wittkamp und fuhr fort:„Es kann nicht generell gesagt wer- den, daß die Einigung im DGB gescheitert ist.“ In einigen Industriegewerkschaften, 80 zum Beispiel bei den Postlern und Land- arbeitern, bestehe eine nahezu paritätische Zusammensetzung des Vorstandes. Die Ab- splitterung der kleinen Gruppe um Pater Reichelt bedeute nicht, daß der einzelne nun seine Entscheidung über seine DGB- Zugehörigkeit nicht mehr selbst treffen könne. Wenn die im DGB organisierten Christen ein wirkliches Ergebnis für sich anstreben, dann sollten sie„zuerst die Ein- heit im christlich-sozialen Raum“ schaf fen. In seinen mehrfach von gegenteiligen Zwischenrufen unterbrochenen Ausführun- gen erwähnte Wittkamp die sinngemäß gleichlautende Stellungnahme des Mann- heimer CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Maier und sagte weiter, es bahne sich jetzt eine Entwicklung an, die dazu führen könne, daß die christlichen Arbeiter im DaB mehr Gehör finden. Es gebe also kei- nen Grund zur Resignation, alles sei noch „im Fluß“. Wittkamp deutete in diesem Zu- sammenhang„Vorbereitungen zur Bildung einer entsprechenden Organisation“ an. (Anm.: Die„christlich-soziale Kollegen- schaft“ ist keine organisatorische, sondern lediglich eine geistige Gruppe im DGB.) Der Vorsitzende des„Arbeitsausschusses christ- Uch- demokratischer Arbeitnehmer“ schloß mit der Feststellung:„Wenn wir den DGB verlassen, dann werden die Radikalen dort noch stärker wirken.“ Im übrigen liege es „auch an der Inaktivität der eigenen Leute“, wenn der christliche Teil der DGB-Mitglie- der von den Sozialdemokraten„überrannt“ werde. Dem Verlangen aus dem Kreis der An- wesenden, in eine Diskussion einzutreten, kam Wittkamp nicht nach. da— wie er sagte— an der Versammlung des Sozial- ausschusses auch Arbeitnehmer teilnahmen, die nicht dem DGB angehören. Er kün- digte jedoch eine baldige Debatte darüber an, an der allerdings nur DGB-Mitglieder teilnehmen sollten. N Kirche ist nicht 1517, sondern am Pfingstfest gestiftet worden!“ Er wisse nicht, wen er mehr schockiere, Evangelische oder Katho- liken, wenn er es als verhängnisvolle Fehl- entwicklung bezeichne,„daß wir evangeli- schen Christen das Wort katholisch“(im Sinne von allgemein) den römischen Chri- sten überlassen haben“. Gleichfalls beklagte der Bischof, daß die Reformation im Kampf gegen Entartungserscheinungen der römi- schen Kirche vieles Gemeinsame über Bord geworfen habe, und begrüßte die Tendenz, auf beiden Seiten eine Revision des Ge- schichtsbilds anzustreben und das polemi- sche Element abzubauen. In diesem Bemühen verteidigte Bischof Stählin auch das Dogma, das nichts anderes aussagen wolle als die Wirklichkeit der Welt und des Lebens im christlichen Verstande: „Dogmatische Streitgespräche sind Ausein- andersetzungen um die Wirklichkeit!“ Ge- mildert hätten sich die streitenden Auffas- sungen zum Punkt, ob der Christ allein durch die Werke oder durch den Glauben gerecht werde. Schwierigkeiten, fuhr der Redner fort, böten die Diskussionen um das Verständnis des„heiligen Mahls“ und um die Verehrung der Mutter Jesu. Diese hätten in der rö- mischen Kirche vor- und außerchristliche Formen von Muttergottheitskulten ange- nommen; auf evangelischer Seite sei die Vorstellung von der Inkarnation Christi durch eine Christusidee verdrängt worden, und„Ideen haben keine Mutter, höchstens einen Vater“. Schließlich bilde das Kirchen- recht immer wieder eine Mauer, an die die Gespräche stoßen, und als gleich schweres Hindernis bezeichnete der Bischof den An- spruch der Alleinseligmachung:„Wir erken- nen der römischen Kirche, katholisch zu sein, nicht zu!“ Immer wieder konnte er jedoch Einzeläußerungen von römischer Seite zi- tieren, die selbst in diesen Punkten eine ge- wisse Liberalität erkennen lassen. „Es ereignen sich Dinge, die die Fronten erschüttern“, kennzeichnete der Redner die- sen Sachverhalt. Die Gespräche gingen lang- Rund 5000 Pfarrkinder Akademischer Winter“ 1960/1961 sam voran, und es sei notwendig, einander unfreundliche Dinge mit Ernst zu sagen.„Das eigensinnige Bestehen auf der eigenen Po- sition ist uns heute nicht mehr erlaubt, und wir haben auch gegen eine unbegründete Selbstsicherheit des Protestantismus zu kämpfen.“ Das Wort„Wiedervereinigung“ im Komplex der kirchlichen Bestrebungen wollte der Bischof ausgeschaltet wissen und sprach sich eindeutig gegen die Rückkehr eines historischen Zustands aus:„Es kann eine Einheit geben auf einer höheren Ebene, die das Vergangene nicht auslöscht!“-mann , ———— SENO USS! Filmspiegel Ein Buben klassiker: Alster:„Abenteuer am Mississippi“ Die Abenteuer am und auf dem großen Fluß werden von niemand anderem als Huckleberry Finn bestanden, dem kleinen Helden des Mark Twainschen Buches, dem pfiffigen, aber guten Buben, der seinen festen Platz in der Literatur und im Herzen der Leser hat. Diese Gestalt, das Mississippi- Milieu und die Flucht zu zweit, bis der ge- jagte Negersklave Jim die Freiheit gewinnt, ist ein dankbarer Filmstoff, der freilich einen jugendlichen Hauptdarsteller von schlagen- der Natürlichkeit verlangt. Eddie Hodges, ein rothaariger, schlaksiger Kerl, kommt diesem Ideal sehr nahe und besteht vor der Kamera so, daß nicht der peinliche Eindruck eines Kinderstars zurückbleibt. Dabei bestätigt sich die alte Filmweisheit, daß neben Kindern die erwachsenen Schauspieler nur mit Mühe reüssieren. Vielleicht liegt es daran, daß Archie Moore, der Boxweltmeister im Halb- schwergewicht, in der Rolle des Sklaven Jim nicht besser über die Runden kommt. Im ganzen schuf Regisseur Michael Curtiz ein sympathisch berührendes Klima mit einem populären Filmstil, der dem Stoff durchaus gerecht wird. Auch die Kamera webt mit an der märchenhaften Stimmung des Geschehens, das allen Buben zwischen zehn und siebzig Jahren ihre Träume bestätigt oder wachruft betreut Pater Heinzpeter Schönig SaC und diese 3000 leben in der„größten Pfarrei Europas“. Es sind namlich Schausteller, Künstler und Artisten. Allein 22 Cireus- Unternehmen in fünf ver- schiedenen Ländern werden von dem reisenden Pater seelsorgerisch betreut. Gestern zele- brierte der Circus-Pater im Viermast-Chapiteau des Circus Friederike Hagenbeck die heilige Messe(unser Bild). Kurz nach 23 Uhr, die Abend vorstellung war gerade zu Ende gegangen, bauten die Raklos den Altar auf und dekorierten den Eingang der Manege. Einige hundert Mannheimer nahmen zusammen mit den Artisten an dem Gottesdienst zu so später Stunche teil. Pater Schönig stammt aus Bruchsal. Er empfing 1953 die Priester- Weinen und übernahm 1956 mit päpstlicher Erlaubnis und Zustimmung der Fuldaer Bischofskonferenz die Seelsorge der Circus- Unternehmen, Schausteller Künstler und sonstigen Vergnügungsbetriebe. D. Pr. Bild: Bohnert& Neusch Auch ihr Auto möchte stets gesund seln . Und dos bleibt es mit Shell-Kroftstoffen seit den ersten ſagen des Autos. Mit Shell und Super Shell— beide mit dem Wirkstoff l. C. A.— tanken Sie außergewöhnliche Kraftreserven Sholl Benzin oder Super Shell? Jeder Shell- Tonkwart weiß die richtige Antwort, denn er ist durch die beste Schule gegangen. för Start, für Steigungen und zum Uberholen. O — Seite 8 MANNHEIMER MORGEN AUS DEH SUN DESLINDERN Phxsiker-Tagung in Wiesbaden Kurzschluß im interplanetarischen Raum Ständiges Bombardement aus dem Weltraum/ Die Sonne als„Schleusen wächter“ Atome werden„aufgepumpt“ Von unserem Korrespondenten R. L. Baumeister, Deutscher Forschungsdienst Wiesbaden. Seit die Erdsatelliten und Raumsonden in die Weite des interpla- netarischen Raums vordringen, reißt die Kette überraschender Entdeckungen nicht mehr ab. So werden wir uns nicht nur an die Vorstellung gewöhnen müssen, daß die Erde und andere Planeten von einem Strahlungsgürtel umgeben sind. Es ist auch anzunehmen, daß dieser ganze interplanetarische Raum von einem gewaltigen elektri- schen Feld erfüllt ist, das die Sonne durch das Aussenden von Plasmaströmen steuert. In seinem Bericht über die Veränderungen der kosmischen Strahlung und deren Deutung kam Professor A. Ehmert aus Göttingen auf der diesjährigen Physikertagung in Wiesbaden zu diesem überraschenden Schluß. Ununterbrochen wird unsere Erde von einem Strom sehr energiereicher Atomkerne bombardiert, die der Physiker als kosmische Strahlung bezeichnet. Eigenartigerweise fällt diese Strahlung jedoch nicht gleichmäßig ein, ihre Intensität unterliegt Schwankungen, um deren Erklärung man sich seit Jahren mit Uunterschiedlichem Erfolg bemüht hat. Dabei Stellte man fest, daß ein gewisser Teil dieser Strahlung von der Sonne kommt, und daß dieser Teil etwa im gleichen Rhythmus wie die Aktivität der Sonne schwankt. Seine Er- zeugung steht also offenbar mit den Eruptio- nen, den Sonnenflecken und den verwandten Erscheinungen dieser Aktivität in ursächlichem Zusammenhang— völlig unerklärlich blieb es jedoch, wieso die Sonnenaktivität auch auf jene Teile der kosmischen Strahlung einen Einfluß ausüben kann, die mit Sicherheit aus der Weite unseres gesamten Milch- straßensystems und wohl auch von fernen Sternennebeln kommen. Auch dieser Strah- lungsanteil wird von der Sonne moduliert, etwa wie ein Schleusenwärter eines Bewäs⸗ Serungssystems den Wasserzufluß durch Be- tätigung eines Wehrs steuert. Eine Erklärung fand dieses eigenartige Verhalten der kosmischen Strahlung schließ- lich durch die Beobachtung, daß sowohl die schnellsten wie die langsamsten Teilchen immer einen gleichen Energiebetrag verlie- ren, Wenn sie sich der Erde nähern. Man muß Bundesministerium für Technik und Wissenschaft gefordert Essen. Die Bildung eines Bundesministe- riums für Technik und Wissenschaft forderte am Dienstag in Essen auf einer Tagung für angewandte Forschung Professor Dr. Jeb- Sen-Marwedel von der Fraunhofer-Gesell- schaft zur Förderung der angewandten For- schung(München). Trotz aller Fortschritte in der materiellen Unterstützung der Forschung Sei die Versorgung mit den notwendigen Mit- teln ein verwaltungstechnisches Problem ge- blieben. Zu viele Stellen seien dabei einge- schaltet, sagte Professor Jebsen-Marwedel. Ein Ministerium für Technik und Wissen- schaft könne zu einer Vereinfachung führen und für die angewandte Forschung die nicht zu entbehrende Steuerung der Aufgaben nach ihrer Bedeutung vornehmen. Alle fünf Minuten eine neue chemische Veröffentlichung Würzburg. Wissenschaft und Technik sehen sich einer ständig wachsenden Flut von Publikationen gegenüber. Allein auf dem Gebiet der Chemie erscheint Tag für Tag alle fünf Minuten eine neue wissen- schaftliche Arbeit. Mit dem Problem, die Fülle dieses Materials zu bewältigen, be⸗ schäftigt sich die zwölfte Jahrestagung der Gesellschaft für Dokumentation, die am Montag in Würzburg begann. In zahlreichen Referaten sollen bis zum kommenden Frei- tag die neuesten Erkenntnisse dieses um- fangreichen Aufgabenbereichs behandelt werden. Bus prallte gegen Haus Ein Toter und 23 Verletzte Mörs/ Nordrhein- Westfalen. Einen Toten, vier Schwer- und 19 Leichtverletzte hat ein schweres Omnibusunglück bei Mörs gefor- dert. Ein planmäßiger Linienbus der Düs- seldorfer Rheinbahn- Gesellschaft fuhr in Rummeln-Kaldenhausen zwischen Mörs und Rheinhausen am linken Niederrhein aus noch nicht geklärten Gründen gegen ein Eckhaus. darum annehmen, daß diese Energie beim Durchlaufen eines elektrischen Feldes ver- nichtet wird. Wie ein Wagen, der mit Schwung einen Berg hinaufrollt, kämpfen die Teilchen der Strahlung gegen eine entgegen- Sesetzt gerichtete Spannung an und verbrau- chen dabei einen Teil ihrer Energie. Das interplanetarische Feld umgibt offenbar die gesamte Sonne und wird auch von ihr ge- speist. Innerhalb von Stunden oder Tagen baut sie das Feld auf oder bringt es wieder zum Zusammenbruch. Wie das im einzelnen geschieht, kann man im Augenblick noch nicht so recht sagen, dafür sind diese Er- kenntnisse noch zu neu. Es sieht aber so Aus, als wenn die Sonne selbst in diesem Feld einen Kurzschluß auslösen kann. Normaler- weise sind nämlich nur solche Teilchen der kosmischen Strahlung in der Lage, die Erde Zu erreichen, die eine Energie von mindestens 15 Milliarden Elektronenvolt besitzen. Doch bisweilen durchbricht die Sonne auch dieses tabu, dann fallen auch energieschwächere Teilchen ein. Die Sonne kann offenbar zwi- schen sich selbst und dem äußeren Rand des interplanetarischen Feldes mit Hilfe eines scharf gebündelten Plasmastroms eine lei- tende Verbindung herstellen. Daß die Sonne tatsächlich solche Plasmaströme ausstrahlt, ist auch den Astrophysikern bekannt. Wenn auch einige in den interplanetarischen Raum eingedrungene Meß-Sonden bereits zu diesen Erkenntnissen beigetragen haben, So sollte man nach Ansicht von Professor Ehmert doch in Zukunft vor allem Sonden direkt zur Sonne schicken. Mit dem zweifachen Strahlungsgürtel der Erde befaßte sich auf der Wiesbadener Phy- sikertagung Dr. G. Pfozer aus Lindau im Harz. Es gilt jetzt als ziemlich sicher, daß der innere Gürtel, dessen Maximum sich in etwa 3500 Kilometer Höhe über dem magne- tischen Aequator befinde, zu einem guten Teil aus sehr energiereichen Protonen be- steht. Darüber hinaus enthält dieser Gürtel zahlreiche Elektronen. Der äußere Gürtel. dessen Maximum in 15 000 Kilometer Höhe liegt, dürfte dagegen fast ausschließlich aus Elektronen bestehen. Die Teilchen befinden sich im erdmagnetischen Feld wie in einer magnetischen Flasche, sie zirkulieren darin wohl frei hin und her, wobei sie in einer Sekunde vom Nord- zum Südpol laufen, doch sie sind nicht in der Lage, aus dem Feld aus- z Ubrechen wenigstens solange sie ihre elektrische Ladung besitzen. Es dauert auch bei jedem Teilchen durchschnittlich ein Jahr, bis es mit einem entgegengesetzt geladenen Partner so zusammenstößt, daß beide zu- sammen ein neutrales Wasserstoffatom bil- den und dann das Magnetfeld verlassen. Nicht ganz geklärt ist bisher die Frage, aus welchen Quellen die Strahlungsgürtel ge- sbeist werden. Ihr Magnetfeld kann nämlich nur solche Teilchen gefangen halten, die ent- weder erst innerhalb des Magnetfeldes mit einer elektrischen Ladung versehen werden oder darin durch einen Zusammenstoß eine wesentliche Aenderung ihrer Bewegung, ihres Impulses erfahren. Darum kommen für den unteren Gürtel eigentlich nur zerfallende Neutronen als„Ausgangsmaterial“ in Frage. Da die Aktivität des äußeren Gürtels schein bar eng mit der Aktivität der Sonne gekop- pelt ist, sollte er seinen Nachschub direkt aus deren Plasmaströmungen beziehen. Doch wie er in der Lage ist, diese Teilchen einzufan- gen, läßt sich noch nicht erklären— es gilt auch bereits als ziemlich sicher, daß auch andere Himmelskörper einen Strahlungs- gürtel besitzen, zum Beispiel der Jupiter. Dieser Planet sendet eine Radiowellenstrah- lung aus, die auf magnetische Feldstärken bis zu 10 000 Gauß schließen läßt. Natürlich ist auch die Erforschung der Atomkerne noch nicht abgeschlossen. Zahl- reiche Vorträge der diesjährigen Physiker- tagung befaßten sich wieder mit neuen Theo- rien und Experimenten, um auch im Bereich der kleinsten Dinge mehr über die tieferen gesetzmäßigen Zusammenhänge zu erfahren. So berichtete zum Beispiel Dr. A. Kastler aus Paris über das von ihm entwickelte Verfah- ren zur Orientierung von Atomkernen durch optisches Pumpen. Daß man die Elektronen eines Atoms durch Einstrahlen von Licht in einen angeregten Zustand versetzen kann, ist seit langem bekannt. Doch auch der Atom- kern kann durch Licht in bestimmter Weise orientiert werden und dabei Energie in sich aufnehmen. Er wird— so lautet der Fach- ausdruck— optisch aufgepumpt.— Aehnlich verhält es sich mit der Kernresonanzfluores- zenz, über die Professor H. Maier-Leibnitz aus München berichtete. Vorerst sehen alle diese Arbeiten noch recht verwirrend aus und lassen die tieferen Zusammenhänge noch nicht erkennen. Auch für den Physiker birgt die Natur noch viele Geheimnisse. „Reiche Traditionen zum Teil verspielt“ Abendländische Akademie will europäisches Geschichtsbild klären Mainz. Eine viertägige Veranstaltung der Abendländischen Akademie, die abendländi- sche Tradition und Ideen pflegen will, be- Sann am Mittwoch ein der Mainzer Johannes Gutenberg- Universität. Daran nehmen etwa 150 Politiker, Wissenschaftler, Wirtschaftler und Publizisten aus dem Bundesgebiet sowie Gäste aus Frankreich, Oesterreich und Spa- nien teil. Der Präsident der Akademie, Reichsminister a. D. Dr. h. c. Walter von Keudell, erklärte bei der Eröffnung der Ver- anstaltung, die wichtigste Aufgabe der Abendländischen Akademie sei es, das eu- ropäische Geschichtsbild zu klären. Der Direktor des Instituts für europäische Geschichte in Mainz, Professor Pr. Josef Lortz, führte aus, daß Europa seine reichen Traditionen zum großen Teil verspielt habe und nur dann zu seiner einstigen Welt- bedeutung zurückfinden könne, wenn es von einem harten Willen zur Erneuerung in christlichem Geiste beseelt wird. Die Wur- zel abendländischer Tradition sei das Chri- stentum, das der europäischen Kultur und Wissenschaft Sendungsbewußtsein und eine universale Stoßkraft verliehen habe. In christlichem Geiste müsse Europa wieder der Welt dienen und in toleranter Koexistenz mit den nichtchristlichen Elémenten zu- sammenarbeiten. Das Wirken in die Ferne stellte auch der Rektor der Mainzer Universität, Professor Dr. Arnold Schmitz, in den Mittelpunkt sei- ner Ansprache. Er nannte es ein Mißver- ständnis, die europäische Integration in ihrem gegenwärtigen Begriffsinhalt als höch- stes Ziel abendländischer Verantwortung an- Zusehen. In der Abendländischen Akademie wer- den auch Professor Arnold Gehlen(Speyer), der CDU-Bundestagsabgeordnete Ernst Ma- jonika, der russische Geschichtsphilosoph Fedor Stepun(München), der frühere evan- gelische Bischof Wilhelm Stählin, der ehe- malige österreichische Unterrichtsminister Professor Dr. Ernst Kolb und Botschafter A. D. Dr. Fritz von Twardowski sprechen. Auch Bundesminister Dr. von Merkatz wird das Wort ergreifen. Zukunftsaussichten: Schwebende Menschen Die INTERKAMA(Internationale Ausstellung für Messetechnił und Automatik) eröffnete auf dem Messegelände in Dusseldorf ihre Tore. Natürlich fehlt es nicht an Neuheiten, und gerade den Technikern war es eine Freude, den Zuschauern etwas sensationell Neues zu bieten. Schwerelos schwebt ein Versuchsmensch in dem neu entwickelten Geacont-Regler. Kraftlinien des Magnets über der Puppe werden so schnell beeinflußt, daß die Erdangzie- nung aufgenoben wird. Dadurch wird die Puppe nicht nur schwerelos, sondern bewegt sich auch ohne Reibung im Raum. Mit der schwerelosen Puppe wollen die Automations-Fech- niſcer beweisen, daß sie schon heute in der Lage sind, Regelgeräte für die Automatisie- rung zu bauen, die in weniger als Mikrosekunden reagieren. Keystone-Bild „Atomkanonen“ messen glühende Bleche „Interkama 1960“ eröffnet/ Der neueste Stand der Automatik Düsseldorf. Eine kleine„Weltraum- puppe“, die schwerelos in der Luft schwebt, verdeutlicht auf der am Mittwoch eröffne- ten„Interkama 19604“, eine Ausstellung für Meßtechnik und Automatik, die Fortschritte auf dern Gebiet der Perfektion. Die Kraft eines Magneten über der Puppe wird stets so reguliert, daß sich die Schwerkraft der Erde und die wechselnden äußeren Einflüsse aufheben.(Siehe auch unser Bild auf dieser Seite) Auf der Messe, mit der gleichzeitig ein sechstägiger Kongreß über den neuesten Stand der Automatik begann, wird auch eine friedliche, in Deutschland entwickelte Atomkanone gezeigt, die ihr„unsichtbares Pulver“ auf ein Oelrohr verschießt, um 80 Dichte und Zusammensetzung des vorbei- fließenden Oels zu prüfen. Eine zweite Kanone auf der anderen Rohrseite macht die radioaktiven Strahlen unschädlich. Radioaktive Strahlen erlauben es auch, Wie auf der„Interkama“ demonstriert wird, die Dicke von Blechen auf Walzenstraßen zu messen. Mußte man sich bisher dabei auf kaltgewalzte Bleche beschränken, so kön- nen jetzt auch glühende Blechbänder— aus einigen Metern Abstand— unter eine solche alles durchdringende„Lupe“ genommen werden. Hüttenwerke, chemische Großbe- triebe, Kohlenzechen, Oelraffinerien und Textilfabriken sind die Hauptabnehmer der Meß- und Regelgeräte, die 50, aber auch 200 000 Mark kosten können. Sie messen, Vergleichen und regulieren Wärme, Druck, Geschwindigkeit und Zusammensetzung von Rohstoffen und Fertigprodukten. Gezeigt wird auch ein Produktograph, der es gestattet, jederzeit jeden maschinel- len Vorgang im Betrieb etwa vom Zimmer des Generaldirektors aus zu Kontrollieren. Abenteurer-Tragödie Cuxhaven. Mit dem Tod endete das aben- teuerliche Vorhaben des 31 Jahre alten Beton- bauers August Berendes aus Paderborn, der zusammen mit seiner 46jährigen Freundin Babette Stellmacher mit einem Faltboot von Hamburg nach Israel fahren wollte. Nach Mitteilung der Wasserschutzpolizei in Cux- haven kenterte das schwerbeladene kleine Fahrzeug in der Nacht zum Mittwoch auf der Unterelbe vor Brunspbüttelkoog. Während Babette Stellmacher im letzten Augenblick von dem zufällig in der Nähe befindlichen Hamburger Frachter„Belgrano“ geborgen Werden konnte, versank der Betonbauer in den eiskalten Fluten. Eine sofort eingeleitete Suche nach dem Vermißten blieb erfolglos. Zwei Tote durch Kohlenoxyd Bietigheim. Durch Leichtsinn sind zwei bei einer Bietigheimer Baufirma beschäftigté italienische Arbeiter im Alter von 24 und 29 Jahren ums Leben gekommen. Beide hat- ten in ihrer etwas abseits gelegenen Unter- kunft ein Feuer gemacht. Dazu hatten sie ein oben offenes Blechfaß benutzt, das sie mit Holz und Briketts füllten. Später legten sie sich schlafen. Da kein richtiger Abzug vorz handen war, füllte sich der Raum mit gikti⸗ gem Kohlenoxydgas, das die beiden Arbeiter im Schlaf einatmeten. Sie starben an den Folgen der schweren Vergiftung. Hilfe dureh Nachbarn, die Verdacht geschöpft hatten, kam zu spät, da die Tür der Unterkunft ver schlossen war. Harzer Ballons in Schweden Lindau(Harz). Eine Gruppe von Wissen- schaftlern und Technikern des Max-Planck- Instituts für Stratosphärenphysik in Lindau (Harz), die in Kiruna(Nordschweden) Bal- lonaufstiege zur Messung der kosmischen Strahlen vorgenommen hat, ist am Wochen“ ende nach Lindau zurückgekehrt. Der Direk. tor des Instituts, der Göttinger Geophysiker Professor Dr. Julius Bartels, teilte am Mon- tag mit, daß die Gruppe ihre Aufgabe mit Erfolg gelöst hat. Sie startete sieben groge Plastikballons, die Höhen bis zu 47 Kilo- meter erreichten. Ueber einen UKW-Sender im Gerätesatz wurden die Meßergebnisse in Zahlenreihen an die Bodenstation in Kiruna gefunkt. ie Natur gibt ihr Bestes für das Entstehen neuen Lebens, für Gesundheit und Gedeihen. So liegen schon in den Keimzellen der Pflanzen wunderbare Kräfte der Natur verborgen. Aus mehr als 57.000 Keimen ge- sunder Maiskörner wird eine einzige Flasche Mazola gewonnen gesundes, reines Maiskeimöl. 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Der Direktor der Freiburger Psychiatri- schen Universitätsklinik, Prof. Dr. Hanns Ruffin und der Nervenfacharzt Dr. Christoph Staewen Gerleburg Westfalen), die den An- geklagten viele Wochen lang untersucht haben, stellten fest, daß bei ihm keine Ner- ven-, Geistes- oder sonstige Krankheiten vorhanden sind. Allerdings habe Pomme- renke eine geringfügige Abnormität im Ge- hirn, die jedoch vermutlich auf einen Unfall in der Kinderzeit zurückzuführen ist. Sie habe aber keinen Einfluß auf den Geistes- zustand des Angeklagten. Seine Intelligenz gei vielmehr mindestens gut durchschnittlich, wie auch der Diplom- Psychologe Dr. Bernt Orgas Freiburg) bestätigte. Darüber hinaus besitze Pommerenke eine gute Kritikfähig- keit und ein übernormal gutes Gedächtnis. Seine Schwerfälligkeit im Denken sei ver- mutlich auf mangelnde Schulung zurückzu- führen. Pommerenke sel zweifellos erblich un- günstig belastet, vor allem in der Familie der Mutter seien Selbstmord, Schwachsinn, Zanksucht, Geltungssucht und wohl auch eine gewisse sexuelle Haltlosigkeit festzu- stellen, Vom Vater dürfte Pommerenke vor allem die Neigung zu Gewalttätigkeiten ge- erbt haben. Wie Professor Ruffin erklärte, entspricht diese erbliche Vorbelastung und auch die Vielzahl der Straftaten, die Pommerenke be- gangen hat, durchaus dem Bild anderer Stuttgart. Altbundespräsident Professor hecdor Heuss erhielt am Dienstagabend in Stuttgart die Urkunde über seine Ehren- mitgliedschaft des DRK- Landesverbandes Baden- Württemberg, die ihm am 9. Juli ver- liehen worden war. Der Vorsitzende des Rot-Kreuz-Landesverbandes, der Stuttgar- ter Oberbürgermeister Dr. Klett, händigte dem Altbundes präsidenten die Urkunde in einer Feier aus Anlaß der Frauenjahres- tagung des Deutschen Roten Kreuzes Aus. Professor Heuss war während seiner Präsi- dentschaft Schirmherr des Deutschen Roten Kreuzes. 5 In Anwesenheit von Vertreterinnen des Roten Kreuzes aus Italien, der Schweiz, Oesterreich und den Vereinigten Staaten wurde am Mittwoch in Stuttgart die eauenjahrestagung des Deutschen Roten Kreuzes abgehalten. An der Tagung nahmen über 45 Leiterinnen der DRR- Frauenarbeit aus dem Bundesgebiet sowie die Vizepräsi- sagte die Vizepräsidentin des DRK, Etta Gräfin von Waldersee, Kiel, das Rote Kreuz müsse lebendig bleiben und den Menschen nahe kommen, die seiner bedürfen,. Die Not habe heute ein anderes Gesicht als zu frühe- ren Zeiten. Das Rote Kreuz stehe daher auch mit Rat und nicht ausschließlich mit mate- rieller Hilfe zur Seite. Der Präsident des DRK-Landesverban- des Baden- Württemberg, Oberbürger meister Dr. Arnulf Klett, Stuttgart, betonte, in Württemberg seien die Frauen bereits früh- zeitig mit den Fragen des Sanitätswesens vertraut gemacht worden. Er wies darauf hin, daß seinerzeit die württembergische Prinzessin Charlotte den Orden der Barm- herzigen Schwestern gründete und damit als Erzmutter des schwäbischen Rot-Kreuzes anzusehen sei. In Stuttgart habe sich 1817 der württembergische Sanitätsverein, der auch heute noch besteht, gebildet und die Idee der Hilfe für den anderen verwirk- lUücht. Nicht zuletzt, sagte Präsident Klett Weiter, sei Stuttgart auch mit dem Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, sehr eng verbunden, denn Dunant habe lange Jahre in Stuttgart gelebt Die Verleihung des Nobel- preises an ihn sei auch das Verdienst eines Stuttgarter Bürgers gewesen. Or. Klett teilte mit, daß der DRK-Landes verband Baden- Württemberg aus Anlaß des 50. Todestages des Rot-Kreuz-Gründers die Stiftung einer Henry-Dunant-Plakette beabsichtige. Damit solle dokumentiert werden, daß man hier- dentinnen der 15 DRRK-Landesverbände teil. Bei der Eröffnung im Stuttgarter Rathaus Sexualverbrecher. Er sei deswegen keine einmalige Gestalt, wenn er auch eine seltene Häufung von Verbrechen begangen habe. Pommerenke sei allerdings nicht als Lust- mörder zu bezeichnen. Seine sexuelle Trieb- haftigkeit sei zwar stark, jedoch nicht über- normal groß. Professor Ruffin bezeichnete Pommerenke als eine„sehr abnorme Per- sönlichkeit mit stark abnormen Zügen“, vor allem seine Egozentrik, seine Gefühlsarmut und seine Kontaktschwäche seien hervor- stechende Eigenschaften. Auf der anderen Seite verfüge Pommerenke aber auch über positive Ansätze, vor allem zeige er ein star- kes Bedürfnis nach Kontakt mit seinen Mit- menschen, besitze eine gute kritische Selbst- betrachtung und habe auch eine erstaunliche Fähigkeit, sich, wenn auch oberflächlich, der Umwelt anzupassen. Das habe dazu geführt, daß er vor allem gegenüber Frauen zwei Arten des Umgangs hatte. Einerseits suchte er in friedlicher und höflicher Weise Kontakt mit Mädchen, ohne sich dabei jedoch beson- ders anzustrengen, auf der anderen Seite nahm er sich gewaltsam, was er auf andere Weise nicht zu bekommen glaubte. Die posi- tiven Ansätze, die Pommerenke habe, seien nie wirklich gefördert worden.„Er ging immer den Weg des geringsten Widerstan- des“, erklärte Professor Ruffin. Ungünstig habe sich bei seinem Lebensweg zweifellos auch der Einfluß des Krieges und die schwierigen Familienverhältnisse aus- gewirkt. Am eindrucksvollsten und erschüt- terndsten sei jedoch der„Sog nach unten“, der Pommerenke erfaßt habe und schließlich dazu führte, daß er seine Taten mit einer an Automatisierung grenzenden Perfektion ver- übte. Ob sein Leben und seine Strafen zwängsläufig waren, könne man nicht end- gültig entscheiden, da, wie Professor Ruffin betonte, hier keine objektiven Angelegen- heiten, sondern eine menschliche Seele zu Für den Mitmenschen da sein Frauenjahrestagung des Roten Kreuzes/ Professor Heuss erhielt Urkunde zulande Freunden die Treue halte und das Gute nicht so leicht vergesse. In einem Referat über den Dienst in den kreien Verbänden befaßt sich Oberstudien- direktorin Dr. Chr. Bourbeck, die Leiterin des Predigerseminars am Johannes-Stift in Berlin-Spandau, eingehend mit der Für- sorge für die bedürftigen Menschen. Auf- gabe der Verbände gerade in der heutigen Zeit sei es, für die Mitmenschen und deren Not da zu sein. Man brauche dafür Men- schen mit persönlicher Initiative. Die mo- derne Fürsorge sei heute nicht mehr Wohl- fahrtspflege, sondern Sozialarbeit. Die Rot-Kreuz-Tagung wurde am Nach- mittag mit Referaten der Vertreterinnen der ausländischen Rot-Kreuz- Gesellschaf- ten fortgesetzt, die aus den Bereichen Mrer Sozialarbeit berichteten. „Abnorme Persönlichkeit mit stark abnormen Zügen“ Sachverständigen-Aussagen im Pommerenke-Prozeß/ Der Angeklagte ist für seine Taten voll verantwortlich beurteilen sei. Man könne sich nicht voll in ihn einfühlen. Der Diplom- Psychologe Orgas bestätigte, daß Pommerenke einen recht guten Intelli- genzquotienten von 111 gezeigt habe. Sein mangelndes Allgemeinwissen habe er durch eigenes Lesen, vor allem in Büchern über Astronomie, Technik und Völkerkunde, aus- zugleichen versucht. Seine Wissenslücke und seine schlechte Orthographie habe PFomme- renke immer als peinlich empfunden. Zu- sammenfassend bezeichnete der Psychologe Pommerenke als eine uneinheitliche, man- gelhaft angeglichene Persönlichkeit mit be- merkenswert unreifen Zügen, die oft ins Pu- pertäthafte reichen. Außerdem seien seine Antriebe durch eine mangelnde Einheitlich- keit gekennzeichnet. Man könne Pomme- renke aber nicht einem Jugendlichen gleich- stellen, da er andererseits in vielen Punkten voll erwachsen sei. Aus seiner Persönlichkeit allein seien seine Taten und auch sein Ver- halten bei den Taten nicht zu verstehen. Sie seien wohl letztlich überhaupt einer kausa- len Beurteilung entzogen. Auf eine Zwischenfrage des Gerichtsvor- sitzenden betonte Dr. Stäwen nochmals, daß Pommerenke ein hochgradig abnormer Mensch mit erheblicher Kontaktarmut und ausgeprägter Gefühlskälte sei. Er sei aber trotz seiner Charaktermängel fähig, das Un- rechte seiner Tat einzusehen. Daß er nicht in einem Rauschzustand ge- handelt habe, zeige schon die klare und über- legte Weise bei der Durchführung seiner Taten, vor allem aber auch, daß er— wenn Gefahr drohte— oder aber auch aus ganz anderen Gründen— seine Straftaten sofort abbrechen konnte. Der Psychiater verwies darauf, daß Pommerenke beispielsweise in ein Haus einstieg, um eine Frau zu verge- waltigen und dabei in einer Küche landete. Er ließ darauf seinen ursprünglichen Plan fallen und machte sich Über die Essenvorräte her. Zum Abschluß der psychiatrischen Gut- achten gab es noch eine kleine philosophische Auseinandersetzung, als Pommerenke gefragt wurde, wie er selbst seine Zurechnungsfa- higkeit und Verantwortlichkeit beurteile. Pommerenke sagte, nach der herrschenden Meinung sei er wohl voll verantwortlich. Er persönlich habe aber, gerade durch die Lek- türe von Tolstoi, immer mehr den Eindruck gewonnen, daß das ganze Leben einem Na- turgesetz unterliege, und daß wir unser Le- pen nicht selbst bestimmen können. Auch daß er jetzt hier vor den Richtern stehe, fasse er als ein Naturgesetz auf. Dr. Jürgen Buschkiel Haarscharf an schwerem Unglück vorbei Zweiundvierzig-Tonnen-Kran kippte/ Stuttgart. Durch außerordentlich glück- liche Umstände ist am Dienstagvormittag in Stuttgart ein Unglück größten Ausmaßes ver- hindert worden. Ein 42 Tonnen schwerer Auslegerkran, der am Neubau der Hand- werkskammer an der Ecke Heilbronner und Türlenstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs eingesetzt ist, kippte gegen 11.20 Uhr plötz- lich um und verfing sich gerade noch an der aubersten Hausecke des eingerüsteten Roh- baues. Die Steuerungskabine hing glück- licherweise schräg über dem Gerüst, so daß der Kranführer noch aussteigen konnte. Hätte der 32 Meter lange Kranarm in diesem Augenblick nicht über der Hausecke ge- schwebt, wäre der 39 m hohe Auslegerkran in voller Länge auf die zu diesem Zeitpunkt stark von Straßenbahnen und Kraftfahrzeu- gen befahrene Heilbronner Straße, die ver- kehrsreichste Straße der Landeshauptstadt, gestürzt und hätte ein nicht zu übersehendes Unglück verursacht. Die Polizei sperrte die Heilbronner Straße und alle Zufahrtsstraßen sofort ab. Verkehrs. » Stockungen ließen sich auf den zum Teil bergigen Umleitungsstraßen jedoch nicht ver- meiden. Ein großes Aufgebot an technischen Kräften der Straßenbahn und der Techni- schen Werke stand bereit, während die Stutt- garter Feuerwehr mit Spezialkranwagen alle Vorbereitungen traf, um den Giganten, der jeden Augenblick auf die Straße stürzen konnte, an Stahlseile zu legen. Nach mehr- stündigen Arbeiten gelang es schließlich der Feuerwehr, deren Einsatz der Stuttgarter Verfing sich zum Glück an Hausecke Branddirektor Wolgast selbst leitete, den schweren Auslegerkran Meter für Meter aus seiner Schräglage aufzurichten und wieder senkrecht zu stellen. Im Hinblick auf die be- sonders verkehrsreichen Nachmittagsstunden entschloß sich die Leitung der Schutzpolizei, den Verkehr kurz danach wieder freizuge- ben. Während die Kranwagen der Feuerwehr den Giganten mit straffgespannten Seilen zur Sicherung festhielten, wurde in aller Eile ein neuer Unterbau für den Kransockel errichtet. Nach ersten Feststellungen soll eine Traverse des RKransockels umgebogen sein und dadurch das Umkippen verursacht haben. Der durch den umgekippten Kran verursachte Schaden wird nach vorläufigen Schätzungen uf 40 000 bis 50 000 Mark beziffert. Verursachte, Terminnot“ das Schiffsunglück Verklarungsverfahren eingeleitet/ Erhebliche Ausrüstungsfehler festgestellt Duisburg. Die schwere Schiffskatastrophe auf dem Rhein, bei der am 7. Oktober die dänische Seefähre„Tina Scarlett“ mit einem Tankschiff havarierte, ist vermutlich auf Fehler in der Einrichtung der„Tina Scarlett“ zurückzuführen. Bei dem Unglück waren zwei Menschen getötet und acht schwer ver- letzt worden, als das bei dem Schiffszu- sammenstoß ausfliegende Leichtbenzin die Schiffe in Brand setzte. Wie vom Rhein-Schiffahrtsgericht, in 1 Wie man mit ungelegten Eiern reich wird Mit dem Seitensprung kam der„Einfall“ Selbst der Staatsanwalt lachte Tränen Düsseldorf. Richter, Verteidiger, Zu- schauer und selbst der Staatsanwalt lachten Tränen, als ihnen in Düsseldorf ein rund- licher Mann erzählte, wie man dem Amts- schimmel ein bäses Schnippchen schlagen und mit ungelegten Eiern viel Geld machen kann.. Letztlich hat es die Siebente Strafkam- mer des Düsseldorfer Landgerichtes einem Seitensprung des bis dato ehrenwerten Autoschlosser Günter Neidel zu verdanken, daß sie sich so köstlich amüsieren konnte, Wie weiland die Richter des Hauptmanns von Köpenick. Alimente haben nämlich Neidel 1956 dazu gezwungen, an ein besseres Einkom- men zu denken, und das„Gesetz zur För- derung der deutschen Eier wirtschaft“ war ihm bei eben diesem Plan behilflich. Wie weise sein Einfall war, bewies ihm sein Bankkonto, das innerhalb von-: knapp Vier Jahren auf 340 000 Mark anschwoll, für die er allerdings jetzt zweieinhalb Jahre lang im Gefängnis büßen muß: wegen Betrugs und Urkundenfälschung. Dle Arglosigkeit des nordrhein-west- kälischen Landesamtes für Ernährungswirt- schaft machte es Neidel leicht, die Behörde Monat für Monat um die staatlichen Sub- ventionen für Millionen von tatsächlich un- gelegten Eiern zu prellen. Bedenkenlos gaben ihm die Beamten die Konzession für eine Eier-Kennzeichnungsstelle, naiv glaubte man seinen säuberlich geführten Ein- und Ausgangsbüchern und Eiersammellisten. In Wirklichkeit hatte der Angeklagte niemals auch nur eines der Eier, für die er zunächst 1,2 und später 3 Pfennig pro Stück an Subventionen erhielt, gesehen oder mit seiner funkelnagelneuen Maschine gestem- pelt, wie das Gesetz es befahl. 5 Alles war gefälscht: Die Listen, die Ein- tragungen in die Geschäftsbücher, die Eier- Bestellungen irgendwelcher Abnehmer aus Norddeutschland und die Rechnungen, die Neidel ihnen ausschrieb. Die Eierstempel- maschine wurde gelegentlich mal laufen ge- lassen, damit sie auch benutzt aussah, und durch Düsseldorf rollten— ebenfalls nur zum Schein— zwei fesche Lieferwagen. Diese Fahrzeuge dienten Günter Neidel übrigens nicht zum Privatgebrauch. Da war der einstige Autoschlosser schon anspruchs- voller: Er leistete sich von den Staatsgel- dern elegante Personenwagen, darunter auch ein Sportauto, mit dem er bei einem Rennen mitfuhr. Zum persönlichen Gebrauch war dagegen etwas anderes bestimmt, was der Gauner „auf Lager“ hatte, um die ohnehin nicht ge- rade argwöhnischen Kontrolleure des Lan- desernährungsamtes zu täuschen: Einige Schock. Eier, die er, wohlgemerkt, für seinen eigenen Bedarf preisgünstig auf dem Markt eingekauft hatte. Feixend nahmen Gericht und Zuhörer die Bemerkung eines Zeugen aus dem geprell- ten Amt zur Kenntnis, daß die Fälschungen des Herrn Neidel vorbildlich gewesen seien. Im übrigen entschuldigte der Zeuge den Reinfall damit, daß es zu wenig Beamte gebe, und man außerdem dem ehrbaren Eierhandel vertrauen müsse. Schmunzeln erntete er für die Aussage:„Bei Neidel hat- ten wir keine Bedenken, weil sein Umsatz gering War.“ Das dachte offenbar much Neidel, denn von den imnierhin über 300 000 DM, die er ergaunerte, ist ihm nicht viel mehr übrig geblieben als die Erinnerung an vier flott gelebte Jahre mit schicken Autos, Reisen nach Italien, Holland, Belgien, Frankreich und England, einem eleagnten Bungalow und einer teueren Wohnungseinrichtung. Mit dem Staat verfuhr Neidel übrigens Wie einst Till Eulenspiegel mit jener Markt- frau, der er einen Korb mit Hühnern ab- nahm und zum Pfand ihren eigenen Hahn zurücklies: Von den 340 00 DM, um die er Vater Staat prellte, gab er ihm 22 842 zu- rück— an Umsatzsteuern. Jagderlaubnis Schönstes Geschenk zum 102. Geburtstag Seesbach(Rheinland/ Pfalz). Schönstes Ge- purtstagsgeschenk für den ältesten Einwoh- ner von Rheinland/ Pfalz: Er darf einen schweren Keiler schießen. Für den Hegemei- ster i. R. Matthias Bollinger, der am 20. Ok- tober in Seesbach im Kreis Bad Kreuznach 102 Jahre alt wird, hat der Oberlandforst- meister von Rheinland/ Pfalz, Dr. Heuel, diese Erlaubnis erteilt. Zum 100. und 101. Geburts- tag durfte der wWweißhaarige Jäger jeweils einen Hirsch schießen, den er schon vorher genau beobachtet hatte. Bollinger, der noch immer die Uniform eines kaiserlichen Hege- meisters heute Oberförster) trägt, erlebte fünf Kriege und die technische Entwicklung von der Dampfeisenbahn bis zum Erdsatelli- ten. Er stammt aus einer alten Försterfamilie und wurde am 20. Oktober 1958 im Forst- haus Wenzelhausen bei Binsfeld in der Eifel geboren. Er hat noch das preußische Zind- nadelgewehr kennengelernt. In seiner Ju- gendzeit gab es im Soonwald bei Bad Kreuz- nach noch Wölfe. 1 Zu schnell gefahren: 2 Tote Kehl. Zwei Todesopfer forderte in den späten Abendstunden des Dienstag ein Ver- kehrsunfall an einer Engstelle der Bundes- straße 28 zwischen Sand und Wildstett. Ver- mutlich als Folge unangemessener Geschwin- digkeit kam der Personenwagen eines Kehler Geschäftsmannes von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Die Frau des Fahrers war sofort tot. Die im Fond sitzende Stieftochter wurde schwer verletzt und starb auf dem Transport ins Krankenhaus,. Der Fahrer selbst kam mit leichten Verletzungen davon.. Lehrer floh Schüler ans, Schwabmünchen Gayern). Ohne Leitung ist zur Zeit das Schulinternat auf Schloß Straßberg bei Schwabmünchen in der Nane von Augsburg. Wie Landrat Frey am Mitt- woch bestätigte, ist der Gründer und Besitzer der Privatschule, der 33jährige Alfred Ankele, zusammen mit seiner Frau unter Hinter- lassung beträchtlicher Schulden in die So- Wietzone verschwunden. Daraufhin randa- lierten die 70 Zöglinge des Internats derart, dalz die Landpolizei einschreiten mußte. Duisburg bekannt wurde, ist in dem„Ver- klarungsverfahren“— eine Art Beweissiche- rungsverfahren— festgestellt worden, daß Maschinen und Ruder der Seefähre vor der Fahrt von der Ausrüstungswerft in Köln nach Rotterdam nicht erprobt worden sind. Auch die Anker hätten sich nicht so werfen lassen, wie es eigentlich der Fall sein müßte. Zweifelhaft ist auch noch, ob die beiden Schlepper der„Tina Scarlett“ stark genug waren. Das Verklarungsverfahren soll noch in der kommenden Woche fortgesetzt werden. 5— Die Ermittlungen ergaben auch, daß der Ausrüstung der dänischen Seefa wahrscheinlich etwas sehr eilig gearbeite worden ist. Die„Tina Scarlett“ sollte am 1 Oktober als Fähre im Oeresund 1 Kopenhagen und Landskrona in Schwede! eingesetzt werden. Am 10, Oktober sollte 8 eine Probefahrt auf See unternehmen. U diese Termine einzuhalten, sind, wie es heiß die letzten Arbeiten wahrscheinlich zu star vorangetrieben worden. Die Genehmig zur Ausfahrt von der Ausrüstungswerft in Köln war von der Seeberufsgenossens erteilt worden, wobei jedoch die Au gemacht wurde, die Fähte als Sehleppguf nach Rotterdam zu verbringen. Von— magen an waren aber auch die Mas 5 der Tina Scarlett“ mitgelaufen Bei Ueberführungsfahrt war kein Kapitän an Bord und anscheinend war, wie es heißt, der noch immer schwerverletzt in Emm im Krankenhaus liegende Lotse nicht über informiert, daß das Schiff nur geschleppt werden sollte. a. Mordversuch aus Haß Lorsbach(Taunus), Unbändiger Haß à einen früheren Schulfreund ist das Moti eines Mordversuches eines Messerstechers an einem 19 Jahre alten Einwohner von Lors- bach. Der Täter, ein 20 Jahre alter Schlosser aus Kiel, wurde wenige Stunden später in der Nacht zum Dienstag auf der Landstraße bei Lorsbach festgenommen..„„ e Gee, Ward Immer mehr Zu ae Su Oοο Oö r Gewohnheit kult i 1 08815 vierter Gastgeber: 5 8 mai SKY S 5 8 3 f sante neue. 8 1 N. 1 85 Leute im Intel i nehr 99 7 weniger e 7 Demzufolge en 8 die hiskies en 25 geschnacks tests, z 1 ich haben 8 d rchgeführben 28 r Frinksätbe. Reben ach sorgfältig d ohmacksnote vie, bas ban J. backe ante ust ener dase l. mee genes ien en eden e Tauchzarber, m en hat. Das Haus A. ö o elegantere Racke-Vhisky besondere un Vorschläge für eine noch eee e pür die besten garbullggk, Wente de Ceschnacks Eigenart“ des nen ens egssbe 4600 Coups(ea. 14000 DM), Bezeichnung der 5 ausgesebzb: 4. reis: 4. Preis: Filmkamera 5 1 1gende Preise 8 18: BAHN 700(5000 DM), 4. at Kür„in sARAN TIERE Lösungen sind 10 5 00 DM), 35. Freis: preis: Fernseh gern** z Sd bis 2. 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Seite 11 — Das französische Parlament im Blickpunkt Sensationelle Abstimmung in Paris Warum der französische Ministerpräsident Debré um die Vertrauensfrage nicht herumkommen wird von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreſeh paris. Wie vorhergesehen, hat die große Militärdebatte in der französischen Nationalversammlung am Dienstag vormittag begonnen. Sie wird mindestens bis zum Wochenende, wahrscheinlich aber bis Mitte nächster Woche dauern. Die Berichterstat- ter der drei kompetenten Ausschüsse für Finanzfragen, für Verteidigung und für Auswärtige Angelegenheiten haben nuancierte und sich im Grunde einer klaren Meinung enthaltende Berichte vorgelegt. Dies war um 80 bedeutungsvoller, als zwei der Berichterstatter der christlich- demokratischen MRP- Partei angehören, die im- merhin mit vier Ministern in der Regierung sitzt und der dritte sogar bei der gaulli- stischen Hauspartei UNR Mitglied ist. Alle drei Berichterstatter haben eher die Ar- gumente pro und contra, die in ihren Ausschüssen vorgebracht worden waren, wie- derholt und begründet, als sich mit Ueberzeugung für das Regierungsprojekt ausge- sprochen. Nach ihnen hat ein Mitglied der bürger- lich radikalen Mitte, der Abgeordnete Jean- Paul David, den Antrag gestellt, das ge- samte Projekt bis auf weiteres zurückzu- stellen, da das Parlament die schwierigen technischen und politischen Probleme, die mit der Errichtung einer nationalen Ab- schreckwaffe zusammenhängen, noch nicht ausreichend hätte studieren können. Wenn dieser Antrag angenommen worden wäre, hätte die Debatte abgebrochen werden müs- sen und die Vorlage wäre begraben gewe- sen. So war vor sechs Jahren das grohe Pro- jekt der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft, die EVG, ohne Debatte vom franzö- sischen Parlament abgewiesen worden. Des- halb sind jedoch zahlreiche Abgeordnete der Meinung, daß die Wehrvorlage bis zu ihrem Ende durchdiskutiert werden soll. Diese An- sicht vertrat dann auch mit großem Geschick der über achtzigjährige Altministerpräsident Paul Reynaud, einer der bedeutendsten Spre- cher der konservativen Unabhängigen, der großen bürgerlichen Rechtspartei. Reynaud hat gegen die Verschiebung der Debatte, aber ebenso leidenschaftlich gegen das Re- gierungsprojekt plädiert. Er wünscht, daß die Vorlage nach eingehender Diskussion klar und deutlich abgelehnt werden solle, weil sie eine unnütze und unkluge Belastung der westlichen Allianz, des Atlantikpaktes und der Europäischen Gemeinschaft dar- stelle und einen Rückfall in überholtes na- tionalistisches Denken bedeute. Eine fran- 268ische, nationale Abschreckungswaffe würde die Sicherheit Frankreichs nicht ver- stärken, sondern vermindern, und die Si- cherheit Frankreichs nicht verstärken, son- dern vermindern, und die Sicherheit sei heute wichtiger als selbst an und für sich legitime Wünsche nach nationaler Größe. Nur im europäischen Rahmen könnten in Zukunft derartige Wünsche eine die Sicher- heit nicht gefährdende Befriedigung finden, so schloß Paul Reynaud seine Rede. Diese rief Premierminister Debré zu einem leidenschaftlichen Gegenplädoyer auf den Plan. Die Vorarbeiten zu der gegen- wärtigen Vorlage, sagte Debré, seien schon vor Jahren von den letzten Regierungen der Vierten Republik geleistet worden, auf deren Bänken viele der heutigen Kritiker gesessen hätten. Die Hoffnung auf eine allgemeine Abrüstung habe bisher zu keinem positiven Erfolg geführt, ebensowenig wie alle vorher- gegangenen Bemühungen Frankreichs, von den Vereinigten Staaten dieselbe Hilfe- leistung zum Aufbau einer Atomwaffe zu erhalten wie Großbritannien, oder die parallel laufenden Bemühungen, mit den europäischen Partnern zu gemeinsamer Arbeit auf dem Gebiet der Atomrüstung zu kommen. Nach wie vor weigerten sich, fuhr Debré fort, die großen Verbündeten Frankreichs ihre wissen- schaftlichen und technischen Geheimnisse mit Paris zu teilen und den französischen Alliier- ten an der Entscheidungsgewalt über den eventuellen Einsatz von Atomwaffen teil- haben zu lassen. Wenn Frankreich nicht zum Satellit Amerikas werden und sich jeder Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen, be- rauben wolle, müsse es eigene Abschreckungs- waffen entwickeln. Auch gegenüber den un- abhängig gewordenen afrikanischen Staaten aus dem ehemaligen französischen Kolonial- reich habe sich Frankreich verpflichtet, deren Verteidigung zu sichern, und dies könne ohne eine moderne Atomwaffe kaum geschehen. Debrèé forderte dann ebenfalls das Parlament auf, den Antrag auf Verschiebung der Debatte „Selten war ein Empfang so herzlich“ „Berlin grüßt Wien“ war ein Erfolg/ Albert Nordens Störversuch gescheitert Wien.(dpa/ AP) Die Woche„Berlin grüßt Wien“, die vom 13. bis 19. Oktober der öster- reichischen Hauptstadt ihr Gepräge gab, fand am Mittwoch ihren Abschluß. Die Atmosphäre, in der die vielen Veranstaltun- gen stattfanden, ist am besten durch den Satz gekennzeichnet, den der Berliner Bür- germeister Franz Amrehn am Dienstagabend auf der Mitarbeiterkonferenz der Wiener Oesterreichischen Volkspartei sprach:„Selten war ein Empfang für die Vertreter Berlins so herzlich gewesen wie jetzt in der österreichischen Bundeshaupt- stadt.“ Es gab keinen Mißton, der das Gast- land als neutrales Land in Verlegenheit ge- bracht hätte. Die Gegenkundgebungen der Kommunisten blieb auf den Kreis dieser politischen Splittergruppe beschränkt, ob- gleich sie sich den Sowjetzonenfunktionär Professor Albert Norden nach Wien geholt hatte, und Norden trotz Betätigungsverbotes eine in politischen Kreisen als anmaßend empfundene Drohrede hielt. Die Nicht- kommunistische Presse Wiens hat von dem Auftreten Nordens überhaupt keine Notiz genommen. Der Sowjetzonenfunktionär umging das mm von den österreichischen Behörden auf- erlegte Verbot, indem er auf einer kommu- nistischen Kundgebung ein Tonband mit seiner Rede abspielen ließ und später in der Versammlung Fragen beantwortete. Er drohte dabei Westberlin und kritisierte auch die Politik der österreichischen Regierung, weil sie die Sowjetzonenrepublik noch nicht anerkannt habe. Die Versammlung der Kom- munisten wurde unter dem Titel„Gefahren- herd Berlin“ veranstaltet, und Norden war die Hauptfigur. Der Versammlungsleiter be- hauptete, das Tonband enthalte eine der Reden, die Norden in der letzten Zeit ge- halten habe. Aus dem Text ging jedoch ein- Wandfrei hervor, daß das Band speziell für ein Abspielen in Wien aufgenommen worden war. Der SED- Propagandist polemisierte vor allem gegen Brandt, den er als„Helfers- helfer der imperialistischen Hauptfeinde der DDR und Papagei Adenauers“ bezeichnete. Die Politiker von Bonn seien, so behauptete Norden ferner, die Todfeinde Oesterreichs, denn sie planten heute das gleiche wie 1938, diesmal mit Hilfe der wirtschaftlichen Durchdringung Oesterreichs. (OE i e 8 abzulehnen. Die Nationalversammlung hat sich ihm mit 264 gegen 213 Stimmen bei 41 Stimmenthaltungen und 33 abwesenden Ab- geordneten angeschlossen. Damit ist der Aufschub zwar abgelehnt, aber wenn man die Gegenstimmen, die Ab- wesenden und die Stimmenthaltungen zu- sammenrechnet, so haben sich nur 264 gegen 287 Abgeordnete positiv für die Regierungs- vorlage ausgesprochen. Dabei haben auch zahlreiche Gegner des Projekts, wie Paul Reynaud, für die Weiterführung der Debatte gestimmt, von denen es aber keineswegs sicher ist, daß sie am Ende der Diskussion für die Vorlage eintreten werden. Bemerkenswert war auch, daß drei UNR- Abgeordnete gegen die Weiterführung der Debatte plädiert und damit gegen die Re- gierung Stellung bezogen haben. Sie wurden noch am selben Abend aus der gaullistischen Hauspartei ausgeschlossen, allerdings hatten sie vorher schon ihre Demission bekannt- gegeben. Das Abstimmungsergebnis hat im Parla- ment sensationell gewirkt. Niemand hatte ge- glaubt, daß die Befürworter der Vertagung so viele Stimmen zusammenbringen könnten. Nach der Abstimmung hat dann eine ganze Anzahl von Abgeordneten, die sich der Stimme enthalten haben, ihre Haltung be- dauert, denn sie haben nachträglich gesehen, daß, wenn sie für die Vertagung gestimmt hätten, die Regierung wahrscheinlich ge- schlagen worden wäre. Der weitere Verlauf der Diskussion läßt nun zahlreiche Redner aller Richtungen der Reihe nach zu Wort kommen. Inzwischen bereitet sich aber hinter den Kulissen eine neue wichtige Etappe der parlamentarischen Prozedur vor, Ein von den Sosialisten, die in der Opposition stehen, ausgearbeiteter Vorschlag weist die Wehrvorlage an die Aus- schüsse zurück und fordert die Regierung auf. nach den jüngsten Erklärungen führender verbündeter Staatsmänner und Heerführer die Möglichkeit einer gemeinsamen europä- ischen Atomrüstung im Rahmen der atlanti- schen Allianz und auf dem Wege der Inte- grierung aufs neue zu untersuchen. Dieser Antrag ist nach schwierigen Verhandlungen von Vertretern aller Parteien, mit Ausnahme der Gaullisten sowie der zahlenmäßig be- deutungslosen Kommunisten, unterschrieben worden. Die Namen von Vertretern der an der Regierung beteiligten Christlichen Demo- kraten und konservativen Unabhängigen fehlen unter diesen Dokumenten nicht. Es handelt sich hier um einen gemeinsamen Protest aller traditionellen nicht-kommunisti- schen Parteien gegen die neue gaullistische NATO- und Europa-Politik im Namen der unter der Vierten Republik gültig gewesenen Prinzipien der Integrierung sowohl im atlan- tischen wie europäischen Rahmen. Gegen diesen Antrag der Sozialistien und der übrigen Parteien wird Debré nun wahr- scheinlich die Vertrauensfrage stellen müs- sen. So War die Lage gestern abend. 4 Einen Marokkaner hat die Bundeswehr, seit geraumer Zeit eingestellt. Der 24 Jahre alte Ali Ben Mohamed arbeitet als Helfer im Sanitätsdienst im Bundes- wehrlazarett in Koblenz. Seine Bekanntschaft mit den Deutschen machte er nach der Erdbebenkatastrophe in Agadir, wo er äls Dolmetscher und Sanitäter im Bundes- wehrlazarett tätig war. Damals entschloß er sich, um hier das Krankenpfleger-Examen abzulegen. mit nach Deutschland zu gehen, Bild: AP Kommt es zu verbilligten Einfuhren? Die Pläne des Bundeswirtschafts- Ministers ein Stück weiter von unsere Bonn.(eg.-Eig. Bericht) Buündes wirtschafts- minister Erhard ist nach der Aussprache mit Bundeskanzler Adenauer, Bundesbankpràsi- dent Blessing und den Ministern von Bren- tano und Etzel vom Dienstagabend ein gutes Stück mit seinem Plan vorangekommen, durch verbilligte Einfuhren das Güterange- pot auf den westdeutschen Märkten zu ver- stärken und damit zur Gesundung des Preis- klimas und zur Festigung der Kaufkraft der Währung beizutragen. Die offizielle Mittei- lung des Kanzleramtes, daß dem Kabinett „beschleunigt geeignete Vorschläge zur Sta- bilisierung der Wirtschaftslage vorgelegt werden sollen, wird in unterrichteten Krei- sen mit dem Hinweis erläutert, schon am nächsten oder übernächsten Mittwoch werde das Kabinett voraussichtlich einen entspre- chenden Gesetzentwurf verabschieden. Mit diesem Entwurf will die Regierung das Parlament um die Ermächtigung er- suchen, nach Maßgabe der konjunktur- politischen Notwendigkeiten die Umsatz- ausgleichssteuer für Importe und die Umsatzsteuerrückvergütung für Exporte durch Rechtsverordnung vorübergehend zu erhöhen, zu senken oder auszusetzen. Jede Rechtsverordnung soll der Zustimmung des wirtschaftspolitischen Bundestagsausschusses und der nachträglichen Bestätigung durch das Plenum des Parlaments bedürfen. Das eigentliche„Ermächtigungsgesetz“ Neuer Finanzausgleich von 1962 an Erklärung des baden- württembergischen Finanzministers/ Denkschrift der Landesregierung Stuttgart. Der baden- württembergische Finanzminister Dr. Hermann Müller gab am Mittwoch vor der Landespressekonferenz bekannt, daß der Finanzausgleich zwischen Land und Gemeinden vom 1. Januar 1962 neu geregelt werden wird. Bis zu diesem Zeitpunkt hofft die Regierung, das für die Neuordnung notwendige viel- schichtige Material so gründlich ausgewertet zu haben, daß sie dem Landtag einen Gesetzentwurf vorlegen kann, der die Mängel des geltenden Finanzausgleichsgeset- zes von 1957 beseitigt. Dem Landtag wird in diesen Tagen von der Landesregierung eine umfangreiche Denkschrift vorgelegt, die Aufschluß über die Auswirkungen des jetzigen Finanzausgleichs auf die Gemeinden und deren Finanzlage gibt. In dem neuen Gesetz sollen auch die Denkschriften der Universitätsstädte, die wegen ihrer besonderen Belastungen beim Staat vorstellig geworden waren, wohlwol⸗ lend! behandelt und die kleinen Gemein- den besser berücksichtigt werden. Eine Reihe von Uebergangsregelungen wie eine Verbesserung der Finanzierung der Kran- kenhäuser, des kommunalen Stragenbaues, der Abwasserbeseitigung oder der Wasser- Wirtschaft soll bereits im Haushaltsplan für 1961 berücksichtigt werden. Der Finanzminister äußerte sich ferner optimistisch über die steigende Höhe der Steuereingänge, betonte jedoch gleichzeitig, daß im Hinblick auf die mehrere hundert Millionen Mark betragenden Anleihe-Er- mächtigungen des Außerordentlichen Haus- halts keine Rede davon sein könne, daß das Land im Gelde schwimme,— Die Landes- regierung wird Ende November mit den Etatberatungen beginnen. Die Neuorganisation der Polizei Der Verwaltungsausschuß des Landtags hat sich am Mittwoch unter Vorsitz von Alt- ministerpräsident Dr. Reinhold Maler im Beisein von Innenminister Dr. Filbinger mit der Neuorganisation und Ausrüstung des stagtlichen Polizeivollzugsdienstes befaßt. Dabei wurde festgestellt, daß die bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiet im wesent- lichen gut sind. Allerdings haben Bürger- meister kleiner Gemeinden darüber geklagt. Von unserer Stuttgarter Redaktios daß durch die Errichtung von Großraum- stationen der Kontakt der Bevölkerung zur Polizei geringer werde. Der Ausschuß schlägt dem Landtag in einem Antrag vor, die Regierung zu ersuchen, im weiteren Voll- zug der Konzentrationsmaßnahmen die Lan- despolizeiabteilungen vornehmlich in solche Gemeinden zu legen, die als wirtschaftliche und kulturelle Schwerpunkte eines Gebietes angesehen werden können. Die Neuorganisation, die bisher in elf Kreisen des Landes probeweise eingeführt worden ist, soll versuchsweise in weiteren zwölf Kreisen durchgeführt werden, und zwar in Göppingen, Ludwigsburg, Waiblin- gen, Aalen, Eßlingen, Heidenheim, Backnang, Münsingen. Balingen, Lörrach, Villingen und Emmendingen. Eine Personalvermebhrung oder Mehrkosten sollen mit der Neuorgani- sation des Vollzugsdienstes nicht verbunden sein. Ferner soll die Landesregierung prü- fen, wie der Personalstand der Bereit- schaftspolizei den heutigen Erfordernissen angepaßt werden kann. Zur Zeit beträgt die Stärke der Bereitschaftspolizei in Baden- Württemberg nur 1625 Mann gegenüber 4000 im Jahre 1933. irtschaftskorrespondenten Ernst Georg wird also noch keine Antwort auf die folgen- den Fragen bringen: ) Fällt nur— so wie es Erhard ursprüng- lich wünschte— zwecks Einfuhrbewilligung die Umsatzausgleichssteuer bei Import- waren? f b) Oder wird auch die Umsatzsteuerrück- vergütung für Ausfuhren gestrichen, was wieder auf dem Wunschzettel des Bundes- finanz ministers steht, der auf diese Weise den Ausfall von 1,1 Milliarden DM aus dem Aufkommen für die Umsatzausgleichssteuer wettmachen will? Die CDU/ Csu-Bundestagsfraktion neigt mehr zu der„Minimallösung“ nur die Um- satzausgleichssteuer für Importe aufzuheben und von dieser Maßnahme beispielsweise die Textilindustrie auszunehmen. Eddleman lobt Bundeswehr Heidelberg.(sw) Der aus seinem Amt scheidende Oberkommandierende der ame- rikanischen Armee in Europa USAREUR) und Befehlshaber der NATO- Heeresgruppe Mitte(Centag), General Clyde D. Eddleman, hat sich am Mittwoch auf einer„Abschieds- pressekonferenz“ in Heidelberg anerken- nend über den Ausbildungsstand der Bun- deswehr ausgesprochen. Eddleman, der als Centag-Chef selbst Einheiten der Bundes- wehr befehligt hat, erklärte, in seiner ein- einhalbjährigen Tätigkeit im Heidelberger Hauptquartier habe ihn der derzeitige Aus- bildungsstand der Bundeswehr mit am mei- sten beeindruckt. Der General, der als stell- vertretender Stabschef des amerikanischen Heeres nach Washington berufen wurde, hob ferner die untadelige Moral und Diszi- plin der westlichen Truppen hervor. Der General warnte aber davor, in den Anstren- gungen nachzulassen, da auf der andern Seite des Eisernen Vorhangs eine„hoch- leistungsfähige sowjetische Truppe“ stehe. Aufruf zur Hilfe Berlin.(we-Eig. Bericht). Zu Beginn der Mittwochtagung der Id Metall in der West- berliner Kongreßhalle hat ein Vertreter der Freien Gewerkschaft Kameruns die Gewerk- schaften in der Bundesrepublik und der westlichen Welt zu technischer und finan- zieller Unterstützung aufgerufen. Warnend wies er darauf bin, der kommunistische Weltgewerkschaftsbund scheue keine Mittel und Mühen, um in Afrika an Einfluß zu ge- winnen. Im Mittelpunkt der anschließenden Er- örterungen über die am Vortag verlesenen Tätigkeitsberichte des Vorstandes standen Fragen der innergewerkschaftlichen Arbeit, der Sozial- und Tarifpolitik sowie der Mit- bestimmung. Diskussionen über die rund 400 eingebrachten Anträge beginnen heute im Anschluß an das Grundsatzreferat des Ersten Vorsitzenden der IG Metall, Otto Brenner, zum Thema„Die Gewerkschaften in der modernen Industriegesellschaft“. de bele bu o ſach ole Waschen Sie waschen Sie mit LAVAMAT! Weil er so gut ist! 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Das be- wies er mit einer großartigen Leistung beim Industriepokal-Turnier und gestern abend unterstrich er es erneut bei seinem sensatio- nellen 8:3-(1:0, 4:2, 3:1)-Sieg im Freund- schaftstreffen über die RCAF Flyers aus Zweibrücken, die zwar nicht so stark waren, wie in den vergangenen Jahren, die aber immerhin als Empfehlung eine nur knappe Niederlage beim EV Füssen und einen 3:2- Sieg gegen den EC Bad Tölz mitbrachten. Pie Mannheimer gefielen erneut durch ihr gepflegtes Kombinationsspiel und hatten in Floßmann, Guttowski, Sepp und Autfleisch mre besten Kräfte. Der Neuzugang Barczy- kowski konnte sich zwar nicht in die Liste der Torschützen eintragen, aber er zeigte hervorragenden kämpferischen Einsatz und ist in der neuen Umgebung nun heimisch ge- worden.— Nach diesem Auftakt ist eines sicher: Am Wochenende darf der MERC ein volles Haus erwarten. Eindeutig im Zeichen der Mannheimer standen die ersten zwanzig Minuten, Aber Hand im Flyers-Tor brachte die MERC Stürmer fast zur Verzweiflung: Selbst die placiertesten Schüsse bereiteten ihm keine Schwierigkeiten, seine Reaktion auch in den unübersichtlichsten Situationen War kaum glaublich. Nur ihm verdanken die Flyers, daß sie im ersten Spielabschnitt mit nur einem Tor Rückstand so glimpflich davon- kamen. Den Treffer erzielte Gutfleisch in der 18. Minute nach Vorarbeit von Sepp und Seidl. Er bildete den Lohn für ein Kombi- nationasspiel, das die Zuschauer mehrfach zum Beifall auf offener Szene hinriß. Es war schon bestechend, wie der MERC mit drei, vier Pässen das Feld überbrückte. Schon der erste Spielzug im zweiten Drittel prachte eine torreife Gelegenheit, doch Schif schoß knapp daneben. Als kurz darauf Gut- eius aufs Haupi der Bundesliga vortrefflich gerüstet towski und Lödermann gleichzeitig auf die Strafbank mußten, der MERC also nur drei Feldspieler gegen die komplette Besetzung der Gäste auf dem Eis hatte, schien der Ausgleichstreffer unausbleiblich; er fiel aber erst in der 27. Minute, zu einem Zeitpunkt, als auch die Flyers dezimiert waren, durch Rochon. Schneiders bot sich erneut die Chance zum Führungstreffer, aber er strau- chelte beim Schuß. Doch auch die Flyers wurden nun stärker, unterzogen Torwart Floßmann einer Reihe schwierigster Prü- fungen, und in der 29. Minute war es dann soweit: Kalbach brachte seinem Team mit 2:1 die Führung. Drei Minuten später aber schon erzielte Gutfleisch den Ausgleich. Eiskalt, im Stile eines Profis, hob er den Puck über den am Boden liegenden Flyers- Torwart Hand ins Netz und dann sorgte Guttowski mit einer Energieleistung beim dritten Nachschuß für das 3:2. Damit war der Torsegen jedoch noch nicht vorbei. Sepp erhöhte auf Vorarbeit von Guttowski auf 4:2 und Schif machte seine vorausgegange- nen Fehler gut, als er kurz vor Schluß die- ses Durchgangs kaltschnäuzig auf 5:2 stellte. Lorenz schien nicht ganz im Bilde. Er war von Guttowski aus„erzieherischen Gründen“ Mitte des zweiten Drittels vom Eis genom- men worden. Das dritte Gegentor der Flyers, von Kalbach sofort nach Wiederanspiel er- zielt, geht einwandfrei auf Patscheks Fehler zurück. Doch schon im Gegenzug stellte Seidl den alten Abstand wieder her. Eine wunderschöne Einzelleistung von Kurt Sepp ergab in der 49. Minute das 7:3. Der Natio- nalspieler umzog zwei Gegner, lockte Hand aus dem Tor und schlenzte ein. Turbulente Szenen spielten sich nun vor dem Tor der Flyers ab, Schif hatte wohl die größte Chance, doch der Unglücksrabe verfehlte das leere Tor. Kaum saß Poulin, ein sehr wilder Kanadier, auf der Strafbank, gelang Schnei- ders das 8:3 und damit ein Resultat, das von den wenigsten der 1500 Zuschauer erwartet worden war. K. G. teilen. Deutsche Wahl SECHSMAL mußte sich der Hockenheimer Torwart Horn, den unser Bild im Zwei- kampf mit dem temperamentvollen Brülls zeigt, beim Probespiel der deutschen Nationalmannschaft gegen eine nordbadische Amateur-Auswahl geschlagen geben. Trotzdem waren die Leistungen der für Belfast vorgesehenen Elf wenig überzeugend, denn es fehlte vor allem noch das Verständnis zwischen den einzelnen Mannschafts- Bild: Gayer Probespiel gegen nordbadische Amateure: Keine überzeugende Vorstellung gab die Fußball-Nationalmannschaft einem Trainingsspiel über zweimal 30 Minu- ten gegen eine nordbadische Amateuraus- im Karlsruher Herbergers Schützlinge, ohne die noch ver- role de/ echis Jore wenig Lichibliebe Nationalmannschaft noch ohne Zusammenhang/ Note 1 für Kreß der wuchtigste Menn, während beide Ver- teidiger Schwächen verrieten. Ausgespro- chen unsicher wirkte Torhüter Tilkowski. Die Tore erzielten Brülls(3), Herrmann(2) und Kreß. Bundestrainer Sepp Herberger gab kei- in Wildpark- Stadion. Zweite Runde mit 16 Spielen: Amateurligisten ausnahmslos in Für die zweite Pokalrunde des badischen Fußballverbandes, die am Wochenende im Kreis Mannheim 16 Begegnungen bringt, hat das Los einige recht interessante Kraftproben zusammengestellt. Im Mittelpunkt stehen die Spiele der fünf Amateurligisten, die sich in der undankbaren Favoritenrolle sehen, denn sie haben es ausnahmslos mit ehrgeizigen unterklassigen Vereinen zu tun. Für Ueber- raschungen sind auch die Kreisklassen-Ver- treter gegen Mannschaften der zweiten Ama- teurliga gut, so Fortuna Schönau gegen Gar- tenstadt, Spygg Wallstadt gegen Fortuna Edingen oder Viktoria Neckarhausen gegen den benachbaraten FC Friedrichsfeld. Von den fünf Mannheimer Vereinen der höchsten Amateurklasse spielen mit Ilves- heim, VfL Neckarau und ASV Feudenheim drei auf eigenem Platz. Damit dürfte es vor allem für den Aufsteiger Ilvesheim(gegen TSV 46 Mannheim) sowie für Tabellenführer Neckarau(am Samstag gegen 07) keine Ueberraschungen geben. Einen wesentlich unangenehmeren Gegner hat Feudenheim mit dem Polizei-SV erwischt, der dem Gast- geber am Samstagnachmittag zumindest viel abverlangen kann. Auf der Schäferwiese stellt sich Titelverteidiger MFC Phönix beim Namensvetter 08 vor, während die SpVgg Sandhofen Gast und Gegner des TSV Schönau ist. Auch hier sollten die Favoriten daran denken, daß sich die„Kleinen“ gerade im Pokal zu wehren wissen. Es spielen: SV 98 Schwetzingen Hirsch- acker, Fortuna Schönau— VfB Gartenstadt, ASV Feudenheim— Polizei SV Mannheim (Sa, 15.30 Uhr), MFC 08 Mannheim— MFC Phönix Mannheim, TSV Schönau— SpVgg 03 Sandhofen, TSV Sulzbach— Amicitia Viernheim Amateure, VfL Neckarau— SpVgg An der 5000-Punkte-Grenze Irina Press mit Fünfkampf- Weltrekord Die 21jährige Olympiasiegerin über 80 m Hürden, Irina Press, stellte bei den UdSsSR- Mannschaftsmeisterschaften in Kiew einen neuen Fünfkampf- Weltrekord auf: Mit 4972 Punkten kam sie dabei der„Traumgrenze“ von 5000 recht nahe. Sie überbot ihre offi- ziell anerkannte Höchstleistung aus dem Jahre 1959 von 4880 Punkten recht erheblich, hatte aber bereits im Frühsommer 1960 mit 4902 und 4959 Punkten diese Marke beacht- lich übertroffen. Die Leningrader Sportstudentin lief bei ihrem neuen Weltrekord die 200 m in 24,7, 80 m Hürden in 10,7 Sekunden, sprang 5,58 m weit, 163 m hoch und stieß die Kugel 15,34 Meter. letzten Uwe Seeler und Schnellinger, fan- den sich in keiner Phase des Spiels zusam- men. Dennoch fiel der Sieg mit 6:0 klar aus. Die Nationalelf spielte zunächst mit Ti- nen Kommentar zu der Leistung seiner Schützlinge. Zweifelsohne wird er in den nächsten Tagen noch eine harte Arbeit Samstag in der Turnhalle der Rheinauschule Brülls für das Pokalspiel frei Im Europawettbewerb der Pokalsieger mußten zwischen Borussia Mönchen-Glad- bach und den Glasgow Rangers neue Ter- mine vereinbart werden. Nachdem die Schot- ten den zunächst vorgesehenen 9. November für das erste Spiel im Düsseldorfer Rhein- stadion absagten, weil am gleichen Tag drei Nationalspieler des Vereins gegen Nordirland aufgestellt wurden, schlugen sie den 16. No- vember vor. Kann wegen der Sportruhe am Bußtag nicht gespielt werden, so kommt als Ausweichtermin der 15. November in Frage. Der Deutsche Fußball-Bund hat im Einver- nehmen mit Bundestrainer Sepp Herberger Albert Brülls und Karlheinz Mühlhausen für diese Begegnung des deutschen Pokalsiegers freigegeben, obwohl die Nationalmannschaft bereits am 20. November in Athen zur Welt- Gelbe Rose Cigarillos im Königsformat U 2 0 meisterschafts-Qualifikation gegen Griechen- land anzutreten hat. Das Rückspiel zwischen Borussia Mönchen-Gladbach und den Ran- gers findet wahrscheinlich am 30. November in Glasgow statt. Im Nachholspiel 1:0 für HSV Ohne seine zum FHerberger-Lehrgang abgestellten Nationalspieler Uwe Seeler und Dörfel sowie die verletzten Piechowiak und Wulf kam der Deutsche Fußballmeister Hamburger SV im Nachholspiel der Ober- liga Nord vor 7000 Zuschauern nur zu einem knappen aber verdienten 1:0(0700 Erfolg über Holstein Kiel. Bei nur schwa- chen Leistungen beider Sturm-Reihen er- zielte der erstmals in der Vertragsspieler- elf eingesetzte Amateur-Halblinke Bähre in der 55. Minute das einzige Tor des Tages. Bester Spieler war Dieter Seeler.. Abturnen beim IV Rheinau Der Turnverein Rheinau veranstaltet am zu dem die haben, um die Mannschaft für das schwere pokal wech den ᷑lrgeiz de:, Kteinen“ der undankbaren Favoritenrolle 07 Mannheim(Sa. 15.30 Uhr), FV Ofters- heim— TSG Plankstadt, VfR Mannheim Amateure— DK Feudenheim(Sa. 15.30 Uhr, Brauereien), FV Olympia Neulußheim— SV Rohrhof, Tus Einheit Weinheim— FV Leu- tershausen, SpVgg Wallstadt— Fortuna Edin- gen, Viktoria Neckarhausen— FC Germania Friedrichsfeld, SC Rotweiß Rheinau— SpVgg 06 Ketsch, TSV 91 Lützelsachsen— TSV Viernheim, SpVgg Uvesheim— TSV 46 Manne; 10. kowski(Westfalia Herne); Lutz Eintracht Frankfurt), Giesemann(Bayern München), Spiel Oktober fit zu machen. gegen Nordirland in Belfast am 26 Erhardt(SpVgg Fürth), Wilden(1. FC Köln), Szymaniak(Karlsruher S0); Kreß(Eintracht Frankfurt), Brülls(Borussia Mönchenglad- bach), Vollmar(1. FC Saarbrücken), Herr- mann(Karlsruher Sc) und Dörfel Ham- burger SV). In der zweiten Halbzeit ging Erhardt in die Verteidigung, Benthaus (Westfalia Herne) und Giesemann spielten mit Wilden in der Läuferreihe. Im Angriff trat Schulz(Tasmania Berlin) als Mittel- stürmer neu ein, während Vollmar für Dör- kel auf den linken Flügel rückte. Als bester Stürmer zeichnete sich Kreß aus, Auch Brülls wurde den Anforderungen Lerecht. In der Läuferreihe War Erhardt 5 Heidi Foto: Boneu Heidi Biebl stattete Mannheim einen Kurzen Besuch ab. Zwei Tage lang blieb die Goldmedaillengewinnerin im Damen- abfahrtslauf von Squaw Valley in der Rhein- Neckar-Metropole. Die 19 Jahre alte Oberstaufenerin kam direkt von der Zug- spitze, wo sie dieser Tage ihr Wintertrai- ning aufnahm. Ein Gespräch mit der fri- schen Skiläuferin ist recht vergnüglick. In urbayerischem Dialelt gibt sie ihre lapi- daren Auskünfte: 5 „Schaun's“, erklärte sie einleitend,„am 85 Biebl: „Fragen's net so an Schmarrn“ N besten, Sie fragen mien net. so an Schmarrn wie„Was waren ihre Ein- drucke von Squaw Valley?, do kann i ni drauf sagen, es war halt schön!“ Dann plauderte die 159,5 Zentimeter große— auf due fünf Millimeter legt sie gesteiger- ten Wert— von rer Karriere. Mit drei Jahren begann sie das Skilaufen zusam- men mit ihrer Mutter. Als Zwölſjährige gewann sie die erste deutsche Jugendmei- sterschaft. Wie oft sie Jugendmeisterin war weiß sie nicht mehr. Auch daß se in der Weltrangliste der„Kombinierten“ an erst zehnter Stelle aufgeführt wird, ist Heidi Biebl nicht bekannt. Vor wenigen Wochen bestand sie ihre Kaufmannsgekilſenprü- fung. Jetzt hört sie mit dem Waldlauf und dem Tennispielen— ihrem Sommertrai- ningsprogramm— auf. Im Sommer läuft die schnelle Meisterin der Pisten auch Wasserski. Im nächsten Jahr will sie sich zu den deutschen Meisterschaften melden. „Wissen's, wer meine ernstkafteste Geg- nerin in der kommenden Saison sein wird, dös kann ich Ihnen nicht sagen, plötzlich is eine da, von der man nie gehört hat. Am besten is, man rechnet mit allen!“ In der kommenden Saison wird Heidi Biebl, „wenn i mir nit die Haren brech'té, am Grindelwald, am Hahnenkamm— beim Kandahar-Rennen und bei den deutschen Meisterschaften starten, um nur die wich- tigsten Konkurrenzen zu nennen,. Shiläufer Ludwig Leitner ist Heidi Biebls großes Vorbild:„Mei der ann genausogut Skilaufen wie er fesch Auto- fahren kann“, verriet sie voller Bewun- derung No. Die 13er steigerten sich auf neuen Bahnrekord: sein all jährliches Abturnen, Turnabteilung die Bevölkerung Rheinaus einlädt. Beginn 15 Uhr. Auch Ntithein-Heegter mit ſflinuspunbelen Bei den Clubmeisterschaften des KV Bei den Clubmeisterschaften der Wald- höfer Kegler sind mit den beiden Mann- schaften der 13er sowie Altrhein II und Fortung noch vier Teams ungeschlagen. Im Häaliptganpf def Woche trafen Die 18er I une Altrbein: I, beide Favoriten, für den Titel e Die lger präsentierten Sicht dabei Ar ausgszetiirster Verfassung, hatten keinen schwachen Punkt in der Mannschaft und schlugen Altrhein mit dem Rekordergebnis von 1228:1089 Holz. Beste Spieler beim Sieger waren Fabian (223 Holz), Messner(216) und Gross(211), bei Altrhein Haut mit 205 Holz. Durch die Mitte hatte sich durch die Niederlage gegen Fortuna nicht entmutigen lassen und distan- zierte die Alten Stecher überzeugend mit 1164:1029 Holz. Grassmann erzielte dabei mit 223 die höchste Holzzahl. Die Platten- putzer erreichen allmählich die Form vom vergangenen Jahr und hatten es in der Hand, den Bahnrekord der 13er zu über- bieten, doch Schlußmann Veith erreichte mit 189 vier Holz zu wenig. Die insgesamt 1225 Holz reichten allerdings, um Garten- stadt mit 64 Holz Differenz sicher zu schla- gen. Beste Spieler bei den Plattenputzern waren G. Wilhelm 217 Holz. Brück sen. 214 Holz, T. Wilhelm 209 Holz und Müller 204 Holz, bei Gartenstadt kam Gräff auf 211 Holz.. Die 13er 1 hatten in ihrem zweiten Kampf innerhalb einer Woche die Platten- putzer II zum Gegner, konnten sich auch hier mit 1185:1112 Holz durchsetzen. Wie- derum waren Messner(223) und Fabian (211) die herausragenden Kräfte. Die noch ungeschlagene zweite Mannschaft von Alt- rhein wurde nach einem spannenden Kampf Für die Box- Titelkämpfe: Waldhof vier Teams noch unbesiegt Sieger über den Klub. Die Jungen(1128:1080), womit zwei weitere Punkte auf die Haben- Seite kamen. Die besten Einzelkegler waren Otto Die Jungen) mit 214 Holz und Gondos (Altrhein) mit 212 Holz. Pie or II, die erstmals auf die- Bahn gingen, Batten keine Mühe, die Gehörlosen mit 1139, 12 hoch zu schlagen. Im letzten K* d konnte Fortuna schließlich seine · Sieg verbuchen. Im Kampf gege Viktoria kamen die Kegler um Fuchs, der 209 Holz erreichte, auf 1187 Holz gegenüber 1053 Holz von Viktoria. a Klar für Schweden und England Vizeweltmeister Schweden gewann ge- stern abend in Stockholm sein erstes Quali fikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaf 1962 in Chile gegen Belgien mit oren Die Belgier hatten bis zur Halbzeit torloses Unentschieden gehalten. 5 Die englische Nationalmannschaft hatte in ihrem ersten Spiel der Qualifikations- runde bei der Auswahl des Großherzogtums Luxemburg keinerlei Mühe. In dem recht einseitigen Spiel siegten die englischen Pro- kessionals mit 9:0 Toren. 5 Link drei Wochen gesperrt Die Spruchkammer des Fußball-Regional- verbandes Südwest mußte sich auf ihrer Sitzung in Kirn mit vier Fällen von Schieds- richterbeleidigung befassen. Kapitulski FK Pirmasens) und Link(Ludwigshafener Sc) wurden je drei Wochen(bis zum 31. Oktober), Beck(Tus Neuendorf) und Doser FSV Schifferstadt) je zwei Wochen(bis zum 24. Oktober) gesperrt. Von den vier Olympiateilnehmern des Deutschen Amateurbox- Verbandes starten bei den Deutschen Meisterschaften vom 2. bis 6. November in der Kölner Messesporthalle lediglich die beiden Europameister Manfred Homberg Oüsseldorf), der für die erste Runde Freilos zog, und Horst Rascher(Karls- ruhe). Der Stuttgarter Mittelgewichtler Eber- hard Radzik verzichtete ebenso wie der 5 Rechtsausleger Emil Willer, der den Schwer- Manfred NMomberg z09 Freilos gewichtstitel zu verteidigen hatte. Außer Homberg und Rascher ist von den Vorjahrs- meistern nur der Kölner Niederau dabei, so daß es in mindestens sieben Klassen neue Meister gibt. Mit 144 Boxern aus den 15 Lan- desverbänden wurde der vorjährige Melde- rekord(121) klar überboten. Die Lose zog der Kölner Hallendirektor Grün in Anwesenheit von DRBV- Sportwart Konrads(Berlin) und Mittelrhein- Vorsitzender Wenz. 5 SAGT MAN IN HoLLAND 1 n und meint damit die niederländische Zivil- schutz- Organisation Bescherming Bevol- ling. Wir in der Bundesrepublik sagen ZB, Ziviler Bevölkerungsschutz, und meinen das gleiche: nämlich alle Maßnahmen zum Schutze der Zivilbevölkerung gegen Gefahren aus der Luft. i WIR SEN Eine Wichtige Organisation im Zivilen Be- völkerungsschutz ist der Loftschotzhilfs- dienst(LSH D), in dem bereits Jausende verantwortongsbewoßter Männer und Frauen arbeiten. Die freiwilligen Mitarbeiter des Loffschufz- hilfsdienstes- ganz gleich, welchen Beruf sie haben- sind Männer und Frauen, die mehr wissen und mehr können als ihre Berufskollegen und ihre Nachbarn. Die moderne Ausbildung erfolgt unter an- 1 derem durch das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk, die örtlichen Feuer- W'éehren und gibt den Mitarbeitern des Loft- schutzhilfsdienstes die Sicherheit, die Um- sicht und die Gelassenheit selbstbewoßter Spezialisten. Wer mehr wissen Will, um schneller helfen und sicherer leben zu konnen= för den ist in dieser großen Organisation des Zvile Bevölkerungsschotzes Platz, sein Könn. Seite 14 MANNHETMHR MORGEN Donnerstag, 20. Oktober 1960/ Nr. 244 DAlMLER-BE MZ AKTIEN CE SELLScHAF I srurrœAEr Aufforderung zur Entgegennahme der Berichtigungsaktien und der neuen Gewinntanteilscheinbogen m der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Juli 19860 wurde die Erhöhung des Grundkapitals von DM 72 138 520. DPM um DM 108 233 280. auf DM 180 388 800.— durch Umwandlung von Rücklagen in Nennkapital gemäß„Gesetz über die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln und über die Gewinn- und Verlustrechnung“ vom 23. Dezember 1959 beschlos- sen, und zwar durch Ausgabe von DM 108 000 000.— neuen, auf den Inhaber autenden Stammaktien in Nennbeträgen zu DM 1 000,— und DM 100. sowie durch Erhöhung der Nennbeträge der Vorzugsaktien von DM 155 520,.— um DM 233 280,— auf DM 388 800.—. Dieser Beschluß ist in das Handelsregister eingetragen worden. Wir verweisen hierzu auf unsere Bekanntmachung im Bundesanzeiger Nr. 130 vom 6. August 1960. 1 Die neuen Stammaktien liegen nunmehr ausgabebereit vor. Wir fordern daher unsere Stammaktionäre auf, den als Berechtigungsnachweis die- nenden Gewinnanteilschein Nr. 10 der alten Aktien— soweit noch nicht geschehen— vom 27. Oktober 1960 an dei einer der nachstehenden Stellen während der üblichen Schalter- stunden zur Entgegennahme der neuen Stammaktien einzureichen: m Stuttgart, Düsseldorf, Frank- furt a. Main, Hamburg, Mann- heim, München: Deutsche Bank AG Commerzbank AG Dresdner Bank AG Berliner Disconto Bank A8 Bank für Handel und Industrie AG Berliner Commerzbank AG Saarländische Kreditbank AG 2 Commerzbank AG g Dresdner Bank AG Württ Girozentrale — Württ. Landeskommunalbank— Die auf Grund bereits eingereichter Gewinnanteilscheine Nr. 10 auf Jungscheinkonto gutgeschriebenen neuen Stammaktien werden nach dem Stand vom 26. Oktober 1960 abends ohne weiteres auf Sammeldepotkonto umgebucht. Den Stammaktionären stehen auf Grund ihres Besitzes an alten Stamm- Aktien im Verhältnis 1: 1,5 neue Stammaktien zu, so daß auf DM 1 000.— Alte Stammaktien DM 1 500,— neue Stammaktien und auf DM 100,— alte Stammaktien eine neue Stammaktie von DM 100,— sowie ein Teilrecht über DM 50,— entfallen. Die neuen Stammaktien sind mit Gewinnanteil- scheinen Nr. 11-20 und einem Erneuerungsschein versehen. Neue Stammaktien über DM 150.— werden nicht ausgegeben; die Aktionäre werden daher gebeten, wegen einer Auf- oder Abrundung der neuen Anteilsrechte auf durch hundert teilbare Nennbeträge ihrer Depot- bank einen entsprechenden Auftrag zu erteilen oder sich durch Vermitt- lung ihrer Depotbank mit einem anderen Berechtigten zur gemeinsamen Ausübung der aus verbleibenden Teilrechten erwachsenden Rechte ge- mäß 5 10 Abs. 2 des obengenannten Gesetzes zusammenzuschliegen. Den An- und Verkauf etwa entstehender Teilrechte bzw. deren Zusam- menschluß zu vollen Anteilsrechten werden die Ausgabestellen nach Möglichkeit vermitteln. Die kraft Gesetzes zum amtlichen Handel zugelassenen Berichtigungs- Aktien sind ab 27. Oktober 1960 an den Börsen zu Stuttgart. Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und München gleich den alten Stammaktien(Wertpapier-Kenn-Nr. 550 000) lieferbar. Vom gleichen Tage an wird der ungeregelte Freiverkehr(Telefonverkehr) für die neuen Stammaktien eingestellt; damit entfällt gleichzeitig deren bisherige Wertpapier-Kenn-Nr. 550 006. Soweit die neuen Stammaktien nicht innerhalb eines Jahres seit der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung abgefordert werden, sind wir gemäß den gesetzlichen Vorschriften berechtigt und verpflichtet. m Berlin: in Saarbrücken: in Stuttgart außerdem: machung anzudrohen. Ein Jahr nach der letzten Bekanntmachung der Androhung im Bundesanzeiger werden die nicht abgeholten Aktien für Rechnung der Beteiligten zum amtlichen Börsenpreis durch Vermittlung emes Kursmaklers verkauft. Die bei der Ausgabe der neuen Stammaktien anfallende Kundenprovision Wird von der Gesellschaft abgegolten. Die Depotbanken werden gebeten, sich deswegen mit einer der oben genannten Ausgabestellen bei der Ein- reichung der Berechtigunssnachweise in Verbindung zu setzen. Die neuen Stammaktien werden demgemäß den Aktionären kostenfrei zur Ver- fügung gestellt. 11 Wir fordern ferner unsere Stammaktionäre auf, die Erneuerungsscheine der alten Stammaktien vom 7. Oktober 1960 an bei einer der oben genannten Banken zur Entgegennahme neuer Gewinn- Anteilscheinbogen mit Gewinnanteilscheinen Nr. 11-20 und Erneuerungs- schein einzureichen. Es ist vorgeshen, daß die Stammaktien unserer Gesellschaft vom 27. Oktober bis 28. November 1960 entweder mit dem alten Erneuerungs- schein oder mit dem neuen Gewinnanteilscheinbogen(Gewinnanteil- scheine Nr. 11—20 und Frneuerungsschein) und vom 29. November 1960 an nur noch mit dem neuen Gewinnentehscheinbogen lieferbar sind. Stuttgart- Untertürkheim, im Oktober 1960 8 Daimler-Benz Aktiengesellschaft Der Vorstand Stellenangebote Inddusttie- Unternehmen in Mannheim mit weltweitem Export, sucht zu Ostern 196 1 einige kqufmännische LEHRIINGE Neben einer gröndlichen Aus- bildung in allen kqufmännischen Fächern, bieten Wir gufgeweck⸗ ten jungen Menschen Gelegen- heit, sich je nach Begabung und evtl. Sprachkenntnissen einem speziellen Berufsbild, 2. B. dem des Export-. Kcufmanns, des techn. Kaufmanns od. Werbe- Kufmonns zuzuwenden. Wer Sinn för Zohlen U. Rechentalent hat, kon de Lauf- bahn des Buchhalters einschlagen. Den Bewerbern sind alle Wege zu einer geslcherten Und zokunftsreſchen Existenz offen wenn sie neben gusreichender Schulbildung, Fleiss, Strebsamkeit und einwondfreien Charakter mitbringen. Bewerbungen mit hendgeschriebenem Lebenslcuf und Abschriften der Scholzeognisse vom letzten Jahr, bitten Wir unter BP 56977 an den Verlag einzureichen. 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Seite 1 Camus und seine Zeit Albert Camus:„Fragen der Zeit.“ Essays. Deutsch von Guido G. Meister(Rowohlt Verlag). In seiner Nobelpreisrede sagte der Dichter Camus:„Der Adel unseres Berufes wird stets in zwei schwer zu haltenden Ver- pflichtungen wurzeln: der Weigerung wider besseres Wissen zu lügen, und dem Wider- stand gegen Unterdrückung.“ In den Essays, Vorträgen, Interviews,„Combat“-Leitarti- keln, die für diesen Band ausgewählt wur- den, erkennt man immer dieses heiße Be- mühen, unermüdlicher Fürsprecher des lebendigen Seschöpfes zu sein“, und den „Mut und Willen zur Klarsicht“. Mit einer an André Gide gemabhnenden Ehrlichkeit geht Camus die heißen Eisen unserer Zeit an: Hitler-Deutschland, Franco-Spanien, Ka- dar-Ungarn, Algerien-Krieg, Todesstrafe, „Der Künstler und seine Zeit“. Es sind zweifellos journalistische Arbeiten, aber eben Arbeiten eines Dichters, des Dichters Camus. Er geht davon aus,„daß unserer Welt kein tieferer Sinn innewohnt“, und er fährt fort,„aber ich weiß, daß etwas in ihr Sinn hat, und das ist der Mensch, denn er ist das einzige Wesen, das Sinn fordert“ (1944, Briefe an einen deutschen Freund). Deshalb erkennt er als einziges Ziel der Kunst und als einziges Ziel des Lebens,„die Summe von Freiheit und Verantwortung, die in jedem Menschen und in der Welt liegt, zu vergrößern“(1957, Die Wette unserer Ge- neration). Camus bleibt jedoch nicht bei die- ser allgemeinen Forderung stehen, er ver- langt von sich und vom Künstler: Partei er- Kurz angezeigt In der„Safari-Bücherei der Weltlitera- tur“, die der Berliner Safari-Verlag ins Le- ben gerufen hat, kamen die Romane„Sap- pho“ von Alphonse Daudet,„Die kleine Fa- dette“ von George Sand und das Erinne- rungsbuch„Meine Gefängnisse“ von Silvio Pellico, einem Vorkämpfer für die Freiheit Italiens im vorigen Jahrhundert, heraus. Der dritte Band des„Südosteuropa-Jahr- buchs“, herausgegeben von Wilhelm Gülich, enthält die Vortrags- und Diskussionsthe- men der 1958 in Gmunden abgehaltenen Ta- gung der Südosteuropa- Gesellschaft. In der Schriftenreihe dieser Gesellschaft erschien als Band 1 unter dem Titel„Völker und Kul- turen Südosteuropas“ außerdem eine Samm- lung von kulturhistorischen Beiträgen ver- schiedener Autoren. Beide Veröffentlichun- gen kamen in der Südosteuropa-Verlagsge- sellschaft in München heraus. Die drei platonischen Dialoge„Lysis“, „Das Gastmahl“ und„Phaidros“ hat Arthur Hübscher übersetzt, erläutert und in einem Band„Uber die Freundschaft, die Liebe und das Schöne“ zusammengestellt, der zur Reihe „Knaur Bücher der Welt“ in der Droemer- schen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., Mün- chen und Zürich, gehört. Notizen öber Bücher greifen,„das Unglück seiner Zeit teilen“. Aber der Künstler muß sich auch einmal da- von losreißgen,„um es(das Unglück) zu be- trachten und zu gestalten“. Der Künstler heute kann weder ein Anhänger der„'art pour Part“-Theorie sein, wenn er es ehrlich meint, noch darf er sich von einer Meinung „engagieren“ lassen; er hat dagegen die Pflicht, immer wieder die Pflicht, zu sagen, „daß der König nackt ist, wenn er es tat- sächlich ist“. Dieses Bemühen um unabhän- giges, sachliches, nüchternes, genaues Den- ken kann man in jeder dieser kleinen Ar- beiten finden, die durchaus keine Gelegen- heitsarbeiten sind, sondern wichtiger Teil des Werkes von Camus. Da sein Denken all die ausgetretenen und deshalb so verfüh- rerischen Pfade der Ideologien, Mystiflka- tionen und Schlagwörter meidet, kann es Vorbild für uns werden, und ist es ja auch schon für viele. Man legt das Buch mit gro- Ber Trauer über den frühen Tod des Dich- ters aus der Hand. port Das Ferkel in der Stobe Herman Wouk:„Rosa ist Aurora“(Wolf- gang Krüger Verlag, Hamburg). Herman Wouk schrieb in den langen Gefechtspausen des Seekriegs im Pazifik nicht etwa an der „Caine“, sondern bastelte betulich und weit- schweifig einen satirischen Roman zusam- men, der ihm beim Schreiben sicher eben- soviel Vergnügen bereitet hat wie heute seinem Leser. 1947 erschien sein Erstling in den USA und brachte ihm alsbald einen Literaturpreis ein, kam aber erst im Schlepptau der erfolgreichen„Caine“ und in der rühmenswerten Ubersetzung von Anna- Liese Kornitzky zu uns. Sein Held ist der ehrgeizige Andrew Reale aus der Werbe- branche, der in der seltsamen amerika- nischen Verkettung von Rundfunk und In- dustrie einen Bußprediger für die Aurora- Morgenröte-Seife anwirbt. Seine steile Kar- riere endet jäh, als der„gute Hirte“ in sich geht und mit einer Kapuzinerpredigt„Das Ferkel in der Stube“ gegen das Reklame- unwesen in Amerika wettert:„Laß ein Ferkel in die Stube, und es klettert dir auf den Tisch. Unser Held verliert zwar Stel- lung und Braut— die Tochter des Aurora- Seifenkönigs— findet aber zu seiner wahren Liebe zurück und kommt zu der trostreichen Erkenntnis, daß„der einzige Weg zum Glück nicht unbedingt darin liegt, möglichst rasch möglichst reich zu werden“. Originell und preiswürdig ist weniger die Geschichte selbst, als die Art, sie darzubieten. Ohne nach erfolg- reichen amerikanischen Zeitgenossen zu schielen, erzählt sie Wouk in der umständ- lichen Manier der Gartenlaube, als sei sie in längst vergangenen Zeiten geschehen, spart nicht mit philosophischen und moralisieren- den Ausführungen, bittet den geneigten Leser um Nachsicht für seine Weitschweifigkeit sowohl als auch für den ihm manchmal un- logisch oder tadelnswert erscheinenden Ver- lauf der Handlung, die er dem Leben abge- lauscht zu haben vorgibt. Aus dem Kon- trast zwischen der Handlung um moderne 4 Amerikaner und re harten Geschäfts- methoden und der altmodischen, barock ver- schnörkelten, zärtlich verspielten Art, sie zu erzählen, entsteht der Reiz des köst- lichen und originellen Buches. egi. Delikqte Erzählkonst Hermann Stahl:„Tage der Schlehen“. Roman(Nymphenburger Verlagshandlung, München). Hermann Stahl, von dessen Ro- manen und Erzählungen zuletzt„Jenseits der Jahre“ hier gewürdigt und empfohlen wurde, hat in seinem neuesten Buch wieder eine Probe seines faszinierenden Erzähler- talentes abgelegt. Er geht dabei einen neuen Weg. Abweichend von der epischen Breite früherer Arbeiten läßt er in seinem neuen Roman ein Dutzend Personen als Erzähler ihrer Schicksale auftreten. Wie jede dieser Personen ihre eigene Sprache spricht, ist allein schon eine literarische Delikatesse. Wie es Stahl aber gelingt, elf Schicksale nebenein- ander zu stellen und miteinander zu ver- flechten, so daß man der handlungsreichen Fabel in atemloser Spannung folgt, ist ein- fach großartig. Daß Stahl von der Malerei herkommt, gibt auch seiner Sprache die un- erhörte Anschaulichkeit, er schreibt, als adüarelliere er:„ durch das zimtbraune Schilf kam sie heran und hatte einen hell- Ein altes Thema in neuer Form Eckart Peterich:„Itallen“. Ein Führer. Erster Band: Oberitalien Toskana- Umbrien (Prestel-Verlag, München). Würde man den Namen des Verfassers nicht von seinen „Pariser Spaziergängen“ oder der„Kleinen Mythologie“ her kennen, wüßte man nicht, daß er in Italien aufgewachsen ist und Viele Jahre im Lande gelebt hat und lebt(neuer- dings als Direktor der Deutschen Bibliothek in Rom), dann würde man dieses Buch viel- leicht zögernd und mit der Frage zur Hand nehmen: noch ein Italienbuch?, noch ein Reiseführer durch das Paradies der klassi- schen Bildungsreisen und der modernen Touristik? Bei Eckart Peterich indessen darf man keine Wiederholung erwarten. Wem das Land, seine Menschen, seine Kunst und Ge- schichte so nahe vertraut sind wie ihm, wer das Italienische spricht wie die eigene Mut- tersprache, der findet auch eine neue, eine eigene Form, wenn er über ein„altes“ Thema schreibt. So ist dieses Buch ein sehr persönliches Buch geworden: kein Reise- handbuch mit trockener Aufzählung der Sehens würdigkeiten mit den(gewiß nütz- lichen) Angaben über Wohn-, Fahrt- oder Speisegelegenheiten, sondern ein wirklicher „Führer“, in dem der Autor aus eigenem Er- leben und einer jahrzehntelangen Erfah- rung, aus genauester Kenntnis auch der ver- borgensten Kostbarkeiten im Bereich der Kunst und der landschaftlichen Schönheiten eine Auswahl trifft, die Auswahl dessen, was er selbst für wesentlich hält, was ihn begei- stert, was er liebt. Aus einer verwirrenden grauen perlfarbenen Pulli an, sehr knapp. Wie sie kam und sicherte, und stehen blieb zwischen Schilfwand und Hütte auf dem schiefer farbenen Steg, vom Wasser her Wa- ren die Planken dunkel grüngrau, von Licht- reflexen überspielt. Den dunkelblau und zinnoberrot gestreiften Rock sah ich wip- pen.. Solche Bilder finden sich die Fülle, sie sind mehr als Aquarelle, sie sind von einer bezaubernden Musikalität, einer Musi- kalität, die sich nicht nur in zarten Tönen bewegt, sondern sich bis zum Furioso greller Dissonanzen zu steigern vermag. Mit„Tage der Schlehen“ ist dem Autor vielleicht sein bisher größter Wurf gelungen. th. Ein neuer Morqvio Alberto Moravia:„Der Konformist“. Ro- man. Aus dem Italienischen von Perey Eck- stein und Wendla Lipsius(Verlag Kurt Desch, München). Seit mehreren Jahren legt der Verlag Kurt Desch jeweils zur Herbst- Saison die Uebersetzung eines Werkes von Alberto Moravia vor, dem mehrfachen No- belpreiskandidaten, dem Antifaschisten, Rublandreisenden und„glänzendsten Meister der sogenannten Liebes- und Geschlechter- psychologie, den es im heutigen Romanschaf- ken gibt“. Nach Das Mädchen vom Tiber“, „Cesira“ und„Eine russische Reise“ erschien jetzt bei uns„Der Konformist“ ¹ Confor- mista, 1951). Es ist die Geschichte eines Man- nes, den in der Kindheit anomale Veranla- Fülle zu wählen, war die Aufgabe; denn es gibt kein Land der Erde, in dem„so viel Schönes und Bedeutsames zu sehen“ ist. Dieses Schöne sinnvoll zu genießen, bedarf es eines„geistigen Reiseplanes“, heute wie zu allen Zeiten, und je persönlicher dieser Plan ist, um so stärker und dauernder wird das Erlebnis der Wirklichkeit sein.„Auch dabei“, sagt Peterich,„möchte dieses Buch behilflich sein und zwar auf möglichst vie- len Gebieten, indem es nicht nur von Ge- schichte und Kunst berichtet, sondern auch von Steinen, Pflanzen, Landschaftsformen, Landwirtschaft, vom täglichen Leben der Italiener, dazu von Sagen, Legenden, Dich- tung und vom Religiésen.“ Peterich kennt die klassische Italienliteratur; sein Buch ist ohne ihre Tradition nicht denkbar, sie gibt ihm das breite Fundament des Wissens und der Bildung, auf dem es sich aufbaut. Der erste Band führt durch die Landschaften Oberitaliens, die Lombardei, Piemont und Venetien, durch die Toskana und Umbrien; er hält inne an der Grenze Latiums: Rom und die römische Landschaft werden am Be- ginn des zweiten Bandes stehen, den man mit Spannung erwartet. Mit seltener Ein- dringlichkeit hat Peterich die so verschie- denen italienischen Landschaften gezeichnet; er erklärt ihre Eigenart, ihre geologischen Schichtungen, ihre Pflanzen und Blumen, ihre Gewässer mit der gleichen spürbaren Freude, mit der er Kunstwerke, Bauten, Bilder, Skulpturen beschreibt und mit ein- fühlsam deutendem Wort nahebringt. Die gungen bedrängten, der mit dreizehn Jah- ren fast einen Mord beging und glaubte, durch ein normales, möglichst übliches Le- ben, durch ein Leben als Konformist, mit sich selbst zurechtzukommen. Er hängt sich also an den Faschismus und tötet, um sich seine„Normalität“ zu beweisen, im Auf- trag der Staatspolizei, das heißt im Auftrag der Masse, einen einflußreichen Antifaschi- sten in Paris. Beim Zusammenbruch des Faschismus muß er seinen Irrtum erken- nen, er stirbt mit seiner Frau und dem Kind, als sie aus Rom fliehen. Manchmal wirkt diese Handlung ein wenig konstruiert, aber das bemerkt man kaum, wenn man so mei- sterhaft durch die verschlungenen Wege und Irrwege der Seelen und inrer Beziehungan zueinander geführt wird. Man kann Mora via wirklich nur mit Dostojewski verglei- chen. Beide schildern auf ihre Art, wie ein Mensch schuldig wird, und wie er sich unter der Last seiner Schuld verhält. Moravia ist kein moderner Dichter, er hätte ebenso im 19. Jahrhundert leben können, wenn seine Themen nicht aus unserer Zeit stammten und er nicht für unsere Zeit schriebe. Kein Dialog klingt falsch, die Charaktere sind genau und scharf gezeichnet; Moravia kann sogar— Was sehr selten ist Kinder ge- stalten. Vielleicht ist er der letzte große Romancier.„Der Konformist“ ist einer Sei- ner besten Romane. port 5 geschichtlichen Zusammenhänge werden überall mit wünschenswerter Vollständig keit vermerkt, aber auch das Leben der Ge- genwart gewinnt Farbe und Anschaulichkeit. Ein reizvolles Kapitel handelt ausführlich von der„venezianischen und italienischen Küche“— es zitiert zum Schluß den Dichter Theodor Däubler mit seinem bezeichnenden Ausspruch:„Wenn ich französisch gegessen habe, kommen mir gute Gedanken, und wenn ich italienisch gegessen habe, fallen mir gute Verse ein.“ Auf manche Vorzüge des fast 750 Seiten starken Bandes wäre noch hinzuweisen; genannt seien nur die meisterhafte Führung durch die Uffizien in Florenz und der instruktive Abschnitt über Italiens Anteil an der modernen Malerei bei der Erwähnung des Künstler- und Litera- tenkaffees an der Piazza della Repubblica in Florenz, das vor dem ersten Weltkrieg der Treffpunkt der Futuristen gewesen ist. Der Prestel-Verlag hat Peterichs Buch in der vollendet schönen typographischen Gestal- tung herausgebracht, die seine„Landschafts- bücher“ auszeichnet. An Stelle von modernen Fotos wollen in dem Italien-Band Aus- schnitte aus Fresken und Tafelbildern in farbigen Wiedergaben„den Schilderungen des Autors antworten und das Italienische, das der Text in Worten zu beschwören un- ternimmt, auch im Bilde aufklingen lassen“ — eine mit Bedacht gewählte Reihe, die Dürer mit der„Ansicht von Arco“ anführt und ein Detail aus der„Geburt Christi“ von Piero della Francesca mit dem Blick in ein „Flußtal in Umbrien“ beschließt. elwe. ee 7 . Modische äscheneuheiten praktisch für die Reise, Ohne Abbildung: „„ fescher Hausmantel aus gerauhtem Satin, sehr extra weit 26.50, normal. Haus- und Schlafanzog aus gerauhtem Sofin, sehr apart gemustert, ein kleid- sdmes Modell. kleganter Hausanzug, zum Hausmantel passend, gerauhter Satin, dekoratives Muster, mit schwarzer Hosdſqſ Hausanzug, gleiche Ausführung, je- doch mit langer Jacke in Kosuckform kin Nachthemd aus Winterkrepp, mustert, praktisch durchgeknöpft, extra weit 17.50, norm ll Kinder-Schlufanzug, jacke Satin gerabht, lose Interlock, eine modische Neuheit. Damen-Parnitur, DRAT Ox, mit Spitze, in vielen Modefarben und weib. srabr MANNHEIM NWA 9/60 23.50 2.50 25. 26.50 e 15.75 10.90 8.50 Seite 16 MANNHEIMER MORGEN pPALETTE DERZEIT Donnerstag, 20. Oktober 1960/ Nr. 244 Vier Fünftel sind nicht kontrollierbar: zen Soldaten in schilfgrünen Röckchen der wahre Schlachten liefert. Und doch, als die Aegypter das Ergebnis Mrer Anstrengungen in der Schmuggel- Abwehr während des Jahres 1959 betrach- teten, gelangten sie zu der traurigen Fest- Stellung, daß nur etwa 4,5 Tonnen Ha- schisch und Opium in die Hände der Polizei gefallen waren, gegenüber 18,5 im Jahre 1958. Dabei waren die 18,5 Tonnen keines- Wegs eine Spitzenleistung gewesen, sondern normaler Durschnitt, d. h. ein Fünftel der gesamten Rauschgiftmengen, die gewöhn- lich ins Land fließen. Vier Fünftel, also 80 Tonnen, müssen sowieso als dem polizei- Reda gilt geradezu als vorbildlicher Typ eines japanischen Nachkriegs-Staatsmanns, der vieles von den Fehlern seiner Vorgänger abgelegt hat, politische Beratungen nicht mehr in Geisha-Häusern und Luxus-Hotels abhält, sondern in seinem Büro— und dort seinen Gästen Bier und Sandwiches oder Curry-Reis vorsetzt(was die Aktien der größten Curry-Importfirma auf das Zehn- Lache hochschnellen ließ!) und der das Wo- chenende nicht auf dem Golfplatz im Ther- malbad verbringt, sondern vor dem Schreib- tisch. Außerdem gilt er als idealer Ehemann. Der Manager eines der größten Kauf- häuser Tokios hat daraufhin die Gattin des Ministerpräsidenten gebeten, den 3000 jun- gen weiblichen Angestellten seines Betriebes einen Vortrag zu halten über die Vorbedin- gungen einer glücklichen Ehe. Frau Ikeda Willigte zögernd ein— aber als sie dann vor rem erwartungsvollen Publikum stand, rollte sie lächelnd ihr Manuskript wieder zu- sammen.„Was nützen alle Theorien— ich Will euch lieber kurz erzählen, wie wir es gemacht haben!“ Und Frau Ikeda erzählte: 160 Len ver- diente ihr Mann, als sie heirateten(nach da- Mmaligem Kurswert 1 Len 0,57 DMW). Davon entfielen 100 Len auf Haushalt und Anschaf- fungen(wozu auch die Babies gehörten), 30 Len betrug die Hausmiete, 7 Len das Ge- Halt des Hausmädchens. Der Rest von 3 Len War das Taschengeld des späteren Finanz- ministers,. Es war nicht leicht“, sagte Frau Mitsue, denn Ikeda war etwas verwöhnt und anspruchsvoll. Und alles mußte nach der Minute gehen— der ganze Tagesablauf, Bad, Zahnputzwasser, Frühstück— und er wollte immer seine Lieblingsspeisen, die eigent- lich zu teuer waren; das Mädchen und ich mußten uns mit den billigsten Nahrungs- mitteln begnügen. Das habe ich getreulich getan— ich habe niemals seinen Vorwürfen widersprochen oder seinen Ansichten, auch wenn ich sie für falsch hielt.“ „Eines Tages dann bestimmte ich den Tagesablauf— und Hayato fragte mich nach meinen Ansichten, und das gab manchmal Meinungsverschiedenheiten; aber schließlich ließ er meine Meinung gelten und fragte oft nach meinem Rat. „Aber wie haben Sie das gemacht?!“ tragten die Hörerinnen verblüfft.„Meine Töchter, das ist so einfach! Man braucht da- Von unserem Korrespondenten Herbert Von unserem Korrespondenten Werner Crome VO n Die„Rauschgiftdurchlässigkeit“ der ägyptischen Grenzen hat Gründe, für die die Aegypter wirklich nichts können. Der Direktor des ägyptischen„Narkotik- Büro“, Abdel Aziz Sarwat, ist an Kompetenz in Sachen Haschisch-Opium schlecht- hin nicht zu übertreffen. Der„Intelligence- Service“ des ägyptischen Grenzkorps in Kairo- Heliopolis verfügt über ein dichtes Netz von„Vertrauensleuten“, wenn nicht aus reiner Vaterlandsliebe, so doch gegen gutes Geld, den Rauschgift- Gangstern dauernd auf den Fersen bleiben. Ihre Informationen sind das Alarm- signal für eine Elite-Truppe: Das kamelberittene Grenzkorps mit seinen schwar- die, und melonenförmigem Turban, das nicht nur bei jeder Militärparade die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hinreißt, sondern auch im latenten Grenzkrieg gegen die Rauschgiftschmuggler immer wie- lichen Zugriff unerreichbar werden. Die allseits offenen Grenzen Aegyptens Wüste und Meer nach sämtlichen vier Him- melsrichtungen— machen eine lückenlose Schmuggelkontrolle unmöglich. Da sämt- licher Haschisch in Aegypten aus dem Läba- non kommt und sämtliches Opium aus der Türkei, konzentriert sich die Rauschgift- Abwehr auf den Osten. Auf der„General- stabskarte“ des Grenzkorps- Intelligence Hand übergrenzlich in Libanon, Syrien, Jor- Service sind zwei Wege der Schmuggler ver- hingenommen 5 „Lähme deinen Mann, ohne daß er's merkt“ Die Frau des japanischen Regierungschefs steuert Ehe und Karriere In Japan Finanzbeamte gehören auch in Japan nicht gerade zu den Publikums-Lieblin- gen: Ihr Beruf, so sagt man, macht sie rechthaberisch und menschenfeindlich, zu- weilen schroff und wenig kompromißbereit— und alle diese Eigenschaften hat man dem einstigen Finanzamtsleiter Hayato Ikeda nachgesagt, den eine 35jährige Lausbahn schließlich auf den Sessel des Finanzministers und zuletzt des Regie- rungschefs geführt hat. In seinen politischen Anfängersahren nach Kriegsende hatte er einiges Lehrgeld zu zahlen. Er sagte, was er dachte— und das war im Finanzdienst richtig, aber keineswegs in der Politik. Und nun hat gerade dieser Mann das Kunststück fertiggebracht, alles wieder zu kitten und neu zu fügen, was unter seinem Vorgänger in Scherben gegangen war— und wenn nicht alle An- zeichen täuschen, wird die Regierungspartei unter Ikeda bei den Novemberwahlen noch eine größere Mehrheit erringen als das letzte Mal unter Kishi. zu weder Make-up, noch Sex oder Gleich- berechtigung; man muß nur eine tüchtige und sehr„japanische“ Frau sein, gehorsam und bescheiden und anspruchslos. Aber man muß die große Kunst unserer Mütter ver- stehen: seinen Mann zu zähmen— ohne daß er es merkt!“ Haschisch-Krieg zwischen Agypten und Libanon Kamelberittene Elitetruppe liefert den Schmugglern blutige Schlachten/ Schleichwege über die Grenzen Veltheim zeichnet: Der eine führt vom Libanon über Israel, südlich Gaza nach Sinai, übers Rote Meer nach El-Gharib an der afrikanisch- ägyptischen Küste. Der zweite vom Libanon entlang der Mittelmeerküste per Fischerboot nach El-Arisch auf Sinai und übers Rote Meer an die afrikanische Küste südlich von El-Gharib. Einen neuen, dritten Weg, durch den nun schon Tausende von Kilo Rauschgift nach Aegypten einfiltriert worden sind, glaubt man jetzt entdeckt zu haben: Vom Libanon nach Syrien) Jordanien über die Grenzstädtchen Deraa und Irbid, nach Aͤkaba und weiter irgendwohin in eine gottverlas- sene Bucht der Rotmeer-Küste Aegyptens. Die Banden, oft 40 bis 50 bis an die Zähne bewaffnete Schmuggler, die vom äàgypti- schen Grenzkorps gestellt werden, kämpfen wie die Wölfe, Seit kurzem nämlich riskie- ren sie nicht nur lebenslänglich Zuchthaus, sondern werden ohne weitere Formalitäten von einem Spezialgericht zum Tode verur- teilt, falls sie sich mit der Waffe gewehrt haben. Dabei bleibt ein solcher blutig er- rungener Sieg der schwarzen Kamelreiter über eine Bande immer nur ein Teilerfolg; es ist, als ob man einer Schlange den Schwanz abschlägt, nicht aber den Kopf. Die Kette der Schmuggelbanden, die Hand in danien, Israel zusammenarbeiten, wird nicht unterbrochen. Der Schlange den Kopf abzuschlagen, Wäre die einzige Lösung des ägyptischen Rauschgift-Problems. Der Kopf aber steckt in Libanon. Dort wird der Haschisch auf Sroßen Feldern vor aller Augen ungeniert angebaut, obgleich dies eigentlich verboten ist. Aber keine Regierung möchte sich die Haschisch-Bauern, Schmuggler und Groß- händler— nicht selten Angehörige der besten Gesellschaft— zu Feinden machen und auf ihre Wahlstimmen verzichten. So wird jede Vorstellung Aegyptens, den Haschisch-Anbau zu unterbinden, von den Libanesen hartnäckig mit dem Argument zurückgewiesen:„Wir können uns dies aus innerpolitischen Gründen nicht erlauben!“ Und Aegypten blutet weiter mit jährlich mindestens 2,5 Millionen Pfund(25 Millio- nen Mar), die unsichtbar für Haschisch und Opium ins Ausland fließen und nichts anderes einbringen als bläulich-süßlichen Rauch. Gerippe en gros liefert eine badische Firrna in alle Welt, und der instinktive Schauder vor mensch- lichen Gebeinen schwindet, wenn man hört, daß die in Reih und Glied aufmarschier- ten Knochenmönner aus dem Kunststoff Polyvinchlorid hergestellt wurden. Da Origi- nal- Gerippe sehr knapp und dreimal so teuer sind, finden die für wissenschaftliche Institute und Schulen bestimmten Kunststoff- Skelette reißenden Absatz. Bild: Keystone Von der Zivilisation entdeckt: Nepal Mittelalter und 20. Jahrhundert in einem alten Königreich Nepal, das alte Königreich im Himalaja, zwischen Indien und Tibet, ist zu einem wich- tigen politischen und kulturellen Spannungs- feld Südostasiens geworden, insbesondere seit der Ueberwältigung Tibets durch die chi- nesischen Kommunisten im Jahre 1959. Die Bevölkerung ist stark gemischt. Neben Auch die Engländer haben ihre Titel- Eigenheiten Buchstabengruppen am Namensende sind eine Wissenschaft für sich/ Von„ARIBA““ bis„M. P.“ In jedem englischen Buch des„Guten Tones“, der„Etiquette“ und der„feinen Ma- nieren“— und es gibt deren unzählige— findet sick ein Kapitel Über die Buchstaben, die als Titelbezeichnung dem Namen nachkgesetzt werden. Macht sich der Engländer über die Jitelsucht anderer Vélker lustig— und als Beispiel wird er immer anführen, daß in Deutschland jeder dritte Mensch ein„Herr Doktor“ ist, in Oesterreich ein„Herr Direktor“ oder gar„Generaldirektor“, auch wenn die Firma nur aus ihm selbst und einer unterbezahlten, gerade schulentlassenen Stenotypistin besteht— 80 vergißt er, daß auch er der menschlichen Eitelkeit des schied, daß er den Berufstitel nickt in voller Pracht reiniger Huber“) vor seinen Namen steht, kinter. Diese aber— und je mehr, desto b oft Lebensziel Schaut man in ein englisches Telefon- Buch, so liest man verblüfft die geheimnis- vollsten, exotischsten und dem Uneingeweih- ten völlig unverständlichen Buchstabenzu- sammensetzungen hinter ganz gewöhnlichen Namen wie Smith und Brown und Miller; wie zum Beispiel das ganz afrikanisch tau- tende ARIBA, oder das italienisch schei- nende AMlICE, und unaussprechliche An- einanderfügungen wie FRCOG. FRCP, DBE. In unserer hochspezialisierten Welt ist es kaum einem Gebildeten möglich, die Be- deutung aller dieser Bezeichnungen zu ken- nen oder sich zu merken. Nur wer selbst Architekt ist, einen Architekten zum Freunde hat oder mit einem Hausbau be- auftragen will, weiß, das ARIBA, oder noch besser FRIBA einen hoch qualifizierten Ar- chitekten kennzeichnet, einen Associate(an- geschlossenes Mitglied) oder Fellow(Mit- glied des Royal Institute of British Archi- tects. Nur wer sich mit Orden und Aus- zeichnungen der englischen Monarchie aus- kennt, weiß, daß DBE— Dame of the Bri- tis Empire—, C. H. Companion of Ho- nour, K. G. Ritter des Hosenbandordens be- deutet, einige der vielen Titel. die die Köni- Aushängeschildes frönt. Nur mit dem Unter- „Herr Trambahnschienenritzen- sondern in großen Anfangsbuchstaben da- esser— sind ebenfalls sein ganzer Stolz und gin jedes Jahr manchmal zum Jahreswech- sel, manchmal zu ihrem Geburtstag an ver- diente Leute verleiht. Das Erwerben solcher Buchstaben, die dann stolz auf Briefpapier, Visitenkarte, Hausschild prangen, die jeder Unterschrift unter Dokumente und formelle Briefe zuge- setzt werden, ist dem Engländer so wichtig, daß er nie einem Briefschreiber verzeiht, der vergißt, sie seiner(oder ihrer) Adresse hinzuzufügen: Damit ist der Briefschreiber von vornherein für ihn als ein Mensch ohne Manieren oder, schlimmer, als Anarchist oder Kommunist gekennzeichnet! Trägt ein Engländer mehrere solcher Buchstaben— und ich kenne einen Psycho- analytiker, der drei Zeilen brauchen würde, um alle seine Errungenschaften auf dem Ge- biet des Buchstabensammelns anzuführen und dies auch tatsächlich auf hochofflziellen Dokumenten tut und tun muß— so ist es für ihn, nicht weniger als für die armen ge- plagten Mitmenschen, die mit ihm brieflich verkehren müssen, von großer Wichtigkeit, die richtige, die einzig richtige Reihenfolge dieser Buchstabengruppen herauszufinden. Experten darin sind natürlich die Verfasser des berühmten Buches„Who's Who“, die an- geblich noch nie einen Fehler gemacht haben sollen, auch wenn mancher der Eingetragenen zwanzig solcher Buchstabentitel trägt. Denn Keinesfalls dürfen diese Buchstabengruppen Wahllos hingesetzt werden, sondern man muß Wissen, daß die Orden vor den Berufs- oder Bildungsauszeichnungen kommen, allen voran der berühmte Hosenbandorden, aber vor diesem als einziger der Orden des Viktoria- Kreuzes, des V. C., der auch wirklich eine ganz selten erteilte Tapferkeitsmedaille ist, genau wie das erst im letzten Weltkrieg für zivile Tapferkeit geschaffene G. C., das Ge- opgskreuz, das erstmalig von König Georg VI. der Gesamtbevölkerung einer ganzen Insel verliehen wurde, nämlich Malta, das man darum höflicher weise auf Adressen jetzt immer„Malta, G. C.“ anspricht. Eine Merk- Würdigkeit dabei ist— und man fragt sich, welche psychologische Bedeutung dies wohl hat—, daß die Buchstaben für einen Abge- ordneten, das„M. P.“(Mitglied des Parla- ments), stets ganz zuletzt nach allen übrigen Titeln angeführt wird. Eine Tante von mir, die sich über diese „Großbuchstabensucht“ stets lustig gemacht hat, vielleicht weil ihr die Trauben zu sauer schienen, hat kurzerhand im Alter von 60 Jah- ren, als sie keine Auszeichnung und keine Reichtümer errungen hatte, aber doch in Ehren grau geworden War, ihrem Namen ganz inoffiziell die Buchstaben„O. A. P.“ hinzugefügt, und auf neugierige Fragen jedem gelassen die Erklärung gegeben, daß dies doch die neue Auszeichnung des Wohl- fahrtstaates sei, nämlich Old Age Pen- sloner, Empfänger einer Altersrente. Eva Travers den Nepali sprechenden hinduistischen Ghur- kas leben dort die Nachkommen zahlreicher Einwanderer aus den beiden Nachbarländern. Große Gebiete des Gebirgslandes sind nur schwach besiedelt, und die wenigen dort an- sässigen Menschen leben noch wie im tief sten Mittelalter. Nur in das weite Tal, in dem auch die Hauptstadt Katmandu liegt, ist das ZWanzigste Jahrhundert bisher eingedrun- gen. Erst seit 1951 ist das Land Ausländern zugänglich, nachdem König Tribhuvana Bir Bikram, der Vater des jetzt regierenden Kö- nigs, von der Ministerdynastie Rana die Macht zurückgewann. Für Nepal begann da- mit ohne Uebergang das zwanzigste Jahr- hundert ö Auch das nach außen so stark abge- schirmte Bergland hat heute sein Flüchtli Problem. Aus Tibet wichen viele! in das Nachbarland aus. Sie finden dort je- doch wenig Hilfe, denn die ansässige Bevöl- kerung ist zum größten Teil selber arm. Wei- ter südlich, im Auertal, in dem auch Kat- mandu liegt, gibt es eine alte Tibetersied- lung, Bodunath. Um einen riesigen buddhisti- schen Stupa, ein Wallfahrtsmal mit einer Re- liquie, ist ein reinliches Dort entstanden, in dem der Chinia-Lama, der Vertreter des Da- lai-Lama, residiert. In dem 140 000 qkm großen Nepal leben über 8,5 Millionen Menschen. Selbst in den steilen einsamen Hochtälern, die in die höchsten Bergkämme der Welt geschnitten sind, fristen armselige Dörfchen in ständigem Kampf mit den Naturgewalten, ihr Dasein. Auf schwindelnden Pfaden wandern Kulis und Lastenträger nach Süden, um Salz gegen Früchte zu tauschen; manchmal zieht ein Flugzeug über die Trägerkolonnen hinweg einer der zahlreichen Gegensätze in diesem fremdartigen Land. In den drei alten Städten Katmandu, Pa- tan und Batgaon finden sich auf engem Raum viele verschiedene Menschentypen mit unter- schiedlicher Kleidung und eigenen Lebensfor- men. Hindustani, Nepali und Tibetisch klin- gen durcheinander, auch Englisch hört man hin und wieder. Die Toleranz der freund- lichen Menschen erlaubt trotz der offensicht- lich vorhandenen großen Unterschiede ein friedliches Neben- und Miteinanderleben. . Schnell ein paar Eier fteost geruchlos. Zum Putxon Ihrer Hlakfroplatten N Me ee dds soritæt ober ieee 4 i nd kek . Sind Fellspritzet Sie werden staunen, wie schnell und leicht Ihr Herd mit TREFF wieder spiegel- blank wird. im Nu sind die fest einge · brannten, blauen und rostigen Flecken gof geschliffenen Platten weg. Und was viele Hausfrauen beim Putzen mit IRE FF besonders schätzen: TREFF iat oder schwarzen Herdplatte empfiehlt sich Vulken. anrt niolnts: im Nu Weg. 0 . W W ö 2 8 n 0 Holschoin für sine kosfenloss Probeflasche TREFF-Herdputz Ness Ort c SECELWERKE GHANA KN Neinleeithin ist reick an biologisch hoch- wertigen Lecithinen und reich an star- kenden Wirkungen auf Herz, Kreis- lauf und Nerven. DZ Buer Bifflerithin kernig kraftvoll konaentriert Zur Debatte gestellt: Im Zeitalter des Massenkonsums individu- elle Ernährung: Eden— Pflanzenmargarinel Eden-Pflanzenmargarine ist für den modernen Men- schen geschaffen: Eden enthält nur pflanzliche Fette, die voll biologisch wirksam, also nicht hydriert(künst- lich gehärtet) sind. 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Oktober 1960 LUFTFAHRT HEUTE UND MOR FER NANYWFHETMTER MORGEN Seite 17 —— Tahiti-Faaa— Düsenflugplatz auf Korallen iniendienst um die Welt der französischen Luftverkehrs gesellschaften Unweit ihrer Hauptstadt Papeete ent- Konzeption der Startbahn von Kadi Tak erden über Takiti-Fadd die Los Angeles Paris(45 000 Kilometer) zu einer Foto: Sylvain-Papeete Sprungbrett im L. Air France und TAI wird die Südseeinsel Tahiti. steht eine 3600-Meter-Piste, die an Kühnkeit der (Honkong) nicht nachsteht. Strahlgetriebene Groß transporter gesamte Rundflugstrecke Paris Papeete 1 1D i n i 1 1 1 — 122 7 3 2 Angelegenheit von 54 Stunden machen. Fünfzig Jahre japanische Fliegerei Die Bedeutung von Auf dem Wege zum Welt-Flughafen/ Bereits Ziel von fün Von unser m Korrespondenten Japans Fliegerei hat soeben ihr fünfzig- jähriges Jubiläum gefeiert— in dessen Mit- telpunkt der Pionier japanischer Luftfahrt, General a. D. Tokugawa stand, der im Jahre/ 1910 auf dem Paradeplatz Voyogi in Tokio den erfolgreichen Alleinflug auf einem Far- man- Vomsin- Doppeldecker unternommen hatte. Die Maschine, die 1946 von der Besat- zung nach Amerika gebracht worden war, ist inzwischen Japan zurückgegeben und zu diesem Tage so überholt worden, daß der 73 jährige Flug- Pionier damit einen fast ein- stündigen Schauflug unternehmen konnte. Als Vertreter der Gegenwart übermittelte Flugkapitän Saburo Ejima von„Japan Air Lines“ dem Jubilar— der demnächst einen Düsenflug um die Welt unternehmen wird— die Glückwünsche der aktiven japanischen Piloten, während ein Düsengeschwader der japanischen Luftwaffe über dem Flughafen Tokio brauste und der sogenannte„Genda- Zirkus“ mit halsbrecherischen Kapriolen Zeugnis ablegte vom fliegerischen Können der jungen Militärpiloten Nippons. Dieser„Zirkus“! begründet 1935 von dem damaligen Leutnant und heutigen Ge- neral und Stabs-Chef der japanischen Luft- Waffe Minoru Genda— wurde zur hohen Schule der„Kamikaze“-Flieger, die Opfer- bereitschaft mit überlegenem fliegerischen Können verbanden. Etwas davon will man in der heutigen Luftwaffe bewahren und deshalb wurde diese„Spezialflieger-Gruppe“, wie ihre heutige Dienstbezeichnung lautet, trotz der Bedenken der japanischen Zivil- Vorgesetzten und der amerikanischen Bera- ter neu begründet. Sie führte atemberau- bende„Luftkämpfe“ vor— oder Abwurf- Uebungen in feindlicher Fliegerabwehr. Mit der Gedenkfeier verbanden sich Um- züge mit Musikkapellen— so des studen- tischen Fliegerei-Verbandes, der Japans Zu- kunftshoffnung trägt— sowie Gottesdienste zur Ehrung aller derer, die für die Luftfahrt ihr Leben gaben. Der Tag gilt einem stolzen Gedenken— und der Hoffnung auf die Zu- kunft. Im Gegensatz zu Deutschland hatte Japan vor allem seine Militärfliegerei ent- wickelt— vor allem seine See-Luftwaffe. Admiral Lamamoto— der gefallene Flotten- führer des letzten Weltkrieges— War der Begründer des Flugzeugträgers, mit dem er das im Washingtoner Flottenvertrag geschaf- fene zahlenmäßige Miß verhältnis der„schwe- ren“ Schiffe Japans gegenüber den angel- Sächsischen Mächten wettzumachen suchte. Japan besaß bei Kriegsbeginn ein allen Geg- nern überlegenes Kampfflugzeug vom Typ „Zero“, Aber seine Bau- Kapazität war ge- genüber der der USA begrenzt. Sie betrug im Frieden 250 Flugzeuge monatlich. Im Krieg baute Japan jährlich 24 000 Flugzeuge der verschiedenen Typen. Nach der Kapitu- lation wurden die Werke größtenteils de- montiert oder genötigt, sich anderen Produk- tionszweigen zuzuwenden. Erst 1953 began nen fast alle Firmen wieder auch Flugzeuge größeren Typs zu bauen. Gegenwärtig besitzt Japan 1353 Flugzeuge— von denen 238 der Zivilfliegerei dienen. Die japanische Luft- Wafke hat den amerikanischen Düsenjäger vom Typ Star Fighter übernommen und baut ihn jetzt in eigener Produktion. Ende 1959 besaß Japan 130 Düsenflugzeuge— über 400 sind im Bau. Die Verhältnisse sind darin Ahnlich denen Deutschlands. Und so wie die Bundesrepu- plik die Lufthansa wiederbelebte, hat Japan als„flag carrier“ die halbstaatliche Flug- gesellschaft„Japan Air Lines“ entwickelt, die kürzlich ihre ersten Düsenmaschinen für den Dienst über den Pazifik einsetzte und ab 1963 einen globalen Dienst einrichten wird — auch über den Pol. Zur Zeit dient Tokios Die Südsee im Strahlverkehr Ein Düsenflugplatz entsteht auf Korallen Tahiti— Schnittpunkt im Pazifik Jede Woche startet auf dem Pariser Flug- hafen Orly eine Douglas DC7C der TAI (Transport Aériens Intercontinentauxz), um über Südostasien, Australien und Neukale- donien ihren Weg nach Tagziti. Frankreichs kernster Besitzung in der Südsee zu nehmen. Wenn sie— nach 42 Flugstunden— in Syd ney, Australien, zur achten Zwischenlan- dung ansetzt, hat die mit 560 Stundenkilo- meter fliegende Maschine zwar fast den hal- ben Erdball zwischen sich und ihren Hei- matflughafen gebracht; von Bora Bora je- doch, wo ein Flugboot vom Typ„Bermuda“ den Anschluß an das 260 Kilometer südöst- lich gelegene Tahiti herstellt. trennen sie noch immer 6200 Eilometer. Tahiti selbst, größte der Gesellschafts- inseln, besitzt keinen Landflughafen. Die Verbindung zur übrigen Inselwelt, zu den Cooks, zum ehemaligen deutschen Samoa, zu Fidschi und zu ihrer Schwesterkolonie Neukaledonien, zu Neuseeland und Austra- lien wird teils durch Flugboote auf der so- genannten EKorallenroute, teils— wie die nach dem 4500 Eilometer entfernten Hawaii — auk dem Seeweg gehalten. Wenn blauer Himmel und blaues Meer, Bastrockromantik und Mondschein zu den unabdingbaren Requisiten irdischer Para- diese gehören, so gibt es deren in der Süd- see nicht eins, sondern ungezählte; weit mehr jedenfalls, als sich vom Fernweh ein- schlägiger Wort- und Ponkünstler streicheln lassen. Indes, diese Südseeseligkeit läßt noch eine andere Deutung als dürftig sublimierte Erotik zu: Die Suche nach dem verlorenen Paradies, das, wenn irgendwo, dann zwischen Neuseeland und Tahiti keiner Vorstellungs- kraft bedarf. Ewiger Sommer. die Ueppig- keit tropischer Vegetation und die Abge- schiedenheit der in der unermeßlichen Weite des pazifischen Raums versprengten Inseln und Atolle haben den Bewohnern viel von ihrer Ursprünglichkeit und Bedürfnislosig- keit, ihrer Anmut und Menschenwürde er- Tokio-Haneda wächst zehn internationalen Fluggesellschaften in Tokio Werner C rome Flughafen Haneda für 15 internationale Flug- gesellschaften als Terminus. Die Lufthansa fehlt noch— und neben„Korean Air Ways“ auch die Aeroflot. Erstere wird im März nächsten Jahres folgen— letztere wäre schon vor vier Jahren ständiger Gast in Haneda gewesen. Aber als Gegenleistung wollten die Sowjets den Japanern nur den Flug bis Charbarowsk gestatten— nicht pis nach Moskau oder Berlin- Paris. Die Flugzeuge der Nachbarn Japans— Koreas und der beiden kommunistischen Festlandsmächte fehlen also noch in Haneda. Zur Zeit vermißt man sie nicht. Im Gegen- teil— 170 bis, 200 Flugzeuge starten dort täglich, darunter 35 aus anderen Weltgegen- den; sie bringen zusammen mit den fünf Zubringer-Linien tagtäglich mehr als 2000 Luftreisende nach Haneda. Deshalb reicht der Flughafen längst nicht mehr aus— er muß um 35 bis 40 Prozent seiner Fläche ver- größert werden und um eine Startbahn von 3,5 Kilometern, die aus der Tokio-Bucht her- vorsteigen soll. Denn im nächsten Jahr wird sich die Zahl der internationalen Gastlinien um mindestens drei vermehren— und alle werden mit Düsenmaschinen kommen und wahrscheinlich häufiger als bisher. Und dann Wird Tokio vielleicht der„größte“ Flughafen der Welt sein— bis zur nächsten Olympiade will man ihn auch zum schönsten machen; das ist anläßlich des 50-Jahr-Jubiläums be- schlossen worden. Einen neuen Flugrekord von Europa Über den Nordpol nach dem Fernen Osten hat eine DC-sc-Düsenmaschine der skandina- vischen Luftfahrtgesellschaft Sas aufge- stellt. Nach Mitteilung der Gesellschaft be- nötigte die Maschine auf ihrem Eröffnungs- flug Kopenhagen Tokio von Bodoe in Nord- norwegen nach der japanischen Hauptstadt 14 Stunden und 35 Minuten. halten; wöhnt, die Lebensbedingungen und den Le- bensrhythmus dieser Welt— Gauguin be- stätigt die Regel, Somerset Maugham die Er- kahrung— nur auf Zeit und unter Beigabe zivilisatorischer Zutaten ertragen. eröffneten die französischen Luftverkehrs- gesellschaften Air France und TAI mit Aus- gangspunkt Paris ihren Liniendienst um die Welt. Umkehrhafen für beide Gesellschaf- ten ist Los Angeles an der US- Westküste, das von den TAI mit Kolbenfluggerät über Südostasien, Australien, Polynesien und Ha- walli und von den interkontinentalen Boeing der Air France über Montreal und quer über den nordamerikanischen Kontinent angeflo- gen wird; über den Pazifik in 75. über den Nordatlantik Bora, jetzt Transithafen, spielt diese Rolle Unweit Tahitis Hauptstadt nur befristet. S0 Viel, daß wir, der Natur ent- in 13½ Flugstunden. Bora Papeete fressen sich Preßlufthämmer in den Korallengrund, der viermotorige Maschinen in Kürze aufnehmen soll. Ab April nächsten Jahres werden strahlgetriebene Großtrans- porter auf einer 3600-Meter-Piste zwischen- landen und die gesamte Rundflugstrecke Pa- Dieses Bild von den glückseligen Inseln ris— Papeete— Los Angeles— Paris zu ist im Begriffe, sich zu wandeln. Am 1. Mai einer Angelegenheit von 54 Stunden ma- chen. Tahiti, abseits von den klassischen Flug- und Schiffahrtsrouten, wird Schnitt- punkt im interkontinentalen Strahlverkehr zwischen den Anrainern des Pazifik: zwi- schen Australien und Neuseeland einerseits und Mittel- und Südamerika andererseits und zwischen Südamerika und Japan. Die kürzeste Route von Sydney nach New Vork führt über Tahiti, Mexiko und Miami. Für Hawaii. Rummelplatzes vorausgeht. vermag Tahiti zu einer ernsten Konkurrenz zu werden. Alle Herrlichkeit der Südsee wird aller Welt offenstehen. dem zunehmend der Ruf eines Nach der fliegenden Untertasse. der gleitende Suppenteller. Ein neues seltsames Fahrzeug wurde jetzt auf der englischen Insel Wight der Oeffentlichkeit vorgestellt und erprobt. Der„Suppenteller“ der sich nach dem Start wie auf einem Luftkissen ca. 30 bis 40 em vom Untergrund abhebt und dahin- schwebt ist evtl. als land wirtschaftliche Transportmitteh in Sud-Afrika gedackt. Der Durck- messer beträgt ca 2 auch als Wasserfahrzeug eingesetzt werden können. 2 m. Der auf„Luftkissen“ schwebende Kreis soll sowohl als Land- als Keystone-Bild Weniger Maschinen- schneller fliegen Die Entwicklung der Passagierluftfahrt Die jährliche Transportleistung einer mit Ueberschallgeschwindigkeit fliegenden Ver- kehrsmaschine ist gleich groß wie die eines 40 000-t-Passagierschiffes, wenn die Maschine fünfmal in der Woche in beiden Richtungen den Nordatlantik überquert. Dies stellte das Internationale Arbeitsamt in einem Bericht fest. In der Verkehrsluftfahrt hat sich in den 30 Jahren von 1929 bis 1959 die Zahl der Pas- sagier-Kilometer von 210 Millionen auf 95 Milliarden erhöht. Zweihundert Luftver- kehrsgeselschaften aus 60 Ländern hatten Ende 1959 5000 Verkehrsmaschinen im Ein- satz. Ueber die Hälfte des Weltluftverkehrs wurde von amerikanischen Maschinen be- wältigt, die 53,4 Milliarden Passagier-Kilo- meter geflogen sind. Das amerikanische Bun- desluftamt rechnet damit, daß sich die Lei- stung bis zum Jahre 1965 auf 86,9 Milliarden Passagier-Kilometer erhöht haben wird. Die Sowjetunion will im Rahmen ihres 1965 aus- laufenden Sieben-Jahresplanes ihren zivilen Luftverkehr gegenüber 1958 um das Sechs- fache steigern. In dem Bericht des Internationalen Ar- beitsamtes in Genf wird vor allem auf die neuen Beschäftigungsbedingungen des Flie- genden und des Bodenpersonals hingewiesen. Die Arbeitsbedingungen werden sich noch einschneidender als nach der Ablösung des Propellerflugzeuges durch die immer größeren und schneller fliegenden Düsenflugzeuge ver- andern, sobad Verkehrsmaschinen mit drei- facher Ueberschallgeschwindigkeit voll ent- wickelt sind. Diese Maschinen werden schnel- ler fliegen, als sich die Erde um ihre eigene Achse dreht. Wenn man nach Westen fliegt, kann man also den Tag einholen. Mit der Fertigstellung dieses Typs wird bis 1965 und mit seiner allgemeinen Indienststellung bis 1970 gerechnet. Die Zahl dieser Maschinen wird Kleiner werden, während sie gleichzeitig mehr Pas- sagiere befördern können. Die Zahl der be- nötigten Piloten wird daher sinken und ihre Ausbildung immer komplizierter und kost- spieliger werden. Dagegen wird der Umfang des nicht navigatorisch tätigen Bordpersonals — wie Stewardessen— und das technische Bodenpersonal stark anwachsen. vorbeugen vor Erkältung Husten Grippe schöfzt ist besser als heilen Geldverkehr 0 2 Zarge f Wiang an deruslude 8 A,.. E l 8 — 4000. b. 2000. rasche Auszahlung!„ alle! Erst Information: Ruf 5 20 90 Ohne Wechsel! geg Vorlage der reer, Verdienstbesch. Keine Wechsel! i Hypotheken Kfz.-Finanzie- M. Klein. Mhm., Eggenstr. 9 neiten! rungen und Beleihungen Maschinen- Finanzierungen Kreditbüre A. Kelchrer Mannhe m. wespinstraße 6 14.19: Sa. 10-13 Uhr. Ruf 413 1 Weinheim, wunelmstr. 19 2 jedermunns- Kredit Alle Berufstätigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Monatsraten sofort durch: Schaeffer KG Kredit-Büro Beleihung Ihres Autos Gegen Hinterlegung des Kfz. Briefes erhalten Sie sofort Bar- geld ausgezahlt. Versleegen iG Mannheim. P 8. 14. Tel 264 10 Knossalla, Mannheim, Telefon 2 03 79 Bis zu 24 Monatsraten! 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Oktober 1960/ Nr. 244 Gas-Wiedergewinnungs-Anlage der BP- Ruhr- Raffinerie bei Bucholtwelmen Dinslaken(Niederrhein). im Kreis Neue BP.-Ruhr-Raffinerie fertiggestellt Ein Arbeitsplatz kostet 575 000 DM Am Rande des Ruhrgebietes— auf sozusagen jungfräulichem Boden bei Dinslaken, fünf Kilometer von dem neuen Rhein-Oel-Hafen entfernt— eröffnet die BP. Benzin und Petroleum AG in Bucholtwelmen am 20. Oktober ihre neue Ruhr-Raffinierie. Von den zu dieser Einweihungsfeier geladenen Festrednern— Bundeswirtschaftsminister Erhard und BDI-Präsident Berg— werden bei dieser Gelegenheit weisunggebende konjunkturpoli- tische Aeußerungen erwartet. Der Kreis Dinslaken hat sich um diese Anlage gewissermaßen gerissen, denn mit dem noch kriegsbedingten Ausfall der großen Dinslakener Breitbandwalzstrage entstand ein entsetzliches Loch im Gewerbesteuerauf- kommen. Der BP wurde ein ehemaliges Exer- ziergelände zur Verfügung gestellt. Auf einer Fläche von 278 ha ist die neue Grografflnèrie errichtet worden. Zur Verschiffung der Mineralölerzeugnisse auf dem Wasserwege kann der im Jahre 1957 am Rhein oberhalb Wesel erbaute Olhafen erweitert werden. Ferner bietet sich gute Möglichkeit für die Abfuhr der Erzeugnisse auf dem Bahn- und Straßenweg an. Das Rohöl wird durch die Pipeline der Nord- West-Oelleitung GmbH transportiert. Für die Lagerung des Rohöls sind zehn Tanks zu je 30 000 ebm Inhalt vor- handen, von denen das Rohöl den beiden Destillationseinheiten zufließt, die mit einer Durchsatzleistung von je 6500 Tagestonnen Ausgestattet sind. Die leichten Produkte der Destillation sind zur Weiterverarbeitung für die Erdölchemie GmbH., Dormagen(Aktien- Denn Alfons Müller-Wipperfürth geht im dunkeln Was er herumfliegend schafft Die politische Nadel eines Herrn Alfons Müller, der zunächst in Wipperfürth und dann im Spessart, in der Gegend von Aschaffenburg, Bekleidungsfabriken er- richtete, stach und sticht ganz gewaltig mitunter auch daneben. Jeweils wenn Alfons Müller— beim Jedermann-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums oder bei Kreditzuteilungen durch eine Sparkasse (Köln)— nicht zum Zuge kam, focht er mit politischer Verfolgung. Die von Alfons Müller entwickelten Geschäftsmethoden sind ungewohnt, vielleicht gehen sie sogar min- destens bis an die Grenze von Fairness. Tüchtig ist der Mann zweifellos. Seine Tüch- tigkeit ist— wie in seinen Freundes- kreisen behauptet wird— gemischt mit einer Art von Verfolgungswahn. Er sieht röter als jeder andere Geschäftsmann, wenn er etwas von Behörden hört, und fühlt sich Verfolgt, wenn ihm irgendwer widerspricht. So war es auch, als die zuständigen Kölner Finanzbehörden— ebenso wie in ähnlich ge- lagerten Verhältnissen bei anderen Unter- nehmen— unverhohlen mißtrauisch wurden, weil Müller binnen kürzester Frist nach der Währungsreform zu so großem Besitz und Reichtum gelangte. Der bereinigenden Un- terhaltung mit der Steuerfahndung wich je- doch Alfons Müller unter dramatischen Be- gleitumständen nach Lugano aus. Er unter- ließ also just das, was andere Unternehmer guten Gewissens in solchen Fällen zu tun pflegen, nämlich sich mit den Finanzbehör- den an einen Tisch zu setzen. Seither taucht er in der Bundesrepublik jeweils mit Privat- flugzeug zu stundenweisen kurzen Aufent- halten auf, um jene Geschäfte zu erledigen, clie er selbst abwickeln zu müssen glaubt. Ob er dabei flüchtige Wichtigtuerei mimt, oder ob er Wirklich verfolgt ist, das vermögen nur die das Steuergeheimnis ängstlich hütende Finanzbehörde und Herr Müller zu sagen. Diese Geschäfte sind nicht von Pappe. Londoner Goldpreis a uf Rekor dhöhe Mit 35,305 Dollar je Feinunze hat am 17. Oktober der Dollarpreis für Gold in Lon- don den höchsten Stand seit der Wieder- eröffnung des Londoner Goldmarktes im Jahre 1954 erreicht. Der amtliche Abgabe- preis des amerikanischen Schatzamtes be- läuft sich auf 35,0875 Dollar je Feinunze. In der Londoner City wird die Auffassung ver- treten, daß die Goldnachfrage auf das Zah- lungsbilanzdeflzit der USA und damit auf das Dollar- Ueberangebot zurückzuführen sei. Ob- leich sich die amerikanische Handelsbilanz erheblich aktiviert hat, ist der hierbei erzielte Ueberschuß weitgehend u. a. durch Kapital- abflüsse aufgesogen worden. Diem ist hinzuzufügen, daß die Goldkkufe der letzten Zeit lediglich von der Schweiz und von den Niederlanden am internationalen Goldmarkt getätigt worden sind. Die Schweiz hat sich allerdings teilweise der billigeren Goldquelle in der amerikanischen Schatz verwaltung bedient. Er hat unter anderem hin- und her- fliegend die 9gprozentige Aktienmajorität von Simons& Frowein, einer altrenommier- ten Weberei mit ungefähr 25 Millionen DM Jahresumsatz, aufgekauft, sodann in einer Hauptversammlung Aufstockung des Aktienkapitals von ursprünglich drei auf künf Millionen DM veranlaßt. Somit sind die Unternehmen Alfons Müller vertikal drei- stufig geworden, das heißt, sie reichen von der Weberei über die Bekleidungsfabrikation bis zum Einzelhandelsbetrieb. Um trotz Zoll- kahndung und gegen ihn eingeleiteten Steuerhinterziehungsverfahrens die Ab- wicklung der Geschäfte reibungslos zu ge- stalten, brachte Müller den gesamten Unter- nehmensbesitz in eine zu diesem Behufe ge- gründete Aktiengesellschaft ein, deren Vor- stand die Geschäfte jetzt dem Namen nach führt. Müller selbst versteckt sich in der Schweiz hinter der— ebenfalls zu diesem Behufe gegründeten St.-Gotthard-Bank, Lugano. In Mannheim wird er demnächst auf den Planken ein come back in Unmittelbarer Nachbarschaft von Neckermann haben. Der erste Niederlassungsversuch in Mannheim (auf der Breiten Straße, heutiges Haus der Konsumgenossenschaft) ist ja bekanntlich gescheitert. Zu den außerordentlichen Fähigkeiten Al- kfons Müllers gehört, den Eindruck zu erwek⸗ ken, er sei Sozial- und wirtschaftspolitischer Pionier unter den Unternehmern. In seinen Betrieben wurden— erstmals in der Bun- desrepublik— die 40-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und der arbeitsfreie Samstag vereinbart. Diesen Sozialpoliti- schen Fortschritt verstand Müller damals an die große Glocke zu hängen. Sogar mit Flugzeug ließ er Journalisten über seine Betriebe kreisen, damit sie aus der Vogel- perspektive die Fortschrittlichkeit der Mül- ler-Betriebe sähen. Aber gerade dieser Fortschritt erwies sich für Alfons Müller als nicht aufgehende Rechnung. Vielleicht hat er sich mehr Un- terstützung der Gewerkschaften bei seinen Bemühungen, den Absatz auszuweiten, ver- sprochen; vielleicht hatte er sich nur ver- rechnet. Kurz, am 7. Juni 1957 lieg Alfons Müller an fünf Stellen seines Betriebes Be- Kkanntmachungen anbringen, alle bisherigen Löhne würden aufgekündigt; ab 24. Juni 1957 sollte nach einer neuen Verrechnungs- grundlage entlohnt werden. Er wollte im Pionierhaftem Rückschritt— so hieß es— damit die Löhne mit denen im Lohntarif für die Bekleidungsindustrie vorgesehenen in Einklang bringen. Eine vom Betriebsrat für den 12. Juni einberufene Belegschafts- Ver- sammlung wurde von Alfons Müller unter- sagt. Ebenso lehnte er jede Aenderung der vorgesehenen Lohnsädtze ab. Wer nicht damit einverstanden sei, könne nach Hause gehen. Die Betriebsversammlung fand trotz des Verbotes während der Arbeitszeit statt. Etwa 80 Beschäftigte verließen den Betrieb, die übrigen gingen an ihre Arbeitsplätze „S Shen seine Verfolger nicht zurück. Etwa 30 von ihnen wurden am Nachmittag des gleichen Tages von Müller nach Hause geschickt,„weil für sie keine Arbeit mehr vorhanden“ Sei. Natürlich gab es Arbeitsgerichtsprozesse. Jetzt hat der erste Senat des Bundesar- beitsgerichtes, unter dem Vorsitz seines Chefpräsidenten Professor Dr. Nipperdey, befunden, daß fristlose Entlassung wegen Arbeitsmangels nichtig sei. Das Bundes- arbeitsgericht sortierte fein säuberlich die aufgeworfenen Fragen, a) ob die fristlose Entlassung die Folge einer Arbeitsniederlegung War(von 80 Ar- beitnehmern, denen gesagt worden ist. wer mit der Lohnänderung nicht einverstanden sei, könne nach Hause gehen); b) oder ob die unberechtigte sofortige Kündigung der Arbeitsverhältnisse erst Anlaß für die Arbeitsniederlegung war. Die Bundesarbeitsrichter schoben Müller die Schuld für die Unruhen in seinem Be- trieb zu. Er könne unter solchen Umständen nicht erwarten, die von ihm ausgelösten Arbeitsniederlegungen würden nachträglich als wilder Streik ausgelegt werden. Kurz, Müller verlor— vorläufig in zwei Muster- Prozessen— letztinstanzlich den Streit. kapital 110 Millionen DM; Kapitalanteil: BP 50%, Farbenfabrik Bayer AG, Leverkusen 500%), bestimmt. Im ersten Ausbau der BP-Ruhr-Raffinierie wurden als Hauptbetriebe die zwei Destilla- tionen, Platformer(abgeleitet von Platin), Hydroflner, Flüssiggas- Gewinnungsanlage und Süßhanlage erstellt. Weiterer Ausbau der Raffinerie-Errichtung einer Vacuum-Destil- lation und einer katalytischen Crack-Anlage mit Durchsatzleistung von 1500 Tagestonnen, sowie einer Bitumenanlage mit einer Jahres- leistung von 100 000 Tonnen— sind vorge- sehen. Zur Verarbeitung sollen Rohöle aus dem Mittleren Osten, aber auch aus Venezuela ge- langen, wobei folgende Ausbeutung vorge- sehen ist: Leichtbenzin für Petrochemie etwa 6% Motorenbenzin 12—15% Mitteldestilate: Dieselkraftstoff und leichtes Heizöl etwa 30% Heizöl mittel und schwer 38—44% Flüssiggas und Flugturbinenkraftstoffe 4-5 9% Eigenverbrauch, Gast und Verlust 6—7% Bei einer Gesamtkapazität der Raffinerie von vier Millionen Jahrestonnen Rohöl sind die Abfüll- und Verladeeinrichtungen für die Fertigprodukte so ausgelegt, daß etwa 50 Prozent auf dem Wasserweg und je 25 Prozent auf Schiene und Straße versandt werden können. Mit dem Bau der Raffinerie wurde im Herbst 1958 begonnen. Die erste Rohöldestillation ward im Juni 1960 in Be- trieb genommen. Während der Hauptbau- zeit wurden 1800 Bauarbeiter beschäftigt. In der Raffinerie selbst wurden 150 000 ebm, und im Rhein-Hafenbecken wurde rund eine Million ebm Erde bewegt. In der An- lage sind in der ersten Ausbaustufe 25 000 bis 30 000 Tonnen Stahl verbaut worden. Die Rohrleitungen haben zusammengefaßt eine Länge von 400 km und die neu errichteten Eisenbahngleise eine solche von acht km. Die Betriebsbelegschaft beläuft sich auf etwa 400 Personen. Der Kostenpunkt der ganzen Anlage— geheimnisumwittert— wird auf etwa 350 bis 380 Millionen DM ge- schätzt. Bisher sollen 230 Millionen DM „verbaut“ worden sein. Bei der Errichtung der Anlage wurden die modernsten Mittel der Technik einge- baut, um für Reinhaltung von Luft und Wasser zu sorgen. Der Gesamtaufwand für Reinigung der in der Raffinerie anfallenden Ahwässer beträgt rund neun Millionen DM. Der Aufwand für die Vermeidung von Ge- ruchs- und Ruß- Belästigung, sowie der Ver- breitung von Schwefeldioxyd aus dem Zwecks Konjunkturdämpfung Kaufkraft abrahmen Der DIHT will Gewaltkuren vermeiden (dpa) Der Deutsche Industrie- und Han- delstag DIHT) erörterte am 19. Oktober in Gegenwart von Bundesflnanzminister Franz Etzel in einer internen Volltagung in Frank- kurt die konjunkturelle Lage in der Bundes- republik. Präsident Alwin Münchmeyer er- klärte dabei, so wie der DIHT.- Vorstand die Aufwertung der D-Mark ablehne, 80 habe er sich auch gegen die Aussetzung der Umsatzausgleichssteuer und der Rückver- gütung beim Export ausgesprochen. Neben der Rücksicht auf die Folgen für die Außen- Wirtschaft veranlagten ihn Bedenken steuer- systematischer Art, Verfahrensschwierigkei- ten bei der Europäischen Wirtschaftsgemein- schaft sowie der zu erwartende unerfreuliche Kampf um Ausnahmeregelungen, sich gegen diese Maßnahmen auszusprechen. Der Vorstand glaube, sagte Münchmeyer, daß zunächst noch andere, weit Weniger starke, aber doch ausreichende Mittel zur konjunkturellen Dämpfung zur Verfügung stünden, die man mit dem nötigen Nach- druck einsetzen müsse. Er empfehle Mag- nahmen, die eine zeitweilige Beschränkung der Nachfrage und eine Vergrößerung des Angebots zum Ziel haben. Zur zeitweiligen Einschränkung der Nachfrage schlage der DIHTT vor. Die Still- legung von Kaufkraft der Wirtschaft und der öffentlichen Hand, die Einschränkung des Teilzahlungskredits, die weitere Ein- schränkung der erhöhten Abschreibungs- möglichkeiten für Wohnungsbauten nach 8 7b EStG, eine Verstärkung der Entwicklungs- hilfe und die Förderung des privaten Kapi- talexports. Bei der Stillegung von Kaufkraft sei daran gedacht, die Zurückstellung von In- vestitionsmitteln der Wirtschaft steuerlich zu begünstigen. Die Kaufkraft der öffent- lichen Hand könnte stillgelegt werden durch die Zurückstellung und Streckung von In- vestitionen und die Einschränkung öffent- licher Subventionen, wobei auch die Zu- schüsse für den sozialen Wohnungsbau ge- kürzt werden sollten, durch zeitweiligen all- gemeinen Stopp für die Bewilligung neuer Ausgaben und durch die Stillegung von Steuermehreinnahmen bei der Deutschen Bundesbank. Diese Mehreinnahmen sollten die öffentliche Hand nicht hindern, am Kapi- talmarkt Möglichkeiten zur Placierung öffentlicher Anleihen auszuschöpfen und de- ren Erträge gleichfalls bei der Bundesbank Sstillzulegen. Zur Einschränkung des Teilzah- lungskredits könnte die Bundesregierung er- mächtigt werden, für Teilzahlungsgeschäfte zumindest Anzahlungen und Zahlungsfristen vorzuschreiben. Die Verstärkung des deutschen Beitrags zur Entwicklungshilfe erscheine besonders wichtig. Wie Münchmeyer sagte, könne die Initiative der Wirtschaft, eine Milliarde DM aufzubringen, nur ein Anfang sein. Wenn man bedenke, daß über vier Milliarden DM der jährlichen Zahlungsbilanz-Ueberschüsse aus der Unterhaltung der in der Bundes- republik stationierten verbündeten Truppen stammten, dränge sich der Gedanke auf, dag man mit einer Entwicklungshilfe in etwa gleicher Höhe den inflationistischen Effekt dieser Truppenzahlungen auffangen könnte. Schwefel der Rafflnerie läßt sich nicht be- ziffern. Es liege jedoch ein Gutachten der Bundesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene, Berlin-Dahlem, vor, daß es bautechnisch gelungen sei, allen Belangen der Oeffentlichkeit Rechnung zu tragen. Die BP Benzin- und Petroleum AG, Ham- burg, ist eine der größten Tochtergesell- schaften der British Petroleum Comp. Ltd. auf dem europäischen Kontinent. Ihr Aktien- kapital beläuft sich(Ende 1959) auf 300 Mil- lionen DM, jedoch liegt eine Ermächtigung zur Kapitalerhöhung um weitere 50 Mil- lionen DM(genehmigtes Kapital) vor, von der bis zum 31. Dezember 1960 Gebrauch zu machen ist. Die deutsche BP ging aus der Olex— Deutsche Benzin und Petroleums GmbH— hervor, die vor dem Kriege ihren Sitz in Berlin hatte und ihn im Jahre 1948 nach Hamburg verlegte. Im gleichen Jahr erwarb die damalige Anglo- Iranian Oil Company(AIlOC)— seit 1954 The British Petroleum Company Ltd.— die 1935 von Eurotank erbaute Raffinerie Hamburg- Finkenwerder(600 000 Tonnen Jahresdurch- Satz- Kapazität). 18 Monate dauerte der Wie- deraufbau in Finkenwerder. Am 30. Sep- tember 1950 wurden die beiden Tochter- gesellschaften„Olex“ und„Eurotank“ unter dem neuen Firmennamen BP Benzin- und Petroleum Gesellschaft zusammengelegt. Seit 1931 ist die British Petroleum Company Alleinaktionär der deutschen Gesellschaft, die im Jahre 1954 ihr 50jähriges Firmen- jubiläum beging. Damals verfügte die Fin- kenwerder Raffinerie-Anlage über eine Jahresdurchsatzkapazität von 1,25 Millionen Tonnen Rohöl, heute beläuft sich die Roh- ölkapazität auf zwei Millionen Jahres- tonnen. Die British Petroleum Company Ltd., die Muttergesellschaft, wies 1959 eine Gesamt- rohölförderung der BP-Gruppe von 66 Mil- lionen Tonnen aus, wobei die größten Erd- ölquellen in Kuweit, Irak, Iran und Quatar liegen. In diesen Ländern ist die BP- Gruppe maßgeblich an einheimischen Erdölgesell- schaften beteiligt. Sie besitzt ferner Erdöl- felder in England, Sizilien, Nigeria, Kanada und Trinidad. Außerdem betreibt die Gruppe Erdölsuche in verschiedenen Län- dern Europas, Afrikas, des Mittleren Ostens, Australiens und Amerikas. In den Raffi- nerien der BP- Gruppe wurden 1959 insge- samt 40 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet. Die Tankerflotte der Gruppe zählte Ende 1959 144 Schiffe mit insgesamt 2,64 Millio- nen tdw. Pünktchen Wohnungs- Unternehmen sollen im Ausland investieren (VWD) Den Gedanken, zur Entspannung der Konjunktur in der Bundesrepublik die Kapitalausfuhr auch auf das Gebiet des Wohnungsbaus auszudehnen, stellte der Vorsitzende der Geschäftsführung der „Neuen Heimat“, Gemeinnützige nungs- und Siedlungsgesellschaft(Ham- burg), Dipl. Volkswirt Heinrich Plèett am 18. Oktober in Hamburg zur Diskussion. Die Vorteile von Investitionen im ausländischen Wohnungsbau liegen nach Auffassung Pletts darin, daß die Mittel sehr langfristig ge- bunden seien. Zudem seien auch die in Form von Aufträgen für die inländische Industrie zu erwartenden Rückflüsse im Bauwesen im Vergleich zu anderen Auslandsprojekten verhältnismäßig gering. Wilhelmi: Entwicklungshilie steuerlich reizvoll machen (dpa) Bundesschatzminister Dr. Wilhelmi brachte bei der Eröffnung der Dritten Inter- nationalen Genossenschafts wissenschaft- lichen Tagung in Marburg die Bereitschaft der Bundesregierung zum Ausdruck, private Unternehmer bei der Betätigung in den Ent- wicklungsländern zu unterstützen. Die Bun- desregierung wolle die Privatindustrie durch steuerliche Erleichterungen zu Inve- stitionen ermutigen. IHK Krefeld fordert kaufmännische Sauberkeit (VWD) Die Zahlungsmoral ist in Gefahr abzusinken. Zu diesem Ergebnis ist die In- dustrie- und Handelskammer Krefeld nach der Befragung eines repräsentativen Kreises von Industrie- und Handelsunternehmen am linken Niederrhein gekommen. Die Kam- mer richtete daher an die Wirtschaft die Mahnung, einem weiteren Absinken der Zahlungsmoral mit„Festigkeit und kauf- männischer Sauberkeit“ zu begegnen. Von Frankfurt. Jäg! ich nonstop Düsen- li Se Hehen i frontline f S liſs pit amen oliv- Olgbes. 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März 1960 zu den Vorschlägen der Kom- mission zur EWG- Agrarpolitik den Stand- punkt vertreten, daß die Landwirtschaft ein integrierender Bestandteil der gesamten Volkswirtschaft ist. Schon im Hinblick auf die Verflechtung der gewerblichen Wirt- schaft mit der Landwirtschaft, insbesondere der großen Gruppe derjenigen Industrien, die Agrarprodukte wWeiter verarbeiten, muß die Agrarpolitik der EWdG mit der allgemei- nen Wirtschaftspolitik in Einklang gehalten werden. Der Vertrag von Rom bestimmt, daß alle Grenzen innerhalb der Gemeinschaft besei- tigt und ein freier Warenverkehr hergestellt wird. Daher muß es zwangsläufig spätestens mit Ablauf der Uebergangszeit zu gemein- samen Preisen kommen. In dem Vorschlag, die Getreidepreise vom Niveau der Hoch- und vom Niveau der Niedrigpreisländer her anzugleichen, steckt schon in Verbindung mit der Marktlage eine Zwangsläufigkeit. Erst mit der Angleichung der Preise werden die viel diskutierten Wettbewerbsnachteile der deutschen Landwirtschaft und genauso der industriellen Weiterverarbeitung gegenüber unseren Partnerländern beseitigt. Alle an- deren Maßnahmen bleiben unzulängliches Stückwerk. Die Lage der deutschen Land- wirtschaft und der industriellen Weiterver- arbeitung wird durch die hohen Preise für Getreide, das für die Veredlungswirtschaft Rohstoff ist, infolge des weiteren Zoll- und Kontingentabbaues in zunehmendem Maße verschlechtert. Der BDI hat Verständnis für die Umstel- lungsschwierigkeiten der Landwirtschaft und ist der Meinung, daß auch in Zukunft gehol- ken werden muß, die Lage der in der Land- 8 Offenlegung der Veredelungsrechnung empfohlen vorübergehend Einbuße bei Getreide- Erlösen subventionieren Der Bundesverband der Deutschen Industrie(BD), der Ausschuß Industrie/ Landwirt- schaft, hat zur Getreidepolitik in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) fol- verbessern. Bei einer stufenweisen Preis- angleichung sind selbst bei nur statischer Betrachtung des Marktgeschehens die Preis- verluste für die deutsche Landwirtschaft nicht so groß, wie das verschiedentlich er- klärt wurde. Sie dürften bei einer Senkung um 1 DM pro dz kaum den Betrag erreichen, der im Etat des Bundesernährungsministe- riums zur Senkung der hohen Futter- getreidekosten für die Eierwirtschaft vor- gesehen ist. Bei dynamischer Betrachtung des Markt- geschehens sind für die Landwirtschaft ins- gesamt nicht nur keine Einkommensverluste, sondern sogar zusätzliche Einnahmen aus der Veredlungswirtschaft zu erwarten. Preis- verluste beim Getreideverkauf dürfen nicht mit Einkommenseinbußen der gesamten Landwirtschaft gleichgesetzt werden. Wie der Grüne Bericht ausweist, stammen nur 10,4 Prozent der Verkaufserlöse der Land- wirtschaft aus Getreideverkäufen. 72 Pro- zent der Verkaufserlöse stammen aus der Veredlungs wirtschaft,— das heißt, daß für die weitaus meisten land wirtschaftlichen Be- triebe Getreide ein Rohstoff und damit der Getreidepreis ein Kostenfaktor ist. Die Ver- edlung ist heute auf Grund der Kensumver- lagerung mit Abstand der wichtigste Faktor der land wirtschaftlichen Einkommensbil- dung. Es ist nicht einzusehen, daß unsere Landwirtschaft die ständig zunehmenden Absatzchancen auf dem Veredlungssektor den Nachbarländern überlassen soll(man rechnet noch während der Ueberganszeit mit einer Konsumzunahme auf dem Veredlungs- sektor von 20 bis 30 Prozent). Um die Landwirtschaft von der gegen- wärtigen Unsicherheit zu befreien, sollte die Bundesregierung der Landwirtschaft die Zusicherung geben, daß Einkommensver- luste, die wider Erwarten durch die Ge- treidepreisanpassung auftreten sollten, Wäh- rend einer Uebergangszeit durch finanzielle Maßnahmen ausgeglichen werden. Diese Ein- kommensverluste müßten durch den Grünen Bericht ausgewiesen werden. Die lähmende Wirkung, die von der gegenwärtigen Un- sicherheit ausgeht, muß überwunden werden. Nur so kann die Landwirtschaft die Chan- cen ausnützen, die größere Wirtschafts- räume bieten. Im Handel mit Oesterreich geht es beständig aufwärts (Ap) Der Warenverkehr zwischen der Bundesrepublik und Oesterreich hat sich auch in diesem Jahr aufwärts entwickelt. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsmini- steriums wurden von Januar bis August 1960 Waren im Werte von 727,55 Millionen DM aus Oesterreich in die Bundesrepublik ein- geführt. Im Vergleich zum Vorjahr ent- spricht das einer Zuwachsrate von 99,91 Mil- lionen DM oder 16 Prozent. Der bundesdeut- sche Warenexport nach Oesterreich betrug im Berichtszeitraum wertmäßig 1,53 Milliar- den DM. Er war um 302,01 Millionen DM höher als in der gleichen Vorjahreszeit. Schloß-Hotel Heidelberg AG ermäßigt Grundkapital Die Aktionäre der Schloß-Hotel Heidel- berg Aktiengesellschaft in Heidelberg be- schlossen in einer außerordentlichen Haupt- versammlung am 19. Oktober einstimmig, das Grundkapital von 310 000 DM, das sich zu 85 Prozent in Händen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Stuttgart, befin- det, um 77 500 DM auf 232 50 DM Zwecks Beseitigung von Verlusten herabzusetzen. Die Gesellschaft hatte das Geschäftsjahr 1959 mit einem Verlust von nahezu 100 000 DM ein- schließlich der Verlustvorträge aus früheren Jahren abgeschlossen. Wie Aufsichtsratsvor- sitzender Willy Pauly, Präsident des Deut- schen Hotel- und Gaststättenverbandes Stutt- gart, sagte, müsse der Verlust aus optischen Gründen beseitigt werden. 22 500 DM würden durch Teilauflösung der gesetzlichen Rückla- gen und durch Auflösung von stillen Reser- ven gedeckt. Das alleinige Vorstandsmitglied Direktor Ernst Brockhoff, Heidelberg, gab einen Rück- blick auf die Jahre seit der Beschlagnahme des Hotels im Kriege, wodurch die Gesell- schaft finanziell stark belastet worden sei. „Neue Heimat“ verbaut eine halbe Milliarde DM (VWD) Die in der gewerkschaftseigenen Unternehmensgruppe„Neue Heimat“ zu- sammengeschlossenen 28 Organgesellschaften im Bundesgebiet und in Westberlin werden im laufenden Jahr voraussichtlich über eine halbe Milliarde DM für Bauvorhaben auf- wenden gegenüber 450 Millionen DM im Jahre 1959 und 364 Millionen DM im voran- gegangenen Jahr. Dipl.-Volkswirt. Heinrich Plett, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mutter gesellschaft, der„Neue Heimat“ Ge- meinnützige Wohnungs- und Siedlungsge- sellschaft mbH.(Hamburg), teilte bei der Besprechung des Geschäftsberichts 1959 vor Journalisten mit, daß die Gruppe am 30. September 130079 Wohnungen und gewerb- lich genutzte Objekte verwaltete. Im Jahre 1959 wurden fast 18 000 Wohn- einheiten fertiggestellt— eine Zunahme um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im laufenden Jahr wird das Vorjahresergebnis wiederum übertroffen werden. Das Stammkapital der Muttergesellschaft das zur Zeit 25 Millionen DM beträgt— der noch ausstehende Teil von 5,04 Millionen DM wurde im laufenden Jahr eingezahlt— wird in Kürze um acht Millionen DM auf 33 Mil- lionen DM heraufgesetzt werden. Die Betei- ligungen der Mutter- an den Tochter- und Enkel gesellschaften, die sich Ende 1959 auf 58,70 Millionen DM stellten, sind bis zum 30. September 1960 auf 75,54 Millionen DM er- höht worden. Das Geschäftsjahr 1959 schließt mit einem Gewinn von 2,17(1,85) Millionen DM, aus dem wieder vier Prozent Dividende auf das eingezahlte Stammkapital verteilt werden, der Restbetrag wird wie im Vorjahr den Rücklagen zugeführt. Mexikanischer Straßenbau von der Weltbank gefördert (VWD) Mexiko erhält von der Weltbank einen Kredit in Höhe von 25 Millionen Dol lar(105 Millionen DMW), mit dem die De- visenausgaben für den Bau oder die Mo- dernisierung von 13 Straßen mit einer Ge- samtlänge von 3200 km finanziert werden sollen, Bis Ende 1964 will Mexiko rund 14 300 km Straßen bauen bzw. modernisie- ren, Die Gesamtkosten dieser Bauvorhaben werden auf 68,6 Millionen Dollar veranschlagt. Einschließlich des neuen Kredits wurden Mexiko von der Weltbank bis jetzt Kredite über insgesamt 211,3 Millionen Dollar ge- währt. Nigeria wird Mitglied des GATT (VWD) Die Föderation Nigeria ist als 38. Vollmitglied dem Allgemeinen Zoll- und Handelabkommen(GATT) beigetreten. Wie aus einer am 18. Oktober veröffentlichten Stellungnahme des GATT in Genf hervor- geht, wird Nigeria, das am 1. Oktober die- ses Jahres unabhängig wurde, an der ge- genwärtig stattfindenden Zollver handlungs- konferenz in Genf teilnehmen. 5 Marktberichte vom 19. Oktober Handschuhsheimer obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei geringer Anfuhr verlief der Absatz normal. Es erzielten: Apfel A 13—25, B 9—12; Cox- Orange“ A 3648, B 2435;„Geheimrat Oldenburg“ A 1725, B 1116;„Goldparmäne“ A 20—32, B 1219 „Jonathan“ 35—37;„Boskop“ A 1623, B 12—15; „Landsberger Reinette“ 13—18;„Croncell“ 10—15 „Gewürz-Luiken“ 14—18;„Jakob Lebel“ 11-15; „Theuringer“ 13—15; Birnen A 18—31, B 6—15; Ver- ein-Dechants-Birne 29—31; Pastoren-Birne 25-26; Quitten 11—13; Kopfsalat Stück 10—12; Endivien- salat Stück 10; Feldsalat 70; Tomaten 40-50 mm? 25—27, 50-60 mm O 23—37; Feuerbohnen 28; Rosen- Kohl 55; Blumenkohl 150-160 mm S 20.30, 200 bis 250 mm G 3140, 250-300 mm O Stück 41-50; Sellerie mit Laub 25—30. Weinheimer Obst- und Gemũüsegroß markt (VWD) Erhöhte Anlieferung, Absatz schleppend. Es erzielten: Birnen A 1425, B 7-13, C 46;„Gold- parmäne“ A 28—32, B 13—27, C 10—12;„Cox-Orange“ A 3741, B 30—34, sonstige Sorten A 15—21, B 7—14, C 4-8; Quitten 6-10. wirtschaft tätigen Menschen weiterhin zu 1 1 5 2 10. 18. 10.19. 10. 18. 10.17. 10. L dutgeteilt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Smbli 18. 10.19. 10 18. 10.19. ö 5 1 g Schwartn Storchen 615 6105 LIt. A. B. 115 100 d Phoeniz-Rheinroh: Anltond- 159,80 157,50 Effektenbörse e nr ee, eee,%, Gebermittlungsfehler) Siemens& Halske 85 637 Rhein Hypo. 570 560 6% Rhein. Hypo. 94 94. 8 1 1— Sinner A8 301 0 ein 8 8 89 urit(sfr.) 8,25 4, Frankfurt/ M., 19. Oktober 19 60 Stahlwerke Bochum 525 1 nenten eee 5 55 101% 100%⁰ 8 kot.) 181,00 25 0 üdwestf. f 0, 1— 5 5 4, 18. 10. 10 18. 10. 19. 0 15. 10. 1, f 9 555 e ee 3% wer 8 36 L eres s 815 13,24 3,17 Neuen Aktien Dierig Chr. Li. A 200 J Kaufbot 1150 0! Thyssen% i 4% Ablogungsschuld n.87 100% 191, 5% Thyssenbütte, 3% 88 93 Oppenheimer(8) 12.5% 12,1 Led. 584% 582 Dortu Flörder 127 193 Klein Schanzlin 270 2725 VDI 555 940 5% Sad Kon Lasdt die 110 9% Weltbank- Anl.». 60 98% ie Unſveteer Fund 115.35 114,78 Adlerwerke—²⁰ 5²⁰ Durlacher Hot 2— Klöckner Bergbau 202 200% ver Glanzstoft 7 7⁵2² 5%ĩ Bayer. Hypo. 11 7% Tellst Waldhof v 58 103% 10 ½ rel. 1 185 8,36. 7 40 f. Energie 746 746 Eichbsum- Werger 830 80⁵ Klöckner Humb. Deuts 155 11³⁵⁰ Wintershall 47-0 45% 5.5% Großkraftw dimm, 103] 103 J Siat.-Imb. ltr. 8 85 40 t Verkehr 70⁵ 681 El, Licht u Kraft 24⁴⁵ 244 U Klöckner-Werke 34³ 337 Zeiss Ikon 40⁰ 371 5% Pfälz. Hypo. 111 111 Wandelanleihen 5 8 AE 451 442 Enzinger Union 758 758 Krauß-Maffel 585 50 Zellstoff Waldhof 4⁴⁹ 441 5½ Rhein Hypo. 110 130 8.5% Anglo Ame rie. jou 1021 Aschattend Zellstoft 285 227 Eblinger Nia chinen 75 54⁴⁰ Lahmeyet 320 919 7.5% Siemens v 56, 404 104„„ 285 285 NE-Metalle„ Zadische Anilin 732 72⁰⁰ Farben Bayer 815 812%[ Lindes Eis 1132 1117 Unnotierte Aktlen 70% AEG v 58 455 440 f 19. 0. eld S400 45⁰ 405 Farben Liquis 6,50 6,50[ Lõöwenbrau 1400— Beton& Monlerbau 610 6⁰0⁰ 5 zenten ö 6% BMW 50 260 255 elektr. Kupfer 265,25 268,25 gemberg 414 401 Fein Jetter 22⁰ 21 Ludwigsh Walzm. 5 55 Burbach Kal 385 880(Zinsen tarifbestsuert) 5.5% Chem Albert v. 56 20 225 Blei 83 84 801955 420. 480 Feldmühle 1500 1430 MAN 13⁴⁵ 1285, Dyckerhoff 975 9⁵⁰ 80% AEG v 66. 9.8% Schering v 59 871 880 Aluminium 225⁵ 227 sekule abgestempelt 13 5 Felten s 40 Nannesmann 305 g Eisenhütte 7 8% Baden- Want v. 104% 104%% Ude v 8 inn 9 880 dto neue 5 5 Selsenberg 235 282 Metallgesellschaft 1524 1175 130 Hutschenreuther Lor. 740 720 8% BASE V 56 106 7 106 l Investment-Zertiflkate Messing 88 216 222 Binding Btauere! 905 9⁵ Goldschmidt 825 8⸗⁴ Nordd Lloyd 121 17% nseder Hütte 240 28% 6% Bosch v. 56 105⁵ 105% adifonds 75,00 74.09 Nessing 63 286 243 gSochumei Verein 240% 241% Sritzner-Kayser 82 500 8 2000 1800 Orenstein& koppel St 480 40% 6% BBC v. 56 106% 106% Adiropa 132.60 181,80 Bubiag 5 204% Gran& Silünger 50 500 pfalz Müblen 185 1 185 Shrix Werke 84% 326% 5% Bundesbahn e 8 i083% 103% agetrs 120,59 20 Buderus 520 575%[ Srünzu. klertm 780 770 Phoenix Rbeintohr 3³⁰ 327 Scheidemandel 3⁰⁵ 75 6˙/ Bundespost v 55 5⁰⁰ 75% Allfonds 132.0 180.0 Deutsche tres 1 Brown, Boveri& Cie 10⁰⁰ Gubstahl Witten 8⁵⁰ 850 preußag 262 250 7% Bundespost v. 56 108% 103 ½% Anglo Dutch 10,0 10,70 Devisennoterunger 1 Cassella 880 Guteboffnung— 1230 J Kbeinelextre 680 870 Banken 7% Esso v. 58 1034 103 Atlanticfonds 46,20 45,70 1 Us-Doller 4,1675 Chemie Albert 5¹ Hambotnef Beigbeasp 132 139% Fbeinstabl 380 375 und Versicherungen 8.8% Gelsenberg Austro- Fonds 136,25 135,25 1 engl. 8 11,725 Cbemie verwaltung 780 klandels-Unlon 730% RWE 11 900 780 Allianz Leben 1509 145⁰ Benzin v 56 74* 855 Concentte 162,0 159,80 1 can Dollar 3 Con Gummi 85 940% Hapag i 11 113% dato, Vorzage 780 770 Allienz Versicherung 4000 3990 6% Heidelb Zem„ 56 104% 04 Dekafonds 60, 59,30 100 bf. 110,55 Daimler Benz 2515 kHarpener. 1? FSheinmetall 4⁴⁵⁵ 4⁴⁰ Badische Bank 9800 6% 3% Hoechstet Farb 9 57 0% 106, uropafonds! 184.00 180,0 100 etre. 95,6% Deete-Lanz 289% kleidelbergei Zement 1020 970 beinpreußen 3 85 Bayer. Hypo.& Wechsel 9¹⁴ 800% 3% Hoechster Farb v. 58 105 ¼ 105. Eurunion 159,50 57,90 100 delg. kr. 8,3 demag 849% Hoechster Farben 785 77⁵ Riedel 42⁵ 42 Berliner Handelsbank 41 734 6% Hoeschwerke v 59 100%— Fondak 175,0 17% 100 Ars 84.82 bt Contigas 575 Hoeschwerke 270% 286 Rubrstabl 460 478 Commerzbank 48 672 580 7% Lastenausgl. 58 102% 102% Fonddie„10 66,50 100 dan Kronen 60.57 bt. Edelstah! 600 Hochtief 90 0 Kätgers 155 52⁰ Dt. Bank 48 800 285 8% MAN v 57— 8 Fondr 116, 14,0 100 gor w. Kronen 88,475 Dt Erde! 2%] Holzmann 2220 5 Salzdetfurth 73 370 Dt. Centralboden 5 8 385 5% Mannesmann v. 50— 90 II- Fonda 1 107,6 107,65 100 schwed. Krones 80,2 Degusse 132⁵ klätten Obetbeusen 291 284 Schering 440 433 Dt Hiyp Bank Bremens 320 520 3% Pfalzwerke» 875 104% 10% Inaustria 102,20 100, 1000 ft. 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Und sie quietschen und juchzen vor Vergnügen, daß es von den Bergen wi- derhallt. * Es ist fürwahr ein fröhlicher Weinberg, und er hat für viele und vieles Platz. Für derbe Komik und saftigen Witz, für kraft- Strotzende Fidelitas und burleskes Tempe- rament. Für Wein, Gemüt. Weib und keh- ligen Männergesang, für ein buntwimmelndes Menschenvolk, wie immer es in Gottes gro- Bem Tiergarten umherläuft, für Affen und Laffen, Buben und Mägdelein. * Der Wogenprall des Lebens ist mächtig, und das Blut pulst unbändig. Es rauscht und röhrt, zuckt und juckt. Und das Herz sitzt auf der Zunge, und die ist lose. Weil die Feigenblätter rar sind. nimmt keiner eins vor den Mund. Da wird drauflos schwadro- niert, wie der Volksmund es ausläßt, ur- wüchsig und kernig, und die Liebe ist un- verwüstlich und eine gesunde Leibesübung. Freude durch Kraft. * Und der Vater ist auf der Balz. Und die Tochter kann's auch nicht lassen. Die rhei- nische Frohnatur reißt und schmeißt sie: „Schreie möcht ich! Laut schreie! Daß alles zusammefällt!“ Ein beängstigendes Tempera- ment. Gottseidank kommt der Jochen noch rechtzeitig und hält ihr den Mund zu. Mei Herzgeboppeltes. Mei goldig Weinträubche! Trink mer noch e Tröppche! * Ein Volksfest ist das Leben am Rhein. Ein Sauf- und Liebesbacchanal in rheinhessischer Mundart. Höhere Töchter sind in der Garde- robe abzugeben. Denn hier geht's aufs Ganze. Und wer Schwiegersohn werden will beim alten Gunderloch, der muß erst mal bewei- sen, daß er ein Mann ist. Mit Zuckmayers dürren Worten:„Wenn Sie zu mir komme und sage mir: Ihr Klärche kriegt e Kind, und ich bin der Vatter: Dann hawwe Sie mein Sege und mein halbe Weinberg.“ Alles andre ist Schmus. 8 Wie ein Sturm ist sie, die Liebe. Seufzend und stöhnend, jauchzend und dröhnend. Und Wenn alle genug getrunken haben und ge- sungen, gehänselt und krakeelt, und wenn sie nicht gerade hinter einem Frauenzimmer her sind(„Was man spürt, Klärche!l Nur was ma Spürt!“)— ja, also wenn sie noch irgendeine Hand frei haben, dann schlagen sie sich damit die Köpfe ein, daß die Fetzen fliegen.„Das Herz lacht mir im Leib, wenn ich bedenk, wie dem sei Nas geblut hat!“ Juchhei! 5 5 Das war einmal sehr verrucht und an- stößig. Skandalträchtig und unerhört. Und mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet. Trotz des ehrsamen Ausgangs mit vier glücklichen Brautpaaren am Schluß. Inzwischen ist's fast schon historisch geworden, und die Erdhaftig- keit, die unter der Chudsbe durchschimmert, schmeckt ein bissel fad, ist zu sehr strapaziert worden inzwischen. Aber ein Spaß ist's ge- blieben, und wenn man will, kann man aus all der Weinseligkeit sogar hier und da ein Fünkchen Gesellschaftskritik herausschlagen. Sine sine cum cum! Die werten Veteranen ganz ergebenst eingeschlossen. * Inszeniert hat's der Raoul Alster aus Bern im Kleinen Haus des Nationaltheaters Mannheim. Als einen rechten Weinbergzau- ber, volksfesthaft und überschäumend, mit Jubel, Trubel, Lampions und Blasmusik. Das allzu Spröde, Rostige, Holprige hat er ein wenig geglättet. Hat die kreatürliche Brunst in den Liebeshändeln beschwichtigt und die Frei- und Frechheiten des jugendübermüti- Sen Zuckmayer zurückgeschnitten, wo sie Sich gar zu keß aufbäumten. Und ein Tempo legt er vor, daß man nicht einen Augenblick zur Besinnung kommt. Na ja, hier und da doch schon mal. Aber das geht schnell vorüber(„Annemarie, es brennt!“). 1* Hartmut Schönfeld hat einen herrlichen Postkarten-Hintergrund dafür gebaut. Be- kränzt mit herbstlichem Laub und mit einem veritablen Misthaufen in der Mitten. Drum herum Nackenheim. Anno 21. Die Lands- krone und die Ligusterlaube. Die Weinberge. „Die lohnende Aussicht, wo man hier hat! Und die erhebende Natur! Seht nur, wie der Rhein fließt!“ Das Herz lacht einem im Leibe. 1 Da ist er ja schon, der großspurige Gun- derloch, der Herr Weingutsbesitzer. Rosen blühen auch im Herbst. Adolf Gerstung, in grünes Landwirtsloden gehüllt. Wir sind ja so gesund, so strahlend und so derb. Das ist gerade recht so und in schönem Einklang mit den kräftigen Herbstfarben auf Zuck- mayers junger Palette. Charlotte Oswald ist die Annemarie. So appetitlich- frisch. So blink und so blank, so augenblitzend und verliebt. Recht hat er, der Gunderloch. Und sie will ihn, den Vollreifen(da weiß man, was man hat), und dem schwellen die Mus- keln, daß die Nähte krachen. * Stark und voller Saft auch der Schiffer Most. Karl Heinz Pelser. Das ist der rechte Schwiegersohn für den alten Draufgänger. Sie singen ja alle dieselbe Melodie. Die Liebe ist eine Himmelsmacht. Da kann man nichts machen. Und Uta Sax, das Klärchen Gunderloch, ist ein kleines Luderchen, ein kokettisches und neugieriges und so voll anmutiger Lieblichkeit. Zum Anbeißen: e süß Träubche, gleich ins Maul! Welch reizendes Pärchen. Und da fragen Sie noch, warum es am Rhein so schön ist? * Allotria! Eine ganze Galerie. Den fette- sten Bissen hat Wolfgang L. Hofmann er- wischt. Den Knuzius. Den Korpsstudenten. Darf ich mir erlauben.. Herrlich, herr- lich, herrlich. Wie ernsthaft er das Ausge- lassensein betreibt. Und all die wunder- baren Typen ringsum. Paul Gogel als Rinds- fuß, rot angelaufen und so kämpferisch. Fröhmorgens, Wenn die Hähne kräh'n. Eine Szene aus Raoul Alsters Mannheimer Inszenierung des Lustspiels„Der fröhliche Weinberg“ von Carl Zuckmaper mit(von rechts nach linſes): Charlotte Oswald, Adolf Gerstung, Heidi Mentz(die alternierend mit Uta Sat das Klärchen spielt), Karl Heinz Pelser und Wolfgang L. Hofmann. Joachim Hildebrandt, der komische Vogels- berger, der so zauberhaft das„Rehlein“ singt. Walter Pott, der köllsche Stenz, und Rosemarie Reymann, sein schrulliges Töch- terlein, dem bei diesem liebestrunkenen Weinfest auch ein Mann in den Schoß fällt. * Haufen Volks. Ilse Zielsdorff, die so be- gehrlich aufschaut zu RKnuziussens Herrlich- keit. Das Babettchen, das es gern wissen möchte. Clara Walbröhl, die Weinhändlers- gattin Rindsfuß, im karierten Kleid der zwanziger Jahre. Karl Friedrich, der so er- freulich dezent den Hahnesand spielt, und Hans Simshäuser, der weltweise Löbche Bär. Walter Vits-Mühlen als Assessor Bruchmüller, wie aus einem Sternheim- Stück her ausgeschnitten. Siegmund Giesecke, der das treue Beamtenherz verkörpert. Kai Foto: Zemann Möller, der Landskronenwirt, dem nur seine Sau im Kopf herumspukt. Georg Zimmer- mann, Otto Geyer, Fritz Dühse in den Char- gen der Veteranen.. Ein Riesenaufgebot und viele neue Gesichter. * Ein Abend zum Ausspannen. Man kann sich zurücklehnen und alles auf sich zukom- men lassen. Man kann lachen. Und nachher liest man mit besonderem Genuß wieder einmal Robert Neumanns boshafte Parodie „Der fröhliche Schweinberg“. * Der Beifall ist nicht überwältigend. Aber man hat sich amüsiert. Die Schauspieler werden gerufen. Wieder und wieder. Und dann kommt auch Raoul Alster mit seinem strahlendsten Lächeln und verbeugt sich mit den anderen. Werner Gilles Die Musen im Staqtsdienst Schauspiel- Premieren und eine Reihe von Kunstausstellungen bei den Ost., Berliner Festtagen 1960“ Berlin besitzt, wie man weiß, zwei Stadt- verwaltungen, zwei Tierparks und zwei Wäh- rungen. Warum soll die Stadt, die so vieles doppelt hat, nicht auch zwei Festivals haben? Die West-„Berliner Festwochen“ waren noch nicht beendet, als im östlichen Teil der Stadt bereits das Konkurrenz-Festival— die„Ber- liner Festtage 1960“— mit einer festlichen Aufführung von Beethovens„Neunter“ in der Deutschen Staatsoper begann. Das Motto der Festtage findet sich im Festival-Alma- nach:„Die kulturelle Grundaufgabe im Sie- benjahrplan besteht darin, durch ein reiches, vom Geist des realen Humanismus getra- genes Kulturleben in Stadt und Land, das die wachsenden und mannigfachen Bedürf- nisse unseres Volkes vielseitig und inter- essant befriedigt, zur Formung des neuen Sozialistischen Menschen beizutragen.“ Der„neue sozialistische Mensch“: das ist der Mensch, der seine persönlichen Bedürf- nisse dem Staate opfert und seine metaphy- sischen Bedürfnisse bei der Arbeit für das Plansoll stillt. Den Menschen auf den„neuen sozialistischen Menschen“ zu reduzieren, sind jenseits des Brandenburger Tores auch die Künste aufgerufen, vor allem die darstel- lende Kunst und die bildenden Künste. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters gastierte das„Arbeitertheater Oelsnitz“ mit Jochen Koeppels Schauspiel„Heiße Eisen“, das„die Entwicklung einer Brigade von einem, Gammelhaufen' zu einer sozialistisch arbeitenden Brigade“(wörtlich) zum Thema hat; das Kyritzer„Theater der Werktätigen“ gastierte am nämlichen Ort mit Helmut Sa- kowskis Stück„Die Entscheidung der Lene 1 einem Schauspiel ähnlicher Ten- ElIZ. Im Schiffbauerdamm- Theater erlebte Er- win Strittmatters Schauspiel„Die Holländer- braut“ seine von Benno Besson in der Manier Bert Brechts sorgsam inszenierte Urauffüh- rung.„Heldin“ des Stückes, das partienweise eine merkwürdig anrührende mürrische Poesie besitzt, ist die Taglöhnerin Hanna Tainz, die 1944 einen faschistischen Leutnant liebt. Nach 1945 wird der Leutnant mit ihrer Hilfe Neubauer; sie wird, da sie seinetwegen nicht bei der Partei vorstellig wird, aus der Partei ausgeschlossen. Erst als er die Ge- treideablieferung sabotiert, entschließt sie sich, ihn zu entlarven. Danach ist sie end- gültig geläutert und darf in den Schoß der alleinseligmachenden Partei zurückkehren. Strittmatter, der das Zeug zum Dichter hat, hat auch das Zeug zum Agitatoren. Sein Pech ist es, daß der Dichter Strittmatter dem Agitatoren Strittmatter immer wieder in den Arm fällt. Im„Sonntag“ mußte er denn auch lesen, daß seine Heldin immer nur ihre Pri- Vatmisere im Sinne habe und nicht imstande sei, sich künstlerisches Interesse zu erkämp- fen. Schwere Zeiten für Dramatiker, die sich noch ein Restchen Individualität bewahrt haben. Einen Ueberblick über das bisherige Le- benswerk des Ostberliner Bildhauers Walde- mar Grzimek gibt die Nationalgalerie auf der Museumsinsel anläßlich der„Berliner Fest- tage“. Grzimek, dessen Graphik nur selten mehr ist als Studie und Kommentar zu sei- nem plastischen Schaffen, hat sich, nach tastendem, auch kubistische Elemente ver- arbeitendem Beginn, in den letzten Jahren zu einem, Bildhauer entwickelt, dessen Realis- mus niemals platt oder kleinbürgerlich wirkt. Die unvermeidlichen„Lesenden Arbeiter“ und„Futtermeister einer LPG“ nimmt man angesichts seiner graziösen„Gartenplastik“ in Kauf; mit seiner„Hockenden“ aus dem Jahr 1959 hält er sogar den Vergleich mit Scheibe, Seitz, Marcks und Cremer aus. Dem chilenischen Maler José Venturelli widmet die„Deutsche Akademie der Künste“ eine umfängliche Ausstellung in ihrem Haus am Robert-Koch-Platz. Sie tut das nicht ohne Grund: Venturelli zählt zu den Künstlern, die mit dem Pinsel nicht bloß malen, sondern kämpfen. Pinsel, Zeichenfeder und sonstiges graphisches Gerät dienen ihm als Waffe. Seine graphischen Zyklen„Das gibt es heute noch“ und„Der große Gesang“ sind Proteste eines Künstlers, dessen Thema das soziale Elend ist, das es noch heute in allzu vielen Ländern gibt. Etwas vom Zorn und vom Mit- leid der großen Käthe Kollwitz lebt in ihnen. Die Konformierung mit dem ideologisierten Sozialismus Rußlands und Rotchinas ist sei- ner künstlerischen Entwicklung indessen nicht besonders gut bekommen: die Bilder, die in Rotchina und Sowjetrußland entstan- den sind, bezeugen ebenso deutlich die ur- sprüngliche Fabuliergabe des Malers wie die Tatsache, daß die euphemistische sozialisti- sche„Es-ist-erreicht“- Ideologie auch dem kraftvollsten Talent gefährlich werden kann. „Friedlicher Frühling“ ist der Titel einer Ausstellung im Kunstpavillon Unter den Linden. Sie entläßt den Besucher, sofern er nicht politisch präformiert ist, im Zustande der Ratlosigkeit. Da hängt der pure Agita- tionskitsch neben der surrealistisch ver- schlüsselten Friedensbotschaft aus Frank- reich und die kraß dilettantische Bemühung neben der meisterlichen Graphik etwa des Japaners Makoto Ueno.„Künstler kämpfen für den Frieden der Welt“ lautet der Unter- titel der Ausstellung. Es ist nicht aus- gemacht, ob Otto Dix, A. Paul Weber und die anderen Einsender aus den westlichen Län- dern genau wissen, daß man jenseits des Brandenburger Tores unter dem Begriff „Frieden“ etwas anderes versteht als dies- seits. Der Frieden— wer wäre nicht für ihn? Aber wer wäre nicht auch gegen einen Frie- den der Bajonette? Schwere Zeiten nicht nur für Dramatiker, sondern auch für Friedens- kämpfer. Hellmut Kotschenreuther — Spezialität: ungarisch Violinabend Tibor Vargas in Ludwigshafen Der Geiger Tibor Varga ist als Interpret zeitgenössischer Musik rühmlich bekannt ge. worden; bei Musikfesten leiht er jungen und Altmeistern der Moderne seine Kunst. Daz erste der Ludwigshafener„Kammerkonzerte im Kulturhaus“, das den dort stattfindenden Saisonzyklus eröffnete, präsentierte ihn ab. seits vom Spezialistentum mit einem All. round-Stil- Programm. Mit vier Werken durchmaß er die Hauptstadien der musika- lischen Entwicklung von Mozart bis Bartok Daß er sich in diesem Rahmen auf gam andere Art als Spezialist erweisen sollte, war bei der Zusammenstellung der Vortragsfolge kaum eine Ueberraschung. Qualitativ domi. nierte nämlich das toks Sonate für Violine solo und Ravels „Tzigane“. In diesen beiden Kompositionen ist Varga gleichsam zu Hause. Er hat als künstlerische Gabe eine Technik, die auch das Ausgeklügeltste und Artiflziellste unter die Botmäßigkeit seines Willens zwingt. Die Bartok-Sonate ist gespickt mit derlei Akro- batik, die der Gegner jedoch nie selbstzweck. haft in Erscheinung treten ließ. Im Gegen. teil, dem Bewußtsein des Hörers prägte sich der inhaltliche Kern, die geistige Gespannt. heit des Werks stets vorrangig ein. Die große Gebärde des„Tempo di ciaconna“, das dran. gende Temperament in der klanglich fast brutal genommenen„Fuga“, die kontrastie. rende Einstimmigkeit der aparten„Melodia“ und das dahinhuschende„Presto“ fanden einen Meister mit einem schier unerschöpf. lichen Repertoire an prägenden Spielmitteln. Seine musikantische Ader schuf sich mit Ra- vels„Tzigane“ weiten Aktionsraum., Varga kormt dieses Werk ungefälliger, als man ez oft zu hören bekommt; eine charakteristische Wildheit färbte die Elastizität des Rubato und entzog auch den populären, zigeuner- haften Elementen den Anschein des Kli- schees. N Hier war die Pianistin Kristi Hjort eine zuverlässige Begleiterin, in den beiden übri- gen Sonatenwerken eine durchaus eigenwer- tig auftretende Duo-Partnerin von intensiver Hingabe in der präzisen Formulierung ihres Parts und mit einer Intelligenz ausgestattet, die sie Maß und Bändigung im Zusammen- wirken mit dem Geiger genau realisieren ließ. Varga ist kein Mozart- Spezialist. Er hat eine sympathische Unbefangenheit für die Wiedergabe der B-Dur-Sonate(Köchel- Ver- zeichnis 454), doch das Geheimnis des kul- tivierten, ausgeglichenen, die Geistigkeit klassischen Musizierens vermittelnden Tons nicht voll zu Gebote. Auch in dem histori- schen Unikum, der für den Geiger Joseph Joachim von drei Komponisten, von Albert Dietrich nämlich(einem Schumann-Schüler), Robert Schumann und Johannes Brahms ge- schriebenen„Sonate FAE“(Joachims Motto: „Frei, aber einsam“), waren es wesentlich tonlich-klangliche Eigenarten der Interpre- tation, die dem sonst vehementen und der romantischen Geste durchaus mächtigen Künstler die letzte Erfüllung versagten. rr. Koltur- Chronik Der Regisseur Erich-Fritz Brücklmeier, Seit zehn Jahren Oberspielleiter an den Württem⸗ bergischen Staatstheatern, ist am Montag im Alter von 52 Jahren in Stuttgart überraschend gestorben. Brücklmeier, der aus Leipzig stammte, erhielt seine Ausbildung an der Münchner Falckenberg- Schule. Er war von 1932 bis 1937 Oberspielleiter in Heilbronn, an- schließend Dramaturg bei der Bavaria-Film- kunst und von 1941 bis 1946 Oberspielleiter in Essen. 1947 und 1948 wirkte er als Intendant der Bremer Kammerspiele. Die Kritikerpreise 1959/60 sind in Berlin in fünf Sparten verliehen worden. Nach den Entscheidungen der Preisrichtergremien des Verbandes der deutschen Kritiker erhalten den Literaturpreis Günter Grass für den Ro- man„Die Blechtrommel“, den Preis für Bil- dende Kunst Werner Püttmann für seine Ver- dienste um das Bauen in Berlin, den Theater- Preis Curt Bois für seinen Sganarell in Molièeres„Don Juan“ unter der Regie von Fritz Kortner und den Filmpreis Boris von Borresholm für seinen Kurzfilm Der Spiel- verderber“. Das vierte Orchesterkonzert der Mannhei⸗ mer Gedok wird am Freitag, 21. Oktober, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Rosen- garten vom Collegium Musicum des Karl- Friedrich-Gymnasiums unter der Leitung von Armin Thoma bestritten. Auf dem Programm stehen Werke von Philipp Emanuel und Jo- hann Sebastian Bach, von Mozart. Eichner und Johann Stamitz. Solisten sind Rita Laugs 0 und Professor Richard Lauschmann oe). DENK MAL. FUR EINEN FEIND Roman von George Barr Copyright 1960 by S. Fischer-Verlog I. Fortsetzung Sein Blick streifte den Toten, und er er- kannte nun die Rangabzeichen eines Majors. Der erste tote Major, auf den er gestoßen Wär; und einen Augenblick lang freute es ihn, daß er sofort daran gedacht hatte, seine Taschen zu durchsuchen. Er hätte jetzt das Gesicht des Toten sehen können; wenn er gewollt hätte, heißt das. Aber es lag ihm nicht, die Gesichter toter Feinde zu studieren. In der Tat hatte er es bisher vermieden, sie anzusehen,. Es lag übrigens auch nicht in seiner Macht, die Rastzeit zu verlängern. Der Befehl lautete, das Dorf kurz nach Tagesanbruch zu er- Teichen, und sie konnten nicht hierbleiben, nur weil sie sich fürchteten. Angst gab es offlziell nicht, Sie war militärisch nicht an- erkannt, war zersetzend, und niemand hatte während der zweiundzwanzig Monate, die er num in der Armee war, je davon gesprochen. Er machte eine Bewegung, wie um den Arm zu heben und das Signal zum Vorrücken zu geben, doch plötzlicher Widerwille, über den toten Offizier zu kriechen, hielt ihn zu- rück. Es kam ihm zum Bewußtsein, daß er, als er ihn durchsucht, die Wärme seines Kör- pers gespürt hatte. Der Major mußte kurz vor ihrer Ankunft gestorben sein, und einen Augenblick lang fragte sich Baxter, wie er überhaupt hierher gelangt sei und weshalb. Ich werde ihn nicht ansehen, dachte er. Doch kaum hatte er diesen Entschluß gefaßt, als er voll in das Gesicht des toten Mannes Ei 3 blickte. Es tat ihm sofort leid, denn das Ge- sicht des Toten war in einem Ausdruck tief- ster Verzweiflung erstarrt. Es war, als hätte er im Augenblick seines Todes Zeit gehabt, zu erkennen, daß er etwas nicht ausführen konnte, was von äußerster Wichtigkeit für ihn gewesen sein muß. Baxter hatte den Ein- druck, daß nicht der rostige Fleck, der sich langsam auf seiner Brust ausbreitete, die Ursache seines Todes verriet, sondern daß der Major an Trauer und Erschöpfung ge- storben war. Er war mittleren Alters und hatte un- gewöhnlich dichtes und sehr helles blondes Haar, eine hohe Stirn. eine leicht gebogene Nase, ein starkes Kinn und einen über- raschend sanften Mund. Seine Augen waren geschlossen. Er war barhäuptig, und sein Helm war nirgends zu sehen. Er mußte ohne Kopfbedeckung in das wilde Feuer der grau- samen Nacht hinausgeschritten sein. Während Baxter in das gramverzerrte Gesicht blickte, kamen ihm plötzlich Zweifel, und unbewußt tastete er nach dem Notizbuch in seiner Brusttasche, als drückte es ihn nun Wie unredlich erworbenes Gut. Ein Gedanke, den er lange vergeblich zu fassen versucht hatte, ging ihm durch den Kopf, unklar und quälend. Aber dann wurde ihm plötzlich alles so klar, daß er nicht verstehen konnte, wes⸗ halb es ihm so schwergefallen war zu begrei- fen: er sah in dem Toten nicht einen gefalle- nen Gegner, sondern eine verwandte Seele, und der Haß gegen den Feind, der ihn bis hierher geführt hatte, aller Kampfgeist schien plötzlich verflogen, und selbst die Furcht schien ihn für immer verlassen zu ha- ben. Einen Augenblick lang erfüllte ihn ein Gefühl trostloser Leere und Zwecklosigkeit, aber dann hob er in plötzlichem Entschluß den Arm und kroch schnell über den Toten hinweg. Während sie parallel zur Straße an einer Mauer entlangkrochen, verstummte das Pfeifen der Geschosse über ihren Köpfen, und das Knattern der Maschinengewehre wurde undeutlich, als käme es plötzlich aus weiter Ferne. Hinter dem Wipfel eines Holunderbusches sah Baxter die Kante eines Schieferdaches und eine Mauer, an deren Fuß der Straßen- graben endete. Der Graben wurde nun zu- gleich flacher und enger, und als Baxter den Kopf hob, merkte er, daß ein dichtes Gewirr von Brennesseln und Stacheldraht ihm die Aussicht versperrte. Dieses unerwartete Hin- dernis verwirrte ihn. Der Straßenrand war flach, und er würde aufspringen müssen, ohne zu wissen, was ihn erwartete. Er zau- derte einen Augenblick lang und entschloß sich dann, bis zum Folunderbusch zu kriechen. Als er den Busch erreichte, hielt er an und schöpfte Atem. Er umklammerte seinen Ka- rabiner, den Finger am Abzug, und als er seinen Hintermann mit einem Blick streifte, drückte sein bleiches, empflndsames Gesicht Ruhe und Entschlossenheit aus. Seine Mus- keln waren schon erwartungsvoll gespannt, aber mit seinen Gedanken war er nicht bei der Sache. Eine innere Stimme riet ihm, sich nicht zu rühren, auf irgend etwas zu warten, auf ein Zeichen vielleicht,— abzuwarten und sich zu retten. Er sprang nicht, sondern richtete sich auf. mit einer einzigen, ausgeglichenen Bewegung seines ganzen Körpers, an der jeder Nerv und jeder Muskel beteiligt war. Der Kara- biner flog an seine Wange, wobei der Kolben den Stamm des Holunderbusches berührte. Das aber merkte er nicht. Schon war sein Auge am Visier, sein Finger am Abzug. Blitzschnell lief der Stoß, den der Holunder- busch erhalten hatte, durch den Stamm bis in die obersten Zweige, wo eine kleine grüne Raupe mit einem Paar ihrer vielen Beine in die Luft tastete. Als der Stoß sie erreichte, verlor sie den Halt und stürzte auf ein Blatt. etwas oberhalb von Baxters Kopf. Unter ihrem Gewicht bog sich das Blatt, und ein Sonnenstrahl drang ungehindert durch den Busch, bis er sich in einem kleinen Stück Stahl brach, dem Visier eines Gewehres. Er blitzte wie in tausendfacher Vervielfältigung auf, drang durch das Glas einer randlosen Brille und verschwand dahinter, als hätte ihn das geblendete Auge verschluckt. Das Blatt aber war schon in seine frühere Lage zurück- gekehrt, und die Sonne, die hinter der Mauer aufging, war wieder vom Laubwerk verbor- gen. Benommen von ihrem Sturz, lag die Raupe ein paar Millimeter von Baxters lin- kem Absatz entfernt regungslos da, einen kleinen, grünen Ring bildend. Während Baxter sorgfältig zielte, schaute er in die Mündung eines Gewehres, das von der anderen Straßenseite auf ihn gerichtet War. Seine linke Hand korrigierte die Ziel- richtung; ein Finger seiner Rechten drückte langsam und sicher auf den Hahn. Ein blitz- artiger Vorgang, eine eingeübte, auto- matische Reaktion. Eine komplizierte, zeit- raubende Operation, die eine Ewigkeit in Anspruch nahm, ein Zehntel, ein Zwanzigstel einer Sekunde vielleicht. Ich sehe alles, dachte er. Aber vielleicht dachte er gar nicht und sah nur: einen großen, ziemlich hageren Mann, der auf einem flachen, grasbewachse- nen Erdhügel stand, der zwischen dem Stra- Benrand und der grauen Mauer eines Hauses aufgeworfen war. Seine Hosen staken in ho- hen, vom Gras halb verborgenen Stiefeln, einige Handgranaten hingen von seinem Le- dergürtel, ein dunkelgrüner Stahlhelm be- schattete sein Gesicht. Während er regungs- los dastand, den rechten Arm in korrekter Schützenstellung, glich er einem jener bun- ten Zinnsoldaten, die mit einer grasgrün be- malten Zinnplatte verwachsen sind Kein Zweifel jedoch, daß es sich um einen leben- den Mann handelte. Baxter sah die Augen- gläser dicht neben dem Visier des Gewehres, sah, wie sie plötzlich zu wachsen schienen mit dem Durchmesser der Mündung, die auf ihn gerichtet war. Der Karabiner erschien Baxter gewicht⸗ los. Irgend etwas war nicht in Ordnung mit seinem Finger, der längst abgeirtlikt fuben Sollte. Die Augengläser jenseits der Ströße schienen zu wachsen, zu wachsen und plötz- lich aufzuleuchten.— Mein Gott! Der Lauf seines Karabiners schnellte nach unten und kam wieder empor Im selben Augenblick, da er einen Stoß empfand, als hätte ihm jemand von hinten auf den Helm geklopft, mußte er den Hahn gedrückt haben. Mährend er den Rückstoß spürte, war ihm, als hätte er eine Halluzination: der Feind, der nun wie eine Puppe aussah Fetzen und Stroh, in eine deutsche Uniform Sestopft— und neben der regungslosen Ge- stalt, zusammengedrängt im schmalen Tor- Spalt eines Bauernhofes, viele Gesichter. Wieder und wieder drückte Baxter auf den Hahn, bis der Karabiner zweimal klick“ machte, und er wußte, daß er leer war Der Feind schwankte und drehte sich, und Benter sah, wie seine Kugeln die leere Mauer dahin- ter trafen.(Fortsetzung folgt) „Ungarische“: Bela Bar. Hera Drue Leite v. Scl W. les, H. Ba Repc Sozi- Kim! Stel! Ban! Bad. Man Nr. 154 JC KK