5 fen pret it ge- 1 Und Das Zerte nden 1 All. erkenn sika- artok. ganz „War kolge lomi- Bar- avels ionen it als auch Unter 5 „Die Xkro- veck· gen- sich annt- große Jrän- fast astie- odia“ inden nöpf. tteln. t Ra- Jarga an es ische Abato mer- Kli- eine übri- Wer- siver ihres attet, men- ieren r hat r die Ver- kul- gkeit Tons stori- DSeph bert üler), 8 ge- lotto: tlich rpre- der tigen rr. „ Sell ttem- g im chend dipzig der von „ An- Film- er in adant zerlin den des alten Ro- Bil- Ver- ater- 1 von von Splel- nhei- r, 20 osen- Karl- von Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerel. Verl. Leitg.: H. Bausetr. OChefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gu les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soxlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. 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Oktober 1960 Der Medizin-Nobelpreis des Jahres 1960 fiel nach England und Australien Das Kdrolinische Instiut in Stockholm verlieh den Preis für Medizin und Physiologie dem australischen Professor Frank Macfurlane Burnet und dem englischen Professor Peter Briun Meduwar für ihre Entdecung der„erworbenen immunologischen Toleranz“ des Körpers gegenüber körperfremden Geweben. Burnet und Meddwar haben mit ihrer Arbeit die wesentlichen Hindernisse beseitigt, die bisher der Verpflonzung von Geweben von einem Körper auf den anderen entgegenstanden. beiden Forscher teilen sich den mit 183 233 Dezember nach Stockholm fahren, Die Marx dotierten Nobelpreis. Sie werden im, um de Auszeichnung entgegenzunehmen. Unser Bild zeigt Professor Burnet(uns) und Professor Medawar(rechts). Deutschland-Frage soll gelöst werden „Im kommenden Jahr“, sagte Chrustschow/ Neue Kritik an der UNO von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetuulen Mos k a u. Die Frage des deutschen Frie- densvertrages und die damit verbundene Lösung des Berlin- Problems werde 1961 end- gültig entschieden, erklärte Ministerpräsi- dent Chrustschow gestern auf einer Kund- gebung im Moskauer Sportpalast. Chrust- schow versicherte gleichzeitig, er werde bis zur Gipfelkonferenz keine einseitigen Schritte in der Deutschlandfrage unterneh- men, wenn der Westen die Situation nicht verschärfe und dem Osten keine andere Po- litik aufzwinge. Seinen 15 000 Zuhörern im Sportpalast, die Chrustschow zum ersten Male in der Geschichte dieser Veranstaltun- gen mit minutenlangen rhythmischen Bravo- rufen und Chören wie„Ruhm, denkämpfer“ begrüßt hatten, erklärte der sowzetische Ministerpräsident zu Beginn sei- ner Rede, daß er ihnen Eindrücke aus New Vork und ein Bild der außenpolitischen Si- tuation vermitteln wolle. Die Reise nach New Vork habe sich nicht nur gelohnt, son- dern sie sei unbedingt notwendig gewesen. Chrustschow wiederholte zunächst seine Forderung auf Reorganisation des UNO- Generalsekretariats, weil die Nachkriegs- ereignisse mit dem Erscheinen der jungen selbständigen afrikanischen Völker zu einer „Umwertung der Werte“ geführt hätten. Er sprach sich nachdrücklich für die Aufnahme Rotchinas in die UNO aus und gelangte in diesem Zusammenhang zum Deutschland- Problem. Weil es noch keinen deutschen Frie- densvertrag gebe, so behauptete Chrustschow, sei Deutschland(anders als Japan und Italien) in der UNO nicht vertreten. Der Westen sage nein zu diesem Friedensvertrag, weil er die DDR nicht anerkennen wolle. Die politischen Tatsachen bewiesen jedoch eindeutig die Exi- stenz von zwei deutschen Staaten. Da nie- mand die DDR Zwingen könne, ihre sozialisti- schen Errungenschaften aufzugeben, bleibe als einziger Auswyeg der Abschluß eines Frie- densvertrages mit beiden deutschen Staaten und die auf dieser Basis erfolgende Umwand- lung Westberlins in eine freie Stadt. Chrus- tschow betonte, daß die Sowjetunion dieses Problem nicht mehr auf die lange Bank schieben lasse, sondern es auf jeden Fall nach der Gipfelkonferenz im kommenden Jahr lösen werde. An eine Aufschiebung des Friedensver- tragsabschlusses über 1961 hinaus sei nicht zu denken, weil die ungelöste Situation viele Gefahren in sich berge und mit dem Friedensvertrag andererseits eine Bereini- Sung der n in Europa verbunden sein werde. Chrustschow forderte dazu auf, „den Verstand siegen zu lassen“. Jede Seite, Europäische Kulturstiftung Kopenhagen(dpa). Der Präsident der Europäischen Kulturstiftung, Prinz Bernhard der Niederlande, eröffnete am Donnerstag im Odd Fellow Palais von Kopenhagen den diesjährigen Kongreß der Stiftung. Die er- sten Kongresse hatten in Amsterdam(1957), Mailand(1958) und Wien(1959) stattgefunden. Die Kongreßtage in Kopenhagen dienen einem Gedankenaustausch zwischen den USA und Europa über die Kluft, die zwischen dem modernen Industrie-Zeitalter und den ange- Wandten Natur wissenschaften einerseits so- wie den humanistischen Bildungsidealen und der europaischen Kulturtradition andererseits aufgerissen ist. dem Frie- so sagte der Ministerpräsident, müsse sich an die Stillhaltevereinbarung bis zur Gipfel konferenz halten. Die Aufkündigung des Interzonenhandelsabkommens durch die Bundesregierung bezeichnete Chrustschow als verschärfendes Moment, da man nun mit Gegenmaßnahmen der DDR-Regierung rechnen müsse. Chrustschow sprach ruhig, verhalten, ohne jeden Temperamentaus- bruch. Er schien gut gelaunt zu sein. Konjunkturpolitik auf dem Rückzug Export soll nicht eingeschränkt werden/ Abschöpfung der Kaufkraft von unserer Bonner Redaktion Bo n n. Die seit Wochen anstehende konjunkturpolitische Entscheidung ist prak- tisch gefallen: Die Bundesregierung ist jetz t entschlossen, die überhitzte Konjunktur nicht durch Einschränkung des Exports, sondern durch Kaufkraftabschöpfung abzu- kühlen. Dies wurde am Donnerstag in eingeweihten Bonner Kreisen bekannt. Wie zu erfahren ist, gab das Gespräch zwischen Dr. und Blessing am Donnerstagabend den Aus Adenauer, Professor Erhard, Etzel schlag. Am Donnerstagabend bekräftigten sie bei einem erneuten Treffen ihre Einigkeit in der Beurteilung der Lage und der zu treffenden Maßnahmen. Am Donnerstagnachmittag hatte Bundesfinanzminister Etzel in einem Gespräch beim Fraktionsvorsitzenden Dr. Krone die Wirtschafts- experten der CDU/CSU unterrichtet. Nach langer Prüfung sind die ursprüng- lich von Bundeswirtschaftsminister Erhard vorgeschlagenen Maßnahmen zur Einschrän- kung der Ausfuhr als nicht zweckertspre- chend beurteilt worden. Es soll also weder zu einer„grogen Aufwertung“ der Mark, noch zu einer„kleinen Aufwertung“(Beseitigung der Umsatzausgleichsteuer und der Export- rückvergütung) kommen, wie in gut infor- mierten Bonner CDU/ CSU-Kreisen versichert wird. Stattdessen sind. Maßnahmen vorgesehen, die auf eine Abschöpfung der überschüssigen und konjunkturell gefährlichen Kaufkraft abzielen und mit steuerlichen Anreizen ge- koppelt sind: 1. Die für spätere Investitionen in Unter- nehmen angesammelten Geld- und Kapital- mittel sollen bei der Bundesbank für minde- stens zwei bis drei Jahre festgelegt werden. 2. Der deutsche Kapitalexport, das heißt, die deutsche Beteiligung an ausländischen Wirtschaftsunternehmungen, soll gefördert und hierdurch Kaufkraft werbend im Aus- land gebunden werden. 3. Liquide Großunternehmen sollen zu umfangreichen Steuervorauszahlungen bewo- gen werden. 4. Die Bundesregierung soll zusäztlich vom Parlament ermächtigt werden, auf dem Ver- ordnungswege kurzfristig steuerliche Verän- derungen, etwa bei den Abschreibungssätzen, vorzunehmen. Die ersten Maßnahmen sind aus Verfas- sungsgründen nur auf der Grundlage der Freiwilligkeit möglich. Die Wirtschaft muß durch steuerliche Anreizungen veranlaßt werden, sich in dem von der Bundesregie- rung beabsichtigten konjunkturdämpfenden Sinne zu verhalten. Der Kapitalexport soll durch erhöhte Ab- schreibungssätze für Auslandsinvestitionen und durch Subventionen angeregt werden. Es Pankow für getrennte Verhandlungen Briefe über den Interzonenhandel an Erhard und Brandt von unserem Berliner Korrespondenten Paul Verner Berlin. In Briefen an Wirtschaftsminister Erhard und den Regierenden Bürgermeister Berlins, Willy Brandt, hat Zonenhandels- minister Rau eine Fortführung des inner- deutschen Warenverkehrs vorgeschlagen. Nach den durch ADN verbreiteten Texten beharrt jedoch das zonale Ministerium für Innen- und Außenhandel auf seiner Forde- rung, daß das Verhandlungsangebot von der Bundesregierung ausgehen müsse. Ferner müßten die Verhandlungen einerseits von der Zone mit der Bundesrepublik und anderer- seits zwischen der Zone und Westberlin ge- trennt geführt werden. Ein Senatssprecher betonte in einer ersten Stellungnahme, über die Fortsetzung der Handelsbeziehungen könne auch künftig nur auf der bisherigen Ebene über die Beauftrag- ten der zwei Währungsgebiete verhandelt werden. Offensichtlich sei das Zonenregime jedoch darum bemüht, vom bis jetzt gültigen Begriff des Währungsgebietes abzugehen und damit einen Teil seiner Freistadt-Forderun- gen vorwegzunehmen. Der Sprecher betonte, der Senat werde keinesfalls selbständige Verhandlungen mit der Zone führen. Bonn: Kontakt-Suche Bonn(dpa). Im Bundeswirtschaftsministe- rium wurde zum Vorschlag des Zonenhan- delsministers betont, Bonn werde wahrschein- lich nicht darauf antworten. Der Brief an Erhard sei einer der vielen Versuche, unmit- telbaren Kontakt zur Bundesregierung zu ge- winnen. Zuständig für Besprechungen sei die Treuhandstelle für den Inter zonenhandel in Berlin. gilt die Tatsache zu überwinden, daß das inländische Zinsniveau, das wesentlich höher ist als etwa das in den Entwicklungsländern, das Kapital im Inland hält. Außerdem sind die Arbeitskräfte im Ausland billiger. Man glaubt in Bonn, daß unter diesen Umständen nicht nur die Errichtung von Zweigunterneh- men im Ausland, sondern sogar die Verle- gung ganzer Betriebe ins Ausland erreicht werden kann. Mit solchen Maßnahmen würde sich die Bundesregierung auf einen ähnlichen Weg begeben wie die Industrie, die eine An- leihe von einer Milliarde Mark für Investi- tionen in Entwicklungsländern hergeben will. Größere Steuervorauszahlungen— Opti- misten sprechen von zwei bis drei Milliar- den Mark— könnten dadurch erreicht wer- den, daß die vorausgezahlten Gelder vom Bund verzinst würden, wodurch sich für die Unternehmen ein entsprechender zusätz- licher Gewinn ergäbe(in Höhe des Zins- satzes). Die auf diese Weise gesammelten Mittel will der Bund an die Bundesbank Weitergeben, Wo sie stillgelegt, also für die Konjunktur unschädlich gemacht werden sollen. Die vierte Maßnahme schließlich, die durch weitere Bemühungen um eine anti- zyklische Finanzpolitik verstärkt werden dürfte, soll das konjunkturpolitische Instru- mentarium der Bundesregierung vervoll- ständigen. Die Regierung soll künftig in der Lage sein, konjunkturpolitische Maßnahmen beschleunigt und daher wirkungsvoller als bisher durchzuführen. Wie in Bonn zu erfahren ist, soll die Eini- gung auf den neuen Weg der Konjunktur- politik nicht mit neuen persönlichen Zwistig⸗ Fortsetzung auf Seite 2 Scharfe Angriffe Brenners auf Bonn 16 Metall fordert Verstaatlichung der Schlüsselindustrien Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. Massive Angriffe gegen die Bundesregierung, die Forderung nach grö- Bgerem Mitbestimmungsrecht und die Drohung, gegen die geplanten, nach seiner Ansicht gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen das Streikrecht bedrohenden Gesetze der Notdienstpflicht, des Notstandes sowie gegen die Selbstbeteiligung bei der Kranken- kassenreform enthielt das mit Spannung erwartete Referat des Vorsitzenden der Me- tallarbeiter gewerkschaft, Otto Brenner, in der Berliner Kongreßhalle. Erneut for- derte Brenner eine„volks wirtschaftliche der Schlüsselindustrien und der Banken Gesamtplanung“ sowie die Ueberführung in Gemeineigentum. Sein Bekenntnis zum demokratischen Sozialstaat verband Brenner mit einer unmißverständlichen Absage an jedes totalitäre System. Mitglieder und Funktionäre der Gewerk- schaft warnte Brenner vor offiziellen Kon- täkten mit der Zone und zum kommunis- tischen FDGB. Ferner kritisierte Brenner die Unternehmerschaft und die gesamte Wirt⸗ schaftsordnung der Bundesrepublik. Er be- zeichnete die seit der Währungsreform zu beobachtende Vermögensbildung als einen „Sozialen Skandal“. Immer mehr entwickle sich die Bundes- republik zu einer typisch kapitalistischen Gesellschaft, der Geschäfte wichtiger seien als Jugendfürsorge oder Hilfe für Kranke und Alte. Dem Unternehmertum warf der Gewerkschaftsvorsitzende rücksichtsloses Ge- winnstreben vor. Die Bundesregierung habe nichts getan, um der„Ausbeutung des Ver- brauchers“ wirksam entgegenzutreten. Das Steuer der Wirtschaftspolitik müsse herum- geworfen werden. Deshalb und um zu ver- hindern, daß maßgebliche Industrielle erneut ihre wirtschaftliche Macht zu politischen Zwecken mißbrauchten, fordere seine Ge- werkschaft größeres Mitbestimmungsrecht. Die radikale Forderung Brenners nach Verstaatlichung der Schlüsselindustrien und Banken ist nach Ansicht politischer Beob- achter in Berlin eine Antwort auf die Er- ölknungsrede Brandts, der ausdrücklich vor einer„überspitzten Staatswirtschaft“ Se- warnt und erklärt Hätte, sie bedeute kaum eine Patentlösung für wirtschaftliche Schwie- rigkeiten. Der zurückhaltenden Meinungs- äußzerung Brandts sollen vor Beginn des Kongresses der IG Metall hinter den Kulissen erfolglose Versuche vorausgegangen sein. Brenner im Interesse der SPD zu einer mäßigeren Darstellung seiner„ zu bewegen. Kritik an der Rede Brenners Bonn.(gn.-Eig. Bericht) Die Rede Bren- ners auf dem Kongreß der IG-Metall in Ber- lin hat in Kreisen der CDU/CSU scharfe Kri- tik ausgelöst. Der Geschäftsführer der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, Rasner, erklärte, die Rede zeige in Ton und Inhalt, daß der DB sich praktisch als ein Hilfsorgan der SPD betrachte. Brenner habe erneut deutlich gemacht, daß in maßgebenden Gewerkschafts- kreisen immer noch die alte marxistische Wirtschaftsauffassung Geltung habe. Mißtrauensantrag gegen Debré Von 80 Abgeordneten unterzeichnet/ Entscheidung fällt am Montag Paris.(dpa AP) Gegen die„Kursände- rung“ der Außenpolitik der Regierung De- bré und damit Staatspräsident de Gaulles richtet sich ein Mißtrauensantrag, den 80 Ab- geordnete der französischen Nationalver- sammlung am Donnerstagabend unterzeich- Zwiscen Gesfern und Moroen Ministerpräsident Kiesinger hat in Stutt- gart dem früheren Vertriebenenminister Ba- den- Württembergs, Eduard Fiedler, das vom Bundespräsidenten verliehene Große Ver- dienstkreuz mit Stern und Schulterband überreicht. Bundeskanzler Dr. Konrad Aden- auer sprach Fiedler aus diesem Anlaß in einem Telegramm„von Herzen kommende Glückwünsche“ aus. Bundeskanzler Adenauer hat die CDU/ CSU-Mitglieder des Sozialpolitischen Bundes- tagsausschusses ermahnt, die Beratungen über die Krankenversicherungsreform zu be- schleunigen. Nach einer amtlichen Verlaut- barung waren sich die Gesprächspartner dar- über einig, daß der Reformvorschlag der CDU„im Interesse aller Versicherten in dieser Legislaturperiode des Bundestages schnell zum Gesetz werden soll“. Zurückgezogen hat der Prozegbevoll- mächtigte des Rheinland- pfälzischen BHE den Antrag auf eine einstweilige Anordnung zur Verhinderung der Rheinland- pfälzischen Romunalwahlen am 23. Oktober. Zur Be- gründung teilte er dem Bundesverfassungs- gericht mit, erfahrungsgemäß sei so kurze Zeit vor einem Termin eine Entscheidung Nicht zu erwarten. Das Landes verfassungs- gericht von Rheinland-Pfalz hatte den Erlaß einer einstweiligen Anordnung abgelehnt. Fritz Erler(SPD) sagte in einem Interview im Hessischen Rundfunk, wenn es das Ziel amerikanischer Pläne sein sollte, die NATO als vierte atomare Streitkraft aufzubauen und damit die atomare Bewaffnung einzelner nationaler Armeen auszuschließen, so sei die SPD mit diesen Plänen einverstanden. Wenn dagegen damit nur ein Umweg zur Ausdeh- nung der Atombewaffnung auf andere Ein- zelstaaten beschritten werden sollte, so sei ein Solcher Plan abzulehnen. Vertreter der Bundesregierung und des Saarlandes sind in einer Bonner Besprechung des„Wirtschafts- und Sozialausschusses Saar“ übereingekommen, alles zu tun, um den Warenverkehr zwischen dem Saarland und Frankreich zu steigern. General Bruce C. Clarke hat in Heidel- berg das Kommando über die US- Streit- kräfte in Europa und gleichzeitig über die NATO- Heeresgruppe Mitte(Centag) von seinem Vorgänger, General Clyde D. Eddle- man, übernommen. Im Namen von über 600 000 Krieger- witwen haben die Delegierten der Bundes- Hinterbliebenenkonferenz 1960 in Heidelberg in einem Telegramm an die UNO die Ge- währung des Selbstbestimmungsrechts für Deutschland gefordert. 16 in Algerien gewählte Senatoren haben sich in Paris für die Einschaltung„freundlich gesonnener Delegierter oder einer kompeten- ten Gruppe“ als Vermittler zwischen der französischen Regierung und den algerischen Aufständischen ausgesprochen, wenn es nicht durch direkte Verhandlungen zwischen Frankreich und den Aufständischen zu einer Einigung kommen sollte. Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeits- proklamation seines Inselstaates im Indi- schen Ozean wird der Staatspräsident von Madagaskar, Philibert Tsiranana, am 26. Ok- tober zu einem viertägigen offiziellen Besuch nach Paris kommen. Ihn erwarten iff der französischen Hauptstadt die protokollari- schen Ehrungen, die dem Staatsoberhaupt eines großen Landes zustehen. Ueber einen Waffenstillstand in ganz Laos verhandelt zur Zeit die neutralistische lao- tische Regierung Prinz Souvanna Phoumas mit den prokommunistischen Pathet-Lao- Rebellen. Dies verlautete aus Regierungs- kreisen in der Hauptstadt Vientiane. Mit einer Schweigeminute gedachte die japanische Bevölkerung des vor acht Tagen von einem rechtsradikalen Jugendlichen er- mordeten Sozialistenführers Inejiro Asa- numa. Zur Beisetzungsfeier war auch der von Asanuma seinerzeit wegen des japa- nisch- amerikanischen Sicherheitspaktes er- bpittert bekämpfte ehemalige Ministerpräsi- dent Kishi erschienen, der selbst im Juli dieses Jahres das Attentat eines Messer- stechers überlebt hatte. Vier sowjetische Raketensuchschiffe sind alls dem Paziflk nach der Sowjetunion zu- rückgekehrt, nachdem sie einen Monat lang auf einen sowjetischen Raumschiff- Versuch gewartet hatten, Dies teilte die amerikani- sche Marine mit. Einen Tag vor der An- kunkt des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow in New Vork hatten die Schiffe Position westlich von Hawaii bezogen. . neten. Je 20 Abgeordnete der Rechtsunab- hängigen, der Sozialisten, der Radikalsozia- listen und der algerischen Fraktion„Einheit der Republik“ haben ihre Unterschrift un- ter den Antrag gesetzt. Die Volksrepublika- ner, die ebenfalls starke Bedenken gegen die Neuorientierung der französischen Europa- und NATO-Ppolitik haben, entschlossen sich in letzter Stunde, nicht an dem General- angriff auf die Regierung Debré teilzuneh- men. Dafür ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die kommunistischen Abgeordneten den Antrag unterstützen werden. Die Entscheidung über den Mißtrauens- antrag wird am Montag in der Nationalver- sammlung fallen. Das relativ knappe Ergeb- nis von 264 gegen 213 Stimmen, mit dem die Nationalversammlung am Dienstagnachmit- tag einen Antrag auf Vertagung der Um- rüstungsvorlage abgelehnt hatte, gibt einen Vorgeschmack dessen, was die Regierung in der Vertrauensabstimmung am Montag zu erwarten hat. Nur die Furcht vor einer Parlamentsauflösung, mit der im Falle einer Abstimmungsniederlage und damit eines Rücktritts der Regierung Debré zu rechnen wäre, und die Sorge um das weitere Schick sal der französischen Politik werden einen Sturz Debrés verhindern können. Ministerpräsident Debré hatte in den frühen Morgenstunden des Donnerstag in der Nationalversammlung die Vertrauens- frage gestellt und damit die Debatte über die Pläne zur militärischen Umrüstung Frankreichs und die Bildung einer eigenen Atomstreitmacht beendet. Während der zweitägigen Debatte war ein ständiges An- steigen der Opposition gegen die Pläne de Gaulles festzustellen. Dennoch best. wenig Zweifel, daß die Nationalversamm-⸗ lung Debré das Vertrauen aussprechen rd. In der Nacht zum Donnerstag erwies es sich, daß die Parteidisziplin der Gaullisten trotz einiger 12 8 ist. poLITIK Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 2 3 1 Kommentar N bie Konjunktur-Feuerwehr Es War einmal eine Feuerwehr, die wurde keruten, einen Brand zu löschen. Und als Sich alle versammelt hatten, brach ein lan- ger Streit Aus, wer das letzte Kommando- Wort haben sollte, der Hauptmann oder der * Spritzenmeister. Als die Umstehenden zu murren begannen, erinnerten sich beide an den nächsten Feuerwehrball und Sahen ein, 5 daß es auf das Volk allemal den besten Ein- Aruck macht, wenn seine Honoratioren ein- trächtig beieinandersitzen. So machten sie Sich, gefolgt von ihren Hilfstruppen, Arm in Arm auf den Weg, den Brand zu bekämp- fen. Unterwegs trafen sie viele Leute Die einen behaupteten, es brenne gar nicht Die anderen meinten, es sei gar nicht so schlimm, Wenn es mal ein bißchen brenne. Den drit- ten aber wurde angst und bang, als sie den großen Spritzenwagen sahen. Wasser sei Schädlich, riefen sie, man müsse um Gottes willen aufpassen, daß das Wasser nicht am Ende größeren Schaden anrichte als das Feuer. Und da wurde die Feuerwehr unsi- cher, denn sie war eine weichherzige Feuer- ehr. Und ein ganz Gescheiter war darun- vorerst nicht mit Wasser zu spritzen, son- dern dem Feuer die Luft abzuschnüren, Da machten die Feuerwehrmänner kehrt, um erst einmal zu Hause in Ruhe zu beraten, wie man das machen könne. Und wenn sie 3 gestorben sind, dann brennt es heute N 8 Als die Bonner Wirtschaftspolitiker auf den Plan gerufen wurden, um die Konjunk- fur einzudämmen, lag der radikale Plan auf dem Tisch, die Mark aufzuwerten. Dann wären die Importe billiger und die Exporte teurer geworden. Die Preise hätten einen Dämpfer bekommen, und der mäch- tige Strom der Devisen, der auf unserem Binnenmarkt den Geldumlauf erhöht, Wäre auf einen starken Damm gestoßen. Aber die Exportindustrie wäre behindert wor- den, und das wollte man nicht. Außerdem War der Bundeskanzler dagegen, und zwar nicht etwa aus sachlichen Gründen, sondern einfach aus der haus väterlichen Sorge. dag seine Landeskinder den Sinn einer solchen Währungsmanipulation nicht kapieren und eine Aufwertung mit einer Art Währungs- reform verwechseln könnten, Im Wahljahr keine Währungsexperimente“, sagte er un- wWirsch. Punktum. Dann machte der Bundeswirtschaftsmini- ster einen zweiten Plan. Er wollte die Um- Ssatzausgleichssteuer, die auf Einfuhrgüter erhoben wird, ebenso einschränken wie die Steuerrückvergütungen auf Ausfuhrgüter. Auch damit wären die Importe billiger und die Exporte teurer geworden. Aber, was die Importe betrifft, wäre es eine platonische e geblieben. Denn erstens sollten land- Wirtschaftliche Produkte und zweitens Tex- lien ausgeklammert werden— eine Liste, die im Ernstfalle wohl noch durch eine Reihe terer Ausnahmen verlängert worden Wäre. Aber noch nicht einmal mit dieser milden Arznei aus der Konjunkturapotheke Rat sich Ludwig Erhard durchgesetzt. So hört man es jedenfalls aus„eingeweihten Krei- sen“ der Bundeshauptstadt. Das neueste Stichwort heißt nicht mehr Eindämmung, sondern Abschöpfung der Kon- junktur. Das ist das Patentrezept, das gestern von den„vier Weisen“ Adenauer, Erhard, Et- zel und Blessing verordnet worden ist. Es ist nicht zu vermuten, daß es in diesem Kreise sehr einträchtig und einmütig zugegangen ist. Und es ist zu bezweifeln, ob das Resultat der jüngsten Konjunktur- Konferenz, dieses Musterbeispiel eines faulen Kompromisses, besonders weise ist. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, daß der Berg sekreigt und eine Maus geboren hat. Das Programm, von dem sich seine Väter versprachen, es werde die Kaufkraft ab- schöpfen, besteht aus zwei Teilen. Per erste ist ein dreifacher Appell an die Wirtschaft. Die Unternehmen sollen: freiwillig ihre für atere Investitionen bestimmten Rücklagen er Bundesbank übergeben, die sich ver- flichtet, dieses Kapital für zwei oder drei ahre einzusterilisieren, das heißt, dem Idumlauf 2 entziehen: freiwillig Kapital usland anlegen; freiwillig Steuern im Aus zahlen. Der zweite Teil des Pro- s ist eine Ermächtigung kür die Bun- regierung, die Abschreibungssätze je nach e der Dinge verändern zu können, um die Investitionslust ein wenig abzu- chrecken. Nur dieser letzte Punkt ist über- rnsthaft diskutabel, obgleich keine er von ihm zu erwarten sind. Alles an- steht unter dem Motto,„Wasch mir den Pele mach mich nicht naß“, Wenn die Unter- nehmer ihr Geld der Zentralbank zur Auf- bewahrung übergeben würden, wäre das lieb 1 mnen; es Wäre indessen gewagt, über- Wengliche Hoffnungen darauf zu setzen. sie Kapital im Ausland anlegen wür- aten die Unternehmer gut daran; aber Kapital würde in Form von Aufträgen zu uns zurückströmen, und dann be- der Tanz von neuem. Besonders naiv e Erwartung, Steuervorauszahlungen en die Kaufkraft vermindern; man 1. schon deutlich den Bundestag vor sich, er, hocherfreut über das grassierende kommen, die zusätzlichen Ein- verteilt und wieder in den Geld- ut zurückpumpt, aus dem sie gerade msam herausgefischt wurden. 5 ieses Schattenboxen ist keine Konjunk- nd die Verhältnisse sind noch immer Gleichmut fehl am Platze ist. Es gibt plausiblen Anzeichen für einen Kon- urumschwung; die übliche herbstliche neinen Richtung. Die Lohnerhöhungswelle dem Höhepunkt. aber ihre Wirkung — is Zwrölf Milliarden zusätzliche Kauf- raft— wird jetzt erst richtig auf den Markt er Konsumgüter prallen Ein Ende des Zu- flusses an Auslandsgeld ist nicht abzusehen. Die Sache ist zu ernst für billige Redens- arten. Für eine Regierung, die auf ihre Fahne die Idee der sozialen Marktwirtschaft gesetzt hat, ist es unwürdig, erst pomphafte Konjunkturgespräche zu veransta en und dann vor den Konsequenzen marktwirt⸗ 1 Gesetze davonzulaufen. Hans-Joachim Deckert ter, der brackte den Vorschlag ins Gespräch, urpolitik, die den Verhältnissen angemessen bschwächung ändert nichts an der allge- Abdämpfendes Echo auf einen weltweiten Widerhall Das Geheimnis eines Staatsgeheimnisses Erklärungen der DEGUSSA zu der Gas-Ultrazentrifuge in ihren Forschungslaboratorien Von unserem Frankfurter Mitarbeiter Anton Schwab Frankfurt/Main. Mitglieder des Vorstands und der technischen Geschäfts- leitung der Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt Degussa) nahmen am Don- nerstag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt zum ersten Male offiziell Stellung zu dem Weltweiten Echo, das die Erklärung auslöste, die am Mittwoch vergangener Woche ein Sprecher der Bundesregierung in Bonn über deutsche Arbeiten an der Entwieklung einer Gas- Ultrazentrifuge zur Uran-Isotopen-Trennung abgegeben hatte. Die Degussa, die sich mit dem Verfahren und der Entwicklung eines geeigneten Geräts schon seit längerer Zeit in ihren Forschungslaboratorien in Wolfgang bei Hanau befaßt, wurde durch die Bonner Erklärungen und das Ersuchen der Bun- desregierung an das Bundespatentamt in München, die wissenschaftlichen und tech- nischen Unterlagen über die Uranzentrifuge zum Staatsgeheimnis zu erklären, plötz- lich in den Mittelpunkt spekulativer und sensationeller Kombinationen über die von der Bundesrepublik ausgehenden Möglichkeiten zur Herstellung einer„billigen Jeder- mann- Atombombe in Taschenformat“ gerückt. Vorstandsvorsitzender Dr. Felix Prentzel Wies in der Pressekonferenz darauf hin, dag sich die Degussa schon seit Jahren innerhalb ihres Produktionsprogramms auch mit der Herstellung von Brennelementen zur fried- lichen Verwendung in Kernreaktoren befasse, Das geschehe zum Teil auch in Zu- sammenarbeit mit anderen deutschen Fir- men. Seit Ende 1957 habe die Degussa im Einvernehmen und auf Anregung des Bun- desatomministeriums und seines Beratur organs, der Deutschen Atomkommis auch die Entwicklung einer Gas-Ultra- zentrifuge(GUZ) aufgegriffen. Das theo- retische Prinzip der Isotopentrennung mit Hilfe von Ultragaszentrifugen sei schon seit 1941 bekannt. Die Degussa besitze auch heute noch keine GUZ. Mit den von ihr bis- her konstruierten Versuchsgeräten wolle sie Möglichkeiten untersuchen, eine Anreiche- rung von Kernbrennstoffen mit Natururan zu erreichen. Das sei bis heute noch nicht ge- lungen. Mit Uran angereichertes Brenn- material sei im übrigen nicht für militärische Zwecke absolut verwendbar, da für sie eine Hochanreicherung auf einen Urangehalt von über 95 Prozent notwendig sei. Selbst für den Fall, daß der Degussa die Konstruktion einer Bonn entfaltet Der Kanzler bereitet ein Treffen mit GU gelingen sollte, sei die Gesellschaft nicht an der serienmähigen Herstellung sol- cher Maschinen interessiert. Das Interesse der Degussa an der Auswertung ihrer mög- lichen Erfindung läge allein an einer Hono- rierung ihrer Forschungs iten in Form von Lizenz- und Patentgebühren. Die Fabri- kation Wolle die Degussa der einschlägigen, Fachindustrie überlassen. Dr. Prentzel W. rauf hin, daß seit Jahren Fo rungs tute und Unterneh- men in der Bundesrepublik und im Aus- land an der Entwicklung einer brauchbaren Guz arbeiteten. Aber auch diese Arbeiten Auherhalb der Degussa rechtfertigten in kei- ner Weise Sensationsmeldungen über bil- lige Atomwaffen in Form von Jedermann- Atombomben. Sehr energisch wies Dr. Prentzel Behaup- tungen zurück, die Degussa habe bereits fer- tige Gaszentrifugen direkt oder indirekt im In- oder Ausland verkauft oder irgend- welche Lizenzen vergeben. Die Degussa habe mit Wissen deutscher und der Bundesrepu- blik befreundeter Regierungsstellen im In- und Ausland eine Reihe von Schutzrechten für die Konstruktion einer GUZ angemeldet und auch erhalten. Diese Patente seien über- all bekannt und jedermann zugänglich. starke Aktivität den westlichen Regierungschefs vor 0 Ven unserer Bennet Redak ties Bonn, Zur Vorbereitung einer Ost-West- Gipfelkonferenz hält Bundeskanzler Dr. Adenauer baldige bilaterale Begegnungen mit den westlichen Regierungschefs für dringend erforderlich, Wie am Donnerstag bekannt wurde, laufen auf diplomatischem Wege die Bemühungen um eine Zusammen- kunft Adenauer— Macmillan, die in Lon: don stattfinden soll und um ein Treffen Adenauer— de Gaulle. Die genauen Ter- mine lägen noch nicht fest, Es wurde be- stätigt. das auch von amerikanischer Seite die Absicht bestehe, unmittelbar nach den Wahlen den Bundeskanzler und den neuen amerikanischen Präsidenten zusammenzu- führen, Informationen über einen soge- nannten Westeipkel der an der Deutsche land- und Berlin- Frage interessierten vier Mächte, Vereinigte Staaten, England. Frank- reich, Bundesrepublik, wurden nicht be- stätigt! Der Bundeskanzler halte die per- sönlichen Unterhaltungen unter vier Augen kür erfolg versprechender. (AP) Die Bonner Anregung, unmittelbar vor der für den 16. bis 18. Dezember vor- gesehenen Jahreskonferenz: des NATO- Ministerrates in Paris eine Gipfelkonferenz der sleben Mitgliedstaaten der Westeuropa- ischen Union(WEU) abzuhalten, hat in der britischen Hauptstadt zu Spekulationen über die Möglichkeit geführt, diese WEU. Konferenz zu einem Gipfeltreffen aller NATO- Partner auszudehnen. Dazu Sollte man, wie aus britischen Regierungskreisen bemerkt wurde, die NATO-Ratstagung auf der Ebene der Regierungschefs ansetzen, Die größte Schwierigkeit für ein NATO-Gipfel treffen ist nach Londoner Ansicht die Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten. Eisenhower würde keine Vollmachten haben, seinen Nachfolger in irgendeiner Weise zu binden. Man hält es in diesem Zusammen- hang für einen Ausweg, wenn der neue Prä- sident seinen eee nach Paris schicken würde. Erhard und Berg:„Keine Feinde“ Dinslaken.(dpa AF) Bundes wirtschafts- minister Erhard und der Präsident des Bun- desverbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg, bestätigten sich am Donnerstag gegen- seitig, daß es zwischen ihnen zwar sachliche Meinungsverschiedenhelten über die Maß- nahmen zur Dämpfung der Konjunktur, aber keine Feindschaft gebe. Beide sprachen bei der Eröffnung einer neuen Raffinerie der BP in Dinslaken. 0 „Niemanden, der meine Auffassung nicht teilt, sehe ich als feindlichen Gegner an. Er ist mein Partner, mit dem ich mich ausein- andersetzen muß, erklärte Erhard. Dies solle auch das Verhältnis zwischen der Industrie und dem Wirtschaftsminister sein. Es sei Selbstverständlich, daß man unterschiedlicher Meinung sein könne, und es wäre eintönig, würden.“ Erhard sagte, er sei in seinen Ab- sichten zur Sicherung der Hochkonjunktur mißverstanden worden. Ich habe zwölf Jahre lang den Mut zum Konsum und zum Unternehmerischen Wagnis gepredigt und bin Keineswegs kleinmütig geworden.“ Berg begrüßte den Minister betont herz- Iich. Professor Erhards zwölfjährige Arbeit verdiene besendere Anerkennung. In diesem Zusammenhang erklärte Rechtsanwalt Dr. Scherf vom Degussavor- stand, erst vor kurzem seien zwei Degussa- Zusatzpatente zur Guz, die nicht einmal besonders interessant seien, auf Wunsch der Bundesregierung vorsichtshalber vom Bun- despatentamt in München mit einem Sperr- vermerk versehen worden. Beide Zusatz- Patentanmeldungen seien noch nicht im Ausland hinterlegt worden. Rechtsanwalt Scherf meinte, juristisch könne eine bereits erarbeitete Erfindung nach deutschen Ge- setzen schwerlich als„Staatsgeheimnis“ er- klärt werden. Vermutlich habe man bei den Bonner Stellen Rücksicht auf die viel schär- keren Geheimhaltungsbestimmungen in den USA Rücksicht nehmen wollen. Vielleicht handele es sich auch um einen Akt der Vor- sicht, weil damit gerechnet werden müsse, daß die Ergebnisse der beim Patentamt zu- sammenlaufenden Forschungsarbeiten ir- gendwann einmal zum Nachteil des betref- fenden Landes von anderen Staaten ausge- nutzt werden könne. Unberührt davon setze die Degussa ihre Entwicklungsäarbeiten an der Guz fort, respektiere allerdings die von der Bonner Regierung und der mit ihr be- freundeten Staaten vorgebrachten Wünsche nach Geheimhaltung. „u Wir sind keine Revanchisten“ Bonn.(gn-Eigener Bericht) Das Bundes- presseamt veröffentlichte am Donnerstag den Text der Zirkularnote, die Botschafter Rnapp- stein an alle Mitgliedstaaten der UNO gerich- tet hat, mit denen die Bundesrepublik diplo- matische Beziehungen unterhält. In der sie- ben Seiten langen Notè verwahrt sich die Bundesregierung gegen die von den Ostblock- staaten bei der UNO- Debatte erhobenen Be- hauptungen, daß in der Bundesrepublik„die revanchistische Kriegspropaganda, sowie ras- sische und faschistische Ausschreitungen Wieder auflebten“. Mit dem gleichen Nach- druck weist die Bundesregierung den Vor- Wurf zurück, daß sie in rechtswidriger Weise die internationalen Spannungen durch terri- toriale Ansprüche gegenüber Polen, der Tschechoslowakei und anderen europäischen Ländern erhöhe. Die friedliche deutsche For- derung nach einer in Verhandlungen festzu- legenden endgültigen Grenze stimme völlig mit den Texten der darüber abgeschlossenen Verträge überein und sei somit rechtens. „Keine Unternehmer“ Kassel.(dpa) Die Angehörigen von Mau- rer- oder Putzer-Akkordkolonnen, wie sie Vor allem in Hamburg und Berlin auftreten, sind nach einer Entscheidung des Bundes- Arbeitsgerichts in Kassel Arbeitnehmer und nicht etwa Unternehmer. Die Kolonnenmit- „Wenn wir uns jeden Tag um den Hals fallen g lieder seien daher Akkordarbeiter, denen an den Feiertagen die gleiche Bezahlung zu- stehe, die sie erhalten würden, wenn sie ge- arbeitet hätten. Mit dieser Entscheidung Werde ein Urteil des Landesarbellsgserichts Hamburg vom 7. September 1959 aufgehoben Uid der Rechtsstreit an das Ländesarbeits- gericht zurückverwiesen. In der neuen Ver- handlung soll die Höhe des für die Feiertage zu zahlenden Lohnes geklärt werden. UNO greift in Leopoldville ein Scharfe Maßnahmen gegen Terror von Kongo- Soldaten Leopoldville.(dpa) Das Oberkommando der Vereinten Nationen im Kongo hat scharfe Maßnahmen beschlossen, um in der Stadt Leopoldville der zunehmenden Terror- Akte kongolesischer Soldaten Herr den. Der Beauftragte von UNO- General- sekretär Hammarskjöld im Kongo, der Inder Dayal, kündigte am Donnerstag an, daß künftig UNO- Soldaten gemeinsam mit Ein- heiten der kongolesischen Nationalarmee Patrouillendienste in der Stadt versehen Würden, um die Gewalttaten einzudämmen. Damit hat sich die UNO hinter den Gouver- neur der Provinz Leopoldville, Cleophas Kamitatu, gestellt“ Dieser hatte am gleichen Tage damit gedroht, innerhalb von 48 Stun- den einen unabhängigen Staat Leopoldville auszurufen, wenn der Militärbefehlshaber, Oberst Mobutu, seine Truppen nicht zur Raison bringe. Vor der Prèsse teilte Kami- tatu mit, daß er für die Kongo- Hauptstadt das Tragen von Waffen verboten hat. Seit drei Tagen herrscht bereits Ausgangsbe- schränkung. Ferner sollen auf Anordnung Kamitatus für einen Monat alle Zeitungen Ze versuche, und Zeitschriften der Provinz wegen des „bestehenden gesetzlosen Zustandes“ ihr Er- scheinen einstellen. Nach Erklärungen des UNO- Beauftragten Dayal und des Gouver- neurs Kamitatu haben sich Kongo-Soldaten in letzter Zeit immer öfter der Plünderung und der Vergewaltigung schuldig gemacht. Dayals Erklärung erfolgte zur gleichen Zeit, da Oberst Mobutu im UNO- Hauptquartier eine vierstündige Besprechung mit militäri- schen Beratern der Vereinten Nationen hatte. Anschließend sagte Mobutu, die UNO ihn abzusetzen. Einzelheiten über das Gespräch sind bisher nicht bekannt. Ein UNO- Sprecher verweigerte jeden Kommen- tar zu der Erklärung Mobutas. USA beriefen Botschafter ab Havanna(AP). Die Vereinigten Staaten häben ihren wirtschaftlichen Sanktionen ge- gen Kuba am Donnerstag auch diplomatische Maßnahmen folgen lassen und ihren Bot- schafter Philip Bonsal aus Havanna abberu- ken. Die anti- ber ichen Kundgebungen in Hallen Nieofaschisten jagen Schüler auf die Straße Ungeschickte Reaktion des italienischen Außen ministeriums auf einen österreichischen Protest Von unserem Korrespondenten Friedrieh Lampe in Italien R Om In den Großstädten Italiens demonstrierten seit Tagen Schulbuben und Studenten gegen Oesterreich. Ihr Kampfruf lautet:„Südtirol ist italienisch und wird es immer bleiben“. Sie fordern von der Regierung eine Auflösung der Südtiroler Volkspartei, die durch drei Abgeordnete und zwei Senatoren im italienischen Parla- ment vertreten wird, sowie die Verhaftung all der Südtiroler, die„im Dienste Wiens stehen“, In Rom wurde vor dem Sitz der Kammer eine österreichische Flagge ver- brannt. Vom Eingang zum österreichischen Konsulat im Zentrum der Stadt rissen randalierende Schüler das Wappenschild ab. Als der österreichische Botschafter gegen diese feindseligen Kundgebungen protestierte, wies das italienische Außenministerium diesen Protest zurück und identifizierte sich dadurch mit den Demonstranten. Gleich- zꝗeitig aber ordnete das Unterrichtsministerium eine Untersuchung der Schüler- Kundgebungen an. Eine Reihe von Rel oren angesehener 16 mischer Gymnasien, so schrieb die Turiner Zeitung„La Stampa“, sollen die Schüler für die antlösterreichischen Demonstrationen „auf die Straße geschickt“ haben, anstatt sie zur Teilnahme am Unterricht anzuhalten. Vor den Schultoren hätten Eintreiber der neofaschistischen„Sozlalbewegung“— MSI — gestanden, die zögernde Schüler mit Knüppeln in die Reihen der Demonstrations- züge drängten. Eine unmittelbare Auswir- kung der Kundgebungen in den Straßen des römfschen Zentrums waren Behinderungen des an sich schon zähflüssigen Verkehrs. Der N „Corriere N Sera“ 8 1 * seinen Lesern, dag die Verkehrsteilnehmer keinerlei Verständnis für die Schülerumzüge zeigten und heftigst dagegen protestierten. Die Neofaschisten statteten die Demon- stranten mit Flugblättern aus, deren Inhalt an blinder Giftigkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Bezüglich der bevorstehenden Sücktiroldebatte in den Vereinten Nationen, kür die auch die Stimmen der jungen afri- kanischen Nationen auschlaggebend sein wer- den, hieß es etwa:„Wir dulden nicht, daß das Schicksal eines Gebietes(Südtirol also), das Italien 600 000 Tote gekostet hat, von einer Gruppe unzivilisierter Völker abhängen soll, die stupide Diener der Sowjetunion sind“. Wenig später lud in New Vork Außenminister Segni die Vertreter des neuen Afrikas zu einem Essen ein, um mit ihnen die brennen- den internationalen Probleme zu besprechen. Aufwallungen nationalistischer und chau- Vinistischer Gefühle tragen jedenfalls nicht zur Bereinigung von Problemen, wie die Süd- tirol-Frage eines darstellt, bei, Im Gegenteil, sie belasten sie nur. Besonders wenn sie, wie jetzt, dazu verhelfen, ein generelles anti- deutsches Gefühl zu schüren. Auf österreichi- scher Seite in Rom war man bereit, die Schülerdemonstrationen gegen Wien als „Lausbubereien“ zu betrachten.„Die Bur- schen benutzten die Gelegenheit“, so wurde gesagt, ‚um nicht in die Schule gehen zu müssen“. Gewiß, die Schüler werden als un- wissende Werkzeuge mißbraucht. Aufgabe der Regierung sollte es aber sein, den neo- faschistischen Hetzern des MSI die Knüppel aus der Hand zu schlagen. Die Verbrennung der Flagge ciner„befreundeten“ Nation ist Schließlich mehr als ein Lausbubenstreich. Noch unterhalten ja Rom und Wien reguläre diplomatische Beziehungen, die man nicht einfach übersehen kann, wenn etwa ein völlig gerechtfertigter Protest im römischen Außenministerium gewissermaßen als„Af „„ Wird. in eine selbständige Atomstreitmacht unter- tag den Erleichterungen zu, die für die Be- — . Funkturng litik Konjunkturpolitik Fortsetzung von Seite 1 ielmehr sche Uinister und der and von ausgie.“ 85 zu haben. keiten„ nen sich . bigem Zahlen 1 Am komme werden die Kon- junkturmaß roger Besetzung im Vors U-Fraktion und am Dienstag im lenum bespro- chen. Am Mittwo⸗ konjunktur. politische setz“ im Bun. deskabin tt bel Wiesen da! den Mark 2 Hältsfina 1 2i Milliar- aus den USA als Unter- US-Truppen in die en und dort wesentlich zu dem konjunktui 1 n e N überhang beitri Be deut g gepennt t Werden. Frage der Stationierungs gerollt werden. Polnisc New Lork 65 In der Abrüstungs- debatte im erste Ausschuß der UNO- Vollve mmlung g hat der polnische Auhenminister Rapacki am Donnerstag an Alle Länder appelliert, den Ausbau von mili- tärischen Stützpunkten und Raketenabschuß. basen auf ausländischem Boden einzustellen. Länder ohne ausländische Militärstützpunkte auf ihrem Gebiet sollten die Einrichtung sol- cher Anlagen verbieten, und Länder ohne Kernwaffen sollten keine Kernwaffen von anderen Ländern annehmen und sich nicht um ihre.. e. forderte Rapacki 1 1 Von ihm entwick Errichtung teilv in Mitteleuropa ohne Kernwa, keten. Der österreich ische Antrag, Südtirol Auto- nomie zu gew Würde am Donnerstag Vormittag im pol hen Sonderausschuß der UNO auch von Frankreich, Schweden, Para- guay und Columbien abgelehnt. Wie am Vor- tage schon die USA und Argentinien, schlu- gen alle Redner vor, diesen Streitfall dem Internationalen Gerichtshof zu unterbreiten, falls nicht in direkten Verhandlungen eine Verständigung erzielt werden könne. N Atomwaffen für die NATO London.(Ap) Die Vereinigten Staaten aben Großbritannien im Entwurf einen neuen Vorschlag zur Umwandlung der NATO breitet, Ein Sprecher des britischen Außen- ministeriums teilte am Donnerstag mit, daß der Entwurf im Foreign Office eingegan- gen sei und„mit Interesse“ studiert werde. Großbritannien begrüße jeden Vorschlag, der zu zunehmender Wirksamkeit und Ein- heit der NATO führe. Nähere Einzelheiten über den amerikanischen Vorschlag wur- den nicht bekannt, politische Beobachter nehmen jedoch an, daß eine Ausrüstung der NATO, Streitkräfte mit Atomraketen vom Typ„Polaris“ zur Debatte steht. Dem Ver- Hmen Bäch steht die britische Regierung em. einer Verteilung von Rern⸗ l ern Ein- gemeinen Kühl es heißt, machen ge- Wisse Reglerungskreise geltend, dag eine solche Maßnahme die Sowjetunion prak- tisch einladen würde, auch das kommu- nistische China und die Ostblocksatelliten mit Kernwaffen auszurüsten. 1 der 5 Schwerbeschädigte im Betrieb Bonn. Der Ausschuß für Mittelstands- fragen des Bundestages stimmte am Dontiers- schäftigung von Schwerbeschädigten in der Novelle zum Schwerbeschädigtengesetz vor- gesehen sind. Der Grund für diese Erleichte- rung liegt darin, dag die Betriebe infolge der Vollbeschäftigur der Verpflichtung, einen bestimmten Ntsatz von Schwer- beschädigten zu beschäktigen, in der Regel nicht mehr nachkommen können. Deshalb ist vorgesehen, daß für Betriebe mit nicht mehr als 30 Arbeitsplätzen generell die Ausgleichs- abgabe für die Nichtbeschäftigung von Schwerbes chädigten erlassen Wird. Darüber Hinaus soll aber auch für Betriebe mit mehr als 30 Beschäftigten dann ein Erlaß der Aus- gleichsabgabe erfolgen, wenn die Arbeitsver- waltung den Betrieben keine Schwerbeschä⸗ digten für die vorhandenen Pflichfplätze nachweisen kann. Ferner wurde der Prozent- sat: kür die Beschäftigung von Schwer- beschädigten herabgesetzt. Danach braucht in Zukunft im öffentlichen Dienste nur jeder zehnte, bei Banken, Versicherungen und Bausparkassen nur jeder zwölfte und in den Betrieben der privaten Wirtschaft nur jeder 16. Arbeitsplatz ein Pflichtplatz für Schwer⸗ beschädigte zu sein. Kulturelle Arbe eit im Ausland Bonn.(gn. Eig. Bericht) Die Mittel für die Kulturarbeit im Ausland sollen im Haus- Haltsplan 1961 verdreifacht werden. Ent- Sprechende Haushaltsansätze, die eine Er- höhung der Kulturfonds von 26 auf 74 Mil- lionen DM bedeuten, wurden jetzt vom Kul- turpolitischen Ausschuß des Bundestages ge- billigt. Besondere Beachtung widmete der Ausschuß Kunst, Literatur, Film, Rundfunk und Fernsehen. Der Betrag von 1959 hierfür Wurde ebenfalls verdreifacht. Der CDU-Ab- geordnete Görgen forderte die Errichtung einer Ausbildungsstätte für Rundfunk-, Fernseh- und Filmwesen, die insbesondere auch den Experten der Entwicklungsländer offlenstehen solle. Die Mittel für den Kul- turaustausch im Bereich der Darstellenden Kunst(Theater, Musik, Tanz, Rezitation) Wurden verdoppelt; ebenso der Betrag für die kirchliche Auslandsarbeit. Das Us-Atom- Unterseeboot„Patrick Henry“ bat nach Mitteilung der amerika- nischen Marine vier erfolgreiche Unter- Wasser-Abschüsse von Polaris- Raketen Vor- genommen. Die Erprobung fand zwischen dem 15. und dem 18. Oktober etwa 800 Kilo- Meter von der Küste Floridas entfernt statt. Nach Mitteilung der Marine erreich- ten alle vier Raketen die vorgesehenen Ziel- räume. Von vier früheren Versuchen der „Patrick Henry“ waren drei gescheitert. Siehe auch die Seiten 8 und 25 die Mic * ihre WUI nen Min aus Sch! gibt pert gelé Auel eine Es 8 sein din, nen rec Mil lite: len gen the: Kle bo An. der gen 245 chel. 1 der iSgie- Aben, Kon- zung und Spro- Kktur. Bun- Wel Ver- „Sie IIiar- Nter- 1 die ö ungs- 3 der Asche g an mili- Hug. ellen. Inkte 2 Sol- ohne Von nicht dem des ir die zonen Ra- Tuto⸗ Stag⸗ B der Vara- Vor- chlu- dem eiten, eine 5 aten einen A0 ter- Ben- daß gan- erde. Hlag, Ein- eiten wür- iter der vom Ver-? rung ern- ein- inen 1 eine Frak- mu- liten eb nds- ers- 8 Be- der vor- chte- folge tung, Wer- Regel Ib ist mehr ichs- von rüber mehr Aus- ver- schä⸗ lätze zent- Wer- t in jeder und den jeder Wer⸗ nd ir die (aus- Ent- Er- Mil- Kul- 8 ge- der funk rfür Ab- tung inks, dere inder Kul- nden tion) für trick ika- e vor- chen Tilo- fernt eich- Ziel- der 9 Nr. 245/ Freitag, 21. Oktober 1960 WEIT UD wWISss EM MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Was sonst uoch geschab War es Mord oder Unfall? ist noch immer die Frage, die über dem Tod von Nicole Michelin steht, die am Sonntag bei einer Jagd in Tours(Mittelfrankreich) von der Kugel ihres Mannes Patrice Michelin getroffen wurde. Ein wichtiges Beweisstück, die Patro- nenhülse, fehlt noch. Man will vielleicht ein Minensuchgerät einsetzen. Die Polizei hofft, aus der Fundstelle der Patronenhülse gewisse Schlüsse ziehen zu können. Patrice Michelin gibt an, daß er im dichten Unterholz gestol- pert sei und daß sich der Schuß versehentlich gelöst habe. * Der feuchte Sommer hat dazu geführt, daß auch die französischen Winzer in diesem Jahr eine Rekord-Weinernte einbringen können. Es soll die größte Ernte der letzten zehn Jahre sein. Qualitätsmäßig wird der Wein aller- dings nicht so gut sein wie in den vergange- nen Jahren. Das Landwirtschaftsministerium rechnet mit einer Gesamtproduktion von 60,5 Millionen Hektolitern, das sind 200 000 Hekto- liter mehr als im letzten Jahr. In diesen Zah- jen ist Algerien nicht berücksichtigt. ** Ein gerichtliches Nachspiel hatte in Kla- genfurt ein schwerer Unfall auf dem Wör- thersee, bei dem am 11. August der 39 jährige Klaus Rixfähren aus Watenscheid beim Wasserskifahren von einem zweiten Motor- boot überfahren und getötet worden war. Angeklagt wegen fahrlässiger Tötung waren der Taxibootfahrer Willibald Jaritz aus Kla- genfurt, der den Verunglückten gezogen, und der Arzt Dr. Norbert Martin aus Bonn, der inn überfahren hatte. Beide wurden schuldig gesprochen. Dr. Martin erhielt vier Monate strengen Arrest mit dreijähriger Bewäh- rungsfrist und der bereits mehrfach vorbe- strafte Bootfahrer Jaritz 7 Monate stren- gen Arrest. Der Witwe des Verunglückten Wurde ein symbolischer Schadenersatz von 100 Schilling( 16 DM) zugesprochen. Ihre wei- teren Ansprüche müssen auf zivilrechtlichem Wege geregelt werden. 5 8 Zum zweiten Male innerhalb von zehn Monaten gebar Frau Steynvaart aus Johan- nesburg am Mittwoch Drillinge. Die ersten Drillinge hatten am 15. Dezember vergan- genen Jahres das Licht der Welt erblickt. Die beiden Jungen und ein Mädchen starben je- doch nach einem Monat beziehungsweise einem Vierteljahr. Auch die neuen Drillinge, alles Mädchen, haben nur geringe Lebens- aussichten, da sie zusammen nur etwa acht Pfund wiegen. 5 In dem Wirbelsturm, der in der vergan- genen Woche Ostpakistan heimsuchte, sind nach Ansicht des Vorsitzenden des Union- rates, Azaduddin, mindestens 5000 Menschen ums Leben gekommen. Von amtlicher Seite wurde dieser Bericht, der in der bengalischen Zeitung„Sangbad“ erschien, weder bestätigt noch dementiert. In Dacca treffen noch im- mer neue Meldungen über weitere aufgefun- dene Opfer ein. Man hofft, in vier bis fünf Tagen einen Ueberblick über die Zahl der Toten zu haben. * Seit Wochen leidet Rio de Janeiro infolge einer Hitzewelle unter großem Wasser- mangel. Eine durchgreifende Besserung könn- ten nur ausgiebige Niederschläge bringen. Nachdem jedoch der bereits angekündigte Regen ausgeblieben ist, und nun auch noch die wichtigste Wasserleitung in der Stadt ab- gestellt wurde, um Rohrbrüche auszubessern, ist die Drei-Millionen-Stadt fast völlig trok- kengelegt. * Szenen wie im wilden Westen spielten sich in der Nähe der kanadischen Stadt King- sey ab. Sechs schwer bewaffnete und mas- kierte Männer hatten die Eisenbabhngeleise mit Steinen blockiert und einen Zug zum anhalten gezwungen. Mit gezogenen Pistolen drangen sie in den Packwagen ein, schlugen den Schaffner zusammen und entkamen mit mehreren Ledertaschen, die etwa 12 000 DM enthielten. 8 Ein schweres Unwetter tobte am Mittwoch an der portugiesischen Atlantikküste. Al- gueirao Velha, ein Dorf westlich von Lissa- bon, wurde von einem Taifun heimgesucht, der in drei Sekunden zahlreiche Häuser zer- störte, die Dächer abdeckte und Bäume ent- wurzelte. Die Bevölkerung wurde von Panik ergriffen und flüchtete Menschenleben sind nicht zu beklagen. Aus Santarem Porto(Zen- tralportugal und Braga(Nordportugal) wur- den schwere Gewitter und Hochwasserschä- den gemeldet. 5 Australische Arbeiter haben„Ueberstunden-Hunger“ Ist der Mangel an Sozialeinrichtungen mitbestimmend?/ Gewerkschaften fordern die 35-Stunden-Woche Australien hat sich in letzter Zeit zu einem Ueberstundenparadies entwickelt. Wer heute Arbeiter sucht, muß ihnen Ueber- stunden bieten. Industriewerke und staat- liche Unternehmen, die ihren Beschäftigten keine oder nicht genügend Uberstunden ver- schaffen konnten, mußten die Erfahrung machen, daß ihnen die Leute davonliefen. Ofkiziell besteht die 40-Stunden- Woche, nach Ermittlungen des Arbeitsministeriums bringt es ein Drittel der Schaffenden aber im Durch- schnitt auf wöchentlich 47 Stunden. In Neu- süd wales, dem führenden Industriestaat des fünften Erdteils, werden in fast 75 Prozent der Industriewerke regelmäßig Ueberstunden gearbeitet. Man spricht deshalb vom„My- thos der 40-Stunden- Woche“. Die Lebenskosten sind derartig in die Höhe gestiegen, daß viele Arbeiter nur da- durch, daß sie Ueberstunden machen, ihr Auskommen finden. Vielfach werden aber auch höhere Lebensansprüche gestellt; das Eigenheim, das fast zur Selbstverständlich- keit geworden ist, das Auto, der Fernseh- empfänger und der elektrische Kühlschrank lassen sich ohne Ueberstunden kaum er- schwingen. Jugendliche Arbeiter sind neuer- dings vom Reisefieber gepackt; sie wollen in die Vereinigten Staaten, nach Europa und nach Japan. Gewerkschaftsführer sind über diesen plötzlichen Drang in die Ferne nicht minder überrascht als über die Fähigkeit vieler Schaffenden zwischen 22 und 25, durch Leistung von Ueberstunden 10 000 Mark und mehr zu sparen. In verschiedenen Unterneh- men hat sich die Sitte eingebürgert, daß die Arbeiter morgens mit dem Taxi kommen. Sie haben infolge der Ueberstunden, die zu besonders hohen Sätzen entlohnt werden, so viel Geld zur Verfügung, daß sie es ebenso schnell wieder ausgeben wie sie es ver- dienen. Der Mangel an Arbeitern, vor allem aber an Fachkräften, der auch durch die Einwan- derung aus Europa nicht behoben werden kann, zwingt zahlreiche Unternehmer zur Einführung von Ueberstunden. Andere müs- sen zusätzliche Arbeitsstunden einlegen, um einen Abzug ihrer Lohnempfänger zu verhin- dern. Die Gewerkschaften sind von dieser Entwicklung wenig begeistert; wo sie aber Höchstgrenzen für Ueberstunden festsetzten oder aber diese ganz und gar verbieten woll- ten, zogen sie sich den Unwillen ihrer Mit- glieder zu. Einer Gewerkschaft in Sydney wurde von ihren Mitgliedern klar gemacht, daß sie bei einer Beibehaltung des Ueber- stundenverbots austreten und einer anderen Berufsorganisation zuströmen werden. Fabriken, die viele europäische Einwan- derer beschäftigen, sollen die erste Bresche in die 40-Stunden-Woche geschlagen haben. Gewerkschaftsführer betonen, daß vor allem die Deutschen und Italiener Gelegenheit ge- sucht hätten, länger zu arbeiten, wenn sie dadurch mehr verdienen und sich in Austra- lien schneller etablieren könnten. Für den sogenannten Ueberstundenhunger der Ein- wanderer soll der Mangel an Sozialeinrich- tungen mitbestimmend sein. Australien kennt keine Pflicht-Krankenversicherung und schließt viele Einwanderer von der Alters- rente aus. Die Arbeitswut der Neueinwanderer, deren Haupttriebfeder ein fehlendes Sicher- heitsgefühl ist, färbte bald auch auf die Australier ab. Sie sahen nicht ein, warum die dicken Lohntüten ausschließlich von Euro- päern mit nach Hause genommen werden sollten. Bezeichnend für das heutige Austra- lien ist der Witz von dem neueingestellten Arbeiter, der am ersten Tag vom Werkmei- ster durch den Betrieb geführt wird. Jedes- mal, wenn sie an einer Maschine vorbei- gehen, wird er gefragt, ob er sich auf sie ver- stehe und regelmaßig sagt er„nein“. Schließ- lich wird es dem Werkmeister zu bunt.„Na, Was können Sie denn?“ fragt er barsch. „Ueberstunden machen“, entgegnet der Neue. Lokomotivführer können es durch Ueber- stunden auf rund 500 Mark in der Woche bringen. Bautischler, Maurer und Maschinen- schlosser, um nur einige Beispiele zu nen- nen, verdienen mit Ueberstunden wöchent- lich bis zu 400 Mark. Ohne zusätzliche Ar- beitsstunden kommen Stahlwerke und Eisen- gießereien nicht mehr aus, und Bauunter- nehmer können ihre Fristen nicht einhalten. Gewerkschaftsführer sprechen davon, daß die neue Entwicklung einen neuen Arbeiter- typ geschaffen habe, einen„kleinen Kapita- listen“, der zur Befriedigung seiner Lebens- ansprüche besonders viel Geld benötige. Der australische Gewerkschaftsbund, in dem Männer vorgerückten Alters tonange- bend sind, fordert jetzt jedoch die stufen- weise Einführung der 35-Stunden- Woche. Vertreter der Kumpel und der Bergwerksge- sellschaften kämpfen gegenwärtig vor einem Schiedsgericht um den Abbau der Arbeits- zeit. Der Gewerkschaftsbund will dafür sor- gen, daß die 35-Stunden- Woche zunächst für alle diejenigen eingeführt wird, die in Bun- des- Oder Landesdiensten stehen. Da Austra- lien rund vier Millionen Beschäftigte hat und jeder vierte Beamter ist, wird ange- nommen, daß auf diese Weise eine Million Schaffender in den Genuß der verkürzten Arbeitszeit kämen. Später soll die 35-Stun- denwoche auf Stahl- und Kraftwerke, die Automobilindustrie und das Bank- und Ver- sicherungswesen, also auf noch einmal 500 000 Menschen, ausgedehnt werden. Die Unternehmer bekämpfen die Forde- rung des Gewerkschaftsbundes, da sie ihrer Ansicht nach den Arbeitermangel nur ver- schärfen könne, so daß noch mehr Ueber- stunden gemacht werden müßten. Die Ar- beiter hätten ja durch ihr Verlangen nach Ueberstunden bewiesen, daß sie an einem Abbau der Arbeitszeit gar nicht interessiert seien. Von den Unternehmern wird die 35= Stunden-Woche daher auch als eine ver- kappte Lohnforderung angesehen. Da Uber- stunden höher bezahlt werden als gewöhn- liche Arbeitsstunden, lohne es sich für die Arbeiter, wenn sie in einer 35-Stunden- Woche durchschnittlich mindestens 12 Ueber- stunden machen könnten. Einige Gewerkschaftsfunktionäre warnen jedoch davor, den Bogen zu überspannen und zu viel zu fordern, da sich die Unternehmer dann zu einer beschleunigten Umstellung auf automatisierte Betriebe entschließen könnten. Zunächst einmal müsse die gesetzliche 40 Stunden-Woche Realität werden. Man müsse bei 40 Stunden Arbeit genug verdienen, um angenehm leben und ohne Ueberstunden aus- kommen zu können. Herald Stewart Rund 90 Prozent der Bergarbeiter im belgischen Kohlenrevier von Borinage traten am 19. Oktober aus Protest gegen die Schließung unrentabel gewordener Kohlengruben in Streik. Der Entschluß zur Stillegung der Zechen, der auf Veranlassung der Montan- Union bereits vor längerer Zeit gefaßt worden war, und wiederholt zu Streiks geführt kat, wird von den Bergarbeitern als vermeidbar bezeichnet. Unser AP-Bild zeigt Bergleute wahrend ihres Protest- marsches durch Brüssel.. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagfrüh: Meist stark bewölkt. Bei zeitweise etwas lebhaften süd- westlichen Winden wiederholt Durchzug von Regen oder Schauern. Dabei Tages- temperaturen immer bis um 12 Grad und nächtliche Abkühlung nur bis gegen 5 Grad. Uebersicht: Ein Tief über dem Aermel- kanal führt feuchtmilde Luft nach Mittel- europa und verursacht wiederholte Regen- källe. Sonnenaufgang: 6.56 Uhr. Sonnenuntergang: 17.25 Uhr. Vorhersage-Harte för 2110. 0- Uhr. stoScheld 88 8 85 8 N Serin 12 ö lasoboa 10038 2 Aid H Pegelstand vom 20. Oktober Rhein: Maxau 576(24); Mannheim 468 (IO); Worms 384(—5); Kaub 380(14). Neckar: Plochingen 180(19); Gundels- heim 237(21); Mannheim 472(—8). dKanpmtH 58 455flichesg: isl mF C Kosmische Strahlen jetzt„photographiert“ Amerikanische Wissenschaftler haben eine Kamera für die Aufnahme kosmischer Strah- len entwickelt, deren Teilchen nächst dem Licht die schnellsten Partikel im Universum sind. Das Gerät wurde von der Westinghouse Corporation in Zusammenarbeit mit der ame- rikanischen Atomenergie- Kommission(AEO) und der Nachrichtenabteilung der amerika- nischen Armee konstruiert. Das Herz der Kamera ist das„Astracon“ eine von der Firma neuentwickelte Röhre, mit der Licht vieltausendfach verstärkt wer- den kann., Für die Aufnahme läßt man die Strahlen aus dem Weltraum einen Kristall passieren. Da sich die kosmischen Partikel mit einer Geschwindigkeit von über 299 300 Kilo- meter in der Sekunde bewegen können (Lichtgeschwindigkeit: 300 000 km/ sec), durcheilen sie den Kristall in weniger als einer Milliardstel Sekunde. Die dabei er- zeugte Lichtspur ist für Aufnahmen mit allen bislang bekannten Kamerasystemen viel zu schwach und muß daher vieltausendfach ver- stärkt werden. Diese Aufgabe übernimmt die„Astracon“- Röhre, die die von dem Kristall ausgehenden Photonen(Lichtpartikel) einfängt und zur Freisetzung von Elektronen nutzt. Die Elek- tronen werden wiederum beschleunigt und auf dünne lichtempfindliche Filme geleitet. Das im Filmmaterial durch die Elektronen erzeugte Licht wird erneut verstärkt, so daß die„Astracon“-Röhre am Ende den winzigen Lichtblitz eines Photons bis zu einer Licht- stärke„aufgebaut“ hat, die der von 10 000 Photonen entspricht. Diese Helligkeit reicht kür Aufnahmen mit einer empfindlichen Ka- mera aus. Die„Astracon“-Röhre ist bei einem Durch- messer von zehn Zentimetern knapp 15 Zenti- meter lang. Ueber die Arbeitsweise und Kon- struktion der Kamera wurden am 18. Oktober auf dem fünften internationalen Kongreß für Hochgeschwindigkeits- Photographie in Wa- shingbon zum erstenmal Einzelheiten be- kanntgegeben. Für den Kernphysiker kann das neue Gerät eine ähnliche Bedeutung er- langen wie die Nebelkammer und die Bla- senkammer. Was wir hörten: 5 Prozesse „Der Reigenprozeß oder Die Kunst, An- stoß zu nehmen“ hieß der Titel einer Hör- spielsendung des Südwestfunks. Jedoch ein Hörspiel im eigentlichen Sinne War es nicht, vielmehr ein Hörbericht, von Hans Rothe anhand der Prozeßakten aufgezeichnet. Da- mit wurde noch einmal die Erinnerung an einen der berühmtesten und lächerlichsten Sittenprozesse der deutschen Literatur- geschichte wachgerufen, der im Herbst 1921 in Berlin vor den Schranken eines Amts- gerichts verhandelt wurde. Es war das gro- teske und widerwärtige Schauspiel eines von seiner eigenen Phantasie schockierten Spie- Bertums, das an der Aufführung von Arthur Schnitzlers„Reigen“ Anstoß genommen und mit einem planmäßig organisierten Skandal seiner sittlichen Entrüstung Ausdruck ver- liehen hatte. Es war ein massiver Angriff der ewig Gestrigen, die— wie sich sehr bald herausstellte— diese angebliche Beleidigung ihrer sogenannten Moral nur als einen Vor- wand benutzten, um ihre politischen und antisemitischen Ressentiments abzureagieren. Der ganze Prozeß ist seinerzeit wortge- treu mitstenographiert und bei Rowohlt in Buchform veröffentlicht worden. Dieses authentische Material lag dem Hörbericht zugrunde, der einen im Wesentlichen unver- anderten Extrakt der sechstägigen Gerichts- verhandlung bot. Angeklagt Waren der Intendant des Kleinen Schauspielhauses, Direktor Sladek, und sämtliche Darsteller der„Reigen Aufführung, darunter die be- rühmte Tragödin Gertrud Eysold, Fritz Kam- pers und Forster-Larinaga, der auch die Musik zum„Reigen“ komponiert hatte. Als Sachverständige waren Dr. Ludwig Fulda, Alfred Kerr, Emil Orlik und der Leipziger Literaturprofessor Arthur Wittkowski ge- laden, Kapazitäten von hohem Rang, deren Gutachten die ganze Absurdität der Anklage enthüllten, soweit dies nicht schon durch die Ankläger selbst geschehen war. Deren Zeu- genaussagen, wörtlich wiedergegeben, sind 80 bizarr und primitiv, so dumm und nieder- trächtig, wie sie keine Autorenphantasie er- finden könnte. Man sollte es nicht für mög- lich halten, daß solche Argumente jemals in einem Gerichtssaal vorgetragen wurden. Da- bei handelte es sich doch immerhin um ge- bildete Menschen, Repräsentanten des deut- schen Bürgertums, die dort, ohne es zu Wis- sen, eine géspenstische Farce aufführten, deren Wortschatz aus dem Vokabular der deutsch-nationalen Sittlichkeitsvereine und des deutsch-völkischen Schutz- und Trutz bundes stammte. Daher also wehte der Wind, und die Argumente dieser politischen und geistigen Reaktionäre, die 1921 noch im brausenden Gelächter einer amüsierten Oeffentlichkeit untergingen, wurden dann wenige Jahre später zu Richtlinien der natio- nalsozialistischen Kunstdiktatur. 5 Der Süddeutsche Rundfunk eröffnete seine neue Hörspiel-Reihe Der Mensch zwi- schen Gott und Widersacher“ mit dem Schau- spiel„Der Prozeß“ von André Gide und Jean Louis Barrault nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka, in der Funkbear- beitung von Fritz-Ludwig Schneider, insze- niert von Friedhelm Ortmann. Es ist ein un- wirklicher Prozeß, der hier abrollt, eine Ge- richtsverhandlung, in der dem Angeklagten keine Möglichkeit zur Verteidigung gelassen wird, weil man ihm nicht sagt, weswegen er angeklagt wurde, Je mehr sich dieser Bank- beamte Josef K. gegen die unheimliche an- onyme Macht dieses Gerichts auflehnt, desto tiefer sieht er sich verstrickt in einen unent- rinnbaren Ablauf von Prozeduren, an deren Ende der Schuldspruch steht: zum Tode ver- urteilt wegen Ungeduld und Gleichgültigkeit. Josef K. revoltiert nicht mehr, sondern nimmt das Urteil an, weil er irgendwo in den verborgenen Tiefen seiner Seele eine Ur- schuld erkannt hat, von der er sich selbst nicht freisprechen kann. Er ist in Kafka'scher Sicht— die symbolische Ver- körperung des modernen Menschen, von Gott abgefallen und von seiner Umwelt isoliert. Ein schablonenhafter Typ, wie alle, die hier auftreten, eine im metaphysischen Raum agierende Figur ohne psychologische Eigen- schaften, an deren Schicksal sich die rei- bungslos funktionierende Weltordnung in ihrer ganzen kalten, grausamen Sinnlosigkeit manifestiert. Einzige Rettung wäre die Kraft des menschlichen Herzens, jedoch die Ein- sicht, daß er niemals wirklich geliebt hat, kommt für Josef K. zu spät. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Nylonscheiben statt Mörtel (EP) Eine neue Methode für den Bau von Häusern aus Leichtbetonblöcken, bei deren Versetzen kein Mörtel mehr benötigt wird, ist von einer schwedischen Firma entwickelt worden. In 20 Zentimeter tiefe Nuten der horizontalen Oberflächen der Blöcke werden Nylonscheiben eingelegt, die die Blöcke zu- sammenschliegen. Nach den Berechnungen sollen diese Wände eine 60 Prozent größere strukturelle Stärke haben als die mit Mörtel errichteten. Als Vorteile werden eine stark verkürzte Bauzeit, weniger schmutzige Arbeit, und die Möglichkeit bei starkem Frost zu bauen, angeführt. Ferner ist es mög- lich, das Gebäude wieder auseinander- zunehmen und an anderer Stelle mit den gleichen Materialien neu zu errichten. Flüssiger Phosphor als Dünger (Saw) Ein in den Vereinigten Staaten ent- wickeltes Verfahren ermöglicht die Verwen- dung von flüssigem Phosphor als Dünger. Der Phosphor wird mit einer Spezialvor- richtung etwa fünf Zentimeter tief und einige Zentimeter von den Pflanzenwurzeln entfernt in den Boden gespritzt. Das Ver- fahren soll der gewöhnlichen Phosphat- düngung in mancher Beziehung erheblich überlegen sein. Flaschen aus geblasen (Saw) Wenn es nicht unbedingt nötig ist, Flaschen naß zu reinigen, so kann zweck- mäßig eine Ausblasvorrichtung eingesetzt werden, die vollautomatisch arbeitet und sich in jeden Verpackungsablauf einsetzen läßt. Flaschen von 100 bis 1000 Kubikzenti- meter Inhalt werden zuverlässig von Hüt- tenstaub, Glassplittern und anderen Fremd- körpern gereinigt, die Leistung beträgt bis zu 4000 Flaschen in der Stunde. Klein- Maschine näht Beutel zu (Saw) Für Betriebe, bei denen sich die Anschaffung einer größeren Anlage nicht lohnt, wurde eine elektrische Beutelzunäh- maschine entwickelt. Ein besonderer Vorteil dieser Maschine ist, daß sie überall ein- gesetzt werden kann, da sie nur ca. 4 kg wiegt und für 220 Volt Wechselstrom vor- gesehen ist. Die Manschine wird in Normal- ausführung mit einem verstellbaren Gurt zum Umhängen um den Nacken geliefert. Die Maschine ruht auf einem praktischen Fun- dament, das auf jeden Tisch aufgeschraubt werden kann. Die Einstellung auf die jeweils gewünschte Höhe, entsprechend der Größe der zuzunähenden Beutel, erfolgt durch ein einfaches Verschieben der Maschine an der Tragsäule. Die Stichlänge beträgt 3 bis 9 mm, die Nähgeschwindigkeit je nach Material- stärke 1200 bis 1700 Stiche in der Minute. Die Maschine hat eine Nähkapazität bis zu etwa P. 9 min Stoffstärke oder bis zu 24 Lagen Papier. Summ- Ton zur Lärmbekämpfung (Saw) In einem der neuen New Vorker Bürogebäude, das die Redaktion und Ver- Waltung zweier Zeitschriften beherbergt, ist der erfolgreiche Versuch gemacht worden, störenden Lärm mit einem gleichmäßigen Geräusch zu bekämpfen. Ein summender Ton dringt ständig aus dem Luftaustritt der Klimaanlagen und soll den Bürolärm gewis- sermahßen zudecken. Gemeinsam mit der Ver- wendung schalldämpfender Baustoffe er- reicht man auf diese Weise, daß einerseits der normalerweise in einem grogen Büro unvermeidliche Lärm nie störend wirkt, andererseits isolierte starke Geräusche— wie das Klingeln eines Telefons oder das Zu- schlagen einer Tür— nicht als nerven- belastend empfunden werden. Mikroskop im Füllfederhalter Format (Saw) Ein Mikroskop in der Größe eines Füllfederhalters ist jetzt entwickelt worden Die eingebaute Meßskala hat eine Mebgein- richtung von 1/0 Millimeter und 1/100 Milli- meter kann geschätzt werden, Besonders bei kleinen Betrieben ist es mit diesem Gerät möglich, die hergestellten Erzeugnisse ohne aufwendige Anlagen genau zu untersuchen. Beite 4 MANNHEIMER MORGEN MAKNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Hilfe für unterentwickelte Länder: Mannheimer Professor schweißt in Indien Ein türkischer Professor erfüllt in der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt einen Forschungsauftrag Etwa 600 prominente Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung aus dem Bundesgebiet und Schweißfachleute aus kamen am 9. April 1957 nach Mannheim, zehn europäischen Ländern um an den Feierlichkeiten anläßlich des Einzugs der Mannheimer Schweiß technischen Lehr- und Versuchsanstalt in den 1.961-Millionen-Neubau in der Windeckstraße 104 bis 106 teilzunehmen.„Nicht von Ehrgeiz, sondern von ehrlicher Begeisterung und Freude an der fachlichen Arbeit und Forschung sei diese Anstalt getragen“, sagte damals ihr Leiter, Professor Dr.-Ing. habil. Helmut Koch. Die Mannheimer hatten zwar schon vorher bei den Schweißtechnikern aller Nationen„einen Stein im Brett“, aber mit ihrem neuen Forschungs- und Lehrinstitut bahnten sich weltweite Beziehungen an, die sich neben den Erfolgen auf industriellem und wirtschaftlichem Gebiet auch in einer tatkräftigen praktischen Hilfe für unterentwickelte Länder niederschlägt: Zur Zeit weilt der Leiter der Mannheimer SLV, Professor Dr. Koch, in Indien, um am „Indian Institute of Technology“ in Bombay bei der Einrichtung eines schweißtech- nischen Laboratoriums beratend mitzuwirken. Gleichzeitig erfüllt der türkische Professor Sagisman in Mannheim einen Forschungsauftrag des Bundeswirtschafts- ministeriums. Die Schweißtechnische Lehr- und Ver- suchsanstalt ist seit 1928 in Mannheim hei- misch. Zuerst war sie allerdings nicht mehr als eine Kursstätte des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik. Dieser Verband ist ein technisch-wissenschaftlicher Verein mit mehr Als 8000 Mitgliedern. Er will dazu beitragen, Alle schweiß technischen Verfahren in Theorie und Praxis weiter zu entwickeln. Im Vorder- grund stehen eigene Forschungsarbeiten. Lehrlinge, Anfänger und Fortgeschrittene fördert der Verband bis zum Einsatz in Be- trieben. Ingenieuren, Konstrukteuren und Hochschulnachrichten: Personalnotizen der WH im Oktober 1960 Der Rektor der Mannheimer Wirt- schaftshochschule, Prof. Dr. J. P. Brecht, teilt über das Sekretariat der WH mit: Prof. Dr. Phil., Dr. theol. Gerhard Fr icke hat einen Ruf auf das Ordinariat für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Univer- sität Köln erhalten und angenommen. Prof. Dr. bee. publ. Werner Mahr hat einen Ruf auf das Ordinariat für Volkswirt- schaftslehre und Versicherungs wissenschaft an der Universität München erhalten. Prof. Dr. jur. Heinz Pauliek hat einen Ruf auf das Ordinariat für Finanz-, Wirt- schafts- und Sozialrecht an der Universität Würzburg erhalten. Prof. Dr. rer. pol. Erwin Grochla hat einen Ruf auf das Ordinariat für Betriebs- Wirtschaftslehre an der Universität Köln erhalten. Privatdozent Dr. phil. Bernt Spiegel wurde zum außerplanmäßigen Professor er- nannt. Prof. Dr. jur. Ulrich Klug, Extraordi- narius an der Universität Mainz. hat den an ihn ergangenen Ruf auf das Ordinariat für Handels- und Wirtschaftsrecht abgelehnt. Schweißfachleuten vermittelt der Verband schweißtechnisches Grundwissen und Spezial- kenntnisse. Er arbeitet eng mit dem Hand- Werk und der Industrie, sowie mit Wissen- schaftlern und Behörden zusammen. Die Mannheimer SLV in der Windeckstraße mit ihren vorbildlichen Werkstätten und Labora- torien entstand aus Mitteln der Stadt als Gemeinschafts-Institut des Deutschen Ver- bandes für Schweißtechnik und des Landes- Gewerbeamtes. Der Deutsche Verband der Schweißtech- niker ist dem„International Institute of Wel- ding“ angeschlossen, dem 32 Nationen— dar- unter auch Amerika und Rußland— angehö- ren. Professor Dr. Koch, der Leiter der Mann- heimer SLV, vertritt Deutschland in den Kommission 14(Schweißtechnische Ausbil- dung) dieses internationalen Verbandes, in dem übrigens beide Teile Deutschlands durch ihre qualifiziertesten Wissenschaftler vertre- ten sind. Durch diese exponierte Position und seinen Erfolg in Istambul, wo Professor Dr. Koch, ehe er nach Mannheim kam, ein schweißtechnisches Laboratorium einrichtete — wurde er der Zentrale der Unesco in Paris als Experte für Schweißtechnik vorge- schlagen und von dieser Institution für ein Jahr nach Indien geschickt. Neben der Einrichtung eines Labors ist er dort mit Vorlesungen über Themen seines Fachgebiets und Uebungen beschäftigt. Außerdem absolvierte er eine sechswöchige Vortragsreise. Der erste Lehrgang für Schweißfachingenieure in Indien, der nach den international anerkannten deutschen Richtlinien ausgerichtet wurde, ist seiner Ini- tiative zu verdanken. Professor Dr. Koch ist nicht der einzige ausländische Wissenschaftler, der in Indien auf schweiß technischem Gebiet Entwick- lungshilfe leistet: Vor und während seines Indienaufenthalts schickten die Russen acht Professoren, die starken Einflug gewannen und dazu beitrugen, daß fast ausschließlich russische Schweißgeräte und verfahren in Indien Fuß faßten. Professor Dr. Koch ist es nun zu danken, daß jetzt auch deutsche Fir- men dort ein neues Absatzgebiet für Schweiß- geräte erschließen konnten. Professor Dr. Koch wird Ende dieses Jahres aus Indien zurückerwartet. Während seiner Abwesen- heit vertritt ihn in der SLV Mannheim Ober- ingenieur Hans Schmidt, der ebenfalls schon über Auslandser fahrungen verfügt. Professor Muzaffer Sagisman Professor Dr. Ingenieur Muzaffer Sagis- man ist Türke. Er studierte während des zweiten Weltkriegs in Berlin und promo- Vierte 1945 in Dresden. Dann kehrte er nach Istambul an die Technische Universität zurück, wo er Professor Dr. Koch kennen- lernte, der dort als Gast- Professor seine Vorlesungen hielt. Hieraus entwickelte sich ein fruchtbringender Gedankenaustausch der beiden international anerkannten Experten. So hat auch Professor Dr. Sagisman schon mehrere Male in Mannheim Vorlesungen gehalten. Jetzt kam er mit Frau und Sohn auf ein Jahr in die Stadt, die— wie er sagt— für ihn zu einer zweiten Heimat geworden ist. Er erfüllt hier an der SLV einen For- schungsauftrag des Bundeswirtschaftsmini- steriums, der später veröffentlicht wird und allen dem„International Institute of Wel- ding“ angeschlossenen Nationen zugänglich ist. Die umfangreichen Arbeiten für diesen Auftrag— eine Grundlagenforschung über die Schrumpfungen und Schrumpfspannun- gen bei Schweißvorgängen— wird er aller- dings nicht beenden können. Inzwischen ist bereits sein Nachfolger eingetroffen: Di- plom-Ingenieur M. Gürleyik, ein Landsmann von Professor Dr. Sagisman, wird die Ar- beiten fortsetzen. Professor Dr. Sagisman, ein profilierter Wissenschaftler auf seinen Spezialgebieten, hält an der Mannheimer SLV auch Vor- lesungen und Vorträge. Wie Professor Dr. Koch ist er in der„Kommission 14“ des In- ternational Instituts of Welding“. Beide Wissenschaftler gehören gleichzeitig dem Kaffeekanne in Gestalt einer Katze Schmunzelkolleg Mit dichten engen Stuhlreihen wandelt eich die gemütliche Wohnberatungsstelle einmal wöchentlich in einen Kollegraum. Die Vortragsreihe der Abendakademie über Bauen und Wohnen, die Richtlinien kür einen persönlichen, von modischen Einflüs- sen unabhängigen Wohn- und Lebensstil geben will, findet lebhaften Zuspruch. Nach- dem bereits Dr. Dr. W. Schraml, Architekt Ju- Uusburger, Diplomingenieur Richter und die Leiterin der Wohnberatungsstelle, Archi- tektin Karin Trummer über Lebensart, Grundriß, Möbel und Dekoration referier- ten, ging Kunsthallendirektor Pr. H. Fuchs auf den Sinn und Unsinn der Gebrauchs- gegenstände! ein, wobei er mit schmunzeln- dem Behagen in die blühenden von seiner Sammlerliebe ausgiebig durchstreiften Ge- kilde des Kitsches führte. Die Vermischung zweier menschlicher Verhaltensweisen— der ausschließlich auf Befriedigung der natürlichen Bedürfnisse gerichteten Zweckmäßigkeit und des Prangs nach Aussage Lösung bis zur Erlösung im Kunstwerk— ergibt eigenartige Diskrepan- N Lärm heim Altersheim dureh jugendlichen Ubermut Gegen 2 Uhr nachts machten sich in Käfertal vier junge Leute ein Vergnügen daraus, gegen die Fensterläden des Altersheimes zu schlagen; sie verur- sachten dabei einen derartigen Lärm, daß die Bewohner aus dem Schlaf ge- schreckt wurden. Die Polizei war rasch zur Stelle und zeigte die Vebeltäter wegen Ruhestörung und groben Unfugs an. 3 von D. Fuchs in der Wohnberatungsstelle zen: an Gegenstände, die eigentlich nur zweckmäßig sein sollten, werden von Außen her die Stilelemente der Kunst hingetragen. Als Beispiel zeigte Dr. Fuchs die Entwick- lung des Stiefelknechts, wie ihn vor achzig Jahren die„Fliegenden Blätter“ karrikier- ten, von der Astgabel bis zum kunstgewerb- lichen schmiedeeisernen Stiefelzieher für „christlich- germanische Jünglinge“. Eine Kaffeekanne erhält die Gestalt einer Katze, ein Bismarckkopf wird zum Bierkrug. Aber wie Kitsch zu allen Zeiten, auch bei den Römern, gedieh, so gab es stets auch die nur für ihren Zweck bestmöglich ge- kormten Gebrauchsgegenstände; selbst im neunzehnten Jahrhundert hielten sie sich durch Brauch und Brauchtum in Land- schaften, die gegen die Industrieformen abgeschirmt waren, und ergaben wieder Ansatzpunkte für gereinigte Formen. Dr. Fuchs zeigte, wie stark der Stilzwang der jeweiligen Epoche wirkt, wie der sich den historisierenden Stilen widersetzende Jugendstil dennoch auf einer Welle des Rokoko schwang(die um 1950 wieder durch- brach), wie die Bauhausideen ursprünglich dem Empire entsprachen und später oft all- zu gewaltsam geometrisch stilisierten. Heute mißbraucht das Kunstgewerbe abstrakte Stilelemente. Wie der Raum die modernen Plastiken durchdringt, greift er auch in die verglasten Wohnungen und durch die transparenten Telefonzellen. Die moderne kunktionelle Form, die durch allseitigen Ausgleich der Kräfte und Gegenkräfte ent- stand, gestaltet nicht nur die Rennwagen, sondern auch die Kinderwagen ärodyna- misch. Ein Stuhl„steht nicht entgegen“, sondern paßt sich unseren Körperformen an.„Vielleicht wird man später über die penetranten Konsequenzen dieses Stilprin- zips ebenfalls lächeln“, gab Dr. Fuchs zu bedenken. ak „Komitee de Direktion“ dieses Verban- des àn. Doch damit sind die weltweiten Bezie- hungen der Mannheimer SLV beileibe nicht erschöpft: Wer durch die gläsernen Schwing- türen in der Windeckstraße tritt, wird im- mer wieder auf junge ausländische Wissen- schaftler und Fachleute stoßen, die hier ler- nen, lehren oder Forschungsarbeiten leisten. Sogar ihre Promotion— Doktorarbeit— er- ledigten drei junge Ausländer hier. Die Arbeit der SLV Zur Zeit werden an der SLS Mannheim 16 Schweiß fachingenieure, 20 Lehrschweißer, 45„Gas-“ und etwa 55„Lichtbogen“ Schweißer in ganztägigen oder Abendlehr- gängen ausgebildet. Drei andere„Schüler“ Absolvieren einen„Schutzgas- Sonder- schweiglehrgang“, andere legen ihre Sonder- und Zulassungsprüfungen nach DIN 8560 ab und zwei deutsche Schweißtechniker in amerikanischen Diensten erwerben an der SLV Mannheim ihre Qualifikation als Flug- zeugschweiger nach amerikanischen Bestim- mungen und Richtlinien. Zu den weiteren Aufgabengebieten der Se zählen Untersuchungen und Beratun- gen. Die Prüfabteilung hat unter anderer den Neubau des Kaufhof“ in Ludwigshafen und die Jungbuschbrücke geröntgt. Zur Zeit nimmt sie die Schweißnähte der Mannheimer Stadtheizung unter die Lupe. Die Beratungs- abteilung unter Schweiß fachingenieur Hans Jarowsky berät Handwerksbetriebe(kosten- los) und Industrieunternehmen(gegen Ge- bühr) in schweißtechnischen Fragen. Neue Lehrgänge Neben mhrem bisherigen Lehrprogramm plant die Mannheimer SLV eine Reihe von neuen Lehrgängen, die entweder noch im November oder anfangs nächsten Jahres be- ginnen: Ein Schweißtechniker-Lehrgang mit Abschlußprüfung, ein Lehrgang für Kon- strukteure und ein Kurzlehrgang über Ultra- schallprüfung von Schweiß verbindungen. Die Schweißnahtprüfung mit Röntgen- und Gammastrahlen, die Beurteilung und Prü- fung von Schweißverbindungen. Arbeits- schutz und Unfallverhütung beim Schweißen und zerstörungsfreie Prüfverfahren und Strahlenschutz sind weitere Themen von Lehrgängen, die zum Teil erstmals vorge- sehen sind. Sto Letztmals Wasserspiele à m Friedrichsplatz Die Wasserspiele am Friedrichsplatz wer- den am kommenden Sonntag(23. Oktober) letztmals in diesem Jahr in Betrieb genom- men. Zum Abschluß werden ab Einbruch der Dunkelheit auch die Leuchtfontänen eine Stunde lang gezeigt. 0 Kloppenheimer Brücke wird demnächst gesperrt Im Zuge der Erweiterung des Rangier- bahnhofs Mannheim muß auch die Kloppen- heimer Brücke verlängert werden. Die Brücke Wird deshalb für den Verkehr ab 2. Novem- ber(Ausnahme: Fußgänger und Radfahrer) gesperrt. Der Verkehr wird über die Feuden- heimer Brücke umgeleitet. Während der Sperrzeit wird der Omnibusbetrieb der Ver- kehrsbetriebe aus Richtung Rheinau und Seckenheim im Pendelverkehr bis jeweils zur Brücke aufrechterhalten, Für die Fußgänger wird ein Notsteg angelegt. Radfahrer müssen ihr Rad über den Notsteg schieben. 0. Am„Tag der offenen Tür“(Sonntag 23. Oktober findet in der Zeit von 11 bis 12 Uhr am Friedrichsplatz vor dem Rosengarten ein Standkonzert statt. Mit diesem Konzert wird die Reihe der diesjährigen Standkonzerte ab- geschlossen. Der türkische Wissenschaftler Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim einen Forschungsauftrag des Professor Dr.-Ing. Muzaffer Sagisman, er- füllt zur Zeit an der Schweiß technischen Bundeswirtschafts- ministeriums uber„die Schrumpfungen und Schrumpfspannungen bei Schweißvorgängen“. Unser Bild zeigt Professor Sagisman bei einer der diffizilen Messungen, die mit diesen umfangreichen Forschungsarbeiten verbunden sind. Der Auftrag ist vom Ministerium auf drei Jahre befristet; allerdings wird Professor Dr. Sagisman nur ein Jahr in Mann- heim bleiben und seine Arbeiten später von seinem Landsmann Dipl.-Ing. M. Gürleyik fortsetzen lassen. Bild: Pit Steiger Aus dem Polizeibericht: Aufgeregter Grieche lief voreilig zur Polizei Aufgeregt erschien in den Nachmittags- stunden ein griechischer Staatsbürger bei der Kriminalpolizei, um Diebstahlsanzeige zu erstatten. Der Grieche war zusammen mit einem Lardsmann im Zug von Basel nach Frankfurt unterwegs gewesen. In Mannheim Waren beide ausgestiegen, um sich eine Aus- kunft zu holen. Seinen Landsmann, der auf dem Bahnsteig zurückblieb, hatte nun der Grieche beauftragt, während seiner Ab- wesenheit auf das Gepäck aufzupassen. Als er zurückkam, so erzählte der Erregte den Beamten, sei der Zug abgefahren und der „Bewacher“ samt Gepäck verschwunden ge- Wesen. Um sicher zu gehen, ob der Grieche Wirklich Opfer eines Gauners geworden war, begab sich ein Kriminalbeamter zusammen mit dem„Bestohlenen“ zum Bahnhof. Und siehe da: dort wartete der Verdächtige noch immer geduldig mit dem Gepäck auf die Rückkehr seines Reisegefährten. Wohnwagen kippte um Kurz hinter dem Ortsausgang von Feu- denheim kam auf der Heddesheimer Straße eine Zugmaschine, die zwei Messewagen hinter sich zog, zu weit nach rechts ab. Die Folge war, daß auf dem durch Regen auf- geweichten Fahrbahnrand ein Wohnwagen ab- rutschte, die etwa einen Meter hohe Böschung hinunterstürzte und umfiel. Verletzt wurde niemand, doch entstand an dem Wagen ein Schaden von rund 4000 Mark. Kreditschwindler verhaftet Hinter Schloß und Riegel sitzt jetzt ein 24 jähriger Aypbeiter, der seine Finanzen durch mehrere unlautere Geschäfte aufge- frischt hatte. Der Festgenommene hatte in drei verschiedenen Geschäften auf Kredit je einen Radioapparat erstanden und die un- bezahlten Geräte wieder zu Geld gemacht. Als Einlage hatte er sich außerdem unter be- trügerischen Voraussetzungen einen Bank- kredit über 500 Mark verschafft, kam aber seinen Rückzahlungsverpflichtungen nicht nach. Alle vier Geschädigte hatten Anzeige erstattet. Im Gebüsch: Damenkleider Abseits des Weges durchstöberte ein Schüler im Waldpark das Gebüsch. Dabei fand er drei Sommerkleider, ein Wollkleid und fünf Damenblusen. Ob die aufgefunde- nen Kleidungsstücke aus einem Diebstahl herrühren, war noch nicht zu klären. Motorrad fing Feuer Nach 23 Uhr fuhr ein Motorrad an der Straßeneinmündung Sandhofer/ Zellstoff- straße in den Schienenkörper der Straßen- bahn und stürzte. Der Fahrer, ein junger Mann, erlitt eine Gehirnerschütterung, sein auf dem Soziussitz mitfahrender Freund Körperprellungen. Nach dem Unfall geriet das Motorrad in Brand, so daß die Berufs- feuerwehr eingreifen mußte. Ob der junge Mann sein Motorrad unter Alkoholeinfluß gelenkt hat, muß die Auswertung der Blut- probe noch ergeben; sein Führerschein wurde einstweilen einbehalten. Schokoladenbestand gelichtet Ein Unbekannter zwängte sich zur Nacht- zeit durch das über der Eingangstür liegende Oberlichtfenster in ein Schokoladengeschäft in der Innenstadt. Dort raffte der Eindring- ling rund 150 Schokoladentafeln der Marken „Suchard“ und„Waldbaur“ zusammen und verschwand unerkannt mit seiner süßen Beute. Angefahren und verletzt Ein 49 jähriger Mann, der die Fahrbahn der Luzenbergstraße überqueren wollte, um zu einer Straßenbahn zu gelangen, wurde nach 16 Uhr von einem Personenwagen an- gefahren. Der Fußgänger mußte sich mit einem Schlüsselbeinpruch in ärztliche Be- handlung begeben. Filmspiegel Schizo-phrenetisches Gemorde: Schauburg:„Psycho“ Psycho(unsym)pathisch und schizo-phre- netisch geht es zu in Gruselmeister Hitchcocks neuestem Schockstück, über dessen Inhalt nichts weiter verraten werden soll, außer, dag man auf Grund der betriebsamen Vor- reklame eigentlich mehr erwartet und daß „Hitch, schon wesentlich bessere Filme ge- macht hat. Es dauert ziemlich lange, bis es Leichen gibt— die sterben dann allerdings gekonnt. Neben dem schauspielerisch ausge- zeichneten Anthony Perkins spielen Janet Leigh, Vera Miles, John Gavin, sowie Wahn- sinn und Oedipus-Komplexe beachtliche Rollen, Wer den der Schauertragödie zu- grundeliegenden Roman von Robert Bloch schon kennt, bringt sich um einen originel- len Schlußgag, den sich auch die schlachter- messerscharfe Logik der Film- Kriminalisten nicht träumen läßt. Fazit: Spannend gemacht, glänzend fotograflert, aber nicht ganz so gut Wie z. B.„Das Fenster zum Hof“ und wie der Vorspann, in dem„Mister Gänsehaut“ den Blutwurst-Appetit des Publikums 2zu grauslicher Gier anregt. hwb Beilagenhin weis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Kutscherlinie“ der Firma DEFrakKaA, Mannheim, Breite Straße, bei, — Die gungen * Se Lands denhe — na weite 1961 läum einem Leite. Behöi sprac 17 age lug ut- rde ht- ade läkt ng en ind Zen ahn rde an- mit Be- re- nalt Ber, or- daß 82 ngs ge- met n- iche zu- loch nel ber sten icht, gut wie aut“ nb ein irma bel. Nr. 245 Freitag, 21. Oktober 1960 MAKMHEIMER LOKALNACHRICRTEN(2) MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 — Misere am Stadtrand: Straße Feudenheim- Ilvesheim weiter gesperrt Ende der Bauarbeiten noch nicht abzusehen/ Nach der Wasserleitung kommen die Stromkabel Seit dem 28. Januar dieses Jahres ist die Landstraße II. Ordnung 134 zwischen Feu- denheim und Ilvesheim gesperrt. Sie wird — nach Auskunft der Stadtwerke— auch weiterhin gesperrt bleiben. Am 28. Januar 1961 kann die Straße das einjährige Jubi- läum ihrer„Außerdienstsetzung“ feiern. Zu einem möglichen Festakt sollten sich die Leiter all jener örtlichen und überörtlichen Behörden einfinden, deren mangelnder Ab- sprache die Kraftfahrer einen täglichen Um- weg von jeweils elf Kilometer verdanken. Vom 28. Januar bis zum 1. Mai dieses Jahres baute die Gemeinde Ilvesheim. Die Arbeiten endeten an der Stadtgrenze und zwar rund zwei Monate später als vorge- sehen. Aufatmende Kraftfahrer atmeten zu früh auf. Denn alsbald stürzte sich nun die Stadt Mannheim auf weitere zwei Kilometer der Straße. Die Sperrung sollte, nach da- maligen Angaben, voraussichtlich ein Vier- teljahr dauern. Diese Zeit dürfte bei weitem überschritten werden. Die Stadtwerke ver- legten zunächst Wasserleitungsrohre. Die Arbeiten werden demnächst abgeschlossen. Alsdann werden Stromkabel eingebuddelt. Soweit dies noch möglich ist, werden die Stadtwerke versuchen, das Einbuddeln der Wasserleitungsrohre und der Stromkabel zu koordinieren. Möge ihrem Vorhaben Glück beschieden sein. Nach dem Verlegen der Versorgungslei- tungen wird sich das Tiefbauamt der Straße annehmen. Dies behaupten jedenfalls die Stadtwerke. Bei einem Anruf erklärte ein Vertreter des Tiefbauamtes:„Wir bauen nicht an der Straße und wir werden dem- nächst auch nicht daran bauen.“ Immerhin muß ja wohl, nachdem die Straßendecke aufgerissen worden ist, auch wieder ein ordentlicher Belag drauf. Zunächst, so ver- sichert Direktor Jung von den Stadtwerken, eine vorläufige Decke, später dann die end- gültige. Genaue Termine gibt es nicht. E Sind die Bazillen dressiert? Mein Enkelkind mußte ich vor drei Wochen ins Krankenhaus geben. Wo sich dann her- ausstellte, daß es Paratyphus hat. Am vergan- genen Mittwoch mußte ich meine Schwieger- tochter wegen Typhus- Verdacht ebenfalls in das Krankenhaus bringen. Dabei wurde mir gesagt, daß Besucher das Krankenhaus nicht betreten dürfen. Ich fand das ganz in Ord- nung. Nun mußte ich allerdings feststellen, daß dieses Verbot nicht für alle gilt. Man braucht offenbar nur mit einem Arzt ver- heiratet zu sein, um in normaler Straßenklei- AEG-IHWaANHAI der Vollautomat dung ungehindert Zutritt zu haben. Nun muß ich die Frage stellen: Warum darf ein Doktor das tun, was er anderen streng untersagt? Sind die Bazillen so dressiert, daß sie nur an uns gehen? Warum überhaupt Isolierung, wenn sie von Aerzten mit ihren Begleiterin- nen nicht beachtet werden? Ich möchte noch erwähnen, daß zur glei- chen Zeit zwei Herren ein Krankenzimmer betraten und sofort von der Schwester hin- ausgewiesen wurden. Ich machte sie darauf aufmerksam, daß der Herr mit seiner Dame dort auch in einem verbotenen Zimmer sei. Sie gab mir darauf keine Antwort. Wo soll das hinführen, wenn Aerzte sich an ihre eige- nen Verordnungen nicht halten? Johanna B. Keine„Frohen Ferien“ in der Sowjetzone „Mit einigem Erstaunen las ich in Ihrem Bericht, Schulkinder fahren in die Ferien“, daß 300 Mannheimer Kinder an der ostzonalen Ferienaktion Frohe Ferien für alle Kinder“ teilnehmen. Haben sich die Eltern dieser Kin- der nicht überlegt, daß sie ihre Kinder an einer Aktion teilnehmen lassen, deren einziges Ziel eine politische Beeinflussung der Kinder ist? Wer aus dem Osten kommt, weiß, wie sehr man sich dort um jede einzelne westliche Seele reißt und wie ihre Beeinflussung propogandi- stisch ausgeschlachtet wird. Gab es für diese 300 Jungen und Mädchen Keine Möglichkeit, an einer der bestimmt zahl- reichen Ferienaktionen Westdeutschlands sich zu beteiligen? Bedenkt man die augenblickliche Bedrohung der Demokratie, die vielen und auch abwechs- lungsreichen Versuche des östlichen Lagers, diese westliche Lebens- und Staatsform zu un- terminieren, so gibt es nur den einen Schluß: Kinder der DBR haben in den östlichen Ferien- lagern nichts verloren. Fehlt den Eltern diese Einsicht, muß eine Teilnahme generell verbo- ten werden. Welchem Kind aus der Zone ist es eigentlich erlaubt, seine Ferien in einem vom westdeutschen Staat eingerichteten Ferienlager zu verbringen, Obwohl doch in diesen Lagern bestimmt kein Scheibenschießen auf östliche Ministerköpfe veranstaltet wird?. Ich glaube, es dürfte angebracht sein, die Oeffentlichkeit auf diese beschämenden Tat- sachen étwas mehr aufmerksam zu. „Sportflieger als Lärmerzeuger“ „Auch von den Bewohnern der Oststadt wird der Lärm, der vor allem in der Feier- abendzeit und samstags und sonntags von Sportfliegern und Flugschülern des Flugplat- zes Neuostheim vornehmlich über der Oststadt erzeugt wird, als sehr lästig empfunden. Wenn sich schon die Bewohner der Oststadt damit abfinden müssen, daß auch in dieser reinen Wohngegend der Kraftverkehr ein- schließlich des Güterverkehrs erhebliche Stö- rungen durch Lärm und Aispuffgase verur- sacht, ist nicht einzusehen, warum nun Wie- derum diese bevorzugte Wohngegend aus der Luft gestört werden muß. obwohl anzuneh- men ist, daß freies Land in der Nähe des Flug- platzes Neuostheim zur Verfügung stehen sollte.. Die zuständigen Stellen scheinen sich dafür nicht zu interessieren, so daß der Wert die- ser Wohngegend weiter herabgemindert und ein Wegzug in andere Gegenden, auch außer- halb Mannheims, gefördert wird.“ Dr. P. G. Hilfe, ich rutsche auf Zebrastreifen Die Fußgängerübergänge auf den Straßen unserer Stadt sind zum größten Teil durch die sogenannten„Zebrastreifen“ gekennzeichnet. Diese„Zebrastreifen“ sind zwar gut sichtbar angelegt, sie bilden aber eine große Gefahr besonders für Zweiradfahrer, sogar für Fuß- gänger und Autofahrer. Bei nassem Wetter sind diese hübschen Streifen nämlich eisglatt. Ein Bremsen auf ihnen ist wirkungslos. Im Gegepteil, oft stürzt der Zweiradfahrer, der es versucht. Diese Zebrastreifen sind bei nassem Wetter aber nicht nur beim Bremsen, sondern auch beim normalen Fahren— vor allem in Kurven— gefährlich. Unsere Chemie ist doch sonst so fortschrittlich. Ich frage: Was wurde unternommen, um einen Belag zu schaffen. dessen Rutsch- und Haftfestigkeit besser ist? Was tut die tadtverwaltung(Tiefbauamt), um diese Verhältnisse zu verbessern? 2E Meinte die Firma, die die Wasserleitungs- rohre verlegt, nach Terminen gefragt:„Un- sere Arbeiter bleiben so lange draußen, bis sie fertig sind.“ Auf Vorstellung der„MM“ Redaktion beschlossen Stadtwerke und Tief- bauamt in schönem Entgegenkommen:„Wir werden alles daran setzen, damit die Straße nicht noch länger als ein Jahr gesperrt bleibt.“ Selbstherrliche Kraftfahrer kamen in- zwischen auf die Idee, die gesperrte Straße trotzdem zu befahren. Sie machten zwei überraschende Feststellungen; Erstens st die Straße befahrbar, zweitens wartete unter der Autobahnbrücke eine freundliche Funkstreifenbesatzung mit gebührenpflich- tigen Verwarnungen. Tatsächlich ist im Augenblick die gesperrte Straße befahrbar. Die Stadtwerke sind mit anderen Arbeiten beschäftigt und und lassen die Straße für etwa 10 bis 14 Tage ungeschoren. Eine Frei- gabe wird trotzdem nicht erwogen. Ober- amtmann Claus vom Polizeipräsidium hat ein plausibles Argument:„Wir wollen die Leute nicht unnötig beunruhigen.“ Der Vorschlag, die Straße auch während der Bauarbeiten für den Verkehr bis 1.5 Tonnen freizugeben, wird abgelehnt. Ober- amtmann Claus:„Wo soll die ausgebaggerte Erde gelagert werden?“„Wer haftet, wenn auf der verschmutzten Straße etwas pas- siert?“„Wer soll möglicherweise entstehende Mehrkosten übernehmen?“ Von Unfällen hat Claus ohnehin genug: In C 3 fuhr ein Pkw ein den Graben für die Fernheizung, am Tattersall ein anderer in den Graben für Gasleitungen. Und übrigens:„Wir sperren keine Straße, wenn wir es nicht verantwor- ten können.“ Fünf Kilometer Straße und— minde- stens— ein Jahr Bauzeit. Ein Jahr Sper- rung für eine vielbefahrene Straße. Ein Jahr, tagein— tagaus, elf Kilometer Umlei- tung:„Was wollen Sie“, sagt Oberamtmann Claus,„die Leute brauchen doch nur auf's Gaspedal zu treten.“ Schie. Jugendwettbewerb: Unteilbares Deutschland 2 Sig pramiierte Arbeiten Das Kuratorium Unteilbares Deutsch- land hat in diesem Jahr einen Jugendwett- bewerb durchgeführt, durch den junge Menschen angeregt werden sollten, sich mit den Problemen zu befassen, die sich aus der Teilung Deutschlands ergeben. In Arbeiten, die das Erlebnis der Teilung, wie es der junge Mensch sieht, zum Gegenstand haben, sollten diege Fragen behandelt werden Zu- gelassen e Ausdrucksmittel waren Malerei, Zeichnung, Plastik, Linolschnitt, Holzschnitt, Plakat usw. Auch das Ortskuratorium in Mannheim hat einen solchen Wettbewerb veranstaltet, an dem sich Schulklassen, Jugendgruppen, Kinderheime und einzelne Jugendliche be- teiligt haben. Eine Jury hat aus den etwa 70 eingegangenen Arbeiten zwölf Arbeiten der verschiedenen Altersstufen ausgezeich- net. In einer Ausstellung im Jugendheim Erlenhof werden die in Mannheim prämiier- ten Arbeiten ab Sontag, 23. Oktober, 11 Uhr, gezeigt. Die Ausstellung wird für drei bis vier Wochen geöffnet bleiben. In- offizielle Eröffnung ist bereits am Samstag, 16 Uhr, mit einern Festakt. Bei dieser Ge- legenheit wird der Vorsitzende des Orts- kuratoriums Mannheim, Pr. Raymond. die Preisträger auszeichnen. 0 Der erste Werkstättenbau des Gewerbeschulzentrums Bild: Pit Steiger Gewerbeschulzentrum wächst weiter: Erster Werkstattkomplex steht im Rohbau Richtfest am Weißen Sand/ Bisherige Baukosten etwa 10 Millionen Mark Das erste Werkstattgebäude des Ge- werbeschulzentrums am Weißen Sand steht im Rohbau. Gestern abend sprach ein Zimmererpolier vom Sägedach des Beton- baues vor prominenten Vertretern des Land- tags, des Gemeinderates und der Stadtver- waltung den Richtspruch. Der Handwerker wünschte den„Mannheimer Stadtvätern ein recht langes Leben“, Die Gesamtkosten für das Werkstättengebäude werden nach Schätzungen mit Außenanlagen rund 5,327 Millionen Mark betragen. Der im Sep- tember vergangenen Jahres begonnene Bau wird— wenn nichts dazwischenkommt— im Schuljahr 1961/2 seiner Bestimmung über- geben. 5 Bei einem Richtschmaus im Durlacher Hof- Restaurant saßen maßgebende Mit- arbeiter der Stadtverwaltung, Gemeinde- ratsmitglieder, Handwerkskammerpräsident Sieber und Architekt Herbert Schmidt mj den Handwerkern an langen Tischen bei Schnitzel, Salat und Bratkartoffeln. Bürger- meister Walter Krause sagte in einer An- sprache, daß mit diesem Rohbau ein weiterer Schritt zur endgültigen Fertigstellung des Gewerbeschulzentrums gemacht worden sei. Als man im Mai 1959 das erste Unterrichts- gebäude am Weißen Sand eingeweiht habe, sei befürchtet worden, daß dieser Bau künf- tig als„Mahnmal eines vorgesehenen Ge- werbeschulzentrums einsam stehen bleibe“. Aber es sei den Pessimisten zum Trotz vor- wWärtsgegangen. Bis allerdings das gesamte Zentrum— vier Unterrichtsgebäude mit drei großen und möglicherweise noch einem kleinen Werk- stättenkomplex— fertiggestellt sei, gehe mindestens noch ein Jahrzehnt in die Lande. Jede der Einzelbauten kostet im Schnitt rund fünf Millionen Mark. Die Bauzeit bewege sich jeweils um 24 Monate. Mit diesem von den Stadträten genehmigten Gesamtwerk habe Mannheim für die Zukunft geplant. In den neuen Räumen— gegenwärtig werden dort 2100 Berufsschüler und 300 Abendkurs- teilnehmer unterrichtet— können später über 10 000 Gewerbeschüler ihren Weg zum Facharbeiter machen! Auch Schüler der neunten Volksschulklassen könnten in den Werkstätten praktischen Unterricht erhalten. Die provisorisch in den Kellerräumen des Liselotte-Gymnasiums und in den Kel- lerräumen des Schulgebäudes am Weißen Sand untergebrachten Werkstätten werden im nächsten Jahr in das neue Gebäude um- ziehen. Maurer, Zimmerer, Steinmetze, Gipser, Fließenleger, Dachdecker, Schreiner, Schlosser, Schmiede, Schweißer, Installateure, Blechner, Kraftfahrzeughandwerker, Maler und Dekorateure werden im neuen Werk- statthaus ausgebildet. Bürgermeister Krause dankte besonders dem anwesenden Architekten Herbert Schmidt, der den Bau überwachte, Schmidt hatte seinerzeit mit seinem Gesamtvorschlag für das Gewerbeschulzentrum am Weißen Sand den ersten Preis erhalten.„Die Archi- tektengemeinschaft, Lange und Mitzlaff mit Schmidt, die offiziell als Planer zeichnet, besteht seit Monaten nur noch auf dem Pa- pier“, erklärte dazu ein maßgebender Ver- treter der Stadtverwaltung. Ini einzelnen bedankte sich der Bürger- meister auch bei den mitarbeitenden Fir- men. Sonderdank empfing die Mannheimer Firma Hanbuch& Söhne, deren Techniker mit dem schwierigen Betonschalenbau des Komplexes einwandfrei zurande gekommen Sind. Später sagte der Bürgermeister, daß mit dem Bau des bereits genehmigten zweiten Unterrichtsgebäudes erst im Jahre 1962 be- gonnen werden könne, weil der neue Meß- platz im Herzogenried fertig sein müsse, ehe man auf dem Platz am Weißen Sand weiterbauen könne. No. Beilagenhinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Bertelsmann Hausatlas“ der Firma Harald Trech- 5 Mannheim, Seckenheimer Straße 86. ei. Der berühmte Marlboro- Geschmack hat diese Cigarette weltbekannt gemacht Eine von Philip Morris entwickelte Filtercigarette * 6 5 6050 in Deutschland DM 1,75 Nur in der internationalen 20- Stüc- Padcung King- Size Filter * Belte 6 MANNHEIMER MORGEN MAKNREIMER LOKALNAcHRNICHTEN(3) Freltag, 21. Oktober 1960/ Nr. 240 des Schiffe rkinderheimes St. Joseph im D-Quadrat Der Erweiterungsbau wurde gestern abend von Stadtdekan Karl Nikolaus im Beisein des Generalpräses Maron von der mann feierlich eingeweiht. Mit dem Bauvor zwei neuen Aufenthaltsräumen für Jugendgruppen und zwei Einzel Schi fferseelsorge und Schifferpfarrer Wein- haben wurde im Frühjahr begonnen. Außer immern für größere Jugenchliche wurden in der Erweiterungsanlage Wirtschaftsräume wie Näh-, Bügel- und Trockenzimmer untergebracht. Ernst jünger- mehr Professor Friedrich Bentmann sp Die Mannheimer„Gemeinschaft evan- gelischer Erzieher“ hatte in ihrer Vortrags- reihe den Karlsruher Oberstudiendirektor Professor Dr. Friedrich Bentmann zu einem Vortrag über das literarische Thema„Meta- physische Horizonte im Werke Ernst Jün- gers“ verpflichtet. Streng genommen hätte der Redner das Titelwort„metaphysisch“ durch„religiös“ ersetzen müssen, es sei denn, man räumt ein, daß im rein philologischen Verstande das Religiöse gleichfalls über die Physis hinausragt. Professor Bentmann ging aus von zeit- genössischen Dichtergruppen, die sich hin- Sichtlich des Religiösen nicht festlegen, die den Realbezirk überhaupt nicht verlassen oder durch die Not der Zeit zu einem posi- tiven Bekenntnis gezwungen worden sind. Jünger, einst als ‚heroischer Nihilist“ ab- gestempelt, hebt sich von ihnen allen ab als ein Zweifelnder, der Gnade religiöser Er- leuchtung Enthehrender, der denoch seit dem zweiten Weltkrieg in Christentum und Fir- chen bindende Kräfte entdeckt und sich mit ihnen auseinandergesetzt hat. Damit, gab er seinen Deutern ein neues Rätsel auf. Eins steht fest: Er ist weniger denn je zu Kata- logisieren, Im Jünger der Blätter und Steine“(1932) hat de ein Goethesches Element ent- Bild: Pit Steiger Denker als Dichter rach vor evangelischen Erziehern deckt: durch Naturanschauung zu Gesetzlich- keiten zu gelangen, Fäden zu spinnen zwi- schen der Oberfläche und der Tiefe der Dinge. Dies ist ein metaphysischer Ansatz, der in den nach 1945 veröffentlichten Bü- chern um die Frage nach Sinn und Wert des Religiösen bereichert wird. Ketzerisch, meinte Professor Bentmann, klinge das Wort, daß Gott neu zu konzipieren sei, Theo- logen unverständlich Jüngers Wille, sich selbst Gott erst zu beweisen, bevor er ihn glauben Kann. Die Position des Dichters charakterisierte der Redner mit dem Wort, Jünger nähere sich(mit dem Roman„Heliopolis“) dem Bannkreis der religiösen Erkenntnisquelle. Er sei zu der Auffassung gelangt, daß der Glaube den Menschen vor der Hölle der tech- Wischen Zivilisation und die Kirchen ihn vor dem Kannibalismus bewahren können. Im Gegensatz dazu zweifelt er daran, daß die Religion das religiöse Bedürfnis des Men- schen voll zu stillen vermöge; deshalb auch der Hang vieler zur Astrologie. Professor Bentmann schilderte auch Jüngers Hoffnung auf die Ostkirchen, die ihm die Gewähr für ein johanneisches Christenum“ zu bieten scheinen... 8 Allgemein charakterisierte er ab- schließend Jünger als Denker und Dichter, agen wen Denzer als Dichter.. mammn 9 „Trotz Sorgen immer von Segen begleitet“ Schifferkinderheim St. Joseph wurde erweitert Einweihung des Baues zusammen mit der Feier des 60jährigen Bestehens Das Schiff erkinderheim St. Joseph in D 7 konnte am Mittwochabend während einer Feierstunde mit der wohltuend fröhlichen Atmosphäre eines großen Familien- festes gleich zwei bedeutsame Ereignisse würdigen: Seine Gründung am 16. No- vember 1900 durch den in Mannheim hochgeschätzten und allseits beliebten Prä- laten Joseph Bauer, und die Einweihung des im Frühjahr 1960 begonnenen Erwei- terungsgebäudes, in dem außer einem großen Aufenthalissaal, der durch eine Fall- tür in zwei Gruppenräume verwandelt werden kann, noch zwei Einzelzimmer für Altere Jugendliche und Wirtschaftsräume— Näh-, Bügel- und Trockenzimmer— untergebracht sind. Bereits 1951 war das Heim um einen Lernsaal, der auch Musik- darbietungen und Theateraufführungen dient, erweitert worden. Der zu Beginn dieses Jahres begonnene Trakt wurde notwendig, nachdem aus pädagogischen Er- wägungen mehrere kleinere Jungengruppen gebildet worden waren. Durch den Neubau hat sich die Aufnahmekapazität des Schifferkinderheimes von 45 auf rund 60 Jungen erhöht. Stadtdekan Karl Nikolaus, der die Weihe des neuen Hauses vornahm, erinnerte an das wechselvolle Geschick des Kinderheimes, dem Während seines sechzigjährigen Bestehens trotz mannigfacher finanzieller, wirtschaft- licher und politischer Sorgen nie der Segen Gottes gefehlt habe, Die reichen Wünsche, die der damalige Weihbischof Knecht von der erzbischöflichen Behörde in Freiburg dem selbstlosen Vorhaben Prälat Bauers mit auf den Weg gegeben habe, hätten sich voll ver- Wirklicht.„Immer waren Menschen da, die sich aus persönlicher Verantwortung für die Erhaltung, Entfaltung und Entwicklung voll einsetzten“. Auch der jetzige Erzbischof Pr. Hermann Schäufele, der während seiner Mannheimer Seelsorgetätigkeit im Schifferkinderheim St. Joseph wohnte, verfolge die Entwicklung des Hauses mit großem Interesse und werde ihm bei seinem bevorstehenden Aufenthalt in Mannheim anläßlich der 200-Jahrfeier der Jesuitenkirche„nach Möglichkeit einen Be- such abstatten“. Der Erweiterungsbau leite einen neuen Abschnitt in der Geschichte des Heimes ein. Der Segen, der bisher auf ihm geruht habe, sei„nicht wie ein fertiges Wun- der vom Himmel gefallen“, sondern habe der Mitwirkung vieler Menschen bedurft. Daß auch weiterhin unter dem Schutz Gottes und der Fürbitte des Heiligen Joseph noch un- zählige Schifferbuben dort eine glückliche Kindheit verbringen könnten—„ad multa saecula“, noch viele Jahrhunderte— sei der Wunsch der katholischen Gemeinde von Mannheim. Der Beauftragte der katholischen Bischöfe kür die Schifferseelsorge in der Bundesrepu- blik, Generalpräses Johannes Maron(Frank- kurt), schilderte in lebendig- fröhlichem Plau- derton seine vielfältigen Begegnungen mit den Fahrensleuten auf westdeutschen Flüs- sen, von denen immer viele stolz berichteten, ihre Kindheit im Schifferkinderheim St. Jo- seph in„Mannem“ verbracht zu haben. Der selbstlose, fröhliche Geist dieses Hauses habe unzählige gute Früchte gebracht. General- präses Maron zeichnete ein Bild des Schiffer- berufes, der von den Eltern während der Schulzeit immer wieder den schmerzlichen Verzicht auf ihre Kinder fordert—„ein har- tes Los, das nur durch die Gewißheit gemil- dert wird, ihre Kinder in besten Händen zu haben“. Die anschließende Besichtigung des Er- weiterungsgebäudes unter Führung des Mannheimer Schifferseelsorgers Pfarrer Anton Weinmann und des bauführenden Architekten Kurt Fuchs überzeugte die zahl- reichen Gäste— Vorstandsmitglieder, Freunde und Fahrensleute— von der glei- chermaßen praktischen wie ästhetisch be. friedigenden Lösung. Aufenthaltsräume und Treppenhaus wurden von dem bekannten Mannheimer Graphiker und- Maler mit Moti. ven aus„Tausendundeiner Nacht“, Schnee wittchen und anderen Märchen jugendtüm. lich ausgestaltet. Kreisförmige Deckenaus. schnitte sorgen an allen Stellen der Aufent- haltsräume für Tageslicht. Die frischfröhliche„Besatzung“ des Schif. ferkinderheimes bot ein Blockflötenkonzert und das Versspiel„Die faulen Brüder“, bei dem jugendliche Unbekümmertheit und na- türliche Darstellungsfreude manchen Applaus der Großen erntete. Ein ausgezeichneter Lichtbildervortrag, der sowohl den Tages- lauf der jugendlichen Heimbewohner wie auch den der sie betreuenden Vinzentine- rinnen unter Leitung von Schwester Oberin Aloysia in farbstarken Impressionen ver- mittelte, leitete zu einem festlichen„Imbiß über, der die Feier der Einweihung dez neuen Gebäudes und des sechzigjährigen Be. stehens in familiärer Eintracht abschloß. Kö. Im März: 16 neue Eisenbahner-Wohnungen Richtfest der„Gewoge“ Karlsruhe in Neuostheim Zum zweiten Male feiert die Gemein- nützige Eisenbahn-Wohnungsbau-Gesell- schaft Karlsruhe an Neuostheims Dürer straße Richtfest Nachdem dort bereits 1959 zwei große Wohnblocks mit insgesamt 24 Wohnungen in viergeschossiger Bauweise im Rohbau fertiggestellt waren und inzwi- schen auch bezogen werden konnten, flatter- ten die bunten Bänder des Richtbaumes jetzt vom Dachfirst eines dritten, ebenfalls viergeschossigen Wohnblocks, der weiteren 16 Familien von Bundesbahnangehörigen langersehnten ausreichenden Wohnraur bieten wird. Freilich sind auch diese 16, die nun vor- aussichtlich schon im März je zur Hälfte in Zweizimmer- Wohnungen(57,5 qm) und in Drei- Zimmer-Wohnungen(72 qm) Unter- kommen finden werden, nur ein Bruchteil der in Mannheim registrierten 200 woh- nungssuchenden Eisenbahnerfamilien. So sollen, wie Bundesbahnamtmann Herrmann in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Eisenbahn- Wohnungsbau- Gesellschaft anläßlich des Richtfestes erklärte, auch im kommenden Jahr in Mannheim weitere Wohnungen für Eisenbahner gebaut werden. Seit ihrer Gründung(Februar 1952) hat, die Gesellschaft im Bezirk der Eisenbahndirek- tion Karlruhe 2300 Wohnungen gebaut, 276 davon entfielen allein auf Mannheim. Das Ziel und die leitenden Gesichts- punkte dieser Wohnungsbautätigkeit für Eisenbahner hatte Bundesbahnamtmann Hauck, der zusammen mit Bundesbahn- oberrat Dautermann für die Planung des Projektes verantwortlich war, bereits an der Baustelle umrissen, nachdem ein Zim- mergeselle nach altem Brauch den Richt- spruch aufgesagt hatte. Die Eisenbahner, aufgrund ihres anstrengenden Dienstes be- sonderen Nervenbelastungen unterworfen, brauchten gute, und vor allem ruhige, schalldämpfende Wohnungen. Die Planung habe dieses Ziel trotz konservativer“ Bau- Weise“. Die Gesamtbaukosten sind gegenüber 1959 Wieder erheblich angestiegen: Kostete an dem 1959 fertiggestellten Eisenbahner- Wohnblocks der Kubikmeter umbauten Raums noch 63 DM, so waren es jetzt, 1960, schon 68 DM. Immerhin, so gab der Archi- tekt zu bedenken, sei es für weithlickende Wohnungsbauer unerläßlich, dem steigen- den Bedürfnis nach gewissem Komfort(80 etwa Zentralheizungsanlagen und Warm- Wasservorrichtungen in Küche und Bach und ausreichenden Zimmergrößen entgegen- zukommen:„Wir wollen das ja auch noch vermieten, wenn wir wieder goldene Turm- spitzen haben!“ Beim Richtschmaus, der in der Bahn- hofs wirtschaft Mannheim-Neckarstadt ge- halten wurde, nahm Geschäftsführer Herr- mann Gelegenheit, in Gegenwart des Leiters des Mannheimer Bahnbetriebsamtes I, Bun- desbahnoberrat Bauer und seines Vertreters Bundesbahnrat Bröde, den bauausführen- den Firmen(Ludw. Hoffmann und M. Elsässer) und ihren Arbeitern zu danken. Besondere Anerkennung galt auch den Bun- desbahninspektoren Strobel und Reschler für die umsichtige Wahrnehmung der Bau- leitung bzw. Bauaufsicht, 1 ne. 8 b Bold Weicht das alfe Rundbau des neben Kn urhor Ludwigshafen, der mit allem Komfort ousgesfatfet ist und der, moderner und schõner denn je, fast dreimal so groß Wie der alte sein wird- das Einkdufsziel för Tausende, direkt am Tor zur Pfalz! Bis zur Erõffnung am kom menden Mittwoch will allerdings noch vieles geschafft sein. Und für diese letzten Vorbereitungen brauchen wir alle Hände. Deshalb bleibt der knufhor Arm Montag und Dienstag, am 24. u. 25. Oktober, geschlossen! Auf Wiedderseh'n im nmeuen Haus! r Ziehen aus- üb WIesHAFEN ee, ee. 500 Kgufhof.% ALLES URTER EINEM bach fbfpof-Punßte 9283360 Plus punkte J. ͤ ͤ K ⁵⁰˙ AA ² TTT. ᷣͤ ß ¼ ⅛—t... 7,,‚⏑,⏑ FÄNwé,, be- und nten Motl. mee⸗ tüm⸗ laus- kent. chif. nzert „ bei 1 na- plaus neter Ages- Wie tine berin ver- abiß“ des Be. . K6. en Zim- icht nner, be- fen ige, nung Bau- über stete mer- juten 1960, rchi- ende gen- t(80 arm- Bad) gen- noch irm- ahn- Se- lerr- ters Bun- eters len- ken. Bun- chlel Bau- Ne. Nr. 245/ Freitag, 21. Oktober 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 Kleine Chronik der großen Stadt Vierter Akt: Bierabend Arion unterhielt sich gut Vierter Akt der Feier zum 75. Jubiläum des„Arion“ war ein Bierabend im Vereins- lokal„Zum Zwischenakt“. Die dunkel leuch- tende Büste des Begründers und Meisters Carl Isenmann, die Vereinsfahne und die vielen wertvollen Ehrengaben, die der Ver- ein zu seinem Geburtstag erhalten hatte, bil- deten die Kulisse dieser fröhlichen Zusam- menkunft. Präsident Heiner Ott begrüßte außer BSB-Kreisvorsitzendem August Franz auch Professor Dr. Ott Liedertafel) und den Frauenchor 08.„Edde“ Willisch, Vergnügungs- leiter des Arion, schwang nach gemeinsamem Essen sein Zepter. Der Arion-Chor unter Lei- tung von Heiner Ott und das Arion-Quartett bestritten einen Teil des Abends mit stim- mungsfördernden Vorträgen. Maria Brunner verlieh mit ihrer schönen Sopranstimme Dvo- raks„Eine kleine Frühlin e“(begleitet von Chorleiter Eugen Endlich) viel Glanz; auch Gretel Bächold vom Frauenchor 08 gab ebenfalls Kostproben ihrer gepflegten San- geskunst. Verdienste erwarb sich dann Franz Kühner mit seinem kleinen Orchester. Bei reger Unterhaltung und allgemeinem Ge- sang machten inzwischen die Ehrengaben die Runde, von denen der von Prof. Dr. Ott ge- stiftete riesige Silberpokal als ein Stück aus dem Gründungsjahr 1885 besonders gewür- digt wurde, Schlußpunkt des Jubiläums wird nun am Samstag eine Sängerreise nach Ken- zingen-Gengenbach, der Geburtsstätte Carl Isenmann's, via Straßburg, Colmar und Brei- Sach sein.—— 65. Stiktungsfest der Marine- Kameradschaft Die„Marine- Kameradschaft Mannheim 1895“ feierte ihr 65. Stiktungsfest im Ruder- club an der Rheinterrasse. Motto des zünf- tigen Festes: ‚Gooden Wind und gute Fahrt“ und„Mast- und Schottbruch“, Mit- glieder befreundeter Verbände aus Mann- heim, Ludwigshafen, aus Heidelberg und Weinheim, aus Kehl, Lahr, Karlsruhe und Bretten erschienen neben Vertretern des Ver- bandes deutscher Soldaten und des Luft- Waffenringes bei ihren Mannheimer jubi- lierenden Ideen- Kameraden. Vorsitzender Kupferschmidt berichtete kurz aus der Ver- einschronik und erinnerte daran, daß 1895 ganze 40 Matrosen den Verein gegründet hätten. Er verband damals Gleichgesinnte aus Mannheim und Ludwigshafen unter dem Namen„Verein Kaiserlicher Marine“. Seinerzeit hätten Industrie, Handel und Schiffahrt den Verein noch unterstützt, trauerte der Referent. In den Satzungen der Kameradschaft steht nichts über Sinn und Zweck der Vereinigung. Kupferschmidt meinte, Ziel der„‚eigengeprägten und viel- gefahrenen Männer“ sei es, Erlebtes und Erworbenes zu pflegen und an die Jugend weiterzugeben, Bemerkte der Redner noch: „Die Matrosen waren nie politische Solda- ten, sie wurden von jeher zu großräumigem Denken über die völker verbindenden Meere hinweg erzogen.“ Nach dieser Grundsatz- erklärung wurde gratuliert und geehrt. Ein buntes Programm und der Marineball schlossen sich an. No. Heidelberger Preis Foo o Pie Mannheimer Oberschülerin Doris Sutter, Schülerin von Doris Rothmund an der Konservatoriumsabteilung der Mann- heimer Musikhochschule erspielte sich bei dem von der Heidelberger Stadtverwaltung veranstalteten„Musikalischen Bewertungs- spiel“ mit Klavierwerken von Bach, Bartok und Debussy einen der ausgesetzten Preise. 0— Tabak gering notiert in der Heidelberger Stadthalle Recht enttäuschend nicht nur für die Pflanzer des Anbaugebietes Bergstraße War der Verlauf der gestrigen Einschreibung des Landesverbandes der badischen Tabakbau- vereine in der Heidelberger Stadthalle. Bei einem Angebot von 2784 Zentnern Zigarren- gut, das etwa ein Drittel der vorjährigen Menge dieses Ernteanteils darstellt, kamen die Preise fast auf die Hälfte der Notierurfgen von 1959. Der Blauschimmelbefall war Grad- messer für die Bewertung. Heddesheim stellte gestern 530 Zentner Geudertheimer Sandblatt zum Verkauf, Ladenburg 170 Zent- ner. Alles wurde abgesetzt. Heddesheim ver- kaufte in drei Abschnitten und erzielte dabei Preise von 160, 10, 165 und 164 DM für die Blattgruppe I, während die zunehmend blau- schimmelbefallenen Blattgruppen 2 bis 4 bis zu 90 DM heruntergingen. Ladenburg schnitt noch schlechter ab; hier kamen die Blatt- gruppen 1 auf 142, 2 auf 120, 3 auf 100 und 4 auf 80 DM je Zentner. el. „Salzburger Seminar“ mit neuem Programm Das Salzburg Seminar in American Stu- dies ist nun in der Lage, das Programm für das Winter-Halbjahr 1961 bekannt zu geben: Amerikanische Außenpolitik(8. Januar bis 4. Februar 1961); Arbeit und Industrie in Amerika(12. Februar bis 11. März 1961); Amerikanische Literatur, Philosophie und Gesellschaft(19. März bis 15. April 1961). Es ist dem Seminar wieder gelungen, bervor- ragende Gelehrte und Praktiker als Vortra- gende zu gewinnen, z. B. Professor James MeGregor Burns, der anerkannte Staats- wissenschaftler; John D. Biggers, Vorsitzen- der des Aufsichtsrates der großen Glasfabrik Libbey-Owens-Ford; Gardiner C. Means, der bekannte Wissenschaftler, und Henry Nash Smith, Professor für Anglistik an der Uni- versität von Kalifornien. Alle Bewerber sollen im Alter von 25 pis 40 Jahren sein, wobei in manchen Fällen auch Ausnahmen gemacht werden können. Sie sollen die englische Sprache beherrschen und ihre akademische oder sonstige Berufs- ausbildung beendet haben. Das Salzburg Seminar in American Stu- dies wurde 1947 gegründet und ist das erste Institut in West-Europa, das sich eingehend mit dem Studium der Vereinigten Staaten befaßt. Es ist eine unabhängige akademische Einrichtung, die ausschließlich durch private Zuwendungen in Amerika und Europa finanziert wird. 0 Sportplatz- Bau Im Natursehutz gebiet Die Eintragung des Landschaftsteiles „Dossenwald und Rheinauer Wald südlich der Bundesbahn Mannheim- Friedrichsfeld“ im Landesnaturschutzbuch II. Teil„Ge- schützte Landschaftsteile“ wird teilweise ge- löscht. Das fragliche Gelände dient der An- lage eines Sportplatzes. Die Löschung er- folgt auf Grund der Ermächtigung des Re- gierungspräsidiums Nordbaden— als höhere Naturschutzbehörde— vom 3. Oktober 1960. 02 Sprechtag für Schwerbeschädigte a m 1 C. November Auf Ersuchen des Landtages von Baden- Württemberg hält die Hauptfürsorgestelle Baden- Württemberg, Zweigstelle Karlsruhe, wieder einen Beratungssprechtag für die Schwerbeschädigten ab. Zweck dieser Sprech- tage ist die Beratung der beruflich nicht ver- sorgten, arbeitslosen und arbeitssuchenden Schwerbeschädigten aus dem Stadt- und Landkreis Mannheim. 0 Der nächste Sprechtag wird am Donners- tag, dem 10. November 1960, im Sitzungs- sag! des Arbeitsamtes Mannheim, Mü 3a, ab- gehalten. Interessenten aus dem genannten Personenkreis werden gebeten, sich bis spä- testens Samstag, den 29. Oktober 1960, münd- lich oder schriftlich bei der Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene in Mannheim, R 7, 24, für den Stadtkreis und in Mannheim, L 8, 8 für den Landkreis anzumelden. Berufstätigen Schwerbeschädig- ten, die nicht früher zum Sprechtag kommen können, ist die Sprechstunde von 18 bis 19 Uhr vorbehalten. Dies ist jedoch bei der Anmeldung besonders anzugeben. 0 Mannheimer Kabarett: Rauhe Songs und Clownerien im Metropol Der Wechsel im Kabarettprogramm des „Metropôl“ hat die Bekanntschaft mit einem britischen Musicalclown vermittelt. Ravel heißt er, erscheint in einem lächerlichen Frack und redet ein Esperanto, das er sich Musical-Cloun Ravel Bild: B.& N. patentieren lassen sollte. Im zweiten Auftritt bietet er eine Chaplin-Kopie, die man zu oft gesehen hat, um noch etwas Besonderes daran zu finden. Musikalisch höchst versiert, spielt er ausgefallene und konventionelle In- strumente mit gleicher Meisterschaft, baut zahlreiche Situationsgags ein und läßt das Publikum aktiv an seinen Darbietungen teil- nehmen., Solide, ehrliche Kleinkunst! Mit Ausnahme von Anita Rosales, der dritten im Trio der Tänzerinnen, hat man das restliche Ensemble aus dem ersten Oktoberprogramm beibehalten. Mit ihr konkurrieren die be- gabte Anja May in schmissig hingelegten Tänzen und Lilian Liana, die sich sogar auf die Spitze wagt. Weiterhin dringen aus der charakteristisch rauhen Kehle der Diseuse Mara Lanyi Chansons und Songs, deren Texte mit fortschreitender Zeit zudehmend liberaler werden. Das Tanz- und Bartrio Hans-Werner Scheuerl, unermüdlich und clever, erfüllt seine mannigfachen Funk- tionen vorzüglich, und als Ansagerin tritt Gisela sympathisch und zurückhaltend in Er- scheinung.-mann Gäste aus Berlin im„Maxim“ Alte Bekannte stellen sich seit Anfang Oktober allabendlich im„Maxim“ mit der Berliner Kapelle Hein Buschhagen vor. Die fünf musizierenden Mannen waren vor noch nicht Jahresfrist schon einmal in Mannheim. Auch im neuen Gastspiel erweisen sie sich wieder als eine sehr anpassungsfähige, sprit- zige Band, deren Stärke bei den Blasinstru- menten liegt. Ebenfalls aus Berlin stammt „Reiko“, ein untersetzter Jongleur, dem es die Zentrifugalkraft angetan hat. Auf Roll- schuhen wirbelt er gewissermaßen als menschliches Karussell— ein raketenförmi- ges, gewichtiges Metallgebilde durch die Luft; der Zuschauer vertraut auf die Festigkeit der Haltestränge. Am meisten Können erfordern zweifellos Reikos Balanceakte mit vornehm gefüllten Kognaegläsern auf des Schwertes Schneide; auch Flaschen und Zigarrenkisten läßt er durch die Luft tanzen. Drei tanzende Mädchen sind die„Silvanna-Schau“. Ob mit Pelzkäppi Charleston interpretierend oder im exotischen Federschmuck: die blond- schwarz gemixten Jung- Balletteusen beweisen exakte Ausbildung. Alles in allem findet der „Maxim“-Besucher ein solides, recht an- spruchsvolles Unterhaltungsprogramm vor, derweilen im„Gambrinus“ das als hollän- dische Spitzenkapelle offerierte Fred-Jasper- Quartett zum Tanz aufspielt. Li. A 20„Korkenzieher“ im neugestalteten„Pigalle“ Verändert sieht es aus im„Pigalle“: Der alte„D-Zug- Wagen“ ist nicht mehr. Der langgezogene Barraum links des Eingangs wurde verkürzt, seine Innenwand durch- brochen. Innenarchitekt Alfred Schröder aus Ziegelhausen hat die Bar nach„Original- rezepten“ auf Altmexikanisch umgestaltet; sein Unterfangen beweist guten Geschmack und wirkt gelungen. Verschwunden ist auch die zweite Bar im Hintergrund; an ihre Stelle traten Sitzgelegenheiten. Im solcher- maßen àzußerlich gewandelten Kabarett zeigt in der zweiten Oktoberhälfte Germain Maren echtes Varieté: Elastisch schlägt sie Rad, steht Kopf und legt aus dem Stand hintereinander 20„Korkenzieher“ aufs Par- kett. Im„Opiumrausch“ windet sich eksta- tisch Mara Sorrano; sie tut das zweifellos lebensecht und bemüht sich nicht ohne Er- folg, dem Besucher einen gelinden Schauer über den Rücken zu jagen. Selbst das Bar- trio Lorant zeigt sich bisweilen hörbar be- eindruckt. Attraktiv in allen mehr oder we- niger offenherzigen Kostümen sind schließ- lich„Lydia“ und Jeanette da Jana. Halb Mann, halb Frau produziert sich„Bijou“; Geschmack ist bekanntlich ein sehr umstrit- ten Ding. Li. Mannheimer Terminkalender Arbeitskreis für gewerblichen Rechtsschutz: 21. Oktober, 17.30 Uhr. Wirtschaftshochschule Mannheim, Hörsaal 135, Vortrag über das Thema:„Kritische Betrachtungen zu den Ver- gütungsrichtlinien für Arbeitnehmer Erfin- dungen von 1959“. CD schwetzingerstadt— Oststadt: 21. Ok- tober, 20 Uhr, im Nebenzimmer des„Schwarz- wälder Hofes“, Rheinhäuserstraße 8, Aus- sprache über das neue Mietrecht(Lücke-Plan). Interlanguage- Club: 21. Oktober, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 9-10, Zusammen- kunft. verein Deutscher Ingenieure: 21. Oktober, 17.30 Uhr, Gewerbeschule I. Mannheim, 8, Aula, Lichtbildervortrag Lebren oder Mes- sen?“(Ing. Goubeaud, Wetzlar). dk— Neckarstadt-Ost: Am 21. Oktober, 20 Uhr,„Arion“, Uhlandstraße 19. Mitglieder- versammlung, Referat von K. Pitsch,„Aus- wirkung bei der Kriegsopferfürsorge durch das neue Kriegsopferrecht laut Neuordnungs- gesetz vom 27. Juni 1960(Erholungsfürsorge usw.)“. Touristen- Verein„Die Naturfreunde“: Am 21. Oktober, 19.30 Uhr. Gewerkschaftshaus, Farblichtbildervortrag. Gleichzeitig Fahrkar- tenausgabe für das KEindertreffen auf dem Kohlhof. Suchhunde— Rettungshunde: 21. Oktober, 20 Uhr, Gasthaus„Neckartal“, BLSV. Lehr- fülm. Werbeabend für Hundeführer. Verband der Angestellten der gesetzlichen Unfallversicherung: 21. Oktober. 20 Uhr, Mann- heimer Ruderelub(ſcheinpromenade), Herbst- test des Ortsverbandes. Mannheimer Laienspieltage: 21. Oktober, 20 Uhr, Gemeindesaal der Luther-Kirche, Vor- trag:„Zweck und ziel des Laienspiels“; an- schließend Dekanatsspielgruppe Katholische Jugend:„Die schrecklichen Lügen des Herrn Li Tung“. Bundesluftschutzverband: Am 21. Oktober, 20 Uhr, in N 7, 13/15. Abschluß des Grundlehr- gangs„Das selbstschutzbereite Haus“, Geräte und Ausstattung. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt; 21. Grtober, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Jugendkriminalität(Amts- gerichtsrat Kurt Kostelnik); gleicher Tag, 15 bis 17 Uhr, Fotolabor, Grundlagen der Labor- technik(Rektor a. D. Hermann Rösch); glei- cher Tag, 15 bis 17 Uhr. Studio. Technische Ausbildung an Tonfilmgeräten, 1. Kurs. Heilsarmee: 21. Oktober. 19.30 Uhr, C 1, 15, Heiligungs versammlung. Club Graf Folke Bernadotte: 21. Oktober, Deutsche Sprachkurse. Abendakademie- Veranstaltungen: 21. Ok- tober: Der Vortrag von Prof. Martin Göh- ring muß wegen Verhinderung des Referenten ausfallen; Volksbücherei Sandhofen, 20 Uhr, Erwachsene und die Jugend Dr. J. Schacht). Arbeitsgemeinschaft Wehrdienstverweigerer: 21. Oktober, 18 bis 20 Uhr, in der Sickinger- Schule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Mannheimer Liste: 21. Oktober, 20 Uhr, Gasthaus„Zum Ochsen“, Feudenheim, Haupt- straße 70, Ausspracheabend: sleicher Tag, 20 Uhr, Neuostheim, Gaststätte„Neuostheim“, Ausspracheabend. Naturkundeverein: 21. Oktober. 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinschaftsraum in E 2. 1, Arbeits- abend der Ornithologischen Abeitsgemein- schaft. Thema: Unsere Wintergäste. Deutsch- Amerikanisches Institut: 21. Ok- tober, 20 Uhr, Amerikahaus: Die„Square Dance Group“ übt amerikanische Volkstänze. Wir gratulieren! Den 78. Geburtstag feiert heute Frau Wilhelmine Lopentin, Mannheim- Waldhof, Hubenstraße 25. Sein 25jähriges Ar- beitsjubiläum bei der Firma Bopp& Reuther, Waldhof, begeht Willi Schatzinger, Mannheim- Feudenheim, Talstraße 94. Wohin gehen wir? Freitag, 21. Oktober Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„La Traviata“(Theatergem. Nr. 3301 bis 6360 und freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Gesellschaft im Herbst“(Miete F gelb, Halbgr. I. und freier Verkauf); Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Welt auf dem Monde“(Frei- tag-Miete und freier Verkauf); Mannheimer Puppenspiele, 20.15 Uhr:„Das Gespenst von Canterville“. Filme: Planken Großes Haus:„Eine Frau für's ganze Leben“; Kleines Haus:„Ingeborg“; Alster:„Abenteuer am Mississippi“; Schau- burg:„Psycho“; Scala:„Das Appartement“; Capitol:„Sklavin der Pirateninsel“ 23.00 Uhr: „Sei schön und halt den Mund!: Alhambra: „Sooo nicht meine Herren“; Universum:„Ste; fanie in Rio“; Royal:„Ein Mädchen für einen Sommer“; Kurbel:„Revolver Kelly“; Palast; „Messalina“; 10.00, 11.50. 22.30 Uhr:„Keine Träne für den Mörder“; Abendstudio im City: „Mr. Deeds geht in die Stadt“. Sonstiges: Circus Hagenbeck, Alter Meß- platz, 15.00 und 20.00 Uhr, Vorstellungen. GARDINEN BERATUNC N mit dieser Güte- Sicherung. das sind Gardinen aus TREVIRA. Achten Sie beim Einkauf auf das Gũte- zeichen Doppelhand'. Es bestätigt: Gardinen aus TREVIRA- mühelos gewaschen, im Handum- drehen Wieder trocken, kein Spannen, kein Bügeln, Kein Einlaufen, stets lichtbestandig. Die gleichblei- bend gute Oualität wird gesichert durch die mit der Gardinenindustrie festgelegten Verarbeitungs- richtlinien und die Kontrollen bei der Herstellung. Auskünfte durch den TREVIHA- Dienst BT 419 der FAR BMWERKE HOECHST AG., Frankfurt()- Hoechst 0 Fr. 245 Seite 8 MANNHEIMER MORGEN POLITIK Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 243 EWd foreiert Hilfe für Afrika Kennedy gegen Atomversuche ieleteeg fortgckütetP neren„org nge Verbindung Beisner-Eichmann: 3 5 5 8 Washington.(AP) Der Präsidentschafts-. in einer Erl 5 Bonn.(cho- Eig. Bericht) In Bonn wur Neue Initiative der sechs Staaten für die Entwicklungsländer kandidat der Demokratischen Partei der VVT Sitzung jetzt darauf hingewiesen, daß der 17 7 : 5 5 f. 2 Vereinigten Staaten, Senator John F. Ken- 5 ü ner entat verletzt 2350 5 Brüssel(dpa). Die europäische Gemein- tion ausgedrückt: Togo, Elfenbeinkünste, nedy, hat Sich ganz nachdrücklich ge- Unter dem Motto, Jugend beschenkt Ju-. 85 Aeeren Schaft der Sechs will sich in verstärktem Zentralafrikanische Republik, Kongo-Repu- gen die Wiederaufnahme der Kernwaffen. send“ hat das Kuratorium Unteilbares 51 CCC n i 8 a 1 5 71 8„55 0 18 Deutschland die Jugendlichen in der Bundes- höheren Polizeiführer für Jugoslawien so- Maße um die Entwiclclungsländer allgemein blik(Brazzaville, Gabun, Madagaskar, versuche durch die Vereinigten Staaten aus- Deutsc 8 n 85 wie mit jenem Pr. Beisner, der vor fünt kümmern und gleichzeitig das Verhältnis zu Tschad und Obervolta. Nach dem Beschluß gesprochen. In einer Antwort auf einen offe- republik aufgerufen, menschliche Verbindun- Falten im Aue en onde„ den ihr assoziierten Ueberseegebieten auf des Rats sollen diese bisher durch Frankreich Brief d in früheres Mitglied der sen mit den jungen Menschen jenseits der en 8 1 58 8 e 8 g 5 0 8 nen Brief, den ein U 8 8¹¹ er 8 mit Hilfe von Dr. Dorls, Vorsitzendem der eine neue Grundlage stellen, die der neu- vertretenen Länder künftig das Recht haben erlkanisch Atomenergie- R 1881 Zonengrenze aufrecht zu erhalten oder neue. 75 28 5 3 1 8 i 5 e amerikanischen mener gi Orrumission, 1 0 5 i für verfassungsfeindlich erklärten Sozia- erworbenen Selbständigkeit dieser Gebiete direkte Vertretungen beim Gemeinsamen Thomas E. Murray, an die beiden Präsident- Verbindungen anzuknüpfen und in der Weih- listischen Reichspartei, Belastungsmaterial Rechnung trägt. Konkrete Maßnahmen hier- Markt zu errichten, ihre Investitionswünsche schaftskandidaten gerichtet hatte, erklärte nachtszeit Geschenke in die Zone zu senden. gegen den Außzenhandelsberater Hertslet für wurden vom europäischen Ministerrat selbst vorzubringen und außerdem von Fall Kennedy, eine Wiederaufnahme der Kern- Viele Südafrikaner aller Rassen, die unter 5 sollte. Beisner dem auch zu⸗ zum Abschluß seiner dreitägigen Brüsseler zu Fall mit eigenen Vertretern in Bespre- waffenversuche durch die USA zum gegen- dem Verdacht, politisch unzuverlässig zu Mindest rülere Bezienn gen 20 ien M 2 Tagung vorbereitet. Unter dem Vorsitz des chungen der Gemeinschaftsorgane ein- wärtigen Zeitpunkt würde zu einem Zusam- ein, während des von März bis August die- Ren ese een en een N K al Wen niederländischen Außenministers Luns und geschaltet zu werden. menbruch der Genfer Atomkonferenz und ses Jahres erhängten Ausnahmegustandes e Rechtsextremisten, insbesondere in Anwesenheit der Außenminister Souve de Zuschuß zum Kranken eld zu einem Propagandasieg der Sowjets verhaftet worden N fordern jetzt von der„Roten Hand“, dadurch erregt haben— Murville Frankreich), Wigny(Belgien) und 5 5 9„nnen der Regierung Schadenersatz. daß er in Aegypten, wo er sich nach Kriegs- 5 Schauss Gukemburt beschloß der Rat: 3(A) Das teren in Kurz notiert Abfindung in bar ende aufhielt, algerische Freiwilligenver- 1. Die Bildung einer aus Regierungsver- Kassel hat in einem vom DGB geführten Ap Arbeitneh 8 d bände gegen Frankreich aufgestellt habe. tretern der sechs bestehenden ständigen Ar- Arbeitsgerichtsprozef entschieden, daß er- Im Auftrage des SPD- Bundesvorstandes„ 135 8 1 8. 8 5 1 55 Ihn verbindet eine jahrzehntelange Bezie- de ur ce He e 3011 5. auch dann den Zus sind der Vorsitzende der Stuttgarter SPD- 1. e e hung zu dem jetzigen tunesischen Staats- durch Informationsaustausch zwischen den schug des Arbeitsebers zum Krankengeld Fraktion, Dr. Alex Möller, und ur Berner den d Arb 9 it als Ersatz für die Präsidenten Bourguiba, den er im Auftrag Mitgliedsstaaten und durch andere Methoden beanspruchen können, wenn im Laute der Bundestagsabgeordnete Klaus Schütz als Be- nen bei Arbeitsunfähiskeit als Ersatz für die des SD während des Krieges ebenso be- die Hilfsmaßnahmen auf Gemeinschafts- rbeitsunfähigkeit aus Witterungsgründen obachter des Wahlkampfes nach Amerika ge- nicht in Anspruch genommene Kost eine ent- treut hat, wie den Großmufti von Jeru- 5 J 3 2 am Bau nicht gearbeitet werden kann. Auch flog sprechende Barabfindung verlangen, soweit 8 ebene so weit wie möglich harmonisieren, 5 8 Ogen. 5 3 a 5 Salem. 5 wenn die erkrankten Bauarbeiter schon aus 8 2 8 diese für sie keinen Gewinn bedeutet. Der. 5 5 5 ohne indessen an die Stelle bestehender Witterungsgründen ohne Rücksicht auf die Auf wesentlich härtere Strafen für Ver- Zweite Senat des Bundesarbeitsgerichtes in Es ist bisher unwidersprochen geblieben, nationaler Organe für die Entwicklungslän- Arbeits unfähigkeit nicht arbeiten können. kKehrsdelikte haben sich im Grundsatz Ver- Kassel führte zu diesem Entscheid aus, der dab Beisner vor Jahren, 5 er das Be- der zu treten. müssen die Bauunternehmer als Arbeitgeber treter der Verkehrs-, Innen- und Justizver- Arbeitnehmer müsse die Möglichkeit haben, lastungsmaterial gegen Hertslet besorgen 2. Die Fortführung der bisherigen Assozia- während der Arbeitsunfähigkeit weiterhin waltungen des Bundes und der Länder in sich die durch Krankheit ohne eigenes Ver- sollte, freies Geleit zugesichert war. tion mit denjenigen Ueberseegebieten der den Unterschiedsbetrag zwischen dem von Bonn auf 8 8 Besprechung über einen ge- schulden entgangenen Sachbezüge ander- In Bonn rechnet man damit, daß diese N. EWG. die dies wünschen, und zwar unter An- der Krankenkasse gewährten Krankengeld planten Gesetzentwurf zur Sicherung des weitig zu beschaffen. Andernfalls entfalle Angelegenheit nicht nur ein politisches WI Passung an den neuen Unabhängigkeitsstatus und 90 Prozent des Lohnes zahlen. Dadurch Straßenverkehrs(Novelle zum Verkehrs- dieser Anspruch auf Barabfindung, wenn der Nachspiel haben wird.(Ueber den Anschlag dieser Gebiete. soll sichergestellt werden, daß während der strafrecht) geeinigt. Arbeitnehmer im Krankenhaus behandelt auf Beisner haben wir am Dienstag auf 8 Folgende Länder haben bisher ihren Krankheit der frühere Lebensstandard der Das Direktorium der Deutschen Partei ist und dort aus Mitteln der Krankenversiche- Seite 8 berichtet. Vergl. auch unsere Bun-* Wunsch zur Beibehaltung der EWG-Assozia- Bauarbeiter zu 90 Prozent erhalten bleibt. der Auffassung, daß die Arbeit der Partei rung verpflegt wird. 8 desländerseite in der heutigen Ausgabe.) . 272 8 Völlig 8 ted starb zm 10 Stoder ide unser lieber Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie die N 0111. unerwar Ver:. 2 1 Hei 5 3 nt⸗ Familienanseigen Onkel Herr 3 f U 11 N e beim Heimgang unserer lieben Osel Heller Marie Irmscher . 0 im Alter von 83 Jahren. geb. Giehler Ep Mannheim den 21. Oktober 1960 sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Ki Dalbergstraße 17 In stiller Trauer 3 Dank Herrn Pfarrer Rupp für seine tröstenden Non M 1 1 en Hausbewohnern und dem ev. Frauenkreis sowie allen, die 3 1 1 4 1 im Namen aller Angehörigen: unserer lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben. Nach einem arbeitsreichen Leben ist im Alter vom 75 Jahren unerwartet unser Familie Willl Heiler 1 5 7 3 Mhm. Waldhof, den 20. ober leder Vater, Bruder, Onkel und Opa Beerdigung: Montag, den 24. Oktober 1960, 11 Uhr, Haupt- Waldstraße 38b 8 8 ALS 8 friedhof Mannheim. Die trauernden Hinterbliebenen 8 Karl Lorösch i 8 für immer von uns gegangen. - Bestattungen in Mannheim 3 Mhm.-Feudenheim, den 19. Oktober 1960 01 1 Todesanzeigen Mat 8 1 8 0 Am Bogen 6 Freitag, 21 tober kür die Montag-Ausgabe 985 In tie fer Trauer: Hauptfriedhof 85 werden am Sonntag dis spätestens 18 00 Uhr beim Pförtnei— i 8 Waldecker, Christiane, Uhlandstrage 12 150.30 un Rüekge buche K it Ns entsssegssnommer— 2 Engel geb. Lorösch en 5 5 Rh. Schwabenheimer Straße 19 11.00 Franz Lorösch und Frau Ilse geb. Janson Gantert, Maria, e e b. 16. 9078. 45 e 1100 1 SRE Fam 8 Dr. Beichert, H 5 e, vorh. annhe 5 8 Kurt Lorösch und Frau Anni geb. Bug N enn ane ee Str. 7 1178.20 0:. Karl Schumm und Frau Erna geb. Lorösch 5 Anzeigen- Abteilung sowie die Enkelkinder Krematorjum 5 Baumann, Madeleine, Frankenthal! 14.00 Bähr, Elise, Ne., Angelstrase 9s 134.30 0 Krämer, Ferdinand, Mittelstraße 59 15.00 Beerdigung: Montsg, den 24. Oktober 1960, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Dilling, Hermann, Wupperstraße 12 15.30 Friedhof Käfertal a 0 Helmling, Franz, Aufstieg 14. 13.30 3 ae, e ab Gelbert, Elise, Oppauer Straße 33 14.30 3 Friedhof Neckarau Mamier, Hermann, Waldmichelbach;„ 14.00 Friedhof Feudenheim 5 200 Crumm- Dose Gott der Allmächtige hat plötzlich und unerwartet unsere liebe gute Mutter, Müssig, Margaretha, Wilhelmstrase 35 1 14.00„ Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 8 Geschmack und gehört zu 5 Friedhof Rheinau den erlesenen Kostbar- Elise Gelbert Birkle, Emma, Karlsruher Straße 11„ 14.30 D ö Salatgewürze in Verbindung Fri 2 mit grünem und rotem 5 N 1 N 5 105 kircher Straße 37 14.00 ee ee 8 5 5 i eger, eorg, Me 0„53 363 tionalen Geschmack. im gesegneten Alter von 83 Jahren in den ewigen Frieden abgerufen. 5 5 10 f un 8 nicht begeistert zu sein. Hafenbahnstraße 30, Oppauer Straße 33 Mhm.- Waldhof, den 19. Oktober 1960 In stiller Trauer.: Fritz Gelbert und Familie Gustav Gelbert und Familie Beerdigung: Freitag, den 21. Oktober 1960, 14.30 Uhr, im Friedhof Ràfertal. Ohne Gewähr Mitgetellt von der Friedhotverwaltung der stadt Mannheim Bekanntmachungen Nüggiselie Eies mit Fleischsalat 93 5 200- g- Plastikbecher Unsere liebe herzensgute Mutter, im Hauptfried Familiengräber) spätestens 6 Monate nach instundsetzung ungepflegter Wahlgrabstätten Nach der Friedhofs- und Bestattungsordnung sind Wahlgräder(sog. gärtnerisch anzulegen und während der Nutzungsdauer zu unterhalten. Hof Tafelrotwein v„eSes du Rhône. A. c. Res e Chateau Erwerb des Nutzungsrechts du bois de la garde 72 f Schwiegermutter, Oma, Ur-Oma, Tante Die nachstehenden Wahlgräber lassen jedoch erkennen, daß sie seit voll, krãftig. 1/1 Fl. m. Gl. und Cousine, Frau ö 5 Jahren nicht mehr gepflegt werden: 2 Erwerbs- Barbara Maier Wes e debe 2. ane Barts eingeterten- W. geb. Thron Kessler, Heinrich, Instrumentenmacher 1899 I. 2 3 Petit Patte rechter Auer wurde am 19. Oktober 1960 im Alter von 94 Jahren und 7 Monaten in die Kinkel, Elise N um ten made fromage delicieux, Rahmkäse 7 55 Ewigkeit abgerufen. Braun, Carl, Wòwðãäe., Privatmann 1872 I. Teil 5 der 50% Fest i. J. 160g. Schechfel J 4 ten auer Mhm.- Neckarau, Rheingoldstrage 28 f 5 5 5 5 VVV Kaufmann, Julius Carl Ludwig, Erben 1881 1 3 Le Suprice Ges Dieu Hinterbliebenen: Freiherr Ludwig von Böcklin 187. 75 97 d la crome fraiche, Rahmkäse 7 75 212 2 rechten Auer 2 Familie Eugen Maier Bachert, Margaretha 1878 5 152 an der 52% eit i. J.. 140. g. Ovel- Schachtel 80 85 5 1 inken Mauer 0 Mannheim, Friesenheimer Str. 23 Sumpf Joh. Gs. 1677 II. Teil an der . linken Mauer. Beerdigung: Montag, den 24. Oktober 1960, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. Gärtner, Jakob, Privatmann 1874 II. Teil an der A PE P E 5 Unken Mauer— 5 V. Derblin, Ludwig und Leins 1877 15 Teil an der* N inken Mauer 5 Heckel, Wilh. Wwe. 1879 155. der Werbe- Ag cce Golden inken Mauer Da Nutzungsberechtigte nicht ermittelt werden konnten, erfolgt hier- Mischung derb, ein tener f mit gemäß 8 16 Abs. 2 der Friedhofs- und Bestattungsordnung dan sprechen 09 9285. 88 eine liebe Frau, unsere 8 3 1 8 0 e ee öffentliche Aufforderung, 125. n. H Ne, 8 c.. Für die vielen Beweis zlicher Anteilnahme bei der 5 die genannten Grabstätten umgehend instandzusetzen. ist die Instand- 5 2 8 rd 2 B 8 e her 5 mutter, Oma u. Schwester, setzung nicht bis spätestens 20. November 1960— Totensonntag— durch- Wiener Mareagogype Einbettung meines Sohnes Frau geführt, so erlischt mit diesem Zeitpunkt das Nutzungsrecht ohne An- Mischun l 1 5 M ine 0 spruch auf Erstattung von Gebühren; über Grabzeichen und Einfassung 8 12 10 18 le verfügt alsdann das Garten- und Friedhofsamt. voll ond edel, hoch- Riesenbohne, seht Kurt Schäfer arina ener Mannheim, den 13. Oktober 1560 dewachsen 126.9. fl. K. beliebt 125.9 Bll. En geb. Grewin Garten- und Friedhofsamt 928* 5 1. 5 ist im Alter von 54 Jahren, ö 2 D K F. 1 92 sage ich allen, die ihn durch die schönen Kranz- und 18 N 3 Arbeits vergabe! Des L 1 El 4 95 Blumenspenden ehrten und zu seiner letzten Ruhe- Krankheit sanft entschla- Big, gemeinnützige Baugesellsehatt Mannhenm ment. vergibt folgende 75% Fefſgebslt packung= 3 Dosen 0 stätte begleiteten, herzlichen Dank. ken. e 1. Außenanstrich für Block A 1 und A 2, Seckenheimer Landstrabe 8. 1 2. Außenanstrich für Block B 1, B 2, B 3, Seckenheimer Landstraße Ganz besonderen Dank dem SV Waldhof für sein ehren- e 20. Okt. 1980 3. Innenanstrich für Block A 1, Geibelstraßze des Gedenken 4. Innenanstrich für Block A 2, Geibelstrage J In tlefer Trauer: 5. Gas- Wasser-Abwasser-Installation für Block C 3, Mhm.-Pfingstberg VI Fritz Degner 6. Gas- Wasser-Abwasser- Installation für Block C 4. Mhm.-Pfingstberg 5 den 21. OGlto der 1900 8 8 7. Dachdeckerarbeiten für Karl-Mathy- Straße 9 Mannheim, den 21. ober Kinder 8. Spenglerarbeiten für Karl-Mathy- Straße 9 5 Burgstraße 36 und Anverwandte 9. Spenglerarbeiten für Weidenstrage 17 8 10. Montagetreppen für Karl-Mathy- Straße 9 8 Beerdigung: Montag, 24. Okt. 1960, 9.30 Uhr, Mannheim. Montagetreppen für Weidenstraße 17 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— beéi der Geschäfts- Stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Mannheim mbff, Max-Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Marg. Schäfer Hauptfriedhof MANNHEIM EH MORGEN Seite 9 Fr. 245/ Freitag, 21. Oktober 1960 243 2 U* 2 2 er 2. 2 5 Familien anseigen Möchten Sie einen interessanten Beruf erlernen! 2 er 7 ff f 15 Dann werden Sie Einzeihandelskaufmann bei uns. 8 WIR VERLOBREN UNS: Wir sind ein schuhverkaufsunternehmen mit mehreren Filialen im 10 f näheren Umkreis und bieten Ihnen eine umfangreiche Grundaus- ern Oerta Landsittel bildung als Schuhkaufmann oder als Verkäuferin. ler a 2 8 Sie können bei uns nach erfolgreicher Lehre verhältnismäßig früh zu. 5 Hansjörg Kindhau Ser einer gehobenen Stellung gelangen und dementsprechend verdienen. let 22. Oktober 196 0 wenden Sie sich daher schon jetzt, auch wenn Sie im Büro lernen wollen, an u- un MAN N H EI M 2 URIC EH m- Werderstr. 49 Universitätsstr. 91 72 6 a Marktplatz bre 15 U gegenöber de Kir che en 1 82 N Mittelstraße 28 1 5 WIR SEBEN UNSERE VERMAHLUNO BEKANNT: f Ludwigshafen— Heidelbergs— Karlsruhe— Frankfurt s- 8 Dr. Dr. Traugott Fudis 2 5 Annedore Fuchs 8 Ses. RUkss E 5 21. Oktober 1960 82 MANNHEIM NEUN KIRCHEN/ SAAR es WALD PARK STRASSE 39 ö WAI DSTRASSE 33 ag Uf 8— * 5 N IHRER VERMANHL UN BEEHREN STCH ANZUZHGEN: . Toni Kuhn ö Christel Kuhn geb. Schaffner Mannheim, den 21. Oktober 1950 iR N ö Lu. Oggersheim Mhm.-Almenhof 75 Eppsteiner Weg 1 Lettestraße 3 5 Kirchliche Trauung: Samstag, den 22. Oktober 1960, um 10 Uhr, 5 0 Markuskirche Almenhof. 5 5 8 + 5 5 5— 7 7 ALS VERMRH LTR GROSSEN 5 a a heide 85 Dieter Butz gun 0 —.. 0* Ursula putz A günsfigen preisen geb. Leuze Mannheim, den 21. Oktober 1960 n Damen und Herren, die mit der Zeit und mit „ der Mode gehen, bieten die großen Spezial- Abteilungen unseres Hauses eine vielseitige N— 2 9 Maschinengerecht Auswahl sehr eleganter Kleidung, die auf den 85 a g 27. 1 2 ersten Blick hervorragende Qualität verrät. Familien-Anzeigen im MM waschen sind Sie allen, die ihn noch nicht kennen: den echten 3 8 8 . mit echter Seife SCHWARZ EN KATER, diese gonz neue Gcumen- — freude! 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Oktober 1960/ Nr. 20 „Die menschliche Sprache ist zu dürftig.“ Strafantrag im Prozeß gegen Frauenmörder Pommerenke: Staatsanwalt forderte achtmal lebenslängliches Zuchthaus Freiburg. „Dieser Mann darf nie mehr aus dem Zuchthaus herauskommen“, sagte im Freiburger Schwurgerichtsprozeß gegen Heinrich Pommerenke am Don- nerstag Oberstaatsanwalt Schorpp, als er für den Angeklagten eine lebenslange Zuchthausstrafe und lebenslängliche Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte for- derte. Im einzelnen beantragte Schorpp achtmal lebenslängliches Zuchthaus wegen der vier Morde und vier besonders schwerer Mordversuche. Für die übrigen Taten beantragte er Zuchthausstrafen zwischen einem und fünfzehn Jahren. Zusammen ergab das allein 155 Jahre Zuchthaus. Pommerenke sei als gefährlicher Gewohnheits- verbrecher zu bezeichnen. Schorpp bedauerte in seinem Plädoyer, daß es dem Staat nicht gelungen ist, dem bestialischen Treiben Pommerenkes recht- zeitig Einhalt zu gebieten. Die Polizei habe über 900 Personen in. dieser Angelegenheit vernommen und ausgezeichnet mit der Bun- desbahn, der französischen Gendarmerie und den Schweizer Behörden zusammenge- arbeitet. Trotz aller dieser Bemühungen konnte Pommerenke aber, wie Schorpp her- vorhob, erst durch die Aufmerksamkeit eines Schneiderehepaares in Hornberg (Schwarzwald) und durch das mutige Ver- Halten eines Schaustellers und eines Polizi- sten gefaßt werden. Der größte Teil der Be- lohnung von 4000 Mark dürfte nach Rechts- kraft des Urteils an das Ehepaar und den Schausteller ausgezahlt werden. Zum Glück habe der Polizist bei der Verfolgung von Pommerenke in Hornberg nicht geschossen, sonst wäre vielleicht ein großer Teil der Ver- brechen Pommerenkes nie aufgeklärt worden. Oberstaatsanwalt Schorpp verwahrte sich in seinem Plädoyer gegen den Vorwurf, man treibe mit Pommerenke zuviel Aufwand und das Verfahren koste zuviel Geld.„Wir leben in einem Rechtsstaat und dürfen auch in einem solchen Falle keine Kosten scheuen, um die Wahrheit zu finden.“ Er habe nicht nur einen oder vier Morde angeklagt, son- dern insgesamt 27 Fälle, um dem Gericht ein Gesamtbild von der Gefährlichkeit und Hemmungslosigkeit Pommerenkes zu geben. Diese 27 Fälle seien aber bei weitem nicht An der Bruchstelle war schon Grünspan Ursache der Dortmunder Explosionskatastrophe geklärt Dortmund. Die Ursache der Dortmunder Gasexplosionskatastrophe, bei der am 13. Dezember 1959 zwei mehrstöckige Wohnhäu- ser zerstört wurden und 26 Menschen den Tod fanden, ist jetzt geklärt. Wie aus den Hamburg 548951 Das ist eine gute Verbindung. Aus diesem Werk kommt Vitaquell, die ausgezeichnete, natürliche Vollwert- Fettnahrung für die ganze Familie. Das ist lebendiges, reines Fett, köst- lich und so gut bekömmlich. Jedes Reformhaus empfiehlt Vitaquell. — Anzeige der Dortmunder Staatsanwaltschaft vorlie- genden Gutachten hervorgeht, zündete ein elektrischer Funke in der Katastrophennacht das aus einer defekten Mitteldruckleitung der Stadtwerke ausströmende Gas, der bei der Explosion entstandene Sachschaden steht in- Nebel lähmt den Verkehr Hamburg. Starker Nebel behinderte am Donnerstagmorgen Luftfahrt, Schiffahrt und den Straßenverkehr in Nord- und Nordost- deutschland erheblich. Auf dem Berliner Zentralflughafen Tempelhof konnten erst Kurz vor zehn Uhr die ersten Maschinen star- ten und landen. Auf der Interzonen- Auto- bahn mußten sich die Autofahrer langsam vortasten. Noch schlimmer war es auf der Interzonenstraße zwischen Hamburg und Berlin. In der Gegend von Perleberg herrschte so dichter Nebel, daß der Verkehr mehrere Stunden lang stockte. Auch auf den Autobahnen Hamburg- Bremen, Hamburg Hannover und Hamburg-Lübeck war nur mäßige Geschwindigkeit möglich, weil die Sicht zum Teil nicht mehr als 50 Meter be- trug. Auf der Unterelbe ruhte die Schiffahrt fast ganz. Nur einzelne mit Radar ausgerü- stete Schiffe konnten die Fahrt fortsetzen. Auf dem Hamburger Flugplatz Fuhlsbüttel konnte dagegen der Verkehr fast normal ab- gewickelt werden. Internationale Gartenbauausstellung 1963 Hamburg. Die Vorarbeiten für die Inter- nationale Gartenbauausstellung 1963 wur- den am Mittwoch im Hamburg mit der An- Pflanzung des ersten Baumes durch den Präsidenten des Zentralverbandes des Deut- schen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus, Dr. Ernst Schröder(Bonn), eingeleitet. Inter- nationale Gartenbauausstellungen werden alle zehn Jahre nach Westdeutschland ver- geben. Die letzte fand im Jahre 1953 eben- Falls in Hamburg statt. Nach Angaben von Dr. Schröder wird die Gartenbauausstellung 1963 in Hamburg alle bisherigen in den Schatten stellen! Bisher hätten sich bereits 18 Nationen für die Schau angemeldet, mit weiteren 35 Ländern werde zur Zeit noch verhandelt,. Die Stadt Hamburg will für die Veranstaltung 35 Millionen DM aufwenden. zwischen auch fest: er beläuft sich auf über eine Million DM. Die beiden Sachverständigen, Dr. Smie vom Bundeskriminalamt Wiesbaden und Dr. Dropmann vom Landeskriminalamt Düssel- dorf, vertreten in ihren Gutachten überein- stimmend die Auffassung, daß die Riß-Stelle in der unter der Marsbruchstraße an den zerstörten Häusern vorbeiführenden Leitung schon alt gewesen sein müsse, da sie Grün- span angesetzt hatte. Dr. Dropmann meint, daß das Gas von hier aus langsam durch das Erdreich in die beiden Unglückshàuser zog, da es nach oben durch die Straßendecke nicht entweichen konnte. Ein elektrischer Funke im Hause Marsbruchstraße 4 habe dann die Katastrophe ausgelöst. Im gleichen Augenblick habe die Explosion auch auf das Nachbarhaus Nr. 2 übergegriffen. Für die Staatsanwaltschaft, die nun vor- aussichtlich Anklage erheben wird, steht außer Zweifel, daß die Dortmunder Stadt- Werke für die Wartung und Haltung der Leitung verantwortlich sind. Bei der Frage nach einem strafrechtlich Schuldigen im Be- reich der Stadtwerke sei aber die Möglich- keit eines technischen Versagens ohne schuldige Person“ nicht ausgeschlossen. alle, die Pommerenke verübt habe. Schorpp wandte sich auch gegen die Auffassung, daß Pommerenke ein Opfer der Zeit, seiner Fa- milie und seiner trostlosen Jugend sei. Er nabe kein härteres Schicksal als Millionen andere erlitten und sei trotz ungünstiger Erbanlagen auch nicht krank. Vielmehr habe Pommerenke in freier Willensentscheidung den Weg des Verbrechens gewählt. Da er bis heute keine Spur von Reue zeige, könne die Strafe auch keine Sühne bezwecken. Die Tränen, die Pommerenke vergossen habe, seien nur aus Selbstmitleid geflossen. Die Strafe, die er beantragte, könne daher nur den Zweck haben, Vergeltung zu üben für die übergroße Schuld des Angeklagten, die Oeffentlichkeit vor ihm zu sichern und als Abschreckung zu wirken. Er hoffe, sagte Schorpp, daß Pommerenke niemals begna- digt werde und er könne sich auch kein Re- glerungssystem vorstellen, das einen der- artigen Menschen begnadigen würde. Staatsanwalt Dr. Dietz hatte vorher in einem über zweistündigen Plädoyer die Ta- ten Pommerenkes noch einmal geschildert und rechtlich gewürdigt. Die menschliche Sprache sei zu dürftig, sagte Dr. Dietz, um all das Grauen, Elend und Leid zu schildern, das Pommerenke verursacht habe. In der Kriminalgeschichte gebe es kaum einen Ver- gleichsfall, vor allem deswegen, weil hier ein junger Mensch zum reisenden Verbrecher wurde und auf der Suche nach Opfern schwerste Rechtsbrüche verschiedenster Art beging. Dr. Dietz erinnerte daran, daß Pom- merenke innerhalb von 48 Stunden einmal einen Mord und fünf Mordversuche began- gen hat. Bei der rechtlichen Würdigung der ange- klagten Straftaten kam Dr. Dietz zu einigen Aenderungen gegenüber der Anklageschrift. So wurden vier Notzuchtverbrechen jetzt auch als Mordversuche klassifiziert. Dagegen ließ die Anklage im Fall der beiden Kinder, die Pommerenke im Juni 1959 in Wiesloch überfallen hat, die Anklage wegen Mord versuchs fallen. Man könne dem Angeklagten nicht widerlegen, daß er freiwillig von seiner Tat zurücktrat,. Immerhin läge hier eine ge- kährliche Körperverletzung vor, doch stellte die Anklage dem Gericht anheim, in diesem Fall das Verfahren einzustellen. Pommerenke hörte sich die Plädoyers der beiden Staatsanwälte mit gesenktem Kopf an und hatte meist das Gesicht in den Hän- den verborgen. Oberstaatsanwalt Schorpp schloß seine Anklage gegen Pommerenke mit dem Homer-Zitat:„so möge jeder enden, der solches tut!“ Dr. Jürgen Buschkiel — Eingestürzt. ist am 19. Oktober bei Abbrucharbeiten an einem Haus in der Frankfurter Innenstadt die Vorderfront des Gebäudes samt Gerüst. Menschen kamen nickt zu Schaden. Mehrere auf dem davor gelegenen Parkplatz abgestellte Wagen wurden jedoch zum Teil schwer deschädigt. Der von den Trümmern bedeckte Teil der Straße war erst vor einiger Zeit zur Halteverbotszone erklärt worden, so daß dadurch größerer Schaden verhütet wurde. AP-Bild Tanker mit 1000 Tonnen Heizöl gesunken Schweres Schiffsunglück bei Basel/ Basel. Der Schweizer Rheintanker„Pa- della“ ist am Donnerstag in Basel gegen eine Rheinbrücke geprallt und kurz danach ge- sunken. Das 74 Meter lange Schiff mit fast tausend Tonnen schwerem Heizöl an Bord legte sich quer zur Fahrrinne, so daß die Schiffahrt nach den Hochrheinhäfen Birs- felden und Rheinfelden bis auf weiteres ge- sperrt werden mußte. Die Aufbauten des ge- sunkenen Tankers ragen nur noch mit den Spitzen aus den Fluten des Rheins. Zu dem schweren Schiffsunglück kam es, als der Hafenschlepper„Glarus“ die Pa- della“ rheinaufwärts zum Hafen Birsfelden bugsieren wollte. Unmittelbar vor der Johan- niterbrücke erlitt die„Glarus“ plötzlich einen Motorschaden. Da der sofort geworfene Anker des Schleppbootes im Untergrund des Rheins keinen Halt fand, wurden beide Tanker mit Siedewasser-Reaktor in der Entwicklung Gemeinsames Projekt von AEG und Deutscher Werft/ Sicherheitsvorkehrungen am teuersten Frankfurt. Seit einem halben Jahr arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure der AEG in Frankfurt und der Deutschen Werft in Hamburg an der Entwicklung des ersten, mit einem Siedewasser-Reaktor getriebenen Atomschiffs. Bis Ende 1961 sollen im Rahmen des deutschen Atomprogramms die Pläne fertig sein. Das Bundesatom- ministerium bezuschußt das Projekt zur Hälfte der Kosten, die im übrigen von AEG und Deutscher Werft zu gleichen Teilen getragen werden. Aehnliche Projekte mit anderen Reaktor-Typen und in Verbindung mit anderen Werften werden, wie wir bereits berichteten, von den Firmen Siemens, Babeock, Brown, Boveri& Interatom unter entsprechenden Bedingungen entwickelt. Der Siedewasser-Reaktor der AEG als Antrieb für einen Tanker, der 45 000 Ton- nen Rohöl laden kann, wird nach dem glei- chen Prinzip entworfen, wie das erste deutsche Atomkraftwerk in Kahl am Main. Von einem normalen Tanker unterscheidet sich das projektierte Schiff äußerlich nur durch Verlängerung der Wohnräume vom Heck zur Brücke. Als zusätzlicher Lade- raum wird der sonst für den Brennstoff des Schiffes dienende Raum gewonnen. Nach den Schiffsplänen sitzt der Atom- reaktor als stehender Zylinder im hinteren Schiffsdrittel in einer Hülle auf einem Fundament. Thermische Ausdehnungen sind dabei einkalkuliert. Der Siedewasser- Reaktor ist weniger als halb so groß wie der des Kahler Atomkraftwerks: Zehn Me- ter Durchmesser und 18,5 Meter Höhe soll der Sicherheitsbehälter messen. Die Lei- stung soll aber um ein Viertel größer sein als die des Kahler Atomkraftwerks: 75 Megawatt thermisch. Der Atomtanker soll ohne Brennstoffersatz ein Jahr lang, theo- retisch ohne anzulegen, fahren können. Sein Reaktor treibt eine Dampfturbine und soll dem Schiff eine Geschwindigkeit von 34 Kilometern pro Stunde geben. Damit würde Cie. und . sich der projektierte Atomtanker in die Wirtschaftlich günstigste Reisezeit der heute modernen Tanker einpassen. Das Atom- schiff würde mit 60 Mann eine zwischen fünf und zehn Prozent größere Besatzung haben als die konventionellen Tanker. Denn mehrere Sicherheitsingenieure kämen hinzu. Ein Tanker wurde für den Entwurf des ersten deutschen Atomschiffes gewählt, weil diese Schiffsgattung lange Wege und kurze Liegezeiten hat. Damit wäre maximale Wirtschaftlichkeit durch den Reaktor er- reichbar. Nach der Wirtschaftlichkeit wurde auch das Verhältnis von Gewicht und Größe des Reaktors samt Abschirmung zu dem wegfallenden Gewicht des Brennstoffs kalkuliert. Das Teuerste an diesem Schiffsreaktor sind nach der Erläuterung von Fachleuten die Sicherheitsvorkehrungen. Den Schiffs- reaktor umschließt ein biologischer Schild aus Eisenplatten und Wasser. Den Sicher- heitsbehälter in dem der Reaktor steckt, umgibt nochmals eine Schutzschicht aus Schwerbeton. Von den übrigen Sicherheits- Vorkehrungen sind eine Verstärkung des Schiffsverbandes durch Einbauten gegen einen Rammstoß und für den Fall des Sin- kens ein automatischer Wasserdruckaus- gleich im Sicherheitsbehälter durch ein Ven- til erwähnenswert. Bei einem Brand wäre der Reaktor, der selbst nicht brennbar ist, durch Einfahren der Kontrollstäbe sofort abzustellen, Das gleiche würde bei einem Schiffbruch geschehen. So haben die Kon- strukteure jeder Gefährdung der Um- gebung durch Radioaktivität vorgebeugt. Die Schiffsturbine wird direkt mit Dampf aus dem Siedewasser-Reaktor ge- trieben. Die 88 Brennelemente aus Uran- Dioxyd sollen wie ein Tauchsieder(ohne Kabel) im Wasser des Kessels sitzen. Um beim Schwanken des Schiffes das Schwap- pen der Wasserfläche im Kessel zu bremsen, sind„Schikanen“ vorgesehen, die das Hin- und Herschlingern des Wassers mit der je- Weils folgenden Gegenbewegung des in der Dünung arbeitenden Schiffes begrenzen. Diese„Schikanen“ sind einem Wabengitte aus Eisen vergleichbar.. Wenn der Dampf die Turbine verläßt, wird er niedergeschlagen, gereinigt und vorgewärmt wieder in den Reaktorkessel zurückgeleitet. Durch einen Zusätzlichen Zwangsumlauf des unter Druck auf 285 Grad, erhitzten Kesselwassers wird der innere Wasserumlauf noch beschleunigt und dem Reaktor abermals erhöhte Stabilität gegen das Schlingern gewonnen. Die AEG-Ingenieure sind überzeugt, daß als Frucht dieses Projektes bis 1962 der erste deutsche Atomtanker auf Helgen ge- legt werden könnte. Als Bauzeit würde ein Jahr genügen. Schiffahrt zum Hochrhein gesperrt Schiffe von der zur Zeit außerordentlich star- ken Strömung rheinabwärts auf die Johan- niterbrücke getrieben. Während die„Glarus“ noch die Durchfahrt fand, wurde der Rhein- tanker an den ersten Pfeiler der Brücke ge- trieben, um sich dann querzulegen. Der Kapitän des Schiffes, der Holländer Christian Melsen, erkannte die Gefahr sofort ö und ließ das Rettungsboot zu Wasser brin- gen. Als die„Padella“ bereits zu sinken be- gann, konnten neben der Mannschaft auch die Frau des Kapitäns und das vierjährige Kind, das zu Beginn des Unfalls noch ge- schlafen hatte, in das Rettungsboot gelangen. Ein Matrose vermochte sich nur noch durch einen Sprung in das kalte Wasser zu retten. Die Bergungsarbeiten dürften sich, wie schon bei dem im Sommer 1958 an der mitt- leren Rheinbrücke in Basel gesunkenen Motorschiff„Birsigtal“, außerordentlich schwierig gestalten. Zunächst soll versucht Werden, die fast tausend Tonnen Heizöl zu löschen, die als eine große Gefahr für den Strom gelten. Die eigentliche Bergung wird voraussichtlich Bergungsschiffen aus Mann- heim oder Straßburg übertragen werden. Rekord-Weinernte erwartet Wiesbaden. Die Rekord-Weinernte des Jahres 1958 von 4,8 Millionen Hektolitern wird in diesem Jahr wahrscheinlich noch übertroffen werden. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, ist nach der ersten Vorschätzung mit einer Weinmost-⸗ menge von fünf Millionen Hektolitern zu rechnen. Die Schätzungen pflegen sich er- fahrungsgemäß im Laufe der Lese noch etwas zu erhöhen. Die Güte der Trauben wird im Bundesdurchschnitt mit etwas besser als Mit- te!(Note 2,7) beurteilt. Die Bewertung ist in den einzelnen Weinbaugebieten verhältnis- mägßig einheitlich. Bessere Noten als gut bis mittel(2,5) und schlechtere Noten als mittel (3,0) sind sehr selten. Autodiebe übersahen 8000 Dollar Frankfurt. Die„Chance ihres Lebens“ haben Autoknacker in Frankfurt verpaßt. Sie übersahen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, in einem zu einer mehrtägigen Schwarzfahrt gestohlenen Personenwagen eine Aktentasche mit 8000 Dollar cund 34 000 Mark). Der Wagen war am Montag gestohlen worden. Eine Funkstreife fand ihn am Mitt- woch im Frankfurter Vorort Bockenheim wieder. Aus dem Auto, das einem Vertreter gehörte, hatten die Diebe nur einen Herren- anzug und eine Hose gestohlen. Unangestastet lagen auf dem Rücksitz Pakete mit mehreren neuen Herrenanzügen, ein Reisekoffer und die Aktentasche mit dem Geld. Bequemer lebt sich's angenehmer Ohle Fundament von Wirtschaft, Wohlstand und / H 2 N Man fühlt sich dort besonders Wohl, Wo ein moderner Dauerbrandofen jagliche Wärme ausstrahlt. Elegante Kohleöfen mit Automatik gibt es heute in vielen Ausführungen- für jeden Raum und jeden Geschmack. Es fäãlſt so leicht, sich für einen automatisch geregelten seine gesunde und behagli Dauerbrandofen zu entscheiden- er hält spielend die gewunschte Zimmertemperatur und heizt mit Wenig Brennstoff sauber, sicher und selbsttätig. Weitere Auskünfte erteilt die Steinkohlen-Beratung Mannheim, Schubertstr. 1 Mit Kohle und Koks heizt man heute bequemer denn je FunsKOHlt. 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Der vom Ehemann gesteuerte Kleinwagen war beim Uberholen eines land- Wirtschaftlichen Fahrzeuges gegen einen Baum geprallt und total zertrümmert wor- den. Frontal aufeinandergeprallt Zwei Tote und fünf Schwerverletzte Ueberlingen. Zwei Tote und fünf Schwer- verletzte forderte ein Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 31 bei Unteruhldingen. Ein Personenwagen und ein Kombiwagen, in denen Schausteller und Händler saßen, prall- ten an einer Abzweigung frontal aufeinander. Tot im Auto gefunden Kaiserslautern. Der Tod zweier Menschen beschäftigt die amerikanischen und deutschen Polizeidienststellen in Kaiserslautern. Wie Kreisgendarmerie mitteilte, wurden von Spaziergängern am Donnerstagmorgen Auf einem Feldweg in der Nähe der Landstraße zwischen Mackenbach und Miesenbach im Landkreis Kaiserslautern in einem amerika nischen Wagen ein amerikanischer Soldat und ein deutsches Mädchen tot aufgefunden. Die Polizei schließt die Möglichkeit nicht aus, daß das Paar durch ausströmende Benzingase vergiftet wurde, zumal der amerikanische Wagen ein älterer Typ war. 160 Frösche gestohlen Institut kann Versuche nicht fortsetzen Braunschweig. 160 lebende Frösche wur- den aus einem medizinischen Laboratorium in Braunschweig gestohlen. Das Institut kann deshalb vorerst wichtige Versuche nicht fort- setzen. Wie am Donnerstag von der Polizei mitgeteilt wurde, waren die Tiere in abge- deckten Zementbottichen. Sie wurden zu Tests vor lebenswichtigen Operationen ge- braucht. Ersatz kann zur Zeit nicht beschafft werden. Die 300 000. neue Wohnung „und immer noch fehlen 100 000 Hamburg. Die Hansestadt Hamburg wird in zwei Wochen die 300 000. Neubau- Wohnung nach dem Krieg ihrer Bestimmung übergeben. Es werden dann aber immer noch 100 000 Wohnungen fehlen. Das gab Bürgermeister Brauer bei einem Sammel- richtfest für 1 100 Wohnungen in Hamburg- Luruo bekannt. Diese Wohnungen werden von der Gemeinnützigen Siedlungs-Aktien- gesellschaft Hamburg(SAG) für 34 Millio- nen Mark gebaut. Ein schnittiger Bootsriese erregt immer wieder die Bewunderung der Besucher des Schleswiger Landesmuseums. Das„Nydamboot“, ein Bootstyp, mit dem einst Angeln und Sachsen von Jütland nach England auswanderten, ist eines der kostbarsten Stücke des Museums. Keystone-Bild Marschallstab gegen Nofretete Vorschlag aus Kairo/ Charlotte von Brauchitsch verlor Prozeß Lüneburg. Vor dem 6. Senat des Ober- verwaltungsgerichtes für die Länder Nieder- sachsen und Schleswig-Holstein in Lüneburg hat die Witwe des am 18. Oktober 1948 in britischer Kriegsgefangenschaft verstorbe- nen Generalfeldmarschalls a. D. Walter von Brauchitsch am Donnerstag einen Prozeß um die Vergütung eines Besatzungsschadens gegen das Landesamt für Verteidigungs- lasten von Schleswig-Holstein verloren. Charlotte von Brauchitsch, die heute in Braunschweig lebt, hatte eine Entschädigung in Höhe von 600 DM für den Marschallstab ihres Mannes verlangt. Der Stab war 1945 in Plön(Schleswig-Holstein) bei einer Haus- suchung von britischen Soldaten mitgenom- men worden. Der Marschallstab, der aus Gold, Silber und Edelsteinen angefertigt ist und einen Friedenswert von 14 000 Reichsmark besaß. War auf abenteuerlichen Wegen in ein Anti- quitätengeschäft in der Londoner Kingstreet gelangt, wo ihn der damalige ägyptische König Faruk für 4000 Dollar erwarb. Der Stab befindet sich jetzt als Nationaleigen- tum in Kairo. Verhandlungen des Auswär- tigen Amtes um die Herausgabe des Stabes brachten die zuständigen ägyptischen In- stanzen mit dem für die Bundesrepublik un- annehmbaren Gegenvorschlag zum Schei- tern, den Marschall-Stab gegen die in Ber- Iin befindliche berühmte Nofretete-Büste auszutauschen. Pflastersteine und Nieselregen zum Bremer„Freimaak“ An Rolands spitzen Knien baumeln Luftballons/ Hunderttausende kommen zum Oktoberfest des Nordens Bremen. Wer in den nächsten beiden Wo- chen nach Bremen reist und sich anschickt, der historischen Patina der Hansestadt nun auch Bewunderung und Respekt zu zollen, der kommt aus dem Staunen nicht heraus. Wahrscheinlich wird er seinen Stadtrundgang am Marktplatz beginnen, wo sein Blick auf Luftballons mit Knollennasen und Watschen- ohren fällt. Sie sind mit Bindfäden an den berühmten„spitzen Knien“ des Roland- Standbildes verknotet und schaukeln frech vor der ehrwürdigen Rathaus-Renaissance- fassade hin und her. Der Fremde, der ob der ehrfurchtlosen Behandlung Roland des Rie- sen den nächstbesten Bremer fragt, erfährt: „Dascha man bloß Ssspaßz, nicht? Ischa Frei- maak!“. „Ischa Freimaak“, das ist viel mehr als ploß ein Hinweis auf den großen Rummel auf der Bürgerweide zwischen Hauptbahnhof und Bürgerpark, wo seit Mittwoch drei „Schon immer groß deutsch gewesen“ Ehemaliger KZ-Bewacher darf deutscher Staatsbürger werden Ansbach. Dem 59 Jahre alten österreichi- schen Staatsangehörigen und ehemaligen Oberscharführer der SsS-Bewachungsmann- schaft im Konzentrationslager Mauthausen, Rudolf Mück, hat das Verwaltungsgericht Ansbach das Recht zuerkannt, die deutsche Staatsbürgerschaft durch Option zu erwerben, Nach Ansicht des Gerichts bedeutet Mück, der in Oesterreich der SA seit 1927— ihrer Vorläufer- Organisation bereits seit 1921— und der SS und NSDAP seit 1931 angehörte, „keine Gefährdung der inneren und äußeren Sicherheit der Bundesrepublik“. Als SS-Oberscharführer War Mück im Konzentrationslager Mauthausen zuerst bei der Bewachungsmannschaft und von 1941 bis 1945 in der Lagerkommandantur Abteilung „Häftlingseigentumsver waltung“ tätig se- wesen. Ein amerikanisches Militärgericht hatte Mück wegen Mißhandlung ausländi- scher Häftlinge zu 25 Jahren Gefängnis ver- Urteilt. Nach neunjähriger Strafverbüßung wurde er jedoch im„Paroleverfahren“ ent- lassen. Von der deutschen Justiz ist gegen Mück keine Anklage wegen Vergehens gegen deutsche KZ-Häftlinge erhoben worden. In dem jetzigen Verwaltungsgerichtsver- fahren gab Mück an, er sei schon„immer großgdeutsch gewesen“ und Wolle deshalb nicht mehr nach Oesterreich zurückkehren. Bekännte hätten ihm geraten; Bleibe in Beutschland 80 lange du lebst“. Hie Zeugen aussagen in dem Militärgerichtsver fahren wurden in dem Verwaltungsgerichtsverfahren nicht verwertet, andere Zeugen standen dem Gericht nicht zur Verfügung. Mück bestätigte jedoch, bei Verstößen gegen die Lagerdiszi- plin den Häftlingen ab und zu einen„Klaps gegeben zu haben. Soweit Schläge verabreicht worden seien, seien es aber„keine Mißg- handlungen“ gewesen. Nach Schluß der Ver- handlung meinte Mück, die Wahrheit über die Konzentrationslager werde man erst, in 50 Jahren erfahren“, denn gegenwärtig laufe man Gefahr, bei Zeugenaussagen beschuldigt zu werden„selbst dabeigewesen zu sein“. Die Staatsanwaltschaft wird voraussicht- lich gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Berufung beim Oberverwaltungsgericht in München einlegen. In seinem Plädoyer hatte der Staatsanwalt, der sich für die Verweige- rung der deutschen Staatsbürgerschaft ein- setzte, darauf hingewiesen, daß schon ein- mal„ein Oesterreicher“ nicht ausgewiesen worden sei. Achterbahnen und mehrere Riesenräder eine lichtergleißende Budenstadt überragen.„Ischa Freimaak“, das ist ein Freibrief für alle Dinge, die die Bremer sich sonst nicht er- lauben. Vielleicht, weil sie„zu steif“ sind, wie manche sagen. Ganz sicher, weil das nordische Blut einen so hohen Siedepunkt hat, daß es niemals so weit kommt, um die Bremer wie die Rheinländer auf den Straßen tanzen zu lassen. Dazu reicht es selbst beim Freimarkt nicht, weshalb Leute vom Rhein gering- Schätzig behaupten, die Ausgelassenheit der Bremer auf dem Freimarkt und in den Lo- kalen sei verkrampft und keine echte Fröh- lichkeit. Anscheinend ist der Freimarktstrubel aber just die richtige Mischung. Die Bundesbahn konnte auch diesmal wieder auf Grund ihrer langjährigen guten Erfahrungen verkünden, daß es in den nächsten zwei Wochen auf 13 Strecken in 125 Bahnhöfen eine Rückfahr- karte zum Bremer Freimarkt zum halben Preis gibt. Und ob es die Hamburger nun gerne hören oder nicht: am 23. Oktober rollt sogar ein ganzer Sonderzug mit Freimarkt- bummlerp von der Elbe an die Weser. Die Bremer sind übrigens froh, daß sie in diesem Jahr, in dem die Münchener ihr Ju- iläums- Oktoberfest gefeiert haben, ebenfalls ein histerisches Datum vorzuweisen haben: „925 Jahre Bremer Freimarkt“. Die Zahl ist zwar ein bißchen arg krumm, und viel We- sens wird auch nicht davon gemacht. Aber man weist doch stolz darauf hin, daß der „Freie Markt zu Bremen“ 1035 zum ersten Male in einer Urkunde erwähnt wird, mit- hin nicht ganz so alt ist wie das Marktrecht, das Bremen 1965 Anlaß zur Tausend-Jahr- Feier gibt. Tatsache ist, daß der Bremer Freimarkt das älteste und größte norddeutsche Volks- fest ist. Viele traditionsbewußte Bremer hö- ren das gar nicht so gern. Sie fürchten, ihr Freimarkt werde immer mehr artentfremdet. Viele Bremer rümpften denn auch mißbilli- gend die Nasen, als am Eröffnungstag vor dem Rathaus der berühmte Doktor Eisenbart aus Hannoversch-Münden, Baron von Münch- hausen aus Bodenwerder und der Ratten- fänger von Hameln ein lustiges Spiel auf- führten und sich daran ein Umzug durch die Innenstadt anschloß. Das war dscha früher auch nich“, murren die„Tagenbaren“. Das sind die„in Bremen erzogenen und gebo- renen“. Aber ansonsten sind die Bremer jetzt ganz schön aus dem Häuschen. Man bedenke: imm traditionsgeschwängerten Ratskeller, Wo sonst die Ober junge Pärchen diskret zur Ordnung rufen, wenn sie ihren Schoppen auch nur ein wenig zu eng umschlungen trin- ken, da schrammelt jetzt eine Musikkapelle, da wird sogar zwischen den Tischen getanzt! Die Verzehrkarten, die zum Eintritt berech- tigen, sind schon seit Monaten unter der Hand vergeben worden. Und wer die Bremer kennt, weiß auch, wie hoch ihr Fröhlichkeits- pegel schon gestiegen ist, wenn ehrbare Bür- ger mit Kuchenherzen vor dem Bauch durch die Stadt spazieren. Und man grient ver- ständnisinnig und„man amüsiert“ sich toll, wenn jemand in der Straßenbahn der Schaff- nerin„n Süßen“ aufdrücken will. Er wird nicht hinausgeworfen! Einige Freimarktspezialitäten seien noch genannt: in Waffeleisen gebackene Viktorias und„Storchennester“ sowie Moppen und Pflastersteine aus Pfefferkuchenteig für Leute mit einem Hundegebig. Und Nieselregen oder zumindest ein scheußliches, naßkaltes Wet- ter. Man erträgt es mit dichten Schuhen und einem resignierenden„ischa Freimaak“. Jürgen Bettmann Charlotte von Brauchitsch betrachtete dle Wegnahme des Marschallstabes als Be- satzungsschaden, den das Landesamt für Verteidigungslasten wieder gutmachen sollte. Ihre Klage wurde abgewiesen, Weil sie ihre Ansprüche erst 1951, nach dem Ab- lauf der Meldefrist, geltend gemacht hatte. Eine Rev n gegen dieses Urteil wurde nicht zugelassen In der ersten Instanz hatte das Landes- verwaltungsgericht Schleswig das Abhan- denkommen des Marschallstabes als Be- Satzungsschaden anerkannt und der Witwe 600 DM Entschädigung zuerkannt. Dagegen hatte das Landesamt für Verteidigungslasten in Schleswig- Holstein Berufung eingelegt. In die Isar gesprungen Landshut. Eine 35 Jahre alte Hausfrau aus Landshut hat in der Nacht zum Mitt- woch ihren sechs Jahre alten Sohn von einer Brücke in Landshut in die Isar ge- Doppelrahm K se- Creme eine Uberraschung für Feinschmecker worfen. Die Frau sprang ihrem Kind nach, ehe sie von Passanten daran gehindert wer- den konnte. Wie am Donnerstag von der Polizei in Landshut mitgeteilt wurde, sind die Leichen von Mutter und Kind inzwischen aus der Isar geborgen worden. Die Frau, deren Mann gerade verreist war, teilte in einem Abschiedsbrief mit, sie wolle ihr Kind töten, weil es wahrscheinlich ebenso wie sie selbst nervenkrank sei. Mutter erstach ihr Kind Kitzingen(Unterfranken). Eine 23jährige Frau aus Hüttenheim im Landkreis Kitzin- gen hat ihren 19 Tage alten Sohn nach dem Stillen mit einem Küchenmesser erstochen. Die Kriminalstelle der Landpolizei in Würz- burg, bei der sich die junge Frau in Haft befindet, bezeichnete es am Donnerstag als wahrscheinlich, daß die Tat in einer bei stillenden Frauen zuweilen auftretenden Geistesstörung begangen wurde. Die 23jäh- rige verhält sich völlig apathisch und fragt nur immer wieder nach ihrem Kind. Wirt und Stammtischrunde verurteilt Schwabach(Mittelfranken). Weil sie durch ihr leichtfertiges und verantwortungsloses Verhalten den Tod eines Betrunkenen durch übermäßigen Alkoholgenuß verschuldet hät- ten, verurteilte das Schöffengericht Schwa- bach am Mittwoch einen Gastwirt und fünf Mitglieder einer Stammtischrunde aus Allersberg im Landkreis Hilpolstein wegen fahrlässiger Tötung. Der Wirt und ein Mit- angeklagter erhielten deswegen an Stelle einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten je 600 Mark Geldstrafe, vier Angeklagte kamen mit je 210 Mark Geldstrafe an Stelle einer Gefängnisstrafe von einem Monat davon. Zustand des Attentat-Opfers bedenklich Augenlicht in Gefahr/ Kein endgültiges Ergebnis der Untersuchungen München. Die Augenverletzungen des 49 Jahre alten Exportkaufmanns Dr. Wil- helm Beisner, der am vergangenen Sonn- tag in seinem Wagen das Opfer eines Sprengstoffattentats wurde, haben sich als sehr bedenklich herausgestellt. Es ist noch nicht sicher, ob die Aerzte das Augenlicht des Kaufmanns retten können. Vom Landeskriminalamt wurde erklärt, daß bisher Dr. Beisner und seine Frau Alice noch nicht vernommen werden konn- ten. Weder Dr. Beisner noch seine Frau seien vernehmungsfähig. Auch die krimi- naltechnischen Untersuchungen des Wracks des zertrümmerten Wagens des Kaufmanns hätten noch zu keinem endgültigen Ergeb- nis geführt. Der exakte Nachweis eines Zu- sammenhangs zwischen dem Attentat auf Dr. Beisner und den bisherigen der„Roten Hand“ zugeschriebenen Attentate in Frank- furt und Hamburg sei bisher nicht zu füh- ren gewesen. Zu der Stellung, die Dr. Beisner während des Krieges im Sicherheitsdienst Ernst Kaltenbrunners eingenommen haben soll, wurde vom Landeskriminalamt erklärt, man habe von einer Tätigkeit Beisners im Stab des Ss8-Führers wohl gehört, könne diese Gerüchte jedoch nicht bestätigen. Dr. Beisner soll seit Kriegsschluß in Aegypten und Saudi-Arabien gewesen und sich auch als Waffenhändler betätigt haben. Vom Landeskriminalamt wurden aber Mel- dungen zurückgewiesen, nach denen Dr. Beisner saudi- arabischer Staatsbürger ge- wesen sei. Dr. Beisner habe einen deutschen Reisepaß gehabt. rausend Schäden fäglieh hatte unsere Gesellschaff im Jahre 1759 zu re- gulieren. Das bedeutet, daß fur ſede 9. Poſice unserer Versichertengemeinschoft— die im ver. gongenen Jahr erneut von 3,55 Millionerdcuf 3,88 Millionen Vertröge gew/ achsen ist Versiche- tungsschutz in Anspruch genommen wurde. Diese Zohlen sind nicht nur Ausdruck des wachsenden Versicherungsbedorfs, sondern vor allemꝭ auch Vertrauensbeweis för unser Unternehmen. VER SICHERUNES- AG eee eee 2 1875 85 Nee N 5 e 0 eee Habu diese Vertretung: Kurt E. Kern, Hleidel. berg, Häusserstr. 29, Tel. 2 60 27 Buneſlederhosen Lumberjacken Wildlederjacken Handschuhe placierungs- Vorschritten können von uns nur als Wonsch und 0 nicht als Bedingung angenommen werden. Mf l, 2 RI, 7 Breite Str. Marktpl. Eigens Lederwaren-Reinigungsanstat Zwicker Spezialist mod. Berufsmäntel 20 Indanthren-Farben Mannheim, Schwetzinger Str. 51 Katalog frei Tel. 4 03 39 Mit MHSU trinke ich Milch viel lieber! 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Just das Gegenteil wird angestrebt. Beschränkung der Investitionen lautet die Parole. Um von sich anbietender Geldfülle nicht den- noch verleitet zu werden zum Bau und zum Kauf von Maschinen und dergleichen mehr, Wird berumgerätselt, wie das Geld(lies Ka- pital) für etwaige Investitionen über Bord des Wirtschaftskahns getan werden könnte. Die Aerzte am Fieberbett der bundesdeut- schen Konjunktur sind sich über die Not- Wendigkeit des Aderlasses einig. Die Gegen- stimmen aus der Umgebung Fritz Bergs, des BDI- Präsidenten dürfen nur als die die Ausnahme bestätigende Regel in dieser Ein- mütigkeit betrachtet werden. Alwin Münch- meyer, der superkorrekte Präsident des Deutschen Industrie- und FHandelstages IH T), faßt es mit folgenden Worten zu- sammen:„Ich habe dem Herrn Bundeskanz- ler gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß Kammern und DIHT die Wirtschaftslage Friedlicher betrachten als die Aussagen, die gelegentlich von anderer Seite zu hören wa- ren.. Man spricht(jetzt— Anm. d. Red.) u. a8. von einem Nachlassen der überhöhten Bestelltätigkeit im Eisen- und Stahlsektor und auch von einer Auftragsstreckung bei den Zulieferanten der Automobilindustrie. Ob sich mit solchen Vorgängen ein echter Tendenzumschwung anzeigt, oder ob. Bier nur Sonderbewegungen sichtbar wer- den, läßt sich im Augenblick wohl kaum entscheiden. Auf jeden Fall dürfte die ä Gesamtsituation nicht so Das Sen rasche Ansteigen des Mineralölbedar kes in der ganzen Welt verlaufe nicht gleichmäßig, sondern sprunghaft, erklärte Erwin Bockelmann, Vorstandsvorsitzender der BP-Benzin- und Pe- troleum AG, Hamburg, anläßlich der Einweihung der neuen Ruhr-Raffinerie in Bucholtwelmen bei Dinslaken. Es sei deshalb nicht möglich, solche Wa chstumserscheinungen in räumlich begrenzten Wirtschaftsgebieten durch strenge einschneidende Maßnahmen zu steuern. Bei der entscheidenden Rolle, die der Kostenseite zufallen, wirken Angebot und Nachfrage immer wieder als natürlicher Regulator. Die erforderlichen Investitionen für die Auffindung, die Förderung, den Transport und die Verteilung der Mineral- Slprodukte seien außergewöhnlich hoch. Die Schaffung eines Arbeitsplatzes kostete in Bucholtwelmen 584 00 DM. Bockelmann Warnte davor, unter Hintanstellung aller Wirtschaftlichen Erwägungen und Grund- Sätze politische Preise zu machen. Der auf diese Weise erstrebte Zugang zu den Märk- ten würde nicht erreicht, sondern verbaut. Es würde nur Unruhe gestiftet, und statt der erhofften Vorteile, die der politischen Ziel- setzung voranschwebten, träten Nachteile ein. Demgemäß könne in ihren Investitions- haben die Mineralölindustrie nicht in purer Zaghaftigkeit verharren. Es sei den sprungartigen Bewegungen am Markt durch großzügige und elastische Planung Rechnung zu tragen. Was würden die Verbraucher sa- Wenn es eines Tages hieße, es sei nicht ügend Bemin vorhanden? er Verbrauch von Mineralölprodukten t auch in der Bundesrepublik zusehends. ch den bisher vorliegenden Zahlen für — ene 5 denen 5 4 1 5 1959 Vergaserkraftstoff + 20% Dieselkraftstoff +8—10% leichtem Heizöl + 70% werem Heizöl + 30% Damit sind sämtliche ies u cen Vor- a hätzungen übertroffen worden. e deutsche Benzin- und Petroleum AG, amburg, die in Dinslaken ihre bisher Bte Raffinerie auf deutschem Boden eben röffnete, hat ihren Umsatz in der gleichen (alle Produkte zusammengefaßt) um 0 Prozent erhöht. Die Marktforscher des Unternehmens rechnen damit, daß unter an- der bundesdeutsche Verbrauch an um auf Millionen t 5 3 8.5 raftstoff 1 5.6 m Heizöl 4 3 derem Heizöl 3,5 Viele Menschen verstehen unter Fortschritt lediglich eine Vervielfältigung ihrer Be- dürfnisse und eine Vereinfachung ihrer Bemühungen.“ Aldous Huxley sein, daß wir alles dem freien Lauf der Ent- Wicklung überlassen können.“ Die Sorgen, in Stichworten zusammenge- faßt, sind: Lange Liefertermine, wachsen der Auftragsüberhang, Arbeitskräftemangel und die Lohnsituation, sowie die sich daraus ergebenden Auftriebstendenzen bei den Preisen. Das, was an Preiserhöhungen bis- her eintrat, enttäuschte zwar angenehm, weil es weit unter dem ursprünglich befürchte ten Ausmaß liegt und sogar von anderwei- tigen Preissenkungen aufgefangen worden ist. Dennoch sei der Zug— das Modewort dafür heißt Trend gefährlich meinte Münchmeyer, der sich im Anschluß an eine interne Volltagung des DIHT der Presse zu Die Konjunktur ist symptomatisch nicht zu kurieren Umdenken und Umerziehung tut not einer Aussprache zur Verfügung stellte(vgl. MM Zwecks Konjunkturdämpfung Kauf- Kraft abrahmen“). Geldflüssigkeit, also Nennwert von Kauf- kraft abrahmen, steht auch im DIHT-Pro- gramm. Es wird dabei an 1. Stillegung von Kaufkraft, und zwar von Kaufkraft der Wirtschaft sowie der öffentlichen Hand, 2. Einschränkung des Teilzahlungskre- dites, 3. weitere Einschränkung der erhöhten Abschreibungsmöglichkeiten für Wohnungs- bauten nach 8 7b EStG, 4. Verstärkung der Entwicklungshilfe. 5. Förderung der privaten Kapitalexporte gedacht. Die sub 1) erwähnte Stillegung der Kauf- kraft geht auf die Schaffung neuer und neuartiger Juliustürme heraus. Die Wirt- schaft soll! Mittel, die für Investitionen be- stimmt sind, zinslos bei der Bundesbank ansammeln; Voraussetzung wäre, daß diese Anlagen abschreibungsfähig wären. Etwa in gleicher Weise wie vollzogene Investitionen. Der Wunsch ist nicht unbilliger Ersatz für die Zinslosigkeit der Anlagen. Die Kehr- seite der Medaille wäre— wie bei jedem Zwangssparen— daß die angesammelten Geldmittel— mit der Zeit dürften ja Mil- liardenbeträge zusammenkommen- schließ- lich doch einmal in den Verkehr drängen werden. Was die Stillegung der Kaufkraft der öfkentlichen Hand anbelangt, so wissen wir erfahrungsgemäß, daß solche Juliustürme vor parlamentarischen Angriffen nie sicher sind. Es ist schon so, wie Alwin Münch- meyer zum Abschluß seiner Ausführungen bemerkte: Alle Maßnehmen bleiben nutz- Hexenverfolgung gegen Konzentration Anliegen der 5„ Entwieklung (eg) Der Wirtschaftsausschuß des Bundestages hat am 20. Oktober dem Regierungs- entwurf über die Untersuchung von Konzentrationsvorgängen in der Wirtschaft zuge- stimmt und festgestellt, daß nicht die Wirtschaft in ihrer ganzen Breite, sondern haupt- sächlich nur„neuralgische“ Wirtschaftszweige unter die Lupe genommen werden sollen. Die Untersuchung brauche sich aber nicht nur auf die Industrie und den Handel zu be- ziehen, sondern könne beispielsweise auch die Banken und die Presse erfassen. Dem Auschuß lag ein Schreiben des Deutschen Journalistenverbandes vor, in dem darum ge- beten wurde, die wirtschaftlichen Zusammenhänge im Pressewesen zu prüfen. Welche Unternehmen im einzelnen untersucht werden, wird jetzt die 12köpfige Kommission von Fachleuten zu bestimmen haben, die nach dem Gesetz in Zusammenarbeit mit dem Bundes- amt für gewerbliche Wirtschaft in Frankfurt am Main die Konzentrations-Enquete zu leiten hat. Weder Marx noch Engels, auch nicht Lenin und Stalin, geschweige denn Chrustschow obsiegten mit ihren sozialistischen Thesen. Sieger blieb der russische Physiologe Iwan Pawlowitsch Pawlow, bekannt durch seine Hundeexperimente. Er hatte Hunde im Zu- sammenhang mit der Fütterung an ein be- stimmtes Glockenzeichen gewöhnt. Dann veränderte er willkürlich die Klingelzeichen; Erfolg war, daß die Hunde nervös und stör- risch geworden sind, ja sogar krank wurden vor Hunger, weil sie irritiert worden waren. Hinter der Kritik an der Konzentration, in die sich die Angehörigen verschiedener Weltanschauungen verbissen haben, lauert vie Sprunghaftigkeit in der Mineralöl- Rechnung Bei großem Wagnis politische Auflagen Un erträglich Hinsichtlich der zukünftigen Absatz- chancen bei Fahrbenzin machen die Markt- forscher eine einfache Rechnung auf. In der Bundesrepublik entfällt zur Zeit je ein Pkw auf 13 Einwohner(vor drei Jahren war das Verhältnis noch 1:21); als Vergleich hierzu betragen die analogen Zahlen in Groß- britannien 1:10 und in Frankreich 1:8. Der Wettbewerb— so wird gesagt habe sich in der Bundesrepublik besonders stark auf dem Gebiet der Qualitäten aus- gewirkt. Naturgemäß auch auf die Preise. Der Wettbewerb ist nämlich sehr scharf. In der Bundesrepublik wohl am härtesten in Europa. Nicht nur, daß in den vergangenen Jahren vier internationale Gesellschaften neu auf den Markt gelangten; die Mengen eingeführter Fertigprodukte hätten sich lau- fend erhöht. Bei Vergaserkraftstoff und Dieselkraftstoff sind die Importe im ersten Halbjahr 1960 genau so groß wie im ganzen Jahr 1959. Das verhindere glücklicherweise jegliche Preisüber forderung seitens der Mineralölgesellschaften. Deshalb liegt wohl der reine Materialpreis, der in dem Zapf- stellenpreis für Fahrbenzin enthalten ist, in der Bundesrepublik fast durchweg unter dem anderer europàischer Länder. Die Un- terschiede betragen— gegenüber den bun- desdeutschen Preisen für Fahrbenzin: Belgien + 2,4 Dpf Dänemark + 3,0 Dpf Frankreich/ 0,25 DPpf Großbrit. + 1,4 Dpf Italien— 2,0 Dpf Oesterreich + 1,9 Dpf Luxemburg 4 3,5 Dpf Schweden + 4.9 Dpf Niederlande 2,9 Dpf Schweiz— 0,9 Dpf steigen würde. 8 Diese Aufstellung betrifft allerdings nur den Materialpreis. Es ist dabei berücksich- tigt, daß die Steuer- und, Zollbelastung(in der Bundesrepublik 34,7 Dpf), die Provisio- nen(in der Bundesrepublik 7,5 Dpf) und die diversen Frachtkosten republik 3,6 Dpf) der anderen Länder den Abstand zwischen Verbraucherpreis für Fahrbenzin ab Zapfstelle unterschiedlich ausfüllen. Wenn diese Belastungsdifferenzen vom Zapfstellenpreis abgesetzt werden, danm ergibt sich der für die Bundesrepublik günstige Vergleich der darin enthaltenen Materialpreise. Außerdem ist noch zu be- rücksichtigen, daß der Octangehalt des Bun- desdeutschen Normalbenzins bei 91 ROC liegt, während er innerhalb Europas bis zu 82 Prozent ROdC schwankt. Pünktchen (in der Bundes- vor allem der gegen„Kapital“ gerichtete Vorwurf der Klassenkämpfer, die es nicht Wahrhaben wollen, daß eine hochindustrie- alisierte Wirtschaft eben des Einsatzes großer Kapitalien bedarf. Die neueste Masche ist, auf Behinderung des Wettbewerbs dieser Unternehmenskonzentration hinzuweisen. Hierbei wird oft völlig übersehen, daß der eigentliche Raum für den Wettbewerb viel- fach durch gesetzgeberische und Verwal- tungsmaßnahmen bereits weitgehend einge- schränkt ist. Aufschlußreich hierfür war ein Vortrag, den Professor Dr. Paul Braeß, Direktor der Versicherungs wirtschaft an der Universität in Köln, vor Versicherungskaufleuten an der Mannheimer Wirtschaftshochschule hielt. Der Vortragende wies darauf hin, daß sich die Zahl der bundesdeutschen Versicherungs- unternehmen in der Rechtsform von Aktien- gesellschaften seit dem Jahre 1938 so gut wie nicht vermindert habe. Verändert hat sich allerdings der Organisationsbereich, denn die Aktiengesellschaften waren ja im ganzen Reichsgebiet tätig und sind heute in der Bundesrepublik ansässig. Es sei— nach Braeß— eine Folge der Währungsreform und der Umstellungsge- setzgebung, daß in der Bundesrepublik heute 330 größere Versicherungsunternehmen tätig sind(141 Aktiengesellschaften, 128 Ver- sicherungsvereine und 61 öfkentlich-recht- liche Institute). Vergleichsmaßstäbe: Der Marktanteil der Aktiengesellschaften an allen Prämienein- nahmen der Erstversicherer belief sich 1911 auf 58 Prozent; er stieg 1928 auf 69 Prozent und entwickelte sich bis 1958 auf 61 Prozent zurück. Der Anteil der großen Versicherungs- vereine beträgt 26 Prozent, jener der öffent- lich- rechtlichen Anstalten 9,5 Prozent und der Anteil der kleinen Vereine sowie der Auslandsunternehmen 3,5 Prozent. Als Konzentrationsbremse funktioniere im Versicherungswesen die Bestimmung, daß der Erwerb von über zehn Prozent der Ge- schäftsanteile oder Aktien anderer Unter- nehmen sowie jede Fusion den strengen Ge- nehmigungsvorschriften des Bundesauf- sichtsamtes für Versicherungswesen und Bausparkassen unterliegt. Immerhin be- säßen 139 Versicherungsaktiengesellschaften wechselseitig 43 Prozent des Grundkapitals anderer Unternehmen. Diese Verflechtung sei vorwiegend ausgeprägt bei den sechs großen Unternehmens-Gruppen, der Rhei- nischen Gruppe, der Allianz Münchner Rück, der Magdeburger, der Agrippina, des Ger- Iing-Konzerns und der Victoria. Vergleichs- maßstäbe bestehen nicht. Allerdings ist be- kannt, daß 1957 eine bundesstatistische Un- tersuchung von 55 Versicherungsunterneh- men eine Verschachtelung und Verflechtung über das Grundkapital von 52 Prozent ergab. Wahrscheinlich befanden sich unter den da- mals ausgewählten Unternehmen zum Groß- teil die angeführten„Gruppen- Angehörigen“. Diese Art von Konzentration sei jedoch versicherungs- und gesetzestechnisch begrün- det. Laut der in der Bundesrepublik herr- schenden Bestimmungen können zwar Ver- sicherungsgesellschaften verschiedene Spar- ten betreiben, jedoch schließen sich die eine oder andere Versicherungsart gegenseitig aus. Eine Sachversicherung kann nicht sogleich Lebensversicherung sein. Im Interesse des Risiko- Ausgleiches und im Interesse der Kri- senbeständigkeit müssen jedoch Versicherer ihr Haftungsgeschäft auf einen breiten Fä- cher von Wagnissen verteilen. Zu berücksichtigen sei auch der Wandel, der sich im Versicherungswesen abzeichnet. Mit zunehmender Motorisierung drängte sich das Kraftfahrzeuggeschäft immer mehr in den Vordergrund und überrundete andere Versicherungssparten. Was die Gefahr von Wettbewerbsbehinderung anbelangt, 80 müsse auf den engen Wettbewerbsspielraum, den gesetzliche Vorschriften und die strenge Versicherungsaufsicht übrig lassen, hingewie- sen werden. An und für sich sind ja Wett- bewerbsbehinderungen von Amts wegen viel gravierender. Ein Beispiel liefert die bisher gesetzlich festgelegte Bemessung der. fahrzeugprämie. Gewiß, das Versicherungswesen ist nur ein kleiner Abschnitt aus der Gesamtwirtschaft und nicht repräsentativ für das Ganze. Die jetzt gegen die Unternehmens-Konzentration in Gang gebrachte Inquisition wird jedoch ihr Ziel, ökonomisch und sozial gerechte Zustände zu schaffen, nicht erreichen, wenn sie sich auf die äußere Erscheinungsform der Unter- nehmenskonzentration beschränkt. Gleichgül- tig ob durch Zusammenschluß Fusion von Unternehmen) oder durch Kapitalverflech- tung und gegenseitige Beteiligung: Vorerst ist doch zu untersuchen, welche Voraussetzungen dazu führten, daß dieses oder jenes Unter- nehmen seine Selbständigkeit— gewiß der Not mehr gehorchend, als dem eigenen Triebe — aufgab. Und da wird sich vermutlich her- ausstellen, daß den Gesetzgeber ein gerüttelt Maß von Schuld trifft. Sieger bleibt Pawlow. Denn um Volkstüm- lichkeit besorgte Politiker sind ja jetzt be- müht, die Klingelzeichen willkürlich zu Ver- setzen. 0 — los, wenn die Menschen nicht vernünftig handeln. Das Verhalten der Menschen ist und bleibt das Entscheidende. Es kann nicht als gegeben betrachtet werden, daß 1) die Umsätze immer weiter steigen und mit ihnen vielfach die Gewinne, weil bei sich vermehrender Kaufkraft die Preise ohne Schwierigkeiten heraufgesetzt werden können, um Kostenerhöhungen abzuwälzen beziehungsweise Ersparnisse aus der Ratio- nalisierung nicht weiterzugeben; 2) immer höhere Löhne und kürzere Ar- beitszeit und können; 3) erhöhte Steueremnahmen sofort wie- der ausgegeben werden können zur größe- ren Volkstümlichkeit der Parlamentarier. Vom„merry-ge-round-Taumel“ sprach Münchmeyer, aus dem wir erwachen müg⸗ ten; also aus diesem anscheinend lustigen Ringelreihentanz, der in Wirklichkeit ein Teufelskreis ist. Das erheischt allerdings, dem gesamten Volk klar zu machen. daß eg nicht so weitergeht, sondern einmal große Opfer fordern wird. Wie weit es an der Re- gierung liegt, den richtigen Weg zu 0 ist eine andere Fr rage. Jedenfalls werden ohne Wandel in der Einstellung der Menschen selbst— alle vom DlIHT vorgeschlagenen Maßnahmen weder zusätzliche Arbeitskräfte herbeizau- bern, noch eine Dämpfung auf die Lohn- korderungen der Gewerkschaften ausüben. So sehr auch die Geldflüssigkeit und damit zusammenhängend der Devisenzustrom die Konjunktur anfeuert, so ist doch fein säu- berlich zu trennen zwischen den rein geld- politischen Einflüssen auf die Konjunktur und die übrigen sozialen und politischen Auswirkungen, die das Konjunkturbild ver- zerren. F. O. Weber Stürmische Goldhausse stiftet Unruhe Die Goldhausse, die seit einigen Tagen Banken- und Börsenkreise beunruhigt, hielt auch am 20. Oktober an und trieb die Notie- rungen für Barren- und Münzgold an allen Börsenplätzen auf bisher nicht erreichte Höhen. Zwei deutsche Großbanken haben angesichts dieser Entwicklung am 20. Oktober die Goldverkäufe eingestellt, weil die Lage völlig unübersichtlich geworden ist. Die letz- ten Notierungen für den Kilobarren lauteten auf 5500 und 5600 DPM gegenüber 5150 DM am Vortage. Die Notierung für das 20-Mark- Stück lautete auf 70,00 nach 66,50, für das 20-Dollar-Stück auf 176,00 nach 170,50 und selbst das weniger gefragte 10-Mark-Stück auf 45,50 nach 45,00 DM. An der Londoner Börse zog die Notierung für die Unze Fein- gold von 260 auf 290 Shilling an, was einem Dollarpreis von 37,50 bis 40,60 entspricht. Die allgemein in Bankenkreisen zu hörende Erklärung, daß die Entwicklung durch die bevorstehende Heraufsetzung des Dollar- verlangt gewährt werden Preises für Gold und entsprechende Gold- ankäufe schweizerischer Bankenkreise gegen Dollar ausgelöst worden sei, wurde sowohl in Washington als auch in Zürich energisch dementiert. Metallarbeiterlöhme um über 12 Present erhöht ö ET TOIRg S Im Organisationsbereich der IG-Metall beginnt am 1. Januar 1962 die etappenweise Arbeitszeitverkürzung von bisherigen 45 Wochenstunden auf 40 Wochenstunden. Am 1. Juli 1965 wird bei vollem Lohnausgleich dieser Vorgang beendet sein. Ausgehend von der bis zum Herbst 1956 tarifüblichen 48 Stundenwoche ergibt sich somit— bis 1965 — aus dem Lohnausgleich allein eine rund 20prozentige Erhöhung der Löhne. Dabei sind außerdem ab 1. Juli 1960 Lohn- und Gehaltserhöhungen von 8,5 Prozent und ab 1. Juli 1961 weitere Erhöhungen von fünf Prozent zwischen IG-Metall und Metall- industrie vereinbart worden. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG-Metall, Fritz Salm, unterstrich am. 18. Oktober dieses Ergebnis in Berlin anläß- lich des sechsten Gewerkschaftstages als Erfolg, der wider das Gutachten des Bun- desbankpräsidenten Karl Blessing erstritten ward. Blessing hatte in dem dem Bundes- kanzler erstatteten Gutachten eine durch- schnittliche Lohnerhöhung um lediglich vier Prozent für 1960 wirtschaftlich noch tragbar gehalten. Aus dem bei der gleichen Tagung vorge- legten Geschäftsbericht der IG-Metall geht hervor, daß in der Leistungsgruppe I die effektiven Durchschnitts- von DM auf DM auf DM Stundenlöhne 1950 1958 1959 Eisenschaffenden Ind. 1,50 3,22 3,50 Metallverarbeitung 1,39 2,62 2,80 Die Tariflöhne Metallindustrie 5 10 1.95 2,12 gestiegen sind. Angesichts solcher„Erfolge“ verloren die bei der gleichen Tagung gesungenen Klagelieder der IG-Metall-Vorstandsmit- glieder über soziale Demontage und angebliche rücksichstlose Ausbeutung der Arbeiterschaft an Gewicht. Selbst die Preissteigerungen— das heißt die zwischen- und e der 16 Metall zeitliche Erhöhung der Lebenshaltungs- kosten um etwa 21 Prozent— beeindruckten wenig, angesichts der bis 125prozentigen Steigerung der Lohn-Nennwerte. Hinzuzu- rechnen bleibt noch der Lohnausgleich für die bisherige Arbeitszeitverkürzung um drei Stunden auf 45 Wochenstunden(ca. acht Pro- zent). Da wundert man sich und klagt in der IG-Metall darüber, daß die Zahl der Mit- glieder(1951: 1,48; Ende 1959; 1,76; Oktober 1960: 1,79 Millionen) nicht im gleichen Maße ansteigt— nämlich nur um nahezu 20 Pro- zent— wie die Zahl der Beschäftigten in der Metallindustrie, die sich im Jahre 1959 im Monatsdurchschmitt auf 3,44 Millionen Per- sonen belief gegenüber 2,52 Millionen Per- sonen im Jahre 1950( 44 Prozent). Eine interessante Aufstellung gewährt der Ge- schäftsbericht über die an das Volksein- kommen(Sozialprodukt) gestellten An- sprüche, Demnach entfielen 1959 a ö Milliarden DM auf den privaten Verbrauch a 142,9 auf den Staatsverbrauch 33,8 auf die Brutto-Invistitionen 58,7 auf die Ausfuhr 62,0 zusammen 297,4 abzüglich Einfuhr 53,0 Bruttosozlalprodukt wertmäßig 244, 4 Der zweite IG-Metallvorsitzende Alois Wöhrle sprach gelassen groge Worte:„Von allen Organen unserer Gewerkschaft muß alles getan werden, um 2 erreichen, daß ein möglichst großer Teil der Mitglieder aktiv am gewerkschaftlichen Leben teilnimmt.“ Vielleicht ist die Lustlosigkeit von Arbeit- nehmern, sich gewerkschaftlich zu betätigen, darauf zurückzuführen, daß es so mancher Mann und so manche Frau satt haben, sich in Ueber forderungen Hineinhetzen zu lassen und hineinzuhetzen, die unvermeidlich Ver- änderungen im Preisgefüge auslösen, für die dann niemand die Verantwortung tragen Will. Egosum Die Turmuhr des britischen Parlamenis zeigt die Zeit, nach der man sich in London richtet. Tradition bestimmt das Straßenbild- traditionell der Schnitt der Her- renanzüge. London style! Ein Stil, der in der ganzen Welt den Ton angibt. 2 Die rote Plombe an jeder Dugena- Dur bürgt für Dugena · Qualitat und die Gemein- * e durch die Dugena · Fachigeschiüſte in ale deutschen Stadt. Dugena bietet die Uhrenmodelle, die ebenso tonangebend sind; denn sie stellen eine sorgfältige Auslese dessen dar, was das große internationale Uhrenangebot an sachlich eleganten Formen und neuzeitlicher Jechnik zu bieten vermag. Dop- pelt elektronisch geprüſt, bietet jede Dugena · Uhr innen und außen echten Wert. Wenn es vom Big Ben 5 Uhr schlägt. in Form und Technik international Nur ausgewählte Fachge · schäfte sind berechtigt, Dugena- Uhren zu führen. Ihr Kennzeichen ist die rote Dugena- Dreieckuhr. Sie alle garantieren ge- meinsam unter dieser Handelsmarke für jede 5 Dugena- Uhr. Dugena. 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Die Schnittkäsepreise können ge- Tingfügig nachgeben, weil die Holländer ihre Forderungen gerade um etwa 10 Pfennig je kg zurückgesetzt haben. Die übrigen Käse- sorten werden sich nicht ändern. Eier: Wenn die Preise für ausländische Fier— insbesondere für holländische Ware — in der vergangenen Woche um einen Pfen- nig je Stück gesunken sind, können sie zum Wochenende um den gleichen Betrag steigen. C-Eier bieten im Verhältnis zu ihrem Ge- Wient die günstigsten Einkaufsmöglichkeiten. Daneben wird in den Hauptverbrauchsgebie- den Ver chiedentlich noch billige argentinische Ware zur Verfügung stehen. Geflügel: Für Enten wird hier und da etwas mehr bezahlt werden müssen, Insge- samt bleibt das Geflügelangebot aber reich- chen stetig nachgegeben haben. Kalbfleisch bleibt unverändert teuer. Seefisch: Bei ungünstigem Fangwetter wa- ren die Seefischanlandungen nicht all zu um- fangreich, Daher kann Rotbarsch um etwa 15 Pfg. und Kabeljau um etwa 10 Pfg. je Pfund teurer werden. Für Seelachs und Ma krelen, frische Heringe und Salzheringe dürf- ten die Hausfrauen dagegen das gleiche zah- len wie in der vergangenen Woche. Kartoffeln: Die steigenden Marktzufuhren der land wirtschaftlichen Erzeuger sorgen für unverändert günstige Einkellerungsmöglich- keiten aller Sorten. Die Preisunterschiede wischen den Kartoffeln der verschiedenen Geschmacksrichtungen sind zur Zeit wesent- lich geringer als im vergangenen Jahr. Stärkereichere Sorten, wie Ackersegen, Magna, Maritta oder Carmen, die erst im Frühjahr ihren geschmacklichen Höhepunkt erreichen, kosten etwas weniger als die vor- wiegend festkochenden Qualitätssorten. Obst: Weintrauben werden verhältnis- mäßig preiswert bleiben, sind jedoch in der Qualität nicht immer ganz zufriedenstellend. trusfrüchte und Bananen werden das gleiche kosten wie bisher. Gute Zwetschgen werden knapper und teurer. Gemüse: Die Einkaufsmöglichkeiten für Hauptgemüsearten bleiben unverändert gün- stig, das gilt für Kohlrabi, Möhren, Por- ree, Sellerie und die drei Kopfkohlarten. Ro- senkohl kann mit steigendem Angebot billi- ger werden. Demgegenüber wird man für gute Tomaten, Kopfsalat und Blumenkohl voraussichtlich etwas mehr zahlen. Bei To- maten gibt es je nach Herkunft große Preis- Unterschiede. * Die meisten Verbraucherpreise lauteten zuletzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,40 bis 2,90 DM; Rinderschmorfleisch m. K. 2,90 bis 3,20 DM; Kotelett 3,80 bis 4,50 DM; Schweinebauch 1,80 bis 2,10 DM. Markenbutter je 250 g 1,55 bis 1,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 21 bis 26 Pf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1,40 bis 1,60 DM; holl. Gouda 1,.— bis. 1,30 DM; Tilsiter 1,20 bis 1,50 DM. Kartoffeln je Pfund: 10 bis 13 Pf. Obst: Tafeläpfel A 30 bis 60 Pf; Tafelbirnen A 30 bis 60 Pf; Zwetschgen 20 bis 40 Pf; Weintrauben Zentrale Bankenaufsicht fand Zustimmung (eg) Der Wirtschaftsausschuß des Bundes- tages hat am 19. Oktober die Bestimmung des Regierungsentwurfs einstimmi ebilligt, die derzeitige dezentrale Ba sicht der Lar der in eine zentrale Aufsic Bundes um- zuwandeln und ein Bunde jichtsamt für das Kreditwesen zu erricht it einem be- einung des ssen unter MARKRTB ERICH Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 66 S 6 Wochen 66-80 DM langsam, Ueb and. Mannkbeimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Inlandsfleisch DM j Kg): bis 4,20; Rind 4,204, 40; Kuh 3,5 bis 4,45; Schweine 3, g mel 3,90—4,15. Tendenz: mittel. Mannheimer Obst- und Gemü kel über ktverlauf: Ochsen 4,15 roßmarkt (VVD) Bei normaler, teilweise s ringer Anfuhr zufriedenstellender Absatz, Kernobst wenig se- fragt. Es erzielten: Blumenkohl 40—80, Stangen bohnen 50—60, Feuerbohnen 35—40, Karotten 10-42, Kartoffeln 6,5 7,5, Kohlrabi 8 4, Peter- silie Bd. 9—10, Radieschen Bd. 14 16—20, dto. Bd. 15—16, Rosenkohl der Deutschen Bundesbank, Koennecker, hat der Finanzausschuß des Bundestages àm 20. Oktober seine Beratungen zum Entwurf eines Kreditwesengesetzes eröffnet. Dabei wurde die Ansicht vertreten, daß Kreditver- 5 schäfte, wie sie der Münchener Rudolf Münnemann tätigt, eigepflichtig seien, sondern auch unter die B naufsicht gestellt werden müßten. Beschlü wurden nicht gefaßt. Die Einzel mmungen soll ein Unterausschuß nicht nur anz abs unter dem Vorsitz des CDU-Abgeordneten Hugo Scharnberg vorbereiten. T E vom 20. Oktober Aepfel A 2550, dto. B 12—24, Orangen 45-50, Ba- janen Kiste 12-14, Birnen A 30—45, dto. B 1428, tanien 2530, Quitten 15—20, Weintrauben ausl. 40, dto. dt. 4050, Walnüsse 90110, Zitronen (VWD) Anfuhr gut, Absatz in Obst, besonders * inderer Qualität schleppend. Absatz deldsalat.(kleiner) Rosenkohl, Blu- St. Wenig Interesse in Tomaten, allen Kohlarten. Cox Orange A „Geheimrat Oldenburg A 17-25, Goldparmene Auslese 26-37,& 2028, Zuccalmuglio 12—20, Boskoop& 1523, B 1116, B 12—18, B 10—14, Landsberger Reinette A 13—18, B 1012, Gewürzluiken A 15-18, B 1014, Jakob Lebel 1013, Rheinische Rambour A 12—15, B 915, Quitten g bis 7 zn.— 1 5 11818 18 0 lich Senus, 5 eee Pas Angebot. und ausländischer 8 50 bis 80 Pf je Pfund holl. 60-65, Rotkohl 910, Rote Beete 10-12, Feld- 13. Kopfsalat 10—12 Stück, Endiviensalat 10 Stück, rantieren. wird noch vielseitiger. Neben den bekannten Gemtise: Tomaten 30 bis 8b Pf: Buschboh Salat 8090, Suppengrün Bd. 9-10, Kopfsalat St. dt. Feldsalat 7000, Spinat 20, Tomaten 40 bis 50 mm G Fleisch: Schweinefleisch kann etwas billi- Sorten stehen zahlreiche Lokalsorten zur 40 pi 3 75 0 825. 15 3 e 7 20—26, Endiviensalaf dt. St 15—25, dto. holl. Steige 1012. 50 bis 6d win 0 2028. Stangenpohnen 13 87 5. 5 K n Vereinzelte Preisermäßigungen 333 8 is—, Schnittlauch Bd. 10—12, Sellerie mit Grün St, bis 25, Feuerbohnen zin, Blumenkohl 130 bis ger werden. Rindfleisch dürfte ebenfalls Vertüsung. Vereins! 2 Sungen 20 Pf; Wirsing und Rotkohl 20 bis 25 Pf je Pfund; 30-40, dto, Gewicht 2526, Tomaten dt. A 455, 200 mm 9 25—32, 200 bis 250 mm d 33-45, 250 bis preiswerter werden, da die Erzeugerpreise sind möglich. Für Birnen werden sich die Salatgurken 0.50 bis 1,10 DRI; Bluftenkohl 40 bis dto, B 2540, Tomaten holl, 7975, Spinat 25, doe dam d 41—80, Rosenkohl 88, Sellerle mit Paub bei steigendem Angebot in den letzten Wo- Einkaufsbedingungen nicht ändern. Auch Zi- 90 Pf je Stück. Weigkohl 8-9, Wirsing 1012, Zwiebeln dt. 1820, 250. 5 2 Nütgetelt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmp ti“ 8100 19. 10.20. 10 19. 0, 2, 10. 9. 10 J 20 10. 8 17 0 5 1 0 1 für etwaige Uebertragungs- oder Schwartz Storchen 615 6¹¹ dto. Lit. A. B. 1100 110⁰ 70% Phoenix Rheinrohr. 157,50 Effe ktenbörse 925 1 1 1 5 9 5 Seilind Wolf 162 160 pfalz Hypo. 480 480 V 58 10% 0% Uscefonds 112.00 8 ebetmittlungstehler) Siemens& klelske 887 632 e ire 50 560 6% Rbeln Hypo. 94 94 8 189 10,99 „ Frankfurt/ M., 2 0. Oktober 1960 5 1 205 8 1 a e 2 5 2 4 5 1 eee 5 8 8 55 5 nie 1* Jdeinpr n 1* 4.„ 1 e 1 0 8 9 5 5 4 10, 0.15 8 ö 0 5 19 10. 20.10„ Südwestt. 25 5 deinsen steuertien a ö 5——.— 8 5%. 9 eee 1 10 55 Noberte Aktien Oierig Chr. LI. A. 300 J 2050 Kaufhof I e e 334 335% 4% Ablesungsschuld e 57%, 0% 5% Toyssenborte e s 8 3 Oopendneſme: 8) 12.91 1355 582 570 Dortm Hordes 193 152 Klein Schanzlin 2525, 2880 VDN 740 920„ 11 n 5% Welibenk Anl. 2 0 d, en Onivetsef Fung 114.78 Adlerwelke 52⁰ 480 Durlacher tot— 8 Clöckner Bergbau„ ee ver Slanzstof 752 750 5 1 7% Felist Weldbof e 58 0% Je Tel E 8 8.27 46 t Energie 746 70 Eichbaum Wergei 805 800 Klöckner Humb Deutz 150 11³⁰ Wintershall 45% 457 5,5% Großkraftw Nahm 403 488 J 75 5 n Siat.-Imd. tekr.“ 5 46 b Verkehr 680 655 El. Licht u Kraft 244% 254 Klöckner. Werke 337 3³8 25185 05 371 385 5% Pfslz. Hypo 115 113 Wandelanleihen A 442 485% Enzinger Union 758 740 Krauß-Meffei 350 5⁵⁰ Zellstoff Waldboi 441 440 5% Rhein Hypo 140 110 8.5% Anglo Americ. dn 0 Aschatienb Zellstoff! 227 2% Eglingel Maschinen 540 520 Lahmever 810 77⁰ 7.5% Siemens v 841 10⁴ 10⁴ Sotp e 89 2 3811 Nh-Netalle Badische Anilin 720% 700 Farben Bayer 8122 805 Lindes Eis 1107 1000 Ungotlerte Aktien 5 00 5 440 1 400 0. 10. 5 SAW. 4⁰⁵ 370 Farben Liquls 850 6,45 Löwenbtsos 1400 T geton& Monlerbau 500 5⁵⁰ 5 5 255 255 elektr. Kupfer 269,00 gemberg 401 408 bein jetter 25 Lund wigsb Walzm. 8— Ar e 38⁰0 380(Zinsen tatifbesteuert) 5,5% Sdem Albert v. 56 251 22 Blei 83 e 480 165 Feldmühle 1430 1440 MAN 1295, 1251 Dyckerboll 9⁵⁰ 735 8% ABG v 86 3 80 885 Schering e 50 850 880 Aluminium 225 dekble abgestempelt 18 5 Felten 405 402 Mannesmann 301 302 U Aicenhü tte 25— 8% Baden Württ» 57 104% 104 1 8.5% VDM v. 51 8 ind 949 dto neue 1 5 Selsenbetg 232 225[Nletallgesellschaft 1555 1535. Hutschenteuther Lor. 720 72⁰ 8% BASF» 56 106 108 investment-Zertiflkate Nessing 58 216 Binding Bteuerei 965 975 Goldschmidt 824 910 Nordd Lloyd 1% 122% Ilseder Hütte 27 E 288 3% Bosch v. 56 105% 105 Adtfonds 240 78.00 Nfessing 83 236 gochumer Verein 241% 9 Sritznetr-Kayses 500 480 NS 1800 1660 Orenstein& Koppel St. 20 20 6% BBC v. 86 105˙L— Adirops 181.0 180,40 gubiag 304% 286 Srün& Silünger 500 486 Pfalz Mühlen 185 180 Phrix Werke 32% 309 7% Bundesbahn o 88 103% 103% Agette 120.0 29.80 5 guderus 575% 580 Srunzw& Hartm. 770 750 ohoenix Rbeinfohs 3, 325 scheidemandel 2 257 6½½ Bundespost v 55 75% 8 Allfonds 131. 0 120,00 Deutsche treie Brown, Boveri& Cie. 1070 955 Gußstabhl Witten 850 850 preußag 261 260% 7% Bundespost v. 58 103% 102% Anglo Dutch 10%0 105,80 vevtsennote rungen Casselie 880 865 Gutehoftnung 1230 1180 Rbeinelektra 0 670 660 Banken 7% EssO w 55 10³ 102% Atlentiefonds 45,70 25,40 1 Us. Dollar 4.1670 Chemie Albert 5¹5⁵ 5⁰⁰ Hamboinet Bergbao 139 h 189%[ Abeinstahl 875 37-¹ und Versicherungen 5.58% Gelsenberg Austtro- Fonds 135,25 188,75 1 engl 11.728 Cbemie verwaltung 780 1015, Handels-Unlon 60⁰ 570 RWE 7280 782 Allianz Leben 1460 1350 Benzin v 39— 94% Concentts 159,80 188,10 1 cen Dolle 4.26 Con Gummi 940% 532% Hapag 113% 112 dto, Vorzüge 770 77⁰ Allienz Versicherung 3950 3870 8% keidelb Zem e 86 104— Dekafonds 59,0[89,80 ioo db. 110,845 Balmler Benz 15, 2850 HHefpener 115 112 Kheinmetell 44⁰ 5 Zadische Bank 685 6% 8% Hoechster Farb o 57 lo los, kEuropatonds 1 18 0 1790 ioo etre. 95,5 Deere Lanz 289 282 Heidelberger Zement 270 9⁴⁰ bempreußen 35 5 Ssyer Hypo& Wechsel 800 90 7% Hoechster Farb v 58 105% 105%[ Eurunion 157,90 156,90 100 deig kr. 8,26 Demag 84% 841 Hoechstet Farben 775 76% Riedel 432 42¹ Serlinel Handelsbank 84 7³⁰ 60% Hoeschwerke e 55—— Fondak 171,0 170,0 100 Ars 5 84,7% Dt. Contigas 575 581 Hoeschwerke 286 288 Ruhrstahl 478 45⁵⁰ Commerzbank A8 680 670 7% Lastenausgl e. 58 102 ⁵10 2 Fondis 66,50 65,70 100 den Kronen 60.56 Ot. Edelstahl 600 600 ½ Hochtief 91⁰ 870 Rütgers 5²⁰ 50 Di. Bank AG 78⁵ 781 8% MAN v 87—— Fondre 114,90 114,30] 100 notw. Kronen 58,47 Ot. Erdl 251% 250% Holzmann 25⁵ 905⁵ Salzdetfurth 370 370 Ot. Centraſboden 385 381 5% Nannesmann v. 59 93 93% II- Fonds 1 107765 18,75 doo schwed. Krones 680,715 Degussa 13²⁵ 13⁰⁵ Hütten Oberhausen 284 288% Schering 4³⁰ 42 Di Hyp Bank Btemen 20 5⁴²⁰ 8% Pfalzwerke v 57 104%— Industrie 100,50 99,90 1000 it Lite 6,712 Dr. Lino 951 9⁵⁰ Hütte Siegerland— 500 Schiess 427 42⁵ Dtesdnei Benk A8 990 580 6% Ptälz Hypo. 94 94 inter vest 97,80 57,0 100 sstert Schilling(6,055 D. Steinzeug 475 465 Ind. Werke Karlsruhe 385 540 Schlossquellbt. 800 800 Frankf Hypo 93⁵⁰ 92⁵ 8% pfölz. Hypo. 87 89 Investa 180,90 179,50 portugal 14.572 Dt. Eisenbandel 185 171 Kali Chemie 80⁰ 771 Schubert eu Salzer 4⁰⁵ 480 Industtiekrednbank 205 25 3 Thesaurus 5700 85,90 100 NM. West Didler-Werke 665 65⁵ Karstadt 11⁵⁰ 11⁴⁰ Schultheiß Stamme 44 4⁴⁰ Mannbh Versich lat A4 1100 11⁰⁰ j 80% Kap.. Ertragsst. Transstlants 56 40 86,60 100 OM. Oet 8 8 0 2E Markenweine aus dem keformhaus für den verwöhnten Gaumen Eine Flasche ist wWie die andere ob weiß oder rot immer gleichbleibend köstlich 1 und bekömmlich Handwerker gut geeign. Mehrfam.-Wohnhaus, 3-stöck.(2 Zi. u. Kü. frei) m. Er. Halleneinfahrt, Hof u. Werkstatt in Mhm.-Sand- hofen sofort zu verkaufen. Für Ang. ü. Nr. P 57348 an den Verlag Berliner Versicherungsgesellschuff hat mich beauftragt, in Mhm. und Ludwigshafen Renditen- (Zentr.). drunustlcks- u. Fenierungs- Ampn Objekte(Mehrfamilien- und Geschäftshäuser) zu kaufen.— Barauszahlung! Angebote an: IMMOBILIEN- WINTER Mannheim Telefon 4 24 96 Parkhotel am Wasserturm Weingut Eratn Maikammer b f Weinbelleref Tana Bads und ea. 100 qm Raum f. 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Die Vordersitze, von denen jeder besondere Arm- lehnen hat, können als Liegesitze zurück- geklappt werden, Alle Mitfahrer haben mehr Platz als früher. Der Wagen hat eine besonders gute Straßenlage und für die Vorderräder Schei- benbremsen. Die Federung wurde verbes- sert, der Motor läuft leiser. Die. 3-Liter- Maschine entwickelt bei einer Umdrehungs- zahl von 4800 U/min eine Leistung von ca. 120 PS. Der neue Humber Super Snipe hat ein voll automatisches Getriebe und Over- drive. Er ist in zehn Farben lieferbar, als Limousine, Reise- und Kombiwagen. ersten 3 eine b Fortschritt in der Getriebeschmierung Bisher war es notwendig, Lenk- und Schalt- getriebe sowie die Achstriebe von Kraftfahr- zeugen, Bau- und Landmaschinen je nach Be- anspruchung und Bauart mit verschiedenen Getriebeölen zu befüllen. Das erzwang die Vorratshaltung von mehreren Getriebeöl sorten und erhöhte die Gefahr von Oelver- wechslungen mit kostspieligen Folgen. Nach sehr umfangreichen Labor-, Prüfstands- und Straßenversuchen bringt die Deutsche Gaso- Iin-Nitag AG jetzt ihr Gasolin Getriebeöl MZ (Mehrzweck) auf den Markt, das die guten Eigenschaften mildlegierter Getriebeöle mit den Vorzügen der hochbelastbaren Hypoidöle vereint. Die abendlichen Scheinwerfer, die seit Tagen wieder aufgeregt den blauvioletten Nachthimmel von Los Angeles abtasten, gel- ten nicht der Präsidentenwahl, nicht der UN, auch nicht der bevorstehenden Glamour- Premiere von„Spartacus“, dem Kirk- Douglas-Film, dessen riesige rote Leucht- buchstaben als Flammenschrift über Holly- woods Häusern schweben. Die Scheinwerfer- bündel strahlen im Zeichen der alljährlich wiederkehrenden Auto- Premiere, und ganz Amerika feiert zur Zeit die Enthüllung der 1961er Modelle. Seit Wochen rollten die Lastzüge mit den sorgsam verdeckten Detroiter Schöpfungen in die Städte, und man muß angesichts dieser farbschönen Beauties unter Sackleinwand unwillkürlich an die ähnlich in Säcke ge- steckten Pariser Mannequins vor dem Mode- start denken. In den Zeitungen hier erschie- nen verheißungsvolle Vorberichte, auch ein gelegentlicher Schnappschuß eines unvor- sichtig verhüllten Versuchs- Wagens. Und sichtig verhüllten Versuchswagens, Und nun sind sie da, die brandneuen Chevrolets und Fords, die hochnäsigen Cadillacs, Pontiacs, Buicks, Dodges, Plymouths und die neuen „Compacts“, wie man die amerikanischen „Kleinen“ nennt, gegen die allerdings die deutschen Kleinen immer noch niedliche Zwerge sind. Amerikas Autohändler lassen seit kurzem massierte Reklame los mit gan- zen Farbseiten in den führenden Zeitschrif- ten, die das Modell von allen Seiten lockend zur Schau stellen, machen pompöse Fernseh- reklame, stellen Hunderte von Wagen auf ihren bewimpelten Plätzen aus. Das Volk strömt herbei! Welche Bedeutung diese gewaltige, präch- tige Schau hat, ist für einen Europàer schwer abzuschätzen. Diese Autos repräsentieren ja Hunderte von Millionen Dollars im wirt- schaftlichen Leben der Nation, woran der Amerikaner natürlich nicht denkt, wenn er nun abends nach des Tages Mühen mit sei- ner Familie zum nächsten Auto„dealer“ fährt, um die neuen Modelle anzusehen. Das Auto ist ein wesentlicher Bestandteil seines Lebens— häufig sogar, wie hier in Süd- kalifornien mit seiner gewaltigen Raum- verschwendung, eine Notwendigkeit—, daß man meinen sollte(und in Europa auch glaubt), er betrachte es lediglich als Fort- Die Lkw- Schau Englische Nutzfahrzeugschau im Umwälzende Neuerungen gab es in die- sem Jahr in Earls Court auf der Nutzfahr- zeugschau 1960 in London nicht zu sehen, das ist beim augenblicklichen Entwicklungs- stadium der Fahrzeuge auch nicht zu erwar- ten. Was an Neuem gezeigt wird, sind über- legte und nützliche Weiterentwicklungen, die sich in erster Linie mit der Sicherheit, der Wirtschaftlichkeit und dem allgemeinen Komfort beschäftigen. Nach wie vor dominie- rend ist in England der Vierachs-Lastwagen als 24-t-Einzelfahrzeug, wovon auf jedem Stand der Schwerfahrzeugerzeuger eine oder mehrere Ausführungen zu sehen waren. Ein absoluter Fortschritt ist auch in der Fahrerhausgestaltung zu erkennen. Fast durchweg sind Frontlenker-Fahrerhäuser mit Panoramascheibe, verstellbaren Einzelsitzen, Rundumverglasung usw. zu finden. Der Raum und die Bequemlichkeit im Innern entspre- chen allerdings noch nicht den kontinentalen Vorstellungen eines idealen Fahrerhauses schlechthin. Der Sattelschlepper hat, gemessen an den ausgestellten Fabrikaten, einestarke Zunahme erfahren, ein Zeichen, daß auch in England ein besonderes Interesse an dieser Fahrzeug- art besteht. Dies gilt insbesondere für den Transport flüssiger oder staubförmiger Güter. Allerdings haben die Engländer mit den tech- nischen Eigenschaften der Sattelschlepper anscheinend die gleichen Sorgen wie anders- Wo. Man erkennt es an erstmals gezeigten Lösungen für die Federung(Luftfedern, Gummifedern und kombinierte Ausführun- gen). Allerdings ist die Dreiachs-Zugmaschine stärker vertreten als bei uns, vermutlich um eine größere Bodenhaftung der Antriebsräder zu gewährleisten(ausknicken der Auflieger). Hierfür waren eine Reihe recht interessanter Lösungen bezüglich Antrieb, Achsaufhängung und Abfederung von Doppelantriebsachsen d sehen. — Den absoluten Geschwindigkeitsrekord brechen Will der 48jährige Konstrukteur Leopold F. Schmidt mit diesem Wagen. Schmidt ist gegenwärtig Leiter der Konstruktionsabteilung für Motor, Getriebe und Fahrwerk bei Porsche. Wenn sich neben Porsche noch andere Firmen an diesem Projekt beteiligen, stekt de Verwirklichung des Versuches, den absoluten Geschwindigkeitsrexord John Cobbs aus dem Jahre 1947(631 mh) zu brechen, nichts mehr im Weg. Da dus Fahrzeug statt Luftreifen Laufringe aus Leichtmetall bekommen soll, kann man mit der Entwick- lung einer Geschwindigkeit von über 800 m /n rechnen. Statt der üblichen Federung ist die Radnabe elastisch durch gummiähnliches Material mit dem Laufring verbunden. Der Antrieb soll durch ein Bristol-Orpheus- Düsentriebwerk erfolgen, dessen Schub zum Teil direct. zum Teil über ein Getriebe auf die Hinterräder wirkt. Unser Keystone-Bild zeigt das Modell des überschnellen Rekordbrechers in spe. bewegungsmittel. Das ist aber nicht so. Vom Teenager angefangen, der seinen 50-Dollar- Wagen in fantastischer Weise herausputzt, bis zum Filmstar mit zwei blitzenden Cadil- lacs, ist das Automobil der liebste Gegen- stand des durchschnittlichen Amerikaners. So folgt man also den beschwörenden Auf- forderungen der Händler sogleich und be- trachtet fachmännisch, was die„großen Drei“ (General Motors, Ford und Chrysler) und die bißchen kleineren Zwei(Studebaker und American Motors) Neues beschert haben. Dabei gibt es Blumen und Parfums für die Damen, Luftballons und Bonbons für die Kinderchen und leichte Zahlungsbedingun- neg für Daddy! Hier allerdings kommt man als Europaer aus dem Staunen nicht heraus, und man weiß nicht, worüber man sich mehr Wundern soll: über die kaum glaubliche, primitive Bauernfängerei vieler„Dealer“ oder die Naivität der Leute, die immer wie- der hereinfallen. Zum Beispiel wird folgender Kauf an- geboten: Man gibt seinen alten Wagen, der vielleicht nur 800 Dollars wert ist, für einen neuen 3000-Dollar-Wagen in Zahlung. Der Händler setzt die alte Schaukel(die in euro- päischen Augen noch ein recht stattliches Auto ist!)„großzügig“ mit 1000 Dollar in Rechnung, von denen er sogar 500 Dollar bar auszahlt. Da aber nun die verbleibende Summe, in Wirklichkeit natürlich bioß 300 Dollar, zur normalen Anzahlung von einem Drittel des Kaufpreises nicht ausreicht, wird die restliche Anzahlung durch des Händ- lers hochverzinsbares„persönliches Dar- lehen“ gedeckt, das dann mit der restlichen Kaufsumme, der Versicherung und den normalen Zinsen zur Abzahlung auf einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren verteilt wird. Für die Zinsen, die der achtlose Käu- fer dabei berappt, könnte er sich oft einen zweiten Wagen kaufen! Man kann aber noch schlimmer herein- fallen, Mancher Händler legt mit treuher- zigen Biedermanns- Entschuldigungen dem lüsternen Kunden einen Blanko-Vertrag zur Unterschrift vor. Manchmal unterzeichnet der Auto-Fanatiker damit sein eigenes wirt- schaftliches Todesurteil. Es gibt Händler, die auf Bildschirm und in Inseraten mit wahren in Earls Court Zeichen der Weiterentwicklung Nach wie vor sind die für England typi- schen Doppeldeckbusse in Stahl- und Leicht- metallaus führung stark vertreten. Neu war bei Leyland das„Lion-Chassis“ für einen in der Karosserie recht eigenwilligen Reisebus mit querstehendem 200-PS-Motor im Heck. Dagegen sah man bei den verschiedenen Auf- baufirmen zum Teil bildhübsche und überaus komfortabel ausgestattete Karosserien. Inter- essant auch, wie wenig Omnibusse noch mit Luftfederung und Scheibenbremsen zu sehen Waren. Nur Guy hatte sein Tiefrahmenomni- busfahrgestell mit Rollbalg- Luftfederung und Scheibenbremsen ausgestellt. Während vor zwei Jahren die Luftfederung bèi vielen ge- zeigten Modellen zu sehen war, konnte man heuer höchstens noch 5 bis 10 Prozent der Fahrzeuge damit entdecken. Auch die eng- lischen Konstrukteure haben anscheinend er- kannt, daß die Luftfederung noch einer sehr eingehenden Entwicklungsarbeit bedarf, und Scheibenbremsen, über deren Nützlichkeit und Brauchbarkeit es keinen Zweifel gibt, verteuern eben das Endprodukt doch nicht unwesentlich. Auch die Fahrzeuge der Mittelklasse haben sich sehr zu ihrem Vorteil verändert. Die Verkehrsnot in den englischen Städten zwingt wie überall zu neuen Lösungen für das Be- und Entladen, das Parken und Halten usw. Eindeutig ist die Tendenz zu erkennen, daß dem Mittelklassen-Lkw und dem Transporter in Zukunft sehr wichtige Aufgaben zufallen werden. War bisher die„commercial motor show“ eine mehr oder weniger rein regional eng- lische Angelegenheit, so konnte man in die- sem Jahr eine stärkere ausländische Beteili- gung feststellen. Aus Westdeutschland waren Mercedes-Benz, Magirus Deutz, VW. und Goggomobil vertreten. In den USA feiern die neuen Wagen Premiere Die 6ler-Modelle sind da/ Wünsche werden wach/ Vom Autokauf in den Vereinigten Staaten Sirenengesängen verkünden, sie nähmen je- den Wagen in Zahlung,„egal, ob Sie ihn hereinfahren, schieben oder ob er abge- schleppt werden muß!“ Diese Typen werfen sich auch in die Brust, daß sie sämtliche sonstigen Abzahlungsverpflichtungen ihrer neuen Kunden en bloc betreuen und noch ein Bargeld-Darlehen gewähren, selbst- redend zu haarsträubenden Zinsen und vor- ausgesetzt, daß der Kredit gut ist. Der Kre- dit, wie die Amerikaner die Kaufwürdigkeit eines Kunden mit einwandfreier Abzah- lungs-Akte nennen, ist in Amerika etwWas, das jeder braucht! Es gibt wohlsituierte Amerikaner, die getrost bar kaufen könnten, aber das„Stottern“ bevorzugen, um einen „Suten eredit“ zu haben, den man irgend- wann doch einmal brauchen könnte. Die gute Auskunft einer Autokäufe finanzieren- den Bank ist hier wirklich Goldeswert! Da steht dann jählings der neue 6ler vor, hochglanzpoliert, blitzend, mit allen Schiya- nen, d. h. automatische Schaltung, Heizung, Radio, elektrisch bewegbaren Sitzen, Fen- stern, Verdeck, Power- Steuerung, Power- Bremsen. Man kann diese Beauty ohne einen einzigen Dollar haben, man bekommt, man WäiIl, noch Geld heraus, Haben nicht die Jones von nebenan bereits einen Neuen? Und müßte der eigene alte Wagen licht ohnehin neue Bremsbeläge bekommen usw. Irgendwie wird's mit dem 6ler schop ge- schafft werden! Schon fährt ein freudiger Amerikaner(von der leichtsinnigen Kom- pagniel) einen funkelnagelneuen sler in seine Garage, und die Nachbarn staunen. Hätte der Mann noch Bedenken, seine Frau hat keine. Die neuen Wagen sind ja auch Speziell für die Ladies gemacht, Besonderer Wert wird auf bequemes Ein- und Ausstei- gen gelegt, worauf kein Mann achtet Die „madams“ wäünschen auch leichte Manö⸗ Verierbarkeit und elegante Farben. Vielen Männern ergeht es jetzt wieder wie einem unserer guten Freunde, der auszog, eine seriöse, dunkle Limousine zu kaufen ind mit einem schicken rosa Cabriolet mit wei- em Nylonverdeck betreten abrollte, Seine Frau war beim Kauf dabei gewesen! Wer allerdings beim Autokauf herein- källt, ist selbst schuld. Wer aufpaßt, bekommt für sein Geld einen enormen Gegenwert, denn ein neuer amerikanischer Wagen ist schon ein wundervolles Fahrzeug, dessen leichte Bedienung, besonders im überdichten hiesigen Verkehr, uns unverwöhnten Euro- päern eine Wohltat bedeutet.(Auch die über- große Höflichkeit der rücksichtsvollen und vorsichtigen Fahrer) Falls man sich keinen neuen Wagen leisten kann, findet man ge- rade jetzt und fast noch günstiger nach Weih- nachten mit Leichtigkeit einen ausgezeichne- ten Gebrauchtwagen. Die Preise fallen nun täglich, da ein Teil der Käuferschicht zu den „Compacts“ abwanderte, die bald einen er- heblichen Prozentsatz der US- Produktion ausmachen werden. Sogar Firmen wie Pon- tiac und Oldsmobile kommen jetzt mit, Klei- nen“ heraus, und mit denen will man den steten Strom der europäischen Wagen brem- sen, was mit der Zeit wohl auch gelingen wird. Vielen Importen mit mangelhaftem Kundendienst und schlechtem Ersatzteil- Lager dürften die schnittigen, wendigen „Compacts“ den Garaus machen. So stehen 2. B. bereits einige ostdeutsche„Wartburg selbst für wenige hundert Dollars unverkäuf⸗ lich auf den Plätzen herum. Nur der in Sanz Amerika sehr beliebte Volkswagen, der eine gerissene, glänzende Werbung betreibt, die den Amerikanern anerkennendes Schmun- zeln entlockt, braucht die Corvair, den Fol- con, Comet usw. nicht zu fürchten. Der VW hat feste Sonderstellung im Herzen Amerikas. Man fährt ihn gern als zweiten, parkgünsti⸗ gen Wagen, aber der große Traum vieler amerikanischer Männer ist der Mercedes- Benz, vor allem seine Sport-Ausgabe. Karlheinz Dahlfeld Hardtop für englische Kabrioletts Für die Kabrioletts der Rootes- Gruppe „Hillman Mink“,„Sunbeam Rapier“ un „Singer Gazelle“ ist jetzt ein Hardtop her- ausgebracht worden, das innerhalb von zwe! Minuten über das Stoffverdeck montiert werden kann, wodurch das Kabriolett win- terfest wird. 21 e Nr. 245 Freitag. 21. Oktober 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 18 Darmträgheit dann Re gulato 2 cause ee und in diese: Woche u s 2.2 „Cabinet.“ 1/1 Flasche DM 2 227 in der großen ee eee 2. 5 Beutel DM erhältlich in Apotheken und Drogerien poker. 0 2,25 für cd. 50 Ansstze 1 Ges ekafte Ihr Peugeot-Händler: A ur0O* 2 9 N S Schreiner-Glaser- Werkstatt, einger., 90 qm, Neckarau, Anfang 1961 zu MANNHEIM vermieten. 74 7 1 Adr. einzus, u. A 01482 im Verlag 5 i Friedrich-Ebert- Straße 86/0 Große Auswahl Telefon 5 10 00 und 5 31 00 9 5 unteren Imporien: ple Ladet 1. 228 Kombi-Schrünke Tunkstelle Goldrenett. 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Sportliches Ereig- nis und großartiges Schauspiel zugleich ist diese Veranstaltung, der in den letzten Jahren jeweils mehrere tausend Zuschauer beiwohnten.. Die Blätter fallen bereits, erste Nebel wallen auf, aber dennoch zeigt sich die Natur noch einmal in ihrem schönsten, farbenprächtigen Gewand. Tänzelnde Pferde vor der großen Zuschauer- kulisse, Reiter und Reiterinnen im traditionellen roten und schwarzen Rock, das Bla- sen der Jagdhörner... Es ist ein großartiges Bild! In den Vorjahren nahmen jeweils rund 120 Reiter aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Sandhausen, Schwetzingen, Weinheim und zahlreichen ländlichen Ver- einen der Umgebung teil. Da diesmal noch Sportler aus Lampertheim und Worms hinzu kommen, darf mit einer Rekordteilnehmer- zahl gerechnet werden. Besonders hervor- zuheben ist, daß die diesjährige Jagd als „Kurt-Bender-Gedächtnisjagd“ geritten wird. Im Mai dieses Jahres verstarb der Mit- Neuauflage Schmeling- Louis Joe Louis stürmte auf Max Schmeling los, schob die gefürchtete Rechte vor und schickte sofort die Linke nach. Aber Schme- ling ging nicht wie vor 22 Jahren zu Boden, sondern am Mittwochabend in einem New Vorker Hotel befand sich Max plötzlich im „Clinch“ seines einstigen Bezwingers.„Groß- artig, dich wiederzusehen, Max. Du hast an- scheinend seit damals überhaupt nicht zuge- nommen“, begrüßte der Weltmeister der Jahre 1937-1949 den einzigen deutschen Schwergewichts weltmeister.„Ich freue mich ebenfalls, Joe“, revanchierte sich Schmeling. „Du siehst blendend aus.“ Rauschender Ap- plaus verschluckte die weitere Unterhaltung der beiden großen Rivalen der 30er Jahre. Anlaß diese Treffens war das Jahresessen des amerikanischen„People-to- people Sports Committee“, zu dem unter anderem auch Ex weltmeister Ezzard Charles, Nachfolger von Joe Louis, sein Vorgänger Jimmy Brad- dock und der ehemalige Welter- und Mittel- gewichts weltmeister Sugar Ray Robinson eingeladen waren. In New Vork hatte Max Schmeling am 23. Juni 1936 den jungen Joe Louis in der 12. Runde ko geschlagen und hatte, ebenfalls im Vankeestadion, die Revanche am 22. Juni 1938 schon nach 124 Sekunden der ersten Runde verloren. Seit dieser Zeit hatten sich beide vor sechs Jahren nur einmal ganz kurz in Chicago gesehen. Ein Auto als Tagesprämie Der Sechstage-Start in Italien, dem klas- sischen Land des Radsports, soll mit ganz be- sonderer Wirkung erfolgen. Signor Borghi, zu dessen Schützlingen auch Frankreichs früherer Straßenweltmeister Louison Bobet gehört, tätigte inzwischen einen Abschluß mit der Automobilfirma Lancia, die für jede der sieben Nächte von Mailand einen Wagen als Prämie zur Verfügung stellt. Gewinner ist jeweils die Mannschaft, die an der Spitze des Klassements liegt. Erste Reaktion: Der Spanier Miguel Poblet meldete schon jetzt seine Teilnahme an. 5 8 5 Immerhin übertrifft der Wert des täglich in Mailand neben der Gage zu gewinnenden Auto beträchtlich die 3 000 DM, die Belgiens Straßen weltmeister Rik van Loy als bisher höchsten Tagesverdienst beim Berliner Sechstagerennen erhielt. Die Quittung für Leitner Auslandssperre bis zum 31. Januar Die Auslandsstartsperre gegen den Deut- schen Skimeister Ludwig Leitner(Kleinwal⸗ sertal) wurde durch Abstimmung im DSV- Vorstand bestätigt. Der Slalom-Olympia- vierte darf demnach wegen Teilnahme an den nicht genehmigten Geschwindigkeitsver- suchen im August in Cervinia bis zum 31. Ja- nuar bei keinem Rennen im Ausland starten. Er fehlt damit bei so bedeutenden Prüfungen wie in Adelboden(Schweiz), wo Leitner zu- letzt Doppelsieger war, Lauberhorn-Rennen in Wengen und Hahnenkammrennen in Kitz- bühel. Bei diesen Veranstaltungen ist der DSV durch seine Nationalmannschaft vertre- ten. Leitner kann bis zum 31. Januar nur an weniger wichtigen Rennen teilnehmen und wird damit sicherlich auch seine gute Placie- 1 in den FIS-Gruppierungslisten ein- üben. Nordland-Reise muß ausfallen Der Deutsche Eissportverband OEV mußte die ursprünglich für 22. und 23. No- vember in Oslo gegen Norwegen sowie die für 25. November in Itampere und 26. No- vember in Helsinki gegen Finnland abge- schlossenen Länderspiele absagen. Da die führenden Vereine der Bundesliga keine Spieler abstellen können, würde nur eine sehr schwache Mannschaft fahren können. Erfüllt werden die Spielverpflichtungen im Januar und Februar mit Japan, USA und Kanada. Der Terminplan sieht hier vor: 27. Januar gegen Japan(voraussichtlich in Nürnberg); 28. Januar gegen Japan Gvor- aussichtlich München); 1. Februar gegen USA in Bad Tölz; 3. Februar gegen USA in Garmisch- Partenkirchen; 26. Februar gegen Kanada in Füssen. Liebrich einer der Besten Der 1. FC Kaiserslautern trug in Baden (Schweiz) vor 3000 Zuschauern ein Freund- schaftsspiel gegen den FC Winterthur aus und siegte mit 2:0(1:0) Toren. Die Pfälzer, bei denen Richter, Pulter und Liebrich am besten geflelen, zeigten das ausgeglichenere Spiel und waren vor allem im Sturm kon- sequenter. Richter erzielte in der vierten Minute den Führungstreffer. Das 2:0 stellte Pulter in der 77. Minute durch Verwandlung eines Foul-Elfmeters her. begründer und langjährige Vorsitzende des Reitervereins(später Ehrenpräsident), Ge- neraldirektor Kurt Bender. Er hat sich außerordentliche Verdienste sowohl um den Reit- als auch um den Rennsport erworben. Unvergessen ist sein Aufruf aus der ersten Nachkriegszeit, als er alle Mannheimer Rei- ter zu gemeinsamer Ausübung ihres Sports aufforderte,. Seitdem gibt es nur noch einen Verein in der Stadt gegenüber mehreren Splittergruppen in der Vergangenheit Es ist schön von den Reitern und ehrenvoll für die Familie Bender, daß die Jagd 1960 den Na- men des Unvergessenen und Verstorbenen trägt. Der Sieger erhält aus der Hand der Witwe, Frau Bender, einen von ihr gestifte- ten wertvollen Ehrenpreis. Oertlichkeiten und Uhrzeit der Ver- anstaltung läßt der Reiterverein seit Jahren unverändert. Um 11 Uhr ist Stelldichein auf den Riedwiesen bei Mannheim-Rheinau. In dem idealen Jagdgelände, das für die Be- sucher von einem Damm aus gut einzusehen ist, hat Diplom-Reitlehrer Helmut Müller (Mannheimer Reiterverein) eine Jagdstrecke von etwa acht Kilometer Länge aufgebaut. Sportlich, wie die Mannheimer nun einmal sind, wird die Jagd nach dem letzten Hin- dernis vom Jagdherrn durch Handaufheben freigegeben. Der Sieger wird dann in einem Finish über eine etwa 600 Meter lange Aus- laufstrecke ermittelt. Strenges Reglement für 1960(auf daß es keinen Aerger gebe): Vorheriges Ueberreiten der Master, Aus- lassen von Hindernissen usw. hat den Aus- schluß von der Bewerbung um den Sieg im Auslauf zur Folge. Ein entsprechendes Schiedsgericht unter Leitung von Oberst- leutnant a. D. Jogst wird mit Argusaugen über den Jagdverlauf wachen. Geritten wird— wie immer— in einem städtischen und einem ländlichen Feld. Jagd- herr ist der Präsident des Mannheimer Rei- tervereins, Dr. E. Himmelsbach. Die Füchse bei den Städtischen verkörpern die bekann- ten Turnierreiter Helmut Gerard und Michael Himmelsbach, Master sind Dr. Kar- cher und Reitlehrer Fegelein(Ludwigshafen) und als Piköre reiten die Reitlehrer Kürsch- ner(Sandhausen) und Müller(Mannheim). Im ländlichen Feld ist Dr. Döhler(Schwet- zingen) Jagdherr, H. Belbe Fuchs, während als Master Reitlehrer Thiede fungiert. Zehn Jagdhornbläser des Forstamtes Weinheim eröffnen das große Reitertreffen und blasen abschließend zum Halali. Für die Stunde nach der Jagd ist ein gemütliches Beisammensein aller Reiter und Zuschauer (soweit sie einen Platz erwischen) unter freiem Himmel vorgesehen. Umtrunk und außerdem„Erbsensuppe für jedermann“. Na bitte. Es darf ruhig einmal hervorgehoben werden, daß Aufbau und Organisation der gesamten Jagd von Mitgliedern des Mann- heimer Reitervereins uneigennützig bestrit- ten werden. Der Veranstalter erhebt keiner- lei Eintritt, obwohl ihn die Sache alljährlich zweifellos ein rundes Sümmchen kostet. Sol- cher Dienst am Pferd und der Reiterei ist bestimmt wertvoller als einmal jährlich am „Tag des Pferdes“ Krokodilstränen über eine Entwicklung zu vergiegen, die unaufhaltsam ist. Das Pferd bleibt dennoch des Menschen bester Kamerad. Wenn nicht als Arbeitstier, dann als Sportpferd und wertvolles psycho- logisches Element des Persönlichkeitsaus- gleichs in einer gehetzten Zeit.-kloth Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiele: england und Sehiveden seteten sieh dureh Im Messepokal kam Köln eine Runde weiter/ Wiener Auswahl schlug Berlin Das Wochentags-Fußballprogramm hatte — wie schon kurz berichtet— seine heraus- ragenden Ereignisse in den beiden Welt- meisterschafts-Qualifikationsspielen für 1962. In der Ausscheidungsgruppe I Exam Vizewelt- meister Schweden vor nur 20 000 Zuschauern bei strömendem Regen im Stockholmer Ra- sunda- Stadion zu einem verdienten 2:0(0:0) über Belgien, das die Schweden bei der Quali- fikation 1954 ausgeschaltet hatte. Die skan- dinavischen Halbstürmer, Boerjesson und der für den FC Toulouse ‚spielende Brodd, schossen in der 53. und 73. Minute die beiden Tore, als Schweden nach dem Wechsel offen- siv wurde. England deklassierte im ersten Erste Pokal-Hauptrunde im Süden: Die„ Hamenlosen als Stolpersteine? Die drei Mannheimer Vertragsspielervereine bei starken Amateurligisten Es ist zwar fraglich, ob der Pokalwettbe- werb des Deutschen Fußball-Bundes einmal eine ähnliche Rolle zu spielen vermag wie in England der traditionsreiche Kampf um den „Cup“— einen großen Auftrieb aber hat er in jedem Fall erhalten, seitdem es für den Meister repräsentative(und lukrative) Spiele auf internationaler Ebene gibt. Damit darf man erwarten, daß schon die regionalen Po- Kalspiele sehr ernst genommen werden, zu- mal sich auch sicher von den„Großen“ keiner die Blöße geben will, bei einem unbekannten Vertreter der Amateurliga oder gar der A-Klasse zu scheitern. Für Waldhof und VfR hat das Los in der ersten süddeutschen Hauptrunde recht starke Gegner ausgewählt, denn der TSV Kochen- dorf als Gastgeber der Blauschwarzen spielt in der ausgeglichenen zweiten Amateurliga Württemberg eine gute Rolle und der tradi- tionsreiche FC Rastatt, erster Gegner der Ra- senspieler, ist in Südbaden Tabellenführer der 1. Amateurliga. Beide Mannheimer Ober- ligisten dürften die Gelegenheit benutzen, einigen der talentierten Nachwuchskräfte eine Chance zu geben, sind aber weit davon entfernt, die Spiele als„Spaziergang“ zu be- trachten. Gespannt darf man sein, ob der Viernheimer Amicitia wenigstens im Pokal- wettbewerb ein Auswärtssieg gelingt. Die Südhessen haben den FV Wiesental zum Gegner, eine Elf, die sich in der zweiten Ama- teurliga Mittelbaden als Platzmannschaft einen Namen gemacht hat. Auch für die Ami- citia ist damit Vorsicht am Platze. Die Heddesheimer Fortuna, die es von den Mannheimer Amateurvereinen am weitesten gebracht hat, darf dafür des Lohnes in Form eines vollen Hauses sicher sein. Routine und spielerische Ueberlegenheit sprechen für die Gastmannschaft von Darmstadt 98, sicher aber sind die in den Punktspielen noch un- geschlagenen Fortunen ein tapferer Gegner. In der ersten Hauptrunde sind neben den 34 Vertragsspielervereinen je zwölf Vertreter der ersten und zweiten Amateurligen sowie acht Mannschaften aus der A-Klasse start- berechtigt. Nicht ausgeschlossen, daß einige von ihnen für eine Ueberraschung sorgen. Die Spreu blieb beim Weizen: Spiel der Ausscheidungsgruppe 6 Luxemburg mit 9:0(4:0). In dieser ebenfalls unter Flut- licht ausgetragenen Begegnung in Luxem- burg erlebten die 5 000 Zuschauer Tore durch Linksaußen Charlton, den FHalbrechten Greaves(je 3), Mittelstürmer Smith(2) und den ausgezeichneten Halblinken Haynes. Kölns Stadtauswahl, eine Kombination 1. FC und Viktoria 04, verlor zwar gegen Lyon vor 8 000 Zuschauern unter Flutlicht im Müngersdorfer Stadion mit 1:2(1:1), qualifi- zierte sich aber trotzdem auf Grund des bes- seren Torverhältnisses(4:3) für die nächste Runde im Messe-Pokal, nachdem die erste Begegnung in Lyon einen Kölner 3:1-Sieg gebracht hatte. Für Köln schoß Sturm in der 23. Minute die 1:0-Führung heraus. Ein wei- teres Spiel dieses Wettbewerbs sah Belgrad gegen Leipzig mit 4:1(1:1) siegreich. Bei Punkt- und Torgleichheit ist nun eine dritte Begegnung erforderlich.— Barcelona schlug die Stadtelf von Zagreb mit 4:3(1:2). Das erste Achtelfinalspiel im Fußball- Europacup der Landesmeister gewann Aar- hus GF vor 9 000 Zuschauern sicher mit 3:0 (0:0) gegen Norwegens Titelträger Frederik- stadt nach Toren von Amdisen, Overby und John Jensen. Die Wiener Auswahl, identisch mit der Nationalelf Oesterreichs, schlug Berlin im Städtespiel vor 7000 Zuschauern mit 4:1 (2:1). Zweifache Torschützen waren Seneko- witsch und Hof(darunter ein Elfmeter). Ber- lins Gegentor(zum 1:2) schoß Rosenfeldt. Privatspiele: Nur geringes Niveau er- reichte unter Flutlicht Rot-Weiß Essen— VV Maastricht, in dem die Holländer durch ein Tor des Außenläufers Tomaer(80. Min.) mit 1:0 gewannen. Essen hatte Torwart Her- kenrath wieder dabei.— Alemannia Aachen, ohne die Stammspieler Schiffer(Tor), Willms und Rossbach, unterlag bei Olympique Char- leroi mit 0:2(0:1), und der 1. FC Kaisers- lautern siegte beim Fc Winterthur nach Treffern von Richter und Pulter(Foulelf- meter) mit 2:0(1:0). Das Experiment mii des ᷑islockei- Doppelrunde Pate bei diesem Plan stand das Beispiel der kanadischen Profis/ Im Amateur-Sinne nicht zu akzeptieren Am 26. Juni 1960 übernahm in München der Augsburger Toni Neumaier als neuer Eishockey-Obmann im Deutschen Eissportverband, und mit ihm Heinz Henschel (Berlin) sowie Dr. Günther Sabetzki Düsseldorf) als Beisitzer in der Eishockey- Kommission, eine Hypothek. Der Drang ebenso reformfreudiger wie— in den letz- ten Jahren— leistungsmäßig in Deutschland an der Spitze stehender bayrischer Ver- eine nach einer Aenderung des Spielsystems fand beim zweiten Anlauf Anklang in den Ohren der Delegierten auf dem DEV- Verbandstag. Deutschlands höchste Spiel- klasse, die Bundesliga, geht mit ihren acht Vereinen, in eine Mammut-Meisterschafts- runde, die— wen auch kein Abenteuer, so zumindest ein Experiment in doppelter Hinsicht bedeutet. Das Beispiel der kanadischen Profis stand bei dem nun realisierten Plan Pate. In einer Doppelrunde mit je zwei Heim- und Aus- wärtsspielen wird die 41. deutsche Meister- schaft entschieden. Die zehn Vereine starke Oberliga bleibt bei dem bisherigen Modus mit einem Hin- und Rückspiel. In einem Falle freilich sahen die Initiato- ren der Bundesliga-Doppelrunde ihre Erwar- tungen nicht vollauf erfüllt. Ihnen schwebte, nicht zuletzt in Füssen und beim SC Rieher- see, parallel mit diesem neuen Spielsystem eine Reduzierung der Bundesliga von acht auf mindestens sechs Vereine vor. Wer aber verläßt schon freiwillig die dankbare Futter- krippe? Die Zustimmung zu den süddeut- schen Plänen war letztlich bei den nicht- bayrischen Klubs nur mit der Konzession zu erkaufen, die Hände von einer Verkleinerung der Bundesliga zu lassen. Fest dürfte stehen, daß die jeweils vier- fache Auflage von SC Rießersee— EV Füs- sen, EC Bad Tölz— SC Rießersee und EV Füssen— EC Bad Tölz diesen„großen Drei“ der letzten Jahre finanziell die Erfüllung der Wünsche bringen kann, und das auch dann (oder erst recht), wenn in einzelnen Fällen der eine oder andere Ausweichplatz(Mün- chen) mit einem der Schlager innerhalb die- ses Favoritendreiecks bedacht wird. Mit den Spielen der Spitzenmannschaften untereinander aber könnte sich allzu leicht die Hoffnung auf das große Geschäft für den Sc Rießersee ‚den EV Füssen und den EC Bad Tölz erschöpfen. Es mag ihr besonderes Pech sein, auf den Bahnen ihrer Bundesliga- Gegner als sehr lukrativ zu gelten. Aber auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt. Das Bei- spiel Krefeld darf als Gradmesser dienen. In der großen Zeit der Preußen und des REV in den Jahren 1950/51 und 1951/2 hatten die Schlagerspiele dieser Krefelder Klubs unter- einander und bei den Duellen mit Süd- deutschlands Assen in der Krefelder Rhein- landhalle volle Ränge. Heute befürchtet man in der leistungsmäßig überrundeten Seiden- stadt eine mögliche Uebersättigung der ohne- 1 hin schon— als Folge des Leistungsabfalls weitaus wählerischer gewordenen eigenen Anhänger. Das„Wirtschaftswunder“ im Eishockey drückt sich darin aus, daß jetzt alle Bundes- liga- und Oberliga-Vereine auf Kunsteis spielen. Damit aber ist noch keine Leistungs- steigerung erreicht, wie man sie sich durch den neuen Modus in der Bundesliga erhofft. Die Spreu vom Weizen zu trennen, muß auf der einen Seite als ebenso schwierig ange- sprochen werden, wie es gefährlich sein kann, eine Inzucht(Spiele Füssen— SCR, SCR Tölz, Tölz— Füssen) noch zu forcieren. Und vergessen wir vor allem nicht diese im Ama- teur-Sinne nur schwerlich zu akzeptierende Ueberbeanspruchung durch ein Mammut- Programm, dessen Strapazen hoffentlich nicht bei der Weltmeisterschaft im März in der Schweiz ihren Niederschlag finden. Das Experiment kann beginnen. A. Unser 5 53 000 Dollar für vergebliche USA-Reise? Schöppner könnte zufrieden sein Fred Zabriskie, der New vorker Rechts- anwalt des Halbschwergewichts-Europamei- sters Erich Schöppner hofft, wegen der Scha- densersatzforderung seines Klienten gegen die New Vorker Promoterfirma Feature Sports Inc. zu einer gütlichen Einigung zu kommen. Von einer Million Dollar, die Schöppner nach der Absage seines Titel- kampfes gegen Weltmeister Archie Moore in Toronto gefordert hatte, scheint keine Rede mehr zu sein. Zabriskie erklärte, er bereite eine Eingabe an das Gericht vor, die Forde- rung auf 53 000 Dollar zu reduzieren. Er werde die nötigen Papiere an Erich Schöpp- ner schicken, um sie unterschreiben zu lassen. Humbert Fugazy, der Geschäftsführer der Feature Sports Inc. teilte mit, er hoffe, daß der Weltmeisterschaftskampf zwischen Moore und Schöppner doch noch stattfinden könne, kalls die Klage zurückgenommen oder ein Vergleich erzielt werde. Schöppner wird nech siebenmonatiger Pause seinen ersten Kampf am 5. November in der Dortmunder Westfalenhalle gegen den Amerikaner Frankie Daniels bestreiten. Der 32jährige Kalifornier, der 1956 gegen Welt- meister Archie Moore über zehn Runden nur nach Punkten unterlag, stand nie in der Schwergewichts- Weltrangliste, aber in seiner zwölfjährigen Ringpraxis war Daniels oft Partner der Weltklasse. Entscheidend verlor er dabei 1950 gegen Bob Satterfleld und 1958 gegen Sonny Liston, der von amerikanischen Fachleuten höher als Weltmeister Patterson oder Ingemar Johansson eingeschätzt wird. Schöppner bereitet sich wie gewohnt in Ham- burg auf den Dortmunder Kampf vor. Rafer Johnson billiger als Har Zehnkampf- Olympiasieger und Welt- rekordler Rafer Johnson ist billiger als Armin Hary. Der USA-Neger, der nach den Spielen in Rom seine Amateur-Eigenschaft aus freiem Entschluß aufgab, um zum Film zu gehen, erhält während der inzwischen an- gelaufenen Dreharbeiten in Hollywood eine Wochengage von 700 Dollar(etwa 3 000 DMW). Da für die Produktion sieben Wochen ange- setzt wurden, dürfte die Gesamtgage Rafer Johnsons für seinen ersten Film bei rund 20 000 DM liegen, während Hary 100 000 DM verlangte und sich nach wie vor als Amateur fühlt. Real lehnte 100 000 Dollar ab Schweren Herzens mußte sich Real Ma- drid entschließen, auf ein Angebot in Höhe von 100 000 Dollar zu verzichten. Wegen Ter- minschwierigkeiten lehnte der fünfmalige Europapokalsieger diese bestbezahlte Ein- ladung ab, die jemals ein Verein für ein Fuß- ballspiel erhielt. Real sollte während eines großen Festivals in der zweiten November- hälfte in Rio gegen einen süd amerikanischen Rlub nach freier Wahl antreten. Außer den 100 000 Dollar bot das Organisationskomitee in Rio noch freien Flug in einer Spezial-Su- per-Jet, die für diese Strecke nur elf Stun- den benöõtigt. Reals Terminkalender: 1. November in Brüssel, 9. und 23. November Europapokal gegen FC Barcelona und dazu die laufende Meisterschaft, in der Barcelona am 4. Dezem- ber erneut der Gegner ist. Wissen oder Glück? Wie„Sovietski Sport“ mitteilt, hat Galina Makarovova den Olympiaquiz der bedeu- tendsten russischen Sportzeitung unter 7 836 Teilnehmern gewonnen. Die 20jährige aus Sverdlowsk sagte u. a. nicht nur den neuen olympischen Sprintrekord Armin Harys oder den Erfolg der USA im Basketball oder den Zwölfkampfsieg der japanischen Kunstturner über die Russen voraus, sondern hatte sogar den Aethiopier Bakila Abebe als Favoriten für den Marathonlauf aufgeführt. Galina Maka- rovova erhielt dafür ein Album mit Fotos und Unterschriften aller Leichtathlet-Olym- piasieger von Rom und wurde von„Sovietski Sport“ als Redakteurin eingestellt. Frankreich sucht„Herberger“ Frankreich sucht einen verantwortlichen Mann für die Fußball-Nationalmannschaft, wie ihn Deutschland in Sepp Herberger be- sitzt. Verbands-Präsident Pochonet lehnte zwar nach eineinhalbstündiger Besprechung das Rücktrittsgesuch des früheren National- torwarts Alex Thépot als Vorsitzenden der Dreier- Kommission vorerst ab, aber es wird als sicher angenommen, daß Thépot nur bis nach dem nächsten Länderspiel gegen Schwe- den am 30. Oktober in Stockholm bleibt. Aus- schlaggebend für die heftige Kritik an Thé- pot war Frankreichs 2:6-Niederlage gegen die Schweiz in Basel. Tourenwagen-Erfolge in Argentinien Der große Straßenpreis von Argentinien über insgesamt 4623 Kilometer(sechs Etap- pen) brachte für die deutschen Serientouren- wagen glänzende Erfolge. Mit einem Stun- denmittel von 98,3 km/ Std. belegten Auto- Union-DRW- Fahrer den ersten, zweiten, sechsten und siebenten Platz der Klasse zwischen 600 und 1150 cem, während bis 600 cem der in Frankfurt lebende Ameri- kaner Leo Levine und Ex-Europabergmeister Edgar Barth(Stuttgart) auf NSU-Prinz Dritter und Vierter wurden. Gesamtsieger der Prüfung, die zu 40 Prozent durch die Berge bei Höhenunterschieden bis zu 3000 Metern ging, ist der Schwede Gunnar An- dersson auf Volvo. Schachspieler auf zweitem Platz In der dritten Runde der Mannschafts- Schachweltmeisterschaft in Leipzig holte die deutsche Mannschaft gegen Ekuador einen 4:0-Sieg heraus. Schmid(Bamberg) gewann gegen Aguirre, Dr. Lehmann GBerlin) gegen Morales, Bialas(Berlin) gegen Lepez und am ersten Brett Unzicker(München) seine Hängepartie gegen Muhoz. Pfeiffer Bun- desrepublik) verlor seine Hängepartie aus der zweiten Runde gegen Mititelu um- nien), so daß dieses Treffen mit einer 1,5: 2,5-Niederlage der deutschen Vertre- tung endete.— Tabellenstand in Gruppe 4: Spanjen 10,5, Bundesrepublik und Belgien je 8,5, USA 7,5, Kuba 6(1), Irland 5, Chile und Rumänien je 4,5(2), Ekuador 1,5(1) und Libanon 0,5. Um die Schach-Blitz meisterschaft Am Sonntag, 9 Uhr, ermittelt der Schach- bezirk Mannheim in Weinheim seinen Stadt- Blitzmeister. Austragungsort ist das Gast- haus„Zur Bierkutsche“ in der Bahnhof- straße. Gespielt wird mit Uhren und einer Bedenkzeit von 7 Minuten pro Partie und Spieler. Weitere Sportnachrichten Seite 18 Fernsehen Rundfunk Gerate der Spitzenklasse . 8* TETIEFU 3 1 7 Seite 18 MANNHEIMER MORGEN SPORT Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 243 Heute abend Start in der Rheinhalle: Im Handball Hallenspiete im Votdergtund Kreismeisterschaft ohne Favoriten Eine Chance für TSV Birkenau Die FHallenhandball- Meisterschaften des Kreises Mannheim beginnen heute abend 20 Uhr in der Ketscher Rheinhalle mit den Spielen der Haustrunde. Mit TSV. 1846, 98 Seckenheim, TV Edingen, TV Großsachsen, TV Friedrichsfeld und VfL Neckarau sind sechs der neun beteiligten Vereine am Start. Da jeder gegen jeden(jeweils 2mal 15 Mi- nuten) spielt, müssen insgesamt sechsund- dreißig Begegnungen ausgetragen werden. Sie verteilen sich auf sechs Abende, davon zwei in Heidelberg, die übrigen in der Ket- scher Rheinhalle. Die drei Erstplacierten nehmen an den badischen Meisterschaften teil. Die beiden Letzten steigen ab. Sd Leutershausen, 98 Seckenheim und TV Edingen erreichten im Vorjahr die Runde um die„Badische“, In diesem Jahr ist man besonders auf die TSG Ketsch gespannt. Der TSV Birkenau muß im gleichen Atem- zug genannt werden. Auch der VfL Neckar- zu Wird zu beachten sein. Damit beginnen in diesem Jahr die Hallenspiele ohne Favo- riten. Die zweite Hauptrunde wird am Sonntag- nachmittag in Heidelberg im Englischen In- stitut ausgetragen. SG Leutershausen, TV Friedrichsfeld, TV Edingen, VfL Neckarau und TSV 1846 treten hier auf den Plan. Die Spiele beginnen um 15 Uhr. In Ketsch ist am Samstagnachmittag die B-Jugend an der Reihe. Zehn Vereine spie- len in zwei Fünfergruppen ebenfalls gegen jeden. Abends um 19 Uhr beginnen die Hans Stuck startet in Eberbach Letzer Lauf zur Berg meisterschaft Die vom Heidelberger Sport-Touring- Club veranstaltete dritte Eberbacher Berg- prüfung hat als letzter und entscheidender Lauf zur deutschen Bergmeisterschaft erwar- tungsgemäß eine große Resonanz gefunden, zumal sie auch für das Sportabzeichen der Motorsportverbände gewertet wird. In den Kategorien der Touren- und Grand-Tourisme- Wagen sind rund 130 Fahrzeuge am Start. Die Meldelisten enthalten so bekannte Na- men wie Hans Stuck, Alex von Falkenhausen (beide BMW) oder Siegfried Günther auf Porsche-Carrera. Das Programm sieht für Samstag Training von 12 Uhr bis 17.30 Uhr vor, während die Bergprüfung am Sonntag um 12 Uhr beginnt. Sie umfaßt zwei Wer- tungsläufe über je drei Kilometer. Weitere Sportnachrichten Seite 17 Spiele der A-Klasse. Hier spielen in der Gruppe I TV Rheinau, SV 50 Ladenburg, TSV Viernheim und Germania Neulußheim; TV Oberflockenbach, SC Käfertal, Polizei- SV und 07 Seckenheim bilden die spielstarke Gruppe II, während die Gruppe III mit Sd Mannheim, 64 Schwetzingen und SpVgg Sandhofen nur drei Vereine umfaßt. Inn Feldhandball wird das Spielpro- gramm immer karger. Noch aber stehen einige Entscheidungen aus, vor allem bei den Aufstiegsspielen. Im Kampf um die freien Plätze in der Oberliga hat der TSV Birken- au neue Hoffnung geschöpft. Schon der kom- mende Sonntag sollte beim Rückspiel in Sulzbach einen weiteren Erfolg bringen. We- niger günstig ist die Situation des SV Ilves- heim im Aufstiegskampf zur badischen Ver- bandsliga. Ilvesheim muß an diesem Sonn- tag nach Hochstetten, wo kaum mit einem Punktgewinn gerechnet werden kann. Im Kampf um die badische Jugendmei- sterschaft hat die Ketscher Jugend ein Heimspiel. Gegner ist der TV Neuthard, der keine Gefahr für den TSG-Nachwuchs sein wird. In den Spielen der Kreisklasse, die sich durch die Spielausfälle des letzten Sonntags noch weiter hinausziehen, stehen mit den Begegnungen 64 Schwetzingen— SV Wald- hof und TV Oberflockenbach— TSV Viern- heim zwei interessante Paarungen auf dem Programm. Die B-Klasse bringt drei Tref- ken. Der TSV Lützelsachsen erwartet dabei den TV Schriesheim, die Sd gastiert beim Sc Pfingstberg und bei der MTG gibt der TSV Sandhofen seine Visitenkarte ab. Von den Spielen der C-Klasse interessiert insbe- sondere das Zusammentreffen von TG Hed- desheim und TSV Schönau. Sportfreudige Stadt Karlsruhe Einen über planmäßigen Betrag von 30 000 Mark genehmigten die Stadtväter von Karlsruhe für die verbilligte Ueber- lassung der Gartenhalle an die Sportver- eine sowie für die Förderung sportlicher Veranstaltungen und Zuwendungen an Sportvereine. Die Stadt überließ bereits bisher den Sportvereinen Schulräume und städtische Turnhallen gegen die Entrichtung der Kosten für die Beleuchtung, Bad und Hausmeistergebühren, während die Miete von der Stadt übernommen wurde. Für diese Zwecke sind im Haushaltsplan 60 000 Mark eingesetzt. Unter etwa gleichen Vor- aussetzungen soll den Vereinen auch die an die Schwarzwaldhalle angrenzende Gar- tenhalle überlassen werden. Für die För- derung sportlicher Veranstaltungen und für Zuwendungen an Vereine wurden 20 000 Mark bereitgestellt.. Mannheimer Rüinger-Oberligisten unter sich: Fur AS und, Ciehe“ um den Nuschtuß Ladenburg im ersten Kampf gegen Die vier zum Kreis Mannheim zählenden Ringerstaffeln der nordbadischen A-Oberliga sind am Samstagabend, dem dritten Punkte- Kampftag, unter sich. Zwar haben die Begeg- nungen zwischen ASV Feudenheim und SRC Viernheim sowie RSC Eiche Sandhofen und KSV 06 Ketsch auf die derzeitige Spitzen- gruppe keinen Einfluß, dennoch wird sich dabei herauskristallisieren, wer die Ver- folger-Rolle übernimmt. Außerordentlich schwierig wird es die Feudenheimer ASV- Staffel gegen SRC Viernheim haben, denn Viernheim war schon immer ein unbequemer Gegner. Die Ringer um Ossi Brugger müssen In Mannheim und Schwetzingen: Erste Siebung fü⸗ die J- Nanglisie Bei den Damen sollte die Spitzenstellung des Kreises bestätigt werden Nachdem am Wochenende in Regensburg und Osnabrück bereits die ersten Tischten- nis-Ranglistenturniere auf Bundesebene (erstmals ohne badische Beteiligung) ausge- tragen wurden, sehen Mannheim und Schwet- zingen am Sonntag die Vorrunden-Rang- listenspiele auf Verbandsebene. Rund vier- zig Aktive aus den Bezirken Heidelberg, Karlsruhe, Odenwald und Mannheim, kämp- ken um die Fahrkarten für die Zwischen- runde am 6. November(voraussichtlich in Karlsruhe), zu der sich jeweils die ersten Zwölf qualifizieren. Nach dem neuen Aus- tragungsmodus stehen die ersten Vier der letztjährigen Rangliste, Hurst(Pforzheim), Funk(Weinheim), Kurz(Karlsruhe) und Knapp(Heidelberg) als Teilnehmer für die Zwischenrunde bereits fest. Auch Margot Heidelberger Hockey-Gäste beim VfR: TSV. Klubkampf mit Während Germania Mannheim am Sonn- tag in Saarbrücken gegen den SV Saar 05 an- tritt, stehen den Hockey anhängern in Mann- heim zwei interessante Freundschaftsspiele bevor. So erwartet der TSV 46 den VfR Heil- bronn zu einem Klubkampf mit sechs Mann- schaften. Erst vor vierzehn Tagen stand man sich in Heilbronn gegenüber und trennte sich 2:2 unentschieden. In dem um 11 Uhr auf dem Baseballplatz gegenüber dem Stadion begin- nenden Treffen der ersten Vertretungen müßte es einen Mannheimer Sieg geben. Der VfR Mannheim bestreitet um 11 Uhr am sechs Mannschaften Neckarplatt ein Freundschaftsspiel gegen den Heidelberger TV 46. Der HTV 46 und die TSG 78 Heidelberg liegen gemeinsam auf dem zweiten Platz in der nordbadischen Punkte- runde, zählen also zur Spitze. Da darf man gespannt sein, wie die an den Verbandsspie- len nicht teilnehmenden Rasenspieler ab- schneiden. In der Verbandsrunde erwartet der Karls- ruher SC am Samstag das Englische Institut Heidelberg, während auf dem HCH-Platz der Tabellenführer gegen den Lokalgegner TSG antritt. Wenn die TSG 78 gewinnen sollte, übernimmt sie die Tabellenführung. H. Me. Heidel(TV Waldhof), Lore Spilger(TV Schwetzingen), Hilde Herrmann(Heidelberg) und Doris Hess(Sc Käfertal) bleibt der Weg über die Vorrunde erspart. Im Ranglistenturnier der Herren in der Turnhalle der Humboldtschule(Spielbeginn 9.30 Uhr) ist die Mannheimer Vertretung mit den beiden Postsportlern Menges und Körner sowie A. Metz und Benz(beide Sc Käfertal) nicht ganz ohne Chance. Bei den Damen, die in Schwetzingen an den Start gehen(Spielbeginn ebenfalls 9.30 Uhr), soll- ten Renate Kronauer, Inge Weyrich, Inge Bauer(alle TV Waldhof), Rita Günthner (Mr), Anita Budinsky(SC Käfertal) sowie die beiden Postsportlerinnen Britta Tyroller und Liane Linder die vorderen Plätze unter sich ausmachen HB Im Badminton gegen ESG Karlsruhe Am Samstag wird um 17 Uhr in der Turnhalle des Lieselotte-Gymnasiums das Badminton-Verbandsspiel des TV Waldhof gegen die spielstarke Mannschaft der ESG Karlsruhe ausgetragen. Beide Vertretungen sind bis jetzt in der Verbandsrunde unge- schlagen. Die Waldhöfer sehen sich diesmal vor eine fast unlösbare Aufgabe gestellt, doch dürfte es bei dem großen Kampfgeist der Mannheimer eine spannende Begegnung geben. Das Interesse konzentriert sich vor allen Dingen auf das Herrendoppel Karl/ Fischer(Waldhof), das bei den Einzelmeister- schaften den zweiten Platz hinter Karlsruhe belegte. Waldhof spielt mit Frau Kühn und Frau Albert sowie Albert, Kühn, Fischer und Karl. den alten Rivalen VfK Oftersheim alle Register ihres Könnens ziehen, um end- lich die beiden ersten Punkte sicherzustellen. Das gleiche gilt für die noch sieglose Sand- hofener„Eiche“-Staffel, obgleich Ketsch nicht ganz so hoch wie Viernheim einzustufen ist. Dem ohne Punktverlust in Führung liegen- den„Gespann“ SV 98 Brötzingen(beim ASV Daxlanden) und KSV Wiesental beim ASV Germania Bruchsal) sind weitere doppelte Punktgewinne zuzutrauen, so daß sich an der Tabellenspitze kaum etwas ändern dürfte. Beim Lokalkampf in Ziegelhausen ist KSV Schriesheim trotz des Mattenvorteiles der Germania die besseren Gewinnaussichten einzuräumen. Im„Unterhaus“ ist man besonders auf den Start des ASV Ladenburg gespannt. Die Oftersheimer VfK-Staffel, mit dem wert- vollen 11:10-Sieg beim KSV 1884 Mannheim als Rückhalt, wird zwar ein beachtlicher Gegner sein, sollte jedoch um eine Neiderlage nicht herumkommen. KSV 1884 Mannheim ist kampffrei. In die zweite Runde geht auch die Nord- gruppe der nordbadischen Landesliga. ASV Lampertheim könnte es beim AV Fortuna Reilingen zu seinem ersten Auswärtssieg bringen; von KSV 56 Schwetzingen über KS Hemsbach sind Heimerfolge zu erwarten, da- gegen ist die Auseinandersetzung zwischen AC Germania Rohrbach und AV Schwetzin- gen völlig offen..81¹ Höhere Mathematik zur Ermittlung der Automobilmeister Durch die lang ausgedehnten Titelkämpfe, die zum Teil erst im November zu Ende gehen, und den Bewertungsmodus mit Pla- zierungsnoten nach Punkten und Starts stehen noch immer nicht die neuen Meister im deutschen Automobilsport fest, obwohl beispielsweise bei den Rundstreckenrennen und in der Klasse der Junior-Formelrenn- wagen die letzten Läufe bereits am vergan- genen Wochenende stattfanden, Die deutsche Meisterschaft der Tourenwagen bringt ihre abschließenden Veranstaltungen am 23. Okto- ber(Harz-Heide-Fahrt) und am 5/6. Novem- ber(Hannoversche Burgenfahrt), bei den Grand Tourisme-Wagen bildet die West- falenfahrt am 29./ 30. Oktober das Finale, in der deutschen Rallye-Meisterschaft stehen noch die Korsikafahrt 65./6. November) und die Tour de Belgique(11. bis 13. November) aus, während die Neckar-Bergprüfung am kommenden Sonntag in Eberbach die Berg- meisterschaft beendet. Die augenblicklichen Plätze der einzelnen Fahrer sind weitgehend ohne Aufschluß, da durch die neuartige Wertung schon ein Lauf grundlegende Aenderungen bringen kann. Man mug bei MANN gewesen sein . man muß die Stoßeuswahl der wohnfertigen preisgünstigen Beispiele einfoch selbst gesehen haben! MANN bietet Ihnen stets die richtige Lösung för jeden Raum- mit allem, Wos dazugehört: den Möbeln, den feinobgestimmten Heimtextilien, den genau passenden elektrischen Hausgeräten, dem richtigen Radio, dem Fernsehgeröt! Unsere Fachleute beroten Sie gerne! Die MANN Einrichtungshäuser bieten stöndig: 2000 polstermöbel in vielen versch. 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Seite 19 Ueberholen ist immer gefährlich Rechtsüberholen im Großstadtverkehr/ Leichtsinnige Manöver/ Zu geringer Seitenabstand rundsätzlich soll nach der StVO(S 10, 1) nur links überholt werden, während rechts auszuweichen ist. Versuche, permanente Linksfahrer auf der Autobahn schnell rechts zu überholen, sind von der Rechtsprechung trotz aller Gegenargumente im Interesse der Sicherheit richterlich unterbunden worden, so daß die Lage auf der Autobahn eindeutig klar ist. Schwieriger ist die Beurteilung der „Rechtmäßigkeit“ eines nach der StVO ver- botenen Rechtsüberholvorganges im Verkehr einer Großstadt mit mehrspuriger Fahrbahn. Sofern die Fahrer, etwa wie in den USA, eine einmal eingenommene Fahrspur, auch wenn es Stockungen gibt, einhalten, ist rechts überholen ohne Gefahr. Der deutsche Auto- fahrer liebt aber das„Springen“, das un- vermutete Wechseln der Fahrbahn, so daß bei uns das Rechtsüberholen doch wieder ge- fahrvoll bleibt. Solange es also noch an klä- renden Grundsätzen über das Einhalten der Fahrspur mangelt, wird es auch zu keiner einheitlichen Rechtsauslegung des Rechts- überholens im Großstadtverkehr kommen können. Ueberholen ist aber auch links nicht im- mer ohne Gefahr, wie die Unfallstatistik zeigt und hinsichtlich der Gefährlichkeit für Leib und Leben steht es hinter den Unfällen infolge unangemessener Geschwindigkeit an zweiter Stelle. Mindestens bei jedem fünften Ueberholunfall werden Personen verletzt oder gar getötet. Der Schwerpunkt dieses Delikts liegt in seiner Massierung in den Ortschaften, insbesondere in den Großstäd- ten. Wenn die Schwere der Unfälle hier den- noch nicht so ins Gewicht fällt, so ist das auf die gedrosselte Geschwindigkeit der Der Polizist griff durchs Wagen fenster Was ist Widerstand gegen Staatsgewalt durch Motorkraft? Gemäß 8 113 Stœ wird mit Gefängnis be- straft, wer einem zur Vollstreckung von Ge- setzen usw. berufenen Beamten in der recht- mäßigen Ausübung seines Amtes durch Ge- walt oder durch Bedrohung mit Gewalt Widerstand leistet, oder wer einen solchen Beamten während der rechtmäßigen Aus- übung seines Amtes tätlich angreift. Mit der gleichen Strafe ist der Widerstand gegen Per- sonen, welche zur Unterstützung des Beamten zugezogen waren, bedroht. Aufgrund dieses Gesetzes kann ein Kraftfahrer bestraft wer- den, der die Aufforderung eines Polizei- beamten oder eines Zollbeamten zum An- halten migachtet, wenn er dabei den Beamten mit Hilfe der Motorkraft seines Fahrzeuges zwingt, von der Ausübung seines Amtes Ab- stand zu nehmen. Allerdings genügt bloßes Davonfahren, also die, Flucht unter Aus- nutzung der Geschwindigkeit des Kraftfahr- zeuges, noch nicht zum gewaltsamen Wider- stand, denn strafbar ist nur die Ausübung eines körperlichen Zwanges gegen den Beamten. Sehr weit ging daher wohl die Ent- scheidung des BGH(Urt. v. 19. 10. 51— 2 StR 390/51—: VRS 4, 44), in der es bereits als Widerstand gegen die Staatsgewalt ange- sehen wurde, wenn ein Kraftfahrer einem am Straßenrand stehenden Beamten, der ihn zum Halten auffordert, davonfährt. Sicher- lich aber ist es strafbarer Widerstand, wenn der Kraftfahrer davonfährt, obwohl ein Beamter, der ihn anhalten will, den Türgriff seines Wagens gepackt hat und infolge der Beschleunigung des Kraftfahrzeugs gezwun- gen wird, den Griff loszulassen. Der BSH hat in obiger Entscheidung den Kraftfahrer ohne Rücksicht darauf, ob er merkte, daß der Beamte bereits den Türgriff festhielt, ver- Urteilt. Ein strafbarer Widerstand gegen die Staatsgewalt ist es ohne Zweifel, wenn der Kraftfahrer auf einen Zollbeamten, der sich seinem Fahrzeug in den Weg stellt, zufährt und ihn dadurch zwingt, beiseite zu springen, um nicht überfahren zu werden(BGH, Urt. v. 2. 9. 54— 3 StR 687/53—: MDR 55, 144). Ver- sucht ein Polizeibeamter einen davonfahren- den Kraftfahrer anzuhalten, indem er neben- herlaufend durch das Wagenfenster in die Kleider des Fahrers greift, und gibt dieser nun erst recht Gas, so daß der Beamte mitge- schleift wird und zu Boden fällt, so ist der Fahrer nicht nur wegen Körperverletzung, sondern auch wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt strafbar, denn er hat mit Hilfe der motorischen Kraft seines Fahrzeugs die Wirkung des Zugriffs des Beamten ausge- schaltet. Daß der Fahrer glaubte, der Beamte handle gegen ihn nicht rechtmäßig, schützt ihn nicht vor der Bestrafung, vorausgesetzt, daß die Amtshandlung tatsächlich rechtmäßig war(80H, Urt. v. 3. 6. 60— 4 StR 164/60—: VRS 19, 188). In der gleichen Entscheidung ist der Kraft- fahrer von der Anklage der Unfallflucht frei- gesprochen worden. Er war, nachdem er den Polizeibeamten durch sein Davonfahren„ab- geschüttelt“ hatte, trotz des Sturzes des Beamten noch einige hundert Meter weiter- gefahren, jedoch in der Absicht, sich bei dem Vorgesetzten des Beamten über diesen zu be- schweren. Die Absicht, so sagt der BGH, ver- trägt sich nicht mit der Annahme, er habe die Art seiner Unfallbeteiligung verheimlichen wollen. Fahrzeuge(nur bis zu 50 km/st) und auf die Häufigkeit des Gegenverkehrs zurückzufüh- ren. Wesentlich gravierender sind deshalb die Ueberholunfälle auf freier Strecke oder gar auf der Autobahn mit den höheren Ge- schwindigkeiten oder der auf Grund der Straßenbreite sich anbietenden Unart, noch als zweiter gleichzeitig zu überholen. Jeder Ueberholvorgang ist gefährlich. Er sollte deshalb zügig und schnell erledigt werden. Ueber ein Drittel aller Ueberhol- unfälle sind sogar auf Fahrmanöver zurück- zuführen, die in Augenblicken, als sie schlechthin unzulässig waren, ausgeführt wurden. Wie oft sieht man, daß Kraftfahrer vor einer Kuppe, in unübersichtlichen Kur- ven oder trotz Gegenverkehr überholen— Manöver von einer Leichtsinnigkeit, die bei verantwortungsvoller Fahrweise zu vermei- den sind. Auffällig sind auch die Ueberhol- fehler der Krad- und Rollerfahrer, die bei daraus entstehenden Unfällen ihre Fehler oft mit dem Leben büßen müssen. Fehler- haftes Ueberholen ist auch immer wieder bei den Omnibussen festzustellen, und auch der Anteil der L²kwW an Ueberholunfällen ist recht erheblich. Der Kardinalfehler beim Ueberholen liegt in seinem Ansatz trotz er- kennbarem Gegenverkehr. Beim Ueberholen selbst wird dann oft nicht genügender Sei- tenabstand eingehalten, so daß schon beim kleinsten(Schock-) Schwenken des Ueberhol- ten nach links, oder wegen auftauchender Hindernisse, Gegenverkehr, schmalerer Straße usw. der Unfall schnell da ist. Wie bei allen Unfällen ist das Verhüten ein rein menschliches Problem. Der Appell, Ueberholunfälle zu verhüten, richtet sich deshalb, wie das Kuratorium„Wir und die Straße“ herausstellt, sowohl an die Polizei, Schneiden nach Ueberholen, Ueberholen in Kurven, an Kuppen, gefährliches Zweit- überholen, Rechtsüberholen usw., auch wenn kein Unfall eintritt, ebenso zu ahnden, wie im anderen Falle, aber auch an die Fahr- ausbilder, und nicht zuletzt auch an die Straßenbauer, Verkehrsplaner und Ver- kehrsbehörden, durch sinnvolen Ausbau der Straße sowie eine entsprechende Kennzeich- nung die Voraussetzungen für ein gefahr- loses Ueberholmanöver zu schaffen. Ein Kraftfahrzeug„führt“ auch, wer es bei abgeschaltetem Motor während des Ab- rollens über eine Gefällstrecke lenkt. Das gilt auch dann, wenn das Fahrzeug vorher nicht mit motorischer Kraft bewegt worden ist und der Fahrer nicht die Absicht oder die Möglichkeit hat, den Motor anzulassen (Abrollenlassen nur zum Zwecke des Stand- ortwechsels). BGH, Beschl. v. 29. 3. 1960— 4 StR 55/60: VRS 18, 452 NJW 60, 1211. Erste„Hobby- Tankstelle“ eröffnet Nicht nur hinter der Ladentheke herrscht Personalmangel, auch gute Tankwarte werden immer rarer. Um diesem Mangel abzuhelfen, æam Richard Boljahn, der Vorsitzende des „Vereins für wirtschaftliches Kraftfahren“— Bremer Garagentank GmbH, auf die Idee, nach amerikanischem„Do-it-Hhourself“-Muster eine„Hobby-Tankstelle“ einzurichten. Hier können die Autofahrer ihre Wagen selbst abschmieren, kleine Reparaturen ausführen und ihre Autoradios selbst einbauen. Das nötige Verfügung gestellt. Werkzeug wird vom„Hobby- Tankwart“ zur Keystone-Bild Was die Justiz sagt Es ist grundsätzlich nicht verboten, durch Parken neben einer Grundstücksein- oder ausfahrt die Sicht und Bewegungsmöglich- keit des Ein- und Ausfahrenden einzuengen. Es ist grundsätzlich nicht verboten, einen Kraftwagen vor einem für dessen Benutzer fremden Grundstück dauerzuparken; auch dann nicht, wenn dadurch dem Grundstücks- eigentümer oder Bewohnern des Hauses die Möglichkeit genommen wird, eigene Fahr- zeuge vor dem Grundstück zu parken oder dort mit ihnen vorzufahren. OLG Köln, Urt. V. 19. 2. 1960— Ss 446/59: MDR 60, 602. * Zusätzliche Nägel auf einer ununterbro- chenen Leitlinie können deren Charakter nicht aufheben. Werden auf einer ununter- brochenen Leitlinie Nägel in der Weise an- gebracht, daß sie eine unterbrochene Leit- linie darstellen, so kann die dadurch ent- stehende Unklarheit nicht zu Lasten des Fahrbahnbenutzers gehen. OLG Köln, Urt. v. 26. 2. 1960— Ss 459/59—: VRS 18, 463. * Pritt ein Fußgänger auf kurze Entfernung überraschend in die Fahrbahn, so kann der Kraftfahrer entschuldigt sein, der über dem Bemühen, sein Fahrzeug noch rechtzeitig zum Halten zu bringen, die Abgabe eines Warnzeichens unterläßt. Bei der Prüfung, ob der Fußgänger mit Erfolg hätte gewarnt werden können, ist neben der Reaktionszeit des Kraftfahrers auch diejenige des Fußgängers zu berück- sichtigen. Bayer. ObLG, Urt. v. 30. 12. 1959 — 1 St 728/59—: VRS 138, 466. Die nach Abschnitt A I bI1 der Anlage zur StVO im Mittelfeld der aufgestellten Parkverbotsschilder angebrachten schwarzen Pfeile dienen nur zum Hinweis auf den Anfang bzw. das Ende der ganzen Verbots- strecke, sind aber nicht geeignet, den An- fang der Verbotsstrecke vorzuverlegen und diese durch eine entsprechende Pfeilstellung erweiternd auf ein vor dem Verbotsschild liegendes Straßenstück auszudehnen. OLG Hamm, Urt. v. 16. 10. 1959— 3 Ss 840/59—: VRS 18, 467. eee. 2 2. 22 CCCVCHHoi)h; eee, ee eee e, ,,, , . ,, 4, 2 2 7 . e Oratisgutschein for das neue vielforbige Einrichtungs- buch hre Anschriff: N Frankfurt. Wiesbaden · VVV 2 7 . . , , .. ,. Darmstadt. Mannheim , ß, n N n e ö ,, 5 ß,, , pirmasens. Heidelberg. Korlsruhe. Pforzheim Stuttgort Mannheim An den P lan ken 02 Seite 20 MANNHETMER MORGEN Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 245 Verkäufe Obstbäume, Rosen, Ziersträucher, Beerenobst dilligst. Katalog gratis. Fleckensteins Baumschulen Heddesheim dei Mannheim. Nähmaschinen gebr., mit Garantie, v. 40, DM an PFAFFEN HUBER, Mhm., H 1, 14. Uperall, die H von Rothermel am Tattersall Ueber 8 000 am neu eingetroffen Stragula ren 1. 75 mit kl Schönheitsfehlern, über die Ste schmunzeln Frick KG. F 4, 1. Mollige Wärme mit dem so preisgünstigen ROskI-Spor-Olofen. Kundendienst am Platz. Täg- lich praktische Vorführung. KoHtEN-MAIER Mhm., Krappmünlstr. 18 100 ebm, 50900 140 ebm, 7500 We 359, Uberall, den Olofen von Rothermel am Tattersall GARDINEN % REGETIN Qu 1, 13(Rückseite Breite Str.) Flüs- Kaiete DAS BESTE VOM BESTEN Bechstein Blüthner z Feurich- Förster Srotrian Steinweg Ibach Manthey Sauter— Seiler Schimmel- Steinway & Sons Die Spitzenmarken vereint unserem Hause. 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Oktober dieses Jahres feiern die Vereinten Nationen den 15. Jahrestag ihrer Gründung; gleichzeitig jährt sich zum achten Male der Tag, an dem sie ihr New Lorker Hauptquartier bezogen haben. Seither haben zahlreiche Mitgliedstaaten, Organisationen und Privatpersonen der UNO großzügige Geschenke gemacht, um ihren Grundstücken und Gebäuden einen freundlichen und wür- digen Rahmen zu geben. Diese Präsente kamen aus allen Teilen der Erde, und sie sind ein zusätzlicher Anziehungspunkt für die Tausende von Touristen, die dem UNO- Hauptquartier einen Besuch abstatten. Da kamen u. a. Baumaterialien, Marmor, Möbel, Gobelins, Teppiche, Bilder, Plastiken, Bäume, Rosen und vieles andere mehr, auf das das UNO- Hauptquartier als Heim einer inter- nationalen Völkerfamilie mit Recht stolz ist. Der Reigen der Geschenke wurde eröffnet mit dem über 7 Hektar großen Areal der UNO, einem Geschenk des amerikanischen Phi- lanthropen John D. Rockefeller jr. Betrit man die große Halle des Vollversammlungs- gebäudes, lenkt eine Zeusstatue— eine Gabe Griechenlands— die Blicke auf sich. Es ist die Nachbildung einer antiken Skulptur, deren Original sich in einem Athener Museum befindet. Den Wahrscheinlich größten Gobe- Iin, der je gewoben wurde, schenkte Belgien. Der vorwiegend in Blau und Goldtönen ge- haltene, 13 48,5 m große Wandbehang schmückt das Delegierten-Foyer im Tagungshaus der Vollversammlung. Die Tapisserie wurde von dem Antwerpener Künstler Peter Colfs ent- worfen und zeigt u. a. Friedenstauben, die zum„Brunnen des guten Willens“ fliegen. Die Ausgestaltung des großen Sitzungs- sdales des Sicherheitsrates ist zum über- wiegenden Teil ein Werk Norwegens. Der von dem Norweger Arnstein Arneberg ent- worfene und in Blau und Gold gehaltene Saal besitzt an der Stirnseite ein riesiges Wandgemälde des norwegischen Malers Per Kronhg. Außerdem hat die norwegische Re- gierung einen Teil der Innendekorations- kosten übernommen und Tapeten, Vorhänge und eingelegte Türen gespendet. Einen kostbaren Perserteppich stiftete das Volk des Iran„als Ausdruck seines aufrich- tigen Wunsches für das Gedeihen der Ver- einten Nationen und die Erreichung der Ziele. deretwegen sie gegründet wurden“, und Japan sandte— im Juni 1954, noch ehe es selbst Mitgliedstaat der UNO war— einen Altar mit einer Friedensglocke. Eine der größten Zuwendungen aber wurde den Vereinten Nationen von seiten der amerikanischen Ford- Stiftung gemacht, nämlich ein Geldbetrag von 6 200 000 Dollar. Aus diesen Mitteln wird die neue Bibliothek der UNO erbaut werden, die 1961 vollendet sein soll und Raum für 400 000 Bände sowie Studien möglichkeiten für 285 Leser bieten wird. Dieser neuen Bücherei spendeten die Vereinigten Staaten anläßlich des 150. Ge- burtstages Abraham Lincolns im Vorjahr eine Kopie der kompletten Dokumentensammlung des berühmten Präsidenten. Norwegen zeichnet für die Ausgestaltung des blau-gold- getönten Sitzungssaales des Sicher- neitsrates der Vereinten Nationen. Es ist ein Entwurf des Norwegers Arnstein Arneberg. Der Raum bildet einen großartigen Hintergrund für das von dem Norweger Per Kronhg geschaffene große Tafelgemälde. Im kommenden Jahre wird die mit einer 6, 2-Millionen- Dollar- Stiftung der Ford-Foun- dation auf dem UNO- Kompleæ entstehende neue Bibliotheh fertiggestellt sein. Sie wird 400 000 Bände fassen können. Die USA haben dafür eine complette Ausgabe der Doku- mentensummlung Abraham Lincolns zur Verfügung gestellt. Ausschnitt aus dem kostbaren, überwiegend in blau und gold gehaltenen Gobelin in der Halle des Vollversammlungsgebäudes. Mit 8,5 m mal 13 m ist er wahrscheinlich der größte, der je gewebt wurde. Er ist ein Geschenk Belgiens und stammt aus de Werkstatt des Antwerpener Künstlers Peter Colfs. Rechts unten im Bilde(v. r. n. l.): Dag Hammarskhjöld, Generalsekretär der UNO, und Alberto L. Camargo, Präsident der Republik Kolumbien. eht hier vor? schon ein wenig Pril genügt— und Pril-entspanntes Wasser schiebt sich unter Fett und Schmutz und schwemmt alles weg. Millionen Hausfrauen wissen und erfahren es immer wieder: Die außergewöhnliche Reinigungskraft macht das Spülen mit Pril zum Kinderspiel. Dabei ist Pril ausgesprochen mild, eben Pril- mild Schneller, besser. heickler spülen Sia mit pl, dann s Df entspannt das Wasser— ara — 2 2 . 2 2 Uf 0 Seite 22 MANNHEIMER MORGEN pALETTE DER IEIT Freitag, 21. Oktober 1960 Nr. 245 Nach der türkischen Revolution An Mustafas Wand hingen viele Bilder. Reiseskizzen aus dem Reich Cemal Gürsels/ „Bildungsfeldzug“ des Revolutionskomitees Von unserem Redaktions mitglied Heinz Peter Körfgen Vor wenigen Stunden erst passierten wir in Bulgarien die Porträts der Stalin, Dmitroß und Tscherwenkoff— inmitten eines internationalen Vokabulars des Wortes „Frieden“ die rotbeflaggte Attraktion der Kulturparbs aller Ortschaften bildend. Wäh- rend der Grenzformalitäten saßen wir unter den Bildern von Anton Jugoff und Todor Schiwkoff. Jetet— auf türkischem Boden— sind es die Fotografen von Mustafa Kemal Atatürk und des Generals Cemal Gürsel. Auck der Schuster in Edirne, bei dem wir unsere Sandalen flicken lassen, heißt Mustafa. Er schüttelt einige Lederreste aus sei- nem Schurz und strahlt uns freund e an.„Turk Allman dostlug“, meint er treukerzig. Türken und Deutsche sind Freunde., Oft noch werden wir das hören. Und oft noch werden wir uns auf dieser Fahrt an den winzigen Verschlag erinnern, in dem man nur gebeugt steken cher gleicher Es wird das Porträt Adnan eim anderes dort gehangen haben. kann. An seiner Rückwand hä Unbekolfen aus einer Zeitung geschnitten, mit Hef 1 Stelle ein größeres Bild. Die Tapete läßt s Menderes gewesen sein. Auch das ist klar zu sehen gt die Fotografie Cemal Sürsels. decken befestigt. Vorher king an ein Format deutlich erkennen. Und vor dessen Bild muß noch Wahrscheinlich war es die Fotograße Celdl Bahars. Oder Ismet Inönùs. Oder Atatürks. Vielleicht aber hing dort noch ein Konterfei Mehmed VI. Vahiddedin, des letzten Sultans der osmanischen Dynastie. Es ist eben eine sehr alte Tapete „Nein— danke“, sagt unser türkischer Freund, als wir ihn in der Universite Lokan- tasd àm Beyazitplatz von Konstantinopel zu inem Schweinebraten einladen wollen,„Ich lieber Fisch.“ Auch den berühmten 0 zischen Rotwein aus dem Vilayet läßt er stehen und greift stattdessen zu einer Flasche Wasser. Am Abend blättern wir in seiner europäisch eingerichteten Wohnung im Koran und lesen im 174. Vers der zweiten Sure: Euch ist nur verboten: das, was ver- endet ist, und Blut und Schweinefleisch..“ Und gleichfalls über viele Verse der 114 Suren verstreut das Gebot, den Wein zu mei- den. Betet nicht in Trunkenheit.“ Istanbul hat rund 850 Moscheen und Meseitleri— mohammedanische Kapellen. Seit das lai ische Regiment Atatürks den g entlichkeit verbot, holen die engeschmückte Kopfbedek- enkammer aus der Hut- werfen sie den schwar- über, mit dem sie vor die um in jenem eindringlich Vorbeter ihre sei kung in einer Se schachtel. Hier zen Umhang Mihrap treten, eee nile nen Persien wartet auf ein Kind Die persische Hauptstadt steht seit Tagen im Zeicken der Vorbereitungen auf die Freu- denfeiern aus Anlaß der Geburt des ersten Kindes der 22jährigen Kaiserin Farah, mit der nach Angaben ihres Leibarztes, des Ge- sundheitsministers Dr. Jahansrah Saleh,„in jeder Minute“ gerechnet werden kann. Vor- aussichtlich wird das Kind, von dem unter Umständen die Zukunft der persischen Dy- nastie abhängt, erst in der nächsten Woche das Licht der Welt erblicken. Die ganze per- sische Bevölkerung betet, daß Allah ihrem Herrscher einen Sohn und Thronfolger schenken möge. Wenn an einem der nächsten Tage der Dönner von Kanonenschüssen über Teheran hallt, werden die Einwohner der persischen Hauptstadt den Atem anhalten und die Schüsse zählen: 21 Salutschüsse für ein Mäd- chen, aber 41 für einen Sohn. Sechs Tage lang wollen die Perser ein riesiges Freuden- fest feiern, wenn das Kind ein Kronprinz wird. Am Donnerstag haben Einheiten der königlichen Garde einen Flügel des im Volks- mund oft als„Armenkrankenhaus“ bezeich- neten Bürgerhospitals besetzt und abgerie- gelt. ee ee eee tri crrartet ren en eee mee schrillen Wechsel von Kehl- und Nasallauten Allah den Allbarmherzigen anzurufen. Die Eyup-Cami vor der eineinhalb Jahr- tausende alten Theodosianischen Stadtmauer ist die heiligste Moschee Istanbuls. Früher fand dort die Schwertumgürtung des neuen Sultans statt. Am Tage Allahs, dem Freitag, herrscht das buntschillernde Volksgetümmel eines Wallfahrtsortes, der von weither auf- gesucht wird. Der Legende nach ist in Eyup der Fahnenträger Mohammeds bestattet. Sein Grabmal in einer jener typischen seld- schukischen Türbe ist Reiseziel unzählbarer Moslems, die sich mit magischen Gesten Heilkraft erhoffen. Unbekümmert um die unablässig kflutende Schar der Gläubigen hocken unter einer uralten Londoner Stand- uhr— man findet sie in fast allen Moscheen — sechs Muselmanen vor einem greisen Hodscha, um sich von ihm in„die den Men- schen überwältigende Erhabenheit“ der Suren einweihen zu lassen. Ueber 600 Millionen Menschen dieser Welt gehören der mohammedanischen Reli- gion an. Hadith— die Ueberlieferung— und Sunna— die Erzählung— sind glaubens- bestimmend und damit gleichzeitig von ent- scheidendem Einfluß für die Lebenshaltung. 1939 gab es in der Türkei 15 800 000 Moslems, 125 000 orthodoxe Katholiken, 78 000 Juden, 44 000 Gregorianer. 32 000 römische Katho- liken, 11 000 Armenier und 8000 Protestanten. 1959 gab es bereits 26,88 Millionen Einwoh- nek, von denen 98 Prozent Moslems waren. 1830 schon erklärte Admiral Halil Pascha: „Wenn wir uns nicht beeilen, Europa nach- zuahmen, werden wir nach Asien zurück- kehren müssen.“ 1839 wurde der erste „Tanzimat“ verkündet; Reformen, die eine Europäisierung herbeiführen sollten. Sie scheiterten. Auch der jungtürkische Militär- aufstand von 1908 hatte in seiner Rechnung die islamische Mentalität des Volkes verges- sen. Erst Mustafa Kemal Pascha gelang es, das islamische Recht langsam aus dem öffent- lichen Leben zu verdrängen und damit der Welt zu beweisen, daß die türkische Nation „nicht mittelalterlich und fanatisch“ sei. Die türkische Armee bestimmt nach dem Militärputsch vom 27. Mai 1960 nicht nur die Politik, sondern auch das Straßenbild. Wenige Meter vor der Ayasofya brütet ein Wachtposten stoisch in der Sonne. Ob die Revolution Cemal Gürsels ein Sieg der Frei- heit war, weiß er nicht so genau. Seine Vor- gesetzten sagen es ihm zwar. Aber er hört von zu Hause das Gegenteil. Nachdem die Armee durch Massenpensionierung von Generälen und Stabsoffizieren auf Betreiben des Generals Madanoglu und des Obersten Turkels„gesäubert“ wurde, ist man daheim in Anatolien gegenüber der Marschroute des Revolutionskomitees sehr mißtrauisch. Und die Abgesandten aus dem Hauptquartier der „Türk Kültür Dernekleri“, der Türkischen Kulturvereine, in Ankara stoßen allerorts auf große Widerstände. Allenthalben geht man daran, Zweigstel- len der„Türk Kültür Dernekleri“ einzurich- ten. Sie sind die Nachschubdepots im Kampf gegen das Analphabetentum und sollen nach dem gleichen System wie die Halkevleri (Volkshäuser) Atatürks angelegt werden, die Menschen in Istanbul:„Alman gut!“ Er saß mit übereinander geschlagenen Bei- nen neben seinem Stand im alten Bedesten des Großen Basars, scklürfte andächtig einen Tee unck uns über den Rand des winzigen dampfenden Glases freundlich nickend an. „Gute Arbeit“, sagte er mit einer weitaus- schwingenden Geste den Berg von kupfernen Kannen und Krügen, Tellern, Bechern und Töpfen umkreisend.„Beste Arbeit!“ Nachdem er merkte, daß unser Blick von den Gegen- ständen gefangen war, sprang er eilfertig auf, druckte Jussuf, dem zwölfjährigen Boten der Basur-Lokantasa, das leere Glas in die Hand, rief:„Bring ein Neues mit!“ und kletterte be- hende zwischen Topf und Teller in seinen Stand hinein.„Ich werde Ihnen zeigen etwas sehr Schönes!“ Wir hingen fest, das Spiel be- gann. Als erstes präsentierte er einen großen Becher.„Billig!“—„Wieviel?“—„Sprechen Sie englisch?“—„Ja, aber Sie reden doch auch deutsch?“—„Schon, nur nicht so gut!“— „Also, wieviel?“—„Warten Sie, ich habe noch etwas Besseres.“ Was kam, war ein riesiger Teller, weitausgeschwungen, mit herrlicken Ziselierarbeiten.„Beides zusammen: un cento ceinquanta, hundredfifty Lira, centvingt.“ Ich rechnete schnell aus, schüttelte den Kopf. „Dann nehmen Sie das hier.“ Eine Schale mit faustgroßen Ohrringen“ als Henkel. Gefällt mir nicht. Nächstes Stück. Noch eines. Nein, das auch nicht, das dort.„Das ist sehr alt— due cento, two hundred Lira. Ich werde es gleich einpacken!“ Nur mit Mühe kann ich ihn davon zurückhalten. Zweikundert Lira, Wahn- sinn! Ich biete hundert und bereue es im gleichen Augenblick. Das ist auch noch zu viel. Doch er geht ohnehin nicht darauf ein.„Hun- dertachtzig!“, sagt er. Mittlerweile haben sich sämtliche ausländischen Basarbesucher um uns versammelt. Tuscheln, Räuspern, Wispern. Je- mand tritt zu nah an den Stand heran, Kupfer- töpfe poltern klirrend zu Boden und meine san . 2 — 0 2 E 1 von der Regierung Menderes gesc wurden. Die erste Kampagne dieses Bil- dungsfeldzuges trugen die Volksschullehrer aus. Uber das Ergebnis kursieren sowohl tragische wie komische Geschichten. Ein Teil jener komiteefreundlichen Lehrer, so erzählt man uns in Istanbul, kam mit verbundenen Köpfen und geschienten Armen zurück Das läßt die ungeheuren innenpolitischen Schwierigkeiten ahnen, vor die das Revolu- tionskomitee gestellt ist. Die Stimmung ist ausgesprochen gedrückt. Man prüft sorgfältig seine Umgebung, bevor man ein„offenes“ Wort riskiert.„Eine Verhaftungswelle folgt der anderen“, sagen uns Freunde in Istanbul, man hat in diesen wenigen Monaten aus unserem Land ein einziges großes Gefängnis gemacht“. Ueberall sind Revolutionstribu- nale aus Offizieren eingesetzt, um„Vergehen gegen den Geist der nationalen Einheit“ ab- zuurteilen. Niemand verkennt heute in der Türkei, daß unter Menderes unverzeihliche Fehler begangen wurden,„obwohl er ein fleißiger Arbeiter war“, Das Mißbehagen stammt zum großen Teil aus dem Erlebnis, daß der rächende Groll des Revolutionskomitees nicht nur die Menderes-Regierung und ihre demokratischen Abgeordneten hinwegfegte, sondern alle jene, die„gestern“ noch Rang und Namen hatten und in irgendeiner Weise mit der Regierung in Verbindung zu stehen schienen. Es handelt sich dabei, so wird uns glaubhaft versichert, nicht nur um Schieber und Ausbeuter, denen das Handwerk gelegt zu haben zu den unbestreitbaren Verdien- sten des Revolutionskomitees zählt.„Aber man hat mit der Spreu auch manch guten Weizen ausgelesen.“ Mit großer Besorgnis wartet man die ständigen Kräfteverschiebungen innerhalb des Komitees ab, dessen 38 Mitglieder sich offenkundig noch nicht zu einem einheit- lichen innerpolitischen Kurs durchgerungen haben. Es sei denn, man hält das entschlos- sene Eintreten besonders der jüngeren Offi- ziere für einen„Gesellschaftsumbau“ mit dusgleichenden Tendenzen auf dem sozialen Sektor bereits für ein Programm. Die neo- kemalistischen Bestrebungen insbesondere Cemal Gürsels werden von den Intellek- tuellen zuweilen insgeheim belächelt. Auf die Frage von türkischen Journalisten, was ihn von Kemal Atatürk unterscheide, soll der General geantwortet haben:„Außer einem Buchstaben im Namen(Kemal und Cemal) nur der Weinkonsum. Kemal trank täglich ein halbes Liter, ich trinke täglich ein Glas.“ Vertrauen zu erwerben oder zurück- zuerobern ist eines der wichtigsten Ziele des Revolutionskomitees. Gerade die Intelligenz soll dabei mithelfen. Während unserer An- Frau gibt mir aus der hintersten Ecke des Basars ein Zeichen, den Handel zu beenden. Ich bin unbedingt der gleichen Meinung, sage: „Ich komme wieder“ und wende mich zum Gehen.„Nein“, schluchzt er auf, das tun Sie sicher nieht, das sagen sie nämlich alle!“ Und er macht ein solch todtrauriges Gesicht, daß ich in die Tasche greife und ihm einen Zehn-Lira- Schein in die Hand drücke Vier Tage später komme ick in den Bedesten, kämpfe mich an den Teppichhändlern und Seideverkäufern vorbei und höre plötzlich jemanden hinter mir Rerkeuchen:„Effendi, Effendi!“, es ist der grau- haarige Alte aus dem Kupferstand,„Ihr Paket ist fertig!“, komplimentiert mich in seine Ecke und überreicht mir strahlend ein viesiges Pa- et. Als ich es aufmache, ist jener bezaubernde Krug darin und eine wunderschöne Kanne— beide mit dem unvergleichlichen Glanz alten Kupfers.„Aber, aber, stottere ich,„so viel Geld kann ich..—„Sechzig Lira“, sagt er, „zehn haben Sie mir schon gegeben. Bleiben noch fünfzig!“ Er nimmt den Schein, führt ihn zum Mund, küßt ihn. Dann schüttelt er mir beide Hände. Wir sind seitdem Freunde. * Die letzten zehn Stiegen des 180 Stufen hohen Seraskerturms muten uns an wie die Eiger Nordwand, doch oben werden wir mit einer Herzlichkeit begrüßt, die uns mit allem versöhnt. Es sind die wachhabenden Offiziere der Istanbuler Feuerwehr, von denen einer ständig die verglaste Galerie umkreist— eine Runde nach der anderen. Von hier oben aus bietet sich der beste Rundblick über Galata und Beyoglu, den Topkapi Sarayi und die Altstadt, über Uskudar, das Goldene Horn und den Bosporus. Tee wird serviert, eine Zigarette bitte. Fotografieren? Aber selbstverständlich. Bereitwillig werden die Fenster geöffnet. Soso, aus Almanya sind Sie. Turk alman dostlug. Das dort hinten ist Vassiadd— die Insel, auf Im Vorhof der Taubenmoschee von Sultan Beydzit 1498 bis 1505 erbaut:„O ihr Gläubige, wenn ihr euch zum Gebet an- schickt, dann wascht euer Gesicht, eure Hunde bis zum Ellbogen und reibt naß eure Köpfe und eure Füße bis an die Knöchel“(Koran, 5. wesenheit in Instanbul wurden die Profes- soren der alten Universität in einer Konfe- renz unter Vorsitz des Rektors, der als Jurist die neuen Gesetzentwürfe der Gürsel- Regie- rung ausarbeitete, von einem Mitglied des Komitees zu einem„egitim sefer biligi“— einem Bildungsfeldzug nach Anatolien auf- gefordert. Nachdem der junge Offizier in ein- dringlichen Worten die Gelehrten beschwo- ren hatte, sich für die Idee der Revolution einzusetzen, stand— so wurde uns berichtet — einer der jüngsten Professoren auf und der Menderes und Bayar und die vielen ande- ren im Gefängnis sitzen. Und das dort ist die Ayasofya. Jetzt geht es bei uns in der Türkei anständig zu, Allah sei Dank. Früher hielt jeder die Hand auf für die selbstverständ- lichste Gefälligkeit Nun, wir schwatzen über dies und das und als wir uns verabschieden, lege ich für den Tee hundert Kurus auf den Tisch. Wir sind schon wieder beim Abstieg, als einer der Uni- formierten eilig hinter uns her kommt. „Efendi“«, flüstert er,„sie haben Ihr Back- schich vergessen!“ Und hält mir die offene Hand hin. lch lege nochmals hundert Kurus drauf,„Ja“, nickt er,„das genügt.“ * Rings um den ägyptischen Basar am Emi- nönüplatz ist die Luft eine konzentrierte Prise von Gewurzduften aller Welt. Sogar die kleine Moschee hoch über den Bogengängen ist davon erfüllt. Der junge Vorbeter winkt mir, wäh- rend sich seine Glaubensbrüder vor der Mihrap versammeln, freundlich zu und ermuntert mich, über eine Leiter auf den Lettner zu steigen. Von dort oben kann man dem Ritus der Andachtsübung am besten beiwohnen, ohne zu stören und ohne selber gestört zu werden. Ein alter Moslem findet das Verhalten des jungen Muselmanen offenkundig zu weitkherzig. Dicle und rund kommt er, so schnell es seine Körperfülle ermöglicht, zu uns herüber. Er ist in die weitwallende Hose eines Schlafanzugs und in einen tief herabhängenden Rock ge- kleidet. Und dem in die Stirn gezogenen Fes mustern uns über prallen Tränensäcken fun- kelnde Augen, Wortschwall ergießt sich hin- und herüber und endet mit einem Schlag. „Alman?“, fragt mich der Dicke. Ich nicke be- stätigend. Da gibt er die Leiter frei, schlägt seinem jungen Landsmann begütigend auf die Schulter und lächelt mir zwinkernd ⁊u. „Alman— gut“. Sure, 7. Vers). Bild: Körfgen sagte:„Befehlen Sie doch einfach, daß wir nach Anatolien gehen sollen, dann haben alle Erwägungen ein Ende!“ Diese Haltung wurde uns als beispielhaft für den Wandel geschildert, der sich seit der Revolution voll- zogen hat.„Vor einigen Monaten wäre es undenkbar gewesen, daß ein Wissenschaftler sich derart für politische Ziele engagieren läßt.“ Ganz entschieden zwar wehrt sich das Komitee gegen den Verdacht, religionslos oder gar religionsfeindlich zu sein. Vielfach unterstellt man ihm jegoch, mit seinen Euro- päisierungsbèstfebungen über die islamische Tradfitioff hinwegschreiten zu wollen. ES wird gewiß mitentscheidend sein für Sinn und Erfolg der Revolution, ob es hren Prä- gern gelingt, die islamische Religion als wesentlichen Bestandteil türkischer Kultur mit der modernen Zivilisation in Einklang zu bringen. Noch weiß niemand, wen das Bild darstellen könnte, das unser Schuster Mustafa beim nächsten Wechsel an die Wand seiner Werkstatt im alten Adrianopel heften Wird. Sprachlehrmaschine für US-Soldaten Da Russisch bekanntlich eine der schwie- rigeren Sprachen ist, haben weitblickende amerikanische Militärplaner sich schon län- gere Zeit den Kopf darüber zerbrochen, wie man auch dem letzten amerikanischen GI, das„Hände hoch“ auf russisch beibringen könnte, damit er seine Feinde— im Ernst- fall— rechtzeitig gefangennehmen kann. Die Sprachlehrmaschine enthält ein Ton- band, auf der die wichtigsten russischen Redensarten und kurze Sätze unlöschbar fest- gehalten sind. Zwischen den einzelnen Sätzen und Ausdrücken befinden sich auf dem Ton- band Pausen, auf denen der Soldat seine eigene Aussprache des gleichen Satzes auf- nimmt. Beim zweiten Abspielen des Bandes hört er jeweils die korrekte Aussprache und danach seine eigene zum Vergleich. Die Wissenschaftler der George-Washing- ton- Universität sind mit den bisherigen Ex- perimenten àußerst zufrieden. Am Ende eines zwanzigtägigen Kurses mit Hilfe der Sprach- lehrmaschine hatten die Soldaten immerhin rund 450 Worte Russisch gelernt. Bemerkenswert an dem Versuch war, daß die Soldaten für den Kurs nicht besonders ausgewählt wurden. Einige unter ihnen wären nach Auffassung der Wissenschaftler mit den herkömmlichen Sprachlehrmethoden nicht in der Lage gewesen, die 450 Worte russisch zu lernen, 11 Dose 11 1 Nähe Wasserturm das tbrost ütbrttüt Figo: WER RECE¹CHNEN KAN W..... KAUF T BEI Meæc hema 1 Holländische Soppenhüöhner 500 f 120 bratfertig ausgenom. Innlieg. Herz, Leber, Hähnchen 2.30 500 g Amerik. Höhner gekocht, 1474 f Inhalt 4.35 Apfelmus Chinesische au! Heringsfil Södmilch Kondensmilch! Heringsſilet 5 We 75 deiite- Bohnen 8 gereenende e eee 9 lang eingelegt 10% Fettgehalt 100-g-Dose 8 1 8 tadenfrei 170.-g. Dose 3 Stück 0 8 3 8 3 35 9 Californische Rabin 5 2 Pfirsiche 5 Misch Rindergulusch Jugoslawischer nalbe Frucht— geschält schung 1 Diner 40 1 I Besen K J 8 3 85 Thunfisch 3 1 gew. 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Das Beispiel, Diolen Der Verbruuchier vill es issen Synthetische Fuser schafft neuen Qualitätsbegriſf In einer amerikanischen Großstadt konn- ten die US- Verbraucher im Schaufenster zwei Anzüge ausgestellt sehen, die sich wie ein Ei dem anderen glichen, der gleiche Stoff, das gleiche Muster, die gleiche Farbe, der gleiche Schnitt, aber— nicht der gleiche Preis. Während der links gezeigte Anzug mit 68 Dollar ausgezeichnet war, kostete der augenscheinlich gleiche Anzug daneben 88 Dollar. Was ging hier vor? Das„doppelzüngige“ Angebot war ein Ver- prauchertest, den ein kritischer US-Einzel- händler angestellt hatte. Beide Anzüge waren tatsächlich von der gleichen Qualität. Und wie war das erstaunliche Ergebnis dieses Testes? Der teurere Anzug wurde erheblich besser verkauft, während der gleichwertige billigere Anzug wenig beachtet hängenblieb. Darin drückt sich eine Verbraucher-Situation aus, die auch der deutsche Einzelhandel immer wieder beklagt. Der Preis ist in vielen Fällen zum Wertmesser der Qualität geworden; und es ist ja auch so: der bundesdeutsche Textil- verbraucher müßte heute ein kleines Labora- torium in der Tasche mit sich führen, wollte er selbst noch die Qualität des Angebotes prũ- fen, so wie in Großmutters Zeiten nach dem Griff und dem Bild des Stoffes gekauft wer- den konnte. In dieser Situation wird das Wort„Ver- braucheraufklärung“ großgeschrieben. Dafür sorgen heute nicht nur die fachkundigen Be- rater des Handels, sondern auch die Herstel- ler selbst durch Information und Aufklärung und durch die Kennzeichnung mit Rohstoff- marken, die ganz bestimmte Eigenschaften und Funktionen der daraus hergestellten Ar- tikel gewährleisten. Der Verbraucher will es wissen— ganz genau sogar— und diesem Zweck dient auch unser heutiger Beitrag. Verbraucherwünsche bestimmen Entsprechend den vielfältigen Anforderun- gen unseres modernen Lebensstils verlangen die Verbraucher heute auf allen Gebieten neue Fabrikate mit neuen Eigenschaften, die dem jeweiligen Verwendungszweck in möglichst idealer Weise entsprechen. Wir wünschen uns Kochherde, die sich selbsttätig ausschalten, sobald das Essen gar ist, Waschmaschinen, welche die Wäsche beinahe schrankfertig liefern, Spülmittel, die das Abtrocknen des Geschirrs ersparen, Automobile, die das Schalten überflüssig machen, und Kleidung, die in jeder Situation tadellos und korrekt aussieht, ohne viel Pflege zu beanspruchen. Große Industrien arbeiten dafür, unseren steigenden Ansprüchen durch immer neue und bessere Dinge entgegen zukommen. Auch im textilen Bereich hat man die Wünsche und Forderungen des modernen Verbrauchers erkannt und für ihn neue, arbeitsparende Textilfasern geschaffen, die ihm das Leben erleichtern sollen. Welche Frau könnte sich heute noch ein Dasein ohne Perlonstrümpfe vorstellen— und doch ist es erst ein gutes Jahrzehnt her, daß sie von der Last des Strümpfestopfens erlöst wurde. Und dieser Fortschritt geht auf dem Gebiet der Beklei- dung unaufhaltsam weiter. Wolle, Seide, Baumwolle und Leinen sind die Textilien, die dem Menschen seit langen Zeiten zur Deckung seines täglichen Bedarfs zur Verfügung stehen. Alle diese natürlichen Textilrohstoffe haben neben ihren großen Vorzügen aber auch die ihnen von der Natur gesetzten Grenzen. Auf ihre Güte und Mängel hat der Mensch nur einen bedingten Einfluß, so fortschrittlich Bearbeitungs- und Fabrika- tions-Methoden auch sein mögen. Es ist ihm auch nicht möglich, die Eigenschaften dieser traditionellen Rohstoffe für seine Zwecke grundlegend zu verändern. Textiler Fortschritt für ein bequemeres Leben Mit der Entwicklung der Chemiefaser, vor allem der synthetischen Fasern, wurde es erstmals möglich,„Fasern nach Maß“ herzu- stellen.„Fasern nach Maß“— das heißt: der Faser werden schon in der chemischen Zu- sammensetzung die bestmöglichen Eigen- schaften zur Erfüllung bestimmter Zwecke mitgegeben, zum Beispiel die hohe Reißfestig. keit oder eine bisher nicht gekannte Elasti- zität usw. Daher kommt es auch, daß wir eine solche moderne„Faser nach Maß“ wie „Diolen“ in so verschiedenartigen Produk- ten verarbeitet finden wie z. B. Damen- röcke, Gardinen oder Feuerwehrschläuche. Das mag uns ungewöhnlich und erstaun- lich erscheinen bei einer anderen synthetischen Faser haben wir uns aber schon daran gewöhnt: aus Perlon' werden die feinsten und elegantesten Damenstrümpfe und gleichzeitig dicke Schiffstaue gefertigt, deren Haltbarkeit und Zerreißfestigkeit die aller anderen Schiffstaue bei weitem über- trifft. ‚Diolen' hat in letzter Zeit als eine neue Textilfaser viel von sich reden gemacht. Mit ihren ungewöhnlich guten und arbeitsparen- den Eigenschaften erobert sich diese Faser ein Anwendungsgebiet nach dem anderen. „Diolen' gehört zu den Polyesterfasern, die sich in England unter dem Namen, Terylene, in den USA als Dacron“, in Frankreich als „Tergal' in Holland als Terlenca, und in Italien als ‚Terital“ bereits millionenfach be- währt und ihren Siegeszug um die ganze Welt angetreten haben. In Deutschland wird eine solche Polyesterfaser seit einigen Jahren von der Vereinigte Glanzstoff- Fabriken A.-G., Wuppertal-Elberfeld— die über eine mehr als 60jährige Erfahrung in der Erzeugung von Chemiefasern verfügt und die u. a. auch Perlon“ und Nylon herstellt—, unter der Bezeichnung, Diolen' auf den Markt gebracht. Welche Vorteile bietet Diolen“? Was muß nun der Verbraucher von der Po- lyesterfaser ‚Diolen' wissen, die die moderne Textil- und Bekleidungsindustrie in so viel- fältiger Form in den Dienst der Verbraucher von heute stellt? Besonders leicht und bequem Bei gleicher Strapazierfähigkeit ist ein „Diolen-Gewebe leichter, weil, Diolen-Fäden oder Garne aus Diolen--Faser wegen ihrer hohen Reißfestigkeit feiner, also leichter für die gleiche Beanspruchung sein können. Damit erfüllt Diolen“ auf dem Bekleidungsgebiet den Wunsch des Verbrauchers nach besonders leichter, bequemer und angenehm zu tragen- der Garderobe. In höchstem Maße knitterresistent Jeder wünscht sich heute Kleidung, die möglichst knitterfrei sein soll. Hundertpro- zentig,knitterfrei“— das gibt es zwar nicht. Denn jede Faser, wenn sie einmal geknickt ist, braucht eine gewisse Zeit, um sich zu erholen — sie muß sich aushängen. Diolen' ist nun eine besonders sprungelastische Faser, die ähnlich wie zurückfedernder Stahl reagiert, wenn ihre Biege-Elastizität— zum Beispiel beim Knittern— auf die Probe gestellt wird. Deshalb erholt sich ein Diolen-Gewebe schneller als jedes andere und erfüllt damit den Anspruch des Verbrauchers auf möglichst knitterfreie Bekleidung. die Hose einmal naß wird— die stoffechte ohne Bügeln tipp-topp. Schadenfreude ist in jedem Fulle unangebracht, in diesem aber ganz besonders. Auch wenn Dauerbügelfalte der Diolen- Hose bleibt auch Foto: Keystone Im Nu ist ein Rock aus Diolen“ gewaschen. Am näcksten Morgen kann man ihn ohne Bügeln sofort wieder anziehen— eine der uberzeugenden Pftege- Erleichterungen, die Diolen“ der modernen Frau bietet. Bügelfalten- und plisseebeständig Wenn Knitter- und Druckfalten in einem Diolen.-Gewebe sofort wieder verschwinden, möchte man annehmen, daß auch eingebügelte Falten nicht halten und wieder glatt werden. Das ist aber nicht der Fall, wenn man eine weitere Eigenschaft des Rohstoffes berück- sichtigt. Die, Diolen“-Faser ist thermoplastisch, d. h. sie läßt sich unter Hitze- Einwirkung in eine gewünschte Form bringen und behält diese dann auch. Wenn also Bügel- oder Plissee- falten mit der erforderlichen Temperatur ein- gebügelt oder eingepreßt werden, so nimmt die Faser die damit gegebene neue Form an und behält diese. Das heißt in der Praxis, daß Bügel- oder Plisseefalten in Diolen Geweben so dauerhaft sind, daß sie selbst nach dem Waschen oder einem Regenguß nicht wieder aus dem Gewebe herausgehen. Man spricht deshalb bei, Diolen' von„stoffechten“ Dauerbügelfalten im Gegensatz zu solchen, die durch chemische Einwirkungen, wie Kunstharz- Einlagerungen usw., also künst- lich dauerhaft gemacht werden. Für den Verbraucher bedeutet dies, daß Bügel- und Pliseefalten auch nach oftmali- gem Waschen und nach stärkster Strapazie- rung messerscharf bleiben, ohne gebügelt werden zu müssen. Plisseeröcke brauchen also nicht nachplissiert zu werden, und das lästige Hosenbügeln bei der Herrenhose gehört prak- tisch der Vergangenheit an. „Diolen' trocknet besonders schnell Die ‚Diolen'-Faser nimmt nur sehr wenig Wasser auf. Deshalb trocknen ‚Diolen'-Stoffe außerordentlich schnell, viel schneller als Ge- webe aus natürlichen Fasern, die in ihren winzigen Kapillar-Hohlräumen viel mehr Feuchtigkeit aufsaugen und daher längere Zeit zum Trocknen brauchen. Foto: Stephan Da das Diolen-Gewebe also sehr rasch trocknet und wegen seiner außer gewöhnlichen Biege-Elastizität von selbst wieder glatt wird, kann man zum Beispiel Kleidungsstücke mit überwiegendem Diolen'-Anteil getrost am Abend waschen und am Morgen wieder an- ziehen, ohne sie bügeln zu müssen; ein unschätzbarer Vorteil für Blusen und Ober- hemden wie für Röcke und Hosen. Auch Gardinen aus, Diolen'“ sind ja deshalb so schnell bei Millionen Hausfrauen beliebt geworden, weil sie nach dem Waschen— naß wieder aufgehängt— am Fenster in kürzester Zeit trocknen und von selbst wieder glatt werden. Man braucht sie deshalb weder zu spannen noch zu bügeln.„Waschen, aufhän- gen, fertig!“— Dieser wahrheitsgetreue Slo- gan ist schnell allgemein bekannt geworden. Schrumpfbeständig und krumpfecht Ein Gewebe aus, Diolen' oder mit überwie- gendem Diolen“-Anteil behält seine Form, weil, Diolen' praktisch schrumpfbeständig ist. Das bedeutet also, daß, Diolen-Gewebe beim Waschen nicht einlaufen. Kleidungsstücke sind formbeständig, und bei Gardinen erspart man deshalb die Zugabe der Einlauffalten und hat keine Last mehr mit dem häßlichen Zipfeln. Außergewöhnlich strapazierfähig Fäden und Fasern aus Diolen' sind von großer Reißfestigkeit, nicht dehnungsempfind- lich und erstaunlich scheuerfest. Diolen'- Gewebe sind deshalb so besonders strapa- zierfähig, mögen sie noch so fein und leicht sein. Lichtbeständig und sonnenecht ‚Diolen“ besitzt eine sehr gute Lichtbestän- digkeit, besonders hinter Glas. Selbst bei lange andauernder Lichteinwirkung leidet es nicht, ist also prädestiniert für Gardinen und Vorhänge. Immer gepflegt aber weniger Pflege Alle diese erstaunlichen, guten Eigen- schaften der Polyesterfaser haben sich in der ganzen Welt millionenfach bewährt. Je nach- dem, für welchen Zweck man Gewebe aus Diolen' herstellen will, wird ‚Diolen' rein oder mit anderen Fasern gemischt verwendet. Das reine Diolen' ist dem Seidenfaden ähnlich. Es hat seinen dezenten Glanz, ist fein und schmiegsam, reißfest und elastisch. Man kann daraus seidenähnliche Gewebe herstel- len für Blusen, Kleider oder Krawatten. Sie haben das schöne, elegante Aussehen und den knisternden Griff der Seide und dazu den Vorzug der hohen Reißfestigkeit und Knitter-Resistenz. Sie lassen sich waschen und brauchen nicht gebügelt zu werden. Bei Gardinen stellt das feinfädige 100- prozentige, Diolen' seine guten Eigenschaften besonders unter Beweis. Sie sehen duftig und zart aus, haben einen eleganten Fall und sind in höchstem Maße lichtdurchlässig. Dabei sind sie ungewöhnlich reißfest und sonnen- echt, und nach dem Waschen spart man das Spannen und Bügeln. Mischt man ‚Diolen'-Faser mit Wolle oder Baumwolle, so erhalten die Gewebe zu den bekannten guten Eigenschaften der Natur- kasern zusätzlich die ‚Diolen!-Vor- teile. In Aussehen und Griff sind sie von bester Woll- oder Baumwollqualität nicht zu unterscheiden. Der besondere Vorzug dieser Stoffe ist ihre Leichtigkeit, ihre Strapazier- fähigkeit und ihre vorzügliche Knitter-Resi- stenz. Sie lassen sich mühelos waschen, ohne einzulaufen oder zu verflilzen, sie trocknen über Nacht und sehen auch ohne Bügeln immer tadellos glatt und korrekt aus.. Das gilt für Röcke, Kleider, Komplets, Ko- stüme und Mäntel aus Diolen/ Wolle, bei denen die Frauen die Leichtigkeit, die Knitter- Resistenz und das Dauer-Plissee besonders zu schätzen wissen— ohne Bügeln immer chic! Das gilt für Anzüge und Hosen aus Diolen/ Wolle, die dem Herrn ein völlig neues Tragegefühl vermitteln; sie sind leicht und bequem— man spürt sie kaum— und sehen dabei immer korrekt aus. Die stoffechte Dauerbügelfalte hat das lästige Hosenbügeln abgeschafft. Das gilt für Blusen und Oberhemden aus Diolen/ Baumwolle, die man wie Perlon- strümpfe auswaschen und ohne zu bügeln wieder anziehen kann. Das gilt für die feder- leichten Mäntel aus Diolen/ Baumwolle mit ihrem matten Seidenglanz und ihren beson- ders schönen Farben, desgleichen für Sport- und Freizeitbekleidung und vor allem für die Reisegarderobe aus, Diolen/ Baumwolle oder „Diolen/ Wolle, die leicht und bequem sind, immer gut aussehen und aus dem Koffer an- gezogen werden können. Und ebenso gilt das für Kinderbekleidung, die besonders strapazierfähig ist und der Hausfrau viel Mühe und Arbeit abnimmt, da sie schnell einmal durchgewaschen und nach dem Trocknen so wieder angezogen werden Kann. 5 Ohne Worte oder: Mit„‚Diolen' reist man fnitter- und sorgenfrei! „Aus Diolen“— ein neuer Qualitätsbegriff So sind also Stoffe aus Diolen', der Poly- esterfaser von Glanzstoff, ideal für die mo- derne Frau und den Mann von heute, die beide gut gekleidet sein und immer gepflegt aussehen wollen, ohne auf eine gewisse saloppe Bequemlichkeit zu verzichten, und die wenig Zeit und Mühe auf die Pflege ihrer Kleidung verwenden möchten. Verständlicherweise legt der Verbraucher Wert darauf, diese für ihn interessanten „Diolen'-Eigenschaften beim Kauf von Klei- dungsstücken oder Gardinen usw. gewähr- leistet zu erhalten. Diesem Zweck dienen Ein- näh- und Anhänge-Etiketten mit dem Waren- zeichen HDiolen'“ und der Angabe der Mischungsprozentsätze(55% FDiolen“ und 450% Wolle bzw. 67% Diolen“ und 33% Baumwolle), an denen der Verbraucher ein- wandfreie und geprüfte ‚Diolen'-Stoffe so- wohl in Meterware wie in der Konfektion er- kennt. Der Faser hersteller ver- leiht die Führung des Waren- z eichens ‚Diolen nur für ge- prüfte und einer ständigen qua- litäts- Kontrolle unterliegende Gewebe. Mehr Zeit zum Leben, mehr Freude am Leben— das ist die Sehnsucht unserer Zeit. Die Vereinigte Glanzstoff- Fabriken A.-G., Wuppertal-Elberfeld, allgemein als ‚Glanz- stoff bekannt, und ihre Beteiligungs-Gesell- schaften mit ihren insgesamt mehr als 23 000 Mitarbeitern leisten mit ihren Textilfasern Reyon, Zellwolle, Flox', ‚Floxan', Perlon“, Nylon und Diolen' einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Wünsche des Verbrauchers. Achten Sie auf diese Etiketten und Sie wissen, Sie erhalten beim Kauf eines Bekleidungs- stückes zusätzlich die Diolen-Norteile. Seite 24 MANNHEIMER MORGEN Haben Sie vorgesorgt? Die ſage werden kürzer, die Abende länger. Da ist Sin behagliches Wohnzimmer besonders angenehm. Sehen Sie sich doch einmol gonz unverbindlich unsere große Aus- wahl an, Sie werden gerade jetzt vieles finden, was Ihr Heim schöner macht. Und unsere Preise? Uberzeugen Sie sich selbst dewon, Wa vorteilhaft Sie bei uns kqufen. +desundhelts-Wörmedecke Onda-Spezial- e. beh. n. Dr. med./ phil. Zollner, Hdbg., mit Schalt, automat. Regler u. 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Seite 25 Die kommunistischen Parteioberhäupter kommen zusammen: Moskau muß sich seiner Haut wehren Neues Parteiprogramm der KPdSU steht zur Debatte/ Rotchina versucht sowjetische Bewegungsfreiheit einzuengen Von unserem Osteuropa- Korrespondenten Dr. Warschau. Der Sowietblock hat in der Generalversammlung der UNO eine Reihe von peinlichen Niederlagen erlitten. Aber man darf deren Wirkung auf die Regierungen des Blocks nicht überschätzen. Für sie gibt es wichtigere Dinge als die Beziehungen zu der fremden, feindseligen oder bestenfalls neutralen Außenwelt. Ob man sich zu ihr hinwendet oder von ihr abschließt, hängt von Vorgängen innerhalb des Blocks ab, die ihrerseits von den Ereignissen in der nichtkommunistischen Um- welt nur wenig beeinflußt werden. Gegenwärtig harren die kommunistischen Regie- rungen und Parteien in gespannter Erwartung zweier wichtiger Ereignisse inner- halb des Blocks: der auf den 7. November angesetzten Moskauer Beratung der kom- munistischen Parteioberhäupter sowie des XXII. Parteitages der sowjetischen Kom- munisten, mit deren Einberufung im kommenden Januar gerechnet wird. Diesem Parteitag soll, wie seinerzeit in Aussicht gestellt wurde, das neue Partei- programm der KPds zur Begutachtung und Annahme vorgelegt werden. Nicht nur für die Sowjetunion selbst, sondern für die gesamte kommunistische Weltbewegung ist das eine Begebenheit von größter Bedeu- tung. Denn jedes solches Dokument ist von vornherein dazu bestimmt, in die Reihen der geheiligten Schriften des Marxismus- Leninismus aufgenommen zu werden. Nun sind aber die Zeiten vorbei, da die sowjetische Parteileitung den anderen kommunistischen Parteien jedes ihr gerade in den Kram passende Dokument vorlegen und auf dessen bedingungslose Annahme zählen könnte. Die rotchinesischen Partei- kührer werden zweifellos denjenigen Teil des Programms, an dem sie besonders in- teressiert sind, nämlich die Abschnitte über die nicht kommunistische Außenwelt und über die Beziehungen zu ihr, mit der Lupe in der Hand untersuchen und nötigenfalls mre Bedenken und Einwände laut und deut- lich kundtun. Diese Tatsache, nämlich die öfkentliche Anzweiflung des sowjetischen Parteiprogramms durch die mächtige chine- sische Bruderpartei, wäre ein außerordent- lich schwerer Schlag gegen die Autorität Moskaus innerhalb der kommunistischen Weltbewegung— der schwerste, den Mos- kau seit der trotzkistischen Rebellion der zwanziger Jahre erlitten hat. Und Moskau hat allen Grund zur Befürchtung, daß ge- rade dies, gerade die Zerstörung seiner ideologischen Hegemonie über die kommu- nistische Weltbewegung eines der Haupt- ziele Pekings ist. Angesichts dessen wäre es für die Moskauer Ideologen der bequemste Ausweg, den Rot- chinesen überhaupt keine Angriffsflächen zu bieten, also die außenpolitischen Programm- punkte ganz im Sinne Pekings zu formulie- ren. Es ist aber sehr fraglich, ob sie sich das leisten können. Die Rotchinesen würden sich nämlich wahrscheinlich nur mit solchen Formulierungen zufrieden geben, welche die Bewegungsfreiheit der sowjetischen Außenpolitik auf eine für Moskau untrag- bare Weise einengten. Denn auch dies ist eines der Ziele Pekings. Einengung der außenpolitischen Bewe- gungsfreiheit Moskaus ist schon der Zweck der Kritik, die Peking seit Monaten öffent- lich an den vom XX. Parteitag der KPDSU verkündeten Grundsätzen übt. Wenn im Westen jener XX. Parteitag vom Februar/ März 1956 erwähnt wird, dann wird dabei meistens an die Geheimrede Chrustschows gedacht, durch die der Götze Stalin von sei- nem Sockel gestürzt wurde. Spricht man hin- gegen im Osten heute von den Ergebnissen des XX Parteitags so sind damit jene drei kolgenträchtigen ideologischen Beschlüsse gemeint, durch die eine neue, elastischere Außenpolitik der Sowjetunion begründet und gerechtfertigt werden sollte. Ernst Halperin Der erste dieser ideologischen Beschlüsse War die Aufhebung der seit 1947 für die sowjetische Außhenpolitik maßgebenden These, wonach die Welt in zwei feindliche Lager geteilt sei: das sozialistische unter der Führung der Sowjetunion und das imperialistische unter der Führung der Ver- einigten Staaten. Diese seinerzeit in der Gründungssitzung des Kominform verkün- dete These wurde auf dem XX. Parteitag durch die sogenannte„Drei-Lager-Theorie“ ersetzt, wonach es neben dem„sozialisti- schen“ und dem„imperialistischen“ noch ein drittes Lager gebe, das„Friedenslager“ der neutralen Staaten. Dieses dritte Lager aber sei, so hieß es in den Beschlüssen des XX. Parteitages, mit dem Lager“ in seinem Kampf um den Frieden verbündet. Dies war die ideologische Recht- fertigung der Politik des Liebenswerbens um die Neutralen, das Chrustschow schon im Jahre 1955 mit dem Abschluß des Staats- vertrages mit Oesterreich, der Versöhnung mit Tito und der ersten Annäherung an Nasser und Nehru eingeleitet hatte. Der zweite ideologische Beschluß des XX. Parteitages war die Aufhebung des al- ten Leninschen Satzes von der Unvermeid- Leopold Senghor und seine Frau, eine Französin (zum untenstehenden Artikel „sozialistischen barkeit des Krieges. Kriege seien nicht mehr unvermeidlich, hieß es in den Beschlüssen des XX. Parteitages, weil sich die Kräfte- verhältnisse seit Lenins Zeiten verändert hätten: Erstens, weil das„sozialistische La- ger“ erstarkt sei, zweitens wegen der Her- ausbildung des neutralen„Friedenslagers“ und drittens, weil es im„imperialistischen Lager“ selber„Friedenskräfte“ gebe,„fort- schrittliche Menschen“, die sich der Kriegs- politik der Regierungen immer stärker und wirksamer widersetzten. Der praktische Zweck dieser zweiten Neuerung war offensichtlich: Die Einleitung von Abrüstungsverhandlungen durch die Sowjetunion zu rechtfertigen und so dem für die Wirtschaft des Sowjetblocks auf die Dauer untragbaren Wettrüsten ein Ende zu setzen. Denn solange der Leninsche Satz von der Unvermeidbarkeit des Krieges gültig blieb, waren Abrüstungsverhandlungen na- türlich ein Widersinn. Kein Annäherungsversuch Die dritte ideologische Neuerung, die vom XX. Parteitag beschlossen wurde, war die Aufhebung des alten Leninschen Satzes von der Unvermeidbarkeit der gewaltsamen Re- volution. Das wurde im Westen zunächst als Annäherungsversuch an die Sozialdemokra- tie interpretiert. Der wirkliche Zweck der Neuerung dürfte jedoch ein anderer gewesen sein: nämlich in zukünftigen Verhandlungen mit dem Westen den Vorwurf zu entkräften, der Osten wolle überall in der Welt die be- wafknete Revolution entfachen. Alle drei vom XX. Parteitag verkündeten neuen Thesen werden bekanntlich von Pe- king seit Anfang dieses Jahres offen ange- kochten. Das merkwürdige Verhalten Chrust- schows in der UNO scheint darauf hinzu- deuten, daß er zumindest in der Frage der Beziehungen zu den Neutralen zu Konzessio- nen gegenüber den Chinesen, also zur Rück- kehr von der„Drei-Lager-Theorie“ zur al- ten These von den zwei einander in unüber- windlicher Feindseligkeit gegenüberstehen- den Lagern, bereit ist. Auf gute Beziehungen zum„Friedenslager“ der neutralen Staaten scheint er keinen großen Wert mehr zu legen, hat er sich doch nicht gescheut, Nehru, Nasser, Tito und Sukarno vor den Kopf zu stoßen und in den entscheidenden Abstim- mungen in der Generalversammlung die Delegationen des Sowjetblocks in eine fast vollständige Isolierung zu führen. Dennoch wird die Sowjetunion versuchen müssen, soviel wie möglich von den Thesen des XX. Parteitages zu retten. Denn für eine Weltmacht wäre es auf die Dauer ein un- möglicher Zustand, sich ihre Außenpolitik durch eine andere, wenn auch verbündete Macht diktieren zu lassen. Daher die Ver- sammlung der kommunistischen Parteiober- häupter am 7. November. Hier wird noch einmal der Versuch gemacht werden müssen, unter Aufwendung aller Beredsamkeit und aller möglichen Druckmittel die Rotchinesen auf die Grundsätze des XX. Parteitages zu verpflichten. Offene Attacke gegen die Pläne der„Grofafrikaner“ Leopold Sedar Senghor:„Wir sind zu größeren Zusammenschlüssen noch nicht fähig“ Dakar. Wer vom Kongo scharf nordwest- wärts fliegend nach Dakar will, der muß bereits in Accra, wo aus einem brandrot zerhacktem Wolkenhimmel und aus violett schimmern- dem Meer mit schwerer Brandung fast ohne Uebergang die Nacht hereinpricht, die Uhr um eine Stunde, und in Robertsfleld, dem Flugplatz von Monrovia, schon um weitere künfundvierzig Minuten zurückstellen. Mon- rovia, die Hauptstadt einer seit mehr als hundert Jahren freien, selbständigen, niemals von Weißen kolonisierten Negerrepublik, hat es zwar in dieser langen Zeit zu etlichen Taxi, aber keineswegs zu einem Flugplatz gebracht. Den Flugplatz Robertsfield, der sechzig Kilo- meter von Monrovia entfernt liegt, bauten USA-Truppen, und auch die erste Straße der Hauptstadt Liberias ließ ein amerikanischer Diplomat errichten, der wenigstens seine nächsten Kollegen mit dem Auto erreichen wollte. Das alles ist seither im„freien“ Liberia nicht viel besser geworden. Verglichen mit Liberia ist Senegal, wo dreihundert Jahre lang die Franzosen herrsch- Von unserem Sonderb ten, bis das Land heuer im Frühjahr selb- ständig wurde, eine Insel europäischer Zivili- sation. Obwohl man sich hier noch weiter im Westen befindet, und den am tiefsten in die atlantische Wassermassèe vorstoßenden Punkt des schwarzen Kontinents erreicht hat, ist die Uhr nun wieder vorzustellen. Diese seltsamen Spiele der Zeit sind— sozusagen— auch politisch fühlbar. Man ist versucht, zu sagen: Afrikas Uhren gehen anders. Als ich im Frühjahr dieses Jahres dieselbe Strecke be- flog, war kaum ein schwarzer Mitpassagier zu beobachten. Neun Monate später befand ich mich auf allen Flügen in überwiegend afrikanischer Gesellschaft. Man kann es also kast mit Händen greifen, daß hier neue Schichten emporgetragen werden, die von einem afrikanischen Land zum anderen, aber auch nach Paris, nach London oder New Vork fliegen. Die Ueberwindung des Raumes durch immer schnellere Flugzeuge erleichtert die Annäherung zwischen den jungen Staaten Afrikas aber nur in einem rein technischen Sinn. „Mitreden ohne Mitverantwortung“ ist kein Dauerzustand Da es überhaupt kein Problem mehr dar- stellt, von Ghana nach Guinea, von der Elfen- beinküste nach dem Sudan zu gelangen, sind die Kontakte zwischen all diesen empfind- lichen, schutz- und ratbedürftigen, unaus- gegorenen Staatengebilden sehr intensiv ge- worden. Theoretisch ist der Wunsch nach Zu- sammenschlüssen überall sehr heftig, die Angst vor dem Zerfall und vor der„Balkani- sierung“ des Kontinents wird immer hek- tischer. Man spürt von Dahomey und Togo bis zum Kongo und nach Aethiopien im Osten, daß die afrikanischen Kleinstaaten genau wissen, wie wenig der gegenwärtige Zustand des„Mitredens ohne Mitverantwortung“ von den echten Großmächten auf die Dauer hin- genommen werden kann. Daher will man „Bünde“ schließen, daher wollen Nkrumah und Sekou Touré oder Haile Selassie und Nasser den gefährlichen Lumumba fast um keinen Preis fallenlassen. Die vier Vorkämp- fer groß afrikanischer Zusammenschlüsse glau- ben in der Lage zu sein, das gescheiterte kon- golesische Experiment noch zu retten und dabei zu beweisen,„was Afrikaner können“. Der Gegenbeweis, der im Kongo längst er- bracht wurde und bei dem heute nur noch kraglich erscheint, wie gewaltig das Ausmaß der Katastrophe ist, die über diesen zu früh entstandenen Staat hereinbricht, wird durch die Ereignisse im Mali untermauert und auf eine fast unantastbare Weise von großen Negerpolitikern gestützt. Die Föderation Mali bestand aus zwei ehemals französischen Ko- lonien, dem Senegal und dem Sudan, die im Laufe dieses Jahres von Paris ihre volle Un- abhängigkeit erhielten und die sich àus freien Stücken— eben aus Angst vor der„Balkani- sierung“— zu einem Bund zweier Staaten zusammengeschlossen hatten, dem auch spa- ter weitere Länder, wie die Elfenbeinküste, Obervolta, Niger, Dahomey und Guinea hät- ten beitreten können. Mali erschien den meisten europäischen Beobachtern als die fundierteste, klügste und zukunftsträchtigste Staatengründung in der jüngsten afrikanischen Geschichte. Es hatte sich eine vernünftige, klare Verfassung gegeben, die den jungen Staatenbund gegen Alle gefährlichen Einflüsse nach innen und außen sicher abzuschirmen schien. Man hatte darauf geachtet, daß nur Staaten mit ein- deutig demokratischen Prinzipien in den Bund aufgenommen werden konnten, und sich so gegen Länder mit totalitärem Regie- rungssystem geschützt Ende August wurde die Welt durch die Nachricht überrascht, daß der Ministerprä- sident Malis, Mobido Keita, in der Födera- tionshauptstadt Dakar einen Staatsstreich versucht hatte. Mali war so organisiert: Prä- sident des Föderationsparlaments war der Senegalese Leopold Sedar Senghor, Regie- rungschef des Staatenbundes der Sudanese Keita. Die„Proporzaufteilung“ der Füh- rungsstellen ging streng mathematisch, fast nach österreichichem Muster, vor sich. Nur eine einzige Frage war offen geblieben: Wer sollte Präsident der Föderation werden? Die Senegalesen hatten Sedar Senghor dafür nominiert, weil sie fanden, daß Präsident und Regierungschef nicht aus dem gleichen Lande sein durften. Sie wären jedoch auch mit der umgekehrten Lösung einverstanden gewesen. Hätte ein Senegalese die Leitung des Kabinetts übernommen, dann wäre automatisch ein Politiker aus dem Sudan Kandidat für die Präsidentschaft geworden. In Bam ko, der Hauptstadt des Sudan, war man mit diesem Proporzsystem nicht einverstanden. Mobido Keita und seine Su- danesen wollten, gestützt auf die Tatsache, daß sie politisch aktiver, kämpferischer, franzosenfeindlicher und antikolonialisti- scher waren als die lebenslustigen Senega- lesen, die ganze Macht an sich reißen. Die Senegalesen sind nun zwar vergnügt und verbringen hr Dasein als Weltoffenes Kü- erlohterstatter Louis Barcata stenvolk nach dem Prinzip„Leben und le- ben lassen“, aber dumr sind sie keineswegs. Sie merkten rechtzeitig, worauf die Suda- nesen hinzielten. Der Staatsstreich hatte nem gar nicht cht begonnen, da befand sich sein Initiator, der Ministerpräsident der Föderation, Mobido Keita, bereits unter Hausarrest. Der besetzte Rundfunksender wurde befreit, eine Sitzung des senegalesi- schen Parlaments einberufen und der Aus- tritt aus Mali beschlossen. Alles geschah im Laufe weniger Stunden. Später ließ man Keita ohne Vorwürfe in seine Hauptstadt Bamako reisen, wo er eine Zeitlang grollte, den Handelsverkehr mit Senegal sperren ließ— was ihm nur Nachteile brachte, denn alle sudanesischen Ein- oder Ausfuhren laufen über den Hafen Dakar—, und den Franzosen übelnahm, daß seine Partner sich von ihm getrennt hatten. Aber diese Schmollstellung gab er bald auf. Zunächst weigerte er sich, nach Paris zu kommen. Die Aussprache mit de Gaulle kam schließlich doch zustande. Nun sieht es ganz so aus, als ob Keita und der Sudan keineswegs sofort drastische„Konse- quenzen“ ziehen und aus der mit den Fran- zosen verbündeten„Communauté“ austre- ten würden. Rein äußerlich ist das einzige Resultat des mißglückten Staatsstreiches, daß Mali weder als zusammengefaßter Ein- heitsstaat, wie Keita es plante, noch als Staatenbund seinen Weg in die Zukunft gehen wird. Von nun an gibt es in diesem gewaltigen„Winkel! Westafrikas eben Zwei souveräne Staaten. Nur sehr oberflächliche europäische Beob- achter nahmen im Ernst an, daß diese für das heutige„erwachende“ Afrika typische Ten- denz zum Zerfall in kleine Staaten irgend- etwas mit der Frage der Präsidentschafts- wählen in Mali zu tun hatte. Einer der reif- sten, erfahrensten und distanziertesten Poli- tiker Afrikas, der Senegalese Leopold Sedar Senghor, Universitätsprofessor, ehemaliger französischer Minister und langjähriges Mit- glied des Pariser Parlaments, hat die Ursachen einer solchen Entwicklung überaus deutlich analysiert. Für ihn sind einfach die Entwick- lungsunterschiede maßgebend. Der Radikalismus der Sudanesen, sagt Sedar Senghor, sei eine der Hauptursachen des von der senegalesischen Auffassung ab- weichenden Konzeptes. Der Sudan habe weit stärker als der Senegal unter der Kolonisie- rung gelitten. Außerdem seien die politischen Führer des Sudans durchweg durch die Schule des Kommunismus gegangen, während er und seine Freunde nach den Prinzipien des europäischen Sozialismus erzogen worden seien. Dessen ungeachtet sind nach Sedar Senghor die Sudanesen keine Kommunisten. Der Unterschied zu den Senegalesen bestehe nur in der Methode. In Bamako denke man totalitär, in Dakar liberal. Aber hinter die- sem Unterschied des„Systems“ verberge sich keine Differenz in der Ideologie. Die Suda- nesen besäßen keine Geduld. Sie wollten den ungeheuren Niveauverlust gegenüber Europa in zu kurzer Zeit aufholen. Die Senegalesen hielten das für gefährlich. Nationales Selbstgefühl und innere Sicherheit Die beiden Staaten trennten sich daher. Sedar Senghor sagte:„Wir sind zu größeren Zusammenschlüssen noch nicht fähig. Erst müssen wir die kleinen Staaten aus ihrem eigenen Lebensgefühl heraus organisieren, jhnen nationales Selbstgefühl und innere Sicherheit geben. Erst wenn die Einzelstaaten Afrikas in sich gefestigt sind, darf man an zusammenschlüsse denken. Nur reife Institu- tionen sind in der Lage, jene Einbußen an Souveränität zu ertragen, die ein Staaten- bund verlangt. Das klingt wie eine Recht- fertigung der„Balkanisierung“. Es ist eine Verteidigung der Zwergstaaten, und eine offene Attacke gegen die Pläne der„Groß- afrikaner“, denen freilich nach den bisherigen Erfahrungen keinerlei Verwirklichungs- chancen gegeben sind. Die Welt und die Völ- ker Afrikas werden froh sein müssen, wenn ein Weiterer, ein gänzlicher Zerfall der bis- herigen Staaten des Schwarzen Kontinents vermieden werden kann. Die Entwicklung allein im Kongo und in Nigeria— zeigt über- deutlich, wie groß die Gefahr einer allgemei- nen Aufbröckelung von Staaten in Stames- gebiete und damit die Rückkehr zu den ur- alten Fehden samt ihrer von den Traditionen vorgeschriebenen Barberei ist. Die Vorgänge im Kongo haben den Haupt- anteil an dieser Entwicklung. Im Kongo ist das Verhältnis zwischen Weißen und Schwarzen elementar gestört. Die Kontakte sind von gequälter Unsicherheit. Allein der weiße Oberkellner, der den unfähigen schwarzen Boy wegen seiner Verfehlungen nur deshalb nicht zur Rechenschaft ziehen kann, weil beide nicht die gleiche Haut- farbe baben, entlarvt einen unhaltbaren Seelenzustand. Weder Weiße noch Schwarze dürfen zu Parias werden. Im Senegal merkt der Europàer nichts von solchen Komplexen. Der schwarze Vorgesetzte behandelt seinen weißen Untergebenen genau so gerecht oder jaunenhaft wie umgekehrt. Da gibt es keine Diskriminierungen, sondern jene volle, selbstverständliche Gleichberechtigung, die darin besteht, daß jeder— schwarz oder weiß— in Arbeit und Gesellschaft jenen Platz ausfüllt, den er sich zu erkämpfen vermag. Das System ist jedenfalls besser als der belgische Paternalismus, der die Neger als Kinder in die Freiheit entließ, die sich eine Gelegenheit, ihre„Eltern“ zu verprügeln, nicht entgehen ließen. Wahrscheinlich ist auch das staatspolitsche Konzept der Sene- galesen, das von der kleineren, aber gut or- ganisierten, staatlichen Einheit langsam zu den großen Zusammenschlüssen gelangen will, vernünftiger, als der stürmische Amok- lauf in die Freiheit, zu dem sich die Kongo- lesen verführen ließen. Nach dem Urteil er- kahrener Afrikabeobachter kann das Leit- wort für die Entwicklung der jungen Staa- ten auf dem Schwarzen Kontinent nur lau- ten: Geduld, Geduld! 5 BEC ,., 5 28 Nie war ein Strumpf ohne Gummi so elastisch, noch nie ſormte und straffte ein Strumpf so Ihr Bein. Keine eiumüdigſeit e! Alle berufstätigen Frouen begrößen ihn mit Freude: den Elbeo- sopp-hose mit dem einzigartigen Stroffongseffekf. Seine oherhörte Längselqstizität gibt der Beinmuskolatur Halt, stützt und schont das Hautgewebe, verhindert Anschwellen der Knöchel. Sie fühlen eine Wunderbare Leichtigkeit beim Sehen und Stehen. Trotz dieser hervorragen- den gesundheitlichen Eigenschaften ein hocheleganter Strumpf qus reinem Nylon, der Ihr Bein jung und schôn erscheinen läßt. Elbeo-sopp-hose finden Sie in föhrenden Häusern mit fach- kundiger Bedienung. Speziolistinneg för Elbeo-sopp-hose Werden Sie beraten. Beachten Sie bitte die Schaufenster! Seite 28 MANNHEIMER MORGEN Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 245 Amerikas Präsidenten kamen aus allen Bevölkerungsschichten Washington war Gutsbesitzer/ Lincoln wurde im Blockhaus geboren/ Wilson lehrte als Universitätsprofessor Die beiden diesjährigen Präsidentschafts- kandidaten der Vereinigten Staaten haben zumindest eines nicht nur miteinander, son- dern auch mit fast allen bisherigen Präsiden- ten der USA gemeinsam: eine reiche Erfah- rung im öffentlichen Dienst. Nixon ist seit acht Jahren Vizepräsident und war vorher Kongreßabgeordneter und Senator; Kennedy gehört dem amerikanischen Kongreß seit An- fang 1947 an, er war zunächst Abgeordneter und wurde 1953 in den Senat gewählt. Was ihre Herkunft und ihre Berufstätig- keit betrifft, so haben beide Kandidaten„Vor- läufer“ unter den bisherigen 33(die offizielle Liste umfaßt 34 Namen, da Präsident Grover Cleveland, dessen zwei Amtsperioden nicht aufeinanderfolgten, als 22. und 24. Präsident gezählt wird) Präsidenten der Vereinigten Staaten. Nixon kommt aus dem Mittelstand (sein Vater betrieb ein Lebensmittelgeschäft und eine Tankstelle in einem kleinen kalifor- nischen Ort); er studierte Rechts wissenschaft und war fünf Jahre lang als Anwalt tätig. Kennedy entstammt einer sehr reichen Fami- lie aus Massachusetts, studierte an der Har- vard- Universität und in England Volkswirt- schaft und Staats wissenschaften, tat während des Krieges Dienst in der Kriegsmarine und arbeitete im Jahre 1946 als Journalist.— All dies hat es aber auch schon unter den frühe- ren Präsidenten gegeben: Es gab solche, die sehr begütert waren und solche aus beschei- deneren Verhältnissen, viele mit juristischer Vorbildung und einen, Warren G. Harding, der eine journalistische Tätigkeit ausübte. Bei einer Umfrage, die vor einigen Jahren unter der Leitung des Schriftstellers und Historikers Arthur M. Schlesinger durchge- führt wurde, erklärten 55 Geschichtsforscher und Staats wissenschaftler, die bedeutendsten Persönlichkeiten unter den Präsidenten Ame- rikas bis zum Ende des zweiten Weltkrieges seien George Washington, Thomas Jefferson, Andrew Jackson, Abraham Lincoln, Woodrow Wilson und Franklin D. Roosevelt gewesen. In den ersten Zeiten der jungen Republik kamen die Präsidenten meist aus begüterten Kreisen: George Washington könnte man einen Landedelmann nennen, Thomas Jeffer- son war ein angesehener Jurist und Politiker, Abraham Lincoln hingegen, der von vielen Amerikanern als der größte Präsident der amerikanischen Geschichte betrachtet wird, wurde in einem armseligen Blockhaus am Rande der Wildnis geboren und erreichte nur durch ungeheuren Fleiß und Willenskraft jene Kenntnisse, die ihn befähigten, Rechts- anwalt zu werden und sich auf diesem Gebiet schließlich einen Namen zu machen. Andrew Jackson war in vielen Eigenschaften im Dienste der Oeffentlichkeit tätig, ehe er Prä- sident wurde: er war Rechtsanwalt, Berufs- ofkizier, Richter, Kongreßabgeordneter und Senator. John Quincy Adams war— so wie die meisten Präsidenten der frühen amerikani- schen Geschichte— zur Zeit seiner Wahl schon eine bekannte Persönlichkeit, war er doch Diplomat, Senator und Außenminister gewesen. Er wurde übrigens bald nach Ab- lauf seiner Amtszeit als Abgeordneter in den Kongreß gewählt und übte sein Abgeord- netenmandat bis zu seinem Tode noch 17 Jahre lang aus. Woodrow Wilson war Professor für Wirt- schafts- und Staats wissenschaften, Präsident der berühmten Princeton- Universität und Gouverneur von New Jersey, ehe er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Für seine Friedensbemühungen wäh- rend und nach dem ersten Weltkrieg erhielt er 1919 den Friedensnobelpreis. Auch Präsident Franklin D. Roosevelt war vor seinem Amtsantritt Gouverneur(des Staates New vork) gewesen. Insgesamt zwölf der bisherigen 33 Präsidenten waren Gouver- neure von Bundesstaaten, ehe sie zum Präsi- denten gewählt wurden, sehr viele waren Kongreßmitglieder und neun hatten vorher einen Ministerposten inne. Zehn waren Vize- präsidenten gewesen und wurden später ent- weder selbst zum Präsidenten gewählt oder rückten durch den Tod eines Präsidenten in dessen Amt auf. Zwei Drittel aller Präsiden- ten hatten als Rechtsanwälte gearbeitet oder zumindest Rechts wissenschaft studiert, fünf waren Berufsoffiziere, zwei waren Richter, Und viele von ihnen hatten Aemter in einer Landesregierung ausgeübt. Geographisch gesehen, kam der weitaus größte Teil der amerikanischen Präsidenten aus dem Nordosten des Landes und aus Staa- ten an der Atlantikküste: 18 Präsidenten stammen aus dem Nordosten(Massachusetts, New Lork, New Hampshire, New Jersey, Ohio, Pennsylvanien, Vermont), 11 aus Süd- staaten an der Atlantikküste(davon gleich sieben aus Virginia) und nur vier aus anderen Staaten, darunter die beiden letzten Präsi- denten: Präsident Truman(Missouri) und Präsident Eisenhower(Texas). Das erklärt sich hauptsächlich daraus, daß noch bis vor wenigen Jahrzehnten der Bevölkerungs- schwerpunkt der USA in diesen Gebieten lag. Auch heute noch ist die Bevölkerungsdichte in den Neuenglandstaaten am größten, wenn auch die neuen Einwohnerzahlen eine Ver- schiebung des Schwerpunktes nach Westen zeigen. Nixon wäre der erste Präsident aus Kalifornien, Kennedy der dritte Präsident aus Massachusetts(und der erste seit 1829). Mit Ausnahme von James Buchanan waren alle amerikanischen Präsidenten verheiratet. Sieben Präsidenten starben während ihrer Amtszeit; das bisher höchste Alter aller Ex- präsidenten erreichte John Adams(Amtszeit 1797 bis 1801), der 90 Jahre alt wurde, und Expräsident Hoover(1929 bis 1933), der im 87. Lebensjahr steht; Expràsident Truman hat das 76. Lebensjahre vollendet. Der jüngste Präsident war Theodore Roosevelt, der 1901, nach der Ermordung Präsident Mekinleys, als Vizepräsident im Alter von nicht ganz 43 Jahren das Amt des Präsidenten über- nahm. Senator Kennedy wäre alse im Falle seiner Wahl zwar nicht der jüngste Präsident der amerikanischen Geschichte, wohl aber der jüngste direkt in dieses Amt gewählte Kan- didat. Von berühmten Leuten. Gegenseitige Hilfe Ein Kunstkritiker hatte ein Buch über Picasso geschrieben und überreichte es ihm mit den Worten:„Hoffentlich hilft mein Buch, Ihre Bilder zu verkaufen!“ Picasso nahm das Buch freundlich dankend an, blätterte ein wenig darin und sagte dann: „Hoffentlich helfen meine Bilder, Ihr Buch zu verkaufen!“ Kopf hoch! In einer römischen Gesellschaft war von einem Literaten die Rede, der trotz seines notorisch schlechten Rufes ein demonstratives Selbstbewußtsein zur Schau trug.„Mit einem schlechten Ruf“, erklärte Curzio Malaparte, „ist es genau wie mit den schweren Lasten, die in Afrika die Eingeborenen auf dem Kopf tragen; sie werden dadurch gezwun- gen, den Kopf hochzuhalten!“ Den Mann kenne ich nicht! Noch heute möchte sich der Hollywood Produzent Sam Spiegel sein schütteres Haar raufen, wenn er an eine Gelegenheit zu weltweiter Publicity zurückdenkt, die er vor zwei Jahren verpaßt hat. Damals drehte er in einem britischen Atelier, und plötzlich fiel der Kameramann wegen Krankheit aus. Man schlug ihm sofort einen Ersatz vor. Als ihm der Name des angeblich sehr begabten jungen Mannes genannt wurde, protestierte Sam Spiegel: ‚Den kenne ich nicht. Unbe- kannte haben bei mir nichts zu suchen!“ Der junge Fotograf hieß Tony Armstrong-Jones. Billige Musik Eine Dame wandte sich häufig, indem sie sich auf alte Bekanntschaften und ge- meinsame Freunde bezog, an Hans von Bülow wegen Freikarten. Wieder einmal er- schien die Aufdringliche, bat um Karten für das nächste Konzert und versicherte mit schwärmerischem Augenaufschlag:„Ach ich habe ja mein ganzes Leben der Musik ge- Weit „Offenbar aber nur der billigen“, knurrte Bülow bissig. 3 Der, area ac cruus c Saar, Wie chic der modische Korzmantel-5t 7 ist, zeigt sich auch an diesem Modell mit neuartigem Armelschnitt. jn der beliebten 2. farbigen Langhaar-Qucolitöt. Auch mit Bindegürtel. bei C&A nur D AJ J Neu die Kurzmentel-Länge dieser jogendlich- schicken Jacke mit schmeichelndem Opossum- Kragen. Qualität: Wollflausch mit Mohair. Farben: ecru und anthrozit. Auch mit Bindegörtel. , B RE NN INK MEVY ER - Beirkeuf Ist cdoch vorfellhefter! Die neue Kurzmentel-Form zeigt quch dieses jugendlich- sportliche Jacken- Model mit opartem Lederbesctz am Kragen. Qualität: Wollflausch mit Mohair. Farben: anthrazit, braun und camel. Auch mit Bindegörtel. bei C& A nur MANNHEIM, Am Paradeplatz Ein eleganter Kurzmantel-Typ stellt sich mit diesem modischen Jackenmodell aus Wollglencheck mit Mohair Hor. Der Kragen aus seidiqem, echtem Waschbär. farben: anthrazit, braun, grun. Auch mit Bindegörtel. Nr. 24 In den F westd der H Ernte! sen d das fi fenme lich zersck kräfte lassen zwang Techn befinc Einfu Belgie tion Pflück Getre Bei 0 noch arbeit Di mit d die M Dresc mit e Trom der I von gesch Dolde aufge sortie auf roller lese Blatt. Hand 25 schin Leist. nisch die j. getat sowie order schie schin gesch spröc schla die Ersp' schni nuell mehr schor ange Arbe Werd 2 SCHO KOTA DOE SO GRAM MN guOHOHA DE s οπτπν s εfENN 1⁰ο⁰νανππνινοππέ bury 7 100 SNN I O*( Adbu . . 1 N eit nd lan ste 01, V8, mz er- lle ent ler in- or ich us. AIs en rte de- er es. e. On = nit ich 2 O οννẽESc: s Sοfνεf EN N 10⁰ο⁰nαετεινο*Odbury-·scHEe⁴otAD 50 GN ANGEWANDTE WISSENSCHAFT MANNHEIMHRR MORGEN. Seite Nr. 245/ Freitag, 21. Oktober 1960 — Hopfenernte nun auch mit der Maschine In den mehrere 10 000 Hektar umfassen- den Hopfenanbaugebieten Süd- und Süd- Westdeutschlands galt die Pflückarbeit mit der Hand als das einzige Mittel einer guten Erntebergung. Die empfindlichen Blattdrü- sen der zapfenähnlichen Fruchtkätzchen, die das für die Brauereien allein wertvolle Hop- fenmehl(Lupulin) enthalten, können näm- lich unter maschineller Einwirkung leicht zerschlagen werden. Der Mangel an Arbeits- kräften größere Handpflückerkolonnen lassen sich kaum noch zusammenstellen— zwang nun doch zum Kompromiß mit der Fechnik. Gelegenheit für die noch im Gange befindliche Umstellung bot sich durch die Einführung verschiedener in England und Belgien entwickelter und in ihrer Konstruk- tion deutschen Verhältnissen angepaßter Pflückmaschinen, die nach dem Vorbild der Getreidedreschmaschinen eingerichtet sind. Beli diesem maschinellen Pflücken ist nur noch für die Vor- und Nacharbeit Hand- arbeit erforderlich. Die etwa einen Meter über dem Boden mit der Hand abgeschnittene Rebe wird in die Maschine ähnlich wie das Getreide in die Dreschmaschine eingebracht, wo rotierende, mit elastischen, Stahldrahtfingern versehene Trommeln die Blätter und Fruchtdolden von der Rebe abstreifen. Die leere Rebe wird von der Maschine ausgehängt und beiseite geschafft. Die verbleibenden Blätter und Dolden werden von schräggestellten Bändern aufgenommen und unter Gebläseeinwirkung sortlert. Während die großflächigen Blätter auf dem Schrägband festgehalten werden, rollen die Dolden herunter. Allein die Nach- lese von Stengel- und Stielteilen und von Blattresten geschieht dann wieder mit der Hand. 8 Zwischen 50 und 350 Reben kann die Ma- schine pro Stunde bewältigen. Diese große Leistungsdifferenz ergibt sich aus der bota- nischen Unregelmäßigkeit der Hopfenrebe, die je nach der Witterung während der Ve- getationsperiode in Blatt- und Triebbildung sowie nach Doldenzahl und-größe außer- ordentlich schwankt. Dieser jeweiligen Ver- schiedenheit des Erntegutes wird die Ma- schine durch Regulierung der Einlaß- geschwindigkeit gerecht. Bei größeren und spröderen Dolden, die der Gefahr einer Zer- schlagung am stärksten ausgesetzt sind, wird die Einlaß geschwindigkeit verringert. Die Ersparnis an Arbeitskräften beträgt durch- schnittlich 80 Prozent. Die noch nötige ma- nuelle Nachlese kann in der Zusammenarbeit mehrerer Hopfenbaubetriebe in der Regel schon von den Besitzern und ihren Familien- angehörigen geleistet werden, so daß fremde Arbeitskräfte nicht mehr angeworben zu werden brauchen. Viehstall- Hygiene durch„Supermist“ Weniger Krankheiten bei Schweinen und Rindern/ Düngung mit Nebenwirkung Unter den großen Mengen von Handels- dünger, die dem Boden in Form von Rein- nährstoffen zur Erzielung der großen Ernten zugeführt werden, nehmen Stickstoff und Phosphorsäure die wichtigste Stellung ein. Während der Stickstoff einen besonderen Einfluß auf die Schnellwüchsigkeit der Pflanzen ausübt, bewirkt die Phosporsäure vor allem die Erzeugung der großen Pflan- zenmassen und die Erhöhung des Futter- wertes durch verstärkte Bildung von Zucker in Rüben, von Stärke in der Kartoffel, von Karotin in den Grünfutterpflanzen usw. Die Anwendung der verschiedenen handelsübli- chen Düngemittel erfolgt im Kombinations- schema, das jeweils bestimmten Regeln unterworfen ist. So ist es seit einigen Jahren in der Praxis vielfach üblich, den Stallmist, der neben seiner Bedeutung als Humus vor allem als Stickstoffträger in Betracht kommt, mit Düngerphosphorsäure durch Einstreu in den Viehstall anzureichern. Man verwendet dazu Superphosphat, dessen Gehalt an leicht was- serlöslichem Phosphoranhydrid sich an die Humusteile des immer feuchten Stallmistes anlegt, also erhalten bleibt, und der außer- dem eine Verbindung mit dem in den Aus- scheidungen der Tiere enthaltenen Stickstoff eingeht. Es entsteht dabei eine Art Ammon- phosphat, in dem der Stickstoff, der sonst als Ammoniakgas in die Luft entweichen würde, als Nährstoff für die spätere Dün- gung gebunden bleibt. Mit diesem Supermist“, bei dem die sonst unvermeidlichen bis zu 30 Prozent be- tragenden Stickstoffverluste ausgeschaltet waren und der durch die Anreicherung mit Phosphorsäure noch wertvoller geworden war, hat man an zahlreichen Landwirt- schaftsschulen und Beratungsstellen des Bundesgebietes Feldversuche unternommen, die bei Kartoffeln beispielsweise einen Mehrertrag von 28 Doppelzentnern pro Hektar gegenüber dem normalen Stallmist ergaben. Als Folge dieser Düngungsmethode, bei der man schließlich zu einer genauen Do- sierung der Einstreu von Superphosphat kam, stellte sich eine zuvor nicht berechnete Nebenwirkung ein, die in zunehmendem Maße die Veterinärmedizin interessiert. Die Beobachtungen verdichteten sich, wie im „Bauernfreund“ berichtet wird, zu der ein- Wandfreien Feststellung, daß bestimmte Krankheiten, wie Brustentzündungen bei Sauen, Klauengeschwüre bei Rindern sowie die gefürchteten Darm- und Leberentzün- dungen(Kckzidiose), auch bei Geflügel, be- trächtlich zurückgingen. Diesem Vorgang liegt ein mikrobiologischer Prozeß zugrunde. Alle jene Infektionskrankheiten werden von Bakterien verursacht, die zugleich an der unter dem Luftzutritt sich vollziehenden Denitriflzierung des Stallmistes beteiligt sind, also an der Freisetzung des Stickstoffs mitwirken. Da nun aber durch den Zusatz des neutralen Superphosphats der Stickstoff gebunden wird, muß sich folgerichtig auch die bakterielle Umsetzung des Dungs ver- ändern, das heißt durch die anderweitige Inanspruchnahme des Stickstoffs im Am- monphosphat wird die Tätigkeit— und da- mit die Lebensgrundlage der Bakterien ver- drängt. In der verminderten Reaktion des Mistes auf die Bakterientätigkeit liegt eine Verlangsamung und Abschwächung der interessanter Blattläuse als Ueberträger der Erdbeerviren Holländisches Institut gibt Anleitung zu wirksamer Bekämpfung Die jedem Gärtner geläufige und oft überraschend schnelle Degeneration der Erd- beerkulturen ist auf Viren zurückzuführen, vor allem auf den gefürchteten Gelbrand- Komplex, der lange aktiv bleibt. Der Wis- senschaft sind die einzelnen Arten der Vi- ren, die den Abbau der Kulturen verur- sachen, seit längerem bekannt, und dem- entsprechend gelang auch die Züchtung virusfreier Sorten, zum Beispiel Deutsch- Evern und Climax. Nicht recht ersichtlich war aber das Zustandekommen der Virus- infektionen, zumal diese recht unregelmäßig auftreten und verlaufen. Ganz allgemein kommen als Ueberträger dieser sogenannten enzymatischen Pflanzen- krankheiten, die im Jahre 1958 auch zu dem katastrophalen Abbau so vieler anerkann- ter Kartoffelsorten führten,. Insekten in Frage. Dem Institut für Pflanzenkrankhei- ten in Wageningen in Holland ist es in aus- gedehnten Feldversuchen gelungen, den spe- ziellen Ueberträger aller bekannten Erdbeer- Viren festzustellen. Es handelt sich um die ungeflügelte, aber schnell bewegliche Erd- beerblattlaus(Pentatrichopus Cock), ein Insekt, das neben vielen ande- ren in unseren Erdbeerkulturen allgemein vorkommt. Der Populationsablauf dieser Laus ist durch zwei Perioden jährlich ge- kennzeichnet, von denen die erste haupt- sächlich in die Monate Juni/Juli fällt und sich manchmal noch bis zur ersten Hälfte des fragaefolii August hinzieht, während die zweite Pe- riode in die Monate September, Oktober und November fällt. Die Feststellung der Pentatrichopus- Blattlaus als Ueberträger der Erdbeerviro- sen gelang dadurch, daß man in Kulturen mit nicht virusfreien Sorten Madame Mou- tot, Oberschlesien und Jucunda) als soge- nannte Inidikatorpflanzen die Walderdbeere (Fragaria vesca) einsetzte, die als wildwach- sende Pflanze von Hause aus kein Wirt der Erdbeerblattlaus und dementsprechend vi- rusfrei ist. Um ganz sicher zu gehen, wur- den diese Indikatorpflanzen vor ihrer Aus- pflanzung zwischen die Kulturerdbeeren in einem insektenfreien Gewächshaus auf Lau- sebefall und etwaige Virus-Symptome un- tersucht. Als sie dann aber in den Feldver- such gebracht worden waren, wurde im Zeit- raum von wenigen Wochen der größte Teil dieser Walderdbeeren infiziert. Mehrmals wurden diese Indikatorpflanzen ausgewech- selt, andere blieben während der ganzen Saison in den Beeten stehen. Auf diese Weise bekam man nicht nur einen Ein- druck von der Virusverbreitung je Par- zelle während der ganzen Saison, sondern auch eine Vorstellung über die Perioden, in denen die Virusausbreitung stattfindet. Sie deckten sich genau mit dem Pentatrichopus- Befall. Daß es sich in erster Linie um die ungeflügelte Erdbeerblattlaus handelt, ergab sich daraus, daß die Indikatorpflanzen, die man gleichzeitig in Parzellen der virusfreien Sorten Deutsch-Evern und Climax unterge- bracht hatte, nicht infiziert wurden. Eine regional organisierte Bekämpfung der Erdbeerblattlaus, die auf verschiedene Pflanzenschutzmittel sehr empfindlich re- agiert, muß daher zum Rückgang der Erd- beervirosen führen. Als wirksamstes Mittel bewährte sich bei den Untersuchungen des holländischen Instituts das Methyldemeton. Die Bekämpfung der Blattlaus kann mit der Bekämpfung anderer Schädlinge oder Krankheiten gekoppelt werden, bedarf also keines besonderen Schemas. Sie läßt sich sehr gut verbinden mit den Spritzungen ge- gen Mehltau oder gegen Erdbeerblüten- stecher, Erdbeerstengelstecher, Blattrüssel- käfer, Raupen und Wanzen. Man muß vor allem das Herz der Pflanze gut behandeln, denn dort befinden sich die meisten Läuse. Im übrigen bestätigten die holländischen Versuche die alte Erfahrung, daß man kein Pflanzgut aus der eigenen Anpflanzung neh- men soll, da die eigenen Pflanzen stets krank sind, es sei denn, daß es sich um virusfreies Pflanzengut handelt. Die Selektions- und Vermehrungsfelder sollte man auch stets von den Ertragsanlagen getrennt halten, da diese immer die Gefahr der Virusinfektion mit sich bringen. Richard Krüger Das net durch den sich, auch in- at die über- jehbeständen ufsaugefähiger nd saube- Verrottung des Stallklima, sonst schlechten Gerucl 1 rer. Durch finden weiter; ger keine Lebensn schwinden aus de Besonders in das Verfahren gr er Vermin den Sauen lassen auch Dure lichkeit bei den Ferkeln x stall wird nicht schränkt, auch an sen wird die Merkwürdiger nicht restlos haltene Verrottt behandelten um so schnell ist so volumi a nur in Gärstätten erz naltung hat Denn mit mkungen bei al und Sterb- Im Geflügel- zidiose einge- asiten und Lau- grundlage entzogen. und mikrobiologisch ht die zuerst aufge- mit Superphosphat in der Dungstätte dann ich. Aber das Produkt wie der sonst Ite Edelmist. Hormon-Vitamin-Komplex gegen Schweine-Oedem Das Auftreten von wäßrigen Anschwel⸗ lungen(Oedemen) ist nicht auf den Men- schen beschränkt. In zunehmendem Maße beunruhigt seit einigen Jahren diese soge- nannte Oedemkrankheit auch die Schweine halter. In den 1 1 Fällen führt die Krankheit zum schnellen Verfall und zum Tode der Tiere. Die Beunruhigung war um S0 gröber, als ein Zusammenhang mit unzu- länglicher Ernährung der Tiere zwar im Be- reich der Möglichkeit lag, aber bei den wis- senschaftlich durchgebildeten und durchweg üblichen Fütterungsmethoden kaum anzu- nehmen war. Veterinärmedizinische Unter- suchungen ergaben dann auch, wie Dr. K. Bronsch in„Futter und Fütterung“ berichtet, daß diese Oedemkrankheit der Schweine nur teilweise eine Ernährungsfrage ist. Man vermutet, daß sie durch einen be- stimmten Stamm von Koli-Bazillen hervor- gerufen wird, der auch im Darm gesunder Tiere vorkommen kann. Ueber die besonde- ren Umstände, unter denen diese Kolibak- terien pathogen werden, ist man sich aber noch nicht im klaren. Um so mehr griff man wieder auf Ernährungsversuche zurück. Bei bereits erkrankten Tieren blieb jedoch eine nachträgliche optimale Fütterung praktisch wirkungslos. Hingegen führte eine Injek- tion von Nebennierenrindenhormon mit an- schließender Fütterungsregulierung unter Verwendung von Antibiotica und einem Vi- tamin A/Dz-Stoß in neun Zehntel der Fälle zur vollständige ng der Tiere. Bei allen Untersuchungen über die Ursache der Krankheit blieb unbe daß man ihr rung vorbeu- gend begegnen kann. Nen schen ist eine Autofahrt NN 55 0 S i O*(Idbufg 1 S CHOKOLAD E 4 0 VV Oos 30% nb Aanpν⁰νανο τι0 π]/¾)vd 001 dis do SA 5 5 unter den Wasserhahn eins Kuchenmaschi- ne so rasch reinigen zu können- das ist wichtig! Neuffen Württ Pröspette von SSS Ceschãfts anzeigen Telefon 58 14 62 EIL TRANSPORTE u- UMZUudE Theuwissen, Max-Joseph-Straße 29 Kleintransporte, Umzüge, Tel. 27572 dale ned nanel J. 20 Schuhmachermeister Schmelcher- Modische Absätzg e een laufend Sonderangebote 5 7 nah und fern R 4. 22* MZ u 9— auch Beiladungen Führh. Leiter zu verleihen. Tel. 2 13 57 Steighöhe 14 m sehr preisgünstig Helvetia Spedition u. 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Fahrzeug · Stellmacher Stahlbauschlosser lechschlosser Klempner bzw. Feinblechner Schweißer[A und E) Maler bzw. Lackierer Chemielaboranten Chemiefacharbeiter Chemiebetriebsſungwerker Chemielaborjungwerker Physiklaboranten Biologielaboranten Drogisten ABC-ABWEHRTRUPPE Diesen Abschnitt ohne weffere Vermerke einsenden) rr An dos Bundesministerium för Verteidigung, Bonn, Ermekeilstraße 27. lch bitte um Zusendung von Prospekten und Merkblättern über die 1 Bundeswehr, insbesondere uber folgende Waffengattungen des Heeres: 1 Fernmeldetruppe- echnische Truppe- ABC- AbWehrtroppe. 2 (Nichtzufreffendes durchstreſchen)(12/06/05 29) 1 Name: i Vorname: Geb.- Dat.: 1 Wohnort: Kreis: 1 Straße: Bundesland: 1 ELLE Seite 28. MANNHEIMER MORGEN Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 243 Was wissen wir über den Schlaf? Schlafstörungen stellen immer ein Warnsignal dar Odgleich wir fast ein Drittel unseres Le- dens im Schlaf zubringen, wissen wir über den Schlaf und seine Störungen erstaunlich wenig. Es werden jährlich Vermögen für Schlaf- und Weckmittel ausgegeben, und doch hat man, ungeachtet aller anderen wissen- schaftlichen Fortschritte, das Wesen des Schlafes immer noch nicht genau erkennen können. Frühere Theorien fußten auf einer An- nahme, daß nämlich„Schlaf eine vorüber- gehende Unterbrechung des Wachzustandes“ sei. Daraufhin suchte man nach Faktoren, die den Wachzustand zu unterbrechen ver- mögen. Dabei wurden folgende Mechanis- men angenommen: die Ansammlung toxi- scher Stoffe, ein von der Hirnanhangsdrüse ausgeschiedenes spezifisches Schlafhormon und Veränderungen der Blut- und Sauerstoff- versorgung des Gehirns. Kürzlich eröffneten die Arbeiten von amerikanischen und eng- lischen Forschern eine andere Möglichkeit, nämlich daß der Wachzustand eine Unter- brechung des Schlafzustandes sei. Das Leben des Menschen als Fötus, der im Mutterleib schläft, als Neugeborener, der nur dann nicht schläft, wenn er sich hungrig oder un- behaglich fühlt, bis zum Erwachsenen, der nur wenige Stunden Schlaf am Tag braucht, könnte man auch als einen Schlafzustand ansehen, aus dem der Schläfer in fortschrei- tendem Maße zu immer länger dauerndem Wachsein durch störende Reize geweckt wird. Während des Schlafes ruhen viele Wech- sel wirkungen zwischen dem Gehirn und der Umgebung. Der Muskeltonus sinkt, und die Anzahl der eintreffenden Reize wird erheb- lich herabgesetzt(z. B. durch das Schließen der Augen). Die Schlaftiefe ist individuell und bei jedem Menschen während einer ein- zelnen Schlafperiode verschieden. Gewöhn- lich st der Schlaf eine Stunde nach dem Ein- schlafen am tiefsten und wird nach der drit- ten Stunde wesentlich flacher. In der Regel werden die Bewegungen des Körpers um so häufiger, je länger die Schlafperiode an- dauert. Die Bewegungen sind möglicher- weise die Antwort auf Schmerz oder Reize mit dem Zweck, lokale Durchblutungs- und Druckschäden zu verhüten. Die Körpertem- peratur sinkt um etwa 0,5 Grad Celsius, Wahrscheinlich infolge einer Senkung des Stoffwechsels in Ruhe. Das Schlafbedürfnis zeigt zwar erhebliche individuelle Schwankungen, der durch- schnittliche Bedarf eines Erwachsenen be- trägt jedoch etwa sechs bis acht Stunden. Das Schlafbedürfnis ist durch die moderne Lebensführung etwas gesteigert worden, doch braucht man bekanntlich mit zuneh- mendem Alter weniger Schlaf. Im übrigen hat jeder Mensch einen bestimmten Mini- malbedarf, dessen Unterschreitung für län- gere Zeit immer eine Schädigung der Ge- sundheit zur Folge hat. Der absolute Bedarf eines Menschen ergibt sich aus der Feststel- lung, wieviel Schlaf notwendig ist, um Schläfrigkeit während des Tages zu verhüten. Zusätzlicher Schlaf ist angenehm, aber nicht notwendig. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Arten von„Schlaflosigkeit“: 1. die Einschlaf- störungen und 2. die Durchschlafstörungen. „Schlaftabletten“ sind so allgemein im Ge- brauch, daß viele Patienten eine Schlaflosig- keit als gegeben ansehen und regelmäßig vor dem Einschlafen ein Schlafmittel und mor- gens ein Weckmittel nehmen. Das Verlangen nach Verordnung eines Schlafmittels sollte den Arzt immer veranlassen, nach der Ur- sache der Schlaflosigkeit des Patienten zu suchen, denn Schlafstörungen gehören zum Krankheitsbild von Depressionen und man- chen Arten von Geisteskrankheiten und stel- len immer ein Warnsignal dar. Bettlägerige Patienten, die über nächt- liche Schlaflosigkeit klagen, dämmern oft wiederholt während des Tages ein und sind deshalb beim Einbruch der Nacht praktisch ausgeschlafen. Wenn sie durch sinnvolle Be- schäftigung abgelenkt werden und tagsüber wach bleiben, verschwindet ihre„Schlaflosig- keit“ und Schlafmittel erübrigen sich. Wenn Schmerzen die Ursache einer Schlafstörung bilden, muß der Arzt die zu- grunde liegende Erkrankung behandeln oder wenigstens ein schmerzstillendes Pulver ver- ordnen. Schlafmittel sind unter bestimmten Umständen ungefährlich und sogar zweck- mäßig, wie zum Beispiel bei einer Nacht- reise oder in der Nacht vor einem chirur- gischen Eingriff, in den Frühstadien einer akuten Infektion oder nach längerer An- spannung und Aufregungen, um das Aus- ruhen zu gewährleisten. Schlafmittel sollten keinesfalls aber routinemäßig oder etwa in großen Dosen eingenommen werden. In den meisten Fällen ist die Schlaflosig- keit psychischer Genese. Bewußte oder unbe- wußte Spannungen, die durch die Ereignisse des Tages ausgelöst worden sind, stören die Entspannung. Aerger, Furcht, Angst, Schuld, Scham oder Reue sind Affekte, die den Men- schen belasten und seine Ruhe stören kön- nen. Unterhaltungen und das Wiederaufleben vergangener Ereignisse oder die Planung für den nächsten Tag können andauern, bis die Müdigkeit größer wird als die Spannung und es zu einem unruhigen oberflächlichen Schlaf kommt. Dies ist die symptomatische Schlaflosigkeit. Die Patienten wissen, was sie wach hält, aber sie können dieser Spannung nicht Herr werden. Wenn die im allgemeinen nur kurzlebigen Probleme des Tages gelöst sind, läßt die Schlafstörung nach, bis die nächste schwierige Situation eintritt. Der sogenannten neurotischen Schlaflosig- keit, die auf unbewußten Spannungszuzstän- den beruht, liegt ein ganz andersartiges Ge- schehen zugrunde. Es können zwar auch die beschriebenen bewußten Emotionen be- stehen, doch liegt die eigentliche Ursache im Unbewußten und besteht gewöhnlich in einer Lebenssituation, die längere Zeit oder sogar dauernd besteht. Gestörte persönliche Kon- takte, das Drängen der Familie, eine unbe- kriedigende Beschäftigung fortzusetzen, oder ein lange bestehendes Schuldgefühl können zu monate- oder jahrelangen Schlafstörun- gen führen. Hier stellt die Psychotherapie, die die Grundprobleme lösen soll, die eigent- liche kausale Behandlung dar. Hier dürfen Schlafmittel, wenn sie nicht vermieden wer- den können, nur mit äußerster Vorsicht ge- geben werden, denn es besteht die große Ge- fahr der Gewöhnung und der Sucht, wenn Langzeitprobleme vorliegen. Fernsehen ändert das Familienleben Der Einfluß des Fernsehens auf das Fa- milienleben wird von seinen Gegnern und seinen Befürwortern recht unterschiedlich beurteilt. Während die einen befürchten, daß der persönliche Charakter der Familien- beziehungen durch das ständige Sitzen vor dem Bildschirm verloren geht, daß keine Gespräche— außer vielleicht über die Fern- sehprogramme— mehr geführt werden, rüh- men die anderen den verstärkten Zug zur Häuslichkeit, der durch das Fernsehen aus- gelöst wird. Daß beide Ansichten nicht völlig unbegründet sind, geht aus einer Unter- suchung hervor, die William A. Belson, ein Forscher für angewandte Psychologie an der Londoner School of Economies, bei 8200 Eng- ländern, Fernsehern und Nichtfernsehern, durchgeführt hat und über die er dieser Tage in der wissenschaftlichen Monatsschrift„Dis- covery“ berichtete. Das Fernsehen wird von dem Vorwurf, daß es die Familienbande auflöse, freigespro- chen. Gleichzeitig wird aber festgestellt, daß es nicht unerhebliche Veränderungen im Le- ben der durchschnittlichen Familie zur Folge hat. Es steht eindeutig fest, daß Ehepaare, vor allem wenn beide Teile berufstätig sind, mehr Abende gemeinsam zu Hause vor dem Bildschirm verbringen. Das Gleiche gilt von Familien mit einer geringen Kinderzahl. Bei größeren Familien liegt der Fall nicht ganz so eindeutig, da häufig nicht alle gleichzeitig Platz vor dem Fernsehgerät haben. Hier besteht bei einigen Familienmitgliedern eher die Neigung, sich vom gemeinsamen Fern- sehen auszuschließen und eigene Wege zu gehen. Im allgemeinen verbringen aber auch die Kinder und Jugendlichen der Fernseh- Familien mehr Abende zu Hause als die aus Familien ohne Fernsehen. Gemeinsame Rate- und Fragespiele haben sich dank der An- regung durch das Fernsehen nahezu verdop- pelt und werden vor allem in den Winter- monaten mit Begeisterung veranstaltet. Diesen zweifellos positiven Wirkungen stehen andere gegenüber, über die man ge- teilter Meinung sein kann. Verschiedentlich lesen Eltern ihren Kindern nicht mehr so oft Märchen oder Geschichten vor wie früher, weil sie dies dem Fernsehprogramm über- lassen. Auch spielen sie weniger mit den Kleinen, weil diese nach ihrer Meinung vom Fernsehen besser unterhalten werden. Einen eher negativen Einfluß übt daz Fernsehen auf die geselligen Beziehungen zwischen Nachbarn, Freunden und Bekann- ten aus. Wenn abends Gäste im Hause sind, so starren sie unentwegt die ganze Zeit auf den Bildschirm, und anregende Gespräche kommen kaum noch zustande. Gelegentliche kurze Besuche werden weit seltener gemacht als früher, weil das abendliche Fernsehpro- gramm lockt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen jedenfalls, daß weder die befürwortenden noch die ablehnenden Ansichten verallge- meinert werden können und daß sich das menschliche Leben auch in seiner Ausein- andersetzung mit dem Fernsehen als kom- plizierter erweist, als vorgefaßte Meinungen es wahrhaben wollen. Aerztekommissionen für Fahrtauglichkeits prüfungen In jedem französischen Departement werden jetzt nach einer im Journal Officiel veröffentlichten Bekanntmachung Aerzte kommissionen eingesetzt, die die Fahrtaug- lichkeit kranker und körperbehinderter Kraftfahrer prüfen sollen. Außerdem wurde beim Arbeits- und Verkehrsministerium in Paris eine zentrale Kommission für Ver- kehrs- und Kraftfahrzeugfragen gebildet, die Verbesserungsvorschläge für die Stra- Benverkehrsgesetzgebung ausarbeiten Soll. Vollwertige Ernährung im Krankenhaus 1200 Krankenhäuser erhielten von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Tageskostvorschläge. Die erste Nummer des regelmäßig alle Monate erscheinenden Re- zeptdienstes„Vollwertige Ernährung im Krankenhaus“ kam inzwischen zum Ver- sand. Da die durchschnittliche Bettenzahl der erfaßten Krankenhäuser rund 300 Bet- ten umfaßt, werden bei Berücksichtigung des Dienstes in der Krankenhausküche lau- fend rund 355 000 Patienten durch den Re- zeptdienst angesprochen. Die Kostpläne und Rezepte werden im Fortbildungsinstitut kür Ernährungsbe- ratung und Diätetik erarbeitet. A, e,, Gutenbergstr. 4. Sie urteilt: urteilen Hausfrauen über LE SIE UR-GIL. Eine von vielen ist Frau Thea Weber aus Saarbrücken, „Mit LE SIEUR- GL bin ich sehr zufrieden. Es ist immer frisch, klar, bestandig gut und bekömmlich. Omeletts, pfannkuchen und Pommes frites werden so schön gold- gelb und Hefeteig wird besonders locker. LESIEU R-. spritzt und qualmt auch nicht, wenn man es nicht überhitzt. Es hat keinen Geschmack, aber 5 es macht Geschmack Die Qualitt von LE SIE UR-Gl. erkenne ich an der gold- gelben Farbe und dem 8 ist Fors und Fle linsen Aufregungen, Witterungswech- „geladen“. Bei starker Nerven- anspannung nimmt man„buer- Ieeithin flüssig“, denn Leeithin Wir Kreislauf und Organe. Wissenschaftlicher Nachweis: Aus der Fülle der Cesare und viele, viele andere. Kunze„, Lecithin“, Berlin 1941 S. 13½2) Wer schaift braucht e geladen: u. 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Von ihnen wurde jetzt durch das rührige Ensemble des Schloßgtheaters Celle die dra- matische Skizze„Die Landstraße“ erstmals in Deutschland aufgeführt. Ob sie je in Ruß- land gespielt wurde, ließ sich bisher nicht feststellen. Man weiß jedoch, daß es sich da- bei um den zweiten Versuch des fünfund- zwanzigjährigen Tschechov handelt, für die Bühne zu schreiben(der erste, vier Jahre früher konzipierte, blieb unter dem Titel Platonow“ unvollendet), und daß die Zensur eine Aufführung dieses Einakters verbot. So wurde er erst aus Tschechovs Nachlaß be- kannt. Tschechov läßt in seiner zehn Jahre nach der„Landstraße“ geschriebenen„Möwe“(die ihres Autors literarischen Ruhm entschei- dend festigte) den geistig vorwärtsdrängen- den jungen Treplew nach neuen Formen für das Theater schreien:„Lieber gar nichts, als am Alten klebenbleiben!“ In der„Land- straße schon ist eine der neuen Formen vor- weggenommen: die des epischen Dramas. Erzählt wird die Geschichte ohne Anfang und Ende vom ausweglos traurigen Dasein der Menschen: in einem Nachtasyl an der Landstraße haben sich Landstreicher und Pilger, Arbeiter und auch ein herunter- gekommener„Gnädiger Herr“ eingefunden. Sie reden aneinander vorbei, jeder bedauert sich selbst, nur für einige Minuten erwacht in ihnen das gleiche Gefühl: Mitleid mit dem ehemaligen Gutsherrn, den seine Frau ver- ließ und der darum in Suff und Elend ver- sank. Als auch noch die treulose Dame in die armselige Schenke hereinschneit, um hier auf die Reparatur ihres Wagens zu warten, Will einer der Gäste Rache nehmen für den zum Bettler gewordenen Adligen. Doch der Totschlagversuch kommt nicht zustande: ein alter Pilger, ein„Gottesmann“, tritt dazwi- schen. Das Dämchen sucht das Weite, und in der Schenke taucht jeder wieder in sein eigenes Elend zurück. Das ist, von ein wenig zeitbedingter Sozialkritik abgesehen, die sowieso kaum ins Gewicht fällt, nicht anders als bei den soge- nannten Avantgardisten von heute. Die Dra- maturgie Becketts zum Beispiel findet sich schen Vor 75 Jahren bei Tschechov, und auch der grausige Schnittpunkt von Velzweiflung und Komik, den Ionesco immer wieder auf- zuzeigen versucht, ist von Tschechov bereits entdeckt worden. Eine Tat— und sei sie ein Menschen aus einet Hölle leiden und lieben Der Wall“ nach dem Roman John Herseys Vor zehn Jahren erschien ein Buch mit Zur New Vorbet Urcoffbpröng on, dem Titel„The Wall“ Der Wal). Der christ- liche„Hiroshima“ Autor John Hersey schil- derte dort dokumentarisch die jahrelange Leidenszeit der polnischen Juden— Männer, Frauen und Kinder— im Warschauer Ghetto bis zu den Maitagen 1943, als sich einige tausend Ueberlebende zum Widerstand gegen schwerbewaffnete, mit Panzern ausgerüstete lettische, deutsche, estnische SS und polnische Polizei aufrafften und abgeschossen wurden. Das ergreifende Buch wurde in allen Ländern und Sprachen als„denkwürdig“ bezeichnet. Nun hat Millard Lampel, der bisher nur als Romanautor bekannt war, den Roman, der keiner war, zu einem Bühnenstück um- gearbeitet, das kein Drama wurde, so er- schüttert man auch durch die Szenenfolge wird, die hier abrollt. Es wurde kein Drama (Vielleicht ein„episches“ Drama), weil eben die Realität derartig grauenvoller Vorgänge und eine derartige wahrhafte Tragik nur als dokumentarischer„theatralischer“ Bilder- bogen wirken kann. Es handelt sich hier eher um eine Mah- nung an das Gewissen, die daran erinnert, daß damals Menschen zu Tieren gestempelt wurden, um schließlich sinnlos hingeschlach- tet zu werden. Sie erinnert daran, daß unter einer halben Million Unschuldiger, von denen nur 14 entkommen sind, nicht alle„Heilige“ waren, daß es unter ihnen Helden und Feig- inge gab, Naive wie Schurken, unwissende ungelernte Arbeiter wie Intellektuelle und Gelehrte, religiöse und politische Fanatiker wie Uninteressierte. Und knapp neben dem Tod lebte Humor, knapp neben Sterben blühte Liebe. Kinder spielten arglos in der Sonne, andere bettelten um Abfälle im Müll- eimer, während einige Schritte davon Ma- schinengewehre knatterten und Bomben fle- len. Doch es fehlt dramatische Spannung, denn man weiß das Ende nur zu gut. Der Autor hat aus dem Roman Herseys den von diesem erfundenen Chronisten Noah Levinson entfernt, der das tägliche Logbuch der Geschehnisse führt. Er begnügte sich, das Leben der Menschen in der Warschauer Shetto-Hölle am Schicksal einer einzigen Familie darzustellen, die den langsamen, peinvollen Untergang des ganzen Stadtvier- tels symbolisiert. Er hat einige Menschen er- kunden, die einer Reihe von Hersey-Figuren in mancher Hinsicht ähneln und einige, denen er als Ueberlebenden jener Zeit begegnet ist. Und so gibt es auf der Warschauer Straße, in der sich alles abspielt, nur rund dreißig Menschen, Juden, Polen, Deutsche. Im Mittelpunkt steht ein Liebespaar, Dolek Berson(George C. Scott) und Rachel Apt vonne Mitchel). Er ist ein nie um einen Ausweg verlegener Mensch, der keinen Augenblick am Ausgang dieses Elendslebens zweifelt, in das polnische Viertel Warschaus entflieht, aber dann ins Ghetto zurückkehrt, um in den Ruinen einer Handvoll Kameraden im Widerstand und dem geliebten Mädchen Zur Flucht ins Leben behilflich zu sein. Es gibt nur wenige dramatische Höhe- punkte, aber eine Hochzeit, begleitet vom Gewehrknattern, als in einer Nebengasse Menschen zum Tod abgeholt werden, bleibt unvergeßlich. Dann auch Liebesszenen innig- Verbrechen— könnte den erbärmlichen Dauerzustand vielleicht beenden, aber wer ist überhaupt noch dazu fähig? So ist der Einakter„Landstraße“ ein frühes Beispiel für das, was man heutzutage gern„Gewor- fensein“ nennt. 5 Drei weitere Einakter Celler Abend, und da sie alle Abhängigkeit des Ehemannes von seiner Frau handeln, faßte Regisseur Hannes Razum sie unter dem Titel„Ehe-Quadrille“ zusammen. In der„Landstraße“ hat der ehe- malige Gutsherr das schwärzeste Eheschick- Sa! erlitten, im„Schaden des Tabaks“ mono- logisiert ein„Mann seiner Frau“ über die ungleiche Arbeitsverteilung in seiner Ehe, in„Tragödie wider Willen“ schreit ein zum Lasttier degradierter Familienvater vergeb- lich nach Befreiung, und in der„Hochzeit“ wird aus Repräsentationsgründen ein fal- scher General für die Feier gemietet, der sich dann gar nicht als„Exzellenz“ benehmen kann. Von der düsteren Zustandsschilde- rung in der„Landstraße“ wechselt Tschechov zur psychologisch sicher abgestützten Satire über, um im letzten Einakter zum burlesken Trubel des Absurden zu finden. In jedem Fall aber umreißt er mit knappen Strichen umfassend ein menschliches Schicksal und bestätigt meisterhaft seine eigene These, nach der„Kürze die Schwester des Talents“ 18t. an diesem von der folgten „Rashomon“ q Die Celler Aufführung krankte an zu realen Ausstattungen, deren es nicht bedurft hätte: Tschechovs Texte sind so farbig, daß man sie auf leerer Bühne sprechen und spie- len kann. Sagt der Dichter doch selbst an anderer Stelle:„Wozu dem Publikum jedes- mal erklären, was es vor sich habe?“ Von den Darstellern zeigten Heinz Winter(her- untergekommener Gutsherr), Egon Schäfer (Monolog vom schädlichen Tabak), Günter Lürssen als Lastträger der Familie und Götz- Olaf Rausch als angeblicher General beim Hochzeitsmahl die überzeugendsten Leistun- gen, für die sich das Publikum freudig bedankte. Wie berechtigt die Skepsis mancher Zu- schauer gegenüber dem Begriff„Westdeut- sche Erstaufführung“ ist— denn so waren die drei Einakter nach der„Landstraße“ an- gekündigt— beweist der Umstand, daß es sich teilweise nur um die erste Aufführung einer neuen Uebersetzung handelte, die Ena von Baer grammatikalisch nicht immer ganz richtig vorgenommen hat. Bei dem Monolog zum Beispiel hat nicht der Tabak einen Scha- den, wie man es nach dem neuen Titel ver- muten müßte: richtiger haben Kurt Seeger und Marius Goring„Die Schädlichkeit des Tabaks“ übersetzt, und so betitelt ist der Ein- akter schon über deutsche Bühnen gegangen. 3 Sonja Luyken Is Bühnenstück Deofsche Erstaufführung im Bayerischen Staatsschauspiel Mönchen Einleitend trägt das Programmheft zur Ernüchterung der Besucher bei. Und zwar durch die Zerstörung der Legende, bei der „Rashomon“-Geschichte von den vier Ge- sichtern der Wahrheit handle es sich um einen typisch japanischen Stoff. Die Kurz- geschichte„Im Gebüsch“ von dem 1927 durch eigene Hand gestorbenen japanischen Dich- ter Akutagawa— sie lag sowohl dem be- rühmten„Rashomon“-Film wie der Bühnen- kassung durch die Broadway-Autoren Fay und Michael Kanin zugrunde— verwandte neben mittelalterlichen Motiven aus Japans großer Samurai-Zeit auch Splitter aus einer Verserzählung von Robert Browning, wo auf zehnfache Weise zu einem römischen Mord- fall aus dem 17. Jahrhundert Stellung ge- nommen wird. Die Hoffnungen, ins Deutsche übersetztes Kabuki-Theater zu sehen, schei- terten so an den westlichen Einflüssen des japanischen Autors. Mit der deutschen Erstaufführung der Schauspielfassung von„Rashomon“— sie soll sich seit geraumer Zeit der Gunst des Broadway erfreuen— leitete das Bayerische Staatsschauspiel im Neuen Residenztheater München die Saison effektvoll ein. Zum Be- hagen des Publikums trug der Umstand nicht wenig bei, daß der Bühnen-„Rasho- mon“ nicht länger ist als der Film-„Rasho- ster Poesle und rührende Kinderstimmen, und der Gesang eines Liedes, das im Rahmen der Tränen wie der Hoffnungen ergreifend wirkt. Auch Humor ist da. Schon Hersey hat im Roman von den Juden gesagt:„Wir sind ein Volk, das alles— sogar sich auf den Tod vor- bereiten— mit Ironie erledigen kann.“ So gibt es am Rand des Abgrundes einen hägß- lichen, schwatzhaften Straßenhändler, einen Realisten, der zum Deserteur wird, einen rebellischen Jüngling, einen Fanatiker des Widerstandes, eine kränkelnde Frau, alles „Menschen wie wir“. Und unter der Hand des Regisseurs Morton Da Costa ergibt sich eine dokumentarische Bühnenchronik ohne Schön- kärberei, die undramatisch und zugleich tief ergreifend ist. H. B. Kranz(New Lork) mon“, also daß er nach neunzig pausenlosen Minuten seine Schuldigkeit getan hat. Die Fabel regte philosophisch beschlagene Zu- schauer zu pessimistischen Gedankengängen über die Scheinhaftigkeit des Wirklichen an. Ueber einen Mordfall gibt jeder Beteiligte eine andere Version; selbst der erschlagene Samurai lügt das Blaue von dem Himmel herunter, zu dem er aufzufahren trachtete. In Wahrheit— jedoch ist diese Wahrheit die Wahrheit?— verlief der Vorfall kläglich: Der athletische Räuber war ein Hasenfuß, der Samurai ein knieweicher Unedelmann und sein geschändetes Weib eine vulgäre Person. Statt für den häufigen Schauplatzwechsel eine Simultanbühne anzulegen, kaprizierte sich der Bühnenbildner Johannes Waltz auf wandelnde Paravents, auf die allerhand Ja- panisches projiziert wurde. Inmitten der Wandeldekorationen tauchte höchst rea- listisch ein lebendes Pferd auf, Es entäußerte sich seines begreiflichen Lampenfiebers auf die artgemäße Weise. Was einen Bühnen- arbeiter zu Besen und Schaufel greifen ließ. Das Tier erhält, sicherem Vernehmen nach, fünfzig Mark Abendgage. Da haben sich an- dere für viel weniger Geld schon viel besser benommen auf der Bühne. Regisseur Leonard Steckel half den Dar- stellern auf die Sprünge. Und das ist in die- sem japanischen Falle sogar wörtlich zu neh- men. Den aun ner, Hans Dieter Zeid-⸗ ler als Mord- ug aubgesellen bewegte er in Fraftgeladenef Sprüngen aus der prallen Kniekehle über die Bühne. Der vielgerühmte Mime, dem man die Fähigkeit zur Hein- rich-George-Nachfolge verschiedentlich atte- stierte, holte sich in dem virtuos angelegten Duell mit dem Samurai von Peter Arens einen Bombenerfolg. Was Wunder, daß das männliche Monstrum, das Zeidler auf die Bretter wuchtete, eine dunkle Faszination auf die von Elfriede Kuzmany bis ins ge- meine Innerste durchleuchtete Samurai- Gemahlin ausüben mußte. Solche Berserker springen nicht alle Tage über die Bühne. Der„Rashomon“-Film ist durch die „Rashomon“- Dramatisierung nicht in seiner künstlerischen Schlagkraft bedroht. Seine Japaner waren japanischer und poetischer als die Bühnenjapaner. Das ist eine Wahr- heit. Und um die Wahrheit geht's ja bei dem ganzen Stoff. Karl Schumann Kultur-Chronik Der junge französische Komponist Jean- Pierre Riviere hat für seine einaktige Kam- meroper„Pour un Don Quichotte“ nach einem Textbuch von Ranal Lemoine den mit drei Millionen Lire(rund 20 000 Mark) ausgestatte- ten Preis des Mailänder Musikverlages Ricordi für eine eingktige Oper oder Kammeroper er- halten. Der Preis war Ende 1958 zur 150 Jahr-Feier des Mailänder Hauses ausgeschrieben worden. Das Werk wird in der Spielzeit 1960/61 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau wird kür seine Verdienste um das deutsche Lied mit dem neugestifteten holländischen Schallplatten- preis, dem Edison-Preis, ausgezeichnet werden. Weitere Preisträger sind Sir Thomas Beecham, Eduard van Beinum und das„Ensemble Musici“. Dr. Hans Hartleh, der szenische Leiter der Frankfurter Oper, ist als Oberspielleiter an die Bayerische Staatsoper berufen worden. Er wird Nachfolger von Professor Heinz Arnold. Hartleb soll seine Tätigkeit in München im September 1961 aufnehmen. Als sein Nachfol- ger wurde Erich Witte von der Berliner Staatsoper mit einem mehrjährigen Vertrag verpflichtet. Witte wird schon in dieser Spiel- zeit die„Walküre“ und den„Falstaff“ in Frankfurt inszenieren. Die musikalische Lei- tung beider Werke hat Georg Solti übernom- men. Das Britische Museum bat eine Dürer-Zeich- nung erworben, die bisher verloren geglaubt War. Die Zeichnung, eine Federstudie zur Ra- dierung„Ritter, Tod und Teufel“, war zur Zeit Napoleons im Besitz eines französischen Samm- lers und verschwand nach seinem Tode. Jetzt tauchte sie im Besitz des englischen Privat- sammlers Erie Hart auf, der sie an das britische Museum in London veräußerte. Werner Egks in Schwetzingen uraufgeführte Oper„Der Revisor“ wurde am Mittwoch mit allen Anzeichen eines großen Publikumserfol- ges im New Lorker City Center für Amerika erstaufgeführt. Egk gab mit der Premiere sei- nes Werkes, das unter dem Titel„Inspector General“ herauskam, zugleich sein amerikani- sches Debüt als Dirigent. Die Besucher des dichtbesetzten Hauses folgten der Darbietung mit stärkstem Interesse und lauter Heiterkeit. Der Komponist, der Regisseur William Ball und die Sänger wurden am Schluß noch zehn- mal auf die Bühne gerufen. Shelagh Delaney, die 21jährige Autorin des Erfolgsstücks„Bitterer Honig“, kann kein Lon- doner Theater für ihr zweites Stück„Der ver- Uebte Löwe“ finden. Das Stück erlebte seine Uraufführung vor wenigen Wochen in der eng- lischen Provinz und sollte nach einer Tournee durch die größeren Städte in einem Londoner Theater gespielt werden. Aber die Kritiken und der Besuch waren so schlecht, daß Londo- ner Theaterdirektoren nicht bereit sind, das Risiko kür dieses Stück zu tragen. Das bedeu- tet, daß das Stück wohl in der Versenkung ver- schwindet. Das Prager Theater S. K. Neumanna wird am 28. Oktober eine Matinee moderner deut- scher Lyrik veranstalten. Beteiligte Autoren sind Ingeborg Bachmann. Paul Celan, Magnus Enzensberger, Ernst Schumacher und der in Mannheim gebürtige junge Schriftsteller Arno Reinfrank sowie eine Gruppe weiterer west- deutscher Autoren. An den Uebersetzungen be- teiligte sich auch Walter Feldstein, der tsche- chische Germanist und Schiller-Uebersetzer. Die Veranstaltung geht auf die Anregung eines Mitgliedes der Londoner deutschsprachi- gen PEN-Gruppe zurück. Die Städtischen Bühnen Frankfurt am Main haben ein„Bildbuch 1960“ herausgegeben, das mit vielen prächtigen Szenenfotos sämtliche Schauspiel- und Opernpremieren der vergan- genen Spielzeit im Großen und Kleinen Haus sowie im Karmeliterhof dokumentarisch be- legt und in die Erinnerung zurückruft. Der von Generalintendant Harry Buckwitz einge- leitete Band enthält außerdem einen Textteil mit statistischen Angaben über die Spielzeit 1959/60, mit einem Ensemble- Verzeichnis der Städtischen Bühnen und mit einem Aufsatz 1 den Baubeginn des neuen Schauspiel- auses. Das Konzert der Vereinigung„Zeitgenössi- sches Geistesleben“, das am Samstag, 22. Ok- tober, in der Mannheimer Kunsthalle stattfin- den sollte, muß wegen Erkrankung der Soll- stin Erika Margraf auf einen späteren Zeit- punkt verschoben werden. Das zweite Ludwigshafener Sinfoniekonzert dieser Saison findet am Montag und Dienstag, 24. und 25. Oktober, jeweils 20 Uhr, im Feier- abendhaus statt. Es spielt das Pfalzorchester unter der Leitung von Christoph Stepp. Solist ist der Geiger Arthur Grumiaux. Auf dem Programm stehen: eine Sinfonia von Wilhelm Friedemann Bach, eine Fuge für Streich- orchester von Karl Höller, das Violinkonzert Nummer 2 in E-Dur von Johann Sebastian Bach, das D-Dur- Violinkonzert(Köchelver- zeichnis 219) von Wolfgang Amadeus Mozart und die erste Sinfonie G-Dur von Ludwig van Beethoven. 4 Nicht nur Manner W•ZJsen sich 2u helfen. wenn sle einen guten Fang machen wollen. Gerade die tuchtſge Hausfrau setzt immer Wieder ihren ganzen Stolz darein, besonders günstig einzukaufen. Sie vergleicht, denn sie weiß: Das Gute muß nicht teuer sein. wenn modern produziert und wenn scherf kalkuliert Wird. Diese Forderung erfüllt der Konsum in jeder Welse. Der Konsum steht immer auf der Seite des Käufers. Deshalb kann er sicher auch hren Wünschen gerecht werden. Weng Sie ihn bisher nur vom Hörensagen kennen, dann suchen Sie doch einmal ein Konsum- Geschäft auf. Sſe werden erstaunt sein über das reichhaltige, preisgunstige Angebot. Sie werden bestätigt finden, Was Millionen von Hausfrauen schon wissen: Im Seite 30 MANNHEIMER MORGEN Freitag, 21. Oktober 1980/ Nr. 243 e 80 aint Suk bands Tonrson—5 brohes Haus- pl AN KEN. Kleines aus e cums-. die Herzen von HAMS- JOACHIM KUIENKAMpFF lionen f bellebte Fernsehstar 7 8 6 Frengolse Roscy peter Vogel URSULA HERKING n großer Sis erleben 5 Curt-GSGOetz- Erfolg! neus romantische Abentever ln Water melt e ker nee 8 Al 2* Rio de Janeiro 8 und den farbfreudigen 7 pumpas von Brasilien* kin neuer Uf A- Farbfilm* voll* ö fröhlicker Jugend 4 und* uedenswerter Frechheit 5 ö Beiflim aus der Bergsteiger-Welt:* ö EI GER- NORDWAND* N + Regle: Micheel Burk 1 5 Sonntag 11. 50 Elne witzige Kriminolstoty: 4 Dr. GRZ RK treeh& cherment& spennend 5 1 Tarbnllen Pressestimmen: 5 KEIN PIATT AZ: er rum besinnt mit einem netten Gag, und N Ur filehe da, auch der Rest“ enttäuscht nicht.“* M. WIIIDdeE TiEnE MM: 2. das hat tretenden Witz und ist frei von* » Rkrampfhaft angekurbelter Turbulenz.“* Frei ab 186 J. Amor. 5 3 UNIVERSUM 2 18.80. 21.00 veleron 2 50 2 Samstag 23.15 Uhr: 7 e ee(18) Bi . und ab Donnerstag 10.30, wieder: Schulferien-Flimstunden! 5 11.00. CONGORIIIA 8) Eine— Mostergattin mit liebenswerten Fehlern R 5 6 1 N 1 Täglich 20.15, Samstag u. Sonntag 17.45, 20.15.(16) PETER KRAUS Der neueste Original-Krimi von Edgar Wallace Klaus-Jürgen Wusso-r— Herry Meyen— Gust Knum— Hh. lingen— Marie sebelet inorid Ernest— Walter Giller— Fe Benk- Ia Melodie und Rh thmu 8 uHekarau DlE BAMbE DEs SchREckExs 7 hoff— Ruclolf Vogel— Dietmor Schönherr. U kischertrago 4 n Farbfilm-Lostsplel mt Woslk beet, 2% n Manerr saap— Ruborr Pfarr u. 2 i v os der guten alten und neben Zeit. Ein heiteres ekarussell voll relzender N Beginn: 18.48, 17.48 und 20.00 Uhr(0 3 55 0 5 A. 8 5 Einfälle, amòsont und witzig. 5 0 8 ore... 8 9„Die Goldene Gans“ nach Gebrüder Grimm. vom Walzer bis zum Jazz. 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LIONEL STANDER Aber bitte pünktlich kommen! 8 5 b Wer pünktlich kommt hat mehr Eine beinahe nicht ganz moralische.„ Die tragikomischen Aben- 0 vom PSy cho! aber entzückende Geschichte einer Liebe. Regie: E DO ARD MOLINARO Ein Cinemascope-Farbfilm teuer eines guten Menschen ö D r f a von der bezaubernden Schönheit des ewigen 1 b. übrigens: Ein United-Artists-Film! Ein Farbfim in Dyalis cope Jugend- Traums vom großen Abenteuer SA 1 Capra- 1986 00 5 Genuß des Filmes! Antongerekten: 15.18, 18.90 und 20.45 Uhr Täglich 15.30, 18.00 und 70.50 Uhr mit deutsehen Untertiteln 5 rügnch 18.00, 15.50, 18.00 und 20.30 Uher EEC Täglich 14.00, 16.15, 18.30 und 20.45 Uhr sams tog und Sonntag aueh 15.00 Uhr Täglich nur: 21.00 Uhr 1 Freigegeben ab 18 Jahren! Freigegeben ab 16 Jahren! Freigegeben ab 6 Jahren!(Kassenöffnung 10 Uhr) 5 (16) n DEKURBEI 5 5 K 2, 32— Telefon 2 55 55 ng Freitag bis Montag 2 CHARLES BRONSON— SUSAN CABOT I nEVokVER-KETTIy*.. 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MANNHEIMER MORGEN FEUILLETON Freitag, 21. Oktober 1960/ Nr. 245 Die Unsterblichen K voliere/ von Helmut Hothebs Gibt es noch Kavaliere? Männer wie den biblischen Kavalier Boas, der seinen Knech- ten gebot, die arme Aehrenleserin Ruth mit Achtung zu behandeln, oder den Franzosen- könig Ludwig, der vor jedem Küchenmäd- chen tief den Hut zog? Eine stachelige Frage! Sie wird häufig ge- stellt in dieser Zeit, und immer im zweifeln- den Ton, der die negative Antwort schon vor wegnimmt. Man ist versucht, die betrüb- liche Fehlanzeige zu bestätigen: Nein, es gibt keine Kavaliere mehr; die letzten, die noch aus der alten Schule kommen, sterben lang- sam aus, und neue wachsen nicht mehr nach. Und warum gibt es keine mehr? Sie werden nicht mehr gebraucht. Die Frauen sind doch gleichberechtigt!— sie wissen alles, können alles, verfügen über alles und brauchen nicht zu fragen, sie sind selbständig, Herrinnen Mrer Entschlüsse— was sollen solche Ge- schöpfe noch mit Kavalieren? Sie wollen keine mehr. Bitte sehr— dann nicht! Aber ist das auch ganz richtig? Adolf Freiherr Knigge, der im achtzehnten Jahr- hundert lebte, als die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes nur ein Traum in Wenigen Köpfen war, schrieb schon:„Das Gefühl der Schutzbedürftigkeit, und die Ueberzeugung, daß der Mann ein Wesen seyn müsse, das fähig sey, diesen Schutz zu ver- leihen, ist von der Natur auch denen Frauen eingepflanzt, die Stärke und Entschlossenheit genug haben, sich selbst zu schützen.“ Der Satz gilt immer noch. Umstände verändern die Sachen, aber die Menschen nicht, und die weibliche Natur kann durch keine noch so gründliche Revolution der gesellschaftlichen Bedingungen geändert werden. Freilich sind manche Zeiten dem Kava- liertum günstig, andere nicht. Don Quixote diente seiner Dulcinea, die in Wahrheit eine land wirtschaftlich duftende Stallmagd, in seinem Hirn aber eine Dame von himm- lischer Vollkommenheit war, als Kavalier. Und das war damals kein leichtes Geschäft! Man mußte zu ihrer höheren Ehre auf Aben- teuer ausziehen, dem Unrecht steuern, die verfolgte Unschuld rächen, den Bedrängten beistehen, besonders den Frauen— für den fahrenden Ritter stets Schutzbedürftige— und alle Bösewichte ausrotten. Wie anstren- gend, und wie gefährlich! Wie einfach haben Wir es dagegen heutzutage! Wir brauchen nicht mehr mit jedem bösen Riesen und jedem gewöhnlichenschurken Streit anzufan- gen, um ihn nach dem Sieg, wenn wir ihn Stwa nicht ganz entzweigehauen haben soll- ten, zur Dame unseres Herzens zu schicken, wo er ungefähr wie folgt zu sprechen hätte: „Gnädige Frau, ich bin der Weinfälscher Georg Zuckermann, der im Zweikampfe von dem nicht genug gepriesenen Schriftsteller Hellmut Holthaus überwunden worden, wel- cher mich zu Euch gesandt, daß ich mich Euer Gnaden stelle und Eure Hoheit nach Be- lieben mit mir verfahre.“ Wir brauchen nur den Autoschlag aufzuhalten— allerdings von außen, nicht von innen— bis die Dame unseres Herzens bequem sitzt, worauf wir uns wieder ans Steuer begeben können. Aber selbst das ist unserem starken Arm schon zu viel, besonders, wenn noch Jugend- kraft ihn schwellt. Unvergeßlich ist mir jener borstenhaarige Bräutigam, der den Autoschlag immer von innen aufmachte. Wenn seine Braut Einlaß begehrte, sah sein Auge über das Steuerrad in die Ferne, wäh- rend seine Rechte die Klinke drückte. Das war der neue Stil, der Dame sozusagen den Steigbügel zu halten und ihr aufs Pferd zu Helfen. Vom lateinischen caballus, Pferd, kommt der Kavalier sprachlich her. Vom Italieni- schen ausgehend gelangte er übers Franzö- sische ins Deutsche— um die Zeit, als es aus war mit dem Rittertum, woran man sieht, daß es wohl ohne Ritter geht, nicht aber ohne Kavaliere. Zuerst bedeutete ein Kava- lier einfach einen Reiter, dann einen Ritter, den Angehörigen eines ritterlichen Ordens, dann allgemein einen Edelmann und nun versteht man darunter jeden Herrn, adelig oder nicht, der— Kavalier ist. Was aber ist ein Kavalier? Ist es ein Stut- zer und Verführer, oder ein feiner, ritter- licher Mann? Woher kommt das Schillernde des Begriffs, aus Edlem und Unedlem ge- mischt? Es kommt aus seiner Geschichte, aus den sehr unterschiedlichen Inhalten, mit denen die Zeiten ihn füllten. Im leichtsinni- gen achtzehnten Jahrhundert, aber auch schon in den Jahrzehnten vorher, war der lose Kavalier obenauf, der elegante, liebens- würdige, aber frivole Freund einer kaum minder flatterhaften Damenwelt. Da war es kür einen Kavalier ebenso selbstverständlich, daß er Liebschaften zu verheirateten Damen unterhielt, wie daß er Französisch konnte und einen Degen trug. Den Degen mußte er zu führen wissen; vom Kavalier wurde aber noch mehr verlangt: tanzen, reiten und Kar- ten spielen. Er hatte weiße Wäsche zu tragen, Was damals ein kostspieliger Luxus war. Der Cavaliere servente, auch eine italienische Er- kindung, begleitete die Dame, die verheiratet War, aber nicht mit ihm, auf Schritt und Tritt und unterhielt sie bei der Toilette, beim Frühstück, während der Spazier fahrt und im Theater, alles im Einverständnis mit dem Ehemann, der seinerseits in einem anderen Hause Cavaliere servente war. Von all diesen Kavalierskünsten und Moden einer galanten Zeit, bis zur weißen Wäsche, ist an unserer Vorstellung vom Ka- valier etwas haften geblieben. Aber weder das Oberflächliche noch das Frivole hat sei- nem Ruf ernstlich schaden können: immer noch steht er vor uns als der wohlerzogene, weltgewandte, vor allem aber ritterliche Mann, der mit Wort und Tat die Frauen ehrt und schützt, so seiner eigenen Ehre wie der der Frauen dienend. Das Ritterideal, wie der mittelalterliche Ritterstand es aufrichtete, ist noch nicht vergessen. Der Frauendienst war für den Ritter das Kernstück der Höflichkeit, die ihren Namen von den Fürstenhöfen des Mittelalters hat, wo man nichts so verachtete wie ihren Gegensatz, die Dörperie, das un- geschliffene, tölpelhafte Benehmen. Solch linkisches oder zwangloses Wesen voller Grobheit oder gar Rüpelhaftigkeit macht sich immer breit in Zeiten der Egalité, der Gleichmacherei in der Gesellschaft wie unter den Geschlechtern. Die Dampfwalze der Gleichheit quetscht die Formen platt. Rauh, aber herzlich ist ein verbreiteter Wahl- spruch, den nicht wenige von unserer jungen Ritterschaft gern im Munde führen, wobei man allerdings nur von dem Rauhen etwas merkt. Das Herzliche behalten sie offenbar kür sich. Das ist schade. Viel mehr, wenn es nur recht verstanden wird, bedarf es nämlich nicht zum Kavaliertum. Das konnte ich an einem armen alten Mann in Apulien studie- ren, der nichts besaß als einen Trullo, eines jener urtümlichen, immer frisch gekalkten, wie Zuckerhüte geformten Einraumhäuschen, und ein ebenso winziges Gärtchen. Aber in seinem Gärtchen wuchsen Blumen! Nachdem er auf unseren Wunsch seinen Trullo gezeigt hatte, pflückte er einen Strauß, um ihn mei- ner Frau zu schenken. Sonst hatte er nichts zu verschenken. Er war kein Mann von Stande, konnte keinen Aufwand treiben und hatte keine weiße Wäsche, aber er war ein Kavalier. Ich muß noch einmal Herrn Knigge das Wort geben. Im Umgang mit Damen emp- flehlt er kleine, feine Aufmerksamkeiten, Theqterskandale in Das Publikum gegen Zu Tumulten kam es am Mittwochabend bei der„Zweit- Premiere“ von Friedrich Dürrenmatts„Frank V, Oper einer Privat- bank“ in den Münchner Kammerspielen. Be- reits vor der Vorstellung protestierten die Premieren-Abonnenten dagegen, daß am Dienstag eine Vorpremiere vorausgegangen war. Diese, wie ein Sprecher der Intendanz am Donnerstag sagte,„gesellschaftliche Ver- ärgerung“ nahm solche Formen an, daß In- tendant Hans Schweikart vor den Vorhang treten mußte, um die Besucher zu beruhigen. Trotz seiner Erklärung, daß die sonst in München nicht übliche Vorpremiere durch die deutsche Erstaufführung des Stücks und die damit verbundene überaus große Nach- krage nach Karten notwendig gewesen sei, begegneten die Besucher dem ersten Teil der Aufführung mit eisigem Schweigen. Wäh- rend der zweiten Hälfte der Vorstellung wurden dann immer häufiger Mißfallens- kundgebungen laut, bis am Schluß laute Pfui- und Buh-Rufe den Beifall übertönten. Hans Schweikart, der nochmals vor den Vorhang trat, bezeichnete es als ein uner- klärliches Phänomen, daß eine Inszenierung, die am Abend zuvor fast 50 Vorhänge hatte, am nächsten Tag ohne Veränderungen so starkes Mißfallen erregte. Schweikart lud wofür sich kaum danken läßt, einen frelen, treuherzigen Umgang, der nie in Vertrau- lichkeit ausarten darf, und Bescheidenheit ohne Schüchternheit. Hatte jener alte Apulier den Knigge studiert? 8 Wir können nicht mehr zu Ehren der Da- men gegen die Schlechtigkeit zu Felde ziehen mit Schwert und Lanze, aber ihr Ritter sein, indem wir sie schützen gegen Dreiste und Rücksichtslose und ihnen beistehen in Situa- tionen, mit denen sie allein nicht fertig wer- den, können wir immer noch. Daß sie dessen bedürfen auch im Zeichen der Gleichberech- tigung, wird jede Frau bestätigen, die den Mann verlor. Ich lese, daß es mit dem Frauenüberschuß vorbei ist. Jetzt haben wir einen Männer- überschuß, und zwar von rund dreihundert- tausend in den Jahrgängen von 1926 bis 1950. Die Männerknappheit, die dem Orden der Rauhen aber Herzlichen so behaglich war, ist überwunden, die KHavaliersknappheit allerdings noch nicht. Aber die Statistik heißt uns hoffen. Vielleicht ist sie eine kräftige Medizin, die dem darniederliegenden Kava- liertum wieder auf die Beine hilft? Allerdings— die Dame gehört dazu. Dame und Kavalier bedingen sich gegenseitig. Wenn die Frauen nur wollen... die Männer sind ja so gern Kavalier. Es liegt in ihrer Natur. Wo Damen sind, da sind auch Kavaliere. Hans Purrmann: pinienbäbume in italie- nischer Landschaft Ein Bild aus dem Besitz der Pfälzischen Landes- gewerbeanstalt Kaisers lautern, das jetzt in der großen Purrmann- Aus- stellung im Kunstverein Hannover zu sehen ist. (Sieke auch unseren Be- richt auf dieser Seite.) Foto: Landesgewerbeanstalt — Sanzheit eines lebens in Bildern Zu der großen Ausstellung mit Werken von Hans Purrmann im Kunstverein Hannover Die Eröffnung der Hans-Purrmann-Aus- stellung im Künstlerhaus der Stadt Hannover in der Sophienstraße gestaltete sich zur Ovation für einen Maler, dem es das Schick- sal(im Gegensatz zu den Weggenossen Weis- gerber und Bevy) gestattete, bis an die Schwelle des biblischen Alters nicht nur immer noch tätig zu sein, sondern gerade im Alter alle Erfahrungen intensivster Arbeit zu nutzen und zu sublimieren. Daß der Kunstverein Hannover diese, nahezu 170 Gemälde und 20 Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen umfassende Ausstellung veranstaltet, hat seinen Grund. Oberstadtdirektor Karl Wiechert betonte, daß Purrmann sich seit 30 Jahren, mit Ausnahme der Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre, an allen Ausstellungen des Kunstvereins Han- nover beteiligte und oft genug als Gast in der kunstaufgeschlossenen Stadt weilte. Wiechert stellte aber auch heraus, welche Verdienste die Pfalzgalerie Kaiserslautern in der Betreuung des Purrmannschen Werkes hat: In Kaiserslautern wurde vor genau zehn Jahren die erste Gesamtausstellung mit Wer- ken von Purrmann in Deutschland gezeigt. Zuletzt war hier auch aus Anlaß des 80. Ge- burtstages eine große Ausstellung. Professor Wiese Oarmstadt) sprach in sympathischer Weise die Laudatio, während die ausführliche Abhandlung über die Per- sönlichkeit und das Werk Purrmanns in dem zur Festschrift, ja zum Buch erweiterten Ausstellungskatalog(mit einer Fülle von Farb- und Schwarz-Weiß- Abbildungen) von Professor Gotthard Jedlicka(Zürich) stammt. Die Hannoveraner Ausstellung wurde von Heidi Vollmoeller und von Professor Ernst Schumacher aus Berlin, einem langjährigen Freund Purrmanns, vorzüglich, das heißt locker und übersichtlich nach der zeitlichen Abfolge des Schaffens gehängt. Neben 36 pri- vaten Leihgebern haben 15 Museen und Galerien aus der Schweiz und aus Deutsch- land Leihgaben zur Verfügung gestellt, darunter auch die Mannheimer Kunsthalle („Blumen vor grauem Grund“) und die Staatsgalerie Stuttgart(„Stilleben mit Ma- donnenstatue“ und„Kapuzinerstrauß vor Barockspiegel“). Die Pfalzgalerie wartet mit sieben Hauptwerken Purrmanns auf. Das große Triptychon, das für den Kreisratsaal in Speyer gemalt und schon 1933 als„ent- artet“ diffamiert worden war(es befindet sich seit Jahren ebenfalls in Kaiserslautern) konnte aus Platzgründen nicht in Hannover gehängt werden. Der Uberblick über sechs Jahrzehnte ziel- strebigen und kompromißlosen Schaffens macht deutlich, daß sich hier Leben und Merk auf eine einmalige Weise identifizieren. Mönchen und Wien Dörrenmatt und lonesco Befürworter und Gegner zum 30. Oktober zu einer Diskussion über das Stück in die Kammerspiele ein. Erst nach dieser Erklä- rung des Intendanten beruhigte sich das er- regte Publikum. * Auch in Wien gab es am Mittwochabend einen Theaterskandal. Im Volkstheater wurde das Ionesco-Stück„Mörder ohne Be- zahlung“ gespielt, nachdem die„Zwillings- brüder“ von Joachim Maaß plötzlich wegen der Erkrankung eines der Hauptdarsteller abgesetzt werden mußten. Der Großteil des Publikums, der in Erwartung eines heiteren Stückes gekommen war, protestierte vom dritten Akt an durch Getrampel und laute Rufe wie„Aufhören!“ Die Schauspieler fie- len aus ihren Rollen, und schließlich blieb nur übrig, die Vorstellung zu unterbrechen. Der Direktor des Volkstheaters, Professor Leo Epp, trat vor den Vorhang und ver- suchte, dem Publikum zu erklären, daß man nicht immer nur heitere Stücke spielen könne, sondern auch die Probleme der Zeit darstellen müsse. Der Großteil des Publi- kums ließ sich jedoch nicht überzeugen und verließ unter lauten Protestkundgebungen das Theater. Das Stück wurde dann vor halbleerem Haus zu Ende gespielt. dpa Im Anblick dieser, in der Form und Farbe so gebändigten Gemälde fällt auf, wie sich der jeweilige Standort(im wörtlichen und über- tragenen Sinne) und damit der Lebensweg Purrmanns ganz präzis abzeichnen. Die Aus- stellung beginnt mit den um die Jahr- hundertwende entstandenen, pastos gemal- ten Bildern aus Speyer(seiner Vaterstadt), führt weiter zu den in Paris und bei Cassis entstandenen Gemälden; Landschaften aus Beilstein, Langenargen, Stilleben und Stadt- ansichten aus Berlin, Landschaften aus Ita- lien(Sorrent, Rom, Florenz) bezeichnen dann den Lebensweg des Malers zwischen den bei- den Weltkriegen, die für Hans Purrmann die Vertreibung aus dem Paradies brachten. In Paris, der wichtigsten Station des jungen Malers und Ort der Begegnung mit Matisse, mußte er bei Ausbruch des Ersten Welt- krieges eigene Gemälde und eine Sammlung von Bildern anderer Maler zurücklassen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war er gezwungen, seinen langjährigen Aufenthalts- ort, die Villa Romana in Florenz, zu ver- lassen. Aber sofort bemächtigte sich der Maler jener Bilder, die die Natur um ihn auf- gebaut hat: der Bergwelt des Tessins, des Luganer Sees. Malen entspringt bei ihm aus unmittelbarer Blickverbindung mit der Um- gebung. Er lebt in diesen scheinbar 80 zufälligen und doch nicht auswechselbaren Kulissen seines Lebens, eignet seinen Bildern die Besonderheiten europäischer, vor allem südländischer Landschaften zu und zwingt ihnen doch allesamt die Gesetzmäßigkeit sei- ner Komposition und seiner ureigenen Farb- gebung auf. Diese fast chronistische Treue seiner jeweiligen Behausung im engeren und wei- teren Sinne gegenüber gibt ihm eine— im Gesamtwerk dokumentierte Sicherheit beim Durchschreiten all jener revolutionären Epochen seit Beginn unseres Jahrhunderts, Er will die Erscheinungen seines eigenen Lebens nicht allzu leicht willkürlichen De- formationen opfern, wie er selbst einmal sagte. Dabei fällt auf, wie nahe er während seines Aufenthaltes in Frankreich den malerischen Revolutionären stand. Die Han- noveraner Ausstellung enthält einige Bei- spiele dieser Annäherung, aber auch einer vehementen Abkehr vom Impressionismus Landschaft bei Cassis“ oder„Offenes Tor“, 1911/12). Zerfaserte Formen, Farbpartikel, die intuitiv in einen weich flutenden Strom geschoben werden. Die Bilder schon nicht mehr nach der Natur, höchstens vor und mit der Natur gemalt. Der fette und saftige Farb- auftrag umgewandelt in das Widerspiel der Auffächerung in Grundtöne, die Purrmanns ureigene Farbakkorde(Gelb, Blau, Rot mit den Verbindungen Grün und Violett) vor- bereiten. Später wird die Olfarbe dünnflüssig wie Aquarell. Die skizzenhafte Zerfaserung geht in fast graphische, ornamenthafte Binnen- formen über. Die Malerei wie gewebt, Kkost- bar von der Oberfläche bis in den Grund. Die menschliche Gestalt wird in diesen Bild- Geweben zur Blume in einer blühenden Umwelt. Eine einzige Durchdringung des Lichts sprüht einen Farbglanz aus, der alles enthält: Den Schimmer der Erde, der Bäume, des Himmels. Die Glut der Bilder intensiviert sich mehr und mehr. Ohne vom durch- gebenden Thema seiner Malerei(von der Landschaft, vom Porträt) abzurücken, gelingt es dem Maler in hohen Jahren, ein Inkarnat malerischer Inbrunst zu realisieren. In einem ausgesprochenen„Alters-Stil“(den wir von Tizian, Tintoretto, auch Renoir und Bonnard kennen) prägt er Werke, in denen früher Geschaffenes noch einmal in geisterhafter Flamme auflodert. Purrmann— und das beweist diese um- fassende Ausstellung— hat erreicht, was er im Hinblick auf die Gemälde von Matisse einmal als„Einheit des Kunstwerkes“ for- derte und rühmte. Mit der Entdeckung der autonomen Kunstmittel galt für ihn auch das „Streben nach einem gesicherten Ensemble des Kunstwerkes“. Wie Matisse drängte Purrmann ebenfalls mehr und mehr danach, die Leinwand expressiv, klar und eindring- lich ohne überflüssige Belastung zu gestalten. Aus der Ganzheit seines Lebens heraus ge- lang es ihm, die Einheit des Kunstwerkes zu PENK Mal. FUR EINEN FEIN Roman von George Barr Copyright 1960 by S. Fischer-Verlag 2. Fortsetzung Das Gewehr entflel der Hand des deutschen Soldaten; einen Augenblick lang schien er zu knien, dann kippte er nach hinten über, sein Helm rollte auf die Straße, und seine Hände verschränkten sich auf seiner Brust. Seine Beine zuckten kurz, und dann lag er Still. Er war tot. Mit einem verwirrten Blick übersah Bax- ter alles: den Mann, den er eben getötet hatte und der jetzt auf dem schmalen Grasfleck lag, als hätte er ihn sich ausgesucht, um dort zu sterben; die grauen Steinmauern einer schmalen Porfstraße, auf die nun seine vier Mann sprangen, um dicht an den Mauern in Deckung zu gehen; das halboffene Tor des Bauernhofes und die vielen Augen, die ihn anstarrten. Es war unerklärlich, erstaunlich: eine anonyme Menge, die sich dort versam- melt zu haben schien, um seiner Ankunft und seinem Sieg beizuwohnen. Die steigende Sonne erreichte den Rand der Gartenmauer, und das goldene Licht des Frühlingsmorgens überflutete die ungewöhnliche Szene. Ueber dem fernen Grollen der Geschütze und dem Infanteriefeuer, das aus dem Dorf kam, ver- nahm er nun Schreie, französische Schreie. „Les Américains., voyez les Américains. Les Ameéricains sont arrivées. Lauter als leren wrar die hohe Stimme eines alten der außer sich vor Freude zu sein 8 immer wieder rief:„Il a tué le poche, il e boche!“ Sie waren Franzosen und schrien natür- lich französisch, und während Baxter die zehn oder fünfzehn Schritte bis zu seinem Opfer ging, war sein Herz von Freude erfüllt, daß er sie verstand. Ein Geräusch in seinem Rücken veranlaßte ihn, sich umzudrehen und sein Gewehr in einer instinktiven Bewegung der Abwehr zu erheben. „Nimm das verdammte Ding weg“, rief die bekannte Stimme des Bataillonsadjutan- ten, während er seine Beine über die Gar- tenmauer schwang.„Da sind sie, Sir!“ „Gut, gut“, sagte die Stimme des Bataillonskommandeurs, der dem Adjutan- ten über die Mauer folgte. Gleichzeitig war der Donner einer Reihe von Explosionen von den Klippen her zu hören, und als er ver- hallt war, verstummte auch das Knattern der Maschinengewehre, und einen Augenblick lang herrschte fast vollkommene Stille. „Das habe ich erwartet, C- Kompanie“, sagte der Kommandeur, während der Adju- tant die Straße überquerte, sich über den Gefallenen beugte und seine Brust berührte, wie um sicher zu sein, daß er wirklich tot war und Erster Hilfe nicht bedurfte. „Haben Sie ihn erschossen?“ fragte der Kommandeur und beugte sich über den Ge- fallenen, als wäre der Tod gerade dieses einen Feindes für ihn von ganz besonderer Bedeutung. „Jawohl, Sir“, sagte Baxter. Er näherte sich nun auch dem Toten und betrachtete ihn. Die Augen hinter der randlosen Brille waren weit offen, als wollte sich der Deutsche den Mann, der ihn getötet hatte, genau ansehen. Die Brauen über den lichtblauen Augen, die Wie nasse Kiesel glänzten, waren dicht, ge- rade und sehr hell, was dem Gefallenen ein besonders nordisches Aussehen verlieh. „Gut, gut“, wiederholte der Kommandeur mit lauter, übertrieben fröhlicher Stimme, als verleihe der Umstand, daß Baxter ihn ge- tötet hatte, dem Tod des Deutschen noch grö- Bere Bedeutung. Vielleicht wurde ihm aber auch plötzlich bewußt, daß sein Uebereifer, die französischen Zivilisten zu sehen, zu ge- wissen Komplikationen hätte führen können, wenn Baxter nicht als erster dagewesen wäre. Das Dorf hatte offenbar nur geringen Widerstand geleistet, und der Deutsche hatte sich allein in der verlassenen Stellung be- kunden, als sein Schicksal ihn ereilte. Er war ein älterer Mann mit angegrauten Schläfen und grauen Stoppeln am Kinn und um den schmallippigen Mund. Er sieht wie ein Schulmeister aus, dachte Baxter. In der Tat hatte sein Gesicht etwas Strenges und Gelehrtes, genauso wie man es von einem deutschen Schulmeister erwartet. Ich hätte ihn nicht töten sollen, dachte Baxter. Es war nicht der erste Mann, den er getötet hatte; Strand und der wilde Kampf in den Dünen, die Erstürmung der Blockhäuser— alles war das Resultat gemeinsamer Anstrengungen gewesen, deren Folgen der Vergangenheit angehörten, ehe die Nerven Zeit hatten, darauf zu reagieren oder das Gedächtnis sie festhalten konnte. Noch nie war er auf einen Feind gestoßen, der dastand wie eine Zielscheibe und ihm sogar Zeit gelassen hatte zu überlegen. Es ist gleichgültig, ob er ein Schulmeister war. Er oder ich, dachte Baxter. Er hatte einen Feind getötet, der ihn töten wollte. Und doch konnte er keine aber der Angriff auf den Freude über seinen Sieg empfinden. Ich hätte inn ins Bein schießen können, irgend- wohin, dachte er. Er glaubte, daß seine Hand zitterte, aber als er auf sie hinabsah, merkte er, daß sie ruhig war, und er wußte daß das Zittern in seinem Herzen war. „Sie haben es immer da drinnen“, sagte der Adjutant, während er seine Hand in die Gesäßtasche des Toten schob wie in seine eigene Tasche. Der Adjutant hatte schon die Schlachten in Nordafrika mitge- macht und war geübt im Umgang mit dem Feind— tot oder lebendig. Baxter fand seine routinierte Bewegung abstoßend, und plötzlich haßte er den Adjutanten. Er war nahe daran, ihn aufzufordern, den Toten in Ruhe zu lassen. Er drehte sich um und blickte auf die Gesichter im Spalt des Tores. Viele Augen die ihn aufmerksam anstarrten, als erwar- teten sie ein besonderes Schauspiel. eine bedeutsame Bekanntmachung, einen sym- bolischen Akt der Befreiung, das Aufziehen einer Fahne vielleicht. Dann richteten sich die Augen auf den Toten, als wäre er die Schlüsselfigur in dem unverständlichen Spiel, das die drei Amerikaner entschlossen schienen, aufzuführen. „Fritz Müller“, sagte der Adjutant,„Ge- kreiter, vierhundertfünfundvierzigste Fe- stungsartillerie.“ schaffen.-eb⸗ Oberlehrer. Der Deutsche war also tat⸗ sächlich ein Schulmeister gewesen. Ich hätte ihn nicht töten sollen dachte „Stimmt ganz genau“, sagte der Kom- mandeur. „Jawohl. Sir“, sagte der Adjutant, wäh- rend er noch einmal in das Soldbuch des Deutschen blickte.„Dienst in Belgien, Nor- wegen und Rußland.“ Aber damit waren sein Interesse und seine deutschen Sprach- kenntnisse erschöpft. Hätte er mehr ge- konnt, würde er wahrscheinlich auch das nächste noch gelesen haben. Zivilberuf: Baxter noch einmal. Er nahm seinen Helm ab und sah ihn an, wie um nach einer Rechtfertigung für seine Tat zu suchen, Dort, wo die Gewehrkugel des Deutschen den Helm gestreift hatte, war eine kleine, aber deutlich sichtbare Delle. Baxter strich sich ein paarmal über das kurze, kastanien braune Haar, das dicht und weich war, wWie das Fell eines edlen Tieres. „Glück gehabt“, sagte der Adjutant „Ich glaube nicht, daß wir die Leute jetat hier brauchen“, sagte der Kommandeur „Nein, Sir, jetzt nicht“, sagte de: iu tant.„C-Kompanie—.“ „Richtig“, sagte der Kommandeur, Wäh- rend er Baxters Leute anblickte die och immer dicht an den Mauern der er standen,„Hallo, Ihr dort! Ihr könnt 89. Meldet euch sofort bei eurem 5 stand“, befahl er.„Nein, Sie nicht“ er hinzu indem er sich an Baxten Die vier Mann gingen langsam die hinauf„Stimmt es, Sergeant, daß S! gend Französisch sprechen?“ „Ziemlich gut, Sir“, sagte Baxter rascht. „Sie sind mein Mann“, sagte der Kom- mandeur.„Uebrigens hat mir Ihr Haupt- mann gesagt, daß Sie nach der Landung ausgezeichnete Arbeit geleistet haden. Sie sind für eine Auszeichnung vorgeschlagen „Danke sehr, Sir“, sagte Baxter, wWðe es sich gehört.„Aber es war mein Zug. 7 kügte er schnell hinzu. Nur diese vier Sind übriggeblieben.“ „Schon gut“, sagte der Kommandeur und klopfte Baxter auf die Schultern Dann Saß er den Adjutanten an.„Ich nehme a9 aß Jas alle Franzosen aus dem Dorf sind“ (Fortsetzung folgt) r Heraus Druck: Leitg.: v. Schill Report. Soziale: Kimpin stellv.: Bank, I Bad. Ko Mannhe Nr. 80( — 15. Jah eee er. Wi ar de. 8e. 107 Sie