Nr. 20 e franzö. urde für zumänien oria für (Dieu est dot-Preig 8 zer- Hung des der Ber- ternatio- und mit sor Wolf. 1 aus de: für die r Musik wesent- or allem Luslands-. r Musk ssor Dr. irke Ak- nicht als gt sehen land von unterzog rinstitute und be- ichtigung ns. Pro- an ein- Wieder- aft nach eren Ge- er inter- eng ge- Jarivaux ater des n ersten einem Male an könnte daß er les Mei- auch für irkenden unziem- rtettmit- anz den her Lü- chtlichen gezirkel- des Dia- die Da- serdegen anmuti- ach dem weihen 1d leicht By Neuost- ne kir- tensonn- von Jo- lt. Die Christ, Lantaten en“ und ließen den In- Thomas- Rahmen bewährte lizierten der Mo- Is disei- ab-Kan- igkeiten, olobassi- aufzu- abschlie- er sich nd dem rbietung kiel be- allischen (Violine) rx. kelbund) , in der ger aus geboren ger des es; sein „ Lyrik Mann- ktsteller ranzösi- 2s pro- France“ einge- e“ von rtheater „ ange- zember, gastiert Freitag, Theater haben gshafen — ar das durch g. Wie einem toten licher is her- ige des uf der je das w uund verfers T, von als die MN. be- en, Als zurück vrelches 1 auch Hoff- andeur 15 Mis- über⸗ unter- herauf, hlener te ge- te und n, fuhr Mun men“, ehen“, ger. ter. folgt Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei, Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneeklotn; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen“ Rh. Nr. 26 743 11 162 A . annheimer. 3 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 2 39 51; Heidelberg, Hauptstr, 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,90 DR zuzügl. 60 Pf Trägerl. postbez. 3,90 DN- zuzügl. 70 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,90 UN- zuzügl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,90 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 271/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 23. November 1960 Inder Niedersachsen-Halle zu Hannover ist die Sozialdemokratische Partei Deutschlands zu ihrem Neunten Ordentlichen Parteitag nach dem zweiten Weltkriege zusammengetreten. Die SPD will auf dem Parteitag ihre Ziele für die nake Zukunft umreißen und insbesondere ihre politische Linie für den nachstjahrigen Wahlkampf um den Bundestag festlegen. Auer in den großen Zusammen- kxunſten treßen sich die Sozialdemokraten in einzelnen Arbeitskreisen, um zu zahlreichen Entschliießungsanträgen in der Außen- und Innenpolitik, in der Kultur-, Sozial- und Wirt- schtaftspolitiłk Stellung zu nehmen.— Unser Ollenhauer(links), und seinen Stellvertreter des Parteitags. Ollenhauer hat gestern(verg fükrlich zu den Fragen einer atomaren Bec Die USA legen ihre Standpunkte dar Finanzgespräch in Bonn: Bahnt sich eine kleine Annäherung in der Entwicklungshilfe an? Bild zeigt den Vorsitzenden der SPD, Erich im Parteivorsitz, Herbert Wehner, während leickhe unseren nebenstehenden Bericht) aus- AHnung der Bundeswehr Stellung genommen. Bild: AP Ollenhauer will keine Atomwaffen Von uns Hannover. Mit einer Rede zur innen- der Niedersachsen-Halle zu Hannover den versicherte aber, daß die SpD„die Erhaltu Das„Nein“ der SPD zur Atomausrüstung sei ein fester Programmpunkt der Partei, und die Richtigkeit dieser Einstellung sei bis jetzt nicht widerlegt worden.„Wir leh- nen die atomare Ausrüstung der Bundes- Wehr ab“, erklärte unter tosendem Beifall der 340 Delegierten der Parteivorsitzende und fügte hinzu,„nach Standort, Waffen- technik, Strategie und Taktik ist sie weder militärisch notwendig noch stellt sie die 2 Weckmäßigste und damit beste Bewaffnung deutscher Einheiten dar. Sie ist auch in der deutschen Teilung und in der geographi- schen und politisch gefährlich“. Diese Ab- lehnung, so meinte Ollenhauer. sei aber nicht als eine Absage an die Atlantische Gemeinschaft aufzufassen.„Die internatio- nale Lage erfordert im Gegenteil eine Ver- stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Europa.“ Viel Zeit in seiner Rede benutzte Ollen- Von unserem Wirtschaftskorrespon denten Erast Georg Bon n. Am zweiten Tag der deutsch- amerikanischen Finanzverhandlungen scheint sich eine kleine Annäherung der Standpunkte in der Frage der Entwicklungshiffe an- zubahnen. Der amerikanische Finanzminister Anderson und Staatssekretär Dillon haben ihren deutschen Gesprächspartnern klargemacht, daß die Regierung der ISA hauptsächlich an einer Verstärkung des deutschen Beitrages zur International Deve- lopment Ageney D) interessiert ist, die multilateraler Basis zukommen läßt. Die Bundesregierung soll ihr neues Ent- cklungsprogramm also weniger stark im Alleingang als vielmehr im mehr oder weni- ger anonymen Zusammenwirken mit den stlichen Verbündeten starten. Auf west- er Seite ist hier ein Entgegenkommen eichnen, dessen Ausmaß sich zahlen- jedoch noch nicht fassen läßt. Die Maximalforderung der Amerikaner bewegt sich bei 500 Millionen Dollar oder rund 2 Milliarden Mark, die der Bund jährlich aus Haushaltsmitteln zur IDA beisteuern soll. Diese Forderung könne sich wesentlich ver- kingern, wenn zugesichert würde, daß es sich 7¹ v den Entwicklungsländern Finanzhilfen auf nicht um einmalige, sondern um laufende Lei- stungen der Bundesrepublik handelt. Gegenwärtig stehen dem Bund für das Jahr 1961 nur 500 Millionen Mark echte Etat- gelder zur Verfügung, die als IDA-Beitrag abgezweigt werden können. Hinzu kämen allenfalls noch 600 Millionen Mark aus der Entwicklungsanleihe der Länder, die aber naturgemäß Würde die Bundesregierung sich jedoch spä- testens im Jahre 1962 entschließen, ihren ordentlichen Etat durch verstärkte Finanzie- rung notwendiger Investitionen mit Anleihen vom Kapitalmarkt zu entlasten oder durch Mobutus Soldaten attackieren UNO Gefährliche Spannung/ Ghana zog seine Botschaft zurück Leopoldville/ New Vork.(AP dpa) In Leo- poldville herrschte am Dienstag nach dem Feuerüberfall kongolesischer Truppen auf das Botschaftsgebäude Ghanas Kriegsstim- mung. Siegestrunkene farbige Soldaten durchstreiften schwer bewaffnet die Stadt, errichteten Straßensperren und mißghandel- ten UNO- Angestellte. Zwölf von der Armee arretierte UNO-Beamte wurden in das Mili- tärlager Camp Leopold gebracht. Alle Ver- suche des Stabes der Vereinten Nationen, die Freilassung der Festgenommenen zu erwir- ken, blieben bisher fruchtlos. Andere UNO- Offizielle wurden aus ihren Wohnungen ver- trieben. Der Fährverkehr nach Brazzaville wurde unterbrochen. Malaiische, tunesische, marokkanische und indonesische UNO-Ron- tingente haben inzwischen strategisch wich- tige Punkte der Hauptstadt besetzt und Ma- schinengewehrnester errichtet. Der ghanaesische Geschäftsträger im Kongo, Nathaniel Welbeck, der anstelle des vor kurzem zur Persona non grata erklärten Botschafters Djin die diplomatische Mission Ghanas in der Hauptstadt der jungen Kongo- republik geleitet hatte, hat am Dienstagvor- mittag Leopoldville verlassen. Die Abreise Welbecks erfolgte, nachdem es am Montag- abend vor der ghanaesischen Botschaft zu Zusammenstößen und kongolesischen Soldaten gekommen war. Welbeck war zur gleichen Zeit wie Botschaf- ter Djin zur Persona non grata erklärt wor- den, hatte es aber bisher abgelehnt, daraus die Konsequenzen zu ziehen und Leopold- ville zu verlassen. Die Haltung des ghana- esischen Geschäftsträgers wurde auf die Tat- sache zurückgeführt, daß Ghana die der- zeitige Regierung der Kongorepublik nicht anerkennt und Weiter das entmachtete Lu- mumba-Regime für die rechtsmäßige Regie- rung im Kongo ansieht. Die UNO- Vollversammlung hatte am Montagabend die Fortsetzung der Debatte über die Empfehlung des Beglaubigungsaus- schusses zur Anerkennung der Delegation Staatspräsident Kasawubus als rechtmäßige UNO-Vertretung auf Dienstagnachmitag um 16.30 Uhr vertagt. Gegen die Zulassung der Kasawubu- Vertretung hatten sich am Mon- tagabend die Vertreter Guineas und der Mali-Republik ausgesprochen, den Anspruch Kasawubus unterstützte die(ehemals fran- 208ische) Republik Kongo., Die Delegierten Ceylons, Aethiopiens, Marokkos, Polens und der Tschechoslowakei sprachen sich dafür zwischen UNO- Truppen aus, die Frage der Kongo-Vertretung auf sich beruhen zu lassen, bis die Versöhnungskom- mission ihre Aufgabe erfüllt habe. Am Dienstagmittag forderte der Vertre- ter Ghanas eine Vertagung der Kongo-De- batte, bis der Vollversammlung ein ausführ- licher Bericht über die blutigen Kämpfe zwischen kongolesischen Truppen und den zum Schutz der Ghana-Botschaft in Leopold- ville eingesetzten tunesischen UNO-Truppen am Montagabend vorliegt. Nach einer länge- ren Debatte wurde der auch von der Sowiet- union unterstützte Antrag Ghanas mit 50 gegen 34 Stimmen bei 13 Enthaltungen ab- gelehnt. Zivischen Gestern und Morgen In die Bundesrepublik geflüchtet ist der Leiter der Gesellschaftswissenschaftlichen Abteilung des Instituts für Pädagogik der ben, von Hassel und Osterloh hätten seit Lapin forderte in Paris, das Amt des Gene- Walter Schöler mehreren Monaten gewußt, daß sich unter raldirektors abzuschaffen und dafür einen Universität Rostock, Dr. (SED), Dr. Schöler ist Autor mehrerer Ge- schichtsbücher, die an den Schulen der Sowjetzone benutzt werden. Westberlin soll im kommenden Haushalts- jahr 1961 eine Gesamthilfe von 1,08 Milliar- den Mark erhalten. Dies ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen dem Bundesfinanz- minister und dem Berliner Finanzsenator. Sollte der Bundestag dieser Regelung zu- stimmen, würde Berlin im kommenden Jahr sieben Millionen mehr vom Bund erhalten als im Jahre 1960. Das Bundeskabinett wird sich voraus- sichtlich auf seiner nächsten Sitzung noch einmal mit der Frage der Einführung eines Unternehmerfreibetrages bei der Gewerbe- steuer befassen. Diese Frage war bei der letzten Kabinettsberatung über das Steuer- änderungsgesetz 1961 offengeblieben, da der Protest der kommunalen Spitzenverbande in Regierungskreisen, wie es heißt, auch beim Bundeskanzler Beachtung gefunden hat. Unter der Anklage der politischen üblen Nachrede steht seit Montag der Chefreporter der„Frankfurter Rundschau“, Volkmar Hoff- mann, vor dem Landgericht. Den Hinter- grund bilden die Vorgänge um die Verhaf- tung des„Euthanasiearztes“ Heyde/ Sawade. Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident von Hassel und der Kieler Kultusminister, 8 nur einmalig verfügbar sind. die Einführung einer Ergänzungsabgabe zur Einkommen- und Köperschaftssteuer aufzu- füllen, dann wäre unter Umständen ein ange- messener deutscher Beitrag zur multilate- mn Entwicklungshilfe auf Dauer gesichert. Für die nationale Entwicklungshilfe der Bun- desrepublik blieben dann immer noch 1,5 Mil- liarden Mark aus der Bundesanleihe der Wirtschaft, 500 Millionen Merk aus den Pri- vatisierungserlösen des Volkswagenwerkes und jährlich knapp 200 Millionen Mark Zins- rückflüsse aus den ERP- Sondervermögen übrig. Auch das Problem eines zusätzlichen deut- schen Beitrags zum NATO-Infrastrukturpro- gramm scheint sich lösen zu lassen. Dieser Beitrag dürfte von bisher 13,7 Prozent auf 18 bis 20 Prozent des Gesamtvolumens gestei- gert werden. Die Amerikaner hatten ursprünglich eine Erhöhung auf 22 Prozent verlangt. Die Geister scheiden sich dagegen bezüglich der amerikanischen Forderung. jährlich 500 Millionen Mark für den Unter- halt der US-Truppen in Westdeutschland vom Bund aufbringen zu lassen.— Wie ver- lautet, soll bisher in den anderen Fragen keine Lösung gefunden worden sein. Besprechungen abgebrochen Keine Einigung über Verteidigungslasten Bonn.(AP) Am Dienstagabend stand in Bonn einwandfrei fest, daß die deutsch- amerikanischen Besprechungen über eine deutsche Devisenhilfe zum Ausgleich der amerikanischen Zahlungsbilanz vorerst er- gebnislos abgebrochen worden sind. Wie aus Teilnehmerkreisen zuverlässig verlautete, konnte keine Einigung über die amerikani- sche Forderung nach einer deutschen Betei- ligung an den Kosten für die Stationierung amerikanischer Truppen in der Bundesre- publik in Höhe von 2,52 Milliarden DM er- zielt werden. Osterloh, sind als Nebenkläger zugelassen. Hoffmann hatte in einem Artikel geschrie- dem Namen Dr. Sawade der steckbrieflich gesuchte Professor Heyde verberge, ohne ein sofortiges Eingreifen für nötig zu halten. zur Republik proklamiert werden. Der Mini- sterpräsident der Südafrikanischen Union, Dr. Hendrik Verwoerd. gab dies in Pretoria bekannt. Die Konferenz der NATO- Parlamentarier in Paris setzte am Dienstag ihre Arbeit mit Ausschußsitzungen hinter verschlossenen Tü- ren fort. Es tagten der politische, der wirt- schaftliche, der militärische und der wissen- schaftliche Ausschuß sowie der„Ständige Ausschuß“ der NATO- Parlamentarier. Sowaetrußland hat eine Umbildung der Spitze der UNO- Organisation für Erziehung, Friedenspreis für Radhakrishnan Frankfurt.(Ap) Der Friedenspreis 1961 des Deutschen Buchhandels wird dem indi- schen Philosophen und Schriftsteller Radha- krisbnan verliehen werden, wie der Stif- tungsrat des Börsenvereins beschlossen hat. Nach Mitteilung des Börsenvereins wird Radhakrishnan, der auch Vizepräsident In- diens ist, am 22. Oktober 1961 in der Frank- furter Paulskirche mit dem Preis ausge- desrepublik gab am Dienstag der Erste Vorsitzende der Sp, Erich Ollenhauer, in Ollenhauer erklärte, daß die Kluft zwischen SpD und(Du unüberbrückbar breit ge- worden und heute weniger denn je an eine gemeinsame Außen- und Verteidigungs- Politik der beiden großen Parteien zu denken ist. Dazu wiederholte Ollenhauer das entschiedene„Nein“ der Sozialdemokraten zur atomaren Ausrüstung der Bundeswehr, nisses des Westens in der NATO als notwendig“ erachte. hauer zu scharfen Attacken gegen den Bundeskanzler und die Bundesregierung, denen er Versagen in der Wiedervereini- gungspolitik, Demagogie in der Innenpoli- Bundeskanzlers geht weit über die ihm im Srundgesetz zugewiesene Stellung als Chef Demokratie mehr als einmal ernsthaft ge- kährdet worden. Bei diesem sehr bedauer- nationale Entspannung und schrittweise Maß- erem Korrespondenten Ernst und außenpolitischen Situation der Bun- Auftakt zur praktischen Parteitagsarbeit. ng und Stärkung des Vverteidigungsbünd- tik, Unklarheit in der Außenpolitik und nur auf Wahlerfolge ausgerichtete Versprechun- gen in der Sozialpolitik vorwarf,„Die auto- ritäre Stellung und Praxis des heutigen der Regierung hinaus und in vielen einzel- nen Maßnahmen des Kanzlers ist die Stel- lung des Parlaments als der höchsten und entscheidenden Institution einer politischen lichen Verhalten hat ihm allerdings ein we- nig respektables Kabinett und die willfährige Bundestagsmehrheit der CDU/CSU nur Zzu oft Hilfestellung geleistet“, sagte Ollenhauer Wörtlich. Zu den erklärten Zielen der Sozialdemo- Kratie, die jetzt ohne Umwege angesteuert werden müßten, rechnete Ollenhauer, außer den großen Problemen der Außen- und Innenpolitik, in erster Linie Verbesserungen in der Sozialpolitik. Dazu zählen eine um- kassende Gesundheitsvorsorge und die Al- terssicherung für alle.„Hier sind Taten nötig“, rief der Oppositionsführer aus,„auf Worte können wir nach vergeblichem War- ten über ein Jahrzehnt heute verzichten.“ Nachdem der Parteitag für zwei Stunden unterbrochen worden war, um am Grabe ö Scharfe Attacken auf Adenauer/„Weniger denn je eine gemeinsame Außenpolitik denkbar“ Otto Weger des ersten SPD-Nachkriegsvorsitzenden, Dr. Kurt Schumacher, zu gedenken, nahmen die Delegierten in den vier Arbeitskreisen die Beratungen auf. Herbert Wehner und Fritz Erler berichteten über Außen-, Wiederver- einigungs- und Sicherheitsprobleme und unterstrichen noch einmal die zuvor von Ollenhauer vorgetragenen Grundsätze zu diesen Themenkreisen. Dr. Heinrich Deist referierte über Wirtschaftsfragen, Willi Eichler sprach über Kulturpolitik und Pro- fessor Dr. Ernst Schellenberg skizzierte die Grundauffassung der SPD zur Sozialpolitik. Die bei diesen Diskussionen erarbeiteten Beschlüsse werden am Donnerstag dem Par- teitag vorgetragen. Uebereinstimmung in Moskau Moskau.(AP) In Moskau wurden am Dienstag die sowietisch- finnischen Verhand- lungen über einen möglichen Beitritt Finn lands zur europäischen Freihandelszone fort- gesetzt. Auf sowjetischer Seite nahmen an den Besprechungen im Kreml Ministerprä- sident Chrustschow. Staatspräsident Bresch- new, der stellvertretende Ministerpräsident Mikojan, Außenminister Gromyko und sein Stellvertreter Patolischew teil Für Finnland verhandelten Staatspräsident Kekkonen, Handelsminister Karjalainen und der finni- sche Botschafter in Moskau, Eero Uori. Un- terrichtete Kreise sehen in der Teilnahme der führenden sowjetischen Politiker das Be- streben Moskaus, West und Ost zu beweisen, daß die gesamte Sowjetunion Finnlands Bei- tritt zur EFTA voll unterstützt. Die sowie- tisch- finnischen Beziehungen waren für Mos! seit jeher das Schaustück für die von Sowjetunion immer wieder proklamierte kriedliche Koexistenz. Daß die Scwietunion ihre Zustimmung zum Eintritt Finnlands die EFTA geben wird, scheint so gut wie fest zustehen. Reist de Gaulle am 6. Dezember? Algier-Besuch wird vorbereitet/ Nationalversammlung tagte wieder Paris.(AP/ dpa) Die französische National- versammlung hat am Dienstag zum zweiten- mal mit der Beratung des Gesetzentwurfes über die Bildung einer eigenen französischen Atomstreitmacht begonnen. Die zweite Be- ratung war notwendig geworden, nachdem der Senat den Gesetzentwurf abgelehnt hatte. Wie bei der ersten Beratung haben auch jetzt die Sozialisten, die Rechts unabhängigen und einige linksgerichtete Splittergruppen einen Migtrauensantrag eingebracht, während Ministerpräsident Debré die Vertrauensfrage gestellt hat. Zu Beginn der Debatte verwiesen Sozialistische Sprecher auf die Ausführungen des NATO-Oberbefehlshabers General Nor- stad am Montag vor den NATO-Parlamen- tariern. Norstad hatte erklärt, es sei besser, Wenn die NATO eigene Atomwaffen be- komme. Daran knüpften die Sozialisten die Frage, ob es nicht richtiger sei, wenn die Regierung vor Durchführung ihrer Pläne die diesbezüglichen Beratungen auf der NATO- Konferenz Mitte Dezember abwarte. Der Vor- sitzende des Verteidigungsausschusses, der konservative Abgeordnete Francois Valentin, korderte unter starkem Beifall, die Re- gierung solle warten, bis der neue amerika- nische Präsident Kennedy sein Amt angetre- ten habe. Der französische Staatspräsident Charles Wissenschaft und Kultur(UNESCO) gefor- dert. Der sowjetische Chefdelegierte Sergei Exekutivausschuß aus je einem Vertreter des Westens, des sozialistischen Lagers und der neutralen Staaten zu bilden. Die an der gierten quittierten die Ausführungen Lapins mit eisigem Schweigen. Zum Abschluß der britisch- italienischen abend ein Kommuniqué veröffentlicht, das vor allem das„besonders vertiefte Studium der Ost-West- Beziehungen“ hervorhebt. Das Ost-West-Verhältnis sei„auch im Blick auf eine wünschenswerte Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine wirksame inter- nahmen zu einer kontrollierten Abrüstung“ erörtert worden. In einem erfolgreichen Versuch der ame- rikanischen Luftwaffe wurde eine Weltraum- kapsel sicher aufgefangen. Die 250 Kilogramm schwere Kapsel war von der Santa-Rosa- Insel in Florida aus in eine Höhe von 52 000 Metern geschossen worden, um ein neues Verfahren zum sicheren Auffangen von Raketenkapseln zu testen. Die Kapsel war mit einem automatischen Ballon und einem Fallschirm ausgerüstet. Mit diesem kombi- nierten sogenannten„Ballute“-System konnte de Gaulle wird sich in Kürze persönlich nach Algerien begeben, um der Bevölkerung Auf- klärung über die von ihm geplante Volksab- stimmung zu geben, Ministerpräsident Michel Debré, der dies am Dienstag in einer An- sprache vor der gaullistischen„Union für die neue Republik“ mitteilte, sagte, de Gaulle Werde voraussichtlich am 6. Dezember nach Algerien reisen. Zur gleichen Zeit solle die Nationalversammlung über die Beendigung informiert werden, unter denen das Refe- rendum in Frankreich und Algerien abge- halten werde. Als wahrscheinlichen Zeit- punkt für die Volksabstimmung über de Gaulles Algerien-Pläne nannte Debré die erste Januar-Hälfte. General de Gaulle trifft inzwischen wei⸗ tere Vorbereitungen für die Durchführung seiner Pläne im Hinblick auf eine künftige Republik Algerien. Am Dienstag hatte er eine längere Aussprache mit Erziehungsminister letzte Meldung Mißtrauengantrag abgelehnt Paris. Die französische Nationalver- sammlung hat am Dienstagabend den Mig trauensantrag gegen die Regierung Debré abgelehnt. Für den Antrag stimmten 214 Abgeordnete, während 277 Stimmen zum Sturz des Kabinetts notwendig gewesen wären. Die Nationalversammlung hat damit zum zweiten Male die Bildung einer eigenen französischen Atomstreitmacht gebilligt. Der Gesetzentwurf geht nun wieder an den Senat, der ihn vermutlich erneut ablehnen wird. Nimmt ihn darauf die Nationalver- sammlung zum dritten Male an, wird er zum Gesetz. Südafrika ird ein i 1961 formell UNE SCO-Konferenz teilnehmenden Dele- Louis Joxe. Im Anschluß an die Unterredung Wurde Louis Joxe zum Staatsminister für Algerien ernannt. Das Erziehungsministe- rium wird gleichzeitig provisorisch von Staatsminister Pierre Guillaumat übernom- Verhandlungen in Rom wurde am Dienstag- men. Der USA- Senator und künftige amerika- nische Vizepräsident Lyndon Johnson hatte am Dienstagvormittag eine Unterredung mit dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle. An dem Gespräch nahm auch der USA- Botschafter in Paris, Amory Houghton, teil. Politische Kreise in der französischen Hauptstadt messen dieser ersten Kontakt- aufnahme zwischen dem französischen Staatschef und der neugewählten amerika- nischen Administration größte Bedeutung bei. Paulssen greift IG Metall an Bonn.(AP) Der Präsident der Bundes- vereinigung der Deutschen Arbeitgeberver- bände(BDA), Dr. Paulssen, betonte auf einer Pressekonferenz in Bonn erneut die Bereit- schaft der Arbeitgeber, mit den Gewerk schaften zu einem„vernünftigen Gespräch 21 kommen. Leider habe das vergangene Jahr der Weltraumkörper kurz nach dem Abschuß zeichnet werden.. 1* 1 4 sicher geborgen werden. f Keine Fortschritte in dieser Richtung se- a. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN politik Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 Mone Kommentar 1 Das finnische Beispiel Am Montagvormittag ist Finnlands Prä- sident Dr. Urho Kekkonen zu einem vier- tägigen Staatsbesuch in Moskau eingetroffen. Kekkonen folgte damit sehr schnell der Ein- ladung, die ihm. von Ministerpräsident Chrustschow Anfang September in Helsinki überreicht wurde; aber im Gegensatz zu Chrustschow, der sich völlig überraschend und als„Privatgast“ zu Kekkonens 60. Ge- burtstag eingestellt hatte, kam der finnische Präsident als offizieller Besucher in Moskau an. Dieser protokollarische Unterschied ist für die Finnen sehr wesentlich. Auch Kek- konen war einmal als Privatmann“ nach Rußland gereist, nämlich im Februar 1959, bor dem„Appell von Hannover“ Ollenhauers Rede brachte Verwirrung Der SPD-Vorstand will einen„Parteitag der freien Hand“/ Schöne Dinge— unverbindlich Von unserem Korrespondenten Dr. Hannover. Schillernd in allen Farben— so bietet sich das Gerippe dessen dar, Was am Freitag als„Appell von Hannover“ verkündet und im Frühjahr in ein hand- liches und attraktives Regierungsprogramm der SPD verpackt werden soll. Vorläufig liegen die Bausteine nur in Form eines Marathon-Referats Ollenhauers, in elf Ent- schließungsvorschlägen des Parteivorstandes und in Gestalt ausgiebiger Rede- manuskripte Wehners, Erlers, Deists, Schellenbergs, Eichlers vor. Soviel scheint sicher: es soll nach dem Willen des Vorstands ein„Parteitag der freien Hand“ werden. Die 340 Delegierten sollen ihr Placet dazu geben, daß die SpD sich vor der Wahl nicht festlegt. Es geht darum, der Wahlmannschaft einen Blankoscheck auszustellen, damit die Männer um Brandt im Wahlkampf mit gleicher Münze wie die CDU, CSU zahlen kann. Aus der Notwendigkeit, einerseits die anzulocken, zog der SPD- Vorstand die Kon- als eine der schwersten Krisen in den fin- f nisch-sowjetischen Beziehungen der Nach- Kriegsjahre gerade abgeklungen war. Auch damals hatten sich Kekkonen und Chrust- schow getroffen, und im Gespräch unter vier Augen haten sie die vorangegangenen Ver- stimmungen beigelegt. Als Kekkonen aber zurückkehrte, erwartete ihn heftige Kritik wegen seiner Geheimdiplomatie. An der Form von Rekkonens jetzigem Besuch haben jedoch die Finnen absolut nichts auszuset- zen. Im Gegenteil, man begrüßte die Reise, weil man von ihr die endgültige Lösung eines Problems erhofft, das für die Finnen im Laufe der letzten Jahre zu einer Lebens- Frage ersten Ranges wurde: Finnlands Bei- tritt zur Kleinen Freihandelszone EFTA). Somit hat Kekkonen seinen Moskaubesuch diesmal unter eindeutig wirtschaftlichen Vorzeichen angetreten. Er folgte seinem Han- deslminister, der bereits vor zwei Wochen nach Moskau abgereist war, um die vorberei- tenden Gespräche zu führen, die zu dem er- hofften Kompromiß in der EFTA-Frage füh- ren sollen. Finnland hat in dieser Frage lange und zäh mit dem Kreml gerungen, aber aus zwei Gründen hatte sich Moskau bisher ge- Zen Finnlands Beitritt zur EFTA gesperrt. Der erste Grund war eindeutig politischer Art. Die Sowijetrussen fürchteten, daß Finn- land über die wirtschaftlichen Bindungen an EFuropa auch in die politische Interessens- sphäre des westlichen Lagers geraten könnte. Die Anwesenheit der übrigen Neutralen— Also der Schweiz, Oesterreichs und Schwe dens— in der EFTA schien den Sowjets als politische Garantie nicht zu genügen. Diese Vorurteile konnten die Finnen nunmehr offensichtlich abbauen, wenn auch Minister- präsident Sukselainen neulich behauptete, daß man nicht voraussehen könne, welche Probleme bei den Verhandlungen in Moskau noch auftreten könnten. Der zweite Grund für die Skepsis des Kreml aber war rein handelspolitischer Art. Ein nicht geringer Teil des finnischen Außen- handels wird mit der Sowjetunion abgewik- Kkelt, wobei die Zölle nach der sogenannten „Meistbegünstigungsklausel“ festgelegt wer- den. Das bedeutet mit anderen Worten: der Sowjetunjon werden die niedrigsten Zölle Kkonzediert, die Finnland überhaupt einem Außenhandelspartner gewährt. Diese Ver- günstigung müßte aber theoretisch wegfallen, wenn Finnland der Zollpolitik der Kleinen Freihandelszone folgen würde. Dagegen hat jedoch die Sowjetunſon Einspruch erhoben, und Finnland mußte nun die übrigen EFTA- Mitglieder von der besonderen Struktur sei- nes Osthandels überzeugen, es mußte ver- suchen, den Russen auch weiterhin die Meist- begünstigung zu erhalten. Das ist Finnland offenbar gelungen, denn nach den Gesprächen des Handelsministers in London— sie gingen der Moskaureise voraus— hatte der Minister- Präsident erklärt:„Der Weg mit den EFTA- Staaten ist klar.“ Kekkonen wird also in Moskau vor allem Wirtschaftsgespräche führen, die Meistbegün- stigungsklausel wird im Mittelpunkt dieser Gespräche stehen, denn von ihr hängt es ab, wie Chrustschow schon in Helsinki erklärte, daß Moskau sich Finnlands Beitritt zur EFTA nicht widersetzen wird. Nun hat der finnische Ministerpräsident zwar angedeutet, daß noch Probleme auftauchen können, aber in Hel- sinki ist man allgemein der Ansicht, sie könnten nicht so schwerwiegend sein, als daß Finnland nach anderthalbjährigem Warten auf die EFTA von den Sowjets erneut„auf später“ vertröstet werden könnte. Diese Meinung wurde sehr deutlich von Finnlands Srößter Handelszeitung ausgesprochen, die dem Präsidenten folgende Worte mit auf den Weg gab:„Ohne allzu grogen Optimismus sollte man doch annehmen können, daß als desultat der vorbereitenden Verhandlungen und des Präsidentenbesuches für beide Ver- andlungspartner eine befriedigende Lösung zustandekommt, daß diese— wie wir sie sehen— lebenswichtige Wirtschaftsfrage bei- gelegt werden kann.“ Die ständigen Besuche und Gegenbesuche der Staatsoberhäupter von Finnland und Rußland bringen Finnland natürlich immer Wieder ins weltpolitische Gerede. Aber da- gegen hat Kekkronen sich diesmal sogar dop- pelt abgesichert. Er kann einmal auf seine Rede bei Chrustschows letztem Besuch ver- weisen, als er den Herrn des Kremls klipp und klar wissen ließ, daß Finnland niemals ein kommunistischer Staat werden wird, sondern daß es seine skandinavische Demo- Kratie verteidigen werde. Auf diese männ- lichen Worte hatten nicht nur die Finnen lange genug gewartet. Zum anderen aber wird Kekkonen das notwendige Gleich- gewicht Finnlands zwischen Ost und West Wieder herstellen wollen, wenn er im Mai kommenden Jahres als Staatsbesucher nach London reisen wird. Diese Reise wurde kurz nach dem Besuchstermin für Moskau be- kanntgegeben. Sie wird Kekkonens erster Staatsbesuch als Präsident in einem west- lichen Land außerhalb Skandinaviens sein. Zweifellos erwartet auch Kekkonen, daß er sich in Londor bereits als EFTA-Partner den Engländern vorstellen kann. Walter Hanf entsprechende finanzielle Forderungen in den deutschen Etatgepflogenheiten sach- kundigen Herren Anderson und Dillon beschränkt über diese parlamentarische Ron- trollfunktion hinweggesetzt habe. Sequenz: er bemüht sich leise aufzutreten, schöne Dinge unverbindlich auszusprechen und sich möglichst nirgendwo fest Sätze wie„Die Bundeswehr muß wirks ausgerüstet werden“ m Bungsvorschläge des V Strecken zu Dokumen CDU-Abgeordnete An n, die auch unterschreiben könnte. Das gleiche gilt für Forderungen nach wirk- Aus- 18e samer Notstandsgesetzgebung, nach Weitung der Entwicklungshilfe, nach sozialer Gerechtigkeit, stabilem Geld, besserer Bil- dung und Ausbildung, sorgfältiger Beobach- tung links- und rechtsradikaler Gruppen. chen die Entschlie- tands über weite jeder ö War in Stuttgart noch die„Göttinger Alten Genossen zahm zu halten und anderer- Kantate“ gegen die Atombewaffnung erklun- seits mehrere Millionen bürgerlicher Wähler gen, so besuchten die Delegierten in Hanno- Ver die Oper. Man gab die Zauberflöte““ ser Beziehung zum Anliegen des Parteitags. — Einen Steinwurf weiter liegt das„Haus der 1000 Schnäpse“. Dort sitzen mit Vorliebe die südhessischen Delegi die dicke„Schnaps-Fibel“ Bronzekette an den Tisch Welt zur Auswahl stellt, erhitzt die Ge- Wahrscheinlichkeiten, daß diese Wünsche südhessischer Delegierten in Erfüllung ge- In London liegt man 0 der Lauer Zahlt Bonn an die Amerikaner, wollen die Engländer auch wieder Geld Von unserem Korrespondenten Dr. werner G. Krug in England London. Die augenblicklichen Bespre- chungen zwischen dem amerikanischen Fi- nanzminister Anderson und Staatssekretär Dillon vom amerikanischen Außenamt und der Bundesregierung über die Frage des deutschen Beitrages zur NATO und zur West- lichen Entwicklungshilfe werden von eng- lischen Regierungskreisen mit ganz beson- derem Interesse verfolgt, Falls sie, wie man in London erwartet, für die amerikanische Regierung günstig ausgehen und sich die Bundesregierung zu einem erhöhten Beitrag bereiterklärt, will die britische Regierung sofort in neuen Verhandlungen mit Bonn ebenfalls einen weitéren Stationierungsbei- trag für die 50 000 Mann ihrer Rhein-Armee Verlangen. 5 Während bisher im Gegensatz zu ent- sprechenden Forderungen der englischen Presse die britische Regierung den Stand- punkt vertrat, sie würde keine weiteren Forderungen mehr an die Bundesregierung stellen, wenn im Frühjahr 1961 der jähr- liche Beitrag der Bundesrepublik in Höhe von 150 Millionen Mark für die Unterhal- tung der britischen Streitkräfte in deutsch- land ausläuft, ist in den letzten 24 Stunden eine bemerkenswerte Aenderung der briti- schen Haltung eingetreten. Offensichtlich von amtlicher Seite aus dem Außenamt inspi- riert, brachten am Dienstag sämtliche eng- lischen Zeitungen Kommentare ihrer poli- tischen Korrespondenten, in denen die Not- Wendigkeit eines prozentualen Beitrags der Bundesregierung zur westlichen Verteidi- gung unterstrichen wird. Einhellig berichten die Blätter, die englische Regierung werde in Bonn erheben, wenn die augenblicklichen deutsch- amerikanischen rerhandlungen er- folgreich sind. Man deutet dabei an, daß von Bonn nicht nur größere Waffenkäufe in Eng- land unter Ausnutzung des seit zwei Jahren in London deponierten zinslosen 50-Millio- nen-Pfund-Kredits der Bundesregierung er- Wartet werden, sondern auch ein effektiver Beitrag zum Unterhalt der in Westdeutsch- land stationierten Truppen, mindestens in der augenblicklichen Höhe und unter dem Titel„für allgemeine Verteidigungszwecke der NATO“.. * Im Hinblick auf diese neuen Absichten der britischen Regierung sieht man den Be- sprechungen mit dem amerikanischen Fi- nanz minister Anderson und Staatssekretär Werden, mit besonderer Spannung entgegen. Man erwartet in amtlichen englischen Krei- sen nicht, daß die amerikanischen Unter- händler auch einen stärkeren Verteidigungs- beitrag von England fordern werden. Auf Eis gelegt:? Straßburg.(dpa/ AP) Die Regierungen übereinstimmend zu erkennen gegeben, dag das Europa der Sechs zu einer politischen Ge- meinschaft ausgebaut werden muß. Während des Straßburger„Kolloquiums“ im euro- päischen Parlament betonten am Dienstag Außenminister Couve de Murville und Bun- desminister von Merkatz(in Vertretung Dr. von Brentanos), daß dabei von der Basis der bestehenden Gemeinschaften ausgegangen Werden müsse. 1 Couve de Murville unterstrich, daß eine digungs- und Kulturpolitik der einzig gang bare V Sei. Merkatz, der unmittelbar nach Cou Murville sprach, bez nete die deutsch- französische Freundschaft als Ausdruck der stetigen und klaren Politik der Bundesregie- rung und als eine kostbare Tatsache. Er sagte, die Sechser-Gemeinschaft sei in sich selbst ein politisches Faktum erster Ordnung. Er 1 2*— 2 Warnte davor, die wirtschaftliche und poli- tische Einigung als Antithese aufzufassen. Mit Ueberraschung wurde im Parlament die Bon- ner Zurückhaltung zu einer Fusion der Exe- kutiven von EWG, Montanunion und Euratom zur Kenntnis genommen. Im Gegensatz zu krüheren deutschen Erklärungen sagte Mer katz:„Die Verschmelzung wird einmal kom- men. Im gegenwärtigen Zeitpunkt wäre sie verfrüht.“ Nachdem der luxemburgische Außenminister Schauß vor dem Parlament ebenfalls auf technische Schwierigkeiten bei einer solchen Fusion hingewiesen Hatte, scheint dieser Vorschlag damit vorerst auf Eis gelegt worden zu sein. Bonn. Die„deutsch- amerikanischen Finanzgespräche“, die in Bonn abwechselnd im Palais Schaumburg, im Auswärtigen Amt und in der amerikanischen Botschaft stattfinden, drohen sich zu einer ziemlich formationen fließen nur dürftig. Sie sind sehr widersprechend und dazu angetan, Unsicherheit und Unklarheit beim Steuerzahler, dem Staatsbürger, hervorzurufen. Am Dienstagabend hieß es, die Experten seien dabei, ein Kommuniqué auszuarbeiten, aber im übrigen steht zu vermuten, daß die „sang- und klanglos“ nach Paris und Lon- don weiterreisen werden und im Bundes- kabinett, vor allem in den Fachressorts, im Bundesfinanzministerium, im Bundeswirt- schafts ministerium, im Bundesarbeitsministe- rium Verwirrung zurücklassen werden. Gewiß, man war nicht völlig unvorbereitet. Adenauers Stellvertreter Erhard hat in den USA einiges zur Kenntnis genommen, was zur beschleunigten Bekanntgabe einer Ent- wicklungskonzeption führte, die aber die amerikanischen Besucher nicht befriedigte. Auch Eisenhowers jüngster Brief an den Bundeskanzler soll den einen oder anderen Hinweis auf größere Opfer und höhere For- derungen für die Verteidigung enthalten haben. Aber da es sich— wie in Umrissen immer deutlicher wird— wahrscheinlich um einen handfesten Zugriff auf den Buntas- haushalt handelt, wäre allen gedient ge- wesen, wenn vor diesen Bonner Verhand- lungen das Für und Wider in Dokumenten ausgetauscht worden wäre: Der Bundes- regierung wäre es dann sicherlich nicht pas- siert, daß sie sich jetzt, als sich einer ihrer Sprecher auf das Haushaltsrecht des Bua- destages berief, der in einer S0 wichtigen Sache gehört werden müsse, von den amerikanischen Besuchern nachweisen las- sen mußte, in wievielen Fällen und in wel- cher Höhe sie sich seit 1949 ziemlich un- tischer Schachzug in diesem Absorniderlichen trübseligen Affäre zu entwickeln. Die In- Same Beobachter liest von Zusammenstößen, von Milliardenbeträgen. Die ehrenwerte Londoner„Times“ weiß zu erzählen:„Die schlimmsten Befürchtungen der Bundes- republik sind eingetreten.“ Die überraschend bei einer Agentur aufgetauchte Zahl von als deutsche Anstrengung zu sehen wünsch ten, stellt sich mehr und mehr als Irrtum heraus. Vielleicht war es auch nur ein tak Hin und Her, Aber zu bestreiten ist nicht mehr, daß Washington in jedem Fall von der Bundesrepublik aus dem Bundesetat eine sich auf eine ganze Anzahl von Jahren erstreckende außerordentlich hohe Leistung fordert. In nüchternen Ziffern sieht das nach den bisherigen Indiskretionen etwa so aus: aus Bundesmitteln eine jährliche Entwicklungs- hilfe von rund zwei Milliarden Mark, ein jährlicher deutscher Beitrag an die NAT O- Kasse zum Unterhalt der US-Streitkräfte von etwa 800 Millionen Mark, einen höheren Zuschuß von 200 bis 300 Millionen Mark für das Infrastrukturprogramm der NATO, eine Uebernahme der Soziallasten für deutsche Hilfskräfte, Arbeiter und Angestellte ame- rikanischer Dienststellen durch den Bund Von etwa 90 Millionen Mark. Schließlich soll auch noch der Bundesregierung empfohlen worden sein, als eine Art Hilfestellung für die US auf die land wirtschaftliche Seite der EWG dämpfend einzuwirken, damit die Ixportaussichten Amerikas in diesem Be- reich verbessert werden. Diese Darstellung mag grob sein. Sie müter. Es geht vielmehr um einige Anträge von alt-sozialistischem Schrot und Korn ge- gen die NATO, für Sozialisierung. Doch die Dillon, die am Freitag in London eintreffen Frankreichs und der Bundesrepublik haben Verstärkte Zusammenarbeit der sechs Regie- rungen auf den Gebieten der Außen-, Vertei- rten. Nicht so sehr Armeen Heinz günther Klein hen, ist fast so gering wie die Chance, daß ein Zecher alle 1000 Schnäpse an einem Abend probieren kann. Umstritten ist hingegen nach wie vor, ob die SPD einer modernen Ausrüstung der Bundeswehr mit Mehrzweckwaffen zustim- men soll oder nicht. Erich Ollenhauer er- klärte am Dienstagmorgen lapidar:„Wir leh- nen die atomare Ausrüstung der Bundeswehr ab.“ Dieser Ausspruch brachte ihm zwar den Beifall vieler Delegierter, jedoch den Groll seiner Vorstandsgefährten ihm vor, er sei aus der Reihe getanzt und von der Linie des Entschliegungsantrags Nr. 83 abgewichen, in dem der Vorstand, inspiriert — ö N 5 1 A von Fritz Erler, folgende ausweichende For- nur noch der Titel der Musik stand in gewis- mulierung vorschlägt: „Sinnvolle Aufgabenteilung verstärkt die Wirkung des Bündnisses und ermöglicht es, die Zahl der mit Atomwaffen ausgerüsteten nicht zu vergröhern.“ Hinter den die mit einer Kulissen wird verbreitet, Ollenhauer werde geschmiedet ist und so gut wie alle bekannten Schnäpse der mihverstanden/ er habe ausdrücken wollen, daß die Bundesrepublik zwar keine Atom- Wafken erhalten, sie jedoch bezahlen Sollte. Es scheint sich hier um die erste Panne des Parteitags zu handeln: Offensichtlich ist Ollenhauers Redemanuskript in der Partei- spitze nicht sorgfältig geprüft und mangel- haft„entschärft“ worden.. Der Hauptleidtragende ist der Kanzler- Kandidat Willy Brandt, der sich landauf, landab bemüht, NATO- Freundlichkeit zu zeigen. So ist es verständlich, daß„die Um- gebung“ Brandts auf Ollenhauers Stolper- schritt mit der scharfen Bemerkung reagierte, Brandt werde es nicht zulassen, daß der SPD-Parteitag in die„Propaganda-Messer“ der CDU laufe, es dürfe kein Zwielicht in der atomaren Frage geben. Die beiden aktuell- sten und interessantesten Fragen lauteten am Dienstagabend in Hannover:„Wie wird sich die Diskussion über die atomare Bewaff- nung im Arbeitskreis, Außen- und Verteidi- gungspolitik' entwickeln?“— und„Was wird Brandt am Freitagmorgen in seiner mit Spannung erwarteten Rede zu dieser Frage sagen?“ Wenn man so will, ist die SPD damit trotz aller Versicherungen, man werde die Angriffe Dr. Adenauers vom Freitag links liegen lassen, bereits in den Stolperdraht ge- gangen, den der CDU-Führer spannte. Sohn eines Bundeswehroffiziers Von unserer Bon Bonn. Der 16jährige Sohn eines Majors der Bundeswehr, Dieter Götze, der seit dem 10. November in Bad Godesberg vermißt Wird, wurde entweder im die Sowietzone entführt oder gelockt. Fedenfalls wird er in der Nahe von Ostberlin an einem unbe- kannten Ort fe halten, um den Vater zu en, nach Ostberlin zu kommen. Diese 1 teilung eines Sprechers des Bundesver- teidigungsministeriums erregte am Dienstag in Bonn erhebliches Aufsehen. Der Vater des Jungen, der als Major im Verteidigungsministerium im Stab der Ter- ritorialverteidigung tätig ist, erhielt am 16. November einen Brief, in dem er von einem Herrn H. Schneider aufgefordert wurde, am 19. November nach Ostberlin zu kom- men. Der Major hatte sofort nach dem Ver- schwinden seines Sohnes Vermißtenmeldung bei der Kriminalpolizei in Bonn erstattet und seine Vorgesetzten sowie die Schule, die sein Sohn besuchte, von dem geheimnis- vollen Verschwinden verständigt. Ein Spre- cher des Verteidigungsministeriums erklärte, nach dem Brief aus der Sowjetzone bestehe kein Zweifel mehr, daß der Junge festge- halten werde, um den Vater zu erpressen. Das Schreiben des ominösen Herrn Unklarheiten Gerüchte Unsicherheit Großes Rätselraten in Bonn über die deutsch- amerikanischen Finanzverhandlungen Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen sechs Milliarden Mark, die die Amerikaner e Schutz für Berlin, für die Bundesrepublik Ein anderes kommt hinzu: der aufmerk- wird wahrscheinlich besonders die Fach- Schneider trägt das Datum„Berlin, den leute stören, die die Neugier der Journa- listen damit abspeisen, es handle sich um auherordentlich komplizierte, hochtechmische Erörterungen. Aber dieses Hinhalten führt nicht an der Tatsache vorbei, daß in der Bundesrepublik die Sorgen von Stunde zu Stunde zunehmen. Die große Zahl der Kriegs- opfer und Kriegsbeschädigten, der Strom der Flüchtlinge und Vertriebenen, die Berliner — sie alle stellen mit Recht die Frage: Was kommt da auf uns zu? Ihnen ist es nicht ge- schaftlichen Fachleuten, im Nachtnil jeder für die Gemeinschaft ausgegebenen Mark auch zugleich den großen Vorteil der verstärkten Investition zu erkennen. Sie sehen in erster Linie das, was ihnen täglich auf den Nägeln brennt und fürchten neue Nöte. Hier könn- ten die Herren, die von Uebersee in das kleine Regierungsstädtchen am Rhein kamen, Vielleicht einiges von dem wiedergutmachen, Was ihr Ueberraschungsangriff auf des er- krankten Bundesfinanzminister Etzels Kas- sen an Unsicherheit hervorrief. An der Er- kermtnis, daß das amerikanische Volk nach seinen vielen Hilfeleistungen, nach seinem und seiner Unterstützung für die west- deutsche Politik seinerseits jetzt mit Ver- ständnis und Loyalität der Deutschen rech- nen soll und rechnen kann, fehlt es nicht. Nur sollte vor aller Oeffentlichkeit Klar- heit geschaffen werden. 15 5 Die Wahrheit, auch die unbequeme Wahr- heit, bleibt ein besserer Wegweiser als das geheimnisvolle, undefinierbare, undurch- schaubare Tauziehen hinter verschlossenen Türen. Der offenen Aufforderung, mehr aufzubringen als bisher, wird der Bürger der Bundesrepublik kaum widersprechen und sich ihr auch nicht entziehen. Was er jedoch nur schwer erträgt, sind die Momente Psychologischer Unsicherheit, die in diesem merkwürdigen Zwischenstadium der Finanz- Verhandlungen stark hochkamen und eine Belastung werden könnten. ein. Man warf In Westberlin gelandet Berlin.(AP/dpa) Ein sowjetischer Hub- schrauber landete am Dienstag im Amerika- mischen Sektor von Westberlin. Etwa künt Minuten später stieg er wieder auf. Alar- mierte Wagen der Westberliner Polizei und spät. Die Maschine landete nach Mitteilung der Westberliner Polizei auf einem Acker- gelände der städtischen Domäne Dahlem. rekten Begegnung mit den Westberliner Sicherheitsorganen auswich, ist nicht be- kannt, ob nur Neugierde zu der Landung auf Westberliner Gebiet geführt hat. Nach Aussagen von Augenzeugen befanden sich in dem Hubschrauber drei sowjetische Sol- daten, die mit Maschinenpistolen bewaffnet waren. Während ihrer Landung kreiste über Dahlem eine einmotorige Maschine un- bekannter Nationalität. Ein Sprecher der US-Armee in Berlin erklärte, der sowjetische Hubschrauber habe mit seinem Flug über Westberliner Gebiet nicht gegen das Schrauber flögen zwar ihrerseits nicht über den sowjetischen Sektor Berlins, aber von amerikanischer Seite werde das Recht, dies Nähe des Platzes, an dem der Hubschrauber landete, befinden sich Sendeanlagen des amerikanischen AFN-Soldatensenders. DGB Warnt Kohlenhändler Düsseldorf.(dpa) Der DGB warnte in einer Presseverlautbarung den Kohleneinzel- handel davor, überhöhte Preise zu fordern. Seit der Freigabe der Kohlenverkaufspreise habe der DGB zahlreiche Beschwerden er- halten. Vor allem in Süd- und Norddeutsch- land habe der Kohleneinzelhandel ohne je- den Anlaß die Handelsspanne ausgeweitet und die um 38,6 Prozent herabgesetzten Transportkosten nicht an die Verbraucher Weitergegeben. Ankündigungen des Vor- sitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie, Gutermuth, daß seine Gewerk- schaft die Entwicklung der Preise im Kohlen- einzelhandel untersuchen und Fälle von un- gerechtfertigten Preisforderungen veröffent- lichen werde, wurden vom PGB begrüßt. 2 5 DaB werde solche Bemühungen unter- stützen. 5 5 Max Wönner, der frühere Landesvorsit- zende des DGB in Bayern ist im Alter von fast 64 Jahren in seiner Münchner Wohnung gestorben. Was macht Dieter Götze in Ostberlin? seit dem 10. November vermißt ner Redaktion f 15. 11. 1960“ und hat folgenden Wortlaut: „Ihr Sohn Dieter befindet sich zur Zeit bei meinem Cousin in der Nähe von Berlin. Er hat eine Aufenthaltsgenehmigu ng bis zum 30. November von den Behörden erhalten. In seinen Gesprächen brachte Ihr Sohn Dieter zum Ausdruck, daß és ihm bei uns gefalle. Er beschloß hier zu bleiben. Ueber die Gründe der Uebersiedlung Ihres Soh- nes weiß ich nichts. Deshalb möchte ich mit Innen die Verbindung aufnehmen. Ich möchte ermöglichen, daß Sie sich mit Ihrem Sohn sehen und mit ihm sprechen. Ich schlage vor, benutzen Sie ein Flugzeug und kommen Sie bitte am Sonnabend, dem 19. November, nach Berlin. Sie können mich telefonisch vom Ostsektor Berlins erreichen. Da ich berufstätig bin, können Sie mich nur am 19. November in der Zeit von 16 bis 18 Uhr oder sonntags in der Zeit von 9 bis 11 Uhr erreichen. Bei dieser Gelegenheit kön- nen wir eine Zusammenkunft vereinbaren. Meine Telefonnummer lautet 65 42 29. In meinem Interesse und auch in Ihrem möchte ich Sie bitten, daß niemand über unsere Vereinbarung etwas erfährt, Ich möchte Ihnen und Ihrem Sohn Dieter nur helfen. Hochachtungsvoll Ihr H. Schneider. P. S.: Ich benütze die Gelegenheit, die Zeilen Ihres Sohnes zur Post zu bringen, um meinen Brief gleichzeitig mitsenden zu Diesem Schreiben lagen einige Zeilen des verschwundenen Sohnes mit folgendem Wortlaut bei:(Berlin, den 14. 11. 60)„Liebe Eltern]! Zur Zeit befinde ich mich bei meinem Freund in Mitteldeutschland. Es geht mir gut. Ich werde jetzt hier bleiben. Ich hoffe, daß Ihr damit einverstanden seid. Macht Euch weiter keine Sorgen um mich, denn ich kühle mich wohlauf. Grüße an Euch alle von Eurem Dieter.“ 5 Der Sprecher des Bundesverteidigungs- ministeriums vertrat die Ansicht, daß diese Zeilen auf Diktat geschrieben wurden. Von einem Freund in Mitteldeutschland sei den Eltern nichts bekannt. Sie hätten jedoch so- kort die Handschrift ihres Sohnes erkannt. Von seiner Wohnung in Bad Godesberg aus rief der Vater am 19. November zu der in dem Brief angegebenen Zeit die Ost- berliner Telefonnummer an. Auf seine Fragen wurden ihm weder die Adresse noch die näheren Umstände oder Motive des Ver- schwindens seines Sohnes genannt. Seine Bitte, am Telefon einige Worte mit seinem Sohn sprechen zu dürfen, wurde ihm ab- geschlagen. Er wurde vielmehr erneut auf- gefordert, nach Ostberlin zu kommen. Dies Wurde von dem Major jedoch abgelehnt. Die Möglichkeit, dag Dieter in die So- wietzone gelockt wurde, schloß der Sprecher des Verteidigungsministeriums nicht aus. Der Junge sei leidenschaftlicher Brief- markensammler gewesen und habe am 10. November, abends, mit Fahrrad, Brief- markenalbum und Postsparbuch die 0 nung verlassen, während seine Eltern au einer Gesellschaft weilten. Wie die Kriminal- polizei ermittelte, sind die knapp 200 Mark, die darauf als Guthaben standen, abgehoben Worden. Der Sprechef des Verteidigungs- ministeriums stellte die Frage, warum die sowjetzonalen Stellen, die den Jungen fest- halten, dem Vater nicht die Adresse mit- geteilt haben, wenn es sich um eine harm- lose Sache handele. Ferner wird darauf hin- gewiesen, daß es sich bei der Telefonnummer um eine Geheimnummer handele, die in keinem Fernsprechbuch der Sowjetzone 2 finden sei. 8 Siehe auch Seite 16 der amerikanischen Militärpolizei kamen zu Da die Hubschrauberbesatzung einer di- Vier-Mächte-Abkommen über Berlin verstoßen. Amerikanische Hub- zu tun, aufrechterhalten. In unmittelbarer können.“— 215 r Hub- Merika- va fünk . Alar- zei und amen zu tteilung Acker- Uem. mer di- derliner cht be- andung t. Nach en sich he Sol- Waffknet Kreiste ine un- Berlin er habe Gebiet ommen e Hub- at über er von At, dies elbarer rauber n des 8. er nte in einzel- ordern. spreise en er- eutsch- me je- weitet setzten aucher Vor- ergbau Werk- ohlen- n un- öffent- grüßt. Unter- vorsit- r von mung U? rtlaut: eit bei lin. Er 8 zum halten. Sohn ei uns Ueber Soh- ch mit . Ihrem N en g und dem mich eichen. ch nur bis 18 bis 11 kön- baren. 9. In Ihrem über t. Ich r nur ;eider. Zeilen „ n Z n des andem Liebe einem t mir hoffe, Macht an ich e von ungs- diese Von den H SO- cannt. berg u der Ost- seine noch Ver- Seine inem ab- auf- Dies nt. So- echer aus. Zrief- am zrief- Woh- auf ninal- Mark, oben mngs- 1 die fest- mit- arm- hin- nmer e in 1e Zu 2 Nr. 271/ Mittwoch, 23. November 1960 Mütter im Widerstreit der Pflichten/ Notdienstgesetz und viele Fragen Mit dem Entwurf eines Notdienstgesetzes befassen sich gegenwärtig die Ausschüsse des Deutschen Bundestages, und die Bun- desregierung drängt darauf, daß diese Vor- lage beschleunigt verabschiedet wird. Der Bundesrat hatte sie mit gewissen Abände- rungsvorschlägen gebilligt. Es soll die Auf- gabe des Gesetzes sein, im Verteidigungs- fall den Bedarf an Arbeitskräften für nicht- militärische Dienstleistungen in allen lebens- wichtigen Bereichen, also den der öffent- lichen Verwaltung, bei den Streitkräften, im zivilen Bevölkerungsschutz und auch in der kriegswichtigen Produktion sicherzustellen. Von der allgemeinen Notdienstpflicht sollen grundsätzlich nur Jugendliche unter acht- zehn Jahren, Männer über 65, Frauen über 55 Jahre und gewisse ausländische Staats- angehörige ausgenommen sein. Schwerbe— schädigte, Erwerbsunfähige und hauptamt- liche Geistliche sind von der Dienstpflicht befreit. Ist ein solches Gesetz mit unserer verfas- sungsrechtlichen Ordnung vereinbar? Nach der ursprünglichen Fassung des Grundge- setzes wäre es nicht möglich gewesen, aber durch die Aenderung des Grundgesetzarti- kels 12 im Jahr 1956 ist die zwangsweise Heranziehung zu einer Arbeit im Rahmen einer„herkömmlichen, allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht“ zugelassen worden. Wer die Verteidigung der Bundesrepublik bejaht, wird auch die Mobilisierung der gesamten verfügbaren Arbeitskräfte akzeptieren müssen. Daraus ergeben sich notwendigerweise erhebliche Einschränkungen der persönlichen Freiheit, vor allem in der Wahl, dem Wechsel oder der Aufgabe des Arbeitsplatzes. Das Gesetz sieht vor, daß die Dienstpflichtigen zu Dienst- leistungen herangezogen und zwangsweise auf die Arbeitsplätze gestellt werden kön- nen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Das gilt auch für Frauen, sie seien be- rufstätig oder nicht. Sie werden nicht nur in der Rüstungs- oder Ernährungsindustrie, als Bürokräfte in der öffentlichen Verwal- tung und in den Stäben der Truppe ge- braucht, sondern auch im Lutschutz-Selbst- Modesplitter Schmeichelnde Pelzhüte haben noch in keiner Saison so stark das Bild der Mode mitbestimmt wie in diesem Jahr.„Zärtliche“ Silber- und Blaufuchsfelle oder auch seidig schimmernder langhaariger Weiß fuchs sind zu hohen Pelzkappen à la Kosaken-Toque verarbeitet. Nutria-Hüte und schmeichelnde Luchsfelle passen besonders gut zu den in diesem Winter bevorzugten Farben braun und grün. Das elegante Schwarz schmückt sich, etwas luxuriöser, mit Nerz oder mit perlmuttschimmernden Hermelinfellen. Kurzhaarige, schmiegsame Felle, wie Per- sianer oder auch kostbarer Breitschwanz werden zu allen Hutformen verarbeitet, die Paris heute bevorzugt: zu fast randlosen Hüten mit hoch hinaufgeführtem Hutkopf. * In der Strandmode des nächsten Som- mers wird sich mehr und mehr die„italieni- sche Richtung“ durchsetzen. Südliche Far- benfreude beherrscht die Strand- und Bade- kollektion 1961. Neben der Farbe wird bei den Badeanzügen für Damen besonderen Wert auf modellierte Büste und vollendete Paßform gelegt. Bikinis treten wieder stär- ker in Erscheinung Auch der Herr trägt nicht mehr nur„Uni“ am Strand, Farbe in Streifen und Karos ist Trumpf. Wie bei Strand- und Badejacken,-mänteln und hemden liegt auch bei der Freizeitbeklei- dung der Ton auf„Bequemlichkeit“. Bei den neuen Tenniskleidern in Jumperform schei- nen die modischen Vorbilder aus den zwan- ziger Jahren Pate gestanden zu haben. schutz, in der Krankenpflege und bei vielen anderen Aufgaben der zivilen Selbsthilfe. Nach den harten Erfahrungen im letzten Krieg stoßen die gesetzlichen Bestimmungen auf ein gewisses Mißtrauen bei den Frauen. Sorgenvolle Fragen und Befürchtungen sind laut geworden. Sicher wird es keine weib lichen Hilfskorps der Truppe geben, denn im Verband der Streitkräfte dürfen Frauen nach Artikel 12 des Grundgesetzes auf kei- nen Fall verwendet werden. Das Gesetz spricht deshalb auch vom Streitkräfte“, was bedeutet, daß Frauen nicht, wie im letzten Krieg die Nachrichten- helferinnen, militärischem Kommando unter- worfen werden sollen. Wieweit sich aber für Frauen vermeiden läßt, daß sie gemäß Paragraph 42 in einer Gemeinschaftsunter- kunft wohnen, an Gemeinschaftsverpflegung teilnehmen oder Dienstkleidung tragen müs- sen, ist noch offen. lange und unter welchen Voraussetzungen Frauen und Mädchen vom Notdienst zurück- gestellt werden können. Der Paragraph 13 des Entwurfs sieht für alle Betroffenen eine Zurückstellung für die Dauer der Arbeits- unfähigkeit vor, was ja selbstverständlich ist. Frauen sollen vom Beginn einer Schwan- gerschaft, Mütter, die ein Kind bis zu einem Jahr betreuen, ohne weiteres zurückgestellt werden. Mütter mit einem oder mehreren Kindern unter fünfzehn Jahren werden nur dann befreit, wenn die Kinder im Fall einer Dienstverpflichtung der Mutter ohne Be- treuung wären. Diese Bestimmung erscheint Jahren überhaupt zu befreien und auch Großmütter, Schwestern oder etwa Pflege- betreuen, vom Notdienst zurückzustellen. Weiterhin will der Bundesrat das Dienst- pflichtalter der Frauen auf fünfzig Jahre herabgesetzt wissen. Dagegen hat sich aber beispielsweise die Bundesvereinigung der Frauen der CDU gewandt, um junge Frauen mit Kindern großhzügiger freistellen zu können. „Bereich der Viel umstrittener ist aber die Frage, wie hart, deshalb hat auch der Bundesrat vor- geschlagen, Mütter mit Kindern unter drei mütter, die Kinder unter fünfzehn Jahren Sie lachte, als sie das haltende Auto und Zurückgestellt werden weiterhin Parla- mentskandidaten, Personen, die in einem für die Oeffentlichkeit wichtigen Beruf ausge- bildet werden, Schüler und Schülerinnen der allgemeinbildenden Schulen und, nach Vor- schlag des Bundesrates, auch Studenten, die kurz vor dem Abschluß stehen.— Verschie- dene Frauenorganisstionen haben den Ge- setzentwurf besonders daraufhin kritisiert. daß er nicht zunächst die Möglichkeit einer kreiwilligen Dienstleistung zulasse und scharfe Strafbestimmungen vorsehe. Für viele Menschen, auch für manche Frauen, wird übrigens die Heranziehung zum Notdienst nicht erst akut, wenn der „Verteidigungsfall“ eingetreten ist. Schon in Friedenszeiten können die Bürger für zu- künftige Aufgaben eingeteilt werden und zur Ausbildung, bis zu hundert Stunden im Jahr, herangezogen werden, Für die Kran- kenpflege und den Hausluftschutz Werden deshalb schon nach Inkrafttreten des Ge- setzes Mädchen und Frauen sofort ausgebil- det werden können, und zwar unter den Zwangsbestimmungen des Gesetzes: denn es hat sich herausgestellt, daß Luftschutzbund und karitative Verbände nicht genug frei- willige Helfer gefunden hen. Dr. Carl Friede ick Als Elizabeth II. bei ihrem Regierungs- antritt Hausherrin des Buckingham-Palastes wurde, war ihr erster Wunsch bei der Mo- dernisierung der Privatgemächer: eine zeit- gemäße Küche! Und Prinz Philip studierte nicht nur Prospekte und Kataloge, sondern War auch auf den Messen des Landes zu sehen, um dann selbst die Installation des nach langer Prüfung Ausgesuchten zu über- Wachen. Dreizehn Millionen deutsche Haus- krauen wünschen sich mehr noch als die Traumküche der Königin einen Mann, der die Kamera sah— diese seltsamen Frem- den— und zog ihr Pferd am Zügel. Ihre Sippe, zum Stamme der Kachgais gehörig, War auf dem Ritt nach Süden, wie sie das seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden tut. Lit ihren schwarzen Zelten, ihren riesigen Viehherden, mit Kochtöpfen, Vorräten und Brennholz, mit Frau und Kind, ziehen die Kachgai- Nomaden im Frühling nach Norden in die Kühle der Berge, wo der Regen um se Zeit einen Hauch Grün beschert. Im herbst aber brechen sie ihre Zelte end- gültig ab und wandern nach uraltem Gesetz immer über die gleichen Wege, die ihnen durch die Ueberlieferung zustehen, in süd- lichere, wärmere Gefilde. Man sagt, die Kachgais seien reich. Die Stammesfürsten lasse Im Notfall ruſt der Staat die Frauen ihre Söhne in Ox- ford studieren und ihre Töchter in Lausanne. Ihre schwarzen Zelte aber stehen irgendwo in der Wüste, abseits vom Wege. Immer drängen sich acht oder zehn zusammen, nach Osten geöffnet, um im ersten Strahl der Morgensonne die Kühle der Nacht ab- zuschütteln. In der Frühe sieht man den weißen Rauch ihrer Feuer aufsteigen, sieht die Frauen, die Männer, die Kinder, wie sie die schönen Teppiche, die bunten Sattel- taschen, auf den Rücken der Tragtiere bin- den, ohne Hast das letzte Stückchen Holz sich ähnlich für ihren Werkplatz interessieren möchte. Die wenigsten von ihnen sind ja in der glücklichen Lage, beispielsweise Schwedin, für die es selbstverständlich ist, beim Einzug in ihre Wohnung auch eine mo- derne Einbauküche vorzufinden. Mehrheit- lich rackern sie sich immer noch ab unter Arbeitsbedingungen, die weder dem Stand der Technik noch der Finanzkraft des Ehe- mannes entsprechen. Sie alle leiden dar- Unter, daß sich bei uns zu Lande Männer traditionell nicht um Küchendinge zu küm- mern pflegen. Das interessiert die Frau Auf dem Gebiet der Frauenarbeit ist nach einem der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft EW O) eingereichten Gutachten eine Rückentwicklung zu verzeichnen. In einer Marktprognose heißt es, das Interesse der Frauen an beruflicher Tätigkeit werde im kommenden Jahr weiter abnehmen. In den nächsten drei Jahren wird daher mit einem Rückgang der Frauenarbeit um 25 Prozent gerechnet. In einer ergänzenden soziologischen Untersuchung kommt zum Ausdruck, daß immer mehr Frauen die Be- deutung des Familienlebens erkennen und daher künftig auf berufliche Tätigkeit ver- zichten wollen. Die Konjunktur, so heißt es, sei nicht mehr so verlockend, um dafür das ruhige Leben und die privaten Interessen in einer harmonischen häuslichen Atmosphäre zu opfern, Der Rückgang der Frauenarbeit dürfte in den nächsten Jahren zu einer all- semeinen Konjunkturberuhigung beitragen. Der eingekellerte Kartoffelvorrat für den Winter scheint überraschend„aus der Mode“ zu kommen. Die Nachfrage für Einkelle- rungskartoffeln hat im ganzen Bundesge- biet merklich nachgelassen, obwohl zum Bei- niedersächsische Landwirtschaft spiel die gegenwärtig gute Speisekartoffeln für 3,70 bis 4,20 Mark pro Zentner an den Handel abgibt. Als Ursache für die Zurückhaltung der Verbraucher ist vorwiegend die Gewohn- heit anzusehen, Kartoffeln nach dem lau- kenden Bedarf einzukaufen. * Das Selbstbedienungsgeschäft charakteri- sierte der Ingenieur Soedenhoek in New Vork als eine Uebergangsform zur vollauto- matischen Bedienung. Soedenhoek eröffnete * Wetterbericht heute Seite 12 die von ihm entwickelte„Brot-Automatic“, die zunächst in acht Exemplaren in ameri- kanischen Großstädten in Dienst gestellt wurde. Die„Brot-Automatic“ besteht aus einer„Fächerfront“, die mit 500 Frischbrot- sa fes“ und 20 Brötchen- und Kuchenauto- maten ausgerüstet ist. Die Brotlaibe kommen direkt aus der Fabrik in die einzelnen Safes, die in mehrere Reihen nach Brotsorten unterteilt sind. Die Temperatur in den Frischbrotsafes sorgt dafür, daß das Brot, morgens eingeliefert, auch abends noch krisch gegen Ein werfen einer Münze vom Käufer erworben werden kann. Ein Bröt- chenwähler läßt sich auf Sorte und Stück- zahl der gewünschten Brötchen einstellen und zeigt den Preis an. ö * Auf der großen Pariser Spielzeugausstel- lung, die kürzlich stattfand. waren eine ganze Reihe technische Neuerungen zu sehen, von denen mehrere im Zeichen der elektro- Nischen Fernsteuerung stehen, Einige davon wurden auch mit ersten Preisen für ihre Ka- tegorie ausgezeichnet, so ein Bildschirm für Jugendliche, auf dem mittels Fernsteuerung gezeichnet werden kann, und ein fernge- steuertes Gymkana unter den Geschicklich- keitsspielen. Als neues Gesellschaftsspiel wurde„Hier Europa Nr. 1“ preisgekrönt, dessen Teilnehmer mit Hilfe von zwei Kar- tenspielen mit einem Mikrophon Radiopro- gramme für einen Tag zusammenstellen können. Den„Spielzeug-Oscar“ für die ganz Kleinen erhielt eine bewegliche Schildkröte aus Gummi, für Mädchen die Puppe„Cou- cou“ mit dem lebendigen Blick, deren Augen jeden Betrachter zu folgen scheinen, und für Knaben ein Fernseh-Telefon mit Schall- platten. Gewiß enthält die UNO- Statistik, wonach man für das Hauswesen in Deutschland am der MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Junge Nomadenfrau vom Stamme der Kachgais auf dem Zug nach Süden Frauen im Iran und die Meute der Hunde ziehen. Gelassen, Nomaden, Wegemaß gilt. Voran, kür die uraltes Die Kachgais mit dem Reichtum ihrer Herden achten die Frau. Sie schmücken ihr Pferd, kaufen ihr bunte Stoffe und dünne weiße Schleier. Das junge Mädchen oder die Frau, die das jü te Kind auf dem Rük- ken festgebunden trägt, darf hoch zu Roß im Zuge folgen; der Mann, zu Fuß oder zu Pferd, treibt die Herde voran. Das ist keine Selbstverständlichkeit in einem Lande, der Koran die Frau zum Wesen zweiten Ran- ges macht. Und die junge Frau, stolz und fest im Sattel, lacht glücklich. Wo man heute abend die Zelte aufschlagen wird? Ist das nicht gleichgültig? Irgendwo im unendlichen Raum der Wüste. Man ist auf dem Zuge nach Süden. Näher zu den heißen Ufern des Per- sischen Golks. * Sie ist ganze zweiundzwanzig Jahre alt. Ein zierliches, kleines Persönchen mit lan- gen schwarzen Locken. die an die Gesänge von FHaflis erinnern. Aber es geht ihr nicht um FHafis. Sie studiert in Deutschland Medi- zin und will Chirurgin werden.„Sie haben unsere Dörfer gesehen“, sagt sie, unsere armseligen kleinen Städte, Ich will später nicht nach Teheran, da gibt es Aerzte genug. aufsammeln, Kochtopf, und Sieb obenauf, Aber auf den Dörfern, in den kleinen Städ- Die Küche wird wieder gemütlich Labor-Ideal endlich überwunden /Jede zweite Hausfrau träumt von einer neuen Küche Der separierte Arbeitsraum, den so viele Frauen als Gefängnis empfanden, wurde Wieder ein Bestandteil der Wohnung und des Familienalltags. Es gibt wieder eine Sitz- ecke, die bei funktionierender Entlüftung zum zusätzlichen EB Zimmer für schnelle Mahlzeiten wird. Farbe spielt wieder ihre Rolle. Pflanzen und Blumen haben wieder einen Platz. Und schönes, altes Kupferge- schirr an den Wänden wirkt nun gar nicht mehr deplaciert. Es ist bezeichnend, daß sich heute Archi- tekten von Rang um das wiedergefundene meisten Zeit aufwendet, ein hohes Lob für Arbeit und Fleiß der deutschen Hausfrau. Aber ob die 109 bis 122 Wochen- Arbeits- stunden, die man uns nachrechnete, nicht doch auch sehr viel unrationelles Festhalten an längst Ueberholtem bedeuten? Auch ame- rikanische Haushaltungen sind gepflegt, und dennoch benötigt die„schnellste Hausfrau der Welt“ nur die Hälfte der Zeit, nämlich 63 Stunden. Kein Zweifel: jede zweite Frau wünscht sich eine neue Küche Und noch viel mehr hätten eine nötig. Denn wenn auch Kühl- schrank, Waschautomat und mancher andere Apparat längst angeschafft sein mögen— die grundsätzliche Neugestaltung des häus- lichen Arbeitsbereiches steht bei allzuvielen immer noch aus. Die Wissenschaft von der fkunktionsgerechten Küche ist noch nicht alt, Und ein rechtes Kind unserer Zeit. Dennoch sind die Forschungsergebnisse inzwischen so- weit ausgereift, daß man getrost sagen darf, die Ein- beziehungsweise Ausbauküche von heute wird auch die von morgen sein und ein Hausfrauendasein überdauern. Vor allem ist jene allein auf Zweckmä⸗ Bigkeit gerichtete Vorstellung überwunden, der häusliche Arbeitsplatz werde einmal der Kanzel eines Raumschiffes ähneln und von Technikerinnen in weißen Kitteln bedient werden, Das Gegenteil ist der Fall! Jenes klinisch saubere, sterilweiße Labor, das die Hausfrau oder ihre Gehilfin von der übrigen Familie isoliert(und mit ein Grund der gro- Ben Dienstboten-Verdrossenheit wurde) ge- hört der Vergangenheit an Die Romantik des häuslichen Herdes hat sich in den letzten Jahren auf höchst harmonische Weise mit der Technik vermählt, ihre Kälte bezwungen und eine neue Küche geschaffen, die trotz aller ausgeklügelten Mechanisierung nahezu den. Der altväterliche Gemütlichkeit ausstrahlt. Herzstück des Hauses bemühen und als Schöpfer zeitgerechter Anbauküchen auftre- ten. Ihr Arbeitsmaterial sind die gleicher- magen hitze-, saàure- und fleckenfesten Kunststoffe, die der Hausfrau so viel Arbeit ersparen, weil sie auch ohne großes Putzen sauber gehalten werden können. Es gibt eine Vielzahl von Farbenzusammenstellungen. Im übrigen spielt es keine Rolle, wie der Raum beschaffen ist, den man mit einer neuen Einbauküche einrichtet: wie aus dem Baukasten aufgestellt, paßt sie immer. Bei Flache Viel Platz ergeben eine große Zahl von Ein- zeltypen das Küchenideal, bei geringerer ermöglicht die Kombination der wichtigsten Typen zumindest einen zeit- und kräftesparenden Arbeitsplatz! Liselotte Weber Der französische Bauingenieur Camus arbeitet an der Entwicklugag einer neuen Baumethode, die er„Zimmerhausbau“ nennt. Wer nicht genügend Baugeld hat, kann sich auf sein Grundstück in Baukastenweise zu- nächst zwei Zimmer in Massivbau, unter- Kkellert, hinstellen lassen. Die Baukastenzim- mer müssen bar bezahlt werden, während die Unterkellerung und das Fundament ab- zahlbar sind. Das Erdgeschoß kann er bis zu sechs Zimmer ausdehnen, dann wird auf- gestockt. Das Dach kann erweitert und spä- ter über höhere Etagen montiert werden. Die Dachteile bestehen aus Plastik. Für den „Zimmerhausbau“ werden alle Fußböden in einem Stück, mit imitierten Dielenrillen, Parkettmuster und als Bunthohzfußboden“ geliefert. Das Haus ist fertig tapeziert, mit Beleuchtungskörpern, Abfluß und Wasser- rohren versehen, je nachdem, ob„Allzweck⸗ zimmer“, Wohnzimmer“,„Küche“, Schlaf- zimmer“ oder„Balkonzimmer“ bestellt wer- Balkon kann später eingenekt werden. Weiter- O 8 e Foto: Tubbesing Sie leben in einer anderen Welt/ Nomadenfrau und Medizinstudentin ten, dort in einem Krankenhaus tätig zu n, das ist lebensnotwendig, verstehen siée? Da kann ich mehr leisten, als ich je- mals in Europa leisten könnte. Und mein Land hat die Menschen nötig, die in die Dörfer gehen. Gerade sie.“ „Sie sind mutig“, sagt man nachdenklich und betrachtet diese schmalen, noch so kind- lichen Hände, die so große Aufgaben mei- stern wollen.„Sie werden es nicht leicht haben, als Frau.“ ö„Ich weiß“, sagte sie und streicht die Lok- [ken zurück.„ES muß sich vieles bei uns ändern. Gerade auch die Stellung der Frau, Sie hat keine Rechte, aber sie wird Rechte bekommen. Wir müssen das Stimmrecht haben, wählen dürfen.“ Und plötzlich fra- Send,„würden Sie das nicht auch sagen, Sie als Europäerin?“ 5 5 Man denkt an die Frauen der Kachgais, die zur Wahlurne reiten werden, an die ur- alten Mütterchen in Teheran.„Es ist schon solange her, daß in Europa Generationen vor uns darum gekämpft haben. Es ist so selbstverständlich geworden, daß man gar nicht mehr darüber nachdenkt.“ „Sehen Sie“, sagt sie— und obwohl sie keine Miene verändert, spürt man die Lei- denschaft ihres Anliegens,„in der Ehe hat die Frau bei uns nicht das geringste Recht. Ich habe eine Freundin, sie ist neunzehn Jahre alt und erwartet ihr zweites Kind. Man heiratet früh bei uns. Sie möchte sich scheiden lassen, aber dieses ungeborene Wesen gehört bereits ihrem Mann. Kinder gehören immer dem Mann. Sie würde nicht einmal das nachgeborene Kind für sich be- halten können. Das ist doch kein Recht! Ieh muß so oft daran denken.“ Und eine ihrer schmalen Hände, die ge- lassen das Steuerrad durch den anarchi- schen Autoverkehr von Teheran lenken, ballt sich für den Bruchteil einer Sekunde. Sie ist ganze zweiundzwanzig Jahre alt. Sie wird zurückkehren nach Deutschland, wei- terstudieren und eines Tages die großen Aufgaben meistern, die das Land zwischen Kaspischem Meer und Persischem Golf ihr zu stellen hat. * Ich begegnete ihr in einer Garage in Isfa- han. in jener Stadt mit den blaugoldenen Kuppeln der Moscheen, die Persiens letztes Märchen aus Tausendundeiner Nacht zu sein scheint. Die Garage lag gleich neben dem Hotel. Es wäre möglich gewesen, daß man es eilig gehabt und die Frau gar nicht ge- sehen hätte. Der ältliche Garagenwärter mit der Schlafanzugshose hatte das Trinkgeld entgegengenommen und dann entdeckte man sie. Hübsch und jung, von zierlicher Gestalt, Wie die meisten Perserinnen, eingehüllt in die bunten Tücher der heimatlichen Tracht — seine Frau. Sie wohnte in einem Winkel der Garage auf einem alten, für westliche Begriffe kostbaren Teppich. Dieser Teppich War Lagerstatt und Küche, Speisezimmer und Spielplatz für das Kind. Sie hatte in dem großen Raum der Garage vier Quadrat- meter Teppich zu ihrem Zuhause gemacht. Der Teekessel summte und an der Wand hing ein Stück Spiegel. Sie dünkte sich reich. Hatte sie nicht ein festeres Dach über dem Kopf als manche andere? Der Mann kam mit einem selbstgebastelten Roller und schob den kleinen Jungen durch die Garage, Hin und zurück, hin und zurück. Die Augen des Kindes waren entzündet von Trachom, jener schrecklichen Augenkrankheit, die man in Persien noch häufig findet. 5 Irgendwo in der Tasche mußten noch e paar Bonbons stecken Die Mutter naht sie lächelnd entgegen. Man hatte nur drei oder vier Worte gemeinsam, aber über Kind ist die Verständigung 80 leicht er: gestellt. Sie lachte und zeigte mit den H den wie alt es sei Fast drei Jahre, Und zählte noch einmal, vier Monate noch— und sie würden ihr zweites Kind haben, Nur moch vier Monate! Ihre Augen waren ganz erfüllt von Glück. Von jenem Glück, um das in aller Welt nur die Mütter wissen Der Mann hob kreundlich lächelnd das Garagentor ung winkte. Nachdenklich fuhr man fort, 6 die Slühende Sonne Von Tskshan. se Tubbesing Seite 4 MANN HEINER MORGHN —— 5 8 Eiskalt lauerte lichen, 39 jährigen Frankenthaler Arbeiter ler Raubmörder Johann Küpper auf dieser Brücke des Auto- bahnzubringers in Oppau auf ein Opfer, das er in dem unglück- Friedrich Weiler fand.— Unser Bild zeigt die Rekonstruktion der Mordtat des 13. März 1959 durch Beamte der Ludwigshafener Mordkommission.(Vergl. auch nebenstehenden Bericht.) Bilder(2): Koli Aus dem Polizeibericht: Gestohlene Mäntel in Alkohol verwandelt“ Ein 17jähriger Bursche, der jetzt ermittelt Lokal der In- nicht we- ztohlen und 18 Geld anschl! 1 2 gemacht. In dem gleichen Lokal entwendete der Festgenom- mene außerdem aus Damenmänteln elf Geldbeutel mit kleineren Geldbeträgen. Auch in den Umkleideräumen eines Sport- vereins und einer Schule hatte sich der Täter heimisch gefühlt; seine Beute waren hier insgesamt 14 Geldbeutel, zwei Brief- taschen und ein Paar Schuhe. Das ihm auf diese Weise in die Hände gefallene Geld setzte der Mann in Alkohol um. 133jähriger am Steuer Am frühen Morgen erschien der Vater eines 18jährigen Jungen bei der Polizei, um seinen Sohn als vermißt zu melden. Der Junge Hatte sich in Beèsitz des Zündschlüssels und der Kraftfahrzeugpapiere gesetzt und War mit dei Wagen in unbekannter Rich- tung davongefahren. Während die Anzeige noch aufgenommen wurde, ging bei Kriminalpolizei ein Fernschreiben ein: Dem Inhalt zu entnehmen, war der Junge mit dem Auto bis nach Alsfeld in Hessen ge- fahren, wo er einen Unfall verursachte. Der Wagen war dabei erheblich beschädigt worden. Der kraftfahrende Knabe wartet nun im Gewahrsam der Alsfelder Polizei, bis ihn sein Vater abholt. bf. HAMMER 9 b, natürlich mitefrischem kigelb. reinem Pflanzenöl und echtem Weinessig Wohin gehen wir? Mittwoch, 23. November Theater; Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Fidelio“(nicht„Belsazar“),(Miete E. Th.-G. Gr. E, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.00 Uhr: Der fröhliche Weinberg“ (Miete M blau, Halpgr. I, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Die Unterrichts- stunde“(nicht„Die Glasmenagerie“); Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Fidelio“ (Schülermiete A, freier Verkauf). Konzerte: Mozartsaal 20.00 Uhr: Musik-Abend des Moll- Gymnasiums; Musikbücherei, U 3, 1, 20.00 Uhr: Schallplattenabend mit Werken von Tschaikowskij, dazu Einführung. Filme: Planken Gr. Haus:„Weit ist der Weg; Kl. Haus:„Sonntags nie“; Alster: „Fremde, wenn wir uns begegnen“; Schauburg: Diego— der Geächtete“; Scala:„Porgy und Bess“; Capitol:„Und der Herr sei uns gnädig“; Alhambra: Die Brücke des Schicksals“; Uni- Versum: Das Erbe von Björndal“; Royal: „Früchte einer Leidenschaft“; Kurbel: In Colo- rado ist der Teufel los“; Palast: Die Zeit- maschine“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Marihuana“; Abendstudio im City: Der kleine Ausreißer“. Kostspielige Zärtlichkeit Ende Oktober hatte ein 21jähriger der Polizei sein Leid geklagt: Beim Austausch von Zärtlichkeiten in der westlichen Neckar- stadt sei ihm seine Brieftasche mit 250 Mark und mehrere Ausweispapiere abhanden ge- kommen. Die heimtückische Schöne konnte inzwischen in Gestalt einer 30jährigen „Dame“ ermittelt werden. Sie sitzt bereits wegen eines gleichen Vorkommnisses in Untersuchungshaft. Alte Beziehungen ausgenützt Die Tatsache, daß er früher bei der Lie- ferfirma eines Lebensmittelgeschäftes in den G-Quadraten beschäftigt war, nützte ein 24jähriger Arbeiter aus, um eine„kleine Anleihe“ bei der Geschäftsinhaberin auf- zunehmen. Er flunkerte der Frau vor, das erbetene Geld zum Begleichen einer Rech- nung seines außerhalb Mannheims woh- nenden(ehemaligen) Arbeitgebers zu benöti- gen. Die Geschäftsfrau entsprach dem Wunsch. Der Betrüger, der sich ohne festen Wohnsitz herumnitrieb, wurde jetzt erkannt und von der Kripo festgenommen. Das er- schwindelte Geld hatte er schon für seine eigenen Zwecke ausgegeben. Angst vor sich selbst Kurz vor Mitternacht kam ein 31jähriger Mann auf die Polizeiwache am Marktplatz und bat um„Aufnahme“, Er war betrun- ken und fürchtete wie er meinte, er würde sich das Leben nehmen, Dem Wunsche des Besorgten entsprachen die Beamten. Später wurde der Mann von einem Angehörigen abgeholt. der MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 Vor der Frankenthaler Jugendkammer: Geldgier trieb Küpper zum Verbrechen Der Betonplatten-Mörder behauptet:„Ich wollte nicht töten“/ Die Tat in Versform geschildert Bevölkerung der Schwesternstädte in Ate Vor gut anderthalb Jahren hielt ein gemeiner Verbrecher zwei Wochen lang die m, und die Bürger Mannheims und Lud- wigshafens waren von einem großen Angstdruck befreit, als die Polizei den„Be- tonplatten- Mörder“— so hatte der Volksmund den Gangster getauft— endlich hinter Schloß und Riegel bringen konnte: Der jetzt 21 Jahre alte Hilfsarbeiter Johann Küpper aus Ludwigshafen-Edigheim steht seit gestern vor den Schranken der Jugendkammer des Landgerichts Frankenthal, das ihn eines Mordes und zweier Mordversuche anklagt. An der Schwere der Taten, die der Angeklagte freimütig bekennt, gibt es nichts zu rütteln. Das Gericht, unter Vorsitz von Landgerichts- direktor Ernst Kirch, wird die schwierigere Aufgabe haben, die Persönlichkeit des Gewalttäters zu ergründen, der strafrechtlich noch als Heranwachsender gilt, wäh- rend seine Verbrechen ihn von dieser mildernden Einschränkung weit abrücken. Nur die Sucht, sich möglichst leicht und „risikolos“— so gab Küpper an— Geld zu beschaffen, war die Triebfeder für seine Ver- brechen. Mit dem Geld aber wollte er Frauen imponieren,„die sich alle für alles immer nur bezahlen lassen“. Um zu diesem Geld zu kommen, überfiel Küpper anfänglich Frauen und entriß ihnen die Handtaschen. Später stieg er„größer“ ein. Er lauerte— immer an Lohntag— an der Theodor-Heuss- Brücke, die die Autobahn Mannheim-Fran- kenthal über den Rhein führt, und an der Autobahn- Zubringer- Brücke in Oppau Arbeiter auf, und warf schwere Betonplatten nach ihnen, um sie wehrlos zu machen und ihren Lohn rauben zu können. Dieser gemeinen Taktik fiel am 13. März 1959 der 59jährige Arbeiter Friedrich Wei- ler zum Opfer, den Küpper ausplünderte und hilflos verbluten ließ. Am gleichen Tag hatte er bereits einen ähnlichen Anschlag auf das Leben des 44jährigen Arbeiters Erich Sporzecky ausgeführt, doch der Uberfallene, durch Arbeitskameraden gewarnt, konnte der herabstürzenden Betonplatte ausweichen und nach leichterer Verletzung die Polizei mit einer präzisen Täterbeschreibung ver- ständigen, die zur Festnahme des Gangsters kührte. Am 27. Februar 1959 war ein Mord versuch an dem 22jährigen Mannheimer Arbeiter Hens Braun vorausgegangen, der um 180 Mark beraubt und zu lebenslangem Siechtum verurteilt wurde. Bei der Schilderung dieser Taten äußerte Küpper keine Spur von Reue. Sein blasses Gesicht, von dem strohblonden Hgarschopf und einer vorspringenden Nase beherrscht, zeigt große Unterschiede: im Profil gleicht Küpper eher einem verschmitzten, zu lusti- diesen Eindruck. Blickt man ihn jedoch voll an, so lösen sich die Gesichtszüge in starke Disharmonie auf: mächtige Stirnwulste, ab- kenknochen. Sein Wesen entspricht der àuße- ren Frscheinung: zuweilen eitel und sich in der„Hauptrolle“ eines Mordprozesses wohl- kühlend, zuweilen verstockt und patzig ant- wortend, doch stets aggressiv und mit Vor- würfen auf die Umwelt nie sparend. Seine Jugenc war turbulent. Vier Kinder brachte seine Mutter, eine kleine verhärmte Frau mit in die Ehe, um dann ihrem Mann, einem Korbmacher, noch w re sechs Kin- der zu gebären, deren dritt jüngstes zum heu- tigen Geweltverbrecher wurde. Dreimal blieb er in der Volkschule sitzen und verließ sie nach der fünften Klasse. Mit 43 Jahren hatte er das erste intime Erlebnis. Schnell wurde er straffällig. Unzüchtige Handlungen und versuchte Notzucht, zwei Fälle gefährlicher Körperverletzung sowie Diebstähle stehen auf seinem Konto. Als ländlicher Hilfsarbei- zu“, sagte er auf eine entsprechende Frage des Vorsitzenden.„Sie waren wohl das schwarze Schaf der Familie?“ wollte Land- gerichtsdirektor Ernst Kirsch wissen.„Wieso, ich bin doch weiß“, war Küppers kesse Ant- Wort.„Die helle Farbe wurde Ihnen ja auch zum Verhängnis“, parierte der Vorsitzende. Der Gewaltverbrecher war an seinem hellen Der Badische Blindenverein hat für die Zivilblinden in Nordbaden unter der Schirmherrschaft des Regierungspräsi- denten. Die Sammlung, die vom 21. bis ein- schließlich 27. November dauert, s0ll die Not der etwa 700 Zivilblinden im nordba- dischen Raum lindern helfen. Bei dieser Aktion wird der Badische Blindenverein be- sonders von der Stadt Mannheim unter- stützt. Oberbürgermeister Dr. Reschke hat sich, in Kenntnis der Nöte der Zivilblinden in einem Aufruf an die Bevölkerung, die städtischen Aemter, Institutionen, Organisa- tionen und Schulen gewandt, mit der Bitte, die Sammlung zu unterstützen. Da dem Blin- denverein im Gegensatz zu den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege keine eigenen Sammelkräfte für die Haus- und Straßen- sammlung zur Verfügung stehen, wurden diese Institutionen und Organisationen ge- beten, sich durch freiwillige Mitarbeit in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Mit der technischen Abwicklung der Sammlung gen Streichen aufgelegten, harmlosen jungen Mann. Kleine lebhafte Augen unterstreichen stehende Ohren, breite. unregelmäßige Bak- ter und Gipser wechselte er in fünf Jahren 20 mal die Stelle.„Bei jedem lernt man da- wiesen werden können Haar erkann kührte). „Ja, ich bin schuldig, ich wollte aber nicht töten“, versicherte Küpper am ersten Ver- handlungstag immer wieder.„Ich habe die Platten auch nicht geworfen, sondern nur fallen gelassen.“ Nach den Taten zog es ihn meistens nach Sandhofen. Auf das Warum des Vorsitzenden sagte Küpper:„Weil dort so schöne Frauen sind“, Die Sexualität be- herrschte ihn stark. Nach dem ersten Mord- versuch verbrachte er die Nacht bei einem Homosexuellen, um anschließend noch nach Worms in ein Bordell zu fahren. Sonst habe er„mal bei dere un mal bei dere gehockt“. Doch scheint hier mehr die rege Phantasie als Tatsachen zu sprechen. Aus reiner Phan- tasie„gestand“ Küpper auch weitere 19 oft ganz frei erfundene Raubüberfälle.„Die Po- lizei wollte immer mehr wissen und ein Beamter hat mir für jedes Räubche' eine Worden, was zur Festnahme Zigarette gegeben“, so erklärte Küpper diese Geständnisfreudigkeit. Doch sein weitschweifender Geltungs- drang trieb noch andere Blüten: in der Untersuchungshaft schrieb er eine„Novelle“ und Gedichte, die er als„Räuberhauptmann Hans von Küpper“ an alle möglichen Dienst- stellen sandte. Er schreckte sogar nicht davor zurück, seine grauenhafte Mordtat in Verse ö zu kleiden. Das sieht so aus: Der neuste Schlager vom Steinplatten-Werferkönig Küpper“—„Einst gingen wir spazieren an den Rhein/ Dort kanden wir eine Stein- platte Dann wandern wir ins Dunkel hin- ein und warten auf einen Schatten/ Und wurde gestern mor- In Handschellen en der 21ſfährige Raubmörder Johann Küpper aus der Unter- suchungshaft zur Verhandlung vor der Ju- gendkammer des Frankenthaler Landgerichts geführt. Bild: Koli 1 Bevölkerung soll Not der Blinden sehen zu einer Sammlung aufgerufen Auch in diesem Jahr steht die Sammlung ist das Städtische Wohlfahrtsamt beauftragt worden. Mit dieser Blindenverein auf die Not der vielen Zivil- blinden— allein im Raum Mannheim gibt es rund 200— aufmerksam machen. Durch freiwillige Spenden ihrer Mitbürger soll das schwere Los dieser Menschen gemildert werden. Die Bevölkerung wird aufgerufen, durch große und kleine Gaben zumindest dazu beizutragen, daß den Blinden mate- rielle Sorgen abgenommen werden können. In letzter Zeit ist schon sehr oft gesam- melt worden, Dadureh ist es dem Städti- schen Wohlfahrtsamt schwergefallen, ge- nügend freiwillige Sammler für die Straßen- und Haussammlung zu finden. Das Wohl- fahrtsamt Mannheim macht daher darauf aufmerksam, daß die Spenden auch über- an: Wohlfahrtsamt 16640 Karls- Mannheim, Postscheckkonto ruhe oder Stadtsparkasse Mannheim, Ronto 134. Bei der Uberweisung ist die Bezeich- u- di recht originelles Unterhaltungsprogramm. x- nung„Blindenspende“ hinzuzufügen. Sammlung will der Badische als ein Schatten zu sehen war Warf ich die Steinplatte Ich treffe das schöne Haar/ und er war gleich matte/ Wir gingen gleich die Treppe hinab/ und holten unser Schätz- lein Und als das getan war überquerten wir das Plätzlein Und als die Polizei kam und sucht und sucht/ Kein Mensch ist 2 inden Der Küpper ist im Wirtshaus und tut einen trinken Ein Räuberhauptmann weniger im Land/ Aber ein Steinplatten- Werferkönig Küpper mehr im Gefängnis.“ Als allerdings Küppers Opfer das, das für immer stumm ist— im Zeugen- stand erschienen, wurde der Gewaltverbre. cher ernst. Er drückte sogar ein paar Prä- — vor Hals- entzündung retten ö Furacin“etten 20 Lutschtabletten OM 1.45 in allen Apotheken nen heraus, als der 22jährige Hans Braun seine Leiden schilderte. Sechs Wochen lag der Ueberfallene nach dem Steinplatten- wurf bewußtlos. Die ganze rechte Seite ist mehr oder weniger für immer gelähmt. In einem chemischen Großwerk kam er als 80- prozentig arbeitsunfähig in der Versehrten- Abteilung unter. Bei diesen Aussagen erlitt der schwergeprüfte Zeuge einen Wein- krampf. Mehr Glück hatte der 44 jährige Arbeiter Erich Sporzecky, dessen Geistes- Segenwart ihm nur leichtere Verletzungen und dem Mörder die Festnahme eintrug. Stumme Zeugen der Tat waren auch die 13 bis 16 Kilo schweren Betonplatten, die ne- ben einem hohen Aktenstoß zugleich als stumme Ankläger im Blickpunkt des voll- besetzten Schwurgerichtssaals liegen. Der Prozeß, in dem Staatsanwalt Helmut Rink die Anklage vertritt und Rechtsanwalt Rudolf Kracht(Ludwigshafen) die Offlzial- verteidigung übernommen hat. wird heute mit weiteren Zeugenvernehmungen und den Sachverständigen-Gutachten fortgesetzt. Mit der Urteilsverkündigung ist frühestens Don- nerstagabend zu rechnen. Kim. Führende Wirtschaftler 2 u EBhrensenatoren berufen Heidelberg.(Eig. Ber.) Die Ruperto Carola, die altehrwürdige Heidelberger Universität, ans diesmal zwei führende Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftsraum Mannheim/ Lud- wigshafen zu Ehrensenatoren berufen und damit ihre Verdienste um die heimische Wirtschaft und um Förderung des akade- mischen Nachwuchses gewürdigt. Ehrensenatoren wurden: Professor Dr. Carl Wurster, Vorstandsvorsitzender der Badischen Anilin-& Soda-Fabrik AG., Lud- Wigshafen, der in den nächsten Tagen seinen 65. Geburtstag feiert, sowie der„Benjamin“ unter den heimischen Generaldirektoren, der 48 jährige Kurt Lotz, Vorstandsvorsitzender der Brown, Boveri& Cie AG. Stimmungsvoller Ehrenabend beim K GV„Daueranlage Sellweiden Mit großer Sorgfalt hatten Rolf Krinke, Seppel Schwarz und Michael Hillenbrand den Ehrenabend des KGV Daueranlage„Sellwei⸗ den“ vorbereitet. Vorsitzender Krinke konnte in dem vollbesetzten Bonifatiussaal unter den Ehrengästen unter anderen den Bezirksvor- sitzenden Martin Knapp, Oberinspektor Kem- mer(Gartenbauamt) sowie Stadtrat Josef Fischer willkommen heißen. In seiner Fest- rede zeichnete Krinke alsdann die Geschichte des in Notzeiten gegründeten Vereins, der aus dem einstigen Brachland im Verlauf vieler Jahre mustergültige Anlagen schuf; trotz schwerer Kriegseinwirkung erholte sich der Verein dank vorbildlicher Gemeinschafts- arbeit sehr rasch. Zusätzlich wurden ein mustergültiger Kinderspielplatz und ein Ver- einsheim errichtet. Der Dank des Vorsitzen- den galt den mehr als 210 Silberjubilaren und einigen noch älteren Kleingartenpionieren, die dem KGV seither die Treue hielten. Unter großem Beifall konnte er den Jubilaren die silberne Ehrennadel nebst einer Flasche Wein überreichen. Bezirksvorsitzender Knapp und Michael Hillenbrand dankten den 40 jährigen Jubilaren Wilhelm Jansmann, Johann Bärle sowie Johann Baur für ihre Treue und über- reichten ihnen die goldene Ehrennadel des Landesverbandes der Siedler und Kleingärt- ner nebst Ehrendiplom, während Rolf Krinke und Josef Schwarz die gleiche Auszeichnung für besondere Verdienste zuteil wurde. An- schließend arrangierte Günter Thomas ein Einzigartii in der Welt Neuartige groge Goldschwingen-Feder, fest verankert in einem Fülſhaſter bestechender Eleganz. Leicht und beschwingt gleitet sie dber das Papier. Reservetank, ein weltbekanntes Geha-Patent. Synchro-Tintenleiter steuert den Tintenfluß selbsttätig und macht den Halter flugsicher. Fragen Sie nach diesem einzig artigen Schreibgerät im Fachgeschäft es lohnt sich! Geha- Fulſhaſter von 45, bis 6,50 DM Geha-Kugelschteiber von 12. bis 2. UN — DSOCH VNG Symbol beschwingten Schreibens g — — 3 Unt spr. 46 beg nick Wal O eie nen kor dire Pen schi des usw ren und gefi erst. ten, 2 WE Hor: aber abzèe tisch ten rück ihre weit 5 Man stud Krie Nr. 271 ————— ich die Haar/ gleich Schätz- querten i kam/ ist zu S und ptmann Dlatten- ingnis.“ bis aut eugen- verbre- ar Trä- —— latten- ite ist mt. In als 80 hrten- erlitt Wein- ährige eistes- ungen ntrug. die 13 ie ne- ch als voll- elmut nwalt flzial- heute d den t. Mit Don- Kim. 1 en varola, sität, keiten VLud-⸗ a und nische kade- . D der Lud- zeinen amin“ n, der ender den“ rinke, d den wei- onnte r den svor- Kem- Josef Fest- chte r aus vieler trotz nder lafts⸗ ein Ver- tzen- und eren, Inter 7 die Wein und rigen Zärle über- des gärt⸗ einke nung An- ein 1. r- Nr. 271/ Mittwoch, 23. November 1960 MANMHHEIMER TLOKATL NACHRICHTEN(2) MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Weniger Fächer— mehr Konzentration: Schüler bestimmen ihre Fächerkombination selbst Erste Ergebnisse eines Schulversuches großen Stiles, an dem das Lessing-Gymnasium beteiligt ist Seit Ostern 1960„läuft“ in Baden- Württemberg ein praktischer Schulversuch gro- ßen Stils. Zwölf Gymnasien gehen zur Umgestaltung ihrer Oberstufe(Unter- und Oberprima) über, die mit der Verminderung der Pflichtfächerzahl von 14 auf 8 ein- geleitet wird. Die Abkehr von der Vielzahl der Fächer soll Kräfte freimachen für eine intensivere und beweglichere Pflege einer Fächerkombination, deren Auswahl die Schüler selbst mitbestimmen. Als Versuchsschulen wurden ausersehen: drei Gym- nasien in Stuttgart, je zwei in Freiburg, Karlsruhe und Tübingen, sowie je ein Gy m- nasium in Mannheim, Schopfheim und Reutlingen. Das Oberschulamt Karlsruhe be- stimmte ein neusprachliches, ein altsprachliches und ein naturwissenschaftliches Gym- nasium für die Teinahme an diesem Schulversuch, der vier Jahre dauern soll. Die ausgewerteten Erfahrungen werden maßgebend sein bei der Entscheidung, ob der Schulversuch später auf alle Gymnasien des Landes ausgedehnt werden soll. Wir unterhielten uns mit Oberstudiendirektor Dr. W. Kölmel über Erfahrungen, die am Lessing- Gymnasium bisher bei dem Schulversuch gemacht wurden. An dem Schulversuch sind beteiligt vier Unterprimen mit 95 Schülern, 49 im neu- sprachlichen Zug 1(mit Latein beginnend, 46 im neusprachlichen Zug 2(mit Englisch beginnend). Den Schülern(und Eltern) blieb nicht viel Zeit zum Ueberlegen, so kurzfristig war der Beginn des Versuchs anberaumt. AEG LAVAMAT der Vollautomat Unterprimaner können nur auf Fächer ver- zichten, die ihnen nicht liegen und sich auf andere konzentrieren, die ihrer Eignung und Neigung mehr entsprechen. Neben Deutsch, Geschichte, Religion und Leibesübungen blei- ben indessen die für den jeweiligen Schultyp charakteristischen Fächer auch verbindlich: im altsprachlichen Gymnasium Latein und Griechisch, im neusprachlichen Gymnasium Latein und Englisch oder Eng- lisch und Französisch, im mathematisch naturwis senschaftlichen Gymnasium Mathe- matik und Physik. Zu den sechs Pflicht- fächern wählen die Schüler aus der Reihe der bisher obligatorischen Fächer zwei Wahl- fächer, für die sie sich besonders interessieren Weiterhin und„stark machen“ wollen. Die Lessingschüler haben bei der Aus- Wahl dieser Fächer sehr viel Einsicht bewie⸗ sen: Kein Kernfach, weder Latein, noch Ma- thematik, wurde„radikal abgewählt“, Im neusprachlichen Zug 1 wählten 40 Schüler Englisch, 23 Französisch, 35 Mathematik. Im neusprachlichen Zug 2 wählten 39 Schüler Latein, 36 Französisch, 27 Mathematik. In den vier Klassen traten reine Sprachenkombina- tionen(unter Verzicht auf Mathematik) zu- rück hinter der Kombination einer Fremd- sprache mit Mathematik. 26 wählten Eng- lisch— Mathematik, 9 Französisch— Mathe- matik, 14 Englisch— Französisch, 10 Latein Mathematik, 17 Französisch— Mathematik, 19 Latein— Französisch. Die Kombination Latein— Mathematik, weithin als reichlich schwer empfunden, wurde nur von einem Fünftel der Schüler aus dem neusprachlichen Zug 1 beibehalten.) Die„Lateiner“ zeigten übrigens auch wei- terhin starkes Interesse für die Naturwissen- schaften: 23 wählten Physik, 5 Chemie, einer Biologie, 12 Erdkunde, 3 Musik, 5 Bildende Kunst. Dazu die Wahlfächer in der anderen Abteilung: 14 Physik, 2 Chemie, 2 Biologie, starke Interesse für Erdkunde ist wohl für die weltoffene Stadt charakteristisch. 56 Schü- ler besuchen freiwillig Unterricht in den nicht mehr allgemein verbindlichen Fächern oder die Arbeits gemeinschaften Darstellende Geo- Oberstudiendirektor i. R. König feierte 70. Geburtstag Oberstudiendirektor i. R. Dr. Gustav König feierte am 22. November in Heppenheim sei- nen 70. Geburtstag. Unsere guten Wünsche kommen spät, aber sie kommen. Oberstudien- direktor Dr. König hat seit 1947 bis zu seiner Pensionierung als Direktor der Liselotte- schule, als Vorsitzender des Landesverban- des Baden im Deutschen Philologen verband usw. wiederholt Idee und Existenz der höhe- ren Schulen in Wort und Schrift dargestellt und scharfe Kämpfe gegen rasende Reformer geführt, die die günstige Gelegenheit der ersten Nachkriegsjahre dazu benutzen woll- ten, die Schulzeit der höheren Schulen um zwei Jahre zu kürzen. Wenn sich jetzt am Horizont neue Kämpfe um die gleiche Sache, aber mit ausgeklügelten neuen Argumenten, abzeichnen, sollte man nicht allein aus prak- tischen Gründen auf die in Reden und Schrif- ten von Dr. König geleistete Vorarbeit zu- rückgreifen, sondern auch aus Respekt für ihre über den Tag und den Anlaß hinaus Weiter wirkende Gültigkeit. Gustav König aus Speyer besuchte in Mannheim das Realgymnasium am Ring, studierte in Heidelberg und meldete sich bei Kriegsausbruch 1914 freiwillig. Nach 1918 brachte er das unterbrochene Studium mit dem Prädikat„vorzüglich“ zum Abschluß, sechs Jahre spöter war er bereits Professor. Freimütig hielt er an den Grundgedanken des demokratischen Rechtsstaates auch im„Füh- rerstaat“ fest, 1938 wurde er„wegen poli- tischer Unzuverlässigkeit“ entlassen. Darauf- hin gründete er in Heppenheim ein Unter- suchungslaboratorium und verdiente sich da- mit seinen Lebensunterhalt: Der Geschulte und Gebildete muß auch Situationen mei- stern, die ihm gegen seinen Willen einge- brockt wurden. gewalt des Bürgermeisters. So brachte er 1947 sehr viel„Welt“ mit für die Leitung der ihm anvertrauten Liselotteschule, was u. a. auch zur Fölge Batte, dag die Manier der unbestimmten Vertröstungen auf unbestimm- bare Zeiten bei ihm nicht verfing. Sein im Interesse der ihm anvertrauten Jugend manchmal reichlich unbequemes Vorgehen nötigte Stadtrat und Verwaltung, sich über den. Dr. Königs 70. Geburtstag soll daran er- von selbst ergeben, daß es oft der Männer . zu setzen verstehen. 16 Erdkunde, 4 Musik, 6 Bildende Kunst. Das 1945 übertrug ihm Heppenheim die Amts- metrie und Philosophie, die an der Anstalt schon länger bestehen. Ein gewisser Ersatz für die weniger begehrten musischen Fächer sind die„Musischen Tage“, die ein Bild von Epochen der Kultur Der Ritter und seine Welt, Die Gotik, Dante und seine Welt, Herbst des Mittelalters) mit Hilfe von ausgewählten Texten, Lichtbildern und Schallplatten ver- mitteln. Für ihre Gestaltung gibt es keine Rezepte, Schulleiter und Lehrerkollegium haben für die Erprobung brauchbarer For- men freie Hand. Auch für einen neuen Unter- richtsstil(ohne Aufrufen und Abfragen) gibt es keine Rezepte, lediglich Ermunterungen zu einer freieren anregenden Unterrichts- gestaltung, für die sich geistig lebendige Schüler ohne weiteres gewinnen lassen. Schüchterne sollen ermuntert, Träge und Stumpfe aber übergangen werden. Seit Jahren erproben die Primen der Les- singschule hin und wieder einen„Gesamt- unterricht“ bei großen Themen, die einzelne Fächer übersteigen.(Biblisches und naturwis- senschaftliches Weltbild, Was erwarten wir von der deutschen und fremdsprachlichen Lektüre? Toleranz und religiöse bzw. soziale Diskriminierung, Mathematische und philo- sophische Wahrheitsfindung). Darüber er- statten zunächst zwei Schüler und zwei Lehrer dialogisch angelegte Berichte, um zur Aussprache anzuregen. Die Schüler begrüßen diesen„Gesamtunterricht“ lebhaft, bei bren- ö nend aktuellen Themen mußten zusätzliche Diskussionszeiten angesetzt werden. Diese Notizen besagen, daß Auflockerung der Oberstufe und neue Unterichtsformen nicht etwa von oben herunter angeordnet, sondern seit langem ein brennend empfundenes Be- dürfnis sind. Während sich die Oeffentlich- keit von der Diskussion der verschiedensten Reformpläne hin- und herreißen läßt, macht der praktische Schulversuch ernst mit Refor- men im Schulalltag. Die ersten Schritte auf dem neuen Wege lösten bei Schulleitern und Oberstufenlehrern, aber auch bei Eltern und Außenstehenden vielerlei Fragen aus. Ueber die Abkehr von der„Vielzuvielfächerschule“ ist man sich zwar einig, aber praktisch will man auf kein Fach verzichten, als ob jedes in Sexta begonnene Fach bis zum Abitur durch- gehalten werden müßte. Man sollte allerdings die Fächer nicht einfach aufhören lassen, son- dern sie zu einem gewissen Abschluß bringen. Auch diese Frage wird im Zusammenhang mit anderen, die sich aus dem Schulversuch ergeben, geklärt werden müssen. Inwieweit das jüngst in Saarbrücken getroffene Abkom- men der Kultusminister den weiteren Ver- lauf des Schulversuchs berühren wird, hängt von der noch ausstehenden„Ratifizierung“ dieses Abkommens durch die Landesregie- rung ab. f. W. K. Zwei Kinder gasvergiftet Mutter lebt noch Ein dreijähriger Junge und ein achtjäh- riges Mädchen sind am Montag in Ludwigs- hafen Opfer des Selbstmordversuchs ihrer Mutter geworden. Wie die Ludwigshafener Polizei erst am Dienstag mitteilte, hatte eine 34jährige Witwe in ihrer Wohnung in Lud- wigshafen-Oppau im Anschluß an familiäre die Unterbringung der obdachlos gewordenen Auseinandersetzungen den Gashahn geöffnet. ö Verlust der Deckengemälde ein höheren Schulen schneller schlüssig zu wer- Die Frau und ihre beiden Kinder wurden„Farbengleichgewicht“ zu suchen war, dann einige Zeit später bewußtlos aufgefun- 1 Vizepräsident der Republik Indien Religionsphilosoph Ehrendoktor der und als Sir Sarvepalli Radhakrischnan, der Universität Maine und Moskau, hat während der Pariser UNESCO agung in der ver- gangenen Woche der Mannheimer Bildhauerin Lore Vogel- Trummer zu einer Porträt- büste gesessen.— Unser Bild zeigt Radhakrischnun zusammen mit der Künstlerin vor dem Gipsmodell seiner Büste, die im Pariser Hotel Athenèé entstand. Zur Erinnerung über- reichte er ihr die deutsche Ausgabe seines(im Holle Verlag, Darmstadt, erschienenen) Buches„Die Gemeinschaft des Geistes“ mit seinem eigenhändigen Namenszug.— Sarve- palli Radhakrischnan, der 1956 mit der Friedensklasse des deutschen Ordens„Pour le mérite“ fur Ausländer ausgezeichnet wurde, übergab kürzlich Altbundespräsident Theodor Heuss bei dessen Besuck in Indien die Ehrendoktorwürde der Universität Neu Delhi, deren Gesamtstiftungsrats Oberbaurat Rolli Kanzler er ist. Foto: Adolf Falk „Kurfürstliche“ Orden für Bauleute Nachfeier zum Jubiläum der Jesuitenkirche mit Rippchen und Bier Im Saal des Kolpinghauses feierte am Donnerstagabend„die Bauherrschaft“ mit Werkleuten und anderen Männern vom Bau das Jubiläum der Jesuitenkirche. Stadt- dekan Karl Nikolaus dankte im Namen des und Bauinspektor Schreck vom Erzbischöflichen Bauamt für die grundlegenden Pläne und die Leitung der Bau- und Wiederherstel- lungsarbeiten sowie allen Firmen und ihren ausführenden Händen für die an Baustelle und Gotteshaus geleistete Arbeit, die so viel Einfühlung in Geist und Gestalt des alten Bauwerks und Nachvollzug von heute nicht mehr geläufigen Verfahren verlangte. Oberbaurat Hans Rolli hob die besonde- ren Schwierigkeiten des Innenausbaus her- Vor. Es sollte kein Museumsstück, vielmehr etwas Lebensvolles erstehen. Wir dankbar dafür sein, sagte Rolli, daß es heute noch so seltene Vögel gibt, die sich den oft recht unzeitgemäßen Aufgaben hingebungs- voll widmeten: Konstrukteure eleganter Kuppeln, Steinmetzen, die in ihrer Bauhütte ausknobeln, was einem Barockbau frommt, Gipser, Stukkateure, Maler, auch Elektriker, die sich auf das Ausleuchten eines Riesen- raumes verstehen. Die Kritiker am Stuck- marmor sollten bedenken, daß nach dem anderes das sich nun mit den Erinnerungsbildern nicht innern, daß die Dinge sich keineswegs immer den und sofort in ein Krankenhaus eingelie- mehr decken kann. Alle Werkleute haben müssen Zum Wein oder Bier ließ man sich ein beachtliches Rippchen mit Kraut schmecken, dann erschien ein(abgesessener) Reiter aus Kurpfalz und meldete Kurfürst Karl Theo- dor an, der ein Pergamentmanuskript für seine wohlwollenden Worte und allerlei Orden mitbrachte. Zum Gaudium aller wurden sie mit Seitenhieben, die saßen, überreicht. Ob der richtige Karl Theodor jemals so gut in- formiert war wie sein Nachfahr? Dekan Nikolaus erhielt den Orden von der guten Geduld, Baurat Rolli den vom hoffnungs- vollen Grün, Bauinspektor Schreck den vom steinigen Weg des Erfolgs, Kirchenrechner Weibel den von den umschlungenen Millio- nen. Orden vom Hobelspan, vom Pinsel ohne Haar, vom kletternden Affen, von der lan- gen Leitung, auch ein Stein- und Staub- (und Durst-)Orden fanden den richtigen Ort am richtigen Mann. Malermeister Eugen Heller, mit dem Orden„Mädchen für alles“ ausgezeichnet, beneidete seine Kollegen aus dem 18. Jahr- hundert, die weder vom Zeitfaktor noch von der Terminnot geplagt waren, bevor er im Namen aller Firmen und ihrer Mitarbeiter Dekan Nikolaus und dem Gesamtstiftungs- rat für die gute Zusammenarbeit und den gemütlichen Abend dankte, der sich denn auch bei fröhlichem Baulatein ganz gut wei⸗ ter entfaltete. F. W. K. Spielplanänderung. Im Nationaltheater fert. Dort kam jede Hilfe für die Kinder zu sich dafür eingesetzt, daß heute der wesent- wird am 23. November im Großen Haus nicht denklich bezeichnet. Irs oder Frauen bedarf, die etwas Druck dahinter spät. Der Zustand der Mutter wird als be- liche Bestand des Bauwerks gerettet da-„Belsazar“, steht. sondern„Fidelio“ aufgeführt. Beginn 20, Ende 22.45 Uhr. Moderne Menschen- modernes Leben Marlboro Der berühmte Marlboro hat diese Cigarette weltbekannt gemacht Geschmack Eine von Philip Morris entwickelte Filtercigarette 2 in Deutschland DM 1, 75 Nur in der internationalen 20- Stück- Packung King Size Filter Seite 6 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNACHRICHTEN(3) Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 Feudenheimer Sänger ehrten Friedrich Silcher Zu einem Liederabend unter musikali- scher Leitung von Musikdirektor Willi Bilz hatte die Feudenheimer Sänger vereinigung 1884 am Wochenende in das Gemeindehaus eingeladen. Unter den Gästen befanden sich Pfarrer Steinmann, Dr. Lei- ber, Musikdirektor Max Adam und der Sän- gerbund Käfertal. Nach einem Auftakt mit dem Liede„Sanctus“ sprach Musikdirektor Bilz über Leben und Werk des Komponisten Friedrich Silcher, dem die Gesangvereine einen großen Teil ihres Volksliederreper- toirs verdanken. Aus dem Volke stammend 8 SENO USS habe sich Silcher, der bereits mit 28 Jahren als Musikdirektor an die Universität Tübin- gen berufen wurde, um das einfachste und schönste deutsche Kulturgut, das Lied, ver- dient gemacht. Dem kurzen Vortrag folgten eine ganze Reihe schöner Volkslieder, die von Silcher komponiert oder gesammelt wurden und von dessen Ideal, der Anmut und Einfachheit zeugten. Mit dem Adagio und Allegro aus Opus 64 von Josef Haydn, Mozarts Salzbur- ger Sinfonie und einem Volkslied von Käss- meyer vervollständigte ein Streichquartett mit Käthe Back-Mansar(erste Violine) das ausgewählte Programm. bus evangelische Flüssige Luft auf Eis gekocht: ö Das Podium des Mozartsaals hatte sick in eine Zauberküche verwandelt; silber- funſeelndes geheimnisvolles Gerdt— kofferartige Behälter, Kugeln, Teller, Kerzen, Kannen, Tiegel— war auf zwei weißgedeckten Tischen aufgebaut. Zwischen ihnen auf meterkhohem dreibeinigem Gestell über silbernem Kessel ein Brocen Eis. Mit streng verschlossenem Gesicht betrat ein Magier in weißer Laborschurze den Saal, der Berliner Physiker Stadthagen.„200 Grad Kälte— 4000 Grad Hitze“ war das Thema seines Eæ- perimentalvortrags, den er vor dem kaufmännischen Verein Merkur hielt. Um es gleich spannend, daß allen Anwesenden drei Vort Die tiefste Erdtemperatur wurde am 18. August 1959 im Rahmen des Geophysika- lischen Jahres am Südpol mit 87,9 Grad un- ter Null gemessen. Unvorstellbar für mensch- liches Empfinden ist die Kälte von 191,3 Grad, die die gasförmige Luft flüssig werden läßt. Dem englischen Forscher Dewar gelang erst- mals die Verflüssigung der Luft, Carol von Linde baute die Kompressionsmaschine, mit der man Luft und andere Gase flüssig machen Kann. Aus einer kugeligen Flasche aus doppel- wandigem Glas mit luftleerem Zwischen- raum und einer Spiegelschicht, die Licht und Wärme zurückstrahlte, entnahm A. Stadt- hagen flüssige Luft für seine„Zauberkunst- stücke“, die das Forschungsergebnis strenger Natur wissenschaft waren. Er stellte eine Kaffeekanne mit flüssiger Luft auf Eis; im Nu kochte sie, während dicker Rauhreif sie umhüllte, Grund: das 187 Grad wärmere Eis Wirkte auf die flüssige Luft in der Kaffe- kanne wie eine Heizplatte. Noch einige Zau- bereien: Erst rührte er über einer Flamme [Milch zu Vanilleeis, dann goß er flüssige Bunte Paradeuniformen- blinkendes Blech NATO-Militärkonzert im vollbesetzten Musensaal Wer Freude an bunten Paradeuniformen mit goldenen Tressen und lauter Blechmusik hat, der kam am Montagabend im Musensaal des Rosengartens ganz bestimmt auf seine Kosten. Als der Vorhang zum Auftakt des NATO-Militärkonzerts auseinanderschwebte, ging ein„Ahl“ durch den fast voll besetzten Saal. In knallroten Röcken und dunklen Ho- sen mit breitem roten Streifen sagen die Mit- glieder des Musikkorps der Leibgarde der pritischen Königin da. Da sie eine berittene Garde sind, tragen sie auch beim Musizieren stolz ihre Sporen) Säbelklirrend kam der Dirigent, Captain W. Jackson, auf die Bühne und hob den Takt- stock zur Ouvertüre„Die diebische Elster“ von Rossini. Was bei der Ouvertüre aber noch SHELL HEIZUL SPEIAI liefert jederzeit prompt in Kanistern— Fässern— Tanks Mpm. Neckarau Tel g 25 21 eng siedet ohlengross handlung nicht besonders auffiel, wurde bei dem„Con- certino für Klarinette“ zur Gewißheit: Klas- sische Musik ist selten für ein Blechorchester geeignet. Mit„Tamboo“ von Francisco Cavez kamen die Engländer dann ganz„Spanisch“ und verschafften sich Triumphmarsch aus„Aida“ von Verdi einen grandiosen Abgang. Leider verschwanden die zarten und leidenschaftlichen Töne der emderen Melodien aus Aida fast vollständig unter den lauten Klängen des Orchesters. Das Musikkorps der Luftwaffe Nr. 2 unter Leitung von Hauptmann Berthold Meyer be- gann mit der Rienzi-Ouvertüre von Richard Wagner. Ihr Programm war gut auf die in- strumentale Zusammensetzung des Orche- sters abgestimmt und fiel besonders durch die Exaktheit und das Einfühlungsvermögen, mit der es dargeboten wurde, auf. Nach der Symphonischen Dichtung„Finlandia“ Gan Sibelius) und dem Rakoczy-Marsch Hector Berlioz) spielte auf besonderen Wunsch der Fanfarenzug zwei Fanfarenmärsche, die mit viel Begeisterung vom Publikum aufgenom- men wurden. Mit einem modernen Stück„Toccata Mar- male“ von Ralph Vaughan Williams, über- raschte die 331d US Army Band unter der Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt Mach mit!“ der Firma ENGEL- HORN T STURM, Mannheim, an den Planken, bei. schließlich mit dem Stabführung von Chief Warrant Officer F. W. Boots die Zuhörer. Auch sie scheint sich für Richard Wagner zu begeistern, denn sie setz- ten ihr umfangreiches Programm mit der Trauersinfonie über Themen aus Webers „Euryante“ fort. Nach den reizenden und Kkapriziösen Melodien aus„Flower Drum Song“(Richard Rogers) wurden sie wieder modern, Sie spielten das„Divertimento für Kapelle“ von Vincent Persichetti und be- schlossen ihre Darbietung mit dem Marsch „Freiheitsgeläute“ Edwin Franko Goldman). Zum Abschluß der Veranstaltung standen alle drei Orchester gemeinsam auf der Bühne. 123 Mann spielten— und sie spielten ent- sprechend laut. Captain Jackson dirigierte den Colonel-Bogey-Marsch Marsch), Hauptmann Meyer den Marsch„Alte Kameraden“ und CWO Frederis W. Boots den Marsch„Handschlag übers Meer“. Ob- wohl die drei Musikkorps nur zweimal mit- einander geprobt hatten, klappte diese ge- meinsame Darbietung ausgezeichnet. Nicht die geringste Unsicherheit war zu bemerken. Militärisch exakt beendeten die drei Musik- korps das Konzert und heimsten den wohl- verdienten reichlichen Beifall ein. u- di Mannheimer Fecht- Club 1884 im Verein für Rasenspiele: 23. November. 19 bis 21 Uhr, Be- sinn eines Fechtkurses für Anfänger unter Leitung von Dipl.-Fechtmeister Adamoschek. Kolpingsfamilie Mannheim-Zentral: 23. No- vember, 20 Uhr, Kolpingsaal, neuer Film über Lourdes. 8 DGB— Ortsausschuß Mannheim— Frauen- sekretariat: 23. November. 19.30 Uhr, Gewerk- schaftshaus— Versammlungssaal Vortrag von cand. med. Emmanuel Obiago,„Nigeria der Riese unter der Sonne Afrikas“. Filmkreis der Gewerkschaftsjugend: 23, No- vember, 17.30 und 19.30 Uhr. Saal Gewerk- schaftshaus,„Das rote Signal“. MGV„Concordia“: 23. November, 19.30 Uhr, Ständchensingen; Treffpunkt Ecke Waldhof- straße Hohwiesenstraße. Deutscher Naturkundeverein: 23. November, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Arbeitsabend der Mikrobiologischen Arbeits- gemeinschaft. Heilsarmee, C 1, 15, 23. November, 19.30 Uhr, Jugendstunde. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 23. November, 16 bis 18 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Werken und Zeichnen— Der Scherenschnitt, eine alte Volkskunst praktische Uebungen(Gg. Reble). VDE: 23. November, 17.30 Uhr. Kunsthalle, Vortrag von Dipl.-Ing. Hinsch,„Transistor in der Steuerungstechnik“. Abendakademie- Veranstaltungen am 23. No- vember: E 2, 1, 20 Uhr,„Die politische und kulturelle Entwicklung Rußlands Russi- scher Kultureinfluß auf Europa“(Dr. P. Küb- (River-KWwai- vorwegzunehmen: mit seinen Versuchen bot Albert Stadthagen schwierigste physika- lische Erkenntnisse und Entdeckungen so leicht verständlich, lehrreich, amüsant und ragsstunden wie im Flug vergingen. Luft in einen Hut, der dampfend in Reif er- starrte. Bei den wissenschaftlichen Versuchen kand man, daß gewisse Kugelalgen noch bei 273 Grad Kälte monatelang am Leben blei- Filmspiegel Freddy in Brasilien: Planken(Gr. H.):„Weit ist der Weg“ g Ein Film mit Freddy Quinn. Das Genre ist festgelegt. Es bedeutet viel Gesang zur Gitarre und Schande über den Drehbuch- schreiber, der nicht in Abständen von fünf diese Publikumsgötter-Speise von deutschen Verzehr garantiert: Waisenmädchen, das Freddy adoptieren, und eine attraktive Medizinerin, die er heira- ten will, sein goldenes Herz, das ihn zum ahnungslosen Felfershelfer einer Bande werden läßt, und die Gelegenheit zu ab- schließender Heldentat bei einem Wald- brand. Man vermerkt mit Dankbarkeit, daß dabei nicht allzu sehr auf die Sentimen- talitätstube gedrückt wurde(Regie: Wolf- gang Schleif). Das interessante Milieu ist Brasilia, die aus dem Urwaldboden ge- stampfte neue Hauptstadt Brasiliens.-mann Mineralölumschlagsstelle a m Langen Becken Im Binnenhafen begannen die Bauarbei- umschlagsstelle. Die Baupläne sehen eine 31,70 mal 32,40 Meter große Freirampe vor. Die Hälfte dieser Freirampe wird mit einer unterkellerten, eingeschossigen Lagerhalle bebaut, deren Grundfläche etwa 400 Qua- dratmeter beträgt. Als Umschlagseinrich- tung dient ein auf Konsolen fahrbarer Lauf- kran, mit dem jeder Punkt der Halle er- reicht werden kann. Außerhalb der Halle reicht der Laufkran noch über zwei Eisen- bahngleise hinweg. Insgesamt faßt die Halle in Keller und Erdgeschoß etwa 1600 Tonnen Mineralöl. Diese neutrale Mineralölum- schlagsstelle soll allen Kunden zur Ver- kügung gestellt werden, die einmal für kür- Flüssigkeiten einlagern müssen. Mineralöle und brennbare Flüssigkeiten dürfen in den Stückgutlagerhäusern nicht werden. Axrö. Terminkalender ler); Jugendheim Schönau, 20 Uhr,„Wir hören Schallplatten und sehen Filme(H. Ufer); Club„Graf Folke Bernadotte“: 23. November, N Sprachzirkel. Französischer Sprach- urs. Konditorengehilfenverein Mannheim-Lud- wigshafen 1887: 23. November. 20 Uhr, Ver- sammlung im neuen Haus der Bäcker-Innung, S 4, 17-22. Bahã'i-Gruppe Mannheim: 24. November, 20 Uhr, E 2, 1, Vortrag von Erik Blumenthal, „Erfolg im Leben“. Das Moll-Gymnasium veranstaltet am 23. und 24. November jeweils um 20 Uhr im Mo- zartsaal des Rosengartens einen Musik-Abend. BBW— Kreisverband Mannheim: 23. No- vember, 19 Uhr, erweiterte Vorstandssitzung in der Geschäftsstelle, L 8. 3. KKW Columbus: 23. November, 20 Uhr, Luisen-Stephanien-Haus, B 6. 4-5, Farblicht- bildervortrag von F. Stürmer, Eine Urlaubs- reise in den Engadin und in den Schweizer Nationalpark“. Wir gratulieren! Frieda Brock, Mannheim, Käfertaler Straße 65, wird 73 Jahre alt. Fried- rich Knäble, Mannheim, Friedrich-Ebert-Str. 56, begeht den 81. Geburtstag. Frieda Brenner, Mannhéim, Peterskopfstraſſe 10, vollendet das 82. Lebensjahr. Silberne Hochzeit haben die Eheleute Richard Hofmann und Juliane geb. Bohnenstengel, Mannheim, Rheinhäuser Str. 17a, sowie Heinrich Ziegler und Elise geb. Stein, Mannheim, Augartenstraße 87. Minuten einen Anlaß zum Singen an den Haaren herbeiziehen könnte! Im übrigen ist einer Schlichtheit der Zutaten, die den allbundes- ein kleines ten für einen Mineralölkeller mit Mineralöl- zere Zeit Mineralöle oder andere brennbare aufgenommen 200 Grad Kälte und 4000 Grad Hitze im Mozartsaal Der Berliner Physiker Stadthagen hielt einen hochinteressanten Experimentalvortrag beim Verein Merkur ben; Stadthagen hielt nicht für ausgeschlos- Sen, daß durch die Weltraumkälte von 180 bis 220 Grad niederstes Leben zu unbewohnten Gestirnen gelangen könne. „Darf ich Sie höflichst bitten, nicht zu er- schrecken!“: Ein winziges Stäubchen Spreng- stofk, hergestellt aus Weizenkleie, Petroleum und flüssiger Luft, lieg Stadthagen mit ge- Waltigem Knall detonieren. Dreimal so stark Luft. In einer unverspiegelten Flasche: der Physiker sauerstoffreiches flüssiges „Himmelsblau“; mit einem Laborversuch, der noch keine technische Bedeutung hat, ver- festigte er bei 220 bis 240 Grad Kälte schneeige Luft zu einer Masse., Er schlug mit gefrorenem Quecksilber einen Nagel ein und schmiedete es nach dem Eintauchen in den„Hochofen“ einer wasser- gefüllten Milchflasche(Temperaturunter- schied 210 Grad). Er porzellanisierte Herbst- astern, ließ Weinbeeren zu Eisbeeren erstar- ren, zündete gefrorenen Alkohol zu blauer Flamme an und schwang im verdunkelten Saal eine in flüssige Luft getauchte Zigarre als leuchtende Fackel. Nach einer kurzen Verschnaufpause wech- selte Stadthagen in den heißen Gegenbereich bemerkungen über die Atombomben(Son- nenhitze 6700 bis 7000 Grad, Explosion einer Atombombe 1 Million Grad, einer Wasser- stoftbombe 20 bis 25 Millionen Grad). Er er- läuterte das von Hans Goldschmidt ent- Wickelte aluminothermische Verfahren, das unter anderem bei der Thermitschweißung angewandt wird. Auf drei Metalltellern zeigte er die„gefährlichsten Brandsätze der Weltgeschichte“: Eisenhammerschlag, Gips und Sand, jeweils mit pulverisiertem Alumi- nium vermischt. Mit Schutzbrille und langer Zange han- tierte der moderne Magier, als er mit der Initialzündung Magnesium, Barium und Aluminium die in einer„hochofenartigen Sandtüte gesicherten Brandsätze zu Tem- peraturen von 3300, 3800 und 4300 Grad ent- zündete, Stahlspäne schmolz und, im schön- sten Versuch des Abends, aus mit Oxyden vermengter reiner Tonerde rot funkelnden „wissenschaftlich echten“ Rubin gewann, dessen Bruchstücke er den wenigen anwe— senden Damen galant präsentierte. Vor einer mit sicherer Hand an die Wandtafel geworfenen Karte Nordafrikas sprach in der Johann-Peter-Hebel- Schule Ober bürgermeister Dr. Jürgen Hahn, Fran- kenthal, auf Einladung der SPD-Neuostheim über„Eine Reise durch Algerien“. Dr. Hahn, der den Standpunkt beider Seiten darlegen Wollte, ergänzte seinen Vortrag durch eine Reihe von Farbdias. Dr. Paul Kübler, der den Frankenthaler Oberbürgermeister ein- führte, konnte es als Schulmann nicht unter- lassen, die Nordafrika-Karte des Juristen zu loben:„Mancher Schulmann könnte es nicht besser!“ „In Algerien liegen besondere Verhält- nisse vor“, meinte Dr. Hahn und räumte mit einer Reihe von oft geäußerten Vorurtei- len auf. In Algerien leben neben etwa acht Millionen Algeriern eine Million Franzosen. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker dürfte nicht nur für die Algerier, sondern müsse auch für die Franzosen gefordert werden. Die Franzosen leben in den Küsten- gebieten, die Algerier in den Bergen. In Oran stehen 283 000 Franzosen etwa 520 000 Algerier gegenüber, in Algier leben 355 000 Franzosen und 720 000 Algerier. Dr. Hahn Warnte davor, die Verhältnisse in Algerien mit den Zuständen am Kongo zu vergleichen Im Kongo herrschte der Kolonialismus, diese Völker stünden auf einer ganz ande- ren Kulturstufe als die Völker Nordafrikas. Die Araber und Berber, die in Algerien sitzen, müßten mehr dem Kulturkreis des Mittelmeers als dem Kulturkreis Afrikas zugerechnet werden. Das Hauptproblem Nordafrikas sei die Uber völkerung. In Nord- Afrika werden Jahr für Jahr genau so viel Kinder geboren wie in ganz Frankreich. „Es ist dort wirklich Krieg und dieser Zustand dauert seit sechs Jahren an“ be- als Dynamit ist der Sprengstoff mit flüssiger igte 0 Kristallförmigen über mit ein paar todernsten kurzen Seiten- ak —— Bei Frisch-Ei-Jagd: Eine Auto-Glücksnudel vor dem Polizeirevier Wer weiß, wieviele frische Eier eine E= aufschlagmaschine in einer Stunde aufschlägt, welche Nudelform z. B. Bandnudeln, er bevor. zugt und warum er ausgerechnet diese Nudel form am liebsten ißt(sie rutschen so leicht..) kann einen der roten Kleinwagen fangen, die zur Zeit als Werbe-Gag einer schwäbischen Nudelfabrik als„jagdbares Wild“ durch Baden. Württemberg rollen. Die knallroten Limousinen mit dem ebenso knallroten Nudelpaket inf Heclefenster tauchen seit dem 13. November in Der glucleliche Gewinner Bild: Frisch- allen Landesteilen auf. Einer davon rollte am Montag durch Mannheim. Fast vier Stunden. Von der Schönau bis nach Neckarau. Oefters parkte er, fuhr weiter, parkte wieder, aber kein Jäger war weit und breit. Die Frisch-Ei- Auto-dſagd wäre an diesem Tag beinahe onne Halali ausgegangen. Aber in der Rheingold- straße stand schließlich doch ein Jäger bereits „im Anschlag“; Der Igjäkrige Verkäufer Gerd Sch. aus der Rheindammstraße Ratte gültigen Jagdschein(die Teilnahmebedingungen an der Autojagd) und die Antworten auf die drei Faugfragen sofort bei der Hand. Das Auto war ihm sicher. Es wurde ihm an Ort und Stelle auch sofort übergeben. Frohlockend stieg er ein. Zuruck blieb ein enttäuschter Polizist. Er hatte ebenfalls den Autojagdschein bei sich und in seinem Revier(direkt vor dem Wachlokal) hatte das Wild geparkt. Aber der Polizist hatte es zu spät gemerkt Sto Algerien: Krieg ist nicht der richtige Weg Ober bürgermeister Dr. Jürgen Hahn sprach vor der SPD Neuostheim leuchtete der Vortragende die Auseinander- setzung zwischen Franzosen und Algeriern. 500 000 Mann französische Soldaten stehen dort, jede Woche sterben 500 bis 700 Men- schen. nicht im Kampf, sondern durch Mord und Totschlag. Wenige Stunden nachdem der Gemeinderat eines Bergdorfes in der Nähe der Stadt Constantine der Bürger- meisterdelegation vorgestellt worden War, wurden vier dieser Gemeinderäte in der Dämmerung entführt. Sie wurden einige Tage später mit durchschnittenen Kehlen aufgefunden. „Wir verschließen die Augen, wenn wir glauben, daß Algerien nur ein Franzö- sisches Problem ist“, warnte Oberbürger⸗ meister Hahn. Algerien ist entscheidend ge- Worden für die französische Innenpolitik, es könne den 300 000 Soldaten und der Armee nicht zugemutet werden, sang- und klanglos aus Algerien zu verschwinden. Dazu sei auch zuviel Geld in die Industriallisie- rung hineingesteckt worden. Die wirtschaft- liche Bedeutung für Europa wurde forciert,. Die Glproduktion beträgt bereits 20 Millio- nen Tonnen pro Jahr; auf dem Erdgas von Hassi R'mel kann eine Industrie aufgebaut Werden. „Der Krieg ist nicht der richtige Weg. Man sollte gegen beide Seiten protestieren. Es sind nicht nur die Franzosen; auch das, was die Algerier den Freiheitkampf eines Volkes nennen, spricht allen Menschen- rechten Hohn“, schloß Dr. Hahn. Arö. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Wir kommen aus dem Kinderland“ der Firma Carl KOMES, Mannheim, 0 4, 1(Kunststraße) und Sek- kenheimer Straße 84, bei. 5,90 DN 17/1 Flasche inkl. Sektsteuer W Markense kt . ir verbürgen: Carstens SC vurd aus dem köstlichen Saft der Reben, dem naturreinen, sorgfältig ausgewählten Wein gewonnen ohne jrgendwelche Zusätze von Weinfremden Stoffen, ins- besondere ohne die sonst gebräuch- lichen Zusätze von Zucker oder ge- zuckertem Dosagelikör. SG ARS TENS NATUR WEIN-ccuvEE aus naturreinem Wein SEKTKELLERHEI CRRSTENS KG, NEUSTADT WEINSTRASSE Lin Sekt, der reine Freude schenkt * 8 ——————ä U ä———g—p——— 2 el 2 eine Bi. AFschlagt, bevor- Nudel eicht.) gen, die äbischen Baden- nousinen ket int mber in risch-EI Ute am 5tunden. Oefters r, aber is ch-Ei- ne ohne eingold- bereits 2 Gerd gültigen an der e dei uto war Stelle ich und lo) st hatte Sto eg ander- geriern. stehen 0 Men- h Mord achdem in der Zürger⸗ n War, in der einige Kehlen un wir dranzö- bürger end ge- politik, ad der g- und J. Dazu; allisie- schaft- orciert. Millio- as von gebaut Weg. tieren. ch das, eines schen- Arö. in Pro- d e m OMES, id Sek- eee MANNHETMER MORGEN Seite 1 Nr. 271/ Mittwoch, 23. November 1960 — Familien amseigen Hans Jochimsen geb. 30. 9. 04 gest. 21. 11. 60 Mannheim, den 21. November 1960 Otto-Beck- Straße 28 Frankfurt/ Main Leipzig Cbemnitz Im Namen der Hinterbliebenen: Edith Jochimsen geb. Neubert Einäscherung am Freitag, dem 253. November, 13.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Kranz- und Blumenspenden werden zum Krematorium erbeten. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde am 21. November 1960, völlig unerwartet, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Maria Schumacher geb. Gramlich Bäckermeisters-Witwe im Alter von 64 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mhm.- Neckarau, den 23. November 1960 Belfortstraße 36 In tlefer Trauer: Günter Herbert und Frau Helga geb. Schumacher Günter Orth und Frau Marga geb. Schumacher Enkelkinder Lorle, Bernd und Manfred Beerdigung: Donnerstag, den 24. November 1960, 14.00 Uhr, Friedhof Neckarau, OrrAbkEN leichtmetall- Jalousien in 7 modernen farben IPFTLEN feleton 269312 69 32 Geldrerkehr BARKREDITE ohne Verkosten zu günstigen Bedingungen Kfz- Finanzierungen Maschinenfinanzierungen Kfz-Beleihungen Hypotheken Kostenlose Beratung, schnelle und diskrete Bearbeitung. Dipl.-Ktm. Or. GERD SCHMIDT— Finanzierungen Mannheim. O 7, 14(Bally-Sschuhhaus) Telefon 2 44 52 jedermanns Kredit Alle Berufstatigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Monatsraten auch ohne Wechsel b. 24 Mon. sof. durch Schaeffer KG Kredit- Büro MANNHEIM. L 8. 8. Teiefon 2 44 80 Fin treusorgendes Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Schnell und unerwartet verschſed am 21. November 1960 mein lleber Mann, unser herzensguter Vater, Bruder, Schwieger sohn und Schwager Fritz Gerlach im Alter von 632 Jahren. Mannheim, den 23, November 1980 Philadelphia, Chemnitz In ble fer Trauer: Llesel Gerlach geb. Jochum Günther Gerlach und Frau Edith geb. Körner Karl Gerlach und Frau Rosa Familie Philipp Jochum und An verwandte Beerdigung: Freitag,. Nov., U. 30 Uhr, Hauptfriedhof Mmm. Nach fast 40 jähriger Tätigkeit verstarb unerwartet unser allseits geschätzter, ehemaliger Hausinspektor, Herr Fritz Gerlach Elektromeister um Alter von 63 Jahren. Nur wenige Monate waren ihm nach seinem Eintritt in den Ruhestand vergönnt. Wir gedenken seiner als einen verantwortungsbewußten, umsichtigen Mitarbeiter von aufrechtem Charakter, der sein genzes Können und Wissen in den Dienst unseres Hauses stellte. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. 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November 1960 mein lieber Mann, guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinz Orb Heinrich Lauth Prokurist a. D. 26. 12. 1884 20. 11. 1960 Schmerzerfüllt geben wir die Nachricht, dag mein lieber Vater, Schwieger vater und Opa sechs Wochen nach dem Heimgang unserer lieben Mutti und Oma, in den ewigen Frieden gefolgt ist. Mh m.-Almenhof, den 23. November 1960 Im Lohr 50 Max-Joseph- Straße 32 In tlefer Trauer! Dieter Lauth Greta Lauth geb. Hahnle Heinz Lauth 13.30 Uhr, Krematorium Feuerbestattung: Donnerstag, den 24. November 1960, Hauptfriedhof Mannheim. Rradlt-Dlenst Puchalka L 14, 11, am Tattersall Telefon 2 32 32 W 4 Versteigerungen Versteegen HG Mannheim. P 8. 14. Tel. 2 64 10 Twangs versteigerung 5 Im wege der Zwangsvollstreckung versteigert das Notarlat am Mittwoch, dem 11. Januar 1961, 14.30 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, westl. Flügel, Zimmer 12, das nachstehend beschriebene Grund- stück der Eheleute Mathias Endres und Irma Endres geb. Gsänger in Mannheim-Käfertal(Miteigentümer zu je ½ Antei). 5 Die Versteigerungs anordnung bezüglich des Miteigentumsanteils des Mathias Endres wurde am 10. Juni 19860 und die Versteigerungsanord- mung bezüglich des Miteigentumsanteils der Irma Endres am 29. Juni 1960 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Grund- stücks oder des nach 8 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue im Alter von 34 Jahren. Mhm.- Käfertal, den 22. November 1960 Nelkenstraße 15 In gztiller Trauer: Emilie Orb und Sohn Heinz-Günther sowie alle Verwandten Beerdigung: Mittwoch, 23. November 1960, 15.30 Uhr, Friedhof Grünstadt/ Pfalz. Statt Karten! Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang unseres eben Entschlafenen, Herrn Nach Gottes heiligem Willen ist am 21. November 19860 meine liebe Tochter, Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Groß- mutter, Frau Else Trilling geb. Köllisch * Familien- Anzeigen von uns gegangen. Mhm.- Neckarau, den 23. November 1980 Rheingoldstraße 12 In stiller Trauer: Luise Köllisch Werner Obermaier und Frau Helene geb. Trilling Enkelkind Martin im„NN“ Beerdigung: Donnerstag, 24. Nov., 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mm. Alfred Bachmann Kammermusiker l. R. sagen wir unseren herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir dem Herrn Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, dem Orchesterverband des Nationaltheaters und dem Quartett, den Pensionären des Nationaltheaters sowie Herrn Pfarrer Burkhard für die glaubensstarken Worte und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. IIVvesheim, den 23. November 1980 Dr. Gersch und Familie Bestattungen in Mannheim von vielen Nach kurzer Krankheit verstarb am 22. November 1980 unser guter Vater, Herr Peter Pfister kurz vor Vollendung seines 31. Lebensjahres. gelesen 2 Mh m. Waldhof, den 28. November 190 Westring 54 Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Die 3 über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Wert des Grundstücks wird gemäß 5 74 a Abs. 5 ZVG. auf 31 300 PM festgesetzt. Grundstücksbeschrieb Grundbuch von Mannheim, Band 1224, Heft 8. Leb. Nr. 1094/37: 8,49 Ar, Bauplatz(bebaut mit einem Lager- und Büro- gebäude im Rohbau und einem im Bau befindlichen Keller für ein Wohnhaus), Gemarkung Mannheim, Stadtteil Käfertal, Reichenbachstraße Nr. 6. Schätzwert: 31 300, DM Zubehör: Mannheim, den 10. November 1960 Notariat v als Vollstreckungsgericht 3% Nabatt Aus unserer Flelschwaren abteilung: Frigahuuùr g In stiller Trauer: Joseph Pfister 8 Familie Hermann Ehrenfried Feuerbestattung: Donnerstag, den 24. November 1980, 14.00 Unr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. TODES- ANZEIGEN littwoch, den 23. November 1960 Hauptfriedhof Melbert, Helga, Herzogenriedstraße 123, 1 9.00 Malkisch, Caroline, Mittelstrage 30 3 3 10.00 Rigg, Lydia, Alphornstraße 38„„„„ 10.30 Lefhalm, Hugo, Rheinvillenstraße 3 21 1 1 11.00 Sigmund, Leo, Güterhallenweg 80„„„„ 1 11.30 Krematorium 5 Vanhauer, Katharina, Am Herrschaftswald 36 f 13.00 Friedhof Neckarau Petereit, Urte, Rheingoldstraße 1„„„„ 14.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr für die Montag-Ausgabe des Für die herzliche Antellnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Wenzel Pettersch Oberstellwerkmeister I. R. sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, sprechen wir unseren tiefempfundenen Dank aus. Insbesondere danken wir dem Geistlichen der Maria-Hilf- Kirche, der Bundesbahndirektion Karlsruhe, der Gewerkschaft Deutscher Bundesbahnbeamten sowie der Sudetendeutschen Landsmannschaft. „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonntag bis 18.00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück gebäude des Verlags wischen R 1 und R Berta Pettersch Tochter Karin und Angehörige Leberwurst war. 95 Mausmacher Slutwurst. 65 Filder Sauerkraut 229 Seite? MANNHETMER MORGEN AUS DEN BUN DESLINDERN Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 Fehlt nur noch das schöne Wetter Neuheiten für die Sommersaison wurden vom 20. bis 22. November auf der 18. Internatio- nalen Sportartikelmesse in Wiesbaden gezeigt. Hier ein Wellenbrett, das— angetrieben durch einen I18-PS-Außenbordmotor zwei Personen mit 50 m/st uber die Wellen trägt. Die Dame trägt einen Perlon-Cumpinganzug. Das Hausschwimmbecken aus Plastik faßt 20 000 Liter und wiegt 135 Kg. Die„Rätsel von Grabungen unter alter Pfarrkirche Crailsheim. Funde, die in Europa zum Teil einzigartig sind und Archäologen, Lan- deskundler und Kirchengeschichtler aus der ganzen Bundesrepublik beschäftigen, sind bei Grabungen zutage gefördert worden, die seit Mai dieses Jahres vom staatlichen Lan- desamt für Denkmalspflege, Stuttgart, im Innern der evangelischen Pfarrkirche St. Veit in Unterregenbach vorgenommen wur- Sc WANENSRAUEREI KLEIN SchH Ae SchWELZIMEEN den. Die Grabungen erfolgten im Zusam- menhang mit einer gründlichen Renovierung der Innenräume dieser Kirche. Der Leiter der Forschungsarbeiten, Dr. Fehring, be- richtete dieser Tage zum erstenmal über die Funde, die gleichzeitig auch die Bedeutung des kleinen, nur rund 100 Einwohner zäh- lenden Dorfes für die Entstehung des frü- hen Christentums in Süddeutschland her- Vorheben. Es habe sich gezeigt, daß die heu- tige Pfarrkirche St. Veit eine Baugeschichte besitzt, die in rund neun Jahrhunderten sechs bis sieben Neu-, Erweiterungs- oder Umbauten erkennen läßt. Die weiteren Nachforschungen seien vor allem deshalb Sehr schwierig, Auf die frühere Bedeutung des Ortes fehlen. Die wichtigsten Funde in der Pfarrkirche sind nach den Angaben von Dr. Fehring die Grundmauern eines älteren rechteckigen Chores mit dazugehörigen einschiffigem Langhaus. In der Achse des Schiffes wurde eine in den damaligen Fußboden eingesenkte kreuzförmige Kanalanlage gefunden, zu der sich weiter westlich ein gleichartiges, jedoch jüngeres Duplikat gesellt. Die Form dieser Anlage ist, wie betont wurde, in Europa ein- malig. Fachleute vermuten, daß es sich um frühchristliche Reliquien oder Altargräber handelt, für die es Vergleichsbeispiele nur aus dem sechsten und siebenten Jahrhundert auf dem Balkan gibt. Neben zahlreichen Gräbern mit Bestattungsresten von Men- weil urkundliche Hinweise AP-Bild Unterregenbach“ brachten einzigartige Funde zutage schen, von denen einige die erstaunliche Größe von 1,85 bis 1,90 Meter aufwiesen, fand sich eine Glockengießganlage aus der spät- gotischen Zeit, die unter dem Fußboden der heutigen Kirche entdeckt wurde. In Süd- deutschland gibt es nur noch eine zweite solche Anlage. heute im Turm der Kirche hängt, wurde wahrscheinlich hier gegossen. Schumm aus Neuenstein vermutet, dag es genburg, handeln könnte. In Unterregenbach wurde früher bereits ein Kelch gefunden, dessen Herkunft und Alter umstritten sind. Das„Rätsel von Unterregenbach“ kann, wie ausgebildet werden und wirken können. Die Funde sollen demnächst mit einer Hohldecke überzogen werden, so daß sie auch nach der Erneuerung des Kircheninnern zu- gänglich sind. „Hunde und Katzen gefährden Göttingen. Werdende Mütter dürfen in ihrer Nähe weder Katzen noch Hunde dulden, da diese eine Infektion mit einer gefährlichen Göttinger Privatdozent Dr. Heinz Kräubig im Anschluß an einen Fachkongreß aus, an dem am Wochenende zwanzig Frauen-, Kin- der- und Tierärzte, Internisten, Serologen, Bakteriologen und Pathologen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Oesterreich in Göttingen teilnahmen. Die erst seit etwa zehn Jahren bekannte Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die zuerst bei Nagetieren in Afrika entdeckt worden war. Sie wird von Hunden, Katzen, Nage- und Edelpelztieren auf den Menschen übertragen. Verschiedene Krankheiten, deren Ursprung der Medizin bisher nicht bekannt War, wie die Lymphknotenentzündung, wer- den jetzt auf die Toxoplasmose zurückge- kührt. Selbst Lungenentzündungen können durch den Erreger der Toxoplasmose bedingt sein, teilte Dr. Kräubig mit. In Göttingen, das zum Zentrum der Forschungsarbeiten über 1 0 Eine der Glocken, die noch Archivrat sich bei den Gräbern im Innern der Kirche zum Teil um die Grabstätten der Patronats- herren der Kirche, eventuell derer von Lan- erklärt wurde, nur gelöst werden, wenn das Land Einrichtungen schafft, in denen Wis- sentschaftler für mittelalterliche Archäologie Gefährliche Krankheitserreger im Blut Krankheit, der Toxoplasmose, verursachen können. Diese ernste Warnung sprach der — Einheit von Forschung und Lehre wiederherstellen! Heidelberg. Die Wiederherstellung der Einheit von Forschung und Lehre sei die wichtigste Forderung im Hinblick auf die immer dringender werdende Hochschul- reform, sagteèe der Heidelberger Prorektor, Professor Dr. Wilhelm Hahn, am Dienstag bei der 574. Immatrikulationsfeier der Uni- versität. Die Spezialisierung aller Zweige der Wissenschaften bedrohe die Universitas lit- terarum und habe den Zustand herauf- beschworen, der jetzt allgemein„Krise der Universität“ genannt werde. Man müsse wie- der so weit kommen, daß es— wie zur Zeit Wilhelm von Humboldts— keine getrennten Lehr- und Forschungsprofessuren gibt. Professor Hahn bezeichnete es ferner als unumgänglich, an der Trennung von Freiheit der Wissenschaft und Staatskompetenz fest- zuhalten. Der Staat diene sich selbst am mei- sten, wenn er die wissenschaftliche Arbeit finanziell intensiv fördere und zugleich der ebenfalls von Humboldt durchgesetzten Idee Rechmins trage, daß die Universität„Wis- Neuer„Volkssport“ Eine Million Bundesbürger filmt selbst Essen. Das Filmen Wege, ein„Volkssport“ zu werden. Rund eine Million Bundesbürger kurbelt inzwi- schen selbst Filme, schätzt Dr. Wilhelm Krause, der Leiter des Essener Film- Clubs der Amateure. In den letzten zwei Jahren hat sich die Zahl der beim Bund deutscher Filmamateure gemeldeten Klubs von 40 auf 140 erhöht. Das„Hobby“ Filmen wird von allen Berufsschichten, meist von Männern, gepflegt. Ein Filmamateur benötigt für eine gute Ausrüstung allerdings rund 1000 Mark. Die Themen der„hausgemachten“ Filme sind meist lebende Familienchroniken, Reiseerlebnisse oder heitere kleine Begeben- heiten. 70 Nerze starben den Höhentod Hamburg. Auf einem Flug von Chicago nach Hamburg sind mitten über dem Atlantik 70 Nerze im Frachtraum dem Höhentod er- legen. Die kostbaren Pelztiere— das Stück kostet 590 Mark— Waren von deutschen Pelz- tierzüchtern zur Zuchtauffrischung in Ame- rika bestellt worden. Wie es im Flugauftrag für die Maschine hieß, sollte die Höhe von 6000 Metern nicht überschritten werden, da Nerze für Höhenkrankheiten anfällig sind. Schlechte Witterungsbedingungen über dem Atlantik zwangen jedoch den Piloten die 6000-Meter-Grenze zu überschreiten. Schon in Höhe von 5000 Metern wurden die kleinen Tiere bewußtlos und von den 650 Nerzen erwachten 70 aus dem Höhenschlaf nicht Wieder. Die toten Tiere werden jetzt wieder über den Atlantik zurückreisen. Eine Ver- ö sicherung trägt den hohen Schaden. werdende Mütter und Säuglinge diese neue Krankheit geworden sei, habe man durch Blutuntersuchungen festgestellt, daß rund 50 bis 60 Prozent der 40 bis 50 Jahre ist auf dem besten senschaft um der Wissenschaft willen“ treibt. Da dies in der Sowjetzone nicht möglich sei, hätten sich die Universitäten und Hoch- schulen der Bundesrepublik auch nicht ent- schließen können, an den Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Ostberliner Universität teilzunehmen, die ja den Namen Wilhelm von Humboldts trage. Der Prorektor würdigte die gute Zusam- menarbeit zwischen den wissenschaftlichen Hochschulen und den Ministerien in Baden- Württemberg, die durch eine wachsende Bereitschaft zu gemeinsamem Wirken ge- kennzeichnet sei. Leider hätten die beacht- lichen und wachsenden Zuwendungen Wünschenswert gewesen wäre, weil das starre Haushaltsrecht das leider nicht zulasse. Den Universitäten sollte deshalb eine größere Bewegungsfreiheit eingeräumt werden, for- derte Hahn. Eine elastischere Finanzgebarung des Landes würde zahlreiche Bauprojekte wesentlich beschleunigen, Der Prorektor teilte mit, daß von der Spende einer Mannheimer Arzneimittelfabrik in Höhe von einer Million Mark 900 000 Mark für ein Studentenwohn- heim in FHeidelberg-Neuenheim verwendet werden sollen. 8 Der Prorektor wies weiter dadrauf hin, daß sich die Zahl der ausländischen Studenten in Heidelberg in den letzten Jahren ständig vergrößert habe. Mit 1330 ausländischen Stu- dierenden gehöre Heidelberg heute zu den am stärksten von Ausländern besuchten Uni- Versitäten. Vor allem habe die Zahl der Stu- dierenden aus den Entwicklungsländern stark zugenommen. Es sei deshalb besonders zu begrüßen, betonte Professor Hahn, daß die Landesregierung der Errichtung eines Insti- tuts für die Entwicklungsländer in Heidel- berg zugestimmt hat. Auch das zu errichtende Collegium Internationale werde sich der Studenten aus den Entwicklungsländern annehmen und die Probleme ihrer Heimat- länder besonders berücksichtigen. Der Rektor der Universität, Professor Dr. Gottfried Köthe, überreichte bei der Imma- trikulationsfeier den Vorstandsvorsitzenden der Firma Brown, Boveri u. Cie. AG. in Mannheim, Kurt Lotz, und der Badischen Anilin- und Sodafabrik AG. in Ludwigs- hafen, Professor Dr. Carl Wurster, die Ur- kunden über ihre Ernennung zu Ehren- senatoren der Heidelberger Universität. Er würdigte dabei ihre Verdienste als Freunde und Förderer der Universität und ihrer Stu- Für„Jäger“ und Angler alten Untersuchten die Erreger in sich trugen, ohne krank zu sein. Als ein ernstes Problem Wertete der Privatdozent jedoch die Anfäl- ligkeit von werdenden Müttern, die während der Schwangerschaft völlig gesund erschie- nen, obwohl der Erreger bereits auf das ungeborene Kind übergegangen sei. Durch frühzeitige Erkennung und Vorbeugung müsse verhindert werden, daß Neugeborene an Toxoplasmose erkrankten. Die Krankheit verursache Wasserköpfe und organische Schäden. Zu ihrer Bekämpfung seien ein Sulfonamidpräparat und ein Malariamittel geeignet. Hubschrauber stürzte ab Ulm. Der seit Ponnerstagnachmittag ver- mißte amerikanische Heereshubschrauber ist abgestürzt. Seine Trümmer sind in einem Waldstück bei Weidenstetten im Landkreis Ulm gefunden worden. Der 29 Jahre alte Pilot fand bei dem Absturz den Tod. eines Poliæaisten gleich mal Schutz vor Wind und Wet ter soll für Jager und Ang- ler dieser zusammenleg- bare„Ansitz“ bieten, den Pressefotografen auf der Internationalen Sport- artikelmesse in Wiesbaden vor den erstaunten Augen für ihre Zwecke erprob- ten. Die„Motivjäger“ meinten, der Ansitz könnte auch als Tarnung gegen- uber scheuem Kamerawild eventuell von Nutzen sein — vom Schutz vor naß- kaltem Winterwetter auf einem Fußballplat: ganz zu schweigen. dpa-Bild des Landes für die Universität Heidelberg nicht immer so eingesetzt werden können, wie es Prorektor Professor Dr. Wilhelm Hahn sprach in Heidelberg anläßlich der 574. Immatrikulationsfeier der Universität dentenschaft sowie als hervorragende Wis⸗ senschaftler. Der Vorsitzende des Allgemeinen Studen- tenausschusses(AST), Eicke Hirsch, teilte mit, daß das Studentenparlament beim Senat die Errichtung eines Osteuropa-Instituts in Heidelberg beantragt habe. Ueber den An- trag sei noch nicht entschieden, doch sei er vom Senat freundlich aufgenommen worden. Hirsch erklärte, ein solches Institut wäre vor allem auch geeignet, die gesamtdeutsche Bil- dungsarbeit der Studentenschaft entschei- dend zu beeinflussen und zu intensivieren. „Moderner Urlaub“ in kirchlicher Sicht Tutzing. Probleme des modernen Ur- laubs“ lautete das Thema einer Wochenend- tagung in der Evangelischen Akademie Tut zing am Starnberger See. Theologen beider Konfessionen, Bürgermeister prominenter Kurorte und Fremdenverkehrsfachleute nah- men daran teil. 5 Der bayerische Landesbischof D. Hermasg Dietzfelbinger und Domkapitular Delagerg aus München unterstrichen die Bedeutung deg seelsorgerischen Wirkens am Urlaubsort Landesbischof Dietzfelbinger meinte dazu: „Der wichtigste Beitrag der Kirche ist der Sonntag. Er kann den Urlaub gesund erhal- ten.“ Domkapitular Delagera sagte:„Ein Le- ben ohne Gott und ohne Gebet kann kein richtiger Urlaub sein.“ Er umriß die Gefahren des modernen Massentourismus: Wachsendes Gewinnstreben, Zerfall der dörflichen Kultur und sexuelle Ausschweifungen. Mancherorts müsse geradezu von einer„geheimen Prosti- tution“ gesprochen werden. Einkehrtage für Gastwirte sollten der„Urlaubspärchenwirt- schaft“ entgegenwirken. Vor diesem Problem resignierte der Bür- germeister von Prien am Chiemsee, Dr. Fried- rich Siebert:„Wie die Gemeindeverwaltung mit Aussicht auf Erfolg in dieses Wespennest stechen soll, weiß ich nicht.“ . 1 Baugerüst stürzte ein Düsseldorf. Beim Einsturz eines Bau- gerüstes sind im Düsseldorfer Rheinhafen fünf Bauarbeiter zum Teil schwer verletzt worden. Das dreistöckige Gerüst an einem Silo-Neubau war aus bisher unbekannten Gründen plötzlich zusammengeklappt und hatte die Arbeiter neun Meter mit in die Tiefe gerissen. Nach Angaben der Polizei ha- ben sich die Aufsichtsbehörden in die Ermitt- lungen eingeschaltet. in allen Apotheken erhältlich Das ist die neuarti Schmerztablette, die RING-TABTLETTE 9e mit Vitamin C Huufgesucke Kaufe lfd. in jeden Mengen Prompte Abholung. Altpapier Industriestraße 21-23, Tel. 5 14 34 stehkaufladen zu kaufen secufng Preisangeb. u. 04106 a. d. Verlag. Chippendale Polstergarnitur in nuf Kurt Koch, Suche Schaukelpferd. Zuschr. u. Nr. 04055 Elektr. Addiermauschine in gutem Zustand gesucht. Zuschr. u. Nr. P 62780 a. d. Verlag. erstkl. Zust. gesucht. Tel, 4 41 97 a. d. Verlag. Entflogen Grüner WELLENSITTICH(Weib- chen) entflogen. Bitte Anruf 2 39 2¹ Schlittschohe erh., zu kaufen gesucht. mit Stiefel(Mädchen), Gr. 38, gut Tel. 8 80 51 F. 8 bei (HANDELSHOFH) oder abgeben Tierhandlung NULLM EVER. L 15 1 bzug. Bl. Wellensittich entflogen. geg. Belohng. bei Dr. Adern Zellstofffabrik, Sandhofer Str. 7 ö sinns Schv mchte ange sagte hätte paare Born chen korde geha! zu B. hielt, Frau man anwra Auss: zur J zwisc faßt ihre mit! dann als d. spritz Di gew gerick klagt anwa nen 2 Auffe einde in de De und 2u Ange intell. stedt Erstes große kähig haft lings macht für se müsse Im Urteil vorige Unter Saltel vorbe in fir Nr. 271 I Nr. 271/ Mittwoch, 23. November 1960 — 8 r U DEN BUND ESLINDERN MANNHEIMER MORGEN Seite 9 „Dann muß man eben etwas nachhelfen“ Lebenslänglich für Bornstedt/ Köckeis beantragt/ Verzicht auf Zeugen Tausendjähriger Mosaikboden Ausgrabungen unter der Siegener Martinikirche ersität 4 3 b 3 Siegen. Ein wahrscheinlich tausend Jahre Bonn. Mit fast lächelnder Miene und völlig unbewegt haben im Bonner Gatten- alter Mosaikboden aus verschiedenfarbigen . mordprozeß der Oberfeldwebel Heinrich Bornstedt und die Krankenschwester Paula Tonplatten ist unter der Siegener evange- 18 Köckeis am Dienstag den Strafantrag von Staatsanwalt Gornik zur Kenntnis genom- lischen Martinikirche gefunden worden. Der 10 men: lebenslanges Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Landesdenkmalpfleger Professor Thümler 1% Lebenszeit wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes. In einem Plädoyer von ein-(AAiinster) bezeichnete den Fund als eine Sen- 3 880 einhalben Stunden hat der Staatsanwalt noch einmal das furchtbare Martyrium ge- sation der heimatkundlichen Forschung. Der 17 a schildert. mit dem die beiden Angeklagten Frau Ilse Bornstedt aus dem Wes geräumt gutgehaltene Mosaikboden, der nach Ansicht 82 8 1 haben. Der Staatsanwalt betonte auch, daß die Handlungsweise der Angeklagten alle von Thümler aus der Zeit um 1000 n. Ch. n An- Voraussetzungen für den perfekten Mord nach 5 211 St. G. B. geliefert hätten. Ihr stammt, zeigt in der Mitte ein Kreuz, das von 85 er verhalten sei heimtückisch und grausam gewesen und ihre Tat sei mit niedrigen Be- künf Kreisen umgeben ist. Ein weiterer Kreis 15 en. wegeründen ausgeführt worden. Als besonders verwerflich sei anzusehen, daß die enthält schwarz-rote Dreiecke. Die Steine 118 19 beiden Angeklagten die Arg- und Wehrlosigkeit der Getöteten ausgenutzt hätten. murden inzwischen vom Mineralogischen In- atschei- Staatsanwalt Gornik schilderte einige gesunden Menschenverstand bewiesen, müs- VV e eee dren. Tatsachen, die bisher noch unbekannt waren. sen sie jetzt zahlen. Als am letzten Freitag i So sagte er, der Vater Bornstedts werde seit der 18 000-Liter-Inhalt eines Oeltankwagens„Gestaltete Umwelt“ 22 Jahren wegen unheilbarer Schizophrenie auslief, der in den Porfteich gestürzt War, Werkbund fordert Schutz der Landschaft in einer Anstalt festgehalten und der zweite eilten groß und klein mit Kannen, Eimern Münch 5 W 5 3 en Ur- Sohn des Angeklagten habe wegen Schwach- und Fässern herbei, um das Oel vor dem eee ee enen Versickern zu bewahren. 4000 Liter konnten. N„die große Landzerstörung“ je Tut⸗ 217 Dessmannsdorfer abschöpfen. Das Land- aufzuhalten, forderte der Deutsche Werk beider ratamt in Ansbach hatte ihnen bereits lobend bund Professor Walter Rossow aus Berlin inert die„erfreuliche Einsatzbereitschaft und Mit- Weil 21855 Abschlng 82 te nal arbeit im ökkentlichen Interesse“ bescheinigt, Werkbundtagung 1960 in München. Rossow 8 che die Verfolgung der Oelschöpfer durch schilderte, wie durch planloses Ausbreiten rmasg die Zollbehörde begann. Sie ließ nämlich wis- von Siedlungs- und Industrieflächen und elagerg sen, daß die Dessmannsdorfer den Zoll für durch den Umbau der Flüsse zu reinen Ver- ung deg das Oel entrichten müssen, selbst dann, wenn kehrs- und Kraftquellen die Landschaft zer- 0 9„ der Oelgesellschaft Zeschenkt Wegen gemeinschaftlichen Mordes haben sich der 28 jährige ehemalige Oberfeldwebel der 5 900 Ki 181 43 wir Sollte es dazu kommen, befürchten die unde sehr Heinrich Bornstedt und die 28jährige Krankenschwester Paulu Köckeis vor handwerker und 8 angehören, Will 21 ein ein dt werden missen Dessmannsdorfer, dann Würden sie in Zu- einem Bonner Schwurgericht zu verantworten. Die Angeklagten werden beschuldigt, die die vom Menschen geschaffene Umwelt im in 8 Vorweürr 215 2858 Bens dt kunft soviel Verstand aufbringen, daß sie 32 Jahre alte Ehefrau Ilse durch Injextionen in ihrer Wohnung in Duisdorf bei Bonn er- Zusammenwirken von Kunst, Industrie und m* 5 e 2 1 0„gesunden Menschenverstand“ bei mordet zu haben. Während der ganzen Zeit, in der die Fotografen im Gerichtssaal waren, Handwerk schöner gestalten. In einer Son- Kan mis scheis ven der ir ähnlichen Ereignissen nicht mehr kolgen. verst echten die beiden Angeklagten ihre Gesichter. Keystone-Bild derschau zeigen Mitglieder des Deutschen endes zagte, daß sie die Initiative zur Tat ergriffen Werkbunds vom 21. November bis zum Were hätte und der aktivere Teil des Verbrecher- 5 555. ae 3 herorts res sei. Sie hätte auch, lange bevor sie mit D K f d b B d a ee den dees re ee er Kampt um das braune Ban 32325000000 N r Landesheilanstalt ein 13 2 1 2 5 5 5 5 8 j i. e 18. 5 185 Feste Gebühren für Besitzer von Tonband-Geräten?/„Private Vervielfältigung“ macht der GEMA Kopfschmerzen e ee und Krankenhaus bis zum r Für abt hütte. Sis el es auch gewesen die dfünchen, Es ist ganz einfach und macht GEBIA- Direktor Dr. Schulze in der Fachzeit- von einem wertmäßigen Produktionsrück- Kleinkind erstickt i 20 Bornstedt gesagt habe, als dieser ihr vor- Viel Spaß: Mittels eines Anschlußkabels ver- schrift„Musikmarkt“;„Das wäre die ein- gang gesprochen werden. 5 5 hielt, daß eine Scheidung zu Lebzeiten der bindet man Tonbandgerä 2 5 8 f 5 5 Stuttgart. Die Jugendstrafkammer des raltung 1 5 5 4 andgerät und Rundfunk- fachste Lösung für alle Beteiligten, die Der Kassandraruf der Schallplatten- f j Frau niemals zustande käme:„Dann muß empfänger oder Plattenspieler 6 10 r e Platten- Stuttgarter Landgerichts hat einen aus dennest Prang spieler und das GEMA. würde jedenfalls hiermit einverstan- jindustr b tret Umsatzverluste U 1 a man eben etwas nachhelfen.“ Der Staats- geduldige braune Band konserviert Rocco den sein.“ Aber die Industrie— abgesehen. 3 5 8 2 N 5 1 Ungarn stammenden 20 Jahre alten Hilfs- anwalt bemerkte ferner, nach den eigenen Granatas„Marina“ oder Hindemiths, Matthis von wenigen 8„20g nicht mit. 1 3 1 8 ale arbeiter, der in der Nacht zum J. Januar d. J. Aussagen der Angeklagten sei der Entschluß der Maler für ewige Zeiten Hunderttausende Inzwischen hat sich die GERA eines anderen üg e n. Geng Penindllelle Urte der in Eßlingen ein vier Wochen ites ing 1 zur Tötung von Frau Bornstedt in den Tagen von bundesrepublikanischen Musikfreunden besonnen. Jetzt, nach dem Karlsruher Urteil en 1 e Make zwischen Weihnachten und Neufahr 1958 ge- haben sich in den letzten Jahren auf diese sagt Dr. Schulze:„Angesichts der Lebens- gründen soll, die private Tonbandaufnahme Verletzt faßt worden. Paula Köckeis hätte damals Weise ein mehr oder minder umfangreiches dauer eines Tonbandgerätes würde eine ein- 551 5 Recht als lizenzpflichti ö ö ereitscha etan, Frau Bornstedt Tonbandarchi Musikkonse 5 legt, ige Z 5 8 Lersteller nie- ö. 0 11181. 5 ihre Bereitsch ft kundgetan, Frau Bornstedt Tonpan archiv an, i nserven“ angelegt, malige Zahlung durch den Hersteller nie- bezeichnen kritisieren die Tonband- annten mit Hilfe einer Luftembolie zu töten. Erst mit denen sie sich selbst und bei passender mals ein angemessenes Entgelt darstellen. geräte- Produzenten. ‚t und dann habe man zu dem Heilserum gegriffen, Gelegenheit Freunde und Bekannte unterhal- Es bleibt also lediglich der Benutzer selbst Wie dein uin see ii in die als die Embolie nach der zweiten Luftein- ten. Die wenigsten wissen, daß sie dabei— übrig, von dem regelmäßig ein bestimmter W 488 Bünde 2 1 spritzung nicht eintraf. soweit es sich um urheberrechtlich geschützte Betrag entrichtet werden müßte.“ 55 e 68811015 1 Ba itt Dieser Mordprozeß ist insofern ein außer- Musikwerke handelt— eine Art„geistigen Dieser„bestimmte Betrag“ wurde zu- eee d 85 1 1525 uf(8 gewöhnliches Verfahren, als das Schwur- Diebstahls“ begehen und Komponisten, nächst auf jährlich zehn Mark festgesetzt. sentug, estten unc uch guch aut das 0 1.. Textautore 8 Usik 1 35 75 f. 975 5 70 neue Urheberrecht auswirken dürften. In sei- gericht im Einvernehmen mit dem Ange- Te oren und Musiker finanziell schä- Durch Zeitungsannoncen forderte die GEMA ner Entscheidung vom 18. dai 1955 Stellt der klagten, den Verteidigern und dem Staats- digen. die„Ueberspieler“ auf, diesen Betrag zu zah- Bundes iat lest 8a die Fon nN intelligent. Ihre ers anwalt, auf die Vernehmung der 21 gelade- nen Zeugen verzichtete. Das Gericht war der Auffassung, der Sachverhalt sei eindeutig und die Angeklagten außerdem in den entscheidenden Punkten geständig. Dennoch kamen der Gerichtspsychiater Gutachter und ein Gerichtsmediziner als zu Wort. Der Psychiater bezeichnete die Angeklagte Paula Köckeis als ausgesprochen J N Beziehungen zu Born- stedt seien Von Mitleid begleitet gewesen. Erst später sei aus der Verbindung eben jene große Liebe geworden, für die sie zu allem känhig war, Die zweijährige Untersuchungs- haft jedoch habe„aus der ehemals blind- lings verliebten kleinen Bestie eine Frau ge- macht“. Bornstedt sei ebenso wie die Köckeis für seine Tat verantwortlich. Auch von ihm müsse man sagen, er sei intelligent. Im Laufe des heutigen Tages wird der Braunschweig. Das Schwurgericht verur- teilte in Braunschweig den 24jährigen Hilfs- dreher Karl Abraham aus Salzgitter-Salder wegen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerem Raub zu lebenslänglich Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Abraham hatte am 3. Dezember vorigen Jahres eine 67 jährige Witwe in ihrer Unterkunft auf dem Gutshof in Salzgitter- Salter erwürgt und beraubt. Der noch nicht vorbestrafte Arbeiter beging die Tat, weil er in finanzielle Schwierigkeiten geraten War. Zollpflichtiger Kampf dem Verderb Dessmannsdorf. Das haben nun die Ein- wohner von Dessmannsdorf davon: weil sie klar und Besitzer von Tonbandgeräten Zwar ist nach geltendem Urheberrecht nur die gewerbliche, nicht aber die private Benutzung fremden gebührenpflichtig— der res in einem Musterprozeß entschieden: „Angesichts der starken Nachfrage nach me- chanischen Musikwiedergaben gerade auch im häuslichen Bereich würde der Urheber erheblich benachteiligt sein, wenn diese pri- vate Vervielfältigungsart nicht in sein Aus- schließlichkeitsrecht einbezogen wird, das nach den Leitgedanken des Urheberrechts dazu dienen soll, ihm ein angemessenes Ent- gelt für die Nutzung seiner Leistungen zu sichern.“ Mit dieser höchstrichterlichen Entschei- dung in der Hand hat die„Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“(GEMA), die als eingeleitet. Sie sollen— vorerst moralisch, später viel- leicht auch juristisch— gezwungen werden, der GEMA eine Gebühr als Entgelt für die Ueberspielung urheberrechtlich geschützter Musikwerke auf Tonband zu zahlen. Bundesländer Anfangs gedachte die GEMA noch, direkt beim Tonbandgeräteproduzenten zu kassie- ren. Man dachte an eine einmalige Zahlung von einem Prozent des Endverkaufspreises, mit der dem Tonbandgerätebesitzer von der GEMA das Recht eingeräumt werden sollte, auch urheberrechtlich geschützte Musikstücke zu überspielen. Noch vor einem Jahr schrieb „Bevor Entscheidungen getroffen werden“ Bemühungen der Landesregierung um Natur und Landschaft Stuttgart. Auf die Bemühungen der Lan- desregierung um die Natur- und Land- Schaftspflege sowie insbesondere den Schutz der Gewässer weist eine am Dienstag von der Pressestelle des Staatsministeriums ver- öfkentlichte Erklärung hin. Die Regierung ei entschlossen, weiteren Schädigungen der Landschaft entgegenzuwirken und werde in jedem einzelnen Fall die in Frage stehen- den Projekte nach ihren Wirkungen sorg- kältig abwägen, bevor Entscheidungen ge- troffen werden. Wo sich Eingriffe in Natur und Landschaft nicht vermeiden ließen, seien alle erdenklichen Sicherungen zu schaffen, damit die Schäden begrenzt und ausgegli- chen werden. Insbesondere wird in der Mitteilung des Hatsministeriums auf das Projekt der Schilfbarmachung des Hochrheins hinge- beauftragten für Landschaftsschutz und der- zeitigen Leiter des Instituts für Landespflege und Landesgestaltung an der Technischen Hochschule Hannover vorgenommen werden. Außerdem bemühe sich Ministerpräsident Kiesinger seit langem, in Gesprächen mit Sachverständigen Persönlichkeiten und be- teiligten Dienststellen des Landes ein umfas- sendes Bild über das Problem der Hoch- rheinkanalisierung zu gewinnen. Diesem Zweck diente vor einigen Tagen auch eine Konferenz im Stuttgarter Staatsministerium, an der außer dem Regierungschef Innen- minister Dr. Filbinger, die Regierungsprä- sidenten sowie mehrere Referenten staat- licher Dienststellen teilnahmen. Bei dieser Informationsbesprechung wur- den der Mitteilung zufolge auch andere grundsätzliche Fragen des Natur- und Land- schaf tsschutzes besprochen, die sich aus den geistigen Eigentums Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat jedoch Anfang dieses Jah- len. Die Zahl der privaten Tonbandgeräte- besitzer in der Bundesrepublik wird zur Zeit auf etwa eine Million geschätzt: etwa 3000 haben bisher freiwillig der GEMA ihren Obo- lus entrichtet. Direktor Baumann von der GEMA deutet allerdings an, daß diese zehn Mark nur eine Art„Einführungspreis“ sind: wenn die Kette von Prozessen, den die GEMA in ihrem„Tonbandstreit“ gegen eine Nürn- berger Tonbandgerätefirma führt, zu ihren aufnahme von urheberrechtlich geschützten Musikwerken ohne Genehmigung der GEMA auch dann eine Verletzung des Urheberrechts darstellt, wenn sie nur zum persönlichen Ge- brauch und ohne Gewinnabsicht erfolgt. Im desgerichtshof schließlich dem Urheber ein angemessenes Entgelt auch bei Uberspielungen seiner geschützten Werke zu. Gunsten entschieden ist, dürtte diese Gebühr hc csen artis führt die Odlo noch aue 5 3 2 8„Musterprozesse“ gegen eine Nürnberger nicht unweésentlich erhöht werden, zumal! 3 a 1 1 d e ene e t Tonbandgeräte-Firma. Auf den Entscheidun- n 5 erlücksichtist gen des Bundesgerichtshofes fußend, fordert werden müßten. 55 5 5 Untere Fir die G sie einmal einen Schadensersatz von einer in ihrem Million DM, weil das Nürnberger Werk in mt um die Von den privaten„Ueberspie- seiner Werbung nicht darauf N der hen den der sern gte ende e ae ges eee eee eee den Rückgang der Schallplattenproduktion u mit Genehmigung der GH gestattet Urteil vom 22. Januar 1960 billigt der Bun- privaten erstickt hatte, weil es fortwährend weinte, wegen Totschlags zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte wegen Mordes zwölf Jahre Zuchthaus beantragt. Im Gegensatz zur Uberzeugung des Staats- anwalts hielt die Jugendstrafkammer nied- rige Beweggründe für nicht erwiesen. In jener Nacht, so hieß es in der Urteilbegrün- dung, sei die Antipathie des Angeklagten zu dem E ind zum Ausbruch gekommen, die noch von ehelichen Schwierigkeiten, seiner Woh- nungsnot und erheblichen Schulden genährt worden sei. Mildernde Umstände habe das Gericht dem Angeklagten jedoch nicht zubil- ligen können, doch habe es, entsprechend dem Jugendgerichtsgesetz, die an sich verwirkte Zuchthausstrafe in eine gleich lange Gekäng⸗ Nisstrafe umgewandelt. 1 a 1 0 ist. Zum zweiten klagt die GEMA auf Aus- in ursächlichen Zusammenhang mit der Um- kunfterteilung: Das Nürnberger Werk soll besitzer sind keine Prügelknaben“ heißt die Ueberschrift ihrer Entgegnung, in der sie einen grundlegenden Geschmackswandel in der Unterhaltungsmusik und eine Verlage- rung des Freizeitinteresses vor allem der Jugendlichen als Ursachen für den Rückgang im Plattengeschäft angeben. Da von diesem Rückgang fast ausschließlich— wie auch die Schallplattenindustrie zugibt Schlager- platten betroffen sind, könne objektiv höch- stens von einem zahlenmäßigen, nicht aber Sprung auf die Kühlerhaube Autodiebe wollten Polizeibeamten überfahren Bottrop. Mit einem Sprung auf die Kühler- haube eines heranrasenden Wagens rettete sich ein Polizeibeamter in Bottrop vor dem sicheren Tode, als ihn drei junge Burschen in einem gestohlenen Auto überfahren woll- ten. Mit dem Beamten vor der Windschutz- scheibe setzten die Uebeltäter ihre wahn- Witzige Fahrt noch längere Zeit fort, bis der Autolenker das Duell schließlich doch auf- gab und den Wagen stoppte. Der Beamte stieg von seinem gefährlichen Sitz und nahm das Diebestrio fest, das keinen Widerstand leistete. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich der Beamte auf die Straße gestellt, um den gestohlenen Wagen anzuhalten. Mutter tötete ihr Kind Frankfurt. Vermutlich in einem Anfall gei- stiger Umnachtung hat in Frankfurt eine 40 jährige Frau ihren sechsjährigen Jungen ge- tötet. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau nur mit einem Nachthemd bekleidet am Mit- tag in einer im gleichen Haus gelegenen Dienststelle der Justiz erschienen und hatte angegeben, ihr Kind getötet zu haben. Die so- gehalt berücksichtigt. Winzerschaft wisse seit langem, daß eine spä- tere chemische Analyse des Weines oftmals liche Zusammensetzung des Mostes Einzelhändler von dem Werk verpflichtet werden, der GEMA mitzuteilen, wer ihre Ab- nehmer sind. Beide Verfahren wurden am 14. November von einer Spezialʒkammer des Berliner Landgerichts verhandelt, die Ent- scheidung soll am 14. Dezember verkündet werden. Wegen ihrer grundsätzlichen Be- deutung werden wohl auch diese beiden Ver- fahren bis zum Bundesgerichtshof geführt werden. Sollte dieser der Forderung der GEMA stattgeben, würde die GEMA anhand der „Kundenlisten“ ihre Forderungen bei den Besitzern von Tonbandgeräten direkt er- heben können. Auf welche Weise dies ge- schehen könnte, weiß man heute noch nicht einmal bei der GEMA. Ochslegrade nicht Dreizehnjähriger erschoß sich aus Angst vor Strafe Urteilsspruch des Schwurgerichts erwartet. e„ 1 85 deut- 8 im Tonbsndgerätegeschäft 4 1 1 Saarbrücken. Aus Angst vor Strafe durch aich für Randt brd e 0 8 e, e Wie zu erwarten, reagierte die Tonband- e er 5 e 8 zu. 1 seine Eltern hat sich am Montag ein 13Jäh- · sten, Textdichtern un sikverlegern v geräteindustrie prompt: Tonbandgeräte- Wen es bisher Tonbandgeräte geliefert hat. riger Schüler aus Differten im Landkreis tritt, eine Kampagne gegen die privaten N 8 Bei weiterer Lieferung sollen die Groß- und Saarbrücken mit der Pistole seines Vaters erschossen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war der Junge früher als gewöhn⸗ lich von der Schule nach Hause gekommen und hatte seiner Mutter, die ihn deswegen zur Rede stellte, gesagt, die letzten Unter- richtsstunden seien ausgefallen. Der mig trauisch gewordene Vater hatte die Schule angerufen und erfahren, daß sein Sohn an diesem Vormittag gar nicht in der Schule Se- Wesen war. Als der Vater sich daraufhin den Jungen vornehmen wollte, war er zu- nächst nicht mehr aufzufinden. Erst nach einiger Zeit fand man ihn in einer Blutlache liegend auf dem Balkon vor dem elterlichen Schlafzimmer. Er hatte sich eine Kugel durch den Kopf geschossen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. allein entscheidend „Spätlese-Urteil“ von Rüdesheim wurde lebhaft begrüßt Mainz. Das„Spätlese“-Urteil des Amts- gerichts Rüdesheim vom Montag, es sei nicht möglich, die im Weinbau übliche Qualitäts- bezeichnung„Spätlese“ genau abzugrenzen, ist am Dienstag von einem Sprecher des Weinbauverbandes Rheinhessen in Mainz lebhaft begrüßt worden. Das Rüdesheimer Amtsgericht habe in seinem Urteil die tat- sächlichen Verhältnisse zwischen dem ur- sprünglichen Mostgewicht und dem nach dem Ausbau eines Weines vorhandenen Alkohol- Die Rheinhessische nur ungenaue Angaben über die ursprüng- zeige. Rückwirkend errechnete Oechslegrade seien „meistens fehlerhaft“. Wie der Sprecher des Rheinland-Pfalz haben sich alle Winzer ver- pflichtet, das Herbsten von Spätlesen ihrem Zuständigen Bürgermeisteramt arzuzeigen. Dabei wird besonders Wert auf die über- durchschnittliche Qualität des Jahrgangs und der Sorte sowie der echten späten Trauben- lese gelegt. In dem Prozeß vor dem Rüdesheimer Amtsgericht ging es um zwei Halbstücke „1958 Rüdesheimer Berglay Spätlese“ des Weingutes Walter Hartmann, die auch von der Weinkontrolle als geschmacklich ein- Wandfrei befunden worden waren., Die che- mische Untersuchung hatte jedoch ergeben, daß der Wein nur 83 Gramm Alkohol im Liter hatte. Das entsprach nach der alten Methode einem Mostgewicht von 80 Grad. Das Gericht kam zu der Auffassung, daß der Wesen. Hier werde die notwendige Abklä- rung der verschiedenen ö Dunkte dadurch erschwert. daß noch nie- mand sagen könne, welche Folgen die Kana- lierung mit allem, was damit im Zusam- enhang steht, für die Landschaft haben 8 Plänen von Wirtschaftsunternehmungen und fort alarmierte Polizei kand den Jungen mit Ada ae e ee ergeben. Dazu gehörten der Würgemalen am Hals tot in der Badewanne. Schutz des„Dettinger Hörnle“ bei Nürtin- Spuren deuten darauf hin, daß die Frau gen, das Wutachprojekt der Schluchseewerk ebenfalls Selbstmord mit Schlaftabletten be- Ad, die Errichtung von Abwasserkanälen, gehen wollte. Zur Zeit der Tat befand sich der die Zulassung von Sport- und Wanderhei- Ehemann an seiner Arbeitsstelle. Nach An- Weinbauverbandes mitteilte, stimmen die Wein unter Berücksichtigung der von den Ansichten des Weinbaues mit denen der Sachverständigen eingeräumten Fehlergrenze Sachverständigen des Rheinhessischen Che- durchaus 90 Grad Oechsle, wie der Verwalter mischen Untersuchungsamtes in Mainz inso- angab, gehabt haben könne. Das Gericht kam kern überein, als man in Rheinhessen kein deshalb zum Freispruch auf Kosten der entsprechendes Mindestmostgewicht für Spät- Staatskasse. Das Deutsche Weingesetz ver- Wird. Ka ies ge dienten ein- 8 5 5 5 3 0 5 . 91 5. an- men sowie von Wochenendhäusern in der gaben der Polizei war die Frau bereits we- lesen festgelegt habe, weil die Qualität des langt für„Spätlese“ lediglich vollreife Frau- derem von Professor Buchwald. dem ehe- freien Landschaft oder die Errichtung von gen eines Nervenleidens in ärztlicher Be- Weines nicht allein von den Oechslegraden ben, die nach der allgemeinen Lese geerntet sceuag, maligen baden-württembergischen Landes- Fernseh- und Fernmeldetürmen. handlung. des Mostes abgeleitet werden könne. In worden sind. Verlag. 8. in nur— 1. 44197 + 8 71 1(C HON BE. ROGER CAB INE I l 1f 239 20 8 5 5 5 e d N 8 8 ben bei. N„ a e 8 5 f 1 3 l. 0 e ek Abzug.: 8 nhoven, Str. 160 5 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT * 85 Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 2 l Staat übernimmt Ausfuhrrisiko Italien schützt den Export Rom.(VWD) Das italienische Kabinett hat einen Gesetzentwurf über„Exportgarantien, Exportkreditfinanzierungen, über die Durch- führung von Arbeiten im Ausland und über Entwicklungshilfe“ gebilligt. Im Rahmen die- ses Gesetzes sollen sämtliche Exporte ver- sichert werden können. Bisher konnten nur bestimmte Lieferungen, wie z. B. umfang- reiche Industrieanlagen und große Maschinen- Amlagen, versichert werden. Die italienischen Exporteure sollen hierdurch im Wettbewerb mit dem Ausland unterstützt werden. Das italienische Außenhandels ministerium Wird ferner einen ministeriellen Erlaß ver- künden, der weitere Importliberalisierungen gegenüber der Auf Grund der Maßnahmen, die 15 Tage nach Verkündigung in Kraft treten werden, er- Böht sich die Liberalisierungsquote Italiens gegenüber dem Dollar-Raum von bisher 93 auf 97 Prozent. Südafrika knausert mit Devisen Pretoria.(VWD) Die Südafrikanische Union hat beschlossen, die Einfuhren zu beschrän- ken. Wie der Wirtschaftsminister der Union, Dr. Nicolas Diederichs, in Pretoria mitteilte, werde diese Beschränkung solange bestehen bleiben, bis man sich über die künftige Ent- Wicklung der Deviseneinnaͤhmen und die Haushaltsausgaben Südafrikas im nächsten Jahre ein genaues Bild machen könne. Seit den Zwischenfällen von Sharpville im März 1960 sind die Währungsreserven der Süd- afrikanischen Union ständig zurückgegangen. Oesterreichische Schiffe für den Nil Wien.(VWD) Eine Nil-Flotte von 26 Motorschiffen und 30 Lastbarken wird von österreichischen Firmen für die verstaatlichte ägyptische„MlIsR Transport und Navi- gations-Kompanie“ in Kairo gebaut. Der Ver- trag über diesen Auftrag im Werte von 100 Millionen Schilling(rund 16 Millio- nen DMW) ist von dem größten österreichischen Stahlbauunternehmen Waagner-Biro AG, Wien-Gran, unterzeichnet worden. Dollarzone enthalten wird. Bonn.(eg- Eig. Bericht) Wieder einmal — eigentlich müßte er es schon müde sein — hat der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände(BDA), Dr. H. C. Paulssen, an die Gewerkschaften appelliert. Aeußeren Anlaß hierzu bot die diesjährige BDA- Jahrestagung. Dr. Pauls- sen empfahl, von plan wirtschaftlichen Mo- dellbildern, Sozialisierungsträumen und Klassenkampfgedanken alter Schule Ab- stand zu nehmen und mehr als bisher zu gemeinsamer Arbeit mit den Sozialpartnern in lohn und tarifpolitischen Grundsatz- kragen und zur Schlichtung sich bereitzufin- den. In einer Pressekonferenz Paulssen daran, daß die Tarifautonomie Gewerkschaften und Arbeitgeber große Ver- antwortung gegenüber der gesamten Volks- wirtschaft und gegenüber der Stabilität der Sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung auflade. mit den Gewerkschaften jedoch nicht mög- lich sein, dann würden die Arbeitgeber jede parlamentarische Initiative begrüßen, die Sozialpartner gesetzlich zum Abschluß von Schiedsverträgen und zur Einhaltung einer gewissen Friedenspflicht zu veranlassen. Paulssen wies in diesem Zusammenhang den Gedanken an eine staatliche Zwangsschlich- tung weit von sich. Ausführlich ging der BDA-Präsident auf den Gewerkschaftstag der IG Metall in Ber- lin ein. Es sei eine Lenkung des gesamt- wirtschaftlichen Prozesses, sowie die Ueber- kührung wirtschaftlicher Schlüsselpositionen in sogenanntes Gemeineigentum gefordert worden, und damit wurde einer Ideologie das Wort geredet, die mit einer freiheit- lichen Wirtschafts- und Sozialordnung un- vereinbar sei. Mit einem Tarifpartner, des- sen Führung noch solchen Ideen anhänge, sei eine Zusammenarbeit sehr, sehr schwer. Die Einstellung der 16 Metall behindere auch die Gespräche mit dem DGB- Vorstand; soweit solche dennoch zustande kämen, be- mühe sich die Leitung der IG Metall, die- selben nahezu nutzlos zu machen. Indessen hofften die Arbeitgeber, daß erinnerte Sollte eine freiwillige Einigung sich die Haltung der IG Metall allmählich ändern werde. Der Präsident der Arbeit- gebervereinigung und sein Hauptgeschäfts- führer Dr. Gerhard Erdmann zeigten sich skeptisch hinsichtlich der Preis- und Lohn- bewegung der nächsten Monate. Nach ihren Worten haben sich die Lohnsteigerungen der letzten Zeit wegen der Rationalisierungs- erkolge, der niedrigen Rohstoffpreise, der zunehmenden Importe und der freiwilligen Preisdisziplin der Unternehmer zwar noch Paulssen ruft noch einmal nach Sozialpartnerschaft Der letzte Hoffnungsfunke bei den Arbeitgebern Gesetzen der gefährliche Automatismus ge- nommen werden könnte. Leidtragende die- ser Entwicklung, die das Spiel von Angebot und Nachfrage ungehindert treiben lasse, Wären nicht die Unternehmer oder deren Beschäftigte, wohl aber die Allgemeinheit. 3 DA Ein neuer Auftrag Bundeskanzler Dr. Ade- nauers an die Notenbank, die Zusammen- hänge zwischen Löhnen, Preisen und Pro- duktivität darzulegen, wäre„auf keinen Fall schädlich“. nicht voll in den Verbraucherpreisen nieder- geschlagen, immerhin ist aber doch für 1960 eine Erhöhung des Preisniveaus um 2,5 bis 3 Prozent zu erwarten. Berücksichtigt müsse werden, daß gleichzeitig das Lohnniveau um 5,5 bis 8 Prozent, die gesamtwirtschaftliche Produktivität dagegen nur um 5 Prozent gewachsen ist. Der geschätzte Preisanstieg entspräche fast genau dem Unterschied zwi- schen Lohnerhöhungen und Produktivitäts- zuwachs. Damit werde die alte These der Arbeitgeberverbände bestätigt, daß jede Lohnerhöhung, die den Produktivitäts- zuwachs überschreite, wirtschaftspolitisch und währungspolitisch bedenklich ist. Die Unternehmen freilich trügen Schuld daran, denn in ihrer Sorge, die Ar- beitskräfte zu halten, machten sie Konzes- sionen, die sie in normalen Zeiten selbst für falsch halten müßten. Man wolle die Gesetze von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nicht außer Kraft setzen, meine aber doch, daß bei ge- nmügender Einsicht der Sozialpartner diesen „Die Brüder wollen ja gar keine SpPD-Re- gierung. Bei Adenauer haben die Arbeitgeber ganz nett mitziehen müssen. Ich kabe auf je- den Fall beim, Alten“ einen Härteausgleich für unsere Kumpels in der Kohlenkrise durch- gedruckt. Bei einem sozidldemokratischen Ar- beitsminister stolpern wir viel eher über for- mal-juristische UDeberlegungen.“(Heinrich Gu- termuth, Vorsitzender der 16 Bergbau— laut SPIEGEL— über die radikalen Forderungen auch mit Auf die Frage, ob die derzeitige Kon- junkturpolitik der Bundesregierung die Be- mühungen seiner Organisation um Preis- und Lohnstabilität ausreichend unterstütze, antwortete Dr. Paulssen, die Unternehmer hätten heute keine Wünsche mehr, die Hoch- Konjunktur zu dämpfen oder abzustoppen. Durch die freiwillige Industrieanleihe, die erhebliche Liquiditätsmittel abschöpfe, seien diese Probleme vorerst erledigt. 5,5%-ige Pfandbriefemi Frankfurt/ M.(VWD/ Hb Eig Bericht) Beim Bundeswirtschaftsministerium ist um die ersten Emissionsgenehmigungen für 5 ½ Prozentige Pfandbriefe von Realkreditinsti- tuten nachgesucht worden. Es überwiegen aber zur Zeit bei den beantragten Emissions- genehmigungen noch bei weitem die 6- und 6% prozentigen Typen mit 97 bzw. 100 Pro- zent Ausgabekurs. Bei den neuen 5 ½prozen- tigen Werten liegen die Emissionskurse bei 93 bis 94 Prozent. In dieser Staffelung der Ausgabekurse liegt für die emittierenden In- stitute die Möglichkeit, die Ausgabekurse zu erhöhen und den Darlehensnehmern je nach Marktlage wieder attraktivere Auszahlungen zu offerieren. Der Vorstoß mit 5 ½prozentigen Papieren ist überraschend und vorläufig ein Einzelfall. Seitdem vor rund einem Jahr der Politik des billigen Geldes abgeschworen worden ist, Im Wettlauf um Schuldner und Anleger Tempo zugelegt —ů— Des Meisters Weihnachtsgabe Pfandbriefe für Gesellen Köln.(VWD) Im Handwerk wird 2 erörtert, die Weihnachtsgratiflkation n Teil in bar auszuzahlen und die Re den Arbeitnehmern in Form eines Pfand. briefes zukommen zu lassen. Auf diese Weise könnte die durch das Weihnachtsge lich geschaffene Kaufkraft teilweise isoliert Werden und damit zur Konjunkturdämpfun beitragen. Gleichzeitig würde auf a Wege die Vermögensbildung bei den Arbeit. nehmern gefördert. Schließlich, so wird Wei ter argumentiert, würden die Erlös diese Weise gesteigerten Absatzes v briefen, die schon zum Nennw ur zum stsumme on Pfand. ert von 100 DM Hypotheken als Finanzierungsmittel und Ausbauvorhaben sowie setzungen verwandt werden u Handwerk wiederum zugute Arbeitnehmern im Handwerk eine solche gemischte Gratifikation der ihre Existenzgrundlage beeinflussende Kapital. kreislauf wirkungsvoll demonstriert. ttel für Bau. kür Instang. nd damit dem kommen. Den würde durch ssionen werden versucht Pfandbriefe und Kommunalobligationen 2 Zinssätzen unter 6 Prozent auftauchen S0l- len. Die Pfandbriefinstitute hatten zunächst die Diskontermäßigung vom 10. November Von 5 auf 4 Prozent damit kommentiert, e; bestehe keine Möglichkeit, mit dem Zinssatz der Pfandbriefe der Bankrate zu folgen. Der 2prozentigen Papieren Versuch, nun mit 51% aufzutreten, soll anscheinend dem in der letzten Zeit stagnierenden Aktivgeschäft der Hypothekeninstitute etwas Belebung ein- flößen. Es spielt auch die Hoffnung mit, mit den Sparkassen als Mitwettbewerber auf dem Kapitalmarkt bessere Uebereinstim- mung zu erzielen. Die Sparkassen weigern sich ja, die Habenzinsen den durch die Dis- kontsenkung ermäßigten Sollzinsen anzu- passen. Grund: Es sei ja gar nicht zu über- sehen, ob die Bundesbank bereits am Unteren seiner Kollegen von der 16 Metall.) ereignet es sich zum erstenmal, daß wieder 5 rer Zinssenkungspolitik angelangt Dietrich-Bonhoeffer-Haus: Moderne Gestaltungselemente wurden verwendet Ueber dreißig Jahre mußte die evange- den Bauten zu orientieren, war nicht leicht. halle, Bühne und Empore. Im Gartenge- Das Gemeindehaus sollte seinem Baustil nach, den Stil von Kirche und Pfarrhaus Usche Johannes-Gemeinde in Feudenheim Auf ein eigenes Gemeindehaus warten. An- fang November 1960 wurde nun das neue Dietrich-Bonhoeffer-Haus seiner Bestim- mung übergeben ein lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung. Die Familie Throm hatte das Gelände schon lange vor dem Baubeginn bereitgehalten. Zuvor war noch eine Baulandumlegung notwendig ge- Worden. Im Jahre 1958 gab dann der evan- gelische Kirchengemeinderat das Signal zum Baubeginn. Planung und Bauteilung wurden dem Architekten Kurt Throm übertragen. Die Aufgabe, das Gemeindehaus— es steht östlich der Eberbacher Straße— richtig zur Kirche, zum Pfarrhaus und den umliegen- einerseits und den der umliegenden zwei- geschossigen Wohnbauten andererseits har- monisch ergänzen. Architekt Throm löste diese Aufgabe hervorragend: Der rechteckige Baukörper mit flachgeneigtem Satteldach besticht durch seine geraden, einfachen Linien, die Giebel kront grenzt an die Eberbacher Straße, lädt zum Besuch ein. Damit ergab sich auch zwangsläufig die richtige Lage des Kinder- gartens nach Süden. Kernstück des Gemeindehauses ist der große, 500 Personen fassende Saal mit Vor- AM NEUBAU BETEIHIII GTE FIRMEN: Planung und Bauleitung Bau- lng. Kurt Throm Freier Architekt MANNHEIM, Goethestraße 3 Telefon 4 65 01 Bauunternehmung Mannheim, Hafenbahnstraße 31 Ausführung der Stahlbeton- und Maurerorbeiten KARL ENGLERT Telefon 5 35 62 Steinwerk Aug. Köstner 5 Mannheim, Suckowstraße 6 Lieferung der Fenstersims-Platten aus Freitreppen-Anlagen und Innentreppen au Telefon 435 78/4 48 38 u. Sohn Marmor s Kunststein WILHELM MOLLER 5 Spenglerei und Installationsgesch . Mannheim-Feudenheim Hauptstraße 93 sowie der sanitären Anlagen Ausführung sämtlicher Spengler und Installationsarbeiten Aft Telefon 7 14 88 schoß enthält das Gebäude den Kindergar- ten für 60 bis 80 Kinder in zwei trennbaren Räumen, die durch große Fenstertüren di- rekte Verbindung zum Spielplatz und der kleinen Grünanlage haben. An die Kinder- Sartenräume schließen sich ein Ruheraum, eine geräumige Vorhalle, Garderoben, eine kleine Küche sowie Wasch- und Toiletten- räume an. Auch vier Räume für die Jugend- Sruppen der Gemeinde sind im Gartenge- schoß untergebracht. Schließlich wurden in Gartengeschoß noch eine Eirchendiener- Wohnung und eine kleine Schwesternwoh- 1 nung eingerichtet. Die Ausnutzung des Srundrisses ist konzentriert und zweck- mäßig. Sens mit Erfole), das organische Ordnungs- Die Gestaltung der Fassaden und der Innenräume ist betont einfach gehalten. Moderne Raumgestaltungselemente wurden verwendet. Es wurde dabei versucht(übri- prinzip, wie es in der modernen Architek- tur-Literatur gefordert wird,. zu verwirk⸗ lichen: nämlich die harmonische Beziehung der Teile untereinander und zum Ganzen. Es wurde versucht eine Ordnung zu schaf- ken, in der das Funktionelle nicht überbetont ist, sondern unserem heutigen Bedürfnis nach Würde und Wert gerecht wird. Men- schen von heute sollen sich hier wohlfühlen und von dieser Ordnung angesprochen sein. Sie sollen sich hier finden zu lustigem Spiel der Kinder, zu Diskussionsabenden und Ba- AM NE bau des Gemeindehauses ihr Bestes. Glück⸗ licherweise kam es beim Bau zu keinerlei hat tragen. Ein heimer Johannes-Gemeinde. stelstunden der Jugend, zu ernsten Vorträ- gen und Andachten, aber auch für fröhliche Aufführungen und Musik. Alle beteiligten Firmen gaben beim Auf- Unfällen. Die gesamte Gemeinde außerdem tatkräftig zum Gelingen beige- beachtlicher Teil der Kosten konnte durch Spenden der Gemeindemit- glieder gedeckt werden. Trotz der sehr soli den Ausführung blieben die Baukosten un- ter denen vergleichbarer Objekte. Kirche und Dietrich-Bonhoeffer-Haus aber geben heute weithin sichtbar Aus- druck von einem regen Leben der Feuen- USBAU SETEILHIerE FIRMEN: Böro und Leger Absföhrung von Wand- und August Renschler KG. Mannne m Bodenplattenarbeiten Schimpetstr. 30/42, fTel.-Sd.-Nr. 5 401 ARTUR G Spezial- Zement · Telefon 7 10 27 EStTIch bab RSS ER Estrich- Böden MANNHEIM FEUDEN NEUN Neckarstraße 33 4 Gipser- Ausführung v HEINRICH BAUER und Stukkateurgeschäft 1 MANNHEIM-FEUDEN HEIN Brunnenpfad 35 Telefon 7 18 39 on Innenputz arbeiten 1 FR Zentralhei Mannheim-Feudenh EDRICH RUPP 2 ungen und Lüftungsanlagen eim— Scharnhorststr. 3 Telefon 723 56 Ausführung von Innenputz a LOD WIS WOHLER Mannheim-Feudenheim Fauptstraße 97 r beiten Telefon 7 21 17 Ausführung der gesamten Zim m Hats MOND 2 Mannheim, Landteilstrage 8 MMERMEIS TER erarbeiten Telefon 2 52 02 Klassisch-zei ROBERT HAU Mannheim- Wallstadt, Römerstraße 109 Ausführung der Schreiner a Telefon 7 17 32 — Türen, Fenster— sowie sämtlicher Einbaumöbel Verlegung der Parkettböden KARL GCH S MANNHEIM FEUDENHEIM Ilvesheimer bas führende Speziulgeschäft für sämtliche Arten von Fußböden tloses Parkett Aufarbeitung alter Böden Modisch-elegante Kunststoffbeläge Ausführung v HE Bau- und Möbel- Schreinerei Mhm.-Neckarau, Neckarauer Straße 71, Tel. 3 25 4 on Schreiner- Arbeiten N RICH MOHME Straße 56 rbeiten In diesem Gemeindehaus finden Sie Heizkosten gerechten Heizkostenverrechnung nach d Zur Ruf 2 35 77 Oder 2 07 28 18 TA-Vertrieb Verbrauch. Unverbindliche Beratung und Aus kunft durch Mannheim- Lindenhof, Meerwiesenstraße 28 erteiler em tatsächlichen Ausführung sämtlicher Stahlfenster— Eloxal- Stahltüren und Schlosserarbeiten W. Gassert Schriesheim Feinstehlbau. Schaufensterbau Herrengasse 10— Telefon 5 63 Lieferun 1 Ausführung der Elektro- Instelletionsetfbeiiel Mennheim, Jungbuschstraße 17 und p 2, 7, om Poradep d. g der Beleuchtungskörper ektro-Unternehmen ur Zelt“ Id zusätz. 2E des aut N erworben werden können, in Gestalt von aufg blerr anzu die mach als o meir die 1 — 52 0 in K öflen Förd. Hier samt. unte stung 8,3 N Rahr W ausg: lord späte Länd trag des dag tigen bau s Aufv Mitte fließe das von und werde Bo die a kerra II M. tung abkor ander blik angel übers tionsp Betei! zu be zung USA den Berat Be sollen Preise 5 No Aceu Adlerw A8 f. idier. Dierig eee rerntuf 2 08 5354 50/ Ir. . 271/ Mittwoch, 28. November 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 — — itsgabe len rd zur Zell on nur aum Nestsumme zes Pfand. diese Weise eld zusatz. ise isoliert rdämpfung uf diesem en Arbeit. wird wei. se des aut on Pfand. on 100 Du estalt von für Bau. Instand. damit dem men. Den irde durch n der ihre Kapital. rt. zucht egt tionen 2 ichen Sd. zunächst November entiert, ez n Zinssatz olgen. Der Papieren m in der schäft der ung ein- mit, mit rber aut reinstim- 1 weigern 1 die Dis- en anzu- zu über- n unteren angelangt eee ee kröhliche eim Auf- 8. Glück⸗ Keinerlei ade n beige- Kosten eindemit- sehr soll- osten un- fker-Haus ar Aus- r Feuen- 75 ten em 41 01 EN 3 7 * 716 30 15 7 23 56 el WVorträ- hat und Aufwendungsbeihilfen Bonn.(eg- Eig. Ber.) Die Spitzenverbände des Mittelstandes haben am 22. November in an den Bundeskanzler und sämtliche Bundes- minister gerichteten Telegrammen noch ein- mal dringend gebeten, im Jahressteuergesetz 1961 einen gewerbesteuerlichen Unterneh- merfreibetrag von 7200 DM jährlich allge- meinverbindlich einzuführen. Gegen die Be- schränkung dieses Freibetrages auf Unter- nehmen mit einem Jahresertrag bis zu 50 000 Dir laut dem Vorschlag Etzels ziehen der Zentralverband des deutschen Handwerks, die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel- Handels, der Gesamtverband des deutschen Grob- und Außenhandels sowie die Ver- bände des Hotel- und Gaststättengewerbes, der Handelsvertreter und Handelsmakler in rer Eingabe zu Felde. Sie betonen, daß bei allgemein verbindlicher Einführung des Frei- betrages von 7200 DM das Gewerbesteuer aufkommen nicht gesenkt würde; allerdings würde ein außerordentliches Anwachsen etwas gebremst werden. Für Ausgleichs- maßnahmen zugunsten finanzschwacher Ge- meinden stehe genügend Geld zur Verfügung. Per Unternehmerfreibetrag sei ein Erforder- nis der Steuergerechtigkeit und der Wett- bewerbsgleichheit, denn er solle die jetzigen Nachteile der Einzelunternehmen und Per- sonengesellschaften gegenüber den großen Kapitalgesellschaften ausgleichen oder we- nigstens mildern. Der Vorsitzende des Diskussionskreises Mittelstand der CDU/ CSU-Bundestagsfrak- tion, Alfred Burgemeister, seines Zeichens Einzelhändler, hat sich ebenfalls für den Un- ternehmerfreibetrag ausgesprochen und die christlich-demokratischen Abgeordneten in den Landtagen und Kommunalverbänden aufgefordert. mit gutem Willen an das Pro- blem des kommunalen Finanzausgleichs her- anzugehen, der den Gewerbesteuerausfall für die flnanzschwachen Gemeinden erträglich machen könnte. Bisher sehe es leider so aus, als ob dieser gute Wille bei Ländern und Ge- meinden fehle. Selbst Gemeinden, die durch die unerwarteten Einnahmesteigerungen der 52 Milliarden DM Steuergelder in den Wohnungsbau gesteckt Köln.(VWD) Von 1949 bis 1959 hat die öfkentliche Hand 51,8 Milliarden DM zur Förderung des Wohnungsbaus aufgewandt. Hiervon entfielen nach Mitteilung des Ge- samtverbandes Gemeinnütziger Wohnungs- unternehmen 43,5 Milliarden DM auf Lei- stungen aus öffentlichen Haushalten und 8,3 Milliarden DM auf Vergünstigungen im Rahmen des Steuerrechts. Während die endgültigen Haushalts- ausgaben und Einnahmeverzicht 18,3 Mil- lierden DM ausmachten, beläuft sich der in späteren Jahren in die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden zurückfließende Be- trag auf 33,4 Milliarden DM. Nach Ansicht des Gesamtverbandes ist damit zu rechnen, daß künftig von Jahr zu Jahr die endgül- tigen Haushaltsausgaben für den Wohnungs- bau stärker ansteigen werden als diejenigen Aufwendungen, aus denen später wieder Mittel in die öffentlichen Haushalte zurück- Hieſzen. Dies sei die Konsequenz der Tatsache, daß im Finanzierungssystem immer mehr von den Kapitaldarlehen auf Zinszuschüsse übergegangen werde. 5 N Bundesrepublixk WIIIl Zucker exportieren Bonn.(VWD) Für die Bundesrepublik wird die achte Sitzung des Internationalen Zuk- kerrates vom 23. November bis 3. Dezember I Mexico City von entscheidender Bedeu- tung sein. Da das internationale Zucker- abkommen von 1958 im nächsten Jahre abge- andert wird, dürfte es für die Bundesrepu- blik— die dem Abkommen als Einfuhrland angehört— angesichts ihrer hohen Zucker- überschüsse und des gestiegenen Produk- tionspotentials jetzt unumgänglich sein, ihre Beteiligung am Vertragswerk als Exportland zu beantragen. Auf der Jahresabschlußsit- zung dürfte ferner der Konflikt zwischen den USA und Kuba mit seinen Auswirkungen auf den Weltzucker-Markt im Vordergrund der Beratungen stehen. Bei der Revision des Zuckerabkommens sollen vor allem die Exportquoten und die Preise überprüft und berücksichtigt werden. Keine Gefahr für Cewerbesteueraufkommen Zuwachsrate durch Unternehmerfreibetrag aufhalten letzten Jahre mehr Steuern hereinbe kommen hätten, als sie in ihren Haushaltsplänen ver- anschlagten, wollten nichts hergeben und nichts mit den armen Gemeinden teilen. Wenn aber notwendige und mögliche Steuer- erleichterungen nur wegen der Uneinigkeit der Beteiligten nicht zu verwirklichen seien, bliebe nichts anderes übrig, als die aus- Schliegliche Steuerhoheit des Bundes zu for- dern. Um die Einführung des Unternehmerfrei- betrages von 7200 DM für alle Gewerbetrei- benden durchzusetzen, will die CDU/ CSU im Bundestag möglicherweise zwei Aenderun- gen des Gewerbesteuerrechts beantragen, die den Gemeinden einen Einnahmeausgleich bieten könnten: 1. Eine Steuerprogression bei der Bela- stung des Gewerbekapitals; 2. einen Gewerbesteuerzuschlag für Filial- betriebe; die Gemeinden können schon bisher die Hebesätze der Gewerbesteuer für Filial- betriebe bis zu 30 Prozent erhöhen, wenn die kommunalen Parlamente dies beschließen. Die neuen Pläne zielen darauf ab, eine Er- höhung der Gewerbesteuerhebesätze für Filialbetriebe um 40 oder 50 Prozent durch Bundesgesetz zwingend vorzuschreiben. Die christlichen Demokraten wollen auch an ihrer Forderung festhalten, die Grog- handelsumsatzsteuer von einem auf 0,75 Pro- zent zu senken, obwohl in der Kabinetts- vorlage des Bundesfinanz ministeriums zur kleinen Umsatzsteuerreform diese Vergün- stügung gestrichen worden ist. Falls sich ihre Besuch in Bonn: Milliarden-Heſtpflaster nicht das Wichtigste für die Amerikaner Die Lösung des Kernproblems bleibt Geheimsache Nr. 1 Noch ist es nicht heraus, wieviel die ge- genwärtig in Bonn weilenden amerikanischen Besucher aus der Bundesrepublik mit heim- bringen wollen. Begreiflicherweise steht diese Frage im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, wiewohl sie bei den Verhandlun- gen eigentlich von zweitrangiger Bedeutung ist. Im Vordergrund der Beratungen, die der US- Finanzminister Anderson und der Unter- staatssekretär aus dem amerikanischen Außenamt Douglas Dillon in Bonn führen, steht die atlantische Politik. Ein sehr heikles Thema für die Europäer, denn gerade jetzt scheint sich das Interesse der Amerikaner mehr dem pazifischen Raum zuzuwenden. Auch für die wirtschaftliche Zusammen- arbeit im atlantischen Raum, dem ja Europa angehört, ist dieser Stimmungsumschwung bedeutungsvoll, weil bedrohlich. Die Euro- päer und mit ihnen selbstverständlich auch Bonn werden alle Anstrengungen unterneh- men, die Amerikaner nicht noch mehr zu ver- grämen und abzuschrecken. Vergrämt sind sie nun einmal, die Gäste aus den USA, die bereits in der Mitte der Woche von Bonn nach Paris weiterreisen wollen, genauso wie die Leute in Washington und New Vork. Es ist nicht allein die Schuld der Europäer, daß die Amerikaner so ver- ärgert sind; am wenigsten die Schuld der Deutschen, die sie politisch verhältnismäßig recht wenig überforderten. Politisch überfor- dert haben sich die Amerikaner selbst. Wenn auf die finanzielle Seite der Dinge eingegangen wird, so spielt da eine Rolle der Umstand, daß die Us-Goldreserven am 16. November auf 18,01 Milliarden Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit etwa 25 Jahren gesunken sind. An den Ver- handlungen in Bonn nimmt der Präsident der Deutschen Bundesbank, Karl Blessing, teil. Er kann die Gäste aus Uebersee mit einem heute noch aktuellen Vortrag vergnü- gen, den Blessing am 13. Februar 1933 in Ba- sel vor der„Statistisch-Volks wirtschaftlichen Gesellschaft“ über aktuelle Währungspro- bleme gehalten hat. Auch damals— also vor 27 Jahren— flossen die internationalen Geldströme genau dorthin, wo sie nicht hin- fließen sollten. Geldmangel, Bankrott und Arbeitslosigkeit in den von Geld entblößten Gebieten waren die zwangsläufige Folge. Ein Krankheitskeim übrigens, der dann die ge- samte Weltwirtschaft infizierte. Auch das war damals Folge politischer Ueberforde- rung. Die Notenbankdevisenbestände er- reichten— so sagte Blessing im Februar 1933 fene Feststellung, daß das konjunkturelle WIRTSCNRAFT Forderung nicht durchsetzen läßt, wird als Alternativvorschlag erwogen, den Katalog der Lebensmittel zu erweitern, die schon bis- her in der Großghandelsstufe von der Umsatz- steuer befreit sind. Das Bundeskabinett wird sich mit den Problemen der Gewerbesteuer und der Umsatzsteuer am 23. November oder erst in einer Woche befassen. Konjunkturelle Nachfrage Wächst langsamer München. junkturtest war die gesamtindustrielle Lage auch stellungen, wachsende Auftragsbestände und weiterhin abnehmende Fertigwarenlager bei verstärkter Produktionstätigkeit zeichnet. Allerdings bestätigen die Test- ergebnisse die bereits im September getrof- Nachfragewachstum der Industrie an Inten- sität verloren hat. Die Neigung zu Preis- erhöhungen hat sich abgeschwächt. Die Umsatztätigkeit des Großhandels verstärkte sich von September auf Oktober nur gering- fügig. Die Wachstumsrate der Umsätze, die im September 10 Prozent betragen hatte, dürfte sich etwas verringert haben. Die aufwärts gerichtete Tendenz der Groß- handelsverkaufspreise blieb unverändert er- halten, dürfte sich aber— nach den Er- Wartungen der Firmen im November abschwächen. Die Einzelhandelskonjunktur war im Oktober durch zwei Entwicklungs- tendenzen gekennzeichnet: Während sich im gesamten Nichtlebensmittelbereich das Nach- fragewachstum der letzten Monate fortsetzte. hat sich der Absatz im Einzelhandel mit Kredite zur Fortsetzung unechter Transferie- (VWD) Nach dem IFO-RKon- im Oktober durch zunehmende N gekenn- von den Ländern zugeschossenen Mittel— Frankfurt/ M.(Hb Eig. Ber.) Die Bundes- anleihe zur Unterstützung der Entwicklungs- länder— gleichzeitig zur Stillegung flüssiger Mittel in der deutschen Wirtschaft durch Kapitalexport— ist in zweihälftigen Raten Zu zeichnen, 750 Millionen DM bis 16. Januar 1961, weitere 750 Millionen DM Anfang 1961. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 15 Jah- ren, davon 5 Freijahre, und ist mit einem inssatz von 5 Prozent ausgestattet. Der ionskurs beträgt 100 Prozent. Wie wei- ter verlautet, ist mit der Gewährung der er- sten Ausleihungen an das Ausland bereits im Jamuar 1961 zu rechnen. Die Verteilung der Mittel an die interessierten Länder erfolgt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/M.(KfW), die bei der Aufbrin- gung noch nicht eingeschaltet wird. Als Größenordnung für die ersten Ausleihungen werden Beträge bis zu 100 Millionen DM. ge- nannt. Die Laufzeiten der einzelnen Kredite sollen möglichst mit der Anleihe überein- stimmen. Der Bund garantiert der KfW für die Fährten Ausleihungen. Es ist eine Zinsstaffelung vorgesehen, die es den anleihe- bedürftigen Ländern ermöglicht, Kredite für Infrastruktur mit einer Verzinsung unter 5 Prozent aufzunehmen. Das gesamte Kredit- Volumen— einschließlich der vom Bund und e S beläuft sich ja auf 3,5 Milliarden DM. Hierbei wird damit gerechnet, daß Bund und Länder aindestens weitgehend auf Verzinsung ver- Zzichten. Die gesamten Zinskosten würden sich also auf die 5 Prozent beschränken, die den Privatwirtschaftlichen Zeichnern der Bun- Nahrungs- und Genußmitteln konjunkturell verschlechtert. 5 — bei den europäischen Zentralbanken in den dem Krieg vorangehenden Jahren die Größenordnung von eins bis zwei Milliarden Schweizer Franken. Sie stiegen Milliarden Sfrs. 1925 auf 5 1929/30 1927 auf 7 1931 Aber da war schon der Krach da.„Es ist nicht zweifelhaft, daß diese Devisenbestände zu einem erheblichen Teil verantwortlich ge- macht werden müssen für den grogen Um- fang an internationalem kurzfristigem Kre- dit, und zwar nicht nur durch ihre eigene Existenz, sondern auch deswegen, weil sie die Ausdehnung des internationalen Kredi- tes überhaupt begünstigten“, sagte damals Blessing. Eime erhebliche Rolle spielte in diesem Konzert politischer Ueberforderung die Deutschland zugemutete Reparationsleistung. Die Reichsregierung— jedem neuen Eklat auf 12 auf 10,5 mächte ausweichend— scheute keine An- strengung bei der Tilgung dieser Kriegs- schulden. Der ständige Kapitalentzug für Re- Parationszwecke führte aber zu einem ver- hältnismäßig hohen Zinsfuß. Der aber wieder lockte kurzfristiges ausländisches Geld ins Reich. Volks wirtschaftlich richtig wäre es ge- wesen, die Reparationszahlungen über Ex- portüberschũüsse zu leisten. Stattdessen gab man Deutschland in jener Zeit kurzfristige rungen, bis diese Verschuldung einen Um- fang erreichte, der die Geldgeber— als die Krisensymptome stärker in Erscheinung tra- ten— selbst in Schrecken versetzte. Vom Ausbruch der Kreditkrise bis Ende 1931 wurden aus Deutschland etwa 7,5 Mil- Harden, aus England ein ebenso hoher Be- trag, aus den Vereinigten Staaten etwa 3,5 Milliarden, aus Oesterreich, Italien, Polen, Jugoslawien und Ungarn etwa 1,5 bis zwei Milliarden Schweizer Franken— zusammen etwa 20 Milliarden Schweizer Franken kurzfristige Kredite zurückgezogen. Die Folge davon war, daß alle betroffenen Länder durch Vermehrung der Exportanstrengungen das fehlende Gleichgewicht wieder herstel- len wollten. Da aber alle Länder exportieren Wollten, erwies sich bald die geringe Bereit- schaft, Einfuhren aufzunehmen, was zwangs- läufig die Ausfuhrbemühungen zunichte machte. 5 Hören wir einmal, was Blessing am 13. Fe- bruar 1933 in Basel in diesem Zusammen- hang noch sagte: sowie der verschiedenen, die Zahlungsbilanz bestimmenden Faktoren ist nur unvollkom- gewicht gebracht wurden und den massiven Drohungen der Sieger- besonders in der raschen Bewegung von desanleihe zu vergüten wären. Das wären „.. Der bei der Rückkehr zum Gold- standard nach dem Kriege(1914/18— Anm. d. Red.) gewählte Stabilisierungskurs war in den verschiedenen Ländern, wie man heute weiß, teils zu hoch, teils zu niedrig. Die er- Wartete Anpassung der Preise und Löhne men eingetreten. Die Folge war eine beispiel lose Inkongruenz(Ungleichgewichtigkeit Anm. d. Red.) der Zahlungsbilanzen der ver- schiedenen Länder, eine Inkongruenz, die durch die politischen Zahlungen von Land zu Land noch über das tragbare Maß hinaus gesteigert wurde... Wenn angesichts dieser Sachlage die Währungen in jener Zeit trotz- dem aufrechterhalten wurden, so beruht das darauf, daß die Fehlbeträge der verschie- denen Zahlungsbilanzen in nie gekanntem Ausmaß im Wege des Kredits inis Gleich- Die Instabilität des internationalen Kreditsystems zeigte sich kurzfristigen Geldern, die aus Spekulations- oder Vertrauens- resp. Mißtrauensgründen heute einen Markt aufsuchten, um ihn einige Zeit später aus denselben Gründen wieder fluchtartig zu verlassen“ 8 Entwicklungsanleihe unter Selbstkosten So sjeht die Kapitalexport-Bundesanleihe aus 75 Millionen DM bzw. zwei Prozent des ge- samten vorgesehenen Kreditvolumens von 3,5 Milliarden DM. Mit Hilfe der öffentlichen Mittel soll also die Zinsstaffelung durchge- führt werden. 5 An der Zeichnung der Bundesanleihe von 1,5 Milliarden DM beteiligen sich alle Wirt- schaftsbereiche. Auch Banken und Versiche- rungen, die zunächst gewisse Vorbehalte an- gemeldet hatten. Die Zeichnung erfolgt auf freiwilliger Ba- sis. Da bereits erhebliche Beträge vorgezeich- net wurden, scheint die Unterbringung der Anleihe gesichert zu sein. Die Unternehmen erhalten— sobald der entsprechende Betrag auf ein dafür vorgesehenes Konto bei der Bundesbank eingezahlt ist— Schuldbuchfor- derungen des Bundes. Nach fünf Jahren sol- len diese Schuldbuchforderungen in— an der Börse handelbare— Obligationen umgewan- delt werden. Ausbildungsreform für Bergbau- Nachwuchs Essen.(AP) Ein Plan für eine Ausbildungs- reform im Bergbau wurde in Essen vom Vor- standsvorsitzenden der Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG, Dr. Erwin Ander- heggen, rund 300 Ausbildungsleitern des deutschen Steinkohlenbergbaus, Vertretern der Hohen Behörde, des Wirtschaftsministe- riums und der Gewerkschaft vorgelegt. Die Ausbildung von Bergknappen, die heute nach der Schulzeit mit 14 Jahren be- ginnt, soll nach den Vorschlägen von Ander heggen erst nach Vollendung des 15. Lebens- jahres aufgenommen werden. Die Zwischen- zeit soll, solange das neunte und zehnte Schuljahr noch nicht obligatorisch sind, durch eine Vorlehre ausgefüllt werden. Nach einer sogenannten Grundanlernung soll je nach Qualifikation eine stufenweise Weiterbildung zu Spezialisten in der Kohlengewinnung oder zu Grubenhandwerkern aller Richtungen er- folgen. Aus einer Elite seien dann erst Vor- arbeiter, Strebführer und Ortsälteste durch Sonderkurse heranzubilden. Infolge der zunehmenden Spezialisierung und Mechanisierung im Bergbau müsse die bergbehördliche Forderung künftig fortfal- len, daß der Hauer als qualifizierter Fach- arbeiter des Bergbaus mit sämtlichen Unter- tagarbeiten vertraut sein müsse, sagte An- derheggen. Die Reformvorschläge sollen nach Mitteilung des Vorstandsvorsitzenden des Steinkohlenbergbauvereins, Dr. Emil Stein, schon in nächster Zeit mit den zuständigen Behörden beraten werden. GESCHAFTS BERICHTE Brauerei Durlacher Hof AG, Mannheim: Der zum 21. Januar 1961 nach Mannheim einbe- rufenen Hauptversammlung wird die Aus- schüttung einer 16prozentigen Dividende(1958/ 1959: 12 Prozent) für das Geschäftjahr 1959/60 vorgeschlagen. Stamm- und Vorzugsaktien werden mit der gleichen Dividende bedient. UFA- Werbefilm, Düsseldorf: Die Gesellschaft hat im Zuge systematischer Geschäftsauswei- tung mit der Specht-Film GmbH, Wien, Ver- träge über eine künftige Zusammenarbeit g schlossen. Das Abkommen schließt die Produl tion, die Einschaltung von Werbefil Mit umgekehrten geografischen Vor- zeichen— heute ist ja die Bundesrepublik so scheinreich an Devisen— ähnelt die heutige Situation der damaligen Entwicklung er- heblich. Ach ja, es schwebt zwar das Damoklesschwert der Kurafristigkeit von Krediten nicht mehr über den Firmen und über den Notenbanken, aber die Analogie ist unverkennbar. a Das wird wohl mit den amerikanischen Gästen auch besprochen werden. Nicht nur mit den Amerikanern, sondern mit allen Gesprächspartnern im atlantischen Raum. Was in der Zwischenzeit an Liederung und Hilfsmitteln— sei es über Entwicklungs- hilfe, sei es über Kapitalexport, sei es über die Verlagerung von Kosten von einem NATO- Bündnispartner auf den anderen— besprochen und vereinbart wird., das dürfte angesichts des Kernproblems nebensächlich sein und bleiben, Sensationsgier und partei- politische Lust am Kritisieren mag dazu nei- gen, gerade diese milliardenschweren Hüh- neraugenpflaster zu dramatisieren. Dadurch wird die Wichtigkeit des Kernproblems nicht abgeschwächt. Es drängt zu Lösung, muß irgendwann einmal gelöst werden, sollte eigentlich schon gelöst sein, denn einige Jahre sind bereits versäumt worden. gut, Absatz für einwandfreie Erzeugnisse zufrie- Ausstrahlung von„Fernsehspots“(xurze We einblendungen) ein. Ferner sind Co-Pr. 6 nen von Fernseh-Spots, Werbe- Kurzfilmen Kultur- und Dokumentarfilmen vorgeseh MARK T BERICHTE vom 22. November Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (Vp) Anfuhr in Gemüse normal, in Kernobs denstellend, im allgemeinen langsam bis schlep pend. Es erzielten: Blumenkohl dt. Stück 50-90, to. ausländ. Steige 9—10; Karotten 10—12; Kartof- feln 7—7,5; Lauch 24—286; Petersilie Bd. 9—10; R tiche St. 15—20, dto. Bund 15—16; Grünkohl 1820; Rosenkohl dt. 45—50, dto. ausl. 50—55; Rotkohl 9-10; Rote Bete 10—11; Feldsalat geputzt 150170; Sup- pengruün Bd. 9.—10; Kopfsalat dt. St. 15—25, dto. ausl. Steige 9—11; Endiviensalat dt. St. 1520; Sel- lerie mit Grün St. 25—35, dto. Gew. 26-28; Tomaten dt. 15—45, dto. holl. 75—85; Spinat 25—30; Weißkohl 8.—9: Wirsing 10—12; Zwiebeln 16—19; Apfel A 2550, BE 12—24; Orangen 3545; Bananen Kiste 11-12; Schwarzwurzeln 30-60; Weintrauben ausl. 70-0 Walnüsse 90—120; Zitronen Stück 1618. N Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt VD) Bei reichlichen Zufuhren verblieben grö- Bere Uberstände in Feldsalat. Es erzielten: Apfel! A 11—28, B 7-11; Goldene Deliciols 4050; Gold- parmäne A 17-30, B 11—16; Boskoop A 16-23, B 11 bis 15; Brettacher 13—16; Landsberger Reinette 12—18; Gewürzluiken A 13—16, B 11—13; Kaiser WII helm A 1419, B 11—13; Rheinische Winterrambour 11—14; Kopfsalat Stück 1320; Endiviensalat Stück 1012; Feldsalat 50—80; Blumenkohl 150-200 mm 0 30—40, 200-250 mm G 4050, 250300 mm G 50-60; F. O. Weber Rosenkohl 30—40. Mitgetellft von Vereinigte Smblf⸗ . a 0 85 Wirtschaftsdlenste 22. Il. 2 I. A. ͤ 1 ige Uebert oder Schultheiß Stärame 42⁵ 4756 dto. Lit. A. B.— 7% Phoeniz-Rheinrohr. Onitfonds ö Effektenbörse VVFVVVVVVTT 8 S 7% d sls kiybe. 40 490 e 103% 108% Oscafonds 110.70 110 f Uebermittlungsfehler). Seilind. Wolft 160, 15 Rhein Hypo 5⁴⁰ 8.7 6% Rhein. Hypo. 95 K 55% Canagros(8) 10,98 10,94 Frankfurt a. M., 2 2. November 1960 5 Halske 55 5 55 1 3 3 3 8 15 1 5 801 3 785 f 85 5 ente 5% Rhbeinpreußen v„ Stahlwerke Bochum 255 285 Einsen steuerfrei 7.5½ Khid.-Pfalz v. 58 103% 103% fk l F( 440 2.„2 l. 21.1. 22 41. 21. JJ. 22. J. Stahlwerke Südwestt. 910 908 1 5 5% RWE e 5 985 58% Leystone 8 3 13) 13, 5 Notierte Aktien Dortm Hörder 178 179[Klein Schanzlin 27501 2640 Südzucker 5 5875 50³ 2 52 5 18 905. v. 59— 1 Oppenheimer 8) 1275 1 Accu 5⁴⁵ 560 Durlacher Hot 2 8 Klöckner Bergbau 3022 278 Thyssen 880 5 3 180% 2 27 855 110% 110% 5% Weltbank-Anl. v. 59 989, 589% Oniversel- Fund 113%„ Adlerwerke 450 431 Eichbaum-Werger 800 785 Klöckner Humb. Deutz 126 1080 VDM 5,5% Grobkratee iht. 103 103 7% Zellst Weldhof v 58 103 ½ 103 Tel.-EI(8) 8,05 8.13 40 f. Energie 755— El. Licht u Kraft 25 230 Klöckner. Werke 318 37%[Ver Slanzstof 5 5 i 5 Siet. Imb.(str. 1665 0065 48 f. Verkehr 650 6³⁰ Enzinger Union 735 72⁰ Krauß-Maffei 5 540%[ Wintersball 42⁵ 41⁵ 5% Pfälz. Hypo 110* lol Wandelanleihen 5 45 449%. Egünger daschinen 84 521 Lahme ger 711 795 Zeiss Ikon 572 0 5% Rhein Hypo 1395 5 5.5% anglo Americ, 1071. kane enen 5% Faden pere, 75s 7 indes Eie 1% d Lelteg Walebet.J. 8 N- Meile Gee adische Anilin 685%[Farben Liquis 7,10 7,20 Lswenbrãv 5⁰ 1250 50 22. 11. elo riet DAW 390 870 f 1 0 5 210 1 200 Unnotierte Aktien genten 6% BNV v 55 4 5 5 bebe 2%% belaste% ee, ee% 0% boden n e esse Vbes tener VVV e berger 40% 450, kelten 440 4[ dannesmenn i ee, 850 f 800% aG 9 00 F„% Aluminum 25 2277 dekule abgestempelt 158% kss l Selsenberg 2127 2¹⁰ Metallgesellschaft 145% 1455 81 bütt 47⁵ 47-5 9% Baden- Wurtt v. 67 104%½ 104% /.% VDN v. Zinn 94⁵ 9⁵⁴ Binding Brauerei 890 870 Goldschmidt 780 7985 Nordd Lloyd 118 118 ien 28 775 750 J 8% BASE v. 56 105% 105 Investment-Zertiflkate Messing 58 222 227 bochumer Verein 234 229 Gritzner-Kayser 5 450 NSU 1700 1620. 8 225 27 9% Bosch v. 86 106% 105% Adifonds 5 71.00 70,0 Messing 63 243 50 Bubiag 250 250 Grün& Bilünger 430 43⁵ Pfaff-Nänm, alte— 51⁰0 e e 447 225 6% BBC v. 56 105% 104 Adirops 127,40 127,00 buderus 50 so Srünzw. 4 Harem. 800 758 Pfaff-Nähm. neue„ ͤů 100 d,% dens 12270 125,50 btoun/BoverI& Cie. 040 ids CSibstabl Witten 500 800 ptale Nünlep 1% 270 83 60% Bundespost v. 55 97% 7% Allfonds 12, 26,70 Deutsche trele Cassella 850 1 840 Guteboftnung 210 12⁰⁵ phoenix Rheinrohr 30⁵ 3⁰⁰ Scheidemandel 5 7% Bundespost v. 58 104 103% Anglo Dutch 1540 1,80 Devisennotlerungen Chemie Albert 476 470 Hambotner Bergbanp 136 134 preußag 2⁵⁶ 252 Banken 7% Esso v 55 105% 105% Atlanticfonds 44,10 44.20 1 Us. Dollar 4.680 Cbemie Verwaltung 915 890 Handels · Union 66⁵ 660 Rheinelektre 610 600 und Versichefungen 5.50% Gelsenderg Austro- Fonds 135,10 134,50 engl 8 11.724 Conti Gummi 808 873 Hapag 113 1121 Bheinstahl 340 335 Allianz Leben 1350 1395 Benzin v 59 9⁵ᷣx⁰ 96% Concentts 154,10 152,20 1 ean Dollar 4.2572 Deimler Benz 2200 290 kiarpenei 1122 112 RWB 798 785 Allianz Versicherung 3800 300 8% Heidelb Zem v. 56 104 104 Dekafonds 55, 55,90 100 unf 110.285. Deere-Lanz 270 2³⁰ Heidelbergeil Zement 915 914 dto. Vorzüge 5 768 Badische Bank 65585 725 8% Hoechster Farb v. 57 106% 106% Buropafonds 1 169,0 89,010 skrs 96,695 ewag 809 804 Hoechster Farben 7³5⁵ 721 Fheinmetafl 40 4851 Bayer. Hypo& wechseld 2 ä 58 7% Hoechster Farb. v. 58 106% 106% Eurunjon 152,5 52,50[ 100 velg 1 8, 888 Dt. Contigas 580 580 Hoeschwerke 2,0 269%[ Rheinpreußen 188 185% Berliner Handelsbank 72²⁷ 70 6% Hosschwerke v 55 10% 100% Fondak 165,90 163,70 100 fürs 85.005 ö 5 Sc— 580 Hochtiel— 850[Riedel 15 0 Commerzbank A8 155 5 7% Lastenausgl v. 58 19 0 955 Fondis 1 5 1110 100 dan Kronen 60.51 Erdöl 240 1 94⁵ 930 Ruhrstah! 4 Dt. Bank AG 8% MAN v 57 10% Fondre 5„ 100 aorw. K 5 egusss 12⁵⁰ 1251 e ee 2⁵ 262 Rütgers 510* 490 Dt. Centralboden 386 580 5% Mannesmenn v. 89 85 95% III Fonds 1 114,15 114,15 100. 5 5 dt kino 5% 540% Hätte Siegerland 4%0 450 Selzdetturtd 300 8/5 ot Hyp bank Bremen e 480% Pfalzwerke v 57 104 104 Inqustrie 59,80 85,80 1000 ft. Clre 6.706 t Steinzeug 4⁴⁰ 4⁴⁰ Ind. Werke Karlsruhe 601 597 Schering 430 4³⁰ Dresdner Bank A8 675 8 6% pfslz. Hypo. 275 9 intervest 58,0 88.0 100 Ssterr Schilung 6,02 Di kisenhandel 185 186 Kali-Chemie— 745% Schiess 4²⁰ f 410 Frankf. Hypo. 7⁰⁰ 251 5% Ptälz. Hypo. 80 87 Investa 84.0 88,0 portugal 2 4.596 Dialer- Werke 615 610 Karstadt 1170 11⁴⁰ Schlossquellbr. 810 810 1 imndustriekreditbank 264 ö Thesaurus 55,0 54,60 00 BNA. West 8 Dierig Chr. LI. A. 286 270 Kaufhof 1 11³⁰ 12⁰ Schubert u. Salzer 425 6 420 Mannh Versick. Lit. A— 8 j 300% Kapt.-Ertragsst. 85 Transatlants 55,60 55,60 100 DN. Ot 5 . 8 5 5 5 ¹ο — DD N 1 S i , 80 II wie 8 eee Need 3 Seite 12 MANNHEIMER MORGEN WEIT URD WISSEN Was sonst noch geschah Ein Düsenjäger der niederländischen Luftstreitkräfte explodierte in der Nähe von Franeker in Westfriesland in der Luft, stürzte brennend auf ein Bauerngehöft und setzte es innerhalb von Sekunden in Flam- men. Der Bauer Tsjerk Postmas, seine Frau und vier Kinder sowie der Flugzeugführer fanden den Tod. Im Stall verbrannten zwölf Kühe. In der Nähe der niederländischen Bahn- station Woerden entgleiste ein mit 300 Sol- daten besetzter britischer Truppentransport- zug auf dem Weg von Deutschland nach Hock van Holland. Bei dem Unglück kamen Zwei Menschen, darunter der 62jährige deut- sche Militärkoch Heinz Schmodtha, ums Le- ben. Etwa zehn Soldaten erlitten leichte Ver- letzungen. * Der ehemalige britische Premierminister Sir Winston Churchill, der sich bei einem Sturz in seinem Schlafzimmer einen Rücken- Wirbel angebrochen hatte und seitdem bett- lägerig war, ist am Montag zum ersten Male wieder aufgestanden. * Der von einem norwegischen Fischerei- fahrzeug kürzlich in der Barentsee aufge- kischte Gegenstand ist wahrscheinlich eine sowjetische Schallboje zur Feststellung von Unterseebooten. Wie ein Sprecher der norwe- gischen Flotte in Svolvaer in Nordnorwegen weiter mitteilte, wurde die Boje von einem Flugzeug abgeworfen. Sie ist vermutlich die erste dieser Art, die in westliche Hände ge- raten ist. Die Boje wurde der norwegi- schen Flotte zur genauen Untersuchung übergeben. 3 Die in Wiesbaden stationierten Einheiten der amerikanischen Luftstreitkräfte sind angewiesen worden, sich an der Suche nach einem riesigen Forschungsballon zu beteili- gen, der am Samstag in Sioux Falls(Süd- dakota) aufgelassen wurde und seitdem mit elner Geschwindigkeit von rund 200 kmist quer über Nordamerika und den Atlantik nach Osten abgetrieben wird. Der Ballon wurde zuletzt am Sonntagnachmittag in 36 Kilometer Höhe über Boston geortet. Er nat Geräte zur Erforschung der jüngsten Son- neneruptionen an Bord. * Bei einer Gasexplosion in einem Wohn- haus in Caltagirone auf Sizilien stürzten am Montagmorgen drei Wohnungen in sich zu- Samen. Dabei wurden 14 Menschen ver- 1200). Aehnlich reich belebt ist Dauergrün- Gemeinschaft wieder entstehen zu lassen. schüttet. Obgleich schnell Hilfe zur Stelle land, etwas ärmlicher sind Klee- und Lu- So darf eine chemische Bekämpfung nicht zu spät im Jahr vorgenommen werden, um war und alle Verschütteten innerhalb kür- zester Frist ausgegraben werden konnten, kam bei vier Hausbewohnern jede Rettung zu spät. Sie konnten nur als Tote geborgen Werden. Zehn Verletzte, davon fünf schwer, sind ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Untersuchung der Unglücksursache er- gab, daß der Hahn einer Flasche mit Flüs- sigkeitsgas durch Vergeßlichkeit offen ge- blieben war. Als gegen fünf Uhr morgens die Hausfrau das elektrische Licht an- die Bedeutung der Grundlagenforschung für Knipste, genügte der kleine Abreißgfunke, um das in der Küche zusammengeballte Gas ex- plodieren zu lassen. N 4 utter ir Milch- rderte das Weil Ochsen fressen, das ur erzeugung viel dier SED- Organ„Lausitzer Rund u“ die Kol- lektiven Landwirtschaftsbetriebe auf, die Ochsen auszumerzen. Im Bezirk Cottbus führ- ten noch etwa 600 bis 700 Ochsen ein„para- diesisches Leben“ Der nach V. g seiner Strafe von Großbritannien i 1 Sowjetzone überge- siedelte britische Btomspion Klaus Fuchs soll nach einem Bericht des amerikanischen Nachrichtenmagazins„Newsweek“ gegen- Wärtig am sowjetzonalen Atomforschungs- institut in Dresden persönlich die Ausbil- dung von vier kommunistischen chinesi- schen Atomwissenschaftlern leiten. * Der 4033 Tonnen große deutsche Frach- ter„Hornfels“, der am Sonntag 100 See- meilen nördlich von Bermuda bei schwerer See infolge einer Ladungsverschiebung 25 Grad Schlagseite erlitt, ist in Bermuda ein- getroffen. * Bei Eugene im amerikanischen Bundes. staat Oregon stürzte ein Personenwagen in einen See. Die Insassen, eine ee Familie, ertranken. Denbmal. Warum verheert die„Graswanze“ nicht unsere Felder? Die Tageslichtdauer hemmt ihre Entwicklung/ Das biologische Gleichgewicht zwischen Pflanze und Tier Es kann für die Landwirtschaft ebenso nützlich sein, die Abhängigkeit einer Gras- Wanze von der Tageslichtdauer zu unter- suchen. wie neue Schädlingsbekämpfungs- mittel zu erfinden. Mit diesem Hinweis auf die Schädlingsbekämpfung in der Landwirt- schaft wies der Kieler Oekologe Professor Dr. Wolfgang Tischler in einem Vortrag über„Pflanzenschutz aus agrarökologischer Sicht“ anläßlich der Hochschultagung der Kieler land wirtschaftlichen Fakultät auf eine immer wichtiger werdende Disziplin der biologischen Wissenschaft hin. Die„Oeko- logie“, die nicht einzelne Tiere, sondern die Gesamtheit der Lebewelt und die Beziehun- gen der Tier- und Pflanzenlebewelt unter- einander untersucht, ist zum Teil aus schlechten Erfahrungen entstanden. Mo- derne chemische Schädlingsbekämpfungs- mittel wurden sozusagen ungezielt in der Landwirtschaft verwendet, von deren„Be- lebung“ man im Grund nicht mehr wußte. als daß landwirtschaftsfeindliche Organis- men darin existierten, die ausgerottet wer- den sollten. Von der Wirkung der Gifte Wußte man nicht viel mehr, als daß sie ge- Wisse Insekten sicher abtöteten. Diese unge- zielten Maßnahmen führten immer wieder zu Rückschlägen, man tötete Nutzinsekten mit den Schadinsekten(typisches Beispiel die Biene), man zerstörte die natürliche Lebens- gemeinschaft und erntete oft trotz der er- kolgreichen Schädlingsbekämpfung nicht mehr als ohne Bekämpfung, weil man mit den Schädlingen auch deren natürliche Feinde vernichtet hatte. Aus dieser Unsicherheit heraus entstand, neben anderen Motiven, die Oekologie, die, praktisch angewendet, den Weg zur biolo- gisch richtigen und rationellen Bekämpfung aufzeigen soll. Sie steht noch im Anfang ihrer Forschungen. Immerhin ist es ihr schon gelungen, einen gewissen Ueberblick über den biologischen Bestand in Feld und Flur zu gewinnen und so die Ausgangsbasis zu schaffen, von der aus man die Veränderun- gen dieses biologischen Gleichgewichts durch natürliche oder künstliche Einflüsse be- urteilen kann. Dieser biologische Bestand ist bemer- kenswert groß. Allein in den„Abseiten“ der Kulturlandschaft, den Knicks und Feldgehöl- zen, dürften oberhalb der Erdoberfläche 1300 verschiedene Tierarten leben(nachgewiesen sind für Schleswig- Holstein bisher schon zernefelder. Wesentlich weniger belebt sind Der letzten„Bergmanns- xu“ wurde in Herne ein Denkmal gesetzt, das von dem Gelsenkirchener Bild- auer Hubert Nietsch ge- schaffen wurde. Der Her- ner Stadtłkammerer Kleine Ratte die Idee zu diesem originellen„Denkmal. Früher hielten sich viele Bergleute zur Deckung des häuslichen Milchbe- darfs eine Ziege, genunnt „Bergmannskuh“. Da diese Sitte im Zuge der Ve- dtüdterung der Industrie- gebiete immer mehr aus- stirbt, setzte man dein treuen Haustier jetzt am Grünring in Herne dieses Keystone-Eild etwa Felder mit jährlichem Fruchtwechsel, obwohl allein in den nord westdeutschen Getreide- feldern rund 75 Arten von Laufkäfern, eben- soviel Kurzflügler und 30 Arten von Spin- nen leben, die allesamt Nutztiere als Ver- tilger von Schadinsekten sind. Weit reicher an Leben ist der Boden. Auf schleswig- holsteinischen Weiden entspricht allein das Gewicht der Regenwürmer dem der auf der gleichen Fläche weidenden Rin- der, und diese Regenwürmer machen nur ein Achtel der Biomasse des Bodens aus, so daß also pro weidender Kuh die achtfache Ge- wichtsmenge von Regenwürmern, Faden- würmern, Milben, Bakterien und Pilzen (letztere beide allein 80 Prozent des Ge- Wichts) sich unterirdisch von der Weide nährt. Diese Debensgemeinschaft hängt eng zu- sammen, und das Ausfallen eines einzigen Gliedes kann sie empfindlich stören. Ein charakteristisches Beispiel bietet Australien. Dort wurden Schafe und Rinder durch die Europäer eingeführt, jedoch nicht ein be- stimmter Laufkäfer, der den Dung dieser abbaut. Infolgedessen bleiben die Kuhfladen drei bis fünf Jahre unzersetzt liegen, im Jahr bedeckt der Dung einer Kuh 360 Quadratmeter, unter denen das Gras abstirbt, so daß der Weideertrag zu- Tiere rückgeht und die australische Molkereiwirt- schaft jährlich Ausfälle von rund 60 Mil- lionen DM hat. Diese Untersuchungen lassen vor allen Dingen auch erkennen, daß das Bauernland keine biologische„Wüste“ ist, in der Pflug, Dünger und Egge alles normale tierische Leben sterben lassen und nur der ständige Zustrom von Einwanderern aus der Natur- landschaft das Leben Wiese aufrechterhält. Auch Acker und Weide haben ein eigenes Gefüge der freien Lebe- Welt, in das man mit Vorsicht eingreifen muß, wenn man etwa chemische Schädlings- bekämpfung treibt. Intensivere Eingriffe sind in Feldern mit Jahresfruchtwechsel und relativ armer Lebewelt notwendig, in der die Nützlinge knapp sind. In Mischwäldern, Wiesen und Kleefeldern mit biologisch rei- cher Fauna kann man eher auf solche Ab- wehr maßnahmen verzichten. Zu berücksich- tigen ist, daß sich die begiftete Lebewelt in kurzer Zeit erholt bei Versuchen in schleswig- holsteinischen Feldern nach vier bis sechs Wochen— und man diese Erholung fördern muß, um eine normale biologische in Getreidefeld und diese Wiedererholung(bei der das Ueber- maß der Schädlinge ausgemerzt ist) zu er- nur ganz wenige Schädlinge töten und alle übrigen nicht schädigen, sind in der Ent- wicklung, doch ist deren Bedeutung noch nicht voll abzusehen. In der Insektenfauna leben auch heute noch zahlreiche völlig harmlose Geschöpfe, die potentielle Schädlinge sind. Das ereig- nete sich schon in früheren Jahrhunderten, als zum Beispiel die Einführung des Kar- toffel- und Rapsanbaues verschiedene vor- her friedlich an Unkräutern lebende Insek- ten zu Groß- Schädlingen werden ließ. An Gräsern besonders von Küstendünen lebt in Nordwestdeutschland eine Wanze, die sehr nahe mit der gefährlichen Getreidewanze Nordamerikas verwandt ist. Die Wanze“ könnte obne weiteres auch in Deutschland die Weizenfelder verheeren— wenn die Tageslichtlänge es zuliege. Sie be- nötigt etwa 15 Stunden Tageslicht zu ihrer Entwicklung. Diese Tageslichtdauer ist nur drei Monate des Jahres unter deutschen Ver- hältnissen gegeben. So kann das Insekt sich jährlich nur mit einer Generation vermeh- ren, braucht jedoch für die Gesamtentwick- lung zwei Jahre, so daß es sich in den jähr- lich wechselnden Getreidefeldern nicht ein- bürgern kann. 8 Diese Beispiele der komplizierten Bezie- hungen zwischen Pflanze und Tier lassen sich vielfach vermehren. Eine sehr wesentliche Rolle spielt in den ökologischen Beziehungen das Klima, wobei das feucht-kühle Klima Nordwestdeutschlands bestimmte Dauer- Schaderreger(Gallmücke, Brachfliege, Rübenfliege) begünstigt, während klima- tisch anormale Jahre sonst seltene Schäd- linge auftreten lassen. So waren zum Bei- spiel in dem Trocken-Warm-Jahr 1959 auf den Kulturfeldern Schleswig- Holsteins Wan- zen und Zikaden(die Viren übertragen kön- nen) sechs- bis siebenmal häufiger als 1958. Jedoch zeigt sich in jüngster Zeit, daß ge- rade die Tageslichtdauer einen sehr großen Einfluß auf die Schädlingsvermehrung aus- übt— nicht nur bei der Graswanze. Viele Insekten benötigen Langtageslicht, wieder Kurztage, wie der Rapserdfloh, so daß man dessen Auftreten zum Teil aus der Tageslichtlänge vorhersagen kann. Andere Dinge sind noch völlig rätselhaft. So lebt auf Strandmelden der Ostseeküste die Rüben- Wanze— ein übler Schädling in Mittel- deutschland und Polen. Doch konnte noch niemand erklären, weshalb an der Ostsee- küste die Rübenwanze sich nicht auf die Rübenfelder stürzt. Dr. Harald Steinert möglichen. Selektive Bekämpfungsmittel, die „Gras- andere Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 — Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Heute in der Frühe gebietsweise neblig oder starker Dunst. Tags wolkig und mehrfach auf. heiternd. Temperaturen 7 bis 9 Grad. In der kommenden Nacht teilweise klar. Erneute Nebelbildung. In der Rheinebene Früh- temperaturen um null, teils auch leichter Frost. In Odenwald und Bauland Verbreitet leichter Frost. Am Donnerstag stark Wolkig bis bedeckt, zeitweise Regen. Tagestempera⸗ turen 8 bis 10 Grad. Heute schwacher, meist westlicher Wind, morgen aufheiternde Winde aus Süd bis Südwest. Sonnenaufgang: 7.49 Uhr. Sonnenuntergang: 16.36 Uhr. 1018.N. Vorhersage- Karte för 22.11.80- Uhr. 8 e * 7 0* 0 N 1925 tale 46, 5 Srochſoſ O vids i Nerewine ON Osieing ö wolkenlos 10 Km/h 20 u miy heiter halb bedeckt Sd wind Lowest SO KI 40 Km H wolkig bedeckt VWARM FRONT KALTFRON 3 am Soden. in der Höhe NX K orKNLus od warme 2 kalte Luftströmung Regen Niesein Schauer Nebel* Schnee zZ Gewitter N Niederschiagsgebiet Loftaruck in Milſibar. Temp. in C Grad = Hoch. T= rietdrucngediet Pegelstand vom 22. November Rhein: Maxau 555(1); Mannheim 436 (15); Worms 349(1); Caub 335( 14). Bestseller-Autor stach blindlings auf seine Frau ein Der amerikanische Schriftsteller Norman Mailer, Autor des Bestsellers„Die Nacleten und die Toten“ ist in New Vork unter der Be- schuldigung festgenommen worden, seine Frau Adele mit einem Messer schwer verletzt zu haben. Frau Mailer liegt in kritischem Zu- stand in der New Vorker Universitätsklinik. Die Festnahme Mailers erfolgte nach einem mehrstündigen Verhör auf einer Polizei- Wache. Nach Angaben der behandelnden Aerzte erhielt Frau Mailer einen Messerstich in den Unterleib und einen zweiten in den Rücken, dicht neben dem Herzen. Der 37jährige Au- tor soll die Tat Während einer Party in semer Wohnung begangen haben. Ueber den Her- gang sagte die Schwerverletzte aus:„Er sagte überhaupt nichts. Er sah mich nur an. Er sagte kein Wort und stach auf mich ein.“ Frau Mailer war am Sonntagmorgen drei Stunden nach der Tat in der Klinik erschie- nen und hatte den Aerzten zunächst erzählt, sie sei während einer Partie ausgeglitten und in Glasscherben gestürzt. Die Aerzte bezwei⸗ felten diese Angaben und verständigten die Polizei, die die Verletzte erst nach einer in- zwischen dringend notwendig gewordenen Notoperation am Montagnachmittag verhören konnte. ö Auf Grund ihrer Aussage wurde Mailer festgenommen als er seiner Frau am Mon- tagabend einen Besuch abstatten wollte. 17⁰8 Oö chender Einclercantel mit ang Alter: Y. 2-18 Monate Alter: in bab in flauschqvollitöt. kleingemustert Alter: Y- I2-J8 Monate eschnittener Kapuze. 2 bei C&A nur 2-48 Mondte bei C&A nur 22˙⁵ 5 O Stropoꝛierfahige Trögerhose, und beige. bei C&A nur 8 5 L*. is doch vortellhoffer- bei 0 8 Nliedliches feincord- Kleid mit Piłeekragen. Alter: N. I- IS Monqte c Opeizender Kinder-Anorak, ganz mit Teddy geföttert. Alter: 9-2-8 Mondte bei C&A nur 19 der Kleinkinder-Abteilung. Ogehr eſasfisch durch Nylon-Kräuselgatn diese praktische Trägerhose. Ssmstag, durehgehenei his 18 Uhr geöffnet Alter: Y- I- I8 Monqte bei C&M nur 18. — geliebtes Kinderkleid a mit Bobikragen und aufgesetzten Iaschen. Alter: O. 12.18 Monqdte bei C&A nur 125 F. 85 S01 Ze Di. Be Fit Ver F. Trail die vertr Man. stellt Sehn Sc schlu slow mit 1 siegr. Sterr gebei D. Nitzs train seine ber inzw. gebre ergul der Schw ner Vor die i Würd B von (Berl ist, 1 paare 46 Un mit 3 Spitz Erde ruzzi, (0). 2 Desm übrig stand Z We De Mayè Punk gelen len v Helm tige VfL N SV Ge AC 92 188 1 AV SI AC 23 SV 9g KSV. KSV S SRC ASVI ASV KSV( RSC 1 AC G. ASV. VK 0 ASV! KSV! KSVI KSV. Sd K. ASVI SpVgg RSC 1 Jr. 271 mheim gute in starker auf- In der rneute Früh- Leichter breitet wolkig npera- meist Winde eckt der itte: diet m 436 4). N orman achten er Be- seine erletat m Zu- klinik. einem olizei- Aerzte in den ücken, e Au- semer Hel sagte m. Er 1735 n drei schie- zählt, n und Zwei- en die er in- denen hören N Mailer Mon- e. eee Nr. 271/ Mittwoch, 23. November 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite H — Uwe Seeler ohne Kopfverband: Fußball- Expedition in Sotia gui gelandei Spielbeginn um eine halbe Stunde verschoben/ Gestern leichtes Training Die deutsche Fußball- Expedition zum Länderspiel gegen Bulgarien ist gestern in Sofia gelandet. Nach einem Empfang beim deutschen Botschafter in Griechenland, Dr. Zeelos, dem auch die Schlagersängerin Catherina Valente beiwohnte, erfolgte am Dienstagvormittag der Flug in der viermotorigen Chartermaschine von Athen über Belgrad nach Sofia. Zwischen Griechenland und Bulgarien gibt es keinen direkten Flugverkehr. Die Reisezeit dauerte zwei Stunden 40 Minuten. verlief der Flug sehr angenehm. Für den frühen Dienstagabend war ein Training im Stadion angesetzt, bei dem sich die Spieler mit den Flutlicht- Verhältnissen vertraut machen konnten. Die deutsche Mannschaft wird in der vorgesehenen Auf- stellung beginnen, also mit Ewert; Lutz, Schnellinger; Giesemann, Erhardt, Szyma- * auf dem linken Flügel Bei strahlender Sonne niak; Kreß, Haller, Brülls, Herrmann, Voll- mar. Im übrigen wurde zwischen beiden Ver- bänden vereinbart, daß je zwei Feldspieler und der Torwart nach Belieben ausgetauscht werden können. Es ist damit zu rechnen, daß Heinz Vollmar in der zweiten Halbzeit auf Rechtsaußen wechseln und Gert Dörfel dafür stürmen wird. Im übrigen wurde der Beginn dieses Flutlicht- Warnung für den MERC Tölz bei Eintracht Dortmund nur 3:2 Im Eishockey- Punktspiel der Bundesliga siegte der EC Bad Tölz im Dortmund gegen die Eintracht nur 3:2(0:2, 2:0, 1:0). Die ohne Rampf und Mayr spielenden Tölzer ließen sich von den Gastgebern gleich zu Beginn überrumpeln, so daß es nach vier Minuten durch Tore von Seidl und Grund 2:0 für Ein- 5 8 5 etzte sich allerdings die 8 8 1 tracht stand. Dann setzte sich allerdings die Se de Are oa Nl 0 technische und taktische Ueberlegenheit der Tölzer durch, die durch Eberl, Riedl und Schneitberger noch ein 3:2 herausschossen. In einem Freundschaftsspiel schlug die Jugendmannschaft des MERC die Jugend des VfL Bad Nauheim mit 4:1 Toren, das Treffen der Schülermannschaften endete mit einem 4·0-Erfolg der Mannheimer. Diesmal 2:1 für Schweden Schwedens Eishockey-Nationalmannschaft schlug in Prag die Vertetung der Tschecho- slowakei mit 2:1(1:1, 0:0, 1:0) und blieb da- mit nach dem 3:1-Erfolg vom Vortag erneut siegreich. Für Schweden schossen Oeberg und Sterner die Tore, für den Treffer der Gast- geber zeichnete Pantucek veantwortlich. Nitzschke will Revanche Der Berliner Schwergewichtler Uli Nitzschke will in Kürze wieder das Box- training aufnehmen. Nitzschke hat die Folgen seiner schweren k. o.-Niederlage am 8. Okto- ber in Hamburg gegen Albert Westphal inzwischen vollkommen überwunden. Die an- gebrochenen Rippen sind verheilt, der Blut- erguß in Herznähe abgeklungen. Nitzschke, der schon im Februar dieses Jahres eine schwere k. o.-Niederlage durch den Amerika- ner Rademacher in Frankfurt erlitt, strebt vor allem eine Revanche mit Westphal an, die ihm wieder den Weg nach oben öffnen würde. Bugdahl in Gent Sechster Beim Genter Sechstagerennen, an dem von den deutschen Fahrern Klaus Bugdahl Berlin) mit dem Belgier Decapboter beteiligt ist, lagen nach 15 Stunden die Favoriten- paare V. Llooy/Post Belgien/ Holland) mit 46 und van Steenbergen/ Severeyns(Belgien) mit 33 Punkten mit Rundenvorsprung an der Spitze. Den 3. Platz hielten Pfenninger/ van Erde(32) vor Arnold/Denoyetter(17), Ter- ruzzi/ Demulder(9) und Bugdahl/Decapooter (O). Zwei Runden zurück folgten Lambertz Desmet mit 10 Punkten auf dem 7. Rang. Die übrigen Mannschaften hatten einen Rück- stand bis zu 8 Runden. Zwangspause für Herbert Mayer Der Aachener Seitenläufer Herbert Mayer(früher VfR) erlitt im Oberhausener Punktspiel einen Kapselriß am linken Fuß- gelenk, so daß er mehrere Wochen ausfal- len wird. Ueber die Verletzung des Torwarts Helmut Schiffer besteht noch keine endgül- stimmung aber sicher sein. Dagegen fehlt Uwe Seeler tige Klarheit. Länderspiels von 17.00 auf 17.30 Uhr deut- scher Zeit verschoben. Schiedsrichter des Spiels ist der Pole Josef Kowal. Bei dem Fürther Mittelläufer Herbert Erhardt machte sich eine leichte Magenver- bemerkbar. Sein Einsatz dürfte bestimmt, der inzwischen keinen Kopfver- band, sondern nur noch ein Pflaster trägt. Es ist mit Sicherheit damit zu rechnen, daß Seeler dem Hamburger SV am kommenden Young Boys Bern zur Verfügung steht. Sinn gegen Ulm wieder dabei Wegen unsportlichen Verhaltens, Schieds- richterbeleidigung, rohen Spiels oder Tätlich- keit wurden folgende süddeutsche Vertrags- spieler gesperrt: Groß(SpVgg Fürth) bis 23. November, Alt(Hessen Kassel) bis 28. No- vember, Sinn(SV Waldhof) und Hallmer (Jahn Regensburg) bis 30. November, Mühl- bach Oarmstadt 98) bis 6. Dezember, Pilz (Hessen Kassel) bis 11. Dezember, Brunn und Wilkening(beide Freiburger F) bis 13. De- zember und M. Hochstädter(BC Augsburg) bis 13. Januar. Klaus Sinn kann damit im letzten Spiel bei Ulm 46 wieder eingesetzt werden. Der Spielausschußvorsitzende Schnitger (SpVgg Fürth) erhielt wegen unsportlichen Betragens 50 Mark Geldstrafe, während Kickers Offenbach und Schweinfurt 05 wegen Belästigung von Schiedsrichtern und Linien- richtern durch Zuschauer 150 bzw. 100 Mark zu zahlen haben. EIN JUBILAUM feiert Herbert Erhardt heute beim Länderspiel in Sofia: Seit 1953, als er gegen das Saarland sein Debut gab, trägt er zum 40. Male das Nationaltrikot, womit er Helmut Rahn als Rekord- Internationalen der Nachkriegszeit erreicht. Der 30;3ährige Fürther Abwehrspieler wurde zu einer der„Korsettstangen“ unserer Elf. Souverän hielt er 1958 beim 3:0 in Augsburg die Bulgaren(hier Dieff) in Schach. Wird er als Stopper auch diesmal genügend Rückhalt geben, daß es trotz der Strapazen des Athener Spiels zum Erfolg reicht? Bild: Schirner Intervall als Zauberformel für die Langstreckler: Stanbe 28 fflinuien füt 70000 m heine Hiopie meli. Selbst über Laufwunder Nurmi ging die Entwicklung mit Sturmschritten hinweg/ Grodotzki Deutschlands Hoffnung „Wie Nurmi 5 pflegten die Straßenpassanten in den dreißiger Jahren zu sagen, wenn sich Jungen beim Spielen als Langstreckenläufer produzierten. Der Name des finnischen Laufwunders war damals Inbegriff menschlicher Ausdauer überhaupt. Selbst in Kreisen, die dem Sport nicht nahestanden, kannte man den„großen Schwei ger“ und Rekordläufer. 1924, auf der Höhe seines Ruhms, gewann Paavo Nurmi bei den Olympischen Spielen in Paris vier Goldmedaillen, zwei davon— über 1500 m und 5000 m— innerhalb von anderthaſb Stunden in Weltrekordzeiten, und eine im Quer- feldeinlauf, der schon legendären„Sonnenschlacht von Colombes“. Der Respekt vor Nurmi ist geblieben; seine Leistungen indessen wurden durch eine geradezu stür- mische Entwicklung zum Mittelwert degradiert. Die finnische Aera im Langstreccenlauf groben Linie— gelten. Die Zauberformel erlag dem Sturmschritt einer neuen Epoche. Der Weg vom Marschtraining der großen Finnen führte über das schwedische Fahrt- spiel zur Intervallarbeit, als deren erste mar- Intervall erhielt in den letzten Jahren immer neue Varianten, und die Resultate blieben nicht aus. Ruckartig schnellte das Leistungs- niveau in die Höhe. Nichts veranschaulicht kante Vertreter der deutsche Weltrekord- dies deutlicher als der Stand der 5000-Meter- jäufer Rudolf Harbig und der berühmte und 10 OOO-Meter- Weltrekorde von Jahrzehnt Tscheche Zatopek— wenn auch nur in der zu Jahrzehnt: 5000 m: 10 000 m: 1920 14:36,6 Kolehmainen, Finnland(1912) 30:58,3 Bouin, Frankreich(1911) 1930 14:08,2 Nurmi, Finnland(1924) 30:06,2 Nurmi, Finnland(1924) 1940 14:08,8 Maeki, Finnland(1939) 29:52, Maeki, Finnland(1939) 1950 13:58,2 Haegg, Schweden(1942) 29:02,6 Zatopek, CSR(1950) 1960 13:35,0 Kuz, UdSSR(1957) 28:18,8 Bolotnikow, UdSSR(1960) Wie sell mein Verein? Gewichtheber- Oberliga Südwest L Neckarau 2 2 0 0 332 Pd 0 SV Germ. Obrigheim 2 1 0 1 8385 Pfd. 2.2 AC 92 Weinheim 2 0 3200 18G. Mutterstadt 2 1 0 ˖· f§ AV Speyer 5 2 1 t i AC 23 Altrip 2 0 0 2 7905 Pfd. 0:4 Nordbadische Ringer-Oberliga A SV9g Brötzingen 7 4 2 1 95:47 10:4 KSV Wiesental 7 5 0 2 88:44 10:4 KSV Schriesheim„ SRC Viernheim 7 4 1 2 72:64 95 ASV Daxlanden„ d 88 ASV Feudenheim„ KSV 06 Ketsch h e 88 RSC Eiche Sandhofen„%%% J A Germ. Ziegelhausen 7 2 0 5 50:99 4710 ASV Germ. Bruchsal JJ Ringer-Oberliga B VK O8 Oftersheim 6 9 88 192 ASV Ladenburg FFF KSV Berghausen JC KSV 1884 Mannheim 5 3 0 2 9 64 KSV Oestringen F o SG Kirchheim ö eee 8 ASV Eppelheim 5 2 0 3 3:55 476 SpVgg Germ. Karlsruhe 6 1 1 4 4675 39 RSC Laudenbach 5 0 2 3 46:56 228 Oberliga A— Reserven SV 98 Brötzingen 7 7 0 0 121:31 14:0 RSC Eiche Sandhofen 7 6 1 91:44 12:2 ASV Feudenheim JJ. KSV Wiesental 7 5 0 2 97:46 10:4 ASV Daxlanden 3 0 1 ASV Germ. Bruchsal 7 3 0 4 58:90 68 AC Germ. Ziegelhausen 7 2 0 5 55:83 4:10 SRC Viernheim 7 2 0 5 51:93 4:10 KSV Schriesheim h s e KSV O6 Ketsch 7 0 0 7 34128 91 Oberliga B— Reserven ASV Ladenburg 5 5 0 0 99 18 10:0 KSV Berghausen 33 RSC Laudenbach 5 4 0 1 30:29 3.2 KSV 1884 Mannheim 5% f n KSV Oestringen 65 1 2 175 SG Kirchheim 5 2»» 8 ASV Eppelheim 5 1 0 4 3090 2278 VfK 08 Oftersheim 6 1 00 5 24.120 2:10 SpVgg Germ. Karlsruhe 6 0 C 6 0144 0:12 Landesliga— Gruppe Nord ASV Heidelberg 5 5 0 0 87:24 10:0 SpVgg N'liebersbach 3 5 0 56728 10.0 ASV Lampertheim 4 3 0 1 49:32 62 KSV 56 Schwetzingen 53 0 2 57744 6874 KSV Hemsbach 5 2 0 3 45:67 46 AV Schwetzingen 6 2 0 4 60:70 48 KSV Sulzbach 6 2 0 4 50:82 48 AV Fortuna Reilingen 5 E 238 28 AG Germ. Rohrbach 5 0 0 5 2981 0 10 Das Ende dieses Aufschwunges ist noch nicht abzusehen. Gabriel Korobkow, Staats- trainer der UdSSR, versicherte erst kürzlich: „In Tokio wird man die Goldmedaillen auf den langen Strecken wohl nur mit Zeiten von 13:30 und 28:00 Minuten gewinnen können.“ Entscheidung über Nallentitel Morgen abend Ketsch— 98 Seckenheim In den Kämpfen um die Mannheimer Hal- lenhandball meisterschaft unterlag die 78G Ketsch nur dem TSV Birkenau, während 98 Seckenheim die einzige Niederlage durch die TSG Ketsch hinnehmen mußte. Ketsch gewann damals nach einer 6:2-Pausenfüh- rung sicher 9:6. Diese beiden Mannschaften stehen sich nun morgen abend, 20.30 Uhr, in der Ketscher Rheinhalle im Entscheidungs- spiel gegenüber. Wer dieses Spiel gewinnt, ist Hallenkreismeister und vertritt als Mann- heim 1 den Kreis bei den Spielen um die badische Meisterschaft, die am 3. Dezember ebenfalls in Ketsch beginnen. Beide Mann- schaften sind sich in etwa gleichwertig, so daß wohl die Tagesform den Ausschlag geben wird. Jedenfalls darf ein spannendes Spiel erwartet werden. Obwohl Mannheims Spit- zenschiedsrichter sich auch in den Hallen- spielen bewährten, wurde für diese Begeg- nung ein Karlsruher Unparteiischer ver- pflichtet. Deutschlands große Hoffnung für die Zu- Nationalmannschaft am Bulgariens Elf steht Mit fünf Spielern, die bereits bei der 0:3= Niederlage am 21. Dezember 1958 in Augs- burg dabei waren, tritt Bulgariens Fußball- 23. November in Sofia gegen Deutschland zum Rückkampf an. Diese Aktiven sind: Verteidiger Dimitrov, Mittelläufer Manolov, Außenläufer Kovat-⸗ chev, Manolov, Kovatchev; Mittelstürmer Panajotov und Links- außen Kolev.— Die bulgarische Mannschaft: Naidenov; Methodiev, Dimitrov; Largow, Abadjev, Sokolov, Pa- najotov, Jakimov, HKolev. Trautmann Oiger bei Schock/ Moll Europameister Als die französische Citroen-Mannschaft der internationalen britischen Rallye gestern in Schottland bei dichtem Nebel in einen Graben schlidderte und damit den Wettbewerb aufgeben mußte, War es endgültig klar, daß die deutschen Mercedes-Fahrer Walter Schock und Rolf Moll mit bisher, 154 Punkten die Rallye- Europameisterschaft 1960 gewonnen haben. Nur Trautmann/ Oiger(128) hätten ihnen den Titel noch streitig machen können. Die Teilnehmer an der britischen Rallye, dem letzten Wettbewerb der Europa-Mei- sterschaft, waren am Montagabend in Black- pool zu ihrer 3200-Kilometer-Fahrt gestartet und hatten die Nacht über auf den Straßen Schottlands mit Nebel und Regen zu kämp- fen. Sonderprüfungen am frühen Dienstag- morgen bei Charterherhall wurden mit Rücksicht auf die in diesem Bezirk herr- schende Maul- und Klauenseuche später anulliert, da Umleitungen notwendig waren. Fazekas trotz des 1:3 Klasse Vor 15 000 Zuschauern kam Manchester United in einem Fußballfreundschaftsspiel auf eigenem Platz zu einem 3:1(1:0)-Erfolg gegen die süddeutsche Oberligaelf Bayern München. Alle drei Tore für die Gastgeber erzielte Mittelstürmer Alex Dawson. Das Ehrentor der Rothosen aus München schoß Sieber beim Stand von 2:0 nach einer miß- glückten Abwehr eines Manchester-Vertei- digers. Während Harry Gregg im Tor der Engländer kaum beschäftigt wurde, rettete Fazekas seine Elf mit glänzenden Paraden vor einer höheren Niederlage. Manchester hatte in diesem Spiel erstmals Linksverteidiger Noel Cantwell eingesetzt, der am Montag für eine Ablösesumme von rund 294 000 D-Mark von West Ham United gekauft worden war. Cantwell ist der Spiel- führer der Nationalelf des irischen Frei- staates. Görlitz Springer-Trainer? Wird der aus Mitteldeutschland stam- mende Horst Görlitz hauptamtlicher Trainer der deutschen Kunst- und Turmspringer? Der 40jährige Görlitz, der seit zwei Jahren in Italien arbeitet und als Betreuer der ita- lienischen Nationalmannschaft einige Er- folge hatte, ist bereit, nach Ablauf seines kunft ist der 24jährige Ostberliner Hans Vertrages Ende 1960 wieder in seine vor- Grodotzki, ein gebürtiger Ostpreuße. Gr dotzki kann noch bessere Zeiten laufen(in Rom 13:44, und 28:37,0), hält seine gradlinige Entwicklung ungehemmt an. In der Bundes- republik bewegen sich die Fortschritte aller- dings in nur bescheidenem Rahmen. Herbert Schade, 1952 in Helsinki der groge Widerpart von Emil Zatopek, meinte erst kürzlich:„Die Jugend will sich nicht mehr plagen. Sie ist bequem geworden.“ Es scheint, als gelte das amerikanische Vorbild:„Strecken über zwei Kilometer läuft man nicht, man fährt sie.“ Der Langstreckenlauf wurde in den USA nie recht salonfähig. Individualisten wie Ralph Hill, der 1932 in Los Angeles den Finnen Lehtinen über 5000 Meter fast bezwang, und Max Trüx, der in Rom als sechster über 10 000 Meter in 28:50, 2 alle Fachleute über- raschte, machten dennoch ihren Weg. Irgendwie sind Langstreckler immer Außenseiter. Die Norm ihres sportlichen Werdegangs ist harte Arbeit. Niemand plagt sich so wie sie, 13:30 und 28:00 Minuten wer- den kommen, aber sie werden viel Schweiß verlangen H. Vogel o- übergehende Heimat Karlsruhe zu kommen. Der Deutsche Schwimm-Verband, der be- reits zwei bezahlte Trainer— Satori für Schwimmen und Sarkany für Wasserball hat, will auch einen hauptamtlichen Betreuer der Springer einstellen. DSV-Sprungwart Heinz Plumanns(Köln) wird sich in Kürze mit seinem Sprung-Auschuß noch einmal beraten. Görlitz ist nicht abgeneigt, einen Trainerposten in Deutschland anzunehmen. Wer will Schiedsrichter werden? Wer Interesse an dem gesteen abend an- gelaufenen Neulingskurs der Mannheimer Schiedsrichter vereinigung hat, an der ersten Doppelstunde aber nicht teilnehmen konnte, kann den Lehrgang auch noch am Donners tag beginnen. Interessenten treffen sich um 19 Uhr im„Schützenhof“, S 3, 11. Die Teil- nahme ist kostenlos. Generalversammlung beim MRC Der Mannheimer Ruderelub von 1875 lädt für Samstag zu seiner ordentlichen Mitglie- derversammlung ein. Beginn 20 Uhr im Clubheim an der Rheinpromenade. 1.2.0: DER MORGEN. eie Nr. Platzverein TT 2 b e 1E Pirmasens 1 1 0 111111/ 2 21 Bor. Neunkirch. 1 1 11 11 2 Fn. Ludwisshaf. 0 2 1/2211 2 0/22 0 1. FC Kaisersl. 1 0 1 2 0 1 N 1860 München 111/10 2111/1 21 Kick. Offenbach 0 1 1 0 1 0 4 ssv Reutlingen 1 1 1/2 2 2111/2 1 2 1. Fe Nürnbergs 2 0 0 2 2 2 55 Schweinfurt 05 0 1 0 2 21021/ 2 1 2 Karlsruher S 0 1 2 2 0 2 6 Spygg Fürth 2 12/0 1 2121/1 2 2 Bayern München I 0 1 0 1 0 7 RW Oberhausen 1 0 1/ 2 1 21 0 2/0 11 Bor. Dortmund 2 0 1 1 0 0 8 Neidericher SV 2 11/0 2 2011/2 22 RW Essen 1 1 11 1 1 tl. Bochum 02 1/0 2 21 10/0 1 2 puisburzer SV 0 2 1 1 0 1 10 1. Fe Köln 12 2/0 2 21 21/2 2 2 Bor. M.-Gladb. 1 1 11 11 11 Tasm. Berlin 1 2 2/ 1 0 1 11 2/0 0 2 wacker 04 Berl. 1 0 1 1 0 1 12 Cone. Hamburg 111/222 111721 1 Aeon 3 1 1 13 VfR Neumünster 0 2 0/ 1 2 02 1 2 2 2 2 Fe St. Pauli 1 a) Tip nach der MM-Tabelle b) Horst Szymaniak, Karlsruher Sc c) Reportertip Seite 14. MANNHEIMER MORGEN Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 —— 5 Nr. . i g 5 Magenleidende Familien anseigen 55 1 g erhalten kostenlos dle interessante Broschüre„Gegen Magenleiden“ von Apotheker Vetter, Ravensburg. Die bewährten Apotheker Vetters Ullus-Kapseln gibt es ab 3 DM 2.50 in allen Apotheken. —— WIr heiraten am 24. NOvember 1960 Handelsre 9 ister 9 Wenn Sie bel Amtsgericht Mannheim. VER N ER CRAN. PP Für Angaben in() keine Gewähr) Nic Neueintragungen: wie HRA 3841— 15. 11. 1960 Gretel Gross KG in Mannheim(Einzelhandel ED E LARP KRA N PP Uhren, Gold- und Silberwaren, F 1, 8). Kommanditgesellschaft. Die 1 5 S0 sellschaft hat am 1. Januar 1960 begonnen. Persönlich haftende Gesell. Abe geb. Kemmerling schafterin ist Margaretha Franzsika gen, Gretel Gross, Kaufmann, lock Mannheim. Zwei Kommanditisten sind vorhanden. 8 HRA 3842—. 18. 11. 1960 Wilhelm Oeder in Mannheim(Einzelhandel in lich Mannheim Essen Linoleum und Tapeten, D 3, 3). Inhaber ist Wilhelm Oeder, Kaufmann. Die Am Friedhof 29 Billebrinkhöhe 36 Mannheim. f Sch kaufen 3 HRA 3843— 19. 11. 1960 Kopp& Cie.,. und Tiefbau in Mann- bar 3 5 5 heim Undustriestraße 5). Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellsd Wirchliche Trauung: 9 Uhr, St.-Albertus-Magnus, Essen. hat am 10. Dezember 1900 begonnen. Persönlich haftende Geseliscnlte a sind Otto Kopp, Diplomingenieur, Mannheim, Anna Kopp geb. Maßmann Fra 4 7 im Se enteil Mannheim, Heinrich gen. Heinz Kopp, Kaufmann, Berlin, Hans Hermann 1050 i 2 5 9 7 Kalz, Kaufmann Berlin. Die Gesellschafter Anna Kopp geb. Maßman 11 — ZBeseitigung von 3 Wir ändern und Heinrich gen. Heinz Kopp sind von der Vertretung der Gesellschaft gal f II I. 8 ausgeschlossen. Der Gesellschafter Hans Hermann Kälz ist unter Kende- We graller d iger au und modernisieren rung der bisherigen Vertretungsbefugnis von der Vertretung der Gesell- 50 SbiE IN ER SIE HABEN ATTLIE vo RTEITLE schatt ausgeschlossen. Der Sitz der Gesellschaft ist von Berlin nach Bac KOSMETIK WAOGN üg Sti 4 1 Mannheim verlegt. un 5 Anzüge, Kostüme, Mäntel, Kleider. Me eim 8 8 8 5 2 Mannheim O 6, 85 planken Ren n HRE 1206— 17. 11. 1960 Praemix Wirkstoff-Gesellschaft mit beschränk⸗ Bu 5 Telefon 2 12 97 N 5 ter Haftung in Mannheim(Waldhof, Sandhofer Str. 112-132). Der Gesell- 257 Am Ring schaftsvertrag ist am 26. September 1960 abgeschlossen. Der Gesellschafts- ennebach f 1. ll. Tel. 2 66 45 AUS EINER HAND: vertrag wird für die Zeit ab 1. Olctober 1860 bis zum 31. Dezember 196 Jah 9 0 8 fest abgeschlossen. Wenn er zu diesem Zeitpunkt W Einhaltung ö 33 5 einer Kündigungsfrist von 6 Monaten gekündigt wird, verlängert sich Die Slückssteine die Dauer der Gesellschaft um 5 Jahre. Das gleiche Silt für alle späteren len für Schütze- Geborene, vom* 2 5 8 8 5 1 3 Kündigungstermine. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellun Das 28. November bis 21. Dezember WASCHE-SP⁵ECK Gönstige Preisstellung für erstklassige Markengeröte und der Vertrieb von Wirkstoffen, Wirkstoffvermischungen Graemixen) abe 7 f N 3, 12 Kunststraße N 3, 12 für Futtermittel. Das Stammkapital beträgt 40 00 DM. Geschäftsführer f Saphir. Chalcedon u. Lapis Seit 1887 bekannt für 0 5 d lieb urdi 3 bei N 11 1 sind Dr. Karl Sauer, Geschäftsführer, 5 Dr. Otto Bödecker, ka 5 1 8 5 5 Achkundige und liebenswördige Beratun ei umfassender Auswa Kaufman, Hamburg. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die ner . 3. 5 ö 5 a 5 Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäfts- 5 8 5 8 5 für alle Zwecke führer und einen Prokuristen vertreten. Dr. Dr. Rolf Kuhn, Mannheim 50 kunden Sie 5 Aer. 2 0 OGönstige Teilzahlungsbedingungen und Ernst Rentsch, Hamburg, haben Prokura. Jeder ist mit einem Ge- Sch 8 Familien-Anzeigen im MM 9 9 gung schäftsführer oder einem anderen Prokuristen Ledegtentiicer ie Vor Ecelstein-Ecke ö 85 1 5 0 1 Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Oeffentliche Bekannt- 3 0 7, 1 gegenòber Vetter Ferge J Anzahlung Anfang Januar 1961, bis 24 Monatsraten bei 0,570 Aufschlag 98 Mond machungen der Gesellschaft werden im Bundesanzeiger erlassen. ac! 3 von vielen gelesen HRE 1207— 18. 11. 1960 Artus- Hansa Transport- und Versicherungs. gib 9 2 5 1 5 vermittlungs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Zweig Sr Erstlelessige Meisterwerkstätten mit promptem Kundendienst niederlassung, Sitz Hamburg),(Sandhofer Str. 156). Der Gesellschafts- En- vertrag ist am 7. 11. und 12. 12. 1919 abgeschlossen und durch Beschlüsse 91 5 23 5 4 der Gesellschafterversammlungen vom 24. 4. 1924, 12. 11. 1925 u. 11. 1. 1937 1 8 E I N 2 8 1 Viele außergewöhnliche Sonderangebote: und zuletzt vom 29, 11. 1948, 26. 6. 1951 und 23. 7. 1957 geändert in 92 ten Satz 1(Sitz), 84(Stammkapital), 515(Bekanntmachungen), 51(Firma), 5 Construete- Waschautomat K 3 Standard nur DM 898— 93(Gegenstand des Unternehmen), 87 Vertretung) und 340(89. küh 2 3 L 0 nehmigung zu Rechtsgeschäften). 89 wurde gestrichen. Die 88 10-15 haben ten 8 2 die Bezeichnung 9-14. Gegenstand des Unternehmens ist die Fortführun als Siemens-Böügeldautomeit)) ã q ũ łffꝝ nur DM 78,80 des Betriebes der Artus-Hansa Transportgesellschaft m. b. H. in* Fre burg sowie ihrer sämtlichen Niederlassungen, der Betrieb von Spedition-, i 1 1 5 745 Binnenschiffahrts-, Umschlags- und Lagergeschäften und aller sonstigen in Rheinelektre-Fernsehgerät för J. und 2. programm.. nor D 88 hiermit mittelbar oder unmittelbar im Zusammenhang stehender Ge- 9 7 Ab! 5 I 2 schäfte, ferner die Vermittlung von Versicherungsverträgen aller Art. Sin 9 2 g Das Stammkapital beträgt 20 000 PM. Geschäftsführer sind Daniel Gustav leuchten und Lampenschirme zu äußersten Sonderpreisen usw. Jeschke, Kaufmann, Hamburg, Willy Grunert, Kaufmann, Mannheim. ben Jeder Geschäftsführer ist alleinvertretungsberechtigt. Oskar Dietrien, lag Hamburg hat Einzelprokura. 280 Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Oeffentliche Bekannt- Tit 2 2 8 machungen der Gesellschaft werden im Bundesanzeiger erlassen. lan ur hr Seld nur das Beste von. 10 HRA 1707— 15. 11. 1960 Willi Jung K. G. in Mannheim(C 2, 29). Die i Prokuren von Karl Grüb und Wilhelm Jung sind erloschen. HRA 1992— 19. 11. 1960 Heinrich Kling Mälzerei Kommanditgesell- run schaft in Schriesheim(Talstraße 124). Der persönlich haftende Gesell- 1 schafter Jakob Heinrich Kling ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. 1 5 Rosina Karolina Kling geb. Ernst. Kaufmann in Schriesheim ist in die Uel Gesellschaft als persönlich haftende Gesellschafterin eingetreten; ihre Zei Prokura ist erloschen. Dipl.-Braumeister Günter Mertens in Heidelberg Ob. hat Gesamtprokura. Er ist mit einem anderen Prokuristen vertretungs- 5 berechtigt. 5 5.. i„„ 5 HRA 2601— 17. 11. 1960 Hans Dorn, elektrotechnische Vertretungen in 1 8 2 N Mannheim(Neckarau, Rheintalbahnstraße 35). 5 Kolb, Kaufmann in Mannheim ist als persönlich haftender Gesellschafter ausgeschleden. MANNHEIM, P 7, 25 An den Planken Zwei Kommanditisten sind in die Gesellschaft eingetreten. Die Einlage les 5 eines Kommanditisten ist erhöht. 1 a i Das 1 Ff 4 f 111 HRB 250— 15. 11. 1960 Palatia Malz Aktiengesellschaft in Mannheim. 8 rofach. häff mit m ehr als 50 Fil len Die Prokura des Günter Mertens ist erloschen. Dipl.-Kfm., Dipl.-Brau- meister Eberhard Günther Göhler in Heidelberg hat Einzelprokura. Ko. HRB 527— 21. 11. 1960 Karl Schweickert, Wirtschaftsprüfungs- und i Steuerberatungs- Gesellschaft mit beschränkter Haftüng in Mannheim Ch (Augusta-Anlage 30). Professor Dr. Johann Dietrich Auffermann ist Sie K 4 12 nicht mehr Geschäftsführer. ß 1 4 5 tra HRB 921— 15. 11. 1960 Carl Fr. Cappel, Zweigniederlassung der Chemi- ruf F* 5 e ug 2 kalien-Aktiengesellschaft in Mannheim, Zweigniederlassung Sitz: Frank- Obe furt a. M.(Tullastraße 16). August Dietrich, Mannheim hat Prokura unter mi Beschränkung auf die Zweigniederlassung Mannheim. Er ist gemeinsam no. 5 V E R 1 E 1 H 1 mit 3. vertretungsberechtigt. 155 .. l Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M. 5 HAND STRICCAFPARATE VON WEUT RUF Piat 600 Opel Pkw-.. Ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 198/860 bekanntgemacht. WI 1 5 5 2 HRB 956— 18. 11. 1960 Chemische Fabrik Donnersberg Gesellschaft Sic Das de ale Weihnachisgeschenlk Bau. 59, 19 000 Km, zweifarbig Auto Verleih mit beschränkter Haftung in Mannheim(Käfertal, Ladenpurger Str 05 Ou 7 1 1 5 5 N K mit Schonbezügen u. anderem I Typ Rekord P, 1958, Limousine 1 Die Prokura des Karl Krauß ist erloschen. e ee und kostenlose Anlernung, Zubehör, in allerbestem Zust., mit Schiebedach, ca. 70 00 km,. Mere, Rek,, Kapitän, VW. Busse Erloschen: Pre e 88 5 N[aus 1. Hand, für 3300,— DM zu unfallfrei gefahren, bestens ge- HRA 910— 19. 11. 1960 Kopp& Cie., Straßen- und Tiefbau, Zweig⸗ tisc Strickberatuns fur Hand- und Apparatestricken. verkaufen, Finanzierung mögl. pflegt, aus erster Hand zum F. WACHIER. 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November 1969 FEUITITLETON MANNHEIMER MORGEN. Seite 18 — Die Reise zum Wonnigen Fisch gische Verlage stellen in der Stuttgarter Landesgewerbeqnstalt aus 140 baden-Wörttembe Der Winter ist die Jahreszeit de Nicht nur, weil Onkel Gustav zu Weih wieder ein Buch erwartet was sol sonst auch schenken). Sonder Abende in der g en P jocken zum Lesen. lich groß Die Frank Schori gab den Bli bare Meer lite Kleines, v Frankfurter Me lichen“ Dimen garter Buchau Weißen Baden- Württembe zum 13. Dezember, Buchhandel, sondern ans lesende Pub 2 S r 8, Sleichsam in ist die„Grohe sich nicht an der 11 len in Stuttgart an Das ist wenig ge aber wohltuend kaum ein fernes Sp 8 ners anthroposophische Sc 80 Vertreten wie Karl Ms schenformat(Carl Ueber Von der Theologie bis fächern sich die Themen gibt Schallplatten, auf denen Th spricht(Cotta, Stuttgart) oder„Co English“ gelehrt wird(V Witte, Freiburg), es gibt Globe ten, Kalender und Bildbände. Und F 2 führer— wer wäre dafür wohl eher kompe- tent als der Baedeker-Verlag, Stuttgart und Freiburg. So bietet due Stuttgarter Schau, wenn auch m bescheidenerem Umfang, ein recht getreues Abbild des deutschen Buchschaffens. D sind auch die besten Voraussetzungen gege- ben. Denn Baden- Württemberg ist das ver- lagsfreudigste deutsche Land. Mit 3812 neuen Titeln lag es 1959 an der Spitze der Bundes- länder; das waren 23,1 Prozent, fast ein Vier- tel der deutschen Gesamtproduktion. Frankfurt in maßstabgetreuer Verkleine- rung also. Das gibt e Wohlgeordnete Schau im Rahmen des Erträglichen, Erfaßbar Uebersicht statt Uebermaß. Man wag Zeit zu lassen, stehen zu bleiben, zu blättern, Ohne das Gefühl, gegen Windmühlenflügel zu 8 die Qui u der Gang an den Bü- i noch eine lan Paul Neff Verlages, 1 Humoresken der zeit- versprechend. u auch seinen„wonn “ unter den 6000 Büchern in Stutt er den gro kleinen„Fische auf Schautische großer ist auf jeden I, von der renden verlegerischen chen, Joachim Joe- „ bereits wenige ischen Wahl in der tgart erschie- die sich vornehmli ben haben: Loewe dinand Carl ist darunter, der der Union- gshandlung des anheim. Die mit dem Stztem Zuwachs. Dazu nduden, nach, Mayers Handbuch über Und Robert Häus, Fotobuch unheim beute“, in Frankfurt vor en noch Torso, ist jetzt verkaufs Ang li SS 2 Ueberhaupt Fotobücher, Bildbände— sie bestimmen weithin das Gesicht der Ausstel- 5 haften sind Jerlag Die Schönen e, Stuttgart) enthält 3 te Verwandte: die Der Heidelberger Popp-Verlag cher Dr 2 Bildkalende zeigt eine reiche Auswahl; Blumen, Tiere, Romantisch- slawischer Dreiklong Das dritte Sinfoniekonzert des Pfalzorchesters unter Christoph Stepp in Ludwigshafen Hand in Hand mit Peter IIjitsch Tschai- kowski(und dessen fünfter Sinfonie) hatte Christoph Stepp vor einigen Monaten den Sieg über seine vier Mitbewerber davonge- tragen. Daß er als neuer Chef des Pfalz- orchesters den Wunsch im Herzen trug, sich mit seinem„Wahlschlager“(wenn das omi- nöse Wort hier erlaubt ist) auch einmal dem Ludwigshafener Publikum zu präsentie Wird ihm gewiß niemand verargen. Zz. sich nunmehr mit Schumanns„Manfred“ Ouvertüre und Dvoraks Cello-Konzert das Programm zu einem Blütenstrauß roman- tischer Grundstimmung und slawischer Mu- sizierfreudigkeit rundete. Vortrefflich schon gleich die„Manfred“- Ouvertüre in ihrer Leidenschaftlichkeit und bewußten inneren Zerrissenheit, musikali- sche Spiegelung der Byronschen Dichtung, von seiten des Interpreten Zeugnis des Be- teiligtseins, der Einfühlungsgabe, Darauf das Konzert für Violoncello und Orchester von Dvorak: Hier hat Stepp die Orchesterbe- gleitung sehr schön durchgearbeitet und nur Vielleicht um eine Nuance zu stark in den Vordergrund gerückt. Der faszinierend noble Ton, den der französische Cellist Paul Tor- telier seinem Instrument entlockt, schien da- durch mitunter etwas„zugedeckt“. Tortelie ist ein Künstler, bei dem das rament mit hoher Geistigkeit gepaart ist, das Ro- mantische wie das Musikantische geadelt wird. Seine Wiedergabe des Dvorak-Konzerts stellte sich in einer bezwingenden, ja be- glückenden Geschlossenheit dar, es fügte sich da eins ins andere, keine unmotivierten Zum„Tag der Hausmusik“ Ein Kammerkonzert in der Kunsthalle Die Kreisgruppe Mannheim des Landes- verbandes Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer war der Veranstalter eines Kammerkonzertes zum„Tag der Haus- musik“, das Werke zeitgenössischer Rompo- nisten enthielt und dessen Ausführende Lehrkräfte des Verbandes waren. Es ist den Mitwirkenden hoch anzurechnen, daß sie das Ensemblespiel pflegen, obwohl ihre päd- agogische Tätigkeit meistens in Stille und einsamer Abgeschiedenheit des Privatunter- richts ausgeübt wird. Die Interpreten des einleitenden Trios von J. L. Emborg, Prof. Richard Lauschmann (Oboe), Heinrich Wallenstein(Viola) und Hans Adomeit(Cello), verliehen dem Werk Mlisikantische Frische und Intimität. Hier gefielen Vor allem die beiden Allegretto- Sätze mit dem rhythmisch aufgelockerten Gegenspiel der Viola und des Cellos zur Melodie der Oboe. Die vier Gesänge nach Friedrich Hölderlin von Wolfgang Fortner wurden intonationssicher und mit wohl- klingender Stimme durch die Altistin, Car- men Wintermeyer, dargeboten. Die drama- dischen Akzente brachte sie besser zum Aus- druck als die lyrischen. Pr. Alfred Wasser- mann begleitete am Klavier sicher und Ssuber, aber stellenweise etwas trocken und Euancenarm. Isolde Wassermann(Klavier) und Professor Lauschmann spielten souverän Faul Hindemiths Sonate für Oboe und Kla- Mer. Doch wurde die Oboe(die von Natur aus keine breite dynamische Skala besitzt) durch das Klavier oft in den Hintergrund gedrängt, Von den Liedern Hermann Reut- ters gefiel in der Darbietung von Hildegard Stolz(Sopran) das zweite„Der Tod“, das dem Charakter der Stimme am meisten ent- Sprach. Die beiden anderen Lieder wurden mit einer gewissen Schärfe vorgetragen. Das abschließende Klaviertrio von Hugo Herrmann(das sich oft mehr brahmsisch als zeitgenössisch gibt) bestach durch das exakte usammenspiel und hingebungsvolle Musi- eren der Pianistin Käte Büttner, des Gei- Sers Rudolf Wanger und des Cellisten Hans Adomeit. Die Musikalität und Reife der Unstler sicherten dem Wers eigen ve Erfolg. Eigenwilligkeiten störten das Bild, es kam ebenso das Rhapsodische zu seinem Recht wie die Bindung an die große Form des Wer- kes. Wahrhaft die Leistung eines Meisters und zu Recht spontan vom Publikum ge- feiert! Doch nun zur fünften Sinfonie in e-Moll von Tschaikowski. Ein Par sitzt, und so ließ sich auch Christoph Stepp die Chancen, die darin liegen, nicht ent- gehen. Ein prunkvolles Klanggemälde hat er daraus gemacht. Virtuos aufgezäumt. Fun- kelnd in der Präzision. Dramatisch geballt, gewaltig gesteigert und aufgetürmt. Ent- kfesseltes Begehren, selige Hingabe. Alle Höhen und Tiefen der menschlichen Seele wurden durchmessen. Der Ekstatiker Tschai- kowski! Daneben aber auch: der erfindungs- reiche Melodiker, der raffinierte Instrumen- tal- Techniker. Stepp widmete sich dem Auf- wendigen wie dem lyrischen Temperament mit gleicher Intensität. Es ist das eine Auf- kassungsfrage— man kann Tschaikowski auch gerecht werden, indem man zurück- nimmt, gleichsam aus einer intimeren Zelle heraus entwickelt. Populärer freilich ist bei uns die andere Version, eben jene, die Stepp m Abend zu einem triumphalen Er- rte. Eine andere Gefahr aber zeichnete sich hier ab: Stepp forciert im Augenblick den Rlang des Pfalzorchesters so stark, daß er an atmender Wärme an Plastik, Rundung, einbüßt. In dem rühmenswerten Bestreben, seine Musiker anzufeuern, sie mitzureigen in den Elan, der ihn selbst beseelt, gerieten einige Partien schärfer, als man dies bislang von Stepp gewohnt war. Der schmetternde Glanz der Blechbläser— vom Dirigenten oft gedämpft und dann allzu rigoros Zu- rückfallend— bedarf auch bei Tschaikowski behutsamerer Modellierung. Wie gut hat man von Stepp die prachtvoll gefügte Klang- welt Pfitzners oder Hindemiths(im ersten Konzert) noch im Ohr! Auf diese Basis sollte er wieder zurückfinden.. Duden, Kinderlexikon, das acht ertig „Das adestück für jeden Dirigenten, dem das Herz am rechten Fleck Kinder liefern die Themen, auch Mannheim und Alt-Heidelberg. Heidelberg ist mit weiteren Verlagen auf die qrogꝭe der Stuttgarter Ausstellung vertreten. Wolf- gang Rothe und der Industrie-Verlag Carl- Heinz Gehlsen zeigen ihre Produktionen. Der Kemper Verlag reiht seine heiteren Klein- bändchen auf, einschließlich der„Anekdoten um Konrad Adenauer“. F. H. Kerle bietet eine Fülle christlicher Themen, die Werke von Paul Claudel und Frangois Mauriac. Die Keysersche Verlagsbuchhandlung Sammlungen von Sagen und historische Ro- mane neben ihre Nachschlagewerke. Schon stellt die Heidelberger Gruppe allein bietet also ein vielgestaltiges Bild, Zeugnisse aus man- nmigfachen Lebensgebieten. Die Gralsbotschaft allerdings,„Im Lichte der Wahrheit“, kommt aus Schwäbisch Gmünd(Stiftungs-Verlag), und„Der Tag mit Voga“ aus Stuttgart(J. Fink Verlag). Eben- falls ein Stuttgarter Verlag, Curt E. Schwab, hat das repra tive Werk des neuen Mannheimer Schillerpreisträgers Theodor Ischenburg,„Staat und Gesellschaft in Deutschland“, herausgebracht. g der einzelnen Stationen. Dem Urls iche„Struwwelpeter“ T, i wichtiger dem anderen Der Fall John Bodkin Adams 1 ſunderlich, Tübingen), in dem es ich sch vergiftete alte Damen 5 aber findet den Titel, an dem sein B hängen bleibt. Das Buch für Onkel Gu- sein, ce 2 1 wandten, und schließlich auch das Buch, das n sich selbst zu Weihnachten schenkt. Der Gang durch die Stuttgarter Ausstellung lohnt Sich. hesch Dos Sok Trio Tournee: Beginn in Bensheim Der Name Suk hat in der tschechischen Musik guten Klang. Josef Suk, Anton Pvo- raks Schüler und Schwiegersohn, galt als Hauptfigur der frühen Moderne, war auch Kammermusiker im„Böhmischen Quartett“. Sein Enkel Josef Suk ist der Geiger und Namensgeber eines zusammen mit Josef Chuchko(Cello) und Jan Panenka(Klavier) gebildeten Klaviertrios, das in Bensheim auf Einladung der dortigen Goethe-Gesell- schaft mit einem Kammermusikabend eine zweiwöchige Tournee durch die Bundesre- publik eröffnete. Es war das erste Auftreten des Ensembles in Süddeutschland. Es gibt kein passenderes Stück, mit dem ein Klaviertrio sich vorstellen könnte, als Beethovens Variationen über Wenzel Mül- lers Lied„Ich bin der Schneider Kakadu“ (aus dem Singspiel„Die Schwestern von Prag“). Das heitere Spätwerk(Opus 121 a) trägt den Individualitäten der Spieler mit wechselnder Besetzung(Solo, Duo, Trio) Rechnung. Die drei Musiker nahmen diese besondere Chance wahr, warfen einander die Bälle zu, wahrten die gebotene Einheit und entwickelten die an der recht simplen Melodie erprobte Veränderungskunst des Komponisten mit einer hinreißenden Laune. Sie beschwingte die Akkuratesse, die spür- bar im Vollzug der mannigfachen formalen Feinheiten waltete, und in der seltsam welt- fernen langsamen Einleitung gab sich die Fähigkeit des Trios kund, musikalischer Gedankentiefe hohe geistige Konzentration mitzuteilen. Wo sich jedoch ein legitimer Anlaß bot, kehrten die Musiker ihren nach energischer Klangbildung drängenden Willen hervor. Die dynamische Ausweitung geht vom Klavier aus; der Geiger begegnet ihr mit angeschärftem Ton, der sich zwar mit fester Kontur immer gegenüber dem voluminöse- ren Tasteninstrument behauptet, im Extrem aber gelegentlich unter ein ästhetisch ver- tretbares Minimum gerät. Hier ein wenig zu verfeinern und die ohnehin schwierig aufeinander abzustimmenden Instrumente auf einen natürlichen Generalnenner zu bringen, wäre die einzige Forderung ange- sichts der allgemein in Technik, Zusammen- spiel und Einfühlung in das Wesen der Kompositionen hochrangigen Kunst des Ensembles. f Das expressive Temperament ging am angemessensten in Anton Dvoraks f-Moll- Trio, Opus 65, auf, vor allem dort. wo der Komponist entgegen seiner sonst gelösten Art eine auf Beethoven fußende und mit Brahms verwandte trotzig-titanische Sprache her- vorkehrt. In Franz Schuberts Es-Dur- Trio (Opus 100) war es gezügelt und äußerte sich nur noch in einigen Schärfen der Formulie- rung. Bewundernswert hier wie dort die Reife des Musizierens. rr. 3 Oedlipus am Rande der Lächerlichkeit Debtsche Erstaufführung der Uebersetzung von Rudolf Bayr in Koblenz Wer hätte es je für möglich gehalten, daß ein Theater imstande wäre, den„König Oedi- pus“ von Sophokles, dieses klassische Werk von monumentaler Tragik und Würde, an den Rand der Lächerlichkeit zu spielen? Das Theater der Stadt Koblenz bringt es fertig. Der schwer zu qualifizierenden Inszenierung von Dr. G. Stark(Saarbrücken) liegt die neue Uebersetzung von Rudolf Bayr zu- grunde, die erst unlängst von G. R. Sellner am Wiener Burgtheater„uraufgeführt“ Wurde. Aber der Uebersetzer ist natürlich schuldlos an den laienhaften Aufzügen und Artikulationen der Statisterie und des Chors und an dessen höchst befremdlichem Gebaren auf der Bühne. Wie jeder moderne Bearbeiter eines an- tiken Dramas mußte auch Bayr sich mit der Schwierigkeit auseinandersetzen, die aus dem Widerstreit zwischen philologischer Treue, dichterischer Umsetzung, theatralischem An- spruch und zeitge sischer Aufnahmefähig- keit resultiert. Soweit es sich nach der we- nig einprägsamen Koblenzer Wiedergabe beurteilen läßt, endete diese Auseinander- setzung unentschieden. Im Gegensatz zu Mattias Braun, der mit bemerkenswerter sprachlicher Kühnheit die antiken Stoffe „aus der Anschauung unserer Epoche“ zu er- neuern sucht, hält Bayr sich enger an das Wort des Originals. Allerdings ist eine starke Straffung und Verknappung des Textes auch hier spür- bar— sofern dies nicht auf Striche des Re- 5 1 zurückzuführen ist. gun hat auch Bayr den Chor a V Doch seine Diktion wirkt konventionell und spricht den heutigen Zuhörer nicht so un- mittelbar und bewegend an wie die Brauns. Neben ausgesprochen poetischen Passagen vernahm man andere, die arg gekünstelt Klan- Zen und allzu deutlich und direkt antikisie- ren. Das macht diesen Text für Schauspieler und Zuhörer gleichermaßen problematisch. Dennoch wurden einige Darsteller ganz achtbar damit fertig; wie denn überhaupt ein paar redliche Leistungen aus dem dürf- tigen Rahmen dieser Inszenierung hervor- zuheben sind: stwa der Oedipus von Fri- dolin Eppe, die Jokaste von Helene Richter- Mielich, der Bote Friedrich Theurings Günter Rieperts Kreon. Eo Plunien Kultur-Chronik Das Torturmtheater in Sommerhausen/ Unterfranken hat Festvorstellung von Molieres„Amphitryon“ sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Inten- dant, Chefregisseur und erster dieses Theaters ist seit Gründung Luigi Mali piero. ö Kapellmeister Siegfried Salten aus Lud wiss naten hat als rheinland- pfälzische Erst- aufkührung Carl Orffs A-cappella-Chorwerk „ Sunt lacrimae rerum“ beim Festkonzert zum Hundert- Jahres- Jubiläum des Pfälzischen Sängerbundes in Kaiserslautern dirigiert und wird diese Komposition auch bei Gastspielen in Italien(neben Werken von G. M. Asola und Adriane Banchieri) interpretieren. Samstag, 26. November, 14.30 Uhr, die Pre- miere des Weibhnachtsmärchens Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz in der Inszenierung von Heiner Kruse. und „Der kleine Bogen“ nit einer Schauspieler Die Städtische Bühne Heidelberg bringt am ein Kaffee, Jett Der Kaffeedose Jetzt gibt es Nescafe in der grogen Kaffeedose, Sie ist vorteilheft im Einkauf und ergiebig im Verbrauch. Sie reicht für mehr als 60 Tassen guten Bohnen. kaffee Eine ſohnende Freundschaft Doppeldose DM für die ganze Familie und alle Anhänger N ener guten Tasse Kaffee. Und jede** Tasse Nescafe ist frischer Kaffeegenuß. — — der sich durch seine Qualitäjt empfiehlt 26020 p O. ITIX Seite 16 MANNHEIMER MORGEN Mittwoch, 23. November 1960/ Nr. 271 5 N Nr. 271 8 a ein Land der Extreme: Von intensiver, mör- erst europäische Verhältnisse, und das heißt* 8 5 derischer Hitze, von ungeheurem Mineral- den europäischen Standard der Ernährung, 8 reichtum, von endlosen Wäldern mit Edel- Bezahlung und sozialen Betreuung schaffen, . bölzern, von Gummi, Palmöl und Kakao, von um auch eine europäische Arbeitsleistung zu tropischen Früchten und un wahrscheinlichen erhalten. Und selbst dann wird sie ange- Blumen. Aber es ist auch ein Land der Armut, sichts des mörderischen Klimas, das den Mit von endlosen Flächen wertloser Wüste. Seine Schwarzen ebenso zu schaffen macht wie den arbeite Topographie reicht von der Treibhausluft un- Weißen, noch immer unter dem Standard Sonde durchdringlicher Mangrovensümpfe, Lagunen in unseren Breitengraden liegen. Das gilt in kenbil und Regenwälder an der Küste im Süden bis gleicher Weise für den politischen Bereich. tur for zu den Hochplateaus und westenglischen Ter- Demokratie in einem heißen Tropenklima Aehre ritorien im Norden, wo der glutheiße Wind und bei einer ungebildeten, unzusammenhän- porant „Harmattan“ das ganze Leben überzieht. In genden Bevölkerung muß notwendigerweise und F der Westregion, zu der ursprünglich auch etwas völlig anderes sein als Demokratie in grün Lagos gehörte, ehe es bundesunmittelbarer der temperierten, hochzivilisierten Welt blau Hauptstadtbezirk wurde, gab es lange vor Europas. Pruck dem Kommen des weißen Mannes die volk- Ein einfacher, ungebildeter Arbeiter aus weil reichsten Städte ganz Afrikas, und die letzte dem Proletarierdistrikt Appa von Lagos gab nung: Volkszählung nannte hier allein zehn Städte mir die beste Bestätigung dafür. Er erklärte 1960; 1 mit mehr als 40 000 Einwohnern. mir den Zauber einer Wahlurne, wie sie zwar Für den Besucher, der wie ich nach nur Fre wenigen Jahren Abwesenheit wieder mit dem wird! landesüblichen„Akwaaba“ begrüßt wurde, Papas ergeben sich auf Schritt und Tritt Ueber- bildet raschungen. Strich Wo immer die Nigerianer auch leben: In Heime den modernen Städten an der Küste oder in l den Forts aus Lehmwällen im Innern, ob im Biene Urwald oder am Rande der Wüste, immer 2wisck begegnet man den Frauen, wie sie mit kurzen tilt schweren Lasten auf dem Kopf und dem un- 139 a 5 8 3 g 10 885. vermeidlichen Pickannin(Säugling) auf dem 5 Ruderregatta in Lagos: Fischerkähne, wie man sie überall in Westafrika sieht Rücken gebunden, zu e e Markt. gehen. Das schönste Bild aber war eine 155 5 Gruppe junger Schulmädchen, alle in peinlich sauberer Schuluniform, die Mütze verwegen auf dem Drahthaar, und darauf balancierten sie Bücher und Schreibhefte, Federhalter und ganz oben das Tintenfaß. Es stimmt nachdenklich, landauf, landab 0 den gleichen Heißhunger nach Bildung test- zustellen und gleichzeitig den ungeheuren Mangel an Lehrern und Schulen. Dabei ist 5 8 N begünstigter als seine Nach- 5 5. Arn. Es hat bereits seit 18 Jahren verant- tiges Leben. In den modernen„ mit wortliche schwarze Minister. Die Regierung Klimaanlage sind sie förmlich isoliert von der Westregion hat ihr„Nigerianisierungs- der Außenwelt, und weder die Gerüche noch programm“ bereits hundertprozentig verwirk- die Geräusche der menschlichen Ameisen in licht, und man findet keinen„Expatriate“ ihren primitiven Löchern dringen zu ihnen(Ausgebürgerten), wie die weißen Lehrmei- herein. Tatsächlich vermitteln die neuen un- ster jetzt heißen, in verantwortlicher Position. terkühlten Paläste ein seltsames Gefühl der Das Land verfügt über eine Überraschend Isoliertheit, wie man sie etwa von einem 1 3 l. Au 1 5 kIKern, und wenn die Korruption nicht nur auf Reede liegenden Schiff hat, von dem aus 3 5 4 1 ö man unbetelligt und ungläubig auf eine Weitverbreitet ist, sondern auch gar nicht an- kerne, unbekannte Küste schaut. Als un- beteiligter Beobachter fürchtet man, daß die rüchig, so rührt das daher, daß jeder seit uralten Zeiten daran gewöhnt war, seinem schwarzen Minister und Volksführer, die aus ihren unterkühlten Büros in ihre unterkühl- Alæibuuba“ in NVigerien: EE 8 Der grohe Zauberer in der Wahlurne Ein Volk entläßt seine weißen Lehrmeister und macht sich auf den Weg in seine eigene Zukunft Von unserem Korrespondenten Dr. werner G. Krug l England Lagos. Wie das Geräusch von Myriaden Grillen, deren pfeifendes Summen einen überall in den tropischen Ländern begleitet, füllte das langgezogene, ununterbrochene „Ziliik“ den von hunderttausend Menschen angefüllten Rennplatz von Lagos. Es klang wie einer der vielen Urwaldlaute, die man trotz allem zivilisatorischen Fortschritt in allen Teilen Afrikas vernimmt. Es war ein einziger großer, erleichterter Seufzer der Massen, die seit der Unabhängigkeitsfeier vor sechs Wochen in immer neuen Varia- tionen ihre neue Freiheit feiern und sie wie einen Fetisch anbeten. Der Rennplatz von Lagos, einst von den englischen Kolonialherren angelegt zur Ausübung des„Sportes der weißen Gentlemen“ ist längst zur guten Stube des ganzen Landes geworden. Er ist Stätte von Stammesfesten mit wildem, heidnischem Zeremoniell, er ist Schauplatz far- benprächtiger Militärspiele, wenn die in pupurnes Rot gekleideten Soldaten des „Nigeria Regiment“ mit Blaskapelle und Dudelsackpfeifer ihren Einzug halten. Er ist Versammlungsort der Parteien und Kundgebungsstätte der Regierung. Der Inthro- nisation des neuen obersten Bürgers, Dr. Nnamdi Azikiwe, zum Generalgouverneur Häuptling eien„Dash“(Bestechungsgeld) zu eben als Austausch für irgendeine Vergün- und Vertreter der im nebligen London residierenden Königin von Nigerien, galt dies anhaltende, zirpende, die Treibhausluft erfüllende„Ziiiik“. Würden Sie zu Hause Ihr politisches Glaubensbekenntnis auf Ihrer Kleidung tra- gen? In Nigerien, wo man die buntesten, außergewöhnlichsten und farbenprächtigsten Gewänder bevorzugt, ist es die neue Mode. Dr. Azikiwe selbst erscheint in einer kost- baren Agdaba(so nennt man den weiten, wie eine römische Toga um den Körper ge- schlungenen Umhang) mit den eingestickten Worten:„God bless Nigeria“(Gott schütze Nigerien). Die Damen der Gesellschaft, den buntesten Schal in schreienden Farben wie die eme Narrenkappe um das Kraushaar gewik- kelt, tragen Blusen und Suleas(Röcke) mit auf gedruckter Landkarte und den grün- weig- grünen Landesfarben. Die Männer, noch vielfach die Narben der Stammesabzei- chen im Gesicht, tragen Hemden mit dem Aufdruck„Independence“,(Unabhängigkeit). ren„Juju-Zauber“, geheime Magie und des primitiven Mannes Furcht vor dem Un- gewissen. Nicht nur die fremden Besucher, sondern zu einem erstaunlichen Grad auch die Füh- rer und Abgeordneten leben ein zwiespäl- „Nigerien, wir grüßen Dich, Heimatland“ „Ak waaba“(Willkommen): So grüßen Menschen Nigeriens ihre ausländischen Gäste, und bei allen möglichen Gelegenhei- ten präsentieren sie ihre neue Flagge, ih! neues Landeswappen mit dem Motto„Einig- keit und Vertrauen“, Wenn auch nicht schön, so doch auf jeden Fall lautstark singen sie ihre neue Nationalhymne„Nigerien, wir ten Straßenkreuzer eilen, um sich in ihre unterkühlten Villen mit Fernsehapparat, Waschmaschine und allen neuzeitlichem Lu- xus fahren lassen, den Kontakt verlieren müssen mit der Masse ihrer bescheiden und bedürfnislos bei einer Treibhaustemperatur von 40 Grad in jammerlicher Armut leben- den Mitbürger. auf dem schnell aufgeweichten Papier zu schreiben. Man erkennt schnell, daß selbst ein kurzer Gang unsere ganze Energie be- ansprucht. Spätestens um 2 Uhr nachmittags schließen die Büros und Amtsstuben, und die ittägliche Siesta ist unbedingte Notwen- digkeit. ö Dieser Teil des Kontinents wurde noch stigung. Dies riesige Land mit den mannigfachen Rohstoffen und der Masse der so bescheiden und genügsam von ihrem täglichen„Fufu“ (Maisbrei mit Erdnüssen und Palmölsauce) lebenden Menschen muß ein zweifaches Pro- blem lösen. Es muß einmal politische und wirtschaftliche Stabilität verwirklichen und in einer Bevölkerung ein Staatsbewußtsein wecken, die sich aus verschiedenen, zum Teil bitter miteinander verfehdeten Stämmen 2zu- sammensetzt, die keine gemeinsame Sprache sprechen und Loyalität nur gegenüber ihrer Familie oder ihrem Stamm kennen. Und es muß schließlich ein Regierungssystem akkli- Mode in Nigerien: Ein möglichst farben- prächtiger Umhang und ein vi ach Kopf geschlungenes, noch bunter matisieren, das über Jahrhunderte im ge- mäßigten Klima Europas entwickelt würde und jetzt verpflanzt Würde in Dschungel, Urwald und Wüste, wo sich noch vor Weniger als zwei Generationen die Häuptlinge pau- senlos bekriegten und Menschenfleisch ganz Trotz verlockenden europäischen Einflusses herrscht überall noch die Lahdestracht vor. der weiße Mann eingeführt habe, wie sie je- doch nichts anderes sei als die Juju“-Zere- 50 5 grüßen Dich, unser eigenes, liebes Heimat- vor wenigen Jahren„des weißen Mannes offen auf den Märkten verkauft wurde. monien der früheren Zauberpriester, All die klaren doch sie verschmähen auch nicht ein buntes land. Obwohl Stamm und Sprache uns tren- Grab“ genannt, und die Residenz des eng- Das afrikanische Klima ist hart und rauh, in die magische Urne geworfenen, mit Kreu- von Hemd mit dem Aufdruck„Becks Bier“. nen mögen, wir halten brüderlich zusam- lischen Prokonsuls in Lagos war noch um die und die von den afrikanischen Völkern ent- zen versehenen Wahlzettel, so versicherte er Die außergewöhnlichste Kleidung aber men.“ Von Brüderlichkeit ist allerdings nur Jahrhundertwende als„Eiserner Sarg aus wickelten Ueberlieferungen sind deshalb wil- mir, vereinigten sich zu einem großen Zau- sahen wir im Bundesparlament, das eine wenig zu merken in dem Land von der hal- Wellblech“ bekannt, weil im Durchschnitt der als diejenigen unserer gemäßigten Zone. ber. Und heraus komme schließlich der große Str Ansammlung kostbarster Stammestrachten ben Größe Westeuropas, dessen schätzungs- jedes Jahr ein Vertreter der britischen Krone Aus diesem Grunde auch sind alle nigeria- Held und Führer Auikiwe. Er stimmte auf 5 bot. Es erschien der große, fette, stets la- weise knapp 40 Millionen Einwohner in 250 starb. Der Oppositionsführer Awolowo sagte nischen und darüber hinaus westafrika- dem Rennplatz von Lagos ein in das von 1 chende Häuptling Festus Okotie-Eboh mit verschiedene Stämme mit ebensovielen ver- voller Stolz zu mir:„Unser stärkster Verbün- nischen Politiker fest davon durchdrungen, Zehntausenden in rhythmischen Stößen aus- nem weißen Strohhut und aufgestecktem schiedenen Sprachen zerfallen, und die deter waren die Malariamücken, denn sie daß sie ihre eigene Form der Demokratie kin- Serufene„Ziilik“. Es klang wie der gläubige, Kleide Federbusch, einer großen Metallplatte auf eigentlich nur die Furcht und den Neid var hielten die Weißen fern.“ Erst in den letzten den müssen und daß diese erst entwickelt erwartungsvolle Seufzer eines ganzen Volkes. Schr der Brust und einer reichbestickten Robe, dem anderen gemeinsam haben. Vor knapp Jahrzehnten wurde die tödliche Bedrohung werden kann, wenn die staatliche Sou- Es durchzog die glutheige Tropennacht wie 2tür! die als meterlange Schleppe hinter ihm her einem Jahrzehnt konnte es noch geschehen, von Klima und Tropenkrankheiten durch veränität endgültig gesichert ist. Das gleiche das Zirpen von Myriaden Grillen, es war dle Mö Wallte und sein eigenes, rundes Konterfei daß ein junger konservativer Politiker aus neue Medizinen und kostspielige Gesund- gilt von dem von Europern so häufig ge- echte, unverfälschte stimme Afrikas, das 1 trug. Er wirkte wie ein fröhlicher Karnevals- Clown gegenüber den in schirmende Bur- nusse, weiße Feze und fast das Gesicht ver- deckende Turbane gekleideten Emire aus dem Norden. Einsam, Abstand haltend und ein Gefühl der Würde und Autorität aus- strahlend, saßen sie seltsam unbeteiligt und sich ihrer Macht bewußt, mitten zwischen den wie Schulkinder sich gebärdenden Ab- geordneten aus dem Osten und Westen, den Küstenbewohnern vom Voruba- und Ibo- stamm. Und wenn sie mit ihren bis an die Zähne bewaffneten Leibwachen auf Wüsten⸗ pferden und Kamelen durch den quirlenden, wimmelnnden menschlichen Ameisenhaufen ritten, der sich Bundeshauptstadt Lagos nennt, brachten sie einen eisigen Hauch Iängstvergangener Zeiten in die brodelnde Atmosphhäre des volkreichsten Negerstaates auf dem Kontinent. Diese Stadt Lagos, in der die modernsten Hotels, Regierungspaläste und Büros in eng- ster Tuchfühlung stehen mit unglaublich pri- mitiven Behausungen und von allen mög- Uchen Gerüchen erfüllten Märkten, liegt in ihrem Kern auf einer Insel mitten im Sumpf und hat die Atmosphäre eines Treibhauses. Man kann förmlich die Dinge wachsen hören und sehen. In unerschöpflicher Fruchtbar- keit spuckt es tropische Fülle, Kinder und Ideen aus. Während im feudalen Insel- Club über vielen Whisky-Sodas und großen Fla- schen Importbier unter den Klängen des Freiheits-Cha-Cha- Cha“, der neuesten Rocken Roll-Schlager und der alten Stam meslieder über die Zukunft des Landes und des Kontinents diskutiert wird, hocken in den Vororten von Apapa, LVaba, Surulere von keiner Politik und keiner Kenntnis be- rührte primitive Menschen um ein schwe- lendes Holzfeuer auf dem vom letzten Mon- sunregen noch feuchten Boden und diskutie- dem islamischen Norden, Abubakr Tafawa Balewa, mit dem Heiligen Krieg des Islam gegen den Süden drohte, wenn dessen Poli- tiker die drei verschiedenen Landesteile in eine einzige Föderation zusammenschweißen wollten. Heute ist der gleiche Politiker der erste Ministerpräsident des Bundesstaates, und er verkündet:„Es gibt keine Bedrohung unserer Einigkeit.“ Zur gleichen Zeit aber beschwert sich einer der Baumeister dieser Einigkeit, der Häuptling Obafemi Awolowo, der Führer der Opposition im Bundesparla- ment, daß die rückständigen Männer aus dem Norden den ganzen Regierungsapparat beherrschen und die anderen beiden Regio- nen unterdrücken und unter wandern. So unheildrohend dies auch klingen mag, so verheißungsvoll ist es für die Zukunft des Landes. Es ist die Garantie echter Frei- heit, das Wechselspiel von Regierung und Opposition, das Funktionieren verschiedener Partelen mit verschiedenen Ideen, Program- men und Konzepten, aber mit dem einen, alle Differenzen überkommenden Willen, zu einer echten, demokratischen Regierung zu kommen und damit dem ganzen Kontinent, ja der ganzen Welt die seit der Kongo; revolte vorherrschende These zu widerlegen, daß die Freiheit und Unabhängigkeit rück- ständiger, unterentwickelter afrikanischer Länder zwangsläufig in Chaos, Auflösung, Anarchie und blutigen Stammesfenden en- den muß. ö Dies Nigerien, wie überhaupt ganz west- afrika, ist kein Problem der Zivilisation oder ö Kultur, sondern ein Problem des Klimas und eine Frage der Existenz in dieser Treibhaus atmosphäre. Kaum hat er den kühlen Kom- kort des viermotorigen Flugzeugs verlassen, kleben dem Besucher schon die Kleider am Leibe, rieselt der Schweiß aus den Poren, wird es fast unmöglich, auch nur eine Zeile heitsmaßnahmen weitgehend ausgeschaltet. Nigerien ist, wie jedes afrikanische Gebiet, äußerten Vorurteil gegenüber der Leistung und Arbeitskraft des Afrikaners. Man muß Hduptling Obafemi Awo lowo, der Gründer und Vorsitzende der Aktions- seine weißen Lehrmeister entläßt und sich gläubig aufmacht auf den Weg in seine eigene afrikanische Zukunft. Föderationspläne in Ostafrika London.( eugk- Eig. Bericht) Die Bildung eines Bundesstaates von vier ostafrikanischen Ländern, dem sich später auch drei zentral“ afrikanische Länder anschließen können, war der Gegenstand eines Gesprächs, das der Mi- nisterpräsident von Tanganjika, Julius Nye- rere, in den letzten beiden Tagen mit Kolo- nialminister Macleod in London hatte. Vor seinem Rückflug nach Dar- es-Salam am Sonntag erläuterte der Führer der einstigen deutschen Kolonie seinen Plan zur Errichtung des ostafrikanischen Bundésstaates, der in der ersten Phase Tanganjika, Kenia, Uganda und die Insel Sansibar umfassen soll, wäh- rend der Beitritt von Njassaland, Nordrhode- gyuppe, die im nigeriani- schen Bundesparlument die offizielle Opposition bildet, in der Westregion jedoch mit überwültigen⸗ der Mehrheit die Landes- regierung stellt.— Unser Bild zeigt Awolowo, der ganz auf westlicher Seite stent, im Kreise seiner Harteiführer bei einer An- sprache. Er trügt das tra- ditionelle Gewand der Vorrubas. Bilder(3): Krug sien und sogar von Südrhodesien zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist. Der Minister- präsident von Tanganjika erklärt sich für sein Land bereit, die für März nächsten Jah- res geplante völlige Unabhängigkeit seines Landes aus freien Stücken hinauszuschieben, ische Kolonialmacht sich ihrer- seits bereiterkläre, die Selbstverwaltung von Kenia, Uganda und Sansibar zu beschleuni- gen. Auf englischer Seite wird der Nyerere- Plan mit vorsichtiger Zurückhaltung beur- teilt.. Verteidigungsabkommen mit Nigeria Lagos.(Ap) Das Bundesparlament des Westafrikanischen Staates Nigeria hat nach erregter Debatte mit 166 gegen 38 Stimmen ein Verteidigungsabkommen mit Großhbri- tannien gebilligt. Es sieht die Ausbildung nigerischer Truppen in Großbritannien vor und räumt den britischen Streitkräfte hee schränkte Rechte in Nigeria eln. OHNE Das 22 55 118. Dr. 8„ 1 5 e eee uma ,. 8. 5 1 85 5 0 7257 5 8 i 5 7 5 ne 92 055 Bur „ 1775 i 7 Sch 2 5 1 75 15 K EIN ZUHAUSE — 8 7 en- den uch. 88s vor. je- re- die eu- er au- obe auf von us ige, ces. Wie die das ich ene Nr. 271/ Mittwoch, 23. November 1960 PpPHILIATELIFE MANNHEIMER MORGEN. Seite 17 Neu an den Postschaltern in aller Welt Mitteldeutschland: Dem„Tag des Chemie- arbeiters“ 0 5. Sonderserie gewidmet. Die einzelnen Mar- kenbilder zeigen Wissenschaftler mit Struk- tur formel, Arbeiter mit Düngemittel und Aehre, Arbeiterin und Kraftwagen und La- borantin mit Kunstfasergewebe. Nennwerte und Farben: 5 Pf grau und dunkelrot, 10 grün und orange, 20 rot und blau und 25 blau und gelb, Entwurf: Gerhard Stauf; Druck: Ofkset; Format: 32427 mm; Papier: weill mit Wasserzeichen Kreuzblumen; Zäh- nung: K 13½; Ausgabetag: 10. November 1960; FDC und Sonderstempel. Frankreich: Eine neue Naturschutzreihe wird mit zwei Marken begonnen, auf denen papageientaucher und Bienenfresser abge- bildet sind. Der Papageientaucher kommt als Strich- und Zugvogel aus seiner nördlichen Heimat bis an die Gestade des Mittelmeeres, o man 35 000 von ihnen zählte. Auch der Bienenfresser ist ein Zugvogel, den man zwischen Mai und August in unserer Heimat trifkt. Nennwerte und Farben: 0,30 NF schwarz, grün, rot, blau und dunkelbraun, 0,60 NF orange, rot, flaschengrün, blau, smaragd, dunkelbraun; Entwurf und Stich: Gandon; Format: 414 27 mm; Druck: Stich- tief; Schalterbogen: 50; Ausgabetag: 14. No- vember; Zähnung: K 13. Israel: Zum 25. Zionistenkongreß, der im Dezember in Jerusalem eröffnet wird, Soll eine Sondermarke erscheinen. Ihre Zeich- nung vereinigt das noch von Dr. Herzl ent- worfene Emblem des ersten Kongresses in Basel im Jahr 1897 mit dem Wappen der Hauptstadt des jungen Judenstaates. Nenn- wert: 50 Agorot; Farben: dunkel- und hell- O. Wallish; Druck: Foto- plau; Entwurf: lithographie; Schalterbogen: 20, untere Reihe mit Textanhängern; Papier: weiß ohne Was- serzeichen; Format: 41426 mm; Zähnung: ist eine auf vier Stufen angelegte ꝑKamm 14; FDC und Sonderstempel.— Be- zugs möglichkeit: Philatelie Services, Jeru- salem; Preis: Marke 0,28 US-Dollar, FDC 0,31, Porto 0, 28; Mindestauftrag: 1 Dollar. vatikan: Den barmherzigen Werken ist die neue Serie des kirchlichen Staates vor- behalten. Die sieben kleinen Stufen ver- anschaulichen gute Taten wie Beköstigung der Hungrigen, Tränkung der Durstenden, Bekleidung der Nackten, Betreuung der Pil- ger, Besuch der Kranken, Besuch der Ein- gekerkerten und Bestattung der Toten. Der nächste Wert bringt das Profil des regieren- den Papstes Johannes XXIII, die beiden Spitzenstufen das Staatswappen des Heiligen Stuhls; sie sind für Eilbotenbriefe bestimmt. Nennwerte: 5, 10, 15, 20, 35, 40, 70, 75 und 100 Lire; Entwurf: Grassellini; Rastertief; Format: 414 30 mm; Papier: weiß mit Wasserzeichen gekreuzte Schlüssel; Zäh- nung: K 14. vember an die Schalter. Sie setzt sich aus vier Marken zusammen und ist illustriert mit einem Negerknaben, der eine Giraffe auf die Wandtafel zeichnet, mit Zebra, Nashorn und Leopard. Die Beschriftung erfolgte in Italienisch und Arabisch. Nennwerte: 0, 10, 0.15, 0,25 und 3 Somalo Luftpost; Format: 40430 mm; Druck: Mehrfarben-Rastertief; Entwurf: C. Mancioli; FDC(1 Somalo 14 U8S-Cents). Somalia: Mit einiger Verspätung legte der am 1. Juli dieses Jahres aus den frühe- ren britischen und italienischen Besitzungen entstandene Staat seinen Beitrag zu den Olympischen Spielen vor. Er wurde am 24. November ausgeliefert. Der Satz berück- sichtigt auf seinen vier Marken Landesflagge mit Olympiafackel, 4,100-Meter-Staffel, Druck: Somalia: Die bereits vor vielen Monaten angekündigte Kinderserie kam am 24. No- „+’ÿ 5-Km- Langstrecke. werte: 0,05, 0,15, 0,45 Luftpost und 1,80 Luft- post Somalo; Druck: Mehrfarben-Raster- tief; Format: 304 40 mm; Ersttagsumschläge sowohl beim Postamt in Mogadiscio wie auch über die amerikanischen Ratgeber, Phila- telie Agency, 225 W., 34th Street, New Vork Vereinigte Staaten: Die Reihe der Frei- hbeitskämpfer, in der schon der Berliner hund und den Kaiserpinguin. Nennwerte und Farben: 2 F alter Rechnung in Blau, Schwarz und Grau, 4 F blau, dunkelgrün urid braun, 25 F dunkelgrün, siena und blau- schwarz, 85 F blau, schwarzblau und orange; Entwurf und Stich: Betemps und Durrens; Format: 27441 mm hoch und quer; Druck: Mehrfarben-Stichtief. Oberbürgermeister Reuter auf zwei Marken vorgestellt wurde, erfährt am 26. Januar eine Ergänzung um zwei bildgleiche Stufen zu Ehren von Mahatma Gandhi, jenem indischen Patrioten, dem es gelang, unter Verzicht auf Gewaltanwendung sein Land aus der Herrschaft der Engländer zu lösen. Dies ist die zehnte Ausgabe der 1957 begon- nenen Serie. Die Ausführung geht auf eine Zeichnung von R. L. Lekhi zurück, die gra- fische Gestaltung besorgten nach einer An- regung von Arnold J. Copeland gemeinsam werte und Farben: 4 C blau und 8 C in Rot, Blau und Ockergold; Auflagen: 120 und 40 Millionen; Schalterbogen: 70 und 72; Erst- tagsstempel in Washington 13, D. C. ö Japan: Am 29. November 1910 startete das Segelschiff Kainan Maru unter dem Kom- mando des Leutnants Schirase zur ersten japanischen Antarktisexpedition. Der 50. gehüllten Offiziers steht vor der Antarktis karte. Nennwert: 10 Jen; Entwurf: Minoru Hisao; Druck: Rastertief; Papier: weiß ohne terbogen: 20; Auflage: 8 Millionen.— Be- zugs möglichkeit: Central Office, Japan; Jen= 1 US-Dollar. Französische Antarktis: Die TAAF(Ter- res australes et antarctiques francaises) stat- tete den neuen Dauersatz mit einheimischen Tieren aus antarktischen Gefilden aus. Die Wechselkurs: William H. Buckley und Ervine Metzl. Nenn- Jahrestag wird mit einer Gedenkmarke ge- feiert. Das Porträt des in schützende Pelze Wasserzeichen; Format: 27 22,5 mm; Schal- Philatelic Agency, Tokio 368 Ghana: Dieser afrikanische Staat unter seinem Präsidenten Dr. Kwame Nkrumah läßt keinen die internationalen Motivsamm- ler bewegenden Anlaß aus, ein Scherflein beizusteuern. So erklären sich die drei Ge- denkmarken zum 15. Jahrestag der UNO- Gründung. Sie sind für den 10. Dezember vorgesehen und sollen bis zum 9. Januar an den Schaltern erhältlich sein. Thematisch greifen sie auf das Emblem der Vereinten Nationen zurück, das abwechselnd mit Frei- heitsfackel und Nationalflagge und Texten ausgestattet ist. Nennwerte: 3d, 6d und 1s 3d; Entwürfe: W. Wind aus Chikago und Michael Goaman aus London; Format: 29,75 4 40,5 Nenn- ersten vier Werte wählen eine Möwe zur mm; Schalterbogen: 30 mit Randbeschriftung IIlustrierung, einen Seeleoparden, einen See- und Plattennummern; Druck: Mehrfarben- Rastertief bei Harrison in London. Argentinien: Buenos Aires brachte zum ersten Interamerikanischen Marianischen Kongreß am 12. November eine Gedenk- marke heraus. Hector A. Viola legte seinem Entwurf das Bild der heiligen Jungfrau von Lujan zugrunde, die zugleich als Patronin der argentinischen Republik gilt. Nennwert: 1 Peso; Farbe: blau; Schalterbogen: 100; Druck: Rastertief in der Banknotendruckerei; Format: 26438 mm; Auflage: 3 Millionen. Sowjetunion: An den 29. Jahrestag der historischen Oktoberrevolution erinnert eine neue Marke aus Moskau. Bilder von Indu- striebauten und Kraftwerken sollen unter der Roten Fahne den Fortschritt der sozia- listischen Wirtschaftspolitixk in 43 Jahren der Räteherrschaft zum Ausdruck bringen. Nennwert: 40 Kopeken; Farben: braun, rot, gelb und schwarz; Druck: Rastertief; Ent- Wurf: S. A. Tamansky; Format: 31443 mm; Papier: weiß ohne Wasserzeichen. Nachrichten und Notizen für den Sammler Zum Tag der Briefmarke überdruckte Polen eine Stufe aus der diesjährigen Reihe „100 Jahre polnische Briefmarke“ mit einem entsprechenden Text. Die Auflage wurde auf 360 000 beschränkt. * Liechtensteins Europamarke zeigt weiter ansteigende Tendenz. Letzte Offerten aus der Schweiz lauten auf bis zu 15 DM. * Aus der Reichspostsammlung zeigt das BPM gegenwärtig in Frankfurt am Schau- mainkai 53 Ländersammlungen von Frank- reich und seinen Auslandsposten im Mittel- meerraum und in China. Dazu Postdampfer- Agenturen und Unika. Das Museum ist von mittwochs bis samstags bei freiem Eintritt von 10 bis 15 Uhr geöffnet, sonntags von 10 bis 13 Uhr. 8 Energischen Protest erhob der in War- schau zusammengetretene Kongreß der Internationalen Philatelisten vereinigung(FIP Federation Internationale de Philatelie) gegen das Ueberhandnehmen der Briefmar- kenausgaben und deren Vertrieb durch pri- vate Unternehmen. Er richtete sich damit vor allem gegen jene jungen Staaten aus Afrika, die sich von einer amerikanischen Handelsagentur in ihrer Ausgabenpolitik be- raten lassen. Bei Magenbeschwerden und Sodbrennen Bullriceh poſver 100 97 50 Pf., 25097 00 DKM, Tabfeften 18 St. 40 Pf. 158 8 180 DM — Verkãuſe Büromöbel 8 E HA Büromaschinen (inter Möbel- Boehme) und in großer Auswahl sehr günstig! KG, N 3, 13 Neuwertiger Projektor Stock Sp STN SSE G J 56 Wischen Porcdepſctz U. Matkibletz E. B O T H verschieden. Fabrikate, in sehr gutem Zustand, mit Garantie- übernahme, bei 5 Werkzeugschränke Laubsägegarnituren Beistlerhobelbänke n Pfeiter x1 ee eee Wandtresore Bruun PA 2 mit Koffer Gelegenheitskzufe in verschiedenen Größen. im internationdlen S umständehalber giinstig 15 8 von Georg Schmidt C 4 13 Adr. einzus. u. A 62604 im Verlag. 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Sie lert haben, die spon- Aeußerungen ihrer Gäste auf dem halten wie auf einem Moment- foto ihrer augenblicklichen Seelenverfassung. Sie war nicht nur reizend, sondern auch ge- scheit, und so wird sie lächelnd die kleinen Verstellu n wie mit Röntgenaugen durch- schaut haben. Machen wir das Spiel einmal mit. Die Fragen lauten: Kante gele . 1. Ihre Lieblingstugend(da wird es schon heikel, denn Tugend ist ein veraltetes Wort ohne jeden Chic und muß heute durch ein anderes ersetzt werden) 2. Ihre Lieblingseigenschaft bei Männern Vorsicht bei Geständnissen, breite Schultern bedeuten keine Eigenschaft).. oder bei Frauen(ein Boshafter trug sich ein mit: hübsch, dumm, erotisch) 3. Ihre Lieblingsbeschäftigung(heute sagt man„Hobby“ und das wird in England so- gar bei den Berühmten von„Who is who“ katalogisiert) 4. Ihr markantester Charakterzug Fanny Elssler schrieb: leben und leben lassen und es ist Wirklich eine wundervolle Devise) 5. Ihre Vorstellung von Glück(wir wollen uns nicht blamieren und sie allein von Auto- maten aus Blech und Plastik abhängig machen) 6. Ihre Vorstellung von Unglück(sie wurde uns vor nicht allzu langer Zeit sehr deutlich gemacht, die Frage wäre zu über- gehen) 7. Ihre Liehlingsfarbe, Lieblingsblume (Vorsicht, da jeder heute ein wenig psycho- e isch geschult ist: die Frage ist ein 8. Wenn Sie nicht selbst wären, wer möchten Sie sein(die witzige Fanny schrieb: meine Doppelgängerin) ele Von Oda Schaefer 9. Wo möchten Sie gern leben(unsicher ist die ganze Welt geworden, auch Tahiti ist nicht mehr das alte, also am Platze blei- ben) 10. Welchen Dichter lieben Sie am mei- sten(eine typische Frage des 19. Jahrhun- „ Als die Augen noch zum Lesen dienten die Dichter nicht nur aus Kreuzwort- eln bekannt waren) 11. Ihre Lieblingsspeise sahne nun N . (Statt Schlag- „bekennen wir uns zur französi- schen Küche) 12. Ihre Glückszahl(aufschlußreich in puncto Aberglauben wie das Horoskop, Op- positions eister nennen gern die Dreizehn) 13. Welche Charaktere der Geschichte has- sen Sie(hier braucht man nicht bis auf Nero zurück zugehen) 14. Ihre Lie werden gleich parat haben, doch sind Hannelore, Elke und Harald aus der Mode gekommen) 3 812 15. Ihre augenblickliche Gemütsverfas- sung(fix und fertig mit den Nerven sind Wir alle) 16. Für welche Fehler haben Sie Nach- Sicht(es liegt zu en auf der Hand, seine eigenen mit Nachsicht zu betrachten) 17. Ihr Lieblingsmotto(das ist, genau wie sse zu nennen, wäre eine haus- ngsnamen(werdende Eltern die Zitate, ganz aus der Mode gekommen) Marcel Proust, falls ein solches Buch. Der alte, Psychologe und Seelenleser mag aus diesen „Brouillons“ seiner Gäste manchen Extrakt gezogen haben. Unter den Fragen, die im allgemeinen denen des Elsslerschen Stamm- buchs ähneln, befand sich übrigens diese: „Welche militärische Aktion bewundern Sie am meisten?“ Da die nächste Frage als Hauptwort„Reform“ einsetzte, mögen sich hier die Geister geschieden haben. Zuletzt kährt er, der die Fragen selbst ersonnen zu haben scheint, ein ganz schweres Geschütz auf, wie es sich für einen Dichter seines Ge- wichts ziemt:„Wie möchten Sie sterben?“ Diese Frage könnte man heutzutage eine hochnotpeinliche nennen, denn sie wird aus anderer Unfälle, verdrängt und gilt nicht mehr als gesellschaftsfähig. Carl Zuckmayer man staune, besaß eben- abgefeimte möchte im Walde sterben, hingemäht wie durch einen Blitz, die meisten möchten es im eigenen Bett, aber es gibt kaum jemanden in der Familie, der die Geduld, Kraft und Zeit aufzubringen vermag, an diesem Bett Zu sitzen, bis die Stunde geschlagen hat. Zu- letzt wird man doch noch ins Hospital ge- schafft.. Abschließend kommt die Frage nach dem Innenleben„Ihr gegenwärtiger Geisteszustandꝰ““ Darauf erübrigt sich wohl die Antwort, da man ihn selbst am wenig- Sten zu beurteilen vermag. ö Im 17. Jahrhundert, zur Zeit des Sonnen- Bild zeichnen“ hieß. Viele Bosheiten werden dabei, spitz wie Bleistifte, ans Licht der höfischen Sonne gekommen sein, im munte- ren Kreis der intrigierenden Damen und Herren. Man mußte den andern zu bestim- men suchen und zwar in folgenden Eigen- schaften: Geschmack— Gemüt— Charakter und körperliche Reize. Oder man schilderte sich selbst, so gut man konnte. Es soll mehr Kkönigs, gab es am Hof des Herzogs Philipp von Orleans ein hübsches Spiel, das„sein 8 ihr Lächeln von Pergolesi. Ihren Blick, ihre 0 2 7 N— 3 3 8 5 5* 1 dem täglichen Leben, trotz Verkehrs und Stimme vergißt man nie. Sie ist lichem Maße. Harfe solo Foto: Heinz Helo ——— Bildnis einer Contessd/ Von Ossp Kolenter Sie trägt sich höchst königlich, diese Con- tessa, hat schöne schmale Füße und ein gutes Bein. Sie erscheint im selben age robust wie graziös, würdig wie anmutig, und es ist, als hätten Musen und Gr an ihrer Wiege gestanden. Ihr Gang ist von Scarlatti, anz Un- aussprechlich charmant, und ihre Frömmig- keit hindert sie nicht, ein lateinisch heiteres Weltkind zu sein. Sie ist eine Sängerin und hat ihren Ro- man. Arm und adlig, wie sie war, kam sie mit sechzehn Jahren zu Venedig an die Oper (wobei das Adelsprädikat aus ihrem Namen verschwand). Sie lernte die Welt kennen. Von Rom bis Buenos Aires, von Paris bis New Lork huldigte man ihr in ungewöhn- Sie war die Freundin berühmter Männer, was ihren Ruhm mehrte. Sie hatte große Passionen, was ihre Darstellungskunst ver- tiefte. Daß sie trotz stürmischer Werbungen, hoher Versprechen und glänzender Aussich- ten keine Ehe einging, zeigt ihre Ueberlegen- heit. Der stolzen Mutter, der kalt berech- nenden Schwester und einer gewissen Welt zum Trotz konnte sie sich zu einer Heirat auch dann nicht entschließen, als sie ein Kind bekam: einen Sohn. Sie ist die zärtlichsté Mutter Ihrem Sohn einen Namen zu geben, gewann sie den Mann ihrer Schwester, einen armen trunksüchtigen Florentiner Advokaten, gegen eine ttliche des läuft noch, und da der Advokat sich unter- dessen zu Tode trank, hat die Contessa die Sorge um die Familie ihrer Schwester, ihr bei jeder Gelegenheit die Adoption vor- hält. Ihr Sohn ist jetzt so alt, wie sie war, als sie zur Oper kam. Er wird in der Offiziers- schule zu Udine erzogen. Er wird, der natür liche Sohn eines deutschen Offiziers, der in Frankreich fiel, einmal zum Ruhme Italiens kämpfen, wo auch immer in der Welt. Wenn es sein muß, auch auf einem anderen Pla- neten. Er ist zum Aeußersten entschlossen. Zu einer Primadonna, die eigentlich eine Contessa ist, gehörte es zu ihrer Zeit auch, einmal in eine politische Affäre geraten zu sie im Kerker“, ist der romantische Aus- druck dafür,„verbrachte sie in Unter- suchungshaft“, der realistische. Man machte ihr in Rom den Prozeß: einen großen Sen- gationsprozeß mit Abberufungen von Ge- sandtschaftsattaches und Zeugenaussagen der Privatsekretäre der Minister, mit leiden- schaftlicher Parteinahme der Zuhörer, ob- Wohl der Prozeß zum größten Teil hinter verschlossenen Türen stattfand, und mit Extrablättern der Zeitungen. Mangelnder Beweise wegen mußte sie von der Anklage Landesverrats freigesprochen werden, Aber ganz Italien war von ihrer Schuldlosig- keit überzeugt. Zwei Wochen nach der Ur- teilsverkün ung sang sie in der Mailänder Scala die Aida. Der Kapellmeister dirigierte Selächter als Feindschaften gegeben haben. Rente das Kind zu adoptieren. Die Rente zitternd die einleitenden Takte und den die seinem Befinden befragt. Er Chor. Bei ihrem Auftritt klopfte er ab. Das Haus raste. Der Kapellmeister sank weinend am Pulte ammen. Die Conte ist klug genug, sich nicht mehr jung zu fühlen Sie hat noch Gast- spiele in London, Wien, Berlin und Monte Carlo zu absolvieren. Sie wird noch einmal in Rom und Neapel singen. In der Umgebung von Como, an einer stillen Bucht, hat sie ein ganz hinter Oliven und Zypressen verstecktes kleines Haus ge- kauft, und die Zeit ist nicht mehr fern, wWo sie sich dahin zurückziehen wird, um in der Harmonie der Natur ein harmonisches und natürliches Leben zu führen, das man sich . B 5 nicht unbedingt als das einer Nonne vor- sein. Mehr als ein halbes Jahr„schmachtete stellen muß. Kleine Geschichten Bernard Shaw wurde zu seinem 94. Ge- burtstag von einer jungen Journalistin nach antwortete: „Liebes Kind, in meinem Alter fühlt man sich entweder wohl oder man ist schon lange gestorben!“ Eine der kürzesten und vernichtendste Musikkritiken, die je geschrieben wurde, erschien einst im Prager Tageblatt“ Iht Verfasser war der Sport- Redakteur, der kür den erkrankten Musikreferenten einge- sprungen war. Er schrieb:„Ein Liebhaber Streichquartett spielte gestern im Stad schen Konzerthaus Brahms. Brahms verlor. MH. SoHMe ct Sach östlich! N 1 40 mehr Schokolade 5 8 7 —— — 2 Schokolade Man muß Mars probiert haben: r von BOUNT J- MI Herste Mats lid LET WAY IRE ETS. MAL TE SFERS SPANGLES zarte Vollmilſch- feiner Butter- e felder. Anzüge. Hostüme. mantel 5 reporjert, ändert, telnigt, bügelt, 51 ond. flkloknpfikaE scumm LI./ Jpeg schmeckt ZS-HAch Cstlich M4 MANNHEIM, RI, 1 AM MARKT . 22 be. Guali e. „ 2 Verschiedenes 150 cbm, kostenlos in Aus hu Rohrhof abzugeben. 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Und unfern befindet sich der jüdische Friedhof Friesenberg, auf dem die Opfer eines neuen, noch tyrannischeren Tyrannen als Geßler ruhen: deutsche Emigranten der Hitlerzeit. Im übrigen: blaue Berge. Das friedliche Stadtbild von Zürich, das sich an den wei- ten, gegenüberliegenden Hängen hinzieht. Schiller benützte für sein Schauspiel „Wilhelm Tell“(Uraufführung im Weimarer Hoftheater am 17. März 1804) das alte Urner Spiel vom Tell, 1512 zuerst aufgeführt, 1579 gedruckt, Johann von Müllers„Geschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft(1786), Heinrich Zschokkes„Berg- und Waldkan- tone“(1801) und zahlreiche geographische und naturwissenschaftliche Werke über die Schweiz, in der er nie war. Sie sind in der Ausstellung zu sehen. Ebenso Johann Lud- wig Ambühls Sturm- und-Drang-Drama vom Tell(1792), das er kannte. Welche Bücher er benutzte, weiß man. Welche Stiche er sich kommen lieg, um die Landschaft kennen- Zzulernen, weiß man nicht. Ob die von Bleu- ler, die von Chàtelet? Näher läge, daß er den Stich von Jentzsch gekannt hat, der die Tell- kapelle zeigt und die Stelle am Ufer, wo der angebliche Tell angeblich aus dem Boot Sprang. Auch ein kolorierter Stich von Troll wird gezeigt, der in seinem märchenhaften Blau geradezu als Anlaß für die Verse hätte gelten können:„Es lächelt der See, er ladet zum Bade.“ Die Ausstellung ist mit Fleiß zusammen- getragen und mit Akribie betitelt und unter Glas gebracht. In Originalen und in Foto- kopien. Von Hans Schribers„Weißem Buch von Sarnen“(1470/2), wo die Tellsage zum erstenmal in der Schweiz auftaucht, bis zu den modernen Tellspielen von Morax, Cha- vannes und Paul Schoeck und dem Prosatell von Carl Albert Bernoulli Gena 1915). Der „Tell in Prosa“ von Robert Walser fehlt, samt der herrlich papierenen Stelle, wo Tell sagt:„Mit der friedlichen Welt ist es nun vorbei, ich habe auf das Haupt meines] erwähnen, von der ersten Holzschnittdar- Kindes zielen müssen, so ziele ich jetzt auf stellung des Apfelschusses in der Etterlin- die Brust des Wüterichs.“ Nicht minder feh- Chronik(1507) über Chodowieckis Rokoco- len die Zeugnisse der Sage aus Schottland Apfelschuß und Heinrich Füßlis klassizisti- und Skandinavien, der Clym of the Clough, der Egill aus der norwegischen„Thidreks- und die bis des Saxo Grammaticus, Saga Danorum“ die den 1185 reichenden„Gesta Apfelschuß schon dreihundert Jahre früher im zweiten Weltkrieg, in der unter Oskar kannten als die Schweiz, die erst mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts in den Besitz ihres Tell kam, ihn mit dem(historischen) Rütlischwur verquickte und in der„Helve- tischen Bewegung“ des 138. Jahrhunderts, einer durch die Französische Revolution und ihre Folgen hervorgerufenen Erneuerungs- bewegung, ihm die Glorie des nationalen Symbols verlieh, eines liebenswerten und zur Begeisterung mitreißenden Symbols. So sieht man den armbrustbewehrten Tell denn auch im Staatssiegel der„Helvetik“(1798 bis 1803) zwischen den Worten„Liberté“ 0 und„Egalité“. Das Thema„Tell“ lag um 1804 in der (politischen) Luft nicht zuletzt inkolge von Bonapartes, Ersten Konsuls und alspal- digen Kaisers, Tyrannis in Europa— und zugleich mit Schillers luxuriös bei Cotta in Tübingen herausgekommenem„Tell“ er- schien in Berlin ein„Tell“ von einem pseudonymen Veit Weber, in Uri 1805 be- reits eine alles ins Komische ziehende Tra- vestie, die in Wahrheit in Hamburg herge- stellt worden war. Die Travestie„Wilhelm Tell in der Sächsischen Schweiz“(und im sächsischen Dialekt), die Carl Edler von der Planitz 1897 verbrach, vermißte ich. Zahlreich hingegen sind in der Zürcher Aus- stellung die Streitschriften in französischer und deutscher Sprache von 1760 bis 1825 vertreten, die sich um die Frage drehen: „Hat Wilhelm Tell wirklich gelebt?“ Heute und seit Karl Meyers, des Schweizer Histo- rikers,„Die Urschweizer Befreiungstradi- tion“(1927) neigt man übrigens wieder mehr zu der Ansicht, daß es im Urner Dorfe Bürg- len tatsächlich zur gedachten Zeit einen Mann ähnlichen Namens gegeben haben soll, während ein habsburgischer Landvogt na- mens Geßler nach wie vor dokumentarisch aussteht. Blieben die zahlreichen aufgehängten und ausgelegten graphischen Darstellungen zu Die Jungfrau von Connecticut Eugene O'Neills„Mond för die Beladenen“ im Heidelberger„Konfaktprogramm“ Dem Publikum wird nichts geschenkt in Eugene O'Neills Drama„Ein Mond für die Beladenen“. Abgründe tun sich auf. Dieses Mädchen Josie! Rühmt sich der Liebeser- fahrung einer pensionierten Hetäre und lebt auf einem Bauernhof in Connecticut. Und erst ihr Vater! Hat drei Söhne durch sein un- leidliches Wesen vom Hof verjagt und fädelt mit seiner Tochter einen Plan von teuflischer igkeit ein. In flag ti soll sie sich und einem zen„erwischen“ des ammons willen. r Broadway-Fant, Weiberheld T eine Figur aus ter einen Knacks 5 kommen Kittet ihn in Kneipen und Bor- 8 8 ö dells. n O'Neills Sprachel Da werden die eins gen Dinge beim Namen ge- nannt, dag die Fetzen fliegen. D Doch die handelnden Personen täuschen sich selbst und— zunächst— das Publikum. Positive Entdeckung Nummer eins: Josie ist eine Angeberin, sie kennt gar keine Männer. Nummer zwei: Jim ist erlösungsbedürftig Wie ein Wagner-Tenor. In der Nacht, in der eine Reihe von Paragraphen des Strafgesetz- buchs kalt überfahren werden sollten, legen beide in einem psychologischen Florettge- fecht ihre guten Kerne bloß, und der Whisky hilft dazu. Anfechtungen? Ja, aber es bleibt beim Mond, der auf die beiden Beladenen scheint, und bei Jims Schlaf mit dem Kopf im Schoß des Mädchens. Erlösung? Nein, denm Jim ist verloren und geht wieder zum Broadway. Entdeckung Nummer drei: Der Vater hat den Plan eingefädelt, um Jim zu retten, weil er wußte, daß nichts„passieren“ Werde. An diesem Punkt spätestens revol- tiert auch der Gutwillige. Die Aufführung des Dramas im Zimmer- theater Heidelberg durch Schauspieler der Städtischen Bühne— Startschuß des„Kon- taktprogramms“ mit programmatischen Ein- führungsworten des Intendanten Dr. Claus Hellmut Drese an das Publikum— konnte die Widersprüchlichkeiten des Werks Zwi- schen hoher Konzeption und allzu privaten Gefühlen nicht aufheben. Dafür hat der Re- gisseur Walter Kausch die Inszenierung auf eine feste handwerkliche Basis ihr mit 2 Charakteris Gestalten und vorzüglicher Anlag logs die stützenden theatralischen Korsett- stangen eingezogen. Die Kürzungen in der episch breiten Exposition stoppten O'Neills nie versiegendes Mitteilungsbedürfnis zum Vorteil des Ganzen. mütig. Es war das eine von den beiden Ma- schen Rütlischwur bis zu Hodlers als Brief- marke bekanntgewordenem Kniehosen-Tell, und die Modellè und Fotos der Bühnenbilder, darunter auch jene der vierzigmal gespielten Zürcher Schauspielhaus-Inszenierung mitten Wälterlins Regie der heute in Ostberlin als Intendant wirkende Wolfgang Langhoff den feudalistischen Monopolkapitalisten Geßler und Heinrich Gretler den Tell spielte, wo- bei es im damals rings vom Hitierkrieg um- gebenen und bedrohten schweizerischen Pu- blikum Tränen der Ergriffenheit gab und spontan zum Gesang der Schweizer Natio- nalhymne kam, obwohl Schiller Ausländer war und, wäre er zu jener Zeit in die Schweiz gekommen, schwerlich die fremden- polizeiliche Arbeitsbewilligung zur Abfas- sung und Aufführung eines Schweizer Na- tionaldramas erhalten hätte. Blieben: die Theaterzettel und Plakate längst vergangener Tell- Aufführungen, am rührendsten die der Freilicht-Tellspiele von Altstetten(1896) mit zirka 250 mitwirkenden Personen, 30 Berittenen und 30 Stück Schön- Vieh im Alpaufzug und Alpabzug. Ein Festi- val, das man gesehen haben möchte und von dem zweifellos auch Schiller begeistert ge- wesen wäre, der bereits 1804 einem aus Bern kommenden Vorschlag, den„Tell“ im Freien und zwar an den historischen Orten— aufzuführen, hochbeglückt zuge- stimmt hat. Ossip Kalenter(Zürich) ——-— Die drei Eidgenossen Der Konservator der Schweizerischen Theatersammlung, Dr. Edmund Stadler, hat eine Ausstellung„Schillers Wilhelm Tell und die Schweiz“ zusammengestellt, Zürcher Vorort Friesenberg(siehe unseren die in dem heutigen Bericht) gezeigt wird. Unser Bild ist eine zeitgenössische Illustration zum Rütli- Schwur aus der Sammlung des Insel- Ver- legers Kippenberg. Schriftsteller als Partisanen des Geistes Zum sechsten debtschen Schriftstellerkongreß in Berlin Jean Rodolphe von Salis, dessen Rede zum Thema„Unabhängigkeit und Verant- Wortung des Schriftstellers“ im Zentrum der Eröffnungsfeier des„Sechsten isbn nationalen Kongresses der Schriftstellee deutscher Sprache“ stand, verglich die Rolle, die der Schriftsteller in der Gesell- schaft zu spielen habe, mit der eines Parti- sanen. Aufgabe der„Partisanen des Gei- stes“ sei es, den freiheitlichen Pluralismus, also die Vielgestaltigkeit des Lebens und der Gesellschaft, zu verteidigen. Denn der Pluralismus sei nicht, wie manchmal be- hauptet werde, die Schwäche, sondern die Stärke des Westens. Allerdings würden auch in der freien Gesellschaft die„Appa- rate“ immer mächtiger, ferner drohe sie der Versuchung zu erliegen, sich bei ihrer Verteidigung gegen den Totalitarismus to- talitärer Mittel zu bedienen. Die Gäste aus der Bundesrepublik, Oesterreich und der Schweiz, die der Eröff- nung des Kongresses im Auditorium der Berliner Kongreßhalle beiwohnten, applau- dierten dem Züricher Referenten ein- len während des Schriftstellertreffens, daß sie sich einig waren. Denn der„Pluralis- Daß sich der Akzent der Aufführung je länger je mehr auf Jim verlagerte, ist nicht zuletzt der darstellerischen Intelligenz Hans- Joachim Krietschs zu danken. Er legte seine Rolle gleich zu Beginn auf ihr Ende an, um- gab die Broadway-Forschheit mit einem Schimmer Melancholie und fand einen Variablen Ton, der einige Peinlichkeiten ein- ebnete. Die Josie ist eine der schwierigsten O'Neill-Rollen in ihrem ständigen Wechsel von Verstellung und durchbrechender Herz- lichkeit; Anneliese Egger verfügt zwar nicht über den Reichtum der erforderlichen Nuancen, spielte jedoch mit einer bewegen- den Einfühlung in das komplizierte Psycho- gramm des Mädchens. Die komödiantischen Lichter setzte Richard Nagy als Vater Hogan: brillant diese bäurische Pfiffigkeit in solch feinkomischer Pointierung! Den sehr herzlichen Beifall möchte man auf das Konto der Aufführung und der drei Hauptdarsteller buchen. W. H. mus“ und der„Partisanengeist“ trium- phierten im Verlauf der Tagung über jeden Versuch, die Positionsunterschiede gefällig zu verwischen. Jene Berliner Tageszeitung, die während des Kongresses„dreihundert Autoren und zweihundertfünfzig Meinun- gen“ notierte, machte sich jedenfalls nur einer geringfügigen Uebertreibung schuldig (tatsächlich waren es nur zweihundertneun- Undvierzig Meinungen..). Vier Tage lang also wurde diskutiert, lamentiert, attackiert, hoffiert und kritisiert. Die Schriftsteller besorgten es den Rund- funkanstalten ob deren Gleichmacherei, Ab- Schleiferei und Hörer-Hörigkeit; die Rund- funk- und Fernsehmänner, vor allem Ger- hard Eckert vom Freien Fernsehen, besorg- ten es den Schriftstellern, indem sie die Be- rücksichtigung der soziologischen Struktur des Publikums durch die Schriftsteller for- derten. Klage wurde geführt gegen die an- onyme, konfektionalisierende Tätigkeit der Beiräte und Lobbyisten, angeklagt wurden auch die Allround-Verleger, die das Buch als bloße„Konsumware“ betrachten und die „Halbfertigfabrikate“ ihrer Autoren je nach der„Marktlage“ zurechtzuschustern ver- suchen. lysiert wurden die Günter Grass Und Franz Mon bis zu Peter Rühmkorf tru- Untersucht wurde das„Vordringen der Sach- literatur“, die, Walter Kiaulehn zufolge, auch den Fachmann zufriedenstellen müsse, ana- „Sprachwandlungen in unserer Zeit“, ein Thema, das mehr Inter- esse verdient hätte, als es bei den Gästen fand. Erich Franzen konstatierte eine ratio- nalistische Formalisierung der Sprache und die Ersetzung des Dialektes durch den Jar- gon; Friedrich Wallisch stützte seine These, daß die Sprache immer der Macht folge, mit dem Hinweis auf die vielen Amerikanis- men, die sich in letzter Zeit eingebürgert haben. Gerhard Zwerenz analysierte die Slawismen und die Ideologisierung der Sprache in der sowjetischen Besatzungs- zone, Der„Sprachdürre“ wirken, nach Zwe- renz, jedoch oppositionelle Kräfte entgegen: „drüben“ lese man die Luther-Bibel nicht bloß aus religiösen Gründen und die Klas- siker, aber auch Brecht und Bloch, nicht bloß aus ästhetischen Gründen, sondern als Therapie gegen die Regression der Sprache. Ein Höhepunkt des Kongresses war die von Walter Höllerer geleitete Arbeitssit- zung„Lyrik heute“. Sieben Lyriker von über Günter Bruno Fuchs gen, sozusagen als Lieferanten des Arbeits- materials, je zwei Gedichte eigener Ferti- gung vor. An diesen Proben entzündeten sich denn auch sofort die Leidenschaften. Rühmkorf attackierte jene Lyrik, die mit dem„Gegenstand“ auch den„Widerstand“ und damit die Substanz über Bord geworfen habe, Rudolf Hartung bezeichnete die von jeder Bindung an die Wirklichkeit und die Gesellschaft gelösten Wort-, Buchstaben- und Lautmontagen der jüngsten experi- mentellen Lyrik als ein„Stemmen von Pappgewichten“, Günter Grass schließlich gab mit unbarmherzig funkelnder Ironie den Laboratoriumsprodukten der Buchsta- benalchimie, wie sie etwa von der Movens- Gruppe um Franz Mon betrieben wird, so- zusagen den Gnadenstoß. Die Lyrik-Diskussion hatte die Wirkung eines reinigenden Gewitters. Sie allein hätte den Besuch des Schriftstellerkongres- ses schon gelohnt. Daß es der Arbeitsgruppe „Literarischer Kitsch— literarische Kon- fektion“ nicht gelang, den Begriff„Kitsch“ eindeutig zu definieren, war vorauszusehen: Jede Epoche hat ihren eigenen Kitsch, jede Versteht darunter etwas anderes. Ein paar mutige Diskussionsredner gaben ihre Kitschanfälligkeit gelassen zu, sie pochten auf ihr„Recht am eigenen Kitsch“, Wußte man am Ende der Arbeitstagung schon nicht genau, was es mit dem Kitsch eigentlich auf sich habe, so hatte man sich doch wenig- stens darüber geeinigt, welche Spezies Kitsch die gefährlichste sei: der„manipu- lierte Kitsch“ als eine Möglichkeit, den Menschen durch pseudokünstlerische Reiz- mittel zu beeinflussen. Auch das Problem der Urheberrechtsre- form wurde auf dem Schriftstellerkongreß behandelt. Es ist, bildlich gesprochen, iden- tisch mit dem Problem, wie der Schrift- steller es am besten anstelle, die Miete bezahlen und dreihundertfünfundsechzigmal im Jahr mittagessen zu können, womöglich noch warm und womöglich noch mit Frau und Eindern. Ministerialdirektor Günther Joel vom Bundesinnenministerium gab die Schriftsteller zu beruhigen, einen optimi- stisch stimmenden Einblick in den Entwurf für das neue Urheberrechtsgesetz. Vorgesehen sind unter anderem die Fixierung des Rück- rufrechts wegen gewandelter Ueberzeugung, Vergütungspflicht für Leihbibliotheken und meinfreier Werke in Höhe von einem Zehntel der normalen Autorenvergütung. Ueberflüssig zu erwähnen, daß der Schrift- stellerxongreß den Entwurf freudig be- grüßte. Sachbuchautoren und Romanciers, Lyriker und Movens-Laboranten, Journa- listen und Essayisten forderten, daß der Entwurf sobald wie möglich dem Bundestag vorgelegt werde. Das war das zweite Mal in diesen vier Tagen, daß unter dreihundert Schriftstellern Einigkeit herrschte. Hellmut Kotschenreuther Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste Hamburgs wird auf ihrer nächsten Ta- gung im Frühjahr in Frankfurt das Thema „Shakespeare und seine deutschen Uebersetzer ökfkentlich diskutieren. Wie in Hamburg be kannt wurde, ist daran gedacht,. mehrere Sze- nen in verschiedenen Uebersetzungen von Mit. gliedern der Städtischen Bühnen Frankfurt spielen zu lassen, um praktische Vergleichs- möglichkeiten zu bieten. Zu der anschließen- den Diskussion sollen möglichst alle leben- den Shakespeare-Uebersetzer eingeladen Wer- den, Im Hintergrund dieser Tagung steht die jahrelange Auseinandersetzung um die moder- nen deutschen Shakespeare- Uebersetzungen, die durch eine Stellungnahme der Bayerischen Akademie der Künste gegen die Bearbeitungen von Shakespeare-Dramen durch Hans Rothe neu entbrannte. DENRMRAL FUE Roman von Seorge Barr EINEN FEIND Copyright 1950 by S. Fischer-Verlag 28 Fortsetzung 0 1 6c „Gott, sie lächelte und winkte uns zu“, Sagte Mike, zich hätte das einer so alten Dame gar nicht zugetraut. Aber du, wir missen weiter. Bye- bye.“ „Vergiß die Zigaretten nicht!“ rief Paul und gab Gas. „Ist es mit Marie gut gegangen?“ fragte die alte Frau. „Ja, alles in Ordnung!“ sagte Baxter. Der Kirchturm wurde größer, und die Spitzen der Hecken, die zur Kirche hinunter- führten, tauchten hinter dem kahlen Stra- Benrand auf. „Bitte, geben Sie es mir, bevor Sie uns verlassen“, flüsterte Lili plötzlich. Sie machte ein paar schnelle Schritte und ging neben Baxter. „Es Ihnen geben?“ Er wandte den Kopf und blickte sie an. Ihr Gesicht und der schlanke Hals, umrahmt von goldenem Haar, erinnerten ihn an ein schönes, altes Bild, das er irgendwo einmal gesehen hatte. „Es ist so wichtig für mich“, sagte Lili mit einer Stimme, aus der alle Kraft ge- wichen war. „Sie wissen, daß ich es Ihnen nicht geben kann“,; sagte er bestimmt. Er hatte den Pfad erreicht, der zur Kirche hinunter führte, und blieb stehen,„Gehen Sie nur hinunter, Ma- dame!“ sagte er. Obwohl sie picht erwartet hatten, gleich nach Merville zurückkehren zu dürfen, schienen sie nun bedrückt, während sie an Baxter vorbei zögernd zum Kirchhof hin- untergingen. Plötzlich kam ihm der Ge- danke, daß der Bataillonskommandeur ihn vielleicht nicht zur Kirche zurückschicken würde, und daß er deshalb ein paar Ab- schiedsworte sagen sollte; aber dann über- legte er es sich anders. Weshalb sie über- haupt darauf aufmerksam machen? Die Wahrheit konnte er ihnen doch nicht sagen „Sie müssen hier warten!“ rief er. „Oui, Monsieur!“ antworteten mehrere Stimmen. „Sie tragen die Verantwortung, Monsieur Lenormand!“ sagte er.„Alle müssen hier- bleiben, haben Sie verstanden?“ „Oui, Monsieur!“ sagte Lenormand, der seine neue Rolle widerspruchslos annahm. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte sich Baxter ab, plötzlich von unbegreiflicher, tiefer Trauer erfüllt. 8. Kapitel Er beeilte sich, lief aber nicht. Die Straße War frei, und das ferne Gewehrfeuer deutete darauf hin, daß der Kampf sich hinter das Dorf zurückgezogen hatte. Er ging weiter, fast unbekümmert und ohne zu denken; aber als er die Höhe des Hügels und das Gebüsch bei der tiefen Stelle des Grabens erreichte, verlangsamte er seinen Schritt, und seine Stimmung wechselte wieder. Der Kommandant, ihr Kommandant, dachte er. Er blieb stehen, sprang nach kurzem Zögern in den Graben, bückte sich und betrachtete Schrift und den ihm unverständlichen Wor- er eine strafbare Handlung begangen, etwas, das Gesicht des toten Kommandanten. Es War völlig unverändert. Er bedachte, was die beiden Frauen ihm erzählt hatten und fühlte, daß ihre Freund- schaft eine seltsame und vertrauliche Bezie- hung zwischen ihm und dem toten Feind geschaffen hatte. Und mit plötzlicher Trauer, daß alles nun zu Ende sein könnte, dachte er an Lili und wie dringend sie nach dem Tagebuch verlangt hatte. Obwohl ihm im- mer noch nicht klar war, weshalb sie es haben wollte, und obwohl er seinen Inhalt nicht kannte, erschien es ihm nun sehr wert- voll und bedeutend, wie der Schlüssel zu allem Geschehen seit diesem Morgen, da er es an sich genommen hatte. Er zog das Tagebuch aus seiner Tasche, öffnete es und betrachtete das Bild der Fa- milie des Kommandanten. Er besah flüchtig die Seiten mit ihrer sauberen, fremdartigen ten. Dann blickte er aufmerksam in das Gesicht des Toten, als erwarte er, daß es ihm das Geheimnis enthüllen werde, und einer plötzlichen, dunklen Eingebung fol- gend. steckte er das Tagebuch in die Tasche des Kommandanten. Dann erhob er sich und war mit zwei raschen Schritten wieder auf der Straße. Mehr noch als seine Gedanken beun- ruhigte ihn seine Tat. Es war ihm, als habe das ein gebeimes Einverständnis zwischen ihm und dem toten Mann, ja, dem Feind überhaupt hergestellt hatte und fast der Desertion von seiner Kompanie, von seinem Bataillon, dem Landesverrat gleichkam. Einen Augenblick dachte er daran, umzukehren und das Tagebuch wieder an sich zu neh- men, aber statt dessen begann er plötzlich zu laufen. Ich werde ihn nicht ansehen, dachte er,. als der Holunderbusch in Sicht kam. Aber er vermochte es nicht. Auch der Schulmei- ster erschien ihm nun als eine wichtige Persönlichkeit, die auf seine Erlebnisse an diesem Morgen großen Einfluß gehabt hatte. Er sah in ihm nicht mehr einen anonymen Toten, sondern den Vertreter aller Gefal- jenen, der von ihm Rechenschaft erwartete. Eine dünne, gelbliche Staubschicht be- deckte den Körper des Schulmeisters vom grauen Haar bis zu den schwarzen Stiefeln. Er lag da wie sein eigenes Denkmal; über- zeugt von der Bedeutung seines Opfers, rechtschaffen, unbewegt und mit grimmigem Gesicht. Dünner Staub hatte sich auch auf die randlose Brille gelegt, und Baxter be- merkte mit einem Gefühl der Erleichterung den nun ungewissen und verschleierten Aus- druck der blauen Kieselaugen. Die Stimme, die plötzlich klar und laut über die Straße schallte, riß ihn aus sei- nen Gedanken. Der Bataillonskommandeur schwang seine Beine über die Gartenmauer, als wäre Baxters Ankunft das Stichwort, das ihn auf die Bühne rief. Der Adjutant und ein anderer Stabsoffizier begleiteten in. „Na, da sind Sie ja!“ rief er,„Ihr Ge- fechtsstand liegt gleich da obe auf dieser Straße.“ Er deutete die Straße hinauf, die von vielen Soldaten in anscheinend zielloser Tätigkeit belebt war. „Sir“, sagte Baxter schnell,„ich habe sie zurückgebracht; sie sind unten bei der Kirche, Sir!“ „Verdammt!“ rief der Bataillonskomman- deur. Sein Gesicht wurde rot vor Zorn.„Sie hatten Befehl, für die Evakuierung der Leute zu sorgen und..“ „Sir, die Marine weigerte sich, sie zu evakuieren.“ „Weigerte sich, sie zu evakuieren!“ echote der Kommandeur.„Hat man je so etwas ge- hört?“ Baxter fühlte, daß er die Sache nicht richtig angefaßt habe, und daß er seinen Fehler sofort wiedergutmachen müsse. „Sir, die Marine— niemand wußte von einem Befehl, Sir“ „Die Marine, sol“ sagte der Kommandeur, als spräche er das Unaussprechliche aus.„Der Befehl kam vom General, Sergeant!“ „Der Leutnant auf dem Landungsboot sagte g „Ist das bei Ihnen die Marine, der Leut- nant eines Landungsbootes?“ „Sir, er sagte, er lasse sich nicht 9 einem Sergeanten— er sagte—, sagte Plötzlich war es ihm unmöglich, sich klar auszudrücken und er verstummte. i „Wollen Sie im Ernst sagen, daß Sie die Leute zurückgebracht haben, weil der Kom- mandant eines Landungsbootes.. Der Zorn schien seine Stimme zu ersticken. „Eines einzigen Landungsbootes!“ brachte er endlich hervor.„Ieh habe, weiß Gott, 86“ nug Blödsinn in dieser Armee erlebt, abel das, das. Wie konnten Sie es wagen, mi all den Leuten.“ „Sir, es war das einzige Boot, und der Landungsoffizier „Das ist mir völlig gleichgültig!“ brüllte der Kommandeur,„verstehen Sie mich? den habe Ihnen den Befehl gegeben, die Leute zu evakuieren, und so wahr mir Gott helfe, Sie werden sie evakuieren.“ Baxter war wie vom Blitz getroffen. Alles hatte er erwartet, nur das nicht. Vergeblich suchte er nach etwas, das ihn retten könnte. „Der Strand lag unter Feuer, Sir!“ sagte er hastig. a „Ein einziger Versuch—, ein Boot—, un- glaublich!“ „Ieh habe Jim und zwei Zivilisten verlo- ren, Sir!“ sagte Baxter. Fortsetzung folgf Nachfolgevergütung für die Verwertung ge- Heraus Druck: Leitg. v. Schi! W. v. schaft les, K. H. Barel Report. Soziale kKimpin Stellv.: Bank, I Bad. K. Mannh. Nr. 80 0 15. 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