ie am auf thalle U 175 zenten. an: im Althea. r Ros- 1 Karl : seit Lapell- ig Jah- Ueber ähriges berich- s Dirxi⸗ as Na- kür ihn e den selbst ten als rasen. durch- r fein- t hat, en sei- genten 2. Der itt der a8 Ge- n kur- le die Elpst lassen. genge⸗ enora- Karl- turen, d vor- Z Gla- weilen usmaß heinen is nach a8 all- Vielen t, und auern- te sich mußte. umen- 1 Far- e An- 1 1910, ropden Seele r, die n Ar- rtums t tra- ebens H. S. sich esorgt n, Wie auch vußte, ad ich ges 2 „ und ae sie Itwas, dazu. 1 der gte er e sie. rken- T fert t war ar sie N 2 1 und d da- lat ex gesagt e mit erste- i ihr oder sagte man- r ihr s hat shalb leich- elben örgen folge ferausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. pruck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: w. v. Gropper. H.-J. Deckert; Wirt schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; Hl. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. 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Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr eee Nr. 294/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 20. Dezember 1960 Der amerikanische Flugzeugträger Constellation wurde gestern innerhalb weniger Stunden durch ein Großfeuer fast völlig vernichtet. Das neue, noch nicht fertiggestellte Kriegsschiff befund sich zu letæten Ausrustungsarbeiten in der Marinewerft von Brooklyn, als eine an sich nicht brennbare Flüssigkeit bei der Be- runrung mit einer rotglühenden Schweißstelle enplodierte und binnen kurzem das ganze Schiff in Flammen hüllte.— Unser Funkbild(oben) zeigt die brennende„Constellation“. Das Bild darunter zeigt den Flugzeugträger„Saratoga“, der wie die„Constellation“ zur Forrestal-Klasse gehört. Das Foto vermittelt einen Eindruck, wie der jetzt ausgebrannte Flugzeugträger vor seiner Zerstörung aussah. Funkbild und Archivbild: dpa Keine Atombomben in Israel Atomenergie- Kommission dementiert Presseberichte Jerusgtlem.(AP) Die israelische Atom- energiekommission in Jerusalem hat am Montag mit allem Nachdruck amerikanische und britische Presseberichte dementiert, denen zufolge Israel mit französischer Unter- stützung an der Herstellung von Atomwaffen arbeiten soll. Aehnliche Dementis wurden auch vom israelischen Außenministerium, von den Botschaften Israels in Washington, Paris und London sowie vom französischen Außen- ministerium veröffentlicht. Ein Sprecher der Atomenergiekommission stellte fest, Israel befasse sich nicht mit der Herstellung von Atombomben. Die israelische Atomforschung diene lediglich industriellen, land wirtschaftlichen, medizinischen und wis- senschaftlichen Zwecken. Der in diesen Tagen in Dienst gestellte Atomreaktor stehe jeder- mann zur Besichtigung offen. Der Vorsitzende der Kommission, Dr. David Bergmann, er- klärte, die israelische Industrie sei gegenwär- tig gar nicht in der Lage, Atomwaffen zu produzieren. f Die israelische Botschaft in Paris gab in einem Kommuniqué bekannt, daß Frank- reich zwar Unterstützung bei israelischen Atomforschungsprogrammen leiste, die Nut- zung der Atomkraft in Israel sei jedoch aus- schlieglich auf friedliche Zwecke beschränkt. Israel werde in wenigen Tagen einen Kern- reaktor von 1000 Kilowatt Leistung in der Näne von Rehovoth in Betrieb nehmen, der mit amerikanischer Hilfe errichtet worden del. Einen anderen Reaktor, wie er nach einer Meldung der„New Vork Times“ angeblich im geheimen gebaut werde, gebe es nicht. Auch das französische Außenministerium stellte in Abrede, dag Frankreich den Israelis bei der Herstellung von Atombomben helfe. Die französische Mitwirkung an Atom- korschungsprogrammen Israels beschränke 5 auf die Anwendung der Kernenergie für e Zwecke. Das laufende Projekt 11 nele einem Vorhaben, bei dem Kanada ndien unterstütze. Unversehrt geborgen Kap Canaveral.(AP) Die Vereinigten Staaten haben am Montag erfolgreich eine niesmennte Weltraumkapsel des Projektes 8 ercury“ erprobt. Die mit einer Redstone- e von Kap Canaveral abgeschossene 1 von einer Tonne Gewicht wurde e nach dem Start von einem Hub- 8 rauber des Flugzeugträgers„Valley Forge“ 1 0 dem Atlantik gefischt. Die Kapsel hatte ache töne von 210 Kilometer und eine die- . von 6 440 Stundenkilometer 5 eicht. An einem Fallschirm niedergehend asserte sie nach 16minütigen Flug etwa 144 e nordöstlich der Bahama-Inseln. Ver Kapsel wird jetzt zur Auswertung des . nach Kap Canaveral zurückge- 9985 b. 0 die in Ausbildung stehenden 9 01 amerikanischen Raumfahrer dem Start 5 hatten. Einer von ihnen wird in 95 5 ähnlichen Kapsel in den nächsten Mo- 1 den Weltraum geschossen werden. Schiff ergung der Kapsel standen zahlreiche Die„ Hubschrauber und Flugzeuge bereit. Kapsel selbst stieß nach der Wasserung Markierungsfarbstoffe aus. Außerdem began- nen ein Sender und ein Blinkfeuer zu arbeiten. Flugzeugträger in Brand Wahrscheinlich 50 Tote/ Viele Menschen von den Flammen eingeschlossen New Lor k.(AP) Auf dem neuen, noch nicht fertiggestellten 60 000 Tonnen gro- ßen amerikanischen Flugzeugträger„Constellation“ sind am Montag durch ein Groß- feuer schwere Schäden entstanden. Zwei Stunden nach Ausbruch des Brandes schlu- gen noch immer die Flammen über dem Schiff zusammen. Von den rotglühenden Stahldecks des Schiffes stiegen Rauch und Qualm und Wasserdampfwolken auf. Ueber 50 Löschfahrzeuge und zahlreiche Feuerlöschboote sind zur Bekämpfung des Feuers, das nach zwei Stunden noch mit ungebrochener Macht wütete, eingesetzt. Mindestens 50 Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Nach Mitteilung der Polizei wurden bisher 90 Verletzte gezählt. Ueber 100 der an Bord befindlichen 4200 Werftarbeiter werden noch vermißt. Sie befinden sich nach Mitteilung der Feuerwehr noch an Bord, doch ist nicht sicher, ob sie von den Flammen eingeschlos- sen sind. Der größte Teil der Arbeiter konnte das Schiff über schnell improvisierte Lauf- stege verlassen oder wurde von zur Hilfe eilenden Schiffen an Bord genommen. Andere Würden mit Werftkranen von Deck gehievt. Einigen blieb kein anderer Ausweg, als in das eisige Wasser zu springen. Mit Hilfe von Schneidbrennern gelang es der Fuer wehr, zu einer Gruppe von eingeschlossenen Werft- arbeitern im Schiffsinneren vorzudringen. Es wurden 38 Mann mit schweren Verbrennun- gen geborgen. Ein Sprecher der Marine teilte mit, das Feuer sei ausgebrochen, als eine an sich nicht brennbare Flüssigkeit bei der Berührung mit einer rotglühenden Schweißstelle explodierte. Kurz darauf stand das ganze Flugdeck in Flammen. Der zu 95 Prozent fertiggestellte Flugzeugträger befand sich zu letzten Aus- rüstungsarbeiten in der Marinewerft von Brocklyn. Das mit Kosten von über einer Mililarde Mark erbaute Schiff sollte im März in Dienst gestellt werden. Die„Constellation“ gehört zur„Forrestal“-Klasse, den größten und modernsten Flugzeugträgern der Welt. Die Schiffe verfügen Über eine starke Flak- Bewaffnung, vier Batterien„Terrier“-Rake- ten für die Luftabwehr und können 90 bis 100 Flugzeuge an Bord nehmen. Die New Lorker Feuerwehr hat Groß- alarm eben. 50 Löschwagen und sämt- liche verfügbaren Löschboote sind zur Be- kämpfung des Brandes eingesetzt. Dutzende von Krankenwagen fahren ununterbrochen zwischen der Werft und den Krankenhäusern hin und her. Aus dem Flugdeck des Schiffes ge Französische Marine„unerwünscht“ Hamburg protestiert gegen die Uebergriffe auf deutsche Schiffe vop unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg. Noch im Laufe dieser Woche wird der Hamburger Senat dem Bundes- außen ministerium in einem offiziellen Schrei- ben mitteilen, daß künftige„Freundschafts- besuche“ französischer Marineeinheiten im Hafen der Hansestadt ‚unerwünscht“ seien. Ein entsprechender Beschluß wurde am Montag vom Senat gefaßt. Die Weigerung, französische Kriegsschiffe im Hamburger Hafen freundschaftlich zu empfangen, soll so lange gelten, bis die französische Regierung auf das Stoppen deutscher Handelsschiffe in internationalen Gewässern verzichtet. Mit dem Hinweis auf das völkerrechts- widrige Vorgehen der Franzosen gegenüber 16 deutschen Handelsschiffen, die teils auf offener See durchsucht, teils unter Gewalt- androhung in algerische Häfen geleitet wur- den, hatte in der vergangenen Woche die FDP-Fraktion in der Hamburger Bürger- schaft einen Protest des Senats beim Bonner Außenministerium angeregt. Im Hamburger Rathaus herrscht Enttäuschung über die milde Form, in der das Außenministerium in Paris gegen die Belästigung deutscher Schiffe außerhalb französischer Hoheitsgewässer protestiert hat. Ein Vorschlag des Leiters der Abteilung Seefahrt der Gewerkschaft Ofkentliche Dienste, Transport und Verkehr (OTW) in Bremen, Fritz Blunt, einen Boykott gegen französische Handelsschiffe in deut- schen Häfen zu erwägen, wird jedoch in Hamburg mit dem Hinweis abgelehnt, dag Unrecht nicht mit neuem Unrecht beantwor- tet werden dürfe. Noch kein Beschluß Stuttgart.(AP) Der Hauptvorstand der Gewerkschaft GTV hat am Montag erneut gegen die„französischen Piratenakte“ vor der algerischen Küste protestiert gleichzeitig jedoch betont, daß über irgendwelche Boy- kottmaßnahmen gegen französische Schiffe durch deutsche Hafenarbeiter noch keine Be- schlüsse gefaßt seien. Der Hauptvorstand werde in den nächsten Tagen über even- tuelle weitere Schritte beraten. schlagen hohe Flammen. Weißer und brau- ner Rauch quillt aus dem Schiffsrumpf. Die. offizielle Sprecher, nachdem am Montag er- Feuerwehr kann nur mit Rauchgasmasken an das Schiff heran. Die„Constellation“, die im März in Dienst gestellt werden sollte, War zu 95 Prozent fertiggestellt. Auf der Werft sollten die letzten Arbeiten erledigt Werden. Vier Stunden nach Ausbruch des Brandes teilte die Feuerwehr mit, daß sie die Kon- Massive Drohu bindung des gesamten Warenverkehrs Die 1949 nach der Aufhebung der Blockade mächten getroffenen Vereinbarungen über den Warenverkehr von und nach Berlin wer- den nach der Darstellung im„Neuen Deutsch- land“ durch die Aufhebung des Interzonen- vertrags„völlig außer Kraft gesetzt“. ö Das Zentralorgan gab sich keine Mühe, kür diese schwerwiegende Behauptung einen Nachweis zu erbringen. Herablassend heißt es dafür an anderer Stelle, die Behörden der Zone wären gegebenenfalls bereit, den drei Westlichen Kommandanten Berlins den Ab- schluß einer Sonderregelung für ihre eigenen Transporte zu bewilligen. Diese Sonderrege- lung ändere aber nichts an dem Vertragslosen Zustand im innerdeutschen Handel. Die Durchführung aller sonstigen Transporte von und nach Berlin bleibe„offen“. Auch in der Frage der Einbeziehung West- berlins in das Inter zonenabkommen scheint sich die Haltung Pankows zu versteifen. Der Bundesregierung wurde erneut das Recht be- stritten, für Westberlin zu sprechen. Dem Senat Westberlins stehe es hingegen„jeder- zeit frei“, den Organen der Zone zur Rege- lung offener Fragen Vorschläge zu unter- breiten. Die unnachgiebige Haltung Pankows ist auch den Betrachtungen des SED-Organs zum Verlauf der bisherigen Handelsbespre- Vientiane.(AP) Die prokommunistischen Einheiten des laotischen Fallschirmjäger- hauptmanns Kong-le befanden sich nach Be- richten aus Vientiane am Montag weiter auf dem Rückzug in die Berge. Ein Sprecher der siegreichen prowestlichen Truppen des Ge- nerals Phoumi Nosavan lehnte jede Stellung- nahme ab. Es hat jedoch den Anschein, als ob Kong-le, der mit den etwa 800 Mann starken Ziuischen Gestern und Morgen ä Das Präsidium der SpD nahm am Montag in Bonn einen Bericht des ersten Vorsitzen- den der SpD Rheinland-Pfalz, Franz Bögler, über seine Wahl zum Bezirkstags- Vorsitzen- den der Pfalz entgegen. Das Präsidium wird den Parteivosrtand in seiner nächsten Sit- zung am 9. Januar über den Bericht Böglers informieren. Die Wahl Böglers zum Vorsit- zenden des Pfälzischen Bezirkstags am 8. De- zember war von den rheinland- pfälzischen Landtagsfraktionen der CDU und FDP ange- griffen worden, Weil sie mit den Stimmen der Spb und der zum ersten Male im Be- zirkstag vertretenen DRP erfolgt war. Der Rundfunkrat des Südwestfunks hat Diakon Hermann Matthes MdL Mainz) zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Matthes, der der CDU angehört, führt auch den Vor- sitz im kulturpolitischen Ausschuß des Land- tags von Rheinland-Pfalz. Für den ausge- schiedenen Professor Dr. Holzamer entsandte die Universität Mainz Professor Dr. Eugen Ewig, in den Rundfunkrat. In einer Grundsatzentscheidung zum All- gemeinen Völkerrecht hat der Vierte Straf- Senat des Bundesgerichtshofes nunmehr be- tont:„Die vor dem Zusammenbruch von 1945 vollzogenen Tötungen von sowWjetrussischen Zivilarbeitern zu dem Zwecke, die deutsche Bevölkerung vor späteren Gewalttätigkeiten zu bewahren, welche diese Menschen nach dem Abzug der deutschen Truppen Vielleicht begehen könnten, waren unrechtmäßig.“ Diese Tötungen könnten auch nicht aus dem „Gesichtspunkt der Gegenseitigkeit“ gerecht- fertigt werden. Ein solcher Unrechtsausschlie schließungsgrund sei völkerrechtlich nicht kertigt werden. Ein solcher Unrechtsaus- allgemein anerkannt. In der Sowzetzone sollen alle Partei-, Staats- und Gewerkschaftsorgane nach einem Beschluß des SED- Politbüros gewährleisten, daß die Aerzte, Zahnärzte und Apotheker ihre berufliche Tätigkeit ungestört ausüben können. Zu den„Zugeständnissen“ der SED gehört, daß erfahrene Aerzte und Zahnärzte in Polikliniken und Ambulatorien der Zone größere Möglichkeiten als bisher erhalten sol- len, eine eigene Praxis zu eröffnen. Bundesaußenminister von Brentano ist von der Pariser NATO-Ministerratstagung kommend, in Rom eingetroffen, wo er wie alljährlich die Weihnachtsfeiertage verbrin- gen wird. Er wird von Papst Johannes XXIII. in Audienz empfangen. Die EWG-Landwirtschaftspolitik und die geplante Assoziierung Griechenlands an die EWG sind die Hauptthemen des zweitägigen Treffens, zu dem der Ministerrat des gemein- samen Marktes in Brüssel zusammentrat. Die Bundesrepublik hat für ihre Zustim- mung zur„Agrarbeschleunigung“ eine Reihe von Bedingungen gestellt, zu denen die an- deren fünf Länder jetzt Stellung nehmen sollen. Im Kreml ist der Präsident der Kuba- nischen Nationalbank, Ernesto Guevara, von Ministernpräsident Chrustschow zu han- delspolitischen Besprechungen empfangen. worden. Guevara rechnet mit einer Unter- zeichnung neuer sowjetisch-kubanischer Han- dels vereinbarungen. Bei seiner Ankunft in Tel Aviv erklärte der Kölner Rechtsanwalt, Dr. Robert Ser- vatius, daß er sich endgültig zur Verteidigung des unter der Anklage des millionenfachen Mordes stehenden ehemaligen SS-Führers zichmann entschlossen habe. Er hoffe, in den nächsten Tagen mehrere Male mit Eichmann sprechen zu können. Servatius will Weih- nachten wieder in Köln sein. Die Vereinigten Staaten verlegen ihre Basis für fliegende Einheiten des Frühwarn- dienstes von Argentia auf Neufundland nach Island. Die wachsende Stärke der sowieti- schen U-Boot-Flotte mit Raketenrampen — sie wird heute auf etwa 14 Schiffe ge- schätzt— erhöht offenbar die Notwendigkeit, in diesen Wasserstraßen eine Frühwarnzone mit U-Booten aufzubauen. Die kubanische Regierung hat sich mit der Linie Moskaus in der internationalen Politik solidarisch erklärt. In einem gemeinsamen kubanisch- sowjetischen Kommuniqué, das zum Abschluß des Besuches einer kuba- nischen Handelsdelegation unter Führung des Präsidenten der Nationalbank, Ernesto Guevara, in Moskau veröffentlicht wurde, heißt es:„Die Sowjetunion und Kuba er- klären, daß sie entschlossene Verfechter der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten mit unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen und entschossene Verfechter der von Chrustschow in den Vereinigten Nationen eingebrachten Vorschläge zur Abrüstung und zur Anpas- sung der Struktur der Vereinten Nationen an die neue Situation sind.“ trolle über das Feuer vollständig verloren habe. Das Schiff hat starke Schlagseite. Der Chef der New Lorker Feuerwehr teilte mit, wenn das Schiff noch fünf Grad mehr Schlag- seite bekomme, werde die Feuerwehr das Schiff räumen, da dann Gefahr bestehe, daß es sinke. Der Zusammenstoß der beiden amerika- nischen Passagierflugzeuge hat Wahrschein- lich 144 Todesopfer gefordert. Dies erklärten neut Körperteile von Verunglückten in den Trümmern mehrerer Häuser entdeckt wur- den. Die Zahl der Opfer erhöht sich damit gegenüber dem Vortage um neun Tote. Aus den Passagierlisten geht hervor, daß 128 Menschen in den beiden Flugzeugen getötet wurden. ng aus Pankow „Ultimatum“ zum Interzonenhandel/ Sperrung des Berliner Warenverkehrs? Von unserem Berliner Korrespondenten Pa ul Werner Berlin. Das SED- Zentralorgan„Neues Deutschland“ hat am Montag die Unter- von und nach Berlin für den Fall angedeutet, daß bis zum 1. Januar kein neues Abkommen über den Inter zonenhandel unter- zeichnet wird. Das Blatt wiederholt die Feststellung Ulbrichts vor dem Zentralkomitee der SED, unter einen ab Neujahr eintretenden vertragslosen Zustand fielen auch die vereinbarungen über die Benutzung der Verkehrswege der Zone durch die Bundes- republik, Westberlin und der in Westberlin stationierten Besatzungstruppen. chungen zu entnehmen. Dem Leiter der Treu- in New Vork und Paris zwischen den Groß- handstelle für den Interzonenhandel, Dr. Leo- bpold, wird vorgeworfen, er habe Als Voraus- setzung für den Abschluß eines neuen Ab- kommens die Aufhebung der Kontrollmaßg- nahmen für Bundesbürger beim Betreten Ostberlins gefordert. Der Verhandlungspart- ner Behrendt habe jedoch Beratungen über diesen Punkt abgelehnt, weil er ausschließlich in den Zuständigkeitsbereich der Innenmini- sterien der beiden deutschen Regierungen Talle. Bonn: Keine Nervosität Bonn.(gn. Eig. Ber.) Bonn ist nicht ge- willt, sich durch die neuen Berlin-Drohungen Walter Ulbrichts nervös machen zu lassen. In diesem Sinne äußerten sich am Montag die CDV/ Cs und SPD. Sie verwiesen beide dar- auf, daß die Vier-Mächte-Abmachungen nach Wie vor die Rechtsbasis für Berlin seien, gleichgültig, ob der Interzonenhandel am 1. Januar zum Erliegen komme oder nicht. Konsultationen im Westen London.(dpa) Wie in London verlautete, wird der Artikel des„Neuen Deutschland“ zur Zeit von den diplomatischen Vertretun- gen der Westmächte in der Bundesrepublik erörtert. Ein Sprecher des britischen Außen- ministeriums erklärte lakonisch, die Sowijet- zone habe keinerlei Recht, in die Befugnisse der Alliierten in Westberlin einzugreifen. Kong:le weiter auf dem Rückzug Seine Truppe soll auf 800 Mann zusammengeschmolzen sein Resten seiner Truppe etwa 20 Kilometer vor der nord vietnamesischen Grenze stehen soll, in eine Falle der Sieger läuft. Ein Bataillon der Nosavan- Soldaten soll dabei sein, die Flüchtenden zu überholen. Nosavan soll fer- ner Fallschirmjäger eingesetzt haben, die Kong-le den Rückzugsweg abschneiden sol- len. Westliche Militärfachleute glauben, daß Kong-le, dessen Mannschaft sich ständig durch Deserteure vermindert, nicht mehr in der Lage ist, einen Gegenangriff auf Vien- tiane zu unternehmen. Berichte, daß ihm aus Nordvietnam Verstärkungen zugeführt wür- den, wurden in Vientiane ebenso wie Mel⸗ dungen über kommunistische Angriffe auf die Königsstadt Luang Prabang als Propaganda- manöver der Kommunisten bezeichnet. Nach vier Tagen der Beschießung und der Kämpfe kehrt in Vientiane wieder normales Leben ein. Die meisten Geschäfte waren jedoch am Montag noch geschlossen. Der britische Außenminister Lord Home gab am Montag im Oberhaus bekannt, er habe den britischen Botschafter in Moskau angewiesen, dem sowjetischen Außenmini- ster Gromyko die Besorgnis der britischen Regierung wegen der Lage in Laos zu über- mitteln. Lord Home fügte hinzu, er hoffe, daß Gromyko auch seine Ansicht teilen werde, daß alle ausländischen Waffenliefe- rungen nach Laos gestoppt werden müßten, Gemeinsame Konstruktion Paris.(Ap) Die Bundesrepublik und Frankreich werden gemeinsam ein senkrecht startendes Flugzeug mit Uberschallgeschwin⸗ digkeit entwickeln und Konstruieren. Eine entsprechende, am Montag mitgeteilte Ver- einbarung ist am Wochenende während der Pariser NATO- Konferenz von Bundesvertei- digungsminister Strauß und dem französi- schen Verteidigungsminister Messmer unter- zeichnet worden. Das neu zu entwickelnde Flugzeug soll die jetzt von der deutschen und der framzösischen Luftwaffe benutzten Jagd- maschinen ablösen. Die Vereinbarung sieht vor, daß sich alle anderen NATO-Staaten an dem Projekt beteiligen können. Seite 2. MANNHEIMER MoRGEN pOLITIX ere Dienstag, 20. Dezember 1960/ Nr. 294 W eee Erkenntnis im Advent Das Wochenende zum vierten Advent war von tiefen Schatten überzogen. Waren die Menschen am Samstagvormittag noch er- schüttert über die Flugzeugkatastrophe von New Vork, wo durch den Zusammenstoß Zweier Flugzeuge nach letzten Meldungen 142 Menschen ums Leben gekommen sind, so erstarrte am Samstagnachmittag die vor- Weihnachtliche Freude in eisigem Grauen, als mit der Schnelligkeit moderner Nach- richtenübermittlung auch im abgelegensten Dorf die Meldung von dem Münchner Flug- zeugunglück eintraf. Eine zweimotorige Amerikanische Convair Militärmaschine hatte über der bayerischen Hauptstadt kurz nach dem Start offenbar einen Motoren- schaden bekommen, stieß mit einer Trag- fläche an den Turm der Paulskirche nahe der Theresienwiese und zerschellte darauf- hin an einer Betonmauer unmittelbar bei einer Straßenkreuzung. Nicht nur die 20 In- sassen des Flugzeuges fanden den sofortigen Tod. Der auslaufende Treibstoff verursachte blitzartig ein Flammenmeer, dem elf Pas- santen und ein Straßenbahnanhänger mit 18 Fahrgästen zum Opfer fielen. In unzäh- ligen Familien werden nach dieser Kata- strophe am Wochenende die Lichter am Adventskranz stumpf geblieben sein. In vie- len anderen Familien jedoch, wo die Lichter leuchteten, ward ihre Mahnung rasch ver- gessen, als der Fernsehapparat die Bilder von Grauen und Tod in die Geborgenheit der Stuben brachte. Kinderaugen wurden von der Verheißung des sanften Lichtes ab- gelenkt und mit den verheerenden Flammen des Todes konfrontiert. Nicht genug damit. Gestern Abend kurz nach 18 Uhr kam eine neue Katastrophen- meldung aus New Vork. Der Flugzeugträger „Constellation“ steht in Flammen. Unsere Nerven müßten aus Stahl sein, und unsere Herzen aus Eisen, sollten wir nicht Alle tiefbewegt angesichts solcher Ereignisse an die Grenzen menschlichen Seins erinnert werden. Während die Geschöpfe kühn die Eroberung des Alls vorbereiten, werden sie grausam belehrt, daß für sie auf der Erde noch genug zu tun übrig bleibt. Schon hält jedoch der kühle Verstand die Formel vom Preis für den Fortschritt bereit, schon bewei- sen die Statistiker, daß derartige Katastro- phen gar nicht des Uebels schauerlichster Ausdruck sind. Und dennoch bleiben die Ge- danken immer wieder hängen an Worten, wie sie Bundespräkident Lübke nach dem Münchner Unglück gefunden hat:„.. und geben uns der Hoffnung hin, daß Mittel und Wege gefunden werden, derartige furcht- bare Geschehnisse in Zukunft vermeidbar zu machen“, Da steht er, der Ruf nach noch grö- gerer Sicherheit. Doch man mag Flugplätze Verlegen, ja Berge versetzen, Hüter der Sicherheit auf Erden muß immer bleiben f e gebrechliche Mensch. Selbst Naschinen und Apparate, mögen sie fürs erste noch so präzise funktionieren, sind Ge- Schöpfe des Menschen und tragen die Zeichen des Irdischen. Sind wir dessen stets einge- denk, so entbindet uns diese Einsicht zwar Nicht aller Anstrengungen, kommendes Un- heil, so gut es geht, zu verhüten, aber sie dämpft den Uebermut, aus dem der Absturz immer tiefer zu werden droht. g Wolfgang von Gropper Erpressungsversuch Pankow gibt keine Ruhe. Die SED hat jetzt wieder einmal in besonders massiver Weise eine Erpressungstaktik eingeschlagen, um für sich Vorteile herauszuschinden und um sich ihr politisches Mütchen zu kühlen. Man war sich in Bonn und im freien WMWesten darüber einig, daß die Kündigung des mit Jahresende auslaufenden Interzonenhandels- Abkommens von der östlichen Seite mit allen möglichen Schikanen beantwortet wer- den könnte, aber man war sich auch dar- über im klaren, daß gegen die Drangsaliere- reien der sowietzonalen Behörden, die im- mer wieder gegen den freien Teil Berlins Versucht worden sind, endlich konkrete Ge- genmaßnahmen eingeleitet werden müßten. Wenn jetzt das SED-Regime in geradezu Ultimativer Form versucht, der Bonner Re- Sierung(und möglichst gleich auch noch dem ganzen Westen) die Pistole auf die Brust zu setzen, dann löst dies entsprechende Sorge Aus: Nicht etwa, weil man ob solcher Töne jetzt plötzlich zu zittern und zu zagen hätte, Sondern deshalb, weil die ohnehin prekäre Lage des freien Berlin wieder einmal von einem skrupellosen System ausgenutzt wird. Recht und Rechtmäßigkeit standhaft zu ver- teidigen, ist eine schöne Sache, aber hler geht es schließlich um mehr als einen for- malen Rechtsstandpunkt, nämlich um die Freiheit von Menschen, die endlich auch ein- mal in Ruhe und Frieden leben möchten. 15 Was das„Neue Deutschland“ jetzt alles im einzelnen behauptet, ohne es bezeich- enderweise zu begründen, steht rechtlich Auf tönernen Füßen. Zwei„aktive“ Trümpfe Stecken aber in Bonner Hand: Die alliierten Abkommen und das gerade in den vergan- genen Wochen deutlich gewordene Inter- esse der Zone an einem Warenaustausch. Es ist abzuwarten, ob diese Trümpfe genügen werden, um neue grobe Schwierigkeiten durch das Pankower Spiel zu verhindern. Sollte die Zone— trotz der alliierten Posi- tion— den Warenverkehr von und nach Ber- Iin blockieren, dann wäre dies kaum als Reaktion auf ein gekündigtes Handelsab- kommen zu erklären, vielmehr wäre es der Beginn einer von langer Hand präparierten Krise. Werden die Machthaber im Kreml dazu ihr Einverständnis geben, bevor sie die neue amerikanische Regierung Kennedy „abgetastet“ haben? Solche und ähnliche Fragen spielen schließlich auch für die SED- Männer eine Rolle. Ulbricht möchte in die- sem Falle mit List oder mit brutaler Gewalt etwas durchsetzen, was für ihn seit langen Jahren als saure Trauben zu hoch gehangen hat. Seine Friedensschalmei, die er am Wochenende blies, wandelt sich durch solche Francos Spiel mit den französischen Lltruas Sämtliche Geheimnisse sind gelüſtet Lagaillarde wurde vom Schwager Francos beherbergt/ Salan kam auf Wunsch nach Madrid Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanlen Ma dri d. Die große Jagd ist vorbei, die hinter den nach Spanien geflüchteten An- geklagten des Pariser Barrikaden- Prozesses im Gang war. Das Halali wurde in der Halle des Madrider Hotels geblasen, in dem die drei Ultras Susini, Demarquet und Ronda wohnen, seit sie nach ihrem Fußmarsch über die Pyrenäen sich den spanischen Grenzbehörden gestellt hatten. Aber die Hauptfigur war ja Pierre Lagaillarde, der getrennt von ihnen nach Spanien entwich, ohne daß es den Spürhunden der franzö- sischen Presse zunächst gelang, seinen Unterschlupf ausfindig zu machen. Man wußte Wehl, daß ihn der frühere spanische Außenminister Serrano Suner, der Schwager Francos, unter seine Fittiche genommen hatte, aber sein Unterschlupf blieb lange ein Geheimnis. Es wird auch wohl immer ein Geheimnis bleiben, wer schließlich die rich- tige Fährte verriet, die der spanischen Pol izei von vornherein bekannt war. Lagail- larde hielt sich in dem unbewohnten Dachgeschoß eines Hauses verborgen, das der Sohn Suners in der Calle Pinilla Nr. 10 der Madrider Villenkolonie„El Pilar“ besitzt. Als der Held der Barrikaden dort von den Zeitungsleuten gestellt wurde, war ein Ver- steckspiel zu Ende, das Frankreich viele Tage in Atem hielt. Lagaillarde fuhr resignierend zu seinen drei Fluchtkumpanen ins Hotel. Es ist inzwischen sicher, daß Spanien ihm nach seiner Flucht aus Frank- reich nur als Sollte, um sich bei der Ankunft de Gaulles in Algier an die Spitze des Aufstandes zu setzen. Sein Weg über die Pyrenäen-Halb- insel führte nach dem Grenzübergang bei Behobia über Pamplona nach Alicante, von Wo er durch Vermittlung Suners von spa- Kindergeldpläne jetzt ausgereift 25 Mark für das zweite Kind/ Nachzahlungen im Sommer 1961 Von unserem Wirtschafts korrespondenten Ernst Georg Bonn. Rund eineinhalb Millionen Fa- miljen und Elternteile können damit rech- nen, daß sie im Laufe des nächsten Jahres ein staatliches Kindergeld von monatlich 25 DM für das zweite Kind erhalten. Bundesarbeits- minister Theodor Blank will dem Bundes- Kabinett schon Anfang Januar 1961 einen ent- sprechenden Gesetzentwurf vorlegen, der dann bis nach der Osterpause von den par- lamentarischen Körperschaften verabschiedet werden könnte. Ob im August oder im Sep- tember mit der Auszahlung begonnen werden kann, und zwar rückwirkend zum 1. Januar oder 1. April 1961, steht allerdings noch in den Sternen. a Anspruch auf das Kindergeld von 25 DPM sollen Eltern haben, deren steuerpflichtiges Jahreseinkommen bei Arbeitnehmern 6600 DM und bei Selbständigen 5400 DM. nicht übersteigt. Als steuerpflichtiges Einkommen Zilt das Bruttoeinkommen abzüglich der vom Finanzamt anerkannten Werbungskosten und Sonderausgaben. Bei den Selbständigen liegt die Einkommensgrenze nur scheinbar nied- riger, weil sie ihre Sonderausgaben und Wer- bungskosten voll absetzen können, während bei den Arbeitnehmern eine Werbungs- kosten- und Sonderausgabenpauschale von jährlich 1200 DM. schon in die Lohnsteuer- tabelle eingearbeitet ist. Für Eltern, deren Jahreseinkommen die genannten Grenzen um nicht mehr als 200 DM übersteigen, ist ein Ausgleichskindergeld von monatlich 12,50 DM vorgesehen. Beamte sind von der Kindergeld- zahlung ausgeschlossen. Der Bund soll für dieses Kindergeld im nächsten Jahr 500 Millionen oder 380 Millio- nen DM aufbringen, je nachdem, ob es ab 1. Januar oder 1. April zu zahlen ist. Beamte des Bundesarbeitsministeriums wiesen am 19. Dezember darauf hin, daß sich an der Finanzierung des Kindergeldes für das dritte Und jedes weitere Kind von monatlich 40 DM 1961 noch nichts ändern wird. Dieses Kinder- geld soll vorerst noch von den Familienaus- gleichskassen ausgezahlt werden. die auch die Beiträge nach dem derzeitigen Verfahren bei den Arbeitgebern und den Selbständigen einholen. Nur das Kindergeld für das zweite Kind soll schon im nächsten Jahr eine für das ganze Bundesgebiet zuständige Kindergeld- kasse zum Träger haben, die bei der Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losenversicherung in Nürnberg zu errichten ist. Anträge auf Kindergeld für das zweite Kind werden die Arbeitsämter entgegen- nehmen. Ab 1962 soll dann nach den Plänen des Arbeitsministeriums die Kindergeldkasse alle Leistungen gewissermaßen aus einem Topf bestreiten. Die Familienausgleichskassen sol- Neu Delhi. In den tausend Zimmern des. „Löwen- Palastes“ von Katmandu, dem Sitz der nepalesischen Regierung, sah es immer so àus, als hätten sich hier die Regierungs- ämter nur ganz provisorisch eingerichtet, und tatsächlich ist noch kein Ministerium hier sehr alt geworden. Jetzt wurde wieder einmal durch dramatische Maßnahmen des Königs eine nepalesische Regierung gestürzt, die sechste in neun Jahren; aber der Wechsel ist dieses Mal viel bedeutungsschwerer als alle voraufgegangenen, weil es sich nämlich um die erste gewählte Regierung handelt, die vor der Krone kapitulieren mußte. König Mahendra hat den Rücktritt des Ministerpräsidenten Koirala und seiner Kon- greß- Regierung, die Auflösung des Parla- ments und die Verhaftung der führenden Kongreß- Funktionäre unter Einsatz militäri- scher Machtmittel erzwungen; seine völlig Überraschenden Maßnahmen wurden offiziell damit begründet, die Verwaltung der Koirala- Regierung habe versagt und der Gesetzlosig- keit und den antinationalen Elementen Vor- schub geleistet. Um die Interessen des Volkes zu schützen, sei dem König nichts anderes übrig geblieben, als von seinem verfassungs- mäßigen Recht Gebrauch zu machen und zur Wahrung der Ordnung, Integrität und Souve- ränität des Staates bis auf weiteres die direkte Herrschaft der Krone wiederherzu- stellen. Ergänzend dazu erklärte der nepale- sische Botschafter in Delhi, die Krise in Kath- mandu sei durch die Unzufriedenheit des Volkes über die Bodenreform und den wach- senden Einfluß der Kommunisten auf die Kongregpartei hervorgerufen worden. Handhabung in ein schrilles Pfeifinstrument. Interessant ist es, daß er es nicht selbst War, der jetzt die Drohungen in ihrer massiven Form ausgestoßen hat. Aber der garstige Ton ist der echte. Joachim Widera Der nepalesische Botschafter in Indien heißt Schamscher Jung Bahadur Rana, und genau so heißen alle Generale der nepale- sischen Armee und alle Männer aus der Fa- len dann ihre Tätigkeit einstellen. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Finanzierung grund- legend neu geregelt: 1. Bisher waren die Beiträge der Arbeit- geber unterschiedlich pauschaliert und lagen durchschnittlich bei etwa 1,1 Prozent der Lohnsumme ihrer Beschäftigten. Künftig soll der Arbeitgeber einheitlich ein Prozent der Arbeitentgelte seiner Arbeitnehmer abzufüh- ren haben, jedoch für jeden Beschäftigten jährlich höchstens 108 oder 150 DM, je nach- dem, ob als Bemessungsgrenze 10 800 DM (Beitragsbemessungsgrenze in der gesetz- lichen Alters versicherung) oder 15 000 DM (Versicherungspflichtgrenze für Angestellte) gewählt werden. Kleinbetriebe mit einer Lohnsumme von weniger als 6000 DM im Jahr sollen wie bisher beitragsfrei bleiben. 2. Selbständige hatten bisher nur einen Kopfbeitrag zu zahlen, der von den einzelnen Familienausgleichskassen verschieden berech- net wurde. Künftig soll ihr Beitrag 1 Prozent rer Bruttoeinkünfte abzüglich der vom Finanzamt anerkannten Betriebsausgaben und Werbungskosten sowie eines besonderen Freibetrages von jährlich 800 DM für Ver- heiratete und 4000 DM für Ledige betragen. Auch hier sind als Höchstbeitrag 108 oder 150 DM geplant. Das Geld wäre mit der Einkom- mensteuer an das Finanzamt zu entrichten. Harte Diskussion mit Aerzten „Arbeit an der Krankenversicherungsreform auf vereinbarter Basis“ Von unserer Benner Redakties Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer, Bun- desarbeitsminister Blank, der CDU/ CSU- Fraktions vorsitzende Dr. Krone und Vertre- ter der Aerzteverbände diskutierten am Montag über drei Stunden lang hart über das weitere Schicksal der Krankenversiche- ruligs-Reform. Nach der Sitzung wurde von einem Sprecher der CDU/CSU-Fraktion mit- geteilt, die Arbeit an der Reform gehe auf der Basis der Beschlüsse, die am 17. August im CDU-Vorstand nach Rücksprache mit den Aerzten gefaßt wurden, verbissen weiter. Seinerzeit einigte man sich darauf, daß für einen Teil der Versicherten eine gewisse Eigenleistung eingeführt wird. Wie sich herausstellte, lagen die Haupt- sorgen der Aerzte auf dem Gebiet der Arzt- honorierung. Hier dürfte man demnächst noch einmal die Lage überprüfen. Trotzdem Soll auch nach der Montag- Besprechung die Bemühung weitergehen, wenigstens noch den ersten Schritt einer echten Reform zu verwirklichen, der sowohl Verbesserungen milie der Konigin. Die Ranas sind ein nepa- lesischer Fürsten-Clan, dessen wesentlichste Leistung darin bestand, den Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Nepal um fünf- 21g Jahre zu verzögern. Bis 1951 haben die Ranas— als erbliche Minister präsidenten, Gouverneure und Generale— das Himalaja- Königreich wie einen mittelalterlichen Feu- dalstaat regiert, Dann wurde mit indischer Hilfestellung die konstitutionelle Monarchie in Nepal eingeführt, aber die Feudalinteres- sen blieben weiterhin mit dem nicht zur Rana-Familie gehörenden Königshaus ver- schwägert, und es scheint eben diese Verbin- dung konservativer Interessen zu sein— die keineswegs gleichbedeutend sind mit den Be- langen des Volkes—, die in Wirklichkeit hinter dem Staatsstreich des Königs standen. Zweifellos hat der eigenwillige nepalesische König eine schrittweise Demokratisierung seines Staates angestrebt, aber der Prozeß sollte unter seiner Zügelführung vor sich gehen; deshalb blieben ihm auch in der An- fang 1959 proklamierten demokratischen Verfassung jene Notstandsrechte reserviert, von denen er jetzt Gebrauch gemacht hat. Der eigentliche Grund für seinen nur dem Buchstaben nach legalen Staatsstreich ist Wahrscheinlich, daß die erste gewählte Re- gierung ihre sozialen Reformen zu forsch Vorantrieb und daß der energische und selb- ständige Ministerpräsident Koirala versucht hat, den König auf die Rolle eines konstitu- tionellen Monarchen im englischen Sinn zu beschränken. Die nepalesische Kongreßpartei gewann die ersten Wahlen der nepalesischen Ge- schichte im Februar 1959 mit überwältigen der Mehrheit, und nichts ließ bisher darauf schließen, daß die Regierung während ihrer inzwischen verstrichenen neunzehnmonatigen Durchgangsstation dienen war keine leichte Entscheidung für nischen Falangisten mit einem Motorschoner nach Nordafrika gebracht werden sollte. Aber die Fahrt über das Mittelmeer wurde im letzten Augenblick, offenbar auf höhere Weisung, abgeblasen. Man brachte Lagail- larde nach Madrid zurück, wo er mit dem rasch aus Paris Tixier-Vignancourt, dem Verteidiger der Barrikadenkämpfer, zusammentraf, Suner vom Flugplatz abholte. Der Plan der Verschwörung war damit bereits gescheitert. Franco hatte eindeutig auf die Karte de Gaulles gesetzt, indem er die Weiterreise Lagaillardes nach Algier verhinderte. Das Staatschef, der doch im Grunde seines Her- zens mit den französischen Nationalisten sympathisieren muß, weil er nicht wünschen kann, daß Algier für Frankreich verloren geht. Der Caudillo hatte aber in dieser zwie- spältigen Situation nicht nur auf die Bezie- hungen zu Frankreich Rücksicht zu nehmen, die sich in den 2 Jahren seit der Machtergrei- fung de Gaulles erheblich verbessert haben. Er mußte auch im Auge behalten, daß ihm das Zusammenspiel mit den Nationalisten viele Sympathien in den arabischen Ländern gekostet hätte, auf deren Pflege die Madrider Außenpolitik großen Wert legt. Uberdies hat der Sieg Kennedys die Position Spaniens in den Vereinigten Staaten nicht gestärkt. Umso mehr ist Franco darauf angewiesen, die Fäden nach Paris nicht abreißen zu lassen. Solchen Uberlegungen mußten die nach Spanien entwichenen Ultras geopfert wer- den. Der französische Botschafter hat im Außenministerium die Zusicherung bekom- men, daß ihnen die Ausreise nach Nord- afrika nicht erlaubt werden wird. Darüber hinaus hat der Chef des spanischen Polizei- Wesens die Anweisung erhalten, daß er mit seinem Posten dafür haftet, wenn Lagaillarde und seine Gefährten aus Spanien fliehen sollten. Auf der gleichen Linie liegt das Ver- schwinden des General Salan aus seinem Hotel in San Sebastian. Es stellt sich nämlich heraus, daß Salan mit Einverständnis und auf Wunsch der spanischen Behörden nach Madrid zurückgekommen ist. Das Regime hat bei den Franzosen oft Klage darüber geführt, daß die spanischen Emigranten in Frankreich in der Nähe der Pyrenäengrenze zu große Bewegungsfreiheit genossen. Unter diesen Umständen konnte man sich in Madrid kaum den Forderungen der französischen Botschaft widersetzen, Salan aus San Sebastian zu ent- 1 Der Staatsstreich des Königs Mahendra Der nepalesische Monarch und die Feudalinteressen des Fürsten-Clans der Königin Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Indien fernen. für die Versicherten als auch eine gewisse Eigenleistung der Versicherten einbezieht. Wie ein Teilnehmer der Besprechung be- richtete, kam es zu langwierigen Vorwürfen, sowohl von Seiten der Aerzte als auch von Seiten der Politiker, denen Beschwichtigungs- versuche folgten. Auch nach diesem letzten Gespräch im Palais Schaumburg herrscht der Eindruck vor, daß die Diskussion um die Krankenversicherungs-Reform noch längst nicht beendet ist, zumal da im Sozialausschuß des Bundestages noch mehr als 200 Para- graphen auf ihre Behandlung warten. Wie weiter verlautet, haben sich damit die Vertreter der fünf ärztlichen Spitzen- organisationen, Dr. Fromm, Dr. Voges, Dr. Häussler, Dr. Berensmann und Dr. Roos, in ihrem Gespräch mit Bundeskanzler Adenauer über die Krankenversicherungsreform am Montag ihren Standpunkt hinsichtlich der ärztlichen Gebührenordnung weitgehend durchsetzen können. Amtszeit das Vertrauen ihrer Wähler in größerem Umfange verloren hätte, wohl je- doch gab es Anzeichen für Meinungsverschie- denbeiten zwischen dem König und seinem Regierungschef. Die von Koirala begonnene Bodenreform hat natürlich keineswegs die Interessen des Volkes, sondern allenfalls die Interessen der großgrundbesitzenden Ranas Verletzt, und wenn die Verwaltung nicht mit der wünschenswerten Tatkraft gearbeitet hat— wie ihr jetzt vom König vorgeworfen Wurde— so war sie doch immer noch um Klassen besser als ihre Vorgänger. Die An- klage schließlich, dag Kommunisten Einflug auf den nepalesischen Kongreß gewonnen hätten, ist ein äußerst plumper Versuch, den Staatsstreich des Königs in den Augen des Westens respektabel zu machen. Der nepalesische Kongreß unter Koiralas Führung war in Wirklichkeit die einzig ernst- zunehmende demokratische Kraft im Lande, und was jetzt in Nepal geschehen ist, bedeu- tet einen bedauerlichen Rückschritt in seiner innenpolitischen Entwicklung. Augenpoli- tisch erwartet man— jedenfalls in Delhi— keine wesentliche Aenderung der bisherigen nepalesischen Haltung, das heißt die Fort- setzung der Bemühungen um ein gutes Ver- hältnis sowohl zu Indien als auch zu China und einer dem Westen gegenüber wohlwol⸗ lenden Neutralität. Aber man verhehlt in Delhi nicht seine Enttäuschung und Besorg mis über die innenpolitischen Konsequenzen des königlichen Staatsstreiches, weil man be- fürchtet, daß selbst im Himalaja das Rad der Geschichte nicht mehr ungestraft zurückge- dreht werden kann. Und jede Erschütterung herbeigerufenen Anwalt den den r Nägel ohne Köpfe Nach der Pariser Ministerrats-Tagung der NATO sieht man keineswegs klarer als Vb her. Der amerikanische Außenminister Her- ter hat seinen erwarteten Vorschlag Aufbau einer bündniseigenen Atomstreit- macht vorgelegt. Sie soll zunächst aus fünt Polaris-U-Booten und 100 Mittelstrecken- raketen bestehen. Auf diese Weise würden die westlichen Raketenabschußbasen 2 Wasser und eventuell auch zu Lande brei- ter gestreut, und zwar auf Rechnung der europäischen Verbündeten— ein Sachver- halt, der den zahlungsbilanzgeschwächten Amerikanern gewiß hoch willkommen wäre, Nur steht völlig dahin, ob die europäischen Partner auch ein von Washington unabhän- giges Verfügungsrecht über diese Waffen einhandeln würden. Herter hat nicht gesagt, die USA seien bereit, das politische Kon- trollrecht über die Atomsprengsätze an die neuen Eigentümer abzutreten. Er hat die Ueberlassung der Untersee-Boote und der Raketen aber von der Bedingung abhängig gemacht, daß die Partner sich auf ein multi- laterales Kontrollsystem einigen. Ob es ein multilaterales System mit oder ohne die Amerikaner sein soll, blieb unklar. Damit halten die europäischen Verbün. deten den Schwarzen Peter in der Hand. Die USA brauchen vorerst nicht Farbe zu bekennen, ob sie auf das Vetorecht bei der Erteilung des Feuerbefehls an die bündnis- eigene Atomstreitmacht verzichten wollen, Weil wenig Aussicht besteht, daß die Part- ner mit einem wie auch immer gearteten multilateralen Kontrollsystem bald zu Rande kommen können. Es ist nämlich kein Ge- Heimnis, daß Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Dänemark dem Projekt einer NATO-Atomstreitmacht skeptisch gegen- überstehen. Seit Amerika im Bereich sowjetischer Atomraketen liegt, sind Zweifel aufgekom- men, ob die USA auch dann für die Europäer ihre strategischen Atomwaffen einsetzen werden, wenn dem amerikanische Lebens- interessen entgegenstehen. Daher der Ge- danke, der NATO eine eigene Atomstreit- macht zu geben. Folgerichtig müßte diese Atomstreitmacht über vollwertige strategi- sche Waffen verfügen, ohne einem amerika- nischen Vetorecht unterworfen zu sein, Aber Weder ist die Polaris-Rakete mit ihrer jetzi- gen Reichweite eine vollwertige strategische Waffe, noch liegt ein Verzicht Washingtons auf das Veto vor. So tragen Herters Vor- schläge ebenso wie General Norstads Plan für einen Atomwaffen- Pool der NATO deut- lich die Merkmale von Teil- und Ubergangs- lösungen. 7 Eine erschöpfende politische Regelung ist auf zwei Wegen denkbar. Die NATO-Län- der könnten einen Beauftragten einsetzen, der im Ernstfall über den Einsatz der Atom- Waffen entscheidet. Er dürfte kein Amerika- ner und er sollte weder Engländer, noch Fran- Z208e, noch Deutscher sein. Diese Lösung würde das Risiko des Atomkriegs auf alle Partner verteilen. Oder aber die europä- ischen Verbündeten stellen— möglicher- Weise im Rahmen der Westeuropäischen Union— eine eigene integrierte, von Wa- shington unabhängige strategische Atom- Streitmacht auf. Auf diese Weise würde das Risiko begrenzter Atomkriege zwischen Nordamerika und Europa aufgeteilt. Erst wenn von einer dieser beiden Lösungen die Rede ist, wird man Hoffnung fassen können, daß die NATO- Staaten dabei sind, die Flucht in die halben Lösungen aufzugeben und Nägel mit Köpfen zu machen. he Das jüngste Kabinett Von einem„inoffiziellen Präsidenten“ der USA ist John F. Kennedy in der vergan- genen Nacht zum„halboffiziellen Präsiden- ten“ der Vereinigten Staaten avanciert. Während wir in Mitteleuropa bereits zu Bett gegangen waren, traten in den 50 Haupt- städten der amerikanischen Bundesstaaten die Wahlmännerkollegien zusammen, um in der„zweiten und eigentlichen Präsiden- tenwahl“ den neuen Herrn im Weißen Haus zu bestimmen. Als diese Zeilen gestern abend geschrieben wurden, lag die Entschei- dung der Wahlmänner noch nicht vor, aber das Ergebnis war in keiner Weise zweifel- haft. Es kann nur Kennedy heißen— dem äußerst knappen Stimmenvorsprung zum Trotz, den der demokratische Senator bei der Volkswahl am 8. November errungen hatte. Aus dem„halboffiziellen Präsiden- ten“ wird erst am 6. Januar ein„offizieller Präsident“, wenn der Entscheid der Wahl- männer beiden Häusern des US-Kongresses bekanntgegeben wird. Noch rechtzeitig vor dem Rendezvous der Wahlmänner stellte Kennedy— nach langen und sorgfältigen Besprechungen— sein Ka- binett zusammen. Die nun veröffentlichte Regierungsliste zeigt deutlich: Kennedy war bei der Bildung seines Teams nachdrüclich darum bemüht, das Handicap des knappen Wahlresultates dadurch wettzumachen, daß er seine Regierungsmitglieder vorurteilslos aus den verschiedensten politischen Him- melsrichtungen zu holen versuchte, und daß er politisch nicht allzusehr abgestempelte Fachleute von Format in seine Umgebung berief. Der gemäßigte, konservative Flügel seiner eigenen demokratischen Partei Ram in der neuen Regierung ebenso zum Zuge wWie der linke Flügel. Da Kennedy auch Ver- treter der unterlegenen republikanischen Partei in sein Kabinett aufnahm, kann er damit rechnen, für bestimmte Ziele seiner Innenpolitik jeweils auch einen Teil der Re- publikaner zu interessieren. Douglas Dillon wurde Finanzminister und sein republika- nischer Parteifreund MeNamara Verteidi- gungsminister.) 5 Mit dem Angebot eines Ministerpostens an den dunkelhäutigen Kongrehßabgeordne- ten William Dawson, einem 72 Jahre alten Vorkämpfer der Rassengleichheit, machte der künftige Präsident eine Verbeugung vor dem farbigen Teil der Bevölkerung Ameritdes Dieser Schachzug wird ihm politischen 11. dit bringen, auch wenn Dawson es 1 tersgründen ablehnen mußte, Postminis 11 zu werden Die junge Regiefungsmannscha 0 Jahrhunderts“ — die„jüngste dieses 1 steht. Die Weltöffentlichkeit wartet 5 Spannung darauf, mit welchen Methoden, mit welchen geistigen und mors eden ank. teln sle darangehen wird, der. schen Politik der nächsten vier Ja der inneren Ordnung Nepals bedeutet für In- dien— vor allem im Hinblick auf den Grenzkonflikt mit China— eine Gefährdung der indischen Sicherheit, die man in Delhi kaum gleichgültig hinnehmen wird. ben. Schwung und Profil zu ge Helmut Kübler —ð— Siehe auch Seite 15 5 Zue nick eine und . 294 ig der S vor- Her- zum treit⸗ fünt cken ürden 455 brei- der ver- ichten wäre. ischen bhän- Vaffen sagt, Kon- n die it die d der jängig nulti- ' ein 2 die rbün⸗ Hand. be zu der idnis- ollen, Part- teten dande Ge- mien, einer Sgen- Scher kom- o päer Setzen dens- Ge- treit diese tegi⸗ ika- Aber jetzi- ische gtons Vor- Plan leut- ings⸗ g ist Län- tzen, tom- ika- ran- sung alle opä- cher- chen Wa- tom- das ñchen Erst 1 die men, lucht und Whe der gan- den- eiert. Bett lupt⸗ laten um den- Haus stern chei- aber iikel- dem zum bei ngen den- eller Jahl- esses der ngen Ka- ichte War klich pben daß Islos Jim- daß pelte gung l kam Zuge Ver- chen n er iner Re- illon lika- eidi- tens dne- Uten 5 der dem Ikas. re- Al- ister haft mit den, Mit- ani- re bler — Nr. 294/ Dienstag, 20. Dezember 1960 —— 3 7* eee eee ee—— f! MANNHEIMER MORGEN Seite 8 Was sonst noch gescha g Eine originelle Ehrenrente hat die Ge- meinde Unterseen im Berner Oberland mrem zum Jahresende aus dem Amt schei- denden langjährigen Bürgermeister zuge- sprochen. Da sich das zurücktretende Dorf- oberhaupt bei der Förderung der Berg- pauern Verdienste erworben hat beschlossen, die Gemeindevertreter, im jährlich bis zum Lebensende kostenlos eine angemessene Portion echten Oberländer Bergkäse zu Ii fern. Der scheidende Bürgermeister hat seit 1923 ununterbrochen die Geschicke seiner Gemeinde geleitet. * Generaldirektor Könecke von den Daim- ler-Benz- Werken hat Papst Johannes XXIII. am Wochenende eine schwarze Mercedes- Limousine als Weihnachtsgeschenk überge- ben. Der Papst machte mit seinem Chauf- keur gleich eine Probefahrt. Es ist der vierte Wagen, den er seit seiner Inthronisation er- hielt. * Ein Großbrand brach am Sonntagabend in dem staatseigenen Betrieb Luftfilterbau im Ostberliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg aus. Wie das SED- Zentralorgan„Neues Deutschland“ berichtet, ist die Ursache des Feuers noch nicht bekannt. Den Feuerweh- ren sei es gelungen, den Brand zu löschen Einzelheiten über das Ausmaß des Schadens teilt das Blatt nicht mit. * 150 Ozeanographen aus zehn Ländern haben am Sonntag zum Abschluß einer ein- wöchigen Tagung in Monaco an alle Staa- ten der Welt appelliert, wegen der Verseu- chungsgefahr keinerlei radioaktiven Abfälle ins Meer zu versenken. * Vom 1. Mai 1961 an ist es Flugzeugen, die nicht in der Lage sind, Radiokontakt mit dem Amsterdamer Flughafen Schiphol auf- zunehmen, verboten, in den Bereich des Fughafens einzufliegen. Nach Mitteilung eines holländischen Regierungssprechers ist diese Maßnahme notwendig geworden, da bei dem ständig zunehmenden Luftverkehr Flugzeuge aus Sicherheitsgründen unbedingt über Radio zu erreichen sein müßten. * Ein Großfeuer hat den Markt und das Einkaufszentrum von Labutta, einer Stadt im Irawadi-Delta in Birma, völlig zerstört. Der Schaden wird auf fünf Millionen Kyats (rund 4,4 Millionen DM) geschätzt. * Unter der Anklage des Mordes an dem achtjährigen australischen Schüler Grame Thorne muß sich der in Ungarn geborene 34jährige Leslie Bradley Anfang nächsten Jahres vor einem Gericht in Sydney verant- worten. Der Untersuchungsrichter gab be- kannt, die Ermittlungen hätten einwandfrei ergeben, daß der Knabe von Bradley ermor- det worden sei. Als Todesursache werden Kopfverletzungen und Erstickung angegben. * Nähe der ost- j ist am Auf einem Fluß in der pakistanischen Stadt Narayanganunj Wochenende ein mit 65 Personen besetztes Motorboot nach dem Zusammenstoß mit einem Lastkahn gesunken. 21 der Motor- bootinsassen ertranken. * Ein neues bedeutendes Diamantenvor- kommen ist im nordöstlichen Teil Jakutiens (UdSSR) in der Nähe des Polarflusses Sochso- looch entdeckt worden. Das neue Vorkommen soll reichhaltiger sein als die bisher bekann- ten sowjetischen Diamantminen. Die Lager- stätte, die in einer schwer zugänglichen Ge- gend liegt, erhielt den Namen„Aichal“ Ruhm“). Luftfahrtspezialisten haben in Zu- sammenarbeit mit Geologen Landungsplätze angelegt. * Tunesien beging am Sonntag den„Tag des Baumes“. Der tunesische Staatschef Bourguiba pflanzte in Tebourba den einmil- lionsten Baum des großen Wiederaufbau- plans Tunesiens. Im ganzen Lande wurden . diesem Tage neue Anpflanzungen ange- egt. 5 Die Bevölkerung der Südafrikanischen Union hat sich in den letzten neun Jahren um 25 Prozent auf 15,841 Millionen vermehrt. Nach den ersten Ergebnissen der diesjähri- gen Volkszählung leben neben 3 067 638 Weißen 10 807 892 Neger, 1 488 638 Misch- linge und 477 414 Asiaten in der Union. Chemischer Kleinkrieg im Konservenglas Die Wirksamkeit der gesetzlich erlaubten Zusatzmittel/ Im Dienste der Erhaltung unserer Gesundheit Auch nach dem Inkrafttreten des neuen Lebensmittelgesetzes hat die Praxis der Haltbarmachung von Nahrungsmitteln auf chemischem Wege nicht an ihrer allgemeinen Bedeutung eingebüßt. Da aber einige bisher gebräuchliche Konservierungsstoffe— wie die Borsäure nunmehr verboten sind, muß die Forschung nach neuen Wegen suchen, um die antimikrobielle Wirksamkeit der weiter- hin erlaubten Zusatzmittel zu steigern. Auf welche mitunter seltsamen Erscheinungen man dabei stößt, und mit welchen verwickel- ten Zusammenhängen man zu rechnen hat, erörterte kürzlich der Forschungskreis der Ernährungsindustrie auf seiner 18. Diskus- sionstagung in Bad Godesberg. Die der Universität München angeschlos- sene Deutsche Forschungsanstalt für Lebens- mittelchemie unter Professor Dr. S. Walter Souci hat sich mit Unterstützung des For- schungskreises besonders der Frage ange- nommen, welchen Einfluß verschiedene chemische Verbindungen auf die antimokro- bielle Wirkung von Konservierungsmitteln haben. Dozent Dr. Hans-Jürgen Rehm, der in Godesberg darüber berichtete, wies dar- auf hin, daß man es hierbei mit einer ganzen Reihe von komplexen und sich gegenseitig überlagernden Erscheinungen zu tun habe, deren Deutung noch nicht in allen Fällen ge- lungen sei. So scheint es, daß ein und der- selbe Zusatzstoff— je nach der Art des Bak- teriums— einmal erniedrigend, das andere Mal erhöhend auf die„Grenzhemmkonzen- tration“ des Konservierungsmittels wirkt. Anders ausgedrückt: Die keimhemmende Wirkung kann— statt verstärkt— auch einmal vermindert werden. Immerhin konnte man feststellen, daß dies nicht vom Säue- rungsgrad(dem pH-Wert) abhängt, sondern von der Art der miteinander oder gegen- einander arbeitenden Substanzen im Inneren des Konserviergefäßes. So wird die keimhemmende Wirkung verschiedener bekannter Konservierungs- stoffe wie Benzoesäure, Salicyl- und Sorbin- säure durch Zusatz von benzoesaurem Na- trium, Kochsalz und Ammoniumchlorid zum Teil deutlich erhöht— vermutlich infolge einer Quellung der Zellmembranen bei dem Bakterium(hier im Reihenversuch: der Schimmelpilz Aspergillus niger). Auch Aspa- raginsäure oder Aminobernsteinsäure und Cystein Wirken verstärkend auf Benzoe- säure. Ein ausgesprochener Antagonismus besteht hingegen zwischen Sorbin- und Zitronensäure: Bei deren Gegenwart muß die Konzentration an Sorbinsäure unter Um- ständen um mehr als 20 Prozent erhöht wer- den, um die gleiche konservierende Wirkung zu bekommen. Auch die Anwesenheit von Natrium- formiat(Salz der Ameisensäure) macht sich hier stark hemmend bemerkbar, obwohl diese Verbindung selbst ein beliebtes Kon- servierungsmittel— zum Beispiel für Obst- säkte— ist und ihrerseits verstärkend auf Cystein, Leucin, Asparaginsäure und ande- verderblicher Nahrungsstoffe zu wenn man aus bestimmten Gründen auf die neuen Lebensmittelgesetz vorerst res wirkt. Benzoesäure wiederum wird durch Trypsin(ein Sammelname für eiweiß- spaltende Enzyme der Bauchspeicheldrüse) und den Eiweißspaltstoff Alanin behindert. Der ganze„chemische Kleinkrieg“ zwi- schen Bakterien und den ihr Wachstum hem- menden Zusatzstoffen im Konservenglas ent- puppt sich damit als ein kompliziertes, oft schwer überschaubares Durch-, Mit-, Ueber- und Nebeneinander verschiedener Wirkun- gen. Hier wird noch sehr 1 70 2 2— klärungsarbeit zu leisten sein, denn es geht letzten Endes darum, mit einem möglichen Minimum an chemischen Zusätzen die größt- mögliche Haltbarkeit wertvoller und leicht üblichen Methoden der Vollkonservierung durch Hitze und Luftabschluß oder Kälte verzichten muß. Ein Gedanke drängt sich bei alledem auf: Wird nicht eines Tages doch das rein physikalische Verfahren der Strah- lenkonservierung in den USA bereits viel- fach erprobt— gegenüber allen chemischen, letzten Endes also irgendwie substanzver- ändernden Methoden der Haltbarmachung den Sieg davontragen? Obgleich es vom in Acht und Bann getan wurde, geht die Forschung auf diesem Gebiet auch in der Bundesrepu- blik eifrig weiter. Alleiniger Maßstab wird hier wie dort immer die Erhaltung der menschlichen Gesundheit sein. Eberhard Knapp Verbesserte Chemotherapie bei Strahlenschäden Im Karlsruher Kernforschungszentrum entwickelte Verbindung entfernt radioaktive Inkorporationen Das Einnehmen von chemischen Prä- paraten, die eigens für den Zweck entwickelt wurden die schädlichen Einflüsse starker radioaktiver Strahlungen im menschlichen Körper zurückzudrängen oder aufzuheben — wie die von Georg von Hevesy und Mit- arbeitern in Stockholm untersuchten Cystein- Verbindungen— hatte bisher nur einen Sinn, wenn es vor der Bestrahlung geschah. War das Unglück bereits eingetreten, so ließ sich die Strahlenschädigung in den empfindlichen Im Zeichen der UNO-Hilfsaktion für die immer noch von Krisen heimgesuchte Republic Kongo arbeiten gegenwärtig 33 Aerzte-Teams mit 157 Aerzten, Schwestern und technischem Personal aus 22 Nationen in den Krankenstationen des Landes.— Unser dpa-Bild zeigt die Behandlung eines kleinen Eingeborenen Ville. Organen, wie Tierversuche gezeigt haben, nicht wieder rückgängig machen. Besonders schwierig war die Situation für den Strah- lenmediziner, wenn radioaktive Substanzen — etwa Spaltprodukte einer Atomexplosion oder im Labor unachtsam verschüttete Isotope— in den Körper gerieten und dort Strahlenschäden unmittelbar im Gewebe an- richteten. Im Hinblick auf die Minderung solcher Schädigungen durch„inkorporierte“ Radioisotope ist jetzt in einer deutschen For- ö ö im Präsident-Charles- Krankenhaus in Thys- schungsstätte ein bedeutender Fortschritt erzielt worden. Im Institut für Strahlenbiologie des Karls- ruher Kernforschungszentrums hat Professor Dr. Alexander Catsch, wie wir bereits kurz gemeldet haben, an einer Reihe von Tier- versuchen die Reaktionen bestimmter kom- plexbildender chemischer Verbindungen mit metallischen Radionukliden untersucht. Als besonders wirksam im tierischen Gewebe erwies sich hier eine schon aus der Synthese bekannte Substanz mit dem Namen Diäthylentriaminpentaessigsäure DTPA). bekannte Substanz mit dem Namen Diäthylen- triaminpentaessigsäure D TPA). Spritzt man sie in Gestalt einer Calcium-Natrium-Ver- bindung in die Blutbahn, so werden die metallischen Fremdionen aus dem Gewebe herausgelöst, gebunden und in relativ kurzer Zeit fortgeschwemmt. Der Wirkungsgrad dieser Methode ist u. a. mit der Art der Isotope und mit der Zeit ge- geben, die seit ihrer Inkorporation ver- Strichen ist. Er liegt aber in jedem Falle höher als bei anderen, im Ausland schon vorher untersuchten Verbindungen. In den USA ist DTFPA bereits an Patienten erprobt worden, die in Strahlenbetrieben verunglück- ten. Dabei konnte die natürliche Ausschei- dung zum Beispiel von Plutonium- Spuren, die seit zwei bis drei Jahren im Körper lagerten, auf das Hundertfache gesteigert werden. Nach Professor Catsch soll es mög- lich sein, bei frühzeitiger Behandlung durch- Schnittlich 90 bis 95 Prozent der Inkorpora- tionen aus dem Organismus wieder zu ent- fernen. Mit einem Anteil von 25 bis 75 Pro- zent dürfte gerechnet werden, wenn die Anwendung des Präparats— das jetzt von der Firma Geigy produziert werden soll— erst nach Tagen oder Wochen beginnen kann. In Verbindung mit stabilem Caleium und Strontium wurde zudem in dem Karlsruher Institut ein weiteres Mittel gefunden, das bei sofortiger Injektion 40 bis 50 Prozent des be- sonders gefährlichen radioaktiven Stron- tium- 90 wieder aus dem Körper herauslöst. Neue Ansätze zur Entwicklung verbesserter Präparate werden zur Zeit intensiv verfolgt. Damit scheint zum ersten Male die greifbare Hoffnung gegeben, das drohende„zu spät!“, das noch immer wie ein Damoklesschwert über den meisten„radioaktiv Verunglückten“ hing, zu bannen und einem besonders heim- tückischen Feind des Menschenlebens erfolg- reich entgegenzutreten. viel an Auf- erreichen, Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute stark wolkig bis bedeckt, zeitweise Nieder- schläge, tiefere Lagen meist als Regen, nur hohe Odenwaldlagen mit Schnee vermischt. In der Nacht zu Mittwoch wieder etwas käl⸗ ter. Tiefstwerte der Rheinebene um oder etwas unter null Grad. Odenwald und Bau- land Frost bis minus 3 Grad. Am Mittwoch wechselnde Bewölkung mit Auflockerungen, einzelne Schauer, meist Schnee, Tags nur niedere Lagen noch etwas über null Grad. Ab mittleren Höhen von Odenwald und Bauland leichter Frost. Mäßiger Wind, heute um Südwest, später auf West bis Nord drehend. Uebersicht: Das Tief über der Nordsee verlagert sich nach Südosten, so daß zu- nächst milde Luftmassen unseren Raum überqueren. Später wird eine kalte Rück- seitenströmung polaren Ursprungs unseren Raum erreichen und wetterbestimmend bleiben. Sonnenaufgang: 8.19 Uhr. Sonnenuntergang: 16.28 Uhr. Vorhersage-Karte . wide Manheim Meeres 85 gelgred Pegelstand vom 19. Dezember Rhein: Maxau 409(11), Mannheim 259 (8), Worms 182(21), Caub 214(6). Neckar: Plochingen 125(=2), Gundels- heim 170(unv.), Mannheim 262(-g). Schweres Unwetter in Oberitalien Schwere Schäden haben die seit vier Tagen andauernden Unwetter und fast pau- senlosen Regenfälle in Piemont und Ligurien angerichtet. Ein großer Teil der östlichen Vororte Turins war am Montagfrüh über- schwemmt. Ebenso sind fast alle Alpenflüsse im westlichen Piemont über die Ufer ge- treten und haben eine Reihe von Dörfern unter Wasser gesetzt. Im Weinbaugebiet um Asti im südlichen Piemont, dem Herkunfts- gebiet des berühmten italienischen Schaum- weins, waren am Montagvormittag rund 80 Prozent aller Straßen durch Erdrutsche oder Ueberflutungen unterbrochen. 5 Aehnliche Katastrophenmeldungen kom- men aus der Gegend von Chiavari zwischen Genua und Pisa. Eine der wichtigsten Ver- kehrsadern Italiens, die Nord-Süd-Fern- straße Via Aurelia, wurde in der Nähe von Chiavari in den frühen Morgenstunden des Montags durch eine Erd- und Gesteins- lawine völlig blockiert. Der Verkehr wird einstweilen umgeleitet. 5 Zu Dutzenden sind in den Unwettergebie- ten kleinere Häuser eingestürzt oder schwer beschädigt worden. In Caniglie bei Asti wurde ein Bauer, der noch schnell einige Geräte aus seinem schon wankenden Haus- chen holen wollte, von den über ihn herein brechenden Trümmern erschlagen. Die Schä- den der Landwirtschaft allein in der Pro- vinz Asti werden bis jetzt auf eine Milliarde Lire(6,7 Millionen DMW) geschätzt. In den frühen Morgenstunden des Sonn- tags wurden die Einwohner des Alpendörf- chens Tourin, westlich von Turin, von einem Erd- und Schlammrutsch im Schlaf über- rascht. Die Katastrophe forderte neun Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Was wir sahen: ee eee eee Ein Hauptmann und ein Gefreiter „Ein deutsches Märchen“ nannte Carl Zuckmayer seinen„Hauptmann von Köpe- nick“, das tragikomische Schauspiel vom Schuster Wilhelm Voigt, der im Jahre 1906 eine preußische Hauptmannsuniform anzog und in dieser Verkleidung den gefährlichen Mechagismus der Macht entlarvte. Diese ge- nial-einfache Farce, von einem alten Zucht- häusler in Szene gesetzt und von der Welt mit brausendem Gelächter quittiert, ist in die Ge- schichte des deutschen Kaiserreiches einge- gangen und ein Gleichnis für die kritiklose Anbetung staatlicher Autorität und ihrer Symbole geworden. Ein deutsches Märchen? Als es 1932 bei Max Reinhardt im Deutschen Theater zu Berlin uraufgeführt wurde, mar- schierten bereits die Hitlerbataillone, und die deutsche Wirklichkeit verwandelte sich aber- mals— nur fürchterlicher als zu Kaisers Zei- ten— in ein Exerzierfeld der absoluten Staatsgewalt, und wieder ließ sich der Bür- ger verführen vom falschen Zauber der Uni- orm und von der angemaßten Autorität ihrer Träger. Als jetzt dieses bereits zweimal ver- fümte Zuckmayer-Stück vom Süddeutschen Rundfunk in einer Fernsehbearbeitung von Heinz Schaefer und Rainer Wolffhardt auf unseren Bildschirmen präsentiert wurde, mag es die behaglich schmunzelnden Zu- schauer wie eine ferne Erinnerung und wie etwas un wiederholbar Vergangenes amüsiert aben. Aber der nachdenkliche Zeitgenosse erkannte darin mit leisem Schaudern die Oslichkeit immer neuer Wiederholungen, solange das von Zuckmayer geprägte Wort: „Erst kommt der Mensch und dann die Men- zchenordnung“ ein Märchen bleibt. Die ausgezeichnete Aufführung unter der Regie von Rainer Wolffhardt, geprägt von der Solidität des Stuttgarter Fernsehstils, vermied jede billig karikierende Veberzeich- nung der Typen und ließ es im übrigen bei ein paar surrealistischen Andeutungen einer symbolträchtigen Optik bewenden. Die Viel- zahl der Rollen war von der Titelfigur, der Rudolf Platte ein menschliches Profil von stiller Eindringlichkeit gab, bis zur kleinsten Charge glänzend besetzt, und selten sah man ein so ausgewogenes Ensemblespiel gleich- Wertiger Kräfte. 5 Der fünfte Dokumentarbericht in der Sendereihe über„Das Dritte Reich“ handelte von den„Generalproben“ der totalitären Ex- pansionspolitik, von der Aufrüstung Hitler- deutschlands und dem Einsatz der„Legion Condor“ im spanischen Bürgerkrieg. Wie hier die Schlagkraft der neugeschaffenen deut- schen Luftwaffe erprobt wurde, so zeigte auch der italienische Abessinien-Feldzug, mit welchen Mitteln der„Achsen“-Partner Mus- solini seine territorialen Forderungen durch- zusetzen gedachte, und unter der gleichen Devise„Volk ohne Raum“ führte Japan sei- nen mörderischen Krieg gegen China. Die Bilder, aus Wochenschau-Aufnahmen und Kriegsberichterfilmen zusammengestellt, Wa- ren grauenhafte Dokumente einer gewalt- tätigen, rechtsbrüchigen, unmenschlichen Fo- litik, die sich die Herrschaft über andere Völ- ker, die Eroberung der Macht um jeden Preis zum Ziel gesetzt hatte. Heute fragt man sich, warum diese gleichen Bilder damals, als sie aktuell waren, nicht von der Welt in ihrer ganzen schrecklichen Bedeutung er- kannt wurden: als die Vorboten der Kata- strophe, und warum die Deutschen in dem Sefreite aus Braunau war. Gesicht dieses Mannes, der Adolf Hitler hieß, nicht den tödlichen Wahnsinn sahen, dem sie sich ausgeliefert hatten. Tragische Blindheit, die immer wieder der usurpierten Macht wil- lig gehorcht, dem Betrüger in Uniform, ob es nun der Hauptmann von Köpenick oder der E. B. * Der hier besprochene Fernseh- Köpenick“ hat inzwischen zu einem Protest des Vorsit- zenden der Jüdischen Gemeinde Berlin, Heinz Galinski, geführt, und zwar gegen die„ten- denziése Ueberzeichnung der Rolle des Ju- den“.„Was unser Befremden hervorrufen mußte“, schrieb Galinski an den Süddeut- schen Rundfunk,„war eine an sich neben- sächliche Szene, die nach unserem Gefühl un- gewöhnlich breit ausgewalzt wurde. Es han- delt sich um die Szene mit dem jüdischen Kleiderverkäufer. Wir müssen ernstlich die Art und Weise beanstanden, in der diese Per- son gekennzeichnet wurde, ebenso die dilet- tantische Art, in der sich der Schauspieler jiddisch geäußert hat.“ Es sei nicht klar, warum diese Rolle derart prononciert wurde, und es sei zu befürchten, daß„die Kennzeich- nung eines jüdischen Menschen in der Form einer Stürmer- Karikatur“ nicht nur neue Aergernisse auf allen Seiten hervorrufen könne, sondern vor allem bei der unwissen- den Jugend, die größtenteils noch niemals eine Begegnung mit jüdischen Menschen hatte, ein völlig verzerrtes Bild der Juden hervorrufe. Aus Kreisen des Süddeutschen Rund- funks verlautete zu dieser Kritik, es gehe auf einen Rat des Autors zurück, die Figur des „Kleiderjuden“ als eine Milieuschilderung der damaligen Zeit in ihrer ursprünglichen Form beizubehalten. Zuckmayer habe sich erst vor kurzem in einem Artikel in einer großen westdeutschen Zeitung mit dieser Frage beschäftigt. Im übrigen sei man beim Süddeutschen Rundfunk der Ansicht, daß der Darstellung des Juden in der Fernsehinsze- nierung erst durch die Kritik Galinskis eine Bedeutung gegeben werde, die ihr keines- Wegs zukomme. 8 dpa/ AP Neue Erkenntnisse und Erfindungen Gehörschutz ö (Saw) Ein neuartiger Typ von Ohren- Pfropfen wurde entwickelt, der alle norma- len Laute durchläßt, gesundheitsschädliche Geräusche aber abdichtet. Diese Ohren- pfropfen sind leicht, mit Gummiplast gepol- stert und können mit Halsband oder Kopf- spanner getragen werden, ohne daß man sich körperlich behindert fühlt. Plastmaterial und ein System von druck-kompensierenden Ventilen im Ohrenpfropfen sortieren die er- wünschten Laute von den unerwünschten. So können zum Beispiel näherkommende Kraft- fahrzeuge, Warnungssirenen und Rufe ge- hört werden, aber das Geräusch schwirren- englischen Düsenflugzeug finden, der aus der Maschinen, startender Flugzeuge usw. wird abgeschirmt. Der neuartige Schutz dürfte besonders geeignet für den Gebrauch in Bergwerken, auf Schiffswerften, in Ma- schinenräumen von Schiffen und in Textil- fabriken sein. Hitzebeständige Flugzeugreifen (Sa W) Luftreifen für Flugzeuge, die auch solchen Hitzegraden widerstehen, denen nor- male Reifen nicht gewachsen sind, werden jetzt nach einem amerikanischen Geheimver- fahren hergestellt. Sie werden ihre erste praktische Verwendung bei einem neuen nichtrostendem Stahl gebauten„Bristol 188, die eine Fluggeschwindigkeit von mehr als 2 400 Stundenkilometer erreicht. Bei einer Solchen Geschwindigkeit bewirkt die Luft- reibung eine derartige Erhitzung der Reifen, daß besondere Kühlvorrichtungen nötig sind, um diese vor der Zerstörung zu bewahren. Die neuen hitzebeständigen Luftreifen wer⸗ den also eine nicht unbeträchtliche Gewichts- ersparnis mit sich bringen. Selbstheilung der Pflanz en (Saw) Amerikanische Pflanzenärzte be- kaßten sich mit der bisher ungeklärten Er- scheinung, daß manche Pflanzen parasitäre Krankheitserreger, die bereits in das Gewebe eingedrungen waren und sich dort ausgebrei- tet hatten, doch noch zum Absterben bringen, ohne daß diese Schaden angerichtet haben. Als Ursache für diese erstaunliche Wider- Standsfähigkeit wird eine Eiweißart, ein Glo- bulin, angegeben. Die Pflanze erliege nur dann dem Erreger, wenn sie das Globulin mit ihm gemeinsam habe; sie sei nicht anfällig, Wenn das nicht der Fall sei. 5 5 Rizinus Kuchen 5 (Saw) In dem bei Gewinnung von RI nusöl entstehenden Preßkuchen aus de Samenkapseln der Rieinus-Pflanze bleibt 3 Rückstand ein eiweihartiger Giftstoff(PH talbumin), der schon beim Genuß geringe Mengen zur gegenseitigen Verklebung de roten Blutkörperchen und damit zum T9 führt. Dieser Rizinuskuchen konnte des- wegen bestenfalls nur als Düngemittel ver- wendet werden. Jetzt ist es in Pernambuco (Brasilien) gelungen, das toxische Element in den Samenkapseln vom Protein abzuspal- ten. Da Rizinuskuchen einen besonders hohen Eiweißgehalt besitzt, ist es endlich möglich geworden, den in den Oelmühlen anfallenden Preßkuchen als Vieh-Kraftfut- ter zu nützen. Die Rizinus-Industrie hat sich des neuen Verfahrens bereits angenommen. Belte 1. MANNTETINMTER MORGEN MANNHEIMER LOKATL NACHRICHTEN Dlenstag, 20. Dezember 1960/ Nr. 204 Hilfsaktion für schwerkranke Mannheimerin: Bundeswehr schickte Sanka nach Aibling Krankentransport klappte trotz schlechten Wetters und Kupplungsschadens Ein Stabsunteroffizier, ein Obergefreiter und zwei Gefreite einer in Mannheim sta- tionierten Luftwaffeneinheit konnten am Samstag ihre Urlaubsscheine wieder ein- packen und die Zivilmonturen gegen kleidsames Luftwaffenblau eintauschen. Stand- ortkommandant Mazor Schoefinius mußte ebenfalls auf ein geruhsames Wochenende verzichten: Er ließ dafür die Drähte spielen, um die vier verhinderten Wochenend- urlauber nach Bad Aibling in Marsch setzen zu können. Der ganze militärische Auf- wand galt jedloch einer höchst zivilen Angelegenheit: Es war aus Bad Aibling eine Mannheimerin abzuholen, eine schwerkranke Frau, die hier im Städtischen Kranken- haus operiert werden muß. Zwar sind zivile Krankentransporte nicht Aufgabe der Bundeswehr, aber hier lag der Fall etwas komplizierter. Einmal war der Transport dringlich. Ein Angebot eines Mannheimer Ehepaars, die Frau im Pkw oder mit der Bahn von Bad Aibling abzuholen, wurde von den Aerzten abgelehnt. Das Rote Kreuz Wollte für den Transport 300 Mark berechnen(das Geld war allerdings nicht vor- handen) und die AOR lehnte die Uebernahme der Transportkosten ab. Soweit die Vorgeschichte. Am Freitagabend zu später Stunde rief ein Herr Max Schlük- ker bei der MM-Lokalredaktion an. Ein Re- porter nahm das Gespräch auf. Schlücker Sagte, Frau Katharina Sees, 57 Jahre alt und in Käfertal wohnhaft, befinde sich zur Zeit in Bad Aibling. Sie habe sich dort zu einer Kur aufgehalten; Grund: ein schweres rheumati- sches Leiden. Nun habe der Kuraufenthalt leider gar nicht die erwarteten Erfolge ge- zeitigt. Daraufhin sei Frau Sees in das Kran- kenhaus eingeliefert worden; dort wiederum habe eine gewissenhafte Untersuchung er- geben, daß die Mannheimerin an einem Tu- mor leidet. Die Aiblinger Aerzte hatten nun- mehr entschieden, Frau Sees müsse umge- dend operiert werden. Die Voraussetzungen dazu waren im kleinen Aiblinger Kranken- haus nicht gegeben. Aus psychologischen Gründen sei es auch besser, Frau Sees nach Mannheim zu schaffen und nicht nach dem näher gelegenen München, meinten die Arzte. TT.!—TbT—d———— Blitzen macht unabhängig! 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Samstags versicherte in Bad Aib- Ung ein Dr. Meggendorf:„Jawohl, der Fall ist dringend.“ Um 13 Uhr rief die Lokal- redaktion bei Magjor Schoefinius an, der sich gerade anschickte, sich von einer arbeits- reichen Woche auszuruhen. Major Schoefi- nius:„Klar, wir werden helfen.“ Jede Armee der Welt hat Vorschriften zu beachten und allerlei Dienstwege. Um s erstaunlicher: Kurze Zeit nach dem ersten Ge- spräch mit Major Schoefinius kam schon der Anruf:„Die Sache klappt. Nur der Sanka muß jetzt her.“ Schließlich wurde entschie- den, daß ein Sanka des 72. Luftwaffen- in Mannheim stationiert. ner Frau an:„Habe dienstlich zu tun.“ Die Gefreiten Egon Heupel, Bodo Schmidt und Pimperz verzichteten auf Ausgang und an- dere Annehmlichkeiten. Am Sonntagfrüh setzten sich die vier Mann in Marsch. Kurz vor Ulm gab es die erste Verzögerung. Der Sanka mußte bei einem Verkehrsunfall eingesetzt werden. Stabsunterofflzier Schmidtke übernahm den Transport von zwei Verletzten— Mutter und Sohn— ins nächste Krankenhaus. Am Montag, gegen acht Uhr, setzte sich der Sanka dann von Bad Aibling aus in Marsch. Die Abfahrt hatte sich verzögert. Auf den bayerischen Straßen machte nämlich dichtes Schneegestöber jede Sicht unmöglich.„Durch München fuhren wir mit Polizeieskorte“, be- richtete gestern abend Gefreiter Heupel. Das Das letzte Advent- Wochenende brachte vielen FHilfsbedürftigen manchen Beweis christlicher Nächstenliebe. So gab es am Samstagnachmittag im festlich geschmück- ten Saal des„Kaisergarten“ ein erwartungs- volles Stelldichein von 130 Kindern, eingela- den vom VdK, Ortsgruppe Neckarstadt- West. Die von Schwester Wilhelmine geleitete Kin- dergruppe der Luthergemeinde erfreute durch ein Märchenspiel, während Jürgen nes Geldgeschenk, während die übrigen Kin- der mit einer inhaltreichen Keksdose er- freut wurden. Ueberfüllt war der Saal am gleichen Abend. Unter den Ehrengästen sah man die Geistlichen beider Konfessionen, MdL Kurt Angstmann, Madl. Lena Maurer und den Kreisvorsitzenden Gropp. In seiner An- sprache dankte Vorsitzender Josef Schenk für die bewiesene Opferbereitschaft. Kreis- gliedern die silberne und vieren die goldene Ehrennadel. Rosa Bailer, schon seit Jahr- zehnten Witwenbetreuerin, wurde für ihre Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt einen stattlichen Präsentkorb nebst Ehrenurkunde. Dicht besetzt war auch der katholische Gemeindesaal in Rheinau, wohin Vorsitzen- der Schnatz von der VdK- Ortsgruppe Rheinau eingeladen hatte. Ein Orchester der Natur- freunde Rheinau umrahmte die Feier, wäh- rend die Kindergruppe des RGZV Phönix Rheinau im Verein mit Knecht Ruprecht und dem Nikolaus durch Darbietungen ver- schiedenster Art zu begeistern wußten. Recht großzügig zeigte sich Nikolaus, der für elf 9 Ermittlungen im Fall Eschelbach: N Die jüngsten Ermittlungsergebnisse der Ludwigshafener und Mannheimer Kri- minalpolizei im Fall der 23jährigen Gudrun Eschelbach aus Feudenheim ver- mitteln nunmehr endgültig ein anderes Bild, als es ursprünglich angenommen wurde. Die Obduktion der Leiche ergab, wie schon gemeldet, schwere innere Ver- letzungen, vor allem am Brustkorb. Rip- penbrüche, Lungenblutungen und ein Leberriß sind Verletzungen, die nur durch„stumpfe Gewalt“ herbeigeführt worden sein können. Die Mannheimer Kripo zieht als Todesursache zwei Mög- lichkeiten in Betracht: Entweder stürzte Gudrun Eschelbach aus großer Höhe und zog sich beim Aufschlag die Verletzungen zu, oder sie wurde von einem Kraftfahr- zeug überfahren. Fest scheint zu stehen, daß ein Sexualverbrechen am Fundort bei Edigheim nur vorgetäuscht wurde. Als mit absoluter Sicherheit bewiesen ilt auch, was bei Auffinden der Leiche von seiten der Kriminalpolizei nur als Vermutung angenommen wurde: Der Fundort ist nicht der Tatort. Entschei- dendes Indiz für diese These: Am Fund- ort auf den„Pfingstwiesen“ wurde kein Blut gefunden; das Opfer war jedoch, als es gefunden wurde, fast vollkommen ausgeblutet. Die Leiche wurde also nach- Kripo sucht fieberhaft nach Blutspuren Sexualverbrechen war vermutlich nur vorgetäuscht träglich an den Fundort gefahren. Den Weg der Gudrun Eschelbach vermochte die Mannheimer Kripo bis Freitagfrüh der letzten Woche um 4 Uhr nahezu lückenlos zu verfolgen. Der Fahrer des Frankenthaler VW, der zu diesem Zeit- punkt an der Ecke Jungbuschstraße/ Ring auftauchte und der mit dem Tode der Eschelbach in Zusammenhang gebracht wird, hat sich noch immer nicht gemel- det. Um die Klärung des Verbrechens zu fördern, richtet die Kripo folgende Fragen an die Oeffentlichkeit: Wer hat irgendwo ein Fahrzeug ge- sehen, das außen oder innen Blutspuren oder verdächtige Beschädigungen auf- wies; besonders zu achten ist auf einen VW mit dem amtlichen Kennzeichen„FT“ (eventuell graues Kabriolett). Wer hat im Mannheimer oder Pfälzer Raum nach dem letzten Freitag, 4 Uhr, eine Blutlache oder Blutspuren gesehen, die nicht zu erklären waren? Sachdienliche Hinweise nimmt weiter hin jede Polizeidienststelle entgegen. Die Mannheimer Kriminalpolizei(Auswer- tungsabteilung) ist bei Tag und Nacht unter der Nummer 3 80 41, Apparat 413, zu erreichen. Auf Wunsch werden die Angaben vertraulich behandelt. Li. 8 Fernmelde-Regiments nach Bad Aibling fah- ren sollte. Eine Einheit dieses Regiments ist Stabsunterofflzier Schmidtke, er war gerade Uv, rief bei sei- Schmidt mit Akkordeonvorträgen gefiel. Der Nikolaus brachte den Halbwaisen ein klei- Vorsitzender Hans Mack überreichte 22 Mit- war wegen der umfangreichen Sperrungen aus Anlaß der Flugzeug- Katastrophe vom Samstag. Major Schoefinius ließ sich laufend ü über den jeweiligen Standort des Sanka in- formieren. Um 10 Uhr passierte er München, um 13 Uhr Ulm. Am Nachmittag setzte sich die Standortkommandantur mit dem zweiten Verkehrszug der Landespolizei in Verbin- dung: Im Raum Durlach Bruchsal war es rämlich zu mehreren Verkehrsunfällen ge- kommen. Die Landespolizei versprach:„Wir stellen eine Eskorte“. Gleichzeitig wurde vom Polizeipräsidium ein Peterwagen in Marsch gesetzt: er sollte den Transport vom Frie- kenhaus lotsen. Spur. Der lag nämlich im Stuttgarter Raum fest: Kupplungsschaden. Und Stabsunter- offizier Schmidtke hatte Mühe, ein Feld- densplatz ab sicher zum Städtischen Kran- Nur vom Sanka fehlte ab fünf Uhr jede jäger- Kommando zu alarmieren, auf daß ihm ein neuer Sanka geschickt werde. Das klappte denn auch mit einiger Verzögerung (das neue Fahrzeug kam aus Ludwigsburg). Von da ab aber ging es ohne Zwischenfall. Als der riesige Sanka im Mannheimer Kran- kenhaus zur Aufnahme fuhr, meinte eine Schwester entsetzt:„Um Gotteswillen, ein Serienunfall...“ Wenige Minuten später lag Frau Sees wohlbehalten auf der II. Chirurgischen Sta- tion. Neben ihrem Bett standen Blumen, darunter eine Karte. Major Schoefinius übermittelte darin namens der Standort- kommandantur seine besten Wünsche für eine baldige Genesung. Dieter Preuss Frohe Stunden für Kinder und Alte VdK Neckarstadt-West, Rheinau und Reichsbund Rheinau zündeten Kerzen an Halbwaisen, 28 Altrentner über 75 Jahre und 19 Kranke allerlei Ueberraschungen be- reit heilt. Besonders reichlich wurde dabei der Halbwaisen gedacht. Weitere Kranke sollen zu Hause und im Krankenhaus durch die Betreuerinnen aufgesucht werden. Die Ortsgruppe Rheinau des Reichsbun- des hatte im evangelischen Gemeindesaal eine Kaffeetafel für Alte und Kinder ge- deckt. Beglückt nahmen 20 Halbwaisen ihr Weihnachtsgeschenk eine Kollegmappe mit Gebäck und Obst— in Empfang. r Für Jürgens Zigarrenkiste: Oed reicht für Rollstuhl Rührende Hilfsbereitschaft 594,60 DM hatten sich bis zum Redaktions- schluß gestern abend in Jürgens Zigarren- kiste und im Spendenfach der„MM“-Lokal- redaktion eingefunden. Der Kauf des Roll- Stuhls kür den vollgelähmten Hans Horst ist damit gesichert. Heute vormittag wird er abgeschlossen. Damit kehrt in die kleinen Zimmer an dem dunklen Hinterhof in der Dalbergstraße die Weihnachtsfreude nicht nur frühzeitig ein. Sie kommt völlig unerwartet. Noch in der vergangenen Woche war der kleine Jürgen völlig ratlos, wie er jemals in seinem Leben den Betrag für einen Roll- stuhl zusammenbringen könne. Gestern abend war der Bestand in seiner Zigarren- kiste von 80 auf 227,60 DM angestiegen. Wei- tere 367 DM häuften sich in zahllosen Brief- umschlägen, in Scheinen und Markstücken auf den Schreibtischen der Redaktion. Noch vor drei Tagen bildete der enge Wohnbereich Jürgens große Welt. Gestern baten der Direk- tor einer international bekannten Reederei und eine Mannheimer Süß warenhandlung die Redaktion, Jürgen möge bei ihnen vor- sprechen. Der Reedereidirektor übergab dem Dreizehnjährigen einen Hundertmarkschein, der Süßwarenhändler händigte ihm eine Riesenschachtel Pralines aus. In einem großen Stapel Briefen werden Jürgen Lob und An- erkennung ausgesprochen. Er wird trotzdem ein frischer, bescheidener Junge bleiben. Er wird seine Meerschweinchen füttern, seinem Hasen über das Fell streicheln und in der Schwimmabteilung von 1876 seinen Mann stehen. Wie er ihn in dieser Hilfsaktion ge- standen hat: Schlicht und einfach. Ueber die eingegangenen Spenden und ihre Verwendung wird der„MM“ noch ausführlich berichten. Kö. Glücklicher Händedruck nach militärischer Hilfsaktion Aus dem Polizeibericht: Uberfall abgewehrt Ta xiräuber ohnmächtig Während der Fahrt wurde gegen 18 Uhr Auf der„Graudenzer Linie“ ein Taxifahrer plötzlich von seinem Fahrgast, einem ameri- kanischen Soldaten, angegriffen. Der Ameri- kaner versuchte, den Angefallenen über die Rückenlehne zu zerren; offensichtlich hatte er es auf Geld abgesehen. Der Taxifahrer konnte sich jedoch des Angriffes erwehren, und aus dem gestoppten Wagen flüchten. Als der Soldat weiter auf ihn eindrang, versetzte ihm der Deutsche mit einem Holzknüppel einen Schlag auf den Kopf, so daß er bewußtlos zu- sammenbrach. Auf der Fahrt ins Kranken- haus kam der Amerikaner wieder zu sich und fing an zu randalieren. Er wurde deswegen zur weiteren„Betreuung“ der Militärpolizei übergeben. Dreistes Gaunerstück Vermutlich mit Hilfe eines Nachschlüssels öflneten unbekannte Täter im Schutze der Dunkelheit einen auf dem Parkplatz in der Werderstraße abgestellten Personenwagen und schoben ihn ein Stück weg. Nachdem sie den Wagen durch Unterlegen von Pflaster- steinen hochgebockt hatten, montierten die Diebe sämtliche vier Räder ab. Aus dem heimgesuchten Wagen entwendeten sie außer- dem noch vier Fußmatten, einen Werkzeug- und Verbandskasten sowie den internationa- len Führerschein des Fahrzeugbesitzers. Flott in die Kurve Auf der Dalbergstraße kollidierte über die Mittagszeit ein Lastwagen mit einem am Straßenrand stehenden Pkw, als er schnell in die Kurve gefahren und ins Schleudern ge- raten war. Anschließend prallte der Lkw noch gegen einen entgegenkommenden 50jährigen Radfahrer, der mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus gebracht werden mußte. 70j;ähriger Fußgänger angefahren Gegen 23 Uhr wurde ein 70jähriger Rent- ner beim Ueberqueren der Sandhofer Straße von einem in Richtung Innenstadt fahrenden Personenwagen so heftig angefahren, daß er auf die Straße stürzte und liegen blieb. Im Krankenhaus wurden bei dem Verletzten ein komplizierter Bruch des linken Unterschen- kels und Kopfplatzwyunden festgestellt. Aus„Dankbarkeit“ bestohlen Schmählich belohnt wurde die Gutmütig- keit eines Bauarbeiters, der sich in einer Wirtschaft eines mittellosen jungen Mannes annahm. Der junge Mann hatte ihm anver- traut, er habe großen Hunger, da er seit einiger Zeit schon nichts mehr gegessen habe. Um ihn zu sättigen, ging der gutmütige Mann daraufhin mit dem Hungrigen in seine Unter- kunft. Anschließend gingen beide wieder in eine Wirtschaft. Als sich der junge Mann„für einen Augenblick“ entfernte, aber nicht zu- rückkam, mußte sein Gastgeber feststellen, daß ihm jemand den Wobhnungsschlüssel un- bemerkt aus der Tasche gezogen hatte. Nichts gutes ahnend, eilte der Bauarbeiter auf schnellstem Wege zu seiner Unterkunft Anerkennung für jahrelange Werkstreue Unterhaltsame Jubilarfeier bei der Daimler-Benz AG Einen festlichen Schlugalkkord zum Jah- resende schlug die Daimler-Benz Ad(Werk Marmbeim) für ihre Arbeitsjubilare an. Ins- gesamt 82„Benzler“ mit ihren Ehefrauen waren der Einladung der Werksleitung in dem festlich geschmückten Speisesaal gefolgt. Technischer Direktor Holzner, Vorstandsmit- glied der Daimler-Benz Ad, dankte für Treue und Ausdauer. Besondere Anerkennung zollte er Friedrich Gropp und Georg Wenz, die schon über fünf Jahrzehnte der grogen „Daimler-Benz-Familie“ angehören. Direk- tor Holzner skizzierte dann die gegenwärtige Situation des Werkes. Am 1. April dieses Jah- res war der 10 000. Ommibus des Typ 321 fer- tiggestelllt worden. In den nächsten Tagen soll der 200 000. Sechs-Zylinder Lkw in Mann- heim vom Band rollen. Den Dank und die Glückwünsche für seine Arbeitskollegen überbrachte Betriebs- ratsmitglied Jakob Hinkel. Sein Dank galt auch den Ehefrauen der Jubilare. Herzliche Worte fand auch Friedrich Gropp, der im Na- men der Jubilare sprach. Nach einem vorzüglich zusammengestell- ten Essen sorgte eine muntere Schar bekann- ter Künstler für Musik und gute Laune. Be- sonderes Lob verdient Fritz Hackl, der mit besinnlichen und heiteren Liedern erfreute. Die„Barrys“ glänzten mit pointenreichen Parodien. Als Alleinunterhalter präsentierte sich„Meister Charivari“. Anmutige Artistik demonstrierten die„Bracks“, Kurt Höhne führte durch das Programm. Den musikali- schen Part besorgte die Kapelle„Soprani“ mit Meloddem von„ermo dazumal“ bis „heute“. 1 zurück. Zu spät. Der junge Mann war ihm bereits zu vorgekommen; er hatte neben ver- schiedenen Wäschestücken àuch einen Anzug, einen Mantel und 65 Mark Bargeld gestohlen. Die Kleidungsstücke hat er vermutlich in einem ebenfalls vorgefundenen Koffer ab- transportiert. 7 Ent nervter Ehemann flehte um Schutzhaft Auf der Polizeiwache in der Neckar- stadt sprach kurz vor 20 Uhr ein 36jäh- riger Ehemann vor. Sein Ansinnen: Er bat darum, für einige Tage festgenom- men zu werden, da er zur Zeit mit sei- ner Frau in Streit lebe. Vergeblich ver- suchten die Beamten, dem Verzweifelten klar zu machen, daß für seine Fest- nahme keinerlei Gründe vorlägen; er setzte sich auf die Bank im Vorraum der Wache und war nicht mehr zum Ver- lassen des Wachlokals zu bewegen. Als er gewaltsam hinausbefördert werden sollte, leistete der Mann heftigen Wider- stand; so konnte sein Wunsch wenigstens vorübergehend erfüllt werden: Wegen renitenten Verhaltens wurde er in Ge- Wahrsam genommen. Nach Entnahme einer Blutprobe im Krankenhaus wurde der Bedauernswerte jedoch nach sechs Stunden wieder entlassen. 0 5 Kiesinger ehrte Heimerich Frühstück in kleinem Kreis Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger hat zu Ehren des früheren Oberbürgermei- sters von Mannheim, Professor Dr. Dr. h. e. Heimerich, der am 21. Dezember seinen 78. Geburtstag begeht, am Montag in der Villa Reitzenstein in Stuttgart ein Frühstück ge- geben. Von der Landesregierung nahmen daran teil der stellvertretende Ministerprä- 5 Glbt es Glock nach der Kartel7 Wird hlet Schicksal gespielt? lesen Se den neben Roman des HR ZU. Erfolgsqutors Heins · Ulrich Horster EHE-INSTIHTUT AURORA Ein Kolportage-Roman aus der Welt det Veteinsomten und Suchenden, aus einet Welt des Zwielichts, in der Echtes und fol- sches veW⁵-oben sind. Was als Spiel beginnt, wird tödlicher Ernst in einem Inferno det leldenschaften. Kufen Ste das große Welhnachtsheft von HR 2 mi dem ausführlichen Festtagspregramm „Anzeige, sident und Justizminister Dr. Wolfgang Haus- mann, Innenminister Filbinger und Arbeits- minister Schüttler, weiter Oberbürgermeister Dr. Reschke, der Rektor der Wirtschaftshoch⸗ schule, Professor Dr. Brecht, Ministerial- direktor Dr. Spreng und Ministerialrat Dr. Feuchte. Kiesinger würdigte in einer An- sprache die Verdienste Professor Heimerichs im öffentlichen Leben, vor allem sein Wirken für die Stadt Mannheim und das Land Baden- Württemberg. Der Ministerpräsident erinnerte besonders an Heimerichs Eintreten für die Bildung des Südweststaates, das von großer Bedeutung für das Land gewesen 86l. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß Professor Heimerich in gewohnter Frische weiter wirke und wünschte dem Jubilar noch viele Jahreeines tätigenſund erfüllten Lebens. Professor Heimerich danktè in herzlichen Worten. Für den Zusammenschluß der süd- westdeutschen Länder habe er sich getreu seiner Ueberzeugung mit Hingabe eingesetzt. Noch sei die Aufgabe der Integrierung der Landesteile gestellt, und er begrüße die dar- auf gerichteten Bestrebungen der Landes- regierung, die schon Erfolge gehabt. Inn — Die gui uu, eue Nr. 2 gen, d in Zu Für ein N jekt ausge 1 Kat M drei“ im K. lische italie deuts Buch tallia lische leitet dense in sp. seit Deuts Jahre Di seien stand Begr reitu vent: nisch am f beitn Lebe kann Weih gen. ihm Ver- zug, hlen. h in ab- 21 21 1 , 1 0 aus- eits- ster och al- Dr. An- ichs ken and jent den von sei. daß che och ens. hen üd- reu tat. der ar- les- Fr. 294/ Dienstag, 20. Dezember 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2 MANNHEIMER MoRGEN seite 5 . Neubau einer Volksschule in den I- Quadraten Industriegelände auf der Friesenheimer Insel wird erschlossen/ Weitere Verkehrssignalanlagen für das Stadtgebiet Im öffentlichen Teil seiner Montagnachmittagssitzung befaßte sich der Tech- nische Ausschuß des Gemeinderats unter Vorsitz von erstem Bürgermeister Dr. Ratzel mit der Verlegung und Herrichtung des Markt- und Kirchweihplatzes auf der Schönau, dem Neubau von 198 Wohnungen für Räumungsschuldner an der Oberen Riedstraße in Käfertal, dem Einbau eines Entlastungskanals in die Nek- karauer Straße, dem Aufstellen weiterer Verkehrssignalanlagen im Stadtgebiet und dem Anschluß einiger städtischer Gebäude an das Fernheiznetz. Bei zwei weiteren Punkten wollte der Oberbürgermeister selbst anwesend sein; da er jedoch wegen des schlechten Wetters von einer Besprechung in Stuttgart nicht rechtzeitig zurück- kommen konnte, erörterte sie der Ausschuß ohne ihn: Neubau einer Volksschule in den T- Quadraten für rund eintausend schulpflichtige Kinder und die Erschließung eines neuen Industriegeländes auf der Friesenheimer Insel. Den Neubau einer Volksschule in den Quadraten T 4, T 4a und T 5 erläuterten Bür- germeister Krause und Stadtbaudirektor Wil- ling: Auf Vorschlag des Schul- und Kultur- ausschusses hat der Gemeinderat beschlos- . denb daram beim Meihnachtgfest ten, das Gebäude der Sickinger-Schule in U 2 in Zukunft als Handelsschule zu verwenden. Für die Volksschule soll in den T-Quadraten ein Neubau errichtet werden. Für dieses Pro- jekt wurde ein allgemeiner Bauwettbewerb ausgeschrieben, den die Architekten Alfred Die Adventsgeschichte in drei Sprachen Katholisches Werkvolk hatte italienische und spanische Arbeiter eingeladen Mit der Lesung der Adventsgeschichte in drei Sprachen begann am Sonntagnachmittag im Kolping-Saal die Adventsfeier des Katho- lischen Werkvolks, Bezirk Mannheim für italienische und spanische Arbeiter. Den deutschen Text Lukas 2, 1-5 sprach Pater Buchheim. Italienisch las Don Antonio Ma- tallia, der seit sieben Monaten die katho- lische italienische Mission in Mannheim leitet. Schließlich wiederholte Don Gregorio denselben Text für die spanischen Arbeiter in spanischer Sprache. Don Gregorio betreut seit neun Monaten spanische Arbeiter in Deutschland; er will noch wenigstens zwei Jahre hier bleiben. Die Vorbereitungen für diese gute Tat gelen dem Werkvolk nicht leicht gefallen, ge- stand der Vorsitzende Otto Bischler in seiner Begrüßungsansprache ein, aber die Vorbe- reitungen hätten Freude gemacht. Die Ad- ventsfeier solle den italienischen und spa- nischen Arbeitern zeigen, daß die Liebe nicht am fernen Horizont sei. Die deutschen Ar- beitnehmer wüßten, wie schwer es ist, den Lebensunterhalt, den die Heimat nicht geben kann, in der Fremde zu verdienen und das Weihnachtsfest fern der Heimat zu verbrin- gen. Die Feier solle beweisen, daß sich die arbeiträume, 5 faßt: zwei eingeschossige Schulpavillons mit Der Technische Ausschuß stimmte zu Au und Diplom-Ingenieur Alexander Au ge- Wannen. Nach ihren Vorschlägen soll das Bauvorhaben in drei Abschnitten ablaufen. Das Gesamtprojekt ist auf 5 774 000 DM ver- anschlagt; davon entfallen auf den ersten Ab- schnitt 3 185 000 DM. Er sieht vor: Ein Unter- richtssgebäude mit einem drei- und einem zweigeschossigen Trakt und drei Treppen- häusern. Der dreistöckige Teil ist in 18 Klas- senräume und Gruppenräume für die Ober- stufe unterteilt. Der zweigeschossige Bau ist für Toilettenanlagen, Werk- und Hand- einen Physiksaal und Ver- waltungsräume vorgesehen. Ein späterer, zweiter Bauabschnitt um- je drei Klassenzimmern für die Unterstufe und Toilettenanlagen, ein eingeschossiger Kinderhort für Knaben und Mädchen mit Werkraum und entsprechenden sanitären Anlagen und Nebenräumen und ein ebenfalls eingeschossiger Bau für eine Hausmeister wohnung. Das Projekt wird mit dem dritten Bauabschnitt vollendet, der eine unterkellerte Turnhalle mit Gymnastikhalle vorsieht. In diesem Trakt sind die Umkleide- und Toilet- tenräume im Kellergeschoß eingeplant. Die Kellerräume der mehrgeschossigen Bauten sind vorsorglich als Luftschutzräime gedacht. Das Projekt erschien den Bauplanern reif, katholische Arbeitnehmerschaft mit den Aus- ländern verbunden fühle. Otto Bischler bat die Ausländer zu bedenken, daß auch die deutschen Arbeiter ihre Not damit hätten, ihren Glauben am Arbeitsplatz zu bekennen. 25 Ausländer hatten die Patres erwartet, gegen 150 kamen, und etwa ebensoviele Mit- glieder des Werkvolkes hatten sich eingefun- den. Nachdem die Begrüßungsansprache des Vorsitzenden durch den Dolmetscher Ale- xander Stierle ins Italienische und Spanische übertragen worden war, nachdem Mitglieder des Singkreises Seckenheim Weihnachtslieder vorgetragen hatten, begann das Eis zu tauen Umgehungsstraße in Höhe der Lampertheimer, und bald saßen trotz aller Sprachschwierig- keiten deutsche und ausländische Arbeiter bei Kaffee und Kuchen an einem Tisch. Stadt- dekan Nikolaus sprach ein Grußwort. Don Antonio Matallia und Don Gregorio bedank- ten sich bei den Gastgebern. Es sei erfreulich, so meinten die beiden, daß die Ausländer nicht nur als Arbeitskräfte, sondern auch in die große Familie der katholischen Kirche aufgenommen würden. Vom Tonband er- klangen spanische Lieder, Pater Buchheit zeigte einen Film und eine Tombola enthielt allerlei nette und praktische Dinge. Arö. dem Technischen Ausschuß vorgelegt zu wer- den. Der hieß es gut. Auf der Friesenheimer Insel, hinter der Kläranlage, ist durch Abfall- und Trümmer- aufschüttungen ein neues, hochwasser- geschütztes Industriegelände entstanden, das nun von der Stadt— so steht es in den be- reits getätigten Verkaufsabschlüssen— vor- erst durch eine Straße mit Kanalisation und durch Gleisanschlüsse zu erschließen ist. Bei- des kostet 260 000 DM. Die Straße wird vor- läufig jedoch nur provisorischen Charakter haben, weil später noch Versorgungsleitun- gen einzubetten sind. Das gewonnene Indu- striegelände ist 36 000 Quadratmeter groß. Der Technische Ausschuß stimmte dem Vor- haben zu. Der Markt- und Kirchweihplatz der Schönau an der Ecke Danziger und Bromber- ger Baumgang soll asphaltiert werden; das dürfte 55 400 Mark kosten. Der Ausschuß war einverstanden. Ebenfalls gut hieß der Aus- schuß die Baupläne für 198 Wohnungen für Räumungsschuldner an der Oberen Ried- straße in Käfertal. Sie sind als„Lauben- gang-Häuser“ geplant und in fünf Blöcke unterteilt. Je Wobhnungseinheit soll 10 000 Mark kosten. Es baut die Gemeinnützige Baugesellschaft; Eigentümer bleibt die Stadt. Der Anschluß der Rheinau an das Haupt- kanalnetz der Entwässerung erfordert einen Entlastungskanal in der Neckarauer Straße zwischen dem Anschlußpunkt an der Speye- rer Straße und der Schulstraße in Neckarau. Der neue Kanal wird aus„gestampften“ Rohren bestehen und mit dem bisherigen Kanal an sieben Stellen verbunden. Der alte und neue Kanal können dann zugleich„ab- fördern“. Die Kosten sind mit 850 000 Mark veranschlagt. Der Ausschuß erklärte sich ein- verstanden. Auch gegen die Anschlüsse von Lessing- Gymnasium, Luisenschule, Rathaus E5 und des Verwaltungs- und Werkstättengebäudes des Nationaltheaters an das Fernheiznetz hatte der Ausschuß nichts einzuwenden. Ein- zelne Stadtväter bemängelten nur die Höhe der Kosten für das Rathaus und für das Ver- Waltungs- und Werkstättengebäude des Na- tionaltheaters. Beim Rathaus entstehen die Kosten(52 800 DMW) durch die Größe des Ob- jekts; beim Nationaltheater-Anhängsel(68 200 Deutsche Mark) muß die jetzige Dampf- auf Warmwasser-Heizung umgestellt werden. Als nämlich die Dampfheizung seinerzeit vom Technischen Ausschuß gebilligt wurde, dachte noch niemand an die Fernheizung. Insgesamt kosten die vier Anschlüsse 193 200 Mark. Neue Verkehrssignalampeln sind vorgese- hen; der Technische Ausschuß bewilligte: Eine handgesteuerte Anlage auf dem Luzenberg in Höhe der Spiegelfabrik und an der Käfertaler Post- und Wasserwerkstraße. Eine transpor- table Anlage soll den Verkehr an der Kreu- zung Luisenring— Rheinstraße steuern. Eine automatische(mit 56 000 Mark die teuerste der Vorlage) wird an die Kreuzung Bundes- straße 44/ Viernbheimer Weg installiert. Das Aufstellen einer transportablen Anlage in Seckenheim an der Ilvesheimer Brücken- abfahrt soll auf Wunsch der Stadträte Bauder und Blümmel nochmals überprüft werden. An den Gesamtkosten von rund 122 000 Mark für die neuen Ampeln ändert sich aber nichts. K. H. Stolberg Abschied von Heinz Hoffmeister nahm gestern mittag auf dem Mann- heimer Hauptfriedhof eine stattliche Trauergemeinde. Sie hatte sich vor der Friedhofskapelle versammelt, wo mehr als drei- nundert Kränze und viele Blumengrüße den Sarg des im Alter von 64 Jahren verstorbenen Cheſs der international bekannten Mannheimer Konzertdirektion umrahmten. Rieselnder Schnee bedecte die Tannen, die Blumen und Kränze vor der Friedhofskapelle mit einer weißen Decſce. Einen letzten Gruß an seinen Chef und Freund sprach im Namen aller Mit- arbeiter und Angestellten H. Baus. Erster Bürgermeister Professor Dr. Ludwig Ratsel, ub erbrachte die Grüße des in Stuttgart weilenden Oberbürgermeisters, der Stadtverwal- tung und des Gemeinderats. Heinz Hoffmeister sei immer von seiner Verpflichtung als Burger erfüllt gewesen, sagte der Bürgermeister, der auck als Sprecher der SPD-Mann- heim des aufrechten Sozialisten Heinz Hoffmeister gedachte. Das wechselvolle Leben Heinz Hoff meisters, mit all seinen Erfolgen und Rückschlägen und die Persönlickkeit dieses stets optimistischen, seinen Mitmenschen nur Freude spendenden Mannes zeichnete Konzert- agent Lorenz K. W. Reich.„Heinz Hoffmeister war der Größte im Showbussiness, den wir in den letzten 40 Jakren hatten“, sagte Reich, der im Namen aller seiner Kollegen und im Namen der Fachverbände sprach. Nach der Beerdigung waren Angehörige und Be- kannte des Verstorbenen im Rosengarten versammelt, unter ihnen zahlreiche Künstler: Vico Torriani und Frau, Conny Froboess, Wilhelm Strienz, Gerhard Wendlandt, Sherrier, Karl Peukert, Roberto Blanco, Franz Eder, Heinz Schenk, Valente-Gatte Erie van Aro, Sylvio Francesco, Bob Barton, außerdem viele Konzertdirektoren von Hamburg bis Zürich. Ein Gedenkbuch für Mac Bild: Bohnert& Neusch jüdische Mitbürger Vorbereitungen im Stadtarchiv/ Zahlreiche Beiträge sind schon eingegangen Immer mehr Zuschriften und Beiträge laufen bei Stadtarchivar Dr. Gustav Jacob ein, der zusammen mit Stadtsyndikus Dr. Watzinger das Gedenkbuch der Stadt Mann- heim für ihre jüdischen Mitbürger vorbe- reitet. Zwar stehen Umfang, Art und Auf- lage dieses dokumentarischen Buches noch nicht fest, es sind auch noch keine Mittel dazu vorhanden, doch nimmt das Werk nach und nach Gestalt an. Von einstigen Mann- heimer Juden, die in aller Welt verstreut leben, sind bis jetzt 31 Textbeiträge einge- laufen, sechs weitere haben ebenfalls ihre Mitarbeit zugesagt. Auch wertvolles Foto- material ist schon vorhanden, so daß man sogar schon erwägt, eine besondere Ausstel- lung zu gestalten. Die Initiative zu diesem Gedenkbuch, wie es die Städte Köln und München bereits veröffentlicht haben, kam von der Gesell- schaft für Christlich- Jüdische Zusammen- arbeit Mannheim- Ludwigshafen. Inzwischen griff auch die Stadt Stuttgart diesen Gedan- ken auf und hat eine eigene Zentrale zur Sammlung von Dokumenten eingerichtet. Das Gedenkbuch für die jüdischen Mit- bürger Mannheims wird im Porträt auch eine lange Reihe bedeutender Mäzene auf kulturellem und sozialem Gebiet Mannheims Vorstellen. Einige der nun von der Stadt angeschriebenen, aus Mannheim vertriebe- nen oder geflohenen Juden haben erklärt, sie möchten einen Strich unter das Ge- schehen ziehen und nicht in eigenen Worten dazu Stellung nehmen. Im Verlauf der Kor- respondenz konnten aber auch Adressen von einstigen Mitbürgern ermittelt werden, die bisher nicht bekannt waren. k Alle Lichter gingen aus um die Uhlandschule Um 19.10 Uhr verstummten in der Nek-⸗ karstadt-Ost im Gebiet um die Uhland- schule jäh die Radios, alle Lichter gingen aus. Nach etwa anderthalb Stunden, gegen 20.45 Uhr, gingen sie vrieder an. Ueber die Ursache des Stromausfalles konnte der Not- dienst der Stadtwerke keine Auskunft ge- ben; die ausgesandten Suchtrupps waren nach erfolgreich vollbrachter Arbeit nach Hause zurückgekehrt, ohne ihre Zentrale näher zu informieren, a Li. VON HGCHSTER REINHEIT 24 Stück DM 2.— . r ä Sekte 8 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER TLOKALNACH RICHTER 5) N Mit Oltransparenten ähnliche Arbeiten, die zum Teil ebenfalls rech „Das kalte Herz“ dargestellt sind. weinnacktlicher Motive verzierte die Mädchenklasse VIIIb der Luzenbergschule ihre Klassenfenster. jertigten die Arbeiten im Zeichenunterricht selbst an, um in inrem Klassenraum vortoeih- naehtliehe Stimmung zu zaubern. Jüngere Schülerinnen der unteren Klassen bastelten gut geglüclet sind, die Knaben der Klasse Vd dagegen schmileleten eine Stirnwand ihres Klarsenzimmers mit einer die ganze Wand- breite einnehmenden Reißarbeit, auf der Trachten-Figuren nach der Schwarzwaldsage ö Die Madchen Bild: Pitt Steiger Dienstag, 20. Dezember 1960/ Nr. 294 Prominente Solisten und junge Kapelle Jazzkonzert im Rosengarten mit Im gut besetzten Musensaal des Rosen- gartens stellte die Konzertdirektion Hoff- meister in einem Jazz-Konzert zwei promi- nente Solisten und eine junge Hamburger Band vor. Benny Waters, der farbige Ameri- kaner, war als Saxophonist und Klarinettist Mitglied bekannter Oldtime- und Swing- bands. Er spielte bei King Oliver, Jimmie Lunceford, Fletscher Henderson und Jimmy Arche Beryl Bryden, die temperamentvolle zeugte mit Piano-Soli von lyrischer Zartheit. Blues-Sängerin und„Waschbrett“-Solistin aus England, ist den Jazzfreunden von Rund- funk und Fernsehen her bekannt; sie gastierte bereits mehrmals in Mannheim und Heidelberg. Die„Old Merry Tale Jazzband“ schließlich stammt aus Hamburg, wo sie als Amateur-Ensemble solchen Erfolg hatte, daß ihre Mitglieder vor drei Jahren kurzerhand Profis wurden. Im Repertoire der siebenköpfigen Band, das zum Teil aus Kompositionen des musi- kalisch außerordentlich begabten Trompeters Gerd Vohwinkel besteht, wechselten ernste Blues(Serbe's Memory Blues) mit heißen und auch humorvollen (Panama Rag, King of the Zulus). Von etwas skurrilem Humor war die Festival-Komposi- tion„In Celle jazzt man auch sehr dufte“ In Celle steht ein Zuchthaus!) Etwas proble- matisch war das Pendeln vom Jazz zum Schlager und umgekehrt. Aber schließlich Oldtime-Stücken Benny Waters und Beryl Bryden kommt es darauf an, wie etwas gemacht wird, und die Hamburger„machten“ Jazz, auch auf„Hallo, kleines Fräulein“. ö Musikalischer Kopf der Band ist der Trompeter Gerd Vohwinkel. Durch technisch *— Unfall- Serie bei Glatteis und Schnee Glatteis und Schneeglätte waren in der Nacht von Sonntag auf Montag Ursache bei Kilometer 574,9 auf der Fahrbahn ausgefeiltes Spiel gefiel Jost Münster PO- saune). Peter Schubert verbindet sein von viel Gefühl getragenes Klarinettenspiel lei- der mit Grimassen. Hans-Jürgen Bock über- Reinhard Zaum vertrat mit seiner Tuba den „Geist von New Orleans“. Eine„Batterie“ vielfältiger Effekte handhabte Peter Wantje (Schlagzeug). In Benny Waters vereinigte sich die Ent- Wicklungsgeschichte des Jazz von der„klas- sischen“ Zeit über den Swing bis zu Parkers Be-Bop-Figurationen. Seine Erfahrungen aus der„Bigband-Zeit“ erleichterten ihm den Kontakt mit seinem Publikum. Beryl Bryden interpretierte mitreißend temperamentvoll bekannte evergreens:„St. Louis Blues“ und „Alexanders Ragtime“. Mit einer Delikatesse für die Ohren der Kenner schloß die Ver- anstaltung: einer spritzigen Jam-Session aller Mitwirkenden. mals im„Schwabinger Keller“ zu einer un- gezwungenen Jam-Session in echter, ur- sprünglicher Keller- Atmosphäre.-m. Kontinent zwischen Steinzeit und Atomzeit Martin Schließler führte die„Badische Heimat“ durch das dunkle Afrika Dem Farblichtbildervortrag von Martin Schließler über„Das noch immer dunkle Afrika“, burtsstadt des halle, in die die Badische Heimat eingeladen hatte, nur etwa zur Hälfte besetzt. Daß sich die Nicht-Erschienenen um einen hohen BIId- genuß gebracht hatten, stellte Dr. Martin Schliegler ist durch seine Doku- mentarfilme und durch seine bergsteigeri- schen Leistungen in den Alpen, in Peru, laska und im Himalaja(wo er einen Sieben- tausender bezwang) bekannt geworden. Die Filme Im Schatten des Karakorum“, in dem er als Kameramann mitwirkte, und„Im Zau- ber der Kordilleren“, den er als Produzent herausbrachte, erhielten den Bundesfilm- preis. Sein neuer Film in Cinemascope wird Voraussichtlich in Mannheim in ungefähr einem Vierteljahr uraufgeführt werden: Kleine Chronik der großen Stadt Kirchenmusikdirektor Rumpf heute 60 Jahre alt KRirchenmusikdirektor Wilhelm Rumpf in Karlsruhe wird am 20, Dezember 60 Jahre Alt. Rumpf stammt aus einer Mannheimer Musikerfamilie. Bevor er sich selbst aus- Schließlich der Musik widmete, legte er an der Mannheimer Oberrealschule die Reife- prüfung ab, wurde zunächst Volksschullehrer, später Musiklehrer am Realgymnasium I in Mannheim, am Realgymnasium Bruchsal, am Fichte- Gymnasium Karlsruhe und an der bas in MANNHEIM Meistgeffunkeſe Bier 7 Lehrerbildungsanstalt in Karlsruhe. Auf Grund seiner Orgelstudien in Leipzig ist Wil- helm Rumpf seit 1928 als Kirchenmusiker in Karlsruhe tätig(an der wiederhergestellten Stadtkirche). Seit einem Vierteljahrhundert dirigiert Rumpf den Chor des Bachvereins, er ist Kirchenmusikdirektor, Direktor des Städti- schen Konservatoriums für Musik in Karls- ruhe, Bezirkskantor für die Kirchenbezirke Karlsruhe-Stadt und Land, Leiter des Glockenprüfungsamtes der Evangelischen Landeskirche für die Landesbezirke Karls- ruhe und Freiburg. Durch sorgfältig vorbe- reitete Aufführungen großer kirchenmusika- lischer Werke von Bach, Händel, Mozart, Beethoven und Brahms ist Kirchenmusik direktor Wilhelm Rumpf weit über Karls- ruhe hinaus bekannt geworden. 0 30 Meter hoher Parkturm für Ludwigshafen Als eine für Rheinland-Pfalz neuartige Parkmöglichkeit entsteht jetzt in Ludwigs- hafen ein fast 30 Meter hoher Parkturm. Bauherr ist ein Bankunternehmen, dessen Kunden bisher immer Schwierigkeiten beim Abstellen ihrer Wagen hatten. Ein in den Turm eingebauter Lift wird es ermöglichen, die Autos ohne Schwierigkeiten in die ein- zelnen Stockwerke zu bringen. Insgesamt kann der Parkturm 20 Autos aufnehmen. lrs Problematisches Weihnachtsspiel bei der Lutherkirche Nord Launig und originell leitete Pfarrer Simon das Weihnachtsspiel„Keine Herberge in Bethlehem“ von Fritz Puhl ein, das der Laienspielkreis der Lutherkirche Nord im Gemeindesaal aufführte. Unter der Leltung von Hans-Dieter Spratler zeigte das ausge- zeichnete Ensemble ein Stück nach modern- stem Zuschnitt, das an die Zuschauer, die recht zahlreich erschienen waren, sehr hohe Anforderungen stellte. Bewußt zerstört es die sogenannte„Weihnachtliche Stimmung“ und zeichnet die Wirklichkeit des modernen Weih- nachtsfestes in realistischer Handlung und Sprache. Inhalt des Spiels ist eine Probe einer Laienspielgruppe, die ein Weihnachtsspiel einstudiert, deren Mitglieder aber Auto, Ver- dienst und persönliche Sorgen über die ge- meinsame Arbeit stellen und dadurch 2u keiner geordneten Einstudierung kommen. Das Stück ist voll von aktuellen Problemen. Der Autor bedient sich bewußt der Umgangs- sprache, um dadurch die Zeitgebundenheit der Handlung zu unterstreichen und versteht es, den Kontrast zu der altertümlichen Sprache des zu probenden Stückes hervorzu- heben. Zur zentralen Frage wird, ob alte Weihnachtsspiele in der heutigen Zeit und unter den heutigen Gegebenheiten noch einen echten Sinn haben. Fritz Körner, Dorle Meusel, Franz-Peter Stumpf, Kurt Grüner, Renate Mayer, H.-D. Spratler und Dieter Gaber bemühten sich mit echtem Interesse an der Problematik des Stückes um die Gestaltung und Klärung der Fragen. Ho. Drei Vogelvolieren Ludwigshafener Ebertpar k Im Ludwigshafener Ebertpark sind drei Vogel- Volieren mit farbenprächtig gefie- derten Bewohnern eröffnet worden, Die elek- trisch geheizten Vogelhäuser beherbergen Unter anderem einen Kronenkranich, Seiden- hühner, rote Puten, Rothaubenkardinäle, Silberkönig- und Goldfasane, viele Tauben- arten, Pfauen und eine Reihe anderer Vögel. Im nächsten Jahr sollen zu ihnen auch Fla- mingos kommen, deren Standquartier aller- dings während der warmen Jahreszeit der Ebertparkweiher sein wird, wo sie Gesell- schaft von Löffel-, Braut-, Spieß, Mandarin- und Laufenten sowie Höcker- und Nilgänsen finden. Für die Schulkinder ist die Anlage einer Kleintierabteilung mit Bergziegen, Waschbären, Meerschweinchen und anderem Possierlichem Getier sowie eine Voliere mit einheimischen Vögeln vorgesehen. IIS Weitere Lokalnachrichten Seite 9 der in Heidelberg slebenhundert Zuhörer hatte, durfte man mit gespannten Erwartungen entgegensehen. Aber in der Ge- Referenten war die Kunst- Berg- dolt zu Ende des Vortrags mit Bedauern fest. „Heiße Straße Kairo Kapstadt“. Impres- sionen von dieser Vier-Mann- Expedition, mit Straßen“ 12 000 Filmmeter verbrauchte, gab sein Dlavortrag. Künstlerisches Sehen liegt Schließler, Sohn des jetzt in Heidelberg lebenden Bild- hauers Professor O. Schliegler, sozusagen im Blut. Seine Menschenbilder faszinierten durch ihre Ausdruckskraft, die auch das Dunkle, Hintergründige erahnen ließ; die Land- schaftsaufnahmen dokumentierten die groß- artige Dynamik und Vielfalt Afrikas. Die Bil- der ägyptischer Kunst und südafrikanischer Felszeichnungen vermittelten Ehrfurcht und Ergriffenheit. Andere Eindrücke folgten in raschem krassen Wechsel: Pyramiden und Tal der Schließler auf 22 000 Kilometer„heißer der Könige, am Nil das schmale arme Land der Fellachen, die um jeden Schöpfeimer Wasser kämpfen, der Assuandamm, dann die nubische Wüste wie ein todbringendes Meer von Sand; ein Dorffest im verbotenen Teil Sudans mit der ursprünglichen Nacktheit sei- ner schönen Menschen, Regenzeit in Uganda mungen. Mau. zeigte Pygmäen beim Jagdtanz, ließ nachts in den rotglühenden Krater eines 3500 m hohen Vulkans am Kiwusee blicken, führte an die Viktoriafälle, durch Nationalparke, ins Mi- nengebiet von Johannesburg mit seinem Kapstadt. Die politischen Sorgen und Fragen, die jedem Afrikafahrer auf der Haut brennen, ließ Martin Schliegler mehrmals zu Wort kommen,— aus dem Wissen, daß sich in Af- rika das Schicksal Europas erfüllt. Ak Frohe Nachricht für„Phönix Rheinau Im Rahmen einer Weihnachtsfeier konnte Vorsitzender Willi Haag vom Gemeinnützi- gen Verein Rheinau dem mit schweren Zu- kunftssorgen ringenden Rassegeflügelzucht- verein Nachricht vom Rathaus überbringen. nur noch mit wenigen Anlagen„gesegnete“ „Phönix“ wird als Ersatz für sein auf den 31. März gekündigtes Gelände auf dem Ge- lände des Kiesbetriebes Schweickert an der Wachenburgstraße am Pfingstberg 10 000 Quadratmeter Neugelände erhalten. Das- selbe ist bereits aufgefüllt und planiert. Als „Schmerzensgeld“ hat die Stadtverwaltung nun in einem Schreiben die Zurverfügung- stellung von 18 000 DM angekündigt, die für die Erstellung der Umzäunung, des Wasser- leitungsanschlusses bzw. des Lichtes ver- wendet werden sollen. Die Vermessung des neuen Geländes soll noch bis Ende des Jah- res erfolgen. 1. und Kenia mit dramatischen Wolkenstim- Durch klitschnassen Urwald kämpfte sich die Expedition 40 Kilometer weit dem Mont Kenia entgegen, dem heiligen Berg der Mau Durch Sumpflandschaft und phan- tastische Nebelwelt, durch Eis und Schnee und über steile Felswände gelangten sie auf den 5200 Meter hohen Gipfel Schliegler neuen Menschentyp und durchs Basutoland mit Höhlenbildern und Felsgravuren nach mehrerer Unfälle auf der Autobahn im Mannheimer Bereich. Um 19.50 Uhr stürzten er E Karls. ruhe Frankfurt unabhängig voneinander zwei Personenkraftwagen, die auf der mit Glatteis überzogenen Fahrbahn ins Schleu- dern geraten waren, die Böschung hinab und wurden schwer beschädigt. Von den dabei verletzten vier Personen ist in der Nacht eine 70 Jahre alte Frau aus Wiesbaden in der Chirurgischen Klinik Heidelberg verstorben. Um 22.15 streifte bei Kilometer 585 ein Wagen einen Lastwagen, wobei nur Sach- schaden in Höhe von 1000 Mark entstand. Bei Kilometer 574,3 kam dann um 22.45 Uhr wie. der ein Pkw von der Fahrbahn ab, doch wurde niemand verletzt, der Wagen Treilich erheblich beschädigt. Um 4.25 Uhr früh schließlich stürzte bel Kilometer 589 der Anhänger eines ins Schleu- dern geratenen Lastzugs um und blockierte die Fahrbahn, so daß es unmittelbar darauf zwei Massenkarambolagen zwischen sechs Lastwagen und Lastzügen gab. Hierbei wür- den zwei Personen verletzt, der Sachschaden wird mit 40 000 Mark angegeben. Insgesamt Anschließend trafen sich die Musiker noch- entstand bei den Unfällen ein schaden von 47 000 Mark, der letzte ereignete sich gestern morgen bei Kilometer 3,1, als ein PRw ins Schleudern geriet. Nach der Massenkarambolage bei Kllo- meter 589 mußte die Autobahn Frankfurt Karlsruhe gesperrt, der Fahrzeugstrom bei Walldorf auf die Bundesstraße 39 umgeleitet Werden. Dort ereigneten sich dann mehrere Weitere Unfälle mit erheblichem Schaden, Dle Umleitung konnte erst um 10.10 Uhr aufge- hoben werden. Die meisten beteiligten Fahrzeuge hatten keine entsprechenden Reifen, allgemein war die Geschwindigkeit entsprechend des ge- fährlichen Straßenzustands zu hoch. Der Streudienst der Straßenmeisterei war gestern ununterbrochen unterwegs, doch verwandelte sich die Schneeglätte von selber weitgehend in Schneematsch. nk 5 15000-Volt-Schlag tötet Bundesbahnarbeiter Gestern morgen gegen halb zwölf Uhr ereignete sich auf dem Rangierbahnhof Mannheim ein tödlicher Arbeitsunfall. Ein 53 Jahre alter Betriebsarbeiter, Vater zweier Kinder, kam mit der Fahr- leitung der elektrischen Lokomotiven in Berührung. Dabei erhielt er einen Stromstoß von 15 000 Volt. Bei der Ein- lieferung ins Krankenhaus war er be⸗ reits tot. Der Unglückliche war damit beschäftigt, den Schnee von den Dächern der elektrischen Lokomotiven im Lok⸗ schuppen Neckarau zu kehren, damit die Stromabnehmer nicht festeisen. Wie die Bundesbahn mitteilte, hat der Betriebs- arbeiter unter Außerachtlassung der Sicherheitsmaßnahmen, über deren Ein- haltung er belehrt worden war, die Fahr- leitung einer noch unter Spannung ste- henden elektrischen Lokomotive be- rührt. Er ist dabei in den tödlichen Stromkreis geraten. Die polizeilichen Er- mittlungen, warum die Maschine unter Spannung stand, sind noch im Gange. u- dl — Nobelpreisträger Prof. Libby S Prieht morgen in Heidelberg Nobelpreisträger Prof. W. F. Libby(Cali- fornia- University) spricht am Mittwoch, dem 21. Dezember, um 17.15 Uhr, in der Aula der alten Universität über das Thema„Radio- aktivität und die Chronologie der Erd- geschichte“. Der Vortrag wird in englischer „Fhönix“ Rheinau eine erfreuliche Sprache gehalten. Prof. Libby ist der Erfinder Der der„Kohlenstoff-Uhr“; nach der von ihm erarbeiteten Methode der geologischen und archäologischen Zeitbestimmung mit Hilfe des Kohlenstoffs 14 arbeiten zahlreiche füh- rende physikalische Laboratorien, darunter mit an erster Stelle das Zweite Physikalische Institut der Heidelberger Universität. Prof. Libby gehört zu den diesjährigen Nobel- preisträgern und befindet sich auf der Rück- reise von Stockholm, wo er am Samstag der letzten Woche die hohe Auszeichnung aus den Händen des schwedischen Königs erhielt. Wir gratulieren! Marie Krentscher, Mann- heim, Eisenlohrplatz 4, kann 70. Geburtstag felern. Cansezeit ist„Rennie-Zeit“, Und zur Gans gehört Wein. Und danach kommen Kuchen, Kaffee und Plätzchen, und danach: Rennie! Dann macht der Magen fröhlich mit. Rennie beugt vor. 2 räumt den Magen uuf 80 Stück DM 1.68 28 Stück DM. 93 400 Stück DN 2.8s Nur in Apotheken und Hrogerlen 3m fur Stück einxelverpackf Vermietungen 8 1·25•4-Z1 Wag. 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Ein hoffnungsvoller 16 jähriger schüler des hannoverschen Bismarck-Gym- naslums Wũwͤar ein Jahr lang an einer schweren teckenden Lungentuberkulose erkrankt, ohne daß er oder andere Personen davon etwas ahnten. Der Gymnasiast, der seine Klasse besuchte, jüngere Schüler noch in die- Herbst während eines Landheim- zutenthaltes betreute und vermutlich 30 Mit- schüler und außerdem einen der Zahl nach ncht mehr einwandfrei festzustellenden Per- donenkreis infizierte, fühlte sich bis zuletzt wohl. Nach Meinung der Aerzte tritt eine so ichwere Tbe, wie in diesem Fall, die keine glensichtlichen Krankheitserscheinungen zur folge hat, zwar selten auf, aber mit solchen geimlichen Infektionsquellen müsse immer gerechnet werden, zumal die Tbe immer noch 11. A N EN G16 , be natürlich Alt frischem kigelb, reinem dflonzenöl und echtem Weinessig das weltverbreiteste Leiden unter allen an- zelgepflichtigen Infektionskrankheiten West- deutschlands sei. Die Untersuchungen über diesen im Bundes- geblet bisher beispiellosen Fall sind im vol- len Gange und wenn das Ergebnis ausgewer- tet ist, werden allen Schulen und Gesund- heitsämtern Westdeutschlands die in Han- nover gesammelten Erfahrungen mitgeteilt. Das soll unabhängig von der Schuldfrage geschehen, sofern diese überhaupt jemals zu klären ist. Denn soviel läßt sich jetzt schon übersehen; daß diese schwere Erkrankung ein Jahr lang unentdeckt bleiben konnte, wäre nicht möglich gewesen ohne das Zu- zammentreffen vieler ungünstiger Ereignisse, von denen jedes einzelne Ereignis für sich 80 unbedeutend war, daß es auch dem schärf- ten Auge nicht aufflel und wenn schon, dann immer unter der untersten Grenze der Meldepflicht lag. Die für den staatlichen Gesundheitsdienst mehr im gleichen Maße immun gegen die S5 in der Bundesrepublik zuständigen Minister Tbe- Ansteckung. Mit dem allmählichen Her- des Bundes und der Länder haben den han- noverschen Fall bereits zum Anlaß genom- men zu prüfen, ob die Gesetze und Verord- nungen über die Anzeigepflicht von Infek- tionskrankheiten heute noch ausreichen. Aud die Aerzteschaft hat sich mit diesem Problem befaßt. Das niedersächsische Sozialministe- rium in Hanncver, das die hannoverschen Vorgänge aus nächster Nähe beobachten konnte und als erstes westdeutsches Mini- sterium über die Aerztekammer indirekt die gesamte westdeutsche Aerzteschaft über die Gefahr, die Gefährlichkeit der Tbe zu unter- schätzen, informierte, hält die Gesetze für Ausreichend. Das erste, noch heute geltende Recht Über Krankheiten, stammt aus dem Jahre 1900. Dann wurden 1938 die seuchenpolizeilichen Bestimmungen verschärft und durch den Bundestag im Sommer 1956, nach einigen Aenderungen, als Bundesgesetz übernommen. Danach sind innerhalb von 24 Stunden nach erlangter Kenntnis jede Erkrankung, jeder Krankheitsfall und Sterbefall an Tbe dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Die Meldepflicht und das damit zusammen- hängende Verfahren bereiten den obersten Gesundheitsbehörden in Bund und Ländern Weniger Sorgen, als die Nachlässigkeit, mit der ein großer Teil der Bevölkerung heute auf viele vorbeugende Maßnahmen bei der Tbe-Bekämpfung reagiert. Ein Sprecher des niedersächsischen Sozialministeriums führt diesen unbegründeten Gleichmut darauf zu- rück, daß seit 1948 die Tuberkulose bei der Erkrankung um fast die Hälfte und bei To- desfällen um beinahe 75 Prozent zurückge- drängt werden konnte. Dieses Absinken hat, nach den Beobachtungen des Ministeriums, nicht etwa die Wachsamkeit gegenüber der Tbe geschärft, sondern eingeschläfert. Je mehr die Medizin, der amtliche Gesundheits- dienst die Tuberkulose eindämmen, um so verheerender würden sich die Folgen von Unachtsamkeit und Gleichmut äußern, weil die Krankheitskeime verbreiten könnte. Mit der abnehmenden Tuberkulosehäufigkeit ver- ringern sich, wie der Sprecher weiter betonte, auch die Abwehrstoffe im Körper des Men- schen und die Bevölkerung sei dann nicht Schnee vom Harz bis zu den Alpen Verkehr stark behindert/ Schwere Unfälle Hamburg. Der Winter hat, zwei Tage vor dem Kalenderbeginn, am Montag erneut starke Schneefälle in weiten Teilen der Bun- despepublik vorausgeschickt, Während in den Städten die Hoffnungen auf„weiße Weihnachten“ zunächst einmal in grauem Schnee matsch versanken, hüllte eine dichte Schneedecke das Flachland und die Be 8 E Schneeglätte, Glatteis und Sichtbehinderung durch Schneetreiben haben auf den Straßen Und Autobahnen den Verkehr stark behin- dert. Streukolonnen und alle verfügbaren Autodieb niedergeschossen Pirmasens, Ein amerikanischer Militär- polizist schoß in Pirmasens den 21 Jahre alten Heinz Günther Brödel aus Rodalben (Kreis Pirmasens) nieder, der einige Stunden zuvor mit einem 22 Jahre alten Freund einen USA- Personenwagen gestohlen hatte. Brö- del wurde mit einer Kopfverletzung sofort ing Krankenhaus gebracht. Er schwebt in Lebensgefahr, Neuer Rektor der Uni Freiburg Freiburg. Zum neuen Rektor der Univer- sität Freiburg für das Studienjahr 1961/62 ist der Direktor der Psychiatrischen Nerven- Einle, Professor Dr. Hanns Ruffin, gewählt worden. Aus Liebeskummer in den Tod Ofkenbach. Zwel junge Menschen sind am Sonntag— vermutlich aus Liebeskummer in Zellhausen im Landkreis Offenbach in den To gegangen, Der 20jährige Erwin Kuhn und seine 16lährige Freundin Renate Reuter wurden mit geöffneten Pulsadern im Zimmer des jungen Mannes tot aufgefunden. Bisher konnte dag Motiv für den Selbstmord der delden noch nicht eindeutig geklärt werden. Ein Abschiedsbrief ist nach Mittellung der Kriminalinspektion Darmstadt nicht gefun- W den, um die Fahrbahnen einigermaßen sicher zu machen, Bei Temperaturen um den Nullpunkt ver- wandelten sich die Straßen zumeist in ge- fährliche Elsbahnen, auf denen sich Kraftfahrer tellweise nur im Schrittempo be- wegen konnten. Bei Hoya in Niedersachsen ertrank ein Kraftfahrer, dessen Auto von der glatten Straße mit ihm in einen tiefen See gestürzt war. Im dichten Schneetreiben stieg auf der Bundesstraße 214 bei Sulingen in Niedersachsen ein Personenkraftwagen mit elnem Sattelschlepper zusammen, Der Fah- rer des Privatwagens verbrannte, nachdem sein Fahrzeug bei dem Zusammenstoß sofort Feuer gefangen hatte. Ein Pfarrer aus Kiel wurde im schleswig- holsteinischen Kreis Segeberg auf glatter Landstraße mit seinem Auto gegen einen Baum geschleudert. Der Pfarrer starb unmittelbar nach dem Unfall. Sein Mitfahrer, ebenfalls ein Pfarrer, mußte mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus ge- bracht werden. Vom Harz bis zu den Alpen haben die neuen Schneefälle die Wintersportmöglich- keiten verbessert. Im Oberharz lag der Schnee bis zu 25 Zentimeter hoch. Im Sauer- land, im hessischen Bergland sowie in ganz Südwestdeutschland, Nordbayern und den bayerischen Alpen Hatte es ebenfalls kräftig geschneit. In den Alpen fiel am Montag Schnee von der Zugspitze bis hinab in die Täler, Die Temperaturen sanken im Schwarz- wald bis auf minus sieben und in den Alpen bis auf minus zehn Grad. Starke Schneefälle wurden auch im Westen der Bundesrepublik verzeichnet. Im Saarland lag der Schnee am Montag auf der Autobahn zwischen St. Ingbert und Homburg 30 Zenti- meter hoch. Auf der Bundesstraße 40 zwi- schen Mainz und Kaiserslautern bildeten sich kilometerlange Autoschlangen vor einer ver- eisten Steigung. Wie im Saarland mußten auch in der Elfel und im Westerwald die Räumtrupps zahlreiche Schneeverwehungen auf den Straßen beseitigen. dpa die Meldepflicht ansteckender jede Infektionsquelle mit doppelter Wirkung Schneeräumgeräte mußten eingesetzt wer- die abdrücken der Tbe auf den heutigen Seu- chenstand etwa von Diphtherie oder Schar- lach müsse die Aufmerksamkeit und Vorbeu- Sung der The gegenüber steigen, wie heute zum Beispiel jeder Fall von Diphtherie sofort isoliert wird, weil sie sich sonst bei der ge- schwächten natürlichen Immunität der Masse der Bevölkerung unvorstellbar schnell aus- breiten würde. Nur sei die Diphtherie leich- ter zu erkennen als die Tbe. 0 Welche Gefahren auftreten können, wenn in ein Tbe- freies Gebiet plötzlich Tbe-Bazil- len gelangen, deutete der Sprecher des Mini- steriums in Hannover am Beispiel von Tbe- kreien Rinderbeständen an. Bei ihnen besteht schon wieder die Gefahr, daß solche Bestände durch Thbe-kranke Menschen infiziert wer; den, da Menschen auch Tiere und umgekehrt anstecken können. Nur sei es vrelativ einfach, die Rinderherden durch tiermedizinische Vorbeugungs maßnahmen gegen eine Infek- tion zu immunisieren, während beim Men- schen, durch seine wachsende Unachtsamkeit bei abnehmender Gefahr die Gefährdung wieder zunehme. Noch einige Jahrzehnte wird es dauern, bis die Tbe nicht mehr die am weitesten verbreitete Infektionskrank- heit ist. Wenn aber dieses Ziel erreicht wer- den solle, und das sei mit den heutigen Mit- teln möglich, dann müsse die vorbeugende Gesundheitskontrolle, an erster Stelle die Tuberkulinprobe für Kinder, die BC G- Schutzimpfung für alle und die Röntgen- Reihenuntersuchung alle zwei Jahre für Er- Wachsene, weiter ausgedehnt werden. Aus der Haft entlassen München. Der Chefarzt der Ringberg- Klinik in Rottach-Egern, Dr. Josef Issels, der von der Münchner Staatsanwaltschaft der fahrlässigen Tötung von zwei krebskranken Patienten und des Betruges beschuldigt wird, ist aus der Untersuchungshaft entlassen wor- den. Wie die Pressestelle des Bayerischen Justiz ministeriums am Samstag mitteilte, wurde der 53jährige Krebsspezlalist und In- haber der Ringberg-Klinik am Freitag auf freien Fuß gesetzt, nachdem ein Bürge eine hohe Kaution für ihn hinterlegt hatte. Polizist niedergestochen Nürnberg. Der 23jährige Arbeiter Paul Schenk brachte in den frühen Morgenstunden des Samstag in Nürnberg einem 22 jährigen Wachtmeister einer Funkstreife mit einem keststehenden Messer schwere Verletzungen am Fals bei. Der Polizist mußte sofort im Krankenhaus operiert werden. Er zwischen außer Lebensgefahr. Die Funk- streifte war von einem Kraftfahrer verstän- angehalten hatte. Im Verlauf eines Streites War die Frau, die sich von ihrem Mann be- droht fühlte, aus dem Fenster der Parterre- Wohnung gesprungen, Da die Haustür noch Der Schatz des Köln. Der Räuberhauptmann Schinder- hannes hat seine Beute in Köln versteckt. Genauer: Unter der St.-Urban-Kirche auf dem alten Deutzer Castell. Alleininhaber dieses goldenen Geheimnisses war bis vor kurzem ein 53jähriger Matrose aus Bremer- haven. Daß es nun schon viele Bundesbür- ger wissen, ist allein Schuld der Polizei. Am Donnerstagabend war es: durch die St.-Urbans-Kirche, die gerade wieder auf- gebaut wird, geistert flackerndes Licht. Po- lizeibeamte sehen das und schleichen in die Kirche. Dort steht ein Mann und gräbt bei Kerzenschein. Um ihn herum liegt See- mannskleidung und ein handfester Zug- Strick. Was er da wohl suche, fragen ihn die Beamten.„Ich suche einen Schatz und darin eine Krone“, erklärt der Spätarbeiter Da gerade kein Karneval in Köln ist, nehmen die Beamten den Mann erst einmal mit auf die Wache. Hier spult er dann sein Garn weiter ab: sein Schiff sei am 12, De- zember aus einer deutschen Hochseeflotte ausgeschert und habe fünf Tage wegen Re- paraturarbeiten vor Anker gehen müssen. „Da war für mich endlich die Gelegenheit gekommen, in Köln nach dem Schatz zu su- chen, den damals Schinderhannes auf seinen Raubzügen im Rheinland in einem Gang zwischen der alten Kirche in Deutz, der un- ter dem Rhein bis hinüber zum Kölner Dom digt worden, den die Ehefrau des Arbeiters versperrt war, kletterte der Wachtmeister über eine Mauer in den dunklen Hofraum des Anwesens, wo der Arbeiter auf ihn zu- stürzte und ihn blindlings mit dem Messer anfiel. Der Wachtmeister konnte gerade noch, bevor er zusammenbrach, seine Kameraden warnen, die dann Schenk nach heftiger Gegenwehr festnahmen. Totschlag im Flüchtlingslager Landau“ Isar. Am Sonntagnachmittag starb Wirkner aus dem Flüchtlingslager Ganacker an den Folgen von Mißghandlungen, die ihm der 31 Jahre alte Melker Helmut Jung am Freitag in einer Lagerbaracke zugefügt hatte. Wirkner hatte am Freitag Jungs Bruder Her- bert in dessen Barackenzimmer besucht und wollte kurz nach 21.00 Uhr in seine Baracke heimkehren. Während sein Gastgeber das Auto holte, um ihn heimzufahren, schlug der Melker, der mit seinem Bruder in Feindschaft lebt, den wehrlosen Mann nieder und trak- tierte ihn mit Schlägen. Die Frau des Mel- kers dürfte mitgeholfen haben. Wirkner wurde bewußtlos ins Krankenhaus einge- liefert. Der Täter ist festgenommen worden. Mit brennendem Kutter in Schlepp Bremen. Mit dem brennenden Fischkutter „Falke“ im Schlepp, traf der Seenotrettungs- Kreuzer„Theodor Heuss“ am Samstag im Hafen von Borkum ein. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen mitteilte, war der aus Schulau bei Hamburg stammende Kutter am späten Frei- tagabend auf dem Borkum Helgoland-Weg etwa 30 Seemeilen nordwestlich von Borkum bei hoher Dünung in Brand geraten. Bauskandal größten Ausmaßes Nürnberg. Der Bauskandal in Nord- bayern hat sich zu einer der größten Kor- ruptionsaffären der Bundesrepublik ausge- weitet: in einem ersten Gesamtverfahren hat die Nürnberger Staatsanwaltschaft Anklage gegen neun Beamte und Unternehmer we- gen Betruges und Bestechung erhoben. 30 neue Ermittlungsverfahren sind eingeleitet worden. Gasgeruch scho Dortmund. Gegen neun Bedienstete der Dortmunder stadtwerke hat die Staatsanwalt schaft im Zusammenhang mit dem Explo- sionsunglück vom 13. Dezember 1959 in Dort- mund- Aplerbeck Anklage erhoben. Sie wer- den beschuldigt, durch Fahrlässigkeit zwei Wohngebäude in Brand gesetzt zu haben, wobei 26 Menschen den Tod fanden. Ferner wird ihnen fahrlässige Körperverletzung von acht Menschen zur Last gelegt. 0 Angeklagt sind der Dipl.-Ing. Joachim ist in- Kumpf, der Pensionär Friedrich Hacheney, der Betriebsingenieur Max Baghöfer, der Rohr- meister Heinrich Möllensieb, die Installateure günter Posthoff und Rainer Ostermann, der Rentner Karl Reimann, der Betriebsleiter Johann Sinn und der Dipl.-Ing. Otto Schmidt. Staatsanwalt Dr. Müller sagte am Montag vor Dortmunder Journalisten, aus den ihm Sen Matrose grub bei Nacht unter Kölner Kirche führt, versteckt hat“, erläutert der Fahrens- mann. Die Beamten nickten und kabeln an die Reederei. 5 Woher er denn wisse, daß der Schatz da liege? setzen die Beamten die seltsame Ver- nehmung fort. In meinen wenigen Muse- stunden an Deck meines Potts ist Lesen mein Hobby. In einem alten Buch fand ich vor einigen Jahren die Geschichte von dem bei einem Saufgelage geraubten Schatz und sei- nem unentdeckten Versteck in einem Tunnel unter dem Rhein. Der Gedanke, ihn zu finden, hat mich seitdem nicht losgelassen, meine Herren“ beteuert der Schatzsucher. „Lokaltermin“ sagen daraufhin die immer noch mißtrauischen Polizeibeamten und stau- nen nicht schlecht, daß es dem Matrosen tatsächlich gelungen ist, nach der Buch- beschreibung einen alten Turmstumpf mit dem Eingang zu einer Wendeltreppe in St. Urban zu finden. Einen Meter hat der Mann bereits von den Stufen freigelegt. „Wissen Sie, ich bin auch jetzt noch von dem Versteck überzeugt“, sagt er, schulterte seinen Seesack, weist seine Rückfahrkarte Bremerhaven-Köln vor und stapft zwinkernd vondannen. Die Beamten sind allein. Endlich kommt das Kabel der Reederei: „Bei unserem Seefahrer handelt es sich um einen ordentlichen Matrosen ohne Familie, der tüchtig und ein guter Kamerad ist.“ ap im Kreiskrankenhaus Landau) Isar der 55 Jahre alte halbgelähmte Rentner Adalbert Einsame Weihnacht für zwei Millionen Menschen Bielefled. Rund zwei Millionen Menschen in der Bundesrepublik werden am Heiligen Abend allein sein. Im übrigen gehört das diesjährige Weihnachtsfest nach einer Em- nid-Befragung wieder der Familie. Rund 86 Prozent aller Bundesbürger werden das Fest im Familienkreis und acht Prozent bei Ver- wandten verleben. Etwa 500 000 Bundesbür- ger werden am Heiligen Abend in Versor- gungs- und Verkehrsbetrieben, auf Polizei- und Feuerwehrwachen, in Krankenanstalten und sonstigen öffentlichen Einrichtungen an ihrem Arbeitsplatz sein. „In Frieden leben“ Herzenswunsch Hermann Josef Fladeg Der ehemalige Werdauer Oberschüler Hermann Josef Flade, der nach zehn Jah- ren Haft im sowietzonalen Zuchthaus Wald- heim Anfang Dezember entlassen worden war und am Wochenende in die Bundes- republik kam, wird sich bei seinen Eltern in Traunstein niederlassen. Wie sein Vater am Mittwoch in Traunstein mitteilte, hält sich der jetzt 27jährige Flade mit seiner Mutter zur Zei„an einem ruhigen Ort“ auf, um sich von den Anstrengungen der Haft und den Ereignissen der letzten Wochen zu erholen. In einigen Wochen Wolle sein Sohn nach Traunstein kommen, einen Beruf ergreifen und— ohne weiteres Aufsehen zu erregen— in Frieden leben. Auf einer Truhe vor der Küchentür der Familie Flade in Traunstein häuft sich die Post; Stapel von Briefen, Telegrammen, Füäckchen und Blumen. Noch immer Beweisaufnahme München. Die Beweissufnahme im Mün- chener Prozeß um die Hintergründe der Er- mordung des deutschen Legationsrats Ernst von Rath konnte auch am zehnten Verhand- lungstag nicht abgeschlossen werden. n 1955 gemeldet Anklage wegen Dortmunder Explosionsunglück/ 62 Zeugen geladen vorliegenden Meldebüchern der Stadtwerke gehe eindeutig hervor, daß die Bewohner der Unglückshäuser in der Marsbruchstraßge 2 und 4 schon seit 1955 die Stadtwerke auf Gasgeruch in ihren Wohnungen aufmerksam gemacht hätten. Es lägen mindestens 16 Mel⸗ dungen, davon allein sechs aus dem Jahr 1959 vor. Zwar sind nach Angaben des Staats- anwalts jeweils die beanstandeten Gasleitun- gen von den beschuldigten Installateuren der Stadtwerke Posthoff, Ostermann und Rei- mann überprüft worden, sie hätten jedoch ihre Untersuchungen lediglich auf das innere der Häuser beschränkt und es unterlassen, den immer wieder eingehenden Reklamatio- nen sorgfältiger nachzugehen. Sie wären dann bestimmt auf den Rohrbruch unterhalb des Bürgersteiges vor den Häusern gestoßen; der später als Ursache für die Detonation ermit- telt worden war. Den Vorgesetzten der In-: stallateure Sinn und Schmidt wirft die An- klage vor, nicht für eine Ueberwachung der eingehenden Meldungen gesorgt zu haben. Die Beschuldigten Kumpf, Hacheney une Baghöfer waren für das gesamte Rohr- leitungsnetz verantwortlich, Sie haben sich nach Auffassung der Anklagebehörde der Fahrlässigkeit schuldig gemacht, da sie die notwendigen Abbohrungen unterlassen hat- ten. Kumpf ist seit dem 1. Januar 1959 Leiter der Rohrnetzabteilung der Stadtwerke. Sein Vorgänger Hacheney war am 31. Dezember 1956 in den Ruhestand getreten. Baghöfer untersteht die Betriebsstelle Dortmund-Brak- kel, die auch für Aplerbeck zuständig ist. Möllensieb war ihm als Installations- und Klempnermeister unterstellt. Der Installa- teur Reimann ist inzwischen aus Alters- gründen aus den Diensten der Stadtwerke ausgeschieden. Zu dem Prozeß sollen 62 Zeugen geladen werden. Darunter sind Bewohner der Mars- bruchstraße, die ebenfalls seit langem über Gasgeruch klagten, Augenzeugen der Kata- strophe, Verwandte und Bekannte der Explo- sionsopfer und der Direktor der Dortmunder Stadtwerke, Dr. König. Von ihm erwartet die Staatsanwaltschaft Aufschluß über die Kon- trolleinrichtungen innerhab seines Hauses. Sechs Sachverständige, unter ihnen die Explosionsexperten Dr. Smie vom Bundes- krimnalamt in Wiesbaden und Dr. Tropmann vom Landeskriminalpolizeiamt Düsseldorf sowie Vermessungsingenieure und Brand- gutachter werden gehört. Mit dem Beginn der Verhandlung wird kaum vor Sommer näch- sten Jahres gerechnet. dpa den worden. 0 5,90 DM 17/1 Flasche inkl. Sektsteuer arkensekt Wir verbürgen: Carstens SC rd aus dem köstlichen Saft der Reben, dem naturreinen, sorgfältig ausgewählten Wein gewonnen- ohne irgendwelche Zusätze von weinfremden Stoffen, ins- besondere ohne die sonst gebrauch lichen Zusätze von Zucker oder ge- zuckertem Dosagellkör. Aus naturreinem Wein e aRSTENS 5 1 NMATURWEIN-œdvEE SEKTKELLEREI CARSTEN S KO, NEU STADTY WEINSTRASSE . in Sekt, der reine Freude schenkt Seite 8 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN SBUNHDESLINDERN Dienstag, 20. Dezember 1960 Nr. 294 In den Krankenhäusern liegen noch fünfzehn Verletzte „ doch über die Unglücksstätte rollt bereits wieder der Großstadtverkehr Untersuchungskommission tagt München. In München herrscht Trauer über die Flugzeugkatastrophe vom Sams- tag, der bisher 49 Menschenleben zum Opfer fielen. In den Krankenhäusern liegen noch 15 Verletzte, darunter drei in akuter Lebensgefahr. Alle öffentlichen Gebäude der bayerischen Landeshauptstadt zeigen Trauerbeflaggung. Ueber die Unglücksstelle rollt wieder der Großstadtverkehr. Zahlreiche Schaulustige zieht es aber noch immer zur Stätte des Grauens. 19 Todesopfer aus der amerikanischen Militärmaschine sind inzwischen nach Frankfurt gebracht worden, von wo sie in die Vereinigten Staaten geflogen werden. Der zwanzigste tote Flugzeuginsasse, ein amerikanischer Soldat, blieb in München. Er wird stellvertretend für seine 19 anderen Schicksalsgefährten heute bei der öffentlichen Trauerfeier neben den 29 Särgen mit den deutschen Opfern auf- gebahrt. In der Aussegnungshalle des Münchner Schwester erfuhr. Die Behörden nahmen sich Ostfriedhofs stehen 28 braune Särge, denen viele Bürger im Vorbeiziehen den letzten Gruß erweisen. Der 29. Sarg mit den sterb- lichen Ueberresten des im Krankenhaus ver- storbenen Mannes fehlt noch. Ministerpräsident Dr. Hans Fhard hat als Präsident des bayerischen Roten Kreuzes veranlaßt, daß 20 000 Mark zur schnellen Hilfe für die Verletzten und für die Ange- hörigen und Hinterbliebenen der Opfer des Unglücks bereitgestellt werden. Erschüttert waren die Beamten der Ver- mißtenstelle im Münchner Polizeipräsidium von dem Schicksal eines 13 Jahre alten Mädchens. Das Kind, das vor längerer Zeit seinen Vater verloren hatte. kam schluch- zend ins Polizeipräsidium und gab an, ihre Mutter und ihre Schwester seien von Weih- nachtseinkäufen nicht zurückgekehrt. Die DER RchfICE WIR Auf der festlichen Tafel dürfen die von der Sonne verwöhnten badischen Weine nicht fehlen. Die Vielfalt der Sorten gibt dem Feinschmecker die Möglichkeit treffender Auswahl für jede Speisenfolge: zu Vor- speisen frische elegante Weißweine wie Ries- linge und Silvaner, zu Fischen durch- gegorene trockene Weißweine, besonders Riesling, Silvaner und Muskateller, zu Wild vollmundige Ruländer. zu Braten und Ge- flügel Spätburgunder Rotweine, zu gegrilltem Fleisch leichte Rotweine. Gewürztraminer, ein Bukettwein von höchster Vollendung, emp- fiehlt sich zur Krönung eines schönen Abends. Alle diese Weine wachsen in Baden, dem südlichsten und sonnigsten deutschen Wein- land, in feinsten Qualitäten. genauen Angaben des Mädchens vermittel- ten den Beamten die Gewißheit. daß die bei- den Angehörigen des Kindes bei der Flug- zeugkatastrophe den Tod fanden. Den wohl bisher schwersten Weg seines Lebens konn- ten die Beamten dem Kind nicht ersparen: es wurde zur Identifizierung in ein Zimmer geführt, wo es durch halbverbrannte Tex- tilien und ein Schmuckstück die grausame Wahrheit vom Tod seiner Sie überlebte die Katastrophe Thea Schneider und ihr Mann Josef sind nach bisherigen Feststellungen die einzigen Passagiere des Anhängers der Straßenbahn, der am Samstag von der abstürzenden ame- rikanischen Transportmaschine in Brand gesetzt wurde. Im Augenblick des Zusummen- pralls, berichtet Thea Schneider, die mit schweren Verbrennungen in der Städt. Klinil an der Pappenheimstraße liegt, reagierte ihr Mann blitzartig. Er warf sie durch das zer- prungene Fenster der Pluttform und sprang selbst sofort hinterher. Diese Geistesgegen- Wart rettete beiden das Leben. Josef Schneider erlitt noch schwerere Brandwunden als seine Frau, aber beide sind außer Lebensgefahr.— Auf unserem Bild geben Dr. Siegel und eine Schwester der Verletzten gerade eine Spritze. der Vollwaise und ihres elf Jahre alten Bruders an. Din Verschulden deutscher Stellen an dem Flugzeugunglück ist nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen der den. Dies teilte der Leiter der Staatsanwalt- schaft, Dr. Bernhard Bader, am Montag auf Befragen mit. Oberstaatsanwalt Bader hatte sich die Tonbandaufzeichnung des Gesprächs der Münchner Flugsicherung mit dem Flug- zeugkommandanten, das unmittelbar vor dem Absturz geführt worden war, vorspie- len lassen und es anschließend freigegeben, weil er kein deutsches Verschulden feststel- len konnte. Diese Frage wird noch einmal geprüft, wenn eine schriftliche Ausfertigung des Tonbandgesprächs vorliegt. In der Vermißtenstelle des Münchner Polizeipräsidiums liegen jetzt keine Vermiß- tenanzeigen mehr vor, nachdem am Montag noch ein Opfer der Flugzeugkatastrophe identifiziert werden konnte. Es ist der 24jäh- rige Student Klaus Kattein, der in der Senf- tenauer Straße 70 wohnte. Nur von zwei Toten sind die Personalien noch nicht be- kannt. Aus der Tonbandaufzeichnung des Ge- sprächs zwischen Flugsicherung und Flug- zeugkommandant geht nicht hervor, daß — wie verschiedentlich vermutet wurde— die Maschine eine Notlandung auf der etwa 200 Meter von der Absturzstelle entfernten Theresienwiese versuchen wollte. Wie von amtlichen Stellen, die das Tonband abhör- ten, versichert wurde, spielt sich die Unter- haltung in ruhigem und sachlichem Ton ab. Der Kommandant meldete kurz nach dem Start vom Flughafen Riem, daß der linke Motor der„Convair“ ausgefallen sei. Die Flugsicherung übernahm die Maschine auf Radar und gab Positionsbezeichnungen, welche die Maschine zum Kurs auf Riem ansteuern sollte. Kurz darauf meldete der Kommandant, daß er eine Rechtskurve zur Rückkehr nach Riem steuere. Nach der Mit- teilung, die Maschine könne keine Höhe ge- winnen, brach die Verbindung plötzlich ab und das Flugzeug vrschwand vom Radar- schirm. Die deutsche Untersuchungskommission des Luftfahrt-Bundesamts unter Leitung von Flugkapitän Reichel tagt seit Montagmorgen. Auch Untersuchungen amerikanischer Fach- 5 laufen. Ergebnisse stehen noch nicht est. Kardinal Wendel wird am Donnerstag im ö Münchner Staatsanwaltschaft nicht ersichtlich gewor- dem Absturz Schäden erlitten haben, auf- gerufen, sich innerhalb von 90 Tagen zur Re- gelung der Entschädigung zu melden. dpa Flugzeug überrollte Landebahn Düsseldorf. Ein britisches Flugzeug vom Typ Vickers Viscount, das Zeitungen von der Zwischenlandung am Sonntagmorgen auf erst etwa 100 Meter hinter der Bahn im weichen Boden zum Stehen. Es entstand nur Bremsen seien nicht voll wirksam gewesen. 1121 erkrankten an Polio München. 1121 Menschen erkrankten in diesem Jahr in Bayern an Kinderlähmung. ist jetzt abgeklungen. In der vergangenen Woche wurden nach Mitteilung der Ge- sundheitsabteilung des bayerischen Innen- ministeriums nur noch 18 Neuerkrankungen und zwei Todesfälle gemeldet. Hauptverfahren eröffnet Nürnberg. Das Schwurgericht Nürnberg hat am Freitag gegen den 67 Jahre alten zentrationslager Sachsenhausen, August Kolb, das Hauptverfahren eröffnet. Kolb wird des Mordes und der Körperverletzung mit Todes- folge beschuldigt. Die mündliche Verhand- lung wird voraussichtlich Anfang des neuen Jahres stattfinden. Frankfurt. Es gibt in Frankfurt weit über 500 sogenannte Hobby-Klubs. Ihre Mitglie- der, meist junge Leute, tun, was ihnen Spaß macht: Sie sammeln Briefmarken und drehen Schmalfilme, sie improvisieren mit Saxophonen und Klarinetten, sie reden über Politik und moderne Kunst, über avant- gardistisches Theater und abstrakte Malerei, sie basteln ferngelenkte Flugzeuge und Sen- destationen, sie fahren mit Mopeds durch die Straßen und verehren Filmstars, sie sammeln für alte und einsame Menschen und hüten Babys. Einige dieser Klubs sind in das Vereinsregister eingetragen, doch die meisten sind lose Interessen gemeinschaften, deren Tagungsort ein bunt dekorierter Kel- lerraum ist oder ein schräges Mansarden- zimmer. Fast alle haben ihre festen Satzun- gen, ein Vereinsprogramm, ganz gleich ob sie Vico Torriani verehren oder Paul Hinde- mith, Romy Schneider oder Ella Fitzgerald. Einige solcher Dachboden-Idealisten sit- zen in der Frankfurter Dantestraße. Sie ha- ben ein Steckenpferd, das nicht nur ihnen Münchner Dom ein feierliches Requiem für die Opfer der Katastrophe halten. Die Stadt- Mutter und verwaltung hat alle Zivilpersonen, die bei Keystone-Bild selbst ein unbändiges Vergnügen bereitet, sondern darüber hinaus Brücken der Ver- Diese Handvoll jungen Damen und Herren haben eine„Tonbandproduktion“ gegründet. Mehrmals in der Woche treffen sie sich in dem winzigen Mansardenzimmerchen ihres Tonmeisters, dessen einziger Schmuck bil- lige Vierfarbendrucks moderner Autoren sind, um sich die Köpfe heiß zu reden über Fragen der Interpretation von Samuel Bek- kett oder Eugen Ionesco. Sie inszenieren Schauspiele von Thornton Wilder(„Unsere kleine Stadt“), Tennesse Williams(„Die Katze auf dem heißen Blechdach“) und Friedrich Dürrenmatt(„Das nächtliche Ge- spräch“) und nehmen sie dann aufs Band. London nach Berlin bringen sollte, rollte bei dem Düsseldorfer Flugplatz über das Ende der Betonpiste hinaus. Die Maschine kam Sachschaden. Der Flugkapitän erklärte, die Die Epidemie, bei der 56 Menschen starben, ehemaligen Schutzhaftlagerführer im Kon- Am Tag danach Ein Teil der Tragfläche der amerikanischen Trans- portmaschine, die am Samstag über München absturzte, brach ab, als die Maschine mit dem 97 m hohen Hauptturm der Paulskirche kollidierte.— Unser Bild zeigt die Ber- gung der Tragflächenteile auf einem Hausdach. Keystone-Bild serer Zeit zu dramatisieren und in eine Form zu zwängen. Dabei scheuen sie auch nicht vor Themen aus unserer jüngsten Ver- gangenheit zurück. Doch in den Wintermonaten füllt das nicht ausschließlich ihre„schöpferische“ Freizeit aus. Im vergangenen Jahr haben diese Teenager und Twens zum erstenmal ein Experiment gestartet, das sie nicht nur selbst sehr glücklich gemacht hat, sondern das sie auch turmhoch über die vielen an- deren„Hobby-Klubs“ hinaushebt. Sie haben nämlich Verbindung mit Tonbandklubs in den Vereinigten Staaten und in Kanada auf- genommen mit dem Ziel,. Grußbotschaften über den Ozean zu schicken. Sie luden alte Leute auf den Dachboden zu sich ein, denen sie Gelegenheit gaben, ihren Kindern, die drüben in der Neuen Welt eine zweite Hei- mat fanden, Grüße zu schicken, die sie selbst aufs Tonband sprechen konnten. In diesen Wochen sind viele Mütter und Väter die steilen Stufen in der Dantestraße hinaufge- klettert und haben mit brüchiger Stimme Ständigung über den Ozean hinweg schlägt. ihren Text vom zerknitterten Papier abge- lesen. Und sie hörten beim Brennen des Adventskranzes ergriffen die Worte, die aus dem Tonband kamen. Da sprach der Sohn zu den Eltern und die Tochter zu der Mut- ter. Sie erzählten vom Leben drüben, das auch nicht leichter ist als bei uns, von ihrem Alltag und ihren Sorgen, von ihrem beschei- denen Glück und ihrer Sehnsucht, wieder einmal Frankfurt zu sehen, den Dom und den Römer, wieder einmal über den Eiser- nen Steg gehen zu können. Und mancher al- ten Frau, die da ergriffen und gespannt lauschte, sind die Tränen des Glücks über die Wangen gerollt, wenn sie zum erstenmal Dr. med. darf nicht mehr studieren Universitätssatzung und geltend München. Der Doktor der Medizin und Diplom- Psychologe Walter W. darf nicht mehr als ordentlicher Student in die Hörsäle der Münchner Universität einziehen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies Kürzlich als Berufungsinstanz eine entsprechende Klage Dr. W.'s kostenpflichtig zurück und ließ eine Revision beim Bundes- verwaltungsgericht nicht zu. Der 36jährige Dr. W. hatte die Absicht, zusätzlich noch Graphologie zu studieren und wollte in der Philosophischen Fakultät pro- movieren. Darüber hinaus strebte er, wie die Verhandlung ergab, ein Jura-Studium an. Die Universitäts-Satzung aus dem Jahre 1923 besagt zwar, daß Personen mit abgeschlosse- nem Hochschulstudium, die bereits in einem Beruf oder in der Vorbereitungszeit für einen Beruf stehen, nicht mehr als ordentliche Stu- denten zugelassen werden. Nach Ansicht des Rechtsbeistandes von Dr. W. kenn diese es Recht/ Schwieriger Entscheid kreie Entfaltung seiner Persönlichkeit ver- Weigert. Eine Zulassung als Gasthörer reiche für eine zweckentsprechende wissenschaft- liche Ausbildung nicht aus. Der Rektor der Universität, Professor Dr. Julius Speer, Wies daraufhin, daß sich die Universität München in einem Notstand befinde, da ihre baulichen Einrichtungen für 7000 Studenten gedacht seien, während gegenwärtig 20 000 immatrikuliert sind. Die Universität müsse versuchen, die Zahl der Studenten zu be- schränken,„weil uns die Dinge über den Kopf wachsen“. Schließlich sei die Universität nicht für die Erwachsenenbildung zuständig. Die Studenten würden immer noch auf die Satzung von 1923 verpflichtet. Der Staatsanwalt hatte beantragt, die Berufung des Klägers, dessen Fall im Okto- ber bereits den bayerischen Landtag be- schäftigt hatte, zurückzuweisen. Man müsse den Eindruck gewinnen, daß Dr. W., nachdem er jetzt auch noch Jura studieren wolle,„mit Satzung jedoch nicht mehr als geltendes Recht angesehen werden. Dr. W. werde die der Universität und dem Gericht spielt“. dpa. Iönende Grüße über den Ozean Das Magnetband verbindet Kontinente/ Ein Hobby junger Leute und Liebesdienst am Nächsten Von unserer Frankfurter Mitarbeiterin M. Moebius Darüber hinaus schreiben sie aber auch in ihrem Leben die zarten Stimmcehen ihrer eigene Stücke, sie versuchen Probleme un- Enkelkinder hörte, die sie noch nie gesehen hat. Diese Aufnahmen sind von den befreun- deten Clubs in Kanada und Amerika gemacht worden, mit denen die jungen Leute von der „Hoflek- Produktion“, wie sie sich nennen, in ständiger Verbindung stehen und mit denen sie auch ihre Hörspielaufnahmen austauschen. „Das war das schönste Weihnachtsgeschenk, das sie uns machen konnten“, hat schon manche Mutter gesagt, wenn sie hochbe⸗ glückt das winzige„Atelier“ in der Dante- straße wieder verlassen hat. Doch in diesem Jahr war das Programm noch größer ge- wesen. Man hat auch Ausschnitte von Weih- nachtsfeiern aufgenommen und Sendungen über deutsche Weihnachtsbräuche zusammen- gestellt und über den Ozean geschickt. Die Einwanderer drüben sind stets dankbare Ab- nehmer dieser tönenden Grüße aus der Heimat gewesen, denn kein noch so schön geschriebener Brief konnte ihnen die IIlu- sion des gesprochenen Wortes ersetzen. Für diese Liebesdienste verlangen diese jungen Leute keinen Pfennig. Ihre Unkosten decken sie aus verschiedenen Quellen. Denn die Tonbänder sind teuer und auch das Lukt- porto will bezahlt werden. Denn schließlich sollen die Bänder ja schnell an Ort und Stelle sein. So vertonen sie nebenbei noch Schmal- filme für zahlungskräftige Bekannte und Dia- Serien für Vereine und Schulen. Das gleicht die Bilanz dann gerade aus. Für das kommende Jahr hat man noch größere Pläne, Man will Filme herstellen, damit die Tausch- partner drüben auch Gelegenheit haben, ihre Freunde in Frankfurt richtig kennenzulernen, Und man will den„Betreuten“, die so schnell keine Möglichkeit zum Besuch ihrer Ver- wandten haben, wenigstens ein lebendiges Bild vermitteln können. Und fragt man die Teenager aus der Dantestraße nach dem tie- feren Sinn“ ihrer Tätigkeit, dann wehren sie lachend ab.„Es gibt Leute, die nennen 80 etwas pathetisch Völkerverständigung. Doch wir tun es nur, weil es uns einen Riesenspaß macht.“ Einjähriges Baby entführt Mönchen-Gladbach. Aus lauter Liebe 20 kleinen Kindern hat eine Kellnerin aus Mönchen- Gladbach ein einjähriges Baby ent- führt— nicht zuletzt, um ihre zerbrochene Ehe wieder zu„kitten“. Vor Gericht erzählte die 27jährige, ihre Ehe sei daran gescheitert, daß sie kinderlos geblieben sei. Deshalb habe sie mit dem kleinen Jungen zu ihrem frühe ren Mann nach Wernigerode(Sowjetzone) fahren und das Baby„unterschieben“ wol- len. Das Mönchen-Gladbacher Jugend- schöffengericht verurteilte die junge Kell nerin ungeachtet ihrer großen Einderliebe zu 14 Monaten Gefängnis und 50 DPM Geld- strafe— allerdings nicht nur wegen der Kindesentführung. Bevor sie nämlich gen Osten aufgebrochen war, hatte sie in der Mönchen- Gladbacher Bahnhofsgaststätte, wo sie als Serviererin beschäftigt War, das Kas- sengeld mitgehen lassen. — Große Schiile- Frisch- i- Aulujagd: Wer sind dlie gluüchlichen Geinner? Das war eine Jagd durch Baden-Württemberg! 22 neue Coggo-Limousinen in der signal- roten Farbe der Schüle-Frisch-Ei-Packung waren zu gewinnen. Jeder Liebhaber eines echten Eier-Nudel-Gerichtes konnte mit dem Teilnahmeschein für die Schüle-Frisch-Ei- Autojagd und dem Lösungswort: 4000 frische Eier stündliche ein Auto vom Fleck weg mit nach Hause nehmen. Die glücklichen Gewinner: Fritz Blaurock, Unterhausen, Lotte Birkicht, Weinsberg, Ferdinand Krümmer, Villingen, Karl Rachel, Stimp- fach, Gerd Schmitt, Mannheim, Felix Köder, Lorch, Heinz Bührer, Maleck-Oberdorf, Harald Bolz, Freiburg, Christa Deeg, Friedrichshafen, Franz Wallisch, Ross wag/ Enz, Rolf Höpfner, Freiburg, Karl Frey, Biberach, Ruth Merz, Tailfingen, Jürgen Nava, Eberbach, Alfred Kull, Dobel, Heinz Horsch, Mühlhausen, Otto Summer, Stuttgart, Rudolf Ziegler, Heidenheim, Peter Klaus, Stuttgart, Rudolf Hager, Karlsruhe, Gretel Missler, Kirch- heim/ Teck, Jürgen Isak, Singen/ Htwl. Cute Fahrt wünschen wir den Gewinnern und Ihnen allen recht guten Appetit für Ihre schmackhaften Gerichte mit den herzhaften Schũle-Frisch-Ei-Nudeln. . 94 5 Id * Wies ein kan leben. nes die Aachtssp gange li. ſemeind Forten mit der un, daß pfarrgen nachtssp schicht ihr Hein eingekle Grupe würkelt, Mensche ausehen, Uutschei ach in e überhöh ſerborge bochtrab galtet, strickun; acht un schen Zu büden Spiels, zeugung haktes 2 rung zu um so n om Schlag We (H. K. H Heilse Mitglied- BBW zember, Cewerks Anwärte Blaue keine Bl VfR zember, athletikj Club ber, 19 U sche Spr 1 Am Vat. Her grol Er. M.8 Kle Bee im Ma Pflü Feue Hau, 835 Ur Se! lie die en ihrer gesehen efreun· zemacht von der men, in t denen uschen. schenk, schon nochbe⸗ Dante- diesem zer ge- Weih- dungen mmen- Kt. Die are Ab- us der Schön e IIlu- l. a 1 diess Kosten . Denn 8 Luft- lieblich 1 Stelle chmal- e und n. Das für das Pläne, ausch- n, ihre lernen. schnell Vers ndiges an die n tie ren sie nen 80 Doch enspab abe 2 n aus J ent- chene zählte 'eitert, habe frühe- tzone) wol- gend- Kell- liebe Geld- n der gen n der te, WO Kas- legen zeitlich und überzeitlich vertritt, be- bechtsspiel, dessen Kern die Verkündigungs- Menschen, die die frohe Botschaft als Illusion Intscheidungen ringen. Das Laienspiel bietet ach in einem Realismus, der transzendental acht und Reue. Situationen, die den Men- Schlagworte„Christen sind auch nicht besser“ Jewerkschaft der Bundesbahnbeamten und Anwärter. 4 Blaues Kreuz: Am 20. und 27. Dezember 294/ Dlenstag, 20. Dezember 1960 MANNREIMERLOKAL NACHRICHTEN(4) 8 MANNTEETNER MoRGEN Seite 9 „Ickinger Weihnachtsspiel“ von Lajen aufgeführt Pie stark die Wirkung eines Laienspiels in kann, wenn es geistige und religiöse An- ges die Aufführung des„Ickinger Weih- gachtsspiels“, das ein Ensemble aus der ſemeindehaus aufführte. In einführenden Forten Wies Pfarrer Ulmrich, der das Spiel int der Jugendgruppe einstudierte, darauf un, daß es ein Weihnachtsgeschenk an die Rarrgemeinde darstelle. Das Ickinger Weih- 9 chichte in sich birgt, wurde von dem Au- ir Heinz Roth in einen zeitnahen Rahmen ehgekleidet. Es entwickelt sich aus einer Guppe junger Leute, die, bunt zusammenge- Fürkelt, echte Christen verkörpern, aber auch ausehen, als absurde Angelegenheit und um ſberhöht ist. Die Dialoge kennen nichts von erborgener Rührseligkeit in künstlerisch ochtrabender Sprache. Das Leben wird ge- Haltet, wie es wirklich ist in seiner Ver- grickung von Schuld und Sühne, von Ein- schen zu einer inneren Entscheidung zwingen, hden den Inhalt dieses eindrucksvollen Spiels, das von den Laienspielern über- Kugungskräftig geboten wurde. Ein meister- laktes Zusammenspiel verhalf der Auffüh- rung zu einem mühsam erarbeiteten, aber um so nachhaltigeren Erfolg. Ni ö Termine CVJM: 20. Dezember, 20 Uhr, Antworten auf fl. K. Hofmann). Heilsarmee, C I, 15, 20. Dezember, 19.30 Uhr, llitgliederstunde. BBW— Kreisverband Mannheim: 20. De- zember, 16 bis 18 Uhr, L 8, 3, Sprechstunde der keine Blaukreuzstunde.. Vein Mannheim— Leichtathleten: 20. De- zember, 19 Uhr, Jahresschlußfeier der Leicht- athletikjugend im VfR Mannheim. Club„Graf Folke Bernadotte“: 20. Dezem- ber, 19 Uhr, Rettungsschwimmen; 20 Uhr Deut- sche Sprachkurse, Spanischer Sprachzirkel. ANN, EN.„ BE ERDEN Großraumwagen: Schnell aber unbequem Laut Notiz im„MM“ vom 19 12. haben un- 5 5 geldern unserer Bürger zu bewilligen. Leider geangelischen Gemeindejugend Neckarau im 1 2 85 1 sere Stadtverordneten die Absicht, weitere 70 Stück Massentransportmittel aus den Steuer- haben bis jetzt nur zwei Schreiber in Ihrer Zeitung die Mißstände angeprangert, welche in den Hauptverkehrszeiten auf diesen Trans- portmitteln herrschen, ohne daß sich die hier- kür zuständigen Stellen zu einer Aeußerung geneigt fühlten. Bevor jetzt über eine weitere Anschaffung dieser Fahrzeuge abgestimmt ein Teil unserer Stadträte diese Fahrzeuge einmal zu den Hauptverkehrszeiten benützt und nicht nur einen leeren Probewagen, Wie es bei der Erstanschaffung geschehen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dann weitere Wagen dieses Typs genehmigt würden. Leider kann der Dirktor der Städtischen Straßenbahn das Für und Wider auch nur vom grünen Tisch aus beurteilen. Bevor die Bürger unserer Stadt gezwungen werden, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen, wäre es unbedingt zu überlegen, ob man nicht durch Anschaffung bequemer und schneller Verkehrsmittel den gegenwärtigen Verkehrsverhältnissen besser beikommen kann. Die gegenwärtig in Betrieb befindlichen Wagen haben nur den Vorzug der Schnelligkeit. Es ist eine Zumutung, daß ein Arbeiter, der den ganzen Tag hinter der Ma- schine steht, morgens und abends auf dem Weg zur Arbeit in solche Transportmittel ein- gepfercht wird und dafür von Waldhof bis Ludwigshafen für einen Stehplatz noch 50 Pfen- nig bezahlen muß. Auf diese Weise lassen sich die heutigen und zukünftigen Verkehrsprobleme bestimmt nicht lösen. Es wäre jetzt die allerhöchste Zeit da- für, daß sich unsere Stadträte darüber einmal Gedanken machen. Es gibt bestimmt auch andere Wagentypen oder Ausführungen. in denen die Leute bequem und schnell befördert werden können. Ich kann nur im Interesse vieler Tau- sender Straßenbahnbenutzer hoffen, daß die Neuanschaffungen nicht in dem seitherigen Typ geschehen, in dem die Menschen noch schlechter„transportiert“ werden als in den schlimmsten Kriegstagen. G. W. Ist der Fahrgast noch Gast? Als Leserin Ihrer Zeitung wende ich mich heute mit einer Anregung an Sie. Letzter An- laß dazu waren Ihre Artikel von der Be- schwerde der Straßenbahn-Schaffner und-Füh- rer. Gewiß, sie haben es nicht leicht in den während des Berufsverkehrs meist überfüll- ten, vollgepfropften Wagen. Wollen wir nicht noch gibt es zahlreiche Stellen, wðo gedanken aber auch einmal die Kehrseite beleuchten! Die Seite des Fahrgastes? Fahr gast, ist das noch das richtige Wort? Werden wir nicht oft als ein notwendiges Uebel behandelt? Ist das noch menschlich, was uns Berufsfahrern zuge- mutet wird? Bei einem Viehtransport schaltet sich der Tierschutz ein, wenn die Tiere nicht entsprechend verfrachtet werden. Wäre es nicht an der Zeit, für Abhilfe zu sorgen? Ich denke, wir leben in einem Wirtschaftswunderland. Wo bleibt hier das Wunder? Oder müssen wir 4 klei A tell d Arbeiter auf diese werden soll, wäre es unbedingt notwendig, daß V 5 Weise das Wirtschaftswunder tragen? Wenn die leitenden Herren nur einmal einige Tage mitmachen müßten, wäre es sicher schon anders. Wie soll es erst im Winter werden, wenn schon jetzt katastrophale Zustände herrschen. Dazu kommt noch, daß die Karten manchmal nicht richtig gestempelt werden und wir Fahr- gäste die Fehler der Schaffner tragen müssen. Ich kann einige Fälle erzählen: Vor kurzem warf ein Schaffner einem Bekannten zehn lose FHerrenfahrer den Straßenbahnbetrieb empfindlich stören. In der Innenstadt muß die Straßenbahn unbedingt Vorfahrt haben. Um diesem Nachdruck zu verschaffen, müssen noch mehr Schienenwege durch Bordsteine abge- grenzt werden: In den Planken, auf der Col- Iinistraße zur Kurpfalzbrücke, Waldhofstraße u. a. Der Tattersall wäre auch für den Umbau reif. Kann die Polizei nicht das Ueberfahren des weißen Streifens an Gleisen bestrafen? In den Nachmittagsstunden fehlt ein absolutes Halteverbot in der Breiten Straße. Das ist die eine Seite. Aber auch die Ver- kehrsbetriebe könnten etwas tun. Es geschieht nämlich wenig, um das Straßenbahnfahren at- traktiv zu machen. Ein Großraumwagen er- setzt nur zwei alte Wagen, keine drei! Warum wird die Linie 3 und 23 seit Jahren so sträflich vernachlässigt? Der Berufsverkehr flutet zum Vorteil der Bahn, im wesentlichen in beiden Pfennig nach, als wir ihn auf das zuviel ge- stempelte Feld aufmerksam machten. Ist 80 etwas notwendig?— Ich ließ mir erzählen, daß ein privater Bus- unternehmer von Viernheim die Gäste nach Mannheim und evtl. an die großen Fabriken befördern wollte, jedoch erhielt er keine Ge- nehmigung oder Konzession. Weshalb bitte? Wenn dadurch die öffentlichen Verkehrsmittel! entlastet werden. Zeitungsartikeln einen erhöhten Komfort bie- ten. Wie und wodurch? Die Tritte sind höher, Sitzplatz ist Glückssache und auch das Stehen ist infolge Ueberfüllung nicht einfach. Vor al- 5 ein wenig ums Fahrgeschehen. Es geht nicht an, lem beim Bremsen oder wenn man in der Mitte auf dem Gelenk steht. An Aeltere oder Leidende ist hier gar nicht gedacht. Ich habe schon oft gehört, daß diese Wagen als Vieh- wagen bezeichnet werden. Traurig, wenn sich ein hochkultiviertes Volk mit Tieren vergleicht. Kann man da keine Abhilfe schaffen? E. M. Macht den Schienenweg frei Nachdem sich die Stadt Mannheim für die Straßenbahn entschieden hat— der Beschluß ist durchaus gerechtfertigt— gilt es nun, die Konsequenzen zu ziehen. Was bleibt zu tun? Für den Bund und das Land. Endlich auf dem gesetzlichen Wege Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß der Schienenweg frei von ande- ren Fahrzeugen bleibt. Manches ist inzwischen geschehen, Rheinbrücke, Friedrich-Ebert-Straße, Wasserturm Neckarauer Straße. Doch immer Richtungen gleich stark, im Gegensatz zu man- cher anderen Stadt. Auf der genannten Strecke und auch nach Rheinau und Käfertal muß dringend von 12 bis 19 Uhr der dichtere Ver- kehr eingeführt werden, Anschlüsse existieren in der Zeit sowieso keine. Sollte der Kurs der Linie 7 bestehen bleiben, muß dringend der Fahrplan überholt werden. Die 16 fährt auch zu ruhigen Zeiten in der Regel erst eine Minute nach der 7 ab Tattersall! Im Berufsverkehr liegt die 17 drei Minuten bzw. in Sichtweite hinter der 7. Erfolg: Sie hat planmäßig Ver- N spätung, ist überfüllt, zum Teil mit Schwarz- Die Großraumwagen sollen nach den letzten fahrern, und das Personal wird unnötig stra- paziert. Erfolg davon: Abwanderung. Einen Erfolg hat der Teilstreik schon ge- bracht, die Kontrolleure bemühen sich wieder daß ein Wagenführer aussteigen muß, um die hintere Tür zu schließen, während der Herr Kontrolleur tatenlos zuschaut. Fazit: Wir brauchen Straßenbahnen, aber gute! Die Geschäftsleute, die meinen, motori- sjierte Kunden bringen mehr Geld, können ruhig aus eigener Tasche Parkhäuser bauen. Großraumwagen: Völlige Versager ö Der kürzlich veröffentlichte mit K. Z. unter- zeichnete Leserbrief über Großraumwagen bei der Straßenbahn wird sicher die Zustimmung vieler Leser finden. Diese neuen Wagen haben zweifellos ihre Vorzüge, sie sehen schön aus und fahren schnell, aber eine Fahrt mit ihnen ist oft alles andere als ein reines Vergnügen. man da den Schaffner erreichen können, 22.00 Uhr: Theatergemeinde Nr. 5311060, freier Verkauf); lehem“, Auch in anderen Städten hat sich herbe Kri- tik erhoben. f 5 Was icht zu bemängeln habe, ist, daß der Schaffner in den neuen Wagen sehr ungünstig plaziert ist, er sitzt ungefähr in der Mitte des Anhängers. Wenn man bei vollbesetztem Wa- gen auf der hinteren Plattform steht, wie soll um seinen Obolus zu entrichten? Was aber noch bedenklicher ist: bei starkem Andrang kann der Schaffner unmöglich die Herrschaft über den Fahrgästestrom beim Einstieg ausüben, er muß, wobei er mit der Ausgabe der Fahr- scheine schon alle Hände voll zu tun hat, das Publikum um Hilfe bitten! Warum befindet sich der Schaffnersitz nicht unmittelbar neben dem Wageneingang wie bei den Omnibussen? Summa summarum: So schön und zum Teil modern diese neuen Wagen auch sind, sie sind in Wirklichkeit ein völliger Versager. Vielleicht haben sich Hersteller und Verkehrsbetriebe bei der Anschaffung gesagt, jede Neuerung muß erst einmal erprobt werden. So viel Er- fahrung müßte aber schon dagewesen sein, um solche Mängel und Irrtümer nicht erst auf- kommen zu lassen. Ich kann mir im voraus denken, wie die Stellungnahme der Verkehrs- betriebe lauten wird: Nun sind sie einmal da, die neuen Wagen, da ist nun nichts mehr zu ändern. Die Fahrgäste, die die Wagen bezahlt haben, werden sich schon damit abfinden. H. L. Wohin gehen wir? Dienstag, 20. Dezember Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr:„La Bohèéme“(Miete C, Th.-G. Gr. C, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis „Der fröhliche Weinberg“(f. d. Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Die Glas- menagerie“; Friedrich-Joest-Saal, M 1, 8, 15.00 Uhr:„Das tapfere Schneiderlein“(Keller- theater); Gemeindehaus Lutherkirche, Luther- straße, 20.00 Uhr:„Keine Herberge in Beth⸗ Adventsspiel(LLaienspielkreis Nord); Städt. Bühne Heidelberg, 14.30 bis 16.30 Uhr: „Peterchens Mondfahrt“(freier Verkauf); 20.00 bis 22.15 Uhr:„Die Nashörner“ ODienstag-Miete, Dienstag-Miete-Schauspiel, freier Verkauf). 5 Filme: Planken, Großes Haus:„Die Nerven- säge“; Kleines Haus:„Sonntags.. nie“; Alster: „Das Buch Ruth“; Schauburg: konzert“; Universum:„Willy, der Privatdetek- tiv“; Royal:„Der Glöckner von Notre Dame“; Kurbel:„Der Tiger von Texas“; Palast: Ver- raten“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: Frauen“; Abendstudio im City:„Die Katze auf dem heißen Blechdach“.. 7 Fumilienunseigen Herr Er bleibt uns unvergessen. Mannheim, den 20. Dezember 1980 Fleine Riedstraße 5 Mhm.-Rheinau, Fronäckerstraße 56 und Hans Gethöffer mit Am Abend des 4. Advent ist mein treuer Mann, mein lieber Vater und Schwiegervater, unser guter Opa und Urgroßvater, Heinrich Gethöffer „im. Alter von 71 Jahren, nach langem, schwerem und mit f großer Geduld ertragenem Leiden heimgegangen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Gretel Gethöffer geb. Orlemann Beerdigung: Donnerstag, 22. Dez., 11 Uhr, Hauptfriedhof Mm. Familie Der Vorstand der BROWN, BOVERI& CIE Aktiengesellschaft Mannheim Am Samstag, dem 17. Dezember 1960, verstarb unser Direktor i. R., Herr Oberingenieur Fr itz Andorif im Alter von 79 Jahren. i Uber vier Jahrzehnte hatte Herr Andorff seine ganze Arbeitskraft unserem Unternehmen gewidmet und war viele Jahre an verantwortungsreicher leitender 5 Stelle gestanden. Wir betrauern das Ableben eines Ingenieurs, der mit Hingabe und in unermüd- lichem Einsatz mitgeholfen hat, die Konstruktion elektrischer Apparate für Hoch- und Niederspannung maßgeblich zu fördern und damit zur Entwicklung Unseres Unternehmens beitrug. 5 Wir bewahren dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken. Mannheim, den 19. Dezember 1960.„ Dle Beerdigung findet am Dienstag, 20. Dez. 1960, 10 Uhr, im Hauptfriedhof Mhm. statt. durch den Tod betroffen hat, Dank. kamerad, Herr 5 im Alter von nahezu 62 Jahren. Mannheim, den 19. Dezember 1960 H 3, 11 Hauptfriedhof Mannheim. . Völlig unerwartet verschied heute mein treuer Lebens- 1 RKNobert Setzinger Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, den 21. Dezember 1960 um 10.30 Uhr, Friedensstraße 25 Friedhof Neckarau. Für die vielen Beweise herz- Statt Karten Für die Anteilnahme an dem schweren Verlust der uns Pauline Karg Besonderen Dank Herrn und Frau Dr. Schichardt, Herrn Oberarzt Dr. Reble, den Schwestern von M 1 im Städt. Krankenhaus für die Beihilfe bei hrem Leiden. Dank auch den Naturfreunden und den Hausbewohnern. Mannheim i Augartenstragße 109 2 5 „den 20. Dezember 1960 meiner lieben Frau geb. Schmitt sagen wir auf diesem Wege herzlichen Gustav Karg 3 und alle Angehörigen und Verwandten „Gehetzte 1 1 „Spionagering DL: Scala:„Porgy und Bess“; Capitol:„Krieg im Weltraum“; Alhambra:„Das große Wunsch- Plötzlich und unerwartet verstarb am 18. Dezember 1960 mein leber, guter Mann, Herr August Alois Heilmann im Alter von 69 Jahren. Mn m. Neckarau, den 20. Dezember 1860 In stiller Trauer: Lilli Heilmann und An verwandte Beerdigung: Mittwoch, den 21. Dezember 1960 um 18.30 Uhr, licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Dorothea Gelrost sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Mhm.-Neckarau, 20, Dez. 1960 Hechtstraße 13 Otto Getrost Margot Vogel geb. Getrost und Ehemann Werner meine Uebe Mutter und Schwiegermutter, Frau geb. Kümmerle im Alter von 12 Jahren. Mannheim, den 20. Dezember 1960 Pflügersgrundstraße 19 Hauptfriedhof Mannheim. Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied am 138. Dezember 1960 Johanna Schmitt In tleter rauer; Adrian Schmitt und Frau nebst Verwandten peuerhestattung: Mittwoch, 21. Dezember, 13.30 Uhr, Krematorium lieben Mannes und guten Vaters, Herrn Unser besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer die den Verstorbenen zur letzten Ruhestätte Mannheim, den 19. Dezember 1960 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme durch Wort, Schritt, Blumen- und Kranzspenden beim Heimgang meines Karl Seeburger sagen wir auf diesem wege unseren besten Dank. 5 selne trostreichen Worte, Herrn Dr. Hartmann für seine ärzt- liche Betreuung sowie den Hausbewohnern und allen denen, Frau Luise Seeburger Familie Helmut Groß Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Mutter und Großmutter, Frau Ottilie Greiner geb. Deppert durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden sowie durch Begleitung zur letzten Ruhestätte zutell wurden, sagen wir lermit unseren herzlichsten Dank. Mh m. Rheinau, den 20. Dezember 1980 Familie Josef Scholl Familie Willy Lier Herrn Dr. Stürmer fü erwiesen. geleiteten. amt, Staatl. Rebenstraße 6 a Mh m.- Käfertal, den Mit dankbarem Herzen bin ich allen denen verbunden, die mir mmre Anteilnahme beim Heimgang meines lieben Gatten, Peter Ludwig Insbesondere sei Dank Herrn Oberbürgermeister Dr. Reschke, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung, dem Ausgleichs- Hochbauamt, zuletzt Herrn Pfarrer Leiser. Herrn Baurat Throm und nicht 20. Dezember 1960 Im Namen aller Angehörigen: Irma Ludwig Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 20. Dezember 1960 Hauptfriedhof Zeit Geyer, Alfred, Güterhallenstraße 3b 9.30 Andorff, Friedrich, Viernheim, Weinheimer Straße 12. Schwenzer, Willi, Pflügersgrundstraße 25. Ertmer, Emilie, Denaustraße 11 Erb, Heinrich, Brockenweg 2 Hartmann, Wilhelmine, Neckarau, Adlerstr. 15. Kremator lum Becker, Heinrich, Feudenheim, Weinbergstraße 16 13.00 Kochner, Johanna, n Friedhof Käferta Schneider, Magdalena, Am FHerrschaftswald 145 Kalinski, Jgnaz, Gartenstraße 18 4 Friedhof Neckarau Rau, Hermann, Neckarauer Straße 7. Prüßing, Margarethe, Im Sennteich 20. 8 Rauscher, Luise, Niederfeidweg II Nr. 7. Friedhof Sandhofen Gaa, Susanna, Untergasse 2 3 Münch, Jakob, Deutsche Gasse 32 3 Friedhof Seckenheim Knapp, Otto, Kloppenheimer Str. 50 13.00 13.30 13.30 13.30 14.00 13.30 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver- waltung der Stadt Mannheim. Ohne Gewähr 10.00 11.00 11.30 P HURCGENRATE A Fachinsütur zur Senwernorige 13.30 14.00 14.30 Tlef erschüttert erhielten wir die Nachricht, daß unsere lebe Schwester, Schwägerin, Tante und Nichte, Frau„ Elisabeth Schandin geb. Finkenberger im Alter von 56 Jahren in Buenos Aires in die Ewigkeit abgerufen wurde. 5 mr Wunsch, die Heimat nochmals zu sehen, ging vor zwei Jahren in Erfüllung. ö In tlefer Trauer: Die Angehörigen Für. die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme durch wort und Schrift, die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 Erdmann Schätzle sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Besonderen Dahk den Herren Aerzten und dem Pflegepersonal des Städt. Krankenhauses, Statlon C h 14, Herrn Dr. Schlötermann, dem Schützenverein Sandhofen sowie der Hausgemeinschaft. Mhm.- Käfertal, den 20. Dezember 1960 Poststraße 1 4 5 Im Namen aller Hinterbliebenen: Helene Schätzle geb. Nold 0 Geschäfte 5 N Suigehendes Herd-Rudio-Geschäft xu verkaufen. Angeb. u. Nr. P 67152 a. d. Verl. Dr. lehmann- Greum— Mhm., N 7, 13-13, Tel. 2 42 78 täglich von 9 bis 18 Uhr u. Heidelberg, Hauptstr. 87, Tel. 2 35 22 Tägl. von 10 bis 13 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr. Eine Großtankstelle cn ist zu verpachten. f Kfz- Handwerker bevorzugt. Zuschriften erbeten unter Nr. P 67161 an den Verlag. Seite 10 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Zuständigkeit für Arbeitsfrieden abgelehnt Bundesarbeitsministerjum kneift vor Gewerkschaftsmacht „Die Zeit ist ungünstig für regierungs- amtliches Bemühen um ein Schlichtungs- Wesen bei Arbeitskämpfen, weil sich ja S0 Wenig Arbeitskämpfe abspielen“, sagte Theo- dor Blank bei der Jahreshauptversammlung der Bundes-Vereinigung der Arbeitgeber- Verbände(BDA) vor einigen Wochen und er- Klärte nun Staatssekretär Dr. Claussen. Da- Keine Schlichtungsregeln S Agt Claussen Bonn.(eg-Eigener Bericht) Der Bundestag Wird in der laufenden Legislaturperiode mit groger Wahrscheinlichkeit darauf verzichten, das Schlichtungswesen zwischen den Tarif- Partnern durch staatliche Mindestvorschrif- ten zu regeln. Im Gegensatz zur Bundes- vereinigung der deutschen Arbeitgeber- verbände(vergl. MM. vom 9. Dezember) hat sich der Staatssekreètär Dr. Claussen vom Bundesarbeitsministerium eindeutig Ausgesprochen, auf einen solchen staatlichen Eingriff vorläu zu verzichten. Beamte des Ministeriums erklärten, eine Schlichtungs- regelung sei nicht notwendig, weil zur Zeit das Klima für Arbeitskämpfe ohnehin sehr ungünstig sei. Ueberdies könnten die Arbeit- nehmer auch die am vorsichtigsten formu- immungen als eine Art indirek- S auffassen, dem keine entspre- chende Preisbindung gegenüberstünde. Wollte das Parlament einen Gesetzesantrag der FDP beschließen, der die Sozialpartner mit- telbar zum Abschluß von Schlichtungsver- einbarungen zwingen wolle, so würde das bei der Arbeitnehmerschaft einen sehr ungün- stigen Widerhall finden. ten Lobnst Der„ehrbare Kaufmann“ bleibt Vorbild Bonn.(AP) Der Deutsche Industrie- und Handelstag DIHT) hat den deutschen Ge- schäftsleuten empfohlen,„Sitte und Anstand des ehrbaren Kaufmanns“ stärker zu beach- ben als bisher. In einer Presseerklärung des DIHT heißt es, diese Pflege sei besonders Jetzt notwendig, da das Wirtschaftswachstum Zunehme und sich hieraus besondere Nach- teile für die wirtschaftlich Schwächeren er- geben könnten. Unfaire Geschäftspraktiken auf dem Ge- biet der Einkaufs-, Verkaufs- und Zahlungs- bedingungen seien zwar nur gelegentlich zu beachten, doch gäben aufgetretene Einzel- fälle Anlaß, zu einem bewußten geschäft- lichen Wohlverhalten noch diesseits der rechtlichen Grenzen aufzurufen“, Die Pflege eines gesunden Neben- und Miteinanders von Unternehmen unterschiedlicher Marktstel- Jung und Größe sowie die Verbesserung und Förderung der Beziehungen zwischen markt- Starken und marktschwächeren Firmen ge- hörten zu den Voraussetzungen für die Sta- bilität unserer freiheitlichen Wirtschafts- und Sesellschaftsordnung. Textilien und NE-Metalle Im OEE C-Splegel Paris.(VWD) In der europaischen Textil- industrie hat die im vergangenen Jahr fest- gestellte Wiederbelebung der Produktions- tätigkeit auch in den ersten neun Monaten 1960 angehalten. Nach einer Untersuchung des Textilausschusses des Europäischen Wirt- schaftsrates(OEEC) wird sich die Textil- Produktion in den meisten Mitgliedsländern der OEEC auch im Laufe der ersten sechs Monate des kommenden Jahres auf einem hohen Niveau halten. Der Ausschuß stellt test, daß die europäischen Textilexporte unter der Schwäche der amerikanischen Märkte gelitten haben und weniger stark ge- stiegen sind als die Textileinfuhren. Für die europàische NE- Metallindustrie ist das Jahr 1960 nach dem Bericht des OEEC- Fachausschusses außergewöhnlich gut gewe- Sen. Das gelte für Produktion, Verbrauch und Einfuhr. Durch die völlige Auslastung der Produktionsfaktoren und der in einigen Ländern zur Bekämpfung inflationistischer Tendenzen ergriffenen konjunkturpolitischen Maßnahmen könnte es nach Ansicht des Aus- schusses zu einer Verlangsamung des Auf- schwungstempos für die NE- Metallindustrie kommen. Bonner Wirtschaftshilfe für Zypern Nicosia.(VWD) Eine Wirtschaftshilfe der Bundesrepublik für Zypern soll nach An- . amtlicher Kreise in Nicosia noch in leser Woche erörtert werden. Wie es heißt, wird der deutsche Botschafter. Dr. Joseph König, mit dem Staatspräsidenten Erzbischof Makarios über die Art und den Umfang der Unterstützung verhandeln. Firmen der Bun- desrepublik hätten sich schon bereit erklärt, um Rahmen dieser Wirtschaftshilfe umfang- reiche Investitionen auf Zypern vorzu- nehmen. dafür mit wurde Dr. Paulssens Hinweis abgelehnt, es bedürfe Spielregeln, um Arbeitskämpfe zu dramatisieren. In der letzten Ausgabe der Zeitschrift„IG- Metall“ und auch in der„Welt der Arbeit“ wird einer leicht Släubigen Leserschaft verkündet, die Ge- Werkschaft sei am Zustandekommen einer Schlichtungsvereinbarung interessiert. Aber die bösen Arbeitgeber verhinderten deren Zustandekommen. Sie stützen sich auf vom ZBundesgerichtshof erkannte Rechtsnormen bezüglich der Friedenspflicht. Darauf könne die Gewerkschaft nicht eingehen. Das sind noch die Nachwehen des unseligen Schleswig- Holsteiner Metallarbeiterstreiks, bei dem die IG-Metall trotz Warnung während schwe- bender Lohnverhandlungen um zwei/ drei Tage verfrüht einen Urabstimmungsbeschluß faßte. Worauf ihnen dann vom Bundes- gerichtshof bescheinigt wurde, daß dies nicht in Ordnung gehe. Es geht darum, ob unter Druck noch ver- handelt werden kann. Einen solchen Druck sahen die Bundesrichter und die Arbeitgeber übereinstimmend in der verfrühten Urab- Stimmung, bzw. in der Beschlußfassung dazu. Es hätte ja auch keinen Zweck mehr, Schlich- tungsversuche zu unternehmen, bei denen ja getrachtet werden soll, zwischen den beiden Parteien Brücken zu bauen. Brücken auf de- nen die Partner einander gegenseitig ent- gegenkommen sollen, Das alles ist und bleibt zwecklos, wenn die Schlichter unter dem Druck bereits einsetzender Kampfmaßnah- men stünden. Als Kampfmaßnahme ist die Urabstimmung zu betrachten daut Bundes- gerichtshof). Daß die heutige Arbeitsmarktlage kein richtiges Klima für ernsthafte Lohnausein- andersetzung ist. weil die Unternehmer 12 doch nachgeben, ändert an diesen Tatsachen nichts. Theodor Blank und Staatssekretär Claussen irren also, wenn sie daraus schlie- Ben, es sei unnötig, irgendetwas 2u erfinden, Was Arbeitgeber und Gewerkschaften Zwingt, sich einer Schlichtung anzuvertrauen. SchlieB- lich ist es ja ein Fortschritt, dag niemand mehr an staatliche Schlichtung denkt und Sie anstrebt. Aber im Ministerium für Arbeit und Sozialwesen herrscht die Meinung, wenn niemand aus dem Brunnen Wasser trinkt, brauche man nicht den Brunnen zuzudecken. „Den Rausch an nackten Produktions- zahlen wollen wir gern dem Osten überlas- sen. Für uns darf der in Zahlen dokumen- tierte wirtschaftliche Erfolg nur der Aus- druck eines ständigen Bemühens sein, den in der Gemeinschaft lebenden Menschen zu dienen. Was hätte jemand von irgendeiner Rekord produktion, wenn er sich nach ge- tamer Arbeit nicht an dem und mit dem, Was er sich ehrlich verdiente, sorgenfrei er- freuen könnte? Ein solches Alltagsglück ist für die Größe der Leistung eines Volkes ge- nau so wichtig, wie die Summe von Produk- tions-, Export-, Einkommens- oder Beschäf- tigungszahlen.“ Mit diesen Worten begleitet der Bundes wirtschaftsminister die von sei- nem Ministerium herausgegebene Schilde- rung„Leistung in Zahlen“— Ergebnisse der Aufbauarbeit in der Bundesrepublik. Das Bruttosozialprodukt in der Bundes- republik hat sich— 1950 belief es sich noch auf 97,2; 1959 auf 247,5 Milliarden DPM im Jahre 1960 auf 274,2 Milliarden DM er- höht. In den vergangenen 10 Jahren hat sich das Volkseinkommen verdreifacht und ist auf 212,6 Milliarden DM gestiegen. Gegen- über 1959 ist das eine Steigerung um 21,2; gegenüber 1950 eine solche um 138,1 Milliar- den DM. Auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet— den ständigen Flüchtlings- strom nicht vergessen ergibt sich ein Durchschnittseinkommen von 4069 DM(1950: 1588; 1959: 3698 DM). Wenn das Volksein- kommen auf die Kopfzahl der Erwerbstäti- gen aufgeteilt wird, kommen 1960 als Durch- schnitt auf jeden einzelnen der rund 20,4 Millionen Erwerbstätigen 8 513 DM(1950: 3 736 DM). Die trotz aller Anstrengungen der öffent- lichen Hand, das deutsche Straßennetz quali- tativ zu verbesesrn und durch Neubauten zu erweitern— zwischen 1950 und 1958 wurden hierfür 21,12 Milliarden DM ausgegeben anhaltende Verkehrsenge hat seine reale Ursache in der Zunahme des Kraftfahrzeug- bestandes auf 7,79 Millionen; davon 4,07 Mil- lionen Personenkraftwagen. 51,9 Prozent des Pkw- Gesamtbestandes, das sind 2,11 Mil- lionen Wagen, sind auf Arbeitnehmer zu- gelassen und zwar 997 214 Pkw für Arbeiter, 810 392 Pkw für Angestellte und 303 991 Pkw für Beamte. Kurz: Jeder zehnte der rund 20,4 Millionen Arbeitnehmer in der Bundes- republik fährt im eigenen Wagen. Daran wird erst gedacht werden, wenn den- noch ein Kind hineinfällt. In diesem Bonner Ministerium wird auch wieder die— von den Gewerkschaften ver- breitete Behauptung aufgefrischt, freier markt wirtschaftlicher Preisbildung würden die Arbeitnehmer in der Aufstellung solcher Spielregeln eine Art von Lohnstop Bundeswirtschaftsminister in Godesberg an- läßlich der Mitgliederversammlung stärkste Monopol in der Bundesrepublik, nämlich das die Preise für Arbeit uestim- mende Monopol, sind die Gewerkschaften.“ F. O. Weber Mindestreserve-Pflicht a uch in Frankreich Paris.(VWD) In Frankreich steht die Ein- führung der Mindestreservepflicht unmittel- bar bevor, verlautet aus Finanzkreisen in Paris. Der französische Nationale Kreditrat hatte die Schaffung eines Mindestreserve- systems für die Geschäftsbanken, das sich von den Systemen anderer Länder unterschei- den soll, im Oktober dieses Jahres beschlos- sen. Ferner soll eine Lockerung der Abgabe- bedingungen für mittel- und langfristige Kredite in Frankreich beabsichtigt sein. Für die französischen Banken besteht ein Min- destsatzsystem, das es nicht gestattet, Kredite unter einem bestimmten Prozentsatz zu ge- währen. Französische Wirtschaftskreise haben den Wunsch vorgetragen, dieses System im Hinblick auf die Marktwirtschaft aufzuheben. Peruanische Stahlindustrie S0 Il ausgebaut werden Lima.(VWD) Ein Gemeinschaftunterneh- men, an dem schweizerische, französische und deutsche Interessenten beteiligt sind, wird zum Ausbau der peruanischen Stahl- industrie rund 100 Millionen Dollar investie- ren. Ein entsprechendes Abkommen ist 2wi- schen dem Vertreter der schweizerischen Overseas Industrial Construction Ltd. in Zürich, Robert Greif, und dem Präsidenten der Staatlichen peruanischen Stahlindustrie, Max Pena Prado, unterzeichnet worden. Im Rahmen des Expansionsprogramms soll die peruanische Rohstahlkapazität in den näch- sten drei Jahren von gegenwärtig rund 60 000 Tonnen auf 240 000 Tonnen erweitert und dann auf 500 000 Tonnen erhöht werden. Für beide Ausbaustufen sind Investitionen von 32e 50 Millionen Dollar veranschlagt. 10jährige Wirtschaftsbilanz zum Jahresende 1960 in imposantes Zahlenwerk— Das Volk hat den Nutzen Daß dies möglich ist, ist eine Folge der Preis- und Einkommensentwicklung. Wäh- rend 1949 ein Industriearbeiter für die An- schaffung eines Volkswagens noch rund 4000 Stunden arbeiten mußte, kann er diesen Wagen in weitaus verbesserter Ausführung und Qualität heutzutage bereits aus dem Lohn für 1434 Stunden und 19 Minuten Ar- beitszeit erwerben. Dabei war 1949 noch die 48-Stunden-Woche gesetzlich und tarifver- traglich festgesetzt. Im Jahre 1960 belief sich die bezahlte Wochenarbeitszeit der In- dustriearbeiter auf durchschnittlich 45,6 Stunden. Somit auch weniger und kürzere Wochenarbeitszeit zum Erwerb des Wagens. Die monatlichen Nettoeinnahmen des Vier-Personen-Haushaltes der mittleren Verbrauchergruppe von 305 DM im Jahre 1950 sind auf 631 DM im ersten Halbjahr 1960 gestiegen. Die Reallöhne haben sich zwischen 1950 und 1960 um 67 Prozent er- höht. Damit wird die Behauptung widerlegt, die Lohnerhöhungen seien durch Preisstei- gerungen aufgezehrt worden. Im Hinblick auf die Reallohnsteigerungen liegt die Bun- desrepublik an der Spitze der wichtigsten Industrieländer. In Frankreich stiegen sie in der gleichen Zeit um 50 Prozent. in den Ver- einigten Staaten um 27 und in Großbritan- nien um 19 Prozent. Das hängt damit zu- sammen, daß die Preissteigerungen in der Bundesrepublik in der internationalen ver- Sleichszeit viel geringer sind als in anderen Ländern. Die Indices der Verbraucherpreise (1950 S 100) zeigen, daß von 19 europäischen Und außereuropäischen Nationen nur zwei Länder unter dem Index der Bundesrepu- blik(September 1960 123) liegen. In Frankreich stieg der Preisindex sogar auf 176, in Großbritannien auf 149 und in Schweden auf 157. Einige Streiflichter: Die Zahl der Studie- renden im Sommersemester 1950 war mit 97 000 ausgewiesen; betrug im Sommerseme- ster 1960 186 000. Die Zahl der Theater ist von 112 im Jahre 1951 auf 126 im Jahre 1958/59 gestiegen. Die verkaufte Auflage von 457 bundesdeutschen Zeitungen des Jahres 1951 lag bei 11,7 Millionen: sie stieg bei 546 Zeitungen im Jahre 1960 auf 17,7 Millionen. Rund 8,8 Milliarden DM hat die westdeut- sche Bevölkerung im Rechnungsjahr 1949/50 bis zum ersten Rechnungshalbiahr 1959/60 allein für Toto und Lotto ausgegeben. Das bei bisher wittern. Dazu ein Zitat aus der Rede, die der der Arbeitgeberverbände hielt:„Das größte und Dienstag, 20. Dezember 1960/ Nr 284 — Unsoziale Geschenke aus dem Defizit Im Wohlfahrtsstaat za h Keine vom Bundesministerium für Arbeit und soziale Ordnung angepackte Reform hat ohne millionenschweren Mehrauf- Wand geendet. Vergessen sind die herrlichen und mannhaften Worte aus der Regierungs- erklärung vom Oktober 1957. Da war noch die Rede davon, es würde alles unternommen gegen Vermassung der Bundesbürger. An- sporn für individuelle Entwicklung in so- Zzialer, wirtschaftlicher und geistiger Hinsicht Würde ihnen verliehen werden. Die Bundes- republik dürfe einfach nicht zum Wohl- fahrtsstaat absinken. Große Worte gelassen ausgesprochen und noch gelassener— vergessen, Da haben Wir zum Beispiel(vergl. im Politischen Teil die- ser Ausgabe) den Entwurf zum Zweitkinder- 1 5 i 3* . oLFN HRS N 8 * 2— Geldgesetz. Schließlich werden doch irgend- wie und irgendwo die Begünstigten als Steuerzahler direkt oder als Einkaufspreise zubilligende Verbraucher indirekt auch dazu ö beitragen, daß sie für das zweite Kind Kin- dergeld bekommen. Keine besonders köstliche Lösung, wenn sie auch von Wahlrednern rhetorisch bis zum Wahlsieg aufgewalzt wer⸗ den dürfte. Eine andere Frage taucht in diesem Zu- sammenhang noch auf. Der Bundesfinanz- minister hat— zwar im letzten Moment, aber doch rechtzeitig— den Haushaltsplan macht pro Kopf und Nase der Bevölkerung 176 DPM und auf Erwerbstätige im Durch- schnitt 440 DM aus. Rund 80 Seiten DIN A 4 enthalten wirk- lich nur Zahlen und Tabellen. Es ist kein statistisches Jahrbuch, sondern ein jeder- mann verständlicher und interessierender Ueberblick. Nichts wird allerdings darin darüber ausgesagt, was an menschlichen Ein- Sätzen in diesen Zahlen steckt; nichts über die unzähligen Opfer und Entbehrungen, Hoffnungen und Wünsche, aber auch Ent- täuschungen, Sorgen und Nöte, nichts über die unternehmerische Tatkraft und das gei- stige Können. Die Summe der mens c h- lichen Leistungen eines Volkes ist eben nicht meßbar. Pünktchen DM-Aufwertung kein Heilmittel Kritik an den Sparkassen Köln.(VWD) Mit der von den Sparkassen erhobenen Forderung nach durchschlagen- den Maßnahmen gegen die Konjunkturaus- wüchse im Sinne einer Aufwertung der D- Mark sei einer sachlichen Erörterung der Konjunkturprobleme nicht gedient, meint das Deutsche Industrie-Institut. Der zwei- fellos auch in der Bundesrepublik eingetre- tene Kaufkraftschwund könne nicht durch eine Aufwertung der D-Mark beeinflußt Werden. Das Problem des Geldwertes sei von vielen Faktoren abhängig und dürfte nicht allein von den derzeitigen Devisen- überschüssen her gesehen werden. Im inter- nationalen Vergleich der Geldwertminde- rung seit 1949 schneide die Bundesrepublik nach Portugal und der Schweiz unter den Währungen der gesamten westlichen Welt am günstigsten ab. Die Sparkassen würden sich mit einer Aufwertung der D-Mark auch keinen guten Dienst erweisen, heißt es in der Stellung- nahme des Instituts weiter. Sparen sei weit- gehend eine Sache des Vertrauens, das nicht durch ein Manipulieren des äußeren Geld- Wertes aufs Spiel gesetzt werden sollte. Wer aufwerte, werde im Bedarfsfalle auch ab- Werten. Schließlich sei daran zu erinnern, daß in einer Zeit wachsender Auslandskon- Kkurrenz eine Aufwertung sowohl für die Produktion als auch für die Beschäftigung und damit für die Ersparnisbildung schwer- Wiegende Folgen haben müsse. lt der Beschenkte drauf vorsieht, vorgelegt. sind— wenn man alles so zusg dergeld, verschiedene fällig werde schüsse bei Tur 1961, der Ausgaben von 45 Bli!liarden pll In der Zwischenzeit * mmenrech. net: Erhöhung der Beamtenbesoldung 5 Kin- l a nde Zu- Sozialversicherungsträgern bereits Ausgaben von zwei Milliarden DMI kür das Jahr 1961 zusätzlich im Etzel liegt ja zur Zeit noch immer Krankenlager. Wandert nicht mehr am Rande des er tappt mitten drin. Dann Gespräch. 5 5 auf dem Der Finanzminister jedoch, er Deflzitz wird den Wirtscha ktswundlerkin⸗ dern eingeredet, sie seien begünstigt Sie werden sich über die Kehrseite der Begün- stigung wahrlich wundern, denn sie müssen Selbst dafür aufkommen. Industriezeitung der Werktätigen, Wien Die Lösung liegt bei Kenn Tex. Rätselraten um US-Konjunktur e dy Genf.(AP) In einem vorsichtig formulier- ten Bericht über die Wirtschaftslage der UNO-Wirtschafts kommission Wieder zu USA, wo das stellt für Europa (ECE) fest, es sei noch nicht absehbar, die Vereinigten Staaten wirtschaftlichen Stärke zurückfinden den. Der alle vier Monate herauskommende ECE-Bericht vergleicht die anhaltende Kon- junktur in Europa mit dem„Zögern“ in den Wachstum der Wirtschaft wann ihrer wür- „offenbar zu einem völligen Stillstand ge- kommen“ sei, und erwähnt die weitverbrei⸗ tete Befürchtung, daß die amerikanische Wirtschaft in eine neue Rezessions- Phase eintreten könnte oder gar schon eingetreten Sei. Wenn auch zur Zeit noch ungewiß Sei, 0b Aussicht auf eine baldige Wirtschaftsbele- bung bestehe, so sei es andererseits sehr gut möglich, daß die kürzlichen Präsident- schaftswahlen eine Periode der Unsicherheit beendet haben und mit dazu beitragen, daß ein Umschwung eintritt“, heißt es weiter in dem ECE-Bericht. Zu üppige Weizenernte Die Vorräte wachsen wei London.(AP) internationalen Weizenrates 1255 Nach Schätzungen des werden die Weltvorräte an Weizen zum Ende des Ernte- jahres 1960/61 trotz steigenden Handels und Verbrauchs eine Rekordhöhe von etwa 60 Millionen Tonnen erreichen. In der am 19. Dezember veröffentlichten Erntevorschau des Rates wird die Welterzeugung(außer China) auf 221 Millionen Tonnen geschätzt. Das sind sechs Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr und 27 Millionen Tonnen mehr als im Durchschnitt der Jahre 1954 bis 1959, geschätzt. Aus dem Erntejahr 1959/60 wurde in den vier wichtigsten Weizenimportländern noch ein Ueberschuß von 52.9 Millionen Ton- nen mit herübergenommen, der sich durch die in diesem Jahre erhöhte Weltproduktion noch um mindestens 5,4 Millionen 7 erhöhen wird. Aktien-Kurse a uf Sommer- Niveau onnen Wiesbaden. Nach den leichten Erhöhun- gen in den beiden vorangegangenen Wochen sind die Aktienkurse vom 7. Dezember bis zum 15. Dezember 1960 auf allen Marktge- bieten wieder zurückgegangen. Der Statistischen Bundesamt berechnete vom Index der Aktienkurse(31. Dezember 1953= 100) für das Bundesgebiet ohne Berlin ist in die- ser Zeit um vier Prozent gesunken, und Zwar von 718 auf 689. Damit hat der Index der Aktienkurse wieder ungefähr den Stand von Juni quli 1960 erreicht: Gesamte Grund- Metall- Industrie 15. Dez. 689 395 1 036 745 Juni) 663 416 963 727 G Juli) 71¹⁵ 435 1107 774 stofl- verarb. Sonstige Ubriges 767 7¹¹ 7⁵¹ ) Errechnet aus den Angaben an den jeweiligen vier Bankstichtagen eines jeden Monats. — * ein b deutscher Weinbran ellinerkeugn d„Drei stern“ 3 mildu. rein NA pA K. 1 In schan. schaft, verrie Klein- lung Gesam Nürnb lionen den E bis Zu angest wachs rund sten 8 jahres jahr woran beteili könnte versicl Als wicklu Sprecł fabrik Schan: den le wicklu befaßt Neuor gekom mit d. nitz-H Bester Kühbce Gesell. vestm. gen e essen schafte Au. A! um d Fra desbar papier durchy belauf wechse nach! Prozer liche s zent. I 3% un die De: nach c dieses Dortmi Für d. andert schlage Zunahr der Do lich u. und in etwa kriegs. Deutsc bild ei ten er für ihr nerhal hören, flugver e Ef Fran Not Aceu Adlerwe 40 f. E 48 k. AE Aschaffe Badische NAW bembeig Berger Bekula Binding Bochume bubiag Buderus brown, Cassella Chemie demie Conti G Daimler Deere- L. Demag Dt. Con. Dt. Edel Dt. Erde Deguss. Dlerig er rden Px Schenzeit Menrech. ing, Kin. de Zu. aSern— den DM Jespräch auf dem edoch, er Deffitz nderkin. tigt, Sie Begün- müssen Tex. nktur nedy rmulier- ge stellt Europa Ar, wann u ihrer bn wür⸗ mmende de Kon- * in den irtschaft and ge- werbrei⸗ kanische 18-Phasze getreten 6 sei, ob aftsbele⸗ Sehr gut äsident- icherheit gen, daß veiter in e iter gen des len die 8 Ernte- lels und etwa 60 der am vorschau (außer schätzt. gehr als n mehr bis 1959, ) wurde ländern en Ton- u durch duktion Tonnen rhöhun- Wochen ber bis arktge⸗ r vom Index 2 100) in die- n, und enkurse uni Juli Ubriges 767 7¹¹ 7⁵¹ weiligen 3— Ur. 204/ Dienstag, 20. Dezember 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN Seite 11 5 KSB mit nahezu vervierfachtem Aktien-Kapital 10 Prozent Div. a uf das berlichtigte; 25 Prozent auf das alte AK In der Hauptversammlung der Klein, schanzlin und Becker(KSB) Aktiengesell- schaft, Frankenthal Pfalz, am 19. Dezember verriet Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Otto EKlein-Kühborth, Paris, zur Umsatzentwick- im Geschäftsjahr 1959/60(30. 6.): Der urkumsate der drei Werke Frankenthal, Nürnberg und Bremen lag bei rund 150 Mil- onen DM, wovon nahezu ein Drittel auf den Export entfiel; der Auftragseingang ist bis zum 30. Juni auf über 80 Millionen DM angestiegen. Seitdem sei er weiter ange- wachsen und habe zur Zeit eine Höhe von rund 100 Millionen DM erreicht. In den er- sten sechs Monaten des laufenden Geschäfts- jahres sei der Umsatz gegenüber dem Vor- jahr urn mehr als 15 Prozent gestiegen, woran das Exportgeschäft unverändert stark beteiligt sei. Für das laufende Geschäftsjahr könnten daher die Dividendenaussichten zu- versichtlich beurteilt werden. N Als wesentliche Ereignisse in der Ent- wicklung des Unternehmens bezeichnete der Sprecher die Uebernahme der Maschinen- fabrik und Gießerei der Pumpen Klein, Schanzlin, AG, Homburg/ Saar, die sich in den letzten Jahren vor allem mit der Ent- wicklung von Unterwasser- Motorpumpen befaßt hat und womit die organisatorische Neuordnung der KSB-Gruppe zum Abschluß gekommen ist. nitz-Hütte AG und der Klein, Schanzlin- Bestenbostel GmbH. Ferner erwähnte Klein- Kühborth die Gründung einer kanadischen Gesellschaft, der Canadian Key Pumps In- vestment Ltd. in Toronto, der die KSB ge- gen entsprechende Beteiligung ihre Inter- essen an ausländischen Fabrikationsgesell- schaften übertragen hat. Auf Antrag der Verwaltung beschlossen Abgabesätze am Geldmarkt um durchweg 1 Prozent gesenkt Frankfurt/M.(VWD) Die Deutsche Bun- desbank hat die Abgabesätze für Geldmarkt- papiere mit Wirkung vom 20. Dezember um durchweg J Prozent herabgesetzt. Danach belaufen sich die Abgabesätze für Schatz- wechsel des Bundes und der Bundesbahn je nach Laufzeit in Zukunft auf 3% und 37% Prozent und die Abgabesätze für unverzins- liche Schatzanweisungen auf 4 bis 4% Pro- zent. Die Vorratsstellen wechsel werden mit 3% und 3% Prozent abgegeben. Zuletzt hatte die Deutsche Bundesbank die Geldmarktsätze nach der Diskontsenkung am 11. November dieses Jahres herabgesetzt. Diese Neuordnung begann mit der Aufnahme der Amag-Hilpert-Peg- die Aktionäre, das Grundkapital von 5,85 Millionen DM aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis 1:1,5 um 8 775 000 DM auf 14 625 00 DM mit Dividendenberechtigung für das beendete Geschäftsjahr 1959/60 zu erhöhen. Ferner wurde eine weitere Kapital- erhöhung um 6 375 000 PM durch Bareinlagen mit Gewinnanteilberechtigung erstmals für das Geschäftsjahr 1960/61 unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktio- näre beschlossen.(Nominelle 6 Millionen DM Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, nominelle 375 00 DM Stammaktien.) Ein Bankenkon- sortium übernimmt a) die Vorzugsaktien mit der Verpflich- tung, sie den Aktionären im Verhältnis 5:2 zum Ausgabekurs von 250 anzubieten; b) die Stammaktien, um sie im Einver- nehmen mit der Gesellschaft und der Ab- führung des Mehrerlöses an die Gesellschaft bestmöglich zu verwerten. Damit erhöht sich das Grundkapital auf insgesamt nominelle 21 Millionen DM. Die in der Bilanz verbleibende gesetzliche Rücklage vermindert sich durch die Kapital- erhöhung aus Gesellschaftsmitteln auf 3,57 Millionen DM( einer freien Rücklage in Höhe von 3,31 Millionen DMW). Die KSB- Altaktionäre, die vor dem Krieg nominell 1000 Reichsmark KSB-Aktien besaßen, ver- fügen nach dieser Berichtigung über einen nominellen Anteilswert von 3750 DM. Die Augsburg.(VWD) Gegen die Stimmen einer Minderheit genehmigte die Hauptver- sammlung der Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg AG(MAN) für 1959/60(30. 6.) un- verändert 14 Prozent Dividende auf 75 Mil- lionen DM Aktienkapital. Vertreter der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz so- wie ein Darmstädter Kleinaktionär machten der Verwaltung den Vorwurf, sie habe den Geschäftsbericht zu knapp erläutert und die Dividende bewußt niedrig gehalten. Außer- dem forderten die Opponenten die Erhöhung des Aktienkapitals aus Gesellschaftsmitteln. Dem Aufsichtsrat und Vorstand wurde schließlich gegen die Stimmen der genannten Kleinaktionäre Entlastung erteilt. Vorstandsvorsitzender Dr. Neumann be- tonte in seiner Antwort an die Kleinaktio- näre, daß die MAN die Dividende in den letz- ten Jahren laufend erhöht habe.„Wir sind der Ansicht, daß der Satz von 14 Prozent nach dem Verlauf des Geschäftsjahres und Unter Berücksichtigung der Eigenart und der GESCHIAFTSBERICHTE Dortmunder Hansa-Brauerei AG. Dortmund: Für das Geschäftsjahr 1959/0 wird unver- andert eine Dividende von 16 Prozent vorge- schlagen Der Umsatz ist erneut gestiegen, Die Zunahme liegt mit 3,6 Prozent im Durchschnitt der Dortmunder Brauereien. Uberdurchschnitt- lich War die Steigerung im Flaschenbierabsatz und im Exportgeschäft. Der Gesamtumsatz war etwa dreimal so hoch wie im letzten Vor- kriegsjahr. HV am 21. Februar 1961. Deutsche Lufthansa AG, Köln: Nach dem Vor- bild einer Reihe ausländischer Fluggesellschaf- ten erwägt die Lufthansa. in absehbarer Zeit für ihre Fluggäste eigene Hotels zu führen. In- nerhalb der Verwaltung ist die Auffassung zu hören, daß die mit der Einführung des Düsen- flugverkehrs gewachsenen Transportmöglich- keiten nur dann ausgenutzt werden können, wenn die derzeitige Hotelkapazität in den Ziel- ländern entsprechend modernisiert und ausge- weitet wird. Deshalb müsse sich auch die Luft- hansa auf dem Hotelsektor betätigen. Auch un- ter dem Gesichtspunkt des von und nach der Bundesrepublik, den die Lufthansa als ein lebenswiehtiges Anliegen be- trachtet, mißt die Verwaltung der Frage be- sondere Bedeutung zu. Schuhfabrik Rieker und Co., Tuttlingen: Das Unternehmen hat 1960 den Umsatz um etwa 20 Prozent erhöht. Als besonders positiv wer- tete es Fabrikant Kurt Rieker bei der tradi- tionellen Betriebsversammlung zur Jahres- wende, daß die Preise im Vergleich zum Vor- jahr nur wenig gestiegen seien. Fremdenverkehrs Aktie notierte am 19. Dezember 2300 an der Frankfurter Börse. Ferner stimmte die Hauptversammlung dem Vorschlag der Verwaltung zu, für das Geschäftsjahr 1959/60(30. 6.) aus dem Ge- Winn von 1,472 Millionen DM, der sich um den Vortrag auf 1,507 Millionen DM erhöht, 10 Prozent Dividende auf das berichtigte Grundkapital von 14,63 Millionen DM zu Verteilen. Das ist in DM und Pfennig etwa das Doppelte von der 15prozentigen Vorjah- resdividende auf 5,5 Millionen DM Stamm- aktien, sowie 7,5 Prozent auf 0,30 Millionen DM Vorzugsaktien. Bei der Wahl zum Auf- sichtsrat wurde an Stelle von Dr. Hans Well kotten, Saarbrücken, der Vorstandsvorsit- zende der Neunkircher Eisenwerk AG, in den Aufsichtsrat gewählt. Teurer Wohnungsbau Herd des Konjunkturfiebers Wiesbaden.(AP) Der Preisindex für Wohn- gebäude ist im Bundesgebiet(ohne Saarland und West-Berlin) im November mit 134 Punkten(1954= 100) um 6,9 Prozent gegen- über dem Baupreisniveau im gleichen Mo- nat des Vorjahres gestiegen. Wie das Sta- tistische Bundesamt mitteilte, haben sich vom August bis November 1960 die Preise der haustechnischen Anlagen um 2,5 Prozent und die der Ausbauarbeiten um 2,1 Prozent er- höht. Weniger angezogen haben die Preise für Erd- und Grundbauarbeiten mit 1,5 Pro- zent. Die Kosten für Rohbauarbeiten sind nur um ein halbes Prozent gestiegen. MAN Verwaltung denkt auch an die Zukunft Minderheitsaktionäre wollten mehr als 14 Prozent Risiken unserer Erzeugnisse als günstig an- gesehen werden kann.“ Die MAN sei auch bestrebt, eine Dividende in dieser Größen- ordnung auf lange Sicht zu erwirtschaften, und damit dem Prozeß der inneren Stärkung des Unternehmens gegenüber einer mög- licherweise nur vorübergehenden Dividen- denanhebung den unbedingten Vorrang zu geben. Auch der zunehmende Wettbewerb und die hohen Entwicklungskosten ließen eine vorsichtige Dividendenpolitik empfeh- lenswert erscheinen. Die Liquiditätslage des Unternehmens sei Zweifellos günstig, doch dürfe nicht übersehen Werden, daß erhebliche Mittel für Beteiligun- gen gebunden seien. Schließlich sei auch zu bedenken, daß die deutsche Industrie eine Anleihe zur Entwicklungshilfe auflegt, woran sich auch die MAN beteiligen und flüssige Mittel bereitstellen werde.„Sie dürfen über- zeugt sein, daß wir die Interessen der Aktio- näre sehr sorgfältig erwogen haben. Eine den realen Gegebenheiten angepaßte nüchterne Dividendenpolitik liegt im wohlverstandenen Sinne aller Aktionäre, die bei uns eine dauer- hafte und sichere Kapitalanlage wünschen“, erklärte Pr. Neumann abschließend. Eine Er- höhung des Aktienkapitals aus Gesellschafts- mitteln ist nach seinen Worten„noch nicht spruchreif“. Aufsichtsratvorsitzender Hermann Reusch (Gutehoffnungshütte Aktienverein) warnte davor, die Konjunktur überzubewerten. Nur diejenigen Unternehmen werden sich nach seiner Meinung im Wettbewerb behaupten, die sich der Marktlage laufend anpassen. Da- neben gelte es im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten, die fehlenden Arbeitskräfte durch technische Einrichtungen zu ersetzen. Unter diesen Umständen sei es kurzsichtig, die Investitionstätigkeit etwas zu drosseln. Ein erfolgreiches Jahr für die Daimler-Benz A6 Die Produktion stieg um 14 Prozent, der Umsatz auf 2,8 Md. D M Stuttgart. Von der Verwaltung der Daimler- Benz AG, Stuttgart- Untertürkheim, wird uns mitgeteilt: Das Jahr 1960 hat der Daimler-Benz AG erneut befriedigende Ergebnisse gebracht. Das Unternehmen wird bis Ende 1960 etwa 195 000 Fahrzeugeinheiten hergestellt haben. Gegenüber den 171 038 gefertigten Einheiten des Jahres 1959 bedeutet diese Zunahme eine Steigerung von etwa 14 Prozent. Die Pkw- Erzeugung nahm um rund 14 000 Einheiten hausen, Horn bei Füssen, Dr. Kurt Schlupp- und die Nutzfahrzeug- Produktion um rund 10 000 Einheiten zu. Die Produktion von sta- tionären und Einbau-Motoren wurde mit einer Fertigung von rund 15 000 Einheiten im abgelaufenen Jahr gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um etwa 14 Prozent gesteigert. Der Umsatz der Daimler-Benz AG wird Ende des Jahres 2,8 Milliarden DM über- schreiten. Der Exportanteil am Gesamt- umsatz liegt bei etwa 40 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter— ohne die zur Daimler- Benz-Gruppe gehörende Auto Union GmbH und ohne die ausländischen und inländischen Beteiligungsgesellschaften erhöhte sich von ca. 63 400 Ende 1959 auf gegenwärtig 67 600. Der Auftragsbestand steigt nach wie vor auf allen Produktionsgebieten der Daim- ler-Benz AG, insbesondere aber bei Pkw, Weiterhin an. Im Rahmen der seit Jahren gleichmäßig fortgesetzten Investitionspolitik der Gesell- schaft galten die besonderen Anstrengungen dem weiteren Ausbau der Pkw-Fertigung. Die damit verbundenen Maßnahmen bringen eine neue Produktionssteigerung. Diese Mehrproduktion wird— bis eine annähernde Normalisierung der Lieferzeiten eintritt— in erster Linie dem Inlandsmarkt zugute kom- men, um damit die bisher langen Lieferzeiten merklich zu verkürzen. Konzentration bei Borgward Auf dem Weg zur AG Bremen.(VWD) Bei der Borgward-Gruppe in Bremen wurden jetzt die ersten Vorberei- tungen getroffen, den bisherigen Status der selbständigen Gesellschaften Carl F. W. Borg- ward GmbH, Goliath-Werke GmbH und Lloyd Motoren Werke GmbH sowie der bei- den Produktionsgesellschaften Graugießerei Gebr. Klencke mbH und des Leichtmetall Werkes Uphusen zu ändern. Dabei gilt als MARKTBERICH Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 3 Ochsen; 419 Bullen; 72 Kühe: 137 Färsen; Großvieh insgesamt 631 Stück; 364 Käl- ber; 2760 Schweine. Preise je ½% kg Lebendgewicht: Bullen A 117132, B 110—115; Kühe A 90—106, B 80 bis 90; Färsen A 114122, B 100113; Kälber A 190 bis 215, B 175—180, C 150170; Schweine BI 130—143, B II 128—144, C und D 130145, E 124143; Sauen GI 110—120, G II 102108. Marktverlauf: Großvieh langsam in allen Gattungen, Uberstand 93; Kälber langsam, Uberstand 22; Schweine mittel, geräumt; Lämmer/ Hammel, Schafe ohne Tendenz und Notiz. Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Dez. 45,0543, 38; inl. Roggen Dez. 41,05—41,35; Weizenmehl Type 405 67, 70 Abzüg- lich 1,50, Type 550 64,70 abzügl. 1,50, Type 812 61,70 abzügl. 1,50, Type 1050 59,70 abzügl. 0,50; Brotmehl Type 1600 54, 70 abzügl. 0,50; Roggenmehl Type 997 60.15 abzügl. 0,50, Type 1150 58,15 abzügl. 0,50, Type 1370 56,15 abzügl. 0,50; Braugerste 4444,50; Futter- Serste inl. 37—38; Sortiergerste und ausländische nicht not.; Futterweizen 39—40,50; Inlandshafer zu Futter weizen 33,5040, 50, dto. für Industriezwecke nicht not.; Auslandshafer 3838,50; Mais 43,50—46; Weizenkleie praompt 22,50— 23,00, per Jan./ Februar 2323,50; Roggenkleie 1818,50; Weizenbollmehl 22,75 bis 23,50 Weizen-Nachmehl 27,5037; Rapsschrot 28: Sojaschrot 32,50—33,25; Erdnußschrot 34; Palm- kernschrot 3030,50; Kokosschrot 31—31,50; Lein- schrot 34; Hühnerkörnerfutter 44,50—45,50; Lege- sicher, daß am Ende dieses Umwandlungs- prozesses die Aktiengesellschaft stehen wird. Die Umwandlung soll in drei Stufen vor sich gehen, nachdem sich gezeigt hat, daß es aus steuerpolitischen Erwägungen nicht rat- sam ist, sofort zu einer sogenannten„großen Lösung“ zu kommen. Da bei einer sofortigen Zusammenlegung aller Produktionsgesell- schaften von der neu zu bildenden Gesell- schaft auch der Grundbesitz der einzelnen Betriebe übernommen werden müßte, hätte die Borgward-Gruppe allein für Grund- erwerbssteuern einen Betrag aufzubringen. der einige Millionen DM ausmachen würde. Darum ist unter anderem auch in der zweiten Stufe vorgesehen, die Lloyd Motoren Werke mbH als Gebäude- und Grundstücksfirma weiter bestehen, aber nicht mehr unter die- sem Namen produzieren zu lassen. Im Zusammenhang mit diesem Vorhaben wurde jetzt bestätigt, daß die Borgward Gruppe zur Ueberwindung der kritischen „Winterecke“! und für die Rationalisierung von der Bremer Landesbank ein Grund- schulddarlehen in Höhe von 50 Millionen DM erhalten hat. Für den Betrag hat der Bremer Senat eine Bürgschaft bis zu 10 Millionen DM übernommen. 1959 erzielte die Borgward Gruppe einen echten Umsatz von 632 Millio- nen DM. Für 1960 wird zumindest ein gleich hoher Umsatz erwartet, September 1960 rund 495 Millionen DM um- nachdem bis zum gesetzt waren. Fichtel& Sachs AG gut in Fahrt Schweinfurt/ M.(VWD) Die Fichtel& Sachs AG(Schweinfurt) übergab am 16. De- zember in Anwesenheit vieler Ehrengäste das„Willy-Sachs-Casino“, einen großzügigen Sozialbau, seiner Bestimmung. Der Bau hat mehrere Millionen DM. gekostet. Vorstand Ernst Wilhelm Sachs gab der Presse einen nehmens. Vom Produktionsbeginn bis heute hat Fichtel& Sachs mehr als 200 Millionen Naben- und Kettenschaltungen hergestellt, 17,41 Millionen Stoßdämpfer, 11,92 Millionen Kupplungen einschließlich Saxomat und 3,34 Millionen Motoren, davon 1,58 Millionen Mopedmotoren. Seit der Währungsreform sind mehr als 200 Millionen DM investiert worden. Insgesamt beschäftigt die Gesell- schaft jetzt rund 9000 Personen. T E mehl 42,50—50; Malzkeime 2323,50; Biertreber 24 bis 24,50; Trockenschnitzel 17,75—18; Dorschmehl 57160; Fischmehl 45,50—47; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 5—5, 75; Wiesenheu lose 10 bis 10,50; Luzerneheu lose 11—12; Weizen- und ROg- Senstroh bindfadengepreßt 4,504, 80, dto. zink- drahtgepreßt 66,30; Hafer-Gerstenstroh 4,204, 40. Allgemeine Tendenz: vorwiegend stetig. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise ber 100 kg. Bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 2 Ochsen: 104 Bullen; 71 Kühe; 54 Färsen; Großvieh insges. 291 Stück; 170 Kälber; 932 Schweine; 2 Schafe. Preise je% kg Lebend- gewicht: Bullen A 124—132, B 116-122; Kühe A 93 bis 108, B 80-95, C 70-79; Färsen A 118—125, B 114 bis 118: Kälber SKL. 218-220, A 190210, B 175187; Schweine B II 130—145, C und D 134145; Sauen G 115—125. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattun- gen langsam, Uberstand; Kälber langsam, Uber- stand; Schweine langsam, Uberstand; Schafe ohne Tendenz. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Groß markt (VWD) Absatz für Feldsalat zufriedenstellend, für Rosenkohl langsam, und Apfel schleppend. Es erzielten: Apfel A 12—22, B 611; Feldsalat 65113; Spinat 20; Rosenkohl 26-35; Sellerie ohne Laub 18-20; Lauch 20. vom 19. Dezember Effektenbörse: Frankfurt/ M., 19. Dezember 1960 zum Teil recht kräftige Kurserholungen durch vor- sichtige Rück- und Meinungskäufe. Auch am Ren tenmarkt wurde die Stimmung freundlicher. (Quelle VWD; Wiedergabe ohne Gewähr) 16. 2. 19. 2 164. 12. 5 16. 12. Notlerte Aktlen Dortm Hörder 172 177 N. 1 Accu 5% 85 Durlacher kot 775 755 Klöckner Hvmb. Deuts 410 Adlerwerke 360 362 Eichbaum. Werger 925 5 Klöckner- Werke 256 40 f. Energie 760 76⁰ El. Licht u. Kraft 2067 223 Krauß-Naffel 450 40 f. Verkehi 6⁴³ 650 Enzinger Union 7⁰⁰ 755 Lahmeyer 70 AEG 43 4⁴⁰ Eßlinger Maschinen 748 7 14 e 0 101 Aschattenb. Zellstoff 20% 208%[ kerben Bayer 50 00 Lewenbrev gadische Anilin 68 655%[FPorben Liquis 2 5˙ 29 Ludwigs Walzm. 1 0 35 3 keln Jetter„„ f 32 zembeig 388 3227 Feldmühle 1105 300 Mannesmann 5 5 getger 5 5 170 Felten 205 207 Metaligeselischaft 1280 bekuls abgestempelt 64 Selsenberg Nordd Lloyd 119 zinding Brauerel 910 12 Goldschmidt. N 1167 Bochumer Verein 217 Gritzner-Kayser 55 8-N oblag 20 d Sren 3 Bilänger 5 Buderus 40 486 Grünzw 4 Hortm. 780 pfälz. Mühlen 155 doun, gover& Cle. 0 10% Sußstahl Witten 10 10 bboenir Kheinrohr 2 Casselle 7—⁰ 70 Sutehoftnung 0 055 preußag Chemie Albert 432 439 Hambornetf Bergbau 135 U 136 Rheinelektre 251 Cdemle werwaltung 965 886 Hlandels-Union eu ie belasten. 255 Cont Gummi 800 886 Hapag 1125 112% AWI 836 Daimler Benz 2105 210⁵ Harpener 1125 dto. Vorzüge 17 Deere-Lanz 24⁵ 24⁵ Heidelberger Zement 155 7¹⁰ Rheinmetall 1 1 Demag 784 798 Hoechster Farben 5 72 Rheinpreußen 5 Dt. Contigas 555 551 Hoeschwerke 970 1 268 Riedel 408 bi. Edelstah! 5 531 Hochtief 860„ Buhrstapl dt. Erdöl 240% 242%[Holzmann 5 955 Nätgers 500 Degusss 100, 89 flattern Odernausen 4% 2 Sslzdettorw 367 t. Lino 920. 9882 Hütte Siegerland 575 485 Schering 8 d. Steinzeug 410 A 1 lad. Werke Karlsruhe 545 20 Schiess 400 ieder ee 175 3 Kali-Chemie 1070 1150 Schlossquellbr. 770 1 ler. Werke 75 Karstadt 2 Mang i.. 2 265 8 1086 1150 Schubert u. Salzer 40⁰ —— Ueberblick über die Entwicklung des Unter- g 5 18 19 2 18. J. 12. 19. 12 16. 2.19. 2 5 Schultheiß Stämme 205 40 dto. Lit. A. B.— 7% Phoeniz-Rheinrobr Unitonds 46,904 Schwartz Storchen 575 568 pfälz. Hypo. 470 480 v. 50 103% 5 Uscafonds 1 0 110700 . 2 285* Aghein. Hypo. 535 5835 6% Rhein. Hypo. 55 5 905 9 85 a 3 9.5 10.99 f a 5% Rhein. Hypo. uri left 80 169, Sinner a8 270 10 denten 6.5% Nbeinpreugen, 58 101% Europschem.(str. 172.00 17200 19. 12 b Bochum 798 72 Zinsen steuerfreſ) 7.5% Rhld.-Pfalz v. 58—— b l. F. 8 4.50 4Æ.5 „Stahlwerke Südwest. 8 4% Ablös Sch 99* 999 5.5% RWE v 59 97% 1 8 Keystone 8. 3 3) 14.13 4.21 230⁰ Südzucker— 548 ungsschuld v.57* f„ Oppenheimer(8 18,33 — Thyssen 252 2800 5% Sad. Kom tdsbk div. 405 195 5 F 8 785 Unfversal. Fund 112.42 12419 1110 VD 581 680 5% Bayer. Hypo. 109 109% 57% Weitdenk-Anl. v. 59 a 5 9875 Tel.-El 49) 5 1 der n%%% Kann ,, 8 10% 10 515 J[ Wintershall 42³ 42⁰ 5% Pfälz. Hypo. 108% 108 ½ Wandelanleihen 5 e 70 es os 3% 8% 8% Nhein Hypo. 10% 107% 5.5% Angle Amerie. 1045 Zellstoff Waldhof 388 396% 7.5% Siemens v 847 104% 104, Corp. 89 7 5 3 NB. Netalle 0 8 v. 2 Geld 5 1 Unnotierte Aktien gRenten 55 n 875 1 387 19.12. ee N 112⁰ geton& Monierbau— 5 Zinsen tarifbesteuert) 5,50% Chem. Albert v. 56 252 252 1 Kupfer 2 0 273,50 285 ½ e a 8⁵⁰ 8⁴⁰ 8% AEG v 56 104 104 K 5.5% Schering v. 59 80 200 2 Aluminum 2 5 1350 2 450 450 8% Baden-Württ. v. 87 403 104 6.5% DNA v. 51 Zinn 940 949 122 Futscher r 700 700 80% BASF v. 56 104 Investment-Zertifikate Messing 58 216 222 1350 T Ilsede 5 22⁰ 220 8% Bosch v. 38 10³ 103˙ Adifonds 69,3070, 00 Messing 63 237 244 1 Hütte 8 g 1 1 124.0 45 Orenstein& Koppel St 412 411 65% BBC v. 56 106 10 N Adiropa 245 23,40 45⁵ D 315 7% Bundesbahn v. 58 103% 103% Agefre 128.50 124,30 165 l 290 22 6% Bundespost v. 55 dee 56% Allfonds 125,0 128,70 Deutsche trele 275 70% Bundespost v. 58 10⁴ 10⁴ Anglo Dutch 105,90 105,40 Devisennotierungen 2⁰ Banken 7% Esso v. 56 10⁴ 103% Atlanticfonds 40,0 48,20 1 Us-Dollar 4.155 4,176 — und Versicherungen 280 5.50% Gelsenberg Austro-Fonds 128,00 125,00 1 engl. 8 11,698 11.718 331 Allianz Leben 800 1220 J Benzin v 38 9⁴⁰⁴ 94 Concentre 150, 152.40 1 ean Dollar 4.272 4,2672 8⁴⁰ Allianz Versicherung 1 55 3830 60% Heidelb Zem. v. 56 104K— Dekafonds 55,0 ö, 100 bfl. 0,53 110,5 824[Badische Bank 720 750 80% EHoschster Farb. v.57 104% 104% Europafonds! 154,0 188,0 100 sfr. 98,7 99,99 8 Bayer Hypo.& Wechsel. 70⁵ 740 7% Hoechster Farb. v. 58 104% 104% Eurunion 55.70 150,20 100 delg. kr. 9,892] 8,412 — Berliner Handelsbank 5 71⁰ 6% Hoeschwerke v 38 101% 10% Fondak 162,40 164,40 100 firs. 84,54 85,14 401 Commerzbank AG 646 646 7% Lastenausgl. v. 58—— Fondis 52.70 68,80 100 dan. Kronen 60,4% 60,61 398 Dt. Bank Ad 700 76⁵ 80% NMAN v. 57 104⁷— Fondre 11,112.20 100 gorw. Kronen 58,425 58,545 500 Dt. Centralboden 3⁵ 370 3% Mannesmann v. 59 92 92% III-Fonde 1 134.50 114.50 100 schwed. Kronen 30,605 80,765 367 Dt. Hyp. Bank Bremen 305 505 60% pfalzwerke v. 57—— Industrie 54,[85,80 1000 ft. Lire 6,711 6,731 448 Dresdner Bank A8 67⁵ 68⁰ 6% pfalz. Hypo. 97 97 Intervest 9.20 88,40 100 österr. Schilung 16,026 16,066 400 Frankf. Hypo. 92⁵ 9³⁰ 5% pfslz. Hypo. 87 87 Investa 82,0 88,0 portugal 14.565 14,605 770 J industriekreditbank 258 257 5 Thesaurus 55,90 54.90 100 BN. West 475,00 704] NMannh. Versich. Lit. A 940 ⁰ n 30% Kapt.-Ertragsst. Transstlante 54,90[54.70 100 DNA-Ost 22 Original Belgische Schokolade Vollmilch, Zartbitter, Noisette Tefel 200 g nur N Mannteim geft ins in den Geschmecksrichtungen: 1⁵⁰ Seite 12 MANNHEIMER MORGEN REC HTIM VERKEHR Dienstag, 20. Dezember 1960 Nr. 200 Vorbeugende Maßn ahmen gerechtfertigt Auch ohne Schuld und Unfall kann der Führerschein entzogen werden Der Führerschein wird ein immer wert- den Führerschein für Monate einziehen zu volleres Papier. Es steht so hoch im Kurs, daß können. In sein Verlust mit Geld nicht mehr abzuwen- Mindestdauer der Wiederholungsfällen beträgt die Wegnahme des Führer- den ist. Nach den neuen Verkehrsstrafbestim- scheins ein Jahr. Da helfen weder Tränen mungen genügen schon leichte Verstöße, um noch Beziehungen, um die Fahrerlaubnis retten zu können, wenn die öffentliche Sicher- Was die Justiz sagt? „Aeußerste rechte Seite der Fahrbahn“ äußerste rechte Straßenseite, äußerste rechte Seite der für den Fahrzeug- führer freien und befahrenen Fahrbahn. Ist auf unübersichtlicher Strecke die rechte Straßenseite durch ein haltendes Fahrzeug versperrt, so hängt es von der Not- Wendigkeit der Beachtung des& 1 Stvo ab, ob die verengte Fahrbahn zur Vorbeifahrt an dem haltenden Fahrzeug benutzt werden darf. Eine Weiterfahrt, die in unübersicht- licher Kurve zur Benutzung der linken Stra- Benseite führt, ist unzulässig, wenn nicht Sicherungsmaßnahmen getroffen werden, die geeignet sind, eine Gefährdung entgegen- kommender Verkehrsteilnehmer auszuschlie- Ben. * Ein vertragsgemäß zu gefahrengeneigter Arbeit eingesetzter Arbeitnehmer(hier: Reiseomnibusfahrer) kann die Freistellung von Verbindlichkeiten, die sich aus der be- sonderen Gefahr der ihm übertragenen Ar- beit ergeben haben(hier: Nebenklage- kosten), jedenfalls dann in aller Regel nicht von seinem Arbeitgeber verlangen, wenn ihm grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Das Hinüberwechseln auf die linke Stra- Benseite vor einer sichtbehindernden Kuppe der ansteigenden Fahrbahn mit einem schweren Fahrzeug und die dadurch be- Wirkte Blockierung des Gegenverkehrs stellt eine grobe Fahrlässigkeit des Fahrers dar. Erteilt der Arbeitgeber dem Arbeitneh- mer, der bei gefahrengeneigter Arbeit einen Straßenverkehrsunfall herbeigeführt hat, den Rat, Einspruch gegen den hiergegen er- gangenen Strafbefehl einzulegen, so liegt hierin nicht unbedingt die Zusage, die durch den Einspruch entstehenden Nebenklage- kosten selbst zu tragen. BAG, Urt. v. 28. 5. 1960— 2 AZR 548/59: VersR 60, 1028. sondern die heit gefährdet würde. Diese wesentlichen Verschärfungen des Verkehrsstrafrechts nach ist die Entziehung der Fahrerlaubnis sogaf auf Lebenszeit möglich, wenn der Kraftfahrer schuldlos dem traurigen Entscheidungsfall hatte eine unter dauernden Schmerzen leidende Frau zur Linderung ihres Zustandes auch Alkohol Setrunken, jedoch keinen Unfall verursacht. Die Zurechnungsfähigkeit der Fahrerin war zweifelhaft. Trotzdem, so sagen die Richter, darf eine solche Person nie mehr am Steuer sitzen. Es wäre ein Undig, wollte man fahr- untüchtigen Leuten die Fahrerlaubnis so- schuldet haben, um dann wegen Verschuldens 2u ziehen. Gerade solche Menschen, die sich nicht strafbar machen, aber durch ihre Person Verkehrssicherheit darstellen, müssen von dem Straßenverkehr ferngehalten werden. Bei 1,0 Promille Alkoholgehalt im Blut sind 2 Wär nicht alle Kraftfahre schon fahruntüch- tig, aber sie gefährden dennoch den Ver- kehr in starkem Maße. Der Heidelberger Gerichtsmediziner Professor Berthold Mül⸗ ler schlägt deshalb für eine geplante straf- gesetzliche Neuerung, nach der das Fahren mit einem Blutalkoholgehalt unter 1,5 Pro- mille als selbständiges Gefährdungsdelikt bestraft werden soll, als untere„Gefähr- dungsgrenze“ 1,0 Promille vor. Andere Wis- senschaftler wollen den Tatbestand der Ge- kährdung schon bei 0,8 Promille angewendet wissen. Wie Professor Müller dazu vor kur- zem in einer Tagung des Bundes für al- koholfreien Verkehr für Richter und Staats- gart erklärte, könnte die Einführung eines Gefährdungstatbestands für das Fahren un- ter Alkoholeinfluß im Strafgesetzbuch auch das Strafverfahren vereinfachen und ver- haben ein besonderes Sewicht durch die höchstrichterliche Recht- 1 S v. 8 6 Abs. 2 Satz 3 Styo ist nicht die Dlechuns nach dem bisherigen Recht. Da- ist und wegen eines Verkehrsdeliktes freigesprochen wurde. In lange gewähren, bis sie erst ein Unglück ver- strafen und den Führerschein zu ent- eine erhöhte Gefährdung der allgemeinen anwälte des Oberlandesgerichtsbezirks Stutt- Das gilt für alle Möglichkeiten der Fahr- untüchtigkeit, also für körperliche Leiden wie für Medikamentensucht oder sonstige Sründe der Minderung erforderlicher Ver- kehrszuverlässigkeit. Das Recht auf Teil- nahme am Kraftfahrzeugverkehr hat eben nur derjenige, der mit oder ohne Schuld die Allgemeine Verkehrssicherheit nicht gefähr- det. Der Beruf des einzelnen rechtfertigt nicht besondere Rücksichtnahme, sondern ver- pflichtet den Fahrer zu bevorzugter Vorsicht im öffentlichen Verkehr. Dr. M. Mielke Schon bei 0,7 Promille fahruntüchtig Das Lenken eines Kraftfahrzeuges müßte schon bei 0,7 Promille Alkoholgehalt im Elut untersagt werden, verlangte Professor Dr. SGerchow vom Kieler Institut für gericht- liche Medizin in einer Tagung des Bundes für alkoholfreien Verkehr in Eutin. Aus statistischen Unterlagen habe die Wissen- schaft die Erkenntnis gewonnen, daß die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- einfluß bei 0,4 bis 0,7 Promille weit höher liegt als bei 1,5 oder 1,9. Bei einern kleinen „Schwips“ sei also der Kraftfahrer ent- hemmter als nach stärkerem Alkoholgenuß Die Grenze der Fahrtüchtigkeit beim Fah- rer eines Kraftwagens liegt bei 1,5 Promille, für Motorradfahrer bei 1,3 Promille Blut- alkohol. In diesen Mengenangaben ist nach Angaben Professor Gerchows ein„Sicher- heitszuschlag“ von 0,6 Promille enthalten. der nach einem Urteil des Bundesgerichts- hofes berücksichtigt werden müsse. Untere„Cefährdungsgrenze“ 1, 0 Promille Vorschlag zur Vereinfachung der Strafverfahren billigen und die Heranziehung von medizini- schen Sachverständigen einschränken. Nach den Erfahrungen des Heidelberger Gerichtsmediziners sind schon bei 1,3 Pro- mille alle Kraftfahrer fahruntüchtig. Der ZBundesgerichtshof hat jedoch in einer Ent- scheidung die besonders„trinkfesten“ Fälle und die technischen Unzulänglichkeiten bei der Entnahme und der Auswertung der Blut- proben einkalkuliert und 1,5 Promille als untere Grenze der absoluten Fahruntüchtig- keit jedes Kraftfahres angenommen. Bei der Verurteilung von Kraftfahrern, bei denen etwas weniger als 1,5 Promille festgestellt wurden, war es bisher zu beson- ders schwierigen Hauptverhandlungen ge- kommen, bei denen meistens medizinische Sachverständige hinzugezogen werden muß ten. Dies könnte nach Ansicht Professor Müllers durch die mögliche Einführung eines Gefährdungstatbestands verhindert werden. Der„äußere Anschein“ genügt Auch Beifahrer müssen nach Unfall warten Wer sich nach einem Verkehrsunfall der Feststellung seiner Person, seines Fahrzeugs oder der Art seiner Beteiligung an dem Un- fall vorsätzlich durch Flucht entzieht, obwohl mach den Umständen in Frage kommt, daß sein Verhalten zur Verursachung des Unfalls beigetragen hat“, wird gemäß 5 142 StGB wegen des Vergehens der Verkehrsunfallflucht bestraft. Es ist also nicht erforderlich, daß er den Unfall tatsächlich mitverursacht hat. Es genügt, daß er ihn dem äußeren Anschein nach mitverursacht haben kann. Deshalb trifft die Verpflichtung, an der Unfallstelle auf die erforderlichen Feststellungen zu war- ten, jeden, der, sei es auch zu Unrecht, in den— nicht ganz unbegründeten— Verdacht gerät, den Unfall mitversucht zu haben. In diesem Verdacht steht im allgemeinen schon der Halter eines am Unfall beteiligten Fahr- zeugs, der in dem Wagen mitgefahren ist, wenn seine Ehefrau am Steuer saß. Denn einmal ist für Außenstehende nicht von vorn- herein auszuschließen, daß in Wirklichkeit nicht die Ehefrau, sondern der Ehemann am Steuer gesessen hat und die Frau nur nach- träglich behauptet, sie habe den Wagen ge- fahren, weil sie ihren Ehemann vor den beruflichen Folgen einer Strafverfolgung schützen will. Sodann ist es aber auch nicht ausgeschlossen, daß der Ehemann, auch wenn er nur Beifahrer war, die Fahrweise seiner Frau beeinflußt haben kann, und sei es auch nur dadurch, daß er sie durch Gespräche von der aufmerksamen Beobachtung der Fahrbahn abgehalten hat. Der mitfahrende Fhemann muß also grundsätzlich an der Unfallstelle warten. BGH, Urteil vom 22. 7. 1960 StR 232/60—: VRS 19, 102) Der Unrechtsgehalt der Unfallflucht wird nicht wesentlich davon beeinflußt, ob sich Später die Nichtschuld des Täters an der Unfallentstehung herausstellt, denn die Be- strafung gemäß 8 142 St& erfolgt nicht Wegen der Beteiligung am Unfall, sondern Wegen der Verletzung der Wartepflicht nach dem Unfall. BGH, Urteil vom 8. 4. 60— 4 StR 90/0: VRS 18,424). Die Unfallflucht ist anerkanntermaßen allein zum Schutz der privaten Interessen der Unfallbeteiligten, insbesondere des Verletzen, an den notwen- digen Feststellungen unter Strafe gestellt. Wer daher nach dem Unfall sich mit dem Verletzten geeinigt und zum Ersatz des ent- standenen Schadens bereit erklärt hat, an- schließend aber doch von der Polizei zur Polizeiwache mitgenommen wird, weil im Interesse der Strafverfolgung sein Blut- keine Unfallflucht, wenn er aus der Pollzel Wache entflieht. Anders wäre es nur, wenn der Verletzte noch Wert auf die Blutprohz legte(vgl. OLG Saarbrücken, Urteil 17. 12. 59— Ss 58/59—: VRS 19,276). Wer nach einem Verkehrsunfall Alko zu sich nimmt, um Feststellungen über Seinen Blutalkoholgehalt zu erschweren, Macht sich damit noch nicht wegen Unfallflucht Strat. bar, wenn er sich den Feststellungen nich durch Flucht entzieht, sondern mit Wissen der anderen Beteiligten in eine nahe gelegene Gastwirtschaft geht, wo er die Polizei er, Wartet.(OLG Saarbrücken, Urteil vom 7.4 1960— 8s 63/59—: VRS 19,342) vom Radarmessung Wertlos sind Radarmessungen, wenn h der Gerichtsverhandlung nicht eindeulg festgestellt werden kann, daß das Gerit ordnungsgemäß und den Bedienungspor. schriften entsprechend eingestellt Wordeg War. Kann dies nicht nachgewiesen Werden, so dürfen die Radar-Messungen gegen den Kraftfahrer nicht verwendet werden, stellte das Oberlandesgericht Hamburg fest, Links gefahren trotzdem freigesprochen Eine für Kraftfahrer interessante Ent. scheidung hat kürzlich die Große Strafkam- mer beim Landgericht in Kaiserslautern ge. fällt, die einen 31jährigen Autofahrer du Landstuhl von der Anklage der fahrlässigen Tötung freisprach und damit ein Urteil dez Schöffengerichts Kaiserslautern aufhob, Der Angeklagte hatte mit seinem Auto einen Mb. pedfahrer, der aus einer Nebenstraße kan und nicht anhielt, angefahren und so schwer verletzt, daß der Mann später im Kranken. haus starb. Das Urteil der ersten Instam hatte sich darauf gestützt, daß der Angeklagte auf der linken und nicht auf der rechten, freien Straßenhälfte gefahren Sei, was einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung bedeute. Der Angeklagte hatte vor dem Un- fall einen Omnibus überholt und dann 200. weiter links abbiegen wollen. Das Geridt vertrat jetzt die Ansicht, daß es einem Aub. fahrer in einer solchen Situation nicht zuge · mutet werden könne wieder nach rechts dann wäre nach einem Gutachten der Unfal nicht passiert— und dann wieder links 2 fahren. Außerdem habe der Autofahrer mit Recht annehmen dürfen, daß der Moped Alkoholgehalt festgestellt werden soll, begeht fahrer anhalte. Dat 1989er Flonheimer Bin elegant— Wachstum E. Roos, 777 1959er Deidesheimer Hofs tück vornehme Art Original- Abfò 7 Deidesheim 9 5 1959er Mußbucher Ese bestechende Rasse— Abf. E. Diehl, Slebeldingen 3 8 1959 er Zeller schwuürz Kern gsgsgs Fesitogs- eine in /1 Flaschen * 10s9er Miersteiner Spielberg, Spätlese volle, edle Reife, Original- A genossenschaft Nierstein * 195er Dhronhofberger tein aromatisch— Orig.-Abf. 9„ 3 ͤͥͤ„ * 1959 9er Reiler Mullay Hofberg, Spütlese ftische, reite Moselort Orig.-Abf. Möller-Lentz, Reil 5 30 3 1/1 Fl. o. GI.. 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Ds. 200 9 inh. 108 große Ds. 850 g inh. 162 Ds. 312 9 inh. 108 Os. 411 g Inh. 165 5 Nr.“ 1 Toru, verfe Gese gebie einig freun praket press sei einig der 8 hinde kussi sport stand gen Zuhõ W blend daraꝛ sie d ausge De sich tiona Italie zwar Leitn deut: Abfa deuts 5 De final deut: vere Spie einer Fußb näch teilt krei misst rung Weil Fußzt 1 res vom einh des! der mahl Dis SPOr Wei 4120 Obr / Nr. 06 r Polize zur, wenn Blutprobe rteil vom 1 Alko ber Seinen nacht sich cht stral. Sen nicht it Wissen e Selegene olizei er, vom 7.4 Wenn iz eindeulg las Gerit aungsvor. Wordlen a Werden egen den en, stelle St. nte Ent- trafkam- utern ge. rer aug lässigen Irteil dez Hob. Der inen Mo. aße kam 50 schwer Tranken- Instanz Ageklagte rechten, vas einen ordnung dem Un- nn 200 m „Gericht em Auto. ht zuge- rechts er Unfall links u hrer mit Moped. Nr. 294/ Dienstag, 20. Dezember 1960 1 1 4 * l S PORT 8* Unter der Lupe Der Aufwand lohnte sich nicht, das Sportler- porum in Welter an der Ruhr hat seinen Zuec verfehlt. Im Gegensatz zu den„geschlossenen Gesellschaften“ bisheriger Foren im Bundes- gebiet, bei denen die Zonenfunktiondre und einige dekorative Athleten mit Gesin nungs- freunden diesseits des Eisernen Vorhanges praktisch unter sich waren und in der Zonen- presse den Eindrucele erwecken konnten, als zei man im Westen mit den Zielen des Ostens einig und nur von einer kleinen Minderheit an der Spitze an der Erfüllung der Wünscke ge- hindert, kam es diesmal zu einer echten Dis- kussion. DTSB- Sekretär Götschel, im Zonen- sport Bearbeiter des gesamtdeutschen Sports, stand plötzlich im Kreuzfeuer peinlicher Fra- gen aus dem Kreis von rund 200 meist jungen Zuhörern. Wahrscheinlich sind die Politruks zu ver- blendet von ihren politischen Dołtrinen, um daraus zu lernen. Als Erfolg aber können auch zie dieses Forum nicht werten. Es war eine ausgemacht Pleite. * Das„Kriterium des ersten Schnees“, zu dem sich die in Val d'Isere trainierenden Ski- Na- tionalmannschaften Frankreichs, Oesterreichs, Italiens und Deutschlands trafen, darf man zwar nicht überbewerten, aber für Ludwig Leitner kann sein prächtiges Abschneiden be- deutungsvoll werden. Der zweite Platz in der Abfahrt und der Slalom Sieg haben den deutschen Meister wieder in den Blickpunkt gerückt. Der Vierte von Squaw PValley ist Weltklasse. An den ersten großen Saison- rennen in Adelboden, Wengen und Kitzbühel darf er nicht teilnehmen. Für Januar wurde er gesperrt, weil er trotz Verbandsbeschlusses auf Geheiß seiner Ski herstellenden Firma an den Weltrekordversuchen des letzten Sommers teilnahm. Sicher ist die Sperre sportlich berechtigt, denn es ist Sache der Amateurverbände, über die Sauberkeit zu wachen und kommerziellen Einflüssen zu wehren. Leitner aber saß in die- sem Falle zwischen Rinde und Borke. und vielleicht gibt man ihm dock nock eine Chance, duch im Januar zu starten! . Zwei Erkenntnisse brachte das 5:5 zwischen Deutschland und Dänemark in Münster: trotz der nur fünf Hallenhandball-Länderspiele der Frauen, die wir in acht Jahren austrugen, be- sitzen wir eine Mannschaft, die gegen keine Nation chancenlos ist. Allerdings hat Däne- mark, bisher als weltbestes Land angesehen, etwas nachgelassen. Das Spiel stützt sich auf ver erfahrene Kräfte, der Nachwuchs konnte sich noch nicht anpassen. Dieser Vergleich zwischen Deutschland und Dänemark ist be- sonders wichtig im Hinblick auf die für 1962 erstmals vorgesehene Hallenweltmeistersckaft der Frauen— wo die Ostblock- Nationen die „Unbekannte“ der Rechnung sind. Einige von ihnen haben im Hallenspiel der Männer so große Fortschritte gemacht, daß man auch bei den Frauen mit einer Ueber- raschung rechnen muß MANNHEIMER MORGEN Seite 13 Vordere Tabellenplätze machen sich bezahlt: Termingerecht hat die 2. Liga Süd am schlechter Witterungs verhältnisse ausgefa sonende den vierten Platz belegt hatte, ist Als hoher Favorit wurde zu Beginn der Saison der KSV Hessen Kassel angesehen, doch konnten die Kasseler dieser Rolle nicht voll gerecht werden. Enttäuscht haben bisher auch der VfB Bayreuth, der TSV Straubing — trotz Jackl Streitle als Trainer— und der SV Darmstadt, der seit dem neunten Spieltag das Tabellenende ziert. Von den beiden Neu- lingen zählt Schwaben Augsburg über- raschend zu den Aufstiegsanwärtern, wäh- rend Borussia Fulda nach gutem Start wie- der auf den 14. Rang zurückgefallen ist. Recht mühsam mußten sich die beiden Absteiger aus der Oberliga ihre Punkte erkämpfen. Viktoria Aschaffenburg können zwar noch reelle Aufstiegschancen eingeräumt werden, dafür dürften aber die Hoffnungen der Stutt- garter Kickers auf den Wiederaufstieg schon zunichte gemacht sein. „Im Europacup geht es ums Prestige“: Bunke splell auch im Falle eines gtreiks Notfalls mit Ausnahmegenehmigung in die Begegnungen mit HSV Der FC Burnley wird seine beiden Viertel- flnalspiele um den Europa-Pokal gegen den deutschen Fußballmeister Hamburger Sport- verein ohne Rücksicht auf einen etwaigen Spielerstreik in England austragen. Nach einem Beschluß der rund 2700 englischen Fußballprofis soll der Streik am 21. Januar nächsten Jahres beginnen, wenn die Forde- rungen der Spieler auf bessere Bezahlung und Freizügigkeit beim Aushandeln neuer Verträge nicht erfüllt werden. Jimmy Mellroy, der Burnley-Innenstür- mer und vielfache Internationale für Nord- irland, erklärte:„Die Mannschaft wird sich, falls es zu einem Streik kommen sollte, auf NMZNTC-Bad Tölz verlegt Das Punktespiel der Eishockey-Bundes- liga zwischen Mannheimer ERC und EC Bad Tölz, das ursprünglich für 22. Dezember vor- geschen war, muß wegen der DEV-Auswahl- spiele in München(21.) und Kaufbeuren(22.) auf einen noch festzulegenden Termin ver- Aa Nerden. gefängnis für Fußball-Rowdies Das Schöfkengericht in Würzburg verur- teilte drei Männer aus Gelchsheim im Land- kreis Ochsenfurt/ Unterfranken zu Gefäng- nisstrafen bis zu acht Monaten mit Bewäh- rung wegen schweren Landfriedensbruchs, well sie einen Fußball- Schiedsrichter mit Fußtritten und Schlägen angegriffen hatten. Der Schiedsrichter hatte Anfang des Jah- res den Torwart des gastgebenden Vereins vom Platz gestellt. Das löste eine Aktion der einheimischen Mannschaft und eines Teils des Publikums aus. Jetzt wurde im Interesse der Ordnung ein hartes Exempel statuiert. Stein muß pausieren Mittelstürmer Erwin Stein wird der Frankfurter Eintracht am zweiten Weih- nachtstag im wichtigen Meisterschaftskampf gegen den 1. FC Nürnberg fehlen. Er muß mit einem Muskelfaserriß im Oberschenkel, den er sich schon in den ersten Minuten des Spiels gegen Kickers Offenbach zuzog, einige Wochen pausieren. jeden Fall an dem Ausstand beteiligen. Beim Europapokal geht es aber nicht alleine um Geld— da geht es ums Prestige. Nachdem Real Madrid aus dem Wettbewerb ausge- schieden ist, haben wir die reelle Chance, als erste britische Elf den Pokal zu gewinnen. Diese Möglichkeit wollen und werden wir uns nicht entgehen lassen.“ Im Falle eines Streiks werde die Mann- schaft eine Ausnahmegenehmigung von der Spielergewerkschaft beantragen und ihre Spielprämien den Streikfonds überweisen. Der Vorsitzende der Spielergewerkschaft, der Innenstürmer Jimmy Hill von Fulham, hat bereits erklärt, daß eine solche Genehmigung 2 1 erteilt mit größter Wahrscheinlichkeit würde. Termine für die Spiele sind noch nicht festgesetzt. Die erste Begegnung muß bis zum 20. März 1961 in Burnley ausgetragen wer- den. Das Rückspiel findet dann in Hamburg statt. Bei keiner Mannschaft wechselten Licht und Schatten so sehr wie beim Freiburger FC. Am dritten Spieltag hatten sich die Frei- burger an die Tabellenspitze gesetzt und blieben bis zur 10. Runde ungeschlagen. Am 13. Spieltag begann dann ihre Pechserie, als das Spiel gegen Schwaben Augsburg nicht nur hoch mit 1:4 verloren ging, sondern auch mit Wilkening und Brunn zwei Stützen der Mannschaft vom Platz gestellt wurden. Wäh- rend der vier Wochen, die die beiden Spieler dann gesperrt worden waren, gab es für die den ASV Cham deutete dies bereits an— dann dürften sie bald wieder zum Kreis der Aufstiegsanwärter zählen. Der 1. FC Pforz- heim stieß am 9. Spieltag bis auf den 5. Platz vor, dann war seine Kraft aber schon zu Ende. Zur Zeit tendieren die Pforzheimer mehr zum Tabellenende als zur Spitze. Große Instrengungen werden der FC Singen 04 und Amicitia Viernbeim machen müssen, um in der Rückrunde die Abstiegsgefahr zu bannen. Auf eigenem Platz ungeschlagen blieb nur der BC Augsburg. Die Elf des National- spielers Haller sammelte auch auswärts zehn Punkte, wird aber von der Mannschaft des Lokalrivalen Schwaben Augsburg dabei noch übertroffen, die sich in neun Auswärtsspielen Zugkräftige Tenniscracks gesucht: Wird Sirola jetzt bei Kramer anbeißen?* Man spricht von einem Jahresvertrag mit 30 000-Dollar-Garantie Der Chef der amerikanischen Profitennis- truppe, Jack Kramer, hat immer wieder Sor- gen, die Reihen seines Unternehmens mit zugkräftigen Namen aufzufüllen. Nachdem ihm der italienische Davispokalstar und Europas Ranglistenerster Nicola Pietrangeli jüngst mehrfach die kalte Schulter gezeigt und Wimbledonsieger Neale Fraser Austra- lien) ebenfalls für ein weiteres Jahr abge- winkt hat, ließ Kramer durch seinen austra- lischen Vertreter Bob Barnes die ersten Füh- ler nach dem italienischen Tennisriesen Or- lando Sirola ausstrecken, der nach seinem Triumph im Daviscup-Interzonenfinale ge- gen Barry Mackay(USA) mehr denn je im Gespräch ist. Es wird erwartet, daß Kramer bei seinem Eintreffen am Mittwoch in Sydney dem 32- jährigen Sirola einen konkreten Einjahres- vertrag mit einer Garantie von 30 000 Dollar anbieten wird. Sirola soll dann an der Welt- Gegen Hockenheim der erste Sieg: Bei Schönau endlich der Knoten geplal⁊i? Pleite für Weinheims Heber: Speyer trat nur mit drei Mann an Mit 13:9 Punkten kam die Ringerstaffel des RSC Schönau auf eigener Matte zu den ersten Punkten. Das„Opfer“ war der RSC Hockenheim, der nicht viel zu bestellen hatte und mit dem Ergebnis noch recht gut bedient ist. Sechs der neun Punkte erhielten die Gäste Kampflos, denn die Schönauer hatten die Eliegengewichtsklasse nicht besetzt und Hembd im Bantamgewicht brachte Ueber- gewicht auf die Waage, so daß sein Gegner Zund trotz einer Schulterniederlage die Punkte erhielt. Hockenheims weitere Aus- ute war Baros Punktsieg über Zettler, so- Wie ein Unentschieden von Rausch gegen Blaßz. Schönau buchte dagegen vier entschei- dende Siege durch Höchel über Aacalino, Schuppert über Höchele, Hauser über Stephan und Herbel über Kretschmar.—l1 Eine Pleite erlebte AC 92 Weinheim beim Gewichtheber-Punktekampf der Gruppenliga Südwest gegen den AV Speyer in Birkenau. Die Speyerer traten mit ganzen drei Hebern an, weil sie anscheinend sonntags keine Kämpfe austragen wollen. Dabei ist der Sonntag offizieller Kampftag! Dazu unter- nahim jeder der drei Speyerer Heber bei jeder Sziplin nur einen Versuch, was der Un- Sportlichkeit die Krone aufsetzte. Weinheim bewältigte praktisch im Alleingang 420 Pfund und für die drei Speyerer Heber Nurden 1170 Pfund notiert. SV Germania Obrigheim war beim noch sieglosen, Schluß- AC 92 licht“ Ac 23 Altrip zu Gast und landete dort mit 4150:3915 Pfund den erwartet sicheren Sieg. 13 Flyers-Tore gegen Oerebro In einem Freundschaftsspiel besiegten die DAF„Flyers“ die schwedische Mannschaft SEK Oerebro mit 13:7(5:2, 5:3, 3:2) Toren. Die hohe Niederlage der Skandinavier resultiert zum Teil aus ihrer Unentschlossenheit. Hinzu kam, daß Hand im Tor der Kanadier einen ausgezeichneten Tag hatte. Auf der Gegen- seite lieg Erikson haltbare Schüsse passieren. Neben Hand hatten die„Flyers“ in ihrer ersten Sturmreihe ihre besten Leute. Sie schossen insgesamt sieben Treffer. Wie steht mein Verein! Gewichtheber-Gruppenliga Südwest VIL Neckarau 5 4 0 1 21425 Pfd. 8:2 TSG Mutterstadt 5 4 0 1 17945 Pfd. 8:2 SV Germ. Obrigh., 5 3 0 2 21080 Pfd. 6:4 Ac 92 Weinheim 5 2 0 3 20575 Pfd. 4:6 AV Speyer JT AC 23 Altrip 5 0 0 5 19645 Pfd. 0:10 Ringer- Kreisklasse Neulußheim 5 4 0 1 69:36 8:2 8 Malsch 5 4 0 1 6543 82 HSV Hockenheim 4 3 0 1 42.40 62 RSC Schönau 4 1 0 3 36:49 2:6 RSC Hockenheim 5 1 0 4 50:59 28 ASV Lampertheim II 3 0 0 3 16:51 0:6 schaukampfreise der Truppe teilnehmen, die am 30. Dezember in Neuseeland beginnt. Der baumlange Italiener bestätigte, daß man an ihn herangetreten sei, doch wolle er sich erst nach dem Endspiel im Davispoka!(26. bis 28. Dezember in Sydney) entscheiden. Wegen seines Alters soll Sirola zunächst nur ein Ein- jahreskontrakt angeboten werden. Gegenwärtig sind der wieder versöhnte Weltmeister Pancho Gonzales(USA), Lew Hoad(Australien) und Andres Gimeno (Spanien) für die viermonatige Reise der Truppe vorgesehen, dazu sollen die Amerikaner Barry Mackay und Earl Buch- holz sowie Sirola stoßen. Allerdings machen Mackay und Buchholz auch noch Schwierig- keiten, denn beide wollten nach Aeußerungen Kramers erst noch an den australischen Mei- sterschaften gegen Ende Januar teilnehmen. Kramer sagte in Los Angeles, entweder könn- ten sie Profis werden und dann vom 30. De- zember an die Reise seiner Truppe mit- machen oder Amateure bleiben und bei den australischen Meisterschaften spielen.„Aber beides geht nicht, ich kann die Reise nicht verschieben.“ Badenia steigt auf TSV Lützelsachsen unterlag Badenia Feu- denheim im Nachholspiel der Kreisklasse B klar mit 6:14. Damit ist Feudenheim zum Spitzenreiter TB Reilingen aufgeschlossen und steigt auch mit diesem in die AL Klasse auf. Der Meister der B-Klasse wird in einem Entscheidungsspiel ausgespielt. Am 14. Mai Lauf abgeschlossen. Lediglich die Begegnung Borussia Fulda— ASV Cham, die wegen nachgeholt werden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Spielstärke der Vereine zum Teil sehr wesentlich verändert. So sicherte sich der BC Augsburg, der in der vergan- genen Saison nicht über den sechsten Platz hinausgekommen war, die Herbstmeister- schaft mit drei Punkten Vorsprung vor seinem Lokalrivalen Schwaben Augsburg. Der VtB Helmbrechts, der im Vorjahr nach Schluß der Vorrunde Erster war, und bei Sai- Freiburger keinen Punktgewinn mehr. Wenn es den Südbadenern jedoch gelingt, ihre alte Schlagkraft wieder zu finden— der Sieg über goldenen Sonntag die Spiele der Vorrunde llen war, muß am 11. Februar 1961 noch diesmal erst an 12. Stelle zu finden. elf Punkte erkämpfte. Amicitia Viernheim, SV Darmstadt 98, VfB Helmbrechts und der VfL Neustadt sind die vier Vereine, die auf fremden Plätzen keinen Sieg schafften. Der BC Augsburg schoß in jedem Spiel mindestens ein Tor und brachte es auf ins- gesamt 47 Treffer. Die Augsburger hatten aber nicht nur die schußkräftigsten Stürmer, sondern auch die beste Abwehr, die nur 20mal bezwungen wurde. Nationalspieler Helmut Faller ist mit 18 Toren der erfolg- reichste Zweitliga-Schütze vor Schmid(SV Wiesbaden), der 15mal ins Schwarze traf. Peter Velhorn(Hessen Kassel) und Dieter Hinkelmann(Freiburger FC) erzielten je 13 Tore. Das sind noch mehr als alle Stürmer des SV Darmstadt gemeinsam schossen, denn sie brachten es in 17 Spielen lediglich auf ein Dutzend Erfolge, Allein in acht Spielen dier jedoch am Ter vorbeiging EINEN BEACHTLICHEN TEILERFOLG gab es für die deutschen Handball- Frauen beim zweiten Hallen-Länderspiel gegen Dänemark. Das Gästeteam, eine der stärksten Mannschaften der Welt, war beim 5:5 in Münster sogar einer Ni den deutschen Mädel wurde in letzter Minute ein Sieben-Met g 89 Unser Bild zeigt die Rekord-Nationalspielerin Ur- sel Burmeister beim erfolgreichen Fallwurf. Halle-& lf aus Nugsburg Zugnummes der 2. Liga Sud BCA ausgeglichenste Elf der Vorrunde/ Haller mit 18 Toren Schützenkönig/ Viernheim in akuter Gefahr schossen die Darmstädter überhaupt kein Tor. Auswärts erfolgreicher als vor eigenem Publikum war allein der VfB Bayreuth. Die Oberfranken weisen daheim 7:9 Punkte und 15:15 Tore, auswärts dagegen 8:10 Punkte und 12:11 Tore auf. Insgesamt sind 536 Tore— 13 davon waren Eigentore— geschossen worden. Das sind trotz des noch ausstehenden Spieles acht Tore mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. 339 Tore erzielten die Gastgeber, 197 die Gäste. In den 152 Spielen gab es 89 Siege für die Heimelf, 35mal waren die Gastvereine erfolgreich und 28 Spiele endeten Unentschieden. Die Gesamtzuschauerzahl beträgt, wie auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Süd- deutscher Vertragsspielervereine kürzlich in Stuttgart bekanntgegeben wurde, 510 000 und ist damit um rund 40 000 gegenüber der Vor- runde der Saison 1959/60 zurückgegangen. Mehr als 50 Prozent der Gesamtzuschauer- Kulisse stellten allein die fünf Vereine Frei- burger FC(68 000), Hessen Kassel(62 000), EC Augsburg(59 000), Schwaben Augsburg (56 000) und SV Wiesbaden(41 000). Die stärkste Resonanz bei den Auswärtsspielen fand der BC Augsburg mit Nationalspieler Haller, der 70 000 Besucher anlockte. derlage nahe, denn Bild: Schirner Im Handball die zweite„Badische“ für Mannheim: In der Karlsruher Gartenhalle standen sich im Kampf um die badische Hallen- meisterschaft der Handball-Frauen 7TSG Bruchsal, VfR Pforzheim, KTV 46 Karlsruhe und SV Waldhof gegenüber. Während Bruchsal vom SV Waldhof und VfR Pforz- heim jeweils 8:0 und vom KTV 7:0 geschla- gen wurde, waren sich die drei„Großen“ ebenbürtig. Pforzheim hatte eine prächtige Torwächterin zur Stelle und spielte gegen Waldhof und KTV 46 unentschieden(2:2 und 1:1). Da sich auch der SV Waldhof und KTV 46 unentschieden(2:2) trennten, waren nach Beendigung der Runde drei Vereine punktgleich. In der Entscheidungsrunde spielten Pforzheim und Waldhof sowie KTV 46 und Pforzheim unentschieden, so daß das Spiel SV Waldhof— KTV 46 Karls- ruhe die Entscheidung bringen mußte. Auf beiden Seiten waren die Torwächterinnen die Besten des Abends. Mit 0:0 ging es in die Pause. Größmann gelang dann die Verwand- lung eines Siebenmeterballs und wenig spä- ter War es die gleiche Spielerin, die auf 2:0 erhöhte. Damit gewann der SV Waldhof für zur Motorrad-WM: Nachdem die internationalen Automobil- und Motorradsportverbände ihre Termin- kalender festgelegt und auch ONS und OMK in den letzten Sitzungen die zahlreichen Ver- anstaltungstermine im Bundesgebiet unter- einander abgestimmt haben, ergibt sich für den Hockenheim-Ring auch 1961 wieder ein vielseitiges Rennprogramm, das größtenteils vom„Badischen Motorsport-Club“ und sei- nem Präsidenten, Weltrekordmann Wilhelm Herz, durchgeführt wird. Den Beginn macht schon am 25. März der 1. Lauf zum„Motocup 1961“ für 50-œα m- Maschinen, der im Rahmen des schon zur Tradition gewordenen sogenannten„Club- trainings“ stattfindet. Am 23. April folgt der 2. Lauf zum 50-œ m-Moto-Cup. Das Haupt- ereignis auf dem badischen Rundkurs, der Ende 1961 wegen des Baus einer Autobahn- entlastungsstraße umgestaltet werden muß, Vielseitiges Programm in Noeckenheim bildet der„Große Preis von Deutschland für Motorräder“, der am 14. Mai als zweiter Lauf zur Weltmeisterschaft zum Austrag kommt, zumal am Vortag auch ein Lauf um den von der FIM neugeschaffenen„Europacup für 50-œ οmm-Motorräder“ mit internationaler Be- setzung ausgefahren werden soll! Für den 3. Juli ist der 3. Lauf zum deutschen Moto- cup festgelegt, dessen Finale dann am 9/10. September beim„Herbstpokal-Ren- nen“ stattfindet, bei dem auch die Junioren wieder um den OMK-Pokal für Ausweis- kahrer an den Start gehen. Das traditionelle AvD-Kleinwagenrennen, die„12 Stunden von Hockenheim“, finden am 23.24. Septem- ber statt, und den Abschluß der 1961-Saison auf dem Hockenheim-Ring bildet ein natio- nales Schweizer Rundstreckenrennen für Automobile, das zum 30. September /I. Okto- Waldo-Jtauen mit den besten Heroen In der Entscheidungsrunde 2:0-Sieg über die Hallen-Auswahl des KTV 46 den Kreis Mannheim an diesem Tag cke zweite badische Hallenmeisterschaft, nach- dem am Nachmittag die Ketscher Jugend vor dem TSV Rot durchs Ziel gegangen War. Waldhofs Mannschaft mit Eichenauer; Wolf, Braun, Kühne, Ihrig, Lutz, Kußmann, Größ- mann, Presser und Linderer half zu diesem Erfolg. Herzlichen Glückwunsch! Meisterehrung bei der MIG Zur alljährlichen Abschluß feier trafen sidi die Leichtathleten der MTG diesmal im Eich- baum- Stammhaus, wo man bei Tanz und humoristischen Einlagen durch die bekannten Humoristen der Mannheimer Fastnacht, Gün- ter Thomas und Kurt Ziehm, einige schöne Stunden verlebte. Im Rahmen dieser gesel- ligen Veranstaltung wurden drei badische Meister(Frank im 10 O00-m-Lauf, Scharf im Hammerwerfen und Schöny im 3000-m-Lauf der Jugend) sowie zwei badische Meister der Tischtennisabteilung(Ria Günthner und der Jugendliche Baerth) mit wertvollen Buch- geschenken geehrt. Toto nur mit eli Spielen In der 6-Rang- Wette des 52. Wettbewerbs vom 24. bis 26. Dezember fallen die Spiele 12 und 13 aus. Der Norddeutsche Fußballver- band hatte diese Begegnungen, die Pokal spiele Werder Bremen gegen SV St. Pauli und VfR Neumünster gegen Hamburger SV, nach Drucklegung der Toto-Wettscheine vom Spielplan abgesetzt und dafür das für den am 11. Dezember ausgefallene Meisterschaftsspiel e SV gegen Werder Bremen ange- setzt. Toto-Quoten Sechs-Rang-Wette: I. R. entfällt, ein Spiel- ausfall(Quote wird dem zweiten Rang zuge- schlagen); 2. R. 3940 DW; 3. R. 93 DM; 4. R. 5 DM; 5. R. entfällt, ein Spielausfall(Quote wird dem sechsten Rang zugeschlagen); 6. R. 410 DM.— Zehner-Wette: 1. R. 849 DM; 2. R. 36 DM; 3. R. 3,05 DM.— Neuner- Wette; 1. R. 6,95 DM; 2. R. 1,65 DM; 3. R. entfällt, Quote unter einer DM.— Auswahlwette: I. R. entfällt; 2 R. entfällt; 3. R. 450 M. Lotto-Quoten: Kl. 1 500 000 DM; Kl. 2 185 000 DM; Kl. 2 5300 DM; Kl. 3 110 DM; KI. 4 ber angemeldet wurde. Bu 5,20 DM. 1 B 12003 Seite I4 MANNHEIMER MORGEN Dlenstag, 20. 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Seite 18 Niemand rief:„Bleib hier!“ Max Brauer nimmt ungern Abschied Amtsübergabe in Hamburg/ Seit drei Jahren wartet Dr. Nevermann auf die Nachfolge Jon unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg. Als Hamburgs Bürgerschaftspräsident dieser Tage mit seiner silber- blanken Amtsglocke die Haushaltsberatungen eröffnete, gab es damit für den Bürger- meister und Präsidenten des Senats, Max Brauer, das Zeichen zum vorerst letzten Auftreten vor einem politischen Auditorium. Der 73jährige Erste Bürgermeister, mit vierjähriger Unterbrechung seit 1946 Oberhaupt des Stadtstaates Hamburg, legte am Dienstag das Ruder des Hamburgischen Staatsschiffes aus der Hand. Er übergibt sein Amt an seinen Parteifreund und jetzigen Bausenator Dr. Paul Nevermann, um nach einem erholsamen Urlaub bei seinen Kindern in den Vereinigten Staaten dann in die Bundeswahlmannschaft seiner Partei überzuwechseln. Als Max Brauer Etatrede wieder auf der Regierungsbank platz genommen hatte, frozzelte der Oppo- sitionsführer und ehemalige Bürgermeister Dr. Kurt Sieveking(CDU):„Die Helden sind müde geworden“. Er sprach damit aus, was besonders die auswärtigen Zeitungs- korrespondenten in Hamburg schont seit lan- gem bei ihrer Arbeit spürten: Die Ausstrah- jung des Ersten Bürgermeisters hat vor allem auf dem kommunalpolitischen Gebiet erheb- lich an Intensivität eingebüßt.“ Wenn wir unter uns wären, und ich die Ehre hätte, Sie duzen zu dürfen, würde ich jetzt sagen: „Max, Max, was hast du dir verändert“, meinte Oppositionschef Sieveking. Dieser von den Abgeordneten viel belachte Aus- spruch war zwar auf Max Brauers stark be- achteten Schwenk in der Atom- und Wehr- frage gemünzt, aber er hätte die Ursachen der kommunalpolitischen Inaktivität Brauers nicht minder deutlich umschreiben können. Der einst Feuer und Funken sprühende Erste Bürgermeister der Hansestadt hat in den vergangenen Monaten, hart mitgenommen von dem Hader um seine Person innerhalb der Hamburger SPD, jede Lust an Kom- munalpolitik verloren. Dieser Hang zur schnellen Resignation ist eine der Eigenschaften Brauers, die ihn in den Augen seiner Parteifreunde ungeeignet erscheinen lassen, weiterhin als erster Mann im Hamburger Rathaus zu fungieren. Schon einmal hatte Brauer vorschnell die Flinte ins Korn geworfen, als die Wähler bei der Bür- gerschaftswahl 1953 ihre Stimmen nicht der SPD, sondern dem bürgerlichen Hamburg- Block gaben und somit die bis dahin un- angefochten regierenden Sozialdemokraten in die ungewohnte Opposition drängte. Max Brauer, der nun sein unbestrittenes poli- tisches Talent und seine zähe, oftmals sture, aber den Gegner zermürbende Verhandlungs- taktik zugunsten seiner Partei hätte beweisen können der Hamburg-Block regierte immerhin nur mit einer äußerst knappen Mehrheit von zwei Sitzen— zog sich schmol- lend in die USA zurück, deren Staatsbürger- nach seiner lustlosen schaft er angenommen hatte. Er konnte es nicht verwinden, daß dieselben Hamburger, die ihn 1946 nach 13jähriger Emigrationszeit spontan auf den Bürgermeisterstuhl gehoben hatten, nicht erneut der Zugkraft seines Namens als Spitzenkandidat der Hamburger SPD verfallen waren. An Brauers Stelle ging nun der Rechts- anwalt Dr. Paul Nevermann, Arbeitersohn wie Brauer, daran, mit unerhörtem Fleiß und nie erlahmender Energie, den ohnedies nur auf schwachen Füßen stehenden Hamburg-Block systematisch zu unterhöhlen. Innerhalb der SPD gilt es als ausgemacht, daß der heute 58 jährige Nevermann es war, der den„Weg zur Mehrheit“ freikämpfte. Max Brauer, inzwischen aus den USA wieder zurück- gekehrt, nahm die Beispiele der klassischen Oppositionsführung seines Parteifreundes Nevermann nur zur Kenntnis. Ansonsten saß er stumm und noch immer grollend auf der Oppositionsbank. Vermutlich wäre er gar nicht nach Hamburg zurückgekehrt, wenn ihm seine Mitstreiter im SPD- Landesverband nicht klargemacht hätten, daß ein Sieg der SPD bei den nächsten Wahlen nur mit Hilfe seiner Popularität möglich sei. Brauers Be- liebtheit basiert nicht zuletzt auf eine Fülle von Begebenheiten, die speziell die han- seatische Mentalität stark ansprachen. So hatte Brauer beispielsweise zwei Tage vor seinem Amtsantritt als Erster Bürger- meister 1946 vor dem Rathaus Militärfahr- zeuge und Kriegsgerät der Engländer ent- deckt. Was bis dahin keinem Hamburger Po- litiker gelungen war, nämlich die Engländer zum Verlassen ihres stacheldrahtumzäunten Lagers zu bewegen, schaffte Max Brauer innerhalb weniger Stunden. Er rief kurzer- hand den britischen Militärgouverneur an und erklärte ihm in bestem amerikanischen Slang— Brauer war während der Emigra- tionszeit Dozent an der Columbia-Universi- tät gewesen—:„Wenn wir in zwei Tagen Wieder ein demokratisch sich selbst regieren- des Land werden, erwarten wir von Ihnen, daß Sie die Würde der Volksregierung re- spektieren.“ In einem anderen Fall eroberte Strauß: Vor schweren Zeiten Der Bundesverteidigungsminister über die Ergebnisse der NATO-Tagung Von unserer Benner Redaktien Bonn. Die freie Welt geht schweren Zeiten entgegen, die sowjetischen Drohungen und Erpressungen werden ihr viel zu schaffen machen. Diese Erkenntnis brachte Bundes- Verteidigungsminister Strauß von der Mini- sterratskonferenz der NATO in Paris mit. In einem Interview zog der Minister aus dieser Lagebeurteilung, die— wie er sagt— von allen 15 Partnern geteilt wird, folgende Kon- sequenzen: Die NATO muß so gestärkt wer- den, daß sie allen sowjetischen Aktionen Paroli bieten kann. Das Bündnis muß durch Verdichtung der Konsultation so aktivier werden, daß eine gemeinsame Politik mit dem Ziel, den kalten Krieg erfolgreich zu bestehen, das Ergebnis ist. Ein besonderes Lob spricht Strauß den USA aus, die der NATO in Paris„ihre ent- scheidenden Impulse“ gegeben habe. Man müsse den Amerikaner für ihr„in die Zu- kunft weisendes Angebot“ sehr dankbar sein. das die Führungsrolle der USA wiederum klar herausgestellt habe. Das amerikanische Angebot bedeute„im militärischen Effekt eine erhebliche Stärkung“ des Verteidigungs- systems und„in der politischen Konsequenz einen Schritt auf dem Wege zur gemeinsamen Politik der 15 Partner“. Strauß hob hervor, daß er nicht allein vor- geschlagen habe, im kommenden Frühjahr die Regierungschefs der NATO zusammen- zurufen. Der Vorschlag, den er unterstütze, sei auf Verständnis gestoßen. Hinsichtlich der bevorstehenden NAT O- Gipfelkonferenz müßten folgende Punkte bedacht werden: Mit der Idee„NATO als vierte Atommacht“ werde eine politische Frage aufgeworfen; denn es gehe einerseits darum, das Mit- spracherecht der europaischen Partner in „einer vernünftigen Form“ zu gewährleisten, und andererseits komme es darauf an, die Befehlsstruktur den militärischen Bedürfnis- sen entsprechend umzugestalten, also zu ver- einfachen. Die finanziellen Konsequenzen der weiter zu entwickelnden NATO-Konzeption ladé den europäischen Partner eine gröhßere ürde als bisher auf. Beim Aufbau einer strategischen Atomstreitmacht der NATO ergäben sich neue organisatorische Erforder- nisse. SPD: Zunächst schweigen Bonn.(gn.- Eigener Bericht) Die SPD will künftig zu komplizierten verteidigungspoli- tischen Fragen schweigen, wenn sie nicht bis in die Einzelheiten von der Bundesregierung unterrichtet ist. Dies kündigte der Presse- referent des SPD-Vorstandes, Barsig, am Montag in Bonn an. Barsig machte kein Hehl daraus, daß seine Partei durch dieses Ver- halten die Propagandafallen der CDU/CSU vermeiden will. Er erklärte, die Bundesregie- rung müsse von sich aus, sozusagen spontan, ihre Informations verpflichtung gegenüber der Opposition wahrnehmen. Erst dadurch werde die SPD in die Lage versetzt, Stellung zu nehmen. Bisher habe man sich manchmal verlocken lassen, auf Pressemeldungen und Gerüchte hin Meinungen zu äußern. er sich die Sympathien aller Hamburger, Als er im strengen Winter 1946/47 höchstpersön- lich einen leitenden Angestellten der Ham- burgischen Electrizitätswerke an die Luft setzte, der wegen Mangel an Kohlen die Zu- sammen mit einem anderen Beamten sorgte Stromversorgung unterbinden wollte. Max Brauer selbst dafür, daß der Kohlen- strom aus dem Ruhrgebiet wieder anlief. Solche Beispiele eines mutigen persön- lichen Einsatzes— Brauer scheute sich auch nicht, entgegen der Parteilinie Gewerk- schaftsvertreter aus seinem Amtszimmer zu Weisen, wenn sie ihm ungerechtfertigt er- scheinende Lohnforderungen vorbrachten— verhalfen der SPD dann vier Jahre später, 1957, tatsächlich zu einem überwältigenden Sieg. Aber in dem gleichen Maße, wie sich Brauers Popularität bei den Wahlen stei- gerte, sank seine Beliebtheit bei seinen eng- sten Parteifreunden. Besonders die junge Garde der Hamburger SPD und die Bundes- tagsabgeordneten aus Hamburg verübelten es dem autodidakten Brauer, daß er die Früchte der von Dr. Nevermann während der Oppositionszeit geleisteten Arbeit für sich pflückte und nicht daran dachte, freiwillig dem Parteifreund Nevermann den verdien- Bürgermeisterstuhl anzubieten. Nach lang- wierigen Kämpfen zwischen den Brauer- und den Nevermann-Anhängern schlossen beide Gruppen einen Kompromiß: Brauer gestand zu, nach dreijähriger Amtszeit seinen Bür- germeisterstuhl für Paul Nevermann freizu- machen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde gleich nach dem Wahlsieg getroffen. Wer aber nun geglaubt hatte, daß Brauer diese Vereinbarung, am 2. Januar 1961 zu- rückzutreten, ohne weiteres respektieren würde, sah sich zunächst getäuscht. Fragen nach seinem Rücktritt beantwortete Brauer entweder gar nicht oder ausweichend, und noch vor wenigen Tagen, während der Etat- schlacht in der Bürgerschaft, gab er auf die Frage eines CDU-Abgeordneten, warum er, Brauer, das Parlament in der Unsicherheit lasse, ob er tatsächlich zurücktreten wolle oder nicht, keine Antwort. Offenbar hoffte Brauer noch bis zuletzt auf das Wunder einer sich erhebenden Volksstimme, die ihn, wie würde: „Max, bleib'hier.“ Freilich, das Wunder blieb 1946, in Sprechchören auffordern AUS. Die nach außen hin vorzüglich demon- strierte Einigkeit zwischen Brauer- und Ne- vermann-Anhängern wird sich bis zum letz- ten Amtstage Brauers bewähren. In einer auf dem Hamburger Rathausmarkt unter dem Motto„Hab' Dank, Max Brauer“ anbe- raumten Massen veranstaltung werden am heutigen Dienstag die Hamburger Schein brennender Fackeln unter den Klän- gen des Musikkorps der Hamburger Polizei Abschied von diesem Manne nehmen, der dem Stadtstaat Hamburg zur Blüte verhalf. Sogar die Opposition schlug aus diesem An- laß einen milden Ton an. Brauers Wider- sacher, CDU- Bürgermeister à. D. Dr. Sieve- king:„Es ist der richtige Ort, demjenigen zu danken, der elf Jahre lang an der Spitze Hamburgs gestanden hat. Herr Bürgermeister Brauer hat seine ganze Kraft zum Wohle Hamburgs eingesetzt, die auch von Erfolg be- gleitet gewesen ist.“ „Eine Partei ohne Zukunft“ Bonn.(gn. Eigener Bericht) CDU und SPD sagen der am Wochenende in Stuttgart gegründeten„Deutschen Friedens-Union“ keine aussichtsreiche Zukunft voraus. Der CDU- Pressedienst meint, daß die Gründung dasselbe Schicksal haben werde wie ähnliche Unternehmen, die längst in Vergessenheit gerieten. Der SPD- Pressechef Barsig meinte, daß die„irregeleiteten“ Menschen, die aus reiner Friedenssehnsucht der Friedens-Union angehörten, sich bald von der neuen Partei trennen würden. Der Sprecher teilte mit, daß die SPD seit langem geheimes Material aus Pankow be- Sitze, aus dem die Absicht der SED-Führung hervorgehe, in der Bundesrepublik eine Union der„Friedensfreunde“ gründen zu las- ern sen. Offensichtlich sei dieser Plan jetzt ver- wirklicht worden, während ein konkurrieren- der Plan, die linken Elemente in einer neuen Linkspartei zu sammeln, wegen des Wider- standes der illegalen KP unter Reimann nicht realisiert wurde. beim sprechungen führte und Vorträge hielt. Paris New Tork.(AP) In Frankreich ist am Montag die Kampagne der Parteien für 8. Januar festgesetzte über die Algerien-Politik des Kabinetts of- fiziell eröffnet worden. Sie begann unter dem Zeichen einer offensichtlichen Uninter- essjertheit der Bevölkerung. De Gaulle ar- beitete auf seinem Landsitz in Colombey- der ersten seiner drei Fernsehreden, die er am heutigen Dienstag um 20 Uhr, an Sil- vester und zwei Tage vor dem Referendum am 6. Januar halten will. Etwa 30 Millionen französische Bürger in Frankreich und Algerien werden die Frage. „Stimmen Sie der unverzüglichen Einrich- tung autonomer Institutionen für die Alge- rier und ihrer späteren politischen Selbst- bestimmung zu?“ mit ja oder nein zu be- antworten haben. Sechs Parteien haben offiziell das Recht erhalten, die vor Schulen und Rathäusern errichteten Anschlagtafeln kür ihre Kampagne zu nutzen und einen oder mehrere Vertreter in je einer Sen- dung des Rundfunks und des Fernsehens sprechen zu lassen. Ausgeschlossen von diesen Privilegien ist die von dem ehemali- gen Gaullisten und jetzigen Gegner de Gaul- es, Jacques Soustelle, gegründefe rechts- radikale Gruppe, die Algerien als integrierte französische Provinz behalten will. Der Vollversammlung der Vereinten Na- tionen lag für ihre Algerien-Debatte am Montag ein afro- asiatischer Resolutionsent- Wurf vor, zu dem elf früher französische afrikanische Staaten einerseits und Zypern andererseits je einen Aenderungsantrag eingebracht haben. In dem Entwurf der afro- asiatischen Staatengruppe wird eine von den Vereinten Nationen organisierte und kontrollierte Volksabstimmung in Alge- rien gefordert. Der Abänderungsantrag der chemals französischen Staaten regt eine Beendigung der Kämpfe in Algerien durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand sowie eine Volksabstimmung mit internatio- nalen Garantien an. Zu diesem Zweck soll die Vollversammlung eine internationale Vermittlungskommission bilden, über deren Zusammensetzung im Einverständnis mit Frankreich und den algerischen Rebellen entschieden werden soll. Nach dem zypri- schen Resolutionsentwurf soll die Vollver- sammlung eine Volksabstimmung unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen empfehlen. Tausende von Toten Addis Abeba.(dpa/ AP) Kaiser Haile Selassie versprach in seiner ersten Rund- fkunkrede nach seiner Rückkehr nach Aethio- pien eine Amnestie für alle Teilnehmer an der von Staatspräsident de Gaulle auf den Volksabstimmung les-Deux-Eglises an der endgültige Fassung Max Brauers Abschied von der Hamburger Kommunalpolitik(siehe den Beitrag un- seres Hamburger Korrespondenten auf dieser Seite) bedeutet keinen endgültigen Ab- schied von der Politik. Als Mitglied der Regierungsmannschaft der SPD wird Brauer weiterhin eine bedeutsame Rolle spielen.— Unser Bild wurde am 12. November 1949 aufgenommen, als Max Brauer mit seiner Gattin für kurze Zeit Hamburg ade sagte. Er fuhr damals mit dem Dampfer„American Merchant“ nach Amerika, wo er Be- Bild: Archiv Die Frage an 30 Millionen Wähler Die Kampagne für die Algerien- Volksabstimmung begann dem fehlgeschlagenen Staatsstreich, sofern diese ihre Irrtümer eingestehen. In einer Sen- dung von Radio Addis Abeba hieß es am Sonntag, daß„Tausende von unschuldigen Menschen ihr Leben verloren und viele bei den Kämpfen verletzt wurden, die nach dem Staatsstreich vom vergangenen Mittwoch ausbrachen“. Hunderte von Rebellen seien festgenommen worden. Die Leiche des ehemaligen äthiopischen Sicherheitschefs, Oberstleutnant Workineh, ist am Montag auf dem Menelik-Platz Addis Abebas öffentlich aufgehängt worden. Der Offizier, einer der Führer des Putschversuches, war in der Nacht erschossen worden. Auf den Friedhöfen der Stadt fanden zur gleichen Zeit Staatsbegräb- nisse für mehrere Minister und andere hohe Beamte statt, die von den Aufrührern getötet worden waren. Neuer Versuch in Kongo Leopoldville/ New Vork.(AP) Eine Vor- ausabteilung des asiatisch- afrikanischen Ver- söhnungsausschusses der Vereinten Natio- nen, der zwischen den einander feindlichen kongolesischen Politikern vermitteln soll, ist am Montag in Leopoldville eingetroffen. Wie gleichzeitig bekannt wurde, werden die UNO-Truppen aus dem westafrikanischen Staat Nigeria, die das österreichische medi- aus der Gewalt kongolesischer Truppen be- freit hatten, diese Woche verstärkt. Das österreichische medizinische Personal wird auf Beschluß der Wiener Regierung in Kongo verbleiben. Zähes Ringen in London London.(dpa) In London begann am Mon- tag die Verfassungskonferenz für Nordrho- desien, die einen Teil des umfangreichen Fra- genkomplexes bildet, der seit Anfang De- zember von der britischen Regierung und den Politikern der Föderation von Rhodesien und Njassaland diskutiert worden ist. Die Nord- rhodesien- Konferenz wird voraussichtlich nach den formellen Eröffnungserklärungen bereits am Mittwoch bis zum neuen Jahr ver- tagt werden. Schon Ende letzter Woche wa- ren die Verfassungskonferenz für Südrhode- sien und die Haupfkonferenz über die Zu- kunft der Föderation vertagt worden. Der nordrhodesische Nationalistenführer Kenneth Kaunda äußerte sich am Montag optimistisch über die Aussichten der Verfas- sungskonferenz. Er sprach die Hoffnung aus, daß die Afrikaner durch die notwendigen Re- formen sowohl im Legislativrat als auch im Exekutivrat Nordrhodesiens eine Mehrheit erhalten. 3 Schals in VVV Sportliche Herren- Pullover, reine Wolle. 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Dezember 1960 UNTERHALTU IAS ANNE MRR Zelte 17 —— Festfrezept für Genießer/ ven Helmut loose In was für einer erstaunlichen Zeit leben ir! Um dessen innezuwerden, brauchst du nicht im Düsenelipper in die Welt hin- auszufliegen, nicht einmal das Fernsehgerät anzustellen. Geh nur in die Speisekammer, wirk einen Blick in den Kühlschrank, dann kommt die Welt zu dir. Wir haben Kuchen aus Holland und Dänemark, Spargel aus Kalifornien, Erbsen und Pilze aus Frank- reich, Ananas aus Hawaii, Käse und Fein- gebäck aus Italien, Oliven und Kapern aus Spanien, Thunfisch aus Japan und Peru, Nüsse aus der Türkei, Bananen aus Afrika, Geflügel aus Amerika und Whisky aus Schottland. Die Völker der Erde wetteifern, uns ihr Bestes herzusenden. Es lohnt sich, die Scheuklappen der Ge- wohnheit einmal abzulegen und Notiz von dem zu nehmen, was man sonst nicht no- tiert, weil es alltäglich ist. Jetzt, nachdem ich es aufgeschrieben habe, liest es sich wie jene stolzen Warenverzeichnisse, mit denen der Handelsverkehr vergangener Jahrhun- derte seine Blüte bezeugte, und unsere kleine Auswahl erinnert an die kennerischen provenienzenlisten altrömischer Tafelfreu- den. Will man köstlich speisen, schrieb Aulus Gellius in der Kaiserzeit, so muß der Pfau aus Samos kommen, Hühner aus Phrygien, Kraniche aus Melos, Böckchen aus Aetolien, Thunfische aus Chalkedon, Muränen aus Tartessus, Austern aus Tarent, Muscheln aus Chios, Nüsse aus Tarsus, Datteln aus Aegypten. Für Rom waren das Genüsse aus der wei- ten Welt, für uns, die wir schneller bei den Antipoden sind als die Römer in Aegypten, kamen sie sozusagen aus Roms Nachbardör- kern rings ums Mittelmeer. Und noch bis in die Zeit unserer Großväter wuchs die weite Welt, die unsere Tische belieferte, kaum über das antike Miniaturmaß hinaus, abge- sehen nur von Indiens Gewürzen. Aber das ist es nicht, was den epochalen Unterschied Zwischen unserem Tisch und dem aller frü- heren Generationen ausmacht. Es ist der, daß die Reichtümer der Welt, die so lange nur auf die Tafel der großen Herren kamen, num auf Jedermanns Tisch zu finden sind— erstmalig, seit die Welt besteht. Was nur eine Handvoll Leute sich leisten konnte, das leistet sich jetzt der kleine Mann. Und der größere Mann leistet es sich sogar alle Tage. Er macht keinen Unterschied mehr zwischen Alltag und Feiertag. Was fängt ein solcher an, wenn ein großes Fest heran- naht? Ich kenne einige, nein viele, die gar nicht mehr wissen, wie sie ein Festmahl machen sollen. Sie denken an dies und jenes— aber das Wasser läuft ihnen nicht im Munde zu- sammen. Das kommt daher, daß sie alle Tage Festmahl haben. Sie sind wirklich in einer schwierigen Lage. Aber ich weis ihnen einen Rat! Schlage ich die Geheimakten des Clubs der Feinschmecker auf, komme ich mit Gaumen- freuden daher, die sie vielleicht noch nicht hatten, mit Nachtigallenzungen und der Pa- stete Suzeraine? Nein, ich schlage ein ur- altes Buch auf, den römischen Seneca, zu dem sie Vertrauen haben werden, denn so- viel Geld sie auch besitzen mögen, es ist nur ein Taschengeld gegen die Reichtümer Se- Amerikanisches Jahrhundert/ Ven christ kot „Ihr müßt jetzt für Weihnachten sparen“, mahnt unsere Tochter. Ich, schelmisch:„Wir haben sowieso kein Geld mehr.“ „Ach, ihr verdient ja immer wieder was, nur ich nicht. Wie könnte.. Darf ich die Blätter auf der Straße wegfegen?“ * „Ich möchte nicht wissen“, sagt meine Mutter,„was dein Vater gemacht hätte, wenn ich dich zum Straßenkehren angestellt hätte.“ Nun, meine Idee war das nicht.„Vater ist der Von berühmten leuten. Niemand wußte, wen König Georg II. von England für einen wichtigen Staatsposten ausersehen hatte. Da erschien eines Tages Lord Chesterfield mit der Ernennungs- urkunde und fragte den König:„Wessen Na- men darf ich eintragen, Majestät?“ „Gebt den Posten dem Teufel!“ knurrte der König. „Befehlen Eure Majestät, daß in diesem Falle auch die Formel, Unserem treuen, viel- gelebten Vetter“ beibehalten wird?“ W 4. Der berühmte englische Dichter Kipling las einmal in einer Zeitung ein Gedicht, das „Die alte Garde“ hieß und mit seinem Na- men unterzeichnet war, obgleich es nie im Leben von ihm stammte. Wütend begab er sich auf die Redaktion und beschwerte sich mit den Worten:„Das Gedicht ist außerdem ja furchtbar schlecht!“ „Das dachten wir auch“, antwortete der Redakteur,„aber wir haben es gebracht, weil Wir glaubten, es wäre von Ihnen Beste“, heißt die Fernsehserie, von der sie es hat. Der Sohn dieser entzückenden und wohl- ausgestatteten amerikanischen Vorstadt- Familie verdient die Dollars für das Parfüm seiner Mutter durch Wagenwaschen und Ra- senmähen, auch bei den Nachbarn. In Ame- ika, wir lasen es doch längst, machen sogar die kleinen Söhne großer Unternehmer Schuhputzstände auf, um ihr eigenes Geld heranzuschaffen. Millionen deutscher Kinder sehen regelmäßig„Vater ist der Beste“. Wer- den sie nun alle einen Job suchen? Unsere Tochter kann mit dem Mund knat- tern wie eine Maschinengewehr— wie die Mordwaffen in den amerikanischen Kurz- filmen, die sie immer vor dem Schlafengehen sieht. Neulich hat sie einen fremden Hund an sich gelockt, sie rief ihn Lassie, wie den be- rühmten Fernsehhund, er war auch von ähn- licher Rasse. Die Samstagsendungen haben sie gelehrt, wie rührend Kind und Hund auf einer stillen Farm gegen die ganze Welt zu- sammenhalten. Wir haben selbst einen Hund, doch für die ganze Familie und ohne TV- Gesicht, es ist nicht dasselbe. Daß unsere Tochter auch ein Pferd anschaffen möchte, versteht sich schon beinahe von selbst und hat mit den neudeutschen Geltungskrämpfen wenig zu tun.„Fury“, das überseeische Wun- derpferd, ist nicht vergebens über unsere Bildschirme getrabt. In einer späten Fernsehsendung, als schon alle Kinder schliefen, hat ein kluger US- Bürger erklärt, das mit dem amerikanischen Jahrhundert sei Kohl, höchstens Naivlinge wollten Europa amerikanisch machen. Europa, sagte der Herr, solle europäisch blei- ben und Japan japanisch. Natürlich, das ge- stand er zu, gingen die Einflüsse hin und her. Her gehen sie jedenfalls. necas. Und dieser Krösus schrieb also an einen Freund: Schalte einige Tage ein, an denen du dich mit wenig und einfacher Speise begnügst, und sage dir dann: Das ist es also, wovor man solche Furcht hat! So kann man sich innerlich auf Schwierigkeiten vorbereiten, solange man noch in Sicherheit ist, und sich eine Waffe gegen Schicksalsschläge schmie- den, solange es einem noch gut geht. Die- ser Ueberlegung sind weise Leute gefolgt, indem sie allmonatlich die Armut nach- ahmten, Es muß aber wirklich hartes und gewöhnliches Brot sein. Das nimm drei oder vier Tage auf dich, manchmal auch einige Tage mehr, damit es nicht Spielerei sei. Seneca selbst machte Ernst mit seinem Rezept. Ihm kam es auf die Philosophie an, auf die Erlangung seelischen Gleichmuts ge- genüber dem launischen Schicksal— auf das, was Angelus Silesius so reimt: Viel ha- ben macht nicht reich, der ist ein reicher Mann, der alles, was er hat, ohn' Leid ver- lieren kann. Ich, in diesem Zusammenhang, habe mehr die Lebenskunst im Auge: Mal ganz bescheiden essen, damit ein Festmahl überhaupt möglich wird, einmal leben wie ein Armer, damit man einmal leben kann Wie ein Reicher. Will man, beginnt der Fein- schmecker Gellius, köstlich essen.. fahren wir fort: so braucht man nicht Steinbutt, getrüffelte Hühnerbrust, Hummerkrone und kandierte Veilchen, sondern Hunger. Der Reiz eines Mahles, sagt Erasmus, besteht nicht im Gaumenkitzel, sondern im gesun- den Appetit. Es gibt kein wahres Vergnü- gen, sagt Voltaire, als allein mit wahren Be- dürfnissen. Ich habe noch einen Kronzeugen, den Epikur, der dasselbe mit folgenden Wor- ten sagte: Wasser und Brot vermögen uns die höchste Lust zu verschaffen, wenn man sie aus Bedürfnis zu sich nimmt. Auf, Herrschaften, gutsituierte Zeitge- nossen, werdet Epikuräer, Lebenskünstler, wahre Genießer! Für die Philosophie fällt dabei bestimmt auch etwas ab. Die Vorweih- nmachtszeit wäre vielleicht keine schlechte Gelegenheit für das epikuräische Experi- ment? Ein bißchen mehr als Wasser und Brot darf es schon sein. Wer meinem Rat folgt, dem garantiere ich: Das Festmahl wird ihm schmecken, wie ihm lange nichts geschmeckt hat. Weihnachtsrelief dus der Pfarrkirche von Oberkammlach Ein Foto aus der Bildmonographie„Schwäbisches Bayern“ von Ludwig Wegele mit Auf- nahmen von Sepp Rostra und Toni Schneiders. Das Buch, das den Kunstdenkmälern und historischen Bauwerken der Landschaft zwischen Iller und Lech breiten Raum widmet, erschien im Jan Thorbecke Verlag, Lindau und Konstanz. Der alte Herr von kurt Tocholsky Werden wir eigentlich auch mal so? Der alte Herr schlurft seelisch, mit den Beinen geht es noch ganz gut, er denkt nur in Filz- Pantoffeln. Seine Lebensarbeit hat er ge- leistet, sein Bestes gesagt, sein Schönstes gewirkt— er könnte nun abtreten. Er könnte aach Hause gehen, um seinen Kohl zu bauen— weise lächelnd den Weltenlauf be- trachten und uns andre mit seiner über- legenen Güte beschämen. Er könnte auch noch in hohem Alter wirken, noch einmal blühen,— das mag vorkommen. Er könnte ab und zu ein Wort sagen über den Lauf der Welt, ein Wort, in dem so vieles rauschte, wenn man es ans Ohr hielte, wie in einer Muschel... Es ist ein alter Herr. Aber welche Agilität? Der Motor läuft falsch, seine tote Last ist viel zu hoch— drei Viertel der Tagesarbeit des alten Herrn gehen damit hin, die jüngeren Leute daran zu hin- dern, auch nun ihrerseits nachzurücken. Ah— nichts davon. Das macht er alles noch allein! Ich habe es so lange gut gekonnt— ich werde es auch weiterhin machen! Die kleinen flinken Augen gehen rings im Kreise, ist da jemand?— Hier hat niemand zu sein! Wie eine dicke Henne auf Küken und Eiern, so sitzt der alte Herr auf seinem Werk, das er eifersüchtig gegen frische Luft bewahrt er könnte eines Tages abgesetzt werden, immer die finstere Vision des Endes vor Augen, gestachelt vielleicht von der ehr- geizigen Frau, paßt er mächtig auf. Beileibe nicht auf das, was er zu tun hat— sondern Seinen Kram erledigt er, wie vor dreißig Jahren— in alter Frische Die Jüngeren beißt er weg„Ist der und der etwa gefähr- lich?“— in alter Frische. Welche Kraft? Welche irregeleitete und verkehrt angewen- dete Arbeit! Und keiner sagt: Du bist zu alt, alter Junge— geh ab! Du ähnelst dem Pro- fessor, dessen Frau sagte:„Ich weiß nicht— mein Mann liest jetzt ein Kolleg, in das geht kein Mensch hinein. Und früher war es so voll! Und es ist doch genau dasselbe Kolleg wie vor dreißig Jahren.“ Keiner sagts.„Wis- und bewacht. Immer die Hosen voll Furcht, einmal so werden?— auf die andern, die seins nicht tun sollen. sen Sie— man kann doch nicht— es ist ein alter Mann. Eben deswegen. Wie zäh das klebt! Wie eigensinnig das ist, wie un- angenehm ehrsüchtig, wie eitel, wie verbohrt, Wie hartnäckig! Es muß doch schwer sein, zur richtigen Zeit abzutreten. Ob wir auch „Sagen Sie mal. Schönes Wetter heutel ... Sagen Sie mal. hm... Was Sie da in der ‚Weltbühne' über den, alten Herrn ge- schrieben haben: Haben Sie da an einen Be- stimmten gedacht?“ An einen Bestimmten? Nein. An Zwei. Ich kenne Zwei, die so sind — einen in der Politik, einen in der Literatur. Ich habe sie ein bißchen übereinander foto- graflert, und nun ist der Typus herausgekom- men.„Und... entschuldigen Sie. können Sie mir die Namen verraten?“ Beide Herren werden den kleinen Aufsatz lesen und wer- den sagen: Wahrhaftig— solche alten Knak- ker gibts noch. Da hat er ganz recht. Wir Jungen..„Na ja— aber die Namen! Ich meine, wer ist das?“ Die Namen? Wirklich prachtvolles Wetter heute! 7 O 4, 5 an 4 . BRI LLEN OPTIK .—— Folgt für bre Hugengläger Telefon 27 78 1 den Planken Spezlalabteilung: Unsichtbare Augengläser 0 Lieferant aller Krankenkassen C3. 8 Mietgesuche Stadtt. Zimmer ges. Im. Wünsch, 8 3, 2, Tel. 27277 Alle 8 1.8 2 — 2 Bettumrandungen — Iflg., schwere Donuflor-Quolitöt, 18 in moderner rotschfester Aus- 2 füöhrong, unifarben, nur 18 . 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Aber auch ohne diese Kenntnis bliebe die Mainzer Maßnahme, dieses Renaissance-Drama, das Weite und großen Sti! braucht. auf der viel zu engen„Klei- nen Bühne“ herauszubringen, zumindest verwunderlich. Man füult sich ein wenig an Françoise Sagans ‚Scnloß in Schweden“, mehr noch an„Die Eingeschlossenen“ Sartre erinnert; das Motiv ist ja ziemlich in Mode. Eine Handvoll Menschen ist in der Rocca della Petrella, einem Bergkastell un- Weit Roms,„eingeschlossen“. Der grausame und gewalttätige Francesco Cenci, dessen Lasterhaftigkeit sogar noch seinen Reich- tum übersteigt, hat seine Tochter Beatrice und seine zweite Frau Lucrezia hierher verbannt, aus reiner Quälsucht, wie er zu- gibt; und aus Langeweile. Weihnachtliche Musik Konzert in der Trinitatis-Kirche Günther Wilke und seine„Singakademie“ hatten für Samstagabend zu einem weih- nachtlichen Chorkonzert unter Mitwirkung des Kinder- und Jugendchors der Mannhei- mer Musikhochschule und einiger Solisten in die Trinitatiskirche geladen. Im Mittelpunkt des mit kleinformatigen Vokal- und Orgel- Werken alter und neuer Komponisten reich bestückten Programms stand Günther Wilkes eigene Komposition der„Weihnachts- geschichte“ für Soli, Chor und Orgel. Wilkehält Sich textlich im wesentlichen an den biblischen Bericht über die Christgeburt mit ihren Begleiterscheinungen der Hirtenverkündung und der Anbetung der Weisen aus dem Mor- genland. In schlichtem, vom Orgelklang un- aufdringlich grundierten Rezitativ-Ton er- zählen mit verteilten Rollen eine Alt- und eine Sopranstimme, denen sich später ein Bariton hinzugesellt, die Weihnachts- geschichte) deren Ablauf mehrfach von volks- liedartigen chorischen Sätzen belebend unter- brochen wird. Der Komponist bemüht sich bei Einsatz sparsamer Mittel unüberhörbar um fromme Innigkeit des Ausdrucks, doch ist die eigenschöpferische Substanz seiner Klangvorstellungen offenbar nicht stark ge- nug, die mystischen Gefühlsbereiche des Weihnachtswunders in Tönen wirklich über- zeugend bildhaft werden zu lassen. Es klang alles ein wenig grau und grämlich, statt weihnachtsfroh und seelenfreudig, ungeach- tet der sauberen stimmlichen Interpretierung des Werkes durch die Solisten Carmen Win- termeyer(Alt), Nicole Hoffmann(Sopran) und Vernon Sell(Bariton) und der dezenten Orgelbegleitung Karl Kohlmeyers. In freund- licherem Licht zeigt sich Friedrich Zipps Unter dem Titel„Das Wort ward Fleisch“ ge- botenes„kleines geistliches Konzert für Solo- Sopran, Flöte und Orgel“ mit seinem reizen- den Wechselgesang zwischen dem leuchten- dem Sopran Nicole Hoffmanns und dem von Hans-Roland Döcke mit aller Geschmeidig- keit gespielten Flötenpart. Eine Reihe meist a cappella gesungener drei- und vierstimmiger weihnachtlicher Chorsätze aus den verschiedenen Stilepochen zwischen dem 17. Jahrhundert(Adam Gum- pelzhaimer) und der Gegenwart(Ernst Pep- ping) wurden frisch und unbefangen von den jugendlichen Sängern der Musikhochschule dargeboten als Zeugnisse der fruchtbringen- den chor- erzieherischen Wirksamkeit Gün- ther Wilkes. Sie gipfelten in dem mitreißen- den Vortrag des vom Chor der Singakademie und dem Jugendchor gemeinsam gesungenen „Freuet euch, ihr Christen alle“ von Johann Sebastian Bach. Zwei poesievolle Orgelsoli (ein zart-melodisches Pastorale des Altitalie- ners Domenico Zipoli und einige höchst reiz- volle Variationen über ein französisches Weihnachtslied von Claude d' Aquin), beide sehr geschmackvoll interpretiert von Kir- chenmusikdirektor Karl Kohlmeyer, berei- cherten als stimmungsfördernde Arabesken von Jean Paul ö Einst war Francesco Cenci fromm und gütig, ein Edelmann; aber das war„zum Sterben langweilig“. Aus Langeweile wurde er lasterhaft, brutal und böse: aus Lange weile und Bosheit mißhandelt und mig- braucht er die eigene Tochter. Man könnte das Stück eine Tragödie der Langeweile nennen. Die schöne Beatrice, die in ihrer Verbannung einst von einem Leben in Reinheit, Glanz und Heiterkeit träumte, gibt sich dem Kastellan Olimpio hin, der ihr schon lange nachstellte und damit rech- nete, daß die Verzweiflung ihm eines Tages das stolze Mädchen in die Arme treiben würde. Aber für Beatrice ist der pedantische und selbstgefällige Olimpio nur ein Spieß- geselle ihrer Rachepläne, und ihre Liebe ist die„verlockende Maske“, unter der sich das Verbrechen in die Rocca einschleicht. Sie zwingt Olimpio, ihren Vater zu ermor- den, dann schickt sie ihn weg. Er als ein- Ziger entkommt in letzter Minute dem In- duisitor. Die anderen erwartet das Gericht: den ahnungsvollen Musiker Marzio, der aus Not zum Verräter und Mörder wurde; Lu- crezia, die halb wider hineingezogen wurde in das Verbrechen und doch nichts davon wissen wollte; schließlich Beatrice, die sich am Schluß die verzweifelte Frage stellte, warum im- mer die Vernunft zum Unrecht, die Rein- heit zum Verderben und die Sehnsucht nach Glück zum äußersten Unglück führen“ muß. Das ist von Moravia in einer klaren klassischen Dramaturgie gestaltet, mit der Sicherheit dessen, der eine Auskalkulierte, spannungsreiche Handlung zu entwickeln weiß. Seine Figuren haben auf der Bühne Senau die gleiche plastische und sinnliche Gegenwärtigkeit wie in seinen Romanen und Erzählungen. Er führt, ohne es in Worten zu sagen, zwanghaft auf ein Ziel zu, so daß diese Zielstrebigkeit sich bei- nahe magisch auch dem Zuschauer mitteilt. Leider litt die Mainzer Inszenierung von Rudolf Wessely nicht allein unter der raum- lichen Enge der Bühne, sondern— vermut- lich— auch unter einer zu kurzen Vor- bereitungszeit. Man spürte es an der all- gemeinen Textunsicherheit; und auch wo der Text präsent war, wirkte er noch weit⸗ hin ungestaltet. Das ist vor allem bei der in der Konzeption imponierend angelegten Figur des Francesco von Werner Küffe be- dauerlich, während man bei Agnes Busch den Verdacht hat, ihre sprachlichen und schauspielerischen Mittel seien von dem überaus schwierigen und komplizierten Charakter der Titelrolle doch einigermaßen überfordert. Sehr achtbar Liesel Christ als Lucrezia; anfangs vielleicht ein wenig zu schlicht und zurückhaltend. steigerte sie sich später zu leidenschaftlichen und er- greifenden Ausbrüchen der Angst und Ver- Zzweiflung. Diese Rolle wirkte, obwohl sie von der Substanz nicht sehr viel hergibt, sorgfältig erarbeitet und gerundet. Helge Schupp schien mit seinem Marzio noch nicht recht ins reine gekommen zu sein; unge- achtet der Ueberlegung, daß die Rolle für ihn überhaupt nicht besonders glücklich ge- wählt erscheint. Eo Plunien ihren Willen mit Carl Heinz Baier: Porträt eines jungen Mannes Der 1933 in Worms ge- borene ehemalige Schü- ler der Freien Akademie Mannheim lebt jetzt als Gebrauchsgraphiker in Mannheim. Die weihnachtliche Festgabe des Mann- heimer Bach-Chors in der Christuskirche War das„Magnificat“ seines Namenspatrons, der lateinische Lobgesang der Maria, 1723 zum Weihnachtsfest komponiert. Es ist das kürzeste unter den bekannteren oratorischen Werken von Johann Sebastian Bach, der sich hier auch in der einzelnen musikali- schen Nummer, im Chorsatz und in der Arie, einer knappen Sprache befleißigt hat. Für die Aufführungspraxis bedeutet dies, daß der Abend mit zusätzlichen Kompositionen aufzufüllen ist; in diesem Falle wählte man die Bach-Kantate„Nun komm, der Heiden Heiland“(Nr. 61) und die Orgelfuge„Magni- flat“ vom gleichen Komponisten. Was die Tätigkeit Heinz Göttsches, des neuen Kantors der Christuskirche, anbe- langt, so hat er mit der erstmaligen Lei- tung eines Oratoriums seit seinem Amts- antritt in Mannheim sich auch im repräsen- tativen Genre der Kirchenmusik als rechter Mann am rechten Platz erwiesen und seine „Vorstellung“ beendet. Ebenfalls erstmals hörte man wieder den gesamten Bach- Chor, ohne den von Göttsche in kurzer Zeit zu so bemerkenswerter Qualität herangebildeten Kleinen Chor des Bach-Chors vermissen zu müssen. Diesem waren nämlich im„Magni- float“ die in der ersten Fassung des Werks von Bach eingeschobenen deutschsprachigen Schwetzinger Festspiele 1961 Uraufführung einer Oper von Hans Werner Henze als Auffakt Die Schwetzinger Festspiele werden im kommenden Jahr vom 20. Mai bis zum 11. Juni dauern. Der Eröffnungstag bringt gleich eine Novität mit der Uraufführung der Oper„Ele- gie für junge Liebende“ von Hans Werner Henze. Wiederholungen sind am 22. und 24. Mai. Die Bayerische Staatsoper wird das Werk für Schwetzingen einstudieren, der Komponist selbst will Regie führen, unter den Mitwirkenden wird auch der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau sein. Den Opernfreunden stehen weitere inter- essante Begegnungen bevor. Die Ostberliner Komische Oper wird noch einmal mit der in diesem Jahr so ungemein erfolgreichen Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Giovanni Paisiello in der mitreißenden Inszenierung von Walter Felsenstein gastieren. Die Vor- stellungen finden am 1., 2. und 3. Juni statt. Am 8., 10. und 11. Juni spielt die English Opera Group, die schon zweimal bei den die weihnachtliche Feierstunde. SR Schwetzinger Festspielen mitwirkte. Nach Benjamin Brittens Opern„Der Raub der Lukretia“ und„The Turn of the Screw“ bringen die englischen Gäste diesmal ein weiteres Werk des gleichen Komponisten: seine Shakespeare-Oper„Der Sommernachts- traum“. Im Bereich des Schauspiels wurde das Berliner Renaissance-Theater zu vier Auf- führungen der„Lästerschule“ von Richard Brinsley Sheridan(1751 bis 1816) eingeladen. Die Uebersetzung und Neubearbeitung dieses alten englischen Stücks stammt von Wolf gang Hildesheimer. Für die drei Serenadenkonzerte wurden wiederum das Kurpfälzishe Kammer- orchester und das Südwestdeutsche Kammer- orchester Pforzheim verpflichtet. Ferner sind vorgesehen: ein Konzert des Stuttgarter Kammerorchesters, ein Liederabend der amerikanischen Sängerin Gloria Davy sowie Gastspiele des Janacek-Ouartetts und des Englischen Bläser-Quintetts. ew „Magnificat anima mea Dominum“ Bachs„Magnificat“ unter Heinz Söttsche in der Mannheimer Christuskirche Chorsätze und das„Suscepit Israel“ anver- traut worden. Göttsches Bach-Auffassung hat ein bis- weilen drängendes Temperament zum Mo- tor. Der große„Apparat“ wird aller Schwer- fälligkeit entkleidet, zu der er bei einer Weniger straffen Hand neigt. Die Tempi sind zügig und verbannen auch den letzten Rest von zelebrierendem Pathos, an dessen Stelle ein durchaus naiv wirkender Musi- ziergeist tritt. Trotz der Bewegtheit des Ablaufs stellt sich nie das Gefühl polierter Glätte ein. Die strenge Markierung des Metrums läßt den Vergleich mit holzschnitt- hafter Disposition der kleinen Formelemente zu, kann allerdings nicht weiter forciert Werden, ohne daß man in ein gezwungenes Exerzieren geriete. Dies gilt vor allem für die Chorkoloraturen. Im übrigen ist der große Bach-Chor er- frischt aus der Pause hervorgegangen. Göttsche kann ihm bei seinem zähen Stre- ben nach äußerster Akkuratesse die ge- schwinden Zeitmaßge ohne Einbuße abver- langen. Der Klang der Stimmen bleibt auch in der Massierung noch durchlichtet; die Verwirklichung der Chorfugen und der polyphonen Stellen geschah mit imponieren- der Selbstverständlichkeit, die sich beim Kleinen Chor in der Choralmotette„Vom Himmel hoch“ zu ausgesprochener Virtuosi- tät steigerte. Dies alles gilt sinngemàß auch für die Wiedergabe der Kantate. In diesen allgemein günstigen Eindruck darf auch die Leistung des sich vorzüglich einordnenden Pfalzorchesters einbezogen werden. An Cembalo und Orgel amtierte Heinz Auner, der die„Magnificat“-Fuge ohne besondere Registrier färbung ganz aus der kontrapunk- tischen Architektur und mit zart-versonne- nem Ausdruck zum krönenden Abschluß hin entwickelte. Die Vokalsolisten im Oratorium und in der Kantate verfügten über eine künstlerische Intelligenz in der Handhabung des Bachschen Stils, besonders der Bassist Carl-Heinz Mül- ler(Konstanz). Die Stimmen— mit Aus- nahme derjenigen der Altistin Annelotte Sieber(Wiesbaden)— klingen jung und noch nicht ganz„ausgewachsen“. Dies bewirkte bei der Sopranistin Ruth Haertel von Heppe (Kassel) eine gewisse Kühle, die der An- reicherung durch persönliche Töne bedarf. Der Tenor Hubert Franzen aus Köln hat noch die Unausgeglichenheit der einzelnen Lagen zu überbrücken. Zu zweit schafften sie es jeweils besser; in den Duetten ver- N sich die Timbres zu einigem Wohl- aut. Wilhelm Herrmann Dienstag, 20. Dezember 1960 Nr 29 — In Pastellfarben „Stille Nacht, einsame Nacht“ in Wien Robert Andersons Spiel„Stille Nacht same Nacht“, das eben im Studio des W. „Theaters in der Josefstadt“ in deutscher Sprache gespielt Wurde, ist ei besinnliches anspruchloses Stück. Sein The 0 — tapfere Einsamkeit am Weihnachtsabend ist zwar nicht eben dazu angetan, uns in weihnachtliche Feststimmung zu versetze Aber verbreitet doch einen gewissen Märchen. zauber. Nach den unsympathischen Familien. idyllen à la„Katze auf dem heißen Blechdach versucht es uns Vertrauen in die Menschen zu geben, und ist eben dadurch doch Woll eine ganz geeignete Vorweihnachtspremiere In einer trostlosen Familienpension 1 Neu-England, die am Weihnachtsabend noch trostloser ist als sonst, schütten Zwei ein- same Menschen, Mann und Frau— jeder hat vom Schicksal bereits allerhand aufge- bürdet erhalten— einander das Herz aug bleiben aber ansonsten standhaft und zielen beide am nächsten Morgen in entgegenge. setzter Richtung ihre schon Testgelegten Wege. Die Frau wird nicht, wie sie es sich vorsenommen hatte, ihren Mann verlasgen sondern kehrt zu ihm zurück. Der Mann Wiel Weiter hoffen, daß seine Frau aus der Nerven. heilanstalt, in die sie nicht ganz ohne sein Verschulden geraten war, gesund entlassen wird. Das ist in sanften Pastellfarben gemalt und geht auch nicht ganz ohne Banalitäten ab. Es ist von einem Schimmer von Poesie umspielt, der ja auch des Autors anderem bei uns bekannt gewordenen Stück,„Der Einzelgänger“(Tea and Sympathy) nicht ab. zusprechen war. Es ist eine etwas Wehmütige Idylle, in die auch noch ein junges Hochzeit. Haar hereinschneit und der Resignation der Aelteren jugendlichen Unternehmungsgeist gegenüberstellt. Dazu wird reichlich Whisy getrunken. Aber woher sonst sollten sie alle ihre Redseligkeit nehmen? Heinrich Schnitzler hat das behutsam init viel Sinn für Details als kleines Kammer- theater inszeniert. Vilma Degischer als die einsame, fast verzweifelte Frau war wie im mer voll Diskretion und Charme, geriet aber doch ein wenig ins Larmoyante. Die grobe Ueberraschung war ihr Gegenspieler, Hans Holt, der hier zum erstenmal vom jugend lichen Herzensbezwinger zu einer reifen, tragisch umwitterten Männlichkeit gefunden hat. Er macht erschütternd ein Schicksal Slaubhaft; das ein wenig kraftlos Stück er. hielt durch ihn Farbe und Glanz. Von den beiden Hochzeitern scheint Barbara Khol auf dem besten Weg, eine anmutige, echte Naive unserer Zeit zu werden— Es gab herzlichen, Wenn auch nicht enthusiastischen Beifall. Elisabeth Freundlich(Wien) Koltur-Chronik Der Schriftsteller Hans Wolfgang Behm, Verfasser von etwa 50 in mehrere Sprachen übersetzten Sachbüchern allgemein verständ- lichen naturkundlichen Inhalts. wird am 20. Dezember in Berlin 70 Jahre alt Behm ist Unter anderem durch seine Bücher„Natur- geschichte für alle“(1954),„Tiere unter sich“ (1955), in dem er von den Lebensgewohnhei- ten der Tiere und ihren eigenen Lebensgeset. zen berichtet,„Der unzähmbare Ozean“(1956) ein Buch vom Meere und dem Leben der Tief- see, und„Korn wächst für alle“(1959) her- Vorgetreten. Fritz Kortners ein. Leller zum erstenmal . umstrittener Fernsehfilm 2Lsistrata“ mit Barbara Rütting und Rom) Schneider in den Hauptrollen wird am 5, Ja- nuar um 20.20 Uhr über das österreichische Fernsehen ausgestrahlt werden. Der Salzburger Landeshauptmann Dr. Klaus erklärte in der Kulturdebatte des Salzburger Landtages, Salzburg empfinde es als Ser schmerzlich, daß noch nicht bekannt sei, in welcher Form Herbert von Karajan, der bis- herige Leiter der Salzburger Festspiele, in Salzburg künftig zur Verfügung stehe, Für 1961 und die kommenden Jahre sei jedenfalls eine„Lücke“ eingetreten. Dr. Klaus sagte, er sei von der Landesregierung und dem Land- tag ermächtigt, Karajan den Wunsch zu über- mitteln, bei den Salzburger Festspielen auch Weiterhin in führender Position mitzuwirken und deren treuer Freund und Mentor zu bleiben. „Schillerreliefs“ als Auszeichnung für be. sondere Verdienste um die Deutsche Schiller- Stittung wurden erstmals nach Kriegsende in Weimar verliehen. Wie die Sowjetzonen-Nach- richten-Agentur Ap berichtet, erhielten der Präsident der Stiftung, August Bach, der Or. dinarius für romanische Philologie an der Universität München, Professor Hans Rhein- felder, der Osnabrücker Schriftsteller Ludwig Bäthe, Huth und der Leipziger Literaturhistoriker Professor Dr. Hans Mayer die Auszeichnung. DENRK MAL FUR EINEN FEIND Roman von Seorge Barr Copyright 1960 by S. Fischer- Verlag 51. Fortsetzung „Ich habe Ihnen erzählt, daß der Kom- mandant und ich sehr gute Freunde geworden Waren. Dennoch sprachen wir nie über das, Was nach dem Krieg sein würde. Und die Leute—, sie mieden uns wegen unserer Freundschaft, aber sie kamen immer, wenn sie etwas brauchten. Sie kamen zu mir, und Sie gingen auch zu ihr, weil der Kommandant ihr jeden Wunsch erfüllte. Zum Beispiel, als Duprè mit dem Kies für die Straße an der Reihe war... sein Pferd taugte nicht mehr viel, siebenundzwanzig Jahre alt, und die Zähne bis zum Gaumen abgenagt—. Aber Duprèé brauchte es jeden Tag. Als er an der Reihe war, wandte er sich an sie, und sie sprach mit dem Kommandanten, und Dupré wurde von allen Straßenarbeiten befreit. Manche fragten auch den Priester um Rat, der dann mit dem Kommandanten sprach. Uebrigens hat der Kommandant sein Mög- lichstes getan, um das Arbeitsamt davon ab- zuhalten, die jungen Leute einzuziehen. Glauben Sie, daß Le Breton ohne den Kom- mandanten alle seine fünf Mädchen behalten hätte? Le Breton wußte es natürlich, und das ganze Dorf wußte es. Sie schwieg eine Weile, wie überwältigt von den Erinnerun- gen an die jüngste Vergangenheit, in der der gute Kommandant eine so segensreiche Rolle gespielt hatte.„Sie scheinen vorgerückt zu sein“, sagte sie dann,„finden Sie nicht auch, dag es jetzt viel ruhiger ist?“ „Ja, wahrscheinlich“, sagte Baxter mit plötzlicher unerklärlicher Trauer. Das Netz der Leuchtkugeln über Merville, und der Schein der erlöschenden Feuer war ver- schwunden. Nur ein gelegentliches, fahles Flackern, das wie der Widerschein eines fer- nen Gewitters über den Himmel huschte, durchbrach die Schwärze der Nacht. „Sie müssen müde sein“, sagte er,„wollen Sie jetzt nicht schlafen?“ „Noch nicht!“ sagte sie.„Ich brauche nicht mehr viel Schlaf. Wissen Sie, in ihren letzten Lebensjahren wachte meine Mutter oft ganze Nächte durch, aber sie war viel älter als ich bin; sie starb mit vierundneunzig Jahren, ein Jahr nach Lilis Geburt. Ja, sie saß gern die ganze Nacht in ihrem großen Lehnstuhl am Fenster, und wenn es klar War, beobachtete sie die Sterne oder die Wolken, die über den Mond flogen, und am Morgen erzählte sie uns oft davon.. Sie ging auch noch ins Freie, und gerade in ihrem letzten Jahr wanderte sie oft durch den Apfelgarten bis zu den drei Eichen. Dort saß sie dann stundenlang und blickte auf den Strand hinunter und dachte Gott weiß woran. Jeden Morgen stand sie lange vor Sonnenaufgang auf, machte Feuer und stellte den Kessel auf. Soweit ich zurück denken kann, hat sie es nicht einen Morgen vergessen. Immer brannte das Feuer, wenn Wir auf wachten, und als wir eines Morgens kein Feuer sahen, wußten wir, daß sie tot War. Sie saß wie gewöhnlich in mrem großen Stuhl am Fenster, und sie war gestorben, während sie in die Nacht hinausgesehen hatte. Eine grohartige Frau! Ja, das waren noch starke Menschen damals“, fügte sie hin- zu, als gehörte sie selbst einer jüngeren und Weniger starken Generation an.„Aber wo War ich stehengeblieben? Richtig, der Kom- mandant. Er blieb sich immer gleich, auch 1 9 als er wußte, daß einige Leute ihn agBten.“ „Wie ist er dahintergekommen? Haben Sie es ihm gesagt?“ „Das War nicht notwendig, Monsieur Jac- ues. Er fühlte es, weil er zu den Männern gehörte, die die Wahrheit fühlen.“ „Warum haben die Leute ihn gehaßt? Nach allem, was Sie mir gesagt haben »Erst glaubte ich, sie haßten ihn, weil sie in für alles verantwortlich machten, was die Deutschen in unserem Lande taten. Aber spä- ter begriff ich, daß sie ihn nur haßten, weil er sich nicht wie ein Feind benahm. Das war damals, als die Dinge für die Deutschen nicht mehr 80 gut standen und die meisten von ihnen hart und unduldsam wurden. Viele von uns, die ihnen früher gleichgültig gegenüber gestanden hatten, kehrten sich nun gegen sie, und auf beiden Seiten sind sehr schlimme Dinge geschehen. Aber unser Kommamdant War genauso wie immer, sogar dann noch, als sie versucht hatten, ihn zu ermorden.“ „Was? Ermorden?“ „Nicht hier natürlich. Hier wäre niemand 50 töricht gewesen, nicht einmal seine Feinde, denn sie wußten nur zu gut, Was sie an ihm hatten. Es geschah vergangenes Jahr in Paris, auf einem Bahnhof, als er mit einem anderen Offizier auf den Zug Wartete. Jemand hat aus dem Hinterhalt auf sie geschossen. Der andere Offlzier wurde getötet, aber der Kommandant erhielt nur einen Streifschuß am Arm. Er erwähnte den Vorfall mit keinem Wort, als er zurückkam. Er benahm sich wie immer. Aber als er zur Tür hereinkam, sah er aus, als hätte er nicht erwartet, uns noch am Leben 2zu fin- den. Als wir von der Sache hörten, waren wir beide sehr ärgerlich, weil er sie uns ver- schwiegen hatte. Wir fragten ihn, ob der andere Offlzier Feinde gehabt habe, aber er erwiderte nur, daß heutzutage die Uniform schon genüge, um aus Menschen Feinde zu machen. Alles, was er tun konnte, war, uns seine Freundschaft zu beweisen, und er änderte sich auch nicht, als die Verhält- nisse noch schlechter wurden.“ „Sie müssen aber zugeben, daß er seine guten Gründe hatte, nach allem, was Sie mir erzählt haben.“ „Oh, Sie werden es doch nie verstehen“, seufzte sie,„Sie werden nicht verstehen, daß es in unserem Elend so War, als hätte der Himmel ihn gesandt.“ „Ich sehe ein, daß er wirklich Ihr Freund war, aber unter diesen Umständen würde jeder Mann“ „Sie meinen, weil er sie geliebt hat?“ „Ja, genau das wollte ich sagen!“ „Natürlich liebte er sie. Aber das war es in Wirklichkeit gar nicht. Die Geschichte mit dem englischen Oberst hätte Ihnen das eigentlich schon zeigen sollen.“ „Wieso?“ „Er kannte uns damals doch noch nicht!“ rief die alte Frau triumphierend, als hätte sie endlich das unwiderlegbare Argument gefunden.„Er kannte uns nicht und sah Lili kaum an. Sie werden doch nicht be- haupten wollen, daß er sie schon damals geliebt hat? Aber welcher Mann hätte an ungefährlich für ihn, uns so ungestraft gehen zu lassen. Seine Soldaten wußten von der Sache, und das ganze Dorf wußte es. Selbst der Priester hat später gesagt, daß es sehr gefährlich für ihn gewesen sei, und der Priester ist ein erfahrener Mann. Ver- stehen Sie nun endlich, daß der Komman- dant nie, nie unser Feind war?“ „Ich glaube, ich habe Sie verstanden“, Sagte Baxter,„aber wenn er keine beson- deren Gründe hatte, Was sollte einen deut- schen Offizier dann veranlassen, so zu han- deln?“ „Aber er hatte doch seine Gründe!“ „So?“ „Der Kommandant war ein ehrenwerter Mann, und das war Grund genug!“ „Trotzdem sehe ich nicht ein—“, begann Baxter. 5 5 „Dann lassen Sie es sich von mir erklä- ren] sagte sie, beinahe zornig.„Ich bin nur eine ungebildete, alte Bauersfrau, aber dumm bin ich deshalb nicht! Er hatte einen Ehrgeiz: unser Freund zu sein! Nicht nur meiner und ihrer, Gott bewahre! Unser aller Freund. Der Freund unseres 1 und unseres Landes, und der Himmel weib, daß er sein Bestes getan hat, um es zu be- weisen.“ 5 „Was konnte er schon beweisen, 2 im Krieg und er hier als feindlicher Of zier?“ 5 „Hätte es eine bessere Zeit geben können um es zu beweisen? Glauben Sie mir, er, all dies längst vorbei sein wird, viel. 5 wenn unsere beiden Völker sogar e haben werden, daß sie so lange 1 Feinde waren, werden die Leute in 1 ville noch immer von ihrem Kommanda ten sprechen.“ „Aber Sie haben doch selbst gesagt. daß seiner Stelle so gehandelt? Es war nicht einige ihn haßten!“ g Cortsetzung folg. der Weimarer Maler Professor Franz Ex seit einte Alge Ziele kom in d erfül gege uber aber Volk gigk. einte erfol der: Fran und der Res vera stin dage Der das Vere wure halt. mini 20688 nen der aslat Dies einie auch 76818 vers, Indi. halt Abri Paus diese wür! Wet schu auf fenv Ator abzi Besc ner die von Aral nesie trag, Frei verh Lum des men Stim Grol wur zige Drit Sege