Rr. 5. Jahrgang 1910 . Hach mck Belagebes Mannheimer General Anz eiger-Budische Neucſte Nachrichten Jum Geburtstage S. M. des Deuſſchen Kaiſers im Kriegsjahre 1916. S. M. der Kaiſer auf dem weltlichen Nriegsſchauplathe. Berliner Iſtutr.-Seſeilſchaft. König Nikita von Montenegro. Um den Lorbeer. Was war das mit dem Willſtewoll? Der Kompagnieführer ſtellte feſt, was der Korporal bereits längſt feſtgeſtellt hatte:„Mit dem Willſtewoll iſt nicht alles richtig!“ Der Sache mußte auf den Grund gegangen werden, denn Willſtewoll, der Landſturmmann aus Muskau in der Lauſitz, hatte ſich nicht nur als einer der erſten durch angenehmes Vor⸗ drängeln ſeiner Perſönlichkeit in kitzlichen Augenblicken das Eiſerne verdient, nein, er war zweifellos ſozuſagen die Seele„vons Buttergeſchäft“, was hier bedeuten will: von der Gruppe. Willſtewolls„Hamur war ein Faktor, mit dem man zu rechnen hatte; die ganze Stimmung eines ganzen Tages konnte von ihm abhängen; deshalb mußte der Sache auf den Grund gegangen werden. „Wie er da ſchon wieder ſitzt, der Willſte⸗ woll!“ ſagte der Korporal zum Kompagnie⸗ führer.„Und wie er in dem Eßnapf herum⸗ fiſcht, wie er den Löffel zum Munde führt, wie er den Reis auf der Zunge abwägt, ab⸗ ſchmeckt!“ „Hat er ſich jemals über das Eſſen etwa be⸗ ſchwert? „Nie! Er hätte aber auch wie alle andern niemals irgendeinen Grund dazu gehabt. Unſer Koch war doch zuletzt im Zoo in Berlin!“ „Man wird ihn einfach fragen: was und wieſo!“ Es war kein Zweifel: Willſtewoll war tief verlegen, er kam ins Stottern, er wurde rot wie ein kleines Mädchen, als der Kompagnie⸗ führer an ihn mit Fragen herantrat, keines⸗ wegs als geſtrenger Inquiſitor, vielmehr ganz als liebevoller Vater:„Orſche, wo hattu denn dein Wehweh?“ Willſtewoll— das war klar— rang mit ſich um ein Geheimnis. Seine Augen flackerten und ſuchten irgendwohin zu entflüchten. Sie wurden wieder matter, ſie verſanken immer tiefer in die Gewißheit: Es gab keinen Aus⸗ weg mehr! Seine Zunge zitterte, ſie mußte ſprechen. „Es iſt ja gar nicht meinetwegen!“ kam es tropfenweis aus Willſtewoll. Es iſt— ja, das iſt wahr!— Es iſt ſogar nur wegen des Herrn Kompagnieführer ſelber. Und dann iſt es ja auch gar nichts Extros, nein, ich weiß beſtimmt, es ſteht mir, es ſteht uns allen zu. Von der Kompagnie. Von der Intendantur. Mein Schwager iſt nämlich Ordonnanz bei der Etappen⸗Intendantur geworden. Jawohl, er ſteht mir zu! Sogar täglich! Täg⸗ lich fünf zwanzigſtel Gramm! Ich weiß gar nicht, wie viel überhaupt auf ein Gramm gehen. Aber bis Weihnachten iſt ja noch eine ganze Handvoll Tage. Und die ganze Kom⸗ pagnie wird es ſich gern vom Munde „Willſtewoll iſt krank, ſehr krank!“ ſtieg es im Herrn Kompagnieführer dunkel auf. Man kennt den Zuchthausklapps. Warum ſollte es nicht auch einen Schützengrabenklaps geben! Neue Lebensverhältniſſe— neue Krank⸗ heiten.“ „Willſtewoll iſt krank, ſehr krank!“ ſtellte der Korporal ſeinerſeits feſt und er überlegte, Derkner glu.-Geſelſchuft Der Herrſcher wird von jeinem Boll bejubelt. Berliner Illuſtr.-Geſellſchaſt. Ein montenegriniſcher Pope in Waßfen. E. ob er zunächſt den Feldwebel oder den Stabs⸗„Lorl arzt holen ſollte. eraus. „Es ſteht mir zu!“ begann der Landſturminf zu mann von neuem und womöglich noch erregterzeinetr „Was ſteht Ihnen zu?“ fuhr der Komzeführ pagnieführer jetzt barſch dazwiſchen.„Werdeſzon m Sie deutlicher, Willſtewoll! Was ſteht Ihneih mir ſogar täglich zu? Was und nochmals was für V „Herr Kompagnieführer können das Eſſen Grof ja ſelbſt koſten. Das eine iſt beſtimmt nichldände drin. Und deshalb— wich Willſtewoll wie inter derum der direkten Antwort aus, d. h. et Si wußte nichts von dieſem Ausweichen; imd Gegenteil, er war ganz ehrlich der Anſicht, jetzvegen deutlich genug geworden zu ſein. Fünf Jetzt aber riß dem Mytifizierten doch dieſie ſte Geduld.„Welches eine iſt beſtimmt im Eſſens ve nicht drin?“ brüllte er den Landſturmmaanpürze⸗ an.„Welches eine? Als Antwort bitte icdantimn mir nur das eine einzige Wort aus zichts welches habe *— Vor dem Eingang zur Neßidenz. Bilder aus Montenegro. ellchaſt Berliner Jllußt- Seſeljchelt. . Ein blinder Bettelmuſikaut in Cetinze. Stabe Lorbeer!“ ſchoß es kurz aus Willſtewoll raus.„Lorbeer. Lorbeerblätter! Täglich ſturminf zwanzigſtel Gramm. Wie geſagt, nicht regtenzeinetwegen. Nur für den Herrn Kompag⸗ Komjeführer ſelber. Für einen Lorbeerkranz! Verdegon meiner Gruppe. Mit einem Gedicht, das Ihnenh mir ſchon im Kopf zurecht gedacht hatte. was für Weihnachten. Mit dem Lorbeerkranz.“ Eſſen Große Aus Großes Lachen. Rührung. t nichhände Hände. Willſtewoll leuchtet. Der kein Lorbeer im Eſſen ſein. ünf Zwanzigſtel Gramm Lorbeer— jawohl, och diehie ſtehen Ihnen zu, täglich, oder da gibt Eſſens verſchiedene„Oder“ in der Rubrik„Ge⸗ nmaanpürze“, von denen Ihr verehrter Herr Inten⸗ t, jetzvegen mag Aſtel tte ichantur⸗Schwager Ihnen aber anſcheinend ausnichts geſchrieben hat. Einen Augenblick, ich babe die Beſtimmungen juſt bei mir. Alfo, Montenegriniſche Srauen in Nationaltracht. Ohren auf, den ganzen Kopf auf! Oder: „Fünfundzwanzig Gramm Zwiebeln oder vier Zehntel Gramm Pfeffer oder zwei Gramm Kümmel oder ein Zehntel Gramm Nelkenblüte oder zwei Zehntel Gramm Majoran oder fünf Zwanzigſtel Liter Eſſig oder dito Speiſeöl oder drei Gramm Zimmt.“ „Zimmt— ſtimmt!“ brach Willſtewoll in ſich zuſammen.„Zimmt iſt drin. Im Reis. Im Apfelreis.“ „Und morgen im Gulaſch werden Sie auch Ihren Lorbeer haben. Vielleicht ſogar ſechs Zwanzigſtel Gramm. Darauf ſoll es uns nicht ankommen. Und die brauchen Sie ſich nicht vom Munde abzuſparen! Aber das Ge⸗ dicht— das erwarte ich zu Weihnachten gern von Ihnen, Willſtewoll. Auf Wiederſehen!“ Jaja, das waren heiße Minuten geweſen für den Willſtewoll. Er ſchwitzte. Wie beim letz ⸗ ten Sturmangriff. Heiße Minuten— um den Lorbeer. f Alfred Richard Meyer, z. Zt. im Felde. PPP Brennendes Schiff. Von Mar Krell. Heimkehrende Fiſcher erzählen jetzt mit⸗ unter, daß ſie brennenden Schiffen begegnet ſind. Und ſie ſagen, der Anblick habe ſie grauenhaft berührt. Es gibt in der Tat nichts, was einen ſo hilflos macht, als plötzlich aus Nebelweiten vor eine treibende Inſel voller Gluten geſtellt zu werden; nicht ſo ſehr um der eigenen Gefahr willen, als wegen des Schmerzes fiber eine unaufhaltſame Zer⸗ ſtörung. * Auf wir ſaßen heute, einen danellen au Fahrt von Tunis nach Malta auf der ſchönen„Carthage“, Torpedo im Bauch, v t— überraſchte Nebel. Und enlang mußten wir dicht bei der kleinen Ir gantelleria ſtilliegen. War es anfangs unheimlich geweſen, reglos im Ne⸗ bel zu bleiben, noch enger eingekreiſt als ſonſt, ſo fanden wir im Speiſeſaal die gute Laune bald zurück. Die Muſik ſpielte über das Teller⸗ klappern. Plötzlich, während hundert Naſen ſich über hundert Hummerſcheren beugten, Berliner Illuſtr.-Geſellſchaft. Berliner 3 Rr.-Geſellſchaft. Der montenegriniſche Briefträger. 3 fegte ein glühendes Geſpenſt vor den Fen⸗ ſtern hin. Ein Wind erhob ſich von den Tiſchen. Alle ſtanden an Bord, gegenüber einem brennen⸗ den Schiff. Funken waren irgendwie in eine alte Brigg gefallen; die Beſatzung hatte längſt die Boote klargemacht. Nun trieb der ſterbende Kahn einſam und wie mit wehendem, gol⸗ denem Haar. 5 die Luft, rauchige Reſte in ein Hinterdrein Raketen leider Luft. Und ihr Flug war le Leicht, wie ſengende Pappe, b Planken. Die Formen zerbrachen, goldene Würmer fraßen nach innen und wälz⸗ ten Geſtänge und Platten in den rauſchenden Sud. Denn der Rumpf war ein Keſſel, bis zum Rand gefüllt mit kämpfendem Feuer. Die Spalten bluteten flammenwund. Rinnender rblutend. Wie Kor Geſchrei. gen ſich die f ſchnelle 2 Leipziger Preſſe- Büro. Monteuegriniſche Bauernhochzeit. kek Fr chanann u * ſchie acht n 0 remhehoch anette. Bauwerden Durchg 8 8 f lärmend Ein See⸗Abente augen⸗ verlangte. 18 ** * Tonnen Laſt, d Amſterdam beſtimmt war. 0 volle Ladung an Bord und darunte ger als 90 000 Dollars in barem G weitige dringende Geſchäfte t. dert, dem Schiffe, während es geladen und Reiſe ausgerüſtet wurde, die nötige Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken. Allein ich hatte dem Hochboots⸗ wann, welchen ich als einen zuverläſſigen Mann kannte, weil er ſchon ſeit mehreren Jahren auf meinem Schiffe diente, die entſchiedenſten Ver⸗ haltungsmaßregeln gegeben und namentlich ar getragen, womöglich keine anderen Seeleute anzu⸗ nehmen als geborene Amerikaner. Erſt in dem Augenblick unſerer Abfahrt meldete er mir, daß es ihm nicht gelungen ſei, meinen Wünſchen in dieſer Beziehung ganz nachzukommen, ſondern daß er auch zwei Fremde als Matroſen ange⸗ nommen habe, wovon der Eine ein Eingeborener von Guernſey, der andere ein Franzoſe aus der Bretagne war. Ich war übrigens zufrieden mit dem Ausſehen der Mannſchaft und beſonders mit dem der Fremden, die beide ſtämmige und»e⸗ wandte Leute waren und ſich in den erſten Ta⸗ gen unſerer Fahrt auch recht ordentlich anließen. Die Fahrt hatte unter den günſtigen Ausſichten begonnen und verſprach eine glückliche zu werden, da wir ein herrliches Schönfahrwetter hatten, ſo⸗ bald das Senklot keinen Grund mehr fand. Zu meinem größten Leidweſen und Aerger ergab ſich jedoch bald, daß die beiden Fremden zwei heil⸗ koſe, unbotmäßige Geſellen und ſtete Trunkenbolde waren, welche bei jeder Veranlaſſung mit den Bootsleuten haderten, unverſchämt gegen dieſe waren, und einen unheimlichen Einfluß auf die übrige Mannſchaft ausübten. Da ſie he runken waren und ihre Widerſetzlichkeit hierin hauptfächlich ihren Grund hatte. ſo galt es, ber⸗ 5 5 auszubekommen, ob ſie Branntwein mit an Bord Straßenbild aus Skenkari. Verfteer Akute. Se fei ſchaft uf⸗ 2 ———— ufen wurde, um die rartigen Gelegenheit den Ho F ich ſelbſt auf troſtdeck und bef dem ich den Hochboots⸗ Anſchhmaun nach d Vorderkaſtell geſchickt hatte. Die ſchieacht war dunkel und windig, die See aber Schiff ging neun der benute, d blicklich 1 * fer 1 Ne 2 8 8 25 2 chreiben re Sefauttauſicht vor Skukerri. * nicht Rur niedrig auf das Joch die Anſchif⸗ inguf, wo er mit weislicher enwart ganz ſtill ſitzen Schiffe und in 5 er ſchloß. daß man nicht mehr nach ihm ſuche. Erft dann gab er mir das Zeichen. Keine Seele im Schiff außer mir ahnte von ſeiner Rettung. denn der Sturm hatte zugenom⸗ men und in ihm war all das Geräuſch des Pochens. Fenſteröffnens uſw. aufgegangen, bevor es noch das Quarterdeck erreichen konnte. Nie⸗ mand außer uns beiden war in der Kajüte und der Probiantmeiſter ſchnarchte kängſt ſchon in ſeiner Koje in der Vorkafüte. Wir kamen nun überein, nur der Bootsmann noch in⸗ Intereſſe zu ziehen und ihm die Rettung ſeines Gefährten an⸗ zuvertrauen. Dann räumte ich ihm eine große, 2 leerſtehende Kajüte neben der meinigen ein, und ſorgte während des Reſts der Fahrt für ſeine Be⸗ dürfniſſe ſelbſt. Auch der Proviantmeiſter durfte von nun an nur so ſelten wie möglich meine Ker üte betreten, durch welche der Sieigang zu der des Hochbootsmanns führte. Die übrige Fahrt ver⸗ lief glücklich und ohne alle merkwürdigeren Zwi⸗ ſchenfälle. Die beiden Matrofen ſchienen ihre Un⸗ tat nur aue einem gewiſſen Rachegef verübt zu haben und verfuchten keine weitere Demon⸗ ſtratien irgend welcher Art. Zu gehöriger Zeit 5 ö— kefen wir in den Hafen ein. Sobald die nötigen 5 s Anſtalten getroffen waren, bugſierten wir das Egad Paſcha, der. Deherricher“ Aibantens im Selpräch nit montenegriniſchen und ferbiſchen Schiff in die Docks und während wir dieſes Na- Offerten in Skentkari. Lepper Dere- Bs. nöber aus führten, erſchien der Hochbootsmann 5 ———— Sir Douglas Haig(links) und Seneral Joßre. urverſehens an Deck, begab ſich nach dem Vorder- kaſtell und verſah ſein Amt wie gewöhnlich! Die Szene, welche nun folgte, läßt ſich garnicht beſchreiben, jeder Zug davon iſt in meiner Er⸗ innerung noch ſo lebhaft, als hätte ſich alles erſt geſtern zugetragen und wird wohl nie aus meinem Gedächtnis verſchwinden. Der Greling(das Bug⸗ ſiertau) fiel aus den gelähmten Händen der zum Tode erſchrockenen Matroſen und wäre es nicht von einigen Bpotsleuten aufgenommen worden, ſo härte ich von neuem wieder Anker werfen und mir Hilfe vom Lande verſchaffen müſſen. Kein Wort fiel unter den Matroſen, nur die beiden ſchuldigen Verbrecher wankten mit ſchlotternden Knieen und erdfahlen Geſichtern nach dem Hauptmaſt, wo ſie ſitzen blieben, wie von Schreck verſteinert, bis der Hafenpolizcioffizier, nach welchem ich geſandt hatte, ankam und ſie in Empfang nahm. Jetzt erſt ſchienen ſie einigermaßen zu dem Bewußtſein ihrer hoffnungsloſen Lage zu kommen und er⸗ gingen ſich in den bemitleidenswerteſten Ergüſſen un Kleinmut und Verzweiflung. Vor ein Kriegs. gericht geſtellt, wurden ſie auf das Zeugnis des Hochboots mannes hin des Verſuchs zum Meuchel⸗ morde überwieſen und gehängt. SSD eee Sieg. Don Karl Berner. Auf ſtillen Schwarzwaldhöhen iſt's geweſen, Da durft' ich jüngſt im Buch d Lebens leſen— Dom fernen Oſten kam die Siegeskunde; Am frühen MNorgen klangen in der Runde Die Glocken wie ein göttlicher Choral! Noch deckte grauer Dunſt das enge Cal, Doch barg die Tiefen auch der Uebelſchleier: Hier oben war die lichte Siegesfeier! Ich ſah im fernen Blau die Alpen ſchimmern, Ich ſah den Tau wie Diamanten flimmern Und ſah die Tannen ſtehn gleich Lanzen⸗ knechten, Die zäh und trotzig für die Heimat fechten! Ich ſah das blonde Korn im Winde wogen Und weiße Wolken, die nach Weſten zogen Wie Ceiſter derer, die im Oſten ſtarben— Mir wars, ſie ſegneten der heimat Garben, Die da und dort auf brauner Erde lagen, Wie einſt in erntefrohen Friedenstagen. Berliner Iijußtr.-Seſeliſchaft. Ich ſchritt fürbaß. Umblüht von roter Heide Fand ich ein Kreuz, davor im dunklen Kleide Ein Bauernweib, das eine Senſe trug. Sie ſah die Sonne nicht, den Wolkenzug— Sie ſchlug die hände um den Senſenſchaft Und kniete ſtill in ihrer ſchlichten Kraft Und ſuchte den, der ſtill am Kreuze hing. Ich ſtand abſeits. Doch als ſie weiterging, Gab ſie auf meine Frage gern Beſcheid: Der Mann gefallen, drum das dunkle Kleid „Doch“, meinte ſie,„jetzt iſt nicht Zeit zu weinen; Ich ſchneide Brot für meine beiden Kleinen.“ So tat ſie denn. Und ihre Senſe klang, Als Schwaden ſie auf Schwaden niederzwang; Die Böller dröhnten rings im Widerhall d die Und kündeten der ſtolzen Feſte Fall— Deu Und als der donnerſtarke Jubel ſchwieg, gert Da ſang die Senſe noch vom ſtillen Sieg, ſen de Wie ſtarke Herzen ihn im Schmerz erfechten, 3 Wenn Silberhaar ſich miſcht mit dunklenuchhan md. Flechten. Pie Am kickerrand ſah ich die Kleinen ſpringenhaftsle ſt Und hörte ſie aus friſcher Kehle ſingen— 1 755 Mir wars, als ſäh ich ſie zur Tat erwachen kuf Als hört ich heimlich unſern Herrgott lachen ngega (flus dem zweiten Januarheft des von J. E. Fre n herrn von Grotthuß herausgegebenen„Türmers“aten i Stuttgart, Greiner& Pfeiffer). ch nick and u Seeeeeeeenseeeeeseseeettzen, 8 ück. Der Begründer 2 5 2— E* der engliſchen Penun⸗Seitung. e. Der Herausgeber und Beſitzer des„Dailhzacht Telegraph“, Lord Burnham, deſſen Tod die Lon⸗ . 5„ geiſtes! doner Preſſe meldet, war eine der markanteſcer fr ne Erſcheinungen im engliſchen Zeitungsweſen. fen. gewiſſem Sinne ſogar der Begründer des e 10 Weftsbetriehes der modernen engliſchen Preſſe. Die revolutionierende Tat ſeiner Herausgeber⸗ tätigkeit beſtand in der Einführung des billigen Verkaufspreiſes von 1 Penny. Während die Lon. doner Zeitungen bis 1855 einen Verkaufspreiß von 3—4 Penny für die Nummer hatten. wurden en ſie durch das für die damaligen Verhältniſſe kühne er Beiſpiel Lord Burnhams zu einer allgemeinen iht Herabſetzung des Verkaufspreiſes gezwungen Kenner des komplizierten Gewebes der engliſchen Zeitungsmacht wiſſen, was dieſer Umſchwung für das britiſche Preſſeweſen bedeutete. Nicht zuletz iſt die Weltverbreitung der großen Londoner Blätter auf die damalige Einführung des Penng⸗ Preiſes zurückzuführen. Am 17. September 188. erſchien der„Daily Telegraph zum erſten Wal nge als Penny⸗Blatt, und dieſer Tag iſt einer der er wichtigſten Entwicklungspunkte in der Geschicht ar der engliſchen Journaliſtik. Aber auch auf an⸗ Pon. derem Gebiete ſchritt der Herausgeber des„Daily n Telegraph“ ſeinen britiſchen Kollegen und Lon, Aud kurrenten bahnbrechend voran. Schon im frühen 1 5 Jahren erkannte er die Bedeutung der Fäden, die N ſich zwiſchen Politik— beſonders Kolonialpolitik en und Preſſe ſpinnen laſſen. Die Profeſſoren 3 3 Medizin ſchreckten nicht davor zurück, der deutſchen 5 5 Raſſe einen unangenehmen Geruch anzudichten, esc woran eutſche Bethe alls n 2 Je vorg t ſie Joethe kärtig Freuel ahr rege Serie ruckt, Aus der 8 des 3 in Derlin, Gaben Beſten der Hinterbliebenen Gefallener. 5 22 Berliner Illuſtr.-Geſellſchaft. ill id die bekannten Zeichner, wie Faivre, Leandre. prin, Willette, ſuchen die äußere Erſcheinung * Deutſchen ſo abſchreckend wie möglich zu ver⸗ tren. Sämtliche Tagesſchriftſteller machten ſich Verkündern„deutſcher Barbarei. Die zahl⸗ 8. ſen deutſchfeindlichen Bücher und Broſchüren ten danken ihr Entſtehen nicht zuletzt auch dem llechten Geſchäftszuſtand, in dem der franzöſiſche unklenuchhandel ſich ſchon in den letzten Jahren be⸗ deutſche Vormarſch auf Paris im eptember 1914 legte mit dem geſamten Wirt⸗ ringenbaftsleben auch den Buchhandel lahm. Auch die eiſten Zeitſchriften gingen vorübergehend ein. en hundert mediziniſchen und juriſtiſchen Zeit⸗ vachenhriften erſcheinen erſt ſeit April 1915 wieder ten. ind. Der * ahn bis zwölf. Faſt alle Kunſtzeitſchriften ſind lachen ſngegangen. In Ausnützung dieſer Zuſtände k. or urden vier ſtaatlich unterſtützte Broſchürenſamm⸗ 8 ebingen begründet, deren Wert unſchwer zu er⸗ rmers aten iſt. Aber auch die Franzoſen beſchränkten ch nicht nur darauf, das gegenwärtige Deutſch⸗ and und ſeine jüngſte Vergangenheit herabzu⸗ de ettzen, ſie griffen weit in die Vergangenheil zu⸗ nick. Mit dem Problem Kant gegenüber der deut⸗ hen Kultur beſchäftigt ſich die Doktortheſe des hemaligen franzöſiſchen Lektors in Bonn, Rene ng. ote. Lote ſieht in Kants Philoſophie den Vor⸗ Daill ufer des deutſchen Hochmutes von heute und „Dallh acht den Philoſophen für die augenblickliche 8 Verzeiſtesrichtung bei uns verantwortlich, mit der ſen. ur nach ſeiner Meldung ſo furchtbar in die Irre 28 Ge: efen. Frederic Maſſon de Academie francaiſe 9 indem er die Theſe aufſtellt: Preſſe eht noch weiter, 0 anz Deutſchland ſei vor 1815 franzöſiſc)h gewe⸗ 2 Vor Goethe und Schiller habe 5 keine e Lon eutſche Literatur gegeben. Selbſt Schiller und fspreiß bekbe ſeien halbe Franzoſen geweſen,— jeden⸗ alls weit mehr als Preußen: Preußen habe ſoit . kühn Jahren überhaupt keinen bedeutenden Mann meinen ervorgebracht. In der„Revue des deux mondes unge übt ſich Louis Bertrand alle erdenkliche Mühe. lischen oethe und den„Fauſt als Prototypen wider⸗ Anckenpärtigſter Barbarei zu kommentieren. Auch die Als„Neu- zulegt reueldrucke gehören in dieſes Gebiet. 5 0 ndoner Ahrsgeſchenk für Familien“ wird neuerdings eine Pennz die von 12 Poſtkarten, auf Luxuspapier ge⸗ i 1885 ruckt, von Künſtlern gezeichnet, empfohlen, die un Mal iugebliche deutſche Greueltaten darſtellen und Un⸗ er erſchriften aus den offiziellen Greuelberichten der echichte ranzöſiſchen Regierung enthalten. Den Jeldzug F an egen die deutſche Kun viſſer ſchaft endlich führte „Dailt Sdmond Heraucourt, Präſident der Geſellſchaft Kon, ranzöſiſcher Dichter und Direktor des Clunt frühen Ruſeums in Paris. Bildhauer und Maler, Hiſto⸗ 8 die tiker und Kunſtgelehrte ſchloſſen ſich ihm, auf lpolitil inen deutlichen Regierungswink hin, an. Dieſer en der zanze Feldzug der franzöſiſchen Intelligenz, der utſchen ich äußerlic, gegen Deutſchland richtet. ſchlägt in dichten Wirklichkeit der franzöſiſchen Geiſteswahrheit ins Geſicht, die verſchwunden iſt, wie i vieles andere, woran die Menſchheit vor dem Kriege glaubte. wurden ellſchaft. Sur Laudung engliſcher und framöfilcher Cruppen im Pirãus. Panorama des Athener Kriegshaſeus. Berlinet Illuſtr.·Geſellſchaft. König Konstantin I. von Griechenland in feld⸗ grauer Uniform. Ein verlorenes Paradies? So überſchreibt Hermann Heyder einen Aufſatz in der jüngſten Nummer des„Vortrupp“(Sam⸗ burg, Verlag von Alfred Jansſen und beſpricht darin die aus kraſſeſtem Eigennutz geborene Ab⸗ ſicht, das Betreten unſerer deutſchen Wälder zu verbieten. Der Verfaſſer zeigt, daß die Wald⸗ brände, die angeblich zu dieſen Beſtrebungen ge⸗ führt haben, meiſtens nicht den„Unbefugten“ zur Laſt gelegt werden dürfen. Die nachfolgenden Ausführungen verdienen zum Beſten unſerer Volkgeſundheit weiteſte Beachtung: Die Waldbrände wird man durch Verbote, den Wald zu betreten, nicht verhindern: ein ordentlicher Wandersmann, ſei er vom Wandervogel, ſei er vom Vortrupp, vom Jungdeutſchlandbund, oder aus einem deutſchen Turnverein, ein jeder Wan⸗ dersmann, der etwas auf ſich hält, wird nur helfen, das Geſindel, das im Walde Schaden ſtiftet, unſchädlich zu machen.— Gerade in un⸗ ſerer Zeit, in der das Wandern ſo recht wieder Gemeingut des deutſchen Volkes wird, in einer Zeit, in der von allen möglichen Vereinigungen und Verbänden das Wandern gepflegt wird, kann die Forderung, den Zutritt zum Walde zu ver⸗ bieten, wahrlich nicht ernſt genommen werden. Hüten wir uns, daß unſere Kinder nicht dereinſt irre werden an ihren Vätern! Hüten wir uns, daß unſere Kinder nicht dereinſt von uns ſagen werden: Unſere Väter haben in unglaublichem Gleichmut eines unſerer koſtbarſten Güter herge⸗ geben, haben in ihrer Gleichgültigkeit uns von der Quelle verjagen laſſen, an der wir uns nach der Haſt des täglichen Lebens neue Kraft zu künfti⸗ gem Beginnen holen konnten Alle maß⸗ gebenden Kräfte, die Landwirtſchaftskammern, be⸗ ſonders die von der Rheinprovinz, von Branden⸗ burg und Schleswig⸗Holſtein, der deutſche Forſt⸗ wirtſchaftsrat, die„einſchlägigen Reſſortminiſter der deutſchen Bundesſtaaten“, das Reichsamt des Innern, die Reichstagskommiſſion zur Beratung der Strafgeſetznovelle, die Staatsforſtverwaltun⸗ gen und wer weiß was ſonſt noch für Inſtanzen, find an der Arbeit. Sorge du, deutſches Volk, daß die Mühe der ſelbſtſüchtigen Beſitzer vergeblich ge⸗ weſen iſt, und daß der deutſche Wald dir und deinen Kindern nicht für ewig verſchloſſen wird. Wir alle, die wir uns Deutſche nennen, die wir mit ganzer Seele an unſerem geliebten Vater⸗ lande hängen, wollen mit allen Mitteln helfen, daß die Waldſchändungen möglichſt ein Ende nehmen; unſeren Wald aber, unſeren deutſchen Wald, die Quelle neuer Volkskraft, wollen wir uns auf keinen Fall, unter keinen Umſtänden nehmen laſſen, und wir wollen jenen Menſchen, die unſer koſtbares Gut bedrohen, in lauter und eindring⸗ licher Sprache die Warnung zurufen: Hütet Euch, ein Stück aus unſeren Herzen zu reißen, das das Vaterland in ernſter Stunde ſchmerzlich vermiſſen könnte! Aus aller Welt Vom Kalender. Im graueſten Altertum machte ſich bereits die Notwendigkeit geltend, die ohne Anfang und Ende dahineilende Zeit abzuteilen und zu bemeſſen, und auch die roheſten glien und neuen Völker erſcheinen nie ohne Spuren einer g wiſſen Chronologie. Selbſt der ſtumpfſten Beobach⸗ tungsgabe bleibt der Wechſel von Tag und Nacht, die Veränderung der Erſcheinung des Mondes und der Stellung der Sterne nicht verborgen. Die Eigentümlichkeit der Regenzeit in den Tropfen, der vier Jahreszeiten in unſeren Gegenden, Ebbe und Flut, das Reifen gewiſſer Früchte, das Erſcheinen von Wandertieren, müſſen in ihrer regelmäßigen Wiederkehr ſich auch dem Wilden bemerkbar machen.— Die Zeitrechnung der alten Völker e⸗ gründet ſich meiſt auf das Mondjabr, die der wich⸗ tigſten Kulturvölker beruht auf dem jul dem gregorianiſchen, dem jüdiſchen un hammedaniſchen Kal im Jahre 46 v. Ch. der zählt das Jahr zu 0 jedem vierten Jahre einen Ausgleich ſchafft aber in 128 J einem Tage, das durch den goriaufſchen Kalender aufgehobe kam n Italien, 158 25 ebenſo ſit 2 3 ender et weiſen auch ge manach— die Be 1 82 Profeßor 2 08 9 2 Daraufhin ver⸗ wegen Beleidig⸗ j etliche bürger⸗ idet, rechtfertigt ſich mit der vergeſſen, den Binde⸗ er hatte ſagen wollen, Fteötabes Wectegitss 5 Behauptung, er ſtrich anzubringen, indem der Veterinär ſcheine ihm mehr Rindoieh⸗ als ein Pferdearzt zu ſe Der Veterinär gibt ſich aber damit nicht zufrieden, und ſo werden ſich die Gerichte in dieſer waffenklirrenden Zeit mit einem Prozeſſe um eines vergeſſenen Bindeſtriches wil⸗ len zu beſchäftigen haben. Das„ ſterbende Berlin“. Die Franzoſen brau⸗ chen Troſt, um über das traurige Leben in ihrem Vaterlande hinwegzukommen; darum bringt das Journal wieder einmal eine phantaſievolle Schil⸗ derung des wirtſchaftlichen Niederganges in Ber⸗ lin:„Die Kaffees und Reſtaurants ſind leer, im er Theater ſind nur Beſucher mit Freikarten. Das Defizit der großen Geſchäfte wächſt mit jedem 2 In den meren Gegenden ſind die Ge⸗ schäfte geſchloſſen Die Damen, denen man in Berlin begegnet, tragen Toiletten von nur 2—3 Jahren Ve: einem Wong durch die Straßen be⸗ uterkt man, daß mindeſtens 40 Prozent der Woh⸗ nungen leer ſtehen. Wie ſehr würden die leicht⸗ gläubigen Franzoſen erſchrecken, wenn ſie die Nr. 00 Barbier in Caſablanca, der Hauptſt zöfiſchen Marokko, zu verfügen. Wie Handelsregiſter v. Cerſab ige 5 8 5 2 i zahlreicher Paragraphen und Beſtin bekannt gibt 5 ft Der Fer 7 In Ee 1 ve für deſſe — 85 „Zum Figaro all Setzeitz dg erwirk vartetiſchg 1 — gkeit. der wolle der verrät twa damit andeuten, daß er it i, auch Deutſche, 1 ülgaren gegen das übliche Entge Bart zu ſcherenn? Im Gartenkenzert. cker Kaſſierer(zu einem Be r 25 Pfennig hinlegt):„Es koſte Ich höre aber nur auf einen Glaublich. Durst? hat, 2 * * rr * 0 755 7 4 — 7 8 S8 0 f 4 Druck und Verlag der Or. H. Haas ſchen Buchdruckerel Tiefdruckanſtalt in Mannheim. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Fritz Goldenbaum. 0 „n Möglichkeit hätten, dieſes Märchen auf ſeine Wahrheit zu prüfen. 5 Zam Figars aller Nationen“. lleber eine 5 3 Dbezethen Berfin. jpahrhaft ſchütterlich friedliche Weltanſchau⸗ 5 Pbetsthet Berlin Der erſte Kriegsopferſtock in Stuttgart. ng in der„Renaiſſauce“ berichtet Querſchmitt eines Eichen kammes, gefällt 1914. —