ſheimer General ſche Neueſte Nucric en* e 5 3 ſellſchaft.„Aufnahme des Af Erdekes Ujſag, Durch öfterr.⸗ ungar. Soldaten in Betrieb geſetzte Mühle Aenne unheimlichen eee 3 ce;— WANDERUNGEN DURCH DIE SCHWABISCHE ALB Hd Alu Mag nun der Wanderer von Norden her in die Bodenſeegegend reiſen, oder von Weſten aus das Bayeriſche Hochland auf⸗ ſuchen wollen, ſo wird er immer ein Gebirge überſchreiten müſſen, ein Gebirge, das ſich parallel der oberen Donau hinziehend den Uebergang von den friedlichen höhen des Schwarzwaldes zu den gewaltigen RKieſen der Alpen bildet: die rauhe Alb. Ein⸗ teilen läßt ſich dieſer Gebirgszug in drei Teile: das Unterland, das Ueckarge⸗ biet umfaſſend; die mittlere Klb von Reutlingen bis zur Ermsgquelle, und ſchließ⸗ lich die obere Alb bis zum Hohen⸗ zoller reichend. Hier wollen wir uns vor⸗ nehmlich der Betrachtung der mittleren Alb zuwenden.— Der Marktbrunnen von Urach Bald, nachdem das Dampfroß Stuttgart verlaſſen hat, erblicken wir die lieblichen Hänge des Ueckärlandes. Es iſt vorwiegend Caubwald, der ſowohl hier als auch in den übrigen Gegenden der Alb vorherrſcht. Wenn wir etwa bei Uürtingen dem Ueckar„lebewohl“ ſagen, hat ſich das Tal bereits verengt, die Berge ſind höher ge⸗ worden und ſchon treten uns zwei Haupt- punkte der mittleren Alb, der hohen⸗ neuffen und dahinter die Teck mit ihrem ſchieferſcheinenden Turm entgegen. Die Hauptlinie Stuttgart-Tübin⸗ gen verfolgen wir bis Reutlingen. Etwas altertümlich, aber ſtattlich gebaut, liegt dieſe Stadt in einer ſehr fruchtbaren Gegend am Fuße der Achalm. Don der alten Herrlichkeit der Achalm iſt wenig mehr zu ſehen, ein Turm und etliche Mauer- reſte—, das iſt alles, aber immerhin iſt der Anſtieg lohnend, da man vom Jurm aus einen herrlichen Blick auf Reutlingen und ſeine Umgebung hat. Zahlreiche Betriebs- Vo GUSTAV JACOB Schloß Lichtenstein werke und Fabriken zeugen zwar von un⸗ ermüdlichem menſchlichen Fleiß, aber auf das Auge des Wanderers wirken ſie ſtörend. Erſt wenn wir der Echatz entlang wandern, da bieten ſich unſerem Auge Aaturſchön⸗ heiten von unvergänglichem Reiz. Mäch⸗ tige, nackte Kalkfelsblöcke durchziehen hier die waldigen höhen, und vergoldet die Sonne gen Abend ihre merkwürdigen Ge⸗ ſtalten, ſo erſcheinen ſie Rieſenburgen gleich. Inmitten dieſer ſagenumwobenen Gegend, umſponnen mit der Romantik der Hauff ſchen Erzählung, ruht wie ein Adler⸗ horſt auf einem ſchroffen Felſenriff das zierliche Schlößchen Tichtenſtein. Seine reizende Form und ſeine kühne Cage bieten einen entzückenden Anblick dar. Belebt durch Sinnen, Staffelgiebel, Erker, Rund- türme bietet der Cichtenſtein mit der Zug⸗ brücke ein treues Abbild einer mittelalter⸗ lichen Burg. Gerade ſoviel Sorgfalt wie nach außen, legte Graf Wilhelm von Würt⸗ temberg, Herzog von Urach, der das Schloß 1859 erbaute, auf die Innenausſtattung. Jeder Raum von dem gewaltigen Ritterſaal und der Rüſtkammer an bis zu den reizen. den Trinkgemächern und der friedlichen Kapelle bildet ein in ſich abgeſchloſſenes Ganzes, das den beſonderen Kunſtſinn des Erbauers erkennen läßt. Großartig iſt vor allem auch der Blick vom Turm aus. Direkt vor uns liegen die gigantiſchen Traifelberg⸗ felſen und unten zu unſeren Füßen wie Kinderſpielzeug honau. Wer je dort oben ſtand und das ſonnige Schwabenland über⸗ blickte, oder wer gar das Glück hatte, vom Odenwald bis zu den Alpen zu ſchauen, der vergißt nicht ſo leicht wieder den Lichten⸗ ſtein.— 5 Die Traifelbergfelſen paſſierend, wandern wir der Hochebene entlang, dem Cal der amtsſtädtchen Urach e eee eee eee eee eee. e— Lee Erms zu. Werfen wir einen Blick rück⸗ wärts, ſo winkt noch immer der Lichten⸗ ſtein herüber, deſſen pittoreske Geſtalt wir noch bei ſehr beträchtlicher Entfernung zu er⸗ kennen vermögen. Nach mehreren Stunden Wegs durch ſaftiges Wieſengelände und üppige Kornfelder haben wir das Ober- erreicht. So recht das Bild eines mittelalterlichen Städtchens tut ſich dem Auge heute noch in Urach auf. Manch geſchichtliches Ereignis knüpft ſich an die zum Städtchen gehörige Burg hohenurach, die man wohl zu den beſt⸗ erhaltenen Ruinen der Alb zählen darf, da ihre frühere Einteilung faſt noch überall zu erkennen iſt. Erſt in jüngerer Seit er⸗ wachte Urach von ſeinem mittelalterlichen . Aelteſtes Haus in Urach Traum, in deſſen ſchönen und trüben Er⸗ innerungen es gefangen lag. Wie reizend ſind hier die alten, winkligen Häuschen mit den merkwürdigen Erkern und Giebeln, wie lieblich ſind die engen Gäßchen mit den Wirtshausſchildern, die die halbe Straße einnehmen! Daneben finden ſich Brunnen aus dem 13. Jahrhundert, großartige Kir⸗ chenbauten uff. Iſt es da nicht freudebrin⸗ gend, hier einmal ganz der Dergangenheit lauſchen zu dürfen, ohne doch auch die Gegenwart vergeſſen zu müſſen? Ein anderes Bauwerk, das in weite Der⸗ gangenheit zurückreicht, iſt die gewaltigſte Burg der Alb, der hohen neuffen. In dieſer Ruine haben wir nicht nur den älte⸗ ſten Bau des Schwabenlandes, ſondern zu⸗ gleich auch das älteſte Denkmal deutſcher geſchichtlicher Größe zu erblicken. Nämlich nach den For- ſchungen von Dr. Paulus, deſſen Denkmal auf der Burg errichtet iſt, ſoll der Oſtgoten⸗ könig Uheoderich um 500 der Erbauer ——. — Ruine Hohenneuffen Partie au der Erms geweſen ſein. Allerdings ſteht dieſe Ueber⸗ lieferung nicht mit Sicherheit feſt und in den letzten Jahrzehnten wogte hierüber ein heftiger Gelehrtenſtreit. Genau bekannt iſt nur, daß ſie wie die meiſten Ruinen der Alb im 16. und 18. Jahrhundert als Staats- gefängnis diente. Im Zentrum der Gegend, auf einem anſehnlichen Kegel von 743 m Höhe liegend, beherrſchte der Hohenneuffen einſt die ganze Umgebung. Beſchauen wir uns die gewaltigen Mauern und die rieſigen Rundtürme, wahrlich, ſo erkennen wir die Bedeutung, die dieſer Burg ehemals zukam. So hat uns die Alb viel Schönes und Herrliches zu bieten. Liebliche Täler, durch⸗ floſſen von munteren Bächlein, wechſeln mit dichten Wäldern, von engen Schluchten und gewaltigen Höhlen durchzogen, ab und zahlreiche Ruinen von Jahrhunderten ge⸗ ſchichtlicher Dergangenheit erzählend, wett⸗ eifern mit niedlichen Ortſchaften um ihre Schönheit. Wer Kuhe nach harter Arbeit ſucht, wer ſich von Ueberanſtrengung erholen oder wer wer prächtige Fußtouren machen will, der reiſe getroſt ins Schwabenland: es gibt Jedem das Seine! Intimes aus Petersburg Don fl. von Rolf(Göteborg) „Ruſſiſche Zuſtände“ war ſeit jeher ein Wort, das der gebildete Europäer mit einem Gemiſch von Mitleid und Derachtung ausſprach. Wer eine Probe aufs Exempel machen will, was dieſes Schlagwort jetzt, im dritten Jahre des Weltkrieges in der kraſſen Wirklichkeit bedeutet, fahre mit einem neutralen Paß verſehen, nach Peters⸗ burg. Um es gleich zu bemerken: man bilde ſich nicht ein, der Beſuch der geſchmacklos in „Petrograd“ umgetauften Hauptſtadt ſei ſo leicht, wie etwa eine Reiſe von Köln nach Berlin. Don dem Schmutz und der ſonſtigen Derwahrloſung der ruſſiſchen Bahnen ganz abgeſehen. können dem harmloſen Reiſen⸗ den recht unliebſame Sachen paſſieren, ehe er an das Siel ſeiner Reiſepläne gelangt. Zwei allerliebſte Möglichkeiten ſtehen ihm jederzeit offen: entweder er gerät(wie, weiß der Himmel!) plötzlich in Verdacht, ein preußiſcher Spion zu ſein oder— der Zug ſteht mit einem Male ſtill. Letzteres meiſt dann, wenn man beſonders große Eile hat und ſich zufällig zwiſchen endloſen Sümpfen oder auf troſtloſer Steppe befindet. So un⸗ glaublich es nämlich klingt: das an Natur- ſchätzen überreiche Jarenland hat gegen wärtig einen ſo mangelhaft organiſterten Bahnverkehr, daß wichtige Erzeugniſſe, wie Kohle und Holz, in vielen Gegenden fehlen Und nicht ſelten ſogar die okomotiven der Züge plötzlich„ohne Dampf“ ſind, weil es an Brennmaterial mangelt. Aber nehmen wir an, daß wir, ſelbſt⸗ redend mit hilfe zahlreicher„Handſalben in Rubelform“, unverdächtigt in Petersburg ankommen und daß uns auch der Cokomo⸗ tivführer keinen Narenſtreich mit ſeiner Maſchine geſpielt hat. Gleich auf den zahl⸗ reichen Bahnhöfen der Zweiundeinhalb⸗ B. JG. General von Freytag⸗Loringhoven der neue Chef des ſtellvertretenden Beneralſtabes General der Jnfanterie v. Soßler B. F.-G. wurde mit dem Orden pour le mérite ausgezeichnet Beneral von Eben B. G. ö kommandierender General an der Oſtfront der bulgariſche Negimentskommandeur Gberſt dimow( beobach Tri den verlauf eines Gefechtes in der dobruöſchaz rechts von ihm maß paſow beim Studium einer Gelände- Karte „„ uUuneere Bulgari Bulgariſche Truppen beim Vormarſch auf einer Landſtraße Bulg. Artilleriſten bringen hinter der Front ein ſchweres Geſchütz in Stellung n Slugzeugabwehetommando der XI. mazedoniſchen ufd mit erbeuteten franzöſiſchen maſchinengewehren mit frauzöſiſchen Seſangenen Bundesbrüder yr⸗Balllflung auf einem Felſen an der Donau e Bulgari 75 Divi 5 2 a . ö 9. 8 ee ee Diviſion Cruppen der XI. mazedoniſchen Inf.-Diviſion mit erbeuteten franz. Maſchinengewehren Leipfiger Preſſe-Büro. Der bedrohte Panama⸗Kanal Leipziger Preſſe Büro. 5 Ban des unteren Cores der großen Satun⸗Schleuſe Millionenſtadt entrollten ſich vor unſeren Augen Bilder, die äußerſt bezeichnend für die jetzige Cage ſind. Um es mit einem Wort zu ſagen: petersburg tanzt auf einem Dulkan!——. Als ich mit meinem Freunde, einem Notar aus Helſingborg, in früher Morgen⸗ ſtunde auf einem Bahnhof des Zentrums ankam, herrſchte dort ein ungewöhnlich reges und, wie wir ſofort beobachteten, ge⸗ radezu feſtliches Treiben. Was hatte ſich zu⸗ getragen? Waren Siegesnachrichten von der Armee des„Eiſernen Generals“ eingetrof⸗ fen? Feierte man vielleicht den Uamens⸗ tag eines Großfürſten? lich nein. Don Bruſſilows heer hörte man leider gar nichts, und um die herren vom hofe küm⸗ merte ſich kein Menſch. Es handelte ſich vielmehr um eine der wüſten Orgien, denen ſich die goldene und„halbgoldene“ Jugend der hauptſtädtiſchen Cebemannskreiſe all- nächtlich hingibt. Der geſtrenge Stadthauptmann hatte ſeinerzeit, als die Petersburger ſich ohne Gefühl für die Kriegszeit Uacht um Aacht in der tollſten Weiſe weiteramüſierten, die Schließung aller Reſtaurants und Kaffee- häuſer für 11 Uhr abends verfügt. Das paßte dem publikum natürlich nicht und man trieb alsbald— recht bezeichnend für den ruſſiſchen Dolkscharakter!— im ge⸗ heimen um ſo ärger, was man öffentlich nicht mehr tun durfte. Was iſt ſimpler, als der pp. Uachtpolizei ein Schnippchen zu ſchlagen? Man mietet ſich einfach ein Kabinett particulier und trinkt Cham⸗ pagner bis zur Morgenröte, mag er auch — vierzig Rubel die Flaſche koſten. Das ſpringt bei den Armeelieferungen ſchon her⸗ aus. Ein anderer Teil des Publikums iſt auf die praktiſche Idee verfallen, ſich nach Schließung der Reſtaurants zum nächſtge⸗ legenen Bahnhof zu begeben. dort eine Fahrkarte nach irgend einer Dorſtadtſtation zu löſen und alsdann im Darteſaal luſtig weiterzukneipen. So bot der Bahnhof, wo wir ankamen, das Bild einer gröhlenden, von den Geiſtern des(angeblich verbo⸗ tenen!) ſchweren Alkohols benebelten Menge dar, die einem nur Ekel einflößen konnte. Selbſtredend ſpielt bei dieſen nächtlichen Trinkgelagen die Lebewelt bei⸗ derlei Geſchlechts die Hauptrolle. Kann man das Geld nicht ſo mit vollen Händen zum Fenſter hinauswerfen, wie die mehr oder minder zweifelhaften Angehöri- gen dieſer Kreiſe, ſo ſucht man die billigen „Ceeſtuben“ auf, in denen allerdings ſehr wenig Tee, dafür aber um ſo mehr konzen⸗ trierter Alkohol in Form von Wudki, Rum und„Derdauungsſchnäpſen“ aller Art aus- geſchänkt wird. Auch hier drückt die poli⸗ zei, ſobald für die entſprechende„Hand- ſalbe“ ausreichend geſorgt iſt, beide Augen zu. Es hat ſich auf den Bahnen und in den Häfen ein förmliches Schmuggelſoſtem entwickelt, um die allnächtlich in Peters burg benötigten ungeheuren Guantitäten an verbotenen Getränken doch in genügen⸗ den Mengen heranzuſchaffen. Ceute, die früher nichts zu nagen und zu beißen 8 e 5 . Der mittlere Feil des Kanals kurz nach ſeiner Fert igſtellung. dieſe Stelle iſt bofonders durch den Abſturz des Erdreiches gefährdet Der fertiggeſtellte Panamakanal mit einer Anzahl von Baggermaſchinen zur fusbaggerung der abgeſtürzten Sand⸗ und Fels⸗Maſſen 1—— 2 —— TTTVTTb 3 1 8 2— Doincars, der König von England, Genr. Koch, Im engl. großen hauptquartier. Von links nach rechts: Genr. Joffre, präſident Beſuch des Königs von Sir douglas haig und General Souraus hören grüßend die franz. Nationalhymne an Montenegro an der franzöſiſchen Front. König Nikita hatten, entdeckten hier einen neuen„Kriegs- beruf“ und nützten ihn weidlich aus. Die Gefahr, bei dieſem recht einträglichen Schmuggel gefaßt zu werden, iſt ja nicht beſonders groß; beteiligen ſich doch die Be⸗ amten der Zoll- und hafenbehörden ſelber eifrigſt daran und arbeiten den berufs- mäßigen„Wudkiſchiebern“ in die Hände. Kann es Wunder nehmen, daß bei einem ſolchen Treiben das gewöhnliche, dem Hun⸗ ger und Elend aller Art preisgegebene Do in eine immer gefährlichere Revolutions- ſtimmung gerät? Wir waren kurz nach Seccdral Sarrail(x) u. der italieniſche General petittiſ x&) während dem vorbeimarſch der ital Truppen in Salonik unſerer Ankunft in Petersburg und ſpäter noch wiederholt während unſeres mehr- wöchentlichen Aufenthalts Zeuge von Straßenauftritten, die bei ihrer Wieder- wiſſer Amtskreiſe, die mit ihnen hand in Hand arbeiten, in der letzten Jeit Skandal⸗ mit dem Ausbeſſern des Straßenpflaſters beſchäftigt; ein paar ausgemergelte Arbei- ter, wahre Jammergeſtalten, halfen mit. Als plötzlich eine Gruppe total bezechter Cebemänner des Weges kam, richteten ſich mehrere Weiber auf und machten ihrer Em⸗ pörung in ſcharfen Worten Luft. Schimpf⸗ worte flogen von hüben und drüben, und ſchließlich waren die erbitterten Arbeits- „leute den Dergnüglingen mit dem Spaten zu Ceibe gegangen, wenn nicht die Polizei auf der Bilofläche erſchienen und Kurzer⸗ hand alles verhaftet hätte, was nach Pro- letarier ausſah. Aber daß ſich die, mangels jeder ſozialen Fürſorge mit Weib und Kind hungernden Proletarier nicht immer auf ſo einfache Weiſe mundtot machen laſſen, beweiſen u. a. die Brandſtiftung, der die Palaisbrücke zum Opfer fiel und der Dolksaufſtand vor der Moskauer Pforte, der die vorübergehende Schließung der großen Putilow⸗Werke im Gefolge hatte. Das ſind Anzeichen einer tieſgeßenden Gärung, die bedenkliche Schlüſſe zuläßt. Wenn man berechnet, daß von den 2½ Millionen Einwohnern peters⸗ burg knapp 200 000 Wohlhabende ſind, die keine Teuerung zu fürchten haben, ſo fragt man ſich mit Recht, wie der ganze große übrige Teil den kommenden Winter über⸗ ſtehen ſoll. Selbſt die großen regierungs⸗ freundlichen Blätter der Hauptſtadt machen immer dringender auf die Gefahren auf⸗ fehlt es dem breiten Volke an den notwen⸗ digſten Cebensmitteln und an Brennholz, um ſich vor dem kommenden Winter zu ſchützen. Da der Zuſtand der Bahnen und der, großenteils völlig verſandeten Waſſer⸗ ſtraßen keine Hoffnung gibt, der ſchwieri⸗ gen Lage herr zu werden, hat man im Petersburger Stadtrat allen Ernſtes erwo⸗ gen, die ärmere Bevölkerung demnächſt zu Hunderttauſenden aufs Cand abzuſchieben. Man braucht nur einen Augenblick die Unmöglichkeit bzw. die ſicheren Folgen eines ſolchen Radikalmittels zu erwägen, merkſam, die aus der ſozialen Derwahr⸗ Präſident poincare, die Seneräle offre u. Kriegsminiſter Roques im Geſpräche mit General Balfourier loſung der unteren Dolksſchichten entſtehen müſſen. Während die zügelloſe Bereiche⸗ rungswut der Armeelieferanten und ge⸗ um ſich zu ſagen: die Regierung der ruſſt⸗ ſchen Hauptſtadt ſteht vor Maßnahmen der Derzweiflung. Mit ſolchen Maßnahmen hat noch jede Revolution in der Weltge⸗ holung das Schlimmſte befürchten laſſen. An dem genannten Morgen waren un⸗ weit des Bahnhofes eine Anzahl Frauen affären größten Umfanges hervorgerufen hat(ogl. die Rieſenunterſchlagungen des kurländiſchen Gouverneurs Uprava Rapp!), ſchichte begonnen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, tragiſcher Ereigniſſe! ſteht petersburg am Dorabend Gr.— Zu unſeren Bildern. Wir bringe auf Seite 6 einige Hlufnahmen von dem bedrohten Panamalanal Caut amerikaniſchen Meldungen iſt der Kanal wiederum durch kbrutſch großer Erdmaſſen geſperrt worden und daher zur Seit für Schiffe nicht benutzbar. Nach einigen Be⸗ Abbildung 5 auf Seite 8 gibt uns einen bild⸗ lichen Beweis des heuchleriſchen Verhaltens Ru⸗ mäniens den Mittelmächten e 55 photo⸗ graphiſche Aufnahme zeigt einen zu den ö er⸗ungar. 8 abgeordneten Militär⸗Attachee bei der Be⸗ ſichtigung öſterr.⸗ung. Stellungen in der Bukowina. währt hat. ſtückhahn und einer Naſenklemme. Der Mundſtück⸗ hahn iſt mit einem Sauerſtoffzylinder verbunden, der ſich auf dem Rücken Beim Untergang des Bootes legt die Mannſchaft den Tauchretter an. Der Apparat beſteht aus einem Nund⸗ des Trägers befindet. nichten ſoll ſogar ernſtliche Gefahr für den geſamten Bau beſtehen und iſt ein ganzes Heer von Krbeitern zur Seit mit der Abräumung und ausbaggerung der abgerutſchten Erdmaſſen beſchäftigt. — Ein neuer Nettungsapparat für die Beſatzung von Unterſeebooten. Bild 6 Seite 8). Die Draeger⸗ Werke in Lübeck haben einen Tauchretter für Unter⸗ ſeeboote konſtruiert, der ſich in der Praxis gut be⸗ Druck und Verlag der Or. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Tiefdruckanſtalt in Mannheim.— Verant⸗ wortlich für die Redaktion: Or. Fritz Holdenbaum. AUS ALLER Das„Celegraphon“ eine neue epochemachende Erfindung der Berliner Ingenieure Seelau und Newman, welche folgendermaßen konſtruiert iſt: Am Celefonapparat befindet ſich ein anderer Apparat, der durch einen Hebel mit dem Celefon in Verbindung gebracht werden kann, ſobald der Telefoninhaber ſeine Wohnung verläßt. Wird mum in feiner Abweſenheit angerufen, Jo ſetzt das Celegraphon. 8 ſelbſttätig Sprechwaljen in Bewegung, auf denen die für ihn beftimmten Mitteilungen ver⸗* 2 8 2 5 5 5 8 ild 1: Ingenieur Franz Seelau, der Erſinder des e 8 3 e e Bild 3: Phonotechniker A. M. Newman, Schöpfer 8 der neuen epochemachenden Erfindung des„Celegraphon“ 0 „Telegraphon“ 8. 2 85 3 2 ere. er e 5 2 7 85 Bild 4: Li-Juan-Hung, der neue Präſident von China Bild 5: Rumäniſcher eee— 28 13 9 9 5 0 pr. Bir 5 Bild 6: Neuer Nettungsapparat für U-Boot⸗Beſatzung Bild 7: Blick auf die rumäniſche Hafenſtadt Conſtanza am Schwarzen Meere Bild s: Blick auf Kawalla am ägäiſchen Meere L. Pr.-B. Berliner Iſluſtr.-Geſeillſchaft. 5