e Neueste Nachrichten ish a0 7 kigkr. — 1 CFCFFFFFCCCTCCTbTTbTbTbTbTbTbTbTbTbb Antreten der Sanitäter mit ihren Hunden MWarſch zu einer Uebung ius Feld Sanitätshunde auf dem Kriegsſchauplatz Don Guſtav Dogt. Nachdruck verboten. Der hohe Wert des Sanitätshundes hat in dem nunmehr ſeit zwei Jahren wütenden Weltkriege eine erneute Beſtätigung gefun⸗ den, und die Berichte über die Tätigkeit der Sanitätshundführer ſprechen eine beredte Sprache. Ueber 2000 Sanitätshunde befin⸗ den ſich bereits im Felde, und die Zahl der Verwundeten, die durch ſie aufgefunden und gerettet worden ſind, iſt ganz bedeutend. Eines weiteren Beweiſes für die dringende Notwendigkeit der Sanitätshunde im Felde bedarf es kaum. Dem hohen Schutzherrn des Deutſchen Dereins für Sanitätshunde, Sr. Kgl. hoheit Großherzog Friedrich Auguſt von Oldenburg und dem geſchäftsführenden Dorſitzenden herrn Kommerzienrat Stalling in Oldenburg gebührt das Derdienſt, dieſes Ziel erreicht zu haben. N Um eine ſichere Gewähr für die Zuver⸗ läſſigkeit der Sanitätshunde bei ihrer Ar- beit zu haben, muß die Auswahl der einzu- ſtellenden hunde mit der größten Sorgfalt geſchehen. Beißer, Raufer, Wilderer ſind ebenſo unbrauchbar, wie nervöſe, ängſtliche oder gar feige hunde. Don der guten Der⸗ anlagung des Hundes hängt hauptſächlich der Erfolg ab. Beſonders aber kommt es hierbei mehr auf die Auswahl der Führer an. Beſonnenheit, perſönlicher Mut, Zuver⸗ läſſigkeit, Pflichttreue ſind unbedingt erfor⸗ derliche Eigenſchaften die ein Führer beſitzen muß. Der Uebung nach werden die Sanitäts- hundführer mit ihren hunden zu je zwölf einem Armeekorps zugeteilt und zwar je vier für eine der zu einem Armeekorps ge⸗ hörigen drei Sanitätskompagnien. Die Füh⸗ rer begleiten mit ihren hunden die Sani⸗ tätsſoldaten beim Abſuchen des Schlachtfel⸗ des nach Derwundeten, was im unüberſicht⸗ lichen Terrain und während der Nachtzeit zu ſehr guten Erfolgen geführt hat. Die Sanitätshunde werden darauf dreſſiert, daß ſie die auf dem Schlachtfelde gefundenen Der⸗ wundeten„verweiſen“ oder„verbellen“, das heißt durch Geſte oder aber durch Laute auf ſie aufmerkſam machen, wodurch der Führer ſofort über den Fundort orientiert wird, um hineilen zu können. Das Derbellen iſt wäh⸗ rend der Nachtzeit natürlich dem Derweiſen vorzuziehen. Abgerichtete Sanitätshunde durchſtreifen die Gegend, ſpüren in Wald- und Dbeide⸗ Sanitäter mit Hund winkeln, in Gräben und Strohdiemen vor feindlichen Kugeln ſich verbergende Derwun⸗ dete auf,„verbellen“ oder„verweiſen“ ſie und kehren zu ihren Führern unter dieſen Zeichen zurück, die ſie anleinen und ſich dann zu der Fundſtelle, d. i. zu den Derwunde⸗ ten, führen laſſen. Der vergeſſene Streiter, der vielleicht hilflos verblutet wäre, iſt ge⸗ rettet, wenn irgend eine Rettung möglich iſt. Die Ausrüſtung der Sanitätshunde iſt die denkbar einfachſte. Sie erhalten ein ſo⸗ genanntes Würge⸗- halsband über eine den Körper einhüllende Decke mit Sanitäts- kreuz, an dem ein Schild befeſtigt iſt, das ebenfalls ein Kreuz auf weißem Felde zeigt. Das weiter angebrachte Glöckchen wird be⸗ ſonders bei der Nähe des Feindes entfernt. Aus naheliegenden Gründen wird darauf ge⸗ ſehen, daß bei einer Abteilung Rüden und Hündinnen nicht gleichzeitig Verwendung finden, und es wird ſorgfältig darauf geach⸗ tet, daß verſchiedene Abteilungen, bei denen beide Geſchlechter eingeſtellt ſind, nicht zur gemeinſchaftlichen Arbeit kommen. Muß infolge der Nähe des Feindes das Derbellen des Hundes unterbleiben, ſo wird ihm ein Riemen um den Fang gelegt, der das Bellen verhindert. In dieſen Fällen bleibt den hunden alſo nur das„Derweiſen“ übrig. Darauf aber, gerade dieſes bei dem Sanitätshunde zur höchſten Dirtuoſität aus- zubilden, legt man bei der an und für ſich ſchon keineswegs leichten Dreſſur ganz be⸗ ſonderen Wert. „Revieren, Suche verwundet“ lautet das Kommando, und ſchon ſauſen die Hunde da⸗ von, der Führer ſchnell hinter ihnen her, damit ſie nicht zu lange bellen, denn oft ſind feindliche Stellungen nahe. So werden zahlreiche Derwundete aufgefunden und von den Sanitätern gelabt und gerettet, die ſonſt ihrem Schickſal überlaſſen, hilflos liegen geblieben wären. Daß die Sanitätshund⸗ führer ſowie ihre kameradſchaftlichen Qua- drupeden bei Militärvorgeſetzten und Mann⸗ ſchaften gern gelitten ſind, darf als ſelbſt⸗ verſtändlich angenommen werden. Ihr Dienſt iſt aber auch neben aller Gefahr kein leichter. Da heißt es eben arbeiten und zwar ſo ſchnell als möglich. Rufen, Sprechen und Lichtanzünden iſt nicht geſtattet, auch dür⸗ fen die Hunde, wie oben bereits angeden⸗ tet, keine Schellen tragen, da ſie und ihre Führer ſonſt leicht unter feindliches Feuer genommen werden könnten. In Rüchſicht auf die ungeheure Zweckmäßigkeit ſendet daher die deutſche heeresverwaltung immer mehr Sanitätshunde ins Feld. Die Leiſtungen unſerer Polizeihunde und die mit ihnen an maßgebenden Stellen ver⸗ anſtalteten praktiſchen Uebungen haben be⸗ wieſen, daß auch der Polizeihund im Sani⸗ tätsdienſt hervorragende Dienſte leiſtet. Bei vorſchriftsmäßiger Ausbildung lernt er jedes Gelände, jedes Waloöſtück etc. im Sick⸗ zack abzuſuchen und jede ruhig ſtehende oder liegende Perſon ſo lange zu verbellen, bis der Führer erſcheint. Dieſe Dreſſurmethode ruf ge⸗ n und endung geach⸗ denen ht zur s das o wird it, der Fällen beiſen“ ei dem t aus- ür ſich nz be⸗ et das ide da⸗ n her, nn oft werden id von ie ſonſt liegen shund⸗ Qua- Mann- ſelbſt⸗ Ihr yr kein d zwar en und h dür⸗ igedeu⸗ id ihre Feuer ückſicht ſendet immer de und en ver- zen be⸗ Sani⸗ et. Bei Rt el n Sick⸗ de oder en, bis iethode — General der Infanterie o. nk, kommandierender General des XVIII. Armeekorps, erhielt den Orden Pour le Meérite r. m—.—— Heldengrabinſchriften Von Albert Frick. Am Cage der Joten wandern in dieſer Zeit unſere Gedanken zu denen, die in dem fürchterlichen Ringen der Dölker für uns, für das Daterland gefallen ſind. Pflegen wir ſonſt am Cage der Toten die Stätten unſerer verſtorbenen Angehörigen zu ſchmücken, ſo gilt dieſe Liebe in ſolcher Zeit den„Angehörigen“ im weiteſten Sinne des Wortes, denen, die ihr heldenſterben für uns zu unſeren Nächſten gemacht hat. Aber viele dieſer Gräber, ja die meiſten wohl, können wir nur mit unſerem innigen Gedenken der Toten ſchmücken; ſie liegen „auf ferner, fremder Au“, ſind beſtattet auf dem Felde der Ehre, wie es wohl wirklichen Kriegshelden geziemt. Ferdinand Freili⸗ grath war es, der am Hrabmal eines Kriegshelden, das er irgendwo in einer Kirche fand, die Worte ſang: Wohl mag's dir nicht behagen, hier in der Kirch“, o Held! n n General der Attillerie von Hronauf wurde mit dem Orden Pour le Mierite ausgezeichnet aber hat ſich im Felde außerordentlich gut bewährt. Diele Polizeibeamte haben ihre Dienſthunde gleich bei der Mobilmachung mit ins Feld genommen. Nach ihren Berich⸗ ten haben ſie durch die Cätigkeit ihrer Hunde manchem verwundeten Kameraden ſchnelle hilfe bringen können. Es hat der Wunſch dabei eine gewiſſe Berechtigung, daß recht viel Hundeliebhaber ſich zu Sanitäts- hundführern ausbilden ließen und ſich dann den Militärbehörden zur Verfügung ſtellten. Rührende Szenen ereignen ſich zuweilen im Gebiete der Sanitätshund⸗Organiſation auf den Schlachtfeldern. Ein Soldat lag ſchwer verwundet im Lazarett, ging aber ſeiner Heilung entgegen und ſollte in ſeine heimat befördert werden. Die Abſchieds⸗ ſtunde ſchlug, da wandte er ſich an die Schweſter, die ihn betreut und gepflegt hatte, und bat ſie, nur einmal den Sanitäts- hund ſtreicheln zu dürfen, der ihm das Ce- ben gerettet hat. Seinem Wunſche konnte jedoch leider nicht gewillfahrt werden, denn den Sanitätshund hatte eine feindliche Ku⸗ gel getroffen. Ein wurmzerfreſſener Schragen Dein Feldbett und dein Selt. Statt Predigt, Singen, Beten, Geläut und Glockenſchlag, Dernähmſt du gern Trompeten?— Wart' bis zum jüngſten Tag.“ Uein, dieſe Heldengräber gehören nicht in die Reihen anderer, gleichgültiger Grä⸗ ber, die nur einzelnen Menſchen lieb und teuer ſind. Der geſchichtliche, vom Sau- ber gewaltiger Ereigniſſe geweihte Boden iſt die rechte Stätte für ihre Gebeine. Wenn die Gräberreihen auf den ſtädtiſchen Fried- höfen längſt zerfallen ſind, weil keine An- gehörigen mehr ſich um ſie kümmern, wer⸗ den die Kriegergräber auf den Schlachtfel⸗ ehrung bilden. Und wenn einſt nach hun⸗ derten von Jahren vielleicht mit ihrem Zer- fall die geſchichtliche Ueberlieferung zu ver⸗ blaſſen beginnt, werden didſe Grabſtätten von den Schauern der Legende und vom Zauber der Sage umſchwebt werden. Daher ſollen auch dieſe Heldengräber nicht mit nüchternen Worten geſchmückt werden. In jenem erwähnten Gedichte Freiligraths heißt es von der Grabinſchrift jenes Feld- dern noch der Gegenſtand nationaler Der- herrngrabes: i „Und unten iſt zu leſen, Gehauen in den Stein, wie groß der Mann geweſen, Den dieſes Grab ſchließt ein; Wie mehr als das Gekritzel Der Feder galt ſein Schwert; Die Schlachten und Scharmützel, wo er das Feld gekehrt.“ Wie nichtsſagend klingen zumeiſt die nüchternen Worte, die wir dem Stein ein⸗ zugraben pflegen, den wir auf das Grab eines Coten ſetzen, gegenüber dem Gewal⸗ tigen, das den Tod eines Helden bedeutet. Die ſchlichteſte Sprache beſagt in ſolchem — ͤ— Oberleutnant Berthold, der bekannte erfolgreiche Kampfflieger. wurde mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet Falle oft weit mehr. An einem Baum im Argonnenwalde, unter deſſen Schatten man beim Beginn des Krieges einen unbekann⸗ ten Gefallenen begrub, befindet ſich eine ſchmuckloſe, aber ſauber und ſorgfältig aus- geführte Holztafel, nur von einem einfachen Schutzdächlein mit einem Kreuze darüber gekrönt. Und auf dieſer Holztafel ſind die von Kameradenhand ſauber und deutlich ge⸗ ſchriebenen Worte zu leſen: „Wand'rer, hemme beinen Schritt und lüfte deinen hut, 5 vergiß ein fromm' Gebete nit, ein Bayernheld hier ruht.“ Kann irgend ein Grabmal, von einem der bedeutendſten Künſtler ausgeführt, aus koſt⸗ barſtem Marmor gefertigt, in welchem in goldenen Lettern Ehrentitel und Würden unter einem klangvollen Uamen ſtehen, er⸗ greifender wirken als jene ſchlichte Tafel mit der wahrhaft rührenden Mahnung? Wird, wer auch immer an dieſer Cafel ſtehen bleibt und die Worte lieſt, es zu unterlaſſen vermögen, der Mahnung Folge zu leiſten? Der erfolgreichſte Führer im Kreuzerkriege gegen Unterſeeboote Kapitän⸗ teutnaut von Arnauld de la Periere, Vitter des Ordens Pour le Mérit⸗ „Berl. Ouſtr.- Se Erbeutete h Adr Das Einfalzen von Heringen im Hafen. eee dae dae diiſte. e Fiſcher beim Flicken ſeiner Netze. Heringstonnen⸗Lager an der Mole eines See-Hafens. — 8 8—— 1—* 41...(aq—ͤ 5 ener e ebe deere Leipziger Preſſe⸗Büro. Der öſterreichiſche iniſterprälident Hraf Stürgkh wurde das Opfer eines Nevolverattentates Wird dieſe Inſchrift nicht bei jedem Be- ſchauer heilige Gefühle und fromme Schauer wecken? Und klingt nicht minder eindringlich die Heldengrabſchrift, die man auf das Maſſen⸗ grab ungenannter Gefallener auf einem an⸗ deren weſtlichen Kriegsſchauplatz ſetzte, auf dem nichts ſteht als unter einem Eiſernen Kreuz die Worte: „Geſtritten Gelitten Für deutſche Ehr“. Es kennt die Namen Nur Gott der Herr.“ Gerade das Namenloſe dieſes Hheldentums wirkt ergreifend; gerade dies wird bei dem Beſchauer das Gefühl der Zugehörigkeit für den Toten da unten erwecken. Er war ein Mmenſch, das heißt ein Bruder. Der Aame ſondert, regt das Bewußtſein, daß er der oder jener Familie angehört, einem anderen Stamme, dem man ſich nicht nahe fühlt. Uur Gott, der Herr, kennt die Namen, aber wir wiſſen, daß die Daliegenden unſere Brüder waren. Gewiß, auch ein Sonderſchickſal kann den Fernſtehenden ergreifen. Auf einem belgi⸗ ſchen Friedhof hat man einen jungen Kriegshelden beſtattet, den einzigen, den hoffnungsvollen Sohn ſeiner Eltern, deſſen Zukunft deren ſchönſte Träume erfüllt hat⸗ ten. Und niemand wird für das tiefe Wehe dieſer Eltern unempfindlich ſein, der die Grabſchrift lieſt: „Herr Gott, dein Wille geſchehe, wo ich auch gehe und ſtehe, Herr Gott, dein Wille geſchehe, wenn es mir tut auch wehe, Herr Gott, dein Wille geſchehe, wenn ich ihn auch nicht verſtehe!“ Auf dem ruſſiſchen Militärfriedhof in Plock hat man für die deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Helden, die dort in gemeinſamem Kampfe und treuer Kameradſchaft in den Tod geſunken ſind, ein Grabdenkmal er⸗ richtet, auf dem weithin die Worte des pa⸗ triotiſchen Dichters Ernſt Moritz Arndt zu leſen ſind:„Wer ſo mit den Dorderſten fällt in der Schlacht und mit den Tapferſten deckt die Wege des Sieges, des Mannes ſpäteſtes Geſchlecht iſt geſegnet, und ſeine Kindeskin⸗ der wohnen in Freuden und Ruhe.“ Gewiß, auch das Wort iſt ſchön und ſpricht das aus, was uns alle jetzt erfüllt bei dem gewal⸗ tigen Maſſenſterben, daß dies uns die Ruhe dauernden Friedens bringen ſolle und möge. Uur dieſe Hoffnung, die, daß die Opfer nicht umſonſt gebracht, verſöhnt uns mit dem ge⸗ waltigen Sterben. Alle dieſe und ähnliche Grabſchriften, die unmittelbar aus dem Gefühl der Ueber- lebenden geſchöpft ſind, welche den Gefalle⸗ nen das Grab bereiten helfen, kommen dem modernen Empfinden näher als die Grab⸗ ſchriften, die man ehedem Heldengräbern gab. Früher glaubte man, in die Grabſchrift ſoviel Tebensweisheit hineinlegen zu müſſen, wie nur irgend möglich. Man beauftragte einen bedeutenden Gelehrten mit der Ab⸗ faſſung einer lateiniſchen Inſchrift, wenn Das Hotel„Meißl& Schadn“ am Neuen Markt in Wien, in welchem man nicht gar in der hinterlaſſenſchaft des berſtorbenen Beſtimmungen über die Grab⸗ So hat der berühmte Reitergeneral Friedrichs des Großen von Seydlitz nach eigenen Angaben ſein Grab- mal mitſamt der Inſchrift errichten laſſen. Das auf ſeinem Gute Minkowsky befind⸗ liche Grabmal iſt mit einem ſchlafenden Cöwen geſchmückt und mit der Inſchrift: „Herois Fried. Wilh. L. B. de Seydlitz. Nat 3. 1721 denat. a. 1773 Cineres.“(Des Helden Friedrich Wilhelm Freiherrn von Seydlitz, geboren im Jahre 1721, geſtorben im Jahre 1773, Aſche.) Und dieſe Kürze würde er⸗ haben wirken in ihrer Würdigung der Größe, wenn ſie nicht eben vom Derſtorbe⸗ nen ſelbſt ausginge. Freilich lag das zum Teil im Geſchmacke Die Grabſchrift ſollte ein Epi⸗ gramm auf den Lebensinhalt des Derſtorbe⸗ Und vielleicht in meiſterhafter Weiſe hat dieſe Aufgabe Prinz Heinrich, der geiſtvolle Bruder Friedrich des Großen, mit jener berühmten Denkſäule erfüllt, die er in Rheinsberg den großen Feldherren des ſiebenjährigen Krieges ſetzte. Jene Denk⸗ ſäule iſt prägnant in dem, was ihre leider freilich franzöſiſchen Inſchriften beſagen und was ſie zu künden unterlaſſen. Bekanntlich hatte ſich Prinz Auguſt Wilhelm ſeines Bru- ders, Friedrichs des Großen, Mißfallen zu⸗ gezogen, und in zorniger Weiſe ließ dieſer ihm das durch den General von Winterfeldt, des Königs Ciebling, ſagen. Prinz Heinrich nun hat dem Andenken ſeines Bruders Auguſt Wilhelm und dem von 28 anderen Helden jene Säule errichtet. Er ſagt in der franzöſiſchen Inſchrift ſelbſt, daß die Wahl dieſer 28 Uamen„parteiiſch“ getroffen ſei, daß noch andere des dauernden Gedächtniſſes würdig ſeien: Winterfeldt iſt gar nicht ge⸗ nannt auf jener Säule. Um von den 28 In- ſchriften hier ein Beiſpiel zu geben, ſeien die Erinnerungsworte gewählt, die er Seyd⸗ litz widmet. Sie lauten in deutſcher Ueber- ſetzung:„General v. Seydlitz zeichnete ſich ſchrift ſelbſt fand. der Mord an dem Miniſterpräſidenten Graf Stürgleh verübt wurde aus von Jugend auf. Er war bei allen Feld- zügen des ſiebenjährigen Krieges zugegen, und ſtets mit Ehre und Ruhm. Durch Se- ſchicklichkeit, Unerſchrockenheit, vereinigt mit Schnelligkeit und Geiſtesgegenwart wurden alle ſeine Kriegstaten den Feinden verderblich. Cowoſitz, Kollin, Roßbach, Hoch⸗ kirch, Zorndorf, Kunersdorf und Freiberg ſind ihm Denkmäler des Sieges. Oft wurde er gefährlich verwundet, die preußiſche Reiterei verdankt ihm den Grad der doll⸗ kommenheit, welchen der Fremde bewundert. Dieſer ſeltene Mann, alle Gefahren über⸗ lebend, verſchied im Arme des Friedens.“ Das iſt eine Lebensgeſchichte in die Form eines Epigramms gebracht, wie es nicht prägnanter und dabei erſchaffender gedacht ſein kann. Aber wir treten heute an die Grabſtätte der helden anders heran als in damaliger Seit. Die Emmich, Goltz, Weddigen und Im⸗ melmann ſind uns mit dem, was ſie ge⸗ leiſtet, vollkommen vertraut; ihre Grab⸗ denkmäler brauchen es nicht erſt zu künden. Klingt uns der Uame ans Ohr, iſt unſere Seele erfüllt von ihren Taten. — Verlaſſen Gedicht von Edmund Keil, Wiesbaden Der Wind ſchlief auf den Dächern ein Huf den Giebeln der Abendſchein Schweigen auf allen Gaſſen. Leiſe nur, wie in Traumes Bann Orgelt der blinde Ceiersmann „verlaſſen.. verlaſſen Ein Fenſter glänzt im klbendlicht Hinter Fenſtern ein ſüß Geſicht Birgt ſich.. und muß erblaſſen Leiſe flüſtert ein Mädchenmund: Schlafe. ſchlafe im Meeresgrund Verlaſſen... verlaſſen Den Torweg geht ein Wandersmann, Schaut ſich den alten Giebel an Und kann ſein Leid nicht faſſen Die Sterne ſenden ſo kühlen Strahl. Und was du lieb haſt, das mußt du einmal Verlaſſen.. verlaſſen Verl. Flat. Ge. 00 * welchem dt wurde — Feld- gegen, ch He. reinigt nwart einden „Hoch⸗ reiberg wurde ußiſche r Doll⸗ undert. über⸗ edens.“ Jorm 5 nicht gedacht abſtätte naliger nd Im- ſie ge⸗ Grab⸗ Künden. unſere den 3 e zu einmal“ Bilòer von oͤer Jono-Frout r. 5 i 5 3. Der berühmte Iſonzo-Viadukt, eine der höchſten Eiſenbahnbrücken Oeſterreichs in der Nähe von Görz . Der Kriegseſel. Da der Krieg immer weitere Kreiſe zieht und immer mehr verſchiedene Hilfskräfte in ſeine Dienſte nimmt, ſah man ſich in Frankreich veranlaßt, auch die Zahl der an der Front verwendeten Tiere um eine neue Gattung zu vermehren. Der Kriegseſel iſt die neueſte Errungenſchaft der franzöſiſchen Heeresleitung! Wie dem Journal des De⸗ bats zu entnehmen iſt, wird das friedliche Langohr ſeit einiger Zeit erbarmungslos an die Somme geſchickt, um dort die Stelle ſeines Halbblutkollegen, des Maultieres, einzunehmen. Die Transporte von den Etappenlagern bis zu den vorderen Linien wurden nämlich bisher an der Front mit Hilfe von Maultieren vollzogen. Da aber durch Beſchießung der Transporte allz: empfindliche Derluſte eintraten, ſuchte man dieſelben weniger ſichtbar zu machen. Man ſtellte als Ergebnis langer Nachforſchungen feſt, daß die Maultiere mit dem Rücken und dem Kopf aus den Hohlwegen, aus dem Ge⸗ büſch und den Gräben hervorragen, und ſo hat man denn die Eſel mobiliſiert, die wegen ihrer geringeren Höhe zur Hoffnung auf un⸗ geſtörtere Transporte Anlaß geben ſollen. Bei dieſer Gelegenheit erinnert das Journal des Debats daran, daß die Verwendung des Eſels im Kriegsdienſte keineswegs jüngſten Datums ſei. Schon im Altertum hätten die Dölker in Kleinaſien die Eſel im Heere ver wendet. So hätten bei den pPerſern und Grie⸗ chen die Eſel militäriſche Laſten getragen, und weiter wird daran erinnert, daß die Eſel ſogar napoleoniſchen Ruhm erlangten, da ſie an Hapoleons Expedition nach Klegyp⸗ ten wertvollen Anteil nahmen. Hierüber gibt es auch eine nette Anekdote. Auf der ägyptiſchen Expedition Aapoleons dienter die Eſel auch dazu, die Mitglieder des fran⸗ zöſiſchen Inſtitutes, die ſich zur Erforſchung des Landes mit vielen wiſſenſchaftlichen In⸗ ſtrumenten dem Feldzug angeſchloſſen hat⸗ ten, zu befördern. Als der Feind die Ko⸗ lonne, bei der ſich auch die Gelehrten be⸗ Die kleine berühmte, in dieſem K rieg vielgenannte Ortſchaft Canale fanden, angriff, bildeten die Soldaten ein Diereck und riefen:„Die Eſel in die Mitte!“ Auf dieſes Signal eilten die Gelehrten in die Mitte des Dierecks, um möglichſt weit vom Feinde entfernt zu ſein. Wenn auch die Eſel an der Somme nicht gerade Gelehrte auf ihren Rücken tragen, meint das Dariſer Blatt, ſo ſeien ſie doch nicht minder wegen ihres Kriegsdienſtes zu achten. Wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gäbe, ſo dürfte daher in Zukunft das Dort kſel nie mehr als Beleidigung gebraucht werden. In dieſem Kriege müſſe das franzöſiſche Volk jeder Hilfe an der Front, auch den Eſeln, von ganzem herzen dankbar ſein! Scherzfrage. Was hat Hindenburg geſagt, als er hörte, daß ſich Italien auf die Seite unſerer Feinde ge⸗ ſchlagen habe? Antwort: Für den Stiefel habe ich auch noch Wichſe. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Tiefdruckanſtalt in Mannheim.— Verant⸗ wortlich für die Redaktion: Or. Fritz Holdenbaum. Iſtaſtr. Ge. Leipziger Preſſe-Büro. innigen nnn Were 112750 1 11 ii Landbaumotor„Lanz“ beim Pflügen an der Weſtfront. N 8 111 unn Mum— 5 Hud Hud 2 9955 Wini, ziim 7„. Landbaumotor„Lanz“ als Tractor mit Seilzugvorrichtung zum Voden an der Woſtfront.