— Beilage des Mannheimer General⸗Anzeiger. Badiſche —— ——— — 8 * . General Krafft von Delmenſingen. Drei neue Nitter des Oròens Jour le Merite —— 8 5 5— — Admiral Scheer. Photothet Berlin. Prof. Kolle, der Nachfolger Paul Ehrlichs, wird als ſolcher die beiden von en Torpedoſtreitktäfte,] Paul Ehrlich geleiteten Anſtalten, nämlich das kegl. Giiſtitut für expetim. Tommodore Iilichelſen, der Führer der deutſch 5 n Therapie und das Georg Speper-Haus in Srantefurt a. M. übernehmen Heneralmajor Tappen Generalltabschef des Generalſeldmarſchalls v. Mackenſen welche den erfolgreichen Vorſtoß im engliſchen Kanal unternahmen der neue bulgarische Heneralſtabschef an Dfoſſſonsgeneral Sechi Paſcha, der osmanische M Der dſterr. Imanzminiſter von Koerber, Nachfolger des Srafen 5 beim Deutſchen Kaiſer wurde zum Generaladjutanten des Sultans ernannt Stürgkh als Miniſterpräſident ilitärbevollmächtigte Oberſt Luckow verſtorbenen Generals Joſtow e ee bat die oberste Ko Numäni. us neuer Retter. Der ruſſiſche Heneral Poliwanow wurde zum Militärrat des Königs Ferdinand oon Rumänien ernannt Der Ttoderer Tutrakan's General Kiſſelow Führer der o. bulgariſchen Diviſion Heneral Berthelot, der franzöſiſche Heerführer, mandogewalt über die rumänſſche Heeresleitung erhalten Verf. Iſſuſtr.=. 1 — a—eä ickenſen — ie oberſte Kon, 9 erhalten. ff. Ife& 4 Jur Einnahme Am Strande des berühmten Seebades Conſtanza we ibrend von Honſtanßa ¶Numànien nd der Bade⸗Saiſon Das herrlich am Meere gelegene Caſino, genannt das rumäniſche Route⸗Carlo Die Hafenanlagen mit der Landungsbrücke im Hintergrund Pettroleumtanks, welche lt. Berichten der Entente-Preſſe ungeheure Vorräte enthalten ſollen Jenn Cote wachen... Ein Erlebnis, erzählt von Valeska Cuſſig. Zwei Jahre vor Ausbruch des Krieges hatte ſich der Dragonerleutnant Harald v. S. auf einer Pirſche mit dem Gewehr verletzt. Er war zuſammengebrochen und hatte einen großen Blutverluſt gehabt. Als man ihn fand, hatte das herz nur noch matt geſchlagen. Die herbeigeeilten Kerzte erklärten, daß die Wunde ſelbſt ungefähr⸗ lich ſei, die Schwäche aber ſo ungeheuer, daß das Leben dennoch verlöſchen könne, wenn ihm nicht ſchnellſtens geſundes Blut zugeführt würde. Sein beſter Freund, Kurt v. G., gab ihm von ſeinem Ueberfluß. Die Transfuſion ge⸗ lang »Du—s iſt eigentlich eine verflixte Ge— ſchichte.! ſagte ſpäter Harald,„ich möcht's dir gern vergelten— wünſch' dir aber nicht dasselbe Abenteuer.“ »Deißt du, mir ſitzt es ſo in den Glie- dern, als wenn du mich auch mal ſo her⸗ aushauen müßteſt. Ua, warten wir's ab!“ entgegnete Kurt. Es kam der Krieg, mit heißem Jubel be⸗ grüßt. Die Freunde ritten zuſammen. Da—— bei einem wundervollen Reiter⸗ angriffe in Rußland ward Harald von einer Koſakenlanze niedergeſtochen. Kurt winkte ihm— und knallte mit ſeinem Revolver den Ruſſen nieder. Aber den Freund mußte er liegen laſſen— es ging weiter im Kampf und Sieg. Hach Beendigung des Gefechts ritt Kurt zurück und ſuchte den Freund. Er fand ihn bewußtlos, aber noch lebend und brachte ihn mit hilfe ſeines treuen Burſchen in ein Feldlazarett. Als er ihn dort abgeliefert und ihm noch ein⸗ mal die Hand gedrückt hatte, ſprengte er zu ſeinem Regiment zurück. Das war im März 1915 geweſen. Einige Monate hörte er nichts von ihm. Endlich erhielt er die UHachricht, daß Harald wieder hinausziehe, aber nicht mehr in ſeinem Regiment. Kurt empfand kein Bedauern darüber. War es die ungeheure Zeit— die Erleb⸗ niſſe von vorher für unmöglich gehaltener Größe— das perſönliche Empfinden war ausgeſchaltet. Doch beherrſchte ihn das Ge⸗ fühl tödlicher Sicherheit, mit dem Freunde unlöslich verbunden zu ſein— das Bewußt⸗ ſein, daß ſie in⸗ und nebeneinander lebten, trotz der Entfernung.——— Es war in einer Nacht. Kurt war mit drei Freiwilligen ſeiner Schwadron auf Pa⸗ trouille geritten. Die verwegenen Reiter hatten den Feind aufgeſpürt und wollten mit vorzüglicher Kundſchaft zur Truppe zu⸗ rück. Der beſſeren Deckung wegen, und weil ſie ein gut Ceil des Weges abſchnitten, beſchloſſen ſie, die Pferde am Zügel zu füh⸗ ren und durch ein Dickicht zu ſchleichen, hin. ter dem, wie ſie wußten, weites Feld zum Galopp freie Bahn gab. Als ſie aber aus der Schonung heraus- traten, ſahen ſie ſich einer übermächtigen Koſakenſchar gegenüber. Ein Zurück gab es nicht und ſie beſchloſſen, ihr Leben o teuer wie möglich zu verkaufen. Sie ließen die Pferde, die ihnen nur hinderlich ſein konnten, frei und, an Bäumen lehnend, ver⸗ teidigten ſie ſich mit Piſtole und Lanze. Da—— Kurt vernahm plötzlich die Stimme des Freundes wie aus weiter Ferne.„Ich komme,“ rief Harald und ſtand bald darauf ſelbſt, vom Mondlicht hell beſchienen, neben dem ſtark bedrohten Kameraden. Erſtaunt über dies unerwar. tete Erſcheinen, verſäumte Kurt einen Augenblick die Deckung, und wäre unfehl bar von einem Koſakenhieb getroffen worden, wenn haralds Säbel dieſen nicht eee Leipziger Preſſe-Büro. „Berl. Iſiuſtr.- We aufgefangen hätte. Und nun geſchah das Erſtaunliche: Mit Haralds Hilfe erwehrten ſie ſich der Uebermacht. Kurt ſchien es als wolle ſeine Hand manchmal erlahmen, aber des Freundes Hähe gab ihr immer wieder erneute Kraft. Dieſer ſelbſt ſchlug wie ein Beſeſſener um ſich, und kein hieb fehlte— die hitze des Kampfes beeinträchtigte die Treffſicherheit nicht im geringſten.. „Hier kämpft der Teufel“—— hörte Kurt, der des Ruſſiſchen mächtig war, die Koſaken rufen, und er ſah, wie eine ver⸗ ſchlagene Furcht über die feindliche Truppe fiel. Sicherer und ſicherer machte dieſe Be⸗ obachtung ihn und ſeine Ceute, und in die⸗ ſem Gefühl kämpften ſie mit ungeheurer, von ihnen ſelbſt vorher nicht für möglich gehaltener Gewandtheit. Endlich warfen die Koſaken, die noch ihre Pferde behalten, dieſe herum und jagten davon in wilder Flucht die andern, die zu Fuß gefochten hatten, ließen ſich gefangen nehmen. Einer von dieſen, eine wilde, kal⸗ Ein nützliches Unkraut. Die Neſſel und ihre Verarbeitung. (Zu nebenstehenden Bildern) Die Brenneſſel, dieſe bis vor kurzem nur als läſtiges Garten- und Ackerunkraut ge⸗ kannte pflanze kommt wieder zu Ehren. Mit Unterſtützung der Behörden, Candrats⸗ ämter, Schulen und Cazarette, iſt man in ganz Deutſchland daran gegangen, die mückenhafte Beſtie, verſuchte noch, ehe er ſeine Tanze abgab, Kurt zu überfallen, was dieſen ganz unerwartet traf. Wieder war es Harald, der den Griff abwehrte und den Wütenden überwältigen half. Dabei ſtreifte er mit ſeiner hand des Freundes Wange. Mitten in der Erregung des Kampfes fühlte Kurt eine Codeskühle von der Berührung ausgehen—— eine Kühle, die ihn bis ins Mark erſchauern machte. Und da ſeine Ceüte den Koſaken feſſelten, hatte er Zeit, ſich dem Freunde zuzuwen⸗ den. Der erſte Impuls war, ihn zu um⸗ armen, aber ein Etwas hielt ihn zurück, eine unnahbare Majeſtät. „Harald“, rief Kurt, und griff nach ihm. Aber der heiß geliebte Kamerad ſah ihn mit großen, leuchtenden, glücklichen Augen an—— winkte mit der Hand, und, ohne ein Wort zu ⸗ſprechen, deutete er auf ſein Herz. Daraus quoll Blut. Kurt glaubte ihn von einer Koſakenlanze verwundet und wollte ihm helfen. Schon ſah er die Coten⸗. Das Abziehen der Neſſelfaſern — „Verl. Iluftr.-Geſ. bläſſe auf Haralds Antlitz und hielt ſie für Schwäche, für kommende Ohnmacht. Aber Harald winkte nur noch einmal, winkte ſieghaft lächelnd wie ein Ueberwinder und — verſchwand im Dichicht. Kurt wandte ſich erſt ſeiner Pflicht zu. Aber er ſah, daß alles geſchehen war und ſeine Teute mit den Gefangenen zum Ab⸗ marſch bereit ſtanden. So ſchien es ihm wieder als ſelbſtverſtändliche Pflicht, nach dem Kameraden zu ſuchen, ihn nicht einſam im Gehölz ſterben zu laſſen. „Der Leutnant von 8. iſt verwun⸗ det, und da er ſich in den Wald zurückge⸗ zogen hat, wahrſcheinlich dort zuſammen⸗ gebrochen. Wir müſſen ihn ſuchen,“ ſagte er zu den drei Freiwilligen. Sie ſahen ihn verſtändnislos an. Er wiederholte ſeine Worte. Da glaubten ſie, daß die Erregung des Kampfes ihn ver⸗ wirrt habe, aber die Disziplin verbot ihnen etwas zu ſagen. Ueſſeln einzuſammeln. Die ſtattlichen Be⸗ ſtände werden von beſtimmten Sammel- ſtellen aus an die in Frage kommenden Fabriken weitergeleitet. Das Derſpinnen der Faſern geſchieht ohne Veränderung der Maſchinen in den bisherigen Spinnfabri⸗ ken. Man wird hemden, Unterhoſen, Decken, allerlei Wäſcheſtoffe aus dem 8„ 8 Ueſſelgarn herſtellen, die Geſpinſte werden i ö E 8 8 Nec vorläufig ausſchließlich der Heeresverwal- 5 f N 8 tung zur Derfügung geſtellt werden. 8 Das Serkleinern der Faſer in dem Wolf „Sie, Gettens und Doß, bleiben bei den Gefangenen— Sie Andrameit, folgen mir,“ befahl er und, ſeine Caſchenlampe hervorziehend, wollte er in das Dickicht dringen. i 5 Da endlich wagte der Gefreite Andrameit zu ſagen: „Der herr Leutnant von S... iſt nicht bei uns, Herr Leutnant.“ „Aber er kämpfte doch mit uns—— Ihr müßt ihn doch geſehen haben!“ „Zu Befehl, nein, Herr Leutnant.“ „Ihr habt ihn nicht geſehen? Sie, Get⸗ tens und Doß, auch nicht?“ „Hein, Herr Leutnant.“ N Kurt griff an ſeine Stirn— er wankte. War ſein Geiſt— ſeine Seele umnachtet? Er wollte es nicht glauben. Und er drang allein in das Dickicht, wo er den Freund zuſammengebrochen glaubte. Andrameit, der ſich wie ein Kamerad benahm, ohne den Untergebenen zu vergeſſen, folgte ihm. Sie ſuchten beide mit ihren elektriſchen „Verf. Oſſustr.- Gee ee e eee Ein Bild aus der Militäriſche Kaninchenzucht. Kaninchenmutter mit 8 Jungen. vom Erlatzbatl. des 2 Garde-Vegt. zu Juß in Berlin veranltalteten Kaninchenausſtellung. Taſchenlampen in dem Gehelz— erfolglos bis der Morgen graute, mit ſeinem aſch⸗ fahlen Licht überzeugte er Kurt endlich. daß er ſich geirrt. Nüchtern, klar, aber von inneren Schauern geſchüttelt, gab er den Befehl zur Rückkehr zur Truppe. Und ebenſo erſtattete er Bericht. Don Ha⸗ rald erwähnte er nichts. Kurze Zeit darauf bekam er von dem Regiment, dem Harald angehörte, die Nach- richt, daß der Freund bei ſiegreichem Ge⸗ fecht am..„ ſüdlich von Darſchau ge⸗ fallen ſei. Der Unteroffizier ſeines Juges hatte geſehen, wie eine Ruſſenlanze ihn durchbohrt. Uach dem Geſecht war er zu⸗ rückgeritten, um ſeinen Ceutnant verwun⸗ det oder tot zu finden. Er traf ihn ſter⸗ bend, aber noch bei Bewußtſein. Harald trug ihm auf, alles, was bei ihm gefunden würde, vornehmlich ſeinen Säbel und das Eiſerne Kreuz ſeinem Freunde zu ſenden, da er weder Derwandte noch näherſtehende Bekannte habe. Mit den Worten:„Gott ſei Dank— ich komme war er in den Armen des Unteroffiziers verſchieden. Dieſer hatte dem Regiment Bericht er⸗ ſtattet, das hiermit den Wunſch des hoch- verehrten und tief betrauerten Kameraden erfüllte. Kurt durchſchauerte es wie eine dumpfe. Ahnung. Er ſchrieb ſofort an den Unteroffizier und fragte, zu welcher Stunde der Freund geſtorben ſei. Bald hielt er die Antwort in Händen: die Seit des Codes deckte ſich genau mit der Stunde des Gefechts, da er, Kurt, der Uebermacht geliefert und— ge⸗ wonnen hatte. Gr. Alus aller Well Der Spion wider Willen. Das folgende Geſchichtchen berichtet S'cbeupre:„Ein Pariſer wird ſeit einiger Zeit täglich mehrmals an den Fernſprecher gerufen, wobei ſich das folgende Geſpräch entwickelt:„Hallo, hallo!“„Hier Monté⸗ limar!“„Was iſt los?“„Hlontélimar! während der letzten Stunde iſt nichts Neues vorgefallen.“ Da die merkwürdigen Anrufe des Montélimar mit ſeinen geheim⸗ nispollen Meldungen kein Ende nahmen, ging der Abonnent endlich auf das Tele- phonamt, um den Fall aufzuklären. Er erfuhr, daß Montélimar das Geheimwort der Beobachtungsſtelle einer militäriſchen Cuftkampfabwehrſtation ſei und daß er mit niemand anderem ſpreche als mit dem dienſttuenden Beobachter der betreffenden Batterie. Dieſer Beobachter hat in beſtimm⸗ ten Zeiträumen ſeinem Kommandanten meldung zu machen, und die Derbindung iſt andauernd falſch, ſo daß dieſe Meldungen den verſchiedenſten Pariſer Bürgern abge⸗ ſtattet werden. Ddas Bemerkenswerteſte iſt, daß der betreffende Abonnent trotz mehr⸗ facher Beſchwerden noch immer mit Mit⸗ teilungen über die Beobachtungen der Luft⸗ abwehrſtation überhäuft wird. * *** Die Londonerinnen in Khali. Die Khakimode der Londonerinnen hat in der letzten Zeit dermaßen überhand ge⸗ nommen, daß die engliſchen Blätter ſich nunmehr energiſch gegen dieſe immer wei⸗ ter verbreitete Geſchmackloſigkeit wenden. Anfangs hatte man den Frauen und Mäd⸗ chen, die irgendwie für die Heeresverwal⸗ tung Dienſte leiſteten, das Tragen eines gewiſſen Abzeichens geſtattet. Dies genügte aber den Frauen nicht, und ſie ahmten in ihrer Kleidung immer mehr die engliſchen Feldſoldaten nach. Heute ſieht man, wie die Daily Mail in einem höchſt ärgerlichen Ar⸗ tikel ausführt, überall in Condon eine Un⸗ zahl Frauen in regelrechter Khakiuniform. Man begegnet ihnen auf der Straße. in den Omnibuſſen, auf den Bahnſteigen, ja ſelbſt in Gaſthäuſern und Dergnügungslokalen, Ftobſmn hinter der Front. 1 f Vo führung, Feldgrudt Bachatet“ dei dem Feſte emes bal. * 3 Nes in Ser Wett 1 Wel Inf.⸗Neat. an det Wenftont bet antioltet von franz. Quartiergebern unter Aitwirkung ſeldgrauer Künftler und eines Pbonographen Donntagskonzert hinter der Front — „Berl. Iſiuſfr.-Gel. imm⸗ inten dung ingen abge⸗ e iſt, nehr⸗ Ulit⸗ Luft⸗ hat id ge⸗ ſich Wel- enden. mäb⸗ rwal⸗ eines mügte ten in liſchen hie die n Ar- le Un⸗ iform. in den ſelbſt kalen. —— nograpbeu —( ſ—ñ— DDE Betonbefeſtigung eines Berggipfels im Alpengebiet nämlich, wie C'Oeuvre erzählt, in einer Straße des Pariſer Montmartre ein Hund beobachtet, der ſichtbarlich einen Maulkorb trug, jedoch jedesmal, wenn er gähnte oder aus einem anderen Grunde das Maul öffnete, ſich zur größten Verblüffung aller Suſchauer plötzlich als maulkorblos er⸗ wies. Der Beſitzer— ein Haler— hatte dem Hunde nämlich den Maulkorb auf die Schnauze— gemalt. * Der Sirkuselefant als Ackertier. Da die franzöſiſche Armee durch die Ein⸗ reihung anamitiſcher Krieger kürzlich noch exotiſcher gemacht wurde, ſchien es an der Zeit, auch das Bild im unkriegeriſchen Hinterland etwas exotiſcher zu färben. So kann man im Gebiete der Faronne Elefan⸗ ten auf den Keckern ſehen, die an Stelle der Pferde oder Ochſen die Pflugſchar ziehen. Es ſind die Elefanten des franzöſiſchen Zir⸗ kus Binder, und wie der Gaulois hinzu- fügt, üben ſie auf die einfachen Bauern eine Es ſind Mädchen und Frauen, die als Krankenpflegerinnen oder Kraftwagenfah⸗ rerinnen für irgendwelche Hilfswerke im Dienſte der Armee beſchäftigt ſind. Manche unter ihnen ſcheinen ihren Stolz darein zu ſetzen, dieſes Soldatenſpiel auf die Spitze zu treiben, indem ſie auch die kleinſte Einzel- heit der wirklichen Uniform nachahmen. So gibt es Frauen in Khaki, die ſich auch ſelbſt befördern, indem ſie Abzeichen von Leut nants uns Hauptleuten tragen und das tra ditionelle Reitſtöckchen des engliſchen Of— fiziers unter den Arm klemmen. Die Daily Mail führt aus, daß man nicht einſehen könne, inwiefern eine ſolche kindiſche Mas- kerade etwa die Frauen in ihrer Tätigkeit unterſtützen ſollte. Andererſeits müſſe aber jeder aus dem Felde beurlaubte Soldat hierdurch auf das gröblichſte in ſeinen Empfindungen verletzt werden. Es ſei ſchon genug, wenn man Kinder in Generalsuni⸗ form an der Hand ihrer Erzieherinnen auf den Straßen paradieren ſehe. Das Beneh- men der khakiſüchtigen Frauen ſei in jeder Beziehung zu verdammen und es ſei mehr als verwunderlich, daß die Behörde bisher noch nichts dagegen zu unternehmen wagte. Auch würde auf dieſe Weiſe eine Unmenge Khakiſtoff leichtſinnig vergeudet, was auch ſehr ins Gewicht falle, da die mit der Lie- ferung von Uniformen beauftragten Werk- ſtätten ohnedies infolge des Mangels an Arbeitsperſonal ihren Pflichten nur lang- ſam und unter großen Schwierigkeiten nachkommen können. gußerdem bemerke man dabei eine Erſcheinung, die zu denken gäbe: die Frauen ſeien offenſichtlich im Be- griff, die weibliche Grazie zu verlieren, und der Krieg habe dazu geführt, daß jede Condonerin verſucht, ihrem Auftreten auf irgendeine Art einen ebenſo unnatürlichen wie unſympathiſchen männlichen Charakter zu verleihen. Wenn man nicht bald allen Frauen das Khakitragen verbiete, würde mit Ausnahme der nicht eingezogenen Männer jeder Menſch in London in Uni⸗ form herumlaufen. Der Gipfel der Ge⸗ ſchmackloſigkeit aber werde damit erreicht, daß viele Frauen ſogar Wert darauf legen, die echten Offiziere militäriſch zu grüßen und ſie ſo auch zur Erwiderung dieſes Grußes in gleicher Weiſe zwingen. Wenn man die langen Seitungsſpalten überfliegt, die in der Londoner Preſſe täglich mit Be⸗ richten über Drückebergereien gefüllt ſind, muß man jedenfalls feſtſtellen, daß die Londoner Frauen dem Khaki mehr Liebe entgegenbringen als die Männer. Daß die engliſche Armee hiervon irgendwelchen Nutzen hat, wird aber wohl ſehr mit Recht von der Daily Mail bezweifelt. Der erjinderiſche Hundebeſitzer. Ein Tierfreund, der anſcheinend ſeinen Hund vor den Unannehmlichkeiten des in Paris vorgeſchriebenen Maulkorbtragens bewahren wollte, kam zu dieſem Zweck auf eine ſehr originelle Idee. Seit Tagen wurde Ackersmann ſich bei ihrem Anblick be⸗ Kreuzigt. 5* e 8 ziemlich ſtarke Wirkung aus, da jeder . Gebel— O Herr, mac ein Ende? Es falten die Hände Gi aller, die leben And ſchaßßen und ſtreben Au fonniger Erò; Ano bann mach uns wert Dey, was ie erſtrinen, Mou ſie gelitten. Ein jeòer ſei Huter Der herrlichen Güter. Daß ꝛvir ſte erhalten, Jum Gegen geſtalten Für alle, die leben. Das tnolleſt ùu geben. 5 Erhor unſer Flehn! Schweſter Luiſe Sperling— 4 5 — 5 Druck und Verlag der Or. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Ciefdruckanſtalt in Mannheim.— Verant⸗ 5 wortlich für die Redaktion: Dr. Fritz Holdenbaum. 8 Heſchütz⸗Cransport im Ortlergebiet in 3400 m Höhe Veſppiger Preſſe- Biro * 1 Die Ceichen · Feierlichkeiten für Hauptmann Boelate in Deſſau 7 ls er ſtarb, hat Deutſch⸗ 9 2 land um ihn getrauert 0 und in dem Lande un⸗ 68 ſerer Bundesgenoſſen 2. war die Trauer nicht minder tief, die Erin⸗ nerung an den ruhmvollſten Helden des Tuftkampfes wird in Oeſterreich ſtets lebendig ſein, ſchrieb ein Vie⸗ ner Blatt. In wunderſame Worte hat General von Below gekleidet, was Boelcke dem deutſchen Heere, dem deutſchen Volke geweſen iſt: „Mitten im ſchärfſten Angriff fiel unbeſiegt am 28. Oktober infolge Be⸗ ſchädigung ſeines Flugzeuges der kühne Fliegerhauptmann Oswald Boelcke, Führer einer Jagdſtaffel und Ritter des Ordens pour le merite. Lief erſchüttert ſtehen wir und mit uns das ganze deutſche Volk an der Bahre dieſes ſieggewohnten und un⸗ vergleichlichen helden. Vorwärts weiſt uns das Leben und Sterben dieſes unerſchrockenen tapferen Streiters, der unzählige Male hoch oben zwi⸗ ſchen Himmel und Erde ſich todes⸗ mutig eingeſetzt hat für des Dater⸗ landes Ehre. Mit Stolz, Bewunderung und Dankbarkeit wollen wir allezeit den Uamen unſeres Boelcke nennen. Sein rückſichtsloſerbingriffsgeiſt bleibe Allgemeingut der deutſchen Armee!“ In der Cat, ſo empfinden, ſo lieben wir den kühnen Sieger der Cüfte, einen der großen deutſchen Helden des Weltkrieges, einen der ſtarken deutſchen Menſchen, die uns die Der⸗ heißung des größeren Deutſchland gewiß machen, um das wir ringen. ill man einmal uns zeigen, wie war die Seelen⸗ und Willenskraft des deutſchen Volkes in ſeinem aller⸗ ſchwerſten Ringen beſchaffen, ſo wird man Weddigens, Immelmanns, Boel⸗ ckes Bilder vor Augen ſtellen müſſen. Sie waren Deutſchlands Geiſt, Deutſchlands Kraft und Wille, ſie waren die reifſten Offenbarungen der deutſchen Seele in dieſem gewal⸗ tigen Ringen. Jeder für alle, nie einer für ſich ſelbſt, das war Boelckes Parole, wie diejenige jedes deutſchen Offiziers, der weiß. daß er ſein Da⸗ terland liebt und nicht zu Sports⸗ zwecken in den Krieg zieht. Das iſt der große Unterſchied von der Auf⸗ faſſung des großen Kampfes zwiſchen uns und den Engländern. Für ene iſt es Sport und Spiel, für die man tributäre Völker in die Arena treibt. Für uns iſt es das heiligſte was es gibt, der Kampf um unſere Altäre, um das Recht des Daſeins und dafür, daß unſere Kinder und Kindeskinder einſt als freie Menſchen auf freiem Boden wohnen können. In Immel⸗ mann und Boelcke hat ſich ſo recht der deutſche Siegeswillen verkörpert. wie das ganze Volk unter den ſchwerſten Derhältniſſen ringt, um ſich durchzuſetzen, ſo führten dieſe Of⸗ fiziere ihre Sache nur inmitten der allergrößten Geſahr. Sie ſuchten ſie immer wieder auf, täglich bereit, ihr Leben für ihr Daterland zu opfern. Wenn einſt die Friedensglocken läu⸗ ten, wird Theodor Körners Mahnung wieder an unſer Ohr dringen: Doch ſte hſt du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke In deiner Vorzeit heilgem Siegerglanz, Dergiß die teüren Toten nicht, und ſchmücke Auch ihre Urnen mit dem Eichenkranz! Dann werden Cauſende auch wallen zu der Grabſtätte in Deſſau, wo in vaterländiſcher Erde einer der unver⸗ geſſenen heldiſchen Söhne Deutſch⸗ lands ruht! 5 * 2 %%%%%% h % 6% 6% 0 „%%%%% 0 1 52 2 00 0 77 i l a AN „Verl. Iſtuſtr.-Geſ. W