* Tiefdruk⸗Be eee eee eee Skize von eee Ses; DER VATER Adolf Stark ff Tfilmainn Seneralleutnant Karl von Conta wurde mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnei. „Als meine erſte Derwundung, ein Hand- ſchuß. beinahe geheilt war,“ erzählte Hautpmann K.,„übernahm ich eine Kom⸗ pagnie friſch eingerückter Rekruten zur Ausbildung, in der hoffnung, daß meine Hand inzwiſchen vollkommen gebrauchs⸗ fähig werden und ich mit den Ceuten wie⸗ der ins Feld rücken würde, eine Hoffnung, die ſich auch tatſächlich erfüllte. Das iſt jetzt ſchon wieder faſt 14 Monate her. Don den damaligen Rekruten liegt mancher unter dem grünen Raſen, mancher im Ca- zarett, die aber, welche noch draußen ſtehen. find längſt keine Rekruten mehr, ſondern kampf- und ſturmerprobte Männer, die der Ernſt des Krieges raſch genug zu vollwer⸗ tigen Soldaten erzogen hat. Doch nicht von ihnen wollte ich erzählen, ſondern von einem Einzelnen, dem jüngſten, dem ſchwächſten Burſchen, der der ganzen Kom- pagnie ganz beſonders ans herz gewachſen war. Der Stabsarzt wollte den Jungen durchaus nur für garniſondienſtfähig er⸗ Klären, ſprach etwas von Schmalbrüſtigkeit und ererbter Dispoſition zu CTungenleiden, aber der Burſche bat und bettelte ſo, daß Senerallentnant von Hoepyner wurde zum kommandierenden General der Luftſtreitkraſte ernannt — Sinſhndeſcen dine do wo nſſünedbſeld demea ſdeſſſunddſtwallddedſcſſſcenſſſtn cid edſſdedſ ddt deu gl nee deiſneidſdurcſſcedlbb den i tmtliſ cdi er ſchließlich doch ſein„ſelddienſttauglich“ Mir aber war er doppelt ans herz ge⸗ wachſen. Das kam ſo. Eines Cages erhielt ich einen Brief aus dem Felde, von dem Dater unſeres Jungen, der als Candſturm⸗ mann ſeit Kriegsbeginn draußen gegen den Feind ſtand. Hiemals iſt mir ein geſchrie⸗ benes Port ſo nahe gegangen, wie dieſer Brief. „Ich bitte Sie, Herr Hauptmann,“ ſchrieb er,„wachen Sie über meinen Jungen. Er iſt mein Alles. Das iſt nicht nur ſo geſagt; kaum ein Jahr war ich verheiratet und ſeine MRutter ſtarb wenige Wochen nach ſei⸗ ner Geburt. Ich hatte es kommen ſehen, ſie war wohl ſchon rettungslos verloren, noch ehe ſie meine Frau wurde, und der Ge⸗ danke, ihr kurzes Teben wenigſtens mit Der verſtorbene Botſchafter von Tſchirſchky⸗ Bögenderff und der Reichskanzler gelegentlich eines Beſuches des Letzteren in Wien einem glücklichen Jahre abgeſchloſſen zu haben, tröſtete mich. Der Junge aber war und blieb mein Schmerzenskind. Immer fürchtete ich, er könnte das Leiden der Nuttter geerbt haben. Und nun iſt er gar Soldat! Ich bitte Sie, herr Hauptmann, ſchauen Sie auf den Jungen. Ich weiß, er wird Ihnen und der Kompagnie keine Schande machen. Aber er iſt noch ſo jung und braucht den Rat eines erfahrenen Man- nes. Ich werde freilich Tag und Nacht mit meinen Gedanken bei ihm ſein, aber—“ Doch wozu das ganze Schreiben anführen. Ich antwortete ſofort, daß er beruhigt ſein könne, und daß ich es mir zur heiligen Auf⸗ gabe machen würde, ſo gut als möglich über den Burſchen zu wachen. Ich habe es auch getan und es iſt mir nicht allzu ſchwer wurde mit dem Orden Pout le Meérite ausgezeichnet. geworden, denn der Junge war brav und folgſam. Freilich, er hatte noch einen mäch⸗ tigeren Beſchützer als mich, den eigenen Dater, die Tiebe des Vaters. Der war draußen im Felde, meinen Sie? Nun, wir ja auch! Und es iſt zwar nicht wahrſcheinlich, aber immerhin möglich, daß ſich Dater und Sohn draußen begegnen. Hicht wahr? Ja es kann ſogar vorkommen, daß ein ſolcher Zufall ſich wiederholt. Nicht wahr Und doch ſcheint mir— Doch ich will nur die Tatſachen erzählen. Wir lagen als Reſerven hinter einen Walde, der uns nicht nur den Blicken det Feinde entzog, ſondern uns auch jede Aus⸗ ſicht benahm, ſo daß wir gar nicht gewußt hätten, es ſei eine große Schlacht im Gange, würde nicht Himmel und Erde von dem Donner der Geſchoſſe erſchüttert worden ſein, hätten nicht hier und da, bis in un⸗ ſere Reihen, die Gegner ihre eiſernen Grüße geſchickt. Auf der Candſtraße, welche hintet dem Walde verhältnismäßig geſchützt vor⸗ überlief, bot ſich das gewöhnliche Bild: Nu⸗ nitionskolonnen, Fahrzeuge aller Art, da⸗ zwiſchen marſchierende Truppen aller Gat⸗ — 25 N* 8 Marquard, Oberßz im Generalſtab Chef des Kriegs arbeits · und Erſatz · Departements — r- „Berl. J g ier chnet. rav und m mäch⸗ eigenen en Sie? ar nicht lich, daß egegnen. tommen, lt. Hicht Doch ich einem cken det de Aus- gewußt Gange, on dem worden in un⸗ n Grüße e hinter itzt vor⸗ ild: Mu⸗ art, da⸗ ler Gat⸗ — 3 ů——k— 5 Unterſeeboote im Hafen „Atelier Kloppmann, Wilhelms daven“ Bilder aus Mazeòonien e General Sarrail vor dem Aufftieg zu ſeiner erſten Luftfahrt 5 8. e Fahnenwache im ruſſiſchen La ger zu Saloniki Eine ſteck wird von Zuaven und Nuſjen wieder flott gematht tungen. plötzlich ſprang der Junge auf und ſchrie:„Der Dater, der Dater!“ Er ſchwenkte die Kappe und einer aus den Reihen der Vorübermarſchierenden, ein braunbärtiger hochgewachſener Mann, gab ihm durch Mützenſchwenken den Gegengruß. Ich ſah in den Augen des Jungen den Wunſch, welchen er nicht auszuſprechen wagte, und hätte ein Barbar ſein müſſen, ihn nicht zu erfüllen. „Spring hin, Junge, und begleite deinen Vater ein Stückchen. Aber, daß du mir in einer halben Stunde wieder hier biſt!“ Er nahm ſich nicht einmal Zeit zu danken und ſprang in großen Sätzen zwiſchen den Bäumen hindurch auf geradeſtem Wege der Straße zu. Hoch hatte er ſie nicht ereicht. als pfauchend ein Schrapnell gerade an der Stelle explodierte, wo er gelegen hatte. Wir alle wurden mit Erde überſchüttet, ſeine beiden nächſten Uachbarn getötet. Uebri⸗ gens, er kam ſchon nach zehn Minuten wie⸗ der. Es war ein Irrtum geweſen, eine op⸗ tiſche Täuſchung, eine zufällige Hehnlichkeit. Ein paar Wochen ſpäter war es, als wir, auf dem HMarſche, von einer Stellung zur andern, ein Dorf durchquerten, in welchem Rast gehalten werden ſollte. Es war drückend heiß, und die Mannſchaft ſchwer bepackt, litt nicht wenig unter Staub und Durſt. Alle freuten ſich ſchon, endlich durch einen kühlen Trunk ihre Kehle erquicken zu können. Aber die Hoffnung zerrann in Uichts. Das Dorf war wie ausgeſtorben, die meiſten Höfe zerſtört und vernichtet und neben dem großen Brunnen mitten auf dem Marktplatze prangte eine Tafel mit der In. ſchrift:„Nicht trinken!“ Der Hebbbaum, welcher wohl früher den Eimer zum Aufziehen des Waſſers getra- gen, war verſchwunden, beſeitigt worden, und die obere Oeffnung verſchloß ein roher Holzdeckel. Hier hatte die Geſundheitskom⸗ miſſion ſchon ihres Amtes gewaltet, dieſe Einrichtung, von deren ſo überaus ſegens⸗ reichem Wirken wir erſt nach dem Kriege richtig erfahren werden. Ceider haben die Soldaten oft nicht das richtige Derſtändnis. So erfuhr ich auch diesmal, als wir das Dorf ſchon verlaſſen hatten und längſt auf dem Marſche waren, daß ein paar von den Ceuten den Brunnendeckel entfernt, in den Eßſchalen Waſſer geſchöpft und getrunken hatten. Ich dachte ſogleich an den Jungen und winkte ihn heran. „aft du von dem Waſſer getrunken?“ „Hein, Herr Hauptmann. Ich wollte ſchon, aber da kam gerade der Dater vorüber— „Dein Dater?“ „Er war es, diesmal habe ich ihn be⸗ ſtimmt erkannt. Er winkte mir zu und ich lief, ſo raſch ich konnte, aber die Pferde waren raſcher. Er ſaß nämlich auf einem Trainwagen, wohl als Eskorte. Ich dachte erſt wieder an dieſe neuerliche Begegnung, als nach Wochenfriſt plötzlich etwa ein Dutzend meiner Ceute fieberhaft erkrankten. Ich erinnerte mich ſogleich an den Brunnen und der Arzt beſtätigte mei⸗ nen Derdacht. Die Erkrankungen wuchſen noch in den nächſten Tagen, ich glaube, ſo gegen 20 Mann mußten wegen Fieber ins Spital gebracht werden. Den Jungen hatte wiederum das Erſcheinen ſeines Vaters ge rettet. Zufall, meinen Sie? Möglich, ich be⸗ haupte ja auch nicht das Gegenteil. 70 konſtatiere nur Catſachen. Uebrigens bin ich gleich fertig. Es war mein letzter Uag im Schützengraben, damals, als ich die Ver ⸗ letzung am Fuße erhielt, die mich wohl füt immer dienſtuntauglich macht. Wir hielten unſeren Graben gegen eine zehnfache Ueber ⸗ macht, aber meine Kompagnie ſchmolz ſicht⸗ lich zuſammen und ich mußte dringend um Reſerven telephonieren. Endlich trafen ſie ein. Alles jubelte auf, als die hochgewach⸗ 1 hn be und ich Pferde einem uerliche plötzlich berhaft eich an te mei⸗ wuchſen jube, ſo ber ins n hatte ers ge- Blick über die Stadt Ludda ich be I. Ich ns bin ter Lag ie Ver · ohl für hielten Ueber lz ſicht⸗ end um afen ſie gewach Ha en artie bei Ja a Waſſerleitung bei Smurna Sc Leſpfiger Preſſe- Bic 5 — es waren alte ſich um, ſprang auf und dem andern um den unter dem Graben geſprengt. Es halb ihnen Hals.„Dater, Dater!“ zwar nichts, aber die gute Hälfte von uns Im Graben iſt zu ſa etwas keine Zeit. hatte ihr Teil weg. Uur der Junge war das Feuer aufnahmen. Hun mochten die Ich rief ihnen zu, nach rückwärts in die ſelbſtverſtändlich heil. andern kommen, die Gefahr war vorüber, Unterſtände zu gehen, der Junge hatte Und das Sonderbarſte iſt,— ich hatte ja keine tauſend Teufel konnten uns die Stel- heute ſchon mehr als ſeine Pflicht getan. Zeit und ſtudierte auf meinem Kranken- lung mehr rauben. Ich ſah ſie Arm in Kirm verſchwinden, dann lager die Derkuſtliſten—, der Dater des Plötzlich drängte ſich ein großer bärtiger mußte ich mein Augenmerk der Kompagnie Jungen war längſt tot. Er fiel, wie ich nach Mann im engen Graben vorüber und faßte zuwenden. Denige Augenblicke ſpäter barſt dem Datum feſtſtellte, gerade an dem Cage, den Jungen an der Schulter. Dieſer wandte die Erde. Die Feinde hatten eine Mine an welchem ich ſeinen Brief erhielt. ſenen bärtigen Männer Tandſtürmer— ſich zwiſchen uns hinein ſchoben, die Tücken ausfüllten und ſofort 8 Der öſterreichiſche Thronfolger, nunmehriger Kaiſer Karl I. von Oeſterreich im Kreiſe Feiner Offniere auf dem öſtlichen Kriegsschauplatz Der mißverſtandene Sparſamfceitsaufruf Die franzöſiſche Regierung iſt bei den meiſten ihrer kriegswirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen inſofern vom Pech verfolgt, als die Wirkungen ſelten in gewünſchter Weiſe den urſprünglichen Abſichten entſprechen. Mag es nun an der Ungeſchicklichkeit der Aufrufe oder an der einſeitigen Auffaf⸗ ſungsweiſe des Publikums liegen— Cat- ſache iſt, daß Theorie und Prazis häufig durch eine tiefe Kluft getrennt find. Auch in der Sparſamkeitsfrage vermochten die franzöſiſchen Behörden bisher noch niemals den Hagel auf den Kopf zu treffen, und aus Herger über die enttäuſchten Erwartungen hagelt es nun Aufforderungen, Bekannt- machungen und Erläſſe, die meiſt nur eine Tücke zuſtopfen, um an einer anderen Stelle eine neue wieder aufzureißen. Als zwei⸗ ſchneidig erwies ſich auch die neue Derord⸗ nung des Miniſters der ſchönen Künſte, der den Pariſerinnen das Tragen von Feſtklei⸗ dung in den ſeiner Kontrolle unterſtellten Theaterräumen unterſagt. Die unerwartete Wirkung dieſer Derordnung zeigt ſich am beſten in dem folgenden, von C Oeuvre ver- öffentlichten Dialog. Der Mann: Ich finde dieſes neue Jirkular ganz ausgezeichnet. Wir ſind im Kriege, und leider ſcheinen viele Frauen in Paris das zu vergeſſen. Uun wird man endlich in der Oper ſitzen können, ohne ſich vor den Cümmeln reich gewordener Kriegslieferanten ſchämen zu müſſen, denen natürlich nichts teuer genug ſein kann.“ Die Frau:„Ja, was ſollten auch dieſe ungebildeten Frauen machen, wenn ſie nicht durch die Koſtbarkeit allein die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken könn⸗ ten. Einfache, elegante Kleider find natür⸗ lich viel ſchwerer zu tragen.“ Sie erhebt ſich, um fortzugehen. Der Mann:„Wohin gehſt Du?“ Die Frau:„Ju meiner Schnei- derin.“ Der Mann:„Wozu denn?“ Die Frau:„Um mir ein neues Kleid zu be⸗ ſtellen, natürlich.“ Der Mann:„Aber Du ſagteſt doch eben ſelbſt, daß du dem Erlaß völlig beiſtimmſt.“ Die Frau:„Eben darum. Ich bin patriotiſch und verzichte auf Feſt⸗ kleidung, aber etwas muß ich doch tragen, wenn ich ins Theater gehe. Der Mann: „Aber Du haſt doch ſchon genug teure Klei- der.“ Die Frau:„Sie ſind nicht einfach genug. Dem Erlaß zufolge muß ich ſie alle durch einfache Koſtüme erſetzen, um nicht unliebſam aufzufallen Corjkleider in Schweden Eine wirtſchaftlich wertvolle Erfindung auf dem Gebiete des„Erſatz“-Weſens wurde in einem neutralen Lande, nämlich in Schweden, gemacht. Es handelt ſich, wie einer Mitteilung des Prometheus zu ent⸗ nehmen iſt, um die Vollendung eines Der- fahrens, nach welchem Zeug aus Corffaſer hergeſtellt werden kann. Der Erfinder, ein Ingenieur Fegräus aus Göteborg, hat ſich ſchon vor 20 Jahren mit dieſem Problem beſchäftigt, doch ſeine damaligen Methoden hatten den Fehler, daß die Herſtellung zu kKoſtſpielig war, weshalb man von einen praktiſchen Gebrauch abſah. Während des Krieges aber wurden die Derſuche wieder aufgenommen, und nunmehr ſoll man ſo weit ſein, daß eine Herſtellung von Kleider⸗ ſtoff aus Corf im großen möglich ſein wird. Die Preiſe dieſer Torfſtoffe ſollen etwas niedriger ſein als die für künstliche Wolle. Die Haltbarkeit dieſer Stoffe wurde bereits praktiſch erprobt, und vorläufig tragen in Schweden außer dem Erfinder noch fünf perſonen„Corfpleider“. Mit der Herſtel lung in großem Maßſtabe ſoll bereits in allernächſter Zeit begonnen werden. *** * de de, * ihnen n uns je war atte ja anken⸗ er des a Cage, 0 L 11 AUS ALLER WELT 1 L Die neue Frauennniform bei der Eiſendahn Eine Streckenbauarbeiterin Sliegerleutnant Klein O0, der vielgenannte und für feine bervotrogenden damen mehrfach ausge- zeichnete deuiſche Flieger auf dem äguptiſchen Kriegsſchauplaß„Leipziger Preſſe- Büro“ Der Kram für Hauptmann Böcke, welcher von engliſchen Fliegern hinter den deutſchen Linien abgeworfen wurde Ein Lazaretiſchiff auf der Spree Unterſtand in einem zerſchoſſenen Gehölze des weſtlichen Kriegsſchauplatzes e—— Druck und Derag der Or H. 5008 schen Pachdenckerer F. w. F. H. Tieſtrustanſtaſt in Tianndeim.— Derantworiſich für die Redalckion: Dr. Friß Golden baum.„Derl. Iiantr.- ef. eee 2 — 3 SSS SSS — Moderner Dreſchbetrieb mit Dampfdreſchſatz„Heinrich Lanz“ bei dem alle neueren Hilfsapparate nutzbare Anwendung finden. Dampf-Dreſchſatz„Lanz“ mit Selbſtbinderpreſſe auf der Kaiſerlichen Gutsherrſchaft Cardinen. ee e eee FPFPFPFPCCPCPTPPTPTPTPTTPTTTTTTTT * 380 e 2 — ——