ihe um keinen müde. weh du auch Für den en.“ nie für t mehr, un auch in nicht — ein Glück geweſen! nd die affen! 2 t getan, has, das fremd können, N in dennoch Du haſt ehren iſſen un Palmen % Si . dahrgang. Im Großen Hauptquartier, Januar 1917. nummer 5. E. 8 f e 3. Lein Roman aus der Gegenwart von n g bt r E HDA Fortſetzung 4. Nachdruck verboten. Amerikaniſches Copyright 1916 by Anny Wothe⸗Mahn, Leipzig. Nachts, wenn alles ſtill war, wenn die Harzwälder träumten und der Mond die Dächer mit ſil⸗ bernem Licht übergoß, dann kam ich mir zwar wie ein Judas vor, der ſeinen Herrn ver⸗ raten. Wenn aber der Taa kam und Gülda⸗ nes ſinnberückendes Lächeln mich blendete, dann war alles vergeſſen und ich dachte kaum der kleinen Chriſta⸗Maria, die nicht mehr nach Ettersrode kam. Und dann hielt ich Güldane an meinem Herzen und wir tauſchten Schwüre von ewiger Liebe und Treue. Ich hatte damals nichts als mein Leutnantsgehalt. Zur ſel⸗ ben Zeit aber ſtarb mein Vater und mir fiel zu meiner Ueberraſchung ein weit größeres Erbteil zu, als ich vordem angenommen. Als zweiter Sohn hatte ich keinen Anſpruch auf unſere Güter, die Majorat ſind. Nur ein klei⸗ nes Beſitztum, Ilmrode, eine Stunde von Ettersrode, das dem zweiten Sohn der Fa⸗ milie beſtimmt war, gehörte mir. In all meinen Kummer um das Hinſchei⸗ den des Vaters miſchte ſich der beglückende Gedanke, daß ich nun nicht mehr ein armer kleiner Huſarenleutnant war, ſondern mein Vermögen mir jetzt das Recht gab, an die Gründung eines eigenen Hausſtandes zu denken. Ich ſprach davon zu Güldane. Sie lachte mit ihrem brennend roten Mund und küßte mich. Ich war ſelig und hoffte. Auch machte es mich froh, daß Güldane ſich ſo gut mit meinem Bruder Joachim verſtand, der da⸗ mals als Oberleutnant bei den Dragonern ſtand. Er mußte nun ſeinen Abſchied neh⸗ men, weil die Uebernahme des ajorats und der Betrieb auf unſeren Gütern feine ganze Kraft erforderte. AVVTrhWVVVVVVVVVVVVVVWWWWDVVWyVWVWWWWD[[VR*—— ä—————-— 1—————— 2—— 2*„ͤñ Joachim war ein ſtiller, ernſter, in ſich ge⸗ feſtigter Menſch, dem als höchſtes Gebot die Pflicht galt. Er war acht Jahre älter als ich und ich hatte mich gewöhnt, ihn in meinem Jungenleben immer als maßgebend zu be⸗ trachten, mehr als Vater und Mutter. Im geheimen hatte ich gezittert, Jvachim könnte gegen eine Verbindung mit Güldane irgend etwas einwenden, und war nun wie erlöſt, als ich gewahrte, daß ſich Güldane und Joachim jeden Tag beſſer verſtanden. Nur die Trauerzeit hielt mich ab, zu reden, aber ich fieberte förmlich mit allen Sinnen Güldane entgegen, die den ganzen Reiz ihrer Perſönlichkeit entfaltete, um mir vollends den Kopf zu verdrehen. Da, eines Tages, kam meine Baſe Marlene zu mir und ſah mich mit ſeltſam irren Augen an. Rieſengeſchütze unſerer Feinde. Großkalibriges italieniſches Seſchütz, das von e 5 Sg n en Nummer 9. e .cc sg * * ea gs e Ses reges. Se ——— g ö 1 i 0 7 1 ö 1 5757T————TT—T—T—— eee ee eee eee sees see ses se se sees ge gesegeeegeseeseseseeee=„ SEO ZO Ze. See ese ese sees ge ese ege. Oeger eee-e-en. See zezeezez „Was haſt du nur, Marlene?“ fragte ich ſie beſtürzt. „Gib mir Antwort,“ ſagte ſie kurz,„iſt es wahr, daß du Gül⸗ dane liebſt und ſie dich?“ „Ja, aber natürlich Bäschen,“ rief ich lachend,„du tuſt ja, als ſei das ein Verbrechen.“ „Das iſt es auch, denn meine ſchöne Schweſter“— ſie lächelte bitter,—„hat ſich ſoeben mit Jvachim verlobt.“ „Das iſt nicht wahr,“ ſchrie ich ſie an.„Geſtehe, daß du mich nur ſchrecken willſt.“ „Nein, vorbereiten wollte ich dich. Da drüben ſind alle im großen Saal. Ich bin davon⸗ gelaufen, weil ich es nicht er⸗ tragen konnte, zu wiſſen, daß meine eigene Schweſter lieber den Majoratsherrn nimmt als den Mann, den ſie liebt.“ Ganz betäubt ſtarrte ich Marlene nach, die aufgeregt da⸗ vonlief. Es war natürlich alles Unſinn. Die beiden Schweſtern hatten ſich zu unſerer aller Leid nie ſo recht verſtanden, Marlene wollte ſich gewiß für irgend et⸗ was an Güldane rächen. Entſchloſſen ſchritt ich hinüber nach dem alten Ritterſaal, aus dem helle Stimmen zu mir her⸗ über ſchallten. Als der Diener mir die ſchwere Tür öffnete, wich ich jedoch ganz entſetzt zurück, denn am Kamin ſaß mein Bruder g ονοοð,?‚ ere ge zee zee ezezeeze z ezezezeze z eezerezeegZe esesezeszesesese ge S O˙οοονE,EH—¹nͤaaesge-a οιν,mpg˙οο̃οεοοοενE.ονοον⏑⁰,,ukbes Jvachim mit ſtrahlendem Geſicht und hielt Güldane in ſeinen Ar⸗ men. Und meine Mutter ſtand dabei und hatte Tränen der Rührung in den Augen, als ſie leiſe ſagte: „Nun kommt doch das Glück noch zu uns, Kinder. Wie froh bin ich, daß ihr euch gefunden habt.“ Ich ſtand da, als hätte mich Wahnſinn gepackt. Güldane ſchrie laut auf bei meinem An⸗ blick und wand ſich aus Joachims Armen. Sie ſtürzte auf mich zu, ſchlang ſchluchzend ihre Arme um meinen Hals und rief: „Lieber, ſüßer, dummer Junge, jetzt kannſt du mir auch mit einem Kuſſe Glück wünſchen. Ich bin Joachims Braut“— und ſich zu ihrem Verlobten zurückwen⸗ dend, ſetzte ſie mit kokettem Lächeln hinzu: Wir lieben uns nämlich zär lich, Günter und ich, hoffentlich wirſt du nicht eiferſüchtig, Jo⸗ achim?“ . Rleſengeſchlitze unſerer Feinde. S chweres engliſches Geſchütz nach dem Abfeuern. „Nein, ich freue mich deſſen,“ wehrte dieſer lachend. „Aber ich freue mich gar⸗ nicht!“ rief ich, vor Wut bebend, „daß du eine Dirne wie dieſe da zu deiner Frau machen willſt.“ Bleich, mit zornfunkelnden Augen ſprang Joachim auf mich zu, als wollte er mich zu Bach einer englischen darſtellung.) Man brachte die gewaltige Rauchentwicklung. Boden ſchlagen. 2 Rieſengeſchützt unſerer Feinde. Ein franzöſiſches Gegenſtück zu unſerem 42 Centimeter⸗Kaliber.(Nach einer franzöſiſchen darſtellung.) Nummer 3 ee eee eee eesοον⏑,uez eg εοοο˙οννο,Z¾0 ee οεο,H˖npʒao sees sees zesse egen οεονοοεοενενσ Seite eee See S 4 2 2 — eee: „ eee „In meinen Armen hat ſie ſchrie ich,„meine Küſſe hat ſie getrunken, die fetzt den nimmt, der am meiſten zahlt. Schlag doch zu,“ rief ich außer mir.„Mordet doch nung zwiſchen uns zuſtande. Erſt als der Krieg ausbrach und ich aus den Kolonien zurückkam, hatte ich Gelegen⸗ reges eee eee zesse ez S eee gelegen,“ dann etwas wie eine vbberflächliche Verſöh⸗ Kugel ihn traf, daß wir verſöhnt von ein⸗ ander ſchieden, denn— ſchließlich— glaube ich— hat er mehr gelitten, als ich.“ „Und wenn das Teufelsweib nun wleder meinen Körper, wie ihr meine Seele gemor⸗ heit, meinen Bruder, wenn auch nur flüchtig, ihren Zauber um dich ſpinnt?“ fragte Bodo det habt.“ Mein Bruder ließ den erhobenen Arm ihn noch einmal umarmen konnte. Er war wieder zu ſehen und ich danke Gott, daß ich faſt ängſtlich. „Ohne Sorge, dagegen bin ich gefeit. ſinken und wandte ſich ab. Irgend etwas in ſehr ernſt. In einer Stunde hieß es für ſein hörſt doch, ſie hat ſchon wieder einen An⸗ meinen Worten mußte ſeinen Zorn entwaff⸗ net haben. Güldane aber hatte ſich zärtlich an meine Mutter geſchmiegt, um ſie legte, Lippe ſprach: „Du weißt ja ſelber, Joachim, wie alles zuging. Ich habe es dir erzählt, daß Günter mich küßte, und daß er nun glaubt, daraus Rechte herleiten zu können, die mich ihm verpflichten. Ich ſah in Günter nie etwas anderes als den Vetter, den Bruder. Von dir, Joachim, aber verlange ichenugtuung für den Schimpf, der mir in deinem Hauſe geworden iſt, das ich ſonſt ſofort für immer verlaſſe.“ „Das wäre ein großes Glück für uns alle,“ rief ich Güldane zu,„aber du kannſt ganz ruhig ſein, ich räume das Feld, und du kannſt als Majoratsherrin über den Toren lachen, der an dich und deine falſchen Schwüre glaubte. Ich ſchneide das Tiſchtuch zwi⸗ ſchen uns entzwei. Ich gehe für immer.“ Meine Mutter ſchrie laut auf und wollte ſich an mich klammern, auch mein Bruder verſuchte auf mich einzu⸗ reden, ich aber ſtieß alle wie ein Wahnſinniger zurück und ſtürzte auf mein Zim⸗ mer. Dort ſchloß ich mich ein und in der Nacht entfloh ich heimlich aus dem Eltern⸗ hauſe wie ein Dieb. Alles, was ich liebte, ließ ich zu⸗ rück, feſt entſchloſſen, nie⸗ mals wiederzukehren.“ „Und hat keine Aus⸗ ſöhnung zwiſchen euch ſtatt⸗ gefunden, Günter?“ „Doch, wohl. Als ich in Südweſt war, ſchrieb ich an meine Mutter, die, wie ich wohl mußte, unter der Trennung am tlefſten litt. Mit ihr antwortete mir Joachim und zeigte mir die Geburt ſeines Sohnes an. Ein Brief voller Güte und Nachſicht, wie man an einen Kranken ſchreibt, den man zu den Toten geworfen hat.— Auch Güldane hatte ein paar Worte darunter gekritzelt. „Wie glücklich ſie ſei und daß ſie hoffe, ich ſei es auch. Sie wolle mir auch alle die böſen Worte verzeihen, mit denen ich ſie im Zorn kränkte, denn ſie habe mich immer von gan⸗ zem Herzen lieb gehabt, nur ich hätte ſie falſch verſtanden.“. „Ich zerriß den Brief und antwortete nicht. Aber im Laufe der Jahre, als Joachim und die Mutter nicht nachließen mit Bitten, kam Regiment, marſchbereit ſein. „Wenn ich nicht wieder komme, Günther,“ ſagte er zu mir,„ſo nimm dich meines Jun⸗ 0 die ſchützend ihre Arme gen an. Du und Marlene, die er liebt, ihr wartet. als Güldane mit zitternder müßt ihm Vater und Mutter ſein— Gül⸗ wenn wir noch Der neue franzöſiſche Oeneraliſmus Nivelle. dane“— hier dämpfte er ſeine Stimme—„ſie hat kein Herz, nicht mal für ihr Kind— die wird ihm nichts ſein können im Leben.“ „Sp haſt du auch das Glück nicht an Gül⸗ danes Seite gefunden?“ fragte ich beklom⸗ men. „Ein kurzes Rauſchglück,“ gab er zögernd zurück,„und dann nichts mehr als eine öde und troſtloſe Wüſte. Und wenn man bedenkt, daß man für dieſes Rauſchglück ein großes, heiliges Glück preisgegeben hat, dann iſt man froh, daß man jetzt da draußen auf dem Felde der Ehre verbluten kann.“ Daß waren Joachims letzte Worte. Wir lagen uns zum erſten Male wieder in den Armen. Wie danke ich dem Himmel, daß ich Joachim noch einmal geſehen, ehe die tödliche besessene ele Seſte 36 deren.“ Graf Günter lachte bitter auf. „Nun aber nichts mehr davon, der Wagen Es wird Zeit, daß wir aufbrechen, rechtzeitig Ettersrode er⸗ reichen wollen.“ „Meinſt du nicht, daß es ſehr ſtörend ſein wird, wenn ich als ganz Fremder ſo plötz⸗ lich in euren Familienkreis falle?“ „Im Gegenteil, deine Gegenwart wird dem Wie⸗ derſehen etwas von der Tragik nehmen, die wohl in uns allen ein wenig ſpukt. Du glaubſt nicht, Bodo, wie dankbar ich dir für deine Ge⸗ ſellſchaft bin. Allein hätte ich den Weg zum Vater⸗ haus wohl kaum gefunden.“ Er ſtand haſtig auf und ſchaute nach dem Wagen aus, der ſoeben am Eingang zum Hotel Romkerhalle vorfuhr. Die Nachmittagsſonne ſtrahlte durch das Blätter⸗ gewirr der Bäume und brach ſich in den ſilbernen Waſſerſtrömen, die wie funkelnde Schlangen ihren Weg von hohem Felsgeſtein zur Oker ſuchten. „Mit ſeligen Händen möchte ich all das Schöne, das Heilige meiner Heimat ſchöpfen und mit mir fort⸗ tragen,“ ſagte Graf Günter, die Arme breitend.„Mir iſt, als könute ich hier meine Seele reinbaden, als könnte ich die Erde, die ganze Welt reinwaſchen von all dem Blut, das da draußen in Strömen verrinnt. Mir iſt, als müßten Wunder geſche⸗ hen in den heiligen Tagen, da ich wieder auf Heimat⸗ boden wandere.“ „Komm, Bodo, führe mich. Aus Grab und Grauen einem neuen Eden entgegen— der Welt der Liebe und des Friedens, die doch endlich kommen muß— wie jetzt der Früh⸗ ling gekommen iſt— aus Not und Tod.“ Bodo legte herzlich ſeinen Arm um die Schulter des Freundes. „Ja, Günter,“ antwortete er innig. „Deutſchlands großer Oſtertag wird kommen wie ein Frühlingsſturm. Laß uns in dleſer heiligen Zeit ihm reinen Herzens entgegen⸗ ſchreiten, damit wir das lachende Licht, das, ſo Gott will, bald über das ſchauernde Land fliegt, auch ertragen können und würdig da⸗ ſtehen, wenn ſein Schein uns grüßt.“ (FJortſetzung folgt.) Herausgegeben von der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerel G. m b. H. Mannheim. Verantwortl. Schriftleiter: Egon von Frenckell, Duisburg. Druck Carl Lange, Duisburg. S ο n ,,/¶Z˖ͤn-enee enges ezegegegegeseszese set Du eee erer ee Nummer Jammer 2 Ohe 2 O οο⁰ο¼sz eres eee zee eee geen eee zee O εοο0,,mο⁰˙ο⁰⁰,jdG eee zee seg eGzegeezezese ze zene 12 1 ein⸗ 1 4 laube 3 4 E 5 174 ö n 8 2 1 eder 2 Bodo 2 3 ö 8 7 Du 8 1 An⸗ S 1 — 4 5 21* g 4. 15 1 zagen 8 2 ö echen, 2 2 ö * 45 Ee. 17 898 5 2 ö aß es„ wenn 3 1 plötz⸗ 2 kreis 2 4 15 4 f 3 deine 0 Wie⸗ 2 1 13 der 2 8 hl in. . K. pukt. 8 „ wie 2 e Ge⸗— 3 hätte— ater⸗— 0 den.“ 2 90 11 und S 90 zagen 2 gang 8 1 halle 420 6 2 ſonne 2 itter⸗ 5 7 3 8 rnen W 2 wie 7 5 2 1 ſtein 4 8 ö* inden— 2 höne, 2 imat 2 1 fort⸗— 7 nter, 755 4 15 „Mir 1 neine 1 inte 2 dem 0 uin 22 1 r iſt, 2 lc S igen, 90 mat⸗ 90 7 und 2 der 0 doch 55 rüh⸗ 10 7 8 15 75 0 80 g 0 15 2 0 inig. 8 90 men— 8 ö ſeſer 2 7 ö gen⸗ 5 2 ö 8, ſo— 4 ö and 0 5 ö da⸗ 2 b 0 1 0 7 f ickerel 0 u von 2 3 1 9 5 * 1 . erer eee 0 nere eee eee eee eee eee egen zen ge gezes ze: mmer Jammer 3 Seite 37 bez 1 7SEFECC z Oe eee 0 62020 ö 5 5 f Sees* 2 vom Glück vergeſſen 975 17 750 0 ge 4 N 0 4 1 4 Ueber J dortſetzung 30. i Roman von Fr. Lehne. Nachoͤruck verboten Blan Wie einen Geliebten ſehne ich ihn herbei—. tragen kann, weil ich die Lüge haſſe——„Ja, du biſt ohne Falſch, biſt treu und gu. 7 Und dann wird mir wohl—“ Die Lider ſanken ihr allerdings war der Schein gegen mich— er Nein, du Liebe, was durch mich verſchulde 3 ſchwer über die Augen, deren tiefe Schatten fragte— und ich gab keine Antwort.“ iſt, ſoll gutgemacht werden!“ leins ö den leidenden Ausdruck des lieben, holden„Du böſer Trotzkopf! Warum aber ſof„Nein, Chriſta, ich ſage nochmals: er hä haze ſtolz?“ „Er hätte mir auch ohne Erklärung glau⸗ mir glauben müſſen, auch ohne große Erkll 0 Geſichtes noch verſtärkten.„Und dann werde rungen! Er wußte doch, daß ich ihn liebt rief: ich ihm nahe ſein— ihm, von dem mich im 22 Leben wie im Sterben Ab⸗ Genügte das nicht?— Bittl ſjeben gründe trennten,“ flüſterte ſie. Gwendoline ließ die Herzogin reden. weil ſie wußte, daß es ihr wohl tat und ein Bedürfnis war, ſich auszuſprechen und ihre Phantaſien einzuſpinnen. Maria Chriſtina konnte ſich in der Wirklichkeit nicht zurechtfinden; ihre empfind⸗ ſame Seele fühlte ſich von allem verletzt, und ſcheu zog ſie ſich in ſich ſelbſt zurück, ſich dabei immer weiter von dem Gatten, dem etwas derben, ſinnen⸗ und genußfrohen Manne, ent⸗ fernend. Sie hatte dem Mann ihrer erſten, einzigen, roman⸗ tiſchen Liebe ein treues An⸗ denken bewahrt, hatte ihm Altäre in ihrem Herzen errichtet und betrauerte ihn jetzt, als ſei ihr mit ihm der Gatte geſtorben. „Ob er wohl noch meiner gedacht?“ hatte ſie oftmals gefragt. „Wäre ſeine Liebe nicht ſo tief geweſen, Chriſta, er hätte dich nicht gemieden und wäre nicht ſo weit fort⸗ gegangen! Bernd Ivers war ein Mann, der ſein Herz nur einmal fortge⸗ ſchenkt— und dann ganz— für immer——“ „Wenn nur die Sehnſucht nicht wäre, die nie ver⸗ löſchende, nie geſtillte! Kennteſt du ſie, Gwendo⸗ line—“ „Ob ich ſie kenne! Ach, tue nichts, Chriſta! Ich bi Genen fertig mit ihm! Ich bleil⸗ ſpende bei dir, ſolange du u Blank brauchſt, und dann hab' 0 Krone meine Kunſt.“ Sie ließ ſich nicht un 5 10 5 1 wurde beinah kennſt heftig ihrem Wide fr ohe ſpruch.— 1 0 Mißtraut Sekt würde ſtets trennend zwiſch hei uns ſtehen, Chriſta! Gews getrut ich bin empfindlich, ich gel 1 0 es zu, durch die Verhältnff in die ſo geworden dara⸗ ſtunde mußte er Rückſicht nehmen 8 Sie nahm ihre Arbe 5 f wieder zur Hand, eine ein w iriſche Epibenhitele, e Kunſt, worin ſie Meiſter 1 a war— ſie hatte der He 5 c zogin ſchon ein ane 90 bewundertes Ueberkleid Aus häkelt. Nach einer Wes las. brachte ein Diener die Vo 8 0 mittagspoſt. Ein Brief v ann Akowett und 14 U Lian große Druckſache in Bütte Axel papier für Gwendoline Haan, fanden ſich darunter. 7 achen Druckſache trug Blank gab— Schriftzüge. mußte „Eine Verlobungs ſtehen zeige—, Die Mit einem gewiſſen in heimli behagen, das ſie ſich gu mußte nicht erklären konnte, öffug ſchung ſie nach Erlaubnis der He Gwen zogin ihre Briefſchafti ihrer zuerſt die Druckſache. war. Es war die Anzeige d zucken Verlobung Blanka Likowsl pen mit dem Oberleutnant A vorgir von Kronau——! ihren Nun war es doch geſcheht ſtählen Er hatte ſich das 99 Hat Chriſta——“ Wie ein Aufſchrei kam das von Gwendolines Lip⸗ pen. Sie legte die Stirn auf die Lehne des Stuhles, in dem die Herzogin ruhte.„Ja, Chriſta, ich kenne die Sehnſucht, die nimmer⸗ ruhende— aber ich darf mich ihr ja nicht hingeben.“ Da faßte Maria Chriſtina nach Gwendo⸗ lines beiden Händen.„Iſt's um deinen Axel?“ Gwendoline nickte ſtumm. „So ſage mir doch, Liebe, du biſt darüber ſo verſchwiegen—— warum iſt's zu Ende mit euch beiden—?“ Das ſchöne blonde Mädchen wandte den Blick zur Seite.„Frage mich nicht, bitte.“ Doch die Herzogin ließ nicht nach. „Chriſta, er hegte Mißtrauen gegen mich Winterbilder. Eine ideale Rodelbahn. ben ſollen! Chriſta, er hatte mich mit Bernd Ivers geſehen, in München— und ſchon vor⸗ her in Kreuth, und Blanka Likowski auch, und ſie wird es geweſen ſein, die ihn arg⸗ wöhniſch gemacht—“ entgegnete ſie leiſe,„und ich konnte und durfte doch nichts erklären „Gwendoline—“ Die Herzogin legte Gwendolines Hände gegen ihre Augen.„Um mich, Gute, Stolze—“ flüſterte ſie erſchüt⸗ tert,„um mich haſt du dir dein Glück zer⸗ ſtört? Aber nein, das kann ich nicht zu⸗ geben, nein! Ein Wort von mir, und alles iſt wieder gut! Du wenigſtens ſollſt nicht vom Glück vergeſſen ſein!— Ein ſolches Opfer iſt mir zu groß.“ Sie nahm Gwendo⸗ lines Kopf zwiſchen ihre Hände und ſchaute fiſchchen gekapert! J überh. Mund verzog ſich zu ein wollte ſo verächtlichen Lächeln, N mit i ihr Geſicht ganz entſtellt davon wurde.(konnt Beben ging durch ihre Geſtalt. Sie bemerl wenn, den forſchenden Blick der Herzogin. Jedoch „Das, was wir vorhin beſprachen, Chriſ⸗ 5750 hat ſich erübrigt! Axel Kronau iſt i ſie, de —, Blanka Likowski verlobt!“ ſagte ſie mit t loſchen 4 — loſer Stimme.„Hier, die Anzeige— nen, Und Hanna ſchrieb:„Ja, meine bi Könnt Gwendoline, nun iſt unſere Blanka a zu ſpä Braut! Möge ihr ein glücklicheres Los h ſproche ſchieden ſein als mir! Axel von Kronau Und mir ſehr ſympathiſch, ſo gediegen und ernſt 7 du kennſt ihn ja auch! Aber zu dir kann d de 5 ja offen ſprechen— ich fürchte, er iſt dy Gwen nicht der richtige Mann für Blanka! 0„Ch wundere mich, daß die beiden ſich gefunh abgetg und das iſt's, was ich am wenigſten ver⸗ tief in deren ſtolz leuchtende Blauaugen. haben. Zwar, Mama und Blanka haben!“ 1. eon N 75 0 eee zes„ n n eee eee zee zes eee zee ese zee eee see ge geesezegezegezeseseeeeegezes. mer Seite 38 nun OZ e zege 9 ese 2 2 απꝰοοα wie ich wohl bemerkt habe, ſehr gewünſcht, doch Axel Kronau war, obwohl er ſehr viel eingeladen wurde, immer reſerviert. Ich glaube, die Verlobung war beinahe eine Ueberrumpelung für ihn. Am Sonntag war zerboten Blanka nach dem Diner im Salon mit ihm und gu allein; ſie hatte es ſehr eilig, ihm ein neues chuld Gemälde zu zeigen, das Mama gekauft! Und erf als Mama mit ihr und General von Fiſch⸗ „leins nach ihnen auch in den Salon kamen, er häll hatte Blanka den Leutnant untergefaßt, wäh⸗ ze Erkll rend ſie das Gemälde betrachteten Mama n liebt rief:„Was ſehe ich! Ihr „—Bitt lieben Kinder!“ Und der Ich bi General und die Generalin Ich bleib ſpendeten ſofort ihren Segen! du in lanka war ſehr glücklich. 1 hab' U Kronau war aber verlegen— ganz deutlich ſah ich es ihm an. Der General du kennſt ihn ja— wollte das frohe Ereignis gleich mit Sekt begießen, obwohl er bei Tiſch ſchon genügend getrunken— und die Ver⸗ lobungsfeier dehnte ſich bis in die ſpäten Nachmittags⸗ darch stunden aus. N Jetzt hältſt du mich ge⸗ eine ken uiß für boshaft! und für eine fein neidſſch— aber das bin ich elei, ein 1 Melſter nicht— von Herzen wün⸗ der 94 ſche ich beiden alles Gute— allgem. Gwendoline verſtand kaum kleid den Sinn deſſen, was ſie er We las. Gleichviel: mochte die die Vo Verlobung zuſtande gekom⸗ Brief 5. men ſein, wie ſie wollte: und ei Blanka Likowski würde n Bitte Axel Kronau heiraten! Die oline h nahm, was ihr das Glück ter. J lachend mit vollen Händen Blank gab— und ſie, Gwendoline, mußte immer am Wege bungsg ſtehen! Die Herzogin beobachtete ziſſen U heimlich die Freundin und ſich gu mußte die Selbſtbeherr⸗ te, öffne ſchung bewundern, mit der der He Gwendoline wieder mit efſchafth ihrer Handarbeit beſchäftigt che. war. Kaum ein Wimper⸗ zeige n zucken, ein Beben der Lip⸗ Likowaf pen verriet, was in ihr nant M vorging. Sie hatte ſich in 1 ihren Stolz wie in einen geſchehe ſtählernen Panzer gehüllt. s Ga Hatte Gwendoline denn 4 nicht un de beinaß Wide Nißtrau dzwiſcht 1 Gew „ ich gel erhältnif Sesso s* daß gerade Blanka— mir iſt es gleich— ganz gleich——“ Doch ihr blaſſes Geſicht und die zuckenden Lippen ſtraften ſie Lügen. „Ich bleibe bei dir, Chriſta.“ „Ja, Liebſte, und ich danke es dir! Lange wird es ja nicht mehr dauern— und dann hat alle Not ein Ende, und ich bin bei ihm!“ Geheimnisvoll und glücklich leuchteten ihre Augen, ſodaß bei Gwendoline der Schmerz und die Sorge um die geliebte Freundin die eigenen Sorgen und Schmerzen zurückdräng⸗ nicht ganz vergeſſen; es iſt barmherzig und läßt mich gehen, ehe mir das Leben zur un⸗ erträglichen Qual wird.“ „Ja, du haſt's gut, Chriſta!“ ſagte Gwen⸗ doline leiſe und neigte das Geſicht auf die Hände der Freundin.„Könnte ich mit dir gehen!“ „Nein, Liebe, du ſollſt leben und glücklich ſein!“ „Das iſt vorbei!“ „Gib acht, Gwendoline, ich weiß es genau, ——— dich hat das Glück noch nicht vergeſſen— eines Tages wird es doch noch zu dir kommen, ganz heimlich, ganz ſachte dann weiſe es nicht von deiner Tür, halte es feſt.“ Ein geheimnisvolles Lächeln flog über ihr Geſicht und ſie nickte der Freundin zu. „Dann denke an mich!“ Sie atmete tief auf.„Jetzt will ich ſchlafen, ich bin müde.“ Und ſie ſchloß die Augen: treu behütete die Freundin ihren Schlummer. 24. Kapitel. „Unheilbar!“ Die junge blonde Dame in Trauer ſchauerte leicht zuſammen, wenn ihr auch die Eröffnung des Arztes nicht ſehr überraſchend ge⸗ kommen war. Ich wußte es ſchon, Liebſte, ich hatte dir nur nichts davon ſchreiben wol⸗ len!“ flüſterte ihre Beglei⸗ terin, ihr teilnehmend die Hand drückend.„Komm, Gwendoline! Laſſe es dir ein Troſt ſein, ſie weiß nichts davon! Weine nicht.“ Die beiden jungen Damen entfernten ſich von dem weißen, freundlichen Gebäu⸗ de, dem man nicht anſah, wieviel menſchlichen Jam⸗ mer, wieviel Troſtloſigkeit es barg. Langſam ſchritten ſie dem auf ſie wartenden Kraftwagen zu. „Ich habe deine Mutter jede Woche beſucht, und da iſt mir aufgefallen, wie ſie ſich von einem Beſuch zum ti N iberhaupt ein Herz? Beinahe zu ein wollte es— im Vergleich cheln, 10 mit ſich— die Herzogin bezweifeln; denn ſo rde. d konnte ſich doch kein Menſch beherrſchen, bemerl wenn ihm das Liebſte verloren gegangen! Jedoch ein Blick in Gwendolines Augen be⸗ „ Chriſ lehrte ſie eines andern. So troſtlos blickten iſt n ſie, der Glanz der ſchönen Sterne wie er⸗ mit ii loſchen von den nach innen geweinten Trä⸗ —— nen, daß es Maria Chriſtina wehe tat. ine bel Könnte ſie ihr doch helfen! Nun aber war es nka aß zu ſpät! Hätte Gwendoline doch früher ge⸗ 3 Los h ſprochen! ronau Und ſte grübelte darüber nach—— denn d ernſt nichts hatte für ſie größeres Intereſſe als kann die Herzensangelegenheiten anderer! Aber r iſt d Gwendoline wollte nichts davon hören! nkal J„Chriſta, er war doch ſchon vorher für mich gefund abgetan— nur ſo überraſchend kam mir das! haben 2022 2 Winterbilder. Ein vereiſter Springbrunnen. ten—— denn die Herzogin wurde immer ſchwächer— ſie verfiel ſichtbar trotz aller Be⸗ mühungen der Aerzte. Es war kein Wille zum Leben mehr dal Und dann kam ein Tag, an dem man ſie heimholte, weil ſie in ihrem Lande ſterben wollte. Prangende Sommerpracht ringsumher. Rei⸗ fendes Korn und blühende Roſen— doch drinnen im fürſtlichen Schloß rüſtete ſich ein junges Leben zur letzten Fahrt. Lächelnd lag Maria Chriſtina in ihrem breiten Bett. Gwendoline war bei ihr: deren Gegenwart tat ihr wohl. „Ich habe keine Angſt,“ flüſterte ſie.„Mir iſt ſo frei und leicht!— Vielleicht würde mir das Scheiden ſchwerer, wenn ich ihn noch auf der Welt wüßte! Das Glück hat mich doch b resereilmmer 5 5 Num SO ge ese zee ze andern verändert hatte! ö Anfangs ſprach ſie mit mir immer noch von Malte und ganz vernünftig. Aber das letztemal—! Sie hielt ein Kiſſen wie eine Puppe im Arm, herzte und küßte es und redete mit ihm wie mit einem kleinen Kinde.“ „Hanna, es iſt furchtbar!“ ſtöhnte Gwen⸗ doline, und ihre Augen füllten ſich mit Tränen. „Wie es mir das Herz zerriß, dieſe Teilnahm⸗ loſigkeit gegen mich— ich bin ihr nichts! Sie kümmerte ſich nicht um mich, ſtarrte ſo unheimlich vor ſich hin, hörte mich nicht! Und jetzt hätte ich ihr das Leben erleichtern und verſchönern, hätte ihr wirklich alle Sor⸗ gen abnehmen können! Und nun iſt es zu ſpät! Das Glück hat die arme Frau wirklich ver⸗ geſſen.“(Fortſetzung folgt.) Seegen. Seite 39 e e e e e e „ AUrOoMoRTIE fLVUGMOrORREN . 1 eite 40 nun 4 PPP ybPP0ß0bTPpPPPbPTPPPßGTPPPPTPTPPTPTPTPTPTPTPTPTPPTPTPTPTPTPPPTPPPPTTTPPPPPVPPPPPPPPPPPPPPcP 2