he de 5 4 Bi 8 9 ilage oͤes Mannheimer General · Anze lt Neueſte Nachrichten. iſche Bad ger. 2 1 foͤruck⸗Be Tie . ˙. 7 AA. ͤ . 1 ⁵² 22 Legen eines Telephon⸗Kabels über einen Fluß. n 7 3. Jahrgang. 220 ese ze-eze-e-e-eezezezeze: eee ese es-ezezezeze-e-ee=„ 22 eee e zezeze-ezezezezeze eee ze zee ze zee zee zezeze ze zee zee zee zee e- e-„-= SO zee eee gezezezeze ze zee zee ese see see ze zee ze ze gege- ses eee 9 e zee zee eee eee see zeze zesse sees see ese sees een heilige GT... Er ib NN Fortſetzung 11... Nachdruck verboten. Amerikaniſches Copyright 1916 by Anny Wothe⸗Mahn, Leipzig. Der arme Kerl, der Wolfgang, der ſich trotz allem von ihrem Zaubernetze hat fangen laſſen, tut mir leid. Das Erwachen wird furchtbar für ihn ſein.“ „Er meint, daß er nicht wiederkommt, da draußen ſchon eine Kugel iſt.“ Günter ſah erſchreckt auf. „Es geht die Sage, daß die Diethardshau⸗ ſen immer ihren Tod vorhergeahnt.“ „Das wäre ja entſetzlich für Güldane.“ „Sie muß eben wie wir alle lernen, mein Sohn, daß aus dem ungeheuren Weltenauf⸗ ruhr, aus Jammer und Not ein anderer neuer Menſch erſtehen muß, der ſeinem Schick⸗ ſal gewachſen iſt, will er glücklich ſein und glücklich machen. Und jetzt komm zu unſerem kleinen Holm. Ganz ſchonend und vorſichtig daß für ihn bereit müſſen wir ihm ſagen, was für ein Kind ſo bitter iſt, trauert.“ „Mutter,“ rief Günter, die Hand der Mut⸗ ter gegen ſeine Wange ſchmiegend,„ich wollte, das um den geliebten Vater ich könnte ſo gut, ſo nachſichtig ſein wie du. Ich aber kann nur fluchen, wo du ſchon ſegneſt.“ „Das iſt Frauenart, mein Junge. Des Jammers wäre ja kein Ende, wenn auch wir noch Wunden ſchlagen wollten, ſtatt ſie zu heilen.“ Tief im Harzwald, von ſchroffen Felsge⸗ hängen umhegt, lagen die Hüttenwerke des Kommerzienrats v. Kettler. Weitgeräumig und weitverzweigt war das Rieſenwerk aus⸗ gewachſen, das der Vater des Beſitzers faſt aus Nichts herausgeſchaffen, ein großmächti⸗ ges Zeugnis deutſcher Kraft, deutſchen Fleißes und deutſcher Intelligenz. Tag und Nacht glühten die Feuer der Hochöfen in die Harzberge und Wälder hin⸗ aus, herrſchte in den Förderſchächten reges Leben, obwohl es gegenwärtig überall an Bergleuten, Ingenieuren und Betriebsbeam⸗ ten fehlte. Wo er ging, hatte man Frauen eingeſtellt, um die Betriebe in der Kriegszeit aufrecht zu erhalten. Der älteſte Sohn des Kommerzienrats, einer der Hauptleiter der großen Werke, hätte ſich zwar leicht als unabkömmlich vom Kriegs⸗ dienſt befreien können, aber es ging ihm gegen die Ehre, nicht mit der Waffe in der Hand dem Vaterlande zu dienen. Der jüngſte Sohn, aktiv beſ den Dragonern, ſchied für den Betrieb von vornherein aus, und da hatte dann der Kommerzienrat, der ſich ſchon von dem größten Teil der Geſchäfte zurückgezogen hatte, bei Ausbruch des Krieges wieder die Leitung ſelbſt übernehmen müſſen. Voll Sorge und mit ſehr gemiſchten Gefüh⸗ len hatte er ſich dazu entſchloſſen. Wenn Ru⸗ dolf, ſein Aelteſter, nicht wiederkehrte, dann ſtand die Arbejt ſeines Lebens nur noch auf zwei Augen. Und wie bald konnten ſich die ſeinen ſchließen? Mehr als je dachte er dar⸗ an, ſeine einzige Tochter einem Manne zur Frau zu geben, der im Stande war, das mäch⸗ tige Werk aufrecht zu erhalten, und der auch für Lotti ein geeigneter Lebensgefährte ſein würde. Dafür galt ihm der Direktor des Haupt⸗ hüttenwerkes„Himmelreich“, der vor einigen Von der mazedonischen Front. Abtransport von Verwundeten. Seite 9 1 202020 eee ee eggs eee eee Nummer 1. 62 ˙ο Jahr war feſter Hand Di inter 0 0 0 0 0 einen ſchine Lot ziehe einan Stir! U U 1 J dee Nummer zur äch⸗ auch ſein upt⸗ igen 20e mer 1 eee Zee zee ze zee eee Ze gegessen Jahren als Ingenieur bei ihm eingetreten flüchtig zu ihrem Vater herüber. Der nickte war und es verſtanden hatte, mit ſicherer und ihr dann immer ermunternd zu und Lotti feſter, allerdings zuweilen etwas brutaler ſchrieb weiter. Hand in das Getriebe einzugreifen. Die Sonne ſtieg höher, es war bald Mittag, Dr. Klemens Bergerot war nicht nur ein und Lotti tippte noch immer. Endlich legte intereſſanter, ſondern wie der Kommerzienrat Herr v. Kettler den goldenen Tintenſtift, den Von der mazedoniſchen Front. Oeſterr.⸗ung. Korporalſchaftsküche in den mazebonſſchen Bergen. er immer in der Hand hielt, beiſeite. Das hieß„Schluß“! Lotti atmete befreit auf und tat mit ſpitzen glaubte, auch innerlich hervorragender Menſch mit glänzenden Eigenſchaften, die ein Mäd⸗ chen, wie es ſein verwöhntes Töchterchen war, 0 wohl beſtechen konnten. Trotzdem war er Fingern die großen Schreibärmel ab, die ſie nicht ganz ſicher, ob Lotti den offenkundigen eee 0 Lotti ſtreckte ihre zierlichen in weißen Schuhen ſteckenden Füße von ſich und ſah ge⸗ legentlich auf ihre Fußſpitzen nieder. „Ich ſtreike, Vater.“ „Ja, aber warum denn?“ „Der Lohn iſt zu miſerabel.“ „Aber erlaube mal, du erhältſt denſelben Lohn, wie meine Sekretärin, die auf und da⸗ von ging, weil ihr Liebſter verwundet heim⸗ kehrte und ſie ſich nun Hals über Kopf kriegs⸗ trauen läßt.“ „Es iſt ein Lumpengeld, Väterchen.“ „Du ſchätzeſt ja deine Arbeit ſehr hoch ein.“ „Tue ich auch, beſter Vater. Alſo willſt du die„Gage“ erhöhen, ſonſt ſtelle ich das Tippen ein.“ „Das iſt ja vollſtändige Anarchie in der eigenen Familie. Du weißt, ich kaun es nicht leiden, Lotti, wenn du mir ſo die Piſtole auf die Bruſt ſetzt. Wie viel willſt du denn mehr haben, Kleine?“ „Noch einmal ſo viel, Väterchen.“ Lotti ſchaukelte ſeelenvergnügt mit den Bei⸗ nen und blinzelte den Kommerzienrat erwar⸗ tungsvoll, und doch mit Siegermiene an. „Nicht zu machen, Kind. Wie ſoll ich denn das mit gutem Gewiſſen buchen?“ „Das iſt mir ſchnuppe. Jedenfalls brauche ich das Geld.“ „Wozu denn?“ Lotti ſah einen Augenblick nachdenklich vor ſich hin. „Ja, weißt du, Vater, es reicht nicht mehr für alle meine Kriegskinder.“ „Aber Lotti, dir ſtehen doch anſehnliche Summen für wohltätige Zwecke zur Verfü⸗ gung. Wie kannſt du nur ſo etwas behaup⸗ ten. Habe ich je gekargt, wenn du mich um etwas bateſt?“ „Das wäre noch ſchöner, wo wir auf den Goldſäcken ſitzen und die Frauen und Kinder Bewerbungen des Direktors geneigt war, denn ihr Ton Bergerot gegenüber war nicht immer ſo, wie ihn ſich der Kommerzienrat wohl gewünſcht hätte. Dieſe Ungewißheit bedrückte Kettner, und er ſah ſorgenvoll in die nächſte Zukunft. Denn, wenn Lotti Bergerot ausſchlug, ſo war er in Gefahr, ſeinen tüchtigſten, faſt unerſetz⸗ lichen Mitarbeiter zu verlieren. Es hatte ſchon ſo wie ſo Schwierigkeiten genug ver⸗ urſacht, den Direktor vom Kriegsdienſt frei zu bekommen, und nur die Tatſache, daß viel⸗ leicht der ganze Betrieb auf den Werken in Frage geſtellt ſein würde, ermöglichte, daß der Direktor als„unabkömmlich“ daheim blieb. Lotti hatte natürlich darüber die Naſe ge⸗ rümpft und etwas von„Drückeberger“ ge⸗ murmelt. Aber der Kommerzienrat hatte es nicht hören wollen. Lotti hatte ja nun leider mal ein leichtfer⸗ tiges Mundwerk. Dieſe Erkenntnis hielt na⸗ türlich den Kommerzienrat v. Kettler nicht ab, über alle Maßen entzückt von ſeiner einzigen Tochter zu ſein. Heute ſaß er, wie alltäglich, in ſeinem Pri⸗ 2 1¹ 20 ese eee„e-„ee eee ez gese- ee dess---e-es--e-e-e=- Zezezesezese zee ze zee zee gez eze zee ze: . ez eez ee--e-e ese-e=: 2 2 vatkontor Lotti gegenüber, die mit einem un⸗ von der mazedoniſchen Front. deulſche Huſaren⸗Ableilung ſetzt über die drina 7 durchdringlichen Geſicht ihren Poſten an der 5 chen 9 N g ſetz 5 Schreibmaſchine verſah, und diktierte ihr über die duftigen Aermel ihres weißen Bat⸗ unſerer armen Bergleute Not leiden. Gewiß 1 ö 9. 5 5 N einen Brief nach dem anderen in die Ma- tiſtkleides getragen hatte. gibſt du gern und viel. Aber die Angeſtellten“ ſchine.„Du, Vati,“ ließ ſie ſich vernehmen.„Ich— hier äugte ſie ihn ſchelmiſch an—„die ſoll⸗ 9 Lotti tippte emſig, ohne eine Miene zu ver⸗ mache nicht mehr mit.“ teſt du beſſer verſorgen. Denke mal die Teue⸗ ziehen— nur bei beſonders ſchwierigen Aus.„Nanu?“ fragte der Kommerzienrat mit un⸗ rung. Ich bin faſt umgefallen, als ich von 2 einanderſetzungen krauſte ſie ein wenig die willigem Erſtaunen.„Willſt du jetzt ſchon die den armen Weibern die Preiſe von heute 2 N Stirne über dem feinen Näschen und ſah Flinte ins Korn werfen?“ hörte und welche geringfügigen Summen 5 2 keesesegegegsgesegesegegesefesegegezedesesegesesegeseseseseseesegesesesgegegegegegegegesegegesegesesesesesegesegegegegegsesegesesegegesegegegesz Hummer 12 f Seite 91 1 0 ö 1 ö ö 1 1 N 1 1 ö esse se sees 9 828 8 5 22 eee. 22 eee ez 202 zog zee zee ee. 2 ese: ese anderen bevorzugen.“ ihnen dagegen zur Verfügung ſtehen. Ebenſo wie die Aermſten komme ich mit dem Geld, das ich mir bei dir durch„ehrliche Arbeit“— wieder blinzelte ſie vergnügt in ſeine Augen —„verdiene, für meine Kriegskinder nicht mehr nus. Soll ich die kleine Bande hungern laſſen?“ Der Kommerzienrat lachte. „Aber Kind, dir ſtehen doch andere Hilfs⸗ mittel zur Verfügung.“ „Aber nichts Selbſtverdientes, Vater. Ich habe einmal den Ehrgeiz, meine Kriegskinder aus eigenen Mitteln zu erhalten.“ „Du gibſt dich zu viel mit ihnen ab, Lotti. Das iſt ja ein Jauchzen und Singen unter den kleinen Trabanten, als ſei das Leben ein einziges Freudenfeſt.“ „Ich wollte, es wäre ſo. Du weißt ja ſelbſt, wie blaß, wie traurig und verhungert die meiſten waren. Der Vater gefallen oder ſchwer verwundet, kein Brot daheim und keine Freude, nur Tränen. Da meinte ich, in die⸗ ſer ſchweren Zeit Lotte,„ich glaubte, Herr Kommerzienrat wä⸗ ren allein.“ „Nur näher, Herr Direktor,“ ermunterte Lotte.„Sie kommen mir gerade recht,“ und mit gewohnter Zunge begann ſie, ihm ihr An⸗ ſinnen an ihren Vater zu erklären. Klemens Bergerot runzelte die breite Stirn. Es wurde ihm immer ſchwer, gegen⸗ über dem ſchönen Mädchen, das ihn ſtets gleichmütig behandelte, als könnte er für ſie als Bewerber gar nicht in Frage kommen, ſeine Faſſung zu bewahren. „Ganz unmöglich, gnädiges Fräulein, wandte er ein.„Ihr Herr Vater hat ganz recht, eine ſolche Maßnahme würde von uns zu unerhörte Opfer fordern.“ „Opfer, Opfer,“ warf Lotti aufgeregt da⸗ zwiſchen.„Wer bringt denn Opfer? Wir oder das Volk? Sehen Sie ſich doch mal die armen Frauen an, die um ein Stückchen But⸗ ter oder ein paar Kartoffeln ſtundenlang ſtehen und nicht wiſſen, wie ſie ihre Kinder 4. OOo zee see sese ses SOoe ese zes halb unwillig den Kopf und meinte zu dem Direktor: 5 „Na, da werden wir wohl in den ſauren Apfel beißen müſſen, lieber Bergerot, Lotti läßt doch nicht nach.“ „Lieber, lieber Vater.“ Lotti flog dem Kommerzienrat jubelnd um den Hals. „Stehen Sie doch nicht ſo ſteif und ſtumm da, Herr Direktor,“ rief ſie ausgelaſſen, ſich der großen Hand des Ingenieurs bemächti⸗ gend,„es ſteht Ihnen gar nicht, wenn Sie ſo böſe ſind. Freuen Sie ſich doch mit mir. es nicht ſchön, wenn man geben kann?“ Der Direktor geriet in Verſuchung, kleine weiche Mädchenhand, die in der ſeinen lag, an ſeine Lippen zu ziehen. Aber nein, ſo ſchwach durfte er ſich nicht zeigen. Gleich ließ er ſie fallen. Finſter blickten ſeine grauen, dunkel gezeichneten Augen auf Lotti. „Sie mißbrauchen Ihre Macht, gnädiges Fräulein— auch bei mir.“ Lotti lachte hell müßten erſt die Kinder der Helden, die für uns ver⸗ bluteten, neue Le⸗ benskraft ſchöpfen. Und wenn ich ſehe, wie die Mä⸗ dels ſich fröhlich im Ringelreihen ſchwenken, bei Lautengeſang, ihr Köpfchen bekränzt, und die Jungen Schützengräben ausheben und Va⸗ terlandslieder ſin⸗ gen, dann über⸗ kommt mich eine Wonne ohneglei⸗ chen und ich ſehe Deutſchlands Zu⸗ kunft in goldenem Licht.“ „Du biſt eine Schwärmerin, Lotti. Alſo— wieviel willſte?“ „Das Doppelte.“ „Na, meinet⸗ wegen denn deine ſchätzens⸗ werte Kraft“— er machte ſeiner Tochter eine tiefe Verbeugung—„kann ich fetzt nicht miſſen.“ „Das wußte ich, Vater. Aber was dem einen recht, iſt dem anderen billig. Ich hoffe, du wirſt nicht einen deiner Angeſtellten vor dem Der Dampfer„Frederik VIII“, „Was ſoll denn das?“ herrſchte der Kom⸗ merzienrat ſein liebreizendes Kind an, das jetzt mit umſtändlicher Sorgfalt den Kaſten über die Schreibmaſchine deckte. „Ich meine, Vater,“ ſagte Lotti plötzlich ganz ernſt,„daß du allen deinen Angeſtellten in den mittleren und unteren Gehaltsklaſſen die Hälfte ihres Einkommens als Teuerungszu⸗ ſchlag gewährſt.“ „Mädel, biſt du denn ganz von Gott ver⸗ laſſen? Weißt du denn, daß das in die Tau⸗ ſende geht, daß das Rieſenſummen erfordert?“ Lotti ſchnippte wegwerfend mit den Fin⸗ gern. Im ſelben Augenblick klopfte es an die Tür und auf ein Herein des Kommerzienrats trat der Direktor Bergerot, einen Stoß Pa⸗ piere in der Hand, über die Schwelle. „Verzeihen Sie die Störung,“ entſchuldigte auf welchem Graf Bernſtorff mit ſeiner Familie die ſatt kriegen ſollen. Wenn wir mal Hundert⸗ tauſend weniger verdienen, werden wir ja noch nicht ſterben. Das ſage ich Ihnen, Herr Direktor, wenn Sie Vati abreden, dann hat unſere Freundſchaft die längſte Zeit ge⸗ dauert.“ „Lotti, Lotti,“ warnte der Vater, der ſchon ſeinen Lieblingsplan mit Lotti und dem Direktor ſcheitern ſah. „Gnädiges Fräulein können eben nicht überſehen, was eine ſolche Mehrausgabe für den Geſchäftsmann bedeutet. Das hieße un⸗ ſeren Etat ſo ſchwer belaſten, daß wir eine ſchlechte Bilanz bekommen.“ Lotti lachte bitter auf.„Ja, wenn aber im Amtsblättchen zu leſen iſt,„die Hüttenwerke „Himmelreich“ der Firma Kettler u. Co. ſpen⸗ deten für die Kriegsnotſpende 150 000 Mark,“ das belaſtet unſern Etat gar nicht, denn dafür kriegt Vater ſchließlich einen Orden und ſein Name kommt ins goldene Buch, wo man dann alle ſeine Wohltaten leſen kann.“ Und hochmütig über den Direktor hinweg⸗ fehend, fragte ſie: „Was haſt du beſchloſſen, Vater?“ auf. „Na, das läßt ſich hören und freut mich von Herzen. Jetzt aber mal ein wenig freundlich, mein Herr— herzlich ſogar— bitte ſo iſt es recht. „Noch freundli⸗ cher“, würde der — cheln Sie ſonders.“ ſtrahlend zu ihm auf, daß der Di⸗ rektor nicht anders konnte, als nun doch dieſe kleine eigenwillige Mäd⸗ chenhand zu küſſen. „Wir ſind alle zu ſchwach gegen Sie, Fräulein Lotti.“ Na, Dank. Zur Belohnung lade ich Sie heute nachmittag zu Kaffee und Kuchen bei meinen Kriegskindern ein. Auf dem Wieſengrund hinter der Zeche am See, wo die Mummeln ſtehen, ſind die Tafeln ge⸗ richtet. Kommen Sie?“ „Wenn gnädiges Fräulein befehlen, ſonſt bitte ich mich zu entſchuldigen, da ich ſehr be⸗ ſchäftigt bin.“ „Befehlen— befehlen? Nein, lieber Direk⸗ tor, da vergnügen Sie ſich nur nach Kräften 5„Himmelreich“. Wir feiern dann ohne Sie.“ Und mit einem herablaſſenden Kopfneigen ging ſie aus dem Zimmer. Klemens Bergerot zerknitterte in nervöſer Erregung die Papiere in ſeiner Hand. Mit keinem Blick ſtreifte er die Tür, durch welche die reiche Erbin des„Himmelreiches“, ſo wurde Lotti faſt überall genannt, ver⸗ ſchwunden war. „Darf ich meinen Vortrag beginnen, Herr Kommerzienrat?“ fragte er knapp. ortſetzung Seite 94.) Herausgegeben von der Dr. H. Haasz'ſchen Buchdruckerel G. m. b. H. Mannheim. Verantwortl. Schriftleiter: Egon von Rlickreiſe nach Europa machte. Iſt die hotograph ver⸗ angen. 9 0 lä ogar. Das liebe ich be⸗ Und ſie ſah ſo N 2 2 3 er ſich mit einer leichten Verbeugung gegen Der Kommerzienrat ſchüttelte halb lächelnd, Frenckell, Duisburg. Druck Carl Lange, Duisburg 1 7 i Jꝙ)44%•vſdCfCf ͤ 3 4 1 1 422260 ds οοονν,ẽdse eg ese οεοετ 2 ener- οοg˙ οοεο zr o οαο 0 on οε⏑ Seite 92 nummer 1 2 20% Seer Kumme ea eee eee e zegeeseeze z eseegeee s eezeegeseeesezezezezeeze zee sesese see gez ese gege- esesese zee ges ezezezezezeze dem uren Zotti um imm „ſich ichti⸗ ie ſo Iſt die inen tein, leich eine otti. iges hell läßt und von aber enig nein zlich E— echt. idli⸗ der ver⸗ lã⸗ gar. be⸗ lo eine 12 en. alle gen lein (Nach einer engliſchen Darſtellung.) ſei lade chen dem wo ge⸗ onſt be⸗ rek⸗ ften hne Kuſſiſcher Angriffsverſuch in dem Sumpfgebiet der Düna. gen öſer urch es“, ver⸗ S ert kerel von 3 4 1 5 8 20202 20 eee 9220 z ezgesezegezezezegeeegegesegeesegegegesesezezezese ge gezezeze ze zee Seite 93 6 ο.l deer eser eg geg mer 1] Nummer 12 res ⁰οοαοναν⏑Ei¾ʒeg ess, οαονε%eb,Eeͤ ge * 11 Herr v. Kettler ſah wohl die finſtere Falte 2 auf der Stirn ſeines Mitarbeiters. 2„Sie ſollten Lotti nicht böſe ſein, lieber 4 Bergerot. Sie iſt nun einmal ein Kindskopf, der unbedingt ſeinen Willen durchſetzt, und 3 ſie hat einen ſehr ſchwachen Vater.“ 7„Leider,“ gab der Direktor mit einem kal⸗ ten Blick aus den grauen Augen zurück, 2„aber wollen wir nicht beginnen, Herr Kommerzienrat?“ 8 Herr v. Kettler winkte dem Direktor Platz 7 zu nehmen, und nicht lange währte es und eee eee ezezezez-ezezeze zer- eee e: oe eee ee eee ee gege- se eee zee ee 20 Sn 2 Se- 2 ezese-ees„ 22 ZOO. 2 beide Männer waren völlig in ihre geſchäft⸗ liche Unterhaltung vertieft. Bergerot machte ſich dabei eifrig Notizen und während er ſo, über ſeine Papiere ge⸗ neigt, ſaß und ſchrieb, durchfuhr den Kom⸗ merzienrat plötzlich das Gefühl, als ducke ſich da ein beutegieriges Raubtier und hole weit⸗ hin zum Sprunge aus. Cree ee eee eee 8 Der Kommerzienrat hatte die Frage ja lange kommen ſehen, aber die unvermittelte Art, wie ſie geſtellt wurde, verletzte ihn. Er ſpielte gedankenvoll mit dem goldenen Stift in ſeiner Hand. „Nein,“ antwortete er bedächtig,„aber ich darf Ihnen nicht verhehlen, daß mein Mädel ſehr eigenwillig iſt und daß ich mich nicht des geringſten Einfluſſes auf Lotti rühmen kann.“ „Leider,“ gab der Direktor mit einem hal⸗ ben Seufzer— heute ſchon zum zweiten Male — zurück, ſich das dunkelblonde Haar von der breiten Stirn ſtreichend,„aber es liegt mir auch ganz fern, Fräulein Charlotte irgendwie zu beeinfluſſen. Ich wollte nur in keiner Weiſe gegen Ihren Willen, gegen Ihre Pläne handeln.“ „Das iſt gewiß ſehr ehrenwert, Herr Direk⸗ tor,“ verſetzte der Kommerzienrat etwas ſteif, denn die ſeltſame Brautwerbung war ihm un⸗ Fräulein Lotti nicht aus ehrlicher Zuneigung eee zee ge sese ze ze ze zee zee zee eze ze: eee αο, „Ich bin ein ernſter Mann,“ gab der Di⸗ rektor ſelbſtbewußt zurück.„Ich habe mein Lebtag keine Zeit für die Frauen gehabt, und um Liebe girren, das liegt mir nicht. Kann die Meine werden, ſo müſſen ſich unſere Wege trennen. Ich möchte Sie dann zum Herbſt um mine Entlaſſung gebeten haben.“ Er macht dem Kommerzienrat eine ſteife Verbeugung, und ehe dieſer zur Beſinnung kam, hatte der Direktor das Zimmer verlaſ— ſen. Tief erſchöpft ſank Herr von Kettler in ſeinen weichen Lederklubſeſſel. „Das iſt ja die reine Erpreſſung!“ ſtöhnte er auf. Da ſteckte Lotti vorſichtig den Kopf zur Tür herein. „Iſt er weg, lachend. das alte Ekel?“ fragte ſie Das war natürlich Unſinn. Die große, ge⸗ ſchmeidige, elegante Geſtalt des Direktors, ſein charaktervoller Kopf hatten kaum jemals vorteilhafter ausgeſehen, wie gerade jetzt, wo er mit einer großartigen Beherrſchung des Stoffes allerlei neue geſchäftliche Pläne ent⸗ wickelte. Dieſer Mann da, das galt dem Kommerzienrat als ſicher, war ein unſchätz⸗ barer Gewinn für ſein Lebenswerk. Ohne ſeinen genialen Weitblick, ſeine rückſichtsloſe Tatkraft, brach vielleicht alles zuſammen, ſo⸗ fern Rudolf dem Werk nicht die ganze Kraft weihen könnte. Nahm aber Lotti Bergerot zum Gatten, dann war der Direktor für immer an ihn und ſein Werk gefeſſelt. Jetzt aber lag entſchleden etwas Ablehnen⸗ des in der Haltung des Direktors, der nun mit einem kurzen Ruck aufſtand und dicht an den Kommerzienrat herantrat, der unwillkür⸗ lich einen Schritt zurückwich. „Erſchrecken Sie nicht, Herr Kommerzien⸗ rat,“ ſprach er rauh,„wenn ich Sie ſo ganz unvermittelt etwas frage. Würden Sie mir frei und offen ſagen, ob Sie etwas dagegen einzuwenden hätten, wenn ich mich um die Eine Kraftfahrerkolonne an der Weſtfront. behaglich,„alſo, meinerſeits haben Sie freie Hand. Doch würde ich natürlich meine Toch⸗ ter niemals zu einer Heirat überreden, der ſie nicht zuſtimmt.“ „Bewahre— das würde wohl auch meine Sache ſein. Vielleicht darf ich Herrn Kom⸗ merzienrat darauf aufmerkſam machen, daß, ſollte es mir nicht gelingen, Fräulein Lottis Neigung zu erringen, ich meinen Wirkungs⸗ kreis hier aufgeben möchte.“ Auge in Auge ſtanden ſich beide Männer gegenüber. Ein brutaler Ausdruck in dem energiſchen Geſicht des Direktors verurſachte dem Kommerzienrat geradezu Unbeahgen. „Das heißt alſo: Entweder— bder.“ „Wie Sie es nehmen wollen. Sie werden mir zugeben, Herr Kommerzienrat, daß es für mich etwas äußerſt Peinliches haben muß, hier als abgewieſener Freier weiter zu arbei⸗ ten.“ 5 „Ja, zum Donnerwetter,“ Kommerzienrat an,„Sie brauchen ſich doch keinen Korb zu holen Das merkt man doch ob einen ſo ein Mädel mag oder nicht. Dann hält man doch hübſch den Mund, wenn man fuhr ihn der 11 „Du benimmſt dich ganz unglaublich, fuhr Herr von Kettler ſein hübſches Kind an, das nun behutſam die Tür hinter ſich ſchloß. „Vati,“ ſchmeichelte ſie, beide Arme um den Hals des Vaters ſchlingend und ihre weiche Wange an die ſeine ſchmiegend.„Wie biſt du hart zu mir.“ Unſicher ſah der ſchon halb Verſöhnte zu ihr auf. „Du machſt einem nichts als Aerger. Wie du den Bergerot behandelſt, iſt geradezu un⸗ glaublich.“ „Na, er aber erſt. Iſt das eine Art— meine Einladung ſo abzulehnen?“ „Er will nicht dein Spielball ſein.“ ö „Was will er nicht?“ Jetzt lachte Lotti hell. Du tuſt ja gerade, als wäre Bergerot ein Freiersmann.“ „Vielleicht iſt er es auch.“ Jetzt tanzte Lotti ganz übermütig im Zim⸗ mer umher. „Ach, Vati, das iſt ja zum Schreien, der alte Knopp. „Der Direktor iſt kaum vierzig Jahre.“ „Alſo faſt doppelt ſo alt wie ich. Nee, wenn 5 Hand Ihrer Tochter Charlotte bewerbe?“ ſieht, daß es ausſichtslos iſt.“ ich heirate, dann muß mein Liebſter jung ſein 1 1 2 10 deres ZO gea eg Oegegegeegeeenee dosesesesesesososegesesegesessιꝗ˙,⏑i8zes es οοτο,,es zesse eee eee eee es eee Seite 4 nummer 1 620988 und durch miſep Geſch die B Vatei eher klar beſſer 2 ſtehen behar tige“ mit ſinne, tief ſe habe geſag Berge daß e behrl daß allen lenkt die;! eine ſchätz egoge: Nummer ee Di⸗ nein und ann zung Vege erbſt teife zung rlaſ⸗ in hute Tür ſie ch. an, loß. den iche du zu Vie un⸗ de, im⸗ der 7 un ein 3 7 150 2028⁰ ner 13 Seeg ze zee see ze sees ge geSeseseseze sse se eee zee ee eee Vater, und je eher du ihm das klar machſt, deſto beſſer iſt es.“ „Ich muß ge⸗ ſtehen, Lotti, du behandelſt wich⸗ tige Lebensfragen mit einem Leicht⸗ ſinne, der mich tief ſchmerzt. Ich habe dir ſchon oft geſagt, daß ich Bergerot ſchätze, daß er mir unent⸗ behrlich iſt und daß ich ihn mit allen Mitteln an uns feſſeln möch⸗ 9 85 „Bitte,“ ver⸗ beugte ſich Char⸗ lotte ironiſch, „aber nicht auf meine Koſten. Ich heirate den Direk⸗ tor nie,— u. zwin⸗ gen— das weißt und friſch, ein guter Kamerad, der mit mir durch dick und dünn geht. Aber nicht miſepetriger Kerl, Geſchäfte denkt und der für die Armen nicht die Bohne übrig hat. Bergerot heirate ich nie, du— laſſe ich mich nicht.“ a Der Kommerzienrat ſeufzte. er nur zu gut, Schon als Kind hatten bei ihr vollſtändig Strenge oder Gewalt verſagt. 5 zee ese eee se zezezezezezesesezeze zee ge zezeze „Ausgeſchloſſen,“ verſetzte Lotti lakoniſch, denkſt doch nicht etwa an den jungen Men⸗ ſo'n„Ich habe bereits gewählt.“ ſchen, dem ihr da zufällig im Okertal begeg⸗ „Du?“ net ſeid, den du garnicht kennſt, von dem du! Der Kommerzienrat war ganz ſtarr. garnichts weißt?“ 0 „Und das ſagſt du ſo, als wäre das gar⸗„Ja, Vater, der iſt's. Den nehme ich.“ 5 „Aber nicht mit! meinem Willen. Ich danke— ſo'n unbekannter Menſch, der dir gleich beim erſten Sehen ſo den Kopf verdreht, daß du blind und taub für alles andere biſt. Denkſt du vielleicht, er will nicht dein Geld wie die anderen alle?“ 8 „Nein, Vater!! der liebt mich eben, trotzdem er glaubt— daß ich ein Tippfräulein beim Herrn Kom⸗ merzienrat“ ſie ſank vor ihrem Vater in ehr⸗ furchtsvoller Ver⸗ beugung zuſam⸗ men—„bin.“ Er wird längſt durch Chriſta⸗- Maria, die ja mit ſeinem Freunde bekannt iſt, wiſſen, der den ganzen Tag an 1 Eine Kraftfahrerkolonne an der Weſtfront. Aufbruch. nichts?— Wer iſt es denn? Natürlich wie⸗ der ſo ein Mitgiftjäger, wie ich ſie ſchon dutzendweiſe fortſchicken mußte.“ „Dieſes Mal nicht, Vater. Es iſt einer, Das wußte wer du biſt, und wenn er das weiß— dann liebt er dich eben wie alle, die Geld brauchen.“ „Vater!“ ELpttis Augen funkelten ihn vor 22620 MN 5 4 UM! 40 f 1 N J 0 4 1 : 4 Eine Kraftfahrerkolonne an der Weſtfront. Auf der Fahrt. Er mußte es alſo in Güte verſuchen. der jetzt ſchon Tag und Nacht die Groſchen Empörung zornig an.„Eben darum— weil; „Sei doch vernünftig, meine Kleine,“ zuſammenzählt, ob es reicht, um ein armes ich weiß, wie ich nur immer meines Geldes 2 lenkte er ein.„Von Zwang kann doch garnicht Tippfräulein“— ſie lachte beluſtigt auf— wegen geliebt werde, hat mich die rückhaltloſe 3 die Rede ſein. Vielleicht beſinnſt du dich„zu ernähren, wenn er vielleicht gar die Uni⸗ Zuneigung Verdens, der mich für ein 3 eines Beſſeren und lernſt Bergerots Wert form ausziehen muß— um ſie zu heiraten.“ Schreibmaſchinenmädchen hielt, bezaubert. Im a ſchätzen.“„Lotti, du biſt wohl nicht bei Sinnen. Du übrigen kennſt du ihn ja garnicht.“(Fortſ. folgt.) 18 1 2 desesesesesezezes Gesees se Zesesesesesese see. og 0 a0 e n⁰ονανονν,nsfegege seg οiοοοοοοοοοοονε⏑⁰ eesesesesese send nummer 12 Seite 95 20 umme 1 10 A me FſſſſſſſſſſſſſHR een duanadddndnbadundadtandgame ahaeeeeegchpdbnsdgddcecdananmanmenennnmanannadadaaaggadad gad adcdon nee eee Dampf ⸗Dreſchſatß„Lanz“ mit Selbſtbinder⸗Strohpreſſe, die Strohballen direkt auf den Scheunenboden führend. — — — neden rd md d d d d d d Seite 96 Kummer 17