9 2 22 11 3 3. 5 d. pt ie lit 18 m 2 4 ts r te 4 11 4 7* 5 en 1 ie 3 11 er 1 ie. 50 er 3 n⸗ er 18* 18 1 rt 5 it 8 2 1 0 11 2 17 1 11 2 17 9 17 2 17 9 5 1* in er ne in ich hn ie 00 ſch en ſie iſt, iß⸗ 9 em igt en⸗ yn⸗ ge, 29 οσ½ 11 2 U 292021 1 4 11 1 11 2 17 4 11 24 1 11 . Is. 1 1 . U 8. 0 1 U U U U kerei 4 ung 9 17 N 32“ 8 5 8 mer 21 5 4 3 2 E— S el⸗Ernte 4 5. Jahrgang. 5 arg g Nummer 22/25. 22828 1 1 4 0 2 4 2 eb Kit E VAN ein Roman aus der Segenwat von Anny wothe. Fortſetzung 21.. Nachdruck verboten. Amerikaniſches Copyright 1916 by Anny Wothe⸗Mahn, Leipzig. Er hatte mit Chriſta⸗Maria alle Maßnah⸗ men für die Kranke beſprochen, und wenn er auch vorläufig keine Kataſtrophe befürchtete, ſo war doch ſein Herz voll Sorge, ob Chriſta⸗ Marias und Marlenes Kräfte ausreichen würden, die oft Raſende zu bändigen. Er beſchloß, ſofort eine Pflegeſchweſter zur Un⸗ terſtützung der beiden Mädchen aufs Schloß zu beordern und mit Hilde zu beſprechen, ob man das Kind auf die Burg ſchicken könnte, ohne dem zarten Kindergemüt zu ſchwere Aufregungen zu bereiten. Als der Sanitätsrat in ſein Haus zurück⸗ kehrte, fand er ſchon ſeinen kleinen Freund Holm vollſtändig angezogen, obwohl es kaum fünf Uhr morgens war ſein kleines Reiſe⸗ köfferchen zur Seite, beim Frühſtück, das ihm Hilde förmlich in den Mund zwang. „Ich konnte Holm nicht länger im Bett halten, Vater,“ berichtete Frau Hilde,„er will durchaus zu ſeinem Vater.“ Der Sanitätsrat ſtrich zärtlich über den Lockenkopf. „Recht ſo, mein Junge. Kinder gehören zu ihren Eltern. Du mußt aber ſehr brav ſein, Mutti iſt ſehr, ſehr krank.“ Holm ſah den Arzt nachdenklich an. „Iſt der„andere“ auch noch da?“ fragte er mit einer bezeichnenden Handbewegung. Nun mußte der Sanitätsrat trotz ſeiner Kümmernis doch lächeln. „Nein, mein Junge.“ „Er kommt auch nicht wieder? Dann iſt es gut, dann wird Mutti wieder geſund und wieder lieb zu mir.“ Und ſorglos trippelte der Kleine umher und machte ſich wichtig an ſeinem Köfferchen zu ſchaffen, während der Sanitätsrat flüch⸗ tig, in halblautem Ton, ſeiner Tochter be⸗ richtete. „Da iſt wohl keine Ausſicht, daß Chriſta⸗ Maria zurückkommt, Vater?“ „Nein, ſie bleibt auf Ettersrode.“ „Bei ihrer Feindin, die ihr ihre Jugend zerſtört hat?“ ganze „Nicht doch, Hilde,“ wehrte der Sanitäts⸗ rat vorwurfsvoll.„Die Einzige, die noch beruhigend auf die Gräfin wirkt, iſt Chriſta⸗ Maria. Sobald ſie ihre Hand fühlt, iſt ſie wenigſtens für eine kurze Weile gebändigt.“ „Was iſt's, Vater?“ „Ein ſchweres Nervenfieber, aber wohl noch mehr, der vollſtändige Zuſammenbruch aller körperlichen und geiſtigen Kräfte.“ Frau Hilde ſetzte energiſch ihren kleinen ſchwarzen Strohhut auf. „Ich will jetzt Holm ſelbſt auf die Burg bringen, und dann muß ich mich beeilen, ins Lazarett zu kommen, da ich doch wohl für die nächſte Zeit auch Chriſta⸗Marias Vertretung übernehmen muß?“ Der Sanitätsrat nickte. „Ich glaube, daß ſie auf Ettersrode blei⸗ ben wird, ſo lange ſie dort notwendig iſt.“ Hilde empfahl noch der alten Haushäl⸗ terin die Sorge für ihre Kinder, dann machte ſie ſich, mit Holm an der Hand, auf den Weg. Das Kind plauderte unausgeſetzt in ſei⸗ ner reizenden, zutraulichen Ark, und die . 0. 0 Spargelernte: Nusſtich der Spargel. sees es Seite 170/178 eee 9388 9 9 98058 ARummer 2 een: ese ee zee zee eee eze zes eee zee zee se zese zee Se geeze. 93 eee 1 ens 8 8 band ihm das flinke Zünglein. Er ſah nur? 8 lächelnd den Vater an und dann ſagte er überzeugungstreu: 3 E 5„Du biſt der beſte und ſchönſte Vater.“ f 8 1„ Joachim drückte den Jungen an ſein Herz, dann ſchritt er, das Kind an der Hand, an der Seite Frau Hildes den Burgberg wieder hinan, Günter an Hildes anderer Seite, führte die Unterhaltung, bis ihnen auf dem 3 Burghof Gräfin Erdmute entgegen kam, die es übernahm, Hilde zu der Kranken zu füh⸗ ren. 2 Als die junge Aerztin kurz nachher das Krankenzimmer verließ, war ſie tiefernſt. Vielſagend drückte ſie ihrer Schweſter die Hand. „Das werden noch ſchwere Tage hier, Kind. Hoffentlich reichen deine Kräfte aus. Um Daheim brauchſt du dich nicht zu ſorgen,, ich vertrete dich ſchon.“ ö Dann war ſie auch ſchon wieder auf dem Wege zur Stadt. Günter, der ihr nach⸗⸗ ſah, ſagte zu Joachim: „Ich wünſchte, alle? Frauen, denen der Krieg ein Stück von nen ihrem Herzen riß, 5 wären wie Frau Hilde, urg Glückſeligkeit, den ge⸗ ſo tapfer und tat⸗ 1 ins liebten Vater wieder kräftig, dann wären die zu hören, brach immer wir nicht nur auf dem 7 ung wieder mit ſo macht⸗ Schlachtfelde Sieger, 3 voller Gewalt aus dem ſondern auch daheim“ N kleinen Herzen, daß Jvachim blickte ziel“ lei⸗ Hilde Mühe hatte, ihre los ins Weite. bil. Rührung zu verbergen. 10 glaube, ſagte chte Nun war es Tat⸗ er bedrückt,„ich habe 7 0 ſache geworden, daß ein r e 9 ſei⸗ Totgeglaubter wieder⸗ die kam, und daß die Frau, die ihn jubelnd emp⸗ fangen ſollte, entſetzt loren. Mir iſt, als wäre ich als ein wirklich Toter heim⸗ * 0 vor ihm floh. Wenn gekehrt. 0 ihr toter Heinz wieder⸗„ 4 kehren könnte, wie 0 würde ſie ihn voll ö f N Wonne an ihr Herz 1 9 drücken, wie würde ſie l ö voll Dank vor Gott 4 auf den Knien liegen 5 i 15 für ſo viel Gnade. Aber ihr Liebſter ſchlief N ſo feſt auf blutigem Feld,— er fand nicht U zurück zu ihr und den Kindern.! 0 4 Das Blut ſtieg heiß in Frau Hildes Ge⸗ e icht. 0 4 1 Wie konnten nur eigene Wünſche, eigene i U Sehnſucht in ihrem Herzen wach werden? b War ſie nicht reich gegen die arme Gül⸗ 0 dane, ſelbſt wenn ihr liebſter Mann nie, nie wiederkam? Holm ſtieß plötzlich einen Freudenſchrei U aus und ſtürzte vorwärts— den Burgweg hinab kamen Joachim und Günter ihnen entgegen. Joachim, heute in Feldgrau, und zwar noch erſchreckend blaß und angegriffen, aber ſein Auge hatte doch einen helleren Schein und ſtrahlte förmlich auf, als er ſei⸗ nen Jungen mit beiden Armen auffing. Dann begrüßte er erſt Frau Hilde, die er ja ſeit Jugendtagen kannte. —. — „Iſt Mutter wieder geſund?“ fragte der* 5 N Knabe.„ 1 8. 1 N. 5 2 4 759 nicht, Holm,“ gab Günter zur Ant Spargelernte. b 4 Holm ſenkte nachdenklich den dunklen 1. Die ausgeſtochenen Spargel werden 2. Waſchen und Fertigmachen der Spargel Lockenkopf. Er wollte ſchon wieder nach dem zur Sammelſtelle gebracht. für den Verſand. 2 „anderen“ fragen, aber eine eigene Scheu 3. Verladen der in Koͤrbe verpackten Spargel. 4 1 4 1 ee 80 30 30 a 9* W E H M ME mer N nummer 23 ZOO eee eee-e zee: ee 2 820 ee 3 Günter nun nicht Am Nachmittag desſelben Tages war Bodo von Verden nach Ettersrode zurückge⸗ kehrt. Noch ganz erfüllt von Seligkeit über ſein gewonnenes Glück, empfand er den Schlag, der die Familie getroffen, faſt ebenſo ſchmerzlich wie Günter. Wenn er auch war⸗ men Herzens ſich freute, daß der Totge⸗ glaubte den Seinen wiedergegeben war, Gräfin Güldanes furchtbares Geſchick legte auch ihm eine bange Laſt auf die Seele. Es war ihm daher eine Art Erleichterung, daß ſeine am Sonntag bevorſtehende Kriegs⸗ trauung ihm Veranlaſſung gab, ſofort abzu⸗ reiſen. Er mußte notgedrungen noch nach Hauſe, um einiges Notwendige zu erledigen. Die Heiratserlaubnis von ſeinem Vorgeſetz⸗ ten hatte er ſchon in der Taſche, aber es gab doch immerhin noch allerlei zu bedenken und vorzubereiten. Man war übereingekommen, vorläufig kein eigenes Heim einzurichten. Die kurze Zeit ſeines Urlaubes wollte Bodo mit ſeiner fungen Frau auf Reiſen zubrin⸗ gen. Und dann wollte Lotti zn ihrem Vater zu⸗ rückkehren, um bis zur Beendigung des Krieges auch im Dienſte des Vaterlandes tä⸗ tig zu ſein, und weiter als„Tipp⸗ fräulein“, nein, als„Tippfrau“, ein nutzbringen⸗ des Daſein zu führen. Tief betrübt war Bodo, daß am Sonntag zu ſeiner Hochzeit kommen wollte und daß auch Chriſta⸗Maria, die er einen Au⸗ genblick ſprach, die Einladung entſchieden ab⸗ lehnte.„So wie es um die Patien⸗ tin gegenwärtig beſtellt iſt, Herr von Verden,“ ſagte ſie,„kann ich nicht fort. Ich glaube auch kaum, daß der Zuſtand der Gräfin ſich irgendwie ändern wird.“ Bodo, ſehr niedergeſchlagen, behauptete ganz ernſthaft, die ganze Hochzeit ſei ihm verleidet. i Chriſta⸗Maria aber redete auf Günter ein: „Du ſollteſt doch dem Brautpaar die Freude machen, du biſt hier— verzeihe— wirklich ganz überflüſſig, um ſo mehr, da Joachim ja auch in den nächſten Tagen nicht hier ſein wird. Er muß ſich bei ſeinem Regiment mel⸗ den und er wird ſicher vor Montag nicht zu⸗ rück ſein.“ Günter forſchte in Chriſta⸗Marias Mie⸗ nen. Verſtand ſie die Bitte nicht in ſeinen Augen: wenigſtens für ein paar Stunden auch ins„Himmelreich“ zu kommen? Zögernd nur, umſonſt nach einer Antwort in Chriſta⸗Marias Antlitz ſuchend, erklärte er ſeine Bereitwilligkeit, zur Hochzeit zu er⸗ ſcheinen, vorausgeſetzt, daß keine beſonderen Ereigniſſe ihn hindern würden. Und Bodo zog beglückt mit dieſer bedingten Zuſage von dannen. 5 Günter begleitete ihn noch bis hinab zum Doktorhauſe, wo Bodo Lebewohl ſagen wollte, und ſah lange mit wehmütigem Lächeln dem ſcheidenden Freunde nach. Nur zu deutlich fühlte er, daß Bodo bei aller Teilnahme für ihn und die Seinen doch froh war, der erdrückenden Atmoſphäre von Burg Ettersrode zu entrinnen. Und er ſelbſt war froh, den Freund ſcheiden zu ſehen, deſ⸗ ſen Herz ſo voll Sonnenſchein war, in das kein Schatten fallen ſollte.—— Zum erſtenmal wieder ſaßen am Abend dieſes Tages die Mitglieder der Familie im Wohnzimmer vereint am Kamin, in dem ein Holzfeuer kniſterte, trotzdem der milde Mai⸗ abend balſamiſche Düfte zu dem geöffneten Fenſter hereinhauchte. Am Nachmittag war der Profeſſor aus Jena dageweſen. Er hatte die Diagnoſe Chriſta⸗Marias und ihres Vaters beſtätigt. Auch er zeigte ſich bedenklich. Er hatte ein Beruhigungsmittel verordnet und erklärt, 2 Turnübungen Kriegsbeſchädigter. Freillbungen mit Stäben. nichts weiter tun zu können, wenn die Natur der Patientin ſich nicht ſelber hülfe. Die Aus⸗ ſichten dazu ſeien allerdings ſehr ſchwache. Ein Ende mit Schrecken ſei in dieſem Falle aber immer noch beſſer als ein Schrecken ohne Ende. Marlene litt namenlos bei den wilden Fieberreden der Kranken, die meiſt in furcht⸗ baren Anklagen gegen ſich ſelbſt gipfelten und dann wieder in dem glühenden Verlan⸗ gen nach Wolfgang. Joachim ſchien ausge⸗ löſcht aus ihrem Gedächtnis. Nur einmal hatte ſie aufgeſchrien: „Er ſoll nicht aus ſeinem Grabe aufer⸗ ſtehen, er ſoll tot ſein!“ Jetzt lag ſie ruhig und ohne Bewußtſein. Chriſta⸗Maria und die Pflegeſchweſter waren bei ihr. 8 Marlene ſaß auf einem Hocker, Gräfin Erdmute, die am Kamin die weißen Hände wärmte, zu Füßen, den müden Kopf gegen die Knie der alten Frau geſchmiegt, und hörte nur verſtört auf das, was die Männer ſprachen. f Ihre Seele war von ſo qualvollen Gedan⸗ Sie ſich ſelbſt in Sicherheit. 9 9 o ο,r̃ eee ges Zee zee ken zeriſſen, daß ſie kaum verſtand, die Rede war. Jetzt aber horchte ſie doch auf. Joachim ſchilderte, wie es zuging, man ihn tot geglaubt. „Wir ritten eine Attacke gegen die Eng⸗ länder in Flandern,“ berichtete er.„Schon glaubten wir den Sieg exrungen, da ſetzte plötzlich ein wildes Artilleriefeuer des Fein⸗ des ein und unſere Leute fielen wie hinge⸗ mäht. Ein furchtbares Morden war es. Un⸗ heimlich brummten und platzten die Grana⸗ ten, um irgendwo zu verſanden oder die Unſrigen in Stücke zu reißen. Ich lag ſchwer verwundet an einem Grabenrand. Mein rechter Fuß ſchien mir zerſchmettert und aus einer Bruſtwunde ſickerte unaufhörlich war⸗ mes Blut. Ich fühlte, daß ich ſterben würde. Das aber war mir ſchließlich noch tröſtlicher, als in Gefangenſchaft zu geraten. Aus die⸗ ſem Feuer herauszukommen bei der ſchweren Verwundung war ganz undenkbar. Alle Schauer des To⸗ des ſchreckten mich inmitten der Sterbenden und Verwundeten und mehr als einmal ſchwand mir das Bewußtſein. Als ich wieder für einige Minuten zu mir kam, ſah ich das bärtige Antlitz eines Ka⸗ meraden, des Rittmeiſters von Leichtern, über mich gebeugt. Er verſuchte, mich aufzurichten, ich fiel aber ſofort wieder kraftlos zurück. Er gab ſich die größte Mühe, mich wie⸗ der zum Bewußt⸗ ſein zu bringen, und als es ihm endlich gelang u. er mir gut zuſprach, da ſagte ich ihm: „Es iſt vorbei mit mir, Leichtern, geben Sie ſich keine Mühe mehr, ſondern bringen Nur um eines bitte ich Sie: Nehmen Sie meine Briefe und Wertſachen an ſich und ſorgen Sie dafür, daß dieſe meiner Familie mit meinen letzten Grüßen zugeſtellt werden. Ich möchte nicht, ſollte ich doch noch, wenn auch tot, den ver⸗ fluchten Engländern in die Hände fallen, daß die Bande die Briefe meiner Lieben in die Hände bekommt. Sagen Sie den Meinen, daß ich gern gelebt hätte, daß ich aber doch freudig in den Tod gehe.“ Ich fühlte noch, wie Leichtern meine Sachen durchſuchte und mein Notizbuch und meine Wertſachen an ſich nahm. Dann ſchloß ich, die Hand des Kameraden drückend, er⸗ leichtert die Augen. Nun würdet ihr, ſo meinte ich, wenigſtens wiſſen, wie und wo ich gefallen. Wie lange ich ſo gelegen, während die feindlichen Ku⸗ geln über mich hinpfiffen, weiß ich nicht. Ein⸗ mal war es mir nur dunkel, als beuge ſich wieder ein Soldat über mich und als ſpreche eine Stimme, die ich gekannt: (Fortſetzung folgt.) wovon daß 2038380 502 Seite 180 . Kummer 8% Num eee von daß Ing⸗ chon etzte zein⸗ nge⸗ Un⸗ ana⸗ die wer ſtein aus var⸗ rde. cher, die⸗ eren Alle To⸗ nich der und und mal das Als ür uten ſah tige Ka⸗ des von über Er mich ich fort 5 a ite wie⸗ ußt⸗ gen, ihm u. er ach, igen ines 0 622820 4 262. Sees 2023s. 8e 9* 1. Mit Pappſchachtel u. Ruck⸗ ſack auf der Umſteigeſtation. 2. Per Leiterwagen zum Quartier. e 2. 2 „. vom Landaufenthalt unſer er Jugend.. f 2 4 2 3. Beim Begrüßungs⸗Kaffer. 4. Im Sande am Seeufer. 5. Beim Jungvieh am Dorfweiher. 4 1 4 een Seeg 8 202 2. eser nummer 23 22282 9893 Seite 181 4 Se ee-e 9 92 4 eee sees ee zee 2 verlobung. Eine luſtige Geſchichte von Käthe van Beeker.(Nachoͤruck verboten.) Die Liſe zankt. Das war kein ſo ganz ſeltener Fall. Denn über ihrer intimen Freundſchaft lag oft ein kleines Gewitter, das ſich ſchnell, wie es ge⸗ kommen, auch ſchnell wieder verzog. Aber diesmal lagen erſchwerende Umſtände vor. Die Liſe hatte den Paul einen kleinen Affen genannt, mit beſonderer Betonung des „kleinen“, und darin lag gerade die Beleidi⸗ gung! Einen Affen hätte er ſich ſchon mit und der Paul hatten ſich ge⸗ gewohnter Gutmütigkeit gefallen laſſen, aber die Rückwirkung, die Langeweile der ein⸗ ſamen Freiſtunden, die Hilfloſigkeit bei den Schularbeiten, der Verluſt der Mitteilſam⸗ keit und der gemeinſamen Streifzüge, kurz, die Reue der Sünderin, die ſich nicht zu hel⸗ fen wußte, denn auf eine ſolche Kataſtrophe gehörte eine andere Verſöhnung als die ſonſtige, die Liſe ohne Rede und Vorberei⸗ tung anzutreten pflegte. Paul war diesmal eklig, er zeigte ſich entweder garnicht, oder, wenn ſie ſich trafen, ſah er mit ſo böſem Ge⸗ ſichtsausdruck über die einſtige Freundin eines albernen Affen belegt. Ueber dieſe zvologiſchen Vergleiche hatten ſich beide auf⸗ geregt, dann war der Franz mit der korrekte⸗ ſten Verbeugung, die er jemals der Marte gemacht hatte, abgegangen, die Marte hatte ihm das hochmütigſte und unfreundlichſte Abſchiedsgeſicht gemacht, das ſie aufſetzen konnte, und ſeitdem blieb der ſonſt tägliche Beſucher fort und die Marte brauchte, wie geſagt, all ihre Taſchentücher in heimlicher Troſtloſigkeit auf. Aber eines Tages war alles gut und ſchön, „klein“ und noch ſo recht betont— das traf! Denn er war wirklich klein, einen Strich kleiner als ſie, trotz ſeiner zwei Jahre Vor⸗ ſprung. Er zählte nämlich zehn und Liſe acht Jahre. Freilich war Liſe für ihr Alter ein Rieſenmädel, eine Ausnahme; aber für einen Jungen bleibt es immer peinlich, wenn„ſo ein Mädel“ ihm über den Kopf wächſt, und nun gar noch, wenn es das als Trumpf und Hohn benutzt! In zorniger Empörung hatte der ſonſt ſo ſanfte Paul denn auch einmal die rauhe Seite herausgekehrt und aller Ritterlichkeit bar auf den kleinen Affen eine große Gans geſetzt, die Betonung aber auf das Haupt⸗ wort gelegt. Der Erfolg dieſer Kühnheit war eine ſchallende Ohrfeige geweſen, nach der Liſe für ihre augenblickliche Sicherung ſorgte, indem ſie durch die Zaunlücke, die den Verkehr mit dem Nachbarsſohn vermittelte, entfloh und das väterliche Haus gewann. Damit war für den Augenblick die Ange⸗ legenheit erledigt. Aber nun kam allmählich U-Boot auf ber Fahrt. fort, daß dieſe fühlen mußte, er ſei nicht zur Verſöhnung geneigt. Was tat man da? An Marte, die ältere, erwachſene Schwe⸗ ſter, die ſonſt Liſes Vertraute und Ratgebe⸗ rin war, wagte ſie ſich diesmal nicht recht heran, die war ſeit ein paar Tagen ſo kurios, hatte rote Augen, benutzte das Taſchentuch viel, aber heimlich, und gab kaum Antwort. wenn man ſie fragte. Ja, die Marte hatte eben auch einen Kummer, die hatte ſich mit dem Vetter Franz, der ſonſt ſo gut zu ihr ſtand, auch gezankt, und zwar war die Grundlage dieſes Zankes, obgleich ganz verſchieden, doch merkwürdig übereinſtimmend mit der des jüngeren Freundespaares, ſie gipfelte auch in einer Gaus und einem Affen, nur waren dieſe nicht perſönlich zu nehmen. Die Marte hatte ihre frühere beſte Freundin, die Annemarie, eine kokette Gans genannt, und der Franz den neuen Referendar, der ſo oft an Martes Fenſter vorüberging und ihr neulich einen Roſenſtrauß geſchickt hatte, mit dem Titel Vufg der Franz hielt die Marte im Arm, küßte ſie ſehr viel und Liſe erfuhr, daß die Marte ſich mit dem Franz verlobt hatte, und daß beide damit ſehr zufrieden und glücklich ſeien. Das gab bei der Liſe ein großes Nachden⸗ ken, aus dem heraus ſie ſich entſchloß, Marte auf den Arm zu tippen und zu fragen: „Sag' mal, wenn man ſich verlobt, iſt dann alles wieder gut, auch wenn man vor⸗ her ſehr böſ' miteinander war?“ „Ja, dann iſt alles wieder gut,“ beſtätigte Marte lächelnd. „Wie macht man das denn, wenn man ſich verlobt?“ fragte die Liſe dringend weiter. Marte wurde rot, ſah Franz an, lachte, der Franz lachte auch und ſagte:„Das wirſt du ſpäter ſchon erfahren, jetzt biſt du noch zu klein dazu.“ Eine ganz ungenügende Antwort, ſo eine, wie die Großen ſie oft hatten, wenn ſie etwas nicht ſagen wollten! Und ſie klein, wo ſie doch einen Strich größer war als der Paul. Seite 182 930 eee* 9380 * 98 nummer 33 93020 —— „es 60 e f οο% οοο,“eL sees eee zee sees ˙οοονο,E,vxm̊e ese eee εοο eee eee se zeze ge zezezezezeze 2 s 4 Sea dieſe e auf⸗ rrekte⸗ Marte hatte S= lichſte fſetzen igliche e, wie nlicher ſchön, „Du, Marte, ſag's mal, wie man's macht,“ wandte ſie ſich wieder an die Schweſter. Die zog ſie an ſich und gab ihr einen Kuß. „So macht man's— aber vorher muß man ein bißchen freundlich und verſöhnlich ſein!“ Und dazu wurde ſie noch röter und lachte wieder. So eine dumme Antwort! Aber— vielleicht—? Liſe ging in den Hof und kletterte auf den Bretterſtoß, von dem aus man bequem in den Nach⸗ barhof hineinſehen konnte. 5 4 a 1 Uebernahme von Torpedos an Bord eines U-Bootes auf hoher Ste. Bufa Sie ſeufzte wieder, ſehr dringlich diesmal, es klang wie das Schnaufen eines jungen Kalbes, man mußte es hören, wenn man nicht taub war. Paul ſah zu ihr auf, mit ſchnellem, unwirſchen Blick, aber er ſah doch wenigſtens. Nun faßte ſie ſich ein Herz. „Die Marte hat ſich mit dem Franz verlobt!“ „ÜU-h—m!“ Ein unnach⸗ ahmbarer Laut, von dem man nicht wußte, ob er Intereſſe oder Gleichgültigkeit ausdrück⸗ te. Liſe nahm ihn für Inte⸗ reſſe. wale( Aha, da ſaß der Paul und„Weißt du, wie man das zte ſie machte einen Flitzbogen, wie macht, wenn man ſich verlobt?“ te ſich ſie ihn ſich ſchon lange leiden⸗ 2 Der Paul hatte zwei Jahre beide ſchaftlich wünſchte. Unter an⸗ 8 8 vor der Liſe voraus, aber viel 1 deren Verhältniſſen hätte ſie 5 8 erfahrener als ſie war er nicht; chden⸗ f gewußt, für wen der ſei, und 5 i er ſtieß wieder den wunder⸗ Marte hätte gejubelt. Jetzt ſeufzte 5— lichen Ton aus, ließ ihm aber ſie nur.— doch, vom Thema unwillkür⸗ 1, iſt Er ſah garnicht nach ihr 4 lich angeregt, ein erkennbares vor⸗ hin, und er mußte doch gehört„Nee!“ folgen, noch immer haben, wie ſie auf den Holz⸗ 3 kurz und ablehnend gehalten. ätigte ſtoß kletterte, ſie pflegte ihre 4 Liſe zögerte einen Augenblick, Bewegungen ſtets mit Kraft er kam ihr garnicht entgegen; n ſich und Geräuſch zu begleiten. ſie begann zu merken, daß es ter. Er wollte bloß nicht hören, keine leichte Sache ſei, ſich zu lachte, der dumme Junge! verloben, aber das half nun wirſt Aber ſie war doch froh, da nichts, ſie hatte ihren Ent⸗ n e ich welten uche in dont gefaßt Mi nergſchen 4 Hofe ſehen ließ. Seit ihrem Schwung warf ſie beide Bein⸗ eine, Erzürnis hatte er das nicht chen über den trennenden Zaun. etwas getan. Wenn ſie nur wüßte,——— Der Sprung war ein bißchen Pan wie ſie anfangen ſollte! mit Blumen geſchmücktes U-Boot in Ste gehend. wuſs hoch, aber ſie hatte ihn ſchon 4 1 zee dummer 0 ee 8 Seite 183 mmer 23 öfters gemacht, freilich fing er ſie dann immer auf. Daher meldete ſie ſich auch dies⸗ mal vorſorglich an:„Du, ich komme!“ 8 „Bleib' man da!“ wollte er noch ſagen, da ſprang ſie ſchon, und er ſprang auch und fing ſie auf. Mit voller Wucht praſſelte ſie gegen ihn an, ihn faſt umreißend, und ehe er noch recht zur Beſinnung und zum feſten Stand⸗ punkt kam, hatte er ſchon einen ſchallenden Des Virtuoſen Hamſterfahrt. Ein bekannter Geigenvirtuos erzählt in der „Grazer Tagespoſt“ ein luſtiges Reiſeerlebnis: Der Künſtler, der als vielgereiſter Mann auch den Zollbehörden wohlbekannt iſt, die wiſſen, daß in ſeinen Koffern Noten, wert⸗ volle Geigen, Bücher, aber nichts„Steuer⸗ bares“ enthalten iſt, wird gewöhnlich gar keiner weiteren Unterſuchung unterzogen. 9% eee entgegeneilt. Der Künſtler hatte einem Freunde, der ſeinen Hund„Speck“, ein drolli⸗ ges Tier, ins Herz geſchloſſen hatte, tele⸗ graphiert:„Komme diesmal mit Speck“, und dieſes Telegramm war der geſtrengen Zoll⸗ behörde des Städtchens bekannt geworden. Ein„vielſeitiges Gemälde. In dem Saal einer großen engliſchen Ge⸗ mäldeausſtellung, Kuß auf den Mund, und da⸗ nach ſagte Liſe, erleichtert aufat⸗ mend: „So wird's ge⸗ macht, ſagt die Marte, und nun ſind wir verlobt und können wie⸗ der gut miteinan⸗ der ſein. Jetzt kannſt du mir den Flitzbogen geben und nachher kannſt du mir bei mei⸗ nen Schularbeiten helfen, ich bin garnicht mehr böſ' auf dich!“ Da ſah Paul, daß alles wieder in Ordnung war, und weil er ſich nach dieſer Ord⸗ nung ſelbſt ſchon wieder ſehr ge⸗ ſehnt hatte, ſo machte er es, wie vielleicht vor ihm ſchon manch ein Erfahrener als er gemacht hatte, er ergab ſich in ſein Schickſal des un⸗ verhofften Verlobtſeins und nahm deſſen Pflichten und Freuden willig auf ſeine Schultern. Und die Liſe wußte nun für alle Zeiten, wie man's macht, wenn man ſich verloben will. . Prinz Heinrich von 2 35 Kürzlich jedoch wurde er in der kleinen Stadt K. auf das peinlichſte unterſucht, und obwohl alle Gepäckſtücke bereits durchwühlt waren, wollte der eifrige Zollbeamte doch nicht locker laſſen. Plötzlich ruft eine Stimme:„Willy, wo iſt der Speck?“ Triumphierend blickt der Zollbeamte den ſcheinbar Entlarvten an, aber ſein Geſicht verzieht ſich bald zu verlegenen Falten, als des Künſtlers kleine weiße Dogge auf den Ruf„Speck“ freudebellend dem Rufer — Preußen im Gespräch mit der Mannſchaft eines UI-Boois. ſo erzählt die „Liberté“, erſchien knapp vor der offiziellen Eröff⸗ nung ein berühm⸗ ter Futuriſt. Gleich bei ſeinem Eintritt bemerkte er, daß ſein jüng⸗ ſtes Kunſtwerk infolge eines pein⸗ lichen, aber aus der Art des Bil⸗ des leicht erklär⸗ lichen Irrtums von der Ausſtel⸗ lungskommiſſion verkehrt aufge⸗ hängt worden war. Wütend ſtürzt er auf das Bild los, ſchon ſtreckt er die Hand aus, um den Fehler zu berichtigen— da eilt eine Grup⸗ pe von Bewunde⸗ rern des Futuris⸗ mus auf den Künſtler zu, um ihn in den überſchwänglich⸗ ſten Ausdrücken wegen des prachtvollen Ge⸗ mäldes zu beglückwünſchen. Natürlich blieb dem verblüfften Futuriſten nichts anderes übrig, als das Gemälde verkehrt hängen zu laſſen, was immerhin über die Berechtigung 6202 4 9 92 Nee 930 S gezegesezezezezezszezeze zee zee zee ez zee: i Rätſel⸗Ecke. E „%% U Dieſe Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die wagerechten und die ſenkrechten Reihen die gleichen Wörter ergeben: 1. eine Stadt in Italien, 2. einen afrikaniſchen Häuptling, 3. einen Fluß Aegyptens, 4. ein vorſintflutliches Tier, 5, einen Vokal. i Silbenrätſel. a, bus, ei, de, de, des, en, gie, kun, i, li, li, li, mil, mo, na, ni, om, re, ta, ta, ti, tiv, tur, ur. Aus vorſtehenden Silben ſind Wörtet zu bilden, welche bedeuten: 1. Held der Griechen, 2. Schriftſtück, 3. Sprechgeſang, 4. europäiſches Königreich, 5. Getränk, 6. Teil des Gottes⸗ dienſtes, 7. Fahrzeug. Sind die Wörter richtig gefunden, ſo ergeben, die Anfangsbuchſtaben derſelben den Namen eines berühmten Malers. Rätſel. Keiner will mich gerne hüten, Aber jeder hat mich gern; Ich umſchließe nicht nur Kinder, Auch die Damen und die Herr'n. Kopf⸗ und Fußrätſel. Mit Kopf„G“ und mit Fuß„t“ Ein Gebäude, wie ich ſeh, Ohne Kopf und Fuß ein Name, Doch nicht der von einer Dame. Scharaoͤe. Einſt ging in den erſten beiden Im Turniere mancher Held, Und was ſind die letzten beiden? Wenig, aber dennoch Geld. Alles ſchützet auf dem Meere Deutſche Arbeit, Macht und Ehre! eee zee eee Auflsſungen der Kätſel aus Nummer 21. Auflöſung des Verſteckrätſels. Denar, Ernſt, Roſe, Frau, Fett, Lanze, Igel, Note, Graf, Ems, Roman. Derfflinger. Auflöſung des Rätſels. Faſtnacht. Auflöſung der Scharade. Freiſchütz. Auflöſung des Buchſtabenrätſels. Haſe, Vaſe. Herausgegeben von der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Mannheim. Verantwortlich für die Schriftleitung: Fritz Meyer, Duisburg. Druck Carl Lange, Dulsburg. 8 8e Seite 184 K nenen 224 1 9* nn 8