Nummer 30. * chaelis. Mie esche 0 Reichskanzler dr. 5 0 5. Jahrgang eee teens ume er 20 U 2229 2 10 2 1 5 4 9 31 * 2 9 2 2 1 4 17 3. 8 aeg 0*% 4 0 80 8 2 ö f 0 Je 11 1 e, 77 0 M i A 4 5 17. egi J f Fortſezung 8. man von Arthur Winkler Tannenberg. Nachdruck verboten. ollte es was werden mit dem mal etwas wüſt, man mußte ſich doch ſchadlos In dem„nun“ lag eine Welt von Fragen. Verkauf der Auenmühle oder halten für die lange Woche. Und die Kirchen⸗„Alles in Ordnung,“ gab Timm zurück. nicht. Wenn das Teſtament des glocken hatten ſchon öfter den Sonntag ein⸗„Es wird alſo gemacht?“ alten Rübenbacher in Herms-geläutet, wenn Schirrvogt in unſicherem Zick⸗„Ich denke ja.“ dorf den Erwartungen Timms zack nach der Mühle heimſteuerte mit brum⸗ Ein Wink verwies den Lehrling auf ſei⸗ entſprach, konnte er die„Wind⸗ mendem Schädel und mit Augen, die von der nen Poſten zurück und die beiden Männer 6 mühle übernehmen u. Schirrvogt Morgenpracht nichts bemerkten. waren unter ſich. 1 zog in die Stadt. Das erfüllte ihm nicht nur Man trank ein elendes Zeug in der Kan.„Was heißt das:„Ich denke ja,“ das müß⸗ einen ſehnlichen Wunſch, denn er hatte tine; in der Stadt ſollte auch das anders, ſen Sie doch wiſſen und nicht denken. Ich immer ſtille Stadtneigungen gehabt, ſondern ganz anders werden! 5 habe Ihnen kurz heraus geſagt: Wird's jetzt 1. es war auch wirtſchaftlich von Bedeutung. Wuchtig ſauſend, in gleichmäßigen Dreh- nichts mit Ihnen, Timm, dann biete ich die Clemens Glauer, ſein Schwiegerſohn, war ungen, gingen die Mühlenflügel und ein Mühle öffentlich aus, die Gelegenheit in der Kaufmann, der die Dampfmühle geſchäfts⸗ eintöniges Rattern klang aus dem hohen Stadt verſchlage ich mir nicht. Alſo, was iſt kundig betrieb, aber für die techniſchen Ein⸗ Holzgebäude. Jetzt aber gab's ein eigen⸗ da noch zu denken?“ richtungen viel zu ſehr auf bezahlte Kräfte tümliches Knarren und Schnaufen. Zögernd antwortete Timm, was er ſich angewieſen war. Jetzt machten ſich Betriebs⸗ Schirrvogt wußte Beſcheid. den weiten Weg von Böhmen her zurechtge⸗ erweiterungen aller Art nötig und da bot Der Wind war umgeſchlagen, die Mühle legt hatte: ſich für Schirrvogt glänzende Gelegenheit, als mußte geſtellt werden.„Die W hab ich natürlich— Teilhaber einzutreten. Anders wollte er's Der Beſitzer wandte ſich und rief den Lehr⸗„Na, alſo— nicht, er war ein Mann, der zu gelten bean⸗ ling heraus.„Aber——“ ſpruchte. Dann waren beide noch bei der Arbeit, da„Au! Da iſt en aber dabei. Auf ein aber Wurde ihm Kapital flüſſig, ſo mochte am ſchritt Oskar Timm den Feldweg daher und laſſe ich mich nicht ein.“ 3 1. Oktober, wo das Mehlgeſchäft in höchſter griff ohne Beſinnen mit zu.„Aber es iſt da verſchiedenes zu verkau⸗ Blüte ſtand, der Wechſel vor ſich gehen. Auf„Hm, Timm— da ſind Sie ja richtig,“ fen—“ den Winter in der Stadt freute ſich der rüſtige ſagte Schirrvogt, indem er den Riegel feſt⸗„So— ſol!“ Fünfziger. Er wollte noch etwas haben vom machte.„Nun?“„Und das wird Zeit brauchen—“ Leben und hier drau⸗„Lange?“ ßen, auf dem Felde,„Ich will's ſo war's verteufelt ſchnell machen als langweilig. es geht. Selbſt mit Allwöchentlich ein⸗ 7 Schaden, wenn's mal, am Sonnabend, ſein muß.“ wenn die Arbeit Längſte Frist?“ abgeſchloſſen war und. aſte Fri er dem Geſellen die„Vier Wochen, den⸗ letzte Schicht über⸗ ke ich. laſſen konnte, wan⸗„Wär aber auch's derte er hinüber nach Aeußerſte. Heute dem Berghammer, haben wir den 29. einem kleinen In⸗ Juli, am 1. Septem⸗ duſtriewerke des ber biete ich die Kommerzienrats Mühle aus, nicht Berg, und in der eine Stunde länger Kantine machte er wart ich.“ ſein Spielchen. Der„Da könnt ich mich Rentmeiſter fand ſich dann noch immer ein, ein Obermon⸗ e 5 beteiligen. teur und der Vieh⸗ Ab icht händler Klenke, wenn n nich den . 4 Vorzugspreiſe, den ihn ſein Weg in die 5 1 2 1 ich ſtelle, wenn ich Nähe von Bergham⸗ 5 Geld lei mer geführt hatte. 5 0 9 eich Da ging's dann haben kann und mit b bis in Glauer den Vertrag die Nacht. Manch⸗ Zu den innerpolitiſchen Vorgängen. Frſebr. Wilh. v. Loebell(preußiſcher Miniſter des Innern) machen kann.“ 2 4 Zresezezesesese ez 9 929202 OZ ese b e a oe zee gesessen zee eee Seite 234 f nummer 9 2%½˙ mü 1 kla übe Fü hal Ab! Mi gel! Arl hin das lug Wi felf übe rag ſer vog ſein gen ſer! alle ſpit Hir eine 37 viel brü tau tra f ee ez ezezeze s eeze-e-e-ezeeze zee-e eee zesse zee ee se- ese-e zee ze: eee sees gese-: eee zesses esse ese: o οαοε a a 90 Timm zuckte die Achſeln und ſtieg mit 4 d a B 7 0 müden Schritten die Holztreppe empor. N i f 8 7 Schirrvogt ſah ihm mißvergnügt nach. 1 2 1„Will der mich preſſen? Hat er ſich aus⸗ 2 klaviert, daß jetzt in den unſicheren Zeiten 5 überhaupt kein Käufer zu haben ſein wird? 8 Für ſo geriſſen hätt' ich den Jungen nicht ge⸗ 9 halten. Aergerlich, verdammt ärgerlich.: Aber ich red' ſchon noch mit ihm.“„NUN ö Man hatte einen weiten Blick von dem 1 Mühlenhügel. Im Weſten, umgeben von 2 gelben Erntefeldern, auf denen ſich fleißige 8 0 Arbeit regte, lag Schwalbenthal, und da⸗ 5 2 hinter, am Horizonte, der Wald, aus dem g 5 das rote Dach des Buſchvorwerks hervor⸗ 2 lugte. Gegen Norden und Oſten dehnten 5 Wieſenflächen und nur im Süden fiel ein 5 felſiger Hang nach dem Seeufer ab. Drüben 1 über dem blanken Spiegel des Sees aber 8 ragten aus krüppliger Waldparzelle die Häu⸗ 4 ſer und Schlote von Berghammer. 1 ten Den ganzen Rundblick umfaßte Schirr⸗ 2 1 vogt mit prüfenden Augen. Wenn's irgend 0 5005 ſein konnte, wollte er ihn nicht mehr lange 2 10 genießen. Dort weiterhin, hinter den Häu⸗ 7 Ack. ſern von Berghammer, lief eine Obſtbaum⸗ 4 allee in die bläuliche Ferne und wie eine 11 f ſpitze Nadel ſchob ſich aus ihr in den lichten 7 1 5 Himmel der Rathausturm der Kreisſtadt, 5 1 5 r 90 ines 1 5 7 10 90 1 F 15 e bet würde Zu den innerpolitiſchen Vorgängen. Dr. Maximilian Beſeler(preußiſcher Juſtizminiſter) ö 36 vielleicht die Ae der, der Erbe aus. Er war enttäuſcht. Wie er die Morgen aufgebrochen und hatte das Klei⸗ 7 jetzt Nu an 555 f Jacke weghing, ſah er am linken Aermel dungsſtück nicht weiter beachtet, bei der Rück⸗ 90 b die In ſeinem Stübchen ſaß Timm und ver⸗ einen Riß. Wo kam der ber? Und plötzlich kehr wars ebenſo geweſen. Run erſt fand er 1 n der tauſchte ſeinen beſten Anzug mit der Müller- wurde es ihm klar. In dieſer Jacke war er den Schaden und dieſer Sichen eee as iſt tracht. N ja am vorigen Sonntag zum Tanze gegan⸗ ihn an die Niederlage im Tanzſaal des Buſch⸗ 7 0 Er ſah ganz und gar nicht wie ein lachen⸗ gen.. Jetzt, zur Reiſe, war er in grauendem vorwerks. Was hatte ihn getröſtet? Der 2 ſich 3 ſtolze Gedanke au ſeinen Erbreichtum! In dieſem Gedanken war 8 ichtge⸗ keine Bitterkeit gegen Eilert aufgekommen. Dem Bauernhofbe⸗ ſitzer würde er gleich ſein, wenn er die Mühle ſein Eigen nannte. 7 Und der Raufhandel ſelbſt ging nach ſeinem und Eilerts Begriff 2 leinem an die Ehre. 2 Nur gleich ſein, vor ihm nicht mehr ducken und knauſern zu aber brauchen, das war der erſtrebenswerte Höhepunkt ſeiner Eitelkeit. 3 Und nun ſollte dieſer. Höhepunkt unerreichbar bleiben? 7 rkau⸗ Dem Müller hatte er nicht die Wahrheit geſagt. 3 5 8 Die Wahrheit war bitterer, viel bitterer noch! 5 Was war im Vaterhauſe von dem Mutterbruoͤer, von Onkel 3 Gotifried, geprahlt worden! Von ſeinem Geiz und von ſeinem ſo Reichtum! Eine ganze Legende hatte ſich an den Namen Rüben⸗ als bacher geknüpft, und wenn die Leute von Schwalbental von großen 1 Erbſchaften plauderten, die draußen in der Welt vorkämen, fehlte 2 ö mi eine Anſpielung auf Timms böhmiſchen Onkel nicht. 0 enn's Und dann waren Oskars Eltern weggeſtorben, das kleine, völ⸗ 5 lig verſchuldete Anweſen war unter den Hammer gekommen und iſt?“ Oskar ſelbſt in eines Müllers Lehre. Rauhwald war ſein Vor⸗ den⸗ mund geweſen und hatte ihn untergebracht. 4 f Dann, ſachte, ganz ſachte nur gings vorwärts, und als bei! 4 Schirrvogt ein Geſelle abging, hatte wieder der Vormund fürs; uch Mündel geſorgt. So war Oskar Timm, nachdem er ſeine Militär⸗ heute zeit bei den Pionieren abgeleiſtet hatte, ins Heimatdorf oder viel⸗ 29. mehr in deſſen Nachbarſchaft zurückgekommen. 2 tem⸗ Hier ein Beſitzender zu werden, der mit am Herrentiſche ſaß, das 2 die wär der Inhalt ſeiner Träume geweſen. Und noch vor drei Tagen 5 nicht ſchien der Traum erfüllt, hatte ihm die Auenmühle gewinkt. 0 inger Grell lachte er vor ſich hin, wie er ſaß und die mehlſtaubige Hoſe anzog. 0 vc Mit einer lächerlichen Erbſchaft kam er heim. a Der alte Onkel war garnicht geizig, er war arm geweſen und mer hatte deshalb ſo ſparſam gewirtſchaftet. Aber ein Sonderling hatte in Hermsdorf ſeine Augen geſchloſſen. Sein Stolz war es geweſen, 2 zum für wohlhabend oder gar für reich gehalten zu werden, und willig U den hatte er gedarbt, um hohe Steuern zu zahlen. Nach ihnen war er ich gewertet, und oͤas hatte ihn glücklich gemacht. 3 leich Starb er einmal und kam dieſer tolle Eitelkeitsſchwindel des! 115 unbeweibten Dorfkrämers etwa an den Tag, dann konnte ihm die;! 110. ² 5 Entdeckung nichts mehr anhaben. Er hatte ſich geſonnt in der! 1 zu den innerpolitiſchen Vorgängen. Hochſchätzung eines Reichtums, den er nie beſaß. Ihm tat's nichts 7 0 der bayeriſche Miniſterpräſtdent Sraf Hertling. mehr. i 1 0* 1 keegegegegegegesesegegegegezezesesesegegeegegesesesesegegegesesesegesesSegesege ses gs eSsesGsGeegeegeeeseseregegegesegeseseseZeeses mite Hummer 30 Seite 235 82828282820 2620 9 An ſeinen Erben, den Müllergeſellen Oskar Timm, und daran, daß er einmal aus allen Himmeln fallen würde, hatte der Eigen⸗ brödler wohl nie gedacht. Den Erben kannte er kaum. Im Taufbettchen hatte er ihn zum erſten und letzten Male geſehen, denn der „geizige“ Onkel Rübenbacher gönnte ſich und der Eiſenbahn keine Reiſe. Derweil hätte eine Tüte Kaffee zu billig verkauft werden kön⸗ nen. Als kleiner Rentner war er nun ge⸗ ſtorben. Darüber ſann Oskar Timm nach und auch, wie er, des Onkels wür⸗ diger Neffe, ſeinerſeits die erlogene Wohlhaben⸗ heit weiterſpielen könne. Ja, wirklich, in ihm ſteckte etwas von der Weſensart des Mutter⸗ bruders, er glich ihm in der brennenden Eitelkeit, für etwas gehalten zu werden. Noch umgab ihn der Nimbus. Ob er nicht daraufhin Kredit fand? Bei dem einen und dem anderen je etwas bor⸗ gen und jedem im Ver⸗ trauen zu ſagen, was er dem Müller geſagt hatte, er brauche nur Zeit, nur Aufſchub. So mochte es gehen, denn ſchließlich galt er allen als der Erbe des be⸗ kannten reichen Onkels Rübenbacher, den man in ganz Schwalbental einſchätzte, als ob er hier ſeine hohen Steuern bezahlt hätte. Ja, hinhalten, Zeit gewinnen und den Kre⸗ dit des Onkels aus⸗ nützen, das war der Plan des heimgekehrten Erben. Wenn er ſeinen Barbeſitz und die geliehe⸗ nen Gelder— er rech⸗ nete mit ihnen, als ob er ſie ſchon hätte, weil er die Zauberkraft der Legende kannte,— zu⸗ ſammenwarf und von Schirrvogt noch ein gut Stück Anzahlung her ⸗ unterdrückte, dann war die Erfüllung des Traumes doch noch möglich. Und wie ſein Onkel im Grunde nie⸗ manden betrügeriſch geſchädigt hatte, ſo wollte auch er niemanden ſchaden, denn die Mühle ging gut und er würde alle Schulden ehrlich abtragen. Noch einmal ſeufzte er tief auf. Er hatte ſich die Sache ja viel ſtolzer und müheloſer gedacht. Aber leidlich getröſtet ging er an die Arbeit.— Abends, nachdem Schirrvogt lange über Rechnungen geſeſſen hatte, kam die Rede noch einmal auf den beide lebhaft bewegenden Handel. Wieviel denn augenblicklich flüſſig wäre und was zur Sicherheit für ſpäter, fragte der Müller möglichſt läſſig und gleichgültig im Ton. So fünftauſend gleich und ſpäter ſehr viel, aber es ſei noch nicht genau zu werten. Un⸗ gefähr? An die zwanzigrauſend mindeſten, aber wahrſcheinlich viel, viel mehr. Weiter war aus dem wortkargen Geſellen, der auch ſonſt niemals redͤſelig geweſen war, vorläufig nichts herauszubekommen, und um nicht den Verdacht eigener Dringlichkeit auf⸗ kommen zu laſſen, verſtummte Schirrvogt ebenfalls. 5 15 Aber bei ſich ſelbſt wurde es nicht ſtill. 11 — u den innerpolitiſchen Vorgängen. der bisherige Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg. Er ſchlief ſchlecht, ſann und rechnete, rech⸗ nete und ſann. Wenn dieſe Kriegsangſt blieb oder gar der Krieg ſelbſt kam, dann war hier an einen Verkauf nicht zu denken. Wer würde ſein Geld in eine Landmühle ſtecken? Ein ſol⸗ cher ſelbſtändigkeitslüſterner Geſelle, dem das Schickſal Geld in den Schoß warf, ſonſt nie⸗ mand! Drüben bei Glauer aber häuften ſich die Aufträge. Große, behördliche winkten. Ob das Krieg oder Frieden bedeutete, ließ ſich nicht erkennen, aber da waren ſie, und wenn er, der Schirrvogt, als Geldmann und Fach⸗ verſtändiger eintrat, konnten alle dann nöti⸗ S OE OE SS O g οοοοοοοοο n ο⏑ιοοοιοοοεοεοιεοονοετ gen Neuerungen ausgeführt werden. Ein gro⸗ ßes, ſicheres Geſchäft! Ruhelos warf er ſich von der einen Seite auf die andere und überlegte, wie er es am beſten anfinge, dem Käufer entgegenzukom⸗ men und doch ſeinen Preis zu halten. Mor⸗ gen wollte er weiter verſuchen. Daneben aber, unter dem engen Mühlen⸗ dach, fand der ſorgenvolle Käufer auch beinen Schlaf. Seine Freunde ging er durch. Was ſie hatten und was ſie leihen würden. Seine Freunde! Viele hatte er nicht! Der beſte war wohl einſt der Eilert geweſen, und gerade den hatte er aus Neid in letzter Zeit arg gekränkt; ja, aus Neid! Wegen ſeines Geldes und wegen ſeines Glückes bei der blonden Emma. Liebte er, Timm, eigentlich die Emma. Er fragte ſich's zum erſten Male und fand keine klare, beſtimmte Antwort.— Das Mäd⸗ chen war hübſch und liebenswürdig. Aber das waren viele Mädchen im Dorfe. Weshalb hatte er ſich eigentlich auf ſie verbiſſen? Ja, das war's geweſen: ſie hatte einmal in über⸗ mütiger Stimmung mit ihm geſcherzt und dann, als Martin Eilert da⸗ zukam, dieſen bevorzugt, ihn aber ſtehen laſſen. Dieſer Gegenſatz hatte ihn gereizt und der wühlende Groll, daß der Reiche jedes Recht, der Arme keins habe, hatte ihn mit ſcharfem Stachel gepeinigt. Seitdem hatte er ihr nachgeſtellt, ſeit⸗ dem mit dieſen Nach⸗ ſtellungen den einſtigen Freund bewußt geär⸗ gert. Jetzt waren ſie ſo weit auseinander, daß er dort nicht anſprechen durfte. Zurzeit we⸗ nigſtens nicht. Er dachte und ſuchte weiter und plötzlich haftete ſein Suchen bei Klenke. i Er kannte ihn kaum, aber wenn Geld zu verdienen war, ließ Klenke immer mit ſich reden. Auf die Zinſenhöhe kam es an. Freilich, da ſäte ihm ſein gutes Gedächtnis ein böſes Zweifelskorn in die ſprießenden Hoffnungshalme. „Ehe der Müllereſel da heiratet, Riß geheilt—“ Was hatte er dem groben Mann getan, daß er mitten im Tanzſaal ſo von ihm, dem Verletzten, ſprach? iſt der (Fortſetzung folgt.) 2802 422 426 2 Seite 26 Nummer 30 cen der. Rum Oe eee eee eee eee ze ge 9. 0 0 Se eg 0 9 S οο O οοοοοο OSO Zee zes n gro⸗ 3 * 1 4 4 Seite 3 am ukom⸗ Mor⸗ ühlen⸗ beinen as ſie nicht! wohl weſen, hatte letzter ; ja, ſeines ſeines onden imm, na. zum fand immte Mäd⸗ und er das idchen halb entlich Schwerer deutſcher Mörſer wird in Stellung gebracht. getan, dem gt.) 4 2 Ver eee see geg gez* 8 immer 50 hummer 30 Seite 237 %% 2 4 4 2 1 1 1 2 7 4 4 * 5 4 4 7 * 1 4 1 „ 7 5 1 1 2 * 1 1 eee-e zee-e ese„„ 2 eee 2 Se S 2926222 r enn — eee eee eee. —.— S Leitungspatrouille. Der Feind iſt den Nachmittag über tätig geweſen mit lebhafter Beſchießung, und ſo kam, wie es uns garnicht überraſchen konnte, gegen Abend die Meldung: Beide Fern⸗ ſprechleitungen von der Hauptbeobachtung zum vorgeſchobenen Poſten im vorderſten Graben ſind zerſtört. Schwer laſtete die Ka⸗ nonade mit dem ſchwärzlichen Pulverqualm der Sprengladungen über dem Frontgraben, noch fern verhallend dröhnten einige Schüſſe zu uns herüber, wie wir hingingen, im Son⸗ nenuntergang, die Schäden auszubeſſern, Kneifzange und Iſolierband in der Taſche. essen eee eee eee„ der Weidenbäume geworfen, längs dem Bache läuft. Das hohe Gras ſchlingt ſich zäh um die Stiefel. Wie der Wind rauſcht, ſchwanken die Weiden mit ſilbrig ſchimmern⸗ dem Blätterwerk... Es fällt kein Schuß. Ein Verſchnaufen iſt's. Wie wir die Höhe ee zee: ee aus dem Talkeſſel lugend, das Vorgelände; im bläulichen Dunſt der Ferne drohen die Berge, auf denen der Feind in ſchweren Feldwerken eingebaut liegt. Eingepreßt zwi⸗ ſchen den beherrſchenden Höhen das Tal, darin die vorderen Grabenlinien ſich hin⸗ ziehen. Ehe der Gipfelpunkt der Höhe er⸗ reicht iſt, wo eine Armee von Mirabellen⸗ bäumen abwärts führt ins trümmerhafte Dorf, graben; dann beginnt jenes endloſe Zick⸗ zackwandern in den engen Gräben, das einen zur Verzweiflung bringen könnte, wenn man müde iſt, heimkehren möchte und jede Traverſe zählt.. Nun dunkelt es. Aus den Unterſtänden, hinter vorgeſchobenen Eiſentüren, blinzelt mattes Licht die Stufen hinauf. Silhouettenhaft gezeichnet ſtehen Poſten, das Gewehr im Anſchlag, auslugend hinter den Blenden. Nach vorwärts wird der ausgebaute Graben ſchlechter, die Lauf⸗ Seeger zezezege z ee 2 OE. een eee. 8 1 2 bretter krachen unter den Füßen. Von den 27 2 7 Laesesesegesegesese ses esesesesegesegee ese ge ges Seite 238 Der Leitung entlang, wo ſie, über die Aeſte anſteigen, wo der Stützpunkt liegt, hebt ſich, gehen ein paar Stufen in den Lauf⸗ Seger e zee ezegegezegezezezezezese ge gege- gegesezegezezezegezesegezeezezeze zee gezeze zee gezezezegeeeeee Telegraphiſten bei der Reparatur einer Fernleitung. 1 35 5 Leitungsturm einer Fernſprechabtellung in einer kleinen Ortſchaft hinter der Kampflinie. Regiment. Die Schwarzen haben ſcharſe 4 1 eee eee eee ese οοεν,uůνοοανεeνοñWüũen- e- Mννενονν,dcs eggs zee Kummer 30 der franzöſiſchen Gewehre. Plötzlich häm⸗ mert es los, ganz in unſerer Nähe. Das ſind die Unſeren.„Feldwache im Weinberg,“ ſagt einer von den Poſten. Das nächtliche ſind wir zerriſſen. Zerfetzt in vier, fünf kleine Enden. zeug der Iſolierung klebt an den Fingern, gaupferdrähte ſtechen wie Dornen 70 — 2 Hes I — e N S 2 N Erdrändern, die hier nicht mehr verſchalt ſind, rieſeln Lehmbrocken herunter. Immer den Leitungsdraht laſſen wir, zu Zweien hin⸗ tereinander, uns durch die Hände gleiten. Drahtverhau mit quergezogenen Stachel⸗ linien ſpannt ſich niedrig über den Graben, daß man gebückt darunter hinkriechen muß, die Leitung krallend, die bald um Pfähle ge⸗ knüpft, bald über Sträucher gewörfen iſt, wobei man ſich die Jünger an Stacheln und Diſteln ſticht und reißt oder an Neſſeln brennt. Der Graben läuft in der Wieſe aus. Nochmals ein breiter Streifen Drahtverhau, darin Poſten ſtehen. Ein geflüſterter, jäher Anruf:„Wer iſt da?“ Artillerie, ſagen wir, Leitungspaſtröouille. Vom Feind ſteigt eine Leuchtkugel auf wie eine Feuerwerksrakete. Am Himmel ſtehend, blinkt ſie mit ſilbrigen Lichtern. Mitſamt den Poſten kauern wir, ohne Bewegen, zwiſchen dem Verhau; tag⸗ hell iſt's geworden. Nun hämmern Maſchi⸗ nengewehre. Erſt das langſame Dreſchen Geplänkel beginnt. weiter. Ein paar hundert Meter Da liegen beide Drähte Man taſtet durch das hohe Gras nach den Stücken, die ſich verkriechen, daß es ſchwer wird, die rechten Enden miteinander zu ver⸗ binden. Der Boden, den das üppige Sprießen heimtückiſch überdeckt, iſt ein Gepolter von aufgeriſſenen Schußtrichtern, in die man tappt und ſtrauchelt; das ſchwarze Gummi⸗ und die dünnen Spitzen der zerriſſenen Kein Grabenſtück trennt uns mehr vom Feind. Zur Seite der„Fuchsbau“, der iſolierte, vor⸗ derſte Poſten, der mit der„Weinbergſtel⸗ lung“ die Flanke ſichert. Uns gegenüber ſind Kolonialtruppen, Senegalneger, ein friſches „es S Humm 1 2 I — e — r chalt mer hin⸗ iten. chel⸗ ben, nuß, e ge⸗ iſt, und ſſeln aus. hau, äher wir, eine kete. rigen wir, tag⸗ iſchi⸗ ſchen jäm⸗ ſind erg,“ liche ſteter rähte iden. den wer ver⸗ eßen von man nmi⸗ zern, enen Kein eind. vor⸗ ſtel⸗ ſind ſches harfe ö 4 U 2 nmer 9 Bau einer Leitung zu den vorderſten Stellungen. Augen. Irgend etwas erſpähen ſie wohl, denn gleich iſt ein ſo lebhaftes Sauſen der Projektile über uns her, daß wir froh ſind, wie die Leitungsdrähte glücklich verknüpft und wir in den Laufgraben am„Fuchsbau“ kommen. Da im Graben geht das Flicken von neuem los, alles liegt kurz und klein, ſchon ſind Schanzkommandos der Infanterie am Schaufeln, die Erde aus dem Graben zu werfen, wo die feindlichen Granaten ver⸗ ſchüttend und zerwühlend hingehauen haben. Endlich im Unterſtand, dem niedrigen Erd⸗ loch, darin auf Pritſche und Decken Beobach⸗ ter und Jernſprecher ſchläfrig kauern, der Kaſten geprüft. Die Beobachtung meldet ſich. Verbindung iſt da! Die Arbeit iſt geſchafft. Schon iſt's ſpät geworden in der Nacht. Mit ſchweren Füßen und müdem Kopf tappen wir den langen Weg zurück, während immer die Maſchinengewehre hämmern. Wie wir Waloͤſtation einer fliegenden Abteilung. ausſchreiten, verſinken die Stimmen des Kampfes hinter uns allmählich, von der Weite verſchlungen. Wie eine rieſige Glocke über uns geſpannt, ſchwebt der große, rätſel⸗ volle Sternenhimmel, unverändert und er⸗ haben, über allen Wechſeln irdiſchen Daſeins. Der Artilleriekampf hinter den Bergen hat ſich verſtärkt, daß es rollt und widerhallt wie fernes Gewittertoben. (Nachoͤruck verboten.) esse gege- esesees 98 nummer 30 4 e S es αεοεαοοοεοο e- ze 22 SEO. 4 0 esse Zee zee see se see ee sere. 7 Seite 289 eee — ä genes zee eee gez ee gez ze zee ses eee eee see see see se sees ge gese Tiere im Trommelfeuer. Es iſt nicht unbekannt, daß bei der zivilen Bevölkerung in der Feuerzone Angſt und Schrecken herrſchen. Alles flieht dem Kanonendonner und bringt ſich nach Möglichkeit in Sicher⸗ heit.— Ganz anders verhält es ſich bei den Tieren. Aus intereſſan⸗ ten Schilderungen unſerer Sol⸗ daten iſt bekannt geworden, daß ſie zumeiſt ein gleichgültiges Ver⸗ halten zeigen gegenüber den Schrecken des Krieges. So wird von einem gefangenen Franzoſen von den heftigen Kämpfen am Toten Mann berichtet, daß während des furchtbaren Ringens mehrere Vögel auf den Brüſtungen der Gräben ſaßen und ſangen. An einem Abhang des Toten Mannes wurde ein Pärchen von Reb⸗ hühnern beobachtet, das trotz des Schrapnellregens friedlich in ſei⸗ nem Neſt lebte und ſeinen Aufent⸗ haltsort niemals veränderte. Zwei Monate lang hielt ſich in der Nachbarſchaft dieſer Reb⸗ hühner ein großer Haſe auf, der ohne Angſt vor dem eiſernen Re⸗ gen täglich die Granatentrichter beſuchte. Auch die wilden Enten zeigen keinerlei Furcht. Sie ſind ſogar kühner und unternehmungs⸗ luſtiger geworden gegen früher, da ſie längſt herausgefunden haben, daß das Feuer nicht, wie im Frieden, ihnen gilt.— In einem Frontabſchnitt konnte man ſogar beobachten, wie die Wild⸗ enten von der Linie des einen Gegners zur Linie des andern flogen, ſcheinbar um den„feind⸗ lichen Wildenten“ einen Beſuch abzuſtatten. Dagegen verlieren die Ratten leichter ihre Ruhe und begehen ſogar aus Angſt manchmal Selbſtmord. Als einmal ese 9 Seele ein Landſtrich, in dem ſich Hunderte von Soldaten und bleiben einer Kompagnie auch Ratten aufhielten, von einem Geſchoß getroffen während langer Märſche treu, und ihre Vor⸗ wurde, ſah man die Ratten in dichten Reihen liebe gilt augenſcheinlich beſonders den Mann⸗ die Flucht ergreifen und ſich blindlings in ein ſchaftsküchen, denen ſie Tag und Nacht über⸗ a i 5 allhin folgen. Aengſtlicher zeigen 35 ſich die Hündinnen, deren vorſich⸗ tiges Verhalten hauptſächlich auf die bei ihnen beſonders ſtark entwickelte Mutterliebe zurückzu⸗ führen iſt. Wenn ſie Junge haben, winſeln ſie oft vor den Bretter⸗ türen der Unterſtände, um ſich ſo Einlaß zu verſchaffen und ihre Jungen in Sicherheit bringen zu können. Aus dieſen und anderen Beobachtungen kann wohl der Schluß gezogen werden, daß die Zu den innerpolitiſchen Vorgängen. Vizekanzler Dr. Helfferich. meiſten höher entwickelten Tiere gegenüber der Gefahr ein Ver⸗ halten zeigen, das dem der Men⸗ ſchen auffallend ähnelt. So werden ſie auch am meiſten durch neue Formen der Gefahr erſchreckt, z. B. wenn das Geräuſch des Feuers ſich plötzlich an Stärke oder Ge⸗ ſchwindigkeit verändert. Si Humoriſtiſches. Wilſon zu den Neutralen: Hier, meine Herrſchaften, der Weltkrieg, etwas heiß, aber hochintereſſant. Größte Sehenswürdigkeit der Welt. Treten Sie nur gefälligſt ein,— etwas ſchnell, wenn ich bitten darf. Es iſt für Sie ganz umſonſt. Wie, Sie wollen wieder heraus? Unmöglich, heraus darf niemand vor Schluß der Vor⸗ ſtellung,— das heißt, wenn er dann noch lebt. So ſehen Sie ſich doch nicht immer nach dem Aus⸗ gang um.— Jener verlockende Ausgang dort iſt nur ein von uns hingemalter, den wirklichen Ausgang weiß ich ſelbſt noch nicht.“ SD nahes Gewäſſer ſtürzen, wo ſie 1 Unter den Haustieren zeigen ſich die Katzen beſonders mutig. Viele gewöhnen ſich an die 2 Seen e eee e 620 eee e E Katſel- Ecke. 2 S eee 932 eee ese Füllrätſel. Quabraträtſel. Auflöſung des Broſchenrätſels⸗ E E a de. A 5 E P R E 5 5 S HREIN E Ilm n E I II E E n 8s u u L E E Dieſe Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß 5 Wörter mit folgender Bedeutung entſtehen:. Die leeren Felder ſind mit Buchſtaben aus⸗ zufüllen, ſo, daß Zeile eins einen Baum, Zeile zwei einen Daſeinszuſtand, Zeile drei einen Namen, Zeile vier eine Witterungserſcheinung und Zeile fünf eine Hülſenfrucht nennt. 1) ein Pflanzenprodukt, 2) ein bibl. Name, 3) eine Bezeichnung für Wald, 4) eine Stadt in Schweden. Auflöſungen der Rätsel aus Nummer 28. Auflöſung des Arithmogriph. Neid, Ida, Eider, Drei, Eden, Rain, Winde, Adele, Leder, Darwin. Niederwald. Viſitenkartenrätſel. Auflöſung des Vorhang⸗Rätſels. f ROS EN L AU B E 2 AS E F IO DEB I= Kurt Balinda IW E E l. T E E R= Poſen. MA IL U N E IL. E 4 E L 1 5 5 Herausgegeben von der De. H. Haas'ſchen Buchdruckerei f Welchen Titel führt der Inhaber vorſtehen N N S 0. u. b. b. Maunhelnr. Verantwortlich fur die Schriftlelung; i der Viſitenkarte? D 8 Fritz Meter, Duisburg. Druck Carl Lange, Duisburg. 202 20 2820 9380893898080. 9389303336632 Seite 240 nummer*