——— 9 e gehen. In der Dunkelheit abgeſtürztes Laſtauto. dunn 59 Daſſelbe überſchlug ſich zweimal und blieb dann auf den Rädern ſtehen. b ern im ene S ge eze 1 7 92. e 1 f Fortſetzung 11. man von Autbur Winkler Lannenberg Nachdruck verboten. 90 0 Nugel da? Meiſter, was„Bei dem Getöſe ſollte ein Menſch anderes gedacht, und bis Sie von dem vorbringen wollte. ſchlafen!“ Flügel ſprachen—“ 2 8 8. 7 ee 1 6 A 2, ine 105 Ne 100 0 5 e 10088 e ute e Nacht bei dem furcht⸗ aren Sturme, iſt an der Sunn e was locker ge⸗ worden. Sie ſchlug mehrere Male aus, trotzdem ſie abge⸗ 7 7 war. Soll ich den Zimmermann aus er Stadt herausſchicken?“ „In der Nacht?“ „Na, ja, es war doch ein wildes Wetter—“ „Das war's— „Manchmal ſchien es den ganzen Kaſten einreißen zu wollen und die Flügel ſchlugen wie toll. Ich werde die Reparatur beſtellen, was?“ Auf einmal regte ſich der Fachmann in Timm und er war wieder bei der Sache, die ihn vorher ganz teilnahmlos zu laſſen ſchien. „Waren Sie wach in der Nacht?“ 1 105 10% N 47 15 1 M „Und ausgeſchlagen haben die Flügel?“ „Nen halben Meter lang manchmal—“ „Warum ſagten Sie das nicht längſt, ich hätte den Lukas, ehe er nach Hauſe ging, in die Stadt geſchickt.“ „Heute, am Sonntagnachmittag, wen hätte er da getroffen?“ „Warum haben Sie geſagt?“ f „Da waren Sie nicht wach zu kriegen. Verſucht habe ich's zehnmal.“ „Warum haben Sie nicht bei Tage ſelbſt nachgeſehen?“ Der Müller war wieder ganz Meiſter gegenüber dem Geſellen. „Weil dann der Briefträger kam und meine Einberufung brachte. Da habe ich an mir's nicht früh ee 5 8 „Lodderige Wirtſchaft, das wird viel mehr koſten als die drei Mark fünfzig— die be⸗ halte ich ein! Lodderige Wirtſchaft, nach⸗ ſehen hätten Sie müſſen!“ Timm zuckte die Achſeln. „Auch gut ſo. Wenn ich wiederkomme, Meiſter, rechnen wir ab. Soll ich den Zim⸗ mermann beſtellen?“ „Gar nichts ſollen Sie. auf Sie— Timm blieb unbewegt. Er hob die Kiſte auf die Schiebkarre und legte das Tragband über die Schulter: „Dann adieu Meiſter—“ Er wandte ſich nicht mehr um, den Müh⸗ lenhügel hinab fuhr er und Schirrvogt ſtarrte in hellem Erſtaunen vor ſich hin. Was war das für ein Abſchied 7! Kein Verlaß iſt An einer Artillerie⸗Herladeſtelle in Flandern. neee eee eee sees Oeger οοννEẽꝭa§aeοĩ! e οεοοο,νÃgeses˙οοεοε⏑,se egg 5 N Bufa Au der ihne bra wur rech Hur dem hatt noſſ hatt nur 920 e- ege? 803 9 sene eee egg eee eee 7 7 We oten. dem mehr ie be⸗ nach⸗ omme, 2 Zim⸗ N aß iſt e und Die deutſche Kriegsrohſtoff⸗Geſellſchaft in drama: Kauf und Eintauſch von metallen, Baumwolle ete. gegen Salz und andere Lebensmittel. Bufa Aber nun wollte er ſelbſt nach dem Scha⸗„Ah! Das riecht gut!“ ſagte er zum Wirt. Küche. Und Schweinebraten mit knuſprigen Müh⸗ den ſehen, ſo ſteif und ungelenk er ſich auch Der verneigte ſich ehrfurchtsvoll. Schwärtchen iſt ihr Glanzgericht. Wenn die tarrte in allen Knochen fühlte. Den Timm fing er„Meine Frau iſt bekannt wegen guter Herren zu ſpeiſen wünſchen, es iſt ſehr zu an zu begreifen. Ein Held empfehlen—“ a war der nicht. Mit einer Der Landgerichtsrat blieb Hundeangſt ging der in den Krieg und mochte an nichts mehr denken. ſtehen. „Noch andere Auswahl?“ „Nein, Herr, wir machen immer nur ein Gerlcht, das aber iſt gut, bekannt gut—“ . Der ſtädtiſche Kutſcher des Landgerichts wußte in der Gegend Beſcheid. Nach — —————— Auftrag fuhr er zu dem einzigen Gaſthauſe des Dor⸗ fes Schwalbental, es war das des Storchwirtes, wie der Mann im Orte hieß. Als der Wagen hielt, kam Caſimir Storch devot und eilfertig aus der Tür und riß den Schlag auf. Schwalbental lag hübſch und Sonntags kamen öfters Gäſte. Man war darauf eingerichtet und als Beltz mit ſeinem Begleiter durch den engen Flur nach der Gaſtſtube ſteuerte, wehte ihnen von der Küche her der Duft eines Schweine⸗ bratens entgegen. Beltz bekam Appetit. Er wurde ſich der vollen Be⸗ rechtigung bewußt, ſogar Hunger zu haben, denn ſeit dem Frühſtück in der Stadt hatte er nichts mehr ge⸗ noſſen. In Berghammer hatte man an alles andere, nur nicht ans Eſſen gedacht. ego zur Landung gezwungen wurde. der§lugzeugkörper mit 2 maſchinengewehren verſchiedener „Na, alſo, dann probieren wir den Schweinebraten. Was, Herr Referendar, Sie haben doch auch Hunger und keine Bedenken—?“ „Viel Hunger und nicht die Spur Bedenken, Herr Landgerichtsrat. Ich war nämlich ſchon in Schwal⸗ bental. Wunderſchöne Ei⸗ chenwälder gibt's und im Buſchvorwerk— ſchwo—, ſchwenkt man nette Bauern⸗ mädchen herum. Eckert hat mich mal mitgeſchleppt—“ „So, ſo.— Der Aſſeſſor iſt ein Feinſchmecker.“ „Und im Storch ißt man in der Tat gut——“ Der Wirt lächelte ge⸗ ſchmeichelt: „Das iſt bekannt, ganz bekannt, wir ſind ſtolz darauf.“ „Dann, alſo, eſſen wir hier, Herr Wirt. Wir haben eine Weile zu tun, ſagen Sie dem 2 8 des Rittmeiſters v. Richthofen — Engliſches Flugzeug, welches bei Arras durch oe Kampfſtaffel ion. An beiden Gewehren die Labetrommel mit je 250 Schuß, darunter der eee Hülſenſack. Im vorderen Sitz die Leuchtraketen. 2 1 4 3 eee 9 0 e ο 0. arne Saane 2222220 Seren e Kutſcher, er ſoll ausſpannen und geben Sie ihm auch Mittagbrot.“ „Zu dienen, Herr Landgerichtsrat.“ Storch hatte ſich in flinker Aufmerkſam⸗ keit den Titel des älteren der beiden Herren gemerkt und wandte ihn an. Die Tür zur Honoratiorenſtube, ſonſt das gute Zimmer, riß er auf und bat, näher zu treten. Dann lief er vor die Tür, gab dem Kutſcher die be⸗ auftragte Weiſung und ſtürmte endlich in die Küche. Am Herde ſtand ſeine Frau, umſtrudelt von delikaten Düften eines bereits ſanft an⸗ gebräunten Bratens. „Lina,'n Landgerichtsrat iſt da und'n Referendar. Mach uns Ehre— ſie wollen eſſen——“ „Mehr nicht,“ entgegnete die korpulente Frau.„Ich habe ſchon'nen Erzherzog zu⸗ friedengeſtellt, das weißt du.“ „Weiß ich Lina— und ich ſagte es nur ſo. Ich hab' ſo aller⸗ hand Gedanken, weshalb die Ge⸗ richtsherren da ſind—“ 6 „Iſt nicht ſchwer zu erraten— we⸗ gen Eilert doch—“ „Klug biſt du, Lina, nicht bloß im Kochen——“ „Geh jetzt, küm⸗ mer dich'in biß chen um die Gäſte, hier iſt's gleich fertig. Friſch aus der Bratpfanne können ſie's krie⸗ gen.“ Befriedigt zog Caſimir Storch von dannen. Er wußte, Lina wür⸗ de ſeinem Hauſe gewohnte Ehre einlegen. In der guten Stube ſaß der Landgerichts⸗ rat auf dem grünen Plüſchſofa, von dem er zuvor zwei tellerartige gehäkelte Decken entfernt hatte. Dieſe Decken waren ihm ein Greuel. Sie hingen ſich mit tückiſcher Beharrlichkeit an Rockknöpfe. Gegenüber auf einem Wiener Stuhle ſaß der Referendar und betrachtete die beleidigend bunten Oeldrucke an den Wänden. Der Wirt ſtürmte herein und begann den Tiſch zu decken. Dabei pries er dann: „Lagerbier hab ich vom Faß und Mün⸗ chener in Flaſchen, aber auch Wein iſt da—“ „Gut?“ „Ich nehme die angebrochene Flaſche zu⸗ rück, Herr Landgerichtsrat, wenn er Ihnen nicht ſchmecken ſollte—“ „Donnerwetter, das iſt'n Wort.— Was für Sorte?“ „Bloß drei: Moſel⸗, Rhein⸗ und Rot⸗ wein, aber jede Sorte gut—“ „Alſo, lieber Referendar, da Sie hier Be⸗ ſcheid wiſſen, wählen Sie—“ „Ich rate zum Roten—“ 10„Schöne Alliteration. Alſo, Herr Wirt— ot 3 „Jawohl, Herr Rat, hätte ihn auch empfohlen, jetzt bei der Hitze— Eis hat mau nicht immer—“ „Abgemacht!“ Der Wirt verſchwand und erſchien bald darauf mit einer Flaſche und zwei Gläſern. Dann vollendete er die Zurichtung des Tiſches. Währenddeſſen ſchenkte Beltz ein, koſtete und ſagte: „Wahrhaftig, ein ganz paſſabler Tiſch⸗ wein. Was man hier in Schwalbental alles haben kann. Hätt's nicht gedacht!“ Und er trank wieder. „Soll ich auftragen?“ fragte der ſtrahlende Inhaber oͤes belobten Wirtshauſes. „Wenn's ſo weit iſt. Bitte—“ Storch ſtellte noch zwei Kompotts zur Aus⸗ wahl, ſüß und ſauer, machte zwei tiefe Diener und flog davon. Der Landgerichtsrat ſah ihm beluſtigt nach. „Geweſener Kellner, adretter Kerl, der's Geſchäft verſteht. gekommen ſein.“ Wie mag der auf's Dorf angeſteckt hatten, lehnte ſich Beltz bequem in die Sofaecke zurück und ſagte: „So, Herr Wirt, das war alles ausge⸗ zeichnet—“ Storch ſtand ſelbſtbewußt da: „Das hat eine kaiſerlich⸗königliche Hoheit auch geſagt, Herr Landgerichtsrat. Meine liebe Frau iſt ſchon vor vierzehn Jahren von einem öſterreichiſchen Erzherzog gelobt wor⸗ den, als ſie noch auf dem Schloſſe die Küche führte—“ Er wollte noch eingehender über dieſe Ruhmesepoche ſeines Hauſes berichten, aber der Landgerichtsrat unterbrach ihn: „Wiſſen Sie was? Bringen Sie noch eine Flaſche und ein oͤrittes Glas, Herr Wirt. Sie haben doch Zeit für uns?“ Storch knickte zur tiefſten Verneigung zu⸗ ſammen, die ſeinem Embonpoint möglich war und erwiderte: „Welche Ehre, Herr Landgerichtsrat! drüben kann der „Er hat hier eingeheiratet, ſagte mir Eckert. Die Frau war erſt Köchin im Schloſſe, bekam von dort aus die Schänke und hat ſie hochgebracht, zu einem ganz beſuchten Ver⸗ gnügnugslokal der Umgegend. Sie hat eine ſelige Erinnerung. Bei dem Baron auf dem Schloſſe iſt einmal ein Erzherzog zu Beſuch geweſen mit zwei jungen Söhnen, und der hat die Küche gelobt. Der Diener hat es draußen erzählt und ſeitdem fühlt ſich die gute Frau als erzherzogliche Hofköchin—“ „Woher wiſſen Sie das alles?“ „O, Herr Landgerichtsrat, das werden Sie gleich erfahren. Storch erzählt Ihnen das beſtimmt— wenn Sie ſatt ſind, das iſt hier — ſozuſagen— der Nachtiſch—“ Der Landgerichts vat warf einen nachdenk⸗ lichen Blick durch's Fenſter: „Dazu ſoll er Gelegenheit haben, denn ich will ihn zutraulich machen und dann aus⸗ fragen. Er muß mir das Terrain hier ſon⸗ dieren helfen. Er iſt offenbar ſchon lange hier—“ Die Speiſen kamen und mundeten den Gäſten vortrefflich. Nach dem Eſſen, als der Wirt abräumte und die Herren ihre Zigarren Se. Rgl. Hoh. Großherzog von Baden bei einer Beſichtigung hinter der Front im Weſten. Junge bedienen. Er macht ſich ſchon ganz gut mit ſei⸗ nen zwölf Jahren und dann habe ich für ſo'ne Ehre natürlich immer Zeit.“ Die zweite Fla⸗ ſche ſtand auf dem Tiſch. Der Wirt hatte untertänig leiſe mit dem Land⸗ gerichtsrat und ſchon etwas reſo⸗ luter mit dem Referendar ange⸗ ſtoßen, jetzt aber ſaß er links von Beltz und lauſchte deſſen Darlegun⸗ gen: „Sagen Sie mal, Herr Storch das iſt doch ihr Name?“ Gortſetzung folgt.) SND Auf heimlichem Poſten. Sporthumoreske von M. Tipp.(Nachoruck verboten.) Durch die blankgeputzten, breiten Jenſter der Villa Kathen lachte ein köſtlicher Früh⸗ lingstag. Annelore Kathen, die junge Frau des Geſtütsdirektors von Steinhorſt, ſeufzte. Daß man heute nicht in die Blütenpracht hin⸗ aus konnte, ſondern oͤurch häusliche Pflichten feſtgehalten war! Obgleich ſtark beſchäftigt, entging ihrem feinen Ohr dennoch nicht der bekannte Trab von„Richmond“, der täglich ihres Mannes Verkehr zwiſchen Villa und Geſtüt vermit⸗ telte. Sie eilte ans Fenſter, öffnete es und riß die Augen groß auf, als ſie ihren Gatten — früherer Huſar— in der Uniform des einſtigen Regiments ſah. i „Nanu,— Raſſo...?“ rief ſie ihn an, „Was ſoll denn das bedeuten...“ Er ärgerte ſich, daß Rotdorn und Flieder ihn nicht genügend verdeckt hatten, und ant⸗ wortete etwas verlegen:„Ach— ein alter Schulfreund drüben möchte mich gern mal wieder im Indiauerſchmuck ſehen...!“ Herausgegeben von der Druckerei Dr. 18 Mannheimer General-Anzeiger, G. m b. H. Verantwortlich für die Schriftlei⸗ tung: Fritz Meyer, Duisburg. Druck: Carl Lange, Duisburg, 92820 4 * 930 2 ene ee 93802 980* 938 626282 620 e Sese ses e ese see ge zegeseeezesese ses esetesesezeseceesese Beese c eee sek ese neren eg ene hes eee sete kes efe rege re n 6 n ß TT!!! ß usge; Jum 70. Geburtstage des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. (2. Oktober 1017.) Hoheit N 8 9 6„ e Meine n von wor⸗ Küche dieſe aber h eine .Sie ig zu⸗ h war tsrat! in der zienen. ſchon it ſei⸗ jahren habe e Ehre immer e Fla⸗ uf dem Wirt rtänig Land⸗ und reſo⸗ dem ange⸗ aber s von auſchte legun⸗ ie mal, ch— ch ihr folgt.) ken. boten.) ſenſter Früh⸗ Frau eufzte. ht hin⸗ lichten ihrem Trab tannes ermit⸗ und Gatten n des 8, A 6 55 7 5 0 8„ hn an, Flieder d ant⸗ alter 1 mal 71 unheimer f alba f das damilienwapp. derer v. Benneckendorf⸗ Hindenburg. Hindenburgs Wohnhaus. % er e o S οονοαν˙ονεεο 7 eee ese ese eee eee ονο,m f O ο οον eee ene 8e r Fr eee see-e-e ze zee zese eee zezez ee esse enen ja zuweilen zur Unwahrheit 282228282 Sofort ſtiegen Eiferſucht und Mißtrauen, womit Annelore ihren Mann weidlich quälte, in ihr hübſches, leeres Köpfchen.„Soſo— ein Schulfreund...! Warum kommt denn Her nicht herüber?!“ „Einfach, weil er im Leben Schiffbruch ge⸗ litten, und verlernt hat, mit Damen umzu⸗ gehen... Ach, ich habe Eile... Adieu Und warte nicht mit dem Eſſen auf mich...“ „Darf ich dich nicht heute mit dem Wagen abholen?“ Er wehrte ſo energiſch ab, daß er, jeden Verdacht auszuſchalten, noch um nicht. Frau von Replin erſchien an der Seite Raſſos und noch eines Herrn(er Schul⸗ freund!) und ſuchte ſich ein Reitpferd aus. Endlich erklärte ſie ſich für„Butterfly“— Annelores Leibpferd. Die Lauſcherin ballte die Hände.„Sie ſoll nicht— ſie ſoll nicht!“ Aber hier war ſie machtlos. Raſſo nickte, der Schulfreund nickte und dann gingen alle Drei hinüber in die Halle, wo die berühmten Deckhengſte ſtanden,— Annelore ſah ſie wei⸗ ter das Kavallerie material und die engliſchen Hunter und Renner beſichtigen, folgte ihnen als ſie zum mit den brennenden Blicken, „Butterfly“ heraus und ſchob ſie in die Box der Schweſterſtute. Im Begriff, ſie anzuket⸗ ten, hörte ſie Schritte, benutzte den rückwär⸗ tigen Stallausgang auf die Felder und wan⸗ delte ſehr befriedigt heimwärts. So. Nun mochte Frau von Replin ihren „Pferdeverſtand“ anſtrengen... Unterdeſſen kehrten die Drei auf den Hof zurück. Aus„Butterflys“ Stand wird die Dop⸗ pelgängerin herausgeführt und weil ſie ſich ſonderbar geberdet, ſchnaubt und den Boden zerhaut, legt bei der Pferdetoilette der Ge⸗ ſtütsdirektor ſogar ſelbſt Hand ſchnell hinzufügte:„Bitte nicht du würdeſt mir eine Ueberraſchung verderben.“ Frau Annelore ſah ihm lange nachdenklich nach. Seit ihr der Arzt für einige Zeit das Reiten verboten hatte, begleitete ſie den Gatten nur noch im Geiſte auf ſeinen Ritten, deren treue, aus⸗ dauernde Genoſſin ſie ſonſt war. Nun blieb ſie immer allein zurück. Für eine Frau, die ihren Mann zärtlich liebte, und ſtets wiſſen wollte, wo er war, was er tat, mit wem er geſprochen hatte, eine qualvolle Einſamkeit. Ihre Gedanken zogen unaufhörlich Kreiſe um ihn und die letzte Kon⸗ verſation. War's wirklich ein Schulfreund“? Putzte man ſich für einen, der„Schiffbruch“ litt, ſo ſchneidig heraus? Es ſcheint. Denn Raſſo log nie. Aber er ſprach von einer Ueberraſchung. Um eine ſolche zu ermöglichen, greift man Mit was konnte er ſie nur überraſchen wollen! Sie ſann und ſann Der offene Landauer von Frau von Replin, die ſich gegen die am Fenſter lehnende Annelore anmutig verneigte, rollte vorüber und gab ihrem Grübeln eine beſtimmte Richtung. Frau von Replin war nämlich im Reit⸗ dreß und nahm den Weg nach dem Geſtüt. Jetzt ging Annedore ein Licht auf. Die rühmlich be⸗ kannte Amazone probierte oder ritt ein Pferd zu, das Raſſo für ſeine an. Frau von Replin umkreiſt die Stute und kann ſich über ihre Kondition nicht klar werden. Der Schulfreund bleibt indolent. Im Moment höchſter Unart des ungeberdigen Tieres öffnet ſich gegenüber die nur angelehnte Stalltür und—„Butterfly“, die in der Eile von Annelore nicht ſachgemäß angekettet worden, tänzelt auf den gewohnten Platz zu. Erkennungsſzene wie Verhör des an dem geheimnisvollen Tau⸗ ſche ſichtlich unſchuldigen Stall⸗ perſonals wirken rührend und erheiternd. Nun wird„Butterfly“ geſattelt und Frau von Replin ſitzt auf, — trabt einige Minuten in der Bahn, den Sitz zu erproben, ſalu⸗ tiert mit der Gerte und verläßt den Hof. Raſſo folgt und nun reiten die Beiden ein Terrain, daß jedem Sportsfreunde das Herz im Leibe lacht. Wo's angeht, galoppieren ſie nebeneinander. Vor ihnen breitet ſich der Sturzacker mit dem hohen Koppelreck aus. Hinüber! Hoppla! Ueber den Graben. Famos Nicht abgeblitzt... Jetzt die Schlucht hinab...„Richmond“ führt,— elegant klettert„Butter⸗ fly“ nach. Langgeſtreckt nehmen die Tiere Kopf an Kopf die letzte Hürde. Tiefer ſenken ſich die Hälſe, den atemraubenden Luftdruck zu mindern... Jetzt verſchwinden ſie im friſchgrünen Wald, durch deſſen hohe Stämme das Sonnen⸗ licht übers Moos gleitet. Frau kaufen wollte... Vielleicht einem Freunde abkaufen wollte Und weniger dem Freunde zuliebe, als der ſchönen Frau und ſeiner eigenen Eitelkeit, war er in die blendende Attila geſchlüpft... Ja, ſo und nicht anders verhielt es ſich. Annelore kochte vor neidvoller Neugier. Vergeſſen war ihres Mannes Bitte. Sie ließ die Arbeit im Stich und nahm den nächſten Weg durch die blühende Flur ins Geſtüt. Würde ſie geſehen, fiel ihr ſchon zur rechten Zeit eine Ausrede ein. Aber ſie hatte Glück. Unbemerkt gelangte ſie in das Rindenhäus⸗ chen, das ſeitlich des Sattelplatzes ſtand und zur Aufbewahrung ausrangierter Reituten⸗ ſilten diente. Durch die kleinen blauen Schei⸗ ben beherrſchte ihr Auge das Terrain mit allen Eingängen zu den Ställen, wo ſie jedes Pferd kannte. Ihre Vermutung täuſchte ſie anſcheinend 52824 Bilder aus dem Fliegerleben. IV. Bild: der Sieger im Luftkampf. Zeichnung von Fluglehrer Rolf Lange. Depot der ſchwereren Schläge von Laſt⸗, Ar⸗ beits⸗ und Ackerpferden ſchlenderten und wußte, nun würde ihr Mann dem Schul⸗ freunde ſtolz verkünden, daß von hier aus die Landgeſtüte, Marſtälle, Regimenter und Privatleute mit erſtklaſſigen Lieferungen für Sattel und Karoſſen verſorgt würden. Jetzt bogen ſie in die Weide ein, wo die neugeborenen und bereits abgeſetzten Füllen ſich fröhlich tummelten. Der Sattelplatz lag menſchenleer. Da gaben die eiferſüchtigen Wallungen der leidenſchaftlichen Frau einen Plan ein. Sie trat aus ihrem Verſteck, eilte in den Stall rechts, in welchem eine noch ziemlich rohe Schweſterſtute„Butterflys“ ſtand, dieſer zum Verwechſeln ähnlich, nur etwas konkaver um die Naſe, halfterte ſie los, führte ſie flink in den Stall links, riß Unter dem Huſaren, der leicht vornübergeneigt im Sattel ſitzt, ſtreckt ſich das feurige Vollblut nach Wunſch gehorſam am Zügel. Flott folgt die ſchlanke Reiterin,— tadellos ſteht ihre Zügelhand und kaum ſichtbar iſt der Zügelanzug. Beider Mienen leuchten in ſtolzem Triumph über ihre Leiſtungs⸗ fähigkeit und Schwungkraft. Allmählich ver⸗ langſamen ſie das Tempo und tauchen ge⸗ mütlich trabend in der blühenden Kaſtanien⸗ allee auf, die zum Geſtüt führt. Schnaubend, mit geblähten Nüſtern, Schaum vom Gebiß ſchleudernd, laſſen ſich die ſchönen Tiere ab⸗ führen... Wie geſchickt es auch Annelore anfing, ſie erfuhr weder etwas von den Be⸗ gebenheiten dieſes Vormittags, noch etwas von der ihr zugedachten Ueberraſchung. Bis heute— da fand zuͤgunſten einer wohltätigen Stiftung ein Frühlingsfeſt in der Reſidenz ſtatt. Und bei dieſem Feſte wurde ihr manches klar. 9898038032 G 22282222820 4282820 42822824 98e 9382* 9* 20 20 580 2— er 2 2 5 ner ee = Box zuket⸗ wär⸗ wan⸗ ihren Hof Dop⸗ e ſich hoden Ge⸗ Hand kreiſt über rden. ent. t des ſich ehnte „die nicht rden, tz zu. rhör Tau⸗ tall⸗ und ttelt auf, der ſalu⸗ läßt nun rain, Herz ſie eitet ohen pla! die ond“ tter⸗ men etzte älſe, zu nden urch nen⸗ eicht itzt, blut igel. llos iſt hten ugs⸗ ver⸗ ge⸗ ien⸗ end, ebiß ab⸗ lore Be⸗ was iner in ſeſte de eee. e ο νεννν⸗ö ese eee e 9 4 4 1 s οε,fe ese ges geese ge esesesg gen der Kinematographen, Paſſion hatte. Nachdem ſie eini⸗ ge geſchmack⸗ volle Sujets mit kindlicher Luſt über ſich hatte ergehen laſſen, feſſelte eine neue Nummer ihr Intereſſe:„Mor⸗ enritt“. Und nun ſah ſie vor ſich und einem viel⸗ köpfigen Publikum gar wohlbekannte Bilder ſich greif⸗ bar deutlich ent⸗ rollen: Sattelplatz, Ställe und Weide⸗ plätze mit der be⸗ rühmten Zucht und Nachzucht von Steinhorſtt Aha! Die Ueber⸗ raſchung... Sie war ge⸗ glückt. Annelore verwandte keinen Blick von der ſie ganz bezaubern⸗ den Reproduktion. Nun ſah ſie ihren Mann in Uniform, wie er ſeiner Partnerin lebensvoller und 9322. Zwiſchen ihrem Manne ö Replin ſitzend, genoß Annelore das Vergnü⸗ Darbietung reihte ſich Szene an Szene, drückten ſich Mie⸗ nen und Geberden aus. Noch hielt ſie ihren Dank für die reizende 21 9 e Aufnahme aus dem Kampffeld v und Frau von müder Argwohn ſah in der nächſten Se⸗ kunde die lebendigen Konterfeis auf verbote⸗ nem Flirt ertappft eines vorzüglichen eine große für den ſie Ueberraſchung zurück, denn ihr nimmer⸗ Ne r verdͤun: Jerſchoſſene Ferme. benbuhlerin ſah ſie ſich ſelbſt im Rinden⸗ häuschen verſchwinden,— fauſtdrohend her⸗ austreten, leidenſchaftlich handeln... Alles lachte amüſiert. Ueber ihren Kopf hinweg * Aufnahme aus dem Kampffeld vor Veroͤun: Ein gewaltiger Sranat⸗Trichter, um deſſen Beſitz heute noch mit wechſelndem Erfolg gekämpft wird. Wer aber beſchreibt Annelores Entſetzen, an jenem Morgen neben ging und ritt... In als durch die Tücke des fortarbeitenden beweglicher Wiedergabe Apparats ihr Inkognito gelüftet, ihre eigene Perſon in den Vordergrund geſchoben wurde! Gleich einer verſchmähten, rachegierigen tauſchten Raſſo denn keel eplin ſchalkhafte Blicke aus. Sie aber weinte faſ⸗ ſungslos in ihr Taſchentuch hin⸗ ein. Matt hob ſie die Augen, als die kluge„Butter⸗ fly“ zum Gaudium der Zuſchauer den heimatlichen Stall aufſuchte— als die feſſelnden Bil⸗ der des raſenden Doppelrittes ſich lebensvoll anein⸗ anderreihten. Der Miſſetäter war natürlich der „Schulfreund“ Raſſo ſchimpfte zucchini len daß er den Son⸗ derfall als komi⸗ ſches Intermezzo friſiert u. dadurch dem rein ſportli⸗ chen Bilde eine dra⸗ matiſche Attrakti⸗ vn verliehen hatte. Innerlich aber dankte er ihm die ſeiner klei⸗ nen Frau ſo nützliche, heilſame Lehre. Denn von nun an traute ſie ihrem Manne unbedingt und benahm ſich in allen Lagen, als ob ein heimlich aufgeſtellter Kinemato⸗ graph ihre Handlungen fixierte Sons SOS 4 ae e 4 2 938 Seesen Serge ge- ese 4 FFF — 0 — 2 N 2 2 N N SP Do