ren — e 55—** eschehe Bilde 1 Eine Eſelſtation in den vogeſen. Nummer 45/46. 11 2 1 969 89989998999%%%%%%%%%%% 8 8 0 Humoreske von Horſt Mellenthin. 18 Lolottes Pech. (Nachoͤruck verboten.) %%%%% 0 Gr.— Wenn Peter Gnevikow aus dem Büro heimkehrt und ſeine Frau ſpringt ihm nicht gleich auf dem Treppenflur an den langen Hals, dann iſt etwas nicht in Ord⸗ nung. Auch im Zimmer iſt heute niemand — dagegen weiſt der Tiſch an Stelle der mar⸗ morierten Wachstuchdecke das ſchöne große Linnen auf, von dem man nur Sonntags ſpeiſt, und von der Küche her kommt ein Duft, der eins der höchſten irdiſchen Genüſſe, Gou⸗ laſch mit Kraut, verſpricht, anſtatt der am Mittwoch fälligen Kartoffelpuffer. Lolotte muß wieder Pech gehabt haben Peter:(legt die Lolotte: Komm, Peterle, wir wollen jetzt eſſen. Peter: Alſo kurz und ſchmerzlos— wie⸗ viel? Lolotte:(zögernd). Z—wölf Mark. Peter:(ſtreicht das Haar aus der Stirn, ſeufzt und ſetzt ſich wortlos zu Tiſch). Lolotte:(ihm gegenüber. Während ſie gewohntermaßen die Serviette mit einer Sicherheitsnadel am Schürzenlatz befeſtigt, läßt ſie kein Auge von ihm. Da er nach dem Waſſerglaſe greift, faßt ſie ſeine Hand). Es ſchwarze Leder⸗ mappe, in der er als tüchtiger Ver⸗ ſicherungsbeamter einen Poſten An⸗ tragsformulare ſtets mit ſich führt, in die Sofaecke, zieht die Röllchen ab und ſtellt ſie auf die Kommode neben den Porzel⸗ lanhund. Dann ſtreicht er eine eigenſinnige Haar⸗ ſträhne aus der Stirn; ſie fällt gleich wieder zu⸗ rück, da er ſich über eine weiße Seidenbluſe beugt, die auf einer Stuhllehne drap⸗ 5 piert iſt. Beide. 8 Hände gegen die 2 12. Knie geſtützt, ver⸗ harrt er in dieſer Haltung, auch als die Küchentür ſich öffnet). Lolotte:(hoch⸗ rot. Die lang⸗ von den Kaiſertagen in bewimperten g braunen Augen haben jene übertriebene Munterkeit, die etwas Unſicheres verbirgt.) Du biſt da, Männelieb!?. Ich habe dich gar nicht kommen hören.(Stellt die Schüſſel, die den vermerkten appetitreizenden Duft aus⸗ ſtrömt, auf den Tiſch, hüpft dann zu der Bluſe und drückt die gefalteten Hände in Verzückung gegen die Bruſt). Nicht wahr— ſie iſt ſüß! Peter:(richtet ſich bedächtig auf). Sehr hübſch. Für fünf Mark alles, was ſein kann. Lolotte:(in gedehntem Schmollton). Fünf Mark—— Peter: Nun ja, das hatten wir für die neue Bluſe ausgeſetzt. Lolotte:(feuereifrig). Männelieb— ich habe da wieder Pech gehabt! Der Ausnahme⸗ tag galt nur noch für ſeidene Bluſen. Und man hat mir die ſo billig gelaſſen, ſo lächer⸗ lig billig! Für reine Seide und die guten Spitzen iſt ſie halb geſchenkt! Peter: Und die andere Hälfte beträgt—? n N 5. 28 88 2—— e e Sofia. Raiſer Wilhelm und Jar Ferdinand auf der war wirklich Pech, Peterle. Ich hätte geſtern hingehen ſollen. Biſt du böſe? Peter: Nicht böſe, Kind, aber—— Lolotte:(hält immer noch ſeine Hand). Sieh mal— Frau Wendland unten hatte ſich neulich vor ihrer Reiſe eine Bluſe für vier⸗ zig Mark gekauft, und die war lange nicht ſo hübſch. Peter: lernſt.) Frau Wendland iſt Ren⸗ tiere. Wir aber mit unſern hundert Mark Fixum dürfen ſolche Sprünge nicht machen, Lolotte. Jedenfalls mußt du dich nun mit dem Reſt von den zwanzig Mark, die ich dir gegeben, bis zum Erſten einrichten. Lolotte:(zieht die Hand langſam zurück und deckt ſie über die Augen). g Peter: Was haſt du? Es ſind doch nur noch ſechs Tage— 5 Lolotte:(aufſchluchzend). Ich habe den Reſt verloren— Peter:[(die Haarſträhne fällt ihm vor Schreck bis auf die Naſenwurzel). Schon wieder was verloren!? Die acht Markl? e Lolotte:(nickt). Peter:(ſchlägt beide Hände flach auf den Tiſch). Natürlich haſt du das Portemonnaie! in der Hand getragen— wo ich dir doch das Täſchchen gekauft habe mit dem langen 2 Riemen, den du eventuell ſogar über die Schulter hängen kannſt. Oder—— haſt du gar das Täſchchen auch——— Lolotte:(aufheulend). Jaaaaa— Peter:(ſchlägt wieder auf den Tiſch; dies⸗ mal mit den geballten Fäuſten). Da ſoll denn doch ein blaues Donnerwetter dreinſchlagen! Lolotte:(unter herzbrechendem Schluch⸗ zen). Peterle, ich hab' eben zu viel Pech in meinem Leben! Peter: Ach was! (In hellem Zorn). Fahrig und nach⸗ läſſig biſt du! Keine Spur von Umſicht! Haſt die Augen überall, bloß nicht da, wo— Lolotte:(hatte ſich jäh erhoben, um vor dem pol⸗ ternden Grimm des Gatten in die Küche zu flüch⸗ ten. Da ſie aber ſtatt der Serviette! verſehentlich das Tiſchtuch am Schürzenlatz be⸗ feſtigt hat, praſ⸗ ſelt alles Geſchirr nebſt der feſt⸗ lichen Mahlzeit zu Boden). Peter:(ſchaut 1 einen Moment 1 ſtarr; dann ſchlägt „ Bufa er eine wilde La⸗ Fahrt nach dem Schloß f e anf, ra d Mappe aus der Sofaecke, die Röllchen von der Kommode und ſtürmt davon. Auch die gereizteſten Menſchen beruhigen ſich ſchließlich. Peter Gnevikow früher noch als andere. Er hat ſeine kleine Frau un⸗ ſinnig lieb und muß innerlich zugeben, daß ſie tatſächlich eine unglückliche Hand, daß ſie ausgeſprochenes Pech hat. Es gibt ſolche Menſchen. Ohne eigentliche Schuld geht ihnen alles verkehrt. Auch bei Lolotte war's ſo. Ungezählte kleine Vorgänge beſtätigen dus. Vielleicht hatte ſie ſchon Pech gehabt, als ſie einen Verſicherungsbeamten mit hun⸗ dert Mark Fixum geheiratet. Umſomehr war man verpflichtet, Nachſicht zu üben und ſich nicht gleich vom Zorne hinreißen zu laſſen. Nun ſaß das arme Wurm daheim und grämte ſich. Peter:(verlangſamt ſeinen Schritt und überlegt, wie er ſeine Heftigkeit wieder gut⸗ machen könnte. In der Nähe ſeines Büros ſtößt er auf einen Schulfreund, der in der! eee* JJ;;ö;*⁵ͤ] Ä d ezesesegez„es eee sees 2 8K 3 Keese zee ze ese zee e OE 9 8s 9. S G e ES D eee e eee 9 Wahl ſeiner Eltern vorſichtig geweſen war und außerdem reich ver⸗ Peter(wirft die Haarſträhne aus der Stirn, aufgeregt): Aber Ji heiratet iſt.) i ich bitte dich! Unſer alter Bürodiener iſt die Zuverläſſigkeit ſelbſt, 3 Der Freund: Sieh da, Gnevikow! Das trifft ſich gut! Ich außerdem hat er mir ſchmunzelnd erzählt, daß ihm Lolotte direkt! 8 b gehe heute abend ins Thaliatheater— und da Frau und Schwieger⸗ um den Hals gefallen iſt vor Glückſeligkeit, als er ihr das Billet! 32 mutter partout nicht mitwollen, habe ich zwei Billets frei. Willſt und meinen Brief gegeben hat. 1 J 0 du ſie benutzen? Der Freund: Nun, dann wird ſie ja wohl auch kommen. Frauen *r a verſpäten ſich immer ein bischen. 4 5.„ Peter(gereizt): Alſo gehen wir! Wenn ſie ſo rückſichtslos iſt, den f 1 5 jſuns hier warten zu laſſen, dann kann ſie auch allein hineinfinden. iaie(Im Zuſchauerraum flüſternd): Mir iſt die Saumſeligkeit ganz unbe⸗ das greiflich. Damals wo ihr das Malheur mit dem Sandkorn paſſierte, 59 war ſie ſchon um ſechs Uhr fix und fertig angezogen. 51 Der Freund: Ihr habt ſchlechte Verbindung. Sie wird die Elektriſche verpaßt haben. Peter(ſelbſtvergeſſen, daher ziemlich laut): Das iſt Unſinn, ich ies⸗ habe ihr ganz genau aufgeſchrieben—— enn Die Umſitzenden: Pfſſſſſſſſt—— zen! Der erſte Akt iſt zu Ende— der zweite beginnt— Lolotte iſt uch⸗ nicht da—— ich Der Freund: Alſo beruhige dich nur— ſie wird ſchon kommen. viel(Folgt den Vorgängen auf der Bühne). nem Peter: Ich verſtehe das nicht. Die Sache iſt mir vollkommen rätſelhaft. 5 as! Der Freund(beiläufig): Sie hat vielleicht Beſuch bekommen rn). und kann nicht fort. ach⸗ Peter: Beſuch! Von wem ſollen wir Beſuch bekommen! Und du! einen Beſuch, der ſie vom Theater abhalten könnte, gibt es gar von nicht! Außerdem—— 7 die 5 Die Umſitzenden: Sſſſſſſſſſſſ—!! 1 call, Peter(ſchweigt eine Weile unter dem Eindruck des Unwillens da, um ihn her; aber er ſieht von der Vorſtellung nichts— ſo völlig iſt er von ſeinen Gedanken in Anſpruch genommen, die aus dem atte 2 5 ben, pol⸗ mm in 0 üch⸗ aber 99 iette! das.. am. 2. be⸗ General der Infanterie hugo von Kathen bur Führer des Landheeres bei den Operationen in der Oſtſee. f feſt⸗ Peter:(ſtrahlend). Menſch, das kommt wie vom Himmel— lzeit 3 Eben überlege ich, wie ich meine Frau verſöhnen könnte. Der Freund: Ein kleines Familiendrama? haut Peter: Sowas ähnliches. Und eine größere Freude wie Theater b nent gibt es für Lolotte gar nicht. Leider kann ich ihr die nicht oft machen. lägt Ein einziges Mal in dem halben Jahr, da wir verheiratet ſind, La⸗ habe ich ſie ins Theater geführt, und da iſt ihr auf dem Wege dort⸗ die hin ein Sandkorn ins Auge geflogen; dieſes hat den ganzen Abend der getränt, und ſie hat von der Vorſtellung nichts geſehen. Der Freund:(lachend). So'n Pech. igen Peter: Ja— und das hat ſie leider oft. Diesmal aber geht noch hoffentlich alles gut. Ich werde ihr ſchreiben, ſie ſoll recht umſichtig un⸗ ſein, damit ihr die Freude nicht verkümmert wird. Ich verſichere daß„dir, ſie iſt ſelig! Namentlich, da ſie eine neue Bluſe hat, die ſie bei ſie dieſer Gelegenheit gleich ausführen kann. Tauſend Dank, lieber iche J Junge! geht Der Freund(erwidert den Händedruck): Wir treffen uns alſo ar's vor halb acht im Foyer. igen Peter: Ganz recht. Da ich heute abend bis ſieben Uhr Büro⸗ abt; dienſt habe, und nicht erſt nach Hauſe kann, werde ich Lolotte ſchrei⸗ zun ben, daß ſie ſehr pünktlich iſt. Aber das iſt wohl kaum nötig. Bei f 1 nehr ihrer überſchwänglichen Theaterbegeiſterung wird ſie ſchon eine halbe 8— 11 1 10 109 an Ort und Stelle ſein. Nochmals Dank und auf 3 K iederſehen! 5 f 1229 1 10 5 Im Foyer des Thaliatheaters... fünf Minuten nach halb vizeabmtral Erharö- Schmit 9 1 acht... die Vorſtellung hat eben begonnen... Lolotte iſt noch Führer der Marine bei den Operationen in der Oſtſee. nicht da 5 0 5 a 8 und.; 3 ie Aerger in Unruhe, aus der Unruhe in Sorge übergehen. Schließlich Der Freund: Tja— dann werden wir wohl zunächſt ohne die Aerg 5 0 gut. kleine 10 ee müſſen. Biſt du auch ſicher, daß ſie das ſtößt er hervor): Es muß irgend etwas paſſtert ſein! 75 1 Billet richtig bekommen hat? f Fortſetzung letzte Seite.) 1 leerer esegese es n αοονν,« n eαοο Sesegeseses ego s οοοοοοονοοοοοοοοονοονοον οοονο,Z¾ gg eee. ese e weitere Bearbeitung des Kriminalfalles.— Am ſpäten Abend noch erhielt der Unter⸗ ſuchungsrichter Meldung: In der Schädel⸗ decke waren ganz kleine Holzſplitter gefun⸗ den worden, ſo klein, daß ſie wie Haarſpitz⸗ chen in die zerſchmetterten zackigen Randun⸗ gen des Knochens eingeklemmt waren, und dieſe Splitter ſtammten von einer Eiche. Die Unterſuchung des Stockes hatte nichts mehr an Haaren, Blut oder Hirn ergeben. Aber ganz durchnäßt war der Stock aller⸗ „Es iſt töricht von Ihnen, zu allem nein zu ſagen. Sie ſind ein wohlhabender Mann, und das Motiv des Eigennutzes, eines Rau⸗ bes, glaubten Sie nicht fürchten zu müſſen. Sie hofften vielmehr, daß eben dieſer an⸗ ſcheinende Raub den Verdacht nach anderer Richtung lenken müßte.“ Martin Eilert ſchwieg, als ſei es nicht wert, auf dieſe Unterſchiebungen antworten. ihm zu geereses Zee ze zee zee ze zee zee ge zee zee see 7 i i 3 f 95 1 11 1 N 9 5 f ö ö 5 W ö 2 8 17 1¹ 25 2 1 2 U 90 90 7 5 5 5 10 90 N 1 7 2 N 5 akne 5* 185 ab 0 6 0 25 5 955 1 905 85 1 n ee f 6 4 e d e„ 0 . 10 i e 4 NI 0 ct 1 11 i e 0 e 4 Sc 5 We 0 J 5 „„ Seegu= 4 17 0 NN N. 0 17 1 d bl L ee 3 2 1 W 2 r 8 1— * er NM 14 W 75— 3 2 i 0 W. ee 1 Der 5 N 0 1 enen a i 2 1 12 2 2 2 2 1 Fortſetzung 16/17. man von Arthur Winkler Tannenberg. Nachdruck verboten. 1¹ 8 7 er Sarg wurde auf den Lei⸗„Daß Klenke Sie dort nochmals belei⸗ das, was die Herren Recht nennen, iſt gar 2 chenwagen geſtellt und die digte und reizte und daß Sie ihn dafür im kein Recht.“. 0 5 Juriſten beſtiegen das in der Zorn mit Ihrem Eichenſtock niederſchlugen?“ ö Nun hatte er doch noch geſprochen und ſo a 9 1 t„Nein. ziemlich das Schlimmſte, was er hätte reden 0 Stadt gemietete Gefährt. Ihnen 1 1 g 15 üb Möhli„Daß Sie den Toten, als Sie entſetzt können. a. 5 ſaß 60 a ee ſahen, was Sie angerichtet hatten, in den Der Landgerichtsrat furchte die Stirn: ö„Füßen aller drei Finder. See warfen?“„Zwei Lehrmeiſter dieſer Anſchauung Veor dem Einſteigen noch hatte der Hund Nein.“ haben Sie gehabt und beide haben Ihnen eine Wurſt bekommen und damit die Ge⸗„Und, um einen Raubmord glaubhaft zu ſehr geſchadet, wie ich jetzt ſehe. Der Rauh⸗ wißheit, daß er auch diesmal ſeine Sache gut machen, ihm die Geldkatze abnahmen?“ wald hat Ihnen Zweifel an menſchlichem ö gemacht habe. Sich dann und wann die„Nein.“ Rechtsſpruch in die Seele geſät und der alte 1 Schnauze leckend, ſaß er voll erhebender Ges und in dieſem Nein lohte eine ſtarke Gumpa gar das Recht der Selbſthilfe, das nugtuung da und überließ den Menſchen die Empörung. Recht der Gewalt.“ 5 Wieder traf es Eilert wie ein Keulen⸗ ſchlag. 5 Wieder verwirrte ſich einen Augenblick alles um ihn. Sein Trotz war ſein einziger Halt. Eine Weile noch ſchwieg er, als aber Beltz hinzufügte: „Sie ſehen, wie gut wir Beſcheid wiſſen über Sie und Ihre ganze Auffaſſung von Pflichten und Rechten, Auffaſſungen, denen jede Selbſthilfe erlaubt ſcheint.“ Oe „Wenn ich Ihnen nun ſage, daß an dem Schädel des Toten Splitter von Eichenholz gefunden wurden, daß an Ihrem eichenen Stock Splitter fehlen——“ Scharf ſah der Richter den Verhörten an. Der war um einen Schatten bleicher ge⸗ worden, in ſeinen Augen flackerte ein wil⸗ Da ſagte er: „Wenn die Herren alles wiſſen, was fra⸗ gen Sie mich. Ich weiß nichts und— rede nicht mehr.“ Dabei blieb er, und das Verhör mußte als völlig ausſichtslos abgebrochen werden. dings geweſen. Ob man ihn im See abge⸗ waſchen hatte, was ſehr nahe lag, oder ob ihn der Regen geſäubert haben mochte, das konnte natürlich nicht entſchieden werden. Auch fehlten kleine, feine Splitter, aber daraus durfte man wieder nicht unbedingte Se-== ee e- Schlüſſe ziehen, denn der Stock war alt, viel⸗ benutzt und alſo vom Gebrauche beſchädigt. Auch wenn er nicht als Mordwerkzeug ge⸗ dient hatte, mochten Splitter fehlen. Beltz begab ſich ins Gefängnis und ließ Eilert vorführen. Unheimlich ſurrte es durch die ſpärlich erleuchteten Hallen, als der Gefangene mit Bewachung daherſchritt. Bei einer Lampe ſaßen der Landgerichts⸗ rat und der Referendar. An der Tür ſtand Eilert und wartete der Befragung. Er ſah bleich aus, war ſonſt aber ruhig. Jetzt hob Beltz den Kopf von den Papie⸗ ren, die den neueſten Bericht enthielten, und ſah den Gefangenen an: „Haben Sie nicht das Bedürfnis, Ihr Gewiſſen zu erleichtern, Martin Eilert?“ „Nein.“ „Daß Sie mit einem Geſtändnis Ihre ganze Lage außerordentlich verbeſſern wür⸗ den, ſehen Sie doch ein?“ „Ich habe nichts zu bekennen.“ „Auch nicht, daß Sie mit Klenke zuſam⸗ men unter der Linde waren?“ des Erſchrecken. Es ſchien, als wolle er die Hände abwehrend vorſtrecken, dann aber ſchlug er ſie vor's Geſicht und ſtöhnte. Wie ein verwundetes Tier ſtöhnte er. „Wenn ich Ihnen das alles ſage, wollen Sie auch dann noch nichts ſagen, nichts be⸗ kennen?“ Der Gemarterte wankte einen Augen⸗ blick, raffte ſich aber ſofort wieder zuſam⸗ men. Und nun öffnete er die Lippen: „Das iſt alles nicht wahr. Man will mich fangen! Heiliger Gott, es iſt doch nicht wahr und ich kann nichts anderes ſagen, als daß es nicht wahr iſt!“ „Wollen Sie Bedenkzeit? Es iſt wohl zu plötzlich über Sie gekommen.“ „Ich brauche keine Bedenkzeit und wenn ich's hundert Jahre bedächte, könnte ich nur ſagen: Es iſt nicht wahr.“ Wie in tiefem, zornigem Widerwillen fügte er hinzu:„Ich werde überhaupt nichts mehr ſagen!“ „Das wäre Verſtocktheit und dieſe ein un⸗ freiwilliges Bekenntnis. Wer etwas zu ſei⸗ ner Rechtfertigung zu ſagen hat, tut das. Es iſt ſein Recht.“ Als die Herren allein waren, ſagte Beltz: „Was iſt das nun, ein Stück Michael Kohlhaas oder ein verſchmitzter Anarchiſt?“ Der Referendar machte ein nachdenkliches Geſicht. Endlich meinte er: „Wenn man wenigſtens eine Spur von Anhalt hätte, daß ein anderer als Eilert in Betracht kommen könne, aber nichts, nicht das geringſte!“ „Ein anderer? Lieber Freund, ich dächte, auf der einen SSpur hätten wir doch einige Funde gemacht, die nicht zu verachten wären.“ „Gewiß, gewiß——“ „Wenn wir nun noch die Saat der Er⸗ ziehung aufgehen ſahen, welche Rauhwald und Gumpa in den werdenden Menſchen ſtreuten, da mag juriſtiſch noch alles ausrei⸗ chen, aber in der moraliſchen Beurteilung iſt man doch orientiert.“ „Alles richtig, Herr Landgerichtsrat, und doch fragten Sie eben ſelbſt: Michael Kohl⸗ haas, der Bauerndickſchädel des vermeinten Rechts, oder Anarchie.“ Herausgegeben von der Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b. H. Verantwortlich für die Schriftlei⸗ „Recht, Recht! Ich habe ſchon oft gedacht, tung: Fritz Meyer, Duisburg. Druck: Carl Lange, Duisburg. eren eden enen enen ese „Nein.“ 2 = 1 202% eee 9 92e 928920 4 77 T Ogg eee eee zee e 8 2 12 2 9 2 4 11 27 2 17 8 17 2 4 2 2 8 2 0 8 * 2 12 2 12 1 27 2 * 2 22 8 * 8 12 2 12 8 47 2 2 8 1 8 17 4 27 2 17 2 OE . ² AAA ⁵ĩͤ 27 nédhu nd ignut unn gun esdaos an ng ung sog loca eue on e benen a aug en“ „bags gun joggaz ziaepuvnt en gnoneg jvut ꝙpag Jutmag uv anu on uohal sog gun 1 ughaat go“ piu digi 1 i but en ee eat logo“ 29048 ue eie un bun uch ue Pazg „nv ci ug sog aun“ „env na ngen zpogos Luvch“ uoppug uson d die gv ugyvf ian lach udn inv oi gon gun Auch 1% dönpn i een eee ge. eg“ een ae e een ben auh ch Cbunuppog usa aause ppozg) Seeg see ze zee eee „Ae e e e eee ee e wie Aplch geinb u. alac uoianz mog usgeu Sag use ge i nenne ene 0 00 dun ee ee e eee ann wol uh zo uvm eee eee eee eee“ „500 0 „gig no ener nr bo uon“ bg abr„be bo uon“ 5 an buhmugz u nee ee hene bun gage va neee ede ee e ee eggs FF „tusdaec“ obanz gv nz a dpa gaoumfe ec eee eee bibi ue wu; and nenen ugellps gun ui uogagzz avs engſaaadc usphnag un auuosog⸗suonunzg ...— —— 83 2 2 ee gesesesegegesegesgesegeseseeesegee ge eeeeee um usbus use cpang uuvg gun dad 417 ⸗ennch ine og die iat t ohnagopzuu ag ugllaicples ubavan udovg 200 gun aonueln och 1 eig ones Aphhmoch gause ainvc mog goa olloch ussus Teues w we ee ee eee eee e ee enn nene een ages ee Drusat uspelsch ue Icbbuasegz 10 3g; ne hee eee eee en eee eg a0 gun jnatqp avat ung zig eo usdloatos usevieg Higpmaegn schu gat ava daa u engen es ere egg N Teen e eh en eee uuns gun gaac ugonvgz goule un uollobzda gohr aqyinbug 1 2 — 9 Zee-e-eze ß p. usb N en aun bunch u bun gisch; aan due ol een de ce Aeg ec ͤ neun ur gls dog Inzz eee e eee eee, „Seher een een eue etuegpag las dbb u It usmumag agauazg duenne inn aal ehe Bosch! e eee een eg eee eee deus aue e ne ehen u dun as nung Agen ene al ve uuvggz dee de eee een eee ene ee Mat uallviaeqn eue pou un ii usbaau is eng o zolgg ui ue ne jönde ⸗zdcqn al au ganvid uvm uus nel ugs dean al zumag à va— ul Jumbo“ nheimer hriftlei⸗ 4 g οε,em ene ese egese ese eee eee gene g Sg SSG S M M 2 Sg OBE eee 3 DSeosoggο ee eee ee zee e zezeegezeze g Zge OOO eee eee eee eee ee eee eee eee ee e οαοε˙ον * 0„Natürlich, morgen habe ich mich zu ſtel⸗ Die beiden Freunde gingen.„Wie ich dich vorhin ſah, dachte ich: Famos, len. Und's iſt gut ſo, ſehr gut ſo!“ Sie ſchleppten die Kiſte in das kleine Hin⸗ der reiche Erbe wird was draufgehen laſſen Seesen 22e 2 e ee 2 ez ezeze- ee= eee Z ge 2 2 * eee-e-e. * e eee-e-e: „Und jetzt?“ „Jetzt komme ich zu dir. Ueber Nacht. Da auf dem alten Reck, dem die Roßhaare aus den Löchern kriechen, kannſt du mir einen Platz laſſen, morgen habe ich ſchon den Soldatenrock an und mein Soldatenquar⸗ e „Meinetwegen, ſchlafen kannſt du hier. Aber daß du nich bis morgen in deiner Mühle geblieben biſt, dort hatteſt du's doch beſſer! Mußt du ſo früh antreten?“ „Nein, um 10 Uhr erſt komme ich dran. Aber ich habe noch allerhand zu beſorgen. Du, Max, meine Kiſte habe ich draußen, hilf mir die hertragen und heb ſie auf, bis ich wiederkomme.“ Und plötzlich wiederholte er mit melancholiſchem Tone:„Bis ich, oder wenn ich wiederkomme.“ das mit dem jetzt geſchloſſenen ſämtliche terzimmer, Laden zuſammen Max Kemmlers Geſchäftsräume darſtellte. „Ganz nette Laſt. Da iſt wohl Onkel Rü⸗ benbacher mit drin? Ja, du, Menſch, was haſt du für'n Glück gehabt, daß du jemanden beerben konnteſt! Meine Verwandͤtſchaft— lauter blutarmes Volk! Aber ehrlich, ehr⸗ lich ſind ſie alle, da könnteſt du deine Kiſte einſtellen, offen, ganz offen! Kein Hoſen⸗ knopf käme dir weg. Unrecht Gut gedeiht nich.“ Die Kiſte war unter dem alten Sofa ver⸗ ſtaut, die Karre in den Hof geſtellt. i Auf einen Pfiff Kemmlers polterte ein halbwüchſiger Junge aus der Bodenkammer die Holztreppe herab. Timm zog ſeinen Geldbeutel und nahm ein Markſtück heraus. zum Abſchiede.“ Die ſinkenden Lider Timms hoben ſich in plötzlichem Ruck. 5 „Wie ſpät iſt's jetzt?“ „Bald vier.“ „Du, das mit dem Draufgehenlaſſen ge⸗ fällt mir, aber die Nacht iſt lang, ich werde Vorrat ſchlafen.“ „Wär n ſchöner Ausweg.“ „Statt zur Nacht, lege ich mich jetzt auf dein Patentſofa. Du haſt ja ſchon aus⸗ geruht.“ „Leider, ja. Und ungeſtört biſt du. Ich gehe in den Laden und mache meine Wochen⸗ eintragungen. Es iſt meiner Sonntagsruhe. Um acht dich und dann ziehen wir los. Den Abſchied 7 7 N 74 * „Nanu, du wirſt doch nicht! Natürlich kommſt du wieder. Ihr von den Pionieren, 'in paar Brücken baut Ihr, Löcher in den Wegen ſchüttet Ihr zu, aber geſchoſſen wird doch bei Euch nich.“ „Du haſt eine Ahnung!“ „Alſo, wo iſt die Kiſte?“ „Auf der Karre vor der Tür, und die Karre holt der Lukas heut ſpät abends ab. Wir ſtellen ſie einfach auf den Hof und du ſagſt es deinem Lehrling. Eine Mark kriegt er auch, der Lukas.“ „Schön, ſchön. Mein Windhund, der Bruno, ſoll aber ne Quittung vorzeigen, ſonſt ſteckt er ſie ein, dem traue ich nicht. Nich in Augenblick kann ich ihm die Ladenkaſſe allein überlaſſen.“ „Schlimm.“ „Jawohl, ſchlimm! Weißt du, Oskar, das Stehlen is eine furchtbare Gemeinheit, lie⸗ ber bleibe ich arm wie'ne Kirchenmaus, aber ſtehlen, pfui Deibel!l Den Bruno ſchmeiß ich auch raus, nächſtens, wenn ich ihn noch einmal erwiſche, daß er—. Alſo holen wir die Kiſte.“ Zu unſeren Erfolgen in der Oſtſee. Ausſchiffen von Truppen und Bagage. „Hör mal, Bruno, ſo gegen neun kommt der Lukas und holt die Karre ab, dem gibſt du die Mark.“ Der blöde Burſche lächelte. „Schön, Herr Timm.“ „Aber quittieren läßt du dir, du Spitz⸗ bube,“ fügte Max Kemmler, ſein Prinzipal, hinzu.“ „Schön, Herr Kemmler.“ „Die Unterſchrift vom Lukas kenne ich.“ „Schön, Herr Kemmler.“ Der Junge polterte wieder aufwärts. ö Timm und Kemmler ſaßen auf dem Sofa nebeneinander.. „Schlecht ſiehſt du aus, Oskar.“ „Ich bin greulich müde. Die Nacht, weißt du, bei dem Wetter, kein Auge habe ich zuge⸗ tan. Manchmal wankte die ganze Mühle. An den Flügeln riß das, als wollte ſie ab⸗ die Treppe brechen, und was an der Achſe iſt auch kaputt.“ „Ja, es war'in wildes Gewitter, hier auch. Aber ſchade iſt's, daß du ſo müde biſt.“ „Warum?“ 22 282282 82824 8282820 ufa mußt du feiern und los iſt überall was, im braunen Hirſch: Tanz mit Präſentver⸗ loſung.“ Max Kemmler war aufgeſtanden ung ver⸗ langte keine Zuſtimmungserklärung. Er klinkte die Tür zum Laden auf und machte dort über einem kleinen Stehpult Licht. Timm aber fiel, wie ein aus dem Gleichge⸗ wicht geratener Mehlſack, um und wühlte ſich mit dem Kopf in die eine Seitenlehne des Sofas. Todmüde war er, todmüde! „Um acht wecke ich dich, klang es noch durch den Türſpalt, der Erſchöpfte hörte nichts mehr. Es ſank eine ohnmachtähn liche Schlaf⸗ trunkenheit auf ihn. Kemmler arbeitete, Timm ſchnarchte. Gegen halb acht erſchien der Inhaber der Firma Kemmler wieder. Zuerſt ging er an einen Eckſchrank und nahm Brot, Butter und Wurſt heraus. Drei dicke Schnitten ſtrich und belegte er dürftig, öffnete die Flurtür und pfiff. Der Burſche erſchien und nahm ſeine 4 eee OOO geg 2 e- immer der Schluß wecke ich! geen ge ſte ei ſte ese. = nos, iſſen h in ge⸗ erde e- e--e-e-e-e-e ze. 202 auf aus⸗ See Ich hen⸗ hluß ich chied im ver⸗ ver⸗ Er ichte icht. hge⸗ ſich des urch ichts laf⸗ der an und rich tür eine e eee Mee egg gegessen se Abendmahlzeit in Empfang, um ſogleich wie⸗ Der Schläfer murrte etwas. „Schön, Herr Kemmler.“ Timm öffnete die Augen. nend und doch wie eine Erleichterung von „Na ja, ich bin's, der Mat; wer dachteſt du denn? Junge, du mußt einen böſen Traum gehabt haben.“ Oskar Timm richtete ſich auf. der zu verſchwinden. Nicht ohne die Er⸗„Na, mal dalli, du haſt wie nn Ratz ge⸗ ſeinen Lippen. mahnung: ſchlafen. Nun heißt's munter ſein, ſehr „Und die Quittung läßt du dir vom Lukas ee e fi e geben.“. und war in die⸗ ſer Himmelsrich h. f tung offen. Da f 2 5 ſtreute die Sonne 2 e — Dann öffnete Max in dem kleinen vollge⸗ Die hatten einen Ausdruck! Einen Aus⸗„Einen böſen Traum! Verflucht ja—, ſtellten Raum einen böſen Traum! einen anderen, ne⸗ Es iſt zu dumm, ben dem Bett ſolches Träu⸗ ſtehenden Schrank men—!“ und begann ſich Er lächelte, aber e anzu⸗ ſo ein richtiges eiden. Lächeln war es Das alles hatte 995 en 9 nicht Kemmler beob⸗ in mieten ges achtete nicht ſcharf ſtört. Er ſchnarch⸗ 5 n 5 te, als müſſe er i e Balken zerſägen. Er packte den Licht war gerade e. Murmelnden an 7 1 9 10 den Schultern und keit fiel immer 920 90 ee noch durch das 0 di 1025 einzige Fenſter, 12 5 ich n jetzt ſogar mehr, f ischen. Das Waſ⸗ als zur Mittags⸗ ſer iſt ſchön friſch, zeit; denn der 1 1 1 ſchmale Hof dehn⸗ i 5 e 5 5 a te ſich nach Weſten 1 JJV Du ſiehſt noch immer ganz er⸗ hitzt aus.“ „Ja, das will ihr Abſchiedsgold verſchwenderiſch auf die ſchmutziggrauen Wände, daß ſogar ſie druck, daß dem Spötter der luſtige Ton ver⸗ einmal leuchteten. ſchlug! 5 Max Kemmler war Ein jähes Erſchrecken, eine entſetzte Un⸗ Freund. ruhe lagen darin. Jetzt löſte ſich dieſer Aus⸗ „Oskar, auf! druck. kommt's Vergnügen.“„Ach ſo—— l Max——1“ kam es ſtöh⸗ fertig und weckte den Nun is's genug, nun Zu unſeren Erfolgen in der Oſtſee. Beförderung von Truppen an Land unter dem Schutz eines Kreuzers. Bufa ich. Er ſtlützte ſich noch einen Augen⸗ blick auf die Stuhllehne und ging dann langſam, beinahe taumelnd, nach der Fenſter⸗ ecke, wo auf einem kleinen Holztiſche Waſch⸗ gerät ſtand. (Fortſetzung folgt.) SD g eee eee 0 20240 98 Seesen OZ zee ge zezegege zen OE eee eze See e e 98 12 2 12 * 5 eee eg ο% rener eeses ese. Der Freund(nachgerade ärgerlich ob der bebauen, hat vor allem eine Vermehrung der kennung der wertvollen Dienſte, welche die fortwährenden Störung): So gib doch nun Kleingärten herbeigeführt. Tauſende, die ohne Ameiſen dem Gartenbau leiſten, macht Dr. endlich Ruhe! Was ſoll denn paſſiert ſein— vorherige Kenntniſſe auf dieſe Weiſe zu Land⸗ L. Staby aufmerkſam. Die vorzüglichen gärt⸗ Peter(verſtört): Sie hat beim Haar⸗ bebauern wurden, mußten natürlich erſt die neriſchen Eigenſchaften der Ameiſen laſſen ſich brennen ſchon einmal den Spiritusapparat Art der Kultur erlernen, und beſonders ſchwie⸗ mit Leichtigkeit feſtſtellen, wenn man ihr Le⸗ umgeworfen. Und dann—— Herrgott im hohen Himmel— da fällt mir ein, daß ſie ja mutterſeelenallein iſt in unſerm kleinen Hauſe. Die Frau Wendland aus dem Erdgeſchoß iſt verreiſt— und die Näherin in der Manſarde oben kommt immer erſt nach zehn heim. Der Freund(ſchroff): Wenn ſchon! Deine Frau iſt doch kein Kind! Peter(total verängſtigt): Das ſagſt du ſo! Wo die Verbrecher es neuer⸗ dings auf alleinſtehende Frauen abge⸗ ſehen haben.(Erhebt ſich) Ich kann mir nicht helfen, ich muß fort! Die Umſitzenden: Ruhe!— Hin⸗ ſetzen! Peter: Laß mich durch! Ich gehe! Nicht eine Minute mehr halte ich hier dieſe Angſt und Unſicherheit aus. (Bricht ſich unter dem Murren der Geſtörten Bahn und haſtet aus dem Theater.) Noch nie hat Peter Gnevikow außer⸗ dienſtlich ſich eine Droſchke geleiſtet.— jetzt nimmt er ein Auto. das fährt ihm noch lange nicht ſchnell genug. In ſeiner Phantaſie malen ſich die entſetzlichſten Bilder. Als er end⸗ lich— endlich in die enge Vorſtadt⸗ gaſſe kommt, atmet er einigermaßen auf——— Gott ſei Dank, das Häuschen ſteht noch. Peter(ſtürzt, ſtolpert die Treppe hinan; dann atemlos durch den Korri⸗ dor ins Zimmer): Lolotte— 11! Lolotte(hebt den Kopf von den Armen; die verheulten Augen blicken vorwurfsvoll auf; mit einem müden Schluchzer): Endlich kommſt du—— Peter: Ich—!? Weshalb kamſt du nicht! Lolotte: Weil ich niemand hatte, der mir die Bluſe hinten zumacht Vermiſchtes. Die Ameiſe als Särtnergehilfe. ben und Treiben im Garten etwas Und auch näher betrachtet. Die ſog. Ameiſen⸗ ſtraßen, auf denen meiſt regſter Ver⸗ kehr herrſcht, führen gewöhnlich zu einem Strauch oder Obſtbaum, an deſſen Stamm die Ameiſen emporzu⸗ kriechen pflegen. Das dieſes Empor⸗ kriechen nicht zwecklos iſt, erſieht man daraus, daß die Ameiſen von ihrem wege aber ſtets beladen ſind. Sie ſchleppen Käfer, Larven von Stachel⸗ ſchaftlich dicke Raupen, alſo lauter Tiere, die dem Garten ausnahmlos größten Schaden zufügen. Wie nützlich die Ameiſen ſind ſieht man weiter, wenn man z. B. von einem Obſtbaum einen Zweig abbricht, an dem ſich das Neſt der beſonders ſchädlichen Apfel⸗ man dieſen Zweig auf die Ameiſen⸗ ſtraße legt. Die Ameiſen überfallen ſofort gierig das Neſt, an das ſich kein Singvogel heranwagt und zerren die Raupen aus dem zerbiſſenen und zernagten Geſpinſt heraus, um ſie in ihren Bau zu tragen. Ein ſolches Ge⸗ ſpinſt iſt in kaum einer halben Stunde geleert, und ſo ſind wiederum hundert oder mehr gefräßige Raupen unſchäd⸗ lich geworden. Bäume, die von den Ameiſen fleißig beſucht werden, tragen den Fruchtſträuchern, den Johannis⸗ und Stachelbeeren. Aber auch in der Pflege der anderen Gartengewächſe, der Kohlpflanzen uſw., erweiſt die rig iſt es für ſie, zwiſchen den Freunden und auch an anderen Stellen kleine Behälter, die Die Notwendigkeit, unter den Kriegsver⸗ Feinden des Gartens aus der Tierwelt die mit ſüßen Zuckerausſcheidungen gefüllt ſind hältniſſen den geſamten Grund und Boden richtige Unterſcheidung zu treffen. Auf einen und die Ameiſen zum Beſuch reizen. Deutſchlands nach Möglichkeit praktiſch zu häufigen Irrtum in dieſer Hinſicht, die Ver⸗ 3 Erſter rechtskundiger Berufs⸗Bürgermeiſter der bayeriſchen Rheinpfalz Gärtners. Merkwürdig iſt, daß manche Kgl. Geheimer Hofrat Frieòͤrich Krafft Oberbürgermeiſter der Stadt Ludwigshafen a. Rhein um die Ameiſen zur Ausübung ihrer feierte am 14. Oktober 1917 ſeinen 60. Geburtstag. Ameiſe ſich als der beſte Gehilfe des Pflanzen ſelbſt Vorrichtungen haben, ſchützenden Tätigkeit anzulocken. Dieſe Pflanzen tragen, außer den Blüten, 1 i N e N 80 Narwa, nahe der Bucht von Narwa, an der Strecke Rival-St. Petersburg S ο n οοεοεεονο Seeg eee ee ta. 17 oo Einwohner. Neſt leer fortwandern, auf dem Rück⸗ beerblattweſpen, erobern auch gemein⸗ baum⸗Geſpinſtmotte befindet, und wenn die beſten Früchte, dies gilt auch von —