Spezial⸗ Beilage zum Mannheimer General-Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten Sondernummer für den deutſchen Handwerks. und Gewerbekammertag. Nr. 0 Mannheim, den 27. Juli 1914 Einen herzlichen Willmommgruß rufen wir den Dele— gierten des Deutſchen handwerks- und Gewerbekam— mertages, der in dieſem Jahre erſtmals in unſerer ſüdweſtdeutſchen handels- und Induſtriemetropole ab— gehalten wird, zu. Die werktätige Bevölkerung Mann— heims freut ſich, die Dertreter des deutſchen Hand- werks- und Gewerbeſtandes in ihren Mauern begrüßen zu dürfen; ſie weiß die hohe Ehre zu würdigen, die ihr durch die Wahl unſerer Stadt zum diesjährigen Kon- greßort erwieſen wird und ſie verfolgt mit regſter Anteilnahme die wichtigen Derhandlungen, die in der Entwicklung des deutſchen handwerks wieder einen Markſtein bilden werden. Die Einwohnerſchaft Mannheims hat den Fragen des Handwerks ſtets tiefes Derſtändnis und wärmſte Sympathien entgegengebracht, denn ſie iſt durchdrungen von der Ueberzeugung, daß ein tüchtiger, geſunder Handwerker- und Gewerbeſtand eine der Hauptſäulen bildet, auf denen unſer heu- Willkommen— unſerer Stadt immer tatkräftige Mitarbeiter und Mitſtreiter gefunden und mehrfach ſind ihnen aus der Bevölkerung Mannheims führende Perſönlichkeiten erſtanden; auch ſind im Laufe der Jahrzehnte von Mannheim wiederholt dankenswerte Anregungen und bedeutungsvolle Dorſchläge für die Aenderung und Jo tbildung der verſchiedenartigen handwerkerorgani— ſationen ausgegangen, ſind von hier aus Maßnahmen empfohlen worden zur Derbeſſerung und hebung der wirtſchaftlichen und ideellen Güter des Handwerks, wurden Wege gewieſen, deren heſchreiten eine neue wichtige Etappe bildete in der Aufwärtsbewegung des deutſchen handwerks- und Gewerbeſtandes. So iſt u. a. der Gedanke der Errichtung von deutſchen Hand— werks- und Gewerbekammern als geſetzliche Dertre— tung der handwerks- und Gewerbetreibenden von der Mannheimer Bürgerſchaft in ſeiner ganzen Trag— weite ſofort klar erkannt und deshalb von ihr kräftig Beſtehen mit unermüdlichem Eifer, raſtloſer Tätigkeit und unendlicher Aufopferung leitet, deſſen freudiger Optimismus, mit dem er der Entwicklung der deutſchen Handwerkskammern ſowie des handwerks und Ge— werbes überhaupt entgegenſieht, auch durch mancherlei Enttäuſchungen, die jeder Arbeit beſchieden ſind, nicht beeinträchtigt werden konnte. Er hat die Fahne des Mannheimer handwerks und das Banner des badiſchen Handwerks ſtets freudig vorangetragen, iſt immer mutig auf den Plan getreten, wenn es galt, für das handwerk zu kämpfen und für dasſelbe etwas zu erſtreiten. Dieſes Mannes anläßlich des in unſerer Stadt ſtattfindenden deutſchen handwerks- und Ge— werbekammertages mit Dankbarkeit und Anerken- nung zu gedenken, erachten wir für eine gern geübte Ehrenpflicht. Mögen die Beratungen des Deutſchen Handwerks— und Gewerbekammertages einen glücklichen, gedeih— lichen derlauf nehmen, einen tiges Staatsweſen, ſowie unſer 15 Gemeindeleben ruhen und daß, wenn dieſe Säule wankt, auch das Gebäude, dem ſie zur 1 Stütze dienen ſoll, in ſeinen Grundfeſten erſchüttert wird. Mannheims Bürgerſchaft hat von jeher gern und willig alle Beſtrebungen unterſtützt, die auf die Erhaltung und heran- bildung eines leiſtungsfähigen wirtſchaftlich und kulturell hochſtehenden handwerkerſtan— des hinzielen, und jede Maß— nahme, die der Erreichung dieſes Zweckes dienen ſollte, gefördert. Dieſer in der Bürger- ſchaft herrſchende handwerker— freundliche Geiſt hat auch der Stadtverwaltung den Weg ge— wieſen, wenns galt, gewerbliche Fragen irgendwelcher Art zu löſen. Die Forderungen der Handwerker und Gewerbetrei— benden haben bei ihr ſtets ein williges Ohr gefunden und es iſt ihnen, wenn es irgendwie möglich war und man ſie mit den Intereſſen der übrigen Schichten der Bevölkerung ver— einbaren konnte, immer auf Derlauf, welcher dem An- ſehen dieſer Inſtitution und dem Stande, den ſie ver- tritt, entſpricht; mögen die Beratungen getragen ſein vom Geiſte der Dderſöhnung und durchdrungen von der Er. kenntnis, daß es für alle deut— ſchen Handwerker nur Eines gibt:„Hebung und Förderung des handwerks und Gewerbe— ſtandes“, daß für ſie nur eine Parole gelten kann, die lautet: „Dorwärts!“ Nicht rückwärts, ſondern vorwärts muß der deutſche handwerker ſchauen, wenn er nicht unter das Rad der Zeit kommen will; er darf nicht nachhängen den Erinne— rungen vergangener Jahrhun- derte, die nie wiederkehren und deren Boden auch abſolut nicht ein ſo goldener war, als wie es vielfach angenommen wird. Der deutſche handwerker hat ſtets um ſeine Exiſtenz zu ringen gehabt, er wird auch weiter um ſie kämpfen müſſen. Ihm hierfür ein neues moder— nes Rüſtzeug zu geben, iſt mit eine der Hauptaufgaben des das weiteſte entgegengekom— men worden, mochte es ſich nun um Fragen der Der— beſſerung der Arbeitsvergebung, um Bildungsangele— genheiten oder um ſonſtige, den ebensnerv des Hand— werks berührende Dinge handeln. Deshalb kann heute mit Befriedigung konſtatiert werden, daß die Be— ziehungen zwiſchen der Stadtverwaltung und den Hand— werkern, ſowie namentlich mit deren zuſtändiger Der— tretung, der handwerkskammer für den Kreis Mann- heim-heidelberg-Mosbach, ſtets die freundſchaftlichſten geweſen ſind. Stadtverwaltung und Handwerkskam— mer haben ſich in Mannheim nie feindlich gegenüber— geſtanden, ſondern geſucht, durch gemeinſame Arbeit und durch verſöhnliches Entgegenkommen das Mann- heimer Handwerk in ſeinem ſchweren wirtſchaftlichen Kampfe zu ſchützen und zu ſtützen. Wir ſind überzeugt, daß dieſer Geiſt des Derſtehens und Entgegenkommens zwiſchen Stadtverwaltung und Handwerkskammer auch die Zukunft beherrſchen wird. Die Oraaniſationsbeſtrebungen des deutſchen Hand— werks haben in den handwerker- und Gewerbekreiſen 1 6558866656856 Groß. Badiſches Landesgewerbeamt Karlsruhe 8888856505555555566055660 gefördert worden. der Mannheimer Handwerker- und Gewerbeſtand darf von ſich rühmen, daß er dieſer neuen Schöpfung vom erſten Tage ihres Beſtehens an das größte Derſtändnis und die kräftigſte Unterſtützung entgegengebracht hat. Infolgedeſſen vermochte ſich auch die handwerkskammer für die Kreiſe Mannheim— Heidelberg-Mosbach in ſo glänzender Weiſe zu ent— wickeln und konnte dadurch in die Tage kommen, das große Maß von Dertrauen, auf dem ſie ihre Arbeit auf— bauen durfte, zu rechtfertigen und die in ſie geſetzten Er— wartungen und Hoffnungen in vollſtem Maße zu er— füllen. In der ſtattlichen Reihe der deutſchen hand— werks- und Gewerbekammern nimmt die Mannheimer Handwerkskammer einen bevorzugten Platz ein. Dies dankt ſie in erſter Tinie den tüchtigen Männern, die ſeit ihrer Gründung an ihrer Spitze ſtanden und ihre Ge— ſchäfte leiteten, vor allem dem von allen Mannheimer hhandwerkern hochverehrten Sekretär der handwerks— kammer, herrn Tarl haußer ſen., der die Ge- ſchäfte der Mannheimer Handwerkskammer ſeit ihrem Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammertages. Möge er ſich dieſer Aufgabe auch auf ſeiner diesjährigen Tagung in vollem Maße bewußt ſein und möge ſie mit den Leitſtern bil— den bei der Cöſung der zur Erörterung ſtehenden Fra— gen. Für die Stunden der Erholung aber, die der ernſten Arbeit folgen, wünſchen wir unſeren Gäſten, die aus Nah und Fern, aus Nord und Süd, aus Oſt. und eſt unſeres lieben ſchönen deutſchen Vaterlandes herbeiſtrömen, daß es ihnen recht gut gefallen möge in unſerer mächtig aufblühenden Stadt mit ihren viel— fachen Reizen und Annehmlichkeiten, die der flüchtige Beſucher leider nur allzuoft unterſchätzt; mögen ſie ſich wohl fühlen unter der gewerbstüchtigen, arbeitsfreu— digen, aber auch lebensfrohen und heiter geſtimmten Bevölkerung der ehemaligen kurpfälziſchen haupt- und Reſidenzſtadt Mannheim, die auch heute noch wirt— ſchaftlich und kulturell den Mittelpunkt der Lande der ehemaligen Kurpfalz bildet. So rufen wir denn unſeren Gäſten zu:„Seid uns in Mannheim recht e willkommen!“ Geh. Oberregierungerat Dr. Schneider Vortragender Nat im Miniſterium des Innern Die Organiſation und Bedeutung des Deutſchen Handwerles⸗ und Gewerbekammertages. Durch das Geſetz vom 26. Juli 1897 grundſätzlich geſchaffen, traten die deutſchen handwerkskammern im Jahre 1900 auf landesherrliche Derordnung in Tätigkeit. Zu gleicher Zeit wurden in den 5 hHanſa- ſtädten(Hamburg, CTübeck, Bremen) und im Königreich Sachſen den dort beſtehenden Gewerbekammern die Funktionen der handwerkskammern übertragen. Schon ſehr bald, nachdem dieſe neuen Kammern ihre Tätigkeit aufgenommen hatten, machte ſich das Be- dürfnis geltend, die Erfahrungen und Lehren der Ar- beit in den einzelnen Kammerbezirken gegenſeitig aus- zutauſchen, um die Regelung der Derhältniſſe nach ge— wiſſen großzügigen Geſichtspunkten vorzunehmen; Hand in hand damit ging der Wunſch, bei der gutachtlichen Tätigkeit gegenüber den Staats- und Gemeinde- behörden, bei Beeinfluſſung der Cegislative möglichſt übereinſtimmend und geſchloſſen wirken zu können. Uun waren die ſchon geraume Zeit beſtehenden Ge— werbekammern, neben den hanſeatiſchen und ſächſiſchen waren es noch bayeriſche Kammern dieſer Art, beim Inslebentreten der jungen Handwerkskammern ſchon in einem Derbande vereinigt, dem„Deutſchen Gewerbe- kammertage“. Die längere Erfahrung dieſer Kammern von dem Mutzen einer ſolchen Vereinigung kam den Wünſchen der neugeſchaffenen Korporationen ent- gegen. Der Deutſche Sewerbekammertag löſte ſich auf, und in gegenſeitiger Uebereinſtimmung einigten ſich nach längeren Perhandlungen die mit den Funktionen der Handwerkskammern beauftragten Gewerbekam- mern der Hanſaſtädte und Sachſen(in Bayern waren be— ſondere handwerkskammern errichtet worden) mit den Handwerkskammern zu einem gemeinſamen Derbande, der auf der konſtituierenden Sitzung vom 15. bis 17. November 1900 zu Berlin den Uamen„Deutſcher Hand- werks- und Gewerbekammertag“ erhielt. Se. Exz. Dr. Frhr. von und zu Bodman Miniſter des Innern Sämtliche im Reiche beſtehenden 65 handwerkskam- mern und 8 Gewerbekammern gehören dem Kammer- tage an. Uach den Satzungen iſt es die Aufgabe des Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammertages,„die gemein- ſamen Intereſſen des deutſchen Handwerks zu wahren, insbeſondere eine möglichſt einheitliche Durchführung der das handwerk betreffenden Beſtimmungen der Ge— werbeordnung und anderer Geſetze anzubahnen und die Bedürfniſſe und Wünſche des deutſchen handwerks durch gemeinſame Beratungen zum Ausdrucke, ſowie in ge- eigneter Weiſe zur Kenntnis der Organe des Keichs und der Bundesſtaaten zu bringen.“ Zur Durchführung dieſer Aufgaben ſind 5 Organe geſchaffen worden, die Dollverſammlung, der Ausſchuß, der Vorort bezw. die Geſchäftsſtelle. Die Dollverſammlung. Sie iſt das oberſte Organ, die eigentliche Repräſentativvertretung des Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammertages. Sie hat die Aufgabe, zu allen in den Cätigkeitsbereich des Kam- mertages fallenden Gegenſtänden öffentlich Stellung zu nehmen und über die dazu eingegangenen Anträge zu beſchließen. Die Dollverſammlung beſteht aus Dertre- tern der ſämtlichen, dem Kammertage angehörenden Handwerks- und Gewerbekammern, ſie tritt regelmäßig einmal im Jahre zuſammen. Außerordentliche Doll- verſammlungen können auf Beſchluß des Kusſchuſſes, oder ſobald ein Drittel der Mitgliedskammern die Be- rufung verlangt, einberufen werden. Bisher haben 14 ordentliche Dollverſammlungen und] außerordentliche ſtattgefunden. Im Laufe der Jahre hat ſich die Praxis herausgebildet, auf den Doll— verſammlungen lediglich ſolche Gegenſtände zur Der— A. Bea, Votſtzender der Handwerkskammer Freiburg i. B. Abgeordneter der Handwerkskammern in der Erſten Badischen Kammer H. Plate, Vorſizender des deutſchen Handwerks- und Gewerbekkammertages Mitglied des Preuß. Herrenhauſes, Hannover Geh. Oberregierungsrat Dr. Cron Direktor des Großh. Landesgewerbeamtes handlung zu ſtellen, die je nach der Cage der laufenden Geſetzgebung des Jahres oder aber auf Grund etwaiger Derwaltungsmaßnahmen ein beſonderes aktuelles In- tereſſe und eine beſondere Wichtigkeit für die Geſamt— heit des Handwerks beſitzen. Maßgebend iſt dabei die Ueberzeugung, daß die Tagesordnung der Dollver— ſammlung nicht allzu reichlich belaſtet werden darf, daß vielmehr eine ſorgfältige Auswahl der zur Der- handlung geſtellten Gegenſtände notwendig iſt, damit die Beratungen mit der nötigen Gründlichkeit und Sachlichkeit geführt werden können. Alle anderen Ar- beiten im Intereſſe des Kammertages werden der Doll— verſammlung in einem ausführlichen Cätigkeits- berichte ſchriftlich vorgetragen und nachträglich zur Genehmigung der Dollverſammlung geſtellt, die bisher regelmäßig erteilt worden iſt. Der Kusſchuß. Ueben der Dollverſammlung ſorgt ein geſchäftsführender Ausſchuß dafür, daß die Inter- eſſen des handwerks jeweils nach Bedürfnis rechtzeitig gewahrt werden. Dieſer Ausſchuß beſteht aus 9 Kam- mern, die ſo ausgewählt worden ſind, daß möglichſt alle Teile des Reiches im Ausſchuß angemeſſen vertreten ſind. Außerdem gehört dem Gusſchuß noch der Dorort mit Sitz und Stimme an. Die zweckmäßige Beſetzung des Ausſchuſſes iſt mit Rückſicht auf die dieſem zugewieſenen Hufgaben für die Wirkſamkeit der ganzen Inſtitution des Kammertages von größter Bedeutung. Der Ausſchuß hat nämlich die Dollverſammlung und deren Tagesordnung vorzu- bereiten und feſtzuſetzen, die Beſchlüſſe der Dollverſamm- lung auszuführen und unter Vorbehalt der nachträg⸗ lichen Genehmigung der Dollverſammlung die Inter- eſſen des deutſchen handwerks zu wahren. In dieſer Tätigkeit wird der Ausſchuß unterſtützt von dem Dorort, bezw. der Geſchäftsſtelle. Unmittelbar bei Gründung des Derbandes wurde ein Dorort damit betraut, die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes zu vollziehen und auszuführen, die Derſammlungen vorzubereiten und während der Zeit, in der Dollverſammlung und Aus- ſchuß nicht verſammelt ſind, vorbehaltlich deren nach- trägliche Genehmigung die Intereſſen des Deutſchen Dr. H. Meuf Oeneralſeleretär des Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammertages, Hannover 3 —— 3 PPT — —— —— — Handwerks- und Gewerbekammertages zu wahren, ſo— wie dieſen nach außen hin zu vertreten. Im Anfang der Cätigkeit des Kammertages war es möglich, dieſe Aufgaben gewiſſermaßen im Uebenamt von dem Bureau einer Handwerkskammer mit erle— digen zu laſſen, aber ſchon ſehr bald ergab ſich die zwingende Notwendigkeit, für die Ausführungen all' der dem Dorort übertragenen Pflichten eine ſtändige Zentralſtelle zu ſchaffen, deren Tätigkeit ausſchließlich im Intereſſe des Kammertages ausgenutzt werden konnte. So wurde denn ſchon im Jahre 1904 für die laufenden Arbeiten des Deutſchen handwerks- und Ge- werbekammertages und ſeiner Organe, ſowie für die Sammlung des literariſchen und ſtatiſtiſchen Materials eine ſtändige Geſchäftsſtelle am Sitze des Dorortes ge— ſchaffen, die deſſen Leitung unterſtellt wurde. Im Caufe der Seit ſind die ſämtlichen Dorortsgeſchäfte, insbeſondere auch die Dertretung des Kammertags nach außen hin, auf dieſe Geſchäftsſtelle übergegangen, die ſich damit zur ſelbſtändigen Zentralſtelle entwickelt hat. Wenn vorhin geſagt wurde, daß die Tätigkeit des Ausſchuſſes von großer Bedeutung iſt für die Wirkſam— keit des Kammertages, ſo trifft dieſe Behauptung nicht weniger auf die Arbeiten der ſtändigen Zentralſtelle zu. Unter anderem liegt ihr die Herausgabe der amt— lichen Zeitſchrift des Deutſchen handwerks- und Ge— werbekammertages ob, die den Titel führt,„Das Deutſche Handwerksblatt“. Dieſes Blatt erfreut ſich einer etatsmäßigen Unterſtützung aus Keichsmitteln, wodurch es in die Lage verſetzt werden ſoll, eine um— faſſende Berichterſtattung über ſämtliche das handwerk berührende Maßnahmen der Geſetzgebung und Der— waltung, der Gewerbeförderung uſw. zu erbringen. Ueber die Tätigkeit des handwerks- und Ge— werbekammertages läßt ſich im Rahmen dieſes kurzen Berichtes nur ſchwer mehr ſagen, als daß ſie bisher außerordentlich umfangreich geweſen iſt. Durch pflicht- mäßige Derfolgung der Cagespolitik konnte überall da eingegriffen werden, wo Intereſſen des Handwerks irgendwie gefährdet erſchienen, oder wo die Möglich— keit einer Förderung ſeiner Intereſſen zutage trat. Naturgemäß hat dabei das Derhältnis zu Geſetzgebung und Derwaltung die größte Rolle geſpielt. Es ſei des- halb geſtattet, als Belag für die Stellung, die ſich der Kammertag durch ſeine bisherige Tätigkeit erworben hat, nur ein Beiſpiel anzuführen: Im Jahre 1900 er— klärte gelegentlich der Beratung des Etats für die Handels- und Gewerbeverwaltung im preußiſchen Ab— geordnetenhauſe der Miniſter für handel und Gewerbe: „Sie wiſſen, daß es eine freie Dereinigung der deutſchen handwerks- und Gewerbekammern gibt, die 1 2 2 D 2 2 eine ähnliche Zuſammenfaſſung der einzelnen Kam- mern iſt, wie der Deutſche Handelstag die einzelnen Handelskammern des Deutſchen Reiches umfaßt. Es hat ſich für mich als zweckmäßig erwieſen, in einer An- zahl von Fällen mich nicht mit einer einzelnen Frage an die einzelnen Kammern zu wenden, ſondern an den Eruſt Ballermann, der ſich als Neichstagsabgeordneter hervorragende Verdienste um den deutſchen Handwerker- und Gewerbeſtand erworben bat, feierte am 20. Juli 1014 ſeinen 60. Geburtstag. Dorſtand des Handwerks- und Gewerbekammertages, der ſeinerſeits regelmäßig die einzelnen handwerks- kammern über die zur Diskuſſion geſtellte Frage hört. Ich habe gefunden, daß das eine überaus zweckmäßige Einrichtung iſt, und ich kann nur von dieſer Stelle aus- drücklich feſtſtellen, daß ich in einer Anzahl von Fällen auf dieſem Wege zutreffende und zuverläſſige Auskünfte bekommen habe. Ich kann nicht unterlaſſen, dem 2 2 2 2 Ceiter des handwerks- und Gewerbekammertages hier ausdrücklich meinen Dank auszuſprechen für die ſtets hilfsbereite Art, in der er mein Miniſterium und meine Räte beraten hat.“ Aehnliche Erklärungen der leitenden perſönlich— keiten ſind auch im Reichstage wiederholt gegeben worden. 8 Der Handwerks- und Gewerbekammertag iſt jeden- falls zu ſeinem Teile bemüht geweſen, dahin zu wirken, daß die Handwerkskammern, das weitaus jüngſte Ge— bilde innerhalb der Handwerksverfaſſung, ſich ſo über- raſchend ſchnell und leicht in die ganze gewerbliche Or- ganiſation hineinfinden und darin die führende Rolle übernehmen konnten, die der Geſetzgeber für ſie im Auge hatte, als er ſie ſchuf. die Kammern haben damit das Dertrauen gerechtfertigt, daß der Geſetzgeber in ſie geſetzt hat, ſie haben aber, und das gerade will ſehr viel beſagen, auch in den weiteſten Kreiſen ihres Berufsſtandes und darüber hinaus im Rahmen der offiziellen Intereſſenvertretungen ſich Anerkennung und Dertrauen erworben. Gar mancher, der anfangs abſeits ſtand, ſich ſogar ablehnend verhielt, iſt in- zwiſchen von der Nützlichkeit, ja Notwendigkeit der Kammern durchdrungen, und von Jahr zu Jahr wird die Zahl derer kleiner, die ſich noch nicht überzeugen laſſen wollen. Ein gut Ceil des Derdienſtes an dieſer Entwicklung darf ſich neben den einzelnen Kammern der Handwerks- und Gewerbekammertag zuſchreiben, dank ſeiner außerordentlich umfaſſenden Wirkſamkeit. Die bisherigen Erfolge des Kammertages, insbeſondere der Umſtand, daß die Fragen des Handwerks in der öffentlichen Meinung wie in der berwaltung und Ge— ſetzgebung eine außerordentlich eingehende und meiſtens freundliche Berückſichtigung fanden, beweiſen die Exiſtenzberechtigung dieſer bereinigung auf das treffendſte. Nichts vermag neben der internen Tätig- keit der Handwerkskammern im Intereſſe ihrer ein zelnen Bezirke die Tebensfähigkeit dieſer durch Reſchs⸗ geſetz geſchaffenen Korporationen ſo hervorragend dar— zutun wie der Umſtand, daß ſie in lebhafter Betätigung und voll friſchen Lebens über das ihnen geſetzlich ge⸗ ſteckte Ziel hinaus durch freiwilligen Zuſammenſchluß eine Dereinigung gegründet haben, die eine derartige Bedeutung in der Dertretung der modernen hand- werkerfrage erreicht hat, wie der Kammertag. Auf freiwilliger Zuſammenarbeit ſämtlicher Handwerks- und Gewerbekammern beruhend, iſt der Kammertag gerade durch dieſe Zuſammenfaſſung der freien Kräfte der Mittelpunkt der modernen Handwerkerbewegung, die maßgebende Intereſſen vertretung des deutſchen Handwerks geworden. Dr. Meuſch. B—— park Nachmittags 5 Uhr: richspark Friedrichspark. A. Verhandlungen Montag, den 27. Juli 1914, vormittags Uhr: Sitzung des Ausſchuſſes im Friedrichs— Vorverſammlung im Verſammlungs⸗ ſaal des Noſengartens(ſtädt. Feſthalle) Dienstag, den 28. Juli 1914, vormittags 9 Uhr: Beginn der Verhandlungen im Fried— Mittwoch, den 29. Juli 1914, vormittags 9 Uhr: Sortſetzung der Verhandlungen im Programm des 6. Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammertages in Mannheim vom 27. bis 20. Juli 1914 Nachmittags 5½ Uhr: B. Veranſtaltungen Sonntag, den 26. Juli 1914, abends von 7 Uhr ab: f Treffpunkt im Neſtaurant Noſengarten Montag, den 27. Juli 1014, abends 8 Uhr: Empfangs- und Begrüßungsabend im Nibelungen- ſaal des Noſengartens 8 Dienstag, den 28. Juli 1914, nachmittags 3 Uhr: f Seſteſſen im Friedrichspark Rhein- u. Hafenfahrt, gegeben von der Stadt Mannheim Mittwoch, den 20. Juli 1914, nachmittags 3 Uhr: Ausflug nach Heidelberg, Schloßkonzert, Spazier⸗ gänge, gemütliches Zuſammenſein Donnerstag, den J0. Juli 1014: Ausflüge nach Schwetzingen und in die Pfalz. Aus der Geſchichte des Mannheimer Handwerks. Don Profeſſor Dr. Friedrich Walter. Das badiſche Gewerbegeſetz von 1862 bildet einen Wendepunkt in der Entwicklung unſeres einheimiſchen Handwerks. Anſtelle früherer Gebundenheit und zunftmäßiger Abhängigkeit trat nun die völlige Frei— heit des Gewerbes. Der jahrzehntelange Prozeß der allmählichen Auflöſung der Zünfte hatte nun durch einen geſetzlichen Akt ſeinen Abſchluß gefunden. Don einer möglichſt radikal durchgeführten Gewerbefrei— heit erwartete man damals das heil für das Hand— werk. Nun durfte jedermann nach Belieben jegliches Gewerbe beginnen und an jedem beliebigen Platze ſeinen Wohnſitz aufſchlagen. Für Mannheim war ſchon zwei Jahrhunderte früher von einem fortſchrittlichen Fürſten wenigſtens vorübergehend einmal der Derſuch gemacht worden, die Sewerbefreiheit durchzuführen. Und das zu einer Zeit, da ringsum, wohin man blickte, noch ſtraffſte Zunftorganiſation herrſchte. Als Kurfürſt Karl TCudwig von der Pfalz 1652 der nach den Schrecken des zojährigen Krieges von ihm neu angelegten Stadt Mannheim weitgehende Privilegien verlieh, durch die er die Beſiedelung beſonders mit fremden Einwan— derern möglichſt beſchleunigen und dem Gemeinweſen raſch emporhelfen wollte, da wurde beſtimmt: Kein Handwerk ſolle unter Zünften ſtehen. Alle die zunft⸗ mäßigen Beſchränkungen, die anderwärts beſtanden, ſollten in der neu aufblühenden Stadt fehlen. hier ſollten alle jene ſtrengen Dorſchriften über handwerks- mäßige Ausbildung und Meiſterannahme, über die Zahl der Geſellen und Lehrlinge uſw. nicht gelten, viel- mehr ſollte im Intereſſe der Konſumenten der freie Wettbewerb herrſchen. Aber es war nicht möglich, dieſen wohlgemeinten berſuch unter den damaligen Derhältniſſen einſeitig durchzuführen. Die handwerker ſelbſt wollten von dieſer unerwünſchten Freiheit nichts wiſſen; denn ſie wurden draußen im Lande von den Sünftigen nicht für voll angeſehen, ſie mußten auf manche Dorteile N e e ee 9 85 55 55 9 verzichten, die jene aus der zünftleriſchen Regelung der Produktion zogen, und vermißten vor allem auch den Schutz gegen die Pfuſcher und Stümpler, die das Handwerk ſchädigten. Immer mehr drängten einzelne Gewerbe auf die Errichtung von Zünften, und ſo wurde denn 1690 bei einer Erneuerung der Stadtprivilegien jene Beſtim- mung dahin abgeändert: Kein handwerk oder Hand- werksleute ſollen unter Zünften ſtehen, wenn ſie ſelbige aufzurichten nicht ſelbſt gut finden. Es trat alſo nunmehr ein Uebergangszuſtand ein, der ungefähr mit den durch Beſchluß der Hhandwerksgenoſſen einge— führten Zwangsinnungen vergleichbar iſt. Als Mannheim zu Beginn des 18. Jahrhunderts wiederum aus der Aſche der franzöſiſchen Zerſtörung erſtanden war und 1720 zur Keſidenz der letzten pfäl- ziſchen Kurfürſten erhoben wurde, begann eine neue Periode in der Geſchichte unſeres einheimiſchen hand- werks, eine Zeit leiſtungsfähiger Entfaltung. Durch den Cuxus des hofes wurde Mannheim eine wohl- habende Stadt, in der das Gewerbe blühte und der tüchtige handwerker ſein Auskommen fand. Eine ganze Reihe von Gewerben, die unter den früheren einfachen Derhältniſſen gefehlt hatten, kam jetzt in der Zeit zunehmenden Wohlſtands zur Bedeutung. Die Organiſation nach Zünften mit behördlich genau feſt— geſetzten Zunftartikeln war nun keine Ausnahme mehr. In den Stadtprivilegien von 1755 wurde der Uebergang zum angeſtrebten Zunftzwang endgültig vollzogen. Uun wurde auch in Mannheim wie ander- wärts als handwerker nur zugelaſſen, wer den Uach— weis der Befähigung, eines beſtimmten Dermögens, ehrlicher Geburt uſw. geliefert hatte. Uur derjenige, der allen Anforderungen zur Erwerbung des Bürger- rechts entſprach, konnte Aufnahme in eine Zunft er— warten. Als Kurfürſt Karl Theodor zur Regierung kam. mußten ſämtliche hieſigen Zünfte ihre Zunftartikel zur Prüfung und heſtätigung durch die Regierung einſenden.(1743.) Damals beſtanden hier folgende Zünfte: die Bäcker, Bierbrauer, Chirurgen, Fiſcher, Gärtner, Glaſer, Gold- und Silberſchmiede, Gürtler und Zinngießer, hafner, Handelsleute, Hutmacher, Knopfmacher, Kübler, Küfer, Kürſchner, Ceineweber, Maurer, Metzger, Schieferdecker, Schiffer, Schmiede, Schneider, Schreiner, Schuhmacher, Seiler, Spengler, Strumpfwirker, Tüncher, Ziegler, Zimmerleute. In den folgenden Jahren kamen neu hinzu: die Buch binder, Dreher, Uagelſchmiede, Perückenmacher, Sei— fenſieder u. a., die vorher noch nicht zunftmäßig orga— niſiert waren oder zu einer Landeszunft gehört hatten. Die Blütezeit der Zünfte, ihr Aufſchwung zu poli— tiſchem Einfluß und wirtſchaftlicher Macht fällt in eine Zeit, in der Mannheim noch ein kleines Bauerndorf war, in das 14. Jahrhundert, als die handwerker in den deutſchen Städten mit den patrtziergeſchlechtern erfolgreich um Anteil am Stadtregiment rangen. Das 18. Jahrhundert, als die Mannheimer Sünfte den höhepunkt ihrer Entwicklung erreichten, iſt bereits allgemein eine Zeit des bderfalles, mehr und mehr einreißender Mißbräuche im Zunftleben. Schon die älteſten Zünfte waren Dereinigungen mit wirtſchaftlichem Endzweck zur Wahrung gemein— ſchaftlicher Erwerbsintereſſen; in dem Streben, dieſes Ziel zu erreichen, machte ſich aber neben mancherlei Berechtigtem auch viel Ungeſundes geltend. Ungeſund war die Tendenz einer Abſchließung der Zunft gegen die auswärtigen Eindringlinge. Dieſe durch gewiſſe Dorſchriften der Zunftartikel begünſtigte Erſchwerung des Zuzugs von auswärts brachte die Gefahr der In— zucht. die Bemühungen, in manchen Gewerben die Einführung eines numerus clausus zu erreichen, führte allerdings hier nur in der Zunft der Chirurgen und Barbiere zum Siel. Eiferſüchtig wachten die Junft- genoſſen darüber, daß keiner von ihnen ſeinen Betrieb über einen gewiſſen Rahmen hinaus erweitern könnte. Dieſe künſtliche Kleinhaltung der Gewerbebetriebe wurde dadurch erreicht, daß die Höchſtzahl der Geſellen und Lehrlinge meiſtens vorgeſchrieben war. Auf geſunder Grundlage waren die Dorſchriften über die Cehrzeit, die Wanderjahre, die der Geſelle zu ſeiner weiteren Ausbildung und um die Welt und die menſchen kennen zu lernen, in der Fremde zubringen mußte, ferner über den Uachweis der Befähigung durch das Meiſterſtück— ungeſunden berfall verriet es, wenn beiſpielsweiſe für Meiſterſöhne allerhand Aus- nahmebeſtimmungen galten und wenn man die Nicht— beachtung jener Dorſchriften durch Geldzahlungen gut— machen konnte. Die Zunft zielte auf ein einträchtiges Juſammenhalten ihrer Mitglieder und auf deren ſitt— liches Wohlverhalten, häufig artete dies aber in nei diſche Ueberwachung und kleinliche Sittenrichterei aus. Die Zunftladen, Fahnen und Urkunden, die Kan— nen, Pokale und herbergsſchilder ſind heute zu Mu- ſeumsſtücken geworden. Sie dienen nicht mehr dem praktiſchen Gebrauch, aber ſie zeugen in unſeren Alter— tumsſammlungen und im Stadtgeſchichtlichen Muſeum noch immer beredt von der hohen Bedeutung, welche die Fünfte in Alt-Mannheim hatten. Dort ſind auch zahlreiche Arbeiten von Alt- Mannheimer Handwerkern ausgeſtellt, die ein Bild von der hohen Ceiſtungsfähig- keit des Gewerbes jener Zeit geben. Ein unvergleich— liches Denkmal der hohen Kunſtfertigkeit, welche die hieſigen Schloſſer und Schmiede im 18. Jahrhundert erreicht hatten, ſind die oft bewunderten Eiſenportale der Jeſuitenkirche. Auch manches Oberlichtgitter und manches Treppengeländer gibt Zeugnis jener hochent- wickelten Schmiedekunſt. Eingelegte Schränke, Ciſche und andere Möbelſtücke berichten von dem außerge— wöhnlichen Können der hieſigen Möbelſchreiner, und auch von den alten Mannheimer Gold- und Silber ſchmieden iſt noch manches Stück vorhanden, dem man ungeteilten Beifall zollen muß. Auch die Urbeiten der Mechaniker und Ziſeleure berührten ſich in vielen Punkten mit künſtleriſchem Streben, und die Uhr- macher erreichten hier einen hohen rad der Kunſt- fertigkeit, wie die aus dem 18. Jahrhundert noch er- haltenen Uhren, ganz beſonders die großen Stand— uhren, beweiſen. Manche Gewerbe ſind durch die Fabriken ganz verdrängt worden, ſo die Goldwirker und Knopfmacher, von denen ein im Jahre 1775 über die pfälziſche Induſtrie erſchienenes Werk ſagt, ſie lieferten durchaus ſo ſchöne und prächtige Arbeit, als es immer zu Paris zu gewärtigen ſei. Derſchwunden ſind auch die Zinngießer, die Teineweber u. a. Die höchſte Mitgliederzahl hatten die auf dem Ge- biet des Bekleidungsgewerbes tätigen Zünfte, die Schneider und Schuhmacher, die am Ende des IS. Jahrhunderts Jo bezw. 125 Mitglieder zählten. Weſentlich ſchwächer waren die Zünfte der Hutmacher, Strumpfweber und Kürſchner. Auch die Bierbrauer— zunft war ſehr zahlreich; das in den Mannheimer Kleinbrauereien hergeſtellte Bier war als vortrefflich bekannt, aber es iſt doch zu verwundern, daß hier am Ende der Karl Theodorzeit noch gegen 70 ſelbſtändige Bierbrauermeiſter ihr Kuskommen fanden. Die Küferzunft zählte damals etwa 40 Angehörige, die ſich vielfach mit Weinhandel beſchäftigten. mittelgewerbe waren außerdem noch tätig die Metzger zunft mit ungefähr 50 und die Bäckerzunft mit unge- fähr 40 Meiſtern. Eine ſtattliche Zunft war auch die Innung der Krämer und handelsleute, in ihr waren vereinigt ſowohl die kleinen händler, die ſich mit dem Derkauf von Spezereiwaren, Kurzwaren uſw. be- ſchäftigten, als auch andere, die ſich mehr dem Groß- handel in Holz. Tabak uſw. oder der Dermittlung von Seldgeſchäften zugewendet hatten. Im Nahrungs- Wer gwor u und hr I. des Hhbrſcemen onde e derrr 6 5 ulli t u drr C a Nelid err D Maut 3 en n his N 0 Bei Feſten ſpielten die Fünfte eine große Rolle, ſo bei huldigungen oder 1792 beim Regierungsjubiläum Karl Cheodors oder 1852 beim feierlichen Einzug des Großherzogs Leopold oder noch 1862 bei der Enthül⸗ lung des Schillerdenkmals, wo ſie mit ihren Fahnen und Abzeichen den feſtlichen Aufzug der Bürger be— lebten. Die Organiſation der Zünfte erleichterte der Re— gierung die Ueberwachung des Handwerks. Die be— hördliche Aufſicht betraf namentlich die Einhaltung der artikelmäßigen Dorſchriften, die Gbſtellung von Mißbräuchen und den Schutz des kaufenden Publikums vor Ueberforderungen. In letzterer hinſicht iſt eine 1765 von der pfälziſchen Regierung erlaſſene„Taxa für ſämtliche Krämerwaren und Handwernſchafts— arbeiten in den drei pfälziſchen Hauptſtädten Mann heim, heidelberg und Frankenthal“ bemerkenswert Die Regierung hatte darin zunächſt verſuchsweiſe für alle erdenklichen Waren die Derkaufspreiſe feſt— geſetzt und drohte den Gewerbetreibenden mit weiterer Herabſetzung. Dieſe Preistabellen enthalten vieles Merkwürdige; ſo z. B., daß ein Paar Mannsſchuhe mit einem Gulden vierzig Kreuzer nicht viel teurer waren als ein Paar lange, ſeidene Mannsſtrümpfe, oder daß ein herrenhut nur 48 Kreuzer koſtete. Während die Preiſe der Schneiderarbeit außerordentlich niedrig waren, mußten andere Dinge, wie z. B. Konditor- waren, un verhältnismäßig hoch bezahlt werden. In dieſem Taxverzeichnis ſind die Lebensmittelpreiſe nicht enthalten, denn dieſe wurden, da ſie häufigen Schwankungen unterworfen waren, bis weit in das Die in dieſem Artikel befindlichen Abbildungen ſind Reproduktionen von Erjeugniſſen der alten Mannheimer Handwerks kunſt. 19. Jahrhundert hinein allwöchentlich von Polizei wegen feſtgeſetzt. Andere Maßregeln der Auffichtsbehörde betrafen den Kampf gegen das Ausarten der Sunftverſamm— lungen in Schwelgereien und Zechereien. Es ſollte auf ehrbaren Lebenswandel aller Zunftangehörigen ge⸗ achtet werden; beſonders ſollten auch die Geſellen, zu denen der Meiſter noch im patriarchaliſchen Der- hältnis des Pflegevaters ſtand, vor Abwegen bewahrt werden. Es war ihnen verboten, ſich nach 10 Uhr auf der Straße ſehen zu laſſen und als verabſcheuens- würdiger Frevel galt es, wenn einer mit der Cabaks⸗ pfeife auf der Straße oder gar mit dem handwerks- zeug in der Kirche erſchien. b Den Schutz der Arbeit gegen Eingriffe Unberech- tigter ſuchte die Zunftverfaſſung u. a. mit hilfe des pfändungsrechts durchzuführen. Die Sünfte hatten nämlich das Recht, in ihrem Bezirk alle von Unberech- tigten eingebrachten oder angefertigten Arbeiten durch ihren Zunftvorſtand wegnehmen zu laſſen; die wei⸗ tere Behandlung der Angelegenheit und die eventuelle Beſtrafung der„Pfuſcher und Stümpler“ war aller- dings der Polizeibehörde vorbehalten. Dieſe Beſtim⸗ mung ließ ſich unter den veränderten Wirtſchaftsver⸗ hältniſſen des J. Jahrhunderts nicht aufrecht erhal- ten. Zu vielen Streitigkeiten gab auch die Dorſchrift über die Einhaltung der ſogenannten„Gewerbs— grenzen“ Anlaß. Keine Zunft ſollte ſich mit Arbeiten befaſſen, die einer anderen zuſtanden. So wurde 1816 der Schreinerzunft verboten, Arbeiten anzufertigen, welche nur den Schloſſern zukamen, insbeſondere Be— ſchläge von Möbeln, Särgen uſw. Noch in den 1820er Jahren ſuchte die Behörde der hieſigen Ceineweber⸗ zunft ein merkwürdiges altes Dorrecht zu ſichern, wo- nach nur ihre Mitglieder in der Stadt Kraut ſchnei⸗ den durften. Als unhaltbar erwies ſich im 19. Jahrhundert auch die alte Beſtimmung, daß der Gewerbetreibende nur verkaufen dürfe, was er ſelbſt angefertigt hatte. Denn das führte dazu, daß die Konkurrenzware, wie ſo vieles andere im Kramladen zu erhalten war. Eigen- artige Kämpfe verurſachte auch das allmähliche Ein- dringen weiblicher Arbeit. Tange Zeit hindurch war es den Zunftgenoſſen ſtreng verboten, weibliche hilfe in kinſpruch zu nehmen. Ausdrücklich beſtimmte die Zunftordnung der Schneider in dem benachbarten Tandbezirk, es ſolle kein Meiſter einem„Weibsbild“ außer ſeiner hausfrau und ſeinen Cöchtern das Hand- werk lehren bei Strafe von einem Gulden. Uoch um 1815 machte die hieſige Schneiderzunft den allerdings vergeblichen Derſuch, gegen die drohende Konkurrenz der Häherinnen und Kleidermacherinnen durch poli- zeimaßregeln einen Damm zu errichten. Hierbei machte ſie geltend, wie ſehr durch dieſe weibliche Konkurrenz ihre ſtark überſetzte Zunft im Uahrungserwerb be- einträchtigt werde. Während in Frankreich bereits das Revolutions- jahr 1789 auch die alte Zunftverfaſſung hinwegge⸗ fegt hatte, blieb ſie bei uns noch Jahrzehnte lang er- halten; allerdings war die Regierung beſonders in ba- diſcher Zeit bemüht, durch Polizeivorſchriften und Aus- nahmebeſtimmungen die nötigſten Reformen anzubah⸗ nen. Aber das Ueberlebte war nicht mehr zu retten. Kapital und Maſchine in Derbindung mit dem poli- tiſchen Fortſchritt verſetzten dem verknöcherten alten Zunftweſen den Todesſtoß. dem Handel und der In- duſtrie mußten im Intereſſe ihres Gedeihens ſo viele Sonderrechte ganz außerhalb jedes Zunftverbandes gewährt werden, daß dem Kleingewerbe auch nichts anderes mehr übrig blieb, als die läſtig empfundenen Feſſeln abzuſchütteln. Mit beſonderer Energie trat im hieſigen Gewerbe- verein in den 1840er Jahren Bürgerſchuldirektor Bein- rich Schröder, ein hervorragender Uaturforſcher, der ſich auch mit volkswirtſchaftlichen Fragen lebhaft be⸗ ſchäftigte, für die Aufhebung des Zunftweſens ein. Er wußte die Bedenken des Gewerbeſtandes zu ent⸗ kräftigen; nicht Gewerbeanarchie, ſondern Freiheit mit zweckmäßigem Schutz des handwerks ſei das Ziel. Seine Anſicht war, daß zünftige Dorrechte und Zunft- beſchränkungen der Arbeitsbefugniſſe unverträglich ſeien mit der Dolkswohlfahrt und daher beſeitigt wer- den müßten. Noch überdauerte der Zunftzwang die ſtürmiſchen Jahre 1848—49 in Baden. Erſt nach langem, ſorgfältigem Abwägen des Für und Wider tat die Regierung jenen folgenreichen Schritt, der zur Freiheit der Arbeit und der Uiederlaſſung führte, zum Gewerbe- und Freizügigkeitsgeſetz von 1862. In vielen punkten mag man damals zu radikal vorgegangen ſein, aber die abſolute Gewerbefreiheit war ein altes berlangen, das nun erfüllt werden mußte. Durch ſeine Erfüllung und durch die Wegräumung des gan- zen veralteten Zunftweſens mußte für die weitere Entwicklung freie Bahn geſchaffen werden. Neuzeitliches Handwerk. Es iſt eine allbekannte Tatſache, daß der Hand- werksbetrieb in den letzten Jahrzehnten in einer Um- wandlung begriffen iſt, ja, daß ſich dieſer Umſchwung in einzelnen Zweigen bereits vollzogen hat. Aus dieſem Umſtand haben Gelehrte und Ungelehrte, Männer der Wiſſenſchaft und der Praxis den Fehlſchluß gezogen, daß das Handwerk dem Untergang verfallen iſt und daß es kein Mittel gibt, das drohende Verhängnis abzu— wenden. Allerdings iſt richtig und nicht zu beſtreiten, daß infolge der wirtſchaftlichen Entwickelung, die unter dem Einfluß des Großkapitals die alten Betriebs- formen vollſtändig verändert und ganz neue Gebilde geſchaffen hat, das handwerk in eine ungünſtige Lage gebracht wurde;, aber von einem ODerſchwinden des Handwerks kann keine Rede ſein. Das lehrt nicht nur die tägliche Erfahrung, das beweiſen einwandfrei die vergleichenden Tabellen der letzten Berufszählungen und es kann heute als feſtgeſtellt gelten, daß das Hand- werk auch unter den geänderten Derhältniſſen lebens- fähig iſt und bleibt, wenn es die richtige Unterſtützung findet und wenn die richtigen Maßnahmen getroffen werden. Zunächſt wird man an die Hilfe des Staates und der Gemeinden zu denken haben. Uach neuerer Auffaſ- ſung ſind Staat und Gemeinde berufen und verpflichtet, den einzelnen ſchwachen Menſchen in ſeiner Derein— zelung zu ſchützen und zu ſtützen, ihm eine hilfe zu bieten. Dieſelbe kann und darf aber nicht ſo weit gehen, daß ſie den einzelnen wirtſchaftlich vorwärts bringt; ſie wird ſich darauf beſchränken, die Voraus- ſetzungen zu ſchaffen für eine lebensfähige Entwicklung des Handwerks. Zu dieſen Dorausſetzungen gehört zunächſt ein den Zeitanſprüchen angepaßtes Schul- und Fachſchulweſen und es muß zugegeben werden, daß die ſtaatliche Für— ſorge in dieſem punkt allen billigen Anforderungen gerecht zu werden ſucht. Ferner ſind die Buchführungs⸗ und Kalkulationskurſe, ſowie die Dorbereitungskurſe für die Meiſterprüfung zu erwähnen, die hervorragend geeignet ſind, die angehenden handwerker in ihrem Be— rufe zu fördern und endlich, aber nicht zuletzt, die Meiſter-Uebungskurſe, die vom Großh. Candesgewefbe⸗ amt veranſtaltet werden und die beſtimmt ſind, auch die Meiſter mit neuen Arbeitsmethoden bekannt zu machen. Es fehlt alſo nicht an Bildungsgelegenheiten und es darf auch mit Sicherheit erwartet werden, daß etwaigen neuen Bedürfniſſen gebührend Rechnung ge— tragen wird. Der gut ausgebildete und leiſtungsfähige Hand- werksmeiſter darf aber auch erwarten, daß er für gute Leiſtungen eine angemeſſene Bezahlung erhält und daß der Staat in dieſer Hinſicht mit gutem Beiſpiel voran- geht. Daran fehlt es aber noch da und dort.„Das Wort Gualität“, führte herr h. Mutheſius in ſeinem Dortrag auf der Jahresverſammlung des deut Der Vorſtand der Handwerkskammer zu Mannheim C. Haußzer jr. Syndikus, Mannheim E 1 ilſar, Sr. Amtmann Dr. Seiler Stadtrat J. Sroß hei Vorſitzender, Mannheim Sg. Schneider Bäckerobermeiſter, Mannheim Jul. Marquard Sattlermeiſter, Mos bach Jof. Helffrich Schuhmachermeiſter, Heidelberg tellb. Vorſitzender, Heidelberg Sr. Oeldorf C. Haußzer Sundikus, Mannheim C. Hügel Spenglermeiſter, Cauberbiſchofs heim 5 —— 1 ſchen Werkbundes in Köln vor wenigen Tagen aus, „iſt in aller Munde, und doch vergibt ſelbſt der Staat ſeine Arbeiten noch an den Billigſten.“ Die Derord— nungen für das Derdingungsweſen laſſen zwar das Be— ſtreben der zuſtändigen Behörden erkennen, den berech- tigten Wünſchen des Handwerks und ſeiner berufenen Vertretungen entgegenzukommen; aber die hand- habung dieſer Beſtimmungen ſteht häufig zu dem Geiſt, aus dem ſie diktiert ſind, in einem unverſöhnlichen Gegenſatz. In erſter Cinie iſt es die vorzugsweiſe Be— rückſichtigung des niederſten Angebots bei den Urbeits— vergebungen, womit die unheilvollſten Folgen für die Exiſtenzmöglichkeit des handwerks verknüpft ſind. So lange dieſes Syſtem nicht verlaſſen wird, kann von einer Geſundung ſchwerlich die Rede ſein. Das ſieht man auch überall ein, aber man iſt ſich, wie es ſcheint, noch nicht recht klar über die einzuſchlagenden Wege, man ſcheut ſich offenbar das entſcheidende Wort zu ſprechen und klipp und klar zum Ausdruck zu bringen, daß alle Offerten, die nach den Berechnungen der beru— fenen Sachverſtändigen die Selbſtkoſten des Unbieters nicht decken, von der Zuſchlagserteilung ausgeſchloſſen ſind. Das iſt doch das mindeſte, was man verlangen kann. Um dies zu erreichen, benötigen wir neben ge— recht und billig denkenden Baubehörden auch einwand— freie Sachverſtändige, die zu dieſem wichtigen Amte ge- wählt und verpflichtet werden müſſen und ſich währe 1d ihrer Amtstätigkeit an den öffentlichen Submiſſionen nicht beteiligen dürfen. Es entſteht nun die ebenſo — N*— —„ —* 17 2 4 K 0.— 9 5 * 5 5 54 1* 2—. * 4 2 1 ö 0 1 7 5 e n 1 * 5„———* . 1.„. 5 4* 3 7 7* N 1 2 1 f 2 4 1* U* 5 * 1* 7 7 . f 1 24 3 11 N 1 E* 9. 8 N N N N* 4 . 9 N f 5 N 3 0-.* 5*— 2 17 7 5——— 5 2 8 2—** 0 1 — 1—— n—— „ 7 9 1 3. N n— 5 7 —. 2 5 ——-———— 2 — 2 wichtige als ſchwierige Frage, ob ihre Cätigkeit eine ehrenamtliche ſein ſoll oder ob eine angemeſſene Ent- ſchädigung zu gewähren iſt. Bei aller Hochachtung vor ehrenamtlichen Leiſtungen möchten wir uns für eine entſprechende Dergütung ausſprechen und auch in dieſer Frage an dem volkswirtſchaftlichen Grundſatz feſt— halten: Leiſtung gegen Gegenleiſtung. Bezüglich der Aufbringung der Mittel wird ſich ein Weg finden laſſen, wenn man ihn ernſtlich ſucht. Zweifellos wird dieſe Angelegenheit mit der Errichtung von Derdin— gungsämtern eine weſentliche Förderung erfahren. Bekanntlich hat der Deutſche handwerks- und Ge— werbekammertag eine Hhauptſtelle für das Derdin— gungsweſen errichtet, die in allerletzter Zeit eine ſtaatliche Anerkennung inſofern erhalten hat, als ihr ein Reichszuſchuß von M. 20 000 gewährt wurde. Auch die Kammer Mannheim, die nach den Dereinbarungen mit den Stadtverwaltungen von Mannheim und hei— delberg das Sachverſtändigen-Inſtitut ſchon lange be- ſitzt, hat ein Derdingungsamt errichtet und es iſt Ausſicht vorhanden, daß es einen ſtaatlichen und ev. einen ſtädtiſchen Zuſchuß erhält, wodurch die erwähnte Frage ihrer CTöſung näher gebracht werden kann. Alle dieſe wohlgemeinten Einrichtungen werden aber ihren Zweck nicht erfüllen, wenn nicht jeder ein- zelne ſich in die Reihen ſtellt und Disziplin zeigt; denn die Staatshilfe allein tuts nicht, in erſter Linie muß die Selbſthilfe ſtehen und nur da, wo dieſe nicht aus— reicht, muß und wird ſie durch Staatshilfe geſtützt und ergänzt werden. In der Betätigung der Felbſthilfe beginnt hier eine ausſichtsreiche Bewegung. Man kann beobachten, wie ſtarke Willensmächte an der Arbeit ſind, um für Schmiedeeiſerne Core an der Jeſuitenkirche den handwerkerſtand den ihm gebührenden Platz an der Sonne des Erwerbslebens zu erringen bezw. zu be— haupten und jeder gerecht und billig denkende müßte dieſe Bewegung unterſtützen. Seit einiger Zeit be— nützen die gewerblichen Dereinigungen in Mannheim, ſoweit ſie keine eigenen Lokale beſitzen, die Sitzungs- zimmer, die der Gewerbeverein und handwerkerverband gegen geringe Entſchädigung bereitgeſtellt hat, zu ihren Beratungen und Derſammlungen und man kann ſich überzeugen, daß ſie mit tiefem Ernſt an ihre Aufgaben herantreten. Die ausgeſchriebenen Submiſſionen wer— den gewiſſenhaft kalkuliert und es wäre dringend zu wünſchen, daß ihre Angebote mit ihren den Arbeiten durchaus angemeſſenen Preiſen auch berüchſichtigt würden. Auch das Genoſſenſchaftsweſen wird erfolgreich ge— pflegt, wie aus den Jätigkeitsberichten und Bilanzen klar und anſchaulich hervorgeht. Daraus ſollte ſich auch der peſſimiſtiſch veranlagte Handwerksmeiſter über— zeugen laſſen, daß die Genoſſenſchaften zu einem wich— tigen Faktor des gewerblichen Tebens gehören und daß durch zielbewußte Selbſthilfe erſtrebenswerte Ziele er— reicht werden können. Da nun aber der einzelne vielfach zu ſchwach iſt, ſich ſelbſt helfen zu können, ſo muß er ſich mit ſeinen Kol- legen verbinden zu Organiſationen der Selbſthilfe. Das ſind eben unſere Genoſſenſchaften, namentlich auch un ſere Spargenoſſenſchaften, die beſtimmt ſind, jedem tüch— tigen, wenn auch kapitalſchwachen Handwerker die Teilnahme am Genoſſenſchaftsleben zu erleichtern, überhaupt ihm nach und nach einen modernen Geld- und Kreditverkehr zu ermöglichen, ſowie die Einzie⸗ hungsgenoſſenſchaft, das Zahlungsamt, mit den Ge— ſchäftsſtellen, die bei der Bekämpfung des Borg-Un⸗ weſens wichtige Dienſte leiſtet. Man blickt ſo gerne zurück auf die Blütezeit des handwerks, auf das ferne Mittelalter; aber man vergißt dabei ſehr häufig, daß der Handwerkerſtand jener Zeiten ſeine bevorzugte Stellung durch ſchwere Kämpfe erringen mußte und daß die neue Zeit neue Aufgaben, neue Siele ſtellt, die 1 mit modernen Mitteln und auf neuen Wegen zu er- reichen geſucht werden müſſen. Dieſe Wege ſind vor- gezeichnet und für jeden handwerker gangbar. Der wichtigſte iſt die vorurteilsfreie tätige Mitarbeit in den einzelnen Organiſationen. Geſchieht dies mit unge— ſchwächter Kraft und der alten Begeiſterung, ſo wird jeder einzelne aus ſeiner Dereinigung Widerſtands- kraft, Sicherheitsgefühl und Selbſtbewußtſein ſchöpfen und aus allen Fährden und Nöten der Zeit wird ein in ſich gekräftigter, den Zeitanſprüchen gewachſener Ge— werbe- und handwerkerſtand hervorgehen. H. Friedrichspark Rofengarten Pippart-Noll-Flugzeugbau-⸗Mannheim Die Entwicklungsgeſchichte des Pippart-Noll-Eindeckers von Dipl.-Ing. Roland Eiſenlohr, Karlsruhe-Straßburg. F Hoto· Centrale: Breunig. Bild 1: Pippart-Noll-Eindecker. Cupe P. N. II(No.]) Don Anfang an hat Mannheim in der Geſchichte der Luftfahrt eine Rolle geſpielt. Bei ſeiner Cage in der ausgedehnten Rheinniederung war es rings von Gelände umgeben, das nicht nur für die Betätigung des Freiballonſportes günſtig war, ſondern auch Lan- dungs- und Uebungsplätze für Motorluftſchiffe und Flugzeuge in reichem Maße bot. Und Mannheims welt— bekannte Induſtrie gab die erforderlichen Grundlagen zu einer raſchen Entwicklung auf dieſen Gebieten. Auf faſt allen großen Ueberlandflügen ſehen wir ſeit dem Jahre 1900 Mannheim als Etappenort und ſo mag man es als eine natürliche Folge betrachten, als im Jahre 192 die herren Pippart und Noll ſich dem Bau eines ſelbſtkonſtruierten Eindechers zu widmen be— gannen. Es war gerade die Zeit, in der die deutſchen Tau- ben-Flugzeuge, vor allem unter dem Meiſterflieger Helmut Hirth immer größere Erfolge erzielten, was die meiſten Firmen, die damals bereits den Flugzeugbau aufgenommen hatten, veranlaßte, die Caubenflügel— form zu übernehmen, die wir auch bei den Pippart— Noll-Eindeckern vorfinden. Die erſte im März und April 1912 erbaute Type P.-N. 2 Ur.](Bild 1) wies aber auch neue Formen auf. Charakteriſtiſch an dieſer Flugzeugtype war eine kielbootähnliche, unten in eine vertikale Stabiliſierungsfläche übergehende Rumpf- form. Am vorderen Ende des Rumpfes iſt der Motor gelagert und hinter dieſem ſind die Sitze für den Flug— gaſt und den Führer angeordnet. Das Fahrgeſtell be— ſteht aus zwei Kufen, 2 Anlaufrädern und iſt durch 4 untereinander verſpannte Stützen mit dem Rumpf f verbunden. Die Flügel ſind ſchräg nach außen geſtellt und weiſen die charakteriſtiſche Taubenflügelform mit Bild 2: Pippart-Noll-Eindecker. Cupe P. N. II(No. 1) den nach hinten gezogenen Flügelenden auf. Das am Rumpfende angeordnete höhenſteuer iſt verwindbar, photo- Centrale Breunig. Bild 4: Pippart-VNoll-Eindecker. CTupe P. N. III(No. 4) während das Seitenſteuer als Klappe ausgebildet iſt. Die dem höhenſteuer vorgelagerte Stabiliſierungsfläche iſt ſehr groß gehalten und mit den Tragflächen ver— bunden. Mit dieſem erſten Derſuchsflugzeug wurden bereits Ende April und Mai 192 die erſten Flüge gezeitigt. Da die Tragflächen verhältnismäßig ſehr klein waren, wurde eine ganz erhebliche Geſchwindigkeit erzielt. (Bild 2.) Um die Einwirkung ſeitlicher Winde zu ver mindern, wurde bei der neuen Bauart Type P.-N. 2 Ur. 2 (Bild 3) die Rumpfform geändert, indem die vertikale Stabiliſierungsfläche bedeutend verkürzt und die größte höhe des Flugzeugs in den Geſamtſchwerpunkt der Cängsachſe verlegt wurde. Uach eingehenden Derſuchen mit dieſem zweiten Derſuchsflugzeug wurde der Bau eines weiteren Derſuchsflugzeuges, der erſten Militär- type P. N. 3 Ur. 5 begonnen, wobei die bisher geſam— melten Erfahrungen verwertet wurden und ihren Aus- druck vor allen Dingen in einer kräftigeren Ausbil- dung des Fahrgeſtells und der Flügel fanden. Dieſe P.-M. 3-UType(Ur. 5) war die erſte Bauart, die eine ausgeſprochen halbrunde Form aufwies und den Grund— ſtein zu der ſpäteren runden Rumpfform bildete. Uach einer großen Anzahl von Derſuchsflügen mit dieſer Type, die ſich auf die Monate Auguſt bis Oktober bzw. Uovember 1912 erſtreckten, wurde ſie in den Winter- monaten 1912-15 einem durchgreifenden Umbau un— terzogen, um in der Type p.-U. 5 Ur. 4 neu zu er— ſtehen. Die vertikale Stabiliſterungsfläche unter dem Rumpf kam ganz in Wegfall, der Rumpf ſelbſt war zum erſtenmal vollſtändig rund geſtaltet. Die Trag- 0 flächen und das Fahrgeſtell wieſen neue bedeutend ver— beſſerte Formen auf(Bild 4), doch war noch, um beſondere Derſuche über den Abfluß der unter den Tragflächen und am Rumpfe entſtehenden Cuftwirbel anſtellen zu können, beiderſeits längs des Rumpfes zwiſchen den Tragflächen und den Steuerorganen eine an der ſchmalſten Stelle etwa 25 em breite horizontale Leitfläche angeordnet. Die dadurch erreichte bedeu— tende Breitenausdehnung des Rumpfes iſt auf Bild 5 gut erſichtlich. das Fahrgeſtell beſtand aus 4 ſtark dimenſionierten Streben von günſtigem Querſchnitt und 2 Kufen, auf welchen paarweiſe die Anlaufräder auf einer durch Gummiringe abgefederten durchgehen— den Achſe angeordnet waren. Es erwies ſich bei den nun folgenden Derſuchsflügen (Bild 5 und 6) als außerordentlich günſtig und wider— ſtandsfähig. Eine Reihe von Derſuchen über den beſten Anſtellwinkel der Tragflächen zur Flugrichtung und über Flügelquerſchnitte wurde nunmehr vorgenommen, in denen ein reiches Material geſammelt wurde. Mit dieſem P. M.-Eindeckher wurden unter Führung des in Mannheim noch in beſter Erinnerung ſtehenden Piloten Paul Senge größere Derſuchsflüge unternom— men, die ein ſehr gutes Reſultat zeitigten. Bei einem Jotalgewicht von zirka 1000 Kilo wurde eine Steig— fähigkeit von gut 80 Meter in der Minute erzielt, wo— bei das Flugzeug nur mit einem 70 P. S. ſtarken Motor ausgeſtattet war, was als ein ganz erfreuliches Er— gebnis angeſprochen werden kann. Photo- Centreſe- Breunig. Scharnieren beweglich, angeſetzt ſind. Es wurde hiermit eine Militärtype hergeſtellt, bei welcher auf ſchnelle Bild 6: Pippart-Voll-Eindecker. Type P. N. III(No. 4) und leichte demontage der Flügel, der Steuerorgane und des Fahrgeſtells beſonderer Wert gelegt iſt. Photo- Centrale · Breunig. 8 25 —— N Zur bequemen Kontrolle der im Rumpf befind— lichen Steuerzüge iſt der obere Teil des Rumpfes ab- nehmbar eingerichtet. Das ganze Flugzeug iſt außer— dem mit einem metallfarbenen Anſtrich verſehen, um einmal den Stoff gegen Witterungseinflüſſe zu impräg— nieren, zum andern, um das Flugzeug in der Luft mög- lichſt unſichtbar zu machen. Der metallfarbene Anſtrich hat die vorteilhafte Eigenſchaft, ſchon aus geringer Entfernung ſich ſehr wenig von der Färbung des him— mels abzuheben, d. h. ein Derſchwimmen der Konturen herbeizuführen(ſiehe Bild 7 und 8) und ſo das Flug— zeug zu einem ſehr ſchlechten Zielobjekt für Beſchießung zu machen. Die Anordnung der Plätze iſt bei der Type hinſichtlich der Beobachtungsmöglichkeit eine günſtige, da der Begleiter ziemlich weit vorn ſitzt und der Führer durch Ausbuchtungen am Flächenanſatz ein freies Ge— ſichtsfeld nach unten hat. Die Geſamtabmeſſungen dieſer Maſchine ſind fol— gende: Cänge über alles 8,50 Meter. Spannweite 14,30 Meter. Das Leergewicht beträgt 550 Kilo. Nachdem nunmehr mit dem Bau des letzten Der— ſuchsflugzeugs die Abſicht, eine gute techniſche Grund— lage für die Fabrikation von Flugzeugen zu ſchaffen, als erreicht betrachtet werden konnte, wurde von einem weiteren Bau von Flugzeugen abgeſehen, um nun vor allen Dingen eine wirtſchaftliche Grundlage für die Fabrikation zu ſchaffen. Man iſt zurzeit, wie ich erfahre, beſtrebt, eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung ins Leben zu rufen, zum Ausbau dieſer Flug— Bild 7 Pippart-Noll⸗Eindecker. Militärtupe P. N. III[No. 5]— Intereſſant die Wirkung des metallfarbenen Anſtriches Bild 8 Alle durch den Bau der vorangehenden Derſuchs— typen und die mit ihnen vorgenommenen Derſuche ge— ſammelten zahlreichen Erfahrungen waren beſtimmend für den Bau eines letzten Derſuchsflugzeuges, das den neueſten Forderungen der mit Rieſenſchritten vorwärts eilenden deutſchen Flugtechnik entſprechen ſollte. So entſtand die Type P.-N. 5 Ur. 5(Bild 7 und 8). Wir ſehen zunächſt eine in ſcharfen Cinien gehaltene Tragfläche von Jaubenflügelform mit ſtark zurück gezogenen Enden und einem ziemlich flachen, jedoch ſehr vorteilhaft erſcheinenden Tragflächenprofil. Der Rumpf iſt torpedoförmig ausgebildet, um den Luft- widerſtand möglichſt zu verringern. Ueber einem aus vier durch Stützen verbundenen Cängsträgern gebildeten Gerippe, auf dem vorne der Motor und dahinter die Sitzplätze angeordnet ſind, iſt rein Syſtem von Holzringen aufgeſetzt, das auf entſprechenden Cängsverbindungen die Stoffverkleidung trägt. der Motor iſt, gleichfalls zur Derringerung des Luftwiderſtandes, faſt vollſtän. dig im Rumpf eingebaut und durch eine Aluminium- haube eingekapſelt, wobei durch geeignete Schlitze und Oeffnungen für ausreichende Kühlung des Motor-Ge— häuſes beſonders geſorgt iſt. der Betriebsſtoffbehälter iſt unter dem Sitz des Fluggaſtes, d. h. im Schwerpunkt des Flugzeugſyſtems und Auftriebsmittel der Trag- flächen angeordnet.. Sehr geſchickt iſt der Kühler zwiſchen den Streben des Fahrgeſtells angebracht, wo er gegen Beſchädig— ungen gut geſchützt iſt. Das Fahrgeſtell ſelbſt iſt einfach und kräftig durchgebildet, indem die vier Stützen, die durch zwei kräftige Stahlrohrbügel untereinander ver— bunden ſind, noch durch je zwei dünne Stahlrohre nach vorn und hinten verſteift ſind, wodurch das Geſamt— gewicht des Flugzeugs günſtig auf das Fahrgeſtell übertragen wird. Die Stahlrohrbügel tragen auf einer durchgehenden Achſe, die durch Gummiringe abgefeder— ten vier Anlaufräder, die paarweiſe angeordnet ſind. Eine gefederte Schleifkufe ſtützt das hintere Rumpf ende, an welchem höhen- und Seitenſteuer, beide in * „ Bild 9: Pippart-Noll⸗Eindecker. Cupe P. N. III 5 Pilot Senge am Steuer zeugkonſtruktton, was im Intereſſe der Mannheimer Induſtrie wohl ſehr zu begrüßen wäre. Als mir der Auftrag zuteil wurde, über die P.-M.-Flugzeuge zu referieren, ließ ich mir auch die pläne für die nach der Gründung der geplanten Geſellſchaft zu erbauenden Flugzeuge vorlegen. Es iſt zunächſt eine Spezialmilitär⸗ type, Ein- und Doppeldecker, in einer aus der P. N. 3- Type hervorgegangenen Bauart vorgeſehen. das Cha— rakteriſtiſche dieſer Konſtruktion iſt die Möglichkeit, die Maſchine als Ein- oder Doppeldecker zu fliegen, was nur durch Kuswechſeln der Flügel geſchieht. Fer⸗ ner iſt ein gepanzerter Stahl-Eindecker, ein Flugboot und ein leichtes einplätziges Militärflugzeug, wie ſolche ſich demnächſt auch bei der deutſchen Heeresver— waltung einbürgern dürften, vorgeſehen. Dieſe Projekte entſprachen durchaus den heutigen Anforderungen der Flugtechnik und dürften bei fach— männiſcher Ausführung, die man bei Pippart-Noll, auf Grund der mit berſuchsflugzeugen gewonnenen zahl— reichen Erfahrungen, wohl vorausſetzen darf, ſich raſch zu brauchbaren Militärflugzeugen entwickeln. Es iſt nur zu wünſchen, daß ſich dieſe Geſellſchaft recht bald und ſo konſtituiert, daß die fabrikmäßige herſtellung von Flugzeugen in Angriff genommen wer— den kann. Was für mannheim bis jetzt nur ein verhältnis- mäßig ſeltener Anblick war, ein Flugzeug über die Stadt dahinziehen zu ſehen, wie Bild 9, den Pippart- Noll-Eindecker, wird dann etwas Alltägliches ſein. Und nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß die großen Waſſerflächen des Induſtriehafens auch dem Bau von Waſſerflugzeugen, dieſem neueſten und ſo ausſichts- reichen Zweig der Flugtechnik, beſonders günſtig ſind, was für den Plan der Errichtung einer Flugzeugfabrik in Mannheim nur von förderndem Einfluß ſein kann.“ Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, dem Pippart— Noll-Flugzeugbau in Mannheim die Beachtung zu er⸗ wirken, die er verdient und in den ee der male 15 gefunden hat. Een ſcheene Gruß an de ſechszehnte deitſche Kammerdag. Herzlich Dillkummel ihr Männer vum deitſche handwerk.— Seid gegrißt in unſerm moderne Mannem. Unſer Mannem is nämlich— deß will ich Eich gleich ſage— die Schtadt der In- delligens. Deßwege meen ich, ſchads kem Menſch nix, wann'r ſich emool e paar Dag hier uffhalte dhut. Wer emool bei uns in Mannem war, der hott An- ſchpruch uff de Docktertitl. Mannem is aach die Schtadt der Arweit— deßwege laafe aach die Leit hier viel ſchneller als wie wo annerſchder. die Mannemer ſin de annere immer e paar Kilometer voraus. Ueilich hott zwar emool eener zu ma' gſacht—'s war en berihmter Mann aus'm Uorde— mir Mannemer käme awer trotzdem langſam vorwärtz. No ja, hab ich gſacht, ſo flink wie Ihr ſin ma' halt nit— ihr ſeid nämlich ſchun hinnerm Mond deheem— un mir pälzer ſchbringe halt liewer uffem Erdsbode rum. No hott'r dann ſei' Uaſ' nuffgezoge, als wann'r an ennere Mar- ſchallnilroſ' riche dhät. Alſo wie g'ſacht, unſer Mannem is die Schtadt der Arweit un der Indelligens. Die Liebling vun Mannem, iwerhaubt vun de ganze belt ſin awer die handwerksmeeſchder. Uns fallt alles um de' Hals. Wann deß ſo weiter geht, miſſe unſer Kammerſindiguß' noch en Kurs als halsdockter mit- mache, daße uns als, wann eem ckener um de' hals fallt— helfe kenne. Ke Schtand kann awer aach ſo e gudi hkriſchtlichi Organiſazion uffweiße als wie die handwerker. Jedi Woch kumme ſe z'ſamme un halte Gläub igerverſamm- lunge ab un zum Schluß ſinge ſe dann des ſcheene Cied: „Null vun Null geht uff in— gis Dur.“ Friher ware halt annere Zeide, do ſin die hand— werker als noch mit Schörz rumgeloffe. Jedi Zunft hott ihr eigeni Farb g'habt, awer noch eener Weil ware ille Schörz ſchwarz. Do ware die Schmied mit ihre Leder- ſchörz an de Schbitz. Die Schloſſer hawe glei zwee Schörz g'hatt, eener vor uff die Gaſſ', wie e Köchin, wannſe uff de Markt geht un de annnere hott in de Werkſchtatt g'honke. Die Farb war gri' un de Schtoff gewöhnlich mit Cöcher— wegem ſanidäre— hott's g'heſe. Die Schbengler oder Klemptner oder Flaſchner, auch Son- nenſchmied genannt, deß ware die Ciebling vun all de Weiwer. Die hawe nämlich als Kochhäffe gemacht. Domols hott ma' noch die Subb im Weißblechhaffe ge— kocht un de Kaffee in de Kubberpann. Alleweil koche ſe awer in de Holzkiſchde. So e Kochkiſchd, die is jo aach beſſer als wie en Weißblechhaffe. Erſchdens emool richt ma' nix— weil gewöhnlich de Deckl zu is, un merſchdens— aach nix drin is. Dann kann eem die Nochbarn aach nit in de' Haffe gucke. Unſer edli Schuſterzunft is aach vum Fortſchritt zu de Amphibie eingericht; de' Salamander— die Schildkrott die hawe en Dheel weggſchnabbt. Dann alleweil trage die dame merſchdens Holzabſätz mit Gummibuffer un's Owerleder an denne Schtifflcher is vun Babiermaſchee. g Dere edle Schneiderzunft gehts leider aach nit beſſer. die hawe durch die Kleederkonfeſione zu leide. De dickſchte Kerl kann ſich heit en Anzug kaafe uff Abſchlagzahlung.„ Alle vier Woche is Ausverkaaf wege Räumung. Do heeßt's z. B. wege fortwährendem Falle vum Barometer verkaaf ich bis uff weiteres en große eee Auulluallall f 65 5889889889898 8888888888888 1 car Hart Auuuulllauulle G 4. 16 MANNHEIM Qüstebücher, Adress- und Schreſbmep Soccer 8888988888 NN mann, Buchbindermeister Kunstge werbliche Werkstätte für Handeinbände empfiehlt sich zur Anfertigung von Bucheinbänden von der einfachsten bis zur kostbarsten Ausführung 90 Geschäftsbücher, sowie aller in das Fach olnschlagenden Arbeiten zu zivilen Preisen. Ausführung'nach eigenen oder gegebenen Entwürten jn Handvergoldung, Lederschnitt, Putztechnik und intarsia. —— Stndige Ausstellung in der Gewerbehelle C5. poſchde leichter herrenanzig gegen Dorzeigung vum Schteierzett'l 20 Prozent unnerm Fabrikpreis. Dann heeßt's wieder: wege fortgſetztem Schteigen vum Barometer verkaaf ich en große Paſchde„ech te“ Belzgarnidur-Imidazione. Der wo e Belz— kabb kaaft, kricht glei noch en haſeziemer extra— vun demſelbe Has, wo dere Belzkabb ihr Belz her is. Un do ſoll en Schneider un en Kabbemacher, wo en Hutlade hott, mit konkurriere. Uee! Do heeßt's jetz umg'ſattelt un mit'm Fortſchritt gange. Unſer Schreinermeeſchder hawe awer aach ſchwer zu kämpfe. Früher hott'n Schreinermeeſchter de' Brautleit s Möwl gemacht, do is alles kraft- un ſaftvoll geweßt— awer alleweil is's als merſchdens blos noch ſaft- voll, weil bei manchem Möwl noch's Regewaſſer vum leſchde Gewitter rauslaaft. Mancher Danne- baam im Schwarzwald, an dem vier Woche vorher en Rodler ſein Schwellkobb angerennt hott, ſchteht jetz als Schbieglſchrank im Schlofzimmer un dhut ſich ausdrickle un kraunzt dazu vor lauder Bleſier, daß die Knorze aus de Seitewänd rausfalle dhäte, wenn er nit mit eme vertelſe Millimeter dicke Eichenblättlfunier iwer zoge wär. Deß is alſo de' ſogenannte Fortſchritt. Unſer Dincher un Moler, die wo früher immer ſo viel Bleiweiß in die Farb hawe, die dirfe wege ihre G'ſundheit keens mehr verarweite. Ganze Pro— deſchtverſammlunge hawe ſe abhalte miſſe, dann am Bleiweiß un Zinkweiß hawe ſe nie gſchbart. Jetz— jetz dhune glaaw ich blos noch UNaſe weiß nei, weil deß nit ſo arg ſchädlich wär. Unſer Bäcker un Metzger ſin awer am iwelſchde dran. heit koſcht en Weck noch drei Penning un zwee ſechſe. Mit Schbeißeis un Schlagrahm miſſe ſe ſich jetz rausreiße, newebei verkaafe ſe dann noch Gutz'l un Jahnwehſchoklad mit lauder ſo Kräm gfillt— un gewe noch Beamteſchbarmarke. Wie iw'l is ſo'n Metzger awer erſcht dran, wenn'r ke Geld hott for Dieh zu kaafe. Do derfs noch ſo billig ſei, do is's for ſo'n Mann immer noch zu dͤheier un da ſoll er's aach noch manchmool in's Buch uffſchreiwe. Die ſcheenſcht hand— ſchrift kann'n nix nitze, wann ma ſo e Kundſchaft hott. Un die vielgerihmt Buchfihrung kann'm do nit helfe. Uo, waß ſoll ma alde Sache uffrihre, wenn Fremde kumme. 8 werd iweral ſo ſei wie bei uns. Jweraal is alleweil„nix“. Unſer Mannem awer mit ſeine berihmde Induſchtrie un ſeim Handel is immer noch Blatz, wo ma' ſich wohl fihlt. deßwege werre aach die deitſche hand- werker ſich wohl fihle. Hoffentlich werd ordentlich uff dem dreckiſche Submiſſionsweg rumge— dabbt, daß die Schbritzer im ganze deitſche Reich rumfliege. Unſer Schtaats- un unſer ſchtädtiſche Behörde ſin aach recht höflich eingelade un kenne ihr Oohlwolle vor's deitſche handwerk ausſchbreche. Wann mar's jo norre verſchbroche kriche, do ſin ma ſchun zu— friede un s'hot ſich jo ſchun mancher verſchbroche wann er e Redd geredd hott. Mir werre alſo denne Herre, wo in Mannem ihr Tagung abhalte, unſer Dadderſchtadt im ſcheenſchde Licht zeige. de Rhein un de Uecker, die alde Brider reiche eich die hand. Unſer ſcheenes Schloß mißt'r aach bedrachte, unſer Roſegaade mit ſeien Darm- verſchlingunge am Beethove un Mozart- pordal,'s ſchad dafor, unſer berihmtes Theater is zu, do ſeht's alſo nit viel. Awer unſer Kunſchthall is uff, wo„Alt“ und„Ueu“ ſich vereinigt, ſich verſchlägt un verdrägt. Dann werd Ihr erſchtaunt ſein iwwer Ae G 4. 16 Inman uuunuuunmun unſer Probridät. Die Schtroße ſo ſauwer, daß man' uff'm Bode eſſe kann— awer nit daß ſich ſchließlich jemand hinhockt un ißt uff'm Bode, dann bei uns kummt alle Kacheblick en Schutzmann. Unſer berihmte Hafeanlage, kleen Ueijork— unſer Bricke— unſer zum eenezwanzigſchde Mool uffgeriſſenes Jubiläumsſchtambasphaltplaſchder in de Breeteſchtrooß. Deß is awer alles nix gege die Gaſchtfreindſchaft, wo mir hawe— die is noch mehr wie ſchbrichwörtlich: Mir ſin gege Jedermann zuvorkommend— wanns eicht meglich is. S dauert zwar lang, bis ma warm ſin— e Woch geht jo merſchdens druff— un unſer Gäſcht ſin blos drei Dag hier. Wenn ich jetzt ſchließ Ceitcher, ſo mecht ich awer noch im Uame vun de handwerker, wo in Mannem noch reich werre wolle, winſche, daß die Derhandlungen ſo viel Gudes bringe, daß die deitſche Kñammerdäg ball in Folge allgemeinen ausgebrochenen handwerkerwohl— ſtand uffgelöſt were un daß ma ſämtliche Dockter un Sindiguße in Penſion ſchicke kenne. 2 63 Die badiſchen Handwerker- Erholungsheime. V. Der Candesverband Bad. Gewerbe- und Hand- werkervereinigungen war in der Lage, in dieſem Som- mer ſein zweites Erholungsheim in Betrieb zu nehmen. Das neu eröffnete Kurhaus St. Teonhard liegt eine halbe Stunde von Ueberlingen am Bodenſee entfernt, 586 Meter über dem Meer gegen— über der herrlichen Inſel Mainau. dem Lieb- lingsaufenthalt der Großherzogin Cuiſe, in prächtigen Anlagen. Don dem Kurhaus aus ſieht man den ganzen Bodenſee von Konſtanz bis Bregenz und Friedrichs- hafen. In herrlich ſchöner Alpenausſicht grüßen die Schneeberge von den Lechtalalpen bis zu den Berner— alpen, im Weſten die romantiſche Burg Eckeharts, der Hohentwiel und die hegauberge. Das Kurhaus iſt das ganze Jahr geöffnet und bietet an Bequemlichkeit alles, was ein nicht unbeſcheidener Gaſt beanſpruchen kann. Es enthält eine große An- zahl gut eingerichteter Fremdenzimmer mit elek- triſchem Licht und Sentralheizung, ſchöne Reſtaura— tionsräume, großen Speiſeſaal mit herrlicher Fernſicht, Leſezimmer mit reichhaltiger Bibliothek, Spielzimmer, warme und kalte Bäder, eine Ciegehalle in unmittel- barer Uähe des Kurhauſes mit herrlichem Ausblick auf den ganzen See, Kinderſpielplätze und einen großen park von zirka 50 000 Guadratmeter Fläche. Seit 1907 iſt das Waldkurhaus„Friedrichshort“ in Bad Sulzburg Eigentum des Tandesverbandes. Es iſt ebenfalls das ganze Jahr geöffnet. Inmitten prächtigſter Tannenwaldungen in einem Seitental des Schwarzwaldes gelegen, bietet Bad Sulz burg ruhigen, erfriſchenden, wind- und ſtaubfreien Auf- enthalt für Erholungsbedürftige und Uervenleidende. Bad Sulzburg liegt 465 Meter über dem Meeresſpiegel, hat ſchattige Parkanlagen, Spieplätze, Forellen- und Karpfenteiche und ein der Ueuzeit entſprechend einge— richtetes Kurhaus mit guter Küche und reinen Natur- weinen. Eigene Thermalquelle von 30 Grad Celſius mit ſtarker Heilkraft gegen Tähmungen, Hyſterie, Gicht, Magen- und Darmkatarrhe, chroniſches Kopfleiden etc. Herantwortlich: Für den Inſeraten⸗ ſowie textl. Teil: Fritz Joos. r DH. MASS BUcnnn uc 5 1 MANI: D&. 3 1 IFHITFDHON Ne 7056 ABITEU N IITTFDHMUCK Unrn ami vod Sir IIHEN IIIUsTITnIEN DMK ARRTETTFEN IN VoNT HEI K scHER AUsFUn nN 5 * 5 5 KUNSIITRT 7 n vrMA Nor nusrER UND u. 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Mitglied d. L. andes Bad. 0 werbe⸗ und Handwe, ee n Wacdchteegdegderzdenegtendtegteagdegdtadrgddanddadteaddeadondddddoddddodclddeddesddogddaddenderdddeddddddddocddn dnl ddl ldd Wohlfahrtseinrichtungen des Verbandes und des Vereins: Erholungsbheime: 1. Friedrichshort, Bad Sulzburg. 2. St. Leonard in Ueberlingen. Krankenkasse/ Sterbe- und Versicherungskasse/ Fahrnis-HFeuerversicherung/ Ver- günstigungsverträge mit angesehenen Versicherungsgesellschaften/ Spargenossenschaft Buchfübrungsgenossenschaft/ Einziehungsgenossenschaft/ Vorträge/ Gewerbehalle (Zeughaus C 5)/ Bad. Gewerbe- und Handwerkerzeitung ERHOLUNGSHEIM ST. LEONHARD Mannheimer Gewerbebank Eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht Reichsbank⸗Giro⸗Ronto Poſtſcheck-Konto No. 785 Ludwigshafen a. Rh. N 2, 4* Fernſprecher 85 vorſchüſſe auf beſtimmte Jeit Kredite in laufender Rechnung Diskontierung von Wechſeln An- und verkauf von Effekten Umwechslung von Jins⸗ und Dividendenſcheinen und fremden Geloͤſorten Einholung neuer Fins- und Dividendenbogen Beleihung von Effekten Einkaſſierung von Wechſeln Auszahlungen und Wechſel nach europäiſchen, amerikaniſchen und allen ſonſtigen fremoͤen Plätzen vermittlung von hypothekenkapital Annahme von Bareinlagen auf Scheck⸗Ronto ſowie auf Sparbuch mit kurzer oder längerer Kündigung Uebernahme von Bürgſchaften gegenüber Behörden Aufbewahrung von Wertpapieren Einzichungsgenossenschaft Mannheim e. Gen. m. b. H. „%%%.„%***„„ Nrrrr d Ein empfehlenswertes Mittel zur wirksamen Bekämpfung des Borg unwesens und der sich daraus ergebenden Mißstände, ist nach Ansicht maß- gebender Kreise, so des deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages, der Zentralorganisation sämtlicher deutscher Handwerks- und Gewerbekammern, in der Errichtung von Einziehungsgenossenschaften zu erblicken. Ein derartiges Institut, unter der Führung der Handwerkskammer Mannheim i. J. 1912 errichtet, ist die Einziehungsgenossenschaft Mannheim e. Gen. m. b. H. die schon in den ersten Jahren ihres Bestehens erfreuliche Erfolge erzielt hat. Zu ihren Hauptaufgaben gehört: Einziehung von Forderungen für Mitglieder und Nichtmitglieder Regelung von Buchführungsfragen Abgabe von Steuererklärungen Einziehen von Miete und dergl. Die Genossenschaft ist zugleich Verrechnungsstelle. Die meisten Mannheimer Organisationen des Handwerks und des Detail- handels sind Mitglieder der Genossenschaft, ihre Mitglieder wiederum genießen besondere Vergünstigungen. Interessenten wenden sich an die Geschäftsstelle M 5, 51.(Handwerkskammer) Telephon Nr. 7103, bei der auch der Gebührentarif eingesehen werden kann. Sprechstunden: Montag Freitag von 10—12 Uhr und von 4—6 Uhr Samstags von 9—12 Uhr Kommission zur Bekämpfung von Schwindelfirmen Geschäftsstelle Handelskammer Mannheim 5 1. 7b unaandeenmmadmddmmmdddmmadmdpddzdödddmmdddgadddddeengdeddacgem Ain Unentgeltliche Auskunft an Ieder ma Geschäftsstunden: Werktags 11-1 und 3-5 Uhr, an Samstagen 11-1 Uhr —— —— r——v—ę—————— U ⏑⏑⏑⏑⏑⁰r n. ⏑—Wm... r 2 3 FRANZ WETIIIG NIANNHEINI N 7 8 6, 16„ Telephon Nr. 1739 8 Elekfrische Arilegeri ö— PSlSUchHf UNO, KreffüiDbertfræg urig, 5— s RIU Gels U. Telepfiorie ö 7 b 1 : Nauchen 0 bel holen * ö 2 1 8 VGAKUUrr-BHfSsfaubungs-Befrieb f Stafllonzre und transportable vaKUURNI-ENTSTAUBUNGS-ANLAGEN . 4 eeccrtrerιατειειιτιιτιτπετιτιεπιιτνεντιιτιτπιτιτιτιτιτντπειιιτιτιτιπιτιιιτιτιτιτπιιτιετιιιιιτετιιντιτντιτιτιιττττιτιττιιιτιτιτιιττιιτιττιιτπιιιννιιτιτττιτιτντιτιι: Aalallullalbaldaddadlluadlalkgadläaldaaddadunkunauluhuudaad Aae anganaampaannaocaaapeahtahkögbapapa 1 3 JOSEPH NEUSER. KUNSTSCHMIEDE Eisenkonstruktions- Werkstätten und Bauschlosserei 8 MANNHEIM LUDWIGSHAFEN 3 Telephon 1081 Telephon 799 c pr tp pf upp pp g ppedpe pppd 1 BENZ AUTON O IxE 5 BENZa(lk. uHoronkN-FaBRIK KALENMANN NA. a r 3