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Jahrgang— Nr. 355 Eine erſchütternde Schilderung eines engliſchen Augenzeugen Meldung des DNB. — London, 4. Aug. Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, Ward Price, hatte Gelegenheit, der Vollſtreckung des Todesurteils an den wegen Ermordung des Bundeskanzlers Dollfuß und wegen Hochverrats zum Tode verurteilten Aufſtändiſchen Planetta und Holzweber beizuwohnen. Er drahtete ſei⸗ nem Blatt hierüber aus Wien: * * e. 3* 8 2 Im Befinden des ehemaligen öſterreichiſchen Geſandten in Rom, Dr. Rintelen, der bekanntlich im Zu⸗ ſammenhang mit dem Wiener Putſch verhaftet wurde und unmittelbar darauf einen Selbſtmordverſuch unter- nahm, iſt eine derartige Verſchlechterung eingetreten, daß mit ſeinem baldigen Ableben gerechnet werden muß. So ſchrecklich auch die Erſchießung des Bundes- kanzlers und der damit verbundene Hochverrat war, kann doch keiner, der Ehre hat und der der Verhand— lung beiwohnte, beſtreiten, daß Planetta, der den Bun⸗ deskanzler erſchoß, und Holzweber, der die ganze Ak⸗ tion gegen das Bundeskanzleramt leitete, beides ſehr tapfere Männer waren, vor denen je⸗ dermann Achtung haben muß. Ich habe dem ganzen Ablauf des Verfahrens gegen ſie von Anfang bis zu dem bitteren Ende beigewohnt und ſah keinen von beiden auch nur den geringſten Augenblick durch ein Wort, durch einen Ton, eine Uewegung, oder durch einen ſonſtigen Ausdruck auch nur das geringſte Zeichen von Furcht oder Zurückweichen verraten, ob⸗ wohl ſie von Anfang an wußten, welcher Würgertod ſie in dem düſteren kleinen Hof hinter den vergitter⸗ ten Fenſtern des mit Menſchen vollgeſtopften Saales erwartet, in dem die Verhandlung vor ſich ging. Die letzten Worte, die ſie in der Oeffent⸗ lichkeit mit ſcharſer militäriſcher Stimme und in ſtrammſter militäriſcher Haltung ſprachen, werden mir für meine Lebzeit unvergeſſen bleiben. „Ich glaube kaum,“ ſagte Otto Planetta zum Ge⸗ richtshof,„daß ich die Sonne von morgen noch werde aufgehen ſehen. Aber ich bin kein feiger Mörder, und nichts lag mir ferner, als den Bundeskanzler zu töten. Die unmotivierten Bewegungen, die er mit ſeinen Armen machte, die unruhigen Schatten, die dadurch hervorgerufen wurden und mich ſtreif⸗ ten, die ungeheure Aufregung, in der ich mich be⸗ fand, hat vielleicht die Schüſſe hervorgerufen. In meiner Abſicht lagen ſie nicht, und es ging auch dem ſchärfſten Befehl zuwider, den wir erhalten hatten. Ich bedauere den tödlichen Ausgang und bitte hier in aller Oeffentlichkeit, der Witwe des Kanzlers mein ſchmerzliches Bedauern zu übermitteln.“. Dann ſprang Holzweber auf, lebhaft, wie während der ganzen Verhandlung. „Sie müſſen ſich kurz faſſen“, mahnt ihn der Zivilrichter, der ein ſpitzes und unſympathiſches Geſicht hatte. Unangenehm berührt durch dieſen Vorſtoß gegen einen Todgeweihten ſah ich in dieſem Augenblick nach dem Gerichtstiſch. Da ſaß der ältere geiſtreiche General in der Mitte, rechts und links von ihm zwei Oberſte, und ich mußte feſtſtellen, daß dieſe alten harten Kriegsſoldaten im Gegenſas zu dem Zivilrichter mit unverhohlener menſchlicher Sympathie auf dieſen elektriſch geladenen ehemaligen Soldaten blickten, der im Sinne ſeiner Idee die Re⸗ gierung eines ganzen Landes zu verhaften verſucht hatte. Dieſe Offiziere waren im Begriff, den Mann zum Tode zu verurteilen, aber ſie erkannten in ihm N Neulige de Beginn der internationalen deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften in Hamburg bei Wolkeunbruch. um die ſüddeutſche Maunſchafts⸗ Meiſterſchaft im Ringen: Sieg⸗ fried Ludwigshafen und Bfk. Schifferſtadt kämpfen unentſchieden 878. Ringer⸗Turnier in Frieſenhei 15. Rhön⸗Segelflug wettbewerb: m: Deutſche Kampfſpielſieger 1934 am Start. Erfolge auf der ganzen Linie. Frankfurter Regatta: Mannheimer RC. ſiegt am Samstag im Zweier ohne. um das„Goldene Rad von Mannheim“: Tertilde⸗ Dortmund gewinnt das 100⸗Rundenfahren um das„Goldene Rad“. Ten nis⸗Klubkampf in Mannheim: TK. Mannheim verliert gegen Darm⸗ ſtadt 5:8.— Dr. Buß beſiegt Dr. Landmann. den Typ eines prachtvollen Stabsfeldwebels— ſchneidig, kühn, aufrecht und korrekt in jedem Zoll ſeiner Haltung. Holzweber hatte die fatale Gabe der Beredſamkeit, die ihm an dieſem heißen, ſonni⸗ gen Nachmittag das Leben koſtete. Denn zweifellos hat er ſeine Rolle als Führer der Stürmer des Bundeskanzleramtes nur der klaren Form ſeiner Gedanken zu verdanken, der alle ande⸗ ren Paten, die ſeine Ideale teilten. 7 N kanzleramt verletzt werden dürfte.“ ( Volfweber ſprach viel beſſer ots die bret Wer 16d. Sees, Fes 8 inf diger, die für die Angeklagten vergebens plädiert hatten.„Getreu dem Grundprinzip des Führers aller Deutſchen habe ich die Aufgabe der Beſetzung des Bun⸗ deskanzleramtes nur unter der Bedingung und Vorausſetzung übernommen, daß ſie nicht mit Blut befleckt ſein dürfte. Ich mußte auch annehmen, daß das Geſamtminiſterium verſammelt war, und vor allem, daß Dr. Rintelen zur Stelle ſei. Denn wir gingen von der Vorausſetzung aus, daß Dr. Rinte⸗ len uns als neuer Kanzler mit ſeiner Autori⸗ tät decken würde. Als ich feſtgeſtellt hatte, daß der neue Kanzler nicht anweſend war, beſprach ich mit dem Mini⸗ ſter Fey ganz freundſchaftlich die Bedin⸗ gungen, auf denen wir die Aktion ohne Blutvergie⸗ ßen abblaſen könnten. Ich ſagte ihm, daß ein gro⸗ ßes Miß verſtändnis vorliegen müßte, und daß ich nun nicht mehr wüßte, was ich ohne Gefähr⸗ dung einerſeits meiner Leute, andererſeits der ver⸗ hafteten Miniſter zu tun hätte. Miniſter Fey gab uns ſein Ehrenwort als Offizier, daß uns nichts paſſieren würde. Wenn er dieſes Wort bricht, wird es ſich an ihm rächen. Für alles, was ſich ſpäter ereignete, übernehme ich für meinen Teil die volle Verantwortung. Und ich wiederhole noch einmal, daß nicht nur die mir gegebenen Befehle, ſondern auch die von mir ſelbſt ausgehenden Beſehle in der ſchärſſten Form dahin gingen, daß nicht ein einziger in dem von uus beſetzten Bundes⸗ timme fort:„Alles, w für mein weites Vaterland. Ich bin ganz und gar darauf gefaßt, die Konſequenzen meiner Handlungs⸗ weiſe auf mich zu nehmen.“ Für eine Viertelſtunde nur zogen ſich dann die vier Richter hinter einen Vorhang zurück, um das Urteil zu beraten. Als ſie zurückgekommen waren, haſpelte der Zivilrichter mit einer nachläſſigen, gleich⸗ gültigen Stimme eine Wiederholung der Anklage herunter und murmelte, ohne auch nur die Stimme um ein geringes zu erheben, das Todesurteil. Nach dem Bericht von Price, dem wir hier wörtlich folgen, ſollte Holzweber zuerſt ſterben und — entgegen anderen Meldungen— ein Gnadengeſuch usgeſchloſſen ſein. Bei der Verkündung des rteils, berichtet Price, ſah ich auf die beiden dem Tode Geweihten. Keine Wimper zuckte in ihrem Geſicht, der gemeißelte Ausdruck, den ſie während der ganzen Verhandlung zur Schau trugen, verän⸗ derte ſich nicht um das geringſte. An Planetta war überhaupt keine Veränderung zu bemerken. An Holzweber konnte man vielleicht eine Verſtärkung ſeines ſelbſtbewußten und treuen, faſt trotzigen Aus⸗ drucks bemerken, den er die ganze Verhandlung hindurch zur Schau getragen hatte. Die Vollſtreckung des Arteils Drei Stunden ſpäter fand die Vollſtreckung des Urteils ſtatt. Sie fand in einem dunklen, engen, dreieckigen Hof zwiſchen dem Gefängnis und dem Gerichtsgebäude ſtatt. Dieſer kleine Hof heißt nicht nur im Volks⸗ munde, ſondern auch in der Gerichtsſprache der „Galgenhoſ“. Durch ganz beſondere Umſtände, berichtet Price an ſein Blatt, war es mir möglich, zur gegebenen Zeit dieſen Hof völlig zu überſehen und ſo Augenzeuge der Hinrichtung der beiden Verurteilten zu werden. Der Hof iſt um⸗ geben von den ſieben bis acht Meter hohen Wänden des Gerichtsgefängniſſes. Dieſe Wände ſind nur von kleineren Löchern unterbrochen, in die die Ven⸗ tilatoren für die Zellen eingearbeitet ſind. Ein trau⸗ rigeres Bild, als dieſer kaum 30 Meter lange, drei⸗ eckige Hof, iſt kaum denkbar. Als ich meinen Beobach⸗ tungsſtand einnahm, war die eine Seite des kleinen Dreiecks bereits von Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett eingenommen; die Richter des Kriegsge⸗ richts erſchienen gleich darauf und ſtellten ſich im rechten Winkel zu den Soldaten auf. In dem ſo ge⸗ bildeten rechten Winkel erhob ſich das Blutgerüſt. Es intereſſierte mich natürlich, den Galgen ken⸗ nenzulernen, der nach öſterreichiſcher Methode mehr, einem langſamen Würgegerät, der in Spanien üb⸗ lichen Garette, als einem Hängegalgen, wie er bei uns üblich iſt und ſchnell zum Tode führt, glich. Neben dieſem merkwürdigen Poſtament warteten drei Henker, die ſchwarze Anzüge mit ſchwarzen Pelzkappen und ſchwarzen Seidenhandſchuhen trugen. Dem Urteil entſprechend mußte Holzweber als erſter ſterben. 2 Er wurde in Begleitung eines evangeliſchen Geiſt⸗ lichen auf den düſteren Hof geführt. Feſten Schrittes beſtieg er das Gerüſt und ſagte mit weithin ſchallen⸗ der Stimme:„Ich hätte gedacht, daß die militäriſchen Richter uns wenigſtens die ehrliche Kugel des Soldaten gegönnt hätten. Die Schande des Hängens fällt nicht auf uns, ſondern auf ſie zurück. Ich ſterbe für die Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes. Heil Hitler!“ Dieſer Ruf hallte wie durch ein Wunder von den Mauern des Gefängniſſes wider und in der Auf⸗ regung bemerkte ich erſt nach einigen Sekunden, daß er eine vielſeitige Antwort durch die Ventilationslöcher der Zellen gefunden hatte. Beſonders eine helle, durchdringende Frauenſtimme, die zweifellos einer gebildeten Perſon angehörte, wiederholte den Ruf. Wahrſcheinlich durch dieſe Antworten angeregt, wie⸗ derholte auch Holzweber dieſen Nazigruß noch meh⸗ rere Male und es war ein grauenhaftes Er⸗ lebnis, ihn von den toten Mauern des Gefäng⸗ niſſes, an denen man kein menſchliches Weſen ſah, widerhallen zu hören. Kein Zweifel, dieſer Mann ſtarb wie ein Held. Durch die Ungeſchicklichkeit der Bedienung des Galgens, vielleicht auch durch das un⸗ menſchliche Würgeſyſtem des Galgens ſelbſt, dauerte es nach meiner Uhr 12 Minuten, bis er tot war. In dieſer Ewigkeit zwi⸗ ſchen Leben und Tod bekannte er ſich zu ſei⸗ ner Idee, bis die Merkmale der Würgung ſeine Stimme langſam erſtickten. 8 ortſetzung auf Seite 2 21% Handwerk iſt Qualitätsleiſtung Von Reichshandwerksführer W. G. Schmidt. Im neuen Reich hat das Handwerk viel von ſich reden gemacht. Es veranſtaltete im letzten Oktober eine große Werbewoche. Ueberall gingen die Handwerker auf die Straße und machten große Um⸗ züge, die mit ihren bunten Trachten und Zeichen die tauſendjährige Tradition des deutſchen Handwerks zeigten.„Deine Hand dem Handwerk“, das war die Loſung, die damals Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt dem deutſchen Volke auf den Weg gab. Auf der großen Ausſtellung„Deutſches Volk— Deutſche Arbeit“ ſchuf das Handwerk ſich eine eigene Halle; dort ſtauten ſich die Menſchen vor den zahl⸗ reichen Werkſtätten, um den Volksgenoſſen aus dem Handwerk bei ihrer Arbeit zuzuſehen. Inzwiſchen hatten wir auch in der Politik weithin ſichtbare Handwerksereigniſſe erlebt: der Reichs ſtand des deutſchen Handwerks war gegründet, und als erſte Wirtſchaftsgruppe erhielt das Handwerk einen nationalſozialiſtiſchen Reichsführer. Dies alles kann falſch verſtanden werden: man könnte die Demonſtration als das Weſen der neuen Handwerkspolitik auffaſſen. Das wäre ein ſchlim⸗ mer Irrtum: es hieße den Aufmarſch mit dem Weg und dem Ziel verwechſeln. Der Aufmarſch war nötig. Es galt die Handwerker ſelbſt bis ins letzte Dorf aus ihrer müden Verzagtheit aufzurütteln. Es kam weiter darauf an, das deutſche Volk wieder an das Daſein des Handwerks, und zwar eines erwach⸗ ten, zukunfsfreudigen Handwerks, zu erinnern. So mußten wir uns vor das Volk ſtellen und ihm zurufen:„Wir Handwerker ſind noch da: acht Mitiibnen Meiſte Lehrlinge in eineinhalb 2 Betrieben, mit unſeren Famflien ein Achtel des deutſchen Volkes! Wir haben das ſchlimme Jahrhundert der liberaliſtiſchen Ge⸗ werbefreiheit überſtanden! Wir haben den ganzen Hexenſabbath von Raffgier, Schundproduktion, Qualitätsbetrug und ſchlechtem Publikumsgeſchmack hinter uns gelaſſen! Wir ſind erwacht und haben den Peſſimismus überwunden. Wir haben erkannt, daß die Zeit nicht mehr gegen uns ſteht, ſondern mit uns geht. Wir haben Tritt gefaßt und marſchie⸗ ren in eine beſſere Zukunft! Wir wiſſen, daß uns die neue Zeit beſondere Aufgaben ſtellt, wir wollen an dieſen Aufgaben wachſen und wieder der Hand⸗ werksſtand werden, den das deutſche Volk braucht.“ Die Zeit des öffentlichen Aufmarſches iſt vor⸗ über. Das Handwerk iſt jetzt in einen Abſchnitt der ſtillen, emſigen, weitſchauenden Klein⸗ arbeit eingetreten. Es baut ſich ſeine ihm ge⸗ mäße Organiſation. Es erhält dazu den Auftrag durch eine neue Geſetzgebung, die ihm mehr gilt, als Generation von Handwerkerführern an unerfüllten Hoffnungen mit ins Grab genommen hatten. Das Handwerk wird jetzt in öfſentlich-rechtlichen Pflicht⸗ innungen zuſammengefaßt. Jeder handwerkliche Betriebsinhaber muß ihnen angehören. Dadurch werden auch diejenigen erfaßt, geleitet, erzogen und überwacht, die bisher durch ſchlechte und unpünktliche Arbeit den Ruf des Handwerks geſchädigt haben. Das Handwerk erhält ſeine eigene Ehrengerichts⸗ barkeit. Sie ſoll Verletzungen der Standesehre und Verſtöße gegen den Gemeingeiſt ahn⸗ den. Hierzu gehört auch ausdrücklich Uebervorteilung des Kunden und unlauterer Wettbewerb. Man hat behauptet, der neue Aufbau müſſe ein koſtſpieliges bürokratiſches Gebilde werden. Das Gegenteil iſt richtig. Die Organiſation, die bisher wild gewachſen war, wird jetzt einfach und ſtraff ge⸗ ſtaltet. Ueberflüſſige Geſchäftsſtellen werden aufge⸗ geben, andere zuſammengelegt. Das vermindert Bürokoſten, Schreibwerk und Reiſen. Weiter wird an Werbungskoſten geſpart. Pflichtorganiſationen haben es nicht nötig, mit erheblichen Agitationsfonds um neue Mitglieder zu kämpfen. Es wird künftig mit geringeren Koſten weit mehr fruchtbare Arbeit für das Handwerk geleiſtet werden können als früher. So ſind wir beſtrebt, Reibungen und Leerlauf auszuſchalten. Unſere Organiſation iſt kein Selbſt⸗ zweck, ſondern ſoll zwei höheren Zielen dienen: einmal der nationalſozialiſtiſchen Wirt⸗ ſchaftsführung ein lebendiges und leiſtungsfähiges Organ zu ſchaffen, und zweitens das Handwerk zu einem Stande von höchſter kultureller, wirtſchaft⸗ licher und techniſcher Leiſtung und zuverläſſiger ge⸗ meinnütziger, nationalſozialiſtiſcher Haltung zu ent⸗ wickeln. ö Demonſtration und Organiſation— ich gebrauche hier mit Abſicht dieſe Fremdwörter— ſind keine Hauptſachen, ſondern nur Begleit⸗ erſcheinungenz; ſie ſind nur Strecken auf dem Wege zu einem neuen blühenden Handwerkerſtand. Dieſer Weg führt nicht über krämerhafte Intereſ⸗ ſen vertretung, ſondern über ſchrittweiſe Verwirk⸗ lichung des alten deutſchen Handwerksgedankens. eſellen und annheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle:* 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemaze it Mannheim 3 — ſal gewieſen iſt. Es ging ein Leuchten von ihm aus, nicht ſo, als ob er eben einem Hingerichteten den Troſt der Kirche ſonnen und errichtet worden. Tod abſpielt, 2. Seite Nummer 355 8 A ene Mannheimer Zeitung — 2 * Montag, 5. Auguſt 1934 Das Handwerk ſoll wieder zu ſeinem eigentlichen Weſen geführt werden, dann wird es auch ſeinen wirtſchaftlichen Lebensraum im deutſchen Volke haben. Dieſes eigentliche Handwerksweſen iſt zu⸗ nächſt eine kulturelle und erſt in zweitder Linie eine wirtſchaftliche Angelegnheit. Handwerklich ar⸗ beiten heißt, ſeine Sache ſo gut und ſchön wie möglich machen, nicht um des Verdienſtes willen, ſondern aus Freude am Werk. Handwerklich arbeiten heißt, etwas Einmaliges geſtalten, an dem der Beſitzer ſeine Freude hat, weil es durch die Arbeit des Meiſters be⸗ ſeelt wurde. Handwerklich arbeiten heißt nicht, For⸗ men und Entwürfe kopieren, die nicht zu unſerer Zeit, zu dem Werkſtoff und dem Zweck des Werk⸗ ſtückes paſſen, ſondern aus der Verbundenheit mit Volk und Heimat und aus dem Erleben der Zeit heraus die rechte Form ſuchen und finden, ohne Künſtlerhochmut, aber mit künſtleriſchem Gewiſſen. Handwerksarbeit heißt kurz geſagt, beſeelte Wertarbeit. Ich kenne die bequemen Einwände der Skeptiker gegen eine ſolche Handwerksauffaſſung. Sie ſind alle nicht ſtichhaltig. Denn unſer Begriff von Handwerksarbeit verträgt ſich durchaus mit mo⸗ derner Technik und Geſchäftsgebahrung. Er kann mehr oder weniger in jedem Handwerksberuf frucht⸗ bar gemacht werden. Er wird dem Handwerk immer mehr lohnenden Abſatz ermöglichen. Denn der deutſche Menſch iſt anders als das amerikaniſche Publikum mit ſeinem Standardgeſchmack, er muß nur wieder zu ſich ſelbſt zurückfinden. Er iſt auf dem beſten Wege, das Echte, Gediegene, Geſunde, Dauer⸗ hafte und Beſeelte wieder ſchätzen zu lernen. Ebenſo wie der Verbraucher iſt auch der Hand⸗ werker dabei, ſich umzuſtellen, wo er es noch nötig hat. Alle Organiſationsarbeit im Handwerk hat den Zweck, dieſe Umſtellunng überall durchzuſetzen, und dann von Generation zu Generation die Leiſtung und den gemeinnützigen Charakter der Handwerker zu heben. Es iſt kein Zufall, daß gerade jetzt eine Schulungsaktion des Deutſchen Handwerksinſtitutes unter der Loſung„Wertarbeit, Wirtſchaft⸗ lichkeit und Arbeitsethos“ ganz beſondere Zuſtimmung und Aufnahmebereitſchaft findet. Das Handwerk vertritt den Gedanken der Qualität der Arbeit und der Qualität des Menſchen. Aus ſeiner Weſensart und den Notwendigkeiten ſeines Daſeinskampfes heraus geht es damit denſelben Weg, der aus den gleichen Grün⸗ den dem ganzen deutſchen Volke in allen ſeinen Beſtrebungen und Einrichtungen vom Schick⸗ Die Vollſtreckung des Arteils (Jortſetzung von Seite 1) Dieſe Verzögerung mußte Otto Planetta in einer Tür des Henkerhofes angeſichts ſeines mit dem Tode ringenden Kameraden abwarten. Er ſtand neben dem von ihm gewünſchten, in der katho⸗ liſchen Bevölkerung Wiens ſehr bekannten und be⸗ liebten Prieſter. Als Holzweber endlich nach einer entſetzlich langen Zeit vom Galgen gelöſt war, beſtieg Planetta das Gerüſt. Er ſtieß die Henker, die ſich ſeiner bemächtigen wollten, beiſeite und ſagte mit lauter Stimme:„Ich gehe im Gnadenſchutz meines Glaubens zu Gott. Es lebe Deutſchland, es lebe Hitler!“ Als alles zu Ende war, ſuchte ich den Prleſter auf, geſpendet hätte. Ich fühlte, daß die Kraft des Glaubens ſtärker iſt als der Tod. Die beiden Leichen wurden in der Nacht auf dem Zentralfriedhof in Wien verbrannt, die Aſche den beiden jungen Frauen der Toten zur Verfügung geſtellt. b Die Einäſcherung Holzwebers Meldung des DNB. — Wien, 5. Auguſt. Am Samstag fand die Ein⸗ äſcherung der Leiche des hingericheten Holzweber ſtatt. Das Krematorium war von einer ſtarken Po⸗ Die Beiſehung im Tannenberg⸗Denkmal Zur Erledigung der Vorarbeiten wird Tag und Nacht gearbeitet Meldung des DNB. — Hohenſtein, 5. Auguſt. Die Vorbereitungen für die große Trauerfeier und das Staatsbegräbnis für den verewigten Reichs⸗ präſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſind in vollem Gange. Tag und Nacht wird ununterbrochen durchgearbeitet. Zim⸗ merleute und andere Handwerker bauen Tribünen. Wagen mit Balken und Brettern fahren vor. Reichspoſt richtet ein Telephonamt ein Leitungen. Die Plätze für die einzelnen Formatio⸗ nen werden ausgemeſſen und vorbereitet. Der Rundfunk iſt ebenfalls an der Arbeit und trifft mit Sende⸗ und Bauwagen ſeine Vorbereitungen für die Uebertragung der Trauerfeier. Ferner werden auf den Aeckern in der Nähe des Tannenbergdenkmals große Parkplätze für die Fülle der zu erwartenden Wagen eingerichtet, doch wird genau ſo wie bei dem großen Staatsakt am 26. Auguſt v. J. die Anfahrt nur beſonderen Wagen geſtattet werden, während im übrigen der Verkehr in einem größeren Umkreis geſperrt und die Fahrzeuge auf Parkplätze geleitet werden. Der Reſt des Weges muß dann zu Fuß zurückgelegt werden. Architekt Speer, der an der Ausgeſtaltung des Reichsparteitages in Nürnberg großen Anteil hat und auch die Ausgeſtaltung des Tempelhofer Fel⸗ des am 1. Mai durchgeführt hatte, hat gemeinſam mit dem Architekten Frick a des Tannenbergdenkmals, Regierungsbaumeiſter a. D. Krüger, die Leitung der Bauten. Die im Tannenbergdenkmal ringsum vor⸗ handenen Treppenſtufſen werden dazu ausge⸗ nützt, amphitheatraliſch anſteigende Plätze für 3500 Ehrengäſte zu ſchaffen. Ju der Mitte wird unter dem großen Kreuz der Katafalk errichtet, auf den der Sarg des Reichspräſi⸗ denten geſtellt werden ſoll. Hinter dem Ka⸗ tafalk wird eine Empore errichtet, von der aus der Führer die Trauerrede halten wird. Der Sarg des Reichspräſidenten wird nach der Ueberführung ins Tannenbergdenkmal in den frühen Morgenſtunden zunächſt in den FJeld⸗ herrnturm gebracht werden, der mit Fahnentuch baldachinartig beſpannt worden iſt und deſſen Boden nach oſtpreußiſcher Sitte mit Tannenreiſig belegt und weißem Sand beſtreut werden wird. Vor Beginn der Feier werden Reichswehroffi⸗ ziere den Sarg zum Katafalk tragen. Je zwei Ge⸗ und zieht Die und dem Architekten neräle und zwei Admiräle werden den Sarg beglei⸗ ten. In dem großen Ehrenhof des Tannenbergdenk⸗ mals werden zwei Kompanien Infanterie und eine Marinekompanie aus Pillau Aufſtellung nehmen. Zur Trauerparade, die von General von Niebel⸗ ſch ü tz angeführt wird, gehören ferner zwei Schwa⸗ dronen eines Reiterregiments und zwei Reichswehr⸗ batterien, die den Trauerſalut von 101 Schuß vor Peainn der Feier abfeuern wird. Während der Ueberführung des Sarges aus dem Feldoͤherrnturm zum Katafalk wird der Präſentiermarſch des Regi⸗ ments des Reichspräſidenten, des 3. Garde⸗Reg. zu Fuß, geſpielt werden. Auf den Umgängen zwiſchen den einzelnen Türmen werden die Fahnenabordnungen der SA, SS, PO, des Arbeitsdienſtes und des Kyffhäuſerbundes Aufſtellung nehmen. Die Polizei wird eine Ehrenformation im Ehren⸗ hoſe aufſtellen. Von den Türmen, die bei dem Staatsakt am 28. Auguſt in wirkungsvoller Weiſe mit langen Reichs⸗ fahnen geſchmückt waren, werden diesmal lange ſchwarze Trauerfahnen wehen. Am Katafalk wird eine Fahnenaboroͤnung der Reichswehr mit 50 Regi⸗ mentsfahnen der alten Armee, darunter auch die Fahnen der drei Hindenburg⸗Regimenter, Aufſtel⸗ lung nehmen. Beſondere Plätze vor dem Katafalk ſind vor⸗ geſehen für die Reichsregierung, die Landes⸗ regierungen und das Diplomatiſche Korps. Im Vordergrunde befinden ſich die Plätze 1 für die Familienangehörigen. Ein großer Teil der Plätze wird den Vertretern des alten Heeres, insbeſondere den alten Offizieren, ein⸗ geräumt werden. Die Formationen der Wehrver⸗ bände nehmen hinter den Fahnenabordnungen auf den Umgängen zwiſchen den Türmen Aufſtellung. Während des ganzen Tages der Beiſetzung werden aus drei großen Opferſchalen Opferfeuer empor⸗ lodern. Nach der Trauerfeier wird der Sarg des Generalfeldmarſchalls wiederum in den Feldͤherrn⸗ turm zurück überführt werden. Die Teilnehmer an der Feier werden dann am Sarge vorübergehen. Das Tannenbergdenkmal und der Marſchallturm, deſſen Türe herausgenommen worden iſt, werden zunächſt Tag und Nacht geöffnet bleiben. Offiziere und Unteroffiziere der Reichs⸗ wehr werden zunächſt weiterhin die Ehrenwache halten. 0 lizeiabteilung mit Maſchinengewehren umſtellt. Nur die engſten Angehörigen wurden zur Einäſcherung zugelaſſen. Die Gattin Holzwebers wollte auf den Sarg ein Lautenband werſen, das noch aus der Zeit der deutſchnationalen(großdeutſchen) Kämpfe vor dem Kriege ſtammte. Sie wurde von der Polizei jedoch daran gehindert. Auch wurde der evangeliſche Pfarrer verwarnt, da er in der Trauerrede bemerkte, daß Holzweber für ſein deutſches Ideal geſtorben ſei. Von den Be⸗ Sie durften nur die Bemerkung tragen:„Frauz Holzweber, der plötzlich verſchied.“ Die Prozeſſe gehen weiter Meldung des DNB. f— Wien, 5. Auguſt. Wie wir von der Polizeidirektion erfahren, wird die polizeiliche Unterſuchung gegen ſämtliche am Ueberfall auf das Kanzleramt beteiligten 144 Auf⸗ ſtändiſchen in der kommenden Woche abge⸗ ſchloſſen ſei. Sodann werden die Hochverräter grup⸗ penweiſe dem Militärgericht übergeben werden. Bis⸗ her ſind 16 Perſonen vom Polizeigefängnis ins Land⸗ gericht, wo der Militärgerichtshof tagt, gebracht wor⸗ Der Nibelungenring in Bayreuth In der Stunde der Nation wurde den deutſchen Hörern jüngſt ein Ausſchnitt aus der Arbeit der Bayreuther Feſtſpiele nahegebracht. In dem Ge— ſpräch ſagte Frau Winifred Wagner:„Roſt anſetzen gilt nicht bei uns. Für den„Ring“ ſind wir bis zu einem gewiſſen Grade am meiſten verantwortlich; das Haus iſt ja vom Meiſter zunächſt ſeinetwegen er⸗ Das verpflichtet uns alle.“ Nachdem die vier erſten Ringabende hinter uns liegen, darf die Zielgebung dieſer Worte der Hüterin von Wahnfried als in weitem Ausmaß er⸗ faßt anerkannt werden. Beim Nibelungen-Ring ſind die Aufgaben derart vielgeſtaltig und ſchwer, da Stile mannigfachſter Art zuſammengetragen ſind, wie ſie eben bei der Niederſchrift der einzelnen Teile im Verlaufe einer größeren Zeitſpanne in Dichtung und Muſik ihren Niederſchlag fanden. Dieſe vielfach auseinanderſtrebenden Stile auf einen ein⸗ zigen Nenner zu bringen, wird wahrſcheinlich über⸗ haupt kaum je möglich ſein. Sie einer gewiſſen Ge⸗ ſchloſſenheit nahezuführen, dazu waren ſchon im vergangenen Sommer verheißungsvolle Anſätze zu erkennen, die nunmehr durch die weitere Ausgeſtal⸗ tung des Bühnenbildes einer Vervollkommnung zu⸗ ſtreben. Vor allem ſind nunmehr auch jene Bühnen⸗ bilder ſinnvoller und natürlicher geſtaltet worden, denen man im vorigen Jahr eine nahezu ans Ku⸗ biſtiſche zugewandte Neigung anmerkte. Von dieſen Bühnenbildern nennen wir in erſter Linie den Wal⸗ kürenfelſen mit der herrlichen Schwarzwaldtanne, den düſteren, wildromantiſchen Siegfriedwald mit der den Beſuchern zugewandten Fafnerhöhle und dem nun wirklich ſchaurigen Lindwurm und weiterhin den Ausſchnitt am Rhein, auf dem ſich Siegfrieds Bilder von einer ausgezeichneten Treffſicherheit und Schönheit des Naturausdrucks. So tritt in dem augenblicklichen Bayreuther Büh⸗ nenringbild das Lyriſche faſt vor das Dramatiſch⸗ Monumentale. In dieſer Hinſicht möchte man wün⸗ ſchen, daß vor allem das Schlußbild der„Götter⸗ dämmerung“ mit dem Halleneinſturz ſich der Monu⸗ mentalität der muſikaliſchen Deutung auranken möge. Auch auf einige Einzelheiten könnte die Syielleitung noch ihr Augenmerk richten. Der Kampf der Rieſen um den Ringbeſitz und der Totſchlag an Faſolt ſollte einer bühnengegenwärtigen Darſtel⸗ lung nicht entzogen ſein. Da man auf Roß Grane nicht verzichtet, ſo ſollte man auch anderen Darſtel⸗ lungen nicht aus dem Wege gehen. Dazu gehört unſeres Erachtens, daß Siegfrieds Ankunft bei Kö⸗ nig Gunther nicht zu Fuß, ſondern zu Schiff erfolgt. Tietjens Bühnenleitung gliederte großartig die Maſ⸗ ſen bei Hagens Hornruf und beim Meineidsſchwur. Nicht endgültig gelöſt erſchien uns die an den Rund⸗ horizont durch Lichtbild geworfene Götterburg Wal⸗ hall, die des Maſſigen, Urgewaltigen, tatſächlich von Rieſenfäuſten Erbauten entbehrt. Die Beſetzung war gegenüber dem letzten Jahr nur unweſentlich verändert. Man begrüßte wieder Rudolf Bockelmanns mit weit ausladender Stimme und großer Gebärde gegebenen Wotan-Wanderer, Erich Zimmermanns täppiſch⸗liſtigen Mimen, das weder ſtimmlich noch darſtelleriſch zu übertreffende Wälſungenpaar Völker⸗Maria Müller. Groß an⸗ gelegt Joſef von Manovardas Hunding⸗Hagen⸗Ge⸗ ſtalten, merkwürdigerweiſe bartlos und darum mehr mephiſtopheliſcher, als menſchlich⸗düſterer Natur. „ wird zu eine Gefängnis umgeſtal.⸗ 45 10 hövden waren auch die Trauerkarten zenſiert worden. den. Samstag und Sonntag erfolgten noch verſchie⸗ dene Gegenüberſtellungen von Aufſtändiſchen mit Zeugen ſowie die Klarſtellung der verbrecheriſchen Handlungen, die die einzelnen Aufſtändiſchen im Kanzleramt begangen haben. Wiener Erſatzgefängnis in der„Rotunde“ [ Wien, 5. Auguſt. Die Rotunde, das bekannte, aus der Weltausſtellung herſtammende Gebäude im et, da die Wiener Gefänghiſſe die zahlreichen, in den letzten Tagen in Haft genommenen Perſonen nicht mehr faſſen können. 0 Aus der Haft entlaſſen L Wien, 5. Auguſt. Der Wiener Landgerichts⸗ rat Dr. Wenger, der vor einigen Tagen wegen angeblicher hochverräteriſcher Aeußerungen verhaftet wurde, mußte, da die gegen ihn erhobenen Beſchul⸗ digungen ſich als völlig haltlos erwieſen, wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Verleſung eines evangeliſchen Hirtenbriefes d in Oeſterreich verhindert — Wien, 5. Auguſt. Der Superintendent der evangeliſch⸗lutheriſchen Kirche in Wien, Dr. Hein⸗ zelmann, hatte einen Hirtenbrief verfaßt, der Robert Burg war ein mit nachtſchwarzem Haß die Lichtwelt überziehender Alberich. Max Lorenz hat ſeinen im vorigen Jahr zum erſten Male geſungenen Siegfried weſentlich verbeſſert. Nicht immer der gleichen Höhe zu ſchritt die Brünhilde der Frida Leider. Allerdings war es für ſie nicht leicht, zu beſtehen, wo eine Sigrid Onégin in ſolch großzügi⸗ ger Ausdruckskraft auftauchte. Der Wiesbadener Generalmuſikdirektor Elmendorff iſt nun ſeit Jah⸗ ren der maßgebende Ringdirigent Bayreuths. Er macht es dem Hörer nicht einfach, ſich überall der von ihm angeſchlagenen muſikaliſchen Auslegung gleichzuſtellen. Unbeſtreitbar iſt ſeine genaueſte Werkkenntnis, wie ſie in den Vor⸗ und Zwiſchen⸗ ſpielen beſonders bemerkbar wird und hier die ſchön⸗ ſten Eindrücke vermittelt. Doch, wo es gilt, geiſtige Lichter aufzuſetzen, die Muſik, wir möchten faſt ſa⸗ gen, ins Ueberſinnliche zu deuten, iſt Elmendorff noch nicht der Bayreuther Ringdirigent. Dazu kommt, daß er das Plaſtiſche der Wagnerſchen Muſik vielfach in allzuſtarke Pathetik umſetzt und damit zu Längen ſchreitet, die das Muſikbild auseinanderzer⸗ ren. So liegt letzte Erfüllung noch immer unge⸗ boren im Schoße des Bayreuther Myſteriums. Der unauslöſchliche Ausdruck, den jeder von dieſer hohen Kunſtſtätte mitnimmt, bleibt trotz alledem beſtehen. Wir können uns glücklich preiſen, daß wir ein le⸗ bendiges Bayreuth beſitzen. St. Hans Holbein Ein deutſches Malerbildnis von Wilh. Schäfer Als Albrecht Dürer in Nürnberg die Melancho⸗ lie machte, kam Holbein nach Baſel, Sohn eines Malers in Augsburg und ſelber ſchon ſeiner Sache gewiß. ö 5 Ihm war die Weite nicht mehr verſchüttet, und leine Wirrnis der Fragen hielt ihm den Willen gefeſſelt; er wollte das Werk ſeiner kunſtreichen Hände, wie eine Schwalbe den Flug will. Den rechten Körper recht in den Raum zu ſtellen, brauchte er Augen und Hände, nicht aber das Richt⸗ maß ſchwieriger Gedanken, weil er ein Glückskind der Sinnenwelt war. 1 Wohl mochte ſein Silberſtift zart und beharrlich die Dinge umſchreiben, aber zeichnen und malen 1 .——* war ihm wie trinken und eſſen, und gern hielt er der Farbe ein lockeres Mahl. Das leuchtende Fleiſch ſeiner Hand und Stirn, der roſtige Pelz und das dunkle Tuch einer Schaube, der weiße Saum zierlicher Spitzen, die rote Glut des Brokats und der Perlenſchaum im Geſchmeide: alles tauchte ſein Pinſel hinein in den glasklaren Grund ſeiner Farbe. i a ö Als er in Baſel ſein großes Madonnenbild malte, klangen die Farben wie Glocken; da war die farbige Fülle des Gentner Altars von neuem leibhaftig geworden in einer einzigen Tafel. f Aber die Basler Bürgerlichkeit war zu karg für die Pracht und die Fülle; Erasmus, ſein ſpöttiſcher Gönner und Freund, half ihm nach England: da wurde Hans Holbein der Maler des Königs und ſeiner reichen Hofhaltung. a „ .* dieſen Sonntag von den Kanzeln der evangeliſchen Kirchen verleſen werden ſollte und ſich, mit den polik tiſchen Ereigniſſen der letzten Tage beſchäftigte. Auf Einſchreiten der Behörden mußte der Hirtenbrief zurückgezogen werden. Verhaftung von Nationalſozialiſten in Salzburg — Wien, 5. Aug. In Alm in Salzburg wurden anläßlich einer Hausſuchung 120 Stilhandgra⸗ naten gefunden und in Zuſammenhang damit neun nationalſozialiſtiſche Parteigänger verhaftet. Es wurde Anzeige beim Standgericht erſtattet. Zugentgleiſung im Vahnhof Bruchſal Karlsruhe, 5. Aug.(Amtl. Meldg.) Heute mittag um 1.07 uhr entgleiſte der in den Bahnhof Bruchſal wegen Umbau in ein Nebengleis einfahrende D⸗Zug 94[Heidelberg Stuttgart) auf der Einfahrweiche mit Lokomotive, einem Poſt⸗, zwei Gepäck⸗ und zwei D⸗Zug⸗Wagen 3. Klaſſe. Durch herabfallendes Gepäck erlitten acht Reiſende unerhebliche Schür fungenz ſie ſetzten ihre Reiſe fort. Bis 3.15 Uhr war die Strecke Heidelberg Bruchſal geſperrt. Von da ab wurde eingleiſiger Betrieb aufgenommen.(D-Zug 44 wurde über Rheintalbahn Mann hei m Schwetzin⸗ gen umgeleitet). Der zweigleiſige Betrieb auf der Strecke Heidelberg Bruchſal— Karlsruhe wurde Sonntag mittag 12 Uhr wieder aufgenommen. Die Strecke Graben—Neudorf—Bruchſal wurde auf etwa 15—18 Stunden geſperrt. Der Verkehr wird durch Kraftwagen aufrecht erhalten. Die Räumungs⸗ arbeiten ſind ſofort aufgenommen und die Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Sowjetruſſiſcher Fliegerbeſuch in Paris Meldung des DNB. 5— Moskau, 4. Auguſt. Als Gegenbeſuch für den vorjährigen Beſuch von Vertretern der franzöſiſchen Luftfahrt unter Führung des damaligen Luftfahrtminiſters Cot in Moskau werden der Chef der Hauptverwaltung der ſowetruſſiſchen Zivilluftflotte, Unſchlicht, und der Stabschef der Luftſtreitkräfte der Roten Armee, Chripin, am 5. Auguſt zu einem Flug nach Paris ſtarten. Die ſowjetruſſiſchen Flieger wer⸗ den bei ihrem Flug Lemberg, Krakau, Wien, München und Straßburg berühren. Verſuchter Anſchlag auf Präſident Rooſevelt Meldung des DNB. — London, 4. Auguſt. Wie Reuter aus Spokane im Staate Waſhington meldet, wurde dort auf der Eiſenbahnſtrecke, die der Zug, in dem ſich Präſident Rooſevelt befand, paſſieren mußte, ein Sack mit Sprengkapfſeln gefun⸗ den. Glücklicherweiſe hatten die Behörden umfang⸗ reiche Vorſichtsmaßnahmen zur Verhinderung eines Anſchlages gegen den Präſidenten vorgenommen, ſo daß der Sprengſtoff rechtzeitig gefunden und un⸗ ſchädlich gemacht werden konnte. e e S a N 8 — Berlin, 9. Auguſt. Zur Behebung von Zwei⸗ feln wird darauf hingewieſen, daß durch Tariford⸗ nungen, die von den Treuhändern der Arbeit inner⸗ halb ihrer Wirtſchaftsgebiete erlaſſen werden, Rege⸗ lungen, die in Reichstarifordnungen enthalten ſind, nicht berührt werden. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: i. V. Willy Müll er- Feuilleton: i. B. Hans Alfred Meißner⸗Lokalen Teil: i. B. C. W. Fennel Sport: Willy Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilh. Fennel— Anzeigen und geſchäft⸗ liche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim ⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung. Mannheim, R 1, 4—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Viktoriaſtraße 4 Mittags⸗Ausgabe K 13 504 Ausgabe B 8381, Geſamt⸗D.⸗A. Juni 1934: 21885 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto —.—ñ—ñ—ñ—.—.—...—.——— ͥͤ— Denn Max, der Kaiſer, war tot; kein Fürſt und kein Fugger konnte dem Reich den Königshof bauen, der über der Notdurft des Tages der Kunſt eine Stätte bereiten, der den prahlenden Reichtum zur edlen Zier hinlenken ſollte. Machtgier und Habſucht hielten das Gold in ſchäbigen Händen, und wenig fiel ab von den Ti⸗ ſchen, daran die Bürgerſchaft längſt überſatt ſaß. Nur die Kaufleute drüben im Stahlhof wurden von Holbein gemalt; die Erbherren der Hanſa brachten die Tafeln als köſtliches Gut zurück aus der Fremde. Kleine muſikaliſche Scherze „Empörend!“ ſagt die Sängerin zu ihrem Kritiker. „Wie können Sie es wagen, über meine Stimme ein Urteil abzugeben, da Sie ja ſelbſt nicht einen Ton ſingen können?“—„Verehrteſte, ich kann auch keine Eier legen und glaube doch, mehr von einem Omelett zu verſtehen als die Henne!“ * Dem ehemaligen König Friedrich Auguſt von Sachſen wird ein Leipziger Muſikprofeſſor vorgeſtellt, der wegen eines Augenleidens zwei Brillen über⸗ einander trug.„Gommt das von dr Muſik, daß Se zwee Brillen drachn miſſen?“ fragt der König. Der Angeredete, der auf eine ſolche Frage nicht vorberei⸗ tet war, macht eine verlegene Handbewegung. Mit bedauerndem Tone wendet ſich der König an ſeine Begleiter:„Heeren kann das arme Luder wohl ooch nich mehr?“ 5 N In einem Gefängnis werdeü alle eingelieferten Häftlinge nach der Art ihrer bisherigen Berufe be⸗ ſchäftigt.„Was waren Sie in Ihrem Zivilberuf?“ wendet ſich der Gefängnisdirektor an einen Neuling. „Schlagerkomponiſt, Herr Direktor!“—„Hier, neh⸗ men Sie den Mann zum Abſchreiben von Schrift⸗ ſtücken!“ f* . 3 g Reichstarifordnungen N-* Dem bekannten Konzertmeiſter Joſef Hellmesber⸗ ger ſpielt eines Tages ein Schüler ein ſchweres Kla⸗ vierſtück von Liſzt vor, das in der Tonart d-Moll ſteht. Die Leidenſchaftlichkeit des Vortrages erweckt in Hellmesberger Befürchtungen für ſeinen Flügel. „Hören Sie mal, wenn das Tonſtück auch in d⸗Moll ſteht, ſo berechtigt Sie das noch lange nicht dazu, mei⸗ nen Flügel zu d—molieren!“ 8 a * see lee e ä III. ͤ 5 1 2 3 4 3 1 2 der ſtärkeren Kalkho . 1 75 Morgen · Ausgabe Frankfurter Negatia Schöne Erfolge der Mannheimer Ruderer Der erſte Tag der Frankfurter Regatta, die auf einen wenig günſtigen Termin gedrängt war, um mit der Mainzer Regatta und den Kampfſpielen nicht in Wider⸗ ſtreit zu kommen, verlief unter wenig günſtigen Witte⸗ rungsverhältniſſen. Starker anhaltender Regen wirkte auf den Beſuch ſehr ungünſtig ein. Die weite Entfernung dom Mittelpunkt der Stadt konnte den Vorteil einer guten Regattastrecke nicht aufwiegen. Zum Glück war das Ab⸗ melden und Aufgeben von Rennen, das die vorhergehen⸗ den Regatten für die Zuſchauer nachteilig beeinflußt hatte nur gering. An die neue Platzeinteilung muß man ſi noch gewöhnen. Ziel, Zuſchauerplatz und Bootplatz lagen weit von einander getrennt. Die Rennſtrecke bewährte ſich trotz des Brückenbaues gut, das Waſſer war ſpiegelglatt und ſtromlos. Der gebotene Sport konnte befriedigen. Aus Mannheim war Carl Schäfer vom RV Ba⸗ den erſchienen, der recht anſprechend rudernd, ſich dem Beſſeren unterordnen mußte. Dieſe waren im Junier⸗ Einer der ſtarke Walter Hofmann vom Mainzer Ru⸗ derverein, im Zweiten Einer Füth von der Berliner Viktoria, oͤie ihre Rennen ſicher gewannen. Der Man n⸗ heimer Ruderklußb hatte ſeine Senioren zurück⸗ gezogen. Er ſtellte ſeinen Zweier und die Jung ⸗ mannen im Vierer in Wettbewerb und wird am Sonn⸗ tag außer dieſen auch noch den Schluß ⸗Achter beſtreiten. Seinem Zweierpaar Zahn und Eichhorn ſtellte ſich der Bremer Ruderverein entgegen, mit dem ein überaus hartes prachtvolles Rennen Bord⸗an⸗Bord über zwei Drittel der Bahn gerudert wurde, um mit dem ſicheren Sieg der Mannheimer zu enden. Dieſe zeichneten ſich durch gutes Steuern und große Zähigkeit aus. Der Bremer Verein ſtellte auch einen ſehr gut geſchulten Vierer, der den Zweiten Vierer ohne Steuermann ſicher gewann und ſich dadurch die Beteiligung am erſten ſteuerloſen Vierer für morgen ſicherte. Die Junioren der Frankfurter Germania hatten zum erſten Vierer gemeldet, in dem ſie knapp gegen die Mainzer Senioren unterlagen, dieſe mußten im erſten Achter die Segel vor dem Frankfurter Ruderverein ſtreichen, der das harte Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen im Ziel knapp gewann. Die Heilbronner Schwaben erzielten im Leichtgewichts⸗ Vierer mit ihrer gutgeſchulten Mannſchaft einen ſicheren Sieg gegen den Mannheimer Ruderklub, der den erſten Jungmann⸗Vierer ſchön gegen die Rh Speyer gewonnen Hatte. Im Junior⸗Achter konnten die Junioren der Frank⸗ furter Germania den Bann gegen die Altjunioren der Fechenheimer Roß brechen, die ſie nach hartem Kampfe im Ziel ſicher hielten. Den Gaſt⸗Vierer gewann die Saar⸗ Saarbrücken knapp gegen den Limburger Ruderklub, der morgen im Kaiſerpreis⸗Vierer gegen die Mainzer Se⸗ nioren antreten wird. Die Ergebniſſe: 1. Junjor⸗Einer. 1. Walter Hofmann, Mainzer RV. 8:04,8; 2. W. Füzh, R Viktoria Berlin 8:12,8; 3. Carl Schäfer, Mannheimer RB Baden 8:13; 4. W. Bingmann, Akad. Rkl. Angaria Hannover aufgegeben. Sicher ge⸗ wonnen. 2. Preis des Deutſchen Ruderverbandes. Erſter Vierer. Braun, N 1. Mainzer(Pennrich, Schubert, Brunk, Germania tber Meter, wird von Mainzer allmählich aufgeholt, die mit knap⸗ per Länge im Ziel gewinnen. 3. Preis vom Saalhof. Zweiter Vicrer ohne Stener⸗ mann. J. Bremer R(Wetjen, Gerlach, Hirſchſeld, Woltjen) 6:47,2; 2. RCl. Saar Saarbrücken 651,8; 3. Of⸗ fenbacher RB 7105; 4. Kaſteler RG 7:12. Nach Kampf über die Strecke ſehr ſicher und ſchön gewonnen. 4. Erſter Jungmann⸗Vierer. 1. Mannheimer R kl. 7:08,6; 2. RG Speyer 7:19,2. Ueberlegen gewonnen. 5. Carl⸗Kunz⸗Gedüchtnispreis. Eduard Paul gemel⸗ det. Rennen fällt aus. 6. Zweiter Jungmann⸗Vierer. 1. Offenbacher R. u. Schw. V. 7:0 4,8; 2. Univerſität Frankfurt 7:18; 3. W. Spy Offenbach⸗Bürgel 7:25,2; 4. Gießener RG. Ueber⸗ legen gewonnen. 7. Zweiter Einer. 1. Willy Füth, Viktoria Berlin 7:35,8; 2. Carl Schäfer, Mannheimer RV Baden 739,8; 8. Waldemar Bingmann, Angaria Hannover. Nach ſchö⸗ nem Rennen mit anderthalb Längen ſicher gewonnen. 8a. Eingelegtes Gigrennen für Jugendliche. Vierer. 1. Abt. 1000 Meter. 1. RkEl. Grlesheim; 2. Frank⸗ furter Rkl.; 3. Renngemeinſchaft Fechenheim 1.; 4. Renn⸗ gemeinſchaft Fechenheim 2. Sicher gewonneen. 2. Abt. 1. Mainzer RV; 2. Rkl. Griesheim; 3. Offenbacher R. u. Schw. V.; 4. Frankf. Boruſſia. Mit einer Länge. 9. Dritter Vierer. Strahlenberg⸗Preis. 1. Frankf. RG Oberrad 710,2; 2. Kaſteler RG 7:13; 3. Frank⸗ furter Ruderveerin 738,4; 4. Rc Speyer. Mit dreiviertel Länge. 10. Zweier ohne Steuermann. Juſelpreis. 1. Mann ⸗ heimer Rkl.(Willi Eichhorn); 2. Bremer RV(Arn⸗ dorf, Stieda) 736,2. Prachtvolles Rennen. Ziemlich ge⸗ ſchloſſen über die ganze Strecke. Mannheim kann bald einen kleinen Vorſprung erreichen, der ſich einmal auf dreiviertel Länge erſtreckt. Bremen ſtößt öfters vor, Mannheim nimmt ſofort auf. Bei 1500 Meter laufen die Boote auf gleiche Höhe. Hier ſetzt Mannheim mit geſchon⸗ ter Kraftreſerve zu einem energiſchen Vorſtoß ein, der die Mannſchaft frei macht. Bremen verſucht wieder aufzu⸗ kommen, doch wehrt Mannheim ab, vergrößert den Vor⸗ ſprung und ſchlägt die zuletzt nachlaſſenden Bremer ſicher Kurt Stipel deulſcher Straßentnelſter Neuer Sieg von Wiertz 1 Das 31. Straßenrennen„Rund um Berlin“ verregnete vollſtändig, ſo daß die Werbewirkung dieſer Veranſtal⸗ tung gleich Null war. Zum erſtenmal ſeit neun Jahren wurde wieder ein deutſcher Straßenmeiſter der Berufs⸗ fahrer ermittelt. Der Berliner Kurt Stöpel errang den Titel nach einer großen Fahrt verdient, nachdem er ſich ſchon in den vorausgegangenen vier Läufen zuſammen mit Hodey⸗Eſſen und Buſe⸗Berlin an die Spitze geſetzt hatte. In 6:40:32 Stunden gewann er das 290,7 Km. lange Rennen überlegen, nachdem ſein einziger Begleiter, der Schweinfurter Ludwig Geyer, wenige Kilometer vor dem Ziel geſtürzt war und wertvolle Sekunden verlor.— Bei den Amateuren ſpielten die Mitglieder der Nationalmann⸗ ſchaft die erſte Geige. Der Düſſeldorfer Wiertz, der erſt vor einer Woche den Großen Straßenpreis von Hannover gewonnen hatte, kam in 6255208 Stunden zu einem ſicheren Spurtſieg über den Franfurter Löber und den Berliner Huth, die bis zum Schluß ſeine Begleiter geweſen ſind. Das Rennen der Berufs fahrer ſah lange den Eſſener Hodey in Front, der zuſammen mit Negd, Bautz und Heide einen Vorſprung von ͤrei Minuten herausfah⸗ ren konnte. Regen und heftiger Wind zermürbten aber die kleine Gruppe und ſo war das Feld nach 150 Km. wie⸗ det geſchloſſen. Am Trebbinger Berg wurde dann das Rennen entſchieden. Stöpel, Geyer und der alte Kroll . „ ee war Stöpel allein auf weiter Flur. Schweinfurt, beide dichtauf. mit zwei Längen. Beide Paare ſteuern gut und rudern mit einwandfreier Technik. 11. Gaſt⸗Vierer. Preis von Frankfurt a. M. Heraus⸗ forderungspreis. 1. Rkl. Saar Saarbrücken 659,2; 2. Limburger Rkl. 6:59,3; 3. Bremer RW ohne Zeit; 4. Ka⸗ ſteler RG bei 1200 Meter aufgegeben. Schönes geſchloſſe⸗ nes Rennen.. 12. Junior⸗Achter. Caroöluspreis. 1. Frankfur⸗ ter RG Germania(Kaufmann, Glock, Hore, Leh⸗ mann, Zumfelde, Günther, Diehl, Eichholz; Nückel) 6:28; 2. Fechenheimer RG 6:31. Ueber die ganze Strecke ge⸗ ſchloſſenes Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen mit Germania in ſteti⸗ ger leichter Führung. Germania kann den gewaltigen An⸗ prall der Fechenheimer mit halber Länge im Ziel parieren. 13. Doppelzweier ohne Steuermann. 1. Frankfur⸗ ter RG Germania 7:24 g. ü. d. B. Wſp. V. Godes⸗ berg, nicht geſtartet. Das Frankfurter Paar fand leider keine Gelegenheit, ſein unverſchuldetes Mißgeſchick bei der Mainzer Regatta durch einen einwandfreien Kampf aus⸗ zugleichen. 14. Hochſchul⸗Vierer. verſität gemeldet. 15. Leichtgewichts⸗Vierer 1. Heilbronner RG Schwaben 738,8; 2. Mannheimer Rk l. 7:51. Die ſehr gut eingeſpielten Heilbronner Schwaben ſiegen ſicher und überlegen. 16. Dritter Achter. 1. Offenbacher RV 6.45.8; 2. Fechenheimer RGeſ. bei 1500 Meter aufgegeben. Renn⸗ gemeinſchaft Gießen bei 1500 Meter aufgegeben. 17. Jubiläumspreis. Achter. 1. 1. Frankfurter R V 633,2; 2. Mainzer RV 6:37. Nach ſchärfſtem Kampfe über die ganze Strecke, wobei Frankfurt leicht führt; im Ziel mit einer knappen Länge gewonnen. Am den Davispe ka! 1933 Holland führt 211 gegen Monaco In Scheveningen nahm am Freitag der zur Ausſchei⸗ dungsrunde des Davispokalwettbewerbes 1935 zählende Kampf zwiſchen Holland und Monaco ſeinen Anſang. In den beiden Tinzelſpielen des erſten Tages kamen die Hol⸗ länder zu zwei ſchönen Erfolgen. Knottenbelt ſchlug Landau in einem zweieinhalbſtündigen Kampf 2:6, 612, 57, 8:6, 715 und Timmer blieb über Galleppe 5:7, 672, 6:3, 6:4 erfolgreich. Am zweiten Tag holten ſich dann die Moncgaſſen zu ihrem erſten Punkt. Landau⸗Galleppe triumphierten im Doppel über Timmer⸗Koopmann nach ſchönem Kamof 6•4 613, 75. Nach den beiden erſten Tagen führt alſo Holland mit 211. Renneen fällt aus, da nur Uni⸗ e, eee 13. Jubnums- 145. Jahrgang/ Nr. 355 um dus. Goldene Nad von Mannheim“ Tertilde⸗Dortmund gewinnt das 100-Rundenfahren um das„Goldene Rad“ Der Radrennelub Endſpurt veranſtaltete am Sonntag auf der Phönixkampfbahn Radrennen, die bei den Mannheimer Radſportanhängern großen Anklang fanden, denn 3000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, um den Kämpfen auf dem Oval zu folgen, wurde doch ein 100⸗ Runden⸗Einzelfahren um das„Goldene Rad von Mann⸗ heim“ ausgetragen. Zu Beginn der Rennen ergriff der Bezirksbeauftragte des Reichsſportführers Sturmführer Körbel das Wort, er gedachte des verſtopbenen Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg und betonte die Verdienſte, die ſich der Verſtorbene um den deutſchen Sckort erworben hat. In einer Gedenkminute gedachten die Anweſenden des verſchiedenen Helden, während die SS-Kapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Zum Start des 100 Runden Fahrens ſtellten ſich 20 Fahrer, unter denen man die Dortmunder Tertilde, Schmidt, Mertens, Mühr, die Stuttgarter Weimer, Bürkle ſowie A. Walter, Hilbert, Heidger, Maile und Kleine⸗ Grefe, Küſter(Köln) bemerkte. Schon in der erſten Runde wird ein Ausreißverſuch unten enmen, der aber bald ab⸗ geſtoppt wird. Die erſte Wertung holt ſich Weimer nach hartem Kampf vor Tertilde und Heidger. Auch die Zweite ſieht Weimer als Erſten übers Band ſahren, während Küſter Mertens guf den zweiten Platz verweiſen kann. Dieſelbe Reihenſolge zeigt auch die nächſte Wertung, dann geht Hilbert los, der ſich vom Felde ſreimachen kann. Die Dortmundr Tertilde und Schmitt ſchließen zu dem Aus⸗ reißer auf und vergrößern den Vorſprung langſam aber ſicher. Hilbert heißt der Sieger der vierten Wertung, Ter⸗ tilde und Schmidt ſind die Nächſten. Die 5. Wertung, die, wie die Schlußwertung, doppelte Punkte bringt, ſieht Ter⸗ tilde our Hilbert und Schmidt, die das Feld ſchon bale überrundet haben, aber taktiſch richtig erſt nach der Wer⸗ tung an die Ueberrundung gehen, die nun mühelos gelingt. Schmidt holt ſich die 6. Wertung vor Küſter, aber in näch⸗ ſter Wertung iſt Weimer wieder an der Spitze, gefolgt von Tertilde und A. Walther. Mit der Zeit macht ſich das enmis din ſcharfe Tempo bemerkbar, denn nur noch ſieben Fahrer ſind bei der 8. Wertung im Feld. Die führenden Dort⸗ munder holen ſich dieſe Wertung, dann iſt Weimer vor Schmidt in Front, auch die Schlußwertung holt ſich Weimer vor Schmidt, Walther und Tertilde. Der Gewinner des Goldenen Rades wurde ſomit Tertilde-Dortmund mit 48 Punkten, der vor ſeinem Klubkameraden Schmidt 42 P.) und Hilbert⸗Jggelheim den ſchönen Wanderpreis bis zur nächſten Austragung des Rennens in ſeinen Beſitz brachte. Ein Jugendfahren über 15 Runden folgte als zweites Rennen. Walther⸗ Frieſenheim holte ſich er⸗ wartungsgemäß auch dieſes Rennen und damit den 20. Sieg. Hauck⸗Waldhof geht lurz vor der erſten Wertung los, wird aber von Walther im Spurt glatt geſchlagen, ſelbſt Fies⸗Waldhof kann ihn noch auf den dritten Platz verweiten. Nun iſt Walther auf der Hut, unterbindet jeden Ausreißverſuch und gewinnt an der Spitze die beiden letz⸗ ten Wertungen. Doppler konn beide Male als Zweiter einkommen und holt ſich damit den zweiten Platz in der Gekamtwertung. Dritter wurde Hauck vor bertaggel⸗ heim. Ein Vorgabeſohren über 15 Runden für alle nicht placierten Fahrer des Rennen um das Goldene Rad ſah Heidger, Mertens, Mühr und Kleine⸗Grefe am Startband, die übrigen Fahrer hatte je nach ihrer Stärke bis zu 180 Meter Vorſprung erholten. Die Fahrer ohne Vorgabe machen ſich ſofort an die Verfolgung und haben die Spitze bereits in der 7. Runde eingeholt. Das große Feld von über 20 Fahrern liegt nun geſchloſſen beiſammen und erſt in der letzten Runde wird das Feld durch einen Ausreiß⸗ verſuch Heidgers in ſeiner Ruhe geſtört. Heidger führt bis zur Zielgeraden, kann aber nicht mehr und wird über⸗ ſpurtet. Kleine⸗Greſe(Köln! kann den Spurt vor den Dortmundern Mertens und Mühr und damit das Rennen gewinnen. Maile⸗Iggelheim, Bouffier⸗Mannheim und Heidger kommen auf den Plätzen ein. kampf Mannheim-Darmftadt Dr. Buß ſchlägt Dr. Landmann— Darmſtadt ſiegt 8:5 Dr. Buß ſchlägt Dr. Landmann in 3 Sätzen Auf den Tennisplätzen am Friedrichsring herrſchte am geſtrigen Sonntag wieder Hochbetrieb. Der Tennis⸗Klub hatte diesmal Gäſte aus Darmſtadt zu einem Klubkampf verpflichtet, dem großes Intereſſe entgegengebracht wurde, da die beiden deutſchen Davispokalſpieler Dr. Buß bzw. Dr. Landmann als Spitzenſpieler der beiden Mann⸗ ſchaften aufgeſtellt waren. Die Erwartung wurde auch durchaus gerechtfertigt, denn die gebotenen Leiſtungen ſtan⸗ ien 1934 Fliegerlager Waſſerkuppe, den 5. Auguſt 1934. Die in dieſem Jahre vom 22. Juli bis 5. Auguſt zum zweiten Male vom„Deutſchen Luftſport⸗Verbande“ auf der Waſſerkuppe veranſtaltete„15. Jubiläums⸗Rhön 1934“ brachte Erkenntniſſe, die im Gegenſatz zur vorfährigen Veranſtaltung auch für den Laien wieder„ſichtbar“ waren. Geflogen wurde mit wahrem Feuereiſer, an jedem Wett⸗ bewerbstage wurden im Durchſchnitt gegen 70 Flüge unternommen. Das Keunzeichnende der„15. Rhön“ war Aver tenndare Erfolge auf der ganzen Cite! die Tatſache, daß neben einer Reihe hervorragender Re- kordflüge von Heini Dittmar, Wolf Hirth, Erich Wiegmeyer, Hyſmann⸗ Mannheim u. a. m. viele gute Leiſtungen zu verzeichnen waren. 5 Die teilnehmenden Piloten, etwa 110 der beſten deut⸗ ſchen Segelflieger, traten mit einer größeren Flug⸗ ſicherheit in den Wettbewerb ein, ſo daß die zu An⸗ fang früherer Veranſtaltungen berüchtigten„Schreckſtun⸗ den“ endgültig der Vergangenheit angehören. Durchweg hatte die ſtrafſe und einheitliche Schulung in den Heimats⸗ Ortsgruppen oder auf den Segelfliegerſchulen des „De“ für eine einwandfreie fliegeriſche Durchbildung geſorgt. Die Einzelleiſtung vergangener Zeiten, die nur allzu oft beſtaunt wurde, war diesmal eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. Den umſichtigen Fluglehrern gebührt hierfür be⸗ ſondere Aneerkennung. Junge, bisher völlig unbekannte Segelfliege, rdie erſtmalig nach der Rhön kamen, voll⸗ brachten„auf Anhieb“ beachtliche Leiſtungen. Eine weſentliche Neuerung, die zur Steigerung der bisherigen Erfolge mit beitrug, ſtellten ohne Zweifel die Kettenflüge, d. h. die Gemeinſchaftsflüge dreier Maſchinen, dar. In dieſem Wettbewerb wurde hierfür die Grundlage geſchafſen, auf der in Zukunft weiter auf⸗ gebaut wird. Glückte in dieſem Jahre die Umrundung des 7,5 Km. entfernt liegenden Heidelſteins und Rückkehr zum Ausgangspunkt, ſo kommt im nächſten Jahre„einfach“ der Kreuzberg(15 Km.) an die Reihe und 1936 vielleicht der Oechſenberg(85 Km.). Auch im deutſchen Segelflug ſoll bekanntlich die Einzelleiſtung mehr und mehr hinter der Geſamtleiſtung zurücktreten. Wenn die Durchführung die⸗ ſer motorloſen Gemeinſchaftsflüge auch bedeutend ſchwieri⸗ zogen unaufhaltſam davon und ſicherten ſich einen gro Vorſprung. Kroll mußte zuerſt infolge Reifenſchadens zu⸗ rückbleiben und als bei Babelsberg auch Geyer ſtürzte, Ererreichte das Ziel im Wannſee⸗Stadion als Sieger mit einer Minute Vor⸗ ſprung vor Geyer. Vier weitere Minuten ſpäter führte der junge Gerhard Huſchke die Hauptgruppe über das Bind.— Bei den Amateuren, die 40 Mann ſtark auf die lauge Reiſe gingen, fiel die Entſcheidung ebenfalls bei Trebbin. Wiertz, Löber und Huth bildeten die Spitze und im Endſpurt ſchlug der Düſſeldorfer den Kottbus—Ber⸗ lin—Kottbus⸗Sieger im Spurt.. Die Ergebniſſe: Amateure: 1. Karl Wiertz⸗Düſſeldorf 6285 0 Stunden; 2. Löber⸗Frankfurt a. M.), 3. Huth⸗Berlin, beide dichtauf; 4. Oberbeck⸗Hagen 6:57:02 Stunden: 5. Hauswald⸗Chemnitz 6:57:25 Std.; 6. Weiß ⸗Berlin 7703203 Std.; 7. Wendel⸗ Schweinfurt; 8. Berſching; 9. Schneider⸗Berlin; 10. Krückl⸗ München 7:05:39 Std.; 11. Balzer⸗Berlin; 12. Langmann⸗ Berufsſahrer: 1. Kurt Stöpel⸗Berlin 6:40:32 Stunden; 2. Geyer⸗Schweinfurt 6:41:17 Stunden; 3. Huſchke⸗Borlin 6:45:37 Std.; 4. Bautz⸗Dortmund) 5. Kutſchbach⸗ Berlin; 6. Negd⸗Berlin; 7. Ebeling⸗Aachen; 9. Nietzſchke⸗Magdeburg; 10. Hodey⸗Eſſen, alle dichtauf. 1 9 1 2 N 8. Grundel⸗Leipzig; ger als im Motorflugſport iſt, ſo können wir unſere Hoff⸗ nungen ruhig in unſere erprobten Segelflieger ſetzen; denn ſie werden auch dieſes Ziel reſtlos ſchaffen. Hinſichllich der techniſchen Sekte iſt zu ſagen, daß diesmal die ſeit 2 Jahren angeſtrebte Standardiſierung und Typiſierung der Maſchinen erſtmalig in die Tat um⸗ geſetzt worden war. Die heuer noch erſchienenen Uebungs⸗ Segelflugzeuge werden im kommenden Wettbewerb nicht mehr zu ſehen ſein, ſondern lediglich noch dem„Haus⸗ gebrauch“ dienen. Auf dem Wege über die Leiſtungs⸗ und Hochleiſtungsmaſchine wird das entwickelt werden. Fliegen heißt Geſchwindigkeit! Da die Organiſation, die in dieſem Jahre— trotz des Umfanges und Tempos der„15. Rhön“— in jeder Beziehung muſter⸗ gültig war,„nur“ eine begrenzte Anzahl von Maſchinen und Piloten nebſt Hilfsperſonal, etwa 100 bzw. 600, wird zulaſſen können, werden im Jahre 1935 vor dem eigent⸗ lichen Rhön⸗Wettbewerb regionale Ausſchei⸗ dungsfliegen ſtattfinden. Jede Flieger⸗Landesgruppe des„De“ dürfte dann durchſchnittlich gegen 5 bis 6 Ma⸗ ſchinen zur Olympiade unſerer Segelflieger entſenden. Durch dieſe Maßnahme wird beſtimmt die Güte der fliege⸗ riſchen Leiſtungen erneut verfeinert. Die diesjährigen Hochleiſtungen unſerer rührigen Pi⸗ loten— nahezu 1000 Flüge wurden ausgeführt— brachten wiederum auch in wiſſenſchaftlicher Hinſicht neue Segel⸗ lug möglichkeiten. Im Gegenſatz zu den Flügen in reiner Thermik, bei der ſich der Flieger vgn einem Wärme⸗ ſchlauch zum nächſten weiterarbeitet und nur langſam vor⸗ wärts kommt, nutzt er neuerdings die ſog. Windther⸗ mik, alſo die Kombination von Wind und Wärme, aus. ie Methode des thermiſchen Segelfluges iſt erſt etwa zwei Jahre alt. Man glaubte früher, daß bei ſtarkem Winde kaum Thermik vorhanden wäre. Man nutzte die tat⸗ ſächlich vorhandene Thermik nur bei ruhigem Wetter aus, während man ſich ihrer bei ſtürmiſchem Wind nicht bediente. Jetzt iſt der Thermikflug in der Segelfliegerei nun ſoweit entwickelt, daß man ihn auch bei ſtarken Winden zu mei⸗ ſtern verſteht und damit neue Möglichkeiten ſchuf, die ſchlagartig der Segelfliegerei die Bewältigung weiter Strecken geſtatten werden. Die Grenzen des Segelflugs wuchſen über Nacht. Es iſt durchaus denkbar, daß bei glei⸗ cher Wetterlage zehn Stunden für motorloſe Ueberland⸗ flüge zur Verfügung ſtehen und damit Streckenleiſtungen über die heutigen Spitzenleiſtungen hinaus— ſagen wir gegen 500600 Kilometer— erreicht werden. Daß hierdurch der Segelflug vom zeitlich begrenzten Gewitterflug zur Erzielung großer und größter Strecken losgelöſt wird, iſt kein Fehler! Schwieriger liegen dagegen die atmoſphäri⸗ ſchen Vorbedingungen für das Erreichen größerer Höhen. Heini Dittmars fabelhafter Höhenflug von etwa 4650 Meter in Braſilien dürfte ſo leicht nicht zu überbieten ſein. Hier ſpielen neben der Hochwerigkeit des Flugzeuges die fliegeriſche Geſchicklichkeit und die jeweilige Wetterlage eine ausſchlaggebende Rolle. N Bleibt noch zu erwähnen, daß der Zeitpunkt der Wett⸗ bewerbsdurchführung— letzte acht Tage im Juli und erſte acht Tage im Auguſt wegen der Witterung, des früh⸗ zeitigen Dunkelwerbens und vor allem wegen der Ferien für ſpätere Veranſtaltungen unbedingt beibehalten werden ſollte. Allerdings muß in Zukunſt beſonders darauf geachtet werden, daß gleichzeitige große ſportliche Ereigniſſe in dieſem Jahre die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt und die Deut⸗ ſchen Kampfſpiele in Nürnberg beſſer unterbleiben, da ſie ſich gegenſeitig in ihrer Auswirkung nur beeinträchtigen. Erfreulich war aber auch der Umſtand, daß für die ſchönen Erfolge auf der ganzen Linie erſtmalig ſtark erhöhte Geld⸗ preiſe dem Preisgericht zur Verfügung ſtanden! Der glän⸗ zende Ausgang der„15. Jubiläums⸗Rhön 19 4“ richtet un⸗ ſere Blicke zuverſichtlich auf den nächſtjährigen Wettbewerb, dem die Löſung der Aufgaben vorbehalten bleibt, öde dies⸗ mal übrig blieben! 5 5 Hauptmann a. D. Schreiber. Schnellflugzeug den auf einer beachtlichen Höhe. Leider gelang es Mann⸗ heim nicht, die Niederlage in Mannheim diesmal in einen Sieg umzuwandeln. Allerdings fehlte der deutſche Junio⸗ renmeiſter Hildenbrand, was natürlich eine ſtarke Schwä⸗ chung der einheimiſchen Mannſchaft bedeutete. Einen ſpannenden Kampf lieferten ſich vor allem die beiden Spitzenſpieler Dr. Landmann und Dr. Bu ß. Vor allem Dr. Landmann zeigte zeitweiſe hervorragende Leiſtungen, verſagte aber jedoch oft bei leichten Bällen, ſcheinbar infolge mangelnden Trainings, ſo daß Dr. Buß, der das ausgeglichenere Spiel lieferte, ſchließlich nach Ver⸗ luſt des erſten Satzes mit 6:8 die beiden nächſten Sätze ſich 6:3, 6:2 an ſich brachte. In dieſen beiden Sätzen wachte Dr. Landmann immer erſt auf, wenn Dr. Buß weit in Fübrung lag, ſo daß er deſſen Sieg kaum noch gefährden konnte. Bedauerlich waren lediglich die überaus ſchlechten Schiedsrichterleiſtungen, die beide Spieler nervös machten. Kirchgäſſerr holte ſich an zweiter Stelle gegen Claß mit 715, 673 gleichfalls einen Sieg, während Kaiſer, ein hoffnungsvoller Nachwuchsſpieler, der ein hervor⸗ ragendes Spiel zeigte, den 3. Punkt für Mannheim gegen Werner holte. Eklöf, Fütterer und Barth mußten da⸗ gegen die Ueberlegenheit der Gegner anerkennen. Bei den Mannheimer Damen fehlte vor allem Frl. Huck ſehr. Frl. Schroeder verlor an 1. Stelle 1:6, 16 gegen Frl. Skriba und Frl. Brunner konnte gegen Frl. Ringer gleichfalls nicht beſtehen, ſo daß Darmſtadt nach Beendi⸗ gung der Einzelſpiele 513 führte. Dr. Buß⸗Kirchgäſſer holten zwar im Herren⸗ doppel gegen Dr. Landmann⸗Claß durch einen 6:1, 9711, 6:4 Sieg einen Punkt auf, die beiden reſtlichen Herrendoppelſpiele gingen jedoch an Darmſtadt, das damit bereits den Sieg im Klubkampf ſicher hatte, da es bereits 7:4 führte und nur noch die beiden Spiele im gemiſchten Doppel fehlten. a Dr. Buß gewann mit Frl. Brunner 61g, 6:3, wäh⸗ rend das Spiel Frl. Schroeder⸗Fütterer gegen 5 Frl. Ringer ⸗Claß den Darmſtädtern einen weiteren Punkt brachte. 5 b Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: 1. Dr. Buß(M.)— Dr. Landmann(D.) 628, 6:2, 613; 2. Kirchgäſſer— Claß 7:5, 6:3; 3. Eklöf— Sigwart 5:7, 126; 4. Fütterer— Endriß 3:6, 6:8; 5. Kaiſer — Werner 63, 8:6; 6. Barth— Lennewald 2:6, 6:5, 618. Damen⸗Einzel: 1. Frl. Schroeder— Frl. Skriba 1:6, 1:6; 2. Frl. Brunner— Frl. Ringer 416, 416. Herren⸗Doppel: 1. Dr. Buß⸗Kirchgäſſer— Dr. Land⸗ mann⸗Claß 621, 9:11, 6:4; 2. Erklöf⸗Fütterer— Endriß⸗ Sigwart 3:6, 5:7; 3. Kaiſer⸗Barth— Werneer⸗Sennewald 4:6, 8:6, 2:6. Gemiſchte Doppel: 1. Frl. Brunner⸗Dr. Buß— Frl. Skriba⸗Werner 623, 6:3 2. Frl. Schroeder⸗Fütterer— Frl. Ringer⸗Claß 4:6, 2:6..* Vier neue britiſche Höchſtleiſtungen Beginn der„Empire⸗Spiele des Britiſchen Reiches“ Der engliſche Sport hat zum zweiten Male alle ſeine führenden Athleten zu den„Empire⸗Spielen des Britiſchen Reiches“ geladen, die diesmal im Londoner White City⸗ Stadion am Samstag nachmittag mit den Leichtathletik⸗ kämpfen ihren Anfäng nahmen. Vertreter aus 14 eng⸗ liſchen Dominions, darunter zahlreiche weltbekannte Athleten aus England, Kanada, Südafrika und Auſtralten waren faſt ebenſo zahlreich vertreten als 1992 in Kanada. Die nach dem Muſter der Olympiſchen Spiele auf⸗ gezogene Veranſtaltung wurde am Samstag mit einem feierlichen Akt durch den Lordmajor von London eröffnet. Der bekannte engliſche Wurfathlet Howland ſprach den Olympiſchen Eid und dann begannen die Wettkämpfe der Leichtathleten im White⸗City⸗Stadion, wo auch die Schwim⸗ mer ihre Meiſterſchaften austragen. In Wemblay ſind die Boxer und Ringer tätig, während die Radfahrer in Man⸗ cheſter um die Titel kämpfen. Schon am erſten Tage gab es in der Leichtathletik vier neue n Höchſtleiſtungen. Eine ganz hervorragende Leiſtung erzielte der Auſtralier Met⸗ calfe im Dreiſprung, der mit 15,62 Meter nur 10 em hinter der Welthöchſtleiſtung des Japaners Nambu zurück⸗ blieb. Die übrigen drei Höchſtleiſtungen entfielen auf die Fraue Die Südafrikanerin Clark kam im Hoch⸗ 115 mit 1,596 dem Weltrekorde ſehr nahe und im 80⸗ ie Frl. Green ⸗London den Rekord auf 11,0 Sek., Kanadas Damen verbeſſerten die britiſche Höchſtleiſtung über J mal 220 ards auf 114,4. Die Ergebniſſe der weiteren Entſcheidungen ſtan⸗ den auf keiner 2 nden Höhe. Die 3 Meilen gewann Beavers⸗England in 14:32, und für 404 Nards⸗Hürden be⸗ nötigte Hunter⸗Schottland 55,2 und im 100 Pards⸗Laufen übe Sweeney⸗England in nur 10 Sek. Der bekannte ltdafrikaniſche Kugelſtoßen Hart warf den Diskus nur 41,52 Meter und auch im Speerwerfen der Frauen blieb Frl. Lunn⸗England mit 32,20 Meter weit hinter der inter⸗ nationalen Leſſtungsgrenze zurück. 8 N Montag, 6. Auguſt 1934 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Sekte Nummer 355 Die Staditseiſe Mannheim. den 6. Auguſt. Wolkenbruch, Gewitter, Sturm Der Wettergott zog alle Regiſter Ganz toll ging es am Samstag zu und es ſchien, als ob uns der Himmel ſeine ganze Auswahl an tobenden Elementen vorſetzen wollte. Wer früh auf den Beinen war, hatte die Freude an einem hellen Morgen, der allerdings nichts Gutes verhieß, nach⸗ dem bei Sonnenaufgang ſich der ganze Himmel mit einem glutenden Morgenrot überzog. Wie es nicht anders zu erwarten war, ballten ſich dieſe Wolken ſehr raſch zuſammen und ehe noch der Geſchäftsver⸗ kehr einſetzte und die Leute an ihre Arbeitsſtätten eilten, goß es beachtlich. Nach kurzer Abſchwächung ſetzte aber um neun Uhr ein wolkenbruchartiger Re⸗ gen ein, der ſpäter in einen Wolkenbruch über⸗ ging. Gleichzeitig verfinſterte ſich ſo der Himmel, daß überall Licht gebrannt werden mußte. Die Folge Berufsnachwuchs nur über die Berufsbera⸗ tung des Arbeitsamts. Weißt Du, daß das Maunheimer Arbeits⸗ amt, um langjährige Arbeitsloſe wieder für ihren Beruf zu ſchulen, jetzt jährlich über 100 000 Mark ausgibt? der herabſtürzenden Waſſermaſſen war eine faſt voll⸗ ſtändige Lahmlegung des Straßen ver⸗ kehrs. Gegen Abend ging ſchließlich der Regen in ein leichtes Plätſchern über und als Abſchluß ſtellte ſich bei Einbruch der Dunkelheit ein Sturm ein, der mit ungeheurer Gewalt durch die Straßen fegte. Gar mancher Blumenſtock wurde herabge⸗ ſchmettert und mancher morſche Aſt mußte daran glauben. Vielfach holte man ſogar die Fahnen her⸗ ein, da befürchtet werden mußte, daß durch die Ge⸗ walt des Sturmes die Fahnenmaſten geknickt wür⸗ den. Das Toben der Elemente bedingte einen ſtar⸗ ken Temperaturrückgang, ſo daß das Thermometer in der Nacht ſeinen tiefſten Stand bei 13 Grad er⸗ reichte und ſich am Sonntag auch nur auf 22 Grad erholte, obgleich wir vor weitexen Niederſchlägen verſchont blieben. Für einen Sonntag im Hochſom⸗ mer waren dieſe Temperaturen aber außerordentlich gering. An die Mannheimer Vevölkerung! Anläßlich der Beiſetzungsfeierlichkeiten für unſe⸗ ren verſtorbenen Reichspräſidenten, Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg, ſind am kommenden Diens⸗ tag, 7. Auguſt 1934, von 10 bis 14 Uhr ſämtliche Ladengeſchäfte geſchloſſen zu halten. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim. Oeffentliche Uebertragung der nationalen Trauerfeier Auf Anordnung der Hauptabteilung V(Rund⸗ funk) der Reichspropagandaleitung muß die natio⸗ nale Trauerfeier am Montag, den 6. Auguſt, und Dienstag, den 7. Auguſt, zu einem Gemeinſchafts⸗ empfang geſtaltet werden. Die Radiohändler, Elektroinſtallateure und Gaſt⸗ wirte werden aufgefordert, ihre Kraftverſtärker⸗ Anlagen und Rundfunkgeräte in Betrieb zu nehmen. An die Ortsgruppenfunkwarte ergeht der Befehl, den Gemeinſchaftsempfang in derſelben Weiſe zu organiſieren wie am 13. Juli. In Mannheim finden öffentliche Uebertragungen ſtatt: Am Montag, den 6. Auguſt, vormittags 12 Uhr, Trauerfeier des Deutſchen Reichstages. Dieſe Feier wird abends 20 Uhr wiederholt. Am Dienstag, den 7. Auguſt, vormittags 11 Uhr, Trauerfeier der Reichsregierung am Tannenberg⸗ denkmal. Dieſe Feier wird ebenfalls abends 20 Uhr wiederholt. An folgenden Plätzen werden Lautſprecher auf⸗ geſtellt: 1. Nibelungenſaal und Muſenſaal durch Tele⸗ funken(verantwortlich Kreisrundfunkſtelle). 2. Roſengarten⸗Waſſerturm durch Telefunken (verantwortlich Kreisrundfunkſtelle). * Was iſt geleistet worden? Der Jahresbericht des Mannheimer Nationaltheaters— 7 Araufführungen in 10 Monaten Während ſich ſchon die allererſte dünne Staub⸗ ſchicht verdienter Ferienruhe über Bühnenräume und Kuliſſen zu breiten beginnt, die Künſtler nach allen Himmelsrichtungen auseinanderſtrebten und nur der lebhafte Baubetrieb hinter den Bretterzäu⸗ nen am Schillerplatz mit eindringlichen Geräu⸗ ſchen auf die hier ſtattfindende beſondere„Sommer⸗ ſpielzeit“ hinweiſt, kommt wieder einmal der Jah⸗ resbericht des Nationaltheaters ins Haus geflattert. Vielleicht mit noch mehr Aufmerk⸗ ſamkeit, als ſie die Mannheimer Tradition ohnedies erfordert, nimmt man ihn diesmal zur Hand. Iſt er doch in mehr als einer Hinſicht weſent⸗ liches Zeugnis der Zeit, über die hier in Zahlen und Daten auf knapp einem Dutzend Seiten Rechenſchaſt gegeben wird. Das erſte Jahr deutſcher Kunſt im Dritten Reiche, das erſte Jahr eines auch kulturpolitiſch mit höchſter Verantwortung betrauten Bühnenleiters, Has Jahr des Umzugs und Umbaus: wahrlich eine Fülle von Geſichtspunkten, die dem ſchmalen Heft⸗ chen Gewicht verleihen. So blättert man denn von den Aufſichtsbehörden über Leitung und Verwaltung zum künſtleriſchen Perſo⸗ nal, freut ſich über bekannte Namen, die auch nach den Ferien wieder im Spielplan erſcheinen werden, und nimmt noch einmal— oft ein bißchen wehmüti⸗ gen— Abſchied von guten Künſtlern, die uns verlaſſen haben. Dornſeiff, der uns in mehr als einem halben Dutzend Jahre manchen ſchönen und bemer⸗ kenswerten Theaterabend ſchenkte; Dr. Löffler, der im Maleratelier und der Koſtümſchneiderei nicht minder gut für bunten Theaterzauber ſorgte, als es der techniſche Direktor Walter Unruh im Reich der Beleuchter, Donnermaſchinen und künſtlichen Büh⸗ nenungeheuer zu tun wußte. Die neunjährige Tätig⸗ keit des Dramaturgen Erich Dürr iſt dem Theater⸗ beſucher faſt ausſchließlich durch die erfreulich gehalt⸗ vollen„Blätter des Mannheimer Natio⸗ naltheaters“ zum Bewußtſein gekommen. Daß Walter Fooß nicht mehr im Reich der Operette und Spieloper zu finden ſein wird, empfindet mancher langjährige Freund ſeiner leichten Muſe gewiß mit aufrichtigem Bedauern. Eine ganze Reihe von Sachwaltern der Oper wie des Schauſpiels gehen von uns, ehe ſie mit den Mannheimern überhaupt ſo ganz richtig warm ge⸗ worden waren. Aber eines bewährten Kämpen für Ruhm und Anſehen unſeres Nationaltheaters müf⸗ ſen wir doch noch gedenken, deſſen Zuruheſetzung im Geſamtbild keine kleine Lücke geriſſen hat: es iſt Herr Heilig, der Hüter des Bühneneingangs, deſſen Pforten ſchon ſeit dem 1. Januar 1934 nicht mehr durch ſeine bärbeißige Freundlichkeit„geheiligt“ waren. Backfiſche Mannheims, und all' ihr andern, die mit Blumenſträußen, Autogrammwünſchen oder gar noch bedeutſameren Anliegen an ſein Portiers⸗ fenſterchen kamen,— ihr wurdet nicht immer ganz ſanft abgefertigt. Und doch: wir denken alle gern an das Jahrzehnt oder auch mehr zurück, da Heiligs Schnauzbart in der Pförtnerloge regierte und man⸗ cher treffliche Ausſpruch dieſes erſten aller Theater- kenner bei Publikum und Künſtlern die Runde machte. Weiter friſchen wir unſere Erinnerungen auf: ein allgemeiner Rückblick bietet die wichtigſten Ereigniſſe des Jahres, in denen ſich Kunſt und Leben begegnen. Da iſt im September die Gedächtnisaufführung von„Mona Liſa“ für Max von Schillings. Da iſt am 10. November zu Mar⸗ tin Luthers 450. Geburtstag der eindrucksvolle Strindbergabend. Da iſt am 29. Januar, zum Jah⸗ restag des neuen Deutſchlands, die große Feſtvor⸗ ſtellung„Der ſteile Weg“ im Nibelungenſaal, und zum Geburtstag des Führers die Premiere: des hiſtoriſchen Heimatdramas vom Türken⸗ louis. Am 7. Mai 1934 endlich meldet der Bericht: „Verlegung der Vorſtellungen in das Neue Thea⸗ ter im Roſengarten wegen Umbauarbeiten im Nationaltheater“. Eine einſchneidende Maß⸗ nahme, deren bauliche Notwendigkeit gar nicht eindringlich genug betont werden kann, und die bei jeder gerechten Beurteilung der künſtleriſchen Geſamtleiſtung dieſes Jahres weitgehendſt berück— ſichtigt werden muß. Ein paar Zahlen mögen übrigens beweiſen, daß Mannheims Theater⸗ beſucher ſich verhältnismäßig doch recht gut mit dem Umzug in den früher ſo ſchlecht beleumundeten„Mu⸗ ſenſtall“ abgefunden haben— das Neue Theater alſo ſeine Brauchbarkeit eigentlich ſehr raſch er⸗ wieſen hat. In den ſieben Monaten vor dem Wech⸗ ſel gab es im Nationaltheater insgeſamt 293 Vor⸗ ſtellungen mit 240 903 Beſuchern, in der kurzen Zeit⸗ ſpanne vom 7. Mai bis 1. Auguſt, die Operetten⸗ Nachſpielzeit einbegriffen, 113 Vorſtellungen mit 76 043 Beſuchern. Das bedeutet für den Roſengar⸗ 3. Paradeplatz durch Radio⸗Dahms(verantwort⸗ lich Funkwart Pg. Dr. Süßenguth). 4. Marktplatz durch„Neue Mannheimer Zeitung“ (verantwortlich Funkwart Pg. Krug). 5. Feuerwache Meßplatz durch Radio⸗Keimp lver⸗ antwortlich Funkwart Pg. Borg). 6. Planetarium der Stadtverwaltung(verant- wortlich Funkwart Pg. Klemm). 7. Vor dem Rheinelektra⸗Ladengeſchäft in P 7 (verantwortlich Funkwart Pg. Krug). 8. Zellerplatz⸗Zellerſtraße durch Radio⸗Schmitt (verantwortlich Funkwart Pg. Borg). Die RDR/ Dy TV⸗Mitglieder ſtellen ſich ebenfalls in den Dienſt der Organiſation und veranlaſſen, daß jeder Rundfunkteilnehmer ſeinen Lautſprecher ſo auf⸗ ſtellt, daß jeder Volksgenoſſe an der Trauerfeier teilnehmen kann. Die in obiger Auffſtellung nicht aufgeführten Funkwarte treten ſofort mit den in der Ortsgruppe anſäſſigen Radio⸗Händlern zwecks Ueber⸗ tragung an anderen öffentlichen Plätzen in Ver⸗ bindung. * Heil Hitler! Der Kreisfunkwart: gez. Kunze. * Ergreiſende Gedenkgottesdienſte fanden am Sonntag in allen evangeliſchen Kirchenſtatt. Die Geiſtlichen gedachten in ehrenden Worten des verſtorbenen Reichspräſidenten und verflochten in ihre Predigten eine Darſtellung der Größe des Ver⸗ ſtorbenen. Viele Männer und Frauen weinten, wenn die Predigt unterbrochen wurde und bei dem ſtillen Gedenken leiſe die Orgel die Weiſe von guten Kameraden ſpielte. Unter Zugrundelegung des Bi⸗ belſpruchs„Der treue Mann iſt viel geſegnet“, flehte man Kraft und Segen für den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler herab, * Saarkinder kehren zurück Ein fröhliches Völkchen beherbergten die zwölf Eiſenbahnwagen, die, zu einem Sonderzug vereinigt, am Samstag nachmittag in den Mann⸗ heimer Hauptbahnhof einliefen. den Regen nicht in ihrer Stimmung beeinträch⸗ tigen. Es war dies auch kein Wunder, denn die 680 Kinder hatten ſechs Wochen goldener Freiheit hinter ſich und fuhren nun neugeſtärkt in die Heimat zurück. In Mittelfranken, rund um Nürnberg, waren die erholungsbedürftigen Saarkinder unter⸗ gebracht geweſen, bei liebevoller Pflege und aus⸗ gezeichneter Koſt. Ein ſchönes Sommerwetter hatte die Krönung dieſes Ferienaufenthaltes gegeben, ſo daß die Eltern in Neunkirchen und im Kohlenrevier von St. Wendel ihre Sprößlinge wieder braunver⸗ brannt entgegennehmen konnten. Die Gewichts- zunahmen der Heimkehrer waren der beſte Beweis, wie gut es die Saarländer Jugend in Deutſchland hatte, denn die Kontrollbogen ergaben bei vielen Kindern Gewichtszunahmen von 12 bis 14 Pfund! Der Abſchied war allen ſchwer gefallen, zumal die ſechs Wochen Ferien allzu raſch vorüber⸗ gingen. In dieſen ſechs Wochen durften die Kinder aber miterleben, wie es in Deutſchland zugeht und welche Volksgemeinſchaft den Staat trägt. Nun können ſie zu Hauſe erzählen und ihren Eltern aus eigener Anſchauung ſagen, daß ein einiges deutſches Volk die Brüder von der Saar aufnehmen wird, wenn die Befreiungsſtunde geſchlagen hat.— Als der Zug nach einem viertelſtündigen Aufenthalt aus der Bahnhofshalle rollte, ſtimmten die Kinder mit Begeiſterung das Saarlied an und noch lange hallte es„Deutſch iſt die Saar!“ Buben und Mädels von der Saar ſtanden mit blitzenden Augen und lachenden Geſichtern an den Wagenfenſtern und ließen ſich durch den auf das Hallendach plätſchern⸗ ten einen Durchſchnittsbeſuch von rund 700 Perſo⸗ nen je Vorſtellung, dem rund 820 Perſonen Durchſchnittsbeſuch je Vorſtellung im Nationalthea⸗ ter gegenüberſtehen. Zieht man bei dieſem Unter⸗ ſchied von 120 Beſuchern die örtlich bedingte Um⸗ ſtellung des Spielplans, die natürlich nicht mit einem Schlage zu überwindenden Hemmungen des Publi⸗ kums und vor allem das ausnahmsweiſe ſchöne, dem Theaterbeſuch keineswegs förderliche Hochſommer⸗ wetter der letzten Monate in Betracht, ſo läßt dieſer Vergleich durchaus erfreuliche Rückſchlüſſe auf die Güte des Gebotenen und die Zugkraft unſerer Bühne zu. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß mit einer Son⸗ derveranſtaltung im Nibelungenſaal und 20 Vorſtel⸗ lungen im Pfalzbau⸗ Ludwigshafen insge⸗ ſamt 345 905 Menſchen im Laufe dieſes Jahres einer Darbietung unſeres Nationaltheaters beigewohnt haben. Man ſieht alſo, daß der Ruf:„Jeder Mann⸗ heimer einmal im Theater!“ vor allem auch dank der Organiſation der„Deutſchen Bühne“ gar nicht ſo weit von ſeiner Verwirklichung entfernt iſt. Was haben wir nun zu ſehen bekommen? In 197 Aufführungen 27 verſchiedene Werke des Schau⸗ ſpiels, unter denen„Maria Stuart“ und Eckel⸗ mann⸗Gellerts Weihnachtsmärchen„Die Wunder⸗ feder“ mit je 14 Aufführungen an der Spitze ſtehen, während nächſt der kurz vor Toresſchluß als Wieder⸗ aufnahme für den Winterſpielplan herausgekomme⸗ nen, nur noch zweimal geſpielten„Komödie der Ir⸗ rungen“ das etwas verunglückte„Grüne Revier“ den Rekord der kleinſten Aufführungsziffer hält; denn Feſtaufführungen wie der nur einmal gegebene „Steile Weg“ von Brombacher und der am 1. Mai wiederholte„Türkenlouis“ gehören ja nicht zum ordentlichen Spielplan. Ausgeſprochenen Anklang müſſen die beiden Uraufführungen„Das Huhn auf der Grenze“ und Robert Walters„Suſanna oder der Menſchenſchutzverein“ gefunden haben, denn ſie wur⸗ den 13⸗ und 11mal gegeben. Opern, Ballette und Operetten waren es 259 von 36 verſchiedenen Autoren. An der Spitze ſteht hier neben der„Fledermaus“ natürlich„Derff⸗ linger“, das Werk der Sommerſpielzeit, mit 15 Auf⸗ führungen.„Zar und Zimmermann“ wurde 13mal, „Aida“,„Cavalleria“ mit„Bajazzo“,„Nachtlager von Granada“ und„Schwarzwaldmädel“ erſchienen je ein Dutzendmal, während in der Großen Oper„Parſi⸗ fal mit neun Aufführungen die höchſte Ziffer er⸗ reichte. Unvergeſſen bei jedem, der ſie miterlebte, ſind die beiden Vormittagsveranſtaltungen„Deutſche Toten⸗ klage“ vom 26. November und Anna Bahr⸗Mil⸗ denburgs muſikaliſch⸗dramatiſche Feierſtunde„Mu⸗ ſik und Gebärde“ die uns durch die Städt. Hochſchule 5 für Muſik und Theater beſchert wurde. Im Dienſt am Volke haben ſich die Künſtler bei jeder Gelegenheit willig eingeſetzt und den Feſt⸗ gäſten des Winterhilfswerkes, den von der NS⸗Volkswohlfahrt geladenen Müttern, den Amtswaltern bei ihrer Vereidigung ſchöne Zeug⸗ niſſe von deutſcher Kunſt geſpendet. In rund zehn Monaten brachte das Natio⸗ naltheater, einſchließlich 7 Uraufführungen, genan ein halbes Hundert Neuinſzeniernn⸗ gen und Neueinſtudierungen heraus. Wahrlich ein Beweis für die ernſte künſtleriſche Ar⸗ beit, deren man ſich den Schwierigkeiten unerwarte⸗ ter und langwieriger Erkrankungen einiger Haupt⸗ darſteller zum Trotz und ungeachtet des Umzugs⸗ trubels in allen Sparten befleißigte. Das bleibt rück⸗ haltlos anzuerkennen, wo immer auch manche berech⸗ tigte Kritik an Einzelheiten oͤes Spielplans, der Lei⸗ ſtung und der Behandlung von Perſonalfragen laut wird. Schließlich iſt man ſich auch bei kleinen Vor⸗ behalten doch diesſeits und jenſeits der Rampe darin einig: hier gilt es einem Werk, das ſtets von neuem aus ruhmreicher Vergangenheit in eine lebendige Zukunft geführt ſein will. Ein Jahr zählt dabei viel und wenig zugleich. Der Gegenwart aber iſt es Un⸗ terpfand für jene Entſchlüſſe, die vor allem in dieſen Wochen der Ruhe getätigt werden ſollen: Mieter zu werben und Mieter zu werden, damit das Mannheimer Theaterleben auch eine geſunde wirtſchaftliche Grundlage hat. 15 85 r e HlIꝗ.Vuʒn Lüster Maschs deco LEINEN-SAccos woschbor, praktische farben LUS TER-SAccos blau, schworz oder grau v 8˙50 12 16 19% Wasch-Saccos gutes Macco, gelblich 6 10˙ 13 36 ,,,. u,, R A- 3˙ 67% 8- a 4 6 80 SOHAMER-NHOSEN in grob oder beige eee, eee ee, machen. und goch die„Echt E& 5“ SpORTHEMDEN SpORTGURTEIL SOMMER-UNTERWASCHE SOMMER-KRAWATTEN zu Preisen, die den Abschied vom Sommer und das Kaufen so leicht Seni Son- Sehn lug —— W ee e ne 5 1 e e — e ————e—— —— —̃— De. en neueſte Begegnung das Treffen vollſtändig offen. Gegner ſofort wuchtig an. Montag, 6. Auguſt 1934 re 5. Sefte/ Nummer 358 Ringer Turnier in Friesenheim Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die Nürnberger Kampfſpielſieger Neuhaus, Fiſcher und Sperling am Start Die von den Kampfſpielen aus Nürnberg heimkehren⸗ den Neuhaus ⸗Eſſen bisher Zweibrücken und S per⸗ ling ⸗Dortmund, verpflichtete die„Deutſche Eiche“ Frie⸗ ſenheim zu einem nationalen Ringertreffen. Des weiteren waren die Teilnehmer an den deutſchen Kampfſpielen, Mundſchenk⸗Weiſenau und Epple⸗Ketſch mit den einheimtſchen Kampfſpielteilnehmern am Start. Frieſen⸗ heim hat mit der Verpflichtung dieſer Kämpfer einen ſehr guten Griff getan. Es wurde durchweg in allen Kämpfen nur ausgezeichneter Sport geboten. Wenn auch bei den Kämpfen von Neuhaus und Sperling, die größere Routine derſelben den Ausſchlag für ihre Siege ergab, ſo mußten dieſe doch hart erkämpft werden. Wohl den ſchönſten Kampf des Abends lieferten ſich im Mittelgewicht Neuhaus gegen Walz Bf. 86 Mannheim.. Die Veranſtaltung wurde im„Jahnſaale“ ausgetragen, der bis auf den letzten Platz, von einem an den Geſcheh⸗ viſſen auf der Matte lebhaft anteilnehmenden Publikum, beſetzt war. Mit den Entſcheidungen des. Kampfgerichtes, das mit Stiebig⸗Ladenburg und Wehe⸗Sandöhofen beſetzt war, konnte man jederzeit einig gehen. Der Führer des gaſtgebenden Vereins, Herr Will, be⸗ grüßte zu Beginn der Veranſtaltung die Gäſte und Zu⸗ ſchauer. Er gedachte ferner in ſeiner Anſprache des Todes unſeres verehrten Herrn Reichspräſidenten, Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg, zu deſſen Gedenken ſich alle von ihren Sitzen erhoben und in einer Minute Stille ſeiner gedachten. Die Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe wurden am Samstag abend ausgetragen, während für die Entſcheidungskämpfe der Sonntagabend vorbehalten iſt. Verlauf der Kämpfe Bantamgewicht: Back⸗ Oppau 2— Gehring ⸗Frie⸗ ſenheim. Intereſſanter Stand⸗ und Bodenkampf. Der Oppauer leiſtet harten Widerſtand, ſo daß Gehring, der nicht gerade in ſeiner Hochform kämpfte, nur zu einem knappen Punktſieg kam.— Fiſcher⸗ Zweibrücken gegen Back⸗ Oppau. Dieſer zweite Bantamgewichtskampf zeigte weitaus intereſſantere Momente. Den techniſchen Vor⸗ teilen Fiſchers ſetzte Back ſeine Körperkraft entgegen, mußte ſich aber nach einem beifällig aufgenommenen Kampf in 6,15 Minuten durch Hammerlock als geſchlagen bekennen. 5 Leichtgewicht: Sperling ⸗ Dortmund gegen Mun d⸗ drücken derſelben.— ſchenk⸗Mainz⸗Weiſenau. Hier diktierte der Kampf⸗ ſpielſieger Sperling den Angriff, und hat jederzeit die Führung inne. M. weiß ſich zunächſt gegen die ungeſtü⸗ men Angriffe Sperlings ausgezeichnet zu verteidigen; oft kam ihm der Mattenrand als letzte Rettung zu Hilfe. Der Punktſieg Sperlings war eindeutig.— Eppel⸗Ketſch gegen Freund ⸗Frieſenheim. Dieſe beiden Ringer, die bei den Kampfſpielen in ihrer Klaſſe eine wichtige Rolle ſpielten, lieferten ſich auch diesmal einen intereſſanten Kampf. Zu Beginn des Kampfes drückte der Ketſcher auf die Entſcheidung, Freund jedoch war jederzeit auf der Hut. Nach der 4. Minute übernimmt Freund die Kampfesfüh⸗ rung und ſiegt nach 7,10 Minuten unter ſtarkem Beifall durch Hammerlock entſcheidend.— Mundſchenk⸗Wei⸗ ſenau— Eppel⸗Ketſch. Mundſchenk eröffnet den Kampf, mit Selbſtfaller, den Eppel noch rechtzeitig parieren konnte. In den wechſelſeitigen Boden runden erzielt Eppel kleine Vorteile, die aber wieder Munſchenk im Standkampf über⸗ holen kann und ſo zu einem ,wenn auch knappen, Punktſieg gelang. Mittelgewicht: Magin ⸗Frieſenheim— Jakoby⸗ Oppau. Magin geht ſofort zum Angriff über, findet aber in dem körperlich ſtärkeren Oppauer robuſt verteidigte, ſo daß Magins gutgemeinte Angriffe ohne Erfolg blieben. Nach 5,20 Minuten zwang Magin ſeinen Gegner in die Brückenlage und ſiegte durch Ein⸗ Walz ⸗Vfg 86 Mannheim gegen Jakoby⸗ Oppau. Der Mannheimer wird nach kurzem Standkampf in die Bodenlage gezwungen und ehe er rich⸗ tig die für ihn gefährliche Lage erfaſſen konnte, ſiegte Jakoby nach 3,10 Minuten durch Eindrücken der Brücke.— Neuhaus ⸗Eſſen— Magin ⸗Frieſenheim. Von Be⸗ ginn des Kampfes an lag Neuhaus ſofort im Angriff und zeigte wiederholt techniſche Feinheiten, aber auch Magin ließ im Defenſivringen ſein gutes Können durchblicken. In der Bodenrunde verſucht Neuhaus durch verſchränkte Ausheber zum Erfolg zu kommen, die aber der Pfälzer immer wieder glänzend parierte und ſo den Kampfſpiel⸗ ſieger nur einen Sieg für beſſere Arbeit überlaſſen mußte. — Neuhaus ⸗Eſſen— Walz ⸗ Bf 86 Mannheim. Der Mannheimer zeigte gegen ſeinen großen Gegner, daß er in dieſem Treffen beſſer bei der Sache war als bei ſeinem Vorkampf. Neuhaus geht durch Selbſtfaller in Führung und beſiegte den Mannheimer nach ſehr intereſſantem aKmpf in 8,10 Minuten durch verſchränkten Ausheber. einen Gegner, der Südͤdeutſche Ringer-Mannſchaftsmeiſterſchaft Siegfried Ludwigshafen f Schifferſtadt unentſchieden 8:8 Mit der Begegnung in der Vorentſcheidung um die Süd⸗ deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen eröffnete am Samstag abend der Verein für Kraftſport und Körperpflege ſeine Ringkampfſtätte zum„Ochſen“. Der Saal war ſchon lange vor Beginn der Veranſtaltung brechend voll. Leider nahm die Veranſtaltung, der der Gauführer Schopf⸗ Mannheim perſönlich beiwohnte, ein unrühmliches Ende. Den blindlings fanatiſchen Zuſchauern, die einer Sport⸗ veranſtaltung am beſten ſernbleiben würden, hat der Ver⸗ ein es zu verdanken, wenn über ihn eine längere Platz⸗ ſperr verhängt wird. Die Strafe wird wohl den Verein ſchwer treffen, jedoch muß im Intereſſe unſeres Sportes, auf anſtändige Austragung derartiger Meiſterſchaftskämpfe beſonders Gewicht gelegt werden. Kampfrichter Hubeler⸗ Neu⸗IJſenburg war dieſem beſtimmt nicht leicht zu amtie⸗ renden Treffen ein gerechter Leiter, ſo daß das Verhalten der Zuſchauer um ſo unbegründeter war. Nachdem die beiden pfälziſchen Manr ſchaften, die in den Verban en zirks. te aft mit wechſe ſeitigem kümpften und ſich für die füdd. Meiſterſchaft bis zur Endrunde durchrangen, ſtand für die 5 Man mußte ſogar Schifferſtadt, das durch die Mitwirkung ihres Mittelgewichtlers Heißler eine Verſtärkung erfuhr, bie beſſeren Chancen einräumen. Aber gerade dieſer Ringer trägt die Schuld an dem Unentſchieden der Mannſchaft. Heißler, der im Halbſchwergewicht mit Ehret⸗Ludwigshafen gepaart war, hat die Kampfführung ſchon klar in Händen, erhielt aber wegen regelwidrigen Verhaltens eine Ver⸗ warnung mit Strafpunkten, die die knappe Führung über⸗ holten und den Punktſieg für Ehret und damit das Un⸗ entſchieden für„Siegfried“ Ludwigshafen ſicherſtellte. Die endgültige Entſcheidung iſt trotzdem noch nicht gefallen, da Schifferſtadt als auch Siegfried im Rückkampf gegen„Sieg⸗ fried“ immerhin noch eine Chance haben, das Vorkampf⸗ reſulat überholen zu können. 5 Verlauf der Kämpfe Bantamgewicht: O. Kolb ⸗Schifferſtadt— 3 mper⸗ tro⸗ Ludwigshafen. Die in flottem Standkampf beider⸗ ſeits angeſetzten Griffe werden immer wieder am Matten⸗ rand unterbunden, ſo daß die 1. Halbzeit ohne beiderſei⸗ tige nennenswerte Vorteile verläuft. Impertro, der zuerſt die Zwangshocke einnehmen muß, hat alle Hände voll zu tun, um die gefährlichen Angriffe ſeines Gegners abſchla⸗ gen zu können. Nach dem Wechſel verſchafft ſich der Lud⸗ wigshafener durch Ausheber und Rückwürfe kleine Vor⸗ teile. Impertro, der auf einen Gegenzug flüchtig gefähr⸗ det wird, hält den reſtlichen Stadtkampf offen und wird verdienter Punktſieger. g Federgewicht: R. Kolb ⸗Schifferſtadt— Von dung⸗ Ludwigshafen. Hier ſetzt ſofort ein äußerſt harter Kampf ein, der bis zur erſten Halbzeit im Stand geführt wird. Beide verſuchten durch. überraſchende Griffe eine Ent⸗ ſcheidung herbeizuführen, ſie ſind ſich aber im Angriff ſo⸗ wie in der Verteidigung vollkommen gleichwertig, ſo daß bis zu den angeſetzten Bodenrunden keiner der Ringer einen Vorteil buchen konnte. Vondung, der zuerſt die Unterlage einnehmen mußte, kam zweimal durch Soubleſſe in Gefahr. Beim Wechſel kam der Ludwigshafener trotz größter Anſtrengung zu keinem Gegenerfolg. Die letzten Minuten Standkampf führten die Entſcheidung herbei. Vondung geht ungeſtüm zum Angriff über, läuft aber in einem Untergriff von Kolb, den er mit Rückfaller parieren wollte, dabei aber ſelbſt auf beide Schultern in 13 Minu⸗ ten zu Fall kam. Leichtgewicht: Sturm ⸗Schifferſtadt— Stahl ⸗Lud⸗ wigshafen. Beide Ringer ſind ſich im Stand wie im Bo⸗ denkampf vollkommen gleichwertig. Die Kampfzeit ver⸗ ging, ohne daß der Kampfrichter eine Wertung vornehmen konnte und ſo ein Uneentſchieden verkündete. Weltergewicht: Schäfer ⸗Schifferſtadt— Schuſter⸗ Ludwigshafen. Der Kampfſpielſieger Schäfer greift ſeinen Nach 3 Minuten Standkampf wird der ſich tapfer zur Wehr ſetzende Schuſter mit Schul⸗ terſchwung der Niederlage nahe gebracht. Schuſter vertei⸗ digt weiterhin ehrenvoll und kann ſich wiederholt aus der gefährlichſten Lage befreien. Der heroiſche Widerſtand von „Schuſter konnte jedoch nur bis zur 7. Minute ſtandhalten, * wo er mit Armſchlüſſel in die Brücke gezwungen wurde; aus dieſer Lage gab es für Schuſter kein Entrinnen mehr. Mittelgewicht: Kamb⸗Schifferſtadt— Kreimes⸗ Ludwigshafen. Trotz beiderſeits heftigen Angriffen endet die erſte Halbzeit vollkommen ausgeglichen. In den Bo⸗ denrunden gaben ſich Kreimes ſowohl als auch Kamb die größte Mühe, zu einer Wertung zu gelangen, aber beide ſcheiterten an der jeweiligen harten Verteidigung. Nach⸗ dem auch die letzten Minuten Standkampf ergebnislos ver⸗ liefen, endet dieſes Treffen unentſchieden. Halbſchwergewicht: Heißler⸗Schifferſtadt— Ehret⸗ Ludwigshafen. Heißler übernimmt ſoſort den Angriff und bleibt energiſch am Mann. Ehret wird bei einem blitz⸗ ſchnellen Untergriff überraſcht, der aber zum Glück ihn außerhalb der Matte landet. Im Bodenkampf erzielt . 16,55 Meler mit gerichtet. ſchauern eingefunden, als Gottfried von Cramm und intereſſant war die Heißler durch Aufreißer die Punktführung. Nach dem Wechſel wird der Schifferſtädter ausgehoben, H. verteidigt mit den Beinen regelwidrig, was ihm eine Verwarnung und Strafpunkte einbringt und ihm den Punktſieg verſagte. Schwergewicht: W. Kolb ⸗Schifferſtadbt— Gehring⸗ Ludwigshafen. Obwohl beide Ringer durch wuchtige An⸗ griffe eine vorzeitige Entſcheidung herbeizuführen ver⸗ ſuchen, endete die erſte Halbzeit ohne Punktverteilung! Während Gehring in der Oberlage Griff auf Griff an⸗ ſetzte, die aber Kolb im Keime erſtickte, gab ſich beim Wech⸗ ſel der Schifferſtädter keine Mühe, das Ergebnis zu ſei⸗ nen Gunſten zu verbeſſern, ſondern legte lediglich Wert darauf, über die Zeit zu kommen, um ein Unentſchieden herbeizuführen. Gehring⸗Lu. drängt in den letzten Minnu⸗ ten Standkampf aber Kolb entzieht ſich durch dauernde Mattenflucht der Niederlage. Punktſieger Gehring⸗L u. 5,5 Meter mit der Kugel Natürlich wieder Jack Torranee Bei einem Sportfeſt in der ſchwediſchen Provinzſtadt Boras wartete der amerikaniſche Weltrekordmann im Kugelſtoßen, Jack Torranee, wieder mit einer fabelhaften Leiſtung auf. Torranece ſtieß die Kugel 16,55 Meter weit und kam damit ſeinem Weltrekord von 16,30 Meter bisher am nächſten. In den übrigen Wettbewerben kamen eben⸗ falls die amerikaniſchen Athleten zu Erfolgen. Peacok (40,6) gewann die 100 Meter, über 200 Meter blieb Glen Harding in 22,2 erfolgreich, Kano holte ſich die 400 Meter in 49,9, Ben Eaſtmann legte auf die 800 Meter in der ſchönen Zeit von 1:54:3 Beſchlag u. Bonthron triumphierte ütber 1500 Meter in 3:56,2. Ueber die 110 Meter Hürden ließ ſich Beard den Sieg in 14,5 nicht nehmen und Torrance war mit ſeiner Leiſtung natürlich klarer Sieger. Einzig im Weitſprung kamen die Schweden durch Svenſſon (7,35 Meter) zum Siege. 8 Leichtathletik-Kampf Südweſt-Mürttemberg Die Mannſchaft eds Gaues Süd weſt Für den am 12. Auguſt in Saarbrücken ſtattfindenden Leichtathletik⸗Kampf Südweſt— Württemberg hat der Gau Südweſt nunmehr mit ſeiner Vertretung die folgenden Athleten betraut: 100 Meter: Hornberger, Kerſch. 200 Meter: Hornberger, Gerling. 800 Meter: Linke, Blind. 1500 Meter: Dehm, Creter. 5000 Meter: Haag, Wöll. 110 Meter Hürden: Welſcher, Schwethelm. Hochſprung: Fuchs, Jacobs. Weitſprung: Haſſinger, Witte. Hammer⸗ wurf: Becker, Ott. Kugelſtoßen: Schneider, Maier. Schleuderball: Jacobs, Maier.. Kerſch, Welſcher, Hornberger, Geerling. Schwedenſtaffel: Metzner, Helmle, Hornberger, Kerſch. Dehm, Blind, Linke. Der Weltmeiſter im Halbſchwergewichtsboxen, Maxie Roſenbloom⸗Amerika, ſoll demnächſt zwei Kämpfe in Europa austragen. Es ſind eine Begegnung gegen Marcel Thil in Paris und ein Kampf gegen Lon Harvey in Longon geplant. 8 Nach Schmeling hat nun auch Walter Neuſel das Trai⸗ ning für den Kampf in Hamburg aufgenommen. Neuſel „arbeitet“ in der Nähe von Paris und hat den Franzoſen Lenglet als Sparringspartner. 8 1 3 mal 1000 Meter: Nur noch drei Wochen trennen uns von der größten pferdeſportlichen Veranſtaltung des Jahres, der Großen Baden⸗ Badener Rennwoche, die in der Zeit vom 26. Auguſt bis 2. September ſtattfindet und an vier Renntagen die wichtigſten Entſcheidungen auf dem grünen Raſen bringt. Nach dem Nennungsſchluß, der kürzlich ſtatt⸗ fand, kann man das Geſamt⸗Nennungsergebnis mit faſt 700 Nennungen als ſehr gut bezeichnen. Allein in Paris ſinm für 5 Rennen weitere 24 Nennungen abgegeben wor⸗ den, unter denen ſich die Namen von Rennſtallbeſitzern be⸗ finden, die man bisher in Iffezheim noch nicht hatte be⸗ grüßen können. Mit über 100 ausländiſchen Unterſchriften kann man die Internationolität der Baden-Badener Woche als außerordentlich günſtig bezeichnen. In dem mit 3 000 Mark ausgeſtatteten Großen Preis von Baden über 2400 Meter am 31. Auguſt ſind in Berlin 14 Pferde ſtehengeblieben, darunter auch der Derbyſieger Athanaſius, Blinzen, Grandſeigneur, Graf Almavivo, Arjaman, Ehrenpreis, Janus, Janitor und Travertin. Ausgeſchieden ſind nur Raſputin, Palan⸗ der, Arabeske und Farneſe. In Paris wurde für den vier⸗ jährigen Negunde der Einſatz gezahlt, den der Stall Bouſſac zuſammen mit dem Zweijährigen Helder nach dem Oostal zu entſenden beabſichtigt. Bei der Berliner Nennungsſtelle wurden auch die von dem italieniſchen Stall Geſtüt del Soldo abgegebenen Unterſchriften für den Vierjährigen Sans Souci und den Dreijährigen Ga⸗ dio aufrecht erhalten. Im Zukunfts⸗ Rennen am 28. Auguſt ſind neben dem ſchon erwähnten Franzoſen Helder noch 33 Zweijährige ſtartberechtigt, darunter neben einheimiſchen Pferden wie Artiſchocke, Valparaiſo, Conteſſina, Sturmvogel, Janiculus und Antonius auch die Italiener Priamo, Rodomonte und Solimano, der Franzoſe Town Goſſip und der Oeſterreicher Chalif. Aus dem Fürſtenberg⸗Rennen für Dreijährige am 20. Auguſt wurden ſechs Pferde, darunter Legatton, Pa⸗ lander, Forneſe und der Franzoſe Dark Stone geſtrichen. Zu den 21 noch ſtehengebliebenen eBwerbern gehören u. a. Athanaſius, Ebro, Blinzen, Ehrenpreis, Gadio und der Franzoſe Aux Exoutes. Schon der Eröffnungstag, Sonntag, den 26. Auguſt, wird im Fürſtenberg⸗Rennen einige Ausländer am Start ſehen. So iſt vom Geſtüt del Soldo Gadio und von dem Elſäſſerſtall Tillements Aux Exoutes und Darks Scone gemeldet worden. Dieſer Eröffnungstag ſcheint mit der hervorragenden Beſetzung des Ullrich von Oertzen⸗ Rennens und des Badener Ausgleichrennens ein beſon⸗ ders würdiger Auftakt der großen Baden-Badener Renn⸗ woche zu werden. Die großen Handicaps auf der Flachen ſind durchweg ſehr gut beſetzt. Am ſtärkſten intereſſiert hier der Heidelberg⸗ Ausgleich, da er international iſt. Das Ausland iſt beſonders ſtark vertreten. Czardas, der ſchon 1932 in Baden war, die Weißdorn⸗Tochter Barneß, ſowie Premier Empire und Salam ſind alte Bekannte. Fair Boy iſt auch hier genannt, ſerner Saint Hilarion, Prince des Tenöbes und drei Pferde des Herrn Tillement, Bonnet de nuit, Newark und Mouſſeline de ſoie, alles drei recht achtbare Sieger. Von deutſcher Seite können hier u. a. Janus, Unkenruf, Brioche, Wolkenflug, Laxedo, Wilderich, Silberſtreif, Tantris Gardejäger, Groll, Mar⸗ ius und Glasbläſer aufgeboten werden. Im Vorjahre hatte Groll gegen Tantris, Silberſtreif und Janus gewon⸗ nen, während Baroneß Sechſte war. Es iſt alſo faſt alles wieder da. Das Vereinsturnier des Mannheimer Schachklubs, das im Winter ſeinen Anfang nimmt und ſich bei der immer ſtärker werdenden Beteiligung meiſt bis in den Sommer inzieht, iſt nunmehr bis guf einen Stichkampf um den Klubmeiſtertitel abgeſchloſſen. 4 1. Klaſſe: In der 12. Runde trafen die beiden mit deutlichem Vorſprung vor dem übrigen Felde führenden Favoriten Huſſong⸗ Lauterbach zuſammen. Lau⸗ terbach wahrte ſeine Chancen: er verteidigte ſich gegen ſeinen ſorſch angreifenden Gegner korrekt, und das Tref⸗ ſen ergab ein gerechtes Unentſchieden. Müller buchte einen Sieg gegen Milewſki, Heinrich blieb gegen Gayer erfolgreich, da dieſer ſeine ausſichtsreiche Stel⸗ lung nicht auszunutzen verſtand, und Fleißner ſchlug als Nachziehender Dr. Stable. Die 13. Runde brachte eine große Ueberraſchung, da Lauterbach ſich noch in letzter Minute um den alleini⸗ gen 1. Platz bringen ließ, nachdem er das ganze Turnier über mindeſtens einen Punkt Vorſprung gehabt hatte. In ciner engliſchen Partie bekam er gegen Fleißner das etwas beſſere Spiel; in Zeitnot verflüchtigte ſich ſein Vor⸗ teil, und in Remisſtellung wurde die Partie abgebrochen. Fleißner wählte eine ſchlechte Fortſetzung, kämpfte aber mit Zähigkeit und Ausdauer weiter, ſo daß er, da Lauter⸗ bach ungenau ſpielte, im 73. Zuge einen Ueberraſchungs⸗ ſieg buchen konnte. Huſſong gewann gegen M= lewſki, Heinrich gegen Dr. Staeble und Gayer überraſchenderweiſe wiederum gegen Müller. In der letzten(14.) Runde verlor Heinrich als Nachziehender gegen Müller und Milewſki gegen Fleißner. Lauterbach blieb erfolgreich gegen Dr. Staeble und Huſſong gegen Gayer. Ergebnis der 1. Klaſſe: 1.—2. Huſſong, Lauter⸗ bach je 11½ Punkte; um den Titel des diesjährigen Klubmeiſters tragen beide einen Stichkampf auf 3 Gewinnpartien aus. Mit großem Abſtand folgen auf dem 3.—4. Platz Fleißner und Heinrich mit je 9 979 preislos blieben 5. Gayer(5 P.), 6. Müller (4% P.), 7. Dr. Staeble(3% P.) und 8. Milewſki(8 P.). Ausführliche Würdigung des Ergebniſſes finden unſere Leſer in unſerer Schachſpalte am Samstag. 2. Klaſſe: Hier war der Kampf hart und ſpannend bis zum Schluß. In der 12. Runde ſiegte Hartmann gegen W. Kohlmüller, Knörzer gegen Sturm und Ott gegen Menzer. In der 13. Runde unterlag Internationale deutſche Tennis meiſterſchaſten Ein Wolkenbruch ſtört den Beginn. Ein gewaltiger Wolkenbruch verzögerte den Beginn der Internationalen Deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften 1934 auf den Hamburger Plätzen am Rothenbaum ganz erheblich. Erſt gegen Mittag hellte ſich das Wetter etwa auf, wenn auch die Sonne nicht zum Vorſchein kam. Es blieb aber wenigſtens trocken. Eingeleitet wurden die Meiſterſchoften mit einer würdigen Gedenkfeier für unſeren verſtorbenen Reichs präſidenten Generalſeldmarſchall von Hindenburg. Dr. Weber, der frühere Präſident des Deutſchen Tennis⸗ Bundes, bie dabei eine ergreifende Gedenkrede, in der die un vergänglichen Verdienſte und die heroiſche Perſönlichkeit des Herrn Reichspräſidenten feierte.. Die Anlage am Rothenbaum iſt, wie in den früheren Jahren, auf das Beſte für die Meiſterſchaftskämpfe her⸗ Alle Bequemlichkeiten organiſatoriſcher Art f Spieler und Publikum wird angeordnet. Es bleibt nur noch zu hoffen, daß auch der Wettergott ein Einſehen hat und die Abwicklung der Spiele nicht unliebſam unterbricht. Es hatte ſich bereits eine ganz ſchöne Zahl von Zu⸗ der Ungar Kiß zum erſten Treffen antraten. v. Cramm brauchte ſich natürlich nicht beſonders anzuſtrengen, um den Ungarn in drei Sätzen mit 678, 679, 04 auszuſchalten. Sehr Begegnung zwiſchen dem Düſſeldorfer Pohlhauſen und dem Engländer Tuckey, bet der Pohlhauſen mehrfach vor dem Siege ſtand. Vor allem im zweiten und dritten Satz hatte er große Ausſichten, den Kampf für ſich zu entſcheiden. Erſt im vierten Satz konnte ſich dann das beſſere Können des Engländers erfolgreich durchſetzen. Er ſiegte mit 8:10, 6:4, 8:6, 0:3. Die übrigen 3 W e 644, 6:3; Karoni⸗Italien— Kämpfe des erſten Tages brachten im allgemeinen die er⸗ warteten Ergebniſſe. Der Hamburger Bruns offenbarte gegen den Spanier Maier, der ſich allerdings von ſeiner früheren Form weit entſernt befindet, recht anſprechendes Können, mußte ſich aber doch mit 316, 5:7, 5:7 beugen. Auch Kuhlmann und Dr. Hauß leiſteten ihren aus⸗ ländiſchen Gegnern Quiſt⸗Auſtralien und Hare ⸗Eng⸗ land hartnäckigen Widerſtand. 5 Die Ergebniſſe: f u. Cramm— Kiß⸗Ungarn 6:3, 6:3, 6:4; Casca⸗Dſchechei gegen Dr. Heitmann 6:1, 6:2, 6:1; Tinkler⸗England Pboſert 672, 6:2, 6:2; Quiſt— Kuhlmann 6:2, 6:2, 6:3; Dr. Deſſart— Henke 61:1, 8:6, 623; Maier— Bruns 613, 725, 7:5 Sertorio v. Guſtke 614, 6:1, 6:3; Puncec⸗Süd⸗ flawien— R. Heydenreich 624, 7:5, 816; Tuckey— Pohl⸗ bhauſen 8:10, 6:4, 8:6, 6:3, Jänecke— Kühl 6:4, 7:5, 6:8; Turnbull⸗Auſtralien— Dr. Kleinſchroth 6:1, 6:4, 715; Je⸗ nes⸗USel— Schwenker 613, 62, 610; W. Menzel— Hilde⸗ brandt 7:5, 3:6, 671: Burwill— H. Heydenreich 611, 46, 651, 6:1; Siba⸗Tſchechei— Tübben 6:3, 6:3, 6:3; Hebda⸗ Polen— Pachaly 6:4, 6:2, 6:2; Hartz— Bräuer 316, 672, Stephanus 6:2, 7:5, 6.1; Pethoe⸗Ungarn— Lorenz 6:4, 12:10, 876, 6:4; Palada⸗Süd⸗ flawien— Schieder 621, 6:2, 6:2; Henkel— Machenthun 4.6, 7:5, 6:1, 6:1; Gottſchewſki— Cooper⸗England 679, 6:4, 3:6, 6:2, Lund— Kukulfevie⸗Südſlawien 7:5, 62, 10:12, 7:5. Ohne Spiel kamen eine Runde weiter: Sanne über Droſt, Stalios über Denker, Cernoch⸗Tſchechei über Mef⸗ 1 ert, Hopman über Pancke. * Menger. Die Große Baden⸗Badener Rennwoche Das ausländiſche Aufgebot für Iffezheim— Frankreich ſtark vertreten Die Jagd rennen haben ſämtlich ein ſehr gutes Er⸗ gebnis zu verzeichnen. Die vier Konkurrenzen über Sprünge haben zuſammen 110 Nennungen erhalten. Für das Alte Baden⸗Jagdrennen ſind aus Frank⸗ reich A. Echs Rumilly, Frau M. Fockenberghes Le Fils de la Lune(hei leewet noch!!), H. la Montegnes Fretilleur ſowie Bimanora und M. Tillements Jeune Chef, auch ein alter Bekannter, genannt worden. Dazu kamen Leutnant P. Muſys Premier Empire und Salam. Die beſten deut⸗ ſchen Waffen ſind hier Nobel, Cyklop, Fu, Feldpoſt und Hykſos. Sehr ſtark iſt die ausländiſche Konkurrenz auch im Badener Ausgleichs⸗Jagdrennen, wo ſich Le Fils de la Lune, Fretiellur, Premier Empire, Salam und Jeune Chef wiederfinden, zu denen C. Kleins Coböse, L. Schneiders Etoile de Soir und Herrn Tillements Le Montagmard noch hinzukommen. Die deutſche Ställe ſind aber auch hier mit Champagner, Haudegen Ju, Makarius, Cyklop, Graf Nici, Floͤpoſt, Brioche, Sonnenuhr, Creolin und Hylſſos ſehr gut gerüſtet. Weniger hoch ſteht die Qualität im Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen, da es ſich hier um ein Verkaufsrennen handelt. Jeune Chef, Montagitard, Rumilly, Etoile du Soir und Coböe ſind auch hier genannt. Graf de la Foreſt⸗Divonnes Agnello, O. Guhls Cheſtnut und der in deutſchem Beſitz befindliche Temboul verſtärken hier das ausländiſche Element, wäh⸗ rend deutſcherſeits u. a. Haudegen, Schwarzwaldreiſe, Sonnenuhr, Roſella, Verräter und Schumi Mariza antre⸗ ten können. Der Damenpreis hat, wie üblich, eine beſonders ſtarke Angiehungskraft auf das Ausland ausgeübt. Hier finden ſich allein faſt ein Dutzend Franzoſen, darunter Kit⸗ chen Gardem, der das Rennen bereits gewonnen hat, Ja⸗ neiro, ein Gewinner des Heidelberg-Ausgleichs, und Tor⸗ tue, der ſich auch in Iffezheim ſchon verſucht hat. Von Schweizer Ebeite iſt der deutſche Inländer Bru Bru Gloria, aus Oeſterreich Dr. Tonelles Alſia genannt worden. Die Klaſſe der dentſchen Vertreter iſt auch nicht ſchlecht, wie die Namen von Laute, Grenadier, Herodias, Immerfort, No⸗ vils, Groll, Paradiſo, Tantris, Kohinor, Herzog und Mar⸗ molata zeigen. Die kleineren Rennen der Badener Woche ſind überhaupt faſt alle ausgeſprochen gut beſetzt, insbeſondere vom Standpunkt der Qualität geſehen. In dem eröffnen⸗ den Preis won Iffezheim finden ſich z. B., um nur ein paar Namen herauszugreifen, Laotſe, Arabeske, Tant⸗ ris, Landzunge, Conſuzius, Hanſeat, Irländer und Siſi, im Preis von Raſtatt am Freitag Grandſeigneur, Graf Almviva, Inland, Horchauf, Avanti, im Oppenheim⸗ Gedächtnis⸗Rennen Graf Almaviva, Arabeske, In⸗ land, Blitz, Bittſteller, Famaſino, Origines, Confuzius und dazu fünf Frangoſen, darunter Fair Boy und Evian, die zweite aus Alchimiſts Zukunftsrennen. So kann man nach einem Blick auf die zur Zeit vor⸗ liegende Nennunctsliſte auch in dieſem Jahre einen ſport⸗ lichen Verlauf der Rennen im Oostal vorausſagen, der ſich zu einem Höhepunkt der deutſchen Rennſportzeit 1934 ge⸗ ſtalten wird. Alle Vorbereitungen laſſen darauf ſchließen, daß auch die Kurverwaltung für dieſes Jahr während der Großen Baden-Badener Rennwoche ganz beſondere Ueber⸗ raſchungen vorgeſehen hat. Turnier des Mannheimer Sthuchklubs der bisherige Spitzenreiter Knörzer gegen Hart⸗ mann, Ott ſchlug Kühner, Sturm gewann gegen Die letzte Runde brachte Ott den 1. Platz, da er, wie zu erwarten, gegen Sturm einen Zähler buchte, Knör zer aber ſpielfrei war. Hart⸗ mann gewann gegen Menger und kam dadurch noch ſchön nach vorn. Kühner— W. Kohlmüller trenn⸗ ten ſich unentſchieden. 5 Ergebnis der 2. Klaſſe: 1. Ott mit 9 Zählern(aus 12), 2. Knör zer 877, J. Hartmann 8, 4. Kühner 7: es folgen 5. W. Kohlmätller 4, 6. Menger 27 und 7. Sturm 2 Punkte. 3. Klaſſe: Hier brachten die 4 letzten Runden noch aller⸗ lei Veränderungen. 4 Punkte erzielte nur Frei. Waldenberger holte 3½ aus den 4 Schlußpartien, A. Kohlmüller 3 lund einmal ſpielfrei), F. Kohl⸗ müller und Guth je 2; 2 Punkte ſicherten ſich in dieſem„Endſpurt“ Staa b, Wißnat, Baus und Ras pé, 1 Punkt Bommarius, Fuchs, Dr. Gilbrin und Heger,„ Berlinghof. Leer gingen aus Blümmel und Rudel. Ergebnis der 3. Klaſſe: 1.3. A. und FJ. Kohlmül⸗ ler, Waldenberger je 11½(aus 15), 4. Frei 1075, 5. Wiß wat 10, 6. Staab 9, 7. Baus 876, 8.—9. Ber⸗ linghof, Dr. Gilbrin je 8 Punkte uſw. Aus einem Sonderturnier, das nachträglich für neue Mitglieder begann, ging als 1. Krotz mit 10% Punkten (aus 11 Partien) hervor. W. L. KV Karleruhe beſiegt Kickers Würzburg 11:5 Schmittinger⸗Würzburg ſchlägt Kahrmann Karls⸗ ruhe in der zweiten Runde k. o. Für die im Vorkampf erlittene 13:3⸗Niederlage konn⸗ ten ſich die Reſidenzler am Samstag abend im Koloſſeum in Karlsruhe vor über 1000 Zuſchauern mit einem 1115⸗ Sieg revanchieren. Würzburg brachte irn Fliegen⸗, Ban⸗ tam⸗ und Leichtgewicht Leute, die mit reichlichem Ueber⸗ gewicht im Ring erſchienen, ſo daß Karlsruhe ſchon vor Kampfbeginn auf der Waage 6 Punkte zu ſeinen Gunſten buchen konnte. Die Kämpfe wurden ſehr Hart geführt, ſo daß man bis auf den Hauptkampf wenig tochkniſche Fein⸗ heiten zu ſehen bekam. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Weber⸗ Karlsruhe ſiegt über Burck⸗ hardt⸗ Würzburg durch Disqualifikation wegen Tief⸗ ſchlags in der 3. Runde.— Bantamgewicht: Fiſcher 2. Würzburg ſiegt über Bir k⸗ Karlsruhe durch Abbruch in der 2. Runde wegen Augenverletzung. Federgewicht: Müller ⸗ Karlsruhe ſchlägt Greb⸗ Würzburg durch Magenhaken in der 1. Runde k. v.— Leichtgewicht: Bürk⸗ Karlsruhe wird von Fiſcher⸗ Würzburg mit einem haargenauen Kinnhaken in der 1. Runde k. o. geſchlagen.— Weltergewicht: Wieland ⸗ Karlsruhe und Winkler⸗ Würzburg trennen ſich nach ſehr unſauber geführtem Kampfe unentſchieden. Im 2. Weltergewichts⸗ kampf zeigt. Kohlborn⸗Karlsruhe gegen Weber⸗ Wuͤrzburg beſſere Diſtanzarbeit und wird verdienter Punktſieger. a 5 Mittelgewicht: Im Hauptkampf des Abends ſtanden ſich der zweite Kampfſpielſieger von 1930 Breslau, Kahr ⸗ mann ⸗ Karlsruhe gegen den zweiten Kampfſpielſieger 1934 Nürnberg, Schmittinger⸗ Würzburg, gegenüber. In der 1. Runde wurde von beiden Gegnern techniſch hoch⸗ ſtehendes Boxen gezeigt. Kahrmann wird in der 2. Runde aggreſſiver, muß aber auf einen harten Magenſchlag bis 8 zu Boden. Wieder iſt es Kahrmann, der Schmittinger ſtürmiſch an die Seile drängt, dort aber mit einem haar⸗ genauen Magentreffer abgefunden wird; er muß über die Zeit zu Boden. Schmittinger ſiegt in der zweiten Runde durch k. o.— Halbſchwergewicht: Steimer⸗ Karlsruhe hält ſich gegen den ſchlagharten Neubauer ⸗ Würzburg wider Erwarten ſehr gut. Neubauer, der mitunter unfair kämpfte, was ihm auch zwei Verwarnungen einbrachte, erhielt den Punktſieg. f Seite/ Nummer 3535 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Austzabe Montag, 6. Auguſt 1934 Die Geſchäftsleute ſind zufrieden Die erſte Woche des Saiſon⸗Schlußverkaufs Sie liegt nun hinter uns und wir können mit Genugtuung feſtſtellen, daß die Geſchäfts leute mit dem Ergebnis ſehr zufrieden ſind. Die Kaufluſt war überaus rege und die Umſätze übertrafen meiſt die Erwartungen. Vereinzelt wurde ſogar die Feſtſtellung gemacht, daß die Umſätze ge⸗ genüber dem vergangenen Jahre ſich ſogar verdop⸗ pelt haben. Ziemlich übereinſtimmend wird berichtet, daß die erſten drei Tage den Hauptanſturm brachten, und daß zu verſchiedenen Zeiten ſogar das Ver⸗ kaufsperſonal nicht ausreichte. Am Donnerstag und Freitag war dann ein kleiner Rückgang eingetreten. Der Samstag hingegen brachte wieder eine ſtarke Steigerung des Geſchäftsbetriebs, der die höchſten Anforderungen an das Verkaufsperſonal ſtellte, nach⸗ dem die Käuferſchaft feſtgeſtellt hatte, daß der Sai⸗ ſon⸗Schlußverkauf nicht nur am erſten Verkaufstag Vorteile zu bieten vermag. Mit Zuverſicht geht man Kaufmannsgehilfenprüfung im Reich Jeder Lehrling ſoll ſich der Prüfung unterwerfen Der Deutſche Induſtrie- und Handelstag hat bei den Induſtrie- und Handelskammern eine Umfrage über den Stand der Kaufmannsgehilfenprüfungen durchgeführt. Es hat ſich dabei, wie das ND mel⸗ det, ergeben, daß das Jahr 1934 eine außerordentlich ſtarke Entwicklung der Prüfung gebracht hat. 27 Kammern haben in dieſen Tagen erſtmals Prüfun⸗ gen abgehalten, 13 weitere ſind dabei Prüfungsein⸗ richtungen zu ſchaffen. Es ergibt ſich, daß jetzt das ganze Reich von einem faſt lückenloſen Netz von Einrichtungen zur Ablegung der Kaufmannsgehil⸗ fenprüfungen überzogen iſt. Die Zahl der jungen Kaufleute, die 1934 von den Kammerprüfungen er⸗ faßt worden ſind, beträgt mehr als 11000. Etwa zur Hälfte ſeien die Prüflinge aus dem Einzelhandel. Aus den Berichten der deutſchen Handelskammern geht hervor, daß eine nahezu reſtloſe Uebereinſtim⸗ mung darüber beſteht, daß Prüfungen des kaufmän⸗ niſchen Nachwuchſes möglich und ſinnvoll ſind, und daß auf dieſe Weiſe auch eine Beurteilung der Lehr⸗ möglich iſt. Von jedem kaufmänniſchen Lehrling, der es ernſt mit ſeiner Berufsausbildung meint, müſſe erwartet werden, daß er ſich bei Schluß der Lehre zur Kaufmannsgehilfenprüfung meldet. Die Lehr⸗ herren ihrerſeits müßten die Lehrlinge dazu an⸗ halten, daß ſie ſich der Prüfung unterziehen, und in die neuen Lehrverträge ſollten grundſätzlich eine Be⸗ ſtimmung über die Pflicht zur Kaufmannsgehilfen⸗ prüfung aufgenommen werden. u Gebührenfreie Rundfunkaufnahme der Trauer⸗ ſeierlichkeiten. Die Errichtung und der Betrieb von Rundfunkempfangsanlagen zur Aufnahme der Trau⸗ erfeierlichkeiten für den verſtorbenen Herrn Reichs⸗ präſidenten am 6. und 7. Auguſt iſt allen Volks⸗ genoſſen ohne beſondere Genehmigung geſtattet. Ge⸗ bühren werden von der Deutſchen Reichspoſt nicht erhoben, wenn die Anlagen nach Beendigung der Uebertragungen der Trauerfeierlichkeiten ſogleich abgebaut werden. * Generalverſammlung des Männergeſang⸗Ver⸗ Aus dem vom Führer Boſſert gegebenen Bericht über das verfloſſene Halbjahr ging hervor, daß die „Concordia“ einen regen geſanglichen und geſell⸗ schaftlichen Betrieb entfaltet und beſonders die Sän⸗ gerſchar unter ihres Dirigenten Kammermuſiker Max Schellenbergers Leitung erfreuliche Erfolge er⸗ zielt hatte. Herr Boſſert erinnerte an die mühevolle, Tätigkeit des Führerrings und ermahnte die Mit⸗ glieder, treue Gefolgſchaft zu halten. Nach, der von den Herren Georg Kühn und Stapf gegebenen Be⸗ richten über die Kaſſenverhältniſſe, Kenntnisnahme der durch Schriftführer Bronner verleſenen Proto⸗ kolle und nach erteilter Entlaſtung genehmigte die Verſammlung die vom Badiſchen Sängerbund vor⸗ geſchlagene Satzungsänderung. Die hierauf folgende Wahl des Führers betraute mit großer Mehrheit wiederum Herrn Boſſert mit der Leitung des Ver⸗ eins. Er ernannte die bisher amtierenden Herren: Führerſtellvertreter Quell, Schriftführer Bronner, Kaſſier Georg Kühn, Beiſitzer Stapf zu ſeinen Mit⸗ arbeitern. Neu in den Führerring berufen wurden die Herren Ehrenchormeiſter Max Schellenberger und Heid. Als Vergnügungskommiſſare wurden die Her⸗ ren Wilhelm Dörrwang und Georg Plotz, als Revi⸗ eins„Concordia“ EV. Im„Concordia“ Sänger⸗ jetzt in die zweite Woche hinein, die zweifellos das firmen unter dem Geſichtspunkt ihrer Eignung für 0 0 heim fand die halbjährliche Generalverſammlung ſtatt. ſoren die Herren Strötz und Heid von der Ver⸗ bis jetzt erzielte günſtige Ergebnis runden wird. die Lehrlingsausbildung in einem gewiſſen Umfange i ſammlung gewählt. 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