Nr. 300 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr Herausgeber: Mannheimer verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; zhefredakteur: E. F. von Schilling; ellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: e. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. teber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt; Kommunal: DI. F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: K. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozial- redaktion: F. A. Simon; Chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, 8 Nain-Bank, Städt. Sparkasse, Bad Koc f cdi d munale Landesbank, Bad. Bank, Pämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Kansruhe 15 43 D. Nr. Morgen NI Mannheim l Mannheimer RE E abhängige Zeitung Badens und der Pfalz N Geschäftsstellen: Mannheim, R 1. 6, Telefon 4 415154; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 37/8(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf. Trägerlohn, postbezug 3,20 DN zuzügl. 33 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. Porto. 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Am Schluß sagte er:„Wohl gibt es Propheten genug, aber keinen zuverlässigen Apparat der sicheren Ansage der kommen- den Dinge; doch gibt es einen anders gearteten Apparat für den Aufbruch zu dem Wer- denden und der ist es, den ich meinen Zuhörern wünsche: ein festes Herz!“ Der Ansprache des Bundespräsidenten entnehmen wir folgende Abschnitte im Wortlaut: „Wir haben 1952 etwas erlebt, das ich ge- wil nicht als eine verbindliche Lehrstunde der Demokratie bezeichnen möchte, aber doch als einen lehrreichen Anschauungs- unterricht in Demokratie empfand: das große Machtringen in USA. Das war gewiß nicht etwa etwas, das man als„Beispiel“ zitieren könnte oder dürfte: die Formalrechtlichen wie die geschichtlichen Voraussetzungen sind gar nicht vergleichbar. Natürlich war es Höchst interessant zu sehen, wie die moderne Technik, stärker als je, in den Dienst der Be- einflussung der Menschen gestellt War, und man durfte auch dies lesen, was an persön- licher Bitterkeit und Schärfe wechselseitig angeboten wurde— dann war der Kampf vorbei! Man schüttelt sich die Hände! Man nimmt den neuen Tatbestand zur Kenntnis. Sicher gibt es noch mancherlei Groll der Ent- täuschung. Aber, wenn wir recht sehen, hat sich die Verobjektivierung der Stimmungen und Meinungen rasch vollzogen. Durch den Wechsel der Parteien hindurch erzwingt sich das Elementare und Bleibende, das heißt: das Gemeinsame, die Beachtung seines Ge- wichtes. Das ist nun einmal so: in der ver- standesmäßigen oder der gefühlsbestimmten Entscheidung von Millionen einzelner ameri- Churchill unterwegs zu Eisenhower Southampton.(dpa) Der britische Premier- minister Winston Churchill ist zu seinen in- offiziellen Besprechungen mit dem künftigen USA- Präsidenten Eisenhower aus Southamp- ton nach den Vereinigten Staaten abgereist. Er fährt mit der„Queen Mary“. Mit ihm sind mehrere Familien angehörige und der neue pritische Botschafter in Washington, Sir Roger Makins, an Bord. Churchill trifft zu- nächst in New) Vork mit Eisenhower zusam- men. Nach dreitägigem Aufenthalt reist er nach Washington weiter, um Präsident Truman und Außenminister Acheson Höflich- keitsbesuche abzustatten. Er verbringt an- schliebend Urlaubstage in Jamaika und wird Ende Januar wieder in London erwartet. Der konservative„Daily Telegraph“ dampft die vielseitigen Spekulationen über das Treffen Churchill- Eisenhower.„Es sollte klar sein, daß Churchill nicht im Begriff ist, komplexe britisch- amerikanische Verhand- lungen zu führen; vielmehr nimmt er die Gelegenheit wahr, inoffiziell alte Freund- schaften zu erneuern.“ Der Meinungsaus- tausch wird sich zweifellos auf ein weites Feld politischer und militärischer Fragen erstrecken und vielleicht auch wirtschaftliche Punkte berühren. Aber er kann nur eine vorläufige Ueberprüfung sein. Wo 20 ,, Hamburg. Die Deutsche Partei will ihren nächsten Bundesparteitag am 30. Mai in Ham- burg veranstalten. Hamburg. Der Schriftsteller Otto Lehmann- Russbüldt, lange Zeit Generalsekretär der „Deutschen Liga für Menschenrechte vollendete am 1. Januar in London das 80. Lebensjahr. Sein 1929 erschienenes Buch„Die blutige Inter- nationale der Rüstungsindustrie“ wurde in elf Sprachen übersetzt. Nach dem Reichstagsbrand 1933 verhaftet, dann aber irrtümlich entlassen. floh Lehmann-Russbüldt nach London. London. Der britische Oppositionsführer, Clement Attlee, reiste am Donnerstag nach der burmesischen Hauptstadt Rangun ab, um dort am Kongreß der sozialistischen Parteien Asiens teilzunehmen. Attlee wird eine Reise in Pakistan und Indien unterbrechen. London. Die Londoner„Times“ wird vom Neujahrstag an wieder in der sogenannten „königlichen Ausgabe“ erhältlich sein, deren Druck bei Kriegsbeginn eingestellt worden War. Sie kostet etwa 10 Pfennig mehr als die Normalsausgabe(20 Pfennig), erscheint auf hochwertigem, fast unbegrenzt haltbarem Papier Und ist vor allem für Archiv- und Nachschlage- zwecke gedacht. Paris. Nach Polen hat jetzt auch Ungarn seinen Austritt aus der UNESCO beschlossen, um damit gegen die Aufnahme Spaniens und der Bundesrepublik zu protestieren. Fes. Die französischen Behörden in Ma- rokko haben am Mittwoch Abderrahman el Fassi, nach dem Pascha der zweithöchste marokkanische Würdenträger von Fes, von seinen Aemtern suspendiert und unter Haus- arrest gestellt. Am Dienstag hatte der fran- zösische Generalresident den Pascha von Port Lyautey abgesetzt. 5 New Vork. Der griechische Delegierte Alexis Kyrou übernahm am 1. Januar turnusmäßig als Nachfolger des Franzosen Henri Hoppenot den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Vorsitzender des Militärausschusses wird der sowjetische General Skljarow. Taipeh. Marschall Tschiangkaischek, der Staatschef Nationalchinas, sagte am Mittwoch in Taipeh(Formosa) in einer Neujahrsbot- schaft, 1953 würden die Vorbereitungen für einen Gegenangriff auf das chinesische Fest- land abgeschlossen werden. Dem Angriff zu Lande werde dabei Vorrang eingeräumt. Saigon. 36 Menschen wurden getötet und 33 verletzt, als ein Zug etwa 60 Kilometer nördlien von Saigon Undochina) auf eine Mine fuhr und dann von Viethminh-Partisanen überfallen wurde. P/ dpa kanischer Bürger, mögen wir davon halten, Was wir wollen, liegen heute globale Ent- scheidungen eingeschlossen. Wie werden sie sich in der politischen Zielsetzung der, neuen Männer“, wie werden sie sich in den Abstim- mungen der beiden Häuser gesetzgeberisch verwirklichen?“ Eingesponnene Romantik „Denen, die heute, aus Ehrgeiz oder aus Verstimmung, beides durchaus verständliche Gefühlshaltungen, Programme für die Er- neuerung Deutschlands entwerfen— wir kennen das ja— ist das vollkommen gleich- gültig. Sie meinen, das geht uns doch weiter nichts an, was sie da drüben machen! Warum ich das sage— ich hoffe, man erwartet keine Silvesterstimmungsrede von mir— ist ganz einfach: Viele Deutsche sind wieder, nachdem Wir, derb gesprochen, aus dem ärgsten Dreck heraus sind, dabei, eingesponnene oder sich selber steigernde Romantik zu betreiben, die die bedrängte Lage der Welt, und nicht bloß die unseres Vaterlandes, lediglich als Zuliefe- rer agitatorischer Schlagworte, betrachtet, Ieh für meine Person bin für sorgsame Nüchtern- heit... Die Bedrohtheit der Weltlage besteht weiter, auch wenn der Philister meint, das sei nicht so schlimm, wenn er auf seinem Globus gefunden hat. Denn das ‚sehr weit weg gibt es nicht mehr. Man kann Kriege lokalisieren — ein Glück, daß man das kann! Aber sie behalten ihre psychologischen Rückwirkun- gen. Inmitten dieser Situation, die vor allem die Kämpfe in Asien vor sich sieht und die vielfachen Spannungen in Nordafrika und dem Vorderen Orient, steht das deutsche 1 das zugleich europàisches Schicksal 18e Diese Last müßte nicht sein „Die Bemühungen laben eingesetzt, das Gerippe einer europäischen Verfassung zu entwerfen, in der die gemeinsamen Grund- meinungen über staatliches Wesen und bür- gerliche Rechte nicht bloß als papierene De- Kklarationen notiert sein sollen, sondern Leben erhalten.— Das Ziel soll Licht blei- ben, zu dem die Wanderung geht, aber die Schwierigkeiten, die auf dem Wege liegen, darf niemand, von den Hoffnungen geblen- det, mißachten oder übersehen. Ich denke jetzt an das Saarproblem: diese Last müßte nicht sein, wenn das Gewicht der Geschichte und die Forderung einer Zukunft zu einem fruchtbaren Ausgleich gebracht würden.“ Der„neutrale“ Bundespräsident „Und dazwischen nun das Vertragssystem über EVd und Abbau des Besatzungsstatutes. Manche Zuhörer erwarten, daß ich von die- ser Sache etwas sage, manche befürchten es — diese mögen sich selber helfen; sie brau- chen nur den Ton abzuschalten. Es darf, viel- leicht muß ein persönliches Wort gesagt werden über die zum Teil seltsamen Erfah- rungen dieser Wochen: dem Bundespräsi- denten wird in Zeitungen und sehr ahnungs- losen Briefen, in bewegender oder bloß törichten, vorgehalten, er habe eine„neu- trale“ Position verlassen, und dieser Vorwurf in einem Augenblick, da er sich nicht in eine Sache mischt, sondern sich aus ihr zurück- zieht, damit sein Amt nichit von dem Wechsel taktischer Ueberlegungen und prozegtechni- scher Entscheidungen in Mitleidenschaft ge- zogen werde. Das ist der einfache Tatbestand. Der Bundespräsident kann mit seinen Argu- menten nicht auf den Markt gehen. Es dreht sich nicht um die Politik Adenauer, nicht um die Politik Ollenhauer, nicht um die Person Heuss. Ach, ich habe meine Fehler und Laster, wie übrigens die meisten meiner Zuhörer— die Briefschreiber pflegen tugendhafter zu sein—, aber das Laster einer vertrotzten Rechthaberei besitze ich nicht: ich lerne gerne, lasse mich auch überzeugen, doch nicht überreden und schon gar nicht einschüchtern. Man wird mir nicht verwehren wollen, und wollte man es, dies nicht vermögen, mir eine eigene Meinung über die Dinge zu bilden. Ich kann diese Meinung nicht so einrichten, daß sie jedem gefällt— derlei versteht man Wohl unter„neutral“— es gibt Aeußerungen von mir, die etwa der sogenannten„parlamen- tarischen Opposition“ besser gefallen haben als manchen Leuten bei den sogenannten „Koalitionsparteien“. Derlei Dinge oder gar die Frage, ob man ein Stück der sogenannten Popularität gefährde, spielen gar keine Rolle. Sondern der heutige Bundespräsident ist auch der Sachwalter und Treuhänder eines jeden seiner Nachfolger. Das ist die Kern- frage! Und daher die pflichtmägige Behut- samkeit gegenüber Entscheidungen, die eine verbindliche Konvention einleiten. Aus der Lage erwächst die Aufgabe, im neuen Durch- denken der rechtspolitischen Auffassungen den Weg zu suchen, der keinem der Legis- lativen und richterlichen Organe die Sub- stanz schmälert und die Würde kränkt. Der Weg ist findbar.“ Jahreswechsel mit Zwischenfällen in Berlin Pieck kündigt gut ausgerüstete Streitkräfte an Berlin(UP/dpa). Nachdem am Dienstag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der Behörden in Berlin-Tegel der West- berliner Polizist beigesetzt worden war, der bei einem Zwischenfall an der Sektoren- grenze in Frohnau von einem sowjetischen Soldaten erschossen worden war, behauptete am Mittwoch das Präsidium der Volkspolizei, an der Grenze zwischen dem Sowjetsektor und dem französischen Sektor sei der Volks- polizeiwachtmeister Helmut Just angefallen und aus kürzester Entfernung niedergeschos- sen worden. Die Westberliner Polizei konnte bisher keinen Zeugen ermitteln, der irgend- etwas von diesem Zwischenfall wahrgenom- men hat. Am Mittwochnachmittag begann die ge- meinsame sowjetisch-französische Untersu- chung des Zwischenfalls, bei dem der West- berliner Polizist erschossen worden war. Der französische General Carolet und der Vertreter der sowjetischen Kontrollkommis- sion, Dengin, nahmen daran teil. Dazu be- richtete die Agentur der Sowjetzone, daß die französischen Generäle sich davon hät- ter überzeugen müssen, daß die Westberli- ner Polizei vom französischen Sektor aus „ein intensives Feuer aus Revolvern und Karabinern“ auf sowjetische Posten gerich- tet hätten, die„die Berliner Stadtgrenze bewachten“. Bei einem Empfang des scheidenden amerikanischen Kommandanten, Generals Mathewson, erschien auch der sowjetische Vertreter Dengin. Als Dengin kam, verlieh der Regierende Bürgermeister, Ernst Reuter, den Empfang. Die Westberliner Polizisten, die vor dem Haus der amerikanischen Kom- mandantur postiert waren, kehrten Dengin bei seiner Ankunft den Rücken zu. Der sowjetische Oberbefehlshaber, Gene- ral Tschuikow, hat in einem Schreiben an die drei westlichen Kommissare erneut die Auflösung mehrer Westberliner Organisa- tionen, daruntef der„Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“, des„Untersuchungsaus- schusses kfreiheitlicher Juristen“ und des amerikanischen Senders RIAS gefordert. Tschuikow beruft sich auf die Festnahme angeblicher Agenten und Saboteure dieser Organisation in der Sowjetzone. Präsident Wilhelm Pieck kündigte am Silvesterabend an, die Sowjetzone werde moderne und gut ausgerüstete Streitkräfte aufstellen, sobald die deutsch- alliierten Ver- träge vom Bundestag angenommen würden. Außerdem würden in diesem Falle neue und verschärfte Vorkehrungen im sowjetischen Besatzungsgebiet gegen Anschläge und Sabo- teure getroffen werden Ministerpräsident Grotewohl bezeichnet es als einen Beitrag zum Frieden, in der Sowjetzone„noch mehr als bisher“ aufzurüsten, da aus der„Kriegs- und Provokationspolitik“ der Bundesrepublik große Gefahren erwüchsen. Nachklang der Festtagsruhe: Winterbild vom Oberrhein Bild: dpa Vierter Kandidat: René Meyer Noch kein Ende der Regierungskrise in Frankreich abzusehen Von unserem Korrespondenten A. L. in Paris Paris. Am achten Tage der französischen Regierungskrise gab spät abends der Volks- republikaner Georg Bidault dem Staats- präsidenten Auriol den Auftrag zur Re- gierungsbildung zurück. Er hätte wohl für seine Bestellung zum Ministerpräsidenten die erforderlichen 314 Stimmen erhalten können, mußte aber damit rechnen, daß das Zustandekommen einer Regierung an dem Widerstand der Rechtsparteien und der Radikal- Sozialisten scheitern würde. Am Mittwoch, dem neunten Tag der Krise, be- gann im Auftrag. des Statspräsidenten, der frühere Justizminister Renèe Meyer, Ab- geordneter der radikal-sozialen Partei, einen „Probegalopp“, wie es im Pariser politischen Jargon heißt, also die Beratungen mit den Fraktionsführern. Die öffentliche Meinung gibt auch Meyer keine großen Chancen. Die plötzlich aufgeblühte Neigung zwi- schen der gaullistischen Bewegung und den Volksrepublikanern droht die Möglichkeiten der Mehrheitsbildung im französischen Par- lament weiter zu verengen. Der Eintritt der sozialistischen Partei in eine neue Mehrheit begegnet starken Widerständen auf der Rech- ten und bei den Sozialisten selbst. Unter die- sen Umständen fällt es schwer, mit einem Erfolg Meyers zu rechnen. Nach einem Ver- zicht Meyers rechnet man damit, daß nur noch ein Konservativer den Versuch machen könnte, die verwirrte Lage zu klären. Nachdem ein Sozialist abgewinkt hat, ein Gaullist und ein Volksrepublikaner scheiter- ten und voraussichtlich auch der Radikal- Soziale nicht zum Ziele kommen dürfte, bleibt von den großen Parteien nur noch die kon- servative Gruppe der Unabhängigen und Bauern übrig. Für deren eventuellen Versuch wird der Name des Abgeordneten Duchet genannt, der ein persönlicher Freund und Parteikollege des zurückgetretenen Minister- präsidenten Pinay ist; in dessen Kabinett hat Mehr Koreaner an die Front Die Republikaner wollen Trumans Wehretat kürzen Washington.(UP) Senator Robert Taft, der künftige Fraktionsführer der Republikaner im Senat, teilte am Neujahrstage mit, Dwight D. Eisenhower werde als neuer Präsident wöchentlich eine Besprechung mit den kührenden republikanischen Kongreßmitglie- dern abhalten. Die Besprechungen, die im Weißen Haus stattfinden werden, sollen nach den Worten Tafts dem Zwecke dienen, eine republikani- sche Strategie festzulegen, die eine Ver- abschiedung der von der republikanischen Regierung dem Kongreß vorgelegten neuen Gesetzesanträge gewährleistet. Zur gleichen Zeit erhalten Taft und andere führende republikanische Kongreßmitglieder durch diese wöchentlichen Konferenzen Gelegen- heit, die Politik der Administration mit- zuformen, bevor bestimmte Entscheidungen dem Kongreß zur Billigung vorgelegt werden. Senator Taft, der sich zusammen mit Eisenhower um die Nominierung zum repu- blikanischen Präsidentschaftskandidat be- worben hatte, beim Parteikongreß aber un- terlag, hatte am Dienstag eine längere Un- terredung mit dem künftigen Präsidenten. Aehnliche Besprechungen, wie sie zwischen der neuen republikanischen Exekutive und Legislative geplant sind, waren zu Zeiten Roosevelts und Trumans auch zwischen den demokratischen Führern im Kongreß und der Administration üblich. Eisenhower soll die Absicht haben, sich kurz nach seiner Amtseinführung(am 20. Januar) an den Kongreß zu wenden, um ihm eine betreffende Kürzung der Staats- ausgaben, besonders der Verteidigungs- ausgaben zu empfehlen. Er soll gegenüber Senatoren seine feste Absicht zum Aus- druck gebracht haben, das von Präsident Truman entworfene Budget für das mit dem 1. Juli beginnende Jab) in der geplan- ten Höhe nicht zu unterstützen. Korea allein fortzusetzen. warnt aber davor, die amerikanischen Trup- Der Haushaltsplan für 1958/54, den Prä- sident Truman nächste Woche dem neuen Kongreß vorlegen wird, sieht, nach Mittei- lung von informierter Seite, Ausgaben von rund 79 Milliarden Dollars vor. Die Ein- nahmen vom 1. Juli 1953 bis zum 30. Juni 1954 werden auf etwa 69 Milliarden ge- schätzt, so daß das Budget ein Defizit von ungefähr 10 Milliarden Dollars aufweist. Die Republikaner, die im neuen Kongreß die Mehrheit haben, wollen durch Ausgaben- kürzungen versuchen, den Haushalt auszu- gleichen. Bis zum FHaushaltsausgleich ist ihrer Ansicht nach an eine Senkung der Steuern nicht zu denken. Der Ausschuß des amerikanischen Re- präsentantenhauses für die bewaffneten Streitkräfte, dem fünf Demokraten und vier republikaner angehören, hat sich der An- sicht des künftigen Präsidenten Eisenhower angeschlossen und die Politik Trumans in Korea scharf kritisiert. Die Regierung Tru- man, heißt es, habe nicht genügend süd- koreanische Truppen an die Front in Korea geschickt und habe den national-chinesi- schen Streitkräften General Tschiang Kai- Scheks die versprochene Hilfe nicht gegeben. Der Ausschuß empfiehlt dem amerikanischen Verteidigungs ministerium, die Möglichkeit der Verwendung asiatischer Truppen jeder Herkunft“, darunter auch Japaner und Phil- lippinos, in Betracht zu ziehen und fordert ausdrücklich die Verlegung nationalchinesi- scher Truppen von Formosa nach Korea, da- mit diese im Kampf gegen die chinesischen Kommunisten helfen können. Die Südkorea- ner seien, falls sie genügend ausgebildet und ausgerüstet seien und mit Offizieren versehen würden, in der Lage, den Kampf in Der Ausschuß pen„überstürzt“ aus Korea zurückzuziehen, bevor die südkoreanische Armee erweitert sei und mit weniger amerikanischen Trup- pen auskommen könne. er das Postministerium verwaltet. Duchet ist ein junger Politiker und eine der Hoffnun- gene der französischen Konservativen. Es ist nicht anzunehmen, daß Meyer vor Samstag oder Sonntag seine Mission abschließen kann, so daß der etwaige fünfte Beauftragte erst am Montag, also zwei Wochen nach Ausbruch der Krise, mit den Beratungen beginnen würde. Schweres Neujahrsunglück in Chile Valparaiso(Chile).(UP) Mit einer furcht- baren Explosiohskatastrophe, bei der minde- stens 40 Menschen getötet und etwa vierhun- dert verletzt wurden, nahm das neue Jahr in dem chilenischen Hafen Valparaiso einen grausigen Anfang. Man nimmt an, daß das Unglück durch einen Feuerwerkskörper verursacht wurde, den irgend jemand in einen Lagerschuppen am Hafen warf. Der Schuppen geriet in Brand. Bei starkem Wind breitete das Feuer sich rasch aus und erfaßte schließlich ein großes Sprengstofflager, das explodierte. Feuerwehrleute und Schaulustige, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brachten, wur- den in Stücke gerissen. Andere wurden von herumfliegenden Trümmern erschlagen oder von der Menge, die in panischer Angst floh, zu Tode getrampelt. Regierung und städtische Behörden mo- pillsierten sofort alle verfügbaren Hilfs- kräfte. Flugzeuge brachten Blutkonserven, Verbandzeug und Arzneien aus der Haupt- stadt Santiago. Staatspräsident Carlos Iba- nez begab sich sofort zur Unglücksstelle. Die Omnibusfahrer von Valparaiso, die in einem Lohiistreik stehen, wurden über den Rund- funk gebeten, beim Abtransport der Opfer zu helfen. Von den Verletzten befinden sich über 50 in Lebensgefahr. Mehrere sind zur Unkennt- lichkeit verbrannt. Selbst die Leichtver- letzten trugen nach der Katastrophe nur noch Fetzen am Leibe. Die ganze Stadt, in der man Anfangs annahm, es habe sich ein Erdbeben ereignet, ist in größter Aufregung. Auch nach der Explosion hielt das Feuer noch an., Elf Feuerwehren aus Valparaiso und vier weitere aus Vina del Mar haben sich an der Unglücksstelle eingefunden. Atomspione kämpfen um ihr Leben New Vork.(dpa) Der Anwalt des wegen Atomspionage zugunsten der Sowjetunion zum Tode verurteilten amerikanischen Ehe- paars Julius und Ethel Rosenberg richtete am Dienstag an Bundesrichter Irving Kauf- man einen neuen Antrag auf Umwandlung des Urteils. Das Ehepaar wurde am 29. März 1951 verurteilt und soll in der Woche vom 12. bis zum 17. Januar in Sing-Sing auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Bun- desrichter Kaufman deutete an, daß er mög- licherweise einen Hinrichtungseufschub ge- währen wird, um den beiden Todeskandi- daten ein Gnadengesuch bei Präsident Tru- man zu ermöglichen.. Faruks Privatleben soll nicht in die Zeitungen Kairo.(dpa) Der ägyptische Ministerpräsi- dent, Naguib, wandte sich gegen die, Presse- Enthüllungen“ über das Privatleben Ex- König Faruks. In der ägyptischen Presse sollen derartige Berichte in Zukunft nicht mehr gebracht werden. Naguib hatte in den letzten Tagen ein Schreiben aus Köln er- halten, in dem sich ein Deutscher gegen die Veröffentlichungen in einer deutschen Ju- strierten gewandt und den General aufge- fordert hatte, nicht auf solche„schmutzigen Dinge“ zu antworten, sondern mit seiner eigentlichen Arbeit fortzufahren und derar- tige Berichte den Leuten zu überlassen, die nichts anderes tun können“. In seiner Antwort erklärte Naguib in deutscher Sprache, daß er er mit den Ansichten des Schreibers voll übereinstimme und die ent- sprechenden Anordnungen für die ägyptische Presse getroffen habe. Seite 2 MORGEN 0 Freitag, 2. Januar 1953/ Nr. und Gefahren, das dieses noch immer nicht erntminte Gelände bringt. Selbst wenn wir noch so viele Verträge heimbringen sollten, wird urs das nicht der Sorge entheben, Sorgfältig auf jeden unserer Schritte zu achten und uns der doppelseitigen Rück- Wirkungen unseres Tuns bewußt zu bleiben. Wie groß die anderen die Gefahr für sich und für uns schätzen, darf uns nicht gleich- gültig bleiben, darf uns aber auch nicht ver- anilassen, das eigene Denken und Urteilen aufzugeben. Zwar meint Stalin, ebenso wie Eisenhower und Churchill, daß sich das Ge- fahrenrisiko verglichen mit 1950 vermindert habe. Eine Lebensversicherungspolice ist das aber für uns nicht. Wir sollten uns nicht zum Narren machen lassen mit Rezepten à la Coué. Es geht weder den andern noch jedem von uns von Tag zu Tag besser und besser. Wir haben allen Grund, weniger in Fatalismus und Gleichgültigkeit zu machen, Wie wir das weithin 1952 getan haben. Noch denken weder unsere Freunde noch unsere Feinde daran, uns nach unserer Fagon selig werden zu lassen. Zwischen dem amerika- nischen Way of Live und dem sowjetischen Vier jahresplan zu wählen ist nicht jeder- Mmarrs Vergnügen. Und eine neue deutsche Fagon? Gibt es die überhaupt schon? Und Wenn es sie gibt, birgt sie nicht abermals ein zu großes Risiko? Für uns und für alle. Eine europäische Form? Wir haben viel davon geredet. Wir groß ist das Vertrauen dazu bei uns und bei allen? Selbstverständ- lich sollten wir vor keinem Risiko zurück- schrecken, uns aus einer unhaltbaren Situa- tion herauszuwinden, ausgenommen dem einen: der Störung eines werm auch noch So zweifelhaften Friedens. Dr. K. A. ORO E Kommenta 8 Freitag 2. Januar 1953 Wie groß ist das Risiko? Die Feste liegen hinter uns. Die kleinen und großen Buchhalter der Welt sind be- reits eifrig mit Jahresabschlüssen beschäf- tigt, und die Rechner in Wirtschaft und Politik legen sich die Frage vor nach dem Risiko des begirmenden Jahres. Wächst oder kallt der Grad der Gefahr, in der die Welt lebt? Ist es uns erlaubt, materielle, geistige und moralische Anlagen auf lange Sicht zu machen, oder werden wir gut daran tun, unsere Mittel flüssig zu halten und nur noch kurzfristige Verbindlichkeiten einzugehen? 5 Es nützt uns wenig, wollten wir versu- chen, die bestehende Dunkelheit über den mutmaßlichen Verlauf der Ereignisse durch einen seherischen Blick in die Tinte erhellen zu wollen. Wir wollen zwar beileibe nicht behaupten, daß der Welt Ablauf, etwa wie die Bahn der Planeten, verstandesmäßig er- rechnet werden könnte. Es gibt da eine zu Sroße Anzahl von Faktoren, die wir nicht Rennen. Noch ist Politik und Historie, Welt- lenkung und Weltbeschreibung weitgehend eine Angelegenheit weniger des Verstandes als der einfühlenden Urteilskraft. Aber auch das beste Urteil taugt nichts, ohne eine Sicht über den überschaubaren Bereich ge- ebener Umstände, ohne einem Blick auf das Was die Herren des Tages denken und treiben, ohne ein Wissen von dem, was nicht nur wir, sondern die andern von der Größe dier Gefahr halten, und wie sie ihr zu be- gegnen gedenken. Im Augenblick könnten wir etwa folgende Tatsachen festhalten: Eisenhower ist im Kommen. Churchill geht auf Reisen, de Gaulle steht(noch immer) vor den Toren, und Stalin macht in unerschütterlichem Gleichmut seine nach wie vor gleichbleiben- den, hinhaltenden Angebote. Das sind zu- nächst vier Faktoren, die einiges aussagen Könnten. Sicher wird die USA nunmehr Wieder aktiv werden, nachdem sie durch ihr Wahlfieber sozusagen ans innerpolitische Bett gefesselt war. Sie kann aktiv werden in Korea, wo allerdings die Roten die Zeit ge- nutzt haben, sich im Stellungskrieg einzugra- ben und wohl nicht so leicht ohne größten Infanterieeinsatz aus ihren Gräben zu werfen Sind. Sie könnte aktiv werden in Indochina, o Frankreich bisher, ebenfalls geschüttelt von seinen europäischen Sorgen, nur noch nhaltend Widerstand leistete. Wenn aller- dings die These der amerikanischen Republi- aner,„der asiatische Krieg den Asiaten“, in die Tat umgesetzt wird, so wird Frankreich zwar auf einige überseeische Geschütze und Flugzeuge, kaum aber auf neue Kämpfer in den Reisfeldern zählen können. Damit wird aber auch der schmutzige Krieg noch gute Weile haben. Ob sich die Aktivität der USA deshalb aber stärker auf Europa werfen wird, st wenig wahrscheinlich. Das Geschäft ist nicht gut. Die Reise Churchills nach USA wiederum scheint weniger auf ein erneutes Aufschüren tehender Brände als auf eine Befriedigung Bhinauszulaufen, denn Großbritannien braucht Ruhe. Ruhe in Afrika, wo die schwarzen Minensklaven ebenso wie die farbigen Erd- ſußbauern, Gummisammler und Transport- rbeiter aufsässig werden. Ruhe im Vorderen ient, aus dem das Blut des Weltreichs den Bohrtürmen entquillt. Ruhe auch in Indien, das dem englischen Nationalreichtum noch mmer einträgliche Zinsen zuschlägt. Ruhe aber auch im eigenen Mutterland, wo das Regieren täglich schwerer und das Opponie- ren täglich erfolgreicher zu werden verspricht. Ohne gütiges Zuwarten des großen Gläubi- s in Washington wird aber diese Ruhe at zu erkaufen sein, denn die Orientalen ind es gewohnt, sich von den Europäern be- zahlen zu lassen, und Englands Devisen sind app, die Schulden umso reichlicher. Was de Gaulle betrifft, so ist sein Posten stehen nicht unbegründet. Aehnlich wie in England wird die Lage der sich ablösenden Sgierungen keineswegs beneidenswerter nd die Opposition ist darum immer im orteil. Die Krisen in Tunis und Marokko in Indochina sind keineswegs dazu an- Sstan, die Finanzmisere des framösischen ſtsates zu erleichtern, zumal da die Staats- er immer weniger geneigt sind, ihre ern ehrlich zu bezahlen. Daß hier der Dampfkessel der Politik eines Tages zum tzen kommt, ist durchaus möglich. Wenn Jahr 1953 nicht bald Entlastung bringt, die Staatskrise aus ihrem latenten in den akuten Zustand übergehen. Der euro- Kontinent würde davon zweifellos unberührt bleiben. ch Stalins Zuwarten fußt auf ähnlichen erlegungen im Weltmaßstab. Für die ts befindet sich der Westen in einem Wachsenden Zustand innerer Wider- e. Widersprüche, die es Rußland ge- en sein lassen, nicht in ihren Mahlstrom zu geraten. Darum wird der Kreml sich auch chwerlich provozieren lassen; allerdings er nichts unterlassen, was die Gegen- Sätze in der Welt, sei es zwischen den großen Nationen, sei es zwischen Kleinen und Großen, sei es in den Nationen selbst Zur itkaltung bringen könnte. Von Moskau ist mn Heilmittel gegen das gelbe Fieber oder lie schwarze Gefahr zu erwarten, wogegen Ost-Westspannung vom roten Pol her Is immer nur bis an die Grenze möglichen kriegerischen Entladung ge- en wird, während man allerdings dort chtet, daß der Westen sich weniger in alt hat. Aus diesem Grunde ist Stalin Wieder einmal bestrebt, den östlich- chen Widerstand zu verringern und Spannungsfeld durch neutrale Angebote entlasten. Nicht mehr, nicht weniger. Zusammengerꝛommen ergeben diese vier Lucknow.(UP/dpa) Die in Lucknow Nordindien) tagende asiatische Studien- gruppe des ökumenischen Rates der Kirchen korderte in ihrem abschließenden Bericht alle Christen auf, in den Versuchen nicht nachzu- lassen, den Konflikt in Korea örtlich zu be- schränken und durch Verhandlungen zu be- enden. In einer Kritik der amerikanischen Poli- tik in Asien heißt es, die Vereinigten Staaten hätten den Antikommunismus zur Richt- schnur ihrer Außenpolitik gemacht. Dies führe allgemein zur Förderung der Interes- sen der konservativen und reaktionären poli- tischen Gruppen in Asien und schwäche da- mit die Kräfte der gesunden sozialen Reform. Das große Gewicht, das im Kampf gegen den Kommunismus auf die militärische Stärke gelegt werde, bedrohe, obschon eine direkte Folge der starken internationalen Spannung, die Bewegungen für nationale Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Die Studiengruppe befürwortet den Ge- danken einer„dritten Kraft“, der in Asien als geistige Realität vorhanden sei und fordert die Christen auf, von den Kolonialmächten das Recht der Selbstbestimmung für die Kolonialvölker zu verlangen. Die militärische Lage in Britisch-Malava und Französisch- Indochina berge die Gefahr, daß der Kampf gegen den Kommunismus schließlich zum Mittel der Unterdrückung nationaler Befrei- ungsbewegungen werde. Ein Bericht über die Stellung der Kirche zu den Rasse- und Klassen- Spannungen in der Welt wurde am Vorabend der Sitzung des Zentralkomitees in einer von über fünfzig Delegierten aus Indien, Australien, Burma, Ceylon, Pakistan, Indonesien, Japan und Malaya besuchten Zusammenkunft der asiati- schen Studienkonferenz des Weltkirchenrates diskutiert. Vom Welkkirchenrat wird dann gefordert, daß er die südafrikanische Rassen- Politik verurteile, damit die christlichen Kirchen nicht in den Verdacht gerieten, als ob sie dieser Politik zustimmten. Bei dem Bericht handelt es sich um eine Unterlage für die Aussprache, nicht aber be- reits um Beschlüsse eines Gremiums des Kairo. Man neigt in Europa, im Westen da- Zu, Erscheinungen wie Mohammed Naguib oder seinen Gegenspieler in Syrien, den Obersten Schirhakly, schlechthin als mili- tärische Diktatoren anzusprechen. Die Durch- setzung auch ziviler Posten der Verwaltung mit Militärs verführt dazu, die Berechtigung dieser Annahme zu unterstreichen. Aber der Schein trügt. Schon der Vergleich zwischen Westlichen und orientalischen Militärs zeigt das. In den geordneten disziplinierten Staa- ten des Westens sind die militärischen Tu- genden des Soldaten, Disziplin, Gehorsam, Verantwortungsgefühl, Einsatzbereitschaft, kein Privileg ihres Standes. Sie sind mehr oder weniger eine Allgemein-Erscheinung des Verwaltungskörpers, der Politik, des öffentlichen Lebens. In den östlichen Ländern mit ihren viel zu schnell, nicht organisch ge- wachsenen Demokratien, einem so niedrigen Bildungsstand, der die Bildung einer lei- stungsfähigen Verwaltung gar nicht gestat- tete, sind sie eine Ausnahme. Die Einmischung der Offiziere in die Politik entspricht nicht militärisch- außenpolitischen Machtzielen. Sie zielt auf die Reinigung des innerpolitischen Lebens des Heimatlandes, auf die Beseiti- Sung unsauberer Elemente und schädlicher, oft fremdstaatlicher Einflüsse. 5 Militär als Ordnungszelle Das Militär in den arabischen Staaten ist nicht militaristisch im westlichen Sinne, es ist meistens die einzige Ordnungszelle im Land. Das beweist im Positiven Syrien, wo Chichakly und seine Offiziere den gleichen Weg wie Naguib und sein Geheimbund schon vor Jahresfrist beschritten haben. Das be- weist im Negativen Libanon, wo die Straße den korrupten Staatspräsidenten Bechara itionen— es sind nur die vier sicht- EI Khour y und seinen Clan beseitigte, wo ersten unter vielen nicht weniger wesent- jedoch die Erneuerung des politischen Lebens chen— eine HFKonstellation, die für das und die Reinigung der Verwaltung sofort den 1953 zwar keine Steigerung der all- eri Weltgefahr, wohl aber eine Zu- nationaler und internationaler Aus- andersetzungen bringen wird. Das Risiko r uns als Deiitsche ist darum nicht größer cht kleiner geworden. Wir bleiben or Niemandsland zwischen den den Unbequemlichkeiten Händen der als Persönlichkeit nicht ausrei- chenden Figur des libanesischen Obersten, des Emir Ch e h a b, entglitt und von den Po- litikern übernommen wurde. Daher bis jetzt kein Erfolg. Die Uebernahme der Minister- Präsidentschaft im Irak durch den General- stabschef Noureddine Mahmoud kann mit den Erscheinungen Naguibs und Chichaklys Einwandern in USA schwer gemacht Ein sehr umstrittenes Gesetz in Kraft getreten Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke in New Lork New Fork. Als ein Weihnachtsgeschenk zweifelhaften Wertes wurde allen Ameri- kanern und denen, die es einmal werden Wollen, am 24. Dezember des zu Ende gegan- genen Jahres das neue amerikanische Ein- Wanderungsgesetz vorgelegt, daß alle seit 154 Jahren bestehenden gesetzlichen Bestim- mungen, die die Einwanderungs-, Naturali- sierungs- und Deportierungspolitik der ame- rikanischen Regierung regelten, überholt. Die Arbeit der beiden Autoren des Gesetzes, der Senatoren MeCarren und Walter war so gründlich, daß ein Jahr nicht genügte, um es Rechtsexperten zu ermöglichen, das im Bundesregister veröffentlichte und 120 Seiten umfassende Gesetzeswerk einmütig auszu- legen. Präsident Truman, dessen Veto gegen das Gesetz von beiden Häusern des Kon- gresses überstimmt wurde, wird seinem Nachfolger den Befund einer von ihm beauf- tragten Kommission vorlegen können, der beweist, daß der amerikanische Kongreß im Gegensatz zur Ansicht einer zahlenmäßig großen Gruppe der Bevölkerung gehandelt hatte, als er das Gesetz guthieg. Bevor jedoch „Präsident“ Eisenhower Aenderungen vornehmen kann, wird jeder Einlaßsuchende in die Vereinigten Staaten die verschärften Bestimmungen zu spüren bekommen. Kritische Auswahl der Bewerber Eine der fundamentalen Aenderungen in der neuen amerikanischen Einwanderungs- Das Ringen um die Seele Asiens Tagung des Oekumenischen Rats/ Eine Botschaft des Papstes Oekumenischen Rats. An der Sitzung des Zentralkomitees nehmen fast hundert Dele- gierte als Vertreter von 220 Millionen evan- gelischer, anglikanischer und griechisch- orthodoxer Christen teil. Aus Deutschland sind die Bischöfe Lilje Hannover) und Half- mann(Kiel), Kirchenpräsident Niemöller (Wiesbaden), der Präsident des Kirchentags, von Thadden-Trieglaff, und Pfarrer Niesel vertreten. Papst Pius XII. richtete am Mittwoch eine Rundfunkbotschaft an die Katholiken in Indien. Darin erklärte er:„Die Mächte des Guten und des Bösen ringen in bitterem Konflikt um die Seele Asiens und ihr wißt, Was vom Ausgang dieses Konflikts abhängt. Ir kennt auch die wichtige, überragende und kompromißlose Rolle, die die Religion, der wahre Glaube, in diesem Konflikt und im Aufbau des Staates spielt“ In der Bot- schaft, mit der die Feierlichkeiten zur Er- innerung an die Ankunft des Apostels Tho- mas in Indien abgeschlossen wurde, for- derte der Papst die Gläubigen in Indien auf, „eine mächtige Phalanx gegen die zerstören- den Elemente der Gottlosigkeit“ zu bilden. Die Tschangtschu-Eisenbahn an China übergeben London.(UP) Die Tschangtschu-Eisen- bahn, das wichtige Bindeglied Zwischen der Mandschurei und Sowjetrußland, ist nach einer Meldung von Radio Peking am Mitt- woch in chinesische Verwaltung übergegan- gen. Die Bahn stand bisher unter gemein- samer sowjetischer und chinesischer Ver- waltung. Die Uebergabe entspricht dem sowWzetisch- chinesischen Freundschaftsab- kommen von 1950. Eine feierliche Uebergabe- zeremonie fand in der mandschurischen Stadt Charbin statt. Staatschef Mao Tse- tung pries in einem Telegramm an Josef Stalin die Uebergabe der Bahn als einen „neuen Beweis der Freundschaft“ zwischen China und der Sowjetunion.„Das chinesische Volk“, heißt es in dem Telegramm,„wird sich der kreundschaftlichen sowjetischen Unterstützung für alle Zeiten erinnern“. Von unserem Korrespondenten V. O. in Kairo nicht verglichen werden. Sie ist eine Revo- lution von oben, ein Staatsstreich des anglo- philen Regenten Abdul lla h, um für die Krone und— die Engländer zu retten, was noch zu retten ist. Sie dürfte eher dem Staats- streich Faruks am 26. Januar gleichzuset- zen sein. Die Kraft der Opposition im Irak ist bisher nicht groß genug, aber auch ihre Stunde wird in nicht zu weiter Ferne schla- gen. Saudi-Arabien und vemen beharren noch zu sehr in reaktionär- patriarchalen Le- bensbedingungen, als daß oppositionelle Er- scheinungen gegen das absolutionistische Sy- stem sich manifestieren könnten. Die beiden Königskinder im Irak und Jor- danien, Fays al, der 1953 großjährig wird, und Hussein, der seinem Vater Talal folgte, dessen viel umstrittene geistige Er- krankung dem hoffnungsvollen Regime maß- voll arabisch- nationaler Regierung ein zu schnelles Ende setzte, stehen beide noch stark Unter englischem Einfluß. Die junge Königin Großbritanniens und des Commonwealth, Elisabeth II., sah erst vor kurzem Faysal nach seinem Besuch in den USA und Husseins Mutter, die vom Schicksal schwer getroffene jordanische Königin Zein bei sich zu Gast. Noch sind Irak und Jordanien die am wenig- sten umstrittenen Stützpfeiler britischer Stel- lungen im Mittleren Osten. Großbritanniens Interessen Die Positionen am Suezkanal und im Sudan sind wichtiger, wertvoller, sie rühren an das Gefüge britischer Weltpolitik. Sie sind ohne Zweifel ernstlich gefährdet. London scheint einzusehen, daß der nördliche Sudan gegen Aegyptens Ansprüche nicht mehr zu halten ist. Daher seine verzweifelten Versuche, den südlichen Sudan vom Norden abzutrennen. Die von ägyptischer Seite sehr hoffnungsvoll begonnenen Verhandlungen zwischen Mo- hammed Naguib und dem britischen Bot- schafter in Kairo, Sir Ralph Stevenson, schei- nen sich an der alten britischen Verzöge- rungstaktik zu stoßen. Die Enttäuschung in Kairo ist bereits recht fühlbar. In der Folge kam eine durchaus eindeutige, unmißver- ständliche Regierungserklärung Naguibs, das Hauptziel der ägyptischen Politik bleibe die Evakuierung der britischen Bes atzung aus der Politik wird durch die Bestimmung festgelegt, daß 50 Prozent der den einzelnen Ländern zustehenden Quoten von Einwanderungs- willigen gefüllt werden müsse, die eine „höhere Schulbildung, spezielle Kenntnisse oder außergewöhnliche Fähigkeiten“ nach- weisen können, die der Wirtschaft oder der Kultur der Vereinigten Staaten von Nutzen sind. Bewerber dieser Kategorie können je- doch nur einwandern, wenn ein amerikani- scher Bürger oder eine amerikanische Firma sich für ihre Zulassung einsetzt und nach- weist, daß der amerikanische Arbeitsmarkt selbst nicht genügend qualifizierte Kräfte besitzt. Diese„Petition“ der Antragsteller muß den Einwanderer mit Namen und den üblichen Daten angeben. Erst dann werden die Einwanderungsbehörden bei den ameri- kanischen Arbeitsämtern nachprüfen, ob die angebotene Kraft wirklich einen Wert für die amerikanische Wirtschaft hat. Selbst wenn der Bewerber in die Prioritätsgruppe ein- gestuft wird, liegt die Erteilung eines Visums Völlig in den Händen der amerikanischen Konsulate im Ausland, denen die Efitschei- dung darüber obliegt, ob der Bewerber ge- sundheitlich, moralisch und politisch zulässig ist. Frauen oder Kinder dieser„‚Auserwähl- ten“ werden auf die erste Hälfte der Quote angerechnet. Die anderen 50 Prozent der Quote bleiben für Bewerber, die mit ameri- kanischen Staatsangehörigen oder in Ame- rika lebenden Ausländern verwandt sind. Diese neue Quotenpolitik wird es für jeden Ausländer sehr schwer machen, in die Ver- einigten Staaten einzuwandern, solange er nicht zu den beiden genannten Gruppen gehört. Nur Kommunisten sind„totalitär“ Im Vergleich zu den bisherigen Bestim- mungen sieht das neue Gesetz nur eine ge- ringfügige Erhöhung der Quoten für die ein- zelnen Länder vor. Während sich bisher jedoch Millionen Ausländer selbst für die Einwanderung bewerben konnten, obliegt es jetzt amerikanischen Organisationen, Betrie- ben, Verwandten oder Freunden, die Bewer- Völlige Ueberarbeitung vorgeschlagen Der erwähnte Beratungsausschuß des Präsidenten Truman für Einwanderungs- und Naturalisierungsfragen schlägt in einem am Neujahrstage veröffentlichten Bericht— wie„United Press“ meldet— eine grund- legende Aenderung der Einwanderungsge- setze vor. Danach sollen die Landerquoten für die Einwanderung abgeschafft und durch eine„Einheitsquote“ für alle Gebiete der Welt ersetzt werden. Diese Quote soll auf ein Sechstel Prozent der amerikanischen Be- völkerungszahl des Jahres 1950 festgesetzt werden, während bei den gegenwärtigen Ein- Wanderungsgesetzen die weiße Bevölkerung der USA im Jahre 1920 als Grundlage für die Festsetzung der Länderquoten diente. Auf Grund dieser Aenderungen könnten nach der neuen„Einheitsquote“ 251 162 Personen jährlich nach den USA einwandern gegen- über bisher 151 162 Personen, die sich auf insgesamt 85 verschiedene Länderquoten verteilen.. Während der ersten drei Jahre sollen je- Weils 100 000 Plätze von der Gesamtquote für Vertriebene und Flüchtlinge aus den Län- dern hinter dem Eisernen Vorhang, deutsche Ost vertriebene und verschleppte Personen abgezweigt werden. 5 Der Ausschuß meint, das am 24. Dezember in Kraft getretene Gesetz müsse vollkommen überarbeitet werden. Auch der künftige Präsident, Eisenhower, habe sich während seines Wahlfeldzuges für eine Revision dieses Gesetzes ausgesprochen. Der Ausschuß erkennt die Notwendigkeit an, die Sicherheit der Vereinigten Staaten zu schützen, und er tritt dafür ein, daß auch Die Araber stärken ihre Stellung Ein Rückblick auf die Veränderungen im vergangenen Jahr Suez-Kanal-Zone. Bis auf den letzten Mann. So schließt sich wieder der Kreis zu den poli- tischen Ambitionen vom Beginn dieses Jahres, als ägyptische Freischärler an der Kanal- Front gegen die Engländer kämpften. Palästina- Problem Neben Großbritannien steht Israel im Mittelpunkt der arabischen Politik. Der Kampf um die wirtschaftliche Schwächung des im arabischen Raum unerwünschten Ein- dringlings, der Erfolge zu zeitigen versprach, ist durch das deutsch-israelische Wiedergut- machungsabkommen in ein neues Stadium getreten. Es bleibt abzuwarten, ob die arabi- schen Staaten die letzten Konsequenzen des angedrohten Boykotts deutscher Waren zie- hen werden, der sie eines zuverlässigen und politisch uninteressierten Lieferanten sowie Käufers ägyptischer Baumwolle und anderer arabischer Produkte berauben würde. Debatte in der General versammlung der UNO über das Israel-Palästina-Problem und an- schließende Abstimmung brachte den Ara- bern, unterstützt durch die islamisch-asiati- schen Staaten und die Stimmen des Sowjet- Blockes, einen sehr beachtlichen politischen Erfolg, der dem Prestige Großbritanniens und der Vereinigten Staaten in den Ländern der arabischen Liga weiterhin Abbruch getan hat. Der erste Kongreß der arabisch-asiati- schen Staaten, der in diesen Tagen in Kairo abgehalten wurde, zeigt, daß man gewillt ist, auf dem einmal beschrittenen Weg der Zu- sammenarbeit fortzufahren. Der im Slansky- Prozeß zu Prag und den anderen Satelliten- Staaten offenkundig gewordene Anti-Zionis- mus der Kommunisten ist hier sehr stark vermerkt und kommentiert worden. Er hat den Arabern erneut vor Augen geführt, wer ihre Gegner in der Israel-Frage sind, wer ihre Freunde sein könnten. Das wird nicht bedeu- ten, daß sie sich in die Arme Rußlands wer- fen werden. Aber die von den West-Groß- mächten sehnlichst erhoffte Bereitschaft einer Beteiligung der Araber an dem westlichen Verteidigungssystem gegen den Kreml ist auf den Nullpunkt gesungen.„Die Araber lieben uns nicht mehr!“ schrieb kürzlich der Rektor der amerikanischen Universität in Beirut. Die der Hitler-Zeit. siebzig Jahren war das Jahr 1952 in den Vereinigten Staaten ein Jahr ohne Lynch justiz, erklärte der Präsident der Neger- universität Tuskegee in seinem J ahresbericht. „Aber andere Formen der Gewalttätigkeit und der Gesetzlosigkeit gingen nicht zurück!“ Vor allem bedauerte der Präsident die Terror- maßnahmen 8 dann angewandt werden, wenn Neger i. zuvor ausschließlich von Weißen bewohnte Viertel ei 49 gegen Neger, zehn gegen Weiß jüdische Synagogen und Schulen gegen eine 5 3 bung für die Einwanderungslustigen einzu- reichen. Mitglieder„totalitärer“ Organisatid nen waren bisher von der Einwanderung Ausgeschlossen. Diese Sprache wird auch im neuen Gesetz angewandt, jedoch gilt jetzt nur noch die Kommunistische Partei als tota- litäre Organisation, da sie ein totalitäres Regime in den Vereinigten Staaten propa- giert, während Nationalsozialisten, Falangi- sten usw. zugelassen werden können, da sie sich nicht für eine Diktatur in den Vereinig, ten Staaten einsetzen. 0 Seeleute unter dem Vergrößerungsglas Für eine Million Seeleute, die nach einer Statistik jährlich amerikanischen Boden be- treten, war die Behandlung der Besatzung des französischen Ozeanriesen„Liberte“, der am 24. Dezember in New Vork anlegte, ein Vorgeschmack dessen, was von den amerika- nischen Einwanderungsbehörden in der Zu- kunft zu erwarten ist. 269 der Besatzungs- mitglieder durften auf Grund der neuen Be- stimmungen nicht an Land gehen, weil sie die Fragen nach ihrer politischen Einstellung nicht beantworten wollten. Die Verzögerun- gen, die gezwungenermaßen durch die um- ständlichen Untersuchungen eintreten wer den, sind den Schiffahrtslinien schon heute ein Dorn im Auge und es läßt sich leicht der Zeitpunkt errechnen, in dem ihre Regierun- gen sich in Washington beschweren werden Das Mißtrauen, daß die Senatoren MeCar- ren und Walter in ihrem Gesetz vor allen Neuankömmlingen ausgedrückt haben, geht in einem Punkt sogar noch weiter. Das Ge- setz läßt selbst denjenigen nicht in Frie- den, der sich mit ordentlichen Papieren in diesem Land niedergelassen hat. Während Nichtamerikaner, die in den USA leben, bis- her lediglich einmal im Jahr ihren Wohnort angeben mußten, schreibt das Gesetz eine viermalige„Standorterklärung“ pro Jahr vor. Bei Nichtbefolgung dieser Regel setzt sich der „Resident“, der mit seinem Namen und seinen Fingerabdrücken bei den Behörden registriert ist, der Gefahr der Deportierung aus den Vereinigten Staaten aus. * Weiterhin Spione und Saboteure daran ge- hindert werden amerikanisches Hoheitsgebiet zu betreten. Ausländischen Staatsangehör gen, die Mitglieder oder Anhänger totalitäre Parteien sind, wie Kommunisten, Nationa sozialisten und Faschisten, soll die Einreis nach den USA verwehrt werden, sofern diese Mitgliedschaft nicht unfreiwillig ist oder die betroffenen Personen durch ihre Zugehörig- keit nicht bewußt oder mit Absicht die Ziele und Prinzipien derartiger Parteien fördern. Der Ausschuß empfiehlt jedoch, daß Aus- ländern der vorübergehende Besuch der Ver- Nör einem fieber! Wehr schließ das Si- Nordre zender Wasse Meter. Die Himal' hatte, zwinge Flugpl In schen ger Me 78 Jah treuen geblick heraus Roc Zwillir waren durch. durch Kopfh. nem S der Tr ergholt. noch 1 Leben, einigten Staaten unabhängig von ihrer frühe 1 ren Zugehörigkeit zu solchen Organisatione erlaubt wird,„sofern der Zweck ihres B suches legitim ist und kein Grund zur An- nahme vorliegt, daß sie sich in eine gegen dies * 8 Vereinigten Staaten gerichtete fei Tätigkeit einlassen“. Weniger als im Reichs- finanzministerium wies am Dienstag den Vorwurf des Bundes- rates zurück, daß es einen weit größeren das Reichs- finanzministerium wärend seiner größten Personalaufwand treibe als Ausdehnung 1943. Mit der Abwicklung de Hypothek des Hitler-Regimes, die sich mi den Schlagworten Lastenausgleich. Besat- zung, Wiedergutmachung, Wertpapierberei- nigung und Kriegsopferversorgung andeu-. ten lasse, seien im Bundesfinanzministerium 0 zur Zeit 497 Beamte, Angestellte und Ar- beiter beschäftigt. Für die mit dem Reichsflnanzministerſum vergleichbaren Arbeiten verblieben dann nur 899 Kräfte. Das seien vierhundert weniger als im Reichsfinanzministerium. Aber auch diese ase Bonn.(dpa) Das Bundesfinanzministerium 1 geringe Zahl habe infolge der Rechtszersplit- terung und der sonstigen Folgen von Hitler- Reich und Besatzung eine schwierigere Arbeit zu leisten, und sie müsse außerdem noch in dem komplizierten Rahmen einer föderalisti- schen Demokratie arbeiten. Beratungen mit Ausschüssen, den Ländern, dem Bundesrat 4 und dem Parlament forderten einen weit 1 gime gröberen Aufwand als das Diktaturre Vertrauen für Paul Kutsch Saarbrücken,(dpa) Die außerordentliche General versammlung des saarländischen In- dustrieverbandes Bergbau sprach dem ersten Vorsitzenden des Verbandes, Paul Kutsch, am Mittwoch in Sulzbach mit großer Mehr- heit das Vertrauen aus. Von 294 Delegierten stimmten 281 für Kutsch und nur dreizenn gegen ihn. Kutsch verteidigte sich in einem längeren Referat gegen die Vorwürfe, die im Zusammenhang mit seiner Absetzung durch den Schiedsausschuß erhoben worden waren. 85 Die Absetzung ist inzwischen vom Landge- richt Saarbrücken als widerrechtlich rück Zängig gemacht worden.) Hubert Stein vom Deutschen Gewerkschaftsbund, der mit zwei anderen Angehörigen des DGB als Gast an der Generalversammlung teilnahm, sicherte, daß die deutschen Gewerkschaften nach wie vor hinter dem Industrieverband Bergbau und seinem ordnungsmagßi stand unter Paul Kutsch stehen. gen Vor- Ein Jahr ohne Lynchjusti: New Lork.(dpa) Zum ersten Male seit die von der weißen Bevölkerung e, acht gege a und ei katholische Kirche geri, ver- * Stiith Der Forde für R Siepm ten B schein Forde Menge Sich 1 mäßig men d ausein englis- tunger junges das im Musik gedeih Rundf nicht seiner instrui Solche. ter K der C und g nichts Es ist spiele bespre jene a 5 0 vo ung, Name 2. 1 einzu- misatid nderung auch im llt jetzt als tota- talitäres Propa- Falangi- „ da sie itzungs- uen Be- 1 sie die stellung 6gerun- lie um- n Wer- i heut 8 icht der gierun- werden. MedCar- r allen n, geht Das Ge- 1 Frie- eren in ährend en, bis- Vohnort tz eine ahr vor. sich der seinen istriert us den terium undes- 5Beren deichs-⸗ rösten 18 der h mit Besat- berei- mdeu- terium d Ar- rsplit- Iitler- Arbeit och in gungen sowie für die Uebertragung von alisti- n mit desrat Weit egime tliche m In- ersten utsch, lehr- ierten zehn 2 einem 18 in durch aren. idge- rück ⸗ vom 2zwel st an ver- aften band Vor- 3 1 g Nr. 1/ Freitag, 2. Januar 1953 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Im größten Spielwarengeschäft der argen- tinischen Stadt Cordoba brach eine Panik aus, als Knallfrösche in einem Korb explodierten und einen Brand auslösten. Ein Unbekannter hatte einen brennenden Zigarettenstummel in den Korb geworfen. Die Folgen der Panik Waren ein Toter und über sechzig Verletzte. . Der Kapitän des französischen Passagier- dampfers„Champollion“, Henri Bourde, sagte in Nizza bei seiner Rückkehr nach Frank- reich, die Strandung seines Schiffes vor der libanesischen Küste sei durch ein neues Leuchtfeuer verursacht worden, über dessen Einrichtung die Schiffahrt nicht unterrichtet worden sei. Der wachhabende Offizier habe das neue Leuchtfeuer für den Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von Beirut gehalten und dementsprechend den Kurs festgelegt. Darauf Sei die„Champollion“ auf ein Riff gelaufen. * Nördlich von Bordeaux kam es erneut zu einem schweren Dammbruch. Trotz der fieberhaften Arbeit von Militär und Feuer- . Farbe. Wehr gelang es bisher nicht, die Lücke zu schließen. In dem weiten Sumpfgelände, in das sich in den letzten Tagen die an den Nordrand des großen Atlantikhafens angren- zenden Felder verwandelt haben, stieg der Wasserspiegel schlagartig um einen halben Meter. * Die sieben Mitglieder der Schweizer Himalaja-Expedition, die erfolglos versucht hatte, den höchsten Gipfel der Welt zu be- zwingen, trafen am Mittwochmorgen auf dem Flugplatz in Genf ein. * In dem Krankenhaus der kleinen belgi- schen Stadt Overyssche überfiel ein 47jähri- ger Mann in einem Anfall von Wahnsinn die 78 Jahre alte Schwester-Oberin, die ihn be- treuen wollte, und riß ihr nach einem ver- geblichen Versuch, sie zu erwürgen, die Zunge heraus. 8 48 Rodney Brodie, einer der siamesischen Zwillinge, die am Kopf zusammengewachsen waren und vor dreizehn Tagen in Chikago durch eine Operation getrennt wurden, erhielt durch eine Transplantation ein neues Stück Kopfhaut, das die Operationswunde an sei- nem Schädel bedeckt. Rodney hat sich von der Trennungsoperation verhältnismäßig gut erholt. Sein Bruder Roger dagegen ist immer noch bewußtlos und schwebt in ständiger Lebensgefahr. * Zum A1 einer„Radarmauer“ entlang der gesamten Ostküste Dänemarks began- nen Einheiten der dänischen Luftwaffe mit lem Errichten einzelner Stationen. Die darapparate liefern die Vereinigten Staa- ö ten. Ein seltsamer Fang gelang Fischern, die bei einer einsamen Insel zwischen Madagas- Ekar und Südafrika einen Cölacantha lebend fingen. Der Cölacantha ist eine prähistori- sche Fischart, die man als seit fünfzig Mil- lionen Jahren ausgestorben ansah. Auf Ver- anlassung des Tiefseeforschers J. B. L. Smith entsandte der südafrikanische Mini- sterpräsident Malan ein Militär-Sonderflug- zeug, um den kostbaren Fang sicher nach Pretoria zu bringen. Der Fisch, der inzwi- schen in Formalin konserviert worden ist, ist eineinhalb Meter lang und von stahlblauer Das jetzt gefangene Exemplar ist kür die paläonthologische Forschung von un- 1 schätzbarer Bedeutung, da es ein Bindeglied zu Zeiten ist, in denen es noch keine Men- schen auf Erden gab. * Nach dem vom internationalen Arbeits- amt(ILO) in Genf herausgegebenen Jahr- buch über Arbeitsstatistik 1951/52 ist ein Zehntel der gesamten Weltbevölkerung durch verschiedenste Arten von Sozialversiche- rungen geschützt. Lebenskosten, aber auch Beschäftigungszustand hätten in den letzten beiden Jahren ständig zugenommen. In der Zeit von Juni 1950 bis Juni 1952 schwankte die Erhöhung der Lebenskosten von 5 Pro- e 4 zent in Lissabon bis mehr als 70 Prozent m nur Ser ls diese in Buenos Aires. ** Die„Prawda berichtet dieser Tage, daß die sowjetische Industrie nunmehr Fernseh- geräte mit Bildschirmen herstelle. die drei mal vier Meter groß seien. Außerdem seien bereits Fernsehgeräte für farbige Uebertra- fertiggestellt drei-dimensionalen Filmen worden. Baskische Schmuggler mit eigenem„Knigge“ Der Schauplatz von Bizets„Carmen“/ Schmuggel ein ehrsamer Beruf/„Ventas“, die billigen Verkaufsstellen Wo in den Bergen der Pyrenäen bei Biarritz die französischen Provinzen Bearn und Navarre einerseits und das spanische Baskenland andererseits aneinanderstoßen, dürfte der Schauplatz für die Schmuggler- szenen in Bizets„Carmen“ zu suchen sein. Denn nirgends sonstwo auf der Welt könnte man sich leichter vorstellen, daß die„Zöllner“ von Schmugglerinnen in vergnügte Unter- haltung verwickelt werden, während die männlichen Komplizen auf Schleichpfaden über die Grenze huschen. Hier ist es nämlich vielfach so, daß von den Bewohnern der kleinen Orte an der Grenze einige beim Zoll und der Grenzschutzwache tätig sind, fast alle anderen aber ihren Lebensunterhalt als Schmuggler erwerben Im Dienst oder im Geschäft steht man sich als zäher Gegner gegenüber, privat aber kann man recht gut befreundet sein. Man darf nicht annehmen, daß Schmug- gel etwa in den Augen der Bevölkerung mit dem Odium des Unkorrekten oder gar des Verbrechens behaftet wäre— im Ge- genteil: der geschickte Schmuggler ist für die Einwohner der baskischen Grenzlande etwa das gleiche wie ein siegreicher Torero für den Spanier im Landesinnern. Dement- sprechend wird auch hinter Schmugglern nicht einfach wahllos hergeschossen, Son- dern alles läuft sorgsam nach ungeschrie- benen Spielregeln ab. Ein Zöllner, der einen Schmuggler ertappt, ruft ihn an oder gibt einen Warnungsschuß ab. Darauf läßt die- ser sofort das geschmuggelte Gut fallen und verschwindet. Die Ware wird beschlagnahmt und damit ist das Problem gelöst. Es wäre unkorrekt, dem Mann nachzuhetzen und ihn festzunehmen oder gar ihn anzuschiegen. Es wäre andererseits von dem Schmuggler Kohlen- Pipelines statt Güterzüge Auch in Deutschland soll Kohle mit Wasser geschwemmt werden Das vertraute Bild langer Güterzüge mit 50 bis 60 Waggons voll Rohkohle oder Bri- ketts gibt manchem Techniker immer wie- der Anlaß zu der Ueberlegung: ist der seit Zig Jahren als selbstverständlich hingenom- mene Eisenbahntransport der Kohle tat- sächlich der Weisheit letzter Schluß, oder sollte es vielleicht doch ein rationelles Mittel geben, die Kohle schneller und vor allem billiger zum Verbraucher zu bringen? Seit Jahrzehnten spielt man mit dem Ge- danken, Rohrfernleitungen— etwa in der Art der Oel-Pipelines— zu verwenden. Freilich ist Erdöl, weil flüssig, verhältnis- mäßig leicht durch Druckpumpen vorwärts- zubewegen. Aber Kohle? Der feste Zustand der Rohkohle schien dem Bau einer Kohlen- Pipeline ein unüberwindliches Hindernis entgegenzusetzen. Nun befördert seit einigen Jahren in Kanada eine Erz-Pipeline der Internatio- nalen Nickel- Gesellschaft betriebssicher über 12 Kilometer Nickelkupfererz von der Auf- bereitungsanlage zum Reduktionsofen; eine Rohrnebenanlage bewährt sich beim Ab- transport des tauben wiederum ge- schwemmten— Gesteins. Wasser steht in ausreichender Menge zur Verfügung. Die Gesamtanlage kann ohne Unterbrechungen arbeiten und erreicht eine Jahreskapazität von 3,6 Millionen Tonnen. Vor allem aber: sie ist billiger als jedes andere Transport- system. Amerikanische Bergbauingenieure haben sich diese und andere Erfahrungen zunutze gemacht und kürzlich bei der Pittsburgh Consolidation Coal Company in Cadiz am westlichen Rande des Pittsburgher Kohlen- reviers eine 3-kKkm-Kohlenleitung von 30 em Durchmesser installiert und mit gutem Er- kolg in Betrieb gesetzt. Diese Pittsburgher Rohrleitung arbeitet unter folgenden Bedingungen: die geförderte Rohkohle wird zerkleinert und mit Wasser im Verhältnis 1:1 vermischt. Pumpen besor- gen den Transport durch die Pipeline; am Rohrende werden Wasser und Kohle wieder voneinander getrennt. Die Tageskapazität erreicht immerhin 9000 Tonnen, das sind neun Güterzüge mit 50 Zwanzigtonnen- waggons. Und nun erwägt ebenfalls auch die Lei- tung der Zeche„Minister Achenbach“ in Brambauer bei Lünen in Westfalen den Plan, die Zeche durch eine„Kohlen-Pipeline“ mit der etwa vier HKlometer entfernten Steinkohlen-Elektrizitäts-Ad in Lünen zu verbinden. Versuche sollen die Rentabilität überprüfen. Das Projekt würde die erste Kohlen-Pipeline in Europa sein und etwa 2,2 bis 3 Millionen DM kosten. Sie könnte täglich etwa 1000 Tonnen Kohle befördern. unkorrekt, nach erfolgtem Anruf mit der Ware noch fortzukommen zu versuchen Nur ortsfremde Posten, von Ehrgeiz ange- stachelte Neulinge, verletzen zuweilen diese Spielregeln— und dann fließt rotes Blut an der grünen Grenze. Der Komment dieses Schmugglergesetzes gilt zu beiden Seiten der Grenze. Besonders deutlich wird das in dem Falle der soge- nanmten„Ventas“, kleiner Häuschen genau an der Grenze, bei denen ein Raum in Spa- nien, einer in Frankreich liegt. Hier werden geschmuggelte Waren aus beiden Ländern aufbewahrt und verkauft. Kommt eine Zoll- razzia aus Frankreich, dann wird mit ein paar Handgriffen die Ware ins spanische Zimmer geräumt; kommen die spanischen „Carabineros“, dann verlagert man rasch „nach Frankreich“. Und es ist noch niemals vorgekommen, daß die Razzien von beiden Seiten her gleichzeitig vorgenommen wor- den wären Die Waren, die„gepascht“ werden, wech- seln je nach der Nachfrage und der Preis- entwicklung, aber ganz zum Erliegen kommt der Schmuggel natürlich niemals. Von Gold über Autoersatzteile bis zu Spitzen und A! Kohol reicht die lange Liste der geschmug- gelten Waren, wobei der Alkohol sogar beide Wege geht: Kognak und Champagner werden nach Spanien gebracht, Navarra- Wein, Absinth und reiner Alkohol aus Spa- nien nach Frankreich. Zuweilen lohnt es sich sogar, Obst zu schmuggeln und die franzö- sischen Hausfrauen kommen aus weitem Umkreis in Autobussen in die„Ventas“ zum Einkauf. Der Schmuggel im Baskenland ist aber nicht nur eine angesehene und höchst ehr- same, sondern auch eine überaus nahrhafte und lukrative Profession. Die hübschen Vil- len, aus denen ein großer Teil der Grenzorte besteht, gehören fast ausschließlich Schmugg- lern, die sich teils zur Ruhe gesetzt haben, teils noch aktiv sind. Und einige sind nicht nur vermögend, sondern geradezu reich ge- worden. Immer stärkere Flugmotoren Fokker- Jagdflugzeug des ersten Weltkriegs: 200 PS„Comet“: 30 000 PS Triebwerksleistungen, wie sie vor einem Jahrzehnt noch lediglich bei Kraftwerken oder großen Ozeanschiffen anzutreffen waren, finden sich heute bei bereits verhältnismäßig kleinen Flugzeugen. Während das berühmte Fokker- Jagdflugzeug des ersten Weltkrieges eine Motorleistung von nicht einmal 200 PS 15 n 1953 bringt keinen Krieg. meinen Italiens Wahrsager Die Wahrsager Italiens sind optimistisch. Ihre Prognose zum Jahrsende lautet: auch 1953 kein Krieg, Ost und West werden sich einigen, der Wohlstand in der Welt wird zu- nehmen, und auf medizinischem Gebiet wird eine sehr wichtige Entdeckung gemacht wer- den. Dem steht auf der anderen Seite die Voraussage gegenüber, daß es auch 1953 in mehreren Ländern zu katastrophalen Ueber- schwemmungen kommen wird. Andere dunkle Punkte auf der Prognosenliste sind Vulkanausbrüche und Straßenkämpfe in Frankreich. Einer der Wahrsager schließlich sagt ein Attentat auf den ägyptischen Mini- ster präsidenten Naguib voraus. Die Prognosen sind von den italienischen Zeitungen in einer Neujahrsrundfrage an be- kannte Wahrsager zusammengestellt worden. In einem Punkt stimmen alle überein— nämlich, daß es im neuen Jahr nicht zum Ausbruch eines neuen Weltkrieges kommen wird. Archille Dangelo, der„Zauberer von Neapel“, der auch schon im amerikanischen Fernsehfunk aufgetreten ist, will sogar wis- sen, daß es innerhalb der nächsten zehn Jahre auf keinen Fall Krieg geben wird. Die russi- sche Prinzessin Pauline Scherbatoff, die 1917 aus ihrer Heimat flüchtete, erklärt:„Stalin wird im kommenden Jahr krank werden, aber wieder genesen. Andere Prognosen sind: Der Sturz der wenigen noch in der Welt regieren- den Monarchen, die Proklamierung Agyptens zur Republik und das Wiederaufflammen des Bürgerkrieges in China. Die gleichen italienischen Wahrsager A ten für das Jahr 1952 den Sturz König Faruks von Agypten, eine Krise im Leben Eva Perons, der vor einigen Monaten verstorbe- nen Gattin des argentinischen Staatspräsi- denten, und eine günstige Entwicklung für Winston Churchill vorausgesagt. besaß, leisteten die modernsten Triebwerzze der Jagdwaffe des zweiten Weltkrieges etwa das zehnfache. Seit der Erfindung des Strahl- antriebes haben sich die Triebwerksleistun- gen erneut verfünffacht. Diese Entwicklung wurde vor allem dadurch ermöglicht, weil das moderne Strahltriebwerk verhältnis- mäßig kleine Gesamtdimensionen aufweist und in seiner technischen Entwicklung noch lange nicht ausgereift ist, das heißt, seine spezifische Leistung bei gleichen Einbau- maßen noch erheblich gesteigert werden kann. Das modernste Verkehrsflugzeug der Welt, die„Comet“ der britischen de Havil- land Flugzeugwerke, besitzt vier Strahltrieb- werke mit einer Gesamtleistung von über 30 000 PS. Demgegenüber besitzt zum Beispiel der ehemalige deutsche 51 000 Tonnen Ozeandampfer„Europa“, die heutige„Li- berte“,„nur“ eine Maschinenleistung von 100 000 PS. Vollgas im richtigen Augenblick Omnibusfahrer bewahrte die Insassen vor Sturz in die Themse Die„Tower Bridge“, eine große Zugbrücke über die Themse, wurde am Dienstag àus bisher ungeklärten Gründen hochgezogen, als sich gerade ein zweistöckiger Omnibus auf der Fahrbahn befand. Der Omnibus, der die Mitte der Brücke, wo sie sich teilt, fast erreicht hatte,„sprang“ über den sich rasch verbreiternden Spalt und landete etwa zwei Meter tiefer auf der anderen Brückenhälfte, welche nicht hochgewunden wurde. Vierzehn Insassen des Omnibusses wur- den verletzt, darunter der Schaffner, der einen Beinbruch erlitt. Keiner der Verletzten schwebt in Lebensgefahr. Das Fahrzeug wurde erheblich beschädigt, stürzte aber nicht um. Der Fahrer des Omnibusses, Albert Gun- ter, sagte, die Ampel vor der Brücke habe grün geleuchtet, so daß er keine Bedenken gehabt habe, auf die Brücke zu fahren. „Plötzlich schien die Straße vor mir zu ver- sinken. In Wirklichkeit wurde der Bus mit der einen Brückenhälfte hochgehoben. Ich mußte weiterfahren, sonst hätte der Bus sich nach rückwärts überschlagen und wäre Wahrscheinlich in die Themse gestürzt. Einen Augenblick hingen wir in der Luft, dann schlug der Bus mit allen vier Rädern gleich- zeitig auf der jenseitigen Brückenhälfte auf.“ Das Londoner Verkehrsamt bestätigte, daß die Brücke ohne Warnung hochgezogen worden sei. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. 4 Blick ins Land Zwei Tote durch Brand von Feuerwerks- körpern. Bremen- Blumenthal. Die Unvorsichtig- keit dreier amerikanischer Soldaten kostete, wie dpa berichtet, am letzten Tag des alten Jahres eine Frau und ein sechsjähriges Mädchen in Bremen-Blumenthal das Leben. Die Soldaten hatten in einem Papierwaren geschäft einige Knallkörper angezündet. Diese flelen in einen Vorrat von Feuer- werkskörpern. Es gab eine Explosion, und in wenigen Sekunden stand das ganze Ge- schäft in Flammen. Während sich die Sol- daten rechtzeitig in Sicherheit bringen konn- ten, erlitten die 40 jährige Ehefrau Frieda Luise Reinhard und die sechsjährige Hilde- gard Schwontkowski schwere Brandwunden und Rauchvergiftungen, an denen sie auf dem Transport ins Krankenhaus starben. Das Papier warengeschäft brannte völlig aus. Die Soldaten fuhren in einem Auto davon und konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Kiel erreicht Vorkriegsbevölkerungszahl Kiel. Die schleswig-holsteinische Landes- hauptstadt erreichte zum Jahreswechsel mit 261 000 Einwohnern wieder ihre Bevölke- rungszahl von 1939. Kiels Oberbürgermeister Andreas Gayk erklärte dazu, daß fast ein Viertel der jetzigen Bevölkerung der größten schleswig- holsteinischen Stadt aus Heimat- vertriebenen und aus Evakuierten von ande- ren Gebieten der Bundesrepublik besteht. Luftkursbuch erschienen Hamburg. Zum Jahreswechsel ist das erste umfassende deutschsprachige Luftkursbuch erschienen. Es gibt Auskunft über alle Flug- dienste im innerdeutschen Verkehr, über die europäischen und überseeischen Flugverbin- dungen und die Flugpreise und wird vom C Safari herausgege- en. Fliehender Dieb erschossen Hamburg. Ein Dieb, der von Hamburger Polizisten am Dienstagabend nach einem Einbruch in ein Juweliergeschäft ertappt wurde, versuchte zu fliehen und wurde er- schossen. Die Polizisten hatten ihn in Hand- schellen auf eine Polizeiwache gebracht. Dort ergriff der Dieb plötzlich eine ihm ab- genommene Pistole und stürzte hinaus auf die Straße. Als er der Aufforderung zum Stehenbleiben nicht nachkam, zielten die Polizisten und trafen ihn tödlich. Funkstreifenwagen überfuhr Greis München. Wie die Münchener Polizei erst am Dienstag mitteilte, hat ein Funkstreifen- Wagen der Polizei am Heiligen Abend einen 73 jährigen Rentner, der auf dem Weg zur Christmette war, tödlich überfahren. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Dem Fahrer des Funkstreifenwagens wurde vor- sorglich der Führerschein entzogen. Ein Dienststrafverfahren gegen ihn ist een worden. 5 Hubschrauber abgestürzt— zwei Tote Groß-Gerau. Am Altjahrsabend stürzte in der Nahe von Büttelborn bei Groß-Gerau ein Hubschrauber ab, wobei die beiden amerika- nischen Soldaten, mit denen er besetzt war, ums Leben kamen. Der eine Soldat war sofort tot, der zweite starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Die Ursache des Absturzes konnte noch nicht geklärt werden. Kalb mit zwei Köpfen und sieben 1 Wegscheid. Zwei Köpfe, sieben Beine und zwei Schwänze hatte ein Kalb, das durch tierärztlichen Eingriff stückweise aus dem Leib einer Kuh in Harsdorf, Landkreis Wegscheid(Niederbayern), entfernt werden mußte. Eine natürliche Geburt war e möglich. Längste Reisezugwagen der Welt Frankfurt. Die deutsche Bundesbahn unternimmt zur Zeit Probefahrten mit einem neuen Typ von Wagen., der mit 26,4 Meter Länge den Rekord aller Reisezug- wagen der Welt hält. Die neuen Wagen, die im Städte-Schnellverkehr benutzt werden sollen, haben einen zusätzlichen Eingang in der Wagenmitte, fließendes warmes Wasser und Doppelglasscheiben, die ein Beschlagen verhindern. Die Polster der zweiten Klasse lassen sich in eine Couch verwandeln und die Kopfpolster sind verstellbar. 7 Was wir hörten und gern anders hören würden Kritischer Wunschzettel für das neue Jahr Der Rundfunk braucht Kritiker! Diese Forderung erhebt ein anerkannter Fachmann für Rundfunkfragen, Professor Charles A. Siepmann, New Vork, in seinem vielbeachte- ten Buch„Radio, Television and Society“. Es scheint eine für Amerika fast überflüssige Forderung zu sein, da es dort bereits eine Menge hervorragender Publizisten gibt, die sich in den großen Tageszeitungen regel- mäßig und sehr ausführlich mit allen Proble- men des Radios und des Fernsehens kritisch Auseinandersetzen. Das gleiche gilt für die englischen Zeitungen und Wochenschriften. aber steht es mit den deutschen Zei- tungen? Hier ist die Rundfunkkritik noch ein Junges umd spärlich grünendes Pflänzchen, das im Schatten der traditionellen Theater-, Musik- und Filmkritik nicht sonderlich gut Sedeiht. Mit wenigen Ausnahmen wird der Rundfunk in seiner Gesamtheit wohl noch nicht so ernst genommen, wie er es gemäß seiner Bedeutung als populärstes Kultur- instrument eigentlich verdiente. Die Folge solcher Vernachlässigung ist ein mangelhaf- ter Kontakt zwischen den Funkhörern und der Oeffentlichkeit. Zufällige Hörerbriefe und gelegentliche Hörerbefragungen ändern Nichts daran. Der Rundfunk braucht Kritiker. Es ist freilich nicht damit getan, daß Hör- spiele und repräsentative Musikdarbietungen besprochen werden, zuweilen auch diese oder jene aufsehenerr egende Hörfolge, ein Ereig- 0 vis von regionaler Bedeutung oder eine Sen- dung, die mit einem großen künstlerischen amen verbunden ist. Diese Einzelheiten machen noch nicht den Rundfunk aus. Wir haben uns an dieser Stelle bemüht, auch die scheinbaren Nebensächlichkeiten 3 herauszugreifen und die kleinen Alltagssen- dungen nicht zu vergessen, die einem Pro- gramm seinen eigentümlichen Charakter und seine spezifische Farbe geben. Und da blieb doch mancherlei zu wünschen übrig. Es hätte wenig Sinn, den einzelnen Rund- kunkanstalten immer nur die Qualität ihrer wesentlichsten Sendungen zu bescheinigen und den hohen Wert ihrer künstlerischen und kulturpolitischen Arbeit zu bestätigen. Sondern es erscheint uns fast noch wichtiger und verantwortungsvoller, auf die mög- lichen Gefahren einer steril werdenden Routine und der fortschreitenden Perfektion des technischen Apparats hinzuweisen, hin- ter denen sich die Ideenarmut billiger Klischees und die Verflachung des geistigen Niveaus so geschickt verbergen können. Gerade weil der Rundfunk ein Monopol besitzt— der Hörer kann sich nicht den Sender aussuchen, für den er zahlt, er kann ihn nicht abbestellen wie eine Zeitung, über die er sich ärgert, er kann ihn nicht boykot- tieren wie einen schlechten Film oder eine mißlungene Theaterinszenierung— und weil daher kein richtiger Maßstab für die Be- urteilung seiner Leistungen vorhanden ist, muß er sich immer wieder an dem Echo der 6flentlichen Meinung zu orientieren suchen. Da haben wir uns nun für das neue Jahr ein paar bescheidene Wünsche notiert. Wie Wäre es zum Beispiel, wenn die leichte Mu- sik, die ja so viele Stunden des Rundfunk- tages mit ihrem seichten Geplätscher aus- küllt, auch mal etwas Abwechslung brächte? Aber„Heinzelmännchens Wachtparade“ oder ähnliche Pièncen scheinen für alle Ewigkeit auf Magnetophonbändern konserviert zu sein und die Musikabteilungen sind ihre Programmsorgen für eine weitere Reihe von Jahren los. Das gleiche gilt für unsere vor- züglich spielenden Tanz- und Unterhaltungs- orchester. Man kennt ihre Repertoires in- und auswendig und muß schon auf eine französische, italienische oder schweizerische Welle flüchten, um zu erfahren, daß es doch noch andere Musiken gibt. Gewiß, man freut sich, wenn man ab und zu auch alte Schlager und die Neuerscheinungen der Saison hört. Aber immer dasselbe, als Dauerkonserve genossen, ist unerträglich. Aehnliches wäre auch über die bessere Unterhaltungsmusik zu klagen. Wir haben leider nicht gezählt, Wie oft wir z. B. im Laufe des Jahres Tschaikowskijs Nußknacker- Suite hören mußten, ganz zu schweigen von den belieb- ten und bekannten Nummern aus dem Reich der Oper und Operette. Gewiß, es ist schwer, Tag für Tag etwas Neues zu bieten, und wir verkennen auch nicht die Bemühungen um eine interessante Programmgestaltung durch Austauschkonzerte aus dem Ausland. Nur bei den obligaten Routinesendungen scheint man solche Bemühungen für überflüssig oder für vergeblich zu halten. Das ist schade. Denn die bequemen Ge- wohnheiten sind es, die auch beim Rundfunk im Laufe der Zeit zu einer ernsthaften Ge- fahr werden können. Wie wäre es, wenn sich die Intendanten und Programmdirektoren auch einmal ihre Ansager und Ansagerinnen anhören würden? Dann fiele ihnen nämlich auf, wieviele für diesen Posten ziemlich un- geeignet sind. Aber es hört sie ja niemand, diese unnatürlichen Schönsprecher, die so ge- schraubt und pathetisch daherreden. Nur das Publikum hört sie— und wundert sich. Solche Unarten mögen eine Berufskrankheit sein, die auch den nettesten und natürlich- sten Sprecher nach einer gewissen Zeit un- weigerlich befällt. Der Nord westdeutsche Rumdfunk und RIAS Berlin machen hierin eine rühmliche Ausnahme. Es wäre gut, wenn auch unsere süddeutschen Sender solche Kleinigkeiten wie eine unaufdringliche und menschliche sympathische Ansagerstimme nicht ganz vernachlässigen würden. E. P. Kalender 1953 Damit dieser Ueberblick über einige Bild- kalender für 1953 mit Humor beginne, sei an er- ster Stelle der von Paul Schaaf(Verlag Friedr. Middelhauve, Opladen), herausgegebene Mo- natskalender„Wie die Zeit vergeht“ genannt. Dreizehn Zeichnungen Olaf Gulbranssons sind umrahmt von munteren Versen und Anek doten von Abraham à Santa Clara bis Käst- ner und Brecht.„Pipers Kunstkalender 1953“ (R. Piper& Co. Verlag, München) setzt seine Tradition mit einer Reihe sehr schöner Repro- duktionen alter und zeitgenössischer Kunst- werke fort und greift dabei mit drei Plastik- Fotos bedeutsame Beispiele chinesischen Kunst- schaffens auf. Auch der„Katzmann-Kalender“ (im Katzmann-Verlag, Tübingen) bleibt seiner Zielsetzung,„Meisterwerke christlicher Kunst“ in drucktechnisch hervorragend wiedergege- benen Bildern lebendig zu halten, mib Geschick und sicherem Gefühl treu. Die„Freundesgabe 1953“ des Bärenreiter-Verlags, Kassel enthält 27 Blätter: zum Teil Reproduktionen von Kunstwerken, zum anderen(kleineren) Teil graphisch geschmackvoll gestaltete Sprüche und Lieder.„Der kleine Freudenbringer 1953“ und die„Kleine Jahresgabe“ des gleichen Verlags sind ein wenig schlichter aber geschmackvoll gehalten. Ausschließlich Werke zeitgenössischer Künstler— Gemälde und graphische Blätter— bringt der Kalender der Arbeiterwohlfahrt 1953“; darunter Arbeiten von Otto Dix, Erich Heckel, F. Zolnhofer, Werner Kornhas, Alfred Kubin und vielen anderen. Der„Kunst- und Spruchkalender“ der Schwerbeschädigten Den- noch-Verlag, Deisenhofen) verbindet ein kari- tatives Anliegen mit schöner künstlerischer Lauterkeit und echtem, erfolgreichen Bemühen. — Groß ist auch für das nächste Jahr wieder die Zahl der Foto-Bild-Kalender. Der„Mann- heimer Bildkalender“(Verlag Brausdruck GmbH., Heidelberg) greift über das Stadtin- nere und die Randgebiete hinaus bis nach Schwetzingen, Heidelberg und ins Neckartal, während der„Heidelberger Bildkalender“ (Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei) in den Gassen der Neckarstadt und auf den Plätzen, in und um das Schloß lohnende, foto- grafisch sehr gut eingefangene Motive findet. Unter dem Fitel„Aus aller Welt“ bietet der Kalender des Walter Flechsig Verlags, Mün- chen, auf 180 Blättern eine echt interessante Weltreise; die Bilder und der jeweils auf der Rückseite gedruckte Text sind Romanen, Reise- beschreibungen, Kunst- und natur wissenschaft- lichen Büchern entnommen. Die„Schönheit der Natur“ zu allen Jahreszeiten wird in dem 60 Wiedergaben des beim Obpacher Kunstverlag, München, erscheinenden Bildkalenders wider- gespiegelt. ‚Spemanns Foto-Kalender“(W. Spemann Verlag, Stuttgart) gibt zu den zahl- reichen optisch schönen und interessanten Bil- dern noch aufschlußreiche Hinweise auf foto- technische Daten. An das Postkartenfoermat hält sich der„Niessen-Kalender“(Walter Niessen Verlag, Baierbach am Simssee) mit seinen Fotos aus allen Teilen der Bundesrepu- blik. Pferde auf der Weide, vor Pflug und Wagen, bei Geländeprüfungen, in Rennen und in„hoher Schule“ vorgeführt enthält der „Pferde-Kalender“ des Kornett Verlags von Killisch-Horn, Verden(Aller).— Im 19. Jahr- 5 gang erscheint der Deutsche Bundespost kalender“ wieder(Konkordia Verlag, Frank- furt am Main), dessen Bilder und Textbeiträ in diesem Jahr unter dem Motto stehen„Die Bundespost und der Fremdenverkehr“. Pfäl- zische Mundart und Schnurren, und pfälzisches Schrifttum enthält in reicher Auswahl der Heimatkalender„Der Jäger aus Kurpfalz“ (Neustadter Druckerei und Verlags-GmbG., Neustadt). Erzählendes und Belehrendes in Bild und Text bringt„Der Landwirt-Kalender 1953“ Verlag G. Braun, Karlsruhe) mit gewohn- ter, solider Aufmachung. An den gleichen Le- serkreis allerdings auf überregionaler Grundlage— wendet sich das„Bauern-Jahr- buch“ der Verlags- Buchhandlung Karl P. Hof- mann, Hünfeld(Hessen). MANNHEIM Es hat gebumst Und das nicht zu knapp an Silvester. Donnerschläge waren nicht zu überhören, Schwärmer zischten und verpufften, Raketen stiegen und zerplatzten, Sterne verbreiteten Kurzfristig ein Licht, daß der Sestirnte Him- mel erblaßte. in dem gesteigerten Lärm konnten sich gerade noch die Sirenen der Schiffe und Fabriken, kaum die Glocken aller Kirchen vernehmlich machen. Der alte Papst aus dem vierten Jahrhundert mag sich gewundert haben, daß seinetwegen alljährlich so viel Krawall gemacht wird. Und das neue Jahr erst, wie muß das sich gewundert haben. Kaum den Erdenlauf be- sonnen haben und angedonnert und an- gezischt werden, das ist nicht jedermanns Sache. Hoffentlich haben wir es nicht zu sehr eingeschüchtert, das neue Jahr. Wenn es empfindlich und nachtragend geartet sein sollte, hätten wir den Nachteil davon, zumal da es bei den Silvester-Ovationen zwar nicht an lautem Krach, aber an stillem Goldregen gefehlt haben soll. Die Schießfreundigkeit der Mannheimer und ihrer westlichen Assimilanten soll noch nie so stark gewesen sein. Ist das nun, was wir auf dem Kalender haben, tatsächlich ein neues Jahr? Es begann mit Sirenen, Glocken und Feuerwerk, aber nach ein paar Stunden belehrte ein Blick in den Spiegel, daß das Alltäglichste von der Welt, das Rasieren, wieder einmal überfällig geworden war. Der Nimbus des neuen Jahres bekam bei dieser Feststellung den ersten schweren Stoß. Der Alltag geht eben Weiter, auch im neuesten Jahr. F. W. K. Silvesterball im Musensaal bei Heinz Hoffmeister Anfängliche Steifheit lockerte sich zu supertänzerischer Elastizität: Die scharf gebügelte schwarze Kleidung stellte sich im Laufe dieses stimmungsgeladenen Abends als Brücke zum Neujahrsübergang und als Ge- genstück jeglichen Trauergrundes heraus, Und die beiden aufspielenden Orchester Kurt Hohenberger und Paul Günther bliesen aus Leibes- und Lungenkräften das unaktuell gewordene 1952 aus dem festlich geschmück- ten und wohlgefüllten Musensaal hinaus. Eine launige Neujahrsbegrüßgung durch Lud- wig Schmitz und Maria Ney erleichterte den zwischen den Jahren dahinschwebenden Gästen den von keinerlei Reue begleiteten UVebertritt nach 1953, und sie gaben sich alle Mühe, mehrere Stunden nach Eintritt des großen Ereignisses noch auf dem Boden der nun einmal gegebenen Tatsachen zu ver- Weilen. Zuvor sorgte ein buntes Unterhal- tungsprogramm mit Maria von Schmedes, Hanne Musch, Lale Andersen, Ingrid Larssen, Renate Holm und Wilhelm Strienz für die allmähliche Steigerung der von Maria Ney sorgsam gehüteten guten Laune, die sich Segen 00.00 Uhr Bahn zu neuen Monaten und Taten brach und auf spiegelndem Parkett diese Laune im stampfenden Rhythmus zu behaupten wußte. Und wenn sich auch auf dem Olymp die Musen schlaflos als Ven- tilateren pausenlos herumdrehten, mußten sie zugeben, daß das ein schönes Fest war und daß der„Schubs“ vom alten zum neuen Jahg beinahe ganz unauffällig vor sich ging, Wenn nicht die gespannte Erwartung kom- mender Dinge gewesen wäre. hwWb Silvester im„Landes“ Freude hinter schwedischen Gardinen Eine feierliche Erwartung war am Sil⸗ vesternachmittag in der dichtbesetzten Zen- tralhalle des Landesgefängnisses unverkenn- bar, als der MGV Concordia unter Leitung von Musikdirektor Martin Ruland erschien, um die Insassen mit ausgewählten Lied- Vorträgen zu überraschen. Mit stürmischem Beifall quittierten sie die Chöre, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Als Solisten feier- ten Willi Elsishans und Hermann Grambitter Sondererfolge, während Martin Ruland mit musikalischen Darbietungen Zeugnisse tief- empfundener Virtuosität gab. Vorsitzender Dürrwang(Concordia), Oberlehrer Frey wie auch Reg.-Rat Recher gaben ihrer Freude über den Dienst an den Gefangenen beredten Ausdruck. Kr Keine Verunglimpfungen der Steuerbeamten Der Württ. ⸗Bad. Beamtenbund im Deut- schen Beamtenbund, Ortskartell Mannheim, Schreibt: Von den Steuerbeamten wird dar- über Klage geführt, daß sich in letzter Zeit die Fälle mehren, in denen mit der Steuer- verwaltung zugleich die Steuerbeamten in der Oeffentlichkeit in unsachlicher und zum Teil gehässiger Weise angegriffen werderi. Weder die Steuerprogression noch die Zu- nehmende Komplizierung der Besteuerungs- und Ueberwachungsmethoden fällt der Steuerbeamtenschaft zur Last, die nichts Anderes tun kann, als der ihr obliegenden Pflicht, die Steuergesetze durchzuführen und die Steuern zu erheben, pflichtgemäß zu ge- Nügen. Trotz der schlechter Besoldungslage und der zunehmenden Arbeitsüberlastung hat die Steuerbeamtenschaft stets ihre Pflicht erfüllt. Sie ist jedoch nicht gewillt, Verunglimpfungen hinzunehmen. Wohin gehen wir? Freitag, 2 Januar: Nationaltheater 19.30 bis 22.15 Uhr:„Geliebte Manuela“; Mozartsaal 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Biberpelz“; Palast 22.20 Uhr:„Opiumhölle Shanghai“. 5 Samstag, 3. Januar: Nationaltheater 14.00 bis 16.15 Uhr:„Peterchens Mondfahrt“, 20.00 bis 22.45 Uhr: Die Csardasfürstin“; Mozart- 8821 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Biberpelz“. Wie wird das Wetter? Weiterhin leichter Frost Vorhersage, gültig bis Sams- tagfrünh: Uberwiegend stark be- Wölkt und gelegentlich etwas Schneefall. Tagestemperaturen in den tieferen Lagen um Grad, nächtliche Tiefsttempe- raturen kaum unter minus 3 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus Nordost bis Nordwest. Uebersicht: Veber Oberitalien kommt eine lebhafte Störungstätigkeit in Gang, deren Aus- Häufer nach Süddeutschland ausgreifen. Sehr viele Narren wuren uuf dem Ruthuus „ bei der traditionellen Gratulationscour der drei großen karnevalistischen Vereinigungen am Neujahrstag Das kommunale Leben des neuen Jahres tat seinen ersten offlziellen Atemzug mit der traditionellen Gratulationscour der drei Sroßen Mannheimer Karnevalvereine bei Oberbürgermeister Dr. Dr. Heimerich. Mit klingendem Spiel bewegte sich der feucht fröhliche Festzug durch die mit Knallkörper- hülsen besäten, dem Jahre 1953 entgegen- dämmernden Straßen, um vor dem E 5-Rat- haus Aufstellung zu nehmen. Die Musik spielte„Heute blau und morgen blau, die„Sehleute“ fielen sich unter lautem Schunkelwalzer-Gesang gegenseitig in die Arme, und donnernde Ahois brandeten den Spitzen der Stadtverwaltung entgegen, die vom Balkon aus dem„Volk“ gutgelaunt zu- winkten. Ein altes, altes Schauspiel, das immer wieder aufs Neue begeistert. Dr. Heimerich, mit den funkelnagelneuen Orden der diesjährigen Karnevalsalson auf der stadt väterlichen Brust, dankte in humor- vollen Worten für die an ihn adressierten Neujahrs glückwünsche.„Sie haben sich zum Dolmetsch der Bevölkerung gemacht und diese in ihrer fröhlichen Art ein wenig ver- treten“, sagte der Oberbürgermeister zu den um ihn versammelten„Narren“.„Das Schönste an unserer Stadt ist ihre Atmo- sphäre der Aufgeschlossenheit, Toleranz und der wahren Demokratie“. Die(geglückte) Wiedergeburt dieser traditionellen Mann- heimer Gesinnung sei als der wichtigste und schönste Beitrag zum Wiederaufbau Mann- heims zu werten. 1 Dr. Heimerich wünschte den Karneva- listen guten Erfolg für die jetzt beginnende Faschingsaison, und sein„Ahoil“, das er ihnen entgegenrief, fand ein hunderfältiges Echo. „Feuerio“-Präsident Dr. Thomas hatte vorher in seiner Glückwunschadresse die „Schaffung der Kurpfalz“ und„Verlegung des Regierungssitzes von Karlsruhe nach Film- Club beginntseine Arbeit Dex Mannheimer und Ludwigshafener Filmclub e. V., der sich seit einiger Zeit etabliert hat, beginnt im neuen Jahre mit seinen Vorführungen. Als erste Veranstal- tung ist der Film„Un Carnet Du Bal“ vor- gesehen. Der Filmelub Mannheim-Ludwigshafen wird jeden Monat einen besonders quali- flzierten, künstlerischen Film zeigen, so im Februar 1953 den Rosselini-Film„Deutsch- land im Jahre Null“, und im März 1953 „Panik“ von Julien Duvivier. Des weiteren sind im Januar und Februar Vorträge von Wolfgang Liebeneirier und Gerhard T. Buch- holtz vorgesehen, die zu ihren Filmen „1. April 2000“ zw.„Postlagernd Turtel- taube“ sprechen und diese auch vorführen werden. Der Filmelub Mannheim-Eudwigshafen veranstaltet zusammen mit der Filmarbeits- gemeinschaft der Mannheimer Abendaka-⸗ demie die„Mannheimer Filmgespräche“, deren erstes am 31. Januar und 1. Februar durchgeführt wird. In diesen Filmgesprächen soll neben der Vorführung besonders treffen der Filme das Thema„Der Film und die Masse“ diskutiert werden. Der Präsident des Verbandes der Deutschen Filmelubs und der Präsident der Gesellschaft zur Förderung des Kultur- und Dokumentarfilms Dr. Johannes Eckardt hat die Leitung dieser Filmgespräche Ubernommen. Professor Hagemann, Münster, Dr. Haacke sowie Dr. Fürstenau, Münster, werden zusammen mit Direktor Kochs von der katholischen Filmliga und Pfarrer Heß von der evangelischen Filmliga bei diesen Veranstaltungen referieren. Das zweite Mannheimer Filmgespräch findet vom 21. bis 23. März 1953 statt. Hier wird über das Thema„Die Nöte der Film- schaffenden“ gesprochen, zu dem eine Reihe von Regisseuren und Darstellern aufgefor- dert worden sind, das Mannheimer Publikum über ihre Probleme zu unterrichten. Anmeldungen zum Filmelub Mannheim- Ludwigshafen e. V. nimmt die Geschäfts- stelle: Mannheim, Sickingerschule, U 2, 4, entgegen. Mannheim“ verschmitzt blinzelnd als„die zwei großen Aufgaben des neuen Jahres“ herausgestellt, und— inzwischen wieder ernster geworden— den Oberbürgermeister gebeten, mit Nachdruck auf die Rechte zu pochen, die sich aus der Bedeutung Mann- heims als Großstadt und Wirtschaftszentrum Südwestdeutschlands herleiteten.„Fröhlich Pfalz“— Boß Carl Blepp bedankte sich für Das sind Bänder und Ketten, die man si Dr. Heimerich schmunzelt und die Narrenhäu E 5 närrisch und freundlich an. Den ganze Quadrate, erst in den Abendstunden gab der v die von der Stadt gestifteten Narren-Uni- kormen, und der Präsident der Grokageli, Rudolf Sauter, bat im Namen von sieben Lindenhöfer Vereinen um stadtväterliche Assistenz beim Aufbau eines Versammlungs- Saales auf dem„großraumlosen“ Lindenhof. Der Karneval 1953 warf seine Voraus- schatten auf Mannheim und die Bevölkerung zeigte sich vorbereitet rob ch gefallen lassen kann. Oberbürgermeister pter freuen sich. Das neue Jahr fing auch in n Tag über trommelte und pfiffs durch die errückte Militarismus Ruhe(auf den Straßen). Foto: Steiger 20 Fulmspiegel l Kamera und Kurbel: „Du bist die Rose vom Wörthersee“ Mittelloser Student Hans Mühlstein wird in Us Jack Milstone und durch Schlagerlied schrecklich berühmt, Trifft in New Vork Exil Oesterreicherin als hotelfachschulgelehrtes Ballettmadel und fährt mit ihr in SUropäische Bergheimat. Geplante Verlobung zerschellt an älterer Schwester, die sich Ehrentitel„Rose vom Wörthersee“ schon früher erkämpft hat, und Spätrose anerkennt Konkurrenz im tränenreichen Edelmutsverzicht. Soweit die geteilte Geschmackshandlung, die sich, mit einer diskreten Fremdenver- kehrswerbung gekoppelt heissa Sagenhaft und liebesschwer um das Liedchen von Hans Lang schlingt und die unentbehrlichen und oft ge- sehenen Säulen des deutschen Lustspiels im durchaus gewohnten Stil beschäftigt. Bis auf die letzte, etwas zu kitschhaltige und deshalb publikumssichere Szene wirkt Waldtraut Haas in der Rolle der verschmähten Schwester am natürlichsten, während Ludwig Schmitz, Oskar Sima und Hans Moser die Schluß-Stein im Rosengarten? Mit der„Rosengarten-Klause“, so gut wie beendeten Umbau getauft hat, w' verwendbares und behagliches Restaurant g wie man den Rosengarten-Keller nach seinem jetzt urde ein ebenso präsentatives wie vielseitig eschaffen, das Verwaltungsrat Dr. Hahn im Namen der Stadtverwaltung am Silvesterabend offiziell eröffnete. Dr. Hahn dankte Stadtbaudirektor Jörg, Beteiligten, insbesondere aber auch Robert arbeiten besondere Wertschätzung verdiene 120, 200, 50 und 20 Personen fassenden Räumen zusammen, zierungen gut aufeinander abgestimmt sind. dem Bauführer Wegerer und allen am Bau Seyfried, dessen künstlerische Wandverputz. n. Die„Klause“ setzt sich aus mehreren, deren farbliche Differen- Das Maschinenamt hat neben einer Luft- heizung und einer stationären Pumpenheizung auch eine Klima-Anlage eingebaut, so daß für eine wohltemperierte„Atmosphäre“ mit der die großen technischen Schwierigkei Die„Rosengarten-Klause“ ist ein Beitr Gesamtbetriebes, eine stimmungsvolle und 9 Bevölkerung und nicht zuletzt der Schlußst gesorgt ist. Erstaunlich die Erfindungsgabe, ten überwunden wurden. ag zur BRentabilisjerung des Rosengarten- reiswerte Oase für die durstige und hungrige ein im Innenausbau des Rosengartens. Dud. Foto: Thomas letzten Gags aus ihrem Fach hervorkramen Pall der Sudetendeutschen. Die deutsches und Grete Weiser sich mit Marthe Harell beim Kaffee der älteren Damen trifft. Die Landschaftsaufnahmen versöhnen mit vielem. In der männlichen Heldenrolle: Curd Jürgens. HhwWb Planken:„Am Brunnen vor dem Tore“ Das in seinem Kleinstadtbild auch heute noch rein mittelalterlich angehauchte mittel- fränkische Dinkelsbühl stellt die malerische Kulisse für diesen Heimatfarbfllm. Wenn auch Regisseur Hans Wolff auf die bekannten sacharinschalen Ingredienzen, wie sie in die- ser„heimattreuen“ Klamottengattung Usus sind, nicht verzichten zu können glaubte, so wird doch durch die Beimischung zeitgenössi- scher Beziehungsgehalte die süß-saurè Hand- lungstorte mit einem leichten Aktualisie- rungsguß überzogen, der ganz erfrischend auf der Zunge liegt. Die stimmungsmäßgige „Seelenmasche“ läuft zwar auch recht munter über das Zelluloidband, wird aber doch, wo die stofflich- thematische Blöße allzu auf- dringlich zu werden droht, hie und da ganz geschickt aufgefangen. Der Bildstreifen ist ausgiebig volksmusikalisch untermalt, stim- mungsvoll aufgenommen und ansprechend Agfacoloriert. Sonja Ziemann, Paul Klinger, Fritz Wagner, Willy Fritsch, Heli Finkenzeller und Hans Stüwe in den Hauptrollen. Die in dem Film mitwirkende Knabenkapelle von Dinkelsbühl kommt am Sonntag nach Mann- heim.) rob Freitag, 2. Januar 1953/ Nr. Bestellt und nicht abgeholt Der„Telefon“ genannte Sprechappara ist zu einem privaten und geschäftliche Allgemeingut unserer Zeit geworden. Es 18 eines jener Mittel, mit deren Hilfe es di Menschen verstanden haben, sich einande näher zu kommen. 5 ö Aber— und das ist die Kehrseite de Medaille— werin an die Stelle des nütz- lichen Gebrauchs der frivole Mißbrauch tritt dann wird das Telefon zu einer Einrich tung, mit der man oft viel anrichtet. Beispiele dafür gibt es so viele wie Mük ken auf einem Komposthaufen. Nehmen Wir zum Beispiel die telefonischen Karten“ vorbestellungen. Beim Nationaltheater etwa oder bei den Lichtspielhäusern Na und! An den Weihnachtsfeiertagen mußte dag Nationaltheater Hunderte von„angehenden“ Besuchern abweisen, weil„aëẽs verkauft über den Kassen stand. Gleichzeitig wurden über 100 fernmündlich vorbestellte Karten nicht abgeholt. Die Wege zur Hölle und ins neue Jaht sind mit guten Vorsätzen asphaltiert. Einen davon sollten wir uns an den neuen Kalen- der stecken: Keine Bestellung mehr ohne Abholung. Sonst könnte es dem fernmündlichen Vis-à-vis am anderen Ende der langen Lei- tung einmal einfallen, 80 ausfällig zu wer⸗ den, daß auf telefonische Vorbestellungen überhaupt keine Eintrittskarten mehr ab. fallen. Und das wäre nicht nur ein Rückfall in inzwischen schon museal interessant gewor-. dene Zeiten, sondern für die Oeffentlichkeit auch ein Reinfall. Darum bitte, bitte nicht mehr als notwendig rückfällig werden rob Kurze MI-Meldungen In den Morgenstunden des neuen Jahres begegneten sich bei der ehemaligen Schein- Werferkaserne Käfertal zwei Personenkraft- Wagen etwas Plötzlich, 50 daß ein Wagen vom rechten Wege abkam und gegen einen Baum fuhr. Der Fahrer wurde schwer ver jetzt, Frau und Kind kamen mit leichten Verletaungen davon. Die Städt. Ingenieurschule an den Amtsanschluß Nr. 322 60 der Fern- sprechzentrale der Stadtverwaltung mit der Nebenstellen-Nr. 2. Januar Lichtbildervortrag von A. Brüstle „Wandertage im Bregenzer Wald“. Anschlie- Bend im Lichtbild„Jahresschau 1952“ Beginn 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus. Bäckerinnung, Bäckergenossenschaft und mit Silcherbund Mannheim: Winterfeier Tanz am 3. Januar, 20,30 Uhr, in den Räumen des Städtischen Rosengartens. Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutsch- lands, Ortsverwaltung Mannheim, veranstal- tet am 3. Januar 1953, 19.30 Uhr, im Volkshaus in Mannheim-Neckarau eine Winter feier mit Jubilarehrung und Tanz. Spar- und Unterhaltungsverein Einigkeit 1906, Mannheim- Neckarau: Am 3. Januar, 19.30 Uhr, im„Engel“ verband Mannheim: Am 4. Januar, 16 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Str. 103, Jugend des Ostens in Ladenburg-Neckar- hausen zeigt Volkstänze Geflügelzüchter- Verein Mannheim-Feuden- heim. Die im November abgesagte Kreis- verbands-Ausstellung findet am 4. Januar in Feudenheim in der Schulturnhalle statt. Der Gesangverein„Sängerrunde“ e. V. Mannheim konnte in diesem Jahre 17 seiner Mitglieder für 25. und 40jährige aktive Sängertätigkeit ehren. Für 40 Jahre waren es: Johann Benz, Heinrich Heuft, Wilhelm Fischer, Friedrich Mayer, Georg Seeber, Bernhard Weber. Und für 25 Jahre: Philipp Amrehn, Karl Breunig, Georg Gerling, August Groß, Franz Kaliwoda, Max Hart- mann, Karl Reichert, Wilhelm Rohr, Otto Olbert, Eugen Sickinger, Johann Weil, August Wittwer, Julius Wittwer, Fritz Zimmer. Die Ehrungen, die vom ersten Vorsitzenden Wil- helm Rohr humorvoll„kommentiert“ wur- den, nahm Kreisführer August Franz vor. Verband der Heimkehrer, Kreisverband Mannheim: Oeffentliche Sprechstunden des Verbandes jeden Mittwoch von 19—21 Uhr im Weinhaus Badenia, Mannheim, C 4, 10. Die erste Sprechstunde im neuen Jahr: am 14. Januar. Wir gratulieren! Direktor Platz, Gemein- nützige Baugesellschaft, Mannheim, wird 70 Jahre alt. Lina Willard, Mannheim- Wald- hof, Mittelreid 13, begeht den 75. Geburtstag. Josef Horch, Mannheim-Käfertal, Auf dem Sand 50, konnte den 83. Geburtstag feiern. Ius dem Mannheimer Polizeibericht Junger Landstreicher. An der Rhein- brücke wurde ein 15jähriger Junge aufge- griffen, der seit Anfang Dezember aus einem Erziehungsheim in der Nähe von Köln aus- gerückt war. Die ersten acht Tage trieb er sich angeblich mit einem Kriegsbeschädigten in Köln herum, um durch Musik und Gesang an den Straßenecken sein Geld zu verdienen. Die eingegangenen Geldspenden wurden täg- lich geteilt. Weil er Angst vor der Polizei hätte, gab er unterwegs falsche Namen an. Bel seiner Wanderung am Rhein entlang hielt er sich durch Bettelei über Wasser, während er nachts in Scheunen und Schup- Pen schlief. In Worms wurde er am Heiligen Abend von einem Mann aus Mitleid mit nach Hause genommen und durfte dort im Kreise der Familie Weihnachten feiern. Er wird jetzt nach seinem Wiederaufgreifen nach dem Er- ziehungsheim zurückgebracht, nachdem er zu Hause nicht gutgetan hatte. a Diebstahlschronik. Ziemlich aufgeräumt hat ein unbekannter Dieb in einer Hühner- farm auf dem Waldhof. Er war zur Nachtzeit eingestiegen und entführte achtzehn einjäh- rige Hühner. Einfach muß es für einen unbe- kannten Einbrecher gewesen sein, einem Verkaufshäuschen auf dem Waldhof einen Besuch abzustatten. Nachdem der Dieb 80 ziemlich alles durchwühlt hatte, nahm er Rauchwaren, Schokolade usw. im Werte von etwa 900 DM mit.— Eine Diebstahlsabsicht hatten die Täter, die am Schwarzen Weg be- reits die äußere Tür zu einem Grundstück aufgebrochen hatten, dann aber einer zwei- ten geschlossenen Tür gegenüberstanden. Offenbar wurden sie durch dieses Hindernis veranlaßt, von ihrem Vorhaben abzulassen, denn der dahinterliegende Hühnerstall blieb unangetastet.— Eine Fehlrechnung hatten 2wei Arbeiter aufgestellt, die zwei Säcke mit Altmetall über die Umzäunung einer Fabrik- anlage geworfen hatten, um sie nach Arbeits- schluß abzuholen. Dabei wurde der eine Dieb und bald darauf auch der zweite gefaßt. Nicht viel Aufhebens machten drei jüngere Arbeiter, die einen Lieferwagen mit sich führten und am OEG-Geleis mit dem Auf- laden von Eisenbahnschwellen begannen. Sie wurden beobachtet und auf Grund der abge- lesenen Fahrzeug-Nummer festgenommen. Der Lieferwagen mitsamt der Ladung konnte sichergestellt werden. Was auf der Straße passierte. An der Straßenkreuzung Alte Frankfurter Wald- straße kam es zu einem ernsten Zusammen- stoß zwischen einem Radfahrer und eitiem Lastkraftwagen, wobei der Radfahrer, ein 74jähriger Mann, lebensgefährlich verletzt wurde. Wie das Krankenhaus mitteilte, zog sich der Verletzte Rippenfrakturen rechts und links sowie eine Gehirnerschütterung zu: es besteht Lebensgefahr. Beim Einbiegen von der Herzogenried- in die Hochuferstrage schnitt ein Radfahrer einem auf der Hoch- uferstragße fahrenden Pkw. die Fahrbahn und wurde von dem Fahrzeug zu Boden ge- rissen. Er zog sich Verletzungen am rechten Kniegelenk und am Schienbein zu.— Die Nichtbeachtung eines Verkehrsschildes durch einen französischen Soldaten hatte zur Folge, daß dieser mit seinem Pkw. auf der östlichen Rheinbrückenauffahrt mit einem Straßen- bahnzug der Linie 4 zusammenprallte und einen Sachschaden von 250 PM verursachte. Mannheim ist 698 angeschlossen worden, T. V.„Die Naturfreunde“ Mannheim: Am Generalversammlung. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreis- Nr. 1 F Heide den Vor schaftsve Vettel des Vert kenau, 2 seits int. kehrsfra auch dei Dieffe Nota zwischer dem Nes der Ste engere schäftsfi kragen immer wenn m arbeitsp hessisch, badische nachbar Währenc in Hesse Wissen. keit, vo kehrsmi über di zubauer Verkehr der Fre erfordei ländisch heite gemach meinsch Odenwe indem desverb Prospek derun auch unterst. Oben grüßte und ve der bes eee . N eee — 3/ Nr. 5 Nr. 10 Freitag, 2. Januar 1953 MORGEN Seite —— olt dappara äftlicher n. Es is es dit sinande Heidelberg. OB. Dr. Neinhaus empfing den Vorsitzenden des südhessischen Wirt- schaftsverbandes, Rechtsanwalt und Notar eite de Vetter. Fürth, und den Geschätfsführer s Mlitz, des Verbandes, Bruno C. H. Sonnen, Bir- ich tritt kenau, zu einer Aussprache über die beider- Einrich seits interessierenden Wirtschafts- und Ver- a 5 kehrsfragen. An der Unterredung nahm ie Mük auch der Beigeordnete der Stadt Hirschhorn. Nehmen Pieffenba cher. teil. Karten- g Notar Vetter regte an, die Beziehungen r etwa, Ja und zwischen Südhessen, insbesonderé zwischen Gemeinsume Werbung für den Odenwald Vertreter Südhessens beim Heidelberger Oberbürgermeister tig mitzuwirken. Er werde im badischen Landesverkehrsverband ęine Gemeinschafts- werbung anregen und zu gegebener Zeit die interessierten Kreise einladen. Günstige Entwicklung der Stadt Pforzheim Pforzheim. Die Stadt Pforzheim, eine der am schwersten zerstörten Städte Deutsch- lands, hat in den letzten qahren eine geradezu sprunghafte Aufwärtsentwicklung erlebt. Von 1945 bis Ende dieses Jahres wurden von privater und behördlicher Seite fast. 6000 Für Wiederherstellung des mittel- badischen Kammerbezirks Karlsruhe. Die Wiederherstellung einer einzigen Handwerkskammer für Mittelbaden verlangt das Karlsruher Handwerk in einem Bericht der Handwerkskammer zum Ab- schluß des Jahres 1952. Die mittelbadische Handwerkskammer soll die Stadt- und Land- kreise Karlsruhe, Bühl, Baden-Baden, Ra- statt, Pforzheim und Bruchsal umfassen. Ferner verlangt das Handwerk des Kammer- bezirks Karlsruhe, daß in der neuen Hand- Wwerksordnung für das Bundesgebiet der große Befähigungsnachweis wieder einge- kührt werde. Die Geschichte der fünfhundert- Drohbriefe in dichterischer Freiheit“. . brachten keinen Freispruch, Frankenthal. Vor dem Verhandlungssaal des Landgerichtes hing ein nüchterner Zettel. Oben stand Hans B., seines Zeichens Schriftsteller auf„absteigender“ Linie, da- neben Beleidigung und üble Nachrede. Ganz unten stand eine Kette von Zeugen: Hand- Werker, Polizisten, ein Rechtsanwalt un zwei Ludwigshafener Richter. In der ganz- tägigen Sitzung ging es oftmals reichlich temperamentvoll zu. Es mußte weit zurückgeblendet werden, in das Kriegsjahr 1945, nach Oesterreich, Wo Hans ein bescheidenes Dasein fristete. Ver- sondern ein neues Verfahren verworrenen Verhältnisse, erblickte in ihm einen gefährlichen reisenden Betrüger und verhängte zwei Jahre Gefängnis. Hans gab sich damit nicht zufrieden, denn die Richter batten das Urteil„nach eigenem Gutdünken zusammngemischt“ und seine Schriftstellerkarriere vorzeitig gebremst. So stand wenigstens in den Beschwerden zu lesen, die Hans aus dem Gefängnis stoß- weise an das Justizministerium und an den Oberstaatsanwalt schrieb und die in der Drohung gipfelten, er werde die Angelegen- heit dem„Alliierten Kontrollrat“ vortragen. Nachdem der Schreiber wegen dieser Vor- würfe zu sechs Monaten Gefängnis ver- Bte dag dem Neckartal und Odenwald einerseits und 8 1 5 8 58 denden der Stadt Heidelberg andererseits durch Wohnungen mit über 20 00 Wohnräumen jährigen Freiburger Universität schiedene Spekulationen und ein Großbetrug kauft“ engere Zusammenarbeit zu vertiefen. Ge- gebaut. Damit besitzt Pforzheim heute wie- 1 8 55 4 5 e SD 8 Urteilt worden war, gab er nun erneut ein äktsfü 8 ing auf Einzel 5 5 5 5 Freiburg. Die Fakultäten der Universität halfen ihm in den Sattel und später, als er 1 a wurden schäftsführer Sonnen Sinn au inzel- der 53 400 Wohnräume gegenüber fast 104 000 Freiburg haben bereits mit der veröffent- 5 h 1 Berufungsgastspiel. Der von ihm ange- Karten fragen ein und wies darauf hin. daß es vor der Zerstörung. lichung einer Reihe von wissenschaftlichen 12 000 Schilling Schulden hatte, rasch außer kündigte Freispruch mit Pauken und Trom- immer„Grenzpendler“ geben werde, auch Die Zahl der Bevölkerung ist am 30. April Arbeiten zur Fünfhundertjahr-Feier der, Landes nach Deutschland. lier erschien sein peten kam nicht— vielmehr blieb cr iteff e Jaht wenn man in Südhessen moch mehr Dauer- 1945 bis Ende dieses Jahres von 30 500 auf Universität begonnen, die im Sommer 1957 nächstes Buch, mit dem erfolgversprechenden sechs Monaten. Hans versuchte vergeblich, Einen F 2 3 3 115 nahezu 57 000 angewachsen. In 6709 Ge- begangen werden wird. Als erster Band Titel„Verkaufte Liebe“— und einem ent- durch ungewöhnlichen Redeschwall die fal- Kalen- a N 1 4 wWerbebetrieben arbeiten annähernd 47 000 erschien dieser Tage eine Arbeit von Pater sprechenden Umschlag. schen Anschuldigungen zu bagatellisieren. r ohne e Großstädten arbeit Ilten Menschen, von denen rund 20 000 täglich von Saeger über„Die Vertretung der kirchen- Der Gewinn war groß, jedoch zu klein, Jetzt steht ihm noch 85 weiteres„ 1 1 3 Familien 2 A8 11 ande auswärts kommen. geschichte an der Universität Freiburg“, die um den Ansprüchen des„Schriftstellers“, wegen falscher Anschuldigung bevor. lux dlichen in Hessen durch Haus urd Hof gut versorgt Die günstige Entwicklung Pforzheims auf Anregung des früheren Rektors Prälat der sich in Spielsälen, auf Rennplätzen und. en Lei- wissen. Daraus ergebe sich die Notwendig- Wird vorraussichtlich auch im kommenden Professor Johannes Vincke geschrieben wor- in Vergnügungslokalen wohl fühlte, gerecht Zwei Kinder u wer⸗ keit vor allem die Verkehrswege und Ver- Jahr anhalten, da inzwischen für das ge- den ist. Eine Arbeit des früheren Professors zu Werden. Sein Habenkonto bügelte Hans durch Kohlenoxydgase getötet f kehrsmittel zwischen Stadt und Land auch samte zerstörte Gebiet die Bebauungspläne der Anatomie Dr. Ernst Theodor Mauck über durch betrügerische Manipulationen gründ- a Über die Landesgrenze hinweg weiter aus- fertiggestellt wurden und seit Mai dieses die Geschichte der Freiburger Anatomie ist lich auf. Genau 80 gründlich leuchtete jedoch Emmendingen. Ein dreijähriger Junge ckall in zubauen und den Verkehr durch neuzeitliche Jahres keine Bausperren mehr bestehen. bereits im Druck. das Ludwigshafener Schöffengericht in die und ein 14 Jahre altes Mädchen, Kinder 3 Verkehrsmittel zu verdichten. Hinsichtlich„ 5 8 1 2 5 8 8 einer Witwe aus Oberprechtal im Kreis dete der Beneenerene brand es rien aner Rücklzußtze Bevülkkerungsentwiekluns Die meisten Spätheimkehrer ohne Arbeit und Wohnruum unendan gecnfenedgeaen e Leben be. e Richi e a 5 55 5 im Kreis Bruchsal 5 1 a 8 45 atmen von Kohlenoxydgasen ums Leben ge- en ljändische Gäste menr a u 3 0 5 Erschütterndes Ergebnis einer Umfrage der Zeitung„Der Heimkehrer kommen. Das Unglück ereignete sich in 70. heiten des Odenwalds aufmerksam Bruchsal. Nach einem Bericht des Land- a Prechtal, wo die Kinder bei ihrer Großmut- gemacht werden. und schlug ferner eine Ge- rats des Landkreises Bruchsal, Leo Weiß, Göppingen. Die meisten der im Jahre 1952 beantworteten, 188 ohne Arbeit und 117 lebten ter zu Besuch weilten. In der Wohnung war meinschaftswerbung vor für den ganzen ist im Jahre 1952 in den großen Hardt- aus den Gewahrsgmsländern des Westens in schlechten, zum Teil katastrophalen Wohn- 8 8 8 Jah Odenwald als geschlossenes Reisegebiet, gemeinden die Zahl der Bevölkerung zurück- und des Ostens entlassenen deutschen Kriegs- verhältnissen. Von den 188 arbeitslosen Ost- versehentlich der Ofenabzus geschlossen 3 res indem der hessische und der badische Lan- gegangen. Während aus den Landgemeinden gefangenen sind am Jahresende ohne Arbeit spätheimkehrern sind 61 krank oder Kriegs- worden, so daß die Giftgase nicht mehr in IK 5 desverband erstmals einen gemeinsamen des Kreises nahezu 5000 Personen nach den und ohne ausreichenden Wohrraum. Die hat versehrt. Von den 223 Ost-Spätheimkehrern den Schornstein entweichen kormten. Die Was Prospekt nach Art der sogenannten„För- Großstädten Mannheim und Karlsruhe über- Umf der Redaktion d 1 waren 90 Frauen. Von den 154 West-Spät- Kinder und die Großmutter wurden von en derungs po spekte herausgeben, die siedelt sind, konnte in der Stadt Bruchsal ein eine OUmtrage der aktion der Zeitung„Der heimkehrern des Jahres 1952, die die Fragen Nachbarn bewußtlos aufgefunden. Der Linen auch die Bundesregierung allgemein zu Zuwachs von rund 700 Personen registriert Heimkehrer“ des offlziellen Organs des der Zeitschrift beantworteten, sind 52 ohne Junge starb Kurze Zeit später. Das Mädchen 5 ver- unterstützen bereit sei. Werden. Durch die Ansiedlung von 66 neuen Heimkehrer verbandes, ergeben. geregelte Arbeit und 62 ohne ausreichenden nd die Großmutte. ins Kranken- 3 Oberbürgermeister Pr. Neinhans be- Betrieben in dem Landkreis fanden über 3000 Nach einer in der Januar-Ausgabe des Wohnraumn. Von den zusammen 377 Spät- N. 8 5 1„ Fberüßzte die angeregte Zusammenarbeft sehr Personen eine neue Arbeitsstätte, so daß sich Blattes veröffentlichten Uebersicht waren von heimkehrern aus Ost und West wurden etwa deus bracht we die di 5 im ist und versprach seinerseits. an der Lösung die Zahl der Beschäftigten auf 35 000 Per- 283 Spätheimkehrern aus dem Osten, die die ein Drittel von ihren Heimatbehörden emp- erholte, während das Mädchen nicht mehr 1 der besprochenen Verkehrsprobleme tatkräf- sonen erhöhte. Anfrage nach ihren sozialen Verhältnissen fangen und ohne persönliche Anträge betreut. gerettet werden konnte. ut der 8 orden, 99 Magen krank- rüsties„ Klavier- Reparaturen qdgenkran seni Nach langem.. kalt groger Steck ds Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, Entmotten Modernisieren. ein halber Menschl 3eginn Leiden entschlief am Mittwoch, dem 31. Dezember 1952, 3 verbessern des Tones 13.00 Uhr, meine innigstgeliebte Gattin meine treue Le- daß mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Opa, und der Spielart Magenkatarrh, M* eschwüre, ö benskameradi nsere liebe Schwester und Schwägerin Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr t chla Wunsch 5 eee eee a t und 1 ameradin, u f Kostenanschläge auf Wunsch. Obersäuerung, Sodbrennen, Magenblähungen i 5 M 11 B 1 A. 2 a beselligt und bellt rasch und sicher 0 5 1 2 2 ABT. WERK STATTEN ſumen Amalie Brönneke Artin Buster ecleel e e utsch⸗ geb. Götz im Alter von 53 Jahren, plötzlich und unerwartet von 3 Aer und Verlauf 1. 8 5 1 1„„ 1 4 2 22 7 8 Od. inder- port- un uppen E 81¹ eingehende begeisterte uschriften 155 1 F e von 35 11„ gestärkt mit den Gnaden- uns gegangen ist. wagen, Fahrräd., Nähmasch., neu u. stätigen die rasche Schmerzbefreiung und Wieder- Shaus mitteln unserer hl. Kirche. 1 1 j Sei Amili gebr., billigst b. kl. An- u. Teilzahl. herstellung des Appetits bei Magengeschwüren, 50“ er mit 5 Sein Leben war erfüllt 2 der Sorte 8 N e Winter ling, Mannheim, H 3, 14. fortige Erfolge bei den verschiedenen Magenleiden, 1 maffeltstraße 35 Er War ein Mensch voll Liebe und Güte, den wir nie- selbst die rasche Heilung jahrealter Magenkrank-⸗ g Mannheim, Verschaffeltstrage mals vergessen werden. heiten sowie die völlige Unschädlichkeit des Mittels igkeit 5 Beitedern werden gereinigt auch bei längerer Anwendung. muar, 5 g 3 5 Ein versuch mit„TRGUNDAL“-Magenpulver kostet Aung Rudolf Brönneke und Angehörige Mm. Rheinau, den 31. Dezember 1952. Inlet U. Federn EMTEl 1 nicht viel und wird auch Sie zu einem Freund „ 5 Relaisstraße 144 5 dieses bewährten Heilmittels machen. 5 Treis- Beerdigung: Montag, den 5. Januar 1953, 13.00 Uhr. In tiefer Trauer: 1 78 Dl a8 Die ausgiebige Packung für eine Rur ist in Ape 8 5 1 Das 1. Seelenamt ist Montag, 3. Jan,, 7.15 Uhr, in der Bonifatius- Erna Buster geb. Röhrborn br 3 3 theken für 2,40 DMM erhältlich. L 9 Kirche. nebst Angehörigen 1 Kleiderschrank, Nußb., 55, Herst.: Gebr. Tröndle, Steinbach b. Bi Uhl/ Baden itsche f 1 Bettcouch mit los. Kissen, 85, 1. 55 1 ckar- ö H. Baumann& Co., Mhm., du 5, 4. pharmazeutische Präparate f * Beerdigung: Samstag, den 3. Januar 1953, 11.00 Uhr, Friedhof 1 ue 5 Rheinau. Nutzeisen, T- u. U- Träger TROVDOA N N Nach langem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet mit den Trö- Winkel-Rohre usw. verkauft rels- stungen unserer heiligen Kirche, verstarb am 31. Dezember 1952 R. u. R. Berner, Mannheim, lar in unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante 99 Lager: Bürgermeister-Fuchs-Str. 52, 8 7 5 5 1 5 Telefon 5 16 44. Büchner icht nur sofort weiße Zähne 1 Helene Breunig a. Autoverleih“ce. 8 gibt das seit 20 Jahren bewährte e. 5 Mod. Kinderwagen neuw., preiswert Rheinhäuserstr. 14. Tel. 4 02 84 Zahnstein-Entfernungsmittel ner im Alter von 76 Jahren Jstatt Karten e„ Abgeben. See,. Z AHN-AUWIE UA ktive 5. a 1 5 5 5 5 2 i 1 1— N ohaus varen Mannheim- Neckarau, den 2. Januar 1953 8 e 9 8 Spannkraft der. Autoverleih ScnwINS 55 1 8 5 N 8 1 Fischerstraßze 6„„ e, elt TRAuHNG Oo r ran Tel. 4264. Monnheim, TE, 17 IL L DM in all. Apoth. u. Prog. eb 25 5 4 5 1. 5 1 Margarethe Käser Witwe geb. Breunig] benden beirn Heimgang un- Helene Müller, Mhm.- Käfertal kling, Rosa Baro Witwe geb. Breunig seres lieb. Entschlafenen. Herrn 5 e 4 Kath. Breunig 5 K 1 oh 1 Otto und Anverwandte A 8 II W 5 a 1 . Be erbe wochen Pi Die Beerdigung findet am Samstag, dem 3. Januar 1953. 5 sagen wir auf diesem Wege Di ittags 1 im- statt. 5 5 2 5 mittags 11 Uhr, auf dem Friedhof Mannheim Neckarau stat unseren Bene 8 1 1 vom 2. Januar bis 7. Februar 1953 Wur- Besonderen Dank Herrn Dr. und- Ante käfer s tee Ne ecbsſes s Ir N1 An E 1 5 d Heine, den Diakonissenschwe- 7 5 tern, Kegelclub Badenia, Sän- 8 3 N des Nach langem Leiden ist am Pienstas. 30. Dezember 19527. u e A e chemisch 8 N f Uhr mein treusorgender Mann, unser lieber Vater und Groß- pfarrer Kammerer für seine GISELA OHNE MUS zum verbilligten Werbepreis von 10. vater trostreichen Worte. am Geor: Breutner HEINZ WIEWE CRE 55 DM 9 5 8 Im Namen der Hinter- 1 0 U er Pelz-, pelzgefütterte-, Led d Plüsch 3 bliebe nen Verlobte 4 5 8 e-, er- un sch- 1 im Alter von 81 Jahren und 4 Monaten in die Ewigkeit e 1 Großreparaturwerk. e sta 5 eingegangen. Eva Spohni geb. Back 5 8 komplette Einzelanfertigung 6255 In tiefer Trauer: Silvester 1952 aller Typen Tankreparaturen 0 9* 5 Katharina Breutner geb. Kopp ERieuh spaN NAGEL in. Ebel. 8 4 g. 7 Marie Breutner 5. a f 1 MANNHEIM 8 5 1 3 Hi l C n 3 5 0 ö Ludwig Breutner und Frau Rosa ä r Langerötterstraße 23, Tel. 5 34 64 HE NM REINIGUNG- PIISSEEBRENNEREIL Lore, Else, Rosemarie Enke) Dorothee Herm ine Orne i 1 5 g 5. eee Fillalen und Annahmestellen: qu 4, 19. Tel. 4 19 786.— Waldhof: 1 Beerdigung: Freitag, den 2. Januar 1953, 13.45 Uhr, Mhm.-Neckarau in dankbarer Freude erlauben sich dies n 3 8 4. Alte Frankfurter Straße 18. Tel. 5 99 93.— Lindenhof: Windeck⸗ 1 1 8 straße 7, Tel. 4 43 79.— Neckarau: Adlerstrage 7.— Rheinau: * 4. 13. T. 3 28 53 Kobellstr. 28. T. 52804 1 Josef Reichmann und Frau Hedy geb. Baliko 1 5 5 8 Karlsruher Straße 5 und Pfingstbergstraße 26 eits⸗ Mannheim Neckarau, den 26. Dezember 1952. 5 01 Schmerzerfüllt geben wir die traurige Nachricht, daß meine liebe. Floß wörthstraße 20 2. Z. Diakonissenkrankenhaus 5 1 ieb treusorgende Gattin, Mutter, Schwiegermutter. Oma, Schwester, 6 2 2 4.— Schwägerin und Tante, Frau 10 r 4 gere 2 M h 9 5 5 r 5 0 8 eee eee eee eee Anzeigen„ MH Nuk im Alter von 68¾ Jahren von ihrem schweren Ne 5 gatteè ich seit 1942: Magenbrennen, Sodbrennen. 5 1855 8 1 Bezenben,. Völlegefühl und Appetitlosigkeit waren nicht a Werd 15 Zeppelinstraße 838 N zu beheben. Seitdem ich aber Klosterfrau AUTO-UERLEI H driogen den gewünschten Er erfolg f inte 8 5 8 5 den et Melissengeist nehme, haben diese Beschwerden“ Selbsttohrer-Union 5 N Friedrich Wieland und Frau n rasch nachgelassen: Jetzt kann ichi wieder alles 1 6 Tel. 32581 . Berta Wieland Witwe 8 0 1 j 5 8 der Oskar Hubschneider und Frau 1 28 i 1 955 15 5 e 8 5. 3 2 ad- Enkelkinder Heinz und Inge 8 0 5 3 1 8 K 9 Reli Autoverleih War TER Zum fasching 5 welche Wonne 1 1— 2 2* 1 * Die Beerdigung findet am Samstag, 3. Januar 1983. vormittags F te Klosterfrau Melissen- vw. Kleinbus— Limousinen 77417 35 Jem 10 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. ö geist millionenfach geholfen! Tel. 3 87 39 d. 465 07, Schulstr. 40. Bitolis-Creme brũunt ohne Sonne ein ben echten Klosterfrau Melissengeist gibt és in Apoth. u. 5 8 5 etzt 5 Achtung Prog. nur in der blauen Pack. mit 3 Nonnen. Niemals lose. a 5 d 8 dlinuten e 9 ö VVT schön gebräuntes Aussehen,. 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Drogerie Goßmann, H I, 16, am Marktplatz. eee, 13 ö Stellenangebote 1 Stadträte„beschlossen“ einstim LUpwiesnAr BN UND D PAZ mig das alle Jahr Wasser- und Gasspeicherbehälter gebilligt/ Jubiläumsplatz mit Brunnen und Platten/ Ausbau der Kanalisation Die Jahresschluß-Sitzung des Ludwigs- hafener Stadtrates am Dienstagnachmittag stand im Zeichen einstimmiger Beschluß tassungen, wenn sich auch vor Eintritt in die Tagesordnung wegen eines KPP- Antrages die Gemüter(völlig grundlos) erhitzten. Es han- delte sich um die Forderung der KP-Fraktion, allen 2900 Arbeitslosen nachträglich eine Winterbeihilfe von 30 DM zu gewähren.„Da Sind sie an der falschen Adresse“, sagte OB Bauer,„weil dies nicht die Stadt, sondern Allein die Landes- bzw die Bundesverwal- tung zu entscheiden hat.“ Bürgermeister Trupp ergänzte, daß nach den Bestimmungen über die Fürsorgericht- Sätze nur 454 Erwerbslose eine zusätzliche Unterstützung erhalten konnten. Der Stadtrat befürwortete den Antrag, ds er die Arbeits- losenunterstützung als unzureichend ansieht, und wird ihn, weil eine Abhilfe von kommu- naler Seite unmöglich ist, an die zuständige Behörde weiterleiten. Im Punkt 1 der Tagesordnung billigten die Stadtväter die für die Zahlung der Weih- nachtsbeihilfen und für die Gehalts- und Lohnvorschüsse an die städtischen Bedienste- ten erforderlichen Mittel(323 000 DM für die Verwaltung und 80 000 DM für die Stadt- Werke) nachträglich bereitzustellen. Anschlie- Bend wurde eine Erhöhung der Mitglieder- zahl des Jugendamtsausschusses sowie die Wahl der nicht dem Stadtrat angehörenden Mitglieder des Verwaltungsrates der Stadt- sparkasse, des Stadtrechts-, Kultur-, Sport- sowie Messe- und Marktausschusses und des Verwaltungsrates der Stadtwerke gutgehei- Ben. Ohne Debatten wurden auch die Pro- Schlecht verabschiedet Das neue Jahr ließ sich gut an. In jeder Be- ziehung. Onkel Ma jubelte auf seinem Haus- ball in Hochstimmung, kein Mensch wurde mit Alkohol- oder Nikotinvergiftung in ein Kran- kenhaus eingeliefert, es knallte und ballerte an allen Ecken und Enden, auch kein Schaden, kein Verkehrsunfall, nicht einmal ein Ver- kehrsunfällchen. Alles in allem, es lieg sich gut an, das neue Jahr. Wenn das so weiter gent Aber das alte Jahr hat doch eine Abschieds- vorstellung gegeben. Im Stadtteil Nord. Nein, wissen sie. Ueberfallxommando mußte sogar ausrücken, schwere Schlägerei, zwei Personen wurden verletzt ins Krankennaus gebracht. Kurg vor Mitternacht. Wer hätte das gedacht, von dem alten Jahr. Alem Ander jekte: Wasserbehälter auf dem Rolles-Bunker und Bau eines Gasspeicherbehälters(70 Meter hoch. 44 Meter Durchmesser) sowie der Gas- übernahmestation— wir berichteten bereits ausführlich darüber gebilligt. Viel Kopf- zerbrechen bereitete der Städtischen Bau- verwaltung die endgültige Ausgestaltung des Jubiläumsplatzes, die durch die Verkehrs- verhältnisse zu der Frage führt, ob dieser Platz als Schmuck- oder Verkehrsinsel ver- wendet werden soll. Die Bauverwaltung vertritt die Ansicht, daß man beide Lösungen vereinen sollte. Das heißt, daß die Grünanlage auf eine rabattähnliche Form(mit Brurmenanlage) beschränkt wird und der übrige Platz mit Im Tanzschriit vom Platten belegt werden soll. Der Stadtrat war grundsätzlich mit diesem Vorschlag der Bau- verwaltung einverstanden Für die Wiederherstellung der Gehweg⸗- befestigungen an den Haltestellen der Städtischen Straßenbahn wurden 28 000 Mark genehmigt. Gegen den Wiederaufbau der Umkleideräume im Strandbad Oggersheim für 300 Personen wurden ebenfalls keine Bedenken vorgetragen. Die Kosten belaufen sich bei einfachster Ausführung auf 9500 Mk. Auch der Beschluß, in den Stadtteilen Rhein- Sönheim, Oggersheim, Mundenheim und Friesenheim für 167 900 Mark Kanalneubau- arbeiten auszuführen, fand die Zustimmung der Stadtväter. oll ulten ins neue Jahr Ueberall frohe Silvesterstimmung bis in den frühen Morgen Fünf Minuten vor Mitternacht. Ludwigs- hafen hielt den Atem an, um das neue Jahr 1953 mit der genügenden Lautstärke zu be- grüßen. Und als die ersten Schläge der 12. Stunde ertenten, die den Tod des alten und die Geburt des neuen Jahres zugleich ver- kündeten, da zischten auch schon die Rake ten, donnerten die Kanonenschläge und der Ruf„Prosit Neujahr“ klang als vieltausend- faches, hoffnungsfrohes Echo Wohnungen und Lokale. durch Straßen, loderte auf, als von Schläge den Beginn Tanzschritte nach Sitte und Takt setzte. Doch auch für die moderneren Tänze spielte Richard Geiberger mit seinen Mannen im richtigen Takt. Willkommene Unterbrechung boten drollige„Hofsänger“, die, mit Rudi Heid an der Spitze, nach„Liederkranz“ Sängerart die Prominenten ihres Gesang- vereins glossierten. Ein bengalisches Feuer, das die Turnhalle in Brand 2u setzen schien, den Kirchtürmen zwölf des neun Jahres künde- „Mit 77 Elferräten kommt man bestimmt leichter zurecht als mit 51 Stadträten“, sagte Oberbürgermeister Valentin Bauer am Sonntagvormittag, Karnevalsvereine mit den Elferräten als die Präsidenten der — und ihren„Prunkstücken“ Prinz Kuno I. von Brennpunkt froher Silvesterstimmung ten.„Liederkranz“-Vorsitzender Jakob Etter war der Pfalzbau. In allen Räumen drehte und der Elferrat des Mundenheimer Karne- sich das junge Volk und versuchte, das neue valvereins, mit Präsident Hermann Schäfer Jahr im Tanzschritt zu erobern. Aus den an der Spitze, begrüßten das einziehende Luftschächten quollen bunte Ballons, ein Jahr 1953. echter Schornsteinfeger verteilte Glücks- Pfennige und das Astoria- Ballett produzierte Die Klotz gru mbeer“ hatte zur tra- sich in reizvollen Tänzen. itionellen Silvesterfeier in die Rheingön- Aber auch im Café Regina schäumten heimer Turnhalle geladen. Kein tanzfreudiges Eberlein und Prinzessin Ruth I. von der Eulenburg zur Gratulationscour im Stadthaus Jubiläumsstraße erschienen.„Rheinschanze“-Präsident Dr. Heim und„Eule“-Präsident Hugo Knoche sagten in launigen Worten dem Oberbürgermeister ihre tatkräftige Mithilfe „tatkräftige“ Mithilfe. 1 Während das närrische Volk die Amts- räume unsicher machte, spielte„draußen vor der Tür“ sieben Ludwigshafener die Kapelle Kuppelmaier, lustige Weisen. Anschließend benetzten die Gratulanten die von der Cour ausgedörrten Kehlen, denn das„symbolische“ Sekt und gute Laune unter der Regie des Mannheimer Conferenciers Fritz DPühse und bald wetteiferten die Nasen der Gäste mit den rot bemalten der Luftballons. * Beim„Liederkranz“ herrschte eine gepflegte Note. Die Mundenheimer Turnhalle hatte sich in ein festliches Gewand gehüllt, das aus bunten Papierbändern bestand und den sonst kahlen Raum zu einem eleganten Ballsaal umformte. So war der Rahmen Passend für die„Hautevolee“ Mundenheims, die bei Polonaise und Frangaise gar artig die Es wird wieder„von Imts wegen“ gebohrt Städtische Schulzahnpflege nach zwölfjähriger Unterbrechung aufgenommen Wenn ab 1. Januar die seit 1940 unter- brochene Schulzahnpflege in Ludwigshafen Wieder eingerichtet wird, so ist das sowohl der Stadtverwaltung und dem Staatlichen Gesundheitsamt, als auch den Sozialversiche- Tungsträgern(AOK, Betriebs-, Innungs-, und Ersatzkassen), der Zahnärztekammer und der Landes-Dentistenkammer zu verdanken. Lange Vorarbeiten waren notwendig, weil die Landesregierung für die Wiedereinfüh- rung der besonders in Ludwigshafen einst- mals bewährten Schulzahnpflege nicht bereit War, genügend finanzielle Mittel zur Ver- fügung zu stellen. Es war nicht zuletzt die Opferbereitschaft der obengenannten Part- ner, die es dennoch ermöglichte, daß schon zu Beginn des neuen Jahres wieder regelmäßige Zahnuntersuchungen bei den Ludwigshafener Schülern ausgeführt werden können. Ein Hauptamtlicher Schulzahnarzt wird feststel- len, ob die Schüler behandelt werden müssen. Dabei bleibt der Grundsatz der freien Aerzte- Wahl gewährleistet. Jeder Schüler kann also mit einem Krankenschein jeden beliebigen Arzt oder Dentisten wählen. Bei einer allge- meinen Nachuntersuchung wird der Schul- zahnarzt feststellen, ob und in welchem Um- Pärchen blieb zu Hause, als Willi Statter mit seinen Jazz- Trabanten in die Höner stieg, daß es bis Neuhofen und Altrip schallte. Im Boogie-Woogie-Wirbel rollten die letzten Stunden des Jahres ab, und schon stand das „Neue“ vor der Tür. Anneliese I. ließ es herein— mit launigen Worten begrüßte die Klotzgrumbeer-Prinzessin, vom Präsident Karl Weckauf geleitet, das Jahr 1953. Tusch der Trompeten, Feuer werks-Kanonade und drei donnernde„Ahoi. Frühschoppen mit Prosit und Ahoi bei BAS F- Sängern Traditionsfreudig, wie die BASF- Sänger familie ist, traf sie sich am Neujahrsmorgen zum„Frühschoppen“ im Feierabendhaus. Vorstand Jakob Rebholz brauchte seine Ge- treuen nicht erst lange um gute Stimmung zu bitten, denn nach einem kräftigen„Prosit“ für das neue und dem Dank für die geleistete Arbeit im alten Jahr„spähnten“ zu den Rhythmen des Orchesters„Harmonie“ fang das Kind behandelt wurde. Je Jung Der„amtliche Teil“ der Schulzahnpflege und alt fleißig das Tanzparkett. Dazwischen wird von der Stadtverwaltung und aus Zu- bewiesen die Shormitslieder, daß der schüssen des Landes finanziert. Die Kosten Morgentrunk ihren Kehlen nicht geschadet der Behandlung aller Schüler, deren Eltern hatte. Ein Vielhundertstimmiges„Ahoi“ del einer Soglalversicherungsanstalt oder schmetterte durch den Saal, als überraschend einer privaten Krankenkasse versichert sind, der Elferrat des Vereins in vollem Ornat ein- werden, soweit es sich nicht um schwierige 20g, um unter den Klängen des Narrhalla- Sebis- und Kieferanomalien handelt, von marsches mit der Krönung seiner neuen den Versicherungsträgern bezahlt. Dabei wird P rinzessin Hedi I. von Hemshoflen die närri- erfreulicherweise die Ortskrankenkasse weit sche Saison zu eröffnen. über ihre Pflichtleistungen hinausgehen und Einige Kostproben wurden aus der Bütt eine volle Sanierung ermöglichen. Die Be- gereicht, Ordenslorbeer verteilt und Karne- handlungskosten der Kinder von Wohlfahrts- valspräsident Richard Rebholz zum Ritter des empfängern trägt das Wohlfahrtsamt. hohen Hemshofgeschlechts geschlagen. Kein Es darf gesagt werden, daß mit der Wunder, wenn in der frohen Runde aus Wiedereinführung der Schulzahnpflege eine manchem Schoppen gewichtige Liter und des- große Lücke im Gesundheitswesen der Stadt halb aus dem Früh- gleichzeitig auch ein geschlossen wurde. 5 Abendschoppen wurde. meister, Prinzessin Ruth I. und Prinz Kuno J. zeigt. „Echte Verbundenheit im Glas Sekt im Stadthaus war nur den„Spitzenkräften“ vorbehalten, wie man aus dem Bild ersieht „das(von rechts nach links) den Oberbürger⸗- Kumpf und in der Treue“ Bundestagsabgeordneter F. W. Wagner sprach auf der Neujahrsfeier der SpD Wenn alljährlich die große SPD-Gemeinde Ludwigshafen den ersten Tag des neuen Jah- res gemeinsam begeht, so ist das nicht nur eine alte Tradition, sondern es liegt darin auch der Sinn echter Verbundenheit im Kampf und in der Freude, stellte Bundestags- Abgeordneter F. W. Wagner seiner Fest- ansprache voran. Sie war der Mittelpunkt der Neujahrsfeier, die gestern Nachmittag die Sroßze Ludwigshafener SpD-Familie mit zahl- reichen Gästen im Pfalzbgu-Festsaal ver- einte. Nach einem Rückblick auf das alte Jahr und dem Dank an alle Mitarbeiter, gab der Redner das Arbeitsprogramm der SPD für das kommende Jahr bekannt. Als größte und schwerste Aufgabe bezeichnete er neben den Bundestagswahlen die Fortsetzung des Kampfes gegen die Unterzeichnung des Verteidigungs- und General- Vertrages. Die Parteien seien in zwei Lager gespalten. Das eine würde bedingungslos„Alles ratiflzie- rend, während das andere Lager gegen die Verträge stehe, weil es von einer anderen Konzeption Deutschland-Europa ausgehe. Der Bundestagsabgeordnete skizzierte kurz die Vorgänge am Bundesverfassungsgericht, die vor Weihnachten zu einer„Staatskrise“ geführt hätten. Der Regierung komme es darauf an, Macht auszuüben und die große Minderheit im Bundestag zu unterdrücken, anstatt zu versuchen, mit der Soꝛzialdemo- Kkratie eine gemeinsame auhenpolitische Linie zu finden. Es sei eine Aufgabe der SPD für das nächste Jahr, das deutsche Volk über den Inhalt der Verträge aufzu- klären, Der Redner schloß mit dem Bemerken, daß der Ausblick zwar„kämpferisch“ sei, aber wir stünden ja auch im Jahr der Bun- destagswahlen. Das Ludwigshafener Stadt- jubiläum, aus dessen Anlaß die Sp den Pfälzischen Bezirksparteitag im gleichen Saal durchführen werde, solle zeigen, was eine sozialdemokratische Gemeindepolitik vermag. Zu Beginn der Veranstaltung hatte Stadt- verbands- Vorsitzender Rudolf Hoffmann die Gäste begrüßt und dem anwesenden Ober- bürgermeister Bauer für die Initiative ge- dankt, die die Neujahrsfeier in so würd igen Rahmen ermöglicht habe. * Für den bunten Teil des Nachmittags sorgten Ballett, Orchester(Leitung Werner Meißner) sowie Schauspiel- und Operetten- kräfte des Stadttheaters Worms. Kurt Wey rauch(komische Gesangsvorträge) Anne Arras(Ballettmeisterin, Soubrette) und An- sager Herbert Temme, der die„Kaba-Ret- tungsringe“ warf, übertrafen dabei die Leistungen ihrer Kolleginnen und Kollegen Werner Hauck(Tenor), Tilly Hessert(Tanz), Hans Dilg(satirische Gedichte), Irmgard Machold(Operettensängerin), Marianne Rom- bey(Parodistin) beträchtlich. kim Bote zum Austragen v. Wochenzeit- schriften für Seckenheim, Ilves- heim, Friedrichsfeld und Rheinau gesucht. Vorzustell. b. Karl Klein, Käfertal, Baumstraße 15-17. Beberber noch die Originale vorgelegt werden. 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Januar 1953 MORGEN Seite 7 Bundesminister Dr. Lehr: „Wir wollen nur fördern und helfen!“ „Meine Aufgabe liegt vor allem darin, Steine aus dem Weg zu räumen, behilflich zu sein, Mittel zu geben“ „Die Harmonie von Körper und Geist in der Ausbildung unserer jungen Menschen nach den klassischen Vorbildern der Antike“, das sei die Idee seines Bundessportplanes, den man auch Bundes-Gesundheitsplan nen- nen könne und dessen Gedanken er in der Berliner Hasenheide an den deutschen Sport lediglich herangebracht habe. Als Pate dieses Gedankens bezeichnete der Minister Prof. Diem, dessen einzigartiger Persönlichkeit er ehrende Worte widmete und von dem er be- tonte, daß er sich auch dann noch bei ihm stets Rat holen werde, wenn die intensivierte sportliche Sachbearbeitung von einer jünge- ren, qualifizierten Kraft hauptamtlich über- nommen würde. Ein Staatssekretariat für den Sport stehe im Gegensatz zum Grundge- setz, der Ausbau des Sportreferates jedoch würde nach Aussprachen mit führenden Per- gönlichkeit des Sportes in Kürze erfolgen. Keine Reglementierung In Verbindung mit seiner Ueberzeugung, Bundeskanzler Dr. Adenauer: „Der Sport umspannt die Welt“ „Der Sport gehört zu den größten volkstüm- chen Bewegungen unserer Zeit. Er umfaßt die Welt. Von besonders hoher Bedeutung ist er, wenn er im olympischen Geiste betrieben wird. also in bewußter Abkehr vom Materialismus unserer Zeit und im Dienste der Völkerverstän- digung. So begrüße ich die Veranstaltung „Olympia lebt in der Dortmunder Westfalen- halle und freue mich besonders, daß berühmte Olympiakämpfer auch aus dem Ausland Gäste des deutschen Sports sein werden. Ich werde dieses olympische Fest gern besuchen“. Dieses Geleitwort widmete Bundeskanzler Dr. Adenauer der Traditionsveranstaltung des Deutschen Sportbundes„Olympia lebt“, die am 3. und 4. Januar 1953 in der Westfalenhalle mit Meistersportlern und Olympiasiegern aus zehn Nationen durchgeführt wird und auf der der Bundeskanzler zum ersten Male das Wort an die deutsche Sportjugend richten wird. Neujahrsauffahrt der Ruderer An alten Brauch anschliegend herrschte in sämtlichen Bootshäusern der Mannheimer Ru- dervereine an Rhein, Neckar und Altrhein am Neujahrstag Hochbetrieb, tand doch die Neu- jahrsauffahrt auf dem Tagesprogramm. Am Rhein machte der MRC von 1875 zwei Zweier, Sechs Vierer und zwei Achter klar, die bei blau-grau verhangenem Himmel in gutem Stil 54 Ruderer von der Jugendklasse bis zu den alten Herren beherbergten. Auf der Rückfahrt donnerte den erstaunten Neujahrsspaziergän- gern ein donnerndes„Hipp, hipp, Hurra“ ent- egen. 5 Auf dem unteren Neckar wasserten bei der MRG Baden drei Jugend- und zwei Da- menvierer, die mit frischem Geist in das neue Jahr hineinruderten. Am oberen Neckar hatte der MRVAmieitia ebenfalls zwei Achter, sechs Vierer(darunter zwei Damenvierer) und zwei Zweier gewassert, die bis zur Jungbusch- brücke hinunterruderten und in schöner For- mation an der Kurpfalzbrücke das neue Ruder- Jahr mit dem bekannten Sportgruß begrüßten. Am Altrhein hatten die Ruderer des Vf VW Mannheim zwei Jungmannen- sowie zwei Jungendvierer vom Luzenberg bis auf die Höhe der Zellstofffabrik auf die Reise geschickt, um auch ihrerseits ihren Tribut an das angebro- chene Ruderjahr zu zollen. Dampfender Glühwein, ließ die ausgefrore- nen Glieder bald wieder in Schwung kommen und den Tag in froher Runde beschließen. kr. Norwegischer Sprunglaufsieg auf der Olympiaschanze Das mit starker nordischer Beteiligung vor 30 000 Zuschauern ausgetragene traditionelle Neujahrsspringen auf der großen Olympia- schanze in Garmisch- Partenkirchen gewann Algeir Dölplads Norwegen) mit Sprüngen von 78,5 und 81 m und der Note 221,5 vor Sepp Bradl(Oesterreich) mit 77 und 81 m und der Note 220,5 sowie Toni Brutscher Deutschland) mit 78 und 79 m und Note 219,5. Bundesinnenminister Dr. Dr. Robert Lehr nahm in einem Interview mit sid- Chef- redakteur Alfons Gerz zum Abschluß des Olympia-Jahres offen Stellung zu all den Fragen, die im deutschen Sport, besonders in seinem Verhältnis zur Bundesregie- rung und zum Bundessportplan, aktuell wurden. In seinen Ausführungen erläuterte Dr. Lehr erschöpfend die Pläne, die ihm zur Förderung des deutschen Sportes vor- schweben. Weder die Einrichtung eines Staatssekretariats für den Sport noch irgend- eine Reglementierung des Sportes stünden zur Diskussion, sondern seine und seiner Mitarbeiter Aufgabe sei nichts anderes, als dem Sport Steine aus dem Weg zu räumen, behilflich zu sein, auszugleichen und Mittel zur Verfügung zu stellen für Aufgaben, die auf der Bundesebene liegen, daß nichts falscher wäre, als den Sport in irgendeiner Form einzuengen, gab Dr. Lehr seiner Hoffnung Ausdruck, bis zum Ende des ersten Quartals 1953 genügend Stellungnah- men aus den Kreisen der Sportführung zum Bundessportplan erhalten zu haben, da er seinen Plan noch in dieser Legislatur-Periode verwirklichen möchte. Aber nur in enger Partnerschaft mit„dem deutschen Sport, der jedenfalls wissen soll, daß er in mir einen überzeugten Sachwalter hat, der da hilft, wo es ihm wichtig erscheint“. Nicht bange vor 1956 Nach einer herzlichen Würdigung der Hal- tung und Leistungen der deutschen Olympia- kämpfer in Oslo und Helsinki und einer Er- läuterung seiner Ueberzeugung, daß dem deutschen Sport vor den Olympischen Spie- len 1956 in Melbourne nicht bange zu sein brauche, erklärte Dr. Lehr zusammenfas- Serid, daß die erige Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und der freien Sport-Selbst- verwaltung das Wesen seiner„Skizze“ über den Bundessportplan sei und der Sport bei einer engen, echten Partnerschaft mit der Regierung im Jahre 1953 einen großen Schritt vorwärts kommen würde. Das Sportjahr 1953 bringt zahlreiche Höhenunkte Fußballer, Leichtathleten und Skiläufer stellen sich auf 1954 ein Zu Beginn des neuen Jahres ist ein Blick auf den Terminkalender der großen interna- tionalen Wettkämpfe sehr aufschlußreich. Verständlich, daß nach dem Olympiajahr Steigerung kaum möglich ist. Die führenden ohnehin in Vierteljahres-Abständen durch. Die eine Weltverbände im Sport führen ihre Titelkämpfe Schaltjahre sind für die Olympischen Spiele, die Jahre mit geraden Zahlen den Weltmeisterschaften vorbehalten. Das neue Jahr trägt eine ungerade Nummer, daher fehlen die Titelkämpfe der Fußballer, Leichtathleten und Skiläufer sowie der Turner. Aber trozdem stehen zahlreiche Weltmeisterschaften zur Entscheidung an, in mehreren Sportarten auch Europameistertitel. Zu dliesen internatio- nalen Höhepunkten kommen zahlreiche Länd erkämpfe, so daß es an offiziellen Groß-Ver-⸗ anstaltungen in keinem Lande fehlen wird. Während die Skiläufer sich auf nationale Wetfkämpfe beschränken, kämpfen die Bo b- kahrer um Weltmeistertitel. Im Rahmen der Garmischer Wintersportwoche werden die Meisterschaften im Zweier-Bob(24. und 25. Januar) und im Vierer-Bob(31. Januar und 1. Februar) vergeben. Anderl Ostler hat da- bei seine Meisterwürde zu verteidigen. Die Eiskunstläufer ermitteln ihre Europa- meister am 24. und 25. Januar in der Dort- munder Westfalenhalle. Vierzehn Tage später (vom 8. bis 15. Februar) streiten sie um die Weltmeisterschaften in Davos. Die EIS hockey Welt meisterschaft vom 6. bis 15. März in Zürich und Basel geht vermutlich erstmals ohne kanadische und ame- rikanische Beteiligung vor sich. Dafür rech- nen die Schweizer mit der erstmaligen Teil- nahme der Sowjetunion. Motorsportler kämpfen das ganze Jahr über Im Motorsport werden die Weltmeistertitel für Automobil- und Motorradfahrer nach durchschnittlich acht Wertungsläufen verge- ben. Alle führenden Nationen Europas haben ihre„Großen Preise“ für beide Kategorien als die wichtigsten Veranstaltungen des Jah- res, die meist hinsichtlich Zuschaueranteil- nahme an der Spitze aller Sportarten stehen. Für die Automobilfahrer sind auch Wertungs- läufe in Amerika vorgesehen, die Motorrad- fahrer begnügen sich mit europäischen Prü- kungen. Erstmals kommen auch Weltmeister- titel kür Sportwagen Langstreckenfahrer (Milli Miglia, Le Mans, Carrera und 1000 km auf dem Nürburgring) zur Verteilung. Auch an eine Einbeziehung der großen Rallyes in eine Meisterschaftswertung ist gedacht. Boxer und Ringer Die Weltmeisterschaft der Ringer im griechisch- römischen Stil ist für den 17. und 19. April in Rom vorgesehen. Die Amate u- boxer kämpfen um Europatitel vom 17. bis 24. April in Warschau. Ebenfalls in der Halle vergeben die Rollhockeyspieler ihre Welt meisterschaft, und zwar vom 22. bis 25. Mai in Genf. Deutsche Tischtennis spieler wollen bei den Weltmeisterschaf- ten vom 20. bis 29. März in Bukarest in Ru- mänien an den Start gehen. Im Basket bal! finden Europameisterschaften im Mai in Leningrad statt. Fußballer mit den Junioren In allen FIFA-Ländern stehen die Vor- bereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 im Vordergrund. Länderkämpfe und Spe- zialkurse müssen dafür herhalten. Das bedeu- tendste internationale Ereignis ist das Welt- turnier der Junioren, das über die Ostertage in Brüssel stattfindet.— Die Fußball- Welt- meisterschaft steigt dann 1954 vom 16. Juni bis 4. Juli in Schweizer Städten. Die Sommersportarten Die Radweltmeisterschaften werden von der Schweiz ausgerichtet. Die Bahnwettbewerbe finden vom 22. bis 26. August in Zürich, statt, vom 29. bis 30 August folgen die Straßen- rennen jeweils für Amateure und Professio- nals. Daneben füllen die großen Rundfahr- ten der Länder den Terminkalender der Ucl vom April bis Ende August. Auf dem Wasser betätigen sich Kanuten und Ruderer. Die 44. Europameisterschaften im Ruders port sind für August nach Kopenhagen vergeben, wobei der Bagswaerd-See der Schauplatz sein wird. Im Kanusport geht es um Welt- Meistertitel. Duisburg veranstaltet diese Re- gätts vom 7. bis 9. August. Die Weltmeister- schaft im Kanu- Slalom steigt Ende Juli in Meran(Italien). Erstmals sind auch die Rei- ter unter die Veranstalter von Weltmeister- schaften gegangen. In Paris kämpfen vom 13. bis 21. Juni die Turnierreiter um das Cham- pionat de Monde de Concours.(isk) Deutscher Skiverband greift durch Scharfe disziplinarische Maßnahmen gegen die Teilnehmer des internationalen Skisprin- gens am vergangenen Sonntag in Winterberg (Sauerland) kündigte der deutsche Skiverband am Mittwoch an. Es wurde betont, daß das Springen weder vom Sportwart des deutschen Skiverbandes noch dem des westdeutschen Ski- verbandes genehmigt sei. Auch der Obmann des Bezirks sei nicht von der Veranstaltung ver- ständigt worden. Da zu gleicher Zeit ig sechs Kilometer Entfernung in Neuastenbufg die Bezirksmeisterschaften in den nordischen Dis- ziplinen stattfanden, wäre das Springen schon deshalb nicht genehmigt worden. Da das Springen offiziell vom Verkehrsver- ein veranstaltet worden sei, gilt es als„wil des Springen“ und sei demnach etwa mit „Rummelboxen“ zu vergleichen. Der west- deutsche Skiverband und der deutsche Ski- verband werden hierzu noch Stellung nehmen. Es sei mit der Sperre für weitere Veranstal- tungen zu rechnen. Wie dpa hierzu weiter erfährt, habe der Sportwart des DSV die für die Teilnahme vor- Hessen-Nassel will Nerbstmeister werden Noch drei Nachholspiele/ Bamberg und Reutlingen starten zur Rückrunde In der II. Liga Sud baben bisher nur zehn von 18 Mannschaften die Vorrunde be- endet. In den ersten sechs Tagen des neuen Jahres werden aber weitere sechs Mannschaf- ten ihre Spiel-Sollzahl von 17 erreichen, wäh- rend Bayern Hof und Hessen Kassel sich noch etwas gedulden müssen. Der Neujahrstag brachte Jahn Regensburg und den 1. FC Pforz- heim in einem Nachholspiel zusammen und am kommenden Sonntag stehen sich FC 04 Singen— Flessen Kassel und TSV Straubing Segen Jahn Regensburg gegenüber. An diesem Tag starten der 1. Fe Bamberg und SSV Reut- Uingen bereits in die Rückrunde, während am Dreikönigstag(6. Januar) der ASV Cham und 1. FC Bamberg zu ihrem Nachholtreffen an- treten. Die Frage nach dem Herbstmeister der II. Liga Süd kann unter Umständen schon am Sonntag beantwortet werden. Diesen Titel (ohne Mitte) will sich die von dem Ex-Inter- nationalen Rudi Gellesch trainierte Elf von Hessen Kassel nicht entgehen lassen. Die Mannschaft mit ihrem Nationalspieler Karl- Heinz Metzner wird beim Fe 04 Singen kei- nen Zweifel über ihr Vorhaben lassen und mit beiden Punkten die Rückreise antreten. Insgeheim hoffen die Kasselaner außerdem. daß der 1 Fe Pforzheim bei Jahn Regensburg Wenigstens einen Punkt entführt. Der Tabel- lenzweite Jahn Regensburg muß nach dem Donnerstagspiel am Sonntag zum Ts Strau- bing fahren, wo er in der letzten Spielzeit mit 1:0 verlor. Die Regensburger, die am Sonntag gegen den Karlsruher FV verloren, müssen also innerhalb acht Tagen drei schwere Spiele durchstehen Ob dies nicht ein bißchen viel auf einmal ist? Beim ersten Rückrundenspiel der Serie 1952/5253 zwischen dem I. Fe Bamberg und dem Ss Reutlingen darf man den Franken einen doppelten Punktgewinn zutrauen, zuma! auch noch für die erlittene Niederlage in der Vorrunde eine Revanche fällig ist.— Der BSV Cham und 1. Fe Bamberg bestreiten am 6. Januar das noch ausstehende Vorrundentref- fen. Ein Sieg des 1. FC Bamberg dürfte wohl auch hier kaum in Frage stehen. Es spielen: TSV Straubing— Jahn Re- gensburg(4. Januar); FC 04 Singen— Hessen Kassel(4. Januar): 1. FC Bamberg SSV Reutlingen(4. Januar Rückrunde); ASV Cham— 1. FC Bamberg(6. Januar). gesehenen bayrischen Springer verständigt, daß ihr Start verboten sei. Ebenso sei der österreichische Skiverband informiert worden, daß infolge des Verbots vom DSV die öster- reichischen Springer nicht nach Winterberg abreisen sollten. Jugoslawischer Sieg im Silvesterlauf Franjo Mihalice(Jugoslawien) gewann den traditionellen Silvesterlauf von Sao Paulo über 7,3 Kilometer vor Urho Julin Finnland und Luiz Gonzaga(Brasilien). Vierter wurde Gustaf Jansson(Schweden) vor Jose Coll(Spanien) und Giacomo Peppicelli(Italien). Der Belgier Edmund Duytsche belegte den neunten Platz. Obwohl kurz vor dem Start ein heftiger Regen niederging, wohnten mehr als 300 000 Zuschauer der 28. Auflage dieses traditionellen Rennens bei. Sie bildeten in den Straßen ein dichtes Spalier. Mihalie übernahm nach 500 m die Führung und wurde im Verlauf des Ren- nens nicht mehr bedrängt. Nach 4000 Meter hatte der Jugoslawe seine Führung auf 300 Meter ausgebaut. Mit einer Zeit von 21:38 Minuten für die 7,5 km lange Strecke durch die nächtlichen Straßen von Sao Paulo brach Mihalic den Streckenrekord des Vorjahres-Siegers Erich Kruzycki(Deutschland). Kruzycki sollte auch in diesem Jahr an dem Rennen teilnehmen und war bereits Tage vor dem Rennen nach Brasilien gereist. Auf ärztlichen Rat durfte der Deutsche jedoch nicht starten, da er an einer fieberhaften Erkältung erkrankt ist. Kruzycki hatte das Rennen im Vorjahr in 22:26,5 Minuten gewonnen. Trotz starker Beanspruchung in den letzte der Frankfurter Eintracht am letzten Tag des gart— Unser Bild zeigt eine Bögelein, Liebschwager, Schlienz, Barufka(alle VfB), n Wochen und Schwächung durch Ersatz gelang Jahres 1952 ein 1:0-Sieg über den VfB Stutt- Kampfszene vor dem Stuttgarter Tor. Von links nach recht ganz rechts Schiedt(Eintracht). Foto: dpa Eintracht Frankfurt Nalbzeitmeister VfB Stuttgart verlor gegen Eintracht Frankfurt knapp mit 0:1 Eintracht hat jetzt v Im einzigen Punktspiel am Silvestertag kum in der ersten Fußballiga Süd Eintracht Frankfurt zu einem knappen 1:0-Sieg über den deutschen Meister VfB Stuttgart. Das Ergebnis stand bereits zur Pause fest. Eintracht Frankfurt mußte für dieses schwere Spiel eine Verlegenheits-Elf aufbie- ten, da Pfaff, Doktor, Hesse und Kudras verletzt von der Aegyptenreise zurückkehr- ten. Trotz dieses Handicaps war der süd- deutsche Tabellenführer dem deutschen Mei- ster ein gleichwertiger Gegner, da die Stutt- garter vor allem in der ersten Halbzeit nicht und um das Nationalspieler wurden fast erdrückt Begeisterter Empfang auf dem Flugplatz Wahn Mehrere tausend Fußballfreunde bereiteten der um 17.30 Uhr auf dem Flugplatz Wahn lan- denden deutschen Nationalmannschaft einen begeisterten Empfang und„‚überwanden“ alle Hindernisse, so daß es den Spielern und ihren Betreuern kaum möglich war, durchzukommen. Die Formalitäten wurden beschleunigt ab- gewickelt, und Bundestrainer Herberger war schließlich froh, seine Schützlinge unversehrt im Omnibus zu haben. Nach überaus herzlichem Abschied in Madrid, dem alle maßgebenden Männer des Spanischen Fußballverbendes beiwohnten, gab es einen sehr ruhigen fünfstündigen Flug mit einer Unterbrechung in Brüssel. Noch auf dem Heimklug war die kleine Expedition beeindruckt von der Gastfreundschaft der Spanier, die buch- Stäblich keine Gremen kannte. Es darf aber festgestellt werden, daß auch die deutsche Mannschaft alles getan hat, vor allem die große deutsche Kolonie in Madrid zu be- geistern. Maßgebende Männer des spanischen Innen ministeriums, die dem Spiel beiwohnten, ließen besonders bestellen, wie sehr sie die sportliche Haltung der deutschen Spieler be- eindruckt habe. Im„Kölner Hof“ war die lange Reise end- gültig zu Ende, Besonders eilig hatten es die Stuttgarter Bögelein und Retter, die 20 Stunden später in Frankfurt zum Punktespiel sein muß- ten. Schweden-Mannschaft siegt beim Nachtspringen in Garmisch Im ersten internationalen Nachtskispringen der Saison siegte auf der kleinen 60-m- Schanze im Garmisch-Partenkirchener Olympia- Ski- Stadion am Dienstag vor 2000 Zuschauern der Schwede Harry Bergquist mit der Not 224,5 und Sprüngen von 55 und 56 m knapp vor sei- nen Landsleuten Kalle Holström(Note 223, 3 — 34 und 56 m) und Toivo Lauren Note 217,5 — 55 und 56 m). Die drei schwedischen Springer distanzier- ten vor allem haltungsmäßig klar das gesamte jer Punkte Vorsprung ihre beste Form erreichten. Das„goldene Tor“ erzielte Linksaußen Ebeling in der 19. Minute. Die Frankfurter Läuferreihe rettete dann den knappen, aber völlig verdienten, Sieg gegen die verstärkt angreifenden Gäste. Gegen Schluß hatte der VfB eine starke Drangperiode, die jedoch nicht zu dem er- strebten Ausgleich führte. Nach Abschluß der Vorrunde führt Eintracht Frankfurt nun mit 23:7 Punkten vor dem KSC Mühl burg/ Phönix und Schweinfurt 05 mit je 19:11 und dem VfB Stuttgart mit 17:13 Punkten. Sporigeschehen Feld der Garmisch-Partenkirchener Springer, unter denen jedoch der deutsche Meister Sepp Kleis! fehlte. Lediglich Sepp Hohenleitner SS Partenkirchen) und Ferdl Kerber Unnsbruck) konnten mit der sicheren Flugbeherrschung der Schweden konkurrieren. Hohenleitner er- reichte im zweiten Wertungsgang zwar 36 m, ging aber auf die Bretterenden und kam da- mit um seine Chancen. Einen verdienten vier- ten Platz hinter der schwedischen Preiermann- schaft belegte Kerber mit Note 213,6 und 55 und 54 m. Die Schanze war sehr schnell und wurde nur mit verkürztem Anlauf benutzt. Erstmalig wurde bei dem Nachtspringen auch nach Haltung bewertet. VfR auf Reisen Nach dem Sieg in Orleans spielte der VfR Mannheim am 25. Dezember 1952 in Gibraltar gegen Rockers Gibraltar. Das Spiel wurde Überlegen 9:0 gewonnen. Am zweiten Weih- nachtsfeiertag trat der VfR gegen eine aus spanischen, englischen und französischen Spie- lern zusammengesetzte Auswahlmannschaft an. Nach überaus hartem Spiel verlor der VfR 0:3. Keuerleber brach den Daumen. ASV Feudenheim spielt in der Ostzone Der ASV Feudenbeim spielt am Samstag in Plauen gegen Rotation Plauen und am Sonntag in Chemnitz gegen Chemie Chemnitz. Stabhochsprung- Olympiasieger Bob Richards, der am Wochenende bei„Olympia lebt“ in der Westfalenhalle startet, siegte in New Orleans mit 4.47 m. Olympiasiegererfolge gab es auch im Hochsprung(Walt Davis 2.03, m), Kugel- stoßen(Parry O'Brien 17.18 m) und Speer- werfen(Cy Loung 65.04 m). Für„Olympia lebt“ in der Westfalenhalle sagte der Schwedische Leichtatheltikverband dem DSB die Teilnahme seines hochtalentier- ten Steßphochspringers Lennart Lind zu, der sich in der vergangenen Saison von 4.00 m auf 4.20 m steigerte. In der UdssR-Eishockey- Runde führt ZdS& Moskau mit 8:0 P. vor Flügel der Sowiets Kujbyschew(7:1) und dem Titelverteidiger 3(5:1), der gegen Flügel der Sowiets 3:8 Spielte. planungen der Ruderer für 1953 Der Deutsche Ruderverband hat auch für 1953 wieder etwa 70 Regatten in der Bundes- republik vorgesehen. Die Abmachungen mit dem deutschen Sportausschuß über gemeinsame Veranstaltungen und eine Abstimmung der Regattatermine werden in nächster Zeit ge- troffen werden. Um die erste Klasse der Ru- derer bei bestimmten Regatten zusammenzu- J. Liga Sud startel 2 Nlichtunde 1860 München bei SV Waldhof/ VfR Mannheim besucht Bayern München/ Eintracht fährt nach Fürth Der erste Sonntag im neuen Jahr bringt auch in der Süddeutschen Fußballmeisterschaft den Start zur Rückrunde, die sich in der gleichen Reihenfolge abwickelt wie die Herbstserie. Daß es in dieser Frühjahrsrunde an Spannung und Reiz nicht fehlen wird, dafür ist gesorgt. Allein die Jagd auf die führende Eintracht Frankfurt wird zwangsläufig Steigerungen und Höhepunkte bringen, nicht minder aber der Kampf um den Abstieg und um eine gute Placie- rung. Man wird auch diesmal wieder zunächst einige Sonntage ins Land gehen lassen müssen, bevor man eine einigermaßen stichhaltige Meisterschaftsprognose geben kann. Augenblicklich interessiert wohl am meisten, ob die Eintracht ihre gute Ausgangsposition halten kann. Der Start wird ihr nicht gerade leicht gemacht, freilich auch allen anderen Mannschaften der Spitzenguppe nicht, die eben- kallls reisen müssen. Im Fürther Ronhof kön- nen die Frankfurter nach ihrer gewiß stra- paziösen Aegyptenreise und dem Silvester- Zwischenspiel gegen den Deutschen Meister (das von Frankfurt 1:0 gewonnen wurde) ebenso stolpern wie Mühlburg in Ulm, der ViBñ Stutt- gart in Augsburg, Schweinfurt in Aschaffen- burg und Offenbach beim FSV Frankfurt. Punktgewinne in diesen Auswärtsspielen sind Goldes wert. Das Abschneiden der Frankfurter Ein- tracht in Fürth wird eine Frage der Kon- dition sein. Gerade die großartige physische Verfassung war eine Stärke der Eintracht in der für sie so erfolgreichen Herbstserie. Frag- lich bleibt, ob die Strapazen der letzten 14 Tage kür die Mannschaft nicht doch zu anstrengend gewesen sind. Rein spielerisch darf man Fürth ein kleines Plus einräumen, und mehr denn je muß die Eintracht in diesem Treffen auf ihre Abwehr bauen. Sind die Mühlburger gut über die Feiertage gekommen, dann sollte ihnen auch in Ulm keine ernsthafte Gefahr drohen. Mehr als eine Außenseiterchance haben die„Spatzen“ nicht. Schwerer dürfte es schon für den VfB Stuttgart werden, sich beim BC Augs⸗ burg zu behaupten. Mit seinem gradlinigen und technisch doch gut fundierten Spiel bedeu- tet der BC Augsburg für jeden Gegner eine Gefahr. Auf jeden Fall wird der Deutsche Mei- ster in Augsburg viel zeigen müssen. Die Offenbacher Kickers haben magere Wochen hinter sich und der FSV Frankfurt ist kein Gegner, der ohne wei teres klein beigibt, zumal er in seiner Lage um die Punkte in den Heimspielen sehr bemüht sein muß. Die Favoritenstellung der Kickers ist jedenfalls nicht allzu gut fundiert. In Aschaffenburg trauert man immer noch den Punkten nach, die man seinerzeit in Schweinfurt gewann und dann am grü- nen“ Tisch(Fall Schnabel) verlor. Aschaffen- burgs Leistungskurve war zuletzt wieder an- steigend, andererseits ließ Schweinfurt keine Schwäche erkennen, und so ist diese Re- vanche“ denkbar offen. Die Stuttgarter Kickers sind der „Angstgegner“ des Nürnberger„Clubs“, der erneut an der Entschlossenheit der Deger- locher scheitern sollte. Diesmal gibt es wieder einen Zweikampf Mannheim gegen München, Der SV WäaIld- hof ist in der glücklichen Lage wieder zu Hause spielen zu können: sein Gegner ist 1860 München. Die Münchner werden auf dem Waldhof kaum um eine Niederlage herum kommen. Der VfR Mannheim hat das schwerere Los gezogen. Er muß nach seiner an- strengenden Auslandsreise in München gegen Bayern antreten. Den 3:0-Sieg des Vorspiels wird der VfR in München kaum wie- derholen können. Es spielen: SpVg Fürth— Eintracht Frankfurt (A:); BC Augsburg— VfB Stuttgart(2:3): Vikt, Aschaffenburg— Schweinfurt 05(2:1); SV Wald- hof— 1860 München(0:2); Ulm 46— KSc Mühl burg Phönix!(1:7); FSV Frankfurt Kickers Offenbach(0:5); Stuttgarter Kickers— 1. Fe Nürn- berg(5:2); Bayern München— VfR Mannheim(0:3) bringen, ist in Aussicht genommen, die Siege auf 16 in- und ausländischen Regatten bei der Punktbewertung mit Zusatzpunkten zu ver- sehen. An Grohregatten dieser Art sind ge- plant: 6. bis 7. Juni: Trier und Flörsheim. 18. bis 14. Juni: Mannheim. 20. bis 21. Juni: Duisburg, vielleicht auch Ost-Berlin. 7. bis 28. Juni: Berlin-West und Frankfurt a. M. 4. bis 5. Juli: Essen und Konstanz. II. bis 12. Juli: Hamburg und Dreiländerkampf in Bled Gu- goslawien). 18. bis 19. Juli: Hannover und Heil- bronn. 25. bis 26. Juli: Mainz: 8. bis 9. August: Meisterschaft(Ort noch nicht bestimmt). 15. bis 16. August: Kopenhagen(Europameisterschaft). Am 7. Juni sind in Paris internationale Ru- derkämpfe aus Anlaß des 100jährigen Be- stehens des französischen Rudersports,. In Hamburg wird vielleicht ein amerikanischer Achter starten. In der Woche zwischen dem 9. und 16. August sollen im Rahmen der Studen- ten- Weltmeisterschaften Ruderwettkämpfe als Nebenkämpfe veranstaltet werden. Die Jugend- Besten- Wettkämpfe werden voraussichtlich am 1. und 2. August in Duisburg stattfinden. Zahlenspiegel I. Liga Süd: Eintr. Frankf.— VfB Stuttgart(31. 12) 10 II. Liga West: Wattensch.— Bottrop(31. 12.) 00 Hamborn 07— Duisburger SpVgg. 1. 1.) 1:2 II. Liga Süd Jahn Regensburg— Pforzheim(I. 1.) 50 Freundschaftsspiele: West: Karnap 07— Horst(31. 12.) 0˙8 VfL Wald— Vohwinkel(1. 1) 8 Süd: SSV Reutlingen— Mühlburg/ Phönix 2:1 SV Wiesbaden— Vienna(1. 1) 0:2 BC Augspurg— Schwaben Augsburg 20 Union Röckingen— VfR Heilbronn 1˙0 f 3 9 1 0 * — r/. PLANREN e eee eee eee e r — I ane deuude Donat Der ge deulſche Heimaf⸗Farbfim SONJA ZIEMANN HANS STU WE PAUL KLINGER WILLI FRITSCH HELI FINKEN- ZELLER LUDWIG SCHMITZ KURT REIMANN und HANS RICHTER Einmalig im deutschen Spielfilm: die berühmte Dinkelsbühler Knabenkapelle in friderizianischen Uniformen Die Dinkelsbühler Knabenkapelle trifft heute, 15.00 Uhr, in Mannheim ein und wird in den Vorstellungen 17.00, 19.00 und 21.00 Uhr in den Planken-Lichtspielen konzertieren. Standkonzert um 15.00 Uhr am Wasserturm reiefon 3 26 33 J, 6 Breite Strube Beg.: 95⁰ Nur bei uns 115⁰ Spielen die beiden 13 5⁰ 8 16 00 Lochen 18 10 5. 20 u. Moric.. in zuhelass. 8 8—— 8 N 8 8 N 5 5 8 8 8. 3 5* 5 8 5. 1 R.— 2 5 1 2 n ä Seite 8 MORGEN Freltag, 2. Januar 1953/ Nr. 1 11122241414111411114111441111141111171111111111111111 11111%% i in der Tel. 3 21 48 1300 1500 1700 19 00 und 21 U0 prädikate: Wertvoll und lugendgeeignet Nahezu 40 000 Besucher sa- hen bisher diesen entzük- kenden ein- maligen Film! „Wunderbar!“ s A gt jeder, der ihn sah. Lassen auch Sie sich diesen Genuß nicht entgehen Vorverkf. wei- terhin dringend empfehlen. Sonntag, 11 Uhr MATINEE Ermäß. Preise! Letzte Wiederholg. Einer der schönsten Tierfllme, die je gedreht wurden „ und auch genau s0 us verkauft! 3. Woche. FRA bkl 160 0 cad. Hiarrualt 8 SABU, DER KLEINE INDER JUNGE, IN ETEFANTEN BON SONNTAG, vorm. 11.00 Uhr, 2 8. Wiederholung Marcel Pagnol's Welterfolgsfilm — Die Frau des Backes as anne, Telefon 3 18 20 Der geistreiche, höchst amüsante französische Spitzenfilm, der seit Monaten das Tagesgespräch bildet. Der Film, den man gesehen haben mus! Der große Erfolg! 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Lüders E. Fiedler C. Daudert- L. Marenbach ZEIITNAI Telefon 5 98 08 Wo.: 18.00, 20.30 Sa.: 17.00, 19.30 So.: 15.45, 18.00, 8 8 20 82. 420 Nugendz, Dick u. Doof im wilden Westen 9 N 0 0 Freitag bis Montag: VERWERTE SPUREN Feudenheim mit K. Söderbaum Fr. v. Dongen In Spät- und Dick und Doof im Wilden Westen Telefon 5 07 29 Jugendvorst. Im Beiprogramm: Ausführlicher Sonderbericht des Länderspiel Deutschland- Jugoslawien „Kliekers“ III 7 PAUL HGRRBIGER: DER FIDELE BAUER Ein Film mit Herz und Gemüt und berühmten Melodien OLVNP KN FE RTAI Telefon 3 20 36 21.00 Unr: Fraàuenraub in Marokko rreltas bis Sonntag Rauschgifthrigade samstag[L550 Ek Aschenpuffel 1 Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Kreisverband Mannheim ladet jung und alt ein zu ihrem Sudetendeutschen Ball am Sonntag, 4. Januar 33, im Gasthaus„Zähringer Löwen“ in Mannheim, Schwetzinger Straße 103. Beginn 16.00 Uhr. Eintritt 1,20 DM mit Steuer. Sud.-Deutsche Blasmusik. Lieder u. Volkstänze d. deutsch. Jugend d. Ostens, Ladenburg- Neckarhausen. L., K. V. Mannheim. pollZEl-SchuüfZENHAUs AN DER RIEDBAHNBRUCKE in Fremdsprachen, 10 mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern sowie all- gemeinbildende Vortragsreihen beginnen Mannheimer Abengauademie und Volkshochschule 0 Untertieht 5 G 7, 10 Beginn: 15.45, 17.45, 20.00 Uhr; Sa.: 22.00 Uhr Spät-Vorstellg. Telefon 3 21 49 S.: 13.30 Uhr für Kinder. FILNSBSUHNE Freitag bis Montag: In Spät- u. Jugendvorst. FREITAG und SAMSTAG- 23.00 Uhr Feudenheim ſch Hab mich 80 an Dich gewöhnt Der Held von Burma 2 00 A N N 2 A 8 8 A u 5 Telefon 5 10 37 mal Inge Egger u. O. W. Fischer Abenteuer m. Errol Flynn 8 E Unden-Lichtsplele Ab Reise nach Tilsit Ab Es geschehen mit LEWIS und MARTIN- Die besten Komiker der welt! Die Unbeslegten Dien nech Wunder eee i N fnpnusr Stürmfahrt nach Alaska Heute 18.45 Uhr letztmals: Heimwen nach Dir Neckarau Besinn taglien 20 Unr, Samstag u. sonntag auen 17.30 Uhr Telefon 4 85 65 A2, 4 Telefon 4 6034 Art und jeden Alters. Ruf 4 34 71. NEUE ABEND TEKRRGARKNGE sämtlichen kaufmännischen, technischen, 7 8 b 7. J Arbeitspläne sind in allen Buchhandlungen, im Verkehrsverein und auf dem Sekretariat erhältlich. Auskunft und Anmeldung täglich von 10 bis 12 u. 14 bis 19.30 Uhr. TANZ ssi ⸗HEL A L 10, 8 6. u. 10. Januar Kursbeginn aller Spät vorstellung: Ich erschoß lesse lames Freitag und Samstag, 22.15 Uhr, Bekanntmachungen 5 8 2 ANUAR Nee D 4, 15 Anmeldg. für Januar-Kurse erbeten Einzelstunden jederzeit. Ruf 3 25 08 Wir weisen unsere Aktionäre letztmalig darauf hin, 3. Februar 1953 einschließlich die alten RM-Aktien unserer Gesellschaft in neue auf Deutsche Mark lautende Urkunden umzutauschen sind. Aktien mit Lieferbarkeitsbescheinigungen, die nicht bis zu diesem Ter- min zum Umtausch eingereicht sind, werden nach 8 67 Akt mit gericht- licher Genehmigung für kraftlos erklärt werden. Die Umtauschstellen umtausches sind im„Bundesanzeiger“ Nr. 211 vom 30. Oktober 1952 ver- Mannheim, den 2. Januar 1953. GRUN& BILFINGER AKTIEN GESELLSCHAFT, MANNHEINT Dritte Aufforderung zum Umtausch der RM- Aktien in DM- Aktien daß bis zum sowie die näheren Einzelheiten des Aktien- öfkentlicht. Gleichzeitig wird auf die zusätzliche Bekanntmachung in Nr. 251 des„Bundesanzeiger“ vom 31. Dezember 1952 noch besonders hingewiesen. Der Vorstand. Wönscht seinen vielen Gösten und Freunden qguch Weiterhin frohe Stunden im neuen Jahr! Familie Ritzler Ruf 5 1476 Haamefdungen n ass Instit Schwarz Staatl. gen. Privat- Realgymnasium für Knaben und Mädchen Sexta— Oberprima— Aufgabenüber wachung— Umschulung Sprechstunden der Schulleitung während der Weinnachtsferien zwischen 10 und 12 Uhr. a m Paradeplatz kene S TURHDEBEE lernen? 8 Telefon 3 15 66 und 5 32 986. m D 3. b. Mannheim, M 6, 11, Tel. 4 16 82 Herrn ehrl. Zuschr. u. Nr. Nette Dame, hübsche Erschg., 44 J., wünscht m. gebild., charaktervoll. Freundsch. u. Heirat. 07649 an d. Verl. CCC ã ͤTTTbbTbbTbTbTbTb Sind Ihre Nerven quf dem Hund? 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Dadurch ergibt sich ein Aus- juhruberschuß von etwa 0,6 Milliarden DM. Um diese Zahlen richtig würdigen zu können, ist es erforderlich, die Ein- und Ausfuhr vergangener Jahre mit der Gegen- wart zu vergleichen. Ein- und Ausfuhr 1913/1952 Jahr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr() Ausfuhr-() Ueberschuß Millionen RM bzw. DM Veberschußg 1913¹) 10,770 10,097— 673 19261) 2) 10,002 10,415— 3,427 19281) 2) 14,001 12,276— 1,725 19291) 2) 13,447 13,483 1 36 1932ʃ)02) 4,667 5,739 + 1,072 1936¹) 4,218 4,768 A 550 19365) 2,838 3,381 + 543 1949³) 7,846 4,136— 3,710 1950 11,374 3,362— 3.012 1951 14,726 14,577— 149 1952 etwWa 16,000 16,600— 600 — 9 Reichsgebiet J Von 1925 bis Juni 1932 einschlieglich Ausfuhr von Reparations-Sachlieferungen Bundesgebiet Um die Chancen unserer Außenhandels- pilanz richtig abwägen zu können, ist jedoch auch erforderlich, dessen eingedenk zu sein. Ab 1953 belasten den Außenhandel zahlungs- mäßig folgende Posten: Schuldendienst 900 Mill. DM aus der Wiedergutmachung kür Israel 200 Mill. DM Verpflichtungen Was Wunder, wenn der Vorsitzende der Han- delskammer Hamburg, Albert Schäfer, in seiner Silvesteransprache die Forderung aus- sprach, die deutsche Bundesrepublik müsse 1953 alles nur Mögliche unternehmen, um ire Ausfuhr weiter zu erhöhen. Völlig abge- sehen von der oben aufgezeigten Tilgungslast Ist eine solche Erhöhung bereits zur Erhal- tung und zum ausreichenden Ausbau der deutschen Wirtschaft bereits im Hinblick auf die starke Einfuhrabhängigkeit der Bundes- republik nötig. Es nützt nichts, selbstzufrie- den die Hände in den Schoß zu legen und auf erzielte Erfolge hinzuweisen, solange infolge der unglückseligen Trennung durch den eisernen Vorhang die eigentliche Integration der deutschen Wirtschaft— wie Zusammen- gehörigkeit des Westens mit Mittel- und Ost- deutschland— fehlt. Der Interzonenhandel Ist nicht nennenswert, ersetzt den verloren- gegangenen Absatz und Liefergebiete nicht. Auch im Auslande ist man schon darauf gekommen, daß außenhandelsmäßig der Bun- desrepublik hilfreiche Hand geboten wer- der müsse, um zu vermeiden, daß diese wichtige Stütze der europäischen Verteidi- gung— bevor sie zum Tragen kommt— zu- sammenbricht. An anderer Stelle dieses Blat- tes wird gemeldet, daß Henry Fowler sich Für die reichliche Vergebung von Off-Shiore- e akträgen aussprach. Ofk-Shore-Aufträge Wären jene amerikanischen Lieferaufträge, die„von der Küste“(d. h. in Uebersee Furopa) vergeben werden sollen. Es gibt je- doch in Amerika Leute, die noch immer mei- nen, Selbstessen mache fetter denn andere verdienen zu lassen. Eisenhower wird in die- ser Richtung noch manchen innerpolitischen Strauß zu bestehen haben. Das unter anderem auch deswegen, weil die internationalen Währungsfonds— im Gegensatz zur Welt- (UP) Die deutsche Bundesrrepublik müsse 1953 alles nur mögliche unternehmen, um ihre Ausfuhr welter zu erhöhen, erklärte der Präses der Han- dels kammer Hamburg, Albert Schäfer, am 31. De- zember in Hamburg. Diese Exportsteigerung sei zwingend erforder- uch wegen der starken Einfuhrabhängigkeit der Bundesrepublik und wegen der dem Ausland gegenüber bestehenden Verpflichtungen. Das gute Ergebnis des westdeutschen Außenhandels im ab- gelaufenen Jahr sei zu einem guten Teil auf die Abwicklung längerfristiger älterer Abschlüsse zu. rückzuführen. Der Eingang an Neuaufträgen sei bereits seit längerer Zeit rückläufig. Das Herein- holen von neuen Exportaufträgen sei in letzter Zeit ständig schwieriger geworden. Die Erfolge der Bundesrepublik seien zwar be- achtlich, es sei aber noch nicht gelungen, den Vorsprung der anderen Staaten im Welthandel aufzuholen. Der Schlüssel zu einer Verbesserung tler wirtschaftlichen Lage aller europäischen Län- der liege in der europäischen Gemeinschaftsarbeit. Besondere Sorgfalt sei auf die Bearbeitung des Dollarmarktes zu legen. Wenn die USA sich ent- schliegzen könnten, ihre zum Teil prohibitiven Zollsitze wirksam abzubauen, so sei eine Steige- rung der deutschen Exporte in den Dollarraum durchaus möglich. INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT FFP bank— noch gar nicht zum Tragen gekom- men sind. Sie konnten es nicht, weil das Marshallprogramm die Funktionsfähigkeit der Fonds vorwegnahm. Diese Vorwegnahme allerdings ist wiederum eine Folge dessen, daß in Bretton Woods seinerzeit die in Aus- sicht genommenen Quoten der Fonds zu niedrig angesetzt worden sind. Zu niedrig weil in der Zwischenzeit die Preisentwick- lung andere Volumen schuf. Durch die MSA(gegenseitiges Sicherheits- programm) bzw. deren Programm wird die Fondstätigkeit nicht mehr vorweggenommen, denn die Hilfeleistungen aus MSA-Mitteln beschränken sich ja auf Vorhaben, die Ver- teidigungszwecken, also der militärischen Sicherheit dienen sollen und nicht der Inten- sivierung welt wirtschaftlicher Leistungs- fähigkeit. Die Ideallösunngg— von der bei geschick- ter Politik die Bundesrepublik sich gar nicht so weit entfernen müßte— wäre die, der Westdeutschen Wirtschaft durch ausländische Impulse Außenhandelsmöglichkeiten zu er- schließen, die auf der Erzeugung sogenarmter „kriedlicher“ Güter basiert. Vielseitiger Vor- tell für die Bundesrepublik erwüchse aàus solchem Verhalten: 1. würde die Bundesrepublik als Rü- stungsschmiede des Westens oder als we- sentlicher Teil einer solchen Rüstungs- schmiede für den Osten in den Brennpunkt zerstörerischer bzw. erobernden Interesses gerückt werden. Als Hersteller„friedlicher Güter“ wäre Westdeutschland weniger ge- fährdet. 2. Die Umstellung von Rüstungsproduk- tion auf Friedensproduktion würde uns er- spart bleiben. Dieses Einsparung— Sanz gleichgültig ob sie nach Beendigung eines Kalten oder heißen Krieges eintritt— wiegt die Mehrkosten der Belieferung West- deutschlands mit ausländischen Verteidi- gungsmaterialien bestimmt auf. 3. Weder Westdeutschland noch jeder Westdeutsche würden gegen— immerhin noch in Kraft befindliche. wenn auch prak- tisch nicht mehr angewendete— Kontroll- ratzgesetze verstoßen. Bei der eigenartigen Rechts- urid Justizauffassung der Russen be- steht ja immerhin die Möglichkeit, daß Deutsche, die sich— entgegen den Kontroll- ratsgesetz bestimmungen— im Westen an der Herstellung von Waffen und ähnlichem beteiligt haben und deren die Russen irgendwie habhaft werden, verurteilt wer- den könmten wegen Verletzung der Kon- trollratsgesetze. 5 Aus all dem ist ersichtlich, daß die deutsche Außenhandelswirtschaft der kom- meiden Monate, ja vielleicht Jahre von poli- tischen Faktoren beeinflußt wird, die zu mißachten ein Fehler wäre. Die zu achten deswegen nötig ist, auch wenn die Außen- handelsentwicklung eben dieser kommenden Monate und vielleicht Jahre nicht immer 80 günstig verläuft wie im vergangenen Jahre 1952. F. O. Weber „Hermes“-Haftung kür Brasilien- Schäden (VWD) Die„Hermes-Kreditversicherungs- AG.“ tritt, wie bereits gemeldet, für die Ausfälle aus bei ihr gedeckten Brasil-For- derungen ein. In diesem Zusammenhang erfährt die Commerz- und Disconto-Bank von der„Hermes“ folgende Einzelheiten: Den Garantie- und Bürgschaftsnehmern Wird bis auf weiteres freigestellt, die Wäh- rungsguthaben in US-Dollar(Brasilien) best- möglich unter Wahrung der Interessen des Bundes entweder per Kasse oder per Termin zu veräußern. Die Veräußerung darf grundsätzlich nur über eine Außenhandelsbank erfolgen. In besonders gelagerten Fällen kann bei der „Hermes“ die Genehmigung zur Verwertung angefallener oder noch anfallender Wäh- rungsguthaben in anderer Weise beantragt Werden. Erstattet wird nach Ablauf der Karenz: krist das bei der Verwertung entstehende Disagio unter Abzug der festgelegten Selbst- beteiligung(15 Prozent bzw. 33% Prozent des Ausfalles). Die Karenzzeit beträgt sechs bzw. zwölf Monate. Sofern Garantie- bzw. Bürgschaftsnehmer Währungsguthaben aus gedeckten Forderun- gen bereits ohne Genehmigung der„Her- mes“ veräußert haben, ist entgegen den früheren Mitteilungen der Gesellschaft der Deckungsschutz nicht erloschen. Die Schäden werden in gleicher Weise anerkannt und ab- gewickelt. Frankfurter Effektenbörse vom 31. Dezember 195 2 (WD) Die Jahresschlußbörse hatte nur ruhigen Verkehr bei gut behaupteten Notierungen aufzu- Weisen. Im allgemeinen hielten sich die beidersei- tigen Veränderungen zwischen ½% und 1%. Mon- tane teils abbröckelnd. teils 1% bis 2% kester (Mannesmann, Buderus, Rhein, Braunkohlen). Mit Ausnahme von Farben, die mit 95 sowie Farben- Giro, die mit 91½ bis bis 1½¼ bis 1½ etwa gehal- ten waren, lagen Chemiepaplere bis 20% fester. Schering mußten infolge größerer Nachfrage so- gar 2½ höher mit 33½ bezahlt werden. Elektro- Papiere überwiegend leicht nachgebend. Maschi- nen- und Motorenaxtien gut behauptet. Rhein- metall um 1¼½% auf 19% befestigt. Großbanken bis 2% anziehend. Mit Kursgewinnen zwischen 20% und 8% sind u. a. zu er Wähnen: Adler werke, Aschaffen- burg Zellstoff, Brauerei Moninger, Bürsten Kränz- lein, Eisenbahn Verkehr, Ford, Frankfurter Ma- schinen, Schiess, Seil-Wolff, Rh. Kunstseide und Ver. Glanzstoff Industriewerke Karlsruhe nach Unterbrechung 7½ höher mit 35 taxjert, sowie e 3% höher Bubiag und Wulle-BEräu. Die Notiz für Mülheimer Berg wurde um 4% auf 113½ herauf gesetzt. Harpenèr und Rheinstahl verloren 4e 20%. 2 bis 5% niedriger notierten u. a.: Broncs Schlenk, Binding Bräu, Dt. Werft, Dyckerhoff Zement, Kammgarn Stoehr, Gebr. Stollwerk, Tucherbräu und Warsteiner Eisen Die Kurstaxe für Dt. Stein- zeug lautete 3% niedriger mit 115. Rh. Textil „Gestr. Brief,“ und 17% unter Vortag mit, 80 taxlert. Großbanken bis 2% und Württemberg. Hyp. Ek. 30% fester, Renten freundlich, vereinzelt bis 1% erhöht. Flarpener Bonds nach Unterbre- chung um 9% auf 98 befestigt. Wandelanleinen tells unverändert, teils ½% fester. Die Börse vor neuem Start Die Commerz- und Credit-Bank bringt auch in diesern Jahre ihre jetzt schon traditio- nell gewordene J ahresbroschure über die Börse heraus, deren Veröffentlichung zum ersten Male seit vier Jahren in eine Periode rüde- läufiger Aktienkurse fällt. Nach dem festen Beginn des Jahres 1952 be- inden sich die Aktienkurse im Zeichen einer langsamen, aber ständigen Abwärtsbewegung, die nur im Spätsommer Lon einer vor- Übergehenden kräftigen Befestigung unter- brochen wurde. Der Gesamtkurswert der 624 Dividenden werte, der von den der Broschüre beigegebenen Kurstabellen erfaßt wird, ist in den ersten 11 Monaten des Jahres 1952 von etwa 10 Milllarden DM auf etwa 8,6 Milliarden DM, mithin um durchschnittlich 14 Prozent, zurückgegangen, nachdem er sich im Jahre 1951 fast verdoppelt hatte) Der Grad der Ab- schwächung ist bei den einzelnen Branchen recht ungleichmäßig. Der durchschnittliche rozentsatz des Rückganges wird dadurch ge- mildert, daß die größte Gruppe, die Werte der Kohlen- und Eisen wirtschaft, per Saldo noch eine kleine Erhöhung zeigen, und daß die Banken und einige weitere Gruppen verhält nistäßig gut gehalten sind. Dagegen haben die Werte der Holz-, Zell- stofk- und Papierindustrie den größten Teil der vorjährigen Kursgewinne wieder einge- büßt, die Textilwerte liegen sogar etwas unter dem 1950 erreichten Stand, während die Werte der Bauindustrie trotz ihres günstigen Be- schäftigungsstandes wiederum am meisten 88. drückt sind. Der Bericht gibt einen Querschnitt durch das ganze Wertpapiergebiet, er befaßt sich mit der schleppenden Durchführung der „Entflechtung“, so daß sich die Zahl der noch ofkenen Kapitalumstellungen im Jahre 1952 nur wenig verringert hat. Er weist auf die ge- genläufige Bewegung zwischen der Entwick- lung der Wirtschaft und den Aktienkursen hin, auf den Stillstand des Börsenvolumens, das sich trotz der seit 1948 eingetretenen Verviel- fachung der sonstigen Wirtschaftsziffern nur wenig verändert hat. Weitere Abschnitte be- ziehen sich auf die Doppelbesteuerung der Aktien, auf die bisherige Zwangsbewirtschaf- tung des Zinses, die auch durch das Kapital- märktförderungsgesetz noch nicht von einem freien Zinsspiel abgelöst wird. Es folgt eine Uebersicht über die bei den Aktien schon weit vorgeschrittene Wertpapierbereinigung, der gegenüber das Bereinigungsverfahren bei den festverzinslichen Werten bisher kaum ange- laufen ist. Schließlich wird der zahlreichen Papiere gedacht, die infolge des Krieges und der Kriegsfolgen auch heute noch in keiner Weise reguliert sind oder von Emittenten stammen, die in den Ostgebieten beheimatet waren. ) Siehe auch„Mannheimer Morgen“ vom 31. De- zember:„Aktienmarkt auf dem Gperationstisch“ Automobilfabriken senken Preise Fordwerke, Köln (UP) Ein Sprecher der„Fordwerke“ in Köln gab am Dienstag der Presse bekannt, daß die deutschen Fordwerke vom 2. Januar 1953 an den Preis für das Modell„Taunus 12 Mum 365 DMark von 7350 auf 6985 DMark senken werden. Gleichzeitig wurde die Pro- tuktion eines vereinfachten Personenwagens „Taunus 12“ angekündigt. Dieser Wagen Wird nach Angaben des Sprechers 6185 DMark kosten und soll ein Wagen für alle diejenigen sein, die auf eine besondere Ausstattung kei- nen Wert legen, jedoch ein wirtschaftliches Fahrzeug mit hochwertigen Fahreigenschaf- ten besitzen möchten. Die Sitze des Standard- Typs sind weniger luxuriös, es kehlen Kleinigkeiten wie Zeit- uhr, Türtaschen, Aschenbecher usw. und die bisher verchromten Teile wie Stoßstangen, Kühlergitter, Türgriffe und Scharniere sind aluminjumfarben lackiert. Auch die beim 12 M serienmäßig eingebaute Heizung wird nicht mitgeliefert, kann aber nachträglich gegen Aufpreis montiert werden. An Stelle der Lenkradschaltung hat der „Taunus 12“ eine Mittelschaltung erhalten, wie sie bei den früheren Ford-Typen zu fin- den War. a Das Jahr 1952, so erklärt der Sprecher auf allgemeine Belange der Automobilindustrie übergehend, sei ein„Jahr des Erfolges“ ge- Wesen. Die Produktionsent wicklung bei den deut- schen Fordwerken erhöhte sich von 35 160 auf 40 335 im Jahre 1952. Damit war die Fordproduktion im Jahre 1952 höher als in irgendeinem Jahr zuvor. Mit dieser Zahl Wurde die Produktionskapazität des Unter- nehmens erreicht. Durch Vergrößerung der Ford-Kapazität hofft man, künftig auch größeren Anforderungen gerecht werden zu können. Die Fordwerke in Köln konnten im Jahre 1952 einen Devisenerlös von mehr als 80 Mil- lionen DMark(Vorjahr über 60 Millionen DMark) erzielen. Exportiert wurde im Jahre 1952 nach 31 Ländern, wovon die wichtigsten Brasilien, Belgien, Schweiz, Schweden und Finnland waren. Volkswagenwerk, Wolfsburg (VWD) Das Volkswagenwerk hat mit Wirkung vom 2. Januar den Preis für das Standardmodell von 4400 DM auf 4200 DM gesenkt. Der Preis des Exportmodells bleibt unverändert, da nach Ansicht der Werkslei- tung eine Verbilligung dieser Volkswagen- ausführung bereits durch den Einbau des Symchrongetriebes vorweggenommen wurde. Auch Opel und Ford haben in der letz- ten Zeit Preisermäßigungen vorgenommen. (VD) In seinem neuesten Lagebericht vertritt das Bundeswirtschaftsministerium die Ansicht, daß es zu keinen ernsthaften Rückschlägen in der Industrieproduktion kommen wird und daß im großen und ganzen längerfristig eine langsam steigernde Wirt- schaftsentwicklung bevorsteht. Wenn auch vom Außenhandel her zunächst keine belebende Wirkung zu erwarten sei, könne noch mit hohen Investitionen in der Grundstoffindustrie und— nach Ende der saisonbedingten Pause— mit einer hohen Bautätigkeit gerechnet werden. Die Investi- tionsgüterindustrie werde zumindest ein be- achtliches Produktionsniveau halten können. Auch das Masseneinkommen zeige trotz er- höhter Arbeitslosigkeit zweifellos weiter steigende Tendenz. Seite 8 „ Enttäuschte Chemie Produktions- und Ex Ort er gebnisse 1952 rückläufig (VWD) Im abgelaufenen Jahr erreichte die Produktion der chemischen Industrie in der Bundesrepublik nach vorläufigen Schät- zungen mit 10 Milliarden DM fast den Vor- jahresstand. Nach Angaben aus der chemi- schen Industrie wurden im Monatsdurch- schnitt 1952 etwa 802,7 Millionen DM um- gesetzt, gegenüber 820,8 Millionen DM im Jahr 1951. Die Ausfuhr hat sich im abgelaufenen Jahr unterschiedlich entwickelt. Während sich der Preisdruck auf den Weltmärkten vor allem auf den Export von Chemikalien Pharmazeutikas und Farben— nachteilig ausgewirkt hat, war auf anderen Gebieten, vor allem bei Kunststoffen, der Export stän- dig im Steigen begriffen. Die Gesamtausfuhr wird für 1952 auf 1,9 Milliarden DM ver- anschlagt gegenüber 2,2 Milliarden DM irn Jahr 1951. Der Exportanteil der Chemie am westdeutschen Gesamtexport ist dement- sprechend von 15 Prozent auf schätzungs- weise 11 Prozent zurückgefallen. Im großen und Sanzen konnte jedoch die deutsche Chemie im abgelaufenen Jahr ihre Stellung auf dem Weltmarkt behaupten. Sie muß aber künftig angesichts des Preisdruckes und der ausländischen Kapazitätserweiterun- gen mit weiteren Schwierigkeiten in der Aus- führ rechnen. Ob ein gewisser Ausgleich durch eine Aktivierung des Ostgeschäftes und der Ausfuhr in den Fernen Osten geschaffen Wer- den kann, läßt sich noch nicht übersehen. Das Inlandsgeschäft wurde 1952 ebenso wie die Ausfuhr stark durch den Preisdruck und erhöhte Fabrikationskosten belastet. E wird jedoch betont, daß das Preisniveau der Chemie gegenüber allen wichtigen Industrien im Vergleich zu 1938 am wenigsten gestiegen sei. ö US. und Weltwirtschafts-Bilanz zur Jahreswende Amerika lobt sich selbt undruft nach weiteren Verbesserungen (UP) Das Bruttosozialprodukt der SA erreichte im Jahre 1952 mit wertmäßig 345 Milliarden Dollar einen neuen Höchststand und übertraf das bisherige Rekordjahr 1951 auch volumenmäßig, heißt es in einem Be- richt über die amerikanische Wirtschaftskon- junktur, der im Auftrag des US-Handels- ministeriums von einer Gruppe führender amerikanischer Wirtschaftler ausgearbeitet wurde. Der Bericht befaßt sich besonders mit der Frage, ob die günstige wirtschaftliche Lage der USA durch ein für 1955 erwartetes Ab- sinken der Verteidigungsausgabe beeinträch- tigt werden wird. Er kommt zu dem Schluß, daß bei Beibehaltung der gegenwärtigen Ini- tiative der Geschäftswelt das Bruttosozial- produkt im Jahre 1955 erneut, und zwar auf 365 Milliarden Dollar(in Preisen von 1951) ansteigen wird. Für dieses Jahr werden er- höhte Privatausgaben für Kraftfahrzeuge, Möbel, Eisschränke, Radio- und Fernseh- gefite Lebens und Genußmittel! Beklei⸗ dung, Wohnungsbau, medizinische Fürsorge, Lebens versicherungen, Erziehimsswesen und Auslandsreisen erwartest. Insgesamt düifkten für derartige Ausgaben von den amerikani- schen Konsumenten im Jahre 1955 228 Milli- arden Dollar aufgewendet werden(gegen- über 208 Milliarden Dollar im Jahre 1951). Die Verteidigungsausgaben werden nach Schätzung der Wirtschaftsexperten in den Jahren 1953 und 1954 zwischen 55 und 60 Mil- liarden Dollar betragen und im Jahre 1955 erstmals einen Rückgang aufweisen, falls sich die weltpolitische Lage nicht entscheidend verschlechtert. In der Zeit vom Juli 1949 bis zum Dezem- ber 1952 hat das Ausland mehr Dollar erhal- ten als es in den USA ausgab, geht aus dem Bericht weiter hervor. Durch die Ausland- hilfe der US-Regierung, durch amerikanische Importe von Waren und Dienstleistungen und auf dem Wege über Dollarinvestierungen hatten die den USA befreundeten Nationen in dem genannten Zeitraum Dollareinnah- men in Höhe von 69,2 Milliarden zu verzeich- nen, gaben jedoch nur 64 Milliarden Dollar in den USA aus. Zur Frage des amerikanischen Außenhan- dels stellt der Bericht fest, daß die USA be- reit und bemüht sind, zu exportieren. Es Sei jedoch„gleichermaßen lebensnotwendig, daß die USA aus anderen Ländern importieren“. Etwa 40 Prozent der amerikanischen Einfuh- ren seien für das Funktionieren der ameri- kanischen Wirtschaft unerläßlich, und die Hälfte dieser Güter wiederum könne in den USA überhaupt nicht produziert werden. Zusammenfassend heißt es, daß ein ge- sunder Außenhandel auf„einem ausgegliche- nen Austausch von Waren, Dienstleistungen urid langfristigen Darlehen mit der übrigen Welt im ganzen genommen“ beruhe. Eine ausgeglichene Handelsbilanz mit jedem ein- zelnen Staat sei nicht unbedingt erforderlich, doch könne das Ausland letzten Endes nur in dem Maße in den USA einkaufen, in dem es in den USA zu verkaufen in der Lage ist. Ausschau nach West-Europa (dpa) Die Wirtschaftsentwicklung der Län- der Westeuropas wird in einem zum Jahres- ende veröffentlichten Bericht des Amerikani- schen Amtes für gemeinsame Sicherheit (MS) als ermutigend bezeichnet. Die euro- päische Stahlerzeugung habe im Oktober 1952 einen neuen Höchststand erreicht, und auch in den anderen Zweigen der Schwerindustrie sei das Produktionsniveau hoch gewesen. Ins- gesamt habe die industrielle Produktion Westeuropas während des abgelaufenen Jah- res um zwei Prozent über der des Jahres 1951 und um fast fünfzig Prozent über dem Stand des ersten Quartals 1948, dem letzten Viertel- jahr vor dem Anlaufen des Marshallplans gelegen. Die jand wirtschaftliche Erzeugung Westeuropas sei 1952 um drei Prozent höher als im vorhergehenden Jahre und um rund dreißig Prozent höher als 1948 gewesen. Der Bericht weist darauf hin, daß die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik merk- lich zurückgegangen ist. Ferner wird hervor- gehoben, daß sich die Situation innerhalb der europäischen Zahlungsunion stabilisiert habe. Das Außenhandelsdeflzit Westeuropas Habe in September 1952 knapp 300 Mill. Dollar gegenüber 470 Mill. Dollar im gleichen Monat des vorhergehenden Jahres betragen. Als besonderes Merkmal der 1952 von der MSA gewährten Europahilfe wird in dem Bericht verzeichnet, daß sich die Hilfe in immer stärkerem Maße auf die Beschaffung von Gütern verlagerte, die unmittelbar für die Steigerung der europäischen Verteidi- gungsproduktion bestimmt waren. In gleicher Weise hätten die Gegenwertsfonds in den an der MSA-Hilfe beteiligten Ländern eine immer wichtigere Rolle gespielt. Schließlich wird vermerkt, daß durch das Absinken der Rohstoffpreise annähernd die Situation wie- derhergestellt worden sei, wie sie vor Aus- bruch des Koreakrieges bestand. 5 Verstärkte Privat- in vestitionen erforderlich. (VWD) Das Amt für gemeinsame Sicher- heit, das Handelsministerium und das State Departement in Washington prüfen gegen- Wärtig ein Programm für verstärkte ameri- kanische Privatinvestitionen im Ausland, das von dem ehemaligen Vizepräsidenten und Wirtschaftsbèerater der Export-Import-Bank, August Maffry, ausgearbeitet wurde. Das Programm wurde einen Tag nach den Be- Sprechungen Eisenhowers mit dem ehemali- gen Marshallplan- Administrator Hoffman Und anderen republikanischen Persönlich- keiten über Maßnahmen zur Belebung des Außenhandels veröffentlicht. In einer Pressekonferenz erklärte Maffry, ein verstärkter Strom amerikanischen Pri- vatkapitals in das hochindustrialisierte Westeuropa und Japan sei notwendig, damit diese Länder ihrerseits Kapital in wirtschaft- lich unterentwickelte Gebiete exportieren könnten. Wenn die internationale Kapitalbewe⸗ gung nicht in diesem Sinne Wieder in Gang gebracht werde, bestehe kaum Hoffnung, die Wirtschaftlich rückständigen Gebiete ausrei- chend mit den erforderlichen Fremdkapita- lien zu versorgen. Das amerikanische Investi- tionsprogramm bezwecke keine Schließung der Dollarlücke Westeuropas und Japans, sondern eine Mobilisierung ihrer wirtschaft- lichen Reserven und eine Steigerung ihrer Produktivität im beiderseitigen Interesse. Großbritannien, Frankreich, Portugal und Belgien könnten wesentlich zum Gelingen des Planes beitragen, wenn sie die ameri- kanischen Kapital investitionen in ihren Ko- lonialgebieten erleichtern. Von einer aktiven Partnerschaft der Ex- port-Import-Bank mit USA-Gesellschafteg verspricht sich Maffry eine Beleburig der Aubenhandelsaktivität und die Möglichkeit größerer Anleihen an ausländische Geselle schaften für wirtschaftliche Projekte untef Verzicht auf die üblichen Garantie-Erklä- rungen der ausländischen Regierungen. Ferner schlägt Maffry die Wiederherstel- lung eines breiten Marktes für ausländische Wertpapiere in den Vereinigten Staaten vor. Erfolgsmeldung der deutschen Sparkassen Die öffentlichen Sparkassen gehen nach vorläufigen Schätzungen mit einem Sparein- Iagenbestand von mehr als 4,7 Milliarden DM in das neue Jahr hinein. Der 1952 erzielte Zuwachs beträgt reichlich 1,4 Milliarden DM, also 42 Prozent des Bestandes am Jahres- anfang. Dieses Ergebnis ist nicht nur des- halb bemerkenswert, weil sich der Gesamt- zuwachs so überaus vorteilhaft von der Ver- gleichszahl 1951(526 Mill. DW) unterscheidet, sondern auch wegen der Stetigkeit der Spareinlagenentwieklung wäh- rend des ganzen Jahres. Ohne den Dezember, für den genaue Zahlen noch nicht vorliegen, der aber ein- schließlich der Zinsgutschriften einen Be- Standszuwachs von mindestens 150 Mill. DM erbracht haben dürfte, ergibt sich im Mo- natsdurchschnitt ein Zugang von 116 Mill. DM, von dem 110 Mill. DM auf den reinen Einzahlungsüberschuß entfallen. Der beste Monat war der Oktober mit einem durch den Weltspartag am 30. Oktober erheblich beeinflußten Einzahlungsüberschuß von 150 Mill. DM. An zweiter Stelle stand der Ja- nuar mit 124 Mill. DM, wobei wie üblich viele mit dem Jahreswechsel zusammen- hängende Sondereinzahlungen beteiligt waren. Bei den übrigen Monaten, die abge- sehen vom normalen Saisonrhythmus(Reise- zeit) nicht unter Sondereinflüssen standen, Uiegt die Streuung zwischen 119 Mill. DM (m Februar) und 87 Mill. DM Gm Jun) Einzahlungsüberschuß.. Im Durchschnitt der 11 Monate des Jah- res 1952 wurden 316 Mill. DM eingezahlt gegen 206 Mill. DM im Monatsdurchschnitt 1951. Die Stetigkeit der erhöhten Einlagen- bewegung ist offenbar dem im ganzen ver- hältnismäßig stabilen Preisspiegel und der verringerten Furcht vor politischen Ueber- raschungen zu verdanken Die Giroeinlagen bei den Sparkassen er- höhten sich 1952 bis 30. November um 864 auf 4930 Mill. DM; die Anzahl der geführ- ten Konten stieg auf 3,2 Millionen. Das Volumen der kurz- und mittefristi- gen Sparkassenkredite hat sich 1952 bis Ende November um rund 800 Mill. DM auf 3,3 Milliarden DM, erweitert. Im langfristi- gen Kreditgeschäft wurden im gleichen Zei-t raum 650 Mill. DM neu ausgeglichen. 53 Pro- zent davon entfielen auf die Wohnungsbau- finanzierung. Neu zugesagt wurden bis zum 30. November 520 Mill. DM und aus Spar- einlagenmitteln ausgezahlt 300 Mill. DM Wohnungsbauhypotheken. Das relative Zu- rückbleiben der Auszahlungen erklärt sich durch den vielfach verzögerten Abruf, der auf Stockungen in der aus öffentlichen Mit- teln bestrittenen nachstelligen Finanzierung zurückzuführen ist. Die weitgehende Kon- zentrierung der Sparkassenhypotheken Auf den sozialen Wohnungsbau geht daraus her- vor, daß von den Zusagen des abgelaufenen Jahres 60 Prozent auf den öffentlich geför- derten und weitere 20 Prozent auf den übri- gen sozialen Wohnungsbau entfallen. K URZ NAC NRRICHI E N Britische Kohlenförderung leicht angestiegen (VWD) Die Kohlenförderung Großbritanniens ist im abgelaufenen Jahr um fast drei Millionen Tonnen gegenüber 1851 gestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen des britischen Brennstoffministeri- ums würden 1952 rund 225 Millionen Tonnen Kohle gefördert gegenüber 222,25 Millionen Tonnen im Jahr zuvor. Demgegenüber ist im deutschen Kohlenbergbau bekanntlich bei einer sich um 125 Mill. Jahres- tormen bewegenden Förderung ein Anstieg um etwa fünf bis sechs Mill. Tonnen erreicht worden. Bremer Protest gegen Eisenpreisfreigabe (UP) Die Bremer Wirtschaftskammer wendet sich in ihrem Jahresbericht 1952 energisch gegen die beabsichtigte Freigabe der Schrott-, Eisen- und Stahlpreise. Die Schiffsbaukosten in Deutschland lägen schon jetzt wesentlich über denen des Aus- landes. Mit Besorgnis verfolge die Kammer den Rückgang der Exportaufträge Für den Schüffsbau. Touristenverkehr hemmende französische Devisenvorschrift (UP) Das französische Finanzministerium hat die Devisenquote für private Auslandsreisen neu testgesetzt. Danach stellt sich der jährliche Höchstbetrag pro Person auf 60 000 Frances— 720 DPM. Für eine Auslandsreise können aber nicht mehr als 30 00 Francs von der Quote in Anspruch genommen werden. Die Neuregelung bedeutet gegenüber dem bisherigen Zustand eine Ver- schlechterung, so daß mit einer Verringerung des französischen Touristenverkehrs nach dem Ausland gerechnet wird. 85 Millionen Arbeitstage„verstreikt“ (UP) Die Zahl der Streiks in den Vereinigten Staaten belief sich 1952 aun 4 950 wie das amerika- nische Arbeitsministerium mitteilt Insgesamt sin- gen durch Ausstände 55 Millionen Arbeitstage ver- loren. Des sei die größte Jahreszahl seit 1946. Weltbank-Kredit für Indien (Up) Die Weltbank hat der indischen Eisen- und Stahlgesellschaft eine Anleihe in Höhe von 31,5 Mill. Dollar gewährt. Sie soll zu einer Stel- gerung der indischen Produktion von Stahl aus Jährlich 700 000 Tonnen und von Roheisen auf 400 000 Tonnen jährlich beitragen. Buchbesprechungen Wirtschafts-Behörden und Organisationen 1952, bearbeitet von Georg Paulini, 408 S., Leinen 19,75 DM, Hoppenstedt Wirtschaftsverlag G. m. b. H., Essen.— Die zahlreichen Aenderungen und die Vielfalt auf dem Gebiet der Organisationen der gewerblichen Wirtschaft führten zu einer Neu- Auflage dieses bewährten Wegweisers. Er enthält ein Verzeichnis von über 2 200 Behörden, Verbän- den und Organisationen sowie ein Fersonen- verzeichnis von etwa 6 200 führenden Persönlich- keiten des deutschen Wirtschaftslebens. Die An- schaffung des Werkes kann allen interessierten Kreisen wärmstens empfohlen werden. 2 Rudolf Lütgens, die Preduktlonsräume der weltwirtschaft, 255 S. mit 88 Karten und Diagram- men, Leinen 28,.— DM; Francksche Verlagshand- lung, Stuttgart 1952.— Das vorliegende Werk er- scheint als Band 2 des„Handbuch der allgemeinen Wirtschaftsgeographie“, dessen Herausgeber der frühere Direktor des Wirtschafts geographischen Instituts der Universität Hamburg, Prof. Dr. R. Lütgens, ist. Man kann es mit gutem Recht das Standardwerk dieser interessanten Disziplin nen- nen.* Seite 10 MORGEN * Es gibt in Deutschland kaum eine poetische Richtung, die nicht Goethe als ihren geistigen Ahnherrn für sich anführen könnte. Das ist bei der Vielfalt seines dichterischen Werkes nicht verwunderlich, und den Olympier selber würde das auch kaum erstaunt haben; denn er bekannte sich stets zu seinen geisti- Sen Vorfahren und verspottete, wo er konnte, die Originalsächtigen, die„von keiner Schule“ wissen und„nie mit einem Meister gebuhlt“ haben wollten. Einmal kam sogar eine expressionistische Gruppe hinter die heimliche Kontinuität, die in der Kunst waltet. Das geschah, als nach dem ersten Weltkrieg in einem Berliner Künstlerkreis ein Gedicht vorgetragen wurde. Das Gedicht lautete: Ab denn, rascher hinab! Sieh, die Sonne sinkt! Eh' sie sinkt, eh' mich Greisen ergreift im Moore Nebelduft entzahnte Kiefern schnattern und das schlotternde Gebein— Trunkner vom letzten Strahl, reiß mich, ein Feuermeer mir im schäumenden Aug', mich Geblendeten, Taumeinden, in der Hölle nächtliches Tor. Niemand von den Mitgliedern des Zirkels kannte die magischen Verse. Alle priesen sie aber sogleich als ein typisches Produkt der modernen Ausdruckskunst.„Das Gedicht hat“, sagte einer, der sich die Leitsätze eines expressionistischen Theoretikers gut ge- merkt hatte,„den Aufschrei donnernden Ge- kühls und zeigt die Vernichtung der bürger- lichen Spracharchitektur an.“ Etliche rieten auf Kurt Heynicke als Autor. Andere tippten auf Theodor Däubler oder gar auf Albert Ehrenstein Bis der Vortragende, der bei dem Ge- schwätz verstummt war, zur allgemeinen Verblüffung plötzlich erklärte, daß dies Ge- dicht„In Schwager Kronos“ bereits am 10. Oktober 1774— übrigens in einer Post- chaise entstanden wäre.„Es hat“, sagte er lachend,„in Wanderers Sturmliedern“ noch Ahnlich geartete Verwandte; denn der es schrieb, heißt Goethe.“ Tatsächlich haben es außer ihm, dem Mei- ster vieler Ausdrucksformen, bereits Klop- stock und andere gleichgestimmte Rhapsoden oder die Hymniker der Antike wie Pindar versucht und vermocht, die Vision der Welt im Sturm des Blutes und im Rausch des Herzens„auszusagen“. Bekannt ist, wie Hans Carossa in diesem Zusammenhang über Alfred Mombert, den kosmischen Ekstatiker, urteilt, den es, nach einem seiner Gedichte, unablässig drängt, „mit weiten Schritten über die Wolken kortzuwandern ins Nie-Betretene“. Von diesem, 1942 in der Schweiz verstorbenen „Himmlischen Zecher“ hinter dessen Prie- ster worten und Prophetenklängen sich nicht nur eine„Welt urgroßer Bilder“, sondern eine zu rhythmischen Formeln verdichtete Ge- bheimlehre verbirgt, führte Carossa im ersten Weltkrieg stets ein Buch bei sich.„Es war nur Seheftet“, so erzählt er,, und flel allmählich in 5 85 elne Bogen auseinander. Einen verlor ich f Lesen am Biwakfeuer; ein Feldwebel- leutnant bemerkte es, hob ihn auf, sah hinein, schüttelte den Kopf und fragte, was denn das wäre. Schon wollte ieh Auskunft geben, be- sann mich aber und sagte, dies seien Ueber- setzungen aus dem Sanskrit, uralte indische Gedichte, vor etwa zweitausend Jahren Se- schrieben. Der einsilbige Mann. aahm nun- mehr die Blätter, die er schon zurückgeben Wollte, ehrfürchtig noch einmal an sich und studierte mit krauser Stirn die geheimnis- vollen Zeilen.— Das waren noch Kerle, diese Sanskritiker, meinte er schließlich, die haben mehr von der Welt gewußt als wir“ Ich gab ihm recht. Es ist alles schon dagewesen, heißt es, nach Ben Akiba, in Karl Gutzkows„Uriel Acosta“. In einer Theaterkritik über„Die Fliegen“ von Sartre wies ich vor einiger Zeit darauf hin, daß Walter Hasenclever bereits in sei- ner Tragödie„Antigone“ jene Aktualisierung 5 alten Mythen versucht hat, in der sich zt die modernen Franzosen und Ameri- ner nicht genug tun können. Ist in Ancuilhs „Eurydike“ der Sänger Orpheus beispiels- Weise ein Kaffeehausgeiger und seine Ge- liebte eine Schauspielerin zweifelhaften Ru- kes, so spricht Hasenclevers Königstochter Antigone„wie eine Gewerkschaftssekre- tärin“. Auch dem König Kreon ist in dem Trauerspiel, das 1916 entstand, alles Mythi- e und Mystische genommen worden. Er ührt sich mit Aussprüchen Wilhelms II. als neuzeitlicher Selbstherrscher par excel- lence ein. Und was in unseren Tagen Cocteau, nik und des Stils. Der der 1940 als Fünfzig rungslager Les Milles(Südfrankreich) Selbst- mord beging, ist, von„Münchhausens letztem Abenteuer“ abgesehen, noch nicht heraus- Segeben worden. ebenso genialen Brecht. Als zwanziger Jahren zum erstenmal mit der wilden Inbrunst und dem singenden Hohn seiner Gedichte und Pra Srüßten ihn viele Nachfahren und Bruder Frame Wie bei dem mittelalterlichen Vaganten, der Klingeln Hörnerschlitten. Man hört der Hufe Widerhall. Ein dicker Herr ist Ausgeglitten.“ So(oder ähnlich) hieß es wohl in dem alten Almanach, den wir als Kinder bei der Groß- 1 so gerne durchblätterten; und es war von Schlitten zu sehen, denen ein Herr in dickem, schnürenbesetzten Pelz und hohem Zylinderhut nachblickte, auf seiner Sitzfläche saß. die Landschaft: Wälder im Rauhreif, Gipfel in strahlendem Eis und, Himmel, der einem gleicht. Januar: Hoffnungen, weitstrebende Pläne, klare Entwürfe, denen nichts vom trauten Märchenschimmer des Dezembers anhaftet, nichts v N ovembernebel. menschlich-allzumenschliche kühlen Laufs der Gestirne, von der gleich- Wohl kein Geringerer als Goe sie lache nur, wer sich ni schäftigt habe— sie schreibt den im Januar, im Zeichen des Steinbocks Geborenen Klug- heit, Ausdauer und Genauigkeit zu, auch Ehr- geiz und nicht selten Verschlagenheit. Feld- herren und Diplomaten finden wir in diesem Zeichen geboren, Historiker und unter den Dichtern die Essayisten— nicht die Träumen- den also, sondern die Ordnenden des gefrorenen Teiches läuft die Dorfjugend Schlittschuh. Das Rot und Blau der Woll mützen belebt das Bild und mischt sich mit dem Rot und Blau der Nasen und Backen. „Zu meiner Zeit“, ist man den jüngsten unter den Schlittschuhläufern aus dem ver- Fin Kapitel literarische Ahnenforschun Anouilh, O'Neill oder Thornton Wilder„mit unerhörter Kühnheit“ zu beschwören Wag ten, das steht bei Hasenclever in den 1918 und 1920 geschaffenen Dramen„Die Men- schen“ und„Jenseits“ schon leibhaftig auf der Bühne: die vierte Dimension. In den „Menschen“ steigt ein Ermordeter, Alexander mit Namen, aus dem Grab, empfängt vom Mörder den Sack mit seinem Kopf und be- ginnt abermals zu leben; übrigens vorbild- lich. Bei dem Schauspiel„Jenseits“, dessen Handlung von einem Mann, einer Frau und dem Schatten eines Gestorbenen getragen wird, ragt das Geheimnis aus dem unbewuß- ten oder überbewußten Dasein ins bewußte mit vielen Erscheinungen, Gesichten und Zwangshandlungen hinein. Die Toten sind Als Bewohner eines okkulten Zwischenrei- ches Hasenclever, dem späteren Anhänger und Uebersetzer Swedenborgs, durchaus ebenbürtige Partner und Widersacher der Lebendigen. Obschon er mit dem„Existen- tialismus“ im eigentlichen Sinne gewiß nichts zu tun hatte, handelt es sich bei den Gemein- samkeiten, die seine frühen Dramen mit modernen Bühnenwerken dieser Richtung aufweisen, um mehr als um Zeichen der Tech- Nachlaß des Dichters, ähriger im Internie- Wenn vorhin der Name Thornton Wil- ders fiel, so soll gleich noch darauf hinge- Wiesen werden, daß auch die der heute als Schöpfer eine artigen aufgelockerten Dramenstils gilt, be- reits seine„Vorgänger“ seiner„Ansagen- kinden sich nämlich schon in dem Stück „Tarquinius und Lucrezia“ von Wilder ins Englische ü Und Pirandello ließ in seinem Drama„Sechs Personen suchen einen Autor“ leiter auf der Bühne erscheinen Spielen. Noch früher aber begegnete man der Figur des„Ansagers“ oder den Wilder in ben die Handlung stellte, bei dem deut- schen Romantiker Ludwig Tieck in seinem „Gestiefelten Kater“. ser Amerikaner, s durchaus neu- hatte. Ansätze zu und Diskussionstechnik“ von Obey, das bersetzt wurde. den Spiel- und mit- „Erklärers“. „Unserer kleinen Stadt“ ne- Ganz besonders liegt der Fall bei dem wie fatalen Dichter Bert sich der Augsburger in den men meldete, be- einen großartigen ois Villons. als 9 on Willi Fehse als Pariser Student, als Dieb(und viel- leicht sogar als Mörder) ein ausbündi- ges Leben führte, zuckte nach Klabunds Worten auch in Brechts Versen infernalisch „die Flamme der Zeit“. Später Sing diese Wesensverwandtschaft so weit, daß gele- gentlich wörtliche Uebereinstimmungen zwischen den Gedichten Villons und Brechts festzustellen waren, und der„arme B. 3 befragt, erklärte keck, daß seiner Meinung mach das Plagiieren auch zum Handwerke des Schriftstellers gehöre. Brecht hat sich dann, wie Eloesser schreibt, seine„litera- rischen Räusche überall geholt; er trank aus der Weinflasche Marlows, wenn er seinen Eduard II. noch einmal schrieb; aus der Feldflasche Kiplings, wenn er mit der eng- lischen Kolonialarmee ging; und man hat ihn auch Arm in Arm mit Karl May durch unkontrollierbare amerikanische Dickichte ziehen sehen“(während er heute wodka- selig durch die russischen Steppen taumelt). „Die Ekstase wurde zur Industrie.“ Die Reihe der Werke, Richtungen und Formen, die in ähnlicher Weise bereits„da- Sewesen“ sind, so eigen und persönlich hr Gepräge auch wirken mag, könnte nach Be- lieben um weitere Beispiele vermehrt wer- den. Wir wollen an den Schluß der Betrach- tung— weil soeben von der„Industrie ge- wordenen Ekstase“ die Rede war— noch ein Gedicht setzen, das alle Merkmale echter Verzückung des Herzens und des Geistes, Wenn auch nicht gerade den„Aufschrei don- nernden Gefühls“, aufweist: Jetzt komme, Feuer! Begierig sind wir zu schauen den Tag. Und wenn die Prüfung ist durch die Knie gegangen, mag einer spüren das Waldgeschrei. Wir singen aber vom Indus her kernangekommen und vom Alpheus, lange haben das Schickliche wir gesucht, nicht ohne Schwingen mag zum nächsten einer greifen geradezu und kommen auf die andere Seite. Hier aber wollen wir bauen. Die Verse könnten von Alfred Mombert stammen, der„mit weiten Schritten über die Wolken ins Nie-Betretene Wandern wollte“. — Sie vermuten Pindar, den griechischen Rhapsoden, dahinter? Sie einen Namenlosen aus dem Sanskrit? Sie Oskar Loerke? Kurt Heynicke? Theodor Däubler? Albert Ehren- stein? Das Gedicht ist von Hölderlin und leitet die Hymne„Der Ister“ ein. Hanna Nagel: Masken Zeichnungen von Hanna Nagel und Aquarelle von Wilfried Rekewitz: sind vom Mannheimer Kunst- verein zu einer neuen Ausstellung vereinigt, die am Sonntag, 4. Januar, J Uhr, im Mannheimer Schloß erößnet wird. Daus Inema heißt„Paris“; die ausgestellten Arbeiten sollen die Eindrücke die- ser beiden Künstler von ihren Pariser Reisen in den Jahren 1951 und 1952 wWiederspiegeln. „Oh, mein Silvesterliches„Feuerwerk“ in d „Oh, mein Papa war eine wunderbare Clown... dieses niedlich-sentimentalische Liedchen war, dank des Rundfunks und der unwiderstehlichen Création durch die Schwei- zer Diseuse Lys Assia, populär, noch ehe man recht begriffen hatte, daß es zu einem Stück gehörte, das sich seit zwei Jahren im stürmi- schen Siegeslauf die westdeutschen Bühnen erobert.„Feuerwerk“ heißt es und bietet sich als eine musikalische Komödie, richtiger: als ein„abendfüllendes Chanson“ dar, dessen Vaterschaft ein höchst theatererfahrenes Vier-Männer-Team übernommen hat, die Herren Erik Charell, Jürg Amstein, Robert Gilbert und Paul Burkhard. Es ist in der Jahrhundertwende angesiedelt und spiegelt in grotesk-amüsanter Weise den Kontrast Zweier, zu jener Zeit unversöhnlicher Wel ten: die ein wenig Vertrottelte, selbstgefäl- lige, moralin-saure Bürgerlichkeit auf der einen und die flitterbehangene,„Unmorali- sche“ Manegeluft des Zirkus auf der anderen Seite. Karikaturistische Milieu- und Figuren- zeichnung zwischen Plüschsofas und Spitzen- deckchen und komödiantische Clownerie Der januar ist aus Kristoll/ Ven Oe Kilente. „Der Januar ist aus Kristall. Am Hange abei eine lustig davonstiebende Kavalkade der völlig perplex Der Januar ist aus Kristall. Kristallen ist an guten Tagen, der geschliffenen Aquamarin Kristallen sind die Träume des om melancholischen Dämmer der Die Astrologie jene Deutung des the sagte, über cht mit ihr be- Auf dem bläulich schimmernden Kristall mermorgen sind die Abende Wenn im bläulich-silbernen Spätnachmittag die Lichter über die Stadt kommen, ist es, Als fielen aus der seidenen Himmelsdaunen- decke die Sterne in die enger zusammen- rückenden Häuser hinein und leuchteten nun golden und vielstrahlig aus den Fenstern, die mit Eisblumen besetzt sind und hinter denen ein liebes Angesicht, eine schöne und zärt- liche Hand zu vermuten ist, Wärme, Behag- lichkeit, der Duft von Tee und eine leise Musik, die das Radio aus einer fernsten schneiten Born eigener Erinnerung zu er- zählen versucht,„zu meiner Zeit bekam man, wenn man eislaufen ging, die Hände und die Lippen, damit sie nicht aufsprangen, mit Glyserin eingerieben“. solch ein Knirps im gestrickten Overall mit durchgehendem Reißverschluß zu antworten imstande,„Vitamin C ist viel besser!“ —„Oh, ist dann Der Januar ist die Zeit der noch nacht- dunklen Morgenstunden. Die Trambahnen fahren erleuchtet und übervoll zu den Ar- beitsstätten. In den Stadthäusern brennt das Licht, indes das Frühstück aufgetragen und das sorgsam gefaltete Morgenblatt gebracht wird, das in seinen Spalten die noch unge- lesenen Sensationen birgt. 0 Gegenden kommt die Magd mit der Laterne aus dem dampfenden Stall, Der Hund trot- tet vors Tor und schnuppert dem neuen Tag entgegen. Die Katze räkelt sich schnurrend hinterm Ofen.„O flaumenleichte Zeit der ersten Frühe Wintermorgen vor Sonnenaufgang der Pfar- rer Eduard Mörike im Schwäbischen, ehe er den Tag begann, sich mit der langen Tabaks Pfeife zurechtsetzte und das Exposé für die Sonntagspredigt zu entwerfen anfing In ländlichen 46 3 dichtete an solchem Von nicht minderem Reiz als diese Däm- im Januar. Morgen ist Tauwetter. Zigarette erlischt zischend in einer brau- nen Pfütze. Und im kahlen Geäst des Pflau- menbaumes vorm Hause plustern sich die Amseln, schweigend zwar noch, aber die Kehle voll heimlicher Kantilenen. Ferne bringt, über eine Welt voll Eis und Kälte und Härte. Der Mond geht als große runde Scheibe auf, wWie in den Bilderbüchern der Kindheit. Es ist der„gute Mond“, und er geht wirklich „So stille“, wWwie es im alten Liede heißt, über Städte, Berge, zugefrorene Flüsse und„durch die Abendwolken hin“. Hie und da bleibt er wohl auch eine Weile stehen, um die hohen Siebel zu beglänzen oder das schimmernde Patinadach eines romantischen Schlößchens, darin ein kleines Mädchen wohnt, das ihn so liebt, dag es ihn stundenlang anblinzeln muß; und dann zieht er weiter, über Schnee- flächen, weiße Dörfer und schwarze Eisen- bahngeleise, an denen frierend Selbschim- mernde Lichtsignale stehen und kalte Füße bekommen. Wenn man auf dem knirschenden nächt- lichen Heimweg von einer späten Gesellschaft (oder aus dem wohlgeheizten und Wohlig gepolsterten Boudoir von Frau Aventüre kommt.) die Zigarette Weg wirft, bleibt sie brennend auf dem Eise liegen, so kalt ist es. Nicht das kleinste Tröpfchen der kri- stallenen Kruste schmilzt unter ihrem Glim- men. Wieviel flammende Glut wird nötig sein, um die winterliche Erde und die Her- zen ihrer Bewohner zu schmelzen, wieviel Wärme und innige Bemühung, Wiedererblühen zu bringen, was jetzt tot und starr ist! Um zum Doch das sind so Nachtgedanken Am Die weggeworfene tige Vor, zeß steht Seiten Die R sphäre e anhalten des Jah. grupper!: 70 Pp er Städtischen Böhne Heidelberg geben einen Stoff ab, der zwar ein bißch zähflüssig anhebt, im Ganzen aber da doch so brillant und farbenfreudig ausg leuchtet wird, daß man schon seine rech Scher Er Freude daran hat. päischen Bei der Inszenierung dieses Stücks, m Ratifiziel dem die Städtische Bühne Heidelberg ein Sil sten Hul Vesterlich frohgestimmtes Publikum hell ent schlieglic zückte, hat Fritz Zehrer die Chance, die si kampfes einem einfallsreichen Regisseur hier bietet deutlich vortrefflich zu nutzen verstanden. Ly Brüll kreisen führt mit gewinnender Herzlichkeit die statt- liche Streitmacht der Spießgbürgerlichkeit ar den Familienklüngel, der sich zum 50. burtstag ihres Mannes(Rudolf Helten) ver- sammelt hat. Horst Otto Reiner schreitet ahb“ Zirkusdirektor mit gewaltigen Gesten ein- g, her; er ist, als jüngster Bruder, das schwarze nn. Schaf der Familie, der Ausreißer, der nach. jahrzehntelanger Verschollenheit wie eine Brief ar Bombe in das ach so gemütliche Familienfest 1 platzt. Daß er sogar noch seine Frau mit- bringt, eine Französin und Kunstreiterin, schlägt dem Faß vollends den Boden Aus; Sonja Reschke aber verdreht in dieser Rolle Neug! mit bestrickendem Charme sämtlichen Män- f nern den Kopf und singt ihre beiden Lied- P chen„Ich hab ein kleines sißes Pon)... und Karls „Oh, mein Papa.. so hübsch, als sei sie seit präsidium eh und je eine Chansonette. Von Fritz Zehrer des Regi mit leichter Hand gelenkt und von Johannes Abteilun Zimmermann mit ein paar„Rhythmikern“ vom Heidelberger Orchester musikalisch be- gleitet entfalten sie— und mit ihnen g grohe Schar von Mitwirkenden ine All- beit steckende, herzerquickende Fröhlichkeit, Kl Schade nur, daß der Regisseur den Leber- u Sang zur Zirkuswelt so abrupt nahm; denn Was sich da(im zweiten Akt) in der Manege abspielt und von den Heidelbergern mit Tän- zen und Burlesken so köstlich ausstafflert wurde, das alles besteht ja nicht in Wirklich- keit, ist nur Fiktion, Traum- oder Wunsch- bild der kleinen Bürgerstochter Anna(Friedl Schön), die in backfischhafter Schwärmerei lung Fin zum Zirkus möchte, schließlich aber doch bei lung V2 ihrem braven Gärtnersburschen(Christian. Die Statige) bleibt. Bei ihm und bei den Plüsch- und inne sofas im Bühnenbild von Walter Weber. lung WI am Ende dieses ergötzlichen Abends des Lane fragte man sich dennoch, warum wohl das Dr. He Stück Feuerwerk“ heißt. Die paar Raketen; die ein geschickter Bühnenmeister am Ende Sie des ersten Aktes hinter verschlossenen Bal- f kontüren lautlos aufplitzen läßt, sind wirk⸗ ich nicht der Rede wert. Bei seiner„ersten Uraufführung“ in Zürich am 1. April 1939 hieß es noch„Schwarzer Hecht“, Dann blieb die Komödie elf Jahre liegen und kam erst 1950, ebenfalls in Zürich, unter seinem jetzi- gen Namen neu heraus.„Der Familientag“ Wäre vielleicht ein passender Titel— aber den hat bereits Herr T. S. Eliot für sich Paten- tieren lassen. P. S.: ab 9. Februar wird das„Feuerwerk“ auch im Mannheimer Nationaltheater Abge- 1511 brannt. Auf ein fröhliches Wiedersehen also. mit„meine Papa, der eine so wunderbare Sehüler Clown und so eine schöne Mann war“! K. H. Berlin Aufgabe lingswes hen une Freibi die Krar Arbeit si deutscher RN WENREEL ven hatte es selbst so genannt. Die letzten und bleibenden Dienste, um welche es sich bei diesem„zu Diensten“ vor allem handelte, die wollte sie weiterentgelten und abverdienen, nicht als Gläubigerin und Ziehmutter, son- dern als das, was sie war und stets gewesen, als Dienerin und Magd. Viele schnelle Ge- danken kreuzten sich in Tetas langsamem Sinn. Wie gut, daß der hochwürdige Herr Pfarrer noch bei seinen lieben Bienenstöcken Zu schaffen hatte. Möchte er sich doch um hristi willen nicht beeilen! Sie fand nicht Zeit genug, um diese Minuten Auszukosten. 8 Copyright by S. Fischer Verlag, Frankfurt 15. Fortsetzung Diesmal war es aber kein freudiger Schreck, sondern einer, der ins Leben des ens fuhr. Teta wankte buchstäblich. Dort an äußersten Ende des Gartens stand vor ein dar rege umsurrten Bienenstöcken der Herr rer selbst, so wie er sichs einst gewünscht d in einem seiner Briefe Ausgesprochen Er trug noch die Soutane, denn wahr- lich war er soeben aus der Kirche ge- men, ohne vorher das Haus zu betreten. zatte eine Art Fechthaube über den Kopf Pt, wie die Imker sie bei ihrer Arbeit nützen pflegen, und seine Hände steck- b in mächtigen Fäustlingen. Noch ist es Zeit, davonzulaufen, überkam Teta ein feiges Bangen. Sie aber floh nicht, sondern näherte ich mit kleinen Trippelschritten sehr lang- sam der Hauptperson ihres Lebens, die plötz- lich zu Fleisch und Blut geworden war. Der 5 1 9 5 Orgelton der schwärmenden Bienen te ihn ein. Jetzt aber merkte der Pfarrer etwas, drehte sich um und rief warnend und ohl hinter seiner Maske hervor: chtung, Mütterchen, halt, stehenblei- Die Biester sind wie toll heut. Sie ihren grogen Tag. 5 Sta stand angewurzelt. Sie hätte nicht e Kraft gehabt, weiterzugehen. Ihre Augen gest in starrten auf den Hochwürdigen: Seine Ge- stalt, groß und schlank, entsprach haargenau der Vorstellung, die sie sich nach Photogra- phie und Briefen von ihm gemacht hatte. Kein Wort des Grußes brachte sie heraus. Er aber, ohne sich umzusehen, mahnte freund- lich mit seiner verborgenen Stimme, die wie aus der Erde kam: gleich so weit, dann steh ich zu Diensten“ machte Teta kehrt und trottete den Garten- Weg entlang, zwischen den Gemüsebeeten hindurch, auf die Rückseite des kleinen Pfarrhauses zu. Ueber eine schmale Terrasse hinweg betrat sie das Innere, sehr engen und dunklen Gang bescheiden stehenblieb. Wunderlich sondergleichen war ihr zumute und sie konnts nicht verarbeiten Was sie kaum mehr für möglich gehalten und 1 Woran sie sich doch festgeklammert hatte der Winterdämmerung mit gefalteten mit ihrer ganzen Kraft. Des Neffen unordent- liche aber feurige Seele hatte ihren Frieden gemacht mit Gott und nicht vergeblich war somit die Fülle der Opfer gewesen, seit jenem kernen Nachmittag in der Küche des Hof- rates. Nun stand Mojmir Linek, der Um- bangte und Beargwöhnte„zu Diensten“, er Er hatte„Mütterchen“ zu ihr gesagt. In ihrem Gemüt streichelte sie die Zärtlichkeit dieses Wortes, das sie nicht verdiente, denn zärtlich hatte es geklungen trotz der Imkermaske. Zugleich aber war aus dem Munde der Auto- rität ein Befehl er flossen, dem man sich beu- gen mußte:„Geht ins Haus, Mütterchen!“ Damit schien das ganze künftige Leben aufs schönste vorgezeichnet zu sein. Dienst und Gehorsam auf ihrer, zärtliche Autorität auf seiner Seite. Daß der Neffe während allzu langer Wanderjahre ein Bummelstudent, Tunichtgut, Schuldenmacher und fahnen- flüchtiger Missionar gewesen, das hatte für sie nun alle Bedeutung eingebüßt. Uebrig geblieben war nur der geweihte Mann, ein schöner prächtiger Mann zweifellos, ein großer Seelentrost in der nahenden Stunde des Absterbens, ein Wesen, das sie unermeß- lich überragte, mehr als jegliche gnä' Herr- schaft dieser Frde. Nach getaner Arbeit— und sie fühlte jugendliche Schaffenskräfte in sich— würde sie an Sommerabenden und in 1 8 8 2 b „Geht nur ins Haus, Mütterchen. Es ist Wie geblendet von allzuviel Erfüllung, Wo sie in einem ihrem Herzen, daß es eingetroffen war, den sich freuen dürfen, daß einzig und al ein durch ihre saure Mühe und Beständigkeit ein guter Priester am Altar waltete, der vor Got- tes Thron rechtens ihr allein angehörte. Trotz dieser hohen Träumereien schnup- Derte Teta aufmerksam nach den Gerüchen des Hauses. Es roch nach frischem Anstrich — 8 und Maurerarbeit. Küchenduft hingegen war nicht zu merken, wie Teta mißbilligend fest- Ein Geistlicher, der die Last so vieler Seelen- nöte zu schleppen hat, braucht schmackhaft- kräftige Außerdem hilft ein gewähltes Essen und ein gepflegter Trank— Teta war das nicht unbe- kannt— einem noch jugendlich strotzenden Manne, gewisse Anfechtungen zu überwin- den, von denen leider auch ein Priester nicht verschont bleibt, und die Weiber sind doch insgesamt Hurenstücke, wenn etwas Ver- botenes winkt. Am liebsten hätte Teta so- gestellt und zu backen und zu braten be- ten, zu flechten und mit Zibeben und Mandel- stiften auszustecken. Gerade als sie ziemlich dachte, trat der Pfarrer rasch ins Haus, be- merkte die im Dunkel wartende Teta, stieß mit einer raschen Bewegung eine Tür zur Linken auf und rief: 18 mer. Und dieses Zimmer war ganz genau so Wie es sein mußte. Eine groge Bücher wand. Ein Kruzifix mit dem brennenden Oellämp- chen darunter. Ein farbenfrohes Muttergot- tesbild. Der Tisch in der Tuch bedeckt. An einem Fenster ein Sekretär, hoch beladen mit Amtspapieren. Viel Staub und ein weni Man sahs, hier fehlte noch die streng wirt- schaftende Hand, die am Morgen die Möbel wischte und unerbittlich die Fenster aufstieg. Als aber nach einer kleinen Weile der Pfar- rer hereinkam, durchfuhr Teta zum dritten- mal der holde lähmende Schreck. Mojmir Linek nämlich, den sie als Erwachsenen nie tellte. Da mußte Abhilfe geschaffen werden. und auskömmliche Ernährung. leich die Küche gesucht, sich an den Herd onnen. Ostern stand vor der Tür. Es war Iso hohe Zeit, den Teig der Striezel zu Kkne- ekümmert an die zu backenden Striezel »Da hinein, Mütterchen, wenns gefällig t... Nur noch ein paar Minuten Sie stand in einem zweifenstrigen Zim- 8 Mitte mit grünem g abgestandener Pfeifengeruch. u 2 8 1 gesehen hatte, glich also wirklich dem zu- sammengeträumten Neffen aufs Haar, oder besser aufs fehlende Haar, denn den Glatz- er, wie er ihr öfter geschrieben, nicht der hie- sigen Sonne, sondern den Urwäldern Feuer- lands. Den Fuß zwar schleppte er nicht nach, Wie sie sogleich mit großer Befriedigung sah, dies aber kam wohl daher, weil im Laufe der 0 Jahre jener teuflische Insektenstich ausge- heilt War. Der Hochwürdige lächelte Teta freundlich zu und rieb die soeben gewasche- nen Hände: Woche heiliger Beschwerde, wie ein Dichter sagt.. Heilige Beschwerde auch für so einen groben Dorfpfarrer, da soll alles blitzblank sein und schön und feierlich daß die Herren Vettern u un. einbilden können, sie sitzen in Rom bei Sankt ga. Peter und nicht in Hustopec. Aber nehmt doch Platz, Mütterchen, setzt Euch Hur nieder und schaute nur und schaute. Konnte die Augen nicht voll genug bek men vom stolzen Anblick des Neffen und die Ohren nicht von der männlichen Musik seiner Stimme. Der Pfarrer hantierte irgendwo herum, während er fortfuhr, sich humori- merei im Haus.. Aufräumerei im Garten Kein Mensch ist au 1 denwirtschaft das, Flat? letzten Stunde. mitten in dem Rummel, Klobouky zu ihrer kranken Schwester, und seit dem Frühstück h E 5* gelösten nahm am amt bein der pro- Blecher Berlin kopf und die bräunliche Hautfarbe verdankte mburg „Werft e „Ja, ja, die Karwoche“, nickte er,„die und klappen solls, nd Nachbarn sich Teta ließ sich auf den Rand eines Stuhles Sie om- tisch zu beschweren: „Aufräumerei in der Kirche. Aufräu- seinem Posten, eine Hei- nichts steht an seinem Uebermorgen ist Gründonnerstag nd die Menschen geben keine Ruhe bis zur Meine Bedienung hat mich llein gelassen, denkt Euch nur Mütterchen, sie ist hinüber nach ab ich noch keinen den Magen bekom- Cortsetaung folgt) chluck und Bissen in 5