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Bundesernährungsminister ung Niklas ließ durch seinen Staatssekretär ese Sormemann ein„Fischangebinde“ als Ge- enty schenk überbringen, dessen Glanzstück ein Velh in einen Eisblock eingefrorener Rotbarsch und d war. 1a Der apostolische Nuntius, Aloysius Münch, he Pn überreichte dem Kanzler ein großes Blumen- Wen arrangement. nachdem kurz zuvor die Rott- s Hen Weiler Sängerknaben ein Geburtstagsständ- hat; chen dargebracht hatten. Mehrere Missions- e nach chefs übermittelten die Glückwünsche ihrer „Sonn Regierungschefs und Außenminister. Zur ach d Gratulationscour waren fast alle in Bonn ist akkreditierten Botschafter und Gesandten hausg gekommen. Der Chef des Protokolls der isheim alliierten Hohen Kommission überreichte Thea ebenfalls ein Blumengebinde. nuar! Der erste Vorsitzende der Sozialdemo- Sress feratischen Partei, Erich Ollenhauer, sprach eine dem Kanzler telegraphisch die Glückwün- ser A sche des Vorstandes der SpD und der SPD- 5 Bundestagsfraktion aus. In den Nachmit- 18 tagsstunden brachte eine Grenzschutzkapelle ang B ein Ständchen dar. Die Bäckerinnung der Tür“ Bundeshauptstadt wartete mit einem über- dimensionalen Kuchen auf. „Ich hoffe, daß es ein gutes Jahr wird“, meinte Dr. Adenauer zu den gratulie- renden Pressevertretern, als er inmitten seiner engeren Familienangehörigen den ununterbrochenen„Schüssen“ der Bildbe- richter standhielt. Aachen c Bewꝛe vor. direkt weil d r Ges n Schl. uft. alle- 0 hn Ba onatig erhan kt üh Gang linen r. H Monts dera t. Möglic or A. cht g testier die 8 erunge en en Die SPD will einen Sozialplan vorlegen Hannover.(UP) Der Gesamtvorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Wird in einer großen Parteitagung am 24. Und 25. Januar in Hannover der Oeffentlich; keit einen umfassenden Sozialplan vorlegen, Wie der niedersächsische Sozialminister, Pa- stor Albertz(SPD), am Montag mitteilte. Die SPD tritt damit, wie Albertz erklärte, bewußt noch vor den Bundestagswahlen mit einem festen Programm zur Sozialgesetz- gebung in Erscheinung. zuletl dater iStkrei lik aus er un! 3e Vet ind ur um er Bonn. Der Entwurf einer europaischen Verfassung wird bis zum 14. März soweit fertiggestellt sein, daß er den Regierungen Italiens, Frankreichs, der Benelux-Länder und der Bundesrepublik zugeleitet werden kann. Der Vorsitzende des europäischen Verkassungsausschusses, Bundestagsabgeord- neter Dr. von Brentano(CDV), vertrat am Montag in Bonn die Auffassung, daß die politische Einigung Europas allen anderen Arbeiten zeitlich vorangehen müsse. Der Zusammenschluß der westeuropäischen Staa- wo- ebe reit el res Veh lt unte ter de ohanne Kung! er Fes Wurck mann ionale, . r- un iierun 2 aul rühjah st-Aus, Berlin. Die Westberliner Stadtłommandan- ten haben am Montag neue Maßnahmen zur Verstärkung der Sicherheit Westberlins an- gekündigt. So sollen in erster Linie die Pa- trouillen der westalliierten Militärpolizei an den Grenzen Westberlins zum Sowjetsek- tor verstärkt werden. Die zusätzlichen Pa- trouillen sollen so beweglich sein, daß sie in kürzester Zeit an Gefahrenpunkte dirigiert werden können. Berlin. Zu einer Demonstration gegen die politischen Kräfte Westberlins und der Bun- desrepublik gestaltete die Ostberliner Ver- waltung am Montag die Trauerkundgebung kür den von unbekannten Tätern erschossenen Volkspolizisten Helmut Just. Frankfurt. Der Mitte Dezember in Essen J Kata festgenommene ehemalige Landesleiter des Sonnte Bundes deutscher Jugend in Nordrhein-West⸗ Zesich falen, Alfred Heise, hat nach einer Darstel- If dem lung der Frankfurter Kriminalpolizei nun- thats mehr auch die Erschießung eines polnischen Fremdarbeiters gestanden. Die Tötung eines le aus, deutschen Wehrmachtsarztes bei Quedlinburg nk in(Harz) hatte er bereits zugegeben. Heise soll itziget beide Taten bei Kriegsende begangen haben. ug des Stuttgart. Der Journalist Axel de Vries, I. der der Heimatvertfriebener ist, wird als Nach- e Ein- folger des vor kurzem gestorbenen Stuttgarter men- Bundestagsabgeordneten der FDP Ernst schaf. Mayer, in den Bundestag einziehen, wie der rt von Landes vorsitzende der FDP/DVP in Baden- „ar el teurem erg, Dr. Wolfgang Haußmann, mit- 1 Saarbrücken. Die„Industrie-Gewerkschaft i Bergbau Saar“, die von den Gegnern Paul aren, Kutschs im Dezember letzten Jahres gegrün- Chro, det wurde, hat sich am Montag in das Ver- als in einsregister der Ortspolizeibehörde Saarbrük- einem den eintragen lassen. Außerdem wurde der Je des Industrie- Gewerkschaft vom Arbeitsministe- r. Det zum der Saarregierung mitgeteilt, daß dem el zu- neuen Verbend die Tariffänigkeit zuerkannt werde. Paris. Andre Marty, noch vor vier Mona- ten einer der führenden französischen Kom- munisten, ist aus der Kommunistischen Par- tei Frankreichs ausgeschlossen worden. UP/ dpa. zuden Perso hronil otokol Abel r alte wand tungen n da N ent. ind i! Bodel Hörig kall in ö„Was Jaben 4. folgt) „Wie zwei alte Freunde“ Churchill über den Zweck seiner Besuchsreise/„Queen Mary“ in New Vork eingetroffen New Lor k.(UP/ dpa) Der britische Premierminister, Winston Churchill, ist am Montag an Bord der„Queen Mary“ in New Tork eingetroffen. Während seines von vie- len Seiten kritisierten Privatbesuches in Amerika wird er mit Dwight Eisenhower und anschließend mit Präsident Truman zusammenkommen. Kurz nachdem der riesige Veberseedamp- ker am Pier festgemacht hatte, empfing Chur- chill im geschmückten Verandagrill des Schif- fes das Aufgebot der Presse. Gutgelaunt, mit seiner unvermeidlichen Zigarre im Mundwin- kel, stand„Winnie“ den Korrespondenten Rede und Antwort. Churchill erklärte, daß „der wirkliche Schwerpunkt“ nicht in Korea, sondern in Westeuropa entlang des Eisernen Vorhangs liege. Auf die Frage nach den Aus- sichten für den Frieden erwiderte der Pre- mier:„Sie sind bestimmt nicht weniger er- mutigend als 19528. Die Tatsache, fuhr er fort, daß die Vereinigten Staaten und die Verein- ten Nationen der Sowjetunion mutig und ent- schlossen entgegengetreten sind, sei das größte Ereignis der vergangenen fünf Jahre. Zweifelsohne habe die Abwehrbereitschaft gegen eine Aggression aus dem Osten„mehr als andere Dinge die Aussichten auf Wahrung des Weltfriedens verbessert“. Was seinen Besuch in den USA betreffe, so stecke nichts außergewöhnliches dahinter. „Ich möchte dem Präsidenten meine Auf- wartung machen und General Eisenhower wieder einmal sehen. Eisenhower und ich sind schon mindestens hundert Mal in sehr wichtigen Angelegenheiten zusammengetrof- fen und wenn es jetzt das 101. Mal ist, 80 braucht daraus nicht geschlossen werden, daß ich falsch handele. Die Unterredungen mit Eisenhower werden' privat und informell sein, wie zwischen zwei alten Freunden. Was besprochen wird, kann ich noch nicht sagen.“ Einer Frage über seine Ansichten zu einem Treffen zwischen Eisenhower und Stalin wich der Premier aus. Auch auf Fra- gen über die Aussichten eines Waffenstill- standes in Korea und über die britischen Befürchtungen einer Ausweitung des Rorea- kreiges gab Churchill ausweichende Art- Worten. Er erklärte lediglich, daß„es sehr bedauerlich wäre, wenn die Streitkräfte der Vereinigten Staaten oder der Vereinten Nationen in den Weiten Chinas herummar- schieren müßten.“ Reges Interesse in Frankreich In Paris ist trotzæ der Regierungs- krise ein großes Interesse für Churchills Die politische Einigung muß vorausgehen Brentano:„Es hat noch nie eine Armee ohne Staat gegeben“ Von unserer Bonner Redaktion ten sei die wichtigste Aufgabe des neuen Jahres, da einer Europaischen Verteidigungs- gemeinschaft ohne einen politischen Zusam- menschluß der an ihr beteiligten Länder die Basis fehlen würde.„Es hat schon Staa- ten ohne Armeen gegeben, aber noch nie eine Armee ohne Staat“, sagte der CDU- Fraktions vorsitzende. Die Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft solle nicht allein der Abwehr eines drohenden Angriffes, sondern in erster Linie als Werkzeug zur Einigung Europas dienen. Dr. von Brentano sprach sich für eine baldige dritte Lesung des deutsch- alliierten Vertragswerkes im Bundestag aus. Ob dies möglich sei, hänge von der Entscheidung über die Verfassungsklage ab, die die Koa- litionsparteien im Dezember gegen die Bun- destagsminderheit in Karlsruhe einbrachte. Zu der aus Kreisen des Bundesrates, der Opposition und auch von einzelnen Verfas- sungsrichtern vorgebrachte Anregung, Bun- desregierung, Bundesrat und Bundestag soll- ten gemeinsam ein Gutachten beantragen, meinte der CDU-Fraktions vorsitzende, man solle zuerst die Entscheidung über die Koali- tionsklage abwarten. Reise nach den USA festzustellen. Alle fran- zösischen Blätter nehmen an, daß der briti- sche Premierminister seinen Vorschlag aus dem zweiten Weltkrieg zur Schaffung eines britisch- amerikanischen Kondominiums er- neuern wolle. Auf französischer Seite findet der Besuch Churchills bei Eisenhower um so größere Beachtung, als Frankreichs voraussichtlicher neuer Regierungschef, Rene Meyer, ge- willt ist, im Februar gleichfalls nach den USA zu fahren. Der Ausgang der Verhand- lungen Churchills mit Eisenhower bestimme von vornherein in entscheidender Weise das französisch- amerikanische Verhältnis mit. Von einem möglichen Zustandekommen einer Art britisch- amerikanischen Kondo- miniums befürchtet man in Paris, daß es da- zu führen könnte, die Bindungen Groß- britanniens an Kontinentaleuropa zu lockern. Ridgway: Verteidigungsstärke genügt noch nicht Paris.(dpa) Die bisherigen Fortschritte beim Ausbau der atlantischen Militärmacht sind nach Ansicht General Ridgways„enorm ermutigend, aber noch keineswegs zufrieden- stellend“. Der Oberbefehlshaber der Atlan- tik- Streitkräfte in Europa sagte am Montag in Paris auf einer Pressekonferenz, daß die mitteleuropäischen Landstreitkräfte bei einem Angriff aus dem Osten im gegenwär- tigen Zeitpunkt„schwerste Schläge“ ein- stecken müßten. Er glaube aber nicht, daß sie unterliegen würden. Die Bundesrepu- blik könne einen sehr großen Beitrag zur atlantischen Verteidigung leisten; ob dies realisierbar sei oder nicht, hänge von der Ratifizierung des Vertrages über die EVG ab. Auriol antwortete Kardinal Frings Köln.(dpa) Der französische Staatsprä- sident Auriol hat dem Kölner Erzbischof, Kardinal Frings, in einem Schreiben ver- sichert, daß die Angelegenheiten der ange- klagten und verurteilten deutschen Kriegs- gefangenen in Frankreich mit großer Ge- Wissenhaftigkeit geprüft werden. Auriol beantwortete damit einen Brief des Kölner Erzbischofs, in dem dieser den französi- schen Staatspräsidenten vor dem Weih- nachtsfest um einen Gnadenakt für die noch immer in Frankreich inhaftierten Deutschen gebeten hatte. Das amerikanische Gesundheitszeugnis Blücher hält das Ende direkter Dollarhilfe für etwas verfrüht Bonn.(Hi.-Eig. Ber.) Vizekanzler Blü- cher erklärte in Bonn zu der Meldung aus Washington, nach der die Vereinigten Staa- ten die Bundesrepublik von der Liste der Nationen gestrichen hätten, die im Rech- nungs ahr 1953/4 noch eine direkte Hilfte der USA benötigten, die Einstellung der Dollarhilfe bedürfe noch der Zustimmung des amerikanischen Kongresses, weshalb mit dem Wirksamwerden dieser Maßnahme frü- hestens am 1. Juli 1953 zu rechnen sei. Ob- wohl auch die Bundesregierung die Auffas- sung der amerikanischen Regierung teile, daß nicht Hilfe, sondern auf die Dauer nur der Handel die wirtschaftliche Gesundung brin- gen könne, so sei insgesamt gesehen die Be- urteilung der amerikanischen Wirtschafts- experten hinsichtlich der Wirtschaftslage der Bundesrepublik doch zu optimistisch. Westdeutschland benötige nach der Ein- stellung der Dollarhilfe eine Hilfe in an- derer Form, etwa durch private Anleihen und größere Aufträge aus den Vereinigten Staaten. Zwar sei die wirtschaftliche Er- holung die Bundesrepublik über Erwarten stark, man dürfe aber nicht vergessen, daß die Ausgangsposition Deutschlands ungleich schwächer gewesen sei als die anderer Län- der. Der Anteil der Konsumrate am Sozial- produkt sei bei uns ungleich geringer als bei anderen Ländern. Das Flüchtlingsproblem könne nicht mit eigener Kraft gelöst werden. Auch die Beschränkungen im Osthandel träken die Bundesrepublik infolge ihrer geographischen Lage weitaus schärfer als alle anderen Lander. Ferner würden an die Bundesrepublik im kommenden Jahre durch die Bedienung der Auslandsschulden sehr hohe Anforderungen gestellt, die um 80 fühlbarer sein würden, als sie am internatio- nalen Kreditgeschäft noch in keiner Weise beteiligt sei. Schließlich verhindere das hohe Steuerniveau jegliche Kapitalbildung. Es zeige sich jetzt, daß mit den Methoden, wie sie sich aus der Anlage der Währungsreform zwangsläufig ergäben hätten, bis zu einem gewissen Zeitpunkt wohl operiert werden konnte, dag aber jetzt der totale Kapital- mangel in einer verhängnisvollen Weise zu- tage trete. Man müsse sich fragen, ob eine Die Sozialisten Asiens tagen in Rangun Es soll über den Beitritt zur Internationale entschieden werden Rangun(dpa/ UP) In Rangun beginnt heute Dienstag, die Konferenz sozialistischer Parteien Asiens, auf der entschieden werden soll, ob sich diese Parteien der sozialisti- schen Internationale anschließen werden. In einem Entschliegungsentwurf. über den die Konferenz beraten wird. heißt es, eine Trennung der sozialistischen Bewegung Westeuropas von der Asiens wäre ein törich- ter Schritt, der„der Sowjetunion in die Hände und ihre imperialistische Politik un- terstützen“ würde. Andere Fragen, die auf der Tagesord- nung der eine Woche dauernden Konferenz von Rangun stehen, sind die Rassentren- nungspolitik der südafrikanischen Regierung, die Erörterung der Grundsätze und Ziele des Sozialismus, die Agrarpolitik und die Wirtschaftliche Entwicklung asiatischer Län- der und der Weltfriede. 5 An der Konferenz werden etwa zweihun- dert Delegierte und Beobachter aus Asien, Afrika und Europa teilnehmen. Die Soziali- stische Internationale, in der vor allem europäische sozialistische Parteien zusam- mengeschlossen sind, hat eine dreiköpfige, on dem früheren britischen Premiermini- ster Clement Attlee geleitete Abordnung nach Rangun entsandt. Die sozialistischen Parteien Europas legen großen Wert auf eine enge Verbindung mit ihren Bruderpar- teien in Asien. Der Bund jugoslawischer Kommunisten(Jugoslawische KP) ist in Rangun durch den Minister ohne Geschäfts- bereich Milovan Djilas und den stellvertre- tenden Außenminister Ales Bebler ver- treten. Clement Attlee sagte in Neu Delhi vor Pressevertretern, er betrachte Indien als „Speerspitze der freien Demokratien“. Das Ziel der Sozialisten müsse sein. die beste Zu- sammenarbeit mit dem größten möglichen Maß an Freiheit zu vereinen. Dies sei be- sonders auf dem völlig ungeregelten Gebiet der Weltwirtschaft notwendig. Dabei seien sich die Sozialisten jedoch darüber im kla- ren, daß nicht überall das gleiche System eingeführt werden könne. Vielmehr hätten die Sozialisten im Gegensatz zu den Kom- munisten sozialistische Philosopien im Ein- klang mit den örtlichen Notwendigkeiten und Traditionen entwickelt. Zwischen den Sozialisten und den Kommunisten könne es solange keine Zusammenarbeit geben, als die Kommunisten ihre Politik der Verskla⸗ vung anderer Nationen fortsetzten. In die- sem Zusammenhang wies Attlee darauf hin, daß der Abfall Titos zeige, daß Jugoslawien auf dem rechten Wege sei und sich einem demokratischen Sozialismus zuwende. völlige Einstellung der amerikanischen Hilfe nicht verfrüht sei, zumal da man nicht wisse, ob der internationale Kapitelmarkt in der Lage sei, die Bundesrepublik in dem Augen- blick mit Anleihen zu versorgen. Abschließend drückte Blücher seine tiefe Besorgtiis über eine mögliche Unterbrechung der wirtschaftlichen Entwicklung der Bundes- republik durch eine völlige Einstellung der amerikanischen Hilfe aus. Er verwies auf seine bereits im Herbst vorigen Jahres in Paris vertretene Auffassung, daß das man- gelnde Gleichgewicht zwischen dem Dollar- raum und dem europäischen Raum auf die Dauer nur hergestellt werden könne durch die verstärkte Erschließung der Nahrungs- und Rohstoffquellen in den überseeischen Gebieten der westeurophischen Länder. Dies sei aber nur möglich, wenn auch Deutschland in der Lage sei, in gewissem Maße Kapital zu exportieren. René Mayer stellt sich der Nationalversammlung Paris.(dpa) Der radikalsozialistische Po- litiker Renée Mayer hat am Montagabend den Auftrag des Staatspräsidenten Auriol zur Bildung einer neuen Regierung ange- nommen. Renée Mayer wird bereits heute, Dienstag, der Nationalversammlung sein Regierungsprogramm vorlegen. Anschlie- Bend wird er die personelle Besetzung seines neuen Kabinetts vornehmen. Die französi- schen Abgeordneten, die zu einem großen René Mayer Fobo: Archiv Teil während der Weihnachtsfeiertage und um Neujahr in die Provinz in ihre Wahl- kreise gefahren sind., sind von Kammer- präsident Herriot telegrafisch nach Paris zurückgerufen worden. Die Gaullisten wollen ihre Zustim 1g zu einer Investitur René Mayers als Mi- nisterpräsident von der Eröffnung neuer Verhandlungen über die Europa-Armee ab- hängig machen. Ziel dieser Besprechungen müsse die Wahrung der Einheit der franzö- sischen Armee und des Zusammenhalts der französischen Union sein. Die gaullistische Fraktion faßte diesen Beschluß am Montag- nachmittag gleichzeitig mit der einstimmi- gen Entscheidung., bei der Investitur-Debatte in der Nationalversammlung geschlossen mit Fraktionszwang zu stimmen. Parise: Jeleſonai: Es geht um die EVG von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang In den langwierigen Verhandlungen, die der vierte Anwärter auf den Posten des Mini- sterpräsidenten, René Mayer, sechs Tage lang kührte, spielte die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft eine besonders wichtige Rolle. Mayer gehört zu der Gruppe der Vorkämpfer für die EVG in der französischen Oeffentlich- keit; er hat den Mut gehabt, beim radikalen Parteikongreß in Bordeaux vor zwei Monaten diesen von Herriot und Daladier hefig kriti- sierten Plan zu verteidigen. Diese Einstellung mußte von vornherein seine Verhandlungen mit den gaullistischen Parteiführern mit einer Hypothek belasten. Als er von diesen Männern, die bisher in unentwegter Oppo- sition gegen jede Regierung verharrten, ihren Eintritt in die zukünftige Regierungsmehrheit oder mindestens ihre Parlamentarische Stüt- zung verlangte, brachte er sie in einen Ge- wissenskonflikt. Das Programm des zukünf- tigen Ministerpräsidenten, das sich ficht wesentlich von dem Programm unterscheidet, mit dem vor ihm der Volksrepublikaner Bi- dault vergeblich die Bildung einer Mehrheit versucht hatte, enthält eine Reihe von Punk- ten, denen die Gaullisten freudig zustimmen könnten, in erster Linie die Verfassungsre- form. Andererseits aber ist der Gegensatz in der Auffassung über die EVG fast unüber- windbar. Dies um so mehr, als General de Gaulle gerade jetzt wieder seinen Groll gegen die EVG öffentlich kundtat und sein eigenes Projekt der europäischen Koalitionsarmee mit gemeinsamem Oberkommando verfocht. Diese Erklärungen de Gaulles haben seinen Getreuen den Weg in die Regierungsmehrheit verbarrikadiert. Mayer und seine Freunde in der Mitte und auf der Rechten rechnen aber offenbar noch mit einer anderen Folge der Unnachgiebigkeit des Generals: Sie glau- ben, mit einer neuen Spaltung bei den Gaul- listen und dem Absprung von 20 bis 30 Mit- gliedern der 85 Mann starken gaullistischen Fraktion in der Nationalversammlung rech- nen zu können. Eine solche Stärkung von der Außzersten Rechten her würde Mayers etwaige Mehrheit vervollständigen und gegen Ab- stimmungszufälle besser sichern. Die Gaullisten aber sind durchaus nicht die einzigen Gegner der Europäischen Verteidi- gungsge meinschaft. Fast die gesamte Rechte und ein wesentlicher Teil der Radikalen ha- ben die Abneigung gegen die Ratifizierung des Planes deutlich erkennen lassen. Mayer scheint auch in dieser Frage die Haltung sei- nes Schrittmachers Bidault(von dem all- gemein erwartet wird, daß er in Mayers Ka- binett das außenpolitische Ressort überneh- men dürfte) getreulich kopieren zu wollen. Er will den Plan zur Ratifizierung vorlegen, läßt aber dabei von vornherein erkennen, daß er sich etwaigen Zusatzen oder Abänderungen des ursprünglichen Vertragstextes nicht ent- gegensetzen würde. Sowohl die Erklärungen des Oberbefehlshabers der atlantischen Streit- kräfte in Europa, General Ridgways, als auch die Aeußerungen des Marschalls Juin, des at- lantischen Befehlshabers im Abschnitt Zen- traleuropa und Generalinspekteur der fran- zösischen Armee, werden von den Beobach- tern als deutliche Ermutigungen für René Mayer, seinen Absichten treu zu bleiben, auf- gefaßt. Es bahnt sich also, vorausgesetzt, daß Mayer die Bildung eines neuen Kabinetts wirklich gelingt, der Kompromiß in der Frage der Verteidigungsgemeinschaft an. Die neue französische Regierung dürfte alles tun, um in der voraussichtlich langen, heftigen und leidenschaftlichen Ratiflzierungsdebatte das Wesentliche der EVG zu erhalten und die Zustimmung der Nationalversammlung, wenn auch unter Annahme von Abänderungen oder Zusätzen, zu bekommen. Im Außenministerium ist man der Ansicht, daß es möglich sein könnte, solche Abänderungen so zu fassen, daß sie nicht die Neuberatung und Neuver- handlung des ganzen Vertrags durch die sechs Unterzeichnermächte notwendig machen, sondern lediglich den Gegenstand von Unter- handlungen zur Abfassung eines oder meh- rerer Zusatzverträge oder Vertragszusätze bilden. i 88 NN urzfelecramm Die Gesamtausgaben für den Bundesgrenzschutz werden in diesem Jahre um etwa zehn Millionen DM geringer sein als 1952. Die Grenzjäger müssen ihre Uni- formen und ihre Ausrüstung zweieinhalb Jahre verwenden. Die durchschnittliche Tragezeit bei Bekleidung und Ausrüstung wurde auf diese Zeit berechnet. Der Wert der zu ergänzenden Kleidungs- und Ausrüstungsstücke beträgt 1000 DM, so daß je Untformträger und Jahr 400 DM erforderlich sind. * Führende Bundestagsabgeordnete der FDP unterstrichen am Montag erneut ihre ableh- nende Haltung gegenüber einer Neugestal- tung des Bundeswahlrechts. Die freien Demokraten würden dem vom Bundes- innenministerium ausgearbeiteten Entwurf, der in Kürze vom Kabinett behandelt werden soll, nicht zustimmen. . Der Anteil der Sehwerbeschä- digten bei den Bundesbehörden und obersten Bundesdienststellen belief sich, wie aus einem Halbjahresbericht des Bundes- arbeitsministeriums hervorgeht, am 1. Oktober 1952 auf 8 Prozent. Danach ist dieser Anteil, der laut Beschluß des Bundestages 10 Prozent betragen soll, seit dem 1. April von 7,6 auf 8 Prozent gestiegen. E rraschung gestellt sind. Seite 2 MORGEN Olenstag, 6. Januar 1953/ M MN Dienstag, 6. Januar 1933 Der Abbau der Dollarhilfe Ein Patient, der totkrank darniederlag, muß sich wohl freuen, wenn die Aerzte ihm eines Tages sagen, er sei jetzt gesund und dürfe das Krankenhaus verlassen. Totkrank War das, was man bei Kriegsende noch die deutsche Wirtschaft nennen konnte. Die Amerikaner betätigten sich nicht sofort als Aerzte. Sie standen zunächst noch diskutie- rend am Krankenlager und waren sich nicht einig darüber, was man mit dem Patienten anfangen solle. Einige wollten ihn sterben lassen. Dann fing man mit Blutübertragun- gen an. Das ist aber keine Hilfe auf die Dauer. Es hätte vor nicht langer Zeit eines starken Hoffnungsglaubens und einer weit- schweifenden Phantasie bedurft, um vorher- zusagen, in Westdeutschland werde es in wenigen Jahren aussehen. wie es heute aus- sieht. Auch noch, als der Segen des Mar- schallplanes begann und die Bundesrepublik in dieses Programm zur Wiedergesundung Furopas einbezogen wurde, hätte kaum je- mand zu glauben gewagt, 1953 würden die amerikanischen Sachverständigen feststel- len, wir brauchten keine Hilfe mehr. Ungefähr dies wurde nun aber aus Wa- shington gemeldet. Nur ungefähr dies. Es Hat nicht geheißen, die Bundesrepublik könne völlig auf eigenen Füßen stehen. Und nur eine direkte Dollarhilfe ist in dem noch von der Regierung Truman entworfenen Plan für die Verteilung der Auslandshilfe vom 1. Juli dieses Jahres an gestrichen. Selbst dies gilt mit der Einschränkung, daß weiter- hin etwa 100 Millionen Dollar jährlich für Westberlin vorgesehen sind. Berlin gehört zwar staatsrechtlich immer noch nicht ganz ur Bundesrepublik, aber doch zu deren Wirtschaftsgebiet, so daß eine Dollarhilfe für Berlin einer Dollarhilfe für die Bundesrepu- blik gleichkommt. Daneben ist aber zu be- achten, daß sich die ganze Art der amerika- nischen Wirtschaftshilfe für die Länder in Europa im Laufe der Jahre in ihrem Cha- rakter geändert hat. Mehr und mehr hat sich der Schwerpunkt der Wirtschaftshilfe von der direkten Zuwendung von Dollar- mitteln zur Vergebung von Aufträgen und zu einzelnen Kreditaktionen verlagert, dies besonders unter dem Einfluß der seit Aus- bruch des Krieges in Korea betriebenen Auf- rüstung in den Vereinigten Staaten. Außer- dem ist die Bundesrepublik inzwischen so- weit in die internationale Gemeinschaft hin- inge wachsen, daß sie Mitglied bei der Welt- bank und beim internationalen Währungs- fond werden konnte, also jetzt von dort her oder von privater Seite Anleihen bekommen könnte? Nur wird es sich dann um echte Anleihen handeln, bei denen der Geldgeber genau rechnet, was dabei herauskommt und wie sie zurückgezahlt und verzinst werden können. Der mit Blutübertragungen am Le- ben erhaltene Patient soll auf eigenen Füßen stehen und sich durch eigene Arbeit wieder richtig ernähren— was von Anfang an das Ziel der Aerzte und die Hoffnung der Pa- tienten war. Begründet wird der amerikanische Be- schluß, keine direkte Dollarhilfe für die Bundesrepublik mehr in das Programm der Auslandshilfe aufzunehmen. mit dem be- merkens werten Aufschwung der wirtschaft- lichen Lage. Niemand in Deutschland wird bestreiten. daß dieser Aufschwung bemer- kenswert und erstaunlich war. Es wird auch nicht vergessen werden, daß er zum guten Teil eben der amerikanischen Unterstützung zu verdanken ist; zum anderen Teil darf auch die Kühnheit. mit der die deutsche Wirtschaftspolitik seinerzeit den Sprung in die Freiheit tat. ihren Anteil an dem Erfolg beanspruchen. Natürlich wird von zuständi- ger Stelle in Bonn das amerikanische Ge- sundheitserzeugnis auch etwas eingeschränkt. Westdeutschland lebt unter einer Reihe von besonderen Belastungen. Da ist einmal der Start nach dem Krieg und Währungsreform mit einem außerordentlich niedrigen Lebens- standard und einer sehr hohen, die Kapital- bildung hindernden Last von Steuern. Da ist das Problem der Flüchtlinge und Vertriebe- nen, von dem zu wiederholten Malen zuge- geben wurde, daß seine Bewältigung die deutsche Kraft allein übersteige. Nicht zu- letzt ist die Lage am Außenrand des kalten Kriegsschauplatzes zu erwähren. weil sie, soweit überhaupt ausländisches Kapital in Deutschland lohnende Anlage finden kann. ein erhöhtes politisches Risiko bedeutet. Statt der direkten Hilfe, die jetzt gestri- chen werden soll, stellt man uns Rüstungs- lieferungen in Aussicht. Nimmt man die Be- teiligung an dem Verteidigungsaufwand der Westlichen Welt als unvermeidliches Schick sal, dann ist diese Zusage eine willkom- mene Entlastung von der Bürde, die das Aufrüsten mit sich bringt. Es bleiben außer- dem die Aufträge aus Uebersee in Aussicht und es bleiben die Dollars, die die amerika- nische Armee durch ihre Ausgaben ins Land bringt. Ob das reicht, um die Bilanz in Ord- nung zu halten, muß die Zukunft zeigen. Das gute Bild, das im vergangenen Jahr die Zahlungsbilanz der Bundesrepublik gufwies, hat einige schwache Stellen. Durch die Be- reinigung der Auslandsschulden und die Verpflichtung zur Wiedergutmachung an Israel wird außerdem künftig ein gutes Stück der Leistungskraft beansprucht. Der Patient wird also, nachdem die Aerzte ihn kür gesund erklärt haben, noch keine über- miütigen Sprünge machen dürfen, vielmehr Unter Beobachtung bleiben müssen, damit er keinen Rückfall erleidet. Aber er hat sich bisher als 80 lebenstüchtig erwiesen, daß er auch nicht sonderlich zagheft zu sein braucht. Und die neue Lage ist schließlich kein plötzlicher Einschnitt. Die Wirtschafts- Hilfe in der alten Form ist Schritt für Schritt abgebaut und auf die neuen Formen umgestellt worden. so daß wir, auch wenn das amerikanische Parlament die Pläne nicht mehr verändert, vor keine große Ueber- E. R. Amerika- hast du es besser? Auch drüben müssen die Hausfrauen genau rechnen Geld allein macht nicht glücklich, man muß es auch haben, sagt ein altes Sprichwort, und dabin ist zwischen Mark und Dollar kein Un- terschied. Lebt man in Amerika besser als bei uns, weil es drüben weit mehr Autos gibt als Haushaltungen, weil 20 Millionen Fernseh- geräte in Gebrauch sind und der Bauarbeiter einen Stundenlohn von über 2 Dollar be- kommt? Der amerikanische Lebenszuschnitt ist anders, ist in vieler Hinsicht großzügiger als bei uns, aber auch die amerikanische Hausfrau muß sich redlich mühen,„to make ends meet“, das heißt, mit ihrem Haushalts- geld auszukommen. Die Mieten sind hoch; eine Drei-Zimmer-Wohnung in Washington oder New Vork kostet je nach der Lage zwi- schen 60 und 150 Dollar. im Monat. Obwohl Wäsche, Kleidung und Schuhe, umgerechnet in Arbeitsminuten und-stunden billiger sind als in Europa, so legen andererseits Hersteller und Käufer nicht den gleichen Wert auf Halt- barkeit wie bei uns. Der Verbrauch an Fleisch, Obst, Kaffee und Zigaretten erreicht Rekord zahlen, mit denen kein anderes Land sich vergleichen kann. Aber auch hier kann die Statistik zu falschen Schlüssen führen, und die Feststellung, daß sich in den vergangenen Jahren im Fettverbrauch das Verhältnis von Butter und Margarine umgekehrt hat, sagt mehr über die Wirklichkeit der amerikani- schen Lebenshaltung aus als viele andere Zahlen. Der Grund dieser Entwicklung ist der gleiche wie in anderen Ländern; ein Pfund Butter kostet in New Vork 83 cents, ein Pfund Margarine 31 cents. Sparen ist schwer geworden Seit Ausbruch des Krieges in Korea ist das Einkommen eines Fabrikarbeiters von 3000 Dollar im Jahr auf 3500 Dollar gestiegen. Gleichzeitig erhöhten sich aber auch die Steuern von 50 auf 167 Dollar. Für Lebens- mittel muß er 1156 Dollar aufwenden statt 989 Dollar, und für alle übrigen Ausgaben Wohnung, Kleidung, Haushaltgegenstände und was der Mensch sonst zum Leben braucht — benötigt er mit Frau und zwei Kindern 2327 Dollar statt 2087. Mit anderen Worten: War das Budget 1949 schon mit 126 Dollar im Minus, so hat sich dieses Minus trotz den Lohnsteigerungen noch vergrößert. Der Mann muß seine Ersparnisse angreifen oder seinen Lebensstandard herabsetzen um auszukom- men. Bei Angestellten, die im Durchschnitt jetzt 5700 Dollar verdienen, oder bei den An- gehörigen freier Berufe ist es das gleiche Bild, ja Aerzte, Rechtsanwälte und Journalisten, die rechnerisch vor dem Koreakrieg von ihren Von unserem Mitarbeiter Egon Heymann 10 000 Dollar xund 500 sparen konnten, ergibt sich jetzt ein Defizit von 350 Dollar, weil bei ihnen die Steuern von 11 auf 17 Prozent ge- stiegen sind. Einst gab es keine Einkommensteuer Es klingt wie ein Märchen, daß es vor 40 Jahren in den Vereinigten Staaten überhaupt noch keine Einkommensteuer gab. Inzwischen ist der Jahresetat so geklettert, daß selbst die Einkommensteuern nicht mehr genügen, auch die Verbrauchssteuern sind ganz beträchtlich Sestiegen. Ein Päckchen Zigaretten(20 Stück) ist an unseren Preisen gemessen mit 21 cents billig; der Amerikaner aber hat Grund zu murren, wenn er erfährt, daß von diesen 21 cents nicht weniger als 12 cents dem Staate zufließen. N Ob der Ratenkauf eine amerikanische Er- findung ist, mag strittig sein. Sicherlich spielt er aber in keinem anderen Lande eine so große Rolle, Gegenwärtig belaufen sich die Kredite im Einzelhandel auf nicht weniger als 22 Milliarden Dollar.„Ratenschreck“ ist aber drüben ein ebenso unliebsamer Hausgenosse wie bei uns. i Tugend aus der Not Die deutsche Hausfrau, die vielleicht mit leisem Neid die farbenprächtigen Bilder einer mit letzten technischen Schikanen ausgestat- teten amerikanischen Küche auf den Anzei- genseiten der amerikanischen Magazine be- trachtet, möge dabei nicht vergessen, daß die Amerikaner als erste Grund hatten, auf die- sem Gebiet aus der Not eine Tugend zu machen. Dienstboten können sich nicht ein- mal Familien der„oberen Mittelklasse“ hal- ten; sie werden durch die Tellerwaschmaschi- nen, den selbstverständlichen Staubsauger, durch den Mixer und andere Geräte ersetzt. Eine hochentwickelte Konservenindustrie lie- fert in Büchsen oder in tiefgekühltem Zu- stand die fertigen Gerichte, die in wenigen Minuten tischfertig sind. Massengaststätten sind übrigens auch dazu übergegangen, an Stelle des Geschirrs aus Porzellan oder Stein- gut Teller und Tassen aus Papier mit Kunst- stoffbezug zu verwenden, die nach einmali- gem Gebrauch weggeworfen werden. Die Technisierung des Haushaltes hat aber auch noch einen anderen Grund, den man bei der Untersuchung des Familienbudgets nicht übersehen darf: Es ist in Amerika gang und gäbe, dag Ehemann und Ehefrau beruflich tätig sind. Auch die Söhne und Töchter wer- den frühzeitig angehalten, die Kosten der Er- ziehung ganz oder wenigstens zu einem Teil selbst zu tragen. Nicht nur die Studenten, auch die Schüler betätigen sich in den Ferien als„Werkstudenten“. Gastfrei und hilfsbereit Zu den liebenswerten Zügen des amerika- nischen Alltagslebens gehört die gegenseitige Hilfsbereitschaft, die dem Nachbarn und selbst dem Fremden zuteil wird. Das mag ein Erbe der Pionierzeit sein, in der jeder auf den anderen angewiesen war. Der Amerikaner ist in ungewöhnlichem Maße gastfrei; ein Leben ohne Geselligkeit ist ihm unvorstellbar und darin besteht zwischen Großstadt, Kleinstadt und Land kein Unterschied. Vielleicht ist es in Amerika schwerer als im alten Europa, ein eigenwilliges Leben zu führen. Die Groß- zügigkeit und die Glätte des Lebensablaufes muß mit einer Anpassung an Denken, Klei- dung, Essen, Sitten der Gesellschaft bezahlt werden, die Sinclair Lewis in der Figur des. Babbit mit seinen guten und weniger guten Eigenschaften so glänzend geschildert hat. Ist dies das Glück? Das alte Rußland und das alte China waren streng in Erbstände gegliedert, die auch eine bedeutende individuelle Leistung nicht durchbrechen konnte. Die Vereinigten Staaten sind groß geworden, indem ihre„un- begrenzten Möglichkeiten“ den sprichwörtli- chen Zeitungsjungen zum Industriekapitän aufsteigen ließen. Die Erbstände in Rußland und China sind zerbrochen, und in Amerika haben die Aufstiegsmöglichkeiten Grenzen erreicht. Natürlich kann man noch immer und vielleicht leichter als in Europa reich werden, aber die Rockefeller, Carnegie, Van- derbilt und Ford gehören der Geschichte an. Mr. Brown und Mr. Smith müssen arbeiten wie du und ich, um eine nette Wohnung zu haben, ihre Kinder anständig erziehen zu las- sen und eine Erholungsreise im Jahr zu machen. Mr. Brown und Mr. Smith können sich das Leben ohne Auto nicht vorstellen, aber schon Henry Ford I., der den amerikani- schen Volkswagen schuf, sah ein Problem darin, wie er die Freiheit„organisieren“ könnte, die durch die Benützung des Autos gewonnen würde. Die Industrie h Mr. Brown und Mr. Smith das wunderbare Spiel- zeug des Radios und def Fernsehgerätes ge- liefert. Aber vielleicht fragen sie sich in einer stillen Stunde, ob dies das Glück des Lebens sei, denn das ist die große Frage, die man nicht in Dollar und Cents beantworten kann. Wenn man dies erkannt hat, so zeigt sich, daß die Probleme des Lebens in Amerika nicht gar so von den Lebensproblemen in Europa verschieden sind. Fanatisch gegen alles Fremde Politisierender Islam peitscht das persische Volk auf Teheran. Im grellen Schein der Petro- leumlampen glänzen die nackten Oberkörper von etwa fünfzig jungen Persern. Ihrem Zug voran wehen rote und grüne Fahnen. Auf Transparenten sind in den skurrilen Zeichen der persischen Schrift Koransprüche aufge- malt. Merkwürdig bunte Symbole werden mitgeführt, Gebilde aus flimmerndem Glas, die wie überdimensionale Kronleuchter aus- sehen. Büschel von weißen Federn leuchten auf und blinkender Stahl. Ein untersetzter Mann. mit Hose und Hemd bekleidet, trägt ein riesiges Gestell auf dem Kopf, einen von mehreren Lampen erleuchteten Glassarg. Die Nachbildung einer gräßlich verstümmelten Leiche wird sichtbar. Girlanden. gespickt mit elektrischen Birnen. werfen taghelles Licht auf die wildbewegte Szene, Kleine Buben, in lange weiße Gewänder gehüllt, begleiten den Zug zu Pferde. Irgendwo schlägt jemand die Pauke. Zwei Halb- wüchsige schieben eine Art Kinderwagen- . vor sich her. auf dem ein Aggregat Surr Ekstase Da hält der lange Zug an und aus Hun- derten von Männerkehlen dringt der kla- gende Schrei„La Ali, La Hosäyn!“ Mit ekstatischen Bewegungen schlagen sich die Männer auf die nackte Brust. Unheimlich ist das Gedröhn dieser dumpfen Schläge. Und immer wieder schreit die fanatisierte Masse „A Ali. a Hosäyn!“ Die jungen Perser haben sich im Kreis aufgestellt. Ihre Augen glänzen fiebrig. Das Haar klebt ihnen an der schweißigen Stirn. Mit spitzen Rufen steigern gestikulierende Mollas in schwarzem Ge- wand und weißem Turban die Ekstase immer aufs neue. Hunderte von Weibern begleiten den Zug. Mit glühenden Augen starren sie durch die schmalen Schlitze ihrer schwarzen Umhänge auf das grausige Schauspiel. Da taumelt eine Gruppe von Männern vorbei. nackt bis zur Gürtellinie, den Mund weit aufgerissen. In ihren Händen glitzern Ketten., die sie in sinnloser Wucht auf ihre Rücken niedersau- sen lassen. Ein besonders fanatisierter Bursche wirft den Kopf in den Nacken und schlägt sich, bis das Blut über den Rücken rinnt. Der Zug wird von Soldaten mit Stahl- helmen und Bajonetten begleitet. Im Schat- ten der Häuser stehen wieder jene Last- wagen, auf denen Militär in Bereitschaft Sitzt. Der Heilige und die Molla Zur Stunde, da diese Zeilen geschrieben werden, hallt Teheran wider vom Geschrei der Menge. Nur wenige Europäer. die ihre Neugierde nicht bezähmen können, beobach- ten aus stillen Winkeln hervor die fanati- sierte Menge. Radio Teheran meldet um 23 Uhr:„Werte Hörer! Vor 1310 Jahren hat sich Hossein, der Sohn Alis, der von den Iranern als der 4. Kalif anerkannt wird, gegen das Regime der Tyrannei und Demo- ralisierung, das sich als Erbe des Propheten bezeichnete, aufgelehnt. Obwohl FHossein wWülzte. daß ein Kampf seiner wenigen Ge- treuen, gegen die überlegene Masse des Feindes aussichtslos war, zog er den Kampf der Versklavung vor und kämpfte mit Hel- denmut und Todes verachtung, bis er der viel- fachen Uebermacht unterlag. Kurz bevor er sein Leben aushauchte. wandte er sich an die Mohammedaner und sagte: Beugt euch nicht der Gewalt. Führt ein freies Leben und . Von unserem Reiseberi chterstatter J. A. Elten zieht einen ehrenvollen Tod einem Dasein voller Schimpf und Schande vor!“! a Marl sagt, der 82jährige Ober-Molla Kaschani, der erst kürzlich seine vierte Frau, ein 18 jähriges Mädchen, geheiratet hat, sei der starke Mann hinter den Kulissen der persischen Politik. Das ist zweifellos richtig, nur gibt sich der Oberpriester keine Mühe, hinter den Kulissen zu bleiben. Er ist heute der populärste Mann des Landes. Seine zahl- reiche Gefolgschaft hält Mussadegh an der Macht. Am Ende seines ereignisreichen Le- bens will er die Trennung von Politik und Religion. die sich unter Schah Res a, dem Vater des heutigen persischen Kaisers, ange- bahnt hatte, wieder beseitigen. Er bestimmt darüber, ob die persischen Männer nur mit Badehose bekleidet baden dürfen und er droht mit dem Heiligen Krieg gegen Palä- stina und England, wenn der iranische Stand- punkt in der Oelkrise sich nicht durchsetzt. Mit der Zähigkeit, die oft nur eigensin- nigen, charaktervollen Greisen beschert ist. versucht Kaschani das Leben des persischen Volkes wieder streng nach den Prinzipien des Islams auszurichten, einer Relegion, die bis ins Detail den Tagesablauf seiner Glau- bigen bestimmt. Nach Kaschanis Meinung ist das verderbliche Vorbild fremder Sitten, Wie es vornehmlich durch die Engländer im Iran wirksam geworden ist, an der augen- blicklichen Misere des persischen Volkes schuld. Seine Parole heißt deshalb: Fanati- scher Kampf gegen fremde Beeinflussung und zurück zu den Lehren und Vorschriften des Koran. Es ist eine unangenehme Begleit- erscheinung dieser religiösen Propaganda, daß sich der Haß gegen England manchmal in einen ganz allgemeinen Fremdenhaß ver- Wandelt, daß fanatisierte Gläubige anläß- lich der Trauerfeierlichkeiten in Isfahan mehrere Kinos zertrümmerten und daß man selbst in Teheran gegen Frauen vor- gegangen ist. dieè sich in Basarnähe ohne Schleier gezeigt haben. Antikommunistische Bewegung Immerhin spielt Kaschani noch in anderer Weise eine wichtige Rolle in der persischen Innenpolitik. Er ist ein unerbittlicher Gegner des Kommunismus. Persien hat, wenn man die Ufer des Kaspischen Meeres Hinzurechnet, eine mehr als 2000 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit der Sowjet- union. Eine Riesenarmee wäre nötig, um diese Grenze einigermaßen dicht abzuriegeln. So fällt es den Sowjets nicht schwer, zahl- reiche, erstklassig geschulte Agenten illegal nach Persien zu schicken. Obwohl die Kom- munistische Partei seit dem letzten Attentat auf den Schah vor drei Jahren verboten ist, gilt sie als die bestorganisierte politische Gruppe im Iran. Die Tudehs. wie die Kom- munisten hier heißen, sind besonders bei den Bauern, die teilweise unter unvorstellbarer 40 leiden, und bei den Studenten erfolg- reich. Dennoch sollte man die Gefahr des Kom- munismus in Iran nicht überschätzen. Iran ist noch ein einheitliches, staatliches Gebilde, dessen Nervenstränge in der Hauptstadt zu- sammenlaufen. Die iranische Bevölkerung gliedert sich in die verschiedensten Stam mesgruppen, die das Machtwort der Tehera- ner Regierung kaum erreicht. Es gibt ausge- dehnte Gebiete in diesem Lande. in die ein Beamter aus Teheran nur unter starkem Po- lizeischutz vordringen kann. Das sind un- günstige Voraussetzungen für eine erfolg- reiche kommunistische Revolution. Auch ist ein politischer Umsturz, genau wie in Syrien, Aegypten und im Libanon. nur mit Hilfe der Armee möglich. Die Armee ist das einzige politische Machtinstrument des Landes. Wer die Armee hat, hat die Macht. Und mit der persischen Armee können die Kommunisten vorläufig nicht rechnen. Kurswechsel auf der Ostpinasse? Neue Richter beim Bundes- gerichtshof Karlsruhe,(dpa) Beim Bundesgerichts in Karlsruhe haben am Montag fünf g Bundesrichter ihr Amt angetreten. Es dies: Dr. Herbert Arndt, bisher Land richtsdirektor in Kiel, Dr. Josef Wol az bisher Landgerichtsrat in Regensburg, Johannes Piepenbrock, bisher Land richtsrat in Hamm, Dr. Karl Nastels bisher Oberlandesgerichtsrat in Düsseldo und Günter Maaß, bisher Landgericht direktor in Aachen. ö Die Ernennung der genannten Richter e folgte, nachdem— wie bereits gemeldet mit Wirkung vom 1. Januar 1953 sechs Bu desrichter wegen Uberschreitens der Alten grenze aus dem Bundesgerichtshof ausg schieden sind. Arbeitslosigkeit gestiegen Nürnberg.(UP) Wie die Bundesanst für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenee sicherung mitteilte, setzte sich der Wit rungsbedingte Anstieg der Arbeislosenz im Bundesgebiet in der zweiten Dezembe hälfte leicht vermindert fort. Während 8 die Zahl der Arbeitslosen in der erst Hälfte des Monats um 268 600 gesteige hatte, erhöhte sie sich in der zweiten D zemberhälfte um 171 800 auf 1 6877 (1 214 900 Männer, 472 800 Frauen). Die„Pamir“ in Hamburg erneut „sichergestellt“ Hamburg.(UP) Das deutsche Segelsch schiff„Pamir“ der Hamburger Schliewe Reederei, das in Rotterdam 62 Tage an d Kette gelegen hatte, traf jetzt in Hambu ein. Bereits auf der Unterelbe war ein G. richtsvollzieher an Bord gegangen und hat die Viermastbark amtlich„sichergestell Damit wurde eine von der Landesbank u Girozentrale Schleswig- Holstein erwirk einstweilige Verfügung vollstreckt. Die Bat hatte als größter Hypothekenbesitzer d Schiffes in Rotterdam durch Bezahlung d entstandenen FHafengebühr- Schulden d Freigabe der„Pamir“ erreicht. Die Vie mastbark wird bis zur Entscheidung üb ire Weiterverwendung in Hamburg bleib missen. 5 N Syngman Rhee in Tokio Tokio.(UP) Syngman Rhee, Südkore Staatspräsident, ist am Montag mit de Dienstflugzeug General Mark Clarks Tokio eingetroffen, wo er mit dem Obe kommandierenden der UNO- Streitkräfte u mit Vertretern der japanischen Regierun zusammenkommen wird. Der Empfang à dem Flugplatz ging ohne den sonst übliche Aufwand an Ehrenkompanien und Begri Bungsansprachen vor sich. Zur Begrüßun des Präsidenten und seiner Frau hatten sit lediglich einige Vertreter des amerikanische Oberkommandos und der japanische Außen minister Katsuo Okaz aki eingefunden, Aegyptische Drohungen an die britische Adresse Kairo.(Up) Seit der ägyptische Ober Gamal Abdel Nasser vor einigen Woche die alte Parole von dem Abzug der brit, schen Truppen aus der Suezkanal- Zone n neuen Akzenten wieder in dis öffentlich Diskussion warf, melden sich fast täglid andere Prominente zum Wort, um dieses un liebsame Thema bei der Bevölkerung nich in Vergessenheit geraten zu lassen. Staatsminister Fathy Radwan brach unmih verständlich zum Ausdruck, daß d Ankündigungen des Obersten von einen möglichen„Klein-Krieg“ gegen die brit schen Verbände die„allgemeine Tenden nationaldenkender Kreise“ sei. Er fügte je doch einschränkend hinzu, daß er ein Vol gehen mit der Waffe nicht für unbeding notwendig halte, wie es vor Jahresfrist noc der Fall gewesen sei. Dasselbe Thema wurd von einem führenden Mitglied der Off. ziersgruppe zur Sprache gebracht die be dem Staatsstreich vom 23. Juli eine entsche“ dende Rolle spielte Major Abdel Hakin Amer betonte, daß die Räumung der Kand zone und des Sudans durch die britische Truppen nach wie vor eines der Hauptziel der jetzigen ägyptischen Regierung sel. Begehrte Nofretete Kein Besucher des Berliner Museums wir die Büste der lieblichen Königin Nof re- tete, der ägyptischen Prinzessin aus den Hause der Hitiiten, vergessen können. 300 Jahre etwa war ihre Schönheit in Vergessen heit geraten. Die Büste schlummerte in de verwunschenen Residenz„Echet-Aton“, di ihr Gatte, der Pharaon Echnaton, er baut hatte. Bis kurz vor dem ersten Welt, Krieg der deutsche Archäologe Ludwig B 0. chard von der ägyptischen Regierung d Erlaubnis erhielt, im einstigen„Echet-Atol auszugraben. Gegen Teilung der Funde Archäologen sind wie Sammler, jedes Mitte ist ihnen recht, um in den Besitz seltene Altertümer zu gelangen. So befand sid unter den von Agypten nach Deutschlan der Teilung gemäß ausgeführten Kostbal keiten eine bunte Büste, von den Deutsche! als Wertlos bemalter Gips bezeichnet. B dauerte nicht lange, bis die Schönheit de Nofretete-Kopfes im Berliner Museum di Welt entzückte und die Agypter schmerzte Denn die Büste war aus Kalk und von wel größerem Wert, als die im Kairoter Museum verbliebenen Funde aus den Ausgrabungen von Echet-Aton Seitdem führt die ägyptische Museums- verwaltung einen Kampf um die Rückgabe der Büste. Sie schlägt eine Neuteilung del Funde vor, aber unter Berücksichtigung de wahren Wertes der Nofretete. Während des letzten Krieges wurde Nofretete vor del Bomben aus Berlin in die Westzone geret- tet. Neue Vorstellungen der Agypter bei den amerikanischen Besatzungsbehörden blieben unbeantwortet. Heute, mit der Aufnahme der diplomatl- schen Beziehungen zwischen der westdeut⸗ schen Bundesrepublik und Agypten, ist die Museumsverwaltung von neuem an das ägyptische Außenministerium herangetreten um ihre Ansprüche in Bonn anmelden 2 lassen. Ein französisches Blatt in Kairo hatte die Gelegenheit dazu benutzt mitzuteilen die Deutschen hätten als Gegengabe die be. rühmte Holzstatue des„Ssheich Balade“ im Museum zu Kairo verlangt. Der Direktor des ägyptischen Museums versicherte jedoch „daß an dieser Meldung kein Wort Wahr sei“, denn Bonn sei noch gar nicht im Be. sitz seiner Anfrage wegen Rückgabe det V. Nokretete, Nr. krol kon der Bet 80 die „Ger bed Ste! krie den Ho. 3/ N. 8 richts nf ne Es 8. Landg olan Arg. Land; tels! Seldq erich hter e eldet us Bu. Alten Alusg Salst Senpe Wit! Senzt zembe nd 8, Erst steige en D 6877 neut elschu liewe an d ami ein G. d hat estelll mk u Twirk ie Ban zer d ung d 8 Vie ig Üb bleibt dkore it de rk Ss. Obe te u gierun lng bliche Begri rüßun en sit nische Außen nden. lie Ober Woche e br e. Siklich täglid Ses Un. g nich bracht aB d einen brit. enden gte je n Vo beding st noch Wurch Off lie be Itschel Hakin Kanal tisches ptziel eil. us Wirt o fre- is den n. 300 gessen. in de “, di n, el⸗ Welt⸗ Bor. ing d Aton. Funde Mitte. eltene d Sich chlan DStbal⸗ Itschel let. E dit de um di merate n Wel useuff dungen seums- ck gabe 18 del ng des ad des + del geret⸗ ei den lieben omatl tdeul⸗ ist die 1 dag treten en 2 Hatte teilen ie be- e“ im rektol edoch Wahr n Be- e def V. O. Nr. 4/ Dienstag, 6. Januar 1933 Flucht nach Agypten Meister der romanischen Epoche schufen vor 800 Jahren dieses Säulen- jeapitel an der Kathe drale von Autun(Frank- reick). Foto Marburg Sechzig Sekunden am Jage Kann man Sozialfürsorge und Kosmetik m einem Atemzug nennen? Es scheint un- möglich, doch die Hamburgerin Monika Hocke entdeckte, daß Kosmetik auch ein wichtiger Bestandteil der Sozialfürsorge ist. Elisabeth Arden der Schreibmaschinen- fräulein, der Verkäuferinnen und Arbeiterin- nen.„Ohne Kenntnis der Sozialfürsorge wäre ich kaum auf den Gedanken gekom- men, mich nur noch mit kosmetischen Fra- gen zu befassen“. meinte Monika Hocke, die als Sozialfürsorgerin ausgebildet ist. „Die meisten Frauen haben keine Ahnung. wie wichtig es ist, sich täglich Zeit für Ge- sichts- und Körperpflege zu nehmen. Kos- metik ist ein wichtiger psychologischer Fak- tor kür das Wohlbefinden. Kleider machen Leute, gewiß! aber wichtiger noch ist der Mensch, der in den Kleidern steckt. Das frohe Lebensgefühl, das von innen her kommt, ist dauerhafter, als der Auftrieb, den ein hübsches Kleid geben kann.“ Das ist Monika Hockes Programm, damit ging sie in Betriebe und Fabriken., sie wußte, worüber so manches berufstätige Mädchen und s0 manche junge Frau nicht hinwegkam: Ueber die Unzufriedenheit mit sich selbst. Ein Teil der Minderwertigkeitsgefühle und andere Psychologische Störungen bei Frauen ent- stehen nur, weil sie mit sich selbst unzu- krieden sind und weil sie nicht wissen, wie dem abzuhelfen ist. Bei ihren Betriebs- besuchen als Sozial fürsorgerin hielt Monika Hocke kosmetische Sprechstunden ab, in „Die Sekretärin“ „Alles was Ihrer Laufbahn förderlich ist.. verspricht die monatlich erscheinende Zeitschrift„Die Sekretärin“ ihren Leserinnen zu bringen. Und es ist dann auch ein reich- haltiges Repertoire, was hier an Vorschlägen aus der Praxis, Modetips und Stellenanzei- gen geboten wird. Seite für Seite ein Anreiz, die Leistung höherzuschrauben, sorgfältiger zu werden, ausgeglichener in der Arbeit, viel- leicht sogar liebenswürdiger, geschickter im Umgang mit Menschen. Eine Zeitschrift, von der mancher Chef(der die Zeitschrift aber vermutlich gar nicht kennt) sich wünschen würde, daß seine Sekretärin sie aufmerksam gelesen hätte. * Die Weltorganisation der Mütter(WOMAN) hat in Hamburg einen Mütterhilfsdienst ein- gerichtet, der vor allem jungen Müttern ohne Erfahrung mit Säuglingen hilft, aber auch zur Stelle ist, wenn Krankheit und unerwartete Notfälle es erforderlich machen. Kosmetik- Sprechstunden in Fabriken und Büros denen sie der weiblichen Belegschaft zeigte, wie man durch rationelle Körperpflege Selbstgefühl und Lebensfreude gewinnt. Die Idee schlug ein. Schnell wurde Monika Hocke weit über die Grenzen Ham- burgs hinaus bekannt. Selbst aus dem Aus- land bekommt sie Briefe,. in denen Frauen sie um Rat bitten. Monika Hockes Ratschläge passen sich dem mit Arbeit und Pflichten ausgefüllten Alltag ihrer Fragestellerinnen an, sie gibt keine Ratschläge, die aus Zeit- und Geldmangel nicht befolgt werden können. Nach Beratungen mit Fachärzten und mit den jungen Kräften des„Labora- toriums für wissenschaftliche Kosmetik“ schuf Monika Hocke die„Sechzig Sekunden- kosemtik.“ Einige Arbeitsämter Westdeutschlands haben Monika Hockes Idee aufgegriffen und sowohl in ihrem Arbeitslosenbildungswerk, als auch für berufstätige Frauen kosmetische Kurse eingerichtet. Das bedeutet für Monika Hocke die schönste Anerkennung für ihre Bemühungen um das gepflegte Aussehen der schaffenden Frau. Hin und wieder stellt irgendjemand die Behauptung auf, angesichts der technischen Errungenschaften unseres Zeitalters müsse es doch eigentlich ein reines Vergnügen sein, Hausfrau zu spielen. Und dann werden mit Vorliebe all die Geräte und Apparate aufgezählt, die eigens dafür geschaffen wur- den, der Hausfrau das Leben zu erleichtern. Demnach tut sich dann alles von selbst. Der Toaströster dreht die Scheiben zum Früh- stück um, der Staubsauger waltet seines Amtes, die Wringmaschine tut die Arbeit, die die Wäschetrommel übriggelassen hat und alles übrige besorgt der Starmix. In der Praxis sieht das noch immer sehr viel anders aus. Ganz abgesehen davon, daß nur ein sehr geringer Prozentsatz aller Hausfrauen tatsächlich über einen Stab elek- trischer und sonstiger Hilfsgeräte verfügt. Ihr Anschaffungspreis ist noch so hoch, daß er nur in wenigen Fällen mit dem Haus- haltsetat zu vereinbaren ist. Meist besteht mur die Möglichkeit eines Entweder Oder: An Stelle eines Staubsaugers eine Wring- maschine zu kaufen oder umgekehrt. Es liegt also noch immer bei der Hausfrau— so wie zu den Zeiten unserer Großmütter— das Arbeitspensum zu bewältigen. Und das in Seite 8 Hinter den sieben Bergen von Sankt Gallen .. leben Waisenkinder aus neun Nationen/ Kinderdorf Pestalozzi— Ein Europa-Modell Die zwölfjährige Colette Leroy wohnt im französischen Haus„Les Cigognes“ Die Störche) und ist Reporterin, Redakteurin und Setzerin bei der Dorfzeitung„Freund- schaft“. In Nummer 1 dieser Zeitung berich- tet sie von ihrer Freundin Nadine. die in ihrer Schifahrerleidenschaft angeblich ganze Bäume umreißt, und von Eugene, der die Kühe so liebt, daß er„immer nach Kuhstall stinkt.“ Woher es kommt, daß gegen Ende der deutschen Uebersetzung ihres Berichts die Fehler immer häufiger werden, erläu- tert Colette im letzten Satz: Diè Buchstaben geben aus— für„h“ immer„b“ und für „e“ immeér„é“. Man muß eben improvisieren können! Das hat Walter Robert Corti auch gesagt, als er 1944 mit seinem Artikel„Ein Dorf für die leidenden Kinder“ in einer pädagogischen Zeitschrift den geistigen Grundstein für das Kinderdorf Pestalozzi legte. Worum sich der Menschenfreund Pestalozzi ein Leben lang bemühte— Corti hat es geschafft. Und wer sich von Sankt Gallen aus mit der Berg- straßenbahn nach dem Ort Trogen hinauf schleppen läßt, der findet dort auf einer der Bergkuppen, vom Schneegestöber um- weht, eine kleine Wunderwelt errichtet, der allerdings gar nichts mehr von Improvisa- tion anhaftet. Im Gegenteil. Der junge, Lehrer Bill hat zweihundert Schutzbefohlene, kleine Franzosen. Italiener, Engländer, Griechen, Deutsche, Oesterreicher. Finnen, Polen und neuerdings auch Schwei- zer. Sie sind auf die Sympathie der Um- Welt angewiesen. Das Dorf kostet 700 000 Franken im Jahr, die zu 95 Prozent durch Straßensammlungen, Patenschaften und Spenden aus der Schweiz aufgebracht wer- den. Es mußte schon einiges zusammentreffen, damit dieses kleine Modell-Europa Wirk- lichkeit werden konnte: Die Tausend-Meter- Buckel des Appenzeller Landes. wo es einen richtigen Schneewinter und einen Sommer mit Blumen und Obst gibt, wie ihn die Kin- Eine Mutter opfert ihr Herz Spaniens Chirurg Nummer 1 erhielt dafür Berufsverbot Für ihren 23jährigen, todkranken Sohn hat in Spanien eine Mutter ihr Herz ge- opfert. Das Tragische an diesem einzigarti- gen Opfer ist, daß es dem operierenden Arat, dem berühmten Chirurgen, Professor Gali- kanda, dennoch nicht gelungen ist, diesen Sohn für immer gesund zu machen. Besten- falls zehn Jahre seines Lebens hat der junge Mann durch den Opfertod seiner Mutter ge- wonnen. Außerdem wird Professor Gali- kanda zunächst keine Gelegenheit mehr haben, einen neuen operativen Eingriff vor- zunehmen. Unlängst stand er wegen seiner gewagten Operation unter Anklage und er- hielt trotz Begnadigung ein Berufsverbot für die Dauer von drei Jahren. In Spanien wird der Fall des 23jährigen Juan Moreba lebhaft diskutiert. Der junge Mann war mit 19 Jahren an einer höchst seltenen Art von Herzkrebs erkrankt. Es schien keine Rettung zu geben. Der Arzt und die Mutter konnten sich ausrechnen, wie lange Juan noch zu leben hätte. Da wandte sich die Mutter an Prof. Galikanda. der als der versierteste Herzspezialist Spa- niens gilt. Frau Moreba fuhr nach Granada und schlug dem Chirurgen vor, mit Hilfe res eigenen Herzens das Leben ihres Soh- nes zu reften. Der Professor will, wie er vor Gericht aussagte, dieses Ansinnen zunächst entrüstet zurückgewiesen haben. Erst nach dem endlosen Drängen der Frau habe er sich entschlossen, diese ungewöhnlich einer Zeit, da ein sehr großer Prozentsatz der Hausfrauen neben dem Haushalt noch einer hauptberuflichen Tätigkeit nachgeht und andererseits die Ansprüche wesentlich gestiegen sind. Es heißt also, so rationell zu arbeiten wie nur möglich. Mehr als der Laie denkt, läßt sich auf diesem Gebiet an Zeit und Kraft einsparen durch eine sorgfältige Planung der Küchen- einrichtung. In Haushaltungs- und Frauen- fachschulen wird den jungen Mädchen heute eine präzise Kenntnis von den besten aller Möglichkeiten peigebracht. Griffbereit! Das ist die Devise. Das Ergebnis hauswirt- schaftlicher Teste in vielen Ländern ist die unten abgebildete Skizze, die wir dem Heft Nr. 2 der Zeitschrift„Die Frau und ihre Wohnung“ entnehmen. Hier ist die Anordnung von Spülbecken, Arbeitstisch und Küchenherd einmal falsch dargestellt und einmal auf ideale Weise ge- löst. In der Skizze Nr. 1 ist schematisch auf- gezeigt, wie bei zu großer Entfernung zwi- schen den Hauptarbeitsplätzen Kraft und Zeit vergeudet wird. Die Skizze Nr. 2 zeigt die ideale Lösung: Die Hausfrau kann, ohne hin- und hergehen zu müssen, beide Ar- schwierige und nahezu aussichtslose Opera- tion vorzunehmen. Im Operationssaal wurde dann der Ge- schwulst von dem kranken Herzen des jungen Mannes abgeschält. Alles war auf die Sekunde berechnet. Sofort wurde ein Teil des mütterlichen Herzens übertragen und damit die Wunde am Herzbeutel des Sohnes vernäht. Schon nach 18 Sekunden konnte Professor Galikanda das Herz der Mutter wieder kunstgerecht zusammen- nähen. Der junge Mann befand sich am nächsten Tage wieder bei Besinnung. Bei der Mutter aber stellten sich Komplikatio- nen ein, obwohl das verkleinerte Herz an- fangs noch schlug. Nach knapp 24 Stunden erlag sie einem Herzkrampf. Drei Monate später mußte Professor Galikanda seine Handlungsweise vor einem Richterkollegium verantworten. Ein ganzes Heer von Spezialisten, darunter viele Aus- länder, bezeugte, daß das Vorgehen des Chirurgen unverantwortlich gewesen sei. In einem Brief der Mutter, den der Verteidiger auftreiben konnte. heißt es: Mein Leben ist nichts mehr wert! Ich würde es für meinen Sohn opfern, wenn es eine Möglichkeit dazu gäbe.“ Aber der Krebs besaß mehr Kraft als das helfende Herz der Mutter. Die rätsel- hafte Krankheit fand einen neuen Ansatz- punkt am Herzmuskel des jungen Mannes. 0 Hausfrau sein, dagegen sehr- Es gilt, Kraft und Zeit zu sparen/ Haus wirtschaftliche Teste aus verschiedenen Ländern beitsplätze erreichen. Und die Tätigkeit in der Küche spielt sich ja in der Hauptsache am Küchenherd, Arbeitstisch und Spül- becken ab. Sollte man nicht versuchen, in der eigenen kleinen Kochnische die gleiche Anordnung zu treffen? N 8 h 775 20 — . 2 5 725 135 der lieben; der weite, weltoffene Rundblick bis zum Säntis und zum Bodensee. Das Wichtigste jedoch: die Menschen- kenntnis, mit der die Bewohner und ihre Erzieher ausgewählt worden sind. Man wollte eine Mustersiedlung schaffen, als Vorbild für weitere Gründungen in anderen Ländern, und mußte sich daher in der Aus- wahl aus einer Unmenge von bedürftigen Kindern auf die beschränken, bei denen man schon im Alter von fünf und sechs Jahren ungefähr erkennen konnte, daß der Auf- wand gute Früchte tragen würde. Mit Tests und Fragebogen ist es nicht getan, und Nor- men lassen sich in der Vielfalt der verschie- denen Nationen nicht aufstellen. Eine Por- tion Glück gehört dazu. Als man einen „Vater“ für die Griechenkinder brauchte, schrieb man einen Brief an einen Staats- sekretär der Athener Regierung. Als Ant- wort kam— der Sekretär des Staatssekre- tärs. Er habe den Brief in die Finger be- kommen., habe als alter Schulmeister so- gleich Feuer gefangen für die Sache, und da sei er also! Die Griechenkinder hätten kaum einen besseren Vater bekommen können. Im Kinderdorf Pestalozzi ist man be- müht, das Kind mit möglichst vielen Le- bensbereichen vertraut zu machen. Das ist allerdings nur möglich durch ein sorgfältig ausgearbeitetes Erziehungssystem. Jedes Haus hat seinen eigenen Unterrichtsraum, wo der Hausvater zugleich als Lehrer seine Kinder vom sechsten bis zum zwölften Le- bens jahr unterrichtet. Nachmittags besuchen die Kinder je nach Neigung die internatio- nalen Kurse, wo es noch nicht so sehr auf sprachliche Verständigung, sondern mehr auf freundschaftliche Zusammenarbeit ankommt. Drei Fachgruppen stehen zur Wahl: Turnen, künstlerische Fächer und Werkarbeiten. Der Grundschule. in der bereits die Dorf- sprache Deutsch gelernt wird., folgen für alle Nationen gemeinsam drei Jahre Sekun- darschule, von der aus der Uebertritt in das Trogener Gymnasium möglich ist. Den hand- wWerklich Veranlagten bieten Trogener Hand- werksmeister Gelegenheit, sich für je einen Monat in den verschiedensten Berufen zu erproben. Ueberdies laufen bei dem Dorf- leiter die Fäden einer europäischen Berufs- beratung und Stellen vermittlung zusammen. Aus jedem Land erfährt er. wo Bedarf und Wo die beste Ausbildungsmöglichkeit vor- handen ist. Die meisten Kinder finden auf diese ideale Weise in ihr Heimatland zurück. Doch verlieren sie deswegen nicht ihr Heimatrecht im Kinderdorf U. Schmidt So macht es die Pariserin „Meine Freundin Corinne“, erzählt Simone Jezequel,„ist die typische Pariser“, Ste nat wenig Geld, ziekt sich aber mit dem gleichen Chic an, wie die Frauen mit dem didlcen Geldbeutel. Ich betone: Mit dem gleichen Chic, denn natürlich besitzt sie beinen Nerzmantel und auch kein echtes Per- lenkollier. Ihre Garderobe ist sogar sehr be- schränkt. Sie spezialisiert sich auf ein paar Standardłleider und gibt innen die persön- liche Note. Das besagt alles. Wenn sie ins Büro kommt oder mit der Freundin eine Tasse Kapfhee trinken geht, trägt sie ein Kleidchen aus keleinkarierter Wolle. Bei schönem Wetter hellt sie sie es mit einem steifgestarktem Pikeekrugen und Man- schetten auf. Ein grüner Eidechsengürtel und ebensolche Schuke, dazu ein schwar- zes Hütchen und ein Bukett aus Mu- sckelblumen, geben ihm die parisierische Note. An kühleren Tagen knöpft Corinne ihr Kleidchen bis zum Halse zu und bindet ein seidenes Halstuch in der Art der Wandervögel um den Hals. Aber— und dies macht uiederum das pariserische Etwas aus— sie knüpft es um eine Kette aus großen Kugeln oder Bern- stein. In diesem Fall sind Tascke, Schuhe und Gurtel aus goldfarbenem Boæcalfleder. Corinne nennt ein chices schwarzes Kostüm ihr eigen. Dazu trägt sie eine Reine verschie- dener Blusen. Eine klassische Seidenkemd- bluse bildet die Basis, weiterkin besitzt Co- rinne eine feinplissierte Bluse aus Seiden- satin. Wenn sie diese Bluse trägt, schlingt sie einen plissierten Schal aus dem gleicken Stoß um die Taille inres Rockes, Selbst für das Theater ist dieses Kostüm geeignet. Dann trägt sie eine schulterfreie Bluse aus schwarzem Samt. Ueber die Oberarme fällt ein Streifen breiter schwarzer Spitze. Voild— Paris!“ BMW steigt in das Zwei- Liter-Geschäft Die ersten Typen des„501“ sind auf dem Markt Der bereits auf der letz- ten internationalen Auto- ausstellung in Frankfurt als Prototyp vorgestellte BMW 501 ist nun nach Abschluß der Vorberei- tungsarbeiten in Serien- kertigung gegangen, vor kurzem sind die ersten Fahrzeuge an die Ver- tragshändler der Bayeri- schen Motorenwerke aus- geliefert worden. Unser Bild zeigt den neuen Fahrzeugtyp, des- Sen Zwei-Liter-Motor 65 PS leistet. und der eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km (Werkeangabe) erreicht. Das als Limousine auf den Markt gebrachte Fahrzeug kostet 15 150 DM ab Werk München; in diesem Preis ist der Einbau einer Belüftungs- und Heizanlage sowie eines Radiogerätes einge- schlossen. Der mit vier Vorwärtsgängen, von der Lenksäule aus zu schaltende Wagen wird von einem Sechs-Zylinder-Viertaktmotor an- getrieben, besitzt einen Doppelfallstrom- Vergaser, ein geräuscharmes Getriebe mit schrägverzahnten Rädern und Sperrsynchro- nisierung und der Motor wird von hängen- den Ventilen gesteuert. Die Uebertragung der Motorleistung erfolgt durch eine Ein- scheiben-Trockenkuppelung, die durch das Kupplungspedal hydraulich betätigt wird. Das Fahrzeug bietet sechs Personen aus- reichend Platz. Die Rückenlehnen der unter- teilten Vordersitze sind für Ruhelage um 40 Grad neigbar. Mit diesem Fahrzeug haben die BMW- Werke ein anspruchsvolles Fahrzeug ge- schaffen, das einen glücklichen Kompromiß 8. 501, 2 Liter, 65 PS zwischen dem traditionsreichen BM W- Ge- sicht und Weiterentwücklung der Fahrzeug- technik darstellt. Der Verbrauch wird vom Werk auf 10 bis 12 Liter pro 100 Kilometer angegeben. 12 M als Cabriolet Die Ford-Werke in Köln haben jetzt ihr Bauprogramm erweitert und einige neue Lie- ferwagentypen mit„I2-M“-Fahrgestell her- ausgebracht. Es handelt sich um einen Ein- tonnen-Großraum-Kasten wagen. Ferner wird zum Frühjahr ein Kombi-Wagen, fünfsitzig, auf 12 M-Chassis, lieferbar sein. Ebenso der 12 Mals Cabriolet An der zur Zeit gelieferten Limousine ist u. a. die Sitzhöhe durch Her- aufsetzung der Lenksäule um 5 Zentimeter größer geworden und die Reifengröße ent- spricht jetzt in ihrem Umfang etwa den Ab- messungen von 15-Zoll-Felgen. Italienische Kleinwagen von Ferrar! Die Ferrari-Werke in Maranello bei Mo- dena werden in Kürze einen billigen Klein- wagen herausbringen. Wie es heißt, werde der Kleinwagen einen Zweizylindermotor von 300 cem haben und bei einem Normverbrauch von vier Litern Brennstoff eine Höchst- geschwindigkeit von 80 km/st entwickeln. Ueber den Preis war nur so viel zu erfahren, daß die Konstrukteure sich bemühen, ihn unter 1500 Lire(10 DM) pro Kilogramm Eigengewicht zu halten, das zwischen 200 und 300 Kilogramm liegen soll Schlüsselverlieren— eine Kunst bei dem neuen Schlüsseldienst Ein neuer Kundendienst soll dazu bei- tragen, daß gefundene Autoschlüssel auf einfache und vor allen Dingen schnelle Weise wieder in den Besitz des Eigen- tümers gelangen. Die Esso- Stationen hal- ten kleine, handliche, numerierte Schlüs- selanhänger bereit. Ein kurzer Text auf diesen Anhängern bittet den Finder, den Schlüssel an der nächsten Esso-Station ab- zugeben. Dort kann ihn der Verlierer gegen Quittung in Empfang nehmen. Auch stationär. Das Volkswagenwerk bringt seinen Motor nun auch für stationäre Zwecke heraus. Außer den Vorrichtungen zur Lagerung und Anflanschung und einer Nor malausrüstung mit Magnetzünder, Drehaahlregler, Fallstrom- vergaser und Auspufftopf wird er auf Wunsch auch mit Einscheiben- Trocenkupplung, Kraft- stoſf-Membranpumpe, Lichtmaschine, Batterie- zündung und elektritschem Anlasser geliefert. Die Unglückszeit: Zwischen 17 und 19 Uhr. Statistische Feststellungen zeigen, daß sich die meisten Unfälle zwischen 17 und 19 Uhr ereig- nen, obwohl zwischen 6 und 8 Uhr der Ver- eh genau so stark ist. Daß sich abends vier- mal so viel Unfälle ereignen wie morgens bei gleicher Verkehrsdickte, hängt nach Beobach- tungen der Statistiker mit der menschlichen Ermüdung nach der Tagesarbeit zusammen. Ist der Autofahrer der„böse Feind“? Ein Kapitel über den Fußgänger Fußgänger und Autofahrer vertragen sich am besten dort, wo die meisten Fußgänger auch Autofahrer sind. Das ist auch der Grund, weshalb sie sich bei uns so schlecht vertragen. 5 Man beobachte doch einmal einen zu Fuß gehenden Autofahrer beim Ueberqueren einer Straße. Er wird das sehr sorgfältig und diszipliniert tun, nicht weil er Angst vor gem Schutzmann an der Kreuzung, son- dern weil er die Autos kennt. Er kennt auch die technischen Möglichkeiten des Verkehrs. Er versteht etwas von Bremswegen, er kennt die Schleudergefahr bei Straßenglätte, er weiß, was der Autofahrer sehen, und was er nicht sehen kann. Anders der Nur-Fußgänger. Er ist schein- bar ungleich mutiger. Er stürzt sich in den Verkehrsstrom mit einer geradezu grandio- sen Unbedenklichkeit. Er hält auf der Fahr- bahn sein Schwätzchen ab. Er wendet heran- kommenden, hupenden, kreischend bremsen- den Autos nicht einmal einen Blick zu. Er segelt unter der Devise: Laß' sie nur kom- men, sie dürfen mir ja nichts tun! Es stimmt ja nun auch, daß„sie“ ihm nichts tun dürfen. Man wird Kraftfahrern wohl auch zugute halten, daß sie„ihm“ gar nichts tun wollen. Der Prozentsatz an bös- artigen Raufbolden und Totschlägern dürfte bei den Kraftfahrern nicht höher sein als in der Gesamtbevölkerung. Aber das„nicht dürfen“ und„nicht wollen“ ist noch keine ausreichende Sicherung. Der Beachtung der natürlichen— nicht nur der geschriebenen— Verkehrsgesetze wird viel zu geringe Bedeutung beigemes- sen. Ja, die Kraftfahrer haben Anlaß zu glauben, daß der Fußgänger— und sein strampelnder Radfahrkollege— dazu ver- führt werden, die natürlichen Verkehrsge- setze, die technischen Gegebenheiten ⁊zu mißachten. Wenn ich nachts zum Beispiel auf einer Landstraße gehe, so sollte mir mein eigener, plötzlich vor mir tanzender Schatten sagen, daß sich von rückwärts ein Fahrzeug nähert. Wenn mir dann noch ein zweites Fahrzeug entgegenkommt, so trete ich wohlweislich an den Straßenrand. Ich weiß, daß ich mich im Recht befinde, wenn ich weiter stur meines Weges gehe— aber mein Leben ist mir lieber als mein Recht. Ich weiß, daß die beiden Kraftfahrer es schwerlich auf mich abgesehen haben— aber mein Leben ist mir noch lieber als die hohe Meinung, die ich von ihrer Fahrkunst, ihrem Verantwor- tungsgefühl, ihrer Reaktionsfshigkeit mir bilden darf. Kraftfahrer sehen täglich Hunderte von Menschen auf den Straßen, die im Bewußt sein ihres Rechts mit dem Leben spielen. Sie sehen ganze Gruppen von Fußgängern und Radfahrern. die sich ostentativ nicht um- wenden,„weil der da hinten sehen soll, wie er vorbeikommt“. Sie sehen Leute, die mit einem freundlichen Lächeln absichtlich lang- sam über den Damm gehen, so, als wollten sie sagen: Du wirst dich wohl hüten, meiner Witwe eine Lebensrente aussetzen zu müs- sen! * Man statte den schwächeren Verkehrs- teilnehmer mit allen erdenklichen Rechten aus, man schütze ihn mit allen Mitteln— aber man verführe ihn nicht zum Leicht- Sint! Genau das aber geschieht durch die Art und Weise, in der Verkehrsunfälle in der Oeffentlichkeit und vielfach auch vor den Gerichten behandelt werden. K. 8. Seite 4 MANNHEIM N Dienstag, 6. Januar 1953/ Nr. 4 Ein neuralgischer Punkt die Beke O 7 Seitdem die Süddeutsche Bank in P 7 deri Eirigarig in die Planken mit einem mächtigen Bau markiert hat, erhebt sich unter städtebaulichen Gesichtspunkten die Frage nach dem Aussehen des entsprechen- den Bauwerks auf der O 7-Seite. In vergan- enen Jahren bestanden gewisse Pläne, ge- Wisse Vorstellungen von dem Gesicht, das die den Eingang zu den Planken flankieren- den Bauten haben sollten. Sie wurden auch Publiziert. In unserer schnellebigen Zeit er- schöpfen sich Pläne oft schon mit dem Akt Mrer Publikation, aber man sollte die Be- Hauung eines städtebaulich geradezu neu- ralgischen Punktes im Kern der Stadt doch nicht dem Zufall der Bauwünsche eines bauwilligen Bauberrn überlassen. Der an dieser repräsentativen Ecke in Aussicht genommene Bau— eine Feuerver- sicherungsgesellschaft plant ihn— muß die Nachbarschaft der Benselbank und der Süddeutschen Bank sehr genau berücksich- tigen. In ihrer baulichen Haltung sind die beiden Banken einander reichlich entgegen- gesetzt, so daß das neue Bauwerk eine ver- mittelnde Haltung haben sollte. Bei keinem der beiden Bankgebäude ist die Horizontale bescuders betont, diese Chance sollte das neu zu errichtende Bauwerk nutzen, es Köntte geradezu als eine Verklammerung des Eindruckes, den beide Gebäude auf den Betrachter machen, sich auswirken. Schwie- riger wird es sein, die Gestaltung so zu wählen, daß auch die Höhen und die Höhenunterschiede diesseits und jenseits der Planken einander entsprechen: Der turmartige Teil der Süddeutschen Bank ist sechsstöckig, aber die Benselbank ist auch schon sechsstöckig, so daß es mit einer turmartigen Hervorhebung des Eckgebäudes einige Schwierigkeiten haben wird. Unter- schiedliche Höhen, Unterschiede von einem ganzen Stockwerk, wären an einer der- artigen Stelle kaum mehr erträglich. Man wird also den Bau so gestalten müssen, dag Horizontale und Vertikale sehr ausgeprägt hervortreten und dennoch die Ecke— durch irgendeine gut erfundene Täuschung— akzentuiert wird, wenn der Eindruck einer geordneten Gesamtgestal- dung aufrechterhalten werden soll. Dieser Eindruck muß an einer städtebaulich 80 Wichtigen Stelle unter allen Umständen vorherrschen. Kein Zeitabschnitt in Mann- heims Vergangenheit, dem große Bauauf- gaben gestellt waren, hat es an Aufmerk- samkeit für derartige neuralgische Punkte fehlen lassen. F. w. Kk. Iuch auf dem Rhein- Ordnung muß sein Oertliche Wasserschutzpolizei kontrolliert zwischen Worms und Rheinhausen/„Alraune“ hängt die Wäsche auf Man kanm einen Landstrich unsicher, man kanm ihn aber auch sicher machen. Das erste besorgen Diebe und Landstreicher. für das Zweite gibt es die Polizei. So ist es auch auf dem Wasser und ein Kapitel aus dem Aufgabenbereich der Wasserschutzpolizei heißt:„Erhaltung und Herstellung der öffent- lichen Ordnung und Sicherheit.“ Die Hand- lung spielt auf dem Rhein. zwischen den beiden Großstädten Mannheim und Lud wügshafen. Im Mühlauhafen liegt die Station der Wasserschutzpolizei. Leise tuckert und zittert eines der drei Boote am Steg. bis schließ- lich der Oberkommissar und zwei Wacht⸗ meister an Bord gehen. Einige kurze Anwei⸗ sungen noch, und willig fügt sich das Boot dem Ruderschlag des Steuermanns. Die Re- gattastrecke wird durchkreuzt. Ein Wacht- meister vergleicht in seinem Fabhndungsbuch die Namen der Schäffe, die hier ihre La- dung löschen. „Signal geben!“ 125 PS ziehen das Boot in den Rhein. Bergfahrt Richtung Rhein- hausen.„Das Fahndungswesen spielt bei uns eine besondere Geige“, sagt der Oberkom- missar.„Zu Lande stehen die Häuser fest, in denen bestimmte Personen gesucht wer- den. Bei uns aber schwimmen die Häuser. Heute in Mannheim, morgen in Karlsruhe. übermorgen in Basel.“ Die Wasserschutz- Polizei hat die gleichen Aufgaben, wie die Polizei auf dem„Trockenen.“ Nur daß auf dem Wasser ein kleiner Beamtenapparat die Arbeit von vielen Abteilungen verrichten muß: Verkehrssicherheit,. Fahndung, Ueber- Prüfung von Besatzung und Schiffspatenten, Fischereiaufsicht. Gesundheits- und Lebens- mittelpolizei und Unterstützung der Krimi- nalpolizei. Auch auf dem Rhein gibt es eine Menge Verkehrszeichen, die genau so beachtet sein wollen wie auf Straßen. Kurz vor der Rheinbrücke in Richtung Bergfahrt(gegen den Strom) steht der erste Wahrschauer (Beobachtungsposten in Richtung Worms). Kurz hinter der Rheinbrücke überblickt der zweite Wahrschauer den Kaiser-Wörth⸗ Hafen. Und einige hundert Meter weiter peilt der dritte Wahrscheuer in Richtung Rheinauhafen. Alle drei, von alten Kapitä- nen besetzt, stehen in Telefon verbindung, müssen den Verkehr in Tal- und Bergfahrt regeln; notfalls auch stoppen, da nicht zwei Schiffe zur gleichen Zeit die enge Behelfs- brücke durchfahren können. „Wenden in Richtung Worms!“ Der Ober- kommissar hat den Befehl gegeben.„Anle- gen an Isolde 581“ Die Wachtmeister gehen an Bord des Schleppkahnes., er ist im Fahn- dungsbuch ausgeschrieben.„Ordnungsstrafe Wegen Unterbemannung. 150 DM!“ Sie wer- den bezahlt. Das Polizeiboot legt ab, gleitet an„Alraune“ vorbei, deren Besitzerin gerade die Wäsche aufhängt. Der Reporter bittet, an jenem Radboot anzulegen.„1600 PS“, sagt dort stolz der Maschinist, zeigt uns seine Kajüte: so blitzblank dürfte es in mancher Stadtwohnung nicht aussehen. Ein Motorschiff hat steuerbord die blaue Flagge gesetzt. Heißt„regelwidrig begegnen“ eee 1D KT MB 53 So schreiben Bauern am Dreikönigstag (8. Januar) mit Kreide über die Türen. Zur Erinnerung an die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern nach Betlehem kolgten bis zu der Krippe im Stall. Längst sind die drei Könige, denen Ueberlieferung die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar gab. Sinnbild geworden für den Aufbruch geistgerichteter Menschen aus dem Gewohn- ten und Bequemen zu dem eigentlich We- sentlichen. Kaspar, Melchior und Balthasar wollten dem Höchsten ihre Verehrung dar- bringen. Fast jede Kunstrichtung, die von der Erscheinung zum Sinnbild strebte, hat die heiligen drei Könige mit ihren Aus- drucksmitteln dargestellt. Der Tag der Hei- ligen drei Könige(oder Erscheinung des Herrn) wird als hohes Kirchenfest gefeiert. Die Beschriftung der Türen an Häusern und Ställen geht zurück auf die in ursprüng- lichen Zeiten üblich gewesene Dämonen- Abwehr. Aus der älteren volkstümlichen Bühnenliteratur sind viele Dreikönigs- Spiele Überliefert. ch. eee für das entgegenkommende Fahrzeug. Ein anderer Dampfer trägt die grüne Flagge am Heck. Zollgut unter Verschluß“, sagt der Oberkommissar. An der Orderstatiofl in der Höhe der Anilinfabrik hängen Flaggen ver- schiedener Reedereien. Anruf für uns“, fragt der Steuermann durchs Mikrophon. „Kein Anruf!“ Hinter der Autobahnbrücke nach Frankenthal wird gewendet. Einbiegen in den Altrhein, durch den Industriehafen Filmspiegel Alster:„Heidi“ Die Gattung„Heimatfilm“ ist in Deutsch- land in fllminteressierten, ja- wohlwollenden, aber gerade deshalb kritischen Kreisen in Verruf geraten, weil bei uns„Heimat“ zum Edelkitsch geworden ist, den Produzenten und Regisseure zur Zeit massenhaft produ- zieren unter dem Vorwand, das Publikum wolle es so und mit dieser Ausrede von ihrer Ideenarmut und völlig ungenügenden Ge- staltungskraft ablenken. So muß es jedenfalls dem Betrachter scheinen, der sich die Mühe macht, Werbechefs der Filmverleihfirmen und lamentierenden Reden in Moll und Schmoll bei Presseempfängen nicht vor- behaltlos zu glauben, bei denen über alles mögliche und unmögliche, aber„taktvoller- weise nie von Qualifikationen gesprochen wird. Daß die an dieser Stelle vertretene These zu- mindest nicht falsch ist, beweist dieser Schwei- zer Film„Heidi“. Er zeigt, daß Rührung nicht Rührseligkeit, daß Gefühl nicht Sentimen- talität, daß Gemüt nicht„Tränendrüse“ wer- den muß, auch wenn der Stoff noch 80 „dankbar“ ist. Und wenn ein deutscher Film- gewaltiger darauf etwa entgegnen wollte, „Heidi“ würde kaufmännisch gesehen kein Geschäft werden, so werden ihn die Kassen- rapporte nach einem halben Jahr bomben- sicher eines Besseren belehren. Hier ist ein guter Heimatfilm gedreht worden, der genau so seinen Weg machen wird wie der Heimat- Kitsch. Warum dann also Kitsch, wenn ein, in seinen Herstellungskosten aller Wahr- Wohin gehen wir? Dienstag, 6. Januar: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Don Giovann!““(für die Theatergemeinde); Mozartsaal 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Biberpelz“«; Alhambra:„Tanzende Sterne“; Kamera:„Das Mädchen vom Ger- mundshof“; Kurbel:„Alice im Wunderland“; Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Der Staat bist Du“, Spr.: Kurt Angstmann(Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr), 19.30 Uhr Betriebsräteschulung für die Be- triebe A bis K:„Betriebsverfassungsgesetz: Der Wirtschaftsausschuß“(DGB); Carl-Scholl- Saal, 4 10, 4, 20.00 Uhr: Vortrag von Frau Dr. L. Schlötermann:„Müssen wir unsere Kinder christlich erziehen?“ Mittwoch, 7. Januar: Nationaltheater 14.00 bis 16.15 Uhr:„Peterchens Mondfahrt“, 20.00 bis 21.43 Uhr:„Salome“; Mozartsaal 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Biberpelz“; Ufa-Theater 14.30 Uhr:„Der verlorene Himmelsschlüssel!“; Ami- eitia 15.00 Uhr: Vortrag„Die Fasern— die Farben im Wandel der Zeit“(Hausfrauen- Verband). Wie wird das Wetter? Kaltes Winterwetter hält an Vorhersage bis Mittwoch früh: Anfangs zeitweise aufgelockerte Bewölkung, im Tagesverlauf er- neut Eintrübung und nachfol- gend bei etwas aufkommenden 5 südlichen Winden wieder leichte Schneefälle. Temperatur unter dem Gefrier- punkt bleibend. Uebersicht: Von den atlantischen Störungen, die über das Nordkap zum Eismeer ziehen, spaltet sich über England ein Teiltief ab, das nach Süd- Südosten wandert. Es wird mit sei- nen Ausläufern Südwestdeutschland streifen. g Wetlerwarte Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 5. Januar: Maxau 465(14), Mannheim 360(18), Worms 281 (15). Caub 298(14). Pegelstand des Neckars am 3. Januar: Plo- chingen 142(5), Gundelsheim 202(5), Mann- heim 367(18). scheinlichkeit nach nicht teurerer als jeder bisherige deutsche„Heimat“-Schmarren, echter Heimat-Film ebensogut ankommt? Der Italiener Luigi Comencini hat Regie geführt und dank der Kameraleitung von Emil Berna einen Film geschaffen, der vieles nicht ausspricht und gerade damit vor Kitsch bewahrt. Das Bild spricht allein und bedarf keines erklärenden Wortes. Selbst so„ab- gestempelte“ Darsteller wie Willy Birgel und Theo Lingen wirken sympathisch durch eine ihnen von der Regie auferlegte zuchtvolle Zurückhaltung, die innen mehr nützt als schadet., Star“ bleibt trotz dieser Prominenz das Schweizer Mädchen Elisabeth Sigmund als Heidi mit einer Darstellung, bei der nichts forciert, aber alles latent Vorhandene behut- sam gefördert wurde. Das bewußt vollendet- ste Spiel bietet Heinrich Gretler als Groß- vater, eine prächtige Gestalt, die ihre Wir- kung nicht aus einer kalkulierten Spekula- tion auf„Primitivität“ bezieht, sondern durch echte Beziehung zu- dem, was die Rolle ver- langt. Man glaubt, in diesem Film die Ehr- lichkeit und Sauberkeit von Anliegen und Ort der Handlung geradezu mit Händen greifen zu können; das ist die Stärke dieses Films, der nicht„berechnet“, aber tatsächlich von allen Beteiligten erlebt und in eine bewußte Form der Aussage gebracht worden ist. Ein Film, vor dem snobistischer Intellek- tualismus die Segel streichen, jedoch nicht sich über einen verlogenen Primitivismus lustig machen muß. mle Ius dem Mannheimer Polizeibericht Todesursache noch unbekannt. Im Hafen- becken II in Rheinau wurde eine männ- liche Leiche an Land gebracht. Es handelt sich vermutlich um einen 31jährigen Arbei- ter aus Rheinau, der seit 14 Tagen vermißt wird. Ob ein Unglücksfall vorliegt, konnte noch nicht geklärt werden. 5 Der tägliche Unfall. Auf der Weinheimer Straße glaubte ein amerikanischer Soldat mit sei- nem Pkw. noch an einem Motor- radfahrer vorbeifahren und an einem aus der entgegengesetzten Richtung kommenden Pkw. noch vorbeikom- men zu können. Seine Berechnung war aber falsch. Bei dem Zusammenstoß wurden beide Pkw. erheblich beschädigt; auch der Motor- radfahrer stürzte zu Boden. Ein in dem einen Pkw. sitzender Mann wurde verletzt. Sach- schaden etwa 3000 DM.- Beim Ueberqueren der Planken wurde ein 75jähriger Rentner von einem ohne Licht fahrenden Motorrad zu Boden gerissen; der Fußgänger wurde am Knie verletzt.— In der Augusta Anlage fuhr der Fahrer eines Pkw.s gegen einen dort hal- tenden Lkw. und verursachte einen Sach- schaden von etwa 600 DM. Der flüchtige Fah- rer konnte ermittelt werden. zum Neckar, wieder in den Rhein, in den Mühlauhafen, an den Steg. Die Kontroll- fahrt ist beendet. Nicht beendet aber ist die Arbeit für die Besatzung. Auswertung der Fahrt. das heißt Weiterleitung der Beobachtungen und Uber- prüfungen an die Binnenschiffahrts-Berufs- genossenschaft und an die Zentrale Fahn- dungsstelle in Köln. Dann wieder Kontrol- len, bis die 24 Stunden vorüber sind, die diese Mannschaft ohne Pause im Dienst sein muß. 5 Pan Mit Methylalkohol vergiftet? Ein Mann starb im Krankenhaus Mit Vergiftungserscheinungen wurde ein 61 jähriger Arbeiter ins Krankenhaus ein- geliefert und starb kurz nach seiner Auf- nahme. In seiner Wohnzelle wurde eine Flasche mit einem Rest vorgefunden, von dem man annimmt, daß es sich um Methylalkohol handelt. Es wird vermutet, daß sich der Mann durch Methylalkohol selbst vergiftet hat, um aus dem Leben zu scheiden. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Krumme Suchen mit Ge Von Mensch zu Mensch Furcht und Schrecken in den Augen war die 22jährige heimlich über die Zo- nengrenze gekommen. Auf ihrer Irr- fahrt durch Westdeutschland war sie glücklich bei einer Textilfabrik unter- gekommen. Nun stand sie mit vielen anderen Mädchen am Fließband, es schien sich für sie eine neue Zukunft voll Hoffnung aufzubauen. Aber Körper und Seele des Mädchens waren in russi- scher Gefangenschaft und in den Gefäng- nissen der SED gebrochen. Sie kam nicht mit bei der Arbeit am Fließband. Meh- rere Male hatte man schon die Entlas- sung erwogen, aber immer wieder zu- gewartet. Jetzt aber war die Entlassung ausgesprochen worden. Da traten die Ar- beitskameradinnen auf den Plan. Sie verhandelten mit dem Betriebsrat und mit dem Unternehmer. Man möge einer jeden von ihnen 50 Pfennige am Lohn abziehen, wenn man dadurch die Ent- lassung des Flüchtlingsmädchens rück gängig machen könne. Die Kündigung wurde zurückgenommen. Und in vielen Menschenherzen war Friede eingekehrt, weil sie guten Willens waren. Id, Röhren und Taschen Jeder versuchte, andere hineinzulegen In einem Lokal ini der Innenstadt machte sich ein Pole an einen amerikanischen Sol- daten heran, um ihm bei einem Bekannten eine Zehn-Dollar-Note in deutsches Geld umzuwechseln. Er kam bald wieder zurück, aber ohne Geld und erklärte dem Soldaten, daß er kein Geld bekommen habe. Durch Zeugenaussagen wurde aber der Pole des Betrugs überführt, festgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Er wird im übrigen von Hamburg wegen eines Raubüberfalles gesucht. Für eine Besorgung hatte ein 18 jähriger von seinem Zellengenossen im Kunsthallen- bunker 50 DM bekommen. Anstatt das Ge- Wünschte zu besorgen, behielt er das Geld, stahl dem Auftraggeber zudem noch einem Ledermantel, eine Aktentasche, ein Paar Schuhe und anderes im Werte von etwa 225 DM und verduftete dann nach Frenk- furt a. M., wo er das Diebesgut zu Geld machte. Nach dem Verbrauch des Geldes kehrte der Dieb nach Mannheim zurück und wurde hier festgenommen. Auf der Autobahn wurde ein 23jähriger Arbeiter aufgegriffen, der von dem Leiter eines Jugendheimes beauftragt worden war, für die Heimbewohner Straßenbahnwochen- karten zu besorgen. Die ihm dafür über- gebenen 62 DM hatte er für eigene Zwecke ausgegeben. Bevor er das Heim verließ, hatte er noch einige Kleidungsstücke ausge- liehen, die er vermutlich unterschlagen wollte. Augeblich wegen Streitigkeiten mit sei- ner Schwiegermutter stahl ein 25jähriger ihr aus einer verschlossenen Schublade die Monatsrente in Höhe von 90 DM und wurde festgenommen. Eine Frau, die die Straßenbahn benutzt hatte nahm beim Aussteigen die Akten- Eine Folge der Feiertage ist vermehrte Arbeit für die Hausfrau, besonders bei der Wäsche. Dr. Thompson's Schwan- Pulver gibt ohne viel Mühe bestgeschonte schwanweiſze“ Wäsche, ohne gelblichen oder grauen Schim-⸗ mer„Wäsche ohne Schleier“- für nur 40 Pl. tasche des Straßenbahnschaffners mit. Der War allerdings aufmerksam genug, um den Diebstahl zu merken und der Frau die Beute wieder abzujagen. An einer Baustelle in der Friedrich- Ebert-Straße wurden drei gußeiserne Röh- rer im Werte von 250 DM von einem auf der Baustelle beschäftigten Hilfsarbeiter ge- stohlen. „Wie's daheim wur“ . Heimatabend der Unter obigem Motto führte die der Rich- tung Dr. Lodgmann v. Auen angeschlossene Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreis- verband Mannheim, einen viele Stunden fül- lenden Nachmittag im„Zähringer Löwen“ durch, der von den Jugendgruppen Mann- heim-Ludwigshafen sowie der DO Laden- burg- Neckarhausen bestritten wurde. Vom Riesengebirge über Troppau, Aussig, Brünn, Eger bis Südmähren mischten sich Heimat- laute mit biederem bajuvarisch der als Gäste anwesenden Bergler Burschen Neckarau. Waltraud Taglieber rezitierte eindrucksvoll, und Kreisjugendleiter H. Sabbath fand in- Hammenden Worten bereitwillig Eingang in die aufgeschlossenen Herzen. Reizende Volkstänze und ebensolche Lieder der Laden- burger sowie lustige Schuhplattler der Berg- ler Burschen fanden dankbare Aufnahme. Im übrigen wartete die stark verbesserte Sudetendeutsche Blaskapelle mit flotten Weisen auf, nach deren Takt sich anschließend alt und jung fleißig tanzend drehten. Bei„Aurelia“ zu Gast im Lutherhaus Sandhofen Zu seinen beiden Winterfeiern hatte der Gesangverein„Aurelia“ Sandhofen nicht nur die Aktiven, sondern auch die Frauen— in Es quucki und krächzt hinter Glus Zur Zeit gastiert das„fliegende Vivarium“ in Mannheim Ein Vivarium ist ein Behälter für lebende Tiere. Man kann auch Terrarium dazu sagen. „Das fliegende Vivarium“ ist eine Ausstel- lung von lebenden Reptilien und Amphibien, die täglich drei Wochen im Goethesaal ge- zeigt wird. Sein Besitzer zieht damit durch die west- deutschen Lande, Darum das Beiwort„ flie- gend“. Er ist aus Berlin und versucht, in Westdeutschland Wurzeln zu schlagen. Assi- stiert wird er von Frau und Kindern. Es Wäre ihm angenehm, wenn er sich in Mann- beim seßhaft machen könnte.„Ich habe schon mit mrem Beigeordneten Rieder ge- sprochen.“ Der geographische Akzent der an die 300 Kriechtiere und Lurche, die er da züchtet und sein Brot verdienen läßt, liegt auf Europa. Einzelexemplare aus anderen Erd- teilen dienen der vergleichenden Betrach- tung. Der Sache ist ein gewisser zoologisch- informativer Wert nicht abzusprechen, und die Schulen werden sich einen Besuch nicht entgehen lassen. In der Natur hat der Stär- kere recht. Das ist etwa die philosophisch- angehauchte Schlußfolgerung, zu der auch dieses Vivarium hinführt. Ein Teil der Ausstellungstiere frißt sich gegenseitig auf. Eine Ringelnatter würgte gerade an einem Frosch, als wir ihr„Guten Tag! sagten, und ein Forsch verschlang eine Heuschrecke. Das Leben ist loch eine „mords“ Mordsache. Und dabei sieht alles so nett, so„natür- lich“ aus. Der Seefrosch(„See“, weil er nur in Binvenge wässern zu finden ist) zum Bei- spiel macht einen geradezu gemütvollen Ein- druck. Aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Dort sitzen nämlich sogenannte Scheallblasen, die er zu einer runden Kugel anschwellen läßt, wenn er seine stimmungs- vollen Quak-Quaaak-Töne von sich gibt. Molche, Salamander, Kröten, Unken, Echsen, Nattern, Ottern— die Ausstellung gibt einen guten Ueberblick über die euro- päische Reptilien- und Amphibien-Fauna. Ein besonders interessantes Exemplar: die Schleuderschwanz oder Hardun ge- nannte Echse. Ein kleiner Kerl, der sich beim Sprung mit dem Schwanz abstößt und dabei Weiten bis zu drei Metern erreicht Oder die Geburtshelferkröte, bei der sich das Männchen die Laichschnüre um die Hin- terbeine wickelt und wochenlang damit her- um läuft. Oder die gefräßgige Treppennatter, die drei bis vier Mäuse hintereinander ver- schluckt Das Wort vom„Frieden auf Erden“ und darin unterscheidet er sich, wenn er nur will, vom Tier— gilt nur für den Menschen rob An die 300 Amphibien und Reptilien zeigt die lung, die zur Zeit im Goethesdal zu sehen ist, „das fliegende Vivarium“ betitelte Ausstel- Schuhe und erreichte Foto: rob einen Nachkriegsrekord. Sudetendeutschen 5 Küche, Keller und Saal— aufgeboten, um für das leibliche Wohl der Gäste zu sorgen. Nach einem inoffiziellen Vorprogramm der 1 ö Lör und ita! schen G den, die Zwei angehör zem in sucht h Morphit abzuset⸗ Behörde Kausch ten von Schmug der Pol 0 * Wie Montag aus dert kannter Nach de in kleir Werkan geschrm Weil ar Von hi seinen EI Wal! südhless 4. Jani Winter. Teil sc viele sportga nitz un melbac U 5 PPTP unermüdlichen Hauskapelle boten die Aure- lianer im ernsten Teil Beethovens„Hymne an die Nacht“, Sonnets„Weihnachtsglocken“ sehr tonschön, von Musikdirektor Viktor Dinand mit gewohnter Sorgfalt geleitet. Im zweiten Teil saß Frau Dinand am Flügel zur Begleitung der„Mühle im Schwarzwald“ und der„Rosen in Tirol“. Aus dem Gesamt- Klang traten deutlich der helle Sopran von Else Burger wie Emil Buchers weicher Tenor hervor, die beide auch solistisch auftraten und viel Beifall fanden. Zithervirtuose Kuhn- häuser brillierte mit einer melodiösen Eigen- schöpfung und begleitete unermüdlich. Zur Bereicherung des Programms trug ferner das Doppel- Quartett bei, außerdem gab es Zwie- gesänge von Männer- und Frauenstimmen. Musikdirektor Dinand selbst nahm an der Begleitung teil, wie auch Joh. Rutz zu Violin- Soli von Herm Hugo. Kurze MMM-Meldungen Schule der freien Religion, 6. Januar, 20.00 Uhr, Carl-ScholhSaal, L 10, 4, Vortrag von Frau Dr. L. Schlötermann„Müssen wir unsere Kinder christlich erziehen?“ Deutscher Handlungsgehilfen-Verband. Am 7. Januar, 20 Uhr, Pschorr-Bräu, Jahreshaupt- versammlung; außerdem Vortrag von Gau⸗ Vorsteher E. Menth ‚Sinn und Ziel der Ge- Werkschaftsbewegung“. Verband für Schweißtechnik. 9. Januar, 19.00 Uhr, Wirtschaftshochschule, Lichtbildervortrag des Leiters der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim, Professor Dr. H. Koch„Schutzgasschweißung“. Gesangverein„Frohsinn 1897“ Käfertal, 10. Januar, 20 Uhr, im„Pflug“ Wiederholung des Singspiels Hannchen, mein Sonnenschein“, Pfälzerwald- Verein. Am 11. Januar Wan- derung: Neustadt— Kühungerquelle— Hohe Loog— Kalmit— Kropsburg— Friedens- Denkmal— Edenkoben. Frühstücksrast auf Hohe Loog, Schlußrast in Edenkoben mit ge- mütlicher Unterhaltung. Näheres beim Ver- einsabend mit Lichtbilder-Vortrag am 7. Ja- nuar in der Pfalzbau- Bar. Wir gratulieren! Johann Scheuer, Mann- heim Schönausiedlung, Posener Straße 10, wurde 73 Jahre alt. Katharina Diehm, Mann- heim, K 4, 25, und Wolfgang Moff, Mannheim, Langerötterstraße 49(früher Schwetzinger Straße 166), vollenden das 79. Lebensjahr. Ernst Hasselmeyer, Ingenieur, kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei Firma Siemens& Halske A. G., Zweigniederlassung Mannheim, zurückblicken. Pfabzer Jage duc Ludwigshafen. Ein 50 jähriger Althändler verletzte seinen zukünftigen 26jährigen Schwie- gersohn mit mehreren Messerstichen an Kopf, Beinen und Armen lebensgefährlich. Kaiserslautern. Durch die Gründung eines Volksmusikverbandes für die Pfalz sollen die Interessen der angeschlossenen Vereinigungen wirksamer vertreten werden. Der Pfälzische Verband wird der erste Zusammenschluß von Volksmusikvereinen im Bundesgebiet sein. . Neustadt. Vom 9. bis 16 Mal ist eine Er- indermesse geplant, auf der Neuheiten aller Art aus dem ganzen Bundesgebiet gezeigt wer⸗ den sollen. 5 Pirmasens. Im vergangenen Jahr produzierte die pfälzische Schuhindustrie 18 Millionen Paar mit 27 000 Beschaàftigten bree erh, waren sport 1 Gasthã Hochbe wurder höhe v. reichte Für der Voll Hei berger dieser Januar wieder das nac Besatzi Septem sche Ve kosten auf età vollen rechnel wurde 40 000 1 Kar Nordb: Lotteri genehn Regier vom 1. ben we R Hei MWassel bei Gr den B. Stadt! Hei tungsa Erneue 2 * eee kannten Schweizer lenz, ge; Zen ger die rde zt rte der ibt die ch; h- ze . 2 4/ Dienstag, 6. Januar 1953 MORGEN Seite 5 Wieder vier Ruuschgifthändler gefaßt Sie schmuggelten Morphium nach der Schweiz und Italien Lörrach. Dank der vorbildlichen Zusammenarbeit zwischen deutschen, Schweizer und italienischen Fahndungsbehörden konnten am Wochenende im deutsch- schweizeri- schen Grenzraum bei Lörrach vier Mitglieder einer Rauschgiftbande festgenommen wer- den, die Morphium aus der Bundesrepublik nach der Schweiz und Italien schmuggelte. Zwei Rauschgifthändler, Schweizer Staats- angehörige aus Basel, waren bereits vor kur- zem in Mailand gefaßt worden, als sie ver- sucht hatten, ein Kilo des geschmuggelten Morphiums an noch unbekannte Abnehmer abzusetzen. Den deutschen und italienischen Behörden flelen insgesamt 2750 Gramm Rauschgift in die Hände., 1000 Gramm konn- ten von einer deutschen Helfershelferin der Schmuggler noch rechtzeitig vor dem Zugri der Polizei vernichtet werden. 45 Wie die Staatsanwaltschaft Lörrach am ö Montag bekannt gab, stammte das Morphium aus dem ober badischen Filialbetrieb eines be- Chemieunternehmens. Nach den bisherigen Ermittlungen scheint es in kleinen und kleinsten Mengen von zwei Werkangehörigen aus dem Betrieb heraus- geschmuggelt und Zwei Zwischenhändlern in Weil am Rhein übergeben worden zu sein. Von hier aus nahm das Rauschgift illegal zeinen Weg über die Grenze nach Basel, wo es zwei Schweizer in Empfang nahmen und nach Norditalien brachten. Der Rauschgifthandel wurde bekannt, als die italienische Polizei die beiden Schweizer in Mailand im Besitz des Morphiums antraf und festnahm. Bei ihrer Vernehmung erklär- ten sie, nur die Telephonnummer ihrer Lie- keranten in der südbadischen Grenzstadt Weil am Rhein zu kennen. Das Rauschgift- degernat in Basel teilte diese Fernsprech- nummer der deutschen Polizei in Lörrach mit, die dann mit Hilfe des Fernsprechadreß- buches die Rauschgifthändler ermittelte und festnahm. Uber ein Kilo Morphium konnte bei dieser Gelegenheit sichergestellt werden. Ein weiteres Kilo befand sich in den Hän- den der Freundin eines der Verhafteten, die jedoch rechtzeitig Wind bekam und das Morphium vernichtete. Die verhafteten Deutschen erklärten für die Lieferung des Morphiums lediglich 1400 DM pro Kilo erhalten zu haben. Erster Wintersportsonntag im Odenwald f Waldmichelbach. Der nordbadische und güchessische Odenwald erlebten am 3. und 4. Januar in dieser Saison das erste große Wintersport- Wochenende. Trotz der zum Teil schwierigen Straßen verhältnisse, waren viele Hundert Kraftfahrzeuge mit Winter- sportgästen in die Gebiete Tromun, Wesch- nitz und Siedelsbrunn, Lindenfels und Ham- melbach unterwegs. Viele Sportlergruppen waren mit der Bundesbahn zum Winter- sport in den Odenwald gekommen. In den Gasthäusern, Pensionen und Hotels herrschte Hochbetrieb. Trotz des sehr regen Verkehrs wurden keine Unfälle gemeldet. Die Schnee- höhe von rund zehn bis zwanzig Zentimeter reichte aber an manchen Stellen noch nicht für den normalen Skibetrieb. Voller Kurbetrieb erst im Sommer Heidelberg. Der Kurbetrieb im Heidel- berger Radium- Solbad, dem einzigen Bad dieser Art im Bundesgebiet, wird Mitte Januar zunächst in beschränktem Umfang wieder aufgenommen. Das Radium- Solbad, das nach Kriegsende von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt war, ist im September vorigen Jahres wieder in die deut- sche Verwaltung übergegangen. Die Gesamt- kosten der Wiederherstellung werden sich auf etwa 250 000 Mark belaufen. Mit einem vollen Kurbetrieb ist erst im Sommer zu rechnen. Das Heidelberger Radium-Solbad wurde vor dem Kriege durchschnittlich von 40 000 Kurgästen im Jahr besucht. Lotterie der Kolpingsfamilie Karlsruhe. Vom Regierungspräsidium Nordbaden wurde die Durchführung einer Lotterie der Kolpingsfamilie Mannheim genehmigt. Die Lose werden im Bereich des Regierungspräsidiums Nordbaden in der Zeit vom 1. März bis 30. September 1953 vertrie- ben werden. Reste der Holz- Wasserleitung Heilbronn. Reste der alten Heilbronner Wasserleitung aus Holz wurden dieser Tage bei Grabarbeiten freigelegt. Sie werden in den Besitz des historischen Museums der Stadt Heilbronn übergehen. Heilbronn erhielt seine erste Wasserlei- tungsanlage aus Holz im Jahre 1588. Bei einer Erneuerung in der ersten Hälfte des 18. Jahr- hunderts wurden Steinplatten verwendet. Wenige Jahrzehnte darauf, im Jahre 1763, benützte man wieder Holzplatten. Diese Lei- tung wurde im Jahre 1836 durch Tonröhren ersetzt. Um das Jahr 1890 wurden dann guß- 5 Röhren für die Wasserleitung ver- egt. Motorschiff auf dem Rhein gesunken Karlsruhe. Bei einem Schiffszusammen- stoß sank am Samstag, 1500 Meter unter- halb der Hafeneinfahrt von Karlsruhe, ein Motorschiff. Die Besatzung des Schiffes, die dreiköpfige Familie des Schiffsführers und der Lotse, konnten gerettet werden. Das Schiff, das talabwärts fuhr, war nach Angaben der Wasserschutzpolizei nach dem Verlassen des Hafens plötzlich in eine un- durchdringliche Nebelwand geraten. Der Schiffsführer hatte wenden wollen, um stromaufwärts aus dem Nebel herauszukom- men. Während dieses Manövers hatte ein bergwärtsfahrendes Motorschiff das Heck des drehenden Schiffes erfaßt. Das Schiff wurde leck und sackte gleich ab. Bergungs- arbeiten sind eingeleitet. Die Schiffahrt ist nücht behindert. Verstärkte Kontrolle Stuttgart. Das Innenministerium hat die Regierungspräsidien angewiesen, den Stra- Benverkehr im Januar besonders scharf kon- trollieren zu lassen. Vor allem sollen das Ver- halten der Fußgänger auf der Fahrbahn so- wie die Beschaffenheit und Beleuchtung der Kraftfahrzeugkennzeichen überwacht wer- den. Das Innenministerium macht in seiner Anweisung darauf aufmerksam, daß der schlechte Zustand der Kennzeichen die Flucht eines Kraftfahrers nach einem Unfall erheb- lich erleichtere. Gerade die Fälle von Fahrer- flucht hätten in der letzten Zeit stark zuge- nommen. Zu Tode getrunken Freiburg. Die Sektion der Leiche eines vor einigen Tagen in Freiburg verstorbenen 18 jährigen Konditors ergab, dag der junge Mann den Folgen einer Alkoholvergiftung erlegen war. Der Konditor hatte am zweiten Weihnachtsfeiertag an einem Trinkgelage teilgenommen und war nach dem Genuß einer Flasche Schnaps von einer starken Uebelkeit befallen worden. Er starb nach der Einlieferung in die medizinische Universi- tätsklinik. Eishockey-Notizen VfL Bad Nauheim besiegte am Sonntag den holländischen Eishockeymeister HHC den Haag mit 6:3(2:2, 2:1, 2:0) Toren und revan- chierte sich damit für die am Vortag erlittene 2:4-Niederlage. Frankreichs Eishockey- Nationalmannschaft unterlag beim Länderspiel im Chamonix gegen Italien mit 4:7 Toren. EV Rosenheim besiegte in einem spannen- den Spiel die Universitätsmannschaft von Ox- kord, in der acht junge Kanadier spielen, 5:1. ERC Schwenningen war in der Vorrunde der württembergischen Meisterschaft tonange- bend. Der ERCS besiegte nacheinander SSRC (2:1) und HC Stuttgart(5:0) sowie Göppingen (4:0) und Trossingen(4:0). Triebwagen nach Schweinfurt Der SV Waldhof setzt zu seinem Spiel am Sonntag in Schweinfurt einen Sondertrieb- Wagen ein. Anhänger des Vereins, die die Mannschaft begleiten wollen, rufen die Num- mer 3 93 64 an. 5 Schüler- und Jugendleiter-Sitzung. Eine Pflichtsitzung der Jugendleiter wird vom Ba- dischen Fußball-Verband am Mittwoch, 18 Uhr, im„Kleinen Rosengarten“, Mannheim, U 6. abgehalten. Wacker Wien unterlag am Sonntag in Lissabon dem Sporting Club Lissabon mit 2:3(1:2) Toren. Der zweite Tag der DSB-Veranstaltung „Olympia lebt in der Westfalenhalle ver- wischte ein wenig den schwachen Eindruck des Samstagabends. Die Halle war mit etwa 7000 Zuschauern besser gefüllt und auch die Turner konnten durch die Mitwirkung der Schweizer Olympiasieger und Weltmeister besser gefallen. Zum Abschluß der wiederum kast vierstündigen Wettkampf- und Vorfüh- rungsfolge sprach Bundesinnenminister Dr. Dr.Lehr. Er kündigte die starke Unterstützung an, die die Regierung dem Sport in diesem Jahre angedeihen lassen will und forderte die Jugend auf, im ritterlichen Kampf die Kräfte zur Vollendung zu steigern.„Olympia muß leben, damit die in den Herzen der Menschen lebendige Sehnsucht nach dauerndem Völker- frieden und dauernder Völkerverständigung endlich einmal in Erfüllung gehen möge.“ Zum Höhepunkt des Sonntags wurde er- neut der Stabhochsprung, in dem Bob Ri- chards wieder 4, 60 m bewältigte. Er versuchte sich dann dreimal vergebens über 4,65 m. Der minutenlange Beifall galt ebenso der groß- artigen sportlichen Leistung wie der Frische und Natürlichkeit dieses Athleten. Mit den Schweizer Spitzenturnern Stalder, Eugster und Günthard standen auch die Turnübungen stark im Mittelpunkt des Abends. Vor allem das Reckturnen wurde zu einer wunderbaren schwerliches Reisen. Kurz vor Spielbeginn kam der ASV bei Rotation Plauen(2. Division) an. Und sogleich durften die ASVler staunen: eine höfliche Lautsprecheraufforderung, und die Zuschauer gingen auf den Platz und trampel- ten die 20 em hohe Schneedecke fest. 8000 waren es dann, die den Feudenheimern für ihren 3:1-Sieg applaudierten. Linksaußen Bimmler schoß in der 18. Minute die Führung, den die in ihrer Tabelle an zweiter Stelle lie- genden Plauener vor dem Wechsel ausglichen. Nach Halbzeit konnte Busch mit zwei Pracht- toren auf 3:1 erhöhen. Die Feudenheimer boten eine gute geschlossene Mannschaftsleistung. Omnibus im Schneesturm das ist ein be- Mannheimer Handball- Bezirksklasse: iteköpſe verursachten zwei Spielabbrüche Spitzentrio: VfL Neckarau, 98 Von den fünf Treffen der Handball-Be- zirksklasse wurden nur drei zu Ende geführt. In Sckenheim und Altlußheim brachen die Schiedsrichter die Spiele ab, weil allzu hitzige Köpfe nicht zu kühlen waren— trotz Schnee und Eis. Einen großartigen Erfolg erzielte der VfL Neckarau mit, 11:3 in Hemsbach, während sich die 86 Mannheim sehr achtbar mit 6:9 gegen die 76 Laudenbach schlug. Der EV 09 Weinheim wurde schließlich vom TV Groß- sachsen aus dem Kreis der Bewerber mit 3:4 ausgeschlossen. SG Mannheim— TG Laudenbach 6:9(4:5) Der Laudenbacher Gast kam auf dem SG- Platz in Mannheim noch mit einem blauen Auge davon, aber lange Zeit war das Spiel völlig offen, so daß erst ein Zwischenspurt nach der Pause die Entscheidung brachte, als Laudenbach die 5:4-Führung auf 8:4 ausbaute. Beste Spieler waren bei Laudenbach der Linksaußen, bei der Sd Hellmuth, der vier Freiwürfe verwandelte. TV Hemsbach— VfL Neckarau 3:11(2:4 Im entscheidenden Augenblick verstand es der VfI. Neckarau in Hemsbach zuzuschlagen. Bei Hemsbach versagte Torwart Leib; der 30 Nichiayds sprang wieder J. 60 Hlele: Am Sonntag: 7 000 Besucher in der Westfalenhalle Demonstration mit höchsten Schwierigkeits- stuken des Kunstturnens, wobei Stalders Reckübung einmal mehr den Höhepunkt dar- stellte. Im Radrennen siegte diesmal durch eine großartige Leistung im Zeitfahren(111,2) Werner Potzernheim. Seckenheim, TG Laudenbach Sturm war auch recht schwach. Aber auch ohne diese Schwächen wäre der Gast zu einem Sieg gekommen, weil er sich in guter Form befand und technisch und taktisch doch wesentliche Vorteile hatte. Besonders der Mittelstürmer war kaum zu halten und diri- gierte überdies seinen Angriff sehr gut. Tor- wart Neumann im VfL-Tor war nur mit ganz genauen Schüssen zu schlagen. TV 98 Seckenheim— TSV Viernheim 8:2(8:2) abgebrochen Die Viernheimer Elf ließ sich sofort in eine unglückliche Kontrastellung zum Schieds- richter bringen, der sie nach ihrer Ansicht bei den ersten Seckenheimer Toren benach- teiligte. So wurde das Spiel unnötig hart. Das Spiel war bei der guten Verfassung der 98er von Viernheim nicht zu gewinnen. Man war mit 8.2 bereits geschlagen, als nach dem Wech- sel eine Freiwurfausführung dazu führte, daß ein Viernheimer Spieler unbeherrscht den Schiedsrichter anging, worauf dieser abbrach. TV Altlußheim— TV Schriesheim 8:7(4:4) abgebr. Ausgerechnet eine Minute vor Schluß gab es in Altlußheim noch einen unnötigen Swiel- abbruch. Beide Mannschaften zeigten ein durchaus ansprechendes Können. Aus nich- tigem Anlaß gab es einen Tumult, worauf der Schiedsrichter vorzeitig abpfiff. FV 09 Weinheim— TV Großsachsen 4:5(2:4) Der FV 09 Weinheim hatte in der Abwehr erhebliche Schwächen. Daher kam der Groß- sachsener Sturm, der wieder mit Vogelsang, aber ohne Schulz spielte, oft frei vor das Weinheimer Tor. Weinheim schnitt wieder einmal zu sehr das Spiel auf Heiseck und König zu, die aber zu gut bewacht waren. Das Spiel verlief spannend. Prian schoß das fünfte und siegbringende Tor für seine Elf. Tod auf der Matte Bedauerlicher Sportunfall Der Tod aàuf der Ringermatte ist Gott sei Dank ein seltener Gast. Es ist jetzt knapp zwei Jahre her, daß sich der letzte Unglücksfall die- ser Art im Mannheimer Bezirk bei den Kreis- meisterschaften in Feudenheim ereignete. Der Landesliga-verbandskampf zwischen S6 Kirch- heim und ASV Eppelheim brachte am Samstag einen bedauerlichen Parallelfall. In der Leichtgewichts-Begegnung zwischen Lauinger(F) und Heuser(E) hob der Eppelhei- mer Lauinger aus dem Stand aus und führte eine regelrechte Soublesse(auch Ueberstürzer genannt) durch. Wird dieser Griff angewandt, muß der Ringer, der ausgehoben wird, versu- chen, auf der Stirnpartie zu landen. Lauinger, der unglücklicherweise den Kopf ein wenig hängen ließ, kam so unglücklich zu Fall, daß er mit einer Halswirbel-Fraktion schwer ver- letzt in das Heidelberger Krankenhaus ein- geliefert werden mußte. Am Sonntag, gegen 18 Uhr, erlag der 22jährige Sportler, der sich Jeudlenheimer in det Ostzone ertolgyeich Rotation Plauen— ASV 1:3 Chemie Chemnitz— ASV 2:2 Im zweiten Spiel am Sonntag mußten Karch und Kwack pausieren. Trotzdem wurde vor 12 000 Zuschauern in Cbemnitz(ebenfalls 2. Di- vision) ein verdientes Unentschieden erzielt- ein Unentschieden, das wohl ein Sieg geworden wäre, wenn der SR zwei grobe Fouls im Chem nitzer Strafraum mit Elfmeter geahndet hätte. Bimmler hatte in der 12. Minute die Führung geschossen, beim Wechsel stand es jedoch 2:1 für Chemie. Nach der Pause schoß Rechts- außen Bauer den Ausgleich. Die Feudenheimer, bei denen sich im zweiten Spielabschnitt die Reisestrapazen bemerkbar machten, vollbrach- ten eine gute Abwehrleistung. in Nordbaden größter Beliebtheit erfreute, sel- ner schweren Verletzung. Ein höchst bedauerlicher Unfall, Kampf- richter Heß, der die Unglücksbegegnung leitete, hat keine gegen das Reglement verstoßende Griffhandlung Heusers festgestellt. Die ge- samte badische Ringkampf- Sportgemeinde trauert mit Familie Lauinger. Willi Mayers erste Niederlage Das war eine Ueberraschung am Sonntag- abend in der Heidelberger Marstallhof-Turn- halle! SRC Viernheim kam beim ASV Heidel- berg über zwei Einzelsiege von Benz im Flie- gen- und Lang im Weltergewicht nicht hinaus. Die tollste Sache passierte dem bisher unbe- siegten Willi Mayer(v) im Leichtgewicht; denn als er Kirschner aushob, warf er sich selbst auf die Schultern. Auch Nationalringer Hein- rich Götz(V) unterlag im Federgewicht dem emperamentvollen Robert Gänzler nach Punk- ten und Göckel, Sammet. Wölfel und Böhm sorgten dann für die glatte 2:6-Niederlage der Viernheimer. 5 Von Mannheims RSV. Ringern ist erfreu- liches zu berichten. Vom Tabellenletzten brach ten sie diesmal einen 6:2-Erfolg mit nach Hause. Die Oftersheimer waren zwar ein er- bittert kämpfender Gegner, mußtem aber der Sut disponierten KSV- Staffel den verdienten Sieg überlassen. All. Der 18jährige Jockey-Lehrling Tony Despirito Srreichte als neuer Ampeg fe er 5 390 Siegen im Jahre 1952 eine Erfolgsserie wie sie bisher in den Staaten noch nicht erzielt wurde. Bisher stand der Jahresrekord in den USA auf 333 Siegen, die Walter Miller un i Shoemaker ritten. 5„ Toto-Quoten Nord-Süd: 11er: 1. R. 9203, DM; 2. R. 3 92 8 885 29,90 DM. Achterwette: —. ger: 235, 5 1 Gayern): 235, PM; West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. R. 3916,40 DM: 2. R. 241,10 DM; 3. R. 24. Dil. Zehner⸗ wette: 877,10 DM; 43,90 DPM; 6,20 DM. Du warst so jung, du starbst so krün, wer dich gekannt, vergißt dich nie. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb unser lieber Sohn, Bruder und Bräutigam, Herr Gerhard Mauch im blühenden Alter von nahezu 24 Jahren. Mannheim, den 4. Januar 1953 Waldhofstraße 228 In tiefer Trauer: Familie Karl Mauch Inge Bickel, Braut Beerdigung: Mittwoch, 7. Januar 19538, 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Nach kurzer Krankheit ist am 4. Januar 1953, kurz vor seinem 82. Geburtstage, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel Karl Kaufmann von uns gegangen. Mannheim den 6. Januar 1933 Am Friedhof 23 Im Namen der Hinterbliebenen: Adolf Stadtelmeyver und Frau Friedel geb. Kaufmann Die Beerdigung findet am Mittwoch, 7. Januar 1933, 10.80 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Plötzlich und unerwartet wurde unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma, Frau Wilhelmina Ludäscher geb. Fritz im Alter von 78 Jahren von uns genommen. Mannheim, den 4. Januar 1933 Viehhofstraße 11-12 In tlefer Trauer: Otto Stuber und Frau Ida geb. Ludäscher Emil Ludäscher und Frau Anna geb. Hurst Karl Herkel und Frau Monika geb. Ludäscher Rudolf Rösser und Frau Mina geb. Ludäscher nebst Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 7. Januar 1983, 11.30 Uhr, Haupteriedhof Mannheim. Gebeugt und tieferschüttert standen wir vor der Majestät des Todes, der unseren lieben Entschlafenen, Herrn Friedrich Neidig plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte riß. Auf Wunsch des Verstorbenen fand die Beisetzung in aller Stille statt. Es ist uns ein Herzensbedürfnis, allen Verwandten, Freunden und Bekannten auf diesem Wege für die herzliche Anteilnahme, für die zählreichen Kranz- und Blumenspenden unseren Dank zu sagen. Unseren be- sonderen Dank Herrn Pred. Dr. Hartung für die trost- reichen Worte bei unserem schweren Verluste, dem Finanzamt Mannheim für den ehrendęn Nachruf, den Hausbewohnern und all denen, die unsèrem lieben Ent- schlafenen das letzte Geleit gaben. e Mannheim, den 5. Januar 1953 Mittelstraße 110/ Langerötterstraße 75 Die trauernden Hinterbliebenen Für die herzl. Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Fntschlafenen, Herrn Martin Buster sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Denk Herrn Pfarrer Luger für seine tröstenden Worte. Mannheim Rheinau, den 6. Januar 1883. Relaisstraße 144 Erna Buster geb. Röhrborn nebst Angehörigen Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die über- aus zahlreichen Kranz und Blumenspenden beim Heimgeang un- serer lieben Entschlafenen, Frau Anna Wieland geb. Gieſt sagen wir ünseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pfr. Lehmann für seine trostreichen Worte und Herrn Dr. Gnilka, Frauenarzt, für seine vorzügl., ärztliche Behandlung. Mannheim, degꝝ 6. Januar 1953. Zeppelinstraße 43 Gottlieb Wieland und Angehörige Mein treusorgender Mann, mein guter Vater, Bruder, Schwager, Schwiegervater, unser herz- allerliebstes Opa-Vaterle, Herr Wilhelm Mai ist heute für immer von uns gegangen. Mannheim, 3. Januar 1933 Beilstraße 20 In tie fem Schmerz: Karoline Mai geb. Geiger Werner Mai u. Frau Irmgard geb. Eckhoff sowie Enkelkinder Hans-Peter und Margarete nebst Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, den 83. Jan. 1953, 11.30 Uhr, Haupt- frledhof Mannheim Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang un- seres lieben Herrn Georg Breutner Enitschlafenen, sagen wir unseren innigsten 2 Dank. Insbesondere danken wir HnHerrn Vikar Hasenbrink für die trostreichen Worte sowie Schwester Gertrud und Herrn Dr. Schichardt für die liebe- volle Pflege. Die trauernden Hinter- bliebenen. Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Magdalena singer geb. Burkardt sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Mhm.-Käfertal, den 6. Jan. 1953 Fasanenstraße 8 Familie Otto Weis Peter Singer und Frau F Add Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 6. Januar 1953 Hauptfriedhof Endres, Helga, Feudenheim, ichs Ea 2 4 17 Schwanenstraße 1 Bohn, Lydis, Am Klefernbünl 8 Friedhof Sandhofen Fränk, Margaretha, Ziegelgasse 67 Zeit 11.00 11.30 13.00 2 14.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr „ 3 7 8 9 Für die anläßlich unserer Hoch- zeit dargebrachten Glückwün⸗ sche, Blumen und Geschenke danken wir auf diesem Wege recht herzlich. 2 Mex Diefſ u. Frau Mannheim, C 4, 10. 12 Job.. ſösen die Schmerzen inwenigen Minuten. in den kxit. Jogen der Frou Wirkt Jemagin ktrompf-. send. ouffrischeng. Es ist got verträglich. in lle s Apothekes Je mag f I 10 b. Ns Anämie- Blutarmut Leiden Sie hierunter, besonders Frauen u. Mädchen? Fehlen mnen rote Blutkörperchen, so daß Sie sich kraftlos und elend fühlen? 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Rothschild erwiderte ihm:„Viel ee gung bat, forderte ein Monatsgehalt von u wenig, mein Lieber, ich brauche nämlich nen Sorgenträger, und als solcher mussen die ein Jahreseinkommen von mindestens zwei Hlnionen Schilling beziehen. Ihre erste Auf- de ist, sich darum zu kümmern, wo Sie die wel Millionen hernehmen.“ Monsieur Monnet, Initiator der Montan- nion, deren Hohen Behörde erster Vorsit- fender er zugleich ist, scheint diese Rezeptur u befolgen:„Zuerst das Geld für die Mon- ammion und dann die Musik der Hohen dri) zehörde. Im Artikel 50 des Statutes über die n— Fontanunion steht geschrieben zu lesen, daß mat, Effektenbörse Mitgeteilt von: 5 Rhein-Main- Bank AG. Uhr in Marmheim, Mannheim Börsenverlauf: Die seit Weihnachten schon „ beundliche Tendenz setzte sich zu Wochenbeginn Diel ort. Die Führung hatten Montanwerte, Stahl- E ſerein überschritten wieder den 200-Kurs. Farben N ſernachlässigt, jedoch behauptet. Dynamit um 13% her gesucht.(Aufstockungsgerüchte). Groß- zanken und Festverzinsliche ruhig. Börsenschluß lebhaft und fest. 0 Um- Tageskurse 0 Bezeichnung stellig. 2.1. 5. 1. 3 3¹ 31% F 1³⁸ 130⁰ NAWyp„ 10.3 33 331½ ſonti Gummm ff) 1B 13² Jaimler- Benz 10.6 73 74 B P 1 5 128— 5 m agausse 11 N. Linoleum werke 1.1 0 146 145 durlacher Hof„„1026 24 4⁴ ſchbaum-Werger.. 10.7 63 63 zinger Union J 10.8 69¹0. 69./ T— 95 B 95¹ę S eiten& Guilleaunme. 10:8 75 75 md frün& Bilfinger 3.1 0 72 725 arpener J 13,7 251 254 B eidelberger Cement 121—— 1398 oes. 5 5— 165 169% Jöcknerwerke 3— 193¼ 195/ 104 50 E annesm ann 1·2 151½ 154 heinische Braunkohlenn 178 180 einelek tra 1:1 95 95 TJ 1·1 10 100 ö err I 58 50 llemens& Halske 10:6) 107¼ 107½ 2 ad. Zucker 111 110% 117¼ er. Stahlwerke 197 201 0 Ustofk Waldhorg. 43 65 6 dische Bank 24 24 — mmerzbenk 3 28 ½ 48 eutsche Bang. 100,25 61 6¹ esdner Banx 106,2 60% 60% deichsbank- Anteile Sal 50 60 ng die Umlage 1 Prozent des Umsatzwertes micht überschreiten soll. Mit Anlaufkosten und Einrichtungsschwierigkeiten ist plausi⸗ bel zu begründen, dag die Umlage in der Nähe dieser oberen Grenze festgesetzt Wurde, obwohl der Ministerrat der Montan- umion Mäßigung„befehlen“ wollte und schließlich— von der Hohen Behörde in seine Grenze zurückgewiesen— sich darauf beschränkte Mäßigung zu„empfehlen“. Bei Festsetzung einer Iprozentigen Um- lage hätten von den Mitgliedsländern(ge- messen nach dem Produktionsstand von 1952) rund 265 Millionen DM insgesamt auf- gebracht werden müssen. Hauptzahler wären: Bundesrepublik 122,3 Mill. DM= 46 0% Frankreich 66,1 Mill. DM= 25% Belgien 32,0 Mill. DM= 12 0% Nun, die Festsetzung mit 0,3 Prozent im ersten Monat und Ansteigen bis zu 0,9 Pro- zent(bis Jahresmitte) war für die beteilig- ten Länder ein schriller Weckruf. Belgien, dessen Kohlen- und Stahlerzeugung rund 14 Prozent des gesamten Sozialproduktes und rund 35 Prozent der gewerblichen Er- zeugnisse darstellt, protestiert am lautesten. Aber auch in der Bundesrepublk und in Frankreich herrscht miß vergnügliche Stim- mung. Der Verwaltungsaufwand der Montan- umion kann— so schätzen Fachkreise höchstens 10 Prozent des aus solchen Sätzen zu erwartenden Umlageaufkommens aus- machen. Die Hohe Behörde will— nach krüheren Erklärungen zu schließen— nicht selbst zum Bankier für Investitions-Finan- zierung werden. Sie schöpft aber mit dieser Umlage, zu der sich noch der Kohlenaus- gleich 1953) hinzugesellt, die Mittel für Selbstfinanzierung ab. Besonders kraßg wirkt sich das für das Ruhrgebiet aus, wo die steuerlichen Abschreibungssätze zu je Tonne Kohle mit 2,20 DM festgesetzt waren, wäh- rend die Montanumlage und die Ausgleichs- Umlage allein mit 1,31 DM jede Tonne ver- wertbarer Förderung belastet. Bei Stahl be- trägt die Belastung durch Montanumlage 3,15 DM je Tonne, während die normalen Abschreibungen auf 20.— DM. je Tonne festgelegt waren. Bis zur Klärung, was mit den im Um- lageverfahren erzielten Uberschüssen be- Zweckt wird, ist es müßig, Kritik zu üben. Möglich, daß die Hohe Behörde Fonds für Bürgschaften schaffen will, die den arige- schlossenen Unternehmen den Erwerb von Investitionskrediten erleichtern sollen. In diesem Falle bleibt es aber fraglich, ob es Zweckmähig ist, die von der Hohen Behörde kontrollierten Betriebe der eigenen Mittel ) Nach 8 25 des Uebergangsabkommens beträgt der Höchstsatz der Ausgleichsumlage für das erste Jahr des gemeinsamen Marktes 1,5 Prozent des Erlöses. 5 zu entledigen, um sie auf Fremd finanzierung zu verweisen. Die deutsche Zahlungsbilanz, die bei die- ser Gelegenheit um Devisen im Werte von 200 Millionen DM erleichtert wird, muß auch— zumindest am Rande— erwähnt werden- damit die maßgeblichen Stellen auch diesen Faktor nicht ganz vergessen. Sektsteuer-Senkung verdoppelt Umsatz (Op) Der Sektumsatz im Bundesgebiet habe um November und Dezember alle Exwartungen der Sektindustrie übertroffen, erklärte ein Sprecher des ‚Verbandes der deutschen Sekt- kellereien“ am 5. Januar in Wiesbaden. Wenn auch gegenwärtig die genaue Höhe des Sekt- konsums im Weihnachtsmonat noch nicht be- kannt sei, so dürfe doch mit einer Umsatz- steigerung von 50 bis 100 Prozent bei den ein- zenen Kellereien gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gerechnet werden. Verschiedene größere Kellereien hätten so- gar über 100 Prozent mehr Sekt verkauft als im Dezember 1951. Auffallend sei insbesondere die verstärkte Nachffage nach billigeren Sekt- marken. Die deutsche Sektindustrie führt diese Ent- wicklung darauf zurück, daß in den letzten Monaten nach Senkung der Sektsteuer weitere Konsumentenkreise erschlossen worden seien. Gaststätten und Händler, die in den letzten Jahren keinen Sekt mehr bezogen hätten, seien jetzt wieder Abnehmer. Grundgesetz der Binnenschiffahrt (Hi.) In Duisburg- Ruhrort wird sich der Verkehrsausschuß des Bundestages am 7. Ja- nuar mit dem Gesetz über den gewerblichen Binnenschiffsverkehr, dem schon seit gerau- mer Zeit diskutierten„Grundgesetz“ der Bin- nenschiffahrt, befassen. Dabei werden Vertre- ter der interessierten Kreise als Sachverstän- dige gehört werden. Das Binnenschiffartsgewerbe will in dieser Sitzung folgende Anliegen vorbringen: J. Die in Paragraph I des Gesetzes vorge- sehne Genehmigungspflicht für alle Verein- barungen zulischen Schiffahrtstreibenden unter- einander über die Verteilung von Fracht- und Schleppgut sei unvertretbaf und hemme stark den normalen Geschäftsablauf. Die Binnen- Schiffahrt lege daher entscheidend Wert darauf, daß sich die Genehmigungspflicht auf derartige Vereinbarungen zuischen Schiffahrtstreibenden und Schiffahrts verbanden sowie zwischen Schiffahrtsverbänden untereinander beschräùnke. 2. Gegen die Beibehaltung des bewährten Frachtenfestsetzungsverfahrens in der Binnen- schiffahrt mit einem Zwang zum Interessen- ausgleich hat der Bundesrat Bedenken er- Roben und strebt die Festsetzung der Binnen- schiffsfrachten durch den Bundes verkehrs- minister an. Hiergegen wendet sich das Ge- werbe und fordert die Annahme des Regie- rungsentwurfes, Wonach die Frachtenaus- schusse die Binnenschiffahrtsentgelte festset- zen und der Bundesminister für Verkehr die Beschlũsse der Frachtenausschüsse als Rechts- verordnung verkündet. Harte Kritik am Bundes kohlenrat (Hi.) Maßgebliche Wirtschaftskreise kritisie- ren die vorgesehene Zusammensetzung des Bundeskohlenrates. Die Vertretung der Koh- len verbraucher sei zu schwach, da bei insge- samt 31 Mitgliedern nur 7 auf die Kohlever- braucher und nur 2 auf den Kohlenhandel entfallen sollen. Besonders kritisiert wird, daß die Industrie nur einen einzigen Sitz erhalten soll. Der vorgesehene Minderheitenschutz sei gerade für die, für die er gedacht sei, keines- wegs ausreichend. Die Wirtschaft fordert aus diesen Grunden für Handel und Verbraucher ein gestaffeltes Mehrfachstimmrecht, um gegenüber der Er- zeugergruppe ein Gleichgewicht herzustellen. Außerdem sei es notwendig, nach Auflösung der Deutschen Kohlenverkaufsstelle DKV) eine Steuerungs- und Ausgleichsstelle zu behalten, die sich um den„Beschäftigungsausgleich“, den „Sorten- und Förderausgleich“ kümmert. Schließlich dürfe die Beteiligung der Gewerk- schaften keineswegs präjudizierend für son- stige Organisationen im Bereich der gewerb- lichen Wirtschaft, etwa bei den Industrie- und Handelskammern, wirken. Die Wirtschaft lehnt auch die Beteiligung der Länder und Gemeinden am Bundeskohlen- rat ab. Hier sei für diese kein unmittelbares Interesse gegeben. Der staatliche Einfluß sei durch die Aufsicht des Bundeswirtschafts- ministeriums ausreichend gesichert. Außerdem wird davor gewarnt. in dem Gesetzentwurf eine ständige Rechtsgrundlage für Lenkungs- maßnahmen bei der Kohle zu verankern, hin- sichtlich der Preisbildung bei der Kohle wird vorgeschlagen, ähnlich wie beim Eisenpreis, nicht starr zu fixieren, sondern einen Raum für Abweichungen nach unten und oben zu belassen. Die notwendige Angleichung des In- lands- und Auslandspreises soll durch Er- höhung des Inlandspreises um 3.— DM je Tonne auf die Höhe des Exportpreises erfolgen, zumal der Inlandspreis wesentlich unter dem Preisniveau der übrigen Schumanplanländer liege. Dadurch könne ein„übergebührliches Abfließen deutscher Kohle nach Bildung des gemeinsamen Marktes“ verhindert werden. Außerdem werde dadurch auch die Rentapili- tät des deutschen Kohlenbergbaues gefördert. Wohnbau- Optimismus Programmziel anscheinend erreicht (Hi.) Nach einer Statistik des Bundes woh- nungsbauministers sind in den ersten zehn Monaten des Jahres 1952 insgesamt über 232 000 tatsächlich seit Jahresbeginn fertiggestellte und bezogene Wohnungen statistisch nachgewiesen worden. Nach den dem Bundes wohnungsbau- minister nun zur Verfügung stehenden Unter- lagen sind jedoch effektiv bis zum genannten Zeitpunkt rund 80 000 bis 100 000 Wohnungen mehr fertiggestellt worden, so daß auch für 1952 mit der Neuerstellung von mindestens 400 000 Wohnungen gerechnet werden könne. In diesem Zusammenhang erfahren wir, daß die endgültige Neubauziffer für 1951 nicht 403 000, sondern 433 000 betragen hat. Dr. Gast 60 Jahre alt (Hi.) Der Leiter des Instituts„Finanzen und Steuern“, Bonn, Finanzpräsident i. R. Dr. Georg Gast, wird am 8. Januar 60 Jahre alt. Dr. Gast zählt zu den führenden Finanz- und Steuerpolitikern der Bundesrepublik und ge- nießt auch in ausländischen Fachkreisen hohes Ansehen. Er ist einer der entschiedensten Vor- kämpfer für eine rationelle öffentliche Haus- haltswirtschaft und in deren Rahmen für eine Steigerung der Produktivität, zur wirtschaft- lich und sozial besten Wirkung und zu einer optimalen Lastenverteilung führenden Be- steuerung. Dr. Gast wurde bei der Gründung des Instituts„Finanzen und Steuern“ vom Kuratorium als geschäftsführendes Vorstands- mitglied bestellt. Gleichzeitig leitet er die Ab- teilung Steuern, Finanzen, Geld und Kredit des Deutschen Industrie- und Handelstages OIHT) und ist Mitherausgeber der Deutschen Steuer- Rundschau“. Marktberichte vom 3. Januar Offizielle Notierungen der Produktenbörse. (VWD) Inlandsweizen 46,—, Inlandsroggen 42. bis 42,50, Braugerste 47,5048, 50, Futtergerste inl. 38.—, dto. ausl. 38,50, Inlandshafer zu Futter- zwecken 35,75 bis 36,50, Industriehafer 38,.— bis 39,.—, Auslandshafer nicht not., Weizenmehl Type 550 64,50, dto. Type 812 61,00, dto. Type 1050 58,80, Brotmehl Type 1600 53,50, Roggenmehl Type 1150 55,50, dto. Type 1370 54,15, Weizenkleie prompt 22,50, dto. per Februar/ April 23,.— bis 23,50, Roggenkleie 24,.—, Weizenbollmehl 24,50 bis 25,.—, Trocken- schnitzel nicht not., Biertreber nicht not., Malz- keime 28,.—, Rapsschrot 26,.— bis 26,50, Erdnuß- kuchen 42,—, Soyaschrot 43,50, Kokosschrot 32. bis 33,—, Palmkernschrot 32,3 bis 33,.—, Mais 42,50, Milokorn nicht not., Kartoffeln 6,50 bis 6,75, Ten- denz still. Vorstehende Preise sind Großhandels- preise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lie- kerung. Kartoffeln per 50 kg frei Mannheim. Mehl- preise brutto für netto einschließlich Säcke. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Bei geringer Anfuhr und guter Nach- frage erzielten: Tafeläpfel A 16—25, B 10—15, Feld- salat geputzt 160-180, dto. ungeputzt 140160, Ro- senkohl 40—42, Knollensellerie 24—27, Lauch 28—29, Kresse 90. Mannheimer Schlachtviehmarkt. (VWD) Auftrieb: 359 Stück Großgvieh(in der Vorwoche 458), 315 Kälber(339), 1602 Schweine (1668), 27 Schafe(d). Preise je/ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 90100(95—102), B 7085(76—84), Bullen A 85—100,(87100), B 72—84(76—85), Kühe A 70—80(un.), B 3367(53—65), C 46—54(465), D 37—42(36—43), Färsen A 92—105(94104), B 80-90 (50—92), C 70—78(), Kälber A 133—145(137—150), B 120—132(125—135), C 100—116(100—120), D 80—85 (7890), Schwenie A und B 125—130(122—128), C 124—130(120—128), D 120—127(120—126), E 100—122 (116—122), Sauen G 1 110117(105-113),& II 100 bis 108(-), Schafe 63—73(—). Marktverlauf: Großvieh langsam, Ueberstand, Kälber schleppend, kleiner Ueberstand, Schweine langsam, ausverkauft. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 22 Ochsen, 18 Bullen, 49 Kühe, 39 Färsen, 174 Kälber, 513 Schweine und 25 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 92 bis 102, B 75—90, Bullen A 94—101, B 85—87, Kühe A 68—92, B 53—62, C 42—53, D 37—43, Färsen A 90—105, B 86—95, Kälber A 135—145, B 120-134, C 103—119, D bis 100, Schweine A 128—130, B I 128130 B II 128—132, C 128132, D 128—130, Sauen G I 110—113, Schafe A 70—75, B 60—68. Marktverlauf: Großvieh, Kälber, schweine und Schafe mittel, geräumt. Lebe leicliter und bleibe länger jung ir Wes brauchen 1 wir: Mehr Ruhe, — weniger Hlesten, n besseren Schlafund wehr Krafl. Die grohe Zeitkrentcheit isf die Ner- vositöt! Angste und Mangel heben die Kröfie verzefrl. Das Gewicht hat men bold wieder-die Nerven nich!. Erst seſt kurzem wissen die Wissenschaftler; Störungen im vegeleſiven Nervensysſem incl die Ursschen der mei- sen orgsnischen Etkran- kraft. Der Mensch breucht ſñglich 4.6 g reines Lecithin (nsch Koch). Nehmen Sie Or. Bust's Reinſecithin, jede Ein- heit enthölt 1g Reinſecithin.. Der ganze Miensch wird akti- viert. Wir schlafen fief und fest, nervös erkrenktè Organe, ge- sunden(z.B. Kopf, Herz, Ns. 5 2 5 Tustäncle, die ſhfen Zusfand besffmmen: Nervenzeſſe d im erschöpften,& im ermödeten, e im ausgerohten Zustand. „%%%%%% e e e„„„„ e e kungen ünd gen, Salle), Verdauung, Aus- 3 Schöädi- scheidung und die Funkſion jen der lebens- der Gewebe und Drüsen Wer. den gefördertl. Machen Sie eine Kur, wenn Sie die Wirkung einer 1 erfahren haben. Fordern Sie die Schrifl: „Lebe leichter“ kostenlos durch C. H. Buer, in- dienmelt. inlecithin eee 2 a Ltebliebe Nach— *.* INI 7 41 Katholische Kirche. Dienstag, Fest der hl. drei Könige. Jesuiten- kirche: Messen 6.00, 7.30, 8.30; 9.30, 911700. 49.30. St Sebastian: Messen 6.00, 7.00, 8.00, 9.00, 10.30, 19.30 Uhr. Heiliggeist: Messen 6.00, 7.00, 8.00, 9.00, 10.00, 11.30, 19.30. Liebfrauen: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 11.00, 18.30 feierl. Vesper.. St. Josef: Messen 6.15, 8.30, 19.30 Uhr. St. Nikolaus: Messen 6.30. 9.00, 19.30: Feuden- heim: Messen 6.30, 7.30, 9.00, 10.00, 19.30. Seckenheim: Messen 5.45, 7.00, 10.00, Andacht 14.00.— Nek karau: Messen 7.00, 8.00, 10.00, 20.00. Käfertal: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 19.00.— Waldhof: Messen 7.00, 9.00, 10.30, 19.30. Wallstadt: Messen 9.30, 19.30. Pfingstberg: Messen 9.00, 19.30. Almenhof: Messen 7.00, 8.00, 9.30, 19.30. Käfertal- Süd: Messen 7.00, 9.00, 19.00 Uhr. Nvesheim: Messen 7.15, 9.30, An- dacht 14.00 Uhr. 1 — Uhr — mats 8 tte in neuw. Zust., 17 000 km. mit n en n en — be. OSTST abr- GARAGE rahl 21 e, Kraftfahf zeuge UTO- VERLEIH „Kabrio- Limousine, Kombibus Fallmann Sator obellstr. 28, T. 525040 4, 13. T. 8 28 53 Auteheus Huto verleih see Tel. 42614. Mannheim, TE, l/ VW 32, Olymp., DKW Qu 7. 10, Telef. 6 48 90 d. ep. Werkst. BIIERHT& WIC RENT Autoverleih, Telef. 4 18 66, Neckarauer Straße 215. Autoverleih 1 Neckarauer Straße 103 Tankhaus Weickinger Telefon 461 07 und 488 10 Nuaws age Auswahl bester Pkws. üdwestd. 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Gentner nachstehenden Sätze: Tut nie unrecht; seid berühmte Duden hat einmal mit Entsetzen spiel„Die Taufliege“ uraufgeführt. Main-Ban! 8 f f festgestellt, daß Luther auf einer einzigen 27 2 munale La Mr aber im Recht, so habt ihr recht, ja das Seins dee Wert e den ee e Das Stück behandelt das Frob le ben größte Recht, wenn ihr euer Recht sucht.“— Ane en Seschneben hat: Zweiffel. Zwey⸗ Euthenasie im einer verworrenen, von ur. 800 16, Als der Offizier Halt gebot. machten die fel, Zweivel. Lessing war ein so treuer bolen und ärztlichen Fachausdrücken bel Soldaten halt, aber beim nächsten Befehl Sachse, daß er Belz. Bilz. Berle. Budel, ten Diskussion. Mutter 3 hat machte der zweite kehrt statt Front.“— Tutzend, Prezeln, Dasse schrieb. Goethe Hilfe eines Kinderarztes ihr lahmes,— „Neulich aßen wir Schweizer Käse und italie- nischen Salat und tranken dazu Münchener Bier; wir fanden, daß bayerisches Bier doch etwas anderes und wirklich etwas Gutes und um ein erhebliches besser ist als das beste Bier anderswo.“—„Er wünschte ihr alles Gute und sagte, er werde alles mögliche, ja sein möglichstes tun, um das Beste zu er- reichen.“—„Er fährt rad und Auto. er läuft eis, ja er fährt sogar sehr gut Schlittschuh und ist auch in der Schule der Zweite.“— „Wenn wir ein Kleid kaufen wollen, so ist es das einfachste, wir kaufen das einfachste. denn das Einfachste ist das Beste.“ Die Beispiele handeln nur von einem einzigen Problem der deutschen Rechtschrei- bung, der Frage, welche Wörter man groß und welche man klein schreibt. Vermutlich wird sich der Freund, dem Sie diese Zeilen diktiert haben, erkundigen, warum das Münchener Bier groß und das bayerische Bier klein geschrieben werde. warum rad klein, das Auto aber groß geschrieben wer- den miisse und warum man alles Gute mit einem großen und alles andere mit einem kleinen Anfangsbuchstaben schreiben solle. Sie können ihm darauf mit gutem Gewis- sen antworten, daß kein Mensch auf Erden eine wirklich überzeugende Begründung für diese Feinheiten geben kann. Die Sprach wissenschaftler haben ähnliche Sätze versuchsweise Hunderten von Leuten diktiert. Das beste Ergebnis erzielte ein Lehrer. der sehr viel über Rechtschreibung veröffentlicht hatte und mit nur drei Recht- schreibfehlern bei einer Druckseite durch- kam. Gewöhnliche Akademiker kamen bis auf 78. Vermutlich hätte der Korrektor einer großen Zeitung am besten abgeschnitten. Nun kann man ehrlich zugeben: die großen Buchstaben sind das un angenehmste Kapitel der deutschen Rechtschreibung. Aber auch sonst gibt es allerhand Fallen. Fragen Sie einmal Ihre Freunde, ob sie aus den nachstehenden drei Sätzen die darin stek- kenden 17 Rechtschreibfehler ohne weiteres herausfinden:„Gib mir blos ein bischen Gries.“—„Der Atleth brachte die numme- rierten Zigarettenpackete in die Droguerie, trank im Galop eine Bouillion., faullenzte und war seelig.“—„Das Schäzchen legte seine Kaputze ab, holte die Schürtze und puzte mit Strapatzen Matrazen.“ 5 Schweizer Bühnenbilder Eine Ausstellung in Düsseldorf Die Ausstellung„Das Schweizerische Bünenbild“, die def Kunstverein für die Pheinlande und Westfalen in Düsseldorf zeigt(anschließend wird sie ins Ausland wan- dern), ist ein glückhafter Beweis dafür, daß ein von beiden Weltkriegen nur am Rande berührter Staat sich geistig-künstlerisch, ohne politische Störungen, folgerichtig-fort- schrittlich entwickeln konnte. 600 Doku- mente demonstrieren in fünf Sälen Modelle und Entwürfe für Theaterbauten und Sze- nen, Bühnenbilder, Figurinen, Kostüme, Ma- rionetten und Masken als Anteil der Schweiz am Geschehen der darstellerischen Kunst vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Ge- genwart. 5 Am Beginn steht der auf den alten Fest- spielen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts kußende Adolphe Appia(18621928), der Schöpfer der modernen stilisierten Raum- bühne, in die er als wesentliches Mittel das Farbige Licht einbezog. Schweizer Maler, Graphiker und Architekten aus drei sich überschneidenden Kulturkreisen haben dann kortenwickelt, was nun als lebendig-anschau- cher Rechenschaftsbericht ausgebreitet ist, u. a. Arbeiten von: Karl Walser für Max Reinhardt und Hans Gregor, Alexandre Eingria für das Festspielhaus Mezièeres bei Lausanne, André Petrottet, von Laban, Max Sulzbachner, Max Bignens, Erie Poncy bis zu Teo Otto, Fritz Butz und Max Max Röth- Usberger. 8 ————————c—ç—çj———ç——— überließ die Rechtschreibung grundsätzlich seinem Sekretär. Friedrich der Große kämpfte besonders hart mit dem Großschreibe- problem. Bei dem Satz,„Sie gehen auf Der oder Herunter“ ist nur schwer zu erraten, daß es„auf der Oder herunter“ heißen soll. Blücher half sich bei diesem Problem— ähnlich wie Stefan George und Jacob Grimm, nur aus anderen Gründen—, indem er fast alles klein schrieb. zum Beispiel nach der Schlacht bei Leipzig:„mit die ordens weiß ich mich nun kein Raht mehr ich bin wie allt kuttsch perd behangen, aber der gedanke lohnt mich über alles daß ich der- jenige war der den übermütigen tihrannen demütigte.“ Selbstverständlich hat man von jeher versucht, die deutsche Rechtschreibung zu reformieren. Schon im Jahre 1873 hat man — sogar mit Zustimmung Dudens— alle Dehnungszeichen abschaffen, also Kole, Fane, Sal und so weiter schreiben wollen, aber die Regierungen lehnten diesen Entwurf der Rechtschreibungskonferenz ab. Noch viel weiter ging der sogenannte Leipziger Plan von 1931. Er wollte ohne Ausnahme alles klein schreiben, die Buchstaben v. sz, chs und qu durch f. s. ks und kw ersetzen, alle Bezeichnungen für Dehnungen und Kürzun- gen abschaffen und noch einige weitere Ver- einfachungen treffen. Es wäre dann zum Beispiel folgender Text entstanden:„als maine Muter ainmal mainte, main winter antsug müse mir tsu klain geworden sain und ich brauche ainen noien, fernainte ich es.“ Hier ist der Pendel offenbar zu stark nach der anderen Seite. nämlich nach einer möglichst lauttreuen Schreibung ausgeschla- gen. In den letzten Jahren hat eine Kom- mission in Berlin unter Mitarbeit der So- Wjetbehörden fast ebenso radikale Vor- schäge gemacht. Außerdem gibt es etwa ein halbes Dutzend vermittelnde Vorschläge. Das Problem ist nicht so einfach, daß man den Knoten durchhauen könnte. Die meisten Rechtschreibänderungen bedeuten „Die Taoufliege“ von Charles Wilson in Stuttgart Ein Szenenbild mit(von links nac rechts) Condé und Gertrud Habel-Lukasiewiez. Siehe spondenten auf dieser Seite. verzichtet, die Haupt wörter groß zu schrei- ben, so wird zumindest die gegenwärtige Generation einige Schwierigkeiten haben. Die drei Sätze: Wenn wir Weise reden hören“,„Wenn wir weise Reden hören“ und „Wenn wir weise reden hören“ lassen sich in ihrem dreifachen Sinn nur mit Hilfe der Großschreibung unterscheiden. Freilich ist das ein ausgetüfteltes Beispiel. Aber auch sonst würde mancher Bauer. der ge- wohnt ist, seine Bibel vorzunehmen. auf er- hebliche Schwierigkeiten stoßen. wenn er sich plötzlich an eine neue Rechtschreibung gewöhnen müßte. Wir dürfen nicht verges- sen, daß auf der Welt sehr viel mehr gelesen als geschrieben wird. Die radikalen Reformer. die alle Groß- buchstaben abschaffen wollen, verweisen darauf. daß man die Schreibmaschinen dann Wesentlich vereinfachen könnte. Aber solange man in fremden Sprachen Namen und Satz- anfänge noch groß schreibt. wird man auf Großbuchstaben in der Schreibmaschine nämlich: das Schreiben wird leichter,. aber schwerlich verzichten können. Es scheint das Lesen wird schwerer. Wenn man darauf auch naheliegend, den Buchstaben ph durch Franz Essel, Jonny Goertz Kurt Rasche, Curt duch die Kritik unseres Stuttgarter Korre- dpa-Bild f zu ersetzen. Aber diese Verbesserung Würde alle Wörterbücher zu kostspieligen Aenderungen zwingen. Hier ist eine maßvolle Reform unerläß- lich und eine radikale schädlich. Man sollte einige Warzen entfernen. vor allem die Will kürlichkeit der Großschreibung, aber darauf verzichten, das Antlitz unserer Sprache auf dem Kommandowege zu verändern. Eine Rechtschreibekonferenz der Fachleute könnte die richtigen Wege unschwer finden. Wer aber das ganze Problem zu trocken findet, dem kann ich zum Schluß einen Rat- schlag geben, wie er mit Hilfe der deut- schen Rechtschreibung leicht 3 Mark ver- dienen kann. Er braucht nur mit einem Freund zu wetten, er werde diesem einen ganz einfachen Satz von acht Wörtern dik- tieren, den der Freund keinesfalls richtig schreiben könne. Sodann diktiert er ihm den Satz:„Der Müller mahlt, der Maler malt; beide malen.“ Die Schreibart mach)len ist im Duden nicht vorgesehen und daher nicht zulässig. Ludwig Reiners Träger des Pour le Mérite der Friedensklosse Wir setzen hler unsere Serie über die Träger des Pour le mérite der Friedensklasse fort. Wergleiche auch Morgen“ vom 23. und 30. Dezember 1952.) General Hermann von Kuhl ist der ein: zige Inhaber der beiden Klassen des Pour- le-merite-Ordens, das heifft sowohl des von Friedrich II. 1740 gestifteten Ordens für militärische Verdienste sowie des 1842 von seinem Nachfolger auf dem preußischen Königsthron ins Leben gerufenen Pour le mérite der Friedensklasse Ueber Hermann Kuhls militärische Verdienste zu sprechen, ist hier nicht der Ort. Um so fesselnder ist für den, der die Kulturgeschichte für den wichtigeren Teil der Geschichte hält, die Tatsache, daß seit der Verleihung des Frie- dens-Pour-le- mérite an den alten Moltke stets ein literarisch und geistig besonders hervorragender Offizier dekoriert wurde. Es lag ein schmerzlicher Zug auf dem Gesicht des Generals. den wir in seiner Frankfurter Wohnung besuchten, als er be- richten muß, der Orden, der von Moltke über Verdy, Blumenthal, Freytag-Loring- hoven zu ihm wanderte, sei beim Bomben- angriff auf sein Berliner Haus mit ver- brannt. Ein neues Exemplar wolle er aber in seinem hohen Alter nicht mehr bestellen, da es doch für den Nachfolger zurückgege- ben werden müsse., Ist dieser Verlust des Moltkeschen Ordens nicht ein Sinnbild für den Verlauf der neueren Geschichte Deutsch- lamds?. General von Kuhl wurde am 2. Novem- ber 1951 95 Jahre alt und wird an seinem Lebensabend, den er in voller geistiger und körperlicher Rüstigkeit verbringt, von sei- ner in Physik und Mathematik ausgebil- F EANZ WERF El. III. Dr. h. c. Dr. phil. Hermann von Kuhl deten Tochter betreut. Der Ausdruck seiner lebhaften Augen wird noch um einen Grad schmerzlicher, als er von jenem Ereignis spricht, das er als den schlimmsten Augen- blick seines Lebens bezeichnet. Das War da- mals, als er 1914 die Stelle des General- stabschefs der armee von Fluck, also die Führung des reehten riltgels des delitschen Truppen in Frankreich, bekleidete. Damals kam der Oberstleutnant Hentzsch im Auf- trag des deutschen Hauptquartiers, das die Uebersicht verloren hatte, und verlangte die Zurücknahme der Armee. Kluck und Kuhl weigerten sich zunächst, da sie keine Not- Wendigkeit zum Abbruch der siegreichen Marneschlacht sahen. Erst als Hentzsch dar- auf hinwies, die 2. Armee gehe bereits zu- rück und es drohe daher der ersten Gefahr, mußten die beiden Heerführer nachgeben, und sie taten es offensichtlich in dem Be- wußtsein, daß damit der furchtbare Ernst eines langen Krieges heraufbeschworen sei. Es ist erschütternd, solch entscheidende Wendepunkte in dem Antlitz und den Wor- ten eines Mannes gespiegelt zu sehen, der als geborener Rheinländer besonders um die schicksalshaften Dinge zwischen Deutsch- land und Frankreich wußte. Hermann von Kuhl galt schon früh als so bedeutend, daß er 1914 mit dem erblichen Adel ausgezeich- net wurde. Als besonnenen Mann berief man ihn in den Untersuchungsausschuß des Deutschen Reichstages nach 1919, der den Ursachen für den Zusammenbruch von 1918 nachgehen sollte. Seine große Belesenheit und seine tiefe geschichtliche Bildung tru- gen ihm bald darauf die Mitgliedschaft der historischen Kommission des Reichsarchivs ein, die das dort im Entstehen begriffene große Werk über den Krieg zu begutachten hatte— jenes Werk, daß für immer die beste Quelle für die Geschichte dieses er- sten“ Welkkrieges bleibt. Hermann v. Kuhl schrieb nicht nur eine Allgemein verständliche Geschichte des ersten Weltkrieges, sondern gab auch seit 1924 viele Jahre lang das Deutsche Offiziersblatt her- Aus, das von hoher Warte aus. ohne sich der nazistischen Ideologie zu verschreiben, auch Viele kulturelle Probleme behandelte. Man- cher bedeutende Mann arbeitete gerne dar- an mit. Und er gehört wie der langjährige Kanzler des Friedens-pour-le-mérite, Max Planck, oder Albert Einstein, zu den gei- stig hervorragenden Männern. die sich, wie S0 mancher Gelehrte, nicht scheuten, in die angeblichen Niederungen“ herauszusteigen und in der Tagespresse ihre Gedanken all- gemein verständlich darzulegen. Von 1924 pls 1928 schrieb er in einem damals führenden Blatte der„Berliner Börsenzeitung“, Auf- sätze unter dem Titel„Vor zehn Jahren“, die die tragische Geschichte des deutschen Volkes während des ersten Weltkrieges schilderten und feinsinnigen Analvsen un- terzogen. Ob sich von 1949 bis 1955 jemand zu einer ähnlichen Aufgabe bereit findet? Es scheint nicht so. Als wir von Max Planck und manchem einzelnen mit ihm Erlebten sprachen, da ging ein Leuchten über das Gesicht des alten Mannes, der nun schon sechs Jahre älter ist als Max Planck(gest. 4. Oktober 1947) wurde. Und unvergeßlich sind die Worte echter Ehrfurcht, die dieser Offizier über den großen Mann deutscher Wissenschaft in der ersten Jahrhundert- hälfte sagte. Hans Hartmann krüppeltes und taubes Kind dem Gnat tod ausgeliefert. Ein geschwätziger Ste 8. Jahrge anwalt, zwei Aerzte und die armen debattieren mit gewaltigem Wortsch und schütterer Logik, ob die Tat bered War. Zu allem hat der Autor mit sel Hang, recht tief zu schürfen, noch ein 5 werk in das Stück gegrübelt. Schlag Wetter und der Gasschlauch, zu dem C Mutter greift, beenden das Stück so raschend, wie es begonnen hat. 5 Zwar hat Charles Wilson das Ta kühne Bilder zu projizieren, Dialoge dra 5 tisch zuzuspitzen und so den Zuschauer Pari weilen zu packen. Aber das Talent ist René M von der Manier überwuchert. In dis unterbra Stück gibt es keinen Satz, der nicht d den Fart ständige Wiederholung zur Banalität mit ihm am Rand der unfreiwilligen Komik ꝶ rung Ma Die Taufliege, die dem Biologen als zu er wa suchstier dient, wird so heftig zitiert, genstund sich daß fußkranke Tier, das den Todes 6 in sich trägt, als Symbol für das Stück Ren 8 radezu aufdrängt. geordnet Das Publikum identifizierte sich l schauer- mit der matten und flügellahmen Taufft nung er! mit welcher der Autor experimentiert. Sagte, 9 sons sterotype Wiederholungen wirkten die deu monoton wie Tütenkleben. Die Aufführ schließlic unter Franz Essel mit der begabten Gert nalverse Habel-Lukasiewicz in der Hauptrolle Ratifizie dem interessanten Bühnenbild von I in die Heinz Franke war freilich so eindrucks rung 2 daß man das Gähnen, das Schmunzeln i schenzeit die unfreiwillige Komik und den Wu vielmehr nach einer Parodie dieses Stücks dan dem Zie und höflich unterdrückte, und der Bee werkes gung dieser Taufliege mit jenem würdi ren. Die Ernst beiwohnte, der fast penetrant kollen g. jedem Satz des Stücks klang. Hans Ba Koltur-Chronik Luf. Der Komponist Boris Blacher wird he Köln Dienstag, 50 Jahre alt. Er ist in Nechwang(Ch 325 525 geboren, sollte ursprünglich Architekt wen studierte dann aber bei Friedrich E. I dern der Musik. 1929 erschien sein erstes Werk, beratung „Jazz-Koloraturen für Sopran, Saxophon stelle de Fagott“. Seine jüngste Komposition, die mitteilte lett-Oper„Preußisches Märchen“, ist bei den ein. Berliner Festwochen 1952 in Berlin ura reits La kührt worden. Dazwischen liegen zahlre Im neue Werke der Kammermusik(darunter auch sation a1 Kammeropern„Die Flut“ und„Die Na, lich, aue schwalbe“), je ein Violin- und Klavierko t sowie Ballette, Oratorien, eine Sinfonie In de Kompositionen für Orchester. gebietes Für den Schauspieler Horst Caspar, der eingerich 27. Dezember im Alter von 39 Jahren ges len von ben ist, veranstalteten Berliner Schausp gen und und Theaterfreunde am Sonntag im Schi fung vor Theater eine Trauerfeier, in der U. a.. Jg w Söhnker, Kultursenator Prof. Joachim Tib Faint 815 tius, Wolfgang Götz, Käthe Dorsch und 5 1 0 Quadflieg sprachen. Im Foyer des Schil a8 8 Theaters, an dem Caspar zuletzt einen Jai Wird. 1 vertrag hatte, wurde eine Gedenkausstell arbeiten mit Rollenbildern und der Totenmaske Angriff; Schauspielers gezeigt. haltsplar Der Bremer Senat hat als ersten Literat sind ber Preis der Freien Hansestadt Bremen die 8 schutzau tung des„Rudolf- Alexander- Schröder- Pf ses“ beschlossen. Die nach dem Ehrenbün der Hansestadt benannte Stiftung soll 2 75. Geburtstag Schröders am 26. Januar Lu einem Festakt verkündet werden. Der PU von fünftausend DM wird alljährlich 2 Köln ersten Male am 26. Januar 1954 für das be Luftver! deutschsprachige literarische Werk el Köln ge lebenden deutschen Autors verliehen.“ 151185 0 jeweilige Werk, das im Druck vorliegen d 11 bereits an einer deutschen Bühne aufgeft 5 sein muß, wird vop einer siebenköpfig ammen durch den Bremer Senat bestimmten Jury d tungen gewählt. gesellsch Liselotte Enck vom Stadttheater M Bundes Sang am vergangenen Sonntag im Mannbeit falen. L Nationaltheater an Stelle der erkranh Millione Natalie Hinsch-Gröndahl die Rolle der Sa teil) in der gleichnamigen Over von Richard Stra 5 „Die Frau als Schöpferin“ ist der I einer neuen Ausstellung, die die Mannhein N Kunsthalle vorbereitet. Sie umfaßt Werke!“ gewandter Kunst, und zwar Textilien, Ke miken, Gläser. Lederarbeiten, Bucheinbän Gold- und Silberschmiedekunst und Em arbeiten. Die Ausstellung wird am 17. Fan eröffnet. N Stuttf wendet gegen d. Copyright by 8. Fischer verlag, Frankfurt 18. Fortsetzung Die verschwommenen Augen des Blinden gingen zuerst im Kreis. Dann fragte er mit seiner hohlen, sehr hohen Stimme: „Wieso Linek, was heißt Linek?.. Wer lebt noch von diesen Lineks?“ Der sensationslüsterne Lehrer klärte ihn auf: „Aus Wien ist eine Linek angekommen, Herr Prossnitzer, heut mit dem Mittagszug.“ Prossnitzers Schildkrötengesicht verhun- dertfachte ärgerlich sein Faltennetz: „Daß heut eine Dame mit dem Mittagszug angekommen ist, das brauchen Sie mir nicht zu sagen, Herr Hvizd, das weiß ich.. Ist die Dame eine Linek?. Moment bitte.. Ich muß mir diese Lineks zuerst auszählen.“ Er sagte das, als sei die Erinnerung keine intuitive, sondern eine mathematische Gei- stestätigkeit und das Gedächtnis eine Art von mechanischer Rechenmaschine, die man nur richtig einstellen müsse, um zu dem ge- Wünschten Resultat zu kommen. Sein Kopf begann sich zu wiegen, und er trat im Sitzen von einem Bein aufs andere wie ein Weber vor dem Webstuhl. Nach drei gesammelten Minuten hatte er den Fall aus seinem Ma- gaezin her vorgezogen: sang,„das Häusl ist gestanden zwischen Kaschpar und Schubrt. Heut steht das Spritzenhaus dort.. In den achtziger Jah- ren denk ichs noch.. Zehn Joch Feld, Gerste, Hafer, Kartoffeln, nichts Besonderes, drei Kühe. Der alte Linek hat die dritte Toch- ter vom Kaschpar geheiratet und nichts mit- bekommen. Sechs Kinder haben sie gehabt, lauter Mädeln, nein, pardon, einen Burschen auch. Ein, schlechter Bauer, hat getrunken, hat sein Grundstück verkauft an die Ge- meinde damals, so im Fünferjahr, schlecht verkauft, Schulden, schlimme Wirtschaft.“ Pfarrer Ottokar Janku, der dem Singsang mit angestrengter Miene geleuscht hatte, fiel jetzt ein: „Und dieser Linek hat einen einzigen Sohn gehabt, Herr Prossnitzer, nicht wahr?“ Der Neunzigjährige lehnte sich gekränkt zurück und legte Verwahrung ein: „Ich brauch keine Unterstützung, Hoch- würden, gottlob. Ich bin noch ganz gut bei- samm N Beifälliges Gemurmel lohnte diesen hof- ärtigen Ausspruch der Chronik. Die tausend Runzeln in Prossnitzers Gesicht falteten sich zusammen und entfalteten sich wieder. Die- ses Runzelwerk atmete gewissermaßen. Der „Linek, Linek“, es war ein stolzer Sing- Uralte zählte sich vermutlich Tetas Neffen aus, um bei seinen eigenen Worten zu blei- ben. Auch der zahnlose Mund ging dabei auf und nieder. Plötzlich aber pfiff sein Stimm- chen triumphierend auf: „Lineks Sohn.. Ein Studierter.. Unter- stützt von einer hohen Protektion... Ganz genau denk ich ihn... So ein junger Mensch im langen Talar, oder wie das heißt.“ Seine verwaschenen Augen gingen ab- sammelnd im Kreis. Das Runzelwerk pro- bierte ein Lächeln, Noch war Markus Pross- nitzer auf dem Damm. Da gab es keine Frage aus gegenwärtiger oder verschollener Zeit, die an seinem Gedächtnis nicht zuschanden wurde. 5— „Seminarist oder Priester“, schrie ihm der Pfarrer ins Ohr. 5 5 Prossnitzer schaukelte erregt und trat sei- nen unsichtbaren Webstuhl: „Wie soll ich das wissen“, schalt er.„Es ist nicht meine Religion. Da kenn ich mich nicht aus.“. Hier nahm Teta zum erstenmal das Wort: „Und haben der gna' Herr Prossnitzer den Neffen Linek persönlich gesehen und gekannt, wWenm ich bittlich sein darf.“ 3 „Was heißt gekannt“, schnalzte die Chro- nik.„Ins Geschäft zu uns ist er gekommen und hat gekauft und hat nicht bezahlt. Einem geistlichen Herrn darf man doch nicht sagen Nein.. In unserer Strazza von da- mals werden die Außenstände noch aufge- schrieben sein. 5 5 Tetas Stimme zitterte von neuer Hoff- nung. Der Geschäftsmann Prossnitzer hatte dem Neffen die Ware nicht verweigert, da er einem geistlichen Herrn nicht Nein sagen durfte. Hatte aber Mojmir die Weihe emp- fangen, so war noch nichts verloren. Sie fragte jetzt lauter, als sie sonst zu sprechen pflegte: „Der Herr Prossnitzer weiß also, daß der Neffe Linek ein geistlicher Herr ist“ Die Chronik von Hustopec hatte ihr Vier- tel Rotwein geleert. Durch diesen Trank und die Anstrengung ermüdet, senkte sich der Greisenkopf immer tiefer. Die Beine ruh- ten. Der unsichtbare Webstuhl versank. Träu- merische Gedankenreihen nahmen von Mar- kus Prossnitzer Besitz. Er begann ungenau und weinerlich zu lallen „Die Dame soll Audienz nehmen beim Kai- ser... Eingabe an das Zivilkabinett.. Ich kenn den Weg von voriger Woche.. Ob ich den Weg kenn in Frack und Claque. Der Kaiser wird der Dame helfen. Lehrer Hvizd sprang auf, wie von der Ta- rantel gestochen: »Aber Herr Prossnitzer“, rief er empört, „Sie verwechseln sich das.. Sie vertauschen die Zeiten. Wir leben nicht mehr in der Monarchie, wir leben in der demcekratischen Republik und nächstens werden wir in der sozialen Republik leben, wenns Ihnen ge- fällig ist“ a 5 Daraufhin aber wurde der Uralte unruhig und böse: 5 „Gefäälig ist.. Gefällig ist“, murmelte er trotzig vor sich hin.„Nichts ver wechsle ich mir. Ich wei, was ich weihz, dazu brauch ich keinen Advokaten und keinen Schulleh- Ter.. Ob ich den Weg kenn in Frack und Claque Zuerst die Eingabe an die Kabi- nettskanzlei und dann die Audienz. War ich vielleicht nicht bei der Audienz vorige Woche am Donnerstag?“ 5 „Herr Prossnitzer, was reden Sie da, ein gebildeter Mensch wie Sie“, jammerte der Lehrer Hvizd. Der Kopf der Chronik aber war auf die Brust gesunken: „Ich will nach Haus“, sagte Prossnitzer. Die Müdigkeit des Alters versöhnte den Lehrer. Fürsorglich brachte er den Neunzig- jährigen hinüber und übergab ihn seinem ältlichen Enkel und Nachfolger. Die Honora- tioren aber seufzten: 1„Er wird auch schon alt, unser Herr Pross- nitzer schen L. dert der zu einer Baden- Wies! In Tetas Seele, die sich rasch erholt hat ging Sonderbares vor Die Worte des ural Mannes„geistlicher Herr“ wuchsen in mit erstaunlicher Keimkraft. Markus Pra das„Gr nitzer hatte den Neffen also wirklich im d angewie wande des Priesters gesehen, folglich war des Gre großer Lebensplan noch nicht zerstört. schen 2 War sogar bis zu einem gewissen Grade“ Wien küllt, denn die Weihe bildete nicht nur Auenm eigenes Verdienst, sopdern ließ trotz dicht n schlimmen Charakters des Geweihten imm 8 125 noch glückhafte Möglichkeiten offen. An? der Pe chen Gedanken richtete sich die unverwil gültig 80 liche Teta kräftig auf. Sie schien bereits“ often ge niederschmetternde Enttäuschung dieses I len 91 ges überwunden zu haben. Der gute Pfau wird. Ottokar Janku brachte sie später zur B Patib Während des langen Weges stammelte 1, wurde immer wieder demütige Entschuldigung sche Ka wegen der Mühen und Ungelegenheiten, nischen sie den Hochwürden durch ihren unerwar erhalter ten Besuch bereitet hatte. Jedem Gespi empfant über ihr wahres Anliegen jedoch wich!„Kara mit großer Geschicklichkeit aus. Darin 1 Fesenw sie schnell wieder die alte geworden,( wie ine eine Teilnahme an ihrem heilig-schändlich Republ Geheimnis nicht dulden wollte. Der Pfau wealtn schiens bald zu merken, denn auch er brad richteten das Gespräch nicht mehr auf seinen fragui stadt digen Amtsbruder. Als sie schon in der NM New des kleinen Bahnhofs waren, wandte Dwight Janku an Teta: reiche 2 „Und Ihr wollt also jetzt nach Wien! sten Ta rückkehren, Mütterchen.“ f 1 Teta blieb stehen. Erst in diesem Aug, Staat d blick wurde sie sich ganz klar darüber,“ New es eine schmähliche Rückkehr und eine fes die Soy Verschleierung nicht länger geben dur paar R und daß sie verpflichtet war, die volle Wal einem heit auf sich zu nehmen: Fall ge „Mit Erlaubnis“, sagte sie,„werd ich nit Sesuch nach Wien fahren, sondern nach Prag. Fortsetzung fol 1 18