1953/ — act(Mitt edette Giovan 1 E im, fedez Suite; riane“/ itionsleg Vorzeich AHangrauz zt, sinne der übe hen Tra drünglich 2 2 sl on Maur einer V. Impr einer 4 eichnung 1 Martin, Wie er; 1 taumel m„A inder n Ochse Auch ende„ kamm Wundern ang in bezaubern dem 0 argebrad tinon da 1 Jahr zertes d Wünsche Turt Hel achte fh ters Pi eue Mes Ueber leutschspe le. Die t. urde dus an gesch am une folgte resse stellung in Flores ausstellit iner Leid n Muse ung el Fotogl e aus de rgen“ he, Zesellsch maltheate hauburg ile, dies r Aerg Dostanne raphie 0. 5, Alles deutet! dich. U Mensche en gewas ses Uns Tantchel kür imm verfluch stört dun Selbst! auch nd. ch Mojm delte. ar gestel Faschin Minu ig Jaht dem Win War ab ere, dul stimmig 7 mürbe 48 sie“ it Und um eth vorgenon erträchtt nicht dk die He Missios nicht rung, d. dranschl ver wegel u zu be. zung fol, Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakteur: E. F. von Schillins; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozial- redaktion: F. A. Simon; Chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein- Main-Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.- Konto: Karisruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43 N Mannheimer E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz N Geschäftsstellen: Mannheim,& 1. 6 Telefon 4 4151-53; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 3/8(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2.30 DM zuzügl. 40 Pt. Trägerlohn. Postbezug 3,20 VM ruzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bel Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr 8. Jahrgang/ Nr. 12/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 15. Januar 1953 Tito wurde Präsident Jugoslawiens Vom Parlament mit 568 gegen eine Stimme gewählt/ Jubel in Belgrad Belgrad.(UP/dpa) Marschall Josip Broz Tit o wurde am Mittwochvormittag vom jugoslawischen Parlament mit 568 gegen eine stimme zum ersten Präsidenten der Republik Jugoslawien gewählt. Die Wahl erfolgte auf Grund der neuen jugoslawischen verfassung, nach der das Amt des Ministerpräsidenten mit dem des Staatsoberhauptes in der Person des Präsidenten vereinigt wird. Nach seiner formellen Proklamation, die dem Wahlakt folgte, gelobte Tito in feier- lichem Eid, Verfassung und Parlament zu achten. In seiner Ansprache hob er hervor, daß die neue Regierung auf strikte Befolgung Ehard fordert Anschluß der Pialz an Bayern München.(UP) Der bayerische Minister- präsident Ehard forderte am Mittwoch eine rasche Lösung der Pfalzfrage. Die Pfalz, die staatsrechtlich bis 1945 ein Teil Bayerns war, müsse wieder Bayern ange- schlossen werden. „Wir Bayern sehen in der Pfalzfrage kein Problem der Parteipolitik, sondern ein staatspolitisches Problem mit einem bemer- kenswerten gesamtdeutschen Ausblick“, er- klärte der Ministerpräsident. Er bedauerte, daß Bayern durch willkürliche Besatzungs- regelungen bei der Abtrennung der Pfalz einen fühlbaren Nachteil erlitten habe. Bayern habe einen gewissen moralischen Wiedergutmachungs- Anspruch, wenn es die Neuregelung der Ländergrenzen nach Ar- tikel 29 des Grundgesetzes sofort nach In- Kkrafttreten der Deutschland-Verträge for- dere. Eine Neugliederung des Bundes müsse jedoch— so betonte Ehard— nach födera- listischen Gesichtspunkten vorgenommen webden. Drei politische Organisationen in Bayern verboten München.(dpa) Die bayerische Staats- Leslerung hat die„Gesellschaft für deutsch- sowjetische Freundschaft“, den„Demokrati- schen Kulturbund Deutschland“ und den „Deutschen Heimatschutz“, der auch„Stoß. trupp gegen bolschewistische Zersetzung genannt wird, verboten. Wie das bayerische Innenministerium am Mittwoch mitteilte, werden alle drei als verfassungsfeindliche Organisationen angesehen. Maßnahmen zum Vollzug des Verbotes seien am Mittwoch in ganz Bayern ausgeführt worden. Einzelhei- ten gab das Ministerium mit Rücksicht auf . Verhandlungen nicht be- zannt. Einladung des Bundeskanzlers an Reinhold Maier Stuttgart.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade- nauer hat den Ministerpräsidenten von Baden Württeuberg, Bundesratspräsident Dr. Reinhold Maier, am Mittwoch telefonisch zu einer Besprechung über schwebende außenpolitische Fragen eingeladen, die am 22. Januar in Bonn stattfinden soll. Voraus- sichtlich wird auch der Vorsitzende des Bun- desratsausschusses für auswärtige Angele- genheiten, der bayerische Ministerpräsident Dr. Ehard, daran teilnehmen. Wr 20 bel Frankfurt. Die amerikanischen Bauvorhaben in Westeuropa sollen künftig von einer zen- tralen Bauagentur überwacht werden, die am 15. Januar vorläufig in Orleans mit der Arbeit beginnt und später nach Paris verlegt wer- den soll. Wiesbaden. Die Fraktionen der CDU und FDP haben am Mittwoch im hessischen Land- tag dem Kabinett des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Zinn das Vertrauen ver- weigert, nachdem Zinn im Zusammenhang mit der Erweiterung seines Kabinetts durch den neuen Landwirtschaftsminister Bodenbender die Vertrauensfrage gestellt hatte. Düsseldorf. Die Kanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland hat den Vorschlag der Freien Vereinigung evangelischer Eltern und Erzieher, den 19. April 1953 als„Sonntag der evangelischen Familie“ zu gestalten, den Lan- deskirchen zur Durchführung empfohlen. Die Eltern- und Erziehervereinigung will damit vor allem dem Auseinanderleben der Familie entgegenwirken. Kairo. Der politische Ausschuß der arabi- schen Liga trat am Mittwochnachmittag zu einer Sitzung zusammen, auf deren Tagesord- nung erneut die Frage stehen soll, welche Gegenmaßnahmen die arabischen Staaten im Falle der Ratifizierung des deutsch-israeli- schen Wiedergutmachungsabkommens gegen die Bundesrepublik ergreifen sollen. P /dpa —— Hachimeldung: Urteil im Rastatter Ockfen- Prozeß: Hauptangeklagter Martin Benz. müller senior lebenslängliche Zwangsarbeit, Peter Hausen zwei Jahre und Mathias Wagner acht Monate Gefängnis. up der Gesetze bestehen werde. Jedes illegale Verhalten eines Regierungsorgans schwäche das Vertrauen der Bürger in ihren Staat. Wenn aber der Bürger des Schutzes seiner Rechte sicher sein könne, gewinne der Staat an Stabilität. Tito schloß mit den Worten: „Der historische Akt des heutigen Tages ist ein Beweis für die großen Erfolge, die wir in unserer sozialistischen Demokratie schon er- reicht haben“. Tito war als einziger Kandidat für die Präsidentenwahl nominiert worden. Als der Parlaments vorsitzende die Frage nach weiteren Vorschlägen stellte, erhob sich all- gemeines Gelächter. Der Vorsitzende er- lärte daraufhin die Nominationszeit für abgelaufen, und das Parlament brach in einen jubelnden Beifall für Tito aus. Am Nachmittag wählte das Parlament die 37 Mitglieder des Exekutivrates, der an die Stelle der bisherigen Regierung tritt. Dem Rat gehören unter anderem der bis- herige Außenminister Eduard Kar delj, der stellvertretende Präsident des Parla- ments Mosha Pija de, der bisherige In- nenminister Alexander Ran kovic, sowie die meisten anderen bisherigen Regierungs- mitglieder an. Von der Freitreppe des Parlamentsge- bäudes richtete Tito eine kurze Ansprache an die Massen der Belgrader Bevölkerung, die ihn mit jubelnden Ovationen begrüßten. Tito sagte, in Jugoslawien habe nur eine Parole Gültigkeit:„Alle Macht dem Volk. alle Macht durch das Volk.“ Nur in Jugo- slawien würden die Lehren der„großen Lehrmeister des Sozialismus““ wie Marx, Engels und Lenin gepflegt, und nur in Ju- goslawien géhe man den von ihnen gewie⸗ sehen Wege des wahren und wirklichen Sozialismus“. Von diesem Weg werde sich das arbeitende jugoslawische Volk auch durch die größten Schwierigkeiten nicht ab- bringen lassen. Tito schloß mit dem Appell, alle Kräfte zum Wohle des„sozialistischen demokratischen Bundesstaates Jugoslawien“ zusammenzufassen. Die am Dienstag vom Parlament ein- stimmig angenommene neue Verfassung dient nach den Ausführungen des jugosla- wischen Außenministers Kardelji einem weiteren Abrücken von dem Zentralismus sowjetischer Prägung. Der Sozialismus sei in Jugoslawien heute so gefestigt, daß die „Waffe des politischen Drucks nicht mehr zu den wichtigsten Mitteln zur Sicherung einer freien sozialistischen Entwicklung Zähle“. 5 De Gasperi stellt Vertrauensfrage Rom.(dpa) Der italienische Ministerpräsi- dent De Gas peri stellte am Mittwoch in der Abgeordnetenkammer die Vertrauens- frage im Zusammenhang mit den von ihm vorgeschlagenen Wahlreformen. Die Ent- scheidung über die Stellung der Verrtauens- frage flel in einem überraschend einberufe- nen auhßerordentlichen Ministerrat kurz vor Beginn der Kammersitzung. De Gasperis Entschluß wurde, wie gut unterrichtete poli- tische Kreise Roms erklärten, durch die„ge- fährlich gewordene Obstruktionstaktik der Linksopposition“ ausgelöst, die den seit über einem Monat in der Kammer diskutierten Entwurf eines Wahlreformgesetzes sSabo- tiere. Ein Regiment schwer bewaffneter italieni- scher Soldaten riegelte die Straßen um das Abgeordnetenhaus in Rom ab. In fast einem Kilometer Umkreis um das Parlaments- gebäude hielt die Polizei alle Kraftfahrzeuge an und leitete sie über andere Straßen um. Selbst Fußgänger wurden angehalten und überprüft. Mayer legt die nnehsten Schritte fest Neue Verhandlungen und gleichzeitig parlamentarische Prüfung Paris.(dpa) Der französische Ministerrat beschloß am Mittwoch, in Kürze Verhand- lungen über Zusatzprotokolle zum EVG- Vertrag mit den anderen fünf Staaten der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft in die Wege zu leiten und den Deutschland- Vertrag und den EVG-Vertrag dem franzö- sischen Parlament zur Ratifizierung zuzu- leiten. Die Ratifizierungsvorlagen sollen im französischen Parlament eingebracht wer- den, sobald die Regierung den Wortlaut ihrer Begründung gutgeheigen hat. Es wurde ein Ministerausschuß eingesetzt, der die Zu- satzprotokolle zum EVG-Vertrag sofort aus- arbeiten soll. Ministerpräsident René Mayer erläuterte diese Beschlüsse des Ministerrats am Mitt- woch vor dem britisch- amerikanischen Presseklub in Paris mit der Feststellung, es sollten diejenigen Abschnitte des EVG- Vertrages revidiert werden, die unklar sind oder„überflüssige Hindernisse“ für den Fall darstellten, daß Frankreich seine Truppen in seinen Kolonien einsetzen will. Er be- tonte, daß die Regierung die Verhandlun- gen über die Zusatzprotokolle gleichzeitig mit der Prüfung des EVG- und des Deutsch- land vertrages durch die Ausschüsse des französischen Parlaments in die Wege lei- ten wolle.. Mayer sagte, die Verteidigung Europas könne nur gewährleistet werden, wenn sie auf der atlantischen Gemeinschaft beruht. Sie könne nur wirksam sein. wenn sie so- weit östlich wie möglich aufgebaut wird. Er bezeichnete es unter diesen Voraussetzungen als unvorstellbar, daß Deutschland nicht aufgefordert werden sollte, einen Beitrag zur europäischen Verteidigung zu leisten. Es sei erforderlich, die Saarverhandlungen wieder aufzunehmen, um eine Entscheidung über den Status des Saarlandes zu treffen. Er nehme an, daß Bundeskanzler Dr. Ade- nauer diese Auffassung teilt. Das Saarge- biet sei zur Zeit im Hinblick auf die Frage seines zukünftigen Beitrages zur EVG eine Art Niemandsland. Auf eine Frage, ob die französische Re- gierung erwäge, auch nur zeitweilig auf den übernationalen Charakter des EVG-Vertra- ges zu verzichten, um eine Beteiligung Groß- britanniens zu erleichtern, erwiderte Mayer: „Man kann durch die Tür oder durchs Fen- ster in ein Haus gelangen. Man darf aber das Haus nicht abreißen.“ Frankreich sei weder der„kranke Mann Europas“ noch ein „ungezogenes Kind“. Es benötige mehr Ver- ständnis.„Frankreich appelliert an die Klug- heit, Sein Verteidigungsbeitrag kann durch nichts ersetzt werden“. Herriot wieder gewählt Der Radikalsozialist Edeuard Herriot wurde in der Nacht zum Mittwoch zum Prä- sidenten der französischen Nationalver- sammlung wiedergewählt. Die Wahl der greisen Parlamentariers kam erst im drit- ten Wahlgang zustande, in dem er 223 Stim- men erhielt. Der unabhängige Republikaner Jacques Fourcade erhielt 143 und der Kommunist Marcel Cachin 56 Stimmen. Gaston Monner ville. ebenfalls Ra- dikalsozialist, ist als Präsident des Rates der Republik wiedergewählt worden. Acheson rechnet fest mit der EVG Washington.(UP) Der scheidende ameri- kanische Außenminister Dean Acheson sagte auf seiner letzten Pressekonferenz, er sei fest davon überzeugt, daß die Europäische Verteidigungsgemeinschaft trotz aller Schwierigkeiten geschaffen werde. Die gegenwärtigen Hemmungen müßten über- wunden werden, da die Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft das Herzstück des atlantischen Verteidigungspaktes bilde. Acheson sagte: ‚Wenn wir die Schwierig- keiten, vor denen wir jetzt in der Frage der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft stehen, mit denen vergleichen, die beim Schumanplan überwunden wurden, können wir die gegenwärtige Lage richtig ein- schätzen.“ Soforthilfe für Berlins Flüchtlinge Bonn.(UP) Der Flüchtlingsausschuß des Bundesrates hat am Mittwochabend zwei Sofortmaßnahmen beschlossen, die West- Berlin hinsichtlich des ständig steigenden Flüchtlingsstroms aus der Sowjetzone Ent- lastung bringen sollen. Der Beschluß muß noch vom Plenum des Bundesrates gebilligt werden. Der Ausschuß beschloß, daß den Auf- nahmeländern im Bundesgebiet für die Un- terbringung der für 1953 zu erwartenden weiteren 200 000 Sowjetzonen- Flüchtlinge insgesamt 350 Millionen Mark— das heißt 1750 Mark je Person— zur Verfügung ge- stellt werden sollten. Ein zwei Meter hoher Stacheldrahtzaun verriegelt jetzt den Berliner Zoneneibergang nack Klein-Machnou, den noch vor einer Woche tüglien 9000 Menscken kinüber und herüber passierten. Von diesem regen Verkehr sind nur die Warnschilder Übrig geblieben. Stacheldraht ist das sichtbare Zeichen für die fortschrei-⸗ tende Isolierung der Sowjetsone. Keystone-Bild „Die Verträge sofort fallen lassen“ Scharfe Kritik des zweiten SPD-Vorsitzenden Wilhelm Mellies Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Mittwoch dem Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer, ein Antwortschreiben übermittelt, in dem er eine Fortsetzung der gemeinsamen Aussprache für die nächste Woche vorschlägt. Der Brief des Kernzlers ist sehr kurz gehalten, Er bestätigt im we- sentlichen den Eingang des sozialdemokra- tischen Schreibens vom 7. Januar, in dem aük Wünsch Dr. Adenauers noch einmal die außenpolitischen Forderungen der SPD nie- dergelegt worden waren. Mit überraschender Schärfe hat der stellvertretende Vorsitzende der SpD, Wil- helm Mellies, sich am Mittwochabend in Bonn erneut gegen die Verträge ausge- sprochen und itisbesomdere die Amerikaner angegriffen. Seine Kritik erregt darum be- sonderes Aufsehen, weil sich die SPD ge- gen die USA bislang noch niemals mit sol- cher Schroffheit ausgesprochen hat. Die Rede Mellies“ wurde bereits am späten Nachmittag in Bonn ausgegeben, Woraus der Schluß gezogen werden kann, daß sie sorgfältig vorbereitet wurde und auch die Zustimmung der Parteifreunde gefunden hat. Mellies fordert erneut, daß die Ver- träge sofort fallen gelassen werden sollen und daß unverzüglich Verhandlungen über neue, bessere Vereinbarungen eingeleitet werden. Er verlangt in diesem Zusammen- hang eine Einigung Europas gegen den ame- rikanischen Druck. Zum ersten Male tritt hier das sozial- demokratische„Nein“ zu der Außenpolitik des Bundeskanzlesr als„Nein“ gegen das Uebergewicht der Amerikaner in Erschei- nung. Mellies prophezeit, das die vorliegen- den Verträge nicht in Kraft treten würden, da sie in Frankreich keine parlamentarische Mehrheit fänden. Darüber hinaus seien in Deutschland eine vorherige Verfassungs- änderung notwendig. Das seien auch die wahren Gründe, weshalb der Bundestag die dritte Lesung auf Wunsch der Bundesregie- rung verschoben habe. Der Deutschland- Union- Dienst, der Pressedienst der Christlichen Demokraten, spricht sich am Mittwoch noch einmal gegen ein gemeinsames Gutachten, wie es von ver- schiedenen Seiten vorgeschlagen wurde, aus. Nach seiner Auffassung wohne einem der- „Beginn einer stärkeren Integration“ Brentano vor der Beratenden Versammlung des Europarats Straßburg.(dpa/Eig.-Ber.) Der deutsche Delegierte Dr. von Brentano erläuterte am Mittwoch vor der Beratenden Versamm- lung des Europarats, die in Straßburg zu einer viertägigen Sondersitzung zusammen- getreten ist, den Entwurf für die erste euro- päische Verfassung. Er betonte, der Zusam- menschluß von zunächst nur sechs der vier- zehn Staaten des Europa-Rates sei keine Absonderung, sondern der Beginn einer stärkeren Integration. Als Vorsitzender des Verfassungsaus- schusses der europäischen Sonderversamm- lung faßte Brentano noch einmal die Haupt- punkte des Entwurfs zusammen: Schaffung einer übernationalen demokratischen Regie- rung für Frankreich, Italien, Holland, Bel- gien, Luxemburg und die Deutsche Bundes- republik und Bildung eines gemeinsamen Zweikammer- Parlaments, das dann die Re- gierung— den Exekutivrat— wählt, die zunächst wirtschaftliche, verteidigungspoli- tische und noch genauer zu definierende außenpolitische Machtbefugnisse haben soll. Brentano nannte als Grundsätze für die ge- plante Europäische Verteidigungsgemein- schaft: nur eine Gemeinschaft, eine Exeku- tive, ein Parlament, einen Ministerrat und einen Gerichtshof. Die englischen Sprecher Lord Layton und Staatssekretär Nutting führten aus, daß die mit dem Präsidenten der Hohen Behörde, Jean Monnet, getroffenen Verein- barungen über eine ständige Zusammen- arbeit der beiden Versammlungen einen Wesentlichen Schritt zur Verwirklichung des Eden-Planes darstellten. Der zwischen Mon- net und Lord Layton erörterte Vorschlag besagt, daß regelmäßig gemeinsame Sitzun- gen zwischen der gemeinsamen Versamm- lung der Montanunion und den Delegatio- nen der übrigen 8 Länder in der Beraten den Versammlung des Europarates stattfin- den sollen.) Lord Layton erklärte, daß es durchaus irrig sei anzunehmen, Großbritan- nien werde eines Tages als volles Mitglied der engeren Gemeinschaft beitreten können. Die in den Entwürfen des Verfassungsaus- schusses vorgesehenen Formen der Assozi- jerung würden von Großbritannien als der einzig mögliche Weg betrachtet, zu einer engen Zusammenarbeit zu kommen, ohne daß England Souveränitätsrechte aufgeben müsse. trag der Bundesregierung, artigen Gutachten keine allgemein rechts- verbindliche Kraft inne. Es schaffe zwar für die Partner klare moralische verpflichtende Verhältnisse, enthalte aber keinerlei recht- liche Wirkung gegenüber anderen Personen. das könne eine Fülle von Verfassungsbe- schwerden herauſbeschwören, die schlieglich Karlsruhe zu einem Urteil zwingen müßten. Deshalb liege der Vorteil des Weges, den die Koalition beschritten habe, eindeutig darin, daß er ohne Zeitverlust endgültig und für jedermann rechtsverbindliche Tatsachen schaffe. Hamburg darf erhöhte Lehrergehälter weiter zahlen Karlsruhe.(M.L.-Eig.-Ber.) Das Bundes- verfassungsgericht entschied am Mittwoch, daß Hamburg die erhöhten Lehrergehälter weiter zahlen darf. Der Erste Senat des Bundesverfassungsgericht wies den Antrag der Bundesregierung zurück, die Durchfüh- rung des Hamburger Gesetzes zur Neurege- lung der Lehrerbesoldung vom 24. Oktober 1952 bis zur Entscheidung ihres Antrags auf Feststellung der Nichtigkeit des Gesetzes auszusetzen. In Auswirkung dieses Gesetzes zahlt Hamburg seit Oktober an seine 7000 Lehrer monatlich 1 Million Mark mehr an Gehältern als bisher. Od das beanstandete Gesetz Bundesrecht verletzt und deshalb unwirksam sei, könne erst in dem späteren Verfahren zu dem An- das Hambur- gische Gesetz als mit dem Bundesgesetz nicht vereinbar zu erklären, entschieden werden. Der Termin für die Verhandlung dieser Hauptfrage liegt noch nicht fest. Eine Konferenz der Landesarbeitsgemein- schaften der Schulräte des Bundesgebietes in Essen hat kürzlich— wie dpa meldet die Bestrebungen einzelner Bundesländer begrüßt, die Lehrerbesoldung selbständig zu lösen. — N urztelegramm Bundesfinanzminister Schäffer hat, wie erst am Mittwoch bekannt wurde, am Dienstag mit Bundeskanzler Dr. Adenauer seine Pläne zur Senkung der Einkommensteuer besprochen. Wie aus Regierungskreisen verlau- tet, hat Schäffer erneut betont, daß er eine Verschuldung von rund einer Milliarde Mark einzugehen bereit ist, um die Lohn- und Ein- kommensteuer zu senken. 5 Der„Bund der vertriebenen Deutschen“ (ByD) protestierte in Bonn nachdrücklich ge- gen eine geplante Aufhebung der Brotpreissubvention und korderte des Bundesernährungsministerium auf, diese Frage von den Verbraucherausschüssen klären zu lassen. * Der Hauptgeschäftsführer des Zentralver- bandes des deutschen Handwerks hat in einer Besprechung mit dem Bundesarbeitsministe- rium den dringenden Wunsch des Handwerks vertreten, daß der Bundestag noch in seiner jetzigen Legislaturperiode ein Gesetz gegen die Schwarzarbeit verabschie⸗ det. Aus volkswirtschaftlichen und sozislpoli- tischen Gründen sei ein solches Gesetz drin- gend notwendig. Der französische Hohe Kommissar Fran- gois-Poncet wird nach einer amtlichen Er- Klärung seiner Dienststelle seinen Posten er verlassen, wenn die außenpolitischen Ver ratifiziert sind und das Besatzungsstatut ab schafft ist. Bis zu der dann fälligen Ernennun eines französischen Botschafters in Bonn werd er in völliger Uebereinstimmung mit Außen- minister Bidault seine Funktion ausüben Seite 2 MORGEN Donnerstag, 15. Januar 1953/ N M Kommentar I Donnerstag, 15. Januar 1953 Mayers Saar-Forderung In Bonn schweigt man sich gegenwärtig über die Saarfrage aus. Das muß aber kei- neswegs bedeuten, daß man sich dort zur Zeit mit ihr nicht beschäftige. Im Gegenteil, das Ansinnen des französischen Minister- Präsidenten René Mayer, die Ratifizierung der Verträge von einer Lösung der Saar- Frage abhängig zu machen, zwingt die Bun- desregierung und die Koalitionsparteien da- Zu, nach einem Weg zu suchen., wie diesem neuen Hindernis auf dem Wege zur Ratifi- Zierung des EVG-Vertrages begegnet wer- den könnte. Wie wenig man bei diesem Be- mühen voranzukommen scheint beweist der überraschende Vorschlag des stellvertreten- den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Pr. Schröder, der den besten Ausweg aus der verfahrenen Situation in einer freiwilligen Rückkehr zu den Bestimmungen des Ver- Sailler Vertrags sieht und anregt, im Jahre 1960 im Saargebiet eine Volksabstimmung nach dem Muster des Referendums vom Jahre 1935 abzuhalten. Er fand wenig Ge- Senliebe und Schröder muß doch wohl selbst zugeben, daß sein Plan nichts anderes als Resignation ausdrückt. Mayers Forderung läßt sich aus sach- lichen Notwendigkeiten nur sehr unvollkom- men erklären. Eher schon könnte man sie als einen Schachzug gegenüber den immer lauter werdenden Nationalisten im eigenen Lande verstehen. Es wäre aber sehr zu be- klagen, wenn solche innenpolitischen Tak- tiken verheerende außenpolitische Folgen nach sich zögen. Und diese Gefahr ist leider nicht von der Hand zu weisen. Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß Frank- reich und die Bundesrepublik ihre Bemühun- gen um eine Verständigung über die Saar- frage fortsetzen und— je eher, je besser zu einem guten Ende bringen müssen. Da- mit ist aber nicht gesagt, daß die Saarfrage Vorrang haben müsse vor allen anderen europäischen Problemen. Wir erleben doch Segenwärtig, wie die Saarfrage gerade durch die Europapolitik langsam aber stetig auf- gesogen wird. f René Mayer soll gestern im Pariser bri- tisch- amerikanischen Presseklub gesagt haben:„Ich bin der erste Europäer Frank- reichs.“ Wir freuen uns ehrlich darüber; aber was läge für den„ersten Europäer Frankreichs“ näher, als in dem werdenden Europa die beste Garantie für eine mit den Europaprojekten reifende Lösung an der Saar zu sehen? Die Montan-Union wird schon sehr bald den gemeinsamen Markt für Kohle und Stahl schaffen und dadurch das bedeutendste Industriepotential an der Saar dem Streit nationaler Interessen entziehen. Die Politische Gemeinschaft, deren zukünf- tige Gestalt durch die Verfassungsdebatte in Straßburg für alle, die sehen wollen, sicht- bar geworden ist, bietet sich bereits als Politische Heimstatt des Saargebiets an und macht das Feilschen um eine Europäiste- Tung“ ziemlich gegenstandslos, sofern sich Hinter diesem Schlagwort nicht andere Ab- sichten tarnen. Und die Verteidigungs- gemeinschaft? Wenn wirklich eine Europa- Armee geschaffen wird, dann dürfte es auch für die Franzosen keine politische Kardinal- krage mehr sein, wer im Saargebiet die Re- Kruten einziehen wird. René Mayer hat ja Wiederholt gesagt, daß er den EVG-Vertrag nicht torpedieren wolle. Da Bundeskanzler Dr. Adenauer den von ihm gewünschten Verhandlungen über Zusatzprotokolle zum EVG-Vertrag zustimmt, besteht gerade auf diesem Gebiete kein Anlaß, das Saarproblem Als Hemmschuh zu gebrauchen. Wir sagen es rundheraus, daß uns die kranzösische Haltung bei den bisherigen Saargesprächen enttäuscht hat; gar zu wenig ließ sie den Willen nach einem ehrlichen Kompromiß erkennen. Deswegen wird nun auch die von Mayer geforderte Verknüpfung der Saarfrage mit dem EVG-Vertrag viel- fach als ein Versuch der französischen Re- gierung ausgelegt, der Bundesregierung Daumenschrauben anzusetzen. René Mayer Hat es in der Hand, solche Vermutungen zu Widerlegen, Seine Forderung ist doch eigent- lich nur dann in einem positiven Sinne zu verstehen, machen weiß, wie in beiderseitigem Ein- Verständnis die Saarfrage innerhalb der nächsten Wochen bereinigt werden kann. Hat er einen solchen Vorschlag nicht parat, dann könnte man nur mit Bedauern fest- stellen: an der französischen Haltung hat sich nichts geändert. Vorläufig können wir nichts anderes tun, als abwarten. wWhe Der dritte Tag des Oradour-Prozesses Bordeaux.(UP) Im Mittelpunkt des drit- ten Tages des Oradour-Prozesses stand die Verlesung der Anklageschrift. Wie bereits an den Vortagen zeigte sich auch am Mittwoch die ganze Schwierigkeit dieses Prozesses. Immer wieder kam es zu teilweise heftigen Wortgefechten zwischen den Verteidigern, der Anklagevertretung und dem Gericht. Zur Anklageschrift, die die furchtbare Bluttat vom 10. Juni 1944 in allen Einzel- heiten darstellt und die Angeklagten des Mordes, der Brandstiftung und der Plünde- rung bezichtigt, wurde von seiten der Ver- kteidigung der Einwand erhoben, daß die for- malen Untersuchungen der Bluttat, der 642 Menschen zum Opfer flelen, stattfanden, ehe die„Lex Oradour“, das Gesetz, auf Grund dessen die Angeklagten abgeurteilt werden Sollen, überhaupt existierte. Angesichts der Tatsache, daß der größte Teil der ersten drei Verhandlunsstage die- ses Prozesses mit Auseinandersetzungen ider Verfahrensfragen ausgefüllt war, hat schon am Mittwoch das Interesse der Oef- fentlichkeit spürbar nachgelassen. Aus Pa- ris trafen im Laufe des Mittwoch Informa- tionen ein, die darauf hindeuten, daß das letzte Wort über das Verfahren gegen die 12 elsassischen Angeklagten, die unfreiwil- lig in der Waffen-SS Dienst tun mußten. noch nicht gesprochen sein dürfte, Es soll — 80 heißt es— angestrebt werden, alle Personen französischer Staatsangehörigkeit. Also auch die elsässischen Angeklagten des Oradour-Prozesses, soweit sie den deutschen Streitkräften nicht freiwillig beitraten, von der Kollektivschuld-Anklege auszunehmen. 5 5 wenn er einen Vorschlag zu Bausteine für eine Europa- Verfassung Die von der Ad-hoc-Versammlung in Straßburg beschlossenen Richtlinien Straßburg, Mitte Januar Im Gebäude des Europarats, der durch soviele unfruchtbare Debatten enttäuscht hat, haben vom 7. bis 10. Januar die 87 Ab- geordneten der von der Montanunion gebil- deten ad-hoe-Versammlung„Richtlinjen für die Ausarbeitung des Vertragsentwurfs zur Gründung einer Europäischen Politischen Gemeinschaft“ beschlossen. Dieser Tagung in Straßburg waren gründliche Vorarbeiten des 26köpfigen Verfassungsausschusses voran- gegangen, und im März wird der endgültige Entwurf der Versammlung zur abschließen den Beratung vorgelegt werden. Dann geht er an die Regierungen, der sechs Schuman- plan-Länder, um, wenn sie ihn unterzeichnet haben, als ordentliche Gesetzesvorlage den nationalen Parlamenten der sechs Länder überwiesen zu werden. N Weise Beschränkung Das ist die juristische, staatsrechtliche Seite. Die Völker aber werden keinen Unter- schied zwischen den Instanzen machen, son- dern die Ergebnisse von Straßburg als echte politische Entscheidung über die Grundsätze einer europäischen Verfassung werten. Ihre Abgeordneten haben hier mit der vollen Ver- antwortung ihres Amtes gehandelt und wer- den für ihre Beschlüsse einstehen. Der Weg zum europäischen Bund ist also beschritten, seine Gestalt beginnt sich in festen Umrissen abzuzeichnen. Er ist überstaatlich, aber kein neuer Staat; er ist übernational, aber er ver- neint nicht die Rechte der Völker in ihrem nationalen Bereich. Daher bestimmt der erste der in Straßburg beschlossenen Grundsatze, daß die Europäische Politische Gemeinschaft nur die Zuständigkeiten und Befugnisse haben soll, die ihr durch die Satzung aus- drücklich übertragen sind. Sie können durch Auslegung des Statuts nicht erweitert wer- den und haben lediglich außenpolitischen und wirtschaftspolitischen Charakter, ausgehend von den Bestimmungen der Verträge über die Montanunion und die Verteidigungs- gemeinschaft. Ein direkt gewähltes Parlament Soweit halten sich die Straßburger Richt- linien in den Grenzen der bisher bestehen- den— oder von den Regierungen vorberei- teten— überstaatlichen Lösungen. Aber, und nun kommt das grundlegend Neue: die Gemeinschaft erhält ein eigenes, in allge- meinen direkten Wahlen gewähltes Parla- ment, eine„Europäische Völkerkammer“, in der jeder Mitgliedsstaat nach seiner Be- völkerungszahl vertreten sein soll. Ueber den ursprünglichen Vorschlag, die Sitzzahl kür jedes Land vorher festzulegen, ist man in Straßburg hinausgegangen und hat sich für ein europäisches Proportionalsystem entschieden, in dem auch die Bevölkerung der überseeischen Gebiete, also Französisch- Afrikas, berücksichtigt ist. Diese unmittel- bar gewählte Versammlung soll die erste Kammer des Parlaments der Gemeinschaft bilden. Neben ihr wird als Vertretung der Länder ein Senat stehen, dessen Mitglieder in einem festen Zahlenverhältnis von den nationalen Parlamenten gewählt werden: je 21 kür Deutschland, Frankreich und Italien, je zehn für Belgien und Holland, und vier für Luxemburg. Das ist der Ver- teilungsschlüssel des Parlaments der Ver- teidigungsgemeinschaft, um je drei Sitze der drei größten Länder verstärkt gegenüber dem Montanparlament. Die Exekutive Diesem aus zwei Kammern bestehenden Parlament der Gemeinschaft steht als„Re- gierung“ ein Europäischer Exekutivrat gegenüber, der mit der allgemeinen Leitung der Geschäfte betraut werden soll. Der Senat wird den„Regierungschef“, den Prä- sidenten des Exekutivrats, wählen und die- ser wird sich sein„Kabinett“ zusammen- stellen. Der gesamte Exekutivrat bedarf der Bestätigung durch beide Kammern des Parlaments. Vor dem Ablauf seiner Amts- zeit kann er durch ein Mißtrauensvotum beider Kammern gestürzt werden. Auch einzelne Minister können vom Parlament zum Rücktritt gezwungen werden. Große Debatten löste der Vorschlag des Verfassungsausschusses aus, neben dem Exe- kutivrat einen Ministerrat der sechs Regie- rungen bestehen zu lassen., der ähnlich weit- reichende Vollmachten gehabt hätte wie in der Montanunion und vor allem in der Ver- teidigungs gemeinschaft. Die Straßburger Versammlung hat diesen Vorschlag abge- lehnt und den Ministerrat lediglich als Ver- mittlungsorgan bestehen lassen. Er soll in regelmäßigen Konferenzen mit dem Exeku- tivrat zusammentreten., unter Hinzuziehung auch der Vertreter assoziierter Staaten. Al- Für Verkehrsunterricht als Lehrfach Seebohm über geplante Maßnahmen zur Bekämpfung der Straßenunfälle Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Weitere Maßnahmen zur Bekämp- kung der Straßenunfälle kündigte Bundes- verkehrsminister Seebohm am Mittwoch vor der Bonner Presse an. Das Gesetz über die Sicherungen des Straßenverkehrs, das der Bundestag Ende vergangenen Jahres beschlossen hat, wird am 19. Januar in Kraft treten. Schon jetzt seien im Bundesverkehrs- ministerium Verordnungen vorbereitet, die nach dem Inkrafttreten des Sicherungsge- setzes erlassen werden sollen. Danach wird es in Zukunft auf den Bun- desautobahnen ein allgemeines Park- und Halteverbot geben. Traktoren, Fahrräder mit Hilfsmotor und sonstige Fahrzeuge, die keine höhere Stundengeschwindigkeit als 40 km erreichen, werden die Autobahn nicht mehr benutzen dürfen. Für Lastkraftwagen wird es verboten sein, auf ansteigenden Straßen zu überholen, um die Flüssigkeit des Ver- kehrs nicht zu gefährden. Die noch bestehen- de Geschwindigkeitsgrenze für Lkws, soll fallen. Die Lk²kW.-Fahrer dürfen in Zukunft nicht länger als 9 Stunden täglich am Steuer sitzen. Nach 47 Stunden müssen sie eine stündige Ruhepause einlegen. Nach der vorgesehenen Regelung sollen Kraftwagen mit einem Gesamtgewicht bis zu 2500 kg in Zukunft auf dem Bürgersteig parken dürfen. falls der Fußgängerverkehr nicht behindert Wird. Endlich sollen die Fahrräder wieder mit gelben Leuchtpedalen ausgerüstet werden. Daneben sind nach wie vor die rote Schluß- leuchte und der Rückstrahler Vorschrift. Minister Seebohm gab weiter bekannt, daß die Einführung von Ueberholsignalen Wahrscheinlich schon in den nächsten Mo- naten akut werde, da die Arbeiten an die- sem Problem gut vorangekommen seien. Die Versuche, mit polarisiertem Licht blend- freie Scheinwerfer zu schaffen, müßten nach seiner Ansicht mit aller Kraft fortgesetzt werden. a 5 Besonderen Nachdruck legte der Minister auf die Einführung eines Verkehrsunterrichts als ordentliches Lehrfach an den Schulen. Die Kultusminister der Länder hätten sich allerdings bisher seinem Wunsch noch nicht angeschlossen. Dem in einigen westdeutschen Ländern eingeführten„Schüler-Lotsendienst“ legte der Bundesverkehrsminister große er- zieherische Bedeutung bei. Er gab bekannt, daß die Fordwerke in Köln eine Spende von 300 000 Mark für den großzügigen Ausbau dieses Lotsendienstes gemacht haben. Etwa 8000 Schüler der höheren Altersklassen sol- len in Zusammenarbeit mit der Bundesver- kehrswacht zu Helfern ausgebildet werden. Ihre Aufgabe besteht darin, die jüngeren Schüler auf dem Schulweg durch den Ver- kehr zu lotsen. Die Spende des Fordwerkes Werde auf drei Jahre verteilt. Sie soll zur Ausrüstung der„Schüler-Lotsen“ mit wei- em Koppelzeug und Schulterriemen, Win- kerstab und Patrouillenbuch dienen. Außer- dem sollen alljährlich an die erfolgreichsten Schüler-Lotsen Preise verteilt werden. lerdings soll der Ministerrat in den An- gelegenheiten der Montanunion und der Europaarmee seine vertraglichen Befugnisse solange behalten, bis diese Verträge durch eschlüsse der Gemeinschaft abgeändert sind. Die damit gegebene Revisionsmöglich- keit des EVG-Vertrages ist sehr bedeutungs- voll; sie wird in den Ratifizierungsdebatten der einzelnen Länder eine Rolle spielen. Diese Bestimmung ist in Straßburg durch- gesetzt worden, um den überstaatlichen Charakter der Gemeinschaft der Schuman- planländer zu verstärken, jedenfalls nicht zu schwächen. Auch der Präsident der Hohen Behörde, Jean Monnet: hatte sich in die- sem Sinne bei den Abgeordneten eingesetzt. Assoziierung bei gleichen Rechten und Pflichten Der Anschluß anderer Staaten, die zu einer allgemeinen Einschränkung ihrer Sou- veränität nicht bereit sind. soll durch Vor- schriften über die Assoziierung erleichtert werden. Vorausgesetzt werden ein Vertrag oder gleichwertige Abmachungen, unter ge- nauer Festlegung der beiderseitigen Rechte und Pflichten. Andererseits soll die Zusam- menarbeit mit dem Europarat so verstärkt werden, daß die beiden europäischen Ein- richtungen sowohl intern, in ihren Organen. wie durch gegenseitige Abmachungen zu einem allgemeinen europäischen Rahmen- gebilde verflochten werden. Die Beschlüsse, die in Straßburg gefaßt wurden, noch mehr aber die ihnen voraus- gegangenen, teilweise sehr heftigen Debat- ten lassen deutlich erkennen, daß diese Grundsätze einer europäischen Verfassung nicht im luftleeren Raum schweben. Sie stötzen sich auf die schon bestehenden und werdenden Gemeinschaften und bauen auf ihnen auf, so daß man rein formal die künf- tige politische Gemeinschaft der sechs Län- der als gemeinsames Dach der bisher fach- lich beschränkten Befugnisse bezeichnen kann. Aber es ist kein Zweifel, daß mit der unmittelbar gewählten Kammer der euro- päischen Völker und der von den Regierun- gen weitgehend unabhängigen Exekutive ein Schritt vorwärts— wenn auch zunächst in Gedanken und Entwürfen— zum wirklichen europäischen Bund getan worden ist. Die Regierungen sind auf diesem Wege voraus- gegangen. Die Völker selbt werden durch ihre Parlamente zu entscheiden haben, ob der Kurs auf Europa beibehalten wird. G. Str. Voruntersuchung gegen fünf Bd-Führer eingeleitet Frankfurt.(je.-Eig.-Ber.) Gegen fünf Mitglieder der Bundesführung des„Bun- des deutscher Jugend“(Bd) wurde auf An- trag der Staatsanwaltschaft vom Landge- richt Frankfurt die gerichtliche Vorunter- suchung eingeleitet. Der inzwischen von sei- nem Amt zurückgetretenèe erste Vorsitzende des Bd, Paul Lüth, der frühere zweite Vorsitzende, Erhard Peters, das Vor- Starfdsmitglied Norbert Hammache r und die beiden Angehörigen der Bd-Geschäfts- führung, Heinz Sehnippla ek und Ger- hard Bischoff werden beschuldigt, als Rädelsführer oder Hintermänner die Be- strebungen einer Vereinigung, deren Zweck und Tätigkeit sich gegen die verfassungs- mäßige Ordnung der Bundesrepublik richte, gefördert zu haben. Ferner hätten sie eine Vereinigung gegründet und sich an einer solchen beteiligt, deren Zweck und Tätig- keit darauf gerichtet sei, strafbare Hand- lungen zu begehen Schließlich werden sie beschuldigt, an einer Organisation teilge- nommen zu haben, die Verbrechen wider das Leben von Dritten geplant, vorbereitet oder geduldet hätte. Paul Lüth und Erhard Peters waren schon im Zusammenhang mit der Aufdeckung der Partisanenorganisation„Technischer Dienst“ durch die hessische Landesregierung festge- nommen, jedoch durch den Oberbundes- anwalt in Karlsruhe wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Todesstrafe im Ockfen- Prozeß beantragt Das Verfahren ergab, daß die Bluttat keinen politischen Hintergrund hatte f Rastatt.(Ft.-Eig.-Ber.) Im Ockfen- Prozeß vor dem Gericht erster Instanz der französischen Hohen Kommission in Rastatt beantragte Oberstaatsanwalt Albert Relinger am Mittwochnachmittag für den Hauptan- geklagten Martin Bensmüller Senior die Todesstrafe nach dem Gesetz Nr. 14 der alliierten Hohen Kommission. Bensmüller sei ein barbarischer Mörder“, gegen den das härteste, im Gesetz Nr. 14 vorgesehene Strafmaß als Abschreckung verängt wer- den müsse. Für den Mitangeklagten Martin Bens- müller Junior beantragte der Oberstaatsan- walt unter Berücksichtigung des jugend- lichen Alters drei Jahre, für den Zimmer- manm Peter Hausen vier Jahre und für den Hilfsarbeiter Mathias Wagner ein Jahr Ge- fängnis. * Das War ein Lichtblick während des Ver- fahrens: Oberstaatsanwalt Albert Relinger und der Präsident des Gerichtes, Dr. Alfons Deudon, beglückwünschten den Zeugen Klaus Wilhelm zu seinen offenen Aussagen und seinem besonnenen Verhalten in der Nacht zum 30. November in Ockfen bei Saar- burg. Der Zwischenfall, der sich damals in der kleinen Winzergemeinde ereignete, wurde wegen der ihm anfänglich beigemes- senen Bedeutung allgemein bekannt. Der 22 jährige franzésische Soldat Ernest Dubois war nach einem Streit in einer Wirtschaft erstochen, sein Kamersd Pierre Laurence Verletzt worden. Die Täter, der 43jährige Schuhmacher und Schlächter Martin Bens- müller, sein 17jähriger Sohn Martin Bens- müller, der 24jährige Zimmermannn Peter Hausen und der 22jährige Hilfsarbeiter Matthias Wagner standen jetzt vor Gericht Die Anklage lautete auf vorsätzlichen Tot- schlag, bzw. vorsätzliche Körperverletzung. Nach den ersten Stunden des Prozesses im Ahnensaal des Rastatter Schlosses be- kamen die fünf Berufsrichter und die Pro- zeñßbeobachter des französischen Hohen Kommissars und der rheinland- pfälzischen Regierung ebenso Gewißheit wie die auf den Zuschauerbänken einträchtig beieinan- der sitzenden Deutschen und Franzosen: Politische Motive haben im Ockfen nicht mitgespielt; das ganze war eine typische Wirtshausschlägerei, bei der der Alkohol die Regie führte.— Die meisten deutschen Zeugen gaben zu, daß sich die Franzosen anständig benommen hätten. Andere Zeugen berichteten allerdings, daß es schon vor dem eigentlichen Streit zu einer Reiberei gekommen sei, bei der der Soldat Dubois einen Deutschen aufgefordert habe, mit vor die Tür zu kommen. Der Oberstaatsanwalt stellte fest, daß dieser Vorfall von den Zeugen nicht bei der fran- zösischen Voruntersuchung, sondern erst bei der deutschen Polizei angegeben worden sei; in„unkollegialer Weise“ hätten die deut- schen Behörden trotz ausdrücklicher Anfor- derung die Akten darüber nicht der An- klagevertretung, wohl aber der Verteidigung überlassen. Der rheinland- pfälzische Re- gierungsvertreter beim Prozeß sagte dann Pressevertretern, daß deutsche Untersuchun- gen nicht offiziell, sondern nur informativ vorgenommen und Ermittlungsakten daher nicht angelegt worden seien. Während der drei Verhandlungstage wurde fast die gesamte männliche Dorf- jugend Ockfens, einzelne ältere Einwohner und zwei französische Sachverständige durch den Zeugensaal geschleust. Wirklich restlose Klarheit konnte nicht geschaffen werden. Der Streit war an der Theke entstanden, Wo Dubois und Bensmüller senior zusam- menstießen. Bensmüller meinte, er habe wohl den Franzosen nach einem für beide nicht zu verstehenden Wortgefecht ange- rempelt, aber da waren andere Zeugen, die es besser wissen wollten und erklärten, Du- bois habe Bensmüller zuerst„ins Gesicht gefaßt“. Jedenfalls: Der Wirt versuchte zu trennen, die Franzosen aus dem Lokal zu bringen und unter der Tür fielen die ersten Schläge. 5 Stockdunkel wie die Ockfener Dorfstraße in jenen ersten Stunden des 30. November blieb im Gerichtssaal der wesentlichste Punkt der Ereignisse, die sich dann auf der Straße abgespielt hatten: hat Bensmüller Senior zugestochen, solange Dubois nach seinem ersten Niederschlag durch die Mit- täter noch am Boden lag oder aber stimmen seine Angaben. nach denen Dubois wieder aufgesprungen sei. ihn angegriffen und er erst dann zum Messer gegriffen habe? Die Mitangeklagten verfolgten zu dieser Zeit den zweiten Soldaten und auch die Zeugen mußg- ten auf die Kreuzfragen des Gerichtes die Antwort schuldig bleiben. Bensmüller war im entscheidenden Augenblick mit Dubois allein und auch der medizinische Sachver- ständige konnte nachträglich nicht klarstel- len, wie nun gestochen worden War. Am ersten Tage hatte der Angeklagte Bensmüller Junior behauptet, daß er nach den Vernehmungen in der Voruntersuchung von französischen Gendarmen bedroht und geschlagen worden sei. Am letzten Ver- handlungstage bestätigte Bensmüller Senior diese Angaben seines Sohnes. Dem entgegen standen die Aussagen des verantwortlichen Gendarmerie- Offiziers, dag niemand brutal behandelt worden sei, und die Ungenauig- keit, die der Oberstaatsanwalt in den Aus- sagen der beiden Bensmüller hinsichtlich des Zeitpunktes der angeblichen Mißhand- lung feststellte. Das Gericht verzichtete dar- aufhin auf die Gegenüberstellung der An- geklagten mit den Gendarmen. weil die An- gaben der beiden Bensmüller bezweifelt werden müßten und die Verhandlung nicht Weiter verzögert werden sollte. Die Vertei- diger stimmten zu, die Angeklasten— von Gendarmen bewacht und mit Handschellen gefesselt— widersprachen nicht. Die Ver- handlung des Gerichtes wurde objektiv und durchaus korrekt geführt. Das aktuelle Porträt: James Bryant Conant Die Ueberraschung über Prof. Cop Berufung als amerikanischer Hoher R missar nach Bonn ist Wohl darin begründ daß die Schrittmacher der Atomenergie Radar, des Penicillin noch vielfach als g Zialisierte Wundertiere gelten, die für nid anderes zu gebrauchen sind. Wie sieht g 50 ein Magier der modernen Welt aus 0 Nähe aus? 5 i Vor fünfzig Jahren schnupperte der ne jährige James Conant zum ersten Male d scharfen Säuregeruch in der väterlich Photogravieranstalt. Er war den Reto sofort verfallen. Nach dem Studium verleß er sich mit zwei anderen frisch gebacken Chemikern auf die Fabrikation von Benzh Säure nach einem eigenen Verfahren.“ Bude flog bald in die Luft und brannte 3 Conant hatte mit der Versicherungssum schon neue Räume für eine erweiterte Nel stoffherstellung gemietet— da holte Harvard als Assistenten zurück. Inzwisch befand sich auch Amerika im ersten d krieg. Der junge Chemiker bekam eine ui form und mußte sich in Washington u Giktgase kümmern, dann in einer geheim Fabrik das neue Lewisit herstellen, Ame Kas Antwort auf die in Europa eingeführt Gelbkreuzkampfstoffe. Dann kam für Conant eine schönere 20 Der junge Dozent heiratete die Tochter; nes Professors, des Nobelpreisträgers chards. Er hatte es nun wieder mehr g der organischen Chemie, untersuchte d Blattgrün und den roten Blutfarbstoff, sich 1925 den deutschen Universitätsbett gründlich an, war und hatte 1931 eigentl. schon alles, was ein moderner Chem Professor nur werden und sich wünsch konnte, und das in Harvard! Da kam! Mai 1933 die große Sensation: der 40jähr? wurde Präsident von Harvard. Der ne Herr über ganz Harvard zeigte, daß er M schen, Akten und Dollars ebenso gut 4 setzen und aktivieren konnte wie chemie Reagenzien. Ein Doktordiplom nach d anderen begann schon damals dem Forsch wie dem Hochschulpolitiker auf den I zu flattern. Heute hält er mit fast 40 Pd tortiteln wohl den Weltrekord auf dies Gebiet. Schon vor Pearl Harbour war Conant! die totale Mobilisierung auch der Forschung reserven. Mit dem alten Bernard Bari entwarf er auf der berühmten Parkbank der Nähe des Weißen Hauses das Program für künstlichen Kautschuk. Er hatte schon seit langem nicht auf sein engen Fachgebiet festgelegt, sondern auch mit Physikern in den Nachbarinstituten oft 3 sammengearbeitet. So war er als 50 schungsberater der Regierung der beruft Mann, um die zwei Milliarden Dollar d Kriegsforschungsprogramms richtig zu teilen, für die Entwicklung der Atombomt des Radar und der neuen Sprengstoffe im Juli 1945 in der Wüste von Neu- Men die erste Atombombe losging, da lag Consm mit den wenigen Wissenden mit dem sicht auf den Armen da und wüßte er wieder einmal richtig prophezeit bat Wäre die Atomladung nicht losgegann hätte er die Verantwortung für den Verse 8 gehabt, für die Fehlleitung von Milliart Dollar. Daß der Atomkrieg jemals wirkll stattfinden wird, glaubt Conant nid sieht vielmehr in der modernen Wise schaft beste Zukunftschancen gegen Hunger und Krankheit. 0 Scharfe Antwort der CDU Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Information dienst der südwestdeutschen CDU verurte mit einer bemerkenswert scharfen Erklärt die Haltung des Ministerpräsidenten) Maier und des Bundestagsabgeordnet Dr. Pfleiderer FDP) in der Auseinand setzung um die außenpolitischen Vertr⸗ der Bundesregierung. Anstatt— 80 heißt“ in der Erklärung— eine klare außenp! tische Stellung zu beziehen, versuche“ Ministerpräsident aus rein taktischen Gr den und um an der Macht zu bleiben, d Außenpolitik der Bundesregierung zu sad tieren. Zu den„viermal abgeänderten Pfleider“ Plänen“, erklärte der CDU-Informatioh dienst, wenn man Pfleiderers Plänen fol würde, wäre Deutschland bald verloren,)“ Bundesrepublik würde bei der jetzigen politischen Situation die größte Chance seiner Geschichte, ein gleichberechtigtes. glied Europas zu werden und gleichzeitig“ Höchstmaß an Sicherheit zu erreichen, ef gültig verspielen. Heftige Debatten um den Kanzel paragraphen Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Verfassung ausschuß der Landes versammlung von 5. den- Württemberg begann am Mittwoch! der Beratung der Artikel über die Kirche und Religionsgemeinschaften. Erwartuns gemäß kam es zu mehrstündigen, zum 15 heftigen Debatten über den im Verfassun entwurf der Regierungsparteien niederb legteri sogenannten Kanzelparagraphen,“ vorsieht, daß die Einrichtungen und Vers staltungen der Kirchen und anerkannt Religionsgemeinschaften nicht zu parteip“ tischen Zwecken mißbraucht werden dürft Die CDU erblickte in dieser Formulieri eine geradezu unerträgliche Diffamieri der Kirchen und beantragte die Streich des betreffenden Absatzes. Die Abstimmm über diesen Artikel wurde schließlich 4 Antrag der Spb zurückgestellt Das Rel der Kirchen, zu politischen Fragen Stellul zu nehmen, wurde von allen. Parteien“ erkannt. Parteipolitische Entgleisungen persönliche Verunglimpfungen wurden gegen ebenso einmütig abgelehnt. Die übt gen Artikel, in denen die Einrichtungen. Eigentum und andere Rechte der Kirch und Religions gemeinschaften sowie die l stungen des Staates an die Kirchen ankert sind, wurden teils in der Fassung“ EKoalitionsentwrurfs. teils in der Fassung CDU Entwurfs verabschiedet. Draper bleibt g paris.(dpa) Der Sonderbeauftragte Vereinigten Staaten in Europa, William 4 Draper, hat einem Ersuchen Eisenhons entsprochen, seinen gegenwärtigen Pos beizubehalten und auch ständiger Verte, der Us bei der Atlantikpakt-Organiseid zu bleiben. eine Stell Clop einer dere der Sohr in de noch Koh! urid herb verh Koh! dure konr des 1 Went abge verm. in F sich Gefe * das ratif die F Vert Mit Wure Beke schls liche flies 125 Fest. Beve ten Sol. Dure Sen B gehö in E lagen die gen (846) (147) Pro deut wis 53/. ant f. Conz her Koh begründ zergie, g h Als 55 für nich sieht n. t aus 9 der nem Male q väterlich Retortz m verleg backen n Benzh hren. annte 3 ingssum erte Ried holte Inzwisch sten We eine U ington u Seheim en, Ame geführt önere 2 ochter x ägers 1 mehr n chte c bstoff, tätsbetrt eigentl. Chen Wünsche Aa kam r 40 jährz Der nen iB er Ma o gut a chemisd nach de m Forsch den Ti st 40 Dq zuf dieze Conant orschung rd Bari Aarkbank Program Hatte in engen ch mit dh en oft u Als 0 . berufe Dollar d ig zu dn tombonmb stoffe. eu- Men 1 lag Cons zeit hal sgegang N Verssg Milliertk Is Wirkt nicht, n Wise egen * DU or mation Jverurte Erklärut lenten geordnet iseinande 1 Vertrat 80 heiht! außzenpo rsuche d hen Gr leiben, d g Zu sal Pfleidelé ormatiol men folgt rloren.) zigen w Chance ttigtes chzeitig ichen, en Kanzel, erfassung g von. ttwoch 1 e Kirchen rwartung „ zum 10 erfassung niederg aphen, d ind Vera aerkanng parteipe len dür rmulieru fkamieru Streichll bstimmu lieblich a. Das Red n Stellul teien 9 ungen u urden Die übt ungen, f er EFirch⸗ je die L chen assung assung d, tragte William isenhowe en Pos Verte ganis afl, Nr. 12/ Donnerstag, 15. Januar 1933 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha ng. Um ihrer erkälteten Schwiegertochter eine warme Schlafkammer zu bereiten, stellte eine alte Bäuerin aus Friesoythe bei Cloppenburg(Oldenburg) kürzlich am Abend einen Eimer mit glühenden Kohlen neben deren Bett. Als am Morgen aber auch noch der in der gleichen Kammer schlafende Sohn über Kopfschmerzen klagte, holte sie in der Meinung, das Paar hätte die Grippe, noch einen zweiten Eimer mit glühenden Kohlen herbei. Kurz darauf verloren Sohn und Schwiegertochter das Bewußtsein. Der erbeigerufene Arzt konnte gerade noch verhindern, daß die Bäuerin einen dritten Kohleneimer in die Kammer stellte. Das durch Kohlenoxydgase bewußtlose Paar konnte nur mit Mühe wieder ins Leben zu- rückgerufen werden. Bei den Vorwürfen des Arztes schüttelte die Bäuerin erstaunt den Kopf. Sie hatte sich zeitlebens an glühenden Kohlen gewärmt, ohne auch nur einmal das Bewußtsein zu verlieren. * Als ein dänischer Journalist bei einem Empfang in der britischen Botschaft in Koperhagen den als Gast anwesenden Minister für Ueberseehandel, H. R. Mac- Keson, um ein Autogramm bat, nahm die- ser kurzer Hand seinen Kragen ab, rig ihn in zwei Teile, schrieb seinen Namen darauf und übergab sie dem Bittsteller. Für den Rest des Abends zeigte sich der Minister ohne Kragen, Frau Nelly Marchat, die angeblich Alteste Frau Frankreichs, starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 106 Jah- ren in Mirambeau an der Gironde- Mün- dung. Sie hatte seit ihrer Geburt im Jahre 1847 dieses kleine Städtchen nie verlassen. * Das Hochwasser, von dem weite Teile Sücwestfrankreichs im Dezember bheim- gesucht wurden, war die Folge des stärk- sten Niederschlages, den das Wetteramt im Raume Bordeaux seit seiner Gründung vor 72 Jahren jemals verzeichnete. Im ganzen sind im Laufe des Dezember im Raume von Bordeaux 231 Millimeter Regen ge- fallen, das ist das dreifache des Nieder- schlags, der durchschnittlich im Zeitraum eines Monats in dieser Gegend gemessen werde. * Den längsten jemals von Vögeln dieser Art durchgeführten Langstreckenflug haben 200 junge Rebhiihner dieser Tage erzielt, indem sie in 17 Stunden von Paris nach New Vork geflogen sind. Allerdings vollbrachten sie diese Leistung nicht mit der eigenen Flugkraft, sondern an Bord einer Kon- stellation- Maschine der Air France. Die Rebhühner wurden in Spanien im Auftrag des amerikanischen Innen ministeriums ge- kangen und auf dem Luftweg nach Ko- jorado gebracht, wo man Versuche mit der Einbürgerung neuer Wildarten im Süd- Westen der Vereinigten Staaten durch- führt. Da der Flug in jeder Hinsicht ge- glückt ist, wurde der amerikanische Zoologe Pr. Gardner Bump beauftragt, weitere für diesen Zweck geeignete Vogelarten in Europa ausfindig zu machen, die später dür dem gleiellen Wege folgen werden. * Amerikanische, britische, französische, italienische, griechische und türkische At- lantikpakttruppen nehmen an dem„Unter- nehmen Südstern“, das am Mittwoch begann, teil, das von Admiral Robert B. Carney, dem NATO- Oberbefehlshaber für Süd- europa geleitet wird und sich über den Mittelmeerraum erstreckt. Die Polizei der portugiesischen Kolonie Macao hat auf einer Insel etwa drei See- meilen südlich von Macao ein Piratenver- steck ausgehoben und ein ganzes Waffen- lager beschlagnahmt. Man nimmt an, daß die Piraten von der Insel aus Ueberfälle auf Dschunken unternahmen, die zwischen Hongkong und Macao verkehren. * Die Kaiser-Frazer-Werke in Haifa haben mit der Willys Overland Corporation einen Vertrag abgeschlossen, nach dem sie die Montage amerikanischer Jeeps durchführen und diese dann nach devisenschwachen Län- dern exportieren, die nicht mit Dollars zu zahlen imstande sind. Der Export solcher Jeeps Made in Israel“ hat im Januar be- reits begonnen. Erfinder sind an Paragraphen gebunden Bonner Gesetzentwurf will größere Rechtssicherheit erreichen/ Mehrzahl aller Erfindungen von Arbeitnehmern Wieviel Menschen mögen davon träumen, durch eine gute Idee über Nacht an das Ziel Aller ihrer irdischen Wünsche zu gelangen? Eine Erfindung, eine technische Verbes- serung, ein origineller Einfall, so glauben sie, seien die Schlüssel zu Glanz und Reich- tum, und ein Patent in der Tasche bedeute soviel wie ein Fahrschein ins Glück. Wer den Gesetzentwurf über Erfindungen von Arbeitnehmern und Beamten betrachtet, der vermutlich bis Anfang März seine dritte Lesung durch den Bundestag erfahren wird. dürfte sich schnell belehren lassen, daß bei Weitem nicht alles Gold ist. was in der Er- kinderretorte glänzt. Die Bestimmungen dieses Gesetzes gel- ten zwar nur für die in einem beruflichen Abhängigkeitsverhältnis stehenden Personen, es schließt also die freien Berufserfinder“ nicht ein. Aber die weitaus meisten und auch wichtigsten patentierten Erfindungen stammen ja von Arbeitnehmern, die„im Zuge der Erfüllung ihrer dienstlichen Oblie- genheiten oder auf Grund von Erfahrungen oder mit Mitteln des Betriebes Erfindungen machen.“ Im letzten Berichtsjahr wurden beim Deutschen Patentamt in München mehr als 60 000 Patentanmeldungen eingereicht, von denen annähernd 10 000 auf Ausländer entfielen. Mancher auf dem Gebiet des Patent- rechts und des Arbeitsrechts unerfahrene Denker und Bastler dürfte der irrigen An- sicht sein, daß die von ihm entwickelte oder„ausgetüftelte“ Neuerung sein absolu- tes geistiges Eigentum darstelle und ihm zum alleinigen Nutzbrauch gehöre. Die juri- stische Wirklichkeit sieht aber für den Ar- beitnehmer wesentlich anders aus, denn wie nach dem noch geltenden Recht liegt auch gemäß dem neuen Gesetzentwurf die Initia- tive bei der praktischen Auswertung schutz- fähiger Erfindungen und Verbesserungen grundsätzlich bei dem Arbeitgeber. Erfindungen von Arbeitnehmern im Sinne des neuen Bundesgesetzes können „gebundene“ Diensterfindungen sein, die während der Dauer des Arbeitsverhältnis- ses gemacht wurden, oder„freie“ Erfindun- gen. In beiden Fällen hat der Arbeitnehmer seiner Betriebsleitung unverzüglich eine schriftliche Meldung zuzuleiten. die bei Diensterfindungen mit allen erforderlichen Aufzeichnungen versehen sein muß. Soweit es sich um Diensterfindungen handelt, kann der Arbeitgeber dieses unbe- schränkt für seinen Betrieb in Anspruch nehmen. Er ist andererseits verpflichtet, sie zur Erteilung eines Schutzrechtes anzumel- den und dem Arbeitnehmer eine„angemes- sene Vergütung“ zu gewähren, für deren Bemessung in erster Linie die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Erfindung, die Aufgaben und die Stellung des Arbeitnehmers im Be- trieb, sowie der Anteil des Unternehmens am Zustandekommen der Diensterfindung maßgebend sind Auch bei einer freien Erfindung, die im Unternehmen des Arbeitgebers wirtschaft- lich auswertbar erscheint. hat der Arbeitneh- mer vor einer anderweitigen Verwertung während der Dauer des Arbeitsverhältnisses zunächst seinem Arbeitgeber ein Benutzungs- recht anzubieten. Dieses Vorrecht des Unter- nehmers erlischt erst. wenn er das Angebot nicht binnen drei Monaten annimmt. Für„technische Verbesserungsvorschläge“ eines Betriebsangehörigen hat der Arbeit- geber. wenn es sich dabei tatsächlich um eine Sonderleistung handelt, eine angemes- sene Vergütung zu bieten, für entsprechende Anregungen von geringer Bedeutung kann er eine Belohnung gewähren. Der Bonner Regierungsentwurf wurde dem Bundestag bereits im Mai des vergan- genen Jahres zugeleitet. Die langen Arbeiten an dem Gesetz. zu dem man auch die Mei- nungen aller möglichen Sachverständigen gehört hat. lassen einen Rückschluß auf die Schwierigkeiten der Materie zu. Das Recht an der Arbeitnehmererfindung ist nämlich, wie in der Begründung des Entwurfs aus- drücklich hervorgehoben wird. ein seit Jahrzehnten erörtertes und umstrittenes Problem und seine Fassung vor allem des- halb so schwierig, weil es in zwei verschie- dene Rechtsgebiete fällt, denen entgegen- gesetzte Tendenzen innewohnen“: in die des Arbeits- und des Patentrechts. Hauptziel des neuen Gesetzes soll die Erreichung einer größeren Rechtssicherheit sein. indem man bestehende Lücken schließt und damit bis- her auftauchende Streitfragen einer grund- sätzlichen Klärung zuführt. Der Pilot wird durch die Luft geschossen Düsenaggregat: eigentlich ein Rohr/ Hoher Kraftstoffverbrauch Wo es bei der Fliegerei um grögere Schnelligkeit geht, wird man auf den Düsen- antrieb nicht verzichten können. Die Funk- tion des Düsenantriebs kann man einem Laien wohl am besten veranschaulichen, wenn man einen Luftballon aufbläst und ihn dann— ohne ihn zuzubinden— losläßt. Die unter Druck entweichende Luft fegt die Häuser auf Schraubgewinde Lüneburg, die versinkende Heidestadt, soll gerettet werden Zur Rettung der immer tiefer in die Erde— einen Quadratkilometer großen— Gebiet sinkenden Innenstadt von Lüneburg will der Lüneburger Stadtbaurat Dr. Kleeberg alle Neubauten im gefährdeten Gebiet auf Schraubgewinde stellen. Die Neubauten sol- len entsprechend einem von der Stadtver- waltung aufgestellten Zehnjahresplan er- richtet werden. Um Platz für diese beweg- lichen Bauten zu schaffen. soll schon in Kürze mit dem Abbruch ganzer Straßenzüge begonnen werden. 54 Familien müssen ihre Wohnungen verlassen, um auf„festem Bo- den“ angesiedelt zu werden. In der über 30 000 Einwohner großen Heidestadt Lüneburg beruhen die Senkungs- erscheinungen auf der durch Abwaschung be- dingten Verkleinerung eines 40 Meter unter der Stadt liegenden Salzsockels. Die Erde über diesem Salzsockel senkt sich in dem ständig, die Häuser werden schief und wak⸗ kelig, zum Teil mußten sie schon geräumt werden. Nach dem Abbruch der gefährdeten Bau- ten will die Stadt an Stelle der jetzigen massiven Wohnhäuser nur leichte, einge- schossige Geschäftsbauten als Stahlkon- struktionen errichten. Diese sollen auf Be- tonfundamenten stehen, in die Stahlgewinde. ähnlich wie sie bei Brückenbauten verwen- det werden, eingelassen sind. Wenn sich die Erde dann weiter senkt und die Häuser zu „verbiegen“ drohen, sind an den gefährde- ten Ecken nur die Gewinde höher zu drehen, um das leichte Bauwerk wieder in die hori- zontale Lage zu bringen. Die Baupläne und die Konstruktionen für diese Häuser sind im Stadtbauamt bereits fertiggestellt worden. Hülle mit ungeahnter Geschwindigkeit durch den Raum. Das Düsenaggregat besteht eigentlich aus einem Rohr. Am vorderen Ende wird Luft angesaugt und komprimiert. Sie gelangt in die Verbrennungskammer, wo sie mit Treibstoff vermischt und entzündet Wird. Die Gase dehnen sich durch die Explo- sion aus und werden durch die hintere Oeff- nung des Rohres ausgestoßen. Sie müssen vor dem Austritt noch ein Turbinenrad pas- sieren, das wiederum den Kompressor am Düsenvorderteil treibt, der neue Luft an- saugt. Damit ist der Kreislauf geschlossen. Beim Strahltriebwerk. wie der Düsenmo- tor auch genannt wird, ist der Kraftstoff- verbrauch sehr hoch. Da jedoch sehr billige Kraftstoffe verwendet werden können und große Geschwindigkeiten erzielt werden, steht der Düsenantrieb in seiner Rentabilität den anderen Antriebsarten nicht nach. Er ist nur noch nicht auf allen Gebieten verwend- bar. Vorläufig dominiert er bei der Jagd- und Kampffliegerei und bei Rekord versuchen. Erst mit dieser Antriebsart und dem Ra- ketenantrieb ist es gelungen, die Schallge- schwindigkeit zu überbieten. Es ließe sich zwar darüber streiten. wieweit das noch Fliegen zu nennen ist. Der Pilot wird durch die Luft geschossen. Er macht sich nicht mehr die meteorologischen Gegebenheiten zunutze, sondern sucht Höhen auf., in denen jedes Wettergeschehen aufhört. K. H. Krüger Die ersten Schritte in New Vork/ von H. E Albrecht 1. Fortsetzung Und sie fuhr fort zu erklären, daß hier kür viele junge Amerikaner die Laufbahn als Autobesitzer beginne, indem der junge Mann eines Tages seinem Vater eröffne, er habe für hundert Dollar einen älteren Ford gekauft. Ich war von dem langen Flug zu müde, um alles schon zu erfassen und auch zu müde, um das System des Straßenverkehrs zu übersehen, das Wälzen der endlosen Auto- kolonnen durch die von Wolkenkratzern flankierten Straßenschluchten. So gab sie mich im Hotel ab. Daß es für sie schwieriger War, im Herzen von New Vork einen Park- platz zu finden als beispielsweise einen Wa- gen zu kaufen, habe ich erst allmählich be- griffen. Das erste Absteigen in einem amerikani- schen Hotel hat mich auch gleich mein erstes amerikanisches Geld gekostet. Diese Ange- legenheit mußte für meine Kusine etwas un- gemein belustigendes gehabt haben und trug mir in meiner Tolpatschigkeit ihren ersten Kosenamen ein. Sie sagte„deutscher Bär“, als ich nicht begriff, daß ich dem Boy, der meine Koffer vom Auto in die Hotelhalle trug, ein Trinkgeld zu geben hatte, obschon es nur zehn Schritte waren. Sie sagte dieses Wort zum zweiten Male, als ich nach deut- scher Art auf dem Melde vordruck nach den üblichen Spalten über Beruf, Geburtstag, Geburtsort, Nummer des Passes, ausstellende Behörde usw. suchte. Man wünscht nur den Namen und den Wohnort zu wissen. Dann überließ sie mich meinem Schicksal. Ich rannte sofort einem Neger nach, der sich meiner Koffer bemächtigt hatte und er- wischte ihn in einem der Fahrstühle. Er zeigte mir grinsend den Schlüssel meines Zimmers, wohin er meine Koffer zu bringen beauftragt war. Die Situation blieb aber weiterhin beunruhigend, denn mein Zimmer lag im 23. Stockwerk und war auf vielen Kreuz- und Querwegen zu erreichen, der Weg zurück schien mir daher sehr problema- tisch. Der Boy machte sich anschließend so- lange in meinem Zimmer zu schaffen, bis ich auf den Gedanken kam, auch ihm ein Trinkgeld zu schulden. Von diesem Augen- blick an vergaß ich nie mehr, Trinkgelder zu geben. Ich habe in den paar Wochen meiner Amerikareise ein halbes Vermögen in Trinkgeldern angelegt, um mir das Wohl- wollen der dienstbaren Geister zu erhalten. Nur hoffnungsvolle Anfänger versuchen die Trinkgelder zu vergessen. Halb erschöpft las ich noch die Verhaltungsmaßregeln für den Fall eines Hotelbrandes und schlief bald ein. Am nächsten Morgen traf ich Mirjam in der Hotelhalle. Sie war totchie angezogen, wie ich das später an so vielen Frauen noch bewundern konnte, mit einer zweckbetonten Eleganz. Der Zweck scheint bei diesen klu- gen Frauen darin zu liegen, mit Hilfe der Kleidungen einmal ein graziles Geschöpf, zum andern aber eine selbstbewußte Er- scheinung zu machen. Sie sind nämlich unge- wöhnlich selbstbewußt und ich bekam einen ersten Begriff davon, daß es nicht genügt, bunte Kleider, Urwaldhemden oder drei- viertellange Cowboyhosen zu tragen, um Amerikanerin zu sein. Es gehört viel mehr dazu, es muß eine Mischung sein, ein Schuß verspielter Puppenhaftigkeit mit einem Schuß energischer Entschlossenheit. Ihre Ur- großmütter, als Frauen der ersten Pioniere, Konnten noch kurzentschlossen die Pistole auf freche Wegelagerer anlegen und von diesem Rebellenblut wurde ein gut Teil weitervererbt. Fortsetzung folgt Blick ins Land Ober 4000 Bahnhöfe im Bundesgebiet Bonn. Die Deutsche Bundesbahn zählt gegenwärtig im Bundesgebiet über vier- tausend Bahnhöfe. Hinzu kommen mehr als 2000 Haltepunkte und Haltestellen. Ferner gehören noch in den Bereich der Bundesbahn 1675 Kraftwagenhilfsstellen, 1275 bautechni- sche und 340 maschinentechnische Dienst- stellen. Die größten Fertigungswerke, die über eine starke Belegschaft verfügen, sind die 40 Eisenbahnausbesserungswerke. Personalbestand der Bundesbahn Bonn. Der Gesamtpersonalbestand der Deutschen Bundesbahn beträgt über eine halbe Million, davon sind annähernd 10 000 weibliche Bedienstete. Neben rund 209 000 Beamten arbeiten im Dienste der Bundesbahn ungefähr 303 000 Arbeiter und Angestellte Hinzu kommen noch 8000 Jugendliche, mei- stens Lehrlinge und Praktikanten. Höchstes Kolpinghaus der Welt Frankfurt. Der Limburger Bischof Dr. Wilh. Kempf gab am Sonntag in Frankfurt dem neuerrichteten höchsten Kolpinghaus der Welt die kirchliche Weihe. Der Bau des Hochhauses, in dem 100 Lehrlinge und junge Gesellen eine Heimstätte finden sollen, 4 kostete rund eine Million DM. Die Bau- kosten wurden aus Mitteln des Bundes- jugendplanes, des Kolpingwerks, der karita- tiven Verbände und privater Stiftungen ge- deckt. Zwölfjährige rettet Rodlerin aus der Lahn Marburg. Ein fünfjähriges Mädchen ge- riet beim Rodeln an den Abhängen des Lahnufers in Marburg in eine so schnelle Fahrt, daß es den Schlitten nicht mehr hal- ten konnte und über den Eisrand in den hochgehenden Fluß stürzte. Ohne sich lange zu besinnen, sprang die 12jährige Hanne lore Rieschel aus Marburg, die ebenfalls an dieser Stelle rodelte, dem Kind nach und konnte es vor dem Tod des Ertrinkens retten. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sucht Filmaufnahmen Kassel. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge sucht für neue Filme aus der Arbeit des Volksbundes Filmaufnahmen von allen Schauplätzen des zweiten Weltkrie- ges. Alle Besitzer solcher Streifen werden gebeten, sich unter Angabe des Filmformats und des Inhalts bei der Bundesgeschäfts- stelle in Kassel, Ständeplatz 2, zu melden. Sie behalten ihre Filme. Es sollen nur Ko- pien hergestellt werden. Außerdem wird um Hinweise über den Verbleib von deutschem Wochenschaumaterial aus der Zeit von 1939 bis 1945 gebeten. Nicht einzulösen Würzburg. Nicht einzulösen vermochte die Städtische Sparkasse einen portugie- sischen„Scheck“, der von einem Würzbur⸗ ger Unternehmen als 365 Dollareinnahme bereits verbucht worden war. Es handelte sich in Wirklichkeit um eine Neujahrs-Glück- Wunschadresse, die in origineller Form als Scheck aufgemacht worden war. Die Worte hinter einem amerikanischen Dollarzeichen (365 dias felizes“(glückliche Tage) hatte der Würzburger Geschäftsmann als 365 Dollars gelesen, und eine Zweigstelle der Sparkasse hatte den Scheck“ anstandslos angenommen. Der Irrtum wurde erst in der Zentrale entdeckt. Großbrände beunruhigen Holstein Kiel. Innerhalb der letzten vier Wochen sind im holsteinischen Kreise Steinburg sechs Bauernhöfe durch Großfeuer vernichtet wor- den. Nachdem zwei jugendliche Täter er- mittelt worden waren, die vier Brandstiftun- gen in dem holsteinischen Dorfe Peißen be- gangen haben sollen, vernichteten Großfeuer in den letzten Tagen in der Gegend des Ortes St. Margarethen an der Elbe zwei Stall- gebäude. Beim letzten Brand, der noch nicht aufgeklärt werden konnte, kamen 21 Rinder, zwei Pferde sowie zahlreiche Hühner und Schweine um. Brücke zwischen den Kontinenten Bremen. In Bremen wurde eine Ausstel- lung„Die Handelsbeziehungen zwischen Bremen und USA— eine Brücke zwischen den Kontinenten“ eröffnet. Die Ausstellung zeigt die Entwicklurig der Handelsbeziehun- gen und Schiffahrtsverbindungen zwischen der alten reichsfreien Hansestadt Bremen und der neuen Welt in der Zeit von 1794 bis heute. g S Staatsbürger und Verteidigungsbeitrag Was jeder zu zahlen hat Der Kampf um die gemeinsame Armee des neuen geeinten Europa ist an der Jahres- wende in Peutschland„ohne Entscheidung“ abgebrochen worden. Er wird in Kürze un- vermindert heftig wieder aufflammen, Auch in Frankreich und in Italien formiert man sich zum endgültigen parlamentarischen Gefecht. Unterstellt man der Zukunft die Tatsache, daß die bereits geschlossenen Verträge auch ratifiaiert werden, tritt für den Staatsbürger die Frage nach der Höhe seines zu leistenden Verteidigungsbeitrages in den Vordergrund. Mit Milllarden-Werten, wie sie genannt wurden, vermag er nicht viel anzufangen. Bekanntlich soll nach amerikanischen Vor- schlägen ein Zehntel der volks wirtschaft- lichen Wertschöpfung der Verteidigung zu- fliegen, im Falle Deutschlands jährlich etwa 12 Milliarden DM. Anschaulicher ist die Feststellung, daß Deutschland je Kopf der Bevölkerung in der hier als Beispiel zitier- ten Zeit von Mitte 1951 bis Mitte 1952 ein Sozialprodukt von 2494 DM aufweist. Der Durchschnittsverdiener mit einer vierköpfi- gen Familie hätte demnach für Verteidi- —— Die Deutschen sparen zu wenig Berechnet nach den Unterlagen für 1951 gehört die Bundesrepublik zu jenen Ländern in Europa, in denen die geringsten Sparein- lagen auf den Banken liegen. Führend ist die Schweiz mit 1766 PM pro Kopf, es fol- gen Island(1030), England(956), Belgien (846), Frankreich 662), Italien(478), Spanien (147) und schließlich Deutschland mit 111 PDM bro Kopf. Bis zum 31. Juli 1952 hat sich der deutsche Spareinlagenbestand allerdings in- zwischen auf 128 DM erhöht. gungsausgaben im Jahr rund 1000 DM bei- zusteuern. Die Besatzungskosten allerdings, die ja schon aufgebracht werden., sind von den 12 Milliarden abzusetzen. Sie umfassen etwa zwei Drittel des Gesamtwertes. Immerhin entspricht die Mehrbelastung bei gleichbleibender Arbeitsleistung eine Verbrauchsreduzierung um 4 Prozent. Sie auszugleichen bei den Investitionen, wie es die Verbraucher gern sehen würden, ist un- möglich. Deutschland benötigt zur Erhaltung seiner Wettbewerbsfähigkeit Investitionen. die beim Kohlebergbau und beim Verkehr sogar höher liegen müssen als in den letzten Jahren, weil die obere Altersgrenze der An- lagen erreicht wird. So wird nichts anderes übrig bleiben, als den Verbrauch, auf den nur 58 Prozent der deutschen volkswirt- schaftlichen Leistungen entfallen., um etwa 7,7 Prozent zu schmälern. Um also den künftigen finanziellen Ver- teidigungspflichten zu genügen., die Wirt- schaft zugleich konkurrenzfähig zu erhalten, und noch den gegenwärtigen Lebensstandard zu sichern, müßte Westdeutschland seine Arbeitsleistung um 7 bis 8 Prozent steigern. Deutsche Marken-Bilanz 1952 Die drei deutschen Postverwaltungen haben im vergangenen Jahr insgesamt 52 neue Briefmarken herausgebracht, für die einschließlich der Zuschläge 13,20 DM auf- zuwenden waren. Von diesen Neuheiten sind in der Bundesrepublik 18 für 5,66 DM er- schienen, in Westberlin 9 für 1.63 DM und ir der Sowjetzone 25 für 5,91 DM. Im ein- zelnen sind es folgende Ausgaben: Bundesrepublik: am 11. 3. Ziffernserie(50 und 70), am 15. 4. Ziffernserie(80 und 90), am 15. 4. Mona Lisa(5), am 25. 7. Luther(10), am 25. 7. Otto-Motor(30), am 9. 8. Madonna (10 + 5), am 6. 9. Helgoland(20), am 17. 9. Karl Schurz(30) und Jugend(10 ½2, 20-3), am 1. 10. Wohlfahrt(4 f 2, 10 7 5, 20 4 10, 30 + 10), am 25. 10. Thurn und Taxis(10) und am 27. 10. Philipp Reis(30). Westberlin: 27. 1. Glocken rechts(5, 30, 40), 23. 3. Beethoven(30), 20. 6. Olympia(4, 10 20), 13. 10, Siemens(20), 22. 11. Zelter(4). Sowjetzone: 12. 1. Oberhof(12, 24), 26. 3 Beethover(12, 24), 1. 5. Gottwald(24) ung Aufbauprogramm 12 73, 24 6, 30 4 10 50 P10), 5. 5. Radfernfahrt(12), 5. 7. Kom ponisten(6, 8, 50), 11. 8. Kultursatz(12, 20, 24, 35), 7. 9. Leipziger Messe(24, 35% 22. 9. Pieck(5), 12. 10. Jahn(12), 18. 10. Universi- tät(24), 26. 10. Tag der Briefmarke(24) und 8. 12. Völkerkongreß(24, 35). Mit den 13,20 DM war es allerdings nicht getan. Viele sammeln nämlich gebraucht und postfrisch, und jeder Sammler legt sich auch eine Anzahl von Neuheiten für späteren Tausch zurück. Wer sich aber nur mit Deutschland befaßt, widmete sich neben den neuen Postwertzeichen auch den Kopfpild- marken der Sowjetzone auf Papier mit neuem Wasserzeichen, den Ersttagsbriefen und Bildkarten, ferner den Markenheftchen und Bildpostkarten der Bundesrepublik und den Sonderpostkarten, Ersttagsbriefen, Mar- kenheftchen und Ganzsachen der Berliner Senatspost. Dazu gab es allerorts reichlich Sonderstempel. Es ist deshalb verständlich, daß die Sammler sich neue Marken in mög- nichst kleinen Wertstufen wünschen und daß nen die häufige Wiederholung des Aus- mdsbrief-Portosatzes nicht willkommmen iSt. Briefmarken- Kaleidoskop Die Versandstelle für Sammlermarken in Frankfurt hat bekanntgegeben, daß Vor- bestellungen auf Kiloware gegenwärtig nicht angenommen werden. Zur Zeit sind keine Bestände vorhanden, so daß es nochn nicht abzusehen ist, wann und zu welchen Bedingungen Kiloware wieder abgegeben werden kann. R Die britische Kolonie Singapur bereitet eine neue Dauerreihe mit Ansichten der Insel und der Stadt vor. Damit wird hier erstmalig auf das kleine Kopfbildmuster verzichtet, in dem bisher alle Marken für Singapur erschie- nen sind. Das Porträt selbst soll jedoch nicht wegbleiben, sondern als Medaillon über der jeweiligen Ansicht angebracht werden. * An der zweiten nationalen Briefmarken- ausstellung in Sao Paulo waren wiederum 14 Deutsche und Deutsch- Brasilianer unter insgesamt 109 Ausstellem beteiligt, von denen 143 Objekte gezeigt wurden. Auch in die Jury waren zwei Deutsche gewählt worden. Die Ausstellung, deren Glanzstück die berühmte Uruguay- Sammlung von Azurem Costa in Rio de Janeiro war und die auch Alt- Deutschland in gut auf- gezogenen Sammlungen zeigte, war während ihrer fünftägigen Dauer von 30 000 Inter- essenten besucht worden. Aus Anlaß dieser erfolgreichen Schau erschien eine Gedenk- marke mit dem Bildnis des Kaisers Pe- dro II., der die Briefmarken in Amerika ein- führte, die heute so begehrten„Ochsen augen“ Brasiliens. * Irn San Marino werden gegenwärtig mit einem Spezialflugzeug fotogrammetrische Aufnahmen als Unterlagen für die Her- stellung neuer Landkarten gemacht. Ihre Durchführung diente der Postverwaltung des Zwergstaates als Anlaß zur Ausgabe von zwei Luftpostmarken zu 25 und 75 Lire. Die Marken zeigen die Spezialmaschine bei der Aufſnahmearbeit. Markenfarben als Norm- Grundlage Im Katalog für die Mannheimer Brief- marken- Ausstellung„100 Jahre Deutsche Briefmarke— 100 Jahre Deutsche Ge- schichte“ erinnert Dipl.-Ing. Karl Stender an die Zeit zu Beginn dieses Jahrhunderts, als in der Elektro-Technik die Normung eingeführt wurde. Damals wollte der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Elektrotechniker(VDE), der spätere Professor in Hannover. Dettmer, die Kennzeichnung der Sicherungsstrom- stärken durch Anbringung bestimmter Far- ben erleichtern. Obwohl Dettmer kein Mar- kensammler war. kam er auf den Gedanken, jeder Stromstärke die Farbe der ent- sprechenden Wertstufe der Germania-Mar- ken zu geben. Noch heute zeigen die 4-Ampeère- Sicherungen braun, die 6 Ampere grün, die 10 rot, die 20 blau, die 25 gelb und die 60-Ampeère- Sicherungen rotbraun als Kennzeichen auf der Metallkappe. Diese Sicherungsfarben sind für uns noch immer ein feststehender Begriff. Bei den Post- wertzeichen hat sich indessen ein wesent- licher Wandel vollzogen; denn es gibt keine Farbengebundenheit mehr für neuerschei- nende Briefmarken, so daß sich kaum jemand an die Ursache jener Norm-Farbenwahl erinnert. MANNHEIM Donnerstag, 15. Januar 1953 It 5 Deffenilicher Brief in Sachen Stellenplan An die Stadtverwaltung der Stadt Mann- heim. Der Bund der Steuerzahler in Mannheim Datte Mitte Juni 1952 öffentlich zum Aus- druck gebracht, daß er den Entwurf eines Stellenplanes bis zum Ende des vergangenen Jahres erwarte. Nachdem das neue Jahr an- gebrochen ist, ohne daß die Vorlage des Stel- lenplanes erfolgt ist. sieht sich der Bund zu folgenden öffentlichen Fragen veranlaßt: 1. Wann ist mit der Fertigstellung des Entwurfes des Stellenplanes zu rechnen? Welches Gremium bearbeitet den Ent- wurf? 3. Wer überprüft den Entwurf auf Wirt- schaftlichkeit und Sparsamkeit? 4. Sind im vergangenen Jahre einzelne Abteilungen der Stadtverwaltung hin- sichtlich ihres Umfanges und ihrer Wirtschaftlichkeit vom Revisionsamt überprüft worden? Der Bund der Steuerzahler bittet die Stadtverwaltung auf gleichem Wege um Beantwortung dieser Fragen, da die Oeffent- Uchkeit ein Interesse an der Beantwortung hat. e Der Bund der Steuerzahler Mannheim Oer privafen Bauinitfiafive eine Gusse Wer nicht selbst bauen kann, nimmt die Bau-Treuhand in Anspruch Der 14. Januar mit dem Richtfest für die zehn Rohbauten an der Rheindammstraße/ Gontardstraße auf dem Lindenhof hat für den Wieder- aufbau historische Bedeutung. Im Jahre acht nach dem Zusammenbruch und im Jahre fünf nach der Währungsreform ist es endlich gelungen, zehn private Ruinenbesitzer unter einen Hut und auf einen Nenner zu bringen. Diese zehn Grundstücksbesitzer geben zusammen mit der Auf- bau- Förderungs- Gemeinschaft und der Mannheimer Bau-Treuhandgesell- schaft ein Beispiel, dem hoffentlich recht bald recht viele private Ruinen; und Grundstücksbesitzer folgen werden. Seit drei Jahren sind Mannheimer Archi- tekten mit Vorbereitungsarbeiten für Auf- bauge meinschaften beschäctigt. Sie haben Zeit, Mühe und Geld geopfert im Bestreben, den privaten Grundstücks- und Ruinenbe- sitz zum Aufbau anzuregen. Keine dieser Gruppen kam bisher zum Ziel. Wie schwie- rig die Vorhaben sind, geht daraus hervor, daß in der Front der zehn Aufbauwilligen sich auch ein Grundstück befindet, das sich dem Vorgehen der Nachbarn nicht ange- schlossen hat und so stehen blieb, wie es der Bombenkrieg hinterließ. In der Reihe der wohlaufgebauten vierstöckigen Häuser wird es die Rolle des Insekts im Bernstein spielen. Die grundsätzliche Bedeutung des Bau- vorhabens ist wichtiger als die Einzelheiten „Zirkus Erlenhof“- zumindest für die Fusnachtszeit Stadtjugendausschuß ernst und heiter Im Mittelpunkt der ersten Sitzung des Stadtjugendausschusses im neuen Jahr ge- stern abend im Rathaus stand die durch einen Mannheimer Bürger angeregte Frage der Einhaltung der Jugendschutzbestimmun- Sen. Man war sich darüber klar. daß in die- ser Sache noch viel zu tun sei, vergaß aber andererseits auch nicht. auf die Schwierig- keiten hinzuweisen. die einer Auffindung von Mißständen in den Arbeits verhältnissen Jugendlicher im Wege stehen. Allgemein korderte man mehr Courage von den Lehr- lingen und jungen FHilfsarbeitern. die aus Furcht vor„Repressalien“ durch den Arbeit- geber oft nicht den Mund aufzumachen wag- ten. Der Stadtjugendausschuß war sich einer gewissen FHilfslosigkeit dieser Tatsache ge- genüber bewußt. Als aktiven Beitrag be- schloß er, zunächst einmal innerhalb der organisierten Jugend eine Rundfrage zu starten und sich mit dem Ergebnis an die „Vereinigte Mannheimer Jugendhilfe“, be- ziehungsweise die„Bezirksvertrauensstelle Für Jugendarbeitsschutz“ zu wenden. Ein wesentlicher Teil der Sitzung wurde auch von der jetzt ausgebrochenen Karne- valssaison überschattet. Der Vorschlag, in der dem Fasnachtsdienstag vorausgehenden Woche im Erlenhof- Jugendheim eine Reihe von alkoholfreien Narnevalveranstaltungen abrollen zu lassen, fand als Mittel zur po- sitiven Jugenderziehung allgemeinen Beifall. Stadtjugendamtsleiterin Dr. E. Falkenberg Wies darauf hin, daß sich die Stadtverwal- tung mit an der Deckung der Unkosten be- teiligen wolle. Als Motto für diese„ver- rückten“ Veranstaltungen wurde„Zirkus Erlenhof“ angeführt. Eine entsprechende Dekoration ist vorgesehen. Der Aufnahmeantrag des„Bundes Junger Genossenschaftler“(BIG), zu dem sich die seit Mai 1951 in Mannheim bestehende ge- nossenschaftliche Jugendgruppe zusammen- geschlossen hat, wurde gutgeheißen. Da- gegen stellte der Stadtjugendausschuß ein Aufnahmeersuchen der Methodistischen Ju- gendgruppe. die im Gegensatz zu der vorge- nannten Jugendorganisation keinen Vertre- ter in die Versammlung entsandt hatte, bis zur Ueberprüfung ihrer jugendpflegerischen Tätigkeit zurück. rob Drei Todesfälle un einem Tug A sb In den Nachmittagsstunden wurde aus dem Altrhein eine männliche Leiche gelän- det. Nach den Ermittlungen handelt es sich um einen 60 jährigen Mann. der seit 15. De- zember als vermißt gemeldet war. Es wird angenommen, daß sich der Mann in einem Anfall von Schwermut in den Altrhein stürzte. l Mit schweren Verbrühungen wurde ein fünfjähriger Junge in das Krankenhaus ein- geliefert. Er war in einen Topf mit heißer Waschbrühe gefallen. Wie das Krankenhaus mitteilt, ist das Kind seinen Verletzungen erlegen. 80 Wie bereits berichtet. schoß sich vor eini- Wohin gehen wir? Donnerstag, 15. Januar: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr: Ballettabend:„Die weiße Rose“, „Der verlorene Sohn“,„Petruschka“; Mozart- Saal 19.30 bis 21.45 Uhr:„Eine unmögliche Frau“; Goethesaal 20.00 Uhr: Vortrag von Prof. O. J. Hartmann, Graz:„Warum erkranken wir?“(Anthroposophische Gesellschaft); Carl- Scholl-Saal, L. 10, 4, 10.00, 16.00. 20.00 Uhr: Vor- trag„Volksübel Verstopfung“ von Biologe R. Runzi; Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Betriebs- räteschulung für Betriebe L bis Z:„Betriebs- verkassungsgesetz: Die Einigungsstelle& 70, Die Vermittlungsstelle 5 72“(DGB); Industrie- und Handelskammer 20.00 Uhr: Mr. Douglas Gordon spricht über das Thema„Aus der Ar- beit des britischen Parlaments“ Deutsche Ge- sellschaft für die Vereinten Nationen); Sik- kingerschule 19.30 Uhr: Ouiz-Abend:„Kennst Du Dein Land?“(Stadtjugendausschuß); 17.45 Uhr: Ueber„Haus- und Weltwirtschaft“ spricht Prof. Rittershausen Direktoren-Konferenz der höheren Schulen): Centre d'études frangaises de Mannheim 19.00 Uhr:„Ainasi soit-11“ d' André Gide; Amerikahaus 19.30 Uhr: Licht- bildervortrag:„Sudetendeutsche Tragödie“, Spr.:: Reinhard Pozorny(Sudetendeutsche Landsmannschaft); 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend:„Die Insel“; Kunsthalle 19.30 Uhr: „Dr. Mabuse“(Filmarbeitsgemeinschaft). Wie wird das Wetter? Winterliches Hochdruck wetter hält an Vorhersage bis Freitag früh; In den Niederungen meist Nebel oder hochnebelartige Bewöl- kung, nur gebietsweise auf- klarend und bei schwachen Win- 2 den zwischen Ost bis Süd Fort- dauer des Frostwetters. Tagestemperaturen bis unter 0 Grad. Temperaturen nachts wei- terhin zwischen— 5 bis— 10 Grad. Höhen- lagen klar und bei abnehmenden Ostwinden weiterhin Frostmilderung und sehr gute Fern- sicht. durch Selbstmorde und Verbrühung gen Tagen vor der ehemaligen Pionier kaserne in Feudenheim ein auf Wache stehender Wachmann eine Kugel in den Kopf, so daß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Der Eingelieferte ist an den Folgen der Verletzung gestorben. Der tägliche Unfall. Weil der Fahrer eines deutschen Pkw. einem amerikanischen Wagen an der Straßenkreuzung Augarten- straße— Traitteurstrahe nicht die Vorfahrt überlieg. kam es zu einem heftigen Zusammenstoß. wobei der Fahrer des deutschen Wagens eine Gehirn- erschütterung erlitt. während eine im ameri- kanischen Wagen sitzende Angestellte nur leicht verletzt wurde. Der Sachschaden wird mit etwa 2200 DM angegeben.— Aehnlich War es bei dem zweiten Zusammenstoß an der Straßenecke Friedrichsring— Collini- straße zwischen einem Pkw. und einem Mo- torradfahrer, der sich eine Kopfverletzung Zuzog: der Großbaustelle an der Rheindammstraße Gontardstraßge, über die wir am 10. Januar bereits einen kurzen Bild- und Wortbericht gegeben haben. Die Pläne hat Architekt Wil- heim Zimmermann gefertigt, der sich an die Grundstücksgrößen und ihre Eintetlung hal- ten konnte. Andere Aufbaugemeinschaften werden zögernden und zurückhaltenden Ruinen- und Grundstücksbesitzern vorexer- zieren, wie ein Aufbau sich vollzieht, wenn eine Umlegung des Geländes vorausgesetzt werden muß. Mit Hilfe der Aufbau-Förde- rungsgemeinschaft und der Bau- Treuhand- gesellschaft haben die zehn Grundstücksbe- sitzer, die aus eigenen Kräften so bald nicht dazugekommen wären, die Genugtuung, ihre Häuser wieder wachsen zu sehen, ohne daß ihr Eigentum angetastet wäre. Wie der stellvertretende Vorsitzende der Bautreu- hand, Oberbürgermeister a. D. Braun, beim Richtfest erklärte, zielt die Konstruktion der Bautreuhand gerade dahin, die Eigen- tumsrechte der Besitzer zu wahren und ihnen nach erfolgter Verrechnung des mit Hilfe der Bau- Treuhand errichteten Ge- bäudes wieder zu ihrem vollen Eigentum zu verhelfen. Stadtbaudirektor Jörg gratulierte im Namen des Oberbürgermeisters. In sei- nem Namen dankte er den am Richtfest be- teiligten Bauherren dafür, daß sie Mut und Vertrauen gehabt haben, einen Anfang zu machen und allen ratlosen, zögernden und zurückhaltenden Grundstücks- und Ruinen- besitzern Mannheims ein Beispiel für die Mobilisierung ihres Eigentums zu geben. Ihr Mitgehen kommt der wohnungssuchenden Bevölkerung zugute, weil sonst zahlreiche Wohnungen ungebaut bleiben. Geschäfts- führer Boos dankte den Kreditgebern LAKRA, BAKULA, Nheinische Hypotheken- und Wechselbank und Oberpostdirektion Karlsruhe, ohne deren Hilfe das Unterneh- men nicht hätte gefördert werden können. Die Bau- Treuhand hat in den ersten drei Jahren ihres Bestehens 6,7 Millionen DM verbaut, und für 1953 36 Wohn- und Ge- schäftsgebäude mit 351 Wohnungen und 50 gewerblichen Räumen mit einem Gesamt- gestehungsaufwand von 6,3 Millionen ge- plant. Die Vertreter der kreditgebenden In- stitute lächelten zustimmend, so daß damit gerechnet werden kann, daß sich das Bau- volumen der Bau-Treuhand im angegebenen Rahmen bewegen dürfte. Den beim Bau be- schäftigten Handwerkern und Arbeitern wurde von vielen Seiten der Dank ausge- sprochen F. W. k. Von Mensch zu Mensch „Die Polizei— dein Freund und Hel ter“ ist ein Slogan, der oft genug meh einen Wunsch als eine Tatsache ads. spricht. Doch es gibt rühmenswerte Fälle bei denen Wunsch und Tatsache iden tisch sind. Wie etwa vor ein paar Ja. gen, als ein Polizist einen etwa 60 Jahn alten Mann beobachtete, der auf eine Straße der Innenstadt verschämt en altes Stück weggeworfenes Brot aufn und es in seine Tasche steckte. De Polizist fragte den Mann, weshalb g das tue, und erhielt die insgeheim be. fürchtete Antwort: Hunger! Das„Aug nahm den Mann beim Arm, führte iht nicht zur Polizeiwache, sondern schnur. stracks in die nächstgelegene Bäckere Wo er seinen Geldbeutel zückte um dem alten Mann eine Tüte Brötchen kaufte und ohne Dankesworte abzuwar ten seinen dienstlichen Gang wiede aufnahm. Kleine Chronik der großen Stadt Vom Auto zur Motorradmütze Die Diebstähle des Tages Die beiden Täter. die am 7. Januar in der Mittelstraße einen Opel-Olympia gestohlen hatten, konnten nun festgenommen werden. Es handelt sich um zwei junge Hilfsarbeiter, die beide vom Diebstahl der im Wagen lie- genden Kleidungsstücken nichts Wissen wollen. Sie wurden ins Landesgefängnis ein- geliefert. Einem Maler- und Schreinermeister wurde in einem Neubau in Neckarau bei Nacht das ganze Handwerkszeug im Werte von 400 DM von einem Unbekannten gestohlen. Auf dem Lindenhof drang ein Dieb in eine Werkstätte ein, nachdem er zuvor zwei Fensterscheiben mit einem Glasschneider Den Rosenmontag(16. Februar) sollte man sich gleich heute noch im Kalen- der rot oder blau oder grün anstrei- chen: Ist für den Ball„Bühne und Presse“ im Rosengarten reserviert. Mit diesem Ball ist der Gipfel der Mann- heimer Fasnacht erreicht. Höher gehts nimmer, dann kann nur noch der Kehr- aus kommen, und der Aschermittwoch, aber bleiben wir beim Rosenmontag. Im Ballsaal haben sich Bühne und Presse noch immer großartig verstan- der. Und die Mannheimer haben dlesen Ball schon immer zu schätzen gewußt. Das soll auch so bleiben, denn der Ball soll ein Scherflein für den Thęeaterneur bau abwerfen, aber das nur nebenbei. Der Eintritt kostet natürlich etwas, aber darüber sprechen wir ein andermal. Es wird eine gewaltige Tombola geben, diesmal nicht am Paradeplatz. sondern in sämtlichen Räumen des Rosengar- tenis. Eine aus Bühnen- und Presse- leuten gebildete Jury wird Masken und Kostüme— getrennt— beurteilen und prämiieren. Die Räume des Ro- sengartens wird kaum wiedererkennen, sie werden karnevalsmäßig geschmückt. Zunächst wird das Nationaltbeater- orchester aufspielen, und das Ballett wird zum Tanz einladen und auffor- dern, aber denn werden gediegene Un- terhaltungsorchester sich in die pausen- lose Nachtarbeit teilen. Der Ball ist dem Tanz gewidmet, das Podium wird nur wenig strapaziert werden. Aber irgendwie wird irgendwer irgendwann Im Rosenmontug:„Bühne und Presse“ Gemeinsamer Ball zu Gunsten des Theaters irgendetwas zu den mit Bühne und Presse vereinigten Tänzern und Tän- zerinnen sagen wollen. Gegen eine ganz kleine Unterbrechung läßt sich wohl nicht allzu viel ein wenden. Nicht mit genannt im Titel des Bal- les ist die Prominenz aus Mannheim und Umgebung, die bei Bühne und Presse gesellschaftlich gern mitmacht. Atemberaubende Kostüme der Damen und atemversetzende Titel mancher Männer werden einander die Waage Balten, äber von den Titeln wird nicht Weiter die Rede sein. Sind für diese Nacht der Offiziellen offiziell gestrichen. In aller Heimlichkeit wird an der Vorbereitung dieses Balles schon un- heimlich gearbeitet. Es gibt Männer und Frauen, die es feiern zu müssen glauben, daß der Rosengarten jetzt wieder ganz ganz ist. Vor wenigen Jahren noch tanzte man noch in der kahlen Wandelhalle, jetzt gibt es große und kleine Säle und neu her- gerichtete Kellerräume und ein Theater, das den grogen Wurf erwartet und eine Presse, die einmal ausnahmsweise von Nachrichten, Informationen, Konfusio- nen und Sensationen nichts wissen will. Das Theater hat Zuschauer, die sich die Bühnenleute aus der Nähe betrach- ten wollen, Die Zeitungen haben Leser, die sich Zeitungsleute nur mit Leim- topf und Schere vorstellen können. Ihnen allen kann geholfen werden am Rosenmontag im Rosengarten bei „Bühne und Presse“. F. W. Kk. Anrgunc EN.„ BEScNWE DEN Tarifliches Am 12. Dezember 1952 brachten Sie den Ar- tikel„Billiges Bamberg“, in dem die Tarif- politik der Stadt Bamberg als richtungswei⸗ send Hingestellt wurde. Unter anderem wurde behauptet, daß in Bamberg, ohne Rücksicht auf die Streckenlänge, jeder Fahrschein 10 Pf kostet, wobei allerdings die Lösung einer nach sozialen Gesichtspunkten gestaffelten Grund- karte Voraussetzung sei. Durch unsere Ver- kehrsbetriebe haben wir den Bamberger Fahr- tarif näher untersuchen lassen. Es zeigte sich, dag Ihre Angaben nicht zutreffen.(Unsere Angaben hatten wir der Zeitschrift„Der Städtetag“ entnommen, dem offiziellen Organ des Deutschen Städtetages. Die Red) Der Bamberger Omnibusbetrieb umfaßt vier Linien. Der Einzelpreis auf diesen verschieden langen Strecken beträgt 25, 35 und 50 Pf., der Preis der Fünferkarte 1 DM, 1.50 DM und 2 DM. Daneben gibt es Grundkarten, die im Berufsverkehr 1,50 DM, für Hausfrauen 2 DM und im übrigen Personenverkehr 3 DM mo- natli kosten. Je Fahrt sind in diesem Falle für die einzelnen Linien zusätzlich 10. 15, 20 und 25 Pf zu zahlen. Fahrten mit der Fünferkarte kosten in Bamberg 20, 30 und 40 Pf, in Mann- heim 20, 26 und 36 Pf. Die Kinderfahrpreise stellen sich in Bamberg im Einzelfahrverkehr auf 15, 25 und 35 Pf, in Mannheim dagegen auf einheitlich 10 Pf. Die Teilstrecke kostet in Mannheim 5 Pf., in Bamberg 10 Pf. Der Mann- heimer Tarif hält durchaus einen Vergleich mit dem Bamberger aus. Mit hochachtungsvoller Begrüßung (gez. Dr. Heimerich, Oberbürgermeister Empört Ihr Artikel über„moderne Fremdenlegions- werbung“ hat viele Menschen, die ich sprach, entsetzt. Ist das das„Omen“, unter dem die Vereinigung Europas unter französischer supre- matie stehen soll? Man ist in der westlichen Welt offensichtlich bereits schon auf das metho- dische Niveau derer abgesunken, die man im Osten glaubt bekämpfen zu müssen. Man sollte lieber nicht von Menschenraub in Berlin schreiben, sondern den hiesigen unterbinden. Legionswerbern, sofern sie sich Deutsche schimpfen, sollte das Handwerk gelegt werden. Wie wohltuend wirken dagegen ihre Artikel „Von Mensch zu Mensch“, die beweisen, dag es trotz aller Verrohung, Niederträchtigkeit und Barbarei in der heutigen Welt noch Oasen echter Menschlichkeit gibt. J. B. Harte Sitze Ich darf wohl annehmen, daß Sie zum neuen Jahre gerne einige Wünsche Ihrer Leser- schaft bringen. Da ist zunächst das unruhige Fahren in den Omnibussen der Städtischen Werke. Ist man genötigt, in der hinteren Hälfte Platz zu nehmen, dann wird man dauernd ge- schüttelt, und das ist für alte Leute sehr un- angenehm. Noch schlechter ist es in den Anhän- gern, die gewöhnlich sonntags mitfahren. Ab- hilfe wäre durch bessere Federung dieser Wagen zu erreichen.— Einen ähnlichen Wunsch hat man bei dem Wagenmaterial der 3. Klasse der Bundesbahn, das von Mannheim abgehend nach Karlsruhe oder neckaraufwärts benutzt wird. Es sind dies Wagen der alten badischen Eisenbahn, die vor dem ersten Weltkrieg ge- baut wurden und für die damalige 4. Klasse bestimmt waren. Sie sind daher sehr leicht und schlecht gefedert gebaut. Vergleicht man diese mit dem Wagenpark der früheren preu- Bisch- hessischen oder der königlich bayerischen Bahn, so findet man, daß bei diesen die Dritte- Klasse-Wagen meistens drei Achsen haben, und man viel besser darin fährt. G. E. Schicksal Gedenkt unserer Toten und vergeßt auch ihre Angehörigen nicht! Ja wer denkt noch an sie? Vielfach wird das alles mit einer Hand- bewegung abgetan(der oder jener ist halt eben gefallen), Eltern, die drei Söhne ge- opfert, Spargeld, Versicherungen usw. durch die Währungsreform verloren haben, müssen, weil ein Haus erhalten blieb, nach Erreichung der Altersgrenze beide im handwerklichen Be- trieb von morgens bis abends arbeiten, um überhaupt die erhöhten Steuern, Soforthilfe usw. bezahlen zu können.„Jeder weiß, wie sich heute noch ein altes, schuldenfrefes Haus rentiert“. Hätten wir an Lastenausgleich und Wiedergutmachung nicht genug geopfert? Könnte man uns nicht als Ehepaar mit drei Kindern versteuern? Würde uns der Staat dadurch etwas schenken? C. W. Mahnung Im neuen Jahr richte ich an die Stadtväter die dringende Bitte, die Zusage, der Liselotte- schule ein eigenes Schulgebäude zu geben, endlich wahr zu machen. Der Schichtwechsel im Unterricht ist für Mädels besonders schäd- lich. Möge doch daran gedacht werden, daß die Mütter der kommenden Generation in jeder Beziehung gesunde Mädels sein sollen. nalien entziehen. bruar zerschnitten hatte. Als Beute fielen ihm et Lederjacke, eine Motorradmütze. ein pa Lederhandschuhe, eine Ueberhose, e Aktentasche und verschiedene andere Geg stände im Werte von 450 DM in die Han „Anonyme Schlägerei“. Am Tage kam vor einem Lokal in den P- Quadraten! einer Schlägefei zwischen Deutschen 1 einem amerikanischen Soldaten. Dabei sich der Soldat eine schwere Kopfver zung zu; er wurde von einer MP- Streife“ Krankenhaus eingeliefert. Die beteiligt Deutschen konnten rechtzeitig verschwind und sich der der Feststellung ihrer Pen Filmarbeitsgemeinschaft. Am 15. Jani 19.30 Uhr, wird in der Kunsthalle der f „Das Testament des Dr. Mabuse“(Regie: Lang) gezeigt. Abendakademie. Auf Wunsch der Teilne mer des Herbstabschnittes beginnt am 15, nuar, 19 Uhr, im Karl-Friedrich-Gymnass die literarische Arbeitsgemeinschaft, Gespric über Dichtung“. Die Leitung hat Dr. R= Greifenstein. Neue Teilnehmer können. daran beteiligen. Katholisches Bildungswerk. Am 16. Jan 20 Uhr, spricht in der Wirtschaftshochsch Universitätsprofessor Dr. Hilckmann, Mag über das Thema:„Gibt es einen Fortschritt der Geschichte?“ Verband der Sowzetzonenflüchtlinge. 16. Januar, 20 Uhr, in der Landkutsche d 4. mit Vertretern des Arbeitsam des Wohnungsamtes, Ausgleichsamtes und“ Finanzamtes. 1 Landsmannschaft der Sachsen und Thür Am 17. Januar, 20 Uhr, in der TLandkutsd Jahreshauptversammlung, 3 ISG Rheinau, Handballabteilung. Am Januar, 20 Uhr, im Vereinshaus Faschings Die„Neckargärtler“. Am 17. Januar, 2. Uhr, in der„Flora“ Narrensitzung. Turn- und Sportverein„Badenia“ Feudt heim. Am 17. Januar, 20 Uhr, im„Badisch Hof“ Generalversammlung. Esperanto-Vereinigung. Am 18. Januat Uhr, im Lokal„Zum gude Drobbe“, Ian straße 19, Haupijahres versammlung. Kleingärtnerverein Waldhof. Am 1. Febrt 15 Uhr, Generalversammlung im Bootstz Luzenberg. Zu der Deutschen Nordischen Skimeise schaft 1953 in Baiersbronn verkehrt am 6,, ein Sonderzug mit Uebertragung anlage von Mannheim nach Baiersbronn dd Heidelberg und zurück in nachstehende Fahrplan: Abfahrt 6.39 Uhr Mannheim ft Rückkunft 23.29 Uhr. 5 Wir gratulieren! Karl Reis, Mannbes Schanzenstraße 4, wird 60, Brigitte Bini Mhm.- Waldhof, Langer Schlag 55, wird Jahre alt. Eva Spatz, Mhm.-Feudenbes Wallstadter Straße 61, begeht den 78. Gebü tag. Das 80. Lebensjahr vollenden Ida Wach Mhm.-Feudenheim, Hauptstraße 24, Karol Binniker, Mhm.-Feudenheim,. Wilhelmstrale und Peter Geörg, Mhm.-Waldhof. Waldpfo Nr. 146. Wilhelm Gerstner Mannheim. Uhle straße 123, kann den 81., Martin Brose, Mun Neckarau, Wilhelm-Wundt-Straße 38, kann. 85. Geburtstag felern. Albert Geier, Min Feudenbeim, Schillerstraße 33, ist 25 Jahre 1 Grünzweig& Hartmann, Ludwigsbal⸗ Allg. pfbser Tagebuch Ludwigshafen. Die kürzlich von ei Auhßenarbeitsstelle des Strafgefängnisses 2% brücken geflohenen beiden Strafgefange wurden in Ludwighafen festgenommen. der Hauptversammlung des Kreisinnungs- bandes wurde festgestellt, daß im Jahr 171 Schwarzarbeitsfälle zur Anzeige kan Das Damenschneider-Handwerk lag dabei!“ 500 Prozent weit über dem allgemein Durchschnitt. 268 Löschungen von Handwel betrieben stehen nur 180 Neueintragun⸗ gegenüber. Frankenthal. Mehr als ein Drittel aller) schulentlassenen Jugendlichen haben das der achten Volksschulklasse nicht erte 31 Prozent der Knaben und 41 Prozent Mädchen werden als unterentwickelt beled net, Die Schulärztin des Kreises Franken bezeichnete die Einführung der neunten Volz schulklasse als eine berechtigte Forderung Neustadt. Mit einer starken Maikäfer wird im südpfälzischen Raum zu rechnen 8 Im vergangenen Jahr wurden die Schäden“ Zuckerrüben und Kartoffeln auf mehr“ zwei Millionen DM. geschätzt. — des Gesetzes“ besann sich nicht langs R Badi- schen die 1955 Städdt ruhe Grun Teiln sidiut stimr der führe nügen einsc erste Gesa. Persc 2Z¹ wüns siden Heß, desve schen Heß, gen! durch geehr A. kühre Zahl seit 1 ger 1 das s Px der V stimn sich Wisse neuer in ih! Sie erste! Aucl St Verfa Badei die I einen Rönte Bunde Auffa bereit keit e ken 80 lichen setz, vorsa! hatter Auffo gen-R leistet De mit äbgren ohne Vom St. berg trotz Zwan einem den. bestät teilten sellen Strafe tierte De an of stellu liche verga das J linger hatte keine vielm Arbei Zu se. Da des 2 Ange den 8 berku Staat Zzugen Hinde des G der 1 Hande e 8 Schlac auf! Arbeit: Max. für anlaę putz: Abscl der e abge Man! . ind Hel. ug mehr he aug. rte Fälle ne iden- dar Ta. 60 Jaht uf einer amt ei b Aufhch cte. Der shalb eim be. s„Auge it langs rte ihn schnur. Zäckerel te und Brötchen bzuwar- Wieder n ihm en ein pa ose, e dre Gegen die Hänt ge kam idraten schen 1 Dabei 3 Fopfverle Streife“ beteiligt schwindk rer Perz 5. Janz der f degie: In r Teilne am 15. J ymnasiz „Gespräch Dr. N önnen d. 16. Jani shochschl un, Maß rtschritt Uinge. 4 itsche el beitsamf es und d Thüring mdkutsch . Am schingsbi muar,. % Feude „Badisch Januar, be“, Lag I. Februt Bootsba Skimeisie am b. f. tragung bronn i stehend heim Hf Mannes tte Bind Wird eudenbes 8. Gebul da Wach „Karol, imstrabe Waldpfo N. Uhlag ose, Mun „ kann G er, Mbg 5 Jahre Iwigsbaß⸗ E von ei isses Z. gefangen men.— nungs- Jahr ge kent dabei Ugemeiß randwel tragung Aller“ n das 5 Exel rozent( It bezel ranken ten Voß derung ikäterph chnen 8 schäden mehr! eee, Nr. 12/ Donnerstag, 18. Januar 1953 AMoRGEN Seite 3 Badisches Liederiest wieder in Kurlsruhe Die Jahreshauptversammlung wird in Mannheim abgehalten Karlsruhe. Auf die Ausschreibung des Badischen Sängerbundes in der„Süddeut- schen Sängerzeitung“ zur Bewerbung um die Abhaltung des Badischen Liederfestes 1955 hat sich von allen Sängerkreisen und Städten Badens nur der Sängerkreis Karls- ruhe bzw. die Stadt Karlsruhe gemeldet. Auf Grund dieser Bewerbung beschlossen die Teilnehmer der ersten diesjährigen Prä- sidiumstagung des BSB in Karlsruhe ein- stimmig, das Liederfest 1955 wiederum in der ehemaligen Landeshauptstadt durchzu- führen, wo für eine solche Veranstaltung ge- nügend und vor allem zentral gelegene Säle einschließlich der bis zu diesem Zeitpunkt erstellten„Schwarzwaldhalle“ mit einem Gesamtfassungsvermögen für rund 20 000 Personen zur Verfügung stehen. Zu Beginn der Präsidiumstagung beglück⸗ wünschte Vizepräsident Hespeler den Prä- sidenten des BSB. Oberregierungsrat Karl Heß, zu dessen Auszeichnung mit dem Bun- desverdienstkreuz und würdigte die schuli- schen und kulturellen Verdienste von Karl Heß, sowie dessen hervorragende Leistun- gen kür die badische Sängerschaft. die sich durch die Ehrung ihres Präsidenten selbst geehrt weiß. Aus dem Tätigkeitsbericht des Geschäfts- kührers Horn war zu entnehmen, daß die Zahl der dem BSB angeschlossenen Vereine seit 1950 von 1138 auf 1287 und die der Sän- ger und Sängerinnen auf insgesamt 58 813. das sind rund 4000 mehr. angestiegen ist. Präsident Heß berichtete über den Stand der Verhandlungen mit der GEMA. Durch be- stimmte Vorgänge in der GEMA, mit denen sich die Staatsanwalt befaßt. sei eine ge- wisse Terminnot für den Abschluß eines neuen Vertrages eingetreten. Sollte die GEMA in ihrer jetzigen Form verschwinden, werde sie bestimmt in anderer Gestalt wieder- erstehen. Das Präsidium des BSB werde zum Wohle der Vereine weiter verhandeln, aber auch alles tun, um an den Komponi- sten nicht schuldig zu werden. Zu den Einigungsbestrebungen in der deutschen Sängerschaft bemerkte Präsident Heß, daß der BSB den Zusammenschluß der deutschen Sänger in einem einzigen Groß- bund weiter fördern werde. Im Grundsätz- lichen gebe es kein Schwanken, keine so- Senannten bürgerlichen und keine Arbeiter- Sänger. sondern nur badische und deutsche Sänger. Wie Bundeschormeister Schlageter mit- teilte, beteiligten sich an dem Komponisten- wettbewerb des BSB 72 Komponisten mit Insgesamt 149 Werken., von denen 72 der Fachkritik standhielten. Den 1. Preis errang Franz Philipp. Freibure, zweiter Preisträger wurde Eberhard L. Wittmer, Freiburg, der dritte Preise wurde Fritz Barth. Bruchsal, zuerkannt. Zur Anschaffung empfohlen wur- den die Kombdositionen von Paul Zoll, Frankfurt a. M., und Wilhelm weis. Frei- burg. Je zwei der preisgekrönten Werke sind als„Notenspende 1952“ des BSB für alle Mitgliedsvereine vorgesehen. Der Steuer fachmann des BSB. Prokurist Emil Bau. berichtete u. a. von einer Eingabe des BSB an das Kultusministerium Stutt- Sart, die Gesangvereine als gemeinnützig im Interesse der Kunstpflege und der Volks- bildung“ anzuerkennen. um so für diese bes den kommunalen Steuerämtern den Erlaß der Verenügunsssteuer für reine Konzert- veranstaltungen zu erreichen. In einigen anderen Ländern sei diese Anerkennung und damit die Befreiung von der Vergnü- Sungssteuer bei Konzerten bereits wirksam geworden, und es sei zu hoffen. daß es auch in Baden- Württemberg soweit komme. Die diesjährige Jahreshauptversammlung des BSB findet im Frühsommer in Mann- heim statt. Gesetz über Rönigenuntersuchungen gefordert Auch die Möglichkeit einer zwangsweisen Untersuchung soll geprüft werden Stuttgart. Der Verwaltungsausschuß der Verfassunggebenden Landesversammlung von Baden- Württemberg beschloß am Dienstag, die Landesregierung aufzufordern, alsbald einen Gesetzentwurf vorzulegen, def die Röntgen-Reihen untersuchung auf das ganze Bundesland ausdehnt. Der Ausschuß war der Auffassung, daß die Regierung bei der Vor- bereitung dieses Gesetzes auch die Möglich- keit einer zwangsweisen Untersuchung prü- ken solle. Bisher bestand nur in der nörd- lichen Landeshälfte ein entsprechendes Ge- setz, das jedoch keine Zwangsmaßnahmen vorsah. In Nord württemberg und Nordbaden hatten über 90 Prozent der Bevölkerung der Aufforderung zur Telinahme an der Rönt- gen-Reihenuntersuchung freiwillig Folge ge- leistet. Der Ausschuß beschäftigte sich außerdem mit der Reglierungsvorlage über die Neu- äbsrenzung der Oberlandesgerichtsbezirke, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu kommen. Vom Justizministerium wurde dazu erklärt, daß zwei Oberlandesgerichtsbezirke mit Sitz Stuttgart und Karlsruhe ausreichend seien, wobei für Baden detachierte Senate in Frage kommen könnten. Als Sitz dieser Außen- stellen wurde neben Freiburg auch Mann- heim genannt. Jetzt über 400 Typhusfälle Stuttgart. Nach den letzten offiziellen Meldungen des Stuttgarter Innenministe- riums ist die Zahl der Typhuskranken in Stuttgart und Nordwüttemberg am Mitt- woch auf insgesamt 384 angepwachsen. Dazu kommen noch 21 Typhuskranke in süd- württembergischen Kreisen. In Stuttgart allein sind jetzt 266 Per- sonen an Typhus erkrankt. Aus Nordbaden wird bisher nur je ein Typhusverdachtsfall aus Pforzheim und Karlsruhe gemeldet Damit ist die Zahl der Erkrankten in den letzten 24 Stunden wieder um rund 80 an- gewachsen. Todesfälle sind außer den bis- herigen zwei keine weiteren hinzugetreten. Gefängnis für„asozialen“ Tuberkulosekrunken Er hatte sich trotz Aufforderung Stuttgart. Zum ersten Male in Württem⸗ berg ist ein Tuberkulosekranker, der sich trot- mehrmaliger Aufforderung der Zwarigsbehandlung entzogen hatte, von einem Gericht zu Gefängnis verurteilt wor- den. Wie das Amtsgericht Göppingen jetzt bestätigte, handelt es sich bei dem Verur- teilten um einen 21 Jahre alten Bäckerge- sellen aus Eberbach, dem das Gericht eine 858 von drei Monaten Gefängnis zudlik- ier te. Der Verurteilte leidet seit längerer Zeit an offener Lungentuberkulose. Nach Fest- stellung der Krankheit hatte das Staat- liche Gesundheitsamt deshalb anfang des Vergangenen Jahres seine Einlieferung in das Lungensanatorium Schönbuch bei Böb- lingen angeordnet. Vier Aufforderungen hatte der Verurteilte jedoch überhaupt keine Beachtung geschenkt, sondern fuhr Melmehr täglich im überfüllten Zug mit Arbeitern und Schulkindern von Eberbach zu seiner Arbeitsstelle nach Reichenbach. Das Gericht bezeichnete das Verhalten des Allgeklagten als„vollkommen asozial“. Angesichts der Millionen, die jährlich von den Staatsbürgern zur Bekämpfung der Tu- berkulose gezahlt werden müßten, habe der Staat die Pflicht, gegen alle energisch vor- zugehen, die dem Kampf gegen diese Seuche Hindernisse entgegenstellen. Nach Ansicht des Gesundheitsamtes Göppingen dürfte je- der Tuberkulosekranke, der sich nicht be- handeln läßt, jeden Monat zwei weitere der Zwangsbehandlung entzogen Menschen anstecken. Für die Behandlung und Ausheilung eines einzigen Tuberkulose- kranken müßten vorn Staat rund 40 000 Mark aufgebracht werden. Streitbare Amazone Weinheim. Mit lebensgefährlichen Ver- letzungen wurde ein junger Mann, der zu- vor von einem 14jährigen Mädchen aus Wein- heim mit einem Beil auf den Kopf geschla- gen worden war, in das Weinheimer Kran- kenhaus eingeliefert. Der Verletzte hatte mit dem Bruder des Mädchens wegen einer Frau eine tätliche Ausein andersetzung, wo- bei der eine seine 14jehrige Schwester zu Hilfe rief. Das Mädchen schlug mit dem Beil 80 kräftig zu, daß der Getroffene schwer ver- letzt liegen blieb. Freskogemälde freigelegt Karlsruhe. Bei der Instandsetzung der durch ihren Flügelaltar bekannten evangeli- schen Kirche in Dertingen bei Wertheim, die mit Hilfe des Landesdenkmalamtes und des Evangelischen Oberkirchenrates durchgeführt werden konnte, wurde am Deckengewölbe des Chors ein Werk bildhafter Verkündung aus dem hohen Mittelalter entdeckt. Aus der Uderdeckenden Verputzschicht wurde ein monumentales Freskogemälde freigelegt, das Christus als Weltenrichter auf dem gen- bogen thronend mit zwei schneidenden Schwertern, die von seinem Munde aus- gehen, zeigt. Spor und Spie. Probst/ Nieberl Schnellste Probst/ Nieberl(B München) gewannen am Dienstag auf der Garmischer Bobbahn das Zweierrennen um den Preis des Spor, komi- tees vor Winkler/ Terne(Rießersee), die am Montag an gleicher Stelle die süddeutsche Zweierbob-Meisterschaft gewonnen hatten. Die Sieger setzten im zweiten Lauf alles auf eine Karte und waren fast eine Sekunde schneller als ihre Rivalen. Titel für Ostler/ Kemser? Ihre besondere Note erhalten die deutschen Zwelerbob-Meistersd ten am Samstag auf der Bahn àen Rießersee, die in Doppel- Welt- meister und dem zweifachen Olympiasieger Anderl! Ostler(Kemser an der Bremse) den Favoriten haben, durch die letzte Qualifika- tionsmöglichkeit für die Weltmeisterschaft, bei der Ostler/ Kemser auf„Deutschland 1“ starten. Nur durch eine gute Placierung vor Probst/ Nieber!l kann Altmeister Winkler (Bremser Terne) noch diese Münchener Mann- schaft ausschalten. Bob- Weltmeister in Garmisch Am Dienstag feierten an der Garmischer Olympia-Bobbahn der amerikanische Welt- meister Stan Benham und sein Schweizer Titelkollege und Olympiasieger Felix Endrich ein herzliches Wiedersehen. Endrich fährt wieder seinen seilgesteuerten alten Olympia- Bob, dessen Blechverkleidung schon an allen Ecken verbeult ist. Benham ist seiner Mann- schaft,. die noch nicht feststeht, vorausgeflogen und besichtigte am Dienstag die Bobbahn. Beide Teams wollen sich in Garmisch auf die Weltmeisterschaften vorbereiten. VfR-Fechtmeisterschaften Die Vereinsmeisterschaften der Fechtabtei- lung im VfR wurden imm Kasinosaal der Stein- zeug in Friedrichsfeld ausgetragen. Es gab zahlreiche schöne Kämpfe. Das Ergebnis nach heißem Streit war: Florett, Herren: 1. Luz; 2. Mündörfer: 3. Rexroth. Säbel: 1. Eckert; 2. Dr. Hemmersbach, 3. Hess. Um Ray Robinsons Nachfolge sollen nun ins- gesamt elf Boxer kämpfen. Für die amerika- nischen Ausscheldungen wurden neun Teilneh- mer, darunter der Franzose Pierre Langlois, zu- gelassen. Der Sieger soll gegen Randy Turpin (England) oder Charles Humez(Frankreich) zum Kampf um die Mittelgewichtsweltmeisterschaft antreten. Der Wimbledonsieger von 1930, Budge Patty (US), gewann das Hallenturnier um den Pokal von Racing Paris durch einen 6:3, 6:3, 6:8, 6:3 Sieg über den Franzosen Marcel Bernard. Gradl Brulsche: und Weile: Feldmann klassifiziert mitteleuropäische Skispringer-Elite Der Schweizer Uhrentechniker Hans Feld- mann, der als Schanzen-Experte der FIS bei den Ski-Flugwochen in Oberstdorf eingesetzt wurde, klassifiziert in einer Betrachtung in der bekannten Züricher Zeitung„Sport“ die mitteleuropäischen Springer auf Grund der Er- kahrungen bei dem soeben abgeschlossenen Vierschanzen-Turnier. Feldmann bezeichnet dabei Deutschland wegen seiner breiten Spitze als beste europäische Springer-Nation. Ueber die Bewertung der einzelnen Springer schreibt Feldmann: „Neben dem Oesterreicher Sepp Bradl haben wir heute keinen Mann, der im Kampf um die Spitze mit den Skandinaviern kon- kurrieren kann. Wenn Toni Brutscher aller- dings seinen Trainingsrückstand aufgeholt hat, muß allerdings auch er als zweiter Mann Mit- teleuropas ernst genommen werden. Diese bei- den Springer würde ich heute als Nummer eins und zwei in die Liste der Mitteleurooäer einsetzen. Zum zweiten Glied zähle ich die beiden Deutschen Sepp Weiler und Sepp Hohenleitner. Erst jetzt müßte eigentlich mit den Schweizern gerechnet werden. Andreas Däscher habe ich außer dem Trainingskurs in Unterwasser diese Saison nicht springen sehen. Auf Grund der Resultate am Bündener Sprin- gen setze ich ihn knapp vor Fritz Schneider. Mit diesen beiden zusammen aber müssen unbedingt auch Walter Steinegger(Osterreich), Frenz Eder Deutschland) sowie die beiden Jugoslawen Polda und Klanenik genannt wer- den. Damit, glaube ich, wäre die Spitzengruppe der mitteleuropäischen Springer beieinander“. Deutsche Billard-Meisterschaft vom 19. bis 21. Januar in Mannheim Die deutsche Meisterschaft im Billard Cadre 71,2 wird in der Zeit vom 19. bis 21. Januar in Mannheim ausgetragen. Die technische Lei- tung hat der Club„Mannheimer Billard- freunde“ übernommen. Deutschlands Meister- spieler dieser offiziell anerkannten Sportart werden„am Start“ sein. Josef Bolz, Köln; Dr. Roland Jetter, Frankfurt a. M.; Walter Lütgehetmann, Frankfurt a. M.; Ernst Ru- dolph, Essen; Siegfried Spielmann, Düssel- dorf; August Tiedtke, Düsseldorf und Gerd Thielens, Gelsenkirchen. Die jeweiligen Par- tien werden in den Mannheimer Metropol- Betrieben ausgetragen. Ziel des Smateur-Boxverbandes: In jede Klasse vie gute Kampfe: In zwölf Länderkämpfen wird der Nachwuchs zum Zuge kommen Keine andere Sportart hat sich für 1953 ein so umfangreiches Länderkampfprogramm vor- genommen wie unsere Amateurboxer. Ein Dutzend Begegnungen stehen auf dem Pro- gramm. Dazu kommen noch die Europa- meisterschaften in Warschau, die Ausschei- dungsturniere dazu, die Deutschen Meister- schaften und das Länderpokalturnier. Daneben sollen auch nationale Repräsentativkämpfe und vor allen Dingen die Vereinstreffen nicht zu kurz kommen. Ist das nicht zu viel? Diese Frage dürfen wir verneinen. Zwölf Länderkämpfe sind viel. Nicht jeder der heu- tigen Nationalboxer wird jedoch an allen Länderkämpfen teilnenmen. Das Bestreben des DABV war es, schon vor den Olympischen Spielen und erst recht nachher, eine möglichst breite Spitze heranzubilden,„‚Wir müssen dazu kommen, in jeder Klasse mindestens vier gleichwertige Könner zu besitzen, von denen jeder den anderen schlagen kann“, das sagte vor noch nicht allzu langer Zeit Eugen Böhm, der Sportwart des DABV. Dieses Ziel ist zwar noch nicht erreicht, aber der DABV echi. Jonlini im Selivergeiicli Die ersten großen Profi-Box veranstaltungen des Jahres Das Jahr 1953 wird auch für die deutschen Berufsboxer zahlreiche Höhepunkte bringen. Man denke nur an den für 15. Februar ab- geschlossenen Nicht-Titelkampf zwischen Heinz Neuhaus und dem Engländer Johnny Williams, dem später ein Kampf gegen Argentiniens Schwergewichtsmeister Cesar Brion und schließlich der Europameisterschafts-Fight ge- gen den Belgier Karel Sys folgen soll. Zu- nächst aber stehen die Kämpfe zweiter Deut- ser Meister am kommenden Freitag, 16. Ja- nuar, im Vordergrund: Hans Stretz gegen Heinz Sänger in München und Gerhard He e hit gegen den Italiener Renato Ton tini in Berlin. Der Kampfabend des„Südbayerischen Box- ringes“ jn der Münchner Winterbahn wird für den Deutschen Mittelgewichtsmeister Hans Stretz(Erlangen) unter der Parole der Re- vanche stehen. Stretz, der in seinen 17 letzten Kämpfen nur Siege feierte, hat es nicht ver- gessen, daß seine letzte Niederlage noch dureh k. o. am 19. Mai 1951 durch den heute 27jah- rigen Breslauer Heinz Sänger(jetzt Berlin) zustandekam. Für das Selbstvertrauen von Stretz spricht es., daß er dem Englert-Schütz- Ung Sänger freiwillig eine Titelchance bietet, obwohl dieser in den letzten elf Kämpfen unbesiegt geblieben ist. Man wird es dem Italiener Renato Tontini nicht verdenken können, daß er für seinen Kampf gegen den Deutschen Halbschwer- gewichtsmeister Gerhard Hecht in der Sport- halle am Berliner Funkturm zur Bedingung gemacht hat, daß dieser im Schwergewicht ausgetragen wird. In dieser Gewichtsklasse kühlt sich Tontini, der zuletzt den in Paris lebenden amerikanischen Schwergewichtler Aaron Wilson schlug, wohl. Hecht seinerseits EV Füssen— EV Rosenheim 13:1 Im Punktspiel der Deutschen Eishockey- Meisterschaft setzte sich der EV Füssen gegen den Tabellenletzten EV Rosenheim am Diens- tag vor 4 000 Zuschauern mit 15:1(8:0, 4:0, 3:1) durch. Die Gastgeber wurden im ersten Drit- tel völlig überrumpelt. Egen, Kuhn, Gugge- moos, Unsin und Ambros schossen die Tore für Füssen. Vereinsnotizen Die Generalversammlung des Vfk 49 Schönau im Vereinslokal Halle Lieblein verlief sehr har- monisch. Nach den Berichten, die alle in Ord- mung befunden wurden, ergab die Neuwahl fol- gendes Gremium: 1. Vorsitzender E. Diemert; 2. Vorsitzender Ph. Lieblein: Hauptkassier W. Bernlöher; Schriftführer K. Bernlöher. Kopenhagen, wird sich durch den pro- forma-Kampf im Schwergewicht in seiner Absicht nicht stören lassen, Tontini klar zu schlagen und der EBU damit zu beweisen, daß ihm das erste An- recht auf einen Titelkampf um die europäische Halbschwergewichts meisterschaft gehört hätte, nicht aber Tontini. Darum wird Hecht den Angriff bevorzugen, muß dabei aber vor der Routine und den Konterschlägen Tontinis auf der Iiut sein. Der Italiener ist ein erfahrener Boxer, der in Alexandria, Algier, London, Köln, Kairo, New Vork. Rom und Istanbul gekämpft hat. ist auf dem besten Wege dazu. Die Länder- kämpfe dieses Jahres, von denen der größte Teil in Deutschland stattfindet, sollen dazu dienen, diese Spitze vollends zu finden. Hier kann und muß der Nachwuchs zum Zuge kom- men, hier erhält er seine große Chance. E gibt noch genug Talente, die ein Basel oder Pflrrmann zu werden versprechen. Kürzlich hat der DABV die Liste seiner Kernmann- schaft herausgegeben. Diese Liste ist jedoch kein Freibrief für die darin nominierten Boxer, sondern eine Verpflichtung. Nicht zu Unrecht wurde der Liste der Kernmannschaft der Satz vorangestellt:„Die Auswahl stellt keine endgültige Formation bevorzugter Kräfte dar, sondern unterliegt einem ständigen Wechsel, der durch Leistungen bestimmt wird“. Kunstturner in Wien Die deutschen Turner bestreiten ihren fünften Länderkampf nach dem Kriege am Freitag im Wiener Konzerthaus gegen Oester- reich. Nach Schweiz und Finnland ist Oester- reich also ein neuer Gegner. Es wird hier in erster Linie darum gehen, freundschaftliche Bande mit den österreichischen Turnern zu knüpfen, die keineswegs die Stärke unserer Mannschaft aufweisen, die in der Besetzung Helmut Bantz, Adalbert Dickhut, Heinz Schnepf, Theo Wied, Robert Klein, Hans Kropf, Hans Pfann und Wolfgang Weiß(Han- nover) von Passau aus nach Wien reist. Mannschaftsführer ist Franz Wilhelm Beck Wiesbaden, der den DTB-Kunstturnwart ver- tritt. Zellekens verunglückte auf der Rückfahrt von der DTB- Vorstandssitzung mit seinem Personenwagen schwer. Er fuhr auf einen unbeleuchteten Lastwagen auf und 20g sich eine Gehirnerschütterung und Kopfwunden zu. Die deutschen Turner bestreiten dann am Sonntag in Linz an der Donau noch, ein Schauturnen. 5. 11 Zwei Mannheimer Pionier-Vereine sind ohne Sportplatz Hur acht Stunden dauerte Zerstörung swerle Es war im Dezember des vergangenen Jah- res. Wenige Monate zuvor hatte das Hochwas- ser des Neckars die veraltete Sportplatzanlage des FV 9s Seckenkeim zerstört gehabt. In müh- seliger„Freizeitgestaltung“ war damals das Spielfeld von den Aktiven wieder hergerichtet worden. Schon freute man sick im Dezember. den all jahrlichen Veberffutungen dieser Jah- reszeit entronnen zu sein, als in der Nackt zum 21. dlie urplötzlich kochgekenden Fluten des Neckars erneut über die Ufer traten. Nur knappe acht Stunden dauerte das Zerstörungs- Werk der schmutzig-gelben Wassermassen. Die Sportplatz Seckenheim— nach der Ueberschwemmung Sportplatzge meinschaft Seccenheim F 9s und TV 98) mit ihren 12 bis 15 Handball- und Fuß- ball mannschaften stand erneut vor einem Nichts. Wie sieht das Sportgelände am Neckar heute aus? Traurig ist der Anblich nach Rückgang des Hochwassers. Ein riesiges Meer von Schutt, Ge- röll und Schlacken— lange tiefe Gräben und Furchen, die die Strömung ausgewaschen kat. Sonst nichts. Nein, dies ist in unserer Zeit kein Ge: eine heranwachsende Sport- jugend. Diese Verhält- nisse sind untragbar. Die Hoffnung der 1000 Mitglieder der Sport- platzgemeinschaft und hręr Anhänger liegen bei der Stadtverwal- tung. Geiß, die An- forderungen, die in punto Neubeschafſfung von geeignetem Ge- lände an das Referat I/ gestellt werden, sind groß. Dennoch meinen wir, daß den beiden alten Mannhei- mer Pioniervereinen die Dringlickkeitsstufe t eingerãumt werden mußte Das sportbe- geisterte Seckenkeim wüßte es bestimmt zu danken. jände mehr für Behelfsheim Zimmer) auf Abriß Bekanntmachungen f Verkäufe Schlachthof-Freibank. Freitag, 16. Januar 1953, von 6 bis 10 Uhr Verkauf auf Nr. 7001200. Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbfl., Max-Joseph-Strage i, vergibt folgende Arbeiten: 1. Zimmerar beiten für die Wohnbauten Obere Riedstraße, 2. Bauabschnitt; 2 anlagen für die Wohnbauten Obere Riedstraße, 2. Bauabschnitt; 3. Ver- butzarbeiten Gnnenputz) für die Wohnbauten Obere Riedstraße. 2. Bau- Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Geschäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Zimmer Nr. 308 abschnitt. abgeholt werden. Mannheim, 14. Januar 1953. Verschiedenes Gemeinn. Baugesellschaft Mannheim mbh. Gelegenheitskauf Büfett, Kredenz, Ausziehtisch, 2. Elektro- Feudenheim, Hauptstraße 42. Kunstvoll. Speisezimmer m. Schnit- zereien u. Intarsieneinlegarbeiten, Polsterstühle m. Löwenköpfen, für 900 DM weg. Umzugs zu verkauf. ER HL 2 Gelegenheltskauf in der Augartenstraße Ecke Traitteurstraße Mitteilungen an Wer hat em 13. d. r. um 12.20 Unr den Verkehrsunfall beobachtet! 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Mannheim, den 14. Januar 1953 Lortzingstraße 3 En tiefer rauer: Klara Kiesecker geb. Witz nebst Kindern und Angehörigen Beerdigung: Samstag, 17. Jan., um 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mxhm. Nach langem schwerem Leiden ist meine liebe Frau und herzensgute Mutti, Frau Hedwig Lock geb. Lippert im 41. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Mannheim, den 13. Januar 1953 Dalbergstraße 9 In tiefer Trauer: Paul Lock und Tochter Helga Familie Johann Lippert Frau Lock Witwe Familie Karl Lippert Familie Karl Haas Familie Eduard Willisch sowie alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 16. Jan., 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Heute früh entschlief nach langem Leiden, doch un- erwartet, unser lieber Vater, Großvater, Schwieger- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Josef Metzger nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 78 Jahren. Waldhausen, den 14. Januar 1953 (Früher Mannheim, Rheinnàuserstraße 67 In tiefen rauer August Effner und Frau Maria geb. Metzger Josef Metzger u. Frau Gretel geb. Schenkel Heinz Liewerkus und Frau Wihlelmine 1 geb. Metzger sowie Enkelkinder nebst Angehörigen Beerdigung: Stein am Kocher, Samstag, 17. Jan., um 9.30 Uhr. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter u. Tante, Frau Katharina Helfert geb. Beckenbach ist heute im 77. Lebensjahr sanft entschlafen. Mhm. Feudenheim, den 14. Januar 1933 Ziethenstraße 17 8 5 5 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 16. Januar, um 14 Uhr, Friedhof Feudenheim Für die überaus liebevolle Anteilnahme an dem schmerzlichen Verlust meiner lieben Frau und meiner unvergeßl. Mutter, Frau Elise Hemberger geb. Sommer sagen wir allerherzlichsten Dank. * Mannheim(Waldhofstr. 10), den 14. Januar 1953. Im Namen der Hinterbliebenen: Rudolf Hemberger Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 15. Januar 1953 Hauptfriedhof Zeit Grimmer, Johann, Möhlstraße 222 150.00 Zwirn, Maria, Pflügersgrundstraße 33 n Schmid, Siegfried, Hugo-Wolf- N ö’ Bockmeyer, Josef, S ee, 40 1; mdr Leininger, Karoline, 5„ c Krematorium Rößler, Elisabeth, Pflügersgrundstraße 3„13.00 Hölzl, Philippine, Gartenstraße 22 1᷑4.30 Friedhof Sandhofen Weiand, Peter, Kattowitzer Zeile 1. 14.00 Friedhof Seckenheim Arnold, Marie, Waldshuter Straße 11 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr ECTC(Cb(C.(.. Jagen 5 Heimgekehrt vom Grabe un- abgenommen seres lieben Entschlafenen, Herrn durch Biste-Zitron-Schlankheits-Rur. keine Hungerdistl Angenehm! und bei 1 Bisco· Titroneftenl in Apoſheken und cc Drogerien vorrötial Stets in: Drogerie Ludwig& Schütthelm K. G., 0 4, 3 N Geschäfte 5 Konditorei- Café mit Kiosk, m. vollständ. Einrichtg. U. Vollkonzess., umständehalb. zu verk. fn. Anz. 15 000 bis 20 00 DM. Angeb. u. Nr. 08307 an d. Verlag. 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Famille Hermann Kautzmann Mein lieber Mann, unser guter Vater, Opa, Onkel und Schwie- gervater, Herr Wilhelm Dippel ist im Alter von 384 Jahren sanft entschlafen. Mhm.-Luzen berg, den 14. Januar 1953 41 8 In stiller Trauer: Magdalena Dippel geb. Mayer und Kinder Seerdigung: Freitag, 16. Jan., um 9.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Anteilnahme sowie die zahlr. Insbesond. danken Mhm.- Käfertal, 15. 1. 33 Puder gegen darunter. * „Allen meinen Freunden und Bekannten empfehle ich Klosterfrau Aktiv- Pickel! Seit 3 Jahren litt ich Was tat ich nicht alles dagegen! Seitdem ich aber Klosterfrau Aktiv-Puder an- wende, sind meine Pickel vollkommen weg!“ So schreibt Herr P. W. Gröning, Rhynern bei Hamm, HammersStr. 89. Es ist schon so: Aktiv- Puder hat Unzähligen bei Pickeln rasch geholfen! Aktiv-Puder, Streudosen ab 75 Pf Denken Sie auch an Klosterfrau Melissengeist bei Kopf, Herz, Magen, Nerven! in allen Apotheken und Drogerien. untertleht n Mannheim, 8 Friedrichsplatz 1 Dftpathandelsschule Vinc. 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Siem Der DGB Wirtschaftssackverständige, Dr. wald Jansen, erlelärte hierzu, es mute wie ein berspäteter Silvesterscherz an, wenn Kammern ON auch Regierungskreise einen Abbau der N Preisuberwachung forderten, während gleich- Amaines zeitig Bunlskandale, Preissteigerung wichtiger ahrungsmittel und zum Teil unerträgliche d Gewinn- und Handelsspannen zu verzeichnen 5 geien. Die Verbraucherschaft betrachte cke Preisuberwachung als Schuts gegen Diebstahl 8 an der Kaufkraft. 30 Uhr Dr. Jansen betonte, daß auf verschiedenen cebieten ein Zunehmen von Preisabreden, der 1 Marktbeeinflussung und tendenziöser Veröffent- raten ichungen festzustellen sei. Selbst die Fäl- 21.00 U chung von Notierungen auf Eroßviehmärk- ien sei bekannt geworden. Durch eine Zer- Roman Schlag un der Preisuberwachung würden letæt-· Ajen auch die Unternehmer und Händler ge- Jen schädigt, die ordentlich und angemessen calfu- ieren. Da auf weiten Gebieten kein eigent- aher Wettbewerb, sondern das Diktat ziem- m Bages willurlich gesetzter Preise bestehe, müsse 0 eine neutrale Stelle versuchen, den Wetthe⸗ + dl werd herzustellen. Nach Ansicht Jansens sollte .— die Prelsuberwachung die Bezeichnung„amt v. a, für wirtschaftlichen Wettbewerb“ erhalten und epi im übrigen wesentlich publikationsfreudiger werden. LK. ahi Es gibt noch immer„Sachverständige“ ediede die da meinen, durch bloße Gewalt könnèe d Missouſ Wirtschaftliche Vernunft ersetzt werden. nsteinfeg Seitdem es sich herumgesprochen hat. dag b 100 UU Viel-Verdienen allein nicht Zweck wirtschaft- berllert lichen Handelns ist und daß Maßhalten ein- lan Hog träglicher ist. Ja. daß wirtschaftlich Maßhal- Ven ten— im Gegensatz zum Wucher— die ldd Existenz des einzelnen und der Gesamtheit vom besseren Tee stabilisiere, entscheidet der Verbraucher 21.00 Unt: a. i rogßflm u preiskontrollierend darüber. ob er beim CO Ob Wucherer kaufen will oder beim irbaren Kaufmann. Januar Gewiß, auch ehrbare Kaufleute haben „Mittvoch heute mit den anderen Schichten der Be- 20.00[völkerung— egal ob sie Arbeitnehmer- oder 86n88 0 Arbeitgeberkreisen angehören— eines ge- en meinsam: Die Reserven fehlen. Jene Reser- 2 Ven, die es ermöglichen könnten, mit dem Ziele betriebs wirtschaftlicher Kostensenkung blown zur Preisverbilligung führende Rationalisie- rung zu verwirklichen. Jene Reserven, die es f ermöglichen sollten, saisonale und andere Ive Preisschwankungen mit den ihnen anhaften- bön den Scheingewinnen und Scheinverlusten 1010 aufzufengen. u Doina n Natker ig Fluke Schicht Es gent auch anders, kaufen! etwa so, wie seit dem Entstehen einer Be- kfehlswirtschaft im Bereich der Kohle. Lang, lang ist's her, da im Jahre 1924 die Kohle demokratisiert“ wurde, bis schließlich die Erzeuger von Kohle— die Zechen— keine Gewinne mehr machen durften. Angeblich zugunsten der Verbraucher. Jener Verbrau- cher aber, die heute zitternd vor Angst der Notwendigkeit, eine Kohlepreiserhöhung nach der anderen über sich ergehen lassen zu müssen, gegenüberstehen. Warum das alles? Nun, weil man sich damals— be- Hume mit dem Jahre 1924— entschloß, den Verbraucher zu schützen vor der Unbill Eides Marktes. Um die Rentabilität der Zechen War niemand besorgt, denn hinter der Zeche stand ja der millionenschwere Kohlenbaron, dem man Verluste zumuten konnte. Erst nachträglich, sehr spät allerdings, kam man darauf, daß das Geschlecht der Kohlenbarone 80 gut wie ausgestorben war und daß die ber wiegende Mehrzahl der Zechenanteile im Besitz der öffentlichen Hand sich befand. Daß die vielgescholtene Zechen- Rentabilität vernachlässigen, gleichbedeutend war mit ihrem Verfall. Der Verbraucher wird Subjekt Die öffentliche Hand ist aber Bettler und —eubtier zugleich. Stets fordert sie— im 2 ichels 1 E 6, DM n Vor- . Stän⸗ m. Urt⸗ 1, Hoff. eldir. 321 b igsraum Effektenbörse Mitgeteilt von: Bankhaus Bensel& Co. . Mannheim Börsenverlauf:(Frankfurt a. M., am 14. Jan. 1933) Die heutige Börse brachte für Aktien gegen- uber Sestern bei kleinen Umsätzen nur geringe Kurs veränderungen. Rentenwerte weiter freund- be be. Befestigung im Rahmen von „ bis 1½%0. Um. Tageskurse E Bezeichnung stellg 13. f. 14. 1. woche 2. 351 50 5 3 310 315%. CCC 110 138% 1387 VVVVVVVVVVTVVV 34 B 33 . Gummi 10 128% 20 Paimler- Benz 10.0 74% 745% — 7 90 CCCJ/);ö˙—ẽ x ¼ K 114¼ Dt. Linoleumwerke„1) 146 8 147 Durlacher Hof 10:6 44 44 Eichbaum-Werger 10˙:7 63 63 Enzinger Union 10.8 7⁰ 68 „ FfFerben 5— 90/ 9010 — 8& Guilleaume 10·8 5 1 5 — rün& Bilfinger 1. 2 erregen 372% 8 25 Heidelberger Cement 121— 5 T— 17⁵ 174 Klöckner werke— 107 105%/ 5 C 10˙7 575 7 Mannesmann 12 152% 1500 Rheinische Braunkohlen 1:1 178 178 Rheinelektra 3 121 90 25 „ W. b. 121 105% 10⁵ „ 1 11 90 900 „ Jiemens& Halske 106) 100% 100% 5„ Sudd Zucker 55 117 110% 7. Stahlwerke 4— 107 5 Slistoft Walduo t 4.3 67 7 Badische Bank 5 3 24 24 Commerzbank 2.1 480 48 /, Beutsche Bank 10:0,25 60% 60 Dresdner Bank 10.02 60 00 Reichspank-Antelle Sell 58 57 6 DN- Notierung d ex Dividende. ex Bezuss- Namen der Allgemeinheit— ohne— auch mit Berufung auf Allgemein- Interessen— gewähren zu wollen. In etwa will wohl der „Wirtschaftssachverständige Dr. Ewald Jan- sen gleiche Verhältnisse schaffen auch in an- deren Bereichen. Soweit ihm hellhörig und mißtrauisch gewordenen Volke gegenüber Argumente fehlen, verlegt er sich auf un- kontrollierbare Anschuldigungen. Er spricht nicht nur das Volk selbst an, sondern er apostrophiert auch die Alliierten. Wohl zu dem Zwecke, dem Begehren nach Preis- Kontrollen die Protektion der Siegerfaust zu verleihen. Nicht neutrale Stellen können den Wett- bewerb erhalten bzw. herstellen, sondern einzig und allein die Wirtschaft selbst, d. h. deren zwei Partner: die Verbraucher auf der einen, die Erzeuger und Händler auf der anderen Seite. Mag sein, daß optischer Eindruck der Verbilligung, der Preisstabilität gewähr- leistet würde durch solche Preiskontrollen. Aber was nützt hier das Gute wollen und dadurch das Böse schaffen, wenn am Ende der offiziell billige Preis(zu dem die Ware nicht erhältlich ist) verdrängt würde von dem vervielfachten Schwarzmarktpreis dessen Bezahlung den Verbraucher wenig- stens in den Besitz der benötigten Güter bringt. Tea * (Up) Der Geschäftsführer des„Bayerischen Handwerkstags“, Christian Winkler, erklärte am 13. Januar auf einer Pressekonferenz, die neuen Lohnforderungen der Gewerkschaften könnten nicht mehr mit einer Erhöhung der Lebenshaltungskosten begründet werden. Die Lebenshaltungskosten zeigten vielmehr sin- kende Tendenz. Unter keinen Umständen könne auch die Argumentation der Gewerkschaften, die Leistung der Arbeitnehmer sei gestiegen und daher sei eine Lohnerhöhung gerecht- fertigt, anerkannt werden. Der Bayerische Handwerkstag trete für einen echten Leistungslohn ein. Dieser könne aber nicht generell, sondern nur von Fall zu Fall zwischen dem Arbeitgeber, der die Lei- stungen seiner Mitarbeiter kennt, und den Ar- beitnehmern vereinbart werden. Eine gene- relle Lohnerhöhung, wie die Gewerkschaften sie fordern, müßte zu einer neuen Lohnwelle „mit allen ihren schädlichen Folgen“ führen. Ernährungspolitik nach Marktordnungsgesetzen in der Sackgasse Weniger Preispolitik, mehr an die Hausfrauen Wer kennt nicht die unablässigen vom Bundesernährungsministerium— in Fach- kreisen Ministerium ELF genannt— aus- schenden Bemühungen, die Preise für agra- rische Produkte zum Schutze des Ver- brauchers arigeblich— stabil zu erhalten? Doch es ist so wie im Märchen vom bösen Kobold. Während die eine Abteilung des „ELF-Wasserkopfes“ an die Verbraucher denkend Zikadensprünge vollbringt, um das Preisniveau wenigstens optisch niedrig zu erhalten, ist eine andere Abteilung— wahr- scheinlich die der Kobolde— emsig am Werk, die Preise in den für den Verbrau- cher schwieriger zu erreichenden Sphären festzunageln. f Ein bezeichnendes Schlaglicht wirft auf diese Zustäride die Meldung unseres Frank kurter Je- Korrespondenten über die letz- ten— im wahrsten Sinne des Wortes Eulenspiegel-„Ei- der Einfuhr- und Vorratsstelle, die in det Wochen vor Weihnachten trotz des damals Sroßen Bedarfs bei ungenügenden Importen aus ihrem Vorrat an eingelagerten Kühl- hauseiern nur zögernd unzureichende Men- gen dem Handel zuführte, hat in den letz- ter 10 Tagen angesichts des überaus star- keri Importdrucks, besonders aus Holland usw. ihre Vorratslager völlig geräumt und micht weniger als 30 Millionen Eier auf den Markt geworfen. Dabei erlitt die Bundes- vorratsstelle, die diese Eier im vergangenen Jahr zu Einstands-Stückpreisen von 18.5 bis 19,5 Pfennigen übernommen hatte, einen Verlust von rund 3 Millionen DM, da sie jetzt die Kühlhauseier zum Stückpreis von 8.5 Pfennigen abgeben mußte. Dazu liefert die Vorratsstelle diese Eier frachtfrei bis zur Empfangsstation und übernimmt alle sonstigen Kosten, während die Käufer das Bruchrisiko zu tragen haben. In Kreisen des Eiergroßg- und Import- handels haben die Fehldispositionen der Bundesvorratsstelle deshalb heftige Kritik ausgelöst, weil in den Vorweihnachtswochen die Anforderungen des Handels völlig un- genügend erfüllt wurden. Wenn damals die. eingelagerten Eier auf den Markt gekom- men wären, dann hätten sie im Sinne der Aufgabenstellung der Vorratsstelle im In- teresse der Verbraucher einen wirklichen Preisausgleich gegenüber dem kleinen An- gebot deutscher und ausländischer Frisch- eier schaffen können. Zur augenblicklichen Marktsituation auf dem Eiermarkt wird vom Zentralverband des Eier- und Buttergroßhandels festgestellt, daß holländische Frischeier zum mittleren Stückpreis von 16 Pfennigen in unbegrenz- ter Menge angeboten sind. Bei dieser Preis- situation bestünde für die deutschen Kühl- hauseier, selbst wenn sie zu 14 bis 15 Pfen- nigen in den Handel kommen, wenig Kauf- interesse. Wie weit sind wir doch von dem Staats- ideal Platos entfernt, ja von der heute be- reits primitive Binsen wahrheit dünkenden Weisheit des Sokrates, der da sagte:„In häuslichen Dingen unterordne ich mich mei- ner Frau bedenkenlos, denn ich weiß, daß sie es besser versteht“.(Kenner der Ge- schichte leiten von diesem Ausspruch die Tatsache ab, daß Vanthippe gar keine Lan- thippe war, sondern eine ordentlich sorgende Hausfrau.) In dem das Geschäftsgebaren der Einfuhr- und Vorratsstelle lenkenden Bun- desernährungsministerium glaubt man je- doch, sich wenig um die Weisheit und die Sorgen der Hausfrauen bekümmern zu müs- sen. Maßgebliches Barometer für die einzu- schlagende westdeutsche Ernährungspolitik ist im Ministerium ELF die jeweilige Er- tragslage der Landwirtschaft. Markt- und Konjunkturforschungen, die das Ausland einbeziehen, dünken den zum ELF gehörenden Herren müßig, denn sie können ja„befehlen“. Der Verbraucher hat zu kuschen. In etwa ähnlich wurde und wird der Buttermarkt verbuttert. Wie unser Frankfurter Je- Korrespondent berichtet, zeigt sich nach übereinstimmender Auskunft der Einfuhr- und Vorratsstelle und des Zentralverbandes des Eier- und Buttergroßhandels auf dem Buttermarkt ein täglich stärker werdendes Angebot aus inländischer Erzeugung und Importen, bei laufend abbröckelnden Preisen. Zahlreiche Großhändler suchten jetzt aus ihren Im- portkontrakten auszusteigen, da die seiner- zeit vereinbarten Preise im Vergleich zur Marktentwicklung enicht mehr tragbar er- scheinen. Dies gelte insbesondere für die Lieferkontrakte für neuseeländische Butter, die, obwohl nut eipe verhältnismäßig kleine abgeschlossen Menge von 2000 Tonnen wurde, jetzt kaum noch absetzbar sei. Der Konsument allerdings wartet noch immer vergeblich darauf, daß sich das höhere An- denken, tut not gebot und die sinkenden Preise auch in sei- nem, gerade von der Butter stark strapa- zierten Geldbeutel auswirkt. Margarine nicht vergessen Auch hier müßte das Ministerium ELF wesentlich mehr auf die allgemeine Markt- lage blicken. Der Fettverbrauch in der Bun- desrepublik hat mit 25 kg Kopf verbrauch im Jahre 1952 den Vorkriegsstand erreicht und bietet wenig Aussicht auf Ausweitungsmög- lichkeiten. Aus nachstehender Tabelle geht hervor, daß innerhalb der Fettwirtschaft lediglich die einzelnen Sektoren unterein- ander im Wettbewerb stehen: Verbrauch pro Kopf und Jahr 1952 1951 Kg KS Fettverbrauch 2⁵ 24 davon: Margarine 10,2 9,0 Butter 6,5 6,2 Schmalz 6,0 5.5 Speisedle 2.3 3,5 Insgesamt in 1000 t 1952 1951 Margarine 527,000 524,545 Butter 315,000 Angaben fehlen Schlüssig geht aus obiger Aufstellung hervor, daß der Milchwirtschaft bzw. ihrem Spezialsektor Butter ein Grab gegraben würd durch die Bemühungen um Preisstarr- heit. Erfreulicherweise haben sich aber auch Geister gefunden, die bereits andere Wege in Aussicht genommen haben, der— zuge- geben sehr arg zerzupften— Milchwirt- schaft wieder auf die Beine zu helfen. (VWD) Im rheinisch- westfälischen Indu- striegebiet und wahrscheinlich auch in an- deren Gebieten der Bundesrepublik sollen Milchautomaten aufgestellt werden. Die ersten Apparate sind für Essen vor- gesehen. Die Milchabgabe erfolgt in Tüten mit ein Viertel und ein Halb Liter Inhalt zum Preis von 15 bzw. 30 Pfennigen. Die Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie in Essen. die die Abwicklung übernimmt, verspricht sich von den Milchautomaten eine Hebung des Milchabsatzes, insbesondere bei den Bergleuten. Geplant ist ferner die Aufstellung von Zapfautomaten, in denen Milch in Bechern aus einem größeren Behälter abgegeben Wird. 8 Versuche nur. Experimente. deren bloßer Start jedoch beweist, daß die Einsicht reifte, man könne nicht in der Politik des Reichs- nährstandes alias Bundesnährstand weiter fortfahren. F. O. Weber 125 Milliarden DM Bruttosozial produkt VWD. Das deutsche Industrieinstitut be- Ziffert das Bruttosozialprodukt in der Bun- desrepublik für 1952 auf 125 Milliarden DM. Damit wurde der Vorjahreswert um 11,5 Milliarden DM bzw. 10,2 Prozent überschrit- ten. Das Volkseinkommen erreichte 1952 fast 99 Milliarden DM gegenüber 90,2 Milliarden im Jahr 1951. Diese Steigerung verdient nach Ansicht des Instituts um so größere Beachtung, als die Mehrzahl der westeuropäischen Länder im abgelaufenen Jahr ihr Sozialprodukt kaum nennenswert vergrößern konnten. Laut einer Veröffentlichung des Bundes- finanzministers betrugen die Reineinnahmen der Länder, trotz Erhöhung des Bundes- anteiles von 27 auf 37 Prozent, im ersten Rechnungshalbqahr 1952 6,4 Md. DM gegenüber dem ersten Halbjahr 1951 5,2 Md. DM Die Ländereinnahmen erreichten somit im zweiten Halbjahr 1952 fast die gleiche Höhe wie im zweiten Rechnungshalbjahr 1951. Die Haushaltseinnahmen des Bundes er- reichten mit 9,8 Milliarden DM in der er- sten Hälfte des Rechnungsjahres 1952 45,2 Prozent des veranschlagten Jahressolls. Im ersten Halbjahr 1951 waren es nur 42,2 Pro- zent der tatsächlichen Jahreseinnahmen. Die Ausgaben des Bundes betrugen im ersten Rechnungshalbjahr 1952 rund 8,4 Milliarden D-Mark. Eisenpreisfreigabe beschlossen und doch vertagt (Hi.) Auf Grund der am 14. Januar in Bomm geführten Verhandlungen zwischen dem Bundeswirtschaftsminister und Vertre- tern der eisenschaffenden und eisenverar- beitenden Industrie gilt der bisher durch die„gemeinsame Beurteilung der Markt- lage begrenzte freie Eisenpreis nunmehr im Prinzip als völlig frei. Daß bei diesen Besprechungen nicht nur die gegenwärtige Produktions- und Absatz- lage erörtert wurde, sondern auch die sich päischen Marktes ergebenden Probleme, ist Wohl selbstverständlich. Der Bundeswirt- schaftsminister will jedoch mit Rücksicht auf den angedrohten Streik im Bergbau den Termin der völligen Freigabe vertagen. Die hohen Auftragsbestände lassen nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums inn den nächsten Monaten einen Preisein- bruch in der Praxis nicht erwarten. Da wir der größte Siemens-Martin-Stahl-Hersteller in Europa seien, werde die Nachfrage im- mer hoch bleiben. Allerdings unterscheidet sich die Prognose des Bundes wirtschafts- ministers hinsichtlich der Auftragseingänge von denen der eisenschaffenden Industrie, die weiterhin hohe Eingänge erwartet. 66,8% ige Liberalisierung des westeuropäischen Handels (VWD) Durchschnittlich 66,8 Prozent des westeuropäischen Handels sind gegenwärtig liberalisiert, teilte der Europäische Wirt- schaftsrat in Paris(OEEC) am 13. Januar mit. Im Jahre 1952 machte die Liberalisierung in Westeuropa trotz zeitweiliger Schwierig- keiten in einigen Ländern weitere Fort- schritte. Am stärksten liberalisiert sind die Einfuhren Italiens aus OEEC-Ländern(99 Prozent). Es folgen die Schweiz mit 92 Pro- zent, Schweden mit 91 Prozent, Belgien und Luxemburg mit 90 Prozent. Portugal mit 85 Prozent und die Deutsche Bundesrepu- blik mit 81 Prozent. Dänemark. Irland. Nor- wegen und Folland haben je 75 Prozent rer Einfuhren aus OEEC-Ländern libera- lisiert. Die Liberalisierungsquote Großbrit- tanniens wird mit 46 Prozent angegeben. Frankreich hat seine Läberalisierung vor- übergehend suspendiert. Neue deutsche Freiliste (Hi.) Anläßlich der Aufstockung des Libe- ralisierungssatzes von 80,9 auf 84,4 Prozent will das Bundeswirtschaftsministerium die Liberalisierungsliste neu auflegen und dabei sämtliche unterdessen erfolgten Aenderun- gen und Ergänzungen einarbeiten. Das deutsche Memorandum über die Erhöhung des Liberalisierungssatzes wird am 15. Ja- nuar bei der OEEC in Paris überreicht wer; den. Der Termin der Veröffentlichung der erhöhten Liberalisierung wird nicht vor Ende dieses Monats sein, da die technischen Vorarbeiten noch so lange Zeit brauchen. Die Aufstockung um 3,5 Prozent wird vor allem die Chemie, die Papierverarbeitung sowie Glas und Keramik betreffen. Auch bei Textilien wird ein geringer Anteil in die Aufstockung fallen. Handwerksordnung parlamentarisch vorberaten (Hi.) Maßgebliche Kreise der Industrie haben zu der gegenwärtig im wirtschafts- politischen Ausschuß des Bundestages zur Beratung stehenden Handwerksordnung hinsichtlich der Positivliste Bedenken ge- äußert. Diese wenden sich insbesondere ge- gen die ursprünglich nicht vorgesehene Auf- nahme dieser Liste in das Gesetz selbst. Man strebt daher an, daß das Bundeswirt- schaftsministerium ermächtigt wird, die Liste nach Anhörung der Spitzenorganisa- tionen der Industrie und des Handwerks andern zu können. Die gleichen Kreise hal- teti außerdem eine besondere Klarstellung in der Gesetzesbegründung dahingehend für notwendig, daß die Positivliste solche Be- triebe enthält, die handwerklich betrieben werden können. Es fänden sich auf der Liste Gewerbearten, die in der Praxis vielfach handwerklich in großem Umfange aber auch industriell betrieben würden, was zu Schwie- rigkeiten führe, da die zur Beratung ste- hende Handwerksordnung die Pflichtmit- gliedschaft in einer Irnung oder bei der Handwerkskammer vorsehe. Weiterhin wird die vorgesehene Zuge- hörigkeit der in einem Handwerksbetrieb tätigen kaufmännischen Lehrlinge zur Hand- Werkskammer kritisch beurteilt. Die Indu- strie vertritt die Auffassung, daß hier das Ausbildungsziel und nicht der lokale Ar- beitsplatz für die Zugehörigkeit maßgebend sein müßten. Der wirtschaftspolitische Ausschuß will sich am 15. Januar mit den Bedenken der Industrie befassen. Selte 7 ———TTTbbbbbbbbbb'b'bTbTbTbTbT'bTbTbTbTbT—T—T—T—T—W—W1—1—11—W—WW— arginalie des Tintenfische: Hduptsacke, es fällt etwas dabei ab (Up) Gegen die Schaffung eines allgemeinen Gutezeichens haben sich nach einer Mitteilung der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels vom 13. Januar Vertreter des Handels im Ar- beitskreis für angewandte Handelsforschung“ beim Institut für Handelsforschung der Universität Köln ausgesprochen, Die Ablehnung sei damit be- gründet worden, daß die Qualität der Erzeug- nisse durch die Einführung eines Gutezeichens nicht verbessert werde. Eine objektive Zusam- mensetzung sachverständiger Gremien, die eine entsprechende Kennzeichnung vornehmen müß- ten, erscheine kaum möglich. Außerdem würde die Verbraucherschaft dann dazu erzogen, auf das Anlegen eigener Maßstäbe zu verzichten. Schließ- lich widerspreche ein Gütezeichen auch dem Grundsatz der sozialen Marktwirtschaft. Als Bismarck darüber klagte. dag des Herings einziger Fehler sei, zu billig zu sein, um seiner Güte entsprechend von breiten Kreisen der Bevölkerung verzehrt zu wer- den, dachte er wohl noch nicht daran, daß zu den deutschen wirtschaftspolitischen Proble- men par excellence einmal das ‚Gütezei- chen“ gehören würde. Wer erinnert sich nicht an den um die Jahr- nundertwende kursierenden Witz, demnach Frau Neureich in einem Juwelierladen sich äußerte: „Der andere Ring gefällt mir zwar besser, aber der hier ist als Gold gestempelt und deswegen Will ich inn nehmen“. Dies war zu einer Zeit, da für Platin noch kein Stempel existierte. Nichts ist da- gegen einzuwenden. Echtheitszeichen einzu- führen. Das ist jedoch nur bei Waren mög- lich, die wie die Edelmetalle den Charakter eines Elementes haben; die qualitativ nicht verbessert werden können. sondern stets gleich bleiben. Gold ist Gold und entschei- dend ist bei dieser Beurteilung der Ware nur die Karätigkeit. Ebenso verhält es sich mit Silber usw. 5 Anders bei leichtlebigen Waren, d. h. Waren. die schnellem Verschleiß unterliegen. Dort den Versuch zu machen. mit staatlich approbierten Gütezeichen dem Verbraucher zu dienen, entspräche der Gleichschaltung des Gesamtverbrauches. Es liegt nun ein- mal in des Verbrauchers Hand. darüber zu entscheiden, ob er billige und nicht wider- standsfähige Ware, oder umgekehrt wünscht. Ebenso liegt es in des Verbrauchers Hand. darüber zu entscheiden. ob er eine Seife mit Mandelgeruch etc. oder eine geruchlose Seife benützen will. einen kußechten oder Kuß verräterischen Lippenstift. Das wären aber noch nicht die schlimmsten Mängel der Güte- zeichen. Das Schlimmste ist, daß glückliche Inhaber des Gütezeichens für ihre Erzeug- nisse verharren werden im bisher geübten Produktionsgang. Wozu auch die Qualität verbessern, wozu sich anstrengen. wenn ein Gütezeichen vorhanden ist?. Der kaiserlich-königliche Hoflieferant“ — bei dem einzukaufen einstmals sich jeder- manm zur Ehre anrechnete— ist aàusgestor- ben. Es lebe das Gütezeichen“. rufen nun jene, die es ganz bequem haben wollen, den Verbraucher einzufangen, die den Staat 80 gar mobilisieren, ihnen die Verbraucher in die Netze zu treiben. Hauptsache: Es fällt dabei etwas ab. Mannheim contra Köln Dr. Seebohm eontra Mannheim (Up) Das Plenum des Bundesrates wirck sich voraussichtlich i seiner Sitzung am 6. Februar mit der Frage beschäftigen, ob die Bundesanstalt für den Güterfernver- kehr in Köln errichtet werden soll, wie es der Bundesverkehrsminister vorgeschlagen hat. Nach Informationen aus dem Verkehrs- ausschuß des Bundesrats ist damit zu rech- nen, daß die Frage des Sitzes der Bundes- anstalt in der Ländervertretung ein„zähes Ringen“ auslösen wird. Bundesverkehrsminister Hans Christoph Seebohm hat dem Präsidenten des Bundes- rats in einem am 14. Januar veröffentlichten Schreiben seine beabsichtigte Entscheidung für Köln mitgeteilt. Im Gesetz über den Güterkraftverkehr ist die Anhörung der Länder in der Sitzfrage vorgeschrieben. Nach den Angaben Seebohms haben sich die Städte Coburg, Frankfurt a. M., Koblenz, Köln und Mannheim um die Aufnahme der Bundesanstalt beworben und Diensträume sowie Wohnungen in Aussicht gestellt. Für Mannheim habe sich der Ministerpräsident von Baden- Württemberg besonders einge- setzt. Die Arbeits gemeinschaften Güterfern- verkehr und Möbeltransporte seien für Frankfurt eingetreten. Demgegenüber vertritt Seebohm die An- sicht, daß die Anstalt zentral im Verkehrs- netz und möglichst nahe am Bundesver- kehrs ministerium liegen sollte. Deshalb ka- men weder Coburg und Mannheim noch Frankfurt in Betracht. Da auch die Ver- kehrslage von Koblenz bei weitem nicht so günstig sei, beabsichtige er, Köln zum Sitze der Bundesanstalt zu bestimmen. Der Mini- ster unterstreicht in seinem Brief die beson- ders in der Anlaufzeit notwendige enge Zu- sammenarbeit der Anstalt mit seinem Mini- sterium, die in Köln am besten möglich sei. Verbraucherwünsche vom Einzelhandel erforscht Wie vom Einzelhandelsverband Nord- rhein mitgeteilt wird, beziehen sich 31,5 Pro- zent der Kaufabsichten auf Oberbekleidung. 16,5 Prozent auf Unterwäsche, 10,4 Prozent auf Möbel, 9 Prozent auf Schuhe, 4,7 Pro- zent auf Bettwäsche, 3,9 Prozent auf Haus- rat, 2,4 Prozent auf Oefen, 2,3 Prozent auf Kinderbekleidung, 1,7 Prozent auf Wolle und Wollsachen, 1,5 Prozent auf Rundfunk- geräte, je 1,3 Prozent auf Matratzen und Oberbetten, 0,8 Prozent auf Teppiche und 19 Prozent auf sonstigen Bedarf. 1955. 2 RBRöhrenlager Mannheim 0 5 1003 Akflergesellscheff 1033 — Röhren f. Leitungen- Röhren f. Konsfrukfionen- Rohrmasfie 3 W e e 8 2 e a * 5 8 N 8 5 8 5. 2 25 4 5 N i 25 8 A Seite 8 MORGEN Donnerstag, 18. Januar 1983/ Neue deutsche Böcher in den USA Was der Kritik gefällt, ist nicht immer guch ein Bestseller 5 Im Vorjahr war in den Vereinigten Staaten einem deutschen Buch ein geradezu sensatio- neller Erfolg beschieden. C. W. Cerams„Göt- ter, Gräber, Gelehrte“, vom Alfred Knopf Verlag herausgebracht, kletterte, unterstützt von ausgezeichneten Besprechungen, sehr bald die Bestseller-Liste hoch und hielt sich dort, zuweilen an erster Stelle, für Monate. Damit wurde Ceram der erste deutsche Autor, dessen Name in weiteste Kreise Amerikas drang. aber auch Plieviers„Stalingrad“ war einige Zeit auf der Bestseller-Liste zu sehen. (Sein„Moskau“ ist noch nicht erschienen.) Wenn auch, abgesehen von diesen beiden, in letzter Zeit kein moderner deutscher Autor hier besonders erfolgreich war, scheint das Interesse der Verleger und Kritiker am deutschen Buch nicht zu erlahmen. Franzö- sische und besonders italienische Romanciers werden zwar unter den Ausländern vorge- zogen, doch mag man dies zum Teil dem Um- stand zuschreiben, daß kongeniale Ueber- tragungen aus dem Deutschen kostspieliger sind. Die Schwierigkeit einer guten Ueber- setzung erklärt vielleicht, warum die vor langer Zeit angekündigte Ausgabe des frag- würdigen„Fragebogens“ von Ernst von Salo- mon noch nicht auf dem Büchermarkt er- schien. Im allgemeinen scheint die Nachfrage nach dem politischen Buch aus und über Deutschland nachzulassen. Der Bekenntnis- roman aber hat nach wie vor ausgezeichnete Aussichten, Leser zu finden. Einen starken Erfolg bei den Literatur- Kritikern hatte kürzlich Richard Kaufmann mit„Der Himmel zahlt keine Zinsen“. Die „New Vork Herald Tribune“ schrieb, er sei erstaunlich, daß sieben Jahre nach Kriegs- ende noch kein einziger bedeutender Roman aus deutscher Feder erschienen sei, der das Leben im Deutschland der Nachkriegsjahre behandelt. Der Roman Kaufmanns erinnere an Remarques Im Westen nichts Neues“, und die Lebensgeschichte des Helden„werfe Licht in einige dunkle Winkel der deutschen Seele Der Roman konnte sich aber dennoch nicht durchsetzen. Dasselbe muß man von einer Reihe an- derer Werke sagen, die eine ausgezeichnete Presse hatten. Weder Albrecht Goes' psycho- logisches Kriegsbuch„Unruhige Nacht“ noch Bruno E. Werners Bekenntnisroman„Die Galèere“ erzielten größere Auflagen. Werner Richters neorealistischer Kriegsgefangenen- Roman Die Geschlagenen“ und Jürgen Thorwaids Kriegsschilderungen„Es begann an der Weichsel“ und„Ende an der Elbe“(sie kamen in einem Band heraus) wurden ge- lobt, aber zu wenig gekauft. Man hat bisher Weder Elisabeth Langgässer noch Luise Rin- ser übersetzt, weder Stefan Andres noch Ernst Kreuder, weder Hermann Kasack noch Hans Erich Nossak, weder Heinz Risse noch Wolfgang Koeppen, um nur einige Namen zu nennen. Großen Erfolg bei der Kritik hatte kürz- lich auch Werner Bergengruens Renaissance- Roman„Der Grogßtyrann und das Gericht“, der in Deutschland 1935 erschien und von der Nazi-Presse als„‚Führerroman der Renais- sance“ verstanden worden war, während ihn die Leser msgeheim als Angriff auf das Re- gime betrachteten. Das Buch kam wohl in den USA verspätet heraus. Das gleiche dürfte einem anderen ausgezeichneten Roman ge- schadet haben,„Der Trinker“ von Hans Fal- lada, den der Kritiker der„New Vork Times“ als eine Mischung von John Steinbeck und William Faulkner charakterisierte. Das Buch erinnere ihn, meinte er, auch an Dostojew- Ski's„Das Totenhaus“. Auch„The Man Outside“, der Titel, unter dem das gesammelte Prosawerk von Wolf- gang Borchert herauskam, wurde trotz einer brillanten Einleitung des englischen Dichters Stephan Spender kein Publikumserfolg. Karl Jaspers„Weg zur Weisheit“ erfuhr dagegen nicht in allen philosophischen Kreisen jene Anerkennung, die man erhofft hatte. Man Warf Jasper vor, er spiele mit Paradoxen, und seine Gedankengänge seien zuweilen verwirrt. Zwei Bücher für den Feinschmecker fan- den eine weit freundlichere Kritik.„Die Kunst der Klassik“ von Heinrich Wölfflin erschien zwar schon vor etwa fünfzig Jahren in englischer Sprache, kam aber nun in einer neuen Uebertragung im Phaidon Verlag her- Aus. Francis Henry Taylor, Direktor des New Vorker Metropolitan Museums, bemerkte in der„New Vork Times“, es sei unmöglich,„die Bedeutung und Aktualität des Erscheinens des Buches in unseren Tagen zu überschät- mannsthals. Hermann Broch hatte vor sei- nem Tode hierfür eine feinfühlige Einleitung geschrieben, die die Aufmerksamkeit Ame- rikas auf einen Dichter lenkte, der hier bis- her nur als Operntextdichter und Dramatiker bekannt war. Von dokumentarischen Büchern machte Heinz Guderians„Erinnerungen eines Sol- daten“ Panzer Leader) den stärksten Ein- druck. Die„Chicago Tribune“ nannte es„das bedeutendste, vollkommenste und an Ent- hüllungen reichste Buch, das seit Kriegsende aus Deutschland nach Amerika Ram“. Die Zeitschrift„Newsweek“ meinte, es gehöre zu „den klassischen Werken der militärischen Literatur“. Kein Wunder, daß die Auflagen- ziffer dieses Buches bald beachtlich hoch war. Unter den neuen Werken, die von ameri- kanischer Seite über Deutschland erschienen sind, sei in diesem Zusammenhang vor allem „Sword and Swastika“(„Schwert und Haken- kreuz“) von Telford Taylor genannt. Der Autor, der bei den Nürnberger Prozessen als Staatsanwalt tätig war, ist hier bemüht fest- zustellen, daß das deutsche Offizierskorps, hauptsächlich aus Junkerkreisen stammend, Hitler weniger Schwierigkeiten bereitete, als man erwartet hatte. Taylor glaubt, daß die deutschen Generale reaktionär gewesen seien und ‚überlistet und demoralisiert“ halb- willige Opfer der neuen Herren geworden seien. Das Buch ist dramatisch bewegt und dokumentarisch reich belegt und schließt schon mit Hitlers Einmarsch in Polen. Schließlich sei noch ein geschichtliches Werk erwähnt, das manches zur Vertiefung der guten Beziehungen zwischen Amerika und Deutschland beiträgen könnte.„Refu- gees of Revolution“ aus der Feder des Uni- versitätsprofessors Carl F. Wittke dürfte das endgültige Werk über die deutschen Einwan- derer sein, die zur Zeit der deutschen Revo- lution vor hundert Jahren nach Amerika aus- wanderten und hier kulturell und wirtschaft- lich zum Aufbau des damals noch unfertigen Landes einen sehr wesentlichen Beitrag lei- steten. Eine farbige Schilderung von Zeit und Menschen vereint sich mit einer objektiven Durchleuchtung politischer und wirtschaft- licher wie sozialer Faktoren, um das Buch auch für den Laien zur fesselnden Lektüre zu machen. H. B. Kranz Gerhard Marcks: Bremer Stadtmusikanten Der Hamburger Kunst- verein zeigt in Gemein- schaft mit der Galerie Rudolf Hoffmann im Alt- bau der Hamburger Kunst- halle jüngere Werke des Bildhauers Gerhard Marcles, darunter auch diese für das Bremer Rathaus bestimmte Bronzeplastik. Die Ausstellung umfaßt große Bronzeskulpturen, Kleinplastiken, Holz- schnitte, Zeichnungen und Entwürfe, im wesentlichen Arbeiten der letzten Zeit, die zum ersten Male öffentlich gezeigt werden. Neben anderem zeigt die Ausstellung das ganz gei- stig erfaßte Porträt des Bundes präsidenten, einen „Spanischen Fischer“, den „Gefesselten Prometheus“, eine lebensgroße„Eva“ und eine„Freya“ und eine Reine von Klein- plastiken:„Akrobaten“, „Geigenspieler“,„Pflüger“, „Negertrompeter“. Aus allem spricht die Fülle eines in sich ruhenden und doch gelösten Lebens. Mehr denn je wissen wir nach dieser Ausstellung: Gerhard Marcks ist einer der größten Meister un- serer Zeit. A. E. K Louise Rinser las aus eigenen Werken Eine Veranstaltung in der Mannheimer Volksbücherei. Die Bücher von Luise Rinser nehmen in der deutschen Literatur der Nachkriegszeit eine erstrangige Stellung ein. Sie gehören zu den Werken, die den hohen Erwartun- getl, die man an die Dichtung nach 1945 stellte, wenig oder nichts schuldig blieben. Luise Rinser stammt aus Oberbayern und lebt dort. Sie trat zuerst 1940 mit der Er- zählung Die gläsernen Ringe“ an die Oeffentlichkeit. Von ihren vor und nach der Inhaftierung(1944— ein Berufsverbot für die Pädagogin war vorausgegangen) er: schienenen Werken sind nach dem Roman „Die Hochebene“, dem„Gefängnistage- buch“, den Erzählungen„Erste Liebe und dem auch in USA erschienenen Roman „Die Stärkeren“ vor allem die Erzählung „Jam Lobel aus Warschau“(1948)) und der Roman„Mitte des Lebens“(1950) bekannt geworden. In der Mannheimer Volksbücherei fan- den sich viele Freunde der Dichtung zu der Begegnung mit Frau Rinser ein. Die kleine, kast zierliche Dame las mit einem klaren und dezenten Ausdruck, der durch die an- genehme, melodische Wärme ihrer Stimme besonders sympathisch wirkt, zunächst das Kapitel„Die Tante“, einen von Intensität, Echtheit und Reichtum jugendlichen Welt- erfahrens geprägten Ausschnitt aus„Die gläsernen Ringe Die hier wie auch in der großartigen Erzählung Jan Lobel“ und in „Mitte des Lebens“ von Luise Rinser an- gewandte Ich-Form des Berichts, die zu Unrecht vorwiegend autobiographische Ele- mente vermuten läßt, greift die Schriftstel- lerin in den demnächst erscheinenden Ro- mati Daniela“, aus dem sie zwei Kapitel las, nicht auf: Eine junge Lehrerin auf dem Lande fühlt sich dazu berufen, Jugend an die hohen Werte des Lebens heranzuführen, doch muß sie wie auch der Pfarrer und ein dem Alkoholismus hoff- die erliegen. Das geistige Thema ist in diesem Nach der wohlgelungenen„Freischütz“ Roman ein religiöses Problem, ,die Frage, Ouvertüre als Eingarig brachte Karl Rucht ob ein Mensch, der an einer schweren Le- das selten zu hörende dreisätzige„Concer- bensaufgabe scheitert, nicht vor Gott der tante Quartett für Oboe, Klarinette, Horn, eigentliche Sieger ist“. Mit wundervoller Fagott und Orchester“ von Mozart, ein in Sicherheit läßt Luise Rinser auch hier die Paris für die Mannheimer Bläsersolisten Atmosphäre wesentlicher Szenen erstehen. geschriebenes anmutig- heiteres, im Ver- Sie konzentriert das epische Fließen durch hältnis zur musikalischen Substanz freilich eine ebenso introvertierte wie scharf um- reichlich weit ausgesponnenes Werk, dessen reißende Beobachtung. In dieser neuen Dich- sauber gefügte Wiedergabe ein reizvolles tung der Schriftstellerin scheint sich die Wechesspiel zwischen dem Kammerorche- Brücke von der tragischen Grundsituation ster und den vier solistischen Bläsern offen- des Menschen zu einem bereits im Ir- bäarte, deren Nameti das Programm leider dischen erkennbaren, metaphysischen Sinn verschwieg. Die Hörer liegen sich besonders des Lebens weiterhin zu festigen. von den im Schlußsatz lustig aufgereihten, Die Hörer schiedefi tief beeindruckt aus die Bläsergruppe zu munterster Beweglich- diesem Dichter-Abend, der zu den stärk- keit anhaltenden Variationen über ein steri Mannheimer Veranstaltungen dieser volkstümliches Thema beeindrucken, so daß Art in den letzten Jahren zählt. W. St. Karl Rucht einen Teil dieses Satzes wieder- 3 4 Holen ließ. Romantische Musik Künstlerisch gewichtiger freilich sind die Konzert in Ludwigshafen acht Brahmsschen Haydn- Variationen über 5 den sogenannten Antonius-Choral mit an- Die Erkrankung einer Reihe von Mit- gehängtem großem Final-Satz. Bei der gliedern des Pfalzorchesters hatte Karl dichtgedrängten Fülle differenzierter Aus- Rucht, den Chefdirigenten, veranlaßt, die drucksmöglichkeiten ist das Werk schwierig ursprüngliche Vortragsfolge des vierten zu Spielen. Es erfordert vom Dirigenten Ludwigshafener Symphoniekonzerts umzu- wie vom Orchester größte Präzision aller stoßen. Statt Pfitzners Symphonie op. 46 dynamischen Beziehungen. Schienen die er- und der Vierten von Bruckner brachte der sten Stücke(etwa bis zu dem sehr schön Abend in einem reichlich überladenen klas- gespielten Andante) noch ein wenig flächen- sisch- romantischen Programm des Guten haft geradeaus musiziert, so wurde im fast zu viel. Da zudem die Ludwigshafener weiteren Verlauf der Interpretation an dem das„Akademische Viertel“ augenscheinlich von Karl Rucht sicher erfühlten echt zum Gewohnheitsrecht proklamiert haben brahmsischen Vortragsausdruck jeder ein- und außerdem eine recht ausgiebige Pause zelnen Variation die dem geistreichen Werk lieben, gehen gut und gern zweieinhalb lohnend gewidmete intensive künstlerische Stunden drauf, ein so ausgedehntes Pro- Arbeit deutlich erkennbar und vom Publi- gramm abzuwickeln. Ein symphonischer kum ebenso dankbar und nachdrücklich an- Konzertabend aber, der länger als zwei erkannt wie die Wiedergabe der zum Stunden dauert, überspannt ohne Zweifel Schluß mit gelöster Geschmeidigkeit ge- die Aufnahmefähigkeit aller wirklich inter- spielten unproblematischen B- dur- Sym- essierten Musikfreunde. Und auf die, so phonie Beethovens, deren vielfache Reize, Das ge wandelte Model gas Von B. Chamberlin 5 Stellv.: Im verflossenen Jahrhundert malte pr. E. bedeutender Künstler für die Kirche g weber sizilianischen Stadt ein Wandgemälde Tokal: Darstellungen aus dem Leben Jesu. J pr. F. jahrelanger Arbeit war das Bild schlie E. Sch bis auf die beiden Hauptfiguren— redakt Jesuskind und den Judas Ischariot— h O. Gen Er suchte weit und breit nach geeig hlain-k Modellen für diese beiden Gestalten. munale Eines Tages traf er bei einem Spa Nannh gang durch den alten Stadtteil auf Nr, 800 Straße spielende Kinder. Unter ihnen; ein zwölfjähriger Junge. dessen Gesicht Herz des Malers rührte. Es war das 1— eines Botticelli-Engels— eines sehr schu 8. Jal zigen zwar.— aber genau das Antlitz er suchte.— Der Künstler nahm den Jungen mit; nach Hause, und Tag für Tag saß dieser duldig da, bis das Bildnis des Christus vollendet war. Aber der Maler konnte) Modell für den Judas finden. Jahrelam immer gehetzt von der Furcht. sein Mei werk könnte unvollendet bleiben— Setz seine Suche fort. Eine Die Geschichte von dem unvollend Meisterwerk verbreitete sich in der gam Gegend. Viele Männer. die ein lasterhe Aussehen zu haben glaubten, boten sich 8 Modell für den Judas an. Aber verge ml suchte der Maler nach einem Gesicht, Na seiner Vorstellung von dem Judas entspn Es — als einen vom Leben gezeichneten, rü Begierde und Habsucht geschwächten l bef schen. bre Als er eines Nachmittags in einer Tam wu bei einem Glas Wein saß. wankte eine ag selige, zerlumpte Gestalt herein. Der J E blickte in das Gesicht des Mannes und) erschüttert. Er schien alle Züge mem Props lichen Lasters zu tragen. In großer Erreg in A n bat der Maler den Bettler, mit ihm zu n burg! men, und versprach ihm Wein. Essen 1 der 2. Kleidung. in He Wenn es überhaupt eines gab, 80 88-1. hier das Modell des Judas. Tage- 1 den f nächtelang arbeitete der Maler fieberhaft schen der Vollendung seines Bildes. Während! Haß Arbeit fortschritt, ging eine Verändern chene mit dem Modell vor sich. Seine stunf frühe Schlaffheit wich einer seltsamen Spam 81 e P und die blutunterlaufenen Augen waren; des F Schrecken auf das gemalte Ebenbild gef Sch tet. Als der Maler die Erregung sen Modells bemerkte, hielt er mit der An noch inne.„Mein Sohn, ich möchte dir gern h Gaule ken“, sagte er.„Was beunruhigt. Bu denn 80?“ Verha Der Unglückliche brach in Tränen 3 Zu Sre und verbarg das Gesicht in den Han Unter Dann erhob er den Blick zum Gesicht auch! alten Malers. Erinnern Sie sich mel beoba nicht mehr? Vor Jahren war ich doch! punkt Modell für das Jesuskind.“ men e (Autorisierte Uebersetzung von Kurt Wagen die Be die S. Koltur-Chronik Deuts. Stellen Dem Seniorchef des Musikverlages Sch essiert Söhne in Mainz, Dr. Ludwig Strecker, um Westf am Dienstag zu seinem 70. Geburtstag das worde vom Bundespräsidenten verliehene Verde kreuz des Verdienstordens der Bundesreput durch Minister präsident Peter Altmeier ib“ geben. Oberbürgermeister Stein übertee Dr. Strecker als„dem Freund und Helfer“ zeitgenössischen Musik“ und dem Verte von Texten zu Opern von Wolff-Ferrari, d. ner Egk, Hermann Reutter, Cäsar Bre und Josef Haas die Gutenberg-Plakette, D- Plakette ist bisher nur an Carl Zuckme; verliehen worden. Der Rektor der Johan Gutenberg- Universität, Prof. Dabelow, ib reichte dem Jubilar den Ehrenbürger der Universität Mainz. Der Jubilar ed ferner eine aus Anlaß des 50. Jahrestag der Gründung der ersten Urheberrech gesellschaft durch Richard Strauß von Gesellschaft für musikalische Aufführug gebrac und mechanische Vervielfältigungsrechte h lich se stiftete„Richard-Strauß-Medaille“, die aun mit d dem auch Dr. Franz Strauß(Garmisch Vereir tenkirchen) und dem Bischof von Limb Stu Dr. Wilhelm Kempf verliehen wurde. Deuts. Paul Hindemith wurde für ein Septett! tembe Bläser und Streicher, das er im vergangen Freita Monat in New Vork dirigierte, mit“ Ber Kammermusikpreis des New Vorker Mu vrjetzc kritikerkreises ausgezeichnet. stellve Joseph Haydns Oratorium„Die Sd sitzend fung“ wird am Sonntag, 18. Januar, 19.30 I Teilna in der evangelischen Kirche Mannheim teileit denheim vom evangelischen Kirchenchor ut Str der Leitung von Musikdirektor Max a Straß aufgeführt. Als Solisten wirken mit: Germ Mensc Jene, Sopran, Willy Friedrich, Tenor, Wal protok Schneider, Baß, und Otto Bücher, Cem“ Lu- Zu pritis Verhe sonde Hef die V at un Vereir zen“ Im Pantheon verlag erschien eine nungslos verfallener Schulleiter im Kampf sollte man meinen, kommt es dem Konzert- liebevoll herausgestellt, ihre unmittelbare es spielt das Landes-Symphonie-Orche union Sammlung von Prosaarbeiten Hugo von Hof- gegen die moralische Inferiorität des Dorfes geber doch vor allem an. Wirkung nicht verfehlten. C. O. Eisenbart Saar-Pfalz. 3 3 erate a meins, — FRANZ WERF El. Copyright by S. Fischer Verlag. Frankfurt 26. Fortsetzung Nie und nimmer würde sies ver- stehen, und all seine Reden machens nur noch unverständlicher. Und doch, hatte sie nicht warnende Stimmen genug in sich ver- nommen, die sie von dieser Reise zurückhal- ten wollten? Noch an der Tür M. Lineks war solch eine Stimme erwacht. Und hatte sie nicht der Neffe gerade deshalb für schul- diger erklärt als sich selbst. weil sie diesen warnenden Stimmen nicht nachgegeben? Der Neffell Einen Spitzbuben und einen Betrü- ger, den mußte sie erwarten seit dem Diens- tag in Hustopec. Daß es aber dieser Betrü- ger war. gerade dieser und kein anderer, das Würgt ihr die Kehle. Lügen, schwindeln, ver- untreuen, begaunern, anschummeln, das kann bald ein Mensch, der Neffe aber drech- Selte die Liige auf der schnurrenden Dreh- bank seiner Reden, daß sie zur Wahrheit Wird. Ost hat sie dort in dem unheilvollen Zimmer selbst nicht gewußt. ob ihre Sünde nicht größer sei als die seine, weil sie ihm schließlich die Bildung bezahlt hat. durch die er seinen Gott verloren und derentwegen er nun das allerbheiligste Altarssakrament für gewöhnliches mit Wasser vermischtes Wei- zen mehl halten muß. Auch jetzt im Sturm der Mittagsglocken weiß sie es nicht, ob sie nicht schuldiger ist als er. Wo hinein hat der Seidenspinner sie mitverstrickt? Sie wollte doch nur das Allerbeste für sich und dadurch auch für ihn. Hilf, heilige Dreifal- tigkeit! Könnte sie ihn nur vergessen, den Wirklichen und Leibhaftigen, und wieder an den Unwirklichen ihrer Fotografie glauben! Wer sammelt die Scherben ihrer Himmels- hoffnung? Was nun? Wohin jetzt? Der Don- ner der Mittagsglocken verrollt. Teta schaut auf und erschrickt. Ihr Weg hat sie in die Irre geführt, nämlich zurück. Sie erkennt das schmutzige zweistöckige Haus wieder, das sie vorhin verlassen hat. Tückisch blitzen die Fenster sie an. Eilends flattert Teta auf die andere Gegenseite und versucht in umgekehrter Richtung der Neuen Welt zu entkommen. Der Stock tak- tiert laut neben ihr einher. Da mischt sich ein leichter Schritt in das atemlose Pochen. Noch ist der Schritt hinter ihr. Jetzt aber ist er bereits neben ihr. Der Neffe trägt einen fröhlichen Panamahut mit einem rot-weißen Frühlingsband und gelbe Handschuhe dazu. Er scheint sich in aller Eile umgekleidet und kür den Spaziergang prächtig zurechtgemacht zu haben. Man kanns wohl begreifen, daß solch ein stattlicher Mann der armen Hin- kenden allnächtlich untreu wird. Seine kana- rienfarbigen Schuhe haben einen weißen zahlen müssen und nun sitz ich zwischen Vorstoß. Es sind offenbar sehr teure Schuhe, allen Stühlen. Der Vogel hat sein Nest, die man nur in den Geschäften der inneren der Fuchs hat seine Höhle, der Katholik Stadt zu kaufen bekommt. Hausierer mit seine Kirche, der Kommunist seine Partei, Juxartikeln und unanständigen Bildern nur des Menschen Sohn hat nicht, sein pflegen sich schäbiger zu tragen. Der An- Haupt hinzubetten. Ich bin wie des Menschen blick des Schuldners flößt der Gläupigerin Sohn, Tantchen, und habe nicht. mein Haupt erstickende Angst ein. Sie ist ja so klein und Hinzubetten. Wie sehn ich mich danach, alt und verloren in dieser fremden Neuen etwas zu haben.. Sie allein. als meine Welt. Werd ich inn nie mehr los werden, Mutter, können mich zurückführen, Sehen den Wirklichen, denkt sie und beginnt bei- Sie mich an, hier bin ich und ich bin bereit nah zu rennen... Denken Sie an das Verdienst. zu dem . 4 ich Ihnen jetzt mehr als je verhelfen kann, „Ich verlaß Sie nicht, Tantchen“, plaudert mehr als damals, wo ich ein ungehobelter 5 5 bin 5 51 5 l 0 Bauernbub gewesen bin“ hnen her.. Sie haben mich nicht zu Ende 1 8 104 reden lassen vorhin, das Wichtigste konnt., Sucde dei Sie belegten Haben. 10 gans. ber Mette mimt kartien imren arm Sie falsch 5 in WW. 3 3 0 ist zu schwach, zu erschöpft. um sich zu weh- alsch, auf mein Wort... Die Mascha liebt ren. Auch tut ihr die hilfreiche Berührung 8 die Aermste, sie geht für mich durchs wohl. Er neigt sich im Sprechen zu ihr hinab. euer. Nur diese ewigen Sorgen um das Sie bemerkt, daß in seiner Brusttasche das schwere Leben haben sie ein bißchen ver- lila Seidentüchlein scharf parfümiert ist. dreht.. Sie wird kein Hindernis sein für Weinen möchte Teta über diesen unanstän- uns, im Gegenteil. sie wird alles tun, damit digen Duft eines von ihr zum Priester Be- ich mein Seelenheil wiedergewinne, sie wird stimmten. bleiben oder gehen. wie Sie es befehlen.“„Da kenn ich einen Obersten“, berichtet Teta kann mren Schritt immer noch mehr der Neffe,„‚Smetanka heißt er. der war kon- beschleunigen. Sie hätte solche Jugend- fessionslos urrd hat jetzt mit 55 Jahren kon- kräfte nicht mehr in sich vermutet. Der Vertiert, ist bei den Franziskanern eingetre- Neffe aber hatte lange Beine und spürte ihre ten und wurde vorgestern ausgeweiht, alle Anstrengung gar nicht. Seine weiche Stimme Zeitungen haben darüber geschrieben zieht wieder verführerische Fäden um ihr Und ich bin doch erst 41 und hab meine Bewußtsein. 1 Studien beinah absolviert. Bei 5 1„ mir brauchts nur eine kleine Auffrischung. 3 3 1 5 N ein Jahr, anderthalb Jahre, zwei Jahre, was gen Erzählerton,„ich hab genau gewußt, ob W 21 1 8 5 die 5 f f 5 1 machen an Sie mirs glauben oder nicht. dab Sie kom Ihnen, Tantchen, als ein reifer. durchs Leben men werden, Tantchen, auf die Stunde 5 1280 8. 1 schwer geprüfter Mann, der in keiner Gefahr Dahinter steckt etwas. Die Zeit war reif, und ei e de 1 een e auch ich war reif. Gott schickt Sie mir, um; 1: g 7 N 175 5 1 8 ist ein büßfertiger Sünder lieber als zehn dir noch ekorns! eine Ohanes zu beben Gerechte, darauf kann man sich verlassen.“ Hören Sie, ich bin nicht mehr der Freigeist meiner Jugend, weiß Gott. ich hab drauf-„Gehts hier zur Elektrischen“, keucht sagt Teta Teta, die fühlt, daß sie nun bald zusamme am 10 brechen wird. Bel Der Neffe drückt mit ehrerbietiger 8 des n. traulichkeit ihren Arm: repub! „Wie wärs, Tantchen.. Die Mad Kai schick ich weg, sie ist ja nur meine i äsypti schafterin, meine Pfarrersköchin sczZusse.— 1 Sie aber ziehen zu mir, damit Sie mich ih renn wachen können, damit mich die Schupi Bene nicht wieder übermannt., damit ich an M interv Hand endlich zu meinem Heil gelange werde Der Himmel hat uns gegenseitig für einau trag f bestimmt, das ist keine Frage, ich ber abschl Ihren und Sie bereiten meinen Weg Suezk scheiden Sie sich schnell! Sagen Sie Jal H einma ist die Haltestelle Vertre Teta bleibt stehen, taumelt. ringt e de Wan Atem. Endlich kann sie sprechen, rauh un unter abgerissen: Sowie „Geh fort, Neffe“, sagte sie,„nie sollte mit de mehr reden, nie mehr schreiben. Nie wiel 3 will ich dich sehen 5 Diese einfachen Worte— auch sie é der behren nicht einer gewissen Größe—. kow, f den mit solch ungeheurer Entschieden Nen hervorgestoßen, dag dem Neffen der L 2 de im Munde erstirbt. Er muß einige Sekunt deter lang sein Gesicht wegwenden, um Hall Veret zu bewahren. Und dort rasseit der Wes pp der Straßenbahn, rot und weiß. Der fi nerstal Iingsfrisch herausgeputzte Mensch bekam Unione plötzlich schnelle und scheue Augen, Be gen leraugen. Wenn es auch seinem gebilde über e und überlegenen Wesen gemäß kaum 8120 3 lich klingen mag, er verwandelt sich 99 ae Tetas Worte binnen einer Sekunde in( samme Hausierer mittelmäßiger Nachtlokale. verhär schen die herabgekommenen Künstler“ Pn die mit Stift und Zeichenmappe von Is Sinanc zu Tisch gehen und den Gästen ihre b eine 4 träts anbieten Noch sleben Atemzüge d amm! die unerschöpfliche Melkkuh seines Leb 3 ist entwichen für immer. lung Fortsetzung