3 53 Vr 6 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlas. Druck: Mannheimer Gross- 0 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Une euenecattear: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: ntor. pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. aitgllehl weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; nen E Tekal: M. L. Eberhardt; Kommunal: pr. F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: der ee H. schneekloth; Land: C. Serr; Sozial- tz Past redaktion: F. A. simon; Cher v. D.: atur, IN O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein- leibt eh Main- Bank, Städt. sparkasse, Bad. Kom- Schritt munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. m Kolle Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Ilten Ing Nr, 260 18, Ludwigshafen) Rh. Nr. 267 43 einen I ven ren Mennnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1. 6-6, Telefon 4 41 51-54; Heideiberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 37/8(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf. Trägerlohn. 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Es en geg wird darauf hingewiesen, daß in einer ähn- das En lichen Situation, nämlich vor der Washing- Fompons ſoner Außenministerkonferenz im Septem- nenges der 1950 auch eine solche Propagandawelle 1 nah, gestartet wurde, die die Beschlüsse nicht Er ere unerheblich beeinflußte. Sich Leb er Wen„Eine PFropaganda- Angelegenheit“ utor na Von amerikanischer Seite wurde in der Wenn! Nacht von Sonntag auf Montag eine Mei- t dies h nungsumfrage veröffentlicht, die ein Anstei- gen nationalsozialistischer Gesinnung fest- itisierte gestellt haben will. Sie geht von einem Spe- wiftstelß zialbüro amerikanischer Fachleute innerhalb ad Frau der Hohen Kommission aus, daß sich einer 5 Sch Gruppe deutscher Mitarbeiter, der soge- lern i und de hunde 2 32 3 mak„Rätesystem“ für Ostberlin 3 beschlossen es in chter- H, Berlin.(dpa) Der Ostberliner Magistrat chtung hat am Montag in einer außerordentlichen sch. Sitzung grundlegende Aenderungen im Auf- chtet, bau und der Arbeitsweise der Verwaltung ant! des Berliner Sowietsektors beschlossen. Die ng ih Ostberliner Behörden folgen damit dem iflung! Beispiel der Sowjetzone, deren Verwaltung 500 Ses bereits Mitte vergangenen Jahres dureh gend Einrichtung von 14 Bezirken an Stelle der Krizes bisherigen fünf Länder völlig umgewandelt nung ee worden war. Wesentliches Merkmal der Istra Verwaltungsänderung ist die Einführung des uld übe sogenannten„Rätesystems“ mit weitgehen- der Aufhebung des Prinzips der Gewalten schäft teilung. Nach einer früheren Mitteilung des der Did Sowietzonenstaatssekretärs für Koordinie- ätten ck kung der Verwaltung, Werner Eggerath n aueh(SED), erfolgen die Neuerungen nach dem nlich 8 Vorbild des Moskauer Stadtsowijets. t. Ebel 1 dung u Freiherr von Rechenberg gestorben iben. Köln.(dpa) Der Bundestagsabgeordnete sind dh der FDP, Dr. Hans Albrecht Freiherr von er füt Rechenberg, ist am Montag im 61. Le- ich n bensjahr an den Folgen einer Lungenentzün- r seit gung in Köln gestorben. Freiherr von Rechen- ich seh perg wurde 1892 in Neurode(Schlesien) ge- boren. Er studierte Chemie und betätigte sich besch nach dem ersten Weltkrieg in der Wirtschaft, Aenget o er sich bald zum selbständigen Fabrikan- Ktion d ten emporarbeitete. Politisch trat Rechenberg ich, An erst nach dem zweiten Weltkrieg hervor. 1945 e lein gründete er in Köln eine demokratische issen d Gruppe, die später in der FDP aufging. 1947 sein Furde er zweiter Vorsitzender der FDP in zeichn Nordrhein- Westfalen, für die er ein Jahr esche später in den Bundestag einzog. Er vertrat tschlig seine Partei auch in der Beratenden Ver- Sammlung des Europarats in Straßburg. V. Han — une. Won 2 el, eitig 2 ich, nic 205 chen“ Karlsruhe. Nach Mitteilung der Industrie- re nich und Handelskammer Karlsruhe ist die Zu- versch. gandigkeit des französischen Konsulats in krünen Baden-Baden auf Nordbaden ausgedehnt wor- fle A2 Die französische Konsulatsnebenstelle in Pille Mannheim bleibt bestehen. e Sch Stuttgart. In der konstituierenden Sitzung es Sozialpolitischen Ausschusses des Landes- verbandes Baden- Württemberg der FDP/DVP iterkun anden der Abgeordnete Hanns Schloß und auen. 85 Margarete Fischer-Bosch zu gleichberech- es üsten Vorsitzenden gewählt. 85 1 Düsseldorf. Die nordrhein- westfälische Po- rein dei unternahm in den letzten zwei Tagen in es eine große Fahndungsaktion gegen Mitglieder lere der verbotenen kommunistischen FDJ. Bereits ad 1 5 der vergangenen Woche waren im Kreis me Recklinghausen 22 FDJ-Mitglieder wegen zer- zomme sstzender und staatsgefährdender Tätigkeit ad aid Festgenommen worden. les Lil, ba 5 In Athen begannen am Montag Ver- besche 45 ungen zwischen der, griechischen Regie- Vorspt E einer italienischen Delegation mit , dil b Ziel des Abschlusses eines neuen Handels- 1 rases. Der kürzliche Besuch De Gasperis ! 15 Athen hatte die politische Voraussetzung ung 5. diese Wiederaufnahme der Wirtschafts- Ut ua verbandlungen geschaffen, die im Juli ver- ensiod Sangenen Jahres ergebnislos abgebrochen wor- voll e“ den waren. eundle Tel Aviv. Der israelische Außenminister, Einbel 3 Sharett, sagte am Montag, Israel habe uh“ 1. de die Absicht, wegen des Vorgehens gegen r geger 80 Juden im Osten die Beziehungen zur 1c de etunion abzubrechen. „ 1 Washington. Die Vereinigten Staaten haben ben 1 stellvertretenden Außenminister Frank- 1 1 ichs, Großbritanniens und der Sowjetunion ropüs, s laden, am 30. Januar in London mit dem orläul amerikanischen Vertreter zur Fortsetzung der „ Kei gerbandlungen üer den Abschluß eines Frie- Miete Fensvertrages mi Oesterreich zusammenzu- aer g, men. UPdpa. 18 10 Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Gegen die künstliche Aufbausch ung einer neuen nationalsozialistischen Ge- fahr in Deutschland wandten sich am Montag der Bundeskanzler, der stellvertretende amtierende Hohe Kommissar der Vereinigten Staaten, der Pressechef der SPD, Heine, der Vorsitzende der Fraktion der FDP, Dr. Schäfer, und eine Anzahl weiterer namhaf⸗ ter Persönlichkeiten der Bundesrepublik. Neben den publizistischen Begleiterscheinun- gen der Verhaftungsaktion gegen einige ehemalige Nationalsozialisen war vor allem eine amerikanische Veröffentlichung über ein Anwachsen nationalsozialistischer Neigun- gen Anlaß, zu diesen scharfen Aeußerungen. nannten DIVO in Frankfurt bedient. Nach diesen Feststellungen sollen 1200 Personen befragt worden sein, von denen 44 Prozent den Standpunkt vertraten, daß am Natio- malsozialismus die guten Seiten die schlech- ten überwogen. Bei einer Befragung im Sep- tember 1951 sprachen sich 46 Prozent in diesem Sinne aus. Man könnte also einen leichten Rückgang beobachten, auf keinen Fall aber die Folgerung ziehen, zu denen sich das amerikanische Büro veranlaßt sah. Die deutsche Auffassung, daß es sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern um eine Propaganda- Angelegenheit handelt, Wird auch durch eine zweite Zahl bestätigt. Im Herbst 1951 erklärten nämlich nur 20 Prozent, daß sie alles tun würden, um das Hochkommen einer neuen Nazipartei zu ver- hindern, in dem jüngsten Bericht war ihre Zahl auf 24 Prozent gestiegen, ohne daß dies vermerkt wurde. Der Bundeskanzler im Rundfunk In einer Rundfunkansprache des Bundes- Kanzlers wird die Migstimmung der Bun- desregierung über diese Vorgänge sehr deutlich, So sagte Dr. Adenauer:„Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß alle die Feinde der europaischen Einigung und der gemeinsamen Verteidigung Europas, die sich in letzter Zeit gezwungen sahen., zu schweigen, den Anlaß aufgegriffen haben, um die Arbeit der Integration, für die sich die Bundesregierung von Anbeginn an mit Allen Kräften eingesetzt hat, zu hemmep oder gar zu zerstören. Ich glaube, man raucht nur die Frage zu stellen, wem diese Kampagne nützt, um sie richtig einzuschät- zen“. Der Kanzler weist darauf hin, daß im Vergleich zu anderen demokratischen Lan- dern, sich die politischen Verhältnisse in der Bundesrepublik gegen den Extremismus von rechts und links stabil erwiesen haben. Zum Schlusse seiner Ausführungen er- innert Dr. Adenauer an die Unruhen nach dem ersten Weltkrieg. Seit Bestehen der Bundesregierung habe sich dagegen der innere Friede in Deutschland laufend ge- festigt. Die Bevölkerung zeige eine gesunde Skepsis gegenüber allen lauten Parolen. Der stellvertretende amtierende Hohe Kommis- 9 Eine umstrittene Umfrage Adenauer gegen Behauptungen über wachsende nationalsozialistische Gefahr sar, der Amerikaner Eli W. Debevoise, ver- tritt die gleiche Ansicht in einem Interview, das die Soldatenzeitung„Stars and Stripes“ am 9. Januar veröffentlicht. Darin heißt es: „Die Sympathie für den Nationalsozialismus ist nur auf einen geringen Teil der deutschen Bevölkerung beschränkt. Westdeutschland hat große Fortschritte in der Erholung von der„Nazi-Aera“ gemacht. Ausbrüche, wie die Aufdeckung des Naumann-Kreises sind Von Zeit zu Zeit zu erwarten. Aber im gan- zen gesehen, wurden große Fortschritte in der Festigung des demokratischen Gedan- kens erzielt“. Stimmen der Parteien Von sozialdemokratischer Seite wandte man sich am Montag ebenfalls gegen die Aufbauschurig. Das Vorstandsmitglied der SPD Fritz Heine erklärte, im In- und Aus- land sei man sich darüber einig, daß die übergroße Mehrheit des deutschen Volkes eine Rückkehr zum Nationalsozialismus ab- lehne. Gegenüber diesen Umfragen müsse man immer gewisse Bedenken haben. Die Unfreundlichkeiten gegenüber der FDP macht sich der sozialdemokratische Spre- cher allerdings auch zu eigen. Die ameri- kanischen Publikationen bestätigten die Be- fürchtungen über eine Rechtsent wicklung bei diesen Parteien. Ob die Veröffent- lichungen von britischer oder amerikani- scher Seite Teil einer Kampagne seien, lasse sich noch nicht sagen. Der Fraktions- Vorsitzende der FDP hebt hervor, daß in den zahlreichen Versammlungen, in denen er in den letzten Jahren gesprochen habe, die schroffe Verurteilung des Hitler- Systems und der Praxis des Nazistaates niemals Widerspruch gefunden habe. Aus diesem Grunde sei das amerikanische Befragungs- orakel ziemlich rätselhaft. Fragwürdige Methode Namhafte deutsche Institute, die sich seit langem mit der Meinungsbildung in der Bevölkerung befassen, und die Ergebnisse laufend veröffentlichen, sind jedenfalls zu ganz anderen Ergebnissen gelangt als das amerikanische Büro. Sie haben drei Fra- gen, die sie immer wieder einem Kreis von 3000 bis 4000 Personen vorlegen. Die erste lautet: Was sind nach ihrer Ansicht die Gründe dafür, daß Deutschland den Krieg verlor. Die zweite heißt: Wie stehen Sie zum 20. Juli und die dritte schließlich er- forscht die Ansicht zum Verbot der SRP. Laufend haben sich höchsten sechs bis zehn Prozent darauf hin in einem Sinne ge- Aubert, der den Schluß zuläßt, daß siè„an unheilbarem Nationalsozialismus kranken“. Selbständiges Bundesverfassungsgericht Karlsruhe will vom Bundesjustizminister unabhängig sein Von unserem Karlsruher Korrespondenten M. L. Karlsruhe. Das Bundesverfassungsge- richt übergab am Montag der Oeffentlichkeit den Wortlaut einer Denkschrift, die das Plenum am 27. Juni 1952 dem Bundespräsi- denten, dem Bundestag, dem Bundesrat und der Bundesregierung zugeleitet hat. Darin hat das Bundesverfassungsgericht die Her- ausnahme seines Haushaltes aus dem des Bundes justiz ministeriums und die Gleich- stellung des Bundesverfassungsgerichtes mit den übrigen obersten Bundesorganen, dem Bundesrat, dem Bundestag und der Bundes- regierung, durch Schaffung eines besonderen Einzelplanes für das Bundesverfassungsge- richt gefordert. Das würde bedeuten, daß das Bundesverfassungsgericht künftig in allen Angelegenheiten seiner Haushaltsfüh- rung nicht mehr der Mittlerschaft des Bun- desministers für Justiz bedürfte, sondern unmittelbar mit dem Bundesfinanzminister zusammenarbeiten würde. Die Bundesregie- rung hat für den Nachtragshaushalt 1952 an dem bisherigen Zustand festgehalten und sich für das Haushaltsgesetz 1953 noch nicht zu dem Vorschlag geäußert. Zwischen dem Bundesverfassungsgericht und den obersten Bundesorganen schweben zur Zeit noch Ver- handlungen über diese Frage. Als ein den anderen obersten Bundes- opganen ebenbürtiges Verfassungsorgan könme das Bundesverfassungsgericht orga- misatorisch nicht von einem anderen Verfas- sungsorgan abhängig oder gar ihm unter- stellt sein, so heißt es in der Denkschrift. Aus diesem Grunde könne auch kein Mini- sterium Aufsichtsbefugnisse übernehmen. Die Durchführung der wichtigsten Verwal- tungs- und Aufsichtsgeschäfte wie die Be- rufung und Abberufung der wissenschaft- lichen Hilfskräfte, sowie die Ernennung, Be- förderung und Entlassung der nicht-richter- lichen Beamten des Bundesverfassungsgerich- tes durch das Bundesjustizministerium sei mit der verfassungsrechtlichen Situation nicht vereinbar. Die Mitglieder des Bundes- verfassungsgerichtes können nicht als Be- amte qualifiziert und damit den Weisungen vorgeordneter Instanzen unterworfen wer- den, Die durch Wahl der gesetzgebenden Körperschaften in ihr Amt berufenen Bun- desverfassungsrichter seien im Rahmen der Verfassungsordnung grundsätzlich frei. Die pisherige Praxis, nach der den Mitgliedern des Bundesverfassungsgerichtes von dem Bundespräsidenten eine Ernennungsurkunde ausgehändigt werde, die die Worte„unter Berufung in das Beamtenverhältnis“ ent- Halte, sei verfassungsrechtlich ebenso be- denklich wie die bisherige Uebung, daß ein neugewähltes Mitglied durch ein Ministe- rium„in eine Stelle beim Bundesverfas- sungsgericht eingewiesen“ werde. Das Bundesverfassungsgericht kommt zu dem Schluß, daß der Haushalt des Bundes- Verfassungsgerichtes einen eigenen Einzel- plan im Haushaltsplan des Bundes bil- den müsse, daß die Haushaltsmittel vom Bundesverfassungsgericht selbst bewirt⸗ schaftet werden müssen und daß die Ein- Weisung der gewählten Richter, die Ernen- nung und Entlassung der planmäßigen Be- aAmten und wissenschaftlichen Hilfskräfte so- Wie die Ausstellung der Dienstverträge Auf- gabe des Präsidenten des Bundesverfas- sungsgerichtes sein müsse. Auf den Stufen des Kapitols wird Eisenhower heute, Dienstag den Amtseid leisten und geloben, seine Pflichten als Präsi- dent der Vereinigten Staaten von Ameriku getreulich zu erfüllen. Mit Flugzeugen, Eisenbahn- zügen und Autos sind Hunderttausende in Was hington eingetroffen, um die feierliche Amts- einführung des neuen Präsidenten mitzuerleben. Foto: USAD Mussadeghs Vollmachten verlängert Parlament von Demonstranten umstellt/ Kaschani gab nach Teheran.(UP) Das persische Parlament entsprach am Montag Ministerpräsident Mussadeghs Ersuchen um eine einjährige Verlängerung seiner Notstandsbefugnisse. Die Abstimmung ergab 39 Ja- bei zwei Neinstimmen und fünf Enthaltungen, Damit hat Mussadegh eine zweiwöchige Kraftprobe mit dem Parlament für sich entschieden. Der einflußreiche Führer der orthodoxen Mohammedaner und Präsident des Parla- ments, Abdol Ghassen Kaschani, hat seine Opposition gegen Mussadegh aufge- geben. Er versprach, Mussadegh in seinem „Kampf gegen den Imperialismus“ bis zum erfolgreichen Ende zu unterstützen. Die persische Hauptstadt stand am Montag im Zeichen leidenschaftlicher Demonstrationen zugunsten einer Verlänge- rung der diktatorischen Sondervollmachten für Mussadegh. Das Parlamentsgebäude, in dem sich die Abgeordneten am Vormittag zusammenfanden, um entsprechende Be- schlüsse zu fassen, war von Mitgliedern der rechtsextremistischen Paniranischen Ver- einigung umstellt, die mit dem Ruf„Mussa- degh oder den Tod“ die Parlamentarier un- ter Druck zu setzen versuchten. Auch aus anderen Teilen des Landes wurden Demonstrationen von Anhängern des Ministerpräsidenten gemeldet, ihr Kampfruf lautete:„Die Raffinerie von Aba- dan in Schutt und Asche, falls der Medschlis (Parlament) Mussadeghs Forderungen nicht ertfüllt“. Neue Vietminh- Offensive in Indochina Saigon.(UP) Eine neue Offensive der kommunistischen Vietminh- Streitkräfte ge- gen französische Vorpostenstellungen in Zen- tral-Annam(Indochina) erzielte beachtliche „Die Speyerer Katholiken dürfen stolz sein“ Aus der Ansprache des Papstes an die deutschen Pilger Rom.(dpa) Am Sonntag hielt, wie schon kurz berichtet, Papst Pius XII. im Beisein des neuernannten Kardinals Wendel eine An- sprache an über tausend Pilger aus den deut- schen Diözesen Speyer und München. Aus die- ser Ansprache tragen wir noch folgendes nach: „Die Speyerer Katholiken haben“— so sagte der Papst—„Grund stolz zu sein. Ihre Diözese ist nachgerade, wenn wir so sagen sollen, zur Hochschule geworden, aus der die Erzbischöfe und Kardinäle von München-Freising her- vorgehen.“„Wenn wir den neuen Erzbischof von München schon kurz nach seiner Ernen- nung auf den bischöflichen Sitz, der durch den Tod von Kardinal Faulhaber verwaist war, den Purpur verliehen haben, so geschah es zunächst, weil unsere Beziehungen zu den geliebten Städten München und Speyer, und darüber hinaus zu ganz Deutschland und Ber- Iin, der Osten mit einbegriffen, an Herzlich- keit nichts verloren haben. Diese Berufung ist auch geschehen in frommer Erinnerung an den heimgegangenen Kardinal Faulhaber, mit dem uns eine langjährige Freundschaft ver- band. Aber auch, um dem neuen Erzbischof von München selbst unser väterliches Wohl- wollen zu bekunden, haben wir ihn mit der Würde eines Kardinals bekleidet. Die Auf- gabe, die er in Angriff nimmt, ist nicht leicht. Die Entwicklung der vergangenen Zeit hat einen tiefgreifenden sozialen Strukturwandel geschaffen, der auch das religiöse und kirch- liche Leben stärkstens beeinflußt. Jenem Wandel die gesamte Seelsorge anzugleichen, wird die vordringliche Aufgabe des neuen Oberhirten sein.“ 5 Als Weisung für die Heimat sagte der Papst:„Die deutschen Katholiken standen immer in vorderster Linie, was Einsicht und Tatkraft angeht, wenn es sich um die Pflich- ten des Christen im gesamten öffentlichen Leben handelte. Wir vertrauen darauf, daß diese kostbare Befähigung erhalten bleibt und sich in der jungen Generation erneuert. Ihr habt sodann in eurer katholischen Lebens- art einen unersetzlichen Wert, unersetzlich für euch selbst, für Zeit und Ewigkeit wie für das Glück und Gedeihen eures ganzen Vol- kes.“ Anfangserfolge. Dies wurde am Montag vom Oberkommando der französischen Truppen in Indochina zugegeben. Gleichzeitig wurde jedoch mitgeteilt, daß Truppenverstärkungen unterwegs seien, um vor allem die Vertei- diger der in den Bergen von Arnam liegen- den Schlüsselfestung An-Khe, die anschei- nend das Hauptziel des kommunistischen Angriffs ist, zu unterstützen. An-Khe liegt auf halbem Wege zwischen Saigon und Hue, der Hauptstadt Annams, und bildet eine wichtige Versorgungsbasis für die zahl- . Vorposten in dem gebirgigen Ge- ande. Rotchinesen schossen amerikanisches Flugzeug ab Tokio.(UP) Nach einer offiziellen Mittei- lung der amerikanischen Marine-Luftstreit- kräfte haben rotchinesische Küstenbatterien am Montagmorgen über der Straße von Formosa ein amerikanisches Aufklärungs- flugzeug abgeschossen. Ein zweites amerika- nisches Flugzeug, das versuchte, die über- lebenden Insassen der abgeschossenen Ma- schine zu bergen, ist später brennend in die chinesische See gestürzt. Trotz schneller Hilfe eines amerikanischen Zerstörers werden auf Grund dieses zweifachen Flugzeugunglücks Vierzehn Soldaten der amerikanischen Luft- streitkräfte vermißt. eleqramm In zwei Briefen hat Bundeskanzler Dr. Adenauer am Montag dem Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer, den Stand bpun Rt der Bundesregierung über die Not- Wendigkeit, einer Ratifizierung des deutsch- alliierten Vertragswerkes dargelegt. In dem einen Schreiben nimmt er besonders zu den Vorwürfen Ollenhauers Stellung, daß die Bun- desregierung die außenpolitische Situation nicht nütze. * Bundespräsident Heuss überreichte am Mon- tag den zwölf besten Teilnehmern a m Berufs wettkampf der Deut- schen Angestellten gewerkschaft Bücher mit eigenhändiger Widmung. Der Bun- despräsident wies dabei auf die Notwendig-⸗ keit einer allgemeinen und staatsbürgerlichen Bildung neben dem Fachwissen hin. Besonders freue ihn, daß die Zahl der Wettbewerber von Jahr zu Jahr wachse und diesmal rund 70 000 betragen habe. Dieser Leistungskampf beweise, Wie falsch die leider noch sehr verbreitete Meinung sei, die Jugend interessiere sich mehr für den Sport als für den Beruf. * Eine Anzahl von Frauen der noch in Werl Inhaftierten hat die beiden geflüchteten Werl Häftlinge Wilhelm Kappe und Hans Kühn in einem offenen Brief gebeten, ihrer zurückge- bliebenen Kameraden zu gedenken und sich demonstrativ der britischen Gefäng- nisver waltung wieder zustellen. Sie könnten dadurch alle hafterschwerenden Sicherheitsmaßnahmen wieder rückgängig machen. . 89 Abenteuern mit einem neuen Führer. Nur Seite 2 2 MORGEN Dienstag, 20. Dezember 1933 Verschwörung und Umfrage Ende der vorigen Woche überraschte uns die britische Hohe Kommission in Deutsch- land mit einer„Verschwörung“, am Anfang der neuen Woche schließt sich die amerika- nische Hohe Kommission mit einer Veröffent- chung an, die angeblich das Anwachsen nationalsozialistischer Neigungen in der Bun- desrepublik belegt. Man wartet gespannt auf das Material, das der britische Hohe Kom- missar versprochen hat, der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Der britische Hohe Kom- missar hat selber gesagt, es müsse erst noch geprüft werden, ob es eine gegenwärtige Ge- fahr oder nur eine mögliche zukünftige Ge- fahr gewesen sei. Als konkreter Vorwurf Segen die Verhafteten liegt bisher offen lediglich das Wort von der beabsichtigten „Unterwanderung“ demokratischer Parteien. Nun ist es bekannt, daß einige deutsche Parteien sich darum bemühen. Sammel- becker der ehemaligen Nationalsozialisten zu werden, weil diese Parteien sich einen Stimmnenzuwachs davon versprechen, aber doch auch, so möchte man wenigstens unterstellen, um diesen politisch noch weit- hin heimatlosen Menschen eine Möglichkeit der Mitarbeit am neuen Staat zu geben. Tweifellos kann es mitunter eine schwierige Gratwanderung geben, wern man Men- schen bestimmter Gesinnung ruft und zu ciesem Zweck eine Spache, führt, deren Verheißung man nachher nicht bereit ist, bis ins Letzte zu erfüllen. Nicht aber wird man sagen können, die Führungen der in Betracht kommenden deutschen Parteien hätten gar keinen Sinn für diese Schwierig- keit, und sie liefen Gefahr, sich vorbehalt- dos„unter wandern“ zu lassen. Dies kann man schon deshalb nicht annehmen, weil die Parteiführer wissen, daß sie dann auf der anderen Seite große Scharen von Wäh- lern verlären. Bisher haben die radikalen Gruppen in der Bundesrepublik keinen Erfolg gehabt, der einen Vergleich zur Zeit nach 1918 er- Zaubte. Diese Feststellung genügt freilich nicht, um alle Sorge wegen der Zukunft ab- zutun. Es sind unentschiedene Wählerschich- ten da, von denen man nicht voraussagen kann, wie sie sich gegenüber neuen dema- Sogischen Schalmaientönen verhielten. Vor- läufig ist das vorherrschende Kennzeichen jedoch eher eine Abneigung gegen politische Lautstärke überhaupt. Die Sehnsucht nach einem friedlichen Leben in einem wohl- Uumzäunten Garten ist größer als der Wunsch nach der„großen Zeit“, nach politischen ist das Erste ein heute unerfüllbarer Traum. Neben der„Verschwörung“ haben nun die Amerikaner das Ergebnis einer Mei- nungsumfrage veröffentlicht. Es macht sich sehr gut, wenn man liest, 44 Prozent der deutschen Bevölkerung seien der Ansicht, der Nationalsozialismus habe mehr Gutes Als Schlechtes gebracht. In Wirklichkeit sind 44 Prozent 528 Menschen. Bei dieser soge- nanmten„repräsentativen“ Befragung wird nämlich nicht die gesamte Bevölkerung um Sine Meinungsäußerung ersucht, sondern nur eine kleine Auswahl von Menschen aller Schichten, in diesem Falle 1200 Personen. Nach einer Erfahrung der Statistiker genügt eine solch kleine Zahl, um Rückschlüsse auf das Meinungbild der geamten Bevölkerung zu erlauben. Dabei kommt es darauf an, daß der Kreis der Gefragten wirklich so zusam- mengesetzt ist, daß er der Gesamtbevölke- rung entspricht, und es kommt sehr auf die Art der Fragestellung an, ob sie eine be- stimmte Antwort nahelegt oder nicht. Un- bestreitbar sind durch solche repräsentativen Befragungen schon wertvolle Einblicke in die Meinung der Bevölkerung möglich ge- wesen, aber noch keines der ernsthaft nach solchen Methoden arbeitenden Institute hat den Anspruch erhoben, dadurch etwa die Meinungsäußerung von Wahlen ersetzen zu Können. Die sogenannte öffentliche Meinung ist nun einmal nichts was sich in genauen Prozentzahlen einfangen ließe. Dazu gehört vor allem auch ein guter Instinkt. Die amerikanischen Stellen haben sich eeilt zu sagen, die Veröffentlichung des Berichtes sei ein Zufall ohne besonderen Politischen Sinn. Bei dem großen Mißtrauen, mit dem man das neue Deutschland viel- fach draußen noch beobachtet. kann man nur Sagen, ein sehr unglücklicher Zufall. Und in Verbindung mit der Verhaftungsaktion der Briten könnte die Veröffentlichung aussehen wle eine Verschwörung“. Soll uns und der Welt klargemacht werden., daß wir doch noch Nicht reif seien, unser demokratisches Staatswesen ganz in eigene Hände zu über- nehmen? Der Sinn des doppelten Zufalls ist nicht Klar, sicher aber ist. daß es bis jetzt keine wirklich verantwortliche Stelle in Deutschland gibt, die vorsätzlich die Dinge in eine schiefe Richtung treiben liege und daß durch die Ergebnisse der Umfrage der Wirkliche Eindruck nicht widerlegt werden kann, die Menschen in der Bundesrepublik seien im großen und ganzen radikalen Ex- perimenten abhold. Die beiden Zufälle“, diese Umfrage und die angebliche Ver- schwörung, müssen aber das Vertrauen in eine stetige Entwicklung des Kurses der deutschen Bundesrepublik erschüttern. Bis- her dachten wir, daran hätten die Besat- zungsmächte kein Interesse. Da es auch keine deutliche Anzeichen dafür gibt, es sei damit anders geworden, muß man beinahe anneh- men, irgendeine untergeordnete Stelle ver- suche ihr besonderes Spiel zu spielen oder Sie habe über dem Spiel mit der modernen Statistik das Gefühl für die Wirklichkeit des Lebens verloren. 2 300 Juden flohen nach Westberlin Berlin.(Up) Seit Mitte Dezember sind nach Angaben des Leiters der jüdischen Gemeinde in Berlin, Heinz Gali ns k i, rund 300 Juden aus der Sowietzone nach West- berlin geflohen. Zur Zeit leben im sowijeti- schen Poeatszundsbereich noch 2300 Juden, da- von 1600 in Ostberlin. Es bleibt bei der synodalen Ordnung Der Gesetzentwurf für die Leitung der Vereinigten Evangelisch-Protestantischen Landeskirche Badens Dieser Aufsatz gibt Auskunft über ein Thema, das auch in Mannheim kritisch erörtert und von einem unserer Leser bereits in unserer Ausgabe vom 27. De- zember 1952 als„Brief an die Heraus- geber“ zur Diskussion gestellt wurde. Der Verfasser des nachstehenden Berichtes ist Mitglied der Synode der Vereinigten Evangelisch-Protestantischen Landeskirche Badens. Die Redaktion Herrenalb, Mitte Januar. Der bedeutungsvollste Gesetzentwurf, welcher der Synode der Vereinigten Even gelisch- protestantischen Landeskirche Ba- deris im Jemuar auf ihrer Tagung in Her- renalb zur Beratung vorlag, war der über die Leitung der Landeskirche. Es handelte sich um einen weiteren, allerdings entschei- denden Beitrag zu der neuen Grundordnung Für die Landeskirche, mit deren Vorberei- tung der sogenannte Kleine Verfassungs- ausschuß von der Landessynode im Jahre 1948 beauftragt worden war. Nachdem die sogenannte Vorläufige Symode mit der Wahlordnung von 1946 ein Stück der neuen Grundordnung vorweggenommen hatte, waren im Laufe der Jahre aus der Arbeit des kleinen Verfassungsausschusses mit dem Pfarrwahlgesetz und dem Gesetz über die Bestellung der Dekane weitere Ent- Würfe hervorgegangen und von der Synode verabschiedet worden. Sie sind als Stücke der künftigen Grundordnung zu werten. Später werden noch weitere Fragen, wie die des Rechtes der Gemeinden und die Stel- lung des Pfarramtes, zu klären sein. Mit dem Gesetzentwurf über die Kirchenleitung sollte endlich ein eindeutiger Text des gel- tenden Rechts für die Kirchenleitung vor- gelegt werden; denn seit dem ersten Welt- kriege waren alle möglichen gesetzlichen Bestimmungen und Ergämzungen zur Ver- fassung und Leitung der Landeskirche in Kraft getreten. Unbegründete Befürchtungen Der neue Gesetzentwurf hatte in seiner ursprünglichen Fassung zunächst mancherlei Bedenken bei Mitgliedern der Synode und — soweit er bekannt geworden war— drau- Ben im Land ausgelöst. Aber die Synode war ja zu seiner Beratung einberufen worden. In die Ueberlegungen wurden auch die, vor allem aus Pfarrerkreisen, eingereichten Ein- gaben mit einbezogen, wobei allerdings kein Hehl daraus gemacht wurde, daß die Synode Versuchen, auf unzulässige Weise in die Ge- setzgebung der Kirche einzugreifen, deutlich entgegentreten müsse. Die Meinung, daß der Gesetzentwurf einen fühlbaren Wechsel von synodaler zu episkopaler Ordnung bedeute, wurde nicht nur durch den Gesetzestext, sondern auch durch die Art der Mitwirkung des Landesbischofs und des Oberkirchenrats bei den Beratungen widerlegt. Im ersten Paragraphen des Gesetzentwurfes wird ge- sagt:„Die Leitung der Landeskirche ist Dienst an der Kirche, hren Gemeinden und „Gliedern. Wie aller Dienst in der Kirche gründet sich die Leitung der Landeskirche auf den Auftrag Jesu Christi und geschieht in dem Glauben, der sich gehorsam unter Jesus Clristus stellt, den alleinigen Herrn der Kirche.— Die Leitung der Landeskirche geschieht in geistlich und rechtlich unaufgeb- barer Einheit, wobei alles Recht allein dem Auftrage der Kirche zu dienen hat. In die- sem Dienst der Leitung wirken zusammen die Landessynode, der Landesbischof, der Erweiterte Evangelische Oberkirchenrat und der Evangelische Oberkirchenrat.“ Horizontale Ordnung Landesbischof D. Bender verglich auf der Synode die Leitung der Kirche mit einer horizontalen Ordnung, in der jedes Organ mit dem anderen zusammenwirke, also anders als in einer vertikalen Ordnung, bei der eine Stufenleiter vom Bischof herab zum Kirchen- volk ginge. Nach Paragraph 12 des Gesetzes wird der Landesbischof wie ein Pfarrer an- gesehen, also keineswegs wie ein autoritärer Bischof. Das Gesetz bringt demnach zwischen den verschiedenen Organen der Kirchen- leitung keine wesentlichen Neuerungen. Auch bisher stand die Gesetzgebung nicht der Synode allein zu, sondern an einem Kirchen- gesetz wirken Evangelischer Oberkirchenrat, Erweiteter Evangelischer Oberkirchenrat, Synode und Landesbischof zusammen. Auch nach dem neuen Gesetz hat die Landessynode insbesondere die Aufgabe, die Gesetze der Landeskirche zu beschließen, den Landesbischof und die synodalen Mitglieder des Erweiterten Evangelischen Oberkirchen- rats und ihre Stellvertreter zu wählen, den Haushaltsplan zu verabschieden und dem Evangelischen Oberkirchenrat für das Rech- nungsjahr Entlastung zu erteilen, die Vor- lagen des Erweiterten Oberkirchenrats, namentlich den Hauptbericht, zu beraten und darüber zu beschließen. Der Landesbischof wird auf Lebenszeit berufen, auch die Oberkirchenräte werden auf Vorschlag des Landesbischofs durch den Erweiterten Oberkirchenrat auf Lebenszeit ernannt. Auf das Dienstverhältnis des Lan- desbischofs wie der theologischen Mitglieder des Evangelischen Oberkirchenrats finden die Bestimmungen für das Dienstrecht der Pfarrer sinngemäß Anwendung. Neu in den Gesetzentwurf aufgenommen wurde das Be- gnadigungsrecht des Landesbischofs für vom Dienstgericht Bestrafte. Stärkere Heranziehung der Arbeiter In die Landessynode beruft der Landes- bischof nach Anhörung des Erweiterten Ober- kirchenrates wie bisher zehn Synodale, dar- unter ein Mitglied der Theologischen Fakul- tät der Universität Heidelberg. Eine im Ent- Wurf zunächst vorgesehene Aenderung der Wahlordnung, nach welcher der Bischof vier- zehn Synodale hätte berufen können, um vor allem Vertreter der Arbeiterschaft in die Sy- node zu entsenden, wurde aus dem Gesetz- entwurf herausgenommen. Diese Frage soll auf einer späteren Tagung der Synode ge- klärt werden. Aber schon jetzt betonte die Synode einmütig, daß sie die stärkere Heran- ziehung von Arbeitern zur Synode wünsche. Nur über den Weg war man sich noch nicht einig, ob durch Wahl oder durch Ernennung. Der Gesetzentwurf über die Leitung der Landeskirche wurde nach einigen sachlichen und redaktionellen Aenderungen in zweiter Lesung einstimmig angenommen. Auf der nächsten Tagung der Synode im Frühjahr soll die dritte Lesung statfinden. 1 Wieviele Deutsche leben dort noch? Eine Zusammenstellung aus den Gebieten jenseits von Oder und Neiße In den deutschen Gebieten östlich von Oder und Neiße lebten bei Ausbruch des Krieges etwa 9,5 Millionen Menschen. Da- von sind etwa 6 Millionen aus ihren Woh- nungen und Höfen vertrieben worden, wäh- rend annähernd 2 Millionen durch die Kriegsereignisse ums Leben gekommen oder verschleppt worden sind. Der Rest, also 1,5 Millionen, ist in der Heimat verblieben. Auf Grund von Angaben der dort noch lebenden Deutschen ließen sich die ungefäah- ren Bevölkerungszahlen in einzelnen Ge- bieten ermitteln,. Danach ergibt sich folgen- des Bild: Nieder- und Oberschlesien 450 000 Deutsche Pommern 175 000 1 Südostpreußen(polnisch) 200 000 15 Nordostpreußen(russisch) keine Westpreußen 140 000 1 Wartheland 110 000 72 Ostbrandenburg 45 000 3 In den ostdeutschen Großstädten, beson- ders in Oberschlesien, wohnen noch verhält- nismäßig viele Deutsche. Einen Ueberblick über die heutigen Einwohnerzahlen gibt die nachsteheride Aufstellung: Früher Heute dav. Dtsche. Allenstein 45 000 35 000 500 Breslau 650 000 450 000 2000 Beuthen 101 000 110 000 3000 Danzig 265 000225000 1500 Elbing g 86 000 40000 300 Hirschberg 32 000 28 000 40⁰ Königsberg 368 500 150 000 keine Königshütte 85 000 90 000 2500 Kattowitz 130 000 140 000 5000 Kolberg 37 700 10 800 150 Küstrin 24 600 1500 keine Posen 350 000 308 000 3000 Stargard 38 800 15 000 350 Stettin 381 300 210 000 2500 Waldenburg 64 100 60 000 3000 Uebereinstimmende Berichte der in jüng- ster Zeit nach Westen sagen, dag die gekommenen be- polnischen Machthaber wegen Menschenmangels mit allen Mitteln versuchen, die noch verbliebenen Deutschen zurückzuhalten. Man liebt die Deutschen nicht, aber mam erkennt ihre Fähigkeiten Monnet macht seinen Einfluß geltend Einsichtigere Haltung Mayers zur Verteidigungsgemeinschaft Von unserem Korrespondenten A. L. in Paris Paris. Am Wochenende kam der Vorsit- zende der Kohle- und Stahlgemeinschaft Monnet nach Paris und hatte eine lange Unterhaltung mit dem Ministerpräsidenten Mayer. Jean Monnet hat niemals aus seiner Ansicht, daß ein Stocken oder gar eine Rückentwieklung in der Frage der Vertei- digungsgemeinschaft die Motanunion in Mit- leidenschaft ziehen würde, ein Hehl gemacht. Er steht auf dem Standpunkt. daß die so- genannte Schumansche Trilogie, die indu- strielle, die militärische und die politische Einheit Europas, ein unteilbares Ganzes sei und daß die Montanunion verkümmern müsse, wenn ihr nicht die Wehrunion und die politische Union folge. Monnet war von jeher der„Mann hinter Schuman.“ Es ist nach dem Bericht der Gewährsleute zwischen ihm und Mayer zu einer weitgehenden Ver- ständigung gekommen. Die Beobachter urteilen heute, daß Mini- Sterpräsident Mayer sich für die Zusatzver- träge auf zwei Punkte beschränken will, nämlich auf die Aufrechterhaltung der Ein- heit und Integrität der französischen Armee mit dem Recht für Frankreich, etwa in Asien oder Afrika benötigte Verstärkung zeitweise aus dem europaischen Verband herauszunehmen und Frankreich vor dem militärischen Uebergewicht Deutschlands durch Abschluß von Garantieabkommen mit den Angelsachsen zu schützen. Mayer soll die Absicht haben, mit der Forderung nach Garantien die bereits bei der letzten Atlan- tikkonferenz in Paris von Schuman vorge- brachte Forderung nach finanzieller und materieller Hilfe für den Krieg in Indo- china zu verknüpfen. Diese Haltung des Ministerpräsidenten wird erheblichen parlamentarischen Wider- ständen begegnen. Nicht nur die Gaullisten, sondern auch die von den Gaullisten abge- sprungene Gruppe der„Sozialen und Repu- blikanischen Aktion“ und die Mehrheit der Konservativen und Bauern gehen in ihrem Verlangen nach Revision des Vertrages er- beblich weiter als Mayer und dürften ihm bei der für nächsten Donnerstag erwarteten ersten Debatte über die Ratifizierung ganz bedeutende Schwierigkeiten machen. Volksrepublikaner stehen hinter Schumans Europapolitik Paris,(dpa) Frankreichs neuer Außen- mister Bidault, sein Vorgänger Robert Schuman und mit ihnen die gesamte . Parteiführung der Volksrepublikaner stellten sich anläßlich eines Parteikongresses in Paris rückhaltlos hinter die Europäische Verteidi- gungsgemeinschaft. Bidault betonte, er werde Schumanns europäische Politik unverändert Weiterführen und auf baldige Realisierung der Europaarmee drängen. Schuman sagte unter dem großen Beifall seiner Partei- freunde, daß nach einem Scheitern des EVG- Projektes und der europäischen Integration keine Chance mehr für eine Frankreich be- friedigende Lösung eines deutschen Verteidi- gungsbeitrags bestehen und im Gegenteil er- neut die Gefahr eines Wiederauflebens des deutschen Nationalismus herauf beschworen würde. Die Parteiführung der Volksrepublikaner würdigte in einer außenpolitischen Entschlie- Bung die einheitliche Europapolitik Bidaults und Schumanns und begrüßte die von der Regierung beschlossene Vorlage des EVG- Vertrages in der Nationalversammlung. e 5 und Leistungen an. In Südostpreußen wur- den sehr viele Deutsche zur Option gezwun- gen, während in Oberschlesien zahlreiche Deutsche freiwillig optierten, um ihren Be- sitz zu erhalten. Die verbliebene deutsche Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus Bauern in Pommern und Ostpreußen sowie atis Industriearbeitern und Bergleuten in Schlesien zusammen. Auch eine bedeutende Anzahl von deutschen Handwerkern, die allerdings nicht selbständig, sondern in Staatsbetrieben tätig sind, ist in verschiede- nen Gebietsteilen zurückgeblieben. Nachrichten aus Schlesien und Ostpreußen besagen, daß unter Familienangehörigen und Freunden immer noch deutsch gespro- chen wird. In der Offentlichkeit wird die deutsche Sprache nicht gern gehört. Muste- rungen von Deutschen zum polnischen Heer wurden zum ersten Male 1949 vorgenom- men. Jetzt werden die Jahrgänge 1929 bis 1931 eingezogen. Das religiöse Leben ist be- sonders lebhaft. Die Kirchen sind bei An- dachten überfüllt. Die Beteiligung der Män- ner an den Wallfahrten nach den bekann- ten Wallfahrtsorten ist zum Aerger der kommunistischen Funktionäre äußerst stark. In der sowietisch besetzten Zone Deutsch- lands befinden sich nach amtlichen Angaben 2 345.591 Ostvertriebene, die sich jedoch als Solche nicht ausgeberi kötiten Da mai die Oder-Neige-Grenze als endgültig betrachtet, werden den dort lebenden Heimatvertriebe- ner keine besonderen Rechté zugebilligt. Jürgen Schüler Spionageprozeß in Sofia Sofia.(dpa) Ein neuer großer Spiomage- brozeß in der Serie kommunistischer Schau- prozesse begann am Montag in der bulga- rischen Hauptstadt Sofia. Die zehn Ange- klagten werden beschuldigt, in Zusammen- arbeit mit einem„amerikanischen Spionage- zentrum“ im der Türkei versucht zu haben, Vorbereitungen für eine Gegenrevolution zum Sturz des kommunistischen Regimes in Bulgarien getroffen zu haben. Das Ziel dieser„Verschwörung“ soll gewesen sein, die krühere Regierungsform mit Hilfe„einer militärischen Intervention vom Auslande her“ in Bulgarien wieder einzuführen. Nuckols für Verhandlungen auf Regierungsebene San Franzisko.(dpa) Der bisherige Presse- offlzier des UNO- Oberkommandos im Fernen Osten, Brigadegeneral William Nuckols, sagte am Montag in San Franzisko, es bestehe Wenig Aussicht auf eine Wiederaufnahme der Korea- Waffenstillstandsverhandlungen in Panmunjon. Nuckols hatte während der erfolglosen Verhandlungen für die UNO als Informationsoffizier fungiert. Der General, der auf dem Wege nach Paris ist, wo er Chef-Presseofflzier im Hauptquartier der NATO wird, fügte hinzu:„Die Bedingungen eines rein militärischen Waffenstillstandes sind nun im großen und ganzen angenommen. Die noch immer ungelöste Hauptfrage in- dessen ist das Problem des Kriegsgefange- nenaustausches. Dies liegt aber doch wohl über der militärischen Ebene. Eine Lösung ist hier wohl nur auf Regierungsebene zu er- warten, wenn sie überhaupt gefunden werden kann.“ n 90 U 0 8 NN 17110 S II „Oh, mein Kind, zu meiner Zeit hätte man so etwas nicht tragen dürfen Faruk verurteilt?— Wer sind die e adetaten Sitzung, kür alle Zeit verhindert werden. Die Naguib schätzt die Presge C Zu den vielen Neuerungen, die der Mad 1 wechsel in Aegypten mit sich brachte 2 hört auch die Wöchentliche Pressekonferef Regierungssprecher in der Pressekonfem ist Oberst Sadate, einer aus dem, 0 men“ Neuner-Komitee, das im Offiziers zu Zamalek die Revolution der Armee vu bereitete. Eine elegante Erscheinung In 08 einst britischen Baracken des„Kasr El- (Nilschloß) am Ismail-Platz, zetzt 1 Befreiung“, versammeln wir uns in eine; Vorzimmer, von jüngeren Offizieren grüßt. Ein buntes Sprachengewirr. was bulante Korrespondenten, die immer da zu tauchen, wo etwas los ist. Einige Stam gäste, die schon halbe Hegypter geword sind und die Eintagsfliegen überlege mustern. Ein neuer TASS-Vertreter, 5 pflegt und gewandt, löste seinen Wess kommunistischer Propaganda als penn non grata ausgewiesenen Vorgänger ab. „Oberst Nassar(auch aus dem Neung Komitee), hat dem Vertreter der Ney Jul Herald Tribune erklärt, wenn die Engi. der nicht die Kanalzone räumen, werde die Aegypter sie mit Waffengewalt, Sonderkommandos und Freischärlern e treiben. Gibt diese Aeußerung des Operte die Meinung der ägyptischen Reglern Wieder?“ fragt der„Times“ Korresponden Kein Wunder, daß ihn das interessiert Churchill hat einmal gesagt, um sein Lan zu befreien, würde er sich selbst mit der Teufel verbinden. Wir glauben, daß d Hilfstruppen des Obersten Nassar nicht hib so schlimm sind wie der Teufel des Hem Churchill“, ist die Antwort. Alles schmm zelt. Schon ist Stimmung da. Nun hageln die Fragen nur so, Arigeklagten in den kommenden politis Prozessen?— Wann kommt die Verf, — Wie stehen die Verhandlungen 1 Deutschland über das Israel- Abkommen? Baumwollverkaäufe der Regierung, Handel Dienstag, 20. Januar 1953 N . „Platz r 5 vertrag mit Ostdeutschland usw.“- Antworten sehr gewandt:„Verfrüht— Siet noch aus— keine Bestätigung— Im Sudz nichts neues.— Es kann mitgeteilt werde daß weder die USA noch Großbritannien s unter den Käufern ägyptischer Baumpul befinden.“ Allmählich ebbt der Fragest ab. Ein Amerikaner zum Schluß:„Haba wir alles gefragt, was der Oberst uns ve heimlichen will?“ Sadate lacht und erinhe uns daran, daß wir am folgenden Tage d Gäste Mohammed Naguibs im Offiziers sein werden. Der Händedruck zwischen de „Times“ und dem„Hauptquartier“ ist 10 betont gewinnender Liebenswürdigkeit. V. 5 Oeffentliche Sitzung über das neunte Schuljahr 6 Stuttgart.(tz. Eig.-Ber.) Der Kulturpo tische Ausschuß der Landesversamml von Baden- Württemberg beschloß in cel an kommenden M eine öffentliche Informationssitzung ib das Gesetz über den men eee Beginn der Schulpflicht in Baden- temberg abzuhalten. Die Vertreter allet Schulwesen interessierten Kreise und d bände werden sich insbesondere zu der in strittenen Frage der Einführung eines 1 willigen neunten Schuljahres äußern. Vertreter des Kult ministeriums unte, richteten den Ausschuß darüber. dad Erhebung eines Filmbeitrags von den Sci lern aller öffentlichen Schulen Baden- Wü, tembergs vorläufig eingestellt worden“ Ein Gesetzentwurf des Ministeriums, dum den der Filmbeitrag endgültig abgesch Werder soll, sei dem Kabinett bereits 3 gegatigen. Dem Finanzausschuß wur empfohlen, die vorläufige Landesregier zu veranlassen, in Bonn darauf hinzum ken, den Junglehrern künftig als Anfal gehalt die Grundgehaltssätze der di Stuke für die Dauer von sechs Jahren ad ZzUbezahlen. Gebhard Müller warnt vor Major sierung in der Schulfrage Tübingen.(tz.-Eig.-Ber.) Der früe süd württembergische Staatspräsident Gebhard Müller(cDU) warnte am ed tag in Tübingen die Regierungspartet Baden- Württembergs vor der drohen Majorisjerung einer starken Minderheit“ der Schulfrage. Eine auf weitere Sicht 60 richtete Schul- und Kulturpolitik dürfe nd durch Zufallsmehrheiten entschieden werde denn sie müsse mehrere Generationen 1 spannen, Die süd westdeutsche CDU 1 sich auch künftig mit allem Nachdruck! die Verwirklichung des Elternrechts ein“ zen, da nur dieser Weg eine echte chr liche Grundlage der Schulen garantiere 1 Malan für eine„Afrika- Charta“. New Vork.(UP) In einem dieser Tage der„New Vork Times“ veröffentlich Interview erklärte der Ministerpräsident J Südafrikanischen Union, Pr. D. F. Male die Südafrikanische Union werde el Tages eine Republik werden. Dieses“ solle auf demokratischem und verfasst, mäßigem Weg angestrebt werden. Auf!“ Frage, ob Südafrika dann noch Mitglied!“ britischen Commonwealth bleiben Wen entgegnete Malan, es sei Sache des C monwealth, einne weitere Mitgliedsc Südafrikas möglich zu machen. 5 Zu anderen Fragen erklärte Malan, 0 Südafrika keinerlei Einmischungen Gt britanniens in innerpolitischen Angeles heiten dulden könne, Südafrika habe die“ sicht, eines der Gründungsmitglieder den planten nahöstlichen Verteidigungsorgen tion zu werden, Südafrika wolle auch 1 Atlantikpakt beitreten, weil der Atlan pakt eine bessere Friedenssicherung 00 stelle als die Weltorganisation der Ver“ ten Nationen.. Malan sprach sich für eine At Charte“ aus, durch die eine„allafrixanis Politik“ Großbritanniens, Frankreichs, giens, Portugals und Südafrikas garant. werden solle. Afrika gehöre den Afrikane deshalb müsse die Einwanderung aus Ae geborenen sollten zu„europäischen Chris erzogen werden. phore überz obscu HFoffn nach Platte den 1 ken a uchse nicht Klarzi Reger poncen diert.. sein Lan mit den daß d nicht bah tlas ulturpol zammlin in Seil J Monte 55 ung lite Kang u en- Wir Aller und den 1 der un. ines lle, rn. is Unter daß, d, len Sd. en- Wält rden ms, dur ogeschal reits 1 iB. wur regiert hinzu Anfang 1 dritt ren a0 sparte irohend lerheit Sicht ürfe ni n Werde onen u U Wen druck k. ts eins“ te chr tiere. arta“ r Tage entlich zident G Mal de eil ses I fassung Auf glied“ 1 Wel les Col, liedsch⸗ Alan, 0 n G1 ngelege e die!“ r der- organ auch d Atlan ing Vere! „Ake Akanist chs, B. garant rikanef dus Ast Die L. Christe 5 Nhmennen Waren einige der bekanntesten Nr. 16/ Dienstag, 20. Januar 1983 „% freuen uns, Ihnen 46 mitteilen zu können Foto: Elisabeth Hase Mode- in Mannheim gemacht Glanzvoller Auftakt zur Parade der Frühjahrs-Modeschauen In Mannheim erzählt man sich die Ge- schichte von einer jungen Dame, die mit gezücktem Geldbeutel nach Düsseldorf fuhr, um in der westdeutschen Modemetropole ein Kleid nach ihrem Geschmack zu erstehen. Sie kand es, kaufte es und entdeckte darm, daß es in Mannheim fabriziert worden War Tausende von aparten kleinen Kleidern spazieren da seit Jahr und Tag aus Mann- heim heraus, prangen auf den Titelseiten der Alustrierten, werden nach Hamburg und Journalistinnen unter sich Einhundertundfünfzig Journalistinnen aus Aller Welt trafen sich am Wochenende in Bad Homburg im Taunus zur ersten internatio- nalen J Ournalistinnentagung. Unter den Teil- ournalistinnen der westlichen Welt, Lily Marx, Rom, Paule Cordey, Paris und Peggy Streit, die Pariser Vertreterin der „Washington Post«, Auch England, Hol- land. die skandinavischen Länder. Spanien, die Schweiz und Australien hatten Vertre- berinnen zu dieser Tagung entsandt, die vom„Deutschen Frauenring, Hamburg“ ein- berufen worden war. Die Teilnehmerinnen Wie der verschiedenen Länder referierten über Möglichkeiten und Aufgaben der Journa- stin und tauschten ihre Erfahrungen aus. Alljährlich soll von nun an jeweils in emem anderen Land eine internationale Purnalistirmentagung stattfinden. Auf den modernsten Kotonmaschinen der Welt produziert ein westdeutsches Strumpfwerk jetzt einen Perlonstrumpf von 60 ge 15 deniers. Das ist der bisher feinste in Deutschland hergestellte Perlonstrumpf. 1. Der Herzog von Windsor gilt in der Ge- sellschaft als tonangebend für die Herren- mode. Kürzlich trug er bei einem Film- empfang eine eigenwillige neue Krawatte in Schleifenform. Nur zwei Stunden später lagen schon die ersten neuen Fliegen à la Herzog von Windsor im Schaufenster München, nach Düsseldorf, Stuttgart und Stockholm„ausgeführt“ und in Mannheim hat man herzlich wenig Ahnung davon. Ihr Licht auch zwischen Rhein und Nek- kar nicht länger unter den Scheffel zu stel- len, beschloß also die Firma Lissner& Rös- ner. Sie gab vor einem internen Kreis mit sehr aparten Mannequins ein Modeschau debut und hob damit den Taktstock für die Parade der Frühjahrs- und Sommermode- schauen, die nun ja nicht länger auf sich Warten lassen wird. Da wirbelte es dann von Gestalt gewor- denen sommerlichen und frühlinghaften Wunschträumen in Popeline und Everglace, in Shantung, Bast-Leinen und Toile. Kleider, die so sind, wie sie sein sollen: Preiswert (sogar märchenhaft preiswert, weil es näm- lich um Großzhandelspreise ging), dazu trag- bar ohne Extravaganzen und doch jedes ein- zelne Kleid mit jenem gewissen Etwas aus- gezeichnet, das die heutige Mode so liebens- wert macht. Alles in allem eine Modeschau mit Stil, Geschmack und einer individuellen, Sportlich-graziösen Note. Was da für diesen Sommer geschaffen wurde, ist so recht eine Mode nach dem Herzen der Frauen: Weite, schwingende Röcke bei sommerlichen Kleidern, lebhafte, bunte Muster, sehr oft im Filmdruckverfah- ren hergestellt, und viel Farbe und jugend- liche Fröhlichkeit. Aehnlich wie Oestergaard, der in diesen Tagen seine Frühjahrskollek- tion gestartet hat. entscheidet sich auch das Haus Lissner& Rösner für hochgestellte Kragen, winzige, angeschnittene Aermel und neuartige Stoffe. Beim sommerlichen Stra- Benkleid ist das zweiteilige Modell Favorit. Meist ist es in Ripsqualitäten gearbeitet und hat einen engen, schmal um die Hüften dra- pierten Rock. Das trägerlose Kleid mit auf Stäbchen gearbeiteter Corsage und passen- dem Bolero wird in Koton und Seide, für Strand und Cocktailparty präsentiert. „Leicht, beschwingt und heiter“— das ist die Devise für die Mode dieser Saison und das war auch das Leitwort dieser ge- lungenen Modeschau. i-tu Seite 3 Wunschtraum von der idealen Sekretärin Mitdenken, Geschäftsinteresse und„berufsmäßig gute Laune“/ Erste Schritte auf der Leiter zum Erfolg Der Betrieb will eine Direktionssekre- tärin einstellen. Der Direktor zieht einen Psychologen hinzu, um die drei in engerer Bewerbung stehenden Damen zu prüfen. der Psychologe fragt:„Wieviel ist zwei urid zwei?“ Die erste Dame antwortet „Vier“. Die zweite lächelt kapriziös:„Zwei- und zwanzig,“ Die dritte sagt:„Wollen Sie kaufen oder verkaufen, Herr Direktor?“ Als die drei Damen wieder draußen sind, sagt der Psychologe:„Schon bei dieser einfachen Frage können Sie verschiedene Arbeits- typen feststellen. Die erste ist die normale Durchschnittsarbeiterin, die zweite ist ori- Sinell, aber vielleicht nicht bequem zu be- handeln. Die dritte hat wahrscheinlich einen Sewissen kaufmännischen Instinkt.„Und welchen Arbeitstyp bevorzugen Sie, Herr Direktor?“„Die Blonde mit den latigen Bei- nen“, sagt der Direktor.— In dieser Anek- dote liegt schon eines der Probleme dieses Berufs angedeutet. Eine intelligente Direk- tionssekretärin sagte mir einmal:„Jeder zweite Direktor ist unsympathisch, denn die Eigenschaften, mit denen man in leitende Stellungen gelangt und sich in ihnen be- hauptet, sind nicht immer die menschlich angenehmsten. Bei der anderen Hälfte be- steht bei so enger und ständiger Zusam- menarbeit das Risiko, daß man sich in ihn verliebt. Aber in der Regel sind diese Leute verheiratet, und ein gewisses verschleier- tes Tauziehen zwischen Ehefrau und Se- kretärin ist dann nicht selten. Wer aber im durchschnittlichen Direktorenalter noch un- verheiratet ist, der ist gewöhnlich ein hart- gesottener Junggeselle. Kommt es aber doch zur Heirat und die Sekretärinnentätigkeit wird fortgesetzt, so geht es mit Sicherheit schief, weil die doppelte Reibungsfläche darm zu groß ist. Also muß bei der Heirat der Direktor gewöhnlich auf die tüchtige Sekretärin verzichten: auch aus diesem Grunde scheut er vorm Traualtar. Der ganze Beruf ist also mit Spannungen reichlich ge- segnet.“ * Hat diese pessimistische Menschenkenne- rin recht? In der Richtung ihrer Beschwer- den vielleicht, im Ausmaß schwerlich. Ge- wigz: Gelegenheit macht Liebe. Jeden Tag stundenlang zusammen leben, zusammen ar- beiten, zusammen kämpfen: das schafft eine günstige Atmosphäre. Und vor allem ist es kür ihn so unendlich bequem. Ein Direktor hat wenig Zeit. Der ältere Mann wird von jungen Mädchen stärker angezogen als er auf sie anziehend wirkt. Diese Problematik löst sich im Büro sehr einfach, und manchem erscheint die Sekretärin als gute Prise. Aber man soll die Häufigkeit dieser See- räuber-Auffassung nicht überschätzen. Be- denken liegen nahe: Den Mißbrauch einer Machtstellung könnte beispielsweise der Aufsichtsrat mißbilligen. Zu diesen morali- schen Skrupeln kommt die nüchterne Tat- sache, daß der Mann dann nie weiß, ob seine Erfolge seiner Persori oder seiner Po- sition verdankt, ob die Zuneigung der Ge- genseite nicht einen metallischen Untergrund hat. Gerade das pflegt aber Menschen in hoher Stellung zu wurmen. Sehr schön hat Kar! Kraus einmal gesagt: Was gäbe er ihr, wenn sie ihn um seiner selbst willen liebte.“ So hat sich in den guten Betrieben der Grundsatz der alten Armee am Leben gehalten:„Nie mit ner Dame vom Regi- ment.“ * „Mein liebes Fräulein Baumgartner“, sagte der Direktor,„das sag ich Ihnen gleich am ersten Tag: Bei mir Sekretärin sein, das ist kein Zuckerlecken. Sehen Sie, ich hab' Senug Aerger: Ich bin verheiratet, ich hab' vier Kinder, mein Hund folgt auch nicht, von den sechs Herren im Aufsichtsrat und den zwei andern Vorstands mitgliedern red' ich gar nicht: also wenigstens der Laden hier muß klappen. lIadustriedirektor ist kein lamglebiger Beruf; Pastoren und Pro- fessoren werden, glaub' ich, durchschnittlich Zwanzig Jahre älter, aber wie als unsereins wird, das hängt zum guten Teil von der Sekretärin ab. Sekretärinnen muß man lo- ben oder rausschmeißen: durchfretten kann ich mich da nicht. Sagen Sie mir nicht— Fräulein Baum- gartner hatte gar nichts sagen wollen— Sie hätten kein ausreichendes Gedächtnis. Jeder Mensch kann das Gedächtnis haben, das er braucht, nämlich wohlgeordnete No- tizen. Alles, was ich sage, müssen Sie sich aufschreiben, als diktiere es Ihnen der Hei- lige Geist, und griffbereit ordnen. Wenn mein alter Chef, ein sehr gewürfelter Ban- kier, von einem Kunden gefragt wurde, was er über den chilenischen Peso denke, drückte er auf die Klingel und sagte zu sei- ner Sekretärin: Fräulein, was denke ich über den chilenischen Peso? und sie ant- Wortete:„Darüber haben Sie vor acht Ta- gen àn Oppenheim, Köln, geschrieben; hier ist der Brief.“ Mit seiner Sekretärin ist ein Direktor mehr zusammen als mit seiner Frau— des- halb ist ihre gute Laune für ihn wichtig. Und sie ist im Gegensatz zur Ehefrau künd- bar— deshalb ist bei ihr die gute Laune part of the job. Das Antlitz der gekränkten Leberwurst ist die aussichtsloseste Position der Welt; bei der Sekretärin ist sie der erste Schritt zur Entlassung. Wenn ich ärgerlich bin, so ist eine gute Chance, daß ich Ur- sache habe, es zu sein Wenn Sie eiten Feh- ler gemacht haben— Leute, die nie Fehler machen, habe ich noch nicht gesehen dann gibt's nur einen mildernden Umstand: sofort ohne Beschönigung eingestehen. „Mitdenken“, ‚Geschäfts interesse“, berufs- mäßige gute Laune“: Das klingt nicht sehr verlockend für ein junges Mädchen. Ich bin doch kein Geschäftsmann, ich bin doch nun mal eine Frau“, werden Sie jetzt vielleicht denken. Das sollen Sie auch sein! Von allen Berufen ist die Sekretärin vielleicht der weiblichste. Und warum? Weil etwas Für⸗ sorge dazwischen steckt. Das Instrument, das das ganze Gebilde hier regiert, wird von Ihnen gepflegt. Das bedeutet Chancen, menschliche und weibliche Chancen. Warum nimmt sich kein Direktor einen männlichen Sekretär? Ihr Gehalt würde doch auch für einen Mann reichen. Sehr einfach: Weil Frauen bessere Menschenbehandler sind; sie haben mehr Einfühlung. Sie sind auch net- ter anzuschauen,„sie“ groß und klein ge- schieben. Mißverstehen Sie mich nicht. Ken nen Sie die Geschichte von dem Gast, der im Restaurant ein langes blondes Haar auf dem Kotelett findet? Er läßt den Ober kom- men und sagt: Ich bin ein groger Freund von Koteletten und ich bin ein großer Freund von blonden Haaren. Aber Haare apart und Koteletten apart. So sage ich auch, Liebe apart und Geschäft apart. Aber mein junges Mädchen im Alltagskleid ist mir doch lieber als ein alter General in Parade-Uniform. Aber das Alltagskleid muß ordentlich sein; urid lieber sportlich als mondän. Geschäft ist eher Wettkampf als Flirt. Dienstliche Be- ziehungen müssen gleichsam unpersönlich sein; die Maschinerie läuft dann besser. Im übrigen körnen Sie mir. wenn Sie wollen, in vier Wochen auch mal einen Wunschzettel vorlegen.— Liebes Fräulein Baumgartner: Dienen um zu herrschen— ist ein alter weiblicher Spruch. Er könnte als Motto über der Laufbahn der Sekretärinnen stehen.“ Ludwig Reiners Das ist nichts für Männer! Modetips und Eheprobleme auf dem Bildschirm/ Fernsehstudio Hamburg bringt ein Frauenprogramm „Nichts für Mänter!“— das ist der Titel der Fernsehsendung für die Frau, die jeden Freitag vom Fernsehstudio Hamburg ge- Startet wird. Eine Viertelstunde ist für diese Sendung vorgesehen und da geht es dann um Modefragen und Eheberatung, Erzie- hungsprobleme und Tips für den Haushalt. In der ersten Sendung aus dieèesem Pro- Sramm, das kürzlich angelaufen ist, skiz- zierte Antonia Hilke, eine bekannte Mode- zeichnerin, vor dem Fernsehschirm mit ra- schen Strichen die neuesten Frühjahrs- modelle. Der Fernsehfunk stellt die Mitwirkenden vor ganz neue Probleme. Hier Ran man nämlich nicht, wie das beim Rundfunk der Fall ist, nachträglich schneiden. Alles geht unmittelbar in die Sendung hinaus. S0 kommt es manchmal zu Improvisationen. Anders als im Film sind die Farbwirkungen. Der Maskenbildner muß beim Schminken darauf Rücksicht nehmen, der Bühnenbild- ner beschränkt sich auf pastell farbene Töne. Auch die Auswahl der Kleider und Kostüme muß nach diesen Gesichtspunkten vorge- nommen werden. Beim Fernsehfunk arbeitet man nicht auf Wochen voraus. Der Frauenfunk hat bisher nur einen kleinen Mitarbeiterkreis. Die Sen- dung wird entworfen, geschrieben, dem Chefredakteur vorgelegt— dann können die Mitarbeiter beauftragt werden. Das nächste Problem sind die Bühnenbilder und die Kostümfrage. Schließlich, am Mittag des Sendetages wird geprobt. Ingiell Hatte, seit eineinhalb Jahren bei den Fernsehern“ und jetzt Leiterin des Frauenfunks, hat Temperament und Ideen. Für sie und für alle, die es miterleben, sind diese ersten Vor dem Bildschirm im Hamburger Fernsehstudio skisziert die Modezeichnerin Antonia regelmäßigen Sendungen für die Frau im Hilke die neuesten Fruhjahrsmodelle. Foto: Frau von Heute deutschen Fernsehfunk ein Ereignis. Mach's nach- nach 130 Jahren Das älteste Foto der Welt und sein modernes Gegenstück Anno 1822 war es 80 Weit: Joseph Nice- phore Nièpce setzte eine mit Asphaltlack überzogene Glasplatte in seine Camera obscura und richtete diese auf den gedeck- ten Gartentisch. Dabei hegte er die leise Hofrnung, daß sich das Bild des Stillebens nach genügend langer Belichtung auf der Platte abzeichnen würde. Volle zehn Stun- den lang faßte er sich in Geduld. Wir dür- en annehmen, daß er währenddessen wie em mißtrauischer Hofhund um seine Ver- Suchsanordnung herumschlich, denn es wird micht leicht gewesen sein, der besseren Hälfte klarzumachen, daß man den Tisch nicht ab- decken, den Wein nicht kaltstellen, das Brot nicht aus der Sonne nehmen dürfe. Wir glauben nicht, daß Mme. Nièepce ein sonder- liches Verständnis für die fotografischen Bemühungen ihres Gatten aufbrachte. Ueber die Ungeduld der besseren Hälften be- klagen sich selbst moderne Amateure, obwohl die Belichtungszeiten mittlerweile von 10 Stunden auf/ Sekunde ermäßigt wurden). Vielleicht hat Mme Nièpce nicht einmal Ah! und Oh! gerufen. als sie am Abend das fertige Bild zu sehen bekam. Die großen Entdecker erleben ihre glücklichsten Stunden in vollendeter Einsamkeit. Wir aber können ihm nachfühlen, was er empfand. Vor Niep- ces Augen offenbarte sich ein leibhaftiges Wunder. Lichtstrahlen hatten ein Bild ge- gezeichnet— ein bleibendes Bild. Das War ein Traum., den schon Leonardo da Vinci ge- träumt hatte, und er, Nièpce, durfte ihn ver- Wirklichen. Er hatte viele Versuche daran gewandt, Chemikalien zu suchen. die unter dem Einfluß der Lichtstrahlen ihre Zusam- mensetzung oder ihre Konsistenz veränder- ten. Auch der Asphaltlack tat das ersichtlich nur in einer sehr dünnen Schicht, und es war eine Erfindung für sich, daß Nièpce ihn auf eine Glasplatte auftrug, um die Veränderun- gen wenigstens in der Durchsicht erkennbar zu machen. Später hat sich Nièepce mit dem Maler Daguerre zusammengetan. Gemeinsam ent- Wückelten sie ein Verfahren. Silberplatten dadurch lichtempfindlich zu machen. daß man sie Jod-Dämpfen aussetzte. Daguerre war ein tüchtiger Geschäftsmann. Es dauerte nicht lange und alle Welt ließ sich, daguerre- typieren“. Von„Niepcetypien“ redete kein Mensch. Aber das ändert nichts daran, daß das erste Foto der Welt eine Nièpcetypie ist. Hundertdreigig Jahre nach seiner Ent- stehung geriet das erste Foto der Welt in die Hände eines Fotoamateurs. Er beschloß, es nachzuahmen. Auch er deckte einen Gar- tentisch, stellte zwei Blumenvasen darauf. eine Flasche Wein, ein Glas, eine Tasse. den Löffel, das Messer, einen Kanten Brot, dieses ganze unbeholfene Stilleben, dem man es anmerkt, daß es von einem weltfremden Er- kinder arrangiert wurde. Die Kamera wurde so genau gerichtet, daß die Perspektiven des alten und des neuen Bildes einander decken. Und da in Niepces zehnstündiger Belich- tungszeit die Sonne um den halben Horizont gewandert war, wodurch ein beinah schat- tenloses Bild entstand, so wurde auch das moderne Amateurbild mehrmals am Tage belichtet, wenn auch nicht zehn Stunden lang. Am Ende gab es zwischen den beiden Bildern nur noch einen Unterschied, den Un- terschied, den 130 Jahre techni- scher Entwicklung zuwegebrach- ten: den Unterschied zwischen Nièpces Lochkamera und der Ka- mera von heute; den Unterschied zwischen der Lichtempfindlich- keit und dem Durchzeichnungs- vermögen des Asphaltlacks und dem eines modernen 17%/ 10-Din- Films. Der Amateur hätte so viel Mühe nicht entfalten müssen. hätte er nichts anderes im Sinne gehabt als den Nachweis, daß er technisch vollendetere Bilder ma- chen kann als der selige Nice- phore. Das glaubt man ihm auch ohne Nachweis aufs Wort. und nicht nur ihm, sondern jedem Dreikäsehoch, der zum erstenmal auf den Auslöser einer Box drückt. Sein Unternehmen War eine Huldi- gung. Er wollte sagen: Wir haben es nach 130 Jahren zwar technisch herrlich weit ge- bracht. Darüber ist uns aber auch die Er- lebnisfähigkeit der alten Poiniere verloren gegangen. Was der Stammvater aller Ama- teure, was Niepce empfunden haben muß, als er sein Bild besah., das erste Foto der Welt, das kann man erst richtig nachempfin- den, wenn man das moderne Gegenstück da- gegen hält. Das letztere ist bei aller tech- nischen Vollkommenheit als Bild doch nur ein klägliches Machwerk. Nièpces Aufnahme des gleichen Motivs aber ist ein Kunstwerk. Aus ihm spricht die von der Technik noch unberührte Einfalt des Herzens, die Leiden schaft des echten Liebhabers, des wahren Amateurs; Seht, das Licht hat mir ein Bild gezeichnet! Wir leben im Jahrhundert der Fotografie. Die Kamera ist jedermanns Werkzeug ge- Worden, die Erfüllung eines uralten Men- schentraums, festzuhalten. was dem Auge im Augenblick entschwindet. Darüber wird die ursprüngliche. kindliche Freude am Sehen-Können allzuleicht das Opfer einer visuellen Inflation. Wir sollten zur Samm- lung und Einkehr immer wieder zum Aus- gangspunkt zurückkehren und in Demut er- gründen, was den ersten Amateur bewegte, als ihm das Wunder des Lichtbildes erschfen. Segen der Taubheit Als ein alter Freund dem Historiker Hein rich von Treitschke sein Bedauern darüber aussprach, daß der Gelehrte völlig das Gehör verloren hatte, erwiderte dieser lächelnd: „Ich brauche Ihnen deshalb wahrhaftig nicht leid zu tun, lieber Freund. Wenn Sie wüßten, wieviele Dummheiten ich jetzt nicht mehr zu hören brauche!“ MANNHEIM Dienstag, 20. Januar 1953/ Nr. Der Lindenhof„unnektierte“ den Waldhof Aber nur auf der närrischen Basis der„Grokageli“ Unter präsidental kommandierten„Rake ten“ aus dem Publikum vollzog sich die Ver- brüderung zweier„Ortschaften“ in närri- scher Uebereinstimmung: Große Karnevals- gesellschaft Lindenhof nahm Kontakt auf und speiste den Waldhof mit karnevalisti- schem Strom unter dem Motto:„Macht a die Welt noch so viel Bosse, die Fasnacht kenne mir nit losse“. Für den ersten Stromstoß sorgte Richard Hirsch mit über jede Rhetorik erhabenen Büttenbocksprüngen, um, getreu dem Nacht- befehl, der„Grokageli“ zum Abschuß des berühmten närrischen Vogels zu verhelfen. Im übrigen zeigte sich, daß eines der viel- Kkatastrophigen Lieder auch nach der Melo- die„Ich schieß den Hirsch im wilden Forst“ Sänzend zu singen war Es regte sich prasselnd im Gehölz der „Brückl!“-Stühle, als Emmi Liebenwein auf den Brettern zitherte und Hans Wiglinski sich als Clara Zylinder oder formatgerechte Büttendame produzierte, assistiert von Ka- palle und Mikrophon. Ein vergewaltigter Zeremonienmeister ahoite sich mit den letz- needed as fut der Vierte? Eine ganze Reihe medizinischer Fragen im Zusammenhang mit der akuten Polio- myelitis(Spinale Kinderlähmung) sind auch heute noch von der Wissenschaft unbeant- Wortet, obwohl die Forschung in fast allen Ländern der Erde ununterbrochen vorange- trieben wird. Sicher ist, daß diese schwere Krankheit, von der auch Erwachsene befal- len werden können, eine allgemeine Infek- tionskrankheit ist. Fast immer hat die Krank- heit Lähmungserscheinungen zur Folge, mit- unter führt sie zum Tode. Obwohl der Er- reger— ein filtrierbarer Virus— bekannt ist, sind unter anderem Fragen der Uebertrag- barkeit der Krankheit und vor allem des Schutzes vor Ansteckung noch nicht ein- Wwandfrei geklärt. Häufig wird die Atem- muskulatur des Patienten mit Lähmungs- erscheinungen befallen, die zum Tode führen können. Die„Eiserne Lunge“ ist hier meist das einzige bewährte Hilfsmittel. Sie über- nimmt an Stelle der menschlichen Atmungs- organe das Atmen des Patienten und gibt so die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlich keit einer Ausheilung. Mannheim besitzt nur drei„Eiserne Lun- gen“, Was tun, wenn vier Patienten sie brau- chen? Der Gedanke, daß ein Menschenleben von einem technischen Gerät abhängen kann, das etwa 3500 DM kostet, aber zur rechten Zeit nicht greifbar ist, hat etwas Beklemmen- des. Jeder kann krank werden, der gestern noch gesund schien. Vielleicht bist du der vierte. Das„Sonderkonto Eiserne Lunge“ bei der Städtischen Sparkasse wartet auf deinen Beitrag zur Anschaffung weiterer„Eiserner Lungen“. ten Resten seiner Stimmbänder keulen- schwingend durch den Saal und brachte un- ter anderem auch Fritz Blatz mit, der als Mannheimer und Schwabe mit aktuellem Rundguck verschiedene Lachkanonen ab- feuerte. Last not least erschien Peddy, neuer Ko- met am„Grokageli“-Himmel, als Tanzparo- dist und Hamburger Humorfabrikant, jung, schön und kolossal ausdauernd Swing als die Bewegung eines mit Pflaumenmus ge- füllten„Bedürftigen“ vor der Türe einer ge- Wissen Lokalität. Bei„Typen berühmter Männer ohne Kostümver wandlung“: Der Reis, den er aus einer Teetasse in einen Suppenteller rieseln ließ, symbolisierte sinnig Theodor Körner Die Ehrungen blieben nicht aus. Propa- Sandaminister Heiner Gülich wurde wegen Abwanderns in den schattigen Schwarzwald mit dem Grokageli-Orden ausgezeichnet. Ein Amerikaner stiftete dem hohen Ministerium eine Flasche Westwein und bekam einen Händedruck des seine Mannen souverän be- herrschenden Präsidenten Rudi Sauter, der die Segel des Narrenschiffes mit viel Wind füllte und alle konventionellen Schranken in voller Fahrt durchbrach. Hilde Reichert, chemalige Grokageli- Prinzessin, assistierte Waldtraut I. von Schüillingshausen mit einem klingenden Verteidigungsbeitrag und einem mit Partner Horst Haas zelebrierten Zwie- gespräch. hw Von Mensch zu Mensch Ein voll beladenes Kohlenauto fährt am frühen Vormittag durch die Straße. Alle paar Meter verliert es ein paar Stücke seiner schwarzen Fracht. Ein altes Mütterchen versucht, dieses Se- gens habhaft zu werden und bückt sich schwerfällig und unermüdlich. Hoffent- lich kriegt sie die Tasche voll, dann hat sie einen ganzen Tag ein warmes Stüb- chen. Aufgeregt blickt sie um sich, ob nicht noch andere Anwärter für dieses „Strandgut“ auftauchen. Da, ja was will denn die? Eine junge, elegante Frau kommt auf das Mütterchen zu, gibt ihr die eigene Handtasche in die Hand, nimmt dafür die Kohlentasche aus den zitternden alten Händen und fängt an, kreuz und quer über die Straße zu hüpfen. Verdutzt steht das alte Frau- chen und stammelt: Awwer Sie ma- chen sich jo ganz dreckige Händ'!“ Bald kommt die junge Frau wieder zurück, drückt ihr lachend die prall gefüllte Tasche in die Hand, holt aus ihrer Manteltasche ein Fahrscheinheft- chen und sagt:„Omalein, da fahren Sie mit der Straßenbahn heim, ich hab leider keine Zeit mehr, sonst würd' ich Ihnen die Tasche heimbringen.“ Und Weg ist sie. An der Ecke dreht sie sich noch einmal nach dem fassungslos da- stehenden Altchen um, winkt ihr zu— und der schwarze Streifen in ihrem fri- schen Gesicht steht ihr gut Der„Fortschritt“ ist nicht uubedingt etwas Positiveg Prof. Hilckman schlägt den „Gibt es einen Fortschritt in der Ge- schichte?“ Professor Hilckman von der Universität Mainz beantwortete diese quä- lende Wissens- und Gewissensfrage im katholischen Bildungswerk mit einem aus- gewachsenen„Seriösen, nicht journalisti- schen“ Seminarvortrag, der auch die be- sondere Struktur Hilckmanschen Denkens klar hervortreten ließ. Zunächst mußte der mit Wertvorurteilen durchsetzte Sprachgebrauch, der dem Fort- schritt eine Wert- Verbesserung unterstellen möchte, zum Bewußtsein bringen und reini- gen. Filckmann schlug vor, den miß- brauchten und überforderten Begriff aus der geisteswis senschaftlichen Betrachtung herauszunehmen und dafür sich auf den Begriff der„Entfaltung“(von vorgegebe- nen Anlagen) zu einigen, die in einem lang- sameren oder beschleunigten Tempo als Evolution oder Revolution, als Entwick- lung oder Bruch mit aller Entwicklung in Erscheinung tritt. Von einem Fortschritt im Sinne einer reicheren Wertrealisierung und Perfektio- nierung kann allenfalls innerhalb der glei- chen Kultursachgebiete die Rede sein. Im Schützen der Menschen sind durch Medizin und Hygiene bedeutende Fortschritte er- zielt worden, aber auch die Methoden der Menschenvernichtung haben von Bogen und Pfeil bis zur Atombombe beachtliche Fort- schritte gemacht. Hilckman war der Auf- Imnibus- und Hutoschlangen um den Rosengarten Die 58. Verbands-Reisetaubenausstellung wurde ein großer Erfolg Die 58. Verbandsausstellung des Verban- des zur Förderung der Reisetaubenzucht im Rosengarten, mit deren Organisation der Kreisverband Mannheim betraut worden War, wurde finanziell und züchterisch zu einem vollen Erfolg. Mehrere tausend Ver- bandsmitglieder aus der ganzen Bundes- republik kamen nach Mannheim, um sich hier über 600 Spitzentiere genau zu be- sehen. Selbst Besucher aus der Schweiz, aus Oesterreich, aus Belgien, aus Holland und der Sowjetzone fehlten nicht. Parallel mit der Ausstellung ging eine Reihe von Tagungen. Zur Eröffnung hatte Beigeordneter P. Riedel als Vertreter für den erkrankten OB die besten Wünsche übermittelt, dabei den Ruf Mannheims als Hochburg des Reisetaubensports gebührlich unterstreichend. MdB Robert Magulies sprach in ähnlichem Sinne und meinte, die Politiker sollten sich mit der Zucht von „Friedenstauben“ befassen. Nach dem von Dr. Uhlenbeck gegebenen Geschäftsbericht zählt der Verband über 60 000 Mitglieder und hat der Bundesbahn im Flugjahr 1952 den stattlichen Betrag von über zwei Millionen durch Fahrten und Transporte eingebracht. Interne Fragen be- Ihre Bedeutung sollte nicht unterschätzt werden Es ist schon eine Weile her, daß in einer Elternversammlung bei der Schilderung einiger Mißstände nach dem„Schulpfleger“ gefragt wurde. Betretenes Schweigen auf der ganzen Linie. Niemand wußte etwas von einem Schulpfleger, sein Name und seine Funktionen waren nicht bekannt. Das Beispiel verträgt keine Verallgemei- nerung. Viele Schulleiter wissen sehr wohl, Was ihre ramponierte Schule dem stadträt- lichen Pfleger oder der stadträtlichen Pflege- rin zu danken hat. Manche Reparatur und manche Erleichterung für das Schulleben kam durch Bemühen des Pflegers zustande. Jeder Stadtrat hat mit seinem Mandat eine Reihe von Pflegschaften übernommen. Um die Objekte— Krankenhäuser, Sozialein- richtungen, Schulen— soll er sich unabläs- sig kümmern. Ihrer Leitung soll er mit Rat und Tat helfen. Und die Verwaltung sollte in allen besonderen Fällen den Pfleger in Anspruch nehmen, wenn Schritte zu tun sind, die über die Reichweite der Verwaltung hinausgehen. 5 1 85 Das erwähnte Beispiel mag also gezeigt haben, daß die Einrichtung der Pflegschaften — hervorragende Instrumente in den Hän- den der Kundigen nicht überall genügend bekannt ist. Man sollte jede Gelegenheit nützen, darauf aufmerksam zu machen. Die Pfleger sind wichtigste Verbindungsglieder zwischen Stadtrat, Stadtverwaltung und Be- völkerung. Ihr Bemühen schlägt Brücken und gräbt dem Gerede von der Entfremdung Zwischen Verwaltung und„Publikum“ die Wurzeln ab. Infolgedessen sollten Verände- rungen in den Pflegschaften nicht hinter Wohin gehen wir? Dienstag, 20. Januar: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Hamlet“; Wartburg-Hospiz, 19.30 Uhr: Konzert der Stamitz- Gemeinde: Deutscher Ge- werkschaftsbund Frauensekretariat, Sickin- ger-Schule(U Y),„Modenschau einmal ganz anders“; Städt. Kunsthalle, 20 Uhr, Volksbund für Dichtung: Hermann Kasack liest aus seinem neuen Roman„Das große Netz“; Städt. Kunst- Halle, 18.15 Uhr, Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule: Diskussionsabend„Hat Uns die deutsche Dichtung der Gegenwart noch etwas zu sagen?“ Diskussionsleiter: Prof. J. E. Brecht; Sickinger-Schule(U 2), 19.30 Uhr: Licht- bildervortrag von Gartenarchitekt Arnold Bäuerle:„Die Gestaltung des Wohn- und Haus- gärtens“; Gewerkschaft GTV, Gewerkschafts- Haus, 20 Uhr:„Ist ein vereinigtes Europa mög- ich?“, Redner: Walter Krause. Wie wird das Wetter? Keine wesentliche Temperatur- Aenderungen Vorhersage bis Mittwoch früh: Tagsüber bei schwachen nord- westlichen Winden noch meist trüb und einzelne Niederschläge. In der Ebene meist Regen oder Sprühregen. Temperaturen 1 bis 3 Grad über dem Gefrierpunkt. In der Nacht teilweise auflockernde Bewölkung und wieder leichter Frost. Straßenglätte. geschlossenen Türen verhandelt werden. Das Ergebnis zum mindesten sollte nicht nur Stadträten oder der nicht immer vorhande- nen Publizität der Offenlage bekannt wer- den. Solche Pflegschaften wenden sich wohl nur in seltenen Fällen tatsächlich an alle, immer aber an einen genau umgrenzten Personenkreis, dem der Träger der Pfleg- schaft geläufig sein sollte. Nebenbei: die großen Demokratien ver- danken solchen und ähnlichen Einrichtungen ihre gediegene Verwurzelung im Volks- boden. Daher sollten Pflegschaften gepflegt werden., Von beiden Seiten, auch von seiten der Pfleger. F. W. K. Närrische„Neckargärtler“ in der„Flora“ Die„Neckargärtler“ konnten bei ihrer diesjährien karnevalistischen Sitzung in der „Flora“ sich eines guten Besuches erfreuen, und Michael Kunz als Vorsitzenden und zu- gleich auch Präsident des„Neckargärtler“- Elferrates, der in bunter Aufnachung auf der Bühne thronte, schwang getrost sein Humoristisches Zepter. In Fritz Hassert hatte er einen mundartgewandte„Vize“, anson- sten aber eine ganze Fülle von Ueber- raschungen auf Lager: Das Jung-Flora-Quar- tett Fritjof Schröder. Hanz Schwarz und mit Einschränkungen Gisela Stumpf waren auf der Höhe. In der Bütte brillierten Eichinger, Werner Kämmerer mit und ohne Laute, Ernst Koffler als„Suppengriener“, Lörch (Laute), Hans Schölch mit neuen Mannemer Spannern, Gulle-Gulle(Musikalclown und Jongleur), und alle wurden unter Hallo zum Ehrentrunk geladen. Klar, daß die„Neckar- gärtler“ auch diverse Ehrungen auf Lager hatte, und die Kapelle Kühner nicht mit Lungenkraft sparte. Dazwischen wurde ge- sungen und geschunkelt nach Hassertschen Liedern. 0 Spretdlingen. I. 555 Augsburg. Backs-Wanderpfels; die Pllegschatt: Eine Brücke Verioltung-Bürger schäftigte die Tagungen viele Stunden. Bei der Neuwahl des Präsidiums wurden Erich Heinemann Frankfurt) zum ersten und M. Lerinartz(Solingen) zum zweiten Vorsitzen- den gewählt. Am Freitagabend traf man sich im Bier- keller bereits zu einem kleinen Festban- kett, am Samstagabend im Musen- und Mo- zartsaal zu einem großen, in dessen Ver- lauf die Mannheimer F. Nestlen, J. Strubel, J. Krämer, H. Ebert und G. Klein durch wertvolle Ehrennadeln für ihre Verdienste besonders ausgezeichnet wurden. Im bun- ten Programm waren W. Pott. Lisa Kretsch- mar, Hans Beck, Hans Tolksdorf, Irma Wolf, Zulle-Gulle, Tüneff, Max Paulsen, Traudel Bies, Inge Vesten und der Isen- mannsche Männerchor„Arion“(F. Dinand) zur Stelle. Die Kapellen Markus und Ph. Korb hatten alle Hände voll zu tun. Bei der Ausstellung der Tiere wurden folgende Sonderpreise vergeben: 1. Ge- samtleistung: H. Ellner, Braunschweig, 373 Punkte; 2. Gesamtleistung: H. Holland, Augsburg, 371 Punkte: 3. Gesamtleistung: H. Eichholz, Haltern, 368 Punkte. 1. Stan- dardvogel: Besitzer H. Ellner, Braunschweig; 1. Standardweibchen: Besitzer G. Winkel, 1. Zuchtpręis, H, Holland, „H. ffollang, Augsburg(für höchste Flugleistung im Jahre 1952 der 5 höchstprämiierten Tauben). 1 Bester Reisevogel 1952: Besitzer T. Juchem, Gleuel bei Köln. Bestes Reise weibchen 1952: Besitzer Hertsch& Sohn, Offenbach. Züchter von Mannheim und der engeren Umgebung schnitten wie folgt ab: Klasse 2a (Vögel): 1. Fritz Rapp, Feudenheim, 94 Punkte; Klasse 4b(Weibchen): 4. Zahn, Hockenheim, 92 Punkte; Klasse 5a: 4. Gal- ley, Lorsch, 93 Punkte; Klasse 6a: 1. O. Braun, Feudenheim, 93 Punkte und Klasse 80: 4. A. Biedermann. Feudenheim. Die Sieger wurden mit Ehrenpreisen bedacht. „Wir tanzen wieder Polka“ Stürmischer Beifall „Wie tanzen wieder Polka“ kündigte das Programm den zu vielen hunderten erschie- nenen Jugendlichen und Eltern im„Kaiser- garten“ an, als die von Ingrid Hammel be- ein trübes, rötlichbraunes daher, bevor es ins Roh treute Volkstanzgruppe der evangelischen Gemeindejugend der Lutherkirche sich vor- stellte. In ihrer schmucken Aufmachung machten die Mädel und Burschen einen guten Eindruck. Arthur Hammel interpre- tierte zuvor in kurzen Worten den Begriff „Volkstanz“, dann gab es— von fröhlichem Gesang begleitet— alte deutsche, polnische und österreichische Volkstänze in Form von Stoppgalopp, Mazurka. Walzer und Polka und Versinnbildlichungen durch die aktiven acht Paare. Stürmischer Beifall lohnte die Ruhe. Geselliges Beisammensein und Tanz rundeten den Abend. dessen Reinerlös der Jugendarbeit zugute kommt. Miemund trinkt gern„losliges“ Wasser Eine neue Schnellfilteranlage in Betrieb genommen Mit seinen weit über 100 Tiefbrunnen ist der Käfertaler Wald für die Wasserversor- gung Mannheims unentbehrlich. Das Käfer- taler Wasser ist aber stark eisenhaltig. Wenn dieses Eisen, das sich in der Form von mikroskopisch- feinen Schwebekörpern im Wasser befindet, auch für den Menschen unschädlich ist, so gibt es dem Wasser doch usseche bESs muß 0 5515 i dt Ward, gefiltert werden. 575 5 Schon seit langem genſigte die alte, vor etwa 50 Jahren erbaute Fiſterpümpeèe nicht mehr, und die Stadt stand daher vor der Notwendigkeit, eine neue Schnellfilteranlage zu bauen. Nachdem im Mai 1912 der erste Bau- abschnitt der neuen Anlage gerade recht- zeitig vor Beginn der großen Hitzeperiode fertiggestellt werden konnte, ist jetzt die ge- samte Anlage in Betrieb genommen wor- den. Sie besteht aus einem 80 Meter langen und 70 Meter breiten Bauwerk, das zum größten Teil in die Erde versenkt und noch mit einer über einen Meter starken Sand- schicht abgedeckt ist. Diese Abschirmung gegen die Außenwelt ist notwendig, damit das Wasser während des Filterprozesses auch in der heißesten Jahreszeit kühl und frisch bleibt und keinen Temperaturschwan- kungen unterliegt. Wird 1953 kein rosiges Jahr für die 636? Richtfest für 190 Wohnungen in F und in der Landwehrstraße Die Rohbaufertigstellung von zusammen 130 Wohnungen in F 5 und F 6 und 60 Woh- nungen in der Landwehrstraße beging die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim gestern abend im„Feldschlöss!“ mit einem ihrer traditionellen Richtfeste. Es handelt sich dabei um den Abschluß des Bauüber- hanges aus dem Vorjahr. in dem von der GBG nahezu 1800 Wohneinheiten bezugsfer- tig erstellt wurden. 8 In F 5 und F 6 sind bis jetzt sechs fünf- und vier sechsgeschossige Häuser entstan- den. Diese zwei Baublöcke umfassen Ein- bis Drei- Zimmer-Wohnungen für etwa 320 Menschen mit einer nutzbaren Gesamt- Wohnfläche von 6244 Quadratmetern. An der Landwehrstraße werden zur gleichen Zeit acht Häuser mit ebenfalls Ein- bis Drei- 5 Zimmer-Wohnungen erstellt. Damit wurden Kleine Chronik der großen Stadt Filmelub Mannheim Ludwigshafen. Ar 21. Januar, 22.30 Uhr, in den Alster-Lichtspie- len Filme von Jean Mitryx, der zu seinen Fil- men sprechen wird und außerdem René-Clair- Filme zeigt. Hausfrauen- Verband. Am 21. Januar, 15 Uhr, in der„Amicitia“ Kochvortrag. Internationaler Genfer Verband. Hauptver- sammlung am 21. Januar, 15 Uhr, im„Kleinen Rosengarten“, U 6 19. Tierschutzverein. Am 21. Januar. 19 Uhr, im „Zähringer Löwen“ Mitglieder versammlung. Die Betriebsräteschulung des Gewerkschafts- undes am 20. und 22. Januar muß wegen Er- krankung des Redners ausfallen. Kneipp-Verein. Am 22. Januar, 19.30 Uhr, Vortrag im Goethesaal„Herz- und Kreislauf- krankheiten und ihre Behandlung durch die Kneipp-Kur“. Sprecher: Dr. med. Fey. 5 Club berufstätiger Frauen. Am 22. Januar, 20 Uhr, berichtet im Bahnhofshotel Frau Harre über Reiseeindrücke in Marokko. Studentenkabarett in der Wirtschaftshoch- schule. Am 22. Januar in der Wirtschaftshoch- schule um 20 Uhr ein Studentenkabarett mit Hanns-Dieter Hüsch und Rollie Müller unter dem Motto„ und übermorgen wieder Der Reinerlös soll notleidenden studenten zur Verfügung gestellt werden. Landsmannschaft Schlesien. Am 24. Januar, 19.30 Uhr, Monatsversammlung in der Sickin- ger-Schule, U 2. Wir gratulieren! Anna Maria Wacker, Mannhbeim-Neckarau, Rosenstraße 53, feiert ihren 86. Geburtstag. Den 84. Geburtstag be- geht Annas Ziegler, Lampertheim, Möven- straße 40(früher Mannheim, Windmühlstraße). 75 Jahre alt wird Johann Gramlich, Mann- heim- Gartenstadt, Eichenhof Nr. 4. Den 73. Geburtstag feiert Josef Kuhn, Mannbeim- Neckarau, Morchfeldstraße 97. 70 Jahre alt Wird Philipp Allgeier, Mannheim, Neckar- spitze 11. 65 Jahre alt würd Generaldirektor August Krieger, von der Badischen Kommunalen Landesbank(Girozentrale), Augusta-Anlage Nr. 33. Generaldirektor Krieger, der aus dem Sparkassendienst kam, trat 1924 bei der Girozentrale Mannheim ein und übernahm einige Jahre später das Kalsruher Institut. 1950 kam er nach Mannheim zurück. um aus den Händen von Generaldirektor Wagner die Leitung der Zentrale zu übernehmen. dort seit 1950 in 55 Häusern 356 Wohnungen für 1500 Personen mit einer Gesamtfläche von 18 443 Quadratmetern geschaffen. Beide Projekte werden bis Frühjahr bezugsfertig sein, und weitere Bauvorhaben sind sowohl in F 5 und F 6 wie auch an der Landwehr- straße vorgesehen. 5 Oberbaurat Urban sprach in seiner Be- grüßungsrede, in der er den Männern vom Bau Dank sagte und die„reibungslose Zu- Sarmmenarbeit der„Gemeirmnützigen“ mit städtischen Dienststellen herausstellte, von 1952 als dem„bisher umfangreichsten Bau- jahr der GBG. Einen weit weniger rosigen Eindruck vermittelte er seinen Zuhörern vom Baujahr 1953, von dem man fast die Gewißheit haben könne, dag während sei- ner Dauer nur ein Bruchteil des Bauvolu- mens von 1952 sich verwirklichen lasse. Urban appellierte in diesem Zusammen- hang an Land und Bund. die Baumittel der „schwergeprüften Stadt Mannheim zur Verfügung zu stellen. Stellenplan in Arbeit seit Frühsommer 1932 Die Fragen des Bundes der Steuerzahler (MM 15. Januar) beantwortet die Stadtver- Waltung wie folgt: „1. Schon bei der Beratung des Haus- haltsplans 1952 wurde das Personalreferat zur Ausarbeitung eines Stellenplans beauf- tragt. Nachdem die umfangreichen Vorarbei- ten weitgehend vorgetrieben sind. ist damit zu rechnen, daß der Stellenplan mit dem Haushaltsplan 1953 aufgestellt werden kann. 2. Der Entwurf wird von dem dafür zu- ständigen Personalreferat bearbeitet. 3. Der Entwurf wird vom Stadtrat und 7 dafür bestimmten Ausschüssen über- Prüft. 4. Das Revisionsamt hat den Dauerauf- trag, laufend alle Dienststellen der Stadt- verwaltung auf ihren Umfang und ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Die Prü- kungsergebnisse werden in jedem Fall von den zuständigen Stellen ausgewertet.“ (gez.:) Trumpfheller, Bürgermeister Terminus„Entfaltung“ vor fassung, Fluch und Segen der technischen Errungenschaften lägen bei den Mensch die sie anwenden. Falsch sei es, der Tech.* nik oder Wirtschaft selbst„Dämonie“ zu, dete zuerkennen, tag e Ob die Menschen im Zeitalter der Tech, Nack nik glücklicher seien als ihre rückständigen 48 Großeltern, sei eine Frage, die unter fech. haus nischen Gesichtspunkten nicht ausgemadt 118 1 werden könne. 8 155 Haben wir aber in der Erkenntnis de als g Wahren, Guten, Schönen Fortschritte g. macht? In diesen Fragen gebe es erfah. In an rungsgemäßß keinen Fortschritt. weil in este L allen Kulturen das Entscheidende schon n gehend den Frühzeiten hervorzutreten pflege und dazu ver in Spätzeiten Verfeinerung, Verwöhnung perurteil und Substanzverlust eintrete. nahme d Ein Vordringen zu immer reineren Arbeit d höheren und tieferen Seinsbeziehunge dine Spr wäre als ein Fortschritt anzusprechen, 2. Oder dere mal dann, wenn in einem Zeitalter redt Wäre da viele Menschen zu Gerechtigteit und Liebe Vandfrei sich durchringen körmten. die das Antig Jab 19817 der Erde erneuern würden. f. w. K E hielt Faden Textildiebstahl uuigeklart 5. dieses Pr Täter und Ware ,sicher gestellt dung, de ste Die beiden Täter, die in der Nacht don Iören. D. 16. zum 17. Januar in ein Textilgeschäft au erblickt e dem Lindenhof einbrachen, konnten nim ler seine verhaftet werden. Bel dem einen handelt fest das es sich um einen bekannten Einbrecher, der fberzeug erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassen ftützen k worden ist. venn da Als dritter im Bunde wurde ein Einund. zwanzigjähriger hinter Schloß und Riegel gebracht, der ursprünglich mitmachen Wollte, aber im letzten Augenblick mit sel nen Komplicen wegen des Verstecks der getzt si- Beute Streit bekam. Als er aber vom vollendeten Einbruch hörte, ging er schnell Stuttg zu dem ausgeräuberten Textilgeschäfb er Gesb schlüpfte durch die eingeschlagene Schau- ſeutschla kensterscheibe hindurch und stahl vier Bal, chenden len Stoff und andere Textilien, die er in ler Fälle einer Hausruine versteckte. Auch dem Ver- n Wild steck der beiden Haupttäter in einem Schulkine Ruinengrundstück auf dem Lindenhof stat. zart seier tete er einen heimlichen Besuch ab und Frippenf: nahm einen weiteren Koffer mit Textilien ſerwel Mit. üimmt an Fran Leit eine Nach Leit über den Typh 3 a mberg Die Filterung erfolgt, indem das aus den gach den Brunnen gepumpte Wasser über eine auf 388 pers einem Rost liegende 1, 20 m starke Quarzkies, ind siebe schicht geleitet wird. Durch diese Schicht pie Sickert es langsam hindurch. Dabei lagert e eb die Eisenteilchen in der Schicht ab und läuft en uf. unterhalb des Rostes als gereinigtes und ge. filtertes Wasser in eine Kammer ab. Alle zwei bis drei Tage wird das in del enbergis Quarzschicht abgelagerte Eisen wieder as. mit„erh gespült, indem Wasser unter hohem e und unter Beimischung von Luft in die gente din Schicht gedrückt wird, und zwar jetzt in um. em Endi gekehrter Fließrichtung. Die sich vom uam Nach! lösenden Eisenteilchen werden mit den N Spülwasser in ein besonderes Becken gele- tet, in dem sich der Eisenschlamm absetst 1 Zeit zu Zeit abgefahren wird. ie neue Anlage leistet etwa das Do f pelte der alten. 5 1 0! a Ketsch. f 3 im den E Fllmspiegel keen w Palast:„Sittenpolizei greift ein“ Terme Ein Film, der an Hand eines Einzelschich- a sals sich mit der Gefährdung vom Lande in hlt, 5 De die Großstadt kommender junger Mädchen Wal beschäftigt. Mit einem eingeblendeten Vor- beinderat, wort von Hamburgs Polizeichef Georges: Wit n Wahle freuen uns als Polizei, daß wir einmal in unse- Jesanitdet rer Arbeit gezeigt werden, wie wir Unglück Krafft) u verhüten können und nicht nur Verbrechen ztimmen entdecken und aufklären. Ein Bildstreifen Auernd 9 also, der auf erzieherischem Gebiet vorbeu- gend und abschreckend wirken soll. Die Ku. Iisse dafür stellt Kopenhagen und die Dänen drehten ihn. Daß er sich auf das Thema der? „Mädchen vom Lande“ spezialisiert, gibt der Handlung eine gewisse Abgerundetheit, macht sie aber weniger aktuell und verbindlich, als das vielleicht einer Herausstellung des de- samtproblems der sittlichen Sackgassen für die Jugend gelungen wäre. Im großen und ganzen sehr sauber konzipiert, kann dieser Film jedoch wie fast jeder in diesem Genre nicht auf die ausdeutende Darstellung dessen Verzichten, was er„bekämpfen“ will und darin liegt auch schon eine gewisse Proble- matik 700 0 Von Taxi tödlich angefahren 6 4 Sofort getötet wurde eine 54jährige Frau die auf der Schönau die Sonderburger Straße überqueren wollte und dabei gegen. eine Taxe lief. Zeugen des Unfalles werde gebeten, sich sofort mit dem Verkehrs“ Unfallkommando der Schutzpolizei, L ö, in Verbindung zu setzen. Auf der Luzenbergstraße kam ein amerl.-. kanischer Soldat mit seinem Pkw. ins Schleudern und landete an einer Hauswand Der Soldat und ein mitfahrendes Mädchel Wei wurden leicht verletzt. Sachschaden ew eite 2000 DM. Elf Ungeklärt ist noch die Ursache eines Zu 2 81 sammenstoßes auf der Seckenheimer Land. Sssperle straße zwischen einem Dreiradlieferwaee ums E und einem Lastzug. Der Fahrer des Liefer 8 880 n wagens wurde lebensgefährlich verletzt. nde, Ei; Pfäbser Taqe tuch La aus dem Märch Ludwigshafen. Von einem Unbekanntel wurde eine 55jährige Frau zwischen den Stadl. teilen Mundenheim und Rheingönheim übel numerier fallen. Da durch ihre Gegenwehr eine Verte vorverkat Waltigung verhindert wurde, raubte der Mem des„MA aus der Tasche der Ueberfallenen eine Gel“ mappe mit 110 Mark. Frankenthal. Nach monatelangem Rechte streit zwischen der Stadt und dem Land wege 8 Rückerstattung von Erstausstattungsgeldern, e, klärte sich die Landesregierung bereit, 15 Städ, ten einen Betrag von 1.2 Millionen DM Verfügung zu stellen. Ermäg. r. 16 Dienstag, 20. Januar 1953 2 rr MORGEN Seite 5 — n zweimal lebenslänglich Zuchthuus für Doppelmörder Dörrstein Srausamsten Mordfall der deutschen Chemiearbeiter Gustav Adolf Dörrstein Fällen zweimal zu lebenslangem Zucht- sich sein Schicksal erfüllte, und es schien, nischen Der grausamste Mordfall der ns 4. 5 0 Wiesbaden. Unter atemloser Spannung im überfüllten Zuhörerraum verkün- ie“ zu. dete nach 18 Verhandlungstagen das Wiesbadener Schwurgericht am Montag vormit- tag das Urteil in dem geheimnisvollsten und r 7 Nachkriegsgeschichte. Der 40 Jahre alte an 13 aus Frankfurt wurde wegen Mordes in zwei 5 1 haus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Mit 5„ der gleichen Gefühlskälte und stoischen Unberührtheit, die er während der ganzen emacht Verhandlung zur Schau getragen hatte, nahm der Angeklagte auch das Urteil ent- gegen. Er zuckte mit keiner Wimper, als 50 des als ginge ihn diese ganze düstere Zeremonie überhaupt nichts an. tte ge. erkah. In anderthalbstündiger Urteilsbegründung veil in jegte Landgerichtsdirektor Dr. Klein ein- on in gehend dar, was Richter und Geschworene ge und dazu veranlaßte, Dörrstein wegen Mordes zu hnung verurteilen, obwohl weder die Beweisauf- hahme durch das Gericht, noch die jahrelange eineren Arbeit der Kriminalpolizei der ganzen Welt hunger eine Spur seiner Frau und der drei Buben en bed der deren Leichen erbracht hatten. Trotzdem 5 15 wäre das Wiesbadener Schwurgericht ein- 1 L pandfrei zu der Veberzeugung gekommen, 0 gab Dörrstein der Mörder seiner Familie sei. ail zs nielt ihn also nicht allein für schuldig, W. zeine Söhne Ewald und Lothar umgebracht zu haben, deren Tod Gegenstand der Anklage 1 dieses Prozesses War, sondern es ist der Mei- tellt bung, daß auch seine erste Frau und der jüngste Sohn Peter zu seinen Opfern ge- ht vom hören. Den Grund für diese abscheuliche Tat äkt aut erblickt das Gericht darin, daß Frau und Kin- n mm ger seiner zweiten Ehe im Wege standen. Wie handelt est das Gericht von der Schuld Dörrsteins ver, der berzeugt ist, obwohl es sich nur auf Indizien klassen ztützen konnte, zeigt die Feststellung, daß es, penn das Gesetz die Todesstrafe zuliegen, inund. Riegel machen nit sei; nicht gezögert hätte, den Angeklagten sogar zum Tode zu verurteilen. Ein Geständnis Dörrsteins, so sagte der Vorsitzende, hätte höchstens dessen eigenes Gewissen erleich- tern, nicht aber das Urteil beeinflussen kön- nen. Damit fiel der Vorhang vor einer Tragödie, die in ihren tiefsten Gründen nach mensch- lichem Ermessen wohl niemals aufgeklärt werden kann. Es sei denn, Dörstein öffnet doch eines Tages den Mund, um zu sagen, Wann und wie seine Frau und die drei Buben verschwanden. Das Lügengebäude, das er in der Voruntersuchung errichtete und in der Hauptverhandlung mit Hartnäckigkeit zu er- halten bemüht war, ist jedenfalls ebenso zusammengebrochen wie die Gestalt der„gro- gen Unbekannten“ Michalsky in nichts zer- floß. Und den Fall als solchen charakterisiert nichts deutlicher als die Tatsache, daß sein Verteidiger nach dem Strafantrag des Staats- anwalts auf ein Plaidoyer verzichtete und lediglich erklärte, auch er wisse nicht, ob der Angeklagte sich des Blutes an seiner Familie Neben Typhus jetzt auch noch Grippe 1 etzt sieben Tote durch Typhus Zahl der Erkrankten auf fast 600 gestiegen schnell Stuttgart. Nach Auskunft der Stuttgar- eschäft ſer Gesundheitsbehörden ist in Südwest- Schau- zeutschland jetzt zusätzlich zu der herr- er Bal chenden Typhusepidemie eine Anhäufung er in er Fälle von Grippe festzustellen. Allein m Ver- n Wildbad seien dreißig Prozent aller einem Schulkinder an Grippe erkrankt. In Stutt- o stat, gart seien zwar auch außergewöhnlich viele b und Frippenfälle zu verzeichnen, jedoch erfreu- extilien cherweise meistens leichterer Natur. Man immt an, daß die vermehrten Grippefälle zus Frankreich eingetragen wurden, wo zur zeit eine Grippeepidemie herrscht. Nach den letzten Meldungen sind zur zeit über 590 Personen von der grassieren- den Typhusepidemie in Stuttgart und Würt⸗ lemberg erfaßt. In Stuttgart allein sind us den dach den Berichten des Gesundheitsamtes ne auf 388 personen an Typhus erkrankt. Bisher walcier ind sieben Todesfälle eingetreten. Die Gesundheitsbehörden des Landes Ser e deben inzwischen den Verkauf von impor- 9 fertem und deutschem Endiviensalat in ind ge. luttgart und den anderen von der Typhus- 5 pidemie betroffenen nord- und südwürt⸗ an aer kendergischen Kreisen verboten. Man könne als mit„erheblicher Wahrscheinlichkeit“ be- Druck baupten, so wurde festgestellt, daß die Epi- in die gene durch rnit Typhusbakterien verseuch- in um ſem Endiviensalat verursacht wurde. 1 Nach Meinung des Leiters der Gesund- gelei⸗ absetzt d. 8 Dop- Ferdinund Schmid 2 um Bürgermeister gewählt Ketsch. Bei der Stichwahl am Sonntag im den Bürgermeisterposten der Gemeinde Letsch wurde der von der CD und der ahlgemeinschaft bürgerlicher Parteien Schick. unterstützte Ratsschreiber Ferdinand Schmid de ll nit 1774 Stimmen zum Bürgermeister ge- adchen Länlt. Der Gegenkandidat der SPD, Ge- n Vor- Heinderat Herbert Kemptner, der im zwei- s:„Wir en Wahlgang auch von der KPD und dem a unse- Jesamtdeutschen Block(BHE Richtung nglück rafft) unterstützt wurde, erhielt 1150 rechen zimmer. Die Wahlbeteiligung betrug an- 1 in heitsabteilung beim Regierungspräsidium von Nordwürttemberg, Professor Georg Lutz hat die Typhusepidemie jetzt ihren Höhe- punkt erreicht. Es sei jetzt möglicherweise mit einem Rückgang der Erkrankungs- Ziffern zu rechnen. Ein Dori kämpft um seinen Arzt/ Lützelsachsen. In Lützelsachsen ist ein heiſßzer Streit entbrannt. weil der dort seit dreiviertel Jahren praktizierende Arzt, der bisher auch kommissarisch zur Kassen- praxis zugelassen war. nun plötzlich diese Kassenpraxis nicht mehr ausüben darf und Weil die Ortskrankenkasse Weinheim, noch She das letzte Wort in der Sache gesprochen ist, die Ausstellung von Krankenscheinen auf diesen Arzt übereifrig ablehnt. 1063 Einwoh- ner protestieren mit ihrer Unterschrift gegen die Entscheidung der Kassenärztlichen Ver- einigung, nach Lützelsachsen einen anderen Arzt einzuweisen und eine stark besuchte Protestversammlung forderte die Zurück- nahmé dieser Entscheidung sowie die weitere Zulassung des Arztes, der sich bisher be- Währt hat und das Vertrauen des Ortes genießt. „Ein Dorf kämpft um seinen Arzt!“ Auf diese einfache und deutliche Formulierung brachte ein Diskussionsredner der Protest- versammlung den Streit. bei dem nach es um nichts anderes geht, als um das Auf- bäumen des gesunden Menschenverstandes und der besseren, lebendigen Erkenntnis gegen eine Entscheidung nach toten Para- graphen. Zweifellos ist diese Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung nach dem Buchstaben der Vorschriften„zu Recht“ er- gangen und trotzdem ist es eine Fehlent- scheidung, die bei den Beteiligten als kras- ses Unrecht empfunden wird. Grundsätzlich Wäre zu der Angelegenheit zu sagen, daß die Frage der kassenärztlichen Zulassung eine Frage des Vertrauens derjenigen ist, denen die ärztliche Versorgung damit sichergestellt werden soll. Dieses Vertrauen hat sich der inn Lützelsachsen wohnhafte und seit drei- viertel Jahren dort seine Praxis ausübende Nachkriegsgeschichte/ Schuldbeweise klar und unumstößlich schuldig gemacht habe, um anschließend ein gerechtes Urteil zu erbitten.* Der„Fall Dörrstein“ war ein ungewöhnli- cher Prozeß. Ungewöhnlich war die Anklage, ungewöhnlich die Verhandlung, in der keine Möglichkeit versäumt wurde, Licht in das Dunkel zu bringen, ungewöhnlich war vor allem der Angeklagte selbst, der bis zum letz- ten Augenblick in dem Irrtum befangen war, man könne ihn nicht schuldig sprechen, so lange die Leichen seiner Frau und seiner Kin- der nicht gefunden würden. Ungewöhnlich ist es schließlich, daß ein Gericht auf Grund eines Indizienbeweises zu einer so schweren Strafe kam. Aber Prozeß verlauf und Urteilsbegrün- dung beweisen, daß es sich Richter und Ge- schworene nicht leicht gemacht haben, das Ur- teil zu fällen, und dieser Spruch von hoher Verantwortung getragen erscheint. Eiserne Lunge rettete fünf Menschen Göppingen. Die Eiserne Lunge im Göp- pinger Kreiskrankenhaus, die vor etwas mehr als zwei Jahren für rund 7000 DM vom Kreisverband angeschafft wurde und die einzige im Göppinger Kreisgebiet ist, hat in dieser Zeit fünf Menschen aus verschiedenen württembergischen Kreisen das Leben ge- rettet. Nur in einem Fall fortschreitender Lähmung konnte auch sie nicht mehr helfen. Unter den Patienten, denen die Eiserne Lunge das Leben erhielt, befindet sich auch ein 17jähriger Junge, der jetzt wieder mit dem Fahrrad zu seiner Arbeitsstätte fährt. Er lag zwei Monate lang in der Eisernen Lunge. Schreinermeister wollte„Strußenzoll“ erheben ... Weil er für abgetretenes Gelände noch nicht entschädigt worden war Weinsberg. Ein 45 Jahre alter Schreiner- meister aus Weinsberg, der für den Bau der Autobahn Heilbronn Heidelberg Gelände abtreten mußte, und dafür, wie die anderen Betroffenen, noch nicht entschädigt worden ist, Wollte auf eine eigenartige Weise zu sei- nem Entgelt kommen. Mit einer rot-weißen Winkerkelle stellte er sich an die Ausfahrt der Autobahn Stutt- gart Weinsberg auf, die über seinen ehema- ligen Grund und Boden führt. Er stoppte dann die Kraftfahrzeuge und forderte von den Fahrern eine Gebühr von zwei Mark, weil die Fahrzeuge über sein Grundstück gefahren seien. Von den drei Fahrern, die er angehalten hatte, bezahlten jedoch nur einer und zwar Segen Quittung. Es handelt sich um den Di- rektor des Landesverbandes der landwirt- schaftlichen Genossenschaften, der sich sofort an das Bürgermeisteramt in Weinsberg wandte. Die Landespolizei griff umgehend ein und erstattete gegen den Schreinermeister bei der Staatsanwaltschaft Strafantrag. Anschlüsse an Bodensee-Schiffe Friedrichshafen. Im kommenden Som- mer werden einige Kursschiffe, die zwischen näher, als bei der endgültigen Zulassung diesem Vertrauensverhältnis Rechnung zu tragen? Man hat es nicht getan, aus Grün- den die bisher noch nicht bekannt gewor- den sind. Die Folgen hat man sich selbst zuzuschreiben. Nachdem der Protest der Einwohner schon den Gemeinderat beschäftigt hatte, war die Protestversammlung überfüllt. Im Namen des Protest- Ausschusses referierte Rudolf Krackow über den Stand der Ange- legenheit.„Wo im Leben Recht gesprochen wird“, so führte er aus,„empfinden wir eine innere Genugtuung, wo aber Unrecht ge- sprochen wird. wehren wir uns und erheben Protest. Wir sind zusammengekommen, um unserer Empörung über Dinge Ausdruck zu geben, die wir einfach nicht verstehen!?! Bis 1945 habe Lützelsachsen keinen Arzt gehabt. Dann habe sich Dr. Kutolla nieder- gelassen und die Kassenzulassung erreicht. Anfang 1952 hat er sich aus Gesundheits- rücksichten zurückgezogen und fand in Dr. Tafel einen Vertreter. Dieser habe eine ge- rade für den Landarzt wichtige Ausbildung hinter sich und habe das Vertrauen der Pa- tienten erworben und das sei das Wichtigste, Was ein Arzt mitbringe. Krackow ging dann auf die Formalitäten der Zulassung ein und hob besonders hervor, daß Dr. Tafel bisher schon die Kassenpraxis ausgeübt hat und daß die Gemeindever waltung um seine Be- rücksichtigung ersuchte. Nachdem er trotz- dem nicht gewählt wurde, habe die Empö- rung darüber zum Protest und zum Appell an die Oeffentlichkeit geführt. „Wir haben endlich einen Mann, der unser Vertrauen genießt und jetzt wollen Wir auch, daß er bleibt. Wir wollen keinen Friedrichshafen und Romanshorn verkeh- ren, in der Schweiz Anschluß nach St. Gal- len und Zürich und auf deutscher Seite nach Ulm und Stuttgart haben. Ausgenommen davon sind die Spätschiffe. Einmal in der Woche, am Donnerstag, wird der Frühkurs von Friedrichshafen über Langenargen nach Romanshorn gefahren. Mit den Kursen, die der Fahrplenentwurf für die Sommer- monate vorsieht, ist allen Wünschen nach internationalen Verbindungen und An- schlüssen weitgehend Rechnung getragen worden. Wieder Gölz-Festspiele in Jagsthausen Jagsthausen. Baron Wolf-Götz von Ber- lichingen, der Initiator der Götz-Festspiele in Jagsthausen, will die Festspiele auch in diesem Jahr veranstalten. Die Vorstellun- gen sind für die Zeit vom 4. Juli bis 16. August vorgesehen. Die Festspiele im Hof der Götzenburg wurden im vergangenen Jahr von mehr als 30 000 Menschen besucht. Fast 15 000 ständige Besucher Karlsruhe. Die Zahl der vom Badischen Staatstheater Karlsruhe ausgegebenen Abon- nements hat sich in dieser Spielzeit um 1290 auf 5044 erhöht. Dazu kommen 3600 Mitglie- der der Volksbühne, 3810 Angehörige der Karlsruher Kunstgemeinde sowie 1070 Kon- zertabonnenten und 1460 Mitglieder der Rundfunk vermittlung, zusammen als 14 984 ständige Besucher. Die Zahl der Fremden- abonnements hat sich gegenüber dem Vor- jahr um 1972 auf 2772 erhöht. Die größten Theatergemeinden besitzen Bruchsal, Bühl und die vorderen Murgtalorte. Der Priesterstand in der Erzdiözese Freiburg Freiburg. Die Erzdiözese Freiburg zählte zu Beginn dieses Jahres 1568 Priester. Da- von sind 1364 in der Seelsorge, in der kirch- lichen Verwaltung, im Bildungswesen und Erziehungswesen, in der Caritas und in der katholischen Aktion tätig. 204 Priester leben im Ruhestand. Zwölf Priester sind seit dem Krieg vermißt. Während des vergangenen Jahres wurden 52 Diakone zu Priestern ge- weiht. 5 Zwei Währungen in einer Studt Man zahlt mit DM und„Frankli“/ Internationale Doppelstadt am Bodensee Konstanz. Zu den wenigen Städten in der Welt, durch die eine Landesgrenze läuft, ge- hört die internationale Doppelstadt Konstanz- Kreuzlingen am Bodensee. Die 50 000 Einwoh- ner des deutschen Konstanz, das eigentlich ein Brückenkopf auf dem Schweizer Ufer des Hochrheins ist, und die 10 000 Seelen des thur- Gesunder Menschenverstand und lebendige Erkenntnis gegen tote Paragraphen Der Protest richte sich aber nich, allein gegen die Wahl, sondern auch dagegen, daß durch ein Institut das Recht gebrochen werde,„das uns gehört“, das seien die Kran- kenkassen! Nach Geflogenheit und nach Gesetz bestehe ein Einspruchsfrist des nicht- gewählten Arztes. Die Ortskrankenkasse Weinheim hat aber jetzt schon Kranken- scheine verweigert und dagegen wende sich ebenfalls der Protest. Eine sehr rege Aussprache schloß sich an, in der auch sehr scharfe Worte gegen die Haltung der verantwortlichen Stellen ge- sprochen wurden. Männer und Frauen Außzerten ihren Unwillen und manchen ver- dacht über die Gründe., die zu der einge- nommenen Haltung geführt haben sollen. Unwillen erregten mehrere Fälle, i déflen die Weinheimer Ortskrankenkasse die Aus- gabe von Krankenscheinen verweigerte und in einem Fall sogar den zu wählenden Arzt vorgeschrieben haben soll. Auch die Frage der Medikamente spielte eine Rolle. An die Adresse der Krankenkasse richteten sich Ausführungen in der Art. wie: 5 „Wir Kassenmitglieder müssen die Bei- träge bezahlen, deswegen fordern wir auch unser Recht bei der Arztzulassung.“ Ein Diskussionsredner meinte. daß es hier um den Grundsatz gehe, ob man den Kas- senpatienten einen Arzt aufzwingen dürfe. Es sei verwunderlich, dag in einem demo- kratischen Staat eine Krankenkasse eine derart diktatorische Maßnahme durchführen dürfe.„Wer sind die Krankenkassen? Es sind die Mitglieder und die Mitglieder haben das Recht zu verlangen, daß der Arzt bleibt, von dem sie erkannt haben., daß er tüchtig gauischen Kantonsstädtchens Kreuzlingen fühlen sich eigentlich als Bürger einer einzi- gen Stadt, in der sich nur„leider“ mehrere Schlagbäaume mit Zollhäusern befinden. Kreuzlingen ist dem Gaswerk von Kon- stanz angeschlossen, es gehörte bis zum zwei- ten Weltkrieg dem städtischen Verkehrsnetz der deutschen Schwesterstadt an, und heute leben rund tausend Deutsche in Kreuzlingen und fast ebensoviele Schweizer in Konstanz. Täglich passieren Tausende von Bürgern bei- der Länder im kleinen Grenzverkehr die Kon- trollposten, sei es, um die begehrten zollfreien Tabakwaren, Tee und Kaffee einzukaufen, sei es als deutscher Arbeitnehmer in den benach- barten Schweizer Industriebetrieben oder als schweizerischer Geschäftsmann. Fast jede Familie in der Doppelstadt hat einen Verwandten„drüben“, und das Ge- schäftsleben ist auf beide Währungen einge- stellt. Man kann in Kreuzlingen in jeder Gast- wirtschaft mit D-Mark zahlen und in Kon- stanz ist der Schweizer Franken ebenso selbstverständlich— mit Ausnahme der Post und Eisenbahn. Dieser Zustand einer natür- lichen Internationalität hat sich trotz der Einschränkungen, die zwei Weltkriege nach sich zogen, aus der„guten alten Zeit“ vor 1914 erhalten, als die Grenze für Personen und Waren praktisch offen war und die Einwoh- ner beider Städte es gewohnt Waren, ihren täglichen Spaziergang auf das Gebiet der anderen Zwillingsgemeinde auszudehnen. Heute bemühen sich die deutsche und die schweizerische Stadtverwaltung, wenigstens den trationellen Fastnachtsumzug und die sommerlichen Seenachtfeste gemeinsam so zu organisieren, als ob keine Grenze existiere. Rattengift für den Ehemann Biberach. Die Kriminalpolizei hat eine vierzigjährige Frau aus der Gemeinde Unter- Schwarzach im Kreis Biberach Wegen Ver- dachtes des wiederholten Giftmordversuches an ihrem Ehemann festgenommen. Die Frau, die seit zwei Jahren ein Verhältnis zu einem Dienstknecht unterhielt, soll ihrem Ehemann, um ihn loszuwerden, wiederholt Saatbeize, Salpeter und Rattengift ins Essen gemischt haben. Der Gesundheitszustand des Mannes Hatte sich in letzter Zeit immer mehr ver- 1 khernd 90 Prozent. Arzt in vollstem Maße erworben. Was lag anderen Arzt!“ ist!“ schlechtert. e Ku · 1 er wt der 0 Stellenangebote 1 0. g 0. a N dalgt für bre Augengter für F H a Eine Bil EI f ra a 5 mannneim. 0 6.9- Tel. 42778 dieser(auch Anfängerim im Alter bis zu 30 Jahren für e er 5 Gente 5 Haus segen gute Bezahlung dringend gesucht. Unjvetsumstross Bewerberinnen melden sich beim Arbeitsamt Mann- 1 heim, Zimmer 114. f Speziolobtellung: Uns lcht bete aAugengläset J robe · f f n ruchtiger 3 23— bei tleiserkeit lungefer Spediteur und Akquisiteur b kaostenadel micht üb. 35 J. ges. Ang. u. 08570 a. d. V. Tankwart „bie echten mit der fohne“ zur Führung u. z. Ausbau des besteh. Filialbetriebs in Mannheim gesucht. Kenntn. im Sammelladungs- Putzfrau Kincler-Fasching 980 1 5 j 1 A881 bei IN ALIEN ApO TH. u. D OSGERIEN gel verkehr u. gute Beziehungen z. Kundschaft Beding. 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P 4, 7 In tiefer Trauer: friedhof Mannheim statt. Am Samstag, dem 17. Januar 1953, verschied völlig unerwartet mein lieber, guter Mann, unser guter Bruder, Herr Richard Thomas Margarete Thomas geb. Wölfel Mathilde Thomas Hilda Thomas Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, dem 22. Januar 1933, um 15.00 Uhr, auf dem Haupt- Nach langem Leiden ist unser lieber Vater, Schwieger vater und Großvater, Herr Franz Zimmermann am 18. Januar 1953 im Alter von 76 Jahren sanft ent- schlafen. i Mannheim Neckarau, den 20. Januar 1953 Friedrichstraße 7 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Franz Zimmermann jun. Familie Rudolf Zimmermann Willi Remp und Frau Käthe geb. Zimmermann Beerdigung: Mittwoch, 21. Januar, 13.30 Uhr Friedhof Neckarau Sein Leben war nur Güte. Völlig unerwartet ist am 18. d. M. mein lieber, herzensguter und treusorgender Mann, unser bester Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, Herr Stephan Verron Städt. Beamter nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von nahezu 62 Jah- ren von uns gegangen. Mannheim-Feudenheim, den 20. Januar 1953 Brunnenpfad 32 In stiller Trauer: 1 1 Marie Verron geb. Wirthwein und Angehörige Die Beerdigung findet am Mittwoch, 21. Januar 1953, um 14 Uhr auf dem Friedhof Feudenheim statt. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma, Frau Klara Zimmermann eb. Baile ist am 19. Januar 1953 im Alter von über 81 Jahren, völlig un- erwartet, von uns gegangen. Mannheim(früher Egellstraße), den 19. Januar 1933 Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Zimmermann und Frau Else geb. Frank Frau Anna De Lank geb. Zimmermann u. Kinder Karl Rühl und Frau Klara geb. Zimmermann und Urenkelkind Gaby. Feuerbestattung: Mittwoch, 21. Jan., 14 Uhr, Krematorium Mhm. Tante und Schwägerin Maria Warlimont Berufsschullehrerin i. R. Unsere geliebte Schwester, hat uns am 18. Januar 1953 für immer verlassen. Mhm.- Feudenheim, Eberbacher Straße 70 Harnover, Neu- Westminster, USA IA tlefler Trauer: Paula Warlimont Clara Feenders geb. Warlimont Jutta Warlimont und Kinder Beerdigung: Mittwoch, 21. Januar, 10.00 Uhr Hauptfriedhof. Seelenamt: Donnerstag, 22. Januar, 7.30 Uhr in Feudenheim. Von Kranzspenden und Beileidsbesuchen bitten wir im Sinne der Entschlafenen abzusehen. Statt Karten., Meine herzensgute Mutter, unsere liebe Tante, Großtante und Schwägerin Bertha Dittmann ist am Sonntag, dem 18. Januar 1933, nach einem mit Liebe und Opferbereitschaft erfüllten Leben, im Alter von 79 Jahren heim- gegangen. g Scohriesheim, den 20, Januar 1953 Talstraße 172 In tiefem Scehmerz: Eugenie Dittmann, Fürsorgerin Beisetzung: Donnerstag, 22. Januar, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang Unserer lieben Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, Frau geb. Wernz 5 sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Karl Schuhmann und den evang. Schwestern für die aufopfernde Pflege sowie Herrn Vikar Bergötz für die trostreichen Worte am Grabe unserer lieben Entschlafenen. Schriesheim, den 18. Januar 1953 Die trauernd Hinterbliebenen 0 Gegr. 1841 üelels ce (Kunststr.) Stahlwaron- Vertrauenssache Rasierapparate u. Zunehör Alles für den Selbstrasierer Ouu-Alles kleber- UHu- Allee- Uud- Lise mit in fermater-IIGgetsehelaes Am Montag, 19. Januar 1953, verschied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unser hoch- verehrter Seniorchef, Herr Adolf Tomasetti Bauunternehmer Wir betrauern mit dem Entschlafenen den Heimgang eines vortrefflichen Menschen, der sich stets mit ganzer Kraft für das Wohlergehen der Firma und ihrer Mit- arbeiter eingesetzt hat. Er wird uns immer ein Vorbild treuester Pflichterfüllung bleiben. Wir werden dem Entschlafenen ein ehrendes Andenken bewahren. Die Belegschaft der Firma Adolf Tomasetti Söhne OHG. Mannheim Neckargerach Beisetzung am Mittwoch, 21. Jan. 53, 11.00 Uhr in Neckargerach Psalm 23,4 Im Glauben an ihren Heiland Jesus Christus ent- schlief ira Alter von 78 Jahren nach kurzer Krank- heit am 16. Januar 1953 Frau Gustel Becker im Altersheim Lindenhof, Meeräckerplatz 4. I. A. E. Wartmann Mannheim, Viehhofstraße 8 Nach dem letzten Willen der Verstorbenen findet die Bei- setzung in aller Stille statt. Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Für die vielen Beweise herzl. Entschlafenen, Herrn Anteilnahme sowie für die zahl- reichen Kranz- u. Blumenspen- den beim Heimgang unserer allen herzlichen Statt Karten eben Entschlafenen, Frau Katharina Helfert geb. Beckenbach sagen wir unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pfr. Kammerer für seine sagen wir Dank. Besonderen Dank der Direktion und Belegschaft der Fa. Bopp & Reuther, Herrn Pfarrer Leh- mann für die tröstenden Worte, tröstenden Worte, Herrn Dr. Herrn Dr. Schlez, den Schwe- Schad für seine ärztlichen Be- stern, den Hausbewohnern so- münhungen sowie den Diakonis- wie all denen, die dem ver- senschwestern für die liebe storbenen die letzte Ehre er-. Wiesen. Mannheim, 20. Januar 1953 Lortzingstraße 3 Klara Kiesecker und Angehörige Feudenheim, 20. Jan. 1953 Ziethenstraße 17 Die trauernden Hinter- bliebenen. Dienstag, den 20. Januar 1953 Hauptfriedhof Zeit Wonne, mann, 8 Mohr, Arthur, Waldhof, Kasseler Straße 17 10.30 Würz, Josef, Alphornstraße 2 111.00 Jopke, Elise, Feudenheim, Neckarstraße 0 Scheringer, Heinz, Kantstraße 11 Helm, Eugenie, Mittelstraße 38 10.00 11.30 13.00 14.00 Krematorium Lewinski, Stanislaus, Weylstrage 30 Geck, Georg, Karl-Benz-Straße 36 2 Henn, Karl, Langerötterstraße 9222 14.30 15.00 15.30 Friedhof Sandhofen Mayer, Hella, Scharhof, Hofgasse 1 114.00 Friedhof Rheinau Monsieur, Hermann, Gustav-Nachtigal- straße 2 1353.03 Bestattungen in Mannheim Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Dienstag, 20. Januar 193g 2 9 Seschälts-Anzeigen N II F 2 11 9e im Stadt- und Fernverkehr. A. Kunz& Sohn Möbelspedition, Lagerung, Mhm., J 6, 9. Tel. 3 28 76. Chamissostrage 1 Maskenverlei Part., Tel. 51496. Last-Taxe Verkehrsdienst Ruf 3 10 79 Amerikanerstrage 33 zu verleihen Masken 125 Kä.-Süd, Agmannshäuser Str. 3. Sehnittholz fur Industrie- u. 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Ers nisse mit Hiſte det aſten Zeitungen nach: een ws — lesen- und Wird sorgtöſtig studieren, mit Ines der 5 Welchen Mitteln wit und die kommende Vorabend ö Genetetion am gemeinen Fortschtltt ge- 3 —.— otbeſtet haben. enden —— 5 a Lutun — 5 itte sehr- aus Ihrer Zeitung, die Sie deemmer täglich mit neuer Spennung zur Hend 8 nehmen und die von einem fag zum bs anderen die Gegenwart zur Vergangen- 1 — 1 1 1 ö 0 —.— 2 heit Werden läßt. Schon heute ist die aiibel 1 . Zeitung ein geschichtliches Dokument. ns- und ——— 5 machu —— rocken, 4028— itgemäg 7 8. orden,* — 16/ Dienstag, 20. Januar 1953 MORGEN Seite 7 958/. Ahnnötig Klare EHERC- Niederlage Zweites Spiel: BSC MERC 5:0 Es ist nicht immer leicht, genau abzuwägen, zus einer jungen Sportmannschaft, die sich im dufbau befindet, zugemutet werden darf und nicht. Daß sich die MEROC- Eishockeyspieler im Wochenende ein wenig übernommen hat- en, bewies das zweite Spiel am Sonntagabend mn Berliner Sportpalast, das vor erneut 4000 zuschauern ausgetragen wurde und 0:5(0:2, 8, oo) gegen den Gegner des Vortages, Ber- iner Schlittschuh-Club, verloren ging. Die Mannschaft, die am Samstag ein ehren- folles 6˙8 erzielt hatte, war in den ersten zwei britteln nicht wiederzuerkennen. Lorenz stol- rte wie ein Anfänger auf dem Eis herum ind beiden Sturmreihen gelang so gut wie gichts. Lediglich das eine Verteidigerpaar mit schelfel befriedigte. Auch Torhüter Morsch war lieder in großer Form und verhinderte eine ſöner Niederlage. Unglücklicherweise wurde neut ein Spieler(Schumacher) sofort verletzt ind kam erst Wieder im letzten Drittel aufs Ils. Eine ordentliche Strafpredigt in der zwei- en Pause machte den Spielern Klar, daß Eis- jockey, Wie Fußball in erster Linie eine Sport- rt ist, in der nur wirkliche Kameraden eine Kannschaftsleistung erzielen Können. Merk- fürdig: nun lief das MERC-Spiel plötzlich. die Berliner wurden im letzten Drittel in hrer Hälfte vollkommen eingeschnürt. Schüsse gausten pausenlos auf ihr Tor. Aber der nun ferdiente Ehrentreffer blieb den Mannheimern versagt. Abfuhr für Ketscher Ringer Ein tolles Ergebnis: 6:7 wurde die SpVgg getsch beim Ringeroberliga-Kampf in Wiesen- al äbgefertigt, was Ketschs höchste und ſritte Niederlage und Wiesentals dritten Sieg zedeutet. Bei der Sonntagsbegegnung holte ich ASV Heidelberg den erwarteten 5:3-Heim- leg über die Bruchsaler Germanen. 88 Kirchheim blieb im letzten Landesliga- kampf der Gruppe I über VfR 08 Oftersheim nit 6:2 Punkten siegreich. Schweden-Ringer bei„Eiche“ Eine Kraftsport-Großveranstaltung ersten Ranges rollt am kommenden Mittwochabend El. Januar) im Sandhofer„Morgenstern-Saal“ Ab.„Hedemora“, eine der bekanntesten nord- schwedischen Ringerstaffeln tritt in einem ernationalen Freundschaftskampf RSC Eiche andhofen gegenüber. Das amerikanische Ge- ichtheber-„Gespann“ Tommy Kono/ciyde rich wird dabei ebenfalls Proben ihres mis Welhevunderbaren Könnens ablegen. iSgeschte Die Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt, amit vettzyird von einem Jugend-Städtekampf im Rin- 5 zwischen Mannheim und Weinheim, sowie 7 1 terlagen tinigen Kürübungen des ehemaligen deutschen o zuch leisters im Gewichts- Jonglieren, Karl Gla⸗ ut weiser(Mannheim) eingeleitet. Toto-Quoten 8 West-Süd: 12er: 30 999,90 DM; 1004,40 DM; 5 68,60 DM.— 10er: 809,10 DM; 40,10 DM; 5,10 DM. Nord-Süd: 11er: 3235,50 DM; 138,50 DM; ö 120 DM.— I1ber-Auswahl: 602,50 DM; 19. DM; 1.70 DM.— ger-Auswahl: 442, DM; the! 00 DM.— Kurzwette: 4820, DM; 91,50 DM. nd Dell m 22.% 18 Uhr, ospe ll Die Punktespiele der badisch-württem⸗ bersischen Wasserball-Liga nahmen gestern 1 Karlsruher Vierordt-Bad ihren Fortgang, vobei sich SV Mannheim, Karlsruher Schwimmverein„Neptun“ 1899, Schwaben ſtuttgart und SSV 05 Reutlingen gegenüber- anden. Das Auftreten der sympathischen Hannheimer stand unter einem unglücklichen tern. Mit nicht weniger als drei Ersatz- n Wirtunſeuten für Drexel, Link und Eberwein hatte theater der Sy Mannheim einen schweren Stand. Im Eröffnungsspiel traf Mannheim auf die starken Stuttgarter und hielt sich in der ersten Halbzeit recht gut, was an dem 3:52 r müde Fausenrückstand zum Ausdruck kam. Dann regeln aber setzte sich das bessere Können der st alle Schwaben immer mehr durch und brachte ch, froh ihnen einen verdienten 10:5-Sieg. Aehnlich itte ich verliet das Spiel der Mannheimer gegen de am Reutlingen. 3:2 hieß es beim Wechseln für Frau idle Achalm-Städter, die durch ihre kämpfe- nstrabe kische Ueberlegenheit zu einem 7:3-Erfolg kamen. in Apch Niem Abgekämptt wirkte der Sy Mannheim im clubspiel gegen die Karlsruher Gastgeber. ing 3:0-Führung des KSN brachte aber die Aste nicht aus dem Konzept und bei Halb- eit hieß es nur noch 4:3 für Karlsruhe. Das len Ing id fühlen LoRäbns Bessere Kondition entschied das Länderspiel Die Dänen gewannen die Revanche mit 16:12/ Die deutschen Spieler nicht in gewohnter Form Deutschlands ꝑKB-Halle den Hallenhandball-Nationalmannschaft konnte in der Kopenhagener vor jährigen Kieler 12:10 in der zweiten Halbzeit konditionsstärker waren, Erfolg nicht wiederholen, da die Dänen die intelligenteren Stürmer hatten und sich so von 12:11 zum 16:11 entscheidend absetzten. Beim 16:12-(7:6)- Sieg der dänischen Mannschaft, der die Frage nach der zweitbesten Hallenhand- ball-Nationalmannschaft der Welt vorerst zugunsten von Dänemark entscheidet, waren Theilmann(5 Tore) und Torwart Kaj Orla Jensen die überragenden Spie- ler der Dänen, während bei Deutschland Torwart Asmussen und Verteidiger Vick sich besonders auszeichneten. Erfolgreichster Werfer der deutschen Mannschaft war der mehrfach zu harte Otto Maychrzak(4).„Der dänische Sieg in der eigenen Halle ist für mich keine Ueberraschung“, erklärte DHB-Spielwart Siegfried Perrey nach dem dänischen Erfolg. Im deutschen Spiel gab es zuviel Pausen, beim Angriff fehlten die Ideen. Ueberrascht hat mich allerdings die bessere körperliche Ver- fassung der Dänen.“ Der in der ausverkauften KB-Halle vor 4000 Zuschauern errungene dänische Sieg wurde durch bessere Kondition und vorbild- liche Mannschaftsarbeit der Gastgeber er- kämpft. Die Dänen fanden sich mit dem kleinen Spielfeld besser ab als die deutsche Vertretung, in der nur Torwart Asmussen und Verteidiger Vick ihre gewohnte Form erreich- ten. Alle anderen Spieler erreichten ihre son- stigen Leistungen nicht, und die Stürmer lie- Ben in den entscheidenden Schlußminuten die nötige Konzentration vermissen. Dem unparteiischen Schweizer Schieds- richter August Peter stellten sich die bei- den Mannschaften in vorgesehener Aufstel- lung: Dänemark: Jensen, Jörgensen, Krammer, Gundahl, Sörensen, Theilmann, Nielsen, Mad- sen, Melbye, Petersen. Deutschland-. Amussen, Vick, Dahlin- ger. Maychrzak, Schütze, Isberg, Harder, Kas- ler, Giele, Kempa. Torschützen: Dänemark: Theilmann, Mel- bye(je 4), Madsen(3), Nielsen, Petersen(je 2), Sörensen. Deutschland: Maychrzak(q), Schütze(3), Käsler(2), Isberg, Harder und Vick. Die deutsche Mannschaft,. die zum ersten Male nach dem Krieg in Dänemark spielte, wurde von den Zuschauern mit herzlichem Beifall empfangen. Unter ihnen befand sich auch der deutsche Botschafter in Kopenhagen. Dr. W. Noeldeke. Nachdem Vick die Seitenwahl verlor, wirkte die deutsche Mannschaft zunächst reich- lich nervös und mußte bereits in der ersten Minute ein Tor Nielsens hinnehmen. Bei deut- schen Gegenangriffen zeigte sich die dänische Deckung, deren ballsicheres und flüssiges Spiel aufflel, auf dem Posten. Deutschland lag 2:1 und 3:1 in Führung, kam aber dann durch schwache Leistungen des zweiten Sturms in Rückstand. ö Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste zehn schwache Minuten, so daß Dänemark auf Die besten Kämpfe gab es in der Florett-Endrunde Drei Mannheimer Fechter sind Sonderklasse Die Spitzenfechter Nord- und Südbadens er- mittelten am vergangenen Samstag/ Sonntag in Freiburg ihre Meister im Florett- und Säbel fechten. Unter der Leitung von Peter Höfle 25 Mannheim, wurden bereits am Samstag die Säbelgefechte abgewickelt. Der langjährige badische Meister Pr. Knies, Freiburg, setzte sich, wie bereits gemeldet, von Anfang an souverän an die Spitze. Ihm folgt der wirklich zweitbeste Säbelfechter Otto Grünwald 5 SV 46 Mannheim, dann Bernauer, Vil- lingen. Auch der Deutsche Jugendmeister im Florettfechten 1952, Stutz, TSG 78 Heidelberg, konnte sich für die Endrunde qualifizieren und gehört damit der Landessonderklasse an. Den Höhepunkt dieser tempogeladenen sportlichen Veranstaltung bildete die FIO- rett- Endrunde am Sonntagnachmittag. Nach überaus spannenden und schönen Vor- und Zwischenrunden hatten sich 8 Fechter für diese Runde herausgeschält. Lange Zeit lag das Trio Dr. Knies Luz(VfR Mannheim) und Klee(TSV 46 Mannheim) gemeinsam an der Spitze. Erst die letzten Gefechte entschieden die Meisterschaft. Dr. Knies besiegte Klee, der Hlſt bezog mit Ersatz drei fliederlagen Bester Teilnehmer war die Sieben von Neptun Karlsruhe gab schließlich den Ausschlag für einen 10:4 Sieg, a FF KEV schlägt HHC den Haag Der deutzche Eishockeymeister Krefelder EV schlug vor 2000 Zuschauern im Krefelder Hallen- Stadion die holländische Eishockey- mannschaft HHC den Haag im Lippons-Cup- Spiel mit 7:5(0:0, 6:4, 1:1), nachdem sich beide Mannschaften am Mittwoch in den Haag 3:3 getrennt hatten. Potzenheim wat der n der Erfahrung dieses alten Routiniers nicht ge- wachsen war und schlug Luz in einem drama tischen Stichkampf knapp, aber verdient auf den letzten Treffer mit 5:4. Damit ist Dr. Enies, Freiburg, Badischer Doppelmeister im Florett- und Säbelfechten und konnte seinen Erfolg von 1950(Baden-Baden) wiederholen. Zweiter der katzenhaft gewandte Luz(VfR Mannheim) und dritter Klee, TSV 46 Mann- heim. Die weiteren Endrundenplacierungen: Bernauer, Villingen, Gailsdorf, Lahr, Stutz, Heidelberg, Kasper, Freiburg, Uthard, Heidel- berg. Damit hat Mannheim wieder 3 Sonderklas- senfechter. Grünwald und Klee(TSV 46) konn- ten ihre Positionen gegenüber dem vorigen Jahr beachtlich verbessern. Luz(VfR) ist nun nach einjähriger Zwangspause wieder in der Spitzengruppe der badischen Fechter. Nachwuchs rückt vor Die vom Verein für volkstümlichen Wassersport Mannheim im Ferschelbad mustergültig durchgeführten Jugendprü- kungswettkämpfe brachten bei großer Be- teiligung ausgezeichneten Sport. Link KTV 46), Bornhäuser(KSN), Lore Mann(TV 34 Pforzheim), F. Neumann Nikar Heidel- berg) sind durch ihre Mehrfachsiege dabei als Spitzenreiter anzusprechen. Besonders erfreulich ist das Abschneiden des TV 46 Mermheim sowie das der Mannheimer Springerschule des TSV 46, die sich durch Ursel Metzger(2), M. Müller bzw. die exakt springende Bärbel Urban sowie Erwin Schmuck in die Siegerliste eintragen konnte. Ein Wasserballauswahlspiel Mannheim-Hei- delberg— Karlsruhe- Pforzheim sah erstere 3:2(2:2) erfolgreich. Die Klassensieger wer- den Baden beim Jugend-Sechsländerkampf in Pirmasens am 31. Januar 1953 vertreten. schnellste,, Fliege, Deutscher Sieg im Radländerkampf gegen Italien Der im Rahmen des Festes der Sport- presse am Samstag in Hannover ausgetra- gene Radländerkampf zwischen Deutsch- land und Italien endete mit einem Sieg von 29,5:21,5 Punkten zugunsten Deutschlands. Die Begegung verteilte sich über den ganzen Abend, so daß die letzte Entscheidung erst kurz vor Mitternacht fiel. Beide Mannschaf- ten stellten mehrfachen Ersatz. Im Fliegerfahren fuhr Potzernheim mit 11,3 Sekunden die schnellste Zeit, so daß Deutschland nach dem ersten Wettbewerb mit 10:8 Punkten in Führung ging. Nach dem zweiten Durchgang blieb mit 16:14 Punkten der Zwei-Punktvorsprung Deutschlands be- stehen. Die Entscheidung fiel im Rundenzeitfah- ren, Wo Potzernheim mit 11 Sekunden und Bratengeier mit 11,4 Sekunden die schnell- sten Zeiten herausholten. Auch Otte lag mit 11,8 Sekunden noch gut. Dagegen kamen die Italiener Valesi und Campana nur auf 12 bzw. 12,3 Sekunden. Nur Ogno konnte hier mit 11,4 Sekunden mithalten. 9:6 davonzog. Maychrzax kam mit seinen scharfen Würfen noch einmal auf 10:11 heran, aber in den letzten Minuten schafften die sehr konzentriert und sicher spielenden Gastgeber einen klaren 16:12-Erfolg. Das dänische Publikum war äußerst objek- tiv und spendete bei guten deutschen Leistun- gen reichlich Beifall. Der Liebling der Zu- schauer wurde der schnelle Berliner Schütze, der aber mit seinen Sprungwürfen diesmal nicht sehr zur Geltung kam. Schiedsrichter Peter erhielt mehrfach ein Pfeifkonzert, weil er nicht energisch genug durchgriff und durch einige Fehlentscheidungen die Nervosität der Spieler steigerte. Er fand während des ganzen Spieles nicht den Mut, einen Siebenmeterball zu verhängen. Untere Fußball-Klassen A-Klasse Nord: SV 50 Ladenburg 13 11 0 2 32:13 22:4 SV Waldhof Amateure 12 9 1 2 35:18 19:5 Viktoria Neckarhausen 12 5 6 1 32:16 16:8 ASV Schönau 12 7 1 4 33:28 15:9 SV Schriesheim 13 71 ͤ 1 1 EV Leutershausen 12 5 3 1 832287 1811 Fortuna Edingen 12 1 1 w VfR Mannheim Amat. 12 5 1 6 29.27 11:13 98 Seckenheim 12 5 1 6 24:26 11:13 TSV Lützelsachsen 12 1 5 8 10 717 SV Unterflockenbach 12 3 1 8 21:33 7:17 SV Laudenbach 12 2ͤ 2 8 1 6:18 TSV Viernheim C 4:20 ASV Feudenh. Ib a. K. 12 10 1 1 49:17 21:3 A-Klasse Süd: Eintracht Plankstadt 1 TSG Rheinau 14 10 0 4 43:18 2078 Kurpfalz Neckarau 14 10 0 4 42:23 20:8 EV Brühl A N FV Rohrhof 24 ͤ 1 1‚ 9 1 VII. Neckarau Amat. 13 7 2 4 31:29 16:10 7 Mannheim 141 7 1 6 22:20 15:13 VfL Hockenheim 14 1 7 329 13:15 Sc Neckarstadt 11„— SpVgg Ketsch 3 Sd Mannheim 13 1 2 7 2146 1016 1846 Mannheim 13 3 3 7 19:41 9:17 08 Reilingen 13 2 0 11 14:39 422 Blau-Weiß Mannheim 14 1 0 13 18:62 2:20 Untere Handball-Klassen Staffel I: TV Edingen 12 9 1 2 111:77 19:5 SV Nlvesheim 10 8 1 1 98:52 17:3 SpVgg Ketsch IB 12 8 0 4 81 53 16:8 TSG Rheinau 10 6 2 2 83:62 14:6 TSV 1846 9 6 1 2 61:48 13:5 99 Seckenheim 10 5 1 4 65:68 11:9 TV Brühl 11 4 2 5 77:64 10:12 TB Neulußheim 12 5 0 7 78:75 10:14 TV Friedrichsfeld 10 1 1 8 49:104 3:17 TSV Neckarau 11 1 1 9 41:10 3:19 TB Reilingen 11 1 0 10 50:83 2:20 (ohne TSV Neckarau— TV Friedrichsfeld „Lütge“ in Hochform Er übertraf gültigen Weltrekord Die deutschen Billardmeisterschaften im Cadre 71/2, die am Montagvormittag in Mannheim begannen, brachten gleich am ersten Tag eine Sensation: Titelver- teidiger und Europameister Walter Lüt⸗ gehetmann übertraf den seit 20 Jahren bestehenden Weltrekord des Holländers de Leuw(202), als er in seiner Partie gegen Dr. Jeitter eine Serie von 254 er- zielte und in drei Aufnahmen bei einem Durchschnitt von 100„Schluß machte“. Der Meister war großartig in Form, führte seine Stöße maschinenmäßig exakt aus und meisterte geradezu„spielend“ selbst schwierigste Positionen. Lütgehetmanns Serie ist— da im Billard die Rekorde einzelner Kategorien nur in gleichen Meisterschaften übertroffen werden Können— nicht Weltrekord, sondern offiziel- ler neuer deutscher Rekord(alter Rekord: „Lütge“ 138 Serie, 42,85 Durchschnitt). Eben falls gut disponiert war am ersten Tag August Tiedtke, der, wie„Lütge“, seine beiden ersten Partien sicher gewann. Die Meisterschaften konnten am Montag so flott abgewickelt wer⸗ den, daß Tiedtke sich in den Abendstunden noch in einer Drei-Banden-Schaupartie gegen Krienen vorstellen konnte. Ergebnisse des 1. Tages: Lütgehetmann— Bolz 300:14; Lütgehetmann— Dr. Jeitter 300:3; Rudolph gegen Dr. Jeitter 300:19; Tiedtke Spielmann 300:24; Tiedtke— Thielens 300:17; Bolz Pr, Jeit- ter 300:87; Rudolph— Spielmann 300:260; Thielens Segen Bolz 300:30. TSV Rot wurde Meister Vor 800 Zuschauern standen sich am Sonn- tag im württembergischen Baiersbronn die sechs besten Hallenhandballmannschaften von Süd- und Nordbaden im Kampf um die Lan- des meisterschaft gegenüber, die der TSV ROt im Endspiel gegen FT 1844 Freiburg mit 8:6 erringen konnte. Rot, das in seinem Torwart Thome den besten Mann im Spielfeld hatte, sicherte sich zuvor bereits in der Gruppe I den Sieg durch einen 9:8-Erfolg über Sg Leutershausen und einen 14:7-Sieg über den FC Freiburg. Im Kampf um den dritten und vierten Platz war die SG Leutershausen dem TSV Rintheim im Zuspiel und in der schnellen Ball- abgabe stets etwas überlegen und hatte im Kern einen hervorragenden Verbindungsspie- ler. Mit 15:12 fiel der dritte Platz an die S8 Leutershausen. Im Endspiel war der TSV Rot Wurfkräftiger, womit FT 1844 Freiburg knapp auf den zweiten Platz verwiesen werden konnte. Sieben Tote— 25 Verletzte: De. Jarina taste in die uschauetmenge Ascari gewann ersten Weltmeisterschaftslauf in Argentinien Alberto Ascari, der Automobilweltm eister des Jahres 1952, gewann am Sonntag, wie bereits kurz gemeldet, den Großen Preis von Argentinien, das erste Rennen, das für die Weltmeisterschaftsläufe dieses Jahres zäh It. Auf den zweiten Platz kam Ascaris Stall- Sekährte Luigi Villoresi. Hinter diesen beiden placierte sich als Dritter der argentinische Maseratifahrer Froilan Gonzales und an vier ter Stelle kam wiederum ein Ferrarifahrer ein, der junge britische Rennfahrer Mike Haw thon. Das Rennen, in dem Ferrari mit seinem Vier-Zylinder-zwei-Liter-Wagen erneut seine führende Position behaupten konnte, nahm nur in dem ersten Drittel einen spannenden Verlauf. Danach mußte der argentinische Ma- seratifahrer Juan Manual Fangio mit einer gebrochenen Hinterachse àus dem Rennen ausscheiden und Ascari fuhr unangefochten die insgesamt 97 Runden zu Ende. Im Verlaufe des Rennens kam es zu einem schweren Unfall, bei dem der vierte Ferrarifahrer, der Italiener Dr. Nono Farina die Kontrolle über seinen Wagen verlor und in die Zuschauermenge raste. Sieben per- sonen wurden getötet und 23 erlitten Verletzungen. Farina selbst kam mit kleinen Hautabschürfungen davon. In Deutschland war am Montag noch nicht bekannt, auf welche Ursachen der grauenhafte Unfall, der an das Unglück auf dem Grenz- landring erinnert, zurückzuführen ist. Auch in Argentinien wurde das Rennen nicht abge- brochen— eine Haltung der Veranstalter, die seinerzeit in Deutschland nach dem von der Presse als pietätlos angeprangert worden war. Der Unfall selbst gemahnt alle Veranstalter zu Beginn der Saison eindringlich an ihre Pflicht einer möglichst umfassenden Streckensicherung. An der Spitze: EV Füssen Mit einem am Sonntag vor 8000 Zuschauern im Düsseldorfer Eisstadion über die Düssel- dorfer EG errungenen 10:2(2:1. 2:1, 6:0)-Sieg übernahm der EV Füssen vor dem Sc Rießer- see und dem Krefelder EV die Tabellenführung in der deutschen Eishockey-Meisterschaft. Die Düsseldorfer leisteten in den beiden ersten Dritteln zwar noch verbissenen Widerstand und konnten durchweg das Spielgeschehen offen gestalten. Im Schlußabschnitt zeigten sie jedoch Deckungs- und Konditionsschwächen. Die Tore schossen: für Füssen Guggemoos, Egen(je 3), Kleber, Huber, Beck und Rühn, für die DEG Hillmann(2). Ostler nur Vierter Auf der Bobbahn in Garmisch-Parten- kirchen wurden am Sonntag die süd deut- schen Viererbobmeister schaf. ten ausgetragen. Ueberraschender Sieger wurde Rösch mit der Besatzumg Pössin- ger/ Therne/ Wackerle(Sc Rießersee) vor USA II und Weltmeister und Olympiasie- ger Anderl Ostler. Avery Brundage warnt Der Präsident des Internationalen Olympi- schen Komitees, Avery Brundage(USA), for- derte die australischen Sportbehörden am Frei- tag in einem Radiotelefongespräch von Chi- kago aus mit der Melbourner Zeitung„Sun News Pictorial“ dazu auf, den Streit um den Ausbau der olympischen Kampfstätten zu be- enden, anderenfalls die Spiele an einen ande- ren Ort vergeben würden. Am Mittwoch waren die Arbeiten an der Hauptkampfbahn für die Olympischen Spiele 1956 auf Anweisung des Premierministers des Staates Victoria, John Cain, unterbrochen wor- den, weil die Kosten den bisherigen Vorschlag um 750 000 australische Pfund überstiegen. — 25 ddeenreichere und schnellere Spiel des KSN ler esue! 1 a. d. — „Mar Hirmer) Georg Lill: bie Wies. Helga 0 midt-Glassner/ Wilhelm Boeck: Der Hoch- tar in Blaubeuren(Gesellschaft für wissen- aktliches Lichtbild, München). Aus der von Ax Hirmer umsichtig und mit Sachkunde her- usgegebenen Bildbuchreihe„Große Kunst- erke liegen zwei schön gedrückte Bände vor. „ daß vielbe wunderte Kleinod des bayrischen Okoko, die Wallfahrtskirche in der Wies bei gengaden im„Pfaffenw-inkel“, hat Hirner mencen elbst aufgenommen in herrlichen Bildern, die ſchtels⸗ 18 die modische Spielerei allzu gesuchter ns le- und Standpunkte die unvergleichliche n nach önheit dieses Kirchenraumes mit einpräg- ats i 1 5 Prägnanz wiedergeben. Der von Georg en Tabedem verstorbenen Birektor des bayrischen bolt andesdenkmalamtes, einem der besten Ken- * bayrischer Kunst, geschriebene Text bietet arer Formulierung sachlich erschöpfende rötte ene über alle Fragen, die sich an die Ent- eh? hung und Geschichte des Bauwerks knüp- Ten.— 7 Der Hochaltar der ehemaligen Benedik- Fnerabtei Blaubeuren bei Ulm ist ein Werk ler späten Gotik. Er stand lange im Schatten rühmteren spätgotischen Schnitzaltäre, Veit Stoss in Krakau, des Michael Pacher 1 Sankt Wolfgang und des Kefermarkter rs. Erst in den letzten Jahrzehnten, seit die erschung den Bildhauer Gregor Erhart als men Meister ermitteln und seine Gualität als zes der vollendetsten plastischen Werke am orabend der Reformation nachweisen konnte, ein Ruhm in stetigem Wachsen. Wilhelm deck hat dem Altar, seine Bildwerke und den emälden 1 eine tiefdringende Deutung gewidmet; sie begleitet in schönem Wammenhang die technisch und künstlerisch dvorragenden Aufnahmen, die Helga Schmidt- assners oft bewährtes Können geschaffen 0 m. Josef Pieper und Heinrich Raskop: Chri- zunkibel(Kösel-Verlag, München). Eine Glau- ens und Lebenslehre ohne Umschweife, ohne Aeemactung und Aufputz, ohne philosophische een Selten ist das Unzeitgemäße in einer zilsemägeren Aeußerungsform vorgetragen orden, reif und bündig. Der sehr gepflegte Notizen über Bücher Druck und der biegsame Leinenband erhöhen die Freude an dem mustergültigen Band.* F. W. k. K. C. Ingram,„Das Geheimnis, die Men- schen für sich zu gewinnen“(Orell Füssli Ver- lag Zürich). Ingrams Buch will einen Schlüs- sel geben, wie man durch menschliches Ver- stehen und Hilfsbereitschaft zu Glück und Harmonie gelangen kann. Die Frage, ob Tu- gend lehrbar sei, ist seit den Tagen von So- krates umstritten, aber die Welt, und vor allem die amerikanische, glaubt daran, und es gibt große Unternehmen, die ihren Mitarbei- tern, sei es zur Menschenführung oder zur Er- zielung größerer geschäftlicher Erfolge, Ingrams Buch aushändigen. Unter der Voraussetzung einer vertieften Selbsterkenntnis zeigt der Verfasser, dessen Menschenkenntnis bedeu- tend ist, dem Glücksbeflissenen an einer Fülle von Beispielen Mittel und Wege, um sich sel- ber und um an der Verbesserung der Bezie- hungen zur Umwelt zu arbeiten und dadurch zu Erfolg und innerer und äußerer Beglückung zu gelangen. th Karl Götz:„Wenn die Hoffnung nicht wäre“ (Engelhornverlag Adolf Spemann, Stuttgart). Einer von vielen erzählt, ist der Untertitel dieses Flüchtlingsromanes. In einem erdich- teten Bericht an den Verfasser erzählt ein deutscher Bauer aus dem Banat, wie er und seine Familie vor dem Kriege lebten und was sie in Krieg und Nachkrieg erdulden mußten. Er versteht nicht, was da mit elementarer Ge- walt über sein Dorf kommt, wie er als Un- schuldiger und Ahnungsloser in das unerbitt- liche Mahlwerk der Lager und die Todes- straßen der Flucht gerät. Er nimmt das furcht- bare Unglück mit der gleichen Ergebung und Gelassenheit hin, mit der er zu Hause eine Krankheit oder Mißernte ertrug. Die schlim- men Dinge, die erzählt werden müssen, sind mit den einfachsten Worten berichtet; sie ver- lieren dadurch nicht an Eindringlichkeit, aber sie werden erträglich. Wirklich groß ist die Haltung und Kraft des Duldens, mit der dieser moderne Hiob seine Prüfung besteht. Daß die armen und elenden Flüchtlinge im zermür- benden Alltag ihrer neuen Heimat noch ja zum Leben sagen, macht das Buch erschüt⸗ ternd und optimistisch. Es ist im besten Sinne ein Volksbuch, voller Glauben an Güte, Hilfs- bereitschaft und Liebe. L. H. Hans Reisiger: Aeschylos bei Salamis“(Ro- wohlt Verlag, Hamburg). Was bleibet, aber stikten die Dichter. Dieses Hölderlin-Zitat Stellt der Verfasser seinem Werk voran. Es ist nicht nur eine moderne, meisterhafte Schilderung der Schlacht bei Salamis, ein glanzvoller, sprachlich vollendeter Gesang vom Fall der Stadt Athen, von der Schicksalswende und dem fast unwahrscheinlichen Sieg in der See- schlacht, von der Rettung vor dem Koloß aus dem Osten. Das alles ist Hintergrund, ist Ur- sache. Hellas ist lange untergegangen. Was bleibt aber ist das Werk des Aeschylos, der in der Schlacht mitkämpfte und dem sich das Er- lebnis verdichtete zum unsterblichen Chorwerk, zum ewigen Bestand im Geiste. In dem schma- len Band von Reisiger weht kraftvoll und schön der Atem des klassischen Hellas, ge- dankentief und von edlem Gleichmaß. Ein wertvolles und seltenes Buch, eine echte Dich- tung. L. H. Klaus Mampell,„Blender und Söhne“, Ro- man(Kegler-Verlag Mannheim). Klaus Mam- pell ist Mannheimer, aber er verließ seine Vaterstadt früh, ging nach Amerika, studierte dort und verbrachte als Biologe auch die Kriegsjahre in den Staaten. Er nennt Thomas Mann seinen literarischen Lehrmeister, und er meint damit wohl den Thomas Mann der „Buddenbrooks“, der bezeichnenderweise über ein Kapitel des vorliegenden Romans urteilt: er kände es gut, gut und stark in der Darstel- lung des Elends, der Gesunkenheit und des Untergangs. Und dieses Urteil besteht zu Recht. Der Roman, der mit einer kühl ironi- schen Tendenz die Schicksale einer Schwei zer Familie schildert, ist wenig erfreulich. Dieses ist auch nicht die Aufgabe eines Ro- mans. Aber es ist auch nicht die Aufgabe eines Kunstwerks, unerfreulich zu sein, und das ist Mampells Roman in hohem Maße. Da ist der Vater Franz Blender, ein unappetit- licher, frömmelnder Geizhals, der Sogar aus der Liebe seiner Frau zu einem anderen Mann emsig Kapital schlägt und sich die Freuden, die jener genießt. bei Heller und Pfennig zahlen läßt. Da sind die Söhne, zwei schwächliche Naturen, von denen der eine in Amerika im Rinnstein endet, während der andere, weder für die Musik noch für das vä- terliche Geschäft begabt, nichts als ein kläg- licher Pantoffelträger ist. Und da sind schließ- lich die Frauen dièeser Familie, die ihren Män- nern fleißig Hörner aufsetzen und ihre Kinder zumeist von anderen empfangen. Nein, die- ses Buch ist traurige und hoffnungslose Un- tergangsmusik und sie entbehrt völlig jener Noblesse und Melodiosität, die jener besitzt, den Klaus Mampell seinen Lehrmeister nennt. th Jack London,„An der weißen Grenze“, Ro- man,(Universitas Verlag Berlin.) Weshalb gerade dieser Roman, wie der Umschlag be- richtet, 1933 beschlagnahmt wurde, ist völlig unverständlich. Was hatte man eigentlich ge- gen dieses Buch, dessen Figuren wie so man- che von Jack London dem Idealtyp der Ss (Zweigstelle Lebensborn) so verdächtig nahe kommen, und das in Handlungsablauf und Komposition ein nicht allzu kräftiges Süpp⸗ chen aus bereits bekannten Motiven dieses an sich prachtvollen Erzählers ist. Der Roman Spielt zur Zeit des Goldfiebers in Klondyke. Im Mittelpunkt steht ein Mädchen, Kreuzung zwischen Ingrid Bergmann und Brünhilde, um die sich die harten Männer des hohen Nordens bewerben, Männer wie Clare Gable, rauhe Schale— aber innen weich wie Butter. Wie gesagt, es gibt bessere Erzählungen von Jack London, aber man spürt auch hier die Klaue des Löwen. th H. G. Bentz,„Der Bund der Drei“, ein Hundebuch(C. Bertelsmann Verlag Gütersloh). Oocki, ein Spaniel mit seidig langen Ohren und treuen braunen Augen, Peter, ein silber- grauer Pudel, melancholisch, vielleicht wegen seines nicht ganz erstklassigen Stammbaums, und Weffl, ein Foxl mit kühnem Schnauzbart und Temperament für zehn sind die Helden dieses hübschen, mit gelungenen Schnapp- schüssen ausgestatteten Hundebuches. Die Ge- schichte dieses unzertrennlichen Dreigespanns ist eine unterhaltsame Lektüre und mit Hu- mor. guter Beobachtung und viel Liebe zu unseren treuen, vierbeinigen Kameraden ge schrieben. Ein Geschenkbuch für jeden Hunde- freund. th Süddeutscher Rundfunk: Hörspielbuch III (Europaische Verlagsanstalt Frankfurt à. M.). Dieser Band enthält sechs Hörspiele, die der Süddeutsche Rundfunk zwischen April 1950 und Dezember 1952 sendete: Günter Eich legt sei- ner„Erzählung für den Rundfunk“„Die An- dere und Ich“ in einer(auch sprachlich) aus- Sezeichneten Form die Frage nach der meta- physischen Schuld zugrunde, die sich dem Gewissen einer Amerikanerin während einer Italienreise aufdrängt.„Nachtgespräche“ von Christian Bock werden aus Beobachtungen ent- Wickelt, mit denen ein Sprecher— scheinbar zufällig— charakteristische Lebensausschnitte aus einem Wohnhaus zu entdecken beginnt. In einem naturalistisch-bündigen Stil ist Erwin Wickerts„Darfst du die Stunde rufen“ gehal- ten. Der Autor nimmt hier zum Problem des „Snadentods“ einer unheilbar kranken Frau Stellung. Fred von Hoerschelmann deutet das tragische Schicksal eines polnischen Juden Während der deutschen Besetzung Polens aus (Die verschlossene Tür“). Menschliche Hilfs- bereitschaft wird hier das Opfer ideologischer Besessenheit und nationalistischer Haßgefühle. In Otto Heinrich Kühners Hörspiel„Die Vebungspatrone“ ist gleichfalls der vergangene Weltkrieg der zeitliche Rahmen. Der sklavische Gehorsam und die schwächlichen Gewissens regungen eines zur Füsilierung eines blutjun-⸗ gen Fahnenflüchtigen befohlenen Exekutions- kommandos werden zum erschütternden Sym- bol für das„Befehl-ist-Befehl“-Prinzip. Eine formal sehr glücklich aufgelockerte„Akustische Bilanz eines Augenblicks“ unter dem Titel „12 Uhr 14 Sekunden“ gibt Heinz Huber mit einer Fülle überraschender Assoziationen, die sich zu einer wirkungsvollen Philosophie des Alltags verdichten.— Diese dritte vom Süd- deutschen Rundfunk herausgegebene Hörspiel sammlung wird vornehmlich den jungen Auto- ren einen anregenden Einblick in die stoff- lichen und dramaturgischen Möglichkeiten des Hörspiels der Gegenwart vermitteln. Wst INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 20. Januar 1953 7 Allerlei Milchmädchenrechnung in Sektlaune Die ersten beiden Monate nach der Sektsteuer- Senkung haben nach Mitteilung des Verbandes deutscher Sektkellereien bereits eine beträchtliche Umsatzsteigerung gebracht. Sie dürfte nach vor- Hukfigen Schätzungen November und Dezember, Dei stwa 80 dis 85 Prozent über den Vergleichs- Werten des Vorjahres liegen. Auch die Weinkäufe haben nach dem 1. November beträchtlich zuge- nommen, allerdings ist hier die Entwicklung noch nicht abgeschlossen, da viele Firmen erst ihre Bestände absetzen mußten, um neues Geld für die Einkünfte zu erhalten. Wie es weiter heißt, Wolle die Sektindustrie dem Bundesfinanzminister beweisen, dag die seinerzeitige Steuersenkung auch fiskelisch richtig gewesen sei. Der Bundesfinanzminister hatte vor kurzem die Oberfinenzdirektion angewiesen. Ermittlungen über eine Umsatzsteigerung und Zunahme der Weinkäufe nach der Steuefsenkung anzustellen. Insbesondere soll festgestellt werden, wie weit die Steuersenkung bei den neuen Verkaufspreisen 2 berücksichtigt worden ist. 55 Es gibt Wirtschaftszweige, deren Entwick- ung sich völlig spezifisch verhält. Die ge- meinsamen Berührungspunkte mit anderen Wirtschaftsgebieten gestatten natürlich nicht, von solchen Sonderfällen ausgehend Allgemein gültige Schlüsse zu ziehen und zur Beurteilung der Wirtschaftslage zu kommen. Ein solches Bereich ist die Getränkewirt- schaft im allgemeinen und innerhalb der Getränkewirtschaft der Sektmarkt. 5 Die— man möchte fast sagen wissen- schaftliche— Erschließung und Beurteilung des Sektmarktes verdanken wir Christian Arndt Kupferberg, der erstmalig aus Sekt Semen Markenartikel machend der Marken- Artikel wirtschaft selbst großen Aufschwung brachte. Das muß gesagt werden. wenn der Bun- desfinanzminister an Hand statistischer Er- nebungen und Studien des Sektmarktes und seiner Beeinflussung durch die Steuer- Senkung vielleicht auf andere Gebiete schließen will. Die Sektwelle hat das deutsche Volk ebenso erfaßt wie die„Reise- welle“ und die„Bekleidungswelle“ und die — unmittelbar an die Währungsreform sich anschliegende—„Freßwelle“. Der Freiburger Nationalökonom, Prof. Dr. Leonhard Miksch, hat vor der Währungsreform bereits die„Freßwelle“ vorausgesagt. Die ausge- mungerte Bevölkerung würde zunächst ihr ge- samtes Einkommen aufwenden, um die Unter- ernährung zu beseitigen. Nach Miksch's Vorher- Sage sollte nach der Freßwelle die Bekleidungs- Welle, die Einrichtungswelle und schließlich die Aufbauwelle kommen. Das Auftauchen der Reise- Welle stellte die Nationalökonomie vor ein nicht vorausgesehenes Phänomen, das gleichzeitig be- Weist, daß die psychischen Regungen der Ver- braucherschaft ebenso wenig präzise voraus- gesagt werden können wie etwa zukünftige Wet ter verhältnisse. 8. Die lange und heftige Debatte um die Ab- schaffung des bei Sekt erhobenen Kriegszu- schlages im siebenten Jahr nach Beendigung des Krieges mag ihren Teil beigetragen haben zur Verstärkung dieser Welle, die aber durch diese Diskussion nicht ausgelöst wurde. Aus- gelöst wurde diese Welle wie alle die Masse der Verbraucher erfassenden und über- schwemmenden Wellenschläge durch die er- höhte Kaufkraft der breiten Bevölkerung. Wäre die sogenannte Sektsteuersenkung— es handelt sich praktisch eigentlich nur um die Reduzierung des nicht mehr zeitgemäßen „Kriegszuschlages“— etwa im Sommer er- folgt, also zu einer Jahreszeit, in der weder die Feiertags- noch die Karnevalsaison zum Sektgenuß anspornt, dann wäre der Sektkon- sum wahrscheinlich auch nicht so rapide an- gestiegen. Grund: Die überschüssige Kauf- kraft würde von der„Reisewelle“ verschlun- gen. Es ist nicht anzunehmen, daß sich die Erhöhung des Sektverbrauches zu Ungunsten etwa des Absatzes eines anderen Getränkes ausgewirkt hat. Wollte man so schließen, dann wäre dies in etwa ebenso falsch wie die Be- hauptung eines Phantasten, das Ansteigen des Sektkonsums hänge mit der Senkung des Grundwasserspiegels zusammen. In der Tat wird ja aus allen Getränkezweigen Zunahme des Absatzes gemeldet. Soweit es sich um Luxussekt handelt, um Getränke also, deren Verbraucherpreis ein Vielfaches des Kriegszuschlages ausmacht, mag die sogenannte„Steuersenkung“ weniger Wirksam gewesen sein bei der zunehmenden Absatzentwicklung. Aber bei den billigeren Sorten, bei dem sogenannten Haussekt, dessen Verbraucherpreis durch den Kriegszuschlag kast verdoppelt wurde, trifft die Schlußfolge- rung, die Steuersenkung habe Verbrauchs- erhöhung nach sich gezogen, zu. Wenn nun der Bundesfinanzminister gar nach so kurzer Zeitspanne bereits die preis- lichen Auswirkungen der Steuersenkung überprüfen will, dann versucht er, eine Milch- mädchenrechnung anzustellen. Bis vor kurzem waren die Lager der deut- schen Sektkellereien zum Bersten gefüllt. Sekt entsteht in einem zwischen zwei und fünf Jah- ren andauernden Erzeugungsprozeg. Herr Schäffer wird sich also— will er eine zutref- fende Rechnung aufgestellt haben— noch Allerhand gedulden müssen, bevor er die Aus- wirkungen der Steuersenkung auf die neuen Verkaufspreise beobachten und beurteilen kann. tor Interzonenhandels-Hoffnungen Austausch volumen 400 bis 500 Millionen VE (Hi.) Zur Zeit finden in Berlin Verhand- lungen über die Gestaltung des Inter- zonenhandels statt. Namens der Bundes- republik verhandelt der Abteilungsleiter des Bundeswirtschaftsministeriums, Dr. Leo- pold. Für 1953 wird ein Austauschvolumen von 400 bis 300 Millionen Verrechnungs- einheiten erhofft. Bei den Verhandlungen, die stattfinden, nachdem sich das Bundes- kabinett mit dieser Frage beschäftigt hat, soll auch die Möglichkeit einer Revision des Abwicklungsverfahrens geklärt werden. Kohlepreis „da uerzündendes“ Problem UP) Eine endgültige Entscheidung über die Erhöhung des deutschen Inlandspreises für Kohle ist immer noch nicht gefallen. Das Bundeskabinett wollte ursprünglich am 16. Januar über die vom Preisrat der Bundesregierung vorgeschlagene Erhöhung des Preises für Kohle um fünf DM je Tonne auf 60 DM. beschließen. Sie hat aber diese Entscheidung mit Rücksicht auf die am 16. Ja- muar noch laufenden Verhandlungen über die Forderung der Gewerkschaften auf Verkür- zung der täglichen Schichtzeit vertagt. Außer- dem hat sich die Bundesregierung entschlos- sen, dem Bundesrat die Erhöhung des Kohle- Preises zur Beschlußfassung vorzulegen. Da- zu ist sie, wie am Wochenende Sachverstän- dige in Bonn betonten, nur verpflichtet, wenn die geplanten Preisveränderungen möglicher- Weise das allgemeine Preisniveau und damit die Lebenskosten beeinflussen. Die Wirt- schaftsminister der Länder haben sich schon grundsätzlich für die Kohlepreiserhöhung um künf DM je Tonne ausgesprochen. Das Ple- num des Bundesrates wird noch in dieser Woche zu der Frage Stellung nehmen. Inzwischen ist der Bergbaukonflikt bei- gelegt worden und die Gewerkschaften ha- ben ihre Forderung auf Verkürzung der täg- lichen Schichtzeit um eine ahlbe Stunde auf 7% Stunden bei gleichbleibenden Löhnen durchgesetzt. Die Zechenleitungen haben wäh- rend der Verhandlungen mit der IG Bergbau darauf hingewiesen, daß der ohne Frage zu erwartende Förderausfall bei gleichen Lohn- zahlungen den Zechen Verluste verursache, für deren Ausgleich die geplante Preis- erhöhung um fünf DM je Tonne auf keinen Fall ausreiche. Dies gelte vor allem auch im . Sffektenbörse Mitgeteilt von: Commerz und Credit-Bank AG. a Filiale Mannheim Börsenverlauf: Frankfurt a. M., am 19. Januar 1953) Für Montanwerte bestand etwas Kaufneigung, So daß die Kurse etwas anstiegen. Auch IG- Farben wurden auf 91/ heraufgesetzt. Die Ne- benwerte lager Still. Um- Tages Kurse Bezeichnung. 19. 1. VVV 30¼ 30% 7%. 138 BMW„%% 31½ 31 Sonti Gummi 11 90 125% 12⁵ Daimler- Ben: 10.0 74 74% Dt. Erd! 3(0 89. Degussa 35ͤ 113ů Dt. Linoleumwerke 155 5) 13 3 55 Durlacher Hof 0 5 55 Eichbaum-Wer ger 19.7 63 63 Enzinger Union 10.8 58 68 r 8 89304 915 Felten& Guilleaume 10.8 j 5 05 un& Bilfinger 31) e 5 5. 123.7 245 2⁴⁴ Heidelberger Cement 121 142 144 Hoesch a„— 170 174. Elöcknerwerke. 88 193 190 ,, 58 /, 571 2 Mannesmann 1·2 147 140% Rheinische Braunkohlen 1·1 177 177 Rheinelektra 5 11 95 95* R. W. E. 5 1·1 105% 10 Seilwolff„„ 11 50 50 Siemens& Halske 10:6)] 107 107 Südd. Zucker 1•1 11³ 113 Ver Stahlwerke 101 195 Zellstoff Walduot 4.3 9040 50 Badische Bank J 575 24, Commerzbank 3 27% 4216 Deutsche Ban J 106,25 14 58, Dresdner Banxk 10.6, 60 60 Reichsbank Anteile Se 50 57 9 D- Notierung n en Dividende,) ex Bezugs 3 5 Hinblick auf die mit der europaischen Steuer kür die Montanunion verbundenen Mehr- ausgaben und die Zahlung der Ausgleichs- leistungen im Rahmen der Montanunion für weniger rationelle Bergbau- Unternehmen— vor allem für die belgischen Betriebe. Diese Faktoren müßten bei der weiteren Behand- lung der Kohlepreisfrage berücksichtigt wer- den. Anschließend an die Kabinettsberatung über den Kohlepreis, die voraussichtlich am 20. Januar stattfinden wird, soll die Frage auch erneut mit den Vertretern der Hohen Behörde in Luxemburg besprochen werden. Den eigentlichen Anstoß zur Erhöhung des Inlandpreises, von der Hausbrandkohle aus- genommen werden soll, um die Bevölkerung vor direkten Mehrausgaben zu bewahren, hat der Schumanplanvertrag gegeben. Dieser verbietet unterschiedliche Kohlepreise, 80 daß eine Angleichung des deutschen Inland- Preises an den Exportpreis notwendig wird. Die Hohe Behörde hat darüber hinaus ange- kündigt, daß sie ab 10. Februar, wenn der gemeinsame europäische Markt für Kohle, Erze und Schrott in Kraft tritt, je nach Transportlänge differenzierte Höchstpreise für Kohle festsetzen will. Vorausischtlich am 31. Januar wird in Luxemburg der Beratende Ausschuß der Montanunion, dem 51 Vertreter der Produ- zenten, der Verbraucher und der Arbeitneh- mer aus den sechs Schumanplanländern und ein Beobachter aus dem Saarland angehören, zu der Frage der Höchstpreise Stellung neh- men. Bis zum 2. Februar, dem Termin der nächsten Tagung des Ministerrats, will die Hohe Behörde die Preisvorschläge fertig ha- ben. Sie sollen dann im Ministerrat bespro- chen werden. Die Komplikationen (FO W Der Wegfall doppelter Kohlepreise wurde in den anderen Mitgliedsländern der Montanunion— sie haben 78 Proz. der ent- scheidenden Stimmen— zum Stützpunkt der Hoffnung, der deutsche Exportkohle- preis würde nach unten tendieren, dem In- lamdskohlepreis angepaßt werden, denn diese anderen Länder sind Kohlezuschug- gebiete. Die Hohe Behörde ist bekanntlich ent- schlossen, Höchstpreise für Kohle festzuset- zen und würde, wenn sie sich bei der deut- schen Kohle hierbei die 60 DM als Richt- schnur dienen läßt, mit diesem Schritt den deutschen Protest hervorrufen. Einen Pro- test, der etwa darauf basiert, daß— trotz Erhöhung des deutschen Kohlepreises um 5 DM— noch immer ein ungedecktes Mehr- kostendeflizit von 1,26 DM je Tonne verwert- barer Förderung bestehen bleiben. Das alles noch ohne Berücksichtigung der nunmehr auch von den deutschen Zechen zu tragenden Montanumlage und ohne den Aus- gleichszahlungen. Die Zechen haben bereits aufmerksam gemacht, daß sowohl Montan- umlage als auch Ausgleichszahlungen in ge- planter Höhe(deutscher Anteil: insgesamt rund 200 Mill. DM jährlich) neuerliche Preis- korrektur nötig machen wird. 8 Dabei sieht das Statut der Montanunion vor, daß der Kohlepreis die laufenden Ab- schreibungen und die Verzinsung der Finan- zierungsmittel gewährleisten müsse. Was Wunder, wenn angesichts dieser so schwer auf einen Nenner zu bringenden Pro- blematik das Bundeskabinett die Entschei- dung vertagt. Schließlich wird noch das Investitionspro- blem zu bereinigen sein. Wahrlich eine harte Nuß, denn in der gleichen Zeit, in der die französischen Zechen unter und ober Tage rund 2,35 Mrd. DM investieren konnten, standen dem deutschen Kohlenbergbau nur 835 Mill. DM zur Verfügung. Arbeitslosigkeit vermehrte sich beängstigend Die Arbeitslosenzahlen im Bundesgebiet haben sich in der ersten Januarhälfte um rund 182 000 auf insgesamt 1 869 800 erhöht. Nach Mitteilung der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver- sicherung vom 19. Januar betrug die Zu- nahme bei l Zunahme Gesamtzahl männlichen Arbeitslosen um 140 700 auf 1 355 600 weiblichen Arbeitslosen um 41 400 auf 514 200 Vergleichszahlen Januar 1952 männliche Arbeitslose 1295 547 weibliche Arbeitslose 549 872 Vergleichszahlen Januar 1951 männliche Arbeitslose 1350 892 weibliche Arbeitslose 597 040 Am stärksten war die Zunahme der Arbeits- losigkeit während des Berichtszeitraumes 1953 in Nordrhein-Westfalen 35 900 Nordbayern 34 700 Niedersachsen 29 900 Südbayern 23 200 Baden- Württemberg 16 600 Hessen 16 600 Die Monatsmitte ist wegen der zu die- sem Zeitpunkt noch nicht erfaßten Gesamt- zahl der Neueinstellungen ein ungünstiger und nicht einwandfreier Aufschluß über den Arbeitsmarkt gebender Zeitpunkt. Ernüchterung hinsichtlich Bundesanleihe (Je.) Die Sprozentige Anleihe der Bun- desrepublik Deutschland in Höhe von 500 Wirtschaftsdelegation und Hoffnung auf Kredite S011 notleidenden Arabien- Handel retten Der Autounfall des Staatssekretärs im Bundes wirtschaftsministerium, Dr. Ludger Westrick, droht zur Staatsaffäre zu werden. Noch immer nicht ist bekannt, ob Westrick — Wie ursprünglich vorgesehen war— in der Lage sein wird, die zehnköpfige deutsche Wirtschaftsdelegation, die bereits am 24. Jamuar nach Kairo reisen soll, zu begleiten. Optimisten meinen, daß Dr. Westrick bis da- hin von seinen Verletzungen so weit gene- sen sein wird. Arzte des Staatssekretärs sind jedoch weniger optimistisch. Der Versöôhnungs kredit Unser Bonner Forrespondent meldet: „Trotz der Boykottandrohung der arabischen Liga wird in Bonn das infolge des Israel Vertrages getrübte Verhältnis zu den arabi- schen Ländern nach wie vor nicht pessimi- stisch beurteilt. Wie der deutsche Gesandte in Aegypten, Dr. Pawelke, dem Auswärtigen Amt in Bonn mitgeteilt haben soll, handele es sich um keine definitiven Beschlüsse der arabischen Liga, solange der Israel-Vertrag nicht ratifiziert sei.“. Bonn hofft also, daß das Kreditangebot für die Araber überzeugenderer Beweisfüh- rung darstellt als die Deklamationen der in gehemmter Reisevorbereitung befindlichen deutschen Wirtschaftsdelegation, die dartun sollte:„Die teilweise Wiedergutmachung des den Juden unter dem nationalsozialistischen Regime in Deutschland zugefügten Schadens durch Warenlieferungen im Werte von drei Milliarden DM innerhalb von 14 Jahren an Israel berühre nicht gie freundschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu den arabischen Ländern. Langsamere Gungart bei der Ratifizierung des Israelabkommens, erscheint aber den Bonner Spitzen— eben wegen des Autounfalls Dr. Ludger Westricks — geboten. Ursprünglich war beabsichtigt, daß die Bundesregierung das Abkommen Se- meinsam mit dem Ratifizierungsgesetz so- fort Bundesrat und Bundestag zur Beschluß fassung zuleitet. Am 19. Januar betonten 122 doch Regierungskreise lediglich„erneute Bereitschaft“, das Wiedergutmachungsab- kommen zu verwirklichen und zwar 80 schnell,„daß noch der vorgesehene Termin dimunnmmnunnuuneeeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Marktberichte vom 19. Januar Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inlandsweizen 46—46,25; Inlandsroggen 42,25—42,50; Braugerste 47,5048; A ber Notiz; Futergerste inl. 38; dto. ausl. 38,50; mlandshafer zu Futterzwecken 35,50—36,50: Indu- Striehafer 37,50—38,50; Auslandshafer nicht hotiert; Weizenmehl Type 550 mit Sack 64,50; dto. Type 812 61,00; dto. Type 10,0 58,80; Konsumbrotmehl Type 1600 53,50; Roggenmehl Type 1130 55,50; Konsum- roggenmehl Type 1370 54,15; Weizenkleie prompt 23,75; dto. per März/April 23,7524; Roggenklele 24,50 Weizenbollmehl 24,75—-25 50; Trockenschnitzel nicht notiert; Biertreber nicht notiert; Malzkeime 29; Rapsschrot 28; Erdnußkuchen 42; Sojaschrot 45 bis 45,50 Kokosschrot 34; Palmkernschrot 33,30; Mais 42,75: Milokorn nicht notiert; Kartoffeln 6,50 bis 6,75 Tendenz: stetig. Die Preise sind Groß- handelspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung, Kartoffeln per 50 kg. Mehl- preise brutto für netto mit Sack. (Hi) Wie die Landesregierung Niedersachsens in Bonn erklären lieg, hat das seit November an- haltende Winterwetter die normale Bestellung der schweren und schwersten Böden nahezu unmög- lich gemacht. Deswegen sei eine ausreichende Be- Vorratung der Böden mit Düngemitteln unter- blieben. was eine Gefährdung der diesjährigen Ernte bedeute Im Bundesernährungsministerium werden die Auswirkungen der schlechten Wit- terung gleichfalls ungünstig für die kommende Ernte beurteilt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Infolge schwacher Anfuhr heute keine Preisnotierungen. Mannheimer schlachtviehmarkt(amtl.) (VWD) Auftrieb: 542(in der Vorwoche 578) Stück Großgvien; 272(368) Kälber; 1764(2268) Schweine und 21(38) Schafe Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 8797(85100); B 75—80 (72-85): Bullen A 35—100(8499); B 74—82(72—82); Kühe B 355-66(unv.); C 47-56(4556); D 37—45 (4047); Färsen A 92—104(93104); B 80—92(75 bis 90); Kälber A 135—149(128141); B 122—134(115 bis 126) G 103—120(95—110): 0 30—100(70-90); Schweine A 116122(117122); B 113122(116 bis 122); C 115—122(114122); D 112—120(110—120); E 100—111(100112); Sauen CI 100—110(103108); Schafe nicht notiert.(60-68). Marktverlauf: Groß- Vieh schleppend. Ueberstand, Kälber mittel, ge- räumt. Schweine schleppend, kleiner Ueberstand. Heidelberger Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb 16 Ochsen, 40 Bullen, 39 Kühe, 44 Färsen, 196 Kälber, 576 Schweine und 38 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 85—102; B 30—82; Bullen A 8394; B 7781: C Tos; Kühe A 15—90; B 30—65; C 40—51; D 28—40; Färsen A 91—102; B 80—88; C 7α; Kälber A 125140; B 114—123; C 90-110; D 62-85; Schweine A 120125; B und C 118-125; D 95—124; Sauen G II 100113; Schafe A 75-76; B 60-69, Marktverlauf: Nachdem unter den aufgetriebenen Schweinen Maul- und Klauenseuche festgestellt worden war. wurde über den hiesigen Markt Sperrmarkt verhängt. Dies bewirkte bei allen Tiergattungen einen sehr schleppenden Absatz und verblieben auch überall mit Ausnahme der Schafe größere Ueberstände. Mill. DM ist— wie die BdL mitteilt— ge- ringfügig überzeichnet worden. Alle Zeich- nungen sind voll zugeteilt worden. Das endgültige genaue Zeichnungsergebnis wird nach Eingang der letzten Meldungen amt- lich bekanntgegeben werden. Erster Autosalon 1953 in Brüssel eröffnet (VWD) Der 36. Brüsseler Automobilsalon, auf dem die deutsche Automobilindustrie mit vierzehn Marken vertreten ist, wurde als erster der diesjährigen Ausstellungssai- son eröffnet. Einer der Hauptanziehungs- punkte des Salons ist der Stand der„Mer- cedes-Benz AG.“. wo unter anderem der 300-SL, der an der Panamerikafahrt teil- genommen hatte und das 300-S-Kabriolet gezeigt werden. Interesse erregten der neue „Borgward“ 2400 und der Borgward Diesel 1800. Die Sowjetzone ist mit dem DRW „Ifa“ und dem neuen Modell der Eisenacher Motorenwerke vertreten. Die Sowjetunion zeigt den Moskovich, der aus dem Opel Ka- dett entwickelt wurde. Die Tschechoslowakei führt den neuen Tatraplan und den Skoda vor. Erstmalig nach dem Kriege trat die belgische Automobilindustrie wieder auf, und zwar mit dem Minerva, einem jeep- ähnlichen Geländefahrzeug mit Allradan- trieb. In der Motorradabteilung fiel unter den neuen Motorrollern vor allem ein von der Regensburger Stahl- und Metallbau für die erste Zahlung an Israel am 31. März für alle Fälle eingehalten werden könne.“ Im Nachtragshaushalt des Bundes, der zur Zeit im Haushaltsausschuß des Bundestages beraten Wird, sollen noch 200 Millionen DM für die Lei- stungen an Israel eingesetzt werden. Im Haus- haltsplan für das kommende Rechnungsjahr ist der gleiche Betrag schon vorgesehen. Bei einiger Aufmerksamkeit kann aus der Formulierung des Regierungssprechers ge- lesen werden, daß der Wunsch, mit den Arabern vor Ratifizierung des Wiedergut- machungsabkommens einen Akkord zu er- zielen, leichte Bremswirkung auslöste. Gallup wird strapaziert Ueberraschenderweise haben sich die amerikanischen Dienststellen eingeschaltet. Nach einem von ihnen veröffentlichten Er- gebnis einer Bevölkerungsbefragung spra- chen sich 9% der Bevölkerung Segen eine Wiedergutmachung an Israel und gegen eine Rati- fizierung des Abkommens durch den Bundestag 40 für eine Wiedergutmachung an Israel und für eine Ratifizie- rung des Abkommens durch den Bundestag 26 aus. Nach dem Hinweis darauf, daß im Falle der Ratifizierung die arabischen Länder die Wirt- schaftsbeziehungen zur Bundesrepublik abbrächen, hätten— 80 erklären die Amerikaner— nur 12% für eine Ratifizierung des Abkomemns gestimmt. 59 Prozent der Befragten hätten erklärt, die Deutschen seien nicht allgemein schuldig oder antwortlich für 5 5. F die Judenverfolgungen Ei-Deutschland. Nur 5 Prozent nagen 8 Bericht erklärt, daß jeder einzelne mitverantwortlich fühlen müßte an den die den Juden zugefügt Morden, Seien, 8 che e Wer wird im Trüben fischen? Ein Interessent der im Trüben fischen möchte, nämlich der sich zum Einsteigen ins arabische Geschäft vorbereitende Osten be- sonders die Ostzone) wird in Bonn nicht sehr ernst genommen. Die Abwägung der wirt- schaftlichen Möglichkeiten schuf eine ge- wisse Selbstsicherheit, die jedoch Kenner der Materie als Ueberheblichkeit bezeichnen. Es ist gar nicht vorauszusehen, ob nicht außer dem östlichen Bewerber um wirt- schaftliche Beziehungen mit arabischen Staa- ten nicht auch im Westen ein Konkurrent auftauchen könnte, der Nutzen zöge aus einer etwaigen Entfremdung zwischen den Staa- ten der arabischen Liga und Westdeutsch- land. F. O. Weber Pakistans Außenhandelswünsche Fehler wiederholen Die Bundesrepublik könne ihr Export- volumen nach Pakistan trotz der eingeführ- ten Lizenzierung noch erheblich ausdehnen, wird in Kreisen der pakistanischen Botschaft in Bonn erklärt. Die Bundeésrepublik habe in den ersten drei Quartalen des Jahres K URZ NACH Steinkohlenförderung Zeit Gesamt- Tagesför- förderung derung t 3 Tages- t 1951 Jahresdurchschnitt 118 900 000 381 600 1952 Jahresdurchschnitt 123 300 000 403 600 1. 12. bis 31. 12. 10 420 000 415 700 29. 12. bis 4. 1. 1.756 479— 57 1. Dis 1 1. 2 505 643 417 607 12. 1. bie 10. 1. 2 540 207 423 368 Offenbacher Lederwarenmesse in Vorbereitung (UP) Die vom 21. bis 26. Februar in Verbin- dung mit der Frankfurter Frühjahrsmesse statt- kindende,„Offenbacher Leder warenfachmesse“ Wird wiederum auch vom Ausland beschickt wer den. Wie am 19. Januar von der Messeleitung zu erfahren war, haben sich bis jetzt bereits 26 Fir- men aus Oesterreich, Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz, Holland und Belgien Ausstellungs- raum gesichert. Deutsche Eisenexporte nach schweden gefährdet (VWD) Die schwedischen Importpreise für Handelseisen sind erneut beträchtlich ermäßigt worden. Die Preise für Schwarz- und Schiffbleche sind unverändert geblieben, Die neuen Preise gelten für Lieferungenn aus den Benelux- Staaten und Frankreich und sind auf Basis des Haupt- lieferanten berechnet. Maßgebende schwedische Kreise weisen darauf hin, daß ein Festhalten an den alten deutschen Preisen zu einer Einstellung der Materialkäufe aus der Bundesrepublik führen Könnte. Besonders für die schwedische Werkstatt- Industrie bedeutet die neue Preissenkung eine Wesentliche Erleichterung der Wettbewerbslage. Die Bundesrepublik exportierte von Januar bis Oktober 1952 für 37,4 Millionen DM Roh- und Elektroblech nach Schweden. Steigende Erzförderung, steigender Eisengehalt (VWD) Die Roherzgewinnung in der Bundes- republik ist nech endgültigen Angaben des Stati- stischen Bundesamtes, Eisen- und Stahlstatistik, im Jahre 1952 auf 15 404 367 Tonnen gestiegen, Die Zunahme gegenüber 1951 beträgt 2 461 197 Tonnen also 19,2 Prozent Der Eiseninhalt stieg gegen- über dem Vergleichszeitraum um 622 670 Tonnen auf 4 096 922 Tonnen, das sind 17,9 Prozent. Dringender Appell an die Bundesregierung Für die beschleunigte Vorlage des bereits mehrfach angekündigten Entwurfes eines Errich- tungsgesetzes über die Bundesversicherungs- anstalt für Angestellte haben sich die verant- Wortlichen Mitarbeiter des Deutschen Handlungs- Sehilfen- Verbandes DHV) in Telegrammen an den Bundeskanzler und an den Bundesarbeits- minister ausgesprochen. Anläßlich einer Arbeits- nung tragen., In dieser Hinsicht wird Jeder Staat begeht einen Feb en, Aspen enmen WiII, die 11 jedes Partnerland eines muß— nur essential goods“ aufzu- Fr. 160 hergestellter Promenadenroller auf, Vordersitz zwei Personen ne Platz bietet, während der Fahrer übe Hinterrad sitzt. 1 Neues Seeschifiahrts-Kapf 1 5 Kartell platzt ohne Entflechtung ö (WD) Die Holland-Amerika-TLine Al der vier Gesellschaften, die aus der 1 atlantik-Westbound-Frachtenkonferem gescheert sind, beabsichtigt, eine l rele: Schiffahrtskonferenz einzuberufen, un bisherige Organisation zu ersetzen In einer Verlautbarung erklärt def land-Amerika-Linie, daß bereits seit gen Jahren zu erkennen gewesen Se die Nordatlantik-Westbound-Frachtengg renz die ihr zugedachte Aufgabe nicht h erfüllen können. Die Zahl der Außeng habe ständig zugenommen und die Za Konferenz- Mitglieder übertroffen, i die Hamburg-Amerika-Linie und der deutsche Lloyd ihren Beitritt verweg hätten. Die vier Linien— außer der land-Amerika-Linie die norwegische Cn politan, die American Black Diamond die Companie Nationale Maritime Beg seien deshalb aus der Konferenz au treten, um ihre Position zu wahren haben ihre Transatlantikfrachten nach! Austritt um fünfzehn bis Zwanzig pu gesenkt. 1 9 1952 Waren im Werte von mehr als 120 lionen DM aus Pakistan importiert, de samtwert der deutschen Exporte he gegen im gleichen Zeitraum wenig 78 Millionen DM betragen. Pakistag daran interessiert, den Saldo möglicht auszugleichen. Dem stünde die im Uzenzierung nicht im Wege, soferg sjeh um Investitionsgüter h dele, da Pakistan seinen Fünfja nicht gefährden wolle, wurden Lizenzen geführt. N 5 Insbesondere sei bei den Regie trägen stets mit einer Lizenzertellu rechnen. Besonders der deutsche Masch bau genieße in Pakistan einen gute allerdings müsse die westdeutsche Wirtschaft sich mehr den Gegebenhei dortigen Marktes anpassen, da der) dene Maschinenpark englischer Herkul Dem müssen die deutschen Exporteure sondere ein Betreuungsdienst durd deutschen Herstellerfirmen vermißt, Dem flüchtigen Leser dieser der in dieser pakistanischen Exklärun borgene Pferdefuß vielleicht nicht a wer Kenntnis hat davon, daß jegliche tingentierung im Außenhandel deren abgeschwächte Form, die Lizend das natürliche Gleichgewicht des verkehrs stört, weiß, wie sehr P inkauf(auf der Imports (Essential goods lebenswiechte 8 der den Einkauf sogenannter non Soods(= nicht lebenswichtige Waren) bindet. e Daß sich Störungeti im Außenhan solcher Praxis— wer ist nicht versuch zu sagen„zwangsläufig“— einstellen sen und Disharmonie zwischen Impo Export schaffen, erhellt schon dera solchen seinerseits wieder versucht— und ven Was mit dem Verbot der Einfuhren“ verbunden ist. 5 Der Außenhandel Pakistans ist e Entwicklung begriffen Die Förderung ser Entwieklung wäre leicht, wenn die geblichen Stellen sich jener Erkenntnis Einsicht bedienten, die innerhalb der drei Jahrzehnte endlich den Wund Willen der westlichen Völker werden einen freien Warenaustausch wieden stellen, nachdem jeder Versuch der nicht nur den Zweck verfehlte Wohl, der betreffenden einheimischen schaft zu helfen), sondern darüber sich gegenteilig auswirkten und zur gröhßerung, zur Verstärkung der ein 2 wirtschaftlichen Schwierigkeiten! en. RIC HTEN tagung des DH in Königswinter zur da tung der kommenden Sozialwahlen wurde! angenommenen Entschließung dringende Appell an die Bundesregierung tet, das den Angestellten 1945 in Berlin Zerschlagung der selbständigen und 1 BReichsversicherungsanstalt angetane Unrecht die dringend erforderliche Errichtung eine ständigen und unabhängigen Bundesbersiche“ Amistalt wiedergutzumachen. „none 3% ige Erhöhung der Gehälter in der Woll Wirtschaft 5 Die Tarifverhandlungen der mit dem Arbeitgeberverband der Wohnu schaft führten ab 1. Januar 1953 zu einer Erhöhung der zuletzt im April 1952 feste Gehaltssatze. Gleichzeitig würde vereinbes den bauhandwerklichen Arbeitnehmern di — 5 in Frage kommenden Fachtarife u sind. Aufhebung der Getränkesteuer gefordert (D) Die Verbande des Gaststätten- und gewerbes und der einschlägigen Industi Gewerkschaft forderten die Aufhebn 10prozentigen Getränkesteuer in Veit, 2B Westfalen. Vor Pressevertretern in Düsseldorf“ klärt, daß sich die Steuereinnahmen des den in letzter Zeit günstig entwickelt daß die auf Grund einer Brüningschen ordnung im Jahre 1930 eingeführte steuer jetzt beseitigt werden könnte. Steuer sei ungerecht, weil sie nur das tengewerbe belaste und verteuere, i 5 Verzehr, auch der Luxusverzehfr im u gelassen werde. Die von der Steuer be 5 Getränke seien noch nie so boch belaste sen wie gegenwärtig. Speck gibt der Engländer für Fleism (Op) Das britische Ernährungsministeb bekannt, dag die Fleischration mit Wg 25. Januar um den Gegenwert von 721 knapp fünf Pfennig— heraufgesetzt Zeit kann jeder Normalverbraucher in 6 Ehre Über eine Pleischration im Wert von ene ling acht pence— knapp eine DM ton! Gleichzeitig wird jedoch die Speckratien“ Wap fügig gesenkt werden. D 2 GATT-Fahnenfllucht zum vierten Male 125 5 (UP) Die Regierung von Niesrague Ses. schlossen, aus dem allgemeinen Zoll- D delsabkommen auszutreten. Damit 18t l telamerikanische Staat das vierte Land, aus dem GATT wieder zurückzieht,“ r MORGEN Selte 9 Die große flachittage hatt an! Wir spielen daher weiter in der 3. Woche: Telefon 4 46 47 den bezaubernden Film nach JOH ANNA SPYRIOS Erzählung HEINRICH GRETLER WILLY BROGEL.. THEO LINGEN- ELSBETH SIGMUNx n KARL WERY ISA GUNTHER Täglich: 14.00, 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr W sches 2 ae“ geginn: 14 16 18 20. Samstag auch 23 Tel. Best. ab 13.00 Uhr Ruf 4 03 97 Benützen Sie bitte den Vorverkauf zune Onessel WIR SIND WIEDER DAW · Ihr glaubt es kaum; Ab heute dürft Ihr nochmals schaun wie gut„wir“ uns vertragen! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und finden es so wunderschön, noch nicht„Ade“ zu sagen! DIE 4. Woch IN MANNHEXV bo cakint 1 PEPPO RN Beginn: 135 160 183 2100 Sa. guch 235 Vorverkcuf ab J315 Tel. 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Januar 1953„W g Wilhelm Furtwängler in Mannheim Sastkonzert der Berliner Philharmoniker im Mosensqdl Seit Anfang der dreißiger Jahre hat Wil- helm Furtwängler nicht mehr in Mannheim dirigiert. Es gab damals anläßlich eines Kon- Zerts, bei dem die Berliner Philharmoniker und das Mannheimer Nationaltheaterorche- ster unter seiner Leitung zu einem Gesamt- Klangkörper vereinigt waren. unliebsame Migverständnissse und Verstimmungen mit teilweise üblem politischem Beigeschmack, die Furtwängler bestimmten, Mannheim, das inn am Anfang seiner großen Dirigentenlauf- bahn von 1915 bis 1919 in seinen Mauern sah und ihm 1929 sogar das Ehrenbürgerrecht verliehen hatte, zu meiden. Bis in die jüng- sten Nachkriegsjahre hinein mußten die Mannheimer, wenn sie Furtwängler hören Wollten, nach Heidelberg oder Ludwigshafen pilgern. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen und der Groll verflogen, und am Sonntagabend hat der nunmehr 66jährige gefeierte Künst- ler in einem Gastkonzert mit den Berliner Philharmonikern sich wieder mit Mannheim versöhnt. Die den neuen Musensaal bis auf den letzten Platz besetzt haltenden Freunde seiner Kunst begrüßten den inzwischen von schwerer Krankheit genesenden Dirigenten zunächst mit respektvollem Willkommens- beifall, den. Furtwängler mit würdigem Ernst entgegennahm. Im Laufe des Abends aber erwärmte man sich zusehends aneinander, und als am Schluß gar Beethoven als Mitt- ler in Erscheinung trat und dem Publikum die klassische Reinheit und Schönheit seiner jugendfrischen ersten Sinfonie in einer Wahrhaft beglückenden, von echtem Furt- Wänglerischem Interpretationsgeist inspirier- ten Aufführung in die Herzen musiziert Wurde, flammte die Begeisterung hell auf. Blumen und Bänder in den Mannheimer Farben und die Ueberreichung einer von der Konzertdirektion Hoffmeister vorberei- Der Philologe Täglien nachmittags um drei Uhr ging der Philologe durch den Stadtpark in die Landes- bibliothek; und so tat er es seit vielen Jahren bei jedem Wetter. Im Winter trug er einen Winterüberzieker, im Sommer einen Sommer- Überzieher, und wenn es regnete, spannte er Seinen Schirm auf. In der Bibliothek setzte er sich an seinen bestimmten Platz, schlug einen Band der Werke Ciceros duf und zählte nach, Wie oft dieser Römer das Wort quamquam ge- braucht hatte. Denn das war seine Lebensaufgabe, die er sich gestellt hatte: er wollte eine Statistik auf- setzen über das Vorkommen des Wortes quam- quam bei allen lateinischen Schriftstellern und feststellen, wie oft dieses Wort den Indikativ und wie oft den Konjunktiv regierte. Er hatte daruber schon zwei Bände in Großoktav her- ausgegeben. Der Krieg brach aus, die Welt brannte lichterloh an allen Enden, und der teten Huldigungsadresse mit den gesammel- ten Unterschriften der Konzertbesucher, stimmten den nach so langer Abtrünnigkeit an die Stätte seiner früheren Dirigenten- triumphe heimgefundenen Meister ersicht- lich frohbewegt und dankbar. * Bevor es aber zu diesem den Abend krö- nenden befreienden und alle befriedigenden Abschluß kam, stellte Wilhelm Furtwängler als Komponist die Hörer mit der Auffüh- rung seiner zweiten Sinfonie in e-moll, einem Orchesterwerk von monumentalen Ausmaßen, vor eine anstrengende andert- halbstündige geistige und physische Durch- halteprobe. Die in den letzten Jahren ver- schiedentlich aufgeführte Sinfonie ist bis heute recht umstritten geblieben. Und zwar nicht etwa deshalb, weil sie, wie man ver- muten möchte, zu„modern“ ist, sondern eher aus Gründen des Gegenteils. Wer Furt Wänglers Stellung zur sogenannten„Neuen Musik“ kennt— und seine Ansicht ist im- merhin die eines aus vielfältigen Erfahrun- gen der Dirigentenpraxis schöpfenden Be- rufenen— der weiß, daß er den Atonalen und Zwölftönern unserer Tage keine große Zukunfts-Chance gibt. Die Zeit wird lehren, ob und wieweit Furtwängler recht behalten wird, er selbst hat sich jedenfalls sowohl als rehroduktiver wie als eigenschöpferischer Künstler immer und vor allem der traditio- nellen Musik-Atmosphäre der Klassik, der Romantik und Spätromantik innerlich eng verbunden gefühlt. Auch seine e-moll- Sinfonie ist nach Form und Gehalt durchaus nach rückwärts gerich- tet. Das brauchte kein Fehler zu sein, doch fragt es sich, ob es dem Komponisten Furt- Wärigler gelang, diesem mit einem Großauf- Wand unerhörten instrumentationstechni- schen Könnens erbauten Riesenwerk genü- Send eigenschöpferischen Atem einzublasen. Und da drängen sich bei allem Respekt vor der großen Musiker-Erscheinung Furtwäng⸗ ler doch starke Zweifel auf, Man bestaunt den komplizierten Bau dieser vier sinfoni- schen Sätze, deren zu kunstvoll ausgewei- teten Durchführungen, Verflechtungen und Sruppierenden Schichtungen verwendete Themen in ihrer drängenden Fülle oft die Form zu sprengen drohen. Die ekstatisch bewegte Tonsprache Furtwänglers flutet bei Die Reihe der Einzelvorträge, die das Vortragsprogramm der Mannheimer Kunst- halle in diesem Winter eben einem Zyklus über„Theater und Bühnenbild“) fortsetzen, begann Dr. Juliene Roh, Mün- chen, mit Ausführungen über das Thema „Abstraktion in der modernen Plastik“. Frau Dr. Roh, die übrigens gebürtige Mannheimerin ist, gliederte die Erschei- Fungsarten der abstrahierten Plastik nacli gemeinsamen formalen und inhaltlichen Elementen. Die Bildhauerkunst sei in un- serem Jahrhundert wieder völlig selbstän- dig, von der Architektur und der Malerei Se late seine Forschungen gewissenhaft fort. Die Bibliothek wurde immer leerer, es saßen jetzt keine jungen Studenten mehr darin, sondern nur noch alte Leute wie er, und im Winter War es schlecht geheizt. Da kam der Jag, an dem das alte Deutsch- land zusammenstürzte. Auf seinem Wege dureh den Stadtpark blieb der Philologe stenen und dachte:„Drei Kaiserreiche umgeworfen, Für- stentümer, die aus der Kreuzzugszeit stamm ten; und keinen Herzog soll es mehr geben im und vielfach durch besonderes „Der unbekonnte politische Wie bereits mehrfach berichtet wurde, hat das Institut für zeitgenössische Kunst in London einen Wettbewerb für ein„Denkmal des unbekannten politischen Gefangenen ausgeschrieben. In London sind insgesamt 3500 Modelle aus 75 Entwürfe ausgewählt und mit Preisen im Werte von insgesamt 11 500 Pfund Sterling ausge- zeichnet werden sollen. Unser Bild zeigt zwei (Ueber eine Ausstellung der deutschen Entwürfe in Berlin berichteten wir am 5. Januar 1953.) Böchst verdichteter Stimmführung in groß und breit entwickelten konstrastreichen Auf- schwüngen ins Ohr, bricht gelegentlich jäh und unvermittelt ab, verschmäht selbst die effektvolle Generalpause nicht und singt hier und da auch eine gefühlvolle lyrische Kantilene. Aber all diese in das Werk hin- eingepreßte Energien vermögen vom schöpfe- rischen Eigenwert dieser Musik nicht recht zu überzeugen. Sie wirken bei der dicken Instrumentierung und der schwierig zu über- schauenden Architektonik des Ganzen auf Weite Strecken sogar als eine dem eigent- lichen Wesen Furtwänglers(dieses beispiel gebenden Vorbildes innerer geistiger Klar- heit und hellsichtiger reproduzierender Ge- Sstaltungskraft) diametral entgegengesetzte „Abstroktion in der modernen Plastik“ Dr. Juliane Roh sprach in der Mannbeimer Kunsthalle mit seinen FLochplastiken“ ein anderes Extrem vertritt, steht Otto Baum, der neben Karl Hartung Gerlin) zu den weni- gen deutschen Künstlern in diesem Bereich zählt. Ihm gelang in seiner„Urmutter“ von 1940 eine bezwingende menschliche Aus- sage. Die Rednerin ergänztèe ihre vorzüg- lich prägnamte Typologie der modernen ab- strahierten Plastik mit dem Kreis der „dämonischen Chimäre“, die oft bis an die Außersten Grenzen der Deformierung ge- staltet wurde, mit Hinweisen auf Arbeiten, die an technische Produktionen erinnern Material Lande Widukinds. Auf was kann man noch unabhängig, geworden, obwohl sie zunächst(Plexiglas, Aluminium) besondere Wirkun⸗ bauen und vertrauen, wenn nicht einmal das die raumauflösenden Tendenzen der Ma- gen bieten, schließlich erwähnte sie Draht- standhält?“ lerei(seit Cézanne) angenommen habe. Um und Mobilplastiken(der Amerikaner Der Baum, unter dem er solches dachte, wur eine junge Birke, und der Philologe blickte zu nr auf. Die herabhängenden Zweige waren kahl, aber sie trugen an ihren Spitzen schon die Knospen, aus denen die Blätter des kom- menden Frühlings hervorsprie gen sollten. Diese Knospen waren klein und stramm, und sie schienen fest entschlossen, die kalte Zeit durchæuhalten, komme es so toll, wie es wolle. „Wir wissen nicht“, dachte der Philologe,„was von unseren menschlichen Einrichtungen im nächsten Jahre noch besteht; aber daß diese Knospen im Fruhjahr aufblühen werden, das eine wissen wir bestimmt.“ Als der Philologe am Tag darauf durch den Stadtparł am, lag die junge Birke gefällt am Boden, denn sie war durch den Verschöne- rungsverein umgelegt worden, der an ihrer Stelle eine Bedürfnisanstalt zu errichten ge- dachte. Der Philologe spruch vor sich Hin: „Na, dann nicht“, und ging in die Landes- bibliothek. Dort setzte er sich an seinen ge- Wonnten Platz, schlug die Rede für Roseius Amerinus auf und begann seine Arbeit da, wo er sie gestern liegen gelassen hatte.„Eines Steht festé, so dachte er,„nämlich daß quam- quam, wenn es ironisch gemeint ist, immer den Konjunktiv regiert. Das nimmt mir keiner 1910 begannen Albiker und Lehmbruck sich von der Abbilder gebenden, klassi- Zistischen Tradition abzukehren, indem sie den Menschen gleichsam ganz aus seiner seelischen Konzeption heraus gestalteten. Andere Plastiker, Archipenko und Lip- schitz, gaben ihren Figuren ‚stereome- trische“ Züge. Konkave und konvexe Bil- dungen traten hervor, Mataré, Lehmbruck, Schlemmer und Modigliani legten expres- sionistische Elemente zugrunde. Von Bran- eusi, den Dr. Juliane Roh für den bedeu- tendsten Plastiker unseres Jahrhunderts hält, lernte man in der Reihe der Repro- duktionen Arbeiten kennen, die das an- organische Material mit dem dargestellten organischen Lebewesen, zum Beispiel einem Ei, vollendet zusammenklingen lassen. In der Darstellung des Menschen traten —„Zegen-kubistisch“— in anderen Schöp- fungen Schwellformen auf, mit deren raumverdrängendem Volumen wiederum Archipenko, der stilistisch wandlungs- fähigste abstrahierende Plastiker, sowie Laurens und Lipschitz eigene Gesetze schu- Vietor Auburtin fen. Zwischen ihnen und Henry Moore, der Alexander Calder, ein bekannter Vertreter dieser Richtung, heim). Der wertvolle Vortrag hatte leider nur wenig Besucher angelockt. weilte jüngst in Mann- WsSt 50000 Mork för die Kunst Oroßer Kunstpreis von Nordrhein- Westfalen Ministerpräsident Karl Arnold verkün- dete auf einem Festakt in der Aula der wie- derhergestellten Staatlichen Kunstakademie in Kunstpreises des Landes Nordrhein-West⸗ falen. Die Gesamthöhe beträgt 50 000, DM. Düsseldorf die Stiftung eines Großen Dieser Preis wird in fünf Einzelpreise von je 10 000,— DM für Malerei, Plastik, Bau- kunst, Musik und Literatur aufgeschlüsselt Und jährlich am 11. Juli, dem Tag, an dem im Jahre 1950 die Verfassung des Landes in Kraft getreten ist, verliehen. Zu Beginn der Feierstunde, die Dr. Joseph Neyses und das Orchester des Düsseldorfer Bachvereins mit einem Concerto grosso von Corelli und mit drei Stücken für Streich- orchester von Hindemith schmückten, sprach Heraus 5 22 Verlag. „Die Schöpfung“ unde auftöhrung in Mannheim: Feudenheh N Joseph Haydns Oratorium Die 8% pr. E. fung“, eines der Sroßartigen Spätwerke weber der Komponist auf der Höhe seines Rü Lokal: durch seine beiden Englandreisen angen br. F. v nach Händels Vorbildern schuf, wurde k. Sch. Kirchenchor der evangelischen Kirche l tedakt. heim-Feudenheim unter der Leitung 0. Gen Max Adam einem großen Hörerkreis di Nain-F boten. In der schwungvollen und die munale waltigen Ausmaße des Werks gut bey, WMannh genden Aufführung hatte das Pfalzorch N 800 den Orchesterpart inne. Gertrud) (Sopran), Willi Friedrich(Tenor) und Stuttgarter Walter Schneider Baß) saug die Solostimmen mit glücklichem En lungsvermögen. Das Cembalo spielte 00 Bücher. Schon in der Einleitungsmusik zum, sten Teil, in der Haydn mit den Leltt Mitteln des überragenden Instrumen komponisten eine„Vorstellung des Cha bietet, legte Max Adam die tistesreiten kosmische Weitläufigkeit zugrunde, die g lebendigen verinnerlichten Charakter; Werks— im Vergleich mit Händels m 8. Jah. rarer dem musikalischen Pathos huldigenden 0) torien— ausmacht. In den Rezi der Arien, Chören und Ensemblesätzen ders Stufe 1; sten beiden Teile mit ihrer Ueberfülle gg fassu Oefangene“ jetzt in London zend geformter Einfälle und Verarbe fas der e war, bewährten sich Gertrud Jennes feine Stn führung, Willi Friedrichs profilierte Un Bar Kkalität und die im Oratorienstil offenset mitglie lich wohlgeübte Vortragsart des Basse im Be Walter Schneider sowie der präzise singe schwor Chor. Auch in dem mehr lyrischen, an u ter der bigkeit geringeren, dritten Teil, der fes mit de nicht weniger großartig die epochemache des P. Verschmelzung der Chor- und Orchestem Sctreul tien bei Haydn belegt, hielten Solisten h fen die und Orchester unter Max Adams Führt einhalt ihre eifrige und erfolgreiche künstler Eine Hingabe durch, die allen Mitwirkenden beiden starkes, wenn auch stummes, Echo Leistung sicherte. 60 Jahre Kirchenchor andes Musikolische Feierstunde in köfendd und d. unt einer bestlich aufgebauten unde ine musikalischen Feierstunde in der Bang wan schen Kirche gedachte der evangelische In Husen chenchor Mannheim-Käfertal, der schon. ee derholt unter der Leitung seines gewiss e Haften Dirigenten Rudolf Dick Proben Seil, 185 künstlerischen Arbeitseifers abgelegt 5 Landern eingetroffen, aus denen die besten besonders eindrucksvolle Lösungen des Themas. (Keystone-Bild) Welt. So standen denn die verblüfften Hörer diesem Musik-Koloßg einigermaßen ratlos gegenüber, was sie jedoch nicht hinderte, an dem Dirigenten Furtwängler auch bei der großartigen Wiedergabe dieses seines eig- nen Werkes jenes fast sinnlich spürbare gei- stige Fluidum wieder zu bewundern, das zwischen ihm und den über alle Maßen herrlich spielenden Berliner Philharmoni- kern einen einzigartigen Konnex bildet. So darf man denn das Wiedersehen mit Furtwängler, der an seinem Gastabend das Künstlerzimmer des Musensaals mit einigen Erirmerungsstücken aus seiner Mannheimer Zeit freundlich geschmückt sah, als ein be- sonderes Ereignis dieses Musikwinters ver- buchen. C. O. E. den er seines nunmehr 60jährigen Bestehens 5D 585 dieser Zeitspanne hat der Chor, von etws tet, 5 Mitwirkenden, sich zu einem bemerkensſz 75 5 . 55 ten, durchgebildeten Klangkörper enhwidt ren der in seinem Amt nunmehr bestätigte Aka- den Rudolf Di e Such en sc0irwiens?— demiedirektor Professor Heinrich Kamps gaben heranführt. Man folgte überrat über den„Aeußeren und inneren Wieder- dem kostbaren Stimmengefüge in dem d 3 aufbau der Staatlichen Kunstakademie“. Er stimmigen Doppelchor PSalm 103 von. Pre 15. 8 3 N 1285 rich Schütz) und seiner sauberen Wiel Stut Ultusministerium 2 rden— 1 115 i 5 soren ernannten Maler Pankok, Mager und gabe. uch eine Instrumemtaleruppe edu e deren Reihen tüchtige Spieler saßen, tu mit Intraden festlichen Charakters, e Festmusik für Streicher von J. K. F. Fi und eine Sinfonia von Händel! Züf Au staltung der Vortragsordnung wesen! bei. Mit anspruchsvollen Orgelwerken Vincent Lübeck und Joh. Seb. Bach(Ch Goller, des Architekten Rudolf Schwarz und des zum a. o. Professor ernannten Bildhauers Szekessy bekannt: Akademiedirektor Kamps setzte sich in seiner Ansprache mit Wärme für die Frei- Beit des schaffenden Künstlers ein, der den Mut haben müsse, sich auch vom Festland vorspiel) und Präludium und Fuge in gen Stellver der gefügten Formen in den Strom des Un- erwies sich die junge, sehr befähigte Ot pestinm gewissen hinauszuwagen. Er werde schon nistin Eleonore Fink als Spielerin 1 Febr Wieder an Fand kommen. Der große Kampf Geschmack in der Auswahl der Register Gremiu um das Verhältnis zwischen Kunst und liturgischen Aufgaben führte Pfarrer Ie herigen Natur sei schon vor hundert Jahren aus- durch. d korderli, gefochten worden: er nannte in diesem Zu- 5 1 rel det sammenhang van Gogh, Thoma und Millet. Koltur-Chronik Veigeor Regierungspräsident Baurichter, in seiner Wolfgang Langhoff, der Intendant der ka fügun der Staatlichen 8 8 8 Kurator merspiele des ostzonalen Deutschen These Eigenschaft als Kunstakademie, sah den pädagogischen Auf- in Berlin, wird in der sowjetischen„Täglie Rer trag nicht in einer nur formalen Schulung, Rundschau“ scharf wegen der Inszenierl sondern in einer Fundierung vom Geistigen des Schauspiels„Colonel Foster ist Schuld her, in der Persönlichkeitsbildung des jungen von Edgar Vailland angegriffen. Dieses 8 Spey sel„unparteilich, objektivistisch“ inszen temberg und dadurch in seiner Wirksamkeit ernst zeichnet gefährdet worden. denten Generalmusikdirektor Prof. Hermann Alen wissens roth, der Leiter des Weimarer Opern- nach F Konzertlebens und Chefdirigent des Mi Baden- deutschen Rundfunks, wurde gestern 70 Ja Neu 50 alt. Wah Die Dichter Albrecht Goes und Wilke en Lehmann erhielten je zur Hälfte den Les des neu Preis der Hansestadt Hamburg zugesprochen lichung Dem Bildhauer Wilhelm Gross in Eden? Staatsat Berlin-Oranienburg ist von der Theologisd im früh. Fakultät der Universität Heidelberg der id nen hät logischen Ehrendoktor verliehen worden Deutsche Spielfilme werden in diesem zu den Internationalen Filmfestspielen Cannes(15. bis 29. Apri) nicht nominiert. Menschen, der auch in der Lage sei, als Künstler den Kampf mit dem Dasein zu be- stehen. Auch der Regierungspräsident trat für die künstlerische Unabhängigkeit ein, die nicht durch staatliche Lenkung(wie unter Goebbels oder in der Sowjetzone) eingeengt Werden dürfe, aber er betonte gleichzeitig, daß alle Förderungsmaßnahmen des Staates immer nur wenigen Begabten zugute kom- men, nicht aber die allgemeine Existenzkrise beseitigen können. Baurichter beschloß seine Ausführungen mit der Hoffnung, daß künf- tig jeder, der die Akademie verläßt, dies in dem Bewußtsein tue, Glied einer größeren Gemeinschaft, seines Volkes, zu sein. Gerd Vielhaber. N N — FRANZ WERFEl. Copyright by 8, Fischer Verlag. Frankfurt Kopfkissen, und belauerte den rasselnden, röchelnden oder blasenden Atem der Fein- dinnen. Es gab nur Feinde in diesem Leben. Wer etwas hat, wer etwas verbirgt, dem Stellen alle Menschen als Feinde nach. Wer aber nichts hat, dem hilft keiner, der geht vor die Hunde. der Mensch gesperrt. benheit hatte men sich stets am Abend ein- geschlossen in besseren Zeiten. Wer aber vertrauensselig war, der kaufte seine Selig- keit beim Teufel ein, und der Herrgott schützte ihn nicht, denn In diese Zwickmühle ist Nicht aus Uebertrie- dreißig Jahre lang, der kannte die Menschen und schien sie zu War gewöhnt,„iin Häusern“ zu sein und dachte wahrscheinlich gar nicht an die Möglichkeit einer eigenen Wirtschaft. Gleichzeitig aber litt sie tief unter dem Absturz, unter dieser bitteren Teilansicht ihres Unglücks, das sie dem Neffen, dem Wirklichen verdankte. Hatte sie in all den Jahrzehnten jemals daran gezweifelt, daß sie die Tage ihres Alters in einem lau- schigen Pfarrhaus an der Seite ihres geist- lichen Mittlers und Sohnes verbringen werde? Jetzt wenigstens redete sie sich mit großer Verstocktheit ein, daß sie an dieser so heimeligen Zukunft nicht eine einzige Stunde gezweifelt habe. Sie mußte also mit drei alten Schachteln zusammen schlafen und sich einer soge- nannten„Hausordnung“ unterwerfen, die nicht wie in früherer Zeit durch ihre Ob- liegenheiten bei einer gnä' Herrschaft vor- gezeichnet war, sondern durch die gedruckte Kundmachung einer Direktion. Fast erging es ihr nach den Worten des Herrn Ober- revidenten: Das soziale Leben hatte sie aus- gestoßen und mir nichts dir nichts in eine bessere Fürsorgeanstalt praktiziert. Am schlimmsten aber waren die Nächte. In den Nächten haßte man die Schlafgenossinnen Slühend. Man mißtraute ihnen und lag starr und wach, den Schatz unter dem 31. Fortsetzung Teta war demnach zum erstenmal im Leben gezwungen, einen Schlafraum mit drei anderen Frauen zu teilen. Sie sah darin Wahrhaftig kein Abbild und Vorspiel der himmlischen Endgültigkeit, sondern das Zeichen ihres irdischen Niedergangs, dessen Raub sie geworden, seitdem sie das Haus Argan verlassen und die verfluchte For- schungsreise angetreten hatte. Das Recht Auf die Einsamkeit des Schlafes war ein ehrlich erworbenes und eifersüchtig be- Wahrtes Gut, das sie hoch über die Aerm- sten und Niedrigsten der grauen Masse er- hob. Man wird vielleicht fragen: Teta schließt in ihrem Täschchen einen Schatz in runder Summe. Warum geht sie nicht Hin und mietet irgendwo eine Kammer, Auf diese klare Frage gibt es als Antwort nur Ver- mutungen. Der Widerspruch kam nicht nur aus Tetas Wesen, sondern auch aus ihrem Beruf. Sie hatte einerseits Furcht, der Schatz würde ihr unter den Fingern zer- Tinnen. Andererseits aber war sie, trotz ihres Unabhängigkeitsdranges, doch nie- mals selbständig gewesen in ihrem Leben. Dieses hatte sich ia im Rahmen anderer und übergeordneter Existenzen abgespielt. Sie verachten. Wer eine Reise tat und stellte das Gepäck bei unter, dem wurde sein Eigentum entweiht, und der Herrgott schützte ihn nicht, denn er kannte die Menschen und schien sie zu verachten. Die Menschen bestanden nur aus Z Wei Dummköpfen, und Betrug und Dummheit schien Sünde zu sein gleicher weise. Die Dummheit aber wurde schon hier unten bestraft, während die feinere Betrügerei erst werden konnte. Sie, Teta, hatte teil an bei- derlei Sündenformen. Seit der Begegnung in der Neuen Welt nämlich konnte sie das bestimmte Gefühl nicht abstreifen, sie sei auf eine vertrackte Art die Komplizin des großen Betrügers selbst hatte ihr durch seine Selbstvertei- digung diesen Gedankenkeim eingesetzt, der zumal bei Nacht üppig aufging. Hätte sie nicht die Pflicht gehabt, in all den Jahren nach dem Rechten zu sehen, anstatt unbegreiflich träge und nachlässig dafür zu sorgen, daß die Betrügerei nur ja auf keine Schwierigkeiten stoße? Wenn sie nun auch ihre Unabkömmlichkeit als Dienstbote ins Treffen führte und die bestrickende Wir- kung der Briefe, nicht geschlagen. Sie war die Hehlerin die- der leiblichen Schwester Sorten: aus Betrügern und aus drüben zur Rechenschaft gezogen geworden. Der Neffe ihr Gewissen gab sich einen zwanzigjährigen Posten in einer hu gnädigen Familie zurück blickt.“Karls Ganz sicher war dieses Dumpins perfassun dem Teta sich hinreißen ließ, kein seht 15 vor der ger Schritt. Die Menschen begreifen 7 5 801 Weniger als den Adel, der darin liegen 1 daß jemand sich selbst unterbietet, Wers“ 3 nicht selbst hoch einschätzt, der ist e zung noch viel weniger wert als die Masse, log 2 sich durch die Bank hoch einschätzt. b nischen wie dem auch immer sei, Tetas Wunder bieten. nis katte einen dicken Schönheitsfehler f verfassur sich nicht wegradieren ließ. Es ist iht!“ echnis burtstdatum. Wer würde in diesen Zeiten Ebnet arbeitslosen Jugend und des nachdräns“ 55 den Menschenüberflusses eine Siebriche Reeg- Di ins Haus nehmen? Auch waren in den! sein Mar ten Jahren jene Häuser verdammt zu Pienstag mengeschmolzen, welche sich eine per teilte, he Köchin“ leisten konnten. Man lebte im ad gan- Alter der„halbtägigen Bedienerinnen anne d. der„Mädchen für alles“. Teta wurde! Fiel tröstet. In einer Koch- und Haushaltült Schaltsn schule könne sich demnächst vielleicht Landwirt Möglichkeit zeigen, Auch werde man an denken, wenn im Falle irgendeiner 91 Hochzeit oder eines Hausballes eine Aut verlangt werden sollte. Es zeigte sich n Sie aber gab in ihrer altbekannten Zähied die Hoffnung nicht auf, Denn wie sollte ohne Arbeit leben? iger 3 Gleich am Sonntag nach ihrem 3 aut aus der Wohnung der Zikan bekam sie“ e such. Teta hatte gerade an ihr Kabinet onde. dacht und daß es schade sei vielleicht dal und daß sies eigentlich dort recht gut“ habt hatte. Da meldete ihr der ehrwüns Hausdiener von Theresienruh daß se ten im Gesellschaftszimmer von e i Frauensperson erwartet werde. Es War i. n Uhr vorüber und die betagten Pensions nen des Jungfernheims waren ausgefle bis auf ein paar schwer Bewegliche, a0 ihren Zimmern hockten. Fortsetzung fe Ses Frevels und die höchste Instanz würde sle nicht freisprechen und alles war ver- patzt. Warum hast du dreißig Jahre ge- Wartet? Auf diese Frage des Richters wußte die Angeklagte keine Antwort. Da lag sie nun in den Nächten, schlaflos unter solcher Seelenlast, unnd belauerte den Atem ihrer naturgegebenen Feindinnen und war über- zeugt, dag auch diese, schlaflos wie sie, den ihren belauerten. ESS waren aber darunter bessere Damen, Herrschaften, sogar die Schwester eines ehemaligen Generals. Doch Was half das? Die Nacht glich den poli- tischen Mächten nach dem Kriege, den un- heimlichen, unheiligen. Sie erkannte keine Rargunterschiede an. Teta war nicht mehr allein wie früher. Und Teta war allein umter Feinden. Es mußte anders werden. Sie entschloß sich, dem gefährlichen Müßig- gang zu entsagen und wieder in Dienst zu gehen. Zu diesem Zweck suchte sie Herrn und Frau Argan auf, um ein„Zeugnis“ zu erbitten, das sie für ihren weiteren Lebens- weg nicht mehr als nötig erachtet hatte. Man schrieb ihr ein Zeugnis, desgleichen es kein zweites gab: eine Kochkünstlerin, die keinem Chef eines ersten Hotels nachtsteht, einundzwanzig Jahre der Treue, des Fleißes, der Redlichkeit. Teta ging mit diesem Prachtdokument zu den Vermittlungsbüros für Hausgehilfinnen, auf jene staubigen Menschenmärkte, die sie seit grauer Vorzeit nicht mehr betreten und als Inhaberin einer Lebensstellung verachtet hatte. Sie ließ ihren Stock zu Hause und trat einher wie eine fesche Fünfzigerin, der auch die weit- läufigste und der gastlichste Tisch keinen Respekt einflößt. Sie sagte— und es war eine wunderliche aber lautere Wahrheit—, daß es ihr mehr drauf ankomme, eine Ar- beit zu finden als einen guten Verdienst, und sie Wolle gerne unter dem Preissatz einer erstklassigen Herrschaftsköchin dienen, die laut Zeugnis keinem Chef nachsteht und auf e e een wee