gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser: Geschäftsstellen: Mannheim, R 1. 4-6, Telefon 4 41 51-54; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 3/8(Hdlb. Tagebl.); nefredakteur: E. F. von Schilling; heim 3 Dr. K. Ackermann; Politik: Fun aten n eee; 8 5 2 Bezugspreis: Monatl. 2,80 VM zuzügl. ie Scl br. E.. 5. 55 1 40 Pf. Trägeriohn. postbezus 3,20 051 Wende 3 5 2 8 3 zuzügl. 34 Pt Zustellgebühr. Kreuaband- 9 5 F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: e. att 5 2 2 2 n 2 5 urde u k. 1 52 75. turen 2,80 DM. Erscheint täglien auger n o gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein- 3 5 e 2. 1* 5 90 5 Adt. S Kk 5 2 Ste. 5 2„ 7 Eels dan 1 5 We Werbg.: C. Faust. Bel Nichterscheinen 1 die 9 Aaunheim e infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf t bey 175 2 22 2 2 Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43 1 2 Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz verlangte ziaguskr. keinerlei Genah 1d Jen und b) sang 5 1 Ef b Jahrgang/ Nr. 17/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 21. Januar 1933 ielte 0 aa Zum e Seng e Isenhower feierlich vereidigt g 5 greifen 1 Hunderttausende erlebt i a 381 18 e exlebten den mit großem Gepränge vollzogenen Präsidentenwechsel lels me 1 5 aden 0 Washington.(dpa U) Dwight D. Eisenhower, der 34. Präsident in der Geschichte die neue amerikanische Riesenkanone, die eritatin der USA, wurde am Dienstag in Washington feierlich in sein Amt eingeführt. Auf den Atomgranaten verschießen kann. n der: Stufen des Kapitols e 75 5 etwa hunderttausend Menschen den Amtseid auf die ver- Von der Ostküste bis zur Westküste der ülle ga 5 1 5 Staaten 5 Mit diesem Augenblick ging die zwanzig jährige Aera USA verfolgten 75 Millionen Amerikaner am beitung der 1 1 ischen Regierung in den USA, die 1932 durch Roosevelt eingeleitet worden Fernsehapparat die Ereignisse in der Bun- e Sim war, zu En e. deshauptstadt. Aus allen Himmelsrichtungen rte Mu Barhäuptig und umgeben von Regierungs- vorbeiziehe 1 7 sind weit über eine halbe Million Besucher, lena mitelledern, Abgeordneten. Senatoren und„Kreuzzug in Anterikns 1 dich dient meist deseisterte Republixaner nach Base im Beisein seines Vorgängers Truman 22 000 Soldaten auch Bad 10 06 Washington gekommen. Tausende haben in ,,,, 2 singel schwor Eisenhower vor dem obersten Rich- Indianer, 350 Pferde, einig Piltz 1 50 ihren Wagen, in den Parks und auf den IU Ns T! an de ter der USA Fred Vins on:„Ich lege hier- In. 1 5 N zend Hunde Bahnhöfen geschlafen. Die Eisenbahn hat 22 2 5. 2 2 . An. 5 5 urid zwei Elefanten in die Parade reiht 2 r krelf uit den feierlichen Eid ab, daß ich das Amt im Mitt Susereiht. 480 Schlafwagen auf dem Bahnhofsgelände DENN STERIUM ET POST MINISTERIUM ET INNEN NIN TsTExIU M] machen des Präsidenten der Vereinigten Staaten ittelbunkt der ganzen show stand abgestellt, die als zusätzliche Hotels dienen. 5. 5 5 2 este gereulich verwalten und nach besten Kräf- ne enen eee — 5 12 7, 2 ,, ben el die Verfassung der Vereinigten Staaten Neun politische G dsa Ee ,. ,. 2 1 Fübtm enhalten, beschützen und verteidigen werde.“ Politische Grundsätze s JJC Istleri Eine unübersehbare Menschenmenge 20 Nach der Uebernahme seines neuen Amtes als Vermächtnis, auf dem die Hoffnungen ie e e nden g beiden Seiten der Pennsylvania Avenue be- Sab Eisenhower in einer großen Rede die aller freien Menschen ruhen.“ a 1 o iin keitete Eisenhower begeisterte Ovationen, Grundsätze bekannt, auf denen er als Präsi- 4. Die USA sind entschlossen, ihre Stärke 0 i eee eee Teen UE anom EE ez er Seite an Seite mit Harry S. Truman, dent der Vereinigten Staaten seine Politik niemals zu dem Versuch einzusetzen, ande- 8 den er am Weißen Haus abgeholt hatte, aufbauen will. Den Srößten Teil seiner Aus- ren Völkern ihre politischen und wirtschaft- eee, neee, Teen Seen unm on 0 eee, or am Kapitol fuhr. Beide zeigten ein strah- 41 3 1 seinen Ansichten über lichen Einrichtungen aufzuzwingen.. D 8 eee Endes Lächeln. Unter dem Jubel der Menge die Notwendigkeit der Verhütung eines 5. Die USA e jeni je si Tree ce N15 Trg 8 b tend id den Klängen amerikanischer Tradi- neuen Krieges. Er sagte:„Wir wollen, daß 413 8 e D EN BUND ESCERICHITSHOFö N lonsmärsche stiegen Eisenhower und Tru- unsere Freunde auf der ganzen Welt dies vor helfen, zu Sicherheit und Wohlstand zu ge- DIF G ESETZCEBENDF GEWALT Drag man die Stufen des Kapitols hinauf, Beide 5155 zur Kenntnis nehmen: Wir sehen der langen. RONGRE SS sche f dagen„Stresemann“ und Homburg. Auch Drohung ins Angesicht— nient mit Furcht 6. Die Usa werden überall Maßnahmen FFP 5 1 8 c N 5 jon 1 1 1 2 n* hon u. Truman hatte sich für diesen Anzug ent- und Verwirrung sondern mit Vertrauen und zur Produktionssteigerung undd eines gewinn, 5 E N A T e eU n I schieden, da Eisenhower eine Abneigung Ueberzeugung. Wir haben diese moralische pri 8 u 8 gewisse Dag 5 Stärk 5. 5 5 ringenden Güteraustausches unterstützen 2 S en zel deten den sonst üblichen Zylinder haben A 8 88 N S und die dazu erforderlichen Schritte auch im Soll. 5 5 5—— N 282 1 9 Nach seiner Vereidigung führte Dwight 1 freie 1 Wir sollen frei bleiben e an n De des ge uig e Leteniglen Saaten * 4 f* 8 2 i 1 5 5 155 455 VTV 7777 8 n etwaß Kkenswe atwicke gen au berrast lem ach on Hel Wiech Pe. ö n, tr. LS, 5. Fi F Aug resentt ken 1 (Chote, in g- te Ole Tin ister. U, er Petz tete Parade an und bestieg dann eine Ehrentribüne, um den langen Zug an sich Gebhard Müller Fraktionsvorsitzender der CDU Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Fraktion der (bo der Verfassunggebenden Landesver- A emmlung hat am Dienstag eine en neue Fraktionsleitung gewählt. n geheimer Wahl! wurde einmütig der krühere Staatspräsident von Württem- erg-Hohenzollern, Dr. Gebhard Müller, aum Vorsitzenden, zum ersten Stellvertreter Dr. Friedrich Werber und zum zweiten Stellyertreter Wilhelm Simpfendörfer bestimmt. Die Fraktionsleitung wird am 2 Februar gewechselt. Cremiums war durch den Rücktritt des bis- herigen Vorsitzenden Dr. Franz Gurk er- korderlich geworden, der— wie bereits ge- meldet— das Amt wegen seiner Wahl zum Beigeordneten der Stadt Karlsruhe zur Ver- fügung gestellt hatte. Renner hält Landtagsneuwahlen für wünschenswert Speyer.(Ft.-Eig.-Ber.) Der badisch-würt⸗ lendergische Justizminister Renner be- zeichnete es in einem Vortrag vor den Stu- 1 Abe denten der Hochschule für Verwaltungs- ern: denschakten in Speyer als wünschenswert, lite zach Fertigstellung der Verfassung für gal, Jaden-Württemberg die„Kraftprobe“ von Neuwahlen zum Landtag zu wagen. Auch Wilneh Vahlen seien ein Beitrag zur Integration Less des neuen Bundeslandes, dessen Verwirk- rochen lichung trotz aller Schwierigkeiten beim Eden Staatsaufbau— erfreulicher weise besonders lob im früheren Südbaden— an Boden gewon- ler eh nen hätten. e 20 e em Jah jelen iert. — bing Karlsruhe. Der Vizepräsident des Bundes- Ehr l. bettassunssgerichts, Dr. Rudolf Katz, äußerte nch. der Presse, daß die Alliierten nicht be- n ma ust seien, in der Frage einer deutschen en kal Nehrhoheit eine Entscheidung zu treffen. Ein Wer ag dolcher Schritt würde einen Eingriff in das zt geh Grundgesetz der Bundesrepublik bedeuten. asse,“ München. Der bayerische Ministerrat be- zt. Do schloß am Dienstag, den sogenannten, Tech- derzel 7 Dienst“ des Bdd für Bayern zu ver- ner, 5 en. Wie verlautet, erfolgte das Verbot aus nene Verkassungsrechtlichen Gründen und weil der ihr( echnische Dienst“ einen militärähnlichen enieru Schuldt ses Sli inszen ernsth 70 er hoch eiten Charakter und Aufbau habe. N lräns“ oiesel. Der Bundestagsabgeordnete der pe DU, Dr. Franz Etzel, der den Wahlkreis len k des Dinslaken im Bundestag vertrat, hat Zusa, 2 Mandat niedergelegt. Wie Dr. Etzel am perfel teile vor Pressevertreter in Wesel mit- im 20, mit e hat er sich dazu entschlossen, um sich 1 eie Sanzer Kraft seiner Aufgabe als Vizeprä- en“ d ident der Hohen Behörde der Montanunion de de Widmen zu können. altung ene Der schleswig- holsteinische Wirt- Tehalksminister Hermann Böhrnsen und der Emdwirtschaftsminister Claus Sieh sind der Deut beigetreten. Sie gehörten früher der 05 e Partei an und waren zuletzt par- 5 teen. Der Politische Ausschuß der So- 5 ock oben- CDU hat den in der vergangenen Peone 1 Staatssicherheitsdienst der Sowiet- nge erhakteten Außenminister Georg Ber- edi am Dienstag aus der Sowjetzonen- treten gusseschlossen. Dertinger war stellver- order Vorsitzender der Partei. e de Außenminister Eden gab bekannt, a den britisch-ägyptischen Verhandlun- in 3 die Sudan-Frage eine Verständigung Forden großen Anzahl von Punkten erzielt den ist. i n Außenminister Eden und der ame- En poreis Botschafter Gifford unterzeichneten die DS Otkicçe ein Abkommen, in dem sich „Sa und Großbritannien zu einem Aus- rer Rüstungsgeheimnisse verpflichten. (UP/ dpa) Die Neuwahl des die Freiheit schuldig werden, nämlich des Mangels an Vertrauen. Die neun Grundsätze, die Eisenhower als Grundlagen der amerikanischen Außenpoli- tik nannte, sind: 1. Die Stärke zu entwickeln, die die Kräfte setzungen für den Frieden fördern wird. Die der Aggression abschrecken und die Voraus- USA seien bereit, sich mit„jedermann in dem gemeinsamen Bemühen zusammenzufin- den, um die Ursachen der gegenseitigen Furcht und des Migtrauens unter den Natio- nen zu beseitigen und auf diese Weise eine drastische Herabsetzung der Rüstungen zu ermöglichen.“. 2. Die USA werden niemals einen Aggres- sor dadurch zu beschwichtigen versuchen, daß sie mit ihm„auf einen gemeinen und unehr- lichen Handel eingehen“ und ihre Ehre gegen ihre Sicherheit eintauschen. 3. Nur ein starkes und ungeheuer produk- tives Amerika könne dazu beitragen, die Freiheſt zu verteidigen.„Wir betrachten da- her die Stärke und Sicherheit unserer Nation und politische Klugheit regionale Gruppie- rungen der freien Völker angeraten erschei- nen lassen. Die Vereinigten Staaten zählen darauf, daß sich in Europa die„fortschritt- lichen und zukunftsgläubigen Führer der westeuropäischen Nationen mit neuer Energie dafür einsetzen, daß die Einheit ihrer Völker eine Realität wird.“ Selbst mit der Hilfe der USA könne das freie Europa seine kulturellen Werte nur dann schützen, wenn es seine Stärke vereint aufbiete. 8. Die USA sehen die Verteidigung der Freiheit als unteilbar an, Sie treten daher allen Völkern mit gleicher Achtung entgegen. „Wir weisen jede Unterstellung zurück, daß irgendeine Rasse oder irgendein Volk in ir- gendeinem Sinne minderwertiger als ein an- deres ist oder fallen gelassen werden kann. 9. Die USA„achten die Vereinten Natio- nen als das lebendige Zeichen der Friędens- hoffnung aller Völker“. Sie werden sich daher bemühen, die Vereinten Nationen zu einer Wirksamen Macht zu machen. Der Wahlgesetzentwurf der Regierung „Eins-Zwei-System“ mit einer Haupt- und einer Hilfsstimme Bonn.(dpa) Das Bundeskabinett verab- schiedete am Dienstag unter Vorsitz des Bundeskanzlers endgültig einen Gesetzent- Wurf über das Wahlrecht für die kommen- den Bundestagswahlen. Vorher hatten auch die Wahlrechtsexperten dem Gesetzentwurf der Regierung, der einige wesentliche Neue- rungen enthält, ihre Zustimmung gegeben. Aus politischen Kreisen wird bekannt, daß der Entwurf von 242 Wahlkreisen aus- geht, in denen je ein Abgeordneter nach dem sogenannten Eins-Zwei- System ge- wählt werden soll. 242 Mandate sollen außerdem über eine Bundesliste verteilt werden, so daß der nächste Bundestag nach diesem Entwurf 484 stimmberechtigte Ab- geordnete haben wird. Dazu werden noch 22 Berliner Abgeordnete kommen, die nicht stimmberechtigt sein sollen. Nach dem„Eins-Z wei- System“ schreibt der Wähler an Stelle eines Kreuzes eine „Eins“ hinter den Namen des Kandidaten, den er wählt. Außerdem kann er, wenn er will, eine„Zwei“ hinter den Namen des Kandidaten setzen, dem seine Stimme zu- gute kommen soll, falls sein erster Kandidat nicht gewählt wird. Der Wähler hat dem- nach eine„Haupt“- und eine„Hilfs“- Stimme, auf die er aber auch verzichten kann. Falls ein Kandidat in einem Wahlkreis die absolute Mehrheit der abgegebenen gül- tigen Hauptstimmen auf sich vereinigt, wer- den die Hilfsstimmen nicht verrechnet. Ist das nicht der Fall, so gilt derjenige Kan- didat als gewählt, der die meisten für ihn abgegebenen Haupt- und Hilfsstimmen auf sich vereinigen kann. Die Verrechnung ist nach Ansicht von Experten langwierig, So daß ein endgültiges Wahlergebnis nicht noch in der Wahlnacht vorliegen wird, wie das bei der vorigen Bundestagswahl der Fall War. Alle abgegebenen Hauptstimmen— nicht die Nebenstimmen— sollen noch einmal nach einem bestimmten System auf die Par- teien verrechnet werden. Auf diese Weise sollen die zweiten 242 Mandate verteilt wer- den. Nach dem Entwurf ist eine Listenver- bindung auf Bundesebene möglich, in den Wahlkreisen ist sie jedoch nicht gestattet. Innerhalb der Parteien. die eine Listenver- bindung eingingen, ist ein proportionaler Ausgleich vorgesehen. Der Entwurf enthält die Fünf-Prozente- lausel. Danach können nur Parteien Ab- geordnete in den Bundestag entsenden, die im gesamten Bundesgebiet mehr als 5 Pro- zent der abgegebenen gültigen Hauptstim- men erringen, es sei denn, daß einer ihrer Kandidaten in einem Wahlkreis die absolute Mehrheit der Hauptstimmen erhält. Dieser Entwurf des Bundeskabinetts bedarf noch der Zustimmung des Bundestages und des Bundesrats. Werber für die Fremdenlegion sollen bestraft werden Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat beim Bundesrat einen dringlichen Gesetzentwurf eingebracht, der die Anwerbung von Deutschen in die Fremdenlegion unter Strafe stellen soll. Das Initiativgesetz wird voraussichtlich schon am kommenden Freitag den Bundesrat beschäf- tigen. Der Entwurf sieht vor, die Werber mit einer Gefängnisstrafe nicht unter drei Mo- naten zu bedrohen. Der unmittelbare Anlaß ist der Zwischenfall von Schweigen, wo Ende des vergangenen Jahres französische Gen- darmerie einer Gruppe von deutschen Frem- denlegionären gewaltsam den Grenzübergang nach Frankreich öffnete. Ein ähnliches Ge- setz ist bereits im Jahre 1950 im Bundestag eingebracht worden und wird seitdem im Rechtsausschuß im Rahmen des allgemeinen Strafrechtsänderungsgesetzes beraten. Eden: Keine unmittelbare Gefahr Washington über die Veröffentlichung der Meinungsumfrage besorgt London.(dpa/ UP) In einer Erklärung zu der britischen Verhaftungsaktion in der Bun- desrepublik sagte Außenminister Eden am Dienstag im Unterhaus, die Untersuchung der Angelegenheit werde einige Zeit in An- spruch nehmen. Das bisher vorliegende Ma- terial ergebe nicht, daß die Tätigkeit„dieser kleinen Minderheit von unbelehrbaren Nazis“ eine unmittelbare Gefahr für die demokra- tische Ordnung in Deutschland darstellt. Bis zum Abschluß der Untersuchung sei es aber nicht möglich, eine endgültige Erklärung über den Umfang und die Art der Tätigkeit jener Gruppe abzugeben. Es sei kein Aus- druck des Miß trauens gegenüber der Bundes- regierung, daß die britischen Besatzungsbe- hörden mit ihren besonderen Vollmachten und Verantwortungen in Deutschland im vorliegenden Fall rechtzeitig auf Grund der vorliegenden Informationen gehandelt hätten. Als der Abgeordnete Silverman(La- bour) die Versicherung verlangte, daß bis zur Klärung dieser Angelegenheit keine weite- ren Schritte in der„verheerenden Politik der Wiederbewaffnung der Deutschen“ unter- nommen werden, erklärte Eden:„Ich kann diese Versicherung nicht geben.“ Der britische Hohe Kommisasr, Sir Ivone Kir K patrick, unterrichtete Bundeskanz- ler Konrad Adenauer am Dienstag in einer Unterredung unter vier Augen über das bis- herige Ergebnis der Ermittlungen gegen die sieben verhafteten ehemaligen National- Sozialisten. Wie verlautet, ist mit einem Ab- schluß der Untersuchungen und Verhöre nicht vor zehn Tagen zu rechnen. Die sieben verhafteten ehemaligen Na- tionalsozialisten wollten einen Ein- Par- teien-Staat in Deutschland errichten, er- klärte ein hoher britischer Beamter am Dienstag in Bonn. Die Prüfung von rund 200 beschlagnahmten Dokumenten habe den Verdacht erhärtet, daß die Verhafteten in die Rechtsparteien der Koalition einsickern Wollten, um dann einen Ein-Parteien-Staat zu schaffen. Der verhaftete ehemalige NS- Staatssekretär Werner Naumann habe mit den früheren SS-Generalen Gille und Hauser in Verbindung gestanden. Der britische Beamte bestritt jedoch, daß schon Adenauer antwortet Ollenhauer „Deutsch- alliierte Verträge das Höchstmaß des Erreichbaren“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Für eine baldige Fortsetzung des Gesprächs zwischen Regierung und Oppo- sition sprach sich Bundeskanzler Dr. Ade- nauer in einem Brief an den Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer, aus, der am Dienstag in Bonn veröffentlicht wurde. Der Kanzler schrieb bei allen Meinungsver- schiedenheiten über den einzuschlagenden Weg bestehe doch Uebereinstimmung„in den Zielen der Außenpolitik in wesentlichen Punkten“. Er hoffe daher, daß eine weitere Aussprache nicht fruchtlos zu sein brauche. Auch von sozialdemokratischer Seite wird die Fortsetzung der Aussprache zwischen Regierung und Opposition im Prinzip gutge- heißen. Man glaubt allerdings nicht mehr, daß diese Gespräche noch vor den Neuwah- len zu einer echten Entschärfung der Ge- gensätze führen können Die deutsch- alliierten Verträge bezeich- nete der Bundeskanzler in seinem Brief als „das Höchstmaß des zur Zeit Erreichbaren“. Zu der Forderung der SPD nach neuen Ver- handlungen auf internationaler Basis mit dem Ziel der Schaffung einer Arbeitsgemein- schaft aller freien Völker erklärte Ade- nauer laut dpa, daß Verhandlungen dieser Art eine Teilung der Vereinten Nationen und damit ihr Ende bedeuten würden. Die Ansicht der SPD, daß die Wiedervereinigung Deutschlands durch die Verträge erschwert werde, wurde vom Bundeskanzler als nicht zutreffend bezeichnet. In seinem Schreiben sprach sich Dr. Ade- nauer auch gegen ein Gutachten des Bun- desverfassungsgerichtes über die Verfas- sungsmäßigkeit der Verträge aus. In dieser Schicksalsfrage des deutschen Volkes könn- ten nur solche Entscheidungen des Bundes- verfassungsgerichtes eine Bedeutung haben, denen allgemeine Rechtskraft zükomme. Eine vorzeitige Auflösung des Bundestages ist nach Ansicht des Bundeskanzlers nicht möglich. Eine Neuwahl würde so viel Zeit erfordern, daß deutsche Verbände frühe- stens 1955 aufgestellt werden könnten. Da- durch würde eine solche Lücke in die bis- herigen Verteidigungspläne des Westens ge- Tissen werden, daß die Westmächte daraus miiltärische Folgerungen ziehen müßten. Die Forderung der SPD nach Beibehal- tung des alten Wahlgesetzes und Beteiligung Wetsberlins an den Bundestagswahlen wurde von Dr. Adenauer ebenfalls abgelehnt. Beweise dafür vorlägen, daß die sieben einen Staatsstreich vorbereitet hätten. Das amerikanische Außenministerium hat — wie am Montag in Washington bekannt wurde— die amerikanische Hohe Kommission in Deutschland aufgefordert, sofort eine Ex-: klärung über die Umstände zu geben, unter denen die Veröffentlichung der„Uebersicht“ zustande kam, in der festgestellt wurde, daß angeblich ein großer Prozentsatz der deut- schen Bevölkerung den Nazi-Ideen keinen besonderen Widerstand entgegensetze. Amerikanische Beamte zeigten sich beson- ders besorgt über die Wirkung, die diese Veröffentlichungen auf Frankreich und die Niederlande ausüben muß. Die 1200 Deutsche, die im vergangenen Dezember befragt worden seien, könnten nicht Deutschland in seiner Gesamtheit repräsentieren. Das amerikaniche Hohe Kommissariat distanzierte sich am Dienstag von der Ver- öffentlichung der Meinungsumfrage. Der Bericht sei überhaupt nicht zur Veröffent- lichung bestimmt gewesen und sei nur einer von vielen, die aus anderen Quellen stammen und alle gegeneinander abgewo- gen werden. Die Schlußfolgerungen der Meinungstests„stellten nicht die Meinun- gen des amerikanischen Hohen Kommis- sariats dar.“ Todesurteil im bulgarischen Hochverratsprozeß London.(UP) Fodor Stojanoẽ-w Chri- stoff, Hauptangeklagter des letzten bulga- rischen Hochverratsprozesses, wurde am Dienstag in Sofia zum Tode verurteilt. Ein bulgarischer Volksgerichtshof sprach den Angeklagten schuldig, als führendes Mit- glied eines von Amerika finanzierten Spio- nageringes den Sturz der kommunistischen Regierung Bulgariens geplant zu haben. Neun Mitangeklagte erhielten Freiheitsstra- fen zwischen anderthalb und zwanzig Jah- ren. Das Bundeskabinett ernannte am Dienstag die 75 Mitglieder des neu geschaf- fenen Bundesgesundheitsrates Das Gremium steht dem Bundesinnenministe- rium als beratende Körperschaft zur Seite und kann Vorschläge für das deutsche Ge- sundheitswesen unterbreiten. Der Bundes- Zesundheitsrat wird in Kürze seine Tätigkeit aufnehmen. In der Bundesrepublik ist die Gesundheitsfürsorge grundsätzlich Länder- sache. 8 Bundesfinanzminister Schäffer kündigte àm Dienstag die baldige Auflegung einer Anleihe für den Lastenaus⸗ Sleichfonds an, nachdem die 500 Millio- nen Mark Bundesanleihe ein so günstiges Zeichnungsergebnis gebracht habe. Schäffer hat ferner dem Bundestag mitgeteilt, daß Leistungen an Geschädigte des Nationalsozia- lismus bis auf Ausnahmen steuerfrei seien. * Berlin soll auf Grund eines neuen lang- fristigen Arbeitsbeschaffungsprogramms 2 00 Millionen Mark Investitionsmit- te! erhalten. Der Gesamtbetrag der aus Gegenwertmitteln an Berlin gegebenen In- vestitionsmittel erhöht sich damit auf 874 Mil- lionen Mark. . 5 Die jugoslawische Regierung hat Dr. Hans KT OII das Agreement als außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Bundes- republik Deutschland in Belgrad erteilt. 8 r 8 Seite 2 Mittwoch, 21. Januar 1953 Plan oder Krise? Das Scherbengericht in der DDR ist in vol- lem Gange. Die Verhaftung bürgerlicher Re- Sierungsmitglieder, des Außenministers Der- tinger, Hausarrest für Nuschke und die Untersuchung gegen Versorgungsminister Hamann ist nur der sichtbare Ausbruch eines Vulkans, dessen Herd tiefer zu suchen ist. Seit Monaten rumort die Partei- Kontroll- kommission der SED gegen die Mitglieder der ehemaligen kommunistischen West- Emigrationen. Was seit Jahren allen zustän- digen SED-Spitzen bekannt war und seither keinen Anlaß zu Parteireinigungen bot— die Fühlungnahme dieser Emigranten mit Dienststellen der einstigen Verbündeten der Sowjetunion— gilt seit dem jüngsten Par- teitag der Bolschewiki als Kapitalverbrechen und beschäftigt die Staatsanwaltschaft Eben- So verbrecherisch gilt nun die Verbindung zu jüdisch- zionistischen Kreisen und das Ein- treten für die Belange naziverfolgter Juden. Ein Schrecken hat weite Kreise der Prominenz in der DDR erfaßt. Unruhig fragen sich die verantwortlichen Funktionäre des volks- demokratischen Regiments, wen der Bann- strahl morgen trifft, denn wer hätte nicht einen dunklen Punkt in seinen Personal- Akten. Was ist geschehen, und was veranlaßt Ulbricht zu solch massivem Vorgehen? Wäre es Abwehr gegen ausländische Gebeim- dienste und geheime Untergrundmächte, warum ließ es die Staatspolizei und die Staatsanwaltschaft erst zu einer so schein- bar ausgebreiteten Verschwörung kommen? Zwar ist es eine alte Gepflogenheit solcher Organe, erst zuzuschlagen, wenn sie sämt- liche Fäden in der Hand haben, aber es ge- hört immerhin eine gehörige Portion Gut- gläubigkeit und Arglosigkeit dazu, wenn man annehmen wollte, daß ein Regiment wie das kommunistische beinahe ein ganzes Jahrzehnt duldsam zugeschaut hätte, wie der Gegner sich fast in alle Poren des Staats- und Par- teikörpers einnistete. Eine solche Annahme ist unglaubhaft. Glaubhafter scheint es auf den ersten Blick, daß ein unerhörtes Ausmaß von Des- organisation in Versorgung, Landwirtschaft und Industrie die Regierung Ulbricht zur Partei- und Staatsreinigung zwinge. Auf der zehnten Tagung des Zentralkomitees der SED wurden Zahlen vorgebracht, die tat- sächlich einem verantwortlichen Staatsmann graue Haare machen könnten. Weniger als 50 Prozent aller wichtigen Positionen des Staatsplans seien in den ersten neun Monaten des Jahres 1952 erfüllt worden. Im Kohlen- bergbau beispielsweise wurden Schrämm- maschinen und technische Einrichtungen an- geblich nur zu 40 Prozent ausgenützt. Schie- berunwesen, Verschleuderung von Staats- mitteln, Eigenmächtigkeiten der Fachmini- Sterien, mangelhafte Versorgung der Bevöl- kerung, Fehldispositionen seien an der Ta- gesordnung und drohten den Vierjahresplan in eine Planlosigkeit zu verwandeln. Es war ziemlich massiv, Was die Parteikonferenz über die staatliche und wirtschaftliche Ver- waltung zu hören bekam. Die Verhaftung des Versorgungsministers Haman, die Flucht einer Reihe von Abteilungsleitern beim Land- Wirtschafts ministerium, der Zentralverwal- tung der Konsumgenossenschaften und bei den Versorgungsämtern der Bezirksverwal- tungen war die erste Folge dieser Kritik. Be- reitwillig nahmen die Gegner des roten Re- gimes und vor allem ein großer Teil der aus- ländischen Presse diesen Ball auf, den ihnen Ulbricht mit Vorbedacht zuspielte. Und dennoch war die Selbstkritik auf der Tagung des Zentralkomitees zwar nicht ge- rade ein dialektischer Trick, aber doch auch keine reale Analyse der wirklichen Zusam- menhänge. Als Stalin vor wenigen Monaten ein Referat über einige wirtschaftliche Grund- fragen auf dem Unionsparteitag hielt, da erkannten die wenigsten westlichen Beob- achter, daß seine so scheinbar wenig aktuel- len Ausführungen über objektive Gesetz- mäßigkeit der Wirtschaft und gewisse sub- jektivistische theoretische Entgleisungen ein Schwert über den Häuptern all derer war, die nicht erkannten, daß die Epoche wirt- schaftlichen Handelns aus politischen Zweck- mäßigkeitsgründen wie sie der„vaterlän- dische Krieg“ und die westliche Bundesge- nossenschaft notwendig gemacht hatte, radi- kal beendigt wurde. Nunmehr sollte weder der Staat, noch irgendeine militärische, Polizeiliche oder sonstige Autorität ein Ein- griffsrecht in den Planablauf der sozlalisti- schen Wirtschaft haben. Aus diesem Grunde wurde der oberste Plankommissar Wosne- senski und auch der allmächtige Chef der Geheimpolizei Beria bereits gemaßregelt. Das absolute Primat der Wirtschaft wurde ebenso eisern proklamiert wie das schon einmal, nämlich 1928, geschehen ist. Damals beendete Stalin die Rekonstruktionsepoche des Nach- kriegs mit der feierlichen Verkündigung des ersten Fünfjahresplans. Zu diesem Zwecke sagte er jeder Form von Versöhnlertum und Opportunismus aus politischer Zweckmäßig- keit den unerbittlichen Kampf an. Die Kam- pagne begann mit einem Schauprozeg gegen die Diversanten im Donezrevier, dem Schach- typrozeß. Die Verurteilten waren amerika- nische und jüdische Ingenieure und Intellek- tuelle. Zugleich begann der innerparteiliche Kampf gegen die Angehörigen der einstigen Westemigration oder der jüdischen Intellek- tuellenschicht als Versöhnler und Trotzkisten. Der Großteil von Lenins Mitarbeitern, Sinow- jew, Kamenjew, Radek, Smirnow, Lifschitz und auch eine Gruppe von Aerzten wurde in öffentlichen Schauprozessen liquidiert. Der Hauptvorwurf war immer wieder: Zusam- menarbeit mit westlichen, kapitalistischen Gruppen, Personen und Regierungen. Auch heute wieder hat Stalin die Rekon- struktionsepoche und alle Annäherungen an westliche Gruppen mit einem radikalen Machtspruch beendet. Verhandlungen mit dem Westen gibt es nur noch in der äußersten Parteispitze. Die Kommunistische Partei und die sowjetischen Staaten haben nur noch die Aufgabe des kompromißlosen Aufbaues der Sowiet wirtschaft. Soweit ein Nebenein- aniderleben von Sozialismus und Kapitalismus bejaht wird, geschieht es unter den Aspekten des verschärften Klassenkampfes. Das bedeu- tet, daß die Liquidation jeder Form von 5. 8 8 5 N 8 8 a 8. 3 55 25 8 8 88 8 8 8 15 2 MORGEN Mittwoch. 21. Januar 1933 J Nr. 5 wWestlericher Tendenz innerhalb des Sowijet- dice pie debe e e Im Bundestag nach der Pause a geführt wird, daß schon der Verdacht west- Inn lerischer Denkart, Sentimentalität oder Zu- indli er esordnung der ersten Plenarsitzung sich e geständnisse als Klassenfeindschaft verfolgt Empfindliche Punkte auf der Tag 8 5 8 Leber Wird. Der Prozeß der Konsolidierung des So- von unserer Bonner Redaktion 0 Wietblocks in sich und die Ausweitung der. 1 8 8 a e 920 Bonn. Der Deutsche Bundestag beginnt Absetzen von der Tagesordnung heißt zent gesenkt werden sollen. Der Steuerauz. 1 155 einem Lande auf alle sowietisierten Länder heute, Mittwoch, mit der 245. Plenar-Sitzung aber noch keinesfalls Beseitigung der Span- fall von 1,2 Milliarden soll durch die stel. bat d wird mit allem Nachdruck forciert. Was die Endphase seiner ersten Legislaturperiode. nungen und Probleme, die sich unter dem gende Wirtschaftskonjunktur aufgeholt wer. Leine immer in der Sowjetunion und im Sowjet- Eine große Arbeitsfülle bleibt bis zu den Som- Begriff Karlsruhe zusammenfassen lassen. den. Näheres siehe im Wirtschaftsteil) Mate block im Augenblick geschieht, es kann nicht merferien noch zu bewältigen. Zu den wesent- Erich Ollenhauer verlas vor den sozialdemo- mehr 8 isolierte 8 zufällige Erscheinung lichen Punkten gehören die Wiedergut- kratischen Abgeordneten das Antwortschrei- Zuckersteuersenkung e 2,80 Mark 8 betrachtet werden. Das Schauspiel im Osten machung nationalsozialistischen Unrechts, die ben des Bundeskanzlers, das zwar die Tür Das Bundeskabinett will die Zuckersteue: e mag im humanistischen Sinne noch so unbe- Ratifikation des Israel-Abkommens, die Ver- zu weiteren Gesprächen offenläßt, aber kei- jetzt um nur 2,80 Mark je Doppelzentner sen. c greiflich und grauenhaft sein, wir werden abschiedung des Bundesvertriebenengesetzes, nerlei Bereitschaft zeigt, von dem bisheri- ken. Durch diese Senkung sollen die Zucker- es bestimmt nicht menschlicher machen, wenn die Gleichberechtigung von Mann und Frau; gen Kurs der Vertragspolitik abzuweichen. fabriken in die Lage versetzt werden, de Eis Wir uns weigern, es in seinem Plancharakter aber sie alle werden überschattet durch den Pie Koalitionspartner haben mehr oder Landwirtschaft einen erhöhten Preis für ds rung zu begreifen und die richtigen Schlüsse zu innenpolitischen Kampf, der seit Monaten in weniger erkennen lassen, daß sie diese feste Zuckerrüben zu zahlen, ohne daß sich de wie ziehen. Hätte Napoleon seine Gegner und wachsendem Maße die Politiker in Anspruch Haltung des Bundeskanzlers billigen und be- Verkaufspreis für Zucker erhöht. Der Zucker. die E insbesondere die Russen nicht allsemt und nimmt und die Arbeitsfähigkeit des Hohen reit sind, ihm weiterhin jene Mehrheit zu rübenpreis soll von sechs Mark auf 6,50 Mam da d immerfort für Stümper gehalten, er wäre bei Hauses beeinflußt. Schon die ersten drei Ta- sichern, die ihm in der zweiten Lesung des je Doppelzentner heraufgesetzt werden. harm Leipzig so leicht nicht besiegt worden. gesordnungspunkte der 245. Sitzung berühren PDeutschlandvertrages und des Verteidigungs- Bundestag und Bundesrat hatten bereit Dr. RK. A. 5 ES 8. 1 vertrages zur Verfügung stand. n 55. um 1 Mark Di. — er gegen das Verhalten des Bundes- Wan! ö auf 26,50 je Doppelzentner zu senken. Der Arti : kanzlers im Streit um das Karlsruher Rechts- 1 Ae ee 1 e Bundesfinanzminister war jedoch nicht bereit 5 Naguib setzt Revolutionstribunal ein sutachten, und zwei Mig billisungsanträge der noch bewältigen muß, dürfte einen weiteren den hierdurch entstehenden Steuerausfall in gung Kairo.(UP) Der ägyptische Ministerprä- mne en en,. neuralgischen Punkt abgeben. Uberall, 80 Höhe von 55 Millionen Mark jährlich in Kauf ee ministers und schließlich noch eine„Gro 5 zum Beispiel jetzt auch in Italien, läßt sich zu nehmen. Das Kabinett ist der Ansicht, dab 15 r e r über Planun das Bestreben beobachten. das Verhältnis ine Senkung um 2,80 Mark ausreicht, um e; gest ung eines„Revolutionsteibunals“ mi- gen der Dienststelle Blank. i i 85 1 den Zuckerfabriken zu ermöglichen, einen West segeben, das gegen alle diejenigen Anklage in der Koalition hat sich die Neigung o Dag höheren Zuckerrübenpreis zu zamlen. De rond erheben soll, die gegen die Sicherheit der durchgesetzt, im Plenum durch Stimmen- die Parteien, die sich hierdurch benachteiligt Vorlage über die Zuckersteuersenkung geh Leib, Nation verstoßen haben. Schon wenige Stun- mehrheit eine Aenderung der Tagesordnung fühlen dagegen Sturm laufen, werden wir jetzt erneut dem Parlament zur Beschlußfas. Sagte: den später trat das Tribunal zum ersten zu erzwingen. Gewichtige Gründe sprechen auch in der Bundesrepublik erleben, sobald Sung zu. Verba. 1 Ar ür ei i hen. Der Kanzler be- 3 1 j 8 5 8 scheri Male zusammen, um gegen zwei Armeeoffl- für ein derartiges Norge die Vorlage, die jetzt das Kabinett verlas- Auslieferung oder nicht? 1 5 tonte am Montagabend vor dem Vorstand der 5. 8 und v ziere zu verhandeln, die sich„der Anstiftung 0 i 8 l sen hat, ins Plenum gelangt. Nach sozial- 5 1 Frau 8 8 f e e CDU/ CSU erneut die Notwendigkeit strik- 5 ö 6 5 Bonn.(UP) Die Bundesregierung Frau zur Rebellion innerhalb der Streitkräfte 8 5 demokratischer Meinung bedeutet sie nam 1 3 1 a tt 8. tester Zurückhaltung gegenüber dem Bundes- 1; 1. 1 1 beschäftigte sich in ihrer Sitzung am Dien. litten schuldig gemacht haben. Informationsmini- n 5 lich eine beträchtliche Benachteiligung der 5 8 2 8 verfassungsgericht. Tatsächlich ist es fast un-& 2 I ird tag erneut mit dem Fall der sieben aus dem ster Furad Galal hat mitgeteilt, daß von gli 1 5 SPD. Trotzdem oder gerade deswegen Wir. 5 15 Pred a möglich, von den Koalitionsparteien irgend- gie Koalition mit ihrer St enmehrheit holländischen Gefängnis Breda ausgebroche. De der letzten Verhaftungswelle 273 Offiziere, eine Aeußzerung zu dem Verfassungsstreit, e 13 nen Kriegsverbrecher, von denen zwei ge. gie eu 3 3 1. seinen vermutlichen Ausgang und die damit wu d 5 genwärtig in deutscher Haft sind. Eine En. Schecl Nisten rofken seien. Der Minister stellte verbundenen Fragen zu erlangen. Man will 5 11 scheidung über das Schicksal der in deutscher kest, daß verschiedene Gruppen bestanden den Richtern selbst Zeit und Möglichkeit für Bundeskabinett billigt Steuersenkung Hand befindlichen Ausbrecher wurde nich 255 hätten, die„Unruhe“ schufen. Doch die Be- eine unbeeinflußte Urteilsfindung lassen. Ein Bonn.(UP/ dpa) Das Bundeskabinett bil- getroffen. Es wurde aber beschlossen, erneut auf di mühungen aller dieser Gruppen hätten nie- Aufwerfen der ganzen Problematik in einer ligte am Dienstag grundsätzlich die Pläne des mit der holländischen Regierung Fünlung Jautet. mals Ausmaße erreicht, die es rechtfertig- Plenarsitzung würde, so fürchtet man, nur Bundesfinanzministers für eine kleine Steuer- aufzunehmen. Dollar ten, von einem geplanten Staatsstreich zu noch einen Scherbenhaufen übriglassen, wo- reform, in deren Rahmen die Einkommen- 5 8 Deuts⸗ sprechen. ran auch die Sp kein Interesse haben dürfte. steuertarife um durchschnittlich etwa 15 Pro- Kampf um De Gasperis Wahlrechts. vorlage vor dem Abschluß Die ibund der Lei 5 5 Er Teil Rom.(dpa) Der seit Wochen andauernde und an der Leine f m parlamentarische Kampf um die Wal. Alumi . 2. 8 8 85 8 5 reformvorlage der italienischen Regierung 8 2 5 Die Ländervereinigung gab Niedersachsen eine führende Position im Bund neigt sich dem Ende zu. Nach einer Pausen- 82 Von unserem Reisekorrespondenten Emil Schäfer 1 i eee eee 5 5 1— 1 In Niedersachsen, Mitte Januar lands. Noch zögerten sie mit präzisen Weise durchaus ihren Wert haben; jedoch der am Samstag von De Gasperi gestellten 1 Staatsrechtlichen Entschlüssen. Zusammen- können sie nicht den Tatsachensinn narkoti- Vertrauensfrage— erwartet. Ein n 5 1 N 18 5 hanglose Provinzen existierten neben Re- sieren. Braunschweiger, Oldenburger und Die Kommunisten und ihre linkssozialist.“ das Pl gar dreisi. ee n 2 glerungsbezirken. Dann aber, im Sommer Hannoveraner sind viel zu nüchtern, als daß schen Verbündeten, die die Vorlage erbittet verein Ohre da 1 5 3 N 1946, rafften sich die Engländer auf. Sie sie nicht einsähen, was ihnen der„Dreibund“ bekämpfen, haben mit Dauerreden in de botte a 8 Braunschweig-Helmstedter Braun waren Optimisten und sagte sich, Hanno- in Wirklichkeit bedeutet. Gerade soeben hat Kammer bisher eine Abstimmung über die o 8 5 veraner, Braunschweiger und Oldenburger das niedersächsische Kabinett den ordentli- Vorlage verzögert. Es gilt jedoch als sicher, Der raumbahnen 110 das Profil des ostnieder- könnten unter Umständen ganz gut mitein- chen Haushaltsplan für das Jahr 1953 ver- daß die Mehrheit des Hauses die Wahlrefom Sichert 0 ander auskommen. So entstand der„Drei- abschiedet. Er weist mit seinem Volumen von annimmt. 5 ende i Stillen inen dd Wadern mildert diese bund“ zu beiden Ufern der Leine. Aus den 1,3 Milliarden Mark aus, welche Möglichkei- Aus Angst vor einem Ueberraschung ae 85 harten Züge ein wenig ins Lyrische, aber im ehemaligen Ländern Braunschweig und ten im niedersächsischen„Dreibund“ stecken. mansver wagte in den letzten zwei Tagen nageta S 1 N 5 Bezirk Oldenburg und der Provinz Hannover Sichtbar wurde der Vorteil der Länderver- und Nächten niemand, das Kammergebäud 5 55 Eti 8 8 5 58 1 f it. dessen wuchs das neue Land Niedersachsen. Es einigung ganz besonders vor zwei Jahren, als zu verlassen. In der Nacht hatten Regierung shmut 88* 1 8 N 5 5 5 reicht vom Harz bis zum Emsland. Niedersachsen den Präsidenten des Bundes- parteien und Opposition Wachtposten einge. bebt e d deen nin Sede ais b in Sebi uin dee ee, e ee ene ee ee ne 5 e 8 1 5 von dem starken Nordrhein-Westfalen ge- und vorzeitiger Abstimmung die schlafende 5 drücke sie der Winter, kauern sich die nung ist auch ein weites Problemfeld. chickt war, und Dr. Hans Fhard, den das Abgeordneten schnell zu alarmieren Oester Bauernhäuser in das ebene Laud. Weit und Wenn Ministerprästdent Heinrich Kopk in zweit röhte Bundesland Bayern 8 a Bewaffnete Polizeieinheiten nahmen ten, di. breit keine Schornsteine. West-Niedersachsen seinem Arbeitszimmer im Regierungs-„ een eee 1 1085 1 41 5 Tang! Veltge 2 ˖ Uri 1 Gesicht baude in Hannover die Karte des von 20g sogleich Hinrich Kopf in jedem Sinne als Dienstag in Rom über 1000 Demonstrant grert ban Aus tüchtig 835 88 8 e N Landes betrachtet und die Kopf in den Bundesrat ein. Niedersachsen 5 55 1 1 wa eee r N 8.. 828 b. stand ein Jahr lang im Protokoll des Bundes protestierten. Das Parlamentsgebäude wil Niedersachsen in einem Tag von Osten nach Denkschriften aus allen Teilen Niedersach- 1 von starken Polizeieinheiten bewacht. Das Westen durchqueren will. Aber vielleicht sens liest, mag er manchmal schwer seuf- Der von den Ronimunisten für D 155 nur so, im schnellen Wechsel der Impressio- zen. Das Land ist ohne Volksbegehren und f f fe Istreik ist in Rom nad pen nen, kann man die Unterschiede erkennen. Befragung entstanden. Braunschweig will 5 Dicht 8 5 iter Vorhang„ Genera„ 20 bb empor. i 5 e f 07 l 1 Die Schlüsselposition Niedersachsens wurde Mitteilung amtlicher Kreise nur au Es ist, als schlage man Seite um Seite in seine historischen und wirtschaftlichen In- 8 0 5 30 Prozent befolgt worden. In ganz Italia den st einem Buch auf. Und tatsächlich ist es ein teressen gesichert wissen, in Oldenburg da- auch offensichtlich, als im vergangenen Som- fanden am Dienstag von der Linksoppositio Arbeit 8 5 f j 5 1 8 8 mer der„Bosheitsgraben“ von Hof bei Lübeck 5. let spannendes Buch. Zu seinen Kapiteln ge- gegen ruft man mitunter gerne nach i 5 1 18 ellen Fünidsebuüngen segen die hören nicht nur die geschichtlichen Kon- der Abtrennung. Nur die Hannoveraner noch tiefer und unüberwindlicher wurde. Da- 5 55 5 15 Sen seg struktionen und wirtschaftlichen Statistiken, schmunzeln, weil ihre Stadt Regierungssitz mals, als die Disharmonie der zerrissenen retormvor e Dre wann nt e den ee auc eee en aasee ie. endete, geg, 1 i 1— f 5 o. leben Eier wahre cbeinilen t s herb der starkes Gewieht im Bund geblete plötzlict Lererögterten— ja, damals gesen Israel ves u Ansatzpunkt zum Verständnis der Position Im Ganzen betrachtet, hat sich der Drei- Wußte man in e das 15 Jerusalem.(UP) In einer stürmischen 8. pverletz Niedersachsens in der Bundesrepublik. pund“ bewährt. Was in Südwestdeutschland eine Strecke von 548 Kilometern an das zung beschloß das israelische Parlament ai mit der Vereinigung von Baden und Würt⸗ 0 e 385 Montag, die antijüdische Politik des 11 Die Braunschweiger, Oldenburger, Hannoveraner temberg mit grobem Verschleiß mühsam er- es bedeutet, 1 onn Stimme 1 wie sie aus der kürzlich erfolgten Verhaftus dag si- Sicherlich ist in den vergangenen Jahren rungen werden mußte, hat in Niedersachsen 3 e. 1 5 von mehreren führenden sowjetischen Ae aug Ge vielfach die Erinnerung an die Zeit, da Nie- längst seine Feuerprobe bestanden. Gewig, 9a. 3 815 1 5 05 e 0 n ten jüdischer Herkunft ersehen wird. seinel lar bes dersachsen ein Land geworden ist, ander- der eine oder andere Opponent steht manch- ausgetenen., Die one mergebiete, die von Ausschuß für außenpolitische Fragen u ber v wärts ein wenig verwischt worden. Damals, mal grollend vor dem Grabmal Heinrichs des fr 5 1 N. überweisen. Sendie kurz nachdem Feldmarschall Montgomery Löwen im Dom zu Braunschweig und denkt 3 9 n Wa 5 8855 7 5 Auſzenminister Moshe Snarett d ein K. mit seinen Divisionen in die norddeutsche an die verlorene Eigenständigkeit ebenso wie 8 55 5 0 5 7 8 5 klärte vor dem Parlament:„Alle Nai Röntge Tiefebene hineinigestoßen war und die sein Mitbürger in Oldenburg im Anblick des nach Westen orientieren. Dadurch 565 N den Antisemitismus, wo immer er e 8 Aera der Militärgouverneure begonnen ehemaligen großherzoglichen Schlosses der 3 5 2 zu rechtfertigen, werden als Feindselicte fein 1 f 1 f j den zum Beispiel die Frachten höher und auch Israel hen.“ E twortete ii 8 hatte, studierten die britischen Verwal- Vergangenheit nachtrauert. Das sind lands f 5 f gegen Israel angesehen. r antwor nahmt bangsottlatene die Geschichte Norddgutsch mehnschaktliche Gefühlskerätte, die suf ihre der Wette werd wien auen ane rumchen diser Klarsteluns aut die Anaänine er ngsoffiziere die Geschichte Norddeutsch⸗ g Entfernungen gehemmt. Hier nun zeigt sich eines kommunistischen Abgeordneten, de chmu das Gewicht des„Dreibundes“ und der Vor- zur Empörung der Mebrheit des Hauses dt 3 teil, ein starkes und einziges Land zu sein. 18 erhobenen per Es regt sich wieder in Steinwerder e e e dee e Sorgen e een e e e t el Nee d Beschuldigungen bekräftigte. 1— 5** 2 22 3 3 ag mit gröherem Na u vor dem ganzen Die Verhaftung von Dr. Lajos Stöeck'“ Die Aussicht auf Arbeitserlaubnis für. demontierte Werft Blohm& Voss Bund ausbreiten zu können, ist die Möglich- ler, dem Vorsitzenden der jüdischen Ge. Von unserem Korrespondenten G. K. in Hamburg keit geboten, innerhalb der Landesgrenzen meinden in Ungarn, hat— wie dpa 1 r 7 f 0 1 ch in Wien eingegangenen Berichten une H„im Januar fungsprogramms beschäftigt sein. Dann erst manches Arrangement des Ausgleiches und na. g 10 5 Kälin. dem Bau 8 Docks begonnen Ausweichens zu treffen. din een denen ee ee eure Inn Herbst 1950 Waren die letzten Demon- erden. Aber es ist ein Anfang. Die direk- Stöckler hatte an bedürftige Juden Hilfsge Wir. tagesprengungen auf dem Werksgelände von 105 Krie 85 18 1 1 11 50 Millionen Der Bogen ist in Niedersachsen weit ge- der aus dem Dollarfonds des„Joint P einer Blohm& Voss in Hamburg beendet. Die Ar- Mark u 5 die Demontageschäden mit 78 Mil- spannt. Da ist die mannigfaltige Industrie, die bution Committees, einer karitativen. die Scl beitsstätte von über 14 000 Menschen exi- lionen Mark angegeben. Agrarwirtschaft und auch die landsmann- schen Organisation in den SA, in e 10 manche stierte nicht mehr. Stillgelegt war die letzte Als die Gründer Hermann Blohm und schaftliche Struktur mit ihren Unterschieden. über 10 000 Dollar verteilt. Wie man in 00 dingt is Drehbank, ausgeglüht der letzte Schmiede- 1 i 1 1 erfährt, werden fortan über zehntausen Treckel f 80 2 Ernst Voß, noch auf englischen Werften be- Niedersachsen ist ein Land des Kontrapunk. a 0 ofen. Der Name dieser Werft, einst der größ- 211 g f 5 1 f 45 ungarische Juden der Hilfe von seiten d fert? „ 8 5 ten des Kontinents die in den ihren ner schäftigt waren, faßten sie den Plan, eine tes. Mehrstimmig, oftmals gestörter Akkord, Joint“ der im Zusammenhang mit de schinen kruchtbarsten Arbeit eine„Europa“, eine große Seeschiffswerft in Hamburg. errich- selbständige Gegenstimmen— jedoch im„Aerzteverschwörung“ in der Sowjietunt Gibt es „Bismarck“, die„Cap Arcona“ und die„Va- 1 3 888 2 1 1 Ganzen melodisch und rhythmisch. Das ist das als„amerikanische Spionageorganisation' ge schaft? 2727õͤ MWackat⸗ Land zwischen Harz und Bourtanger Moor. kennzeichnet wurde, verlustig gehen. den Ar F000 ͤ P Seschul gestrichen. Was der Bombenkrieg noch übrig⸗ 8 i 5— heitsge! gelassen hatte, war demontiert. Zurück. 3 duürden 1000 und 10 000. Kurz 1175 re ben Schutt, Trümmer, Schrott— aber au 7 1 E 3 f 1 nick die Hoffnung, daß doch einmal wieder an das 1 e e rlere an d E— rau 88 2 ber verfein. Vergangene angeknüpft werden Könnte. Bert. Vor ihrer Zerstörung nahm sie einen ö 15 80 Für Rudolf Blohm, den Seniorchef der Raum von 600 000 Quadratmetern ein. Als die 5 i 5 585 en Werft, kam die Nachricht überraschend, daß Direktoren der Firma und Rudolf Blohm vor„Vier Wände— und ein neuer Staat“ tiv darstellen will, muß man erwähnen, 10 r sc jetzt vom alliierten Sicherheitsamt die Er- ein britisches Gericht gestellt wurden unter Von der Indischen Botschaft in Bonn erhiel- nicht nur Menschen des einen Landes 1 0 Die iaubnis erteilt werden könne, wieder Schüfte, der Anklage 41 der 10 000 Zur Demontage be- ten ir prangen urig: VVV werden reparaturen vorzunehmen. Noch einige Tage stimmten Maschinen unter Verletzung der Wir haben den unter der Ueberschrift 1 as del, Cemein zuvor wurde in einem Gespräch mit dem Kontrollrats bestimmungen vom Werftge- 37 6 neuer Staat an ace Volk D Blickpunkt al Sie da Hamburger Senat die Möglichkeit zur Wie- lande entfernt zu haben, nahm ganz Ham- iorgen“ gedruckten Artikel. schen möge. Nur dann ist es möglich, Formen deraufnahme der Arbeit als völlig ausge- burg an dem Verfahren teil. In den Gedan- Offensichtlich sind Sie 5925 einseitig unter- Schaffung echten Verständnisses unter d zerstöre schlossen angesehen. Erteilt ist die Erlaubnis ken der Menschen ging es aber nicht nur um richtet; denn Sätze wie:„Tausende von Mos- Völkern beizutragen.“. dem Le auch jetzt noch nicht, aber das Alliierte die vielleicht unbefugt verlagerten Maschi- lems wurden in den Straßen der indischen Jon Pr. Siri d. egen de des an Sicherheitsamt hat neue Anweisungen über nen, vielmehr um die quälende Frage der Städte niedergemacht“! oder„Deine Schwester Botschaftssekretär für Presse und Portun⸗ die Industriekontrolle in Deutschland erhal- Notwendigkeit dieser Demontage überhaupt gt. ermordet, dein Bruder ist tot, und dein 8 And, de ten, und der britische Hohe Kommissar hat mit allen ihren schwerwiegenden Folgen. Schwager.. deuten darauf hin. Diesen Brief haben wir gerne wiedergen Selbstär daraufhin der Werft nahegelegt, ihren krü⸗ Noch schießt zwischen verrostetem Blech, A 0 3 28 88 bedauern, wenn der ben, weil auch uns nicht daran gelegen 1 1 auerns her vergeblich gestellten Antrag wieder vor- verbogenen Eisenträgern und Trümmern das Eindruck erwecken würde.. 5 2 f 1 e L die und un e 4 8 a 115 1 in 0 0 Höhe. 80 schon in Kürze Indien nach Pakistan flüchtenden Mohammeda- e möc 155 n ne der ersten Fragen, die nun zu klä- wird hier wieder neues Leben einkehren und ner Not und Elend zu ertragen hatten. Ich t. h Aarguf. es in de handen ren sein wird, ist, womit überhaupt Schiffe jetzt hofft man, eines Tages werde es wieder möchte an dieser Stelle nicht Ader auf die 8 55 1 8 350 h 0 verhalt. repariert werden sollen. Fürs erste hat der wie früher sein: Tausende von Arbeitern Ursachen eingehen, die zur Teilung des Sub- indischen Botschaft Bezug nimmt, auch u, die Ver Hamburger Senat für die Aufräumung der strömen in den frühen Morgenstunden durch kontinents Indien Zekührt und unendliche Not„Die Hindus verließen unser Land und Eine allt pe bis auf die Fundamente gesprengten alten den Hamburger Elb-Tunnel oder fahren mit e e haben. Bie indische Regierung und nach Indien. Viele wurden getötet. In wenne, lichen Anlagen 1½ Millienen Mark zur Verfügung den zahlreichen Barkassen hinüber nach 3 Volk bedauern zutiefst diese Folgen der Monaten wurden in Indien und Pakistan cher M Zestellt. 600 Arbeiter werden dabei im Rah- Steinwerder zu ihren Arbeitsplätzen auf der 0 1 8 5 8. 5 8.. ieges l 5 g 5 5„. Währen. es ganzen zweite eltkrie 1 men des Hamburgischen Arbeitsbeschaf- großen Werft. kommen. Wenn mem aber die Ereignisse objek- loren haben.“ 8 85 Die Redab!“ N Nr. 17/ Mittwoch. 21. Januar 1983 0 Was sonst noch geschah In den kommenden 48 Stunden wird es sich entscheiden, ob Marius Renard mit dem Leben davonkommt. Der 16jährige Junge hat eine schwere Nierenoperation hinter sich, bei der ihm eine der Nieren seiner leraus. Mutter transplantiert worden war. Remard e stel. hat den kritischen 20 Tag, den bisher noch it Wer. feiner der auf diese Weise behandelten Pa- 110 tienten überlebte, überstanden. Unmittelbar lark danach aber stellte die mütterliche Niere re Funktionen ein. Die Aerzte sehen 2 schwarz für das Aufkommen des Jungen. zucker. 8 en, der Ein Drittel der französischen Bevölke- für de rung leidet zur Zeit unter Grippe. Doch— ch der wie Gesundheitsbeamte mitteilen— stellt zucker. die Epidemie keine sonderliche Gefahr dar, 0 Mark da die Krankheit in den meisten Fällen n. harmlos verläuft. bereit; r Mark Die Vereinigten Staaten werden gegen- „ Der wärtig von einer Grippe-Epidemie heimge- bereit, sucht, die in vielen Gegenden zur Schlie- sfall in gung der Schulen geführt hat. n Kauf* 9 0 In der amerikanischen Stadt Weston 5 einen Westvirginia) band sich der 47 jährige Ray- 1. Die mond MecCray fünf Sprengpatronem um den 8 gell Leib, ging zu seiner geschiedenen Frau und lußfas. sagte:„Paß auf, was jetzt geschieht!“ Dann verband er die Patronen mit einer elektri- schen Batterie und wurde vor seiner Frau und vier Gästen in Stücke gerissen. Seine rung Frau wurde schwer verletzt. Die Gäste er- Diens. litten leichte Verletzungen. us dem 25 proche. Der amerikanische Geheimdienst warnte vel ge. de europäischen Polizeibehörden vor einer de Ent. Scheckfälscherbande. Diese soll insgesamt utscher 56 300 Dollar durch die Einlösung von zwölf e nich gefälschten Schecks eingesammelt haben, die erneut auf die Export-Import-Bank in Washington ünlung lauteten. Schecks in Höhe von 1000 bis 20 000 Dollar seien in der Schweiz. Portugal, Deutschland und Spanien eingelöst worden. echts.* 5 Die Londoner Untergrundbahnen stellten uernde einen„Silberzug“ in Dienst. Er besteht aus Wal. AMuminiumwagen ohne Aunstrich. Die Bahn- zierüng verwaltung Will ausprobieren, ob bei der- 1 artigen Zügen der Anstrich überhaupt ge- N spart werden kann. Die bisher benutzten 1211 mi Stahlwagen sind rot gestrichen. stellten 5 Ein Saphir und 258 Brillanten schmücken zalisti.. das Platinarmband, das die belgische Adels- rbittett vereinigung der Prinzessin Josephine Char- in der botte als Verlobungsgeschenk überreichte. der die* sicher Der österreichische Staatssekretär für reton sicherheit. Graf(OEVP) warnte am Wochen- hung ende in verschiedenen Wahlversammlungen 1 die österreichische Bevölkerung vor Spio- 90 e dagetätiskeit für die Besatzungsmächte. Den i Besatzungsmächten riet Graf,„für diese einge schmutzige Arbeit eigene Leute ins Feuer Debatt schicken“ und fragte sie:„Warum, zum 1 Teufel, benimmt man sich nicht endlich in Oesterreich so, wie man es von Großmäch- 5 2 ten, die den Frieden garantieren wollen und an Veltseltung für ich in Anspruch nehmen, vorlage gehwgrten würde. 728 15 1 Das Tragseil einer Drahtseilbahn in der jenstzz Nahe von Chiavenna in den italienischen u 10 Alpen riß, als die Kabine mit fünf Arbeitern 20 bs emporgezogen wurde. Die Kabine stürzte Italien den steilen Hang hinab. Zwei italienische 50sitin Arbeiter wurden getötet, drei schwer ver- Wall“ letzt. 85 Drei Eisenbahner kamen ums Leben, als keit das Dach eines Lokomotivschuppens in der Vordwestspanischen Stadt Monforte de Le- mos zusammenbrach. 11 Eisenbahner wurden zen Si ferletzt. drei von ihnen schwer. ent an 1. an Die indischen Zollbehörden teilten mit, 1 Aer. daß sie im Bauch · von sechs Schmugglern Sein aus Goa Gold im Wert von über 10 000 Dol- en lar beschlagnahmt hätten. Sie waren vor- 5 her von der Ankunft der Schmuggler ver- tt e. dändigt worden und schickten sie sofort in such in Krankenhaus zur Purchleuchtung mit Juftil, Röntgenstrahlen. Es stellte sich heraus, daß lige eder Schmuggler in seinem Bauch zehn ete, deine Goldbarren hatte. die beschlag- rungen dehmt wurden. Wie verlautet. hatten die en, d Schmuggler sich jahrelang mit Vogaübungen 868 dl trainiert, um Gold möglichst lange in ihrem 0 Körper zu halten. töck 8 en Gr eldet- n unte. sgelbet ige Wr sprechen mit Recht immer noch von h emer Flucht aus der Landarbeit, die durch un, die Schwere und die Unannehmlichkeiten he 10 mancher land wirtschaftlichen Arbeiten be- n dig aimet ist. Warum wird 2. B. nicht mit jedem 1 Trecker ohne weiteres das Schutzdach gelie- 9 kert? Werden alle landwirtschaftlichen Ma. nit 10 ſchinen auch von Arbeitsärzten geprüft? N Glbt es solche Arbeitsärzte in der Landwirt- ones cchakt? Fabrikärzte werden vermutlich in den Arbeitsverrichtungen der Fabrik so weit Zeschult, daß sie in der Lage sind. gesund- heitsgefährliche Vorrichtungen aus Erfah- zung rechtzeitig zu erkennen. Die Maschine zt nichts anderes als die verlängerte und zerkeinerte Hand des Arbeiters. Er soll ihr err sein, ihm soll sie dienen. Bei der Ma- N dchinenprüfung haben also die Arbeiter ein en, 1 ehr schwerwiegendes Wort mitzureden. elbe Die Maschine muß aber auch beurteilt Ferden vom Standpunkte der menschlichen s del Femeinschaft, in die sie hineingestellt wird. nkt 1 de darf die Gemeinschaft und wertvolle ch, 05 en ihres Lebens nicht stören und nicht er. Wer eine Maschine baut und sie 85 Landvolk zur Verfügung stellt, muß Kun so auch auf diesem Gebiet seine Verant- baortung fühlen Wenn wir uns darüber klar nd. daß für das Leben unseres Volkes ein verh. . MORGEN Seite 9 Tuberkulose, eine„soziale Krankheit“ a Bakteriologe R. Jules Dubos über die, weiße Plage“/ Kameliendame, Essig und Zitronensaft René Jules Dubos. bekannter französi- Scher Bakteriologe und jetzt Mitarbeiter des Rockefeller-Instituts, betrachtet die Tuber- kulose als seinen persönlichen Feind. Diese tückische, schleichende Krankheit raubte ihm seine Frau aus erster Fhe und streifte züt ihrem tödlichen Hauch dann auch seine Assistentin, die ihm zur zweiten Lebens- gefährtin wurde. Dubos begann seine wissenschaftliche Laufbahn am Nationalen Landwirtschaft- lichen Institut in Paris, arbeitet dann in leitender Stellung am Internationalen Land- Wirtschafts-Institut in Rom und kam 1924 nach den USA, um an der Rutgers- Universi- tät seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse durch den philosophischen Doktorgrad zu er- Sänzen. Ein Jahr nachdem ihm der erste amerikanische Ehrendoktor und andere glänzende Auszeichnungen für seine For- schungsverdienste verliehen wurden, stand der Gelehrte 1942 am Grabe seiner Gattin; acht Jahre war er mit Marie Louise Bonnet sehr glücklich gewesen. Nun setzte er seine ganze Kraft ein, um den großen Feind wirk- Sam zu bekämpfen. 1946 reichte ihm Letha Jean Porter die Hand: auch sie wurde ein Opfer der winzigen Bezillen. aber blieb als Helferin und Kameradin bei ihm. Mit ihr zusammen schrieb der nun 51jährige Medi- ziner sein Buch über die weiße Plage“. Dubos erforschte die Wirkung der Anti- biotika, besonders des immer noch im Streit Segen die Tuberkulose erfolgreichen Strep- tomyein. Dennoch glaubt er nicht, daß Dro- gen dieser Geißel der Menschheit ein Ende setzen können. Er hält sie vielmehr für eine „soziale Krankheit“, eingebettet in den wirt- schaftlichen und gesellschaftlichen Mecha- nismus unserer Zeit. Sie gedeiht nur in einem bestimmten Klima der Gesellschaft, verändert Gefühl und Intellekt der Betrof- fenen und wird wiederum von diesen rück- wirkend beeinflußt. Romane und Gedichte spürten einst die- sem„sanften Leiden“ nach,. auf der Bühne und in den Journalen wurden ihre Psychologischen Effekte ins Literarische er- hoben. Benehmen und Geschmack paßten sich ihr in neuer Mode an. Die Kamelien- dame“ strahlte mit dem Namen von Alexan- der Dumas als Schönheitsideal des Pariser Genußlebens auf. Damen und Dienstmäd- chen liebten es,„interessant“ auszusehen. Ihr „romantisches Vorbild“ war zerbrechlich, todesnah und von überschatteter Leiden- schaftlichkeit, mit tiefliegenden glänzenden Augen, blaß und von verlorener, empfind- Samer Mattigkeit. Um ihm nachzueifern trank das schwächere Geschlecht Zitronen- saft und Essig, ein seltsamer, sehnsüchtiger Kult. Diese uns pervers anmutende, buchstäb- lich krankhafte Sentimentalität wandelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in ein neues Verhältnis zur weitverbreiteten„Aus- zehrung“.„Tb- Gespenster“ in den Elends quartieren der Großstädte, hohlwangige, da- hinsiechende Elendsgestalten— sie wurden nicht mehr wie die„Boheme-Mimi besun- gen. Der Kreuzzug gegen die„Industrie- Sünde“ begann. Robert Koch entdeckte 1882 den Tuber- kelbazillus. Die schon vorher geahnte an- steckende Wirkung des heimlichen winzigen Mörders wurde offenbar. Viele Autoritäten Aber bestanden auf der Erblichkeit des Uebels oder seiner Verursachung durch Kli- ma verhältnisse. Dubos führt dazu an. daß die höchste Tuberkulosesterblichkeit bei den Eskimos in der nördlichen Arktis, den Ban- tus im trockenheißen Afrika, den Hindus im tropischen Indien, den Weißen der Insel Zypern und in einigen Gebieten Lateiname- rikas herrscht. Aber eine niedrigere Sterb- lichkeitsrate gilt in den gleichen Gebieten bei gleicher Rasse für besondere Gruppen mit hohem Lebensstandard Sauberkeit von Körper, Kleidung und Wohnung, sonnige Räume, frische Luft, Diät, körperliche und geistige Ruhe ohne Ueberarbeitung und Ja- gen nach Leistung und Besitz. Gemein- schaftsgeborgenheit— das sind die Waffen gegen die Tuberkulose. Die Menschheit braucht nur Seife. Dro- gen und Immunisierungs-Medizinen, sondern eine neue Form ihres Miteinanderlebens in Arbeit und Frieden. Erst dann werden wir die„Kameliendame“, und nach der Senti- mentalität auch die unheilige Nüchternheit Völlig überwunden haben. 82 K. A. William Eine Welt ohne Krankheiten Durch Viren hervorgerufene Krankheiten schwer zu bekämpfen/ Chemo-Medizin berechtigt zu Hoffnungen Viele Krankheiten des Menschen, die ihre Ursache in fehlerhafter Ernährung ha- ben, können heute bekämpft Werden, weil diese Mängel genau erkannt und durch Ausgleichen oder Ergänzen der Nahrung beseitigt werden können. Nährstoffkonzen- trate oder synthetische Zusätze, in denen alle für die körperliche Entwicklung nötigen Stoffe enthalten sind, liegen im Bereich des Möglichen. 1 Auch bei der besten Ernährung ist der Mensch jedoch zahllosen durch Bakterien, Viren oder Pilze hervorgerufenen Erkran- kungen und Altersleiden unterworfen, von denen manche bisher allen Bemühungen der Wissenschaft getrotzt haben. Bis vor einem Halben Jahrhundert waren nahezu sämtliche Heilmittel pflanzlichen oder tierischen Ur- Sprungs, vielfach handelte es sich dabei um wirksame Stoffe, die Aerzte des Altertums bereits entdeckt hatten. Inzwischen aber hat der Chemiker viele dieser heilsamen Verbindungen auf synthetischem Wege dar- gestellt und dabei Erkenntnisse gewonnen, die ihm die künstliche Herstellung anderer, den natürlichen Stoffen überlegener Mittel ermöglichen. Eine bewündernswerte Vielzahl von Me- dikamenten steht bereits zur Verfügung. Dennoch werden Jahrzehnte vergehen müs- Seti, Ehle die Gesetze der Chemotherapiè ein- gehend erforscht sind und eine entspre- chende Basis für die Entwicklung neuer Heilmittel gelegt ist. Obwohl die kompli- zierten Serien und Kombinationen chemi- scher Umsetzungen in der Zelle allmählich aufgeklärt werden, ist unsere Kenntnis von der lebenden Zelle, in der sich unaufhörlich jene chemischen Prozesse abspielen, die den Lebensvorgängen zugrundeliegen, noch sehr unvollkommen. Aber früher oder später werden auch die Funktionen der kranken und gesunden Zelle genau bekannt sein. Und schon jetzt, während diese Grundlagen- korschungen allmählich fortschreiten, wird mit Hilfe der bestehenden Verfahren inten- siv nach wirksameren Medikamenten ge- sucht. Viele der am schwersten zu bekämpfen- den Krankheiten werden durch Viren her- vorgerufen beispielsweise Schnupfen, Grippe, Kinderlähmung, Mumps oder Ma- sern, für die es heute noch keine zufrieden- stellende Behandlungsmethode gibt. Daß die Forschungen auf diesem Gebiet im Gegen- satz zu dem der bakteriellen Erkrankungen bisher nur zögernd fortschritten, hat seinen Grund im Fehlen einer geeigneten Labora- toriumsmethode und von Tierversuchen Zzur Bestimmung der Wirksamkeit einer chemi- schen Verbindung gegen ein bestimmtes Virus. Bakterien können im Laboratorium auf Gelatine gezüchtet werden. Viren lassen sich jedoch nur in lebenden Mikroorganis- men oder Geweben vermehren. In den nächsten Jahrzehnten wird die Forschung jedoch die schwere Aufgabe lösen und durch die Auffindung virusbekämpfender Stoffe ein neues Kapitel der Medizin aufschlagen. Wenn es auch unwahrscheinlich ist, daß es je eine vollständige Heilung für Alters- krankheiten wie Arterienverkalkung, Krebs oder Herzleiden geben wird, so wird doch die organische Chemie Stoffe liefern kön- nen, die imstande sind, die Anfälligkeit für diese Erkrankungen zu verringern. Mit der Vertiefung unserer Kenntnis der Zell- physiologie und mit wachsendem Verständ- nis der chemischen Struktur des Gewebes wird die Veränderung der Zelle durch che- mische Beeinflussung möglich werden. Be- reits jetzt sind bestimmte Hormone und an- dere chemische Stoffe bekannt, die sowohl auf deri physischen als auch auf den geisti- gen Zustand des Menschen einwirken. In allen Teilen der Welt arbeiten heute Chemiker an einer Zukunft. in der Erde und Wasser mehr Nahrung liefern als je bisher, in der wichtige Mineralien, aus den Meeren gewonnen werden, in der die Men- schen sich in Stoffe kleiden, die aus Kohle und Erdöl stammen, und in der sie ihre Be- hausungen mit gespeicherter Sonnenwärme heizen werden. Gleichzeitig bauen Chemi- ker aber auch an einer Welt., in der jegliche Krankheit durch Arzneien heilbar sein Könmte.(Aus„Science) „Verein der Versuchskaninchen“ Freiwillige der Forschung/„Objekte“ für Selbstversuche Wir unterscheiden sehr klug und berech- tigt zwischen den Experimenten an Men- schen, die gewaltsam dürchgeführt würden, und zwischen Selbstversuchen mutiger Frei- williger der Wissenschaft. Wir vergessen da- bei in unserer Bewunderung für diese Pio- niere des Fortschritts, daß auch sie den Menschen zum Objekt erniedrigen, wenn sie auch sich selbst nur Gefahren und Sektions- befunden überantworten. Wir können aber — ob positiv oder negativ— feststellen, daß diese Pioniere, die früher einige wenige große Namen trugen, heute durch eine„Ar- senal“ von zahlreichen Unbekannten zu bei- den Seiten des Eisernen Vorhangs ergänzt Werden. Sie sind Symbol dafür, daß der ein- zelne Mensch gerade dort, wo er sich der Gesellschaft verpflichtet fühlt, sich nicht mehr so wichtig nimmt. Die Sache selbst gilt ihm mehr. So king es an: Pettenkofer verspeiste eine Kultur von Cholerabazillen, der Chirurg August Bier erprobte an sich Betäubungs- mittel, Rosenfeld ging in ein Pestkranken- haus, um eine Schutzimpfung zu erforschen und starb über diesem Wagnis. Die meisten Opfer forderte aber die moderne Strahlen- forschung. Heute sind es bereits nicht mehr „Persönlichkeiten“, die in die Zone der To- desgefahr vorstoßen. Heute sind es bereits Tausende von anonymen„Soldaten der Wis- senschaft und Technik“. Ein Menschenexpe- riment mit 20 Freiwilligen erweist sich auf vielen Gebieten als notwendig, auf denen Einzelversuche nur fragwürdige und ris- kante Ergebnisse liefern. Wir kommen in das Zeitalter des Reihenversuchs und des Massenexperiments an Menschen. f Joch aber zählt der einzelne mit. Als daher kürzlich zwei junge amerikanische Forscher nach einem neuen Schmerzmittel suchten und eines qualvollen Todes starben, wurden an der Universität von Mlinois viele Stimmen laut, die zu einer Vereinigung der „Todesfreiwilligen“ aufriefen. Sie fanden einen unerwarteten Widerhall. Getauft Wurde der neue Klub„Verein der Versuchs- kaninchen“, eine Bezeichnung, die vom Pa- thos der Unterordnung erfüllt ist. Die„Walter Reed Society“ legte zehn ethische Grundgesetze fest und formulierte Sicherheitsbestimmungen für Versuche an Menschen. Mitglieder waren u. a. Dr. Love lac, der als erster aus 12 000 Meter Höhe ab- sprang. Dr. Burckhardt, der sich Kobragift inzizierte. Dr. Stein, der ein neues Nerven- gift. einatmete, Dr. Scott Smith, der 1944 die lähmende Wirkung des indianischen Pfeil Siftes Curare an sich beobachtete, und Dr. Wood, dem es nichts ausmachte, sich von einer Zentrifuge berumschleudern zu lassen, und der einem 30fachen Schwerkraftdruck ausgesetzt War. Männer, Menschen, Märtyrer. genauer: Objekte des Selbstversuchs. Männer über- dies, deren Namen man sehr bald wieder . der Fachkreise vergessen haben wird. Blick ins Land Polizeiliche Suche nach Lebensrettern Würzburg. Ausnahmsweise nicht nach Verbrechern, somdern nach zwei Männern, die eine gute Tat vollbrachten, fahndet zur Zeit die amerikanische Militärpolizei von Würzburg. Sie war von dem hiesigen Metz- ger Josef Seufert gebsten worden, bei der Suche nach zwei Soldaten behilflich zu sein. Er will ihnen seinen Dank dafür abstatten, daß sie ihm am 30. Dezember 1952 das Le- ben retteten. Damals hatte er auf einer Mainuferstraße die Herrschaft über sein Motorrad verloren und war in den Main ge- stürzt. Von zwei zufällig des Weges kom- menden amerikanischen Soldaten hatte sich einer sofort in das eiskalte Wasser gestürzt. Beide zogen dann den Verunglückten an Land und entfernten sich nach einem Hän- dedruck. Sogar Banken waren nachts offen Tübingen. Die Jahresstatistik des Schutz- und Wachdienstes Oberschwaben(Sitz Ra- vensburg) beweist, daß die Vergeßlichkeit noch immer Triumphe feiert. Achtmal fan- den die Wachmänner auf ihrem Rundgän- gen sogar Bankgebäude zur Nachtzeit un- verschlossen vor. Auch 63 Ladengeschäfte, 166 Büros, 218 Werkstätten und über 300 Lager hätten es den Dieben leicht gemacht: ihre Türen waren nicht verschlossen. In 183 Fäl- len waren zwar die Türen verschlossen, je- doch die Schlüssel steckten. Voruntersuchung gegen Gisela Uhlen Berlin. Die Staatsanwaltschaft beim Westberliner Landgericht hat die Ermitt- lungsakten im Falle Gisela Uhlen an den Untersuchungsrichter abgegeben und bean- tragt, die Voruntersuchung zu èröffnen. Die Schauspielerin wird beschuldigt, daß sie bei einem Selbstmordversuch am 13. Dezem- ber v. J. auch ihre siebenjährige Tochter Barbara zu töten versucht habe. Ob An- klage erhoben wird, hängt von dem Ergeb- nis der Voruntersuchung ab. Dolmetscher für Hohe Behörde Bonn. Die Hohe Bebörde der Montan- union hat zwölf ihrer Nachwuchsdolmet- scher zur Ausbildung in das Münchener Dolmetscherinstitut des ehemaligen Chef- dolmetschers des alten Auswärtigen Amtes in Berlin, Dr. Paul Schmidt, geschickt. Verelendung des Richterstandes Dortmund. Die Arbeitsgemeinschaft der Rechtsanwaltskammer-Vorstände des Bun- desgebietes forderte in Dortmund eine so- fortige bessere Besoldung der Richter und Staatsanwälte. Die Verelendung des Richter standes habe ein Maß erreicht. das auch auf die Rechtspflege Einfluß erlangen könne. Witwentransporte nach Düsseldorf Hannover. Das Land Nordrhein-West⸗ kalen hat sich nach einer Mitteilung des nie- dersächsischen Vertriebenen-Ministeriums bereit erklärt, 150 Witwen mit fast 500 Kin- dern aus Niedersachsen als Umsiedler auf- zunehmen. Die Regierung in Düsseldorf will der sorgen, daß die Kinder Lehrstellen und Berufsausbildung erhalten, Niedersach- sen will die Witwentransporte für Düssel- dorf noch im Februar zusammenstellen. 8 Liniendienst nach Ostafrika Hamburg. Die deutschen Afrika-Linien beabsichtigen, den in der Vorkriegszeit be- triebenen Liniendienst nach Ostafrika wie- der aufzunehmen. Damit würde auch die letzte Lücke im deutschen Afrikadienst ge- schlossen werden. Wie in Hamburg bekannt wird hält sich gegenwärtig ein Vertreter der Reederei in Ostafrika auf, um die Voraus- setzungen für den Dienst zu untersuchen. Es sind regelmäßige monatliche Abfahrten nach Ostafrika vom Frühjahr an geplatit. Die Route soll über das Rote Meer bis nach Beira in Portugiesisch-Ostafrika führen. Cadillac mit Rohkaffee gefunden Aachen. Auf der Straße Dollendorf Ahrhütte im westdeutschen Gremzraum wurde ein mit 30 Zentnern Rohkaffee be- ladener Cadillac von Zollbeamten gefunden. Wie die Ermittlungen ergaben, handelt es sich bei dem Wagen um ein Schmuggelfahr- zeug, das bereits sämtliche Grenzsperren „Dassiert“ hatte. Infolge Glatteis war der Wagen dann bei schnellem Tempo in einer Kurve gerutscht und gegen einen Baum ge- fahren. Wegen Beschädigung des Kühlers mußte er von seinen Insassen aufgegeben Werden.. Maschinen- Gemeinschaften Arbeitsärzte auch für die Landwirtschaft? Lelbständiger Bauernstand. auch ein Klein- auernstand mit möglichst viel selbständigen ö und unabhängigen Menschen erhalten wer- n muß. dann müssen die bei ihnen vor- denen Lebens-, Arbeits- und Wirtschafts- erhältnisse die Grundlage für den Bau und e Verwendung der Maschine abgeben. Das ut beispielsweise für den gemeinschaft- chen oder genossenschaftlichen Einsatz sol- er Maschinen. Viele von ihnen werden geeignet sein, neue Gemeinschaft zu schaf- ken, wo diese vielleicht im Laufe der letzten Jahrzehnte gestört worden ist dadurch, daß der Bauer versucht hat, von seinem Nach- barn nach Möglichkeit völlig unabhängig zu zu werden. Während mit dem Dreschflegel und der kleinen Dreschmaschine jeder für sich dreschen konnte, hat die genossenschaft- liche Dreschmaschine die Menschen zu ge- genseitiger Hilfe wieder vereinigt. Der Wille zu einer solchen Gemeinschaft ist ein außer- ordentlich wichtiges Mittel zur Stärkung des Landvolks. Auf diese Dinge sollte man auch das wis- senschaftliche Augenmerk sehr viel mehr Als bisher richten. Wir brauchen also für die Beurteilung der Maschinen wie bisher den Techniker und den Betriebswirtschaftler, brauchen viel mehr als bisher den Arbeits- Wissenschaftler zusammen mit dem Arbeits- arzt, brauchen aber auch den Arbeitssozio- logen, den Landvolk wissenschaftler. Sie alle müssen voneinander wissen und auch auf- einander Rücksicht nehmen. Der Bauer selbst ist dazu berufen. mit seinem natürlichen Menschenverstand dauernd sein Augenmerk auf die Zusammenarbeit zu richten. Verbesserter Ackerwagen Unsere Straßenfahrzeuge werden immer niedriger. Das normale Personenauto war früher zwei Meter hoch— heute ist es zur „rasenden Schildkröte“ geworden. Und ge- Vom französischen Schleppermarkt Auch in der französischen Landwirtschaft setzt sich der Dieselschlepper wegen seiner Wirtschaftlichkeit und Anspruchslosigkeit mehr und mehr durch. Heute sind bereits 22 Prozent aller französischen Schlepper mit Dieselmotoren ausgestattet gegen nur 13 Prozent 1947. Während der überwiegende Teil davon bisher importiert wurde, konnte die inländische Industrie in diesem Jahr die Hälfte aller Neuanschaffungen aus eigener Produktion stellen. Trotzdem hat aber auch die Zahl der eingeführten Dieselschlepper eine beträchtliche Steigerung(von 3410 Stück 1951 auf 2200 Stück im 1. Halb- jahr 1952) erfahren. Die Einfuhr anderer Typen ist dagegen erheblich zurückgegan- gen. 1951 importierte Frankrechi 6550 Ben- zin- und Halbdieselschlepper, im ersten Halbjahr 1952 aber noch keine 2000 Stück. Einflußreiche Kreise hatten im vorigen Jahr mit großem Ernst auf die Gefahr einer an- nau so, wie men hier durch geringe Bau- höhe technische Vorteile erzielt, ist es auch beim Lastwagen und beim Anhänger. Nach einer Mitteilung der Zeitschrift„Die Wa- gen- und Karosseriebau-Techmük“, Bielefeld, hat jetzt ein norddeutscher Wagenbauer für die Landwirtschaft einen gummibereiften Anhänger für Schlepper- und Pferdezug ge- schaffen, dessen Lagefläche wesentlich nied- riger liegt als bei den bisher bekannten Ausführungen. Hierbei handelt es sich um einen Kipper, und die niedrige Bauweise wurde durch neuartige Anordnung der Kippeinrichtung erzielt. Ein so niedriger Anhänger läßt sich viel bequemer beladen als ein Wagen, der hochbeinig auf dem Bauernhof steht. Die Kippeinrichtung ist so Konstruiert, daß die Unfallgefahr gleich- zeitig verringert werden konnte. Der An- hänger wird für Nutzlasten von 2, 2½, 3, 4 und 5 Tonnen gebaut. Kleiderschutz beim geblich zu befürchtenden„importation tumulteuse“ auf dem Schleppersektor hin- gewiesen und Abhilfe verlangt. Die Folge davon waren einschneidende zollpolitische Maßnahmen. Die gewünschte Wirkung blieb nicht aus, wie man bereits jetzt eindeutig feststellen kamn. Die französische Industrie hat auf dem Binnenmarkt in der ersten Hälfte 1952 bereits 85 Prozent ihres letzten ganzjährigen irmer französischen Absatzes umgesetzt. Be- somdere Fortschritte erzielte sie mit dem Verkauf von Klein- und Einachsschleppern, für die sich in den bisher der Motorisierung Wenig zugänglichen kleineren Betriebsgrö- Ben neue Absatzmöglichkeiten erschließen ließen. Nach dem Stand vom 1. Juli 1952 stammen 72 Prozent aller Schlepperkäufe dieses Jahres aus der Inlandsproduktion. Im Vorjahr war ihr Anteil nicht über 53 Pro- Zenit hinausgegangen. Dungstreuen Men trenne einen langen Sack an der Naht so auf, daß Kopf und Arme gerade durchgesteckt werden können. Hierdurch entsteht ein Umhang, der den Kleidern einen wirksamen Schutz gibt, vor allem beim Düngerstreuen an windigen Tagen. Erfahrungs austausch über Landgewinnung Der von der FAO, der Agrarorganisation der Vereinten Nationen, ins Leben gerufene Ständige Europäische Arbeitsausschuß für Landgewinnungs- und Bewässerungsfragen, zu dessen 17 Mitgliedsstaaten auch Deutsch- land und Oesterreich gehören, empfahl einen allgemeinen Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Nationen. Die europäische Landwirtschaft werde die ihr von der OEEC Sestellte Aufgabe, bis 1956— im Rahmen einer allgemeinen Produktionssteigerung Europas von 25 Prozent— 15 Prozent mehr zu produzieren, nur bewältigen können, wenn sie einen ständigen Ausgleich der Landabgaben an Industrie und Verkehr durch Landgewinne aus der noch nicht er- schlossenen Substanz en kulturfähigem Boden schaffe. 5 Mehr Anwendung von Mineral dünger in der Welt Die merkliche Zunahme der Weltbevöl-⸗ kerung und ein sich ständig ausweitender Bedarf an Nahrungsmitteln beanspruchen die Fruchtbarkeit des Ackerbodens, der nicht nicht mehr unbegrenzt vorhanden oder zu erschließen ist, in höherem Maße. Die Tat- sache aber, daß die Mineraldünger-Produk- tion in der Welt bedeutend vermehrt wird und— vorläufig noch— nicht abschätzbare Reserven an Rohstoffen mobilisieren kann, mag die Gewißheit einer weiteren Ertrag- steigerung der Landwirtschaft erhärten. Zahlenmaterial der FAO beweist dies in einer ganz nüchternen Darstellung: Welt- Erzeugung an Düngemitteln 1951/52 69 Pro- zerit größer als vor dem Krieg, 1951/52 rund 5 Prozent größer als 1959/1. 1952/53(mach einer Schätzung) 8,6 Prozent größer als 1951/52. Selenreicher Boden verschuldet Zahnkrankheiten Selen ist ein Element. das für den Bau von Fotozellen gebraucht wird., weil seine Leitfähigkeit bei Belichtung zunimmt. Es War bereits bekannt, daß Rindvieh, das auf selenreichem Boden weidet, häufig Vergif- tungserscheinungen zeigte; nun haben aber Forscher an der staatlichen Hochschule in Oregon(USA) festgestellt, daß es in Gegen- den mit besonders hohem Selengehalt des Bodens besonders viel schlechte Zähe Sibt. * 8 8 e N n 4 2 88 88 N 8 8 20 5 g N a 8 3 8 85 5 8 8 5 8* 8 8—— 3 8 N 0 2 7 8.* Seite 4 MAN N HETM Mittwoch. 21. Januar 1953/ Nr. 1) Nr. 17 . E 22 mauer nen, Die deutsche Wirtschaft verlor einen ihrer bedeulendsten II en dend ir kenne . ie deutsche Wirtschaft verlor einen ihrer bedeutendsten Männer welt ela fir dener Der unter dem Motto„Jugend und Trauerfeier für Generaldirektor H. Wagner im Mannheimer Werk der Daimler-Benz AG Die Erhöhungen der Invaliden-, Auge Kar! Sbaren“ stehende Schülerwettbewerb der 8 5 5 stellten- und Knappschafts versicherung nac n Ke Sparkassen treibt weitere Früchte. Die Mit einer würdevollen Trauerfeier in riums beklagte Ministerialrat Dr. Dr. Krebs Automobilindustrie beendeten die Kondolen- dem Grundbetragserhöhungsgesetz werde 18 T1 besten Arbeiten aus Nordbaden(es gab für einer Halle des Mannheimer Werkes nahm den allzufrühen Tod von Heinrich Wagner. zen. Alle Redner legten beim Sarg kostbare mit der Zahlung für Februar nachgerahl 16 5 82 jede der vier vom 10. bis 21. Lebensjahr reichenden Altersklassen je einen ersten und zweiten Preis im Wert von 50 und 25 DW) machten gestem im Gebäude des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes Zwischenstation, um anschließend bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sparkassen- und Giroverbände in Stuttgart sich einem Weiteren Ausscheidungsprozeß, und diesmal auf Bundesebene, zu unterziehen. Als Prämien für die dort ausgezeich- neten Arbeiten(Zeichnungen und Auf- Sätze) sind Beträge von je 100, 50 und 25 DM für jede Altersklasse vorgesehen. An dem Wettbewerb haben sich im Landes- bezirk Nordbaden 236 Volks- und 25 Mit- tel- und Oberschulen mit Tausenden von Schülern beteiligt. Diese rege Beteiligung und die Arbeiten selbst(bei einigen aller- dings ist der Verdacht auf Einflußnahme von Erwachsenen wohl begründet) legen Zeugnis davon ab, daß entgegen einer oft geäußerten Meinung die qugend doch wieder eine innere Beziehung zum Geld und des- sen Wert gefunden hat. rob Wer sah den Täter? Falscher Polizist gesucht Am 12. Januar, gegen 20 Uhr, hat sich ein Mann, etwa 1.70 m groß, schlank, schmales Gesicht, im Gelände des Schlachthofes als Polizeibeamter ausgegeben. Er trug einen dunklen Mantel, eine weiße Mütze und ein Weiges Koppel. Er hat unter dem Vorwand, ein Nummernschild an einem Wagen bean- standen zu müssen, sich in einen Pkw. gesetzt und ist mit dem Pkw. fortgefahren. Der Pkw. konnte später in der Fichtestraße sicherge- stellt werden. Ein Mittäter hatte vermutlich dort mit einem zweiten Pkw. auf den Täter Se wartet. Es wurde eine größere Geldsumme, die sich im Wagen befand, gestohlen. Am Tatort wurde ein kleines weißes Da- mentaschentuch mit 21 em Kantenlänge ge- kunden. Das Tuch ist mit gelber Häkelarbeit umrandet. Weiter wurde eine kleine runde Pappschachtel, 6 em hoch, 4 em Durchmesser, gefunden, wie sie in Apotheken zum Verkauf Von Salben verwendet werden. Der Boden des Deckels ist rot. Wer kennt das Taschentuch? Wer hat bei einem Verdächtigen die Pappschachtel ge- sehen? In der Pappschachtel war offenbar dunkelblaue Schuhereme. Mit Hilfe des Ta- schentuches wurde diese dunkelblaue Schuh- creme an das Nummernschild geschmiert. Wer hat in der Gegend des Schlachthofes oder in der Fichtestraße einen angeblichen Polizeibeamten mit den beschriebenen Uni- kormstücken gesehen? Wer kann den Betref- kenden näher beschreiben? Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kri- minalpolizei, Tel. 4 50 31, Apparat 260; auch jede andere Polizeidienststelle ist zur Ent- gegennahme von Informationen bereit. An- gaben werden auf Wunsch streng vertraulich dehangelt. 3„ 8 Eile, aber keine Hast für Enttrümmerung Zu dem am 16. Januar veröffentlichten Artikel„Vor dem Neubau steht der Abbruch — eine Bundesverordnung zwingt die Stadt zur Eile“ schreibt das Tiefbauamt: „Von einer Bundesverordnung, nach der die in vielen Städten nach Kriegsende ins Leben gerufenen Trümmerverwertungs- gesellschaften und Einrichtungen ähnlicher Art Ende 1953 ihre Tätigkeit Einstellen sol- len, ist hier nichts bekannt. Richtig ist, daß man erwägt, die hier bestehende gemein- nützige Gesellschaft für Trümmerbeseitigung und verwertung zum Ende des Jahres 1953 aufzulösen. Die dann noch verbleibenden Restarbeiten der Trümmerbeseitigung sollen dem Tiefbauamt übertragen werden. Es ist also nicht so, daß ein z win gender Grund besteht, noch 1953 möglichst viel Ruinen grundstücke zu enttrümmern. Es werden viel- mehr auch nach Ablauf dieses Jahres noch Trümmerräumungen stattfinden, und es be- steht für die Besitzer von Ruinengrund- stücken kein Anlaß, jetzt auf eine beschleu- nigte Räumung zu drängen.“ Stadtverwaltung, Referat VII Elsaesser Wohin gehen wir? Mittwoch, den 21. Januar: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Boccaceio“; Theater am Friedrichs- platz, 19.30 Uhr: Biberpelz“; Amerikahaus, 20 Uhr:„Ist der Existentialismus ein Huma- nismus“, Sprecher: Dr. Walter Rüegg, Zürich, Filme für Erwachsene, 14.30, 16, 18 Uhr:„Auch eine Kunst“, Frau Goodwins Küche, Milch für Dich, Gemüse und Früchte frisch, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert Symphonie-Konzert IV“; Alster-Lichtspiele, 22.30 Uhr: Jean Mitry Spricht zu eigenen Filmen Film- Club); Kunst- Balle, 20 Uhr: Maitre Marcel Mitri spricht über „Napoleon I., der Rhein und die künftige Ver- einigung Europas“(Deutsch-Französische Ver- einigung); Gewerkschaftsjugend(Gewerk- schaftshaus), 19.30 Uhr:„Wasserschutzpolizei und Binnenschiffahrt“!; Planken-Lichtspiele: „Frühling auf dem Eis“; Kamera: Rosen blü- hen auf dem Heidegrab“; Alhambra:„Ein Ame⸗ rikaner in Paris“. Wie wird das wetter? * Vorhersage bis Donnerstag früh: In den Niederungen dunstig bis neblig oder häufig hochnebel- artige Bewölkung. Nur zwi- 4 Schenzeitliche Aufheiterungen. Bei veränderlichen, schwachen Winden nur in der Rheinebene Mittagstem- peraturen bis etwas über null Grad ansteigend, Sonst fest. Nachts teilweise von mittlerer Stärke. Straßgenglätte. Ruhiges Wetter hält an * tb gestern vormittag die Daimler-Benz AG Ab- schied von ihrem am 15. Januar über- raschend im Alter von 53 Jahren verstorbe- nen Vorstandsvorsitzer. Generaldirektor Heinrich Wagner, der etwa vor Jahresfrist die Nachfolge von Generaldirektor Dr. Haspel in der Leitung des Unternehmens angetreten hatte. Etwa 3000 Trauergäste fanden sich in der mit erhabener Feierlichkeit geschmückten Halle zu- sammen, um dem in einem hellen Sarg auf- gebahrten Toten die letz- ten Grüße zu überbrin- gen. Männer der Werks- feuerwehr hielten bei dem Verstorbenen die Ehrenwache, und das offene Feuer in sechs auf hohen Säulen postierten großen Kupferschalen symbolisierte die Unver- gänglichkeit des Geistes, der auch über den kör- perlichen Tod hinaus lebendig bleibt. Den zahl- reichen Trauerreden von Männern des Staates und der Wirtschaft gingen — vom Nationaltheater- orchester unter der Lei- tung von Karl Fischer gespielt— die getrage- nen Weisen der Ouver- türe Zzu Beethovens „Coriolan“ voraus. Der Trauermarsch aus der „Eroica“ schloß die ernste Stunde. Die Reihe der Würdi- gungen der Persönlich- keit und der Verdienste von Heinrich Wagner be- gann der Vorsitzer des Aufsichtsrates von Daim- ler-Benz, Direktor Hans Rummel, dem der stell- vertretende Vorsitzer des Aufsichtsrates, Direktor Dr. Fritz Könecke, und Hermann Fässler als Sprecher der Betriebs- räte des Werkes folgten. Für den Präsidenten der Bundesrepublik, Theodor Heuss, sprach Ministerialrat Hans Bott der Witwe, den beiden Söhnen des Toten und dem Unternehmen das Beileid aus. Als Be- auftragter des Bundeswirtschaftsministe- Tleine Chronik r Feuerbestattung des Beigeordneten Langer heute, 14.30 Uhr, auf dem Hauptfried- hof versammein sich die Trauergäste vor der Leichenhalle und folgen dem Sarg zum Krema- rium. Nach einem vom FHorn-Quartett des Nationaltheaters dargebotenen Musikstück Sprechen Stadtpfarrer Lutz. Beigeordneter Riedel in Vertretung des Oberbürgermeisters und Ingenieur Sohn für die Mannheimer Abendakademie. Anschließend folgen Kranz niederlegungen. 8 i Männergesangverein„Concordia“. Am 22. Januar, 20 Uhr, im„Arion“, Uhlandstraße 17, Generalversammlung. i M. G. V.„Sängerlust“ Waldhof. Am 24. Ja- nuar, 20 Uhr, im Lokal Zum Landsknecht“, Oppauer Straße 28, Generalversammlung. Wir gratulieren! Ihren 84. Geburtstag feiert Maria Engelhardt, Neckargemünd, Reiden- steinstraße 23(früher Mannheim, Rheinau- strage 12). Margarete Götz. Mannheim Rheinau, Bruchsaler Straße 130, wird 80 Jahre Alt. Das Fest der silbernen Hochzeit begehen Heinrich Frank und Frau, Mannheim- Wall- Die Regierung des Landes Baden-Württem- berg vertrat Arbeitsminister Erwin Hohl- wegler, und für die Städte Mannheim, Gaggenau und Stuttgart widmeten Beige- ordneter Paul Riedel— in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters von Mann- heim— und Stuttgarts Stadtoberhaupt, Dr. Arnulf Klett, dem Toten ein letztes Gruß- Der aufgebahrte Sarg bei der Trauerfeier in einer Halle des Mannheimer Werkes der Daimler-Benz 4. Wort. Generaldirektor Dr. Dr. H. L. Ham- merbacher, Präsident der Industrie- und Handelskammer Mannheim, und Präsident M. Thoennissen vom Verband der deutschen der großen Studt stadt, Schefflenzstrase 19. Stadtbauamtmann Karl Neuß, beim Hochbauamt Mannheim, be- ging sein 40. Dienstjubiläum. Vermessungsrat 1. R. Greifier 75 Jahre Der jetzt im Rühestand lebende Stadt- vermessungsrat Jakob Greiner wird heute 75 Jahre alt. Als früherer Leiter der Liegen- schaftsabteilung war ihm Gelegenheit ge- geben, seine vielseitigen Berufskenntnisse und praktischen Erfahrungen bei der Be- handlung von Grundstücksfragen zu ver- Werten. Großes Geschick bewies er bei den Grundstücksverhandlungen, die der damali- gen Plankenverbreiterung vorausgingen. Durch seine Mitwirkung bei dem Erwerb zahlreicher bebauter Grundstücke zum Zwecke einer Auflockerung der Innenstadt sowie der Gewinnung von Parkplätzen hat er sich seinerzeit große Verdienste erwor- ben. Unter seiner Mithilfe konnte auch der Baublock für das heutige Rathaus E 5 er- worben werden. ö Kränze nieder. Immer wieder war in den Reden die charaktervolle Persönlichkeit von Heinrich Wagner, seine herbe Verschlossenheit, sein alleiniges Verdienst, besonders die Werke Mannheim und Gaggenau in den Nach- kriegsjahren auf einen hohen Leistungs- stand gebracht zu haben, seine ungewöhn- liche Fähigkeit, komplizierte und schwer zu überschauende Dinge auf einen verein- fachenden Nenner zu bringen, seine Rück- sichtslosigkeit gegen die eigene Person, seine umfassenden Kenntnisse auf dem Gebiet der Produktion, sein unbeugsamer Wille, etwas Konzipiertes auch in die Wirklichkeit umzusetzen, seine bewunderungswürdigen Fachkenntnisse, seine Gradlinigkeit, Her- zensgüte und Eigenart, Vertrauen zu erwek- ken, und nicht zuletzt die Tragik seines Lebens, knapp ein Jahr später seinem Vor- günger völlig unerwartet in den Tod zu fol- gen, weil er, um für das Werk zu leben, sich keine Schonung auferlegt hatte, hervor- gehoben worden. Mit Heinrich Wagner hat Daimler-Benz einen Mann verloren, der, wie Dr. Könecke es formulierte,„schwer— wenn überhaupt— ersetzbar ist“. Unter den Klängen des„Guten Kame- raden“ wurden die sterblichen Ueberreste Wagners von Männern der Werksfeuerwehr aus der Halle getragen, um nach Weinheim übergeführt zu werden, wo der Tote am Nachmittag seine letzte Ruhestätte fand. mile Ein Zuuberwort für Millionen Gastspiel von Charlie Es war der alte Charlie Rivel, jener Rivel, der und den die Welt kennt, und es war au vieles, das in der Nummer an die Zeiten der großen Triumphe denken lieg, vor allem das noch immer unerreichte, mit schmelzendem Charme hingehauchte„Schöëén.., das kindlich- großartige„Eine Brücke, eine Brücke..!“ und das— ja, wie soll man es nennen— originelle„Gegrunze“, bei dem man an eine Robbe erinnert werden könnte. Und es zeigte sich auch der Meister in den kleinen, so trefflich witzigen pantomimischen Szenen, bei denen er mit einer kleinen, un- scheinbaren Handbewegung, mit einem flüch- tigen Blick, mit einem dahinhuschenden La- cheln, mit einer knappen Körperbewegung Bedeutendes„sagt“, das Tiefe hat und Geist, in das Gewand der Lächerlichkeit gekleidet. Ebenso ist artistisches Können von hohen Graden noch immer versteckt in der schein- baren Tolpatschigkeit bei der Trapez-Arbeit — àber manches ist auch nur noch Erinnerung an früher, Magie eines großen Namens, der nichts von seiner Zauberkraft eingebüßt, aber einiges von der einstmals damit verknüpften Leistung verloren hat.„ Liegt es daran, daß Charlie nur noch der heutigen Partner Maiss und Mimille nicht die sind, mit denen er einst seinen Welt kruhm erarbeitet hat? Gelégentlich schleppt die Arbeit wie ein Theaterstück. bei dem die Regie die Zügel schleifen läßt. erwartete Pointen bleiben aus oder Werden ohne minu- Ius dem Mannheimer Polizeibericht Zehn-Zentner- Bombe. Bei Grabarbeiten nach einem in der Böcklinstraße vermuteten Bombenblindgänger stieg das Munitionsber- gungskommando in einer Tiefe von etwa 2,5 Metern auf das Vorderteil einer Zehn- Zentner-Bombe, einem sogenannten„Zer- scheller“. Der Zünder war bereits abgesprun- gen, so daß bei der Bergung keine Gefahr mehr bestand.. Das Märchen vom Ueberfall. Der vor einiger Zeit mit einer schweren Kopfverlet- AREA SEN BESEN WERDEN „Leere Plattform“ Am 17. Dezember wurde unter der obigen Ueberschrift eine Leserzuschrift veröffentlicht, zu der die Stadtverwaltung wie folgt Stellung nimmt:. 8 „Es ist in Mannbeimer Zeitungen schon wie- derholt bekanntgegeben worden, daß bei den Personalwagen 0.40 und 1.30 Uhr ab Parade Platz die vordere Plattform für die Heimfahrt des vom Nachtdienst kommenden Personals frei- gehalten werden muß. Da die Ablösung des Personals nicht am Paradeplatz stattfindet, son- dern in den Wagenhallen, kann das betreffende Personal erst dort zustbeigen. Die vordere Platt- form muß aber schon ab Paradeplatz reser- viert werden, da es praktisch unmöglich ist, sie später frei zu machen. Bei der fraglichen Fahrt sind z. B. an der Collinistraße 14 Fahr- bedienstete auf der vorderen Plattform zuge- stiegen. Wir legen größten Wert darauf, daß sich das Personal den Fahrgästen gegenüber größ- ter Höflichkeit befleißigt und sind auch bereit, jeder berechtigten Beschwerde nachzugehen. Im vorliegenden Fall liegt aber nach unseren Feststellungen eine Unhöflichkeit des Personals nicht vor.“ (gez.): Dr. Heimerich „Stil-Salat“ Wir können uns„glücklich“ schätzen, daß uns die Stadtverwaltung wenigstens ein bau- und kunstgeschichtlich„bedeutsames“ Bauwerk hingestelt hat. Man sollte die Kunst-Studenten der benachbarten Hochschulen und Akademien in den nun wieder aufgebauten Rosengarten schicken, um ihnen zu sagen: so nicht. Wenn wir vom Musensaal zum Mozartsaal, vom Mo- Zartsaal zur Bar im Restaurant und über die Teppiche des Restaurants zum Bierkeller ge- hen, haben wir doch(ohne die Fassade über- haupt zu erwähnen) einen ausgesprochenen 2 Stil-Salat“ von Seltenheitswert vor uns. Daran ist nichts mehr zu ändern. Einer Klei- migkeit allerdings könnte man noch abhelfen. In den modernen und sicherlich gekonnten Auf- Sang zum Mozartsaal hängt im Foyer ein Kronleuchter, der nun doch wirklich nicht in den modernen Aufgang vor den modernen Mo- Zzartsaal paßt. Haben das nicht einmal die Kul- burbeamten der Stadtverwaltung gemerkt? Meine Bitte an die Verwaltung: kaufen Sie für den Aufgang einen anderen, einen modernen Leuchter. Auf die Mark dürfte es in dem „Millionengrab Rosengarten“ wirklich nicht mehr ankommen. E. K Intendanz antwortet Zu dem Leserbrief„Pünktlichkeit und Ni- veau“ vom 30. Dezember schreibt die Intendanz des Theaters: „Wie viele andere Theater ist auch das Na- tionaltheater gezwungen, vor jeder Vorstellung die finanziell einträgliche Lichtbildreklame vor- zuführen. Verzichtet es darauf, muß es Ein- sparungen vornehmen, die sich künstlerisch nachteilig auswirken oder die Subvention ent- sprechend erhöhen. Die Lichtbildreklame ist zwar wenig schön, aber das kleinere Uebel. Deshalb kann leider nicht darauf verzichtet werden.“(gez.): Schüler, Intendant Auf die Minute! An den Mannheimer Schulen besteht anschei- nend eine Anordnung, die den Schülern das Betreben des Schulgebäudes vor dem Klingeln, das den Unterrichtsbeginn anzeigt, verbietet. Das hat zur Folge, daß die Kinder allmorgend- lich in Wind und Wetter vor der Schule her- umstehen. Gehen sie, wie es bei Regen schon einmal vorkommt, doch vor der Zeit ins Schul- gebäude, so wird ihnen(dieser Fall bezieht sich auf die Pestalozzi- Schule) bedeutet, die Schule fange erst um acht Uhr, nicht fünf Minuten vor acht Uhr an. Das mag ja nun richtig sein, doch Sollte der Verfasser dieser Anordnung mir ein- mal vormachen, immer zu allen seinen Ter- minen exakt auf die Minute zu erscheinen. Auch dieser Treffliche wird wahrscheinlich ein paar Minuten früher kommen, um pünktlich zu sein. Ob ihn seine Partner dann auch in den Re- gen hinausschicken? Ich meine, man sollte diese Anordnung revidieren, denn abgesehen davon, daß sie die Kinder, die da herumstehen, ge- sundheitlichen Schädigungen aussetzt, verleitet man sie zum Dummheiten machen, für die sie nachher bestraft werden müssen. Schlittschuhbahn Warum wird auf freien Plätzen in Mann- heim nicht gespritzt wie früher? Es würde da- mit den Kindern der kleinen Beamten und Ar- beiter ermöglicht werden, auch einmal Schlitt- schuh zu laufen! Wie oft kann ein Kind bei 0,50 DM Eintritt und 0, 20 DM Fahrgeld das Eis- Stadion besuchen, wenn man wie wir in Käfer- tal wohnt—? Die entstehenden Kosten ließen sich durch einen kleinen Beitrag schnell decken. J. O. Mehr Licht! Wenn man den Schalterraum des Post- amtes 9 in der Weberstraße betritt, glaubt man sich in die Zeit vor 40 Jahren versetzt. Der Raum gleicht einer trauten Stube in einem entlegenen Winkel des Bayerischen Waldes je- ner Gegend also, in der Waldarbeiter die Seg- nungen einer neuzeitlichen elektrischen Be- leuchtung leider noch nicht kennen. Der Publi- kumsverkehr spielt sich im Halbdunkel àb ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kun- den und der Beamten, die aller Anstrengungen bedürfen, um ihre Geschäfte ordnungsmäßig zu erledigen. Es wäre endlich an der Zeit, daß sich die maßgebenden Stellen der Bundespost mit diesen Mißständen befassen und schnell- stens Abhilfe schaffen durch eine zeitgemäße Beleuchtungsanlage. Sollte es— wie behauptet wird— tatsächlich nur an einer unverständ- lichen Organisation liegen dergestalt, daß an dieser Arbeit für diesen kleinen Raum mehrere Stellen beteiligt sind, von denen das eine zur Behebung der Mißstände zuständige Amt noch Etatmittel besitzt, während eine andere Stelle, etwa jene die den Installationsauftrag für das Mittelstück bis zur Glühbirne zu vergeben hätte, dagegen keine Gelder mehr im Etab zur Ver- fügung hat? Dann allerdings adieu du schöne Welt! W. G. alleinige Turm in der Schlacht ist, daß seine Die für die Nachzahlung vorgedruckten fernpe Rentenempfangscheine für die Bewohner von gart al Mannheim Stadt(ohne Vororte) können db sofort am Rentenschalter des Postamts l, O 2, 1, gegen Vorlage der roten Ausweis- karten abgeholt werden. Die Angestellten- und Versorgungsrenten für Februar werden ab 28. Januar, die Inva- liden- und Unfallrenten ab 30. Januar aus. gezahlt. Der Tierquälerei überführt Ein Katzenauge kostete 100 D Ein Mannheimer Gericht verurteilte gestern einen 57 jährigen Angeklagten wegen Ein Dorn im Auge ist der Hausfrau ein grauer oder gelblicher Schimmer, ein Schleier, auf der Wäsche. Dr. Thompson's Schwan- pul- ver, mit seinem sahnigen Schaum und seiner hochaktiven Waschkraft, gibt bestgeschonte „schwanweiße? Wäsche ohne Schleier. 1 0 Tierquälerei zu 100 DM Geldstrafe, im Nichtbeibringungsfalle zehn Tagen Gefäng nis. Der Angeklagte, der die Tat bis zu- letzt bestritt, konnte durch Indizienbeweise überführt werden, eine Katze in einem Schuppen roh mißhandelt zu haben, so dal das Tier ein Auge verlor. e„Akrobut sch Rivel im Rosengarten * On.. tiöse Exaktheit vorbereitet. verschiedentlich reiht sich Szene an Szene ohne verbindlichen Uebergang. Trotzdem: Charlie Rivel und Partner ist auch heute noch eine Weltnum⸗ mer, aber nicht mehr die Weltnunimer. Im„Beiprogramm“, das Bobby Streib Wortreich, aber hart an der Grenze des Ra- lauerns ansagte(und trotzdem beim Publi- kum„ankam“), gab es zwei Kostbarkeiten: Die„Drei Houcs“, auch in Mannheim schon bekannte Reifen- und Keulenjongleure, die die„Grundübungen“ ihres Metiers zu einem Brillantfeuer werk an Tempo und Geschicht ausgebaut haben und Charton-Schichtls kunstvoll gearbeitete und ebenso geführt: Marionetten, zu denen einige neue hinzu- gekommen sind. Solides artistisches Können zeigte Ludwig Fluhrer als komischer Kunst- radfahrer, der die gängigen Tricks diese Genres beherrscht. Schließlich parodierten die„Zwei Battons“ Musik, Gesang und Tanz und Noucha Doina— ein weiblicher Boulan: ger— handhabte ihre Vüoline mit sicherer Technik. Die Musik des Abends lieferte di Kapelle Bruno Kallweit, der aus ihren Mangel an genügender Sichtverbindung mit der Bühne einiges zugutegehalten, el. den muß. 5 Al Es Sab am„Premierenaber de herzüchen Beifall, der vor allem Rivel und seinen Part. nern galt, aber nicht die enthusiastische Form annahm, wie sie Rivel von einst ge- wohnt sein mag. Gnikomson zung in der Neckarvorlandstraße aufgefun- dene 41 jährige Fußgänger, der nach seinen Angaben von einem Unbekannten überfal len, niedergeschlagen und um 700 DM be⸗ raubt wurde, gab nun zu, daß er sich die Verletzung durch einen Sturz im Rausch zu. gezogen hatte. Die Geschichte mit dem Uber- fall war frei erfunden. Ohne Papiere. Wegen Landstreicherei und Bettels wurde ein 58jähriger Pole ins Lan desgefängnis eingeliefert. Bei der Ueberprü. kung der Personalien wurde festgestellt, dal er ohne Papiere von Belgien nach Deutsch land eingewandert ist. Tödlicher Unfall. Zu einem tödlichen Ver. kehrsunfall kam es gegen 21.30 Uhr an det Straßenkreuzung Steuben- Speyerer Strabe Wo der Fahrer eines Lastzuges mit einen 44 jährigen Radfahrer zusammenprallte, Del Radfahrer wurde auf der Stelle getötef, Det Fahrer des unbekannten Lastzuges fuhr in Richtung Neckarau weiter und konnte trol sofort aufgenommener Fahndung noch nich ermittelt werden.— Auf der Schuber straße rannte ein Lieferwagen beim Uebel Holen an einer verengten Stelle mit einem entgegenkommenden Lkw. zusammen; beid Fahrzeuge mußten abgeschleppt werden. Die Uhr ging nach dem Gefängnis. Gewalt setzte sich ein 25jähriger Arbeitel in den Besitz der Armbanduhr einer Haus- angestellten und verkaufte sie für 2 DM an einen Unbekannten, Der Uhrenräuber wurd festgenommen, weil gegen ihn noch ein Er. mittlungsverfahren wegen Fahrraddiebstahl schwebt. Diebstähle des Tages und der Nacht. Auf dem Waldhof stahlen unbekannte Täter 12 Hühner, die sie an Ort und Stelle ab- schlachteten und zum Teil auch gleich rupf. ten.— In der Neckarstadt schnitt ein Dieb eine Fensterscheibe heraus und stahl 4 einer Wirtschaft eine noch nicht festgestells“ Menge an Zigaretten.— Ohne sich an den Eigentums verhältnissen zu stören, nahm eil Arbeiter in der Eggenstraße 36 kg Zinnroht mit und verkaufte sie gleich an einen Al- metallhändler. Er wurde zur Anzeige ge- bracht.— Aus einem Verkaufsstand in det Innenstadt stahl ein Hausierer aus der Pfall eine Lederjacke und wollte damit entwischen, Der Eigentümer konnte aber zusammen mii Straßenpassanten den Dieb festhalten und der Polizei übergeben. Un big GSpRIE SHE clk IU Eier-Nudeln In- puniennehl zr oegeznOen Seen — ende n. falls J dachtsf. ein Kir an Ty Auskur Mannh. Iyphus tall lie, der Ty. wiesen, tember Sehr Nordba der sch sondert Tod Stut durch e Die Ve füllte Ofen öfnen, Deuts Kar! Oesterr nach K Jahre der Le mission nahme Eine b festgese angenoi und Wi 35 000„ im Vor ger. Et ebenso; linge a stehen. Arbeits gen mi. wender in Kan Bekann Für c wird ge papiere 1903 in desgebie Börsen Stuttgar Die schaft“; Das Jahres. Das f Adden Hauptve aut DM Wir kor. auf Reie bereinig 20. 4. 19 stellen zutausch Für z Aktien werden stellbare don DN. sind mi gestatte In g! dient, 0 bereinig Weite Die u mark la Tage wi Lieferbe noch be noch di Besti. in der Der! berichti, verteilt: 1 2 3 Sonde zelne A Die! desanze wurde j Seit Sezahlt: Auf die den die Von wert ve Die DM 35 1 Dure sischen schaf tsb nerie Wirtsche schäden Die Werke von 152 1051/2 von 9 90 ktremdei Das absichti Die Dürre das Vo verläuft üben 1 Mann — — f flen Nr. U Ange ag nac Werdel Zahlt. ruckten mer von men ah amts l, renten e Inva Ar aus- t 0 DM urteilte 1 Wegen — rau ein chleier, an- Pul · seiner schonte . 5 — Ke, in Jefäng. bis 2u beweise einem 80 dag — MORGEN Seite 8 Nr. 17/ Mittwoch. 21. Januar 1953 1 Keine Epidemie in Nordbaden Karlsruhe. Zwei Typhusverdachtsfälle n Kreis Karlsruhe haben sich inzwischen s Typhus erwiesen. Ein dritter Fall ist im Samstag hinzugekommen. Bei einem fernpendler, der die Woche über in Stutt- gart arbeitet und nur über das Wochen- ende nach Karlsruhe kommt, wurde eben- falls Typhus festgestellt. Ein Typhusver- dachtsfall ist in Mannheim aufgetreten, wo ein Kind, das aus Heilbronn gekommen ist, an Typhuserscheinungen erkanktèe.(Laut Auskunft des Staatlichen Gesundheitsamtes Marmheim wurde hier kein Fall von Lyphus festgestellt.) Ein Typhusverdachts- fall liegt ferner in Pforzheim vor. Bei zwei der Typhusfälle in Nordbaden ist damit er- wiesen, daß sie mit der Epidemie in Würt⸗ temberg zusammenhängen. Sehr stark verbreitet ist zur Zeit in Nordbaden die Grippe, die jedoch nicht in der schweren Form früherer Jahre auftritt, sonderm harmlos verläuft. Jod durch explodierende Bettflasche Stuttgart. In Luginsland wurde eine Frau durch eine explodierende Bettflasche getötet. Die Verunglückte hatte vermutlich die ge- füllte Flasche zum Warmwerden in den Ofen geschoben, ohne den Verschluß zu öffnen, 151 Wohnungssuchende im Landkreis Munnheim Trotz 747 geförderten neuen Wohnungen 1952/ Die Baukostenzuschüsse fließen zu spät! Mannheim. In der Pressebesprechung des Landrats, die wir bereits mit der Schriesheimer Bürgermeister frage erwähn- ten, stand eine Anzahl von Problemen zur Debatte. Das dringlichste ist nach wie vor die Wohnungsfrage. Immer noch bestehen das Kontrollratsgesetz und die Wobnungsbe- wirtschaftung, es ist nur eine Erleichterung bei der Auswahl der Mieter für solche Wohnbauten eingetreten, die mit eigenen Mitteln erstellt werden. Der Bürger- meister hat, worauf Landrat Dr. Ga a abermals ausdrücklich hinwies, die Verant- wortung in Wohnungsangelegenheiten, die Wohnungskommission hat nur beratenden Einfluß. Das Landratsamt ist im Rahmen der ihm übertragenden Staatsaufgaben Be- schwerdeinstanz. Dies sei auch der Grund, Weshalb das Landratsamt es ablehnen müsse, draußen an Ort und Stelle Entscheidungen zu treffen(wie es z. B. in der letzten Bürgermeister versammlung ver- langt wurde). Wenn es zu Differenzen mit Bürgermeistern gekommen sei, dann nicht so sehr wegen sachlicher Entscheidungen, als vielmehr wegen Nichtbeachtung der For- malien durch die Bürgermeister. Vielfach seien Anfragen, die an Bürgermeister ge- richtet wurden, wochen- und monatelang überhaupt nicht beantwortet worden. Im Von Karlsruhe nuch Kunudu Deutsche Arbeitskräfte sehr begehrt/ Die viertgrößte Bevölkerungsgruppe Karlsruhe. Rund 35 000 Deutsche und Oesterreicher sind im vergangenen Jahre nach Kanada ausgewandert. Auch in diesem Jahre rechnet man, wie Mister Robillard, der Leiter der kanadischen Einwanderer- mission in Karlsruhe mitteilte, mit der Auf- dentlich lichen el und tnum⸗ mer. Streib les Ka. Publi· keiten: 1 Schon 1e, die einem teschick chichtlhz eführte Binzu- Können Kunst- dieses dierten 1 Tanz, zoulan- zicheret rte die rem indung ner. lichen n Part. 28tische nst ge gomson gefun · seinen berfal M be: ich die sch zu- 1 Uber⸗ rei und 8 Lan- derprü. Ut, dal autsch n Ver: aul det Strabe, einem e. Del Et. Der uhr in e trol 1 nicht ubert⸗ Jeber⸗ einem beide len. . Mit heiter Haus- M an wurch in Er- stahl; it. Auf Täter e ab- rupf⸗ Dieb 1 aus stellte n den m ein nroht Alt- ge: n der Pfall zchen. n mit und — 5 nahme einer ähnlichen Anzahl Menschen. Eine bestimmte Quote ist dagegen nicht festgesetzt. Es werden soviel Auswanderer angenommen. wie die kanadische Industrie und Wirtschaft aufnehmen können. Von den 35 000 Auswanderern aus Deutschland waren im Vorjahr rund 25 000 deutsche Staatsbür- ger. Etwa 5000 waren Oesterreicher und ebensoviel alte und neue DPS und Flücht- linge aus Staaten, die unter Sowjeteinfluß stehen. In diesen Zahlen waren neben den Arbeitskräften auch die Familienangehöri- gen mit eingerechnet. Die Auswahl der Aus- wanderungslustigen erfolgt nach den gerade in Kanada benötigten Berufen. Zur Zeit ist das Frühjahrsprogramm angelaufen, in dem Landarbeiter und Hausangestellte bevorzugt werden. Außer in Karlsruhe befinden sich in der Bundesrepublik kanadische Einwanderermis- sionen in Hannover und Bremen. Weitere Auswanderungsbüros gibt es in England, Frankreich, Belgien, Holland. der Schweiz, Schweden, Dänemark. Norwegen, Finnland, Italien und Griechenland. Die kanadischen Arbeitgeber sind nach den vorliegenden Be- richten mit den deutschen Arbeitskräften sehr zufrieden. Nur wenige Deutsche haben bisher den Wunsch geäußert, wieder in die alte Heimat zurückzukehren. Die Deutschen bilden in Kanada nach den Enge ländern, Franzosen und Polen., die viert- größte Bevölkerungsgruppe. Die meisten Aus- Wanderer melden sich gegenwärtig ifi Eng- land, Deutschland. Oesterreich und Holland. übrigen könne man nicht zwischen vertrau- lichen und nichtvertraulichen Berichten unterscheiden; man müsse dem Beschwerde- führer alles mitteilen mit Ausnahme des- sen, was besonders kränkend für ihn sei. (Eine Ansicht, der man von der Praxis in dem Gemeinden aus gesehen, nicht ohne wei- teres zustimmen kann. D. Red.) Man müsse bedenken, daß immer noch zwei Instanzen über dem Landratsamt stehen: Das Ver- Waltungsgericht und der Verwal- tungsgerichtshof. In etwa 90 v. H. der Fälle habe das Landratsamt die Bür- germeister gedeckt. 1950 hatte das Verwal- tungsgericht über 83 Beschwerden zu ent- scheiden, 1951 über 105, 1952 über 117, der Verwaltungsgerichtshof hatte 20 bzw. 17 und im letzten Jahr 26 Klagen zu behandeln. Trotz allem Wohnungsbau ist die Zahl der Wohnungssuchenden im Landkreis Mannheim weiter gestiegen, und zwar von 3814 Ende 1949 auf 3984 Ende 1951 und 4151 Ende 1952. Die Lage wird noch dadurch erschwert, so bemerkte Oberregierungsrat Ziegler, daß immer mehr alte Häuser baufällig werden. Die Bauplanung für das neue Jahr Pfabser Tage uch Ludwigshafen. Dreizehn Verkehrsunfälle wurden über das vergangenen Wochenende registriert. Vier Personen erlitten dabei schwere Verletzungen. Ein Teil der Unfälle Wird auf das Glatteis in der Nacht zum Samstag zurückgeführt. Frankenthal. Zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilte das Landgericht den 251jährigen Hilfsarbeiter Hasso Wachtel, der aus der Ostzone in die Pfalz gekommen war und sich in schändlichster Weise an Kindern ver- gangen hatte. Obwohl W. noch nicht vorbe- straft war, hielt das Gericht wegen der Schwere der Verbrechen die hohe Strafe für angemessen. i Kaiserslautern. Beamte der Zollfahndung stellten während des vergangenen Jahres im pfälzischen Raum über eine Million DM geschmuggelter Waren fest. In dieser Summe sind für 402 354 DM beschlagnahmte Waren enthalten. Es gelang außerdem bei Devisenvergehen 52 450 DM. 41 000 Schwei- zer Franken und 2.5 Millionen französischer Francs zu beschlagnahmen. Kaffee stand an der Spitze der Schmuggel warenliste. ist noch sehr gehemmt dadurch, daß die Höhe der Baukostenzuschüsse noch nicht feststeht; man hatte in Stuttgart gewisse Kompetenz- streitigkeiten noch nicht überwunden. Die Höhe soll etwa die gleiche sein wie im vori- gen Jahr. Durch die Verzögerung wird man in diesem Jahr wieder genau so spät dran sein mit dem Bauen wie im vergangenen. Auch über die Umsiedlerquote könne man noch nichts sagen. Im vorigen Jahr wurden im Landkreis 62 Umsiedler wohnungen ge- baut. Zur Frage einer Schwerpunktbil- dung im Wohnungsbau des Landkreises er- klärte der Landrat, man habe sich nach wie- derholten Erörterungen im Kreisrat und mit den Bürgermeistern dazu nicht entschließen könmen. Der ganze Kreis sei stadtnahes Ge- biet, man müsse da überall in gleichem Um- fang bauen. Auch im kommenden Jahr wer- den die LARKRA-Mittel vom Kreis nach dem bisherigen Schlüssel verteilt, der auf die Einwohnerzahl und die besonderen Verhält- nisse abgestimmt ist. Der Landkreis Mann- heim sei ein einheitliches Wohnbaugebiet. Im Jahre 1952 wurden im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues im Landkreis Mannheim gefördert: 328 Wohnungen für Altbürger, 331 Wohnungen für Geschädigte (Flüchtlinge und Sachgeschädigte), 62 Woh- nungen für Umsiedler, in weiteren Sonder- programmen 26 Wohnungen. Wiederholt wurde in der Besprechung von mehreren Seiten darauf hingewiesen, daß die Wohnungsbaumittel zu spät fließen, wodurch ja nicht nur der Wohnungsbau, sondern auch die ganze Bauwirtschaft ge- hemmt wird. Vorbildliche Wiederuufbuuleistung der Stadt Stuttgart Stuttgart. Die Stuttgarter Stadtverwal- tung hofft, die schwäbische Landeshaupt- stadt im Laufe des Jahres 1953 endgültig von den Trümmerbergen zu befreien, die der Krieg in der zu fast 40 Prozent zerstör- ten Stadt anhäufte. Wie von der Städtischen Pressestelle be- kanatgegeben wurde, sind von den 4,5 Mil- lionen Kubikmetern Trümmerschutt, die 1945 vorhanden waren, bis zum 31. Dezember 1952 3,9 Millionen Kubikmeter beseitigt worden Die restlichen 600 000 Kubikmeter glaubt mam in diesem Jahr bewältigen zu können. Gleichzeitig schritt der Wiederaufbau der Stadt weiter gut voran. Von den 150 112 Wohnungen, über die Stuttgart vor dem Kriege verfügte, fielen 52 691 den Bomben angriffen zum Opfer. Bis zum Ende des nun vergangenen Jahres waren hiervon 37 867 Wohnungen wieder hergestellt, davon rund 10 000 Wohnungen als Neubauten. Damit dürfte Stuttgart eine der am weitesten wie der aufgebauten Städte Deutschlands sein. „Kanonenschlag“ äscherte Scheune ein Heilbronn. Das Amtsgericht Heilbronn verurteilte einen 27 Jahre alten landwirt- schaftlichen Arbeiter aus Horkheim(Kreis Heilbronn) wegen fahrlässiger Brandstif- tung zu einer Geldstrafe von hundert Mark. Der Angeklagte hatte am 26. September 1952 einen Feuerwerkskörper weggeworfen, durch den vermutlich die Spinnweben an einer Scheune in Brand gesetzt worden waren. Die große Doppelscheune war mit den Erntevorräten niedergebrannt. Dabei war ein Sachschaden von rund 46 000 Mark entstanden. Zug ruste in Omnibus- Zwei Tote Der Bahnwärter tat zum ersten Stuttgart. Zu einem schweren Unglück, bei dem zwei Personen getötet. acht erheb- lich und sieben leicht verletzt wurden, kam es am Montagabend bei Hussenhofen im Württembergischen Kreis Schwäbisch Gmünd. Ein vor Aalen kommender Zug raste am Bahnübergang Hussenhofen mit voller Fahrt in einem Omnibus und schleuderte ihn gegen das Bahnwärterhaus. Der Omnibus hatte kurz vor der Schranke Fahrgaste aussteigen lassen. Er war an- schließend bei offener Schranke auf den Bahnübergang gefahren. Als der Zug nahte, Male an dem Uebergang Dienst gab der Omnisbusfahrer Vollgas, fuhr aber gegen die inzwischen heruntergelassene ge- genüberliegende Bahnschranke und wurde von dem herannahenden Zug erfaßt. Erst nach 130 Metern Bremsstrecke konnte der Zug zum Halten gebracht werden. Unter den Verletzten befindet sich auch der Bahnwärter, der an dem Unglücksabend zum ersten Male an dem Uebergang Hussen- hofen Dienst tat. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Von den Schwerverletzten schweben zwei in Lebensgefahr. Aufforderung zum Umtausch der RM- Aktien in DM-Aktien Nadeutsche Zucher-Autengesclschatl. Mannheim Bekanntmachung über die Neufestsetzung der Kapitalverhältnisse Für die auf Deutsche Mark umgestellten Aktien unserer Gesellschaft wird gemäß dem Gesetz über die Börsenzulassung umgestellter Wert- papiere vom 27. 12. 1951 bzw. dem Berliner Uebernahmegesetz vom 12. 6. 1663 in Verbindung mit den Richtlinien der Wertpapierbörsen des Bun- desgebietes vom 1. 10. 1951 mit Zustimmung der Zulassungsstellen an den Börsen zu Frankfurt/M., Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart bekanntgemacht: Die Gesellschaft führt die Firma„süddeutsche Zucker-Aktiengesell- schaft“; sie hat ihren Sitz in Mannheim. e e läuft vom 1. Juli bis zum 30. Juni des folgenden ſehres. Das frühere Grundkapital betrug RM 60 000 000,—. Die Aktien werden aden vorgenannten Börsen amtlich gehandelt. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 29. 5. 1951 ist das Grundkapital im Verhältnis 1:1 aut DM 60 000 000,— neu festgesetzt. worden, eingeteilt in 56 400 Aktien zu je DM 1000,— Nr. 1—56 400. 36 000 Aktien zu je DM 100,— Nr. 60 001—96 000. Wir kordern laut besonderer Bekanntmachung die Aktionäre auf, ihre aul Reichsmark lautenden Urkunden, soweit sie nach dem Wertpapier- bereinigungsgesetz in Kraft geblieben sind, in der Zeit vom 29. 1. bis 29. 3. 1953 bel einer der in der Bekanntmachung genannten Umtausch- stellen im Verhältnis 1:1 gegen neue auf DM lautende Aktien um- zutauschen. Für je eine alte Aktie im Nennbetrag von RM 1000,— bzw. für je 10 alte Aktien im Nennbetrag von RM 100,— mit Dividenscheinen Nr. 26 uff werden je DM. 1000,—, und für die nicht in Aktien von DM. 1000,— dar- stellbaren Aktienbeträge neue Aktien im entsprechenden Nennbetrag don DM 100,.— gewährt. Die neuen auf den Inhaber lautenden Aktien 85 1 11 Gewinnanteilscheinen Nr. 1-10 und Erneuerungsscheinen aus- attet. In Sleicher Weise werden die Neu-Girosammeldepot-Guthaben be- ent, die sich aus den Anmeldungen der Berechtigten zur Wertpapier- bereinigung ergeben haben. Weitere Einzelheiten enthält die Umtauschaufforderung. Die neuen DM.-Aktien sind vom 29. 1. 1933 ab neben den auf Reichs- mark lautenden Stücken an den genannten Börsen lieferbar. An diesem Lage wird der Handel in Neu-Girosammeldepot-Anteilen eingestellt. Die lleferbarkeit der RM- Aktien wird von einem von den Börsenvorständen noch bekanntzugebenden Tage ab zurückgenommen, so daß dann nur noch die DM-Aktien lieferbar sein werden f Bestimmungen über die zwangsweise Einzienung von Aktien sind n der Satzung nicht enthalten. Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, wert- bertel unen. Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird wie folgt It: 9 — zunächst erhalten die Aktionäre bis zu 4% des Nennbetrages; 2. von dem verbleibenden Gewinn bekommt der Aufsichtsrat den ihm nach 8 14 der Satzung zustehenden Anteil; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Haupt- versammlung keine andere Verwendung bestimmt, Sondervorteile einzelner Aktionäre und besondere Rechte für ein- zelne Aktiengattungen bestehen nicht. 0 Die DM.- Eröffnungsbilanz vom 21. 6. 1946 ist am 13. Juni 1951 im Bun- esanzeiger Nr. 111 veröffentlicht worden, die Bilanz vom 30. 6. 51 wurde im Bundesanzeiger Nr. 226 vom 24. 11. 51 bekanntgemacht. 99 dem 1. 7. 19485 wurden folgende Dividenden auf effektive Stücke Gewinnanteilschein Nr. 24 für 1949/1950 mit 4% fällig seit Juni 1951, Gewinnanteilschein Nr. 25 für 1950/1951 mit 4% fällig seit November 1951. 8 die im Treuhand- Giroverkehr einbezogenen Zuteilungsrechte wur- en diese Pividenden vorschußweise gezahlt. Von den gekündigten Anleihen sind noch Stücke im Gesamtgegen- ert von DN 835,268 im Umlauf. 9 0 der Gesellschaft gehörenden Grundstücke sind mit insgesamt 35 171,13 Grundpfandrechten belastet. 9 Durch die Kriegsfolgen gingen maßgebliche Beteiligungen an 6 schle- 8 5 Zuckerfabriken und einer sächsischen, sowie an einem Landwirt- chaktsbetrieb in Oesterreich mit 1600 ha Anbaufläche verloren. Die Raf- 8 5 Frankenthal wurde 1943 total zerstört. Ein Wiederaufbau war 8 Haschaktlich nicht zu vertreten. Alle übrigen Kriegs- und Kriegsfolge- schäden sind behoben. We Verarbeitungskapazitäten unserer im Bundesgebiet liegenden 1 8 7 einschließlich der Zuckerfabrik Rheingau A. G., Worms, Wurden 1651/5 von 1 W. 152 000 dz in 1936/39 auf 177 000 dz Zuckerrüben in 24 Stunden in 0 9 900 000 d Rüben auf 15 100 000 dz; außerdem wurden 728 000 dz in 3 Fabriken verarbeitet. a e Geschäftsjahr 1981/2 ist zufriedenstellend verlaufen. Es ist be- beatist, Wieder eine Dividende von 4% auszuschütten. 12705 n 1952/53 zur Verfügung stehende Rübenmenge ist infolge der den e des Sommers in 1952 geringer. Auch der Zuckergehalt ist gegen Neil zurückgegangen. Die Verarbeitung in unseren Fabriken 1 trotz Erschwernissen, die durch die schwierige Anlieferung der en infolge des ungünstigen Witterungsablaufes verursacht sind, normal. Mannh eim, im Dezember 1952. Der Vorstand. 2 erweitert. Die Rübenverarbeitung stieg im gleichen Zeitraum gemäß 8 34a DM-Bilanzgesetz Das Grundkapital unserer Gesellschaft von RM 60 000 000,— ist durch Beschluß der Hauptversammlung vom 29. 5. 1951 im Verhältnis 1:1 auf DM 60 000 000,.— neu festgesetzt worden. Der Beschluß ist in das Handelsregister eingetragen. Wir fordern unsere Aktionäre hiermit auf. ihre auf Reichsmark lau- tenden Aktlen unserer Gesellschaft mit Lieferbarkeitsbescheinigungen und Gewinnanteilscheinen Nr. 26 uff nebst Erneuerungsschein in der Zeit vom 29. I. 1953 bis 29. IV. 1953 einschließlich bei einem der nach- stehenden Kreditinstitute zum Umtausch einzureichen: in Mannheim: Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Mannheim Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft in Mannheim; Berliner Disconto Bank A. G., Bank für Handel und Industrie A. G.; Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Darmstadt, Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft Filiale Darmstadt; Rheinisch- Westfälische Bank Aktiengesellschaft, Rhein-Ruhr Bank Aktiengesellschaft; Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft, Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft, Commerz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft, Bankhaus Grunelius& Co.; Norddeutsche Bank Aktiengesellschaft, Hamburger Kreditbank Aktiengesellschaft; Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Heilbronn, 5 Handels- und Gewerbebank Heilbronn A. G., Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft Filiale Heilbronn: Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Kaiserslautern, Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft, Filiale Kaiserslautern; in Ludwigshafen/ Rhein: Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Ludwigshafen. Bayerische Hypotheken- und Wechselbank Filiale Ludwigshafen, Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft Filiale Ludwigshafen; Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft in München; Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Stuttgart, Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft in Stuttgart. Nach Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Lieferbarkeitsbescheinigungen durch unsere Prüfstelle, die Süddeutsche Bank Aktiengesellschaft Filiale Mannheim, Mannheim, erhalten die Aktionäre je nach Wunsch entweder auf Deutsche Mark lautende Einzelurkunden oder Gutschrift auf Giro- sammeldepotkonto. Für je eine alte Aktie im Nennbetrag von RM 1000.— bzw. für je 10 alte Aktien im Nennbetrag von RM 100,— mit Dividendenscheinen Nr. 26 uff werden je DM 1000,— und für die nicht in Aktien von DM 1000,— darstellbaren Aktienbeträge neue Aktien im entsprechenden Nennbetrag von DM 100,— gewährt. Die neuen Aktien sind mit Gewinn- anteilscheinen Nr. 110 und Erneuerungsscheinen ausgestattet. Die Reichsmark-Stücke sind zugleich mit den zugehörigen Lieferbar- keitbescheinigungen nach der Nummernfolge geordnet mit einem Ver- zeichnis in doppelter Ausfertigung bei einer der Umtauschstellen wäh- rend der üblichen Geschäftsstunden am Schalter einzuliefern. In diesem Falle ist der Umtausch provisionsfrei; in allen anderen Fällen wird die übliche Provision erhoben. Der Einlieferer erhält auf Verlangen eine Empfangsbescheinigung. Aktien mit Lieferbarkeitsbescheinigungen, die nicht bis zum 29. IV. 1953 einschließlich zum Umtausch eingereicht worden sind, werden ge- mäß den gesetzlichen Bestimmungen für kraftlos erklärt werden. Für Aktionäre, deren Rechte im Wertpapierbereinigungsverfahren anerkannt sind, und die Gutschrift auf Neu-Girosammeidepotkonto erhalten haben, e diese Guthaben durch ihre depothaltenden Banken auf DM um- gestellt. Aktionäre, deren Aktien noch der Wertpapierbereinigung unterliegen, werden bedient, sobald ihr Anspruch durch Frteilung der RM-Gut- schrift im Wertpapierbereinigungsverfahren anerkannt ist.(siehe auch nachfolgende Zusatzbekanntmachung.) Mannheim, im Dezember 1952. Zusatz- Bekanntmachung gemäß& 6 Abs. 1 Zweites DM-Bilanzergänzungsgesetz Bei den Wertpapiersammelbanken stehen ab 29. I. 1953 zur Durch- führung des Girosammelverkehrs und auch zur Auslieferung Einzel- urkunden zu DM 1000,— und DM 100,— der vorgenannten Gesellschaft zur Verfügung. Im Einvernehmen mit der Gesellschaft und den für sie als Umtausch- stellen tätigen Banken werden hiermit alle Kreditinstitute und die Wertpapiersammelbanken, die Girosammeldepotkonten für obige Wert- papierart führen, gebeten, diese Konten nach dem Stande vom 28. 1. 1933 abends auf DM umzustellen. Arbeitsgemeinschaft deutscher Kassenvereine. in Berlin: in Darmstadt: in Düsseldorf: in Frankfurt/ Main: in Hamburg: in Heilbronn: in Kaiserslautern: in München: in Stuttgart: Der Vorstand. — gesucht das radiumreichste bel Rheuma, Gicht, Neuralgien, Frauenleiden, Alterskronkheifen — + nach und von Landau ägche Pirmasens Zweibrücken Kaiserslautern. tie HIENMaIER-sPEDITIoN- Ruf 6 27 29 v. 6 36 26 5 Eilboten-Sehmidt SGeschäöfts-Anzeigen Qu 3, 6-7, Telefon 3 26 69. Schnelltransporte reien 5% Kunststopfen sehnell, zuverlässig, preiswert Woll-Corr, R 1, 7, Breite Str. Eiltransporte ret 31 Malerarbeiten Teeten e Resfecke Wasch- O- Mar. Friedrichsring 44 wäscht für Sie. 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Dann hat Hans Albers nicht nur die Straßen wie Trenck der Pandur wirkte. hat Verpflichtung von morgens bis abends auf allen Prophezeihungen zum Trotz dem Film der Bühne, im Atelier oder bei Außenauf- noch immer nicht Good bye, Jonny gesagt. nahmen zu sein, sondern er muß sein Pri- Er ist noch heute unser großer. jungenhafter Vatleben in die knappe Zeit mit einkalkulie- Leinwand-Held. Das Geheimnis dieses Tau- ren. Die Geschwister wollen ihn sehen, die sendsassa, der mit einem„Hoppla, jetzt vielen Freunde aus der Jugendzeit möchten komm ich“ noch heute frischer wirkt als die mit ihm zusammen alte Erinnerungen auf- meisten jugendlichen Helden, liegt wohl frischen und die unendlich vielen Freunde, darin verborgen, daß Albers seine Darstel- die Albers als Käpt'n des deutschen Films lungskunst nicht aus äußerlicher Kraftmeie- erworben hat. machen besonders in seiner rei bezieht, sondern daß bei allen seinen Heimatstadt ihr Recht auf ein Wiedersehen Rollen das Herz Pate steht. In seinen besten geltend. N Filmen war Albers niemals nur der„laute“, Hans Albers wohnt in Hamburg immer auf äußerliche Effekte gehende Draufgänger. S0, naß sein Blick aus dem Hotelfenster auf Eher verzichtete er auf manchen möglichen die Alster fällt. Wenn ihn auch durch Zufall sensationellen Nervenkitzel. den er in sei- der Weg nach Tutzing in Oberbayern Ses nen Rollen hätte auslösen können. um statt- kührt hat. wo sein Haus am Starnbergersee dessen das Gefühl sprechen zu lassen. liegt, so ist Hamburg doch nach Wie vor Dieser Mischung von Abenteuerlustig- seie„erste“ Heimat geblieben. Die Mög- keit, Humor und echtem Gefühl verdankt lichkeit eines Theatergastspiels, soweit ihm Albers seine Popularität, die Filmgeneratio- der Film Zeit dafür läßt, nutzt er am lieb nen überdauert hat. Bei jeder Rolle dachte sten in der Hansestadt aus, Um so mehr das Publikum, diese sei nun die Krönung Spaß hat ihm die Dreharbeit zu dem Film seiner Laufbahn. Was liegt näher, dies auch „Käpt'n Bay Bay“ gemacht, weil die Außen- von dem„Käpt'n Bay Bay“ zu vermuten aufnahmen in Hamburg stattfanden Von wo Albers einen Seemerm aus seiner Hei- Blankenese bis zur Reeperbahn. Das Kapi- matstadt spielen kann; einen Seemann, der tänspatent des deutschen Films hat Hans dem Humor, der Erlebnishungrigkeit und Albers schon lange erworben; daf er jetzt der Gutherzigkeit gleichermaßen zugetan auch einen echten Käpt'n spielen kann, das Sibt ihm Schwungkraft für seine neue Rolle. Dieser Schauspieler, dessen Beliebtheit sich eher steigert als nachläßt. wird für uns immer eine Art Phänomen bleiben. Die Ge- schichte des deutschen Films— das sei Ohne Uebertreibung gesagt— ist ohne Albers nicht denkbar. Er, der einst unter gelber Flagge der Sieger war, der selbst Münch Die Nachricht, dag mit den Dreharbeiten zu dem von der Franco-London-Film vor- gesehenen Film„Destinées“(Schicksale) be- reits begonnen wurde, ließ die Filmwelt auf- horchen. Gespannt wartet man nun auf das Resultat. Drei außergewöhnliche Frauen- schicksale bilden den Mittelpunkt des Ge- schehens. Den französischen Beitrag, der im Zeichen des Glaubens steht, hat Jean Delan- noy übernommen. Die Regie des zweiten Teils, der ein italienisches Frauenschicksal zeigen soll, wird wahrscheinlich Roberto Rossellini übertragen werden und Ingrid Bergman in der Hauptrolle zeigen. Der dritte Teil aber soll einem englischen Regisseur anvertraut werden, wobei in erster Linie an Laurence Ollivier gedacht wurde. Trotz des monumentalen amerikanischen Jeanne- d' Are-Films, hat sich Jean Delennoy nicht davon abbringen lassen, auch in die- sem Film auf das Leben der heiligen Johanna zurückzugreifen. Allerdings auf andere Art. „Diese Produktion“, so sagt er selbst,„ent- spricht völlig meinen Plänen, weil sie mir die Möglichkeit gibt, eine Episode aus dem Leben der Jeanne d' Are zu verwirklichen, die wir aus dem großen Drehbuch von Jean Aurenche und Pierre Bost ausgewählt haben. Es handelt sich dabei tatsächlich um den Brennpunkt des Geschehens, und das Thema berührt mich so sehr, daß ich glücklich bin, es selbst in einer solchen Kurzform zu dre- hen. Der Film wird sich ziemlich von jenen Heiligenbildern entfernen, mit denen man Jeanne d' Are im Film und auch sonst im Allgemeinen darstellte. Er wird trotz seiner Kürze ein Ganzes sein: mit einem Anfang, einem Höhepunkt und einem Ende. Er kann daher auch allein in dem Verleih kommen. Die Geschichte selbst haben wir aus allen uns über die Heldin zur Verfügung stehen- den Chroniken, aus Anatole France und aus Michelet ausgewählt und dabei die soge- nannte Episode des„Kindes von Lagny“ auf- gegriffen. Einige Monate vor ihrem Tod hörte Jeanne nicht mehr die himmlischen Stimmen und glaubte nicht mehr in Kontakt mit ihrem Gott zu stehen. Sie fürchtete so- gar ihren Glauben zu verlieren. Die Handlung spielt einen Monat vor ihrer Gefangennahme in Compiègne. Auren- ches und Bosts Drehbuch erzahit von einem kleinen in Lagny ohne Taufe verstorbenen Die Fickermilli reti Schörg spielt die Titelrolle in dem von Arthur Maria Rabenalt gedrehten österreichi- schen Film„Fiakermilli“; ihre Partner sind unter anderen Paul Hörbiger, Karl Schnböck, Rudolf Platte und Lucie Englisch ist; einen Seemann, der die zur Zeit popu- lärsten Seemannssongs, nämlich die von Norbert Schultze àus„Käptn Bay Bay“, singt Kurzum eine Rolle, auf die er seit seinem Erfolg in„Große Freiheit Nr. 75“ ge- Wartet hat. Er hat auf diese Rolle Sewartet, Wie seinerzeit nach dem Kriege auf seinen ersten Besuch in Hamburg nach langen Jahren. Als er damals in„Liliom“ gastierte, da organisierten Reisegesellschaften àus Schles- wig-Holstein und Niedersachsen Sonder- kahrten nach Hamburg, um Albers wieder einmal singen zu hören: Komm auf die Schaukel, Luise!“ Die Schaukel schwingt noch immer, wenn„Käpt'n Bay Bay“ Pre- miere hat, wenn er selbst die„Waschech- teste“ aller seiner Rollen aus der Taufe he- ben wird, dann wird ihn bestimmt wieder ein Reporteer fragen:„Lieber Hans Albers, Welches war ihre liebste Filmrolle?“— Und er wird wie immer antworten:„Alle meine Kinder habe ich gleich lieb. Der jeweilig letzte Film ist mein liebster!“ Haris Albers wird dann sicher zum nächsten Film- Streich“ im Atelier stehen und die Frage nach seinem nettesten Erlebnis wie folgt beantworten:„Ja, ja.. daß alle Leute zu mir gekommen sind und sagten; Ich brauche Sie! Das hoffe ich noch für die nächsten künkzig Jahre!“ Die Episode des Kindes von Logny Jean Delannoy erzählt von Jeanne d Arc Kind. Jeanne, die beim Durchzug in dieser Stadt anhält, wird gebeten, sich der Menge anzuschließen, die inbrünstig betet, um die Seele des Kindes zu retten, denn ein Tod ohne Taufe war in dieser Epoche größter Frömmigkeit eine Tragödie. Jeanne betet mit und plötzlich erwacht das FEind, kann getauft Werden und kehrt wieder in das Nichts zu- rück. In diesem Augenblick hört Jeanne die Stimmen wieder und sie sagen ihr:„Nimm alles im Zeichen der Gnade, Jeanne, denn dein Fest wird vor dem heiligen Johannes gefeiert werden. Gott wird dir helfen.“ Ich glaube, daß diese Episode, die den Höhepunkt unseres Drehbuches darstellt, tatsächlich und ideell die Entwicklung von der Kriegerin zur Heiligen zeigt. Durch diese Botschaft am Totenbett eines wieder er- weckten, getauften und abermals verstorbe- nen Kindes, nimmt Jeanne von vornherein auf sich, ihr Leben zu opfern; ihr Zug nach Compiegne ist ein bewußter und bereitwilli- ger Weg in den Tod. An diese innere Heiligung einer Seele schließt sich ein anderer Sieg an. Baretta, der Chef der in Lagny stationjerten Söldner, der sich anfangs geweigert hatte, Jeanne, die ihn nicht mehr bezahlen konnte, weiterhin zu folgen, begleitet sie von nun ab bis zum Ende, weil er nach diesem Wunder von der Größe der Heiligen überzeugt ist. Der Film endet mit Jeannes Aufbruch zu ihrem letzten Kampf, in, den ihr, nur, einige Getreue und die Söldner folgen. So löst die- ses Wunder gleichsam zwei Probleme, ihr ureigenstes, das ihres Glaubens nämlich, und das ihrer militärischen Schwierigkeiten. Tat- sächlich aber ist Jeanne, im Augenblick, in dem sie Lagny verläßt, um ihre letzte Schlacht zu liefern, nicht mehr von dieser Welt, sie ist nichts weiter als eine Märtyre- rin auf dem Weg zur Folter Ich bin glücklich Michele Morgan als Inter- Pretin zu haben. Sie ist sehr schön und bietet ein neues, reines, asketisches und begnadetes Gesicht. Michele, vergeistigt und voll inne- rem Feuer, wird eine außergewöhnliche Jearme. d' Are abgeben. Um sie herum haben wir Robert Dalber, als Knappen Aumon, Michel Piccoli als Feldgeistlichen Pasquerel, Gérard Buhr als schottischen Leutnant Ren- nedy gruppiert. Daniel Ivernel wird den 5 „Käpt'n Bay-Bap“. Söldnerhauptmann Baretta spielen und Andrée Clément die Mutter des toten Kindes. Ich hoffe, daß diese„Jeanne d'Arc“, die den Umfang einer Filmnovelle haben Wird, dem Publikum bei der Vorführung die glei- che Freude bereitet, wie mir bei der Arbeit Ich ver wirkliche damit, selbst in dieser ge- Auf hoher See. Hans Albers als Segelschulschiff Kaupitùn in dem von Helmut Kũutner ars eh Fr. 170 anderen yidersta andbri ſorderur 27 ädlig 1 müpfen echtigt. 5 12 3 K Foto: Meteor/ Allianz Film 5 8 res Gesc drängten Form, einen meiner größten! auch seit langem abwechelnd mit Hoffnung nerd, Pr Enttäuschung gehegten Wünsche. Dieser] minister soll in unseren Augen und hoffentlich em Stüc in jenen der Zuschauer über die Aer 15 1 und die innere Tragödie Johannas l titute das Drama des Glaubens versinnbildlic zen Alk Kultur-Chronik „Lieder der Völker“ sang Charlotte Nachtwey in einer von der Mannheimer Ortsgruppe des „Demokratischen Kulturbundes“ im Goethesaal veranstalteten musikalischen Abends. Fast alle Sur opäischen Völker- waren mit vortrefflich ausgewählten, meist heiteren Liedchen vertre- ten, deren Texte zunächst erklärt und dann von der gestisch und mimisch sehr wirksam charakterisierenden Sängerin vorgetragen wur- den. Ein hübsches, farbiges Programm, das überdies der Begleiter der Sängerin, Prof. Georg Greiner, mit solistischen Arabesken am Klavier talentvoll verzierte. Dinge, wie die schlichten Volksliedvariationen Walter Nie- manns oder auch die eignen leichtgewichtigen Improvisationen Prof. Greiners paßten gut in den Rahmen des nur sehr schwach besuchten Abends. Debussys„Gärten im Regen“ oder gar Chopins große f-moll-Ballade nahmen sich frei- lich gegenüber der Folkloristischen Miniatur- kunst der Sängerin ein Wenig zu großmächtig aus. 8. Faul Hindemiths„Ludus tonalis“ wurde im Rahmen der vom Süddeutschen Rundfunk ver- anstalteten Konzert- und Sendereihe„Jugend hört Neue Musik“ in der Mannheimer Kunst- meiden 1 5„ ersten halle von Professor Arno, Erfurth. einem 1 zenten der Staatlichen Hochschule für in Stuttgart, erklärt und(in Auszügen) gez Leider hatten sich nur wenige Schüler Werk Schülerinnen der höheren Schulen Mann zur Ve. für die das Konzert vor allem gedacht? eingefunden. Professor Erfurth würdigte 1 Hindemith als den einzigen lebenden deut Komponisten, dessen vielgestaltiges U Weltgeltung hat und gab nach einem bioß phischen Ueberblick eine gute Einführm 1) 1 Hindemiths Bemühen um die„Neuschal 0 0 der Polyphonie auf tonaler Basis“, wie e griffene! dem 1943 komponierten, gern als„Das mod von der wohlttemperierte Klavier“ bezeichneten i rügt, ab tonalis“ verkörpert ist. Anschließend Su delt sich der Pianist das Präludium, vier Fugen dem Bun Interludien und das Postludium aus dig entwurf Werk. ſteuerlich Professor Dr. Hans Mersmann spricht* Rahmen der Veranstaltungen der Städt. Mg nett den hochschule am Freitag, dem 23. Januar, Ceretz 1 Uhr, in der Kunsthalle über das Iz heitsleist „ Strawinsky, ein Entwicklungsbild der 1% Ausfüuhre Musik“. nahmen, Ein verein der Freunde des Staatste n die 4 5 1 den au bringe kums ist in Karlsruhe gegründet wor Hinsie beg 12 e(1,85 m 8 m) 9 8 Angeb. unt. Nr. 608 A. d. Verl. Kaufgesvehe Auslösung von Pfändern. 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Bekanntmachungen den. Aufbaudarlehen für den Wohnungsbau Im Rahmen der verfügbaren Lastenausgleichsmittel können Aufbau- darlehen für den Wohnungsbau an Personen, die Vertreibungsschäden falls die Pfänder im Laufe des Monats Fe Städt. Leihamt. Vetkäbſe Wir bitten, die Pfänder aus dem Monat Juli 1952 und zwar: Pfandscheine Gruppe àA: Nr. 12 713 bis 13 548; Gruppe B: Nr. 40 793 bis 42 919 bis spätestens Ende Januar 1953 ausuzlösen, andern- bruar 1953 versteigert wer⸗ kritisiert. Brille zw. P 1, 7 u. E 1 Sun erte nachm. verl. Abzug. gg. Belt teuer be Neckarau, Großfeldstr. 9, 1 H rung der nderzeu Humorist ung ansaus „ Prozer bietet sich an. Tel. 4 80 b. eine Neu oder Kriegssachschäden geltend machen können gewährt werden, wenn schädigten Grundbesitz wieder aufzubauen. Dem Wiederaufbau steht ein Neubau an anderer Stelle dann gleich, wenn der Wiederaufbau unmög- lich ist und der Neubau als angemessener Ersatzbau anzuerkennen ist. Als Vorhaben in diesem Sinne gilt auch der Bau einer Wohnung am Ort eines gesicherten Arbeitsplatzes, wenn die Wohnung nach Größe und Ausstattung den Voraussetzungen des sozialen Wohnungsbaues nach den 88 1 u. 17 des Ersten Wohnungsbaugesetzes entspricht. Diese Aufbaudarlehen sollen die Finanzierung von Bauvorhaben ver- vollständigen und dabei in erster Linie als Ersatz oder Zur Ergänzung der Eigenleistung dienen; sie können erforderlichenfalls auch für die übrigen Finanzierungsräume beantragt werden. Wohnungen mit mehr als 120 cm Wohnfläche werden nicht gefördert. Ausnahmen sind nur beim Wiederaufbau zulässig. od. zu Guterh. sie hierdurch in den Stand gesetzt werden, ihren zerstörten oder be- Neue Doppel-Betteouch, formschön, Schö. He.- u. Da.-Masken pill. z. vk. u. Deckchen(rosa) zu verkaufen. Für 10., 14., 18., 16. und 17. Feb der Ums verl. Ackerstraße 20. 2. St. Kinderkorbwagen mit Matr.] neuw., Glasvitrine, june Zimmerefen Kasse billig zu verk. H. 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Die Aufbaudarlehen werden zinslos und zu einem Tilgungssatz von 4 Prozent jährlich zur Verfügung gestellt. Für die gewährten Darlehen sind entsprechende Sicherheiten zu leisten. Aufbaudarlehen für den Wohnungsbau können nur für die Neuschaf- fung von Wohnungen, also nicht zum Erwerb bereits bestehender Wohn- gebäude oder Wohnungen und nicht für Instandsetzungen beantragt wer- den. Sie sind auch nicht zur Ablösung von Baudarlehen bestimmt, die der Antragsteller vor der Bewilligung des Aufbaudarlehens aufgenom- men hat. Die geförderten Wohnungen sollen, soweit sie nicht dem Eigenbedarf des Antragstellers dienen, während der Dauer des Schuldverhältnisses an Geschädigte überlassen werden. Zum Bau einer Wohnung am Arbeitsplatz kann ein Aufbaudarlehen einem Geschädigten nur für eine Wohnung zu seinem eigenen Bedarf zur Verfügung gestellt werden. Die Reihenfolge der Gewährung von Aufbaudarlehen bestimmt sich nach der sozialen Dringlichkeit und der volks wirtschaftlichen Förde- rungswürdigkeit der Vorhaben. Die Anträge sind auf dem amtlien vorgeschriebenen Formblatt bei dem für den ständigen Aufenthalt des Antragsberechtigten zuständigen Ausgleichsamt einzübringen. Das Ausgleichsamt für den Stadtkreis Mannheim gibt die Formblätter ab 26. Januar 1933 während den Sprech- tagen(Montag, Mittwoch und Freitag) von 8 bis 12 Uhr in der Luisen- schule am Tattersall, Erdgeschoß Zimmer 2, Aus. Eine Frist für die Stellung der Anträge ist nicht gesetzt. Stadtverwaltung Mannheim Ausgleichsamt Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbff. vergibt die Außenputzarbeiten für die Wohnbauten an der Landwehr- straße VI. Bauabschnitt. Angebotsvordrucke können, solange Vorrat reicht, bei der Geschäftsstelle der Gemeinn. Baugesellschaft, Max- Joseph-Straße 1, Zimmer 308, abgeholt werden. Schlacken kostenlos abzugeben. Tel. 3 23 34. Kunst und Antiquitäten piche- Gold- u. Brillantschmuck H. Eugen, P 4, 7, Freßgasse Telefon 3 20 00 Adresse einzus. u. A 08635 i. Verl. F, 7, Freßgasse. Tel. 3 20 00 entlaufen. Abzugeb. geg. 1 ö ſor Gr Verk. 4 Nähmaschinen 50, bis 190, eee eee om me Haußer, Neckarau, Friedrichstr. 1. Gelegenheitskäufe! Tep- Borsenyerl⸗ Es lagei Meren „ heißt nicht das billig senihne 1 von Anzeigen- Aufträgen für unsere Samstag- Ausgaben jeweils bonnerstag Spätestens 19 Uhr Unsere Inserenten werden im eigenen Interesse gebeten, diesen Termin besonders zu beachten. MGU EN Anzeigen- Abteilung Auf Wunsch Vertreterbesuck. Telefon 441 51-33 Verschiedenes e Schl, Mittel verwenden, 1 5 0 des beste und 2½ Beze mäßigste. 4— GNR Harig iunzwad 2 hält durch seine baun, 8 2 rergenden Eigenschaft cn, 25 auch enspruchenele dann e 5 rds Anforderungen stand 1 Peg* verhilft damit der ir panne A0 a treu zu einem Sparen- dae. 1 Ne! richtigen Platz. 10 5 5 elten& 0 grün& gl ede e Pech erge Mannheim, den 20. Januar 1953 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. 4 de e ek Ange. u. e. Cöclfeg. l. f. Schöne Masken Mannes Na Holbsden REGINA- Bel Adeinssche Mannheim: Drogerie Loc Rüewelekt. Schütthelm 0 E Seilw Hibtori Droht ene Schwetzingen e, dad gu M.-Käterta Drogerie Mage, fer Stanze M.-Almenhof: Arthur Bonache, Zellstoff M.-Deckarau: Rud Zimmern bags, M.-Rheinau: Farbenhaus 15 eommer; f M.-Sandhofen: e 1 eutsche i bran I Presd 25 85 Schrei 5 Ner 5 bea verleiht M. Seckenheim: Js del eee. bd. Pelz, K 1, 17[N.- Waldhof; Drogerie Raths fecht. 1953 1 17/ Mittwoch. 21. Januar 1963 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 Kapitel: Altsparer- Entschädigung Keine Bindung an das Wertpapier ll) Der Vorsitzende des Unterausschus- „Altsparer-Entschädigung“, Bundestags- eordneter Dr. Atzenroth, erklärte unse- n Korrespondenten, man habe sich bisher über geeinigt, daß sechs Gruppen im men der Altsparerentschädigung als aranlage anzusehen seien: Sparkonten, Lebens versicherungen, Bau- Industrie- Obligationen und 3 solle, wenn eine der genannten über die Zeit zwischen dem 1. Ja- nar 1940 und dem Währungsstichtag durch- ehalten“ worden sei. Auch ein Uebergang n einer Sparart in die andere würde da- mit einbezogen werden. ür gewisse Altsparguthaben, nicht aber eine weise Kenderung oder Berichtigung der rungsumstellung. Wir stünden also nicht Jor einer Pfandbriefaufwertung. Diese Ent- chädigung solle einen Teil der Leistungen s Lastenausgleichs darstellen. Bei den nderen Spareinlagen habe sich hiergegen Fiderstand nicht erhoben, nur bei den andbriefen sei„von bestimmter Seite“ die orderung aufgestellt worden, daß die Ent- i chädigung an das Wertpapier selbst an- Müpken müsse.„Diese Forderung wäre be- ſechtigt, wenn es sich um eine Aufwertung deln würde“, erklärt Dr. Atzenroth. Hier olle also dem Sparer, dem am Währungs- ichtag der Wert seiner Spareinlage im Ver- Altnis 1:10 abgewertet wurde, eine kleine ntschädigung zukommen. Hieraus ergebe ich zwingend, daß eine Bindung an das dertpapier nicht vorgenommen werden löune. Nur der Eigentümer am Währungs- tag und auch nur, wenn es sich um eine Privatperson handle, solle in den Genuß der entschädigung kommen. a Zweifellos sei es schwierig, das Verfahren egen. Auch die Form, wie diese Ent- chädigung mit dem Wertpapier verbunden ſyerden könne, sei noch nicht geklärt. Trotz- sei aber ein anderer Weg nicht gang Aar.„Es wäre unerträglich, wenn der Be- bitzer eines Pfandbriefes, der ihn nach dem aährungsstichtag aus Not verkaufen mußte, geer aàusginge und derjenige, der kapital- 1011 Fate genug war, ein solches Wertpapier n u erwerben, nachträglich noch ein besonde- res Geschenk erhielte.“ rößten) Auch Sachverständige wie Präsident Ber- nung ard, Prof, Erhard und der Bundesfinanz- Dieserd minister hätten sich gegen eine Aufwertung entlich am Stück ausgesprochen. .* Bei der Auszahlung werde man sich der mas H inttitute bedienen und amtliche Dienststel- bildlich en nur einschalten, wo es sich nicht ver- meiden lasse. Atzenroth hoft. daß schon im ersten Jahr 50 Millionen DM aus dem einen Tastenausgleichsfonds für diese Zwecke frei- 0 ſegeben würden. In den folgenden Jahren Schüller len dafür je 200 bis 300 Millionen DM Maut zr Verküüglüing stehen. gedacht. 5 5 5 ürdiete e e Exportförderung en deutz, begrüßt und doch zu karg empfunden feuschal(i.) Drei von der Bundesregierung er- wie e riftene Maßnahmen für den Export werden das moch von der Wirtschaft zwar grundsätzlich be- eten grüßt. aber auch zum Teil kritisiert. Es han- end Su delt sich dabei einmal um den am 16. Januar Fugen, vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetz- aus die entwurf„zur Aenderung des Gesetzes über Sieuerliche Maßnahmen zur Förderung der Spricht Zuskuhr“, ferner um ein vom Bundeskabi- tädt, Ag nett dem Bundesrat zugeleitetes viertes anuar, Gesetz über die Uebernahme von Sicher- las Ig heitsleistungen und Gewährleistungen im der ue auskunrgeschäft“ und schließlich um Maß- ahmen, die das Ziel haben sollen. Ordnung ztaatstel u die Anwendung des Exportpreisspiegels vorden, u bringen. Hinsichtlich der Ausfuhrförderung wird — itssiert, daß der vom Bundeskabinett ver- 1 Saus abschledete Entwurf nur die Einkommen- 88. e deer betrifft, nicht aber die Neuformulie- nung der Umsatzsteuer-Rückvergütung. Für Enderzeugnisse sollen bei der Einkommen- EI dteuer 3,5 Prozent, für Vorerzeugnisse 2 Prozent vergütet werden. Gerade aber eine Neustaffelung der Rückvergütung bei . reh der Umsatzsteuer wird von der Exportwirt- iape! et besonders gewünscht. wobei der Bun- er- Alg gekinanzminister im Gegensatz zum Bun- deswürtschaftsminister lediglich bereit zu Fein scheint, den Satz von 2.5 Prozent nur L N — Effektenbörse Mitgeteilt von: . bommerz- und Credit-Bank A G. Filiale Mannheim Wirsenverlauf:(Frankfurt a. I., am 20. Januar 1983) 0 1 lagen nur kleinere Aufträge des Publikums billid eto dal Montanwerte inre gestrigen Kurs- de Schloge micht voll behaupten konnten. Die Börse „ond nos stil. Reichsmark-Industrie- Obligationen zue eben welter gesucht. 180 b5, — Be Im. Tages kurse 00 ee 3 5 175 353 31 30¹% 30¼ 1 10„ 11 0 138. 138 ½ uscholf ch FFF 3¹ 3¹ an Dan mmi n f 124 is olli Peiner Ben: J076 7455 730% nd u Peel e VVV 111, er Has 5 Linoleumwerke 14 0 148 5 147 B „aren dl plrtacher Hoe 10˙6 44 U 44 behbeum wer ger 10⸗7 63 64 10 er Union 108 68 68 keiten ben n 5 91½ 80 6 en& Suilleaume 10¹8 77 77 aun& Bilünger 3.1 5 78 78 felder 8 137 244 241 Rocselderger cement 12 14⁴ 145 ee— 174% 170 Act. Lenz werke 5 100 105 Man io. 577 57 f esche. 140% 148 feinise a g 2 3 eee kohlen 85 5. 25 else 121 100 105 och denen 11 50 50 ger 8% Fücgens& Helske 10.60)] 107 10⁵⁰ Mace, deregtaucker 121 113 8 cle zel e teerne— 19³ 101·. mere paastott Walanoz 4.3 90 50 18 Fllh adische Bank 5 24 5 in füt dene bank 251 471 47% dresden Bang 1016,25 38½ 38% Schueg esch er Ban 10.6.2 60 50 zesse echsbank anteſſe Ss— 57% 57 des PRT Rathses ch Notierung h ex Dividende.) ex Bezugs. Zur Erörterung stehe eine Entschädigung 5 bei Enderzeugnissen auf 3 Prozent herauf- zusetzen. Eine entsprechende Verordnung dürfte jedoch in Kürze nicht zu erwarten Sein. Das Ausfuhrförderungsgesetz sieht unter anderem die Gleichstellung der Hersteller in Freihäfen mit den Inlands- Hersteller- betrieben Vor, so daß die ersteren nun auch die Rückvergütung in Anspruch nehmen können. Dabei müssen jedoch mindestens 60 Prozent der Anschaffungskosten der be- arbeitenden Gegenstände auf im Inland her- gestellte Waren entfallen. Ferner werden Steuererleichterungen künftig auch dann ge- währt. wenn die Lieferung noch nicht er- folgt ist und lediglich Bezahlung oder Teil- zahlung nachgewiesen wird. Diese Maß- nahme ist mit Rücksicht auf langfristige Auf- träge getroffen worden. Um der Ausfuhrwirtschaft die Beteiligung am Off-Shore- Programm sowie im Rahmen der Defense Orders der britischen und fran- 26sischen Regierung zu erleichtern, gilt eine A Ausfuhrlieferung auch dann als solche, wenn der ausländische Abholer deri Gegenstand durch eigene, gemietete oder von einem Beförde- rungsunternehmen benutzte Fahrzeuge ab- holen und ins Ausland befördern läßt, wobei jedoch eine Einschaltung Dritter nicht mög- lich ist. Ferner wird künftig der bei der Einkommensteuer abgesetzte Betrag nicht mehr der Gewerbesteuer zugerechnet. Hier 8 also die Gewerbesteuerpflicht nicht mehr. Das dem Bundesrat vom Kabinett zuge- leitete„vierte Gesetz über die Uebernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährlei- stungen im Ausfuhrgeschäft“ bestimmt, daß der Garantie- und Bürgschaftsrahmen im Ausfuhrgeschäft um 1.1 Milliarden DM erhöht wird. Schließlich will das Bundes wirtschafts- ministerium noch in diesem Monat mit der Exportwirtschaft Verhandlungen über die künftige Handhabung des Exportpreis- spiegels führen, der Mindestpreis soll für verbindlich erklärt werden. Dadurch sollen Preiskämpfe der Exporthändler ausgeschaltet werden. Dabei sollen die Preisspiegel auf Waren vergleichbarer Qualitäten beschränkt bleiben. Tragende Säule sozialen Friedens Arbeitsgerichte müssen unpolitische Rechtssicherheit gewährleisten Was die paralytische Lähmung in der Medizin, was die schleichende, von den Wur- zeln bis zur Baumkrone hinstrebende Baum- Fäulnis für das Gewächs, das ist die Unter- höhlung der Rechtssicherheit für den Staat. Als weiland Mr. Morgenthau seine Vernich- tungsideen für Deutschland erfand. war es Alf dieser Linie liegend, die empfindlichsten Rechtsbeziehungen, nämlich jene, die soziale Ordnung kontrollieren, die Arbeitsgerichts- barkeit, zu zerstören. Mit dem Kontrollrats- gesetz Nr. 21 vom 30. März 1946. das sich zwar an das im Jahre 1926 verkündeten Arbeitsgerichtsgesetzes anlehnte. wurde daher eine Reihe wichtiger Neuerungen ein- geführt, die keine Rechtssicherheit gewähr- leisteten, sondern im Gegenteil zur Rechts- Unsicherheit beitrugen. Die Arbeitsgesetzgebung unterstand nicht mehr dem Justiz ministerium, sondern es wurden die Arbeitsgerichte von der obersten Landesbehörde für Arbeitsverwaltung er- richtet und organisiert. die auch die Ge- schäfte der Verwaltung und Dienstaufsicht Wahrnahm. Während früher Vorsitzende und stellve tretende Vorsitzende der Arbeits- gerichte die Befähigung zum Richterstand haben mußten, war dies jetzt nicht mehr Vorbedingung. Die Vorsitzenden mußten nur Personen von besonderer Befähigung in Arbeits angelegenheiten, und fähig sein, ein Richteramt zu übernehmen. Ein Torso, ein Rumpf ohne Kopf, wurde geschaffen. Es wurden Arbeitsgerichte und Landesarbeitsgerichte vorgesehen. Die Errich- tung eines obersten Revisionsgerichtes wurde dem Ermessen der Interzonen-Befehlshaber überlassen.(Leider hatten sie niemals soviel Ermessen, solche einzurichten.) Zahllose Ent- Würfe zur Errichtung eines obersten Arbeits- gerichtes häufen sich seit dem Jahre 1946 in ebenso viel ungezählten ministeriellen Refe- rentenschreibtischen. Bis dahin endet die Rechtsfindung mit der Anrufung jeweils der zweiten Instanz der Landesarbeitsgerichte. Daß hierbei einander widersprechende, völlig unterschiedliche Urteile gefällt werden, ver- mag die Rechtssicherheit nicht zu stärken, sondern untergräbt sie. So mancher Arbeit- nehmer und ebenso mancher Arbeitgeber trat — weil er den Ausgang des Prozesses dem Richter an der Nasenspitze ablesen konnte einem an sich ungünstigen Vergleich bei, weil, nun weil er eben nicht bis zur letzten Rechts- findung gelangen konnte Es hat ja auch keinen Zweck, Präjudizfälle gab es nicht. Wiederherstellung der Rechtssicherheit wird erst dann gewährleistet sein, wenn die Arbeitsgerichtsbarkeit in die nötige Verbin- dung mit der Justizverwaltung gebracht wird. Das Volksrichtertum, dessen„glänzende Be- währung“ wir ja in der letzten Konsequenz in den östlichen Staaten beobachten können, ist ein Instrument der Politik, nicht der Ju- stiz. Selbst der Versuch, die Arbeitsgerichts- barkeit zum Instrument der Politik zu machen, widerspricht jedem Rechts- und Staatsgedan- ken. Es ist bedauerlich, daß die Oeffentlichkeit dem sich gerade jetzt abspielenden Tau- ziehen zwischen Justiz und Politik um das Primat in der Arbeitsgerichtbarkeit so wenig Aufmerksamkeit widmet. Die Gewerkschaf- ten haben die Wichtigkeit dieses Problems voll und ganz erkannt und haben von der politischen Sphäre aus— gegen den Wider- stand der Rechts wissenschaftler in ihren eigenen Reihen— für Beibehaltung der von Morgenthau inspirierten, im Kontrollrats- gesetz Nr. 21 niedergelegten Fassung pla- diert. Das ist im Sinne der gewerkschaft- lichen Realpolitik selbstverständlich und es Wäre verfehlt, die Gewerkschaften darob zu schelten. Muß sich doch jede Institution be- mühen, ihre politische Macht zu erhalten und zu vermehren. Begreiflich ist es, daß unter diesen Um- ständen der bundestägliche Ausschuß für Ar- beit bei der Behandlung des Entwurfes zum Arbeitsgerichtsgesetz in der Frage der Qua- liflkation der Vorsitzenden der Arbeitsge- richte einen anderen Standpunkt vertritt als die Bundesregierung. Entgegen dem Regie- rungsentwurf wünscht der Ausschuß für Ar- beit, daß auch Laien unter bestimmten Vor- aussetzungen zu Vorsitzenden gewählt wer⸗ den können. Hier trat die Bundesregierung mit ihrem Entwurf als neutraler Mittler auf, der den die Arbeitsgerichtsbarkeit anrufenden Streitparteien im vorhinein Rechtssicherheit als solche gewährleisten wollte und Aus- schaltung allfälliger politischer Einflüsse. Am Rande bemerkt. ziemt es sich, zu er- wähnen, daß die Bundesregierung selbst Heimarbeit erheischt Listenführung Das Arbeits ministerium württemberg-Baden hat auf Grund des 8 6 des Heimarbeitsgesetzes vom 14. März 1951(Bumdesgesetzblatt S. 191) folgendes angeordnet: Wer Heimarbeit ausgibt oder weitergibt hat jeden, den er mit Heimarbeit beschäftigt, oder dessen er sich zur Weitergabe von Heimarbeit bedient, in fortlaufend richtigstellenden Listen auszuweisen. Die Listen sind in den Ausgaberäu- men an gut sichtbarer Stelle auszuhängen. Die zur Listenführung Verpflichteten haben je drei Abschriften der im vorhergehenden Kalen- derhalbjahr geführten Listen 1 bis 3 jeweils bis 31. Januar und 31. Juli an das für ihren Betrieb zuständige Arbeitsamt einzureichen. Zur Führung der Listen und zur Anfertigung der Abschriften sind die beim zuständigen Ar- beitsamt unentgeltlich erhältlichen amtlichen Vor- drucke der Listen 1 bis 3 zu verwenden. Die Listen werden vom Arbeitsamt ohne Anforderung zur Verfügung gestellt, soweit die Betriebe dem Arbeitsamt bekannt sind. Wer keine Listen er- mält, obwohl er zur Listenführung verpflichtet ist, wolle diese beim zuständigen Arbeitsamt anfor- dern. natürlich auch für eine Wiederaufnahme der Verbindung zwischen Arbeitsgerichts- barkeit und Justiz eintritt. Ein besonderes Kapitel, das jedoch bei gutem Willen durch eine Synthese aus der Streitsphäre ausgeschieden werden könnte, ist die Frage der Prozeßvertretung vor Ar- beitsgerichten erster Instanz. Abweichend vom Regierungsentwurf schlägt der bundes- tägliche Ausschuß vor., daß Rechtsanwälte grundsätzlich als Prozeßbevollmächtigte vor diesen Gerichten ausgeschlossen seien. Mit dieser wohlgemeinten Bestimmung kann auch sehr viel Böses geschaffen werden, insbesonders in Fällen. in denen es in des Arbeitnehmers Interesse läge, von einem Rechtsanwalt vertreten zu werden. Viel- leicht könnte den Prozeß- Parteien weiterhin die Bestimmung überlassen bleiben, durch Wen sie vertreten sein wollen und nur in Fällen. in denen die kapitalschwächere Pro- zegpartei(das wird wohl in der überwie- genden Mehrzahl der Arbeitnehmer sein) keinen Rechtsanwalt stellen kann oder will, müßten dann, um das Gleichgewicht herzu- stellen, die Vertretung von Rechtsanwälten vor dem Gericht ausgeschlossen werden. Nicht nur weil die Gesetzgebung über die Arbeitsgerichtsbarkeit die Interessen aller jener berührt, die etwa in Zukunft ge- nötigt sein würden. Hilfe der Arbeits- gerichte in Anspruch zu nehmen. sondern Weil es um Rechtssicherheit schlechthin geht und vor allem um die Ausschaltung politischer Einflüsse aus der Rechtsspre- chung, bleibt zu wünschen. daß die künfti- gen parlamentarischen Verhandlungen über die Arbeitsgerichtsbarkeit im Endergebnis von jeglicher politischer Interessenfärbung frei sind Es bleibt somit zu wünschen, daß dieses Endergebnis eine gesetzgeberische Rechtsfindung an sich und nichts anderes darstellt. F. O. Weber Einzelhandels-Umsätze in langfristiger Stabilisierung (UP) Die Einzelhandelsumsätze im Bun- desgebiet sind während des vergangenen Jahres wertmäßig um 5 Prozent gegenüber 1951 gestiegen, wie das Statistische Bundes- amt am 20. Januar mitteilte. Die mengen- mähige Umsatzzunahme betrug im Berichts- jahr 6 Prozent. In den einzelnen Branchengruppen war folgende Entwicklung festzustellen: wertmäßig mengenmäß. Nahrungs- u. Genußmittel plus 7% plus 6% Bekleidung, Wäsche und Schuhe unverändert plus 11% Hausrat u. Wohnbedarf unveränd. minus 50% Sonstiges plus 10% wird nicht errechnet Wie das Statistische Bundesamt weiter berichtet, sind die gesamten Einzelhandels- umsätze im Weihnachtsmonat von 138 Pro- zent des Monatsdurchschnittes 1949 im No- vember letzten Jahres auf 216 Prozent an- gestiegen In den verschiedenen Indexgrup- pen wußden folgende Zunahmen errechnet: 5 Dez. Nov. 1952 Nahrungs- und Genußmittel 169 119 Bekleidung, Wäsche u. Schuhe 279 167 Hausrat und Wohnbedarf 241 157 Sonstige Waren 2²⁵³ 134 Zusammenfassend erklärt das Bundes- amt, daß im vergangenen Jahr die Entwick- lung der Einzelhandelsumsätze im all- gemeinen den bereits in den Vorjahren zu beobachtenden Tendenzen gefolgt sei. Kleine Steuerreform vom Kabinett gebilligt (UP) Das Bundeskabinett billigte am 20. Januar grundsätzlich die Pläne des Bundes- finanzministers für eine kleine Steuerreform, in deren Rahmen die Einkommensteuertarife um durchschnittlich etwa 15 Prozent gesenkt werden sollen. Der Bundesfinanzminister berichtete am 20. Januar den Bundestagsfrak- tionen der Regierungsparteien über die ge- plante Senkung der Steuertarife und die Voraussetzungen für die Einkommensteuer- senkung. Wie verlautet, sollen vor allem die Steuer- tarife für die mittleren und auch die unteren Einkommen gesenkt werden. Unter anderem soll der Freibetrag, bei dem die Versteuerung beginnt, von bisher 750 DM auf 900 DM im Jahr erhöht werden. Von den Regierungsparteien verlangt der Bundesfinanzminister dafür, daß sie nach Inkrafttreten der Steuersenkung— mög- licherweise am 1. April mit Rückwirkung vom 1. Januar 1953— für ein Jahr keine Mehraus- gaben im Bundestag beschließen. Die Par- teien wollen jedoch vorher noch eine weitere Erhöhung der Grundrenten vornehmen. Der Bundesfinanzminister wird die Steuerpläne voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Fe- bruar im Zusammenhang mit dem Bundes- haushaltsplan 1953/54 dem Bundestag und damit der Oeffentlichkeit unterbreiten. In diesem Zusammenhang erörterte das Bundeskabinett auch die vom Bundestag ge- forderte Senkung der Kaffee- und Teesteuer, ohne jedoch endgültig dazu Stellung zu neh- men. Der Bundesfinanzminister verlangt vom Bundestag einen Deckungsvorschlag für den zu erwartenden Steuerausfall. Kohlepreiserhöhung endlich Kabinettsbeschluß (UP) Das Bundeskabinett hat am 20. Ja- nuar endgültig die Erhöhung des Inland- preises für Kohle um 5 DM auf 60 DM je Tonme beschlossen. Ein entsprechender Ver- ordnungsentwurf ist dem Bundesrat zur Verabschiedung zugegangen. Der Bundesrat wird zu der Erhöhung am Freitag Stellung nehmen. Die Wirtschaftsmünister der Län- der haben bereits zugestimmt. Ausgenommen von der Erhöhung sind die Preise für Hausbrand und die See- schiffahrt(45 DM je Tonne) sowie für Bin- nenschiffahrt und Bundesbahn(55 DM je Tonne). Die Erhöhung des Inlandpreises und da- mit die Angleichung an den Exportpreis War notwendig geworden, weil der Schu- manplan- Vertrag unterschiedliche Preise verbietet. Die Bundesregierung wird die Frage der Kchlepreise auch noch mit der Hohen Behörde in Luxemburg besprechen. Diese hatte angekündigt, daß sie, wenn der gemeinsame Markt für Kohle. Erze und Schrott am 10. Februar in Kraft tritt, dif- ferenzierte Höchstpreise für Kohle fest- setzen wolle. Damit ist man, wie Sachver- ständige erklärten, in Bonn nicht ganz ein- verstanden. Diese Frage werde daher noch eingehend besprochen. K URZNACHRICHIEN Westrick und Abs nach Kairo (Hi.) Die deutsche Arabien- Delegation, die Ende dieses Monats zunächst nach Kairo fahren wird, um die Frage der wirtschaftlichen Zusammen- arbeit der arabischen Länder mit der Bundes- republik zu klären, wird doch unter der Leitung des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministe- rium, Dr. Westrick, stehen, dessen Gesundheits- zustand zufriedenstellend ist. Weiter werden teil- nehmen Direktor Abs für die Banken, Dr. Allarth vom Auswärtigen Amt in seiner Eigenschaft als Leiter des Arabienreferats, ferner von der Wirt- schaft Generalkonsul Mann vom Bundesverband der Deutschen Industrie, sowie die Herren von Osswald(Stahlbau), Dr. Bohden(Elektroindustrie) und Koehne(Textih.(siehe auch Ausgabe vom 20. Januar). „Erzkontor Ruhrgesellschaft“ mbH. (VWD) vier große Gruppen der eisenschaffen- den Industrie, nämlich die Hösch AG Dortmund, die Kloeckner-Holding nord westdeutsche Hütten- und Bergwerksverein AG, Duisburg, die Mannes- mann Ad Düsseldorf und die Hüttenwerk Rhein- hausen AG. haben gemeinsam die FErzkontor Ruhrgesellschaft mit beschränkter Haftung, Sitz in Essen, gegründet. Das Stammkapital beträgt 120 0% DM. Als Ge- schäftsführer wurden zunächst bestellt der Auf- sichtsratsvorsitzende der Hüttenwerke Rheinhau- sen AG. Bruno Fugmann, und das Vorstandsmit- glied der Nord westdeutschen Hütten- und Berg- wWerksverein AG, Dr. Gerhard Schroeder. Die Ge- sellschaft soll mit der Zeit die Aufgabe überneh- men, die erzmäßige Versorgung der mr an- geschlossenen Hüttenwerke auf eine einheitliche Linſe zu bringen. Die Haupttätigkeit dürfte sich dabei auf die Verteilung der Importerze er- strecken. Die gemeindliche Verschuldung (Up) von den insgesamt 3444 Gemeinden in Südwestdeutschland sind nur 1388 meist kleinere Gemeinwesen, unverschuldet. Auf den übrigen 2056 Gemeinden lastet eine Schuld von insgesamt 340 Millionen DM. Dies geht aus einer Aufstel- jung des Statistischen Landesamtes in Stuttgart hervor, die am 20. Januar veröffentlicht wurde. Gegenüber der Zeit nach dem ersten Weltkrieg sind die jetzt angelaufenen Gemeindeschulden meist langfristiger Natur. Zu 80,7 Prozent stam- men die Schulden aus Krediten vom allgemeinen Kreditmarkt. Während die Schuldenlast der grö- eren Gemeinden und Stadtverwaltungen absolut und relativ ihrer Größe entsprechend steigt, ist die Verschuldung bei den kleinen Gemeinden unter 3000 Einwohnern verhältnismäßig gering. Der ECE-stahlrat tagt (UP) Der Stahlausschuß der Europäischen Wirt- schaftsunion der Vereinten Nationen ist am 19. Januar in Genf zu einer dreitägigen Sitzung zu- sammengetreten. Der Ausschuß wird unter dem für 1953 gewählten Vorsitzenden Pierre van der Rest(Belgien) Fragen der Stahlerzeugung und des Verbrauches erörtern. An der Konferenz neh- men Stahlsachverständige aus 14 europäischen 8 sowie aus den USA, Kanada und Austra- en teil. Günstige Entwicklung bei Boden- und Kommunal- Kreditinstituten (P) Das Aktiv- und Passiygeschäft der Boden- und Kommunalkreditinstitute hat sich im Novem- ber 1952 weiter günstig entwickelt, wie das Sta- tistische Bundesamt am 19. Januar mitteilte, er- höhte sich der Gesamtbestand an langfristigen Darlehen um 260 Millionen DM auf 6830 Millio- nen DM. Japanisch-franzöische Schuldnerabkommen (P) In der kommenden Woche sollen, wie am 20. Januar hier bekannt wurde. in Paris Verhand- lungen zwischen Japan und Frankreich über eine Schuldenregelung aufgenommen werden. Sie be- ziehen sich vor allem auf die Rückzahlung der japanischen Auslandsbonds. Mit den USA und Großbritannien konnte Japen bereits ein ent- sprechendes Uebereinkommen erzielen. Steueraufkommen im Dezember (Hi.) Nach den bisherigen Ergebnissen beliefen sich die Einnahmen aus Bundes- und Ländersteu- ern im Dezember auf rund 2976 Millionen DM. Das Aufkommen des vergleichbaren Septembers mit 2870 Millionen DM wurde aus zahlungstech- nischen Gründen(or allem bei der Tabaksteuer) um knapp 100 Millionen DM überschritten. Die Lohnsteuer hielt sich mit 317 Millionen DM stabil. Bei der veranlagten Einkommensteuer er- Sab sich mit 684 Millionen DM gegenüber dem letzten Vorauszahlungstermin eine Zunahme um 7 Prozent, bei der Körperschaftssteuer mit 563 Millionen DM um 13. Prozent. Der Rückgang des Umsatzsteuer-Aufkommens von 721 Millionen DM im Vormonat auf 665 Mil- lionen im Berichtsmonat(8 Prozent Rückgang) ist durch die geringere Zahl von Verkaufstagen im November gegenüber Oktober verursacht. Bei Zöllen und Verbrauchssteuern erhöhte sich der Ertrag von 452 Millionen DM im November auf 532 Millionen DM im Dezember. Bundesrepublik an siebter Stelle (UP) Großbritannien hat noch immer die größte Handelsflotte der Welt. Sie umfaßt, wie dem neuesten Nachtrag zu Lloyds Schiffahrts- register zu entnehmen ist. 18 624 000 Tonnen. Die zweitgrößte Handelsflotte haben die USA mit 15 883 000 Tonnen. Die Bundesrepublik wird in dem Register mit 1 398 00 Tonnen an siebenter Stelle in der Weltschiffahrtsliste aufgeführt. Der gesamte Welt-Handelsschiffsraum wird mit 90 180 000 Tonnen angegeben. Gewinnstreben des Branntwein monopols Während bekanntlich der für das Wohl der Allgemeinheit sorgende Staat bei der privat wirtschaftlichen Preisbildung ängstlich darauf achtet, daß mitunter bis zum Sub- stanzverzehr engherzig kalkuliert wird, damit ja keine! Reserven, Finanzierungsmittel für Investitionen und Rationalisierung zu Lasten des Volkes erübrigt werden können, ist der Staat viel großzügiger im Nehmen. wenn— angeblich zum Wohle der Allgemeinheit— abgeschöpft werden soll. Wenn Kaufkraft abgeschöpft werden soll zu Gunsten eines in seiner Ausgabe- freudigkeit ertrinkenden Verwaltungsappa- rates, ja dann ist der Staat sehr großzügig und betreibt mitunter ärgeren Wucher als sich je ein privat wirtschaftliches Unterneh- men erlauben würde, getrauen könnte. Wer es nicht glaubt, lasse sich durch das Musterbeispiel Branntwein monopol bekehren. In erster Lesung wird der Bun- destag bereits kommende Woche die Gesetz- entwürfe zur Neuordnung des Branntwein monopols behandeln. Obwohl die Bundes- regierung der völligen Neuordnung des Branntweinmonopols nicht vorgreifen möchte, wurden die Gesetzenwürfe als Provisorium bereits„lesefertig“ gemacht. Es heißt, daß umfassendere und sorgfältigere Vorarbeiten nötig seien, um das künftige Statut des Brannweinmonopols und die Besteuerung des Branntweines zu regeln. Skeptiker aller- dings, ja Skeptiker meinen, daß nichts s0 lange dauere wie gerade Provisorien. „Allgemein nützliches“ Gewinnstreben liegt diesen Entwürfen zu Grunde., denn es heißt, die Verkaufspreise für Branntwein müßten so bemessen sein. daß sie nicht nur die Uebernahmegelder, Unkosten und Rück- lagen der Bundesmonopolverwaltung, son- dern darüber hinaus noch einen Gewinn decken können. Dieser Geschäftsgewinn soll im Bundeshaushaltsplan für das jeweilige Rechnungsjahr veranschlagt werden. Soweit dieses Gewinnstreben der Ver- besserung der Branntwein versorgung die- nen könnte, wäre kein Grund vorhanden, es àbzulehnen. Leider läßt sich auch bei genauer Betrachtung weder in den Gesetz- entwürfen noch in den dazu gelieferten Be- gründungen ein Hoffnungsschimmer ent- decken, daß des Gewinnstrebens Ziel und Zweck Verbesserung der Versorgungslage verspricht. Somit geht es um rein fis kalische Erwägungen, der Gewinn wird Selbstzweck, um itmerhalb des gewaltigen Haushaltsplanes noch weitere Eirnahme- quellen zu erschließen. Die Branntweinabnehmer lehnen mit Entschiedenheit ab. Insbesondere die chemi- sche Industrie, die im letzten Haushalts- jahr rund 430 000 Hektoliter Branntwein für technische Zwecke verwandte und die zu den größten Abnehmern der Bundes- monopolverwaltung gehört, fordert, daß die Verkaufsperise der Bundesmonopolverwal- tung lediglich die Uebernahmepreise und Unkosten decken sollen. 5 5 Wohin sollte auch unsere chemische In- dustrie kommen, wenn sie— beèreits jetzt schon auf ausländischen Märkten nicht voll konkurrenzfähig, weil zu teuer— in Form eines überhöhten Preises an die öffent- liche Hand Abgaben leistet, die ihre Ex- Hortfähigkeit noch mehr vermindern. Das von den Branntweinverbrauchern dem Bunde abgeführte Branntweinsteuer- Ge- samtaufkommen von 524 Mill. DM ist ja bereits fetter Happen genug. Muß es auch sein, denn verglichen mit anderen Landern ist der Brarmtwein in Westdeutschland mit den höchsten Steuersätzem belegt. Es be- trägt z. B. in Schweden der Hektoliterpreis für zur technischen Verarbeitung bestimm- ten Branntwein nur 40 DM. während die Bundesmonopolverwaltung 95 DM in Rech- nung stellt. Das ist gewiß ein Warnsignal für alle jene, die da glauben, die Verstaatlichung eines Wirtschaftszweiges trage zur Verbil- ligung der Erzeugnisse bei. Es ist aber auch ein Warnsignal für den verstaatlich- ten Wirtschaftszweig, sowie für die über seine Preisbildung entscheidenden Gesetz- geber, den Bogen nicht zu überspannen, auf daß nicht eines Tages bitteres Lehrgeld ge- zahlt werden muß, weil wegen fiskalischer Ansprüche einem blühenden auf Brannt- Weinabnahme angewiesenen Wirtschafts- zweig— der Chemie- Industrie— der Dek- kel zum Sarge gezimmert wurde. Te DLG-Wintertagung 1953 unter dem Motto: „Intensives Wirtschaften“ D) Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DL) begann am 19. Januar in Mainz ihre dies- jährige Wintertagung, in deren Mittelpunkt Fra- gen des Acker-, Pflanzen- und weinbaues, sowie der Tierzucht und der Futtergestaltung stehen. Im Verlauf der Tagung, an der rund 800 Vertre- ter der Landwirtschaft aus dem In- und Ausland sowie der Behörden und des öffentlichen Lebens teilnehmen. wird auch Staatssekretär Dr. Sonne- mann vom, Bundesernährungsministerium über 7 5„Stand der europäischen Agrarunion“ spre- en. In einem Vorbericht der DL zur Tagung heißt es. mehr und mehr bleibe wertvolles Land in manchen Gebieten der Bundesrepublik brach lie- gen. Diese Krankheitserscheinung trete dort am stärksten in Erscheinung, wo eine belebte und gesunde Industrie auf eine Landwirtschaft mit zerstreuten und schlecht fundierten kleinen Be- trieben stoße. Es gebe jedoch Möglichkeiten, diesen Krisen und Auflösungserscheinungen zu begegnen. Man müsse die Betriebe der noch bäuerlich eingestellten Menschen aus den„ver- städterten Dörfern“ herauslösen, sie vergrößern und arrondieren. Marktberichte vom 20. Januar 1953 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Obwohl keine nennenswerte Anliefe- Tung erfolgte, war gute Nachfrage. Es erzielten: Tafeläpfel Sorte à 1625, dto. Sorte b 1015, Ro- Senkohl 29—35, Knollensellerie 19—24, Porree 35 bis 38, Petersilie 10—11. Kresse 100. Mannheimer Gemüse- und Obstgroßmarkt D) Auf dem Gemüsemarkt war durch die Stuttgarter Rundfunkdurchsage wegen der Ty- Phusepidemie äußerste Zurückhaltung feststellbar. Gefragt war deutsches Grobgemüse. Die Anfuh- ren genügten der Nachfrage. Vollkommen ver- nachlässigt waren ausländische Salate. Das Obst- geschäft war bei festen Preisen gegenüber der Vorwoche gleichbleibend. Es erzielten: Blumen- Kohl ital. 8—9, Karotten 14—18. Knoblauch 5033, Lauch 50—55, Endivien gestr., Kopfsalat nicht no- tiert, Sellerie bis 45, Weißkohl 9—11, Wirsing 16 bis 18, holl. Zwiebeln 2830, Tafeläpfel 22—36, Wirtschaftsobst nicht notiert. Apfelsinen ital. 30 bis 34 per kg. span. kg 38-0, Napel kg 6488, Bananen Kiste 16-20. Mandarinen ital. und span. Kg 65—70, Zitronen Kiste 28-30, Stückware 12—13. Seite 10 MORGEN Malerschicksdl, Von Werner von der Schulenburg In den Sabiner Bergen besuchte ich mei- der arme nen Freund Carlo, den Bildhauer Wir Spra- Trinken und sein Rauchen Und davon ver- chen von den Menschen seines Dorfes, und bietet ihm dieser Arzt gleich zwei D! ge. ich fragte ihn, wo wohl der Schweizer Maler Aber wirklich, Herr Schweizer wies den Seblieben sei, den ich dort vor vielen Jah- Wein zurück urid drehte sich um, als der ren flüchtig kennengelernt hatte. Vater ihm die Tasche hinhjelt. Carlo fuhr mit der Hand über das Ge- Es kam, wie es komme mußte. Ein Ma- Sicht.„Der Arzt in Rom hat ihn umge- ler in den Bergen, der nicht trinkt und bracht.“ raucht, kann auch nicht malen. Das müßte „Derartiges mag vorkommen. Aber wo- ein Arzt in Rom zuvor Wissen, aber dieser her wissen Sie das 80 Senau. Carlo?!“„Ich wußte es nicht. Herr Schweizer wurde Will es Ihnen erzählen. Als ich noch klein schwer krank Eines Tages packte er seine War, kam der Maler in unser Dorf. Er kam Koffer, band sie mit Stricken zusammen. mit einem Rucksack und zwei Handkoffern, nahm die Staffeleien unter den einen, die deren offene Mäuler mit Stricken ha! b zuge- Decken unter den anderen Arm und Sing bunden waren. Unter dem rechten Arm weinend davon. hatte er Decken geklemmt. unter dem lin- Dann ist er in die Schweiz zurückgefah- ken zwei Staffeleien. Oh! Er sah aus, als ren und dort ist er natürlich bald Se- ob er aus einer Posse Weggelaufen sei. Das storben.“ Sanze Dorf hat gelacht. Ein Mädchen setzte„Ja, Carlo, die Aerztel“, sagte ich nach m noch eine Katze auf die Schulter. Da einiger Zeit Carlo fuhr mit der Hand über at er auch gelacht. Und auf dem Dorfplatz das schöne Gesicht. Habe ich nicht recht? Waren sie alle so vergnügt, daß sie ihn ver- Diese brutalen Leute in der Stadt! Auch Steigert haben. Verstehen Sie? Der erste hat Herrn Schweizer haben sie auf dem Gewis- Sesagt: Ich gebe ihm ein Zimmer für zehn Seti.“ Lire, der zweite für neun, für acht bis„Was hätte der Arzt aber tun Sollen, er bei meinem Vater blieb, der ihn für drei Carlo?“, fragte ich benommen. Carlo sah Lire ersteigerte. So kam der Schweizer 2u mich verdutzt an. Dann erklärte er als uns. Wie er hieß, weiß ich nicht. Wir nann- Selbst verständlich:„Ihm das Malen ver- ter ihn alle nur Herrn Schweizer. bieten. Das genügte doch. Wozu ihn denn Daß er von Malerei nicht viel verstand, Sleich ermorden? Durch solche barbarischen das sahen wir bald. Wir sind ein Malerdorf Verbote!“ Schweizer? Sein Malen, sein und wissen, was Malerei ist. Aber wir hat-„Ja, Carlo— das wäre der richtige Weg ten schon vorher gesehen, daß er ein lie- gewesen etzt ist es zu spät.. ber Mensch war. Und das sah man auch„Traurig,“ nickte Carlo. Kommen Sie, seiner Art des Malens an. Nichts, was er wir wollen zu seiner Erinnerung einen malte, war schön, nein, wie er malte, war Fiasco Roten holen. Er hat es verdient.“ schön. Wie er ein Tier ansah, wie er strei- chelte, wie er jede Bewegung, jedes Haar bewunderte, das war rührend. Er kannte Alle Ziegen des Dorfes, und wenn eine krank War, dann mußte man nur ihn fragen, er Wußte, wo sie sich verändert hatte. Mit den andern Malern saß er abends Eduard Sprangers außerordentliche Er- zusammen und trank seinen Wein. Er hatte scheinung ist dadurch gekennzeichnet, daß immer fürif Pfeifen in der Tasche und suchte er sleicherweise auf dem Gebiet der Psy- sich immer die passende aus. wie sie ihm chologie, der Pädagogik und der Philosophie Serade notwendig schien. Für Zeichnungen, schöpferisch tätig ist, ohne sich dabei in Haltung und für das Spazierengehen. Diese Man wird in der Geschichte der Kultur Pfeifen pflegte er ebenso wie seine Palette. nicht so leicht einen Mann finden, der ihm Alles vorbei. Jetzt habe ich das Malen, den 100 000 Exemplaren erreicht. der Vater tat. als ob er es nicht merke. hen von seinen Leipziger Professorenjahren zu und schüttelte den Kopf. den. Alle Leute des Dorfes erkundigten sich mitleidig nach dem Befinderi des Malers und e e wee ae Zeichnungen und Wandteppiche von Frunz und Morie Marc Das letzte Skizzenbuch des großen Expressionisten in chen. So erklärte er dann nach drei weite- ren Tagen, daß er nach Rom zum Arzt müsse. 5 Was hat der Arzt gesagt? Es ist wohl nicht So schlimm.“ Die Mutter stellte ihm ohne weiteres den Weinkrug hin. der Oeffentlichkeit vertraut geworden: da- Ich soll das Trinken und das Rauchen las- der Mitteilung erkennen ließen. Hermann Hertzberger: Die Jesuitenkirche in Mannheim Im Besitz der Stadt der Schöpfer der Verstehenspsychologie. Hat er aber vor allem die Einführung des schöp- ferischen Menschen, des Künstlers und Dich- ters, in die letzten Tiefen des Daseins be- tont, so kommt es Spranger mehr darauf für Aquarelle, für Oelbilder, für die Unter- ausgefahrenen Geleisen zu erschöpfen. an, jeden einzelnen Menschen im Zusam- menhang mit dem objektiven Gehalt seines Zeitalters zu sehen. Nur dann sei eine wirk- Mein Vater fragte ihn einmal, ob er darin ähnlich wäre. Seine„Psychologie des liche Psychologie möglich, die er„Seistes- keine Liebe hätte. Da lachte Herr Schweizer Jugendalters“, die eines seiner Lebensthe- Wissenschaftliche Psychologie nennt. Dabei Und sagte:„Früher, früher— aber das ist men behandelt, hat bald die Auflage von gibt es zweifellos verschiedene„typische“ 5 Haltungen. Nicht jeder Mensch reagiert in Wein und die Pfeifen. Mehr brauche ich Am 27. Juni 1882 in Berlin-Lichterfelde gleicher Weise auf diesen objektiven Gehalt nicht.“ Und dann z0g er dem Vater heim- geboren, hat er die besten Ueberlieferungen des Zeitalters, ja nicht ſeder findet ihn an Uch ein wenig Tabak aus der Tasche, und Berlins aufgenommen und wirkte, abgese- der gleichen Stelle Unseres Gesamtdaseins. Von da aus 20g Spranger bemerkens- Denn viel verdienen konnte Herr Schweizer(19111920) bis 1946 immer in Berlin. Da werte Linien in die Kulturphilosophie und nicht. Aber Freunde kauften ihm doch im- der Versuch, nach 1945 die Berliner Uni- die Religionsphilosophie. Führer war ihm mer wieder ein Bildchen ab; und daneben versität im humanistischen Sinne neu auf- dabei von jeher Goethe. weshalb er auch malte er Votivbilder. Das verstand er. zubauen, scheitern mußte, ging er nach Tü- mit innerem Recht die deutsche Goethe- Und denken Sie sich: eines Tages konnte bingen, wo er zwar neu anfing, aber doch Gesellschaft leitet, und in steigendem Maße err Schweizer auf einem Auge nicht mehr sofort eine weit reichende Wirkung auszu- auch Hegel Kultur als Sinndeutung der Ge- schen. Es muß plötzlich gekommen sein, üben vermochte. Dabei empfindet gerade schichte, als Befreiung von unhumanen und denn ich erinnere mich noch. wie er zu uns der, der seit über 40 Jahren immer Wieder antihumanen Strömungen und Tatbestän- in cke Küche kam und es dem Vater sagte. seinen Lebensweg kreuzen durfte, daß ihm den ist ihm entscheidendes Anliegen— und Die Mutter lachte und rief:„Ach, Herr alles ferner liegt, als betonte Originalität. zwar so sehr Herzensanliegen, dag er es auf Schweizer, Sie müssen die Maschine mit Er fühlt sich in seiner Bescheidenheit, die schwere Konflikte mit den Diktaturmetho- Rosen! beherdeln- Sie gab ihm einen ihn ebenso auszeichnet wie manche andere den der Nazisten Krug Wein, der Vater hielt hm die Tasche Sroße deutsche Forscher Glanck. flarnack, denn auch 1944 5 5 Hin. Herr Schweizer trank und rauchte, aber Hahn) als ein Mann, dem es gegeben war, ihnen nicht nur Weser jener Kulturgesin- er Rielt sich immer wieder das gesunde Auge die wichtigsten Gedanken seiner Vorgänger nung der Humanität, sondern auch in der 5 Dilthey, Friedrich Paulsen und Alois Riehl Weite seines Blickes unendlich überlegen. Es war am Abend nicht besser gewor- organisch weiter zu entwickeln. Dilthey war Zu dieser Blickweite trug sehr stark seu: Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld lichkeit werden ließ. Es ergreift uns, die Nach zwei Tagen stand Herr Schweizer zeigt in diesen Wochen Arbeiten von Franz Tiere au sehen, Pferde, Rehe, Rebhühner, Wiecker in unserer Küche. Er war mit dem und Marie Marc. Zweimal ist der Name des einen Fuchs, ein Schwälbchen die der Sol- Abendzug gekommen. Malers, der die Münchner Gruppe des dat mit unvergleichlichen Bleistiftstrichen Herr Schweizer!“ rief der Vater,„Nun,„Blauen Reiters“ mit berühmt gemacht hat besthielt als Geschöpfe, denen er von Her- 8 8.. Len zugetan war. Es sind auch„abstrakte Formen“ mals, als seine kühnen Bilder alle 1 seelte Chiffren, sogar eine ‚Stickerei“ und 5 5 lichen Kunstfreunde erregten, und dann, als ein„Arsenal für eine Schöpfung“; und alles .„ seine„Briefe aus dem Feld“ nach dem er- ist vom leichen reinen und 8 Klang gen alle. Der Vater hustete. g sten Weltkriege die wunderbar innige der Stille erfüllt. Welch ein Wunder, daß da Dieser Doktor! schrie Herr Schweizer Menschlichkeit dieses wahren Bildners auch ein Mann im Felde es fertig bekam, nur Plötzlich.„Wissen Sie, was er gesagt hat? in einer ganz privaten literarischen Form seinen Ideen, „Fragmente“ seiner inneren Anschauung von einem schöneren Leben in der Natur und Seti. Im März 1916 ist Franz Marc als 36jähri- mit ihren Geschöpfen, philosophisch abge- „Dazu ist einer Arzt!“, antwortete der ser in Frankreich gefallen. 1915 und 1916 klärt, zu künden. Vater kopfschüttelnd.„Und dafür reist einer entstand vor Verdun ein Zyklus von Zeich- Seine Frau, Marie Marc, einst die Emp- nach Rom, um das zu hören— für Geld!“, nungen, der als„letztes Skizzenbuch“ auch kängerin der wunderbaren Briefe, hat dieses setzte die Mutter hinzu. Wir waren alle in Mannheim schon durch Rudolf Probst Skizzenbuch des empört. bekannt gemacht worden ist. Es sind 35 Jahrzehnte einer Entwicklung vorwegnahm, Stellen Sie sich das vor, lieber Freund: Zeichnungen, Vorstudien für Geplantes, das zur Verfügung gestellt und eigene Wand- diese Brutalität des Arztes! Was hatte denn dann der Tod des Meisters nicht mehr Wirk- teppiche dazu hängen lassen: gewebte Ma- ankommen lieg, die ihn gefangen setzten. Er War Verewigten, Träger des Pour le Mérite der Friedensklosse V. Eduard Spranger einjähriger Aufenthalt als Austauschprofes- Sor in Japan(1936/37) bei, zu dem er einem Ruf des Botschafters Solf folgte. Spranger hat in seiner Kulturphilosophie das beste Erbe der deutschen Humanisten vom Schlage Kants, Goethes, Wilhelm von Humboldts, Pestalozzis betütet und gemehrt, aber auch Plato und Sokrates blieben ihm stets nahe. In der Religionsphilosophie ist wohl seine besondere Leistung die, daß er auf den Bah- nen Schleiermachers die Religion in neuer Sicht sah. Sie ist ihm die Beziehung aller einzelnen Werterlebnisse auf den Totalwert des Daseins. Dabei lassen sich zwei Haupt- typen unterscheiden: die Frömmigkeit der Transzendenz, die wesentlich im Jenseiti- und die„Weltfrömmigkeit“, die in einer andächtigen Haltung gegenüber dem Dasein verharrt. ohne das Unerforsch- liche in Begriffe fassen zu wollen. Sie ist dei Goethe am schönsten ausgeprägt, bei dem freilich die metaphysischen Elemente keineswegs fehlen. 1 Alles zusammengefaßt ergibt sich dar- aus eine Haltung gegenüber dem Bildungs- Problem, die weit über äußerliche Schulre- formen oder betrieb. gen wurzelt, Seele, geht. Krefeld lereien, die in den Jahren vor 1933 bis 1939 in Ascona geschaffen worden sind. aus selbst- Sesponnener Wolle, deren Fäden mit selbst- hergestellten Erdfarben eingefärbt wurden. Es sind durchweg kleine und mittlere For- mate, deren Technik und Material, deren Komposition und Form harmonisch zusam- Abstraktionen, meist dunkelgetönte menstimmen: dem Auge wohltun, Dinge, deren Proportionen und Uebergänge zarte Kultur verraten. „Bildungs- Spranger empfindet erristhaft, bis zu tiefer Erschütterung der besonders Wenn es im Schul-, Universitäts- und Bil- dungswesen falsche und gefährliche Wege Hans Hartmann die Das Schönste daran noch ist, daß die Wandteppiche Marie Mares aus dem herzlichen Gleichklang mit der Art, ihres frühvollendeten Gatten künstlerisches Leben gewannen. Diese unüberhörbare See- lische Korrespondenz bestätigen dann noch- mals sieben farbige Leihgaben aus Krefelder Privatbesitz, darunter Franz Marcs„Pferde in der Landschaft“(1913),„Gazellen“(Tem- Pera 1913) und„Die Hirten“(1912) als Ab- rundung der bewegenden Ausstellung. Dr. Günter Schab in Heidelberg „Zwei Dutzend rote Rosen“ Us aut“ uf die d bereit und da kommt ihr der gerade recht. Herr Berani sagt B und a das Spielchen mit den Rosen und den B fen fort. Täglich vierundzwanzig Stück, Sehr, für die eigene Frau! Die Verliert zwischen den ohnehin nicht sehr reid vorhandenen Verstand vollends und lebt noch mit ihrem„Unbekannten“ und de brieflichen Liebesergüssen, bis es HEN Berani zu dumm wird. sich mit sich 8 betrügen zu lassen. Das Ehepaar geht einander und findet wieder zusamm sich ein etwas törichter Hausfreund, nicht allein aus Selbstlosigkeit, als der heimmnisvolle Unbekannte“ Selbstbezichtigung wirkt so desillus rend, daß Frau Berani dann doch ihren Marm lieben will. Da Heinz Meß die Sache behutsam anfaßte, wurde ein snüglicher Spaß im Kammerspielton de den man sich gern gefallen ließ. Bauer(der Hausfreund) entpuppte sich dei als origineller und dezenter Ko Während Heinz Menze!(Herr Berani) Marta Obermaier Frau Berani) ihre gabe, zu seufzen und vorwiegend ung lich zu sein, mit Eleganz bewältigten. Sitte Ebeling war ein nettes Stuben chen mit Conferencier-Aufgaben. Es gab herzliches Gelächter und fast stürmisd Applaus am Ende, insbesondere für Art Bauer. Gübhnenbild: Walter Weber.) vorstellt. „Die Höllenmaschine“ Am Montag gastierte das„Theater“ 5 Stadt Baden-Baden“ mit Jean Coche 33 Drama Die Höllenmaschine“ in Heidelbe er M Das Stück, mit dessen deutscher Erst führung seinerzeit die Studio-Inszenie 19 1 des Mannheimer Nationaltheaters in“ er Kunsthalle begonnen wurden. beben n das Schicksal des Oedipus und soll das h. chwe nungslose Ausgeliefertsein des Mensch treit (Psycho) analysieren nach den Worten Cocteaus: Sie sehen e das meine Damen und Herren, eine der u erklärt endetsten Maschinen, ein Uhrwerk, das, 1 lig aufgezogen, langsam ein Menschen latig abläuft, von den teuflischen Gött erdacht zur mathematischen Vernfehtd eines Menschen modernisierendes Drama Tarierts um Klärung bemühte Inszenierm gebniss bewies, seit seiner Mannheimer Erstauffi rung nicht wesentlicher geworden. Es eime chaotische Ansammli von wichtigtuerischer Doppeldeutigkeit, rodlistischer Boulevard-Komik und brille servierten Frechheiten, eine artistische 1 schung von Gaukel- und Trauerspiel, man trotz allen Geistreichtums allmänld „Höllenmaschime“ m demonstrierz über kriegt. Diese a einmal interessant gewesen sein, als sie schrieben wurde(das war 1934).— Hauptrollen der sauber ausgefeilten Bad Badener Aufführung waren mit Günte Tabor(Oedipus), Olga von Togni(Joka und Marie Bertrand(Sphinx) gut besen Das nicht sehr zahlreiche Publikum appl dierte gemessen.(Bühnenbild: Jean-Pien Pomelle). Eine Oskar-Moll-Ausstellung, mit 48 95 dern des 1947 verstorbenen Malers, wurde! den Räumen des Berliner Kunstamtes Jig garten eröffnet. Der Straßburger Rechtslehrer Prof. Robe Redslob begann am Freitag eine Vorlesung reihe an der Universität Heidelberg. Der französische 5 der in Deutschland besonders durch den „Don Camillo und Peppone“ bekannt gend, den ist, wurde von Papst Pius XII. in Sonde, audienz empfangen. Fernau (Stehe auch 5. Mittwoch. 21. Januar 1953 Die Heidelberger Städtische Bühne Heraus verlag drucke Chetre Stellv.: Dr. E. neuerdings ein Lustspiel„Zwei Dutzend zosen“ von Aldo de Benedetti im Spiel das so übel wie sein schmalzgebackenerf gar nicht ist. Es handelt von einem R strauß, den die schöne Gräfin Humbsd di statt im Blumengeschäft bei dem(σι—,« Ssprungbereiten Herrn Berani bestellt statt„falsch verbunden“ zu sagen, ffi er abenteuerlustig„gewiß, gnädige 5 besorgt die Rosen und schreibt einen los dummen Brief dazu von heiße f geheimnisvollen Naja, man weiß schließlich, was bei Fr r Liebe Unbekannte Wirkt(behauptet er). Die Sache Kommt“ die Rosen und der Brief ui Zwar, da Berani beides aber zuha Tisch liegen läßt, jedoch nicht à k. Sch munale Vr. 300 8. Jah fin, sondern auf Madame Berani. Die nämlich genau wie ihr Mann zu allen „Unbekan“ Wie Migbil Dr. Ac Dehler einer Klärt Interes Bun haftun; trage Weckt, nation die Auth vermitt ist. Wie Han durch Satz 20 fallend Aktuelle punkt nerstag dem B. die Bel in Bun sich na allem ö Bundes innen streitig EI Brüs das Lo! ben, tr der Bei Mittwo schaftsr Abschli FEANZ WERf El. Copyright by S. Fischer Verlag, Frankfurt sich Tetas Herz mit Abscheu und mit dem Sramvollen Argwohn, daß sie auf irgend- eine Weise mitverwickelt sei in dieses ver- wandtschaftliche Greuelwesen, und daß nicht sie mit all ihrer Zielstrebigkeit, sondern ein- zig und allein die Mila in den Himmel kom- men werde, Dabei hatte sie noch kaum vor einer Stunde den Gedanken erwogen, das Kabinett der Zikan wieder zu beziehen. Sie atmete schmerzlich auf und sagte laut: „Nein, Mila, das ist alles nicht wahr Und du weißt doch, man darf nicht lügen, auch wenn es befohlen wird.“ Milas schwerer Kopf sank vor Entsetzen 32. Fortsetzung auch dieses ungereimte Verslein zustande: beinahe auf die Tischplatte: bitt schön um Verzeihung, Schwe- Der Gemeinschaftsraum war leer und z it Teta fühlte sich erleichtert, weil niemand Mre Schwester Mila sah, die arme verküm- merte Närrin, die bei ihrem Kommen auf küßte und mit der Stimme eines elfjährigen „Ich bitt auch schön um Verzeihung, Schwesterlein, und sei wieder gut sagte Teta und zwang die ängstlich Wider- strebende, Platz zu nehmen,„du hast mir ja nichts angetan Mila war von Frau Oberrevident prächtig hatte. Teta aber sah düster aus dem Fen- Reliquie aus einer der Erbschaften; hilflos rina Zikan. Nicht sie, sondern die Zikan war den ärgerlich kecken Aufzug nicht. Milas nahe den schönsten Briefen Mojmirs. Wie- „Schwesterlein, Schwesterlein, sags nur sterlein, weil ich die Schuldige bin allein und ja nicht der Frau Oberrevident, daß es nicht nicht die Frau Oberrevident, und ich hab Wahr ist“, klagte sie mit der seltsamen Logik deinen Koffer aufgebrochen, nur um nachzu- all derjenigen, welche kein eigenes Leben 8 5 l 5 sehen.. Aber ich bin doch ein armer Trot- haben und deshalb auch keine eigene Wahr- sie Zuflatterte, ihre Hand an sich riß und tel und kann nichts dafür Deshalb ei heit und keine eigene Lüge. Es gab für Mila 3: Wieder gut und komme zurück zu uns.. nur einen einzigen Beweggrund: die Furcht. VVV Nachdem sie diese ver wunderlichen Worte Und diese F urcht war gar nichts Widriges, heruntergeleiert hatte blickte sie erlöst und sondern sogar ein Halt, eine Kraft, die der triumphierend um sich. Sie schien sich der seistig Zurückgepliebenen zur Lebensfähig- „Warum soll ich auf dich böse sein, Mila“, schweren Selbstbezichtigung gar nicht be- keit verhalf und ihre Arbeitsleistung über wWußt zu sein, sondern nur stolze Befrie- das 1 i digung darüber zu empfinden, daß sie ihr streckte jetzt der Schwester ihre Verslein so gut eingelernt und angebracht beulten Arbeiterhände entgegen: „Komm zu uns, Schwesterlein, komm herausgeputzt worden. Sie trug auf ihrem ster auf die blühenden Kastanienbäume. leich mit mir“, flehte sie Sroßen grauen Kopf ein Hütchen mit einem Dieser Mißbrauch einer geistig Armen, das auch immer zu dir halten schäbigen Veilchenstrauß, vermutlich eine war ein echter Einfall rer Schwester Katha- sonst fürcht ich mich Teta schüttelte den Kopf. Auch das un- schwebte es auf dem gedunsenen Scheitel des Neffen würdige und gleichgesinnte Tante. vorsichtig kühne Versprechen, Mila werde der Unglücklichen. Ein altertümlicher Son- Den armen Trottel schicken, damit er die immer zu ihr halten, konnte sie nicht um- nenschirm in verwaschenem Lila verbesserte Schuld auf sich nehme, das entsprach bei- stimmen: „Ich werd besuchlich zu euch kommen, Stirn lag in angestrengten Rumpelfalten. viel Scheußlichkeit beherbergte doch ihre schon übermorgen“, sagte sie, damit kein Ihre breiten Lippen über den auseinander- Blutsverwandtschaft. Mußte sie nicht auch offener Bruch herrsche zwischen ihr und der stehenden Zähnen bewegten sich fleißig. ihr Teil davon abbekommen haben? Wie gefährlichen Staatsbeamtenwitwe, und damit Otkenbar hatte sie ein Verslein herzusagen. recht hatte sie doch Sehabt, diese grausliche Mila nicht ganz mit leeren Händen heim- Nach längerer Gedächtnismüh brachte sie Sippe immer zu meiden, Jetzt aber füllte kehre. Die Schwachsinnige aber schielte ver- gewöhnliche Maß hinaushob. Mila „Und ich werd Komm gleich, zweifelt, und der mächtige Kopf mit dem lächerlichen Veilchenhut wackelte an dem dünnen Falsstengel hin und her. Um ihr einen Trost zu bieten, führte sie Teta in eine kleine Konditorei um die Straßenecke und ließ ihr ein Fruchteis und eine Schaum- bäckerei niemand etwas v bensgenuß wegesse. 5 Teta aber betrachtete sie mit einem tie- ken Gram, der ihrem bisher so friedlichen Herzen ganz neu und fremd vorkam. Schlimmer aber als Tetas weltliche war ihre geistliche Verstörtheit. Das Gift des Be- truges hatte auch diesen, bisher so gesicher- ten Teil ihres Lebens nicht verschont. Wie ein winziger Tintenspritzer auf einem Lösch- blatt breitete er sich in ihrem Gemüt immer Weiter aus. Nicht so sehr die verführerische Schlangenrede des Neffen trug Schuld sie konnte deren Sinn nicht gatiz wiederher- stellen—, wie die nackte Tatsache der Zu- lassung, daß Gott nämlich einen solchen Hohn und eine solche Schändung straflos duldet, während er unschuldige Kinder wie Philipp und Doris ohne Bedenken vernich- tet. i Die Magd hatte fast Sechzig Jahre lang keine einzige Morgenmesse versäumt. Diese sechzig Lebensjahre waren gleichzeitig sech- zig volle Kirchenjahre. Das Kirchenjahr ist ein übernatürlicher Spiegel und eine lieb- liche Entspannung des Erdenjahres. Wie in diesem Baumblüte, Aehrenschnitt, Weinlese und Schneefall ihre Zeit haben, so in jenem der schöne Wandelgang der Feste, der sich unaufhaltsam wiederholt. Und wie der na- türliche Mensch mit Leib und Seele am Ab- lauf des Erdenjahres teilhat, so der Fromm- Ein überschwenglich Sieriges Glück rötete sogleich die Wangen des armen Trottels. Schon war alles andere vergessen. Mit der zitternden linken Hand schützte sie furchtsam den Teller, damit ihr on diesen herrlichen Le- gläubige am ewig gleichen Reigen des K chenjahrs. Beide blühen und reifen u lich, eit welken in den verschiedensten Phasen 00 irdischen und überirdischen Sonnenumlad mit. Wenn Teta auch die Tiefe der Messe nich Verstand, alles Aeußere war ihr 150 dieser sechzig treuen Jahre in Fleisch un Blut übergegangen. i schung des Aeußeren bedeutet aber zuglel in hohem Maße eine Teilhabe am Inner So begreift ein Bauer das Geheimnis d Wachstums, ohne etwas von den Gesetz der Biologie jemals vernommen zu habe Teta wußte zum Beispiel, daß der es Sonntag nach Ostern„Weißer Sonntag“ hie daß sein Heiliger der Märtyrer Penerafid War, und sie müßte gar nicht erst zum Hoch altar hinschauen, um sich zu überzeugen, di Priestergewandu Weiß blieb de die schneeweiß leuchtete. Farbe bis zum Auferstehungstage, um da in der Pfingstvigil vom brennenden Rot de Liebesgeistes abgelöst zu werden. Wie freut sie sich alljährlich auf dieses Rot, ihre He- zensfarbe, die den sommerlichen Kirchen raum in ein entzückendes und beruhigend Feuer kleidete. Durch sechzigjährige Frfat k rung kannte sie jede Klangschwebung de liturgischen Gebetes und hätte jegliche d lateinischen Floskeln, die sie nicht verstand Silbe für Silbe wiedergeben können. den jeweiligen Predigten waren ihr geläuft Evangel und Epistel des Tages, und sie be grüßte die einzelnen Abschnitte des Heil Weges mit freundlich stolzem Wiedererke“ nen, wie sie alljäherlich die hundertishrise“ Linden auf Grafenegg in ihrer Blüte um in ihrem bunten Herbstkleide begrüßt hat“ Dies alles war gewissermaßen ihr höher? ihre Literatur, i Schönheit, ihre bleibende Festesfreude, l süßes Aufgehobensein. Leben, ihre Kunst, Fortsetzung fo — Beheln 4 ihle glens, War es sen. 8 vert s vorhane Könnte größere Wolle. Köln ein Bun blieben- schen B wirtsche Mitgliec Lond Unterhe brogran Diese. teidigur Dadurch Grogbri nungsde Belg! 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