sey Srqtotpig elt zusam W. Milosz 1 Werner 1 955 es der e Buchklub 8 Manus ren in tagen pg schichten 1 zen der 00 Fall druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakteur: Mannheimer Mannheimer Morgen Groß · Herausgeber: Verlag: Drucks: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Dr. E. Kobbertz Wirtschaft: F. 0. Weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein.-Main-Bank, Städt. spark. Bad. Komm. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Kto.: Karls- ruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ RH. Nr. 28 743 Unqcbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Telefon 4 41 81-34; Heidelberg, Haupt- straße 43, Tel. 29 38(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh. Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,30 DM zuzügl. 40 Pf. Trägerlohn. 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Schriftste Benn, Pg el und 9 Is von ih die er, dschaft er nur Lannes“ nen mit; m Salon aus iht den Gene! teten„aß ofang nah tes Schm 1 Jahre en Ofen g Oman„RA Seschrieh rau auf g zaschine 2 eing Zin Romz ersetzt uh on zZzunäch Tien, jens Homerisch zieht Hog sich auf, h seine R eit wiede inhard rletzung g Verlor 1, Vergangm benutzte Anserer 2 rte das 1 Zerrisse: Rezepten esseren I en Steht de . 4 „Maste re Bezeid eisgekrü eie 0 1e Men Suropäisd das Klein n zurück. er mit se dern einer Ac — Gedichte en, d erlage ih orgedruct s Zurück 1 Genf 6. Werkes t Als Kol, zerin, d chen, del Tmöglichte kalen un Buchhänd Vater wa erichtsvol, jede Tätig“ ne Famil lavon, de e Kollege Isenfest Jetzt kam Sagt d , der in siten wird trotz de .S. eee, Mein Kind ine Pllich n Tochter sicht wur, ar nie fit eschaffen“ „Oh, mein bescheiden 8 Opapl sserte M. ein Beste! iel dir die ch fürchte, 5 en. Heute pappi da apa!“ 80 ist Es wir deine „ablehnen schon ein gefunden, velyn na- ters fort- werde ich ind meins Mubasteln 5 ieß sie as kreischte 5 daß du dich er- men, um Werden. uh-Milch 1 1 — 8. Jahrgang/ Nr. 82 Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 9. April 1953 Ollenhauer über die Europa-Politik Nürnberg.(dpa) Der Präsident des Inter- nationalen Falkensekretariats(IFS), Basil RawWson aus England. eröffnete am Mitt- woch in Nürnberg die vierte Konferenz des Sekretariats, an der über 60 Delegierte aus fast allen westeuropäischen Ländern teil- nehmen. 8 Der Vorsitzende der SPD. Ollenhauer, sprach unter anderem über deri Europa- gedanken und sagte, Europa müsse als Ganzes gesehen werden. Nicht jeder Zusam- menschluß sei vom Standpunkt der Sozia- listen aus gesehen von vornherein zu be- grüben, da man Länder wie England und Skandmavien bei dem Versuch einer Teil- lösung sofort verlieren würde. Auch wäre es kalsch, mit einer Vereinigung Europas eine europäische Autarkie schaffen zu wollen. Es musse gelingen, ein gesundes Wirtschaft- ches Gleichgewicht in Europa herzustellen, um darin unter anderem mit den Vereinig- ten Staaten, Südamerikas und dem Nahen und Fernen Osten Verbindungen anzu- knüpfen. Ollenhauer sagte ferner, nach seiner An- sicht sei es richtig, Europa als Gebietsteil in eine internationale Körperschaft aufzu- nehmen. Angesichts der Tatsache, daß Europa bereits gespalten sei. müsse zunächst eine Organisationsform gefunden werden, die vor den freien Völkern akzeptiert wer- deri könne., Es gebe solche Möglichkeiten auf verschiedensten Gebieten. zum Beispiel in der Wirtschaft, der Kulturpolitik oder in der Sozialpolitik. Luktkonferenz in„verhältnismäßig kreundlicher Atmosphäre“ Berlin.(UP) In der bis tief in die Nacht zum Mittwoch dauernden Sitzung über Fragen der Luftsicherheit haben sich die Westalliier- ten und die Sowjets darauf geeinigt, die Kon- ferenz im amerikanischen Hauptquartier in Berlin fortzusetzen. Nach Beendigung der Besprechungen wurde lediglich ein kurzes gemeinsames Rommuniquè Veröffentlicht, in dem es heißt: Der sowWzetische Vertreter hat eine Reihe von Vorschlägen gemacht, die den Luftverkehr, die Luftsicherheit und die Ver- hinderung von Zwischenfällen in den Berliner Luftkorridoren zum Gegenstand hatten“. Fs ist noch nicht bekannt, wann die nächste Sitzung stattfinden soll. Die vier Mächte wollen sich gemeinsam darüber einigen. Ein alliierter Sprecher sagte nach der 7 ½ stündigen Konferenz sie sei in„verhältnismäßig kreundlicher Atmosphäre“ verlaufen. io c ο f Köln. Das offizielle Organ des Deutschen Gewerkschaftsbundes„Welt der Arbeit“ schreibt am Mittwoch zu der in der vergangenen Woche von der Bundesvereinigung der Arbeitgeber- verbände veröffentlichten Denkschrift zur sozialen Lage: Wenn diese Erklärung„ernst- haft als Programm aufgefaßt“ werden solle, dann bedürfe sie noch„starker Abänderungen und Ergänzungen“. Braunschweig. Im Monat März haben sich 60 Flüchtlinge aus der Sowjetzone, die aus Berlin in die Bundesrepublik eingeflogen Wor- den sind, bei der Bahnhofsmission in Helm- stedt gemeldet. Sie wollen wieder in die So- Wjetzone zurückkehren. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Jugendliche, die vermutlich aus Abenteurerlust nach Westberlin geflüchtet waren und jetzt nicht sofort im Bundesgebiet Arbeit gefunden haben. 5 Berlin. 112 hohe Offiziere der sowjetischen Kontrollkommission in Deutschland und 61 lei- tende Beamte der politischen Abteilungen sind nach Informationen aus Ostberlin in diesen Tagen in dle Sowietunion zurückberufen wor- den. Kiel,. Der fraktionslose Bundestagsabgeord- nete Wolfgang Hedler ist, wie die Landesregie- rung in Kiel am Mittwoch mitteilte, auf Grund eines Snadenerlasses mit dreijähriger Bewäh- rungsfrist aus der Strafanstalt Neumünster entlassen worden. Hedler war wegen Ver- unglimpfung der Opfer des 20. Juli 1944 und Beleidigung von Juden zu neun Monaten Ge- fängnis verurteilt worden. Saarbrücken. Der Generalsekretär des Inter- nationalen Bundes Freier Gewerkschaften Büch, der Holländer Ollenbroek, wurde am Mittwoch in Saarbrücken von dem stellvertre- tendten Ministerpräsidenten Müller und den Ministern Kirn(Arbeit) und Dr. Braun Justiz) empfangen. Wie verlautete, hat Ollenbroek gegen die Auflösung des unter dem Vorsitz von Paul Kutsch stehenden Industrieverbandes Bergbau Einspruch erhoben. Saarbrücken. Der Oberkommandierende der ranadischen Luftstreitkräfte in Europa, Vize- marschall Hugh Campbell, und zwei hohe Kanadische Offiziere wurden beim Absturz eines kanadischen Flugzeuges bei Böckweiler im Saarland schwer verletzt. Le Havre. Der französische Ministerprä- ident Renée Mayer und sein Außenminister Bidault kehrten am Mittwoch an Bord der „Ile de France“ nach Frankreich zurück. London. Drei Züge der Londoner Unter- Zrundbahn stießen am Mittwochabend zusam- men. Man befürchtet, daß zahlreiche Menschen dabei getötet oder verletzt wurden. London. Am Mittwoch traf überraschend der neue amerikanische Botschafter für die Sowjetunion, Charles E. Bohlen, in London ein. Bohlen befindet sich gegenwärtig auf der Zeise nach Moskau. Er hielt sich zwei Tage in Paris auf und wollte auch Bonn besuchen. Von einem geplanten Abstecher nach London war agegen nichts bekannt. Guatemala. Guatemala ist aus der Organi- sation der mittelamerikanischen Staaten aus- getreten, weil die Nachbarstaaten sich in die »internen Angelegenheiten Guatemalas ein- Semischt' hätten. Up/dpa Deutsches Lazarett für Korea Der Bundeskanzler sieht noch keinen grundsätzlichen Kurswechsel der sowjetischen Außenpolitik Washington.(UP) Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer gab am Mittwoch in Washington bekannt, dag die deutsche Bundesregierung beschlossen habe, den Streitkräften der UNO in Korea ein Feldlazarett mit Aerzten und Schwestern zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise wolle die Bundesrepublik den Vereinigten Staaten und dem freien Westen für die nach dem Kriege geleistete Hilfe danken und ihr Gefühl der Verbundenheit ausdrücken. Den Höhepunkt des zweiten Tages, den Adenauer in Washington verbrachte, bildete seine Rede vor dem„National Press Club“, in der er zu Fragen der Weltpolitik Stellung nahm. Zuvor hatte der Kanzler das Grabmal George Washingtons sowie das Ehrenmal für den Unbekannten Soldaten besucht und an diesen Erinnerungsstätten Kränze niederge- legt. Auch am Denkmal des ehemaligen Dreußischen Generals von Steuben, der vor 170 Jahren Heerführer in der amerikani- schen Revolutionsarmee war, legte Adenauer einen Kranz nieder. Der Nachmittag war mit längeren Besprechungen im State De- partment angefüllt. In seiner großen Rede vor dem„National Press Club legte Adenauer das Funda- ment der deutschen Politik“ dar und sagte: „Wir wollen die Freiheit. Wir verabscheuen den Kommunismus. Wir wollen die Zukunft des deutschen Volkes auf das engste mit den westlichen Demokratien verbinden.“ An den Hinweis, daß sich die Vereinigten Staaten ihrer Tradition entsprechend als Beschützer der Freiheit betrachten, fügte er die Satze:„Amerika verlangt von uns Euro- päern, daß auch Wir unsere ganze Kraft da- Für einsetzen, die Freiheit zu wahren und zu schützen. Dieses Verlangen ist berechtigt. Die europaischen Staaten. zunächst die sechs, die sich im Vertrag über die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft zusam- mengefunden haben, müssen im Verein mit Großbritannien ihre ganze Kraft dafür ein- setzen, die Freiheit in Europa zu erhalten.“ Der Bundeskanzler verwies darauf, daß der EVG-Vertrag vom Deutschen Bundestag schon ratifiziert wurde und betonte, er sei davon überzeugt, daß auch die anderen Mit- gliedstaaten ratiflzieren werden, so daß die Europaische Verteidigungsgemeinschaft in absehbarer Zeit Wirklichkeit werde. Einen großen Teil seiner Ausführungen widmete der Bundeskanzler der vom Kom- munismus kommenden Bedrohung. Er sagte, Deutschland erkenne die Gefahr in ihrer ganzen Größe., Wir wissen aus der natio- nalsozialistischen Zeeit, was es bedeutet, ein Leben in Unfreiheit zu führen. Wir sind bereit, unseren Beitrag zur gemeinsamen Verteidigung der Freiheit voll zu leisten“. Er gab dabei zu verstehen, daß er an der Adenauer: Freie Wahl an der Saar Frankreich ersucht Bonn erneut um Vorschläge Washington.(UP). Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer sagte in Washington, daß die Saarfrage durch ein Uebereinkom- men geregelt werden müsse. Doch sei dieses Problem nicht nur eine deutsch- französische Angelegenheit, sondern auch eine Frage, die die saarländische Bevölkerung anngehe. Es Kann keine Lösung geben, bis nicht die Be- völkerung ihre Ansicht kund getan hat. Es ist heute nicht mehr möglich über das Schicksal von 800 000 Menschen am Konfe- renztisch zu entscheiden, ohne daß sie selber gefragt werden. Das Volk der Saar muß in einer freien Wahl seine Entscheidung fällen“. Ein Sprecher des französischen Außen- ministeriums erklärte auf einer Pressekon- ferenz, Frankreich habe die deutsche Bun- desregierung wiederum ersucht. Vorschläge kür die bevorstehenden Saarverhandlungen vorzulegen. Der Sprecher wies darauf hin, daß Frankreich seit dem 21. November fünf- mal um deutsche Saarvorschläge gebeten habe, da die Bundesregierung die franzö- sischen Vorschläge über eine„Europäisie- rung“ des Saargebiets nicht annehme, die eine Fortdauer der Wirtschaftsunion Frank- reichs mit dem Saargebiet vorgesehen hätten. Verhandlungen über Saarkonventionen werden fortgesetzt Paris,(dpa) Die französisch- saarländischen Verhandlungen über die Abänderung der Wirtschaftskonventionen werden nächste Woche wieder aufgenommen. Nach der vor Ostern erzielten Einigung über die neue Genieralkonvention stehen noch die Berg- paukonvention sowie die Klärung einer Reihe finanzieller und juristischer Fragen aus. Hierfür wird man., so rechnet man in Paris, etwa zwei Wochen, höchstens aber vier Wochen brauchen. Kehl endgültig wieder unter deutscher Verwaltung Kehl(bl.-Eig.-Ber.) Ohns alle Feierlich- keiten wurde am M²ittwochnachmittag in Anwesenheit des Regierungspräsidenten von 5800 gegen 600 Gefangene? Südbaden, Dr. Waeldin und Staatsrat Schlösser Stuttgart) der letzte Ab- schmitt von Kehl von den Franzosen an die deutsche Verwaltung zurückgegeben. Damit ist die Rheinhafenstadt endgültig nach acht Jahren wieder unter deutsche Verwaltung gekommen. Kehl war, wie bereits berichtet, in Gen letzten vier Jahren auf Grund des Washingtoner Abkommens in 42 kleinen Teilabschnitten zurückgegeben worden. Bis jetzt sind 8000 Einwohner Kehls zu- rückgekehrt: weitere 4000 warten noch auf die Heimkehr, Am Abend des„Befreiungs- tages“ läuteten alle Glocken Kehls eine Ge- denkstunde der Bevölkerung im„Rosengar- ten“ ein. Die offizielle Befreiungsfeier wird in etwya 14 Tagen stattfinden. Ratifizierung des EVG-Vertrages durch den Bundesrat nicht zweifle. e Weder Links- noch Rechtsradikale hätten — 50 betonte Adenauer— in der deutschen Bundesrepublik eine Chance, solange die Bestrebungen zur Schaffung eines Vereinten Europa von Erfolg gekrönt seien und der wirtschaftliche Aufbau fortgeführt werden könne. Es gäbe zwWar einige unverbesser- liche Nationalsozialisten“, aber auch in an- deren Stasten wie in Großbritannien und Frankreich gebe es derartige Leute,„denn Naumann ist von dort finanziell unterstützt Worden“, Von einer möglichen Machtergrei- kung der Nationalsozialisten könne jedoch gar keine Rede sein. Zu der im Ausland laut gewordenen Be- fürchtungen, Deutschland Könnte um der Wiedergewinnung der deutschen Ostgebiete willen einen Krieg heraufbeschwören oder sich mit Moskau verbünden, sobald es erst wieder bewaffnet sei, sagte der Kanzler wört⸗ lich:„Das deutsche Volk hat nach dem erit- setzlichen Krieg mit seinen unvorstellbaren Zerstörungen und den Hekatomben von Men- schenopfern heute den über wltigenden Wunsch nach Frieden“. Jeder Politiker, der den Versuch unternähme, das deutsche Volk zu einem Revanchekrieg aufzurufen,„Würde im selben Augenblick mit Schimpf und Schande davongejagt werden“ Zur neuesten Entwicklung der Außen- politik der Sowjetunion Auherte Adenauer, er sehe bisher keine überzeugende Kurs- Anderung. Man müsse die weitere Entwick- lung„aufgeschlossen, aber vorsichtig“ beob- achten. Einem eventuellen Versuch, die Ein- heit des Westens zu zerstören, dürfe man aber nicht Vorschub leisten. Ueberzeugen- der als alle sowjetischen Verlautbarungen Wären— so meinte er— gesamtdeutsche freie Wahlen und die Heimführung von über 300 000 Deutschen, die sich noch in SoWjetischer Hand befänden. Wahrend Adenauer vor dem„Jational Press Club“ sprach und die Kranze an den Ehrendenkmälern niederlegte. berieten amerikanische und deutsche Sachverstän- dige im State Department gemeinsam uber die Wirtschaftslage der deutschen Bundes- republik. Gleichzeitig erörterten andere Ar- beitsgruppen das Flüchtlingsproblem, den deutschen Verteidigungsbeitrag, Probleme des deutschen Osthendels und andere wich- tige Fragen, die am Dienstag während der ersten„Vollkonferenz, als besonders wich- tig herausgestellt worden Waren. Abrüstungsdebatte wieder festgefahren Ein sowjetischer Kompromiß vorschlag wurde abgelehnt New Vork.(UP/ dpa) der sowjetische Chef- delegierte, Andrei Wyschins k i, forderte am Mittwoch in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Westmächte auf, der Sowietunion in der Abrüstungsfrage auf „halbem Wege“ entgegen zukommen. Der amerikanische Delegierte, EHrnest Gross, meinte jedoch, die neuen sowjetischen Vor- schläge seien dazu geeignet, das Rad der Geschichte zurückzudrehen“. Die Sowjetunion, sagte Wyschinski, werde nicht auf der Annahme ihrer eigenen Ab- rüstungsvorschläge bestehen; wenn der Westen zwei soWjetische Zusatzanträge zum Westlichen Abrüstungsvorschlag billige, werde die Sowjetunion für den gesamten westlichen Plan stimmen. Er beantragte, aus der west- lichen Resolution zwei Artikel zu streichen. Der eine lobt die Kommission für die bisher geleistete Arbeit, der andere bekräftigt die Abrüstungsresolution, die von der General- versammlung 1951 in Paris gebilligt wurde. Nach dem Vorschlag des Westens soll die aus zwölf Mitgliedern bestehende Abrüstungs- kommission beauftragt werden, ihre Arbeit fortzusetzen und bis zum 1. September dieses Jahres zu berichten. Die Kommunisten wollen vier, die UNO fünf Prozent repatriieren Panmun jon.(dpa/ UP) Die Kommunisten boten bei den Verhandlungen in Panmunjon am Mittwoch die Heimführung von 600 kran- ken und verwundeten alliierten Kriegsge- kangenen an, während die UNO- Delegation erklärte, sie werde 5800 verwundete urid kranke kommunistische Kriegsgefangene repatriieren. Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Kriegsgefangenen bedeutet dies, daß das NO- Oberkommando etwa fünf Prozent der kommunistischen Gefangenen, die Kommu- nisten etwa vier Prozent der alliierten Krigesgefangenen bei dem Verwundeten- austausch nach Hause schicken wollen. Der alllierte Chefunterhändler, Konter- admiral John Daniel, bezeichnete die Zahl der von den Kommunisten zum Aus- tausch angebotenen Gefangenen als„un- glaublich niedrig“. Er erklärte aber nach der Sitzung, er sehe darin kein Hindernis für ein Abkommen über den Verwundetenaus- tausch. Er habe zurzeit keinen Anlaß zu der Annahme, daß die Kommunisten nicht in gutem Glauben handelten. Er habe die Kommunisten aufgefordert, ihre Zahlen noch einmal zu überprüfen und dei der Fest- legung des Begriffes der krannen und ver- Wundeten Kriegsgefangenen etwas groß- zügiger zu verfahren, Ein kommunistischer Sprecher sagte, die Zahl sei erst nach sorg- kältiger Prüfung genannt worden. Von den 600 Kriegsgefangenen, die die Kommunisten bei dem Verwundetenaus- tausch repatriieren wollen, sind 150 Nicht- koreaner. Von den 5800 kommunistischen Gefangenen, die das UNO- Oberkommando austauschen will, sind 5100 Koreaner. Die USA gaben am Dienstag vor der Vollversammlung der UNO offiziell ihrer Hoffnung Ausdruck, daß die Verhandlungen in Korea zu einem„ehrenvollen Waffen- stillstand“ führen werden. Wieder lebhaftere Kampftätigkeit Ali verschiedenen Abschnitten der Korea kront lebten am Mittwoch die Kämpfe mit einer größerren Heftigkeit wieder auf. Im Westen und im Osten griffen kommuni- stische Einheiten alliierte Stellungen an. Am östlichen Frontabschnitt entrissen die Kom- munisten den Südkoreanern eine Höhenstel. lung. Alliierte Stabsoffiziere vermuten, daß die Kommunisten bestrebt sind, ihre Front- linie zu„begradigen“ für den Fall, daß die Verhandlungen in Panmunjon erfolgreich verlaufen und die Demarkationslinie längs der Kampflinie vereinbart wird. 7 Wyschinski sagte, die Sowietdelegation könne schlecht einer Belobigung des Ab- rüstungsausschusses für die Bemühungen zur Durchführung der von der sechsten Vollver- sammlung erteilten Richtlinien zustimmen, weil sie zu jener Zeit gegen den Ent- schliegungsentwurf der Westmächte gestimmt habe. Was die Bestätigung des Entschließungs- entwurfs der Vollversammlung vom vergan- genen Jahr betreffe, sagte Wyschinski, 80 Wolle er darauf hinweisen, daß Teile dieses Entwurfs für die Sowjetunion zwar annehm- bar, andere Teile dagegen nicht annehmbar seien. Nach Wyschinski sprachen sich die Delegierten Indonesiens und der Tschecho- slowakei für die Billigung der sowjetischen Anträge aus. Der britische Delegierte, Sir Gladwyn Jeb b, und Ernest Gross erklärten sich mit der Streichung des Passus über eine Belobi- gung des Abrüstungsausschusses einverstan- den. Sie wandten sich jedoch gegen die Streichung des Absatzes über eine Bestäti- gung des Entschließungsentwurfes der Voll- versammlung vom Jahre 1952. Der britische Delegierte sagte, er hoffe, daß die neue Haltung der Sowjetunion in der Abrüstungs- Frage sich tatsächlich als ein größeres Zu- geständnis erweise. Die Westmächte würden alles nur Mögliche tun, um auch ihrerseits zu einer Einigung beizutragen. Zu dem zweiten sowietischen Zusatzantrag sagte Jebb, Großbritannien messe dem Entschlie- BZungsentwurf der Vollversammlung des vergangenen Jahres sehr große Bedeutung bei. Wenn er nicht bestätigt werde, so würde der Eindruck erweckt, daß die darin auf- gestellten Grundsätze aufgegeben worden seien. Die Vollversammlung lennte dann mit 33 gegen zehn Stimmen bei 13 Stimmenthal- tungen die Streichung des Absatzes, in dem eine Bestätigung des Entschliegungsent- Wurfes der Vollversammlung vom Jahre 1952 zur Abrüstungsfrage gefordert wird, ab. USA lehnen erweiterte Menschenrechtsverträge ab Genf.(dpa). Die USA wollen die von der UNO-Rommission für Menschenrechte ge- planten erweiterten Verträge nicht ratifizie- ren, da einige der darin formulierten Rechte und Freiheiten bereits einer Anzahl Völker gewährt sind“. Dies erklärte die amerikani- sche Delegierte, Frau Oswald B. Lor d, am Mittwoch in Genf. In den auf die Erklärung folgenden lebhaften Diskussionen drückten die meisten Delegierten die Hoffnung aus, daß dieser Beschluß der USA nicht end- gültig ist. ankömmlinge. NATO empfiehlt Kompromiß kür Aukrüstungstempo Paris.(dpa/ UP) Die militärischen Und 21= vilen Sachverständigen der NATO haben auf Grund der einschränkenden Antworten der 14 Atlantikpaktstaaten zu den Auf- rüstungsvorschlägen der NATO für 1953 Kompromißvorschläge ausgearbeitet, die die Wünsche der Militärs mit der Wirt⸗ schaftskraft der einzelnen Lander in Ein- klang bringen sollen. Diese Berichte wurden jetzt, wiie das Generalsekretariat am Mit- woch mitteilte, den einzelnen Regierungen übersandt. Sie haben nun bis zu der am 23. April begifmenden NATO- Konferenz Zeit, auf Grund dieser Rompromißlösungen den Standpunkt festzulegen, den sie auf der Eonferenz einzunehmen gedenken. Die Vereinigten Staaten haben die Ab- sicht, ren westeuropäischen Alliierten ein langfristiges Verteidigungsprogramm vor- zuschlagen, das sich über zehn oder mehr Jahre erstrecken soll. Das verlautete am Mittwoch aus der amerikanischen Bundes- hauptstadt. In amerikanischen Regierungs- kreisen herrsche die Ueberzeugung, daß die kommunistische Gefahr über eine lange Periode andauern werde. Offenbar hat die amerikanische Regierung die Absicht, ihre europaischen Alliierten aufzufordern, die gesteckten Verteidigungsziele zwar auf je- den Fall beizubehalten, aber den Zeitpunkt zur Erreichung dieser Ziele etwas hinauszu- Schieben. Es sollen alle Vorbereitungen ge- troffen werden, um die militärische und in- dustrielle Bereitschaft in einem Maße zu er- höhen, daß im Kriegsfalle eine rasche Mo- bilisierung aller Kräfte gewährleistet Wäre. Wyschinski verspricht Hammarskjald die Mitarbeit der Sowjetunion Stockholm. UP /dpa) Dag Hammarskjöld, der neue Generalsekretär der Vereinten Nationen, ist am Mittwochmachmittag nat New Lork abgeflogen, um sein neues Amt anzutreten.— Der zurückgetrèetene Generalsekretär der Vereinten Nationen, Trygve Lie, der die- gen Posten seit dem 3. Februar 1946 inne: gehabt hatte, veröffentlichte eine Abschieds- botschaft, in der er die Wahl seines Nach- kolgers Dag Hammarskjöld als eine gutes Vorzeichen für ein Nachlassen der gegenwar- tigen Spannungen“ bezeichnete. Er sehe in deri Vereinten Nationen eine praktische Möglichkeit für Frieden und Fortschritt und glaube, daß die Vereinten Nationen zur Er- reichung eines Weltfriedens, der Bestand Daben soll, notwendig seien. Der ständige Delegierte des Sowjetunion bei den Vereinten Nationen, Andrei WV schinskIi erklärte, Dag Hammarskjöld könne mit der Unterstützung und vollen Mitarbeit“ der UdssgR rechnen. Die Sowiet- urion verlasse sich darauf,. daß der neue Generalsekretär immer im Interesse der „Vereinten Nationen als Ganzes“ handeln werde. Die Delegierten der anderen kommu- nistischen Staaten sprachen sich im gleichen Sinne aus. 5 „MeCarthysmus“ versetzt die Hobe Kommission in Unruhe Bonn(UP/ dpa) Roy Cohn, der Haupt- berater des unter Leitung von Senator MedcCarthy stehenden Untersuchungsaus- schusses des àmerikanischen Senats zur Ueberprüfung amerikafeindlicher Umtriebe. beschuldigte einen hohen Beamten der ame- rikanischen Kommission in Deutschland „kommunistischer Sympathien“, Wie Cohn mitteilte, werde der stellvertretende Direk- tor des Amtes für öffentliche Angelegen⸗ heiten bei der Hohen Kommission, Theo- dore B. CKThagan, in den nächsten Wochen nach Washington gerufen werden, um dort vor dem Untersuchungsausschuß, der we- gen seiner„Hexenjagd“ auf Kommunisten bekannt geworden ist, auszusagen. Khagan ist auch unmittelbar verantwortlich für die „Neue Zeitung“, den Rias und die Zeit- schrift„Der Monat“. Die 26jährigen Roy Cohn und David Schine, die außer Deutschland auch Oester- reich und andere europäische Staaten be⸗ suchen, sind von MeCarthy beauftragt wor⸗ den, Material über die Arbeit der Stimme Amerikas“, des westberliner Senders RIAS und der„Amerikahäuser“ zu sammeln. Wie Cohn mitteilte, sind bereits Bücher ameri- kanischer kommunistischer Autoren aus den Amerikanischen Bibliotheken in Paris und Berlin ausgemerzt worden. 3 Khagan nahm am Mittwoch in Bonn scharf gegen die gegen ihn erhobene Be- schuldigung Stellung. Er erklärte, er habe schon Vor über einem Monat um die Mög- lichkeit gebeten, vor dem Mecarthy-Aus⸗ schuß auszusagen. Im vergangenen Monat haben sich 48 136 Flüchtlinge aus der Sowjetzone in Berlin gemeldet, wie das Bundes ministerium kür Vertriebene in Bonn mitteilte. Im gleichen Zeitraum wurden 40 832 Flüchtlinge aus West- berlin in die Bundesrepublik ausgeflogen. Seit dem 12. März ist der tägliche Ausflug von Flüchtlingen größer als die Zahl der Neu- MORGEN Donnerstag. 9. April 1938 Moncr Kommentar Donnerstag, 9. April 1933 Schwerpunkt Washington Dr. Adenauer sei der erste deutsche Kanz- ler, der in offlzieller Eigenschaft die Haupt- stadt der Vereinigten Staaten besucht, daran ist diesseits und jenseits des Ozeans in die- sen Tagen vielfach erinnert worden. Für uns Deutsche ist diese Erstmaligkeit nicht 80 Wichtig. In ihr drückt sich vor allem Aus, dag nach dem zweiten Weltkrieg Washington unumstritten das politische Zentrum für einen großen Teil der Erde Seworden ist. Seit 1945 blickt alles vom alten Kontinent, soweit er westlich des Eisernen Vorhangs liegt, nach drüben. Von dort soll die wirt- schaftliche Unterstützung kommen und dort Wird am Ende die politische Linie in den Auseinandersetzungen zwischen den beiden Hälften der Welt bestimmt. Sie wird aber nicht alleine drüben be- stimmt. Washington ist keine Befehlszen- trale. Wir in Deutschland stehen gewiß hin- ter den Worten des Dankes, die Dr. Ade- nauer drüben an die Amerikaner gerichtet Hat, weil es uns ohne diesen schnellen Wech- sel der Rolle vom Sieger zum Helfer des Besiegten heute bestimmt anders ginge. Der moralische und der reale Wert dieser Hilfe Wird aber nicht geschmälert, wenn man fest- Stellt, dag sie gegeben worden ist, weil auch das Sroße Amerika sich etwas von den Suropäischen Ländern verspricht. Es ist also heute eine echte Partnerschaft gegeben. Und deshalb empfinden wir Genugtuung über die Einladung des Bundeskanzlers nach Wa- Shington, weil wir daraus ersehen, daß die junge Bundesrepublik neben den anderen europäischen Staaten ebenfalls als ein 80. cher Partner bewertet wird. Für den Bundeskanzler ist diese Reise Sine Dersönliche Ehrung, und er kann sie als Bestätigung der Richtigkeit seiner Politik des Einbaus Deutschlands in die westliche Welt werden. Dies werden auch viele nicht bestreiten, die gegen einzelne Erscheinun- Sen und Ergebnisse dieses Kurses Wider- spruch erheben. Die Reise ist aber offen- sichtlich mehr als eine bloße Auszeichnung oder eine Höflichkeit. Der Kanzler spricht nicht nur mit dem Präsidenten Eisenhower 5 und dem Außenminister Dulles, es werden Vielmehr auch sehr gründliche und sachliche Verhandlungen zwischen seiner Begleitung und den Sachbearbeitern der Ministerien in Washington geführt. Dennoch brauchen wir nicht zu erwarten, daß am Ende des Besuchs sehr handgreifliche Ergebnisse stehen. Hauptsache bleibt die Generalaussprache, — en der Linie im großen politischen eld. Dies ist gerade jetzt von besonderer Wich- tigkeit, da die Staatsmänner des Westens Senötigt sirid, sich über die Moskauer Poli- 5 tik neue Gedanken zu machen. In der Rede, die der Kanzler drüben vor der Presse gielt,— und das war schon nach der ersten Begegnung mit Eisenhower— hat er wie- der gesagt, er sehe bisher keine überzeugen de Aenderung der sowietrussischen Außen- HDolitik. Hinzugefügt hat er freilich, man müsse die Entwicklung mit Aufgeschlossen- Beit, aber auch mit Vorsicht beobachten und nicht von vornherein alles verneinen. An einer anderen Stelle hat er den Amerikanern vorgehalten, daß wir in der Bundesrepublik die Gefahr in ihrer vollen Größe sehen. Doch wohl, weil wir an der Grenze der Machtsphären liegen immer direkt bedroht, soweit es eine Bedrohung gibt, und immer mit den Erfahrungen vor Augen, die der eine Teil Deutschlands so gründlich macht. Bisher waren die Fronten sehr starr, und das Verneinen, vor dem der Kanzler nun Warnte, herrschte in den offlziellen Aeuße- rungen vor. Für eine Alternative gab es auch nicht gerade ermutigende Anlässe. Eine solche Politik ist aber zugleich, obgleich sie Manchmal hart an die Grenzen der zulässi- Sen Belastungen führen kann, bequem; sie Kann wenigstens zur Bequemlichkeit ver- führen, doch bietet sie in ihrer Starrheit keine Aussichten auf die ersehnte Verände- bung. Jedermann weiß freilich, daß eine solche Aenderung nicht von einer Seite allein bewirkt werden kann. Aber echte Politik muß, wenn sich Chancen bieten, auch ela- stisch sein.. Daß sich der deutsche Bundeskanzler und die verantwortlichen Männer der Vereinig- ten Staaten gerade jetzt darüber unterhal- ten können, ist ein Gewinn. Zu leichtsinni- Ser Vertrauensseligkeit neigen sie bestimmt beide nicht. Dies soll auch niemand von ihnen verlangen. Wir wollen aber gerne hierin den gegenwärtig wichtigsten Zweck dieser Reise sehen, nicht dagegen in einem ettbewerb der verschiedenen europaischen nder um die höchste Gunst des mäch- tigen und reichen Vetters, oder in der Bitte um Beistand zur Schlichtung unserer, vom Großen her gesehen, kleinen innereuropai- schen Streitigkeiten. Die müßten wir auch unter uns ausmachen können. wenn wir uns klar darüber sind, daß wir alle in Europa Von unserer Lage aus die Gefahr im Grunde Ahnlich sehen, die Gefahr nämlich, dicht an r Grenze zwischen den Machtblöcken zu egen und unter der Erstarrung der Fron- im Kalten Krieg am meisten zu leiden. Literaten-Gezänk 5 In Darmstadt gibt es eine. Institution, die sich„Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung! nennt und die einst danach strebte,„der Ort der geistigen Repräsen- tanz der Deutschen! zu werden. Seiten ge- g dringt etwas von der Arbeit dieses er- chten Gremiums an die Oeffentlichkeit, nd nur aus der„Neuen literarischen Welt“, em Blättchen, in dem die pp. Mitglieder ieh gegenseitig Weihrauch, Myrrhen und orbeer um die Köpfe legen, kanm man hin und wieder den Schluß ziehen, daß in harmstadt noch alles beim alten ist. un schien es nach einer herbstlich stür- mischen Versammlung im vergangenen Ok- tober vorübergehend einmal so, als sollte nach allerlei Stunk und Krach ein neues urde hin- und zurückgetreten, und insbe- sondere der damalige Geschäftsführer Pr. Oskar Jancke, von vielen als schroff und autoritär abgelehnt, zog sich in den beque- meren Sessel des Vizepräsidenten, in die dankbare Rolle des Oppositionellen und im übrigen auf seinen Posten beim Süddeut- schen Rundfunk zurück. Man schlug sich leider nur gegenseitig) an die Brust, gelobte Besserung und die Optimisten sahen schon die Sonne über der Mathildenhöhe nicht mehr untergehen. Vielleicht schämte sich ja sogar der eine oder andere tatsächlich ein bigchen darüber, wie nahe man durch eige- nes Verschulden daran gewesen war, das Gefäß, in dem die bereits zitierte„geistige Repräsemtanz“ ihren Hort finden solite, zer- schlagen zu haben. Wie gesagt: die Lage war ernst, aber nicht hoffnungslos, und man ging mit deutlich zur Schau getragener Zuversicht auseinander. Aber bald stellte sich heraus, daß auch mit der neuen Garnitur alles blieb, wie es gewesen War, mit Weihrauch, Myrrhen und Lorbeer, und was man für Kinderkrankheiten gehalten hatte, entdeckte sich allmählich als eine an- geborene Paralyse. Das hat jetzt anscheinend auch Herr Jancke, weiland Darmstädter Ge- schäftsführer der Akademie und Redaktor ihres Sprachorgans, gemerkt, der von der Tribüne der Stuttgarter„Gruppe junger Autoren“ herunter Lehmkügelchen in das akademische Nest wirft, in dem er als Vize- präsident selbst noch immer einen recht pro- minenten Platz innehat. Eigentlich greift er allerdings nur das(ihm aus der Hand ge- nommene) Sprachrohr an, das im Herbst ein eigenständisches Leben begann, und macht sich weidlich lustig darüber, aber sein Vor- wurf der Geschaftlhuberei und seine Be- hauptung, das sogenannte„Buch des Monats“ Würde jeweils demjenigen zugesprochen, der die größere Anzeige in der„Neuen Litera- rischen Welt“ aufgibt, fällt doch auch auf die Akademie zurück. Und es ist eine recht hand- feste Anklage darin, die dringend der Klä- rung bedarf, auch dann wenn man der Selek- tion dieses„Buchs des Monats“ keine beson- dere Bedeutung beimißt. Denn schließlich Wird damit dem Institut, das sich als eines der geistigen Zentren Westdeutschlands be- trachtet, der Vorwurf der Korruption ge- macht, und das von einem ihrer Vizepräsi- denten! 5 Fast scheint es— nach alledem— als wäre diese Akademie als eine Art Waschanstalt für schmutzige Literatenwäsche gegründet wor- den. Denn meistens, wenn sie von sich sprechen machte, hörte man von Gezänk und chaotischer Verwirrnis. Ob es da nicht besser wäre, man löste den Club in aller Stille auf und machte den Apparat(und das Geld, das er ja doch kostet) anderwärts nützlich? In einem Kinderkrankenhaus beispielsweise könnte man damit sogar Kinderkrankheiten heilen. Wgi. „Froschmenschen“ sollen Krieg gewinnen Frankreichs militärische und politische Sorgen in Indochina Paris. Anfang April. „Kommandowechsel in Indochina“— diese Parole wird im frontnahen Hauoi wie auf den Terrassen der Cafés in Saigon von Frenzosen, Legionären und Vietnamesen ebenso temperamentvoll erörtert wie die Nachricht vom erfolgreichen Blitzvorstoß General Salans auf den Stützpunkt Hoa- Binh, der im letzten Jahr in die Hände des Vietminh gefallen war. Als der Feuerkopf General Lattre de Tassigny starb, War das militärische Kommando in Indo- china in die Hände seiner Kampfgefährten, der Generäle de Linares und Salan ge- legt worden. Beide Truppenführer, die seit Dezember 1950 die großen Abwehrschlach- ten gegen die Armeen Ho Chi Minhs und seines listenreichen Generals Giap geschla- gen haben, werden aber im April ihre Ein- satzperiode auf dem südostasiatischen Kriegs- schauplatz beenden. Mit ihnen verläßt ein Weiterer befähigter Offizier die Front, eben- falls ein Waffenkamerad de Lattres, der Oberkommandierende in Nord-Tonkin, Ge- neral Cogny. Unter den Generälen, die für den Posten des jetzigen Oberkomman- dierenden, General Salen. in Betracht kom- men, nennt man den Militärgouverneur von Lyon, Magnan, den Oberkommandieren- den der Truppen in Marokko, Duval, und den in Deutschland eingesetzten Armee- korpsgeneral Cherrieères. Die neuen französischen Kommandeure werden in Indochina eine Situation antref- ken, mit der ihre Vorgänger praktisch noch nicht viel zu tun hatten, die Einsatzbereit- schaft der nationalen Armee Vietnams. Die- ser Einsatz führt aber zugleich zur immer weitgehenderen Uebernahme von Funktio- nen von der weißen auf die gelbe Herren- schicht des Landes. Neue Aera— aber die Trikolore bleibt Eine neue Aera zieht herauf. Frank- reichs Fahnen verschwinden zwar nicht von den Kasernen, Truppenlagern und Forts des Landes. sie werden auch weiterhin noch auf Banken und Gouverneurpalästen wehen, doch gewinnt die kleine vietnamesische Führerschicht um den 57jährigen klugen und energischen Ministerpräsidenten N gu yen Van Tam und den Staatschef Bao Dai täg- lich mehr an Gewicht. Man will kein Pro- tektorat mehr sein. sondern ein souveräner Staat mit dem Recht, überall, in Delhi wie in Washington oder selbst in Paris, eigene Gesandtschaften zu unterhalten. Die viet- namesischen Nationalisten bedenken hier- bei nicht, daß heute ein Abzug der französi. schen Truppen ihr Land dem Vietminh Preisgäbe. Der amerikanische Oberkommandierende in Korea, General Clark, der vor kurzem in Saigon eingehende Besprechungen mit den französischen Generalstäben führte, hat darauf gedrungen, den Krieg auf Indochinas Boden zu intensivieren. Bereits General de Lattre hatte im Herbst 1951 die schnelle Bildung von vietnamesischen Kommando- Einheiten befürwortet. die mit leichten Waf- fen ausgerüstet, im Verband der französi- schen Truppen und unter französischen Oberkommando kämpfen sollen. Der Einsatz dieser unter dem Kommando des 37jährigen vietnamesischen Fliegergenerals Hinh, ein Sohn, des Ministerpräsidenten, stehenden, insgesamt 147 000 Mann zählenden Einhei- ten hat sich im allgemeinen schon recht er- folgreich entwickelt, doch die französischen Generalstäbler verhehlen nicht ihre Besorg- nis und sagen amerikanischen Journalisten: „Erinnern Sie Ihre Landsleute daran, daß die Armeen Tschangkaischeks, als sie noch auf chinesischem Boden kämpften, mit den von Amerika gelieferten Waffen ins gegne- rische Lager übergingen. Wir in Indochina wollen nicht das gleiche Fiasko erleben!“ Marschall Juin setzt auf die Frosch- Soldaten Trotz diesen Vorbehalten hat sich der französische Oberkommandierende, Marschall Juin, der Anfang März die Front in Indochina besuchte, für einen schnellen Ausbau der viet- namesischen Streitkräfte ausgesprochen. Er erklärte skeptischen Stabsofflzieren des fran- 268ischen Expeditionskorps:„Wie wollen Sie gegen die„Frosch-Soldaten“ des Vietminh vorgehen, wenn Sie nicht andere Frosch- Männer gegen sie einsetzen können?“ Die neue Waffe im Dschungelkampf und im erbar- mungslosen Krieg im Hinterland der Front zwischen Sümpfen und Reisfeldern, wird auch auf französischer Seite das„menschliche Amphibium“ sein. Sorge bereitet den Franzosen auch die Frage der Verwendung der amerikanischen Hilfe. Nicht wenige von ihnen betrachten die zehn amerikanische Frachtschiffe, die zur Zeit in den Häfen von Saigon und Haiphong vor Anker gegangen sind, als eine Art trojani- schen Pferds, dessen Bauch zwar Granaten, Kanonen, Jeeps und weiteres Kriegsmaterial Die Spanier freuten sich über den Regen Eine verregnete Karwoche gab Hoffnungen für die Wirtschaft Madrid, im April Spaniens weltberühmte Karwoche hat diesmal nicht alles gehalten was ein Sonniges und allzu trockenes Frühjahr versprach. In Madrid und anderswo im Lande hat es manche der Prozessionen verregnet. Aber das War enttäuschend nur für die Fremden, die in diesem Jahr noch frühzeitiger und zahl- reicher als sonst die letzte europäische Oase der billigen Preise zu überschwemmen be- gonnen haben. Dagegen haben die Spanier die kleinen Wolkenbrüche, die sich hier und dort auf die goldgestickten Baldachine der umziehenden Madonnenstatuen entluden, nicht als 80 störend empfunden. Im Gegenteil, das wun- dergläubige Volk, das während der Dürre- periode der letzten Monate oft um Regen ge- betet hatte, mochte in den Niederschlägen, die auf die Prozessionen niederprasselten, die Erfüllung seiner Bitten sehen. Indem der Himmel die Schleusen öffnete, zeigte er sich versöhnlicher als in den Wochen, in denen das Lächeln eines immerzu strahlenden Fir- maments zur drohenden Grimasse erstarrte. Das schlechte Wetter ist hier das beste Wetter — nicht nur für die Bauern Eastiliens und die Viehzüchter Andalusiens. Es ist auch das beste Wetter für die industrielle Produktion, Von unserem Korrespondenten H. B. in Madrid die mit den in den Talsperren gestauten Energiemengen steigt und fällt. Während des vergangenen Winters ist die Industrieproduktion ständig gefallen, denn die trockene Periode, die sonst äußersten Falles vom September bis in den Dezember anzuhalten pflegt, hat sich diesmal gegen Alle Gewohnheit bis Ende März ausgedehnt. In einigen Gegenden mag die feuchte Kar- woche gerade noch rechtzeitig gekommen sein, um die Ernten des Sommers zu retten. In anderen Gebieten freilich, wie im step- pengleichen Aragonien. war es schon zu spät. Die Hoffnungen auf eine Rekordernte Wie die von 1951 muß man wohl begraben. Erst vor kurzem deutete Handelsminister Arburua vor den Mitgliedern der deut- schen Handelskammer die Möglichkeit an, daß Spanien sich im nächsten Winter ge- Zwungen sehen könnte, wieder Getreide ein- zuführen. Solche Einfuhren waren nach 1945 eine schwere Hypothek auf der spani- schen Handelsbilanz. Die Aussichten sind um so trüber, als sie einem Agrarstaat dro- hen, bei dem, allen Fortschritten der Indu- strialisierung zum Trotz, das ökonomische Uebergewicht noch auf absehbare Zeit bei der Landwirtschaft liegen wird. Aber sobald es südlich der Pyrenàen nicht regnet, spürt Der Islam unter dem Sowjetregime Die Befreiung der Frauen war In der Ausgabe vom 8. April wurde von einer stillen Revolution berichtet, die sich in einigen islamischen Ländern u. a. darin zeigt, daß die Bestrebungen, den Frauen die politische Gleichberechtigung zu ge- ben, sich durchzusetzen beginnen. Der fol- gende Bericht erzählt, welche Rolle die Emanzipation der Frau unter dem Sowiet- regime in den islamischen Völkerstämmen Sowietrußlands gespielt hat. Was sich im vorderen Orient als ein allmähliches Vor- dringen fortschrittlicher Kräfte gegen die islamische Orthodoxie darstellt, wurde hier als bewußtes Mittel zur Zersetzung der religiösen Bindungen benutzt. Im Kaukasus und im südlichen Gebiet der Sowjetunion gibt es etwa 20 Millionen Menschen türkischer Rasse mit einer dem Türkischen verwandten Sprache. Das zari- stische Regime hatte die Traditionen dieser Volksstämme in seinem Machtbereich nicht angetastet. Als aber der Bolschewismus die Macht übernahm, begann für den Islam ebenso eine Zeit der Verdrängung und Un- terdrückung wie für das russische Christen- tum. Die Sendboten Moskaus pflügten die weiten Gebiete östlich des Kaspischen Mee- res mit bemerkenswertem Geschick ideolo- Zisch um. Es begann eine systematische Ar- beit, um die mohammedanische Gesell- schaftsorùdnung zu untergraben. Als ein wichtiges Mittel erschien den Moskauer Machthabern dabei die Emenzi- pation der Frauen. Der Schleier wurde ab- geschafft. Es wurde eine Massenbewegung gegen solche„Ueberreste der Reaktion“ ins Leben gerufen, aber mit dem Schleier fiel vielfach auch der Respekt vor der Ueber- lieferung und die Ehrfurcht vor der Reli- gion der Väter. Zu dem sowjetischen Plan der geistigen Zersetzung dieser Turkvölker gehörte außerdem auch die Durchdringung ihrer bisher wenig erschlossenen Länder durch die Technik, durch das Schaffen von Verkehrswegen, industriellen Zentren, und das Einführen der Kolchosenwirtschaft. Die islamische Religion, vorher ein das Leben jedes einzelnen, die menschlichen, politi- schen und kulturellen Beziehungen völlig hier ein Mittel zur Zersetzung erfüllendes Element, blieb jetzt höchstens noch ein privater Kult. In den dreißiger Jahren benutzte man das Niederschlagen verschiedener örtlicher Widerstandsaktionen zur Schließung von Moscheen, man schritt zur Verhaftung und Verschleppung von „Tenitenten“ Priestern. Indessen wurde von Moskau aus das Wort von der„Autonomie der sozialistischen Sowaetrepubliken in Zentralasien“ aufgebracht, und, um die Vö!- ker im Vorderen Orient und in Nordafriks zu beruhigen, wurden einige dem Moskauer Regime ergebene islamische Persönlichkei- ten mit Ehren und besonderen Privilegien ausgestattet. 0 Bei Beginn des zweiten Weltkrieges war die Schlacht für den Bolschewismus schon gewormen. Hand in Hand mit einer plan- mäßigen Russiflzierung dieser Gebiete ging die Auslöschung des Geschichtsbewußtseins der moslemischen Völker. Aus Zweckmäßig- keitsgründen waren während des Krieges noch die historischen Helden des Widerstan- des gegen den Zarismus gefeiert worden; nach 1945 wurden sie wieder entthront; die alten Volksbräuche wurden als„volksfeind- lich“ gebrandmarkt und statt dessen das „neue Heldentum des Sozialismus und des technischen Fortschrittes“ an ihre Stelle ge- setzt. Während des Krieges hatte man den Islam noch durch materielle Hilfe, wie den Neubau von Moscheen, zu gewinnen ver- sucht. Im Herbst 1945 wurde sogar die Teil- nahme an einer Pilgerfahrt nach Mekka ge- stattet. Heute kann man kaum sagen, der Islam in der Sowjetunion lebe noch; vegetiert nur. Zumeist sind es die Alten, die entrechteten Grundbesitzer und die sonst Verbitterten, die ihm ehrliche Treue halten. Neue Pilgerfahrten nach Mekka wurden nicht mehr gestattet, um Kontakte mit dem freien Orient zu verhindern. Erstaunlich ist dabei, daß gerade die orthodoxen islami- schen Organisationen im Vorderen Orient über die islamische Zone des Schweigens im Sowjetstaat ihrerseits mit Schweigen hin- weggehen. i 5 F. K. H. er man das fast schneller noch als auf Feldern und Weiden in den Fabrikhallen und in den Planungsbüros der großen Werke, die in den letzten Jahren unter so bedeutenden Opfern aufgebaut worden sind. 1952 war mit einer Energie-Erzeugung von 10 Milliarden Kilowattstunden in jeder Hinsicht ein Rekordjahr für die spanische Industrie. Aber die 12 Milliarden, auf die man in diesem Jahr kommen wollte, werden wohl eine schöne Illusion bleiben, nachdem ein launischer Wettergott die Stauseen im Stromgebiet von Ebro und Tajo so aus- dauernd trockengelegt hat. Schon spricht „Economia“, das angesehenste Wirtschafts- organ im Lande, von der Möglichkeit, daß man für eine Weile das Tempo der Indu- strialisierung verlangsamen muß. Aber es wäre ungerecht, über solchen Schwierigkei- ten die hart erkämpften Erfolge zu ver- schweigen, die man hier mit der Politik der Industrialisierung immerhin schon bis heute erzielt hat. Mit 3 Milliarden Kilowattstun- den ist Spanien vor dem Bürgerkrieg ausge- kommen. Heute, anderthalb Jahrzehnte spa- ter, reicht die dreifache Energiemenge schon micht mehr. Langsam und zögernd, aber mit der Zeit doch merklich, hebt sich das Lebensniveau des Volkes, das vom Standard der hochindu- Strialisierten Länder zwar noch ein gutes Stück entfernt ist, aber trotz zahlloser Schwierigkeiten doch allmählich aufholt. Das werden die vielen Fremden, die jetzt zum erstenmal die Iberische Halbinsel besuchen, nicht ohne weiteres glauben wollen. Sie werden in der Einsamkeit der kastilischen Weiten und in der Kargheit der geduckten Lehmdörfer noch manchen Zeichen von Rück- ständigkeit begegnen. Aber wer mehr Ge- legenheit hat als sie, um mit den früheren Zuständen zu vergleichen. wird den offen- sichtlichen Fortschritt nicht leugnen wollen. in Massen berge, im Grunde genommen Je eine gefährliche Bedrohung für den d bestand der französischen Herrschaft in] china bilde. Frankreich fürchtet, in den A der Asiaten sein Gesicht zu verlieren und ist in Asien schlimmer als eine verlo Schlacht. Infolgedessen geht es darum Formel zu finden, die es der Protektor macht möglich macht, die starke Unters zung der Vereinigten Staaten ohne Einbi an militärischem und politischem Ans zu verdauen. Elefanten gegen Mücken Vielfach wird der französischen Trupp führung vorgeworfen, sie führe den R in taktischer Hinsicht mit zu schweren teln. Man könne nicht sozusagen Elefa gegen Mückenschwärme einsetzen. Die A sei heute derart motorisiert, daß sie för! auf den Straßen klebe und ihre Beweum freiheit dort aufhöre, wo der Dschungel) ginne. Auch deshalb glaubt man nun in p? mit dem Einsatz militärischer„Frosch-AM schen“ dem Ende des Krieges näher zu men. Ob man allerdings damit nicht auch gewollt das Ende der französischen Herrs in Indochina herbeiführt und mit dem über den Vietminh die drei vietnamesis Staaten Vietnam, Laos und Cambodscha en gültig verliert, die heute vom Amerikanism geradezu hypnotisiert sind, ist die Frage. C. W. Fe Dag Hammarskjöld Die Vollversammlung der Vereinten tionen hat nun, wie gemeldet, den 4 rigen Schweden Dag Hammarskjöld Vorschlag des Sicherheitsrates entspt chend, fast einstimmig zum neuen Gen ralsekretär der Vereinten Nationen wählt. Das Schiedsrichtertalent liegt dem. peramentvollen redegewandten Wirtschaft fachmann, Diplomaten und Minister 9 Wissermaßen im Blut. Sein heute 91äh Vater war schon 1901 Justizminister und ersten Weltkrieg Ministerpräsident; er die Casablanca-Affäre von 1919 mitgeschl tenden konservativen Staatsmannes, dess? Familie in Schweden schon so manches hot Amt besetzt hat, konnte sich ein ausgiebi Studium leisten. Als Sekretär einer Kon mission für die Arbeitslosenfrage, dann h 5 3 der schwedischen Reichsbank verdiente d junge Doktor der Nationalökonomie en spät sein erstes eigenes Geld. aber d wurde er mit 31 Jahren auch gleich Staa sekretär im Finanz ministerium. um mi Jahren als Finanzfachmann in das Auße ministerium umzusteigen. Drei Jahre sp War er auch dort bereits Staatssekretär, u 1951 holte ihn der Sozialdemokrat Erland, als parteilosen zweiten Außenminister sein Kabinett. Auch Schweden hatte sich d europäischen wirtschaftlichen Zusamm arbeit unter dem Marshallplan in der 0 micht véerschlieBen können, und der auf d- internationalen Parkett verhandlu gewohnte Wirtschaftsexperte Hamma War für die immer zahlreicheren Konfere zen gerade der richtige Mann. Bald war mehr in Paris bei der OEEC als in Stod holm. Aber während er aus diesem Grund den Vorsitz im Reichsbankvorstand son seine Aemter im Konjunkturinstitut und i Devisenkontor niederlegte, lieg sich de Wanderer und Bergsteiger aus Passion dod an die Spitze des schwedischen Touristen verbandes und des Fjällklubben wählen, de etwa dem deutschen Alpenverein entspric Alliierter„Sonderausweisungsbefehl Für Breda- Flüchtlinge Bonn.(dpa/ UP). Die alliierte Hohe Ko 5 mission hat für die in der Bundesrepubli. verhafteten holländischen Breda-Flüchtling Bi k ker und Faber einen Sonderaus Weisungsbefehl erlassen. Wie dazu von alliierter Seite in Bonn ver. lautete, kann die alliierte Hohe Kommissiol die Ausweisung jedes Nichtdeutschen au dem Gebiet der Bundesrepublik verfügen Wenn er durch ein Besatzungsgericht eine strafbaren Handlung für schuldig befund wurde oder wenn seine Gegenwart geeigne ist die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung oder die Sicherheit der alliierten Streitkräfte zu gefährden oder deren An. sehen zu schädigen. Der Sonderausweisungs befehl soll jedoch nur wirksam werden wenn Faber und Bikker von der deutsche Justiz freigelassen werden. Zuständige Stellen in Bonn erklärten an Mittwoch, es sei noch sehr fraglich, ob deut sche Behörden diesem„Sonderausweisungs befehl“ der Alliierten nachkommen werden Nur„unintelligente Liberale“? Australiens Raketen- Versuchsstation wird nach Kommunisten durchsucht Von unserem Mitarbeiter C. A. in Australien Adelaide, im April. Am Rande der Wüste Nullabor, etwa 450 Meilen nordwestlich von Adelaide, liegt Woomera-Range, ein auch für australische Begriffe riesiges Gebiet, das als Versuchs- station für Raketen und ferngesteuerte Ge- schosse dient. In Woomera werden auch die neuen Waffen ausprobiert, von denen vor einiger Zeit Churchill sagte, daß sich das neue Rüstungsprogramm des britischen Commonwealth wesentlich auf sie stütze. Was in Woomera vorgeht, ist deshalb„top- secret“, strengstes Staatsgeheimnis.„Un- befugten ist der Zutritt verboten“— das machen die Wüstenpatrouillen jedem klar, der etwa auf Umwegen versucht, mehr von Woomera zu sehen, So kommt es, daß jeder- mann in Australien etwas von der Existenz der Versuchsstation weiß, sonst aber auf die Kärglichen offiziellen Meldungen Ange wie- sen ist, die hin und wieder von neuen Expe- rimenten sprechen. In neuester Zeit hat Woomera aber mehr von sich reden ge- macht, und das nicht nur in Australien. In England war man peinlich berührt und auch in den Vereinigten Staaten wurde man hellhörig.. 5 Was War geschehen? Nicht mehr und nicht Weniger, als daß bei Wahlen in Südaustralien in Woomera, auch im Konstruktionslage selbst, mehr als 20 Prozent der Wähler kom- munistisch stimmten. Die Wählerlisten ver- zeichnen dort 537 Wahlberechtigte. In Aust lien besteht Wahlpflicht; so entschieden sid 430 Wähler für den Labour-Kandidaten und 107 für den Kommunisten. Nun ist es oft das Bestreben von Unter suchungskommissionen, Oel auf die Wogen gie hen. So auch in Woomera. Das erste Unter. suchungsergebnis war,— das stand in allel australischen Zeitungen— man habe es Falle der Kommunisten von Woomera gan einfach mit„unintelligenten liberalen Wäb. lern“ zu tun. Weil als erster Kandidat auf del Wahlzettel ein Labour-Mann aufgeführt wal, hätten diese„Liberalen“ lieber den nächstel gewählt, nämlich den Kommunisten. f Der australischen Regierung ist bei del Sache nicht wohl zu Mute, hat doch ihr Vet- treter in den Vereinigten Staaten fest ver sichert, in Woomera würden die Geheim. nisse Wohl gewahrt. Und beunruhigt ist mal auch in London, denn wenn man wirklich einen großen Teil der kommunistischen Wähler als„Dummköpfe“ ansehen könne * * blieben doch vielleicht immer noch eing, übrig, die man an einem solchen Platz ni gerne sieht. 1958/ N — nen mmen jec ir den 50 chaft in Ini in den Aug eren und q ne verlogg darum e Protektor de Unters ohne Einh 1er Ange nN. en Truppe e den Ran chweren en Elefan n. Die Arm 3 sie förm Bewegung 'schungel] nun in pz „Frosch-Me aher Zu icht auchg en Herrsch nit dem 8 tnamesisch bodscha en nerikanism e Frage. C. W. Feng jqöld ereinten t, den 4% arskjöld de tes entspn neuen Gen Nationen g gt dem ten Wirtschatt Minister 9 te 91Jährig ister und dent; er h mitgeschlid Mitglied d des bedel nnes, dess anches ho- ausgiebig einer Kon ge. dann h erdiente d onomie en aber dan leich Staatz um mit das Außen Jahre spät ekretär, un at Erland minister atte sich d Zusamme n der OH der auf de handlung mmarskt 1 Konferes Zald war Is in Stoch sem Grund tand soi itut und in Sich de dassion dod Touristen. wählen, de 1 entspricht J. P gsbefehl ge Hohe Kom. desrepubli Flüchtling Sonderaus Bonn ver. Lommission itschen ad verfügen sicht eine, g befunden art geeigne öffentlichen T alliierten deren An. 18 Weisung m werden deutschel klärten an B. ob deut- is weisungs en werden rchsucht ꝑktionslage ähler kom- rlisten ver- In Austre- hieden sich lidaten und von Unter. e Wogen ste Untel. nd in allen habe es in mera gan alen Wäh. lat auf dem eführt wal, n nächsten listen. ist bel del ch ihr Ver- 1 fest Ver. Geheim. igt ist mal n wirklich unistischen en könne och einig Platz nici Nr. 82 Donnerstag, 9. April 1933 MORGEN Selte 3 —.— Was sonst noch geschah... Bagdad- heute noch wie im Märchen 1001 Nacht Ein Schnellzug entgleiste am Dienstag an der gleichen Stelle bei Conneaut(Ohio), an der vor kurzem bei einem Zugunglück 21 Menschen den Tod gefunden hatten. Die Lokomotive und fast alle Wagen des Schnell- Zuges sprangen aus den Schienen. Es wurde niemand verletat. f * Seiner Frau und seinen beiden Söhnen ainterließ der kanadische Geschäftsmann Frank Hitchings, als er dieser Tage in Toronto starb, je einen Dollar. Den größeren Rest seines Vermögens in Höhe von 16 753 Dollar vermachte er seiner Kranken- pflegerin. Frau Hitchings, die 17 Jahre mit mrem Mann verheiratet war. bezeichnete iht als einen„Dr.-Jekyll- und Mr.-Hyde- Typ“, Er habe sich über Nichtigkeiten auf- geregt und sie häufig mit dem Revolver be- droht. Der Verstorbene selbst führte sein okt brutales Wesen auf eine Kopfverletzung aus dem ersten Weltkrieg zurück 8* Pasquale Sciotino, der Schwager des be- rüchtigten sizilianischen Banditen Giuliano, wurde aus den Vereinigten Staaten nach Italien abgeschoben. Sciotino ist 1947 illegal nach den Vereinigten Staaten gekommen und gab damals an,„Verfolgter des Kom- münismus“ zu sein. * Die argentinische Regierung schloß die meisten Schlachthäuser in Buenos Aires, um den Fleischschwarzmarkt zu bekämpfen. Nur zehn streng beaufsichtigte Schlachthäu- ser und Verpackungsfabriken bleiben in Betrieb. * Die vor einigen Jahrzehnten zur Berei- cherung der Tierwelt nach Neuseeland ein- geführten Hirsche und Rehe haben sich in Kurzer Zeit derart vermehrt, daß sie begin- nen, zu einer Landplage zu werden. Die Re- gierung hat daher kürzlich ihren Abschuß ohne Einhaltung von Schonzeiten freige- geben. * Ein holländisches Gericht in Rörmond verurteilte am Dienstag einen Polizeiwacht- meister zu vier Monaten Gefängnis, weil er einen Deutschen, der der deutschen Grenz- polizei übergeben werden sollte, entkom- men ließ. Auf dem Wege zur Grenze be- sUchte der Wachtmeister mit seinem Häft- ling ein Kaffee, unternahm mit ihm einen Spaziergang durch die Stadt und gestattete mi, wie Zeugen berichten, nach einem Taxi zu telefonieren. * Französische Stellen haben in Fran- 288 isch-Nordafrika eine neue ferngesteuerte Rakete erprobt. Dabei gelang es, das Mo- dell mehrere Minuten bei einer Stunden- geschwindigkeit von 1800 km /st fernzu- steuern. Die Rakete— ein Modell im Maß- stab von zwei Drittel der natürlichen Größe— ist 4,60 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 1,80 Meter. Ihr Leer- gewicht beträgt 360 kg, die Zuladung 100 Kg. e* Gegenwärtig werden für eine Anzahl tschechischer Großbetriebe in Böhmen und Mähren, auch für die Skoda-Werke, Aus- weichstellen in der Slowakei vorbereitet. 8 An 888 Hochschulen studieren gegenwär- tig in der Sowjetunion etwa 1,5 Millionen Studenten. Die meisten von ihnen erhalten Stipendien in Höhe von 200 bis 300 Rubel pro Monat. 08 Die Sowjetunion verfügt gegenwärtig über 350 Flugzeugwerke, für die eine Jah- res produktion von 11 000 Maschinen ange- geben wird. Der Flugzeugbestand der Luft- waffe soll 16 000 Einheiten betragen und 10 bis 15000 in der Reserve. Vier Fünftel der Maschinen gehören zu taktischen Ver- bänden, nur ein Fünftel zu strategischen Formationen. . Der kriesische Sprachenausschuß hat die holländische Regierung ersucht, den Friesen in Nordholland zu gestatten, künktig vor Gericht den Eid in friesischer Sprache abzu- legen. Ferner wünschen die Friesen, ihre Straßennamen friesisch schreiben zu können. * Rund 430 000 evangelische Christen wer- den gegenwärtig in Oesterreich in 143 Pfarrgemeinden mit 300 Tochtergemeinden betreut. Davon entfallen 140 000 Gläubige mit 15 Gemeinden auf Wien. — Gegensätze zwischen arm und reich sind schärfer geworden Bagdad ist noch heute so merkwürdig Wie ein Märchen aus tausendundeine Nacht. Kriegerisch anmutende Araber auf feurigen Hengsten reiten auf— dem Bürgersteig, um den blitzenden Automobilen Platz zu machen, die die Hauptverkehrsstraßen be- herrschen. Der arabische Chauffeur, der mir die Stadt zeigte, umriß die Situation tref- fend:„Hier gibt es mehr Autos als Menschen“. In Bagdad fährt man in erster Linie mit der Hupe, ein liebliches Konzert zum Geschrei der Verkäufer in den Basaren und dem dröhnenden Gehämmer der Kunstschmiede auf den Straßen. Es läßt sich nicht leugnen, daß die stei- gende Oelproduktion dem Lande Wohlstand gebracht hat, die Gegensätze zwischen arm und reich aber sind nur noch schärfer ge- worden. Neben armseligen Hütten stehen geräumige Luxusvillen. Die neuen Baupläne scheinen nur die begüterten Schichten zu be- rücksichtigen, den„kleinen Mann“ aber ganz zu vergessen, der eine so entscheidende Rolle im Machtkampf zwischen dem Kommunis- mus und der westlichen Welt spielen kann. Das Punkt-Vier- Programm der amerikani- schen Regierung wird hier zwar in die Tat umgesetzt, aber es fehlt noch an allen Enden. Als ich den Tigris überquerte, benutzte ich eine herrliche Stahlbrücke. Auf dem Rückweg aber ging es über eine wackelige Pontonbrücke, die noch ein Ueberbleibsel aus dem ersten Weltkrieg ist. Hongkong- ein Loch Da sieht man eine madonnenhafte Ara- berschönheit, verlockend und geheimnisvoll in ein schwarzes Gewand gehüllt, die mit der Begeisterung eines amerikanischen „Bobby-Soxers“ Kaugummi kaut. Dabei macht man sich Gedanken, wie Bagdad wohl in fünf Jahren aussehen mag. Mein Fahrer schien meine Gedanken zu erraten.„Wie das weitergehen soll,— das weis nur Allah“, sagte er lakonisch. H. Guard im Eisernen Vorhang Die Hälfte des Hongkong-Handels geht nach dem chinesischen Festland Die Kaufleute in der britischen Kron- kolonie Hongkong bangen um ihr gutes Geschäft, das sie bisher immer noch mit dem kommunistischen China machten. Nachdem die Vereinten Nationen die Einfuhr stra- tegisch wichtiger Güter nach Rotchina ver- boten haben, ging der Handel in Hongkong schon stark zurück. Wurden im März 1951 noch Waren im Werte von 180 Millionen DM über Hongkong nach China gebracht, S0 Wandern heute nur noch Güter im Werte von 60 Millionen DM durch das Hongkon- ger Loch“ im Eisernen Vorhang. Die Kauf- jeute fürchten nun, daß auch Düngemittel und Armeien auf die Sperrliste Sesetzt werden könnten, die eben noch fast die Pompeji- Tätigkeitsfeld der Archeologen Hatte Kaiser Augustus An den fruchtbaren Hängen des Vesuvs stieß ein italienischer Bauer vor einiger Zeit mit der Pflugschar auf Widerstand. Als er nach der Ursache des Hindernisses suchte, elitdeckte er die Ueberreste eines Mosaik- kußbodens. Er meldete diesen Fund den in Pompeji tätigen Archäologen. Behutsam gingen diese daran die entdeckten Ueber- reste völlig freizulegen. Nach mühevoller Arbeit kam ein großer Rundbogen, wunder- bar erhaltene Mosaikeinlagen und andere Ueberreste der römischen Baukunst aus der Zeit um Christi Geburt zum Vorschein. Die Wissenschaftler jubilierten, sie waren der Ansicht, daß sie die Villa des Kaisers Augustus gefunden haben, die dieser am Fuße des Vesuvs hatte errichten lassen. Doch ihre Freude dauerte nicht lange. Schon meldete sich eine zweite Gruppe von Archäologen, die ihrerseits den Ruhm für sich in Anspruch nahmen, die berühmte kaiserliche Villa schon im Jahre 1936 ausge- graben zu haben. Zwischen den beiden streitenden Wissen- schaftlergruppen sind bisher schon verschie- dene Zusammentreffen vereinbart worden, auf denen es jedoch keine Einigung über die tatsächliche Lage der umstrittenen Villa ge- geben hat, da sich die Vertreter der gegen- teiligen Ansichten jedesmal wieder von neuem in die Haare bekamen. Jetzt ist Professor Amadeo Maiuri, ein zwei Villen am Vesuv? Archàologe aus Neapel, dazu bestimmt wor- den sich genauestens mit den Funden zu be- schäftigen und zu entscheiden, wer die rich- tige Villa entdeckt hat. Maiuri hat den Auf- trag angenommen. Gleichzeitig erklärte er jedoch, möglicherweise hätten beide Parteien Recht, denn schon Tacitus spräche in seinen „Annalen“ von zwei Villen des Kaisers Augustus am Vesuv. Hälfte des genzen Hongkong-Handels mit dem chinesischen Festland ausmachen. Hongkong ist heute mehr denn je eine Stadt der Gegensätze. Hier treffen sich Ost und West. Eine Million Flüchtlinge hat die Einwohnerzahl der Stadt auf über 2,5 Mil- linen ansteigen lassen, und Reichtum Wohnt hier unmittelbar neben bpitterster Armut. Der offizielle Warenverkehr wird in Hongkorig von den einlaufenden Schiffen umgeladen und geht per Bahn an die chinesische Grenze. Der illegale Verkehr vor allem Waffen- und Oellieferungen— wird in Hongkong nur auf dem Papier ab- gewickelt. Die Schiffe selbst laufen direkt chinesische Häfen an. Behörden der Kolonie haben festgestellt, daß in den letzten Wo- chen siebzehn Schiffe aus Europa, die nach Hongkong unterwegs waren, ihre Ladung direkt in chinesischen Festlandshäfen ge- löscht haben. So haben die Hafen- und Zoll- behörden der Kolonie keine Kontrolle über den Schmuggel, Aus Hongkong selbst kön- nen Schmuggler nur kleine Mengen„ver- botener“ Waffen ans Festland schaffen, aber der Handel mit den erlaubten“ Gü- tern ist nach wie vor so umfangreich, daß Hongkong für die Kaufleute noch eine Goldgrube ist. Manchester Stadt, die Sterblichkeitsrekord hält Schicksal eines Zentrums der Schwerindustrie/ Behörde greift ein Die Gesundheitsbehörden von Manchester wollen jetzt endlich drastische Schritte gegen den traurigen Rekord unternehmen, den ihre Stadt bisher gehalten hat: Unter sämt- lichen englischen Städten ist die Sterblich- keitsziffer hier am höchsten. Sie liegt ganze 22 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Stadtarzt Dr. C. Metcalfe Brown führte drei Gründe für die hohe Sterblichkeit in der Stadt an: Das Vorherrschen der Schwer- industrie, die harte körperliche Arbeit ver- langt, die gedrängte Enge, mit der hier Häuser und Fabriken aneinander kleben und vor allen Dingen der stickige Qualm der Industrie. Die geographische und klimatische Lage Manchesters bringt es mit sich, daß es hier Rio de Janeiro.„die Wunderstadt“ Brasiliens Kommst du nach Rio, dann geh nicht zu Fuß! Die brasilianische Hauptstadt Rio de Janeiro nennt sich gern„die Wunderstadt“. Niemand wird dieser Bezeichnung mehr zu- Stimmen als die Bewohner der Stadt selbst, kür die es das größte Wunder ist, noch am Leben zu sein, werm sie einer der Hauptstraßen zu Fuß überquert haben. Das Verkehrsproblem dieser Stadt sucht seinesgleichen. Hier ist der Autofahrer un- umschränkter Herrscher. Er tritt aufs Gas- pedal, drückt auf die Hupe— und wehe dem Fußgänger, der ihm in den Weg gerät. Die Hauptstraße Avenide Rio Branco, ist ein einziger Hexensabbat duietschender Bremsen, ohrenbetäubender Hupsignale aller Tonhöhen und donnernder Omnibusaus- puffe. Auf einen Kilometer gibt es nur wenige Kreuzungen, die mit Ampeln ver- sehen sind. Die Fahrbahn an anderen Stellen zu überqueren, ist praktisch Selbstmord. Die 600 Verkehrspolizisten der Stadt sind den hier verkehrenden 100 000 Kraftfahrzeugen gegenüber ziemlich machtlos. Auch die 2750 Anzeigen, die sie täglich wegen Verkehrs- sünden aller Art erstatten, helfen nichts. Die Lage ist hoffnungslos. Verkehrsdirektor Edgar Estrela hat be- reits um die Erlaubnis zur Einstellung wei- terer 500 Polizisten gebeten und will im April in die Vereinigten Staaten reisen, um sich dort Anregungen zu holen, wie er seine Kopfschmerzen loswerden könnte. Inzwi⸗ Angst vor dem Risiko Menschliches Beharrungsvermögen gegen europäisch geregelten Arbeitseinsatz Die Freizügigkeit, dort zu arbeiten, wo die besten Bedingungen bestehen, ist ein Ziel kür jene Zeiten, in denen Europa seinen ein- heitlichen Markt hat; die Montanunion be- innt für ihren Bereich bereits mit den Vor- bereitungen, Das ist ein Vorteil für jeden; nur wie sich mancherorts zu zeigen beginnt ein Vorteil, dem offenbar die allgemein menschliche Eigenschaft entgegensteht, un- gern das gewohnte Milieu mit einer viel- 3 risikobeladenen Fremde zu vertau- schen, So kommt es, daß Frankreich trotz drin- genden Bedarfs und fühlbarer Arbeitslosig- keit in anderen europäischen Bereichen nicht im entferntesten ausreichend Kräfte für seine Landwirtschaft„anzuheuern“ vermag. Die einzige Quelle, so bestätigt man in Paris. ist Italien. Von der Möglichkeit, aus Deutsch- land Arbeiter heranführen zu können, spricht man gar nicht mehr. Aber auch in Frankreich selbst ist die Lust zur„Wande- Tung“ völlig am Versiegen, Dort hat man es kürzlich nicht einmal vermocht— ein sehr extremes Beispiel— entlassene Metallarbei- ter der Automobilfabrik Simca im Pariser Vorort Nanterre zum Arbeitsantritt in einem großen Unternehmen der Elektroindustrie zwei Kilometer weiter zu bewegen. Das mag ein Einzelfall sein, aber er trägt Symptome. In Süditalien leben unzählige beschäfti- Sungslose Landarbeiter, die aber jedesmal im Falle der angebotenen Rus wanderung unerfüllbare hohe Forderungen stellen. Gewig, das alles sind Angelegenheiten der privaten Sphäre und niemand kann ob solcher„Seßhaktigkeit“ getadelt werden. Wird es angesichts des nicht versiegenden Flüchtlingsstromes aus dem Osten nicht aber auch eine Sache des Staates? Wenn die Pläne zur Ueberwindung der europäischen Arbeitslosigkeit und des zugleich geordneten Einsatzes der verhandenen Kräfte an geeig- neten Plätzen am Widerstand des Behar- rungsvermögens großer Teile scheiterte, gliche Europa bei der ständigen Zuwande- rung bald einer Fabrikhalle, in der lebens- notwendige Maschinen stillstehen müßten, während man sich in der anderen Ecke in grober Zahl gegenseitig von der Arbeit ver- drängt und damit Elend schafft. Briefmarken- Kaleidoskop Das schwedische Ausgabeprogramm Sieht für das Frühjahr 1953 einen Sportsatz vor (Kanus, Eishockey, Springer, Schleuderball und Ringkampf), für Juni zum 700 jährigen Bestehen der Hauptstadt Stockholm zwei Sonderwertzeichen und im November drei Sondermarken zur FHundertjahrfeier des Telegraphenwesens. 0 Ein gutes Hilfsmittel für Motivsammler, die sich der Medizin in der Philatelie Wid- men, hat der französische Verlag J. Fareigny in Courbevole(an der Seine) herausgebracht. Der 35 Seiten umfassende Katalog nennt nicht nur die Marken mit Arztbildern, son- dern auch die mit Darstellungen medizinisch wichtiger Pflanzen. Die Tuberkulose- Marken und die Rote-Kreuz-Marken sind verzeich- net, sowie die Bilder von Forschungsinstitu- ten und von Krankenhäusern. Man findet so- gar jene Persönlichkeiten, die ursprünglich Medizin studierten, dann aber auf anderen schen veröffentlichen die Zeitungen der Stadt täglich die Liste der Verkehrstoten unter der Ueberschrift:„Die Schlacht von Rio de Janeiro“. noch öfter als im ganzen ohnehin schon nicht Sehr sonnigen England regnet und stets um einige Grade kälter ist als im übrigen Land. Dr. Brown nimmt nun an, daß das Zusam- mentreffen von Kälte, Feuchtigkeit und Rauch für die besondere Häufigkeit von Er- krankungen der Atmungswege verantwort- lich ist.„Natürlich kann ich die Regenwolken nicht vertreiben“, sagte er.„Aber wir kön- nen wenigstens den Rauch verhindern, um das Sonnenlicht ungehindert hereinzulassen.“ Im Stadtzentrum wurde bereits vor län- gerer Zeit eine„Bannmeile“ von einem Hal- ben Quadratkilometer geschaffen, in der qualmende Fabrikschornsteine verboten sind. Jetzt soll diese Fläche um einen weiteren halben Quadratkilometer erweitert werden, und Dr Brown schlug die Schaffung ähn- licher rauchfreier Bezirke auch in anderen Stadtteilen vor. Darüber hinaus hält er es Für ratsam, viel öfter Gesundhbeitsberater in die Wohnungen der Arbeiter zu schicken, von denen viele einfach nicht wissen, wie man hygienisch lebt„Ein solcher persön- cher Besuch“, meinte er,„ist tausendmal mehr wert, als alle Aufklärungsfilme und Radiovorträge.“ Am Zuckerhut, am Zuckerhut. Foto: MM- Archiv Blick ins Land Gefängnis für„Unterschriftensammler“ Kühner Wuppertal. Das Wuppertaler Landgericht verurteilte am Dienstag den 25 Jährigen „Unterschriftensammler“ Hugo Kühner Wegen fortgesetzten Betruges in einem Fall und zwei anderen Betrugsfällen zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Außerdem wurde ihm ein fünfjähriges Be- rufsverbot als selbständiger W erbefachmann auferlegt Der Verurteilte hatte durch seine Aktion„pro pace mundi“(für den Welt⸗ krieden) von sich reden gemacht. Er hatte Unterschriften vieler prominenter Persön- lichkeiten unter innen Bundesminister und hoher kirchlicher Würdenträger— m einem eineinhalb Zentner schweren, leder- gebundenen und messingbeschlagenen „Prunkband“ gesammelt Der Gerichtsvor- sitzende betonte in der Urteilsbegründung, Kühner habe die„Unterschriftensammelei“ nicht wegen des Friedens der Welt, sondern um seines wirtschaftlichen Vorteiles Willen betrieben. Er habe von Anfang an eine industrielle Werbung ins Auge gefaßt Be- wuüßt habe er die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens getäuscht und mit ihren unter Vorspiegelung eines ideellen Zweckes arglistig erlangten Unterschriften und Bil- dern Wirtschaftswerbung betrieben. Die dureh die Vorlage überhöhter Spenden- listen“ erlangten 67 800 Mark habe er Völlig kür sich verbraucht. Besonders verwerflich sei es, dag Kühner„den Bundespräsidenten und den Bundeskanzler in die Arena seiner schmutzigen Geschäfte hineingezogen“ habe Tod in der Antenne Wesermünde. Als er eine vom Wohnhaus 2u einem Baum gespannte Radioantenne be- rührte, flel dieser Tage der 20jährige land- wirtschaftliche Arbeiter Alfred von Harten auf dem Hof seines Arbeitgebers in Don- nern, Kreis Wesermünde, tot zu Boden Erst nachher stellte sich heraus, daß spielende Kinder das eine Ende der Antenne in einen Anschlußstecker der elektrischen Leitung ge- steckt und die Antenne auf diese Weise unter Strom gesetzt hatten. Altersgrenze der Lokomotivführer Kassel. Die Altersgrenze für die Lauf- bahn der Lokomotivführer ist von der Bun- desbahn von 30 auf 40 Jahre heraufgesetzt worden. Sie gilt zunächst für die Bewer- bungsaufrufe in den Jahren 1953, 1954 und 1955 Diese Maßnahme ist erforderlich, da viele Lokomotivführer über die Altersgrenze hinaus sind. Pfadfinder zur Krönungsfeier Bad Oldesloe. Auf Einladung der„Boy Scouts“ werden als Vertreter der deutschen Pfadfinder sieben Pfadfinder aus Bad Oldes- loe zur Krönungsfeier für die britische Köni- gin Elisabeth II. nach London fahren. Wie der Leiter der Oldesloer Pfadfindergruppe mit- teilte, hatten sich die Jungen auf eine Be- kanntmachung in der Pfadfinderzeitung zur Teilnahme an der Krönungsfeier gemeldet. Neuschnee auf der Zugspitze Garmisch. Auf der Zugspitze hat es die letzten 24 Stunden bis Dienstagabend un- unterbrochen geschneit. Auf dem Firn liegen gut zwanzig Zentimeter Neuschnee Al stumpfe Pulverauflage, so daß die gesamte Schneehöhe auf dem Zugspitzplaft Wieder 2,80 Meter beträgt. Größtes Hospital Europas Landstuhl. Ein amerikanisches Tausend Betten-Hospital wurde auf dem Kirchberg bei Landstuhl in Rheinland-Pfalz seiner Be- stimmung übergeben. Es ist in sechzehn mit- einander verbundene Gebäudefächer geglie- dert und gilt als das modernste und größte Hospital Europas. Sieben Elefanten brachen aus Gießen. Zwei große und fünf kleine Ele- kanten eines in Gießen gastierenden Zirkus brachen am Dienstag aus. Die kleinen Fle- fanten konnten, ebenso wie einer der großen Dickhäuter, sofort wieder vom Personal ein- gefangen werden. Der letzte Ausreißer ließ sich nicht aufhalten und stampfte über die Lahnbrücke aus der Stadt hinaus. Die Schakale waren los . Straubing. Die beiden Schakale im Strau- binger Tiergarten durchbrachen das schad- hafte Gitter ihres Laufkäfigs und verzehr- ten im Freigehege 8 Enten, bevor ihr Aus- klug entdeckt wurde. Nach diesem Morgen- imbiß wurden sie vom Personal, das die Tiere auf keine andere Weise fangen konnte, mit Peitschen und Stöcken in das Rotwild Sehege getrieben, wo sie von den Hirschen übel zerzaust wurden. Zuletzt versuchten die Ausreißer, am Drahtzaun hoch zu Klettern. Gebieten zu Ruhm kamen, wie Schiller, Pilsudsky, Clemenceau. 6 Die Sammler von Sportbildmarken wer- den sich freuen, denn in Rumänien kommen aus Anlaß der Tischtennis-Weltmeisterschaf- ten zwei Sonderwertzeichen heraus, die erst- mals das Tischtennisspiel als Markenmotiv zeigen. 1 Achtung Sapophil, das beliebte Brief- markenwaschmittel, besorgt seine Arbeit mitunter allzu gründlich! Vermutlich ist der Niederschlag von Eau de Javelle sein rei- nigender Bestandteil. Längeres Einwirken jedenfalls bekommt manchen Farben recht schlecht Das wurde bei mehreren Ausgaben der CSR und Oesterreichs beobachtet und jüngst bei den letzten Sondermarken der Sowjetzone. Diese Marken vertragen nur ein ganz kurzes Bad und erfordern gründ- liches Nachspülen unter fließendem Wasser, will man nicht mit dem Schmutz auch die Farbe und damit das Markenbild ver- schwinden sehen. Als 7. Sondermarke der Reihe„Männer aus der Geschichte Berlins“ ist die für Theodor Fontane(1819-1898) 8 Pf. orange erschienen In Verbindung damit gab es einen sinnig ausgestatteten Ersttagsum- schlag und einen Sonderstempel zur Brief- markenausstellung des Internationalen Phi- latelisten-Clubs Berlin e. V. mit der Zeich- nung eines Hirsches. Für Westberlin ist jetzt auch das Kontrollratsgesetz Nr. 48, das den Kauf, Verkauf, Tausch und das Aus- stellen von Marken der Vorbesetzungszeit verbietet, außer Kraft getreten. Während dieses Gesetz für die Bundesrepublik be- reits vor längerer Zeit aufgehoben wurde, bleibt es kür das gesamte sowietisch be- setzte Gebiet nach wie vor in Kraft. Das Cemeinschafts- Sammeln In den Zusammenkünften der Sammler wird viel durch Vorträge gelehrt, eifrig debattiert und getauscht. Lediglich dem ge- meinschaftlichen Sammeln widmet man noch zu wenig Aufmerksamkeit. Es wäre schön, wenn, sich in den vielen Sammlerver- einigungen das Ziel durchsetzte. eine ge- meinsam geschaffene Sammlung aufzubauen, die jeweils der betreffenden Sammler- gruppe selbst gehört. Wege und Möglich- keiten dazu gibt es viele. Bei einer Firma wurde ein Bogen Steuermarken mit einigen nicht ausgedruckten Feldem entdeckt. Ein Sammler erwarb diesen Bogen und teilte inn am Vereinsabend unter die Mitglieder auf. Ware es àber in diesem Falle nicht noch schöner gewesen, den Bogen ungeteilt zu làassem und ihn zum Grundstock einer Sammlutig dieser Gemeinschaft zu machen? Sie hätte damit etwas„Ausgefallenes“ ge- habt und einen vortrefflichen Start für den Weiterbau am gemeinsamen Werk. Sonderstempel- Bilanz 195 2 Für die zahlreichen Sammler von Son- derstempeln folgt hier eine Zusemmenstel- lung der im vergangenen Jahre erschiene: nen Sonderstempel, aufgeschlüsselt auf die drei deutschen Postverwaltungen je Monat. Bundesrepublik Januar- Dezember: 2, 6, 14, 13, 31, 28, 23, 24, 23, 15, 6, 4(gesamt 189). Westberlin: 2, 3, 1, 4, 3, 3, 1. 6. 1(gesamt 24). Sowjetzone: 1, 2. 4, 7, 14, 4. 11, 19, 2, 13, 3, 1(gesamt 81). Unter Sonderstempel Werden aber nicht nur die in einem Sonder- postamt geführten gezählt, sondern auch die wenigen kurzfristigen Gelegenheitsstempel, die besenderen Anlässen dienen. Sie stehen im Gegensatz zu den Ortswerbestempeln mit Wenigstens sechs Monaten Laufzeit, meist jedoch handelt es sich hier um eine sich über Jahre erstreckende Dauer werbung In den angegebenen Zahlen sind auch die überwiegend in Sonderpostämtern geführ-⸗ ten insgesamt 26 Hand-Serienstempel ent- Balten. 82 8 Mangelhaft gezähnt⸗ 4 lich wertvoller Den Sammlern, die überspitzt tätsansprüchen huldigen und de und allen ihren Sammlerfreun Schaden zufügen, mag das seltsgr nen. Das ändert jedoch nicht? man in Finnland die mangelha Ausgaben der letzten 15 Jahre zu den gut gezähnten vielfach 1. gar in Einzelfällen mehr als 200fe über den normal gezähnten bewer kinnische SP-Katalog gibt darüber sonderen Bewertungsspalten für man, haft gezähnte Marken Aufschluß, Bei un ist das leider noch fast unbekannt, und 80 Wanderten hier schon oft gesuchte, aber mangelhaft gezähnte Finnlandmarken als vermeintlich mit Zähnungsfehlern behaftet nach dem Auswaschen und beim Sortieren von Finnland-Kiloware in die Papierkörbe. Die mangelhafte Zähnung ist auf die Ver- wendung zu weicher Nadeln zurückzuführ⸗ ren, die bei rascher Abnutzung die Zän⸗ nungslöcher unscharf ausstanzen, Ihre Aus- Wechslung erfolgt natürlich immer erst dann, wenn das bereits eine zeitlang ge- schehen war. Ades Van. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 9. April 1953/ Nr.* Ein„Hundstag“ im Frühling Ein Mädcken stand an der Laterne Unck blickte sinnend in die Ferne. Desgleichen tat ein junger Mann, Nur, daß er weit präziser„sann“. Denn durch den Hund der jungen Dame, Und Frage nach des Tierckens Name, Entspann sich balde ein Duett, Und beide fanden sich reckt nett. In einer Heimat-Filmromanze Ging dann der junge Mann auf's Ganze, Der Hund jedock lief wütend weg, Weil er ja Mittel nur zum Zweck. Man sieht, daß in besond'ren Fällen Die Leine dient zum Fallenstellen Für Wesen, die nur zwei- bebeint, Vierbeinig aber, wenn vereint! Mam Niæ Letzter Bauabschnitt des Amtsgerichts begonnen In dem schrittweisen, sich bereits über Jahre erstreckenden Wiederaufbau des Amtsgerichtes haben die Arbeiten am letz- ten Bauabschnitt begonnen. Im Anschluß an den Neubau der Schöffensäle wurde zu- nächst das zerstörte Rückgebäude(Südflügel an der Schloßparkseite) als fünfgeschossiger Baukörper neu errichtet,. um Büro-, Ver- waltungs- und Registraturräume zu schaf- Ken. Nunmehr hat das Badische Bezirksbau- amt mit dem Auf- und Ausbau des nur noch aus Erd- und Zwischengeschoß bestehenden Eckteils begonnen, der die Verbindung zwi- schen Schöffensälen und Südflügel ergeben Wird. Auch dieser Baukörper wird in archi- tektonischer Anpassung an den neuen Büro- und Registraturflügel fünfgeschossig werden und etwa 45 Büro- und sonstige Dienst- räume aufnehmen. Damit ist der gesamte in der Wilhelminischen Zeit errichtete Kom- plex des Amtsgerichtes wiederhergestellt. Doch ist der Raumbedarf des Gerichtes damit noch nicht befriedigt. Pläne zur Er- Weiterung, vor allem zur Unterbringung des Notariats, werden bereits ausgearbeitet. Sie umfassen die Wiederherstellung des Schloß- flügels zwischen Amtsgericht und Schloß kirche. Mit der Verwirklichung dieses Vor- habens ist jedoch im jetzigen Etatsjahr nicht mehr zu rechnen, da zunächst das sehr um- fassende Projekt der Wirtschaftshochschule im Schloß sowie der Innenausbau der Schloßkirche in Angriff genommen werden. —8. Das neue Arbeitsprogramm der Mannheimer Abendakademie Der Arbeitsplan der Mannheimer Abend- akademie und Volkshochschule für das Früh- jahr 1953(20. April bis 17. Juli) sieht in seinen Sparten Fremdsprachen, kaufmän- nische Ausbildung, Technik und Naturwis- serischaften und dem allgemeinbildenden Programm der Volkshochschule wieder ins einzelne gehende, gründliche Lehrgänge für jedermann und eine sorgfältig ausgearbei- tete Vorbereitung auf das Abitur für Be- rufstätige vor. Neben den einzelnen stufenweise nach dem Kenntnisstand angeordneten Fächern Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Stenographie und Maschinenschreiben, Buch- Führung, rechtliche Grundbegriffe, Volks- Wirtschaft, Elektrotechnik, Maschinenbau und Bauwesen sind weitere Vorbereitungs- kurse auf die Kaufmannsgehilfenprüfung und Lehrgänge in Wirtschaftspsychologie und Allgemeiner Sekretärinnenausbildung über das rein Fachliche hinaus geplant. Kurse für verschiedene Facharbeiterprüfungen und gründliche mathematisch-natur wissenschaft- liche Lehrgänge sind ebenfalls in ausreichen- dem Maß berücksichtigt worden. Neben der eigentlichen Ausbildungsarbeit sollen auch wieder die„Begegnungen“ der Abendakademie mit bekannten Persönlich- keiten des öffentlichen Lebens in unregel- mäßigen Zeitabständen durchgeführt wer- den, denen im Herbst die vom verstorbenen Beigeordneten H. W. Langer eingeführte „Blendlaterne“ folgen wird. Nähere Auskünfte über Lehr- und Lern- möglichkeiten der Abendakademie erteilt das Sekretariat in der Sickingerschule, U 2, 4, Telefon 4 60 54. Wohin gehen wir? Donnerstag, 9. April: Nationalthater 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Biberpelz“(für die Thea- ter gemeinde); Amerikahaus 20.00 Uhr: Alex de Vries(Klavier) spielt Werke von Bach, Beethoven, Frank, Tolkowsky, Barber, 14. 00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend:„Großstadt- leben; Kunsthalle 19.30 Uhr:„Kommen Sie am Ersten!“(Filmarbeits gemeinschaft der Abendakademie); CVIM-Heim, G 4, 1-2, 20.00 Uhr:„Der Sieg über das Dunkel“(Filmabend J,̃, 10. April: Nationaltheater 19.30 bis „Die Macht des Schicksals“(für die meinde); Mozartsaal 19.30 bis 22.00 Ame sterben aufrecht“: Kamera und Der Kaplan von St. Lorenzo“; Ame- 0.00 Uhr: Kulturfilmabend:„Jenseits en“, 15.00 Uhr: Schallplatten- Wunsch- nit Werken von Berlioz und Beet- unsthalle 19.30 Uhr: Besichtigung der „ I-Metall, Angestelltengruppe). wird das Wetter? Unbeständig, kühler Vorhersage bis Freitag früh: Uberwiegend stark bewölkt bis bedeckt, zeitweilige Regenfälle. Mittagstemperaturen nur bis 15 Grad ansteigend, sonst Ab- kühlung bis etwa 15 Grad. Mäzige Winde zunächst aus südlichen Richtun- gen, später nach Westen drehend. Ubersicht: Ein Tief über Nordfrankreich bringt unserem Gebiet zeitweilig Regenfälle. Später folgt weiter Abkühlung durch Einströ- men von Kaltluft. Wetterwarte Karlsruhe e Pegelstand des Rheins am 8. April: Maxau 424(6); Mannheim 283(7); Worms 206(10); Caub 210(2). Pegelstand des Neckars am 8. April: Plo- chingen 127(=); Gundelsheim 177(75); Mann- Beim 286(6). „Ein Eisstudion mit Zubehör“ zum ersten, zum zweiten und. Stadtverwaltung, aber sie will nicht selbst Schlittschuh laufen Den Zuschlag erhielt die Ein kleiner maschinenbeschriebener Zet- tel, unauffällig zwischen einem Dutzend ähnlich aussehender, am drahtvergitterten schwarzen Brett des Notariats. kündigte Zwangsversteigerung des Eisstadions am Friedrichspark an. Trotz aller Bemühungen war es der Eisstadion-&mbH. nicht gelun- gen, aus dem von Bomben schwer angeschla- genen Stadion einen rentablen Betrieb zu machen. Etwa zwei Dutzend Interessenten(inter- essiert vor allem am Erlös zur Deckung ihrer Forderungen) saßen mit dicken Akten- bündeln auf den Knien erwartungsvoll auf den Bänken. Genau 14.51 Uhr konnte die Versteigerung beginnen:„Ein Eisstadion mit Zubehör.“ Der Zubehör war allerdings geringfügig: sieben Zimmeröfen und fünf Waschbecken. Da die Stadthauptkasse die Versteigerung wegen rückständiger Grund- steuer betrieben hatte, und diese Forderung als erste rangierte, wurden als Mindest- gebot nur 2200 DM festgesetzt, gerade die Verfahrenskosten, die noch den Vorrang vor Segelboote kreuzen vor der Frühlingsbrise Rhein und Neckar liegen weit ab und sind auch viel zu gefährlich, aber die Jugend ist beglückt, daß sie hinter dem Wasserturm in dem oberen Becken Schifflein fahren lassen darf. Tatsächlich darf— der Schütz schaut sachverständig zu und hat nur etwas einzuwenden, wenn die zukünftigen Mannheimer Reeder ihre Modelle nicht an der Leine halten. Denn dann besteht Gefahr, daß so ein Mannemer Spanner Strümpf und Schuh auszieht und barfuß dem ausreißenden Segler nacheilt. Das, meint der Schütz, sei nicht statthaft. Immerhin— die Kinder freuen sich Foto: Leix Der unnüherungsbe dürftige Chel und dus junge Mädchen Falsche Anschuldigung und Beleidigung waren die Folgen Verleumdung, Beleidigung, falsche An- schuldigung waren die„Programmpunkte“, um die es beim Schöffengericht ging. Träger der„Titelrolle“ war der 50jährige Ange- klagte, der, ohne bisher mit dem Gesetz in Konflikt gekommen zu sein, nun zu 50 DM Geldstrafe und drei Monaten Gefängnis ver- urteilt wurde. Diese drei Monate resultierten aus einem Strafantrag, den dieser Angeklagte wegen angeblicher übler Nachrede gegen seine 17 jährige frühere Kontoristin gestellt hatte. Weil das Gericht nach dem Ergebnis der Be- weisaufnahme annahm, daß es sich um keine üble Nachrede, wohl aber um üble Tatsachen gehandelt hatte, stellte sich dieser Strafbefehl als falsche Anschuldigung her- aus, und Recht behielt letzten Endes der Strafbefehl, den der Vater des Mädchens auf den jetzigen Angeklagten losgelassen hatte. Wegen tätlicher Beleidigung, sprich Annäherungsversuchen, die ein Chef seiner Angestellten gegenüber nun einmal nicht unternehmen darf. Diese Annäherungsversuche bestanden unter anderem in zarten Armstreicheleien, Drapieren des arbeitgeberischen Armes um jungfräuliche Schultern. Einladungen zu kleinen Geschäftsreisen und dem trauten „Du“, das der Angeklagte immer dann ge- brauchte, wenn sonst niemand im Zimmer 3686 DLRG-Rettungswachstunden ö kreiwillig geleistet „Nur“ 3686 kreiwillige Rettungswach- stunden opferten die Rettungsschwimmer unter bewährter Leitung für das Allgemein- Wohl. An Arbeit mangelte es der Deutschen Lebensrettungs- Gesellschaft beim Strand- baddienst beileibe nicht,. denn Hand in Hand mit dem Deutschen Roten Kreuz wurde in Hunderten von Fällen geholfen, hart be- drängte Wassernot manchen Mann und manche Frau. In sieben Fällen wurde dem hartnäckigen nassen Tod seine Beute strei- tig gemacht, und unter den Lebensrettern der DLRG, Bezirk Mannheim. sind für 1952 die Namen von Bademeister Joh. Metz, Leh- rer Karl Heinz Frank sowie Eugen Diebold verewigt worden. In der kalten Jahreszeit wird Schulung für praktische Lebensrettung groß geschrieben. In sieben Großkursen = 33 Riegenkursen)— wobei BBC als erstes Großunternehmen den Löwenanteil stellte— wurden im Herschelbad 463 Teil- nehmer geführt, von denen 215(davon 21 Frauet) den Grundschein, 16(3 Frauen) den Leistungsschein sowie eine Frau gar den schweren Lehrschein erwarb. Außerdem wurden 138 Freischwimmzeugnisse, 63 Fahr- tenschwimmausweise sowie 11 Jugend- schwimmscheine abgenommen. Vorträge des ärztlichen Beraters Dr. Ufer sowie Filmvorführungen fanden regen Zuspruch. Dies alles war zu erfahren an- läßlich der im Eichbaum“ durchgeführten Generalversammlung unter Leitung von Kriminaldirektor Riester, der bei der Neu- wahl mit seinem bewährten Mitarbeiter- stab wiedergewählt wurde. LV- Vorsitzender Münch(Karlsruhe) fand für die vorbildliche Mannheimer Arbeit herzliche Worte der An- erkennung. Vertreter von Staat und Stadt fanden lobende Worte für die mustergültige Zusammenarbeit. weilte. Das alles summierte sich zu einem von der Kontoristin als unangenehm emp- kundenen Verhältnis, das sie dann eines Tages zusammen mit dem Arbeitsverhältnis löste. Das Arbeitsamt aber schickte von Stund an dem Chef keine jungen Kräfte mehr In der Verhandlung ging es drunter und drüber. Wort stand gegen Wort, die Ehefrau des Angeklagten stand mannhaft gegen das fest bei seinen Behauptungen bleibende Mädchen auf, und der Vater des Mädchens stand wiederum auf gegen das, was seiner Tochter zugefügt worden war und nun vom Angeklagten heftig bestritten wurde. „Die Sache steht und fällt mit der Wertung der Zeugenaussagen“, sagte der Staatsan- walt. 5 Das Gericht glaubte dem Angeklagten weniger als dem Mädchen und verurteilte ihn deshalb zu den erwähnten Strafen. Außerdem wurde der„Verletzten“, wie es im juristischen Sprachgebrauch heißt, die Veröffentlichungsbefugnis in der Zeitung zu- erkannt. lex. den Steuern haben. Dieses Mindestgebot hatte natürlich nur theoretischen Sinn. Die Gesamtbelastungen beliefen sich auf über 200 000 DM. Es wurde beantragt, den Schatz. wert von 213 000 auf 180 000 DM herunter- zusetzen. Es zeigte sich, daß niemand sehr viel Lust hatte, sich mit einem so wenig Gewinn versprechenden Projekt zu be- fassen. Die Stadt Mannheim. vertreten durch Stadtsyndikus Dr. Woll und Amtsrat Brand bot schließlich 110 000 DM und erklärte sich mit den Bedingungen des Grundstücks- eigentümers badischer Landesfiskus) ein- verstanden, der sich das Vorkaufsrecht vor- behalten will und die Weiterzahlung des Erbbauzinses verlangt. Mit diesem Gebot blieb man weit unter der üblichen /io- Grenze des Schätzwertes,. Zählt man aller- dings die 42 000 DM Forderungen der Stadt noch hinzu, die nicht erfüllt werden können, so scheint der Preis gerechtfertigt. Da sich aus Gemurmel und Beratungen kleiner Grüppchen keine neuen Gebote er- gaben, wurde nach einer Stunde, um 15.52 Uhr, das Eisstadion der Stadt zuge- schlagen. Sie wird jetzt einen Weg finden müssen, das neuerworbene Stück wirtschaft- lich zu verwenden. Zunächst wird man es wahrscheinlich verpachten und so weiter- führen wie bisher. Später, aber das ist Zu- kunftsmusik, will man es überdachen und als Sporthalle ausbauen. in der zum Beispiel auch politische Kundgebungen(auf Eis?) stattfinden könnten. Das wäre dann ein Er- satz für den verlorenen Nibelungensaal. b-t Von Mensch zu Mensch An der Straßenbahnhaltestelle Renz. straße steht eine ältere Frau(über 74 Jahre alt) in Begleitung eines noch älteren Mannes. Die Frau. in der Ab. sicht, nach dem Städtischen Kranken- haus zu fahren; steigt ein in einen Wagen der Linie 16. wobei sie den Mann ersucht. ihr einstweilen die Handtasche abzunehmen. Auf der Platt. form steht ein amerikanischer Soldat, welcher der Frau beim Einsteigen be- hilflich ist. Aber kaum ist die Frau oben angelangt, setzt sich die Straßen- bahn in Bewegung, und der Mann bleibt zurück. Erschrocken ruft die Frau„Ach Gott, jetzt hat der Mann meine Tasche mit dem ganzen Geld“, Der Schaffner läßt ruhig weiter fah⸗ ren. Die Straßenbahn erreicht die Kurve bei der Ortskrankenkasse, da springt der Soldat aus der fahrenden Straßenbahn, eilt zurück zur Haltestelle, läßt sich von dem Mann. der unschlüs- sig stehen geblieben war., die Tasche aushändigen und dann springt er der mindestens 30 Meter entfernten Stra- gzenbahn nach mit Sätzen., die einem Zatopek zur Ehre gereicht hätten, die Fahrgäste in der Straßenbahn zittern Vor Erregung(wird er's schaffen?) und Wirklich, kurz vor dem Eingang zur Ebert-Brücke erreicht er die Bahn und schwingt sich auf das Trittbrett. Und an der Haltestelle jenseits des Neckars überreicht er der Frau ihre Tasche, welche ihm mit Tränen in den Augen ihren Dank ausspricht. Musikdirektor Friedrich Gellert gestorben Ueber ein halbes Jahrhundert mit dem Mannheimer Musikleben verbunden In Neckarhausen bei Neckarsteinach starb nach kurzem schweren Leiden im 79. Lebens- jahr Musikdirektor Friedrich Gellert. Sein Name war ein halbes Jahrhundert lang mit dem Musikleben Mannheims untrennbar ver- bunden. Durch seinen Vater, Mitglied des Heidel- berger Orchesters, wurde Friedrich Gellert in die musischen Künste eingeweiht. Er war ein gründlicher Pianist und Violinist, bevor er zum Studium des Kontrapunkts an die Mün- chener Akademie der Tonkunst ging. Am Jahrhundertbeginn trat er bei den ersten Geigern des Nationaltheater-Orchesters ein und nahm an der Hochschule für Musik seine Lehrtätigkeit auf. Beide Betätigungen waren Vorbereitungen für das Aufgabengebiet, das er mit der musikalischen Erziehung und Leitung der Gesangvereine„Flora“,„Liederhalle“ und „Harmonie“ übernommen hatte. Jahrzehnte hindurch ging Friedrich Gellert in dieser Arbeit völlig auf. Der Chorerziehung widmete er wichtigste Werke seines kom- positorischen Schaffens, ohne darüber Violine und Klavier ganz zu vergessen. Die Gellert. Chöre und Gellert-Vereine waren ein Begriff im Mannheimer Leben und weit darüber hinaus. Der für die Menschenführung be- sonders begabte Komponist hat es verstanden, die Unterhaltungsfunktion der Musik 20 Pflegen und sie als Grundlage zu betrachten für anspruchsvolle Leistungen, zu denen er seine Vereine und ihre Chöre immer wieder mitzureißen wußte. Für die Musikbühne hat Friedrich Gellert zehn Singspiele geschaffen, die es zum Teil zu hohen Serienerfolgen brachten und auch von den Vereinsbühnen und vom Funk übernommen werden konnten, Erinnert werden darf an die Operetten„Liebe kleine Gret“ und„Unter der blühenden Linde“, die Ausübenden und Zuhörern Freude gemacht haben. 5 In seinen Vereinen„Flora“ und„Lieder- halle“ hatte Gellert guten Rückhalt, und er führte sie von Erfolg zu Erfolg. Auch in über. lokalen Gesangswettstreiten konnten sich die Gellert-Chöre geradezu glänzend durchsetzen und behaupten. Es war daher nur Ehrensache für die Vereine, daß Gellert ihre Führung auch dann noch behielt, nachdem er in sein „Fermate“ genanntes Refugium in Neckar- hausen bei Neckarsteinach sich ganz zurück 20g. Seinem Leben, das so unermüdlich schien ist nun die große und endgültige Ferit gesetzt Worden. e 0 Ring politischer Jugend gibt Rechenschaft Verständnis, Teilnahme und Verantwor- tungsbewußtsein für den demokratischen Staat bei der Jugend zu wecken, war das Ziel, das sich drei politische Jugendgrup- pen— die Jungdemokraten, die Jungsozia- listen und die Junge Union— gesteckt hat- ten, als sie vor zwei Jahren den Ring Poli- tischer Jugend in Baden- Württemberg grün- deten. Der Jahresbericht hat eine ganze Reihe von Veranstaltungen aufzuweisen, die zeigen, daß es nicht bei guten Vorsätzen ge- blieben ist. Allein in Mannheim haben sechs Treffen stattgefunden, die sich über ein wei- tes Gebiet von Themen— von einem Wo- chenendseminar über den Wiederaufbau der Stadt Mannheim, über Preise und Löhne, Verteidigungsbeitrag, studentische Gemein- Eligeschossiges Studentenheim in Schloßnähe Mit 150 Einzelzimmern in zehn Wohnetagen Der Neubau des National-Theaters auf dem Goetheplatz würde die Einbeziehung des Tiefbunkers in das Gesamtbauvorhaben bedingen. Da der Bunker aber noch immer von vielen Studenten der Wirtschaftshoch- schule„bewohnt“ wird, der Bau des Thea- ters jedoch erst beginnen kann, wenn für die Studierenden neue Unterkunftsmöglich- liegt. Noch nicht endgültig geklärt ist die Finanzierungsfrage. Träger des Bauvorhabens wird die Wirt- schaftshochschule, die die Entwürfe des Städtischen Hochbauamtes bereits grund- sätzlich gebilligt hat. Nebenstehendes Bild zeigt das elfgeschossig vorgesehene Wohn- heim mit dem eingeschossigen Mensa gebäude, Zehn von den elf Geschossen sind Saat: FIIEIEIEIEIIEII l N iin EEE — i 2 . Soll dieser Monumentalbau zwischen die Bäume des Seipio-Gartens gestellt werden? keiten vorhanden sind. bemüht sich der Rektor der Wirtschaftshochschule seit län- gerer Zeit um Ersatzraumbeschaffung für die„Bunker- Studenten“, und zwar in einer 5 Form, als sie der Tiefbunker ietet. Auch die Stadtverwaltung hat sich in die- ses Problem eingeschaltet. Es ist die Ab- sicht, ein besonderes Studentenheim mög- lichst in der Nähe der Wirtschaftshochschule zu erbauen. Die Planung ist jedoch soweit gediehen, daß der Entwurf für den neuen Bau in allen Einzelheiten ausgearbeitet vor- Entwurf: Hochbauamt Wohnetagen mit insgesamt rund 150 Ein- bettzimmern. Die Räume sollen komplett eingerichtet werden, Jedes Zimmer erhält Wasseranschluß und Waschgelegenheit. Das elfte Geschoß Machgeschoß) wird Gemein- schaftsräume aufnehmen(Aufenthaltsraum, Bibliothek, Lesesaal und andere). Der ein- geschossige Mensabau umfaßt den großen Speisesaal für sämtliche Studierende der Wirtschaftshochschule. Er soll etwa 300 Per- sonen Platz bieten. Als Bauplatz ist ein Standort in der Nähe der Lauerschen Gärten vorgesehen. B. ache 5 schaften, Strafrecht und die deutsche Wie der vereinigung— erstreckten und für die kompetente Persönlichkeiten gewonnen wer. den konnten. Der Ring Politischer Jugend hat in der kurzen Zeit seines Bestehens bel Bevölkerung und Parlamenten Anerkennung und Unterstützung gefunden und sich inzul. schen auch auf andere Bundesländer ausge- dehnt. Die Anschauungen von politisch an- ders Denkenden achten zu lernen und über die Schranken der Parteien hinweg gemein. sam etwas aufzubauen ist die Erziehungs- aufgabe des Rings Politischer Jugend. Er Will weiteste Kreise der Jugend gewinnen, damit sie am Aufbau unserer jungen Demo- kratie mithilft und sich in deutschen und europaischen Parlamenten bewähren wird. Termine f Christlicher Verein Junger Männer. Am 9. April, 20 Uhr, Filmabend„Der Sieg über das Dunkel“ im Haus des Jungen Mannes, G 4, 1-2. Mannheimer Abendakademie, Filmarbeits- Semeinschaft. Am 9. April, 19.30 Uhr, in der Kunsthalle„Kommen Sie am Ersten“, ein deutsches Lustspiel von Erich Engel mit Hannelore Schroth. ö Arbeiterrad- und Kraftfahrerbund„Solids- rität“ Rheinau. Am 10. April, 20 Uhr, im Ver- einshaus der TSG Rheinau Zusammenkunft der Motorsportler. 5 Landsmannschaft Siebenbürger Sachsen. Versammlung am 11. April, 20 Uhr, im„Bür- gerbräukeller“, D 5, 4.(In unserer gestrigen Ausgabe wurde versehentlich der 8. April an“ gegeben). 1 Sudetendeutche Landsmannschaft, Kreis,“ verband Mannheim. Am 11. April, 20 Uhr, im „Kaisergarten“ Jahreshauptversammlung. 8 Reichsbund Neckarau. Am 13. April, 20 Uhr im Volkshaus Neckarau Versammlung. 8 Gewerkschaft der Eisenbahner. Am 11. Apri 14 Uhr, Versammlung der Pensionäre, Rentne und Hinterbliebenen in der Kantine Lindenhof im Bahnbetriebswerk Hbf. Vortragsthemas? „Stand der neuen Besoldung“. Wir gratulieren! Adam Uhrig, Mannheim“? Waldhof, Hainbuchenhof 8, wird 76 Jahre alt. Ius dem Polizeibericht Tod durch Tabletten? Eine 69 jährige Frau Wurde bewußtlos— wahrscheinlich infolge einer Tablettenvergiftung— ins Kranken- haus eingeliefert, wo sie starb 5 Der tägliche Unfall. Eine 77 jährige Frau wurde beim Ueberqueren der Fahrbahn auf der Mannheimer Straße in Käfertal von einem Motor- rad angefahren. Sie wurde mit einer Gehirnerschütterung und schweren Kopfwunden ins Krankenhaus eingeliefert — Ein Radfahrer, der die Vorfahrtregelln nicht beachtete, und vor einem Motorrad in eine Seitenstraße einbiegen wollte, ver ursachte einen Zusammenstoß und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden.— Eine Radfahrerin, die aus der Speyerer Straße in die Neckarauer Straße einbiegen wollte stieß mit einem Radfahrer zusammen und brach sich den Knöchel.— Ein Omnibu kam kurz hinter der Autobahneinfahrt bel Sandhofen von der Fahrbahn ab, durch- brach die Begremzungsbalken und kam am Rand der Straßenböschung zum Stehen. ET wurde von der Feuerwehr abgeschleppt Sachschaden etwa 4000 DM. stoff 2 Wa Her näc Sta! Ueb Lan ver! mei ang bese hatt sche Zürn sich der Her Aus kan Bra rech JIösc / Nr.& eee eee n Renz. (über s noch ler Ab- banken- einen ie den en die r Platt. Soldat, Zen be- e Frau tragen- Mann At die Mann Geld“, er fah- ht die sse, da arenden testelle, ischlüs- Tasche er der n Stra- einem ben, die zittern n?) und ung zur Bahn ittbrett. its des au ihre in den rbunden erstanden, Musik zu betrachten denen er er wieder bühne hat schaffen, merfolgen nsbühnen 1 Konnten. en„Liebe lühenden rn Freude „Lieder- It, und er h in über · n sich die irchsetzen hrensache Führung er in sein Neckar- 2 zurück. eh schien Fefe 0 Aeg „che Wie: für dlie men wer. r Jugend chens bel rkenmung ich inzwi. er ausge- itisch an- und über g gemein- ziehungs- gend. Er gewinnen, en Demo- chen und en wird. nner. Am g über das „G4, 1-2 Imarbeits- ar, in der sten“, ein ingel mit i„Solids- r, im Ver. amenkunt Sachsen. im„Bür- gestrigen April an- t, Kreis- 0 Uhr, im lung. 11, 20 Uhr, g. n 11. April, e, Rentner Lindenhol agsthema; ĩLannheim- ahre alt. nt irige Frau ch infolge Kranken- Eine 7. de beim Fahrbahn er Strabe m Motor- vurde mit schweren geliefert ahrtregeln otorrad in lte, ver- ind erlitt außte ins Eine er Straße en wollte men und Omnibus Fahrt bel b, durch- kam am tehen. Ef eschleppt. Nr. 82 Donnerstag, 9. April 1953 MORGEN Seite 3 Ein Schildbürgerstreich Pforzheim. Naturgefärbte Ostereier wollte ein geschäftstüchtiger Landwirt aus einer Gemeinde in der Umgebung als einmaligen Schlager auf den Markt bringen. Zu diesem Zweck mischte er seinem Federvieh Farb- stoffe unter das Futter. Die Hühner legten zwar noch brav und treu ihre Eier— dem Herkommen gemäß mit weißer Schale. Am nächsten Tage aber lagen sie alle tot im Stall. Der gesamte Hühnerbestand war zur Ueberraschung des experimentier freudigen Landwirts eingegangen. Er wollte nur aufräumen Oehringen. Um ein Haar hätte die Un- vernunft eines Schwachsinnigen in der Ge- meinde Geddelsbach erheblichen Schaden angerichtet. Der Mann, der von dem Fimmel besessen ist, überall aufräumen zu müssen, hatte auch im Gemeindewald Ordnung schaffen wollen. Dazu hatte er Laub und Gestrüpp zusammengetragen, das er an- zündete, Durch den starken Wind breitete sich jedoch das Feuer schnell aus, so daß der Geistesgestörte der Flammen nicht mehr Herr wurde und angsterfüllt davonrannte. Aus Furcht versteckte er sich jedoch und kam erst wieder zum Vorschein als der Brand, der nur durch einen Zufall noch rechtzeitig bemerkt worden war. schon ge- löscht war. Autobahn Basel— Karlsruhe kostet 300 Millionen Mark Karlsruhe. Der geplante Ausbau der Autobahn Basel— Karlsruhe als Teilstrecke einer der wichtigsten europäischen Fernver- kehrsstraßen wird nach Angaben des Bun- desverkehrsministeriums 300 Millionen DM kosten. Die Strecke, die nach einem Beschluß der europäischen Verkehrsminister vom Ja- nuar dieses Jahres in Paris als besonders vordringlich projektiert und ausgebaut wer- den soll, verläuft in ihrer Gesamtausdeh- nung von Lissabon über Bern, Frankfurt, Hamburg, Kopenhagen und Stockholm nach Helsinki. Die Strecke Basel— Karlsruhe ist 183 km lang. Es sind vier große Bau- abschnitte geplant: Ettlingen— Baden-Ba- den mit einem Kostenaufwand von 30 Mil- lionen DM. Baden-Baden— Offenburg mit Baukosten in Höhe von 70 Millionen und die Abschnitte Offenburg Schliengen und Schliengen— Basel mit einem Aufwand von zusammen 200 Millionen DM. Wieder Verhandlungen über„Belchenschlacht“ Freiburg. Eine deutsche Delegation von Vertretern des Auswärtigen Amtes, des Bun- desministeriums für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten und der Stuttgarter Regie- rung unter Führung des Leiters des süd- badischen Landeskulturamtes in Freiburg, Professor Dr. Asal, hat in Zürich mit Schweizer Behörden die seit längerer Zeit ruhenden Verhandlungen über die sogenannte Belchen- schlacht am Bodensee wieder aufgenommen. Die Verhandlungen, die am 20. April in Kon- stanz fortgesetzt werden, haben zum Ziel, die jedes Jahr am 26. November beginnende Großjagd auf die in ungeheuren Massen auf dem Untersee auftretenden Wasserhühner einzuschränken und zu humanisieren. Die „Belchenschlacht“ wird von den Kreisen des Tier- und Naturschutzes in der Schweiz und in Deutschland seit jeher heftig bekämpft. Wenn„unzumulbure Mieter“ wieder eingewiesen werden Die Stadt Ulm muß zahlen/ Ein grundsätzliches Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart Ulm. Das verwaltungsgericht Stuttgart hat in einem Prozeß gegen die Stadt Ulm ein Urteil von grundsätzlicher Bedeutung gefällt. Es hat nämlich eine Maß- nahme der Obdachlosenpolizei, die einen zur Räumung verurteilten Mieter man- gels anderen Wohnraums ein volles Jahr lang in die alte Wohnung wieder ein- gewiesen hatte, als unzulässig bezeichnet und aufgehoben. Die Kosten des Rechts- streites sind der Stadt Ulm auferlegt worden. In der Urteilsbegründung erklärte das Verwaltungsgericht unter anderem, eine Wiedereinweisung dürfe nur erfolgen, um einem„augenblicklichen akuten Notstand“ abzuhelfen,. Den Gemeinden müsse zuge- mutet werden, daß sie sich nicht nur„ab- wartend auf den glücklichen Zufall des Frei- werdens einer Unterkunft“ verließen, son- dern daß sie auch selbst—„notfalls durch Bau oder Ankauf von Baracken, nanspruch- nahme von Wohnbaracken, Anmieten geeig- neter Räume“— auf eigene Kosten tatkräf- tig bei der Unterbringung Obdachloser mit- wirkten. Als höchstzulässige Grenze einer Wiedereinweisung scheint das Verwaltungs- gericht, wie dem Urteil entnommen werden kann, eine Frist von fünf Monaten zu be- trachten Zur Zeit liegen in Ulm 93 Räumungs- urteile vor, von denen sich ein Drittel gegen sogenannte„unzumutbare Mieter““ richtet. In 43 von diesen 93 Fällen ist ein Räaumungs- termin bereits festgesetzt gewesen und in allen 43 Fällen hat die Obdachlosenpolizei die Wiedereinweisung verfügt. 20 Mieter sind nun schon, trotz vollstreckbaren Räu- mungsurteils, über sieben Monate, in einem Falle sogar zwei Jahre lang, in die alte Wohnung wieder eingewiesen worden. Wie- derholte Vorschläge, für die Räumungs- schuldner„Einfachstwohnungen“ oder gar Baracken zu erstellen, hat der Gemeinderat Großer Buuskundul duch in Frunken Der Gesamtschaden soll etwa 100 000 Mark betragen Schweinfurt. Die amerikanische Staats- anwaltschaft in Würzburg hat jetzt die erste Teilklage in einem umfangreichen Betrugs- und Bestechungsskandal in Mainfranken fertiggestellt. Der 32jährige Heizungsingenieur Hubert Götz aus Höchberg im Landkreis Würzburg, dem während seiner Tätigkeit bei der Bauleitung der US-Armee in Unterfran- ken von April 1951 bis Mai 1952 der Wieder- aufbau und die Renovierung von Kasernen- bauten in Schweinfurt und Wildflecken unter- stand, wird darin der Untreue, der Erpres- sung, der versuchten Erpressung und der Be- stechung beschuldigt. Mit seinem Wissen sollen Bauunter- nehmungen und Spezialfirmen Materialien auf Besatzungskosten verrechnet haben, die sie bei den Bauprojekten nicht verwendeten. Auf diese Weise soll die Bundesrepublik allein durch sechs Firmen um 40 000 DM geschädigt worden sein. Die Firmen sollen zum Beispiel elektrische Leitungen und Rohre, die bereits früher schon vorhanden waren, als neu ein- gebaut in Rechnung gestellt haben. Götz habe sich, wie es in der Anklageschrift weiter heißt, für die Duldung dieser„Ge- schäftspraktiken“ allein von diesen sechs Fir- men Bestechungsgelder zwischen 200 und 1100 PM in einem Gesamtbetrag von 3400 DM auszahlen lassen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst bei der Bauleitung der US- Armee soll Götz ferner an zahlreiche Firmen Erpresserbriefe gerichtet haben, in denen er Schweigegelder forderte. In einem Falle soll er darauf auch 600 DM erhalten haben. Wie die amerikanische Staatsanwaltschaft in Würzburg mitteilte, sind die Ermittlungen in diesem Bauskandal noch nicht abgeschlos- sen, mehrere Dutzend Firmen aus dem Bun- desgebiet, vor allem aus Bayern und Hessen, sowie weitere ehemalige Angestellte der amerikanischen Bauleitung in Unterfranken sollen in die Affäre verwickelt sein. Der Prozeß gegen Götz soll im Mai beginnen. Weitere Prozesse sollen bald folgen. Der Ge- samtschaden betrage nach dem Stand der bis- herigen Ermittlungen etwa 100 000 DM. in den letzten Jahren teils aus wirtschaft- lichen, teils aus sozialen Erwägungen stets Abgelehnt. Im laufenden Jahre hatte nun die Stadt Ulm im Etat 200 000 Mark bereitgestellt, um die Gaisenbergkaserne aufstocken zu lassen und dort Räumungsschuldner unterzubrin- gen. Davon war man aber in den letzten Wochen wieder abgekommen: der Gemeinde- rat hatte beschlossen, diese 200 000 Mark zum Bau von Neubauwohnungen zu ver- wenden. 20 bis 25 dieser Wohnungen sollten dann Familien erhalten, die jetzt schon jahrelang in der Gaisenberg-Kaserne woh- nen, und in die dadurch freiwerdenden Kasernen wohnungen wollte man Räumungs- schuldner einweisen. Dieser gutgemeinte Plan ist aber da auf Widerstand gestoßen, wo man es am wenigstens erwartet hätte: eine Umfrage bei 70 Familien. die zur Zeit in der Gaiserbergkaserne untergebracht sind, hat nämlich ergeben, daß nur vier be- reit sind, in die Neubau wohnungen zu zie- hen. Alle anderen ziehen es, wenigstens vor- läufig vor, zu bleiben, wo sie sind. weil sie die Neubaumieten nicht bezahlen können oder wollen. Abgesehen von dieser mehr organisatori- schen Frage, werden die neuen Wohnungen aber vor Herbst nicht beziehbar sein. Bis dahin kann die Obdachlosenpolizei, so wie die Dinge heute liegen, bestenfalls aber nur mit etwa 20 Unterkünften in der Kaserne am Unteren Kuhberg und am„Türmle“ in Söflingen zur Unterbringung ihrer dringend- sten Räumungsfälle rechnen. Die Frage, wo man die anderen Rãumungsschuldner unter- bringen kann, ehe die Wiedereinweisungen die zugebilligte Höchstgrenze von fünf Monaten überschritten haben. ist also nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts drin- gender als je geworden. Betrugs-Prozeß um indische Milliurden-Exbschuft Angeblich erbberechtigte Bauern„spendeten“, um Erbe„flüssig zu machen Würzburg. Die Geschichte von dem legen- denumwobenen ehemaligen deutschen Metz- gergesellen Walter Reinhards, der im 18. Jahr- hundert in Indien General wurde und nach seinem Tode eine Millionenerbschaft hinter- ließ— wir berichteten kürzlich darüber bildete den phantastischen Hintergrund eines Betrugsprozesses, der jetzt im Würzburger Amtsgericht abrollte: Der 25 jährige Elektro- mechaniker Franz Joseph Götz aus Bad Neu- stadt(Unterfranken), der diese Erbschaft „flüssig“ machen wollte, muß wegen mehr- Bestechungsprozeß gegen US-Cuptain ausgesetzt Haimson soll 80 000 Mark an Bestechungsgeldern angenommen haben Heidelberg. Der Prozeß gegen den US- Captain Boris Haimson, der vor etwa drei Wochen vor, dem amerikanischen Militär- gericht in Heidelberg begonnen hat, ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Das Gericht Will bei der in Feidelberg stationierten Pioniereinheit des Angeklagten und bei der amerikanischen Wechselbank in Heidelberg verschiedene Akten prüfen lassen. Die Not- Wendigkeit dieser Prüfung hatte sich in der vergangenen Woche in Zusammenhang mit Aussagen des Angeklagten in eigener Sache ergeben. Captain Haimson war von mehreren Zeu- gen im Kreuzverhör schon belastet worden. Der Angeklagte, dem die Staatsanwaltschaft Vor wirft, über 80 000 Mark en Bestechungs- geldern von deutschen Firmen angenommen zu haben, die für seine Einheit Aufträge aus- führten, erklärte, er habe diese Gelder niemals erhalten. fachen Betrugs auf vier Monate ins Gefäng- nis gehen. Götz hatte im Herbst 1951 zahlreichen, arigeblich erbberechtigten Bauern vorgespie- gelt, daß er in kürzester Frist die Auszah- lung der indischen Milliarden-Erbschaft er- reichen würde. Für angebliche Reisen Zzu diesem Zweck nach Holland. England und der Schweiz hatte er„Spenden“ zwischen einer und fünfzig DM kassiert. In der Begründung des Urteils gegen Götz führte Amtsgerichtsrat Dr. Kurt Hoff- mann aus, daß das Gericht nicht über die Ansprüche der vermeintlichen Erben zu ent- scheiden habe. Die Verurteilung von Götz erfolge nur, weil er den Verbleib der ge- sammelten Spenden nicht nachweisen könne. Der milliardenschwere General Walter Reinhards, ein früherer deutscher Metzger- geselle, der um 1720 in Südwestdeutschland geboren wurde, soll mit achtzehn Jahren zur französischen Armee gegangen, in Indien gegen die Erigländer gekämpft und sich da- bei besondere Verdienste erworben haben. Später soll er mit seinem Söldnerhaufen in die Dienste des Schahs Aulum getreten und von diesem mit Ländereien fürstlich belohnt worden sein. Es geschehen noch Wunder Heilbronn. Ein kleines Wunder im grauen Alltag ist in Heilbronn geschehen. Ein Ehe- paar hatte die 60 Mark Steuern von ihrer Rente für ihre Schäferhündin„Alfa“, ein treues Tier mit bestem Stammbaum, gicht mehr aufbringen können und wußte nicht, was àus dem Hund werden sollte. Ein Hilfe- ruf in der Zeitung am Ort, die zufällig von dem Hundeschicksal erfuhr. hatte einen un- erwarteten Erfolg. Innerhalb kurzer Zeit gingen zahlreiche Spenden ein, von denen die Steuern bezahlt werden und dem Tier- schutzverein für ähnliche Zwecke noch 220 Mark überreicht werden konnten. Und vor allem: Für„Alfa“ wurde eine sichere Bleibe gefunden. So ändern sich die Zeiten Reutlingen. Die Stadt unter der Achalm, im Mittelalter stolz die Stadt der Gerber und Färber“ genannt, hat mit ihrer einst so glorreichen Tradition gebrochen. Heute gibt es in Reutlingen nicht mehr und nicht weniger als drei Färber und ganze sechs Lehrlinge, die in diesem Handwerkszweig tätig sind. Dafür ist Reutlingen eine Stadt der„Maurer und Maler“ geworden. Heute stellen die Maurer und Maler mit 202 Kräf. ten den stärksten Handwerkszweig in der Stadt an der Echaz dar. Es folgen die Me- chaniker mit 164, die Damenschneider mit 131, die Elektroinstallateure mit 118 und die Schreiner mit 117 Kräften. Pfãczer Tage tuch Ludwigshafen. Die Polizeidirektion wendet sich gegen einige Presseveröffentlichungen, in denen behauptet wird, daß an der Rhein- brücke Polizeistreifen wahllos Kraftfahrer anhalten, um sie auf Alkoholgenuß zu prüfen. Lediglich bei auffälliger Fahrweise oder im Zuge von Fahndungen würden die Beamten die Verkehrssicherheit des Fahrers kon- trollieren. Bad Kreuznach. Der Ueberfall auf ein Mädchen, das von drei Negern vergewaltigt wurde, veranlaßte die deutsche, amerikanische und französische Polizei zu einer Konferenz, bei der eine Verstärkung der Militärpolizei- Streifen, eine schnellere und zweckmäßigere Zusammenarbeit sowie eine verbesserte Aus- rüstung der deutschen Polizei beschlossen wurden. Annweiler. Früher als in andern Jahren hat sich der Baumarkt belebt und zusammen mit den Arbeitern, die an den zahlreichen Baustellen beschäftigt werden, haben auch die Handwerker neue Verdienstmöglichkeiten er- halten. In den Betrieben wurden entlassene Angestellte zurückgerufen und neue Kräfte eingestellt.— Hochbetrieb herrscht auch in den Wäldern. Bei den Wiederaufforstungs- arbeiten sind zahlreiche Frauen beschäftigt. Walsheim. Ein besonders frecher Einbruch glückte Dieben bei einem Landwirt. In der Scheune richteten sie sich ein Lager ein, während die Wohnungseigentümer noch zu- hause waren. Als sich diese dann entfernt hatten, wurden das ganze Anwesen durch- sucht, alle Schränke aufgebrochen und Schmuck, Kleidung und Wäschestücke ge- stohlen. Der Verdacht richtet sich gegen einen ehemaligen Landhelfer, der am Tage vor der Tat aus der Strafanstalt Frankenthal ent- lassen wurde. Dergieigetongen ö Stell Zwangs versteigerung. Donnerstag, 9. April 1953, um 10 Uhr werde ich in Mannheim.-Käfertal, Haltestelle Bäckerweg 9.45 Uhr gegen bare 1. H. Fürstenberg a. Wassert. enangebote Tel. 4 05 30 -Aoler Mannheim venlyſtem), dann derlagt der Menſch. Es fehlt an den Nerven-es fehlt am Leci⸗ thin, d. Nervennährſtoff. die Normalnahrung ent⸗ hält nicht genug Lecithin. lecithin. Jeder Fascikei enthält 1g reines leeithin. Es erneuert den ganzen Menſchen. Er ſchläft tief u. keſt, gewinnt Spannkraft und hilft nervs kranken Zahlung im Vollstreckungswege öffentl. versteigern: 1 Chapping- Hobelmaschine„Klopp“; 1 kompl. Anreißplatte(6500x1800 K60%ο& mm) m. 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Brasilianischer National-Trainer Zezé Moreira schwört auf seine Erfindung: die„Doppel-Diagonale“ Schneller als man erwartet hatte, sind in kast allen der FIFA angeschlossenen Ländern die Vorbereitungen zur V. Fußball-Weltmei⸗ sterschaft angelaufen. Ihr Termin liegt zwar noch in einiger Ferne, aber nachdem einmal die Gruppeneinteilung bekannt geworden ist, hat man es plötzlich sehr eilig, denn kein Land möchte etwas versäumt haben, was sich nicht mehr wettmachen ließe, wenn erst ein- mal das Championat in Sichtweite gerückt ist. Man sagt zwar:„Fußball- Weltmeister- schaft“, doch darüber hinaus sind die Symp- tome deutlich erkennbar, daß auch dieser erd- Uumspannende Wettbewerb des Jahres 1954 abermals zu einem Prestige-Kampf zwischen den europäischen und den südamerikanischen Nationen führen wird. Natürlich hofft man in Schafft es TSV 46? Um gesamtbadischen Hockeytitel Am Sonntag wird im Stadion in Gernsbach das Rückspiel um die gesamtbadische Hockey- meisterschaft zwischen dem südbadischen Ver- treter, HC Gernsbach, und dem Meister von Nordbaden, TV. 46 Mannheim, ausgetragen. Das Vorspiel in Mannheim am letzten März- sonntag endete mit einem 6:0-Sieg der Nord- badener. Es darf erwartet werden, daß die Mann- heimer auch das Rückspiel sicher gewinnen werden, Das Vorspiel bewies, daß sie technisch und taktisch Gernsbach eine ganze Klasse bes- zer sind. TV-46-Damen siegreich Das internationale Oster-Hockeyturnier in Bad Kreuznach hatte zum Auftakt eine Fülle spannender Treffen zu verzeichnen. Besonderes Intersse löste das Auftreten der Swiss Wanderers aus, die im Rahmen des Turniers als Schweizer Repräsentanten gegen Mannheim und Heidelberg anzutreten haben. Ihre erste Begegnung endete mit einem knappen 2:1(1:)-Sieg über TV Mannheim 46, die eine fast ebenbürtige Partie lieferten. Die Deutschen rissen durch Metz die Führung an sich, Zanetti konnte noch vor dem Wechsel ausgleichen und Mitte der zweiten Halbzeit den Siegestreffer für die Schweizer anbringen. Bei den Damen mußte Saar 05 Saarbrücken die Ueberlegenheit von TV Mannheim 46 mit 9:2(0:1) anerkennen. Pferde- Toto-Tip Mülheim Ruhr, Sonntags 1 Vigor 2. R.(E. Zimbelmann) 2 Feuerbusch 2. R.(H. Hauke) 3 Marschmusik 3. R.(G. Stelter) 4 Glückauf 3. R.(O. Langner) 5 Avelan 4. R.(H. Cohn) 6 Treiber 4. R.(H. Eggers) 7 Autokrat 5. R.(F. Drechsler) 8 Almeido 3. R.(G. Streit) 9 Turnierfalke 6. R.(H. Dünschede) 10 Fingal 7. R.(H. Hiller) 11 Posthorn 8. R.(H. Grotjahn) E1 Findar 6. R.(H. Zehmisch) 22 Hapanld 8. R.(O. Langner) Ea Coeurdame 7. R.(J. Starosta) 83%„ mMn FPerleldd bel den bekannt. Annahmestellen dewinn- Amel 0 lll. uin Tant elner N 4, 15, J. 44759 O 2, J, J. 3264 8e l de de be 8e be te l 85 Seiser 1111 Montevideo, in Rio und neuerdings auch in Buenos Aires(Argentinien), daß auch das End- spiel auf Schweizer Boden eine südamerikani- sche Angelegenheit sein wird; ein Optimis- mus, der gar nicht so abwegig dünkt, wenn man berücksichtigt, daß die Spiele in einer für die Südamerikaner günstigen Jahreszeit ausgetragen werden, und wenn man ferner bedenkt, daß vor allem Uruguay und Bra- silien es nicht unterlassen haben, renomierte europäische Mannschaften nach drüben zu holen. Sie haben die Erfahrungen, die sie auf der Weltmeisterschaft des Jahres 1950 gesam- melt haben, in den Turnieren um den Rio- und Montevided-Cup noch weiter ausbauen können und stehen daher dem europäischen Fußball nicht mehr fremd gegenüber. Sie ken- nen ihn und fürchten ihn nicht, was allerdings nicht ausschließt, daß sie auch heute noch dem rationellen britischen Fußball sehr viel Re- spekt entgegenbringen. Schon heute darf man sagen, daß alle süd- amerikanischen Fußball-Anhänger diesen Spie- len das größte Interesse entgegenbringen, und daß sich vor allem bei den Brasilianern noch ein verständlicher„Rachedurst“ hinzugesellt, der seit der tragischen Niederlage gegen Uruguay im letzten Spiel der Weltmeister- schaft von 1950 datiert. Inzwischen ist das diesjährige„Fanamericano“(südamerikanische Fußball- Meisterschaft) gelaufen und wieder- um von Brasilien gewonnen worden, doch der jüngste 1:0-Sieg der Brasilianer über den „Erzfeind“ Uruguay wiegt lange nicht 80 schwer wie eine geglückte Revanche in der Weltmeisterschaft. Das Ergebnis dieses Wett- bewerbs läßt aber deutlich erkennen, daß Bra- silien auch zur Zeit wieder das stärkste Na- tlonal-Team auf diesem Kontinent zu stellen vermag. Erfinder der brasilianischen Diagonale, Zezé Moreira, der vor zwei Jahren das Erbe des bekannten Flavio Costa antrat, scheint weiterhin für die Vorbereitungen der brasillanischen Fußball- Nationalelf verant- wortlich zu sein. Er begründete seinen Ruhm, als er im letzten Jahre in Santiago de Chile seine Mannschaft zum Sieger im panameri- kanischen Turnier steuerte, und er erhärtete ihn, als es ihm gelang, den von ihm betreu- ten Club Fluminense trotz schwerster Kon- kurrenz zur Meisterschaft zu führen. Flavio Costa, ein Schüler des auch bei uns nicht ganz unbekannten Dori Kürschner, war einst der also jener schrägen Staffelung, die unter Einbezug beider Außenstürmer einen seitlich ausschwin- genden Riegel vor das eigene Tor legt und aus dieser Grundposition heraus wie die Sehne eines Bogens zum eigenen Angriff vor- schnellt. Hierzu gehören allerdings Spieler, die über ein ungewöhnliches Spurtvermögen verfügen, denn man stelle sich vor, daß Zené Moreira dieses System noch ausgebaut und die sogenannte„doppelte Diagonale“ erfunden hat, von der man zur Zeit nicht nur im eige- nen Lande, sondern überall auf diesem rie- sigen Kontinent spricht. Noch hat man in Europa keine Gelegenheit gehabt, sich über die neue Spielart des brasilianischen Fußballs ein Bild zu machen, doch die österreichischen Spieler, die vor wenigen Wochen von ihrem Suüdamerika-Trip zurückkehrten, erklärten sich tief beeindruckt von dem vielseitigen Können und von den variablen Methoden ihrer Gast- geber. Senior Moreira jedenfalls schwört auf seine Erfindung, und da ihm der Erfolg bisher Recht gegeben hat, so darf man gespannt sein, welche Ueberraschungen speziell die Brasi- aner im kommenden Jahr den europäischen Zuschauern zu bieten haben. Osterreise ins Saarland: iche- inge blieben ungeschlagen Sandhöfer kämpften zweimal remis und einmal 6:2 Die Osterfeiertage wurden vom RSC„Eiche“ Sandhofen fur eine dreitägige Saarlend-Reise genutzt, von der man sich im„Eiche-Lager“ noch lange erzählen wird. Nein., nicht wegen dem sportlich guten Abschneiden allein, son- dern auch wegen den großartigen Empfänger in Schwarzenholz, Heusweiler und Spießen. Be- sonders am Sonntag beim Ac Siegfried Heus- Weller, dem zweiten Saarlandmeister, war die d 100Oköpfige Zuschauermenge von dem Auftre- ten und Können der Mannheimer Vorstädter begeistert. Erwähnenswert ist dabel die Leicht- gewichtsbegegnung zwischen Peter Weber und dem Olympioniken Philippi, der sich nach ganz Auch Tischtennis-Weltmeister fallen nicht vom Himmel: Das Encle de/ Jreundorſe- Legende Dennoch ist der junge Münchener ein außerordentliches Talent Wir haben allgemein eine Antipathie gegen „Wunderkinder“, egal ob sie geigen, singen, rechnen, dirigieren, auf Trompeten das hohe „S! blasen oder Tischtennis spielen. Ein„Wunderkind“ im Sport— welch' unseli- ger Ausdruck, MM“ vom 7. Febr. 1953 Der Kult um den Namen Konrad Freun- dorfer hat ein Ende gefunden. Man hatte den 16 jährigen Deutschen Meister wegen zwei Tat- sächen in den Himmel gehoben, für die— obne Kenntnis der wirklichen Weltklässe— der richtige Maßstab fehlte. Denn auf der einen Seite ist Freundorfer für Deutschland ohne Zweifel ein außerordentliches Talent. Auf der anderen Seite aber zeigte sich in Bukarest bei den 20. Tischtennis-Weltmeisterschaften klar, daß die in Deutschland aufspielenden Auslän- der(Kennedy, Simons, Amouretti, Landskoy) nicht zur Weltklasse gehörten. Hinzu kommt, daß der junge Münchner sein Selbstvertrauen in dem Augenblick verlor, als Weltmeister Ferenc Sido(Ungarn) seine Schwa- chen schonungslos aufdeckte. Längere Zeit hat sich der deutsche Titelträger von diesem Schock und der Erkenntnis nicht erholen können, daß er heute im Reigen der Großen überhaupt noch nicht mitreden kann. Gegen den Unger Koczian z. B. wirkte er weich, nervös, zaghaft und voller Hemmungen und verlor glatt in drei Sätzen. Allerdings hat man in Fachkreisen die Hoffnung, daß diese Lehre ihre Wirkung haben wird, denn Conny Freundorfer glaubte auch in Bukarest alles besser zu wissen als die mitgefahrenen Betreuer.— Wirkte diese Nie- derlage für einen Beobachter, der Freundorfer aus deutscher Perspektive beurteilte, wie eine kalte Dusche, so wird dieses Urteil noch ver- nichtender, wenn man das Bukarester Fazit zieht. Es klingt ironisch, wenn man feststellen muß, daß Weltmeister Sido mit seinen 204 Pfund schneller und beweglicher war als der Münchner mit seinen 108 Pfund. Drängt man Freundorfer einmal in die Verteidigung, kommt er selten wieder zum Angriff. Da er den Ball obendrein hinter dem Körper nimmt, also ihm ein wenig Rotation gibt, ist seine Verteidigung sehr offen, Und schließlich ist es heute unmöglich, ohne eine blitzschnell und hart abgeschossene Rückhand zu Erfolgen zu kommen. 5 Konrad Freundorfer hat Zeit, im Sommer umzulernen. Bringt er es fertig, hätten wir in vielleicht zwei oder drei Jahren tatsächlich einen Spieler, der an internationalen Tischten- nis-Platten zu beachten wäre. Aber eben erst in zwei, drei Jahren. Außerordentliches Talent: Dieses Attribut kann man dem Deutschen Meister nicht ab- sprechen. Zur Weltklasse aber fehlt ihm noch sehr viel. 5 Wolfgang Lender „Conny“ in Wembley erfolgreich Bei den internationalen Junioren-Tischten- nis- Meisterschaften von England in Wembley überraschte am Dienstag der 15jährige Deut- sche Erich Arendt durch einen 21:17, 21:16-Er- folg über den als Nummer 2 gesetzten Englän- der Clift Booth. Konrad Freundorfer(Mün- chen) erreichte durch einen 21:17, 21:15-Erfolg über B. E. Wright(England) die dritte Runde. Bringt Tagung des Berufsboxsports Kampf mit harten Bandagen“) Trotz verschiedener Verhandlungen konnten in den letzten Monaten die Differenzen zwi- schen Vorstand und Sportausschuß des Bundes deutscher Berufsboxer nicht beseitigt werden. Nach dem vor Wochen in Hamburg geschlosse- nen Burgfrieden soll nun die Jahres-Haupt- versammlung des BdBß am kommenden Wo- chenende in Bayrisch-Zell eine Entscheidung bringen. Man muß erwarten, daß dabei mit „harten Bandagen gekämpft“ wird. 5 Weder die um den Präsidenten Walter Eckelmann gescharten„Ideellen“, also im Sinne der EBU am Boxsport finanziell nicht inter- essierten Leute, noch die Lizenzträger um Walter Englert und Max Pippow scheinen zu 3 Konzessionen bereit, zumal die Satzungen der Europäischen Box-Union in der deutschen Uebersetzung alles andere als klar erscheinen. Beide Parteien kommen wohl vorbereitet nach Bayrisch-Zell, und so dürfte gerade diese Ta- gung für den weiteren Weg des deutschen Be- rufs-Boxsports von großer Bedeutung sein. Neben den Fragen der sportlichen und ver- waltungstechnischen Vverbandsführung, für die auch in diesem Jahr der Einheitsverband noch nicht die endgültige Lösung bringen wird, sibt es auf der Jahres- Hauptversammlung in Bay- risch-Zell noch weitere aktuelle Themen zu erledigen, die viel Explosiv- Stoff bergen. 80 dürfte u. a. auch die letzte Entscheidung im „Fall Peter Müller“ getroffen werden, nach- dem gerade diese unerfreuliche Angelegenheit durch Formfehler über Monate hinaus ver- schleppt wurde. Ein klares, unanfechtbares Urteil im sportlichen Sinne wäre zu wünschen. Viel Beachtung sollte auch ein Plan des Köl- ner VWF.- Vorsitzenden Stefan Frank finden, der einen Hllfsfonds für kranke und verletzte Boxer als Sozialeinrichtung des BdBñ schaffen will und außerdem gegen die Monopol-Stel- lung einiger Großveranstalter kämpft. Auch die Stellung des Bd gegenüber Boxern, die zu den Catchern übersiedelten, bedarf einer ein- deutigen Klärung.. Bayrisch-Zell weist also eine reichhaltige Tagesordnung auf, und es bleibt abzuwarten, wie die Delegierten mit den schwierigen Pro- blemen fertig werden, deren Lösung für den deutschen Berufs- Boxsport sehr wichtig ist. * Sroßartigem Kampf dem Sandhöfer knapp nach Punkten geschlagen geben mußte, Rockiki über Brück nach 2:20 Minuten mit Aufreißer im Fliegen, Rupp über Glössner nach 9:10 Minuten mit Soublesse im Halbschwer und Friedel über Strempel nach 10:15 Minuten mit Hammerlok im Schwer holten neben Weber die restlichen drei Punkte zum 4:4 Unentschie- en. Mit dem 4:4 in Heusweiler hatten die Sand- höfer bereits ihre zweite Remispartie in der Tasche, denn Tags zuvor erreichten sie dieses Resultat in Schwarzenholz gegen eine hervor- ragend zusammengestellte Saarauswahl. Diese Kombination lag bereits durch Kölkel, Hahn. Gabriel und Philippi— Götz verzeichnete den Gegenpunkt im Feder— mit 4:1 in Front. Eine Sandhöfer Niederlage schien unabwendbar, doch Müller über Weißgerber im Mittel nach Punkten, Rupp Über Haas im Halbschwer nach 1.40 Minuten mit Hüftzug und Friedel über Hild im Schwer nach Punkten machten das kast Unmögliche wahr: den 4:4 Gleichstand! Der Abschlußkampf wurde am Ostermontag in Spießen gegen eine Saarbrücker Kreisaus- Wähl getätigt, die zwar durch Schipp(über Rockiki) im Fliegen und- Busch(über Schne⸗ bele) im Bantam mit 2:0 in Führung sing, dann aber mit 6:2 Punkten die Segel streichen mußte. Götz, Konetzny. P. Weber, Müller, Friedel und Rupp sorgten für die sechs Sand- höfer Zähler.. 811 Fünf Bänke, sieben Zweierwege Nr. 82 —— BDR erstattet Strafanzei Vorerst noch gegen„Unbekannt“ Gegen den bisher unbekannten Urheber d fingierten Telegramms„38. Berliner Sechstag rennen genehmigt. Stop BDR.“ hat der B Deutscher Radfahrer(BDR) Dienstag Stral anzeige erstattet. Wie Präsident Kurt R (Braunschweig) weiter mitteilte, hat die minalpolizei in Braunschweig bereits mit du Ermittlungen begonnen. Das gefälschte Telegramm war zwei Stu den vor Beginn des 38. Berliner Sechstag rennens verlesen worden und hatte die Fahtg veranlaßt, an den Start zu gehen. Als kurz Zeit später das angebliche BDR-Telegramp dementiert wurde, zogen mehrere Fahrer ihg Meldungen zurück. Das illegale Rennen dann am Sonntagmorgen, wie wir bereits he. richteten,„geplatzt“. 5 Müller gab nicht auf Nach der Aufgabe in der Flandern-Runt. fahrt startete Straßenweltmeister Heinz Mi ler bei einem Straßenrennen in Etten,. Nad 3:48:12 Std. belegte der Schwenninger im Fal spurt hinter Bakker(Holland), Dupont(Frau reich), Schoenmakers, Haan und Smits(al Holland) den 6, Platz. Der Weltmeister kong mit seinem Spurt nicht bis zur Spitze vor stoßen, da er in der Kondition seinen Rc kurrenten— von denen keiner zur Weltklaz zählte— unterlegen war. Charles fordert Marciano Der auf den 5. Mai verschobene Wel meisterschaftskampf im Schwergewichtsbone zwischen Rocky Marciano und Joe Waleott ge winnt an Bedeutung durch die Herauskforcde rung, die Exweltmeister Ezzard Charles 9 den Sieger gerichtet hat. Die Boxkommisse wird nach dem jüngsten Sieg von Charles übe Rex Layne(USA) nicht umhin können, d Herausforderung anzuerkennen. Rex Layn War bei dem Kampf in San Franzisko mehr tach am Boden und wurde am Schluß gu durch den Gong vor einem K. o, gerete Neben Joe Walcott ist Charles ein weitere Ex weltmeister, der das Gesetz des„they neyam come back! durchbrechen will. Neuhaus— Sys am 14. Juni Der Titelkampf um die Schwergewicht Europa meisterschaft ist endgültig für den f Juni nach Dortmund abgeschlossen worden, er im Stadion„Rote Erde“ ausgetragen wil Nachdem der Meister Heinz Neuhaus bereits!“ der Vorwoche den Vertrag unterschrieben ha traf der von Karel Sys(Brüsseh unterschti⸗ bene Vertrag am Mittwoch in Berlin ein. Die Vertragsspieler- Spruchkammer Süd ver. hängte verschiedene Strafen u. a. gegen Wer ner Wieland(VfR Mannheim) einen Monz Sperre wegen rohen Spiels vom 22. März bh 21. April. 12•0: Die„Morgen“- Toto- Tips.. 1. F Nürnberg— VfB Stuttgart. VfB hat noch Aussichten auf einen Südmeister; bisher in Nürnberg jedoch ohne Sieg. Selbst das Vor- sdiel in Stuttgart konnte der„Club“ für sich 2:1 entscheiden. Tip 1 0. SW Essen— Bor. Dortmund. Bislanggwar SW Essen zu Hause schön in Fahrt, da rutschten sie an Ostern gegen Preußen Münster gleich mit 0:3 auf eigenem Platze aus. Den Borussen“ müßte es zum Siege reichen,(Vorpiel 0:5) Tip 2. Mainz 05 gegen 1. FO Kaiserslautern, Bisher konnte Mainz 05 gegen den FCK kein Spiel für sich entcheiden. Letztes Auswärtsspiel der 05er in Neunkirchen endete mit 0:3 Toren zugunsten der Mainzer Elf. Dem FCK reichte es an den Feiertagen gegen Phönix Ludwigshafen nur zu einem 3:3.(Vorspiel 0:6) Tip 1 0. Schwein furt 05— Eintracht Frankfurt. Mit einer Nie- derlage von Schweinfurt 05 ist kaum zu rech- nen, bisher zu Hause nur ein Spiel verloren. Starke„Eintracht“ könnte remisieren.(Vor- spiel 1:1) Tip 1 0. Bayer Leverkusen— 1. FC Köln. Tabellenzweiter FCK ist leichter Favorit. Die Leverkuser Mannschaft verzeichnet bisher zwei Platzniederlagen.(Vorspiel 2:2) Tip 0 2. Viktoria Aschaffenburg SpVgg. Fürth. Aschaffenburgs Elf immer noch abstiegsbedroht wird alles aufbieten um aus der Gefahren- zone zu kommen. Fürth bisher ein Auswärts⸗ sieg, allerdings neun Unentschieden.(Vorspiel 1:3) Tip 1. Borussia M.-Gladbach— Fortuna Düsseldorf. Borussia M.-Gladbach verlor an Ostern zu Hause gegen RW Essen 0:7() For- tuna ist nicht so schußgewaltig und konnte das Vorspiel zu Hause nur remis gestalten. Akute Abstiegsgefahr von Borussia M. Gladbach müßte Ansporn zum Sieg geben. Tip 12. Stuttgarter Kickers— Bayern München. Bayern München darf in diesm Spiel nicht verkannt werden. Unter Umständen könnte ein Remis herausspringen. Drei verlorenen Heimspiele der „Kickers“ stehen zwei Auswärtssiege von Bayern gegenüber.(Vorspiel 1:2) Tip 1 0, Eu. tracht Trier— Tus Neuendorf. Kelatiyv steh Neuendorf mit nur einem Punkt hinter de Spitzenreiter und könnte zu ihren acht A Wärtssiegen einen neunten in Trier anknüpfen (Vorspiel 0:3) Tip 2. Schalke 04— Meideri SV. Platzvorteil von Schalke-e müßte gegen über dem punktgleichen Meidericher SV d Ausschlag geben.,(Vorspiel 1:3) Tip 1 Spe Erkenschwick Preußen Münster. Ergen schwick konnte sein letztes Heimspiel geg Schalke für sich entscheiden,. Ein Sieg gegen Preußen Münster vorauszusagen wäre kühn Vorspiel 0.7) Tip 0- 2. 1. FC Saarbrücdas gegen FK Pirmasens. FCs, der das Vorspiels für sich buchen konnte, dürfte für eine„Ban gut sein. Tip 1. 1860 München— Kickers Offen bach. In dieser Begegnung müßten die„Löwen alles reinlegen, um dem drohenden Abstieg gespenst zu entgehen.(Vorspiel 1:1) Tip! Preußen Dellbrück— Alemannia Aachen, Bes. serer Tabellenstand und Platzvorteil sprechen für einen Sieg der Gastgeber.(Vorspiel 1 1 Hei- Schnel Fußball-Toto-Tip West⸗ Süd- Block 1. FC Nürnberg— VfB Stuttgart Schwarz-Weiß Essen— Bor. Dortmund Mainz 05— 1. FO Kaiserslautern Schweinfurt 95— Eintracht Frankfurt Bayer Leverkusen— I. FC Köln 5 Viktoria Aschaffenburg— Spygg Fürth Bor. M.-Gladbach— Fort. Düsseldorf Kickers Stuttgart— Bayern München Eintracht Trier— Tus Neuendorf Schalke 04— Meidericher Sv SpVgg Erkenschwick— Preußen Münster 1. FC Saarbrücken— FK Pirmasens München 1860— Kickers Offenbach Preußen Dellbrück— Alemannia Aachen — 2 2— 2 2 1 —— Die Film-Ateliers melden Aus Berlin: Im Filmstudio Tempelhof wurde vom 27. Februar bis 31. März der Central-Europa- Film„Die Rose von Stambul“ nach Leo Falls Operette unter der Regie von Karl Anton gedreht. Während der Atelieraufnahmen wurden die sechs Hauptdarsteller Inge Egger, Albert Lieven, Grethe Weiser, Hans Richter, Oskar Sima und Gunther Philipp von fünf jungen Berliner Malern, unter innen der Karikaturist Ole Jensen, porträ- tiert. Die Bilder sollen bei der Urauführung des Films Anfang Mai in Hannover zu- gunsten der Maler versteigert werden. Auberdem wirken in dem Film Paul Hör- biger, Ingeborg Körner. Ethel Reschke, Wer- ner Stock, Otto Matthies, Kurt Vespermaynn, Franz-Otto Krüger, die„Schönheitstänzerin“ Laya Raki sowie die klassischen Tänzer Gert Reinholm und Gisela Deege mit. Anfang April flogen der Regisseur, die Schauspieler Egger, Lieven, Richter und Philipp, die bei- den Rameraàmänner Arno Wagner und Karl Loeb und andere Mitarbeiter des Films für eine Woche zu Außenaufnahmen in die Türkei. Für April plant die Münchener Ito-Film in Tempelhof einen Film unter dem Arbeits- titel„So ein Affentheater“ zu drehen. Die Metro-Goldwyn-Mayer wird den Farbfilm „Millionen Meermaid“ mit Esther Williams und Walter Pidgeon synchronisieren. Die Berliner Alfgefa- Produktion hat in den CCc-Ateliers in Berlin-Spandau vom 10, März bis zum 7. April ihr zweites Lust- spiel„Der keusche Josef“, einen Filmschwank von Vineta Bastian-Klinger nach dem Büh- nenstück„Unter Geschäftsaufsicht“ von Ar- nold und Bach, gedreht. Unter der Regie von Carl Böse spielen Ludwig Schmitz, Renate Mannhardt, Peter Mosbacher. Lucie Englisch, Elena Luber Gunther Philipp, Bruno Fritz, Waltraut Haas Karin von Dassel und Ernst Waldow die Hauptrollen. An der Kamera steht Bruno Timm. Die Produktionsleitung hat Heinz Laaser. Am 31. März begann die Münchener Arena-Mundus-Film mit Außenaufnahmen in Berlin zu dem zweiten Schwank der „Knall und Fall“-Serie unter dem Titel „Knall und Fall als Detektive“. Anfang April geht der Film unter der Regie von Hans Heinrich mit Bruno Stephan an der Kamera in Spandau ins Atelier. In den Hauptrollen wirken Hans Richter(Knalh, Rudolf Carl Fall) sowie Fritz Wagner, Lud. wig Schmitz, Joachim Teege, Franz Stein, Erika von Thellmann, Hubert von Meyerinck, Charlott Daudert und Ingrid Lutz mit. Der erste indische Spielfilm für Deutsch- land„Mangala— indische Liebe und Leiden- schaft, wurde in den Ateliers der Mars- Film in Berlin-Ruhleben im März synchro- Nisiert. Der Film ist von 6000 Meter auf eine normale Spielfilmlänge von 2600 Meter Länge gekürzt worden. Seine deutsche Erst- aufführung ist im Juni zu erwarten. Außer- dem wurde in Ruhleben der englische Film „Geheimdienst schlägt zu“ mit Georges Raft, Coleen Gray und dem aus den„Fahrrad- dieben“ bekannten Jungen Enzo Staiola synchronisiert. In den Mosaikfllm- Ateliers in Lankwitz hat die Metro-Goldwyn-Mayer im März die deutsche Fassung des Films„Above and beyond“, der das Problem der Atom- bombe in Forschung und Anwendung be- handelt, hergestellt. Die Hauptrollen spielen Eleanor Parker und Robert Taylor. Im April synchronisiert die Metro in Lankwitz„Bad aid beautiful“ mit Lana Turner und Kirk Douglas, Walter Pidgeon und der Oscar- Preisträgerin 1952„für die beste Neben- rolle“ Gloria Grahame. Die„Europäische Television Gesellschaft“ von Paul Gordon hat im März im Turnau- Studio den Märchenfilm nach Andersen„Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ unter der Regie von Fritz Genschow gedreht. Jo- hanna Wichmann spielte die Mutter, die übrigen Rollen wurden von Berliner Kin- dern dargestellt. Das Drehbuch schrieb Graf Stenbock-Fermor, die Musix Richard Stauch. Zur Zeit finden Ballett- Aufnahmen im Filmstudio Tempelhof unter Leitung von Jockel Stahl für diesen Film statt. Darin Wirken Mitglieder der Städtischen Oper, des Kinderballetts Margarete Hess sowie Kinder aus den Ballett-Schulen von Tatjana Gsovsky und Carola Krauskopf mit. Im April wird die Gesellschaft zwei ältere deutsche Filme „Der Unheimliche“(Die Tat des anderen) und„Wer fuhr den grauen Ford?“ für Fern- seh- Uebertragung bearbeiten und ins Eng- sche synchronisieren. N Aus Söttingen: In den Ateliers der„Göttinger Film- Atelier- GmbH“ geht eine Ruhepause von kast zwei Monaten zu Ende. Am 26. März begann die„Vita-Film-München“ in den Göttinger Ateliers mit den Aufnahmen zu einem musikalischen Filmlustspiel, das den Titel„Liebe auf den ersten Ton“ erhalten soll. Die Regie in diesem Film hat der frü- here Ufa- Regisseur Karl Hartl übernom- men, Für die Hauptrolle wurde Johannes Heesters verpflichtet, der damit zum ersten- mal in Göttingen filmt. Noch während der Dreharbeiten zu diesem Film wird die Göttinger Domnick-Filmpro- duktion in die Göttinger Ateliers gehen, um den dritten Curt-Goetz-Nachkriegsfilm zu drehen. Das Drehbuch wurde nach dem be- kännten Goetzschen Lustspiel„Hokuspokus“ geschrieben, Regie führt erstmals nicht Curt Goetz, sondern Kurt Hoffmann. An der Ka- mera steht Richard Angst. Der Göttinger Filmproduzent Hans Domnick hat seit 1949 mit Curt Goetz die beiden Erfolgsfilme — „Frauenarzt Dr. Prätorius“ und„Das Haus in Montevideo“ hergestellt. Erst vor wenigen Wochen war er von einer langen Informa- tionsreise durch Nord- und Südamerika zu- rückgekehrt, die er mit dem Künstlerehepaar Valerie von Martens-Curt Goetz unternom- men hatte. Die während der Zwangspause vorüber- gehend entlassene Belegschaft der Göttinger Filmateliers ist bereits wieder voll eingestellt und beträgt zur Zeit über 160 Personen. Die Atelierdirektion rechnet damit, daß die Kapa- zität der Göttinger Ateliers bis zum Jahres- ende voll ausgenutzt werden kann. Aus Hambutg: Die Realfilm hat gegenwärtig den Film „Keine Angst vor großen Tieren“ im Atelier. Hauptdarsteller sind Heinz Rühmann, Inge- borg Körner, Werner Fütterer, Gustav Knuth, Maria Paudler, Jakob Tiedtke. Regie führt Ulrich Erfurth. Der Film bleibt bis voraus- sichtlich Ende April im Atelier. Die anderen Hamburger Ateliers melden Fehlanzeige. Aus Wiesbaden: Die Ruhe der ersten beiden Monate des Jahres hielt in den Wiesbadener Ateliers auch im März an. Die Hallen standen leer. Auf dem Gebiete der Synchronisation beendete die Afifa die Eindeutschung des dänischen Films „Der Gouverneur des Zaren“, für die Erich Bender als Regisseur verantwortlich zeich- nete. Einen großen Auftrag führte die Tech- nische Belegschaft mit dem Ausbau der Volks- Wagenhalle auf der Internationalen Automo- bilausstellung in Frankfurt a. M. aus. Unter Leitung des Filmarchitekten Schröter waren rund dreißig Fachkräfte bei der Ausgestaltung der umfangreichen Dekorationen tätig. Das Kopierwerk Wiesbaden der Afifa ist durch die laufenden Aufträge in der Wochen- schau- Herstellung und durch die Anfertigung von Werbefilmen, wie auch die Ausführung kleinerer Synchronisationen voll beschäftigt. Filmfestspiele in Berlin 16 Länder haben sich angemeldet Bereits sechzehn Länder haben ihte Teilnahme an den dritten internationalel Filmfestspielen in Berlin zugesagt, die vo 18. bis zum 28. Juni 1953 stattfinden werden Aegypten, Brasilien, Deutschland. Frank, reich, Großbritannien, Indien, Israel, lien, Jugoslawien, Kanada, Oesterreich Schweden, die Schweiz, Spanien, die Süc afrikanische Union und die USA. Da de Meldeschluß für die Filmfestspiele erst det 10. Mai ist, wird mit der Teilnahme nod anderer Länder gerechnet. Auch in diesen Jahr hat der Regierende Bürgermeister vo Berlin, Ernst Reuter, die Schirmherrschä übernommen. Zur Eröffnung der Festspiel wird der deutsche Bundesfilmpreis vel. liehen werden. David O. Selznicks Silbel, lorbeer für den besten deutschsprachige Film mit völkerverbindender Tendenz WI bei der Schlußfeier vergeben werden. Erstmalig soll in diesem Jahr den Filmen „die den Idealen der freiheitlich gesinnte Welt am meisten entsprechen“, eine beson- dere Anerkernung durch den Senat der Stadt Berlin verliehen werden. Wie in deln bisherigen Spielen wird außerdem durd eine Publikumsabstimmung festgestellt Wel den, welche Filme am besten gefallen habel Die Festspielvor führungen finden in 2e repräsentativen Uraufführungshäusern am Kurfürstendamm statt. Ihr Programm wird durch Diskussionen und Vorträge in- und ausländischer Persönlichkeiten über Film, und Fernsehprobleme, durch Vorführung“ bedeutender Klassischer Stummfilme, Ful, rungen in den Berliner Filmateliers. 0“ Freiluft-Aufführungen in der Waldbühn, und ein Sommerfest des Films mit Tanz un Varieté ergänzt. Zum Ausklang wird an 27. Juni ein Internationaler Filmball vel anstaltet. 5 ap. * 1 8a K Str 53 Nr. g — zeig kannt“ Irheber dg . Sechstag der Bunt stag Strg Kurt Kü at die Rx. its mit din z wel Stup. Sechstage die Fahre: Als Kurz Telegramm Fahrer ihn Rennen bereits he. uf dern-Runt. Heinz Mü. tten. Nag zer im Egle. ont(Frau Smits(ahh ister konnt Spitze vot seinen Koh. Weltklaß ano bene Wel Wichtsboxe Walcott g leraus ford Charles kommissle arles übe; önnen, ah Rex Lapp zisko meh Schluß mur O, Beretſe. in weitere „they neym „ Juni vergewicht für den 1 worden, v. ragen Witt us bereits h. hrieben ha. unterschrie⸗ Un ein. er Süd ver, gegen Wer. inen Monz 2. März bi. b 1 0, Elz. delativ steh hinter den 1 acht Al anknüpfen Meideriche ute gegen ner SV de p l Sp ter. Ergen spiel geg Sieg gegen wäre kühn Saarbrücken Vorspiel eine„Bank ckers Offen. die„Löwen“ n Abstieg 10. Lachen, Bes. eil sprechen Forspiel 10 Hei-Schnel 5 nund furt fürth rf hen — 1 erlin neldet aben iht rnationalen It, die von en werden Ad. Franß⸗ Israel, Its Oesterreich , die Süc A. Da del Je erst del ahme noc in diesen neister von nherrschaf Festspiel preis vek⸗ cks Silbel⸗ 18prachigen ndenz wird erden. den Filmen 1 gesinnten eine beson- Senat del Wie in den lem durch stellt wWel⸗ len haben, len in zwel Ausern 400 amm Wik ze in- un iber Film- Forführunt ume, Fü liers, wel Waldbühne t Tanz un Wird a mball vel dps MORGEN Seite 7 Nr. 82/ Donnerstag. 9. April 1953 — FILNM THEATER 3 Letzter: Tag: R. Prack, Vikt. Staal, Beppo Brem Wenn abends die eide traum EINES HEIIPEELNNZEN- MITTEL Vetkäbfe Ab morgen: Guterh. eichen. Schlafzimmer(stür. Frits van Dongen— Gisela Uhlen— C. Raddatz Jurme des Schweigens Heute letzter Tag! 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Ile Kann ien hit Hera 1 Sonja Ziemann, Hardy Krüger, Adrian Hoven u.a. relefon 3 21 48 13.00. 15.00, 17.00 19.00 u. 21.00 Uhr Schrank) zu verk. Adr. einzuseh. unt. Nr. Ax 889 im Verlag. Wein. Herd, neu, billigst abzugeb. Adr. einzus. unt. A 08091 1. Verl. 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Kalendervierteljahr 1953(Vierteljahreszahler) unter Abgabe einer Lohnsteueranmeldung fällig 10. April 1953 2. Umsatzsteuervorauszahlung für März 1953(Monatszahler) und für das 1. Kalendervierteljahr 1953(Vierteljahreszahler) unter Abgabe einer Voranmeldung fällig 10. April 1953 2. Abschluß und Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Steuer- bescheide. 4. Rentenbankgrundschuldzinsen: 1. Rate 1953 nach den zugestellten Be- scheiden fällig 1. April 1933 8. Kraftfahrzeugsteuer: Es wird darauf hingewiesen, daß die Steuer- karten vor Ablauf der Gültigkeitsdauer zu erneuern sind. 6. Investitionshilfe: Als 4. Rate ist der gesamte endgültige Aufbringungs- betrag abzüglich der bereits geleisteten drei Raten von je 23% des vorläufigen Aufbringungsbetrages zu leisten, oder 25% des vorläu- igen Aufbringungsbetraäges, wenn eine endgültige Aufbringungs- erklärung noch nicht vorliegt. Die Zahlung ist an die Industrie- Kreditbank A. G., Düsseldorf, oder an die von dieser nach 8 5 Abs. 1 Satz 2 JHG als Hilfstellen benannten Kreditinstitut zu leisten. Hier- bei sind Name bzw. Firma, Wohnort oder Sitz, zuständiges Finanz- amt und Steuernummer des Aufbringungspflichtigen anzugeben, fällig 21. April 1953 Elnzelmahnung erfolgt nicht. Rückstände werden unter Berechnung der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstreckungsverfahren eingezogen. St.-Nr. stets angeben. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung müssen ab dem Tage nach der Fälligkeit Säumniszuschläge erhoben werden. Briefe, die Schecke oder sonstige Zahlungsmittel enthalten, an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt senden. Die Finanzämter Mannheim, Schwetzingen. Weinheim. „Ubelkeit und Brechreiz verursachte mir der Gedanke an Essen. Appe- tit hatte ich überhaupt nicht. Seitdem ich aber Klosterfrau Melissengeist einnehme, sind meine nervösen Magenstörungen beseitigt!“ So schreibt Herr Josef Haueis, Nürnberg, Mulden- weg 12. 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Die Abrechnung der europäischen Zah- lungsunjon EZU) für März 19538 schließt mit einem Rechnungsüberschuß von 10,7 Mill. Dollar ab. Wie die Bank deutscher Länder mitteilt, wurde der Ueberschuß zur Hälfte durch Kreditgewährung der Bundesrepublik an die EZ U und durch etne Gold- bzw. Dol larzahlung seitens der EZ U an die Bundes- republik ausgeglichen. Seit Bestehen der EZU entwickelte sich der Zahlungsverkehr wie folgt: 5 Mill. 8- MIIl. DM minus) 356,7 1498 plus“) 43,3 182,86 plus 377,9 1587 plus 21.0 88 plus 3¹78 plus 10,7 44,94 441,20 1852,94 Skeptiker fragen sich, ob die Bäume des Juli/ Dezember 1950 Jamuar Dezember 1981 Januar Dezember 1952 + Januar 1953 Februar 1953 + März 1953 138 8 deutschen Aktiv- Ueberschusses in den Him- mel Wachsen können. Schließlich muß be- ichtigt werden, daß Westdeutschlands ) Zu Ungunsten Westdeutschlands Nu Gunsten Westdeutschlands ) Lon diesem Gesamtguthaben sind bisher ledig- nich 162,5 Mill. in Gold bzw. Dollar umgewan- delt worden. Exportfähigkeit in erheblichem Grade von dem Umfang der Importe abhängt. Am Rande bemerkt spielt auch die— im großen und ganzen nicht besonders kor- rekte Betrachtungsweise— einiger über- seeischer Kritiker eine Rolle. Es gibt näm- lich in den USA Leute— leider sind es Ziemlich maßgebliche Persönlichkeiten die da behaupten, Amerika befände sich ge- genüber Deutschland in der Lage eines, sei- nem Neffen Stipendium aussetzenden Onkels. Von der ersten ihm gewährten Studien- hilfe kaufe sich nämlich der Herr Neffe eine— goldene Uhr. Dieser deutliche Hinweis auf das— ver- lichen mit den amerikanischen Goldhorten, mehr als bescheidene— Anwachsen der deutschen Goldbestände war auch maßgeb- lich bei der Ausschaltung der Bundesrepu- blik aus dem Kreise der mit US-Hilfe be- dachten Länder. Nicht berücksichtigt wird dabei, daß es sich um die Folgewirkungen der Unterbrechung von Weltmarktverbin- dungen handelt. Mit anderen Worten gesagt, um einen„Zufalls“ und„Schein“ reichtum, der über die großen, der Bundesrepublik be- vorstehenden Belastungsproben(Auslands- schuldentilgung, Verteidigungsbeitrag usw.) nicht hinwegtäuschen kann. Tec Liberaler Devisen-Verkehr und Kompetenzschwierigkeiten Die mit dem Londoner Schuldenabkom- men, mit dem Israel-Vertrag usw. zusam- mienhängenden Devisenlasten(Transfer-Be- lastungen) werden unterschiedlich geschätzt. Der Bundesfinanzminister— er versteht 5 . es Sleichermaßen Aufwendungen größer zu sehen als sie de facto sind, wie er es ver- steht, zu erwartende Einnahmen zu baga- tellisieren— schätzt die Transferbelastung auf 19 Milliarden DM. Berufsoptimist Erhard sieht die Dinge anders und begnügt sich, eine Milliarde vor- Zuschätzen. Dien Hauptblock stellt für das Jahr 1953 vor allem der Schuldendienst auf Grund der sieben Londoner Abkommen, die kürzlich von der Bundesregierung verabschiedet wor- dien sind, dar. Hierzu kommt das Abkom- men mit der Schweiz— über die sogenannte Clearing- Milliarde. Allein dieser Block dürfte fast 600 Millionen DM betragen. Hierzu kommen Zahlungen für Oellieferun- gen an Israel(etwa 130 Millionen DW) und Sachlieferungen an Israel(200 Mill. DM). Hinsichtlich der Transferbelastung, die sich aus der Wiederaufnahme der Ueber- kragung von Erträgnissen aus direkten Ka- Ditalanlagen ergeben und aus Kapitalforde- rungen, die im Londoner Schuldenabkommen nicht geregelt wurden, sowie aus den an die Montanunjon zu leistenden Zahlungen be- steht die größte Meinungsverschiedenheit ischen Bundesfinanzminister und Bundes- tschaftsminister. Der Bundesfinanzmini- ter begründet jedoch seinen Pessimismus nicht nur mit diesem— seiner Meinung nach auch unmittelbar bevorstehenden sten, sondern damit, daß dieselben in den 3 n Jahren noch mehr ansteigen wer- en. Es werden nämlich fällig: 1. der volle Transfer von Erträgnissen dus direkten Kapitalanlagen, 2. Transfer aus in den Londoner Abkom- men nicht geregelten Kapitalanlagen, 3. aus in dem Londoner Abkommen nicht geregelten Kapitalforderungen(einschließlich er Sperrmarkguthaben und Sperrmark- anlagen), 0 5 4. die Transferregelung für Forderungen Aut Rückerstattung und Entschädigung nach dem Wiedergutmachungsgesetz. g Der tiefere Grund der Meinungsverschie- enheiten zwischen Erhard und Schäffer er- Belit wohl aus der Tatsache, daß eine inter- ministerielle Expertenkommission beauftragt einen Bericht darüber auszuarbeiten, wie Wiederherstellung der deutschen Devi- oheit die Liberalisierung der laufenden Zahlungen(im Kapitalverkehr) sich aus- Wirken würde. 5 e Kurz und gut: des Bundes erster Finanz- nister ist vorsorglich darauf bedacht, im amen der kommenden Devisenhoheit diese ompetenz für sich zu erobern. Oeffnen sich doch für den„Meister des Etats“ bei eser Gelegenheit ungeahnte Möglichkeiten ber Etatschwierigkeiten oder über Etat- lücken hin wegzukommen. Vielleicht gibt es Wieder ein Tauziehen, wie um die Banken- 5 tor Weltbankkredit-Hofinung bat Anleihe Jhlusionen Der Leiter der Weltbank-Studienmission, Mr. Cope, kehrt in diesen Tagen nach Washing⸗ zurück, während Benjamin B. King und Rao zunächst noch in Deutschland blei- Sffektenbörse 1 55 Mitgetellt von: g Rhein-Main Bank AG. in Mannheim, Mannheim 1 lebhaftem Geschäft Tendenz ch. Im Vordergrund standen immer noch Montanwerte und IG.-Farben, die weiter anzogen. bankaktien befestigt. Renten vernachlässigt, schluß etwas unsicher. 5 5 . 85 2785 2 Um. 1 Stellg. 7. 4. 8. 4. 30% 27¹⁰ 8 2 37 13⁴ 27 119 60 8⁵ A1 13³ 44 61 5 94 71 73% 24% 138 120. 197% 5⁴ — FE * * e Eichbaum- Werger 8 Union 292222 2 8 SS 15 2 . 1885 verhalten. ben, um weitere Informationen über Einzel- fragen zu sammeln. Sie beabsichtigen, kurze informatorische Besuche in München und Hamburg zu machen, um einen Einblick in die örtlichen Wirtschaftsverhältnisse zu gewinnen. Etwa Mittel April werden sich auch diese Mit- Slieder der Studienmission zwecks Auswertung des bis dahin gewonnenen Materials nach Washington zurückbegeben. Die Untersuchun- gen über die deutsche Wirtschaftslage werden in Kürze fortgesetzt werden. Kli.) Zur Frage eines Weltbankkredits Wird in regierungsamtlichen Kreisen betont, daß zwar eine Delegation seit mehreren Wochen die wirtschaftliche Lage der Bun- desrepublit untersucht. jedoch keinesfalls davon die Rede sein könne, daß ein Welt- bankkredit unmittelbar vor der Tür stehe, 80 positiv auch die Möglichkeiten von amt licher deutscher Seite hierzu beurteilt würde Im übrigen wird darauf hingewiesen. daß gerade das japanische Beispiel zeige, daß Übereilte Erwartungen nicht angebracht seien. Soweit Andeutungen über die deut- sche„Wunschliste“ vorliegen, dürkten die Elektrifizierungsprojekte der Bundesbahn An erster Stelle stehen. Es handelt sich vor allem um die Mittel zur Elektrifizierung der Strecke Remagen— Karlsruhe, Wäh- rend das südliche Stück von Karlsruhe bis Basel über die alten deutschen Vermögens- Werte in der Schweiz finanziert werden soll und auch für den örtlichen Teilabschnitt von Hamburg bis Remagen Bundesmittel und Beträge von Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen, übersteigt die Elektrifi- zierung des Mittelstücks bisher die deut- schen Finanzierungs möglichkeiten. Weiterhin wird für die deutsche Wunsch- liste die Exportindustrie genannt. Gegenüber einer solchen Finanzierung hat sich jedoch die Weltbank bisher stets sehr reserviert Die Schwierigkeit, die Weltbank an einem Kredit zugunsten der Rationali- sierung und des Ausbaus der deutschen Ex- portkapazität zu interessieren, liegt jedoch auch darin, daß ein solcher Kredit, da er Wahrscheinlich nicht der Bundesregierung direkt eingeräumt wird, verbürgt werden muß. Während für die Bundesbahn ohne Weiteres eine Bürgschaft des Bundes mög- lich ist, gestaltet sich eine Garantie für die Exportindustrie wesentlich schwieriger. Ge- Zebenenfalls könnte die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder die Industriekreditbank zwischengeschaltet werden. In diesem Zusammenhang weisen maß- Sebliche Regierungsstellen darauf hin, daß auch die Möglichkeit, statt einer Lasten- ausgleichsanleihe vorerst eine Exportanleihe aufzulegen und die erheblichen Gelder des Lastenausgleichs, die sich aus technischen Gründen vorübergehend angesammelt haben, Zunächst unverzüglich für gewisse Finan- Zierungszwecke einzusetzen, in der Oeffent- lichkeit überschätzt worden sind. Einfrieren ö der Kühlhaus wirtschaft (Hi.) Die Vorratshaltung der öffentlichen Hand hat nach der Auflösung der Einfuhr und Vorratsstellen-Lager nur noch geringen Um- fang, stellt das Bundesernährungsministe- rium fest. Nennenswerte neue Einlagerun- 5 gen an Fleisch, Butter und Eiern sind in ab- sehbarer Zeit nicht zu erwarten. Auch die privaten Einlagerungen seien wegen der Kapitalknappheit stark zurückgegangen. Ausländische Firmen würden durch die deutschen Devisen bestimmungen daran ge- hindert, Einlagerungen in deutschen Kühl- häusern vorzunehmen. Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung bei den Einlagerun- gen ist nach Ansicht des Bundesernährungs- ministeriums in der umsatzsteuerlichen Be- handlung zu schen. Es wird zur Zeit er wo- gen, die Umsatzsteuer für Kühlhauseier auf den im Ausland üblichen Satz von 1 v. H. herabzusetzen.„„ Durch den Rückgang der Einlagerungen der öfkentlichen und privaten Hand seien den Kühlhäusern erhebliche Einnahmen ver- lorengegangen, gleichzeitig sind die Un- kosten, wie das Bundesernährungsministe- rium betont, weiter gestiegen, so daß sich die Wirtschaftliche Lage verschlechtert hat. Bei Fortdauer der Entwicklung müsse damit ge- rechmet werden, daß eine Anzahl gewerb- licher Kühlhäuser in fnanzielle Schwierig- keiten gerate, die sie nicht aus eigener Kraft überwinden könnten. Da die Kühlhäuser durch Lagerung und Erhaltung wichtiger Lebensmittel eine gewisse öffentliche Funk- tion ausüben, wird zur Zeit geprüft, wie sie Vor einem weiteren wirtschaftlichen Nieder- gang bewahrt werden können. südbadische Flüchtlingsanslelung (LSW) Im Bereich der Industrie- und Handels- kammer Freiburg, zu dem die Landkreise Frei- burg, Emmendingen, Müllheim und Neustadt Zäh len, sind im Vergangenen Jahr 49 Flüchtlings- und verlagerte Betriebe mit über 700 Beschäftig- ten neu angesiedelt worden. Es handelt sich um 16 Betriebe der Textilindustrie, sechs der Hlek- troindustrie, je zwei der feinmechanische und der Nahrungsmittelindustrie und neun Betriebe aus sonstige Industrien. In früheren Jahren hbeuen Unternehmer meist aus dem 85 ahr kam n Anbauabsichten unterliegen Wandlung Nach den vom BEM durchgeführten Er- hebungen über die Anbauabsichten der land wirtschaftlichen Betriebe ist in diesem Jahre mit wesentlichen Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Infolge der ungünstigen Witterung sind im vergan- enen Herbst nicht die vorgesehenen Brot- getreideflächen bestellt worden. Mit Winter- Weizen wurden über 100 000 ha weniger be- baut als im Vorjahr. Nach den Erhebungen besteht weitgehend die Absicht, ausgleichs- Weise den Anbau von Sommerweizen auszu- Weiten, in Bayern etwa um ein Drittel, in Norddeutschland noch weit stärker, so daß möglicherweise im Bundesgebiet mit einer Verdoppelung der Sommerweizenfläche ge- rechnet werden muß. Da nach dem bisheri- gen Witterungsverlauf ins Gewicht fallende Auswinterungen auch in diesem Jahr kaum zu erwarten sind, kann immerhin bei ver- Wirtschaſtsförderung im marktwirtschaftlichen Bereich Rechnen mit Gegebenheiten, sorgfältiges Abwägen der Folgen Mit recht kalten Worten haben Westrick, Rust und auch Sprecher des Bundesfinanz- ministeriums den optimistischen Ueber- schwang des Bundestagsabgeordneten Dr. Preusker gedämpft. Das Wesentliche der gewissermahßen als regierungsamtlich anzu- sehenden— Erklärung lag nicht darin, daß damit auch das Bundeskabinett distatziert Werden sollte, sondern darin, daß eine scharfe Trennungslinie gezogen worden ist zwischen Förderungsprogramm (des Bundeswirtschaftsministers) und. Konjunhturspritzen- Vorschlag r. Preuskers) Beim nüchternem Beobachter weckt die Bezeichnung„Konjunkturspritze“ stets ein gewisses Grauen, weil es zu sehr an staat- lichen Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen erinnert. Aber auch„Förderprogramme“ sind ja staatliche Eingriffe in Bereiche, die — nach einhelliger Meinung aller Markt- Wirtschaftler— ungeschoren bleiben sollen und dann auch keinerlei staatlicher Hilfe mehr bedürfen. Im Gegensatz hierzu be- haupten die Anhänger einer eentral- verwaltungs wirtschaftlichen“ Ordnung, die Wirtschaft könne sich nicht selbst überlas- sen bleiben, sondern müsse gelenkt und ge- leitet werden, um durch Scylla und Charybdis)(lies Lohn-Preisspirale, fall weise Weite der Bedarfsdeckung und Enge der Produktivität oder umgekehrt) heil hindurch zu gelangen. Ist Erhard ein Marktwirtschaftler? Diese Frage wird allen Ernstes wiederholt in Kreisen gestellt, in denen dogmatischer Freiheitsfanatismus jede Synthese aus- Schließt zwischen möglichst viel Frei- heit und mögliehst wenig Plan. Des- weger ausschließt, weil Unvereinbarkeit vori Freiheit und Plan schlechthin behaup- tet wird. 5 JFFFFCCVF Nun Erhard ist vor allem Minister, also ein Mann, der mit Realitäten zu rechnen hat, mit Gegebenheiten über die man zwar in Wunschträumen sich hinwegheben kann, nücht aber in der kalten nüchternen Alltags- praxis. Als solcher Praktiker muß er den auf die Wirtschaft direkt oder indirekt aus- geübten— sich als zentralverwaltungswirt- schaftliche Folge dartuenden— Zwang be- rücksichtigen. Ein Zwang, der vom— mit Import und Preisreglementierungen noch heftig operierenden— Ausland ebenso aus- geht, wie vom Bundesfinanzministerium. Demgemäß kann er— immer darauf aus- gehend, daß es möglichst wenigsein soll— nicht auf plan wirtschaftliche Mittel verzichten. 0 Das Investitionsprogramm der Bundes- regierung für die gewerbliche Wirtschaft hat deswegen ein Volumen von rund 800 Mil- lionen DM. Hauptziel ist Sicherung der Be- schäftigung, ohne expansiver Kreditpolitik. Es muß nämlich dafür gesorgt werden, daß die erheblichen Gelder aus dem Lastenausgleichsfond, die aus technischen Gründen noch nicht an die empfangsberechtigten Flüchtlinge gelangten jetzt in Bewegung gesetzt würden. 8 5 Das hört sich bereits ganz anders an, als Dr. Preuskers nicht unklugen, aber doch 2 weitgehenden Finamierungspläne durch Exportanleihen usw. 5 Die Dementierung, die Dr. Viktor Ema- nue] Preusker in die Osterferien heim- nehmen mußte, verdankt er lediglich dem aux pas, daß er vor lauter Prang zur Frei- heit darauf vergaß, daß jeder vorzeiti- gen Geldausweitung mit Zwangsmittel ent Segengewirkt werden muß, um nicht das so- Zale und wirtschaftliche Gefüge zu stören. Geldausweitung ist von der Wertschöpfung abhängig, muß Arm in Arm mit ihr von- ) Charybdis, in Homers„Odyssee“ ein Mees Schlund mit Ebbe. Flut und Wirbelwind. Gegen- Uber das Ungeheuer Seylla... * 8 Kredit-Garantiegemeinschaft des Handwerks WD) Der deutsche Handwerksrat beschloß am 8. April in München die Einrichtung von Kredit- Garantiegemeinschaften für das Handwerk in den einzelnen Bundesländern, die dem Handwerk die Aufnahme von Bankkrediten zur Auftragsfinan- zierung oder zur technischen Ausrüstung ermög- Uchen sollen. Der Kreditbedarf des deutschen Handwerks wird auf drei Milliarden DM ge. schätzt. Zunächst ist am ein Bürgschaftsvolumen von 50 Mill. Df gedacht. 5 5 Us-Ostembargo zu Japans Freude 8 8 (o) Alle langlebigen Waren aus der S0. Sowetsektor von Berlin, die nach dem 4. Juni in die Vereinigten Staaten eingeführt werden, missen nach den neussten Zollvorschriften der Us A-Regierung entsprechend gekennzeichnet sein. Betroffen werden davon u. a. Kameras und Optische Geräte. In Kreisen des amerikanischen Fachhandels wird angenommen, daß in erster —— Japan von dieser Maßnahme profitieren Deutsche Kraftverkehrsgesellschaften inter- national anerkannt (VWD) Das bel Kriegsende erloschene Garan- tleabkommen über die internationale Anerken- nung der bei deutschen Gesellschaften abgeschlos- senen Kraftverkehrsversicherungen ist wieder in Kraft getreten, Nach Angabe der ApAcC-Grenz- stelle Kupfermünle bei Flensburg gilt das Ab- kommen zunächst für Dänemark, Schweden, Bel- len, Finnland, Großbritannien und die Schweiz. Ein Abschluß mit Norwegen und Trland s0l11 bevorstehen, während die entsprechenden Ver- handlungen mit Frankreich, Luxemburg, Gxle- chenland und den Niederlanden noch andauern. om 1. AprII ist der Höchstbetrag en von Büchern, Zeitschriften und erkehr pro sendung 9 1 worden eichzeitig wurde Wietischen Besatzungszone Deutschlands und dem ringerter Weizenfläche und bei Ausdehnung des Winterroggenanbaus für das Bundes- gebiet eine etwa gleich große Brotgetreide- anbaufläche wie 1952 angenommen werden. Bei Futtergetreide wird mit einem Rück- Salig der Haferfläche um mindestens 50 000 Hektar zu rechnen sein. Andererseits wird der Anbau des vielseitiger verwertbarer Sommermenggetreides eine weitere Ver- stärkung erfahren. Der Sommergersten- anbau, dessen Schwergewicht in Süddeutsch- land liegt, wird in diesem Jahr auch in Norddeutschland relativ erheblich erweitert Werden. Bei Zuckerrüben wird nach den Anbau- absichten etwa mit der Vorjahrsfläche zu rechmen sein, möglicherweise wird aber die im Februar verkündete Preisregelung noch in manchen Betrieben zu anderen Disposi- tionen führen. Der Anbau von Sommer- ölfrüchten dürfte bis auf einige nord- deutsche Gebiete hinter dem Ausmaß von 1952 zurückbleiben. J M. K. statten gehen. Deswegen erinnerten wir als der Preusker-Plan und seine angebliche Bil- ligung durch das Kabinett bekannt wur- den daran, daß die richtige Tat auch den richtigen Zeitpunkt erfordere.(Siehe„MM“ vom 28. März.) Der Verzagten, die es stets besser haben tet, ist immer Ueberfluß. Ebenso besteht kein Mangel an jenen Rufern, die da schreien:„Das gegenwärtige Stoßgeschäft kann nicht anhalten, es müsse Vorsorge getroffen werden für durch ungünstigere Absatzlage gekennzeichnete Zeitläufte. Während die erste Gruppe die sich aus dem Wiederaufbau ergebende Situation V6Iläig verkennt, verfallen die Schreier Nr. 2 nur einem Irrtum. Nämlich dem Glauben daran, daß Stoßgeschäfte immer anhalten müßten. Das gibt es aber nicht. Die Unerfreulichkeit des Stoßgeschäftes be- steht eben in dem Druck auf den Markt, der wegen von ihm ausgehenden Ueber- raschungswirkungen das wirtschaftliche Ge- schehen beunruhigt. Unruhe kann jedoch nie wirtschaftlichen Wachstum fördern, sondern wirkt erheblich stärker verzögernd, wie der zentralverwal- tungs wirtschaftliche Eingriff. Vergleichbar sind diese Folgewirkungen mit Liner holprigen Straße, deren Frostaufbrüche den Fahrer nötigen, die Geschwindigkeit unter Um. ständen bis zum„Kriechgang— zu drosseln. Hingegen läßt sich das Zentralverwaltungswirt- schafts-System Vergleichen mit einem Straßen- bauer, der den Weg völlig einebnet und poliert. Dieser Wes muß dann— zwecks Vermeidung der Rutschgefahr— verlangsamt— bis zum Kriech- Sang mitunter— befahren werden. 2 Vor allem tut es not— und Dr. Preusker trug auf der letzten Pressekonferenz, die er Veranstaltete. dieser Ansicht weitgehend Rechnung— die Stockungen des Kredit- marktes zu überwinden um für einen flüs- sigen Geldumlauf zu sorgen. nämlich der Tatsache, daß die öffentlichen Guthaben rapide anwachsen(u. à, nicht ab- berufene Besatzungskosten rund 1200 MiII. 5 1 2 f Besatzungskosten-Rechnung ohne Besatzungs-Hartnäckig⸗ dei se ma cht (U) Die Alliierten wollen ihre Besat- zungskosten für das am 31. März abgelau- kene Rechnungsjahr noch in voller Höhe, nämlich durchschnittlich 600 Millionen DL im Monat verbrauchen. Wie ein alliierter Sprecher am Mittwoch bestätigte, sollen die auf dem Konto Besatzungskosten“ hei der Bank deutscher Länder angesammelten Be- träge von mehr als einer Milliarde DM noch nachträglich in voller Höhe von den alliier- ten Stellen— vor allem für den Unterhalt der alliierten Streitkräfte in Deutschland in Anspruch genommen werden. Damit sind die Hoffnungen deutscher Wirtschaftssach verständiger, insbesondere des FDP-Bundestagsabgeordneten Viktor- Emanuel Preusker, diese Mittel möglicher- weise für eine Konjunkturspritze“ für die Westdeutsche Wirtschaft freizubekommen, zunichte gemacht worden. Im Bundeswirt- schaftsministerium wird jedoch erklärt, daß es auch genüge, wenn die Mittel von den Allfierten jetzt verbraucht sowie Aufträge an dlie deutsche Wirtschaft vergeben würden. Die eine Milliarde DM bleibe auch damit nicht mehr ohne wirtschaftlichen Effekt auf der Bank liegen. N Die Verhandlungen über die Höhe der Besatzungskosten von 1. April an zwischen dem Bundesfinanzministerium und der alli. jerten Hochkommission sind noch nicht ab- geschlossen, Es werde jedoch mit ziemlicher Sicherheit bei 600 Millionen DM monatlich als Höchstgrenze bleiben, wurde von alliier- ter Seite erklärt. g i KURZ NAcHRICHTEN Bezus von Zeitungen und Zeitschriften im Abonnement sowie die Einfuhr von Atlanten, Karten und anderen kartographischen Erzeugnis- sen über nicht-deutsche Gebiete zugelassen. Europäische Strom-Elektr. Solidarität en) Der Kuropische Wirtschaftsrat(OEECO) hat den Austsusch elektrischer Energie zwischen Oesterreich, Belgien, Frankreich, der Bundes- republik, Italien, Luxemburg, Holland und der Schweiz genehmigt. Danach kann jedes dieser Fander vom 2. April an im Bedarfsfall von den Übrigen Ländern Strom anfordern, Hamburger Uperseetag diesmal recht teierlieh WD) Der vom Ub Angesichts Handelsorganisationen und einiger Donnerstag, 9. April 1953 Ei, ei, die Legeleistung der deutschen Hühner ele nicht aus 1 (VoD) Die Eiererzeugung im B gebiet ist 1952 gegenüber dem Vorst poche rund sieben Prozent auf 5,46 Mil leich Stück gestiegen(im Voriahr 5.09 Millau H wie das Bundesernährungs ministerium; umstöf teilt. Der Hennenbestand hat sich Wanke. richtsjahr dagegen nur um 1.8 Proze 48,3 Millionen Stück erhöht, 80 da Steigerung der Legeleistung eingetret Die Vermehrung des Hennenbestan genüber den letzten Vorkriegsjahte 4 Prozent entspricht trotz Höherer leistung allerdings nicht der Sleichzeh er zu Bevölkerungszunahme um über 21 Piu geführt 1952 wurde 1.61 Milliarden Eier e reiche kührt(1,65 Milliarden im Vorjahr), Del mi kuhranteil sank infolge der gestiegen landserzeugung von 30 Prozent 1950 diger als 23 Prozent. 5 dern, die v verlore Lesern serie Pour⸗ nen 5 DM; Lastenausgleichsfond rund 750 Mil usw.) gilt es Vorkehrungen zu treffeg diese Beträge nicht eine neuerliche Stoß wirkung auslösen sobald sie auf den Markt gestreut. Mag sein, daß die— durch ungün Wätterungslage verstärkte Vermehrung Arbeitslosigkeit einige Gemüter Kop gemacht hat. Möglich auch, daß die ben tigte Forderung nach Auflösung der horte, die sich im Besitze der öffeufd Hand befinden, einen falschen Zungen auslöste.. l .— Wie rasch der Bundesausgleichsfond abge men hat, zeigt der letzte Kassenbestand, Ende März nur noch 421 Millionen DRI 1% ausgleichsmittel vorhanden waren, während“ Bestand Anfang März noch 750 Millionen D trug. Es wird damit gerechnet, daß in den g sten Tagen die Mittel noch stärker abgen werden, da anscheinend die größten Schwe keiten hinsichtlich der Organisation in den“ dern nunmehr behoben sind. Bis Ende Mä in den ersten sieben Monaten des Lastenausme rund eine Milliarde DM an die Geschädigten zahlt worden, während ursprünglich Harden DM vorgesehen Waren, so daß no 400 Millionen DM nachträglich ausgezahlt wel müssen. 5 5 Demnächst wird sich auch die Erhöh der Bezüge im öffentlichen Dienst Wirken, womit neue Kaufkraft auf Markt gelangt. Dieses Auftauchen von n. Absatzchancen ist in gleichem Maße erit lich wie gefährlich. 5 Sekährlich ist dieser Kaufkraftsto Allem angesichts der mitunter recht uni sichtlichen Entwicklungen von Handels nen. Nicht nur zu Verteidigungszyw sondern auch um in einer Art Bestand nahme das Handelsspannenproblem nach gegenwärtigen Sachlage zu klären, einer Gemeinschaftsarbeit der inter- schaftlicher Institute eine Untersuchung“ ser Frage durchgeführt, Jüngst hat auch das Bundeskabinett— Anstoß! gab die„Kohlkopfangelegenheit“- dieser Frage befaßt.„ Nur scheinbar handelt es sich Abgleiten von der eigentlichen Probleme die da„Förderungsprogramm“ heißt, auch dieser Gesichtspunkt erwähnt wird, Wirklichkeit hängen alle diese Kom erig zusammen. Es wird keiner„Konjung spritze“ Erfolg beschieden sein. die un gemäß neue Stoßgeschäfte auslöst, 80 jedoch Stockungen zu beseitigen sin sich aus der fiskalischen Despotie ergl muß auch hier behutsam vorgegangen den um nicht unerwünschte Schockwy gen auszulösen. Im Endeffekt hält. w nachstehender Meldung des deutschen strieinstitutes hervorgeht, der Bundesfn minister alle Fäden in der Hand. a „Die Steueremnahmen von Bund und Länd Sind von 20,94 Md. DM im Jahre 1951 auf 26,6 Dx, also um 5,22 Md. DM oder 25% im Jahre Sestiegen. Die Einkommen- und Körpersch steuer wies die größte Steigerung auf, na 45,9%, es folgt die Lohnsteuer mit einer&. 5 gerung von 30,5%, die Umsatzsteuer mit 2200, die Zölle und Verprauchssteuern mit 6,3% die Hälfte der Mehreinnahmen an Steuern 2 im vergangenen Jahr den Ländern zugute, rend die e e die die stärkste Steiger tendenz haben, dem Bund obliegen, Die erh Einnahmen des Fiskus gehen auf den Anstieg Sozlalprodukts in den Jahren 1931 und 1952 ur Fast zwei Drittel der vermutlichen Steigerung Nettosozlalprodukts zu Marktpreisen von 1051 1952 mußten an die Steuer, einschließl. Gemeindesteuern, abgeführt Werten Woraus hervorgeht, wie(frei nach 8 ler)„gefährlich es ist, den Leu zu We der mit verderblich fiskalischem Zub lustvoll die Wirtschaft mit Haut und Han auffräßze. Ist doch— ökonomisch gesehen der„schrecklichste der Schrecken“ der A glaube, daß Hilfe des Staates a s UsA Einheitsgewerkschaf (P). Die großen amerikanischen Gef schaftsbünde„AFL“ und„CIO“ untern men am Dienstag einen neuen Versuch“ Grundlagen für einen Zusammenschluß finden. Die Vorstände beider Gee schaften unter Führung von George M (AFT) und Walter Reuther(CIO) treten zu den ersten„Friedensverhandlungen““s nahezu drei Jahren zusammen. Fünf ar ö liche Versuche sind seit 1937 schon fehl schlagen. 0 N 5 Sopwrohl Meany als auch Reuther 20 sich sehr optimistisch hinsichtlich der 1d a sationen bestehenden Meinungsverschies stehen. Wie Dr. Linde- mann vom Uberseeclub am 7. April in Hamburg mitteilte, hat Bundeskanzler Dr. Adenauer seine Teimahme zugesagt. An der kestlichen Abend- Veranstaltung wird auch Bundestagspräsident Dr. Ehlers teilnehmen. Neben den zuständigen Bun- des- und Landesministerien und den Seehafen- Städten werden auch der Außenhandelsbeirat, die Exportausschüsse, die Industrieverbände und die Handelskammern vertreten sein 5 Der Operseetag findet alljährlich am 7. Mai statt, da dieser Tag als Geburtstag des Hambur- ger Hafens gilt.. 5 Marktberichte 1. om e ri! 8 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt „D) Bei sehr guter Anfuhr zufriedenstellen- der Absatz. Preise für Rlabarber und Radieschen immer noch nachgebend. Zu nachstehenden Prei- sen wurden gehandelt: Spargel 1 200, d U dto. III 120, dto. IV 30; Kopfsalat 40. 3 6085; Spinat 1416. uch 2734 Petersilie 3. heiten. Sie glauben, daß es möglich wird, CIO und AF, unter einem Dach 5 vereinigen. Die so entstehende machte Arbeitnehmerorganisation würde rund ins Millionen Mitglieder zählen. 1 5 Demgegenüber sind maßgebende Werkschaftskreise beider Organisationen privaten Gesprächen nicht so sehr u, zeugt“ davon, daß ein Zusammenschlud, Kürze zustandekommt. Seit dem Beginn ersten Vorverhandlungen für eine 0 vor einigen Monaten seien von beide ten schon wieder erhebliche Bedenken . . Nr. 82/ Donnerstag, 9. April 1953 — 1 MORGEN Seite 9 — 19330 — Notizen über Bücher istung ler ele Hans Hartmann: Schöpfer des neuen Welt- pildes. Große Physiker unserer Zeit.(Athe- näum Verlag— Bonn.) In der Geschichte des menschlichen Geistes gibt es kaum eine m Vori Epoche, in der Wissenschaft und Forschung 5.46 ale gleich revolutionäre und revolutionierende 5 Mil Erkenntnisse gefunden haben wie in der ersten „09 Millag Hälfte unseres Jahrhunderts. Vordem als un- nisterlum umstößlich erkannte Tatsachen gerieten ins t sich im Wanken und wurden durch neue Forschungs- 8 Prozen ergebnisse überholt. Der völlige Wandel un- 1 dad geres Weltbildes durch die Erkenntnisse der eingetret physikalischen Wissenschaft hat von der Ent- abestan 0 deckung der Röntgenstrahlen bis zum Gelingen 125 dez der Kernspaltung tief und noch unabsehbar jegsſahren in unser Dasein eingewirkt. Es ist nicht leicht. Höherer h einem Nichtfachmann den Weg der Forschung. gleiche der zu den umwälzend neuen Erkenntnissen er 21 Pig geführt hat, verständlich zu machen. Zahl- en Eier Jahr), Der! reiche Bücher der letzten Jahre haben sich. mit unterschiedlichem Erfolg, darum bemüht; zestiegene nicht immer gelang es, die oft überaus kom- t 1950 a plizierten Vorgange. fur die der Forscher 1900 aut; seine eigene Terminologie besitzt, so zu schil- ch im B dern, daß bei der notwendigen Vereinfachung die wis senschaftliche Zuverlässigkeit nicht verlorenging. Hans Hartmann— er ist den Lesern unseres Blattes durch seine Artikel- weniger abstrakten Darstellung der Probleme und Forschungsergebnisse ist sein Anliegen, sondern spannend geschriebene Lebensbilder der großen Physiker. Die vielfältigen Fragen der Forschung, das unermüdliche Bemühen der Wissenschaft, Stufe um Stufe in die Ge- heimnisse der Natur einzudringen und die Gesetze ihres Aufbaus zu ergründen, werden dabei deutlich in ihrem Zusammenhang mit den oft erregend wechselvollen Lebensschick- alen der verschiedenen Physiker. Eine stolze Reihe von Namen, die längst in die Annalen der Wissenschaft wie der Nobelpreisträger eingegangen sind, zieht an uns vorüber: von Wilhelm Conrad Röntgen, den Curies und Marconi. den„Entdeckern neuer physika- lischer Wirklichkeiten“, zu den großen Theo- retikern Max Planck und Einstein, die die experimentell gefundenen Tatsachen gedeutet und das moderne physikalische Weltbild ge- schaffen haben. Nach dieser ersten Generation der großen Forscher um die Jahrhundert- wende stehen in einer zweiten Folge, die wie- derum die Entdecker, die hervorragenden Be- herrscher des Experiments eröffnen, Ruther- ford, Max von Laue, Otto Hahn, Lise Meit- ner denen dann ein Niels Bohr, Werner Heisenberg und Louis de Broglie u. a. in sich nie in trockene Abstraktionen: sie bleibt immer sachlich, klar lebendig und zwingt den Leser zum eigenen Mitdenken. Wer sich die- ser Mühe nicht entzieht. sieht sich am Ende an Wissen und Erkenntnis reich belohnt und gewinnt eine deutliche Vorstellung von der ungeheuren Umwälzung, die in wenigen Jahr- zehnten unser wissenschaftliches Weltbild durch die Physik erfahren hat. SW. Eberhard Lutze:„Veit Stoss“(Deutscher Kunstverlag, Berlin). Dieses in der Reihe „Deutsche Lande— Deutsche Kunst“ als dritte Auflage jetzt wieder erschienene Buch bietet, mit Lebensabriß sowie mit historischen und kunstwissenschaftlichen Texten versehen, 72 ausgezeichnete Fotos von und aus den Haupt- werken des in Nürnberg geborenen und dort auch gestorbenen Bildhauers Veit Stoss dar: den Hochaltar der Krakauer Marienkirche, Arbeiten in den Kirchen Gnesens und Nürn- bergs(St. Sebaldus und St. Lorenz), im Dom zu Bamberg, in Florenz und— neben anderen — in Münsterstadt. Z- Wilhelm Busch:„Ein Skizzenbuch“(R. Piper & Co. Verlag, München). Das Reiz- und Wert- volle dieses prächtigen Büchleins ist, daß es nicht eine beliebige Sammlung von Zeichnun- gen gibt, sondern die originalgetreue Wieder- gabe eines Skizzenbuches von Wilhelm Busch darstellt. Da sieht man sich nun gleichsam dem Alltag eines Künstlers gegenüber, dem, was Blatt skizziert, ein Baum aber auch., oder eine kleine Landschaftsstudie. Und man er- lebt dabei wieder einmal in beglückender Weise, ein wie feiner und sensibler Zeichner Wilhelm Busch gewesen ist, wie er Mensch und Tier mit gütigem Herzen sich nahte. z- Goldmanns Kriminal- Romane(Wilhelm Goldmann Verlag, München). Dreimal Agathe Christie(„Tod in den Wolken“,„Alibi“,„Mord auf dem Golfplatz“) und ihr Held, der belgische Privatdetektiv Hercule Poirot„mit den grauen Gehirnzellen“; viermal Edgar Wallace(„Bei den drei Eichen“. Die Bande des Schreckens“, „Die blaue Hand“,„Der Frosch mit der Maske“), unerreicht in der atemberaubenden Häufung grausigster Verbrechen; zweimal Louis Weinert-Wilton(„Die Panther“ und„Die weiße Spinne“), ein Deutscher, der mit Erfolg den Fußspuren von Wallace folgt; und schließ- lich einzelne Bändchen von Hans Hoerning, Mignon G. Eberhart, Seamark, J. S. Fletcher. Ellery Queen, Herbert Adams und Thomas Muir(mit dem ausgezeichneten Roman„Die Antaras schweigt“)— so fügt sich in der Reihe von Wilhelm Goldmanns„Taschen-Krimi“ und „Goldmanns Kriminal-Romanen“ Steinchen um Steinchen zum Bild einer Literaturgattung zusammen, zu der man sich getrost bekennen darf. Denn da wird. mit gewinnender Ehr- lichkeit, natürlich aber auch mit qualitativen zeugen, scheinbar hoffnungslos verknäulte Fäden mit logischer Präzision zu entwirren und den Leser entweder zu eigenem Nach- und Mitdenken(zur Aufspürung des Täters“) zu veranlassen oder aber ihm bis zuletzt zu ver- heimlichen, wie ein solcher Fall sich wohl lösen mag.„Es ist unmöglich, von Wallace nicht gefesselt zu werden“, ist einer der be- karntesten Werbesprüche; für wahr, das gilt mehr oder minder für die ganze Gattung. —2— Horst Köhler: Das praktische Gartenbuch (C. Bertelsmann Verlag). Als erster willkom- mener Frühlingsgruß wurde uns das prak- tische Taschenbuch von Horst Köhler auf den Schreibtisch geweht. Und es ist wirklich ein praktisches Buch sowohl was Textanordnung wie was Bilder und Ausstattung betrifft. Es ist dem Autor wohl zu glauben. wenn er in Sei- nem kurzen Vorwort versichert. daß er die wenigste Zeit seines Lebens im Zimmer saß. Die Liebe zur Natur und Landschaft spricht aus jeder Seite dieses Nachschlagewerks, an dem Anfänger wie erfahrener Gartenfreund seine Freude haben werden. Wohlassortiert. wie es sich gehört, folgen sich kapitalweise die Instruktionen über Boden,. Pflanzen und Gartengestaltung, beginnend mit einer allge- meinen Unterweisung über Grundstück, Größe und Form und endend mit einem Arbeits- kalender, den man sich allerdings auch lieber serie Über die Träger der Friedensklasse des genialen Konzeptionen die Deutung der ex- ihn im Augenblice bewegte und zum Fest- Unterschieden, eine Kunst betrieben, die ja in Tabellenform gewünscht hätte: Man hat „Pour-le-merite bekannt— geht einen eige- Perimentell erarbeiteten Forschungsergebnisse halten reizte— Kinderköpfen und gestalten, wohl irgendwie ann Anfang allen Bücherlesens den Eindruck: Es ist in dieser kleinen Garten- nen Weg: nicht der Versuch einer mehr oder folgen lassen. Hartmanns Darstellung verliert alten Leuten. oft drei- oder viermal auf einem steht: die Kunst nämlich. Spannuns zu er- zy klopädie nichts vergessen worden. K. A. d 750 Mil u treffen rliche 2 168sen, 0 streut wei. 0 15 r lieber Schwager und Onkel 5 r 85 f Heri Auch Abendstunde ter 22 hat Gold im Munde 1 Paul Wöhl * Dran un e me Otto Herrman. ing der 5 4 E II wenn es abends Birkel 7 Hohnchen · GOlD· Eier- er öfen Fabrikdirektor i. R. nudeln gibt. Dieses neue Spitzenerzeugnis 5 be- N 80 4 3 5 1 5 i. 5 sonders hohem Eigeholt ist durch öberrogenden 4 Zungensd ist heute nach kurzer Krankheit sanft entschlafen. Mein geliebter und immer um mich besorgter 8 00 8 Sie n — U Neckargemünd, den 7. April 1953 Mann, unser noch einziger Sohn wurde uns GOld sind kernig, im Biß“, ous ersthlos- isfond abgen bestand, v0 ven DM Lag u, während illionen DA aß in den irker abgen Bten Schpe on in den Ende März) Lastenausgi veschädigten iglich 5 daß noch n sgezahlt vel Schützenhausstraße 81 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anita Wolf Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 10. April, 14.00 Uhr, in der Kapelle des Bergfried- hofs Heidelberg statt. durch den unerbittlichen Tod im Alter von 47 Jahren plötzlich entrissen. Mannheim, Friedrich-Ebert-Straße 49 In tiefem Leid: Anny Herrmann Paul und Maria Herrmann (Eltern) sigen Naturprodukten hergestellt ond doher so bekömmlich. geliebt, gelobt als leibgericht Kraftftoht zeuge U b 3 5 7 Hönuenkx: Gl die Erhöht ö Dienst Wir betten den Verstorbenen zur letzten Ruhe am i 3 N Mein lieber treu bensgefährte 8 ebe 2. Freitag, dem 10. April 1933, um 13.30 Uhr im Mann- Gebr. Kombi-Wagen, Fiat, sehr gu- i N t 25 5 1 d 3 F333 hei K Hauptfri 2508 5 5 SHra- Motorroller ter Zustand zu kaufen gesucht. ꝛen Von nel Wiegervater, Pu un ruder,. ener Hauptes 8 150, 175 und 200 cem Illo- Motor Angeb. u. Nr. P 03046 an d. Verl. —— or ralüberholt, b vollkommen deutsches Erzeugnis. N 2 Ant. 98110 1 415 1 Musikdirektor Alfred Blauth, J 7. 24-25, N 1. 25. Telefon 3 23 66. craftstoß 0 0 recht uni Vw 5, Olymp., DRK wW˖ 170*. 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Gesang in otro nen Were den Haus- N 2 i 3 f bewohnern u. allen denen, die 1 7 7 mmmheimer tschailf Verstorbenen das letate 9 2 42 MGRN YEN 1 8 Bestattungen in Mannheim Ae 8 0 eleit gaben. f f den Gen H 1. 14. Am NMorktpletr Anzeigen-Ab teilung 0 i 8 8 9. April 1953 Donnerstag, 9. April 1953 Versuch, Böckstraße 5 3 350 cem, menschlüd 55 Haupttriedhof z Horex-Regina 2 un een, zugt wel ein li. usorgender Vater. Mantel, Elisabetha, Seckenheimer Hauptstraße 51. 10.00 zu k. Mhrn., Augusta Anlage 31, ler 9115 Mein lieber Mann, unser treusorg Hinterbliebenen: Scheuermann, Hugo, Pfalzplatz 17 8 31025 H. Judt od. Hausmeister. 1 1 f. und Grohbvater, Herr* Katharina Boehm Weber, Berta, Riedfeldstrage 2322 2 11.30 opEL F i in gut. Zust., verst. u. 8 auen 8. 5 5 5 Familie Friedrich Boenm Gelsert, Belkar, f,%% 41 vers., zu 5 Tel.* 5 Nicht mit a e— 8 ium 2-Rad-Anhänger f. 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April 1953 Neue Theoterstücke am Broadway New Vork entdeckt nebe und wundert sich über seine alten Autoren Neben Tennessee Williams, Arthur Mil- erstehen läßt. Damals, wie heute, will Mil- jer und William Saroyan hat das amerika- ler mit beschwörender Bitterkeit sagen, wird nische Theater jetzt eine neue starke Be- man Unschuldige solange hinrichten, als die Sabung gewonnen, den jungen William Inge, Scheinheiligkeit der Mächtigen nicht der dessen„Picnic“ eben mit eindringlicher Wir- Reinheit der einfachen Menschen gewichen kung im Music Box- Theater herauskam. ist. Aber die symbolhafte Dramatisierung Hier ist ein Realist der menschlichen Seele, einer Massenhysterie wirkt nicht völlig über- Sin Poet der Sehnsüchte und doch ein Tech- zeugend, weil Miller zu sehr an Gescheh- niker des modernen Theaters dabei, subtile nisse unserer Tage, die doch anders sind, an- Schattierungen des Eros unserer Tage ohne spielt.„The Crucible“ Die Feuerprobe) ist Srell-tragische Akzente aber mit psycholo- aber der stärkste Gewinn der Spielzeit. Sischer Tiefenwirkung vor uns hinzustellen. Auch von Tennessee Williams, dessen Vor zwei Jahren gab Inge in„Come back, Schauspiele„Endstation Sehnsucht“ und Üttle Sheba“ ein oft ergreifendes Bild der„Die tätowierte Rose“ in Deutschland Auf- Verlassenheit und des Wiederfindens zweier schen erregten, ist ein neues Stück gespielt Alternder Eheleute, die sich mit Ketten an- worden:„Camino Real“. eine symbolistisch- Einander gebunden slauben, bis sie einen existentialistische Denksportaufgabe, die bei neuen Weg zueinander finden. Diesmal ist der New Vorker Presse recht gemischte Ge- sein Ausblick viel breiter. Fühle hervorrief. Williams selbst sagt von Auch„Pienic“ spielt aber unter einfachen diesem Stück:„Es war mein Wunsch, mei- Menschen, auf einem freien Platz zwischen ner Zuhörerschaft mein eigenes Gefühl von Zwel Vorstadthäuschen. Da sind fünf junge etwas Wildem und Unbegrenztem zu geben, und ältere Frauen, die sich alle nach einem das wie Wasser in den Gebirgen dahinströmt Mann und nach der Ehe sehnen, und drei oder wie Wolken ist, die sich ständig in Männer, darunter einer, der prahlerisch, einem Sturm verändern, oder von Vorgän- muskelstark, animalisch plötzlich auftaucht sen, die sich unaufhörlich auflösen und um- und nach vierundzwanzig Stunden wieder formen wie die Bilder eines Traumes.“— davongeht, nachdem er den Alltag aller„Camino Real“ ist der Schauplatz dieses Frauen verwirrt hat. Wenn das„Picnic“ vor- Traumgeschehens in sechzehn Szenen, in Dei ist, folgt ihm ein schönes, aber dummes denen dem jungen Amerikaner Kilroy die Mädchen in eine sehr ungewisse Zukunft, Welt begegnet mit Abenteurern und Lieben- die anderen bleiben etwas traurig zurück. den, Wahrsagern und Dichtern, Geschäfte- Und so rollt in bald melancholischen, bald machern und Betrügern. und dem Tode. heiteren Szenen ein Stück echten Lebens vor- Trotz aller Zweifel gab es großen Beifall. bei. William Inge ist kein ganz großer Dra- John van Druten, der Autor so vieler matiker, dazu fehlt ihm der Atem, kein Er- amüsanter Komödien, kommt diesmal ernst- neuerer, aber ein menschlich gefühlvoller haft, wenn er in„Ive got Sixpence“ von Dichter, der seine Charaktere liebt und sie einem jungen Mädchen erzählt, ernst urid Eben läßt. Er ist so schon heute eine Er- liebeshungris, das sich an einen brutalen Füllung. Egoisten wegwirft. Er will sie in ihrer Not 3 3 dann verlassen, kehrt aber zurück, als sie Neben William Inge sind in diesen Tagen beinahe Selbstmord begeht. Der Glaube eine Reihe anderer unbekannter, oder bei- triumphiert, der Glaube, den jeder Mensch nahe unbekannter Dramatiker zu Wort ge- haben muß, sagt van Druten, um zu be- kommen Sie alle stellen menschliche Pro- stehen. Das große Thema ist leider zu leicht- bleme des Alltags vor uns hin, versuchen hin angefaßt, ohne jenes starke Gefühl, das sie zu lösen, zuweilen mit kräftigen, zuwei- notwendig wäre, um zu überwältigen. Moss jen mit schwächlichen Händen, doch stets Hart, ein anderer bekannter Name am mit chrlichem Gefühl. Des jungen William Broadway, hatte mit„The Climste of Eden“ 8.„ nicht mehr Erfolg, duch wenn der Stoff weit 0 4 5 Itsam nd di i i 1 dort oft feindlich gegenüberstehen, Im Mit- ff.. telpunkt der eigenartigen, leicht mystischen Szenen um Glauben und Unschuld steht ein Zwölfjähriger Neger junge, der ein weißes Mädchen retten will. Da ist dann„See the Jaguar“ von Richard Nash, ein realistisch- Philosophisches Wild-West-Drama, mit sym- bolischen Motiven, die den Kampf der Un- schuld mit der Gewalt in einer doch etwas Hühnenfremden Sprache untermalen. Da ist auch„Mid- Summer“, ein Stück von Vina Delmar um eine kleine Kellnerin, die einen Zum zweiten Male wird der„Tag des Bau- mes“ im ganzen Bundesgebiet am 17., 18. oder 19. April 1953 durchgeführt. (Aus einem Inserat im Börsenblatt tür den Deutschen Buchhandel) „Sag mal, warum schmeckt das Fleisch Mann geheiratet hat, der geistig weit über so süßlich?“ fragte ich Barbara.„Heute ist ir steht. doch der Tag des Pferdes“, belehrte sie Da sind auch einige leichtere Komödien, mich.. a 1 111 5 8 i Darauf erklärte ich, ich wolle am Tag der FVV deutschen Katze doch lieber n einem italie- People von einem vorstädtischen Individua- nischen Restaurant essen. Aber Barbara listen, der sich für einen Mann einsetzt, der meinte, einen solchen Tag gebe es gar nicht. einmal, vor langer Zeit, ein Kommunist war Das ist nicht richtig Der Tag des Katers und heute von einer Gruppe verhetzter Leute zwingt mich manchmal zum Feiern, und von Verfolgt wird. Trotz manchem satirischen da ist es gar kein großer Schritt zum Tag Gelingen schlägt die Komödie nicht durch, des sauren Herings oder zur Stunde der süd- re Szenen sind eher skizuiert als ausge- deutschen Essiggurke. i Es ist ungerecht, daß das Pferd seinen Finch den brillanten Einfall, eine alte Dame, Tag hat— die von der Kavallerie wollen die unter Saufbrüdern lebt, eine Großmut- eben immer ihre Extra-Pferdewurst—, wäh- ter voll Würde und Sentimentalität spielen rend andere Tiere im Kalender noch unbe- zu lassen, bis sie, die selbst gern in die achtet sind. Wie wäre es zum Beispiel mit Flasche blickt, die Haderlumpen bekehrt hat einem Tag des Kuckucks? An einem solchen auch dann als es klar wird, daß die alte Tag könnte man zu Ehren des lustigen Dame ja nur eine Schwindlerin ist. Vogels sein Bild unter die Möbel kleben Dramatisch sehr neulartig, humorvoll, aber lassen. Oder mit einem Tag der deutschen etwas dünn ist Georg Axelrod's Erstling„The Schnecke unter dem Protektorat der Stra- Seven Lear Itch“, eine Episode aus dem Benbahn- Direktoren? Und warum gibt es Leben eines Strohwitwers, der ein Abenteuer noch keinen Bundesmaustag, zu dessen Feier mit einer jungen Dame vom Stock über ihm man in Bonn die Katze aus dem Sack läßt? erlebt. Die Wirklichkeit wechselt mit nur Die Hunde haben es ja geschafft. Die Hunds- geträumten oder gedachten Szenen und die tage haben sich fest eingebürgert und wer- „Gewissens- Stimmen“ des bald ängstlichen, den eigentlich nur noch von der Ratten bald kouragierten Mannes, wie des naiv- woche übertroffen, amüsanten Mädchens nehmen am Geschehen So ähnlich sprach ich am Tag des Pferdes Anteil. Man dürfte das Erlebnis des phan- zu Barbara. Aber sie behauptete, eine Rat- tasievollen Strohwitwers, der immer wieder tenwoche gebe es gar nicht. Dagegen eine min die Realität zurückkindet, noch einige Rattenbekampfungswoche. So, und was für Jahre lang spielen. Neben den neuen Nameèn haben die alt- Dewährten keinen leichten Stand. Nur Arthur Miller, der Dichter des„Tod eines Handlungsreisenden“ kann in„The Cru- die Ratte recht ist, kommt den Menschen teuer zu stehen. Warum gibt es noch keine Menschenbekämpfungswoche? „Die gibt es. Sie dauert nur länger und man nennt sie Krieg“, meinte Barbara. Ich eible“ erschüttern und hinreißen, wenn er murrte. Warum kann man solch eine Men- in dem einzigen historischen Drama dieser schenbekämpfungswoche nicht alljährlich an Spielzeit die Hexenverbrennung' zu Salem, einem festen Termin veranstalten? Man Massachusetts, im Jahre 1692 vor uns auf- könnte sich darauf vorbereiten oder ver- . Ernst Ludwig Kirchner: der sein Leben in Gott und für Gott in British Guiana verwirklicht hat, wo er mit Frau und Kindern in einer Art Urzustand lebt, im wahren„Klima von Eden“, Seine tropische Idylle wird von einem Verwandten gestört, der seine Vergangenheit in diesem Paradies reinwaschen möchte, aber beinahe die Reinheit der fern von Schuld und Un- schuld dahinlebenden Menschen zerstört, be- sonders von den zwei jungen Töchtern. Schließlich wird er aber von der einen, rührend naiven und doch schon ganz er- Wachten, erlöst. Ein lyrisch beschwingter Abend, der nachdenklich stimmt, aber nicht endlos befriedigt. Daneben spielte man Shakespeares„Ver- jorene Liebesmüh“ im Gewand der Jahr- hundertwende, Shaws„Mesalliance“ und die Geschichte eines europäischen Missionärs,„Die Millionärin“ und George Tabori's neues, gessen möchte. reisen. Vor allem wüßte man, wann eine solche Woche zu Ende ist, was man bei Kriegen nicht immer richtig voraussagen kann. Endsiege finden meist überhaupt nicht Oder mit umgekehrtem Vorzeichen und viel später als man denkt statt. Wo bleibt der Welt- Menschenschutztag? Den Welt-Tierschutztag haben wir schon, er ward leider viel zuwenig beachtet. Vielleicht könnte man an diesem Tag Stierkämpfe ver- anstalteri, damit es jeder merkt. Man sollte die Daten überhaupt abschaffen und nur noch vom Tag des bayrischen Krokodils oder von der Weinwoche sprechen, zu deren Er- gaämzung man die Lachwoche einführen könnte. Der Buß tag ist ja jetzt glücklicher- Weise staatlich sanktioniert Man darf aus- schlafen, ihn durch bezahlten Müßiggang feiern und braucht nicht mehr im Schweiße seines Arigesichts Buße zu tun. Aber was kängt nur derjenige mit dem staatlich ver- ordneten Bußtag an, der ein gutes Gewissen hat und mit dem besten Willen nicht weiß, wofür er büßen müßte? Am Weltspartag wurden, so las man, die Sparkassen mit Blumen geschmückt. Auch das gab mir zu denken. Ich nehme nicht an, daß diese Blumen von den Angestellten der Sparkasse aus eigener Tasche bezahlt wur- den., Sie können also nur aus dem Ertrag der Spargelder finanziert sein. Ob es aber im Sinn der Sparer liegt, daß die Früchte ihres kleinen Kapitals in Blumen statt in Höhere Zinsen umgesetzt werden, weiß ich nicht. Es liegt also nahe, von einer freund- lichen Verschwendung zu sprechen. Man könnte den Weltspartag getrost in Sparkas- senverschwendungstag umbenennen. Da der normale Mensch nicht nur einmal im Jahr an seine Mutter denkt, könnte man statt Muttertag auch Blumengeschäftstag sagen. Und wer glaubt, daß Brände jeden Tag gelöscht werden, lasse sich von der Brandbekämpfungswoche eines besseren be- lehren. Wir sollten viel mehr Gedenktage für die Sanze Welt, Gedenkwochen„auf Bundes- 8 Eisenbahnöberführung halb realistisches, halb ironisches Schauspiel aus dem Budapest der Dreißiger Jahre, als Horthy herrschte,„The Emperor's Clothes“. Ein Schwächling hat ein Kind, das zu ihm als einem Helden aufplickt. Als es Zur letz- ten, kritischen Probe kommt, wird er auch Wirklich zum Helden im Kampf gegen die Tyrannei. Unvergeßlich bleiben darüber hinaus Gastspiele aus Athen und Paris. Das grie- chische Nationaltheater brachte„Elektra“ und„Oedipus“, und die Barrault-Renaud Truppe„Hamlet“, André Gide-Kafkas„Pro- ze gt, Moliere, Anouilh, Merrivaux und Fey daux. Theater wie dieses wird immer ein Erlebnis sein, besonders am Broadway, der allzu gern nach dem Neuen greift, dem Mor- gen, und darüber das Gute von Gestern ver- H. B. K. Der Jag der Nacht/ von messe fre ebene“, Monate auf Länderbasis und Kreis- gedenkstunden haben, Wie wäre es zum Beispiel mit einem Tag der Nacht, in der die Nacht zum Tage gemacht wird? Uns fehlt noch das Brandstiftungsfest, zu dessen Ehren die Streichholzindustrie Schachteln mit Sonderaufdruck herausbringt. Uns fehlt die Bezirks-Körperverletzungswoche, während Welcher der Gewaltverbrecher Samuel Sanft- leben als Autogramm dem Publikum kosten- los Zähne einschlägt. Zum Tag der Detmol- der Briefmarke müßte ein Briefmarken- Wettlecken stattfinden und das Staatsthea- ter den„Götz von Berlichingen“ aufführen. g Am Welttintentag aber wird auf der Wart burg eine machtvolle Kundgebung ange- sichts des Tintenfasses stattfinden, das Mar- tin Luther einst gegen den Teufel schleu- derte, als dieser ihm den Vorschlag machte, einen mitteldeutschen Luthertag einzufüh- ren und durchzuführen. Bei Existentialistem Simone de Beauvoir ist die Meisters und Freundin des Eæistentialisten Jeauf, Sartre. In ihrer umfangreichen Kultur. Sittengeschichte„Das andere Geschlecht sie fest, daß die Frau nock nicht u eigentlichen Eæisten⁊ gefunden hat, daß nicht einmal als menschliches Wesen awẽz sondern eine Uüge. ein Verrat an iprer eig Wirklichkeit ist, weil sie zum großen Tell Erfindung des Mannes ist. Daß das Bug Deutschland ein großer Erfolg war, it weniger dieser pessimistischen Sicht ung“ nicht der wissenschaftlichen Gründliche zuschreiben, mit der eine Frau die Brohl der Frau behandelt, sondern vielmehr Freimut und der Kühnheit, mit der sie führlich die intimsten Phänomene der Serud behandelt. Vor dreißig Jahren wurden Offenbarungen von Freud und Hurschfelg 5 schlungen, heute ist es en vogue, m. mythisch-wissenschaftlichen Darstellungen 3 Sartreuse“ die Pubertùt z2u Üden en. ö Jetzt hat die Autorin einen psHchologiz Roman geschrieben, um ihrer Lebensphß phie Ausdruck zu geben(Simone de Beds „Sie kam und blieb“, Rowohlt Verlag burg). Der Verlag zeigt das Buch als Eferq an. Da seine Afcteufe jedoch Existentiah sind, die sich„mutig die äußerste Freie Individuums zugestehen“ kann von eheltd Bindungen nicht die Rede sein. Schon der] schlag des Buches zeigt, daß es die Ul Dreiecesbeaiehung ist, die hier in ewisten lischer Sckau demonstriert wird. Um den g dig nägelbei ßenden Schauspieler, Regisseim Dichter Pierre Labrousse, der mit erproh And bewährter intellektueller Verfünrung g Junger bezaubert, sind zwei Frauen gruppz zu seiner liebenswürdigen Mitarbeiterin goise, die nebenbei fleißig Bucher schreibt — o seltsames Phänomen— ihn nicht Huf! geben, sondern treu ist, ist ihm seit zehn, ren„eine vollkommene Liebesbeziehung gluͤclet«, als Xavière, ein junges, Rerenfe Mädchen aus der Provinz auftaucht und de pe rzuubert. Es glückt,„die vollxommene besbesiehung auf eine harmonische Die auszudehnen, und alle drei„verpflichten die nachsten fünf jahre ausschließlich q neuartigen Trio, das sie sich aufgebaut hate 2% Widmen. Trotz eines gut ausgearbeig Stumdenplunes scheitert def schöne Po schon nach vier Wochen an den Besiteunp chen und der Eifersucht Xavières, durch den Eæistenz sich auch die menschliche Suben der beiden anderen unheilvoll verändert, spricht sich aus, man haßt, betrügt und n söhnt sich. Nach endlosem Hin und Her; kennt Frangoise, mit deren Augen die Aal in das Geschehen sieht, daß auch sie Seele nicht rein halten konnte, und freie faltet sich in ihrer endlich ohne Hemmung Haß“. Um wieder zu sich selbst zu finden, th die Xavière.„Niemand konnte sié veruftel oder ihr vergeben. Ihre Tat gehörte nuf „ Unt Leit ame sie die gro. Wa der des nat ur, Wille vollzog sich in diesem Augenbi Nichts trennte sie mehr von sick selbst“ Die Autorin macht mit ihrer breit dug Walzten Geschichte, die durch einige lit Schilderungen aus dem Leben ler Parisef neme duch nicht schmacichafter werd und stisch von überzeugender dichterischer Sold heit bis zum pathetischen Kitsch wechselt, Wußt oder unbewußt schlechte Propugundu die eistentialistische Lebensauffassung, beschränkt sich fast ausschlleglicn auf Haß in denen sich die Beteiligten„mit erstaunt QDHenheit berichten, was in ihnen vorſeh Weiliger Klatsch. Es bleibt ungeklärt, ob emonstrieren will, daß Fristentialisten die Verbindung mit Menschen, die ihrem bn Gedankenſlug nicht so recht folgen on verzichten sollten, oder ob sie darlegen daß auck diese Menschen von morgen, die von allen Bindungen befreit haben und z ren eigenen Gesetzen leben, gegen verale menschliche Anfechtungen nicht gefeit sinn 0 Kultur-Chronik Die kanadische National- Galerie hat drei Meisterwerke der europäischen Malerei erwor- ben: Rembrandts Bathseba im Bade“ und zwei Bilder aus der Folge„Das Leben Esthers“ von Filippino Lippi, einem Florentiner Maler des ausgehenden fünfzehnten Jahrhunderts. Der Kaufpreis betrug nach einer Mitteilung im kalladischen Parlament 276 000 Dollar. Die Ruhrfestspiele werden in diesem Jahr zum letztenmal in Recklinghausen stattfinden, erklärte die Bundespressestelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes. In den nächsten Jahren sollen sie in das Zentrum des Ruhrgebiets verlegt werden, um den Werktätigen àn der Ruhr die Beteiligung an den Festspielen zu erleichtern. Es ist noch nicht entschieden, ob eine oder abwechselnd mehrere Ruhrstädte die 3 Recklingshausens übernehmen wer- en. Die Schwetzinger Festspiele 19532 werden im Rokokotheater am 16. Mai mit einer Auffüh- „The Rake's Progress“ Igor Strawinsky durch die Städtische Bühne Heidelberg eröffnet. Am Tage darauf wird das Orchester des Mannheimer Nationaltheaters unter der Leitung von Professor Herbert Al- rung der Oper von bert ein Kammer-Konzert geben, für di Werke von Haydn, Mozart und Francais v gesehen sind und eine Pianistin als Solist per, Pflichtet werden soll. Im weiteren Program der Schwetzinger Festspiele, die auch in de sem Jahr wieder vom Süddeutschen Rund Stuttgart getragen werden, wird das Würt tembergische Staatstheater Stuttgart mit Oper„Ariadne auf Naxos“ von Richard Stra Sastieren. Mit der Staatsoper München din noch wegen eines Gastspiels mit Mozad „Cosi fan tutte“ verhandelt. 9 Die Städtische Hochschule für Musik ud Theater in Mannheim führt in diesem Ja einen Austausch mit dem Konservatorium Basel durch. Vier aus der Mannheimer Must hochschule hervorgegangene konzertierende 8 listen: Doris Rothmund(Klavier), Were Offner(Violine), Hans-Helmut Schwarz KN vier) und Helmut Vogel(Klavier), spielten u. Sroßem Erfolg in Basel. Das Baseler Konsel vatorium wird im Herbst dieses Jahres Sell Solisten in Mannheim konzertieren lassen.“ ist geplant, gelegentlich solche Austauschen anstaltungen auch mit andern Ländern dutch zuführen. 3 ANGST UM DAPHNE Kriminalroman von Jonathan stagg e Copyrisht: Scherz& Goverts verlag, Stuttgart 5 35. Fortsetzung Aber— Lucy griff in die leere Luft „Aber alle Kontrakte lauteten auf deinen Namen, ich war angeblich nur ein Gast. „Eben, mein Kind. Ich fürchte, Amerikas Glücklichste Familie gehört der Vergangen- heit an.“ Daphne räkelte sich wollüstig auf dem Diwan. Wern sie vorher zu schnurren schien, so schien sie jetzt süße Sahne aus einer Untertasse aufzulecken. Ich hatte Mit- leid mit Lucy. Sie war furchtbar geschlagen Worden. An einem einzigen Abend hatte sie ire„liebende“ Tochter und ihren„lieben⸗ den“ Vater und die Rundfunksendung ver- loren. Aber sie legte keinen Wert auf Mit- leid. Sie war viel zu wütend. „Wie kannst du es Wagen“, schrie sie, „du bist ein schlechter, falscher, intriganter Alter Mann. Wie konntest du so hinterlistig, 80 Uundankbar sein?“ Sie warf ihr Haar zurück.„Nun gut, nun gut. Wenigstens Die Wahl zwischen dir ich habe mir die Hände Wund gearbeitet, und das ist der Dank! Sie schoß zu Daphne herum. Der Haß in mrem Blick war beängstigend. Wäre die Matratzenkiste bei der Hand gewesen, sie hätte Daphne hineingestopft und sich an jeder Sekunde ihrer Qualen ergötzt. „Gut, Daphne, da sie dich scheinbar beide 80 lieben so kannst du beide haben. Und glaube nicht, daß ich einen von ihnen zu- rücknehme. Sollten Spray oder Papa je mein Haus betreten, so rufe ich die Polizei.“ Die Situation war so konfus geworden, dag Lucy nicht zu begreifen schien, daß die Polizei, vertreten durch Inspektor Reed, ja bereits im Zimmer war. „Nimm sie, Daphne, schrie sie, ‚und behalte sie. Warum nimmst du Papa nicht auch als Schüler? Ich bin überzeugt, dag er unter deiner bewährten Leitung eine er- staumliche Eliza abgeben würde.“ Der Augenblick war reif für Tränen. Sie sah sich nach einer geeigneten Brust um, um sich auszuweinen. Es war natürlich nur die Brust ihres langmütigen Gatten da. Sie lief zu ihm, barg ihr Gesicht an seiner Schulter und rief: a „Bring mich nach Hause, Morgan. Bitte, bitte, bring mich nach Hause.“ 5 In der allgemeinen Verwirrung hatten wir alle die Tatsache aus den Augen verloren, daß die Szene als polizeiliche Untersuchung begonnen hatte, und Reed schien sich klar darüber, daß jeder Versuch, die Ordnung wieder herzustellen, hoffnungslos wäre. Morgan, der offensichtlich nur allzu froh war fortzukommen, führte Lucy aus dem Zimmer. Niemand machte einen Einwand. Einige Augenblicke standen wir alle in ver- legenem Schweigen umher. Daphne war es, die das Schweigen brach. Sie erhob sich mit einem spöttischen Blick auf den Inspektor. g „Arme Lucy“, flüsterte sie.„Ich fürchte, unterbringen.“ sis hat sich sehr aufgeregt. Morgen wird sie bestimmt wieder ganz wohl sein.“ Sie blickte auf Spray herab.„Spray, mein Kind, du bleibst natürlich hier, du bist jetzt eines meiner Mädels. Evelyn wird dir dein Zim- mer zeigen.“ Dann wandte sie sich an Mr. Milliken und schüttelte ihm wärmstens die Hand.„Lieber Mr. Milliken, Sie sind uns herzlichst willkommen. Sie müssen hier übernachten. Ich glaube, es ist besser 80. Die arme Luey. Und glauben Sie ja nicht, daß Sie uns Ungelegenheiten bereiten, Wir haben Platz genug. Evelyn wird Sie schon Sie ging zu Evelyn und küßte sie auf die Wange.„Evelyn, ich freue mich so über dein Glück. Und jetzt, meine Liebe, zeige Spray und Mr. Milliken ihre Zimmer.“ Evelyn verließ, mädchenhaft errötend, mit ihrem Verlobten und Spray das Zimmer. „So, Herr Inspektor, nun, da ein wenig Ruhe und Frieden eingetreten ist, möchte ich mit Ihnen eine kleine Unterredung haben. Vielleicht kommen Sie mit mir in die Bibliothek, damit wir uns in die Sache vertiefen können.“ Sie lächelte uns zerstreut zu und rauschte mit dem Inspektor hinaus. Ich versuchte mir die Szene vorzustellen, die sich in der Bibliothek abspielen würde, aber meine Ein- bildungskraft versagte. Trotz Daphnes Ener- gie und Reeds Zähigkeit und trotz dem gan- zen Feuerwerk des Gefühls, hatte der Abend bewiesen, daß wir weiter denn je von einer Lösung entfernt waren. Sybils Theorie war wie ein Kartenhaus zlisammengefallen. Da Evelyn und nicht Daphne diejenige war, die heiraten wollte, so blieb ihr sogar nach Freud kein Motiv, Daphne tot zu wünschen, Es blieb natürlich noch Lucy. Aber wenn Lucy früher am Abend tatsächlich versucht hätte, Daphne zu töten, so wäre sie sicher nicht so dumm gewesen, ihren Haß gegen ihre Rivalin vor Inspektor Reed so offen zur Schau zu stellen. Eine unklare Idee hatte sich in meinem Kopf gebildet, aber sie schien so unwahr- scheinlich wie die anderen. Könnte Opappi, überzeugt, daß Daphne sich seiner Heirat mit Evelyn widersetzen würde, versucht haben, ein Hindernis zu seiner Eheschließung aus dem Weg zu räumen? Aber je mehr ich diese Hypothese überdachte, desto un wahr- scheinlicher schien sie mir. 5 Wie zuvor standen wir vor einer un- durchdringlichen Mauer. Nachdem Daphne mit dem Inspektor das Zimmer verlassen hatte, blieben Don, Tansy, Sybil und ich allein. Sybil, die den Abend als Star begonnen und als Statistin beendet hatte, eilte auf mich zu und fragte mich atemlos, ob ich ihr einige Augenblicke Widmen könnte. Im Hinblick auf unsere jüngsten Beziehungen war das Wenigste, Was ich tun konnte, einzuwilligen, Ich folgte ihr die Treppen hinauf in ihr kleines zel lenartiges Gemachi. Als wir anlangten. schloß sie die Türe. Sie sah sehr unglücklich und verlassen aus. Sie mußte geweint haben, denn das Mas- cara War in den Puder geflossen. Ihr Haar sah noch strähniger aus. Sie sagte:„Oh, Herr Doktor. ich habe mich schrecklich blamiert, nicht wahr?“ Ich lächelte sie an:„Das würde ich nicht sagen. Sie haben einfach die Lunte ange- zündet, die zum Dynamit führte.“ „Mis Winters war wundervoll zu mir, Wundervoll. Aber ich weiß, sie wird mir böse sein. Und Mig Evans auch.“ Sie schau- derte.„Wie schrecklich, daß ich all die ah scheulichen Dinge von ihr gedacht habe. Glauben Sie, daß sie mir je vergeben wird?“ schöne Sandalen.“ „Ich denke schon“, sagte ich. Sie blickte mich ernsthaft an und ll dann nach meiner Hand.„Und Sie, D. Westlake, ich wollte Ihnen unbedingt imp nieren, ich dachte, Sie würden so stolz ad, mich sein.“ Ihre Lippen begannen zu l. tern;„Ich hätte es nicht tun sollen, obe Sie vorher zu fragen.“ Es rührte mich, daß sie noch eine% hohe Meinung von mir hatte. Ich wußl nicht, was ich getan hatte, sie zu verde nen. Sie kuhr fort:„Aber es war 80 schrech lich. Die anderen Mädchen sind gekomme und sagten mir, was geschehen War, ld konnte es nicht ertragen. Ich mußte bel suchen, Mig Winters zu retten. Und hatte ich mich getäuscht!“ Sie setzte sich auf ihr spartanisches Klei nes Bett:„Oh, Dr. Westlake. wer ist e denn? Was können wir tun, um zu hel fen?“ Ich setzte mich neben sie auf das Bel und versuchte, sie zu trösten. Sie hatte inn hochtrabenden Phrasen über ihre Beziehul. gen zu Männern ganz vergessen., Sie el nichts als ein kleines Mädchen. Welche hören wollte, daß alles gut enden würd Ich bemerkte, daß der Koffer, der der Wand gestanden hatte, nicht mehr di war. Um sie abzulenken, fragte ich dana Sie errötete und sagte: 4 85 „Sie sagten, daß es kein Unrecht 0 Herr Doktor, und während ich hier im Be“ lag und vorgab krank zu sein, langweilte mich so, daß ich die Sachen auspackte u zu meinen Sachen legte. Es ist ein reizen Dirndlkleid da und eine hübsche Handtasc aus Krokodilleder und ein Paar wunder Gortsetzung toll 5 kom such Zun, Fra von Bun Als Vor: Leib Grũ aber in F Weit Don Best Web len dänt * kab. des mal Aufr vert Reg Zier hr Lon tor Ster Deu ten 1946 Spe sich Pap Wer gen nich tik Arb Auf Bau Sade dur die lich sitz. Ass Schl 105 48 Kär 5 ö