. i. Herausgeber: Mannheimer Morged . verlag: Druck: nee Groß- rockerel, Verlagsleitung:. Rauser; Chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Polk: 0 pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. eber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: UA. L. Eberhardt; Kommunal: Pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; G a: C. Serr; Soslalredaktion: F. A. Ludwigshafen: H. Kimpinsky: chuet v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein Main-Bank. Städt. Spark., Bad. Komm. Landesbank. Bad. Bank, Amtl. Mannheim. Postsch.- Kto.: ꝑKarls- mühe Nr. 800 16. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 28 245 1 gimon: e l Mammn heimer — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim,& 1. 6-4. Telefon 4 41 51-54: Heidelberg, Haupt. straße 43, Tel. 29 3¼/8(Halb. Tagebl.: Wisshafen R. Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68 2: Monatl. 2.30 Dl zuzügl. n. Posthezug 3.20 0 2 hr. Kreuzband; In den Agen täglich außer FAnzeigenpreis- R. Adelmann: Nichterscheinen 55 gEspreises. Füt un- keinerlei Gewän * . Jahrgang Nr. 108 Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 11. Mai 1933 1 UNO- Delegation wünscht nähere Auskunft () Die Delegierten der pereinten Nationen haben am Samstag und Sonntag auf den kommunistischen Acht⸗ punkte-Vorschlag zur Regelung der Kriegs- gekangenenfrage mit dem Ersuchen um nahere Auskünfte zu dem Plan reagiert. Insbesondere betonten sie, daß es ihnen darum gehe, vor dem Abschluß eines Waf- kenstillstandes zu klären, wie sich das wei- dere Schicksal der nicht zur Rückkehr in ihre Heimat bereiten Kriegsgefangenen nach Ueberantwortung an neutrale Gewahrs- mächte gestalfen werde. Der Leiter der kommunistischen Waffen- stillstandsdelegation, General Nam II, ver- trat die Auffassung, daß alle rotchinesischen und nordkoreanischen Kriegsgefangenen freiwillig heimkehren würden, sobald die Kommunisten Gelegenheit gehabt hätten, sie während ihres Aufenthaltes unter dem Schutz der Gewahrsmächte„aufzuklären“. Jan solle sich deshalb vorerst in großen Zügen einigen. Der Delegationsleiter der NO, General Harrison, antwortete, das von den Kommunisten erhoffte Ergebnis der „Aufklärung“ sei„mehr als zweifelhaft“. Die Ferhandlungen werden heute. Montag, fort- panmunjon. besetzt. Atempause für Laos? Hanoi.(UP) Französische militärische gachverständige in Indochina sind zu der Aukkassung gekommen, daß die Vietminh die allgemeine Offensive in Laos mindestens bis zum Ende der Regenzeit zurückgestellt haben. Das französische Hauptquartier erwartet in Kürze den Wechsel im Oberkommando, der durch die Ernennung des Generals Na- varre zum neuen Oberkommandierenden der französischen Streitkräfte in Indochina als Nachfolger des aus dem Dienste schei- denden Generals Salan eingetreten ist. Navarre war bisher Stabschef des französi- schen Marschalls Juin, der die NATO-Streit- kräfte in Mitteleuropa führt. In Washington teilte der Leiter des ame- Hkanischen Amtes für gegenseitige Sicher- heit, Stass en, am Samstag mit, daß die Vereinigten Staaten in diesem Jahr Frank- teich zu der bereits gewährten Hilfe von 07,5 Millionen Dollar für Indochina zusätz- bch 60 Millionen Dollar zur Verfügung stel- en werden. 5 Seiten Viera zönsten zuckte Seinen en Wit, hend, lötzlich Zähne n Lip⸗ sehen! t. Daz ringen e lington bis 1 neiner⸗ tlich? Dulles und Stassen nach dem iert Nahen Osten abgereist bezal. Washington.(UP) Der amerikanische truth zugenminister John Foster Dulles hat am damstagabend zusammen mit dem Leiter des n Wil“ amtes für gegenseitige Hilfe(MSA), Harold e ala Estass en, eine Reise nach dem Nahen Dame] Osten und nach Südasien angetreten. Vor sei- der Abreise erklärte Dulles, er freue sich, daß er bei dieser Reise Gelegenheit haben werde, Migrerständnisse, die in den von ihm besuch- ben Ländern über die amerikanische Haltung bestünden, ausräumen zu können. Wer... üsluttsart. pie„Deutsche Gemeinschaft. Aust Haußleiters und der von Karl Meißner keleitete Deutsche Block“ haben am Wochen- ende in Stuttgart einen Dachverband der dationalen Sammlung“ gegründet. nen, Bichtes Schneetreiben stellte sich * Zonntag über ganz Bayern ein. Die Tem- 9 10 singen bis zum Nullpunkt zurück. 5 1 bildeten sich am Alpenrand und ch en Alpentälern. In Hof wurde eine 1 needecke von 15 Zentimer und Verwehun- 1 n bis zu 60 Zentimetern gemessen. Im Fran- ler aal ſenwald gerieten Kraftfahrer in Schnee wehen idee 29 emem Meter. Auch aus Niedersachsen F er au Sehn Hamburg wurden vereinzelt starke Wish eefälle gemeldet. 1 n Wab⸗ usdlens. Mit dem Dröhnen von Böller- . und dem Heulen von Schiffssirenen wor e. tg in Bundeskanzler Dr. Adenauer am Sams- tig ate Koblenz begrüßt, als er zur Hundert- ice köun en, der Veiden Rheinklotte, der ktasel meln Düsseldorfer-Rheindampfschiffahrtsge- . Lellschakt“ eintraf. Fran, in en. Die Freien Demokraten haben sich in n 1 Fonntag scharf gegen alle Versuche ge- 1 Alles. eine Wahlkoalition in dem neuen Bun- Minute diene eesete sicherzustellen. Im„Mainzer ung e 5 der Fdp wird der Versuch des Bun- Folgen, 1 die Regierungsparteien zu dieser altuns zu„bekehren“, als gescheitert angesehen. als tot, a Der ehemalige Generalfeldmarschall 0 Kesselring übernahm am Sonntag in 5 9 15 einer Landesführertagung des damelm! die aktive Leitung des Bundes. u en Die sächsische Industriestadt Chem- me wurde am Sonntag in KarleMarz-stadt n Die Umbennung erfolgte auf einen er 5 der Regierung der Sowjetzone und welle D. Wübelm Pieck, Otto Grotewohl und por er Ulbricht sind die ersten Träger des 5 emisen Tagen vom Ministerrat der ng m dope als böchste Auszeichnung, der e hier- brdeng Wen-Republik gestifteten Karl-Marx- kreiben onierte ham i Apps: Fältung e wiel“ e Ra“ n pel⸗ Irnmef Abel. nich ibschel grüne aus ge. einen H dun- var dzs At sel 0 rk ab e D mann 8. ih n. ein onzen dunis. In Tunis wurden am Sonntag di N Hier g die aten. 10 emer Woche begonnenen Gemeindewahlen, lch 5 as erster Schritt im französischen Pro- eri 5 kür eine stärkere Selbstverwaltung des nkom⸗ ae gedacht sind, fortgesetzt. Am ersten tet ab achen S blieden rund 80 Prozent der tunesi- donnt Stimmberechtigten den Urnen fern. Am len übe mußten in acht Ortschaften die Wah- western naubt abgesagt werden, da sich keine schen Kandidaten gefunden haften. Auch 8 0 Usn, faust war die Wan 111 Sonntag sent eder sehr 1 85 e SPD klagt heute in Karlsruhe Einleitung des Verfahrens zur Normenkontrolle/ Parteikongreß verabschiedet Wahlprogramm Nach Meldungen unseres Je.- Korrespondenten sowie der Agenturen UP und dpa Frankfurt.(UP/ dpa) Der Bundesvorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutsch- lands beschloß am Sonntagabend, heute (Montag) beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Normenkontrollklage über die deutsch- alliierten Verträge einzureichen. In diesem Verfahren, das wahrscheinlich vor dem ersten Senat des Gerichtshofes verhandelt wird, soll entschieden werden, ob die Verträge mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik zu vereinbaren sind. Der überraschende Beschluß des Vorstan- des der SPD wurde im Anschluß an den Wahlkongreß der Partei in einer gemein- samen Sitzung mit den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten und den der SPD an- gehörenden Ministern des Stuttgarter Kabi- netts gefaßt. Eine früher von der SpD in Karlsruhe eingereichte Normenkontrolle war vom Bundesverfassungsgericht mit der Be- gründung abgewiesen worden, daß ein sol- ches Verfahren erst möglich sei, wenn die Verträge die gesetzgebenden Instanzen (Bundestag und Bundesrat) passiert hätten. Ob das Bundesverfassungsgericht die Klage jetzt annimmt, hängt davon ab. ob das Ge- richt sich der Auffassung der Bundesregie- rung atischließgt, der Gesetzgebungsvorgang sei zu Ende, nachdem der Bundesrat inner- Halb der ihm gesetzten 14-Tage-Frist keinen Einspruch gegen die Verträge erhoben hat. Zwölf Wahlthesen Die Wahlthesen der SpD wurden am Sonntag in Frankfurt vom Wahlkongreß der Partei einstimmig gebilligt. Sie umfassen folgende zwölf Punkte: 1. Friede und Sicherheit durch Verstän- digung an Stelle von Kriegsgefahr durch Wettrüsten; 2. geeintes Europa der freien und glei- chen Nationen an Stelle eines Teileuropas ohne echte Partnerschaft: 3. Einheit in Freiheit und Frieden— kein Verzicht auf den deutschen Osten und die Saar; 4. der Volkswille in Staat und Wirtschaft ist oberstes Gesetz: 5. sozigle Sicherheit für alle an Stelle von Almosen für Alte und Kranke; 6. Arbeit und Wonnung kür jeden— Be- seitigung der Elendsquartiere und Stempel- schlangen; 5 7. Senkung der Steuern für die wirt- schaftlich Schwachen; 8. Neuordnung der Wirtschaft durch Ver- bindung von Planung und Wettbewerb; 9. Deberführung der Grundstoffindustrie in Gemeindeeigentum;: 10. Anspruch auf die Heimat und volle Eingliederung der Vertriebenen in das Wirt- schaftsleben;: 11. Friede und Achtung zwischen Kon- kessionen und Weltanschauungen; 12. volle Gleichberechtigtung der Frau in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Ollenhauers Rede Mittelpunkt der Tagung, an der neben dem gesamten SpPD- Parteivorstand auch die der SPD angehörenden Länderminister und Bundestagsab geordneten teilnahmen, war das große Referat Ollenhauers, der— oft vom Beifall unterbrochen. besondere Be- tonung auf den von einer künftigen, von der SPD gebildeten Bundesregierung einzu- schlagenden Kurs legte. Der Vorsitzende der SPD bezeichnete das Jahr 1953 als das Jahr der Entscheidung. Von dem Ergebnis der bevorstehenden Bundes- tagswahlen werde die dringend notwendige soziale, wirtschaftliche, innen- und außenpoli- tische Neuordnung der deutschen Politik, ins- besondere auch die Wiederherstellung der deutschen Einheit, abhängen. Der Bundes- regierung warf Ollenhauer vor, bewußt eine Politik verfolgt zu haben, deren gewolltes Ziel es sei, die Sozialdemokratie aus der Re- gierungsverantwortüng auszuschalten. Adenauers Regierung habe die wichtigste Aufgabe, nämlich eine demokratische Selbst- verwaltung im Sinne des Grundgesetzes zu verwirklichen, nicht erfüllt. So bedeute des neue Wahlgesetz einen Verstoß gegen die demokratische Ordnung. Dr. Adenauer ver- suche, die Beschlüsse des Bundesrates zu ignorieren, und sei bemüht, Länderregierun- gen zu stürzen, um eine ihn genehme Mehr- heit im Bundesrat zur Verabschiedung der außenpolitischen Vertragswerke zustandezu- Britigen. Einer der entscheidenden Einwände der SPD richte sich gegen die zweigeteilte außenpolitische Praxis der Bundesregierung, die das Verhältnis der Bundesrepublik zu ihren Nachbarn und der übrigen Welt als eine Sache für sich und die Frage der Ein- heit Deutschlands als eine andere außen- politische Angelegenheit ansehe. Die Bun- desregierung sei ohne ein eigenes Konzept imrer Außenpolitik zum Objekt der außen- politischen Vorstellungen anderer Mächte geworden. Der EVG-Vertrag in seiner Ver- Darf Bonn für ganz Deutschland handeln? Artikel 103 des Europa-Statuts in Straßburg stark umstritten Straßburg.(UP/dpa). Die Beratende Ver- sammlung des Europarates schloß am Sams- tagabend ihre zweitägige Debatte über den Entwurf eines Statuts für die Europäische (Politische) Gemeinschaft mit einer heftigen Auseinandersetzung über den Artikel 103 des Statuts ab, der die Bindung eines wiederver- einigten Deutschlands an die Europäische Ge- meinschaft durch die Zustimmung der Bun- desrepublik zu der Verfassung vorsieht. In der Debatte wurde der Bundesregierung un- ter anderem das Recht abgesprochen, in die- sem Sinne stellvertretend für ganz Deutsch- land zu handeln und solche internationalen Verpflichtungen einzugehen. Der Vorsitzende des Rechtsausschusses der Beratenden Versammlung, der belgische Völkerrechtler Rolin, erklärte, der Artikel 103 könne ein späteres vereinigtes Deutsch- land nicht an den Vertrag über die Euro- päische Gemeinschaft binden. Nach seiner persönlichen Ansicht sei dieser Artikel völlig wertlos und würde bei einem Rechtsstreit vom Haager Gerichtshof nicht anerkannt Werden. Der Rechtsausschuß habe keinen Be- schluß auf Streichung dieses Artikels gefaßt. Er fordere die Regierungen aber zu einer eingehenden Prüfung der Sachlage auf. Rolin, der ein international anerkannter Jurist ist, sagte:„Die Bonner Regierung hat keine Jurisdiktion über die Ostzone. Das Grundgesetz hört bei der Wieder vereinigung auf, zu existieren“. Der Rechtsausschuß einschließlich der deutschen Mitglieder— habe die Auffassung abgelehnt, daß ein ver- einigtes Deutschland als Nachfolgestaat an- zusehen und deshalb durch Verträge der Bundesrepublik gebunden sei. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion des Bundestages, Heinrich von Brentano, wandte sich mit allem Nachdruck gegen diese Auffassung und erklärte:„Ein freies, demo- kratisches Deutschland will, muß und wird an der europaischen Integration teilnehmen und es wird zusammen mit allen anderen freien Nationen sein Leben und seine Zukunft gestalten“, ES könne keine Rede davon sein, daß die Bundesrepublik nicht für Gesamt- deutschland zu sprechen befugt sei. Die 18 Millionen Deutschen in der Sowjetzone sehn- ten ihre Eingliederung in ein freies Europa herbei. Das Grundgesetz schreibe vor, daß die Bundesrepublik auch für jene Deutschen mit- handele denen die Mitwirkung noch versagt Sei. Her deutsche Abgeordnete Dr. von Mer- k à f 2(DP) protestierte gegen die Darlegun- gen Rolins und erklärte, es gebe keine zwei UpP/dpa Deutschland, sondern nur eines: die Bundes- republik. Die Sowjetzone und die Gebiete jenseits von Oder und Neiße seien unfreie, besetzte deutsche Länder. Die„Wiederver- einigung Deutschlands“ sei daher eine falsche Vokabel, denn es gehe nicht um Wiederver- einigung, sondern um Befreiung. Die Anwen- dung von Gewalt müsse dabei ausgeschlossen werden. Rolin meldete sich noch einmal zu Wort und versicherte, er habe die Legalität der Bundesregierung niemals in Zweifel ziehen, sondern nur seine Auffassung über den Ar- tikel 103 zum Ausdruck bringen wollen, für dessen Streichung er eintrete. Schon vorher war es im Rechtsausschuß der Versammlung zwischen den deutschen Sozialdemokraten und den Vertretern der Bonner Koalitionsparteien über Artikel 103 zu Auseinandersetzungen gekommen, Die SPD meint, die Bundesregierung könne Ge- samtdeutschland nicht auf diese Weise an die Europäische Gemeinschaft binden. Inzwischen ist eine Resolution unter den Delegierten in Umlauf gesetzt worden, welche die Streichung des Artikels 103 vorsieht. Ge- orges Rolin hat sie schon unterschrieben. Als Alternative wird angeregt, daß ganz Deutsch- land nach der Wieder vereinigung die Möglich- keit gegeben werden solle, durch Option dem Statut der Europäischen Gemeinschaft zuzu- stimmen. Heute, Montag, werden die 124 De- legierten über das Statut abstimmen. bindung mit dem Generalvertrag stelle nach Auffassung der SPD kein geeignetes Instru- ment dar, um die Verteidigung Westeuropas und die Sicherheit Westdeutschlands zu ver- stärken. Der Vertrag gebe der Bundes- republik auch keine Gleichberechtigung. Die Teilnahme der Bundesrepublik an einer europäischen Sicherheitsorganisation dürfe nur auf der Basis der Gleich- berechtigung erfolgen. Im Falle des Zustan- dekommens einer gesamtdeutschen Regie- rung müsse einem wieder vereinigten Deutschland die Freiheit der Entscheidung über seine zukünftigen außenpolitischen und militärischen Status überlassen bleiben. „Freiheit und Sicherheit unseres Volkes hängen gleichermaßen von einer wirtschaft- lichen und sozialen Neuordnung im innern und von einer Politik der freien Selbst- bestimmung nach außen auf der Basis der Gleichberechtigung und Partnerschaft ab“, schloß Ollenhauer unter stürmischem Bei- fall, nachdem er vorher noch auf die Saar- frage eingegangen war. Die französische Forderung nach einer endgültigen Regelung der Saarfrage im französischen Sinne be- deute die endgültige Festlegung eines auto- nomen Staates an der Saar. Die Sozialdemo- kraten hatten die vorläufige Grenzziehung an Oder und Neiße nie als endgültige deut- sche Ostgrenze anerkannt. Aus denselben Ueberlegungen des Rechts und der Gerech- tigkeit sei die SPD auch nicht bereit, Annexionen im Westen anzuerkennen. Der Sport berichtet: Bei den Endspielen um die deutsche Fuffballmeisterschaft gab es diesmal drei Auswärtssiege. Der 1. FC Kaiserslautern siegte in Köln mit 2:1. Eintracht Frank- furt zeigte trotz des knappen 1:0-Sieges über Holstein Kiel eine ansprechende Leistung. Borussia Dortmund, der Ge- heim-Tip des Westens, konnte den Ham- burger SV, nachdem dieser 3:2 führte, durch bessere Leistung noch mit 4:3 ab- fangen. Einen absolut sicheren Sieg holte sich der Deutsche Meister, VfB Stuttgart, gegen Union 06 Berlin mit 6:0. In der 2. Liga gaben die beiden Mann- heimer Vereine keine erfreuliche Ab- schieds vorstellung. A8V Feudenheim unterlag dem FC Freiburg mit 1:3 und die Neckarauer mußten sich Bayern Hof 2:3 beugen. Bei dem Mai-Pokal-Rennen in Hocken⸗ heim gab es einen glänzenden Sieg von Lorenzetti auf Moto Guzzi vor den BMW-Fahrern Georg Meier, Mette und Baltisberger. Einen ganz großen Triumph feierten die NSU-Werke in der 128er- und 250-œ m-Klasse, die beide von Haas, Neckarsulm auf der Rennfox und NSU- Max überlegen gewonnen wurden. Die deutsche National- Nachwuchs- B-Elf, die am Samstag in Duisburg gegen Bolton Wanderers antrat, unterlag 1:2. Entdeckungen gab es bei der deutschen Mannschaft kaum. Fritz Thiedemann, der mit großem Erfolg an dem Internationalen Reittur- nier in Rom teilnahm, gewann am Sonn- tag den„Preis der Sieger“. Damit kam Deutschland in Rom auf vier Siege. Adenauer reist nach Paris und London Die Bundesregierung lehnt die revidierten Saar-Koventionen ab Bonn.(UP/dpa) Bundeskanzler Adenauer verläßt am heutigen Montag die Bundes- republik, um in Paris und London Bespre- chungen, vor allem die Saarfrage und die deutsch- alliierten Verträge, zu führen. Er wird mit dem französischen Ministerpräsi- denten Mayer und dem britischen Premier Sir Winston Churchill zusammentreffen. In seiner Begleitung werden sich Staats- sekretär Walter Hallstein, Ministerialdirek- tor Blankenhorn, Protokollchef von Her- wäarth und Bundespressechef von Eckardt be- finden. Noch heute wird Adenauer Ministerprä- sident Mayer bei einem Diner treffen. Am Dienstag nimmt der Kanzler an der Außen- ministerkonferenz der Montanunion-Staaten teil, bei der er wahrscheinlich mit Außen- minister Bidault über die weitere Behand- lung des Saarproblems sprechen wird. Wie am Wochenende in Kreisen der Bun- desregierung erklärt wurde, besteht die Bundesrepublik auf der vollen Wiederher- stellung der demokratischen Freiheiten im Saargebiet. In Bonn könnten auch die revi- dierten wirtschaftlichen Konventionen zwi- schen Paris und Saarbrücken nicht anerkannt werden. Der Bundeskanzler wolle erneut die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwi- schen den Wirtschaftssachverständigen Frankreichs und der Bundesrepublik vor- schlagen Die Bundesregierung werde not- falls einem allmählichen Abbau der Saar- konventionen zustimmen, der in dem glei- chen Maße erfolgen müßte, wie der Zusam- menschluß Europas voranschreitet. In der letzten Woche hat die Bundes- regierung in aller Stille erneut Fühlung mit den Vertretern der deutschen Saarparteien aufgenommen. Wie erst am Wochenende bekannt wurde, hatten Bundeskanzler Ade- nauer, Staatssekretär Hallstein und Vize- kanzler Blücher getrennt längere Unter- redungen mit Richard Becker und Hein rich Schneider von der verbotenen De- mokratischen Partei Saar DPS) sowie mit Kurt Conrad Oeutsche Sozialdemokrati- sche Partei DSP) und Hubert Ney (CDU Saar). Hoffmann: die neuen Konventionen werden bald paraphiert Die neuen französisch- saarländischen Konventionen würden in wenigen Tagen paraphiert werden können, sagte der saar- 5 Kirkpatrick wird Staatssekretär Sein Nachfolger als Hoher Kommissar ist Sir Hoyer Millar London.(dpa) Der britische Hohe Kom- missar in der Bundesrepublik, Sir Ivone Kir kpatriek, wird in den nächsten Mo- naten nach London zurückkehren, Wo er eine wichtige Position einnehmen soll. Sein Nach- kolger wird der Berufsdiplomat Sir Frede- rick Hoyer Millar, der Großbritannien zur Zeit bei der NATO vertritt. 5 Kirkpatrick ist zum Nachfolger des stän- digen Staatssekretärs im britischen Außen- ministerium, Sir William Strang, ernannt worden. Strang tritt wegen Erreichung der Altersgrenze im Herbst in den Ruhestand. Mit Kirkpatrick wird die wichtigste Dauer- position des Foreign Office mit dem besten Deutschlandkenner unter den britischen Di- plomaten besetzt. Dieser Entscheidung Chur- chills und Edens wird in London große Be- deutung beigemessen. Kirkpatricks Nachfolger in Bonn, Sir Fre- derick Hoyer Millar, ist 53 Jahre alt. Er trat 1923 in den diplomatischen Dienst ein und hatte zuerst den Posten eines dritten Sekre- tärs an der britischen Botschaft in Berlin inne. Seit 1950 ist Millar ständiger Vertre- ter Großbritanniens bei der NATO. Nachfolger Hoyer Millars bei der NATO wird Sir Christopher Steel, der gegen- Wärtig Gesandter an der britischen Bot- schaft in Washington ist. Sein lebhaftes Bedauern über den Weg- gang des britischen Hohen Kommissars in Deutschland, Sir Ivone Kirkpatrick, drückte Bundeskanzler Konrad Adenauer am Sonn- tagabend aus. Ivone EKirkpatrick habe sich als eine besonders klar denkende und zu- verlässige Persönlichkeit erwiesen. Auf der anderen Seite sei es erfreulich, dag jemand, der die deutschen Verhältnisse so gut kenne, 45 elne entscheidende Stelle berufen wor- en. f ländische Ministerpräsident, Johannes Hoffmann, am Samstagabend in einem Interview von Radio Saarbrücken. Eine Verzögerung sei entstanden, weil in der Warndtfrage und in der Kredit- und Ban- kenfrage noch Einzelheiten geklärt werden müßten Die Warndt-Frage werde in einem Zusatzprotokoll zur bereits sertiggestellten Grubenkonvention behandelt. Da aber bei diesem heiklen Problem kaum eine beider- seits befriedigende Lösung ausgehandelt werden könnte, sei eine Schiedskommission mit überwiegend neutralen Schiedsrichtern vorgesehen, dei einen präzisen Auftrag er- halten sollen und verbindlich entscheiden würden. Der größtmögliche Teil der Kohlen- felder solle dem Saarland zur eigenen Aus- beutung verbleiben. Das Saarland wünsche, daß ihm gegenüber der Bank de France die gleichen Vorteile eingeräumt werden, wie sie der französische Staat genieße. 5 Dehler unterstützt Maiers Vorschlag für den Bundesrat Heidenheim(dpa). Bundesiustizminister Dr. Dehler teilte am Sonntag in Heiden- heim mit, daß die FDP für die Behand- lung der deutsch-alliierten Verträge im Bundesrat eine neue Lösung gefunden habe, der auch die Bundesregierung zustimme. Bundesratspräsident Reinhold Maier werde— wie wir schon am Samstag be- richteten— die beiden Nebengesetze zu den Verträgen in der Bundesratssitzung am kommenden Freitag zur Abstimmung stel- en und vorschlagen, daß damit der Ge- setzgebungsganng zu den Verträgen abge- schlossen sei. Die Bundesregierung habe von jeher den Standpunkt vertreten, daß die anderen beiden Gesetze zu den Verträgen, die Hauptgesetze, nicht der Zustimmung des Bundesrates bedürfen, so daß der Bun- desrat sie lediglich passieren lassen könnte. Damit habe die FDP eine Lösung gefunden, die klar und sauber sei. Der Vorsitzende der FDP/DVP in Baden- Württemberg, Dr. Wolfgang Haußmann, fügte hinzu, der Bundeskanzler habe ihm gesagt, er werde sich für diese Lösung ein- setzen. Dehler und Haußmann sprachen auf einer Kundgebung zum gemeinsamen Lan- desjugendtag der Jungdemokraten aus Ba- den- Württemberg und Bayern, auf dem auch Reinhold Maier erneut seine Haltung im Bundesrat begründete. Die Montanunion ehrte Robert Schuman 8 Luxemburg.(UP) Am Samstag jährte sich zum drittenmal der Tag, an dem der ehe- malige französische Außenminister Robert Schuman in einer inzwischen Geschichte gewordenen Rede den Anstoß zur Bildung der„Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ gab. Aus Anlaß dieses Jahres- tages veranstaltete die Montanunion in der luxemburgischen Hauptstadt eine Feier, in deren Rahmen zu Ehren Schumans ein Ro- bert-Schuman-Lehrstuhl an der Europahoch- schule in Bruegge gestiftet wurde. Schuman war persönlich zugegen, als qean Monnet, der Präsident der Montanunion. dem Rektor der Europahochschule Henri Brugmans im„Cercle“, der Stadthalle von Luxemburg, die Stiftungsurkunde über- reichte. Der Lehrstuhl soll der Ausbildung fortgeschrittener Studenten auf dem Gebiet der übernationalen Verfassung und Verwal- tung dienen. Seite 2 MORGEN Montag, 11. Mal 1883/ Nr — N Gedenkfeier für Stresemann Berlin.(UF) Anläßlich der 75. Wieder- kehr des Geburtstages von Gustav Stre- Se mann legten Vizekanzler Blücher, der Regierende Berliner Bürgermeister Reuter und der Vorsitzende der Berliner FOP Schwennicke, am Sonntag am Grabe des ehemaligen Außenministers der Weimarer Republik in Westberlin Kränze nieder. Blücher sagte in einer Ansprache, es sei nicht nur eine selbstverständliche Pflicht, sondern ein sittlicher Auftrag, wenn die Bundesregierung an diesem Tag Strese- manns gedenke. Heute stünden die deutschen Politiker vor fast der gleichen Aufgabe wie Stresemann nach dem ersten Weltkrieg. Die Größe Stresemanns, so sagte Blücher, sehe er vor allem darin, daß er in sich selbst die Kraft und den Willen zur Weiterentwick- lung gefunden habe und nach 1918 nicht in einem bitteren Ressentiment verharrt habe. In einer Gedenkfeier im Rathaus Schöneberg würdigte Wolfgang Stresemann seinen Va- ter als Vorkämpfer der Idee des europäi- schen Zusammenschlusses. die sich stärker erwiesen habe als alles andere. Badische CDU für Neuwahlen in Baden- Württemberg Freiburg,(bl.-Eig. Ber.) Der erweiterte Landesvorstand der Badischen CDU schlug auf einer Tagung am Samstag in Freiburg Neuwahlen in Baden- Württemberg vor, wern die derzeitige Stuttgarter Regierung sich nicht für die deutsch- alliierten Verträge entscheiden könne. Mit diesen Neuwahlen würde die Entscheidung über die Verträge m die Hände der Bevölkerung gelegt werden. Die fünf SpD-Minister im Stuttgarter Ka- binett hätten, da sie nur 31 Prozent der Ab- geordnetensitze der Verfassunggebenden Landes versammlung vertreten, nicht das Recht, eine Entscheidung der Regierung ge- gen die Verträge zu bestimmen. Empfehlungen eine Beschränkungen des deutschen Schiffsbaues sollten aufgehoben werden Washington.(UP/dpa) Eine vom Amt für gemeinsame Sicherheit(MSA) in die Bun- desrepublik entsandte Kommission zum Studium der Wirksamkeit der amerikani- schen Auslandshilfe hat empfohlen, die be- stehenden Beschränkungen für den deut- schen Schiffsbau und die deutsche Handels- Hotte aufzuheben. Außerdem sollen die Vollmachten über den Gegenwertfonds dem deutschen ERP- Ministerium übertragen und das für die Verwaltung der Gegenwertmittel bei der amerikanischen Hohen Kommission beschäftigte Persomal abgebaut werden. Nach Ansicht der Studienkommission recht- Tertigt die wirtschaftliche Lage der Bundes- republik ferner die Einstellung der ameri- kanischen Auslandshilfe in Form von nicht- rückzahlbaren Dollarbeihilfen. Dies geht aus einem Bericht hervor, den der Leiter der MSA, Harold Stass en, in Washington veröffentlichte. Dem Bericht liegen die Einzelberichte der elf Gruppen Zugrunde, die im Februar und März dieses Jahres im Auftrage der MSA Westeuropa bereist haben. Sie stimmen darin überein, daß die Vereinigten Staaten die Auftrags- vergebung unter dem„Off-Shore-Pro- gramm forcieren. aber die direkte Wirt- schaftshilfe immer mehr einschränken sollten. In dem zusammenfassenden Bericht sind für die Bundesrepublik folgende weitere Empfehlungen der Studienkommission ent- Halten: 1. Für das amerikanische Zivilpersonal in Deutschland sollen keine Wohnungen mehr gebaut werden. Die Räumung der be- schlagnahmten Wohnungen und der Gäste- häuser für hochgestellte Persönlichkeiten sel anzustreben. Die außerhalb militärischer Einheiten bestehenden PXR.-Läden sollen lediglich nur noch Tabakwaren, Haushalts- geräte und kosmetische Artikel verkaufen. 2. Land wirtschaftliche Programme in der Die UNO hilft, ist aber kein Die Deutsche Gesellschaft für die UNO blickt auf ein erfolgreiches Halb der UNO überwacht, zumal die Mit- gliedschaft ihnen gewisse Vorteile gewähre und sie von nachteiligen Handlungen ab- halte. So wirkten die Vereinten Nationen allein schon durch ihr Vorhandensein. Dafür biete die Vollversammlung mit ihren Mehrheitsbeschlüssen allen kleinen und großen Nationen eine Tribüne, auf der sie gleichberechtigt miteinander verkehren und angestauten Explosivstoff loswerden könnten. Auch habe das Vetorecht nicht ver- hindert, daß im Falle Korea mit der kollek- tiven militärischen Aktion von 53 Staaten eine Garantie gegen die brutale Gewalt ge- schaffen wurde. Im übrgien habe die dro- hende Kriegsgefahr seit 1945 verringert wer- den können, und an Stelle der seit 1949 be- fürchteten Wirtschaftskrise würden heute überall die größten Anstrengungen gemacht, um im sozialen Aufstieg das Niveau der Lebenshaltung zu erhöhen. Die Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, die Heidelberg.(U. H.-Eig. Ber.) Der Leiter des Informationsamtes der Vereinten Natio- nen in Genf, Jerzy Szapiro, hob in der dichtgefüllten Aula der Universität Heidel- berg anläßlich der ersten Jahreshauptver- sammlung der Deutschen Gesellschaft für die UNO die Bedeutung der Mitarbeit der Bun- desrepublik in dieser Weltorganisation her- vor. Zwar sei Deutschland noch nicht offi- ziell Mitgliedsstaat, die Bundesrepublik be- teilige sich jedoch bereits sehr aktiv in acht Nebenorganisationen, zu denen das Inter- nationale Arbeitsamt, die UNESCO und das Jugendhilfswerk UNICEF gehören. Auch in der Technischen Hilfe der UNO, die Elend, Krankheit und Unwissenheit beseitigen und derjenigen Hälfte der Menschheit dienen Wolle, die noch niemals genug zu essen be- kommen habe, arbeiteten bereits sechzig deutsche Fachleute in sechzehn Ländern. Dieses Technische Hilfsprogramm habe sich viel schneller entwickelt, als ursprünglich angenommen werden konnte, so daß bereits in Zwei bis drei Jahren an die Finanzierung der Entwicklungsprojekte gegangen werden könne. Solche friedlichen Aufbauwerke seien mit ihrer Mischung von Idealismus und Realismus die wichtigsten, nach außen hin weniger sichtbaren Leistungen daer UNO mit weitreichenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen. 0 Politisch dürfe die Satzung der UNO nicht falsch ausgelegt werden, erklärte Szapiro. Die Vereinten Nationen seien keine über- staatliche Macht und damit kein Allheil- mittel gegen alle Uebel der Welt, sondern auf die Zusammenarbeit ihrer sechzig Mit- glieder angewiesen. Ihre Politik müsse ela- stisch nach Kompromissen streben, durch die jeder Einzelfall mit neuen Ideen gelöst Werde. Aber auch Länder, die gegen die Interessen der übrigen Welt handeln woll- ten, würden leichter innerhalb als außer- Der Prefessor Pawel Fjodorowitsch Ju- din, der jetzt den politischen Berater des Generals Tschuikow, des Chefs der sowieti- schen Kontrollkommission in Karlshorst ab- löst, ist ein Mann des Hintergrundes, der sich darauf versteht, die Moskauer Linie auch dann durchzusetzen, wenn sie bei den ausländischen Kommunisten unpopulär ist und nicht recht verstanden wird. Dies eben war seine Aufgabe als Generalsekretär der im September 1947 in Warschau unter recht geheimnisvollen Umständen gegründeten Kominform, die zunächst ihren Sitz in Bel- grad nahm. Dies Institut, dem die kommu- nistischen Parteien der Ostblockstaaten und dazu die italienische und die französische Kommunistische Partei angehörten und das von Shdanow und Malenkow gemeinsam konstituiert wurde. war keine Wieder- belebung der 1943 während des Kriegs von Stalin mit großer Geste an seine Alliierten aufgelösten Komintern. Es war eine Ab- Wehrinstitution gegen den im Sommer 1947 anlaufenden Marshallplan; es besaß kein „IK RKI“, jenen gefürchteten Vollzugsaus- schuß, von dem aus die Politik urid alle Per- sonalfragen der Kommunisten des Auslands gesteuert wurden. Nur in dem einzigen Fall Jugoslawiens war das Kominform massiv geworden. Judin ging damals mit seinem Apparat nach Bukarest und gab eine Zei- tung heraus, deren Inhalt durch ihren lang- weiligen Titel Für dauerhaften Frieden, für Volksdemokratie“ hinreichend gekenn- zeichnet war. Es war keine sehr große Aktivität, die vom Apparat Judins ausging, aber es wäre falsch arizunehmen, daß er versagt habe, denn eben dieses Schattenspiel im Dämmer- licht, in dem die hendelnden Figuren bald drohend, bald verschwimmend und nicht recht greifbar agierten, gehörte zur Außen- politik Stalins. Die erhoffte Wirkung blieb nicht aus: es gab viele im Westen, die be- reit waren, hinter den tatsächlichen Kräften mehr zu vermuten, als bloß die betriebsame Geschäftigkeit der Aktionen der„demokra- r MSA-Kommission Bundesrepublik sollen nicht mehr mit ame- rikanischen Mitteln unterstützt werden. 3. Dollarfonds und den USA gehörenden Guthaben in D-Mark sollen künftig nach gleichen Richtlinſen verwaltet werden. 4. Die Vereinigten Staaten sollen für die Lieferung militärischer Ausrüstungen wenig- stens eine Teilbezahlung in Form von An- leihen fordern. 5. Das Budget 1953/54 für den amerika- nischen Informationsdienst(USIS) soll um 50 Prozent gekürzt und der amerikanische Sender„Rias“ in Berlin mit der„Stimme Amerikas“ zusammengelegt werden. 6. Das Personal der amerikanischen Ho- hen Kommission und der MsaA-Sondermis- sion in Deutschland soll eingeschränkt Werden. Ueber die Lage in der Bundesrepublik heißt es in dem Bericht, die Studienkom- mission habe eine kräftige und ausbaufähige Wirtschaft“ vorgefunden. Die in den ver- gangenen vier Jahren erzielten Fortschritte seien zu gleichen Teilen der amerikanischen Hilfe und dem deutschen Voll zu ver- danken. Die Studienkommission, die den deut- schen Wiederaufbau als den besten in Eu- ropa bezeichnet, erklärt in ihrem Bericht ferner, daß die Deutsche Bundesrepublik gegebenenfalls von allen westeuropäischen Ländern den größten Beitrag zur Verteidi- gungsproduktion und den Ersatzteilbedürf- nissen der Europäischen Verteidigungsge- meinschaft und der NATO leisten könnte. Zur Berliner Frage heißt es in dem Be- richt der Gruppe, es sei für die westliche Welt wichtig, dag Westberlin„aktiv, gesund und blühend“ bleibt. Der Bericht schlägt je- doch vor, daß die USA die wirtschaftlichen, politischen und strategischen Grundfragen Westberlins erneut überprüfen. Ferner wird gröbere alliierte Verantwortung zur Lösung der Probleme Berlins gefordert. tischen Friedenskämpfer“, die von Bukarest aus gesteuert wurden. der Angst vor dem Osten begünstigte dabei vor allem das Wachstum des zarten Pflänz- Der Dauerzustand chens Europäische Integration und Atlan- tische Verteidigung und so wurde eigent- lich, von Moskau her gesehen, das Gegen- teil dessen erreicht, was beabsichtigt war. Judin hat bisher keinen Nachfolger in Bukarest erhalten, und diese Tatsache be- deutet vielleicht mehr als sein neuer Posten in Berlin als Nachfolger des repräsentativen und über beste Verbindungen zum Kreml verfügenden Semjonow, der ein aktiver Ex- ponent einer der beiden von Moskau aus verfolgten Linien der Deutschlandpolitik War. Ulbricht hatte daneben weitgehend Allheilmittel erstes Arbeitsjahr zurück vorher stattgefunden hatte, beschloß, den im ersten Jahr des Bestehens erfolgreich begon- nenen organisatorischen Aufbau fortzusetzen und sich bei der Aufklärungsarbeit über die UNO auch künftig vorwiegend an die Jugend zu wenden. In Heidelberg, wo im August während der Ferienkurse der Universität ein UNO- Seminar mit namhaften Wissenschaft- lern stattfinden soll, wird in nächster Zeit eine UNO- Bibliothek eröffnet werden. In den Vorstand wurde Legationsrat Dr. von Trützschler aus dem Auswärtigen Amt gewählt. Den Vorsitz behält weiterhin Professor Eduard Wahl aus Heidelberg, dessen Stellvertreter Professor Walter Er be aus Tübingen ist. Das Präsidium der Gesell- schaft, dem unter anderem Bundeskanzler Dr. Adenauer, Bischof Dibelius und die führenden Männer der großen Parteien, der Industrie und der Gewerkschaften an- gehören, wurde durch die Wahl von Erz- bischof Dr. Jäger aus Paderborn und Paul Löbe ergänzt. Tschuikows neuer Berater Professor Judin— der Mann des Kominform Von unserem Mitarbeiter Arthur W. Just freie Hand, zu zeigen, was er auf dem an- deren Weg zu erreichen vermochte. Beide störten sich gegenseitig nicht. Dies dürfte nun anders werden. Nach den jüngsten Direktiven des Malenkow-Regimes hat sich die Partei auf ihre Kontrollfunktionen zu beschränken und Zurückhaltung bei der praktischen Arbeit zu üben. Judin wird also vielleicht Ulbricht kontrollieren und darauf versteht er sich, ohne selhst hervor- zutreten. Es ist durchaus möglich, daß es der SED nicht mehr gestattet sein wird, Allerlei wilde Experimente zu erproben, Während der Zug auf dem Hauptgleis in langsame Fahrt gebracht werden soll. Es ist wohl kaum noch ein Zweifel möglich, daß Malenkow und Molotow entschlossen sind, Präsident Eisenhower beim Wort zu nehmen, um festzustellen, wo denn der Strich liegt, der den Weg zwischen Moskau und Washington halbiert. Das ist eine Frage der Nerven und nicht des Zirkels oder des Aktionsradius der Luftwaffen. Wahrscheinlich ist es noch zu früh, das Kominform zu beerdigen oder gar eine Liquidierung der SED zu erwarten. Was aus dem neuen taktischen Richtungswechsel für den Kommunismus im Ausland an ideo- logischen Werten gerettet werden kann, wird dér Theoretiker Judin herauszuarbei- ten haben. Er ist ein wichtiger Mann, Mit- glied der Kommission zur Bearbeitung des Statuts der Kommunistischen Partei, Mit- glied auch der Kommission für auswärtige Politik des Obersten Sowjets. Auf dem XIX. Parteikongreß rückte er vom Parteistatus eines Kandidaten des Zentralkomités zum Kandidaten des 35köpfigen Präsidiums des Zentralkomités auf, Als dies nach Stalins Todd auf den ehemaligen Polftbürbümfang reduziert würde, blieb er nur noch ordent- liches Mitglied des Zentralkömités. Gegen- über dem kecken Ulbricht, der den Mos- kauer Jargon zwar àußerst geläufig, aber immer im sächsischen Tonfall spricht, ist er einne sehr viel gewichtigere Parteipersön- lichkeit als Semjonow es jemals war. Sein neues Amt in Karlshorst ist jedenfalls von größerer und aktueller Bedeutung als die Büroleitung in Bukarest, wo im Augen- blick weder Schwierigkeiten zu erwarten sind noch besondere neue Aufgaben zu lösen wären. Die Unsicherheit der Ostblock- Kom- munisten gegenüber dem neuen Regine in Moskau muß sich in weitgehender Zurück- haltung und Gefügigkeit auswirken, Die Bierut, Rakosi, Gheorgiu Dej und so weiter müssen aus der Hand des Kremls freèsseri, derin nur dort gibt es Nahrung für sie, nach. dem Eisenhowers Befreiungsprogramm sie tödlich bedroht, wenn auch die Gefahr, in die Wolfsschlucht zu stürzen, für sie noch nicht so groß ist wie für die Herren in Pankow. H. Rundschau in Rheinland-Pfalz „Typische Arbeitssitzung“ einen, Sitzung der Einmütigkeit“ die deren von der Arbeit des Rheinland-pfalz schen Landtages in letzter Woche. a stimmte, denn sehr sachlich wurden die Et. scheidungen getroffen, deren wichtigste dig einstimmige Annahme „Weinberg-Wiederaufbaugesetzes“ war, Mt von hundert Millionen Mark in zehn Jahren will Rheinland-Pfah als größtes deutsches Weinland den Weinban 5 auf reblausfeste Reben umstellen. Die jah. lich notwendigen 10 Millienen Mark soll durch Kredite, Beiträge des Berufsstandez und durch Landes- und Bundeszuschiese einem Aufwand aufgebracht werden. „Der unheimliche Friede“— diese Wort wurde geprägt— dauerte bis zum Schl der Sitzung an und alle Spekulationen aut in Schulstreit gingen daneben. obwohl wenige Tage vor der Sitzung ein Sprecher der SD dem seiner Ansicht nach in diesem Pg befangenen Präsidenten des Verfassungsge. richtshofes, dem ehemaligen Minister pr Süsterhenn, einem Urlaub bis nach de Verhandlung der SPD-Klage in der Schub empfohlen und die FDP sich mit der ange. kündigten f einem Schulgesetz etwas von ihrer bisher. gen„elastischen“ Haltung abgesetzt Hatz „Die Sitzung hat gezeigt, dag man nim immer davon sprechen muß“, sagte Kultus. minister Dr. Fink am Tage darauf zufre. den und bemühte sich, diese Tatsache aus zubauen. Den Schulstreit zwar nicht àuf d: leichte Schulter nehmen, aber auch nich dramatisieren, so lautete sein Rezept.. In einem Punkt aber hatte auch der. nister kein Rezept: In vierzehn zu Reue. sionsschulen umgewandelten Schulen eine Minderheit von 115 evangelischen Schl. lern unter 1384 Katholiken übrig geblieben Diese Minderheit gebe es überall. vo Kol- fessionsschulen seien, argumentierte der H. nister und verwies auf die Verhältnissen der Pfalz. Durch die Rekonfessionalise.“ rung“ in den ersten Nachkriegsjahren en,. standen dort 340 protestantische Bekenntns. schulen mit 36 000 Schulkindern, darum eine Minderheit von 2000 katholischen Schl. eine neue„FNRunde“ kategorischen lern und 225 katholische mit 40 000 Schulkindern, derum 1200 evangelische Schüler die M. derheit bilden. Außerdem wurden nach der sogenannten Rekonfessionalisierung 18 pfo- testantische und 11 katholische Bekendin schulen in der Pfalz neu errichtet und aud dabei haben sich Minderheiten gebildet. Weniger im Blickpunkt der Oeffentlich. keit, aber doch stetig setzt sich. auch nach sagten Beide des sogenannten n rheinhessischen Forderung nach Bekenntnisschulen unter denen wie. der jüngsten Zurückstellung dieser Frag im Bundestag, in Rheinland-Pfalz Woche fit Woche die Diskussion über die eventuell Neugliederung fort. nordbadische chard Freudenberg, der im Organ des„Ver. ein Kurpfalz“ die Entscheidung über elne etwaige verwaltungsmäßige Angliederum der Pfalz an Baden- WUrtten e er Linie als eine Willensentscheidung der Pfl. zer bezeichnet hat. Freudenberg Weist auf die wirtschae r menschlichen Beziehungen im Oberrhen- gebiet mit dem Zentrum der Städte- Ver. bindung Ludwigshafen, Mannheim und Hei. delberg hin; in einem gemeinsamen euro. Allerdings Bundestagsabgeordnefe N. in 0 Diesmal war es det päischen Raum würde Oberrhein einen starken Eckpfeiler deus schen Lebens bedeuten. Eine bayerische Fh. klave der linksrheinischen Pfalz aber 8 historisch, staatspolitisch und Wirtschaftlich überholt, Niemöller sprach mit Pawel Judin Berlin.(Up) Der hessische Kirchenpräb. dent, D. Martin Niemöller, ist am Sam“ tag zu einer etwa zweistündigen Ausspract über die politischen Spannungen zwischen Ost und West und über die Lage der Kirch in der Sowjetzone mit Pawel Jud in, dem politischen Berater des Chefs der sowjetischen Rontrollkommission in Deutschland, zusam mengetroffen. dieses Land a — S—— Schwimmende Bundesbahn Brücke nach Skandinavien Auf der Strecke Großenbrode-Kai nach Gedser wurde am 9. Mai das neue Hochsee- Fährschiff der Bundesbahn(Gestehungs- kosten ca. 13,5 Millionen DMW), die„Deutsch- land“„in Dienst gestellt“(anscheinend bun- desbahnamtlich neudeutscher Ausdruck für Jungfernfahrt). Die Wichtigkeit des Ereignisses wurden unterstrichen durch die Anwesenheit des Bumdes präsidenten, des Bundesratspräsiden- ten, Bundesverkehrsministers, zahlreicher Exzellenzen, Spitzenpersönlichkeiten der Be- Hörden und natürlich der Bundesbahn. Der demonstrierten Gewichtigkeit des Ereignisses liegt unter anderem die Tatsache zugrunde, daß die„Deutschland“ das erste und einzige Hechseefährschiff der Bundes- bahn darstellt, nachdem Kriegs- und Nach- Kriegsgeschehen bestehende Verbindungen auseinandergerissen, bestehende Verkehrs- mittel zunichte machten. Fährschiff in Zahlen Die Hauptabmessungen des neuen Fährschiffs betragen; Länge über alles etwa 1140 m Breite 2235 Seitenbshe bis Bahndeckgk 18.05 m Seltenhöhe bis Plattformdeck 9,95 m Seitenhöhe bis Promenadendeck 12,20 m Seitenhöhe bis Bootsdecknk 14,35 m Flef gang 553„ nn Deplacement CVVVVdTVT́ŕu eie ot BRT 7JJVJCCCCCVCCCCCCCCC0CTCTTCVTTTTTTTTTCTCT0T0TT Dienstgeschwindigkelt J 16 Sm Höchst geschwindigkeit 3 35 1 Nutzbare Sleislan ge 236 m Das Schiff hat direkten Doppelschraubenan- trieb, Es hat zwei g.-zylindrige umsteuerbare MAN. Dieselmotoren mit einer Normalleistung von je 2750 PS. Als Hilfsmaschinen stehen vier Dlesel- Aggregate von ſe 500 Ps zur Verfügung. Form und Konstruktion(Elsverstärkungen) wer- den das Schiff in die Lage versetzen, auch bei Verelstem Fahrwasser den Betrieb möglichst Devisenkurse m Frankfurt a. M., Berlin, Düsseldorf, Ham- burg und München notierten am 9. Mat: Geld Brlef 5 bers 8,383 8,408 kekrs 11.977 11,997 skrs 95,960 96,160 1 110,500 110,720 WIRTSCHAFTS. KABEL. lange aufrechtzuerhalten(Konstruktion nach Eis- brecherart). Das Schiff ist mit einem Bug- und Heckruder ausgerüstet, wodurch ein Höchstmaß an Manövrierfähigkeit erreicht wird, was beson- ders in engen Häfen von Bedeutung ist. Das Schiffspersonal umfaßt 55 Mann und ist in zwei Wachen eingeteilt, von denen jede abwech- selnd an Land oder an Bord ist. An Wirtschafts- personal sind 49 Mann vorgesehen. Alles für den Reisenden Auf dem Promenadendeck befinden sich im Vorschifft das große Restaurant, im Hinter- schiff die verschiedenen salons und anschlie- Bend achtern eine Freiluftfläche mit Sitz- und Liegemöglichkeiten. Unter dem Bahndeck liegen die Maschinenräume sowie weitere Salons für Reisende und Räume für das Schiffs- und Wirt- Schaftspersonal. Auf dem Bootsdeck sind acht Rettungsboote (tür je 58 Personen) und zwei Motorrettungsboote (für je 48 Personen) sowie Rettungsflönge, Ret- tungsringe und Schwimmwesten in großer Zahl vorhannden. Auf dem Bootsdeck befindet sich im übrigen auch die Küche, von der die Speisen mittels Aufzug zum Promenadendeck befördert werden, Die nach modernsten Grundsätzen aus- gerüstete Küche soll stündlich dreihundert Passagiere voll versorgen können. „Von Pol zu Pol“ i] bis zur„Vogelfluglinie“ Seit Jahrzehnten bestand die kürzeste Fährverbindung zwischen Warnemünde und Gedser. Sie wird bereits in Sven Hedins „Von Pol zu Pol“ beschrieben und entsprach von jeher auch deswegen den Anforderun- gen des Bahnverkehrs, weil sowohl Warne- münde als auch Gedser(Entfernung rund 50 km) jeweils mit Hafenanlagen verbundene Küstenbahnhöfe besaßen. Da das in Mittel- deutschland liegende Warnemünde als Fähr- umschlagsort für Westdeutschland ausschel- det, wurde nach 1945 die andere Fährbrücke — die Belt-Fähre— nach Korsör bzw. Ny- borg überlastet. Nicht einmal die von den dänischen Staatsbahnen mit der Fähre „Danmark“ ausgeführten Ueberfahrten konnten hinlängliche Hilfe leisten. Bereits im Herbst 1950 kam es an der Belt-Fähre zu erheblichen Betriebsschwie- rigkeiten. Auf den Bahnhöfen beiderseits des großen Belt gab es einen Rückstau, der zeitweise bis auf über 1000 Güterwagen auf- lief. Im übrigen gewähren nachfolgende Be- ) Titel einer Sammlung von Reisebeschreibungen Sven Hedins. körderungsziffern ein aufschlußreiches Bild über die Situation, denn es wurden beför- dert: Perso- PR] Omni- LkW u. Kraft- Güter nen busse Anhäng. räder wagen 1951 295485 6175 53 410 320 420 1932 129296 22425 734 981 17⁴⁶ 1455 Weiterer Nachteil dieser Verbindung war, daß auf See ein Umweg gemacht wurde, der mit den beiden Katheden eines Dreiecks vergleichbar ist, während die auf der Strecke Grogenbrode—Gedser angestrebte und jetzt verwirklichte Fährlinfie etwa die bisherige Gesamtstrecke um rund 150 km verkürzende Hypothenuse dieses Dreiecks darstellt. Die FTD- Verbindung Stockholm Rom wird dadurch um 2 Stunden verkürzt, während die Fahrt- dauer der FD-Verbindung Kopenhagen Wien um drei Stunden vermindert wird. So- mit gelang es, die sogenannte„Vogelflug- linie“ Großenbrode—Gedser zu verwirk- lichen, wie in allen bundesbahnamtlichen Auslassungen wiederholt betont wurde. Obliegt es der— gegenwärtig bekannt- lich im wahrsten Sinne des Wortes in Schwierigkeiten„schwimmenden“ Bundes- bahn, den festen Boden, der den Schienen- strang unterbaut, zu verlassen? Diese bange Frage klang unter den Teilnehmern an der Jungfernfahrt(pardon:„In-Dienststellungs- Fahrt“) mitunter auf. Staatssekretär Prof. Frohne, I. Präsident der Bundesbahnverwal- tung, wies auf die europaische Integration hin, in deren Dienst diese Fähre stehe, weil sie eine Brücke darstelle zwischen Deutsch- land und Skandinavien. Rein rechnerische Erwägungen würden im Hinblick auf euro- päische Verkehrspolitik durch diesen Hin- Weis hinfällig. Der Bundespräsident ließ es sich später nicht nehmen, leicht zu spotten über die Tatsache, daß die„Zugvögel“ Leh- rer der- europaischen Integration geworden seien. Ausgehend von dieser völker verbindenden Misslon des Eisenbahnwesens schloß Dr. Frohne seine Ausführungen mit den Worten: „Schienen wege, Wege der Freundschaft“ Der Bundespräsident sprach die Hoffnung aus, daß die moderne Technik dazu beitragen würde, die Seelen zu befreien, Mißgverständ- nisse zwischen Ländern und Völkern aus dem Weg zu raumen. Der Wert einer solchen Fähr- verbindung, ja jeder Verkehrsverbindung, ließe sich nicht statistisch erfassen und er- rechnen. Er kam in seinen Ausführungen auf Friedrich Liszt zu sprechen, der einstmals die Ansicht aussprach,„die Bahn würde helfen, den Krieg totzumachen“. Obwohl im bisheri- gen Verlauf der Verkehrsgeschichte in dieser Hinsicht eher von einem„Friedhof der Mög- lichkeiten“ gesprochen werden könne, dürfte die Verkehrspolitik die von Friedrich Liszt aufgezeigte Chance nicht achtlos beiseite lie- gen lassen. Habe doch dieser geniale Sozial- wissenschaftler auf Grund eines zu seiner Zeit bestehenden etwa 100 km langen Schie- nenstrangs bereits mit Klugheit und Phan- tasie ein europäisches Verkehrsnetz ent- worfen. Dr. Wellhausen, der Vorsitzende des Ver- Wwaltungsrates der Bundesbahn, erinnerte in seiner Dankansprache an die— vorbildlich und entsagungsvoll zugleich erscheinende Leistung der rund 500 000 Bundesbahnarbei- ter und- Angestellten. Nur am Rande— das freudige Ereignis sollte anscheinend nicht vergällt werden durch allzu bittere Erwägun⸗ gen— ging Wellhausen auf die Schwierig- keiten der Bundesbahn ein. Bundes verkehrs- minister Dr. Seebohm reduzierte die von ihm vorgesehene Ansprache auf einen auf„das ewige Deutschland“ ausgebrachten Trink- Spruch. Das erste Hochseefährschiff der Bundes- bahn, die„Deutschland“, kehrte nach etwa dreistündiger Fahrt auf hoher See am Sams- tag- Nachmittag wieder nach Großenbrode zurück. Mit Inkrafttreten des Sommerfahr- planes am 17. Mai wird dieses Fährschiff täglich zwei Fahrten von Großenbrode nach Gedser unternehmen, während das Schiff „Danmark“ die Strecke täglich einmal— bis auf weiteres— hin und zurück befahren wird. Die Dänen bereiten jedoch den Bau eines neuen Fährschiffes vor, so daß mit drei Dop- pelfahrten täglich in absehbarer Zeit zu rech- nen sein wird. b Hunhtchen Problematik der Spirituosen- Industrie D) Wettbewerbsfragen der deutschen Spiri- tuosenindustrie standen in der Mitgliederver- sammlung mres Bundesfachverbandes am 8. Mal in Bad Kissingen zur Debatte. Ministerialdlrigent Risse vom Bundeswirtschaftsministerium unter- strich, daß bel einem Wirtschaftszweig, der als Rohstofflleferant nur ein Staatsmonopol zum Partner habe, mit besonderen Maßstäben gemes- sen werden müsse. Währungsräume mit kreiem Devisenhandel wo) In gewöhnlich gut unterrichten Kreisen der belgischen Hauptstadt Wird he. stätigt, daß zwischen einer Reine von Ea. Ländern am 18. Mai ein multilateraler De visenhandel eingeführt werden soll. Es delt sich dem Vernehmen nach um G19 britannien, Frankreich, die Bundesrepubll. die Schweiz, Belgien, Holland und Die zulässigen Schwankungen 1 Devisennotierungen sollen im Einklang m5 des Währungsfonds auf je ein Prozent über 1 unter der amtlichen Parität begrenzt 2 Eine Erweiterung der Spanne ist nicht vorgesehen. Um zu verhindern, durch das neue Arbitrage- System Franes über freie Schweizer Franken 1 Dollar konvertiert werden. können in Seinen Rahmen lediglich„Zahlungsabkommen-si den Bestimmungen gehandelt werden. In Finanzkreisen erwartet man, d erweiterte Devisenarbitrage die Spanne. schen Ankaufs- und Verkaufskursen det be, troffenen Währungen verengen und dam die Arbitragegewinne verringern wird au dererseits werden jedoch die Devisenumesia der Banken erheblich zunehmen. Die ka die dadurch entlastet wird, soll bereits Zustimmung gegeben haben. KURZ NACHRICHTEN Wachsen der schwebenden schuld (UP) Die schwebende schuld des sich von 361,59 Mill. DM am 31. Dezem 982,96 Mill. DM am 31. März 1953 erhöht. „Steinkohlenbergbauverein“ übernimmt Forschungsarbeiten (p) im Zuge der Auflösung der Kohlenbergbauleitung DK BL) sollen 5 schen und Forschungsaufgaben auf dem der Bergtechnik und der dem Werden, dessen Mitglieder werke des Bundesgebietes sind. Wie, 5 Amn 8. Mal mitteilte, wurde fetzt Bert Portwat tor, Bergassessor Alfred Wimmelmanm, neugegrün kohlenbergbauvereins gewählt. zum Vorsitzenden des „Steinkohlenbergbauverein“ hal- Groß. Schweden der freie internationale orels 040 belgisdt 0 05 ihre Bundes 92 ber 1009 aun Deutschen nl alle Lebte e von Konievergalung men teinkonlenbenf, sdirek- die 8 deten 5 Mi zchen einem intern renne Roy S naugh Ha Stund was e rund exreic Durch Währe De litt im seinen Endla De auch einem zchnit Tom Engle 85 15 oope ter de Lahrer und P Platz. Das baneb 2 Mi Onifez. n ig Schü. leben. Kon- er N. 886 J alisle. n ent mtns. runtet Schü. chulen 1 Wie. Min. ch det 0 pf. ins J auch et. ntlick 1 nach Frage he für atuelle det 2 R. en-, ur. 108/ Montag, 11. Mai 1958 DER SPORT VOM WOCHENENDE Seite 9 633 Kampf um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1053: Drei Auswärtssiege in der Endrunde 1. FC Köln-I. FCK 1:2/ Holstein Kiel- Eintrucht Frunkiurt 0:/ HSV- Dortmund 3:/ VIB- Union 6:0 Eckel läuft wieder zu großer Form auf Nach dem Anschlußtreffer kam Köln gefährlich auf/ 1. FC Köln Bericht unseres Sportredakteurs H. Schneekloth aus Der 1. FCO Kaiserslautern rechtfertigte in Köln seine Favoritenrolle in der Deutschen Meisterschaft mit einem verdienten 2:1(1:0)-Sieg über seinen Namensvetter im Rhein- land. Obwohl der Kaiserslauterer Deckung, vor allem Stopper Liebrich einige Schnitzer unterliefen, war der Sieg der Betzenberger jederzeit verdient. Nationalspieler Eckel scheint seine große Form wiederzufinden. Das Geschehen trug, stürmten die Betzenber- ger, zeitweise den Stempel dieses großen Fußballtalents. Das Innen-Trio mit Wenzel, O. Walter und F. Walter imponierte ebenfalls. Hölz im Tor hatte— wie auch sein Gegenüber de Munk— einen ganz großen Tag. Die Kölner waren gegenüber Frank- furt nicht wieder zu erkennen. Ihr technisch gutes und schnelles Flachpaß-Spiel scheiterte im wesentlichen nur an der größeren Kondition der Männer aus Sepp Herbergers pfäl- Der tödlich verunglückte Gottlieb Gehring. Auf unserem Bild kurz vor dem Start mit gelnem Betreuer. Foto: H. Franck Szene aus dem Pokalspiel zezen VfR Mannheim 3:4. Heim ist an dem gestürzten Brech vorbeigekommen, schießt aber dann knapp vorbei. SV Waldhof Doppelsieg von Hawthorn Mike Hawthorn, Englands As im italieni- ichen Ferrari-Team, gewann am Samstag auf einem 4,1-Liter-Ferrari den Endlauf um die internationale Trophy bei den Automobil- rennen in Silverstone vor seinen Landsleuten Roy Salvadori und Tony Rolt, beide auf Can- naught. Hawthorn steuerte seinen Wagen in 1:06:36 Stunden über die 168 Kilometer(35 Runden), Was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zund 148,4 km/st entspricht. Roy Salvadori erreichte, um 12 Sekunden geschlagen, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 148,0 Em /st, während Tony Rolt nur auf 146,9 km /st kam. Der deutsche Altmeister Hans Stuck er- litt im ersten Vorlauf einen Motorschaden an zenem AFM und konnte sich nicht für den Endlauf qualifizieren. Der Engländer Mike Hawthorn gewann zuch das Sportwagenrennen über 80 km auf einem 4,1-Liter-Ferrari mit einer Durch- zchnittsgeschwindigkeit von 142,5 kmjst vor Tom Cole(USA) auf Ferrari und Reg Parnell ingland) auf Aston-Martin. In der Klasse dis 1500 cem siegte der Engländer Davis auf Cooper/ MG mit 127, 62 km /st Eine Runde hin- ler dem Sieger endeten die beiden Porsche- kahrer Huschke von Hanstein(118,47 kmist) b. Patthey(117,7 km /st) auf dem 28. und 29. 2 r Rennen der 500-cem-Klasse: In Front der Sieger Lorenzetti auf Moto-Guzzi(Nr. 23). eben Baltisberger(Nr. 2) und Mette(Nr. 4) beide auf BMV. zischem Nationalspieler- Reservoir. Als in der 15. Minute im Müngersdorfer Stadion eine Maßflanke des einheimischen Mittelstürmers Breuer genau auf dem Fuße des in die Mitte gelaufenen Nationalspielers Röhrig landete, stieg ein einziger Aufschrei der 65 000 empor: Doch von Röhrigs Fuß, der nur 3 m vor dem Tore stand. zischte der Ball über die Querlatte. Wenig später klärte Hölz einen Bombenschuß am Strafraum und konnte anschließend zweimal einem Kölner Stürmer(Gierlich und Breuer) das Leder von der einköpfbereiten Stirn wegfausten. Dicke Luft vor dem Kaiserslauterer Tor. Dies ist zusammenfassend nicht nur von jenen Minuten zu sagen. in denen sich die gesamte Pfälzer Elf im eigenen Strafraum ein Stelldichein gab, sondern von den ersten 20 Minuten überhaupt. Unbekümmert und mit größerem Selbst- bewußtsein als in Frankfurt waren die Kölner, die auf drei Posten umbesetzt hat- ten, gestartet. Das Innentrio Gierlich Breuer— Röhrig erwies sich als enorm schnell, auch Schäfer auf Linksaußen. Die Aufgabe dieser Spieler wurde dazu noch erleichtert durch den schwerfälligen Start der Pfälzer Deckung, in der sich Lie- berich II und auch Kohlmever einige tolle Schnitzer leisteten. Allgemein aber wirkte der rote FCR in Köln in der ersten Halb- zeit mannschaftlich geschlossener als in Ludwigshafen. Fritz Walter konnte sich oft seinem Bewacher Hirche entziehen. Seine besten Spieleinfälle, auf die Bruder Otmar. Wenzel und Scheffler sehr schön eingin- gen, scheiterten aber vorerst an der auf- merksamen Kölner Hintermannschaft, die genau wie das gegnerische Abwehrtrio Schwächen im ersten Spiel nicht mehr auf- Wies. Erst Mitte der ersten Hälfte wurde De Munck zum ersten Male auf die Probe gestellt. Einen Scharfschuß, der genau neben der Latte eingeschlagen wäre, meisterte er bravorös. Im letzten Drittel des ersten Spielabschnittes vollzog sich dann eine Wen- dung. Kaiserslauterns Routine setzte sich immer mehr durch. Das Geschehen ver- lagerte sich in die Kölner Hälfte. In der 43 Minute nahm Fritz Walter im Strafraum einen Ball Schefflers auf. donnerte ihn in VVV i Bock auand gl Bar 5 Retter mußte verletzt ausscheiden Kaiserslautern rechtfertigt Favoriten-Rolle 1. FC Kaiserslautern 1:2(0:1) Köln die kurze Ecke und de Munck war geschla- gen. 1:0 für die Pfälzer. Bereits eine Minute nach der Pause zogen die Pfälzer auf 2:0 davon. Ein Foul Hirches an Ottmar führte zu einem 30-m- Freistoß von Fritz, die ganze Kölner Deckung verfehlte und Wenzel drückte ihn über die Torlinie. Beim blauen FCK gab es keine Resignation, alles wurde auf eine Karte gesetzt, und der zweite Spielabschnitt war nahezu ein Abbild des ersten. Kölns Fünferreihe, immer wieder von Mebus ins Feuer geführt, stürmte. Es gab tollste Szenen vor dem Gehäuse von Hölz. Im Verlauf einer Ecke gelang Gierlich in der 60. Minute der längst verdiente Anschluß- treffer. Würde Köln es noch schaffen? Nein, Hölz hatte einen zu großen Tag. Er bügelte aus, was Liebrich versiebte, und unmerklich wurde das Geschehen offener. Nun bremsten die Betzenberger zweimal den Tatendrang des Neulings in der deutschen Meisterschaft. Eckel, der zeitweise wie gegen Jugoslawien Wirkte, spielte sein großes Offensivspiel und verstand sich immer besser mit Ottmar und Scheffler. Ihre Kombinationen waren mei- sterlich und mit ein bischen weniger Schuß- pech bei zwei Bomben von Fritz wären die Kölner mit 1:3 geschlagen geblieben. Edi Ziegler gewinnt großen Brillant-Ruberg-Preis Mit einer Gesamtfahrzeit von 4:41.56 Std. für 167 km gewann Edi Ziegler(Schwein kurt) das als erster Wertungs wettbewerb zur Bildung einer deutschen Auswahlmannschaft ausgeschriebene Straßenrennen der Ama- teure„Rund um Stuttgart“ um den„Großen Brillant-Ruberg-Preis“. 3.44 Min. zurück kührte sein Vereinskamerad Zeißner eine vierköpfige Verfolgergruppe in der Reihen- folge Hubert Hugger(Niedereschach), Hun- dertmark(Wiesbaden), Broisch(Köln) über den Zielstreifen. Weitere 2,6 Min. zurück kolgte Reinecke(Einbek. Niedersachsen), der ein ganz hervorragendes Rennen gefahren war und noch 16 km vor dem Ziel den spa- teren Sieger Ziegler, mit dem er zusammen nach 114 km Fahrt an einer schweren Stei- gung abgefahren war, wegen Schaltungs- schadens allein Ziehen lassen mußte. Der Deutsche Meister war nie in Gefahr Vielbeinige Abwehr der Berliner konnte hohe Niederlage nicht vermeiden/ VfB Stuttgart— Union 06 Berlin 6:0 Wie wenig man bei den diesjährigen End- rundenspielen von Favoriten und Außenläu- fern sprechen kann, bewies das Spiel zwi- schen dem Titelverteidiger VfB Stuttgart und dem Berliner Meister Union 06. Wer glaubte. daß die Berliner im Neckarstadion die Rolle eines Punkte- und Torlieferanten spielen würden, sah sich bald eines besseren belehrt. Die VfB- Rechnung eines Ueberrumpelungs- versuches wurde von den Blau-Weißen gründlich vereitelt. Sie spielten unbeküm- mert darauf los, zeigten einen bemerkenswer- ten Einsatz, eine Schnelligkeit und eine ge- naue Manndeckung, die alles in allem ge- nommen den VfB an der Entfaltung seines gewohnten Spieles hinderte. Union 06 zog die Halbstürmer zurück, brachte den VfB- Sturm mit massierter Ab- wehr immer wieder aus dem Konzept und hatte darüber hinaus schußkräftige Stürmer, die Bögelein und seinen Vordermännern alle Aufmerksamkeit abverlangten. Die klaren Torchancen hatte zweifelsohne der VfB, 80 z. B. in der 15. Minute, als Bai- tinger freistehend am hervorragenden Tor- wart Wittke nicht vorbei kam, fünf Minuten später, als ein Barufka- 20-m-Freistoß wieder- um von Wittke pariert wurde, oder in der 30. Minute, als der linke Verteidiger Podratz von der Linie einen Baitinger-Kopfball noch wegschlagen konnte, womit nur die größten Chancen erwähnt sein sollen. Zu allem VfB- Ueberdruß verletzte sich Nationalspieler Ret- 2 Foto: H. Franck ter bei einem Zusammenprall mit einem eige- nen Mann und ging zehn Minuten vor der Pause hinkend vom Feld. Gerade in dieser Phase brach dann doch der Torbann. In der 39. Minute hieß es 1:0 durch Waldner und zwei Minuten später 2:0 durch Baitinger auf eine Flanke von Waldner. Nach dem Wechsel bekamen die Berliner dann den endgültigen Knacks durch zwei Weitere VfB-Tore. In der 51. Minute gelang Blessing mit einem hervorragenden Volley- Schuß das 3:0 und drei Minuten später fälschte Baitinger einen Schlienz-Schuß raf- finiert in die Torecke zum 4:0. Der am linken Knöchel verletzte VfB. Stopper Retter kam künf Minuten nach der Pause wieder, konnte aber nur noch auf dem rechten Flügel als Statist mitwirken, so daß die Stuttgarter auf dem Feld praktisch nur zehn Mann hatten. Acht Minuten vor Schluß ging dann Retter endgültig vom Platz. Zwei Minuten vor Ab- pfiff schoß Blessing einen Alleingang von links mit dem 5:0 ab und buchstäblich Se- kunden vor dem Abpfiff knallte der Halb- linke Krieger, wiederum allein gestartet, das 6·0 ins Netz. Bei dem Spiel des Meisters ist zu berück- sichtigen, daß die Stuttgarter mit Rücksicht auf die mitunter ins Spiel gekommene Härte diesem Posten praktisch nur noch Mithumpler ewas kürzer traten und schließlich ohne ihren Rechtsaußen spielen mußten, das Retter auf sein konnte. Nur in der ersten Halbzeit war vorübergehend eine gewisse Nervosität zu bemerken, als die Berliner mit ihrer viel- beinigen Abwehr die VfB- Stürmer etwas aus dem Konzept brachten. Er hatte seine besten Leute in den Außenstürmern Baitinger und Blessing sowie dem jungen Mittelstürmer Waldner und der Abwehr in Barufka und Torwart Bögelein. Bei Berlin gefiel trotz der sechs Gegentore Torwart Wittke. Dortmund kann auch auswärts siegen Preißler und Schanko Vor 30 000 Zuschauern schlug der Westmei⸗ ster Borussia Dortmund in Hamburg den HSV, nachdem er bis zur Halbzeit 1:0 führte. Die Hamburger wendeten in der zweiten Hälfte zunächst das Glück und brachten sich mit 3:2 in Führung, erlagen aber doch den konditions- starken Westdeutschen. In der ersten Halbzeit entspann sich ein schnelles und faires Spiel, das bei der Auf- geregtheit beider Mannschaften zu turbulen- ten Szenen vor den Toren führte, aber auf keiner allzu hohen Stufe stand. Der Ueber- rumpelungsplan des HSV mißglückte. Zwar zog er sofort mit Steilangriffen vor das Tor Kwiatkowskis, die aber nur zwei Ecken ein- trugen. Beiderseits war man auf eine starke Deckung bedacht. Ein Führungstor Borussias lag in der Luft, als der Linksaußen Flügel allein dem Tor zu- stürmte. Der Nationalspieler Posipal umlief ihn aber und trennte ihn fair vom Ball. Borussias Stürmer lösten sich besser vom Gegner und beschworen so die gefährlicheren Situationen hervor. Aber auch die Steilpässe der Hamburger rissen oft Lücken in die nicht ganz sattelfeste Abwehr der Dortmunder. Die Mehrzahl der Chancen lagen zweifellos auf seiten des HSV, doch spielte der Westmeister zweckmäßiger. Zehn Minuten diktierte Bo- russia nun das Geschehen. Die sauberen Pässe von Mann zu Mann hätten in dieser Phase die Führung verdient gehabt. Sie wäre je- doch beinahe an den HSV gefallen, als ein Nachschuß Hardens gegen die Torlatte nallte. Da erlief Preißler in der 33. Minute an der Strafraumgrenze den von Kasperski vorgetriebenen Ball, startete sofort in die Lücke zwischen der Hamburger Abwehr und schoß nach ein paar Schritten placiert zum 1:0 in die rechte Ecke. Die ständig rochierenden Dortmunder blieben auch weiterhin gefähr- die treibenden Kräfte lich, während die zu offen vorgetragenen Angriffe des HSV zuvor schon im Strafraum erstickten. In der zweiten Hälfte nahm das Spiel eine dramatische Wendung an. Der HSV nahm Posipal mit in den Sturm. während Erüger als Linksaußen und Pendorf als Rechtsaußen eingesetzt wurden. Vier Ecken für Hamburg wurden von Borussia mit viel Glück abgewehrt. Hierbei zeichnete sich be- sonders Kwiatkowski aus. der zweimal her- vorragend aus den Ecken hechtete, während ein weiterer Ball von Mikuda aus der un- gedeckten Ecke herausgefischt wurde. Trotz- dem glückte in der 60. Minute den Dort- mundern durch Niepielko das 2:0. Das gab den Hamburgern erneuten Auftrieb. Aus einem Gewühl heraus brachte Woitkowiak einen 4-m-Schuß an und fünf Minuten da- nach verwandelte der gleiche Spieler einen indirekten Freistoß. Kwiatkowski hatte den Ball zu lange gehalten. Wer nun erwartete. daß das 22, das den Leistungen beider Mannschaften gerecht schien, den Endstand bedeuten sollte, sah sich getäuscht. Wenige Minuten danach hob sich Posipal im eng⸗ lischen Sprung aus einer Traube vor dem Dortmunder Tor empor und lenkte das Le- der mit dem Kopf zum 3:2 für die Hambur- ger ein. Begeisterte Zuschauer stürmten auf das Feld und umarmten ihn. Die letzten Minuten aber gehörten dem die größere Kondition zeigenden Westmeister. Adi Preißler war es vergönnt, drei Minuten vor Abpfiff auszugleichen. Sein Schuß senkte sich über dem vor dem Tor stehenden Schnoor ins Netz Schließlich gelang eine Minute vor Abpfiff den Dortmundern durch Farke auf eine Flanke von Flügel hin doch noch das 42 Zalilenspiegel Deutsche Meisterschaft: Gruppe I: Holstein Kiel— Eintracht Frankfurt 01 1. FC Köln— 1. FC Kaiserslautern 1:2 Eintracht Frankfurt 2 2 0 0 3:0 420 1. FC Kaiserslautern 2 2 0 0 42 4:0 Holstein Kiel 2 0 0 2 1 0 1. FC Köln 2 0 0 2 1:4 0:4 Gruppe II: VfB Stuttgart— Union 06 Berlin 6·0 Hamburger SV— Borussia Dortmund 3:4 Borussia Dortmund 2 2 0 0 64 4:0 VfB Stuttgart 2 1 Hamburger SV 20 ̃ 1 T Union 06 Berlin 2 0 1 13 Aufstieg zur 2. Liga: VfR Aalen— Kulmbach 0˙0 FW Offenburg— FV Daxlanden 44 Hanau 93— Wacker München 6·˙2 Hanau 93 4 3 1 A 1ʒůdͥͤj VfR Aalen 4ͤ bf x FV Daxlanden 4 l 22 3 Wacker München 4 1 c 3 39 26 MSV Rulmbaen 14 1 e FV Offenburg 44 1 1 22 ͤ⏑ Amateur-Meisterschaft: Staffel I: Bielefeld— H. Zehlendorf 3·0 Tura Bremen— Güldenst. Stade 623 VfB Bielefeld 2 1 0 d 8 Tura Bremen 22 1 ‚«—· 1 M Hertha Zehlendorf 20 1 1 12:4 12:3 Güldenstern Stade 20 0 2 3:11 0.4 Staffel II: Eintracht Nordhorn— Borussia Fulda 4:1 Homberger Spygg.— Heider SV 3·0 Homburger SV 2 2 0 0 82 Eintracht Nordhorn 2 2 0 0 11:4 4:0 Borussia Fulda 2 0 d 2 Heider SV 2 900 Staffel III: Hockenheim 08— FC Villingen 3:2 Schifferstadt— Berg. Gladbach 09 1:4 Bergisch Gladbach 22 0 0 7:1 4:0 Hockenheim 08 2ů 1 0 iT Villingen 08 2 2ůñ 1! ͤ FSV Schifferstadt?? 011! Staffel IV: Würzburger Kickers— Urbar. 223 VfL Sindelfingen 1 1 0, 0 2:0 220 FC Urbar VV Würzburger Kickers 20 0 2 22:5 0.4 2. Liga Süd: FC Bayern Hof— VfL Neckarau 3·˙2 Reutlingen— Singen 04 2·0 Feudenheim— Freiburger FC 1·3 Schwaben Augsburg— Karlsruher FV 1:0 Union Böckingen— SV Wiesbaden 123 Hessen Kassel— Straubing 1:2 ASV Durlach— 1. FC Pforzheim 4:3 ASV Cham— Jahn Regensburg 00 Darmstadt 98— 1. FC Bamberg 21 Jahn Regensburg 34 18 8 8 78:37 44:24 Hessen Kassel 34 20 4 10 51:35 44:24 1. FC Bamberg 34 16 8 10 50:43 40:28 Bayern Hof 34 17 5 12 56:40 39:29 Freiburger FC 34 13 11 10 65:50 37:31 Schwab. Augsburg 34 14 9 11 32:37 37:31 ASV Durlach 34 15 7 12 60:63 37:31 SSV Reutlingen 34 15 5 14 68:55 35:33 SV Wiesbaden 34 16 3 15 58:56 35:33 Karlsruher FV 34 14 3 15 60:45 33:35 TSV Straubing 34 13 7 14 60:63 33:35 Darmstadt 98 34 13 7 14 46:60 33:35 ASV Cham 34 12 6 16 54:65 30:38 Singen 04 34 11 8 15 37:52 30:38 1. FC Pforzheim 34 11 7 16 47:59 29:39 Union Böckingen 34 10 8 16 44:63 28:40 ASV Feudenheim 34 10 6 18 44:81 26:42 VfL Neckarau 34 7 6 21 38:68 20:48 1. Amateurliga Rohrbach— Knielingen 04 Pokalspiele: Sc Gershofen— BO Augsburg 223 VfL Neuwied— Spygg. Andernach 1·5 SG Pirmasens— ASV Landau 21 ASV Hochfeld— Tura Ludwigshafen 2·5 War Ihr Tip richtig! West- Süd- Block 1. FC Köln- 1. FC Kaiserslautern] 1:22 Hamburger SV Bor. Dortmund] 3.4 2 VfB Stuttgart Union 06 Berlin] 6.0 1 Nord 2 Eintracht Frankfurt 0.12 Alem. Aachen I. Fe Saarbrück. 0 2 Bor. Neunkirchen Preuß Dellbr.] 22% Bremer SV- Meidericher Sv 3˙2 1 Hamborn O7 Bayer Leverkusen 2.52 SV Waldhof VfR Mannheim 3.4 2 SSV Reutlingen- Singen 04 2.0 1 AsV Cham Jahn Regensburg 00 0 Darmstadt 98. I. Fo Bamberg 251 1 Union Böckingen SV Wiesbaden] 1:3 2 Tus Neuendorf- S.-W. Essen 4.40 Nord- Süd- Toto: 2 1— 221212 0— 2— 2—1—1—1. Seite 4 MORGEN Matte Feudenheimer Abschieds vorstellung ASV Feudenbheim— Freiburger FC 1:3(1:2) In seiner Abschiedsvorstellung in der 2. Liga Süd lieferte der ASV Feudenheim eine kaum überzeugende Partie und unterlag den spielfreudigen Freiburger„Bobbele“ klar mit 1:3 Toren. Eine Niederlage, die bei allen Ein- wänden nicht zu vermeiden war. Protzdem wären es zu Beginn der Begeg- nung gegen die nicht sattelfeste Freiburger Abwehr nicht schwer gewesen, einen ent- scheidenden Vorsprung herauszuholen. Der Feudenheimer Sturm, besser„Stürmchen“ genannt, konnte sich aber nie zu einer ge- schlossenen Kombination entschließen, son- dern verzettelte sich in zwecklosen Einzel- Aktionen. Ein ‚Sonderlob“ verdient sich da- bei Busch. Auch Stetzicky war nicht in son- stiger Verfassung. Als die Gäste sich dann auch in der Abwehr akklimatisiert hatten, War es sowieso ganz vorbei. Schon in der 13. Minute wurde der etwas leichtsinnige Hütt- ner von einem 20-Meter-Freistoß des Frei- burger Verteidigers Ketterer überrascht. Zwar konnte Rachner schon eine Minute spä- ter aus kurzer Distanz den 1:1-Ausgleich herausholen. Damit waren aber bereits alle Reserven erschöpft. Die Freiburger kamen immer mehr. Daran konnten auch einige Starke Feudenbeimer Schlußminuten nichts Andern Der spritzige Mittelstürmer Herr zog in der 26 und 86. Minute jeweils allein davon und schoß den verdienten Freiburger Sieg heraus. W. L. Auch das letzte Spiel verloren FC Bayern Hof— VfL Neckarau 3:2(2:0) Die wenigen Zuschauer, die gekommen waren, sahen auch im letzten Spiel der Bayern keine Mannschaftsleistung. Was die Schwarz-Gelben zeigten, blieb nur Einzel- spiel. Durch die Umstellung der gesamten Mannschaft kam nur wenig Spielfluß in die Elf. Neckarau zeigte sich von seiner guten Seite. Die Läuferreihe der Blauen machte ihre Sache recht gut, vor allem Schnepf gefiel durch sein sicheres Spiel. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug der erste Treffer von Beyerlein ein, der Gehrling überspielte und Bahlke keine Möglichkeit zur Abwehr lieg. Nach diesem Treffer kamen die Bayern besser ins Spiel. Ein Elfmeter. von Bahlke verschuldet, setzte Greb sicher zum 2:0 in die Maschen. Nach dem Wechsel änderte sich das Spiel etwas. Neckarau kam stärker auf. Schmalz war es aber dennoch vergönnt, seiner Elf mit einem weiteren Tor zu einem beruhigenden Vorsprung zu verhelfen. Dann war aber auch der Faden abgerissen. Bergner war in den restlichen Minuten der beste Mann auf dem Platz, konnte mit zwei schönen Treffern den Ersatztorhüter Hörath, der am letzten Tor nicht schuldlos war, bezwingen und so ein an- sehnliches Resultat erzielen. Weitere Lrgebnisse- Freundschaftsspiele: Arminia Bielefeld— Admira Wien 2 Hamborn 07— Bayer Leverkusen 2 Kickers Offenbach— Burnley 1 Altona 93— Sheffield United 2 Tus Neuendorf— SW Essen 4 VfL. Bochum— Werder Bremen 3 Handball-Ergebnisse: Fa Göppingen— Polizei Hamburg TSG Haßloch— Hassee Winterbek Hockey: Harvestude- Brandenburg Damen) 2:1 Kick. Würzbg.— GW Wuppertal Dam.) 4:0 Diesmal Dziwoki schwächster Spieler Eintracht in der ⁊ weiten Halfte überlegen Trotz des knappen 1:0-Sieges waren die Frankfurter jederzeit besser/ Ohles bei Kiel kam nicht ins Spiel Holstein wählt überraschend gegen den Wind und kann trotz der starken Brise, die in der Kieler Förde weht, mit scharfen An- griffen die Eintracht in die Verteidigung bringen. In der ersten Minute verpaßt Hol- steins Mittelstürmer durch Handspiel im Strafraum eine Chance und kurz darauf schießt Wagner überhastet einen aus der Luft genommenen Ball, zwar placiert, aber zu schwach ins linke untere Eck. Bei einem blitz- schnellen, zügigen Durchbruch schießt Heilig ans Außennetz. In prächtigem Alleingang ist Ebeling durchgebrochen, schießt aber aus zwölf Me- ter über die Latte. Obwohl Holsteins Lau- ferreihe, vor allem Ohles, nicht richtig ins Spiel kommt, bleiben die„Störche“ über- legen, die rollenden Angriffe können aber in- kolge des ungenauen Zuspiels und der über- triebenen Kombination der Holsteiner von der harten und schlagsicheren Eintracht- Deckung abgewehrt werden. In der 18. Mi- nute wehrt Peper zwei gefährliche Schüsse von Pfaff und Hesse ab. Bei einem Zusam- menprall mit Morgner scheidet Hesse für einige Minuten aus. Von der 25. bis 35. Mi- nute gerät dann Holsteins Deckung in einen Wirbel Frankfurter Angriffe. Ebeling jagt wieder einen harten Schuß ans Außennetz und Dziwoki schießt am Pfosten vorbei, wäh- rend der weit aufgerückte Heilig nur die Latte trifft. In den letzten Minuten vor der Halbzeit drängt dann wieder Holstein. Maier hat kurz vor dem FHalbzeitpfiff des guten Schiedsrichters Ternieden eine große Chance, aber sein scharfer Schuß ins rechte untere Eck kann von Henig in glänzender Parade abgewehrt werden. Obwohl Eintracht gegen den Wind spielt, wird Holstein überraschend zurückgedrängt. Pfiffe ertönen für die sonst so beliebten „Störche“, die im Mittelfeld und im Straf- raum durch die fliegenden Kombinationen der Frankfurter ausgespielt werden. Ueber vier, fünf Spieler hinweg wandert der Ball, ohne daß die Holsteiner dazwischenfahren können. In diesem Wirbel der laufenden An- griffe wird selbst die sonst so sichere Hol- stein-Abwehr nervös. Aber Peper verhindert vorerst Erfolge. Hinzu kommt, daß Dziwoki als schwächster Spieler zu ungeau schießt. Eine halbe Stunde vor Schluß hätte Haack das vielleicht entscheidende Tor schießen können, er säbelt aber über eine Flanke von Maier hinweg. So entscheidet Schieths glän- zender Kopfball drei Minuten vor Schluß das Spiel. 100 000 sahen Hockenheim-Rennen bei ausgezeichneter Organisation Loren eiii auf ſloto gu⁊zi de: Sieges bon Hockenleim Haas auf NSU Doppelsieger in der 125. c em- und der 250-cem-Klasse/ Norton und BMW-Gespanne gleichwertig Bericht unseres Motorsport-Reporters Norbert Ritter Selten wohl dürfte ein Internationales Motorradrennen von allen Enthusiasten mit größerer Spannung und berechtigten Hoffnungen erwartet worden sein als das Mai-Pokalrennen, das an Fahrern und Machinen absolute Spitzenklasse aufbot. Die besondere Note erfuhr die in- ternationale Rennsportpremiere— wie schon hinlänglich berichtet— durch die größten An- strengungen der deutschen Industrie, in die bisherige Vormachtstellung der ausländischen „Konkurrenz“ einzubrechen. Für diese Herz- und Nierenprüfung ist der Hockenheimer Voll- gaskurs geradezu prädestiniert. Er präsentierte sich auch den 100 000 Motorsportanhängern, die trotz des reichlich kühlen Wetters „dabei“ waren, in ausgezeichneter Verfassung. Da Petrus auch ein Einsehen zu haben schien, konnte Rennleiter Christ die„Kleinen“ mit gewohnter Pünktlichkeit auf trockene Reise schicken. Um es vorweg zu nehmen, der 15. Runden Lauf der 125-α,,jẽu-Klasse wurde zu einem beachtlichen dreifachen Erfolg der un- geheuer schnell gewordenen NSU-Rennfoxe. Exweltmeister Las Graham England) als einziger auswärtiger Gegner konnte leider seine MV-Augusta nur 13 Runden im Ren- nen halten und mußte mit Motorschaden aufgeben, So konnte der durch seinen Soli- tude-Sieg bekannte NSU-Werkfahrer Wer- ner Haas unangefochten mit 137,5 km /st nach Hause fahren. Zwei weitere„Foxe“ (Brand und Daiker) unterstrichen die Tat- sache, daß NSU mindestens in der 125- ,n Klasse zur Weltspitzenklasse aufgeschlossen ist. Als interessante Einlage fuhren die Män- ner der Formel-HII- Rennwagen(bis 500 cem) um die ersten Punkte der Deutschen Stra- Ben meisterschaft. Bedauerlicherweise geriet hier der, Wagen des Amerikaners Campell durch Vergaserschaden in Brand. Der Fah- rer wurde in letzter Minute von einem Mannheimer Feuerwehrmann aus dem brennenden Wagen gerettet. Sieger dieses auskfallreichen Rennens wurde nach erbit⸗ tertem Zweikampf der Mingolsheimer Lang auf Cooper mit 140,9 km /st. Haas, Neckarsulm, gewinnt auf NSU Auch die 250 cem-Klasse Außerordentlich gespannt wurde das nachfolgende Rennen der 250-c œm-Maschi- nen vom Publikum verfolgt, fuhren doch in diesem Lauf die Werkteams von NSU und DRW gegen die Moto-Guzzi des Weltmei- sters 1952. Enrico Lorenzetti. Sofort vom Start weg setzten sich die unglaublich schnellen Renn-, Maxe“ unter Werner Haas und dem NSU-Werkfahrer Bill Lomas Eng- land) an die Spitze. Lorenzetti kam schlecht vom Start und sauste den NSU-Leuten in scharfer Verfolgungsfahrt nach. Haas und Gute Note nur für Mittelläufer Lomas drehten unerbittlich das Letzte aus ihren Maschinen heraus und konnten so den italienischen„Sprinter“ auf Distanz halten. Nach kurzer Führung schied Bill Lomas aus und auch Daiker muß seinen„Max“ an die Boxen schieben. Da entwickelte sich ein Duell zwischen Haas und Lorenzetti, das die Meute zu wahrem Jubel hinriß. Mit neuem Klassenrekord(161,0 kmist) geht der talentierte NSU-Mann knapp vor dem ita- lienischen Weltmeister durchs Ziel. Thorn- Prikker(Moto-Guzzi) kann sich als bester Privatfahrer an 4. Stelle placieren. Leider forderte dieses Rennen ein Todesopfer: Gottlieb Gehring, Ostelsheim, stürzte mit seiner Moto-Guzzi in der Osfkurve so schwer, daß er tot vom Platz getragen wer- den mußte. Anderson, England siegte in der 350-C e m-Klasse vor Wünsche Das anschließende 350-C M m-Rennen sorgte für eine neue Ueberraschung. TT-Sie- ger Anderson(England) brachte eine nagel- neue 530-cαem-Guzzi an den Start. Der alte Routinier fuhr in seinem klassischen Stil dieses wahre Wunderwerk eines Motorrades mit der Präzision eines Uhrwerkes vom Start weg ins Ziel, ohne jegliche Gefährdung durch die sehr zahlreich erschienenen AJS. Norton und Velocette. Leider kam auch H. P. Müller auf der Horex und Siegfried Wünsche auf der Drei-Zylinder-Werks-DKW an die sou- verän führende Guzzi nie heran, obwohl beide Maschinen noch zu allerhand Hoffnun- gen Anlaß gaben. Der sympathische Englän- der stellte mit 163,7 kmy/st. einen neuen Klassenrekord auf. Die Ausein andersetzung Die Ueberraschung./ Lokalderby- Siege: Waldhof-„Fohlen“ schlugen nicht ein/ SV Waldhof— VfR Mannheim 3:4 Wohl selten wurde zwischen dem SV Wald- hof und dem VfR ein so zahmes Lokalderby ausgetragen wie am Sonntag auf dem grünen Waldhofrasen im Treffen um den Kurpfalz Pokal. Hüben wie drüben probte man eine Reihe von Nachwuchsleuten aus, und weil die Fohlen des VfR besser einschlugen als ihre blau- schwarzen Kollegen, hieß es am Ende ein wenig überraschend 4:3 für die Ra- senspieler. Dreimal war der Waldhof in Füh- rung gegangen, dreimal hatte der VfR gleich- gezogen, und es schließlich verstanden, seinen knappen 4:3- Vorsprung über die Zeit zu retten. Vier Tore in gut 20 Minuten brachten Wenigstens etwas Würze in ein Spiel, das bei der kalten Temperatur die 3000 Zu- schauer nur streckenweise erwärmen konnte. flalionalelſ-Hachuuchs enitauschi Englische Fußball-Arbeiter dominieren nach Belieben/ Deutsche Nationalauswahl B— Bolton Wanderers 1:2(0:1) f Bericht unseres Sportredakteurs H. Schneekloth aus Duisburg i 5 Das erste der vier Prüfungsspiele von Aspiranten zur deutschen Weltmeisterschaft- Fuß- pallelf ist vorüber und— in die Binsen gegangen. Bundestrainer Sepp Herberger hatte in Duisburg kaum Gelegenheit, hinter dem Namen eines deutschen Spielers ein Sternchen zu setzen. Sollte er es in der ersten Halbzeit dennoch getan haben, so bleibt ihm nach dem Seitenwechsel wohl reichlich Gelegenheit es wieder auszuradieren. Dies ist das dürftige Fazit eines zeitweise geradezu langweiligen Spieles, das der Trainingspartner der deut- schen Nationalauswahl B, Pokalfinalist Bolton Wanderers, knapp aber sicher mit 2:1 gewann. Die englischen Fußball-Arbeiter aus dem Bezirk Lanceshire haben dabei in keiner Phase des Spieles mehr getan als eben notwendig war, um die deutschen„Fohlen“ in Schach zu halten. Regnerisch, neblig und kalt war es am Samstag in Duisburg, das ein kleines, alt- modisches Stadion besitzt. Nicht einmal die Zuschauerkulisse war repräsentativ; knapp 18 000 Zuschauer, die Hälfte des Fassungs- vermögens, wurden über 100 Spielminuten hinweg nur für eine knappe Viertelstunde ein wenig„warm“, Ja, 100 Minuten dauerte das Match, weil fünf- oder sechsmal einer der 22 Cracks mit einem„Wehwehchen“ zu Boden ging und auf dem Felde wieder hoch- gepäppelt werden mußte. Grund zu einer sol- chen Szenerie war an sich nur einmal ge- geben, als der Engländer Moir mit weichen Knien k. o. zusammensackte, nachdem er in der letzten deutschen Sturm- und Drang periode eine Metzner-Bombe mit dem Kopf Pariert hatte. In diesen letzten fünf Minuten T hätte die deutsche Elf längere Zeit mit solchem Elan und Schwung gespielt, wie nach Schades Anschlußtor— die Zuschauer wä- ren— trotz aller Mängel im mannschaft- ichen Zusammenspiel— begeistert gewesen. Aber es war ganz anders. Zehn Minuten lang kombinierten die deutschen Nationalelfkan- didaten zu Beginn recht nett, zu eng zwar und zu unproduktiv, aber technisch sauber und für das Auge schön. Doch schon zu die- ger Zeit war zu erkennen, daß mit solchen „spielerischen“ Mitteln die stabile englische Deckung nicht zu öffnen war. Banks und Ball, die beiden Verteidiger, und Stopper Higgins zeigten ein Stellungsspiel, das den gesamten deutschen Sturm lahmlegte. Aber was für ein Sturm war das auch. Der Fürther Schade in der Mitte spielte nur lässig und um sich selbst, der Halblinke Metzner aus Kassel war nie da, sondern rannte ständig zwischen Lau- ferreihe und Verteidigung herum und Bauer (Fürth) brauchte zu lange, um ins Spiel zu kommen; so waren die in der ersten Halb- zeit aktiven Außenstürmer Hoffmann(Fürth) und Beck(St. Pauli) zum Leerlauf verurteilt. In dem Maße, in dem Bauer in der zwei- ten Halbzeit. zulegte, bauten die Außen ab. Der Sodinger Schmidt im Tor zeigte mehrere Glanzparaden nach groben Schnitzern, Ver- teidiger Bauer München) und Läufer Schmidt (Meiderich) verdienen eine halbwegs befrie- digende Note, während Mittelläufer Schäfer (Siegen) der einzige war, dem das Prädikat gut zugesprochen werden kann. Er deckte den gefährlichen Meir konsequent und spielte darüber hinaus zeitweise eine Stopperrolle, die andeutete, daß er einmal ein das Mittel- feld beherrschender Mann werden kann. Der viel zu offensive Harpers(Sodingen) trat da- gegen als linker Läufer nur negativ in Er- scheinung. Im gesamten„verdient“ die deut- sche Elf die Bezeichnung„zu wenig Steh- vermögen“. Was Ausdauer und Härte bedeutet, de- monstrierten die Zweckfußball spielenden Engländer, die einige„old timer“ in ihren Reihen hatten, die man gut auf 35 Lenze schätzen konnte. Lange Passe, große Schnel- ligkeit und Nüchternheit in allen Belangen zeichneten ihr Spiel aus. Neben der bereits erwähnten Deckungsreihe verdienen rechter Läufer Wheeler, Linksaußen Langton und Halblinker Hassal sowie Mittelstürmer Moir Erwähnung. Einige Male öffneten die „Schwarzweißen“ ihre Trickkiste. Dann war unverkennbar, daß sie(wenn sie es sein sollen) Klassefußballer sind. Mittelstürmer Moir schoß in der 37. Mi- nute aus 30 Meter Entfernung lässig das erste Tor, als Schmidt ohne Grund und Völlig sinnlos viel zu weit herausgeeilt war. Das 2:0 resultierte aus einem unhaltbaren Schuß vom Elfmeterpunkt aus, zu dem der Außenstürmer und Clown Langton eine Maßflanke gegeben hatte. Langton hat vor Jahren einmal 20 000 Pfund gekostet; er ist sein Geld wert. Das deutsche, zufällige An- schlußtor in der 84. Minute(Schade-Kopf- stoß; Torwart Hanson reagierte im Abend- nebel nicht mehr) bewirkte zwar noch fünf Minuten verstärkten deutschen Druck, aber sonst nichts mehr. Der Bolton-Sparrings- partner war selbst eine Meile von dem ent- fernt, was er vor etwa 1% Jahrzehnten ge- boten hat, als er den Nürnberger Club eines Mittwochsabends mit 4:0 bezwang. Dessen trösten wir uns, Sepp Herbergen meinte nach dem Spiel: Die Partie hat immerhin ihren Zweck erfüllt. Auf beiden Seiten ließ man bewährte Stammspieler(Lipponer, Lennert, de la Vigne, Langlotz) pausieren, nahm die Sache auf die leichte Schulter und überlies das Torschießen einzelnen, kurz aufblitzenden Euergieleistungen. Warum anstrengen, dach. ten die Akteure, früher oder später spielt mir der Gegner doch den Ball zu. Und er tat es. Auch sonst schien man für Abwechs- lung zu sein. Cornelius“ Tor(3. Min.) machte Bassler in der 6. Minute wett. Herbolds verwandelten Elfmeter(20. Minute nach „Hände“ von Lötfke) egalisierte Wieland zwei Minuten später mit schönem Schräg schuß. Für Waldhofs 3:2 Halbzeitführung sorgte Cornelius bei einem Gedränge vor dem VfR-Tor(39. Minute). Nach der Pause wollte es der Waldhof gleich wissen, aber Heim fand aus 3 Meter das leere Tor nicht, und ein Prachtschuß von Cornelius löste bei Jöckel eine ebenso schöne Parade aus. Als Brech Cornelius, frei vor Jöckel, umsäbelte, ließ der bis auf Auslegung der Vorteilsregel wenig überzeugende Jacobi Weiterspielen. Dann trug sich zur Abwech- selung zweimal der VfR in die Torliste ein. Basslers Scharfschuß ergab in der 57. Minute das 3:3, und eine Minute später gingen die Rasenspieler durch Laumann zum erstenmal in Führung. Waldhofs Ausgleichbemühungen scheiterten vorerst an den eigenen schwachen Punkten, deren wirkungslosester der unbe- Wwegliche Linksläufer Michel war. Linksaußen Harter und Rechtsaußen Schade versuchten zusammen einen einzigen Torschußg. Dagegen konnten Wieland, Laumann und Rafet im VfR-Sturm wesentlich besser gefallen. Er- staunlich Lamperts durch gute Kondition un- terstützte Spielfreude. Da auch der rechte VIR-Nachwuchsläufer Schreck gut einschlug, sah man für den Ausgleichstreffer der Wald- höfer schwarz, zumal Cornelius zwei groge Chancen versiebte. So blieb es auch bei dem überraschenden 4:3-Sieg des VfR. kim. Montag, 11. Mai 1953/ Nr. 1% N . Wünsche contra„H. P.“ konnte„Siegl“ na 15 Runden zu seinen Gunsten entscheiden Bei den Seitenwagen: Norton siegt mit Reifenbreite vor BMW Zu einem ausgesprochenen Revanche. kampf entwickelte sich schon nach drei Run den das Seitenwagenrennen bis 500 cem. Die beiden alten Kampfhähne Weltmeister Oliver (England) auf Norton und BMW-Wiggerl jag ten— weit vor dem Gros— ihre Maschinen mit Motorabstand und wechselnder Führung um den schnellen Ring. Anfänglich mischte noch das zweite BMW. Werksteam Noll Cron mit, streifte aber in der vierten Runde einen Strohballen und verlor dadurch an Boden allerdings konnte es seine dritte Position be. haupten. Oliver und Kraus lieferten sch einen unerhört dramatischen Endkampf, den diesmal Erie Oliver buchstäblich mit Rad. reifenbreite genau wie Wiggerl 1951 gewann Rekordsieger der 500-œcοm-Maschinen Lorenzetti Zur Ueberraschung der Motorsportexper. ten brachten zum Rennen der 500-cm-Ma. schinen die Italiener wiederum zwei sagen. hafte Vier-Zylinder- Moto-Guzzi an den Start, naturgemäß das gerade Gegenstüch kür die ebenfalls neu entwickelte Werks. BMW- Maschine. Horex zog bedauerlicher- weise ihre Renner zurück. Pie Spanhung der Massen war kaum zu überbieten, als der Startschuß für dieses Elitefeld fiel. Mit unheimlichem Vorsprung kommt der Engländer Sergus Anderson mit der Moto- Guzzi aus der ersten Runde geschossen. Da. hinter der BMW- Stall mit den Fahrern Baltisberger, Mette und Georg Meier, Lorenzetti hat einen sehr schlechten Start arbeitet sich aber mit der zweiten Gunz in unglaublich kurzer Zeit an die Spitze des Feldes, nachdem Anderson am Ersatz- teillager halten mußte. Auch Graham muß mit der 4- Zylinder- MV- Augusta an die Boxen. Schorsch gelingt es— nach schlech- tem Start— in bekannt zäher Fahrweise zur Spitzengruppe aufzuschließen. Nach der 8. Runde führt Lorenzetti vor Baltisberger Mette und„Schorsch“ nur noch mit knap- bem Vorsprung. Dahinter jagen die auslän- dischen Privatfahrer Storr England), Got. fin(Belgien) und Nicholsen(US), alle aut Norton. In der 10. Runde legt Weltmeister Lorenzetti einen seiner berührten Zl. schenspurts ein— offensichtlich ist in die- ser 4-Zylinder-Guzzi noch allerhand drin Und sorgt so für einen Respektabstand Zu- schen sich und den BMWs. Anderson, dessen Guzzi wieder auf vollen Touren„mar- schiert“, dreht eine Rekordrunde nach der anderen, natürlich Lorenzetti an der Spitze des Feldes! Was diese beiden Guzzis hier zeigen, dürfte wohl das non plus ultra im derzeitigen Saugmotorenbau darstellen, A0 der 15. Runde drückt der drahtige Italiener derart aufs Tempo, daß der Abstand zu dem verbissen fahrenden BMW. Stall fast eine halbe Runde ausmacht. Trotzdem der Guß. eiserne“ nochmals wie in alten Tagen am Quirl dreht, kann er nicht verhindern, daß Enrico Lorenzetti an meisterlicher Manfer sein Rennen todsicher gewinnt Seine Gun erreicht einen Durchschnitt von 173,6 K mist, Wie später bekannt würde, erlag auch det ins Krankenhaus eingelieferte Polizist seines Verletzungen. Das Unglück ereignete sich, al der Polizist eine von einem Rennfahrer ver- lorene Schutzbrille von der Rennbahn auf- heben wollte und dabei in die Maschine des Privatfahrers Gotthilf Gehring lief, der bel diesem Zwischenfall auf der Stelle getötet wurde. 5 Die Ergebnisse: Klasse bis 125 cem: 1. Haas(Neckarsulm) auf NSU-Rennfox 50:35, 2; 2. Brand(Neckarsulm) auf NSU-Rennfox 31:25,1; 3. Daiker(Neckarsulm) auf NSU-Rennfox 54:12,5.— Formel-IHI- Rennwagen; J,. Lang(Mingolsheim) auf Cooper 42:45, 21; 2. Kol. lan auf Cooper 42:45, 21; 3. Deutz-Lüdenscheid auf Scampolo 44:07,6.- Bis 250 cem: i. Haas(Nek⸗ karsuim) auf NSU-Max 57:33,3; 2. Lorenzetti(ta- lien) auf Moto-Guzzi 57:34, 7; 3. Reichert Neckar, ulm) auf NSU-Max 39:39,6; 4. Thorn-Prikker auf Moto-Guzzi; 3. Lottes auf DKW.— Bis 330 cem 1. Andersen(England) auf Moto-Guzzi 56.87 2. Wünsche(Ingolstadt) auf DKW 57:50,9; 3. H. F. Müller(Ingolstadt) auf Horex 58:01, 7; 4. Stort (England); 5. Micholson(USA).— Seitenwagen. maschinen bis 500 cem: I. OIIver/ Dibben (England) auf Norton 4127,53; 2. Kraus/ Huber (München) auf BMW 41:27,5; 3. Noll/ Cron(Mün- chen) auf BMW 42: 17,4; 4. Smit/wutt(England);, Deronne/ Leys(Belgien). 8 500-cœm- Klasse: 1. Gtallem Moto-Guzzi 33:22,8; 2.(München) Lorenzetti Georg Meier. BMW. 54:02,0; 3. Mette(München) BMW 54.0266 1. Baltisberger Munchem; 5. Starr England). Um die Fußball-Weltmeisterschaft Im ersten Ausscheidungsspiel für die Fuß. ball-Weltmeisterschaft 1954 kam Jugoslawien zu einem äußerst knappen 1:01:00-Sieg über Griechenland. Die Olympiaz weiten lieferten ein recht schwaches Spiel. Allerdings trug det schwere, nasse Boden viel dazu bei, daß die jugoslawische Angriffsreihe nicht ins Rollen kam. Trotzdem waren die Jugoslawen noch eine Klasse besser als ihre Gegner, „Jag des Nudessporis- Ueberall in Deutschland wurde die neue Rudersaison eröffnet Durch seinen Vorsitzenden, Dr. Wülfing (Hannover), leitete der Deutsche Ruder- ver- band am Sonntagvormittag von Hamburg aus die neue Rudersaison 1953 mit dem tra- ditionellen„Tag des Rudersports“ ein. Der 10. Mai wurde damit wieder zu einem Be- kenntnis der deutschen Ruderer zu ihrem Sport und dem jetzt 70 Jahre alten Deut- schen Ruder- Verband. Gleichzeitig mit Hamburg begann auch in der Bundesrepublik und Westberlin der Kampf um die Kilometer, wobei jeder der 300 Vereine bestrebt war, die Vorjahrs- leistungen zu überbieten. Dr. Wülfing wies in seiner durch Rund- funk übertragenen Ansprache auf die sport- liche und kameradschaftliche Bedeutung dle ses größten Tages aler Aktiven hin, Den Rennruderern stünden große internationale Aufgaben in Ostende, Paris und bei den Europameisterschaften in Kopenhagen vor. Außerdem würden in 70 Regatten die Aktiven bis zur deutschen Meisterschaft in Mannheim geprüft. Den Wander-Ruderern aber seien herrliche Erlebnisse in den 5 laubsfahrten vorbehalten. Wie schon in fr 5 heren Jahren bildete auch jetzt wieder 1 „Tag des Rudersports“ den verheigungsott 5 Auftakt zu einem arbeitsreichen Spor ahr. — 14. Mal HHimmelſahrtstag 14.30 Uhr Badischer Rennverein Mannheim» Dfälzischer Rennverein Haßloch FLACH. UND HINDERNISYRENNEN„ ITOTALISATOR O MOD E SCHAU in Haßloch e Vorverkuf: Verkehrsverein Mannheim N 1. 1 rernruf 32961 100 28 Der am Fre ten Ein punktes 81 Pun hat, fü Eng lan- fehlerlo Im 2 einen weil er Agen f der de auf„Al dem er halten Mannsc Piero G Perrone die dre Brüder In noch M. Fehler), (ieweils „Armal zweiten Gewicht fielen. Fehlerp französi c'Oriole Das e reich 4 Einze 1. Umle Köhler jäger Fehler. disquali Dopp Beir feierte Hochsp dro-Be vollab. kinder 1· 0d. evtl. handen Unter guche (evtl. un. Die ver ag. nen ung hte ron ur. 108/ Montag, 11. Mai 1953 MORGEN Seite 5 3 alien gewinn, Preis de- Hationen“ Deutschlands Reiter an zweiter Stelle/ Thiedemann gewann am Sonntag den„Preis der Sieger“ Der„Preis der Nationen“ beim Internationalen Reit- und Springturnier in Rom wurde am Freitag vor rund 20 000 Zuschauern und in Anwesenheit des italienischen Staatspräsiden- ien Einaudi und der persischen Kaiserin Soraya von der Punkten vor Deutschland mit 41% Punkten, Frankreich mit 44% und Großbritannien mit 20 2 italienischen Equipe mit 20% 61 Punkten gewonnen. Leutnant Raimondo d' Inzeo, der in Rom bereits drei Siege errungen hat, führte Italiens Equipe England. Raimondo meisterte den schwierigen fehlerlos. im zweiten Ritt mußte der Italiener jedoch einen halben Fehlerpunkt in Kauf nehmen, weil er das Zeitlimit überschritt. Den ein- zigen fehlerfreien Ritt machte neben d' Inzeo der deutsche Springreiter Günther Winkler auf Alpenjäger“ im zweiten Durchgang., nach- dem er im ersten Ritt 9% Fehlerpunkte er- nalten hatte. Für die siegreiche italienische Mannschaft ritten noch Raimondos Bruder piero d' Inzeo, Rittmeister Oppes und Natalie perrone. Von den vier Reitern wurden nur die drei Besten italienischen Team die Brüder d'Inzeo und Oppes— gewertet. in der deutschen Mannschaft starteten noch Magnus Buchwaldt auf„Jaspis“(4 und 8 Fehler), Fritz Thiedemann auf„Diamant“ (eweils 12 Fehler) und Helga Köhler auf Armalva“. Die deutsche Reiterin wurde im zweiten Durchgang disqualifiziert. als sich die Gewichte an ihrem Sattel lösten und herab- fielen. Im ersten Ritt hatte H. Köhler 8 Fehlerpunkte erreicht. Von der drittplacierten französischen Equipe erreichte Olympiasieger dOriola mit je 4 Fehlern das beste Resultat. Das Ergebnis: 1. It aIjen 20% Punkte; 1 Deutschland 41% Punkte: 3. Frank- reich 44% Punkte; 4. England 87 Punkte. Einzelergebnisse der deutschen Equipe: 1. Umlauf: Buchwaldt auf„Jaspis“ 4 Fehler; Köhler auf„Armalva“ 8; Winkler auf„Alpen- ziger 9%. Nicht gewertet: Thiedemann auf „Diemant“ 12 Fehler.— 2. Umlauf: Wink- jer 0 Fehler; Buchwaldt 8, Thiedemann 12 Fehler. Nicht gewertet: Köhler 8 Fehler, doch disqualifiziert. Doppelsieg für Fritz Thiedemann Beim internationalen Reitturnier in Rom feierte Fritz Thiedemann-Elmhorn in der Hochsprung- Konkurrenz um den Conte-San- dro-Bettoni-Preis als allein Fehlerloser wie- zu einem überlegenen Sieg vor Deutschland, Frankreich und Parcours auf„Merano“ im ersten Durchgang der einen Doppelsieg auf Meteor und Dia- mant vor dem Belgier Lombard auf Billeri- cay, H. G. Winkler auf Halla und Piero d'Inzeo-Italien auf Uruguay. Magnus von Buchwaldt-Helmstorf belegte mit Jaspis den sechsten Platz, während Hans Heinz Evers- Hemme mit Baden bei insgesamt 16 Teilneh- mern auf den achten Rang kam. Ergebnis: Conte Sandro Bettoni-Preis Hoch- springen): 1. Fritz Thie demann- Elms- horn auf Meteor 0 Fehler; 1. Fritz Thiedemann auf Diamant 0 Fehler; 3. Lombard-Belgien auf Billericay, 4. H. G. Winkler-Warendorf auf Halla; 5. Piero d'Inzeo auf Uruguay; 6. Magnus v. Buchwaldt-Helmstorf auf Jaspis; 8. Hans Heinz Evers-Hemme auf Baden. Noch ein Sieg von Thiedemann F. Thiedemann(Elmshorn) gewann beim 22. Internationalen Reitturnier in Rom am 700 Nennungen Sonntag den Preis der Sieger. Damit hat Deutschland in dem zehntägigen Turnier vier Siege errungen. Nationalspieler Erich Retter erlitt Wadenbeinbruch Nationalspieler Erich Retter, der nach einem unglücklichen Zusammenprall mit seinem eigenen Verteidiger Liebschwager am Sonntag beim Spiel VfB Stuttgart— Union 06 Berlin verletzt vom Platz mußte, erlitt, wie sich bei einer Röntgen untersuchung in einem Stuttgarter Krankenhaus herausstellte, einen Wadenbeinbruch. Retters Bein wurde bereits in Gips gelegt. Er dürfte für die nächsten 6 Wochen außer Gefecht sein und kann daher bei den weiteren Gruppenspielen nicht mehr eingesetzt werden. Sollte der VfB Stuttgart auch ohne Retter das Endspiel erreichen, hofft Trainer Wurzer, ihn bis dahin wieder fit zu bekommen. Farina gewann großen Preis von Neapel Vor rund 100 000 Zuschauern gewann der italienische Rennfahrer Dr. Nino Farina auf Zwei-Liter-Ferrari am Sonntag den großen Preis von Neapel. in Ludwigshafen Schöne Mannheimer Erfolge bei der Ludwigshafener Bahneröffnung Es War ein guter Gedanke des Kreises Ludwigshafen die Bahneröffnung mit dem Kreis Mannheim zu starten. Gegen 700 Nen- nungen waren abgegeben worden, von denen ein großer Teil auf die Mannheimer Vereine entfiel. Insgesamt 43 Konkurren- zen waren ausgeschrieben., von denen Mann- heims Vertreter allein 26 gewannen. Er- folgreichster Klub war Phönix Ludwigs- hafen mit 16 Siegen vor dem VfR Mann- heim, der sich stark in den Vordergrund ge- schoben hat, mit 14 Siegen. Mrd holte fünf Der brennende Wagen des Amerikaners Campell vor den Boxen. Im letzten Augen- erste Siege, je zweimal gingen Sd und TSV 1846 als erste durchs Ziel. Bei der weiblichen Jugend stand die B und A kaum nach. So sprangen Fin- sterle A, MTG. und Scheidt B, VfR, je 1,37 m hoch. Im Lauf lag aber Beeth mit 13,1 weit vor der A-Jugend. bei der Wein- hausen mit 14,2 siegte. Bei der männlichen Jugend ging der VfR mit Ausnahme der Staffel, schlechte Wechsel, und dem Kugelstoßen jeweils als Sieger hervor. Als besondere Leistung muß der Hochsprung von Frey, VfR, mit 1,68 m genannt werden, sowie dessen 1000-m-Sieg in 2:42, 6. Bei den Frauen wurde Helga Klein am Start vermißt. In ihrer Abwesenheit holte sich Hauck, SG. den Sieg. Frau Schmidtke, VfR, gewann dafür das Kugel- stoßen und den Weitsprung. Beachtliche Leistungen gab es schon bei den Männern, wo die Rothosen des VfR in fast allen Konkurrenzen zahlreich vertre- ten waren. Gruber, VfR, gewann sicher die 100 m in 11.5. Dr, Ries. 46, ist noch in alter Form, er gewann die 200 m in 23,6. Wink ler, Lu., war im Stabhochsprung mit 3, 40 m ebenso wenig zu schlagen wie Klubkame- rad Masurat im Kugelstoßen mit 12,72. Für die MTG gewann Heiselbetz das Speerwer- fen mit 51,02 m. Hart umkämpft waren die 1000 m. Leger, Käfertal, gewenn erst im Zielband mit knappem Vorsprung vor dem VIRler Epp in 2:41,0. Die 3x1000-m-Staffel gewann Phönix, Ludwigshafen, sicher, doch lief der Mrd ein glänzendes Rennen und kam vom vierten noch auf den zweiten Platz. Die AxIOO-m- Staffel gewann die PXler in 44,4 vor den schlecht wechselnden Rasenspieler. Diese entschädigten sich mit einem Sieg in der Schwedenstaffel, die Gruber als 300-m-Mann entschied; er holte nicht nur etwa 20 m Rückstand auf, son- dern konnte auch noch einen Vorsprung herauslaufen. Das Programm war etwas groß, doch klappte die Organisation sehr Doppelerfolg der NSU in Hockenheim Werner Haas auf NSU-Rennfox und NSU-Max Rechst: Fergus Andersen auf Moto-Guzzi, der Sieg den Siegeskuß seiner Frau. siegte in der 125 c em- und der 250-αꝗ,fjꝶaw--Klasse. Sieger der 350-œα,m-Klasse erhält nach dem Foto: P. Steiger Nmieitia“ gewann den Stadtachie: Mannheimer Ruder-Club mit gutem Nachwuchs/ Gelungener Auftakt Trotz Hockenheim-Rennen und recht un- freundlicher Witterung hatten sich einige Tausend Zuschauer am Sonntagvormittag am Neckarufer eingefunden. Sie sahen den Mannheimer Ruderer-Nachwuchs im ersten Kräftemessen dieses Jahres, bei welchem der Mannheimer Ruder-Club sehr gut abschnei- den konnte und mit drei Siegen erfolgreich- ster Verein der Stadtachter-Regatta wurde. Im Hauptrennen um den Herausforderungs- preis der Stadt Mannheim ging die kampf- erprobte Mannschaft des MRV„Amicitia“ vom Start weg in Führung. Ein scharfer Zwischenspurt der Club- Junioren bei 1000 m konnte abgeschlagen und die errungene Führung bis ins Ziel auf etwa eine Länge ausgedehnt werden. Beide Mannschaften machten einen sehr guten Eindruck und scheinen trotz der krühen Saison schon gut in Form zu sein. Im Jungmann-Gig-Achter I. Lauf siegte der Ludwigshafener Ruder-Verein vor dem Mannheimer Ruder-Club und im II. Lauf der MRV„Amicitia“ mit sehr guter Zeit vor der ansprechenden Mannschaft, der MRG „Baden“. Def AH-Gigl Achter Würde eine Beute des MRC v. 1875 mit dem Olympio- niken Willi Eichhorn an Bord vor dem MRV „Amicitia“. Besonders erfreulich ist, daß auch die RG Rheinau und der Verein für volkstümlichen Wassersport in den Anfän- ger-Gig-Vierern zu Erfolgen kamen. Die Ergebnisse: Anfänger-Leichtgewichts-Gig- Vierer m. den“; Anfänger-Gig- Vierer m. St. I. Lauf: 1. Ludwigshafener RV Bayer, Lüder, Flek- kenstein, Schmitt, St. Herrle); 2. MRG„Ba- den“. AH-Gig-Achter: 1. Mannheimer Ruder-Club(Beisswenger, Erb, Geist, Bitt- rolf, Anslinger, Jungbluth, Eichhorn, Horr, St. Wachsmuth); 2. MRV„Amicitia“. An- fänger-Gig- Vierer m. St. II. Lauf: 1. VIEVW (Franz, Schneider, Hummel, Bernhardt, St. Englert); 2. MRV„Amicitia“; 3. RG Nheinau. III. Lauf: 1. MRC v. 1875(Kaufmann, Wit⸗ tich, Bundschuh, Schreyer, St. Schömbs); 2. MRV„Amicitia“. Anfänger-Leichtgewichts⸗ Gig- Vierer m. St. II. Lauf: 1. Mannheimer Ruder-Club(Meyer, Biedermann, Gerlinger, Hamm, St. Trabold); 2. VfVW. Jungmann- Gig-Achter I. Lauf: 1. Ludwigshafener Ruder-Verein(Hollfelder, Grimm, Eisele, Mardo, Bayer, Lüder, Fleckenstein, Schmitt, St. Herrle); 2. Mannheimer RC; 3. VfVW. II. Lauf: I. MRV„Amicitia“(Benzinger, Nohe, Müller, Euringer, Weber, Blank, Zieg- ler, Maier, St. Bichelmeier); 2. MRG„Baden“, Stadtachter: I. MRV„Amicitia“(Salz- mann, Kempf, Deblitz, Blank, Kuhlmey, Tochtermann, Bartholma, Alles, St. Bichel- meier); 2. MRC v. 1875. 3 8 Als dritter deutscher Schiedsrichter nach dem Kriege wurde der Mannheimer Schmet- zer zur Leitung eines Fußball-Länderspiels berufen. Zusammen mit den Linienrichtern Nettekoven(Bonn) und Dusch(Kaiserslautern) steht Schmetzer am Himmelfahrtstag dem Kampf Belgien— Jugoslawien in Brüssel vor, Trainer Gustl Jordan, der den 1. Fcœ Saar- brücken im Vorjahre ins deutsche Fußball- 1 blick konnte der Fahrer von einem Mannheimer Feuerwehrmann aus dem Wagen gerissen Sut, leider war das Wetter für die Leicht- St. I. Lauf: 1. RG Rheinau(FKrenzlin, Epp, Endspiel brachte, hat mit Racing Paris einen auf werden. Foto: P. Steiger athleten nicht das Beste. Pattloch, Laube, St. Schenk); 2. MRG„Ba- Vertrag getätigt. n: J. 1 84 15 1 21 5E CCOPFE WEH (ata · 3 7 8 0 eee eee 3 5 5 8 und Rheuma · Schmerz ccm 7 ö hilft des jabt zehnte be⸗ 23750 22 U 4 immen-Aoller 3 wöhrte Citrovanille. Bevorzugt . b. B 2 9 8 Mannheim 9 5 3 Stort Uuroraulme 1. H. Fürstenberg a. 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Club-Vorsitzende Carl Franz Schömbs gab dem anderen Boot den Namen „Jubilare 1952“. Mit dieser Namensgebung wird der Dank der alten Club-Mitglieder und Stifter an den Verein abgestattet. Vor dem„Amicitia“- Bootshaus lagen vier Rennboote; ein Achter, ein Vierer m. St., ein Vierer o. St. und ein Doppelzweier. Der Rennachter erhielt in Anerkennung der gro- Ben Verdienste des 1.„Amicitia“-Vorsitzen- den um seinen Verein den Namen Karl Hoff- mann. Der Vierer m. St. wurde von dem Meisterruderer Hermann Herbold im Geden- ken an die stolzen Erfolge der„Amicitia“ auf der klassischen Rennstrecke in Berlin auf den Namen„Grünau“ getauft. Dem Vierer o. St. gab Deutschlands erfolgreichster Renn- ruderer Ernst Gaber den Namen„Los An- geles“ und die Rennruderin Mina Schlenk taufte den Doppelzweier auf den Namen sei- nes Stifters„Otto Boldt“. Mit diesen beiden Bootstaufen haben der „Club“ und die„Amicitia“ ihren Bootsbe- stand um ein wesentliches erhöht und die beiden Mitgliedschaften den Beweis erbracht, dab sie dem Rudersport auch in Zukunft jede nur mögliche Unterstützung gewähren wer- den. Die Taufen waren ein schöner und recht sinnvoller Auftakt zum Saisonbeginn des Jahres 1953, das dem Mannheimer Ruder- sport so große rennsportliche Ereignisse brin- gen wird. tz. Zu Hause reichte es gegen VfR Pforzheim nur zu einem 0:0 Ilvesheims Pechsträhne reißt nicht mehr ab. Ihm fehlten am letzten Sonntag bereits drei Stammspieler. So mußte heute noch zu allem Uebel der Angriffsmotor Hauck ersetzt werden. Die Gäste traten dagegen mit kom- Pletter Mannschaft an. Vor ungefähr 2000 Zuschauern lieferten sich beide Mannschaf- ten ein regelrechtes Kampfspiel. Die Mann- schaft mit dem längeren Atem konnte am Schluß nur siegen, das war von vornherein klar. Das Spiel stand im Zeichen zweier sicheren und konsequent deckenden Ab- wehrreihen, während vorn kaum einer in der Lage war, ein Tor zu schießen. Die größte Chance hatte Haas, als er kurz vor Halb- zeit einige Meter vor dem Tor über den Ball schlug. Die Gäste hatten ihre besten Kräfte in dem Torhüter Löschner und dem langen Stopper Wasserbech, während der kleine Burkhardt bei Seitz gut aufgehoben war. Bei Ilvesheim stand die Abwehr ebenfalls sicher und in der Läuferreihe hatte Hoffmann Kel- ler gut vertreten. Auch Althaus erzielte ein Riesenpensum. Schiedsrichter Handwerker, Ketsch, lei- tete gut, hatte aber bei einem Gedränge den Ball nicht hinter der Pforzheimer Torlinie N Ferner pfiff er einige Minuten zu rüh ab. Blankenlochk— TSG Plankstadt 0:0 Einen wertvollen Punkt holte sich die TSG Plenkstadt in ihrem dritten Aufstiegs- spiel in Blankenloch. Die Platzelf war aller- dings insofern benachteiligt, als sie schon in der ersten Hälfte ihren Stopper Schorp durch Verletzung verlor. Zwar trat dieser in der zweiten Hälfte wieder einn. Aber auch die nunmehr komplette Blankenlocher Mannschaft vermochte den Widerstand der ganz ausgezeichneten Plankstadter Hinter- mannschaft nicht zu brechen. „Eiche“-Ringersieg wur nie in Gefdhr. „„ trotz Freiburger 2:0-Führung/ Maslack und Rupp einzige Fallsieger 7:1 wurden doch die Ringer des KSV Ger- mania Freiburg-St. Georgen vor einer Woche in Sandhofen von der„Eiche“ im ersten Durchgang zur„Gesamtbadischen“ abgefer- tigt. Der Rückkampf hierzu folgte gewisser- maßen auf dem Fuß und beinahe auch das Ergebnis, denn diesmal hieß es 6:2 für die Sandhöfer. Die Freiburger Vorstädter hatten diesmal auf eigener Matte vorteilhaft umge- stellt, gingen mit anderem Elan und Kampf- geist in diese Begegnung und gaben natürlich so einen weitaus gefahrvolleren Gegner ab, als bei der„lauwarmen“ Vorstellung in Sand- hofen. „Eiche“ mußte mit Ersatz für Rockiki, Schnebele und Müller antreten, so daß es von vornherein nicht allzu rosig aussah. Schon bald lagen die Breisgauer durch Seeger und Diringer über Braun nach 5:50 Minuten mit abgefangenem Rückfaller im Fliegengewicht urid Brockschläger nach 8:55 Minuten mit Armhebel im Bantamgewicht mit 2:0 Vorne Erst dann vermochten sich die„Eiche“-Ringer mehr und mehr durchzusetzen, hatten aller- dings dabei drei harterkämpfte Punktsiege von P. Weber im Weltergewicht über H. Böh- ler, Ignor im Mittelgewicht über R. Böhler 1 und Litters über Herbstritt im Schwergewicht zu verzeichnen. Ein weiterer Punkt durch Konetzny im Leichtgewicht fiel der„Eiche“ gewissermaßen in den Schoß, denn dessen Gegner Frey brachte Uebergewicht auf die Waage, so daß dieser trotz seines nach 12:35 Minuten mit Kopfzug errungenen Fallsieges. den Gewinnpunkt an Konetzny abgeben mußte. Am meisten imponierten einmal mehr aber Manfred Maslack und Helmut Rupp. „Schnellzug“ Maslack machte im Federge- wicht mit Schüler wenig Federlesens und knallte diesen schon nach 30 Sekunden(ö) mit einem schulmäßig ausgeführten Hüftzug auf die Matte. Die erste ausgeführte Sou- blesse von Helmut Rupp im Halbschwerge- wächt nach 615 Minuten. bedeute bereits schon das Ende desselben, denn dagegen war kein Kraut sewachsen. Die zweite Begegnhgg zwischen ASV Lahr und SV 98 Brötzingen wird an einem späte- ren Zeitpunkt nachgeholt. Die Gäste aus der Mannheimer Gegend gefielen durch ihre geschickt aufgebaute Abwehr, die dem Blankenlocher Sturm wenig Entwicklungsmöglichkeiten ließ. Die größte Chance des Spieles vergab aller- dings der Blankenlocher Nagel, als er in der ersten Hälfte einen Elfmeter so unpla- ciert schoß, daß ihn der ausgezeichnete Plankstädter Torwart halten konnte. Gnaier deutscher Meister im Degenfechten Bei den deutschen Fechtmeisterschaften in Fulda holte sich der Heidenheimer Links- händer Gnaier im Degen den Titel mit 8 Siegen einer Niederlage nud nur 11 erhalte- nen Treffern in der Endrunde. Den zweiten Platz belegte der Bayreuther Köstner vor dem Vorjahresmeister Erwin Kroggel(Her- mannia Frankfurt). Im Frauen-Florett siegte Helmi Höhle FC Offenbach) 6 Siege, nach Stichkampf vor Ilse Blankenloch- TSG Plankstadt 0:0 Keydel(TK Hannover) 6 Siege und Trudi Jacob(FC Offenbach) 6 Siege. Norman Casmir deutscher Florettmeister Der Frankfurter Norman Casmir, der Sohn des deutschen Altmeisters und Präsidenten des Deutschen Fechterbundes, Erwir Casmir, wurde am Freitag in Fulda Deutscher Fecht- meister im Florett. Der junge Frankfurter siegte in einem Stichkampf gegen den Mün- chener Kurt Wahl mit 5:8. Die Ergebnisse: 1. und Deutscher Meister: Norman Casmir Frankfurt); 2. Wahl(Mün- chen); 3. Adam(Saarbrücken): 4. Dötz(Mün- chen); 5. Kaldschmitt(Göppingen). Esser zum zweitenmal Säbelmeister Die deutschen Fechtmeisterschaften 1953 wurden am Sonntag in Fulda mit den Titel- kämpfen im Säbel abgeschlossen, die einen Erfolg des Düsseldorfer Hans Esser brach- ten. Esser, der ungeschlagen gewann, holte 9 555 damit zum zweiten Male den Meister- itel. „Erster Schritt“ in der Gartenstadt Zeller(Waldhof) und Steinle(Reilingen) Sieger des Tages Wenn trotz unfreundlichem, kühlem Wet- ter zahlreiche Zuschauer die Gartenstadt- Runde umsäumten, wenn die überwiegende Mehrzahl der jungen Teilnehmer mit „schnellen Hirschen“ am Start erschienen wären und wenn in beiden Klassen ein be- achtlicher„Schnitt“ gefahren wurde, so sind dies erfreuliche Feststellungen. Dann ist auch die Arbeit der Funktionäre und der Presse nicht umsonst gewesen. Zeller und Steinle, zwei junge, gut angeleitete Leute, waren die verdienten Sieger des Toges, die jeweils mit zwei Längen Vorsprung über den„Strich“ brausten. Bis zur achten Runde war das Feld der 14 bis 16 jährigen zusammengeblieben, um dann auseinanderzufallen. Der mit 25 Se- kunden Vorgabe bedachte„Tourenfahrer“ HKokula aus Ladenburg vermochte als ein- ziger seinen Vorsprung zu halten, aber hin- ter ihm hatte sich inzwischen eine dreiköp- fige Verfolgergruppe mit Zeller, Frankmann (beide Waldhof) und dem Reilinger Fillinger gebildet, die Meter um Meter zur Spitze aufrückte. Doch erst als die letzte Runde angeläutet wurde, konnte das Trio zu dem Wacker fahrenden Spitzenreiter aufschlie- Ben, der dann noch als Dritter den Strei- ken passlerte, während der Waldhöfer Zeller im Spurt seinen Konkurrenten Fillinger klar mit zwei Radlängen niederrang. Nach der elften Runde lichteten sich die Reihen des Pelotons der 16 bis 18 jährigen, die 38 Kilometer zu strampeln hatten, zu- schends. Zahlreiche Fahrer konnten das Tempo nicht mehr mithalten und mußten ahreißen lassen. Vier Mann bildeten die Vorhut: Helmig, Wacker, Herrmann und Bisantz(alle Mannheim) und der Reilinger Steinle. Dicht geschlossen kurbelte das Quartett, in dem die„Schlauchreifenfahrer“ fortwährend für„Pace“ sorgten. Bisantz flel später ab. Ganz klar distanzierte der Reilinger Steinle den Mannheimer Helmig im Spurt, der seinerseits beträchtliche Mühe aufwenden mußte, um Herrmann hinter sich zu lassen. Alle Teilnehmer haben gut gefahren. Eine Tatsache, die— hoffentlich— Ansporn zu weiteren, größeren und schwierigeren Aufgaben ist. Die Ergebnisse:„Erster Schritt“ 14- bis 16 jährige, 25 km: 1. Zeller(Waldhof) 52,30 Minuten; 2. Fillinger(Reilingen): 3. Kokula (Ladenburg).—— 16 bis 18 jährige, 38 km: 1. Stefnle Geilingen) 1:08 Std.; 2. Helmig (Mannheim); 3. Herrmann(Mannheim),-thal 78 Heid 128(12 9 Zur wohl größten Ueberraschung im nobt badischen Hockey gehört der klare 571-87 der jungen TSG- Mannschaft in Mannhe über den als besonders spielstark geltende VfR. Auch in diesem Treffen zeigten ach talentierten TSG-Spieler von ihrer del Seite. Schon bei Seitenwechsel führten g. Heidelberger durch Tore von Ueberle. Messer 1:2. Tinnemann(VfR) verkürzte mi einer verwandelten Strafecke das Ergebüt Nach der Pause spielte die TSG den 080 geber regelrecht aus und Rumner, Uebel und Riehl erhöhten das Schlußresultt g 1:5. Der gefürchtete VfR- Stürmer Rudi Hoff, mann wurde von der aufmerksamen 180 Abwehr so tadellos abgedeckt, daß er mh zum Torschuß kam. H Heidelberg— Kickers Stuttgart 378 HC Bad Kreuznach- TSV 46 Hdlbg. 4.0( TSV 46 Mannheim— Sachsenhausen 12 0 11 9 0 Aufstieg zur 1. Amateurliga SV lvesheim— VfR Pforzheim 00 FV Blankenloch— TSG Plankstadt VfR Pforzheim 3 2 1 0 9 TSG Plankstadt 3 1 1 1 74% FV Blankenloch 2 0 1 T 90% SpVgg. Ilvesheim 2 0 1 1 10% Meister Odenwald 0 0 0 0 000 0 2. Amateurliga, Gruppe 2 Union Heidelberg— TSG Ziegelhausen 100 TSV Handschuhsh.— TSV Wieblingen vel A-Klasse Süd: VfL Neckarau(Amat.)— 07 Mannheim TSG 46 Mannheim— SC Neckarstadt Spygg. Ketsch— SG Mannheim 2 FV Brühl— VfB Kurpfalz 14 A-Klasse Nord: ö 98 Seckenheim— TSV Viernheim 0 SV Schriesheim— ASV Schönau A Fortuna Edingen— TSV Lützelsachsen 3 SV Waldhof(Am.)— Vikt. Neckarhausen 1 Fy Leutershausen— SV Laudenbach III Hockenheim wuhrte seine hunce Sc villingen wurde klarer als das 3:2 besagt geschlagen Hockenheim entschied eigentlich die Partie viel klarer für sich, als das Resultat besagt. Nach einer klaren 3:0-Führung der Platz- besitzer traute man den Gästen im zweiten Durchgang nichts mehr zu und war sich nur über die Höhe der Villinger Niederlage im unklaren. Aber niemand hatte mit dem Kampfeifer der Gäste gerechnet, am wenig- sten die O08-Abwehr aus Hockenheim, die sich in den zweiten 45 Minuten allzu sorglos in Szene setzte. Das Gesetz des Handelns blieb allerdings auf seiten der Platzbesitzer, die immer wieder vor dem von Großmann mei- sterhaft gehüteten Tor aufkreuzten. Lehn, Brandenburger und Vögele hatten es mehr- fach in der Hand, das Ergebnis höher zu schrauben, aber mit Großmann stand wirk- lich ein Meister zwischen den Pfosten. Die drei Treffer in der ersten Halbe hatte er allerdings nicht verhindern können Der als Stürmer groß herausgekommen Ramge schlug ihn bereits in der dritten M. nute mit einem herrlichen Schuß, der von Pfosten ins Netz spritzte. In der 28. Minute nahm wiederum Ramge einen Eckball direꝶ aus der Luft und schoß zum 2:0 ein. Das 3:0 markierte Gund mittels Kopfstod nach einem Eckball und so blieb es bis ut 88. Minute. Dann drückte Oehler einen von Torsteher Benz fallen gelassenen Ball über die Linſe und postwendend knallte Villingen Linksaußen einen Ball an den pfosten, der vol da den Weg ins Netz fand. Nach dieser dop- pelten Dusche ging ein Aufatmen durch die Hockenheimer Reihen, als der aufmerksame Schiedsrichter das Spiel abpfiff. erf Mace? . in alfey Aßefbeken SEI LANDAU Naa! 1 1933 2G. Fkt z. INTERNATIONALES aa bei ᷣhe Dun. u 70 Rennen HENRITHEl SuRD AEN NENMEN en Gen eaten uA eeeg erm eres bed. Sc e en, O een a. teen. Deere lee een den eee, w ονννοοUZb̃fαονννjẽüÿͤöõͤa αidù“.mt 1 Geschäfts-Anzeigen Mannheim H 7, 30 ö Kraftfaht zeuge AUTo-UERT EIN 2 Selbstfehrer-Unlon Tel. 32581 A Motonäder Elltransgort bis 2 Tonnen Ruf 5 14 62, PMA J korsehner, Schriesheim Telefon 28] e Schnelttransporte E wen. Telefon 8 08 63. Schnelltransporte Fallmann Telef. 5 25 04 Viehhofstrage 16. Tempo-Dreirad-Lieferwag., 400 com inn tadellosem Zustand, umstände-⸗ halber für 1600,— bar zu verkauf. Auto- und M.-Roller VERLEIH VW- Exportmodelle— Kleinbus Fahrbare Leiter beriemen Glas- u. Gebäudereinigungsinstitut Eichendorffstrage 46. 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Geb. und unter Kellerfußb.) für Bauvorhaben Sand- 5 Dai Lünen. Wer inger agen ies. vel der Sgchfetsstelle der Gemein: Baugesziferb aft, Mes- vese pl 4 nnen Verlängerungen/ Einlösun- ei der Gesc 88 2 1„.—— 04 almler-Benz Aktiengesellschaft gen dieser Nummern nicht mehr Straße 1, Zimmer 309, abgeholt werden. g 04 durchgeführt werden. Leihhaus] Mannheim, den 9. Mai 1938 . 5 Werk Mannheim Schambach KG., Mannheim K 2, 22 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mot. 1 aß Heidelberg, Treitschkestragße Nr. 4, vergibt die Aus- 4 10. 8 8 e. 200 000 125 wiederholten oberer 1 ö 1 1 1 f 3. 2 In 5 5 I. O. d Landstraßen II. O. 1 1 Beisetzung: Montag, den 11. Mai 1953, 14.30 Uhr, auf dem Friedhof Mannheim-Käfertal. Löwen“, Mannheim, Schwetzin⸗ e e 12. 5181 1853 2 0 eobches biegen u. Steel; im ie Dat aner. Vice base rnandlung am 90. Bel 4863, 11 Unt, 2 5 5 b 5 1; 1 0 05 Anschlus daran Bekleidung, beim Straßenbauamt Heidelberg. 2 n 31 sen 14 Lui, albzel önnen. mene en Mi 1 vom Minute direkt pfstoh bis Zur n von I über lingen der von r dop- rch de rksame Uhr * . Blanc pfl + eraug —— oman ( um Une vorm. FAKE 105 hf N an ht Farbe L anz! emütl 0 rette acht 10.00 — arung 1 — ſch Wäsche, Uhren und mehr. Rud. Witt, Versteigerer, Mann- im Alter von 62 Jahren. sein Leben war ausgefüllt von Arbeit, Pflicht und von treusorgender Liebe für seine Familie. Mannheim- Gartenstadt. den 9. Mai 1953 Levkojenweg 46. Plötzlich und unerwartet entschlief am 8. Mal 1953 mein lieber, treusorgender Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel Wilhelm Walter Prokurist Beerdigung: Montag, den 11. Mai 1953, 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal. In tiefem Schmerz: Hilda Walter geb. Philip Leonhard Knorpp und Lieselotte Knorpp geb. Walter Horst Walter, Margarete Walter geb. Kaiser und Enkelkind Doris . Ma Kle Für d teilnahm reich zenden deim 0 rer lieben Entschlafenen, Frau nana Schachner sagen empfundenen eren Dank ehmann 1 Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Nach- richt, daß mein innigstgeliebter Mann, unser herzensguter, treusorgender Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Wilhelm Schäfer 2 5 Oberwagenführer i. R. im Alter von 71 Jahren, für uns alle ganz unerwartet, von uns gegangen ist. Mannheim,(Waldhofstraße 168, den 9. Mal 1953 In tiefer Trauer: Frau Katharina Schäfer geb. Schreck Otto Fangohr u. Heinz Wiemann u. Frau Liesel geb. Schäfer Münster/ W. Ernst Kaeser u. Frau Hilda geb. Schäfer, c eee ee eee Werner Hafner u. Frau Gertrud geb. Schäfer VT Gisela Schäfer u. Bräutigam Ernst Mayer und Enkelkinder Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 13. Mal 1953, um 13 Uhr. auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, ist unser llebes Mütterlein, Frau Margarete geb. Häfner im 68. Lebensjahre in Frieden heimgegangen. Mannheim Bühlertal, den 10. Mai 1953 Holzstraße 3. Beerdigung: Dienstag, 12. Mal, 13 Uhr, Mannheim, Hauptfriedhof. „, Seelenamt: Dienstag, 3 Uhr, Liebfrauenkirche. a le überaus herzliche An- e sowie für die zahl- en Kranz- Heimgang un- geb, Wüst Wir allen unseren tief- Dank. Beson- Herrn Pfarrer denen, de Riedstraßge 6. Franz Schächner und Angehörige f Bestattungen in Mannheim Montag, 11. Mai 1953 Ohne Gewähr und Blumen- ort tür seine trostreichen 8 211 4e n ersto 1 letzte Gelelt 5 das 5 un heim, 11. Mai 1953 Stellenangebote Junger Kellner und Bardame mit gut. engl. Sprachkenntnissen ges. 9 Angeb. u! Nr. 05164 an den Verl. Prov.-Vertreter für Radio u. Kühl- schränke ges. Reinhold Maurer, 3, 10. MEHLGROSSHANDLUNG sucht branchekundigen KAUFMANN für Kundenbesuch und Büro in mittl. Jahren, Führerschein Kl. 3 erwünscht. Eintritt 1. 7. 53. Angebote mit Lichtbild unter Frau Erna geb. Schäfer Nr. L. 0627 an den Verlag. Platz Mannheim best einge- führt. Vertreter bei der Gast- ronomie. 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Hiernach gehören dem Vorstand an: 0. als Mitglied Gfd. Nr.) bzw. als erste(a) und zweite(b) Stellvertreter aus der Gruppe der Versicherten: 1. Haas, Konrad, geb. 18. 1. 1887, Kontroll, Mhm.-Käfertal, Habichtstr. 10 a) Hàsenfuß, Oskar, geb. 9. 8. 1898, Schlosser, Mhmn.-Waldhof, Unter den Birken 8 b) Rabus, Georg, geb. 19. 11. 1901, Friseur, Mannheim, Käfertaler Str. 28 2. Eisenhuth, Friedrich, geb. 10. 12. 1906, Kraftfahrer, Mum.-Neckarau, Katharinenstraße 79 a) Vogt, Magdalena, geb. 19. 6. 1908, Meisterin, Mhm.-Neckarau, Neckarauer Straße 24 b) Volk, Wilhelm, geb. 29. 12. 1888, Schneider, Mannheim, Uhlandstr. 11 3. Brückelmayer, Josef, geb. 15. 4. 1691, Eisenhobler, Mhm., Gärtnerstr. 60 a) Gramlich, Helmut, geb. 29. 9. 1913, Elektro-Mechaniker, Mannheim, Ackerstraße 72 b) van Cleef, Hubert, geb. 15. 3. 1898, Obermonteur, Mhm.- Sandhofen, Luftschifferstraße 27 4. Pfeiffer, Rudolf, geb. 12. 6. 1909, Gewerksch.-Sekr., Mhm., Goethestr. 18 a) Hillenbrand, Michael, geb. 25. 8. 1902, Angestellter. Mannheim, J 7, 29 b) Hoffmann, August, geb. 1. 10. 1906, städt. Angest.. Hockenheim, Untere Hauptstraße 69 5. Knörzer, Maria, geb. 30. 5. 1901, Küchenhilfe, Mhm., am Kuhbuckel 14 2) Achtstätter, Karl, geb. 17. 1. 1906. Werkmeister. Mhm.-Waldhof, Langer Schlag 47 5 b) Maier, Friedrich, geb. 29. 7. 1908. Handwerker, Mhm.-Rheinau, Herrensand 26 5 6. Göhler, August, geb. 9. 7. 1905, Schreinermeister, Mhm., Bellenstr. 53 a) Großkinsky, Rudolf, geb. 24. 2. 1902, Modellschreiner, Mhm.-Rheinau, Stengelhofstraße 4 b) Barth, Willi, geb. 3. 2. 1913, Maler, Mhm.-Rheinau, Neuhofer Str. 11 als Mitglied(Ifd.) Nr.) bzw. als erste(a) und zweite(b) Stellvertreter aus der Gruppe der Arbeitgeber: 1. Sieber, Robert, geb. 29. 1. 1807, Maurermeister, Mhm.-Neckarau, Angelstraße 6 a) Keller, Ludwig, geb. 12. 9. 1896, Schlossermeister, Mannheim, Augartenstraße 74 b) Braun, Frieda, geb. 27. 11. 1895, Schneidermeisterin, Mannheim, Kirchenstraße 5 2. Mariaux, Richard, geb. 3. 4. 1913, Prokurist, Mannheim, K 2, 19 a) Bartmann, Hugo, geb. 3. 5. 1905, Prok., Großsachsen. Luisenstr. 1 b) Luig, Eberhard, geb. 21. 5. 1915, Geschäftsführer, Mhm., Bachstr. 3 3. Jetter, Eugen, geb. 27. 4. 1890, Direktor, Mannheim. Moselstraße 28 a) Burger, Dr., Carl, geb. 9. 4. 1901, Kfm., Mannheim, Böcklinstr. 8 b) Berberich, Roland, geb. 30. 3. 1906, Prokurist, Mhm,, Hombuschstr. 8 4. Trumpfheller, Jakob, geb. 9. 1. 1887, Bürgermeister, Mhm Mainstr. 59 3 8) Elsaesser, Adolf, geb. 15. 4. 1887, Stadtdirektor, Mannheim. Paul-Martin-Ufer 7 b) Dieter, Franz, geb. 16. 1. 1898, Prokurist, Mannheim, Rahnfelstr. 16 5. an Otto, geb. 10. 4. 1900, Bankdirektor, Mannheim, P 2. 8-9 d Berthold, Gustav, geb, 16. 11. 1899, Prokurist, Heidelberg- Rohrbach, Moselstraße 3 b) Leinhas, Eug., geb. 28. 6. 1685, Fabrikant, Mhm., Käfertaler Str. 190 6. Wilschke, Dr., Walter, geb. 16. 11. 1909, Kaufmann, Mannheim, O 5, 9-11 a) Sutter, Alfred, geb. 6. 5. 1907, Direktor, Mannheim, Goesgstraße 6 b) Michel, Wilhelm, geb. 4. 10. 1901, Holzkaufmann, Heidelberg- Schlierbach, Oestl. Klingelhüttenweg 13 Die vorgenannten Mitglieder des Vorstandes sind infolge dieser Wahl aus der Vertreterversammlung ausgeschieden. An deren Stelle rücken die auf den Vorschlagslisten für die Wahl der Vertreterversammlung vorhandenen sechs Kandidaten nach. Danach sind in die Vertreterver- sammlung nachgerückt: als Vertreter(fd. Nr.) bzw. als erste(a) und zweite(b) Stellverteter aus der Gruppe der versicherten: 1. Martus, Emil, geb. 17. 11. 1893, Schneider, Mhm.-Käfertal, Forster Str. 11 ) Kohlhoff, Rudolf, geb. 26. 3. 1915, Maschinen- Schlosser, Mhm.- Wallstadt, am Bahnhof 5 b) Weidenhammer, Fritz, geb. 23. 7. 1896, Mühlenbauer, Mannheim, Friedrich-Ebert-Straße 43 Wacker, Heinz, geb. 28. 1. 1929, Betriebsbuchhalter. Mhm.-Neckarau. Angelstrage 128 2) Hufnagel, Willi, geb. 10. 6. 1910, Schlosser, Mannheim, Draisstr. 4 b) Kober, Ludwig, geb. 20. 4. 1893, Gewerksch.-Sekr., Mhm.- Waldhof, Stolberger Straße 6 Schneider, Wilh., geb. 7. 11. 1913, Schreiner, Mannheim. Fröhlichstr. 22 3) Gremm, Karl, geb. 8. 11. 1930, Schriftsetzer, Mhm.- Necksrau, Adlerstraße 3 b) Walz, Anton, geb. 21. 8. 1919, Schreiner, Mhm.-Seckenheim, Freiburger Straße 32 Schlitter, Anna, geb. 30. 5. 1889, Kontoristin, Mannheim, Burgstraße 7 8) Bleiholder, Gertrud, geb. 5. 8. 1918, Arbeiterin, Mhm.-Neckarau, Rheingoldstraße 75 b) Falkenstein, Elsa, geb. 1. 7. 19083, Weberin, Mhm.- Sandhofen, Kolonie 48 „Schmutz, Wilhelm, geb. 13. 7. 1872, Gewerksch.-Sekr. 1. R., Mhm.-Käfertal, Wasserwerkstraße 232 a) Jansmann, Wilhelm, geb. 13. 10. 1885, Dreher, Mhm., Verschaffeltstr. 3 b) Hettenbach, Frieda, Seb. 29. 12. 1916, Arbeſterin, Brühl, Mannheimer Straße 50 Kiesser Heinrich, geb. 21. 2. 1886, Gipser, Mannheim, Mönchwörthstr. 118 8) Greis,„Karl, geb. 28. 6. 1922, Werkzeugmacher. Mhm.-Waldhof, Rottannenweg 34 b) Schnabel-Braun, Maria, geb. 1. 12. 1919, Arbeiterin, Mhm.-Seckenhem, Zähringerstraße 74 als Vertreter ufd. Nr.) bzw. als erste(a) und zweite(b) Stellverteter aus der Gruppe der Arbeitgeber: Hausen, Peter, geb. 12. 11. 1901, Malermeister, Mhm., Waldparkstr, 33 a) Sickinger, Peter, geb. 9. 5. 1899, Elektro-Inst.-Meister, Mannheim, Spatenstraße 6 b) Metzger, Heinrich, geb. 19. 10. 1909, Schreinermeister, Schwetzingen Roth, Eduard, geb. 1. 5. 1900, Elektromeister, Hockenheim, Ottostr. 13 a) Dummeldinger, Conrad, geb. 30. 4. 1898, Stukkateur- und Gipser- meister, Mannheim, Uhlandstraße 36 b) Fuchs, Julius, geb. 23. 11. 1696, Orthopädiemeister, Mannheim, D 1, 11 Wilhelm, Robert, geb. 17. 12. 1891, Dipl.-Kaufmann, Heidelbergs, Rohrbacher Straße 93 2) Frey Emil, geb. 6. 4. 1904, Generaldirektor, Mannheim, Hebelstr. 13 b) Egger, Kurt, geb. 22. 3. 1920, Kaufmann, Mannheim. E 4. 4-6 Kübler, Emil, geb. 9, 8. 1918, Kfm., Mannheim, Rich.-Wagner-Str. 25 a) Güssefeld, Alex, geb. 30. 10. 1902, Kaufmann, Mannheim, Haardtstr. 4 b) Schönhard, Carl, geb. 26. 4. 1904, Geschäftsführer, Mannheim, Zellerstraße 41 Katten, Karl, geb. 19. 4. 1909, Direktor, Mannheim, L 10, 7 ) Busch, Heinrich, geb. 30. 12. 1922, Dipl.-Kfm., Mhm.-Neckarau, Lasallestraße 2 b) Gerwig jr., Hans, geb. 8. 4. 1911, Kfm., Mannheim, Fichtestr. 3a „ Härting, Dr., Martin, geb. 18. 10. 1897, Geschäftsführer, Mannheim, Karl-Marx-Straße 20 8 8) Gaa, Heinz, geb. 7. 11. 1891, Kaufmann, Mannheim, K 3, 8 b) Stöckert, Oskar, geb. 30. 11. 1897, kaufm. Direktor, Mannheim, Rheinaustraße 24 5 Die Wahl kann binnen einer Frist von drei Wochen, gerechnet von der ersten Veröffentlichung dieser Bekanntmachung en, also bis 1. Juni 19383 eingehend, schriftlich beim Landeswahlbeauftragten für die Durchfüh- rung der Wahlen in der Sozial versicherung in Baden-Württemberg in eee Johannesstraße 13. Landesversicherungsamt, angefochten werden. Mannheim, den 7. Mai 1953 i Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim i Karl Schweyer Vorsitzender der Vertreterversammlung. * 4 0 17 1* WEIZER STAATL. GER. OPTIKER eim Wasserturm 5 7 Planken GROSSE AUSWAHL ODE RNER BRILLEN Lieferant aller Kassen Gummistrümpfe Ein- UZ welzug, auch a. Kassenrezept. Dr. med. Schütz& Polle, O 6, 8 3 U DD EZUT Se KE le, 20 flittionen vm Gewinne e ſhochiigewinn;, 2 fflitlion Besorgen Sie sieh noch heute lh Los Hürmer vANNHEQM. 07, u 1 272 Lili! fflorgen Ziehung 5 LASSEKNTLOT TIER. 7%= 657 73— 125.* 2 24, bei P LANKENPAS SAGE S AM WAS S ERT URN Seite 8 MANNHEIM Montag, 11. Mai 1953/ Nr. 0 Tod zwischen den Schienen Unter die Straßenbahn geraten Durch im einzelnen noch ungeklärte Um- stände geriet gestern um etwa 16.20 Uhr eine Frau unter eine in voller Fahrt befind- liche Straßenbahn und wurde so schwer ver- letzt, daß sie kurze Zeit später starb. Vermutlich hatte die Frau in der Fried- rich-Ebert-Straße auf Höhe der Bonifatius- kirche die Geleise überqueren wollen und wurde dabei von der in Richtung Käfertal fahrenden Linie 7 erfaßt und unter den Motorwagen gezogen, der aus den Schienen sprang. Die Verletzte konnte nur durch Hochhieven des Wagens geborgen werden.— Unser Bild zeigt den Wagen, wie er wieder auf die Schienen gesetzt wird, nachdem die Frau unter dem Wagen hervorgeholt wor- dlen ist. Foto: Steiger Drei Selbstmorde dureh Wasser und Gas Nachdem erst am Tage zuvor ein junger Mann von der Kurpfalzbrücke in den Nek- kar gesprungen war, entschloß sich am Tag danach um die Mittagszeit ein 45jähriger zu dem gleichen Schritt, nur daß diesesmal die Riedbahnbrücke benützt wurde. Der Lebens- müde wurde von zwei Zeugen gesehen, wie er über das Brückengeländer stieg und sich in den Neckar stürzte. Das Absuchen des Wassers durch die Berufsfeuerwehr blieb Aber ohne Erfolg. Es wird angenommen, daß der Mann in einem Anfall von Schwermut den Tod gesucht hat. 1 In Seckenheim öffnete eine 42 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung den Gashahn, um aus dem Leben zu scheiden. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Landesbischof Bender weiht die neue Hulenkirche ein Starke Anteilnahme der Gemeinde und der katholischen Schwestergemeinde Fast wie eine im guten Sinn dörfliche Ge- meinde hatte die Evangelische Jungbuschge- meinde mit Birkenlaub und Birkenbäumchen, mit Blumen, Kirchenfahnen und Fähnchen Häuser und Fenster am Weg des Festzuges von dem düsteren Not-Gemeindesaal zur neuen Hafenkirche„Zur Barmherzigkeit Gottes“ festlich geschmückt, und wie eine geschlossene Dorfgemeinde war sie von ihrer Kirchenweihe angerührt. Kein Wunder, daß die Kirche sich an diesem Tag als viel zu klein erwies, weil alle, die mit großen und kleinen Gaben„mitgebaut“ hatten, nun in Freude mit dabei sein wollten. Auch Posaunenchor und Kirchenchor wett- eiferten, die Feier der Schlüsselübergabe vor der Kirche und die Weihefeier in der Kirche musikalisch auszuschmücken. Landesbischof Bender segnete die von einer Witwe gestif⸗ tete Altarbibel, die von einem Ehepaar ge- sbendeten Abendmahlsgefäße und die von den diesjährigen Konfirmanden geschenkten Taufgeräte. Er sprach Weihegebet und Weihespruch und hielt die sehr eindringliche und besinnliche Weiherede über das Christus- Wort:„Kommet her zu mir, alle, die ihr müh- selig und beladen seid. Dann vereinten sich die neuen Glocken, Tauf-, Friedens- und Christusglocke, Orgel, Posaunen und Ge- meinde zu brausendem Lob- und Dankge- Sang. Die eindrucksvolle Predigt über den für diesen Sonntag Rogate vorgeschriebenen Text hielt Stadtpfarrer Voges, der auch die Gebete sprach. Die lange Reihe der Gratulanten eröff- nete Kirchenrat Dekan Joest. der die Glück- und Segenswünsche der Evange- lischen Gesamtkirchengemeinde Mannheim überbrachte. Für die Pfalz und Ludwigs hafen schloß sich mit freundnachbarlichen Segenswünschen Dekan Roos. Ludwigs- hafen, an, der im Interesse der Schiffer- Seelsorge gerade die Errichtung einer Ha- kenkirche besonders begrüßte. Ihm folgten als Vertreter der Stadt Mannheim und des Oberbürgermeisters Beigeordneter Dr. Fehsenbecker, der als Geburtsgabe der Stadt eine schöne Ausschmückung des Kirchplatzes zusagte, ein Regierungsrat des Landratsamtes, der die freudige Anteil- nahme des Kreises und der noch auf dem Lande leben müssenden Mannheimer über- mittelte, und als Vertreter des Staatlichen Hafenamtes, Dr. Ullrich, der bereitwillige Unterstützung der Schifferseelsorge ver- Sprach. Und wie die Glocken der katholischen Liebfrauenkirche während des Festzuges schwesterlich mitgeläutet hatten, so brach- ten auch der katholische Schifferpater Blick auf den Altar der neuen Hafenkircke Guido und Geistl. Rat Fallmann(Lieb- frauenkirche) brüderlich- herzliche Segens- wünsche unter Betonung der schönen Zu- sammenarbeit im Glauben an den gleichen Gott. Weiter nahm auch die Schule freu- digen Anteil Stadtschulrat Dr. Brauch) und nicht zum wenigsten Schiffahrt und Ree- dereien, vertreten durch den früheren Vor- sitzenden Kühnle vom Mannheimer Schiffer- verein. Zum Schluß widmete Stadtpfarrer Scharnberger, der von 1943 bis 1948 die da- mals verwaiste Jungbuschgemeinde mit- betreut hatte, der mit diesem Tag selb- ständig gewordenen„Tochter“ der Trini- tatisgemeinde herzliche Abschiedsworte urid Segenswünsche. rei Foto: Steiger Technik als Reform der Natur verstunden Absolventenvereinigung der Technischen Fachschulen 25 Jahre alt Die Feierstunde zum 25jährigen Bestehen der Absolventenvereinigung der Technischen Fachschulen Mannheim am Samstag in der Aula der Gewerbeschule C 6 wurde in ihrem musikalischen Teil(Werke von Händel, Saint-Saens und Dvorak) von Margot Gut- brod(Cello) und Katja Beckenbach(Klavier) bestritten und enthielt als Kernstück einen sorgsam ausgearbeiteten Festvortrag von Studienrat Waldemar Müller über„Kultur und Technik“. Der Redner ging von den sehr gegensätz- lichen Bewertungen der Technik als kultu- relles Element aus und stellte beide Mei- nungen einander gegenüber, In Anlehnung an Oswald Spengler(„Die Zivilisation ist Des Menschen höchster Zweck ist, nur Mensch zu sein Rot-Kreuz-Gedächtnisfeier zum 123. Geburtstag von Henri Dunant In der vom Ortsverein des Roten Kreuzes Mannheim am Sonntag im Mozartsaal gege- benen Gedenkstunde zum 125. Geburtstag von Henri Dunant sprach nach kurzer Begrüßung der Gäste durch den Kreisvorsitzenden Karl Schweizer Bürgermeister Jakob Trumpfheller über den Lebensweg des Schöpfers des Roten Kreuzes. Kein berühmter Feldherr, Saats- mann oder Wissenschaftler, sondern einer, der die Nächstenliebe in die Tat umsetzte“ Waren die Worte, mit denen er Henri Dunant charakterisierte und sein weltumspannendes Werk streiflichtartig vom Schlachtfeld von Solferino bis zum Tod eines von der Welt verlassenen ruinierten Mannes in einem Schweizer Altersheim würdigte. Bürgermeister Trumpfheller ging dann Kurz auf das Mannheimer Rote Kreuz ein, das vor zwei Jahren sein 75. Jubiläum feiern konnte, erwähnte im Zusammenhang damit die tatkräftige Hilfe aus der Mannheimer Bürgerschaft, die dem Werk Dunants zur Ehre gereichte und schloß mit der Auffor- derung, den Glauben an die Menschenwürde nicht zu verlieren und es als höchste Aufgabe zu betrachten, die Menschheit im Geiste Du- nants von der Geisel des Krieges zu be- Wahren. Landgerichtspräsident Dr. Max Silberstein zeichnete in seiner Gedächtnisrede ein feines Charakterbild des Menschen Dunant, über den zu sprechen gerade am Muttertag die beste Gelegenheit sei.„Ich sah, daß diese 40 000 auf dem Schlachtfeld von Solferino Wohin gehen wir? Montag, 11. Mai: Nationaltheater 19.00 bis 22.45 Uhr: Don Carlos“; Rosengarten 20.00 Uhr: Gespräch am runden Tisch(Theatergemeinde): Musensaal 19.30 Uhr: 8. Akademie-Konzert; Wirtschaftshochschule 14.00 Uhr: Dies acade- mieus“; über„Geist und Politik“ spricht Pro- fessor Carlo Schmid. über Wehrdienst und Grundrechte Graf von Baudissin. über„Struk- turelle Veränderung der Demokratie im 20. Jahrhundert“ Bundesverfassungsrichter Leib- holz(Gesellschaft zur Wahrung der Grund- rechte und Wirtschaftshochschule): Eichbaum- Stammhaus, P 5, 20.00 Uhr: MdL. Hanns Schloß spricht über Landespolitik im Kreuzfeuer“ FDP); Zähringer Löwe“ 20.00 Uhr:„Bren- nende Fragen der Bundesrepublik“, Spr.: MdB Paul Bausch(CDU). Dienstag, 12. Mai: Nationaltheater 19.00 bis 22.45 Uhr:„Don Carlos“; Musensaal 19.30 Uhr: 8. Akademie-Konzert: Kunsthalle 20.00 Uhr: „Mr. Deeds goes to the town“(Filmclub). Wie wird das Wetter? Ziemlich kühl Vorhersage bis Dienstag früh: Am Montag bei schwachen Win- den um Nordwest wolkig mit Aufheiterungen und meist nie- 5 derschlagsfrei. Kühl. Tages- höchsttemperaturen nur über 10 Grad. In der Nacht zum Dienstag wieder Frostgefahr. Wetteramt Karlsruhe — 1849) Menschen waren und daß jeder von ihnen eine Mutter hatte“, habe Dunant da- mals zu seiner Mutter gesagt. Das Große an ihm aber sei gewesen, daß er das nicht nur Zesagt, sondern auch danach gehandelt habe. „Würden wir es auf uns nehmen, uns in höchstem Maße unbeliebt zu machen, um Freund und Feind Hilfe zu bringen?“, fragte Dr. Silberstein und rief damit noch einmal die ungeheuren ideellen und materiellen Opfer des 1901 mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichneten Dunant seinen Zuhörern ins Gedächtnis zurück, dessen Wahlspruch das Wort des Dichters Leopold Schäfer gewesen sei:„Des Menschen höchster Zweck ist es, nur Mensch zu sein.“ Die Feier wurde kammermusikalisch vom Streichquartett Käte Back-Mansar mit dem Streichquartett F-dur von Johann Stamitz umrahmt. hw. Ambition kompetente Inkompetenz der das unvermeidbare Schicksal, das Greisen- alter jeder Kultur“) und besonders an Toyn- bee, der die Wechselbeziehung zwischen Technik und Religion untersuche, kam Studienrat Müller zu der Schlußfolgerung. Kulturen entstünden immer da, wo der Mensch vor große Aufgaben gestellt werde, in die Natur eingreifen müsse und so mit Hilfe der Technik seinen Fortschritt zu suchen gezwungen sei. Die Technik, und im Vordergrund die Produktionstechnik, sei nach Ortega y Gasset die Reform, die der Mensch der Natur im Hinblick auf die Be- kriedigung seiner Notwendigkeiten auferlegt“ und werde daher immer so entwickelt, wie sie dem Menschen nach Lebensart und Cha- rakterveranlagung am meisten nütze. Im Gegensatz zu den ersten eigentlichen „Technikern“, den Baumeistern im Mittel- alter, schlage die moderne Technik als an- gewandte Natur wissenschaft ganz andere, durch ihre enorme Entwicklung bedingte Wege ein, sagte der Redner, und führte die schöpferische Phantasie als Beweis dafür an, daß die Technik nicht nur eine„rationale Verstandessache“ sei, deren einzige Aus- Wirkung in einem Sich-wehren des Menschen gegen die Degradierung zum Objekt be- stehe. Nach einer Ausein andersetzung mit den gegen den technischen Materialismus erho- benen Vorwürfen bestimmte tudienrat Müller den Kulturwert der Technik nach ihrer Reflexwirkung auf die menschliche Seele und ihrer Aufgabe, sittlich- religiöse Kräfte aufzurütteln. Es gehe in Zukunft um die Frage der Schicksalsgemeinschaft aller Völker, die durch die moderne Entwick- lung der Technik so brennend geworden sei und nach einer„schöpferischen Beantwor- tung der technischen Heraus forderungen“ verlange. Der Vorsitzende der Absolventenvereini- gung, Paul Ellwart, der unter den Ehren- gästen Dr. Andritzky von der Stadtverwal- tung, Oberstudiendirektor Gottmann von der Gewerbeschule und Regierungsrat Beck be- grüßen konnte, zeichnete anschließend 29 Mitglieder für 25 jährige Mitgliedschaft mit dem Abzeichen im Silberkranz aus. Später traf sich die Vereinigung im Mozartsaal zu einem familiären Gesellschaftsabend, bei der Ellen Rummel(Tanz), H. Ritter als lau- niger Conferencier, das Gesangsquartett„Die frohen Pfälzer“ und als Stimmungsmaschine das„Melodia“-Orchester unter Leitung von Eugen Böhm mitwirkten. hwWb Nur Erinnerungen blieben von einstigem Glanz Dr. F. Scheffler zeigte Lichtbilder von Kunstwerken im Osten Leider waren es nur wenige, die zu dem Lichtbildervortrag Dr. F. Schefflers über den deutschen Osten in die Christuskirche ge- kommen waren. Nach einleitenden Bemerkungen Über religiöse Probleme der Heimatvertriebenen, gute deutsche Film 77 Volker von Collande, Produzent, Regisseur und Darsteller des auf seine Idee zurück- gehenden Filmes„Ich warte auf Dich“(zur Zeit Planken-Lichtspiele) und seirie Kollegin auf der Leinwand wie auch im Leben, Irene Nathusius, konnten sich am Samstag und Sonntag in den Vorstellungen an zum Teil stürmischem Beifall erfreuen, der den an- wesenden Darstellern wie auch ihrem Film galt. Neugierigen Presseleuten vertrauten die beiden bei einer Plauderstunde im Gloria-Hotel an, mit welch einem UVebermaß an wirt- schaftlichen, künstlerischen und bürokratiebedingten Kämpfen heutzutage verantwor- tungsbewußte Filmleute bereits dann schon belastet sind, noch bevor die erste Aufnahme zu einem deutschen Film überhaupt gedreht ist. Ungeachtet dessen gehört Collande noch zu den wenigen in der Filmwelt, die trotzdem anspruchsvolle Filme machen wollen, die bereit sind, neue Wege zu gehen, einen Filmstil mitprägen zu helfen, der sich der tat- sächlichen Basis angleicht und dennoch stecken bleiben müssen in Ansätzen dazu, weil der Kreis jener Notwendigen, aber Inkompetenten, die dabei nicht„mitmachen“, immer noch zu klein ist und so Filme entstehen, deren ambitiöse Absicht zwar noch erkenntlich, aber eben nur das bleibt. Collande jedoch meint, man solle nicht locker lassen. Einmal müßte es zu schaffen sein. Ein Glück, daß es noch„Gläubige“ wie ihn gibt, die nicht ausschließ- lich mit unverhüllter geschäftlicher Wollust kräftig in der Himbeersoße des Nur-Kitsches rühren und damit dem letzten Bißchen Selbstachtung des deutschen Films vor sich selbst den Rest zu geben sich mühen. Daß es ihnen trotz allem nicht gelingen möge, ist nicht nur Collandes Wunsch Sni Fotos: Europaſrhomas zeigte Dr. Scheffler, selbst Danziger, eine Fülle ausgezeichneter Lichtbilder von Kunst- werken und Landschaften des Ostens. Ver- bunden durch geschichtliche Hinweise und Zitate aus Werken ostdeutscher Dichter führte der Vortragende Bauten und Kunst- werke der Ordensritter, Bauwerke der Hanse und deutscher Mönche in Ost- und Westpreußen bis in die baltischen Länder hinein in Erinnerung. Die„Reise in die Ver- gangenheit setzte er nach Schlesien fort, um schließlich einige Bilder aus den Städtchen und Bädern des Sudetenlandes zu zeigen. Mit tiefem Bedauern hörte man. wie viele der herrlichen Kulturdenkmäler heute in Schutt und Asche lägen: Danzigs Marien- kirche, die Marienburg, viele Kirchen des Ostens; dazwischen tröstlich, wie das Bres- lauer Rathaus unbeschädigt geblieben sei, und daß Polen einige Baudenkmäler in Ost- und Westpreußen restauriert hätten. Zum Abschluß projizierte Dr. Scheffler einige Aufnahmen des Brüggemann'schen Altars zu Schleswig, gleichsam als Brücke zum Westen. Heiterer Gesang von Lenz und Liebe Unproblematisches und doch gehaltvolles Konzert im Mozartsaal Der Frühling nimmt lebhaften Einfluß auf die Programme der Chorkonzerte. Man singt Un problematisches, vorwiegend vom Lenz und der dazugehörigen Liebe. So auch der Männergesangverein„Erholung“, der mit einem„Heitere Lieder und Chöre“ betitelten Konzert im Mozartsaal einen erholsamen Nachmittag bereitete. Ein inhaltlich geschlos- senes Programm, das der Chor mit sehr be- achtlichem Können bewältigte. Chorleiter Emil Schumacher, dessen präzisem Dirigat bis in die feinsten Vortragsnuancen Folge geleistet wurde, hat es verstanden, seinen Sängern den für die formal klaren Kompo- sitionen erforderlichen leichten, flüssigen und graziösen Vortragsstil anzuerziehen. Hand in Hand hiermit verhalfen ein solides chortechnisches Können und eine saubere Aussprache den Volksliedern und einigen Chören bekannnter lebender Komponisten (Ligmann, Jochum) zu einer wirkungsvollen Und gefälligen Wiedergabe. Ein guter Gedanke, das„Vokalquartett Hans Striehl“ mit Hildegard Wild(Sopran), Else Manrau(Alt), Bernhard Michaelis (Tenor) und Gustav Hiller(Baß) zur Mitwir- kung aufzufordern. Die vier Sänger, die ihre Beiträge nach dem Motto des Konzerts aus- — Mit 209 Punkten Sieger im Tanzschulturnier Was da vom Samstag zum Sonntag 90 Willy Berkings(Hessischer Rundfuns) saunen, Saxophonen und Trompeten rausch war höchste Töne wert und entfesselke Musensaal Beifallsstürme. Schon allein Zuhören konnte man kaum genug krie Höhepunkt des Abends war jedoch die dy kanntgabe des Resultates des von der Manz, heimer Tanzschule Stündebeek arrangie Wettkampfes zwischen Tanzschulen 3 Frankfurt, Mainz und der Tanzschl Stündebeek, die den 1952 in Mainz für 80 ertanzten silbernen Wanderpokal behalte konnte. Das Paar Werner und Inge Bin stellte mit knappem Punktvorsprung u Buchholz Kohut Frankfurt) die Sieg sch Das Rahmenprogramm bot gekonnt. tanzte Figuren des Paares Ampütte rh Heyme und elegante Soli von Tanzlehg Stündebeek mit Tochter Margot. Die Sit, mung steigerte sich noch, als das Kinds ballett von Grit Keck und die siebenjährg Brigite Bernauer Spitzentänze brachten, h Feuerwerk zum Abschluß der Mai-Messe Den Abschluß der Mai- Messe bildet g 12. Mai ein Höhenfeuerwerk mit Vebe⸗ raschungen, das die Feuerwerkerei Buschth brennt. Elektrische Musik Wurde vorgeführt Schüler, ihre Angehörigen und Freund der Handharmonikaschule Erich Lurk tratz sich im„Kaisergarten“ zu einem Frühjahs konzert. Das Programm, zu dem verschs dene Orchester und eine Reihe Solisten he trugen, zeigte, wenn alich jeder einzelne z Instrument zu spielen wußte und das sammenspiel recht gefällig war, daß der Ha monika als Konzertinstrument Grenzen 85. Setzt sind. In den Mittelpunkt stellte Erich Lurk d Erläuterung und Vorführung eines neuat Nr. 108 Fast wurden 29 Fahr sicher, Frfreul. monat verzeic Fahrräc wachun Lebe ter, die gersheil Wert ve wichtige händler Ohne forderus ners, de einen I 900 Ma hatte v. einen K Aus Friesen! stohlen. „Deu penwah jugend. Der wigshaf Franz. sowẽi¹e s. OB für Ober Kritik rheinlar der Be. Aalen an der Bauvorl ständlic zungen. b gen Instrumentes: des nach den Plänen d“ Franzosen René Seybold gebauten Eleche niums. Es erzeugt auf elektrischem eg Töne, die durch verschiedene Registrier mehr oder minder ähnlich die Klangfeth von Orchesterinstrumenten annehmen 9 Gegen Tierquäler und-schinder Tierschutzverein wird aktitß Der Tierschutzverein Mannheim hat am Mittwoch seine erste Zusammenku im„Prinz Max“ Das überfüllte Lokal dn die vielen Neuanmeldungen bewiesen di Wachsende Interesse am Tierschutzgedanke Was der Vorstand da an verabschel Ungswürdigen Vorkommnissen präsentlertz Hör' auf deine Frau 2 tahr' vorsichtig! Menschen, die noch ein Herz für unse stummen Mitbruder Tier haben. Möge g 8 a 0 Tierschutzidee immer weitere Kreise ert sen und mögen die Menschen erkennen,, Tierleid in der Oeffentlichkeit und das nod größere hinter Mauern nur gemildert we den kann, wenn es eine große Gemeinde Tierschützern gibt. Die sehr rege Teilnahme an allen Tie, schutzfragen zeigte, daß die für jeden ern Mittwoch im Monat einberufenen Aben ihren Zweck erfüllen. Gewarnt wurde n allem vor einem Flüchtling im Almengent der für Geld Katzen an ein Werk für di lebenden Tierversuch„liefert“. i Für 17. Mai lädt der Tierschutzwetel zu einer vogelkundlichen Wanderung, a0 der Reisinsel unter fachkundiger Leitun einn. Treffpunkt 8.45 Uhr Omnibushaltestel Donnersbergstraße, Lindenhof. Einkauf für andere ohne Auftrag Eine freche Betrügerin konnte in Käl tal erwischt werden. Sie erschien in eine Lebensmittelgeschäft und wollte für eln andere Frau angeblich in derem Auftes Butter kaufen. Die Inhaberin schöpfte ab“ Verdacht und lehnte die Herausgabe ab. verständigte Polizei nahm die Fahndul nach der Unbekannten sofort auf. Schon! Minuten später konnte sie vor einem Fi geschäft angetroffen werden, das sie geil nach einem gelungenen Betrug ver lasset hatte. l Vor 14 Tagen hatte die Betrügerin bertel in anderen Geschäften in Käfertal nach dt gleichen Methode Betrügereien begangen gewählt hatten, haben einen intimen, e mimisch dezent unterstützten Stil entwickel der auf einem höchst ausgewogenen, in 0e Intonation glockenreinen Ensemblegesa basiert und mit Geschick und Geschmack i“ weils dem Wesen der Kompositionen diem“ bar gemacht wird. Gleich dem Chor erui ben sie sich im Fluge die Sympathien 0 Publikums und durften mit ihrem Leiter u Klavierbegleiter Hans Striehl überaus heft lichen Beifall entgegennehmen. Dale-Carnegie-Arbeits gemeinschaften. 11 ken aller ehemaligen Kursteilnehmer i Mai, 19.30 Uhr, im Cafe Betzler. Große Me straße 4. Volksbund für Friede und Freiheit, 1 13. Mai, 20 Uhr, im Amerikahaus, Fine“ führung und Diskussion über politische 1 fragen. iel; Manneimer Liedertafel. Am 16. Mai, 1295 im Probesaal des Vereins, K 2, 31, Je hauptversammlung. Wir gratulieren! Sophie Reichert, Men, heim-Almenhof, Streuberstraße 65, W Jahre alk. Der „Lieder! seinem der einh legenhe Progran einem 1 Abends tionalth- borene, wohnen diesem nun ihr des ers Menuett Marsch“ schwere Der! kungen Eine zu kolgende sohn un Astatte Impress grelle I. Olivier nistin E Leit. der Tel „8849 w. 1 Vr. 108/ Montag, 11. Mai 1953 — 233 ö Studinachrichten Fast täglich ein Fahrrad. Im Monat April tag wurden im Stadtgebiet von Ludwigshafen 0 10 20 Fahrräder gestohlen. 21 stellte die Polizei a aicher, 15 kamen wieder zu ihren Besitzern. elle Frtreulicher weise Waren gegenüber dem Vor- lein 1 monat 18 Diebstähle dieser Art weniger zu bre verzeichnen. Die Polizei ermahnt erneut, die fahrräder 1 5 abzuschließen oder in Be- 5 ung zu geben. 1 Wbebertührt und geständig sind drei Arbei- en zu ter, die im März aus einer Ruine in der Og- 1 00 gersheimer Straße etwa 20 Eisenträger im für au, Wert von 300 Markt entwendet haben. Die ge- ele wichtige 8 an einen Altmetall Bie, bpändler verkauft. 1. 3 Antwort blieben die Zanlungsauf- Sch forderungen eines Ludwigshafener Kürsch- unt g bers, der einem Vertreter aus Pfungstadt te einen Perslanerklauenmantel im Wert von Wehn 900 Mark gab. Der schweigsame Vertreter e Sti hatte 1 den wertvollen Pelz ingen einen Käufer zu haben. ang bus einer Gartenwirtschaft im Stadtteil en. 10 Friesenheim wurde ein eiserner Tisch ge- len. J e Jugend des Ostens“. Kreisgrup- penwahl am Dienstag, 20 Uhr, im„Haus der jugend“, Kaiser-Wilhelm- Straße. ldet; Der Linksaußen Albert von Tura Lud- Uebe: wigshafen vermählte sich mit Fräulein Ruth uscheh Franz. Wir gratulieren diesem Sportsmann gopie seiner Gattin auf das herzlichste. OB fordert Globalzuweisungen für sozialen Wohnungsbau Freurch Oberbürgermeister Valentin Bauer übte K trage kritik an dem langwierigen Verfahren ihiehm rheinland- pfälzischer Regierungsstellen bei ersche der Bewilligung von Darlehen für den so- ten be zialen Wohnungsbau. Dieses führe gerade Ine sen in der Hauptsaison zur Verzögerung von das% Bauvorhaben. Bauer forderte statt des um- ler Ha ständlichen Instanzenweges Globalzuwei- en g zungen. urk ch Klavierabend Meta Heuser neuart, in Mundenheim 21 Der Mundenheimer Männergesangverein n en Liederkranz“ veranstaltete am Freitag in trier geinem Probensaal einen Klavierabend, um ingterh, der einheimischen Pianistin Meta Heuser Ge- men. legenheit zu geben, in einem abendfüllenden programm ihre Fähigkeiten zu erweisen. Bei nder einem Duo-Konzert und im Rahmen eines Ki Abends mit Künstlern des Mannheimer Na- klonaltheaters war die in Darmstadt ge- n hate borene, seit einigen Jahren in Ludwigshafen enk wohnende Pianistin bereits zu hören. Bei cal 5 dlesem selbständigen Konzert offenbarte sich Sen da nun ihre vitale Persönlichkeit, deren Tem- danzen perament sich bei den Kompositionen Cho- abschel pins voll entfalten kann. Anderseits aber be- entiertd steht ein Hang zum Dramatisieren, der die 1 5 Bachs und Mozarts zu eigenwillig formt. Gestützt auf eine sichere Technik spielte Meta Heuser acht Kompositionen Chopins. ach den Preludes in c-moll, A-dur und Gf, 5 ausgrucksvoll musiziert wurden, Fat der bekanfite es-moll- Walzer zu klang- voller Wiedergabe. Vier Etuden folgten, ein- getstens kit cer lyrischen Komposition in Fedur und abschließend die c-moll-Etude, der M Heuser dramatische Akzente verlieh. Vor diese, ihrer Veranlagung entsprechen- 2 dere Musik, die den zweiten Teil des Kon- ub Arts ausküllte, hatte die Pianistin Kompo- Loge 0 illonen unter dem Motto„Von Bach zur Mo- 85 11 97 gestellt. Bachs Fantasia in c-moll, hart i e ee eee e e ee 0 0 n erzeu- 5 5 1 die von Mozart als feinstes 5 5 75 igran gedachte A-dur- Sonate kam zur echten Entfaltung. Die Variationen en Le. 15 ersten Satzes blieben seelenlos, das 12 1 der kapriziöse„Türkische Aber schwere als 5 Gebe N 11 Der kleine Raum mag zu den Vergröbe- 105 62 1 1 7 haben. altendere Tongebung kam dem blgenden„Lied ohne Worte“ 8 Mendels- 1 05 9 85 beiden Stücken Debussys sehr e kalten. Besser als die zarten Farben des 110 Aa Fomten zeichnete M. Heuser das 05 e euchten im„Rondeau“ des Franzosen 1 Hier zeigte sich der Pia- zel inkühlungsgabe in die Musik unserer 5 gebi 1 Kür 7 60 ne„feuerwerk“/ ür el!“ Auftraß e war also das„Feuerwerk“ des kte 1 r Komponisten Paul Burkhard, das zien gem Vorjehr in 8o vielen deutschen en 5 den zum großen Publikumserfolg ge- 1 9 1. Auf den ersten Blick eigentlich 0* 2 Verständlich, denn die amiisante ere. der Zirkuswelt mit der bürger- . 1 85 auk einem Familientag als dankbarer 1 betel] ran sse, hätte sich getrost in einem Akt ar- nach d 8 ausweiten und wieder trennen ngen balch So aber bleibt das dreisktige musi- Gs 50 Lustspiel der Textdichter Erik ber Neil und Jürg Amstein, ursprünglich un- 5 15 Titel„Der schwarze Hecht“ gestar- 10 rotz aller spritzigen Einfälle. geschlif- f 00 Dialoge und reichlicher Situations- 9 micht ohne Längen, über die man en, Me est malls in der Faschingszeit oder zu Sil- twickel 5 hinwegsehen würde. „ in de Bu 985 wenn auch nicht alles, macht die legesan 55 bardsche Musik, eine eigenartige Mi- nack Je m.. aus weich- sentimentalen und schroff- dens 1 mischen Elementen, wieder gut. Es ist erw. 10 individuell aufgeteilte Musik, primär nien de 5 Wesen jeder einzelnen Person ange- iter und per, und von dort erst auf die Handlung us her- 3 kreikend, anstatt, wie durchweg üblich, us der Gesamtkonzeption des Stückes her- n. 19 1 Wo gehen wir hin? Merzel ſlalebau- Festsaal 20 Uhr:„Auf der grünen lena“— Pkalzbau-Pilmtheater;„Königin der . 10 A1 855 N Rheingold- Theater:„Der Sohn ern e 5„Die Kurbel: Falsche Scham“. Filmvo de a- Theater: Fhe für eine Nacht“.— Heli- e Tage, Urte;„Strandräuber in Florida“.—(22.15 Neschle. Fibwesene Männer im Sattel). bur Peris“ Umtheater:„Ein Amerikaner in 20. Metropol Friesenheim: Frühling auf Jane, z kis.— Fllmtheater Gartenstadt:„Leh Felges itz Herz in Heidelberg verloren“.— Menn. zer. B88 Oggersheim: Rauschende Was- wird 15 1 0 Capitol Rheingönheim:„Der Fluch GP K l LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite mpelgötter“.— kachtspielhaus am Schil- 881 049% Moa soso scp ist nd! zelda Sechs Kurzreferate lösten längere Diskussion aus Die schlechten Verkehrs verhältnisse im Vordergrund Bürgerversammlung der FDP beschäftigte sich mit wichtigen Kommunalfragen/ Zahlreiche Vorschläge ist als ihr Ruf. Eine durchaus nachahmenswerte Veranstaltung zog die Freie Demokratische Partei am Samstag im Großen Bürgerbräu mit ihrer Bürgerversammlung auf. Sechs Stadträte gaben in Kurzreferaten einen Ueberblick über wichtige Fragen aus den am stärksten interessierenden kommunalpolitischen Gebieten. Verkehrs- und Wohnungsprobleme, Jugendfürsorge, stadtbauliche Angelegenheiten, ge- meindliche Personalpolitik und Steuerfragen standen auf der Tagesordnung. Das starke Echo, das in einer lebhaften Diskussion und vielen wertvollen Anregun- gen aus der gutbesuchten Versammlung heraus seinen Ausdruck fand, bewiesen, daß die Anteilnahme der Bürgerschaft an den Geschicken ihrer Stadt doch besser In seiner Begrüßung sagte Vorsitzender Bertram, daß Bürgerversammlungen schon früher üblich gewesen sein. Man könne nur Fragen anschneiden. Ihre Lösung stehe allerdings dem gesamten Stadrat zu. Von den sich immer mehr steigernden Unfallziffern ausgehend. wies Stadtrat Steuer auf die besonderen Gefahrenstellen der Stadt hin und forderte den baldigen Bau von Verkehrsinseln, den Abbruch der alten„alten Post“ an der Brückenabfahrt, die Beseitigung der Postruine am Viadukt und eine verbesserte Viaduktabfahrt zur Pfalzgrafenstraße hin. Auch an den Groß- gefahren-Herden, Kreuzung Schlachthof-/ Frankenthaler Straße sowie Straße vom „Guten Hirten“ bis Oggersheim, verlangte der Sprecher dringende Abhilfe. Die FDP hat außerdem in einem Schreiben an den Oberbüngermeister gebeten, die Geschwin- digkeit der Kraftfahrzeuge in den geschlos- senen Wohngebieten Ludwigshafens auf 30, Höchstens 40 Km/st zu begrenzen. Ebenso wird für eine verkehrstechnische Erzie- hungswoche eingetreten. Umstrittenes Kapitel„Wohnungsamt“ Stadtrat Eberle behandelte mit Geschick und Sachlichkeit das„heiße Eisen“ Woh- nungsamt, dessen Hauptarbeit in der Füh- rung der immensen Kartei liege. Aber man dürfe seine Schwierigkeiten nicht verken- nen. Von den 41 923 Wohnungen der Vor- Kriegszeit hätten nur 3354 den Krieg unbe- schädigt überstanden. Noch fehlten über 9000 Wohnungen, und die Entwicklung des ersten Vierteljahres 1953 verschlechterte das Bild trotz der Neubauten um weitere 16 Wobnungen. 200 000 DM koste das Woh- nungsamt jährlich, und es sei, so erklärte Stadtrat Eberle, sein schönster Tag, wenn das Amt aufgelöst werden könne. Jugendfürsorge kostet viel Geld Als vornehmste Aufgabe der Städtischen Jugendfürsorge bezeichnete es Stadtrat Heitz, in der Jugend das Verantwortungsbewußtsein zum demokratischen Staat zu wecken. Aus der Arbeit des Jugendausschusses, dessen zehn Mitglieder alle vierzehn Tage in echt demokratischem Sinne tagen, gab der Refe- rent einige Zahlen: In 2200 Fällen tritt es als Vormund oder Pfleger auf. Die 236 in Fami- lien- und 370 in Heimpflege gegebenen Kin- der bedürfen hoher Summen. Die Jugend- fürsorge greife nur dann in das Elternrecht ein, wenn es im Interesse des Kindes liege. Bei 400 Fürsorgefällen habe man in 280 Fäl- len untragbare häusliche Verhältnisse ange- troffen. Von den 512 Zöglingen seien 311 in Heimen und 201 in Familien untergebracht. Für sie müsse die Stadt jährlich 110 000 DPM aufbringen, den Rest das Land. Im Vordergrund Verkehrsfragen Auch Stadtrat Schittenhelm stellte in sei- nem Referat über„Stadtbauliche Angelegen- heiten“ die ungünstigen Verkehrsverhält- nisse in den Vordergrund. Er streifte die Neu- gestaltung des Jubiläumsplatzes, schlug vor, das Obere Rheinufer durch Anlagen zu ver- schönen und auf das wertvolle Gelände der ehemaligen Aktienbrauerei nur besonders repràsentative Bauten zu stellen. Für das fallengelassene Festhallenprojekt schlug Schittenhelm eine Erweiterung des Kranken- hauses und Wohnungsbauten vor. Nach sei- nen Worten ist eine Bebauung der Innenstadt deshalb wirtschaftlicher, weil in den Außen- bezirken zu den reinen Baukosten noch er- Heimutireunde vermissen Möglichkeit zur Publikution „Arbeitskreis Emil Nessler“ tagte in Limburgerhof Am Samstag trafen sich die„Ludwigs- hafener Heimatfreunde“ in Limburgerhof letztmals vor der Sommerpause. Die Zusam- menkunft stand im Zeichen des Todestages von Emil Nesseler, der vor einem Jahr nach einem Leben voller Arbeit aus den Reihen der Heimatforscher scheiden mußte. Der Ar- beitskreis der Ludwigshafener Heimat- freunde, der nun den Namen Emil Nesselers trägt und so das Andenken eines seiner be- Währtesten Mitglieder ehrt, blickt überdies in diesem Jahr auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher Zusammenarbeit zurück. So war auch das Referat Josef Raimars in erster Linie ein zusammenfassender Rück- blick auf die geleistete Arbeit. Vieles ist ge- tan worden, aber noch mehr bleibt zu tun im Rahmen der vielgestaltigen Aufgaben der Heimatforschung, zumal die Zeitverhältnisse die Arbeit des Arbeitskreises über lange Jahre sehr einschränkten. Die Anregungen des Referenten, wie die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft Wohl am besten zu lösen seien, fanden in der Diskussion lebhaften Widerhall. Rektor Hans Loschky, erster Vorsitzender im Kreis- verband Ludwigshafen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, wies darauf hin, wie sehr es den Heimatfreunden an der Möglichkeit fehle, die Ergebnisse ihrer Forschungen zu publizieren. Früher gab es neben vielen Beilagen in den Tageszeitungen vor allem die„Ludwigshafener Heimatblät- ter“, die von ihrem Erscheinen im Jahre 1912 bis in den letzten Krieg dreißig Jahre lang eine Fundgrube für alle Freunde unse- rer engeren Heimat waren. Woher, so fragte der Diskussionsredner. sollte heute der junge Lehrer und der aus dem Osten zu uns ge- kommene die Kenntnisse erwerben, um sei- nen Schülern das Wissen um die Heimat näher zu bringen? Hans Loschky bedauerte, daß die alten Ludwigshafener Heimatdichter nahezu ver- gessen seien. Es müsse etwas getan werden, damit Namen wie Adam Ritzhaupt, Hedwig Laudin und Josef Lenhardt auch der jungen Generation zu einem Begriff würden. Vor- sitzender Josef Bast erklärte, der Arbeits- kreis werde Hedwig Laudin, die jetzt in Ungstein lebt, zu den Zusammenkünften im Winter einladen. Im übrigen seien Vorbe- reitungen getroffen, um Ritzhaupts Werke neu herauszubringen. Im Zusammenhang mit im Stadtgebiet vorgesehenen Straßenum- und Neubenen- nungen machte Dr. Oberdorfer, der am 1. April als neuer Stadtarchivar sein Amt angetreten hat, den Vorschlag, die Mitglieder des Arbeitskreises sollten den städtischen Kommissionen Listen mit traditionellen Na- men vorlegen, damit bei Benennungen der 1 8 8 darauf zurückgegriffen werden önne. Konsum will Herr im eigenen Huus bleiben Südwestdeutsche Verbandstagung fordert Freiheit des Verkaufs an Nichtmitglieder/ 6,6 Millionen Rüeckvergütüngen Der 33. Verbandstag der Südwestdeutschen Konsumgenossenschaften wurde am Wochenende in Ludwigshafen abgehalten. Bei der offiziellen Tagung am Sonntag im Pfalzbau erstattete Verbandsgeschäftsführer Max Philipp den Tätig- keitsbericht, nachdem am Vortag in internen Sitzungen Genossenschaftsfragen behandelt, Neuwahlen durchgeführt und Satzungsänderungen besprochen wor- den waren. Vorsitzender Georg Metzler begrüßte im Kreis der Delegierten aus Rheinland-Pfalz,, Nordbaden und Hessen den Oberbürgermeister V. Bauer, zahl- reiche Vertreter der Ministerien, des DGB, der Industrie- und Handelskammer, sowie des Zentralverbandes in Hamburg. Die Glückwünsche und Grußworte, die von diesen Gästen ausgesprochen wurden, zeigten die Anerkennung der für die minderbemittelten Schichten der Bevölkerung wichtige und erfolgreiche Arbeit der Konsumgenossenschaften. Der Oberbürgermeister erfüllte, wie er erklärte, nicht nur ein Gebot der Höflich- keit, sondern sprach der Tagung ein herz- lich empfundenes„Willkommen“ aus, da er selbst seit 1907 aktiv am Auf- und Ausbau der Konsumgenossenschaft mitgearbeitet hat. Daß nach 27jähriger Pause die Tagung in die Jubiläumsstadt(und nicht. wie vor- gesehen, nach Bad Dürkheim) gelegt wurde, hob der OB besonders hervor. In einem Rückblick auf die Stadtgeschichte, auf Kata- strophen und den nur langsam beginnen- den, sich jetzt aber voll entfaltenden Wie- derauſbau, würdigte er die Tätigkeit der Nationaltheater gastierte mit Paul Burkhards musikalischem Lustspiel aus die Angleichung der Personen an die musikalische Generallinie zu verlangen. Die ersreuliche Folge: eine viel stärkere Profi- lierung der einzelnen Rolle vom Musikali- schen her. Die Inszenierung Heinrich Sauers verriet Einfallsreichtum und die für ein aus dem gewohnten Rahmen fallendes Werk nötige Vitaliät. Einige Szenen hätten wir uns trotzdem noch stärker vorstellen können, während die Länge der ansonsten ausge- zeichneten„Clown-Nummer“ nicht einmal Gnade vor den Augen eines Kleinstzirkus- Direktors gefunden hätte. Das fast ausge- glichen gute Ensemble erreichte in Natalie Hinsch-Gröndal seine überzeugendste Lei- stung und eine darstellerisch wie gesanglich geradezu ideale Besetzung der beherrschen den„Iduna“-Rolle. Irene Ziegler, Clara Wal- bpröhl, Trude Tander à. G. und Nora Lan- derich blieben den vier weiblichen„Fami- liendrachen“ nichts schuldig. Das großartige Männer-Terzett Walter Pott,. Hans Beck und Erich Buschardt paßte sich auch der ausge- fallensten Variation seiner Rollen mühelos an. Im Gegensatz zu Irma Wolfs blutvoller „Köchin“ blieb Hertha Schmidts„Tochter Anna“ zu farblos. Friedrich Gröndahl war eher der Erscheinung als dem Spiel nach ein Zirkusdirektor. Jörg Schleicher und Fritz PDühse rundeten die Ensemble-Leistung ab. Arnold Richter(„ein junger Gärtner“) hatte eine der kleinsten Rollen, Sie war noch zu groß. Der musikalische Teil lag bei Hans Georg Gitschel(Leitung) und Theo Greß, an zwei Flügeln, sowie Otto Geiberger, Schlagzeug, in besten Händen. Paul Walters Bühnen- bilder bewiesen erstaunliche Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit. Die Theatergemeinde Oppau- Edigheim- Rheingönheim und Gartenstadt dankte kür diese Aufführung des Nationaltheaters am Freitag im Pfalzbau mit überaus herzlichem Beifall. kim. Konsumgenossenschaft in den 80 Jahren ihres Ludwigshafener Bestehens. Keine steuerlichen Begünstigungen Vorsitzender Metzler wies darauf hin, daß die großen Erfolge nur durch das Ver- trauen der Mitglieder errungen werden konnten. Allen Angriffen zum Trotz habe sich der genossenschaftliche Gedanken nicht nur behauptet, sondern in der Zeit des Wie- deraufbaus nach dem Kriege sehr verbrei- tet. Ohne Kredite, ohne steuerliche Begün- stigungen, habe man alles aus eigener Kraft geschaffen und das stolze Bewußt- sein der geleisteten Tätigkeit führe zu der berechtigten Forderung, auch weiterhin „Herr im eigenen Haus“ zu bleiben und sich von Intrigen nicht beirren zu lassen. Verbandsgeschäftsführer Max Philipp erklärte es als ein unbilliges Verlangen, den Paragraphen des Genossenschaftsgesetzes wieder einzuführen, nach dem die Ge- schäftstätigkeit auf die Mitglieder zu be- schränken sei. Der Anteil an Nichtmitglie- der sei von 27,8 Prozent im Jahr 1949 auf 6,5 Prozent im Jahr 1952 gesunken und man sei selbst bestrebt, aus genossenschaftlichen Gründen diesen Anteil noch zu verringern. Wie bei allen übrigen Genossenschaftsarten in Deutschland und bei allen im Ausland sei die Beteiligung an Nichtmitgliedern nur von der Konsumgenossenschaft selbst zu entscheiden. Jeder Verbraucher müsse die Möglichkeit haben, sich durch eigene Käufe von der Qualität der Waren zu überzeugen. Rund 7000 Verteilungsstellen In seinem Tätigkeitsbericht wies der Ver- bandsgeschäftsführer eine starke Aufwärts- entwicklung nach, die sich in einem Steigen des Mitgliederstandes um 18 Prozent auf 265 000 dokumentierte. Den stärksten Anteil stellten hierbei die gewerblichen Arbeiter mit 38,8 Prozent. Wesentlich sei. daß die Mitgliederzahl der Frauen auf 35.4 Prozent gestiegen sei, denn nur jene Genossenschaf- ten hätten sich als krisenfest erwiesen, in denen die Frauen dominieren, die ja letzt- lich die Entscheidung hätten. wo sie den täg- lichen Bedarf decken und die ihren Kindern den echten Genossenschaftsgeist ermitteln. Von den rund 7000 Verteilungsstellen ent- fallen, so fuhr M. Philipp fort, 1 284 auf den südwestdeutschen Verbandsbezirk. Der Um- satz stieg um 23,2 Prozent und erreichte 185 Millionen Mark(im Bundesgebiet 1,3 Milli- arden). Auf die eigene Wirtschaftszentrale der GEG(Großeinkaufs- Gesellschaft) ent- fielen 70 Prozent des gesamten Warenbezugs. Das Eigenkapital des im letzten Jahr um 3 Millionen auf rund 13,7 Millionen Mark ge- stiegen. An Rückvergütungen wurden 6.6 Millionen ausgeschüttet, womit, so betonte der Referent abschließend. ein entscheiden- der Beweis der Leistungsfähigkeit erbracht werden konnte. höhte Ausgaben für Straßen- und Kanalisa- tionsbau hinzukommen. Als besonders wich- tig stellte der Stadtrat die Anlegung einer Umgehungsstraße von der Mundenheimer bis zur Burgmühlstraße heraus. Zu wenig Beamte— zu viel Angestellte Die Verhältnisse in der Privatwirtschaft gaben Stadtrat Dr. Kemmeter eine willkom- mene Gelegenheit zum Vergleich mit der ge- meindlichen Personalpolitik, die weniger auf die Leistung sehe als häufig auf verwandt- schaftliche Beziehungen oder Parteizugehö- rigkeit. Die 427 Beamten bezeichnete er als zu wenig, die rund 1000 Angestellten als zu viel, da deren Arbeit mit einer geringeren Beamtenzahl zu schaffen sei. Zusammen mit den 1034 Arbeitern mußte die Stadt 1952 nicht weniger als 12 681 270 DM für das Personal- wesen ausschütten, das sind rund 90 Prozent des eigenen Steueraufxommens und 43 Pro- zent der Gesamteinnahmen(beim Bund nur 8 Prozent).„Dieser hohe Betrag“, so rief Pr. EKemmeter aus,„hängt sehr stark mit der Protektions wirtschaft zusammen“, und zwinge zu radikalen Vereinfachungen, in die er vor allem das Hochbauamt und das Woh- nungsamt— dessen Leiter in diesem Zu- sammenhang stark angegriffen wurde— ein- bezogen wissen will. Zum Abschluß des Abends gab Stadtrat Bertram eine anschauliche Uebersicht über die Grund- und Gewerbesteuer unter beson- derem Hinweis auf das großzügige Stun- dungsverfahren der Stadt. 8 Jugend und Alter im Spiegel der Dichtung Ueber„Jugend und Alter im Spiegel der Dichtung“ sprach Dr. Viktor Schmitz in einer Sonderveranstaltung der VHS- Vortragsreihe „Lebensprobleme des alternden Menschen“. Er sagte, daß der Gegensatz der Generation schon immer die Dichter zu Schöpfungen ge- reizt habe und nannte im Hildebrandlied den Konflikt zwischen Vater und Sohn, Bei Schillers„Kabale und Liebe“ sowie seinem „Wallenstein“ habe die Jugend das Alter als Repräsentanten längst überholter Zeiten ge- sehen. Der Gegensatz zwischen den Generationen entwickle sich aus der Erziehung, sagte der Sprecher, weil ehrgeizige Väter(Goethes „Hermann und Dorothea“) den Sohn nach eigenen Anschauungen und veralteten Lebenserfahrungen erziehen wollten. Die Jugend aber entziehe sich den zu eng ge- wordenen Ehr. und Standesbegriffen der Alteren. Zeugnis dafür sei auch die Novelle „Der Vater“ von Ernst Wiechert, in der der Dichter folgere, daß nicht Bevormundung, sondern nur gegenseitiges Verstehen zu einem gütigen Zusammenleben führen können. „Gütestellen“ geplant Das pfälzische Handwerk will sogenannte „Gütestellen“ bei den Kreisinnungsverbänden einrichten, wurde vom Kreisinnungsverband Kaiserslautern mitgeteilt. Diesen Gütestellen sollen die Verhandlungen mit säumigen Schuldnern übertragen werden, bevor die Ge- richte in Anspruch genommen werden. Außer- dem will man bei den Innungen Verzeichnisse aufstellen, mit den Namen von Schuldnern, die ihren Verpflichtungen gegenüber dem Handwerk nicht nachkommen. Umfangreicher„Bunter Abend“ a m Samstag In dem reich geschmückten Pfalzbau- Festsaal trafen sich die Delegierten der Südwestdeutschen Konsumgenossenschafts- Verbandstagung am Samstag zu einem ge- selligen Abend. Ein umfangreiches Pro- gramm war zusammengestellt worden, um den Gästen Ludwigshafens, wie der Ge- schäftsführer Fritz Heng erklärte, einige frohe Stunden in der Stadt zu bieten. Mit den singenden und musizierenden „Drei Teddys“ wurde das Programm viel- versprechend eingeleitet. Stürmischen Bei- Fall erntete der Clown Gulle-Gulle. Mit trockenem Humor berichtete Heiner Hof- stätter von der wein fundierten„Pälzer Ruh“ und dem unversiegbaren Mutterwitz seiner„IAköpfigen Familie“. Gitarrensänger Erich Bergau hatte seinem bekannten Re- pertoire eine stimmungsvolle„Goldene Hoch- zeit“ und eine„Spanische Ballade“ einge- fügt. Mit einem flotten Rhythmus unterhielt die Tänzerin Ida Münzenberg. Bewunderung erregte die chinesische Zauberschau„Chang Hay-Fu“. Schade, daß der durch das Pro- gramm sehr geschickt führende Ansager A. H. Graber eine ermüdende Folge von Filmstar-Parodien anhängte. In dieser fort- geschrittenen Stunde hatte der Pfälzer Wein schon so animiert, daß aus dem Wandelgang ein kerniges„Prosit der Gemütlichkeit“ nicht zu überhören War. Es hat den Gästen Lud- 55 offenbar sehr gut bei uns gefal- Im„Teatro Municipale“ in Brescia begann die Konzertreihe, die das Pfalzorchester mit großen Erfolgen durch Ita- lien führt. Schon der erste Abend in dem prächtigen Theater von Brescia brachte stürmische Ovationen für GMD Karl Rucht und das— trotz der Reisestrapazen— ausgezeichnet spielende Orchester. Nach Beethovens„Fünf- ter“ war der Beifall so stark, daß das,, Meistersinger-Vorspiel“ zugegeben werden mußte— Unsere Bilder zeigen (von links) Rucht erfüllt Autogrammwünsche junger Italienerinnen, einen Schnappschuß aus dem ersten Kon- zert mit Prof. Winfried Wolf am Flügel, der das I. Klavierkonzert von Liszt spielte und Rucht mit Gattin vor den Riesenplakaten. g Seite 10 MORGEN Fur ängler und Xenia Pprochorowo Zu Konzerten in ludwigshafen und Mannheim Mit Blumen reich und festlich geschmückt. bot sich das Orchesterpodium des großen Saales im BASF-Feierabendhaus Ludwigs hafen am Samstagabend dar. Ein froher Willkommensgruß für die Gäste, die dort konzertierten, für die Berliner Philharmo- niker unter Leitung Wilhelm Furtwänglers, ein schöner, würdiger Rahmen für das Jubi- HMumskonzert, das die Reihe der kulturellen Veranstaltungen anläßlich der Hundertjahr- Feier der Stadt Ludwigshafen krönte. Brahms zweite Symphonie D-dur und Beethovens Dritte(die„Eroica“) standen auf dem Programm dieses Konzerts. Zwei Werke der klassisch- romantischen Literatur, deren Wiedergabe durch Wilhelm Furtwängler nun schon seit Jahrzehnten zu den unvergeß- Uchen Erlebnissen gehört. Denn hier, in die- sem Bereich der Musik, gibt Furtwängler Wohl sein Bestes, hier offenbart er sich in besonderem Maße als der große schöpferi- sche Gestalter. Als ein Musiker, der jeden Takt zum Bekenntnis formt, für den es un- möglich ist, sich gleichsam objektivierend zu distanzieren. Der männliche, sicher in sich ruhende Ernst, der in der Zweiten Brahms' Aufklang, die fast antike, schicksalhafte Gröhge, die aus der„Eroica“ sprach, mögen bei ihm in manchen äußeren Bezügen sub- Jektiv und eigenwillig wirken(in den lang- samen Tempi zum Beispiel), in dem, auf was es allein ankommt: in der Aussage nämlich, in der Ausleuchtung der Stimmungswerte wie im phänomenal erspürten Verhältnis von Form und Inhalt, ist dieser Brahms und ist auch dieser Furtwänglersche Beethoven authentisch im inneren, wahren Sinne. Der Wechsel von völliger Entspannung und höch- ster Intensität, der da zutage tritt, ist 80 glühend, so zwingend und geradezu atem- beraubend, daß man nach wenigen Takten schon vergißt, statt eines Allegro vivace(im Scherzo der„Eroica“) nur ein Allegro zu Sparsamkeit Von Manfred Hausmenn „Andreas, mein einziger Andreas, Du weißt doch, wie schlecht ich mit dem Tele- ton fertig werde. Könntest Du nicht mal den Kleinbahnhof anrufen, ob ich mein Handtäschchen im Zuge hätte liegen lassen?“ „Doch nicht das aus Venedig, das lederne mit den goldenen Lilien?“ „Ja leider. Wir haben schon überall ge- sucht, Viola und ich, aber wir können es nirgenes finden. Ich muß es im Zuge ver- gessen haben. Und dabei mochte ich es doch so gern leiden. Kinder, ich hatte aber auch so wiele Siebensachen um mich herum, daß es Wirklich kein Wunder ist. Wann soll denn endlich unser Auto wieder heil sein?“ „In welchem Abteil hast Du gesessen?“ Im zweiten Wagen, in Nichtraucher. Aber sie haben natürlich trotzdem alle geraucht.“ „Im zweiten von vorn?“ „Nein von hinten. Oder war es der dritte? Ach, das werden sie schon wissen. Bitte, lieber Andreas!“ Andreas ruft den Bahnhof an. Dem Vor- stand ist nichts von einer Handtasche be- kannt, er verspricht aber, hinter dem Zug herzutelefonieren und dann Bescheid zu geben. Nach einer halben Stunde klingelt es: eine Handtasche wurde nicht gefunden, wohl aber eine Tüte mit Salzbrezeln. „Was, habe ich die Brezeln auch liegen lassen? Viola, sieh doch bitte mal in der großen Basttasche nach, die in der Speise- 3 steht, ob die Salzbrezeln noch drin sind!“ Wie Viola zurückkommt, sagt sie:„Bre- zeln waren keine drin, aber dies hier.“ Sie hält das venezianische Täschchen hoch. „Viola, Kind, wo hast Du es gefunden?“ „Zuunterst in der Basttasche, unter den Apfelsinen.“ „Nein, so ein Glück! Zeig mal her! Siehst Du, Andreas, und die 50 Mark sind auch da! Was hat denn das Täschchen wohl ge- kostet?“ 8 Andreas kann sich nicht mehr genau ent- sinnen, vermutet aber, daß er damals einen Gegenwert von dreißig Mark gegeben habe. „Dann habe ich sage und schreibe achtzig Mark gespart. Du gibst sie mir am besten leich, sonst vergißt du es wieder oder er- findest irgendwelche Ausreden. Und Viola bekommt fünf Mark Finderlohn.“ Isabel, Geschichten um eine Mutter“ heißt Manfred Hausmanns neues Buch, das in Kürze in der Reihe„Das kleine Buch“ bei C. Bertelsmann erscheint. hören, ja daß man dieses Allegro als das richtige Zeitmaß empfindet, da nur auf diese Weise der ganze Empfindungsreichtum sich zu offenbaren scheint. Furtwänglers Musikantentum ist ja alles andere als abge- klärt unnd altersmild. Wohl betritt(und ver- läßt) er mit ein wenig müden Schritten und Sanz entspannten, schlenkernden Armbewe⸗ Sungen das Podium, sobald er jedoch den Taktstock hebt, wird selbst im Parkett ein Uebermaß an Gespanntheit und Konzentra- tion, eine geradezü magische Suggestivkraft spürbar. Und die grandiose, mitunter nur in geringer Forcierung der Lautstärke auftre- tende Steigerung, mit der Furtwängler beide Werke zu ihrem Höhepunkt führte, machte abermals deutlich, wie dicht und vital die Erlebniswelt ist, die dieser Dirigent immer wieder zu schaffen und weiterzugeben weiß. Zu der in emphatischen Ovationen dar- gebrachten Bewunderung für Wilhelm Furt- Wämgler kam freilich auch an diesem Abend Wieder der hohe Respekt vor seinem Orche- ster, den Berliner Philharmonikern, hinzu, das in einzigartiger, nur aus langjähriger Vertrautheit möglichen, aber auch in seinem effektiven künstlerischen Niveau begründe- ten Weise der sensiblen Zeichengebung Furtwänglers zu folgen und seine Intentio- nen zu realisieren vermag. Der Dank an diese Musiker ist gewiß nicht geringer als der Dank an ihren Dirigenten. K. H. 8 Nach dem großen Erfolg, den die amerika- nische Pianistin Xenia Prochorowa jüngst im Akademiekonzert mit dem Vortrag eines Rachmaninow- Konzerts beim Mannheimer Publikum erzielte, wartete die Künstlerin am Freitag mit einem von der Städt. Musik- hochschule veranlagten reichbestückten Cho- pin-Abend im Mozartsaal auf. Wie die meisten ihrer zeitgenössischen Kollegen, sieht auch Xenia Prochorowa in Chopin mehr als nur den weltfernen Träu- mer. Sie empfindet ihn durchaus als einen Künstler von starker aktiver Kraft, der sich männlich mit der Welt und dem eignen Ich auseinandersetzt, und sie spielt inn sehr subjektiv. Namentlich der leidenschaftlich- dämonische Chopin kommt der verblüffend entwickelten Spieltechnik der Prochorowa und der strotzenden Urkraft ihres Musik- naturells in vielem entgegen, doch will es scheinen, als ginge die Künstlerin bisweilen in der Entfesselung ihres furiosen Elans Cho- pin gegenüber(der kein Rachmaninow ist), ein wenig zu weit. Sie gerät dann in Gefahr, jene Grenzen zu überschreiten, die auch den mit feurigstem Temperament gestaltenden Künstler vom Nur-Virtuosen trennen. Diese Neigung, die überdies auch die Klarheit der hochentwickelten Anschlagskultur der Pia- nistin hier und da zu trüben droht, machte sich— um einige Beispiele zu nennen— bei der Wiedergabe der aufrührerisch- aggressiven E-moll-Etüde(aus op. 10), bei dem um einige Tanz in der Schenke Wie schon m vergangenen Jahre, ist auch im Rahmen der Internationalen Maifestspiele 1953 in Wiesbaden eine„Internationale Bühnenfoto- Ausstellung“ zu sehen, an der sich Fotografen von zehn europùischen Ländern beteiligen. Diese Ausstellung wird im Laufe des Sommers bei sämtlichen europũischen Musikfestspielen(darunter in Algen- Provence, Besangon, Scheveningen, Zürich, Berlin, Bayreuth, München, Perugia) gezeigt; lette Station ist dann Venedig, wo die besten dieser Bilder prämiert werden. Unser Bild zeigt eine in Wiesbaden ausgestellte Aufnahme des Mannheimer Bühnen- Fotografen Adolf Falk und gibt eine Szene aus der Aufführung von Werner Egles„Columbus“ im Mannheimer Natio- naltheater wieder. Grade zu wenig geheimnisvoll angefaßten Presto-Finale der b-moll- Sonate und in der sonst in ihren großartigen Ausmaßen vollen- det erfüllten As-dur-Polonaise bemerkbar. Andererseits zeigt die Künstlerin für die Poetisierende Zartheit Chopins einen feinen Instinkt, und mit wieviel entzückender Le- Sato-Beschwingtheit und perlender Brillanz sie diese Seite der Chopinschen Kunst Zzu gestalten weiß, zeigte besonders überzeugend die hervorragende Interpretation von Stücken Wie das Des-dur-Nocturno(op. 27) und einige der Preludien aus op. 28(etwa die in As- und G-dur). Im ganzen: Ein Abend starker Anregun- gen und fesselnder Eindrücke, der in Herz- lichen Ovationen für die zugabefreudige Pianistin gipfelte, deren ganz ungewöhnliche künstlerische Qualifikation sich aufs neue be- stätigte. C. O. E. „Pariser Leben“ mit neuem femperoment Die Stuttgarter Neufassung von fhaddäus roll unc Erich-Fritz Bröckimeler Thaddäus Troll, 43, Nationalsckwabe, ehe- maliger Wespennestler und alter Kämpfer gegen die Humorlosigkeit, bewährter Spie- gelfechter und erfolgreicher Bearbeiter alter Girofletten, hat das„Pariser Leben“ wieder auf die Beine gebracht: Jacques Offenbach des Fruchtbaren einhundertundelfte Operette. Das ist ein Blatt aus dem Decameron eines alten Schweden, der sich in den Strudel des cancanwütigen Paris stürzt und dabei fast seine Frau mitreißt. Da man das Stück aber auch ins Abonnement aufnehmen soll, geht natürlich alles gut und es passiert weiter nichts. Genau besehen, passiert sogar eigent- lich überhaupt nichts. Und das war es eben, was Giroflé-Troll 50 reizte. Ex riß— soweit das ohne allzu hef- tige Beschädigungen des alten Hutes möglich War— dessen verblaßte Garnitüren und Bor- düren herunter, krempelte alles um und be- ann dann in liebevoller Kleinarbeit kunst- voll einen ganzen Eiffelturm neuer Pointen darauf zu trapieren: hier ein Witzchen und da eine aktuelle Frechheit, hier einen kleinen Piekser ins Cul de Paris und da ein satirisches Seitenhiebchen, und schließlich griff auch noch Erich-Fritz Brücklmeier ein und z0g das Gare durch den Kakao seiner parodistischen Inszenierung im Württembergischen Staats- theater. Das übermütig kostümierte musikalische Luststück, das dabei geboren wurde, hatte atemberaubendes Cancan- Temperament und vor lauter Tanzen, Singen, Springen und La- chen merkte man kaum, wie dünn die Musik eigentlich war, vor der sich die sonst so mun- teren Bearbeiter anscheinend und„mit ge- zogenem Hut“(ehr) fürchteten. O, hätten sie ihn lieber ins Genick geschoben und auch hier die Machete ein paar überflüssige Takte ausroden lassen. Sie hätten Hans Joachim Kauffmann und seinem verzweifelt kàmpfen- den Orchesterchen auch ein bissele Vergnü- Sen gönnen sollen. Beim Stuttgarter Publikum hatte das ent- zückende, mit unendlich viel Freude am Spaß inszenierte Unternehmen bereits gewonnenes Spiel, als sich der Vorhang während der Ouvertüre über einem glimmerflimmernden Pariser Postkartenprospekt(von Leni Bauer- Ecsy) öffnete. Von da an schwang sich die Aufführung von Einfall zu Einfall und von Applaus zu Applaus und mündete in einen Schlußbeifall, der gut drei Dutzend Vorhänge überdauerte. Besonders gefeiert wurden Heinz Reincke(Schuhmacher Frick), Karin Schlemmer(Gabriele), Max Mairich (Gondermark) und Elsbeth von Lüdinghausen (Metella). Wer's nicht wie die Stuttgarter kann solte die Finger davon lassen! wWgl. Sollen Schriftsteller pensionsberechtigt sein? Walter von Molo antwortet Rudolf Krämer-Bdoni Unter der Ssleichen Ueberschrift ver- ö6ffentlichten wir am 28. April einen Be- richt über den Vorschlag Walter von Molos, dem freien Schriftsteller ein sorg- loses Alter sicher zu stellen, zusammen mit einer Glosse des Schriftstellers und Literatur-Kritikers Rudolf Krämer-Badoni (Jahrgang 1913), in der dieser den Vor- schlag Walter von Molos zurückwies. Wal- ter von Molo hat uns daraufhin die hier abgedruckte Erwiderung zur Verfügung gestellt. Es besteht doch gewiß unter den an- ständigen Menschen darüber Einigkeit, daß jeder, der in seinem Leben seine Pflicht ge- tan hat, ein möglichst sorgenloses Alter haben soll, wie auch, wenn er arbeitsunfähig geworden ist, für ihn ebenso gesorgt werden muß, wie nach seinem Tode für seine Witwe und etwaige unversorgte Kinder. Davon spricht meine„Streitschrift“, die lediglich die Konstatierung unwiderleglicher Tatsachen ist und das gleiche wie im Vorjahre mein Offener Brief an unseren Herrn Bundes- präsidenten sagt: Wir Schriftsteller sollen gefragt werden, wenn es sich um die Ver- sorgung von Schriftstellern handelt, denn Wir wissen genau, wer ein Schriftsteller ist oder nicht. Aus der Erkenntnis bald 40jähriger Erfahrung, als einer, der zu viel Not der Schriftsteller gesehen hat, der weiß, was unsere Notgemeinschaft des Deutschen Schrift- tums bis 1933 leistete, schlug und schlage ich deren Wiedererrichtung vor. Unserem Kreis, der über die einzelnen Hilfen entschied, ge- hörten mit mir an: Ricarda Huch, Heinrich Lilienfein(Von der Schiller-Stiftung), Alfred Richard Meyer und später Ina Seidel. Wir haben niemanden übersehen, wie wir in der Akademie ebenfalls wußten(Gerhart Haupt- mann, die Gebrüder Mann, Werfel, Hermann Hesse, Döblin, Unruh, Loerke Wassermann, Schickele, Stehr, Frank, Mombert.), wer 2s verdiente und nötig hatte, mit einem staat- lichen Ehrensold bedacht zu werden, aus dem der Sprachgebrauch der Offentlichkeit„Dich- terpension“ machte. Ich darf heute die Namen von fünf„Dichterpensionisten“ nen- nen: Theodor Däubler, Eduard Stucken, Wilhelm Schmidtbonn, Johannes Schlaf und Rudolf Pannwitz. Es wäre leicht, auch heute, ein verantwortungsbewußtes Gremium zu- sammenzurufen, das entscheidet, ob ein Gesamtwerk es verdient, daß dessen Urhe- Montag, 11. Mai 1953 Nr 1 PS 8 Heraus „Reigen 53“ vent: Wien gastiert in München 0 „Reigen 50“— 150 Mal im„Kleinen he Stellv.: ter in Wien gespielt. hat seinen im pn k. Autoren Michael Kehlmann, Carl Merz 5 weber; Helmut Qualtinger außer dem Erfol 1 Lokal: eine Plagiatsklage der Erben Sdms or. F. U eingebracht, die in den nächsten Wochen land: Verhandlung kommen soll. In Mind simon; konnte man jetzt das umstrittene Stüc, onek v. inzwischen zum Reigen 3“ gereift A Bank nen lernen. Der Reigen selbst, jene ad. K. aus dem gleichnamigen Film beta Amtl. Wechselspiel der Paare im Kreis, ist natd ruhe Nr. lich geblieben. Neu und durchaus oll aber sind die Figuren dieses Reigen Dialoge, ihr Milieu; all das. Worauf zweifellos der Erfolg beruht, ist v und nicht von 1914. Neu ist schließlich lockene Rahmenhandlung, die diese 10 Variationen über ein altes Thema“ mentiert und um eine letzte Szene ergin ein junges Liebespaar sucht seinen e ganz bewußt außerhalb dieses Reigen h beschließt damit das ganze optimist Was in diesem„Reigen 53“ angelegt wird in den zwei wirklich gelungesg Szenen WDame— Ringer; Literat Sen tärin) tragisch-komisch deutsich: In 1 Leerläufen des Aneinandervorbelteden zwischen den Monologen, die sich alg J loge geben, wird genau das ausgespart u man die Zeit nennt: Angst, Alleinsein, L ben von Augenblick zu Augenblick! Existed. tialismus heißt in Wien Melancholie und h Tradition. Schade, daß dieses sympathische u. mutige junge Wiener Ensemble in Mär cher und damit in Deutschland einen etz unglücklichen Start hat. Es gastiert in eng neu gegründeten Theater im Regina-Hag das außer dem guten Namen„Spektaze und einer Friedhofsbeleuchtung Keine 9 sonderen Merkmale aufzuweisen hat— 4% keinen Fall jene räumlich Intimität, des dieser ohnehin zerbrechliche, auf dem du zwischen Schauspiel und Kabarett bal cierende„Reigen 53“ s0 dringend bein A. v. Hau ber in der Not und Sorge des Alters wirt schaftlich von der Gesamtheit unterstit wird, für die das Lebenswerk des Schul Stellers geschieht, der es auch, einige 2 nach seinem Tode, übereignet wird. Ein de artiges Gremium, wie wir es in der N. gemeinschaft für das Deutsche Schrifttun seinerzeit hatten, ist besser, als Bürckrat oder Länderstreit über die Altersversorgug der Schriftsteller entscheiden zu lassen, Da allmähliche Absterben ist viel furchtbare als es sich der Mensch in jungen Jahren vol. Zustellen vermag; vor dem langsam herat nahenden Tode gebühren Ehrfurcht un Hilfebereitschaft. Das ist Menschenpflic hier helfen nicht„heroische“ Redensarten, Wenn alles unterbleiben sollte, was 2 Fehlern führen kann, dann dürfte gar nici unternommen werden, denn nichts ist wal kommen, und jedes Licht wirft Schatten. Oder soll es weiter geschehen, daß de Geldbetrag für die Todesspritze, auf die en alter Schriftsteller sehnsüchitig wartet, ge. sammelt“ werden muß, soll weiter eine Totengräber werden, um vegetieren zu köh. nen, sollen Nachkommen von Schriftstellen Wie Mörike, Raabe, Storm äußerster Solz ausgeliefert sein? Dieses habe ich erlebt, In Frankreich, in skandinavischen La- dern und anderswo ist vieles der geforder. ten Art bereits durchgeführt. Es muß sozial Gerechtigkeit auch für den Schriftstelle in Deutschland geben, selbst auf die Gefall hin, daß einzelne Fehlentscheidungen unter, laufen; besser einmal zuviel als keinmal gd Holfen. f Der barmherzige Samariter in der Bibe Half, ohne zu fragen, ob der Hilflose seine! Beruf selbst gewählt hatte oder nicht, 00 Inflationen oder„Geldreformen“ an seinem Unglück schuld seien; er sah Not und hall Walter von Mob Eine Albert-Bassermann-Dankspende ff. die nächsten Angehörigen des großen Schal, spielers und für alte notleidende Bühnenm glieder wurde von der Genossenschaft deu scher Bühnenangehörigen zum ersten Todes tage Albert Bassermanns(18. Mai) ins Leben gerufen. Eine Ausstellung„Das Internationale F. kat“ wurde in Karlsruhe eröffnet. — Kolonie 0 N Sydney EIN SEDLERROMAN VON CHARLES NORDH OH UND AMES N. HALI. 12. Fortsetzung Viertes Kapitel LEBEN SLANGLICHE VERSCHICKUNG Tom und ich kamen auf die allgemeine Maännerabteilung, die wenn möglich noch schlimmer war als die Schauerhöhle der Weiber. Wir bezahlten für unsere Kleider und bekamen dann doppelte und dreifache Fesseln. Unsere guten Kleider kamen uns schlecht zustatten, denn man hielt uns ihret- wegen für Leute mit Geld oder traute uns zu, daß wir uns von draußen welches be- schaffen könnten. Darum fesselte man uns die Füße dreifach. Das hieß, daß man hoffte, wir würden uns Fesselbefreiung erkaufen, wenn wir Geld bekämen. Mitternacht war vorbei, als wir endlich in einen Raum gebracht wurden, der mit seinen acht Fuß Breite und der dreifachen Länge nichts anderes war als ein Korridor, Vollgepfropft mit schlafenden Männern. Die ganze Entlüftung erfolgte durch die ver- Zitterte Türe und die hoch oben angebrach- ten kleinen Fenster. Beim Lichte der brennenden Tranlampe konmte ich mir die Insassen ansehen. Auf einer hölzernen Plattform, etwa sechs Zoll über dem Steinboden, lagen sie ineinander verknäult: alte Männer, junge, Burschen, kaum dem KEnabenalter entwachsen. Das war das gemeinsame Bett, nichts als die rauhen Bretter. Einige hatten sich mit schmutzigen Lappen zugedeckt, andere hat- ten nichts als ihre Kleider an. Im schma- len Durchgang zu ihren Füßen standen die Kofkübel— Tom und ich blieben zuerst an der Mauer stehen und waren entschlossen, die ganze Nacht in dieser Stellung zu verharren. Denn uns in diesen Enäuel hineinzudrücken, schien mehr Kraft zu erfordern als zu stehen. Und doch mußten wir uns am Ende ergeben. Wir konnten nirgend anders hin, und stehend einschlafen ging nicht. So schoben wir uns denn zwischen die stöhnen- den, schnarchenden, fluchenden Sträflinge Hinein, und bevor der Tag anbrach, waren Wir wie die andern in gesunden Schlaf ver- sunken. 5 Wir blieben nur drei Tage in der allge- meinen Männerabteilung. Tom verging fast vor Ungeduld, von draußen Neuigkeiten zu bekommen. Schon am ersten Morgen hatte er Nachrichten an einen gewissen Sabb geschickt, der, wie er sagte, sein Hehler war und nicht nur in der Londoner Unterwelt, sondern auch bei der Polizei großen Einfluß besaß. Wohl ein dutzendmal hatte er gesessen, war aber im- mer rasch wieder hinausgekommen. Offiziel galt er als Pfandleiher und hatte in Cloak Lane seine Bude. Doch diente das Geschäft nur als Fassade für seine mannigfaltigen Tätigkeiten. Er kaufte gestohlenes Gut und vermittelte in großem Stil Falschgeld. Damit verdiente er am meisten. Selber solches zu prägen, dafür war er viel zu schlau, wußte er doch, daß darauf die sichere Todesstrafe stand. Kaufen und Verkaufen von falschem holen. von Anfang an, daß Sie mit Nick Sabb be- Gelde wurde dank einer der vielen Unvoll- kommenheiten unseres Strafgesetzes nur ge- ring bestraft. Tom sagte, Sabb sei der erfolg- reichste Vertreter dieses Gebietes in ganz London. „Nie läßt Nick Sabb einen Freund im Stich“, brummte Tom, als wir am dritten Tag im Hof herumgingen.„Der alte Schelm ist mir lieb wie ein Vater. Warum höre ich nichts davon? Mein Zettel hat ihn nicht er- reicht, das ist sicher. Der verfluchte Wärter wird meinen Schilling eingesteckt und sich die Mühe erspart haben, die Nachricht fort- zuschicken.“ Ich vvar nicht minder verdrossen über das Miglingen des Planes, als Tom selber. Denn daß es eine elendere Lage geben kann, als ohne Geld im New-Gate-Prison zu sein, glaube ich nicht. Gott sei Dank brauchten wir nicht mehr lange zu warten. Am selben Nachmittag, gerade als es anfing zu däm- mern, erschien der Wärter. welcher uns in Empfang genommen, im Hofe und suchte uns eilig. Er grinste. „Meine Herren, ich soll Sie hier heraus- Warum sagten Sie mir nicht gleich freundet seien? Er ist auch hier im Gefäng- Nis.“ „Was?“ entfuhr es Tom. „Jas, sagte der Wärter.„Auf der Staats- seite. Kommen Sie! Man wird Sie gleich von den Eisen befreien. Er hat zum voraus dafür bezahlt!“ Und er gab Tom einen schmierigen Zettel. Tom las und reichte ihn mir, und ich las auch: „Tom, Dein Briefchen ging nach Cloak Lane und kam hierher zurück, Ich habe es soeben erst erhalten. Willkommen in New Gate. Du und Dein Freund sollt mit Ned In- ching und mir zusammenwohnen. „Nun ist alles gut“, sagte Oakley.„Aber Wie Ned Inching hierherkommt. das ist mehr, als ich mir erklären kann.“ „Wer ist denn das, fragte ich. „Der geschickteste Taschendieb im König- reich, nichts Geringeres! Schon bei der Zunft gewesen, als er noch ein Kind war sOzu- sagen. Bis jetzt habe ich nie davon gehört, daß man ihn je eingesponnen. Nun, vor- Wärts, meine Herren, wenn's beliebt!“ Mit dreifachen Eisenfesseln an den Füßen ging das Gehen nur schwer. Man nahm uns aber in einem kleinen Raum in der Nähe die zwei Paar Extrafesseln ab. Dann folgten wir dem Wärter durch ein Labyrinth von Gängen nach der Staatsseite. Während der Mann das Tor aufriegelte, sah ich, dag Tom mich ängst⸗ lich musterte, obgleich er sich ein Lächeln abzwang.„Du bis schon ein wenig heimisch geworden hier, nicht?“„Es kommt so lang- sam.. nur die Eisen!“ Tom nickte.„Sie sind kein Spaß, und das eine Paar kann man nicht los werden. Wir haben sie zu tragen bis ans Ende, was im- mer mit uns geschehen wird. Für uns kommt jetzt eine schlimme Zeit. Nur nicht den Mut verlieren. Noch hängen wir nicht. Aber, Was ich noch sagen wollte: Da sind wir nun, wir ehrlichen Straßenräuber. mitten unter Dieben, Taschendieben, Fälschern, Falsch- münzern, Einbrechern und wer weiß was sonst. Kannst du sie nehmen, wie sie sind?“ „Natürlich! Warum nicht?“ Tom gab mir einen herzhaften Schlag auf die Schulter.„Verzeih, Kamerad! Ich hätte ja wissen sollen, daß du dich nicht aufs hohe Roß setzen wirst. Ich freue mich., dich zu Sabb zu bringen. Schau, ihn würde ich mir Wo er auch sei, lieber zum Freunde wählen Als manchen, der im Parlament sitzt.“ Der Wärter öfnete nun ein letzte Tor, welches in die Staatsseite führte. Verglichen mit dem, Was Wir eben verlassen, bot diese Abteilung höchste Bequemlichkeit und letzten Komfol Geld vermochte in New Gate alles. Das solle ich noch erfahren. Nur dieses vermochte“ nicht: den kalten Kerkergestank zu vertre“ ben. und die Türe zur Freiheit zu öffnen Gerade als Wir eintraten., wurde für die No. bilitäten von New Gate das Abendessen se“ viert. Der Hof war gedrängt voller Männe die zum Teil ebenso ehrbar gekleidet Waren Wie die Bürger an der Börse. Kerzen 10 Walratlichter brannten in Fülle. Lärmend Geschäftigkeit, Hin und Her von Kellnem welche Servierbretter voll Ale, Grog 55 warme Speisen aus den Küchen von 1 brachten, alles mahnte an die Leit g Abendpost in den Londoner Gasthöfen, 1205 die Reisenden eintreten und sich auf des gute Mahl freuen. So weit möchte ich nun aber nicht 17% und behaupten, die Staatsseite von New 45 sei mit einem Londoner Gasthof zu 1 gleichen. Der Ort war schmutzig und gen ce Aber es gab Feuer, die vom Hofe her 1 Zimmer erwärmten und es gab eee darin zu schlafen. Es gab auch Bene 9 keiten. In ihren Zimmern spielten 1 0% Männer Karten, saßen andere fröhlich 19 Schüsseln voll heißen Punsches. n 5 mit Geld konnten sich von draußen kom 5 lassen, was Herz und Magen begehrten z Ale und Spirituosen. Nur hier und 155 0 ich eine Fessel klirren. Sonst hätte chen gessen, daß ich mitten unter Verbre War. Wir gingen über den Hof nach dem 5 5 den Nicholas Sabb mit seinem Freun 5 10 Inching teilte. Sabb winkte mit der nt es als er Oakley kommen sah,„ie gt Tom?“ rief er.„Wackeres Herz! 33 Schl! schnappen um seinem Freunde Gese zu leisten!“ (Fortsetzung folgt De Lo Pakte der 8 einer Chu außenp Unterh landfre Zuropa sagt C pklichti fallen wir a1 komme oder vivend schloss Westde ter ke wenige und WI deutsch ben od die au. die W. Westde Sir den kli Tagen es kein heit,. Deutsck „Wir h eine et ins Le wurde, Die nete C seit dei Unterh unter irgendle eine 2 könnte Regler Veichte Itrie· Ham. durtsta desver. dericht