e 3 Dnheinzer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim,& 1. 8. Telefon 4 4151-53; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 37/8(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh. Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pt. Trägerlohn. Postbhezug 3,20 DM zuzügl. 54 Pi Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- nholung im verlag oder in den Agen turen 2,80 DM Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch aut Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 19. Mai 1953 Maier will SpD-Mehrheit brechen Stuttgarter Regierungskrise noch nicht gelöst/ Heute weitere Verhandlungen des Von unserer Stuttgarter Redaktion ersten Vorsitzenden der Spb, rich OIlenhauer, berieten die sozialdemokratischen Politiker Baden-Württem- bergs den ganzen Montag über die Frage, ob die Spb als Folge der Zustimmung Dr. Reinhold Maiers zu den außenpolitischen Verträgen im Bundesrat aus der Stutt- FDP/DVP-Fraktion der Verfassunggebenden Landes versammlung seien die von der SPD gestellten Bedingungen für die künftige Ar- beit der Regierungskoalition unannehmbar. Die gegenwärtige Koalition in Baden- Würt⸗ temberg könne nur fortgesetzt werden, wenn der Ministerpräsident das Justizministerium übernehme und damit den Ministern einer einzigen Koalitionspartei eine Mehrheitsent- scheidung im Ministerrat unmöglich gemacht Werde. Dieser Beschluß löste bei den sozialdemo- kratischen Ministern Erregung aus. Die Verhandlungen sollen heute. Dienstag, fort- gesetzt werden. Wie der Landesvorsitzende der SPD, Erwin Schöttle, mitteilte, wurde der Be- schluß seiner Partei einstimmig gefaßt. Die Besprechungen mit Erich Ollenhauer seien loyal und in ruhiger Atmosphäre geführt Worden. Bezüglich der geplanten Ueber- nahme des Justizministeriums durch den Ministerpräsidenten oder einer Uebernahme dieses Ministeriums durch Wirtschafts- minister Dr. Veit äußerte Schöttle, er sei nicht befugt, Mitteilungen über Verhandlun- gen zu machen, die entweder noch nicht be- gonnen oder noch nicht abgeschlossen seien. Der Beschluß der SPD, werde nach Ueber- zeugung der Konferenzteilnehmer sowohl der großen politischen Linie der SPD, als auch den besonderen landespolitischen Ver- hältnissen gerecht. In der Konferenz sei nicht darüber gesprochen worden, ob die SpD Unter Umständen bereit sein werde, an einer großen Koalition in Baden- Württemberg teilzunehmen. Wie dpa meldet, hat die Pressestelle des Staats ministeriums am Montagabend mitge- teilt, daß Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier auf Grund der Bestimmungen des 10 WII — 9 . gerausgebet: Mannheimer Morges 0 00 J verlag: Druck: Mannheimer Groß- ele bruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser: eg“ chetredakteur: E. F. von Schilling; 11 N er de. K. Ackermann; Politik: N a ö un K. Kkobbert; Wirtschaft: F. 0. ae bederz Feulllet.: w. Gilles. K. Heinz: aut. okal: N. L. Eberhardt; Kommunal: Lt 5 b. W. Koch; Sport: E. Schneekloth; m einge Bina: C. Serr: Sozlalredaktion: F. A. f Rule amon: Ludwigshaten: E. Kimpinskz; ſchate opet v. D.: O. Gentner. Banken: sudd. beider Bank, Rhein.-Main-Bank, Städt. Spark., mur u Bad. Komm. Landesbank, Bad. Bank, md Amtl. Mannheim. Postsch.-Kto.: Karls. 0 anbe lr. 20016. Ludwigshafen/ Nh. Nr. 2s 748 och en N ane 1 Ahrsang/ Nr. 114/ Einzelbreis 20 Pf. 1 1—— Beprel ht inne Hier g „ e and Man len ale Städiche uch ken N Spete iültg ae t. Unter Teilnahme des Pit Stuttgart. 8 0am, ner lag garter Regierung ausscheiden solle oder nicht. Sete In den Abendstunden wurde der Presse her fun bolzendes Kommuniquè übergeben:„Bezirks- stin vorstand und SPD-Fraktion der Landesver- „ e, nmlung Baden-Württemberg bekennen N ir sich einmütig zu der ablehnenden Haltung 10 der SpD zu den außenpolitischen Verträgen. , Nich ie bestätigen deshalb den Beschluß der 910 Fraktion vom 15. Mai und nehmen Kenntnis 1 0 von der grundsätzlichen Bereitschaft der h on. 500 DPFDP, die Koalition aufrecht zu erhal- 5 ben. Die SPD ist im Hinblick auf die wich- der 5 tigen landespolitischen Aufgaben der näch- 09 ten Zeit bereit, an der HKoalition festzu- ie Ae halten, sofern das Kräfteverhältnis inner- g Ban balb des Ministerrats bestehen bleibt und leß 1 sichergestellt wird, daß die Stimmabgabe im 1 bing gundesrat zukünftig in Uebereinstimmung afl In mit den Kabinettsbeschlüssen erfolgt.“ Der vergesse Ministerrat von Baden- Württemberg bestand bis zum Eintritt der Regierungskrise aus fünk SPD-Ministern, drei FDP/DVP-Mini- tern und einem BHE- Minister.) Festo Nach Erhalt dieses Kommuniquès traten lie Seal Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, Fi- Vor ae nanzminister Dr. Frank und Landwirt- 3 1 schaktsminister Herrmann im Amtssitz 37 der Regierung zu einer kurzen Besprechung 58 Spal zusammen, in der sie den Vorschlag der das 8D ablehnten. In einem Kommuniqué 10 bel dazu heißt es, nach dem Beschluß der nit neue rzugewin. 5 8, fende Dr. Gruber in Bonn A Bonn.(dpa) Der österreichische Außenmi- Wirk nister, Dr. Karl G1 uber, ist Am Montag- ungene abend zu einem dreitägigen Staatsbesuch in n Bonn eingetroffen. Er wird Von seiner Gat- ihrte gel ain und von dem Staatssekretär im österrei- at, lie chischen Außenministerium, Dr. Bruno e Un Kreisky, begleitet. Die österreichischen dusk, W Gäste wurden auf dem festlich Seschmück⸗ gent l. en Bahnhof der Bundeshauptstadt von ein wen it ausge „Liedes, 50 nieren Hrusch ichtigke helische 1: Johal ocks dal ben unn S auspel. ehr herz. art Hein Vollende tglied dn dergische 7. Er 8 der uns in(Woll um, Heil. alte Then — len? 10 nd stelle Oak te 0. cht rücz trahl in undd el 11g 2010 Wie ell rater, al „ ihn all der all, gte Oi wir suf Namen. las Bü- überel ger bis ad frisch lauf 41 n aus ten gab des fri- schauen tes Bad eballten her Kon einem agte er en, und g als ob Fundeskanzler Dr. Adenauer herzlich will- kommen geheißen. Dr. Adenauer nannte den Besuch„einen wesentlichen Schritt, um die Beziehungen zischen der Bundesrepublik und Oester- zeich in Ordnung zu bringen.“ Es sei er- geulich, daß der österreichische Außenmi- mister nach Bonn komme, um damit zu be- kunden, daß zwischen der Bundesrepublik and Oesterreich„keine chinesische Mauer“ bestehe. Die Besprechungen mit Gruber würden hauptsächlich wirtschaftliche Fragen umfassen. 1 Wa e. en. Die Innenminister der Bundesländer daben dem Bundesrat empfohlen, das Ver- gen uns perordnungsgesetz nicht unverän- 15 zu billigen, sondern an den gemeinsamen dene uns sausschuß von Bundestag und Bun- 8 zu überweisen. Der Innenausschuß be- 15 ndet besonders, daß der Bundestag aus 1 05 Gesetz das ursprünglich von der Regie- Pacher seschlasene Uniformverbot heraus- Na en hat. Dieses Uniformverbot war vom 555 Esrat beim ersten Durchlauf der Gesetz- age ausdrücklich begrüßt worden. 01 annover. Der vierte der Weihnachten 1 5 Jahres aus der holländischen Straf- gebe Breda in die Bundesrepublik geflohenen 5 bee ist in Hannover gefaßt wor- e der Ausbrecher sind bereits vor eini- 5 it verhaftet worden. Prei sind noch flüch- r. Der frühere Primas der nor- 7 5 en lutherischen Kirche, Bischof Dr. 1 Berggrav, nahm am Montag in Hamburg 55 Een daten Goethepreis 1953“ entgegen, Aker von der Universität Hamburg in An- 1 Ie pg seiner Verdienste um eine brüder- here Verständigung zwischen den Völkern emehen worden war. . Der in der vergangenen Woche amts- daf 5 Kaderchef der SED, Franz Dahlem. 1 bisher alle gegen ihn erhobenen Anschul- pin zurückgewiesen. i . In achtzig Gemeinden der Pariser 0 wurde ein Teil der Generalräte des mit g epartements gewählt, die zusammen Aer bereits vor drei Wochen gewählten Ned Stadtverordneten den Generalrat des neben epartements bilden. Die Kommunisten u das See Veser Wahl mit 57. Generalräten mit 19 eme- Departement ein, die Sozialisten das ae, RP mit 12, die Unaphangigen mit eee Kb mit 10, die restlichen General- en sich auf kleinere Gruppen. Die n haben gegenüber der früheren Wwialisten stung des Generalrats fünf, die Keponn en zwei und die Unabhängigen 26 Sitze 1 Str. das MRP verlor zwei und das RPF 5— Die Außenminister Dänemarks. Nor- Gesandt und Schwedens und der isländische 050 5 in Norwegen kamen am Montag in eren ihrer zweitägigen regelmäbigen Kon- a zusammen. Heute, Dienstag, tagen die minister zusammen mit dem Präsidium alcdischen Rats. 3 Der italienische Monarchistenfüh- 5 Majorana, wurde am Sonntag cher ekannten Personen angeschossen und deelba er wundet. Der Innenminister, Mario Fortell at eine sofortige Untersuchung des angeordnet. H/ dpa) deg ber, * Ueberleitungsgesetzes nach dem Rücktritt von Justizminister Viktor Renner(SPD) die Adenauer hofft auf Leitung des Justizministeriums bis auf wei- teres selbst übernommen hat. (Siehe auch Kommentar.) Merkatz: Locarno-Pakt für ganz Europa Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Eine stärkere Akti- vität der deutschen Außenpolitik mit dem Ziel der Wiedervereinigung forderte am Montag der Fraktionsvorsitzende der Deut- schen Partei im Bundestag, Dr. von Mer- k à t 2. Merkatz, der betonte, daß dies seine per- sönliche Meinung sei, befürwortete den Vor- schlag Churchills, sobald wie möglich Vierer- Verhandlungen„ohne Tagesordnung ohne Bedingungen und im kleinsten Kreise, aber mit Konsultation Deutschlands“ abzu- halten. Er begrüßte den Vorschlag Chur- chills, ein„Vertragssystem gegenseitiger Si- cherheitsgarantien“, ähnlich dem Locarno- pakt, abzuschließen. Ein solcher Vertrag dürfe aber nicht auf Deutschland allein be- schränkt bleiben, weil dies einer Neutrali- sierung Deutschlands mit der Möglichkeit ständiger Interventionen gleichkäme. Mer- Katz wünscht vielmehr ein System von Si- cherheitsgarantien, an dem neben den USA und der Sowjetunion auch die europäische Gemeinschaft, zu der Deutschland gehört, beteiligt sein soll. Ein derartiger Vertrag biete die größte Sicherheitsgarantie für Deutschland und Europa, aber auch für die Sowjetunion.. Merkatz erneuerte die Forderung nach der Abhaltung von gesamtdeutschen Wahlen. Die Forderung nach einer Revision der Oder-Neiße-Regelung dürfe man jedoch micht mit der Forderung nach freien Wahlen verbinden. Keine deutsche Regierung werde jemals auf die Ostgebiete Verzicht leisten körmen. Die Frage sei lediglich, nach wel- 1 Zeitplan man vorgehen solle. Merkatz befürwortete zunächst eine Wieder vereini- gung mit der Ostzone in einem„Kleinen Frieden“ zu verwirklichen und die Oder. Neiße-Frage dem späteren„Großen Frie- den“ vorzubehalten. Eine Totallösung sei zur Zeit nicht möglich. 5 rasche Fortschritte Er glaubt, daß die Völkerkammer spätestens Anfang 1954 gewählt wird Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer äuhßerte sich am Montag vor der Presse in Bonn sehr zuversichtlich über die Zukunft der„Europäischen Politischen Gemeinschaft“. Nach seiner Ansicht besteht berechtigte Hoff- nung, daß noch in diesem Jahr, spätestens aber Anfang 1954, in den sechs Staaten der Montanunion für das erste europàische Par- lament gewählt wird. Einer der wichtigsten Punkte der letzten Beratungen hierüber, so erklärte Dr. Adenauer, sei die Mehrheits- entscheidung für die direkte Wahl. Sie werde vor der ganzen Welt eine Dokumentation des europäischen Willens darstellen. Seine Zu- versicht begründete der Kanzler unter an- derem damit, daß es gelungen sei, den Straß. burger Verfahrensstreit über die weitere Be- handlung des europäischen Status dahin- gehend zu klären, daß sie in Händen der Außenminister bleibe. Ein Teil der Verhandlungspartner habe eine gewisse Neigung gezeigt, die Dinge den Sachverständigen der jeweiligen Regierungen zu überweisen. Darin sei aber die Gefahr endloser Verhandlungen enthalten gewesen. Nunmehr trete die Konferenz der Außen- minister oder deren Stellvertreter in Rom im Laufe des Juni zusammen, um das Statut erneut zu überprüfen. Das Ergebnis werde am 10. Juli im Haag fertiggestellt. Es bestehe die Hoffnung, daß man jetzt schnell weiter- komme. In der Saarfrage seien zwischen ihm und seinen derzeitigen französischen Verhand- lungspartnern keine nennenswerten Fort- schritte erzielt worden, erklärte der Bundes- kanzler weiter. Offenbar hätten sich gewisse Schwierigkeiten durch den Wechsel der Ge- sprächspartner in Paris ergeben, so daß die Beratungen über eine Saarlösung praktisch Wieder am Anfang zu stehen. zu dem neuen französisch- saarländischen Abkommen meinte Dr. Adenauer, daß dessen Text ein- gehend studiert werden müsse. Der Kanzler hielt an seiner Ansicht fest, daß am Anbe- ginn einer Klärung Sachverständigen-Bera- tungen stattfinden sollten, damit man die Punkte, in denen Einigkeit herrsche, von der Liste der politischen Tagesordnung absetzeri könne., Zur Zeit untersuche jede Regierung für sich die schutzwürdigen wirtschaftlichen Belange.. N Ueber seinen Besuch in London hob Dr. Adenauer die herzliche Atmosphäre und die respektvolle Aufnahme hervor, die er bei Sir Wiston Churchill und den übrigen führenden Persönlichkeiten der englischen Politik gefunden habe. Die britische Regierung beharre auf ihrer Feststellung, daß die Wie- dervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit erfolgen müsse. Zum Locarno-Vor- schlag Churchills sagte der Kanzler, daß keiner eine Verständigung stören dürfe, wenn sie einmal käme. Nach den Differenzen zwischen Eisenhower und Churchill oder der britischen und amerikanischen Politik ge- fragt, meinte Dr. Adenauer, daß diese allen- falls dahin zu verstehen seien, daß Churchill wohl den dringenden Wunsch habe, bei der Vorbereitung aller Schritte, die dem Fmeden dienen können, beteiligt zu sein. Nach seiner Ansicht würden die Gegensätze in kurzer Frist geklärt und bereinigt sein. „Deutscher Beitrag erforderlich“ Washington.(UP) En deutscher Bei- trag ist für die Verteidigung Mitteleuro- pas dringend erforderlich“, sagte General Matthew B. Ridgway vor dem Außen- politischen Ausschuß des amerikanischen Senats. In Beantwortung einer Frage sagte Ridgway, daß die Militärmacht der Sowiet- union sich seit 1947 auf 175 Divisionen be- laufe mit über 20 000 kampfbereiten Flug- zeugen. Er gab aber zu, daß sich das Ver- hältnis der Streitkräfte des Westens und Ostens immer mehr zugunsten der West- mächte verschoben habe. Wiedersehensfest in Kehl Die Einwohner von Kehl felerten am Sonntag— wie bereits berichtet— mit einem großen Wiedersehensfest, an dem auch die Stuttgarter Regierung teilnahm, die endgültige Frei- gabe ihrer Stadt nach achtjähriger Besetzung und Abtrennung. dpa-Bild Stichwahl stark im Vordergrund VUeberraschendes Ergebnis der Ausschuß-Lesung über das Bundeswahlgesetz Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agentur dpa Bonn. Der Wahlrechtsausschuß des Bun- destages nahm am Montag den Vorschlag des Abgeordneten der CDU/CSU, Hugo Scharnberg, zum künftigen Bundes- Wahlgesetz an. Danach soll jeder Wähler zwei Stimmen haben, eine für den direkt zu wählenden Abgeordneten und eine für die Bundeslisten. In den Wahlkreisen, in denen der disekt zu wählende Abgeordnete nicht die Hälfte der gültigen Stimmen er- hält, sollen eine Woche später Stichwahlen Stattfinden. Für diesen Vorschlag stimmten die elf Vertreter der CDU/CSU, der Vertreter der Deutschen Partei, der Vertreter der Födera- listischen Union und ein Vertreter der FDP. Gegen den Vorschlag stimmten zehn Mit- Slieder der SPD und drei Vertreter der FDP. Der Vorschlag des Abgeordneten Alfred Onnen FDP), 484 zu wählende Bundes- tagsabgeordnete zur Hälfte mit relativer Mehrheit in den Wahlkreisen und zur an- deren Hälfte über Landesergänzungsvor- schläge wählen zu lassen, wurde mit 14 Segen 13 Stimmen abgelehnt. Der Wahlrechtsausschuß beendete am Montag die erste Lesung des Entwurfs für ein neues Bundeswahlgesetz. Die zweite Le- sung im Ausschuß wird voraussichtlich erst nach Pfingsten sein. In der zweiten Lesung des Wahlrechtsausschusses wird über die Vorschläge zum Wahlsystem erneut abge- stimmt werden. In parlamentarischen Krei- Sen wird damit gerechnet, daß die letzte Ent- scheidung über das neue Wahlsystem erst in „Offener Feldschlacht“ im Parlament fällt. Das Ergebnis der ersten Lesung löste ziemliche Ueberraschung aus. Mitglieder des Ausschusses waren noch um die Mittagsstunde bereit. Wetten für die Rückkehr zum Wahlrecht des Jahres 1949 abzuschliegen. Den Ausschlag gab die Stimme der Föderalistischen Union. Sie wurde durch den Abgeordneten der Bayern-Partei, Dr. Decker, abgegeben. In der kommenden Woche sollen die Vor- stände verschiedener Parteien noch einmal zu dem Wahlgesetz Stellung nehmen. Es Verstärkt sich der Eindruck, als versuche der Kanzler, in letzter Minute doch noch ein Wahlrecht zu schaffen, das alle Möglichkei- Rheinland-Pfalz Wehrt sich Der Landtag protestiert gegen Geländebeschlagnahmung Von unserem Korrespondenten Ft in Rheinland-Pfalz Mainz. Der rheinland- pfälzische Landtag ersuchte in einer Sondersitzung am Montag die Landesregierung durch einen einstim- migen Beschluß, alle Maßnahmen zu ergrei- ken, um die Beschlagnahmung eines etwa 500 Hektar großen Geländes für den achten alli- ierten Flugplatz bei Moselsürsch im Kreis Mayen zu verhindern. Die Sitzung war ein- berufen worden, nachdem das französische Landeskommissariat in der vergangenen Woche der Landesregierung mitgeteilt hatte, daß das fragliche Gelände am 21. Mai be- schlagnahmt und schon am 22. Mai mit den Bauarbeiten begonnen werden solle. In der Sitzung gab Ministerpräsident Peter Alt meier einen Bericht über die Vorgeschichte der Beschlagnahme. Bis jetzt sei noch keine Begründung für die Ableh- nung des von deutscher Seite vorgeschla- genen Geländes im Hundsrück gegeben wor- den. Altmeier äußerte Zweifel daran, ob das Besatzungsstatut als Rechtsgrundlage für die bevorstehende Beschlagnahme dienen könne. Nach halbstündiger Unterbrechung der Sitzung versicherten die Sprecher der CDU und der FDP, daß ihre Fraktionen die Lan- desregierung in ihren Bemühungen unter- stützen werde. Der Sprecher der SPD er- klärte dagegen, daß seine Partei sich diesmal nicht mehr vorbehaltlos hinter den Protest stellen könne, weil derartige Proteste nichts nützten. Die Opposition stimmte dann aber doch einem Beschluß auf Unterstützung der Landesregierung in ihren Bemühungen zu. Bekenntnis zur Einheit Deutschlands Koblenz.(Ft-Eig.-Ber.) Bei starker Betei- ligung der Bevölkerung, vor allem der Schuljugend, der Bereitschaftspolizei, zahl- reicher Vereine und Verbände wurde am Montagabend in Koblenz am Zusammenfluß von Rhein und Mosel das„Deutsche Eck“ in seiner neuen Gestaltung eingeweiht. Bun- despräsident Heuss sagte in seiner An- Sprache, das frühere Denkmal am„Deut- schen Eck“ sei als deutscher Dank für die gewonnene Einheit erstellt worden; das neue Mahnmal aber sei als einfaches Bekenntnis des Willens zu einer noch zu gewinnenden Einheit erstellt. Als Leitgedanken für die Feierstunde formulierte der Bundespräsi- dent die Größe, die wir in der Geschichte fänden, solle uns nicht hochmütig, sondern denkbar, die Not, die wir fänden, solle uns nicht weichmütig, sondern treuer machen. Zuvor hatte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Peter Alt meier, gesagt: „Wir bekennen uns in dieser Stunde zu den von uns getrennten Brüdern im Osten, mit dem festen Willen, daß ein geeintes Deutsch- land seinen Platz ausfüllen wird in einem in Frieden und Freiheit geeinten Europa.“ Maßgebliche teri der bisherigen Koalitionsparteien und anderer denkbarer Partner, so der FU, aus- schöpft. Wie weit es ihm hierbei gelingt, seine Anhängerschaft in der FDP zu ver- stärken, bleibt allerdings offen. Nach dem Beschluß vom Montag würden 242 Abgeordnete in Wahlkreisen nach dem Prinzip der absoluten Mehrheitswahl ge- wählt und 242 auf Listen. Der erste Wahl- gang soll am 30 August stattfinden. Dort, Wo die absolute Mehrheit nicht erreicht Wird, fände am 6. September eine Stichwanll zwischen den beiden Spitzenkandidaten statt. Der Gesetzentwurf fordert. daß eine Partei Wenigstens fünf Prozent der im Bundesge- biet abgegebenen Stimmen erhalten muß oder einen Wahlkreis erobert. um ins Parla- ment eimziehen zu können. Bei Listenver- bindung zwischen mehreren Parteien würde die Fünf-Prozent-Klausel auf die ganze Ver- bindung angewandt. Lehr will 50 000 Mann für Grenzschutz Bonn.(UP) Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr hat sich in einem Interview mit der United Press dafür ausgesprochen, den Bundesgrenzschutz auf 50 000 Mann zu verfünffachen und ihn mit modernen Waffen, gepanzerten Fahrzeugen und Flugzeugen ausreichend auszurüsten. Lehr begründete diese Forderung mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit eines wirk- samen Schutzes der Zonengrenze, die von Organen der Sowjetzonenbehörden im ver- gangenen Jahr in 244 Fällen verletzt worden sei. Dabei sei die Grenz bevölkerung terrori- siert und in verschiedenen Fällen auch ver- schleppt worden. 0 Naguib für amerikanische Intervention? b Kairo.(UP) Major Salah Salem, ein Mitglied der Militär-Junta Ministerpräsident Naguibs, sprach sich im Montag für eine Intervention der Vereinigten Staaten im britisch- ägyptischen Streit um die Räumung der Suez-Kanal-Zone aus und vertrat die Ansicht, daß in dieser Frage große Uneinig- keit zwischen den USA und Großbritannien herrsche. Die Vereinigten Staaten würden sich nicht nur die Zusammenarbeit und Freundschaft Aegyptens, sondern der ge- samten arabischen und mohammedanischen Welt sichern, wenn sie Aegypten in der Suez-Kamnal-Frage helfen würden. Die ägyptische Regierung hat 3 500 000 Pfund(rund 66 Millionen Mark) als Entschä- digung für die beiden Unruhen am„schwar- zen Samstag“, dem 26. Januar 1952, geschä- digten Engländer zur Verfügung gestellt. Der amerikanische Außenminister Dull les und seine Begleitung trafen am Montag- abend aus Bagdad kommend in Er-Riad, der Hauptstadt von Saudi-Arabien, ein. Er wird von König Ibn Saud und von Kronprinz Emir Saud empfangen werden. Angriff der Vietminh zurück- geschlagen 5 Paris.(dpa) Der Versuch der 320. Viet- minh- Division, den von Marschall de Lattre de Tassigny gebauten Betonwall um das Tonking-Delta aufzuknacken, ist fehlgeschla- Sen. Die 320. Vietminh-Division erlitt im zusammengefaßten Feuer der schweren französischen Artillerie und dem Feuer der Bomber und Jäger Verluste in Höhe eines Bataillons. 0 Wenn auch der Durchbruch der 320. Viet- minh-Division in das Tonking-Delta abge- wiesen werden konnte, so erscheint die Lage um so beunruhigender, als man glaubt, daß die zwei sich aus Laos zurückziehenden Vietminh-Divisionen im Anmarsch auf das Tonking-Delta sind. . Seite 2 MORGEN N Kommentar Dienstag, 19. Mai 1953 Der Geist von Locarno Der Bundeskanzler hat nach seiner Rück- Kehr aus London in Bonn wiederholt, wie er die Bemerkungen des englischen Minister- Präsidenten über ein neues Locarno zur Bei- legung der Gegensätze zwischen dem Osten und dem Westen verstanden wissen möchte. Adenauer sagte, Churchill sei miß verstanden worden. In Wirklichkeit dürfte es sich aber Wohl um die offizielle deutsche Meinung zu Churchills Vorstellungen handeln. Denn, das sagten wir schon in der letzten Ausgabe, so Wie die Sätze des englischen Ministerpräsi- denten zunächst in die Welt geklungen hat- ten, waren sie zwar ein allgemein gehaltenes Konzept, für Deutschland müssen sich aber notwendig präzisere Ueberlegungen daran anschließen. Was war Locarno einst? Der Pakt wurde am 16. Oktober 1925 von Deutschland, Bel- gien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen und der Tschechoslowakei unterzeich- net. Sein Geist ist wohl am genauesten in der Einleitung des FHauptvertrages zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Groß- britennien und Italien forumuliert. Es heißt dort, die Unterzeichnermächte seien„be- strebt, dem Wunsch nach Sicherheit und Schutz zu genügen, der die Völker beseelt, die unter der Geisel des Krieges 1914 bis 1918 zu leiden gehabt haben“. Im besonderen sei er abgeschlossen:„Im Hinblick auf die Tat- sache, daß die Verträge zur Neutralisierung Belgiens hinfällig geworden sind und im Be- wußtsein der Notwendigkeit, den Frieden in dem Gebiet zu sichern, das so oft der Schau- platz der europaischen Konflikte gewesen ist.“ Was war dann aber der konkrete Ver- tragsinhalt?„Deutschland und Belgien und ebenso Deutschland und Frankreich ver- pflichten sich gegenseitig, in keinem Fall zu einem Angriff oder zu einem Einfall oder zum Kriege gegeneinander zu schreiten.“ Wichtig ist dann noch— für Geist und Inhalt— die Vereinbarung:„Alle Fragen, bei denen die Parteien über ihre beiderseitigen Rechte im Streite sind, sollen Richtern unterbreitet werden, deren Entscheidung zu befolgen die Parteien sich verpflichten. Jede andere Frage ist einer Vergleichskommission zu unterbrei- ten. Wird der von dieser Kommission vorge- schlagenen Regelung nicht von beiden Par- teien zugestimmt, so ist die Frage vor den Völkerbundsrat zu bringen Sinn des Paktes von Locarno war im Grunde eine Bestätigung der Grenzregelun- gen durch den Versailler Vertrag. Es kostete die deutschen Staatsmänner sicherlich einige Ueberwindung, ihre Unterschrift darunter zu setzen, denn die Gebietsabtretungen im We- sten waren ja keineswegs unumstritten, wenn sie auch längst nicht vergleichbar Waren mit den Amputationen, die Deutsch- Tarid nach dem zweiten Weltkrieg erlitten Hat. Der Geist war vor allem die Ueberein- kunft, auch den Deutschland aufgezwunge- Hen Vertrag nicht mit Gewalt zu korrigieren. Freilich: Was daraus geworden ist, wissen Wir. Der Geist von Locarno hielt einem neuen gewalttätigen Geist nicht stand. Die Revision des Versailler Vertrags wurde auf die deutschen Fahnen geschrieben und der Wunsch, die Völker von einer neuen Geißel des Krieges zu verschonen, wurde migachtet. Aus dem Revisionsdrängen wurde dann im Ergebnis ein schlimmeres Versailles. Wenn Adenauer jetzt wert darauf legt, nur vom Geist von Locarno zu sprechen, meint er wohl damit, man dürfe die Grenz- regelungen von Potsdam, die ja auch bei den Westmächten bestritten werden, nicht mit jenen von Versailles vergleichen und sie ein- fach einem neuen Locarno, das ja mehr den Osten als den Westen betreffen müßte, zu- grunde legen. Zu dem Geist freilich möchte er sich bekennen. Da begönne aber erst die schwierige Aufgabe der Diplomatie, wenn in der von Churchill vorgeschlagenen Richtung Weitergegangen werden sollte. Es ist die Frage, ob Moskau sich mit Geist allein be- gnügen könnte. Churchill hat aber vermut- lich noch gar nicht an bestimmte Linien gedacht, und es ist sicher auch noch zu früh, davon zu sprechen. Zunächst muß ja über- haupt, wenn mit Moskau gesprochen werden kann, auf beiden Seiten ein neuer Geist der Gesprächsbereitschaft über die Politiker kommen. Das Echo auf Churchills Worte steht noch aus. E. K. Die Krise in Stuttgart Durch den Entschluß der badisch-württem- bergischen Sozialdemokraten, nicht aus der Reglerung Dr. Maiers auszuscheiden, zugleich aber verlangen, daß dem Ministerpräsidenten nicht noch einmal Gelegenheit gegeben werde, im Bundesrat gegen den Mehrheitswillen des Stuttgarter Kabinetts abzustimmen, wäre die Stuttgarter Regierung gerettet worden, falls sich die DVP/FDP einverstanden erklärt hätte, weiterhin eine Mehrheit der SPD im Ministerrat in Kauf zu nehmen. Erich Ollen- hauer, dem die Minister und Landespolitiker seiner Partei am Montag in Stuttgart in stun- denlangen Beratungen den für die SPD schwerwiegenden Entschluß abgerungen hat- ten, in der Landesregierung zu bleiben, hat mit seinem Abweichen von dem ursprüng- lich schroffen Nein bewiesen, daß er die Fähigkeit besitzt, Gegensätze zu überbrücken, ohne Ueberzeugungen preiszugeben. Trotz dieses Entgegenkommens ist jedoch — so wie die Dinge sich am Montagabend darboten— nicht anzunehmen, daß die Stuttgarter Koalition in der bisherigen Form bestehen bleibt. Offensichtlich war es den südwestdeutschen SPD- Politikern gelungen, ihren Bundesvorsitzenden davon zu über- zeugen, daß ein Rückzug der badisch-würt⸗ tembergischen SpD in die Opposition der Partei in der Landespolitik große Nachteile bringen würde. Ollenhauer sah das ein, ver- band jedoch mit seiner Zustimmung Zur Koalition die indirekte Forderung, Maier müsse das nächste Mal im Bundesrat(und dabei spielte wohl die Ueberlegung, das Bundesverfassungsgericht könnte die Ver- träge an den Bundesrat zurückver weisen, eine entscheidende Rolle) im Sinne der SPD stimmen. In diesem Punkt aber ist die DVP/FDP nicht bereit nachzugeben, Sie äußert nun- 2 mehr hartnäckig den Wunsch. das Justiz- ministerium durch Dr. Maier in Personal- union besetzen zu lassen. Bei Billigung die- ser Forderung würde das Stimmenverhältnis im Kabinett(ohne Ministerpräsident) 4:4 sein. Maier könnte in wichtigen Fragen entscheiden, ohne wie bisher Gefahr zu lau- ken, von der SpD überstimmt zu werden. Auch dem Wunsch der SPD. den Artikel 9 des Ueberleitungsgesetzes„Der Minister- präsident bestimmt die Richtlinien der Poli- tik) zu ändern. widersetzt sich die DVP/ FDP für den Fall der Wiederherstellung einer sozialdemokratischen Ministermehr- heit. Maßgebend für diese Haltung der Partei Maiers ist das rechtlich noch immer nicht geklärte weitere Verfahren zur Ratifizie- rung der außenpolitischen Verträge. Maier rechnet offenbar mit der Möglichkeit der Rückverweisung der Verträge an den Bun- desrat. Dann würde er in absehbarer Zeit im Bundesrat vor der gleichen Situation stehen wie am vergangenen Freitag, falls für den zurückgetretenen Justizminister Renner ein anderer Sozialdemokrat in das Stuttgar- ter Kabinett einträte. Sollte es wider Erwarten doch noch zu einer Einigung zwischen den bisherigen Koalitionsparteien im Sinne des Planes der DVP/FDP kommen, so hätte Maier in Zu- kunft für seine Bundesratsbeschlüsse freie Bahn. Das Zünglein an der Waage würde dann der BHE-Minister Eduard Fiedler sein, dessen Bundesvorsitzender Waldemar Kraft den außenpolitischen Verträgen jedoch zustimmt. Andernfalls— und das scheint wahrscheinlich zu sein— wäre in Stuttgart die Stunde neuer Koalitionsverhandlungen gekommen, zu denen Dr. Maier zunächst alle Parteien einladen müßte. Ob sich aus diesen Gesprächen bei der verworrenen landespolitischen Situation eine kleine Koa- lition ergeben würde, erscheint zweifelhaft. Es wäre auch nicht wünschenswert, da dann das bis heute in der Verfassungsversamm- lung durchexerzierte Spiel schwacher Mehr- heitsentscheidungen weitergeführt werden würde, nur daß in der Opposition an Stelle der CDU die SPD säge. Als nächstliegende und im Interesse des Landes erstrebenswerteste Lösung würde sich daher die große Koalition anbieten. Die führenden Politiker sowohl der CDU als auch der DVP/FDP sprachen sich erst kürz- lich für diese Lösung aus. Sollte es zu einem Bruch zwischen SPD und DVP/FDP kom- men, dann dürfte von den verantwortlichen Männern erwartet werden, daß sie durch eine möglichst breite Regierungsbasis dem neuen Bundesland endlich die innere Stabi- lität geben, die ihm seit seiner Gründung im vergangenen Jahr bedauerlicher Weise weit- gehend gefehlt hat. Fritz Treffz- Eichhöfer, Stuttgart Dienstag, 19. Mai 1953/ Nr. 110 C — England auf eigener Linie Churchill hat seinen Ruf als Nationalheld wieder aufgefrischt London. Mitte Mai. Mit der Erklärung, die Ministerpräsident Churchill zu Beginn der außenpolitischen Unterhausdebatte abgab, erweckte er den Anschein, daß er England genug Gewicht beimißt, um eine selbständige Initiative in der Welt entfalten zu können. Selbständig, aber nicht notwendigerweise allein: die Hoff- nung schwingt mit, daß andere Mächte, die mit dem Lauf der Dinge unzufrieden sind, sich England anschließen würden. sobald es seinen eigenen Weg einschlägt. Bei den Eng- ländern, die dem politischen Geschehen mit offenen Augen folgen, herrschte seit lan- gem, praktisch seit Ende des Krieges, Kum- mer über den Mangel an Unabhängigkeit, an dem ihre Regierungen gekrankt hätten bei den Sozialisten noch mehr als bei den Konservativen, ungeachtet der Tatsache, daß der Sozialist Attlee, als er am Ruder war, und sein Außenminister Bevin in das Fahr- wasser der USA eingelenkt hatten, weil Englands wirtschaftliche Bedrängnis und die internationale Machtverteilung ihrer Mei- nung nach keine andere Wahl ließen. England ist wirtschaftlich noch nicht über den Berg; zwar sind die unmittelbaren Ge- fahren, die 1951 von neuem der Pfundwäh- rung zum Verhängnis zu werden drohten, vorläufig abgewandt worden., aber es gibt Von unserem Korrespondenten J. U. in London keine Gewähr dafür, daß der Horizont künf- tig unbewölkt bleiben wird. Daß England mit seinem Einfluß und seiner militärischen Kraft gemessen an den USA ein Zwerg iSt, wird als Tatsache, an der nicht zu rütteln ist, hingenommen werden müssen. Es unter- liegt keinem Zweifel, daß Churchill und seine Partei, die in dieser Beziehung ge- schlossen hinter ihm steht. auf ein enges, kreundschaftliches Verhältnis zu den USA entscheidenden Wert legen. Der Minister- präsident hat nun aber mit Nachdruck be- Fürwortet, daß die leitenden Staatsmänner der— drei, vier oder fünf?— Weltmächte so bald wie möglich und in engem Kreis miteinander zu Rate gehen. was zu ge- schehen hätte, um den über der Menschheit liegenden Schatten eines dritten Weltkriegs zu bannen. Eisenhower in anderer Lage Daß die Einberufung der angestrebten Konferenz keine Patentlösung darstellt, daß der Versuch fehlschlagen kann, hat Churchill rückhaltlos anerkannt. Es mag sein, daß man unverrichteter Dinge auseinanderginge, aber selbst in diesem Fall, so meint Churchill, wäre die Lage nicht schlimmer, als sie es ohnehin ist. Auf amerikanischer Seite scheut man den psychologischen Schock, der im Fall Von Flugzeugen bis zum Fernsehkabel Frankreichs langer Sorgenkatalog Paris, im Mai Zehntausende von Soldaten des französi- schen Expeditionskorps in Indochina und von Soldaten der Vietnamesischen Nationalarmee wurden während der letzten Wochen mit Verpflegung, Munition, Medikamenten und Verstärkung auf dem Luftwege versorgt. Alle verfügbaren Maschinen der Luftwaffe, alle requirierten Transporter der zivilen Luftfahrtgesellschaften waren eingesetzt, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Zehntau- send Mann der französischen Luftwaffe ste- hen in Indochina; es müßten ihrer doppelt So viele sein, aber es sind keine Mannschaf- ten mehr verfügbar, die europäische und nordafrikanische Luftverteidigung darf nicht mehr geschwächt werden. Die Pariser Regie- rung ist an ihre Verbündeten herangetreten, Sie hat darauf hingewiesen, daß die Abwehr des kommunistischen Angriffs auf Laos min- destens eberiso im Interesse der Vereinigten Staaten, England und der britischen Domi- nions liege wie im Interesse Frankreichs. Aus London kam eine Absage: die britische Luftwaffe habe die gleichen Sorgen wie die französische und könne nichts abgeben. Aus Australien kam die Aufforderung, französi- sche Beauftragte sollten sofort in den „Surplus“-Lagern der australischen Regie- rung alle verwendbaren Maschinen aus- suchen. Es handelt sich aber um vollkommen unmoderne, seit vielen Jahren gelagerte Moskito-Bomber und Mustang-Jäger, für die in der ganzen Welt keine Käufer mehr vor- handen ist. Aus den USA war das Echo günstiger: fünfzig große, hochmoderne Transportmaschinen könnten zur Verfügung gestellt werden. Flugzeugführer allerdings könne man nicht stellen, da dies von Peking und Moskau- als amerikanische Einmischung gebrandmarkt werden und zu Repressalien führen könnte. * In Straßburg ist seit langem ein Fern- sehsender geplant. Es gilt aus politischen Rücksichten als besonders wichtig, daß das Elsaß seinen eigenen Sender bekommt. Schon deswegen, weil auf der deutschen Seite, auf der Hornisgrinde, ein Fernsehsender ent- steht. Die deutschen Fernsehgeräte finden im Elsag schon reges Interesse. Weil nämlich der deutsche Sender erheblich früher an der „Willkommen, Mister Marshall“! Madrid und Washington sind sich endlich einig geworden Von unserem Korrespondenten H. 8. in Madrid Madrid, im Mai. „Bienvenido, Mister Marshall!“ ruft es seit Wochen von der Fassade eines Madrider Uraufführungskinos. Man sieht das Ster- nenbanner und einen überlebensgroßen „Onkel Sam“, der einen Sack voll Dollar über eines der verlassenen und armseligen Dörfer der kastilischen Steppe ausschüttet. Der Film bringt eine erfreuliche Menge Selbstkritik in der Schilderung der Rück- ständigkeit, in der Spanien lebt, der Frost- losigkeit und Armut, die man mit Papp- kulissen zudeckt, um auf die mächtigen Gäste aus Uebersee einen besseren Eindruck zu machen. Die unerschöpfliche Ironie des Zufalles hat es gewollt, daß der Film gerade an dem Tag Uraufgeführt wurde, an dem Mr. Dunn, der neue Botschafter Eisenhowers, dem Chef des Regimes das Beglaubigungsschreiben überbrachte. Derselbe Mr. Dunn, der in einer eingeblendeten Szene aus einer Wo- chenschau gezeigt wurde, wie er auf seinem vorigen diplomatischen Posten den Italie- nern in Neapel Marshallhilfe übergibt. Es Wird vielleicht nicht mehr lange dauern und er wird in Spanien das gleiche tun. Denn inzwischen hat Mr. Dunn rasche Arbeit ge- leistet und die Einigung zwischen Washing- ton und Madrid zustande gebracht. Das ist durchaus nicht so erstaunlich wie es Klingt, denn im Grunde war ja der mili- tärische Teil des Paktes schon im vergange- nen Dezember fertig. Nicht ganz so klar war bisher die Frage der Gegenleistungen, die Franco dafür fordert. Er hat noch im letzten Winter, nach Eisenhowers Sieg, seinen Preis erhöht, weil er glaubte, bei der republika- nischen Verwaltung mehr Interesse an der Iberischen Halbinsel zu finden als dies in der Aera Truman der Fall war. Doch in- zwischen haben der Tod Stalins und die sowjetische Friedensoffensive solche Be- rechnungen über den Haufen geworfen. Um nicht ganz an der amerikanischen Hilfe vor- beizurutschen, mußte sich Franco entschlie- Ben, billiger zu werden als es Ursprünglich seine Absicht gewesen war. Das erklärt die schnelle Einigung, zu der es jetzt gekom- men ist. N Es besteht die Absicht, den Schlußstrich unter den Pakt zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten während des Staatsbe- suches zu setzen, den der portugiesische Präsident General Craveiro Lopes, der spa- nischen Hauptstadt in diesen Tagen abstattet. Gleichzeitig soll eine gemeinsame Erklärung der spanischen und portugiesischen Regie- rung veröffentlicht werden, die das Verhält- nis der beiden zum„Iberischen Block“ ver- bündeten Länder gegenüber dem Problem der westlichen Verteidigung umreißt. Dabei wird man voraussichtlich betonen, daß die Verpflichtungen, die Portugal als Mitglied des Atlantikpaktes übernommen hat, ebenso wie die Bindungen Spaniens an die Verei- nügten Staaten den Bestimmungen des Ver- trages zwischen Madrid und Lissabon nach- geordnet bleiben. Franco ist also am Ziel sei- ner Wünsche. Er hat den Anschluß gefun- den, der in den Jahren seiner außenpoliti- schen Isolierung unerreichbar schien. Frei- lich hat er nicht alles bekommen, was er wollte. Insbesondere mußte er sich davon überzeugen lassen, daß die amerikanische Regierung ihm keine bindenden finanziellen Zusagen ohne Zustimmung des Kongresses machen konnte. Er hat sich schließlich mit der von den Amerikanern übernommenen Verpflichtung begnügt. in einem über meh- rere Jahre verteilten Zeitraum gewisse Pro- jekte durchzuführen, an denen Spanien Wirtschaftlich besonders interessiert ist. Zu diesen Projekten, die getrennt von den Lei- stungen figurieren, die Amerika in die Stützpunkte investiert, gehören die Moder- nisierung der spanischen Rüstungsindustrie, die Elektrifizierung der Bahnen, der Aus- bau von Häfen und die Anlage neuer Fern- verkehrsstraßen, darunter vor allem der Bau einer Autobahn von der französischen Grenze nach Cadiz mit einer Abzweigung zwischen Madrid und Barcelona. Das Tempo dieser Arbeiten wird allerdings von den Be- wWilligungen des Kongresses abhängen. In diesem Punkt hat Franco keine Sicherheiten erhalten, aber er hat sich durch eine Klausel gedeckt, aus der hervorgeht, daß die ein- zelnen Stützpunkte erst dann den Amerika- nern übergeben werden, wenn die mit ihnen verbundenen wirtschaftlichen Gegenleistun- gen erfüllt sind. Es wird also noch einige Jahre dauern, ehe die Vereinigten Staaten ihren ersten Stützpunkt in Spanien haben. Arbeit sein wird, als der französische. Aller- lei bürokratische Einsprüche haben aber zu- nächst die Fertigstellung der Antenne der „Télèvision“ verzögert. Aber auch wenn der Bauvorsprung eingeholt worden wäre, bliebe Straßburg gegenüber der Hornisgrinde im Nachteil. Weil nämlich die Mittel für ein seit Jahren vorgesehenes Kabel zwischen Straßburg und Paris jetzt aus Sparsamkeits- gründen gestrichen wurden und der Straßg- burger Sender deshalb nicht aktuell sein kan, da er aktuelle Aufnahmen erst am nächsten Tag als Film aus Paris erhält. * In Tunesien ereignen sich wieder Atten- tate. In Frankreich beginnt sich der kom- munistische Generalplan für die Sozial- kämpfe abzuzeichnen. Die Atlantikdampfer können wegen eines Streiks der Schiffs- offiziere nicht fahren, Tausende von ameri- kanischen Reisenden buchen auf andere Linien um, die französische Staatskasse ver- liert Millionen Dollar. Die Produktion der staatlichen Autowerke Renault wird seit einer Woche, gerade in der Zeit der höch- sten Konjunktur für Personenwagen, an- gehalten, weil zweihundertfünfzig Sattler streiken. Zehntausend Metallarbeiter wur- den dadurch brotlos. Die Regierung sucht verzweifelt Geld. Die am Vorabend der Amerikareise bei der Staatsbank aufgenem- mene Anleihe kann nicht zurückgezahlt werden, und darüber hinaus werden neue Milliarden gebraucht In dieser Lage wird in politischen Krei- sen von Regierungskrise gesprochen. Schon die Krise um Antoine Pinay hat vor vier Monaten nur Schaden gebracht und seit- dem müht sich René Mayer, Pinays Politik Weiter zuführen. Da es ihm nickt gelingt, droht man ihm mit dem Sturz. Sein Nach- kolger wird weder einen höheren Kredit von der Notenbank bekommen, noch Flug- zeuge für Indochina auftreiben können, noch Geld für Fernsehkabel freimachen,— wenn er nicht Sonder vollmachten bekommt. Frankreich ist wirklich in einer tra- gischen Situation. Nun hat das Land bisher immer in solch tragischen Augenblicken seiner Geschichte einen Mann gefunden, der die Widerstände bezwang und die Lage ret- tete. Viele meinen, dieser Mann sei Antoine Pinnay, denn er könne auf etwas rechnen, was kein anderer Politiker in Frankreich besitzt, auf das Vertrauen der Bevölkerung. Vielleicht ist er die rechte Stütze für Hiob. Vielleicht läßt ihn das Parlament, das bis- her achtzehn Kabinette stürzte, einmal eine längere Zeit ruhig arbeiten, so wie Dr. Adenauer oder Winston Churchill. Vielleicht muß es auch erst noch schlimmer kommen, bis Besinnung im Palais Bourbon ein- kehrt Solange werden freilich die Besat- zungen in den indochinesischen Igelstellun- gen nicht warten können Alfred Lang(Paris) eines Konferenzfehlschlags der Weltöffen lichkeit versetzt würde. Auf alle Fälle 15 langt Washington greifbare Anhaltspunlz auf russischer Seite zu sehen, daß es Nute verspräche, sich miteinander an den es handlungstisch zu setzen. Man darf 8 muten, daß Churchill, indem er die Per. handlungspereitschaft, was England anbe. trifft, so deutlich herausstrich, den Sowiet. machthabern einen Ansporn zu geben ge. dachte, ohne langes Besinnen die Vora. setzungen zu schaffen, deren es bedarf auch die Amerikaner an den Verhandlung. tisch zu bekommen. Soweit, wie solche Zu- sammenhänge sich überhaupt ergründen Ig. sen, kann unfehlbar versichert werden, dag London seine Haltung nicht mit der Washing tons abstimmte; die Unterhausrede, mit d Churchill vorprellte, stellte eine Extratout dar. Die amerikanische Oeffentlichkeit Zeigt sich verdutzt und hat dem englischen Vor. stoß wenig Verständnis entgegengebracht Wenn das Weiße Haus und das Staatsdepatt. ment von den englischen Absichten vorher in Kenntnis gesetzt worden sind— was bezwel. kelt wird—, so haben die zuständigen Stellen drüben sich jedenfalls gehütet, der Ueber- raschung, die dies im eigenen Land erregte vorzubeugen. Die Auffassungen England und Amerikas über die Zweckmäßigkeit einer Konferenz stehen für den Augenblie unvermittelt nebeneinander. Als letzte, nicht gerade wahrscheinliche Möglichkeit wäre allenfalls in Betracht zu ziehen, daß Pre. mierminister Churchill(der erwarten konnte seinen politischen Kredit mit einer solchen mitiative zu heben) und Präsident Eisen- hower(der sich noch nicht vorwagen kann ohne einen schwerwiegenden Konflikt mit dem Kongreß herauszufordern) mit verteil. ten Rollen gespielt hätten. Korea und Oesterreich Die große Frage ist nun: wird Church Rede ungehört verhallen? wird auf dies Weise England die bittere Lehre empfan- gen, daß es im Konzert der Mächte höch. stens die zweite Geige spielt? oder wird“ Churchills Rat doch auf einen fruchtbaren Boden fallen? Churchill kann nicht in dem Glauben befangen gewesen sein, daß er nu: seine hinreißenden Rednergaben an den Tag zu legen braucht, um die Bahn für eine Konferenz der großen Drei mit oder ohne Hinzunahme eines Franzosen und eines Chinesen freizumachen. Ob aus diesen Plan etwas werden kann, wird im Ungewis. sell bleiben, bis die Verhandlungen in Pan- munjon ans Ziel führen(mit einer Zuver- sicht, die bemerkenswert erschien, unter- stellte Churchill, daß man den Waffenstill- stand in Korea so gut wie in der Tasche hätte) Als weiterer Prüfstein bietet sich das Ver- Halten der Russen bei dem auf englisches Betreiben Ende dieses Monats einzuleiten. den Anlauf zum Abschluß des Oesterreich. vertrages dar. Es gehört ein erheblicher Optimismus dazu, um sich vorzustellen, daß nicht allein die Generäle im Waffenstill⸗ stands-Lager in Korea miteinander ins Reine kommen, sondern daß überdiens die Auben- minister- Stellvertreter in London auch den Oesterreich-Vertrag plötzlich zustande brin. gen. Wie die Aussichten in diesem zwel.“ ten Fall zu beurteilen sind, darüber bt selbst Churchill sich nicht aussprechen wollen. Noch vermag niemand abzusehen, 0b Englands großer alter Mann seinen Ehrgel befriedigen wird, als Weltfriedensstifter u die Geschichte einzugehen. Wohl aber stet! fest, daß sein Auftreten im Unterhaus den Ansehen, das er bei seinen Landsleuten 8e. nießt, einen Auftrieb verliehen hat wie el“ seit den entscheidenden Phasen des Wel. kriegs nicht mehr dagewesen ist. Aus der Ferne wird man sich davon kaum eine ge. nügende Vorstellung machen können. Seite Gesinnungsgenossen und seine Gegner müs- sen es dem alten Mann lassen: er hat für England gesprochen. Die Versuchung, hier- aus Kapital zu schlagen und Parlament: Neuwahlen herbeizuführen, müßzte für in beinahe unwiderstehlich erscheinen, ut besonders dann, wenn die internationele Konferenz, für die er sich stark macht, ta- sächlich zusammenträte und Nutzen stiftet Dulles versteht Aegypten besser Aber der Außenminister wurde in Kairo nicht sehr freundlich begrüßt Von unserem Korrespondenten v. O. in Kairo Kairo, im Mai. „Wenn irgendein Politiker Ihnen sagt, daß ein arabisches Volk das Ihre liebt, glau- sen Sie ihm nicht! Die Wahrheit ist, daß alle unsere Völker Sie verabscheuen, sich von Ihnen abwenden und kein Vertrauen zu Ihnen haben.“ Mit diesen Worten begrüßte Mahmoud Aboul Fath, der ägyptische Zei- tungsmagnat, den ersten amerikanischen Außenminister, der je während seiner Amtstätigkeit den Nahen Osten besuchte, zwar nicht auf dem Flugplatz in Kairo, aber in einem offenen Brief, der in allen führen- den Blättern der Hauptstadt an erster Stelle prangte.„Geben Sie uns Waffen, wir haben die Menschen. Es ist unser Vaterland, um dessert! Verteidigung es geht, nicht das eng- lische und nicht das amerikanische. Wir las- sen uns nicht vor den britischen Karren spannen. Die Türkei, die Balkanstaaten und der Atlantikpakt haben nichts mit der Ver- teidigung unserer Heimat zu tun.“ Dulles war noch keine zehn Stunden in Kairo, als er bereits der Presse erklärte, die Militärbase in Fayed muß erhalten wer- den„zur Verteidigung der freien Welt“.— „Also zur Verteidigung von Großbritannien, Frankreich, Amerika und seinen westlichen Verbündeten“, folgert daraus„Al Misra“, das einst führende Wafdistenblatt.„Um das festzustellen, brauchte Herr Dulles nicht nach Kairo zu kommen.“ Und„Al Ahram“ findet, daß die Erklärung von Dulles in Kairo und Churchill in London im Unter- haus am gleichen Tage gleichlautend sind. „Die Politik Eisenhowers folgt den Spuren Trumans. Triumph Israels in Washington und London!“—„Gehen Sie zum Kann Herr Dulles“, schreibt Al Akhbar, aun, sehen Sie sich mit eigenen Augen die en lische Kolonie an den Ufern eines A6 pl. schen Gewässers an in die kein Aesvppte ohne Erlaubnis des britischen Kommandan- ö ten hineindarf.“ Die Unterhaltungen mit Oberst Gamel Abdal Nasser und anderen Offizieren. Revolutionskomitees haben indessen offen bar Herrn Dulles nicht unbeeindruckt ge. lassen.„Wir verstehen jetzt besser u. ägyptischen Standpunkt.“ Ob diese Frkent nis des amerikanischen Außenministers 1 London ebenso viel Freude auslöst Wie 1 Kairo, bleibt eine offene Frage. Mehr wol man in Kairo gar nicht hören. Eine. schaltung Amerikas in das abgebrochen englisch- ägyptische Gespräch hat sich Nagul freundlich aber eindeutig verbeten. ble⸗ Zur gleichen Stunde beschwören die 2 mas der Azhar-Universität und die Mosleln Brüder das Volk, sich bereitzuhalten 1 „Heiligen Krieg am Kanal. Noch nie 05 Aevpten so einig. Aber sind sie elle Prep, Naguibs, die ihn zum Kampf gegen das dle tische Empire aufrufen? Die Wafdis eng- Liberalen, die Sozialisten, die religiösen 2 derschaften und im Hintergrund die 8 munisten? Die Geschichte hat gelehrt fest ein Regime, das die Armee und Polizei eine in seiner Hand hat, meist nur dune n Niederlage im Kampf gegen einen aug Feind gestürzt wird. Naguib wird vera nur wissen. daß von den Rufern im Strelle allzu viele gerne bereit wären Selin anzutreten. 2 für den Ne die“ auss- dien Wesé sells sprat zwei inter Das meis Jahr nehr stän. Auss Bew/ Abit alter ande rin! Stey die der! der muß Pass Weid Wer vern tung Visit men ihre sie s vers gese Wiss sche bild zune bis! und krei nen, groß nich kost ken! der lage naut Fluę Ver! dort sein Alls, Sehr Mut Tro ten erfo Sen? von der sche reicl im Ziel Deu Süd ser ande Ber eine einn ruf Es: Oft Flug ter bun ihr men jede abge ist e 28 die erst Seht das Kan still Tan mit Ma Sei die Kent. ver. unkte Tutzen Ver. Ver. Ver. ande. OWijet⸗ m ge. oraug. t, um lungs. le Zu- en lag. u, dag thing. t der ratour t zeigt 1 Vor- bracht, epart. cher in ezwei⸗ Stellen Ueber. Tregte, glandz igkeit anblick „ Nicht Wäre 3 Pre. connte, zolchen Eisen · Kann. kt mit verteil. Achill diese mpfan⸗ Höch. r Wird baren in dem er nur en Tag ir eine r ohne eines diesem gewis- n Pan- Zuver- unter- enstill⸗ hätte) is Ver- Zlisches leite. reich · blicher n daß enstill⸗ s Reine Auben · ich den e brin. wei- er ha brechen en, 0b Ehrgei! kter in er stell us dem ten ge. Wie el Welt⸗ zus det ine ge- Seine + mis · hat für g, Hier ments · für ihn „ gan tionale nt, fal- stiftele Kanz! 5* ie eng- agypll. egypter andan- Gamal en des offen · ckt ge. er den kennt: ters in Wie in Wollte 1e Ein- rochene Naguib ie Ule⸗ loslem- für den ie War reunde as bri- en, die n Bru- Kom- t, daß zel fest ch eine uheren mutlich eit nur Erbe kreis. Nr. 114 Dienstag, 19. Mai 1953 — Heute in Rio morgen in Singapur Als sich kürzlich die Air France ent- schloß, deutsche Stewardessen einzustel- jen und fünf Stellen zur Bewerbung aus- schrieb, gingen Waschkörbe voller Briefe bei ihr ein. In der Claudiusstraße in Köln, wo die AG. für Luftverkehrsbe- darf, die Vorläuferin der künftigen Deutschen Lufthansa es nicht anders Noch sind die Bedingungen nicht bekannt, gie die künftige Deutsche Lufthansa als Vor- aussetzung für die Einstellung in den Flug- dienst fordert. Sie werden sich aber nur un- wesentlich von denen der ausländischen Ge- sellschaften unterscheiden. Neben der Mutter- sprache werden selbstverständlich mindestens zwei Fremdsprachen, davon Englisch als die internationale Luftverkehrssprache, verlangt. Das Einstellungsalter bewegt sich bei den meisten Gesellschaften zwischen 21 und 27 Jahren, und ein gutes Aussehen und ange- nehme Umgangsformen sind so selbstver- ständlich, daß darüber nicht zu reden ist. Den Ausschlag aber gibt die Persönlichkeit der Bewerberin, von der man in der Regel das Abitur und in Hinblick auf das Einstellungs- alter auch eine gewisse Ausbildung in einem anderen Beruf voraussetzt. Die Flugbegleite- rin unterscheidet sich grundsätzlich von der ihren Sitz hat. ist Stewardeß an Bord eines Schiffes. Sie bedient die Gäste nicht, sondern ist die Hausfrau in der Luft, die in der Kabine eine Atmosphäre der Behaglichkeit schaffen S0lI. Ein Luftverkehrsfachmann, der es wissen muß, sagte einmal, daß die Stewardeß den Passagieren nicht nur eine hübsche Augen- weide sein soll, sondern daß sie dèr erste Werbekaufmann ihrer Gesellschaft zu sein vermag, wenn sie ihre Pflichten verantwor- tungsbewußt und charmant erfüllt. Sie ist die Visitenkarte ihrer Gesellschaft, in deren Na- men sie die Gäste begrüßt, die es, erfüllt sie ihre Aufgabe richtig, bedauern müssen, wenn gie sich nach der Landung von ihnen wieder verabschiedet. Das gepflegte Aeußere, die gesellschaftliche Sicherheit und ein fundiertes Wissen sind ihr Handwerkszeug, die techni- schen Voraussetzungen lernt sie in der Aus- bildung, die ihrem Einsatz im Streckendienst zunächst als Lernstewardeß vorausgeht. Zwei bis vier Monate dauert der Kursus am Boden und die Einarbeitung in den neuen Aufgaben- Er vermittelt den Anwärterin- nen, die zwischen 1.55 Meter und 1.70 Meter groß sein sollen und deren Gewicht 65 Kilo nicht überschreiten darf, denn Uebergewicht kostet in der Luft bares Geld, die Grund- kenntnisse des Luftverkehrs und besonders der eigenen Gesellschaft, die Elementargrund- lagen des Flugwesens und ein wenig Aero- nautik, dazu natürlich— Geographie. Selbstverständlich müssen diejenigen Flugbegleiterinnen, die auf den Weltstrecken Verwendung finden, auch sprachlich den dort bestehenden Anforderungen gewachsen sein. Hier reicht oft nicht mehr drei Sprachen dus, Und die Zahl der Stewardessen, die in sehr und mehr Idiomen parlieren wie in ihrer Muttersprache ist nicht klein. Kenntnis der Tropen, ihrer Krankheiten und Besonderhei- ten werden natürlich dort verlangt, wo es erforderlich ist. Und was verdient ein solches Wunderwe- sen? Die Gehälter entsprechen etwa denen von guten Sekretärinnen. Dagegen verlangt der anstrengende Dienst, der im Monat zwi- schen 80 und 100 Stunden liegt, auch eine aus- reichende Freizeit. Allerdings wird diese nicht immer zu Haus verlebt, sondern oft an fernen Zielen. Und es ist zweifellos reizvoll heute in Deutschland, morgen schon in den USA. in Südamerika oder Fernen Ostenzu sein. „Mädchen, die von der Luft leben“(pes- ser sagte man wohl: in der Luft). sind alles andere als romantisch. Sie stehen auch in gro- ger Höhe mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Und in der Heimat haben sie meist einen Freund, der auf sie wartet und den sie einmal heiraten werden, wenn sie ihren Be- ruf aufgeben. Denn ein ehernes Gesetz will es: Stewardessen müssen unverheiratet sein. Ott auch reichen sie einem Kameraden, einem Flugzeugführer oder Funker, einem Fluglei- ter oder Navigator die Hand zum Lebens- bund. Nur ganz selten ist es ein Fluggast, der zr Herz erobert. Das aber sind die Ausnah- men, von denen man spricht. Tatsache ist jedenfalls, daß der Anteil der durch Heirat abgehenden Flugbegleiterinnen nicht größer ist als der in anderen Berufen Riickkehr zum Sonnenschirm Spielzeug der Rokokozeit lebt„amüsant und praktisch“ wieder auf Der Schirm ist eine wichtige Waffe der weiblichen Koketterie und keineswegs ein einfacher oder womöglich gar lästiger Ge- brauchsgegenstand. Seit geraumer Zeit hat er aufgehört, lediglich praktischer Regen- schutz zu sein und ist wieder hinaufgerückt in die Reihe jener modischen Dinge, die die Franzosen mit„Accessoirs“ bezeichnen, und auf deren Umgang und Handhabung sich ihre Frauen so meisterhaft verstehen. Die Mode der kleinen Hüte brachte den Schirm Wieder auf den Plan, und die Frauen zö6ger- ter nur einem winzigen Augenblick lang und spazierten dann wie anno dazumal ihre Großmütter mit charmanter Selbstverständ- lichkeit auf den langen, schlanken Schirm gestützt einher. Ja, und nun gehört er wieder mit dazu, so gut wie Hut, Tasche und Handschuhe. Durchaus möglich, daß die Ehemänner nicht gerade begeistert waren ob dieser Entwick- lung der Dinge, aber der Männerwelt ins- gesamt scheint es doch recht gut zu gefallen, Wie Sommerschirm aparter Griſ aus Korkplättchen und Messing scheint dieser Seide, dessen geschuaßſen für die Ferien aus hellgelber gearbeitet wurde. Fotos: Kürten demn wenn dem nicht so wäre, dann hätte der Schirm seine Moderolle längst wieder ausgespielt. Es ist nämlich ein Irrtum, an- zunehmen, die. Männer seien machtlos in Angelegenheiten der weiblichen Mode: ihr Geschmack ist vielmehr das berühmte Züng- lein an der Waage! Da ist er also wieder, der Schirm. Lang, Schlank und vom Regen ziemlich unabhängig wandelte er als Begleiter von Redingotes und Tailleurs durch den vergangenen Herbst und Wiater. Und da sich die Frauen nun einmal in den schicken Schirm verliebt ha- ben, wollen sie in der heiteren sommerlichen Jahreszeit nicht auf ihn verzichten. Und folglich brachte die Mode eines ihrer koket- testen Kinder, den Sommerschirm, wieder auf den Plan. Sein Vorbild ist der„En- tous- cas“ unserer Groß- und Urgroßmütter, dem- nach ist auch er ein Schirm für alle Fälle. Sein Dach ist eine Idee kleiner als das sei- nes winterlichen Kollegen, dafür sind Griff und Spitze noch ein wenig länger, schlanker und bizarrer. In Form und Farben ist er ganz auf die zarten, duftigen oder lustig- bunten Kleider und auf die hellen, elegan- ten Kostüme abgestimmt. Er hat kein Fut- teral, denn die flatternde, leichte Seide ge- hört zu seiner modischen Silhouette. Sein kleines zierlich gewölbtes Dach schütz vort allzu grellen Sonmenstrahlen wie auch vor plötzlichen Güssen aus blitzezuckenden Ge- witter wolken. Denn trotz Rüschen, Schlei- fen, handgemalten Blumen und ähnlichen Modelaunen ist er durchaus wetterfest, und diese seine praktische Seite verlangt die Frau von ihm, denn schließlich leben wir im 20. Jahrhundert und nicht mehr in der ga- lanten Zeit des Rokoko, in der die Schirm- chem nur zum Tändeln dienten. Pfingstlicher Küchenzettel Spargel wird weickgekocht, in vier Zenti- meter lange Stucke geschnitten und mit einer Mischung von Oel, Altronensaft, Salz, weißem Pfeffer, etuas Zucker und Spargelwasser un- gemacht. In dieser Sauce muß der Spargel einige Zeit ziehen. Dann uickelt man einzelne Bundchen davon in je eine Scheibe Schinken, sie ſßt se mit einem Zahnstocher auf und reicht sie als Vorspeise. * Dünne Kalbsschnitzel werden breitgeklopft und mit einem Füllsel aus kleingehachten Sar- dellen, Zuiebeln, Zitronenschale und Spech be- strichen. Dann werden sie gerollt, gebunden und in Butter gedämpft. Wenn sie weick sind, gibt man etwas Bouillon, Weißwein und einige Tropfen Zitrone daran. * Rhabarber und grüne Stachelbeeren zu glei- chen Teilen werden getrennt, mit Zucdcer und Vanille gekocht. Danach zusammen durch ein Sieb passiert, mit etwas Maizend vermengt und in einer Schale auf Eis gestellt. Man serviert die Speise mit kalter Sahne. 5 Seite 3 Regenschirm und Sonnenschirm sind in diesem Exemplar vereint. Das Dach ist feleiner als blick und gewölbt wie eine Pagode. Griff und Spitze sind besonders lang. „Häseken“- noch immer eiserne Geschäftsfrau 35 Jahre auf dem Eis/ Sommer 1953 wieder in Deutschland Volle 17 Jahre nach ihrem letzten olym- pischen Sieg in Garmisch wird Eiskönigin Sonja Henie in diesem Sommer erstmalig Wieder in Deutschland auftreten. Sie hat gerade ihren 41. Geburtstag hinter sich. Noch nie hat ein Eisstar so lange im Scheinwerfer- licht durchgehalten und sich als Kassen- magnet bewährt. Mit sechs Jahren bekam die Tochter eines norwegischen Pelzhändlers und Ralfahrmeisters ihre ersten Schlitt- schuhe, aber schon mit fünf hatte sie Bellett- Wenn alle Mütter wollten Fünf Jahre WOMAN-Bewegung in Deutschland/ Frauen helfen Frauen Die Deutschlandzentrale der Welt-Orga- nisation der Mütter aller Nationen feierte in diesen Tagen ihr fünfjähriges Bestehen. Be- reits kurz nach der Gründung der Europa- Union erkannten die daran beteiligten Frauen die großen Möglichkeiten für die Ausbreitung des Gedankens der Völkerver- ständigung, wenn es gelänge, die Mütter dafür zu interessieren. Der Anfang 1948 von ihnen gegründete Mütterbund bekam bald Verbidung mit der amerikanischen Publi- zistin Dorothy Thompson, die in den USA aus denselben Gedankengängen heraus die „World Organisation of Mothers of all Na- tions“(WOMAN) gegründet hatte. Der Müt- terbund schloß sich als Schwesterorganisa- tion der WOMAN an und gehörte damit zu den ersten deutschen Frauenorganisationen, die nach dem Kriege internationale Verbin- dungen aufnehmen konnten. In Deutschland fand die Bewegung ne- ben der Arbeit, die Mütter an die Politik heranzuführen, vor allem zwei Hauptauf- gaben vor: Die Sorge um die Kriegsgefan- genen und die Unterstützung der Deutschen jenseits des Eisernen Vorhangs. Sie kommnte es erreichen, daß sich große französische Frauenorganisationen ausschließlich für sol- che Deutsche einsetzten, die nach summa- rischer Verurteilung in französischen Ge- kängnisen saßen. Im Einvernehmen mit Bi- schof Heckel, dem Leiter des Evangelischen Hilfswerks für die Kriegsgefangenen, sandte sie zwei Bittgesuche an Stalin und hat in den verschiedensten Veranstaltungen immer Wieder die Freilassung der Kriegsgefange- nen gefordert. Zur Unterstützung der Deut- schen jenseits des Eisernen Vorhangs hat die WOMAN als erste eine Patenschaftshilfe ins Leben gerufen. Eine Mütterbewegung wird immer die Verbindung zur Jugend suchen und finden. So schaltet sie sich praktisch ein, wenn Jugend gefährdet erscheint,— eine ihrer ersten Taten war, beim Wirtschaftsamt in Frankfurt gegen die Freigabe von Schlag- sahne zu protestieren, solange es für Ju- gendliche noch keine Vollmilch gab. Tat- sächlich wurde die Bestimmung sofort ab- geändert. Eine besondere Abteilung unter dem Motto„Frauen helfen Frauen“ hält regel- mäßige Sprechstunden für Frauen, die mit den verschiedensten Schwierigkeiten dorthin kommen. Dieser Abteilung wurde auch von der amerikanischen Kinderhilfe die Ausgabe amerikanischer Patenschaftspakete für deut- sche Kinder übertragen. Von Flensburg bis Marquartstein und von Berlin bis ins Rhein- land bestehen Arbeitskreise der deutschen WOMAN, deren unterschiedliche Mitglie- derzahlen, zwischen 30 und 800, das allmäh- liche weiter wachsen anzeigen. Die Mitglie- der sind ein Querschnitt durch die deutschen Frauenberufe— von der versierten Juristin bis zur schlichtesten Hausfrau, aber sie sind alle davon überzeugt, daß es in der Welt besser aussähe, wenn alle Mütter wollten“. Kinder-Strickmoden Bunt, fröhlich und in origineller Auf- machung liegt jetzt das erste Kinder- Strick- modenheft der Constanze vor, mit 260 Model- len, gehäkelt und gestrickt für alle Jahrgänge. Ein Arbeitsheft, das Beschreibungen und Mu- sterproben enthält, und die Fertigstellung er- leichtert, ist dem 100 Seiten starken Hauptheft beigegeben. unterricht bei einem Trainer, der Anna Pawlowa. Mit acht Jahren war sie Jugend- meisterin von Oslo. Zwei Jahre später brachte die ehrgeizige Mutter sie zu Ballettstunden bei der berühmten Russin Karsawina nach London. Mit 10 Jahren war Sonja Norwegens Kunstlaufmeisterin, mit elf lief sie ihre Figuren erstmalig unter der olympischen Flagge, mit 15 war sie Weltmeister,. Dann sah sie die große Anna Pawlowa zum ersten mal persönlich tanzen, tanzend siegte sie auf der Olympiade in St. Moritz 1928 und be- hauptete ihren Titel 1932 in Lake Placid und 1936 in Garmisch. Erst dann gab sie die Amateureigenschaft auf, und der mit drei Iympiasiegen und zehn Jahren Welt- meisterschaft angesammelte Nymbus machte sich glänzend bezahlt. Hollywood engagierte sie sofort zu einem Fünfjahresvertrag. Das erste Filmjahr brachte ihr 200 000 Dollars ein. Dazu kamen die Riesenkassen aus ihren Tourneen unter dem Manager Arthur Wirtz. Ihre Hollywood Eisrevue erschien Jahr für Jahr neu, war bald Jahresprogramm im eigenen Theater in New Vork, bis 1950 das Fernsehen Sonja von dort verdrängte. Dann war Sonja ein ebenso hartgesottener Manager wir ihr Pro- moter. Für 1952 kam es zu keinem neuen Vertrag zwischen beiden. Von nun an ma- nagte die ewige Eiskönigin und eiserne Ge- schäftsfrau sich selbst. Allerdings 80 leicht wie früher, als sie allein runde zehn Mill. Dollar für sich kassierte, flossen die Dollars nicht mehr. Sonja Henie besann sich darauf, daß es in London, Paris und West- deutschland aber noch genug Leute gibt, die sie noch nie oder sehr lange nicht gesehen haben. Und was ihr an Jugend naturgemäß fehlt, das gleicht sie aus durch die Raffines- sen ihres eiskalten Managertums. Die Schlitt- schuhe sind dabei nicht mehr so wichtig. Wehe der Konkurrenz, die ihr im Wege steht! 33—— Gut gesehen ist halb geknipst Was ist an diesem Bild so reizvoll? Daß es eme Geschichte erzählt. eine Geschichte, die lange vor der Aufnahme beginnt und est lange nach der Aufnahme endet. Wir sehen ja nicht irgend ein Kleities Mädchen, Kar man mit einem Blumenstrauß vor die mera postiert hat: so, nun halte hübsch still und mach' ein freundliches Gesicht! Wir 1— ein kleines Mädchen, das am Straßen- mit 8 8 und blumen feilbot. Der Mann sche f.. Kamera ist hinzugekommen, wahr- 5 15 ich saß er in einem Auto. Das kleine bend hält die Butterblumen mit einer Sein anbietenden Geste vor sich hin. em Gesicht drückt alle Empfindungen aus, ie in diesem Augenblick durch das Köpf chen gehen: ein wenig frohe Erwartung, ein wenig Unsicherheit, ein wenig Freude auf den erhofften Erfolg und auch ein wenig kindliche Koketterie. Vor all dem wird der Angesprochene. werden die Leute im Auto wohl die Waffen strecken. Sie werden die Blumen erstehen und das kleine Mädchen wird mit seiner Beute beglückt von dannen eilen und beim Dorfkaufmann eine Lutsch- stange einhandeln. Das ist die Geschichte, die ein einziger Schnappschuß erzählt, Ver- gangenheit, Gegenwart und Zukunft. Von der Kamera ist dabei gar nicht die Rede. Das kleine Mädchen hat wohl gar nicht be- merkt, daß es fotografiert wurde. Der Mann mit der Kamera ist ein bescheidener Chro- nist. Seine ganze Kurist erschöpft sich darin, im richtigen Augenblick abzudrücken. Der richtige Augenblick— ja, den muß man eben kommen sehen. Auch die kleinste Begebenheit hat in ihrem Ablauf einen Höhepunkt, in dem sich der ganze Vorgang gleichsam verdichtet. Den gilt es zu erfas- sen. Wer das heraus hat. beherrscht das ganze Geheimnis des erfolgreichen Schnapp- schusses, besonders aber der Kinderfotogra- fie. Kinderfotos mißraten fast immer dann, wenn der Gedanke„Ich werde geknipst“ das Kind beherrscht. Es ist aber doch so leicht, ein Kind bei irgend einem Vorhaben zu foto- grafieren, sei es, daß man— wie hier— nur Zufallszeuge ist, sei es, daß man mit Vorbedacht Regie führt. Kinder sind ja im- mer mit Konzentration bei der Sache, beim Spiel nicht anders als bei einem durchaus ernst gemeinten Bemühen. Auch wenn sie die Kamera vorher gesehen haben, werden sie von ihrem Vorhaben bald so gefangen, daß mem den Schnappschuß doch unbeachtet anbringen kann. Die eigentliche„Technik“ spielt dabei kaum eine Rolle. Kinderbilder brauchen keine Effekte. Dieses ist bei praller Sonne gemacht, bei einem Licht also, das den Ge- sichtern Erwachsener leicht unerwünschte Schärfe geben könnte. Diesem weichen, un- verkrampften Gesichtchen kann es nicht schaden. Und so kann man denn einfach darauf los schießen, mit kleiner Blende, bei der man auf die Entfernung kaum noch zu achten braucht. Das Bild wäre immer gleich reizvoll, ob es nun mit einer Box gemacht ist oder mit einer 300-Mark-Kamera. Es lebt ganz und gar davon, daß es richtig und zur rechten Zeit„gesehen“ wurde. Foto- Briefkasten Der richtige Sucher Es kommen immer neue Sucher auf den Mart, auch solche zum Aufstecken auf Kame- ras mit schon eingebautem Sucher. Kann ich damit meine Kamerad wirklich verbessern? Wenn ja, mit welchem? Antwort: Die Frage nach dem besten Sucher kann man nicht beantworten, weil es da ganz auf die individuelle Einstellung ankommt. Man unterscheidet Brillant-, Fern- rohr-, Durchblick und Rahmensucher. Den ersteren gibt es nur noch auf einfachen Ge- räten. Er zeigt ein zwar helles, aber kleines Bild, bei dem es schwer fällt, den richtigen Ausschnitt zu finden. Der jetzt verbreitetste Fernrohrsucher zeigt zwar auch nur ein Kleines Bild, da man es aber wie durch ein Fernrohr erblickt, kann sich das Auge mühe- los konzentrieren. Manchen Leuten fällt in- dessen gerade diese Konzentration(mit einem Auge) schwer. Für sie eignet sich der Rahmensucher(mit oder ohne Visier- korn) besser. Er gestattet auch einen Ueber- blick über das, was außerhalb des Rahmens, also des Bildausschnitts vor sich geht. Das kann bei der Aufnahme bewegter Objekte wichtig sein. Ein Mittelding zwischen Rah- men- und Fernrohrsucher ist der Durch- blick-, auch Universalsucher genannt: seine Frontlinse hat entweder die Form des Bild- ausschnitts oder aber der Bildausschnitt ist in eine größere Frontlinse eingraviert. Zu erwähnen wäre noch der Trichtersucher, der nichts anderes ist als ein Rahmensucher mit Gehäuse. Man sieht— für individuelle An- sprüche ist gesorgt. Beim Einkauf eines zu- sätzlichen Aufstecksuthers ist darauf zu ach- ten, daß er der Brennweite und dem Format der Camera angepaßt ist. Wann blitzt die Box? Wir haben mit unserer Boꝶ Blitzversuche gemacht. Von acht Aufnahmen gelangen uns zwei. Bei den anderen kam der Blitz zu früh oder 2 spät. Das wird aber ein teures Ver- gnügen!] Stimmt die Synchronisation gerade bei unserer Boꝶ nicht oder ist das eine allgemeine Erfahrung? Antwort: Es kann vorkommen, dag bei einem so einfachen Gerät die Synchro- nisation nicht ganz hinhaut, in der Regel aber ist man selber schuld. Wenn die Syn- chronisation bei zwei Aufnahmen stimmt, kann sie bei den übrigen sechs nicht da- neben gehen. Der Box- Verschluß ist aber bei seiner Einfachheit gegen äußere Störun- Sen anfälliger als irgend ein anderer. Er ist anfällig gegen Erschütterung. Sie tritt ein, Wenn man den Auslöser zu heftig nieder- drückt. Dann kann die Zündung zu früh erfolgen. Also: ruhig und sanft drücken! Nur wenn auch das nichts nützt. sollte man den Photohändler bitten, die Box von der Herstellerfirma überprüfen zu lassen. Von berühmten Leuten Gleichberechtiguns Einer der einflußreichsten amerikanischen Publizisten des vorigen Jahrhunderts, Horace Greeley. war ein überzeugter Gegner des Frauenstimmrechts. In einer erregten Dis- kussion mit der bekanten Suffragette Eliza- beth Cady Stanton fragte er herausfordernd: „Und was würden Sie in Kriegszeiten tun, wenn man Ihnen das Stimmrecht gewährt hätte?“ „Genau das Gleiche wie Sie, Mister Gree- ley“, erwiderte sie seelenruhig:„Zuhause bleiben und die anderen zum Kämpfen an- feuern!“ 8 Einer unter hundert Bei Joachim Ringelnatz klingelte in Leip- zig der Gerichtsvollzieher, öffnete seine Tasche, entnahm ihr umständlich einen Aktendeckel, blätterte darin und sagte:„Sie wissen doch, worum es sich handelt?“ „Nein. keine Ahnung!“ knurrte Ringel- natz und gähnte gelangweilt,„Ich habe hun- dert Gläubiger— wie kann ich da wissen, Wer von mir plötzlich auf die ausgefallene 8 kommt, daß bei mir etwas zu holen N Der berühmte Bruder Der englische Schriftsteller Aldous Hux- ley reiste in seiner Jugend einmal nach Schottland und besuchte dort Thomas Car- lyles Geburtsort. Er fragte einen Einheimi- schen, ob er vielleicht Carlyle noch persön- lich gekannt habe.„Doch doch“, nickte der alte Bauer,„den hab' ich schon gekannt. Das War einer, der immer nach London gefahren ist und Bücher geschrieben hat. Aber seinen Bruder Jack hätten Sie erst kennen sollen! Im ganzen Bezirk hat keiner solche Schweine gezüchtet wie er!“ 5 2 MANNHEIM Dienstag, 19. Mal 1068/ i. 1 Um das Publikum von morgen Kultur und Dokumentation uuf 116 Kilometer Zelluloid Gestern abend begann die„Zweite Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche“ Worte bei einer vorhergegangenen während der Vorarbeiten. . Von Dr. Johannes Eckardt, Präsident der deutschen Filmelubs, er- öknet, begann gestern abend in den Alster-Lichtspielen, die— wie es tormuliert wurde— der„weiße Rabe“ unter den deutschen Filmtheater- besitzern, Dr. B. A. Künzig, zur Verfügung gestellt hat, die„Zweite Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche“, die bewußt fortsetzt, was 1951 als Improvisation begonnen wurde. Dr. Andritzky, kultureller Sachwalter der Stadtverwaltung Mannheim, fand wohl die treffendsten Woche sei keine Angelegenheit der Repräsentation unserer Stadt mit eifersüchtigem Anspruch auf Monopol, sondern diene der Sache— dem Kulturflm eine Bresche zu schlagen und das Publikum, besonders die Jugend, für ihn zu gewinnen—, und niemand würde es mehr begrüßen, wenn das Mannheimer Beispiel kopiert würde. Die Eröffnungsvorstellung brachte eine Auswahl internationaler Kulturfilme mit dem amerikani- schen Disney-Film ‚Saludos amigos“(„Seid gegrüßt, Freunde“— Film über Südamerika) als Mittelpunkt. Insgesamt liegen rund 200 Filme mit einer Gesamtlänge von 116 830 Metern aus mehr als einem Dutzend Ländern der Erde zur Aufführung bereit. Wochenlang war von Fach- leuten, Lehrern und Schülern eine Auswahl aus dem zur Verfügung ste- henden Film- Material getroffen worden, wobei gerade die jugendlichen „Zensoren“ eine Sicherheit und ein Niveau des Urteils zeigten, das weit über dem liegt, was gerade Lehrer und Jugendleiter ihnen oft unter- stellen. Das war mit die größte und auch angenehmste Ueberraschung Pressekonferenz, als er sagte, die ein Um zwei Dinge geht es der Mannheimer Filmwoche, die ausschließlich ideelle Zwecke verfolgt: Das wieder zu wecken. was vor dem Kriege, ja noch bis Kriegsende in Deutschland in hohem Kurs stand: Die Nach- Frage nach dem Kulturfllm als zeitgemäßem Mittel der Technik, belehrend zu unterhal- ten und unterhaltend zu belehren; Wege bahnen zu helfen, daß Kulturflilme von Film- theaterbesitzern nicht nur erworben, sondern tatsächlich im normalen Programm auch ge- zeigt werden. Die Arangeure der Woche, der Filmclub Mannheim-Ludwigshafen im Auf- trage der Stadt Mannheim. sind indes nicht so vermessen zu glauben, daß die Mannhei- mer Woche diese beiden Ziele erreichen könnte, aber glauben in aller Bescheidenheit (und dem Echo außerhalb Mannheims nach zu schließen gar nicht zu Unrecht), wenig- stens einen Impuls geben zu können, daß man sich in allen Kreisen, die willens und fähig sind, dem Kulturfilm. und besonders dem deutschen, zu helfen., auf ihn besinnt. Aus Zufall wurde System Abgesehen von dieser 1952 noch gar nicht beabsichtigten, aber 1953 gern vermerkten Ausstrahlung in diese Kreise gilt der lokale Ehrgeiz vorwiegend der jungen Generation und damit, gewissermaßen als Medium zu Mr, der Lehrerschaft, die gewonnen, mehr Wingolf-Verbindung in Mannheim gegründet ebers Wochenende wurde an der Wirt- Schaktshochschule Mannheim die christliche Studentenverbindung„Wingolf“ als örtliche Verbindung des in Deutschland schon seit mehr als hundert Jahren bestehenden Win- golf-Bundes ins Leben gerufen. Der Mann- heimer„Wingolf“ ist die 24. Verbindung des Burides. Zu einem Festkommers waren Vertreter des Lehrkörpers der Schule, der evangeli- schen und katholischen Studentenschaft, an- derer Mannheimer Verbindungen und Ver- tretungen weiterer Wingolf- Verbindungen erschienen. In festlichen Ansprachen wurde betont, dag die Germania nicht mehr das Symbol eines neuen Vaterlandes sein könne, sondern allenfalls das Kreuz, das den Willen symbolisiere, nicht nur das Vaterland, son- dern auch die Völker Europas zu um- schließen. Hilfe für Kriegsopfer dureh Vd K-Abend von Rudi Burow in lobens werter Kürze angesagt, wickelte sich im„Morgenstern“ in Sandhofen ein Programm mit zum Teil schon bekannten Kräften ab. Die Tanzkunst War vertreten mit Walter und mit einem schmissigen Walzer, getanzt von Hedi urid Walter. Das Quartett„Vier Sorgenbrecher“ aus Worms brachte viel Humor. Dankbar wurde auch die Charly-Chaplin-Parodie von Schwind aufgenommen, der mit seiner klei- nen Geige allerhand Kunststücke aufführte. Der Pfälzer Humor war mit Heiner Hof- stätter sehr wirksam vertreten. In der zwei- ten Hälfte entfaltete Chang Hay Sbu zu den Klängen der unermüdlich aufspielenden Ka- pelle„Melodia“ eine berückende Farben- pracht mit seinen vielen Fahnen und Fähn- chen und einer kaum abreißgenden Kette von Wirksamen Zaubereien. Rudi Burow trat auch solitisch mit guten Plaudereien vor die aufm m Hörer. chm. Wohin gehen wir? Dienstag, 19. Mai: Nationaltheater 19.30 bis 2.45 Uhr:„Die Macht des Schicksals“; Mozart- saal 19.30 bis 22.15 Uhr:„Mutter Courage und mre Kinder“; Alster 18.15 Uhr: Filmstar: Tier, 20.30 Uhr:„Das offene Fenster“,„Bim, der Esel“, Mahmoud's große Reise“ u. a.(Kultur- und Dokumentar- Filmwoche); Kurbel:„Der Gefangene von Zenda“; Kunsthalle 20.00 Uhr: 4. Kammerkonzert Vereinigung„Zeitgenössi- sches Geistesleben“). Wie wird das Wetter? 2— 2 De weiterhin warm 72—7 5 und schwül Vorhersage bis Mittwoch früh: Zeitweise stärker wolkig und örtliche Schauer oder Gewitter. Weiterhin warm und schwül, Mittagstemperaturen noch über 25 Grad. Nächtliche Tiefstwerte 12 bis 15 Grad. Nach Südwest drehende Winde, zeitweise auffrischend. Uebersicht: Dem am Montag wirksamen Zwischenhoch folgt von Südwestfrankreich eine neue Störung nach, die sich etwas stär- ker als ihre Vorgängerin am Sonntag bemerk- bar machen wird. Wetter warte Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 18. Mai: Maxau 401(1), Mannheim 252(1), Worms 177(19, Caub 172(). . 2 aber noch überzeugt werden soll von der pädagogischen Eignung des Kulturfilms, was nicht überall ganz einfach ist. da erfah- rungsgemäß gerade in Erzieherkreisen häufig eine vom Spielfilm beeinflußte Aversion gegen den Film überhaupt besteht und die beiden Kategorien nicht genügend unter- schieden werden. Die Kenntnis dieses„Vor- urteils“ war der Grund zu 21 Vorführungen ausschließlich für Lehrer aus Mannheim be- reits vor der eigentlichen Woche, denen da- mit eine nahezu umfassende Dokumentation über den Kulturfllm gegeben wurde. Weitere Lehrervorstellungen für auswärtige Päda- gogen werden zwischen die öffentlichen Vorstellungen eingestreut. Ein Hoffnungsstrahl: Verleiher, die sich 1951 noch recht zugeknöpft gezeigt haben, wenn sie um Filme für die Mannheimer Woche gebeten wurden, haben dieses Jahr allen Bitten und Wünschen entsprochen. Man ist in Mannheim noch nicht einmal so eitel zu glauben, das sei die Aufmerksam- keit, die man in Mannheim inzwischen er- regt habe, sondern führt es auf eine sich langsam abzeichnende Tendenz zugunsten des Kulturfllmes zurück. Von passiv zu aktiv Mit diesem kleinen Schimmer ist es aber noch nicht getan. Das Eisen muß warm ge- halten werden, aus den zahlreichen passiven Plädoyers für den Kulturfillm muß eine aktive Hilfe werden, sagen die Filmwochen- veranstalter und geben mit ihrem Beispiel das beste Beispiel dafür. Das Innenmini- sterſum, das nordbadische Regierungspräsi- dium und nicht zuletzt die Stadtverwaltung Mannheim haben mit finanziellen Zuschüs- sen ebenfalls schon ein Stück aktiver Hilfe gezeigt, die es erlaubt. neben den öffent- lichen Vorführungen interne Tagungen von Fachleuten aus dem ganzen Bundesgebiet durchzuführen, wo man sich Gedanken dar- über machen will und wird. wie man Publi- kum und Kulturflilm wieder so nah zusam- menbringen könnte wie einst. Mit diesem Hintergrund ist die diesjäh- rige Woche über ihre Vorgängerin hinaus- gewachsen und mehr geworden als nur eine Vorführung von mehr oder weniger zufällig greifbaren Filmen. Der Chronist wagt gar nicht zu hoffen, daß es vielleicht einmal eine Zeit geben könnte, da solche Wochen so gut Wie überflüssig sein würden, weil der Kul- turfilm dann wieder das geworden sein würde, was er einmal war: Eine selbstver- ständliche Forderung jedes Kinobesuchers an„sein“ Theater. Aber schön wäre das doch. Und wer weiß, vielleicht. gni 8 Das Programm für morgen: 18.15 Uhr: Filmstar Tier. Unter anderem: „Im Hamsterrevier“— Vor dem Fuchsbau — Dschungelerlebnis— Hohe Schule— Kleine Nachtgespenster. 20.30 Uhr: Frankreich präsentiert: Henri Storck: Das offene Fenster— Bim, der Esel — Mahmouds große Reise— Wagenia— Im Tal der Maas und andere. Alle Vorstellungen in den Alster-Licht- Spielen. „Beethoven“ du Rheinwellen ker Dampfschiffahrtsgesellschaft wieder fahrplanmäßig von Mannheim aus nach Karlsruhe und Rüdesheim-ABmannshausen schwimmen. An Bord befindet sich alles, Was der verwöhnte„Seereisende“ begehrt, vom Sonnendeck über den verglasten Kaffeesalon bis zum gemütlichen Speisesaal. Das modernisierte Schiff steht außer seinen planmäßigen Fahrten für Betriebs- und Sonderfahrten zur Verfügung. Ab 20. Mai wird das Salon-Großmotor- schiff„Beethoven“ der Köln-Düsseldor- Ein Halbjahrhundert Volkschor Waldhof Jubiläums-Konzert im Lokal Brückl Das Programm des Jubiläums-Konzer- tes des Volkschores Mannheim- Waldhof war Fast ausschließlich auf zeitgenössische Ton- setzer ausgerichtet. Wie der erste Vorsit- zende betonte, handelte es sich um einen ersten Versuch, auch auf dem Waldhof für moderne Musik eine Bresche zu schlagen. Dabei zeigte sich, daß auch zeitgenössische Komponisten volkstümlich zu schreiben ver- stehen, wWie etwa Paul Zoll. dessen beide Chorsätze wiederholt werden mußten. Die sorgfältige Arbeit, die Chormeister Otto Bausenhardt geleistet hatte, kam be- sonders den Sätzen für gemischten Chor von Philipp Mohler zugute. Fast ungesucht stell- ten sich kanonische Führungen ein die zur Verdichtung der Stimmung wesentlich bei- tragen. Chorsätze von Paul Geilsdorf legten weiterhin Zeugnis ab von Bausenhardts un- ermüdlicher Arbeit. Ebenso eifrig wie der Männerchor trat der Frauenchor auf den Plan. zunächst mit dem flott gesungenen„Hymnus an den Frohsinn“ von Joseph Haas, der dem Chor angenehme Aufgaben stellt, wie in den wesentlich schwieriger zu intonierenden Chorwerken von Heinz Becker(mit Flöte und Bratsche) und Walter Rein„Singt mein Schatz, ohne Begleitung. Einen imposanten Abschluß bildete die„Heimat“ von Franz Philipp, der als Bewahrer klassischer Tra- dition schöne Steigerungen aufbaut und dem Chor imponierende Wirkungen abgewinnt. Ersichtlich waren alle guten Eigenschaften sorgfältiger Chorarbeit zu finden, wie reine Intonation und gute Aussprache. Die Gesamtlinie der Vortragsordnung wurde auch gewahrt in den Darbietungen des Claire Imhof Diochon-Streichquartettes, das sich mit lobenswertem Eifer für Quar- tettsätze vonn Ravel und Theodor Haus- mann einsetzte. Neben der hochstehenden technischen Stufe, auf der jeder der vier Spieler steht, ist das musterhafte Zusam- menspiel und gegenseitige Nachgeben be- sonders zu rühmen. Zu dem Kreis der Mit- wirkenden ist noch Alois Eisert(Flöte, sehr schön geblasen), wie auch der bereits vor- teilhaft bekannte Pianist Josef Eisler zu zählen. chm. Die aktuelle Reportage: — Altes Möbelhaus in neuen Räumen Aus 14 Schaufenstern und rund 1800 Quadratmetern Ausstellungsfläche, die sich aut zwei Etagen verteilen, verkauft ab Samstag das alteingessene Möbelhaus Trefzger — Verkaufsstelle Mannheim der Süddeutschen Möbelindustrie, Gebrüder Trefager GmbH. in Rastatt— in einem Neubau in O 6, 1 eigene und fremde Erzeugnisse, die in Stil und Geschmack zwischen den Extremen nach„unten“ oder nach„oben“ eine gut bürgerliche Mitte zu halten bemüht sind.— Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus den Innenräumen des Neubaues, der nach Plänen des Mannheimer Architekten Adem Müller gebaut wurde und die Möglichkeit sichtigt hat. Rotes Kreuz hut nichts mit Lufischulz zu tun Verdienstkreuz für Mannheimer Vorsitzenden Der Kreisverein Mannheim des Roten Kreuzes hielt am Samstag eine Zusammen- kunft aller Ortsvereinsvorsitzenden des Krei- ses und der Bereitschaftsleiter und Leiter- innen mit den Kreisvorstandsmitgliedern ab. Dabei wurde unter anderem die grund- sätzliche Frage gestellt, wie sich das Rote Kreuz zu Luftschutz und Technischem Hilfs- werk verhält. Sie wurde grundsätzlich dahin beantwortet, daß das Rote Kreuz mit beiden Organisationen gar nichts zu tun habe, son- dern lediglich in seinem eigenen Bereich in „Erster Hilfe“ ausbilde und„Erste Hilfe“ leiste und sich dabei streng an die Richtlinien des Internationalen Roten Kreuzes halte. Den geschäftlichen Besprechungen schloß sich dann eine kleine Feier mit Musikstücken, Gedichtvorträgen und einer Ansprache des Kreisbereitschaftsleiters Mayer an. Sie galt dem Kreisvorsitzenden Karl Schweizer, der Ius dem Mannheimer Polizeibericht Im Betrieb abgestürzt, In einem Rheinauer Betrieb stürzten zwei Arbeiter beim Strei- chen von Eisenschienen an einer Dachkon-⸗ struktion aus vier Metern Höhe ab. Einer der Männer starb an den Folgen einer Scha- delbasisfraktur, der andere erlitt starke Rippenprellungen. Geländet. Bei der Friedrich-Ebert-Brücke wurde die Leiche eines 45 jährigen Mannes geländet, der sich von der Rindbahnbrücke in den Neckar gestürzt hatte. Explosion beim Kuchenbacken. In der Zellerstraße explodierte am Sonntagabend ein Gasbackofen. Es wurde niemand ver- letzt. Straßenfalle. Unbekannte legten in der Luftschifferstraße ein fünf Meter langes Gasrohr quer über die Fahrbahn. Ein Rad- fahrer und ein Motorradfahrer stürzten da- durch zu Boden und wurden verletzt. Sach- schaden: 700 DM. 5 Sektprellerei. In einem Nachtlokal ver- suchte ein Gast sich um die Zeche für vier Flaschen Sekt zu drücken. Als er auf die Wache gebracht werden sollte, wollte er er- neut fliehen, wurde aber wieder festgenom- men. 5 „Rollende“ Räder. Ueber das Wochenende wurden sechs Fahrräder und fünf Motor- räder gestohlen. Der tägliche Unfall. In der Breiten Straße stießen ein Klein- motorrad und ein Dreiradliefer- wagen zusammen. Der Motor- radfahrer erlitt eine Platzwunde am Kinn und Schürfwunden am Oberschenkel. Schaden: 180 RM.- Beim Zusammenstoß mit einem Pkw. zog sich eine Radfahrerin einen Unterarmbruch zu.— Auf der Kreuzung Uhland-— Verschaffeltstraße stießen zwei Pkw. zusammen. Sachschaden: 500 DM.— Beim Ueberqueren der Fahrbahn wurde ein Fußgänger von einem Sonder- Mannheimer Strandbad für sommerlichen Besuch gerüstet 1952 waren 433 000„draußen“/ Wasserwärme am Sonntag: 15 Grad Mit dem überraschenden, in warme Luft- massen einge wickelten„Einfall“ der sommer- lichen Jahreszeit ist auch der Mannheimer Lido, sprich Strandbad, wieder in das schweißnasse Blickfeld des bei hohen Tem- peraturen nach wässriger Kühlung verlan- genden Stadtmenschen gerückt worden. Am vergangenen Sonntag waren es schon wieder 6000 Bikini- und sonstige Anhänger des son- nigen Wassersports, die sich mit Omnibus, Auto, Motorrad, Fahrrad und per pedes auf Beton, Kies und Gras versammelten. Wasser- Wärme: 15 Grad Kluge Statistiker rechneten aus, daß 1952 insgesamt 433 000 Menschen das Strandbad besuchten, davon allein 225 000 im den Tem- peraturrekord haltenden Juli. Davon kamen 115 000 mit dem Omnibus, 28 000 mit dem eigenen motorisierten fahrbaren Untersatz und 200 000 mit dem„Tretomobil“. Die Neckarauer Sanitätskolonne absolvierte wäh- rend dieser Saison 2000 freiwillige Wach- stunden und erledigte 2500 ambulante Be- handlungen. Genug Zahlen, aber wie sieht es jetzt draußen aus? Was hat das Tiefbauamt in der badelosen Zwischenzeit unternommen, um die hochgebauten Erwartungen der Mann- heimer für 1953 nicht zu enttäuschen? Fan- gen wir bei dem, was dem„Sonnenanbeter“ außer seiner Badehose am nächsten ist, dem Boden(der mehr oder minder nackten Tat- sachen): Ein Teil der Promenadefläche wurde erheblich verbessert und von ausgesprochen barfußfeindlichen Kieselsteinen befreit(der Rest folgt im Herbst), und Gras- und Kies- flächen wurden neu planiert. Die Wasser- leitungen sind nachgesehen, die Sanitäts- räume gestrichen, Ringtennisplätze und Turngeräte hergerichtet worden, und für das leibliche Wohl Wohlbeleibter und Schlanker wurde durch den Ausbau der südlichen Strandbadgaststätte gesorgt. Eine Verbesserung der Parkverhältnisse wird die Motorisierten erfreuen: Die große Wiese am Eingang wurde ebenfalls planiert und mit einem sechs Meter breiten Zufahrts- weg versehen. Im Herbst werden dann noch Bäume angepflanzt werden, um die Schwitz- kasteneigenschaften parkender Autos schat- tenspendend zu vermindern. Der Beschluß eines stadträtlichen Aus- schusses über die Trennung von lärmenden und ruhestörerischen Gewalten wurde eben- Falls in die Strandtat umgesetzt. Freundliche Schilder am nach wie vor kostenlosen Ein- gang weisen die Besucher darauf hin, je nach Bedarf sich nördlich oder südlich nieder- zulassen. Rechts herrscht Ruhe, links darf Radio und Grammophon nach Herzenslust „gespielt“ werden, und die Strandbadpolizei wird mit Argusaugen die Einhaltung dieser Jedem-das-Seine- Maßnahme überwachen. Ein wahrhaft salomonischer Beschluß. Daß das Mannheimer Strandbad ungefähr — denn genau läßt sich nicht feststellen, wie lange dort schon regelmäßig gebadet wird 26 Jahre und seine Pappeln 25 Jahre alt sind, ist wahrscheinlich weitreichend unbekannt. Daß es durch laufende Verbesserungen eines gegebenen Naturzustandes immer mehr zur hochsommerlichen Mannheimer Erfrischungs- metropole geworden ist, hat sich in diesem Vierteljahrhundert wohl herausgestellt. Trotz seiner Abgelegenheit von der Stadt, die manchmal den Wunsch nach einem etwas zentraler gelegenen Bad aufkommen läßt. hw] einer späteren Aufstockung gleich berück- Foto: Steiger kurz zuvor zusammen mit zwei anderen ba. dischen und vier württembergischen Kreis. Vorsitzenden des Roten Kreuzes durch Ober- bürgermeister Dr. Klett, Stuttgart, den Präsidenten des Landes vereins Württemberg. Baden des Roten Kreuzes, im Auftrag det: Bundesregierung das Verdienstkreuz erhalten hatte. lei 60 Jahre„Typographia“ Festkonzert im Mozartsaal Der Buchdruckergesangverein„Typogts- phia“ begeht in diesen Tagen seinen 60, Ge. burstag. Musikalisch wird das Jubiläum mi einem Festkonzert am Pfingstsonntag, den 24. Mai, um 15 Uhr, im Mozartsaal gekeiert Das Programm bringt im ersten Teil Klas. sisch- romantische, im zweiten Teil zel. genössische Chormusik. fahrzeug der Bundesbahn angefahren und erlitt eine Absplitterung am Techtefr schen. kelhals.— Auf der Kreuzung Graudener Linie— Danziger Baugang wunde ein g schüler mit seinem Fahrrad voi einem nibus gestreift und zog sich eine Handver. letzung zu. Viele fremde Gäste 1 beim Coca-Cola-Tanz turnier Im Musensaal schmetterten am Sonntag die„Musen“ des aus vollen Kehlen mus zierenden„Astoria“- Orchesters, und in det Wandelhalle war bei den Klängen der„Em- lios“ kaum noch Platz zum wandeln, dem der Coca-Cola-Tanzabend erwies sich 50 magnetisch wie selten. Besonderer Anziehungspunkt dieses vom Stadtjugendausschuß Mannheim in Ver- bindung mit dem Tanzlehrerverband aufge- zogenen Festes war das Tanzturnier, dis Tanzlehrer Karl Helm als Gesamtleiter als geschrieben hatte und dessen Durchführung Otto Lamadé unterstand. Paare aus Flo, heim, Offenbach, Heidelberg, Stuttgart u natürlich auch Mannheim hatten sich de gemeldet und kämpften, heiße Tanzbein schwingend, um die Siegespalme, die di Paar Bäulke-Mahr Darmstadt) nach sch rigen Rechenmanövern des Schiedsgerid und der Wertungsrichter mit Abstand ge warn und Mannheim nur auf den viertel Platz kommen lieg. Als Preise winkten vol Stadtjugendausschuß gestiftete Iiebenswi dige Kleinigkeiten, vom Fotoalbum bis Pralinenpackung. Coca-Cola Gläser und Räumlichkeiten blieben bis 23.45 Uhr ständig gefüllt, und dt freudige Resonanz, die dieser Abend zeigt hatte auch diesmal wieder ihren Hauptgrun darin, daß man der Jugend Gelegenheit gab, sich alkoholfrei und ohne nennenswerte Kosten das glatte Parkett zu erobern. kh Kleine Chronik Geringer Wasserdruck. Infolge Beschid, gung der Wasser Hauptversorgungsleitüt Rheinau-Mannheim war gestern in Mann, 775 der Wasserdruck sehr schwach. Die Instan setzungsarbeiten wurden sofort aufgenomme! 80 daß mit einer raschen Behebung des Sch. dens gerechnet werden darf. Das„Baunach-Ouartett“ brachte unter 1 0 tung von Alois Merscher am Sonntag in 1 St.-Hedwig-Klinik mehrere Volkslieder 11 Vortrag, die von den Insassen mit herzlichem Beifall aufgenommen wurden. Katholisches Bildungswerk. Am 190 20 Uhr, spricht in der Wirtschaktshech. 11 der Schweizer Anthropologe Universitä 5 Dr. Kaelin über„Das Problem der Abs mungsgeschichte des Menschen“. 5 hr, Jugendtanzabend. Am 23. Mai, 19 U. Rosengarten Jugendtanzabend. Fintrittscaseh bei der Abteilung Jugendförderung 1 richspark A 5, 1 und bei den Tanzschule 3 Landsmannschaft der Siebenpürger-5. kels⸗ Sonderomnibus zum Bundestreffen in 5 dünl ab Mannheim am 23. Mai, 1 Un Paradeplatz aus. Decken bitte mitbrinßen Wir gratulieren! Wilhelmine Hirner, ird le, Sandhofen, Viernheimer Weg, rechts, 1 125 Elise Albrecht, Mannheim, Le ö wird 76 Jahre alt. Anton Spänle, 1 ig⸗ Altersheim, E 6, 6, begeht den 81¹., 1 ge. gert, Mannheim, Struvestraße 11. 9 Süd- durtstag. Leopoldine Weber, Karlsrahbaum- endstrage 30(früher Mannheim, 1 Brauerei), vollendet das 90. Lebensjahk. Wass. talau gebab vorhe über Gang zu de arbeit des u 5 Pfo für L. chene samm badlise teten Befre trotz den J gen de wesen bestel Regie Obers jetzig. ren 2 Die Natur undd f. ten aus: E richts den ir Pflege exzieh kurse; — Ka Ist 80 Einhe legt v schen bereit vermi La Sickin Todes Bei e Burg hätten kestige Franz allein schirn Ma Somm flugszi karter Raum Mann Lande Lande Raise Lainz Oberl' furt Ne zeichn Pfalz Freme 38,4 P 1952 schritt — uk 128er Eger ie in e gut den dam ück⸗ eiger en ba Kxels- 1 Ober- „ dem mberg. ag der Thalten e a a1 „pogra⸗ 60. Ge · um mit g, dem ekeiert 1. Klas- Zeil⸗ m und Schen⸗ denzer VOI n On- muver⸗ nier zonntag mus in der N„Emi. ö , denn zich 8 es Voll 1 Ver. aufge- er, das er aus. ührung Pford- art und ch dazu nabeine die, des schwie· gerichtz ind ge- Vierten en vom ennswilr⸗ bis A Mkelte und die 1 zeigte ptgrunl eit gab, nswerte en. nb eschäcl⸗ zsleitung annheim Instand- jommen, ö es Sch ter Le. in der er zum rzlichem 2. Mal chschule tätsprot Abstam- Uhr, im tskarten 1 Fried- en. Sachsen. Dinkels- hr, vom ngen. wird 75, rabe 12 nnheim, il Wis- 83. Ge- e, Süc⸗ baum: r. uu. 114“/ Dienstag, 19. Mai 1953 — r MORGEN Seite 3 Eine Milliurde Mark für die Wasserwirtschaft notwendig Wassernot in Baden- Württemberg verlangt außerordentliche Maßnahmen Sauberhaltung dringendstes Gebot Stuttgart. Vor der„Vereinigung der Was serversorgungsverbände in Württemberg und Hohenzollern“ machte Präsident Kellermann vom Innenministerium Baden- Württemberg aufsehenerregende Ausführungen über die immer stärker in Erscheinung tretende Was- sernot weiter Gebiete des neuen Bundes- landes, Der langjährige Leiter des Tech- nischen Landesamtes forderte mit großem Nachdruck weitschauende Planungen und außergewöhnliche Anstrengungen des Lan- des, der Kreise und der Gemeinden. um die von Jahr zu Jahr schwieriger werdende Wasserversorgung insbesondere des mittel- württembergischen Raumes auf weite Sicht sicherzustellen. Für diesen Zweck sind in den nächsten Jahren nach den Angaben des Präsidenten annähernd eine Milliarde DM erkorderlich. Seit 1949 sind den Ausführungen Präsi- dent Kellermanns zufolge im gesamten süd- westdeutschen Raum weit über eintausend Wasserversorgungsanlagen mit einem Kapi- talaufwand von rund 114 Millionen DM neu gebaut oder erweitert worden. Weitere Bau. vorhaben mit einem Gesamtaufwand von über 46 Millionen Mark sind zur Zeit im Gang. Diese Erfolge dürften aber keinesfalls zu der Annahme verleiten, daß die Haupt- arbeit damit schon getan sei. In Anbetracht des unaufhörlichen Ansteigens der Bevölke- rung und des ständigen Steigens des Was- serbedarfs der Industrie müsse der Kampf Segen die zum Teil katastrophale Wassernot in verstärktem Maße fortgesetzt werden. Um die Wasserversorgung einigermaßen sicher- Zustellen, müßten in den nächsten zehn Jah- ren noch mindestens 550 Millionen DM auf- sewendet werden. In diesem Betrag seien auch die Mittel für die Bodensee-Fernwas- serleitung in den Stuttgarter Raum enthal- ten, deren Verwirklichung bald in Angriff Senommen werden müßte. da die Wassernot Weiter Teile Württembergs nicht anders be- hoben werden könne. Die vorgesehenen Schutzmaßnahmen zur Reinhaltung des Bo- densees dürften auf keinen Fall noch länger aufgeschoben werden. Um der zunehmenden Verschmutzung der heimischen Gewässer endlich erfolgreich entgegenzuwirken, müß- ten weitere beträchtliche Summen für die Errichtung bzw. Erweiterung von Kanalisa- tions- und Sammelkläranlagen aufgebracht werden. Der hierfür notwendige Betrag werde mit 350 Millionen DM kaum zu hoch veranschlagt sein. Präsident Kellermann setzte sich abschließend für eine baldige Vereinheitlichung des Wasserrechts ein, da heute in Baden- Württemberg zum Teil mit vielen verschiedenen„Wasserrechten“ gear- beitet werden müßte. 2. Erinnerungen an glanzvolle Theuterzeiten Vor hundert Jahren wurde Karlsruhes„Theater am Schloßplatz“ eröffnet Karlsruhe. Am 17. Mai 1853 wurde das vom großherzoglichen Baumeister Heinrich Hübsch erbaute Theater am Schloßplatz er- öffrret. Zur Erinnerung an die Einweihung wurde im badischen Staatstheater am Sonn- tag„Der Rosenkavalier“ von Richard Strauß in einer Festaufführung gegeben. Mit dem Bau des ehemaligen Hoftheaters wurde während der Regentenzeit des Groß- herzogs Leopold im Frühjahr 1851 begon- Die Forderungen der Lehrer un höheren Schulen „Der gegenwärtige Zustand führt zu unfruchtbarem Zentralismus“ pforzheim. Der Landesverband Nordbaden für Lehrer an höheren Schulen hat am Wo- chenende in Pforzheim seine Jahresver- sammlung abgehalten. In einer an die padisch- württembergische Regierung gerich- teten Entschließung brachten die Lehrer ihr Befremden darüber zum Ausdruck, daß sich trotz der Zustimmung der Verfassunggeben- den Landesversammlung zu den Forderun- gen des Verbandes an dem Aufbau des Schul- wesens nichts geändert habe. Der Verband bestehe darauf, daß das Schulwesen von der Regierung zwar einheitlich geleitet, von den Oberschulämtern aber verwaltet werde. Der jetzige Zustand führe zu einem unfruchtba- ren Zentralismus. Die Fachgruppen für Mathematik und Natur wissenschaften, für Kunsterziehung und für Geschichte erarbeiteten in gesonder- ten Arbeitssitzungen folgende Forderungen aus: Erweiterung des mathematischen Unter- richts auf wöchentlich mindestens vier Stun- den in allen Klassen an sämtlichen Schulen, Pflege des Schöpferischen in der Kunst- erziehung und Ausdehnung des Geschichts- kurses an den Oberstufen auf vier Jahre. pfab zer Tage uch Kaiserslautern. Der Flugplatz Sembach Ist soweit fertiggestellt, daß er in Kürze von Einheiten der amerikanischen Luftwaffe be- legt werden kann. Die ersten fünfzig deut- schen Zivilangestellten und-arbeiter wurden bereits an die Dienststellen des Flugplatzes vermittelt. Landstuhl. In Landstuhl begannen die Sickingen-Festtage zum Gedenken des 430. Todestages des Gründers der Stadt im Bruch. Bei einer Gedenkfeier in der Landstuhler Burg sagte der Bürgermeister, die Festtage hätten den Sinn, den Heimatgedanken zu kestigen und der Jugend den Wahlspruch Franz von Sickingens näher zu bringen„Gott allein die Ehr, Iiebet den Gemeinnutz und schirmet die Gerechtigkeit“ Mainz. Die ED Mainz wird auch in diesem Sommer Wieder zahlreiche Sonntagsaus- flugszüge bei stark verbilligten Rückfahr- karten einsetzen. Im rheinland- pfälzischen Raum sind folgende Strecken vorgesehen: Mannheim— Ludwigshafen— Neustadt Landau Bundenthal, Zweibrücken Landau— Grünstadt, Neustadt— Heilbronn, Kaiserslautern— Bingen— Frankfurt Mainz— Boppard, Koblenz— Siegen Oberlahnstein— Wiesbaden und Frank- kurt— Kaub Niederlahnstein. Neustadt. Eine beachtliche Zunahme ver- zeichnete der Fremdenverkehr in Rheinland- Pfalz im März. Die Zahl der übernachtenden Fremden stieg gegenüber dem Vormonat um 04 Prozent auf 61 482. Der Stand vom März io wurde damit um 16,3 Prozent über- schritten.. 1 Während sich die Mehrheit der Alt- und Neuphilologen für Französisch als erste Fremdsprache aussprach, trat der Leiter des Oberschulamtes Nordbaden, Ministerial- direktor Dr. Eichelberger, für Latein als erste Fremdsprache an allen höheren Schu- len ein Akkordeon- Weltmeister spielt in Heidelberg Heidelberg. Zum„Tag der Handharmo- mika“, der vom 23. bis 25. Mai in Heidelberg stattfindet, ist der Akkordeon- Weltmeister Davide Anzhagi, Mailand, für ein Konzert verpflichtet worden. Heidelberg erwartet 45 Orchester aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz, die um den Meistertitel streiten werden. Autobus gegen Fahrrad„getauscht“ Stühlingen. Der Achtsitzer- Bus eines Stühlinger Geschäftsmannes, der vor einigen Tagen in Villingen vor dem„Theater am Ring“ gestohlen worden war, wurde wenige Kilometer vor der Stadt inmitten eines Dor- fes wieder gefunden. Der Dieb hatte damit eine Schwarzfahrt von rund 550 km unter- nommen und dabei noch, wie an dem Wagen festzustellen war, einen Unfall gehabt. Als dem Schwarzfahrer das Benzin ausging, lieg er den Bus einfach stehen und verschwand. Seit der gleichen Stunde fehlt allerdings in dem Dorf ein Damenfahrrad, auf das sich der Autodieb wohl geschwungen und damit das Weite gesucht hat. nen. Die Einweihung war zwei Jahre später am 17. Mai 1853 mit einem Festspiel von Theaterdirektor Eduard Devrient, zu dem der großherzogliche Hofkapellmeister Josef Strauß die Musik geschrieben hatte. An- schließend wurde Schillers„Jungfrau von Orleans“ aufgeführt. Das Theater wurde am gleichen Platz wie das Weinbrenner'sche Gebäude, das am 28. Februar 1847 einem verheerenden Brand zum Opfer fiel, gebaut. 1918 wurde es in „Badisches Landestheater“ und 1933 in „Staatstheater“ umbenannt. Am 27. Februar 1944 ist das Theater durch Fliegerbomben total zerstört worden. Heute zeugt nur noch die immer mehr verfallende Ruine von dem eilistigen Glanz. Der erste Intendant des neuen Theaters war Eduard Devrient, der von 1852 bis 1870 in Karlsruhe wirkte und das Theater zu einer der angesehensten deutschen Bühnen machte. Weitere Glanz- zeiten erlebte es unter der Leitung von Gustav zu Putlitz(1873— 1889), Dr. Albert Bürklin(1899— 1904) und Dr. August Bas- sermann(1904— 1919). Bedeutende Dirigenten standen am Pult des Orchesters. In Karlsruhe begann der Weltruhm Felixs Mottels, zu dessen Wir- kungskreis Karlsruhe wegen seiner hervor- ragenden Wagneraufführungen den Namen „Klein-Bayreuth“ erhielt. Ferner wirkten Leopold Reichwein, Josef Grips und Josef Keilberth— der auch in diesem Jahr wieder am Pult des Bayreuther Festspielorchesters stehen wird— am Karlsruher Theater. Tödlicher Sturz eines Beifahrers Leonberg. Bei Malmsheim stürzte in der Nacht zum Sonntag ein 19 Jahre alter Telefon- arbeiter aus Rutesheim, der mit seinem Freund eine feuchtfröhliche Motorradtour unternommen hatte, vom Soziussitz. Der Fahrer bemerkte das Fehlen des Beifahrers erst, als er in Rutesheim vom Motorrad stieg. Er fuhr zurück, fand den beim Sturz an- scheinend nur leicht Verletzten am Straßen- rand auf und führte ihn auf dem Motorrad heim. Am Sonntagmorgen stellten sich bei dem Verunglückten infolge einer Genickver- letzung Komplikationen ein, denen er erlag. Zu beneiden ist bei dem warmen Wetter dieser Naturmensch, der in einer Art Höhle im Odenwald hinter Heppenheim haust. Er fühlt sick, wie er sagt, wohl und glücklich. Dem Fotografen ist es gelungen, seine„Behausung“ aufeufinden und diese Aufnahme zu machen. Foto: Simon Gegen den Storch hilft keine Homöopathie Darmverschlingung, sagte Heilpraktiker— 45 Minuten später war Baby da Triberg(Schwarzwald). Das Landgericht Konstanz hatte sich im Triberger Rathaus sdal mit einem unglaublich anmutenden Fall zu beschäftigen. Angeklagt waren ein Ehe- paar aus einer Landgemeinde bei Triberg und ein Heilpraktiker aus dem Kreis Wolfach, denen fahrlässige Tötung eines neugeborenen Kindes vorgeworfen wurde. Die junge Frau, die jetzt auf der An- klagebank saß, hatte einige Monate vor Ge- burt ihres ersten Kindes einen Heilpraktiker aufgesucht. Dieser behauptete, die Frau er- Ius Oedlund soll Waldlund werden Große Aufforstungsaktion der badisch-württembergischen Landesforstverwaltung Stuttgart. Ein Labsal für das Auge sind im Frühling die weiten Flächen blühenden Ginsters, die sich dem Naturfreund auf seiner Wanderung durch das südbadische obere Elztal und obere Prechtal darbieten. Verständnislos wird er den Kopf schütteln, wenn der Forstmann, dem er auf seiner Wanderung begegnen mag, die in flammen- dem Gelb leuchtenden Ginsterfelder als „Oedland“ bezeichnet. Seinen Unmut wird der Naturfreund wohl kaum verbergen, wenn er danm noch hört, dag all diese Far- benpracht den Aufforstungsplänen der badisch-württembergischen Landesforst-Ver- Waltung geopfert werden soll. Diese Behörde ist der Meinung, dag man es sich als volks wirtschaftlichen Gründen nicht leisten könne, weite Flächen des Lan- des brach liegen zu lassen. Sie hat die Forstdirektionen angewiesen, genaue Er- hebungen über Lage und Umfang von Oed- land in Baden- Württemberg anzustellen. Darnach wird die Landesforstverwaltung einen Generalplan aufstellen, der, nach Dringlichkeitstufen geordnet, die Auf- korstung von Oedland in einem Zeitraun von 10 bis 15 Jahten vorsieht. Grobe Schätzungen geben den Umfang des Oedlandes allein in Südbaden mit rund 15 000 Hektar und in den übrigen Re- gierungsbezirken zwischen 3000 und 8000 Hektar an. Mit der Aufforstung all dieses brach liegenden Landes wird der Wald- bestand Baden- Württembergs, der rund 1,25 Millionen Hektar beträgt, nicht un- beträchtlich erweitert. Oedland findet man in Südbaden hauptsächlich auf den unbewal- deten Höhen des Schwarzwaldes, wo keine Landwirtschaft mehr betrieben werden kann. In Württemberg gelten als Oedland Weite Flächen auf der schwäbischen Alb, deren Vegetation so spärlich ist, daß sie bestenfalls noch als Schafweiden verwendet Werden können. In Nordbaden sind es vor allem die Muschelkalkhänge bei Tauber- bischofsheim, auf denen früher Wein gebaut wurde und die im Laufe der Zeit so aus- getrocknet sind, daß sich nicht einmal der Obstbau mehr lohnt. Mit der Aufforstung von Oedland hat man im früheren Land Württemberg-Baden schon vor zwei Jahren begonnen. Allerdings hat diese Aktion, die nun auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt werden soll, durch die Trockenheit im letzten Jahr einen schweren Rückschlag erlitten. Nach den Pla- nen der Landesforstverwaltung soll nun zu- nächst der Schaden, den die Trockenheit des letzten Jahres unter dem jungen Baumwuchs angerichtet hat, beseitigt werden. Erst dann wird man neues Oedland in Angriff neh- men. Eine weitere Maßnahme wird es sein, Wenig ertragreichen Wald, wie etwa Eichen- schälwald und Niederwald, in höherwer- tigen Wald umzuwandeln. Schließlich sollen der Pappelanbau gefördert und zum Schutze der Landwirtschaft vor austrocknenden Win- den außerhalb des Waldes Windschutz- streifen angelegt werden. Um den Besitzern von Oedland— es sind dies meist Gemeinden— einen Anreiz zu bieten, will sich der Staat am Kauf von jungen Bäumen zu 50 Prozent beteiligen. Die Zuschüsse werden nur dann gewährt, wenn das Oedland mit den Holzarten, die von der Forstdirektion empfohlen werden, bepflanzt wird. Ein erster Beitrag für die Aufforstung von Oedland in Höhe von 400 000 DM ist bereits in den diesjährigen Etat des neuen Bundeslandes eingestellt Worden. Man hofft, mit diesem Betrag die Aufforstung von etwa 1500 bis 2000 Hektar Oedland fördern zu können. warte keineswegs ein Kind. sie leide viel- mehr an Drüsenstörungen. Er leitete auch sofort eine entprechende Behandlung ein. Unmittelbar vor der Geburt holte der Ehe- mann an Stelle eines Arztes und einer Hebamme den Heilpraktiker. Dieser konnte jedoch keine Diagnose stellen. Er erkannte auch nicht den Zustand der Frau, Ex hehan- delte daher die Unglückliche zur Abwechs lung auf Darmverschlingung. Eine drei- Viertel Stunde später war das Kind da, Die Frau sagte vor Gericht. sie sei sehr erstaunt gewesen und habe das Neugeborene fünf Minuten lang betrachtet, bis schließlich die Nachbarn gekommen seien und festge- tellt hätten, daß das Kind tot sei. Der Heil- praktiker sagte zu seiner Verteidigung, er habe nicht erkennen können, daß eine Ge- burt bevorstand, da er nie etwas darüber ge- lernt habe Das Gericht konnte weder für das Verhalten der Eheleute, noch für das des Heilpraktikers Verständnis aufbringen. Es schickte den Ehemann für fünf Monate, die Ehefrau für vier Monate und den Heilprak- tiker für drei Monate ins Gefängnis. 25 000 Besucher beim Hebeltag Lörrach. Der von hellem Sonnenschein be- günstigte Lörracher Hebeltag 1953 lockte am Sonntag rund 25 000 Besucher an, die die Straßen der Innenstadt in dichtem Spalier umrahmten, um den Aufzug der Trachten- gruppen zu sehen. Die Besucher drängten sich im Anschluß an den Festzug zum Rosen- felspark, wo nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Hebelbundes, Richard Nut- Zzinger, und dem Willkommengruß der Stadt Lörrach durch Oberbürgermeister Arend Braye ein musikalisches Programm dar- geboten wurde. Der Sinn dieses Tages, im Gedenken an den Dichter Johann Peter Hebel ein völkerverbindendes Fest in der Grenzecke zu veranstalten, fand einen sicht- baren Ausdruck in der Teilnahme von Hun- derten von Schweizer Gästen. a rliches, ganz 10 Sees cee 00 1 Klei 0 8 ger 10 1 189 omwoll⸗ b Zahlungserleichterung durch Kundenkredit, Zimmer 11, l. Etage— lele fon 5409 preis 9 üns tige Sbg. gebote H LE jogendliches 8 abel. Kleid mit wellem arte form. Ggockentock, fatbenfto Oruckmoster ANN NHEINM. K 1, 13 Seite 6 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATI Dienstag, 18. Mal 108/ i.. i Der Anfang wurde gemacht Endziel noch in weiter Ferne Der deutsche Zollverein, der die Bildung der Wirtschaftlichen Einheit Deutschlands eimleitete, wurde zwar im Jahre 1834 ge- gründet, aber es vergingen Jahrzehnte, ehe diese wirtschaftliche Einheit nach und nach in die Wirklichkeit umgesetzt werden konnte. Kann man sich also darüber wundern, daß auch der gemeinsame Markt der Montan- unionsländer gleich nach Startbeginn auf Schwierigkeiten stößt? Die auf den 10. Fe- bruar zu datierende Eröffnung des gemein- samen Marktes für Kohle. Eisenerz und Schrott war eine verhältnismäßig leichte An- gelegenheit. Denn hier hatte schon vorher weitgehende Zoll- und Bewegungsfreiheit — wie kür viele andere Rohstoffe auch bestanden. Anders aber waren die Voraus- setzungen für Stahl. ein Halb- bzw. ein Fertigfabrikat. Die am 1. Mai erfolgte Er- richtung des gemeinsamen Marktes für Stahl ist zunächst nur ein formeller Akt gewesen. Die Ingangbringung dieses Marktes, wozu notwendigerweise auch die Schaffung freien Wettbewerbes und gleicher Startbedingun- gen als Voraussetzung für solchen Wett- bewerb gehört, dürfte aller Voraussicht nach die Montanunion selber schweren und Vielleicht auch Belastungsproben von länge- rer Dauer aussetzen. In diesem Sinne mag man die jetzt sichtbar gewordenen Start- schwierigkeiten bei der Schaffung eines ge- meinsamen Marktes für Stahl. die in dem „Steuerstreit“ und den Abwehrmaßnahmen der Bundesrepublik(Ermächtigung zur Er- höhung der Umsatzausgleichssteuer) zunächst einmal einen Höhepunkt gefunden haben, als den Beginn der Geburtswehen eines neuen, wirtschaftlich geeinten Europas an- sehen. Zunächst einmal hat Mermnet für die kramzösischen Montaninteressen einen ein- deutigen Sieg davongetragen. nachdem die Hohe Behörde entschieden hatte, daß Steuern zu den„standortbedingten“ Kostenfaktoren gehören und daß es Sache der einzelnen Lander und deren Untemehmungen ist, sich mit diesen Unterschieden der Steuerbela- stung aàuseinanderzusetzen. Man hat es auf deutscher Seite leider zur Kenntnis nehmen mitssen, daß die beiden deutschen Vertreter (Etzel und Potthoff) bei allen am 1. Mai zu veröffentlichten Futscheidungen überstimmt worden sind. Auf die Dauer wird es sich auch die Hohe Behörde nicht leisten können, die deutschen Stimmen in der Montan- union ständig oder aber am laufenden Band zu majorisieren. Der Bundestag hat nun den Bundes- Huanzminister ermächtigt, die Umsatzsteuer- Ausgleichsabgabe, die bei der Einfuhr von Halb und Fertigfabrikaten in das Inland erhoben wird und die(mit Ausnahme von Waren des Ernährungssektors) grundsätzlich 4 Prozent bzw. 6 Prozent des Wertes beträgt, bis zu 12 Prozent zu erhöhen. Diese Maß- nahme war ein Gegenzug, fast könnte man sagen— ein Akt der Selbsthilfe—, um not- Falls jener Steuerbefreiung bei französischen 1 ins Gebiet der Burides- Püblik begegnen zu können. Denn diese Steuerbefreiung war durch jene im„Steuer- treit“ ergangene Entscheidung der Hohen Behörde sanktioniert worden. Wenn die Er- höhung der Umsatzausgleichssteuer in Ge- stalt eines„Umsatzsteuer-Aenderungsgeset- zes“ auch vom Bundestag angenommen und damit Fürsorge für einen Notstand, nämlich eine mögliche Ueberflutung des deutschen Marktes mit französischem Stahl eben auf Grund der Entscheidung der Hohen Behörde im Steuerstreit, getroffen worden ist, 80 heißt das nicht, daß die erhöhte Umsatzaus- gleichssteuer tatsächlich auch in Kraft treten und sogleich erhoben werden würde. Eine solche Erhöhung, der auch der Bundesrat zugestimmt hat, würde erst nach Rück- sprache mit den Ländern vorgenommen werden, weil die Länderinteressen von einer Erhöhung der Preise importierter Stahl- erzeugnisse(z. B. der Preise von Schiffs- blechen) sehr unterschiedlich betroffen würden. Ueberhaupt ist anzunehmen, daß von deutscher Seite zunächst noch abgewartet werden wird. Denn mittlerweile ist bekannt geworden, daß die französischen Stahlpreise in Kürze um 5 Prozent erhöht werden sol- jen. Erst nach dieser Erhöhung wäre klarer zu erkennen, in welchem Umfang sich die Unterschiede zwischen deutschen und fran- zösischen Stahlpreisen verringern werden. Ausschlaggebend ist vor allem, daß der Streit um die Behandlung der Umsatzsteuern trotz des Entscheides der Hohen Behörde weitergeht! Diese hat nämlich beschlossen, die Auswirkungen der Bestimmungen über die Umsatzsteuern zu überprüfen, damit evtl. das geltende System der Befreiungen und der Ausgleichszahlungen verbessert werden kann. Die Regierungen sind dabei um Mit- wirkung an dieser Ueberprüfung ersucht worden. Das Ergebnis soll bis Jahresende vorliegen und die Hohe Behörde wird den Regierungen, in deren Händen ja die Steuer- hoheit bleibt, gegebenenfalls Vorschläge zur Aenderung des bestehenden Systems un- terbreiten. Der, Steuerstreit“, dessen Hinter- grund die Unterschiedlichkeit der Steuerbe- lastung und deren Einfluß auf die Preisbil- dung ist, geht also in veränderter Form wei- ter. Die zur Ueberprüfung dieser Fragen ge- nannten Termine beweisen zudem, daß die bestehenden Schwierigkeiten bestenfalls nach einer längeren Uebergangsfrist überbrückt zu werden geeignet sind. Die Schaffung des gemeinsamen Marktes für Stahl ist also eine Aufgabe, die nicht von heute auf morgen praktiziert werden kann. Sie erfordert viel- mehr Zeit— vielleicht sogar viel Zeit! Arthur Heichen Käse und Schokolade stören Schulden- Tilgung? (Up) Bundestagsabgeordnete der Födera- listischen Union und der Deutschen Partei haben dem Bundestag am 18. Mai einen An- trag zugeleitet, in dem die Bundesregierung aufgefôrdert wird, die Liberalisierung der Einfuhr von Käse und Schokolade mit In- krafttreten des Londoner Schuldenabkom- mens wieder rückgängig zu machen. 5 Die Abgeordneten sind der Ansicht, daß durch die Liberalisierung der deutsche Markt mit ausländischem Käse und Schokolade überschwemmt und die deutsche Käse- und Schokoladenindustrie in Not geraten werde. Außerdem würde durch eine erhöhte Einfuhr dieser beiden Produkte der deutsche Export- überschuß gemindert und die Abtragung der deutschen Auslandsschulden nach dem Lon- doner Schuldenabkommen erschwert. Die Nachfolger der Commerzbank legen Geschäftsbericht für 1952 vor Im Vordergrund der nunmehr der Offent- Uchkeit übergebenen Bilanz der Commerz- und Credit-Bank AG., Frankfurt/M.(Früher Commerzbank) drängt sich— ebenso wie bei den anderen beiden Nachfolge- Instituten der Commerzbank Bankverein Westdeutsch- land, Commerz- und Diskonto-Bank AG., Hamburg)— die erstaunliche Höhe der liquiden Mittel. Sie erreicht— bei der Com- merz- und Credit-Bank— 44,7% der Ver- pindlichkeiten, wie aus folgender Gegen- überstellung hervorgeht: Liquidität der Commerz- und Credit-Bank in der Eröffnungs- in der Jahres- bilanz zum 1. 1. 52 schluß bilanz z. 31. 12. 52 Liquidität 1 26 546 50. 44 D 27 790 303,88 PM 10,38 8 Liquidität II 74 101 568,70 DM 9,11% 108 858 180,70 DM zusammen 100 648 136,22 DM 39,35% 136 448 484,88 DM 44,74% 222 438 234,08 DM 22 855 542,94 DM 296 651 931,23 DM Einlagen 8 390 262,93 DM Aufgen. Gelder Eigene Akzepte im Umlauf 10 464 999,27 DN—.— 255 758 876,29 DM 305 042 194,16 DM Der erste Jahresabschluß der Commerz- und Credit-Bank weist als weiteres hervor- stechendes Merkmal— eine beachtliche Ge- schäftsausweitung auf. Das Bilanzvolumen erhöhte sich um 19%. Auszug aus den Bilanzen der Nachfolgebanken der COMMRRZZBANK zum 31. Dez. 1952 (in Klammern Vergleichszahlen der Gründungs- bilanzen vom 1. 1. 32) AKTIVA: COMNAERZ- UND GESAMT: CREDIT BANK(alle Nach- folge-Inst.) Mill. DM Mill. DM Wechsel 91,1(61,9) 427,6(319,6) Debitoren 126,1(113,3) 734,3(598,3) 120,7(109,3) 345,6(290,1) 706,6(576,5) davon sonstige 1914,6(1580,83) Summe der Aktiva Diskontgeschäft (Wechsel-Bestand u. Indossaments- verbindlichk.) 153,6(132, 2) 773,0(618,7) PAS SIVA: Sichteinlagen Kreditinstitute 28,9(9,4) 112,8( 63,1) sonstige 112,7(118,4) 644,1(643,3) zusammen 141,6(127,8) 756,9(706,40 Befrist. Einlagen Kreditinstitute 40,4(14,0) 170,4(49,0) sonstige 94,2(66,5) 515,5(407,7) zusammen 134,6(80,5) 685,9(456,7) Spareinl. zusammen 20,4(14,1) 114,8(74,8) Summe der Einlagen 296,6(222, 4) 1557,6(1237,9) Eig. Akz.. Solaw. ges. 14,9( 26,6) 86,7(139,0) davon i. eig. Bestand 14,9(16,2) 86,7( 61,1) Summe der Passiva 345,6(290, 1) 1914,6(1580,8) Verbindlichk. aus Bürgschaften Indossam. Verb. aus weitergeg. Wechseln 62,5(70,3) 345,4(299,1) Laut Geschäftsbericht ist diese Ausdeh- nung auf die Zunahme der Einlagen zurück- zuführen, die sich von 222 Millionen DM um 75 Millionen DM= auf 297 Millionen DM erhöhten, wobei die Bank hervorhebt, daß Sowohl die befristeten Einlagen als auch die Spareinlagen erfreuliche Zunahmen aufwie- Sell. Es stiegen nämlich die pefrist. Einlagen von 80 auf 135 Mill. DM um 67 9% Spareinlagen von 14,1 auf 20,4 Mill. DM um 45% Das Verhältnis zwischen Sicht- und be- 3% fristeten Einlagen(einschl. Spareinlagen) verschob sich daher wie folgt: Eröffnungsbillannzgzgz 358: 42 31. Dezember 1952 41* 59 Das bereits erwähnte Volumen der liqui- den Mittel kennzeichnet insbesondere die erhebliche Zunahme des Wechselbestandes. Wechselbestand laut Eröffnungsbilanz 62 Mill. DM Wechselbestand am 31. 12. 1952 91 Mill. DM ergibt ein Mehr von 29 Mill. DM Diese Erhöhung entspricht in etwa dem Gesamtwachstum der liquiden Mittel von rund 101 Mill. DM auf rund 136 Mill. DM. Die Ausweitung im Kreditgeschäft um ca. 43 Mill. gliedert sich wie folgt: Eröffnungsbilanz 31. 12. 1952 Millionen DM 3 126 Debitoren Wechselkredite 132 15⁴ Avale 2⁴ 32 Zusammen 269 312 Beachtlich ist auch die Streuung der Kredite. Nach Geschäftszweigen: Kredite an die Industrie, an Gewerbe und Handwerk 65„0 Kredite an den Handel 29 950 übrige Kreditnehmer 6% Nach Größe Gesamtzahl der Kreditnehmer 4605 Kredite bis 10 00 DM 3343 Kredite von 10 000 bis 100 00 DPM 936 größere Kredite 326 Die Gewinn- und Verlustrechnung ist bei den drei Nachfolge- Instituten der ehemali- gen Commerzbank ebenso aufschlußarm wie die der Oeffentlichkeit zugeleiteten Gewinn- und Verlustrechnungen von Nachfolge-In- stitutionen der zwei anderen Großbanken: Aufwendungen: Personenauf wendungen Ausgaben für soziale Zwecke, Wohlfahrtseinrichtungen und Pensionen Sonstige Aufwendungen Steuern und ähnl. Abgaben Zuführung zu den gesetzl. Rücklagen Reingewinn Exträge: Zinsen und Diskont Provisionen und Gebühren Gewinn- u. Verlustrechnung total 13 640 307,94 HM Insgesamt lassen die drei Bilanzen der Commerzbank-Nachfolger die Tendenz er- kennen, zu den früheren bankpolitischen Richtsätzen der Muttergesellschaft zurück- zukehren. Dies gilt vornehmlich auch für die Wahl des richtigen Mittelweges zwischen Rentabilitäts- und Liquiditätserwägungen. Die Ertragslage der drei Banken war im vergangenen Jahr nach Angaben der Ge- schäftsberichte durchaus zufriedenstellend. Wie im gesamten Bankgewerbe wirkte sich allerdings die Diskontsenkung vom Mai und August letzten Jahres in einer fühlbaren Verminderung der Zinsspanne aus, da ihnen zwar eine generelle Herabsetzung der Soll- zinssätze, aber nicht auch eine solche der Habenzinssätze folgte. Von dem der für den 6. Juni 1953 ein- berufenen Hauptversammlung zu unter- preitenden Vorschlag, 6 Proz. Dividende auf 10 Mill. DM Grundkapital auszuschütten, haben wir bereits berichtet. tor 6 544 061,33 DPM 1 170 169,68 DM 3 084 632,20 DM 2 120 503,21 DM 100 000,— DPM 520 921,02 DM 6 201 119,44 DM 1429 188,50 DM Treibstoif- Preissenkung um 1 bzw. 1% Pfennig (UP) Die führenden Treibstoffgesellschaf- ten im Bundesgebiet setzten am 18. Mai die Tankstellenpreise für Vergasertreibstoffe um einen Pfennig und die Zonenpreise für Dieselkraftstoffe um 1,5 Pfennig pro Liter herab. Damit betragen die neuen Tank- stellenpreise ab sofort je nach Zone für Benzin 63 bis 68 Pfennig pro Liter. Kapitalertragssteuer Neue Durehführungs- vorschriften (Hi.) Das Bundesfinanzministerium hat den Entwurf einer„Verordnung zur Aende- rung und Ergänzung der Verordnung zur Durchführung des Steuerabzugs vom Kapi- talertrag(Kapitalertragssteuer- Durchfüh- rungs verordnung)“ ausgearbeitet, der dem- nächst dem Bundeskabinett zur Verabschie- dung vorgelegt werden soll. Die Verord- nung bedarf außerdem der Zustimmung des Bundesrates. Im einzelnen sollen nach dieser Aende- rung folgende inländischen Kapitalerträge dem Steuerabzug vom Kapitalertrag unter- liegen: 1. Die Kapitalerträge, die in 8 43 EK Std bezeichnet sind. 2. Zinsen aus Teilschuldverschreibungen, bei denen neben der festen Verzinsung ein Recht auf Umtausch in Gesellschaftsanteile (Wandelanleihen) oder eine Zusatzverzin- zung, die sich nach der Höhe der Gewinn- ausschüttungen des Schuldners richtet(Ge- winnobligationen), eingeräumt ist, soweit sie nicht bereits unter 8 43, Absatz 1 Ziffer 3 oder 5 des ERStG fallen. Wollmarkt in Gärung VWD. Der Verlauf der überseeischen Wollauktionen der vergangenen Woche zeigt, daß für den Rest der Saison— ein qualitativ annehmbares Angebot vorausgesetzt— auch weiterihn mit einer zunehmenden Verschär- kung des starken Wettbewerbs gerechnet werden muß, verlautet aus bremischen Woll- handelskreisen. Die von der Sowjetunion forcierte Kauftätigkeit, besonders in Mel- bourne, blieb nicht ohne Einfluß auf die all- gemeine Preisentwicklung. Die Diskrepanz — zwischen den gegenwärtig bei der weiterve arbeitenden Industrie erzielbaren Prei, 5 und den Wiederbeschaffungskosten Werden immer größer, dennoch scheint dies die ml. gebenden Konsumländer nicht von der Be. darfsdeckung für die kommenden Mog abzuhalten. Die Hoffnung auf eine Zugäng. lichere Haltung der internationalen Wal märkte noch vor dem Abschluß der Sag dürfte sich damit kaum noch erfüllen. Zu der Aufhebung des Vorzugskurzes ym Exporten aus Argentinien für den Verkau gegen Pfund Sterling wird vom Wollhagg erklärt, daß die Auswirkung der Maßnahme zu einer starken Einschränkung des al. geschäfts mit Argentinien führen werde. Devisenkurse In Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Ha 1 München notierten am 18. Mai: mdurg un Geld Brief bfrs 8,775 8,395 Frs 11,906 11.926 Skrs 95,66 96,06 HfI 110,48 110,70 schwed. Krone 80,96 61,12 dän. Krone 60,68 60,80 engl. 8 11,736 11,756 kanad. 8 4,215 4.225 Die Bildung der Europäischen Gemeinschaft in Freiheit und Freizügigkeit ist Anliegen der Industrie 5 Bundesprũsident Theodor Heuss, Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard und der hes- sische Wirtschaftsminister Heinrich Fischer waren am Montag Gäste auf einer öffentlichen Kundgebung, die der Bundesverband der Deutschen Industrie während seiner Mitgliederver- sammlung in Wiesbaden veranstaltete. Wie ein roter Faden zog sich durch alle bei dieser Gelegenheit gehaltenen Reden die For- derung. der Wunsch, bzw. die Hoffnung hindurch, daß über alles Integrationsgedenken und Denken die wichtigste Integration, nümlich mit dem jenseits des Eisernen Vorhunges liegen- den Deutschland nicht vernachlässigt werden dürfe. Flüchtigem Beobachter mochte dünken, daß die diesjährige, am 18. Mai zu Wiesbaden abgehaltene, ordentliche Mitgliederversamm- lung des„Bundesverbandes der Deutschen Industrie“ vorwiegend eine außen- und intienpolitische Manifestation sei. Präsident Fritz Berg hob in seinen Ausführungen dar. auf ab, die Ziele der deutschen unternehme rischen Wirtschaft in dem nun beginnenden Wahlkampf zu kennzeichnen. „Wir stehen voll bewußt auf dem Boden des demokratischen Staates. Wir treten ein für die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Unternehmer und Arbeiter, wie sie sich beim Wiederaufbau bewährt hat. Wir treten ein für die Grundsätze der sozialen Marktwirt⸗ schaft und die damit verbundene Freiheit der schaffenden Persönlichkeit. Eines unse- rer Hauptziele ist die Schaffung von per- sönlichem Eigentum in breitem Ausmaß in allen Schichten der Bevölkerung. Wir stre- ben nach einem geeinten Europa, nach wirt- schaftlicher Zusammenarbeit der freien Länder der Welt. Wir treten ein für die ge- meinsame Verteidigung dieser Welt und Mrer freiheitlichen Grundsätze gegen die Bedrohung durch den östlichen Kommunis- mus.“ Berg wörtlich.) Nicht minder pointiert. wenri auch mit eindeutigerer Blickrichtung auf die sozial- politische Neuordnung, faßte Vizepräsident Dr.-Ing. e. h. Franz Grabowski die Notwen- digkeit ins Auge, diese innere soziale Neu- ordnung dem übernationalen Raume anzu- passen:„Ein selbst noch so fleißiges Volk vermag nie den ihm angemessenen Lebens- standard zu erreichen, wenn es sich nur auf die von der Natur dem eigenen Boden ge- Währten Schätze stützen wollte. Nur durch regen Güteraustausch mit der übrigen Welt, der ihm die fehlenden Roh- und Hilfsstoffe zur Betätigung seines gewerblichen Fleißes und den erforderlichen Nahrungsmittelzu- schuß einbringt, vermag ein unter solchen natürlichen Bedingungen lebendes Volk seine Fähigkeiten und seinen Fleiß fruchtbar zu machen. Einschmelzung in größere Märkte, Freiheit des internationalen Wirtschaftsver- kehrs, vor allem auf Grundlage der Konver- tibilität der Währungen und Sicherung des Weltfriedens sind daher die Ziele, die dem deutschen Volk durch seine naturgegebenen Lebensbedingungen als erstrebenswert vor- geschrieben werden. Wenn man aber erkannt hat und aner- kennt, daß gerade für ein Land wie die Bundesrepublik die umfassendste Eingliede- rung in die Weltwirtschaft eine unerläßliche Vorbedingung für eine maximale Entwick lung des Lebensstandards ist. dann muß man auch die gedankliche Klarheit und den Mut aufbringen, die Voraussetzungen sicherzu- stellen, auf denen eine solche internationale Verflechtung beruht. Als Voraussetzungen nannte Grabowski 1. die Erhaltung internationaler Wettbe- Werbsfähigkeit. 2. rasches Anpassungs- und Reaktions- vermögen gewährleistende Elastizität. Die Erfüllung beider Voraussetzungen stieße auf die durch die Forderungen der SOzialistischen Seite geschaffenen Hinder- nisse. Weil aber gerade von der Schaffung der Voraussetzungen Hebung des Wohlstan- des des Volkes abhänge, sei es erforderlich, der Stimme nüchterner wirtschaftlicher Ver- nunft zum Siege zu verhelfen. Alle Beteilig- ten in deutschen Landen müßten sich der Tatsache bewußt sein, daß A und O allen Wirtschaftens Anpassungsfähigkeit an die ewigen Veränderungen der wirtschaftlichen Situation sei. „Das Ei war vor der Henne“ Die ewige Streitfrage, ob innerhalb der Sozlologischen Entwicklung dem wirtschaft- lichen Geschehen oder der Politik das Pri- mat gebühre, klang in Dr. Heinrich von Brentanos Rede an. Der Verfassungsaus- schußg- Präsident der Sonder versammlung für die Gründung einer europaischen Gemein- schaft, Dr. von Brentano, skizuierte in etwa viertelstündiger Rede die Situation des werdenden Europas wobei er davon ausging, daß alle politischen Entscheidungen die Wirtschaft beeinflussen, während umgekehrt alle wirtschaftlichen Vorgänge politische Auswirkungen hervor- rufen. Aus diesem Gesichtswinkel betrachtet habe sich der europäische Gemeinschaftsge- danke angesichts folgender Fehlentwicklung in der bisherigen wirtschaftlichen und sozia- len Struktur des Montanunion-Gebietes ent- wickeln müssen. USA 100 Eigenerzversorgung des Montanunion- Gebietes 161 Einwohner des Montanunion-Gebietes 106 Arbeitskräfte im Montanunion-Gebiet 112 Sozialprodukt im Montanunion-Gebiet 29 Stahlverbrauch im Montanunion-Gebiet 27 Energieverbrauch im Montanunion- Gebiet 27 Privatverbrauch im Montanunion- Gebiet 28 Als Ursache des Auseinanderklaffens zwi- schen— den oben aufgezeigten an den USA- Verhältnissen gemessenen Bodenschätzen, Bevölkerungszahlen und Verbrauchsziffern sei das Vorhandensein preisstützender Zoll- maßnahmen wettbewerbsverhindernder Kon- tingente erkannt worden. Der politische Ge- meinschaftsgedanke, das Ringen um eine Ueberwindung der rein nationalstaatlichen Ordnung Europas schien daher nur dann Aussicht auf Verwirklichung zu haben, wenn die erwähnten wirtschaftlichen Fehlentwick⸗ lungen, bzw. die zu ihnen führenden Gründe, beseitigt würden. Es dürfe hierbei nicht übersehen werden, daß die Beseitigung nicht ohne— wenigstens vorübergehende Umstellungsschwierig- keiten vonstatten gehen würde. Der euro- päische Verfassungsausschuß habe sich daher nicht nur mit der Frage der künftigen euro- päischen Verfassung zu befassen; real⸗ politische Fragen seien auch zu lösen, wie z. B. die Milderung der Umstellungsschwierig- keiten, die Begrenzung von mehr oder minder langen Uebergangszeiten. Die innige Verschmelzung und unlösliche Verflechtung wirtschaftlichen und politischen Geschehens zeichnete sich auch in der Rede des Bundeswirtschaftsministers Prof, Erhard ab, der zunächst darauf ausging, gegen den unter sozialen Vorzeichen begonnenen slch unsozial a us wirkenden Wohlfahrtsstaat zu plädieren. Allerdings wendete sich der Bundeswirtschaftsminister gegen alle For- men des zum Wohlfahrtsstaat hinstrebenden Denkens. Man kann auf der einen Seite nicht die Forderung aufstellen, Steuern zu senken, während auf der anderen Seite die unter- nehmerische Wirtschaft den Staat bei jeder Gelegenheit um Hilfe anflehe. Es sei eine Wandlung des staatsbürgerlichen Denkens erforderlich, wenn dem Grundsatz zum Siege verholfen werden soll: Der Staat habe nichts zu suchen in der Wirtschaft als Unternehmer und er habe nichts zu suchen am Kapital- markt. Zentralismus ist Dirigismus Erhard verhehlte nicht, daß die Quantität des staatlichen Eingriffes seiner Meinung 1 nach bereits die Grenze erreicht habe, dem Ueberschreitung die Qualität der Wir. schaftsordnung schmälern müsse. In der neuen Phase der wirtschaftlim Intwicklung, die sich abzeichne, nämlich h dem Aufbau einer übernationalen Gemein schaft, trete immer mehr die durch die Den. senbewirtschaftung geschaffene Notlage den Vordergrund. Es zeige sich, daß ihre A. schaffung bzw. daß die Einführung eint freien Währungsaustausches primitins Grundvoraussetzung für die Errichtung d ökonomischen, somit auch der politische europäischen Gemeinschaft sei. Dabei tram politische Organisationsfragen fast autom. tisch in den Hintergrund. Treten um so meh in den Hintergrund, als diese europäisch Gemeinschaft nur in völliger Freizügigke entstehen könne, woraus sich im vorhineh als Erfordernis eine föderative Struktur el. gäbe. Das Organisatorische dürfe nicht übe. schätzt und umgekehrt das Funktionelle nid unterschätzt werden. Die Neigung zur Uebe. bewertung der Organisation— die letauli das Funktionieren stört— sei zwar i Deutschland sehr erheblich, jedoch auch! anderen Ländern sehr populär. Aus diess Mentalität erwachse der europäischen di. meinschaft in ihrem Werden das größte His dernis. Europa braucht die Wirtschaftsfreiheit Erhard benützte diesen Punkt sell europäischen Betrachtung, um Fritz Betz dem Präsidenten des Bundesverbandes, du ihm mit deutlicher Blickrichtung auf d Kartellgesetz Bedenken serviert hatte, zu ef, widern. eee Berg hatte von einem theoretischen Rad kalismus gesprochen.„Wir in Deutschl 08 A übertrieben häufig die Forderung nach rad. kaler Anwendung von theoretisch als richt erkannten Grundsätzen. Die Wissenschi habe ihre Verdienste, aber die Wirtschafts ein lebendiger Organismus, der sich theoretischen Erkenntnissen zwar bee flussen lasse, aber seine Gestaltung erhale er aus der Praxis und dem Wirken von Mal, nern, die„wie wir Industrielle in der Fr der wirtschaftlichen Produktion stehen“ Er sei keineswegs bloßer Theoretiker, d, kern vom wirtschaftlichen Alltagsleben 8, nes Amtes walte, sagte Erhard. Dafür sorge schon die Herren des Bundesvorstand selbst, daß er sich täglich mit ihren Proble men und Sorgen befasse. Als Sachwalter de deutschen Wirtschaft obliege es ihm abe sein Handeln nach der wirtschaftlichen dd samtbetrachtung auszurichten. Es seien“ den verflossenen 4 Jahren die Grundfee gelegt worden zu einer soliden und stable Wirtschaftsentwicklung. Daraus ergebe ich die Forderung, ja die Notwendigkeit, in de kommenden Jahren mit steter Festigkeit a diesen Grundmauern weiter zu bauen u durch zielbewußte Reformen den Woh des deutschen Volkes zu schaffen, zu dest Schaffung ja jetzt alle Voraussetzungen 5 geben seien. F. O, Webs Marktberichte vo m 18. M a1 Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inlandsweizen nicht notiert; Inlandsrog- gen 43,50; Braugerste 42,5044, 50; Futtergerste inl. (Sortiergerste) 35-36; Futtergerste ausl. 38,50; In- landshafer zu Futter zwecken 35-36; Industriehafer 38; Auslandshafer nicht notiert: Weizenmehl Type 550 62,50—63, Type 405 865,50—66; Type 812 59—59,50, Type 1050 36,80—57,30 Brotmehl Type 1600 51,50 bis 525 Roggenmehl Type 1150 54,7555, Type 1370 52,75—53, Type 997 56,75—57; Weizenkleie prompt 22,75—24, dto. per Jun/quli 22,75; Roggenkleie 23,50 Weizenbollmehl 25— 25,50; Trockenschnitzel 2727,50; Biertreber 27,50; Malzkeime 2626,50; Rapsschrot 2525,50; Erdnußkuchen nicht notiert; Sqyaschrot 3838,50; Kokosschrot 29,50; Palmker m. Schrot 28,50; Mais 42,50—42,75 Milokorn nicht notiert. Tendenz stetig. Kartoffeln 8,50—9. Vor- stehende Preise sind Großhandelspreise per 100 Kg bei Waggonbezug prompte Lieferung. Kartoffeln per 50 kg. Mehlpreise brutto für netto mit Sack. Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: Großvieh 619(Vorwoche 540); Kälber 620(403); Schweine 2180(2367); Schafe 15(6). Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 92—105 190—104), B 75—90(75—87); Bullen A 66100(8698), B 60.89(79-86): Kühe A 30—90(), B 63—76(65 bis 74), C 56—66(54—65), D 43—56(4753); Färsen A 100109(98—107), B 85—101(86—95); Kälber A 140 bis 155(138—153), B 123—138(122—135), C 110—122 (103120). D bis 105(100—105); Schweine A 115—120 (105—410), BI 107—120(105113), B II 107—120(105 bis 113), C 107—120(105—112), D 114120(1024110), E 108116(100106); Sauen G1 104 bis 108(90100). Marktverlauf: Großvieh schleppend. Ueberstand, Kälber mittel, geräumt, schweine belebt, aus- verkauft, Schafe nicht notiert. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr flotter Absatz. Es erzielten: Spargel 1 119-130. II 103106, III 80—88, IV 45—77; Kirschen 39—66; Erdbeeren 133—195; Kopfsalat 5—9(Stück): Rhabarber 10; Spinat 7: Kohlrabi 13—16. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 45 Ochsen; 58 Bullen; 38 Kühe; 77 Färsen; 238 Kälber; 859 Schweine; 6 Schafe.— Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen Spitzen- preis der Kl. A(1 Stück), A 94—105, B 83—92; Bul- len Spitzenpreis Klasse A 102(3 Stück), A 90100, B 78—88, C 72—80; Kühe Spitzenpreis der Klasse A 87(1 Stück). A 75—84, B 65—73, C 54—61; Färsen Spitzenpreis der Klasse A 113(1 Stück), A 100 bis 140, B 88-97, C 7785; Kälber Spitzenpreis der Klasse A 165(5 Stück), A 148160, B 133—145, C 115 bis 180, D pis 110 Schweine Spitzenprft f Klasse A 120(1 Stück). A 112-117, B f B II 114118. C 115118, D 113118. E 100-115 ben G II 96103.— Marktverlauf: Großvyieh, 100 Jeberstand, Kälber flott, Zeräumt. Schweine tel. Ueberstand, Schafe langsam, geräumt, Effektenbörse Mitgeteilt von: Bankhaus Bensel& Co. Manmheim Börsenverlauf: Frankfurt a. M., 18. Mai 1 2 gebe Bel kleinerem Geschäft überwog das gelle bei einigen Montanen. Auch 18,-Farben 1 den Gewinn vom Wochenschluß, Industrie, 1 100 unverändert. BBC wurde mit 3% höher aus d Markt genommen. 100 4 Um- Tages kf Bezeichnung stellg. E 2 0 88½ I BB 10.3 25 215 inn Daimler- Benn f] 82% Dt. Irdiiil lk. 111 105˙½ 105 Degussa„„ 1 11 0 130% 1900 Dt. Linoleumwerke 1026 40 Durlacher Hoff. 1 10.7 61 2 Eichbaum-Werger.. 0.8 60 00. Enzinger Union 2 85½ 850 1G. Farben 1028 68⁰ 0700 Felten& Guilleaume. 3.9 77% 0 Grün& Bilfinger i 4% 20, Harp ener 145* 130% 13460 ae Cement 167% 15 ert 2 1 Klöckcner werke 105 1 Lanz e ee 75 80 Mannesmann„ 172 1% Rheinische Braunkohien] n. 95½ 5 Rhein elektra 4 4 105 EFFJFHVVVVVVVV 55 47 Seilwolt»» Siemens& Halske 10 3 104½ 0“ Südd Zucker 11 170(1% Ver Stahlwerke 2 40 40. Zellstoff Waldhof. 453 255 25ʃ⁰ Bedische BEE 50O 50 Commerzb ane. 2.1,„„ Beutsche Bann. 410%, ff Dresdner Bank. 06,20 500 9910 Relchsbank-Anteile- Sa 5 ieee 9 eR Berul. h DM-Notierung,) ex Dividende, recht. 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Runde: Auf einen schwe- ren Haken von Hecht, den er deckungslos nah m, konnte sich Stretz nicht mehr erheben. und um das Hockeysieg in Vigo Zwei Tage nach dem vierten Hockey-Län- derspiel gegen Spanien, das Deutschlands Na- tionalmannschaft in Vigo eine unerwartete 2:3- Niederlage brachte, revanchierte sich die deutsche Auswahl, die unter„Hamburg“ im so- genannten Städtespiel gegen Vigo firmierte, mit einem klaren 3:0(1:0). Gegenüber dem Länderspiel war die deutsche Elf bei strömen- dem Regen und vor nur 1000 Zuschauern auf drei Posten umgebaut. Das Niveau des Spiels wurde durch den außerordentlich weichen Boden teilweise stand der Platz bis fünf Zentimeter Inter Wasser) beeinträchtigt. Die gute Technik ger Deutschen drängte den Gegner von Spiel- beginn an in die Defensive. Linksaußen Kraatz schoß die 1:0- Führung. Eine Minute nach Wie- derbeginn erhöhte Suhren auf Zuspiel von Buschmann auf 2:0 und in der vorletzten Spiel- minute sprang die von Hidding geschossene Kugel vom Schläger eines spanischen Vertei- digers zum 3:0-Endstand ins spanische Tor. Argentinien— England in 24. Minute abgebrochen Der Fußball-Länderkampf Argentinien gegen England wurde am Sonntag in Buenos Aires in der 24. Minute beim Stande von 0:0 abgebro- chen. Eine Stunde vor Spielbeginn ging ein heftiges Gewitter über dam Stadion nieder. Trotz anhaltendem schweren Regens wurde das Spiel durch den englischen Schiedsrichter Ellis angepfiffen. Der bald völlig unter Was- ser stehende Platz lieg ein weiteres Spielen aber bald nicht mehr zu. SV Ilvesheim Kreismeister Erwartungsgemäß konnte der SV Jlves- heim das Rückspiel gegen SG Hohensachsen mit 13:5(4:4) gewinnen. Hohensachsen war Sporigeschehen durch Schnabel in Führung gegangen, doch konnte Sauer ausgleichen. Dieser Ausgleichs- treffer brachte mächtigen Auftrieb bei den Bergsträßlern. Sie beherrschten die nächsten Minuten eindeutig und zogen auf 4:1 davon. Die Jlvesheimer störte dies nicht. Bis zur Halb- zeit war der Gleichstand 4:4 erreicht und nach der Pause wurden die Gäste völlig ausgespielt. die Siegestore erzielten Velser(5), Künzler(3). Sauer und Feuerstein(je zwei) sowie Zapf. Turnier der Erstklassigen Die SG Leutershausen ist in ihrer Rührig- keit für den Handballsport einen Schritt wei- ter gegangen und hat ein Turnier der Erst- klassigen, das alljährlich seine Wiederholung finden sollte, veranstaltet. Die Bezeichnung des Turniers war in Ordnung, nahmen doch mit 98 Darmstadt, Sd Dietzenbach, Spygg Ketsch und Sg Leutershausen wirklich vier erstklas- sige Mannschaften teil. So nahm es auch nicht wunder, daß gegen 1500 Interessenten gekom- men waren. Eine kleine Enttäuschung mußten sie hinnehmen, da die Sd Leutershausen nicht die erwartete Rolle spielen konnte. Ergebnisse: SpVgg. Ketsch— Sd Diet- zenbach 6:11; SG Leutershausen— 98 Darm- städt 2:6; Sg Dietzenbach— 98 Darmstadt 6:4; SpVgg. Ketsch S Leutershausen 3:8; 98 Darmstadt— SpVgg. Ketsch 3:5; SG Diet- zenbach— SG Leutershausen 5:7. Entschei- dungsspiel: SpVgg. Ketsch— Sd Dietzen- bach 6:3. Toto-Quoten West- Süd: Ueber eine Million Gewinner; endgültige Quoten deshalb erst Dienstag; vor- läufige Quoten: 12er: 143 DM: 13 DM; 2 DM. 10er: 16 DM; 2 DM; dritter Rang entfällt. Pferde-Toto: 11 nicht getroffen: 1 R.(10) 601,80 DM; 2. R.(9) 134,40 DM: 3. R.(8) 17,70 DM. Helga Klein gewann 100 m in 12,5 Sek. Landau: V. Südwest-Kampfspiele Ueberragende Athleten waren Ulzheimer und Fütterer Der 300-m-Olympiadritte Heinz Ulzheimer (Eintracht Frankfurt) und der deutsche Sprin- termeister von 1951, Werner Fütterer(KSC Mühlburg/ Phönix) waren die herausragenden Leichtathleten der V. Südwestdeutschen Kampf- spiele, die der ASV Landau ausrichtete. Füt- terer siegte über 100 m in 10,7 Sek. vor Fuchs (Kaiserslautern) und Wegener(Eintr. Frank- kurt) in je 11 Sek. und über 200 m in 21,9 Sek. Die 400 m fielen an Ulzheimer(48,9 Sek.) vor dem deutschen Jugendmeister Dreher(Ober- stein-Idar) in 49,1 Sek. Eine beachtliche Hoch- sprungleistung bot Jenss(ASV Köln) mit 1.88 m. Weitere Ergebnisse: 800 m: Hochscheidt (RW Koblenz) 1:57,38 Min.; 1500 m: Schmalz (RW Koblenz) 3:55,4 Min.; 5000 m: Smart (Kulmbach) 15:10,2 Min.; 4x 100 m: Eintracht Frankfurt 42,6 Sek. Bei den Frauen schnitt die deutsche 200-m- Meisterin Helga Klein(Sd Mannheim) mit 12,5 Sek. über 100 m und einen 2. Platz im Weitsprung(5.51 m) am besten ab. Hier siegte Eckel(Neunkirchen) mit 5.68 m. Bei den Frauen war die Sd Mannheim im gesamten erfolgreichster Verein. Gespannt darf man auf die Zukunft der 4-100-m-Staf- fel sein, die in Landau mit Hauck, Riernthaler, Rößzling ist wieder dabei Letztes Spiel gegen Bolton Zum letzten Spiel einer deutschen Auswahl gegen die Bolton Wanderers, das am Mittwoch, 20. Mai, im Weserstadion Bremen ausgetragen Wird, hat Bundestrainer Herberger ein Aufge- bot bestellt, dem die Erfahrungen der drei aus- getragenen Spiele zugrunde gelegt worden sind. Es spielen: Klemm(Wiesbaden): Rößling(Wald- hof), Bauer(München); Harpers(Sodingen), Schäfer(Siegen), Semmelmann(Bayreuth); Ger- ritzen(Münster), Metzner(Kasse), Schröder (Bremen), Wozniakowski(Braunschweig), Her- mann(Frankfurt). In Reserve stehen: Schmidt (Sodingen) für das Tor, Niebel(Frankfurt), Massen(Bremen) für die Verteidigung, Konopka (Bremen) als Läufer und Stollenwerk ODüren) als Stürmer. In dieser Mannschaft ist also kein Neuling mehr. Klein und Appold ihren ersten Sieg des Jah- res(51,2 Sek.) holte. Zahlreiche Mannheimer Leichtathleten errangen noch gute Plätze. Im Hochsprung der Junioren erreichte Thiel (Mrd) mit 1.65 m den 2. Platz; Heiselbetz vom gleichen Verein wurde im Speerwerfen mit 48.96 m Zweiter. Den gleichen Platz holte Leger(Käfertal) im Junioren-1000-m-Lauf. Der TV Rheinau kam in der 3x1000-m- Staffel durch den Sturz seines Startmannes um seine Chance. Samstags war die Jugend am Start. Hier ist vor allem der Sieg von Frey im Fünfkampf mit 3003 Punkten zu nennen. Die 4x 100-m-Staf- fel der weibl. Jugend gewann der VfR. 1903 bis 1953— ein halbes Jahrhundert Karl Friedrich Haas ist bereits in Olympia-Form Dienstag, 19. Mal 1953/ 1 — 4 Deulsehe Leichialhilelen begeisterten Pat Bei sieben Starts fünf deutsche Siege/ Luxemburger Josy Barthels erlitt erste Niederlage Trotz der ersten nacholympischen Nieder- lage für Josy Barthel durch den Franzosen El Mahrouk und der erneuten Hindernis-Welt- klassezeit des Jugoslawen Petar Segedin drückte die kleine deutsche Vertretung dem internationalen Meeting von Stade Frangaise am Wochenende ihren Stempel auf. Als der 223jährige Nürnberger Karl Friedrich Haas nach seinem spielend leichten 400 m-Laufsieg in 46,8 Sek. als zweiter Mann der deutschen Schwedenstaffel die 300 m in der hervorragen- den Zeit von 33,2 Sek. bewältigte, kannte die Begeisterung der 5 000 Franzosen kaum noch Grenzen. Gut ein Drittel der Zuschauer hielt aus, bis die deutsche Mannschaft nach diesem letzten Wettbewerb ihren Ehrenpreis in Emp- fang genommen hatte. Bei sieben Starts holte die durch verschie- dene Absagen auf sechs Mann zusammen- geschrumpfte deutsche Expedition fünf Siege im Pariser qean-Bouin-Stadion heraus und ge- staltete damit das erste Nachkriegs-Auftreten deutscher Leichtathleten in Frankreich zu einem glänzenden Erfolg. Nach dem Sieg des Zehnkampf-Europameisters Heinrich im 110-m- Hürdenlauf leitete der Stuttgarter Peter Kraus die deutsche Erfolgsserie mit dem ersten Platz über 100 m in 11,1 Sek.(starker Gegenwind!) ein. Ueber 200 m holte sich Kraus in 21,5 Sek. den Sieg mit sechs Metern Vorsprung. Bewun- dernswert für den kleinen Kreis der Ein- geweihten, die Kaltschnäuzigkeit, mit der Kraus an den Start ging, nachdem er am Vor- tage bei seinem Eintreffen in Paris stunden- lang sein Hotel gesucht und dabei sogar noch seine Brieftasche verloren hatte. Auf der vierten Bahn lief Karl Friedrich Haas über 400 m schon nach 100 Meter dem Schweizer Rekordmann Steger und dem schwarzen Franzosen Haustant davon. Als er bereits mit Vorsprung auf der 450-m-Bahn in die Kurve ging, gab es zum ersten Male an diesem Nachmittag bràusenden Beifall, der bis ins Ziel nicht mehr abrig. Mit 34,2 Sek. hatte Gustav Weinkötz, der Betreuer der deutschen Mannschaft, den Nürnberger bei 300 m ge- stoppt. Aber die erwartete Zeit von 46,5 Sek. wurde bei dem starken Gegenwind auf 46,8 Sek. gedrückt. Die letzten 20 m lief Haas aller- dings nicht mehr voll aus. Zu einem großen Kampf zwischen dem Marokkaner El Mabrouk, Luxemburgs Olym- piasieger Josy Barthel und Rolf Lamers wurde der 1500-m-Lauf. Als El Mabrouk 500 m vor dem Ziel energisch die Spitze nahm, fielen SU d warb fut den Kraftsport Feudenheims Ringer besiegten Gastgeber mit 5:3 Der KSV 1884 Mannheim veranstaltete am Sonntag einen Kraftsport-Werbeabend, der seinen Zweck erfüllt haben dürfte. Als man die KSV-Halle betrat, bot sich ein seltener An- blick bei einer Gewichtheber- oder Ringerver- anstaltung— sie war gefüllt. Die Ringeracht des ASV Feudenheim mußte alle Hebel in Be- wegung setzen, um gegen die forsche KSV- Staffel einen knappen 5:3-Sieg zu landen, tra- ten dazu allerdings mit nur sieben Ringern und ersatzgeschwächt an. Drei Fallsiegen der Feu- denheimer Reibold, Biedermann und FHogen, schlossen sich noch zwei Punktsiege von Freu- denberger und Brugger an. Durch FHettels kampflosen Sieg im Bantamgewicht und dem nachfolgenden Punktsieg von Mai im Feder- gewicht über Höfer, lagen die„84“ er zeitweise sogar in Führung, aber lediglich Heinz Kieser konnte im Halbschwergewicht noch einen drit- ten Punkt hinzufügen, indem er Gönswürger nach 7:05 Minuten mit Aufreißer besiegte. Die Heberstaffel des AC 23 Altrip sagte kurzfristig ab, aber die Besucher wurden mit einem inter- nen Vereinskampf zwischen der ersten und zweiten Mannschaft des KSV an der Scheiben- hantel entschädigt. Mit 3065: 2985 Pfund siegte die„zweite“ Garnitur. Jubiläumsturnier der Spvgg Handballsieg für Sandhofen In einem sehr gut besetzten Handball-Tur- nier nach Hallenart, das im Rahmen der Jubi- läums veranstaltungen von der SpVgg. Sand- hofen aufgerichtet wurde, gelang der Damen- mannschaft des Jubilars ein schöner Erfolg. Mit 250 konnte Hobensachsen im Endspiel geschla- gen werden, womit die Sandhofer Mädels, die kürzlich bekanntlich badischer Hallenhandball- meister wurden, ihre derzeit überagende Form Leimen: Sandhofen Wir sahen schon des öfteren die Gebrüder Pensel aus Kulmbach, die besten deutschen Radballer; wir haben sie auch gegen die Schweizer Weltmeister kämpfen und spielen sehen und wir dürfen die erfreuliche Feststel- lung treffen, daß die großen Meister in den Radball- Hochburgen Mhm.- Sandhofen und Lud- wigshafen- Oggersheim würdige Schüler haben. Wir haben selten Meisterschaftsentscheidun- gen mit derartiger Spannung, Farbe, Niveau, Brillanz, Härte— und dennoch Fairneß— ab- rollen sehen. Wir sahen am Sonntagnachmittag bei den Radball-Landesmeisterschaften von Baden) Pfalz des ARKB„Solidarität“ zwei Mannschaften, Oggersheim und Sandhofen, kämpfen bis zur Erschöpfung, bis schließlich Oggersheim nach zwei Entscheidungsspielen und Verlängerung 12:9 die Oberhand behielt und Meister wurde. Die vorzüglich geeignete Festhalle in Lei- men war gut besucht, als die Jugend von Og- Zersheim die Mannschaft Wilhelmsfeld 9:1 überrannte und Meister wurde. Das Torver- hältnis von 50:2 vermittelt einen eindrucks- vollen Begriff von der Stärke der Pfälzer in diesem Turnier.— Leimen kontra Sandhofens zweite Garnitur war die Paarung im Endspiel der Klasse B. 3:3 hieß es bei Halbzeit. Ge- schickt nützen die Leimener eine augenblick liche Schwäche der Mannheimer aus und „Skoren“ 5:4, ziehen noch mit 7:5 davon und gestatten den Sandhofenern nur noch einen Gegentreffer. Der Oggersheimer Erlenwein erwies sich als ein Fahrkünstler und Techniker par exellence, sehr gut unterstützt von Weimer im Endspiel gegen Sandhofen, das zunächst 2:1 in Führung ging. Metzger(Sandhofen) steht bravourös eine Drangperiode vor dem Sandhofener„Kasten“ durch, so daß das Halbzeit-Resultat 2:2 lau- tet. Ausgezeichnetes Kombinationsspiel sichert erneut bestätigten. Bei den Männern erkämpf- ten sich der PSV Mannheim, SG Mannheim und SpVgg. Sandhofen die Gruppensiege. In den Endspielen behaupteten sich die Polizisten und Wurden dank ihrer hervorragenden Kondition und ausgefeilten Balltechnik Turnier- Sieger. Spygg. Mundenheim— SC Käfertal 3:1(0:1) Mit dieser Paarung wurde am Montag das Fußball-Jubiläumsturnier in Sandhofen fortge- setzt. Mundenheim war zunächst leicht im Vorteil, aber bald erzwangen die Käfertaler ein ausgeglichenes Spiel und gingen durch ihren besten Stürmer Wunsch in Führung. Burg glich kurz nach der Pause aus. Im Kampf um die erneute Führung waren die Vorderpfälzer er- folgreicher. Durch ein Eigentor von Geiger und einen herrlichen Treffer von Daub geriet Käfer- tal überraschend ins Hintertreffen. Rudi Meier im Ausland Der Mannheimer Privatfahrer Rudi Meier konnte bei zwei Auslands-Starts mit seiner 350 cem Moto-Parilla zwei schöne Erfolge er- ringen. Bei einem Straßenrennen in Frankreich (Grenoble) belegte er einen guten 5. Platz. Wenige Tage später kam er in Madrid beim IX. Grand Premio gegen stärkste Konkurrenz ebenfalls auf den 5. Platz. „Lütge“ in Mannheim Der Billard- Europameister Lütgehetmann weilt zur Zeit beruflich in Mannheim. Er spielt täglich ab 16 Uhr im Mannheimer Billard-Club (Metropol“, III. Stock). Damit ist allen Billard- freunden Gelegenheit gegeben, erneut den gro- Ben Meister beim Spiel zu sehen. Mannheims Aktive Billardspieler sollten besonders großen Nutzen aus den Lehrspielen, die bis Freitag dauern, ziehen. großartige Nadball- Kample unterliegt Oggersheim nach Verlängerung 9:12 Oggersheim eine 4:2-Führung, die Sandhofen jedoch beim Abpfiff auf 4:4 remisiert hat. Da- mit war ein neues Entscheidungsspiel notwen- dig. Dies Treffen war dann beste Klasse. Blitz- schnelle Kombinationen es steht 4:1 für Oggersheim. Bedeutet das den Sieg? Mitnich- ten! Sandhofen dreht mächtig auf und bei Halbzeit führen die Oggersheimer nur noch 4:3. Nun wurde bis zum Umfallen gefahren und geschossen. Sandhofen gleicht aus; die Führung wechselt ständig. Kurz vor dem Ab- pfiff fällt noch ein Tor: 8:8— was fünf Mi- nuten Verlängerung bedeutet. Obwohl ver- letzt, kämpft Weimer weiter und nun zeigten sich die Pfälzer als die besseren„Steher“, knallten vier unhaltbare Treffer hinein, wäh- rend Sandhofen nur noch einen Vier-Meter- Ball verwandeln konnte. Endresultat 12:1. Lamers und Barthel bis zum Eingang der 1 geraden um fünf bis zehn Meter zurück thel, der an einer leichten Achillesfersen. e letzung leidet, spurtete zwar erneut wünl schön locker, aber er konnte den Frag. nicht mehr erreichen, der mit 3:48,2 Min, 00d hervorragende Frühform unterstrich! 1500-m- Weltrekordmann Werner Lueg n. sich den 800-m-Lauf leicht in 1.52, lin 8 einer Zwischenzeit von 55,6 Sek. Der* Gevelsberger beeindruckte durch enen und die Leichtigkeit des Spurts, aber e ließ er taktische Schwächen erkennen, u zunächst am Schluß des Feldes lief später in der dritten Bahn wieder men ließ. 86 und 8 einkig, Basels erster Sieg Schidan bereits ausgeschieden Die Europameisterschaften der Amate boxer begannen am Montag in der Ga. dia-Sporthalle in Warschau. W. Reet (Polen), der Vorsitzende des Organisath komitees, eröffnete den Wettbewerb. 10 dem 119 Boxer aus 19 Nationen teilneß men. Im ersten Kampf traf der Olymp zweite und Fliegengewichtsmeister Tae Basel(Mannheim) auf Dobresceu(Rum nien) und kam durch seine technisch iber ragende Leistungen zu einem klaren Pull, sieg, Wie im Olympischen Boxturnier, be stand der deutsche Bantamgewichtler Ian Schidan Oüsseldorf) den ersten Rau nicht. Er unterlag gegen Nikoleff üg rien), nachdem er in der zweiten Rund einmal am Boden gewesen war. Bas großer Gegner Bulakow(UdssR) schlug q Finnen Limmonen in der zweiten Rund k. O. Derby Crack Nr. 1. Allasch holt sich Henckel-Rennen Als erste echte Vorprüfung für das Deutch Derby wurde in Horst-Emscher das im Ja 1871 gegründete Henckel-Rennen(20 000 U 1600 m) entschieden, das Allasch(H. Bollo d der ausgezeichneten Zeit von 1:3½%5 Mini überlegen mit fünf Längen vor Valentino, dh und Don Juan gewann. ö Der Schlenderhaner kam als Vorletzter uf Start und zunächst nur langsam auf die Ben während Salut, Batist. Gisa, Valentino m Don Juan weit vor ihm den Einlauf erte ten. An den Tribünen hatte Valentino Sd zum Rückzug gezwungen, als außen der mid tig Tritt fassende Allasch in imponierende Stil aufkam und völlig unaufgefordert das J als überlegener Sieger erreichte. Der Hab bruder von Asterios dürfte nach dieser uu stellung im Deutschen Derby die erste n wartschaft besitzen. Der stark gewettete Ebbe loher Ahorn erwies sich noch als rückstzndg während der Erlenhofer Don qua uber ve tere Strecken besser in seinem Element i sollte. Die im Vorjahr in vier Prüfungen u geschlagene Liebesmahl erschien nicht Start, weil die Ticino-Tochter rossig war. Indianapolis meldet: Schnelle Qualifikationsrunden Bei den QAualifikations-Rennen zu d 37.„500-Meilen von Indianapolis“, die ed Jahr nötig sind, um die Starterzahl von 33 0% gen zu erreichen, erkämpften sich am Sonni Bill Vukovich mit 222,684 km /st, Fred Agaba⸗ hian mit 221,339 km/ st und Tony Bettenhaus mit 218,889 km/st die Startberechtigung.. inoffizielle Rundenrekord Chet Millers 0 dem vergangenen Jahre mit 225,521 In konnte von Vucovich, der 1952 lange Zeit 00 Rennen angeführt hatte, und dabei mit A0 km/st die schnellste Runde fuhr, allerdig nicht gefährdet werden. Chet Miller wur erst vor einigen Tagen das Opfer seiner fa nen Geschwindigkeit, als er, ebenfalls ber Training zum Indianapolisrennen, am 30.% tödlich verunglückte. Die Ferrari- Werke 1 Italien haben inzwischen die Nennung ele ihrer Werkrennwagen für Indianapolis a Weltmeister Ascari am Volant zurückgeroged Kurze Sport-Hotizen Neben Hertha Zehlendorf steigt Kickers 1900 zur Berliner Stadtliga auf, nachdem mit dem 0:0 bei Meteor der eine noch notwendige Punkt ge- wonnen wurde. Die Vertragsspielerklasse umfaßt in der neuen Saison nur noch zwölf Vereine. Ab- steigen mußte Hertha-BSC, südwest und Südring. Pokalsieger Rot-Weiß Essen hat am Pfingst- samstag, 23. Mai, mit America Fe Rio de Janeiro einen der führenden brasilianischen Vereine zu Gast, der in der Essener Hafenstadt das einzige Deutschlandspiel seiner Europareise austrägt. Die Schweizer Hockey-Nationalelf schlug im Vorbereitungsspiel auf das Ländertreffen gegen Deutschland(25. Mai in Olten) eine Auswahl von Lyon in Genf mit 4:0. In der Italien-Rundfahrt übernahm der Sieger der Deutschlandfahrt von 1951, Guido de Santi, nach der 6. Etappe Neapel-Rom erneut die Füh- rung in der Gesamtwertung. Den Etappensieg Jraditionsteiche Spieloereinigung Sandlioßen jubilieri Die Reihe der festlichen Veranstaltungen, mit denen die traditionsreiche Spielvereini- gung 03 Mannheim-Sandhofen ihr 50jähriges Bestehen feiert, und die sich fast über eine Woche ausdehnen, erlebte nach einer Toten- und Gefallenen-Ehrung mit einem Festkom- mers vor geladenen Gästen im„Morgenstern“ Saal am Wochenende ihren Auftakt. Nach den einleitenden Musikstücken des unermüdlich musizierenden Konzertorchesters Eugen Mohr, hielt der erste Vorsitzende, Medizinalrat Dr. Greger, die Festrede, in der er einen knap- pen Abriß der Entwicklung des Sportes vom alten Hellas, wo sportliche Betätigung einen Teil der Kultur bildete, über die mittelalter- lichen Turniere bis zur Jetztzeit gab. Insbeson- dere schilderte er die Entwicklung der Spiel- vereinigung. Zur künstlerischen Ausgestaltung des Fest- programmes waren der jugenndliche Bassist Hans Rößling sowie der seit Jahren in Sand- hofen ansäßige Konzertpianist Dr. Otto Chmel gewonnen worden. Rößling, ein gebürtiger Sandhöfer, jetzt an der Staatsoper in Stuttgart verpflichtet, gab in der Ballade„Odins Mee- resritt“ von Loewe und Arien von Verdi und Mozart eine bemerkenswerte technische und seelische Reife zu erkennen. Mit seinem far- benreichen Spiel gab Dr. Chmel als feinsin- niger Begleiter eine gute Folie für die schöne Stimme des begabten jungen Sängers Rößling. Zugleich bildete der Festkommers, dessen rei- bungsloser Verlauf eine sorgsame organisato- rische Vorarbeit voraussetzte, den passenden Rahmen für zahlreiche Ehrungen. Der Vorsit- zende des Badischen Fußballverbandes, Fritz Meinzer, zeichnete verdienstvolle Sportkame- raden mit der goldenen Nadel und dem Diplom des Verbandes aus und zwar: Karl Becker. W. Weber, Hans Weickel, Adam Steinmann und Fritz Klumpp. Mit der silbernen Nadel wur- den bedacht: Alfred Müller, Karl Sebold und Karl Herbel. Die Nadel in Bronze nahmen in Empfang: Hans Döppes und Willi Vogel. Von seiten des Vereins wurden Auszeichnungen verliehen: Goldene Verdienstnadel an Karl Beck sen., Karl Herbel, Adam Heuchel, Johann Hildebrand, Fritz Fenzl, Josef Kiechl, Albert Kuntz, K. Runkel, Ernst Peschke, Alfred Mül- ler, Heinrich Michel, Josef Sedlacek, Willi Rutz, Theo Stein, Martin Schenkel und Willi Vogel sen. Auch die Spielführerin der Damen- mannschaft Margot Naberl wurde mit einem Präsent bedacht, ebenso Frau Michel, die sich um den Verein verdient gemacht hat. Sehr zu Herzen ging den Anwesenden die Ansprache von Amtmann Adler, der betonte, Wie sehr man in den Behörden Mannheims die sportliche Arbeit zu schätzen Wisse, die in den Vororten geleistet werde. Er überbrachte Glückwünsche von Oberbürgermeister Dr. Hei- merich und Bürgermeister Trumpfheller und übergab einen Beitrag zur Ausgestaltung des Sportplatzes. Auch Stadtrat Sedlacek fand sehr schöne Worte für den Jubelverein. Für den Badischen Sportbund sprach H. Millermann, Emil Schmetzer für den Sportkreis Mannheim. Die Reihe der Gratulanten, die sich mit Pla- ketten und sonstigen Beweisen der herzlichen Zuneigung einstellten, schien kein Ende neh- men zu wollen. Wir erwähnen den SV Wald- hof, den Fußballverein Phönix Mannheim, Sek- kenheim 98, den Sportclub 1910 Käfertal, den ASV Schönau, die DR Rhein-Neckar, den Ring- und Stemmklub„Eiche“ und den Rad- fahrverein„Frisch auf“, Zu den Sportvereini- gungen gesellten sich noch alle Sandhofer Ge- sangvereine und andere gesellige Organisatio- nen. Mitternacht war schon angebrochen, als Eugen Mohr mit dem bekannten Marsch„Som- mernachtstraum! das offizielle Programm beendete. ch. trug in g.14:18 Std. für die 257 km lange stel der Italiener Minardi davon. Um den Krönungspokal des britischen Fupbel spielen am Mittwoch mit Celtic Glasgow(l 0 Manchester United) und Hibermian Edinpurgt.“ über Newcastle) zwei schottische Vereine, lat lands Meister Arsenal War bereits in der 9 runde gegen Celtic(1:2) ausgeschieden. Exmeister Jean Schorn(Köln) holte ich k. den Steherrennen in Solingen vor 2000 Zune ern den Großen Frünjahrspreis(10, lem in ae vor dem Holländer de Bijster(236 m zurie Bolten und Zims. Saarlands Fußballamateure unterlagen in 1 Repräsentativspiel in Forbach der Auswall Lothringen überraschend glatt mit 1:4 Toren. Den Sonderpreis für den besten deutsch Vollblüter beim Warendorfer Volksreitturnier e hielt der im Besitz der Berlinerin Peper be liche Pentalon. „Gastfreundschaft“. Als die Mranngchelt e, Rheydter Spy nach dem am Sonntag en desligisten SV Bäsweiler gewonnenen Pokalspiel in das Vereinslokal des Gasgeigg zum Umziehen zurückkehrte, stellten alle 0 9 fest, daß ihnen die Brieftaschen mit 1 155 stohlen waren. Die Polizei hat die Ermittiu aufgenommen. 1 Die herausragende Leistung der Wieda Meisterschaften im Gewichtheben erreich deutsche Rekordhalter Theo Aaldering in mit 430 kg im olympischen Dreikamp Schwergewichtsklasse. 16 Kö Tennismeister Ernst Buchholz(Rot-Weig ke. 3 1. 6 Tele Tele 13.00, 19.00 ee Jug — gewann in Abwesenheit des Daviscup Engelbert Koch die Rheinberirkes- Maste ene durch ein 628, 6:2, 6:8, 7:5 Über seinen Klu ö raden Gulez. Cub 1. Fe Nürnberg gewann zweistellig. Der 83. konnte am Sonntag im dritten Spiel 0 121 Reise in Milwauke die Elf der„Brewers (6:1) Toren schlagen. Im Leipziger Stadtpark Baltisberger fuhr Tagesbestzeit Balle Der junge BMW- Werksfahrer 1 tel berger, der auf Ag als„Privatmann Meister fuhr beim zweiten Lauf zur Ostzonen- er mi schaft in der Klasse bis 350 cem als 8 1 103 kmyst(schnellste Runde 110,55 Wende gesbestzeit des Leipziger Stadtparkres. Meister Hein Thorn-Prikker gewann 74 Kn Klasse auf der Viertelliter-Guzzi 00 0 K N st„Schnitt“) klar vor dem Erfurter 5 Dessau rer Kirchner. Während Rosenhammer e in 94.63 kmſst die 1.5 Liter-Sportwass eimer für sich entschied, gewann der Bün Porsche- Spezialist Trenkel(00, 28 Klasse bis 1100 cem. 1 Wueß da Min u. Der jug einen der erg en, als g und 88 einkle edlen Amate ler Gyn, V. Reeit anisatio werb, 3 n teilneh Ong ster Lügh u(un, nisch übe, ren Puh, nier, übe ntler Izn en Raa Kt dag ten Ruud ar. Bath schlug in den Bunz 2 81 ennen 8 Deutsch im Jag 20 000 Dal Bollow) h 5 Minua tino, 8a etgter m die Benz ntino u uf erreich tino gal der mach mierende rt das 200 Der Hab ieser erste u tete Ebbe ückständz Uber ve ment ses ungen n nicht g War. el: aden zu d die jech on 33 fh n Sonntz d Agabes ttenhauzs ung. De illers 4 521 kms e Zeit di mit Ae allerding ler wur iner eig falls bei m 30. M Werke b ung eile polis m ck gezogen 18e Strech en Fußbad W(21 übe nburgn ine. Fa 1 der 0, e Sich ke 0 Zuscha in 1500 m Zurüc) n in eine 1swahl un Toren. deutsche turnier e per be Ale Spies Inhalt 8 mittlung jederrhel eichte Der 0 585 einer U, g mit U. rk 1 it 1 ns Balti- 4 Startele 5 a-Meistel sieger mn 10 r 2 MORGEN Seite 9 vr. 114 Dienstag, 19. Mai 1958 — Im Rahmen der Kulturfllm-Woche: MTTWOCH- DONNERSTAGd FREITAG jeweils 13.30 Uhr Mnder-Sonderborstelung der bisher erfolgreichsten lustigen u. 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Wer ein Recht gegen die Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einstweilen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über die Grundstücke samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus den Grundstücken be- zweckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges hierher einzureichen. Grundstücksbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 729, Blatt 2. 1. Lgb. Nr. 42 173, 11 a 63 qm; Hofreite mit Gebäulichkeiten, Stadtteil Wallstadt. 2. LSb. Nr. 42 174, 5 à 57 qm; Hofreite, Stadtteil Wallstadt. 3. Lgb. Nr. 42 175, 52 à 91 qm; Hofreite mit Gebäulichkeiten, Stadtteil Wallstadt, Ladenburger Straße 95. Schätzwent für alle 3 Grundstücke: 63 000, DM. Zubehör—. Mannheim, 29. April 1953. Notariat V als Vollstreckungsgericht. 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In früher Jugend gehörte seine Neigung gar nicht in besonderer Weise der Natur- Wissenschaft, und auch nachdem er sich auf Grund der epochemachenden Erfolge von Pasteur und Robert Koch zunächst zum Stu- dium der Medizin entschlossen hatte, sah er immer eine breite und gediegene gymnasiale Bildung als eine wertvolle Grundlage für das natur wissenschaftliche Studium an. Als- bald fesselte ihn vor allem die physiolo- Sische Chemie und als Lehrer wurde ihm Emil Fischer, der auch von Max Planck als besonderes Genie gerühmt wurde, zum Vor- bild. Er sattelte also zum Hauptfach Chemie um und wählte sich alsbald ein besonders ausgefallenes und schwieriges Thema, näm- lich das bis dahin noch ganz unerforschte Cholesterin, einen wichtigen Bestandteil der tierischen und in verwandter Form auch der pflanzlichen Zelle. Sein Weg führte ihn über Freiburg und Innsbruck nach Göttin- gen, dessen Universität er seit 1915 diente und trotz mehrerer Berufungen treu blieb. In mühseliger Arbeit, von deren Umständ- Uchkeit und labyrinthischer Forschungsweise sich der Laie keinen Begriff macht, hat er die Verwandtschaft des Cholesterins zu den Gallensäuren festgestellt, und das wieder- um bildete die Grundlage für seine bahn brechenden Vitaminforschungen. mm ist es Als erstem gelungen, das Vitamin D, das die Rachitis verhütet und heilt und in bestimm- ten Fischlebern am reichsten vorhanden ist, nicht nur in seiner Zusammensetzung auf- Zuklären, sondern er ersann in der danach folgenden. aber auch wieder Jahre in An- spruch nehmenden Arbeit Methoden, dieses Vitamin künstlich herzustellen. Seine For- schungen erfolgten in ständiger Zusammen- arbeit mit Physikern, insbesondere Profes- sor Pohl in Göttingen, die ihm besonders feine Methoden liefern konnten. Zur künst- lichen Herstellung mußte er bestimmte Stoffe, und zwar Ergosterin oder 7— Dehy- drocholesterin bestrahlen,. und durch einen komplizierten photochemischen Mechanis- mus, dessen stufenweisen Umsatz Windaus zu erforschen vermochte. bildet sich dann das Vitamin D. Windaus wurde damit zum Wohltäter Hunderttausender von Menschen, insbesondere Kindern., deren Rachitis nun Seheilt werden konnte. Er hat aber noch vieles andere geleistet. So untersuchte er N Vesperandacht Konzert in der Schloß kapelle Umgeben von einem Stab eifriger Mit- arbeiter bot Enùnmy Kallenheim-Bastian in einer musikalischen Vesper-Andacht in der Mannheimer Schloßkapelle ein geistliches Konzert aus den cantiones sacrae von Hein- rich Schütz(15851672), in denen der Ton- dichter bewußt einen Wandel in seinen musi- kalischen Anschauungen vollzieht. Ueber die Jahrhunderte hinweg spricht die Musik des Meisters eine eindrucksvolle Sprache. Sehr verdienstvoll brachte Erich Kallenheim Baß) den umfangreichen Solopart zur Geltung. Pfarrer Dr. Roder wies dann auf den text- lichen Inhalt der folgenden Kantate von Dietrich Buxtehude hin, die in einer Ver- herrlichung der Zuversicht zu Gottes Füh- rung gipfelt. Auch hier sind den Ausführen- den schöne Aufgaben gestellt, in die sich Lisa Hoffmann und Claire Franck-Deuster Heide Sopran), ausdrucksvoll singend, teil- ten. Für die instrumentale Ausgestaltung setzten sich Käte Back-Mansar und Kurt Streine am Violinpult mit künstlerischer Ge- Wissenhaftigkeit ein. Nicht zuletzt trug der alt-katholische Kirchenchor zum Gelingen des Ganzen bei. Die verdienstlichen Kan- zum Beispiel die Herzgifte, die wir vom Fingerhut her kennen. Dann wandte er sich dem Vitamin B 1 zu und erkannte, ebenfalls wieder in miühseliger Arbeit, daß zwei hol ländische Forscher durch Angabe einer fal- schen Formel auf eine falsche Fährte ge- kührt hatten. Er entdeckte. daß das Bestand- teil Schwefel darin enthalten war, den die Holländer nicht gefunden hatten. Das hatte eine entscheidende Bedeutung, da es die Spur öffnete zur Konstitutionsaufklärung und Synthese dieses Vitamins. Heute hat man schon zwölf B-Vitamine erforscht. Das Besondere an der Persönlichkeit von Windaus ist, über alle Einzelerfolge hinaus, seine wissenschaftliche Grundrichtung. Er hat, wie er selbst sagt,„sich nie um prak- tischen Erfolg, sondern um wissenschaftliche Erkenntnis bemüht“. Damit hat er in rein sachlicher Arbeit das Gesamtbild der Che- mie und der Medizin von heute weitgehend verändert, und die praktischen Erfolge fie- len ihm als Frucht seiner rein wissenschaft- lichen Bemühungen in den Schoß. Jeder un- sachliche Streit war ihm immer verhaßt, er strebte nur nach Klarheit und Sauberkeit in seinen Begriffen und Experimenten. Seine zahlreichen Schüler in aller Welt machen ihn zum Faupt einer internationalen Che- mikerschule. Die Welt darf ihm dankbar Sein. Hans Hartmann Im Bann der Musik Dieses schöne, ausdrucks- volle Foto des Dirigenten Eugen Szenkar, das noch zu seiner Mannheimer Zeit im Nationaltheater gemacht wurde, spiegelt charakteristisch und gleichnishaft für jedes schöpferische Musikanten tum— die ganze Leiden- schaft und Besessenheit wider, die allein Musik zum erlebnisstarken Klin- gen bringen kann. Eugen Sze near, seit Beginn die- ser Spielzeit Opernchef in Dusseldorf, wird übrigens am Mittwoch im Rakmen der Internationalen Mai- Festspiele in Wiesbaden das eine der beiden Fest- konzerte(mit einem Beet- hoven- Programm) leiten. Foto: Adolf Falk Reichtum an Form und Farbe Kollektiv-Ausstellung qus dem malerischen Gesqamtwerk Will Sohls in Heidelberg Der„Heidelberger Kunstverein“ eröff- nete am Sonntag in den hellen Gartenhaus- räumen des Kurpfälzischen Museums eine Kollektivschau von Oelbildern. Aquarellen und IIlustrationen des in Ziegelhausen lebenden, heute 47jährigen Malers Will Schl. Die bereits in Hamburg, Lübeck, Essen und anderen Städten gezeigte Schau schließt mit ihren teilweise aus Privat- besitz stammenden etwa 60 Stücken andert- halb Jahrzehnte malerischen Schaffens als fesselndes Spiegelbild des künstlerischen Wesens Will Sohls ein. n An den vortrefflich ausgewählten Ob- jekten der Ausstellung ist die eigenständige Entwicklung dieses durch manche Wandlun- gen gegangene charaktervollen Maltempera- ments fesselnd zu erkennen. Dem reinen Oelbild begegnet man bei Sohl verhältnis- mäßig selten, aber er ist ein Meister der Mischtechnik, der Tempera-Malerei und des Aquarells. Landschaft, Mensch, Pflanze und Tier der Nord- und Ostseeküste haben die künstlerische Phantasie Will Sohls stark angeregt. Unruhe und Bewegung, die Kenn- zeichen moderner Malerei, gehören auch zu dern Wesensmerkmalen dieses Künstlers, der freilich bei aller Kühnheit des maleri- schen Ausdrucks nie völlig bis in die Region absoluter Gegenstandslosigkeit vorgestogen ist. Seine aus Linie, Fläche und Farbe ent- Wickelte Form hat irgendwie immer noch Beziehung zur Welt der dinglichen Erschei- nungen. Dies gilt selbst für jene sehr eigen- tümlichen, dem greifbar Gegenständlichen immerhin weit entrückten kleinformatigen und kleinthematischen Naturbildern(„Kie- fternzweige über Wasserpfütze“,„Modernder Birkenstamm“.„Muschelreste“ oder auch das vom Urmysterium des Eros umwitterte Aquarell„Zweiklang'), die Will Sohl mit hintergründiger, man möchte fast sagen, Pantheistischer Gedankenkraft zu erfüllen sucht. Der innere Umfang seiner maleri- schen Begabung läßt sich auf keine Norm festlegen. Er war ein Meisterschüler von Heinrich Nauen, und an einzelnen Bildern (Lesende Kinder“,„Ruhende Frau“,„Frau mit Spitzenschleier“) glaubt man in Hal- tung und Zeichnung des Figürlichen noch gewisse Einflüsse dieses Malers zu erken- nen. Im Grunde aber ist Sohl alles andere als ein Nachahmer. Nicht einmal sich selbst ahmt er nach, und einander ähnelnde Mo- tive wiederholt er nie, ohne sie geistig um- gebildet oder doch in manchen Zügen neu entwickelt zu haben. Gerade an den Bildern aus neuester Zeit„Am Brunnen“,„Auf einer Treppe Pieter im Garten“) läßt sich dieser immer neues Leben schaffende Geist gut erkennen. Ganz überraschend ist die Entwicklung der Farbe als optischer Reiz bei Sohl. Die kelt stumpfen Farbtöne verwandeln sich zu- nächst in verbindlichere weiche Farbimpres- sionen(„Alter Fischer“,„Abend auf Sylt“), um sich dann immer mehr zu wahren Farbharmonien von intensivster Leucht- kraft zu entwickeln. Besonders die vielen in Mischtechnik und Tempera ausgeführten Blumen- und Gartenbilder der letzten Jahre zieren die Ausstellung als koloristische Meisterstücke von kultivierter malerischer Qualität. Eine Reihe sehr aparter Illustrationen (Aquarelle und Zeichnungen) zu Büchern von Saint-Exupéry, Lesskow und Melville vervollständigen die künstlerische Charak- terkontur dieser Kollektivausstellung, der Prof. Dr. Hartlaub bei der Eröffnung ein sachkundig fundiertes eingehendes Geleit- Wort mit auf den Weg gab. C. O. E. Ein Heine-Denkmal Frangois-Poncet bei der Einweihung Auf dem Napoleonsberg im Düsseldorfer Hofgarten wurde ein Denkmal für den Dich- ter Heinrich Heine enthüllt. Das Ehrenmal ist das letzte Werk des französischen Bild- hauers, des 1944 verstorbenen Aristide Mail- 101 und stellt eine stehende Frauengestalt „Harmonie“ dar. In einer Ansprache würdigte der fran- 288ische Hochkommissar. André Franęois- Poncet, den europäischen Geist Heinrich Heines, der einer der Männer gewesen sel, die zuerst und in klarer Weise erkannt hät- ten, wie notwendig eine Verständigung zwi- schen Frankreich und Deutschland und letz- ten Endes der Zusammenschluß Europas Sei. Er könne mit jedem Recht als ein mutiger Vorkämpfer für ein geeintes Europa be- zeichnet werden.„‚Wir dürfen uns glücklich schätzen“, so betont er,„Heine heute diese Ehre erweisen zu können. Trotz seines lan- gen Aufenthaltes in Paris ist er stets dem deutschen Volk verbunden geblieben“. Hei- nes Schöpfungen über Deutschland hätten das französische dem deutschen Volk näher gebracht. Seine ganze Sehnsucht sei von der Versöhnung zwischen beiden Völkern erfüllt gewesen, die er leider nicht mehr habe er- leben können.„Es liegt an uns, diese, seine große Sehnsucht zu erfüllen. Der Aufbau Europas ist heute nicht mehr ein Wunsch- traum, sondern bereits in den Bereich des Möglichen getreten, und man sollte alle Steine aus dem Weg räumen und die klei- nen Zänkereien nicht zu ernst nehmen, um das große Werk zu verwirklichen“, erklärte der französische Hohe Kommissar. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Jo- sef Gockeln bezeichnete es als beglückend, dag das zum Ehrenmal ausgesuchte Werk des französischen Bildhauers„Harmonie“ heiße. Prof. Dr. Fritz Strich Bern) zeigte die besondere Aktualität des Heineschen Werkes mit dem Hinweis auf, dag Heine den Konflikt zwischen einer alten versin- kenden und einer neuen fortschrittlichen Welt in sich selbst auszukämpfen hatte. Als „braver Soldat im Befreiungskriege der Menschheit“ habe er die Waffen des Spotts und Gelächters mit Geist und Grazie ge- führt. Seine Vision sei eine Harmonie von Geist und Leben gewesen, der àsthetische Mensch mit sozialer Verantwortung, der nur aus einer europäischen Völkerharmonie Wachsen könne. Als die weiße Leinenhülle vom Heine- Ehrenmal im Düsseldorfer Hofgarten fiel, trafen die ersten Sonnenstrahlen vom vor- ber vorübergehend verdüsterten Himmel auf die dunkle Bronzeplastik der aufrecht- stehenden Frau, Maillols„Harmonie“, Sie steht auf einem hell- bräunlichen Stein- sockel, in dessen erhöhte Seitenteile eine, den Kopf Heines darstellende Plakette ein- Selassen ist. dpa UP Koltur-Chronik Die jungen Musiker Reinhold Buhl(Violon- cello) und Marianne Kleber(Klavier), die an der Städtischen Hochschule für Musik und Theater, Mannheim, studieren, stellten sich als Duo in einer Matinée in der Mannheimer Kunsthalle einem größeren Publikumskreis vor. Ihr Zusammenspiel wirkte, von der ein wenig zu massiven Lautstärke der Pianistin abgesehen, gut erarbeitet. Reinhold Buhl ver- lieh Bachs D-dur-Sonate für„Viola da Gamba“ eine besonders im Klang sichere und bemer- kenswert abgerundete Gestaltung und gab Beethovens g-moll-Sonate OP. 5 Nr. 2 recht Profilierte, mit ruhigem Temperament nach- gezeichnete, Umrisse, deren künstlerische For- mung der offensichtlich sehr begabte Cellist in zahlreichen Einzelheiten zu festigen vermochte. In der Lösung der schwierigsten Aufgabe, die mühen der jugendlichen Künstler um ein ge- meinsames geistiges Bild erkennen; auch hier Wiesen glücklich disponierte Perioden auf ge- winnende Fähigkeiten des Duos hin. Die Dar- bietungen wurden lebhaft beklatscht Wst Hermann Mostar, der Gerichtskommentator des Süddeutschen Rundfunks. erlitt während einer Verhandlung in Freudenstadt, der er als Berichterstatter beiwohnte, einen Herzkollaps. Mostar wurde in ein Sanatorium gebracht und wird wahrscheinlich mehrere Monate seine bis- herige Tätigkeit nicht ausüben können. Mark Lothar arbeitet gegenwärtig an einer neuen Oper, die den Titel„Don Camillo“ oder „Der Musketier des himmlischen Königs“ nach dem gleichnamigen Roman von Giovanni Gua- subtile Klangbild eine eminente bar. Dienstag, 19. Mai 1953 Nr. — Schwetzinger Festspiel Konzert mit Herbert Albert Im erlauchten Kreis der Bühnen, di Programm der Schwetzinger Festspi Nationaltheater nur konzertant Auf der Bühne des Rokcko-The vor dem„klassischen“ Gartenprospeg stierte am Sonntagabend das Nationaltheig Orchester unter Leitung von Professor bert Albert mit einem Sinfonie-Konze Musik aus der Blütezeit Schwetzingen 0b u Musik von Haydn und Mozart— dard dafür begeisterten Applaus im nicht besetzten Haus fand. Die beiden sinfonischen Werke Abends hat man von Professor der Akademiekonzerte Sehört— f D-dur-Sinfonie(„Die Uhr-“) im ersten. 15 „ M= zarts Es-dur- Sinfonie im 5 ü un sechsten. Stücke gewinnen, von ihm geformt, berückenden Zauber. Hinter der schein Selbstverständlichkeit, mit der realisiert wird un der Themen sich entwickelt, Gestaltungsphantasie Folge empfindungsreiche Kantabilität verl verraten ein aus reichen Quellen schöp Musikantentum. Herbert Albert sucht iel streiten, ist in diesem Jahr das Manne Vertrete aters mn i 3 or Albert g Laufe dieses Winters bereits im Ralng hier 0h a dh Die Leichtigkeit und die Nohl die jedem Thema eine schlanke und 0 e d 5 i Ie. 8 dich 7h Beltz eine e U Spik. N doch eien ende kee neuen Effekte, er setzt die Lichter da, wo dh auch in der Partitur Mozarts und Hay stehen und findet so zu einer Werktreue 05 Sleichwohl das eigenschöpferische des Interpreten nicht ausschließt. Dies gilt in vollem Umfang auch Erlebu tür dh Begleitung des vorzüglich spielenden Nafih. naltheater-Orchesters zu Mozarts spannung. vollem, geheimnisträchtigen Klavierkomag d-moll, Köchel-Verzeichnis 466. Branka lin sulin spielte hierbei den Solopart: ouvert im Technischen, sehr klar und ohne Tome tische Anklänge, wie sie in diesem Sti sich hier und da ankündigen. Eine in chem vielleicht nüchterne Interpretation d darüber aber doch den Reiz des Spirituelle gewann. Auch Branka Musulin wurde g diesem Abend herzlich gefeiert. 77 „Unsere Haut Neves Stück in Karlsruhe Wenn man dem Franzosen José Lacour Glauben schenken darf, 80 ist„Un Sere Haut“ eine etwas klebrige Zwangsiadg die wir so schnell wie möglich zum Mat tragen sollten im Dienste der pièces Holtz sie ist jenes unentrinnbare Schicksal, da nach zweitausendjähriger Profanierun Olymp, auf dem es im Zeitalter der Atridg lokalisiert War, immer tiefer herunterge rutscht ist und heute eben noch dazu ade“ Resignation ex schlaft; Muskulatur zu umspannen. Kein Wunder daß Lacours dramatische Versuchskanincher bei derartigen literar-histologischen Expef. menten samt und sonders auf der Strec reicht, unsere in bleiben. Man zählt eins, zwei, drei knappe und schon kommt für alle, Beteiligten dh Tod herbei. Da ist Doktorchen, der 80 gen E Verbrec Aber die Hal aus seiner Haut und aus ęinęr bande aussteigen möchte. klemmt. Um mit der unschuldsvollen 10 ter des Chefs ein neues Leben zu beginne läßt er die Kumpane durch eine Dirne hoch. gehen. Den Vater der Unschuld erwisdi sogleich, die beiden anderen aber entkon men, schöpfen Verdacht. erschießen aus et. sehen das Mädchen. Doktorchen und d Dirne vergiften sich vor Gram und der Szene knallt die Polente noch 80 lang herum, bis man sicher sein kann, daß ni mand und nichts mehr am Leben ist. En Schauerballade à la Grand Guignol mit md. tivischen Reminiszenzen aus dem Trompe. Und dennoch hat nicht sollen sein, daß es den Zuschauern richtig wohl wurde in ihrer Gänsehaut. ter von Säckingen. Autor hat's ihnen versalzen, denn er seine Story, in der sich die reißerisch fekte gegenseitig aufheben, blutig ernst. Werner Wedekind, der die deutsche En. aufführung des Dramas in der Karlsruhe „Insel“ in Szene gesetzt hatte, spann Erich Schudde in der Hauptrolle Laco Haut gerade so straff, daß sie von des freundlich applaudierenden deen ungeschoren blieb. Susanne Das Heidelberger Zimmertheater gastiert Mal. K. Andi 8 von Akte Toch. Hinte: nabn en El. te mi 00 18 kühr n hätten es verdient, ein in einigen frühen Oelbildern(Toter Mann“ 5 1 8 8 b reschi trägt. Der Münchener Komponist, der vom 9. bis 22. Juni in den Hamburger Ken 9. 88. ten f d 5 8 1 krühs 5 5 5 8 ein 5 3 Programm mit Brahms Sonate op. 38 das Textbuch selbst verfaßt hat, erwarb sich merspielen. Das Zimmertheater spielt dle SröhBeres ikumsecho zu finden. chm.„Der Träumer) vorherrschenden eingedun- stellte, konnte man ebenfalls ein schönes Be- die Rechte zur Opernbearbeitung dieses Stoffes. Sittenr Farce„Die Barlottis“ von Michel Duran 8 Kolonie Sydney EIN SIEDLERROMAN VON CHARLES NVORDHOEHF UND JAMES N. HAL. 18. Fortsetzung Und wohin geht's jetzt? Botanybay?“ „Jal“ Ingrimm verfinsterte sein Gesicht. „Ich hatte kaum noch ein Jahr mehr von meinen sieben zu machen. hatte gehofft, hier fertig zu werden.“ „Herrgott, Mann, haben Sie Glück, trotz- dem! Mit uns verglichen! Wir haben lebens- länglich.“ Goodwin sagte darauf nichts. Dann fragte er:„Wissen Sie, mit welchem Schiff Sie spediert werden sollen?“ Als wir den Kopf schrüttelten, fügte er bei:„Ich mit der, Char- lotte.. wir gehen heute an Bord.“—„Geht der Knabe mit?“ fragte ich. „Ja, und seine Mutter auch, obgleich sie krei ist. Sie will absolut mit dem Kinde fahren. Hat sich die Erlaubnis ohne mein Wissen geholt!“ Er streckte uns die Hand entgegen.„Also.. alles Gute! Vielleicht kommen wir ins selbe Schiff. Sonst aber sehen wir uns dort unten!“ Er nickte uns zu und ging. Tom schaute ihm gedankenvoll nach, dann fragte er:„Was hältst du von ihm, Hugh?“ „Einer, von dem man sagen kann: Ihr seid das Salz der Erde. wenn ich je etwas von Menschen verstanden habe.“ Oakley nickte.„Darauf kannst du wetten! Kein Sprung im Metall, was er auch verbrochen haben mag. Hoffentlich kommen wir auch auf die Charlotte. Zwei, drei solcher Freunde werden uns dort unten not tun!“ Als wir zu unsern Gefährten zurück kamen, hatten sich alle um Sabb versam- melt und blickten gleich ihm kummervoll auf ein Blatt Papier, das er in der Hand Bielt. Tom scherzte:„Was ist passiert? Gibt's kein Frühstück heute?“ Sabb blickte uns über seine Brillengläser hinweg an. Die Brille trug er sicherlich deshalb, weil sie ihm ein ehrwürdiges Aussehen gab, nicht der Augen wegen. So sah er dann aus wie ein ehrlicher Kaufmann, der eben die Nachrich- ten von einem Börsensturz gelesen.„Das Essen wird gleich da sein, Tom“, sagte er. „Ach, es sieht gerade so aus, als sollte es für einige von uns für lange Zeit das letzte gemeinsame Mahl werden!“ In unserer Ab- wesenheit hatte der Wärter das Verzeichnis für den Transport gebrackhit. Thynnes und Oakley waren für die„Friendship“, wir an- dern für die„Charlotte“ notiert. Eine böse Nachricht für uns, die wir gehofft hatten, auf dasselbe Schiff zu kommen. „Verflucht, Nick“, sagte Tom.„Hast du nicht ein wenig mit deinem Beutel klingeln können? Ein, zwei Guineen wäre das Zu- sammenbleiben doch sicher wert!“ Sabb schüttelte den Kopf.„Geld hilft da nichts. Die Befehle kommen von oben, Home Ofkice wahrscheinlich. Wir müssen uns fügen.“ Tom gab fröhlich nach.„Sei es! Was man nicht ändern kann, muß man auf sich neh- men. Kopf hoch, alter Vielfraß! Mr. Thynne, Mrs. Thynne und ich werden dich in unser Abendgebet einschließen, So, und wie ist das nun mit dem Frühstück?“ „Eier, frisch gelegte. noch warm von der Henne, hoffe ich. Speckschnitten und Schweinsleber, gebratene Nieren, Kalbs- und Schinkenpastete. Habt ihr noch andere Wünsche? Es ist noch Zeit, jemanden zu schicken.“ „Was meinst du, Hugh, können wir uns damit begnügen?“ „Wär wollen es versuchen“, sagte ich. „Unsern herzlichsten Dank. Mr. Sabb und Mr. Thynne. Sie haben uns in diesen letzten Minuten viel Gutes erwiesen. Wir werden an euch dasselbe tun dort in der Botanybay, 8 es dort Fische und Wild zu erlegen gibt.“ Sabb zwinkerte mit den Augen.„Genau 80 haben Thynne und ich uns das gedacht! So einfältig, wie wir aussehen, sind wir nicht. Rückzahlung mit Zinsen, dort in der Botanybay, nicht, Thynne?“ „Genau so!“ Thynne lachte.„Fische, Ge- Flügel und Tiere des Waldes, täglich auf un sere Türschwelle gelegt, wenn es dort unten Türschwellen geben sollte. Was ist, meine Liebe?“ Mrs. Thymne, die am Fenster ge- standen, hatte einen leisen Freudenruf aus- gestoßen.„Die Kinder. Mortimer da sind sie!“ Seit Thynne von seinen Töchtern Sesprochen, hatte ich mich immer wieder fragen müssen, welcher Art wohl die Kinder dieses Paares sein möchten. Wir eilten ans Fenster und sahen vor dem Gefängnisportal einen eleganten Zweispänner halten. Kut- scher und Diener trugen lohfarbene Livréee mit Goldtressen, die auf die Verzierungen des Wagens abgestimmt waren. Neben mir gab Tom einen Laut des Er- staunens von sich, begreiflicherweise. Denn die Damen stiegen aus, in Toiletten, die aussahen, als ob ihre Trägerinnen sich ge- rade auf einer Spazierfahrt in St. James befänden, Sie und ihr eleganter Wagen bil- Verwirrung gut deten einer erschütternden Kontrast zur elenden Umgebung des Gefängnisses. Thynne winkte mit der Hand durch die Gitterstäbe.„Hier sind wir, meine Lieben! Sagt, man solle euch direkt herauf führen.“ Tom in seiner Aufregung hatte mich bei- seitegeschoben, so daß ich sie nicht sehen konnte. Aber ich hörte, wie eine helle Stimme rief:„Aber Papa, wo hast du deine Perücke? Du hast sie doch nicht etwa verloren?“ l„Nein, nein. natürlich nicht! Kommt ein wenig schnell! Wir sind gerade dabei, Uns zum Frühstück zu setzen!“ „Die armen Lieblinge“, klagte Mrs. Thymne.„Sicher sind sie eben erst Ange- kommen, so zerzaust sehen sie aus!“ „Zerzaust? Bewahrel Frisch wie Rosen- knospen sehen sie aus“, protestierte Thynne. Sabb stand mit eingestützten Händen und staunte ungläubig. 8 „Und das sollen Ihre kragte er endlich. „Lieber Gott, wessen Töchter sollten sie denn sonst sein? Sie machen damit Mrs. Thymne kein besonderes Kompliment!“ „Bitte tausendmal um Entschuldigung, Mrs. Thynne“, sagte Sabb.„Eine so schöne Mutter hat natürlich Töchter, die zu ihr Passen. Aber. ich bin erschüttert, daß Sie hierher kommen sollen.“ „Wohin sollten sie sonst kommen? Phoebe Will das Exil ihrer Eltern teilen, und Doris konimt, um uns Lebewohl zu sagen. Dieses letzte Zusammensein möchten Sie uns doch nicht nehinen, Mr. Sabb?“ Zweifellos verstanden die Thynnes Sabbs genug. Thynne lächelte in Seschmeichelter Eitelkeit und heimlichem Triumph. Natürlich paßten die lieblichen Er- scheinungen nicht in diese Umgebung, aber die Eltern taten, als ob sie nichts Besonderes daran fänden, daß sie hierher kamen. Oak Töchter sein?“ ley und ich warfen uns Halstücher, Weste und Jacken über. und Toch wartete cent spannt. Er sagte nichts, aber ich wußte, d. er in diesem Moment eine Welt dafür&. geben hätte, gut angezogen zu sein. Einen Augenblick darauf wurde die 10 aufgeschlossen, und die beiden jungen 15 chen traten ein. Phoebe, die kleinere 90 beiden, trug ein Häubchen und ein von blaßblauer Seide, das ihr stand. Ihr dichtes Haar hatte die reifenden Korns und war sehr schön 85 kämmt. Ihre tiefblauen Augen mußten Herz jedes jungen Mannes verwirren. Warf sich ihrer Mutter in die Arme, 155 küßte sie den Vater auf beide Wan, Doris hatte das braune Haar ihrer. und ihre ebenso schönen dunklen Augen 5, mochte vielleicht ein- oder zweiundzwand Moment lang auf Armeslänge von sich. um sie, sein. Ihre Mutter hielt sie einen tisch zu betrachten. Dann nickte sie. „Du wirst sehr schön, mein Kind Wirklich, sehr schön!“ „Ich bin 80 glücklich, daß du das findet 10 Mutter. Himmel, welch ein Ort Thynne lachte ihr herzlich zu:„Du denken, wir sind erst eingezogen, ist nicht alles mit so viel Komfort tet. wie wir's wünschen. Aber unsere sind auch noch da., Liebling.“ Darauf sagte ihre Mutter: achte bitte die Füße der Thynnes. wundervol und n eingerich⸗ Klei Farbe das 815 mubt noch Arms Ja, und be. 55 Doris“ 1. 5 ie i Mit einer zierlichen Bewegung hob sie 3 f die Beine vol, 1 Kleid ein wenig, streckte und ließ weit es die Kette erlaubte. die Ringe ein wenig rasseln. Doris und Phos machten groge Augen, brachen aber 25 die in ein schallendes Gelächter aus, in Eltern so herzlich einstimmten, als 8e alles der beste Witz der Welt. Fortsetzung 1 dies folg. Herald verla druck Chefr stellv Dr. webe Lokal Dr. F. simor chef Bank, Bad · sumtl. ruhe! 8. Ja stel vor in hier Be Sere erreic noch Maier nose SPD SPD schlie endgü politis Parite binett Di die fi daß e tembe im 8 müsse wärti die E — René Pa versal Diens gieru 208180 Politi, der M die bi dauer ensfre am ermäc gierut Nation Lage Monte minis Monte die v. zung 40,5 1 Sparn haben ausge öl At ster, minis am L chung niqué eine ten e osteu! Nahe die si Bit übere ihrer Zuset⸗ die A Ha waltu nielt nach Mehr! Lu österr. tanun Präsic bigun Ant Lol ein E eine Comn chills Ost- Be Belgr. geruf Kira Bu nach Ses be nen! liste 90 Pr. eine Word. An dat ir bakt Griec Sa bana Henr. neuer nerat Tückk La 1 don a Morg Neys Erpre ische explo