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F. von Schilling; stellv.: Dr. K. ackermann; Polltik: Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber: Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt: Kommunal: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen; H. Kimpinsky; chet v. D.: O. Gentner. Banken: sũdd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Komm. Landesbank, Bad. Bank, samt. Mannheim. Postsch.-Kto.: Karls- ruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26743 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45 Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 37/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit git Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. 8, Jahrgang/ Nr. 162/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 16. Juli 1953 Einladung An Molotow überreicht Die Westmächte schlagen eine Konferenz über Deutschland und Oesterreich im Herbst vor Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Konferenz der drei Außenminister in Washington hat, wie schon angekündigt, beschlossen, den Außenminister der Sowjetunion, Molotow, zu einer gemeinsamen Konferenz einzuladen. Dabei soll über die Wiedervereinigung Deutsch- lands und über den österreichischen Staatsvertrag gesprochen werden. Als Termin wird Ende September vorgeschlagen. Die Aufforderung zu dieser Viererkonferenz wurde der Sowjetunion schon am Mittwochnachmittag auf dem fiblichen diploma- tischen Wege überreicht. In Bonn wird dieser Beschluß als ein Erfolg des Bundes- kanzlers angesehen. Der Inhalt der Beschlüsse von Washington und die Einladung an Molotow deckten sich weitgehend mit den vom Bundestag aufgestellten Richtlinien für die Politik zur Wieder vereinigung. Staatssekretär Hallstein berichtete am Mittwoch vor der Presse in Bonn, daß Ministerialdirektor Blankenhorn bei seinem Aufenthalt in Washington dem amerikani- schen Außenminister eine persönliche Bot- schaft des Bundeskanzlers überreicht habe, die den formellen deutschen Wunsch nach einer bald stattfindenden Viermächtekonfe- enz über die Wiedervereinigung Deutsch- lands enthielt. Das Ergebnis der Konferenz in Washing- ton sieht Staatssekretär Hallstein in folgen- den wesentlichen Punkten: 1. Die Westmächte haben ihre Absicht zu einer Initiative zur Wieder vereinigung unterstrichen. 2. Die drei Justizminister der Sowjet- zone amtsenthoben Berlin.(UP) Ministerpräsident Otto Grote- wonl hat den Justizminister der Sowjetzone, Max Fechner SD), wegen„republik- feindlicher Tätigkeit“ seines Amtes enthoben. zum Nachfolger wurde Dr. Hilde Benjamin SED), die bisherige Vizepräsidentin des Obersten Gerichts der Sowjetzone, berufen. Moskau leistet Beitrag zum Hilfs- programm der Vereinten Nationen Genf.(dpa) Die Sowjetunion erklärte sich am Mittwoch in Genf bereit, an der Arbeit des technischen Hilfsprogramms der Verein- ten Nationen für wirtschaftlich weniger ent- hickelte Länder teilzunehmen und sagte einen Beitrag von vier Millionen Rubel für das Programm im Jahre 1953 zu. in einer Sitzung des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen hatte der amerikanische Delegierte, John C. Baker, eine Resolution eingebracht, die die Verwirk- lichung des Eisenhower-Plans für einen in- bernationalen Hilfsfonds forderte. In der Debatte kündigte der sowjetische Delegierte, Amasasp Arutiunian, zur Ueber- kaschung der Versammlung den sowjetischen Beitrag an. Er erklärte, die Sowjetunion habe immer das Hilfsprogramm der UNO unter- stützt. Er forderte jedoch, daß die Länder, die mmanzielle Unterstützung gewähren, keine Bedingungen stellen dürfen. dor, 2 2 Bonn. Bundespräsident Theodor Heuss hat im invernehmen mit der Bundesregierung und den Länderregierungen durch Erlaß vom 1. Juli das Grubenwehr-Ehrenzeichen neu ge- stiktet. Diese Auszeichnung wird an Mitglieder von Grubenwehren in Anerkennung besonderer Verdienste im Grubenrettungswesen auf Vor- schlag der Ministerpräsidenten der Länder vom Bundespräsidenten verliehen. Bonn. Bundesinnenminister, Dr. Lehr, er- nannte am Mittwoch den Präsidenten des Stati- stischen Bundesamtes, Dr. Gerhard Fürst, zum Bundeswahlleiter. Sein Stellvertreter ist Dr. „Horstmann. Die Dienststelle des Bundes- Wahlleiters befindet sich im Statistischen Bun- esamt in Wiesbaden. Faris. Französische diplomatische Kreise teilen mit, daß das Treffen der Außenminister der sechs Staaten der Montan-Union, das ur- sprünglich am 7. August in Baden-Baden be- Sinnen sollte, auf den 12. August verschoben worden sei. Vatikanstadt. Der Vatikan ist ein seefahren- der Staat geworden. In Noten an alle Regie- rungen der Welt wurde am Dienstag mitgeteilt. den unter vatikanischer Flagge fahrenden Schifken ab sofort die„juristische Ordnung“ don Schiffen eines souveränen Staates im Sinne er internationalen Seefahrt zuerkannt wurde. „Nairobi. Der Oberste Gerichtshof der bri- ischen Kronkolonje Kenya hat das Urteil über leben Jahre Zuchthaus gegen den Führer der none Mau. Terroristen, Jomo Kenyatta aufge- aden und das Verfahren zur Neuverhandlung 5 das erstinstanzliche Gericht zurückverwie- 0 Neu Delhi. Die Regierung von Nepal hat 128 Abschluß eines Vertrages mit Großbritan- den bekanntgegeben, der den Engländern die werbung von Gurkha-Truppen in Nepal er- abt. In dem Vertrag ist die Einrichtung von rutierungslagern in Nepal, in der Nähe der 5 vorgesehen. Der Vertrag gilt zunächst ur fünf Jahre. beheudapest. Die ungarische Regierung hat Ju- ben in einer am Dienstag übergebenen Mah Verhandlungen vorgeschlagen, bei denen nahmen zur Verhinderung von Grenzzwi- n en festgelegt werden sollen. In der un- ischen Note wird die Bildung einer gemein- 1 80 3. amen Kommission angeregt, die alle notwen- 958 Einzelheiten über die Aufstellung neuer neschilder und auch die Frage der Wieder- utnahme der ungarischen Schiffahrt auf der meig durch jugoslawisches Gebiet besprechen beten ton. Die erste Schiffsladung ameri- sowie er Lebensmittel für die Bevölkerung der 19 15 isch besetzten Zone Deutschlands wird a den New Vorker Hafen in Richtung dense ti Verlassen. Dies gab das Amt für ge- Weitige Sicherheit am Dienstag bekannt. VP /dpa Minister sind sich bei der Behandlung der aktuellen Probleme der west- östlichen Span- nung einig gewesen. 3. Wenn auch das deut- sche Problem als eine Folge der weiteren west- östlichen Spannungen angesehen wird, so haben die Westmächte doch nicht auf einer allumfassenden Behandlung dieser Span- nungen bestanden, sondern sich bereit erklärt, an die Fragen Deutschland und Oesterreich unabhängig von den übrigen Differenzen her anzugehen. 4. Die Westmächte haben den Willen bekundet, an den Bemühungen um den Zusammenschluß Europas mit deutscher Be- teiligung festzuhalten. 5. Die Konferenz in Washington hat bewiesen, daß die drei West- machte nicht gewillt sind, deutsche Interessen zu opfern. 5 Auf eine Frage hin sagte der Staatssekre- tär noch, daß es sich bei den verschiedenen Punkten der Note an Moskau nicht um Be- dingungen, sondern um Vorschläge handele. Noch nicht entschieden sei, in welcher Weise Deutschland bei einer Konferenz der vier Großmächte mitbeteiligt werden könne. Die deutschen Parteien. einschließlich der SPD, begrüßen die Washingtoner Beschlüsse. Die Sozialdemokraten bedauern allerdings, daß die Viererkonferenz nicht vor den Wah- len stattfindet und werfen dem Bundes- kanzler vor. dieses verhindert zu haben. Außerdem kritisieren sie die Fortsetzung der Integrationspolitik, insbesondere auch der Anstrengungen zur Errichtung der Euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft. (Siehe auch Seite 2) Richtlinien für den Wahlkampf der CDU Baden-Baden.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer sprach am Mittwoch auf einer Tagung des Gesamtvorstandes der CDU in Baden-Baden seine Befriedigung über das Ergebnis der Washingtoner Außenminister Konferenz aus. Dr. Adenauer wies darauf hin, daß er im Verlauf der Konferenz wieder- holt konsultiert worden sei. Der Bundesvor- stand der CDU stimmte in einer eingehenden Aussprache den Ausführungen des Bundes- kanzlers zu. Die bisherige Politik müsse fortgesetzt werden, weil sonst für das ge- samte deutsche Volk ein unabsehbarer Scha- den, insbesondere außen- und wirtschafts- politisch gesehen, entstehen könne. In diesem Sinne werde die CDU den Wahlkampf führen. Semjonow schreibt einen Brief Er fordert erneut die Auflösung einiger Organisationen in Westberlin Berlin.(dpa) Der sowjetische Hohe Kom- missar, Semjonow, hat die Hohen Kommis- sare der Westmächte aufgefordert,„wirk- same Maßnahmen zur Liquidierung“ einer Reihe von westberliner Organisationen ⁊u treffen. Er nennt unter anderen die„Kampf- gruppe gegen Unimenschlichkeit“, den„Bund deutscher Jugend“, das Ostbüro der SPD und das Ostbüro der CDU. Semjonow beantwor- tet damit die Schreiben der Hohen Kommis- sare der Westmächte vom 27. Juni, in denen die Wiederherstellung des normalen Lebens in Berlin gefordert wurde. Semjonow er- klärt, er halte es in Zusammenhang damit für notwendig, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken,„daß die Besatzungsbehörden der drei Westmächte bisher noch keine Maßnah- men zur Liquidierung der verbrecherischen Organisationen getroffen haben, die sich in Westberlin befinden und Wühlarbeit gegen die Deutsche Demokratische Republik lei- sten“, Da die am 17. Juni in Ostberlin be- gangenen„Anstiftungen, Plünderungen und anderen Ausschreitungen, wie festgestellt wurde, von Gruppen von Provokateuren und kriminellen Verbrechern verübt wurden“, die den von ihm genannten Organisationen angehörten, sei er gezwungen, diese Frage erneut aufzuwerfen. Gleichzeitig teilte der Militärkommandant des sowjetischen Sektors, Generalmajor Dibrowa, den Berliner Kommandanten der Westmächte mit, daß die Schuldigen vom 17. Juni zu strenger gerichtlicher Verantwor- tung gezogen werden. Damit beantwortete Dibrowa ein Schreiben, in dem die westlichen Kommandanten gefordert hatten, die im Zusammenhang mit den Ereignissen des 17. Juni in Ostberlin Festgenommenen sofort Freizulassen. Kreuzberger Nachbarschaftshilfe für Ostberliner bewährt sich Berlin.(dpa) Auch am Mittwoch gab es auf dem Oranienplatz an der Berliner Sek- torengrenze wieder einen großen Ansturm von Ostberlinern, die durch die Unter- Stützunngsaktion der Kreuzberger Nachbar- schaftshilfe in diesem Westberliner Bezirk Lebensmittel zum Kurse 1:1 für Ostgeld ein- kaufen können. In einer Stunde war bereits die erste Anlieferung von 60 Zentnern Kartoffeln ausverkauft. Die vier Verkaufsstände gaben für jeden Käufer zehn Pfund ab, für die 1.50 Ostmark bezahlt werden mußten. Nach- dem die Kartoffeln ausverkauft waren, stellten sich über 1000 Menschen am Milch- stand an, wo es gegen Vorlage des Ost- ausweises ein Viertelliter Vollmilch für zehn Ostpfennige gab. Auch Georgiens Innenminister mußte gehen Tiflis.(dpa) Der Innenminister der Sowejet- republik Georgien, aus der Stalin und Berija stammen, Dek anoss ow, ist, wWie Radio Tiflis am Mittwoch meldete, abgesetzt wor- den. Dekanossow begleitete im November 1940 Außenminister Molotow zu seinen Be- sprechungen mit Hitler nach Berlin. Kurze Zeit darauf wurde er Sowjetbotschafter in Berlin. Später arbeitete Dekanossow jahre. lang als„Deutschlandreferent“ Berijas. Im Mai 1953 wurde er, wahrscheinlich auf Veranlassung Berijqas, zum Innenminister und damit zum Staatssicherheitskommissar der Sowjetrepublik Georgien ernannt. Auf einer Sitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Georgiens und des Stadtkomitees von Tiflis wurde außer- dem die Entlassung des Mitglieds des Zen- tralkomitees. Mamulo w, bekanntgegeben. Der georgische Ministerpräsident warf Berija vor,„seine Freunde und Anhänger auf hohe Posten in der Georgischen Sowjetrepublik gebracht zu haben“, Er beschuldigte Berija und den georgischen Politiker Mega Ila dz e,„Die Partei verraten zu haben., Prag sichert Oesterreich Reiseerleichterungen zu Wien.(UP) Der tschechoslowakische Außenminister, Vaclav David, hat dem öster- reichischen Außenminister die Versicherung gegeben, daß die bisherige Handhabung bei Ausstellung von Ausreisevisa nach Oester- reich von„Grund auf geändert“ wird. Wie der österreichische Außenminister, Karl Gruber, dem österreichischen Kabinett am Dienstag mitteilte, ist ihm von seiriem Kol- legen in Prag über die tschechoslowakische Gesandtschaft in Wien außerdem eine Libe- ralisierung des Reiseverkehrs zwischen den beiden Nachbarländern zugesagt worden. De Gasperis neue Regierung ohne Scelba Rom.(dpa) Der italienische Minister- präsident, Aleide De Gas per i, hat am Mittwoch das achte italienische Nachkriegs- kabinett gebildet. Es besteht ausschließlich aus Mitgliedern der Christlich Demokra- tischen Partei. Der bisherige Innenminister, Mario Scelba, gehört der neuen Regierung nicht an. Er mußte seinen Posten an den bisheri- gen Landwirtschaftsminister Amintore Fan- fani abgeben. Amtlich verlautet, Scelba habe auf die weitere Ministertätigkeit verzichtet, um sich eine längere Erholungspause 2u gönnen. In unterrichteten Kreisen erfährt man jedoch, daß die Monarchisten für ihre Stimmenenthaltung zu Gunsten der neuen Regierung Scelbas„Ausbootung“ gefordert hätten. 1 Din„Eingeweihter“ der Drusen Das kleine Volł der Drusen hat duch schon in der Politiſe von sich reden gemacht, als es sich æur Zeit der französischen Mandats herrschaft in Syrien gegen das französische Militär erkob. Die Drusen sind eine gekeimnisumwobene Gruppe mit eigenem Kult und eigenen Lebensgesetzen, eine Volksinsel zwischen Islamiten und Juden im vorderen Orient. Einer unserer Matarbeiter Ratte die seltene Gelegenheit, einige Tage unter den Drusen zugu- bringen. Auf Seite 2 berichtet er darüber. Bild: W. W. Krause Syngman Rhee besuchte die Front Die kommunistische Offensive gestoppt/ Energische Worte in Panmunjon Tokio.(UP/ dpa) Die chinesischen Streit- kräfte erzielten am Mittwoch in Korea an der Mittelfront weitere Einbrüche in die neuen Stellungen der südkoreanischen Trup- pen am Südufer des RKomsorig-Flusses in einer Breite von 25 Kilometern. Die chinesi- schen Angreifer hatten Verstärkungen er- halten und griffen trotz schwerer Verluste mit sechs Divisionen schon in den frühen Morgenstunden an. Die südkoreanische Armee rechnet nach den ihr zugegangenen Informationen damit, dal die Chinesen in Kürze weitere acht bis zehn Divisionen in den Rampf werfen wer- den. Die amerikanischen Luftstreitkräfte waren infolge der starken Regenfälle und des diesigen Wetters nicht in der Lage, ent- Schuldebatte im Mainzer Landtag Die FDP verzichtet auf einen Untersuchungsausschuß des Landtags Mainz. Zu ausgiebigen Debatten führte im rheinland- pfälzischen Landtag am Mittwoch wieder der Schulstreit. Auf der Tagesordnung stand eine Große Anfrage der SPD, in der behauptet wurde, daß katholische Gläubige wegen ihrer Unterstützung der christlichen Gemeinschaftsschule als„Antichristen“ an- geprangert und mit Kirchenstrafen bedroht worden seien. Außerdem seien Eltern von Geistlichen zu unwahren Aeußerungen über Lehrer veranlagt worden. Bei der Begrün- dung der Anfrage verwies der Abgeordnete Schäfer(SPD) aus Ludwigshafen auf Vor- källe in der Niederfeld- Schule in Ludwigs- hafen, wo mehreren Eltern von einem Geist- lichen materielle Versprechungen für Aus- sagen gegen einen Lehrer gemacht worden seien. Kultusminister Dr. Albert Fink sagte in seiner Antwort dazu, der Ludwigshafener Fall müsse mit Bedauern zur Kenntnis ge- nommen werden; es habe sich dabei aber um zwei Uebereifrige gehandelt, die beide Fehler gemacht hätten. Das Ministerium sei wegen des Geistlichen bei den Kirchenbehörden vorstellig geworden. Ueber Unregelmäßig- keiten bei der erst in den letzten Monaten erfolgten Einführung von Konfessionsschulen im Regierungsbezirk Rheinhessen sagte Dr. Fink, es sei nur ein einziger Fall festgestellt worden, bei dem in einer Gemeinde 17 der abgegebenen Unterschriften zweifelhaft ge- wesen seien. Das Ministerium werde aber einen ergänzenden Erlaß zu der Landesver- fügung über das Antragsverfahren zur Er- richtung von Fonfessionsschulen heraus- geben, um weitere derartige Fälle zu ver- hindern. Nach dieser Auskunft des Ministers 20g die FDP den vor einigen Tagen von ihr ge- stellten Antrag auf Einsetzung eines parla- menterischen Untersuchungsausschusses in der Schulfrage zurück. Der Versuch der SPD, sich diesen Antrag zu eigen zu machen, scheiterte zunächst an der Geschäftsordnung. Ein zweiter wesentlicher Punkt war die einstimmige Verabschiedung eines Gesetzes, durch das der Fmanz minister ermächtigt wird, für das Land zur Förderung des sozi- alen Wohnungsbaues Bürgschaften bis zu 50 Millionen Mark zu übernehmen. Finanz- minister Dr. Nowak bezeichnete das Gesetz als eine schlecht zu nüützende Möglichkeit; er werde sich bemühen, möglichst viele Mittel für den Wohnungsbau zu mobilisieren. In diesem Zusammenhang gab Dr. Nowak einen Ueberblick über den sozialen Wohnungsbau in Rheinland-Pfalz, wo nach dem Kriege 142 000 Wohnungen als verloren gemeldet worden seien. 1950 und 1951 seien jeweils 20 000 Wohnungen, 1952 dann 21 000 Woh- nungen fertiggestellt worden, obwohl sich i der Zwischenzeit die Verhältnisse vor al- lem auf dem Kapitalmarkt verschlechtert hätten. Es bestehe Aussicht, daß im Jahr 1953, in dem bisher 80 Millionen Mark für den sozialen Wohnungsbau verfügbar seien, der Bauerfolg der Vorjahre noch überflügelt Werde. scheidend in die Kämpfe auf dem Lande einzugreifen. ü Der südkoreanische Präsident,. Syngman Rhee, besuchte am Mittwoch ebenso Wie der Oberbefehlshaber der 8. Armee, General Maxwell Taylor, die Front. Syngman Rhee übermittelte den südkoreanischen Truppen, die die Last des Angriffs der Kommunisten zur Zeit allein zu tragen haben, eine Botschaft. in der er sie er- mutigte, den Rampf gegen die kommunisti- schen Angreifer unbeirrt fortzusetzen. Nach den letzten Meldungen soll die kommunistische Offensive noch am Mittwoch durch einen massierten Artillerie-Einsatz der Vereinten Nationen zum Stehen ge- bracht worden sein. Die Zusammenkunft der Waffenstill- standsdelegationen in Panmunjon hat nach Mitteilung von informierter Seite am Mitt- woch einen stürmischen Verlauf genommen. Die Beauftragten der Vereinten Nationen sollen die Kommunisten mit ziemlich energi- schen Worten aufgefordert haben, endlich den Waffenstillstand zu unterzeichnen, da der südkoreanische Präsident versprochen habe, sich an das Abkommen zu halten. Der kommunistische Sender Peking berichtete, die Delegation der Vereinten Nationen habe die Sitzung am Mittwoch abgebrochen, sich aber mit einer neuen Zusammenkunft am Donnerstag einverstanden erklärt. Der südkoreanische Ministerpräsident gab am Mittwoch bekannt, der Wirtschafts- beauftragte Präsident Eisenhowers in Süd- korea habe der amerikanischen Regierung ein für drei Jahre berechnetęes FHilfspro- gramm für Südkorea vorgeschlagen, das 883 Millionen Dollar erfordern würde. Mahe trägt das gelbe Trikot bei der Tour de France Albi.(dpa) Die verhältnismäßig leicht zu Fahrende zwölfte Etappe der Tor de France von Luchen nach Albi über 228 Kilometer gewann am Mittwoch Darigade(Frank- reich Südwest) im Spurt vor Van Genechten (Belgien), Bastianelli Frankreich Südwest), Quentin(Ile de France) und Forestier Nord- ostmitte). Weitere 18 Fahrer kamen mit der gleichen Zeit wie der Etappensieger ins Ziel, darunter der Franzose Mahe, der seinem Landsmann Robic das gelbe Trikot des Spit- zenreiters in der Gesamtwertung abjagte. Somit liegen in der Gesamtwertung an der Spitze: 1 Mahe(Frankreich/ West), 2. Ernzer (Luxemburg) und 3. Anzile(Nord-Ost-Mitte). Seite 3 MORGEN Donnerstag, 16. Juli 1953 „Spekulationen“ Nicht ohne einen gewissen Sarkasmus stellte der amerikanische Außenminister Dulles fest, daß die hohen Außenminister Englands und Frankreichs sich mit Präsident Eisenhower vor Beginn der Washingtoner Dreierkonferenz zunächst einmal zusammen- setzten, um„Spekulationen“ darüber an- zustellen, was der Sturz des sowjetischen Regierungsgewaltigen Berija zu bedeuten habe. Im Grunde taten sie also nichts anderes, Als was die Presse seit dem 10. Juli mit mehr oder weniger Gewissenhaftigkeit treibt; und Was an jedem Stammtisch seit Tagen mit einem ungetrübten Mangel an Sachkenntnis betrieben wird. nämlich Rätsel raten. Das ist ebenso bezeichnend wie befrem- dend. Bezeichnend, weil es das Zeitalter des Spezlalistentum kennzeichnet. Die emsige Betriebsamkeit aller staatlichen Organe zeitigt zwar einen höchsten politischen Alarm aber keine gesicherte Einsicht. Nach Wie vor bleibt es dem spekulativen Genie des Einzelnen überlassen, sich seinen Vers auf die gemeldeten Vorgänge zu machen. Wenn Wir einmal nachlesen, wie Voltaire, der weder über einen Telegrafen noch über einen Ge- heimdienst verfügte, über die zeitgenös- sischen Ereignisse im Kreml unterrichtet War und dann hören müssen, wieviel sich zum Beispiel Botschafter Bohlen darauf zu gut tut, den Sturz Berijas schon eine Woche vor der offiziellen Meldung gewußt zu haben, dann ahnen wir erst, wie wenig weit wir im Grunde mit all unseren Presseagenturen, unseren diplomatischen Monstreapparaten und Geheimdiensten gekommen sind. Selbst eine so Wohlausgerüstete Regierung wie die der USA ist noch immer aufs Rätselraten angewiesen, sobald sie die Schwelle ihres eigenen Macht- und Einflußgbereiches über- Schreitet und sie besitzt, was wesentlicher ist, nicht mehr den unmittelbaren politischen Instinkt, über den unsere Vorfahren auf Grund ihrer technischen Mittellosigkeit ver- fügt haben. Unser Fortschritt in der Zivilisa- tion wird mit dem zunehmenden Verlust elementarer Fähigkeiten sehr teuer bezahlt. Befremdend aber ist, daß die Entschei- dung über Tod und Leben von Millionen auf so schwankem Grund steht. Je nach- dem, ob nun die Außenminister zu dem fragwürdigen Schluß gelangen, daß der rus- sische Bär lahme oder nicht, werden Be- schlüsse gefaßt. Nicht anders Als wie Hitler sich von der unerhörten Schwäche der rus- sischen Armee im Finnenfeldzug berichten ließ von Leuten, die fern den Ereignissen in irgendeinem Hotelzimmer nach Wunsch gefärbte Berichte zusammenschusterten, 80 Wird auch heute die Kampfkraft des roten Gegners nach dem Gutdünken mehr oder weniger unwissender Parteigänger beurteilt. Das Ergebnis ist dann jeweils der Herein- Fall. Im vorliegenden Falle ist nun Außen- minister Dulles von seinen beiden Kollegen Bidault und Lord Salisbury offenbar davon überzeugt worden, daß es auf jeden Fall besser sei, Molotow an den Konferenztisch heranzuholen, als die Initiative zu ferneren Gesprächen dem Belieben des Kremls zu überlassen. Möglicherweise will man auch nur sondieren, inwieweit die Sowjetspitze überhaupt noch handlungsfähig ist und ob nicht auch Molotow, was sehr un wahrschein- lich klingt, schon ein kranker Manm ist. Das Spiel bleibt ja nach wie vor kalter Krieg und niemand wird sich einbilden, daß die Gegner füreinander mehr Vertrauenswürdig- keit gewonnen hätten, weil der oder jener Staatsmann aus der Partie zufällig aus- scheidet. Es wird wegen einer Korrektur in der sowjetischen Innenpolitik keineswegs dahinkommen, daß Onkel Sam etwa dem guten Onkel Joe wieder einmal jovial auf die Schulter klopft um alles o. k. zu finden. Das ist um so un wahrscheinlicher, als in Korea noch immer nicht die restlose Eini- gungsformel gefunden ist und in Europa der Regierung Adenauer von Washington her ein ziemliches Gewicht in den künftigen Verhandlungen zugestanden wird. Die Be- reitschaft zu einer Viererkonferenz ist unter solchen Umständen gewiß nicht höher zu bewerten als eine glatte Ablehnung jeder Art von außenpolitischer Zusammenkunft zwischen den beiden Welten. Immerhin die Geste zur Verständigung bleibt. Manchmal hat das Aufrechterhalten von Fiktionen auch seinen gesellschaftlichen Wert, nur darf man eben davon im Augen- blick nicht mehr erwarten als wohlwollenden Aufschub nicht erreichbarer Ergebnisse. Da es um Deutschland geht, heißt das, dag auch auf den Bermudas im Grunde nichts geän- dert werden könnte, es sei denn die Mos- kauer Diplomatie würde plötzlich einen Kopfsturz machen und auf Potsdam verzich- ten, wozu sie sichtlich noch immer keine Veranlassung hat, wie immer auch das in- nere Kräfteverhältnis im Gefüge der Sowiet- Herrschaft aussehen möge. Freilich die Sonne stand ja auch still im Tale Gideon, warum Sollten nicht auch in unserem Jahrhundert einmal Wunder geschehen. Friedrich der Große wurde durch einen plötzlichen Perso- nen wechsel in Rußland gerettet. Warum sollte nicht Malenkow Deutschland die Ein- eit geben können, wenn er es will? Die Historischen Ereignisse unseres Jahrhunderts schwimmen ja mehr im russischen Fahr- Wasser als wir das gemeinhin zugeben wol- len. Also bleibt auch für uns Deutsche trotz Aller diplomatischen Kälte noch Hoffnung. Das ändert freilich nichts an der höchst unerfreulichen Art wie da große Politik ge- macht wird. Es ist im großen wie im klei- nen, die Apparate verderben das mensch- iche Vermögen und vor allem die selbst- Verständliche Redlichkeit im Umgang der Menschen untereinander. Alles Tun und Treiben erhält so etwas gespenstisch Un- Wirkliches, als ob nichts mehr durch uns, sondern alles sich hinter unserem Rücken vollzöge. Selbst Herr Dulles weiß nicht, Was eigentlich vorgeht, er mag sich noch so sarkastisch geben und noch so davon über- zeugt sein, daß er die goldenen Zügel der Weltgeschichte in der Hand halte. Er ist im Grunde nur noch Werkzeug in dieser großen Maschine Staat, die sich beispielsweise kürz- lich anmaßte, einen verdienten Künstler wie den Musiker Solti zu verdächtigen und ihm auf Grund solcher Verdächtigung die Ein- reise in die Vereinigten Staaten zu ver- weigern, bis sich herausstellte, daß in der Maschine ein Hebelchen falsch gestellt war, daß irgendein unachtsamer Beamter einen Namen auf der falschen Liste registriert hatte. So kommen Paßverweigerungen zu- stande, so körmen auch Kriege durch eine einzige Fehlauslösung zustande kommen. Hätte beispielsweise am 17. Juni Semjonow die fehlinformierte russische Panzerspitze an der französischen Sektorengrenze nicht noch im letzten Augenblick gestoppt, wer weiß, Was geschehen wäre. Wenn Kunst heute der Unheimlichkeit unserer Situation dadurch Ausdruck Zu geben versucht, daß sie die Wirklichkeit hinter den Dingen und Erscheinungen dar- zustellen versucht, so drückt sie damit— mitunter zwar unbeholfen und gezwun- geri— nur aus, was traurige Tatsache unse- rer Existenz geworden ist: Wir sind nicht mehr Herr unserer selbst. Ob groß oder klein, arm oder mächtig. wir sind in unmenschlicher Weise besessen von Kon- struktionen, die wir selbst geschaffen haben, Seien es Maschinen, Apparate. Organisatio- nen, Weltanschauungen, die uns auf die Dauer alles nehmen, was das Leben lebens- wert machen: Entscheidungsfreiheit, Beson- nenheit und Würde. Dr. K. A. Die drei Außenminister über Deutschland Aus dem Schlußkommuniqué der Konferenz in Washington Washington.(dpa) Nach Abschluß der Konferenz in Washington veröffentlichten die drei Außenminister der Westmächte ein gemeinsames Kommuniqué. Die darin ent- haltenen Stellen über Deutschland entspre- chen im wesentlichen auch dem Inhalt der am Mittwoch der Sowjetunion überreichten Note mit der Einladung zu einer Viererkon- ferenz. n dem Kommuniqué heißt es unter anderem: „Wer wirklich Frieden will, muß danach trachten, Freiheit, Hoffnung und menschliche Würde wieder herzustellen. In diesem Geiste gelangten die Minister zu ihren Schlußfolge- rungen hinsichtlich der Zukunft Europas, der Wiederherstellung der deutschen Einheit und der österreichischen Unabhängigkeit und der Herbeiführung des Friedens in Korea und Indochina. Der gleiche Geist bestimmt ihren Wunsch, wahre Freiheit in den Ländern Osteuropas wiederhergestellt zu sehen.“ „Die drei Außenminister haben ihre Ent- schlossenheit bestätigt, kraftvoll die Politik voranzutrieben, auf die sich ihre Regierungen im Rahmen des Atlantikpakts geeinigt haben. Diese Politik schließt die Arbeit für die Gebühren für Grabsteine und Zeugnisse Eine fragwürdige Methode versteckter Besteuerung Wie sich die unteren Obrigkeiten schon oft als die dreistesten Herrscher nach Lust und Laune bewährt haben, so entfalten sie auch heute in besonderem Maße ihre Macht beim Erheben von Gebühren. Und das sind oft nur schwarze Steuern. Ein krasses Bei- spiel bot der Bamberger Stadtrat, als er 1949 beschloß, für jeden Grabstein, der auger halb der städtischen Zollmauern gekauft wurde, 20 Mark Gebühr zu erheben. Diesem Vorbild folgte mit gleichem Beschluß der Forchheimer Stadtrat, weil eine Bamberger Firma fast zwei Drittel aller in Forchheim benötigten Grabsteine hierhin lieferte. Die- ser lustige Zollkrieg konnte 1949 unbeanstan- det stattfinden, weil der Staat über die Ein- haltung der Rechtsgebote„in den Angelegen- heiten des eigenen Wirkungskreises der Ge- meinden nur wacht“. Im Ergebnis kommen wohl die unzähligen Fälle unberechtigter Gebührenerhebung dar- auf hinaus, daß die Bürger hier regelrecht geschröpft werden, daß also nichts anderes Als eben schwarze Steuern zu zahlen sind. Die sogenannten Rechtsgrundlagen dafür sind meist mehr als fragwürdig. Einer ge- richtlichen Nachprüfung könnten sie meist nicht standhalten. Aber, wo kein Kläger, ist kein Richter. Zumeist beruhen alle Rechte zur Gebüh- renerhebung auf reinen Verwaltungsanord- nungen, also auf Ministerialerlassen oder ähnlichen Hoheitsakten, die keinerlei ge- setzlichen Charakter haben. Als typisches Bei- spiel können Fälle von Schulgebühren ange- führt werden: so Aufnahme 5 Mark, natur- Wis senschaftliche Uebungen 3,50 Mark, Schü- lerlesebücherei 2 Mark, Winterzeugnis 0,80 Mark, Jahreszeügnis 1 Märk, Reifezeugnis 2 Mark, Austritt 2 Mark und so weiter. Damit wird die bestehende Schulgeldfreiheit glatt umgangen, wie der hessische Staatsgerichts- hof in einem Urteil vom 27. Mai 1949 ent- schieden hat. Und dann bemühte man den freiwilligen Zwang zu Spenden, der bisher noch unangefochten blieb. Rechtlich einwandfrei sind eigentlich nur die durch Gesetz bestimmten Gebühren, wie zum Beispiel für Gerichtskosten, Anwalts- und Notariatsgebühren usw. In diesen Fällen sind die Grundrechte der Gleichheit, Rechts- sicherheit und Einheitlichkeit der Lebens ver- hältnisse gewahrt. Demgegenüber können die unzähligen Arten von Verwaltungs- und son- stigen Sondergebühren den Forderungen des heutigen Rechtsstaates kaum noch standhal- ten. Gerade die starken Abweichungen der Gebührenarten und Gebührenhöhe für gleiche Leistungen in den einzelnen Ländern und Gemeinden stellen eine völlig ungleichmäßige Belastung der Bevölkerung dar. Im Ergebnis sind diese vielen Gebühren doch öffentliche Lasten, auch wenn sie rechtlich nicht dazu ge- zählt werden. Für den Bürger ist es nämlich völlig gleichgültig, ob er sein Geld als Steuer oder als Gebühr hingeben muß. Auf jeden Fall bildet die Befugnis zur Gebührenerhebung die einfachste Möglich- keit zur verschleierten Steuerbelastung. Wäh- rend im Steuerwesen der Grundsatz der Ab- gabengerechtigkeit sehr genau beachtet wird Und sein Einhalten durch die Gerichtsbarkeit erzwungen werden kann, ist dieses Gerech- tigkeitsprinzip bei der Gebührenerhebung praktisch aufgehoben. Ein Rechtsschutz gegen Gebührenmißbrauch ist praktisch deswegen nicht vorhanden, weil der Rechtsweg einmal sehr schwierig ist, zum anderen die im Ein- zelfall geringe Gebühr einen solchen Arbeits- und Kostenaufwand nicht lohnt. Und diese heimliche Spekulation der anonymen Obrig- keit ist die Lebensgrundlage des heutigen Gebührenunwesens. einer Obrigkeit wird mit der Einführung neuer oder der Erhöhung bestehender Ge- bühren einfach und erfolgreich gestopft. Ein Bundesrahmengesetz über Gebührenrecht könnte hier grundlegenden Wandel schaffen, während die Länder eine einheitliche Rege- jung für diese besonderen Abgaben ohne Schwierigkeiten treffen könnten: und dann blieben nur wenige Gebühren übrig. Dr. jur. Manfred Mielke Berliner Kriminalpolizei überraschte Studenten bei einer Mensur Berlin.(UP) Die Westberliner Kriminal- polizei gab am Mittwoch bekannt, sie habe eine Untersuchung gegen drei Studenten und zwei Sekundanten eingeleitet, die sie am Vorabend beim Schlagen einer scharfen Men- sur in einem Lokal in Grunewald überrascht habe. Gleichzeitig bestätigte die Freie Universi- tat die Darstellung der Kriminalpolizei, wo- nach der Rektor der Universität, Professor Dr. Georg Rohde, die Kriminalpolizei von der Austragung der scharfen Mensur im „Grunewald- Kasino“ verständigt habe. Bei den beteiligten Studenten soll es sich um Mitglieder der Westberliner Freien Universi- tät gehandelt haben, die mehrfach betont hat, daß schlagende und farbentragende Ver- bindungen an ihr nicht zugelassen würden. Die Kriminalpolizei erklärte, sie werde ein Strafverfahren auf Grund des Paragraphen 210 ͤ des Strafgesetzbuches(Zweikampf) ein- leiten. Rechtsstreit um Linus Kathers Vorsitz im Zentralverband der Vertriebenen Bonn.(dpa) Das Bonner Landgericht hat entschieden, daß die Wahl des Bundestags- abgeordneten Dr. Linus Kather(CDU) zum Vorsitzenden des„Zentralverbandes der ver- triebenen Deutschen“ ungültig ist. Kläger in dem Rechtsstreit ist der Hamburger Landes- verband des Zentralverbandes, der auf der Jahreshauptversammlung 1952 ausgeschlos- sen worden war. Nach Ansicht des Gerichts widersprach dieser Ausschluß den Verbands- Satzungen. Infolgedessen seien auch die nach- her vorgenommenen Wahlen zum Vorstand des Zentralverbandes ungültig gewesen. Der Vorstand des Zentralverbandes wWẽill Be- rufung dagegen einlegen. Andernfalls würde das Urteil einen Monat nach seiner Verkün- dung rechtskräftig. 5—— Jedes Loch im Säckel europäische Einheit der sechs europäischen Länder ein, die bereits die Kohle- und Stahl- gemeinschaft gebildet und deren Regierungen den Vertrag über die Europäische Verteidi- gungs gemeinschaft unterzeichnet haben.“ „Die drei Minister waren sich daher dar- über einig, daß die genannten Institutionen einer europäischen Gemeinschaft die atlan- tische Gemeinschaft stärken werden und daß sie gleichzeitig durch Verbindung mit der atlantischen Gemeinschaft selbst gestärkt werden, und daß diese konstruktiven Be- mühungen um die Bildung einer stabilen und sicheren europäischen Gemeinschaft ein wichtiger Beitrag zum Weltfrieden sind.“ „Die drei Minister haben auch das Problem der Wieder vereinigung Deutschlands wieder erörtert. Die ernsten Ereignisse, die sich in letzter Zeit in Berlin und in der sowjetischen Zone abspielten, haben erneut den Willen der Bevölkerung dieser Gebiete zur Unabhängig- keit und ihre unzähmbare Entschlossenheit zur Freiheit bewiesen. Diese Entwicklungen haben die Ansicht der Minister bestätigt, daß die baldige Wieder vereinigung Deutschlands in Einklang mit den berechtigten Wünschen der deutschen Bevölkerung ein großer Bei- trag zur Entspannung der internationalen Lage wäre. Die drei Mächte haben weder- holt versucht, dieses Ziel zu erreichen. Ein baldiger und geordneter Fortschritt in dieser Richtung erfordert die Mitarbeit der sowieti- schen Regierung.“ „Wegen der besonderen Dringlichkeit, die die Frage der Wiedervereinigung Deutsch- lands durch die Ereignisse der letzten Zeit erhalten hat, haben die drei Machte beschlos- sen, eine neue Anstrengung zu unterneh- men, um die Teilung Deutschlands zu be- endigen. Die drei Regierungen haben darum in Beratung mit der deutschen Bundesregie- rung beschlossen, für den Anfang des Herb- stes eine Konferenz der Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion vorzuschlagen, auf der un- mittelbar die ersten Schritte erörtert werden sollen, die zu einer befriedigenden Lösung des deutschen Problems führen sollten— nämlich die Organisation freier Wahlen und Amerika und die Europäer von heute Befürchtungen wegen der Sparmaßnahmen im Auswärtigen Dienst Von unserem Korrespondenten C. W. in New Vork New Vork, im Juli „Die Vereinigten Staaten verlieren unter ihren europäischen Freunden ständig an Zu- neigung.“ Dieses freimütige Urteil gaben amerikanische Berichterstatter in Europa ab, als die Ergebnisse der italienischen Wahlen bekannt geworden waren. Sie suchten ihren Lesern in den Vereinigten Staaten zu er- klären, daß die Zeit der Vergangenheit an- gehört, wo schnelle Dollarzuweisungen die politischen Strömungen in Europa nachhaltig beeinflussen konnten, wo Drohungen vor dem sowjetischen Nachbarn sofort nach Schutz- mächten und Verbündeten suchen lieg und wo in Besatzungstruppen mehr als ein not- wendiges Uebel gesehen wurde. Das Fazit dieser Berichte war in vielen Fällen die Fest- stellung, daß der Amerikaner gut daran tue sich daran zu erinnern, daß der Europäer von heute nicht mehr der des Jahres 1945 sei und sich gegen alles sträube, was als politische Bevormundung ausgelegt werden könnte. Die Stelle der Vereinigten Staaten, die nach der Verfassung dazu bestimmt ist, „Lehren“ dieser Art in ihrer Politik aus- zuwerten, ist das amerikanische Außen- ministerium. Wie langsam und schwerfällig dieses Ministerium jedoch auf den schnellen politischen Fortschritt in der Welt reagiert, wird nicht nur unter Europàern immer wieder mit Ueberraschung festgestellt. Eine Erklä- rung hierfür liegt in einigen, oft wenig be- achteten Faktoren, gegen die selbst auf- geschlossene Kongregabgeordnete und Re- gierungsmitglieder einen aussichtslos er- scheinenden Kampf führen. Obgleich Präsident Eisenhower sich seit Januar dieses Jahres im Amt befindet, ist das Schicksal mindestens der Hälfte der 72 amerikanischen Gesandten und Botschafter im Ausland noch nicht entschieden. Dies nicht, weil etwa das Reservoir an Berufs- diplomaten oder befähigten Kennern des Auslands erschöpft wäre, sondern wegen der neuen Sicherheitsbestimmungen für Beamte des Außendienstes. Jede vom Präsidenten in Erwägung gezogene Persönlichkeit muß sich die Bildung einer freien gesamtdeutschen Regierung. Auf dieser Konferenz sollte fer. ner über den Abschluß des Oesterreichver trages gesprochen werden.“ 5 Saarländer können nicht für den Bundestag kandidieren Mainz. Ft-Eig.-Ber.) Der Vorsitzende det im Saargebiet nicht zugelassenen Deutschen Sozialdemokratischen Partei, Kurt Conrad, in Homburg(Saar), hat in einem Schreiben an die SpD der Pfalz, die ihm im Wahlkreis Pirmasens— Zweibrücken— Bergzabern engebotene Kandidatur zum Bundestag ab. gelehnt. Conrad schreibt, es sei ihm bewußt dals seine Nominierung Verbundenheit mt der deutschen Saarbevölkerung bekundet habe und eine Demonstration gegen die Be. schränkung der bürgerlichen Freiheiten im Saargebiet und gegen die unnatürliche Ab. trennung des Saargebietes darstelle. Die „Machthaber“ in Saarbrücken hätten jedoch jetzt ein Gesetz beschlossen, das es erlaube, jedem Saarländer, der ein Mandat im Bun- destag ausübe, oder sich darum bewerbe die Staatsangehörigkeit abzuerkennen. Be Annahme der Kandidatur müsse er, 8 schreibt Conrad, mit Sicherheit mit der Aus. weisung aus dem Saargebiet rechnen.„Un ter diesen Umständen“ halte ich es für rich. tiger und darüber hinaus für meine Pflicht an der Seite meiner Freunde im Saargebief welter für die Wiedervereinigung Deutsch. lands zu wirken, als ein Mandat im Bundes. tag auszuüben.“ Höhere Gebühren für Reisepässe Bonn.(dpa) Das Ausstellen eines Reise. passes kostet jetzt 8 statt bisher 3 Mark. Dies Regelung ist seit dem 13. Juli in Kraft, Im Bundesgesetzblatt wurde eine neue Verord- nung über die Gebühren für das Ausfertigen von Pässen, Reisepapieren und Sichtvermer. ken bekanntgegeben. Die Verlängerung eines Passes kostet künftig nicht mehr 1 Marz sondern 1,50 Mark. Auch die Gebühr für da Ausfertigen eines Fremdenpasses wurde von 3 auf 5 Mark erhöht. einer sehr gründlichen Untersuchung durch den amerikanischen Sicherheitsdienst unter. ziehen. Dies trifft auch auf Beamte zu, die sich schon lange im Auswärtigen Dienst be. finden und vom Präsidenten lediglich 2 einer Versetzung vorgeschlagen werden. Aus dem Willen der Regierung heraus Steuergelder einzusparen und den Haushalt auszugleichen, werden in allen Ministerien der amerikanischen Regierung Personal- kürzungen vorgenommen. Nach den Gelder die dem Außenministerium zustehen, muß Außenminister Dulles jeden Fünften seller Beamten in Washington entlassen, Für di Auslandsvertretungen sind Personalkürzun. gen zwsichen 25 und 28 Prozent geplant. Df „New Vork Times“, die im allgemeinen di Politik der Republikaner unterstützt, sprach nach dem Bekanntwerden dieser Zahlen v einer„Verkrüppelung“ des amerikanischen auswärtigen Dienstes. Gerade als die soge- nannte„Friedensoffensive“ der Sowietunic anfing, entließ die Regierung um 4,3 Mil. lionen Dollar einzusparen 830 Personen ds Auslands-Informationsdienstes. Die„Stimm Amerikas“ mußte ihre Sendungen in spat. scher und portugiesischer Sprache, die 90 201 Sendern in Südamerika und Portugl übertragen wurden, einstellen. Das gleich Schicksal traf die Sendungen nach Thailand Malaya und Israel. Frankreich und Italie werden noch vor Ende dieses Jahres folgen Es wird allgemein zugestanden, daß d Behandlung außenpolitischer Fragen bei de Amtseinführung der Republikaner im Janus starker Verbesserungen und Neuerungen be. durfte. Ob der bisher eingeschlagene Weg richtig war und ob schnell und etitschiede genug gehandelt wurde ist eine andere Sach Man hat oft das Gefühl, als sei die eit Hand des amerikanischen Außenministes auf seinem Rücken festgebunden. Dieses Ge. fühl bedrückt viele Amerikaner, die darum denken, dag man alle verfügbaren Hand notwendig einsetzen müßte, um die sich ü- menden Aufgaben zu bewältigen. Dormervtag, 16. Jul 1958/ Nr. IU fand stah land daß Eink Dieb ö„Toi dani Flen kung däni nich „aus ihr den g08. des 1250 nen, stati sond nich sche gale habe Gay Part War, Aute aus, auch mitt kräck bro gent verb N auch Jaht Verb Bei dem sagenhaften Volk der Drusen Etwa 150 Kilometer südlich vom ewigen Damaskus, hart am Rande der syrisch-jor- danischen Glutwüsten, erhebt sich aus der Hauranebene ein dunkeldrohendes Lava- plateau. Hier lebt das sagenhafte Volk der Drusen, das immer wieder in blutigen Re- volten türkischen und französischen Fremd- herren trotzte, Araber von Geblüt, aber in- mitten der Welt des Islams einer mysteris- sen Geheimlehre huldigend. Unser Korre- spondent war lange Zeit Gast in den schwar- zen Basaltdörfern und berichtet darüber: Vor sieben Tagen war im Dorfe Dibin ein Scheich gestorben. Nun, da am achten Tage seine Seele nach langer Wanderung die Schwelle des Drusenhimmels erreicht hatte und um Einlaß bat, versammelte sich das Volk der Drusen, zum gemeinsamen, mysti- schen Kult, um mit den Seelen bereits Ver- storbener laute Zwiegespräche zu halten und sie aufzufordern, dem neuen Ankömm- ling weit die Tore für den Weg einer neuen Wiedergeburt aufzumachen. Die lange, staub- überdeckte Karawane, in der ich als Gast zur Seelenbeschwörung reite, zeigt nicht das ge- rimgste Anzeichen der Trauer. Man lacht und schwatzt und die Farbe der Kleidung ist die buntschillernde eines Frühlings in der Oase. Wie Königinnen schreiten die Frauen der Drusen neben vollbepackten Kamelen und Eseln, hochge wachsen, in leuchtenden Farben gekleidet, blauäugig, das Gesicht von pech- schwarzen Haaren, eingerahmt. Glockenröcke kehren den Boden und darüber ein eng- anliegendes Mieder mit einem weiten, halb- kreisförmigen Ausschnitt, betont die Schön- heit wohlgeformter Brüste. Auf den Haa- ren steckt ein kegelförmiger Kopfputz und über ihm fällt ein hauchfeiner weißer Gaze schleier, den sie malerisch über die Schulter Schlagen um einen Zipfel davon in den Mund — 2 nehmen. Ich muß bekennen, es sind die 5 Frauen, die ich im Orient gesehen abe. Aber auch ihre Männer unterscheiden sich in Aussehen und Würde sehr von den semi- tischen Arabern, zu denen sie strenge Distanz halten. Selbst der Aermste unter ihnen sieht aus wie ein König. Man rühmt ihre Gast- freundschaft ebenso wie die Schärfe ihres Säbels und die Sicherheit eines Schusses. Ihre Welt liegt jenseits des physischen Todes, den sie als Geschenk betrachten, und darum geht es in unserer Karawane auch 80 fröhlich zu. Die ewige, freie Wieder- geburt, das ist ihre ganze Hoffnung und ihr Glaube. Unser Zug bewegt sich durch die Son- nenglut wie eine schillernde Schlange durch grauweise Oede. Zwischen diesen Lava und Basaltgebirgen haben die Drusen keinen Fleiß entwickelt. Die Landschaft ist bar jeder Vegetation und jeden Lebens, In ärm- lichen Hütten leben sie außerhalb der Städte als Hirten, als Straßgenbauarbeiter oder als Bettler. Einst war diese Hauran- ebene die Weinkammer des römischen Im- periums„Provincia Syria“, Die römischen Theater und Bäder haben sich jetzt in Ställe für Schafherden verwandelt; und in römischen Zisternen, die von kümmerlichen Dornbüschen umsäumt sind. wird jetzt das notwendige Trinkwasser gesammelt. Ein paar spärliche Weinreben wirken wie der letzte Gruß aus einer blühenden Vergan- genheit. Auf dem Marktplatz von Dibin haben sich irzwischen um eine Zwergeiche ein großer Kreis von Männern gruppiert. Ein wenig abseits hocken die Frauen. Voll An- dacht horchen sie auf den monotonen Ge- Sang ihrer Männer. mit dem nicht etwa die Familien mitglieder sondern die Sewlen aus dem Jenseits, die in diesem Augenblick über die unheimliche Scenerie schweben, angerufen werden. Im Hintergrund glüht in det letzten Feuerbündeln der Sonne das Dorf Wie schwarzer diamantener Anthrazit. Diesseits umd Jenseits geben sich ein makab- res Stelldichein. Um die Drusen haben Phantasie und Fama ein dichtes, unentwirrbares Netz gewoben. Bekannte Wissenschaftler wie Burckhardt und Hitti haben in den vergangenen Jahr- zehnten Widerspruch auf Widerspruch ge- häuft. Man vermutet in ihnen ebenso Nach- fahren der Kreuzritter wie der Hittiter. Ihre Geheimlehre setzt sich aus jüdisch-christlich- schiitischen Elementen und gnostischen Mysterien zusammen. Im elften Jahrhundert soll eine Gelleimsekte der Ismaeli von einem Mann Dharazi diese neue Lehre angenommen haben. ODharazi wurde zu dem Wort Drusen. Die Ismaeli sind ein arabischer Stamm, des- sen Vater Ismael, der Sohn Abrahams ge- wesen sein soll.) Wie das jüdische Volk, 80 glauben auch die Drusen, daß der letzte Messias noch kommt. So blieben im letzten Jahr viele Schüler und Lehrer den vom syrischen Staat inzwischen geschaffenen Schulen in der Drusenhauptstadt mit der Begründung fern, daß der Messias jeden Augenblick erwartet werdel Die Bauern gin- gen nicht mehr auf das Land, die Arbeiter erschienen nicht mehr zum Straßenbau, in Djetsch stand das Leben still! Trotz dieser Gemeinsamkeit ist der Unterschied zum Jugentum wie auch zu den muselmanischen Schiiten und Sunniten außerordentlich, Für sie gibt es einen Gott, von dem sie keine bild- hafte Vorstellung haben, aber keinen letzten Propheten Mohammed. Um die Grundregeln hat sich ein hermetisch abgeschlossener Glaube gebildet, der nur Eingeweihten mit- geteilt wird. Ist man innerhalb dieser Ein- geweihten, so gibt es wiederum„Kreise un Gesetzes, deren Einhaltung von den„Primu inter pares“ einem Triunvirat von Priestem 10 streng gefordert wird. Sind Mann und Fra- in den Kreis aufgenommen, so werden 8 dert zum„Scheich“ im religiösen Sinn. Die muse! Sen manische Polygamie lehnen sie ab, auch del nur Fastenmonat Ramaddan. Sie beten nicht fünf um mal am Tag in Richtung Mekka und sie be, noc zeichnen die Anbetung der Kaaba als hei, wer nischen Kult. Von Gott kommen„die der die nunft“,„die Seele“ und„das Wort“. Pie Au. das zahl der Seelen ist beschränkt und dere Bro Wiedergeburt kann ausschließlich durcd Pra einen Drusen erfolgen.„Druse kann man nu dies mit der Seele sein“, Zu ihrem unanfechtbar bild Ehrenkodex gehört die Blutrache. Dem Mi, fisd der muß sogar im Hause des Ermordete cord Gastfreundschaft gewährt werden. Allerding sud kann der Tod eines Mannes auch mit 2 sen syrischen Pfund abgegolten werden, der eine beit Frau mit 4000 Pfund. Eine Intervention d der- Staates von Damaskus aus würde nih bor ändern können. her: Während der letzten französischen an sch datszeit versuchten die Franzosen imme chef wieder, die Vorstellungswelt der Drusen den Befestigung ihrer syrischen Position zu. zi nutzen. Sie machten den Djebel druze zu ein ſerr autonomischen Provinz. Aber die allgemein Sentiments der Drusen waren auf syrtd Be arabische Einheit gerichtet. Und um dies is Freiheit willen begannen die Drusen rebellieren. Als die Franzosen mit Tel antworteten, begannen die berühmten D. senaufstände der Jahre 19251927. Sie ten die Franzosen 18 000 Mann. Fluge und Panzer als Gegenmaßnahmen nüt nichts. Am 29. Januar 1945 wurde mit eine Schlage die gesamte französische Besati des Drusengebirges entwaffnet. Das War 1 Zeichen zum großen syrischen Freiheitses stand, der mit dem Auszug Frankreichs% dem Nahen Osten endete. W. Kro, 0 Aus Wol dire tral kür Daf. Zen Stu . 164 schen fer- hver⸗ birnen, e der schen rad eiben Kreis Abern 8 ab. Wugt, t mit undet e Be- n im Ab- Die eddoch laube, Bun- verbe 1. Bel T, 80 Aus. „Un- rich licht, gebiet utsch⸗ indes. 8e Reise. Diese kt. Im erord- tigen armer. eines Mark, ür das de von durch unter zu, dis it be⸗ ich n. 1eraus, ushalt sterien sonal- elderg muß Selfet Ur die * lerding nit 200 er eine. tion de nich 120 Mau- imme Isen 1d. 2 2 eine emeint! Syrisch n diese 18en 1 b Terra en Dil ie 1 ugzell te it eine 2Satrul War de zeitsal, ichs 0 „Kraul Ar. 162 Donnerstag. 16. Juli 1989 MORGEN Seite 3 —— Was sonst noch geschah Der Londoner Frauenmörder John Christie ist am Mittwochvormittag durch Erhängen hingerichtet worden. zndlich hatten die Bewohner des Dörf- Staverton bei Daventry die seit lan- gem beantragte Verstärkung der Stromver- sorgung erreicht. Als sie aber ihre Glüh- elektrische Ofen und Radiogeräte einschalteten, gab es nur Katastrophen: Sicherungen brannten durch, Töpfe und men kochten auf den rotglühenden Herdplatten im Nu über. Ein Techniker hatte die Kabel falsch verbunden, so daß die Spannung des Ortsnetzes statt 230 Volt 40⁰ betrug. Die verantwortliche Elektrizitätsge- sellschaft wird tief in die Tasche greifen müssen, um alle Schäden zu ersetzen. * Das in der französischen Grenzstadt Tour- coing lebende Ehepaar Coussens-Dhaene konnte am 13. Juli nach der goldenen, der diamantenen und der eisernen Hochzeit das seltene Fest der„Gnadenhochzeit“, des 70. Hochzeitstages, kelern. In dem ostlothringischen Städtchen Pfalz- burg ist es einem Einwohner gelungen, mit Hilfe einer 20 m hohen Spezialantenne die Sendungen des 340 km entfernten Pariser Fernsehsenders gut zu empfangen. Weitere Versuche mit einer vergrößerten Antenne sollen auch in Metz, Nancy und Saargemünd durchgeführt werden. 2 Drei deutsche Jungen aus Flensburg im Alter von vierzehn bis fünfzehn Jahren, die sich auf einer Radtour durch Dänemark be- fanden, wurden am 13. Juli bei einem Dieb- stahl in einem Geschäft in Saeby in Nordjüt- land erwischt,. Sie gestanden vor der Polizei. dab sie während ihrer Fahrt— vor allem bei Einkäufen in Geschäften— rund 50 kleinere Diebstähle begangen hatten. Die jugendlichen „Touristen“ wurden am 14. Juli von einem danischen Polizeibeamten zur Grenze nach Flensburg begleitet, ohne daß eine Bestra- kung eingeleitet wurde. Dafür sind sie nach dänischem Recht zu jung. Sie wurden auch nicht im Sinne des Gesetzes aus Dänemark „ausgewiesen“, sondern es wurde lediglich ihr Visum annulliert. * 50 000 ausländische Touristen haben in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Ju- goslawien besucht. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es nur 21 000. 12500 Besucher kamen in diesem Jahr aus der Bundesrepublik. * Die japanische Polizei hat damit begon- nen, den japanischen Bräuten von in Japan stationierten amerikanischen Soldaten be- sondere Ausweise auszustellen, damit sie nicht— wie dies bisher des öfteren ge- schehen ist— unter dem Verdacht der ille- galen Prostitution verhaftet werden. Bisher haben erst 21 Japanerinnen diesen Ausweis beantragt. ber brasilianische Abgeordnete Plinio Gayer Hat sich im Fraktionszimmer seiner Partei erschossen, weil er der Ueberzeugung War, unheilbar krebskrank zu sein. Bei der Autopsie des Leichnams stellte sich her- aus, daß er keinerlei Krebssymptome und auch kein Geschwür hatte. * Der Verbrauch an Seifen und Wasch- mitteln in der Welt ist gegenüber 1937 be- krächtlich angestiegen. Den größten Anstieg pro Kopf der Bevölkerung verzeichnete Ar- gentinien mit einer Steigerung des Seifen- verbrauchs von 4,5 auf 14,3 Pfund. Den gel höchsten Bedarf an Waschmitteln haben mit N Pfund pro Kopf und Jahr die USA. Aber auch die Bundesrepublik steht mit einem Jahresverbrauch von 17 Pfund pro Kopf der Bevölkerung noch in der Spitzengruppe der Verbraucherländer. * Die land wirtschaftlichen Stützungspreise in den USA, die Ende Juni für Monatsmitte verökkentlich wurden, sind abermals herab- gesetzt worden. Dementsprechend ist der In- dex der land wirtschaftlichen Erzeugnisse auf 81(1910/1914= 100) zurückgegangen, wäh- rend der Betriebsmittelindex bei gleicher Ba- auf 279 steht. Ursache hierfür sind die ungeheuren Ueberschüsse bei Mais(3 Mrd. Buse). Weizen(1132 Mill. Bushel), Reis, Tabak und Baumwolle. — ͥ— ——— Eine Gipfelleistung ohne Ruhm Unbekannter Europäer— der Schweizer Toni Hagen— erschließt das Land Nepal zu Fuß Im Lande des berühmtesten Nepalesen Sherpa Tensing vollbringt ein noch unbe- kannter Europäer in aller Stille eine nicht minder einzigartige Gipfelleistung. Nur braucht er dazu drei bis vier Jahre, und sie wird— so segensreich sie sich auswirken mag— kaum so viel Ruhm und Ehren ein- bringen wie die Mount-Everest-Besteigung. Der Schweizer Wissenschaftler Toni Hagen Will Nepal geologisch durchforschen, Roh- stoff vorkommen ermitteln, Wasserkraftquel- len überprüfen und Straßenbau-Möglichkei- ten untersuchen. Das geschieht in allen an- deren Ländern auch— aber in keinem unter so primitiven Verhältnisse wie in der Hei- mat der wegen ihrer Tapferkeit berühmten Gurkha zwischen Tibet und Indien. Die Erforschung und Vermessung des ge- birge- und waldreichen Landes, das sich von Westen nach Osten über 800 km hinzieht und von Norden nach Süden durchschnittlich 2⁴⁰ km breit ist, muß Toni Hagen fast aus- schließlich zu Fuß ausführen. Nur seine ne- palesischen Träger begleiten ihn. Seine wis- senschaftliche Ausrüstung muß Hagen auf das allernotwendigste beschränken, entweder Einsame Nacht unter dem Nanga-Parbat- Gipfel Aschenbrenner schildert Bezwingung des neunthöchsten Berges der Erde Der österreichische Bergsteiger Hermann Buhl hat 100 Meter unter dem Gipfel des 8125 Meter hohen Nanga Parbat eine ein- same Nacht verbracht, bevor er den neunt- höchsten Berg der Erde am Morgen des 4. Juli bestieg. Er war vom Silbersattel aus das letzte Stück zum Gipfel allein vorge- stoßen, bis die Nacht einbrach. Er schlief mehrere Stunden in seinem Nylon-Schlaf- sack und stieg am nächsten Morgen zum Gipfel empor. Dort baute er einen Stein- mann und setzte die Flagge Pakistens auf dem Güpfel. Diese ersten Einzelheiten über die Be- zwingung des Nanga Parbat schilderte Pe- ter Aschenbrenner, der bergsteigerische Lei- ter der deutsch- sterreichischen Nanga-Par- bat-Expedition, am 14. Juli in Karatschi. Er sagte, vor dem Aufbruch der Expedition sei darüber diskutiert worden, welche Flaggen auf dem Gipfel gehißt werden sollten. Einige hätten sich für die deutsche, einige für die bayerische, die Tiroler oder die österreichische Flagge ausgesprochen. Am Ende habe man beschlossen., nur die Flagge Pakistans zu setzen. Aschenbrenner berichtete, daß die Er- richtung der Hochlager am Rakhiot Peak, von denen aus der Angriff zum Gipfel vor- getragen wurde. durch schlechtes Wetter und die Unerfahrenheit der Hunza-Träger er- schwert worden sei. Wegen des schneiden- den Windes konnten die Bergsteiger keine Zelte aufstellen und mußten in Schnee- und Eishöhlen übernachten. Sie waren alle sehr erschöpft. Für den Gipfelsturm wählte Aschenbren- ner die Bergsteiger Hermann Buhl und Otto Kempter aus. Sie sollten die gleiche Route benutzen, die 1934 von der deutschen Expedition eingeschlagen worden war. Nach Erreichen des Silbersattels sollte derjenige weitergehen, der sich körperlich am besten fühlte. Der andere sollte zur Berichterstat- tung zum Lager 6 am Rakhiot Peak zurück- kehren. Aschenbrenner berichtete: Am 3. Juli, um 4 Uhr morgens, brach die Seilschaft bei perfektem Wetter auf. Als sie den Silber- sattel erreichte, ging Buhl— ein großer, starkgebauter Mann— weit vor Kempter und viel zügiger. Kempter sah. wie gut Buhl vorankam, beobachtete. wie er den Hoch- firm hinamstieg und kehrte dann nach La- ger 6 zurück.“ Dort traf Buhl am folgenden Abend gegen 19 Uhr ein und berichtete von seinem Erfolg. Aschenbrermner sagte:„Wir waren glücklich und siegesbewußt, aber nicht in der Lage, Hurra zu schreien.“ weil kompliziertere Geräte einfach nicht zu beschaffen sind oder weil sie immer von sei- nen eingeborenen Trägern mitgeschleppt werden müßten. Regelrechte Verkehrswege gibt es in dieser Himalaja-Region nur ganz ausnahmsweise. Europäer waren für die heute annähernd acht Millionen Nepalesen, die zu 98 Prozent Analphabeten sind, bis vor wenigen Jahren sehr seltene Fremdlinge. Aber in diesen letzten Jahren sind die Wellen sozialer Gärung auch bis an den Sil- berthron des 46jährigen Königs Tribhuvana geschlagen. Um Hilfe für eine allmähliche Modernisierung des kraß rückständigen Lan- des zu finden, schloß sich Nepal mehreren großen UNO- Organisationen an und rief aus- ländische Sachverständige ins Land. Mit ihnen kam 1950/51 Toni Hagen und blieb als Technischer Mitarbeiter des UNO-Hilfswer- kes. Alle Schwierigkeiten der Landschaft, alle Primitivität der Verkehrsverhältnisse, Alle Malaria-, Cholera- und Typhusgefahren haben Hagen nicht daran gehindert, die Auf- gabe der geologischen Erforschung Nepals nach einem eigenen mehrjährigen Plan in Angriff zu nehmen. In Abständen von höch- stens 15 km will er Nepal in Nord-Süd-Rich- tung durchziehen und dabei geologische Un- tersuchungen anstellen. Das bedeutet, daß er über fünfzigmal die Nord-Süd- Wanderung von durchschnittlich 240 km zu machen hat Zwölkmal hat er sie schon hinter sich und damit rund 3000 km zu Fuß zurückgelegt. Bis Herbst 1956 oder Frühjahr 1957 wird es nach Falcks Männer machen alles Einmalig in der Welt: Feuerwehr und technische Nothilfe auf Aktien Wer als Autofahrer durch Dänemark reist, muß wissen, wer Falck ist. Bei einer Panne ruft man Falcks Redningskorps an. Falcks Rettungskorps steht in jedem däni- schen Telefonbuch. Falck ist in der Welt ein- malig, nämlich Feuerwehr und technische Nothilfe auf Aktien und ganz privat und doch so anerkannt und ein Begriff wie in der übrigen Welt das Rote Kreuz. Ich war 12 Jahre, erzählt Direktor Wil- liam Falck, als mein Vater in Kopenhagen seine erste Rettungsstation eröffnete. Feuer- wehr und erste Hilfe als Kundendienst— das war damals für die Hauptstadt, die na- türlich ihre städtische Feuerwehr hatte, ganz neu und ein Risiko. Aber wir hatten schon 1906 Autos und Motorräder. Wir waren schnell und überall und kümmerten ums um alles. Bald kamen die ersten Stamm- kunden im Abonnement; die Versicherungs- gesellschaften sahen allmählich auch ein, daß da, wo Falck eingriff, die Schadenssum- men immer niedriger wurden. Die kleinen Auswirkungen der Atombombe auf den Menschen Ergebnisse der Untersuchungen der amerikanischen Atomenergiekommission Die amerikanische Atomenergiekommis- sion hat jetzt die Ergebnisse ihrer wissen- schaftlichen Untersuchungen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, welche Folgen bei den Menschen aufgetreten sind, die der Ex- plosion einer Atombombe ausgesetzt waren. Acht Jahre lang hat man die Japaner untersucht, die sich im Jahre 1945 in Hiro- shima und Nagasaki in unmittelbarer Nähe des Explosionsherdes der ersten Atom- bomben befanden. Nach Darstellung des Kommissionsvorsitzenden Gordon Dean wur- den dabei in erster Linie fünf Beobachtun- gen gemacht: 1. Menschen, die der Atomstrahlung aus- gesetzt waren, haben in ihrer Zeugungs- fähigkeit nicht gelitten. Diese Menschen haben heute etwa die gleiche Anzahl Kin- der wie die übrige japanische Bevölkerung. 2. Eine Untersuchung von 70 000 Kindern, die geboren wurden, nachdem ihre Eltern der Atomstrahlung ausgesetzt waren, zeigte jedoch, daß die Tendenz zu„feststellbaren Abnormalitäten“ bei ihnen etwas größer ist, als bei Kindern, deren Eltern nicht der Atomstrahlung ausgesetzt waren. 3. Bei Kindern, die selbst der Strahlung ausgesetzt waren, trat eine geringfügige, aber einwandfrei nachgewiesene Hemmung in der Entwicklung des Knochenbaus auf. 4. Bei allen Personen, die sich innerhalb eines 2-Kilometer-Umkreises um den Ex- Pplosionsherd befanden, lag der Prozentsatz der Leukämie- Erkrankungen bedeutend höher als bei den anderen. Die auf Leukämie zurückzuführenden Todesfälle in dieser Gruppe betrug das Zehnfache der normalen Zahl. 5 5. Ganz allgemein liegt die Sterblichkeits- ziffer bei den Menschen, die von der Strah- lung betroffen wurden,„nur etwas höher“ als bei normalen Menschen. Städte und Gemeinden abönnierten eben- falls auf die Löschhilfe durch Falck, und beide Teile standen sich gut dabei. Heute hat Falcks privates Rettungskorps 110 hochmoderne Stationen in ganz Däne mark, Feuerlöschzüge, Schwergutwagen, Kranwagen, aber auch Taucher, eine Schnellbootflotte und eine eigene Flugzeug- staffel. Die fest angestellten Falck-Männer sind technische Spezialisten und Alleskön- ner zugleich. Sie schleppen Autos ab, beför- dern Kranke, fangen Bienenschwärme, schaffen Radiumpräparate aus der Kanalisa- tion herbei, retten Schiffbrüchige, Gasver- giftete, in Fahrstühlen Eingeklemmte, pum- pen überschwemmte Keller leer. ziehen Pferde und Autos aus Hafenbecken und bringen Ertrunkene wieder ins Leben zu- rück. Die Falck- Stationen sind Tag und Nacht besetzt. Ihre Meldezentralen sind, wie alles andere bei Falcks Rettungskorps, der Inbegriff modernster Technik. Zum Kundendienst von Falck gehört der Notverbandskasten in jedem Haushalt. Falck liefert aber auch Handfeuerlöscher. Atem- geräte und Rettungsringe. Im Sondertarif kann man bei Falck die ausgefallensten Dinge bestellen, Operationshilfe für einen Zirkustiger, den Transport eines Tressors, den Baby- Sitter für den Abend. den Leih- zylinder für die Hochzeit und— den dritten Mann zum Skat. Obwohl Falck ein Ge- schäftsunternehmen ist, wird seine Gemein- nützigkeit allgemein anerkannt. Der über 5 Prozent Dividende hinausgehende Gewinn wird für neue Geräte und Anlagen und die Falck-Männer verwandt. Die Jugend Däne- marks sieht in den Falck-Männern Helden der Lebensrettung und der Technik zugleich. Untersuchungsergebnis: Evans war schuldig Mutter gibt sich mit der Ueberprüfung nicht zufrieden Die bei dem Christie-Prozeß aufgekom- menen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Verurteilung und Hinrichtung des Kraft- kahrers Timothy Evans im Jahre 1950 sind am 14. Juli durch den Bericht zerstreut wor- den, den ein Gremium von Rechtssachver- ständigen nach Ueberprüfung aller verfüg- baren Unterlagen und der Vernehmung von Zeugen veröffentlichte. Der Leiter des drei- köpfigen, von der Regierung eigens einge- setzten Ueberprüfungsausschusses, der be- kannte Anwalt John Scotts-Henderson, stellt darin fest, er sei nach Sichtung allen Beweis- materials davon überzeugt, daß es keinen Zweifel geben könne, daß Evans sowohl seine Frau als auch seine kleine Tochter er- mordete. Die Aussage Christies während seines letzten Prozesses, daß er Frau Evans umgebracht habe, sei unwahr. Christie habe geglaubt, daß es seiner Verteidigung zugute käme, wenn er auch die Ermordung von Frau Evans eingestehe. Die Mutter von Evans, die sich nach- drücklich für eine Rehabilitierung ihres Soh- nes eingesetzt hatte, brach fast zusammen, als ihr der Untersuchungsbericht gezeigt Wurde. Sie sagte, sie werde sich mit dieser Ueberprüfung nicht zufrieden geben. Es habe nicht alles Beweismaterial vorgelegen, das dafür gebraucht worden wäre— so habe man keine Verbindung mit dem Geistlichen aufgenommen, der Evans seinerzeit im Ge- kängnis gesprochen habe. seiner Meinung noch dauern, bis er den gan- zen Nepal bildenden Südteil des mittleren Himalajagebietes auf diese Weise geologisch durchackert hat. 5 Mit geradezu glücklichen Worten schildert Toni Hagen in seinem Bericht die ersten Er- gebnisse seiner beispiellos mühseligen Ar- beit. Er ist überzeugt, schon jetzt Beobach- tungen von hohem wissenschaftlichem In- teresse gemacht zu haben und vor wichtigen geologischen Entdeckungen zu stehen. Leben kann er inzwischen nur von dem. was das primitive Land zu bieten hat— wilde Tiere sind reichlich vorhanden. Konserven kann er bei seinen jeweiligen zehn- bis zwölfwöchi⸗ gen Ausmärschen von Katmandu nicht mit- nehmen. Blick ins Land Brennende Frauenleiche identifiziert Aachen. Das Rätsel um die brennende Frauenleiche, die am 19. Juni im Aachener Wald von Spaziergängern gefunden wurde, hat sich aufgeklärt. Wie die Polizei mit- teilte, hatte die Frau Evipan genommen, sich mit einer brennbaren Flüssigkeit übergos- sen und sich dann selbst in Brand gesteckt. Die Leiche war in einem fünfzig Zenti- meter tiefen ehemaligen Schützenloch ge- funden worden. Aus dem Etikett einer da- nebenliegenden Arzneiflasche ging hervor, daß die Flasche aus einer Apotheke in Gel- senkirchen stammte. Ferner ergab sich, daß seit dem 16. Juni eine 4Ajährige Frau aus Gelsenkirchen-Buer vermißt wurde. Die Frau litt seit etwa zwei Jahren an see- lischen Depressionen und Verfolgungswahn. Sturm reißt Zirkuszelt ab Frankfurt. 2200 Besucher des Zirkus Busch befanden sich Dienstagabend in Frankfurt plötzlich unter freiem Himmel, als eine Sturmbö das große Zelt zerriß und Weg schleuderte. Die Zeltmasten zersplitter- ten, und durch herabstürzende Holzteile und zusammenbrechende Bänke wurden etwa 50 Personen verletzt. davon 20 schwer. Die meisten trugen KFnochenbrüche, Prellungen und Hautabschürfungen davon. Keiner der Verletzten befindet sich in Lebensgefahr. Gerichtsurteil: Paragraph 175 widerspricht Gleichberechtigung Hattingen/ Ruhr. Der Strafrichter in Hat. tingen sprach am 14. Juli einen Mann frei, der angeklagt war, sich gegen den Para- graphen 175 des Strafgesetzbuches vergan- gen zu haben. Der Freispruch erfolgte mit der Begründung, daß es nach dem Außer- krafttreten aller gesetzlichen Bestimmun- gen, die dem Grundsatz der Gleichberech- tigung eritgegenstehen, ungerecht wäre, ein Delikt unter Strafe zu stellen, das bei Frauen nicht bestraft wird. Der Staatsan- Walt hatte drei Wochen Gefängnis beartragt. Jubiläum des Leipziger Zoos Leipzig. Zum 75jährigen Bestehen des Leipziger Zoos trafen am 14. Juli in Leipzig Zoodirektoren aus der Bundesrepublik und der Sowjetzone zusammen. Die Direktorin des Westberliner Zoos. Frau Dr. Heinroth, überbrachte die Glückwünsche des Inter- nationalen Verbandes der Direktoren 2z00lo- gischer Gärten. Totes Schwein beißt zu Iserlohn. Eine böse Ueberraschung er- lebte ein Metzgergeselle auf dem Schlachthof in Iserlohn(Westfalen). Als er einer getöte- ten Sau unterhalb der Schnauze einen Schnitt beibringen wollte und mit der linken Hand die Schnauze festhielt. biß das tote Schwein infolge einer Nervenreaktion plötz. lich zu. Dabei verlor der Metzger den Mittelfinger seiner linken Hand. Institut für zagdliches Schießen Bonn. Der Bonner Zentrale des deutschen Jagdschutzverbandes wird ein Institut für jagdliches Schießen eingerichtet. Es soll ein neutrales Fachinstitut werden wie es die ehemalige deutsche Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen in Berlin-Wannsee ver- körperte. Das Institut wird seine Tätigkeit am ersten September aufnehmen. Die Figur macht Ihnen einen Strich durch die Rechnung. das schönste Mo- dellkleid wirkt nicht, wenn die Höften zu mollig sind. Keine Sorge. FUcA-Bohnen erzleſen selbst da eine Wirkung, Wo andere Kuren versagt haben. Sie werden und blei- ben ohne bésondere Diätvotschtift„Schlank ohne Zwang“. FUcA- Bohnen in der schwarz- goldenen packung in Apoth. u. Drog. ethöltl. Europa im Kommen bie chance der Schule Es ist nicht leicht, ein Bewußtsein zu än- dern, in dem es schon starre Schablonen, Sentiments und Ressentiments gibt, und das nur zu gern immer wieder Stoff aufgreift, um hassen und bekämpfen zu können. Den- noch darf die Hoffnung nicht aufgegeben werden, allmählich Menschen zu erziehen, die nicht nur das Trennende, sondern auch das Verbindende sehen können. Die World rotherhood— deutsches Zentralbüro in rankfurt— versucht seit ihrem Bestehen in diesem Sinne immer wieder, äuf die Lehrer „ büldend einzuwirken und gerade den poli- lich so wichtigen Geschichtsunterricht zu ko- ordinieren und zu objektivieren, Solche Ver- suche sind gewiß nicht vergeblich. Es ist wis- zenschaftlich nachgewiesen, daß im Kind eine Vorurteile gegenüber Menschen an- h derer Rasse, Nationalität oder Kultur ver- orgen sind. Erst die Erziehung läßt den eran wachsenden Menschen Gruppen unter- eiden. Um so mehr muß sie im Jugendli- en die Anlage zum Gruppenhaß unterbin- en damit er die Fähigkeit, Unterschiede — 2 Völkern und Kulturen zu begreifen Bevölkerungsfragen— europa- isch studiert An Paris ist ein ständiger europäischer wosschuß für Bevölkerungskragen gebildet ache das Präsidium führt der General- 3 des holländischen statistischen Zen- büros, Idenburg. Alle westeuropäischen Kü er entsenden Delegierte. Man wird unktig die Bevölkerungsprobleme auf euro- bascher Ebene behandeln und die bisheri- en Forschungsarbeiten koordinieren. Der tudlenausschußz arbeitet zusammen mit der UNESCO, der UNO, dem Internationalen Arbeitsamt, der Montanunion, der OEEC und dem Europarat. Bau von Europastraß en In den letzten Septembertagen wird in Brüssel eine europäische Transportminister- konferenz stattfinden. Sie wird sich im we- sentlichen mit einer engeren und rationel- leren europaischen Verkehrs zusammenarbeit befassen. Außerdem liegt der Plan eines eu- ropäischen Straßeninvestitionsfonds vor, für den die nationalen Regierungen die Mittel bereitstellen sollen. Vorgesehen ist der Bau von„Europastraßen“ im Bereich der Montan union und der Schweiz. Zus ammen sind sie stärker Arbeitgeber und freie Gewerkschaften der französischen Industrie beschlossen für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit, um die Probleme ihrer Industrie gemein- sam zu lösen. Sie einigten sich bereits über ein Wirtschaftsprogramm zur Rationalisie- rung und Modernisierung der Industrie. Die Arbeitgeber verpflichten sich dabei zu einer sozialen Haltung und zur ständigen Verbes- serung des Lebensstandards ihrer Beleg- schaften. Montan- Sachverständige besuchen französische Gruben Die französische Grubenverwaltung hat Sachverständige und Bergwerksdirektorien der sechs Montanländer und Großbritanniens eingeladen, in ihren Laboratorien und Koke- reien die neuen Verkokungsmethoden ken- nenzulernen, mit denen bisher als unbrauch- bar angesehene Kohle verwendet werden kann. Die Einladung geht auf einen von der Hohen Behörde am 29. April gemachten Vor- schlag zurück und soll den Austausch von Informationen über den technischen Fort- schritt fördern. Mit ihr haben erstmals in Europa Experten der Montanunion und Großbritannien Gelegenheit, den letzten Stand der Forschung auf einem wichtigen Gebiet der Stahlproduktion festzustellen. Hier soll nämlich die Kokslücke geschlossen werden, um auf amerikanische Exporte ver- zichten zu können. Dieser am 7. Juli be- gonnenen Studienreise werden Besuche an- derer Länder folgen. Man erwartet, dag Allein die Frage der Verkokung mehrere Be- suche erfordert. Um gleichen Lohn für Seeleute Ein von der Internationalen Transport- arbeiterföderation eingesetzter Sonderaus- schuß befaßte sich dieser Tage in Kopen- hagen mit den beträchtlichen Lohnunter- schieden und sozialen Stufungen zwischen deutschen und holländischen und auf der anderen Seite Skandinavischen Seeleute. Ein Teil des Fragenkomplexes wird dem Inter- nationalen Arbeitsgerichtshof in Genf über- wesen. Der Ausschuß tritt später in London erneut zusammen. Konserven in Parma Die 6. Internationale Ausstellung für Konserven wird zusammen mit den 3. Euro- päischen Ernährungsmesse Mitte September in Parma abgehalten. Alle Produkte der Nahrungs- und Verpackungsmittelindustrie sowie die dazu gehörenden Maschinen und Einrichtungen stehen zur Schau. Beteiligt sind sämtliche europäischen Länder. Die Verwirklichung der Frei- Zz ügigkeit? Artikel 69 des Vertrags über die Euro- päische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der die Hindernisse der Freizügigkeit der Kohle- und Stahlarbeiter innerhalb der Ge- meinschaft beseitigen will, wird jetzt in Luxemburg bearbeitet. Man ist gegenwärtig dabei, die einheitliche Klassifizierung der Berufe im Kohlenbergbau sowie der Eisen- und Stahlindustrie auszuarbeiten. Danach Soll der Vorschlag einer internationalen Ar- beitnehmerkarte den beteiligten Regierungen unterbreitet werden. Holländische Arbeitgeber für europäsche Integration Die vier holländischen Arbeitgeberver- bände messen der Bildung eines gemein- samen europäischen Marktes grogen Wert bei. Ein gemeinsames europäisches Zollge- biet mit im Prinzip gleichen Zollsätzen ge- genüber dritten Ländern und gegenseitiger Freistellung von Einfuhrzöllen wird befür⸗ Wortet. Es geht ums Ganze Die für den Januar 1954 anberaumte Eu. ropäische Wirtschaftskonferenz der Euro- päischen Bewegung wird in ihrer gesamten Arbeit von der Voraussetzung einer aktiven britischen Beteiligung ausgehen. Man will die Probleme in den Berichten so grohgräu- mig wie nur möglich behandeln und Ein- schränkungen erst dann vornehmen, wenn Sie tatsächlich erforderlich sind. England, zu Beginn dieses Jahres hinsichtlich der Unter- stützung durch die USA bei den damaligen Regierungsgesprächen enttäuscht, nähert sich seitdem ohnehin einer Linie engerer Wirt- schafts zusammenarbeit mit Europa. Das Gesicht Europas Unter dem Titel„Présentation de Europe“ Veröffentlichte das internationale Jugend- Sekretariat der Europäischen Bewegung eine nach neuartigen Grundsätzen zusam- mengestellte Broschüre über Europa. An Hand übersichtlicher und gefälliger Schau- bilder wird der europäische Expansions- drang der Vergangenheit erläutert, zugleich der Anteil des Kontinents an den Rohstoff- vorräten und am Welthandel gezeigt. Wich- tigste Geschichtsdaten der europaischen Län- der sind im Anhang parallel zusammenge- stellt. Demnächst soll auch in deutscher und italienischer Sprache eine Ausgabe er- scheinen. Europäisches Büro für Chemie- fas ern In Paris ist ein gemeinsames Büro der europaischen Chemiefaser verbände(Comité International de la Rayonne et des Fibres Synthẽtiques) eröffnet worden. Den Kern bildet eine Informationszentrale, die alle Auskünfte über technische oder wirtschaft- liche Daten gibt. Man hofft, diesem relativ neuen Material in seiner europäischen Hei- mat eine annàhernd gleiche Bedeutung zu verschaffen wie in Amerika. Luftverkehrs konferenz mit Deutschland a Frankreich und England befürworten die gleichberechtigte Teilnahme Westdeutsch- lands an einer europäischen Luftverkehrs- konferenz. Wie aus dem Bundesverkehrs- ministerium erklart wird, mache die vor- aussichtliche Aufnahme des Luftverkehrs mit deutschen Flugzeugen im Frühjahr 1954 eine gemeinsame Klärung schwebender Fra- gen erforderlich. Tierärzte europäisch inter- esslert Ein vierwöchiger Veterinär- Lehrgang fand in Den Haag statt. 25 Wissenschaftler aus England, Frankreich, Luxemburg, Gster- reich, Italien, Jugoslawien Griechenland, Portugal und der Türkei nehmen teil. Be- kämpfung von Tierkrankheiten, Probleme der Produktionssteigerung von Fleisch und Milch und die Hebung der Volksgesundheit standen auf dem Programm. Seite 4 MANNHEIM r.! Donnerstag, 16. Juli 1953% Arlt e Gelängnishuft war für sie keine nutzlose Zeit Zwei Häftlinge legten gestern ihre Gesellenprüfung ab Häftlinge des Landesgefängnisses in f Gefängnis seit dem Kriege. Die Strafe, die für viele Menschen hinter Gittern erst da beginnt, wo sie die Gefängnis- tore hinter sich lassen und sich wieder mit der Außenwelt und der Gesellschaft, von der sie ausgestoßen wurden, auseinanderzusetzen haben, ist den beiden frischgebackenen Häftlings-Gesellen nicht unwesentlich er- Von Mensch zu Mensch Kürzlich sah ich von meiner Woh- nung aus zum Fenster hinaus auf die durch starken Autoverkehr sehr be- lebte Straße. Dabei flel mir ein Geh- behinderter auf, der zudem eine gelbe Armbinde trug und sich damit auch als Fehlsichtiger auswies. Lange Zeit ver- suchte er vergeblich. vom Gehweg aus die Straße zu überqueren, was ihm nicht gelang, da der Strom der Fahr- zeuge kaum abriß. Plötzlich scherte ein Pkw. aus der Kette aus, fuhr an das Trottoir heran und hielt direkt vor dem Behinderten. Es war das Fahrzeug einer Fahrschule. Ein Mann stieg aus— offenbar der Fahrlehrer—. redete mit dem Mann, und beide stiegen darauf- hin in den Wagen. Vermutlich hat der Fahrlehrer seinen fremden Gast nach Hause gefahren. Ich konnte die ganze Nummer des Wagens nicht erkennen, doch die letzten vier Zahlen waren 3034. Sie sollen als Anerkennung für diese gute Tat nicht verschwiegen werden. j. Skundindvische Studenten Als ungelernte Arbeiter eingeliefert, bestanden jetzt zwei langjährige als Schneider und Schuhmacher und wurden gestern im Rahmen einer kleinen Feier losgesprochen. Es war die erste Freisprechung in diesem Mannheim ihre Gesellenprüfungen . leichtert worden. Sie haben einen Beruf er- lernt und ein Ziel vor sich, und das wirkt mitunter schon wie ein Wehr gegen die Ge- fahr, rückfällig zu werden. Der Schneider hat eine dreijährige, der Schuster, der schon Amlernling in einer Schuhfabrik war, eine ein einhalbjährige Lehrzeit hinter sich, die sowohl in der The- orie als auch in der Praxis im Gefängnis ab- solviert wurde. Ein aus der Gewerbelehrer- laufbahn hervorgegangener Anstaltsober- lehrer vermittelte das theoretische Wissen, und ein Beamter im sogenannten Werkdienst (das sind Handwerksmeister mit der Be- rechtigung zur Ausbildung von Lehrlingen, im Gegensatz zu den ausgesprochenen Auf- sichtsbeamten) brachte den beiden Häftlin- gen das Praktische Können bei. Es ist das Bestreben der Anstaltsleitung und der Anstaltsfürsorge, möglichst vielen Insassen die Möglichkeit zum Abschluß einer Berufsausbildung zu geben. Das hilft ihnen weiter, weist ihnen den Weg zurück in ein Leben, das sich nicht jenseits von Recht und Gesetz vollzieht und trägt nicht zuletzt auch zu einer gewissen Festigung des Charakters bei. Auf der Hand liegt, daß für eine volle Berufsausbildung allerdings nur ein relativ geringer Prozentsatz der Häcktlinge in Frage kommt, und zwar nur die mit langjährigen Strafen, die zudem ein gewisses Alter nicht überschritten haben dürfen. 20 verschiedene Arbeitsbetriebe gibt es im Landesgefängnis, und den bedeutendsten davon(Schlosserei, Schuhmacherei, Schrei- schauten sich bei uns um Alte Freundschaften wurden aufgefrischt, neue geknüpft Seit 1951 gehört die Wirtschaftshochschule der 1949 ins Leben gerufenen„Association Internationale des Etudiants en Sciences Economiques et Commerciales“ Enternatio- nale Vereinigung der Studenten der Wirt- schafts- und Handels wissenschaften) an, einer unabhängigen, unpolitischen, internatio- nalen Organisation, die den Zweck vertolgt, enge und freundschaftliche Beziehungen zwi- schen den Mitgliedern anzubahnen und zu Fördern. Mitglieder sind die Studentenschaf- ten aller westeuropäischen Universitäten mit Wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät und Wirtschaftshochschulen. Als praktische Auswirkung dieses Be- mühens der Vereinigung besuchte eine „Study-Tour“ aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland, die sich auf einer e n ganz Westeuropa befindet, die Verhaltnisse an europäischen Hoch- schulen und Universitäten kennen zu lernen, Auch Meritheim. Die Reisegesellschaft traf am Sommtag hier ein, bezog Quartier in der Jugendherberge im ‚Schnickenloch“ urid wurde dort herzlich willkommen geheißen. Gleich wurden die ersten Freundschaftsbande zwischen den Teilnehmern der„Study-Tour“ und den im Raume Mannheim arbeitenden Ausländischen Praktikanten und den deut- Jugendlicher Schreibhunger noch nicht gestillt Unsere gestern veröffentlichte Auffor- derung, Interessenten für Korrespondenz mit Amerika mögen bei der Lokalredaktion des„Mannheimer Morgen“ um vorliegende amerikanische Adressen nachfragen, hat wie ein Blitz bei Mannheimer Schülerinnen und Schülern eingeschlagen. Schon am Vormittag standen große und kleine Knirpse, junge und jüngste Backfische teilweise geradezu Schlange im Zimmer der Lokalredaktion, und in kurzer Zeit waren alle uns zur Ver- fügung stehenden 49 Adressen„ausverkauft.“ Die trotzdem anhaltende Nachfrage zwang uns, einige der Adressen mehrfach zu ver- geben, sodaß es sich für diejenigen, die sich mum in das Abenteuer des Briefschreibens nach Amerika stürzen, empfiehlt, ihre ame- rikanischen Briefpartner gleich beim ersten Schrieb zu bitten, dort vielleicht noch wei- tere Adressen ausfindig zu machen, damit der deutsche Schreibhunger gestillt werden kamm, beziehungsweise sich mehrere deut- sche Intenessenten, die jetzt vorerst nur einen gemeinsamen Briefpartner haben, auf weitere„verteilen“ können. Unabhängig davon wird sich der„Mann- heimer Morgen“ bemühen, selbst auch noch Anschriften ausfindig zu machen und wird zu gegebener Zeit davon Mitteilung geben. Die Lokalredaktion bittet aber, bis dahin von Nachfragen abzusehen. Und nun: Tüchtig geschrieben, auch wenn es mit dem Englischen vielleicht noch ein wenig hapert. Und wenn es garnicht in Euglisch gehen sollte, dann ruhig in Deutsch geschrieben— die amerikanischen Girls und Boys werden sich bestimmt eine Freude daraus machen, zu übersetzen. gui Wohin gehen wir? Donnerstag, 16. Juli: Nationaltheater 10.00 pis 13.30 Uhr:„Don Carlos,(Schülervorstel- lung), 19.30 bis 22.00 Uhr:„Der Barbier von Sevilla“; Mozartsaal 20.00 bis 22.00 Uhr:„Das Perlenhemd“; Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Vortrag„Deutschlands Stellung in der Welt- Wirtschaft“, Spr.: Dr. H. G. Schachtschabel (Deutsche Studentenvereinigung für die Ver- einigten Nationen); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Ueber„Arbeitsschutz der erwerbstätigen Frau im Betrieb“ spricht Gewerbeaufsichts- beamtin Uiker OGB-Frauensekretariat). Wie wird das Wetter? 2 8 5 e. reunalich 5 5 Vorhersage bis Freitag früh: Heiter bis leicht bewölkt und trocken. Mit Winden aus Süd- west bis Süd stärkerer Tem- peraturanstieg, in der Ebene bis über 25 Grad. Nächtliche Tiefstwerte nur noch wenig unter 15 Grad. und warm 7 * 4 schen Studenten geknüpft, Skandinavische, Französische, deutsche, amerikanische, italie- nische, englische und österreichische Studen- ten gerieten bald in eine ernsthafte Diskus- sion über allgemeine studentische und über kulturelle und wirtschaftliche Fragen. Nach gemeinsamem Abendessen, Besuch im Na- tionaltheater(„Preußisches Märchen“) und einem gemütlichen Beisammensein traf man sich am nächsten Morgen zu einer Besichti- gung der BASF in Ludwigshafen. Nach einem von der BASF gegebenen Mittagessen wurde eine Fahrt nach Heidelberg gestartet. um den Gästen auch die Schönheit der näheren Umgebung zu zeigen. Am Abend waren die Studenten bei einem Empfang Gäste der Stadtverwaltung und der Wirtschaftshochschule. Der Rektor der Wirtschaftsbechschale, Professor Franz Haas betonte hierbei, es sei Aufgabe und Ziel des akademischen Austausches, die Be- Niehungen wischen den Magsehen der ein- zelnen Nationen zu fördern und die Bande der Freundschaft enger zu knüpfen. Dr. Hahn als Vertreter der Stadtverwaltung über- brachte deren Grüße. Ein Däne sprach den Dank der ‚Study-Tour“ für die herzliche Betreuung in Mannheim aus. Danach er- griff H. Goldberg, Präsident des AIESEC- Komitees an der Universität Göteborg, das Wort und wies auf die besonders herzliche Freundschaft zwischen der Wirtschaftshoch- schule Mannheim und der Universität Göte- borg hin, die in den schweren Zeiten nach dem Krieg ihren Ausdruck darin gefunden habe, daß die Universität Göteborg die Pa- tenschaft für die Hochschule übernahm. Bei dem sich anschließenden gemütlichen Bei- sammensein wurden Lieder aller vertrete- nen Nationen gesungen. Am Dienstag wurde nach einer Stadt- rumdfahrt und einem Imbiß im Studenten- werk die Weiterreise angetreten. nerei, Bürstenbinderei, Tüncherwerkstätte, Mattenflechtereh Maurerbetrieb) steht je- weils einer der Werkdienstbeamten vor. Der Lehrvertrag wird über den Vorstand der Anstalt, Regierungsrat Recher, mit einem dieser„Meister“-Beamten als Lehrherrn ab- geschlossen, so daß nach außen hin der Lehr- lings-Häftling nicht als Häftling erscheimt und ihm auch später nicht nachgeht. daß er seine Lehre im Gefängnis zugebracht hat. Es ist für den Fürsorger der Anstalt, H. Gutgesell, und für die anderen beteiligten Stellen nicht immer leicht, ein solches Lehr- verhältnis hinter schwedischen Gardinen zu- stande zu bringen. Grundsätzlich wird jeder Häftling mit einer sechs Monate überstei- genden Strafe einer sogenannten Eingangs- konferenz gegenübergestellt, die sich aus Er- ziehungsbeamten, Geistlichen, Lehrern, Für- sorgern, Aerzten und dem Direktor der An- stalt zusammensetzt. Hier wird dann das Urteil, das sich jede dieser Stellen oder Per- sonen auf ihrem Sektor von dem Gefange- nen bereits gemacht hat, auf den gemein- samen Nenner einer Gesamtbeurteilung ge- bracht, und darüber entschieden, welchem Arbeitsbetrieb der Insasse zugeteilt wird. Der Fürsorger versucht dann in Zusammen- arbeit mit allen zuständigen Behörden und Einrichtungen, wie Arbeitsamt und Berufs- beratung, Handwerkskammer und Innungen, den Abschluß eines Lehrvertrages zu er- reichen. Die schwierigste Hürde steht jedem Häft- lng— und allen denen, die ihm helfen wol- len— bei der Entlassung im Wege. Man Weiß, daß viele Ex-Häftlinge zu Wieder-Häft- lingen wurden und werden nicht zuletzt des- Halb, weil sie als Vorbestrafte keinen rech- ten Kontakt mehr mit der Umwelt fanden und finden. Das Gelingen dieses oft 80 schwierigen Schrittes über die Gefängnis- mauern hinweg in ein neues, rechtschaffenes Leben ist nicht immer nur vom guten Wil- len des ehemaligen Häftlings abhängig. Eine große Rolle spielt die Frage, ob er wieder in ein Arbeitsverhältnis kommt, ob er einen Meister, einen Geschäftsinhaber, einen Men- schen mit viel Vertrauen findet, der es, noch einmal mit ihm versuchen“ will. Hier, in puncto Arbeitsver mittlung, hilft eine am 13. Mai dieses Jahres ins Leben ge- rufene Arbeitsgemeinschaft eine Lücke schliegen. Diese Kommission, der Vertreter der freien Wohlfahrtsverbände, des Wohl- fahrtsamtes, des Jugendamtes, der Anstalts- leitung und-fürsorge angehören,„knöpft“ sich den Häftling etwa sechs Wochen vor sei- ner Entlassung vor und versucht, ihn über die Stellenvermittlung des Arbeitsamtes in Arbeit und Brot zu bringen. Und in vielen Fällen, so versichert der Fürsorger, hat man Erfolg damit. rob Hat der„Lagerführer“ Karl Nagel den holländischen Fremdarbeiter Willem van Bemmel aus Eifersucht oder Rachegelüsten erschossen, oder war er nur unmittelbarer Zeuge dieses hinterlistigen Mordes, zwei Tage vor dem Einmarsch der Franzosen in Karlsruhe? Das war die Kardinalfrage, die das Schwurgericht auch am zweiten Ver- handlungstag mit äußerster Gründlichkeit untersuchte. Der medizinische Sachverstän- dige hatte den Angeklagten am Dienstag als zwar„stark unterbegabt“, aber strafrechtlich voll verantwortlich bezeichnet. Nachdem die Aussagen der Hauptbela- stungszeuginnen nicht zu erschüttern ge- wesen waren, die bestätigten, daß Nagel den Holländer aus dem Bett geholt habe, mit ihm und dem„uniformierten Kommando“ weg- gegangen sei und die für ihn äußerst be- Soll man die Küche mit Lackiurbe streichen? Aus den Erfahrungen eines sachverständigen Gutachters Vor der Kreisgruppe Mannheim des Bun- des deutscher Architekten sprach der Mann- heimer Architekt Anke über die Arbeit des sachverständigen Gutachters mit bezug auf private Auftraggeber. Wesentlich sei, daß der Sachverständige möglichst frühzeitig zur Beurteilung von Bauschäden, bei Meinungs- verschiedenheiten und so weiter herangezogen werde, um noch größere Schäden und ernste Auseinandersetzungen auf Grund falscher Meinungsbildung zu vermeiden. Besonders häufig sei Gebiet„Feuchtigkeit in Gebäuden“, die verschiedenste Ursachen haben könne. Die objektive Feststellung des Feuchtigkeitsgehaltes erfolge mit Haarhygro- meter, feuchtem und trockenem Thermometer, Psychrometer, für Holz mit elektrischem Gerät. Untersuchungen dieser Art ergäben volle Klarheit. Mauern könnten zum Beispiel durch aufsteigende Feuchtigkeit im Innern nässer sein als an den Oberflächen. Im um- gekehrten Fall handele es sich meist um Niederschlag von Wasserdampf an den Wän- den. Küchen sollten höchstens in den unteren Teilen— besser überhaupt nicht— mit Lack- farbe gestrichen sein. Gegebenenfalls seien Dämmschichten einzubauen, die das Ein- dringen von Kondensfeuchte in die Mauern verhüteten. Andernfalls könne sich der ge- fürchtete Hausschwamm bilden, der aber bei frühzeitiger Feststellung und richtiger Be- handlung auch wieder so gründlich entfernt werden könne, daß ein Minderwert des Hauses nicht eintrete. Die Bewertung von Grundstücken für Beleihungen, Kauf und Verkauf, bei Rückerstattung, Auseinandersetzungen, nach Kriegsschaden, bei Wiederaufbau, Um- und Einbauten durch Mieter seien ein weiterer Teil des Arbeitsgebietes des sachverständigen Gutachters. In einem zweiten Vortrag sprach Dr.- Ing. Peters aus Köln über„Glas als Baustoff“ und zeigte dazu ausgezeichnete Lichtbilder, die bewiesen, daß wir in Deutschland hinter dem Ausland zur Zeit noch sehr zurückstehen, obwohl wärmedämmendes Glas, Glas in Mehrfachlagen, Wellendrahtglas für Dächer und anderes mehr jetzt auch in Deutschland hergestellt wird. Aus dem Mannheimer Polizeibericht Mit starken Verbrennungen wurde ein 18 jähriger Elektriker ins Krankenhaus ein- geliefert, der sich bei Arbeiten in einer Seckenheimer Trafostation verletzt hatte. Falscher Paß am falschen Platz. Eine Frau verkaufte drei in ihrem Besitz befindliche saarländische Reisepässe für je 100 DM an einen Interessenten, um ihm und seinen Freunden den Grenzübertritt nach Frank- reich zu„erleichtern“, Die Pässe tauchten jetzt bei drei Ausländern auf, die in Paris wegen Taschendiebstahls festgenommen wurden.. Der tägliche Unfall. Beim Einsteigen in die Straßenbahn stürzte eine 78 jährige Frau so unglücklich, daß sie sich eine Gehirner- schütterung und einen Schädelbruch zuzog. — Mit Verletzungen endete der Versuch eines Fußgängers, ohne ausreichende Vor- sicht die Breite Straße zu überqueren, weil er von einem Pkw angefahren wurde und iris Krankenhaus gebracht werden mußte. Auf der Feudenheimer Straße kam ein Pkxw ins Schleudern und prallte gegen einen aus der Gegenrichtung kommenden Wagen. Sachschaden: 1500 DM.— Bei zwei weiteren Zusammenstößen am Paradeplatz und auf der Königsberger Allee gab es einen Scha- den von 1800 DM. Nachtkonzert. Kurz vor zwei Uhr trieb sich eine 23jährige in der Breiten Straße herum und ließ ihren Kofferradio in voller Lautstärke spielen, sodaß die Anwohner un- sanft aus dem Schlaf gerissen wurden. Die Ruhestörerin, die keine Ausweispapiere bei sich hatte, wurde vorläufig festgenommen. Zimmerbrand. In Seckenheim brach aus noch ungeklärter Ursache ein Brand aus, Wobei in einem Zimmer erheblicher Sach- schaden entstand. Das Feuer konnte von den Hausbewohnern gelöscht werden. Europa allein ist nicht die Wielt Eine filmische Besonderheit steht Mannheim bevor: Ab Freitag läuft das internatione vielfach ausgezeichnete japanische Filmwerk„Rashomon“ in unserer Stadt an. Zum ersten Male nach dem Kriege erreicht uns ein Film aus dem Fernen Osten, und gleic ist es ein Meisterwerk, das jedem Spitzenfilm der westlichen Welt standhalten kann Auf der Biennale in Venedig wurde der Film preisgekrönt, in Berlin ebenfalls, und in Amerika wurde er mit der höchsten Wertung, die Amerika zu vergeben hat, aus. gezeichnet: Mit dem„Oskar“. Uns selbst den Namen nach völlig fremde Menschen haben hier einen Film geschaffen, der uns darüber belehrt, daß auch anderswo auf der Welt als nur in Europa oder Amerika geistige Leistungen vollbracht werden die Weltgeltung besitzen. Es ist zuweilen gut, daran erinnert zu werden. f Auch diesmal war Mord nicht einwrundlrei nachwelsbür „Holländer- Prozeß“ endete mit Zuchthausstrafe für den Angeklagten lastenden Bemerkungen im Hof der Lidell- schule gemacht habe, traten gestern die übrigen Lagerführer und der ehemalige „Oberlagerführer“ der Karlsruher„Arbeits- gemeinschaft für Ausländerbetreuung“ in den Zeugenstand. Uebereinstimmend sagten sie aus, daß Nagel„angeberisch, unfreundlich und großmäulig“ gewesen sei und den rich- tigen Ton im Umgang mit seinen Schutz- befohlenen nie gefunden habe. Sie verstärk- ten den unsympathischen Eindruck, den Nagel von Beginn der Verhandlung an im Gerichtssaal gemacht hatte. Ein neuer Gesichtspunkt tauchte auf, als ein Zeuge die Vermutung aussprach, Nagel, der mit dem Ermordeten ständige Reibereien gehabt habe(„ich bring dich dahin, wo nie- mand zurückkommt“) sei auf van Bemmel wegen dessen Verhältnis zu einer deutschen Frau eifersüchtig gewesen, Immerhin ein Motiv, das erklären würde, warum Nagel in jener Nacht zum 3. April 1945 in das Lager Lidellschule kam, mit dem er seit vier Mo- naten nichts mehr zu tun hatte. Der Nagel, der einen Tag vor der französischen Be- setzung auf der Kreisleitung erklärte, es be- stehe keine Gefahr, der beim„etatsmäßigen Rückzug“ in SA-Uniform hinter der Ko- lonne her marschierte und auf die Frage sei- nes Oberlagerführers nach dem Schicksal des Kleine Chronik der großen Studt In Mannheim verhaftet mit Haftbefehl Die Vorsitzende des„Demokratischen Frauenbundes Deutschlands“ ist dieser Tage in der Wohnung ihrer Schwiegereltern in Mannheim verhaftet worden. Wie die Mann- heimer Kriminalpolizei mitteilt, lag gegen sie seit einiger Zeit ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vor. Einzel- heiten über den Grund der Festnahme wur- den nicht bekanntgegeben. Der„Demokra- tische Frauenbund Deutschland“ ist eine kommunistische Tarnorganisation. Drei neue Verkehrswege werden fertig Am 31. Juli werden in Mannheim drei große Bauprojekte ihrer Bestimmung über- geben. Im Norden der Stadt kann die bis dahin fertiggestellte Verbindungsstraße von der Autobahn Frankfurt zur Theodor- Heuss-Brücke bei Sandhofen in Betrieb ge- nommen werden. Durch den neugeschaffe- nen Uebergang bei Käfertal und das die Rheintalbahn überquerende Viadukt bei Neckarau sind weitere Verbindungen im Straßenverkehr geschaffen. Maico- und Maico-Mobil- Fahrer treffen sich am 16. Juli, 20.30 Uhr, in der Gaststätte„Neckar- park“, Käfertaler Straße 89. Kreisverband Deutscher Soldaten. Am 17. Juli, 20 Uhr, im Lokal„Engel! Neckarau, für die Bezirke Neckarau, Rheinau und Almen- hof Versammlung mit Vortrag„Vergleichende Betrachtung der Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland“. 5 Landsmannschaft Schlesien, Ortsgruppe Innenstadt. Am 18. Juli, 20 Uhr, im Hotel letzten Schleier über dieser unseligen Ta Foto: Alllam ermordeten Holländers keine Antwort g Das Opfer van Bemmel wurde von al Zeugen als ein„ruhiger, feiner und anstä ger junger Mann“ geschildert. 5 Im überfüllten Schwurgerichtssaal kündete Landgerichtsdirektor Dr. Hug nach zweistündiger Beratung ein Urteil. nach den entgegengesetzten Anträgen Staatsanwaltschaft(lebenslängliches Zul haus) und Verteidigung Freispruch) für w „Ssqlomonisch“ anmutete: haus wegen Freiheitsberaubung un sagung mildernder Umstände und nur% weiser Anrechnung der Untersuchung von 22 Monaten. „Auch diesmal ist es nicht gelungen, lüften. Der Angeklagte hat den Schlüssel d Naser zu, aber er hat ihn nicht aus der Hand 4 nun geben. Es besteht der dringende Verdech Nacht daß Nagel der Täter ist, aber es bleiben, wel sen e auch un wahrscheinliche Möglichkeiten i dchen daß van Bemmel ohne Wissen und Wil Nagels erschossen wurde. Zuzumuten ibt EWU Tat jedenfalls diesem Angeklagten, so wies sich in den letzten beiden Tagen hier get K. hat“, sagte Landgerichtsdirektor Pr. Hub 5 in der ausführlichen Begründung. Da Nes 5 eine vorsätzliche Tötung nicht einwandſt 15 a nachzuweisen war, konnte das Gericht l 5 nicht wegen Mordes verurteilen. 5 305 kann der v welt 5 5. Betor „Rheinhof Mitgliederversammlung. Pil 4g 1 Näheres über das Schlesiertreffen in Köln. 5 Landsmannschaft Thüringen, Sachsen 1 Sachsen-Anhalt. Am 18. Juli, 20 Uhr, im Lon „Neckarstrand“ am alten Meßplatz, 10 Dammstraße, Monatsversammlung. Alle Led leute willkommen. ö Landsmannschaft der Sachsen und Thüft ger. Am 18. Juli, 20 Uhr, in der„Landkutsch Monats versammlung. ö verein für deutsche Schäferhunde, 01 gruppe Neckarau. Am 19. Juli ab 9 Uhr Jun hunde- Beurteilung auf dem Uebungsplatz. Vereins. Dramatischer Club Waldhof. Am 19. 0% 20 Uhr, auf der Freilichtbühne an der t pforte Aufführung„Matthias Neithardt, Spiel aus dem Mittelalter von Willi Rechne Verein für deutsche Schäferhunde, Ortsgruf Mhm.-Rheinau. Junghundebeurteilung(6 U. 12 Monate) am 19. Juli, 10 Uhr, auf Uebungsplatz(Pfingstbergweiher). Ernennung. Der Ministerpräsident Baden- Württemberg hat den Dozenten Prot sor Pr. Karl Abraham unter Berufung in Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum p. mäßigen außerordentlichen Professor für W schaftspädagogik an der Wirtschaftshochsch Mannheim ernannt. Es war„Merkur“, Bei dem in unserer llt tag-Ausgabe besprochenen Sommerfest, ein Angel-Fischervereins handelt es sich nicht. irrtümlich berichtet, um den Verein Heil“, sondern um den Angel-Fischervef „Merkur“. g Wir gratulieren! Jakob Bonn, Mannbels Rheinau, im Wirbel 164, wird 80 Jahre Maria Franziska Schick, Mannheim- Waldi, Siebseeweg 28 bei Bürger, vollendet das 90% bensjahr. Die Eheleute Peter und Elise Kan. Mannheim, T 4a, 4, haben silberne Hochze Ur. 162/ Donnerstag, 16. Juli 1933 MORGEN Seite 9 Nr. l — viele Tausende zieht er Jahr für Jahr Stuttgart.„Der Zirkus kommt“— ein Ruf und ein Appell der Jugend in Stadt und Land an die Eltern und deren Geldbeutel. Der Zirkus kommt“— auch ein Ruf an die ältere, den zircensischen Spielen zugetane Generation. Allein das Zirkusgewerbe mit seiner besonderen Atmosphäre hat große Sorgen. 8 5. Wohl kaum einer von denen., die unter dem Zirkuszelt den Darbietungen waghal- liger Artisten, furchtloser Dompteure, den derrlichen Pferden Beifall schenkt, denkt an die Schwierigkeiten, vor denen heute die Zirkusunternehmen in der Bundesrepublik 5 stehen. Der verschwenderischen Lichtfülle im Celt, dem Treiben der Clowns, all dem, was ehen den Zirkus ausmacht, steht in den Ver- wWaltungswagen die ungewisse Zukunft ge- genüber. Während die Zirkusbesucher sich dem Genuß der Vorführungen Bingeben, werden die, denen die Existenz von vielen Menschen und Tieren anvertraut ist, von der bangen Frage nach dem„morgen“ bedrängt. Zwischen 25 und 30 Zirkusunternehmen einschließlich der wenigen, die zur Zeit auf tional 1. Zum „Gleich Kann. Is, Und t, aus. nschen Vo aut erden Sigmaringen. Die Volkswagendiebe, die im Zusammenhang mit der Fahndung nach den Stettener Bankräubern gesucht wurden, sind jetat in Nürnberg ermittelt und festgenom- men worden. Sie hatten am 3. Juli mit einem gestohlenen Fahrzeug, das einem Rechtsanwalt in Heidelberg gehört, eine Ver- kehrskontrolle am Stadtrand von Sigmarin- 1 e gen in rasender Fahrt durchbrochen und ihre N Verfolger guf der Hlucht abgeschüttelt, Dabei 5 ö kate ste ihr Gepäck mit Kleidungsstücken a bort. Das Zeichen einer Wäscherei in einem Hemd führte als zunächst einziger Hinweis und nach einer sehr mühsamen Kleinarbeit der Kriminalpolizei schließlich zur Feststel- ung der Personalien der Täter. Ihr Verhal- en bei der Verkehrskontrolle hatte damals die Vermutung aufkommen lassen, daß sie mt den Stettener Bankräubern identisch ien, die im gleichen Raum vermutet und 8 201 lort auch festgenommen wurden. Lediglich Für u en Zufall, der die Polizei zunächst freilich re Zu au eine falsche, aber doch lohnende Spur ter brachte, hatte die Volkswagendiebe in die nur ie Lahndungsaktion nach den Bankräubern nungsbe lerwickelt. Dieser Zufall war schließlich der Kizentliche Anlaß zu ihrer Festnahme. ngen, d Der gestohlene Wagen, den die Täter nach en Tatt Zusammenstoß mit einem Lastkraft- lüssel d agen im Stich gelassen und einen Abhang Hand g nuntergestürzt hatten, war noch in der Verden Nacht zum 4. Juli in der Nähe von Sigmarin- den, wen zen aufgefunden worden. Er wurde inzwi- ten olle schen seinem Eigentümer wieder übergeben. id Wille en ist 80 Wiet Alliam vort 9 on al! anstd Richtbaum auf der Karlsruher Schwarzwaldhalle 5 Karlsruhe. Die Bevölkerung von Karls- Da Ng dhe erlebte am Dienstag das größte Richt- wand bst nach dem Kriege, als auf dem Neubau richt h der Schwarzwaldhalle der Richtbaum gesetzt urde. Die Halle, die 3200 Quadratmeter groß ist und über 2000 Menschen aufnehmen kann, gilt als eine der modernsten Hallen Welt. Besonderes Interesse in der Fach- delt fend die Konstruktion des Spann- „ del Seton-Hängedaches, das 75 Meter lang und Köln. 6 Meter breit ist. Die Halle. deren Gesamt- „Der Zirkus kommt“- ein Ruf un ult und jung in seinen Bann, doch kaum einer ahnt etwas von den Sorgen der Unternehmen Auslandstournee sind, gibt es heute in West- deutschland. Das sind mehr als in der Zeit vor dem Krieg in Gesamtdeutschland Eine Reihe dieser Unternehmen steht bereits vor dem Abgrund und nur wenige— vor allem die Träger von Namen aus der Zirkustradi- tion— können sich halten. Die diesjährige Zirkussaison war gut angelaufen. Außer- gewöhnliche Hitze und darauf folgendes Schlechtwetter zerstörten aber viele Hoff- nungen, und die Bilanz per 31. Mai war nicht ermutigend. Ein„alter Hase“ aus dem Reich des Zir- kus lüftete dieser Tage ein wenig den schwe- ren„Sorgen- Vorhang“. Ob einer der Be- sucher unseres heute größten Zirkusses wohl ahnt, daß dieses Unternehmen rund 10 000 Mark pro Tag einnehmen muß. um alle Spesen zu decken“? fragt er und wies darauf hin, da gdie zircensischen Unternehmen im günstigsten Fall sieben Monate im Jahr spie- len. Die Unkosten aber— Löhne. Gehälter, Tierfutter- und pflege usw.— laufen über die restlichen fünf Monate weiter. Trotz allem Entgegenkommen der Bundesbahn und die Zirkusleute erkennen dies gerne an — müssen von den westdeutschen Zirkus- unternehmen jährlich 1,5 bis 2 Millionen 185 allein an Frachten aufgebracht wer- en. Eine neue Sorge macht den Zirkusleuten zu schaffen: Es sei geplant, so sagt unser Gewährsmann, die Zirkuswagen für die Straßenbenutzung zwischen Verladerampe und Zirkusplatz zu besteuern. Die veran- schlagten 400 Mark pro Wagen und Jahr würden Summen ausmachen, die einfach nicht bewältigt werden könnten. Schwer drücken auch die steuerlichen Abgaben auf die Kassen der Zirkusunternehmen. Man müßte eine vernünftige und einheitliche Versnügungssteuerregelung haben, meint der „Mann vom Fach“. Heute ist der Vergnü- gungssteuersatz in jedem Land der Bundes- republik verschieden hoch. Auch die Um- satzsteuer müßte den besonderen Verhält- nissen dieser Unternehmen gerecht werden. Zu den hohen Steuern kämen noch, so er- klärte er weiter, die Abgaben für den La- stenausgleich, für die Investitionshilfe und dergleichen mehr. Eine weitere schwere Belastung stellten die Abgaben an die Berufsgenossenschaft Ein Wäschezeichen wurde zum Verräter Volkswagendiebe durch mühsame Kleinarbeit der Kriminalpolizei gefaßt kosten auf über zwei Millionen Mark kom- men, soll bis zum 22. August fertiggestellt sein. Ein seltenes Ereignis: Bausumme wurde unterschritten Freiburg. In der Baugeschichte der Nach- kriegszeit dürfte es wohl sehr selten vor- gekommen sein, daß die vorgesehene Bau- summe für ein öffentliches Vorhaben um eine Halbe Million Mark unterschritten wurde. Dieses„Kunstwerk“ wurde beim Bau der Freiburger Handelsschule mit 31 Klassenzimmern fertiggebracht. Gegenüber dem ursprünglichen Ansatz von drei Millio- nen Mark wurden nur 2 495 000 Mark benö- tigt. Für den restlichen Betrag soll jetzt dem Neubau ein weiterer Flügel mit 10 Klassenzimmern angegliedert werden. Starke Zunahme der Protestanten in Württemberg Stuttgart. Die Zahl der Mitglieder der württembergischen evangelischen Landes- kirche ist im vergangenen Jahr um 34 000 angestiegen. Sie betrug Ende 1952 rund 2 251 000. Nach einer Statistik des evange- lischen Oberkirchenrats in Stuttgart traten in der gleichen Zeit 6131 Personen aus der Kirche aus, während 1716 zur evangelischen Kirche übertraten. Mehr als 31 000 Kinder wurden zur Taufe gebracht. Erstes deutsch-französisches Volksfest in Freiburg Freiburg. Zum ersten Male seit Beginn der Besatzungszeit wurde am Dienstag an- läglich des französischen Nationalfeiertages in Freiburg auf initiative französischer Stel- len ein deutsch- französisches Volksfest ver- anstaltet. An dem Fest beteiligten sich ne- ben den Angehörigen der in Freiburg statio- nierten Truppeneinheiten und vielen Zivil- franzosen zahlreiche Deutsche. Chöre, Mili- tärkapelle und zwei französische Trachten- gruppen sorgten für volkstümliche Darbie- tungen. Im Freien und in einem großen Saal wurde bis in die späten Nachtstunden hinein getanzt. dar. Hier nannte er als Beitrag eines der größten Zirkusunternemmen einen Betrag von 40 000 Mark im Jahr. Die sogenannte „Gefahrengruppe 30“ innerhalb der Ein- stufung der Berufsgenossenschaft werde nur von wenigen Zirkusunternehmen getragen. Und diese müßten noch die Unfallrenten der Angehörigen von ehemaligen sowie zahlungs- unfähigen oder auch„zahlungsfaulen“ Zir- kusunternehmen tragen. Hier sei es dringend erforderlich, daß ein Teil der Lasten von den anderen, finanziell besser gestellten Gruppen innerhalb der Genossenschaft oder aus Rück- lagen getragen würden. Ein„Kapitel beson- derer Art“ seien auch die hohen Platzmieten in den Gastspielstädten. Hier sollte man dar- an denken, daß ein großer Teil des Geldes über Steuern, Reklame, Energieleistungen, Anforderung von Feuerwehr- und Sanitàts- personal, sowie über die Ausgaben der An- 1 des Unternehmens in den Städten eibe. Bedauerlich sei es auch, daß man sich im Zirkusgewerbe untereinander bisher kaum zu einer Planung im Gastspiel-Ablauf habe bereitfinden können. Leider sei die Rivalität 3 in diesem Gewerbe außerordentlich groß. Mit Nachdruck vertrat unser Gewährs- mann den Standpunkt, daß man den Zirkus- unternehmen„mehr Luft zum Leben“ geben müsse. Es sei jammerschade., daß alte, oft- mals über hundert Jahre im Familienbesitz befindliche Unternehmen einfach nicht mehr existieren könnten. Schließlich müsse man die Besonderheiten dieses Gewerbes beachten. Der Besuch eines Zirkus, und damit der finanzielle Ertrag sei von so vielen Zufälligkeiten abhängig, daß man schon eine Berücksichtigung aller Probleme erwarten könnte. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die vorjährige Kinderlähmungsepidemie, die sich selbst in den Gebieten stark ausgewirkt habe, in der die Krankheit gar nicht. oder nur sehr schwach in Erscheinung getreten sei.„Unsere Leute vom Zirkus sind jederzeit bereit, das Beste zu bieten. sie können es aber nur 80 lange, als sie nicht von ihren Sorgen er- drückt werden“ betonte der„Mann vom Fach“, Kurt Bruck, langjähriger Präsi- dent des„Internationalen Varietétheater- und Zirkusdirektorenverbandes“ in der Bundesrepublik. Schriesheimer Bürgermeisterwahl ungültig Entscheidung der Zentralberufungskammer: Fritz Urban bleibt Belasteter Stuttgart. Der frühere nationalsozialisti- sche Bürgermeister und Ortsgruppenleiter der NSDAP von Schriesheim, Fritz Urban, bleibt Belasteter. Die Zentralberufungskam- mer in Stuttgart hat die Berufung Urbans gegen den Entscheid erster Instanz zurück- gewiesen und die Einstufung des Betroffenen in die Gruppe der Belasteten bestätigt. Da- mit ist die Wahl Urbans zum Bürgermeister der Gemeinde Schriesheim ungültig. Nach dem von der Verfassunggebenden Landes versammlung am 2. Juli dieses Jahres verabschiedeten Gesetz zur einheitlichen Be- endigung der politischen Säuberung kann Urban erst nach dem 1. Mai 1957 bei einer Neuwahl wieder kandidieren. Das Gesetz bestimmt, daß Belastete erst vom 1. Mai 1957 an wieder wählbar sind Es sieht jedoch auch vor, daß Hauptschuldige und Belastete im Gnadenweg in eine niedrigere Gruppe umgestuft werden können. Urban war am 2. November vergangenen Jahres in einer Stichwahl als Kandidat einer freien Wählervereinigung gegen den gemeinsamen Kandidaten der CDU, SPD und der FDP/DVP zum Bürgermeister der 7000 Einwohner zählenden Gemeinde Schriesheim gewählt worden. Angebliche Ausschreitun- gen und nationalsozialistische Manifestatio- nen vor und nach der Wahl hatten die Ver- kassunggebende Landes versammlung veran- laßt, sich am 12. November 1952 in einer Sondersitzung mit dem Fall zu befassen. Die Amtseinführung Urbans war auf Anord- nung des Innen ministeriums ausgesetzt wor- den. Eine nochmalige Ueberprüfung der poli- tischen Vergangenheit Urbans führte am 21. April dieses Jahres vor der Zentral- spruchkammer in Stuttgart zu einem Wie- deraufnahmeverfahren, in dem Urban in die Gruppe der Belasteten eingestuft wurde. Es wurde ihm zur Last gelegt, daß er seinen Amtsvorgänger bis 1933, Georg Rufer, denun- ziert habe. Gegen diesen Entscheid legte Urban Berufung ein, die nun von der Zen- tralberufungskammer zurückgewiesen wurde. Ist Doppelbestrufung zulũssig? Bundesverfassungsgericht prüft Klage von grundsätzlicher Bedeutung Karlsruhe. Mit der Frage, ob jemand Wegen der gleichen Tat mehrmals bestraft werden kann, befaßte sich am Mittwoch der erste Senat des Bundesverfassungsgerichts. Es ging um die Verfassungsbeschwerde eines Mannes aus Kassel, der in einer Silvester nacht vor dem Hause eines Ehepaares mehrere Knallkörper zur Explosion gebracht hatte. Wegen groben Unfugs hatte er zunächst einen Strafbefehl über 10 Mark erhalten. Später war er vom Amtsgericht Kassel wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 150 Mark Geldstrafe und 200 Mark Buße verurteilt worden, da die Ehefrau durch die Detonation einen Nervenschock bekommen hatte. Seine Berufung gegen dieses Urteil war vom Ober- landesgericht Frankfurt verworfen worden. Der Verurteilte klagte dann auf Verletzung des Artikels 103 des Grundgesetzes, nach dem niemand wegen derselben Tat mehrmals bestraft werden darf. Der Berichterstatter des Ersten Senats zitierte aus der Urteilsbegründung des Kas- seler Gerichtes, daß ein rechtskräftiger Straf- befehl einem rechtskräftigen Urteil nicht gleichgestellt werden könne. Es handele sich also in diesem Falle um keine Doppelbestra- fung. Auch Bundesanwalt Dr. Güde, der die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes er- läuterte, betonte, daß ein Strafbefehlver- fahren sich grundsätzlich von einem Prozeß- verfahren unterscheide, das mit einem ordentlichen Urteil ende Der Strafbefehl enthalte keine Schuldfeststellung nach dem richterlichen Ermessen. Der Termin für die Entscheidung des Ersten Senats wurde noch nicht bekannt gegeben. Boxkampf im Gerichtssaal Göppingen. Vor dem Göppinger Schöffen- gericht kam es zu einem Boxkampf zwischen Angeklagten und Zeugen. Ein 21 Jahre alter Mann wurde beschuldigt, einem Eislinger Gastwirt 700 Mark gestohlen zu haben. Der Angeklagte leugnete beharrlich. Ein Zellen nachbar aus der Untersuchungshaft sagte jedoch unter Eid aus, er habe bei dem jun- gen Mann einen angerissenen 50-Mark- Schein gesehen. Der bestohlene Wirt hatte zuvor bezeugt, daß sich bei dem gestohlenen Geld ein angerissener 50-Mark-Schein be- funden habe. Als sich der Mitgefangene nach seiner Aussage vom Richtertisch ab- wandte, sprang der Angeklagte auf und ver- setzte ihm einen„klassischen“ Kinnhaken. Der Zeuge revanchierte sich mit einer lin- ken Geraden. Schließlich griff auch der be- stohlene Gastwirt in den Kampf ein. Erst ein stämmiger Polizeibeamter war in der Lage. den rasend um sich schlagenden An- geklagten zu überwältigen und ihm Hand- schellen anzulegen. Zu den 14 Monaten Ge- kängnis wegen Diebstahls erhielt der Boxer vor Gericht noch drei Tage Haft wegen un- gebührlichen Verhaltens. Fünf Personen verbrannten in ihrem Auto Pforzheim. Fünf Menschen fanden bei einem schweren Verkehrsunfall an der Auto- bahn-Ausfahrt in Pforzheim ein grauen volles Ende. Ein Personenkraftwagen aus Darmstadt. dessen Fahrer wahrscheinlich durch heftige Regenschauer in der Sicht behindert wurde, raste in voller Fahrt gegen den Anhänger eines Lastzuges und wurde ein großes Stück unter dessen Fahrgestell gedrückt. Der Personenwagen stand sofort inn Flammen. Von den fünf Personen— vier Erwachsenen und einem Kind— kam nie- mand mit dem Leben davon. Der Fahrer und der neben ihm sitzende Beifahrer wur- den wahrscheinlich durch den Aufprall sofort getötet. Die drei anderen Insassen sind vermutlich in den Flammen umgekom- men. Die Identifizierung der Leichen war außerordentlich schwierig. Kassenprüfung nach 20 Jahren: Fehlbetrag von 12 000 Mark Würzburg. Seit fast 20 Jahren wurden in der Gemeinde Stadtlauringen keine Buch- und Kassenprüfungen mehr durchgeführt. Als vor einigen Monaten Gerüchte auftauch- ten, wonach die Kassenführung nicht stimme, beauftragte der Gemeinderat den Prüfungs- verband, die Bücher zu kontrollieren. Das Ergebnis nach sechswöchiger Ueberprüfung lautet: 12 000 Mark fehlen. Die Kriminal- polizei hat die Ermittlungen bereits aufge- nommen. In einer Sondersitzung debattierten die Gemeindeväter über dieses Rätsel. Wen die Schuld trifftt, steht noch nicht fest. Aus Rheintand- Pfalz Ludwigshafen. Die Wochenschau„Blick in die Welt“ zeigt zur Zeit in den Lichtspiel theatern in ihrer Wochenschau einen Aus- schnitt aus dem anläßlich des Parkfestes in Ludwigshafen durchgeführten Geschicklich- keitsrennen für Autos und Motorräder. Neustadt. Im Juni sind in der Pfalz 650 Flüchtlinge aus der Sowjetzone aufgenom- men worden. 20 Jugendliche wurden in die Heime Berwartstein und Oberotterbach ein- gewiesen Die arbeitsfähigen Flüchtlinge wurden bevorzugt in die Landwirtschaft, und Industrie- und Handwerksbetriebe vermittelt. Kaiserslautern. Im Bundestagswahlkampf in der Westpfalz werden Dr. Adenauer, Prof. Erhard. Erich Ollenhauer sowie Franz Blücher sprechen. Auch Dr. Heinemann und Helene Wessel von der Gesamtdeutschen Volkspartei wollen in den Wahlkampf in der Pfalz eingreifen. Landstuhl. Der 30jährige amerikanische Leutnant Harold Cross jr., Mitglied des in der US-Luftwaffe berühmt gewordenen „Skyblazer-Teams“, ist über dem Flugplatz Landstuhl mit einem„Sabre“- Düsenjäger abgestürzt. Er war sofort tot. Cross ge- hörte dem Jagdbombergeschwader an, das erst kürzlich von Korea nach Landstuhl ver- legt wurde. Mainz. Die Vorstände des Bundes Ver- triebener Deutscher und die Vereinigung ostdeutscher Lands mannschaften in Rhein- land-Pfalz haben sich zu einer Arbeits- gemeinschaft zusammengeschlossen. Die Arbeitsgemeinschaft soll die Gründung des Bundes der vertriebenen Deutschen als Ge- meinschaftsverband der Heimatvertriebenen in Rheinland-Pfalz vorbereiten. hsen im Ma, Ile Laut d Thür dkutsch de, Or, Ihr Jun platz c. rtsgruß g(6 1 4 ct. lent n Pro Haus Neuerburg bietet nunmehr dem Raucher als weitem Aare dlie geit uber 40 Jahren als Qualitdts- Cigarette bekannte RRNRVENKLRNU ae e Seite 6 Neuverpflichtungen beim SV Waldnof Der SV Waldhof hat die Spieler Günter Ratzel(SV 98 Schwetzingen), Hans Schaudt FV Wiesenthal), Walter Kleber(VfR Bürstadt) und Walter Hoffmann(FV Philippsburg] für die neue Saison als Vertragsspleler verpflichtet. Die ehemaligen Standardspieler Herbold und Sikkling wirken in der kommenden Spielzeit als Amateure mit. Ueberraschend kommt das Aus- scheiden des bewährten Außenläufers Erich Rendler, der im neuen Spieljahr für den VfR Frankenthal spielen wird. Der Stürmer Conrad Münchhalfen und der Abwehrspieler Leonhard Trautmann scheiden ebenfalls aus. Münchhalfen wird bei Tura Lud- Wigshafen und Trautmann bei Darmstadt 98 spielen. Das Training der Waldhofelf bleibt in den Händen von Hans Wendlandt, einem Her- bergerschüler. Helfrichs Erfolg auf der Avus Der Mannheimer Rennfahrer Helfrich, der in der internationalen Automobilwelt einen guten Namen hat, kam am Sonntag beim Ayusrennen bei den Rennwagen Formel II mit seinem Veritas- Sportwagen hinter Swaters, Belgien, und Klenk, Stuttgart, auf den dritten Blatz mit einem Durchschnitt von 188,0 km'st. Während des Rennens konnte Helfrich seine Überragende Fahrkunst zeigen. In souveräner Art überholte er einen Gegner nach dem an- deren. In seiner Klasse ist dieser dritte Platz eine hervorragende Leistung, da er mit seinem Sportwagen gegen Rennwagen fahren mußte. Nach dem Avusrennen führt Helfrich jetzt in der deutschen Renn- und Sportwagen-Mei- sterschaft in der Rennwagen-Klasse Formel II mit 8 Punkten vor Lenk(Veritas) und Adolff (Ferari) mit je 6 Punkten und Seidel(Veritas) mit 5 Punkten. Versehrten-Sportfest in Eberbach Unserem Bericht über das Versehrten-Lan- dessportfest von Baden Württemberg in Eber- 8 50 tragen wir die Leichtathletik-Ergebnisse nach: Leichtathletik: Fritz Vierkampf: Knaus, Heidenheim,(Unterschenkelamputierter) 30 m in 7,4 Sek., Schleuderball: 51,80 m, Weitsprung: 4,49 m, Kugelstoßen: 11,09 m. Geste Leistung). Maier Kurt, Eßlingen,(Unterschenkelampu- tierter) Weitsprung: 4,93 m.— Altersklasse II (über 32 Jahre): Lampert, Mannheim,(Unter- schenkelamputierter): Zweiter im Vierkampf. 13 Constanze(3. R.) H. Hiller Ernst Marx, Altlußheim,(über 50 Prozent be- schädigt) Weitsprung: 4,53 m, 100 m 13,3 Sek., Schlagball: 32,50 m, Kugelstoßen: 7,84 m. Altersklasse I: Hans Babies, Sandhofen, (50 Prozent allgemein beschädigt). Erster im Vierkampf: Kugelstoßen: 11,92 m, 100 m: 13,1 Sek., Diskus: 34 m. Als einziger Sportler sechs erste Siege. Ein Blinder lief, von einem guten Läufer geführt, 100 m in 14,5 Sekunden. Pferde- Toto-Tip Düsseldorf, Sonntag 1 Ockenfels(2. R.) H. Zehmisch 2 Terra di Siena(3. R.) Langner 3 Königstreue(4. R.) F. Drechsl. 4 Liebesorkan(4. R.) W. Held 5 Jonkheer G. R.) H. Bollow 5 Naxos(5. R.) O. Langner 7 Makarit(6. R.) W. Held 8 Mirakel(6. R.) O. Langner 9 Pik König(7. R.) H. Zehmisch 10 Batist(J. R.) O. Langner 11 Abendstunde(8. R.) W. Held 12 Falke(2. R.) H. Hiller 14 19211 e e L 8e 8 90 d do de 0 14 Silbermöve(8. R.) G. Streit enn In den leichten Klassen Deutschland Favorit In Scholten um Welimeisterschaftspunkie 125 Fahrer aus 12 Nationen starten beim 4. Motorrad- Weltmeisterschaftslauf/ Wird Haas Weltmeister? Die Motorsportanhänger Deutschlands und darüber hinaus die der gesamten in- ternationalen Motorsportwelt verfolgen mit heißem Herzen am kommenden Sonn- tag den auf dem Schottenring zum Austrag kommenden, Großen Preis von Deutsch- land“ für Motorräder, Inmitten der herrlichen Landschaft des Vogelbergs ist die 16,08 km lange Berg- und Talstrecke von Schotten eingebettet. Und zum ersten Male seit ihrem fast 30 Jährigen Bestehen wird nun auf dieser Strecke um Welt- meisterschaftspunkte gestritten, Schotten sieht nach der TT, dem Großen Preis von Holland und Belgien, den vierten von acht Meisterschaftsläufen, die in diesem Jahr auf den großen Rennpisten Europas ausgefahren werden. Sämtliche Klassefahrer der Welt sind am Start und dies allein sollte gut genug sein, daß Schotten, das bisher hinter dem Besucherrekord der Solitude an zweiter Stelle steht, diesmal an die Spitze kommt und vielleicht mit einer Besucherzahl von rund 400 000 schon hier einen neuen Rekord aufstellt. Schwarz vor Menschen, sofern der Wettergott endlich mal wieder die Sonne lachen läßt, sollte es an den beliebten Sichtplätzen wie der Serpentine, den beiden Schleifen, dem Karussell, dem Niddatal und dem Engler- stein sein. Daß sich die gesamte Rennfahrer-Elite in den einzelnen Solo-Klassen— aus Zeitgründen kann das Rennen der Gespann-Klasse nicht starten— ein Stelldichein gibt, geht schon daraus hervor, daß sämtliche um Weltmeister- schaftspunkte kämpfende Werksfahrer der Fir- men Norten, AS, MV-Augusta, Moto Guzzi, Gilera und der deutschen Industrie von NSU. DRW. BMW ihre Maschinen an den Start brin- gen. Außerdem sind natürlich auch die besten Privatfahrer aus aller Welt mit beim Schotten- rennen. Wenn sich nach dem um 8 Uhr begin- nenden Industrie-RKorso um 9.30 Uhr die Start- flagge zum ersten Rennen der 125-α m m-Maschi- nen senkt, dann wird es sich zeigen, wer auf dem einzigartigen Gebirgskurs, der bei 360 m Höhendifferenz außer zahlreichen Windungen und Schleifen 17 besonders schwierige Spitz- kehren und Serpentinen aufweist, technisch der beste Fahrer mit der schnellsten Maschine ist. Die 330 er- Klasse startet um 11 Uhr, die Viertel- litermaschinen um 12.45 Uhr. Höhepunkt und und um da: Jahrestagung des Handball-Bundes Der Deutsche Handball-Bund hält am Wo- chenende in Neustadt/ Weinstraße seine Jahres- hauptversammlung ab. Neben den Neuwahlen werden Abstimmungen über einige Anträge im Mittelpunkt des Interesses stehen. In erster Linie handelt es sich dabei um eine Aenderung der Spielzeit, da mehrere Landesverbände von der bisherigen Regelung abweichen wollen, Sie sind der Ansicht, dag die Meisterschaftsspiele in der Zeit von März bis November ausgetra- gen werden sollen. Es wird Aufgabe der Jah- reshauptversammlung sein, hier durch einen Beschluß eine für alle Verbände verbindliche Regelung zu schaffen. Deutsches Jugendtreffen der Schwerathleten im Ebertpark Nur noch wenige Tage trennen uns ven dem deutschen Jugendtreffen der Schwer- athleten, das in diesem Jahr aus Anlaß des 100 jährigen Stadt- und 60jährigen Vereins- 21 7 55 Hum des Rsc Friesenheim in Budwigs- Aken im Pbertpark zur Austragung kommt. 800 junge Nachwuchstalente aus allen Teilen des Bundesgebietes sowie der Ostzone und des Abschluß ist dann um 14.30 Uhr das Rennen der Halblitermaschinen. Die leichten Klassen für Deutschland? In der 128er-Klasse, wo in fünf Rennen der Weltmeister ausgefahren wird, ruhen Deutsch- lands Hoffnungen auf dem NSU-Fahrer Wer- ner Haas, der nach seinem zweiten Platz bei der T und seinem Sieg in Assen mit 14 Punk- ten klar vor dem Engländer Graham und Sand- kord(8 Pkt.) führt. In seinem Kampf um den Sieg wird er von seinem NSU-Kameraden Daiker, sowie den beiden Engländern Arm- strong und Lomas tatkräftig unterstützt wer- den. Ob aber die MV-Augusta-Fahrer wie Sandford, Ubbiali. Copeta oder die Werksfah- rer von Morini(Mendegni, Zinzan!) sowie die Privatfahrer Luttenberger, Webster, Krebs ihm das Slegen leicht machen? Auch in der Viertelliterklasse haben die Neckarsulmer Werke mit Haas ihr stärkstes Eisen im Feuer. Zusammen mit Anderson Sporigesehelien ende im Ringen, Gewichtheben, Rasenkraft- sport und Judo um den Titel eines deutschen Juniorenmeisters 1953 kämpfen. Friesenheim, weit über die Grenzen des Landes als Hochburg der Schwerathletik be- kannt, beherbergt in seinen Mauern Deutsche-, Europa-, Weltmeister und Olympiasieger. Samstag(18. Juli), finden ab 14 Uhr Vorkämpfe in allen Disziplinen statt. Ab 20 Uhr Deutsche Seniorenmeisterschaften im Kunstkraftsport(die deutschen Spitzenmann- schaften des Kunstkraftsportes am Start).— Sonntag(19. Juli), ab 8 Uhr Fortsetzung der Vorkämpfe und einzelne Entscheidungen, ab 14 Uhr Entscheidungskämpfe in allen Diszi- plinen, ab 20 Uhr Boxkampf Friesenheim gegen Speyer. Meisterschaften ohne Langer und Heidemann Der deutsche Leichtgewichtsmeister Langer (Köln) und Weltergewichtsmeister Heidemann (Berlin) werden ihre Titel bei den deutschen Meisterschaften in Bochum nicht verteidigen. Während Heidemann erkrankt ist, kann Lan- ger aus familiären Gründen nicht teilnehmen. Dadurch kommen Langers Gegner Fick(Würt⸗ temberg) und Meier Gheinland), der gegen Heidemann antreten sollte, kampflos in die Saargebietes werden am kommenden Wochen- Zwischenrunde. (Moto Guzzi) führt der NSU-Fahrer Haas mit 14 Punkten die Meisterschaftswertung an, wäh- rend Sissi Wünsche mit seiner PKW es auf den nächsten Rang mit sechs Punkten brachte. In diesem Lauf wird Haas wieder von den NSU-Fahrern unterstützt. Auch die DRKRW- Werksfahrer Wünsche, Hobl und Hofmann sind dabei. Harte Kämpfe um den Sieg, bei dem vielleicht nur Zentimeter entscheiden werden, dürkte es zwischen den NSU's den Guzzi's von 5 und Anderson sowie den DR Wͤ“'s ge- en. Ausländersiege in den schweren Klassen Während also Deutschland Chancen hat, durch Werner Haas auf NSU eventuell zwei Weltmeisterschaften zu gewinnen, stehen die Aussichten in der 350er- und der 500er-Klasse Hit es eine„fußballose Zeil“ Der Ergänzungssport darf nicht vergessen werden/ Nützt die Zwangspa Für viele Fußballspieler, leider aber auch für manche Trainer, ist der letzte Spielsonn- tag vor der Zwangspause, der Tag, an dem sie glauben, ihre Fußballstiefel in die Ecke stellen zu müssen, um sie dann im August wieder herausholen zu können. Es ist richtig, dag eine Sommersperre nach den schweren Ver- bandsspielen eingeführt wurde(eine Winter- sperre wäre vielleicht richtiger) aber man darf in dieser Sperre nicht ohne Sport“ sein, Die Sommersperre ist da, um den Mannschaften Ausspannung zu geben von der„Punktehatz“. Man s01l sich etwas erholen. Manche Spieler glauben aber, in der Sperr- zeit nichts tun zu müssen, als sich nur dem Essen und Trinken hinzugeben, ihr Gewicht und ihren Umfang zu vermehren, damit sie bei Beginn der ‚neuen Saison“ recht rundlich und bequem geworden sind. Vereinsfunk- tionär und Trainer haben dann,„wenn es wie- der los geht“, ihre Last bis sie die nur„allzu- gut ausgeruhten Spieler“ wieder einiger- maßen in Form bringen., Viele Spiele werden dann zu Beginn der neuen Saison verloren, nur weil einige Spieler noch nicht in Tritt ge- kommen sind und weil sie sich in der Sperr- zeit„zu gut erhoch)lt“ haben. Auf Grund mei- ner jahrzehntelangen Erfahrung darf ich zu diesem Thema folgendes sagen: Ideale Fußballer sind nicht„Nur-Fußbal- ler“, sondern sie betreiben Ergänzungssport. Früher war es selbstverständlich, daß fast jeder Fußballspieler, auch Leichtathlet war; man kann Turnen und Schwimmen, Die „alten Fußballer“ betrieben auch im Winter Ergänzungssport wie Skilauf, Rodel oder sie glitten mit Schlittschuhen über das Eis. Trainer und Spieler sollten keinerlei Zweifel haben, daß die Sperrzeit wohl da ist um etwas zu rasten, es darf aber nicht so kommen, daß die Betroffenen zwischenzeitlich rosten. Gewissenhafte Trainer und erst recht ge- wissenhafte Spieler, müssen wissen, daß es für sie Während ihrer aktiven Laufbahn, über- haupt keine Zwangspausen geben darf, weder eine„gewollte“ noch eine„ungewollte“. Neben dem bereits angedeuteten Ergänzungssport“, darf mit leichtem Konditionstraining oder mit Ballarbeit überhaupt nicht aufgehört werden. Gerade dieses Jahr, wo die neue Spielzeit noch früher beginnt als sonst, darf keinerlei Gefühl eindeutig für die ausländischen Fahrer., 350er-Klasse führt Ray Amm vor Lorem Kavanagh. Anderson und Brett. Amm auch die Spitze bei den Halbliter-Masch vor Armstrong, Brett, Milani und Duke. zu wünschen, daß in der 350er-Klasse sich Werksmaschinen von DKW mit Wünsche und Hofmann mit der Konkurrenz von N (Amm, Brett, Kavanagh, Lawten), von Guzzi WLorenzetti, Anderson)! und von (Coleman, Doran) mithalten können. Hart und spannend, die Zuschauer van Plätzen reißend, sollte der Lauf der Halde klasse verlaufen. Das Ein-Mann- Team BMW, Walter Zeller, das bei der TT und 4 vorzeitig ausschied., erfährt durch Georg 5 und Baltisberger eine Verstärkung. Ges darf man darauf sein, wie Georg Meier geg über dem Weltmeisterschaftsfavoriten Amm und dessen Norton-Kollegen abschg Rund 40 Fahrer sind am Start. Wer aber nach den 13 Runden= 209 km als Erster die Zlellinie sehen. Ist es eine Nerton eine von Masetti, Duke, Milani, Arms Colgnago oder Dale gesteuerte Gilera“ sicht haben auch Guzzi(mit Lorenzetti, 1 son), As Moran, Coleman). Kaum lautet die Parole: die Verbandsspd ist tot, so wird man schon wieder rufen; lebe die neue Spielzeit“. Kein wirke Sportler darf die Zwangspause gewisserům verschlafen; denn er hat sofort wieder g Verpflichtungen. 5 f Die Mitglieder, die Freunde und q²ẽỹñ der Vereine, wollen auch ini der neuen zeit von ihrem Verein“ etwas positives Alle wollen nur„ihre Mannschaft“ sehen und wenn es Niederlagen gibt, frag allerwenigsten der Außenstehende nach“ „wie“ und„warum“. Es ist nun einmal% so, daß„man“ nur Siege sehen will und Niederlagen keinerlei Verständnis zeigt,. liert man gar gleich zu Beginn der Spielzeit Punkte, so sind die zahlenden schauer schnell verärgert, ziehen sich und meiden den Platz, um ihr Eintrittsgel sparen. Das Ansehen des Vereins wird ge digt und„man“ wird in seiner Verärgeg vielleicht„zur Konkurrenz“ gehen, De sollte man auch das Wort„Zwangepz nicht so groß schreiben, weil es ja bald uu „los“ geht. Die„Bummler“ gleichgültig ob Trainer Spieler, werden zu gegebener Zeit lange sichter machen, wenn„ihre“ Mannschaften der ach so bald wieder beginnenden ne Spielzeit nicht schnell genug in Tritt ko Die Spieler müssen bei Beginn der nee Spielzeit schon wieder„fit“ sein, sie du keine lange Anlaufzeit benötigen. Ale Sg sind schwer und schon oft hat am Schlusse“ winziges Pünktlein gefehlt, das zu Anfang! Saison, leichtfertig vergeben wurde, Des die Mahnung an die Spieler, die neuen bandsspiele nicht mit„minderwertigen len“ beginnen, die Zuschauer nicht mit artigen Spielen„beehren“ und daran den daß man mit„solchen Spielen“ bei einem% spiel nur„zweiter Sieger“ werden kann. M. Den Rivadavia-Pokal(Rio-Cup) holte Vacse da Gama Rio de Janeiro, das beide scheidungsspiele gegen den F Sao Paul 1:0 bzw. 2:1 gewann. Die beiden europiich Vertreter Hibernian Edinburgh und Spal Lissabon belegten in den Vorrundengrg, jeweils den letzten Platz. Schuffelhacke mit auswechselbarem Messer Margot Schubert Mein Gurtentagebuch Warum darf man im Sommer nicht graben? Diese Frage wurde mir mehrfach gestellt und dabei um Erläuterung des Satzes gebeten, mit dem das letzte Tagebuch vom 3. Juli schloß: Zum Schutz der Bodenstruktur— im Sommer Spaten weg vom Gartenland! Als Antwort ist vor allem darauf hinzu- weisen, daß nicht nur jedes Umgraben, son- dern auch jedes tiefe Hacken vermieden werden muß. Beides stört die sogenannte Lebendverbauung des Bodens,— jene wun- derbare Gemeinschaft von Kleinlebewesen aller Art, deren Milliardenheer die als„Mut- terboden“ bezeichnete wertvolle Oberschicht der Gartenerde bevölkert. Algen, Pilze, Bo- denbakterien wohnen in dem von luftgefüll- ten Hohlräumen und Kapillaren oder Haar- Tröhrchen durchsetzten Verband 1 bis 3 mm großer Erdkrümmel, der eben jene schutz- würdige Bodenstruktur ausmacht. * Wer nun während der Wachstumszeit das Land umgräbt oder zu tief hackt, kann da- mit wohl die unerwünschte— weil durch das nicht unterbrochene Haarröhrchensystem verdunstungsfördernde— Kruste der Erd- oberfläche beseitigen, aber er vernichtet auf diese Weise auch das ganze kunstvolle Ge- füge der natürlichen Krümmelung, dessen die Pflanzen zu ihrem Gedeihen unbedingt be- dürfen. Denn jede Bodenlockerung, die über ein ganz flaches Abheben der Kruste hinaus- geht, bewirkt zusammen mit dem eindrin- genden Regen- oder Gießwasser eine Ver- stopfung der Poren. läßt den von keinem Bak terienleben mehr bevölkerten toten Unter- grund höher wachsen und bewirkt alles in allem genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich bezwecken: nämlich Erhaltung und Steigerung der natürlichen Wachstumskräfte. Warum bemühen wir uns denn so sehr, gu unseren Beeten durch ein möglichst die ganze Fläche deckendes grünes Pflanzenkleid den Zustand der„Schattengare“ zu erreichen, und helfen dort, wWo es fehlt, durch Aufbrin- gen von allerlei Abdeckmaterial nach? War- um sorgen wir dafür, daß abgeerntetes Land nicht unnötig der brennenden Sommersonne preisgegeben, sondern 80 rasch wie möglich Wieder bestellt wird und predigen auch hier 4 das Abdecken der Saat bis zur Keimung? Warum treiben wir Zwischenfruchtbau oder Mischkultur, die beide neben anderen Vor- zügen jeweils Teilernten ohne völlige Ab- leerung der Beete gestatten? Alles doch nur immer aus dem gleichen Grunde: um die sommerliche Bodenstruktur so wenig wie möglich zu beeinträchtigen! Weg mit der alten Schlaghacke! Die Forderung nach ganz flachem Hacken, bei dem die abgehobenen dünnen Schollen nicht weiter zerkleinert werden sollen, läßt sich natürlich nur erfüllen, wenn man das richtige Gerät dazu benutzt. Mit der„schweig treibenden“ und Rückenschmerzen verursa- chenden Schlaghacke alten Stils geht es nicht, — ganz abgesehen davon, daß hier zwangs- läufig immer so und soviele flachwurzelnde Pflanzen beschädigt werden, Die alte Schlag- hacke ist zum tiefen Aufreißen des Bodens da. Stellt sie also ruhig bis zum Herbst bei- seite und nehmt statt ihrer eine Ziehhacke zur Hand, die so leicht zu führen ist, daß bei unserer wichtigsten Sommerarbeit alle er- müdende Guälerei wegfällt. Ihr nützt damit dem Garten und euch selbst. Wurzeln ruhig im Boden lassen Es gibt außer dem flachen Hacken und dem Abdecken übrigens noch andere Mittel, jede Störung des Bodens zu vermeiden: 0 habe ich dieser Tage meine abgeernteten Buschbohnen nicht etwa mit der Wurzel aus- gerissen, sondern nur dicht über der Erde abgeschnitten, Vorsichtig die Furchen gelok- kert, etwas nachgedüngt und dann gleich Chinakohl eingesät. In diesem Fall war noch ein weiterer Gesichtspunkt maßgeblich: die reich mit Knöllchenbakterien besetzten Boh- nenwurzeln sollen der Nachfrucht zugute kommen. Aber auch bei der Entfernung von Un- kräutern braucht man nicht wie ein Berser- ker mit Spaten oder Hacke auf das Garten- land loszugehen. Einjähriges Unkraut wird bei flacher Bodenbearbeitung ohnedies ver- nichtet; Dauerunkräuter mit tiefreichenden Wurzeln, wie Acker winde oder Geigfuß, oder mit starker Ausläuferbildung, wie Quecke oder Hahnenfuß, werden durch ständig wie- derholtes Abhacken oder Abstechen am Wur- zelhals so nachhaltig geschwächt, daß sie ebenfalls in absehbarer Zeit verschwinden. Unser Aussaatkalender Rasch noch zur Erinnerung: Ab Mitte Juli kann für die Bedarfszeit Ende Oktober bis November eine erste Aussaat von Feldsalat gemacht werden. Das Gleiche gilt vom Spinat, dessen Aussaat zur Deckung des zeitigen Herbstbedarfs manche Gartenfreunde sogar schon Ende Juni oder Anfang Juli vorneh- men. Nach meinen Erfahrungen ist das reich- lich früh, weil auch die angeblich spät oder kaum schossenden Sorten im Hochsommmer nicht recht vorwärtskommen. Das letzte Juli- drittel als Aussaattermin ergibt durchweg bessere Ernten, mit denen man ab Keimung in rund 40 Tagen rechnen kann. Gute Sorten für Spätsommer und Herbst:„Universal“, „Matador“,„Viroflay“. Pflunzenschutz im Juli Einer Anregung aus dem Leserkreis fol- gend, beginnen wir heute mit kurzen Hin- Weiser auf jeweils fällige Arbeiten zur Be- kämpfung von Schädlingen und Pflanzen- krankheiten. Wir richten uns dabei nach den Monatsübersichten des Kalenders„Pflanzen- schutz im Wechsel der Jahreszeiten“, dem die praktischen und wissenschaftlichen Erfah- rungen sämtlicher deutscher Pflanzenschutz- ämter zugrunde liegen. Obstbau: Blattläuse und Rote Spinne mit Hexa- und E-Mitteln vernich- ten. Zur Verhinderung der Weitervermeh- rung von Apfel- und Pflaumen Wi SK ler sowie Pflaumenbohrer jedes Fall- obst sofort aufsammeln und dem Verbrauch zuführen oder ebenso wie monilia- kranke Früchte sofort vernichten,— nicht auf den Komposthaufen werfen. Die grünen Larven der zweiten Gene- ration der Stachelbeerblattwes pe können plötzlich Kahlfraß an Stachelbeeren hervorrufen: sofort mit Berührungsmitteln stäuben. 1 Gemüsebau: Braune Flecken mit schwarzbraunem Rand an Bobnenblättern und ghülsen werden von der Brennflek- kenkrankheit hervorgerufen. Aus sol- chen Beständen kein Saatgut ernten. Durch- scheinende Flecken auf den Blättern und Wässerige Flecken auf den Hülsen der Boh- nen sind die Folge der Fettflecken- krankheit. Bekämpfung: mit Kupfer- kalkbrühe 1% spritzen. Wehltau an Hül- 4 1 senfrüchten tritt nur bei feuchtem Wetter auf. Bekämpfung unwirtschaftlich. Mit Rost befallene Hülsenfrüchte nach der Ernte ver- nichten. Gegen Blattfleckenkrank- heit bei Sellerie noch einmal Kupferspritz- mittel anwenden: einfache Kupferkalkbrühe 1%— verstärkte 0,5% Erdflöhe, Erbsenwiekler und Blasenfuß mit DDT- und anderen Be- rührungsmitteln bekämpfen. In gefährdeten Gebieten mehrfach stäuben, da diese Schad- linge oft wochenlang vorhanden sind. Gurkenmehltau mit Schwefelmit- teln bekämpfen. 5 Gegen Fomatenstengelfäule und Bakterilenwelke Stengel alle drei Wo- chen sehr sorgfältig mit Kupferkalkbrühe 1%(einfach) oder 0,5% Gerstärkt) spritzen; beim Ausgeizen der Triebe Pflanze nicht be- rühren; erkrankte Pflanzen sofort entfernen und verbrennen. Haus- und Vorratsräume: Gegen Fliegen und Mücken in Wohnungen und Ställen Hexa-Räuchertabletten verschwelen. Anmerkung: Als neues Spezialmittel gegen Rote Spinne ist das erst unlängst nach mehrjähriger erfolgreicher Auslands- erprobung— für den deutschen Mart zu- gänglich gemachte amerikanische Prũparat Ortho-PCPBS zu nennen.— Die schon aus hygienischen Gründen so wichtige Fliegen befcãmpfung ist noch sicherer geworden, seit der neue Wirkstoff J. T. 150 die Entwicklung des Per- Jucutins ermöglichte. Beide Mittel waren bei Erscheinen des Kalenders noch nicht vorhanden. Harten- Bücherschau 5 überall dem Zweck sicheren Auffindens der Unlust bei den Spielern aufkommen. Sommer- und Herbstblumen. Bilderatlas und Tert von H. Schuh- mache r. 161 naturgetreue Abbildungen in zwölffabrigem Offsetdruck. Halbl. Preis 9,50 DM. Verlag Otto Maier, Ravensburg. Dem wunderschönen Bilderatlas„Garten- blumen“, dessen praktische Brauchbarkeit und hoher künstlerischer Rang in unserer Besprechung vom 13. Mai(„ Morgen“ Nr. 110) hervorgehoben wurde, ist jüngst ein wei- terer Band„Sommer- und Herbstblumen“ gefolgt. Bei gleicher Aufmachung der 40 Bildtafeln in Leporelloform mit gesondert belgegebenem Textheft erweist sich dieses Buch als willkommener Wegweiser zum Pflanzenbestimmen in der Natur, wobei der Verfasser ein von ihm selbst entwickeltes vereinfachtes System anwendet. Es hat den Vorzug, auf die den üblichen„Pflanzenbe- stimmungsbüchern“ eigene Ueberlastung mit allzuviel botanischer Lehrhaftigkeit zu ver- zichten und dafür den sianfälligen Augen- eindruck jeder Pflanzengestalt mit der Drei- Beit Blütenfarbe— Blütezeit— Standort in den Vordergrund zu rücken. So bringt schon die Aufteilung in weiße, gelbe, rote, blaue und grüne Tafeln— letz- tere 2z. B. so unscheinbar gründlich blühende Gewächse wie Wolfsmilch, Gänsefuß oder Tannen wedel umfassend— eine gute Orien- tierungsmöglichkeit, die durch Angabe des Vorkommens— Wälder und Gebüsche“, „Wiesen, Weiden, Raine“,„Aecker, Gärten, Wege, Schutt“ usw.— eindringlich unter- stützt wird. Im Textheft findet man dann, unter Verweisung auf Tafel und Nummer der Abbildung, jeweils eine kurzgefaßte Be- schreibung von Blüten- und Blattform sowie sonstige maßgebliche Einzelheiten über Wachstumsdauer, praktische Verwendbarkeit als Würzkraut“ oder Salat oder— last not least— in etwa beachtenswerte Giftigkeit. Die lateinischen Namen sind ebenfalls ver- merkt, dagegen fehlen die ungefähre Wuchs- höhe, die natürlich aus den Abbildungen micht hervorgeht, und die botanische Klassi- fizierung nach Familienzugehörigkeit und Art, was aber zugunsten einer erleichterten Handhabung des Werkchens allenfalls ent- behrlich sein mag. Die Naturtreue der Ab- bildungen, bei denen besonderer Wert auf Herausarbeitung aller strukturellen Eigen- arten gelegt wurde, hat zwar nicht den ma- lerisch- farbigen Reiz der„Gartenblumen“ von Albertine Dependorf, kommt jedoch gegen. Den Gartenfreund wird an dieser U sicht vor allem interessieren, wien „Wildpflanzen“ der Heimat doch in zu risch verfeinerter Abwandlung oder als u Verwandte unter den Kulturpflanzen seinen Beeten und Rabatten zu finden Glockenblume und Fingerhut, Flockenblu und wilde Möhre, Schafgarbe und KU rich, Feldrittersporn und andere Hahne kußgewächse, Ochsenzunge, Skabiose. Mauerpfeffer gehören in diese Reihe, sich beliebig erweitern ließe. So gibt Sch machers neuer Bilderatlas auch und gel dem gartenkundigen Benutzer viele hühss Anregungen und weist ihm manche, 8 wenig beachtete Zusammenhänge zwisd der freien Natur und seinem eigenen hegten kleinen Reich im Grünen nach 5 mit einem Buch wie diesem, dem fi schon ein Band„Frühlingsblumen“ des d chen Verfassers sowie ein ähnlicher Best mungsweiser„Bäume und Sträucher“ M. H. Mühlberger und H. Schuster vort gingen, im besten Sinne auch der Nah erschließung für unsere Jugend gedient“ braucht nicht besonders betont zu— * Erfolgreiene siedlerwirt sch Von Pr. Richard Kalten bach und 5% Gartenbauinspektor Horst Ham mler, 1 der Schriftenreihe des Deutschen Siedle des„Die Kleinsiedlung*. 2. Auflage. Ven, Christen& Co., Hamburg 36. Die ausgezeichnet geschriebene und in i laren Aufgliederung des umfangreichen fes gehr überzeugende Broschüre bringt auf! Temtseiten mit vielen gut ausgewogenen! bellen, graphischen Darstellungen und Bi a eine nach der menschlichen wie nach der u schaftlichen Seite voræuglich abgestimmte be sicht alles dessen, was den Siedler und se Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft ange Das Zusammenspiel von Selbstversorger tenbau und Kleintierhaltung mit eigener!“ terbasis erwchst mit zuingender Logik den Voraussetzungen jeder erfolgreichen He lerwirtschaft, wie sie im Rahmen geseteli Bestimmungen und örtlicher Gegebenel heute zum Programm des sosialen Wohn baues gehört. Als Leitfaden für Siedler! solche, die es werden wollen, ein nützliches menr nocht ein notwendiges Buch, auf das“ lägglich des Erscheinens dieser Neuauflage n druehlich kingewiesen sei. N 0 10 Aus Wissenschaft und Praxis Brennfleckenfreie Buschbohnen Der deutschen Pflanzemzüchtung ist es gelungen, neue Buschbohnensorten zu ent- Wickeln, die überhaupt nicht oder nur wenig von der besonders in niederschlagsreichen Sommern 0 gefürchteten Brennflecken- Krankheit befallen werden. Zu den voll- kommen resistenten Sorten gehören: Schrei- bers Imuna(fadenlos). Schreibers Gran- dimuna(fadenlos), Schreibers Wachs- Re- sista(fadenlos). Weitgehend widerstands- fähig sind u. a.: Sperlings Nova(fadenlos), Van Waverens Favorit Cadenlos), Laux Domina(fadenlos). Alle genannten Sorten sind als Tos zuchten zugelassen. N Hohe Auszeichnung Dr. Irmgard Spieß, seit 25 Jaht wissenschaftliche Leiterin der Ch 1 Fabrik C. F. Spieß& Sohn in Kleine bach/ Rheinpfalz, wurde auf der wee nalen Pflanzenschutztagung i 0 0 hervorragende Verdienste im Pflane schutz mit der großen Ehrenplakette 0 Bundesministers für Ernährung, Lands schaft und Forsten ausgezeichnet. Erste ist damit diese Anerkennung einer Frau- teil geworden. N lan 1 Nr. 162/ Donnerstag, 16. Juli 1953 MORGEN Seite 7 JTFFCFFCCCCCCCbGCTGTGTGTbTGTVTbTbTVTbTTTVTVTbTſTkTGTbͤTkͤTbVTTTVTbVTbVb'WTbVT'TVTTW1!T!TWT.!.!.w.w.w..w Der Herr über Leben und Tod hat seine treue Dienerin, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante Barbara Noll nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 65 Jahren nach schwerer Krankheit in die Ewigkeit heimgerufen. Sie starb, versehen mit den hl. Sakramenten, ruhig und ergeben in den Willen Gottes. Mannheim Neckarau, Bad Peterstal, Darmstadt, den 14. Juli 1953 Rheingoldstraße 4 In tiefer Trauer: Maria Leonhard geb. Noll und Familie A. J. Noll, Bürgermeister, und Familie P. A. Noll, Baumeister, und Familie Susanna Noll Dr. M. A. Stiefenhofer und Frau Rosel mit Tochter geb. Noll Die Beisetzung findet am Freitag, 17. Juli, 14.00 Uhr im Friedhof Neckarau statt. Das 1. Seelenopfer ist am Samstag, 18. Juli, 7.00 Uhr in der Pfarrkirche Neckarau. Mein lieber, treusorgender Mann, unser herzensguter Vati, mein Schwiegersohn und Schwager, Herr Dr. Erwin Woll Stadtsyndikus ittsgell rd ge rärgen Des ngspah ald Wie ist am 13. Juli 1953 nach kurzem, schwerem, mit Geduld ertragenem Krankenlager sanft entschlafen. ainer d lange haften len nes Komp der nei zie dun e Sp Hlusse fang! . Desk euen gen 8 mit a n deng nem d Kann. M. Rus Mannheim, Renzstraße 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Liesel Woll geb. Farenkopf Inge und Margit Woll Die Feuerbestattung findet am Freitag, dem 17. Juli, um 14.00 Uhr im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. holte Am 18. Juli 1953 ist in Bad Wörishofen, wo er zur Erholung weilte, Herr Dr. Erwin Woll im 53. Lebensjahr unerwartet verschieden. In dem Verstorbenen verliert die Stadtverwaltung einen bewährten Mitarbeiter, dessen hervorragende Fachkenntnisse allgemein geschätzt waren und der sich nach 1945 besondere Verdienste um die Stadt erworben hat. Durch sein klares und unparteiisches Urteil erwarb er sich allgemeines Vertrauen. Wegen seiner freund- chen und umgänglichen Wesensart ist er bei allen, die mit ihm zu tun hatten, beliebt gewesen. Stadtrat und Stadtverwaltung werden dieser wertvollen Per- sönlichkeit stets ein ehrendes Andenken bewahren. Im Namen des Stadtrats und der Stadtverwaltung Dr. Dr. h. c. Heimerich, Oberbürgermeister Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 17. Juli 1953, um 14.00 Uhr im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. Durch einen tragischen Unglücksfall fand am 8. Juli mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Sohn, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Dr. Hans-Werner Knobloch Zahnarzt in den Berner Alpen den Bergsteigertod. In uns agbarem Leid: Marliese Knobloch Kinder: Günther, Irmfriede und Gerhard Prof. Gerhard Knobloch und Frau Johanna Walter Knobloch und Familie sowie alle Angehörigen Die Beerdigung findet am Samstag, dem 18. Juli 1953, um 16.00 Uhr im Friedhof Ladenburg statt. Nach Gottes hl. Willen wurde am 14. Juli 1953 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Tante und Schwägerin, Frau a Elise Friederich geb. Engler Mannheim Rheinau, Herrensand 31 im Alter von 71 Jahren unerwartet in die Ewigkeit ab- berufen. Mannheim, Güterhallenstraße 4 im Friedhof Rheinau statt. Hedwig Ehrmann geb. Friederich Else Schmidt geb. Friederich Helmut Friederich Dr. Kurt Ehrmann Waldemar Schmidt Hedwig Friederich geb. Höckh und 3 Enkelkinder Bestattungen Donnerstag, Hauptfriedhof Die Beerdigung findet am Freitag, dem 17. Juli 1953, 13.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. Friedhof Neckarau Am Dienstag, dem 14. Juli 1953, entschlief ganz unerwartet mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Franz Karcher Hausmeister àa. D. im Alter von 75 Jahren. Dank wieder Mannheim, den 16. Juli 1953 Melissengeist Weberstraßge 11 5 5 Die trauernden Hinterbliebenen: Lina Karcher geb. Schniz Eugen Karcher und Frau Karl Gruber und Frau Rosel geb. Karcher Familie Georg Karcher Enkel und Urenkel Die Feuerbestattung findet am Freitag, 17. Juli, um 11.30 Uhr im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. Achtung: Thron, Moritz, Waldweg 12e Plötzlich und unerwartet ver- schied nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, Herr Karl Hartmann Polster- u. Tapeziermeister im Alter von 75 Jahren. Mannheim, 14. Juli 1953 1 In tiefer Trauer: Marie Hartmann geb. Gramlich und Angehörige Beerdigung: Freitag, 17. Juli, 13.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. mm bewchssbgapme IV 30 TAEEN dorch bisco-Litron-Schlunkhteits-Nor. Keine Hungerdiöt! Angenehm! . ond beĩ Darmtrögheit: Bisto- Atronettenl In Apotfeken und Drogerien vorröligl Stets in: Drogerte Ludwig& Schütthelm K. G., O 4, 3 Nach schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Georg Walter Oberlokheizer i. R. im Alter von 65 Jahren von uns gegangen. den 14. Juli 1953 Karoline Walter und Angehörige Die Beisetzung findet am Freitag, dem 17. Juli 1953, um 14.00 Uhr in Mannheim 16. Juli 1953 Speierer, Anna, Wa. Graudenzer Linie 40 Greutz, Max, Jungbuschstrage 85 13.30 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Jurcn nerväse Herzgeschwergen Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit war ich sö matt, daß ich kaum noch meine Hausarbeit verrichten konnte. Jetzt geht es mir Gott sei besser- aber ohne Klosterfrau kant ich nicht mehr fertig wer⸗ den!“ So schreibt Frau Liesel Arndts, Witzen hausen/ Werra, Brückenstr. 25, II. Tag für Tag loben ihn unzählige mit Recht; seit Genera- tionen wird er als bewährter Helfer bei ner- vösen Beschwerden gerühmt, der echite Kloster- frau Melissengeist! Den echten Klosterfrau Melissengeist gibt es in Apotheken und Drogerien nur in der blauen Packung mit 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Körper- u. Fußpflege! 0 Vermietungen ö 1 sep. möbl. Zimmer(m. 2 Betten), Vorpl. u. 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UND HANDELSBLATT 15,8 Millionen Beschäftigte in der Bundesrepublik (dpa). Am 30. Juni 1953 waren bei den Arbeitsämtern der Bundesrepublik 15 805 827 Beschäftigte, darunter 10 864 029 männliche Arbeiter, Angestellte und Beamte, resi- Striert. In den fünf Jahren nach der Währungs- reform hat die Zahl der Beschäftigten da- mit um mehr als 2,3 Millionen zugenommen und zwar sind es im einzelnen im Vergleich zum Stand vom 30. Juni 1948 1.210 Millio- nen männliche Arbeitnehmer und 1.128 Mil- onen weibliche Beschäftigte der höchste bisher durch Auszahlung ermittelte Be- schäftigungsstand in der Nachkriegszeit, der Stand von Ende September 1952, wurde um 350 000 überschritten. Wie die Bundesanstalt für Arbeitsver- mittlung und Arbeitslosen versicherung in Nürnberg mitteilt, lag die Beschäftigtenzahl am 30. Juni um 635 000 höher als in der glei- chen Zeit des Vorjahres. Im zweiten Viertel- jahr 1953 hat sich die Zahl um 4 Prozent auf 601 100, und war um 425 700 bei den Männern und 175 400 bei den Frauen, erhöht. Rückführung kleiner Auslandsschulden Wp) Die vereinbarten Empfehlungen im Rahmen des Abkommens über deutsche Auslandsschulden für die Regelung Mittel- und langfristiger deutscher Schulden aus privaten Kapitalgeschäften und für die Re- gelung von Forderungen aus dem Waren- und Dienstleistungsverkehr, gewissen Forde- rungen aus dem Kapitalverkehr und ver- schiedenen anderen Forderungen sehen bei geringfügigen Schuldbeträgen die Möglich- ceit für die Beteiligten vor, eine beschleu- nigte Abtragung durch Zahlung nach dem Ausland zu vereinbaren. Das gleiche gilt für Anleihen, wenn der noch ausstehende Schuldbetrag im Verhältnis zur Höhe der ursprünglichen Anleihe gering ist. Die Bank deutscher Länder ist in Uebereinstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesfinanzministerium bereit, Geneh- migungen für entsprechende Vereinbarungen und Zahlungen ins Ausland zu erteilen. Der Schuldbetrag einschließlich der Zinsen bis 31. Dezember 1952 darf in Einzelschuldver- hältnissen jedoch die Höhe von 10 C000 DM oder den Gegenwert in ausländischer Wäh- rung nicht überschreiten. Bei Anleihen be- läuft sich der entsprechende Höchstbetrag auf 600 000 DM. Bei diesen Kleinbeträgen kann sowohl eine sofortige Zahlung des ganzen Schuldbetrages als auch eine raten- weise Abtragung in kürzeren Fristen als den für den Regelfall vorgesehenen vereinbart werden. Vermittlungsverhandlungen im Ban kgewerbe Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft teilt mit: Die von der Deutschen Angestellten-Ge- Werkschaft und der Gewerkschaft HBV beantragten und zum 15. Juli beim Bundes- arbeitsministerium anberaumten Vermitt- lungsverhandlungen zur Beilegung des Tarifstreites im privaten Bankgewerbe hät- ten nicht stattfinden können., weil die Ar- beitgeber erklärten, daß zunächst ihr sozial- politischer Ausschuß befragt werden müsse. 20,5 Mill. im Holzeinschlag (VWD) Das Einschlagsprogramm für das am 1. Oktober beginnende Fortwirtschafts- jahr ist nach einer Mitteilung des Deutschen Forstwirtschaftsrates auf 20,5 Millionen Fest- meter mit Rinde festgesetzt worden. Es liegt damit um 1,5 Millionen Festmeter, d. h. um 6,8 Prozent unter dem des laufenden Jahres. K URZ NACHRICHTEN 36 Millionen Sozialversicherte in der Bundes- republik (VWD) Bei den etwa 2200 Versicherungsträgern der Sozialversicherung im Bundesgebiet sind zur Zeit rund 36 Millionen Menschen versichert. Das sind nach Angaben des deutschen Industrie- instituts etwa 75% der Gesamtbevölkerung. Die jährlichen Leistungen in der Rentenversicherung sowie in der Krankenversicherung haben einen Umfang von nahezu 10 Md. DM erreicht. Reichliches Rindfleischangebot für 1953/4 (WD) Der in den letzten fünf Jahren zügige Aufbau des Rinderbestandes in der Bundes- republik scheint nach den Ergebnissen der Juni- Zählung 1953 seinen Abschluß gefunden zu haben. Nach dem Altersaufbau des Bestandes ist es nicht Wahrscheinlich, daß die bisherigen Zuwachsraten bei den nächsten Zählungen auch nur im ent- ferntesten erreicht werden können. Man erwartet bei der nächsten Zählung im Dezember dieses Jahres noch einen kleinen Zugang, so daß der Gesamtbestand an Rindvieh dann vielleicht auf rund 12 Millionen Stück kommen wird. Erhöhte Baumwollvorräte der freien Welt (Vo) Die Baumwollvorräte der freien Weit Werden nach Angaben des internationalen Be- ratenden Baumwollausschusses CAC) zum 31. Juli 1953 auf rund 15,5 Millionen Ballen ver- anschlagt gegenüber 13,3 Millionen Ballen Ende Juli vergangenen Jahres. Die Baumwoller zeugung für das am 31. Juli abgeschlossenen Erntejahr wird von dem Ausschuß, dem insgesamt 28 Erzeu- ger- und Verbraucherländer angehören, mit rund 28 Millionen Ballen angegeben, während der Ver- brauch auf 23,4 Millionen Ballen geschätzt wird. Erhöhte Auftragslage in Westberlin (UP) Der Westberliner Wirtschaft sind nach einem Bericht des Bundeswirtschaftsministers in den ersten vier Monaten dieses Jahres 21% mehr Aufträge zugeflossen als im gleichen Zeitraum 1952. Unter dem Einfluß dieses erhöhten Auf- tragseingangs ist der Wert der Westberliner Pro- duktion um mehr als 12% gegenüber den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres gestiegen. Wie Bundeswirtschaftsminister Erhard in Be- antwortung einer Kleinen Anfrage der SPD-Bun- destagsfraktion am 14. Juli schriftlich mitteilte, hat die Bundesbahn im ersten Quartal 1953 Auf- träge in Höhe von 18,3 Mill. DM nach Westberlin vergeben. Das sei mehr als in den ersten neun Monaten des Jahres 1952. Die Bundespost habe der Westberliner Wirtschaft im Rechnungsjahr 1952½53 für fast 80 Mill. DM Aufträge gegenüber 66,2 Mill. DM im Vorjahr erteilt. Als Frachthilfe für Kohlen, Kartoffeln und Milch sind nach den Angaben des Bundes- Wirtschaftsministers im Rechnungsjahr 1953 für Westberlin 23,3 Mill. DM als Rechnungsposten für die Bemessung des Bundeszuschusses vorgesehen. Die Berliner Bank Aktiengesellschaft hatte im Geschäftsjahr 1952 eine beachtliche Ge- schäftsausweitung zu verzeichnen. Die Bilanz- summe erhöhte sich von 377,6 Mill. DPM am 31. Dez. 1951 auf 437,9 Mill. DM am 31. Dez. 1952. Die Gesamtumsätze ohne interne Verrechnungen erreichten im Jahre 1952 den Betrag von 29,2 Md. DM(Vorjahr: 25g Md. DM), sie betrugen im ersten Halbjahr 1953 bereits 15.6 Md. DM. Die Einlagen sind im Laufe des Berichtsjahres von 292,1 Milll. DM auf 359,6 Mill. DM gestiegen. Davon waren 324 Mill. DM Einlagen von Nichtbankenkundschaft. Diese haben sich bis zum 30. Juni 1953 weiter auf 340 Mill. DM erhöht. Bemerkenswert ist hierbei das Wachstum der befristeten Einlagen, die im Jahre 1952 um fast 60% und im ersten Halbjahr 19533 noch um 190 zugenommen haben. Der Liquiditätsgrad war am Jahresende höher als im Vorjahre. Am 31. Dezember 1952 machten die liquiden Mittel 37%(Vorjahr 29%) und. wenn man die Ausgleichsforderungen einbezieht, 60%(Vor- Jahr 352%) der fremden Mittel aus. Am 30. Juni 1953 betrugen die auf gleiche Weise errechneten Liqui- ditätsziffern 28% bzw. 53%. Der gesetzlichen Rück- lage wurden aus den Erträgen des Jahres 1952 150 00 DM zugeführt, sie erreichte damit den Be- trag von 400 00% DM,— neben den freien Rück- lagen von 2 250 00% DPM.— Hiernach ist die Ge- Wwinn- und Verlustrechnung ausgeglichen. Die Ertragskraft der Bank wurde auf diese Weise, wie in den vorangegangenen Jahren, der inneren Konsolidierung nutzbar gemacht. Imsatzsteuer und Montanunion Allgemeiner Steuer-Kehraus (VWD) Unter Vorsitz des Vizepräsidenten der Hohen Behörde, Albert Coppe, tagte am 14. Juli in Luxemburg ein Arbeitsausschuß, dessen Sitzung von deutscher Seite Prof. Ophuels vom Auswärtigem Amt. Ministerial- direktor Mersmann vom Bundesfinanzmini- sterium und Ministerialrat von der Gröben vom Bundeswirtschaftsministerium beiwohn- ten. Der Arbeitsausschuß war im Anschluß an eine Zusammenkunft zwischen der Hohen Behörde der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl mit Vertretern der Regie- rungen der sechs Mitgliedstaaten der Mon- tanunion, auf der die Arbeitsmethode zur Untersuchung der Auswirkungen der Um- Satzsteuerbedingungen auf den Kohlenberg- bau und die Stahlindustrie festgelegt wurde, zusammengetreten. An Hand einiger von der Hohen Behörde dem Ausschuß vorgelegten Fragen wurde über den Rahmen Ueberein- stimmung erzielt, in dem die Untersuchun- gen fortgesetzt werden. Von Berichterstattern werden jetzt ver- schiedene Einzelfragen bearbeitet, die dann in der nächsten Sitzung des Ausschusses An- fang September zur Diskussion stehen wer- den. Es soll dabei ermittelt werden, inwie- weit der unterschiedliche Anteil der direk- ten und indirekten Steuern in den einzelnen Ländern beim grenzüberschreitenden Ver- kehr Wettbewerbsfälschungen hervorruft. Ferner soll untersucht werden, welche Ver- besserungen des derzeitigen Systems der Umsatzsteuerregelung wettbewerbsschädi- gende Auswirkungen am Gemeinsamen Markt beseitigen können. Bei dieser Prüfung, die sich grundsätzlich auf die Umsatzsteuer er- streckt, gelangen alle Fragen zur Erörterung, die mittelbar oder unmittelbar die Lösung des Problems beeinflussen. Mit dieser Aktion sollen auch die unter- schiedlichen Produktions-, bzw. Import- steuerarten in den einzelnen Mitgliedslän- dern erfaßt werden. i Devisenaktivsaldo erstmals über 6 Mr d. DM (VWD) Das deutsche Industrieinstitut weist darauf hin, daß der Aktivsaldo der Devisenkonten im Status der Bank deutscher Länder Ende Juli 1953 zum erstenmal den Betrag von sechs Milliarden DM überschrit- ten hat. Das Institut sieht darin eine Mah- Donnerstag. 16. Juli 1958/ Nr W n nung, mit den Bemühungen um die Scha fung der Konvertibilität der Währung nicht nachzulassen und die Anstrengung zur Herbeiführung internationaler Verebt(dpa barungen zu verdoppeln. Die derzeitige D Zeitune visenposttion der Bd. bedeute eine de funssve besserung um siebeneinhalb Milliarden D schrifte gegenüber dem Stand der Konten vor dh leger- V und vier Jahren. Im Monatsdurchschnitt I die M. habe die Aktivierung 256 Millionen DM u Bürgert im ersten Vierteljahr 1953 je 279 Millioge beten, DM betragen. Daß mindestens ein Drittel d delsges Devisenreserven keine echte Währung jung ur serve darstelle, da es sich dabei um komef schuß e tible Währung handele, ändere nichts 3 5 der Tatsache, daß der Gold- und Dollar Die stand im Gesamtwert von nunmehr Sc in den zungsweise 3,5 bis vier Milliarden DM do davon nahe an jene Grenze heranreiche, die me destag krüher allgemein als die Linie zu beze stürzt nen pflegte, bei der der Sprung in die R delsgese vertibilität das Risiko einer vorübergehe fer) e. dem Inanspruchnahme der Währungsresz 8 5 ven tragbar erscheinen lassen könnte. vor de — Außenliandelsnachtiehten Erste Wwiedergutmachungslieferungen vor Versa fung nach Israel 8 1 (UP) Der stellvertretende Leiter der Tie Mission, Dr. vahil, kündigte am 15. Juli im 0 schluß an einen zweitägigen Informationsbest der Iraelmission in Bremen an, daß in zehn 1 gen das erste Schiff mit en von der Bunds republik im Rahmen des Wiedergutmachuz abkommens gelieferten Waren von Bremen n Haifa auslaufen werde. Für die Verschiffung d Waren würden zunächst nur Schiffe israelischen Staatsreederei eingesetzt. Später vu den auch deutsche Schiffe den Warentransa übernehmen. 9 Unter Hinweis darauf, daß Israel etwa ein pu tel seines Aufbauprogrammes mit deutschen 1 ferungen bestreiten Wolle, teilte Dr. Vahil Israel beabsichtige in Kürze ein Elektrizitätsg in der Bundesrepublik zu bestellen. Unter d gaben 8 Aufbauprogramm wolle Israel durch Modern rung und Erweiterung der Bewässerung die le Wirtschaftliche Nutzfläche um 250% erweitern, Energie versorgung. das Transportwesen, Häfen und das Eisenbahnnetz ausbauen und A Erdölförderung intensivieren. 5 5 Ausreichende Dollarbeträge für wirginia-Tabdh font 05 (VWD) Zum Ankauf von Virginiatabak ae neuen Ernte sind von deutscher Seite z Pt. Er reichende Doôllarbeträge zur Verfügung gest Line worden. Wie aus Kreisen der wWestdeutsch pt. lache Tabakindustrie verlautet, sei die Aussicht 0 die Virginiaernte, die nach Berichten aus d bpeinger USA qualitativ außergewöhnlich gut und bes 0. Fart als in den beiden letzten Jahren sein soll, für d Feiten a Tabakindustrie von größter Bedeutung, da d run& Virginiatabake den Grundstoff der vielen de Rarpene zanlpelt Reidelbe SAFlTe1 Am Mesplatz 12 1 T KEN Heute letzter Tag: HUMPHREN BOGART DIE MASKEBRUNTER . bebte Wieder 20 Unsere Böros befinden sich jetzt im Columbushaus N 7, 13.15 schen Feinschnitt-Fabrikate sowie Zigarettensorten bilden. Hoesch Klöckne Lanz Mannesr 1 1 3 00, 30, 8 2* f 5 5 1 8 —— 5 J))%%%CCͤ ᷣ Fernruf-Nr. 32216 die Birkel 7 Hohnchen · Sb Eiernudeln mit be: Henddt eute letzter Tag! 14.00 Kristina 5 f f ä 1600 86D ER BAUM 5 Kf N 8. 8 sonders hohem kigeholt gekocht hat. lobt die belchsb⸗ 0 Alles Zubehör rankfurter Versicherungs- A. 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Juli 1953 Verleger fühlen sich brüskiert (dpa). Der Gesamtverband der deutschen ige Dy Zeitungsverleger. der Verein deutscher Zei- e Ve tunssverleger, der Verband deutscher Zeit- len DA schriktenverleger und der Adregbuchver- or dy leger-Verband haben in Telegrammen E ütt I die Ministerpräsidenten und regierenden Mu Bürgermeister in der Bundesrepublik ge- illione deten, das Gesetz zur Aenderung des Han- ttel dg delsgesetzbuches zur eingehenden Verhand- unge jung und Ueberprüfung an den Rechtsaus- konpe schuß des Bundesrates zu überweisen. Die Verlegerorganisationen, so heißt es in den Telegrammen. haben mit Befremden davon Kenntnis genommen. daß der Bun- destag in zweiter und dritter Lesung über- stürzt ein Gesetz zur Aenderung des Han- wee delsgesetzbuches(Recht der Handelsvertre- ter) verabschiedet hat. Die unterzeichneten Verbände haben sich seit Monaten bemüht, vor dem Ausschuß für Rechtswesen und lie Kc gehen Ssresez be. äter transgg ein Dt chen I= ahil m itätspe nter d —(—— Ekfektenbörse Mitgeteilt von: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim Börsenverlauf: Frankfurt a. M., 15. Juli 19353 ple freundliche Grundstimmung hielt an der „ beutigen . Börse an. Montanwerte lagen auf Rück- ute bis zu 3½ Punkte tester. 10 Farben leicht betestist, Wintershall und Salzdetfurth gesucht. Dagegen waren Deutsche Erdöl Aktien wie auch Dessauer Gas auf Gewinnmitnahme leicht rück- Bufg. Lebhaftes Geschäft fand in Reichsbank- antellen statt, die mren Kurs im Verlauf der Börse b aktien gaben 8 is 61¾% l ſagegen ruhiger. K ich keine nennenswerten Veränderungen. erhöhen konnten. Großbank- Am Rentenmarkt er- 1 Um- Tageskurse 1 Bezeichnung stellg. 14 7. 15.7. tern 1 sen, 1 90 e un e eee ee 18% 30„„„„„%„6% 321 33 32% MW 121* 124½ 125% Taba] Conti ummi J 10.6 25 115 eee 900 eite z Pt. 185 5 45 10 110 110% 1 800 3 1 55 deutsch Dl, 8„ 1076 40 46 sien pirtener or.. 10.7 62 02 ek d zichbaum-Werger 1018 aue af Unſon 5 75 75 ad ben eme 5 87 875 l 2b c 106 Farden a e 105 5 875 15 , dure keiten 8. Gullleaume. 90 75 12 75 111 5 ano kanener ee i 5 138 33 ahlreick fieielberger Cement. 1 5 105 N Ho F 4 e ccner werke. 1077 27 75 VV 112 9 73 75 Mannesmann 7 7 75 Rheinische Braunkohlen 11 0 171 172 Rheineleletrazaꝛ 1 9⁵ 90 B R. J 110 100 Sellwolk„„ een 4³ siemens& Halske. 19036 1 11⁰ 111 Südd Zucker 11) 95 93 Vet. Stahlwerke 166 17⁰ Zellstoft Waldhof 43) 720 73% Badische Bank 2 24 chon Fommerzb ank. 0.5 47¼ 48 b be. deuten Bann. 10.2 89 50% bes presdner Bank. 100,20 37½ 58 die Reichsbank- Anteile- Sal 60½ 61¼ͤ Verfassungsrecht sowie vor dem Ausschuß für wirtschaftspolitische Fragen des Bundes- tages mündlich gehört zu werden. Außer- dem haben sie am 22. April 1953 einen ge- meinsamen Antrag zu 8 89 b Absatz 1 be- treffend Ausgleichsanspruch für Handels- vertreter an die erwähnten Ausschüsse ge- richtet, ohne bisher eine Antwort oder Stel- lungnahme erhalten zu haben. Die unterzeichnenden Verbände bitten darum, die Vertreter ihres Landes im Bun- desrat mögen beantragen, daß das Gesetz zur Aenderung des Handelsgesetzbuches an den Rechtsausschuß des Bundesrates über- wiesen wird, damit eine eingehende Ver- handlung und Ueberprüfung des Gesetzes, das in materieller Hinsicht insbesondere auch für das gesamte Verlagsgewerbe von . Bedeutung ist, gewährleistet wird. Neuorientierung im Außenhandel Entwieklung der Exportquote (II.) Vor der Industrie- und Handels- kammer Düsseldorf erklärte Dr. Matthias Schmidt vom Bundes wirtschaftsministerium. eine grundlegende Aenderung der jetzigen Zohlungsbilanzsituation sei für absehbare Zeit nicht zu erwarten. Es ergebe sich des- halb die Notwendigkeit einer handelspoli- tischen Neuorientierung. Die Akzente der Exportförderungsmanahmen müßten anders gesetzt werden, damit für unsere Wirtschaft eine maximale internationale Wettbewerbs- fähigkeit erreicht werde. Es gelte, die ern- sten strukturellen Schwächen im Außen- handel zu sehen. Wenn die Erträge nicht mehr hereinkämen., sondern im Ausland als Kredit für ungewisse Zeit einfrören, dann sei dies volks wirtschaftlich ein unrentabler Kapitalexport. Die einseitige Forcierung des Kapital- güterimportes vieler Länder beeinträchtige das innere Gleichgewicht und die Stabilität Unserer Exportindustrie als Gates. Für uns bleibe nur solche Exportförderung auf die Dauer sinnvoll. die durch ein breites Warensortiment allen Sparten der Wirt- schaft Wachstum bringe. Es seien weniger die traditionellen als vielmehr die potentiel- len Märkte, die heute unser besonderes In- teresse erheischen würden. Angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage der Bundesrepublik und angesichts der voraus- sichtlichen Entwicklung des Welthandels dürfe kein Markt ignoriert werden und für uns ganz besonders nicht die Märkte des Ostens, in denen eine echte Außenhandels- reserve stecke. Hier liegt nach Schmidt eine der entscheidenden Voraussetzungen für die strukturelle Verbesserung der deutschen Außenhandelsposition überhaupt. Wir dürf- ten uns nicht scheuen. alle die wirtschaft- lichen Konsequenzen zu ziehen, die sich aus umserer Aktivpositiom ergeben. Sie ließen sich zusammenfassen in einem Wort von der„Gute-Gläubiger- Politik“, Solche Poli- tik beinhalte zweierlei. 1. Die weitere Oeffnung des eigenen Marktes, 2. die Verifizierung unserer Zahlungs- bilamz. Die volle Aufnahme der Zahlungen auf alle unsere Auslandsverbindlichkeiten würde aber erhöhte Zahlungs möglichkeiten und damit wiederum unseren Export erweiter- ten Spielraum schaffen. Danm erst würde das Bild der deutschen Zahlungsbilanz, die zur Zeit einem„umgekehrten Krüppel“ gleiche, unsere wirkliche Lage im Außen- handel wiedergeben. (Hi.) Wie aus einer Aufstellumg des Bun- desverbandes der deutschen Industrie her- vorgeht, ist der Auslandsumsatz der Industrie von 1951 auf 1952 nur noch um 18 Prozent gestiegen, während der Steigerungssatz von 1950 auf 1951 76 Prozent betragen hat. Dazu kommt. daß der Auslandsumsatz der Industrie 1952 stärker gewachsen ist als der Inlandsumsatz. Den größten Ausfuhranteil am Gesamt- umsatz hat mit 39 Prozent im Jahre 1952 der Schiffbau gehabt, der diesen Anteil im ersten Vierteljahr 1953 auf 40 Prozent stei- gern konnte gegenüber 20 Prozent 1950. Ihm folgt die Feinmechanik und Optik mit 35 Prozent Ausfuhranteil am Gesamtumsatz 1952 und 37 Prozent im ersten Vierteljahr 1953 gegenüber 27 Prozent 1950. An dritter Stelle stehen die Musikinstrumente und Spielwaren mit 34 bzw. 36 Prozent gegen- über 26 Prozent 1950, gefolgt vom Maschi- nenbau dessen Ausfuhranteil am Gesamt- umsatz 1952 31 Prozent. im ersten Viertel- jahr 1953 32 Prozent gegenüber 20 Prozent un Jahre 1950 ausmacht. Rund vier Fünftel des gesamten Auslamdsumsatzes der In- dustrie entfallen auf nachstehende Industrie- gruppen:. Prozent Maschinenbau 225,2 Kohlenbergbau 10,3 Chemische Industrie 9,5 eisenschaffende Industrie 8,3 Fahrzeugbau 7,1 elektrotechnische Industrie 6,1 Textilindustrie 5,3 Eisen-, Blech- u. Metallwarenindustrie 5,0 keinmechanische u. optische Industrie 3,1 Schiffbau 3,0 Innerhalb der Grundstoff und Produk- tionsgüterindustrien erzielte die NE-Metall- erzeugung im Monatsdurchschnitt 1952 eine Zunahme ihres Exportanteils von 8 auf 15 Prozent. In der Gruppe der Investitions- im 5 le. 5 Phr- Notierung. h ex Dividende. Y ex Bezugs- — erst unsere Zahlungsbilanzposition machen. Sie würde den Glaubigern zugleich echt güterindustrie hat der Exportamteil Monatsdurchschnitt 1952 gegenüber 1951 in Kast allen Industriezweigen zugenommen. Ausländer-Taxen-Chaos vorläufig nicht bereinigt (LRP) Der ET-Taxeaverband wandte sich am 15. Juli in Frankfurt gegen Berichte, denen zufolge die Landesregierungen in Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg die Auflösung dieser für die Beförderung alliierter Soldaten und Staatsangehöriger fahrenden Autodroschkenunternehmen be- schlossen habe. Die zuständigen Ministerien in Mainz und Stuttgart hätten dem ET-Taxenverband mit- geteilt, daß an die Auflösung der ET- Dienste nicht gedacht werde. Obwohl die amerikanischen Soldaten ihre Dollarlöhnung in Mark umtauschen könnten, zeige die Er- kahrung, daß sie von dieser offiziellen Um- tauschgelegenheit kaum Gebrauch machten. Da also der größte Teil der ET- Fahrgäste Besatzungsgeld benutze, werde das System der ET- Organisation, die eingenommenen Dollars der deutschen Wirtschaft zuzuführen, solange die richtige Zahlungsform sein, wie die US-Soldaten in Deutschland ihre Löh- nung in Dollars erhalten. Mit allem Vorbehalt empfingen wir seit einigen Tagen unverbürgte Meldungen, daß der ET-Dienst aufgehoben würde. Eine amt- liche Bestätigung dieses„Gerüchtes“ war nicht zu erhalten. Wir haben deswegen da- von abgesehen, eine solche Nachricht zu ver- öffentlichen. Aber auch mit Vorbehalt muß obige Verlautbarung des ET- Verbandes zur Kenntnis genommen werden. denn zum min- desten ist die darin ausgedrückte Meinung, die maßgeblichen Stellen halten die ET- Dienste für unausweichliche Devisenver- mittler, nicht amtlich. Im Gegenteil. Es liegt zahlreiches Schriftmaterial gerade von maß- geblichen Stellen vor, die übereinstimmen in der Meinung, daß jede Dienstleistung für einen Besatzungsangehörigen, die aus dessen Sold in DM bezahlt wird, zwangsläufig zur Bereicherung unserer Devisenvorräte führt. Das wäre theoretisch selbst dann der Fall, wenn kein Devisenzugang, sondern nur eine Einsparung im westdeutschen Devisenauf- Wand erzielt würde.) Daß die Inhaber von ET- Diensten ihre Existenz mit der Dauer des Besoldungs- systems von Besatzungsangehörigen mit Be- satzungsgeld verkoppeln wollen, zeugt dafür, daß sie nicht anspruchsvoll— im Hinblick auf Existenzerhaltung— sind. Gleichzeitig zeugt aber dieser Passus der Verlautbarung dafür, daß hier— anscheinend irrtümlich— mit falschen Begriffen operiert wird. Deswegen ist auch die Verlautbarung der ET-Verbände— der wir in Anbetracht eines wirklich sehr stark verbreiteten Gerüchtes als Dementi Platz einräumen— mit fast ebensoviel Vorbehalten aufzunehmen, wie es bei dem dieses Dementi herausfordernden Gerücht der Fall war. F. O. W. ucibesprechungen Wirtschaftsbehörden und Organisationen, bearbei- tet von G. Paulini, Hoppenstedt Wirtschafts- verlag, Essen 1933, 397 S.— Wer in der Praxis des Wirtschaftslebens steht wird die Neubearbei- tung dieses„Lotsen durch die Wirtschaftsorgani- sationen“ dankbar begrüßen. In Übersichtlicher Gliederung sind sowohl die wirtschafts wichtigen Behörden als auch Organisationen und Verbände der Wirtschaft aufgeführt. Ausführliche Stich- wort- und Personen verzeichnisse ermöglichen eine schnelle Orientierung. Kb Dr. F. Jähnke, ABC des Steuerwesens, Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied a. Rh. und Berlin- Frohnau 1853, 170 S., HI 8,50 DM, LW 9,50 DM. — In der bekannten sammlung„ABC des prak- tischen Kaufmanns“ ist vorliegender Band 18 der betrieblichen Steuerlehre gewidmet. Bei stich- wortmägiger Anordnung des Stoffes werden die verschiedenen Steuerarten. Erhebungstechnik, Rechtsnormen, soweit sie für den praktischen Kaufmenn von Bedeutung sind, behandelt. Die handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewer- tungsvorschriften, sowie die Bewertungsvorschrif- ten nach dem Einkommensteuergesetz sind im Anhang aufgenommen. Kb TELEGRAMM-ADpRESSBUCH 26. Ausgabe. Als Nachschlagewerk für den internationalen Telegrammverkehr ist soeben die 26. Ausgabe des Telegramm-Adreßbuches für die Bundesrepublik Deutschland und Berlin West mit Auslandsteil er- schienen. Die beiden Bände sind durch ihre Län- der-, Orts- und Branchengliederung ein Hilfs- mittel für die rasche Uebermittlung von Nachrich- ten und den Nachweis von Bezugsquellen im In- und Ausland. Es enthält die Telegramm-Adressen der Bundesrepublik mit West-Berlin und dem Saarland und die Anschriften von Luxemburg, den Niederlanden sowie Dänemark und Schwe- den. Das Werk liegt öffentlich aus bei allen grö- geren deutschen Postanstalten, Industrie- und Handelskammern, Konsulaten, größeren Zeitungs- verlagen, bei den deutschen konsularischen und diplomatischen Vertretungen und bei den wich- tigsten Handelsorganisationen des Auslandes. Preis: Gesamtwerk in 2 Bänden 980.— DM. Vor- bestellpreis für die nächste Ausgabe 64. DM. Verlag: Deutscher Adreßbuch-Verlag für Wirt- schaft und Verkehr mbH., Darmstadt. Marktberichte vom 15. Juli Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Trotz geringer Anfuhr, langsamer Ab- satz. Es erzielten: Johannisbeeren rot 20-27, schwarz 50; Stachelbeeren 20-30; Schattenmorel- len 30—45; Mirabellen 18—20; Aprikosen 40—50; Reineclauden 20-26; Gute von Brye 19—22; Früh- Zwetschgen I 21—27, II 10-20: Aepfel 12—25; Bir- nen I 20-30, II 10—19; Kopfsalat 15-20; Endivien 16—18; Treibhaus-Salatgurken 30—45; Weißkohl 5—7; Rotkohl 5—6; Wirsing 5—7; Kohlrabi 3-4; Karotten Pfund 6—7; Knollensellerie 30—35; Stan- genbohnen 35-46; Buschbohnen 28-31; Tomaten A 34—36, B 20—23; Zwiebeln 10—11. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (o) Geringe Marktbeschickung, Marktverlauf und Nachfrage nach fast allen Erzeugnissen gut. Es erzielten: Johannisbeeren rot 20—25; Stachel- beeren 15; Himbeeren 50—70; Brombeeren 40-42; Sauerkirschen 18—32; Mirabellen 15—22; Pfirsiche 1448; Aprikosen 30—57; Eisenthäler Frühzwetsch- gen 20—27; Lützelsachsener Frühzwetschgen A 19 bis 26, B 10—18; Theza Zwetschgen 20-23; Gute von Brye 11—25; Aepfel A 19-41, B 6—18; Bir- nen A 18-28, B 1017: Essiggurken 5; Salzgurken 1842; Stangenbohnen 39; Buschbohnen 17/81; Tomaten 31; Zwiebeln 10; Möhren 12: Trauben 74. Devisenkurse In Frankfurt/M., Berlin, Düsseldorf. Hamburg und München notierten am 15. Juli: f Geld Brief belgische Frances 8,346 3,366 frangösische Francs 11,903 11.923 Schweizer Franken 95,91 96,11 Holl. Gulden 110,405 110,625 kanad. Dollar 4,221 4,231 engl. Pfund 11,69 171 schwed. Krone 80,52 30,68 dän. Krone 60,405 60,525 stellenongebote lohlengroghandlung Zechenhandelsgesellschaft 7 sucht für die Niederlassung in Mannheim einen Mitarbeiter, der als 8. 535 lter(Disponend der Versandabteilung geeignet ist, alle mit dem Versandgeschäft in Süddeutschland zusammenhäüngenden Arbeiten zu übernehmen. „8. 8, Es obliegt ihm insbesondere die selbständige Korrespondenz mit den Kunden sowie die Verhandlungen mit Lieferstellen, Be- hörden usw. Es wird eine ausbaufähige Dauerstellung geboten. Du. Es wollen sich nur solche Herren bewerben, welche bereits im Kohlenhandel tätig gewesen sind. Der Bewerbung mit Gehaltsforderung usw. sind handschriftlicher Lebenslauf und Zeugnisabschriften beizufügen. Angebote unter Nr. P 46281 an den Verlag. Fahrt, 51 NR krster Verkäufer gesucht von großem pfalz. Einrichtungshaus. Herren, welche beste Branchen- kunde nachweisen können und bereits in großen Häusern tätig waren, werden gebeten, ihre Bewerbung mit lüctemosem Lebenslauf, Gehaltsforderung u. Lichtbild schriftlich einzureſch. eee en Kenntnisse in 7— en⸗ 8 n extilien er. 1 8. fünscht, aber nicht Bedingung. uxus“] angebote unter Nr. 35574 an hein a, Annoncenexpedit., Neustadt/ Weinstraße. — 2 Bedienungen 1 Küchenhilfe 1 Kaltmamsell J aufgew. Kochlehrling gesucht. „Kleiner Rosengarten“, U 6, 19 Vorzustellen von 15 bis 16 Uhr. Stellengesuche Junger Maurermeister CFachschul- ausbildg.) sucht Stelle als Hilfs- polier mit Aufstiegsmöglichkeit. Angeb. u. Nr. 08878 an d. Verl. Jg. Serviererin sucht Stelle in Café oder Restaurant. Angebote un- ter Nr. 08863 an den Verlag. Saubere ehrl. Frau sucht Stunden- arbeit, auch halbtagsweise. Angeb. unter Nr. 08848 an den Verlag. Junge Frau sucht Putzstelle. An- gebote u. Nr. 08875 an den Verl. DTerzteig enges ö Zwangsversteigerung. Donnerstag, d. 16. Juli 33, um 10.00 Uhr werde ich in Mannheim, Hafenstr. 13, gegen bare Zahlung im Vollstrek- Kungswege öffentlich versteigern: 1 Omnibus,„Ford“, Baujahr 1936, 32 Sitzplätze. Z 11lles, Gerichtsvollzieher. Zwangsversteigerung. Freitag, 17. 7. 33, um 10 Uhr werde ich in Mann- neim-Luzenberg, der Steigerer vor der Luzenberg- schule, gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege öffentlich ver- steigern: 1 kompl. Kettenkarusell. Stegmann, Gerichtsvollzieher. Geschäfts- Anmeigen EItransporle Rur 4 62. Nera 0 Vetttetungen Sr ss per Dacparfünrer vertreter mit eigenem Pkw. sucht nur beste Vertretung. Angebote 25 5 n Verlag. 25 zur weser-Hütte, 0,9 ebm, zum unter Nr. 88882 an den Verlag — dortigen Eintritt gesucht. Bang Held, hm., Schwindstr. 5. 9 Teniiger Vertreter der im Großhandel von Tabak- Waren tätig ist, wird gesucht. „aberes Telefon 511 91. Immobilien 5 Immod.-Meller Wapaheim Mannheim 1. H. Fürstenberg a. Wassert. Tul. 00 Ruinengrundstück Almenhof zu verk. omnibus- oder Fernfahrer Conrad, Heidelberg. Bergen. Str.. VPomögl. 1 1 1. e Ag d N b. 20849 2..„ Tüchtiger a 5 5 ange 5 b 5 selpständig arbeitender 1e OMyin 1 1 fahrrad mechaniker e ce bee 1 Duckt. Zuschr. u. 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Nr. 03880 an den Verlag ——-— Zusammenkunft Die ganze Kraſt eines Stromes ist in einem von der Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft München ge⸗ bauten Großkraſtwerk gebändigt: dem Laufkraſtwerk Kachlet an der Donau bei Passau. Jede der hier arbei- tenden 8 Turbinen schluckt in einer Sekunde 87 Kubik- C 8 7—— meter Wasser. Alle zusammen wandeln die Kraſt dieses Wassers in Strom um, der dem Jahresbedarf einer Großstadt wie München entspricht. Ihre Lager und Regler wurden bei Inbetriebnahme des Kraſtwerks mit „Gargoyle“ Oel gefüllt. Das ist vor 25 Jahren gewesen. för die Industrie: Welt— die . 1 8————j—j—V—ßÜQ— Höchste Bewährung! Ihre Spurlager lassen trotzdem noch heute die Ein- schabespuren erkennen— der beste Beweis für den hohen Grad der Schmiersicherheit, die die Marke „Gargoyle“ selbst in den Fällen größter und längster Inanspruchnahme verbürgt. Was für die Schmierung aller Maschinen- überall in der Marke„Gargoyle“ als ein Sammelbegriff hochentwickelter Ole und Fette bedeutet, ist für das Auto die Marke, Mobiloel“: Inbegriff guter Schmierung. fürs Auto: l!!! ß ñ ñ. Seite 10 MORGEN Donnerstag, 18. Juli 1953/ Nr. Wer hupt, meint: Vorsicht/ Ven Agesender Speef Daß man etwas sachlich und gründlich sagen kann, ohne zu langweilen, daß es auch mit „Humor geht, wenn man jemanden infor- mieren und belehren will, dafür ist das neue Buch von Alexander Spoerl(dem Sohn von Hennrich Spoer)„Mit dem Auto auf Dub, aus dem wir das nachstehende Kapitel mit Freundlicher Genehmigung des Verlags R. Piper& Co., München, wiedergeben, schönes Beispiel. Wer hupt, meint Vorsicht! Wer gemeint ist, versteht jedoch: He, weg dal Vielleicht war es auch wirklich so gemeint. Es läßt sich jetzt nicht mehr feststellen. Denn die Hupe— das einzige unartikulierte Aus- drucksmittel des Autos— ist recht vieldeu- tig. Das eine Mal meint das Auto damit: Holla, ich überhole. Das andere Mal: Lieb- Ung, komm runter. Und kann auch Aus drucksmüttel des Fahrers werden, nämlich: Wenn Sie es noch nicht wissen sollten, ich nabe ein Auto. Oder: Sie Trottel!— Manch- mal auch: Mein Gott, was muß ich jetzt tun? Die Obrigkeit hat deshalb befohlen, daß die Hupe nur in Fällen der Gefahr zu be- tätigen sei. Den Autos der Obrigkeit nach zu Urteilen, befindet sich die Obrigkeit unent- Wegt in Gefahr. Und was ist Gefahr? Dar- über besteht dann erst kein Zweifel mehr, wenn man nachher vor Gericht steht. Denn schon bei der Polizei war die erste Frage: Warum haben Sie nicht gehupt?— Weil et- Was passiert war, war auch Gefahr vorhan- den. Bitte, sagen Sie mir, warum haben Sie nicht gehupt? Ich hupe lieber einmal mehr, als einmal zu wenig. Denn Gefahr ist bei jedem Rad- fahrer, den man überholt; Radfahrer fühlen sich als balancierende Fußgänger und folgen manchmal unvorhersehbaren Eingebungen, die meist in die Fahrbahn führen. Gefahr ist bei jedem Motorrad, dem man sich von hin- ten nähert; der auf dem Motorrad mit Le- derkappe und Radau hört uns nicht kom- men. Motorradfahrer bitten ausdrücklich darum, daß man sie prophylaktisch von hin- ten anhupt. Gefahr ist bei jedem Omnibus, der an der Haltestelle steht; Fußgänger sind ausgestiegen, wollen schnell auf die andere Seite und treten deshalb sehr plötzlich in Er- scheinung. Gefahr ist bei artig spielenden Kindern auf dem Bürgersteig oder selbst in der Haus- tür, weil wir nicht wissen, was das für ein Spiel ist. Und spielen sie gar mit einem Ball, dann soll man nicht nur hupen, sondern vor- sorglich seinen Fuß auf die Bremse setzen. Gefahr ist beim Ueberholen auf der freien Landstraße und auch auf der Autobahn. Nicht deshalb, daß der da vorne noch mehr zur ein Mdhig Ich hatte Besuch von meinem alten Profes- sor, der mir in der Schule die Regeln der Deut- scken Sprache beigebracht hat. 885 5 Es hatte Muhe gekostet, den alten Herrn dus seinem Bau duf dem Lande herauszulocken. Er hült nicht viel von der Stadt. Wir saßen gegen Abend in einem Café, als mein Neßfe Christoph hereinam. Er begrüßte uns an unserem Tisch. und wir hielten ihn eine Zeitlang fest. Braunverbrannt, frisch und unter- nemmend sah er aus. „Nun, wie war's im Urlaub“ fragte ich ihn. 5 „Prima, Onkel, ganz prima“ sagte er, „famoses Quartier, und vor allem sonnenmäßig haben wir Schwein gehabt“. Mein guter Professor hörte mit erstaunten Ohren au. „Und wie war's mit den Zugverbindungen?“ fragte ick. „Auch prima“, sagte Christoph.„Hat alles tadellos geklappt. Die Bundesbahn, weißt Du, ist ja wirklich verkehrsmäßig auf der Höhe.“ In den Augen meines Professors bemerkte ich ein verdächtiges Glitzern. Ich kannte es noch aus meiner Schulzeit. Wenn er die Augen so Zzuleniſf und einen anblitste, dunn nahm er einen gewöhnlich im nächsten Augenblick koch. „Urlaubsmäßig ist der Juli ja auch beson- ders günstig“, sagte er todernst. Mein Neffe nickte zustimmend.„Ja“ sagte er „ein prima Monat“. Dann mußte er eilig fort, und wir schauten inm nach, wie er mit Riesen- schritten davoneilte. i „Zeitmäßig kabt Ihr's hier in der Stadt nicht leichté, sagte der Professor,„und sprachmäßig geht's bei euch saumäßig zu“. 0 Charlotte Frowein Seite führe, sondern darum, daß er auch auf seiner Seite bleibe. Wenn Sie in diesen Fällen hupen, kann man Sie zwar anhalten und belehren, aber keineswegs bestrafen. Denn daß sie subjek- tiv Gefahr vermuten, ist niemals zu wider- legen. Recht hat der notierende Schutzmann, wenn Sie vor der Haustür hupen. Für solche Fälle ist die Türklingel vorgesehen, oder die Treppe bezw. die eigenen Beine. An einer Straßenkreuzung befindet man sich natürlich immer in Gefahr, weil das Vorfahrtsrecht recht kompliziert ist. Ein Grund zum Hupen besteht an Straßenecken aber nicht. Denn die Gefahr läßt sich umge- hen, wenn man langsam fährt.— Nur beim Ueberholen kann man nicht langsam fahren. Je langsamer man dabei führe, um so größer würde die Gefahr. Hier hat die Hupe recht. — Daß die Hupe wohltönend sei, schreibt die Obrigkeit vor, und daß sie im Ortsverkehr gemessen in künf Meter Entfernung die Lautstärke von 100 Phon nicht überschreite. Deshalb verbietet die Obrigkeit im Ortsver- kehr das Doppelhorn. Denn die Obrigkeit hat nicht Physik gelernt. Wenn eine Hupe allein 90 Phon hat, so rechnet die Obrigkeit mit längst vergessenem Abitur, dann müssen zwei Hupen 180 Phon haben. Sie haben zu- sammen aber nur 931 Wenn die Obrigkeit mir das nicht glauben will, so kaun sie es bei jeder Physiklehrerin einer Mädchenschule erfahren, obwohl ich nicht weiß wieviel heu- tigen Tags die Physiklehrerinnen über die logarithmische Addition der Lautstärke wissen. Chinoiserie Diese Doppel- Kürbisvase aus dem 18. Jahrhundert von Adam Friedrich von Löwenfinck, Fulda, die in bunten Muffel- Farben und Gold mit chinesischen Mo- tiven reich bemalt ist, ge- Rört zu den schönsten Stucen der feramischen Sammlungen des Mann- heimer Schloß museums. Sie wird zur Zeit als ein Meisterwerk deutscher Fa- vencekunst auf der großen Kölner Ausstellung„Ost- asiatische Kunst und Chi- noiserie“ gezeigt(verglei- che„Morgen“ v. II. Juli). Deutsch- spanischer Kolturqustausch Münchener Romantiker und deutsches Kunstgewerbe in Madrid Im Romantischen Museum Madrids hän- gen 16 Bilder deutscher Romantiker aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, die in dem so unromantischen Madrid Zeug- nis für eine wichtige Zeitspanne der deut- schen Malerei ablegen. Die bayerischen Ge- mäldesammlungen, die sie auf Wunsch des Botschafters der Bundesrepublik in Spanien, des Prinzen Adalbert von Bayern, aus ihrem überreichen Besitz für die Reise nach Madrid zur Verfügung stellten, haben eine gute Auswahl getroffen und der Konservator Dr. Wolters, der sie den Spaniern präsentierte, hat sie sehr geschickt und würdig zur Schau gestellt. Von Overbeck bis Spitzweg sind die Wichtigsten vertreten, die in der Zeit der beginnenden Verbürgerlichung Deutschlands für das überquellende deutsche Gemüt mal- ten. Aber was sagen die Spanier zu dieser Welt, die ihnen so fremd ist wie nur irgend- etwas in Deutschland? Sie versuchen, sich mit ihr in ihrer Art auseinander zusetzen. Hier eine erlauschte Erklärung eines Spaniers vor dem Erlkönig von Schnorr von Carolsfeld: „Wie der Vater das Kind an seine Brust drückt. Es ist sicher schwer krank. Und hier, die Elfen, sie sprechen dem Kind Mut zu, tapfer zu bleiben, bis der Arzt es retten Kann.“ Als spanische Gegenleistung zu. dieser Ausstellung möchte man sich einige gute Goyas für eine Ausstellung in Deutschland wünschen, die, umgeben von einem oder zwei Dutzend seiner besten Radierungen, am wirkungsvollsten mitten unter den schwer arbeitenden Menschen des Ruhrgebiets ge- zeigt werden sollten. Es würde sich dann er- weisen, daß dieser Spanier, dessen Wirken noch in die Zeit unserer Romantiker hinein- reicht, uns Deutschen von heute mehr zu sagen hat, als unsere besten Romantiker den Spaniern von heute. Doch soll der Wahr- heit die Ehre gegeben werden: Diese deut- schen Romantiker sind auf ausdrücklichen Wunsch der Spanier nach Madrid gekom- men. i * Die deutsche Beteiligung an der„Ersten Internationalen Ausstellung für Kunsthand- werk“, die in den beiden Ausstellungspalä- sten des Madrider Rotiroparks gezeigt wurde und täglich gegen 20 000 Menschen anzog, ist ein unerwartet großer Erfolg ge- worden. Beinahe sämtliche aus Nordrhein- Westfalen, Hessen, Württemberg- Baden und Bayern nach Madrid geschickten Stücke wur- den hier verkauft, soweit sie überhaupt ver- käuflich waren. Das gesamte deutsche Por- zellan, Oberammergauer Schnitzarbeiten, mehrere Lampen und eine Reihe Keramiken trugen bereits nach dem ersten Besucher- tag das Kärtchen„verkauft“. Aber auch die deutschen Möbelstücke, Beleuchtungskörper, Metallschalen, Gläser, künstlerischen Puppen und Stoffe fanden ihre Liebhaber. Nur der deutsche Schmuck kommt dem spanischen Geschmack wenig entgegen. Dieser Erfolg der deutschen Aussteller, der in dem inter- nationalen Teil der Ausstellung nicht über- troffen wird, ist ihrem Mut zu neuartigen Formen zuzuschreiben. Die Kunstschmiede- arbeiten des Kölner Karl Wyland, die Kera- miken der Düsseldorferin Waltraud Aich, die Puppen der Schwäbin Anna Fehrle und die Teppiche der Stuttgarterin Ida Kerkovius— um nur diese zu nennen— konnten sich mit dem Besten messen, was hier gezeigt wurde, und garantierten den deutschen Erfolg. Ueberhaupt war die Ausstellung ein voll ge- lungenes Experiment. 12 000 Kunsthandwer- ker aus 18 Ländern zeigten 40 000 Ausstel- lungsstücke. Der spanische Anteil war natur- gemäß besonders groß und zeigte, daß die kunsthandwerkliche Tradition in Spanien tief verwurzelt und sehr weit verästelt ist. Ihre Kunstgläser, ihre Lederarbeiten, ihre Keramik und Knüpfarbeiten, insbesondere aber ihre Leistungen der Kunstschmiede sicherten ihnen einen ersten Platz in der gan- zen Ausstellung. 5 5 * Wie das spanische Erziehungs ministerium bekanntgab, hat die Bundesregierung an deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen mehrere Stipendien für spani- sche Studenten eingerichtet. Eine Gruppe deutscher katholischer Studienräte, die in Verbindung mit der spanischen Vereinigung katholischer Professoren gegenwärtig Spa- nien bereist, wurde von dem spanischen Er- ziehungsminister empfangen, der sich leb- haft für die Situation des höheren Schul- wesens in Deutschland interessierte und in einer Ansprache die Notwendigkeit einer Verstärkung des Kulturaustausches zwischen Deutschland und Spanien unterstrich. Viel- leicht tragen solche Unterhaltungen dazu bei, daß die nach dem Kriege in Spanien enteig- neten deutschen Schulen, die jetzt der Ver- waltung des spanischen Erziehungsministers unterstehen, ihren früheren Besitzern zu- rückgegeben werden. Damit würde von den deutsch- spanischen Beziehungen eine Hypo- thek genommen, deren Wirkungen allen un- angenehm ist, die eine Vertiefung der Bezie- hungen zwischen Spanien und Deutschland im Interesse beider Völker für wünschens- wert halten. Die deutschen Studienräte wur- den auch von dem Kardimal- Primas von Spa- nien, dem Erzbischof von Toledo, empfangen. Heinrich Baron Furopdische Kunst in USA Lichtbildewortrag von Professor Or. Feliæ Wassermann in der Mannheimer Kunsthalle Auf Einladung des Karl-Friedrich-Gymna- siums Mannheim hielt Professor Dr. Felix Wassermann, der früher dem Lehrerkolle- gium des Gymnasiums angehörte und nun Als Dozent an der Kansas Weleyan Universi- tät, USA, tätig ist, in der Kunsthalle einen (recht gut besuchten) Lichtbilder vortrag über das Thema„Meister werke europäischer Kunst in amerikanischen Museen“. Der Redner kennzeichnete die großen, durchweg mit pri- vaten Mitteln errichteten und unterhaltenen Galerien des nordamerikanischen Ostens und Mittelwestens als die Brennpunkte einer der gewichtigsten Reußerungen im kulturellen Leben der Vereinigten Staaten. Fast jeder bedeutende Bildner der abendländischen Kunstgeschichte sei in diesen Museen vertre- ten, zum Teil mit sehr umfangreichen Sammlungen, wie zum Beispiel Rembrandt, von dem sich ungefähr hundert Werke in amerikanischem Besitz befänden. Zeugnisse deutscher Kunst sind nach Professor Wasser- manns Ueberblick spärlich in den USA zu finden— Schöpfungen Holbeins des Jünge- ren ausgenommen, wogegen man den franzö- sischen Impressionismus und die bildende Kunst Spaniens in hervorragend reicher Aus- wahl antreffen könne. Wie war es möglich, in verhältnismäßig kurzer Zeit o kostbare Sammlungen zu erwerben? Vor Jahrzehnten kamen den Bemühungen der wohlhabenden amerikanischen Kunstmäzene verhältnismä- Big günstige, wenn auch höchst kostspielige Gelegenheiten zu Ankäufen entgegen; 80 wanderte zum Beispiel eine Reihe der be- rühmtesten Gemälde aus der„Eremitage“ der Zaren(in Petersburg) für dreißig Millionen Dollar in amerikanische Museen, und man scheute keine Mühe, ganze Kreuzgänge aus spanischen und französischen Klöstern Stein für Stein in ihrer Originalgestalt in amerika- nischen Landschaften wieder aufzubauen. Professor Wassermann ließ in seine inter- essanten Ausführungen auch kunsthistori- sche Kommentare einfließen. Er erntete mit seinem Vortrag reichen Beifall. Wst. verlas 7 cke Koltur-Chronik 5 Das Holland-Festival 1953, das vom 16.% Stelle. bis 15. Juli im Zeichen des 1853 gebore Dr. k niederländischen Malers Vincent van g Weber stattfand, schloß mit einer Gedenkfeier Lokal. den vor 50 Jahren gestorbenen Lieder- Dr. F. ponisten Hugo Wolf. Elisabeth Schwarz Land: sang die bekanntesten Schöpfungen des mon ner Meisters vor vollen Sälen in Den n, 8 und Amsterdam. In dem diesjährigen Fes chef v traten zum ersten Male nach dem Kriege Bank, deutsche Künstler auf. Der Bariton Fisch Bad.! Dieskau, das Stuttgarter Kammerorchester amtl. das Essener Opern-Ensembel mit Alban B ruhe „Lulu“ ernteten mit ihren Darbietungen ha Lob des Publikums und der niederlande Presse.— Henry Schnitzler, der in den USA leben 5 Kolonie Sydnei EIN STEDLERROMAN VON CHARLES NORDHOEF UND TAMES N. HALI. 66. Fortsetzung Kapitän Dykstra, der ein wenig gebro- chenes Englisch sprach, namm unsere Ge- schichte ohne jede Frage auf, und als wir Batavia erreichten, war er so gütig, uns die Ueberfahrt nach Europa anzubieten. Wir Hatten inn über den Umfang unserer Geld- mittel informiert. Nick Sabbs Lederguineen- beutel war zwar lange nicht mehr so schwer Wie früher. Immerhin waren noch 118 Pfund darin. Goodwin hatte noch seine ganzen 60 Pfund, die er von England mitgebracht. Nicht einen Penny hatte er ausgegeben. Ka- pitam Dykstra erbot sich, uns nach Europa zu bringen, wenn wir hundert Pfund hinter- legten. Den Rest sollten wir bezahlen, wenn Wir nach England kämen. So blieb uns eine Ariständige Summe, um uns mit Kleidern neu auszustaffieren und uns in Kapstadt mit Essen zu versorgen. In Batavia erlaubte uns der Kapitän, an Bord des Schiffes zu blei- ben, des mörderischen Klimas wegen. Wir hatten bis Kapstadt eine gute Reise. An einem frühen Dezemberabend kamen wir dort heil an. Unser Schiff ankerte eine halbe Kabellänge von der Stelle entfernt, wo die „Charlotte“ vor ihrer Ausfahrt nach Botany- bay gelegen hatte. Britische, französische und holländische Indienfahrer lagen in der Bucht vor Anker. Eine große Zahl von Booten ver- kehrte zwischen den Schiffen und dem Quai am Ostende der Stadt. Man lud und löschte Ladungen, brachte Trinkwasser und Lebens- mittel auf die Schiffe, Dykstra machte uns begreiflich, daß er zur Ueberholung der „Amstel“ ungefähr einen Monat im Hafen Werde liegen müssen. 5 Goodwin und ich hatten uns während der Fahrt nach dem Kap als Seeleute nützlich gemacht. Nun erbot sich Dan, der ein erst- Kklassiger Schiffszimmermann war, bei den Reparaturen zu helfen. Seine Dienste wur- den mit Freuden angenommen, und Tommy durfte mit seinem Vater an Bord bleiben. Sobald die Behörden es erlaubten, gingen wir andern an Land und mieteten uns in einem bescheidenen Logierhause am Stadt- rand ein. Kapstadt war zu jener Zeit— vor der britischen Besetzung— einfach ein Stück Holland, das nach Afrika verpflanzt worden war. Es bot eine Vielfalt von Rassen wie keine europäische Stadt. Rechtwinklig ver- laufende, mit der größten Regelmäßigkeit angelegte Straßen, weißgetünchte Häuschen, die aussahen, als würden sie jeden Tag vom ersten Stock bis unters Dach gefegt, Bürger, die in der Abendkühle den Wasser- laufen entlang wandelten oder in den Gärten sagen und in solider Behaglichkeit an ihren Porzellanpfeifen sogen— dies war das Bild. Matrosen aller Nationen zogen bandenweise herum, füllten die Wirtshäuser und tranken den feurigen Kapwein. Schwere Wagen, von Ochsengespannen gezogen, mit Fässern und Ballen beladen, rumpelten durch die Straßen. Die Kaffernfuhrleute führten sie sehr ge- schäckt und knallten mit unglaublich langen Peitschen aus Rhinozeroshaut. Die Holländer hatten aus Ostindien Ma- laien importiert. Diese Leute brachten rnit ihren gestickten Jacken und den grellfarbi- gen Eilts hellere Farbtöne ins Bild. Wir waren mehr als nur vorsichtig, als wir zum ersten Male an Land gingen, fürch- teten wir doch, es könnte ein neuer Trans- port für die Botanybay da sein. Oder noch schlimmer: Schiffe der zweiten Flotte hät- ten auf der Heimfahrt hier halten können. Aber unser Glück hielt an. Alle vorhande- nen britischen Schiffe waren Indienfahrer, drei fuhren nach einer Woche ab, und nur eines blieb. Kapitän Dykstra hatte den holländischen Behörden den Rapport über unsere Rettung eingereicht. Wir wurden gerufen, um noch nähere Einzelheiten anzugeben. Unsere Aus- sagen wurden mit holländischer Gründlich- keit aufgezeichnet. Die Hauptsorge war, daß wür uns nicht verschwatzten, denn unsere Namen, die wir den Behörden nannten, wa- ren natürlich fiktiv. Wir wußten aber, daß in der ganzen Stadt kaum einer Englisch sprach. Unsere Wirtin mochte ein Dutzend Brocken können. Nellie, Oakley und ich ver- brachten manchen vergnügten Nachmittag, indem wir über Land gingen. Hier konnten wür frei über die vergangenen Zeiten und über die Zukunftspläne reden. Damals drang ich schwer auf die beiden ein, mit mir nach Amerika zu kommen. Nellie erwog meinen Vorschlag mit aller Ernsthaftigkeit. Sie wußte genau, daß sie sich in England nie sicher fühlen dürfe. Trotzdem bekam ich von ihr keine endgültige Zusage. Tom spielte mit dem Gedanken, mich drüben aufzusuchen. Manchmal sagte er: „Bei Gott, Hugh, ich werde dich drüben be- suchen, und Nellie nehme ich mit, und sollte ich sie mit Gewalt dazu zwingen!“ Dann aber dachte er wieder an England. Wenn je einer England liebte, dann Tom. Seine Begeisterung für Amerika schmolz immer wieder dahin, und dann entwarf er Pläne für die Zucht edler Pferde— wenn er wie! der auf eigenen Füßen stünde. Sabb und Ned Inching verbrachten ihre Zeit im Garten hinter dem Hause. Sie spiel- ten in der Sonne stundenlang ihr„Crib- page“. Bei der ausgezeichneten und mehr als reichlichen holländischen Küche unserer Wirtin nahm Nicks Bauch seime alten Di- mensionen an. Er trug immer noch den glei- chen Gürtel aus Kuhhaut wie damals, als ich inn zum ersten Male seinen Riesenbauch schnüren sah: in New Gate. Er nannte ihn das Baucheichband. Jedes Loch hatte seinen Namen. Drei Löcher innerhalb des Außen- randes war das„Loch Cloak Lane“— hier hatte er in London gewohnt, und diese Weite galt für den Moment, als er ge- schnappt umd nach New Gate übergeführt wurde. Zwei Löcher weiter innerhalb war sein Umfang während der New-Gate-Zeit, Als er die Staatsseite bewohnte. Dann folgten nacheinander gegen das Schnallenende zu das„Loch Charlotte“, das„Loch Botanybay“ und schließlich in wahrhaft erstaunlicher Distanz vom„Loch Cloak Lane“ das„Loch der Hungersnot“, welches an die Viertel- rationen in Sydney erinnerte, da wir nur noch wurmigen Reis und ranziges Schwei- nefleisch hatten. i Eimes Nachmittags gingen Sabb und In- ching zum ersten Male in die Stadt. Wir waren alle heitern Gemütes, denn Goodwin hatte uns gemeldet, daß die„Amstel“ wie- der seetüchtig sei, und daß Kapitän Dyk- stra, wenn das Wetter gut blieb, in zwei Tagen absegeln wollte. Dan hatte Tommy an Bord gelassen, denn der Junge liebte nichts so sehr wie ein Schiff und war der Liebling der ganzen Besatzung geworden. Dan blieb zum Essen und verbrachte den Abend mit uns. Nellie war schlafen gegan- Sohn von Arthur Schnitzler, hat den seit u 8. Jah Jahren in Wien anhängenden Urheber-— gegen die Autoren der Parodie„Reigen verloren. Das Gericht folgte einem Gutach des Wiener Universitätsprofessors Dr. Cas das feststellte, es bestehe kein Anlaß, Parodie mit Schnitzlers Bühnenstück„Reig zu verwechseln. Die Urheberrechte des. gers und des ihm angeschlossenen S. Fise Verlages in Frankfurt seien durch den gen 1951“ nicht verletzt. g Beim siebenten Internationalen Film- val in Locarno wurde der italienische 5 „Le Infedeli“ von Steno und Monicelli ye tre der Originalität des Drehbuchs und des del vorragenden Schnittes als interessantester sg film bezeichnet. Der Marionetten-Füm 5 Mytes de l'ancienne Boheme“ des Tschen or Jiri Trnka wurde zum besten Kurzfilm Klärt. Drei schweizerische Filmschaffende 9 In den ausgezeichnet: der westschweizerg zonen Dokumentarfilmschöpfer George Duvanel) hand sein Gesamtwerk, der Filmregisseur Het Weste E. Meyer für seinen Dokumentarfilm„Hod“ tung Face à Homme“, der das Werk des gras Deuts Schweizer Malers echt und packend vermit, hl und Filmregiseur Hans Brommer für das Wahle lingen des in Locarno wieder aufgefüt Absch Schweizer Films„Romeo und Julia auf 0 Deuts Dorfe“. 5 dieser 370 Vertreter von Studentenbühnen der V vierzehn Ländern haben ihre Teilnahme auch der 5. Internationalen Theaterwoche der d desre. dentenbühnen zugesagt, die vom 31. Jul! Vertr. zum 7. August in Erlangen stattfindet, I in kü. Programm sieht täglich zwei bis drei Vorsc führungen vor. Daneben sollen Experimen filme gezeigt und in verschiedenen Refer ve theater wissenschaftliche Probleme behau der al werden. Kanis Fritz Rieger und die von ihm geleg schen Solistengemeinschaft„Bachwoche Ansbe sierte errangen mit einem Johann-Sebastian-Bñ Di. Festkonzert im Treppenhaus des Schl das 2 Brühl bei Köln in Anwesenheit von Bund Wiede tagspräsident Dr. Ehlers, des amerikanis 6 f Hohen Kommissars Conant, zahlreicher 2 glieder des diplomatischen Corps und de schaft prominenter Gäste einen großen Erfolg. die Durchführung der Bachwoche in Ans, war in diesem Jahr verzichtet worden, um vor dem„Abstieg in den Rang eines alli 4 lichen Festspiels“ zu bewahren. 5 Mit einer parodistischen Aufführung Ses Kotzebues vergessenem Lustspiel„Der In meter bock“ sicherte sich Helmuth Gmelin im na burger„Theater im Zimmer“ einen som Ina* lichen Dauererfolg. Die spaßhafte Liebes- belkrol Verwechslungskomödie des k. u k. Hofdich, zu ein Kotzebue aus dem Jahre 1815. eines sei 125 00 227 Stücke, ist mit ihren drei Untertiteln hen i Urbild des Librettos zur Lortzing-Oper„ breit Wildschütz“, in dem Amors dacht, and; Tücke mit dem vom gräffichen Pächter lle 1. lich geschossenen Sonntagsbraten als 4 11 gangspunkt genau kopiert wurde,, Gm worke ließ das Vorbiedermeier- Stück als Ruft Na rung wandernder Komödianten spielen u feral die von Klaus Munro komponierten Bänt Seoul, Songs auf einer Handdrehorgel begleiten, Staats Eine Ausstellung von 143 Künstlern, de dem 3 Düsseldorf leben, soll einen Gesamteindif fenstil vom Kunstschaffen in Düsseldorf vermit gant Mit dieser Kunstausstellung, die 190 Arbe 5 zeigt und während der Düsseldorfer Rat Die lisjerung-Ausstellung vom 18. Juli bis em D. August stattfindet, werden zum ersten. getret Werke aller Richtungen im konventions zen 8 wie im modernen Stil in Düsseldorf zu si cher sein. Von der Mannheimer Malerin Imo Lit chen wird in der Buchhandlung Romberger(Asa Sen e! fenburg) eine Follektiv-Ausstellung. Kent And. Arbeiten gezeigt. bisher Auf dem Slevogt-Hof in Neu-Kastel. für di Landau in der Pfalz, der einstigen Wirkung eiten, stätte des deutschen impressionistischen i nicht lers, werden am 15. und 18. Juli, am 5. Aug und 13. September Kammermusik- Konzer und Liederabende veranstaltet. ö Oskar Stolz, der an der Opernschule Mannheimer Hochschule für Musik und I rer studiert, hat die Bühnen- Reifeprüfung“ Genossenschaft deutscher Bühnenangehöis in Stuttgart für Oper und Operette mit bes Kö! Erfolg bestanden. lers, I Das Orchester der Stamitz-Gemeinde u om heim wird am Sonntag, 19. Juli, auf der 1 Oberst lichtbühne Sinsheim und auf der Ravens Ber zwei Orchesterkonzerte unter Leitung. lier Generalmusikdirektor Erich Riede geben, 0 . ensu bindur gen, und Dan war gerade daran, aufs Sd en e zu gehen, als Sabb und Ned anrüch 1 Nicks rundes Gesicht war feuerrot schlag strahlte. Er hatte die größte Mühe, Unie gradzuhalten und legte seinen Arm Bon Inchings Nacken. Nick Sabb mit einem u mittel war der heiterste Anblick, welchen sich! erhver Mensch wünschen mochte. Nichts Rohes d Donne Gemeines war an ihm. Ich hatte ihn 1 ie als einmal in jammervoller Laune, aber! ge mals eklig gesehen. Seine gewöhnliche! dend fassung war eine sanfte, unerschütte? W 10 gute Laune, Nach einigen Bechern steiee der ar sie sich zu baucherschütternder Heitent Sener Jeder Mensch war sein Freund, und ie Donne Augenblick war es eine Lust, zu le duct Inching liebte sein Glas wie jeder and 5— aber nie habe ich ihn betrunken ges P Er konnte eine erstaunliche Menge Mis Geistigem durch seine magere Kehle g unters zund dabei doch so nüchtern wie ein Fat schaft bleiben. bre Sabb blieb innerhalb der Türe sti ut und lehnte sich zurück, um uns besser“ 5 schauen zu können. Dabei hätte er ohne“ State Stütze Neds, der sich gegen ihn stem nenne das Gleichgewicht verloren. die a „Aufrecht, aufrecht.. Ned, bist du 4% angeh da?“ sagte Sabb. Er begann zu singen! Ne „Zu unserm Besten, Kameraden oho. dichte zieh'n wir aus ins Freie, Kameraden obo sen zu Lustbarkeit, Kameraden oho. er ohne Löcher im Kopf, Kameraden oho. entlen Er sang so melodiös wie der Esel el pird Gemüsefrau. Ned schielte hinter ihm her „Bring ihm einen Stuhl, Tallantl“ sagte gte „Jawohl, Hugh, du wolkenschiebes Riese, bring mir einen Stuhl! Verrückt d mr mich heißen, wenn ich noch einen Sah weitergehe.“ Er wiederholte singend: „Zur Lustbarkeit, Kameraden oho“ ohne Löcher im Kopf, Kameraden oho Fortsetzung 5