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Schlös n Bund ikanisch icher und vie folg. n Ansb⸗ en, um; es Allie. rung Der f= im Hz somm lebes- U Tofdicht les Seil Westdeutschlands zur Frage der Vorberei- tung der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands durch freie gesamtdeutsche Wahlen und zur Frage des beschleunigten Abschlusses eines Friedensvertrages mit Deutschland“ aus. Es verstehe sich, daß bei diesen Verhandlungen sowohl die Vorschläge der Vertreter der Sowjetzonen-Republik wie auch die Vorschläge der Vertreter der Bun- desrepublik erörtert werden müssen. Die Vertreter beider Teile Deutschlands sollten in kürzester Frist zusammenkommen. Dieser Vorschlag werde gemacht„ungeachtet der provokatorischen Handlungen Adenauers, der am 17. quni unter der Leitung der ameri- kanischen Behörden durch seine faschisti- schen Agenten Unruhen in der DDR organi- sierte“. Die Regierung der Sowjetzone setze sich das Ziel, heißt es dann in der Erklärung, die Wiedervereinigung Deutschlands zu erleich- tern und schon jetzt die politischen, wirt- schaktlichen, kulturellen und anderen Ver- Schwere Kämpfe statt Waffenstillstand Seoul.(UP) Die Kämpfe um die 30 Kilo- meter breite Einbruchsstelle zwischen Kum- ma und Kumsong an der koreanischen Mit- ſelkront haben sich im Laufe des Donnerstag zu einer großen Materialschlacht entwickelt. 125 000 Soldaten aller Waffengattungen ste- rtiteln d ben in erbittertem Ringen um jeden Fuß- per i breit Boden. Nach den letzten Frontperichten acht ind jedoch die Kommunisten im Gegenan- grifk um etwa zwei Kilometer zurückge- eme worken worden.. Nach einem Frontbesuch begab sich Ge- u neral Clark am Donnerstagabend nach Seoul, wWẽo er mit dem südkoreanischen Staatspräsidenten, Syngman Rhee und dem alliierten Chefdelegierten bei den Waf- aeg kenstillstandsverhandlungen, Generalleut- i ant William Harrison, zusammentraf. Die Waffenstillstands-Delegationen sind is um Donnerstagvormittag erneut zusammen- getreten und vertagten sich nach einer kur- zen Sitzung auf Samstag. Von amerikani- scher und kommunistischer Seite ist inzwi- schen bestätigt worden, daß die Verhandlun- gen erneut auf einem toten Punkt angelangt And. Radio Peking gab zu verstehen, daß die bisherigen Garantien der Vereinten Nationen b für die Einhaltung eines Waffenstillstandes eitens der südkoreanischen Regierung noch 19 ncht klar genug seien. on gl Köln. Der 42jährige Sohn des Bundeskanz- lers, Dr. Max Adenauer, wurde am Donnerstag ngehönlg nit beste nde Mau kom Kölner Stadtrat für 12 Jahre zum neuen e der I Cberstadtdirektor von Köln gewählt. davensdd Berlin. Die Studentenvertretung der Ber- itung ler Freien Universität forderte die unver- geben, zügliche Exmatrikulation aller Studenten, die — Mensuren schlagen oder einer schlagenden Ver- bindung angehören. Das beleidigende Verhal- aufs Sch len einer Anzahl von Korporationsstudenten anrückt gegenüber dem Rektor, der sie— wie gemel- rot u det— im Grunewald-Kasino beim Mensuren- lühe, Fulteeltet rr ente. treffe zugleich die ganze 1 0 ität. 8 5 4 1 4 Bonn, Bundesernährungsminister Niklas über- nem an mittelte dem Präsidenten des Deutschen Bau- n sich! ernwerdandes, Reichsminister a. D. Hermes, am zohes 0 Donnerstag zum 75. Geburtstag die Glück ahn m 5 des Bundeskanzlers, und überreichte aber 1 9 0 das vom Bundespräsidenten verliehene liche J. 1 Verdienstkreuz mit Stern und Schulter- hütte 1 5 Bundesverdienstordens. steigen der jesbaden. Der neue Oberkommandierende 1„ 1 5 amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa. f Doneralmajor William H. Tunner, traf am und i nenerstas in Wiesbaden ein. Tunner ist der zu lee Nachfolger von General Norstad, der ins Ober- er ante nanmando der alliierten Streitkräfte in Europa 1 gesell Dise berufen wurde. l enge Il düsseldorf Eine in den letzten Wochen in le geb 3(Westfalen) vorgenommene Reihen- iu Test, Schaf chung Nat nach Mitteilung der Gewerk. i Fab kt Textil/ Bekleidung ergeben, daß rund 7 Prozent aller Jugendlichen im zweiten Lehr- re stel ner nervöse Schädigungen aufweisen, die ärzt- besser& 35 Behandlungen bedürfen. r ohne 8 amaskus. Oberst Adib Schischakly. der stemm Nanncdet Syriens, gab am Donnerstag die Er- 0 mung einer Reihe neuer Minister bekannt. t du a0 a5 alle der arabischen Befreiungsbewegung e Sehören oder parteilos sind. nen den Delhi. In Westnepal soll es nach Be- oho: dichten, die am Donnerstag in Neu Delhi ein- len ohe flbesn, zu schweren Unruhen gekommen sein. 1 Aufständische sollen den Ort Billauri, sechs oho, 1 von der indisch-nepalesischen Grenze Esel El e 5 besetzt haben. Hinter den Unruhen im bell kommunistischer Einfluß vermutet. Sagte let ashington. Der amerikanische Senat bil- 1 25 ein Zusatzprotokoll zu dem Vertrag über Hie f 8 nordatlantische Verteidigungsorganisation, rückt atich den anderen Paktstaaten die Juris- zen Sch 85 über alle amerikanischen Soldaten zu- end: 8 1 wird. die sich außer Dienst oder 55 n ihrer militärischen Anlagen Verstöße oho. 5 80 die einheimischen Gesetze zuschulden 85 101 men lassen. UP/ dpa — beschloß die Regierung auf einer außer- bindungen zwischen Ost- und Westdeutsch- land zu festigen. Der neue politische Kurs in der Sowjetzone sei darauf gerichtet, mate- rielle und kulturelle Verhältnisse zu schaf- ken, die auch den Interessen der Bevölkerung im Bundesgebiet entsprechen und bei der Wiedervereinigung Deutschlands mit Zustim- mung aufgenommen werden. Die Erklärung schließt mit dem Hinweis, das ganze deutsche Volk erwarte die friedliche Wiedervereini- gung Deutschlands und den Abschluß eines gerechten Friedens vertrages mit Deutsch- land. Deshalb werde erneut die Forderung erhoben: Deutsche an einen Tisch. Vor Annahme der Erklärung hatte Mini- sterpräsident Grotowohl über die politische Lage gesprochen und darauf hingewiesen, daß die Deutschlandfrage gegenwärtig das be- deutendste internationale Problem geworden sei. Wie das Presseamt Grotewohls mitteilte, schloß sich daran eine eingehende Aussprache an, an der sich die stell vertretenden Minister- präsidenten Dr. Lothar Bolz(NDP), Dr. Hans LOch CDP), Paul Scholz Gauern- partei) und Otto Nuschke(Sowietzonen- CDU) beteiligten. Der Name des stellvertre- tenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht wurde nicht erwähnt. Der Beschluß der drei Außenminister der Westmächte, die Sowjetunion zu einer Außen- ministerkonferenz im Herbst einzuladen, wird am Donnerstag von der gesamten Ostberliner Presse als Erfolg der sowjetischen Friedens- initiative gefeiert. Die Zeitungen berichten unter Schlagzeilen wie„ISA mußten in Vierertreffen einwilligen“,„Westmächte er- klären sich für Außenministertreffen bereit“ und„Forderung der Völker setzt sich durch“ über die Ergebnisse von Washington. Das Zentralorgan der SED,„Neues Deutschland“ schreibt:„Die Frage einer Konferenz der Sowjetunion, der USA, Englands und Frank- reichs ist durch die Friedensinitiative der Sowjetunion und den Friedenswillen der Völker auf die Tagesordnung gesetzt“. Es sei dem amerikanischen Außenminister nur ge- lungen, die Einladung zu einer Konferenz auf Grotewohl macht Vorschläge Bevollmächtigte Vertreter sollen sich zu gesamtdeutschen Gesprächen treffen Berlin.(dpa) Die Regierung der Sowjetzone schlug am Mittwoch vor, daß Ver- treter der Bundesrepublik und der Sowzetzone so bald wie möglich zu einer gesamt- deutschen Beratung über die Wiedervereinigung Deutschlands und einen Friedens- den Herbst hinauszuschieben, um„Adenauer vorher noch Wahlhilfe zu leisten“. Die„Neue Zeit“ meint, es sei„richtigstellend zu bemer- ken“, daß es die Sowjetunion sei, die eine Viermächtekonferenz fordere und den Weg dahin geebnet habe. Blücher:„Moskau— nicht Grotewohl, hat das Wort“ Bonn.(gn.-Eig-Ber.) Die Aufforderung Grotewohls zu„gesamtdeutschen Gesprächen“ wird in Bonner Regierungskreisen als Agi- tationsmanöver alten Stils bezeichnet. Es sei schon stets der Standpunkt der Bundes- regierung gewesen, daß die Machthaber in Pankow keine Legitimation zur Vertretung der Deutschen der Sowjetzone besäßen Der 17. Juni habe dieses eindeutig bestätigt. Mit den Urhebern des blutigen Terrors könne man sich nicht an einen Tisch setzen. Vizekanzler Blücher äußerte:„Ich bin in panger Sorge, ob der Wille zu einer Ent- spannung auf der sowjetischen Seite schon soweit vorhanden ist, daß wir von drüben die gleichen ehrlichen Absichten erwarten können, mit denen wir Viererverhandlungen entgegensehen. Die Querschüsse der SED sind ein schlechtes Anzeichen. Sie dienen nur der Verwirrung.“ Der„Deutschland- Union-Dienst“ der CDU weist darauf hin, daß mit der Einladung zu einer Konferenz der vier Außenminister Moskau und nicht Grotewohl das Wort habe. Die Regierung Grotewohls verdanke ihre Existenz nicht demokratischer Berufung, sondern aus- schließlich der Anwesenheit der sowjetischen Besatzungsmacht. Soubjetzone zugedachten Lebensmittel abzusetzen. De Gasperi ist erneut Minister- präsident und Außenminister Rom.(dpa) Der italienische Staatsprä- sident, Luigi Ein audi, hat am Donners- den Verkaufsstellen ist groß. Die Mittel des Kreuzberger durch die ersten Spenden aus Westdeutschland aufgefüllt. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, gedenkt auf gleiche Weise auch die von den Vereinigten Staaten der tag das von De Gas peri neu gebildete Kabinett vereidigt. De Gasperi hat in dem neuen Kabinett neben dem Amt des Mini- ster präsidenten erneut den Posten des Außenministers übernommen. Justizminister wurde Guido Gone lla der Generalsekre- tär der christlichen Demokraten. Budget- minister bleibt Giuseppe Pella. Ein großer Teil der Minister ist wieder auf die alten Posten zurückgekehrt. „Fortschritt in der Haltung des Westens“ Carlo Schmid auf dem Kongreß der Sozialistischen Internationale Stockholm.(dpa) Der sozialdemokrati- sche Vizepräsident des deutschen Bundes- tages, Professor Carlo Schmid, er- klärte dem Stockholmer Korrespondenten der dpa am Donnerstag., die neuen Noten der Westmächte an die Sowjetregierung stellten einen Fortschritt gegenüber den vorjährigen Noten dar. Dieser Fortschritt bestehe darin, daß für den materiellen Inhalt des Friedens- vertrages keine Vorausforderungen erhoben werden.„Es gibt“, so erklärte Carlo Schmid wörtlich„keine andere Möglichkeit, irgend- wo in der Welt ohne eine Viererhonferenz vorwärts zu kommen“. Der Kongreß der Sozialistischen Inter- nationale, an dem Professor Carlo Schmid zur Zeit teilnimmt, beriet am Donnerstag über die künftige Gestaltung Europas. Hier forderte Carlo Schmid in der Debatte eine „realistische Ordnung Europas“. Den gegen- wärtig geplanten Zusammenschluß der sechs Montanstaaten bezeichnete er als nicht för- derlich, da er Länder mit starkem freiheit- lichem Sozialismus, wie Großbritannien und die skandinavischen Staaten ausschließe. Erie Nölting gestorben Düsseldorf.(dpa). Nach einer Wahlrede in Haan im Rheinland. nachdem einer hitzigen Diskussion er auch noch zugehört hatte, starb 61 Jahre alt an einem Herz- infarkt der sozialdemokratische Bundestags- Abgeordnete Professor Eric Nölting. Nach dem Kriege war Nölting auch einige Zeit Wirtschaftsminister von Nordrhein- West- falen. Er gehörte zu den markantesten Wirt- schaftspolitikern der Sozialdemokratie und hat mehrfach öffentliche Streitgespräche mit Bundeswirtschaftsminister Erhard geführt. Der Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, Karl Arnold, drückte am Don- nerstag der Gattin Eric Nöltings sein Beileid aus.„Alle, die Professor Nölting gekannt haben und Zeuge seines Wirkens sein durf- ten, werden die große Lücke schmerzlichst empfinden, die durch seinen Tod entstanden ist. Seine Name, der mit dem Wiederaufbau von Nordrhein- Westfalen in ehrenvollster Weise verbunden ist, wird unvergessen blei- pen.“ Der Deutsche Gewerkschaftsbund be- tonte in einer Traueradresse insbesondere, daß Nölting während seiner Tätigkeit als Wirtschaftsminister von Nordrhein- West- falen in den schwierigsten Jahren der Nach- kriegszeit den Kampf gegen die Demontage geführt habe. Die Arbeitnehmerschaft am Rhein und Ruhr sei dem Verstorbenen für die Sicherung vieler Arbeitsplätze zu Dank verpflichtet. Kiew.(dpa) Die Säuberungswelle in der Sowjetunion nach dem Sturz Berijas hat nun auf die Ukraine übergegriffen. Der Sen- der Kiew berichtete am Donnerstag, dag Timofeij Amwrosijewitsch Strokatsch zum neuen Innenminister der Ukraine er- nannt worden sei. Ueber das Schicksal seines Vorgängers, Pawel Mes chi k, schwieg sich der Sender aus. Meschik hatte den Posten des Innenministers in der Ukraine erst im April übernommen, als der jetzt wieder- ernannte Strokatsch abgesetzt worden war. Die vom Sender Kiew gemeldete Umbeset- zung folgt einen Tag auf die Bekanntgabe von der Absetzung des Innenministers der georgischen Sowjetrepublik, Dekanos sow. Bereits am zwölften Juni war der Sekre- tär des Zentralkomitees der ukrainischen Kommunistischen Partei, Melnikow, we- gen fehlerhafter Wirtschafts- und Nationali- tätenpolitik seines Postens enthoben worden. Zu seinem Nachfolger wurde sein Stellvertre- ter Kiritschenko bestimmt. Im April war ferner der ukrainische Minister für Staatskontrolle, Pirogow, abgesetzt wor- den. Im März war der Vorsitzende der staat- lichen Planungskommission der Ukraine, Gar buzow, entlassen worden. 5 In der Sowjetrepublik Estland ist, wie am Donnerstag aus der Mitteilung einer kommunistischen Parteizeitung bekannt wurde, der bisherige Justizminister, Ussenko, ein gebürtiger Russe, durch den Estländer Walter Raudsalu ersetzt worden. Ussenko war vor drei Jahren zum Justizminister ernannt worden. Sein Nach- folger, der vor etwa drei Jahren aus der Frankreichs Anteil am Schulden abkommen Die SpD verzichtet im Mainzer Landtag auf weitere Erörterungen Von unserem Korrespondenten Ft. in Rheinland-Pfalz Mainz. Der Landtag von Rheinland-Pfalz pehandelte am Donnerstag einen Antrag der SPD, durch den die Landesregierung ersucht werden sollte, Auskunft über Höhe und Ver- wendung eventueller französischer Nach- kriegswirtschafts-Hilfen in Rheinland-Pfalz zu geben. Gleichzeitig sollte die Regierung Angaben über Umfang und tatsächlichen Wert der Holzentnahmen, Demontagen und Vieh beschlagnahmen im Landesgebiet machen. Der Antrag war eingereicht worden, nachdem der Bundestag Anfang Juli bei der Annahme des deutsch- französischen Schul- denabkommens für französische Nachkriegs- wirtschaftshilfen eine deutsche Schuldver- pflichtung in Höhe von 15,7 Millionen Dollar anerkannt hatte. Ministerpräsident Alt meier erklärte dazu, es sei der Landesregierung unmöglich, im einzelnen auf die aufgeworfenen Fragen einzugehen. Die Bezeichnung„Nachkriegs- Wirtschaftshilfe“ sei jedenfalls geeignet, Mißverständnisse aufkommen zu lassen, denn von einer französischen Wirtschaftshilfe etwa im Sinne des amerikanischen Marshall- planes könne keine Rede sein. Es handele sich vielmehr nur um sogenannte„Vorlei- stungen“ für deutsche Importe in den ersten Nachkriegsjahren, als der deutsche Außen- handel ausschließlich über die Besatzungs- macht abgewickelt werden mußte. Die Lan- desregierung sei auch nicht in der Lage, die Richtigkeit der Forderung in dieser Höhe zu überprüfen. Nach dieser Auskunft verzichtete die Sp auf eine weitere Behandlung ihres Antrages, weil es keinen Sinn habe, noch einmal in diesen vergangenen Dingen zu wühlen und dadurch Verstimmungen im men könne; deutsch- französischen Verhältnis zu ver- ursachen. In der Sitzung wurde außerdem das Problem der Fremdenlegion durch einen vom Ausschuß für Sozialpolitik gestellten Antrag wieder angeschnitten. Einstimmig wurde die Regierung ersucht, in Zusammen- arbeit mit der Bundesregierung Hinweise über die Betreuungsmöglichkeiten„für Per- sonen, die die Bundesrepublik ohne ord- nungsmäßige Auswanderungspapiere verlas- ser wollten“, öffentlich zu plakatieren und mit der Industrie, dem Handel und dem Handwerk zur Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplatzreserven für diesen Personen- kreis Verbindung aufzunehmen. In der Aus- sprache über diesen Antrag hatte der Abge- ordnete Markscheffel(SPD) mitgeteilt, daß bis zum heutigen Tage noch die jungen Menschen mit Fahrscheinen., die von fran- zösischen Konsulaten oder Gendarmerie- Behörden ausgestellt seien, bei der An- nahmestelle in Landau einträfen. Am Schluß der Sitzung kam noch einmal die Schulfrage zur Sprache, nachdem der Geschäftsordnmungs- Ausschuß festgestellt Hatte, daß die SPD den am Vortage zurück- gezogenen Antrag der FDP auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungs- ausschusses ohne weiteres wieder aufneh- die FDP hatte ihren Antrag zurückgezogen, weil nicht genügend Material über Unregelmäßigkeiten bei Anträgen auf Einführung von Konfessionsschulen vorliegt. Da die Fraktion der SPD allein schon die notwendige Stimmenzahl hat. wurde der Ausschuß ohne Abstimmung gebildet. Bürgermeister Kreßmanns Nachbarschaftshilfe Der Bürgermeister des westberliner Bezirks Kreuzberg hat den benachbarten Bewohnern des Ostsektors von Berlin durch seine Nachbarschaftskilfe die Möglichkeit eröffnet, Milch, Kartof- feln und andere begehrte Waren gegen Ostmark zum gleichen Preise wie für Westmark zu kaufen. Die Ostberliner brauchen nur ihre Personalausweise vorzuzeigen. Der Andrang zu Bürgermeisters wurden bereits Keystone- Bild Moskau„reinigt“ die Sowjetrepubliken Ministerwechsel in der Ukraine und in Estland vollzogen Sowjetunion nach Estland kam, war zuletzt stellvertretender Präsident des obersten estnischen Gerichts. Sowaetisches Kriegs ministerium gelobt Treue. Die Angehörigen des Kriegsministeriums der Sowjetunion gelobten auf einer Ver- sammlung in der Nacht zum Don- nerstag dem Zentralkomitee der Kommu- nistischen Partei und der Sowjetregierung bedingungslose Unterstützung. Sie nahmen eine entsprechende Entschließung nach einer Rede von Kriegsminister. Marschall Bul- ganin, an, in der sie die Absetzung Berijas guthiegen und den gestürzten Innen- minister verurteilten. Als Teilnehmer an der Aussprache in der Versammlung wurden in dem Bericht der „Prawda“ Marschall Sehukow, einer der beiden ersten stellvertretenden Kriegsmini- ster, Admiral Kusnetzow, der Heeres- stabschef Marschall SokOIOWSͤKIij, die Marschälle Goworow, Bud jonny und Peresypkin sowie andere hohe Offiziere genannt. Ueberprüfung des Zentralkomitees der SED angekündigt Berlin.(UP) Eine eingehende„Ueber- prüfung“ der Mitglieder des Zentralkomi- tees der SED kündete Hermann Axen, Leiter der Agitationsabteilung im Zentral- Komitee der SED, vor Arbeitern der„volks- eigenen“ RKRranbauwerke in Eberswalde an. Auf seiner nächsten Sitzung werde sich das Zentralkomitee eingehend damit beschäf- tigen, versicherte Axen, wie jeder einzelne seinen„Auftrag für die Arbeiterklasse“ er- füllt habe und werde dann„strenge Schluß- kolgerungen“ ziehen. Axen versprach der Betriebsbelegschaft, die Leichtindustrie der Sowjetzone künftig durch Verschiebungen in den Export- und Importplänen gegenüber der Schwerindu- strie zu bevorzugen.„Die Frage, wann wir endlich mal einen brauchbaren Nagel oder eime Gardinenstange kaufen können, beant- worten wir mit dem neuen Kurs.“ Produktionsbeschränkungen in der Sowjetzone teilweise aufgehoben Berlin.(dpa) Fahrräder, Motorräder, Sportfahrzeuge. Sportgeräte, Haushaltarti- kel, Rundfunk- und Fernsehempfänger, Mi- kroskope, Ferngläser, Waschmittel, Nähma- schinen, Standardhäuser und Schuhwaren aus Austauschstoffen dürfen künftig— so- weit Rohstoffe vorhanden— in der Sowiet- zone unbeschränkt produziert werden. Das staatliche Komitee für Materialversorgung bei der Regierung der Sowjetzone hat, wie der Nachrichtendienst ADN am Donnerstag meldete, für diese Warengruppen die bis- herigen Produktionsbeschränkungen aufge- hoben. Spitzengruppe der Tour de France wieder verändert Beziers.(UP) Das Ergebnis der 13. Etappe hat im Gesamtklassement der Tour de Framce wieder Veränderungen gebracht. Die Etappe von Albi über 189 Kilometer nach Beziers wurde von dem Franzosen Nelli Lauredi in 5:18:41 Stunden im Spurt vor Geminiani, Bobet, Rolland(alle Frankreich) und Astrua(Italien) gewonnen Im Ge- samtklassement führt jetzt Mallejae (Frankreich) vor Astrua(Italien) und BO bet Frankreich). Seite 7 MoRGdEN Treltag, 17. Jul 1083/ Nr. U Freitag, 17. Juli 1953 Darf man mit ihnen sprechen? Wenn es sich um Moskau handelt, ist es Klar: Der Westen darf nicht nur mit den Männern im Kreml sprechen, es muß mit wnen gesprochen werden. Einen anderen Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden gibt es nicht. Streiten kann man also höchstens um den geeigneten Zeit- punkt und um die Bereitschaft zu echtem Verhandlungsspielraum. Wenn in Washington versucht worden ist, den Termin für ein Gespräch bis in den Herbst zu verschieben, dann hat die Regie- rung der Sowjetzone jetzt einen schnellen Gegenzug gemacht. Womöglich folgen ihm weitere. Grotewohls Erklärung über die Ge- spräche im Ministerrat wird sicher in irgend- einer Form auch offlziell nach Bonn kommen, und dann muß man etwas dazu sagen. Das erste Echo, nicht nur aus Bonn, sondern auch aus Paris und London, ist so, wie es immer war und wie man es hätte voraussagen kön- nen, ohne bei den„zuständigen Stellen“ oder den„politischen Kreisen“ nachzufragen: Mit denen darf man nicht sprechen; dem Regime in der Sowjetzone wird die Berechtigung ab- gesprochen, im Namen des Volkes zu spre- chen, weil die Regierenden niemals auf echt- demokratische Weise vom Volk bestellt oder bestätigt worden sind. Sie sind doch nur Be- fehlsempfänger, so heißt es, und deshalb spricht man besser mit den Auftraggebern in Moskau direkt. So gleichbleibend und unabänderlich die- ses Echo ist, so wenig gleich geblieben ist sich im Laufe der vergangenen Jahre der Inhalt der Vorschläge, die aus der Sowiet- zone kommen. Einst wurde eine„gesamt- deutsche Beratung“ verlangt, auf der die Vertreter beider Seiten das gleiche formelle und sachliche Stimmgewicht haben sollen; dann wieder hieß es auch von drüben, mit der Adenauer-Regierung könne man nicht sprechen, aber man überzeugte sich wohl, daß es auch keinen Erfolg, nicht einmal einen propagandistischen Erfolg haben könne, wenn man das gesamtdeutsche Gespräch nur mit Gleichgesinnten oder deren Mitläufern aus Westdeutschland in Gang brächte. Nun ist eine neue Form gewählt worden. Die Er- klärung Grotewohls enthält lange Schimpf- kanonaden gegen die Bonner Bundesregie- rung, vor allem wiederholt sie die Behaup- tung, Adenauer und die Amerikaner seien die Hauptschuldigen an den Ereignissen des 17. Juni; dann aber kommt plötzlich ein Trotzdem. Man will mit bevollmächtigten Vertretern der Bundesregierung sprechen, „ungeachtet der provokatorischen Handlun- gen Adenauers“. Und der neue politische Kurs in der Sowjetzone wird als Maßnahme erAutert, die darauf gerichtet sei, Verhält- nisse zu schaffen, die eine Wieder vereinigung Deutschlands erleichtern. All dies wird noch dadurch verzuckert, daß unter den Gesprächs- teilnehmern im Ministerrat der Sowjetzone diesmal der Name des stellvertretenden Mini- sterpräsidenten Ulbricht nicht genannt wird, Vielmehr außer dem ehemaligen Sozialdemo- kraten Grotewohl nur die stellvertretenden Ministerpräsidenten aus den Reihen der so- genannten bürgerlichen Parteien. Wenn man das Angebot aus Pankow nun ganz ernst nähme, wenn die dortigen Herren Wirklich über den Weg zu freien Wahlen, zu wirklich freien Wahlen sprechen wollten, dann hieße das, ein Gespräch einleiten, an dessen Ende wohl auch nach ihrer eigenen Meinung ihr Abschied von der politischen Bühne stünde. Kann man das erwarten? RKarm man das verlangen? Wäre es so, dann gäbe es doch wohl kaum einen Grund, Wes- Halb man nicht mit ihnen sprechen dürfte. Denn anders ist ja überhaupt— auch mit Beteiligung Moskaus— das Gespräch über die Wieder vereinigung nicht möglich, als daß sich die heutigen Machthaber in der Sowiet- zone dem offenen Risiko aussetzen(oder ihm ausgesetzt werden) entthront zu werden. (Formell ist das Risiko für die Politiker im Bundesgebiet ja das gleiche). 8 Die praktisch- politische Frage müßte also nicht heißen:„Darf man mit ihnen spre- chen?“ vielmehr: Kann man mit ihnen sprechen. Die Antwort darauf ist früher schoen mehrfach erteilt worden. Es Sing ncht, weil man verschiedene Sprachen mit deutschen Worten sprach. Wenn es dabei bleibt, gibt es aber auch keine Wiederver- einigung Deutschlands. Also muß man wohl von Zeit zu Zeit wieder den Versuch machen, ob es gemeinsame Gespräche nicht doch auch einen gemeinsamen Sinn der Worte finden lassen. Mehr als der Beweis. daß es soweit noch nicht ist, könnte der negative Ausgang solcher Beratungen nicht sein. 5 Wir können uns allerdings auch noch nicht vorstellen, daß sich etwa sofort Minister von hüben und drüben an einen Tisch setzen. Das verhindert der verschiedenartige Ausgangs- punkt und dem stehen die verschiedenen zu hoch gewachsenen Mauern entgegen. Diese Mauern kann man kaum von heute auf mor- gen wieder in idyllische Promenadenwege verwandeln. Das Gespräch zwischen den ge- trennten Deutschen müßte demnach mit den Kleinigkeiten beginnen. Man führt zum Bei- spiel ständig Bespre zonenhandel, und man trifft sich 80 leichtern und schon jetzt die politischen Wirtschaftlichen und kulturellen und anderen und West- deutschland zu festigen“. Vom Kleinen ange- fangen ließe sich immer weiter greifen und man umginge damit die empfindlichen Punkte, an denen man bisher glaubt, nicht Miteinander sprechen zu khrynen oder 1 E. K. Verbindungen zwischen Ost- dürfen. In Stuttgart lnuft nicht alles gut Das Fehlen des breiten Fundaments in der Landespolitik/ Alex Diese kurzfristigen Forderungen führten in- nerhalb des Ausschusses zu einer scharfen Diskussion, an deren Ende die meisten der Anträge zurückgewiesen wurden. Der Fi- nanzminister beklagte sich über den man- gelnden Sparsinn der Verwaltungen umd machte darauf aufmerksam, daß sich aus einer Erfüllung dieser Forderungen allein ein stattliches Defiziet von etwa 470 Mil- lionen Mark ergeben würde. Man ging darm grollend auseinander, und der mit Recht erzürnte Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Alex Möller, verlangt jetzt noch katego- Die Verfassunggebende Landesversamm- lung, die seit einem Jahr auch als Landtag amtiert, ist in Ferien gegangen. Das, was an Unaufschiebbarem zu erledigen ist, ging an die Ausschüsse. Mehr als 20 Anträge wurden diesen Fachgremien allein in der letzten Vollsitzung zugeleitet, und zwar mit dem unausgesprochenen Bemerken: arbeitet die Sachen erst einmal durch; wir werden uns dann nach den Bundstagswahlen näher damit befassen. Ein Streit darüber, ob die Verfassung günstiger auswiken müssen und die dg Atmosphäre mehr als notwendig vergiften Da die Landesversammlung infolge de vordringlichen Etatberatungen in Mrer End form kaum vor Weihnachten aus der Lau desversammlung herauskommen wird, mu befürchtet werden, daß der heutige 2 Stand noch weit über die Bundestagswahl hinaus anhält, falls diese nicht eine so deut liche Willensäußzerung der Wähler bringen daß die eine oder die andere Seite daraq auch auf landespolitischem Gebiet Kom quenzen ziehen muß. Mit, einer solchen Int. wicklung rechnen die politischen Kreise q; doch nicht. Sie nehmen an, daß es zwar 2 kleinen Verschiebungen kommen wird, daf sie aber im großen und ganzen nach de 6. September noch die gleiche Ausgangsbas Möller mußte bremsen Nach der jüngsten Entwicklung, die im Finanzausschuß zutage trat, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als hätten die verantwortlichen Männer der vorläufigen Regierung, an ührer Spitze Dr. Reinhold Maier, bei der Darlegung ihres Regierungs- programms gegenüber hohen Beamtenstel- len innerhalb der Landesverwaltung tauben Ohren gepredigt. Anders ist es nicht zu er- klären, daß deren Exponenten Forderungen stellen, deren Bewilligung in krassem Ge- gensatz zu dem politischen Programm der Landesregierung stehen würde. Die Tat- chungen über den Inter- gar in der erhitzten Atmosphäre nach dem 17. Juni auf einer Berliner Brücke, um die wechselseitige Lieferung von Trinkwasser zu erörtern. Wenn man sich nur entschlieben könnte, solche Interzonengespräche über den Handel um einiges zu erweitern, die alten Anliegen in Ordnung zu bringen, wie den freieren Verkehr von Menschen und Gütern, dann gäbe es so viele Möglichkeiten, guten Willen zu bezeugen und— mit Grotewohls Worten— „die Wiedervereinigung Deutschlands zu er- nicht längst fertig wäre, hätte sich die Ver- sammlung allein dieser Aufgabe gewidmet, ist heute müßig. Drei Landtage hätten in dem Falle neben der Verfassungsversamm- lung arbeiten müssen, und das sichtbare Zusammenwachsen des Südweststaates wäre noch längere Zeit hinausgezögert worden. Drei Lamdtage und eine Konstituante: das hätte die vierfache Zahl von versierten Ab- geordneten vorausgesetzt— wo die Sitzun- gen der Verfassungsversammlung schon be- Weisen, wie wenig fähige, fachgewandte Männer Südwestdeutschlands in der poli- 3 Arena heute zu stellen in der Lage ist. Nun ruht die Hauptlast der Verantwor- tung für die landespolitische Arbeit wieder einmal auf dem Finanzausschuß, an den sich die hohen Beamten der Ministerien wen- den müssen, wenn sie von Geld- und Stel- lensorgen gequält werden. So taten sie das denn auch in der vergangenen Woche und forderten die Abgeordneten auf, ihnen Gel- der in Höhe von vielen Millionen vorweg zubewilligen und neue Stellen zu genehmi- gen, allein 333 für das Justiz ministerium. rischer als vordem, daß der Etat für das längst begonnene Rechnungsjahr sofort nach den Ferien von der Landesversammlung unter Dach und Fach gebracht wird. Nicht tragbare Forderungen Diese Vorgänge im Finanzausschuß spre- chen eine deutliche Sprache. Sie verlangen das Einschreiten der Legislative gegen eine mit den Finanzen des Landes nicht zu ver- einbarende Ausgabefreudigkeit der Verwal- tungen. Es ist uns überhaupt unverständlich, wie sich das hier zutage tretende Finanzge- baren verschiedener Mnisterien mit der für Oktober angekündigten beschränkten Ver- wWaltungsreform vereinbaren lassen soll. Man kamm nicht auf der einen Seite die Strei- chung von zahlreichen Stellen diktieren, wenn man auf der anderen Seite einer will- kürlichen Stellenvermehrung nicht hart ent- gegentritt. Und es zeigt ein schönes Maß von politischem Mut und persönlicher Ver- antwortlichkeit, daß der Ausschuß die größte Zahl der nicht tragbaren Forderungen kurz- um ausgestrichen hat. Das Konto des Herrn„Edmond Geahlan“ Aegypten erwartet einen Prozeß ge gen den ehemaligen König Faruk Von unserem Korrespondenten V. O. m Kairo Kairo, im Juli. Das offizielle Organ der ägyptischen Armee gab bekannt, daß Vorbereitungen getroffen Würden, den früheren König Faruk und den ehemaligen Ministerpräsident Ibrahim Abdelhadi gerichtlich wegen„Schädigung der politischen Stellung Aegyptens“ zur Verantwortung zu ziehen. Verlorene Kriege beenden oft das Regime des Besiegten. In Europa sind wir an diese geschichtliche Erscheinung schon seit Na- poleons Sturz gewohnt. In Aegypten dauerte es vier Jahre, bis die für den Ausbruch und das bittere Ende des Feldzuges in Palästina der Araber gegen den neuen Staat Israel verantwortliche Regierung gestürzt wurde. Als am 23. Juli vorigen Jahres ein àgyp- tischer General im offenen Jeep, flankiert und gefolgt von Panzern, in den Straßen Kairos erschien, jubelte ihm die Menge zu. Sie konnte damals noch nicht wissen, daß dieser Mohammed Naguib einst die Staats- männer der ganzen Welt— außer Sir Win- ston in London respektyglle Achtung her zeugen werden. Für Kalros Bevölkerung War er damals nur ein Offlzier, der gegen den, König Tevoltierte, Unck damit hattèe er schon die Herzen gewonnen. Denn jeder hatte von Waffenschiebungen gehört, die für die schmachvolle Niederlage der ägyptischen Armee verantwortlich gemacht wurden. Prozesse und Untersuchungen hatte es schon zu Faruks Zeiten gegeben. Sie hatten nie die Mauer überwinden können, mit der des Königs Klique die wahren Schuldigen umgab. Man erwartete daher von den neu eingeleiteten Verfahren nach Faruks Ent- thronung allerlei Enthüllungen und Ueber- raschungen, Eine Ueberraschung hatte je- doch kaum jemand erwartet, den soeben ver- öffentlichten Freispruch der Angeklagten, unter ihnen des auch in Europa bekannten Vetters des Königs, des Prinzen Abbas Halim, und etwa eines Dutzendes von Off- zieren, von denen nur zwei zu geringfügigen Geldstrafen verurteilt wurden. Waren die Vorwürfe gegen Faruk und seine Umgebung erfunden? Hatten sie dem unparteiischen Urteil unabhängiger Richter nicht stand gehalten? Schon sind gewisse Kreise in Kairo am Werk und flüstern:„Seht Ir, Faruk war gar nicht so schlecht. Die Neuen wollten nur selber ans Ruder. Und Was haben sie uns bisher gebracht? Nur eine Teuerung und weiter nichts!“ Es ist verblüffend, mit welcher Gleich- gültigkeit oder Großzügigkeit die Revolu- tionsregierung den zweiten Waffenprozeß hat Ablaufen lassen. Und es ist für den auslän- dischen Beobachter, aber auch für viele Ein- heimische nicht leicht, sich durch das dichte Gestrüpp der Vorgänge, der Anklagen, der Verhandlungen und des Urteils hindurchzu- kinden. Wir sagten schon, sobald gewisse Leute um den König vernommen werden sollten, erhielt früher der Generalstaats- anwalt die königliche Order, die Unter- suchung einzustellen. Und was macht nun die Revolutionsregierung? Sie rollt den gleichen Prozeß gegen die gleichen Leute, von denen man schon wußte, daß sie nicht zu den wirklichen Kapitalschuldigen gehör- ten, wieder auf. Aber mit diesen Freisprü- chen dürfte der Wafkenskendal nicht beendet sein. Aus dem 200 Seiten Umfassenden Urteil des Gerichtshafes ist bekannt gewarden, dg im Verlaufe des Untersüchumgsverfahrens. festgestellt werden konnte, wo die wahren Schuldigen gesucht werden. Ueber das Konto eines Herrn Edmond Geahlan bei der„Ban- que Belge et Internationale en Egypte“ in Kairo liefen die Provisionen der europäi- schen Rüstung- und Waffenfirmen urid der zwischengeschalteten internationalen Waf- kenhändler, deren Aegypten damals be- durfte, um die von den Vereinten Nationen verhängte Waffensperre zu umgehen. Im Safe dieser Bank in Kairo befanden sich Dokumente, die ein Inspektor der König- lichen Privatschatulle auf königlichen Befehl an sich nahm, als das Safe auf Anordnung des Generalstaatsanwaltes gewaltsam ge- öfknet wurde. Erst dadurch wurde bekannt, daß sich unter dem Decknamen„Edmond Geahlan“ in Wirklichkeit verbarg:„Seine Majestät König Faruk, der Vielgelliebte, Gott möge ihn erhalten,“ wie es damals in der offiziellen Regierungssprache hieß. Der nächste Waffenprozeß wird erst die wahren Ueberraschungen bringen. sache, daß Dr. Alex Möller es nicht mehr verantworten will, auf noch längere Zeit hin die Entscheidung über derartige Millio- nenausgaben auf die Schultern der 25 Abge- ordneten im Ausschuß verlagern zu lassen, spricht deutlich genug. Es scheint demnach tatsächlich an der Zeit zu sein, daß das, was die Ministerien verlangen und das, was der Finanzminister zu bewilligen in der Lage ist, vor dem Plenum der Landesver- sammlung klargelegt wird. Nur so kann die Oeffentlichkeit erfahren, wie sich die Ministerialbürokratie den Aufbau der Ver- waltung vorstellt und was die Volksver- treter dazu zu sagen haben. Wir sind der Meinung, daß mancher Plan am grünen Tisch ohne Rücksicht auf die vielfältigen sozialen Verpflichtungen des Landes und auf die Naturkatastrophen dieses Jahres aus- gearbeitet worden ist und daß abseits der Frage„was nützt in dieser Wahlzeit der Opposition, was der Koalition“ umfassende Streichungen vorgenommen werden müssen, bevor derartige Anträge auf Millionen- oder Stellenbewilligungen vor dem Plenum der Larndes versammlung überhaupt ausgebreitet werden. Vom Musterland noch weit entfernt Das also ist die Situation in diesem Juli: die Landesverfassung ist noch nicht fer- tig, der Etat für 1953/54 noch nicht verab- schiedet. Die Regierung arbeitet nach wie vor mit dem Ueberleitungsgesetz. Sie konnte zwar schon einige die Einheitlichkeit des neuen Landes fördernde Gesetze erlassen und hat sich zu ihrer Arbeit auch manche anerkennung erworben. Das neue Bundes- land beginnt unter Schmerzen zusammen- zuwachsen. Organisationen und Verbände tun das ihre dazu, und der Südweststaat ist zu einem starken Faktor Westdeutschlands geworden, bevor noch seine Verfassung fer- tig und seine inneren Gegensätze ausge- glichen sind. Vieles aber ist noch im Fluß, und wir sind noch weit davon entfernt, ein demokratisches Musterland genannt zu wer- den. Offensichtlich scheint das in Bonm exer zierte Regieren gegen eine starke Opposition sich— auf unsere Landes verhältnisse über- tragen— nicht sehr befruchtend auszuwir- ken. Viele derer, die gestern noch davon überzeugt waren, daß das starke Gegenge- wicht einer einflußreichen Opposition dem Gedeihen der Demokratie zuträglich sei, und die von der Notwendigkeit einer starken oppositionellen Kontrolle der Regierungs- Parteien sprachen, schütteln heute bei uns im Lande die Köpfe darüber, wie sich dieses Experiment in Stuttgart auswirkt. 5 Nun könnte man sagen, Schuld an die- sen bis an die Grenze des Erträglichen ge- henden Zuständen in der Landespolitik trüge in erster Linie der begonnene Bundes- tagswahlkampéek. Zugegeben, daß sich das Maß der gegenseitigen Verdächtigungen und Beschimpfungen in den letzten Wochen noch gesteigert hat, ihre verderbliche Ursache aber sehen wir in der für die Schaffung einer Landesverfassung zu schmalen Re- gierungsbasis und darin, daß es weder Koa- lition noch Opposition verstehen, zu einem Kompromiß zu kommen, wenn dieser auch — wie Wilhelm Simpfendörfer, der Landes- vorsitzende der CDU in Nord württemberg, kürzlich sagte— spürbar in der Luft liegt. Erschwert wird beiden Seiten das Finden eines solchen Kompromisses zweifellos durch die vielsetigen Beeinflussungsver- suche, die sich bei allen sich anbahnenden Verhandlungen wie das Störungsfeuer Mig Zwischen Pakistan und Indien Scheich Abdulla von Kaschmir sucht Lösungen für den alten Streitfall Seit auf dem Boden der ehemaligen eng- lischen Kolonie Indien die beiden Staaten Indien und Pakistan gegründet wurden, wobei Indien in der Mehrzahl von Hindus, und Pakistan in der Mehrzahl von moham- medanischer Bevölkerung bewohnt ist, streiten beide Staaten um Kaschmir. Bewaffnete Auseinandersetzungen führten zu einem Waffenstillstand; politisch aber konnte der Streitfall bisher nicht gelöst werden. Neuerdings macht sich zwischen Indien und Pakistan eine Annäherung bemerkbar. Dem scheint auch der regie- rende Mann in Kaschmir, Scheich Abdul- lah, Rechnung zu tragen. Ueber ein Ge- spräch mti dem Scheich berichtet im fol- genden unser Korrespondent Dr. Hans Walter Berg. Wohl zwei Dutzend kaschmirische Bauern und Händler sitzen auf dem Rasen vor dem Haus des Minister präsidenten Scheich Abdulla und wartem darauf, ihre Denk- und Bittschriften persönlich abgeben zu können. Ich erfahre aus ihren Gesprächen, daß sie ihm Fälle vortragen wollen, die von unteren Behörden nicht zu ihrer Zufriedenheit ent- schieden worden sind. Dabei fällt manch bit- teres Wort gegen angeblich korrupte Regie- rungsbeamte, aber von ihrem Regierungs- chef sprechen die meisten in Ausdrücken echter Hochachtung und herzlicher Zu- neigung. Sie nennen ihn in ihrer blumigen Sprache ‚Sher-i- Kashmir“, den Löwen der Berge. Den Ehrentitel hat sich Scheich Abdulla errungen. als er die Volksbewe- gung gegen Maharadscha-Herrschaft und Hindu- Aristokratie in Kaschmir zum Siege führte. Dieser Sieg wurde durch die Unter- stützung Indiens ermöglicht, und der Preis für die Unterstützung war der Anschluß Kaschmirs an die Indische Union. Obgleich Scheich Abdulla— wie auch die Mehrheit der kaschmirischen Bevölkerung— Moham- medaner ist. war sein Verhältnis zum islamischen Pakistan von Anfang an so ge- spannt, daß er von dort als Feind Nr. 1“ betrachtet wurde. 5 — Von unserem Korrespondenten H. W. B. in Indien Um so mehr überrascht es mich, daß der kaschmirische Ministerpräsident gleich zu Anfang unseres Gespräches betont, er wün- sche die Freundschaft Pakistans nicht min- der als die mit Indien, weil die Zukunft sei- nes Landes vom guten Willen seiner beiden Nachbarn abhänge. Ich erinnere mich in die- sem Zusammenhang eines Bildes von dem Empfang, den Scheich Abdulla vor wenigen Wochen zu Ehren des indischen Minister- präsidenten Nehru in Srinagar veranstaltet hatte. Es war ein Gartenfest. und der Gast- geber und der Ehrengast wußten es so ein- zurichten, daß sie sich meistens an den ent- gegengesetzten Ecken des Gartens aufhiel- fen. Ein Zeichen offenbarer Verstimmung zwischen den beiden seit vielen Jahren befreundeten Staatsmännern. Auf die erste Frage, ob er gegebenenfalls die auf eine gemeinsame indopakistanische Freundschaftsgarantie gegründete volle Un- abhängigkeit Kaschmirs als eine befriedi- gende Lösung des Konflikts betrachten wür- de, erklärt Scheich Abdulla, der seit dem letzten Treffen mit Nehru verdächtigt Wird, eine solche Lösung zu begünstigen, katego- risch, er persönlich halte ein souveränes Kaschmir für keinen glücklichen Ausweg aus der Krise. Auf meine weitere Frage, ob er denn eine Teilung seines Staates ent- lang der gegenwärtigen Waffenstillstandslinie Akzeptieren würde, vermeidet er eine direkte Antwort. Er meint nur, daß Pakistan dieser Lösung vermutlich nicht zustimmen würde, weil es dadurch nicht mehr gewänne als es ohnehin schon besitze und weil es mit die- sem Anteil an Kaschmir nie zufrieden ge- wesen sei. Und dann taucht abermals das Argument auf, das aus dem Munde Scheich Abdullas überrascht, nämlich, daß man eine für Indien und Pakistan gleich ehrenhafte Kompromißformel finden müsse und daß er die Lösung am meisten unterstützen werde, die am stärksten zur Wiederherstellung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den verfeindeten Brudernationen beiträgt. Ich erkundigte mich, wie seiner Meinung nach eine solche Kompromigßformel aussehen müsse. Darauf könne er, sagt Scheich Abdulla, öffentlich nicht antworten, solange die Verhandlungen zwischen Delhi und Ka- rachi in der Schwebe sind. Ich frage wei- ter, ob er denn bereit sei, nachdem er sich wiederholt mit dem indischen Minister- präsidenten ausgesprochen habe, sich auch mit dem pakistanischen Minister präsidenten Mohammed Ali zu treffen und mit ihm sei- nen Standpunkt zu erörtern. Der kasch- mirische Ministerpräsident, der seit 1947 keine offizielle Fühlung mit der Regierung des islamischen Nachbarn hatte, antwortet hierauf mit einem eindeutigen Ja. Ebenso eindeutig ist die Feststellung Scheich Abdullas, daß keine Entscheidungen über den Kopf des kaschmirischen Volkes hinweg getroffen werden könnte. Die Kaschmiris sejen keine Viehherde sondern eine Gemeinschaft politisch bewußter Men- schen, die über ihr Schicksal in einem Volks- entscheid selbst bestimmen müßten. Ich Frage, ob in einem solchen Fall propakista- nische Gruppen, die bisher in ihrer Be- wegungsfreiheit erheblich eingeschränkt waren, überall in Kaschmir das Recht er- halten würden, für den Anschluß an Pakistan Propaganda zu betreiben. Ja, sagt Scheich Abdulla,„so latige sie ihre proislamischen Argumente nicht mit verletzenden Angriffen auf die anderen Religionsgruppen im Staate verbinden“. Das ist. vor dem Hintergrund der bisherigen Politik in Kaschmir, ein bemerkenswertes Zugeständnis: ihm kann, wie allen anderen Aeußerungen Scheich Abdullas, die Absicht zugrunde liegen, die sich eanbahnende Versöhnung zwischen In- dien und Pakistan zu erleichtern oder aber, nachdem sich sein eigenes Verhältnis zu Nehru offenbar verschlechtert hat, Sicherung seiner Position Seite zu suchen. eine nach der anderen für die Verfassungsarbeit haben werden 1², heute. f Der ersehnte Zustand Nach den jüngsten Außerungen des M, nisterpräsidenten wollen die Regierung. parteien nunmehr— nachdem sich die Ge. setze um die Ausgestaltung der Verfas. sung an der Schulfrage festgehakt haben die Bevölkerung selbst fragen, welche von Schulreform sie wünscht. Entsprechen der Antwort soll dann die Verfassung ge staltet werden. Fürwahr, diesen Einf hätte man früher haben sollen! Viel Bitter“ keit, Migverstehen und böses Blut pan dann vermieden worden. Und dennoch sin Wir geneigt zu glauben, daß die Frageste, lung dieser Volksabstimmung erneut 3 politischem Kopfzerbrechen und das Erg. nis der Befragung schließlich wiederum 2 einer Kette von Angriffspunkten führe ward, so lange, bis die tragenden Krätt unseres Landes sich nicht mehr als Koal. tion und Opposition gegenüberstehen, Sou. dern, gemeinsam in der Verantwortung, d. Politik unseres schönen, wirtschaftlich g sunden und nur dann in sich einigen Lag des leiten werden. Ob wir diesen von de Mehrheit der Bevölkerung ersehnten 20 stand in absehbarer Zeit erreichen werden Hängt auch von der Entscheidung der Wa. ler am 6. September, dann aber auch v0 der Einsicht der politischen Führungsschich ab. Diese fühlt sich seit langem demoktt tisch; daß sie morgen auch wieder demoktz tisch handeln wird, steht zu hoffen. Tut es jedoch nicht, so legt sie in Südwes deutschland geradeè in den Monaten un Jahren wertvolle demokratische Krätt lahm, in denen Europa ihrer besonders drin gend bedarf. F. Treffz-Eichhoſe die W über we Prozen weiter! Hörspi Musik, In! starb a im Alt Kugere hannes von 12 Ein dieser die la. Zungel winkte mit ei densch det Tr der Po entwir Das dons, 0 worder der Kl kerenze denkor gekund 530 000 Wohnungen sollen in diesem Jahre gebaut 1 Bonn.(gn.-Eig. Ber.) 530 000 Wohnunge will das Bundesministerium für Wohnung bau in diesem Jahre bauen. Bundeswob. nungsbauminister Neumayer hofft, d entsprechende Novelle auf der letzten S% zung des Bundestages àm 29. Juli durcha bringen. Die Sozialdemokraten hatten- berichtet— auf der letzten Plenarsitzung d Verabschiedung dadurch verhindert, daß das Haus beschlußunfahig machten. Im Woh. nungsbauministerium ex wartet man, daß d Aeltestenrat das Gesetz zur dritten auf die Tagesordnung setzen wird un Koalition am 29. Juli dens Sieg davonträgt e Eine Mitteilung des Ministerſüums bes die an daß die vor jährige Zahl von 440 000 Mob nach il nungen 1953 noch überschritten werden brachte dürfte. Durch besondere Anreize für die pi. unbeke vate Bautätigkeit im Rahmen des gehobenen Eine Exped Schone indien) einer. Spinne und Se a die kehrt, % ums. Prozent des Bauvolumens. Zur Finanzierug des Wohnungsbauprogrammes werden Milliarden Mark benötigt. Hiervon stamm 2,35 Milliarden aus öffentlichen Mitteln.) Herstellungskosten pro Wohnung sind wien mit 14 000 Mark veranschlagt, obwohl en leichte Senkung der Baukosten eingetretm beh ist. Den Spielraum will man zum Bau Eigenheimen und sogenannten„familieng- rechten Wohnungen“ ausnutzen. Bidault: Ratifizierung der EVG- Verträge im Herbst möglich Washington.(Up) Der französische Aubel. minister Georges Bidault, sprache a einer Pressekonferenz ini Washington 1 der Möglichkeit, dag die französische N. tionalversammlung den Vertrag über d Europäische Verteidigungsgemeinschaft nod in diesem Herbst ratiflzieren werde, Jö aussetzungen dazu seien: Eine französisc. deutsche Einigung über das Saargebie die Unterzeichnung der Zusatzprotokolle d“ EVG-Vertrages durch die Paktstaaten eine Erklärung Großbritanniens, seine Be reitschaft zu einer möglichst engen Zusa menarbeit mit der Europäischen Verteid, gungs gemeinschaft. Was die Saar angehe, fuhr der Außer minister fort, so hänge ein Abkomme darüber natürlich nicht allein von Fran. reich ab. Frankreich habe bekanntlich d Europäisierung des Saarlandes unter Be behaltung der wirtschaftlichen Bind mit Frankreich vorgeschlagen. selbalg Schürz 5 pielat Wieder Entspannung in der Suezkanalzone perwö Humo Kairo.(UP) Das britische Oberkomman kan, in der Suez-Kanalzone hat am Donners sonder den ägyptischen Forderungen nachgegebe seinen und die Straßensperren vor der Stadt Lt“ naten ilia sowie alle einschränkenden Bestimmit Inszen gen für den Verkehr innerhalb der 4 ger in aufgehoben. 5 Somme Der ägyptische Informationstminie hatte am Vortage erklärt, daß seine Regt rung Verhandlungen über den vers denen britischen Flieger ablehnen miisse, 0 lange die Bevölkerung in der Kanalzone ihrer Bewegungsfreiheit beschränkt werd Das britische Oberkommando gab im samenhang mit der Aufhebung der Stralet sperren bekannt, daß sich die Beziehung zwischen britischen und ägyptischen Stell „sehr verbessert“ hätten. und di lichke Soviel Nationalchinesen landeten auf kommunistisch besetzter Insel Taipeh.(dpa) Nationalchinesische 8 trupps sind, wie in Taipeh(Formose) de lautete, am Donnerstag auf der Insel Tul shan vor der südchinesischen Küste 15 einem amphibischen Unternehmen gelatt Die Kämpfe auf der von den Kommun besetzten Insel dauerten den ganzen Tas. 75 der Insel soll sich eine Radaranlage bel, die angeblich von sowjetischen Techniket“ bedient wird. Ir. 10 e die Siken, e der End. Lat. „ mu; 8 2 Vahle deut. ring da Conse n Ent. ise je. Var A d, dal h den Ssbasg en es Ml. rung. lie Ge. Verkag. ben he Ar schen Ng ge. Einfal Bitter. t Wan ch Sni gestel, eut 2 Ergeb. bum 2 Führe Krälß Koal. N, Son- ung, di ich g. n Lab on da en 2 werden 1 Nag ich vai Sschich mokrz. mokrs: Tut 8. Udwes, en un Kräft rs drin. ichhöfe werden mungen hnungs deswob⸗ kt, ch ten Si. lurchzu, 1 zung di daß dei 5 und dis zonträgt 5 besagt 00 Wok. werden die pri. hobenen Sich diz 15 bis zierung den 9 stamme teln. N d wieln ohl ei getretel Bau vun nilienge der Familie Dilligenti in Buenos Aires— VG⸗ ch Außet⸗ iche all ton vo che Ne. iber dl aft nod de, Vol. N20sisch. Argebie Kolle de ien un eine Be. Zusa, Verteic Außer. komme 1 Fran. tlich d. ter Be, indunge sministe t. e Regt rschwül⸗ Misse, 0 alzone! 3 9 Straſel zehung n Stelle n Insel ne Stu 8 oss) he, tet el Tu ste n. geland munis Tag. befinde schniker Seite 8 12 183 Freitag, 17. Juli 1953 Was sonst noch geschab. Der stark zerklüftete Fee-Gletscher am Fuß der Dom- Ostwand hat jetzt die Leichen on Wei Bergsteigern freigegeben, die vor 15 Jahren auf einer Gipfeltour verunglückten und seither vermißt waren. Die beiden Ske- und verschiedene Ausrüstungsgegen- stande wurden von Touristen entdeckt. Die Verunglückten sind der Zermatter Berg- rer O. Aufdenblatten und die deutsche Touristin Charlotte Duon aus Wetzlar. Fin Bauernjunge aus Hoogefeen in der holländischen Provinz Drente verlangte in der Dorfapotheke ein Quantum Karbollösung. ür die Tiere“, fügte er hinzu. Für die Be- handlung der Lebewesen, die der Junge meinte, aber nicht nennen wollte, war die Lösung zu stark. Als ähm seine Mutter den mit der Lösung wusch. bildeten sich auf der Kopfhaut schwere Brandblasen. Der eker, der gedacht hatte, bei den er- wähnten Tieren handle es sich um Großvieh, muß 75 Gulden Schadenersatz leisten. Nach einer Umfrage des Institutes für Marktforschung hören durchschnittlich 34 prozent der Wiener Bevölkerung während des ganzen Tages Radio. Zwischen 20 und 23 Uhr hören 84 Prozent der Bevölkerung Rund- funksendungen, nach 23 Uhr nur mehr 9 Pro- zent, woraus der Schluß zu ziehen ist, daß die Wiener sehr früh zu Bett gehen. Die überwältigende Mehrheit der Hörer— 72 prozent— zieht Unterhaltungsmusik vor, die weitere Reihenfolge lautet: Bunte Abende, Hörspiele, Tanzmusik, Opern und klassische Musik, Sport und schließlich Nachrichten. * In Negel, in der Nähe von Johannesburg, starb am 15. Juli ein Eingeborener Transvaals im Alter von 130 Jahren. Am Vortage war in Kugersdorp, ebenfalls in der Nähe von Jo- hamesburg, Frau Rebecca Jacobs im Alter von 126 Jahren verschieden. * Ein Windhundrennen in London endete dieser Tage in heillosem Durcheinander. Als die langbeinige Meute mit herausragenden Zungen an der Haupttribüne vorbeischoß, winkte ein Zuschauer in der vordersten Reihe mit einem ausgestopften Hasen. In Sekun- denschnelle balgten sich 15 Windhunde auf der Tribüne um das Stofftier. Erst mit Hilke der Polizei konnte das Hunde- Durcheinander entwirrt werden. * Das repräsentative Konferenzgebàude Lon- dons, das Lancasterhaus, ist neu hergerichtet worden. Trotz einiger Bombenschäden aus der Kriegszeit haben die Außenministerkon- ferenzen von 1947 und 1950 und die„Schul- denkon ferenz 1952 in diesem Gebäude statt- gefunden. * Eine amerikanische naturwissenschaftliche Expedition, die sechs Monate lang auf einem Schoner die Bahama-Inseln(Britisch- West- daß g indien) bereist hat, ist Anfang der Woche mit m Woh. einer Ausbeute von etwa 50 000 Insekten und Spinnen sowie 2 700 Reptilien, Amphibien und Säugetieren nach New Vork zurückge- kehrt, Wissenschaftler des„Van Voast-Mu⸗ deums für Naturgeschichte“ in New Fork, die an der Expedition teilnahmen, erklärten nach ihrer Rückkehr, daß unter den mitge- brachten Insekten mehrere hundert bisher bekannte Arten vertreten seien. * Rund eine halbe Million Dollar für die dusgestaltung des ständigen Hauptquartiers der Vereinten Nationen in New Vork sind eher von 21 Regierungen, der Stadt ew Vork, acht privaten Organisationen und Ahlreichen Einzelpersonen gespendet wor- den, Bei den Spenden handelt es sich unter anderem um Gemälde, Skulpturen, Wand- behänge, Täfelungen und Teppiche. * Die berühmten argentinischen Fünflinge Franco, Carlos, Maria Christina, Maria Fer- nando und Maria Esther— feierten am 16. Juli ihren 10. Geburtstag. Die Kinder werden von ihren Eltern sehr sorgfältig erzogen, wo- bei es jedem der fünf erlaubt ist, seinen Neigungen nachzugehen. Sie sprechen vier Sprachen, singen, tanzen und spielen Musik- instrumente. Die Fünflinge wurden nach ihrer Geburt acht Monate versteckt gehalten. * Beim Einsturz einer zehn Meter hohen Fußgängerbrücke in der serbischen Stadt Leskovac wurden zwanzig Personen zum Teil cher verletzt. Die Brücke war überlastet. — MORGEN Oel aus dem Meeresgrund Forscher suchen neue Möglichkeiten Ein paar langgestreckte Inseln— dazwi- schen kleine Eilande und zahllose Riffs; das ist der Schauplatz eines der interessantesten technischen Experimente der Gegenwart. Es geht darum, Oel aus der Tiefe des Meeres- bodens heraufzuholen. Die Weltmacht Oel weckt die Inselkette, auf der Kolumbus zum ersten Male amerikanischen Boden betrat, zu neuem Leben. Flugzeuge kreisen heute vor den Bahamas über dem Atlantik, jagen im Tiefflug über die Wellen. Unter ihnen durchturchen Schiffe mit großen Radar- zur Oelgewinnung/ Bohrtürme in die anlagen die See. Dazwischen kreuzen Lan- dungsboote mit riesigen Taucherglocken und Senkkästen. Es ist das unvergleichliche Bild technischen Großeinsatzes. Mit den modernsten Mitteln soll dem Meeresboden der wichtige Rohstoff Oel ent- rissen werden. Die Forscher suchen nach immer neuen Möglichkeiten zur Oelgewin- nung. Dabei hat sich ihr Blick auf die Kü- stengewässer gerichtet. Weshalb sollen sich die Oellager unter der Erdkruste der Kon- tinente nicht im Wasser fortsetzen? So senk- Speziulschiſfe transportieren und rammen die Tragepfeiler in den Meeresgrund. Bild: Esso Gewässer/ Erste Erfolge gemeldet ten sich bereits vor Jahren Bohrtürme in die flachen Gewässer von Louisiana. Im Küstenfeld vor den Staaten Mississippi, Ala- bama und Florida werden die Bohrarbeiten ebenso vorangetrieben. Die ersten Erfolge wurden schon gemeldet. Im Golf von Mexiko wurden kürzlich sieben Oelgebiete entdeckt. Die Erfolge in den Küstengewässern haben den Oelsuchern nun Mut gemacht, einen weiteren Schritt zu tun, den Schritt auf das Meer hinaus.„Oel aus dem Meer“, heißt jetzt das Schlagwort der Oel-Kon- zerne. Der Atlantik vor den Bahamas soll diese großen Forderungen erfüllen. Jede Oelsuche beginnt mit geophysikali- schen Untersuchungen, die von der Erdober- fläche aus die Beschaffenheit der Gesteine in den verschiedenen Tiefen aufzuhellen vermögen. Die Oelsuche zur See verlangt be- sondere Maßnahmen. So muß 2. B. die ganze kalifornische Pazifikküste seismisch erforscht werden. Dabei wird nach einer deutschen Erfindung die Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Erschütterungswellen, die durch Wasser- bomben erzeugt werden, gemessen und dar- aus die Tiefenlage der Gesteinsschichten und Oelhorizonte berechnet. Darüber hinaus hat man neue Helfer ge- funden. Modernste technische Mittel, die noch vor wenigen Jahren der gegenseitigen Vernichtung dienten, erkunden heute den Meeresboden. Unter wasserabwehrwaffen, Radar und Landungsboote sind eingesetzt, um 55 000 Quadratmeilen Seegebiet zu er- forschen. 5 50 Kilometer weiter vom Land entfernt fahndet man nach Oelquellen. Sind günstige Bohrorte gefunden worden, so beginnt die Arbeit. Riesige Senkkästen werden auf den Meeresboden hinabgelassen und schwim- mende, künstliche Inseln aus Stahl und Eisen über ihnen an der Wasseroberfläche verankert. Auf ihnen finden die Bohrtürme und alle notwendigen Anlagen zum Auf- fangen des Oeles Platz. Die 25 Meter langen Plattformen für die Bohrtürme ragen etwa 10 Meter über den Wasserspiegel. Getragen werden sie von mächtigen Säulen aus Stahlrohren von 60 Zentimeter Stärke. Der Bau einer solchen Plattform kostet allein über 1 Million Dollar. Um die hohen Baukosten für diese Fun- damentierung besser auszunutzen, werden von der Plattform aus nacheinander meh- rere Bohrungen durchgeführt, die nach unten fächerförmig und schräg auseinander- streben. Besondere Lotgeräte, sowie Spezial- instrumente und Werkzeuge für die Korrek- tur der Bohrlochrichtung während des Boh- rens sorgen dafür, daß die Bohrungen nicht planlos in die Tiefe vordringen, sondern auf die Stellen gerichtet sind, wo die Geologen die öhhaltigen Schichten geortet haben. New Vork: Polizeibericht eines Jahres Verbrechen im Zeichen des Zahnstochers/ Ein Staatsanwalt weint, von 230 000 Dollar. Auch an Diebstählen Zwölf Monate New Vorker Polizeibe- richt: Budd Schulberg schreibt eifrig mit, denn Hollywood erwartet einen neuen„har- ten“ Film. Dies aber sei vorausgeschickt New Vork ist nicht Amerika, und selbst die Stadt am Hudson wird mit ihren acht Mil- lionen Bürgern nicht durch Gangster und eine Vielzahl bestochener Beamter reprä- sentiert. Dem Polizeikorps dieses Sünden- babels darf sogar bescheinigt werden, daß es trotz vieler Verfehlungen von bestechli- chen Vorgesetzten eines der besten der Welt „ In New Vork mit seinen 200 Siers wird immer noch ein Drittel der aus Uebersee kommenden Güter an Land gebracht. Den- noch erreichte die Verkehrsentwicklung einen Tiefstand. Bei fast ständig 10 000 bis 15 000 Arbeitslosen war daran das Unwesen der Bosse schuld, die im Rang eines Heuer- baas für die Unsicherheit des großen Hafen- reviers sorgten. Widersacher schaffte man mit Bomben, Messerstichen und„Unfällen“ aus der Welt. Polizei und Wachmannschaften wurden bestochen. So konnte es geschehen, daß in vielen Fällen stillschweigend 5 Pro- zent der Waren von den Bossen einbehal- ten wurden oder aber wenigstens die Reede- reien und Transportgesellschaften„Gratifi- kationen“ zahlen mußten. Einmal ver- schwand sogar ein Maschinenlager im Werte verdienten nämlich die Bosse, die gleichzei- tig eine Art„Diebstahls versicherung“ kas- sierten. Wenn diese Unterweltherren des Hafens morgens auf ihren Pfeifen trillerten, dann kamen breitschultrige, unrasierte Män- ner aus Kneipen und Windschutzverstecken. Aber nur etwa jeder Dritte wurde für wür- dig befunden— weil er sich einen Zahn- stocher oder einen Bleistift hinter das Ohr geklemmt hatte. Zum Zeichen dafür, daß er bereit sei, eine Provision an den Boß zu zahlen. In der Folge tummelte sich im Job an den Docks manch ein schwerer Junge, der gerade aus dem Zuchthaus entlassen war. Viele Bosse fungierten außerdem als Hehler, besaßen große Waffenlager, drohten mit Streik gegen nichtgefügige Unternehmen. Erst ein Monstreprozeß zu Anfang dieses Jahres brachte die Säuberungsaktion in Gang, deren Besen einen Dreck hinwegfegte, von dem alle einflußreichen Persönlichkei- ten New Lorks wußten. Thomas Dewey sorgte schließlich als Gouverneur des Staates dafür, daß die Verbrecher, die mit Cadillacs und in Maßanzügen vor die Gerichtsschran- Ken kamen, in eben diese Schranken verwie- sen wurden. Zu diesen sogenannten Gewerk- schaftsfunktionären— allerdings ohne ir- gendwelche Geschäftsbücher— àählten viele italienische Einwanderer, Leute mit Brillant- ringen, die Hochzeitgbanketts kür 11 000 Dol- weil ein„König“ nicht singt jar feierten. Die Folge war ein stark ver- spätetes AFL- Ultimatum.. Zweiter Höhepunkt, abseits der„Wasser- front“: Der Sensationsbericht um Spieler und Buchmacher, der in seinen Auswirkungen vom Herbst vergangenen Jahres bis ins Frühjahr 1953 und weiter reicht. Tausend Jahre Gefängnis versprach Staatsanwalt Mebonald, der zwei Jahre lang Material ge- sammelt hatte, seinem„Kronzeugen“ Harry Gross. Aber der„König der Buchmacher“ Wollte nicht„singen“, weil ihm von seinen ehemaligen Freunden der sichere Fememord drohte. Immerhin deckte man auf, daß an die Polizei Schweigegelder in Höhe von 4,2 Millionen DM gezahlt wurden. Die dafür verhafteten Strohmänner erhielten wieder- um eine Entschädigung. Schließlich bean- tragte der Staatsanwalt die Verwerfung der Anklage— dann weinte er! Außer dem„größten Sittenprozeß“ der Stadt New Lork, bei dem es um den„Gold- jungen“ und Margarine- Millionärserben Mickey Jelke und um Mädchen auf Telefon- abruf für prominente Mitglieder der Gesell- schaft ging, hatte der Polizeibericht sonst nicht viel zu vermelden. Mickey's Vergehen brachten viel Lärm und wenig Enthüllungen. Wegen der puritanischen Zensur gibt dieser Fall auch kaum einen Stoff für Hollywood ab. Aber noch einmal: New Vork ist nicht Amerika. Blick ins Land Erste deutsche Oelbohrungen im Wasser ꝑKiel. In dieser Woche wird das For- schungsvermessungsschiff„Gauß“ Probe- sprengungen und Messungen in der Eckern- förder Bucht vornehmen, um eventuelle Oel vorkommen in deutschen Hoheitsgewäs- sern der Ostsee festzustellen. Falls die Un- tersuchungen auf Oelvorkommen im Meer schließen lassen, soll zu einem noch nicht festgesetzten Termin der erste deutsche Bohrturm im Wasser errichtet werden. Diebe fielen Dieben zum Opfer Hannover. In einem unbewachten Augen- blick entnahmen zwei Gäste eines Restau- rants in Friesoyte(Kreis Cloppenburg) dem Gastwirt 15 DM aus der Kasse. Als sie das Lokal verließen. wurden sie Augenzeuge eines weiteren Diebstahls. Zwei Männer sausten gerade mit dem Motorrad davon, das den beiden Kassendieben gehörte. Die Polizei nahm innerhalb kurzer Zeit alle vier Diebe fest. Ueberraschend frühe Heideblüte Lüneburg. Um 14 Tage früher als in den Vorjahren ist jetzt an mehreren Stellen der Lüneburger Heide das Heidekraut erblüht. Diese Zeit ist zugleich Blütezeit des Frem- denverkehrs im Reisegebiet der Lüneburger Heide. Nicht zuletzt freuen sich auch die Imker darüber, die einige schlechte Ernte- jahre hinter sich haben und nun mit einer großen Ernte rechnen. Internationaler Jugendgemeinschaftsdienst Witzenhausen. Im internationalen Jugend- gemeinschaftsdienst werden Jugendliche aus der Bundesrepublik, Dänemark, Schweden, Belgien, Frankreich und Italien täglich sechs Stunden in gemeinsamer Arbeit an dem Bau einer neuen Straße von der Gemeinde Oberrieden zur Jugendburg Ludwigstein mithelfen. Die erste Gruppe von 20 Jugend- lichen— hauptsächlich Studenten— wird noch in dieser Woche auf der Jugendburg Ludwigstein erwartet. Warnung vor„wilden“ Reisebüros Göttingen. Der Deutsche Reisebürover- band warnte auf einer Vorstandssitzung in Göttingen vor den immer stärker auftreten- den„wilden“ Reisebüros, die sich ohne Fach- kenntnisse und ohne Zuverlässigkeit mit der Organisation von Reisen befaßten. Der Ver- band will eine Lizenzierung des Reisever- mittlungs-Berufes beantragen. Er ist ferner darum bemüht, den„Sozialtourismus“ für preiswerte Ferienreisen auszubauen. Theater plant Kinderabonnement Dortmund. Die Städtischen Bühnen Dort- mund wollen in der am 21. September be- ginnenden Spielzeit 1953/54 erstmals ein Kinder abonnement mit einem eigenen Spielplan von Jugendstücken und Märchen eitiführen. Die Intendamz hofft. daß dadurch vor allem die rund 40 000 Dortmunder Schulkinder zwischen 10 und 14 Jahren etwas von den Wildwest-Filmen ferngehal- ten und dem guten qugendtheater zugeführt werden. Acht Städte über 500 000 Einwohner Bonn. Im Bundesgebiet gibt es nach einer Zählung des Statistischen Bundesamtes acht Städte, die über 500 000 Einwohner haben. Mit 1 687 190 steht die Hansestadt Hamburg an erster Stelle, gefolgt von Mün- chen mit 888 392, Köln mit 645 819 und Essen mit 637 856. Frankfurt hat 581 594, Düssel- dorf 563 718, Dortmund 554 499 und Stuttgart 539 257 Einwohner. Der 500 000- Einwohner- Grenze am nächsten kommt dann Hannover mit 480 631 Einwohnern. „Dreiklassen-Flugzeuge“ Bonn. Zum ersten Male in der Ge- schichte der Luftfahrt werden im Herbst dieses Jahres„Dreiklassen-Flugzeuge“ Europa mit Amerika verbinden. Wie ein Vertreter von Lockheed mitteilte. werden einige der 13 Super-Constellations, die die holländische Fluglinie KLM angekauft hat, Raum für Luxuskabinen, für eine erste und eine Touristenklasse haben. Indonesien nicht Niederländisch-Indien Bonn. Die Postverwaltung von Indone- sien bittet nach einer Mitteilung des Bun- despost ministeriums. für Postsendungen nach Indonesien keine Zusätze wie„Nieder- jändisch- Indien“ oder ähnliche Bezeichnun- gen anzubringen. Sie weist darauf hin, daß die„Republik Indonesien“ ein unabhängiger und souveräner Staat ist. der eine andere Bezeichnung auf den Postsendungen nicht Wünsche. Ns wir hörten: Sommerliche Hörspielereien Obwohl der Sommer heuer gar kein Sommer, sondern ein meteorologischer Wech- elbalg ist, kommt doch die Muse leichtge- schürzt daher wie in den besten Hunds- tagen Wir sind ihr deshalb nicht gram, denn Wir können Heiterkeit bei jedem Wetter ge- brauchen und wurden von unseren Hör- pielautoren in dieser Hinsicht nicht gerade Lerwöhnt. Wie gut, daß die Mangelware Humor auf Bändern konserviert werden ann. So kramte denn der Südwestfunk„Das sonderbare Telefon“ von Christian Bock aus einem Archiv. Wir berichteten vor elf Mo- naten über diese kleine Groteske, die, in der lnszenjerung von Albis Garg, mit Bum Krü- ser in der Hauptrolle, immer noch ein netter sommerlicher Spaß ist. Seine tiefere Bedeu- ung: daß es eine Katastrophe wäre, wenn die Menschen sich nur die Wahrheit sagten, wird reilich mit dem Holzhammer breitgeklopft, 0 die nicht ganz neue Idee mit einer Gründ- ichkeit ausgeschlachtet, daß man Respekt vor soyiel handwerklicher Routine haben muß. 0 1 Wer solche irrealen Spielereien in den Gär- en der Phantasie liebt und nicht gerade einen 55 als Gärtner wünscht, kam bei„Eins, in d, Kei“ einern Märchen von Franz Molnar u der Funkbearbeitung von Manfred Häper- an(süddeutscher Rundfunk) reichlich auf eine Kosten. Welch eine Blütenpracht von e dasmen und Bonmots wurde hier gezüch- tien dlche Wort- Wasserkälle— eine groß- Ide Leistung von Paul Hoffmann— sprüh- 50 da auf den Hörer nieder, und wie heiter ar die Ernte der saftigen, ein wenig bitteren 8 vom Baume der Erkenntnis. In die- 7100 Märchen von dem Großindustriellen Nor- on, der innerhalb einer Stunde einen simp- len Taxichauffeur in einen Präsidenten der Vereinigten Automobilwerke verwandeln muß, ihm einen gräflichen Namen, ein Bank- konto, eine feudale Wohnung, ein vornehmes Aussehen und das nötige Selbstbewußtsein verschafft, wird das Managertum, der Appa- rat, die Fassade, das geräuschlose Funktionie- ren der Organisation und die perfekte See- lenlosigkeit unserer Zeit so elegant, witzig und treffend persifliert, wie es eben nur Mol- nar konnte. Die Gastregie von Peter Ebert und das berühmte Stuttgarter Ensemble waren mit beachtlichem Erfolg bemüht, die Auffüh- rung dem Tempo und der Brillanz des Stük- kes anzupassen. Fürwahr eine prächtige Unterhaltung. * Unter den Früchten, die der Funk vom Theater erntet, sind die„Kirschen für Rom“ (Süddeutscher Rundfunk) ein ganz besonderer Genuß geworden. Diese Komödie von Hans Hömberg, eine geistvoll- boshafte Satire auf das militaristische Barbarentum, konnte trotz ihrer unverkennbaren Tendenz während des Krieges in Berlin uraufgeführt werden, weil sich Gustaf Gründgens als Intendant, Regisseur und Schauspieler dafür einsetzte. Die Rolle des Lucullus, jenes genußfrohen römischen Generals, der sich auf seinen Ruf als Feinschmecker mehr einbildete als auf seine gewonnenen Schlachten, der ein huma- ner Sieger und ein weiser Verlierer war, der die Welt schöner und die Menschen glücklicher machen wollte und es für seine größte Tat hielt, den Kirschbaum aus Kleinasien nach Europa gebracht zu haben— diese unvergeßg- liche Glanzrolle mag Gründgens bewogen ha- ben, sich darin auch vor das Mikrophon zu stellen. Nun ist aber das Mikrophon ein ver- teufeltes Ding, das jede, auch die kleinste sprachliche Schlamperei registriert. Bei Gründgens gab es viele solcher Schönheits- fehler, aber soll man sie einem so prominen- ten Gast, der sich zum erstenmal als Rund- funksprecher versucht, übelnehmen? Gründ- gens erprobte ein ungewohntes Instrument und zog dann sehr bald alle Register seiner Wohlberechneten Nuancierungskunst, manch- mal allzu maniriert, aber immer als souverä- ner Gestalter— großes Theater selbst hier, wo die Gestik das Wort nicht unterstützen kann. Es muß wohl als besonderes Verdienst von Claire Schimmel gewürdigt werden, daß sie dem Solisten Gründgens vor allem in Agnes Fink und Hans Mahnke Gegenspieler gab, die ihm gewachsen waren, und die Auf- führung zu einer Ensembleleistung von ho- hem Niveau und schöner Geschlossenheit zu- sammenschweißte. Der Bearbeiter Heinz Hu- ber hatte wirkungsvolle Zwischentexte ge- schrieben, die das Geschehen nach Art des antiken Chors kommentierten— eine Auf- gabe, die auch der sparsam eingesetzten Mu- sik Rolf Unkels zufiel. * Ein Kriminalstück mit psychologischem Hintergrund war die amerikanische Komödie „Der gottlose Engel“ von Victor Clément und Francis Swann(Südwestfunk), von der Re- gisseur Werner Haußmann behauptete, daß man sie wegen ihrer spezifischen Bühnen- eigenschaften eigentlich nicht ins Funkische übertragen kann Der Hörer hatte bei diesen langatmigen Erklärungen allerdings den Eindruck, daß eine handfeste Funkbearbei- tung möglich und besser gewesen wäre. Denn die Geschichte von den beiden geheimnisvol- len Gentlemanverbrechern, die sich unter falschen Vorspiegelungen im Hause eines rei- chen Amerikaners einnisten und sich so für sehr für sein und seines Freundes, des Staats- anwalts, dunkles Privatleben interessieren, daß ihre Verhaftung unmöglich wird, war recht amüsant, zumal zwei so ausgezeichnete Sprecher wie Hans Leibelt als Mister Taylor und Hannes Tannert als der charmante Er- presser Gabriel wesentlich zu ihrem Erfolg beitrugen. Der Staatsanwalt von Wolfgang Preiß gelang allerdings etwas daneben. Er war so laut, so scharf, kurzum so unsympa- thisch angelegt, wie sich der kleine Moritz einen Staatsanwalt vorstellt. Dafür waren . aber die anderen alle um so netter, und es wurde denn auch ein zwar nicht besonders gewichtiger, aber vergnüglicher Abend, an dem man die fadenscheinige Moral der bür- gerlichen Gesellschaft, der ehrbaren Ge- schäftsleute und uneigennützigen Politiker durch einen nicht allzu heißen Kakao 8 Notizen über Bücher Hartmut Piper:„Europa im Weltgericht“ (Küsten-Verlag Cornelius van der Forst, Hamburg). Der vollständige Titel des Werks lautet:„Europa im Weltgericht, Gestern- Heute- Morgen, in überkopernikanischer Welt- schau“. Das soll heißen, daß die alte koperni- kanische, nur Tatsachen registrierende, idio- graphische und mechanologische Geschichts- wissenschaft in diesem Alterswerk von Hart- mut Piper liquidiert und von einer über- kopernikanischen, organologischen Weltschau abgelöst wird. Es ist tatsächlich eine biogene- tische Art der Geschichtsbetrachtung, die die Weltgeschichte aus einem Chaos scheinbar sinnloser Machtkämpfe und Blutorgien in einen Kosmos verwandelt. Mit einem un- geheuren Aufgebot an Gelehrsamkeit, Fleiß und Wissen weist Piper in völkerbiographi- schen Zeittafeln der gesamten Weltgeschichte nach, daß sich alle geschichtliche Entwicklung nach den gleichen ewigen ehernen großen Ge- setzen abspielt, nach denen sich alle sozialen und astralen, individuellen und atomaren Organismen vollenden müssen. Mag die Syste- matik Pipers manchmal auch ein wenig ge- waltsam erscheinen, so wird man doch kaum ein Geschichtswerk finden, das solch über- raschende Perspektiven eröffnet. Es ist ein kühner, fruchtbarer und unerhört anregender Versuch, die Geltung kosmischer Gesetze in der Geschichte der Völker nachzuweisen und gleichzeitig den Beweis dafür zu bringen, daß die Nichtbeachtung dieser Entwicklungsgesetze die Völker stets in Krisen und Katastrophen gestürzt bat th. Fritz Baade:„Brot für ganz Europa“(Ver- lag Paul Barey, Hamburg). Das rapide An- wachsen der europäischen Bevölkerung stellt Staatsmänner und Wirtschaftspolitiker seit langer Zeit vor die Frage, ob Europa sich Selber ernähren kann. Prof. Dr. Fritz Baade hält dieses Problem für durchaus lösbar, wenn sich Europa zu gemeinsamem Handeln ent- schließt, indem es seine Landwirtschaft modernisiert und gleichzeitig eine Industrie entwickelt, die der Landwirtschaft dient und den Produktionsüberschuß verbraucht. Baade weist in seinem lebendig und anschaulich ge- schriebenen Werk(das bei aller wissenschaft- lichen Gründlichkeit nicht nur den Fachmann, sondern auch den Laien interessieren wird) nach, daß in den letzten Jahrzehnten trotz steigender Bevölkerungsdichte der Nahrungs- mittelraum nicht enger, sondern weiter ge- worden ist. Das wurde nicht durch Erschlie- ung neuer Böden, sondern fast ausschließ- lich durch verbesserte land wirtschaftliche Me- thoden und technische Fortschritte erzielt, ein Prozeß, der aufs europäische Ganze gesehen, sich erst im Anlauf befindet und Produktions- möglichkeiten von ungeheuren Ausmaßen vor- aussehen läßt. Dieser Optimismus ist wissen- schaftlich wohl begründet, und es besteht nach Baade kein Zweifel daran, daß eine gemein- same Aktion der europäischen Völker— sei es auch nur des Westens allein— Europa zu einem ähnlichen Wohlstand zu führen vermag, wie die Vereinigten Staaten. Diese Zeilen sind als Hinweis und nicht als sachliche Kritik an- zusehen, die nur dem Fachmann zusteht. th. Selte 4 MANNHEIM Freitag, 17. Juli 1953„Nr. 0 Was die Industrie für ihren Nachwuchs tut „Investitionen in Menschen“ machen Produktion ergiebiger und verbessern Betriebsklima Das zwölfte Mannheimer Gespräch drehte sich um die Frage, was die Indu- strie im Kammerbezirk Mannheim für ihren Nachwuchs tut. Das Gespräch schnitt Lebensfragen der Mannheimer Bevölkerung an, die auf Gedeih und Verderb mit dem Florieren der Industrie verbunden ist. Im zweiten Programm des Südfunks wird dieses Gespräch heute, Freitag, 18.30 Uhr, gesendet. Die vor Jahresfrist eingerichteten„Mann- heimer Gespräche“ sollen feststellen, wo der Schuh drückt und Mängel liegen, sie sollen aber auch positive Besonderheiten positiv zum Bewußtsein bringen, die Liebhaber von „Pfälzer Verallgemeinerungen“ nicht immer gebührend würdigen. Am zwölften Gespräch Waren Direktoren, Abteilungsleiter, Sachbe- arbeiter aus der Arbeitsverwaltung und der Industrie- und Handelskammer, Volksschul- Pädagogen, Zeitungs- und Rundfunkreporter beteiligt. Hochwusser uuf dem Rückzug Mäuse tot. Schnaken leben Das Hochwasser in und um Mannheim hat langsam, aber sicher den Rückzug an- getreten und das von ihm überschwemmte Land wieder dem Menschen zurückgegeben. Die Schäden, die es zurückließ. sind hier relativ gering und fast ausschließlich land- Wirtschaftlicher Natur. Am stärksten fällt ins Gewicht und in den Geldbeutel der Stadtverwaltung, daß durch die verhältnis- mäßig lange Dauer der Ueberflutung sehr viel städtisches Gras verfaulte. Als Vieh- futter wertlos geworden, wird es nun nicht wie üblich von den Landwirten der Um- gebung, die es für diese Arbeitsleistung be- Balten durften, abgemäht, sondern muß von der Stadt beseitigt werden. Es handelt sich dabei um ungefähr 50 Hektar Grasfläche, die der Stadt einen Kostenaufwand von 3000 bis 4000 DM verursachen. Ansonsten hat der in unseren Breiten außergewöhnlich stark ins Kraut schiegende Holunder noch Schaden gelitten und eine Reihe von Mäu- sen starb den nassen Tod. während auf der anderen Seite die Schnaken sich umso stär- ker vermehrt haben. Außeragrarische Schä- den wurden kaum festgestellt. o Bewährte Kraftfahrer wurden ausgezeichnet Mit der von der Bundes verkehrswacht ge- stifteten Auszeichnung in Gold mit Eichen- kranz wurde Wilhelm Woelcke für unfall- Freies Fahren seit 40 Jahren geehrt. Die gleiche Auszeichnung erhielt der Heidelber- ger Theodor Häfner. Die Auszeichnung in Gold— Anerkennung für unfallfreies Fahren seit 30 Jahren— erhielt Ludwig Paulus, und für eine unfallfreie Fahrzeit von 20 Jahren 5 Richard Stitzel die Auszeichnung in Über. 1 niedergewonnenes Freigelände durch Anfrage. S Die r arnerikanische Besatzungsmacht hat Vor kurzem am Altrhein südlich der Sand- Hofer Straße bei der„Ziegelhütte“ zwei be- schlagnahmt gewesene Straßenstücke und einen davorliegenden Uferstreifen freigege- ben. Die Freigabe wurde ausgelöst durch eine Anfrage, in der um Ueberprüfung der Not- wendigkeit des Fortbestandes dieser Be- schlagnahmungen gebeten wurde. Die Eigen- tümer(Badisches Hafenamt und Stadt Mann- heim) sind dadurch imstande, das Gelände wieder anderer Verwendung zuzuführen. Geburt im Auto Baby und Mutter gesund Ein amerikanischer Mp-Captain half sei- nem eigenen Baby am Mittwochmorgen auf der Autobahn bei Friedrichsfeld auf die Welt, nachdem er und seine Frau ihr Rennen nach dem amerikanischen Lazarett gegen einen mehr als neunpfündigen Jungen verloren geben mußten. Captain George F. Proudfoot, Ausbil- dungsoffizier des 382d Military Police Batta- lions im nordbadischen Militärbezirk, und seine Frau hatten ihre Feudenheimer Woh- nung um 7.30 Uhr verlassen und gehofft, sie würden das Lazarett in Heidelberg noch vor der Geburt erreichen. Um nicht durch den Verkehr aufgehalten zu werden, sicherten sie sich bei der 62d Highway Patrol Station eine Eskorte. Doch schon kurz nach etwa einer Meile Fahrt erschien das Baby. Nach der Ent-, bindung im Auto brachten Captain Proud- foot und ein Sergeant Mutter und Kind ins Lazarett, von wo berichtet wird, daß es allen gut geht. Das Neugeborene ist Proudfoots sechstes Kind. Wohin gehen wir? Freitag, 17. Juli: Nationaltheater 10.00 bis 13.30 Uhr:„Don Carlos“(Schülervorstellung), 19.30 bis 22.00 Uhr:„Zar und Zimmermann“; Hamera:„Die Schönste von Montana“; Kurbel: „Der versunkene Erdteil“; Palast:„Beiderseits der Rollbahn“; Planken:„Ein Herz spielt talsch“; Alhambra:„Fiakermilli“; Alster:„Ras- homon“. Samstag, 18. Juli: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Feuerwerk“; Mozartsaal 20.00 bis 22.00 Uhr:„Das Perlenhemd“. Wie wird das Wetter? A 12 7. er. Recht warm, wvpbater gewittris Vorhersage bis Samstag früh: Zunächst noch vielfach sonnig und Erwärmung in der Ebene teilweise bis gegen 30 Grad. In der zweiten Hälfte des Tages bei auflebenden südlichen Winden wolkiger und Ausbildung örtlicher Gewitter störungen. Tiefstwerte in der Nacht zum Sams- tag um 15 Grad. Upersicht: Das süddeutsche Hochdruckgebiet wandert nach Osten ab und im Laufe des Frei- tag nähert sich von Westen ein Ausläufer des sich nach Irland bewegenden atlantischen Tiefs dem Rhein. Dabei kommt es zunächst zu ört- lichen Gewitterbildungen. Wetter warte Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 16. Juli: Maxau 616(—8), Mannheim 520(7), Worms 428(5), Caub 370(0). Pegelstand des Neckars am 16. Juli: Plo- chingen 141(=, Gundelsheim 195(3), Mann- heim 508(6). f ben erfolglos. Die Ueberalterung der Facharbeiter, das Fehlen der mittleren Jahrgänge durch Kriegs- und Nachkriegseinwirkungen, Lücken in der Familie, Mängel in der Schulausbildung und höhere Anforderungen, die heute an gelernte und angelernte Arbeitskräfte gestellt wer- den, machen eine sehr ins Detail gehende Nachwuchspflege notwendig. Die Industrie beklagt neben einem durch die Verhältnisse bedingten Mangel an Kenntnissen einen viel ernster zu nehmenden Mangel an Konzentra- tionsbereitschaft bei den Schülern, die die Volksschule hinter sich gebracht haben. Auch mit diesen Mangelerscheinungen muß sich die Nachwuchserziehung der Industrie ab- geben, bevor sie sich der eigentlichen beruf- lichen Lehrlingsausbildung zuwendet. An und für sich wünschen die Jugendlichen eine Lehre, aber von hundert Jugendlichen wollen achtzig in die großen metallverarbeitenden Berufe. Dabei wird weniger der Beruf als der Betrieb mit großer sozialer Leistungsfähig- keit gesucht. Eine Berufsberatung, die sich nicht nur auf Ueberprüfen des Kenntnis- stands einläßt, sondern gewissenhaft auf die Struktur der Gesamtpersönlichkeit und ihre Möglichkeiten eingeht, ist in unserer Situa- tion von höchster Bedeutung. Alle Teilneh- mer am Gespräch waren der Ueberzeugung, daß die Zuweisung in einen geeigneten Be- ruf, der das Erlebnis der Arbeitsfreude auf- kommen läßt, viele Lücken schließt, die eine mit Mängeln behaftete Volksschulausbildung lassen mußte. Im Mittelpunkt der Nachwuchsschulung, wie sie von einigen Großbetrieben im Kam- merbezirk vorbildlich geleistet wird, steht selbstverständlich die Fachausbildung mit dem Ziel, einen reibungslosen Uebergang von der überalterten Facharbeiterschaft zu den jüngeren Arbeitskräften zu finden. Mit Rücksicht auf die total veränderten Verhält- nisse arbeiten die Ausbilder bewußt auf eine Horizonter weiterung der jungen Menschen hin. In„Freizeiten“ wird die Verantwortlich- keit eines jungen Menschen in religiöser, ge- meindebürgerlicher und staatspolitischer Hinsicht erörtert, in Chören und Orchestern wird musiziert, Filme und Lichtbildervor- träge sollen unterhalten, belehren und berei- chern. Einige Betriebe haben gemeinsame Ferienaufenthalte und Wochenendausflüge finanziert, die Arbeitsfreude und Gruppen- Selbstbewußtsein stark gehoben haben. Aus Werksbüchereien wird die Beobachtung be- richtet, daß das Interesse für Karl May nach- läßt und die Nachfrage nach den Büchern der Du-Reihe Du und die Literatur. Du und die Elektrizität, Du und die Natur) zunimmt. Man will also nicht länger den Arbeiter als Ver- käufer von Arbeitskraft, man will die mög- Fahrlüssige Tötung: Tchi Monate Gefängnis Weil die Vorbereitungen nicht getroffen worden waren Am Mittag des 24. Januar 1953 wurde die Mannheimer Kriminalpolizei von einer unter sehr verdächtigen Umständen erfolg- ten Geburt in Kenntnis gesetzt. Die Er- mittlungen ergaben, daß die 19jährige Mut- ter in den frühen Morgenstunden dieses Tages einem Kind das Leben geschenkt hatte, daß dieses Kind aber kurz darauf in einem Abflußrohr ertrunken war. Das Mannheimer Schwurgericht, das sich mit diesem nicht einfach gelagerten Fall gestern befassen mußte, gab sich alle er- denkliche Mühe, von der angeklagten, ledi- gen Bürogehilfin und den Zeugen Auf- schlüsse über den wahren Sachverhalt der Ereignisse an diesem Morgen zu erhalten. Und das war nicht leicht, weil so vieles un- verständlich schien, weil so vieles unter- lassen worden war und weil, selbst bei der günstigsten Beurteilung des Falles, vor Allem eines vergessen worden war: Das neugeborene Kind, das nach kurzem Leben jämmerlich erstickt war. Die sofort auf- genommenen Wiederbelebungsversuche blie- „Eine natürliche Todes- ursache muß ausgeschaltet werden“, sagte der medizinische Sachverständige. Wie kam die neunzehnjährige Tochter Ae eee eee Se fahren. genen sten unehelichen Kindes zur Anklage wegen Kindestötung? Das Verhältnis zu ihren Eltern war gut, aber das Verhältnis mit dem bei der glei- chen Firma wie sie beschäftigten jungen Mann blieb nicht ohne Folgen und ging kurz darauf auseinander, obwohl der junge Mann hatte durchblicken lassen, daß er einer Hei- rat nicht abgeneigt sei. Das Mädchen War um so mehr abgeneigt, weil sie viel Nach- teiliges über den künftigen Vater gehört hatte. Aber sie hatte auch zu ihm gesagt: „Ein zweites Mal darf ich nicht mit einem unehelichen Kind nach Hause kommen.“ In dieser Aeußerung und in der durch die plötzliche Geburt hervorgerufenen Verständ- lichen Erregung sah der Erste Staatsanwalt den Schlüssel zu jenen Vorgängen des 24. Januar 1953. Sowohl der Vater der Angeklagten als auch die von ihm alarmierte Krankenschwe- ster fragten viermal nach dem Kind. Sie erhielten keine Antwort, obwohl das Kind lebte. Es lebte nicht mehr, als die Kran- kenschwester die„Patientin“ ins Bett ge- bracht hatte und zu ihrem Entsetzen die kleine Leiche fand. In seinem Plädoyer hob der Erste Staatsanwalt darauf ab, daß die Angeklagte nicht die geringste Vorsorge für das von ihr erwartete Ereignis getroffen, ihren El- tern nichts davon gesagt, alle Fragen am Morgen der Tat unbeantwortet gelassen und dadurch ihre Pflicht zum Handeln außer Acht gelassen habe. Darin liege eine durch Unterlassen begangene Kindestötung. Trotz- dem billigte er mildernde Umstände zu und beantragte eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Die leichte Empörung im Zuschauer- raum, die sich schon beim Antrag des Ver- teidigers auf Freispruch seiner Mandantin und dem ich bin unschuldig“ der An- geklagten bemerkbar gemacht hatte, war erneut spürbar, als das Schwurgericht das Urteil verkündete: Acht Monate Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung. Das Gericht lehnte einen Vorsatz der unehelichen Mut- ter beim Tod ihres Kindes ab, konnte die Angeklagte aber auch nicht Freisprechen, „Weil sie alle Vorbereitungen und Maß- nahmen für ihre Niederkunft“ unterlassen hatte. lex lichst vielseitig angeregte, lebensvolle Per- Sönlichkeit, die mit ihrer geweckten Art auch das Betriebsklima positiv beeinflußt, man will den Wirtschaftsbürger. Die Industriebetriebe lassen sich diese Nachwuchserziehung erstaunliche Summen kosten. Aber auch der Bund, die Landkreise, die Gemeinden und die Studienstiftung des deutschen Volkes zahlen beachtliche Aus- bildungsbeihilfen für Lehrlinge, Schüler der Ingenieurschulen und Studierende der Tech- nischen Hochschulen. Im Kammerbezirk Mannheim handelt es sich immerhin um tausend Fälle. Erfreuliche Ergebnisse 3 Wie die mit der Erziehung des Nach- wuchses Beauftragten berichten, sind die Früchte dieser Bemühungen bereits ersicht- lich. Die Ergebnisse spornen zum Fortsetzen an. Inwieweit sich die Industrie heute für das Schicksal der ihr anvertrauten jungen Men- schen verantwortlich fühlt, geht aus der Aeußerung eines Gesprächsteilnehmers her- vor, der die jungen Menschen im entwick- lungsfähigsten Alter zwischen 14 und 20 Jah- ren unter keinen Umständen sich selbst überlassen sehen wollte. In diesem Alter müsse der Mensch geistig betreut und an- geregt werden, um„auf Draht“ zu kommen. Seine Vernachlässigung beschere uns die in verhältnismäßig frühen Jahren geistig er- starrten Massenfiguren, unter deren Druck das ganze Volk zu leiden habe. Für die Mittel- und Kleinbetriebe, die sich zu solcher Nachwuchspflege bisher nicht ent- schließen konnten, wurden Arbeitsgemein- schaften angeregt. Leistungszulagen, Ge- währung von Theaterbesuchen, gemeinsames Wandern zur Erschließung der Heimat und Teilnahme an den Veranstaltungen der kul- turellen Einrichtungen(Volkshochschtile, Kunsthalle, Bibliothek, Theater) werden den Horizont weiten, Geist und Gemüt anregen. Im Hinblick darauf, daß von einer Million Lehrlingen im Bundesgebiet 600 000 in Hand- werksbetrieben ausgebildet werden, sollten die Handwerksbetriebe zu ähnlichen Arbeits- gemeinschaften angehalten werden, die eine zeitgemäße Lehrlingsausbildung auch durch überbetriebliche Maßnahmen gewährleisten. Vielleicht klingt das alles etwas rosig und sieht an vielen Härten des Berufslebens in der industriellen Arbeitswelt vorbei. Aus dem Gespräch wurde der Wille erkennbar, den jungen Menschen vielseitig anzusprechen und auf ein Optmum zu bringen, auf dem er sich frei von Beengung wohlfühlen kann. Daß eine Belegschaft solcher Menschen, die in einem guten Kontakt untereinander stehen, die Ergiebigkeit der Produktion steigert, die bei ressentimentgeladenen Belegschaften stark abzufallen pfſegt, versteht sich am Rande und ist für die Industrie Veranlassung für diese „Investitionen in Menschen“. f. W. k. Studieren ist heute kein privileg der Wohlhubenden Der Allgemeine Studentenausschuß der Bei der zweiten ordentlichen Vollver- sammlung der Studentenschaft der Wirt- schaftshochschule Mannheim gab Heinz Hall- stein, erster Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses, einen Zwischenbericht über dessen Tätigkeit im Sommer- Semester 1953. Danach hat die Zahl der Studenten, die teilweisen oder ganzen Studiengebührenerlaß erhielten, sich gegenüber dem vorhergehen- den Semester erheblich erhöht. Im einzelnen seien 25 Studierenden ein Viertel, 60 zwei Viertel, 41 drei Viertel und 37 vier Viertel der Studienkosten erlassen worden. Neben 39 badischen Staatsstipendien hätten auch fünf der Stadt Mannheim und Erziehungsbeihilfen für 25 Studenten vermittelt werden können. Außerdem seien bis jetzt zehn Soforthilfe- Anträge von Studierenden genehmigt wor- den, wähend 16 Studierende Heimkehrerbei- hilfen erhalten hätten. Der AStA habe, sagte Hallstein, 200 Fir- men zwecks Aufnahme von Studenten wäh- rend der Semesterferien angesprochen und mehrere Arbeitsplätze seien auch schon zur Verfügung gestellt worden. Darüber hinaus habe man 15 Plätze in englischen Arbeits- lagern vermittelt. Eine Italienreise sei Se- plant. Der Deutsche Akademische Austausch- dienst habe 41 ausländische Praktikanten ge- meldet, deren Betreuung die Wirtschaftshoch- schule übernehme. Im Rahmen des amerika- nischen Fulbright-Programmes kämen fünf Studierende zu einem Freistudium nach den Vereinigten Staaten. Grundsätzlich leide die Arbeit des Auslandsreferates des AStA unter dem Fehlen eines akademischen Auslands- amtes, meinte der Vorsitzende. 7 Wirtschaftshochschule hielt Rückschau Neben all den zitierten Vergünstigungen standen nach Hallstein 92 Freitische für Stu- dierende der Wirtschaftshochschule zur Ver- fügung, und zwar 20 in Mannheimer Hotels und Gaststättenbetrieben, 21 in Werksküchen der Mannheimer Industrie, zehn in der Mensa, die durch das Studentenwerk finan- ziert wurden und weitere 41 ebenfalls in der Mensa, für die der Allgemeine Studenten- ausschuß die Kosten übernahm. Zu dem auf der Tagesordnung stehenden Punkt:„Dienstpflichtfragen für Studierende in der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft“ wurde betont, daß Abschließendes darüber nicht gesagt werden könne, solange alle beteiligten Länder den EVG-Vertrag noch nicht ratifiziert hätten. Es wurde ein Bericht des Informationsausschusses für Dienstpflichtfragen des VDS Über eine Sitzung mit Vertretern der Dienststelle Blank „angezapft“, nach dem als obere Altersgrenze für eine 18-monatige Dienstpflicht das Alter von 25 Jahren„diskutiert wird“. Das Recht der Kriegsdienstverweigerung solle national geregelt werden, heißt es in dem Bericht, und „grundsätzlich dürfte eine Ersatzdienst- leistung von den Kriegsdienstverweigerern gefordert werden“. Schließlich erfuhr man noch, daß während der Semesterferien verschiedene Anlagen der Wirtschaftshochschule, 80 insbesondere die Toiletten und Beleuchtungsanlagen, auf- poliert und verbessert werden sollen, und außerdem wurden der Vollversammlung die Kandidaten für die Neuwahlen des Allge- meinen Studentenausschusses vorgestellt. 5 10 Filmspiegel Alster:„Rashomon“ Zweierlei fasziniert an diesem japanischen Film, der in der ganzen Welt Aufsehen erregt hat: Die grandiose Synthese zwischen Beherr- schung der aus der westlichen Welt über- nommenen Filmtechnik und Bewahrung eigener Geistigkeit innerhalb dieses„frem- den“ Rahmens sowie der weit über die Zu- källigkeit der Filmhandlung hinausgehende Symbolcharakter des Geschehens, das im Augenblick Ewigkeiten, in allen Zeiten der Geschichte gleich bleibende menschliche Pro- bleme offenlegt. Akira Kurosawas Meister- Werk stellt die Frage nach der objektiven Wahrheit im menschlichen Leben, findet aber nur subjektive Antworten und mildert dieses resignierende Ergebnis mit einem demuts- vollen Appell an einfache, menschliche Güte. Ein fast faustisch anmutendes Thema: Der Mensch muß lernen, daß sein Menschentum ihm Grenzen setzt, dag Unvollkommenheit sein Schicksal ist, und daß nur reine, ein- fältige Demut dieser Erkenntnis den Stachel der Bitterkeit nehmen kann. Ein religiöser Film also? Ja und nein. Jeder Beschauer wird seiner Auslegung den Namen„seiner“ Ideo- logie geben, und vielleicht werden bei aller Verschiedenheit der Worte alle doch das gleiche meinen. Ein in seiner Problematik allumfassender Film also auf jeden Fall. Das äußere Geschehen ist— eine meister- hafte Leistung des Drehbuchs(Regisseur Kurosawa und Shinobu Hashimoto)— trotz der feinverästelten Sinngebung denkbar sim- pel und anschaulich, dabei spannungsvoll und erregend: Ein Wegelagerer überlistet einen Samurai, vergeht sich an seiner Frau und tötet schließlich den Ritter. Dreimal rollt diese einfache Handlung ab, doch jedesmal grund- verschieden anders gesehen aus der Subjek- tivität jedes der Beteiligten. Welche Darstel- lung aber ist wahr? Es wird unterstellt, daß keiner der drei bewußt die Unwahrheit sagt, aber die Vorgänge eben so sieht, wie er sie aus seiner individuellen Persönlichkeit heraus zu sehen gezwungen ist. Diese Fähigkeit, wirklich bewegende Pro- bleme, die schon philosophische Bereiche tangieren, auf eine derartig einfache Formel zu bringen, die jedes Philosophieren mit Worten vermeidet und trotzdem das Nicht- gesagte aussagt, kann nur mit der Tradition des japanischen Theaters erklärt werden, das seit urdenklichen Zeiten an feste Riten, an bestimmte Handlungsabläufe und sehr prä- zise Spielformen gebunden ist, die dem Ja- paner als Symbol erläuternde Dialoge er- setzen und somit einen scheinbar unkom- plizierten Handlungsablauf zulassen. Zwei- fellos hat der Film von dieser japanischen Theatertradition profitiert. Und trotzdem ist er alles andere als etw-ꝛa kotograflertes Theater.„Rashomon“ ist fil- misch im besten Sinne. Der taktische Euro- päer mag es vielleicht gelegentlich als Länge empfinden, wenn die Kamera(Kazuo Mi- vyagawa) ungewöhnlich lange an einem Standort, bei einer Person oder in einer Szene verweilt, aber wie ist der Aufnahme- apparat geführt! Oft wird sie sozusagen in mrer Beweglichkeit selbst zur„handelnden Person“, die den Zuschauer in das Gefühl versetzt, die Vorgänge nicht durch die Pi- stanz des Objektivs, sondern als für die Be- teiligten unsichtbarer Augenzeuge mitzu- erleben. In den Hauptrollen sehen wir Toshiro Mifune(der Bandit), Masayuki Mori(der Samurah), Machiko Kyo(die Frau), Darsteller von bedeutender Gestaltungskraft, die ein Höchstmaß an Ausdruck mit einem Mindest- maß an Gestik und Mimik erreichen. Ein Film, den sich niemand entgehen las- sen dürfte, der im Film mehr sieht als an- spruchslose Unterhaltung. mle Palast:„Beiderseits der Rollbahn“ Ein deutscher Dokumentarfilm über des ehemaligen Reiches Kriegsführung 1939 bis 1945, mit dem Hauptakzent auf dem Feld- zug gegen die Sowjetunion. Die Kamera haben deutsche und alliierte Kriegsbericht- erstatter geführt, deren realistische Aufnah- men zusammen mit Trickbildern zu einem Streifen von der Länge eines normalen Spiel- films zusammengesetzt wurden. Abgesehen von der geschickten Montage des Filmes, die Längen feinnervig umgeht, schaffen auch die persönlichen Beziehungen, die fast jeder Deutsche zu dem einen oder anderen der hier dargestellten Schauplätze und Situatio- nen des Krieges hatte, die Aufmerksamkeit wach haltende Berührungspunkte. Im großen und ganzen hält sich der Bildstreifen eng an die geschichtlichen Tatsachen. Er verurteilt zwar den Nationalsozialismus, bezieht aber auf der anderen Seit durchaus keine kri- tische Stellung gegenüber dem Militarismus. Und ohwohl was wie ein Heldenlied begon- nen Hat, schließlich in einem Trauermarsch ausklingt, schwingt ein„Was haben wir doch alles geleistet“ und„Was hätten wir alles leisten können, wenn Hitler nicht. mit. Daran ändert auch nichts der dokumenta- rische Wert der einzelnen Aufnahmen, die man in einer so umfassenden Zusammen- stellung bisher noch nicht gesehen hat. rob feier des Rheinhäuserstraße 63, wurde 70 Jahre Personen beladen hatte, stürzte vor Nr. 16 ce Zoll um Zoll Wächst das Zollamt Das Zollamt Industriehafen, das bisher einer Baracke untergebracht ist, beging ul Donnerstag das Richtfest für einen zue geschossigen Neubau an der Ecke Une. mühlau- und Hansastraße. Damit wird dies Zollamt nach vielen Jahren endlich eing Ersatzbau für das vollständig ausgebrammg alte Gebäude erhalten. Bei der Feier des Richtfestes gab der 1% ter des Badischen Bezirksbauamts, Reg rungsbaurat Wingler, einen kurzen Uebe, plick über das Bauvorhaben. Es umfaßt i; Erdgeschoß einen rund 80 Quadratmeter g. Ben Kassen- und Zollabfertigungsraum soy vier weitere Diensträume und im Ober geschoß zwei Dienst wohnungen. Der Leitz des Hauptzollamts, Regierungsrat K. Gärtie erläuterte den Aufgabenbereich dieses 200, amts, das das weitläufige Gebiet des 1d striehafens, ferner den Waldhof, Sandhole und Kirchgartshausen zollamtlich zu be treuen hat. Innerhalb dieses weitläufgg Bereichs liegen zahlreiche Industrieugte. nehmen, die Waren aus dem Ausland erh ten oder nach dort exportieren. Eingefi wird vor allem Getreide, Roheisen, Trel stoffe, Holz, Oelsaaten, Gewürze und ander In der Ausfuhr überwiegen Kraftfahrzeug Dieselmotoren, Heizungsanlagen, Erzeugni der Papier- und der pharmazeutischen Ind strie sowie Juteartikel. Alle diese Waren und Erzeugnisse werd im Zollamt Industriehafen abgefertigt. erst vor knapp drei Monaten begonnene nel Zollamt, das verkehrstechnisch wesen günstiger liegt als das alte, soll bis Eni Oktober fertiggestellt sein. Die örtliche Bu leitung liegt in Händen von Regierung bauinspektor Franz Cerny vom Badisch Bezirksbauamt. N Mannheimer Brieftauben überwinden Länder grenzeg Sechs Wagen der Bundesbahn waren e forderlich, um 200 Reisekörbe müt den Brieftauben aufzunehmen, die am Mittwynt die Reise nach Wien antraten, vom Wos am Samstagvormittag zum Rückflug net Mannheim starten werden. Die bisher Flüge ab Ulm, Augsburg, Müncherl, Rose heim, Reichenhall und Passau Wũaren für d Manmheimer Brieftaubenzüchter erfolge Bei dem Flug ab Passau konnte der jährige Kreismeister, Fritz Rapp, Man heim-Feudenheim, ein hervorragendes I. sültat herausholen und den ersten Preis fl sich buchen. Ein Zeichen dafür. daß Ra Schaum aus der Tube Bequemer und sparsamer kann man das Ha nicht waschen als mit Schauma- dem Tuben schaumpon von Schwarzkopf. Man drückt! der Tube nur so viel Schauma, wie man fi sein Haar braucht, schäumt einfach das feuchte Haar ein, schon ist der Kopf wieder sauber: N 5 2 een 2209 mit seinem Taubenmaterial auf dem bes Wege ist, den Meistertitel auch in dien Jahr zu erringen. Der Flug ab Wien ist d unmittelbare Vorstufe für den großen ditionellen Flug ab Budapest. Die Re taubenzucht hat alle politischen Schramb überwunden, die ungarische Regierung! die Einfuhr und den Auflaß der deutsch Tauben genehmigt. Wie in früheren Zelte Wird das Ergebnis des Fluges ab Budep“ am 1. August entscheiden über den der goldenen Medaille. N Kleine Chronik Erfolg in Stuttgart. Der Sanger Fleischer-Innung Mannheim Konnte unter g Leitung von Otto Bausenhardt bei einem, tungssingen, verbunden mit der 40, Jub Fleischer-Singchors Stuttga Prädikat„Hervorragend— durchaus übe gende Leistung“ mit nach Hause nehmen. Mannheimer Erfolg. Gegen starke Fon renz gelang es dem Blau-Gold-Tanz- Club“ einem Einladungsturnier in Bad Münster Stein in der B-Klasse einen dritten Preis u bei dem Preis von Herrenalb in der BH einen ersten und in der A-Klasse einen vieh Preis zu erringen. 5 9 Kleintierzüchter verein„Vorwärts“. Am Juli, 20 Uhr. Mitgliederversammlung im W einsheim, Herzogenriedstraßge 41. 8 A. R. K. B.„Solidarität“ Mannheim-N stadt. Am 18. Juli, 20 Uhr, im Lokal 4 neuen Neckarpark“, Waldhofstraße, Versan lung. 7 Wir gratulieren! Adam Emig, Manne Albert Rosenberger, Mannheim- Nocken karauer Straße 69, begeht den 77. Geburd Das 82. Lebensjahr vollendet Georg Hie Mannheim, Käfertaler Straße 52. Aus dem Polizeibericht Elektrischer Schlag. In einem Waldi Großbetrieb kam ein 38jähriger Arbeiter einer Stromleitung in Berührung. Da di die Zange eines Hebezeugs, die der 15 in der Hand hielt, der Strom geerdet ug bekam er einen heftigen Schlag und m ins Krankenhaus gebracht werden. J Aus der Diebstahls- Chronik. Eine 5. firma mußte ihre Maschine ruhen 38 weil ein Unbekannter das Starkstromti von 25 Meter Länge einschließlich der 80 dose abgezwickt und mitgenommen nale Aus einem Ladengeschäft in E 2 stahl 0 die Mittagszeit ein Unbekannter 280 00 ber tägliche Unfall, 2% Ueberqueren der Mun Straße wurde ein 5 n Fußgänger von einem PE], falzt und erlitt einen leben kährlichen Schädelbruch. 10 Motorradfahrer, der seine Maschine 1 f 1 Schlagloch auf einen Seitenweg! alle* fahrer“ wurden verletzt.— Durch e plötzlich auftauchenden Bienenschwaru lor ein Radfahrer die Kontrolle über Fahrzeug und rannte gegen einen enges kommenden Lieferwagen. Er erlit leichte Verletzungen. Werde igt. Da ene nel eSentlit is Ent me Bal jerung adische 1 Zeh aren el den 40% Mittwol 1 W0 ug nt isherg 5 Roser n für kolgreit der vo „ Mann des Be Preis fl aB Rap das Hat n Tubes rückt au man fi mm beste n diesen en ist dl oBBen ie Re schrar rung! deutsde en Zeltel Budape n Gewin chor. Unfer 4. nem Tubilaun gart d. s übere hmen. 2 Kon 2-Club ſünster Preis u r B. ien vielß „ 40 g im im- Ned okal 120 Versa Mannbe, Jahre carau, Geburts rg Hilke 1 Wald Tbeiters Da di der ll det Win und mu n. Eine B. en las strom der Ste m hatte Stahl 230 0 tall. 5. Mähldo 57 öh a PW. leben ich. 110 1 ente erlitt“ MORGEN Seite 5 Koblet durch Sturz ausgeschieden/ Schär, die Schweizer Hoffnung Der Favorit der diesjährigen„Tour“, Hugo Koblet, schied am 13. Juli bei der Abfahrt in den Pyrenäen vom Col d' Aubisque durch Sturz aus. Die Hoffnungen der Schweizer Radsport- freunde ruhen jetzt auf Fritz Schär. Bild oben: Hugo Koblet wird nach Anlegen von Verbän- den ins Krankenhaus abtransportiert. Bild unten: Fritz Schär zieht nach der 9. Etappe freudig das wiedererrungene gelbe Trikot des Spitzenreiters über, das er jedoch einen Tag später an den Franzosen Robic abgeben mußte. und um das Mercedes-Training auf dem Nürburgring ie Stuttgarter Daimler-Benz-Werke hat- ten am Mittwoch den Nürburgring für zeden Jerkehr sperren lassen, um mit den Fahrern i Lang und Fritz Ries Trainingsfahr- en auf Super- Sportwagen vom Typ 300 SI. durchzuführen. Rennleiter Neubauer leitete zusammen mit dem Chefkonstrukteur Ober- ingenieur Uhlenhaut und Ingenieur Koste- letzki die Versuche, zu denen auch eine Reifen- irma angefordert worden war. Wie von zuverlässiger Seite mitgeteilt wurde, soll es sich bei den Medaillen um verbesserte und weiter entwickelte 300-SL- Typen handeln, die der neuen Rennformel angepaßt werden dürften. Die Wagen zeich- neten sich durch größere Anzugsschnelligkeit und höhere Spitzengeschwindigkeit aus. Ver- gleiche mit früher erzielten Rundenbestzeiten konnten jedoch nicht herangezogen werden, da böiges Wetter und starke Regenschauer die Versuche beeinträchtigen. Die gewissenhaft durchgeführten Erprobungen, die trotz der Ungunst des Wetters den ganzen Tag an- dauerten, wurden von Werksangehörigen scharf überwacht. an den Boxen durften sich keine Fremden aufhalten, Monteure und Fah- der verweigerten jede Auskunft. Rennleiter Neubauer verschanzte sich hinter der Fest- ztellung, daß er seine Fahrer im Training halten wolle. August Lang 65 Jahre August Lang, ein nicht nur der älteren Ge- neration bekannter Schwimmfachmann, kann am Freitag bei bester Gesundheit seinen 65. Geburtstag feiern. Noch heute ist er als tech- mischer Leiter der DLRG, Ortsgruppe Mann- heim, tätig. Als Landesschwimmwart des Badi- schen Turnerbundes gehört er dem Schwimm- ausschuß des Deutschen Turnerbundes an und ist zur Zeit an leitender Stelle mit den Vor- reitungen der Schwimmwettkämpfe für das Deutsche Turnfest in Hamburg tätig. Geehrt Furde er schon in früheren Jahren von der Dr und nach dem Kriege von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft mit dem goldenen Threnzeichen und deren Ehrenbrief, Auszeich- nungen, wie sie bis jetzt in dieser Form nur venigen Mitarbeitern auf dem Gebiete des Schwimmsportes und der Lebensrettungsbestre- dungen zuteil wurden. Die Schwimmabteilung des TSV Mannheim von 1846 ist ihm zu großem Dank verpflichtet, denn er hat sie als langjähriger technischer beiter und später als Vorsitzender zu dieser Gröhe geführt. Ihm hat die Schwimmabteilung es zu verdanken, daß das Kunstspringen neben auen anderen Arten des Schwimmsportes gleichberechtigt in ihr ausgeübt werden kann. Und die beiden badischen Meisterschaften im Funstspringen, die am letzten Sonntag Frau Anni Schröder errang, dürften mit den ande- Foto: dpa Sporigeschehen ren Siegen, die die Schwimmer des TSV Mann- heim von 1846 bei dem Kreisturnfest in Schries- heim errangen, für ihn wohl eine freudige Ge- burstagsüberraschung bedeuten. Mit seinen vielen Sportfreunden übermitteln auch wir ihm die besten Wünsche für die Zukunft. Ehrenabend des ASV Feudenheim Der ASV Feudenheim, der auf sein 50jäh- riges Bestehen zurückblicken kann, beendet seine Jubiläumsveranstaltungen am Samstag- abend um 8 Uhr im Vereinslokal„Goldener Stern“ mit einem Ehrenabend. Im offiziellen Teil werden verdiente Mit- glieder des Vereins für ihre Treue geehrt wer- den. Mit einem ausgezeichneten Unterhal- tungsprogramm klingt der Ehrenabend aus. Am Sonntagvormittag findet am Ehrenmal auf dem AsV- Sportplatz eine Totenehrung zum Gedenken der gefallenen Mitglieder statt. Die Weli- Elf de: Weli-Sporiptesse Wer spielt am 21. Oktober gegen England?/ Puskas, Posipal, Zeman und Bozsik erhielten die meisten Stimmen Die Sportpresse stellt ihre Elf auf Wie soll die Auswahl der FIFA zusammengesetzt sein, die am 21. Oktober in London gegen England spielen wird? Diese Frage bereitet dem Holländer Karel Lotsy, der das Team des Weltfußballverbandes betreuen wird, und seinen technischen Beratern Gaston Barreau Frank- reich) sowie Walter Nausch(Oesterreich erhebliches Kopfzerbrechen. Auch die Sportpresse der Welt beschäftigt sich mit diesem interessanten Problem. Die INTERNATIONALE SPORT- KORRESPONDENZ hat Europas führende Sportzeitungen aufgefordert, Vorschläge hinsichtlich der Mannschaftsaufstellung zu unterbreiten. Zeitungen aus Italien, Oesterreich, Spanien, Hol- land, Dänemark, Norwegen Jugoslawien, der Türkei und der Schweiz antworteten der ISK, die ihrerseits für Deutschland einen Vorschlag unterbreitete. Nach dieser Befragung erhielten folgende Spieler die meisten Stimmen für das FIFA- Team: Zeman(Oesterreich); Loung(Schottland), Cox (Schottland); Bozsik(Ungarn), Posipal Deutsch- land), Cadkowski(Jugoslawien): Basora(Spa- nien), Kocsis(Ungarn), G. Nordahl(Schweden), Puskas(Ungarn), Zebec(Jugoslawien). Fast einstimmig wurde Kocsis als Halb- rechter nominiert. Er erhielt sieben von acht Stimmen. Es folgen der Halblinke Puskas mit sechs, Mittelläufer Posipal, rechter Läufer Bozsik und Torwart Zeman mit je fünf Stim- men. Vier Stimmen erhielt Basora als Rechts- außen, je drei Stimmen Mittelstürmer Gunnar Nordahl. linker Läufer Cajkowski und die schottischen Verteidiger Loung Cox. Am um- strittensten war der Posten des Linksaußen, für den der Jugoslawe Zebec, der Däne Praest und der Ungar Nyers(beide spielen in Italien) je zwei Stimmen bekamen. Sollte Ungarn, wie Verbandskapitän Sebes kürzlich mitteilte, keine Spieler für die FIFA- Auswahl abstellen wollen, dann wäre folgende Mannschaft nach Meinung der Welt- Sportpresse denkbar: Zeman Voung, Cox- Cajkowski. Posipal, Hanappi- Basora, Mitic, Nordahl. Han- sen Zebec(oder Praest bezw. Nyers). Sollte England. was nicht anzunehmen ist, keine rein englische, sondern eine britische Mannschaft aufstellen, dann könnten als Verteidiger des FIFA-Teams Hanappi(Oesterreich) und Marche (Frankreich) oder noch Nielsen Dänemark) an- stelle von Loung und Cox herangezogen wer- den. Auch Fritz Walter hat Anhänger Für den Posten des Mittelstürmers könnte auch Fritz Walter in Frage kommen. Es ist bekannt, daß Walter Nauschs enger Mitarbei- ter, Oesterreichs Nationaltrainer Frühwirt, die Ansicht vertritt, daß ein technisch so fein auf- spielender Mann wie Fritz Walter dem in Mai- land wirkenden schwedischen Tank Gunnar Nordahl vorzuziehen sei. Natürlich wird Karel Lotsy sich davor hüten, ein„Team der Indivi- dualisten“ aufzustellen, weil dieses mannschaft- lich den Engländern von vornherein unterlegen wäre. Lotsy selbst sagte, daß es eine fast un- mögliche Aufgabe sei, eine kombinierte Mann- schaft von Spielern aus ganz Europa auszuwäh- len. Die Niederlagen kontinentaler Auswahl- mannschaften gegen England und Großbritan- nien, die in London bezw. Glasgow mit 3:0 und 1:6 eingesteckt werden mußten, haben in dieser Hinsicht zu denken gegeben. Der Riegel als Rezept? Der Schweizer Fußballexperte Henry Schi- hin vom„Sport“ in Zürich, ist der Meinung, daß die FIFA-Auswahl das Repräsentativspiel gegen die Briten ernstnehmen und eines Sie- geschance wahrnehmen sollte. Er schrieb an die Die große Vorprüfung: fflannheimet gugend-Negaiia Scharfe Konkurrenz des heimischen Ruderer-Nachwuchses Die große Mannheimer Jugend- Regatta, welche am kommenden Sonntag vom Mann- heimer Regatta- Verein im Mühlauhafen durchgeführt wird, ist für den süddeutschen Ruderer-Nachwuchs die letzte Prüfung vor den Jugendbesten-Kämpfen, die 14 Tage spä- ter, ebenfalls im Mühlauhafen, im Rahmen der Rudermeisterschaften ausgetragen werden. Dabei trifft sich der Mannheim-Ludwigs- hafener Ruderer-Nachwuchs in verschiedenen Bootsgattungen. Der im Rennboot ausgetragene I. Jug- ruderer-Gig-Vierer hat nicht weniger als 10 Meldungen aufzuweisen Es sind die Mann- schaften von Aschaffenburg, Hanau, Tübingen, Germania Frankfurt, Neuß, Worms und Würzburg, mit denen„Amicitia“.„Baden“ und der Ludwigshafener RV zusammentreffen. Rein lokalen Charakter trägt das Rennen im I. Jungruderer-Gig-Achter, wo der MRC, der LRV und„Baden“ an den Start gehen. Der ebenfalls im Rennboot zum Austrag gelan- gende I. Jugend-Achter führt„Baden“ ERV, Aschaffenburg, Offenbach und Frankfurter „Germania“ zusammen. Sehr große Konkur- renz ergibt sich auch im Gig- Vierer der Lei- stungsgruppe I, für den acht Boote und der Jungruderer-Gig- Vierer, für den neun Mel- dungen abgegeben wurden. Wer also am kommenden Sonntag auf der Mannheimer Jugend-Regatta zum Sieg kommt, der wird sich auch die Teilnahmeberechtigung an den Jugendbestenkämpfen des 1. und 2. August erworben haben. Besonders reizvoll ist dabei das Zusammentreffen der Mannheimer Mannschaften, die vor eigenem Publikum mit größtem Ehrgeiz um den Sieg ringen werden. Erfreulicherweise haben sich auch in die- sem Jahr wieder die Alten Herren zu Wort Die Amerikaner in Stuttgart fleue alyesbesiteistung im Weitsprung Horst Ihlenfeld, ein neuer Lutz Long/ Bragg lief 200 m in 21,1 Deutschland hat wieder einen Weitspringer von Format, nämlich den 26jährigen Bankan- gestellten aus Ostberlin, Horst Ihlenfeld. Dies war eine der erfreulichsten Feststellungen, die man beim Amerikaner- Sportfest im Stutt- garter Neckarstadion am Mittwochabend tref- ken konnte. In einem Zweikampf mit George Brown, dem 213ährigen, 1,85 m großen Neger- studenten aus Los Angeles, der an das große Olympia-Duell von Berlin 1936 zwischen Jesse Owens und Lutz Long erinnerte, sprang Brown auf Anhieb 7,41 m, zog sich aber einen Bluterguß zu und mußte aufhören. Ihlenfeld trat einen 7, 50-m-Sprung, der zum Sieg aus- gereicht hätte, um Millimeter über und legte dann eine tolle Serie von 7,16— 7,39— 7,32— 7,09— 7,24 m hin. Die 7,39 m bedeuten deut- sche Jahresbestleistung. Der Schüler des bekannten früheren Weit- springers Klopfleisch, Trainer bei Nordost Berlin, war vorher Hochspringer. Da er aber kür den Sprung über die Latte nicht groß genug war, verlegte er sich auf den Weit- sprung und schuf mit einer 100-m-Zeit von 11,1 eine gute Voraussetzung für einen schar- ken Antritt und guten Absprung. Die dies- jährigen Höchstweiten in Europa sind: 1. Vis- ser(Holland) 7,52 m; 2. Porrasalmi(Finnland) 7,39 m;— khlenfeld(Deutschland) 7,39 m; 4. Földessy(Ungarn) 7,36 m;— Mallek Oeutsch- land) 7,35 m; 5. Druetto(Italien) 7,32 m. Die Ueberlegenheit der Amerikaner war wieder so eklatant, daß einem schwarz vor den Augen wurde(so viele Negersiege gab es). Aber der kleine Karlsruher Sprinter Füt- terer erwies sich erneut als großer Konkur- rent des farbigen USA-Meisters Bragg. Ueber 200 m lief er mit 21,2 persönlich Bestzeit und zwang Bragg dazu, 21,1 zu laufen, also jene Saison-Weltbestzeit, die bisher nur Agostini (Trinidad) und Haas Deutschland) erzielt hat- ten. Der Dritte dieses Rennens, Schröder (Nordost Berlin) erzielte mit 21,4 noch neuen DDR- Rekord. Ueber 100 m gab es einen Ein- lauf, wie man ihn seit langem nicht mehr er- lebt. hat: 1. Bragg 10,4, 2. Fütterer 10,4, 3. Schröder 10,5, 4. Brown 10,6, 5. Kraus 10,6, 6. Geister 10,8. Damit lief Fütterer zum drit- ten Male hintereinander 10,4 Sekunden! Die weiteren Wettbewerbe: 400 m: 1. Lea(USA) 47,9; 2. Geister(Kre- feld) 48,1. 1500 m: 1. Druetzler(USA) 3:50, 4; 2. Dwyer(USA) 3:52, 4; 3. Schlegel(Krefeld) 3:53, 4. 5000 m: 1. Cappozzioli(USA) 14:42, 0; 2. Laufer(Schwenningen) 14:42, 4. 400 m H.: 1. Culbreath(USA) 52,8; 2. Ulzheimer(Frank- kurt) 53,5. 44100 m: 1. USA 41,5; 2. Eintracht Frankfurt 41,9(deutsche Jahresbestzeit). Hoch- sprung: Wiesner(USA) 1,95 m. Weitsprung: 1. Brown(USA) 7,41 m; 2. Ihlenfeld(Berlin) 7,39 m(deutsche Jahresbestleistung). Diskus: 8 5(USA) 50,24 m; 2. Hipp(Balingen) 47, 26 m. Russischer Rekord über 200 m Butterfly erreichte Wladimir Borissenko mit 2:33,9 Min. in Moskau. Die alte Bestleistung stand auf 2:34,0 Minuten. gemeldet. Die Ruderer über 38 Jahre messen sich im Gig-Vierer und im Gig-Achter für Alte Herren. Im Vierer gehen Münster i. W., Offenbach, Wiking Karlsruhe und Germania Frankfurt und im Gig-Achter Wiking Offen- bach, Münster i. W. und Frankfurt an den Start. Erfolgreiche Mannheimer Jugendruderer Auf der Neckarelzer Jugendregatta kam die MRG„Baden“ mit ihren Nachwuchsmann- schaften zu drei Siegen. Der I. Jugend-Achter schlug den LRV und den„Club“ und der I. Jugend-Vierer den LRV,„Amieitia“ und Stuttgart. Außerdem holten sich der„Club“ und„Amicitia“ je einen Sieg und der LRV zwei Siege. Duell der Senioren-Achter in Stuttgart Im Mittelpunkt der Stuttgarter Ruder- regatta am kommenden Samstag und Sonntag auf dem Neckar bei Untertürkheim steht das Rennen der Senioren-Achter. Insbesondere in Mannheim fiebert man diesem Rennen ent- gegen, da sich zum ersten Male in diesem Jahr die beiden Mannheimer Achter von Ami- citia und dem Mannheimer Ruder-Club von 1875 in einem Achter-Rennen gegenüberstehen. Der Amicitia-Achter darf wohl als der in diesem Jahr bisher erfolgreichste deutsche Achter auf deutschen Regatta-Plätzen ange- sehen werden. Der Achter des Mannheimer Ruder-Clubs konnten dagegen vor vier Wochen in Zürich einen eindrucksvollen Sieg im Junioren-Achter nach Hause fahren, und auch der große Achter hat sich gegen zahlreiche ausländische Mannschaften hervorragend ge- halten. Daß in diesem Achterrennen auch der Flörsheimer Achter mit Georg Opel auf Nr. 3 ein Wort mitsprechen will, liegt auf der Hand. Diese drei Mannschaften lassen einen Kampf auf Biegen und Brechen erwarten. Dazu gesellen sich in dem Fünferfeld noch der Ulmer Ruderclub Donau und die RG Schwein- kurt/ würzburg. Eine überaus interessante Begegnung wird auch im ersten Senior-Einer der Frauen er- Wartet. Ursula Czech, die im letzten Jahr bei den Deutschen Meisterschaften nur ganz knapp von Inge Scholz Duisburg) geschlagen wurde, hat in der Nachwuchsskullerin Erika Schultzke (Stuttgarter Rudergesellschaft) eine beachtliche Rivalin gefunden. Schultzke gehört allerdings noch der Jungmann-Klasse an, da sie erst in diesem Jahr ins Skiff gestiegen ist. Außer- dem starten in diesem Rennen die Linzerin Eva Sika und IIse Seydl vom Mannheimer Ruderverein Amicitia. Hairabedian Europameister Neuer Europameister der Berufsboxer im Halbschwergewicht wurde am Sonntag in Rom der Kolonialfranzose Jacques Hairabedian. Im Kampf über 15 Runden um den freien Titel besiegte er den italienischen Meister Renato Tontini nach Punkten. Die Meisterschaft war durch den Uebertritt des Europameisters Connx Rux(Deutschland) ins Lager der Be- rufsringer frei geworden. Hecht forderte Hairabedian Unter den 20 000 Zuschauern war auch der deutsche Halbschwergewichtsmeister Gerhard Hecht(Berlin), der nach der Bekanntgabe des Sieges von Hairabedian diesen sofort öffent- lich zu einem Titelkampf herausforderte. Einer offiziellen Anerkennung des Herausforde- rungsrechts des von Erfolg zu Erfolg eilenden deutschen Meisters durch die Europäische Box- union(EBU) dürfte nichts im Wege stehen. ISK:„Ein Erfolg gegen Großbritannien auf dessen Boden, mit einer Spielweise, die nicht in erster Linie auf Schnelligkeit. Wucht und körperliche Härte abstellt, könnte für den gan- zen Fußballsport ungeahnte günstige Auswir- kungen haben.. Gerade jetzt, wo sich Stim- men erheben und Anzeichen vorhanden sind, daß sich Englands Fußball aus einer schema- tischen Erstarrung zu lösen versucht“. Schihin ist der Meinung, daß ein FIFA-Auswahlteam mit englischer WM- Spielweise keine Chancen hat, gegen ein britisches Team zu bestehen. Er vertritt dagegen die Auffassung, daß eine den Briten fremde Spieltaktik bei geschickter Zu- sammenstellung der FIF A-Mannschaft ein durchaus offenes Spiel gewährleisten kann. Der Schweizer Experte kann in diesem Zusammen- hang darauf verweisen, daß Uruguay die Welt- meisterschaft 1950 gegen Brasillien mit einer nahezu perfekten Riegeltaktik gewonnen hat. Solche taktischen Erwägungen werden auch das Triumvirat Lotsy- Barreau- Nausch leiten müssen. Diese Männer werden zusammen mit Dr. Calero(Spanien) und Ernst Thommen (Schweiz) gewiß mit Sorgfalt die Liste der Spie- ler studieren, die ihnen von der Welt-Sport- presse vorgeschlagen wurden. Sie werden bei der endgültigen Aufstellung aber in erster Linie die Erfordernisse der Taktik und des Teamworks im Auge haben. Das Trainingsspiel der FIFA-Auswahl, das für 30. September in Amsterdam oder Rotterdam vorgesehen ist, wird dabei wertvolle Aufschlüsse zulassen. Die Vorschläge der Länder Welche Vorschläge wurden nun im einzelnen bei der Umfrage der ISK gemacht? Dänemark: Idraetlsbladet. Kopenhagen, nannte folgende Elf: Zeman(Oesterreich)— Terlouw(Holland), Nielsen(Dänemark, jetzt Italien)— Cajkowski Gugoslawien), Ocwirk (Oesterreich), Hanappi(Oesterreich)— Nacka Skoglund(Schweden, jetzt Italien), Puskas (Ungarn), G. Nordahl(Schweden, jetzt Italien), Koscic(Ungarn), C. A. Praest Dänemark, jetzt Italien). Holland: Sport en Sportwereld. Amsterdam: Zeman(Oesterreich)— Hanappi(Oesterreich), Marche(Frankreich) Cajkowski Gugosla-⸗ wien), Jonquet(Frankreich), Ocwirk(Oester- reich)— Gainza(Spanien), Koscie(Ungarn), Stojaspal(Oesterreich), Puskas(Ungarn), De Harder(Holland, jetzt Frankreich). Italien: Gazzetta dello Sport, Mailand: Zeman(Oesterreich)— Corradi(Italien), Cer- vats(Italien)— Bozsik(Ungarn). Giovannini (Italien), Bonifaci(Frankreich— Boniperti (Italien), Koscic(Ungarn). G. Nordahl(Schwe- den), J. Hansen, Praest(beide Dänemark). Jugoslawien: Narodni Sport, Zagreb: Zeman (Oesterreich)— LVoung, Cox weide Schottland) — Cajkowski(Jugoslawien), Posipal Meutsch- Mannheims größtes Spezialgeschäßt für Lederbekleidung e e 2 Ri. 7 Markünfatz land)— Hanappi(Oesterreich)— Basors(Spa- nien), Koscie(Ungarn), Ford(Schottland), J. 1 Dänemark), Nyers(Ungarn, jetzt Ita- ien). Norwegen: Sportsmanden, Oslo: Das Blatt schlägt als Vertretung der FIFA die komplette ungarische Nationalelf vor. Dieser Vorschlag ist aber deshalb utopisch, weil bereits für den Herbst auch ein Länderspiel England— Ungarn vereinbart worden ist. Oesterreich: Neues Sportblatt. Wien: Bears (Jugoslawien)— Betrucelli(Italien), Nielsen Dänemark))— Bozsik(Ungarn), Posipal (Deutschland), Brinek(Oesterreich)— Boni- perti(Italien). Kocsis(Ungarn), G. Nordahl (Schweden), Puskas(Ungarn), Zebee(Jugosla- wien). Schweiz: Der„Sport“ Zürich verzichtet auf die Nominierung von Spielern, da man von den Betreuern des FIFA-Teams noch nicht weiß. zu welcher taktischen Spielanlage sie sich entschließen. Es ist natürlich nicht dasselbe, einen Mittel- oder Außenläufer für den Riegel zu nominieren, oder für eine WM- Formation. Spanien: Marca, Madrid: Beara(Jugosla- wien)— Voung. Cox beide Schottland), Bozsik(Ungarn), Posipal Oeutschland), Caj- kowski(Jugoslawien)— Basora(Spanien), Koscic(Ungarn), Vukas Jugoslawien), Puskas (Ungarn), Gainza(Spanien). Türkei: Die bekanntesten türkischen Sport- journalisten wie Ali Oraloglu, Alp Zirek, Bülent Gencer nannten gemeinschaftlich: Tur- gay(Türkei)— Voung, Cox(beide Schottland) — Bozsik(Ungarn), Posipal Deutschland), Caj- kowski(Jugoslawien) Basora(Spanien), Koseic, Palotas, Puskas(alle Ungarn), Nyers (Ungarn/ Italien). Deutschland: Internationale Sport Korre- spondenz, Stuttgart: Zeman(Oesterreich Hanappi(Oesterreich), Marche(Frankreich) —— Bozsik(Ungarn) Posipal Deutschland). Caſj- kowski(Jugoslawien)— Basora(Spanien), Koscie(Ungarn). F. Walter(Deutschlanch, Puskas(Ungarn), Zebec(Jugoslawien). Fechtweltmeisterschaften Deutschland unterlag Belgien mit 7:9 Die Fechtweltmeisterschaften im Brüsseler „Palais du Midi“ begannen am Donnerstag mit einer deutschen Niederlage. In der ersten Runde des Halbfinales im Florettmannschafts- fechten der Herren unterlag Deutschland ge- gen Belgien mit 62:66 Treffern bei 7:9 Siegen. Wahl(4), Götz(4) und Casmir waren dabei für die deutsche Mannschaft erfolgreich. Die Ergebnisse: Belgien— Deutschland 9:7; Italien— Jugoslawien 16:0; Frankreich gegen Australien 16:0; Ungarn— Schweden 12:4. Awnskkie 5% 7 sc sbb Seite 6 MORGEN Freitag, 17. Juli 1953% N Lundesschulbeirat grundsätzlich für Mittelschulen Die bisherige Form des mittleren Schulzweiges in Baden und Württemberg soll vorerst beibehalten werden Stuttgart. Der badisch- württembergische Landesschulbeirat sprach sich grundsätzlich Für einen mittleren Zweig als Bestandteil des gesamten Schulwesens in Südwestdeutsch- land aus. Die Form dieses mittleren Schul- zweiges müsse entsprechend den bisherigen Gepflogenheiten eigenständige Mittel- schulen in Nordwürttemberg und Wirt- schafts- Oberschulen in Baden— vorerst bei- behalten werden Die Schülerzahl habe jedoch in einem gesunden Verhältnis zu anderen Schulen zu stehen. Der mittlere Schulzweig solle insbesondere denjenigen Kindern die- men, die auf Grund ihrer Begabung einer um- Tassenderen Ausbildung zugeführt werden könnten. Die enge Verbindung mit der Volksschule müsse durch die verwaltungsmäßige Unter- stellung unter die Bezirksschulräte gewahrt Wechselhuftes Wetter Auch in der zweiten Juli-Hälfte Freiburg. Nach der langfristigen Vorher- sage des Wetteramtes Freiburg ist in Süd- Westdeutschland auch in der zweiten Juli- Hälfte ziemlich wechselhaftes und für die Jahreszeit verhältnismägig kühles Wetter zu erwarten. Eine kurzfristige Wetterbesserung mit vorübergehend stärkerer Erwärmung ist zwischen dem 21. und 24. Juli wahrscheinlich. Nach Vergleichsjahren, die wie in diesem Jahre ein trockenes und warmes Frühjahr und einen nassen Juni aufweisen, ist mit groger Wahrscheinlichkeit in Südwestdeutsch- Jand erst in der zweiten August-Hälfte mit beständiger Witterung zu rechnen. Deutscher Feuerwehrverband verlangt Selbstverwaltung Bühl/ Baden. Für eine absolute Selbstver- waltung der Feuerwehren sprach sich der Prasident des deutschen Feuerwehrverban- des, Bürger Gottweil), bei der Feier des 100 jährigen Bestehens der Acherner Feuer- Wehr aus. Die Landesregierung in Stuttgart sei bisher leider nicht gewillt gewesen, die- sem Verlangen der Feuerwehren Rechnung zu tragen. Sie habe im Gegenteil wenige Tage vor dem Ulmer Feuerwehrtag noch einen staatlichen Landesbranddirektor ernannt. Auch die Einrichtung eines Beirates für Feuerwehrsachen bei der Regierung lehnte Bürger ab. Schiffahrtssperre auf dem Neckar Heidelberg. Vom 18. Juli, 18 Uhr bis zum 27. Juli, 6 Uhr, ist der kanalisierte Neckar von Feudenheim bis Heilbrorm wegen drin- gender Reparaturarbeiten an verschiedenen Schleusen und Uferbauwerken für die Schikkahrt gesperrt. Während der Sperre wird in den Faltungen Ladenburg, Wieb- Ungen, Hirschhorn, Rockenau, Heidelberg, Neckargemünd und Necharsteinach der Stau um 0,50 Meter und in den Haltungen Nek Karzümmern und Guttenbach bis zu einem Meter gesenkt. Die Schleusen Neckar- gemünd. Neckarsteinach und Gundelsheim Sind außer Betrieb, Im Bereich des Wasser- und Schiffahrtsamtes Heidelberg sind wäh- rend der Schiffahrtssperre voraussichtlich auch die Schleusen Hirschhorn, Rockenau und Guttenbach kürzere Zeit wegen Re- Paraturarbeiten gesperrt. Die Staustufen Gundelsheim und Neckarsulm/ Kochendorf (Hafen Heilbronn) bleiben auch während der Sperre in vollem Stau. Es besteht da- her die Möglichkeit, während der Schiff- fahrtssperre in diese Staustufe Fahrzeuge Abzulegen. Die Schiffahrt zwischen Feuden- heim und Heidelberg ist mit einer um 30 Zentimeter verringertem Abladetief möglich. Süängerfeste sollen keine„Sauf- feste“ sein Weikersheim. Die ländlichen Sängerfeste würden ummer mehr zu„Sauffesten“, sag- ten die Chorleiter des Kreises Mergentheim während einer Tagung des Hohenloher Sängergaues. Eine Trennung der gesang- lichen Darbietungen vom Wirtschaftsbetrieb des Festzelts sei daher dringend zu befür- Worten. Die Chorleiter wandten sich ferner gegen die„abgesungenen, schmalzigen Lie- der der Jahrhundertwende“. bleiben. Geeignete Lehrer, die eine weitere Dienstprüfung für die Eignung als Lehrkraft für den mittleren Schulzweig ablegen müßten, sollten aus der Volksschule kommen. Stark diskutiert wurde die Frage, ob in den höherer Schulen Englisch oder Fran- z6sisch als erste Fremdsprache zu gelten habe. Die Vertreter der Oberschulämter und die Vertreter Südbadens sprachen sich für Französisch als erste Fremdsprache aus, wogegen die Mehrzahl der Vertreter Nord- württembergs und vor allem die Vertreter der Wirtschaftsorganisationen der englischen Sprache den Vorzug gaben. Einstimmig wurde ein Antrag der Ober- schulen angenommen, wonach das Kultmini- sterium gebeten werden soll, rechtzeitig für Lehrerstellen an allen Schulen zu sorgen, damit zu Ostern die notwendigen Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Angeregt wurde fer- ner, das Kultministerium möge darauf hin- Wirken, daß bei Schulausflügen keine allzu großen Reisen unternommen werden. Maßnahmen gegen die Studenten- verbindung„Alania“ Stuttgart. Das Rektorat der Technischen Hochschule Stuttgart hat auf Grund eines Beschlusses des großen Senats veranlaßt, daß die katholische Studenten verbindung„Alania“ von der Liste der zugelassenen akademischen Verbindungen bis auf weiteres gestrichen wird. Außerdem wurde der„Alania“ das schwarze Brett der Hochschule entzogen und die korporative Teilnahme am Hochschulsport bis auf weiteres untersagt. Schließlich wird die Verbindung nicht mehr im Programm der Hochschule geführt. Der große Senat der Hochschule hatte in seinem Beschluß be- dauert, daß die„Alania“ anläßlich ihres Stif- tungsfestes am 28. Juni entgegen dem aus- drücklichen Wunsch des Rektors in der Oeffentlichkeit mit Band und Mütze auftrat und eine Gruppe nicht korporierter Studen- ten dies zum Anlaß nahm, in der Oeffentlich; keit dagegen zu demonstrieren. Der Senat, so heißt es in dem Beschluß, betrachte ein solches Vorgehen allgemein für ungeeignet, das Problem des Farbentragens außerhalb der Hochschulgemeinschaft lösen zu wollen. Verkehrsbefragung an der Autobahn- ausfahrt in Heidelberg Heidelberg. Das städtische Presseamt Hei- delberg teilt uns folgendes mit:„Das städtische Tiefbauamt Heidelberg beabsichtigt, in den nächsten Tagen in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei und der Militärpolizei an der Autobahnmündung in Heidelberg eine Ver- kehrsbefragung in Verbindung mit einer Zählung durchzuführen. Bei dieser Befragung werden die einzelnen Fahrer um Auskunft über Fahrtziel und Fahrweg gebeten. Die Befragung erfolgt im Anschluß an eine Reihe „stummer Verkehrszählungen“, die im Laufe des vergangenen Jahres durchgeführt worden sind. Sie ist notwendig, um eine Prognose über die Gestaltung des Verkehrsablaukes nach Fertigstellung der neuen Straßenzüge nach der Verlegung des Heidelberger Bahn- hofs aufstellen zu können. Anhand des um- fangreichen Zahlenmaterials, das nach moder- nen verkehrswissenschaftlichen Grundsätzen ausgewertet wird, ist es dann möglich, die jetzige provisorische Form der Autobahn- muündung in einer verkehrsgünstigeren Weise zu planen und die neuen Straßenzüge zweck- entsprechend zu bemessen und anzuschließen. Heidelberger Studenten und Studentinnen, die als Hilfskräfte eingesetzt werden, sorgen dafür, daß die Kraftfahrer nur wenig von rer Zeit zu opfern brauchen“. 34 Millionen Mark Frostschüäden in Südbaden Bericht an das Landwirtschaftsministerium/ Reben am meisten betroffen Freiburg. Das Regierungspräsidium Süd- baden hat dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Stuttgart einen umfassenden Bericht über das Aus- maß der Frostschäden vom Mai dieses Jah- res zugehen lassen. Der im Regierungs- bezirk Südbaden angerichtete Gesamtschaden in den land wirtschaftlichen Kulturen wird amtlich auf rund 34 Millionen Mark ge- schätzt.. Die Rebschäden stehen mit rund 22 Mil- lionen Mark an der Spitze. Bei Kernobst werden die Schäden auf rund 5,4 Millionen, bei Steinobst auf 3,4 Millionen, bei den Ackerfrüchten auf 25 Millionen Mark und bei Schalenobst auf 0,7 Millionen Mark ge- schätzt. Bei Gemüse und Beerenobst war der Schaden verhältnismäßig gering. Der Bericht gibt ferner an, daß in 12 weinbautreibenden Kreisen Südbadens 278 Gemeinden mit einer Schadensfläche von 5202 Hektar In Mitleidenschaft gezogen wur- den. Auf rund 2738 Hektar sind die Reben total erfroren. Das Regierungspräsidium Südbaden ist in seinen Vorschlägen für die Hilfeleistung, insbesondere für den am meisten geschädig- ten Weinbau, zu den gleichen Ergebnissen gekommen, wie sie der badische Weinbau- verband in Zusammenarbeit mit dem badi schen land wirtschaftlichen Hauptverband Ende Mal in einer Entschließung dem Re- gierungspräsidium unterbreitet hatte. Lahr erprobt neue Rebensorte Lahr. Das Badische Weinbauinstitut hat der Stadt Lahr neben zwei anderen Wein- bau treibenden Gemeinden Südbadens eine neue gegen Mehltau, Peronospera und Reb- lausschäden widerstandsfähige Rebensorte zur Verfügung gestellt. Die neue Rebensorte wird auf einem 20 Ar großen Gelände in dem wegen seines guten Weines bekarmten Schutterlindenberg in den städtischen Reb- anlagen angepflanzt und erprobt. Studenten verdingen sich als Goldwäscher Abenteuerliche Saisonarbeit in Lappland/ Wenig Aussicht auf Reichtum Heidelberg. Fünfzehn deutsche Studenten werden Anfang August in den hohen Norden nach Lappland reisen, um ihr Glück als Gold- wüscher zu versuchen. Leider hat keiner von mnen eine Chance, als reicher Mann zurück- zukehren: abgesehen von dem Abenteuer, das der vierwöchige Aufenthalt in der einsamen Naturwelt Finnlands bedeutet, winken ihnen kaum mehr als 50 Mark Gewinn. Der Rest der Ausbeute, von der nur etwa ein Viertel an den finnischen Staat abgeführt werden muß, wird für Verpflegung, Versicherung und Reise draufgehen. Die studentischen Goldwäscher finden in einem internationalen Arbeitslager Quar- tier, das von finnischen und dänischen Hoch- schulverbänden an einem goldhaltigen Flüßg- chen Lapplands eingerichtet wurde. Es liegt Weit ab von jeder Bahnverbindung und ist, nach rund 400 Buskilometern, nur per Boot und auf Schusters Rappen zu erreichen. Trotz dieser strapaziösen Aussicht und der Primi- tivität des rauen Lagerlebens hatten sich sogar zwei junge Frauen beworben, die ihre studierenden Männer auf der Jagd nach dem schnöden Mammon begleiten wollten. Wasserwirtschaftsverband fordert Kredite für Kläranlagen Ulm. Der württembergische Wasserwirt- schaftsverband beschäftigte sich auf seiner Hauptversammlung in Ulm hauptsächlich mit der Frage der Verschmutzung der Ge- Wässer. In einer Entschließung wies er auf die Notwendigkeit des Baues von Wasser- reinigungsanlagen hin und bat die Landes- regierung, den Gemeinden erhöhte Staats- beihilfen und langfristige Kredite mit trag- baren Zinssstzen für den Bau von Sammel- dolen und Kläranlagen zur Verfügung uu Stellen. Ravensburg. Im Ravensburger Schmug- gel- Prozeß gegen die Frankfurter Spediteure Erich Pracht, Willi und Otto Schwarz, einige deutsche Zollbeamte und einen schweize- rischen Kaufmann stellte die Staatsanwalt- schaft nach sechswöchiger Verhandlungs- dauer vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Ravensburg die Strafanträge. Nach achtstündigem Plädoyer wurde gegen Pracht wegen fortgesetzter unerlaubter Wa- reneinfuhr, fortgesetzter Steuerhinter ziehung, Anstiftung zur Untreue und Anstiftung zur Begünstigung im Amt zwei Jahre Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe, gegen W. Schwarz wegen der gleichen Vergehen mit Ausnahme der Anstiftung zur Begünstigung im Amt ein Jahr sechs Monate Gefängnis und 4000 Mark Geldstrafe und gegen Otto Schwarz wegen fortgesetzter unerlaubter Wareneinfuhr und Steuerhinterziehung ein Jahr vier Monate Gefängnis beantragt. Gegen den mitange- klagten Zollamtmann Hermann Deichmann, „Jeder sollte erste Hille leisten können“ Ein Aufruf des Roten Kreuzes Mangel an ausgebildeten Kräften Stuttgart. Grundkenntnisse in Erster Hilfe bei Unglücksfällen sind nicht nur für die Familie, den Freundeskreis oder den Betrieb wichtig, sondern auch für die Allgemeinheit dringend erforderlich, erklärt der Landes- verband Württemberg-Baden des Deutschen Roten Kreuzes in einem Aufruf. Weder der Staat noch das Rote Kreuz konnten so um- kangreiche Sicherungsvorkehrungen treffen, daß auf eine Ausbildung der Verkehrsteil- nehmer selbst verzichtet werden könne. Das Rote Kreuz erinnert an einen Ver- kehrsunfall in Villingen, dem dieser Tage ein 19 jähriges Mädchen nur deshalb zum Opfer flel, weil offenbar niemand rasche und Wirksame Hilfe leisten konnte oder wollte. (Siehe MM vom 11. Juli.) Bei der heutigen Vielzahl von Unfällen bestehe überall die Möglichkeit, daß ein Opfer nur deshalb am Unfallort verblute, weil keine ausgebildeten Kräfte zur Verfügung stehen. Das Rote Kreuz weist darauf hin, daß es seit Jahren Lehrgänge abhält, in denen sich jedermann innerhalb von acht Abenden un- entgeltlich die Grundkenntnisse in Erster Hilfe aneignen kann. Jede Ereisgeschäfts- stelle des Roten Kreuzes könne Auskunft über den Beginn neuer Lehrgänge für die Bevölkerung erteilen. Urlaub für den Kirchentag Stuttgart. Nach einem Erlaß des badisch- Württembergischen Ministerrates kann Be- amten, Angestellten und Arbeitern des Staa- tes, die am Evangelischen Kirchentag in Hamburg vom 12. bis 16. August teilnehmen wollen, Urlaub bis zu drei Tagen ohne An- rechnung auf den Erholungsurlaub gewährt Schloß Gundelsheim am Nechar, ein vielen Mannheimern bekanntes Ausflugs Allein 56 Millionen Mark un Zöllen hinterzogen Die Strafanträge im großen Ravensburger Schmuggelprozeſß den ehemaligen Leiter der Zollfahndung stelle Offenburg, und dessen Stellvertreſ den Zolloberinspektor Hans Scherer bei tragten die Staatsanwälte ein Jahr bzw. ach Monate Gefängnis und 3000 bzw. 2000 15 Geldstrafe wegen fortgesetzter unerlaubt Wareneinfuhr, Steuerhinterziehung und bn. treue. Um dem Gericht eine Vorstellung von de Beträgen zu geben, die dem Staat durch d. illegalen Einfuhren des Konsortiums an 20 len verlorengegangen sind und die voraus sichtlich zur Grundlage der Anträge für d. Festsetzung der Wertersatzstrafen gemad werden, bezifferte Staatsanwalt Friedel d Zollschuld von Pracht auf rund 18 Million Mark, die von Willi Schwarz auf 12 Millione Mark, von Otto Schwarz auf 9 Millionen Ma und der beiden Offenburger Zollbeamte Deichmann und Scherer auf zusamme 17 Millionen Mark. Insgesamt als 56 Milliä nen Mark. Werden. Der Erlaß erfolgte auf einen Hu Weis des Bundesministers des Irnern, 0 den Ländern empfohlen hatte, Beamten Angestellten und Arbeitern des Staates un der Länder die Teilnahme am Kirchentag! Hamburg zu ermöglichen. 1 Aus Rheinba ndl. Pfalt 1 Neustadt. Die Selbsthilfe- Organisation den Wiederaufbau reblausverseuchter Wel baugebiete in Rheinland-Pfalz hat jetat it Tätigkeit aufgenommen, Mit Hilfe von Be. trägen der Winzer, von Zuschüssen des Lan. des und des Bundes sowie von grögegen Krediten sollen noch in diesem Jahr 600 U 800 Hektar auf Pfropfreben umgestel werden. Kaiserslautern. Aus ungeklärten Grün stürzte ein 38 jähriger Arbeiter aus Lünebn in Kaiserslautern vom Sozius eines Moto rades unter die Räder eines Lastzuges U starb zwei Stunden später im Krankenhal Der unverletzte Fahrer des Krades nimmt it, daß der 38 jährige das Gleichgewicht verle als der Lastzug àn dem Motorrad vorbeifuh Kaiserslautern. Gegen die teilweise katastrophalen sozialen Verhältnisse“ auf de alliierten Großbaustellen in der Westplab protestierte der DGB. Skrupellose Untel, nehmer hätten eine Situation geschaffen deren Folgen zu einem wirklichen Ba skandal in der Westpfalz führten, Zur 20 müßten täglich 18 bis 20 Lohnforderuns klagen beim Arbeitsgericht Kaiserslauten behandelt werden. 5 stellenangebote ö m haltung und Finanzwesen Größerer Industriebetrieb sucht zum Antritt per 1. 8. 1953 einen in der Buch- erfahrenen Buchhalter Bewerbungsunterlagen mit handgeschr. Lebenslauf u. Gehaltsanspr. erb. u. Nr. P 46524 an den Verlag. Ihr Hauri Tagesmädchen f. Küche u. Hausarb. 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Wir verlieren durch sein Ableben einen aufrichtigen und wert- vollen Menschen und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Straßenverkehrs-Genossenschaft Nordbaden e. G. m. b. H. Aufsichtsrat Vorstand Die Feuerbestattung findet am Samstag, dem 18. Juli, um 11.00 Uhr im Krematorium des statt. Belegschaft fugszi Plötzlich und unerwartet ist am Tage seines 80, Geburtstages mein lieber Gatte, unser lieber Vater und Großvater, Herr 2 n Wilhelm Hoffmann für immer von uns gegangen. Mhm. Käfertal Casanenstr. 13), den 15. Juli 1953 In stiller Trauer: dung, Katharina Hoffmann geb. Herbold 1 Kinder und Verwandte 5 85 Die Beerdigung findet am Freitag, dem 17. Juli 1953, 17.30 Uhr, 90 1 im Friedhof Käfertal statt. 0 laub und Un. 2 2 ann Bestattungen in Mannheim Urch d an 200 Freitag, 17. Juli 1953 Voraus 14 Für d Hauptfriedhof Zeit gemach Friederich, Elise, Güterhallenstraße 44 13.00 edel d Hartmann; Karl,. n Lillione: Krematorium Tillione: Karcher, Franz, Weberstraßge z 11.30 len Ilan Woll, Dr., Erwin, Renzstra sei 134.00 beamte Friedhof Käfertal samme: Hoßmann, Wilhelm, Fasanenstraße 12 17.30 5 Milli Friedhof Neckarau Noll, Barbara, Rheingoldstraße 4 14.00 Friedhof Rheinau Walter, Georg, Herrensand 31 134.00 n Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr en Hin. ern, de a Zeamten f ates unt La ti K f 1 entag astige Ropfsenmerzen Schlaflosigkeit, Schwindel, Arbeitsunlust sind oft Anzeichen einer bestehenden Nervenschwäche. 1„LoRA DTX Energetieum 0 schafft gesunden Schlaf, neue Arbeitsfreude und gesteigertes 2 2 Wohlbefinden. Auch für Diabetiker.. . REFORMHAUS EDEN, Mannheim, K 1, 6 ation fl N 1 1 er Wein. etzt int 4 Doppelte Erholung 5 a undd ferienfteuden wie noch nig. 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Fruchteis, Rahmeis, Eiscreme, Jopaeis, Stisleis u. ä.) ohne Rücksicht auf den Zusatz oder die Beigabe von Früchten, Li- kören oder ähnlichen Zusätzen zu verstehen. 8. Als entgeltliche Abgabe gilt auch der Eigenverbrauch und die Abgabe an Betriebs angehörige. 4. Ausgenommen von der Abgabepflicht ist Speiseeis das in Hotels, Restaurants, Gasthäusern und Pensionen im Rahmen einer festen Speisefolge(Mittag- oder Abendessen, Pensionsverpflegung) zu einem Gesamtpreis für das Essen abgegeben wird, sowie Speiseeis, das nach- weisbar zum Verbrauch außerhalb des Gemarkungsbereichs der Stadt Mannheim ausgeführt wird. 5 5 82 Höhe der Speiseeisabgabe 1. Die Speiseeisabgabe beträgt 10 v. H. des Kleinhandelspreises. 2. Kleinhandelspreis ist das Entgelt, das dem Verbraucher für das Speiseeis ausschließlich der Speiseeisabgabe in Rechnung gestellt wird. Ist die Speiseeisabgabe bereits in das Entgelt eingerechnet, so beträgt die Steuer 9,09 v. H. des Kleinhandelspreises einschließlich der Speise- eisabgabe. 3. Bei der Berechnung der Speiseeisabgabe darf für übliche Beigaben und Zusätze(z. B. Waffeln, Garnierung, Früchte, alkoholische Be- standteile), deren Preis herkömmlicher Weise im Preis für das Speise- eis mitenthalten sind, nichts abgezogen werden, Das Bedienungsgeld gehört nicht zum Kleinhandelspreis. 8 3 Abgabeschuldner Abgabeschuldner ist, wer Waren der in 8 1 bezeichneten Art zum Verzehr im Stadtkreis Mannheim abgibt. 2 N esbiſe 8 4 Eintritt der Abgabepflicht Die Abgabepflicht tritt mit der Abgabe der Waren, beim Eigenver- brauch(5 1 Abs. 3) im Zeitpunkt des Verbrauchs ein. 8 5 Abgabeerklärung und Fälligkeit der Abgabe, Schätzungen, Vereinbarungen 1. Der Abgabeschuldner(8 3) hat bis zum 20. Tage eines jeden Monats die Brutto-Einnahmen des Vormonats aus der Abgabe von Speiseeis dem Städt. Steueramt zur Feststellung der Abgabe schriftlich anzu- melden und die fällige Abgabe zu entrichten. Wenn der Abgabepflichtige auch der städtischen Getränkesteuer un- 1 terliegt, kann die Anmeldung zusammen mit der Getränkesteuer- anmeldung auf dem gleichen Vordruck erfolgen. Soweit es die Sicherstellung der Speiseeisabgabe erfordert, kann der 5 Zeitpunkt der Abgabeerklärung auch abweichend von Satz 1 fest- gesetzt werden. er Abgabeschuldner hat Geschäftsbücher, Rechnungsbelege und son- stige Schriftstücke über den Bezug von Waren, die zur Herstellung von Speiseeis verwendet werden, aufzubewahren und auf Verlangen dem Städtischen Steueramt vorzulegen. Die Aufbewahrungspflicht 1 erstreckt sich auf die Dauer von 5 Jahren. 2. Wenn der Abgabeschuldner die durch diese Satzung auferlegten Pflichten nicht erfüllt, insbesondere die Meldung über das von ihm abgegebene Speiseeis nicht richtig oder nicht vollständig erstattet, kann die Abgabeschuld geschätzt werden. 3. Das Städtische Steueramt kann mit dem Abgabeschuldner(5 3) Ver- einbarungen über die zu entrichtende Speiseeisabgabe(z. B. über ihre Berechnung. Fälligkeit, Erhebung, Pauschalierung) treffen, soweit diese die Abgabeerhebung vereinfachen und das Ergebnis bei dem Abgabeschuldner nicht wesentlich verändern. Unter den gleichen Vor- aussetzungen kann das Steueramt mit den Speiseeisherstellerfirmen vereinbaren, daß sie die Speiseeisabgabe für mre Kleinverkäufer erheben und an die„ Abführen. 8 Anzeigepflicht, Abgabeaufsicht 1. Wer Speiseeis oder gleichartige Erfrischungen zum Verzehr im Stadt- kreis Mannheim absibt, hat dies binnen einer Woche nach Inkraft- treten dieser Satzung oder nach Aufnahme des Betriebs dem Städt. Steueramt anzuzeigen. Der Anzeigepflicht unterliegen auch die Ab- gabepflichtigen, die bereits zur Getränkesteuer herangezogen sind. 2. Die Betriebs- und Lagerräume des Abgabepflichtigen unterliegen der Steueraufsicht. Der Aufsichtsbeamte des städt. Steueramts ist berech- tigt, die Räume, in denen Speiseeis abgegeben wird, jederzeit zu betreten. Die Aufsichtsbefugnis erstreckt sich auch auf alle an die Betriebs- und Lagerräume angrenzenden und damit in Verbindung stehenden Gewerberäume des Betriebsinhabers. Der Aufsichtsbeamte ist insbesondere berechtigt, die Aufzeichnungen, Abrechnungen und ähnliche Belege, die Angaben über die Herstellung und Abgabe von steuerpflichtigem Speiseeis enthalten, einzusehen. 8 7 Abgabebescheid Ein Abgabebescheid wird nur erteilt, wenn von den Angaben des Ab- gabeschuldners abgewichen wird. 8 8 Anwendung steuerrechtlicher Vorschriften Auf die Durchführung dieser Satzung finden, soweit sie selbst keine abweichenden Bestimmungen enthält, die Vorschriften der Reichs- e sowie des Steueranpassungsgesetzes entsprechende An- wendung. 89 Härteausgleich(Nachlaß, Ermäßigung) Die Stadtverwaltung kann die Abgabe im Einzelfall auf Antrag aus Billigkeitsgründen ganz oder teilweise erlassen, wenn besondere Ver- hältnisse den Nachlaß oder die Ermäßigung rechtfertigen. 8 10 Betreibung, Streitigkeiten 1. Die Betreibung der Abgabe geschieht nach den für die Betreibung der Gemeindeabgaben bestehenden Vorschriften. 2. Streitigkeiten über die Verpflichtung zur Entrichtung der Speiseeis- abgabe sind Anfechtungssachen im Sinne des württemb.-bad. Gesetzes Nr. 110 über die Verwaltungsgerichtsbarkeit vom 16. 10. 1946. Gegen die Abgabebescheide sind die in diesem Gesetz vorgesehenen Rechts- mittel gegeben. 3. Auf die Abgabe finden die Vorschriften über die Bestrafung der Vor- enthaltung von Gemeindeabgaben einschl. derjenigen über das Straf- verfahren Anwendung. 8 11 Ausführungsbestimmungen Die zum Vollzug dieser Satzung erforderlichen Ausführungsbestimmun- gen erläßt der Stadtrat.. 8 12 Die Satzung tritt nach Genehmigung durch das Regierungspräsidium Nordbaden in Karlsruhe am Tage nach der Verkündigung in Kraft. Mannheim, 15. Juli 1953 Der Oberbürgermeister— Referat vI. Auslösung von Pfändern. Wir bitten, die Pfänder aus dem Monat Januar 1953 und zwar: Pfandscheine Gruppe A: Nr. 17 115 bis 13 077; Gruppe B: Nr. 31 929 bis 54 143 bis spätestens Ende Juli 1953 auszulösen, andernfalls die Pfänder im Laufe des Monats August 1953 versteigert werden. Städt. Leihamt. Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt folgende Arbeiten: 1. Verputzarbeiten(Außenputz) für die Wohnbauten Relaisstr. 121-127; 2. Schlosserarbeiten Hausbriefkästen) für verschiedene Bauvorhaben. Angebotsvordrucke können solange Vorrat reicht- in der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max-Joseph- Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeholt werden. Mannheim, 16. Juli 1953. Gemeinnütz. Baugesellschaft Mannheim mb. Erdbeerbowle pfitsichbowle Ananasbowle Apfelsinenbowle Himbeerbowle Rosenbowle schmecken jetzt köstlich u. Sie erfreuen hren Besuch damit. ch empfehle zur Bowle geeignete Weine: 2.00 2.20 240 Maikammerer Heiligenberg Pfälzer.. Utrfl. o. 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UND HANDELSBLATT Selte 9 3 Fernmelde-Industrie braucht Aufträ 8E (VWD) Größere Entlassungen in der Industrie der Fernmeldetechnik sind Besserung eintritt, unvermeidlich wenn in der Finanzlage der Post nicht eine so daß notwendige In- 5 vestitionen im Fernmeldewesen vorgenommen werden innenpolitischen Gründen schlechthin auch aus außzenpolitischen Gründen genötigt, West-Berlin bevorzugt bei Auftragserteilung zu bedenken. Bevorzugt heißt in diesem Falle, der in dem Wirtschaftsleben West- Berlins eine wesentliche Rolle spielenden Westberliner Fernmelde-Industrie müssen können. Dies verlautete auf einer Mit- Aufträge selbst dann erteilt werden, wenn gllederversammlung der Fachabteilung Fen- sie in preislichem Wettbewerb mit den An- meldetechnik im Zentralverband der elektro- technischen Industrie. Die jetzige Beschäf- tigungslage der Industrie habe nur durch kurz- fristi ten der despost ge Ueberbrückungskredite aufrecht erhal- werden können. Die gesamte Auftragslage deutschen Nachrichtentechnik sei weitest- gehend von der Finanzlage der deutschen Bun- abhängig. Wie der Präsident des fern- meldetechnischen Zentralamts, Darmstadt, Dr.- wendi jedoch mitteilte, seien für die not- gen Investitionen bei weitem keine aus- reichenden Mittel vorhanden, so daß auf die- zem Gebiet in der Bundesrepublik noch nicht der technische Stand, den andere europäischen Lander bereits erreicht hätten, verwirklicht sei. Es werde, wie auf der Versammlung weiter betont wurde, eine vordringliche Aufgabe des neuen Bundestages und der künftigen Regie- rung sein, hier einen Ausweg in Gestalt der bereits nden. (tor) Bei oft diskutierten Gebührenform 2u ausreichender Finanzierung könnte die Bundespost nur im allergünstig- sten Falle der Fernmelde- Industrie wirklich Vollbeschäftigung für einige Jahre garantie- ren. Es ist auf diesem Gebiete deswegen vordringlich, richtige Einstellung zum Ex- portgeschäft zu gewinnen. Leider begegnen etwaige Bemühungen auch hier den uns aus anderen Wirtschaftsbereichen bereits geläu- figen Hindernissen. Die ausländischen Auf- träge erheischen vor allem preisliche Kon- kurrenzfähigkeit. Weiter wäre es nötig, lang- kelstige Kredtiverträge eingehen zu können. Angesichts dieser Sachlage kann nur ge- tagt werden: Wie lange noch, Bundesfinanz- ministerium, wirst du Exportverhinderungs- mintsterum' sein? in diesem Zusammenhange ist auch die spezifische Lage Berlins zu berücksichtigen. Die öfkentlichen Auftraggeber sind aus Effektenbörse Mitgeteilt von: Badische Bank Filiale Mannheim Börsenverlauf: Frankfurt a. M., 16. Juli 1953 Bei etwas kleinerem Geschäft war die Tendenz „decken nach Wie vor freundlich. Für die meisten Aktien- werte mit Ostbesitz bestand weiterhin Kaufinter- esse. Dessauer Gas excl. Dividende 127 bis 126, der Rentenmarkt lag im Bubiag 46, Mansfeld 32, Schultheiß 19, Thür. Gas 91. großen und ganzen uwerändert. 5 Um- Tageskurs Bezeichnung 7 1 5 21 0) 90 891% 22 5„„ 0 b 32% 507% Conti Gummi 1 ö 175 113% Daimler-Benz. l„11 9 90% 877% „„„ f e 0%½ 10% ke.„ 0 141½ 222 1 5 5 5 kichbaum-Wer ger 1028 75 74½ ger Union 0 enn iin en e aten se Sulleaume. 19.8 0 90 0B 11& Bilfinger 147) 8 5 N rc* 7 feldelberger Cement i) 135 120 V 160/ 167/ Aockner werke 19 198% eie 5 775 7275 ennesmann 8 4 nische Braunkohlen] 1:1) 172 171 Neinelektra 11 96 B 90 3 b 14 109 0 t 5 25 Halske 1 05 0 3 5 dd. Zu 1„„„ 7 fer stanlwer ge 170 170. 3 5 3 17 25* 75 A„„„6„ 2 ommerzb ank. 21 48 48 deutsche Bank 1020,25 50% 59˙/ dresdner Bank 1056,20 5 5810 Belchsbank- Anteile Sal 61% 62˙/ —— ct- Notierung. ex Dividende. ex Bezugs. Devisenkurse in Frankfurt/M., Berlin. Dusseldorf, uud Hamburg notierten am 16. Juli: Geld Brief belgische Francs 8,344 6,364 französische Francs 11,903 11,923 Schweizer Franken 95,92 96.12 holl. Gulden 110,405 110,625 kanad. Dollar 4,221 4,231 engl. Pfund 11,689 11,709 schwed. Krone 30,51 30,67 dan. Krone 60.395 60,515 München und bietern aus Ländern des Bundesgebietes nicht Schritt halten können; wenn sie teurer kalkuliert. Daß eine solche— innen- und außenpolitische— Notwendigkeit natürlich wieder das Auftragsvolumen der Bundes- post einschränkt, ist wohl klar. Gleichberechtigung der Kommunen hinsichtlich öffentlicher Einnahmen UP) Der erste Beigeordnete des Deut- schen Städtetages, Stork, forderte in Bonn am 15. Juli vor der Presse, eine feste Betei- ligung der Gemeinden an der Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteuer. Stork trat nachdrücklich dafür ein, zu dem Grundsatz der Zeit vor 1938 zurückzukehren, als die Gemeinden in der Finanzwirtschaft auch auf der Einnahmeseite gleichberechtigt neben den übrigen Gliedern der öffentlichen Hand standen. Engpaß Ruß Will Degussa beseitigen (P), Das Amt für gegenseitige Sicher- heit(MSA) in Washington gab am 15. Juli den Abschluß eines Lizenzvertrages zwi- schen der deutschen Gold- und Silber- scheideanstalt vormals Rößler. Frankfurt/ Main und der im Rußgeschäft der Welt füh- renden amerikanischen Firma Godfrey L. Cabot Inc., Boston, bekannt, für den die MSA eine Transfergarantie in Höhe von einer Million Dollar(rund 4,2 Millionen D- Mark) übernommen hat. Bäume wachsen nicht in den Himmel Außenhandel muß nüchtern betrachtet werden .(VWD). Die Außenhandelsbilanz der Bundes republi schloß im Juni mit einem Ausfuhr- überschuß von 216 Millionen DM, der sich nuch Abzug der ECA/MSA-Einfukren von der Ge- samteinfuhr auf 242 Millionen DM erhöht. Die Lobgesänge über die— wider Erwar- ten einer großen Reihe von Propheten Sünstige Entwicklung des westdeutschen Außenhandels verstummen allmählich. Grund: Jene, die sich bislang als Optimisten er wie- sen, werden zu Pessimisten, obzwar sich der ursprünglichen Pessimisten trübe Prophe- zeiung nicht erfüllte. Das dünkt ein Wider- spruch in sich und ist deswegen unhaltbar. In Wirklichkeit sind die Befürchtungen der bisherigen Optimisten darin begründet, daß ihnen der Mut fehlt, sich als gute Gläubiger aufzuspielen(siehe Mannheimer Morgen vom 16. Juli:„Neuorientierung im Außenhandel“). Die westdeutsche Exportwirtschaft krankt nämlich an der seit 1945 eingebürgerten Bett- lergesinnung bzw. an der Gesinnung des Mannes, der seine Schulden vergessend, be- drückt über eine volle Geldtasche verfügen. Oder gibt es eine andere Erklärung dafür, daß auf den internationalen Devisenmärkten jetzt— nicht nur andeutungsweise— neben der„Dollarlücke auch die„DM-Lücke?“ er- wähnt wird. Mit anderen Worten gesagt: Des Auslandes Bereitschaft und Fähigkeit, deut- sche Waren zu importieren, scheitert an dem Mangel deutscher Zahlungsmittel. Ein flüchtiger Blick auf die deutsche Außenhandelsentwicklung gibt ziffernmäßig darüber Auskunft, wieso es zu dieser Ent- wicklung kommen Konnte: Kommerzieller Außenhandel des Bundesgebietes und Westberlins!) (in Millionen DM) Zeit Einfuhr Ausfuhr Saldo (gesamt) 8 1950 MD 947,8 696,9— 250,9 1951 MD 1227, 1 1214,7— 12,4 1952 1350.2 1409, 1 + 58,9 1953 1. Viertel- Jahr MI 1269.2 4321.2 32,0 Mär? 4 127,4 1473,38 + 196,4 April 1251,88 13525,7 + 274, 1 Mai 1236,7 1428,4 1 191,7 Juni 1338,0 1554,00 4 216,0 Da in der oben angeführten Aufstellung die Einfuhren aus als Auslandshilfe erfolgte Lieferungen nicht gesondert ausgewiesen sind, vermehrt sich der oben verzeichnete Saldo um jeweils den Wert der auf Grund von Auslandshilfen erfolgten Einfuhren wie Folgt: Mill. DM 1950 MW 168,2 1951 MD 149,9 1952 MD 405 1953 1. Vierteljahr MD 17,1 März 14,3 April 24,9 Mai 18,8 Juni 26,0 Im ersten Halbjahr 1953 lag der Gesamt- Wert der Einfuhren in der Höhe von unter dem Ausfuhr- Gesamtwert von 7 633 Mill. DM 8471 Mill. DM 838 Mill. DM Dabei hatten sich in diesem Halbjahr die Einfuhren— gemessen am ersten Halb- jahr 1952— um drei Prozent vermindert, während die Ausfuhren um fünf Prozent höher waren. Bei Berücksichtigung des in- zwischen gesunkenen Preisniveaus ergibt sich dennoch eine Erhöhung der Einfuhr um Eu 15 Prozent und eine solche der Ausfuhr um 12 Prozent gegenüber oben angeführter Ver- Sleichsperiode. f Ein gewisses Ventil— wer hat nicht Augst vor der Heftigkeit seiner Wirkung Kann die Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Auslandsschuldenabkommen schaffen, denn dem Auslande wird durch DM-Zah- lungen ermöglicht, wieder in DM Zahlkräftig Zu werden. Auf der anderen Seite ergibt sich das bislang noch nicht ganz gelöste Problem im inländischen Zahlungsverkehr. Das Deutsche Industrie-Institut hat an- scheinend mit Recht darauf hingewiesen, daß der Bundesrepublik Devisenaktivsaldo ins- Sesamt sechs Milliarden DM beträgt, wovon rund 3,5 Md. DM als echte Deckungsreserve den Sprung in die freie Währungskonver- tibilität ermöglichten. Hingegen führte der als Verfechter der Auslandsschuldentilgung bekannte Hermann J. Abs vor einigen Tagen im Rhein-Ruhrelub aus, daß von einer vol- len Konvertibilität der DM erst dann ge- sprochen werden könne, wenn das Problem der Sperrmark gelöst werde.(Nach Abs An- gaben bestehen ungefähr eine Milliarde DM Sperrguthaben in Deutschland. Außerdem seien sieben Md. DM Auslandsvermögen in Deutschland vorhanden. Davon müßten mindestens vier Prozent jährlich transferiert Werden können.) Schließlich erheischt noch das Interesse unserer land wirtschaftlichen Erzeugung sorg. Fältige Beachtung. Am Rande bemerkt: Das soll nicht bedeuten, agrarpolitische Dramati- sierung der Lage sei unbedingt mitzuma- chen. Zwischen Scylla und Charybdis lawieren wir, Weln duren die uslandsschindentu⸗ 8 Scarf dem Ausland mehr Kaufkraft (in(Gestalf von Dy verliehen wird. Jede Beeinträchtigung des Tempos, mit dem zur Umtauschbarkeit der DM in fremde Wäh- rungen und umgekehrt zu gelangen ist, ist flir die weitere Außenhandelsentwicklung abträglich. Das„Gegengift“ gegen diese unseren Außenhandel befallende„amerikanische Krankheit“(diese Bezeichnung der DM- Lücke ist dem Londoner„Economist ent- lehnt), die Schuldentilgung stößt übrigens noch auf andere Hindernisse. Wir können zwar— in dieser Richtung— den Verrech- nungsländern einschließlich der OEEC- Staaten entgegenkommen. nicht aber den USA. Um dem Vorwurf der Diskriminierung zu entgehen, sind uns also auch hier die Hände gebunden. Es gilt also, weder simpel zu verein- fachen, noch sinnlos zu komplizieren. So oder so Wurde Devisenpolitik zum zweischneidi- gen Schwert, das erst jetzt die ganze Tücke seines Wesens offenbart, weswegen mit ihm sehr sehr vorsichtig zu operieren ist. Woraus hervorgeht, daß das 2zögernde Hinhalten der verantwortlichen Männer in der BdL immerhin begründet war. Begrün- det, weil diese Männer Dinge und Entwick- hunger voraussahen, die sich der allgemeinen Kenntnis bisher entzogen. Teæ. Prof. Dr. Eric Nölting star b in den Sielen Eigentlich nock im besten Mannesalter, be- stimmt aber im Vollbesitz geistiger Kräfte, die überragende weitere Entwicklungs fähigkeit ahnen ließen, ist dieser glänzende Dialektiker und Kenner sozialdemokratischer Wirtschafts- politik in den Sielen gestorben. Eric Nölting war Sozialdemokrat reinster Prägung. Er ver- schmähte es, weltanschaulich in den allgemei- nen Begriff„Sozialisten“ eingereiht zu werden, weil er erkannt hatte, daß der Sozialistische Radikalismus Erscheinungen zutage fördere, die sich mit seiner— Nöltings— schlichten Auffassung von der Selbstbestimmung des Menschen nicht vereinbaren ließen. Nöltings hauptsachliche Fähigkeit lag jedock trotz allem im Organisatorischen. Das von ihm jahrelang geleitete nordrhein- westfälische Wirtschafts- ministerium konnte einschließlich des ihm an- gegliederten Dezernats zur Korruptionsbe- Kũmpfung als Musterbetrieb behördlicher Orga- nisation angesehen werden. In dieser Hinsicht unterschied sich der jäh Verstorbene zwar wohltuend von seinem Antipoden, dem Bundes- Wirtschafts minister, jedoch ist Nöltings Werde gang gerade durch die Ueberschätzung der Organisation nickt bar von Tragik gewesen. Be- sonders, als es sich kerausstellte, daß die frei- Reitliche Wirtschaftsentwiclelung erfolgreicker sei als die Zentralverwaltungswirtsckaft. Nölting wurde 1892 in Glettenberg geboren, studierte in Halle, München, Berlin und Frank- furt Soziologie und Rechts wissenschaft. Erwarb im Jakre 1919 das Doktorat der Staatswissen- schaften und lehrte an der Landeshochsckule für Staats- und Wirtschaftswissenschaften in Detmold, sowie an der Leibniz-Akademie in Hannover. 1923 berief ihn das preußische Kul- tus ministerium— was als besondere Auszeich- nung anzusehen war— als Frof essor an die Akademie der Arbeit bei der Universitdt Franſe- furt. Von 1933 bis 1948s war Nölting als pri- vater Wirtschaftsberater tätig. Das NS-Regime hatte ihn von allen Aemtern enthoben und be- mute sich, dem Verfechter sozialdemokratischen Ideengutes das Leben zu erschweren. Nölting, der seit 1921 Mitglied der SPD war und 1928 bereits für diese Partei in den preußischen Landtag gewählt worden ist, trat im Jahre 1945 in die Regierung Arnsberg ein. Im August 194⁵ wurde er Generalreferent für Wirtschaft beim Oberpräsidium Westfalen in Münster. Ab Juli 1946 Wirtschaftsminister von Nordrhein-West- falen. Seit Oktober 1946 Md Nordrhein- West- falen; seit Begründung des Bundestages dessen Mitglied. Aus dem Konzert deutscher Wirtschaftspoli- tier von Format ist einer der begabtesten Ver- fechter zentral verwaltungswirtschaftlicher Me- thoden ausgesckieden. Nicht nur die deutsche Sozialdemokratie wird diesen Verlust bedauern, sondern auck sein— im wirtschaftspolitischen Geschehen erfolgreicherer Widerpart, der Bundes wirtschafts minister, der in Nölting den aufrichtigen und wirklick ehrlichen Gegner stets zu schätzen wußte. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN Nicht nur Arbeitszeitvermittlung, sondern Ver- fahrens verbesserung (UP) Der„Verband für Arbeitsstudien— REFA — e. V.“ wird seine zweite Bundestagung vom 3. bis 5. Oktober dieses Jahres in Düsseldorf abhalten. Neben Vorträgen namhafter Fachleute wird Professor Dr. Vetter, München, über das Thema„Das Menschenbild im Umbruch unserer Zeit“ sprechen. Die Vorsitzenden der Grundsatz- und Fachausschüsse im Hauptausschuß werden über die Weiterentwicklung der REFA-Arbeit in den einzelnen Teilgebieten und in den verschie- denen Wirtschaftszweigen berichten. Der REFA (früher Rechtsausschuß für Arbeitszeitermittlung) hat sich die Verbesserung der Arbeitsverfahren und ausführung in bezug auf den Menschen zum Ziele gesetzt. Bund der Steuerzahler rührt Kaffeetsteuer)- Kompromiß auf (VD) Die noch zur Debatte stehende Kom- promißlösung einer Senkung der Verbrauchs- steuern für Kaffee und Tee auf nur 6 DM je kg wird vom Präsidium des Bundes der Steuerzah- ler in einer Denkschrift an den Bundesrat mit allem Nachdruck abgelehnt. Nur eine drastische Herabsetzung der Verbrauchssteuersätze auf 3 DM je kg könne eine schlagartige steigerung des Kon- sums von Kaffee und Tee bewirken und den Schmuggel abstellen. Nur so werde sich auch eine namhafte Erhöhung der Einkommensteuer, Kör- Perschaftssteuer, Gewerbe- und Umsatzsteuer bei den an der Kaffee- und Teewirtschaft beteiligten Kreisen ergeben. Gerade eine Kompromißlösung könne den vom Finanzausschuß des Bundesrates befürchteten Steuerausfall bewirken und den er- warteten Kampf um den Bundesanteil an der Ein- kommen- und Körperschaftssteuer auslösen. Rheinland- pfälzische Wohnungsbau-Aktivität (P) Der Landtag von Rheinland-Pfalz hat die Landesregierung in seiner Sitzung vom 15. Juli beauftragt, den kriegszerstörten Städten und Ge- meindenzum Wiederaufbau der zerstörten Stadt- kerne bei der Aufnahme von Aufbauanleihen be- milflich zu sein. Die Regierung soll im Haushalts- plan 1953/4 Mittel zur Zinsverbilligung für diese Anleihen bereitstellen. Nur durch Aufnahme lang- kristiger Anleihen werde es den Kommunen mög- lich sein, größere Mittel für den unbedingt not- Wendigen Wiederaufbau freizuma chen Gleichzeitig ermächtigte der Landtag dis Bestie Hung, für das, Rheinland- Bördsrung des sozialen U e ee insgesamt 50 Mill. DM zu ernennt Wasserleitungsprojekte Vom UVeberlinger See bis Stuttgart (U) Der neugegründete„Zweckverband Boden- see- Wasserversorgung“! wird seine erste Mitglie- derversammlung am 30. Juli in Bad Cannstatt ab- halten. Zu den Aufgaben des Zweckverbandes ge- hört es, den Bau einer Wasserleitung vom Ueber- linger See bis Stuttgart vorzubereiten und dazu u. à. ein Versuchsfilterwerk bei Sipplingen im Bodensee anzulegen. Mit dem Bau der Bodensee- Wasserpipeline soll nach Möglichkeit schon im nächsten Jahr begonnen werden. Baumwoll-Stock-pile-Programm bleibt England erhalten (VWD) Der britische Rohstoffminister Sir Arthur Salter gab nach Mitteilung des inter- nationalen Wollsekretariats im britischen Unter- haus bekannt, daß auch nach Beendigung des Koreakrieges das strategische Stock-pile-Pro- gramm für Wolle einen wesentlichen Bestandteil der britischen Rüstung darstellt und auch nach der Aenderung der politischen Lage beibehalten werden müßte. Mit einer Auflösung der Vorräte sei daher nicht zu rechnen. Holzzellstoff- und Papierfabrik Neustadt bleibt Haus Fürstenberg (LSW) Die Holzzellstoff- und Papierfabrik Neu- stadt im Schwarzwald ist nach vergleichsweiser Beendigung des Restitutionsverfahrens in dem die früheren jüdischen Besitzer ihre Rechte auf die Fabrik wieder geltend gemacht hatten, endgültig in den Besitz des Hauses Fürstenberg übergegan- gen. Das Haus Fürstenberg hatte das Werk im Frühjahr 1938 käuflich erworben. In erster Instanz war die Klage der früheren Besitzer von der Restitutionskammer abgewiesen worden. Das Haus Fürstenberg hatte daraufhin ein Vergleichsangebot gemacht. das den Streit beendete. Die Papier- fabrik Neustadt ist das größte Industrieunterneh- men im Kreis Neustadt. 5% Dividende bei Porphyrwerke Weinheim Schriesheim (VWD) Die HV der Porphyrwerke Weinheim Schriesneim Ad genehmigte am 16. Juli für das Geschäftsjahr 1952 die Verteilung einer Dividende von 5% auf das Grundkapital von 0,5 Mill. DM bei einem Rohertrag von 0,98(Vorjahr in Klam- mern 0,88) aus einem Reingewinn von 27 254 M (26 384) einschließlich des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr mit 1384 DM, so daß ein Gewinnvortrag von 2254 DM verbleibt. Obwohl im Berichtsjahr der Absatz der Menge nach eine geringfügige Hr- höhung erfahren hat, war die Absatzlage im Stra- Ben- und Bahnbau infolge der Beschränkung der finanziellen Mittel der Baubehörden weiterhin un- günstig. Die weitere Entwicklung der Geschäfts- lage bezeichnet der Vorstand als unübersichtlich. Nachdem Direktor Adolf Welss am 1. Oktober 1952 nach 53jähriger Tätigkeit, da- on 38 Jahre als Vor- stand, aus Altersgründen ausgeschieden war, und Sleichzeitig in den Aufsichtsrat berufen worden War, wurde der bisherige Prokurist, Dr. Friedrich Schaedel, zum Nachfolger bestellt, In den Auf- sichtsrat wurden Rechtsanwalt Hans Harrer(Hei- delberg), Fritz Hildebrand(Weinheim), Sebastian Bourier(Schriesheim), Adolf Welss(Weinheim) und zwei Arbeitnehmervertreter gewählt. Marktberichte vom 16. Juli Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Anfubr groß. Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Johannisbeeren rot 2-26, schwarz 30; Stachelbeeren 22—25; Schattenmorellen 25—41; Mira- bellen Flotow) 17-19; Aprikosen 30—50; Reine- clauden 1724; Gute von Brye 17—22; Aepfel 10 bis 46; Birnen 1135; Kopfsalat 1820; Endiwien 17—21; Himbeeren 40; Pfirsiche 33—50; Lützel- sachsener Frühzwetschgen 16—22; Ersinger 22—26; Zimmers 25—30; Weißgkohl 8-10; Rotkohl 5—6; Wir- Singkohl 5—6; Kohlrabi 3—4; Karotten Pfund 6—7; Buschbohnen 23—29; Stangenbohnen 33-37; Toma- ten 1 30—36, II 26—27; Zwiebeln 10—11; Salatgurken 72520; Treibhaussalatgurken 1 351, IH 25.35. Bohnen können nur nech in Säcken zu 25 Pfund SSalisjert angeliefert werden. Se, eee e Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt („o) Anfuhr gut in Mirabellen und Zwetsch- Zen bei nachgebenden Preisen. Anfuhr und Absatz bei sämtlichen anderen Erzeugnissen normal. Es erzielten: Johannisbeeren 16—25; Stachelbeeren 16 bis 20; Himbeeren 55-62; Brombeeren 4447; Sauerkirschen 10—18; Reineclauden 10-17; Mirabel- 1en 10—18; Pfirsiche 15—53; Aprikosen 30—47; Lützel- Sachsener Frühzwetschgen 12—23. Eisenthäler 1721, Theza 1721, Gute von Brye 15—17; Aepfel 10-385 Birnen 10-23; Buschbohnen 1830; Tomaten 40—41. Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VoD) Bei reichlicher Anfuhr war lebhafter Umsatz zu verzeichnen, besonders in guten Qua- litäten für Obst und Gemüse. Preise ziemlich unverändert, besondere Nachfrage nach Kopfsalat. Es erzielten: Blumenkohl 45—65; Bohnen 30-40; Fadenlose Bohnen 40—46; Erbsen 24—26; Gurken I 60—70, Gewichtsware 35-40; Karotten 912, Ge- wichtsware 10—12; Kartoffeln 10—11¼ę Kohlrabi 10 bis 14; Petersilie 10—12; Rettiche Bund und Stück 10—14; Rotkohl 10—12; Endivien 16-20; Schnittlauch 10—12; Weißkohl 12—14; Wirsing 12—16; Zwiebeln 12—14; Klaràpfel 24—30; Apfelsinen 50—54; Aprikosen deutsch 60—70. ausl. 40—50; Bananen Kiste 22—24; Birnen 25—35; Brombeeren 45—50; Erdbeeren nicht mehr angeboten; Heidelbeeren 45—50; Himbeeren 60—65; Johannisbeeren rot 26—30, schwerz 50—60; Sauerkirschen und Schattenmorellen 30—36; Mira- bellen 20—25; Pfirsiche 25—55; Pflaumen 20-25; Stachelbeeren 18—26; Zwetschgen 24—30; Zitronen Kiste 31—34, Stück 18-20; Pfifferlinge 110120. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb 87 Ferkel(in der Vorwoche 87). Erzielte Preise für Ferkel über sechs Wochen 59,.— bis 75,.— DM(58,.— bis 70,.— DW) je Stück. Marktverlauf gut, ausverkauft. 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Ich denke schon dabei an den Abend mit dem frommen Gebetläuten. an den Pfad durch die Wiesen und an das weiße Kopf- tuch, das der entgegenkommenden Jeanette über die Schultern gerutscht ist. Das zärtliche Kratzen der Schreibfedern den Worten in einer Kinderhand. Nach „liebe gute Mutter!“ stockt sie lange. Schmiedehämmern im Dorf höre ich gerne. Aber nicht aus allernächster Nachbar- schaft darf es kommen., der Wind muß es ein wenig verwehen und vertragen. Das unermüdliche Fallen des Brunnens. In dem mittelalterlichen Schwäbisch Hall Steht einer vor einer Wirtshaustüre und sagt Märchen und Legenden während der ganzen „Mondnacht. Maler sehen den Süden Eine Ausstellung in Duisburg Wohl kaum ein Maler konnte je der großen Lockung des Südens widerstehen. Zu allen Zeiten War die gleißende Schönheit der süd- lichen Landschaft mit ihrem eigenfarbigen Naturell ein besonderer Magnet für die Künstler. 24 von ihnen hat jetzt das Duis- burger Museum zu einer Ausstellung einge- laden, die den Sommergästen zeigen soll, wie die Maler den Süden sehen. Damit begegnen sich 24 Temperamente und Auffassungen, die jedoch alle auf einen Nenner zu bringen sind: In 120 Arbeiten, welche die Ausstellung zeigt, wetteifert die Palette in der Hand des Künstlers mit der zauberreichen Farbenskala der Natur. Viel- leicht ist es bezeichnend, daß in besonderem Mahßze die konsequente Abstraktion den diffe- renten Farbnuancen am nächsten kommt. Und noch eine Ueberraschung: Gleich drei der besten Künstler haben für ihre kühnen Ab- Straktionen die Romantik von Ischia ausge- wählt. Hier begegnen sich zugleich Eduard Bargheer, Werner Gilles und Ida Kerkovius. In einer weißen Stadt, in einem Mosaik von Weiß in Weiß, in dem auch noch die Konturen weiß sind, sieht Bargheer den Wi- derschein der Helligkeit, den er ein andermal in satteren, herberen Farbkontrasten wider- spiegelt, ebenso zauberumwoben wie seine ngch dunkleren, stilleren abendlichen und nächtlichen Gesichte des Südens. Ganz anders dagegen und doch im atmosphärischen Sinne Sehr Verwandt ist Werner Gilles. Vielleicht ist seine künstlerische Art noch gründlicher, rea- listischer. Es scheint, als wolle er die Land- schaft in ihrer Höhe und Tiefe zugleich fas- Sen. Er zeigt ihr quellendes Profil, dringt aber im gleichen Augenblick in die Tiefe, in ihr Innerstes, reißt Erdformationen auf und jagt über dem lichtdurchtränkten Farbspiel Wolken und Vögel mit weitverzeichnetem Ge- kieder flattern. Ida Kerkovius macht solch kühne Abstraktion nur zum Teil mit. Sie be- wahrt dem Blick eine gewisse Gegenständ- lichkeit und nutzt diesen Spielraum zu star- kem, warmem Farbglühen. Dazu vermittelt die Ausstellung glückliche Begegnungen mit guten Bekannten, mit Otto Pankok, mit der modernen Farbromantik Oskar Molls und den sparsamen, doch treffen- den Landschaftsprofilen Hubert Berkes. Wei- ter höchst reizvoll zeigt sich die fast männ- liche Kraft Christel Polls, der sensible Ma- tisse- Schüler Hans Purrmann und der me- lancholische Richard Schreiber. Andere Künstler wiederum hat offensicht- lich die Landschaft des Südens überwältigt. Hier versandet die Heiterkeit der Farben oft in peinlicher Sentimentalität, dort türmt sie sich zu pathetischer, theatralischer Geste. Auf diese Weise zeigt die Ausstellung, in wel- chem Maße der unwiderstehliche Reiz des Südens zugleich harter Prüfstein für die künstlerische Qualität sein kann. erg Das Pfeifen von Fichtenwipfeln im Sturm. Und der Wind singt in einem Kamin. Bei- den Geräuschen kann ich lange zuhören. In alten Schlössern und Gutshöfen ist es ganz sonderbar und hexenhaft an Wind- abenden. a Ueber einen stillen, unbewegten Seespie- gel sich im Boote treiben lassen. Von den eingezogenen Rudern fällt dann und wann ein Tropfen. Tropfen der Ewigkeit, kaum wahrnehmbar, winziges Ding und winziges Geräusch, silbern aufblitzend und spurlos verwischt. Meergeräusche. Seltsam sehnsüchtig und unruhig machend, wenn es in der schwarzen Nächt leis und hold in den Ufersteinen und Strandfelsen seufzt. Es sind unirdische Stimmen, Stimmen eines Nöck. lockende Klage einer Undine, Gesang der Meerfrauen. Das sausende Geräusch des Steinschlages in der Bergrinne. Unheimliches Pfeifen, unheimliches Gepolter, das sich in der blauen Tiefe der Abgründe verliert! Wieder einmal der Stimme des Todes ganz nahe und wieder einmal hat sie vorbeigesungen. Wie tief und gierig steigt danach der Atem inn die Brust. a Wie liebe ich den stampfenden Takt der Eisenbahnräder! Wie liebe ich das gur- gelnde Geräusch einer Dampfsirene und das strudelnde Gequirl um eine Schiffs- schraube! Rasselnde Ankerketten, knar- rende Anlegepfosten, Peitschenknall über einer derben Landkutsche, das eilige sum- mende Singen eines Flugzeugmotors: lauter Rlangabenteuer des Ohres. Wie liebe ich das Klappern von Pferdehufen im Ge- wölbe eines alten Stadttores! Ich denke an den wandernden Eichendorff und an den Lavendelduft im Reisekleid der Marianne von Willemer. 5 Knisterndes Feuer von Fichtenholz und sirigender Wasserkessel darüber betören mich: einlullende Geräusche der Kindheits- küchen, der mit blauem Geschirr gefüllten Grobßmutterküchen, der nach Ernte und Früchten riechenden Bauernküchen. Herrliche, unvergeßliche, heimatliche Nachtgeräusche in hessischen und Ffrän- kischen Dörfern; da rauscht immerfort mit eintönigem Wasserschwall der Bach über das Wehr der mehlverstaubten Bauern- mühle, ein gewohnheitsmäßiger Weinsüffler schlürft langsam über das Pflaster und rülpst stetig, an einen Laden hämmert ein Windstoß oder der Fingerknöchel eines Verliebten, das breite Geschmatz von einer Magd und einem Knecht kommt aus einer Tornische, und die Uhr auf der Kirche seufzt rostig bei jedem Schlag. Holde Melodien für den Halbschlaf und für den leichten Schaum der Morgen- träume sind die behenden, dünnen, flattern- den Vogelgeräusche aller Art: das flinke Krallengeklopf der Meisen auf der Dach- rinne, das Zorngehämmer des rotrückigen Würgers, das wie feines Schreibmaschinen- geklapper singt, das vorübergehende Flug- gezwitscher der Schwalben.. Den donnernden Flügelschlag einer Starenwolke die über abgemähte Wiesen dahintreibt, höre ich gerne, nicht ohne MORGEN Asymmetrische Formen Eine Reihe deutscher und schwedischer Gebruuchskerumiken in asymmetrischen Formen, die sich in Deutsckland allmählich durchzusetzen beginn Bild der Dinge um das Heim gehören. Schwermut im Herzen: schon wieder ist ein Sommer dahin, schon wieder rüsten Vögel zur Reise, schon wieder ist ein Jahr ver- gangen! Schneegeräusche gehören auch zu den geliebten Lauten: vom feinen, prickelnden Graupelniederfal! bis Lawineri im Frühlingsföhn. Der knisternde Tritt des Landbriefträgers im Schnee hat seinen Reiz— gute und schlimme Nach- richten kommen mit, die Welt kommt mit, klirrende Eisenbahnhöfe, Lärm der Städte, Brandung von Küsten und heiße Sehnsucht knistern mit herein, Haß, Liebe, Fröhlich- keit und vielleicht auch der unhörbare, jautlose Schritt des Todes. Schellengeläute von Schlittenpferden. Auch etwas Wundersames. Kaum gehört, ist es schon vorbei. Was so schnell vorüber weht, rührt am tiefsten die Seele an. Eine Kapelle stimmt die Instrumente. Wie seltsam! Nach diesen krächzenden, schleifenden, unvollkommenen Geräuschen wird sich das strahlende, ungeheure Ton- meer von Beethovens Neunter Symphonie erheben. Krank sein und triefenden Regenfall hören. Donner, der hinter den Bergen hin- rollt. In unserem Tal ist Snne. Das Summen der im Frühlingsabend schwärmenden Maikäfer. Bald wird der rote volle Mond aufgehen. Die Straße ist schön von dem gefühlsbreiten, halb traurigen Ge- Sang der Bauernmädchen erfüllt. Wenn sich der weiche Ton der Mundharmonika hinein- mischt, ist eine wunderbare Schmerazlich- keit und Zärtlichkeit in der heranwachsen- den Nacht. g. zum Donnern der en und in Skandinavien bereits zum alltäglichen Archiv-Foto Drehorgelspiel: wie lange habe ich es nicht mehr gehört! Knacken der Möbel im nächtlichen Zimmer. Rommt jemand oder geht jemand? War es der Wind, der durchs Fenster fuhr? War es die Mutter, die ihr besorgtes Gesicht über die Betten neigte? O schmerzlich müdes Geräusch, vom Fallen eines Blattes hingewischt. Noch hängt der Sommer in den Bäumen, aber schon Fällt ein Blatt. Dagegen wie stark und stolz, Geräusche der Kraft, Geräusche des Sieges, ist das Rnattern einer Fahne im Wind, das Wie- hern der Pferde vor dem Ausritt. Auf- reizend die heiseren Stimmen der Jahr- marktsausrufer und mitreißend das Bei- Fallklatschen: eine schillernde Tänzerin schlüpft durch den Vorhang und lächelt Dank, Beglückung, Stolz und Freude. Das ganze Herz, die ganze Erwartung ist hingegeben dem Gang der Freundin. Noch ist sie nicht zu sehen. Aber im Gartenkies Klingt schon ihr Schritt: so geht die Anmut, so geht die Fröhlichkeit, leichtfüßig, flink, heiter. O Schritt der Beglückung, Schritt, um den es leuchtet, Schritt der Schritte! Schön bezaubernd ist die Stimme der Stille, das tiefe Rauschen, das aus dem Nichts, das aus Urgründen zu kommen scheint— ein Orgelton, ein Muschelton. Was ist es? Es ist die Musik des eigenen Blutes, der Gesang der Herzkammern, der Jubel- ruf des Selbst. Begnadet, wer ein erregtes, trommeln- des Herz haben kann. Der Kuß auf den Mund der Geliebten kann es erwecken. Es gibt nichts Vollkommeneres und Beglücken- deres 2 hören als diesen Zwiegesang. Oxford- Studenten spielen Show- „Die heilige Johannq“ im Heidelberger Zimmertheater In Heidelberg hat das studentische Theater eine weitaus größere Tradition als bei uns. Halb zwischen Laienspiel und Berufsbühne stehend(literarisch— denn der Mangel an subventionierten Theatern zwang schon manchen Dramatiker, seine Stücke Universi- tätsbühnen anzuvertrauen), gehen sie weit über eine Liebhaberei hinaus. Die englischen Studenten- Schauspieler stellen in ihrem Feld so etwas wie moderne Meistersinger dar. Ihr Anspruch ist unglaublich hoch wenn er sich auch, diszipliniert wie die Eng- länder nun einmal sind, in gar keiner Weise am„Old Vic“ oder gar dem Startheater Lon- dons messen will. Sehr eindrucksvoll, erlebte Heidelberg diese ungemein imposante Art englischen Laienspiels im(für diesen Zweck viel zu kleinen) Zimmertheater. In Oxford gibt es an die zwanzig solcher Studentengruppen, de- ren Namen weit über ihre Umversitätsstadt hinaus bekannt sind. Eine der besten, die „Christ Church Players“, die mren Namen von dem College beziehen, an dem sie stu- dieren, brachte Bernard Shevvs„Heilige Johanna.“ Welche Wohltat von der Sprache her! Gu- tes Französisch hört man in Heidelberg hin und wieder, gutes Englisch dagegen über- haupt nicht. Ich meine damit Oxford-Eng- lisch und man merkte es den jungen Leu- ten an, daß sie aus der Stadt kamen, die dem ursprünglichen, unverfälschten Englisch den Namen gab. Sie können sprechen, das ist das erste, das sie grundsätzlich von den meisten deutschen Laientheatern unterschei- det. Das zweite: die ungemein straffe Regie, die ihm keinen eigenen Schritt gestattet, die sichtbarlich alles im voraus bedenkt und mit unsichtbaren Händen jede einzelne Figur ständig in der Führung behält, gibt der Auf- führung etwas Zuchtvolles, Abgerundetes, ja Edles. So gelang das Wunder—„Saint Joan“ von Laien gebracht. Shaws witzig-ernst- haftes Stück von den Menschen, die nicht reif sind für Gottes Heilige, sein zwitter- haft zwischen klassischem Pathos und moderner Ironie einherstelzender Dialog, seine wohlgerundeten klug- dreisten Thesen von Sünde und Reinheit sind so ziemlich das Schwerste, Zwielichtigste, Chamäleon. hafteste, das die englische Literatur der Neuzeit zu bieten hat. Schauspiels ausschöpften, mit niemals eine Kopie des„großen Theaters“ gaben, ist das eine Leistung, vor der man einigermaßen ungläubig zurückbleibt. Da liegt ein Element in der Luft, das sich nicht so leicht umschreiben läßt. Denn mit guter Sprache und straffer Inszenierung allein ist es natürlich nicht getan. Es han- delt sich wohl darum, daß die Oxford-Stu- denten haargenau den richtigen Anspruch treffen, der sie Laien bleiben und dennoch mehr als Laien leisten läßt. Und das war, aller unterschiedlichen Begabung der jungen Menschen ein Eindruck, dem sich bei so leicht niemand entziehen kann. Man sah das Ganze mit etwas Neid. Die Unvoreingenommenheit, mit der die Eng- länder an alles, wohl auch an das Theater, herangehen, siegte auf der ganzen Linie. HO. Wenn die jungen Schauspieler dennoch den ganzen Gehalt des sicherem Griff ihre Figuren anlegten und dennoch N geraus Der Außerordentliche dune Zum 70. Geburtstag von Prof. A. Kutsche chefret 5 5 5 v.: Seine Schüler nennen ihn den Thea 3 kutscher. Sie behaupten, kein Profe eber: habe so befruchtend auf das Tneateel und: gewirkt wie er. Die Zahl seiner Schüler 5 F. U fünfstellig. Es sind kelangvolle Nah kund darunter: Käutner, Brecht. Klabund,, Smon; cator, Viertel, Toller, Hausmann, Lien cher v. einer und Henrichs. Der achtzehnjdb Bank, f Student Bert Brecht hat bei ihm seine e 3 Seminararbeit gemacht. Ausgerechnet zamtl 1 Hans Johst. Am 17. Juli wird nun uhe Nr außerordentliche Professor für Theaters senschaft an der Universität Münq Arthur Kutscher. 75 Jahre alt. Er vd erst Pfarrer, dann Schauspieler wer g. Jahr Seine Schwerhörigkeit hinderte ihn du, sonst hätte heute die deutsche Bühne eh chevaleresken Pére noble mehr und deutsche Universität einen eigenwillig Wissenschaftler weniger. Er war ein Freund Wedekinds und dessen Werke herausgegeben, Die„Deut Stilkunde“ und der„Grundriß der Thea wissenschaft“ sind seine wesentlichsten 9 öfkentlichungen. Aber er hat auch den — und das Kabarett universitätsfähig gemat 1 Die vier Nachrichter kommen aus d nen Kutscherkreis. Ihre parodistische Re Nor „Hier irrt Goethe“, die vor fast 25 Jah ein, über die meisten deutschen Bühnen s Soll wurde mit Helmut Käutner bei einem der schingsfest der Kutscherschüler ug befi geführt. Falkenberg engagierte die Nach spät ter vom Fleck weg für seine Kammers wäh Man nennt ihn auch den Reisekutsd Jah weil er, ein Feind jeder bloßen Theorie Sber 50 Studienreisen seine Schüler In! Theater zu Theater kutschierte. Er zeg derkan ihnen das Moskauer Theater und das ani farunt, Wieder Sprache Schnell Entsch. Theater in Nordafrika. Als 75jähriger er jetzt noch Exkursionen nach Aeg schwimmt im Mittelmeer und hält in Akropolis eine Vorlesung.. Jedes Jahr fragt Kutscher àüf Veld sung des Penclubs seine Schüler nach zwanzig bedeutendsten deutschen Sch stellern der letzten 50 Jahre. Kutscher-Test ist ein vielbeachtetes l risches Barometer. Auch unter Hitler ha die Kutscherschüler den Mut. Thomas Magz, als ersten zu nominieren. Hesse, Hofmamf, stets vor den„in der Gunst 5 stehenden Schriftstellern“. Deshalb ban Arthur Kutscher in dieser Zeit nicht oda licher Professor wWerden. Seine unkom tionellen Lehrmethoden, seine Liebe Film und zum Kabarett, sein Temperame und seine ungeheimrätliche Eigenwillgg standen seiner Karriere oft im Weg, P fessor Kutscher ist außerordentlich gel ben. Thaddäus Ju Der Dirigent Wilhelm Furtwängler Wal seinem Aufenthalt in Kairo Mitglied el Preisrichterkollegiums, das aus 108 eingere! Opker d ten Vorschlägen eine neue ägyptische Nati kt a hymne auswählte. Die Hymne, das Welk onderk gekehrt. Kolonie EIN SIEDLERROMAN VON CHARLES NORDH OFF UND JAMES N. HAL. 8 Sydnei 67. Fortsetzung Dann sank er mit einem wuchtigen Plumps in den Stuhl. Nur ein dauerhaftes Möbelstück konnte den Aufprall aushalten. „Was soll das heißen, ihr alten Schnapssäu- fer.. wo seid ihr gewesen?“ sagte Tom. Sabb saß, die Hände um die breiten Enie gelegt, ruhig da und schaute uns an we ein Vollmond.„Da kannst du fragen, Tom, da kannst du wohl fragen!“ Und er sang wieder: „Zu unserm Besten, Kameraden oho zieh'n wir aus ins Freie, Kameraden oho.“ Vorsichtig äugte er im Zimmer herum, Oo das Kerzenlicht seinen schwankenden Schatten an die Mauer warf.„Sind wir alles Freunde hier? Wer ist der Solangwiebreit da drüben?“ Das ist doch Dan“, sagte Tom, „Wir sind ganz unter uns!“„Gut, mehr als gut. Ned, du Wiesel!“ Er brach ab, und sein Bauch schütterte in herzhaftem Lachen. „Kerle, das war der Abend aller Abende! So gefreut habe ich mich nie mehr, seit ich vor Jahren meine Alte begrub!“ Inching, der unterdessen mit hochzufrie- denem Grinsen auf seinem Ledergesicht stehengeblieben war, nahm sich nun au einen Stuhl. Sein magerer Körper oder bes- ser der Mantel, der mit seinen geräumigen Taschen darüber hing, schien aus lauter Ecken oder Höckern zu bestehen. „Nun bleib ganz still, Ned, indes ich dein Lob zum Himmel singe!“ sagte Sabb.„Das — war so, Tom! Du weißt, Ned und ich saßen in diesem Hause so brav wie ein paar Stumme bei einem Begräbnis.. und dafür sollt ihr mir danken. All die Sehnsucht nach einer Tasche, die ihm nicht gehörte, über- fiel ihn in der ersten Minute, als ihm 80 ein dicker Holländer vor die Augen kam. Da spazieren sie am Quai und prunken mit ihren silbernen Schnupfdosen, mit den gol- denen Ketten an den goldenen Uhren.. und diese Uhren ticken, daß man es auf eine halbe Meile hört: Nimmich, nimmich, nimm- mich! Ned hörte sie jedenfalls. Wahrschein- lich hat ihn keiner beobachtet am Tage, da wir an Land kamen. Ich aber hab ihn be- jäugt. Ich fürchtete, ich würde ihn niemals heil über diese Schwelle bringen. Als ich inn aber einmal da hatte, behielt ich ihn bis heute. Ned, sagte ich.. wir sind von einem Holländer gerettet worden. Der Hol- länder hat uns hierher gebracht. Er hat uns gefüttert.. und er wird uns heimbringen. Sollte ich je diese rasche, kleine Hand gegen eine holländische Tasche wieseln sehen, würde ich Diebe schreien, so wahr ich Nick Sabb heiße. Ich wollte ihm das Licht der Vernunft anzünden, aber er war schon blind geworden für alles außer Taschen. da habe ich ihn Tag und Nacht behütet. Und nun kommt dieser Hugh Tallant und erzählt uns, daß heute nacht das letzte der englischen Indienschiffe nach Kalkutta aus- Fährt. Da sagte Ned: Es ist doch wohl nichts dabei, wenn man diesen Leuten, die seit fünfzig Jahren die armen Inder ausgeplün- dert haben, etwas nimmt.“ Darauf sagte ich: Nie in der Welt! Sie sind sozusagen unsere Verwandten, und wenn es recht zuginge, würde man sie flottenweise nach der Bo- tanybay bringen. Und drum hab ich den Burschen zum Luftschnappen hinausge- bracht. „Und ihr bringt Luft heim.. 2“ fragte Tom. Sabb guckte nochmals vorsichtig im Zim- mer herum.„Seid ihr auch sicher, daß hier- herum alles sauber ist? Frau Wirtin im Bett?“ „Seit Stunden“, machte Tom. „Dann zeig ihnen, du verdammter klei- ner Satanslehrling!“ sagte Sabb,„zeig innen, Was wir bringen! Ruhe jetzt ringsum!“ Ned Inching begann auszupacken. Zu- erst kamen drei schöne Schnupfdosen, zwei silberne und eine blauemaillierte, mit einem Bild auf dem Deckel, welches ein Seegefecht zwischen zwei erstklassigen Schiffen dar- stellte. Es folgten drei goldene Uhren und eine zierliche Parfümflasche aus Kristallglas mit wunderbarer Filigranarbeit aus Gold verziert. Dann eine prächtige Brosche, eine Miriatur Seiner Majestät Georg III. einem schmalen goldenen Band, das rings- um mit Saphiren besetzt war. All diese Dinge waren in Taschentücher eingewickelt. Das letzte Beutestück war ein Dutzend schwersilberne„Apostellöffel“, Muster bester Silberschmiedearbeit. Die Griffe trugen die Bildnisse der Apostel. Sie Waren in ein gro- Bes leinenes Tuch mit frischen Weinflecken 1 verpackt. l Oakley starrte zuerst auf die Beute, dann auf Sabb, zuletzt auf Inching. Hab ichs nicht immer gesagt, er sei der geschickteste Schuft seines Berufes?“ fragte Sabb. Fort damit, Ned. hier hast du den Schlüssel zu meiner Kiste. Versteck die Sachen auf dem Boden. War das nicht eine gute Nachtarbeit, auf Tom?“ fragte er, als Ned die Treppe hinauf in sein Zimmer stieg. „Das will ich meinen!“ sie schon weit draußen!“ „Das werden wir ja sehen., sagte Goodwin.„Wenn wir gefaßt und wieder nach der Botanybay gebracht werden, dann will ich dafür sorgen, daß der Henker mit euch ein wenig Arbeit bekommt!“ Sabb begann plötzlich zu „Dan, Dan, ich wein ss mitzubringen so gut sei wie früher!“ Tom mußte wider Willen lachen.„Und kommt mit einer Ladung heim, die den Rücken eines Pferdes brechen könnte! Wo, zum Teufel, kann er die Apostellöffel her haben!“ „Darauf komme ich noch“, sagte Nick. „Die Offiziere haben mit den Nabobs und*. ihren Damen den schönen Eßsaal, der auf die öffentlichen Gärten hinausschaut, ge- um den letzten Abend zu feiern. Ned mischte sich unter die Zuschauer, die sich draußen in Menge drängten. Die ganze Straße war hell erleuchtet und ließ die Nabobs im Saale sehen, wie sie tanzten und betreten. sich am kalten Büfett gütlich taten. Ned war mietet. sagte Oakley ernsthaft.„Und ein Geschrei und eine Hetze wird das morgen geben, bis wWẽir alle im Ge- kängnis sitzen. Jawohl... eine schöne Nacht- arbeit! Und wir waren alle fast zu Hause!“ „Nur keine Angst.. wir sahen das letzte Boot zum Schiff rudern mit allen Nabobs und ihren Dienern. Wenn es Tag ist, segeln schluchzen. ich bin schuld! Ich hätte ihn nicht aus den Augen lassen dürfen! Aber verdammt noch mal. er hat mein Gemüt bearbeitet, und ich er- laubte ihm, meinetwegen durch die Straßen zu strolchen, wenn er in einer Stunde wie- der zurück sei. Er mußte mir versprechen, nicht mehr als ein Taschentuch oder zwei nur gerade ein Taschen- tuch, um zu beweisen, daß seine Hand noch nur zu halten, wenn ich ihn niedergedtt Rom. hätte. und ihm auf dem Kopf gesesfteitae wäre.“ 5 in die „Und warum warst du nicht debe kor fragte Tom. 1 Sabb hatte allerlei Entschuldigul deren höchste lautete, daß er immer 5 schwach auf den Beinen sei und nicht! gehen könne. Immerhin mußte er Zuge 2 daß er in der Geschichte mit den Ap jöfkeln auch ein wenig die Hand m Athe Spiel hatte. Ned war mit ihm in der am Dor schaft zusammengetroffen, und gerade ede sie am Aufbrechen, um heimzugehe kamen zwei von den Stewards jenes In kahrers. Sie hatten beim Souper der aufgewartet und hatten die Rörbe beit g in welchen die Tischdecken und das Seu zeug lagen, die auf das Schiff zurückgeht Tond zwölf Aposteln.“ In jener Nacht gab es für 60 Oakley und mich keinen Schlaf. Beim Morgengrauen waren wir am Wasser., Win starrte schon auf die Meeresfläche“ aus. Weit draußen in der Bay sahen i Aternie Indienfahrer mit allen Segeln davonfe nter q „Gott sei Dank!“ sagte Tom. g 9 add die pred 3 Unsere Fahrt nördlich des Kaps a langweilig. Die schwerfällige alte 0 war beinahe 80 langsam wie die lotte“. Aber wir waren auf der Hein Erst in Suffolk. wo uns der Kapitän Pf, ausbooten sollte, würden wir wieder Fortsetzung fin