Nr. r. 0 rmen tropfef ster 2 Nach. nan en Sich qa ode W 1e Mock Ur hatz n Nach. Phang. ndliche zatische s Fäus, er Her. mur eine 1 Sehaß 1e Deut. nd Der at, vene ug Sein Sing in che. Da Ilten be. Zur Ah. ziehe lachen ten au ine Len. ten Ze um den rnünftg e Ab mon. mit de Sprache uin: D rost Pilligste wurde As Kung eme all von 9 tusmin aden 9 die he. Von den bendante zend.&. Ser Rum erde. sen un tet hatt hn sein 2 darauf der Nei per ve 1 andere n Stüch die 0 Basken raten eater-B= ort: Um ichter zugeben Klar, de von Dich. druckerei. chefredakteur: E. F. von Schilling; gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- Verlagsleitung: B. Bauser. Dr. K. Ackermann; Politik: Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt; Kommunal: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen; H. Kimpinsky: Chet v. D.: O. Gentner. Banken: süddd. Bank, Rheln-Main-Bank, städt. Spark., Bad. Komm. Landesbank, Bad. Bank, zumtl. Mannheim. Postsch.-Kto.: Karls- ruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26743 stellv.: pr. E. Mannheimer FE E 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29378(Hdlb. Zabl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM aigerl. Postbez. 3,20 DM ühr. Kreuzband- täglich außer Anzeigenpreis- FR. Adelmann; Nichterscheinen gspreises. Für un- keinerlei Gewähr eee 8, Jahrgang Nr. 165/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 20. Juli 1953 e Waffenstillstand in Sicht bie Kommunisten erklärten sich. auf Grund der alliierten Zusicherungen zur Unterzeichnung bereit pan mun jon. (UP/ dpa) Die kommunistischen Unterhändler in Panmunjon haben sich am Sonntag bereit erklärt, das Abkommen über den Waffenstillstand in Korea auf Grund der alliierten Zusicherungen, daß Südkorea das Abkommen einhalten werdle, 1 i der Unterzeichnung zu beginnen. Die Kommunisten haben somit darauf verzichtet, weiter auf Garantien zur Befol- gung des Waffenstillstandes durch Südkorea zu bestehen. Sie haben sich jedoch vorbehal- ten, die Frage der von Südkorea eigen- mächtig entlassenen 27 000 kommunistischen Kriegsgefangenen auf der Friedenskonferenz anzuschneiden, falls es den Alliierten nicht gelingt, die Gefangenen wieder festzuneh- men. Die Kommunisten bestehen ferner dar- auf, daß vor der Unterzeichnung des Waffen- tillstandes die Opposition Südkoreas gegen die Entsendung indischer Truppen, die nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes die kommunistischen Gefangenen bewachen 8ollen, beseitigt wird. Die entscheidende Sitzung in Panmunjon dauerte vier Stunden. Es wird angenommen, Denkmal für die Opfer des 20. Juli 1944 Berlin.(UP) Auf dem Hinterhof des ehe- maligen Oberkommandos des Heeres in Ber- In, wWo am 20. Juli 1944 der Hauptattentäter des Anschlages auf Adolf Hitler erschossen wurde, hat am Sonntag der Regierende Bür- germeister, Ernst Reuter, ein Denkmal für die Teilnehmer an dem mißglückten Staatsstreich enthüllt. Die Bundesregierung war durch Bundesminister Lukas chek und Staatssekretär Lenz vertreten. Reuter sagte in einer Ansprache, der kahle Hinterhof des Gebäudes, in dem jetzt Flüchtlingsfamilien aus der Sowjetzone un- tergebracht sind, sei eine„historische Stätte des deutschen Volkes“. Vom 20. Juli 1944 fähre eine Brücke zum Aufstand der Bevöl- kerung der Swojetzone gegen das kommu- en konnt nistische Regime am 17. Juni. enmützen 2 Auf den ind Ware sämtlich T Dichte Es wurd te Plätie Forgeschb- hter ein. diten al, schwöre Von iin rach den n ein, dil Menschen An der Feier nahmen zahlreiche Angehö- nige und Hinterbliebene der Attentäter teil. brecht Graf Stauffenberg, der Sohn des Obersten Claus Graf Stauffenberg, der dle Bombe in Hitlers Zimmer geschafft hatte, legte einen Kranz nieder und rief der Ver- zammlung die Worte zu, die sein Vater neun Jahre zuvor an der gleichen Stelle gerufen batte, bevor er erschossen wurde:„Es lebe das heilige Deutschland“. dier 20 b dem. Hauterzeh Tones 50 eldgier 8 e. Eigen nen selbe War un „ Schü sehen. ngen. ab gesch T Vorlag „ daß en Zu 1 auarbeie rchge fil dem kal chanzüet l Vespe Ob er de e Fassel günstig. schon 8 Imehr, gebliebe doch nic ischen. jer ande n Dram ite der l F das B. ert. eur, c schon,. r, sehr bt Alles w. ieblich!“ gewen sseur il Kenntnis ew Wolle! Thea erden,, n gerne r Vatel sseur 1a Knac jerten“ ren Stiß on nel aden-Württemberg ernannt Stelwertreter ist Oberregierungsrat Paul Wer- ner. be der Stuttgart. Die Aktivität der Wirtschaft in Baden- Württemberg hat sich im ersten Halb- fahr 1953 verstärkt. Mengenmäßig ist die Pro- duktion gegenüber dem Durchschnitt des er- sten Halbjahres 1952 um 5,3 Prozent gestie- gen. Eine der kräftigen Stützen der konjunk- turellen Belebung in den ersten sechs Mona- ten dieses Jahres war, wie aus einem Bericht des Wirtschafts ministeriums hervorgeht, die Bauwirtschaft. Der wirtschaftliche Aufschwung epiegelt sich außerdem in einer weiteren Steigerung der Ausfuhr. Stuttgart. Ministerialrat L. Roßmann ist von Stuttgarter Innenministerium zum Landes wahl- leiter für die Wahl zum zweiten Bundestag in worden. Sein Stuttgart. Die Landesregierung von Baden- Württemberg hat eine Verordnung erlassen, nach der eine zentrale Landespolizei-Schule errichtet und dem Innenministerium unmittel- dar unterstellt wird. die Polizeischulen der rüheren Länder Südbaden, Württemberg-Ba- den und Württemberg-Hohenzollern werden aufgelöst. Marburg. Vertreter von 24 dem Verband der Vereine Deutscher Studenten angeschlossenen Bünde beschlossen zum Abschluß eines Ver- andstages am Donnerstag in Marburg, sich 5 den Namen„Kyffhäuserverband“ zu 05 2 Bonn. Das Bundesbeamtengesetz ist im Bun- nan eint Lesgesctedlatt vom 17. Juli verkündet worden. 8 am 1. September in Kraft. 5 8 onn, Der Vorstand der CDU hat, wie am Nerds bekannt wurde, in einem Telegramm 10 Sp sein aufrichtiges Beileid zu dem plötz- ichen Tod des SPD-Bundestagsabgeordneten, rokessor Erik Noelting ausgesprochen. 5 Köln. Die Industriegewerkschaft Bergbau des eutschen Gewerkschaftsbundes hat am Sonn- 125 in Köln ihre fünftägige vierte Generalver- auumlung feierlich eröffnet. 1 Alfried Krupp von Bohlen und Hal- 05 hat den Vorsitzenden des Vorstandes eat Vereinigten Lebensversicherungsgesell- werbe c, für Handwerk, Handel und Ge- 555 e und der„Iduna-Germania-Versiche- Seite sellschaften“, Generaldirektor Berthold g biebsten⸗ als Generalbevollmächtigter in Beit lenst seines Unternehmens zu treten. gelte soll sich insbesondere mit den sich aus gan entklechtung der Firma ergebenden Ganisatorischen Aufgaben befassen. am por as norwegische Parlament beendete urg reitagabend seine Legislaturperiode und Verde am Samstag aufgelöst. Am 12. Oktober 5 b. Norwegen Neuwahlen stattfinden. 1 1 05 Nationalchinesische Einheiten haben 5 beitagabend die dem chinesischen Fest- wum ndelasgerte Insel Tungschan wieder ge- munis chem sie die dort stationierten kom- vier Batchen Einheiten in Stärke von etwa meet klonen vernichtet hatten. Vebmesston. Wie das Pinameministerium der bee Staaten am Wochenende bekannt- belief sich die öffentliche Verschuldung der emerikani er ö Dull die iKanischen Bundesregierung am 15, und 1 ki, Vannes auf 272% Milliarden Dollar 114 Milliarden Mark). UP/dpa zu unterzeichnen. Sie sclilugen vor, sofort mit Besprechungen über Einzelheiten daß ein Teil der Konferenz bereits der Fest- legung von Einzelheiten für die Unterzeich- nung des Waffenstillstandes gewidmet war. Nach der Vertagung traten sofort die Verbin- dungsoffiziere zu einer Sitzung zusammen. Ein neuer Termin für den Zusammentritt der vollen Delegationen wurde nicht vereinbart. Zusicherungen Harrisons Gleichzeitig mit der kommunistischen Antwort wurde am Sonntag ein Auszug aus den Sitzungsberichten über die bisherigen Gebeimverhandlungen veröffentlicht. Daraus geht hervor, daß der alliierte Chefdelegierte, Generalleutnant Harrison, auf eine Frage des kommunistischen Chefdelegierten, Gene- ral Nam JI, nach der Frist der Einhaltung des Waffenstillstandes durch Südkorea ant- wortete, daß Südkorea das Abkommen„für die gesamte Zeit, in der der Waffenstillstand wirksam ist“, achten wird. Harrison sicherte auf weitere Fragen Nam Jls zu, daß sich der Waffenstillstand auch auf die südkoreanischen Streitkräfte beziehe. Die südkoreanischen Truppen würden das Feuer zwölf Stunden nach Unterzeichnung der Waffenruhe einstel- len und sich zurückziehen. Die übrigen Alliierten würden, wie Generalleutnant Har- rison erwiderte, den Waffenstillstand einhal- ten, auch wenn er von Südkorea gebrochen werden sollte. Die Alliierten würden süd- koreanische Truppen nicht im Widerspruch zum Waffenstillstandsabkommen militärisch Unterstützen. Harrison bestätigte schließlich, die Ver- einten Nationen würden dafür Sorge tra- gen, daß die noch nicht freigelassenen anti- kommunistischen Gefangenen in Lagern bleiben. Den kommunistischen Delegierten, die berechtigt sein sollen, nach dem Waffen- Stillstand die alliierten Gefangenenlager zu betreten, um zu versuchen, die nicht rück- Kehr willigen kommunistischen Gefangenen umzustimmen, werde militärischer und not- falls polizeilicher Schutz gewährt. Aus den Verhandlungsprotokollen geht weiter her- vor, daß die Kommunisten die Verantwor- tung für die eigenmächtige Entlassung der 27 000 anti- kommunistischen Gefangenen durch Sytigman Rhee nach wie vor dem Alliierten Oberkommando zuschreiben und diese Frage als nicht in befriedigender Weise gelöst betrachten. Weiterhin schwere Kämpfe In Regen und Nebel wechselten im Mittel- abschnitt der Koreafront am Samstag und Sonntag Angriffe und Gegenangriffe der Kommunisten und der Südkoreaner ab. Süd- koreanischen Einheiten ist es in erbitterten Kämpfen gelungen, einen Teil ihrer zu Be- ginn der vergangenen Woche verlorenen Stel- lungen in der Hauptkampflinie zurück- zuerobern. Ein starker chinesischer Vorstoß konnte am Sonntag aufgefangen werden, nachdem er Anfangserfolge verzeichnet hatte. Die Artillerie der Truppen der Vereinten Nationen hält die gegnerischen Stellungen pausenlos unter Feuer. Die Luftstreitkräfte der UNO griffen mit Hilfe von neuen Radar- zielgeräten Truppenansammlungen des Geg- ners an. Gedämpfter Optimismus im Westen Die nachgiebige Haltung der Kommunisten in Panmunjon ist in Westeuropa mit ge- dämpftem Optimismus aufgenommen wor- den. Nach den vielen„falschen Alarmen“ ist man sich in den westlichen Hauptstädten keineswegs sicher, ob der südkoreanische Staatspräsident, Syngman Rhe e, nicht in letzter Minute neue Ueberraschungen prä- sentieren oder die kommunistische Seite mit neuen, unerfüllbaren Forderungen hervortre- ten wird. In Paris sieht man für den Fall einer Ein- Stellung der Kampfhandlungen in Korea neue Gefahren für Indochina. Maßggebende politi- sche Kreise rechnen mit der Möglichkeit, daß Ostpropaganda gegen Lebensmittelhilfe Semjonow protestiert bei Conant wegen angeblicher Flugblätter-Abwürfe Berlin.(dpa/ UP) Die SED begann am Sonntag eine Propagandaaktion gegen die geplante Lebensmittelhilfe des Westens für die Bewohner der Sowjetzone und Ost- berlins. Im Zentralorgan der SED,„Neues Deutschland“, werden die Westberliner Stellen beschuldigt, mit dieser Hilfe provo- katorische und bestimmte politische Ziele zu verfolgen. Der Hauptzweck einer solchen Hilfe— 80 schreibt das Blatt— bestehe darin, durch Registrieren und Fotografieren „Hilfesuchende in die eigene Hand zu be- kommen“, da dringend neue Agenten und Spione in der Sowjetzone benötigt Würden. Einzelheiten über die Lebensmittelhilfe wurden am Wochenende in Verhandlungen zwischen dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, und der Bundes- regierung vereinbart. Es ist geplant, an die Bewohner Ostberlins und der Sowjetzone einmal im Monat einen Gratisbezugschein für hochwertige Lebensmittel im Wert von etwa 5 Mark auszugeben. Gegenwärtig wer- den täglich aus der Bundesrepublik und Westberlin fast 35 000 Pakete in die Sowiet- zone und nach Ostberlin befördert, wie am Samstag von der Berliner Post mitgeteilt wurde, Der amerikanische Rußland-Sach- verstämdige, Don Levine, hat den Vor- schlag gemacht, die für die Sowjetzone vor- gesehenen Lebensmittel aus den Vereinigten Staaten mit Luftballons über den Eisernen Vorhang zu befördern. Bürgermeister Reuter rief am Sonntag über den Sender RIAS die Bevölkerung der Bundesrepublik zur nationalen Hilfe für die Menschen in der Sowjetzone auf. Der sowjetische Hohe Kommissar, Bot- schafter Sem jon ow, behauptete am Sams- tag in einem Protestschreiben an den ameri- kaxischen Hohen Kommissar, Botschafter Conant, amerikanische Flugzeuge hätten in den letzten zwei Wochen über sowietische Flugplätze in der Sowjetzone„Flugblätter mit feindlichen Ausfällen gegen die sowie- tischen Streitkräfte“ abgeworfen. Sie hätten dadurch eine ernste Bedrohung der Flug- sicherheit herbeigeführt. Ein Beamter der amerikanischen Hohen Kommission bezeich- nete die sowjetischen Beschuldigungen als „absoluten Unsinn“. Nach amerikanischer Auffassung wollen die Sowjets damit die Aufmerksamkeit von dem Juni-Aufstand und von dem fortgesetzten passiven Widerstand in ihrer Zone ablenken. Aus allen Teilen der Ostzone wurden über das Wochenende harte Gerichtsurteile gegen Teilnehmer an den Demonstrationen vom 17. Juni gemeldet, nachdem die aus zahlreichen Schauprozessen bekannte Hilde Benjamin die Leitung des Justizministe- riums übernommen hat. Bis in die höchste Spitze der SED-Führung und des Staats- apparates wird Jagd auf„Provokateure“ und solche Funktionäre gemacht, die sich dem Aufstand nicht gewachsen zeigten. Das Be- zirksgericht Erfurt verurteilte am Samstag den Pfarrer Edgar Mitzenheim aus Eckelstedt(Kreis Apolda) wegen Teilnahme an den Demonstrationen vom 17. Juni zu sechs Jahren Zuchthaus. Pfarrer Mitzenheim ist ein Bruder des Landesbischofs von Thü- ringen, D. Moritz Mitzenheim. Dagegen sind 28 Kirchliche Amtsträger und Mitarbeiter in der Sowjetzone seit dem 10. Juni aus der Haft entlassen worden. 43 werden noch im- mer festgehalten. Das Politbüro der SED gab am Sonntag den Ausschluß des führenden Wirtschafts- experten der SED, Adalbert Hengst, wegen„Kapitulation und faktischer Unter- stützung von Provokateuren“ aus der Par- tel bekannt. Hengst war Mitglied des Zen- tralkomitees der SED und galt als der wich- tigste Wirtschaftssachverständige der Partei. Transportminister Bernd Weinberger erhielt„eine Strenge Rüge wegen Kapitu- lation vor den feindlichen Unruhestiftern“. Die Redakteure der Zeitungen und Zeit- schriften in der Sowjetzone sind zur Selbst- kritik aufgefordert worden. Der Vorsitzende des Sowjetzonenverbandes der deutschen Presse, Wetzel, erklärte am Samstag auf einer Ostberliner Journalistentagung, es seien in den Zeitungen der Sowjetzone häufig Dinge auf gebauscht oder es sei in Superlati- ven gesprochen worden. Die Presse habe nicht immer das Prinzip der Wahrhaftigkeit einge- halten, die Schönfärberei habe wesentlich dazu beigetragen, das Vertrauen zu Presse und Rundfunk zu erschüttern. die Chinesen mit Einstellung der Feindselig- keiten in Korea nunmehr ihre Waffenliefe- rungen an die in letzter Zeit schwer bedräng- ten Vietminh-Rebellen in Indochina verstär- ken und vielleicht sogar Truppen in den Kampf werfen werden. Dulles: Zum ehrenvollen Frieden wie zum Weiterkämpfen bereit Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister Pulles stellte am Freitag- abend fest, daß die Vereinigten Staaten be- reit seien, in Korea einen ehrenvollen Frie- den zu schließen. Sie seien aber ebenso zur Fortführung des Kampfes entschlossen, falls die Kommunisten dies wollten. Unterstaats- sekretär Robertson, der als persönlicher Beauftragter Präsident Eisenhowers in Korea die Verhandlungen mit Staatspräsident Syng- man Rhee geführt hatte und der gemeinsam mit Dulles in einem ven allen amerikanischen Fernsehsendern übernommenen Programm erschien, erklärte, das koreanische Volk lehne einen Waffenstillstand keineswegs ab, Weil es sterben wolle, sondern es sei nur miß- trauisch und fürchte, daß der Waffenstill- stand nichts anderes sei als eine Falle der Kommunisten, um durch Verhandlungen die Erfolge zu erzielen, die ihnen auf dem Schlachfelde versagt blieben. Auf die Frage nach der Haltung Syngman Rhees gegenüber einem Waffenstillstand be- tonte Robertson, daß Rhee sich bereiterklärt habe, einen von den Vereinten Nationen her- beigeführten Waffenstillstand zu respektie- ren. Dafür sei Südkorea zugesichert worden, daß die dem Waffenstillstand folgende poli- tische Konferenz über Korea abgebrochen werde, falls es sich dabei zeigen sollte, daß die Kommunisten nicht mit gutem Willen an den Verhandlungstisch gekommen sind. Der Sport berichtet: Trotz der Absage der Ausländer in der 350 und 500-m-Klasse in Schotten muß der Rennverlauf auf der wirklich schwierigen Strecke als ein Erfolg be- zeichnet werden. Werner Haas auf NSU siegte in der 250- C“ m-Klasse klar und verlor nur durch Pech in der 125- cm- Klasse. Nach dem neuesten Stand hat er begründete Aussichten in beiden Klassen Weltmeister zu werden. Zeller auf BMW holte sich in der 500-cem-Klasse einen klaren Sieg. Der Achter der„Amicitia konnte am Samstag und Sonntag beide Rennen wohl knapp, aber sicher gewinnen. Er hat wie- der einmal bewiesen, daß er unbestritten der beste Achter Südwestdeutschlands ist. Die junge Achtermannschaft des Mannheimer Ruder-Clubs hielt sich in Stuttgart ausgezeichnet. Die Mannheimer Jugendregatta auf dem Mühlauhafen war eine Vorprüfung für den Ruderernachwuchs. Die MRG Baden gewann den Jungruderer- Vierer vor der„Amicitia“ und Neuß. In Friesenheim ermittelten die Jung- athleten ihre Meister. Es gab im allge- meinen ganz ausgezeichnete Leistungen. Im Amazonen- Springen in Hamburg- Flottbek sorgte Frau Greve aus Celle für die Ueberraschung. Obwohl Frau Greve erst vier Jahre im Sattel ist, konnte sie das Amazonen- Springen ganz klar mit 0 Fehlern für sich entscheiden. Bei den Hochschul- Meisterschaften in Göttingen imponierten vor allem die Mit- telstreckler. Der Berliner Lawrence ge- wann den 1500-m-Lauf überlegen vor Doersing, Köln. Neue Flutkatastrophe in Japan Bisher über 500 Tote/ Schwere Gewitter auch in Europa Tokio.(UP dpa) Japan wurde am Wo- chenende duch die anhaltende Regengüsse erneut von einer schweren Flutkatastrophe heimgesucht, die nach bisber vorliegenden Berichten über 300 Todesopfer gefordert hat. Wegen der Unterbrechung der meisten Ver- kehrs- und Nachrichten verbindungen auf der Hauptinsel Hondo ist das wahre Ausmaß der Katastrophe noch nicht zu übersehen. Nach Polizeiberichten ist damit zu rechnen, daß allein in dem Fischerhafen Gobo an der Mündung des Hidaka-Flusses mehr als 500 Menschen den Tod in den Fluten fanden. Erst vor wenigen Wochen war die südqapa- nische Insel Kyushu das Opfer einer riesi- gen Ueberschwemmungskatastrophe gewor- den. Sowjetische Hilfe für Japan Die Sowjetunion hat dem japanischen Roten Kreuz am Samstag 3,7 Millionen Len (etwa 40 000 Mark) zur Verfügung gestellt. Der Betrag soll zur Unterstützung der Opfer der Ueberschwemmungskatastrophe 5 den japanischen Inseln verwendet wer- en. Die britische Hauptstadt erlebte am Sams- tag das schwerste Gewitter dieses Jahres. an mehr als hundert Stellen brach durch Blitzeinwirkung Feuer aus. Neunzehn Ge- bäude, unter anderem die königliche Kunst- akademie, wurden beschädigt. Die Auffüh- rung von Shakespeares„Heinrich VIII.“ im Old-Vic-Theater wurde aufgehalten, weil Wasser in das Theater eindrang. Auch Süd- england hatte einige Tote, Verletzte und Sachschäden durch die Unwetter zu ver- zeichnen. Ein Tornado fegte in der Nacht zum Sonn- tag über Burgund und den französischen Jura. Der Wirbelsturm richtete Sachschaden an, der zur Zeit in seinem Ausmaß noch nicht zu übersehen ist. Die größten Verheerungen hinterließ ein schwerer Hagelschlag während eines heftigen Gewitters. Moskau verzichtet auf türkisches Gebiet Notenwechsel jetzt veröffentlicht/ Meerengenfrage soll neu geprüft werden Moskau.(dpa) Die Sowjetunion hat in ei- ner dem türkischen Botschafter in Moskau übergebenen Erklärung auf alle territoria- len Forderungen an die Türkei verzichtet und ihre Haltung in der Meerengenfrage „einer neuen Prüfung“ unterzogen. Der Text der Erklärung wurde am Wochenende zu- sammen mit dem Text der türkischen Ant- wortnote in Moskau veröffentlicht. Die türkische Antwort ist in zurückhal- tendem Ton gehalten. Sie begrüßt den Wunsch der Sowjetunion nach gutnachbarlichen Be- ziehugen mit der Türkei und weist darauf hin, daß für die Meerengenfrage immer noch das Abkommen von Montreux vom Jahre 1936 maßgebend sei. Die Sowietregierung hat in ihrer am 30. Mai überreichten und jetzt veröffentlichten Note zugegeben, daß die Diskussion über die territorialen Ansprüche der armenischen und georgischen Sowijetre- publiken an die Türkei und über die Meer- engenfrage eine heftige Reaktion in der Tür- kei ausgelöst hatten und die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Türkei in Mitleidenschaft zu ziehen drohten. Die sowietische Erklärung schließt:„Im Interesse der Aufrechterhaltung gutnachbar- licher Beziehungen und der Stärkung des Friedens und der Sicherheit haben es die Regierungen von Armenien und Georgien als möglich erachtet, ihre territorialen Forde- rungen an die Türkei zurückzuziehen. Was die Meerengenfrage betrifft, hat die sowie- tische Regierung ihre Haltung einer erneu- ten Prüfung unterzogen und ist der Auffas- sung, daß es möglich ist, die Sicherheit der Sowjetunion im Raum der Meerengen zu Be- dingungen zu gewährleisten, die für Moskau und die Türkei gleichermaßen annehmbar Sind. Darum erklärt die sowjetische Regie- rung, daß sie keinerlei territoriale Forde- rungen an die Türkei hat“. „Lebhafter Handel zwischen Rotchina und dem Westen“ Washington.(UP/dpa) Die vom ständigen Untersuchungsausschuß des amerikanischen Senats eingesetzte Kommission zur Unter- suchung des Handelsverkehrs mit Rotchina stellt in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht fest, daß der Ueberseehandel zwi- schen Rotchina und den mit den Vereinigten Staaten alliierten und befreundeten Nationen im ersten Vierteljahr 1953 zwölfmal größer gewesen sei als im gleichen Zeitraum des Jah- res 1952. Seit Ausbruch des Krieges in Korea seien zwischen den chinesischen Kommuni- sten und den Nationen der freien Welt für rund zwei Milliarden Dollar und 8,4 Milliar- den Mark) Waren ausgetauscht worden. New Lork erlebte am Samstag den bisher heißesten Tag des Jahres. Die Quecksilber- säule kletterte bis 36 Grad im Schatten Unwetter auch über Südwestdeutschland Auch Südwestdeutschland scheint in diesem Sommer aus der Unwetterserie nicht heraus- zukommen. Am Samstagvormittag ging über weiten Gebieten Nordwürttembergs wieder ein Gewittersturm nieder, der stellenweise von starkem Hagelschlag begleitet war. Be- sonders heimgesucht wurden diesmal die Städte Stuttgart, Aalen, Göppingen und Ulm. Nach bisherigen Meldungen wurden drei Personen verletzt. Schwere Unwetter gingen in der Nacht zum Sonntag über Nordhessen nieder, die riesige Ernteschäden verursachten. Die Ge- meinde Nieder-Hülsa im Knüllgebirge wurde am härtesten getroffen. Faustdicke Eisklumpen prasselten bei einem Hagel- schlag nieder, der die Ernte in diesem Ge- biet kast völlig vernichtete. Ein gleichzeiti- ger orkanartiger Sturm deckte viele Dächer ab und drückte Mauern ein. Sozialistische Internationale: Vierertreffen sollte eher stattfinden Stockholm. UP) Der dritte Weltkongreß der Sozialistischen Internationale wurde am Samstag in Stockholm beendet. Der Kongreß verabschiedete vor seiner Beendigung eine Resolution, in der es heißt, daß der Friede durch den sowjetischen Expansionismus be- droht werde. Zur Erhaltung des Friedens müßte hartnäckig auf Verhandlungen mit dem Osten gedrängt werden. In diesem Zu- sammenhang begrüßt der Kongreß den Be- schluß der Außenministerkonferenz von Washington über ein Treffen der Außen- minister der vier Großmächte. Diese Zusam- menkunft solle jedoch früher stattfinden als Vorgesehen. Ein weiteres Opfer der Säuberungs- welle in der Sowjetunion London.(OP) Die Säuberungswelle in der Sowjetunion, die nach dem Sturz des Innen- minister Berija eingesetzt hat, hat jetzt in der Republik Aserbeidschan ein neues Opfer gefordert. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei in Aserbeidschan hat den Ministerpräsidenten des Landes, M. D. Bagiro w, aus der Partei ausge- schlossen und seine Entlassung aus dem Amt des Ministerpräsidenten gefordert. Ba- girow hatte seit dem Jahre 1932 eng mit Berija zusammengearbeitet. Entlassene ungarische Minister wieder in der Regierung Budapest.(UP). Fünf ungarische Kabi- nettsminister, die bei der Reorganisation am 4. Juli ihre Posten verloren hatten, haben neue Stellungen in der Regierung erhalten. Als stellvertretende Ministerpräsidenten sind sie für verschiedene Ressorts verant- wortlich. Es handelt sich um Antal Apro (Bauwesen), Sandor CZottner Gchwer- industrie), Antal Katona Gerkehr und Post), Andras Szobek Handel) und Istvan Kossa(Leichtmaschinenbau). Ferner wur- den der frühere Genossenschaftsminister, Janos Szabo, zum Stellvertreter des Minister präsidenten Imre Nagy für die Leichtindustrie und Gergei Szabo zum Stellvertreter für Schwerindustrie ernannt. Vier weitere Minister, die gleichfalls ihre Posten verloren hatten, wurden in der Re- gierungserklärung nieht erwöhnt. ———— —.—.— Seite 2 MORGEN „ Montag, 20. Full 1988/ Nr. Entschädigung für Altsparer wird vorbereitet Frankfurt.(VWD) Sparkassen und Lebens- versicherungen gehen jetzt nach der Ver- Kkündung des Gesetzes zur Milderung der Währungsreform(Altsparergesetz) an die Vorbereitungen für die Entschädigung der Altsparer heran. Bei den Sparkassen sind nach Mitteilung ihrer Arbeits gemeinschaft Fast zehn Millionen Fälle zu bearbeiten, die überwiegend von ihnen selbst entschieden und lediglich bei rechtlichen Zweifeln an die Ausgleichsämter abgegeben werden. Ein be- sonderer Antrag der Berechtigten ist nicht erforderlich. Auch die Lebens versicherungen prüfen von sich aus, bei welchen Lebensversiche- rungsverträgen die Voraussetzungen für eine Entschädigung nach dem Altsparergesetz vor- liegen. Hierzu bedarf es zunächst keines be- sonderen Antrags. Nur in Fällen, in denen ein Anspruch auf Entschädigung nicht ohne Weiteres festzustellen ist, werden spätere An- träge auf amtlichen Formblättern erforder- ich. Ua eine Frist zur Anmeldung von An- sprüchen noch nicht festgesetzt ist und vor- erst keine Aussicht auf Zahlungen aus dem Lastenausgleichsfonds besteht, braucht kein Versicherter zu befürchten, in Verzug Zzu kommen. Verlangsamter Rückgang der Arbeitslosigkeit Nürnberg. Eig.-Ber.) Bei unterschiedlicher Entwicklung in den einzelnen Landesarbeits- umtsbezirken verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet in der Zeit wischen dem 1. und 15. Juli 1953 insgesamt um 9 100 Personen. Die Arbeitslosigkeit um- faßt jetzt 1 064 000 Personen, davon rund 672 000 Männer und 392 000 Frauen. Das Aus- maß der— in ihrem Tempo sehr verzöger- ten— Senkung wurde wesentlich durch die Zahlreichen Entlassungen von Besatzungsan- gestellten und Arbeitern beeinflußt. Hohe Behörde entschied über süddeutschen Kohlenmarkt Luxemburg. Gig.-Ber.) Die Hohe Behörde at in Erledigung einer Beschwerde von tünk süddeutschen Gaswerken Münster/ Neckar bezw. Stuttgart, Mannheim, Marbach, Eglingen und Franken) entschieden, daß die Oberrheinischen Kohlen-Union Mannheim Gechtsnachfolgerin des Kohlenkontors Wey- henmeyer, Mannheim) der bislang geübte Vorbehaltsverkauf Gelieferung von Groß- Abnehmern, deren Bedarf 30 000 Tonnen jährlich überschreitet) gegen die im Montan- Vertrag vorgesehene Wettbewerbsfreiheit verstoße. Neue Rheinbrücke bei Koblenz eingeweiht Koblenz.(dpa) Die 311 Meter lange neue Pfaffendorfer Straßenbrücke über den Rhein bei Koblenz wurde am Samstag in Anwesen heit des Bundesverkehrsministers ihrer Be- stimmung übergeben. Der Bischof von Trier und ein evangelischer Kirchenrat vollzogen die Einweihung. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Peter Alt mefer, hob hervor, daß die neue Brücke als Bindeglied zwischen Koblenz und dem Westerwald von großer Bedeutung sei. Spaniens touristische Revolution Der Fremdenstrom befreit das Land aus seiner Isolierung Von unserem Korrespondenten H. B. in Madrid Madrid, im Juli Wie noch nie zuvor ist Spanien in die- sem Jahr von ausländischen Touristen über- laufen. Waren früher 500 000 Besucher schon eine Rekordzahl für die spanische Fremden- industrie, so spricht nach den jetzt vorlie- genden Zahlen alles dafür, daß bis zum Jahresende zum ersten Male zwei Millio- nen Gäste das bis vor kurzem noch einsame und schwer zugängliche Land hinter den Pyrenäen besucht haben werden. Das ist eine Nachricht, die nicht nur die Gepäckträ- ger, die Kellner, die Reisebüros und die Ho- teliers interessieren sollte. Das ist ein Ereig- nis, dessen psychologische Tragweite kaum abzusehen ist. Denn man muß sich vorstel- len, was die zwei Millionen. Fremde für ein Volk von 28 Millionen bedeuten, das in sei- ner überwiegenden Mehrheit kaum Vorstel- lungen von dem Leben anderer Völker hat und in einem mehr als losen Kontakt mit der Umwelt steht. Der Fremdenverkehr ist zu einem wirksamen Mittel gegen die tradi- tionelle Isolierung Spaniens geworden. Er ist im besten Zuge, mit der oft zitierten spanischen Einsamkeit aufzuräumen, die seit vielen Generationen ein Daseinsgesetz dieses Landes war. Daß Spanien sozusagen über Nacht als Reiseland große Mode geworden ist, hat mancherlei Gründe. Aber nicht nur mate rielle Gründe wie etwa die Billigkeit der Preise, mit der es bald nicht mehr so weit her sein wird, wenn der gegenwärtige An- sturm auch nur noch eine Saison mit glei- cher Heftigkeit anhält. Eine nicht geringere Anziehungskraft als sie übt ein anderer Fak- tor aus— nämlich gerade die bisherige Iso- lierung Spaniens, das für die meisten Rei- senden ein noch völlig unbekanntes und neu zu entdeckendes Terrain darstellt. Noch in den Zwanziger Jahren war es nur eine kleine Minderheit von Ausländern, die sich an das Abenteuer einer Spanienreise wagten und selbst von ihnen beschränkten sich die mei- sten ein paar Ferienwochen auf den Balearen. Dann kam der spanische Bürger- Krieg und bald darauf der zweite Weltkrieg und nach ihm kamen noch die Jahre des internationalen Boykotts gegen das spanische Regime. So hat man es zur Zeit tatsächlich mit der ersten Gelegenheit zu tun, daß sich Spanien als Reiseland frei entwickeln und den beliebtesten Reiseländern Europas Sleichberechtigt an die Seite stellen kann. Die Möglichkeiten dieser Entwicklung sind günstig, denn die bisher rückständige und wenig leistungsfähige Fremdenindustrie hat in jüngster Zeit bedeutende Fortschritte gemacht. Vor zwei Jahren aoch war in Ma- drid der Hotelmangel so groß, daß es auf dem Höhepunkt der Saison, also im Mai, oft schwer hielt, ein Unterkommen zu finden. Diese Gefahr ist im Schwindel, denn im Abstand von wenigen Monaten sind zahl- reiche neue Hotels eröffnet worden, die über allen modernen Komfort verfügen— aller- dings auch micht mmshr. die idnhischen Ppeise von früher fordern, die eine so starke Ver- Verfassungsreform mit Hindernissen Das französische Parlament lehnt bereits den ersten Artikel ab Paris.(UP) Die französische Nationalver- sammlung lehnte am Freitagabend den ersten der insgesamt elf Artikel einer Vorlage zur Reform der französischen Verfassung ein- stimmig ab. Der Artikel sollte den Minister- präsidenten ermächtigen, in Notfällen den Ausnahmezustand zu verkünden. Nach den gegenwärtigen Bestimmungen der französi- schen Verfassung ist dazu nur die National- versammlung berechtigt. Die vorgeschlagene Verfassungsreform Soll eine Erleichterung der Regierungsbildung bringen. Danach soll die Investitur eines mit der Regierungsbildung beauftragten Mini- Ster präsidenten in Zukunft nur mit einfacher Mehrheit der Stimmen erfolgen. Bisher war die absolute Mehrheit im Parlament erfor- derlich. Gleichzeitig soll jedoch bestimmt werden, daß die Regierung auch mit einfacher Mehrheit wieder gestürzt werden kann. Das„innere“ französische Kabinett beriet am Samstag über die militärische Lage in Indochina. Dabei wurde mit Genugtuung der Bericht über den Handstreich von 5000 fran- z6sischen Fallschirmjägern aufgenommen, die am Freitag über der nahe der chinesischen Grenze gelegenen Stadt Sangson abgesetzt worden waren und dort die umfangreichen Nachschublager der kommunistischen Auf- ständischen zerstörten. Am Sonntag erreich- ten die Fallschirmjäger nach einem Rückzug durch den Dschungel wieder die französischen Linien bei Hanoi. lockung für die Fremden waren. Ueberhaupt werden sich die Ausländer, die jetzt eine Spanienreise planen, die Grundregel merken müssen, daß dieses Land billig eigentlich nur dort ist, wo der Fremde keine höheren Ansprüche stellt als das an einen bescheide- nen Lebensstandard und einen etwas alter- tümlichen Komfort gewöhnte spanische Bür- gertum. Wer verwöhntere Maßstäbe anlegt und Bequemlichkeiten oder gar Luxus auf dem internationalen Niveau verlangt, sollte sich von vornherein mit dem Gedanken ver- traut machen, daß er in diesem Fall auch internationale Preise zu zahlen hat. Ein Abenteuer wie vor einem Menschen- alter ist also eine Spanienreise längst nicht mehr. Freilich sollte man jedem, der es irgend ermöglichen kann, den dringenden Rat erteilen, sich für den Ausflug über die Pyrenäen den fahrbaren Untersatz— sei es Reise- Omnibus, Motorrad oder eigener Wa- gen— mitzubringen. Denn es läßt sich nicht verschweigen, daß aller Modernisierung zum Trotz Spanien auf einigen Gebieten dort stehen geblieben ist, wo es schon vor dreißig Jahren stand— und zu diesen Gebieten ge- hört leider auch das Eisenbahnnetz. Dar- über ist mit Ausnahme einiger Triebwagen- züge, die neuerdings Madrüd mit Barcelona, Sevilla und Irun verbinden, noch immer nicht viel Günstigeres zu sagen als es etwa der Baedeker von 1910 tat, der zu diesem Thema einige bemerkenswert skeptische Ratschläge erteilte. Man ist in jedem Fall gut beraten, wenn man an die spanischen Bahnen nicht mit zu hoch gespannten Er- wartungen herangeht. Dafür sind die Stra- Ben, wenn auch keine Autobahnen, so doch im allgemeinen recht annehmbar. Das gilt vor allem, wenn man sich streng an die großen Fernverkehrsstraßen hält, die auf den meisten Autokarten rot eingezeichnet sind. Nebenwege sollte man dagegen tun- lichst meiden. Der selbständige Autoreisende tut gut, wenn er seinen Wagen vor Antritt der Fahrt besonders sorgfältig durchsehen läßzt, denn er muß sich darauf gefaßt machen, daß er gute Reparatur werkstätten hier nur in den großen Städten findet— und das kann böse sein, denn die spanischen Entfernungen sind groß. Der deutsche Reisende wird nun erwar- ten, daß er in einem als deutschfreundlich bekannten Land mit Deutsch durchkommt. Das ist ein Irrtum, denn mit Ausnahme einer kleinen Schicht von Gebildeten sind Sprach- kenntnisse in Spanien nicht allzu verbreitet — und gerade Deutsch fällt der spanischen Zunge so schwer, daß man sich darauf ein- richten sollte, das Schulfranzösisch aus den vergessenen Schubfächern des Gedächtnisses zu kramen. Mit Englisch macht man sich in dem Land, in dem über Gibraltar die briti- sche Fahne weht, im allgemeinen nicht be- liebt. Es sei dem Fremden überhaupt geraten, sich auf die spanische Mentalität einzurich- ten, denn die Spanier haben viele Vorzüge, aber gerade der, sich in fremdes Denken einzufühlen, fehlt ihnen. So wird dem Gast des Landes, wenn er sich Ungelegenheiten ersparen will, nichts übrig bleiben, als sich ein wenig anzupassen und seinen Beitrag zur Vermeidung von Migverständnissen zu leisten. Der Spanier verdient zwar gern am Fremden, aber soviel Kaufmann ist er in seiner überlieferten Geringschätzung der materiellen Seite des Daseins nun wieder nicht, daß er von sich aus auf den Gedanken käme, daß der Kunde immer recht hat. Man Hüte sich vor allem vor dem deutschen Erb- übel, immer mit daheim vergleichen zu WOl= len. Es gibt gegen diese weit verbreitete Sünde eine Regel, die man sich nicht oft ge- nug in Erinnerung rufen kann— den Grundsatz, daß andere Länder weder besser noch schlechter als das eigene sind, sondern einfach— anders. Ueberhaupt sollte der Rei- Heftiges Pro und Contra im Wahlkampf Völlig entgegengesetzte Interpretation des Aufstandes in der Sowjetzone Frankfurt.(UP) In den Wahlreden und Kundgebungen des Sonntags waren schon die ersten starken Töne einer heftigen Ausein- andersetzung vernehmbar, die in den näch- sten Wochen dem Kampf um die neuen Bun- destagssitze das Gepräge geben werden. In Fulda gab der Fraktions vorsitzende der CDU/CSU, Dr. Heinrich von Brentano, auf dem Landesparteitag der CDU zu ver- stehen, daß seine Partei nur dann in eine neue Regierungskoalition eintreten werde, wenn sie die Führung einer solchen Regie- rung behalte und Dr. Adenauer Bundeskanz- ler bleiben könne. In Gießen interpretierte der hessische Ministerpräsident Zinn auf der Sozialdemokratischen Landesdelegiertenkon- ferenz den Aufstand vom 17. Juni in der Sowjetzone dahingehend, daß der. deutsche Arbefter Hient nur Grotewolnl, sondern auch Adenauer ablehne. Zur gleichen Zeit hatten sich in Mannheim— worüber im Lokalteil näher berichtet wird— August Hauß- leiter, Karl Meißner, Karl- Heinz Prie- ster und andere rechtsradikale Po- litiker zu einem sogenannten„Reichstag der nationalen Sammlung“ versammelt, um der Westlichen Konzeption Bonns den schärfsten Kampf anzusagen und ihr den„Reichsgedan- ken“ gegenüberzustellen. Die Rede Non Brentanos gipfelte in der Feststellung, die gesamte westliche Welt er- warte, daß das deutsche Volk Dr. Adenauer am 6. September erneut die Verantwor- tung für die Regierungsgeschäfte übertrage. Er warf der SpD„gewissenlose Demagogie“ vor und àußerte die Auffasung, daß die 18 Millionen Deutschen in der Sowjetzone die Fortsetzung der gegenwärtigen Bundes- politik erhoffen. Ministerpräsident Zinn vertrat die genau entgegengesetzte Meinung, daß nämlich der Aufstand vom 17. Juni nicht nur die unbe- dingte Ablehnung des Regimes der Sowiet- zone bedeute, sondern daß die deutschen Arbeiter auch niemals unter der Regierung Adenauer leben wollten. 0 Die Rede des stellvertretenden SPD-Vor- sitzenden Mellies in Mühlheim(Ruhr) war auf den gleichen Ton abgestimmt. Die Verschiebung der Viermächtekonferenz auf einen Tag nach den Wahlen bedeutet nach Auffassung von Mellies„eine ausländische Wahlhilfe“ für den Bundeskanzler. —— sende nicht immerfort daran denken, g das Land auf ihn wirkt, sondern ein wen auch daran, wie er auf das Land wirke könnte. Vor einem Menschenalter warnte dg Weltkluge Baedeker seine Leser davor, dd bei den Spaniern durch das Tragen don Loden lächerlich zu machen. Nun, vor Lodeh braucht man heute nicht mehr zu warn aber es ist nicht überflüssig, darauf hinzü- weisen, daß Windjacke und Bikini nicht da. zu beitragen, sich bei den Spaniern Ach zu verschaffen. Man vermeide auf jeden pal zu saloppe Kleidung und bedenke, daß di Entschuldigung, sie sei sportlich, bei de etwas förmlich veranlagten Spaniern nich verfängt. Man wird aus diesen wenigen Bemer. kungen bereits ersehen, daß die Spanier i vieler Hinsicht anders reagieren als d übrigen Europäer. Sie müssen sich erst an den Kontakt mit den Fremden gewöhnen Doch wenn der Fremdenstrom noch ein pat Jahre so anhält, wird Spanien bald nid Wiederzuerkennen sein. Der Prozeß der Um. wandlung ist in vollem Gang. Mehr als di moderne Technik, mehr als selbst das Rind und mehr— selbstverständlich— als die ah überschätzte Politik ist der ständige Kontag mit einer großen Masse von Fremden geeig. net, Spanjen ein neues Gesicht zu geben Hier macht der Fremdenverkehr etwas, u er vermutlich noch nie und nirgends gemach hat— nämlich Revolution. Blücher warnt ehemalige Soldaten vor„Neutralitätseinflüsterungen“ Hannover(dpa). Etwa 6000 chemallg deutsche Soldaten trafen sich am Sonntag auf einer Kundgebung des„Verbandes deutscher Soldaten“ in der Niedersachsen halle in Hannover. Die Sprecher des Ver- bandes unterstrichen die Bereitschaft de ehemaligen Soldaten, zusammen mit den Soldaten der anderen freiheitlichen Lände des Westens für die Sicherung des Friedem in Europa einzutreten. 5 Bundestagspräsident Dr. Ehlers be. tonte, auch der Soldat sei kein Außen. stehender, sondern ein Bürger in diesen Staat, der seine Verantwortung und seine Not habe. Bundesminister Hellwege er. klärte, es komme darauf an, mit der Frei. heit Deutschlands die Freiheit Europas, und mit der Freiheit Europas die Freihel Deutschlands zu retten. Vizekanzler Blü. cher warnte die ehemaligen Soldaten da- vor, etwaigen„Neutralitätseinflüsterungem hörig zu werden. Er appellierte an die Sol. daten, ihre künftige Hauptaufgabe darin 2 sehen, eine kraftvolle Bundesrepublik u schaffen, die die Wiedervereinigung ihre: beiden Volksteile von sich aus herbeiführen könne. Freiburger Brief Veberall in ger südbadischen Rheinebene macht sich zunehmend eine allgemeine Was- sernot bemerkbar. Die Ursachen sind ver- Sclieden; meist Wirkt das allmähliche Ver- siegen der Quellen mit dem durch höhere Ansprüche und steigende Bevölkerungszahl verursachten größeren Wasserverbrauch zu- sammen. Um die damit verbundenen was- ser wirtschaftlichen Aufgaben gemeinschaft- lich zu lösen, haben sich vor kurzem alle an der Wasserwirtschaft beteiligten und im- teressierten staatlichen und kommunalen Stellen im Umkreis von Freiburg zur„Ar- beitsgemeinschaft„Freiburger Bucht“ zu- sammengeschlossen. In Freiburg selbst ist die Wassernot schon zu einer regelmäßigen sommerlichen Begleiterscheinung geworden. Seit 1950 prü- ken deshalb die städtischen Behörden die Frage eines neuen, für Generationen aus- reichenden Wasserwerkes. Das jetzige Was- serwerk stammt aus den Jahren 1875 bis 1890, als Freiburg noch 40 000 Einwohner hatte. Das Werk war zwar für 80 000 Bür- ger vorgesehen, aber es reicht heute, da Freiburgs Bevölkerung einschließlich der Besatzumgsangehöfigen auf 130 000 Perso- Wasserbaufachmann Dr. Ing, Rabil. Biber nen angewachsen ist, nicht mehr aus. Im Auftrag der Stadt hat nun der Karlsruhe Carl Pläne für ein neues Werk entworfen die jetzt in einer Sondersitzung des Stad rates erläutert wurden. Man hatte diese Sit- zung vom Rathaus in den größeren Kauf- haussaal verlegt, sodaß mehrere hunden Freiburger den Beratungen zuhören konm ten. Das alte Werk im Dreisamtal läßt sd aus verschiedenen Gründen nicht mehr er- weitern. Man will deshalb entweder im Rheintal südlich von Breisach ein Pumpwelß oder im Oberrieder Tal östlich von Pres- Werk würde 27 M˖illionen Mark kosten, bringt aber zahlreiche technische Schwierig. keiten mit sich, So muß das Wasser über mehrere Pumpwerke um 150 Meter höher geprump werden; der dafür erforderlich elektrische Strom kostet allein über ein Million Mark im Jahr. In jeder Hinsich günstiger ist der geplante Stausee, den di reichlich und mit guter Wasserqualität flie, gende Brugga speisen soll. Dieses Werk, de- mam mit zwei Kraftwerken koppeln kaum Kkörmte auch in Trockenzeiten 20 Mailen Kubikmeter Wasser im Jahr liefern burg einen Stausee anlegen. Das bee eue Dp p rr ——— Weil sie wollen, sollen alle besser leben Versuchte Rationalisjerungs ausstellung teilweise befriedigend Oberbuͤrger meister Gockeln, Nordrhein- Westfalens Ministerpräsident Dr. Arnold und Bundesinnen minister Dr. Lehr eröffneten vor rund 1000 Ehrengästen des In- und Auslandes che zu Düsseldorf veranstaltete„Rationalisie- rungs ausstellung“. Am deachtlichsten war wohl unter allen Ausführungen des herzensguten Karl Arnolds Feststellung:„Ziffern über Produktionssteige- rungen, die die Industrialisierung ermöglichte, besagen allein nur wenig. Wir wissen, daß Solche Resultate auch durch die Degradierung Die Ausstellung, die unter der Schirm herrschaft des Bundespräsidenten steht, versucht einen Querschnitt durch den Stand der Rationalisierung der Industrie, der Landwirtschaft, des Handwerkes, des Wohnungsbaues und des Haushaltes zu brin- gen. Die Besucher haben u. à. Gelegenheit, fünf Fabriken, bzw. wichtige Teile der Fa- rikation zu sehen. Unter anderem eine ganze Schuhfabrik, in der vorher acht Wo- chen hindurch Mitarbeiter des Max-Planck- Inistitutes für Arbeitsphysiologie jeden ein- zenen Arbeitsplatz durchleuchteten. Auf insgesamt 290 000 am Ausstellungsfläche werden vielfältige— leider zu oft zusam- menhanglose— Beispiele für Rationalisie- rung und Fortschritt im Wirtschafts- und Alltagsleben gezeigt. Der mechanische Spa- ten, die Großrechenanlage, die Musterküche, das Fließband für Schuhe; von der 30 000-t- Blockstraße(Stahlbau), die mühelos von weniger— in bequemen Stühlen sitzenden— Arbeitern regiert wird. bis zur modernsten Verkaufstechmik in Einzelhandels-( Muster-) Geschäften wird sehr viel„dernier cri“ (letzter Schrei), bzw. ultima ratio(letzter Schluß der Weisheit) auf dem Gebiete der Rationalisierung Vereinfachung, Verbesse- rung der Arbeit) vorgeführt. * Gab, gibt und wird es jemals einen Menschen geben, dessen Sinnen und Trach- ten darauf abgestellt ist, schlechter zu leben, als zu leben ihm bislang beschieden War? Törichte Frage denn alle wollten wollen des Menschen, durch Zwang zur ständigen Nor merhöhung erzielt werden können. Unsere tapferen Bruder und Schwestern in Mittel- deutschland haben am 17. Juni 1953 den Ur- nkebern eines solchen Antreibersystems eine ein- deutige Antwort erteilt.“ Ohne die Mitarbeit aller Schaffenden könne das große Ziel, dem die Ausstellung dienen soll, nicht erreicht wer- den. Es gelte heute zu beweisen, daß der Ge- dane der Humanität auch auf wirtschaftlichem Gebiete allen noch so ausgeklügelten Methoden des Zwanges überlegen sei. und werden stets besser leben wollen. Wenn dem aber so ist, warum wurde im Zeitalter der Ausstellungen und Schauen— in dem wir uns ja jetzt gegenwärtig befinden— eine Rationalisierungsausstellung unter dem Motto ALLE SOLLEN BESSER LEBEN erst jetzt veranstaltet? Billiger, besser, sicherer und bequemer wollten— ein Gang durch Museen beweist dies hinlänglich— die Menschen seit eh und je arbeiten. Komplikation bis zum Fragezeichen Der naturwissenschaftliche Fortschritt arbeitsteiliger Wirtschaft hat hingegen die bildhafte, die ausdrucksvolle Darstellung bzw. Wiedergabe des Themas„Alle sollen besser leben“ zu einem Labyrinth gestaltet, in dem Herr Jedermann, auch wenn er über mehr als Abiturreife verfügt, sich nicht zu- recht findet. Sich auch dann nicht zurechtfindet, wenn er die von der Bundesregierung gemeinsam mit der Landesregierung Nordrhein- West- falen und deren Landeshauptstadt Düssel- dorf veranstaltete sogenannte Rationalisie- rungs-Ausstellung„Alle sollen besser leben“ besucht, und dabei in stundenlanger Betrach- tung sich gründlich mit den Ausstellungs- ständen befaßt.. Aufklärung, nicht Werbung Das liegt wohl, daran, daß punktuell das Thema„Alle sollen besser leben“ von den e 1 einzelnen Gruppen und Sparten der Wissen- * schaft und der Wirtschaft aufgezogen wurde, ohne daß Gesamtüberblick gestaltende L- sung gefunden wurde. Es klaffen viel zu viel Lücken zwischen der Eud- und Kleinver- braucher- Rationalität und der Produktions- rationalität. Es ist auch zuviel Werbung aktiv an Stelle von benötigter Aufklärung. Wo aber Aufklärung mit schüchternen An- Engen sich einzunisten versuchte, ist sie mit- unter von beachtlicher Primitivität. Für Herrn Jedermann wird z. B. schwer verständlich sein, warum ihm in sehr an- schaulichen Diagrammen vorgerechnet wird, daß so und soviel Milliarden DM(in Form Alle sollen besser leben Handelsblatt, Düsseldorf, nach Zelehnung 5 Samedi soir 5 von Devisen) zu Ernährungszwecken auf- gewendet worden sind, wobei mit derselben Geldwertmenge viel mehr Energie erzeugt worden wäre, wenn die entsprechenden Auf- wendungen für Energieerzeugung auf ma- schinellen Gebiete verlagert worden wären. Herr Jedermann wird nur kopfschüttelnd die bescheidene Bemerkung machen„Ja aber essen muß ich doch auch.“ Ja, essen muß er sowieso. Die Brücke aber, die zur Erhaltung seiner Existenz ge- schlagen wird und die sogar zum besseren Leben zu führen hat, diese Brücke fehlt für ihn. Beschränkter Kreis angesprochen Nicht für den Fachman, nicht für den Wirtschaftlich gebildeten Menschen, der sich zwischen den naturwissenschaftlichen und technischen Errungenschaften seines Wir- kungskreises interessiert umsehen wird. Er wird nicht nur sehen wie er selbst besser leben könnte, sondern wie er seinen Mit- menschen das Leben besser gestalten kann, indem er rationeller arbeiten lernt. Es ist dieser Betrachtung wohlweislich Vorrang vor der eigentlichen Ausstellungs- beschreibung gegeben worden, weil in den Eröffnungsansprachen und in der Konzeption der Ausstellung„Alle sollen wir besser leben“ merkwürdig oft und betont das Wort von der „Gemeinschaftsaufgabe: Rationalisierung“ gefallen ist. Eine Gemeinschaftsaufgabe also sollte die Rationalisierung sein— meinen da irgendwelche Kreise— wie etwa Schulen, Gerichte, Krankenhäuser. Davor ist aber be- sonders in Zeitläuften, in denen selbst im fabrikatorischen Herstellungsprozeß die Ver- waltungsarbeit mitunter überwiegt, zu war- nen. Ebenso wie zu warnen wäre vor einem schematischen Nachahmen überseeischer Nor- mierungs- und Typisierungsmethoden. Jede der unterschiedlichen Typen von Waren glei- cher Gattung, die Deutschlands Wirtschaft er- zeugt, hat ihren Ursprung in einem bestimm- ten Bedarf. Einem Bedarf, der deswegen in 80 vielfältiger Vielzahl unterschiedlich ist, weil die regionalen Gegebenheiten der belie- ferten Länder(egal ob sie nun in Deutschland selbst liegen, oder ob es sich um ausländische Lieferanten handelt) voneinander divergieren. Schlüssig ergab sich daraus für einen brit. Gutes Beispiel fehlt f ö 7 Wen eine Gemeinschaftsaufgabe darin e, blickt werden soll, daß alle Anspruch al besseres Leben haben, so höchstens in den Sinne, daß von der staatlichen Gemeinschan aus ſteine Riegel vorgeschoben Werden (steuerlicher, wirtschaftslenkender usw, Art wenn sich jemand bemüht, dazu beizutrageh 1 daß„alle besser leben können“. Al Der italjen dem 8 vergto! diesem jährige das Fe Streck von 1. den vi- holte, guten Vierte: daß sie Bei Ascari des Fe loresi horn, von F. glückt in der konnte dann Zeit. U der Sp dehnte Hinter bittert. Gonzal Aufgaf hatte Gonzal durch vergrö Farina Das rari, 9 (149,580 serati 3. Far: gentini Hawth Dur Englan (talier Weltm! jetzt n 18 P., loresi 938 Deuts In gegen nalmar Breitwy 1000 21 Die Be zusamr mit 35 Een 8 Manns geglich österre Deutsc aus. Der Mal W. dei ein! test in neuen bessert Sydney Weltrel gere In diesem Zusammenhange ist beachtlich daß die Rationalität bzw. Rationalisieru ö der zur„öffentlichen Hand“ gehörende Apparaturen in der Ausstellung bis zur va ligen Unsichtbarkeit spärlich vertreten schen Fachmann, der die Ausstellung be⸗ suchte, die kluge Fragestellung: Verwaltung an der Rationalisierung min ken an dieser„Gemeinschaftsaufgabe“% lange ihre Verwaltung irrationell arbeite und die Gefahr besteht, daß der etwa era l Rationalisierungserfolg von ihrer eigene Irrationalität absorbiert wird?“ i „Darf dieselbe öffentliche Hand bzw. 5 6 Es soll der gute Wille dieser öfkentlicht Hand nicht in Zweifel gezogen werden, E sie doch— Bund, Land und Stadt— dies Ausstellung— die bereits im Jahre 1947 ge plant war— nach endloser Wiedervorlage endlich im Jahre 1953 zum Leben verholfel Am Rand vermerkt: Manchem Besucht Wüsseldorfs dünkte die ärztlich begründe Abwesenheit des Bundes wirtschaftsministe Flucht vor einer Veranstaltung, die täuschung versprach. Nicht nur wegen de bereits ausgeführten Punkte, sondern 3 deswegen, weil das Ansprechen des f blems„wirtschaftlicher Zusammenschl 1 zugunsten größerer Rationalität ihm 4 etwas abwegig vorgekommen sein soll. Mit anderen Worten das Schlufpwort&. Sagt: 1 Alle wollen und sollen besser leben tionalisierung ist hierzu das geeignete. mittel. Aber es darf die Kationalisi weder im luftleeren Raume betrieben den, noch in einer Weise die dem— 0 besseres Leben versprochen wird Aue 5 Aufwendigkeit des Vorhabens verstände vor Augen führt. F. O. ein ö Nr. 18 — wen Wirken inte de or, Sich en von . Loden Warnen a hinzu. icht dz. Achtung len Fal daß di dei den n mich ö Bemer. Anlier in als die erst an Wöhneg ein paar d nich ler Um. Als die Aas King die og Kontaꝶ n geeig. JSeben vas, Was gemach daten gen. emalig Sonntag bande sachsen: ur. 168/ Montag, 20. Juli 1953 DER SPORT VOM WOCHENENDE Seite 3 ee Werner Haas vor donnelter Wellmeisterschatt Imicitiu-Hchter bester Süddeutschlunds/ Jungathleten in Friesenheim/ Hochschulmeisterschuften Auch in Silverstone: Ferrari Der Große Preis von England brachte dem italienischen Weltmeister Alberto Ascari auf dem gefährlichen, regenglatten Kurs von Sil- verstone einen neuen großen Erfolg. Nach diesem Triumph im sechsten Lauf der dies- jährigen Automobil-Weltmeisterschaft dürfte das Ferrari-As, das auf der 420 km langen Strecke mit 2:50:00 Std. einen Durchschnitt von 149,588 kmn/std herausfuhr und damit den vierten Grand- Prix-Sieg in dieser Saison holte, kaum mehr einzuholen sein. Mit ihren guten Plätzen(Fangio Zweiter und Gonzales Vierter) aber bewiesen die Maserati-Wagen, dab sie immer noch stärker werden. Bei stark bewölktem Himmel setzte sich Ascari sofort nach dem Start an die Spitze des Feldes, gefolgt von Fangio, Gonzales, Vil- loresi und Marimom. Der Engländer Hawt- horn, dem vor 14 Tagen beim Großen Preis von Frankreich ein sensationeller Sieg ge- glückt War, kam bereits in der zweiten Runde in der Tribünenkurve von der Bahn ab. Er zonnte zwar die Fahrt fortsetzen, verlor aber dann bei einem Boxen-Aufenthalt kostbare zeit. Unbeirrt drehte Weltmeister Ascari an der Spitze seine Runden. Bis zur 50. Runde dehnte er seinen Vorsprung auf 18 Sek. aus. Hinter Ascari und Fangio gab es einen er- bitterten Kampf zwischen dem Argentinier Gonzales und Villoresi, der mit Villoresis es Ver- aft der mit den Friedem TS be⸗ Außen. diesem add Seine e ge er. er Frei. pas, und Freihel r Bü. aten da- rungen“ die Sol darin 2 wWlik m g ihre eiführen Aufgabe endete. In den letzten Runden natte dann Farina mit einem Angriff auf Gonzales Erfolg. So holte Ferrari nicht nur durch Ascari, der seinen Vorsprung weiter pergrößerte, den ersten Platz, sondern durch Farina auch den dritten Preis. Das Ergebnis: 1. Ascari(Italien) auf Fer- rari, 90 Runden 420 km in 2:50:00 Std. (440/588 krystd), 2. Fangio(Argentinien) Ma- Serati 148,719 km/std; zwei Runden zurück: 3. Farina(Italien) Ferrari, 4. Gonzales(Ar- gentinien) Maserati; drei Runden zurück: 5. Hawthorn(England) Ferrari. Durch seinen Sieg im Großen Preis von England hat Titelverteidiger Alberto Ascari (talien) seinen Vorsprung in der Automobil- Weltmeisterschaft wieder vergrößert. Er führt jetzt mit 37 P. vor Hawthorn(England) mit 18 P., Gonzales(Argentinien) mit 14 P., Vil- bloresi(Italien) und Fangio(Argentinien) je 113 P. Deutschland gewann ersten Faustball Länderkampf in ihrem ersten Faustball-Läanderkampf aus, In gegen Oesterreich blieb die deutsche Natio- Wlsruher nalmannschaft am Sonntagvormittag auf dem Aubert Breitwiesergut- Sportplatz in Linz vor rund tworken 8 Stadt liese Sit- n Kauf- unden n konn- lägt sich nehr er- eder im 1000 Zuschauern mit 75:69 Punkten siegreich. Die Begegnung setzte sich aus zwei Spielen zusammen. Beide wurden von Deutschland mit 35:34(22:18) und mit 40:35(21:14) Punk- en gewonnen. Der Sieg der deutschen Mannschaft war verdient, da sie die aus- geglichenere war. Bester Spieler war der sterreichische Schläger Petschnek. Bei den deutschen zeichnete sich besonders Haag unpwrert dus. on Frei- 1 Neuer Weltrekord von Whitfield 6 Hvrierig. Der zweimalige Olympiasieger über 800 m wier 2 8 2 2 nel Whitfield(USA), stellte am Donnerstag r 0 dei einem internationalen Leichtathletik-Sport- rderliche zutragel, eachtlh lisieruuß hörenden zur. reten. len brit lung be abe“, 50. arbeite a erzielh eigenel entlicheln eden. — dieset 1947 ge. er vorlag verholfel, Besuche ministel die En egen del 9 125 lest in Abo/ Finnland mit 1:48,6 Minuten einen neuen Weltrekord über 880 Lards auf. Er ver- besserte damit den gemeinsam von ihm und dyaney Woodersnon(England) gehaltenen 0 Jeltrekord um sechszehntel Sekunden. gründen Werner Haas auf 5 NSU-Fahrer Werner Haas siegte in em-Klasse Zweiter. In beiden Klassen J gt 0 meisterschaft. an O. Web 250 000 Zuschauer wurden auf dem Schottenring nicht enttäuscht em, Htoßen Preis“ feniie die tichlige Witze Werner Haas auf NSU Sieger der 250-cem-Klasse, Zweiter der 125-c, m-Klasse Bandirola Italien, gewinnt die 350-C m-Klasse und Zeller auf BMW die 300-cem-Klasse Schade um den„Großen Preis von Deutschland“, der am Sonntag in Schotten Absoluter Höhepunkt des deutschen Nachkriegsmotorsports werden sollte. Der Pro- test und die vorzeitige Abreise der meisten ausländischen Werkfahrer nahm dieser mit großer Spannung erwarteten Veranstaltung die richtige„Würze“. Die 250 000 Zuschauer wurden aber doch nicht enttäuscht. Außer den deutschen Werkfahrern und der Renn mannschaft von MW- Agusta gingen in allen Klassen auch zahlreiche erstklassige ausländische Privatfahrer an den Start. Rein zahlenmäßig waren es die stärksten Felder, die je in Deutschland zu sehen waren und fast konnte man froh sein, daß in den beiden schweren Klassen nicht noch die schnellen Werkmaschinen an den Start gingen; denn bei dem Sart von fast 60 Fahrern hätte es auf dem engen Schottenring bestimmt zahlreiche Kolissionen und Stürze gegeben. Aber schade war es doch, daß man 1953 die neuen ausländischen Werkmaschinen aus England und Italien nicht sehen konnte. Während die beiden schweren Soloklassen nicht für die Weltmeisterschaft gewertet wurden, nahmen die Werk- und Privatfahrer in den leichten Klassen zum dritten Male den Kampf um die Weltmeisterschaft auf. In die- sen beiden Klassen zählen auch deutsche Fah- rer zu den Weltmeisterschaftsfavoriten und so Warteten die 250 000 Zuschauer doch mit größter Spannung auf den ersten Start, der sich um fast eine Stunde verzögerte, weil die Fahrbahn nach den Industriekorso gründlich gereinigt werden mußte. Die Zuschauer nah- men diese Verzögerung nach allen Enttäu- schungen recht gelassen hin; einige freuten sich sogar darüber, denn auf den verschlamm- ten Feldwegen rund um die Rennstrecke waren viele Kraftfahrzeuge stecken geblie- ben und verstopften die Wege. In der Klasse bis 125 cem traten außer den e beiden Morini-Werkfahrern alle Fahrer an, die sich noch Aussicht auf die Weltmeister- schaft ausrechnen können. Werner Haas führte in dieser Klasse nach zwei Läufen be- reits mit 14 Punkten und ist hoher Weltmei- sterschaftsfavorit; seine Verfolger waren ab- geschlagen. Aber daß MV-Agusta die Hoff- nungen nicht aufgegeben hat, zeigte sich in diesem über 7 Runden(112 km) führenden Rennen. Sofort nach dem Start setzte sich Vorjahresmeister Sandford an die Spitze, konnte jedoch Werner Haas und Ubbiali nicht abschütteln. Aber Sandford hatte sich zuviel zugetraut. In einer Kurve stürzte er, so daß kür ihn das Rennen zu Ende war. Zum Glück blieb Sandford unverletzt. Der hinter ihm fahrende Haas mußte scharf bremsen. Diese Gelegenheit benutzte Ubbiali, um Haas zu entwischen und an dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Ziel nichts mehr. Werner Haas schien allerdings seine Maschine nicht voll auszufahren, um wenigstens 6 Punkte für einen zweiten Platz zu erhalten. Ubbiali siegte mit 111,8 km/ st-Gesamtdurchschnitt vor den beiden NSU-Werkfahrern Haas und Daiker, seinem Landsmann Copeta und dem NSU-Nachwuchsmann Walter Reichert. Werner Haas behauptet aber in der Welt- meisterschaft mit 6 Punkten Vorsprung die Spitze und führt jetzt mit 20 Punkten vor Ubbiali mit 14 Punkten und Sandford mit 8 Punkten. Gewinnt Haas noch einen der nach- sten Weltmeisterschaftsläufe, dann dürfte ihm die Weltmeisterschaft nicht zu entreißgen sein. Pechvogel Hobl stürzte Obwohl außer den Werkfahrern von Nor- ton, AS und Moto Guzzi auch die beiden Deutschen, Siegfried Wünsche und Gerhard Mette, die von MV gemeldet worden waren, am Start zum Rennen der 350-œα,sNM-Klasse fehlten,„gen nicht weniger als 44 Fahrer in dichtem Rudel die erste Kurve. Aber sehr schnell bildete sich die Spitzengruppe und unter dem Jubel der Zuschauer übernahm der junge DR W- Werkfahrer August Hobl die Spitze. Der einzige ausländische Werkfahrer Carolo Bandirola(Italien) auf einer nagel neuen 4-Cylinder-MV lag nach vier Runden bereits 45 Sekunden hinter Hobl. Der junge „Amicitia“ in Stuttgart 2,8 Sekunden schneller Nmieitia- Achter bestätigi führende Position Amieitia gewann am ersten Tag gegen den Mannheimer„Club“ und am zweiten Tag gegen Würzburg/ Schweinfurt Die Internationale Stuttgarter Ruder- regatta wurde auf der Neckarstrecke zwi- schen Untertürkheim und Gaisburg ausgetra- gen und am Samstag bei regnerischem Wetter und schwachem Publikumsbesuch eröffnet. Die Ausrichtung lag in den Händen der Stutt- garter Ruder- Gesellschaft und des Stuttgart- Cannstatter Ruder-Clubs, die sich alle Mühe gaben, den fechnischen Ablauf der Rennen bei guter Organisation zu gewährleisten. Das Hauptereignis des Samstags war das Zusam- mentreffen der z. Z. besten Achtermannschaf- ten des Südens, wobei Mannheim durch den MRV„Amicitia“ und den Mannheimer Ru- der- Club vertreten war. Dabei erwies sich der „Amicitia“-Achter eindeutig als die beste und wohl auch zuverlässigste der fünf vertretenen Mannschaften. Leider wurde durch die Startverlosung der Achter des MRC mit dem„Amicitia“-Achter zusammen in das Vorrennen geschickt, wäh- rend der Flörsheim- Rüsselsheimer Achter mit dem Ulmer RC„Donau“ und der Renn- gemeinschaft Würzburger RV/ Schweinfurter Franken zusammentraf. Zur großen Ueber- raschung aller gewannen die Ulmer Junioren, die, wie der MRC ein Durchschnittsalter von 20 Jahren aufweisen, ihren Vorlauf mit einer dem Schottenring der 250-œm-Rlasse und wurde in der ist Haas hoher Favorit für die Welt- Foto: dpa Zehntelsekunde Vorsprung vor der Würz- burg- Schweinfurter Renngemeinschaft. Der „Opel- Achter“ mußte ausscheiden. Nicht we- niger interessant war der„Mannheimer Vor- lauf“. Der„Club“-Achter sah seine einzige Möglichkeit zum Erfolg zu kommen in einem frühzeitig geschafften Vorsprung, der bis ins Ziel zu verteidigen war. Das Vorhaben gelang dem„Club“-Achiter jedoch nur zum Teil. Bis etwa 1500 m lag er mit einer halben bis drei- Viertel Länge im Vorsprung, mußte dann aber vor dem größeren Spurtvermögen und der härteren Wasserarbeit des„Amicitia“-Achters kapitulieren. Mit 2.8 Sekunden Vorsprung ging die Alles-Mannschaft über die Ziellinie und verweigerte damit den Kameraden vom Rhein die Teilnahme am Entscheidungslauf. Dieser wurde dann eine eindeutige Angele- genheit für den MRV„Amicitia“. Mit vier Sekunden Rückstand kam der Ulmer Achter ein und die Bayern landeten auf dem dritten Platz. Zum zweiten Male hatte also der Ulmer Achter die Würzburg- Schweinfurter Rennge- meinschaft, wenn auch knapp, so doch immer- hin geschlagen. Der Herausforderungspreis des Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Klett wird nun das„Amicitia“-Bootshaus für ein Jahr schmücken. Der Hamm- Vierer des MRC scheint dem Gesetz der Serie treu bleiben zu wollen. Wie- der verlor er ein herrliches Rennen mit einer Zehntelsekunde. Mit einer Dreiviertellänge in Vorsprung liegend, liegen sich die Leichtge- wichte des„Club“ auf den letzten Metern noch den sicher erscheinenden Sieg nehmen. Auch Ilse Seydel von der„Amicitia“ mußte sich im Jungmannen-Einer für Frauen mit einem zweiten Platz begnügen und der ver- sierteren Stuttgarterin Schulze den Vortritt Iassen. Die Ergebnisse des ersten Tages: 1. Senior-Achter. 1. MRV„Amicitia“ 8:37/,4; 2. Ulmer RC Donau“ 5:41,43; 3. RG. Schweinfurt/ Würzburg 5.419. Jungmann- Einer für Frauen: Stuttgarter RG(Erika Schulze) 3:43, 4. 2. MRV „Amicitia“(Ilse Seydel) 3:52, 4. Leichter Senior- Vierer m. St.: 1. Schweinfurter Franken 6:30, 6. 2. Stuttgart- Cannstatter RO 6:30,7. Leichter Jung- mann-Vierer m. St.: 1. Frankfurter„Germania“ 6:38,1. 2. Mannheimer Ruder-Club 638.2. 3. RG Ghibellinia Waiblingen 6:55,86. II. Jungmann- Vierer m. St.: 1. Frankfurter„Germania“ 625,0. 2. RV Waldsee 6:30,55; 3. RG Heidelberg 6:35, 3. Am zweiten Tage der Stuttgarter Ruder- regatta wurde den Veranstaltern etwas bes- seres Wetter beschert als am Vortag. Das spannendste Rennen des Sonntagvormittags War der zweite Seniorvierer mit Steuermann, den die Würzburger RG Bayern für sich ent- schied. Bis zur Hälfte des Rennens sah es allerdings so aus, als ob die RG Flörsheim Rüsselsheim, die in diesem Rennen einen neuen Bootstyp fuhr, wobei der Steuermann vorn im Bug saß, das Rennen als Sieger be- enden würde. Doch auf den letzten 500 Me- tern legten die Würzburger Ruderer einen mächtigen Endspurt hin und konnten das Rennen ganz klar zu ihren Gunsten entschei- den. Flörsheim hatte auf den letzten 100 Me- tern nicht mehr die Kraft, einen Endspurt hinzulegen und mußte sogar noch den Schweinfurter Ruderclub Franken und den Würzburger Ruderverein passieren lassen. Im großen ganzen brachten die Rennen am Sonntagvormittag klare Entscheidungen. Der Senior-Doppelzweier für Frauen flel kampf- los an den Mannheimer RV Amicitia, da der Kanu- und Ruderverein Donau Linz und die Stuttgarter RG wegen Erkrankung einiger Teilnehmerinnen zurückgezogen hatten. Vom Start weg führte die RG Heidelberg im ersten Jungmann-Achter. Der Stuttgart- Cannstatter RC fiel bereits auf den ersten 500 Metern über eine Länge zurück und konnte den klaren Sieg der Heidelberger nie- mals gefährden. Im leichten Junior-Vierer mit Steuermann gab es insofern eine Ueberraschung, als das Rennen klaver entschieden wurde, als man erwartet hatte. Der Mannheimer RC, die Kasteler Ruder- und Kanu- Gesellschaft und die Frankfurter RG Germania standen sich in dieser Saison bereits mehrmals gegenüber. Der Unterschied des Siegers gegenüber dem Zweiten betrug in diesem Rennen stets nur J/10 Sekunde. Diesmal aber war der Mann- heimer RC so gut in Fahrt, daß er einen überlegenen Sieg vor der Kasteler Ruder- und Kanu- Gesellschaft und der Frankfurter RG Germania erringen konnte. Arm ersten Senior-Achter hatte der Ulmer Ruderklub Donau abgemeldet, so daß sich die Vorläufe erübrigten. So gingen die Amicitia Mannheim, die Schweinfurter Renngemein- schaft und die Renngemeinschaft Flörsheim Rüsselsheim unter gleichen Bedingungen in das vorgelegte Achter-Rennen. Auch in die- sem Rennen erwies sich, daß der Mannheimer Amicitia-Achter in Süddeutschland unüber- troffen ist. Die Renngemeinschaft Würzbur- ger RV/ Schweinfurter Franken vermochte Wohl auch den ersten Teil des Rennens mit- zuhalten, doch mußte sie später wie auch der Mannheimer Ruder-Club und der Flörsheimer Achter die Ueberlegenheit der Amicitianer anerkennen. Mit 3,5 Sekunden Vorsprung ge- wann der Amicitia-Achter dieses Rennen. Auf dem 3. Platz landeten die Junioren des Mannheimer Ruder- Clubs, denen es bei sehr guter Wasserarbeit und ausgezeichneter Hal- tung gelang, den Flörsheim- Rüsselsheimer Achter deutlich auf den 4. Platz zu verweisen. Die Ergebnisse vom Sonntag Senior- Doppelzweier für Frauen: 1. Mannheimer RV Amicitia kampflos). Erster Jungmann- Achter (Karl-Haller-Achter): 1. R& Heidelberg 6:07, Min.; 2. Stuttgart-Cannstatter RC 6:16, 3. Leichter Junior- Vierer m. St.: 1. Mannheimer RC 6:37, 3; 2. Kaste- ler Ruder- u. Kanugesellsch. 6:47,44; 3. Frankfurter RG Germania 6:55,5. Zweiter Senior- vierer m. St.: 1. Würzburger RG Bayern 6:27,4; 2. Schweinfurter RC Franken 6:31, 4; 3. Würzburger RV 6:38,0; 4. RG Flörsheim-Rüsselsheim 643,4. Erster Senior- Achter: 1. MRV Amicitia 6:10.4; 2. R Würzburger RV/ Schweinfurt Franken 613,0; 3. Mannheimer Ruder- Club 6:15,9; 4. RG Flörsheim/ Rüsselsheim 6:18, 0. DRW-Werkfahrer riskierte jedoch— völlig unnötig— viel zu viel. Er stürzte, fuhr zwar unverletzt weiter, mußte aber doch wegen Maschinenschaden aufgeben und seinen sicheren Sieg dem Italiener überlassen. Auch der zweite DKW- Werkfahrer Karl Hofmann war in der ersten Runde gestürzt, veranstal- tete aber dann eine tolle Verfolgungsjagd und ging nur 50 Sekunden hinter Bandirola als Zweiter über die Ziellinie. Haas überlegener Sieger Zum Weltmeisterschaftslauf der 250. h m- Soloklasse(9 Runden 144 Km) sollten zu- nächst alle gemeldeten Fahrer außer dem verletzten Wünsche an den Start gehen. Ueberraschend verzichtete jedoch der mit Haas punktgleiche Fergus Anderson auf eine Teilnahme, so daß Haas nur den Italiener Lorenzetti zu fürchten hatte. Aber Loren- zetti zog sich im Fahrerlager einen Knöchel riß zu und mußte seine Werk-Gussi seinem Landsmann Montanari überlassen, der somit allein den NSU-Werkfahrern Haas, Daiker, Reichert und Colombo sowie den DR W- Werkfahrern Hobl, Hofmann und Parry (England) gegenüberstand. Montanari sah seine Chance, endlich einen Werksvertrag zu erhalten, riskierte aber auch zuviel und stürzte in der Startrunde. Er stieg zwar so- kort wieder in den Sattel, aber Werner Haas hatte sich bereits einen klaren Vorsprung er- kämpft. Wie schwer der Schottenring ist, zeigte sich in diesem Rennen. Fast alle Fahrer machten, als es stellenweise etwas regnete, mit den Strohballen Bekanntschaft, fuhren aber alle sofort wieder weiter. Auch Werner Haas verlor bei einem Sturz rund 30 Sekun- den, sicherte sich jedoch mit 119 km /st einen sicheren Sieg und war damit nur um 0,7 km /st langsamer als Bandirola in der 350- cem-Klasse. Montanari jagte dem Feld hin- terher, erreichte die NSU-Fahrer Reichert und Daiker und kämpfte schließlich auch den jungen Hobl nieder, dessen dritter Platz vor Reichert und Daiker dennoch beachtlich ist. Werner Haas ist nunmehr auch in der 250-C,,40--Klasse hoher Favorit geworden. Durch den Verzicht Andersons übernahm der junge Augsburger mit 22 Punkten die Spitze der Weltmeisterschaftswertung. Genau wie in der 125-cẽ,,m--Klasse fehlt Haas in der Viertelliterklasse nur noch ein einziger Sieg bei den noch ausstehenden vier Weltmeister schaftsläufen in Irland, Bern, Monza und Barcelona. BMW ü klar überlegen Die BMW. Werke hatten als einzige ihre 3 Werksfahrer in das Rennen der 300 αꝙ,,˖/ d Klasse geschickt, das über 209 km ging, ob- wohl es nicht als Weltmeisterschaftslauf ge- wertet wurde. Sofort nach dem Start setzte sich Walter Zeller, der erstmals in diesem Jahr startéète, an die Spitze des 38 Fahrer starken Feldes und vergrößerte seinen Vor- sprung von Runde zu Runde. Interessant, daß er schon in der ersten Runde mit stehen- dem Start 120,8 km /st Durchschnitt fuhr und diesen Schnitt in den nächsten 12 Runden nicht mehr erreichen konnte, weil einige Ge- witterschauer die Fahrbahn glatt und ge- fährlich gemacht hatten. Um den zweiten Platz gab es zunächst einen harten Kampf zwischen dem BMW-Fahrer Hans Baltis- berger und dem Ingolstädter H. P. Müller, dessen private Horex außerordentlich schnell war. Nach 5 Runden mußte aber auch H. P. Müller den BMW-Mann passieren lassen. Der 3. Platz des Ingolstädters ist dennoch eine beachtliche Leistung. Mit 114,4 km /st Gesamtdurchschnitt sicherte sich Wal- ter Zeller einen überlegenen Sieg, wobei er Allerdings keinen neuen Klassenrekord auf- stellen konnte. Vierter wurde der dritte BMW- Werksfahrer Hans Meier. Zahlreiche Zuschauer hatten bereits den Heimweg an- getreten, als zum Abschluß des„Großen Preises von Deutschland“, der zum Glück ohne schwere Unfälle verlief, zum zweiten Mal das Deutschlandlied gespielt wurde. Echte Prüfung für den Ruderernachwuchs im Mühlauhafen H- Haden Sieg im dungtudlerer- Uiere- Härteste Konkurrenz aus Offenbach, Heidelberg, Ludwigshafen, Stuttgart und Würzburg Die von 28 Vereinen beschickte Mannheimer Jugendregatta nahm im Mühlauhafen bei gu- ten Wasser verhältnissen und annehmbarem Wetter mit leichtem Schiebewind von Westen einen ausgezeichneten Verlauf. Die Regatta wurde für den Ruderernachwuchs eine echte Prüfung für die am 1. und 2. August stattfin- denden Jugend-Best-Kämpfe im Rahmen der Deutschen Ruder meisterschaft. Nicht nur durch die zahlreiche Beteiligung der Mannheimer Nachwuchsruderer, sondern auch durch die Be- teiligung des gesamten süddeutschen Nach- wuchses zeichnete sich diese Regatta aus. Die Mannheimer Vereine stießen dabei auf schärfste Konkurrenz aus Offenbach, Ludwigs- hafen, Heidelberg, Würzburg und Stuttgart im ersten Teil des Regatta-Ablaufs. Bis dahin konnte nur die MRG Baden zu einem Sieg im ersten Jungruderer-Vierer mit Stm. kommen. Dagegen war die Offenbacher Undine, die mit ihrem Nachwuchs schon in Stuttgart über- raschte, im ersten Jungruderer-Gig- Vierer m. Stm. Leistungsgruppe I in beiden Läufen Sie- ger. Auch im weiteren Verlauf der Jugend- regatta waren die Siege der auswärtigen Mannschaften vorwiegend. Zwar kam der MRV Amicitia im leichten Jungruderer- Gig-Vierer m. St. Leistungsgruppe I) noch zu einem Sieg, doch die Offenbacher Undine war mit ihren ausgezeichnet rudernden Mannschaften im Erfolg nicht zu über- treffen. Da sehr viele Mannschaften in ge- liehenen Booten ruderten, war der Verlauf der Rennen nicht in gewohnt zügiger Weise durchzuführen. Dieser kleine Migstand störte aber nicht den außerordentlich guten Ge- samteindruck. Erstaunlich war der gute Pu- blikumsbesuch und nicht zuletzt die Lei- stungen der einzelnen Mannschaften. Leichter Jungruderer-Gig-vierer m. St. Lei- stungsgruppe I. Erster Lauf: 1. Offenbacher Undine 342,8; 2. Tübinger RV 3:43,2— Zweiter Lauf: 1. MRV Amicitia 3:39; 2. Mannheimer Ruderclub 3:47),4. Dritter Jungruderer-Gig-Achter: 1. Offen- bacher Undine 3:59; 2. RG Heidelberg 4:04, 4. AH-Gig- Vierer m. St.(über 38 Jahre)? 1. Rgm RV Münster/ Akademischer Ruderverband Mün- ster 345,2; 2. Frankfurter Germania 3:47. AH Gig-Vierer m. St.(über 32 Jahre): 1. Mannheimer Ruderclub 3:48,53; 2. Gießener RG Hassia Giegen 4:05. Junior-Gig-Vierer m. St.: 1. Lauffener RC 333,7; 2. Stuttgarter RG 3:36,1. AH-Gig-vierer m. St.(über 45 Jahre): 1. RV Münster i. W. 3:52,6; 2. Frankfurter Germania 3:57; 3. Wicking Karls- ruhe 4:07. Am Ende der Regatta stand die Offen- bacher Undine mit vier Siegen an der Spitze sämtlicher Vereine, gefolgt von den tüchtigen Jungruderern des Ludwigshafe- ner RV, die mit drei Siegen den zweiten Platz einnahmen. Mit zwei Siegen folgt der Mannheimer Ruderelub von 1875, während sich die MRG„‚Baden“ und der MRV „Amicitia“ mit je einem Sieg begnügen muhten. Sehr eindrucksvoll waren auch die Gewinne der RG Münster i. W., die in Renngemeinschaft mit dem Akademischen Ruderverein Münster von sechs gemeldeten Rennen vier gewannen. Dabei beeindruckte besonders die Leistung der alten Herren über 38 und über 45 Jahre. Die Schärfe der Fortsetzung auf Seite 4 R 3:54.— Zweiter Lauf: 1. Seite 4 MORGEN Belgien gewann das Doppel Durch den Gewinn des Doppels ging Bel- gen am Sonntag im Endspiel der Europa- zone im Daviscup in Kopenhagen gegen Dänemark mit 2:1 in Führung. Nach hartem Kampf siegten Brichant/ Washer GBelgien) über die Dänen Nielsen/ Ulrich in fünf Sätzen mit 4:6, 3:6, 9:7, 6:1, 6·4. Auch Kanada führt 2:1 In der nordamerikanischen Zone des Daviscup gewann Mexiko in Montreal das Doppel gegen Kanada und konnte damit den ersten Punkt gegen die Kanadier erringen, die am ersten Tag die beiden Einzelspiele Für sich entschieden hatten. Nach dem zwei- ten Tage führt also Kanada mit 2:1. Llamas/ Contreras(Mexiko) siegten im Doppelspiel gegen Rochon/ Bedard mit 6:2, 6:4, 2:6, 6:2. Dom gewann Traberderby Das 58. deutsche Traberderby in Berlin- Mariendorf(3200 Meter— 30 000 DW wurde am Sonntag von dem dreijährigen Hambur- ger Hengst Dom mit J. Frömming im Sulky gewonnen. Auf den Plätzen folgten Idola, Jagretto und Resi. Toto: 23/12, 13, 46, 15, Siegkombi: 38. Pfirrmann weigerte sich, Kampf zu wiederholen, er schied dadurch aus ſleue leiste bei den Amaleutboxern Roth, Karlsruhe verlor knapp/ Schöpps, Weinheim, auf dem dritten Platz im Federgewicht und Sachse, Heidelberg, im Halbschwergewicht Die Entscheidungen der deutschen Amateurboxmeisterschaften 1953 flelen am Sonntagnachmittag vor 10 000 Zuschauern in der Festhalle des Stahlwerkes Bochumer verein in Bochum. Die Urteile der ersten Kämpfe wurden teilweise vom Publikum mit Protest aufgenommen, so daß auch die Schluß veranstaltung nicht ohne Trübung verlief. Der Düsseldorfer Homberg und Warme (Stuttgart) bewarben sich um den Fliegen- gewichtstitel, nachdem der Vorjahresmeister Edgar Basel wegen seines Vereinswechsels gesperrt worden war. Man sah in diesem Kampf zwischen Homberg und Warme nicht die Technik, die Basel zweifellos geboten hätte, sondern einen ziemlich wilden Schlag- austausch. Der beidhändig schlagstarke Homberg wich den unkonzentrierten Attak- ken seines Gegners geschickt aus und gewann die erste Runde durch genauere Treffer. Die zweite Runde ging an den hef- tiger angreifenden Warme, zumal Homberg wegen Schlagens mit der Innenhand eine Verwarnung erhielt. In der Schlugrunde 750 Jungathleten in Friesenheim boxte der Stuttgarter zwar sauberer, aber Homberg traf seinen Gegner empfindlich. Doch erhielt Warme den Sieg zugesprochen, der vom Publikum teilweise mit stürmischen Protesten zur Kenntnis genommen wurde. Der Titelverteidiger im Bantamgewicht, Schidan Oüsseldorf), begann gegen den Mei- ster von 1949, Frankreiter(Trier), zurück- haltend, so daß der aktivere Trierer die erste Runde für sich buchte. In der dritten Runde blieb Frankreiter weiterhin der stär- kere und erst zum Schluß erzielte Schidan mit einer Linken Wirkung bei seinem Geg- ner. Diese Treffer konnten jedoch niemals ausreichen, um den vom Punktgericht ver- kündeten Sieg des Düsseldorfers zu recht- große Leistungsschau der Kraftsporile- Der erste Tag verregnete vollkommen/ Germania Karlsruhe gewann den Pokal des„Mannheimer Morgen“ „60 Jahre, Kraft- Sport-Club 1893 Friesenheim“— hätte anläßlich dieses Jubelfestes der Deutsche Athleten-Bund DAB) diesem einst so ruhmreichen Verein noch ein schöneres Geschenk machen können, als gerade das diesjährige deutsche Jugendtreffen der Schwer- athleten an diese zu vergeben? Nein, gewiß nicht—, und dies wußten die Friesenheimer dementsprechend auch zu schätzen. Trotz ständigen Regens am ersten Tag— mit der Witterung des zweiten Tages konnte man recht zufrieden sein— rollte das Mammut- Programm reibungslos und flüssig ab. Im großen Festzelt, das man vom kürzlichen Park- test her eigens für dieses Jugendtreffen vorsichtshalber noch stehen ließ, hatten da die „Eulen“ einen feinen„Riecher“— wurde auf sechs Stemmerpritschen das Gewichtheben durchgeführt und auf den drei Ringermatten begann man mit den Vorkämpfen im Ringen und Judo. Prächtig war der Anblick, als die nahezu 750 Konkurrenten geschlossen aufmarschierten und der Bundesvorsitzende Josef Hergl(Mün- chen) dieses deutsche Jugendtreffen der Schwerathleten in Anwesenheit von Gotthilf Wiedmaier(Karlsruhe) dem 2. Vorsitzenden des DAB, Paul Muth(Stuttgart) dem Bundes- Jugendleiter sowie der beiden Hauptsport- warten für Ringen und Gewichtheben Jean Földeak(München) und Hans EKestler(Mann- heim) eröfnete. Den Gewichthebern, die zu- erst ihre Meister ermittelten, wurde am meisten Beachtung geschenkt. Erbittert wurde überall um die wichtigen Pfunde gekämpft und öfter als einmal mußte bei gleichen Leistun- gen die Waage über den besseren Platz ent- scheiden. Dem aber darf keineswegs verkannt werden, daß gerade die Gewichtheber gegen- über den vorjährigen Meisterschaften von München einen gewaltigen Leistungsrückgang zu verzeichnen haben. Vom Bantamgewicht bis hinauf zum Schwergewicht erreichte kein Bundessieger die Leistung seines Vorjahrs- meisters. Fünf der sieben Titel kassierte Rheinland Pfalz durch die beiden hervor- ragenden Maudacher Häcker und Fehr, sowie durch Pagojus(Friesenheim), Dillinger(Mun- denheim) und Merk(Trier). Je ein Titel flel nach Württemberg(Linsenmeier-Fellbach) und Baden(cher- Obrigheim), während der Weinheimer Kuhn lediglich den zweiten Platz 5 dem bereits erwähnten Fehr einnehmen onnte. Aufwärtsentwicklungen waren dagegen bei den Rasenkraftsportlern, Kunstkraftsportlern, Tauziehern, Rundgewichtsrieglern, Judo- kämpfern und vor allem bei den Ringern zu erkennen. Die Rasenkraftsportler hatten ihren überragenden Sportler in dem Karlsruher Leichtgewichtler Hoffmann, der Voraussetzun- gen mit sich bringt, die wirklich für die Zu- kunft das Beste erhoffen lassen. Das am Samstagabend stattgefundene, vor- züglich aufgezogene Festbankett, dem auch Ludwigshafens Oberbürgermeister Valentin Bauer beiwohnte, war mit den Kunstkraft- sportwettbewerben verbunden. Akrobatik und Artistik wurde dabei von den Jugendlichen geboten, das einfach sehenswert war. Den vom„Mannheimer Morgen“ gestifteten Ehren- pokal holte sich im Mannschaftswettbewerb des Rasenkraftsportes die SpVgg. Germania Karlsruhe. Gewichtheben: Dreikampf(einarmig Reißen sowie beidarmig Reigen und Stoßen). Bantam (bis 30 kg): Häcker(Maudach) 365 Pfd. Feder(bis 35 Kg): Merk(Trier) 410 Pfd. Leicht(bis 60 kg): Dillinger(Mundenh.) 450 Pfd. Mittel:(bis 63 Kg): Eicher(Obrigheim) 435 Pfd. Leichtschwer(bis 70 Kg): Fehr Maudach) 315 Pfd. Mittelschwer(bis 75 kg): Linzenmeier(Fenbach) 500 Pfd. Schwer (über 78 kg): Pagojus Friesenheim) 500 Pfd. Kunstkraftsport: Einer-Gruppe: Lauer(Bild- Mannheimer Jugendregatta Fortsetzung von Seite 3 Konkurrenz läßt für die Besten-qugend- kämpfe in 14 Tagen noch einige Ueber- raschungen erwarten. Besonders beachtens- wert ist auch die Leistung des Ludwigs- hafener RV, der den Jungruderer-Gig- Achter gewinnen konnte und im ersten Jungruderer-Achter im Rennboot ein ge- wichtiges Wort mitredete. Die Ergebnisse: Jungruderer-Gig-vierer m. St.(Anfänger) Erster Lauf: 1. Wicking Offenbach 3:46; 2. Lauffener RC 3:52; 3. Bad Wimpfen 3:53,43; 4. Mannheimer 5 WSV Waldshut 3:54, 1; 2. RG Heidelberg 354,2. Jungmann-Gig-vierer m. St.: 1. Stuttgarter RG 3:35,2; 2. Laufener RC 3738,5; 3. WSV Waldshut 3:39,3. Erster Jung- ruderer-Vvierer m. St. Leistungsgruppe I. Erster Lauf: 1. Tübinger RV 4:53; 2. Hassia Hanau 5:00; 3. R Aschaffenburg 5:04 2.— Zweiter Lauf: 1. MRG Baden 500,4; 2. MRG Amicitia 5:08,1; 3. Neußer RV 5:08,83. Erster Jungruderer-Gig-Vierer m. St. Leistungsgruppe I. Erster Lauf: 1. Offen- bacher Undine o. Z.; 2. Wicking Offenbach 4 6.8; 3. Tübinger RV 9,2.— Zweiter Lauf: 1. Offen- bacher Undine 3:30,47 2 Ludwigshafener RV 334,2; 8. Mannheimer RC 3:34,35. Leichter Jung- ruderer- Vierer m. St. Leistungsgruppe I: 1. Aka- demischer RSE Würzburg 3:00,7; 2. MRG Baden 5206; 3. Germania Frankfurt 5:08,3. Zweiter Jung- ruderer-Gig-vierer m. St. Leistungsgruppe I: Erster Lauf: 1. Ludwigshafener RV 3:33, 7; 2. Mün- Ster i. W. 3:36,53: 3. Mannheimer RC 3:38, 2. Zweiter Lauf: 1. RC Heidelberg o. Z.: 2. Rheinau 7 ½: 8. VfVW 4 3/0 Leichter Jungruderer-Gig-Achter Leistungs- Sruppe I: 1. Mannheimer RC 0 Z.; 2. Akad. RC Würzburg 5 Sek. 2. Jungruderer-Gig-Achter: 1. RV Münster 1. W. 3:42,2; 2. Mannheimer RC 3:45,83; 3. RG Heidelberg 3:46,9. Jungruderer-Gig- Achter Leistungsgruppe I: 1. Ludwigshafener Ry 3:50,4; 2. Mannheimer RG Baden 3:50.5; 3. Mann- heimer RC 3:54 1. 1. Jungruderer-Achter: Lei- stungsgruppe 1 Rennboot): 1. Re Aschaffenburg 4:27,5; 2. Germania Frankfurt 428,8; 3. Offen- bacher Undine 429; 4. Ludwigshafener RV 4:80, RG „2 Backnanger Dreier-Gruppe: Vierer-Gruppe: Fünfer-Gruppe: stock) 71,36 Pt. Zweier-Gruppe: Jungs“(Backnang) 65,70 Pt „3 Rolfs“(Kochendorf) 61,92 Pt. „4 Hensi“(Kochendorf) 63,62 Pt. „3 Baiers“(Kochendorf) 66,31 Pt. Rasenkraftsport- Dreikampf(Hammerwerfen 5 kg, Gewichtwerfen 7,5 kg. Steinstoßen 10 Kg)— Mannschafts wettbewerb: Spygg Germania Karls- ruhe 819 Pt. Leicht(bis 60 kg): Hoffmann(Karls. ruhe) 280 Pt. Mittel(bis 70 Kg): Schmidt(Herne) 293 Pt. Schwer(über 70 kg): Vetter(Ulm) 305 Pt. Hammerwerfen: Leicht:(bis 60 kg): Hoffmann (Karlsruhe) 40,63 m. Mittel(bis 70 Kg): Schmidt (Herne) 45,54 m. Schwer(über 70 kg): Haarmuth (Chemnitz, DDR) 50,85 m. Gewichtwerfen: Leicht(bis 60 kg): Hoffmann (Karlsruhe) 19,79 m. Mittel(bis 70 kg): Schmidt (Herne) 21,05 m. Schwer(über 70 Kg): Niklas Herne) 23,92 m. Steinstoßen: Leicht(bis 60 kg): Hoffmann (Karlsruhe) 8,61 m. Mittel(bis 70 kg): Schlienz (Zuffenhausen) 9,12 m Schwer(über 70 kg): Haarmuth Chemnitz, DD 10, m. Ringer-Freundschaftskämpfe: KSV Sulzbach Sc Rimbach 4:4, KSV Kirrlach— KSV Berg- hausen 7:1. rr Neuer deutscher Frauen- Speerwurf-Rekord Marlies Müller(Rot-Weiß Koblenz) ver- besserte am Sonntag bei einem Leicht- athletikportfest in Pfungstadt/ Hessen den deutschen Rekord im Speerwerfen auf 47, 69 Meter. Damit überbot Marlies Müller ihren seit dem 14. Juli 1951 in Graz aufgestellten deutschen Rekord von 47,35 Meter. Bergelin und Knode Sieger in Düsseldorf Der schwedische Davispokalspieler Len- nart Bergelin gewann am Sonntag das End- spiel im Herreneinzel beim internationalen Tennisturnier in Düsseldorf vor 3000 Zu- schauern gegen den Exiltschechoslowaken Matous glatt in drei Sätzen mit 6:3, 6:0, 6:2. Einen amerikanischen Sieg gab es durch Dorothy Knode, die im Endspiel die deutsche Meisterin Inge Pohmann Düsseldorf) klar mit 6:2, 6:2 schlug. Sieg und Niederlage Nollers Bei den süddeutschen Kanumeisterschaf- ten, die in Bamberg unter Teilnahme von 23 Vereinen mit 400 Booten ausgetragen wurden, bewiesen die 15fachen deutschen Meister Noller/ Breitenstein, Mannheim, am Samstag im Kajak-Zweier ihre überlegene Klasse und gewannen den Langstrecken wettbewerb über 10 000 m in 42:05 Minuten vor Müller Dorn- berger, Hannover, in 43:23 Minuten. Die TG München buchte einen Doppelerfolg im Kanu- Vierer(Männer senior) mit 39:10 Minu- ten und im Kanu-Einer der Frauen(3000 m) durch Beyer in 20:22 Minuten. Die Sonntagswettbewerbe mußten mit Vorläufen abgewickelt werden. Das inter- essanteste Rennen wurde im Kajak-Einer über 1000 m ausgetragen, wobei sich Gunkel, Hannover, dem Olympiateilnehmer Noller überlegen zeigte und in 4:54.1 Minuten ge- wann. Der Paddelelub Hannover kam im Kanu-Einer der Männer über 4-mal-500-m mit 8:05 Minuten vor dem Bamberger Falt- bootelub zu einem neuen Erfolg. Gute Leistungen bei den Hochschul-Meisterschaften fertigen. Als Schidan mit der Meisterschärpe geschmückt, den Ring verließ, gellten Wieder Pfiffe durch die Halle. Der Bochumer Lokalmatador Schweer, der in der Zwischenrunde den Europamei- sterschafts-Dritten Mehling Hannover) über- raschend ausgeschaltet hatte, traf im Feder- gewichtsfinale auf Bieber(Oldenburg). Schweer traf seinen routinierteren Gegner mehrfach genau. mußte aber bei den blitz- schnellen Rechts-Links-Ausfällen des Olden- burgers ebenfalls Treffer einstecken. Sein Punktsieg war vollauf verdient. Im Leichtgewicht lieferten der Vorjah- res-Federgewichtsmeister Roth(Heidelberg) und der kleine Berliner Kurschat zwei Runden lang einen verbissenemn Kampf mit pausenlosem Schlangaustausch. Kurschat, der zwar körperlich und an Reichweite im Nachteil war, traf genauer und häufiger, er hatte auch die größeren Reserven, durch die er zum verdienten Punktsieger wurde. Zwei Neulinge sah man im Endkampf des Halbweltergewichts. Wagner(Konstanz) deckte Wischnewski(Bremerhaven) mit schweren Körperserien ein und nach einem Kopftreffer wurde der Bremerhavener schon in der ersten Runde ausgezählt. Im Weltergewicht trafen sich mit Burrow Datteln) und Rienhardt Neckarsulm) zwei körperlich und typmäßig gleichartige Geg- ner. Der Rechtsausleger Rienhardt wartete im Stil eines Professionals auf eine Oeff- nung für seine Linke und wirkte auch rou- tiniert. In der zweiten Runde mußte der Süddeutsche ein Verwarnung hinnehmen. Burrow griff zwar auch an, aber seine Ak- tionen wurden von dem erfahrenen Stutt- garter durchweg abgeblockt. Eine neue Verwarnung in der dritten Runde warf Rienhardt in dem ziemlich ausgeglichenen Gefecht etwas zurück, doch blieb er der erfolgreichere Boxer, zumal Burrow auf einen empfindlichen Körpertreffer zweimal bis acht zu Boden mußte. Rienhardts Punkt- sieg war berechtigt. f Im Halbmittelgewicht unterlief Resch (Württemberg) nach dem Trennen des Ring- richters ein Nachschlag, so daß er in dritten Runde gegen Breil(Rheinland) qualifiziert werden mußte.— Im Mitte wicht sicherte sich Wemhöner Gerlim neut den Titel über Klenz(Schleswig stein) nach überlegenem Kampf. N Die Kämpfe im Halbschwer- und Sch gewicht konnten weniger begeistern endeten mit Siegen von Westphal(a burg) über Horoba(Westfalen) und RAA (Bayern) über Lahr(Hessen). N Ueberraschend endete im Vierteln die Begegnung Pfirrmann(Weinheim) g Horoba(Westfalen). Nachdem der Wein mer zwei Runden klar geführt hatte, f ein Wolkenbruch zum Abbruch der anstaltung. Pfirrmann weigerte sich Abend den Kampf in drei Runden zu derholen, was zu seinem Ausscheiden der Meisterschaft führte. Um den dritten Platz Den Entscheidungen der deutschen u teurboxmeisterschaften wurden am Sonmtz vormittag im Freilichttheater Wattenze“ die Kämpfe um den dritten und vier Platz vorweggenommen. Zur Enttäuscht der 2500 Zuschauer mußten vier Kam ausfallen, da ein Teil der am Vortage schlagenen Boxer wegen Verletzungen antreten konnte. Den dritten Platz erwarben sich:. Fliegengewicht: Friedrich(Schleswig stein) durch einen Punktsieg über Götz g den); Bantamgewicht: Schwarz(Ham Punktsieger über Wiewecke Messen); el gewicht: Schöps(Baden) Punktsieger Genelauskus(Mittelrhein); Leichtgewid Schlaudraff Hessen) Punktsieger über (Niederrhein); Halbweltergewicht: Sac (Baden) Punktsieger über Lange(Nies rhein); Weltergewicht: Feuchter(es kampflos Sieger, da Halmeschroth(Me sachsen) wegen eines Kopf-K. o.s nicht treten durfte; Halbmittelgewicht: Z (Schleswig Holstein) Punktsieger Deik(Mittelrhein); Mittelgewicht: Schih ner kampflos Sieger über Rupp(Württ berg), der wegen einer Handverletzung schied; Halbschwergewicht: Hoth(Beil kampflos Sieger, Milden(Hessen) dus wegen eines Kopf-Ko.s vom Vorabe nicht antreten; Schwergewicht: Schreibe (Bayern) und Eder(Württemberg) gemeinsam auf den dritten Platz, nach sie vom Arzt wegen Verletzungen Start bot erhalten hatten. ſflittetstrechle/ imponietien in Höllingen siegt über 1500 Meter/ Regen beeinfſußte die Veranstaltung Der Berliner Lawrenz Bei den deutschen Hochschul-Meisterschaf- ten der Leichtathletik in Göttingen, die durch einen lang anhaltenden Regen ungünstig be- einflußt wurden, imponierten die Mittel- streckler. In den Samstag- Kämpfen gewann der Berliner Lawrenz den 1 500-m-Lauf in 3:55, 4 Min. überlegen vor Doersing(Köln) 3:58,4 Min. Den Weitsprung entschied der Junge Braunschweiger Mehrkämpfer Heinz Oberbeck(Uni Köln) mit 6,93 m zu seinen Gunsten.„Unerreicht“ war der Kölner Roose im Stabhochsprung mit 3,70 m. Weitere Entscheidungen: 400 m Hürden: Preuß(Uni Münster) 56,5 Sek. 200 m: Theilmann(Uni Frankfurt) 22,6 Sek. Diskus: Maier(Uni München) 41,55 m. Hammer: Dahms(Freie Uni Berlin) 44,64 m. Fünfkampf: Keller(TH Stuttgart) 2 458 Punkte. Studentinnen: Speer: Brommel(Uni Mün- chen) 39,75 m. Kugel: Klute(Uni Köln) 12,35 m. Weitsprung: Schittek(Uni Hamburg) 5,41 m. Die Endrunde im Faustball gewann die TH Aachen vor Uni München, Bergaka- demie Clausthal-Zellerfeld und TH Darm- stadt. Sportfest in Greven Eine hervorragende Leistung vollbrachte die Olympia-Zweite im Kugelstoßen, Frau Marianne Werner(Greven), am Samstag beim internationalen Leichtathletik- Sportfest in Gevelsberg, als sie in ihrer Spezialdisziplin auf 13,94 m kam. Im Diskuswerfen erreichte Marianne Werner 45,26 m und buchte damit einen Doppelerfolg. Die Revanche zwischen dem 1 500-m- Olympiasieger Josef Barthel Luxemburg) und dem deutschen Weltrekord- läufer Werner Lueg(Gevelsberg) mußte aus- fallen, da der Luxemburger wegen einer Ver- letzung abgesagt hatte. Lueg mußte sich da- her mit einem Sieg in 4:11,66 Min. über den bis in die Zielgerade führenden Krefelder Schlegel(4:13,2 Min.) begnügen. Der Krefelder Hans Geister kam zu einem Doppelerfolg über 200 und 400 m in 22,2 Sek. bzw. 49,0 Sek. Den Weitsprung gewann der Mendener Lewald mit der beachtlichen Weite von 7,25 m. Der bisher durch seine beständige Form aufgefallene Marathonläufer Kuderski (Werdohl) enttäuschteé vor 8 000 Zuschauern und mußte sich von dem erst zwanzig Jahre Alten Bochumer Betting in 15:21, 4 Min. als geschlagen bekennen. Auch Maaßen Barmen) war mit 15:23,0 Min. und Baum(Siegen) mit 15:26,8 Min. noch besser als Kuderski, der 15:28,8 Min. gebrauchte. Den 800-m-Lauf ge- wann Rasquin Luxemburg) in 1:54,9 Min. Frauen-Leichtathletikkampf Der im Hannoverschen Eilenriede-Stadion am Samstag ausgetragene Frauen-Leicht- Mallejac, Frankreich, führt in der Tour athletikkampf Niedersachsen gegen 80 die nach erbittertem Kampf von Nieder sen mit zwei Meter Vorsprung in 49,1 gewonen wurde. Herausragend war auch d einem Hochsprungleistung der erst 17 Jahre Schwedin Gunhild Larking mit 1, 60 m. d bes damit einen neuen schwedischen Rekord aud mit I. stellte. Die Osnabrückerin Ilse Jakob e femg reichte 1,53 m. Einen neuen Landesreta de Al schuf Marlene Biedermann Emden) mit ld Denne Meter im Kugelstoßen. Sie verwies damit zehnfache schwedische Meisterin Eivor ol überle son(12,89 m) auf den zweiten Platz. EH Ae viel bejubelten Sieg holte die kleine Ii er et Fisch(Osterode) mit 5,68 m im Weitsp* Positi. wollte Nbuechstungsreiche 16. Clappe das Z die er bis ku germe — völ 8 3Fahrer starteten am Samstag in Nimes/ Der 5. Etappensieg der Franzose und f die Franzosen in den letzten fünf Etappen die Sieger. fuhr Maurice Quentin(Ile de France) als er im Spurt Adrian Voorting Plätze verwies. 5 Reilin Die 15. Etappe der Tour de France von Nimes nach Marseille über 173 km in G brachte am Samstag bei 83 Startern einen neuen französischen Sieg. Damit stellten Sonnt Mit 4:32:33 Stunden über- knapp erster die Ziellinie in Marseille, wobel und d (Holland) und Jean Forestin(Mittel/ Nordost) auf die ten D. a In, Vierter wurde der Italiener Mario Baroni in 4:32:56 Stunden vor Schellemberg(Schweiz), Remy(Frankreich), Molineris(Frankreich Süd- ost) und Vitetta Frankreich Südost) mit der gleichen Zeit. Das Gros mit Magni, Bartali, Astrua(Italien), Geminiani, Bobet und Teisseire Frankreich) traf mit 4:39:35 Stunden in Mar- seille ein. In dieser Gruppe befand sich auch der Träger des gelben Spitzenreiter-Trikots, Mallejac(Frankreich West), der damit weiter erster der Gesamtwertung blieb. llebertaschung im deuſschen Springderby Schmidt, Mülheim, siegte vor Weltmeister Goyoaga/ Frau Greve, Celle, Das Internationale Amazonen-Jagdspringen Klasse M des Spring-Derbys in Hamburg-Klein-Flottbek endete am Samstag mit einem Ueberraschungssieg. Frau Izabella Greve(Celle), die erst vor vier Jahren reiten lernte, absolvierte auf der Schimmelstute Zyganka den schnellsten fehlerlosen Ritt bei 34 Startern. Inge Fellgiebel(Bad Harzburg) blieb auf Sturmwind nur um Sekundenbruchteile ge- schlagen. Deutschlands Amazone Nummer 1, Frau Helga Köhler(Verden), ritt trotz eines angebrochenen Schlüsselbeins dreimal, brachte aber nur Page auf den dritten Platz. Mit Armalva machte sie vier und mit Feuerland acht Fehler. Die Spanierin Frau Irmgard Reder hatte den heftigen Vergel zu gut in der Hand, 80 daß er bei einem fehlerlosen Parcours nicht an seine sonst gewohnte schnelle Zeit her- a kam und als Sechster placiert wurde. Die Ergebnisse: 1. Frau Izabella Greve (Celle) auf Zyganka, 0 Fehler, 84,4 Sek.; 2. Frl. Inge Fellgiebel(Bad Harzburg) auf Sturmwind. 0/84,8 Sek.; 3. Frau Helga Köhler Verden) auf Page, 0/87, Sek.; 4. Frl. Walter (Ludwigshafen) auf Woge, 0/88,4 Sek.; 5. Mrs. Russel(USA) auf Bajola, 0/0, Sek.; 6. Frau Irmgard Reder(Spanien) auf Vergel, 0/1, Sekunden. Das mittelschwere Jagdspringen um den Zukunftspreis, der beim Springderby-Tur- nier in Hamburg in diesem Jahr zum ersten Male für solche Pferde ausgeschrieben wurde, die nicht am Spring- Derby teilneh- men, wurde von Fritz Thiedemann(Elms- horn) auf Aar gewonnen. Bei 35 Startern, die einen 1100 m langen Parcours mit fünf- zehn Hindernissen(21 Sprüngen) zu über- Winden hatten, blieb er der einzige fehler- freie Reiter. Der Parcours bot erhebliche Schwierigkeiten, obwohl die Hindernisse nur nach Abmessungen der Klasse M auf- gebaut waren. Während sich am Donners- tag und Freitag die ausländischen Teilneh- mer stark in den Vordergrund schoben, blieben dieses Mal die deutschen Reiter im Kampf um die Entscheidung unter sich. Das Ergebnis: 1. Fritz (Elmshorn) auf Aar, 0 Fehler, 156,8 Sek.; 2. H. G. Winkler(Warendorf) auf Sturmwind, 4/141,0 Sek.; 3, Sönke Sönksen(Christians- koog) auf Bayamo, 4/158,6 Sek.; 4. Fritz Thiedemann auf Tasso, 5/168,8 Sek.; 5. W. Offermanns(Langenfeld/ Rheinland) auf Für- stin 774/166,0 Sek. Die Auswertung der sieben Einzelprü- fungen für das deutsche Fahrderby brachte in diesem Jahr einige Schwierigkeiten. Gegen mehrere Gespanne war Protest ein- gelegt worden, weil die Pferde auf der vor- geschriebenen Schrittstrecke verschiedent- lich in Trab gefallen waren. Nach den Dres- sur- und Zuchtleistungsprüfungen, die in Elmshorn abgehalten wurden, war zwischen den sechs Viererzügen nicht viel Unter. schied gewesen, ein Zeichen, daß alle Pferde gegenüber dem Vorjahr in der dres- Thiedemann Siegerin im Amazonenspringen surmäßigen Ausbildung große Fortschritte gemacht haben. Das Ergebnis: 1. Ewald Reyelts- Föge (Ahrensflucht, Kreis Land Hadeln) mit den Pferden Goldglanz, Goldika, Goldine und Goldsport, Wertzahl 23,54; 2. Hermann Neel- sen(Kiel) mit den Pferden Fango, Ferdinand. Heiner und Nestor, Wertzahl 28,67; 3. Franz Lage(Wetterade, Kreis Plön) mit den Pfer- den Apoll, Astor, Harras und Ingo, Wert- zahl 27, 41. 8 Schmidt, Mülheim, Ueberraschungssieger Schmidt(Mülheim) auf dem Hannovera- ner Cäsar gewann am Sonntag in Hamburg- Klein-Flottbek überraschend das 25. deutsche Springderby nach Stechen gegen den Welt⸗ meister Francisco Goyoaga(Spanien) auf Vergel. Seit 1931, als Derby unter H. Hasse siegreich war, hatte es keinen Erfolg des Hannoverschen Zuchtgebietes im deutschen Springderby mehr gegeben. Die Ueberraschung auf dem Platz war unter den 22 000 Zuschauern ähnlich groß wie 1936, als Oberwachtmeister Nippe auf dem Holsteiner Landrat die gesamte Reiter- elite aus dem Felde schlug. Im Stechen er- zielte W. Schmidt einen fehlerfreien Ritt in 48,2 Sek., Während Weltmeister Goyoaga nach Verweigern an der Eisenbahnschranke auf- gab und sich mit dem zweiten Platz be- gnügte. 5 Gino Bartali, zweimaliger Gewinner 5 Tour de France, feierte am Samstag zum neu l ten Male seinen Geburtstag während der Ju de France. Der jetzt 39 jährige Altmeister, man nach dem Ausfall von Hugo Koblet u aus d tckf Fiorenzo Magni und dem Franzosen Gem auf den Favoritenschild hebt, kann nur nochn einige einer großen Energieleistung in die Entsc Mann dung eingreifen, denn mit 20:20 Minuten Hu fand stand auf Malleſac scheint er aussichtslos d holte rückgeworfen, zumal sich jetzt das Hauptinb ge esse des Feldes auf ihn konzentriert. 15. Etappe, Nimes— Marseille(173 Quentin 4.32:33 Std., 2. Voorting(Holland Forestier(Frankreich) gl. Zeit, 4. Baron d 2. Uen), 5. Schellenberg(Schweiz), 6. Remy(Trau reich) alle 4:32:56 Std. a Gesamtklassement: 1. Mallejac CFrankres 84:00:02 Std., 2. Astrua(Italien) 84.0110 8 3. Bobet(Frankreich) 84:03:15, 4. Close(Bel 84:04:43, 5. Rolland(Frankreich) 84:05:52, 6. redi(Frankreich) 84:05:57, 7. Schaer(Schen 84:07:53 Std. a Wim van Est gewann 16. Etap Die abwechslungsreiche 16. Etappe Tour de France, die von Marseille ente der Mittelmeerküste über 236 Kilome nach Monte Carlo in Monaco führte, un am Sonntag von dem Holländer Wim Est in 7:20.53 Stunden gewonnen. Pen ten Platz belegte der Franzose Molinaf 7:22:42 Stunden, während van (Belgien) in 7:23:12 Stunden Dritter vor Mirando. Dr. Buss Greitacher Sieger Beim internationalen Saarbrücker 8 ren-Tennisturnier siegte im Herrene Altersklasse I, der Stuttgarter Biber 6 über den Saarbrücker Fischer. Im He einzel, Altersklasse II, siegte Dr. Marmheim, über den Franzosen Bambel der über den Saarländer Hellbrück sies blieb, mit 6:3, 6:2. Ebenfalls blieb Dr. im Herrendoppel zusammen mit dem garter Biber über die Saarländer, Pi Weigel(Blau-Weiß Saarbrücken) mit 6. erfolgreich, Im gemischten Doppel, in Dr. Buss zusammen mit Frau Havlian Iin) gegen Frau Stahl TLeitschuh zusam traf, blieb er 6:1, 6:2 siegreich. ir 165/ Montag, 20. Juli 1959 1. 1. Nr. er in Uanch q Mit Zerlim) swig- ad Schy stern N nal(H nd Risg ierteldh eim) 5 Wel itte, fh der sich, en 2 aeiden 2 chen A m Sonntz attenscg nd vier ta 1 r a ortage ingen 1 ch: eswig⸗ l Götz g (Hambn em); Pei eger ih chtgewit über Bez it: Sach e(Niet r(Hege n Niel Nicht e m: Zleg ger i t: Schü (Württen Setzung au th(Beth zen) dus Vo babes Schreibau rg) Kam 2, nachez n Stare MORGEN Seite 8 Die Jugend der Amicitia gewann den Vierer m. St. Die Sieger: Von vorne: Pohl, Dorando, Reschke, Doderer, Münch(St.). Budsportbrüder Allig siegten in Weiher In un verwandten Par-force-Jagden zerrissen sie das Feld Ein weiterer Triumph Mannheimer Rad- rennfahrer ist zu vermelden: Rudi und Willy Altig, die bekannten Radsportbrüder vom RRC„Endspurt“ kamen am Sonntag im Kri- terium von Weiher zu prächtigen Erfolgen. Deutschlands Jugendbester Rudi Altig siegte nach großartiger Fahrt überlegen und auch ein Bruder Willy hatte im letzten Drittel des 45 Kilometer langen Rennens der Junioren last alle Trabanten vom Hinterrad abge- egen 80 schüttelt. In diesem Rennen wurde niemanden etwas tschen di geschenkt. Schlechte, aufgeweichte Feldwege ing fiel en bildeten den Parcours, dazu zeitweilige Ge- m- Stall witterschauer und ein Tempo, das schon in Niedere der Jugendklasse den Pulk auseinanderriß. n 49,1 Hier steuerte Rudi Altig von Anfang an ar auch d einem Siege entgegen. Schon nach dem Start Jahre 1,60 m, dekord ad mit Müller und Messinger zwei mn ersten Runde legte er los und holte gro- gen Vorsprung heraus. Allerdings hatten sich wackere Jakob g Tempobolzer auf Verfolgungsjagd gemacht, indesrehd die Altig auch in den letzen Runden einholten. n) mit I Dennoch siegte der Jugendbeste mit drei ge- s damitü ponnenen Wertungen in der Tasche ganz Eivor Ou überlegen. atz. Eine Aehnlich verlief es in der Hauptklasse, in leine Fil der etwa 40 Fahrer am Ablauf waren. Sofort Weitspruſ batte sich das Feld in die Länge gezogen, da 2 Franzose die schnellen Leute sich anscheinend günstige positionen für die Wertungsspurts sichern wollten. Vor allem Willy Altig kurbelte was das Zeug hielt und er war es dann auch, der die ersten Punkte gewann. Klar in Führung ö bis kurz vor dem Band lag der badische Flie- germeister Baumann aus Reilingen. Plötzlich völlig unmotiviert- drosselte er die Fahrt und ließ Altig vorbei. Dann aber machten die gBeilinger von sich reden. Kettemann, Sieger Em im Großen Preis von Weinheim des letzten uten Fonntags, gewann den zweiten Spurt ganz über- knapp vor seinem„Stallgefährten“ Baumann vobel und das gleiche Bild wiederholte sich im drit- K dle ten Durchgang. Inzwischen war das Feld in einzelne Grup- winner 6 pen aufgespalten worden. Vier Mann mit zum neu Willy Altig als Animator hatten die Spitze nd der Id genommen, aus der heraus Altig wiederum meister,& die Wertung gewann, während Kettemann Koblet in Landsme n Gemini nur noch n, lie Entsch nuten g sichtslos! Hauptint t. 7 E (Holland) 0 Baroni(. emy(Tran Grankrel 4:01:15 84 0 5252, 6. er(Sch Etappe Etappe ile ente Kilomeh rte, wu Wim Den 19 Molina Geneci itter wu eger cker Sell errenei iber 1 erk r. 5. Bamba ck sieg b Dr. 5 dem 8 aus dieser Gruppe ab- und ins Mittelfeld zu- rückkiel. Zahlreiche Fahrer konnten nicht mehr mithalten, der Regen tat ein übriges, einige schieden mit Defekten aus. Auch der Mannheimer Favorit Manfred Schönung be- land sich darunter. Die vorletzte Wertung holte sich Willy Altig gleichfalls, womit an seinem Sieg nicht mehr zu tippen war. Die Ergebnisse: B. Jugend, 7 Runden: 1. Reich, Rohrbach; Debatin, Hambrücken; 3. Krämer, Ham- brücken; 4. Blattner, Oberhausen; 5. Heinrich, Untergrombach.— A-Jugend, 15 Runden: 1. Altig, Mannheim; 2. Müller, Karlsruhe; 3. Messinger, Hatzenbühl; 4. Bauer, Karlsruhe; 5. Fischer, Brötzingen.— Junioren, 30 Run- den: 1. Altig, Mannheim; 2. Guth, Eggenstein; 3. Baumann, Reilingen; 4. Schmitt, Hatzen- bühl; 5. Barth, Brötzingen; 6. Bleyle, Karls- ruhe.— Schweizer Radsieg in Bielefeld Ein am Samstag mit Start und Ziel in Bielefeld ausgetragenes Berufs-Stragen- radrennen über 223,2 Kilometer wurde von dem Schweizer Kamber in 6:50:58 Stunden vor Devalok(Belgien), Backer(Holland), Lamprichs(Holland), Petry(Wiesbaden) und Reiser(Schweiz) gewonnen. Hörmann(Mün- chen), Pfannenmüller Nürnberg), und Schwarzenberg GGachen) belegten mit Ab- stand die nächsten Plätze. Auf den ersten 100 Kilometern war der Kampf noch völlig offen. Kurz vor Detmold führte Hörmann eine Vierergruppe an, und auf der stärk- sten Erhöhung, der berüchtigten„Gausegöte“ kam Reiser vor Lambrichs an. Auf der Rad- rennbahn in Bielefeld waren dann die Aus- länder wesentlich stärker im Spurt. Turf-Ergebnisse Frankfurt, Sonntag 1. R.: 1. Feldschütz, 2. Musikus, 3. Edel- bitter; Toto: 142, 25, 17, 15, EW 1424. 2. R.: 1. Ansager, 2. Begonie, 3. Pfalztraube; Toto: 17, 12, 12, EW 32. 3. R.: 1. Westwind, 2. Gei- gerin, 3. Divina; Toto: 12, 12, 15, EW 28. 4. R.: 1. Samba, 2. Prinzregent, 3. Vogellied; Toto: 58, 16, 12, 16, EW 132. 5. R.: 1. Oriade, 2. Capella, 3. Mythos; Toto: 37, 16, 20, EW 248. 6. R.: 1. Zauberstab, 2. Trentino, 3. Wald- märchen; Toto: 45, 17, 25, 27, EW 168. 7. R.: 1. Darius, 2. Isa, 3. Gatta; Toto: 53, 12, 11, 12, EW 132. 9. R.: 1. Apulla rosa, 2. Goldregen, 3. Schwarzes Meer, 4. Pütz; Toto: 41, 16, 17, 13, EW 316. Düsseldorf, Sonntag 1. R.: 1. Marmorstein, 2. Nizam, 3. Mame- luck; Toto: 186, 39, 12, EW 386. 2. R.: 1. Ocken- fels, 2. Angola, 3. Irabene; Toto: 22, 15, 18, EW 80. 3. R.: 1. Terra di Siena, 2. Filago, 3. Constanze; Toto: 64, 17, 18, 17, EW 344. 4. R.: 1. Burgunder, 2. Mayflower, 3. Gletscher, 4. Portman; Toto: 33, 16, 18, 20, 14. EW 400. 5. R.: 1. Tasmin, 2. Jonkheer, 3. Silex, 4. Va- lentin; Toto: 300, 59, 12, 33, 80, EW 1512. 6. R.: 1. Donatella, 2. Firmament, 3. Makarit; Toto: 30, 14, 17, 13, EW R284. 7. R.: 1. Schwarzenborn, 2. Batist, 3. Walküre; Toto: 67, 24, 14, EW 400. 8. R.: 1. Orakel, 2. Gotin, 3. Godiva, 4. Geister- stunde; Toto: 50, 20, 22, 23, 19, EW 326. Pferde-Toto: 1 1— 0— 0— 2— 0— 2 — 0— 0 2— 0 nicht gelaufen— 2— 0 Enrenabend des NSU Jeudenheim Anläßlich des 50jährigen Bestehens wurden verdiente Mitglieder geehrt 50 Jahre Fußball und Schwerathletik in Feudenheim— wahrlich ein Grund für den wackeren ASV, dieses Ereignis in gebühren- der Weise zu feiern. Denn in den verflosse- nen zwei Menschenaltern ist der ASV zu einem Wegbereiter des Fußballs und der Schwerathletik in den Mannheimer Vororten geworden. Der berechtigte Jubiläumsstolz fand seinen beredten Niederschlag in einem ausgezeichnet verlaufenen Ehrenabend am Samstag im„Goldenen Stern“, wo die große Familie des Vereins mit der Ehrung verdien- ter Mitglieder die Jubiläumsfeierlichkeiten beschloß. Nach der Begrüßung durch den 1. Vor- sitzenden Georg Gumbel ließ der 2. Vor- sitzende Karl Nagel in konzentrierter Form noch einmal den dornenvollen Werde- gang des Vereins in einer Festansprache er- stehen. In einem würdigen Ehrungsakt wur- den durch die beiden Vorsitzenden die ver- dienten Männer des Vereins ausgezeichnet. Als Gründer erhielten die goldene Ehren- nadel Ludwig Meier, Hans Ueberrhein, Ge- org und Jean Benzinger, Leonhard Stay, Wilhelm Scherer, Friedrich Kinzler, Jakob Ewald, Karl Nagel, Heinrich Pauschbach wie die verdienten Männer Hermann Brunner, Heinrich Edinger, Jean Biereth, Wilhelm Spatz, Ludwig Spreng, Konrad Brunner, während Heinrich Held, Georg Gumbel, Franz Benz, Adam Setzer, Fritz Scholz, Wil- helm und Willi Benzinger, Karl Bohrmann, Karl Montag und Oskar Brugger wegen ihrer Verdienste mit der silbernen Ehren- nadel ausgezeichnet wurden. Für den Badischen Fußballverband über- brachte der 2. Vorsitzende Otto Sigrist die Glückwünsche und zeichnete Robert Wild- hirt und Leonhard Stay mit der goldenen, Wilhelm Scherer mit der silbernen und Wil- helm Eschelbach und Heinrich Häfner mit der bronzenen Ehrennadel des BFV aus. Der 2. Vorsitzende des Deutschen Schwerathletik- bundes Wittmaier, der in Begleitung des Ge- wichtheberobmannes Kestler erschienen war, gedachte der Erfolge der Schwerathletik- abteilung. Mit der goldenen Ehrennadel wurde hier Manfred Spatz und für 50jäh- rige Treue Valentin Schmitt, Friedrich Gölz, Heinrich Hauck, Jakob Lauth, Heinrich Schmitt, Lorenz Schalk, Friedrich Kinzler, Fritz und Andreas Spreng, Wilhelm Wag- ner und Wilhelm Bartmann, wie für 40 Jahre Karl Springer Ludwig Stroh, Georg Spatz, Jakob und Hans Eschelbach ausge- zeichnet. Weitere 16 Mitglieder erhielten die Silberne Ehrennadel des Bundes. Für den Badischen Sportbund beglück- wünschte Stadtschulrat Julius Walter den Jubilar. In buntem Reigen schlossen sich dann der My Phönix, VfR Mannheim und der VfL Neckarau wie die Feudenheimer Vereine und auswärtige Sportvereine und Persönlichkeiten den Gratulanten an In netter Weise hatte die Kapelle Krä- Deutscher Hundballbund ſugte in Neustadt Spieljahr und Torraum wurden nicht geändert Ueber das Wochenende tagte in Neustadt der Deutsche Handballbund. Die Ta- gung stand auf einem beachtlichen Niveau und verlief in voller Harmonie. Mit Ausnahme des Berichtes des Präsidenten lagen die der einzelnen Ressortsleiter gedruckt vor. Willi Daume streifte in seinem Jahresbericht alle Ereignisse des vergangenen Jahres, bedauerte, daß die JA Deutschland in der Führung noch ablehne, seine Mitarbeit aber ange nommen habe. In seinen Schluß worten brachte er zum Ausdtuck, daß er kein Freund allzu großer Organisation sei und der sportliche Geist über allem steh en müsse. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt, die Jahresberichte ohne Diskussion hinge- nommen und auch die Kassenführung aner- kannt. So nahm es auch nicht wunder, daß die Neuwahlen, soweit sie keine Ersatzwah- len waren, keine neuen Männer brachten. Als fünfter Regionalverband wurde der süd westdeutsche Handballverband mit Rhein- hessen, Hessen und der Pfalz anerkannt. Das Rheinland spielt im westdeutschen Handballverband. Diese Klärung war vor al den Wahlen notwendig geworden wegen des Stimmrechts. Die Neu- bzw. Wiederwahlen ergaben: W. Daume Oortmund), Präsident; Scheffel(Wuppertal) und Träger GBerlin) Stellvertreter; Fischer Düsseldorf), Schatz- meister, sowie Schwarz(Frankfurt) als Bei- sitzer im geschäftsführenden Vorstand. Die Weiteren Ressorts betreuen: Feik(Frank- furt), Spiel wart; Fr. auf dem Graben Düs- Seldorf), Frauen; Käthe Dorowski(Kieh, Mädelreferentin; Burmeister Mamburg), Schiedsrichter; Kenner(Eglingen), Rechts- wesen; Millermann(Mannh.), Presse, sowie Dr. Zeller(Göppingen) für die Jugend und Bubert Hamburg), Auslandsreferent. Die Aenderung der Spielzeit, also Spiel- jahr gleich Kalenderjahr wurde nach langer Debatte abgelehnt. Südbaden und Bayern wurden Sonderrechte zugestnden. Die Ver- längerung wird bei Frauen nur mehr zwei- mal 5 Minuten anstatt bisher zweimal 10 Minuten betragen. Auch in den Jugend- bestimmungen sind insofern Lockerungen eingetreten, als einmal der Jugendliche mit dem Tag seines 18. Geburtstages seniorspiel- berechtigt wird und zum zweiten in beson- ders gelagerten Fälle wieder Jugendliche, die das 17. Lebensjahr vollendet haben, Son- der genehmigung für Männer mannschaften erhalten. Mit besonderem Interesse wurden die Anträge wegen Regeländerungen erwartet. Der Antrag des Westens, den Wurfkreis auf 14 m zu vergrößern, wurde lange debattiert. Klar waren sich alle Delegierten, daß etwas getan werden müsse, um die hohen Torquo- ten zu verhindern, aber nicht einig war man sich über das Wie. Die Abstimmung ergab alsdann 1. die Dreiteilung des Spielfeldes, also die Einführung der Regel 10 wird aner- kannt; 2. es bleibt beim 11-m-Torraum, aber drittens erweiterte man den Freiwurfkreis auf 20 m. Man will damit die vielen Frei- wurktore verhindern, was auch bestimmt ein- treten wird. Zu den Endspielen um die deutsche Mei- sterschaft wird der Westen, Norden und Sü- den je zwei, Berlin und Südwest je einen Vertreter entsenden. Gespielt wird in zwei Vierergruppen, deren Sieger am ersten Juli- sonntag das Endspiel bestreiten. Bei den Frauen muß der Westen zunächst mit Berlin ein Qualifikationsspiel bestreiten, dessen Sie- ger mit den Meistern der drei anderen Regio- nalverbänden dann im K. o.-System den deut- schen Meister ermitteln. Die Pokalspieltermine lauten: 27. Septem- ber, 25. Oktober und 8. November. An Län- derspielen ist vorgesehen: 6. September in Bremen gegen Dänemark. Am 11. Oktober kommt es zu einem Zweifrontenkampf in Bel- grad gegen Jugoslawien und in Wuppertal gegen die Schweiz. In Kiel spielen am 29. No- vember die Männer und Frauen gegen Nor- wegen in der Halle. Die Weltmeisterschafts- spiele in der Halle, die Schweden ausrich- tet, sind zunächst für den Januar anbe- raumt, doch hat Deutschland zu verstehen ge- geben, daß es an diesem frühen Termin nicht kommen kann. Im übrigen wurde durch einen badischen Antrag festgelegt, daß es nicht mehr angängig ist, daß einzelne Landesver- bände nach anderen als den derzeitig gültigen Regeln spielen. Neuer Dreisprung- Weltrekord Der Olympiazweite Leonid Scherbakow (UdSSR) stellte am Sonntag bei den Moskauer Leichtathletikmeisterschaften mit 16.23 m einen neuen Weltrekord im Dreisprung auf. Er verbesserte damit den alten Rekord des brasilianischen Olympiasiegers Adhemar Ferreira da Silva, den dieser bei den olym- pischen Spielen in Helsinki erzielte, um einen Zentimeter. IRRKB„Solidarität“-Werbewoche mer den offiziellen Ehrenakt mit musikali- schen Beiträgen umrahmt und schuf denn auch für das nachfolgende Unterhaltungs- programm die flotte Untermalung, während Max Paulsen mit seinem Ensemble die frohe Stimmung bis zum Höhepunkt steigern konnte. H. M. Wasserball-Aujistiegsspiel BSC Pforzheim— SV Mannheim 3:4(2:8) Als Vorläufer der Aufstiegsspiele für die württembergisch-badische Oberliga trafen im Rahmen des von Baden-Baden veranstalte: ten internationalen Wasserballturniers am ersten Tag in dem prächtigen Bad von Dur- mersheim der BSC Pforzheim auf den S Mannheim. Die Mannheimer ohne ihren schnellsten Mann Dieter Drexel gingen stark gehandicapt in das von Seidel(Karls- ruhe) geleitete Treffen. Es kam ein flottes Spielgeschehen zustande, bei dem die Pforz- heimer zunächst 1:0 in Führung gingen. Ihre weiteren Torchancen wuchsen mit dem Her- ausstellen von EK. Link(SVW), doch die Mannheimer vermochten zur allgemeinen Ueberraschung auf 1:1 gleichzuziehen, so dag bis zum Seitenwechsel die Partie durch wei- tere Torerfolge 2:3 stand. Nach dem erzwungenen Gleichstand ge- lang dem SVM schließlich eine 3:4-Führung, die drei Minuten vor Schluß mit dem des Feldes verwiesenen Lutz Kneis schwer in Frage gestellt wurde. Trotz des Fehlens mres Mittelstürmers vermochten die Mann- heimer das Endresultat zu halten und 80 wertvolle Punkte zu sammeln. Torschützen für den SVM O. Junge, W. Legler, K. Link und Kneis; für 1. BSC: Claus(2), Ziegler. Die Turniertreffen Züricher Sc— Nikar Heidelberg sahen die Schweizer Gäste bei unvollständiger Nikar-Mannschaft verdient 10:0 und KSN 99— Mühlhausen 10:1 erfolg- reich. Zum 10. Male Walter Lohmann Mit dem Siege des 42jährigen Walter Loh- mann(Bochum) endete am Sonntag in Wup- pertal vor 15 000 Zuschauern die deutsche Steher meisterschaft. Der Bochumer sicherte sich mit diesem Erfolg zum zehnten Male den deutschen Meistertitel in dieser Sportart und vollbrachte damit eine einzigartige Lei- stung. Er gewann das über 100 km ausgetra- gene Rennen sicher in 1:23:47 Stunden, 450 Meter zurück erst folgte Ziege auf den zwei- ten Platz, weitere 120 Meter dahinter wurde der etwas enttäuschende Schorn Dritter. Waldhof-Boxer in Freiburg erfolgreich Boxring Freiburg SV Waldhof 7:9 Ohne drei ihrer besten Kämpfer und mit mehreren Ersatzleuten kam die Boxstaffel von Mannheim- Waldhof zu einem 9: 7-Sieg über den Freiburger FC. Die Gàste waren den Freiburgern vor allem in kämpferischer Hinsicht überlegen. Höhepunkt des Kampfabends war das Treffen zwischen den beiden Mittelgewicht⸗ lern Kohl(Mannheim- Waldhof) und dem Lehrer Langhammer, der ebenso wie der Weltergewichtler Handschuh vom Boxclub Lahr als Verstärkung der einheimischen Staffel mitwirkte. Langhammer landete ei- nen verdienten Punktsieg. Abendprogramm der Radsportler auf dem Neckarauer Marktplatz Die Ortsgruppe Neckarau des ARKB „Solidarität“, die über einen Stamm vor- züglich geschulter Saalsportler verfügt, buchte mit ihrer Werbewoche, vor allem aber mit dem abschließenden Radsport- programm auf dem Neckarauer Marktplatz am Samstagabend einen großen Erfolg. Etwa 500 Zuschauer hatten sich eingefunden und verfolgten, dicht gedrängt, den Darbietun- gen der Jungen und Mädel, die trotz einer unebenen, keineswegs prädestinierten Fahr- fläche beachtliche Proben ihres so vielseiti- gen Könnens ablegten. Schon Albert Fügen, ein junger Nach- wuchsmann aus Neckarau, erhielt mit sei- nem Vortrag viel Beifall, der sich noch steigerte, als er sich zusammen mit seiner Schwester Rosemarie in einer flott servier- ten Kür vorstellte. Dann aber folgte auch schon der„Clou“: Anita Guschwar und Partner Walter Nölten, die erst kürzlich in Eirchheim-Teck die Südwest-Meisterschaft gewonnen haben. Was die zwei bieten ist unbedingte Klasse. Sie erwiesen sich als sehr verbessert, sicherer und exakter. Her- vorragend ihre Uebungen auf dem stehen- den Rad. Auch Horst Hausi mit„Fliegengewichts- partnerin“ Christa konnte unter Berücksich- tigung der besonderen Gegebenheiten ge- fallen. Die noch etwas vermißte Sicherheit wird sich bei forciertem Training in abseh- barer Zeit erreichen lassen. Hervorzuheben ist kerner der Vierer-Reigen der Ortsgruppe Mannheim mit Ruth und Doris Menke und Helga und Hedwig Heissler, die ebenfalls in Teck das Championat gewannen. Har- monie und Eleganz spricht aus dieser Dar- bietung, die nicht wenigen auf diesem Ge- biet zum Vorbild gereicht. Und nicht zuletzt: Der kleine Peter Mückenmüller, ein munterer Bursche auf dem Zweirad, der uns immer wieder Freude bereitet. Ohne Lampenfieber kurbelt er stets sein schwieriges Pensum wacker herunter, das auch Samstagabend großen Beifall er- hielt. Wie gesagt: Ein voller Erfolg der Ortsgruppe Neckarau, der in zahlreichen Neuzugängen auch einen sichtbaren Nieder- schlag fand.-thal Stellenangebote 6 auf versandhaus„Enorm“ bortmund ele arbeitsfreudig. Herren Damen) mit und ohne Kolonnen zu guter Lebensexistenz, dureh den Verkauf unserer erstmalig dem Markt befindlichen Haushaltgeräte. Höchste Provision! Täglich Bargeld! Bewerber wollen sich vorstellen Montag-Dienstag- Mittwoch, den 20., 21., 22. Juli 53, 912 Uhr, „Gaststube am Markt“(Rhein- stube), G 2, 11, b. Herrn Krebs. (Ausw. Wohng. u. Nr. FS 47841 an den Verlag) d unge intell. 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Durch weitere Täu- schungen und Urkundenfälschungen gelang es ihm, einen weiteren hohen Geldbetrag zum Nachteil seiner Firma auf die Seite zu schaffen, über dessen Höhe die Ermittlungen noch micht abgeschlossen sind. Der Ungetreue wurde ins Gefängnis eingeliefert. Aus Angst vor Strafe? Offensichtlich hat sich ein im Gefängnis sitzender 21jähriger eine gegen ihn wegen mißbräuchlicher Be- nmützung eines Kraftfahrzeuges ausgespro- chene Strafe derart zu Herzen genommen, daß er sich mit einem Ledergürtel am Fen- stergitter seiner Zelle erhängte. Bei Ent- deckung der Tat war der junge Mann be- reits tot. 8 Ohne Schuhe. In einem Gasthaus wollten in den Morgenstunden zwei Gäste nach den vor ihrer Zimmertür stehenden Schuhen greifen, um sie anzuziehen. Sie griffen aber ins Leere, weil ein unbekannter Dieb die Schuhe mitgenommen hatte. Wohl oder übel mußte der eine sich ein Paar Schuhe leihen und der andere in Hausschuhen bei der Poli- zei erscheinen, um eine Anzeige aufgeben zu können. Märchenerzähler“. In Käfertal wollte ein 24 jähriger Bursche einen Betrug begehen, in- . dem er bei einem Mann erschien, dessen Sohn seit einigen Tagen vermißt wird. Er flunkerte ihm vor, er wäre mit seinem Sohn gemeinsam in die Fremdenlegion eingetreten und seien auf dem Transport nach Marseille geflüchtet. Sein Sohn würde noch in Mar- Seille sitzen und bräuchte unbedingt Kleider und Geld, um wieder nach Hause zurückkeh- Ten zu können. Der„Märchenerzähler“ wurde festgenommen. Wohl unter dem Einfluß von Alkohol rannte an der Straßeneinmündung Paul- Martin-Ufer/Leiblstraße ein Motorradfahrer gegen ein Verkehrsschild und stürzte mit sei- nem Beifahrer auf die Fahrbahn. Während dier Fahrer selbst sich nur Prellungen zuzog, wurde sein Freund in erheblich verletztem Zustande ins Krankenhaus eingeliefert. Von beiden wurde eine Blutprobe entnommen. Wegelagerer. Gemeinsam mit zwei jungen Leuten, die er nicht kannte, hatte ein Mann von der Rheinau während der Nachtzeit auf seinem Heimweg durch die Relaisstraße im Garten eines Anwesens unter einem Baume Vor dem starken Regen Schutz gesucht. Plötz- lich traten die beiden Fremden an ihn heran und forderten ihn unter Drohung mit Tot- stechen zur Herausgabe seiner Armbanduhr auf. Küf sich der auf diese Weise Angesprochene gar nicht mehr ein, sondern schaffte sich mit sei- nen beiden Fäusten freie Bahn, um flüchten zu können. Die Unbekannten zogen es vor, in entgegengesetzter Richtung zu verschwinden. Abgestürzt. Bei Wiederaufbauarbeiten an einem Wohnhaus in R 7 stürzte ein 24jähri- ger Arbeiter aus bis jetzt noch unbekannter Ursache von einem im zweiten Stockwerk ge- legenen Balkon ab und fiel auf den Gehweg. Mit schweren Verletzungen wurde er sofort ins Krankenhaus gebracht; im Augenblick besteht keine Lebensgefahr. Töten Sie Wenn der Großstädter„Tierarzt“ hört, denkt er gleich an kranke Pekinesen, lei- dende Katzen oder an mauserige Kanarien- vögel. Aber viele Landwirte würden es als einen Witz empfinden, hren Hofhund in Aratliche Behandlung zu schicken; für sie ist die Gesundheit der Pferde, Kühe, Schweine, Ziegen und Hühner lebensnotwen- diger. Für beide Gruppen sorgt der Vete- rinar der gemischten Praxis“, der morgens in 20 Minuten 57 Schweine gegen Rotlauf oder Schweinepest impft. um die Mittags- zꝗeit einen mit Gallensteinen behafteten Pudel behandelt, nachmittags einer träch- igen Kuh operativ einen Fremdkörper ent- fernt und abends einer Schwalbe den lin- ken Flügel schienen muß, kurz, sich wirk- ch um alles zu kümmern hat, was da kreucht und fleucht. Die Frage, ob ein Tierarzt nicht weit größeres Einfühlungsvermögen in seine Patienten braucht, beantwortet er mit nein, weil das Tier erstens durch seinen Besitzer zum Doktor spricht und, wenn man es genau beobachtet, zweitens auch durch Seine Reaktionen sagt, wo es weh tut. Die Untersuchungsmethoden sind die gleichen Wie beim Menschen.“ Heute wird auch beim Tier mit Röntgenstrahlen gearbeitet, und es werden Krankheiten geheilt, an deren handlung man vor einigen Jahrzehnten ch gar nicht dachte: Kaiserschnitte bei unden und Katzen, Hautkrankheiten, Bauchhöhlenschwangerschaften, Nähte an Schildkrötenfüßen, Gipsverbände für einen Wohin gehen wir? Montag, 20. Juli: CVIM-Heim, G 4, 1.2, 15 Uhr:„Filmvorführung„Schweigende Lip- pen“(CVJM). N Wie wird das Wetter? 11. D rrocken a. — una heiter Vorhersage bis Dienstag früh. Ueberwiegend trocken und hei- ter, wärmer. Höchsttempera- turen bis gegen 25 Grad, nachts 10 bis 15 Grad. Winde meist mäßig, vorerst noch aus * N 4 e 1 eine weitere„Unterhaltung“ Heß nord- Umgebungswechsel kunn viele Schwierigkeiten beseitigen 2762 Mannheimer Kinder waren 1952 in Heilstätten und Erholungsheimen Das Mannheimer Jugendamt, Abteilung Erholungsfürsorge, arbeitet gegenwär⸗ tig auf vollen Touren, denn Anfang August beginnt die Kinderferienerholung, deren Träger Stadtjugendamt und die karitativen Verbände: Arbeiterwohlfahrt, Caritas- verband und Innere Mission sind. Aber neben dieser Ferienerholungsfürsorge geht auch das ganze Jahr über die Erholungsverschickung von Schulkindern weiter, zu der die Auslese in Mannheim durch die Schulärzte des Gesundheitsamtes nach kör- perlich- gesundheitlichen Gründen erfolgt. Wie Dr. med. Kohmann, der leitende Arzt des auch ständig mit Mannheimer Kin- dern belegten Kinderkurheims Herrlingen der Arbeiterwohlfahrt, in einem größeren Aufsatz über Probleme der Kindererholungs- fürsorge berichtet, steht nach seinen Beob- achtungen heute nicht mehr das unter- ernährte Kind im Mittelpunkt der Erho- lungsfürsorge, sondern das gesundheitsge- fährdete Kind, der heranwachsende, in sei- ner körperlich- seelischen Entwicklung ge- schädigte oder gefährdete junge Mensch. Zu- weilen kommen Schlafstörungen, Essen- schwierigkeiten, nervöse Uebererregbarkeit und Bettnässen hinzu. Infolgedessen ist es nach seinen Beobachtungen nicht nur mit guter Ernährung und guter Luft allein ge- tan, obwohl der Umgebungswechsel manch- mal beinahe Wunder wirkt und nach den bisherigen Erfahrungen manche Schwierig- keiten schon ohne weiteres beseitigt. Im all- gemeinen aber hält er auch die erzieherische Betreuung für sehr wichtig und damit die Wahl des einzelnen Erholungsheimes, da immer zu erwägen ist, wie in dieser oder jener Einrichtung das einzelne Kind erfaßt Wird. Ein Glück, daß Baden mit Kinderheimen gut versehen ist und im Jahre 1952 in sei- nen 86 Kinderheimen mit 4589 Betten fast 660 000 Uebernachtungen feststellen konnte. Meistens werden die Kindererholungsheime von Wohlfahrtsorganisationen und kirchli- chen Verbänden betrieben. Von den genann- ten 4589 Betten befinden sich 63 Prozent in 28 Heimen der karitativen und öffentlichen Wohlfahrtspflege. Die restlichen 1661 Betten verteilen sich auf 58 Privateinrichtungen. Insgesamt zählt Württemberg-Baden 110 Kindererholungsheime mit 5822 Betten. In diesen verschiedenen Heimen sind klimati- sche Kuren, Solbäder, Asthma-Bronchitisbe- handlung und dergleichen möglich. Von Mannheim wurden im vergange- Nach den Bestimmungen des inzwi- schen in Kraft getretenen Wohnraum- bewirtschaftungsgesetzes kann der ver- fügungsberechtigte Hauseigentümer, be- ziehungsweise Hauptmieter dem Woh- nungsamt einen Wohnungssuchenden für den freigewordenen Altwohnraum vor- schlagen. Das Wohnungsamt wird dem Vorschlag zustimmen, sofern nicht noch dringendere Wohnungssuchende bevor- zugt berücksichtigt werden müssen. Lehnt das Wohnungsamt den Vorschlag des Verfügungsberechtigten ab, so macht es Gegenvorschläge— in der Regel drei Wobhnungssuchende— unter denen der Verfügungsberechtigte einen Wohnungs- suchenden auswählen muß. Es ist also nicht so, wie es verschiedentlich hieß, dag das Wohnungsamt lediglich noch den zwischen dem Verfügungsberechtig- ten und den vorgeschlagenen Wohnungs- suchenden abgeschlossenen Mietvertrag zu genehmigen habe. Um jedoch eine gewisse Auflockerung in der Vergabe des freigewordenen Wohnraumes zu erreichen. hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, dem Vor- schlag des Verfügungs berechtigten grund- sätzlich dann zuzustimmen, wenn der Vorgeschlagene als Wohnungssuchender mit 230 Punkten und mehr in der Kartei für Wohnungssuchende geführt wird. Auch in diesem Falle muß vor Bezug der Wohnung durch den Wohnungs- suchenden beim Wohnungsamt die schriftliche Bezugsgenehmigung einge- holt werden, andernfalls der Wohnungs- suchende die unberechtigt bezogene Woh- nung wieder räumen muß und ebenso wie der Vermieter mit Bestrafung zu rechnen hat. Diese Regelung gilt nur für Altbau wohnungen, nicht aber für den mit öffentlichen Mitteln Darlehen Die Neuregelung der Wohnruum-Bewirtschuftung Zur Aufklärung von Wohnungssuchenden und Vermietern wird mitgeteilt: nahme auf. seits und die Berücksichigunig der Woh- der Landeskreditanstalt) erstellten Wohnraum. Bei den mit öffentlichen Mitteln ge- förderten Wohnungen macht das Woh- nungsamt nach wie vor für jede dem Wohnungsamt zur Verfügung zu stel- lende Wohnung seine fünf Belegungs- vorschläge. Der Hauseigentümer ist ver- pflichtet, einen Wohnungssuchenden un- ter den fünf Vorgeschlagenen auszu- wählen. Im Zuge der durch das Wohnraum- bewirtschaftungsgesetz notwendig ge- wordenen zentralen Organisation des Wohnungsamtes werden die Nebenstel- len des Amtes in den Vororten aufgelöst. Das Wohnungsamt wird jedoch wie bis- her in den Vororten wöchentlich Sprech- stunden abhalten. Hierüber wird Nähe- res noch bekanntgegeben. Vermieter, die in den Vororten wohnen, können auf den Gemeindesekretariaten eine Liste der Wohnungssuchenden, die 230 Punkte und mehr aufweisen, einsehen. Ebenso liegt im Amtsgebäude des Wohnungsamtes in C 7, 1, eine derartige Liste zur Einsicht- Im Hinblick auf die veränderte Rechtslage, das Vorschlags-, beziehungs- Weise Auswahlrecht der Vermieter einer- nungssuchenden ausschließlich nach der vom Stadtrat beschlossenen Dringlich- keitseinordnung andererseits, sind Vor- sprachen der Wohnungssuchenden beim Wohnungsamt in der Regel entbehrlich. Anträge auf Aufnahme in die Liste der Wobhnungssuchenden und etwaige Be- schwerden sind schriftlich beim Woh- nungsamt Mannheim, C 7, 1, einzu- reichen.. Der Oberbürgermeister Referat III Aus der Praxis eines Tierarztes: Kanarienvogel und Schlagflußbehandlungen bei Pferden sind nichts Ungewöhnliches. Und wer etwas auf seinen Hund hält, bringt ibm zur ‚Schönheitsoperation“, bei der ihm Male entfernt, die Ohren oder der Schwanz kupiert oder die Ohren„gekippt“ werden. Wenn er nur keine Nierensteine hat, die der Röntgenologe mit besonderen Kontrast- färbungen feststellen mug Oft hat es der Tierarzt schwerer als sein „humaner“ Kollege, weil er sich oft gleich mit zwei Patienten herumschlagen muß. Beim Tier muß er genau die verschiede- nen Organismen der einzelnen Arten und ihre Reaktion auf die Krankheit kennen, beim Menschen, dem das Tier gehört, muß er Psychologe sein und sich in den„mensch- lichen Kranken“ hineindenken. Wie zum Beispiel an jenem Silvesterabend, als ein Tierarzt mitten im Feiern einen erregten Anruf einer älteren Dame erhielt, die ihn flehentlich bat,„ein Tier auf der Stelle schmerzlos zu töten“. Es handelte sich um — eine weiße Maus, die der brave Diener der vierbeinigen Heilkunde seufzend mit Aetherrausch und Herzspritze in ihr mausi- ges Jenseits befördern mußte. Prost Neu- Jahrl Ganz zu schweigen von dern„schwer- kranken“ Goldfisch, den er auf Krankheits- Symptome beobachten sollte. Hier setzt die tierärztliche Psychologie ein, wenn es darum geht, schrulligen Menschen zu hel- meine weiße Maus“ und:„Wus hut der Goldüisch nur 25% Ein Tierarzt muß Tieren und Menschen helfen können/ Kanarienvögel in Gips ken: Man sieht dem Goldfisch am nächsten Tag nicht an, ob er noch derselbe ist. Tier- handlung und fischliebende Dame sind zu- frieden. Auf dem Land geht es um die Bekämpfung der Rindertuberkulose, die an 24 Prozent menschlicher TB-Erkrankungen schuld ist, um die Geburt von Kälbern, oft ebenfalls mit Kaiserschnitt, Verband und allen Schi- kanen, und um störrische Ziegen, die sich nicht wohlfühlen. Und wenn ein Zirkus in die Stadt kommt, müssen kranke Affen be- handelt. Kamele geimpft oder Büffel ope- riert werden. Die Aufgaben und die Arbeit eines Tierarztes lassen ihn genau wie sei- nen mit menschlichen Krankheiten befaßten Kollegen, Tag und Nacht unterwegs sein. Hauptsorgen: Viruskrankheiten wie die Ferkelgrippe oder die Nervenstaupe bei Hunden, gegen die im fortgeschrittenen Sta- dium oft kein Kraut hr gewachsen ist. Nur rechtzeitig impfen kann man, vom Zwergpinscher bis zum Schäferhund. Der staatsbeamtete Veterinär beschäftigt sich von Amts wegen mit der Bekämpfung der Viehseuchen. Er muß aber auch ent- scheiden, ob das ständige Kläffen eines Hundes oder, wie jüngst in Mannheim,„das Stinken einer im Käfig untergebrachten Katze“ die Nachbarschaft unzumutbar be- helligt oder nicht hw Kleine Chronik der großen Stadt Deutsche Angestellten- Gewerkschaft. Am 21. Juli, 17 Uhr, im Rosengarten Protestkund- gebung. Jürgen Hacker(Hamburg) spricht. Angestellte der Bankinstitute sind zur Teil- nahme aufgerufen. 5 Filmelub Mannheim-Ludwigshafen. Am 21. Juli, 20 Uhr, in der Kunsthalle, Aufführung des französischen Filmes„Le silence de la mer, nach der Novelle von Vercors. Auch Nichtmitglieder sind eingeladen. Gewerkschaft Handel, Banken und Versiche- rungen. Mitglieder versammlung am 21. Juli, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus, mit Neuwahl des Vorstandes. Hauptvorstandsmitglied der Hauptfachabteilung Handel, H. Ziemann, spricht über die Vorgänge in München und den Stand der Verhandlungen zum neuen Ladenschluß- gesetz. 5 8 5 Der Sommerschlußverkauf wird am Montag, 27. Juli, beginnen und am Samstag, 8. August, 2 enden. Es dürfen nur Textilien, Bekleidungs- gegenstände, Schuhwaren sowie aus der Gruppe Lederwaren Damenhandtaschen, Damenhand- schuhe, Lederblumen und Damengürtel verbil- ligt verkauft werden. Besondere Resteverkäufe sind lediglich während der letzten drei Tage, also vom 6. bis 8. August, zugelassen. Landsmannschaft Schlesien. Zur Tagung in Kön fahren drei Sonderzüge: Sonderzug „Brieg“ am 24. Juli ab Mannheim Haupt- bahnhof 22.31 Uhr. Sonderzug„Gleiwitz“ am 25. Juli ab Mannheim Hauptbahnhof 12.52 Uhr. Sonderzug„Neisse“ am 25. Juli 0.27 Uhr ab Mhm.- Friedrichsfeld.— Am 22. Juli, 20 Uhr, im„Kaisergarten!“ Monatsversammlung mit wichtigen Mitteilungen für die Teilnehmer am Kölner Bundestreffen. 5 Wir gratulieren! Pauline Rupp, Mannheim- Pfingstberg. Herrensand 9, bei Familie Kar! Sohns, wird 90 Jahre alt. 5 11 tionalen Sammlung! nen Jahre 1952 2043 Kinder in Erholungs- heime und Heilstätten Baden- Württembergs untergebracht. Viele untergewichtige und Vielleicht weniger schlecht als unrichtig er- nährte Kinder haben sich da bei guter Kost und in guter Luft in der Regel recht gut erholt. Auch das nervöse Großstadtkind fand neuen gesundheitlichen Auftrieb. Gern be- legt werden mit Mannheimer Kindern das Kinderkurheim Herrlingen, ferner Heime in Donaueschingen, Badenweiler(Hebelhof), Kappelwindeck, Herrenalb, Schönwald, das Viktor-Lenel-Stift in Neckargemünd und eine Reihe anderer. Für den Teil der Kinder— 719 waren es 1952—, bei dem sich Krankheitsgefähr- dungen einzelner Organe bemerkbar ge- macht haben, genügte eine klimatische Erho- lungskur allerdings nicht. Sie kamen des- halb nach schulärztlicher Anweisung in Heilstättenbehandlung wie etwa in Frieden- weiler, wenn sie beispielsweise Tbe- gefähr- det waren, oder nach Bad Orb, gegebenen- falls auch nach Nauheim, wenn sie einer Be- handlung des Herzens bedurften, nach Bad Dürrheim im Schwarzwald oder nach Bad Rappenau, wenn sie Solbäder benötigten oder mit Bronchitis oder Asthma zu tun hatten. In jedem Fall aber wird die wertvolle Arbeit der Kindererholungsheime und Heil- stätten nach Möglichkeit gefestigt durch die Schulärzte des Mannheimer Gesundheits- amtes, da hier Nachuntersuchung erfolgt und das gesundheitsgefährdete Kind stets im Auge behalten wird. rei. — Gesamtdeutsche Volkspartei tagte in Mannheim Unter dem Vorsitz von Dr. Gustav Heine- mann tagten am Samstag etwa 50 Delegierte der„Gesamtdeutschen Volkspartei“ in Mann- heim. Thema und Ergebnis der internen Tagung wurden nicht bekanntgegeben. Ein Sprecher teilte mit, die Ergebnisse der Mannheimer Aussprache würden in einer Pressekonferenz in Bonn mitgeteilt werden. Von Mensch zu Mensch Vor einigen Tagen beauftragte ich mein achtjähriges Töchterlein, mir beim nahen Verkaufsstand Rauchwaren zu kaufen. Sie war bald mit dem Gewünsch. ten zurück, doch— o Schreck!— dag Da es schon dunkel war, machten wir uns gemeinsam auf, das Geld zu suchen“ Während wir uns vergeblich bemühten es auf dem Weg zum Verkaufsstand zu hielt zehn Meter vor uns an. Der Fahrer erkundigte sich freundlich, was wir such ten. Als er den Grund erfahren hatte wendete er seinen Wagen und fuhr dann mit aufgeblendetem Scheinwerfer den her, bis wir das verstreut umherliegende Geld gefunden hatten. 5 Unsere Freude über so viel Hilfs. bereitschaft war groß! Ich hatte kaum Gelegenheit zu danken. Mit einem La- cheln fuhr unser Helfer davon. 1 f KZV Gartenstadt-Neueichwald ohne Konkurrenz zurückerhaltene Geld hatte sie verloren 10 finden, kam ein Auto von rückwärts und die so gel steiwa Ein veranstaltungsarmes Wochenende hat= sich der Kleintierzüchterverein Gartenstadt Neueichwald für sein Sommerfest an d Karl-Stern-Straße ausgesucht und dam recht getan, denn trotz nicht allzugünstig Wetters war eine kleine Völkerwanderm unterwegs, um Rummelplatz, Likörstu und Würstchenstand dicht zu belagern, wah rend an den langen Tischreihen die Kriz lustig reihum gingen. Singend, schunkeln und tanzend widmete man sich den Kleine Freuden des Lebens und lieg auch ein pas Groschen für die nette Tombola springel Zwischen die Weisen der Kapelle Garec mischten sich die Lieder des MGV Garten“ scha! stadt und des Volkschors Waldhof. In u.], mittelbarer Nachbarschaft hatte K. Heinze mann eine Jungtierschau mit 50 Geflügel. und 71 Kaninchennummern aufgebaut, die be ihrer guten Besetzung viele Interessen fand. Heute ist lustiger Kehraus. Die Mütterberatung hali Rachitis verhüten Vom Staatlichen Gesundheitsamt wird uns geschrieben: „Das Gesundheitsamt Mannheim führt seit vielen Jahren in Stadt und Land in regelmäßigen, kurzen Abständen Mütterbe⸗ ratungen durch, die den Zweck haben, die Mütter über die richtige Ernährung und Körperpflege ihrer Säuglinge zu unterrich- ten sowie auf Frühstadien oder krankhafte Anlagen aufmerksam zu machen und deren Behandlung durch den Hausarzt zu ver- anlassen. s War in der Kriegs- und Nachkriegs- zeit über die Mütterberatung möglich, den Müttern die notwendigen Lebensmittelzu- lagen zu vermitteln. Bei den Mütterberatun- gen war vor allem Gelegenheit geboten, den Säuglingen vorbeugende Mittel gegen die von allen Müttern so sehr gefürchtete englische Krankheit zu geben Rachitispro- phylaxe) und so weiteste Kreise gegen dies Krankheit zu schützen. Der Erfolg war 8 durchschlagend, daß diese Krankheit prar tisch ausgestorben schien. 1 Im Laufe der letzten Jahre konnte abe von den Aerzten wieder ein Ansteigen de, Rachitiserkrankung bei Säuglingen beobach. tet werden, ein Umstand, der offensichtis mit dem mancherorts schlechten Besuch de Mütterberatungen und dem damit Zusam. menhängenden Fortfall der Raeflitispr laze in ursächlichem Zusammenhang steh Es kann daher nicht dringend genug 2 frühzeitigen und regelmäßigen Besuch dit Mütterberatungsstellen geraten werden, zu. mal den Müttern keinerlei Kosten dadurd entstehen.“ Gegen„Kreislaufstörungen“ des Verkehrs Im Kumpf der Stadt Mannheim gegen„Kreisluufstörungen“ des Verkehrs und die N stopfung der Straßen, die in Mannheim— besonders auch auf den Planen— zu einem Bluttransfusion fur sich selbst versprechen. „Macht den rechten Flügel Stur. chronischen Leiden zu werden droht, wurde ein(noch nicht ganz fertiggestellter) Purbplut? geschaffen, der das Arbeitsamt zur Kulisse hat. Ob damit die Gegend um M 3 und M 4 20 80 etwas ibie einem Blitz-, wollte sagen: Verkehrsableiter für die umliegenden Straßen- zuge wird? Auf jeden Fall darf sich die umliegende Geschäftswelt von dieser allgemeinen Belebung eines feleinen Ausschnittes der„lebendigen Stadt“ wohl auch so etwas wie eine Foto: rob Parteikongreß der„Nationalen Sammlung“ in Mannheim Ueber das Wochenende hielt die„Natio- nale Sammlung“ in Mannheim ihren Partei- kongreß für den Bundesbereich ab. Am Sams- tag wählten die Delegierten der 68 politisch rechts orientierten Organisationen und ört- lichen Wählervereinigungen, die sich zu die- ser Partei zusammengefunden haben, ihren fünfzehnköpfigen Parteivorstand. Ein Aktions- ausschuß, der die politische und organisato- rische Verantwortung für den kommenden Wahlkampf trägt, setzt sich demnach aus August Haußleiter, Karl Heinz Meigner und Karl Küster zusammen. Am Sonntag billigten die 400 Teilnehmer des Kongresses, unter denen sich auch eine Anzahl von Mannhei- mern befand, einstimmig das von Haußleiter erläuterte Wahlprogramm. Es fordert unter anderem eine Nationalarmee und wirtschaft- lich eine Rückkehr zu ähnlichen Formen der Marktordnung, wie sie etwa in der Rüstungs- Wirtschaft des Dritten Reiches Geltung hatten. Der Parteikongreß sei um der demokrati- schen Tradition des Südwestens willen nach Mannheim gelegt worden, äußerte August Haußleiter. Er erntete mit dieser Feststel- lung und mit seiner Forderung nach Duld- samkeit gegenüber anderen politischen Ueberzeugungen bei weitem nicht den star- ken Beifall, den die radikaleren Ausschuß mitglieder Meißner und Küster erhielten. Verschiedene Redner suchten die Opfer des Aufruhrs vom 17. Juni in Berlin als der„Na- und ähnlich rechts- 5 gerichteten Gruppen gedanklich nahestehen zu reklamieren. Karl Meißner meinte, ei ehemaliger Nationalsozialist könne „wirklicher Idealist“ gewesen sein, * im Mh Man Die Priec Nach am 1 erwar ser wenn el 1 sich heute nicht wieder politisch beta] und fügte hinzu— in Anspielung auf% 20. Juli 1944—, kein General besitze% Recht und die Möglichkeit, sein Gewissel. über seinen Eid zu stellen. Während des Kongresses wurden die But desregierung und die Person des Bunde Kanzlers mehrfach stark kritisiert und a gegriffen. Unter den Teilnehmern des gresses konnten der vor einiger i Gefängnishaft entlassene Bundestagsab ordnete Hedler, der wegen Beleidigung u Widerstandskämpfer verurteilt worden. und der Abgeordnete Götzendorf beob 0 werden. Götzendorf erklärte, noch Weitell vier Abgeordnete würden der neuen Pas beitreten. Außerdem sprachen der Leiter „Verbindungsstelle der nationalen Krä a Europas“(von anderer Seite auch schon „faschistische Internationale von Malmo be zeichnet), der Schwede Dr. Per Engdahl wie der Präsident der deutsch- amerika schen Wähler vereinigung, Eduard Fleche, stein. Fleckenstein meinte, im Weißen. sälzen nicht die richtigen Amerikaner un Bonn nicht die richtigen Deutschen. Er f derte die Versammelten auf, den rech Flügel stark zu machen. Zeit ad ur. 165/ Montag, 20. Juli 1953 8 MORGEN Seite 7 Nr. 10 eee Aus dem fahrenden Zug gestürzt n Stuttgart. Die 70jährige Deutsch-Ameri- kanerin Babette Haug ist auf der Rückreise von einem Verwandtenbesuch in Württem- berg tödlich verunglückt. Sie stürzte kurz hinter Pforzheim durch eine aufgehende Tür aus dem Zug und wurde auf dem Nebengleis von einem Personenzug überfahren. te ich beim en 20 ünsch⸗ — daz rloren. „Falkenrepublik Kurt Schumacher“ Villingen. Falkenrepublik Kurt Schu- macher“ sol! ein grobes Zeltlager heißen, das die sozialistische Jugendbewegung„Falken“ vom 3. bis 22. August bei Villingen veran- gtaltet. Das Lager wird 500 bis 600 Jugend- liche aus mehreren europäischen Ländern zühten, and 2 ets und Fahrer r such. Blick ins Land tenwalder Bergwachtmann am Rande der Karwendelgruppe die Stimmen eines ver- irrten Ehepaares und konnten die Eheleute bergen. Sie berichteten, daß noch drei andere Touristen in den Steilwänden in Bergnot seien. Der Bergwachtmann rettete auch diese drei vor dem tödlichen Absturz. Barackenlager durch Schießübungen gefährdet Weiden/Oberpfalz. Der Landrat des Krei- ses Weiden hat die Stadt Eschenbach aufge- kordert, das durch die amerikanischen Schieg- übungen gefährdete Barackenlager Bernreuth zu räumen. Das Lager war seinerzeit zur Aufnahme vertriebener Bewohner aus dem weil er glaubte, bei ihm einen größeren Geld- betrag zu finden. Er hatte gehört, daß sein Opfer— ein 55jähriger Westberliner— ei- nen größeren Totogewinn gemacht habe, überfiel ihn daraufhin in seiner Wohnung, schlug ihn mit einer schweren Porzellantasse nieder und erwürgte ihn. Durch Hinweise ei- nes Bekannten des Ermordeten wurde der Täter m Samstag in einem Westberliner Flüchtlingslager ausfindig gemacht. Lachend stritt er zunächst die Tat ab, brach jedoch zusammen. als ihm Beweismaterial vorgehal- ten wurde. Auf den Scherben der Tasse Waren noch seine Fingerabdrücke gut zu sehen. Autoräuber-Bande gestellt Trier. Bei einer Großfahndung in Rhein- Was sonst noch gesc han Der Gemahl Königin Elisabeths, der Her- 20g vor Edinburgh, war am Freitag Ehrengast der britischen Gewerkschaften. Ueber einein- halb, Stunden verbrachte er im Londoner Hauptquartier des Gewerkschaftskongresses (T. U. C.) im Transporthaus, das auch der Sitz der Labourparty ist. * Peggy Cripps, die 32jährige Tochter des ehemaligen britischen Schatzkanzlers Sir Stafford Cripps, wurde hier in London am Samstag mit dem gleichaltrigen Afrikaner Josep Appiah getraut. Etwa 300 Gäste nahmen an der Trauung teil. Auch zahlreiche Freunde des Bräutigams hatten sich eingefunden und bildeten mit ihrer schokoladenfarbenen Haut äußerte er sich begeistert über seine Auf- nahme in Großbritannien. Alle Rassenschran- ken seien für ihn und seine Famlie in London gefallen. Er habe sich genau so zu Hause gefühlt wie in seiner eigenen Heimat. In der Schweiz will der Sherpa eine Woche mit Teil- nehmern einer früheren schweizerischen Mount-Everest-Expedition verbringen. * Zum Abschluß des aufsehenerregenden Prozesses gegen die Diebe der Juwelen der Begum verhängte das Gericht der südfran- 2zö6sischen Stadt Aix-en-Provence am 18. Juli eine Reihe hoher Freiheitsstrafen. Die Angeklagten Sarnma und Benedetti erhielten zehn und acht Jahre Zuchthaus, Ruberti, hatte l 8 5 l 0 1 Battistelli und Fromanger sechs, fünf und bereinigen. Bereich des Truppenübungsplatzes Grafen- land-Pfalz ist eine Autoräuber-Bande festge- und in ihrer weißen Volkstracht einen eigen- vi Jah Gefängnis. Die Angeklagt r dann. 88 5 5 1 vier ahre ängnis. 2 geklagten er den 1. Wöhr angelegt worden und sollte nur ein nommen worden, die in Süddeutschland ihr artigen Gegensatz zu den eleganten Angehö- Lindsay, Watson, Vincileoni und Wafelman 8 Bergwachtmann rettet fünf Touristen Provisorium darstellen. Durch die nahegele- Unwesen trieb. Die Trierer Kriminalpolizei rigen der Braut. ee tzt. Damit endete egende Mittenwald. An der Westlichen Karwen- genen Flak-Schießstände wurden wiederholt verhaftete sieben Jugendliche aus Trier im Sherpa Tensing, den Königin Elisabeth für 8 urden in Freihei eres 5 3. gelspitze verstiegen sich 2 wei Touristen- Lagerbewohner gefährdet. Alter von 16 bis 19 Jahren, denen in über 50 die Bezwingung des Mount Everest im Buk- 5 e 8e 1 n 5 ien am Freitas im einfallenden Nebel 1 Fällen Autodiebstähle oder die„Ausschlach- kingham-Palast empfing und mit der Georgs- Diebesbande, die der Gattin des Aga Khan Hils. und gerieten statt in das Dammkar in das Ein Mord: 60 Pfennige Beute tung“ von Autos zur Last gelegt wird. Bei medaille auszeichnete, flog am Samstag auf auf offener Straße während einer Auto- Kaum gelährliche, brüchige und im letzten Teil Berlin. 60 Pfennige waren die Beute eines den Jugendlichen wurde eine Pistole be- dem Rückweg in seine indische Heimat von fahrt an der Riviera wertvolle Juwelen ge- n La. gteilwandige Kirchle. Zufällig hörte ein Mit- 24jährigen, der einen Menschen ermordete, schlagnahmt.. London nach der Schweiz ab. Vor dem Abflug raubt hatte. — r 1 1 5 5 5„An starkem Wundsein n age 5 7 N vald famillen-Nachfichten litt ich seit meiner Rückkehr aus der Gefangen- F 1 I. M 8 H E A + E R 5 schaft. Als ich Klosterfrau Aktiv- Puder an- N N.„%„ nde wandte, war ich überrascht über die erstaun- Dr. med. Rudolf Korn i 1 e 5 liche Wirkung!“ So schreibt Herr Werner homeop. Arzt, Mhm., Lameystr. 25. 3 1 zen tenstadh gtein lieber, treusorgender Mann, mein herzensguter vater, S 1 i 12 verreist vom 20. 7. bis 27. 7. 1953. DiE KAMERA 1% ere eee e ene, an de Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr F Berlin N 20, Soldinerstr. 12. Wie. 2 75 Die Schönste on Montana 4 die unter lästigem Wundsein leiden, mögen ihn Telefon 4 03 97 20.30 e eee e günstig An dreas Stem kel nicht mehr missen. Vor allem in der warmen Dr. Nalbach e eee 5 an P Jahreszeit, bei Korpulenz und starker Tran- 8 5 Heute letzter Tag 14.30 UNGA KHAN— Der Herr von Atlantis Mörse S ern 1. Jun! 1053 nach langer Krankeneit im Alter von 30 gahren spiration leistet er in der Körper- und Fuß- VF 16.8[. Iell: Der versunkene Erdteil 5 aun heimgegangen. a pflege hervorragende Dienste. 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Vielleicht so: „Bin ich hier richtig bei der Landes- beschwerdestelle 84“ „Ja, aber machen Sie schnell. Ich habe Für heute noch 117 Vormerkungen.“ „Also, Herr Planrat, ich habe drei Sachen. E ist erstens wegen dem Kind. Mein Mann und ich hatten doch bei dem Städtischen Ge- burtenamt beantragt, daß sie uns noch ein Kind genehmigen sollten und der Herr Ober- Seburteninspektor Vorderlechner.“ „Wieviel Kinder haben Sie?“ „Vier.“ „Dann ist das Städtische Geburtenamt nicht mehr zuständig. Sie brauchen die Ge- nehmigung des Landesgeburtenamts.“ „Aber warum müssen Sie denn über- haupt. „Passen Sie auf! Sie wissen doch, daß Wir alles planen müssen: die Einfuhr von Baumwolle, die Produktion von Kunst- gummi, den Holzeinschlag im Walde usw. Wir können das aber nur planen, wenn wir auch die daraus hergestellten Artikel planen und bewirtschaften. Zum Beispiel die Pro- duktion von Kinderwindeln, Gummilut- schern, Zelluloidklappern, Kinderwagen und So fort. Und um diese Produktion richtig Bajuwarischer Pan 20 Richard Billingers 60. Geburtstag Barockes Bauerntheater, das ist das tra- citionelle Fundament— breit, wuchtig und üppig im Formenreichtum—, auf dem Ri- chard Billingers Schaffen ruht. Ist es reli- giös? Eher mystisch. Gaärend von neuem und uraltem Ketztertum. Strotzend von Sin- nenlust, neuheidnisch, altkatholisch— das ist nicht so widerspruchsvoll, wie es den An- schein haben könnte; die abendländische Kulturentwicklung bezeugt es. Eine vollsaftige Mystik pflanzt Richard Büllinger hinein in eine Zeit, die sich nur an der Oberfläche rationalistisch gibt. Seine Ge- stalten sind Hexen, lieblich wie Heilige; Menschen aus dem Zug des bockfüßigen Pan— Halbmenschen, Ketzer und Verzau- berte, Urwesen, triebhaft und dem Leben näher. Seine„Menschen aus dem Volk“ sind keineswegs einfach, sie sind unergründlich in ren Trieben, ihrem Getriebensein, Trotz mancher Ablehnung, mancher Skepsis, man- chen Reinfalls, gehört Billinger neben Zuck- mayer zu den wenigen deutschen Bühnen- autoren, deren Name„steht“. Am 20. Juli 1893 ist Billinger in St. Ma- rienkirchen(Oesterreich) geboren, er hat bajuwarischen Einschlag. Sein Bildungsgang Weist ebenfalls das„Schiefrunde“, das Ba- rocke auf: Sohn eines Bauern, Jesuitenzög- Ing; der Priesterberuf scheint selbstver- ständlich. Billinger sucht eigene Wege. Ru- derer odef Athlet, das sind seine lebenskräf- tigen Berufs wünsche. Aber dann studiert er Germanistik in Innsbruck, Kiel und Wien. In Kiel kommt der Dichter zum Durehbruch. Es beginnt ein Schaffen zwischen Lebens- rausch und mystischer Glaubenssehnsucht. Seine Lyrik ist zarter, einfacher; von sat- tem Erdgeruch. Fruchtbarkeit. Flöte des Pan. Oesterreichisch-bajuwarisch. Mitten aus der Vereisung des Sachlichen holt Billinger das Dämonische; er entzündet die heidni- schen Feuer neu, Hintergründiges lockt, irrlichtert in seinen Dramen: Perchtenspiel, Relitmacht, Rosse, Die Hexe von Passau, Die Windsbraut, Der Gigant, Der Zentaur, Der Galgenvogel, Ein Tag wie alle(in Mann- heim durchgefallen), Das nackte Leben Romane: Lehen aus Gottes Hand, Das ver- schenkte Leben.. 1924 erhielt er den Preis der Stadt Wien, 1932 den Kleist-Preis; Bayern wurde zur zweiten Heimat. Billinger gehört auch zu den lebenden Filmdichtern: Gabriele Dambrone, Die gol- dene Stadt Der Gigant), Die Geschichte der Hana Amon Ein Tag wie alle) Nichts in Billingers Werken bietet sich dem Zeit- und Publikumsgeschmack an; irgendwo dröhnt immer das homerische Ge- lächter des Dichterathleten, es zerfetzt die Papierne Fassade unserer kümmerlich-büro- Kratischen Ordnung; dahinter beginnt ande- res, die dämmerdunklen Grotten und Schluchten der Seele— das wirkliche Leben. Der Zug des Pan. Claudo Flor steuern zu können, waren wir genötigt, auch die Kinderproduktion der behördlichen Be- Wirtschaftung zu unterwerfen. In Ihrem Falle müssen Sie daher beim Geburtenamt einen Sonder-Schwangerschaftsschein bean- tragen.“ 5 „Und was muß ich hierfür..“ „Sle müssen lediglich das Fragebuch 14 in dreifacher Ausfertigung ausfüllen. Es ist nicht schlimm, es sind nur 71 Druckseiten. Wenn Sie einen Urlaub dafür hernehmen, Können Sie ganz gut durchkommen.“ „Ich danke sehr, Her Planrat. Jetzt ist da noch die andere Sache. Nämlich mein Aelte- Ster, der Toni, tritt neulich mit seinen Qua- dratlatschen gerade auf meinem Sepperl seine Eisenbahn. Natürlich war die Schiene platt. Und jetzt geht die Bahn nimmer in sich zusammen. Nun hab ich den Antrag an die Landesspielwarenstelle, Referat Kinder- eisenbahnen, gestellt, aber das Referat ist gerade unbesetzt, weil man wegen der neuen Koalitionsverhandlungen noch nicht weiß, welche Partei den Posten bekommt.“ „Das Referat Kindereisenbahnen ist laut Landesspielzeugverordnung in diesem Falle nicht zuständig. Wenn Ihr Sohn eine Schiene zusammentritt, ist zunächst das Referat für Katastropheneinsatz heranzuziehen.“ „Aber das ist doch nicht möglich, Herr Planrat.“ a„Ich mache Sie darauf aufmerksam: seit in Deutschland über die Hälfte des Volkes aus Beamten besteht, gilt das Beamten schutzgesetz, von dem ich Ihnen hiermit ein Exemplar übergebe. Der 8 11 dieses Geset- Zes lautet:„Kein Deutscher darf einem Be- amten widersprechen“. Was ist Ihr dritter Fall?“ „Das ist etwas peinlich, Herr Planrat. Nämlich seitdem durch das Papiergesetz „Sie meinen vermutlich die Papierrück- lieferungsverordnung!“ „Na ja, seitdem man halt jedes Gramm Papier zurückgeben muß und auf den Toi- letten nur noch die zugewiesenen durch- numerierten Rollen benutzen darf, da hab ich doch immer Schwierigkeiten wegen mei- nem chronischen Durchfall.“ „Haben Sie ein amtsärztliches Attest.. 2“ „Habe ich eingereicht. Und ich habe auch die Papiersonderzulage für Teil-Schnellver- dauer bekommen. Aber da muß man doch ein Buch führen, in das jeder Verbrauch „Kunst des deutschen Ostens“ in Frankturt Eine Ausstellung„Kunst des deutschen Ostens“ wird bis 16. August im Haus des deutschen Kunsthandwerhes auf dem Frankfurter Messegelände gezeigt. Unser Bild zeigt einen Blick in den Hauptausstellungsraum. Im Hintergrund der Stettiner„Croy-Teppich“, eine Wirkerei aus Kamelgarn aus dem Jahre 1554, ein besonders kostbares Stuch dieser Schau. Thema der Dar- stellung ist die Trauung des Herzogs Wilhelm von Pommern- Wolgast mit Maria, der Schwe- ster Johanm Friedrichs des Großmütigen von Sachsen, die Martin Luther 1536 vollzogen Hat. eingetragen wird. Und das Buch hat mein Toni einmal in der höchsten Not, als gar kein Papier mehr da war, selbst verbraucht!“ „Waren in dem Buch schon Eintragun- gen enthalten?“ „Ja kreilich, bis dahin hatte ich. „Dann liegt seitens Ihres Sohnes Toni das Delikt der Urkundenvernichtung vor, durch das er, sofern er das zwölfte Lebens- jahr schon vollendet hat und die zur Er- kenntnis der Strafbarkeit erforderliche Ein- sicht besitzt, nach 8 847 des Reichsstrafge- setzbuches eine Gefängnisstrafe nicht unter drei Monaten verwirkt hat. Außerdem muß dpa-Bild ich Ihnen unter diesen Umständen die er- forderliche Zuverlässigkeit für den Bezug der Teil-Schnellverdauungs-Papiersonder- karte absprechen, so daß Sie auf weitere Papierzulagen nicht mehr zu rechnen haben.“ „Aber was soll ich denn da machen?“ „Für die Beantwortung rein technischer Fragen bin ich nicht zuständig.“ „Da werd ich's Ihnen sagen, Herr Plan- rat, was ich mach. Jetzt nehm ich Ihre drei Fragebücher und das Beamtenschutzgesetz und die Landesspielzeugordnung, und dann hab ich Papier genug für zwölf Monate. Und im übrigen 5 Antike Tragödie aus der Vogelperspektive Arthur Honeggers„Antigone“ als Abftakt der Darmstädter Ferienkurse för Neue Musik „Mit den Grundlagen und Wesenszügen der modernen Musik vertraut zu machen“, ist das mit schöner Beharrlichkeit und Sy- stematik verfolgte Ziel der unter dem Pa- tronat der Stadt Darmstadt stehenden Inter- nationalen Ferienkurse für Neue Musik und der damit verbundenen Kranichsteiner Mu- sikwochen, die nunmehr schon zum achten Male Studierende, Interessierende und Lehr- kräfte aus Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland und anderen Ländern für einige Wochen zu gemeinsamer Arbeit in Darm- stadt zusammenbringen. Hier fällt einmal jede Rücksichtnahme auf die Wünsche und Forderungen des großen(zahlenden) Publi- kums, man bleibt in den Seminaren wie in den öffentlichen Konzerten gewissermaßen ganz unter sich. Was man sonst, im allgemei- nen Konzert- und Theaterrepertoire, nicht zu spielen wagt, wird hier gespielt. So feiert man in diesem Jahr das Andenken an Ar- nold Schönberg, den Vater der Zwölfton- musik, mit einem drei Abende umfassenden Rammermusikfest, der in jüngster Zeit viel diskutierten Elektronischen Musik sind zwei Veranstaltungen gewidmet, die„Musik der jungen Generation“ kommt in drei Konzer- ten zu Gehör. Dabei ist das Extreme durch- aus willkommen, und es bleibt denn auch die Kehrseite solcher Einstellung nicht aus: das bart pour P'art-Spiel, der ein wenig ge- ringschätzige Blick auf alles, was jenseits der strengen, nur sich selbst genügenden Linie liegt, die man in Darmstadt mit be- achtlichem Erfolg einzuhalten weiß. Es ist gleichsam eine Welt für sich, mit allen Rei- zen einer solchen verschworenen Gemein- schaft, mit ihrer Fragwürdigkeit aber Auch. Denn so verdienstvoll diese Ferienkurse für jenen Kreis sind, an den sie sich unmittelbar wenden, sichtbare Auswirkungen auf die Situation unseres allgemeinen Musiklebens haben sie doch wohl kaum. Zum Auftakt der diesjährigen Internatio- nalen Ferienkurse für Neue Musik hat das Landestheater Darmstadt nun nach einer Wiedergabe des„Sommernachtstraums“ von Shakespeare mit der Musik von Carl Orff) eine Aufführung der„Antigone“ von Arthur Honegger beigetragen. Seit seiner Urauffüh- rung vor 25 Jahren ist dieses Werk damit zum ersten Male wieder szenisch dargeboten worden. Als„Musikalische Tragödie in drei Aufzügen“ bewegt sich die„Antigone“ auf der Bahn des szenischen Oratoriums, in einer Form des Musiktheaters also, die dem Vor- bild der Antike nacheifert und das Musik- schaffen unserer Zeit zu gültigen und über- zeügenden Leistungen Bekrücktet Hat. Auf der Tragödie von Sophokles basierend schuf Jean Cocteau(mit dem Honegger in seinen jün- geren Jahren befreundet war, während er sich später dem Einfluß Paul Claudels über- ließ) als Librettist eine„Dichtung“, der er selbst diese Worte zur Erläuterung beigibt: „Der Versuch ist verlockend, Griechenland vom Flugzeug aus zu photographieren. Die Wirkung seines Anblicks ist dann völlig neu. In dieser Art wollte ich die ‚Antigone' über- Setzen. In der Betrachtung aus der Vogelper- spektive verschwinden oft große Schönheiten, andere aber tauchen auf; in der unerwartet- sten Weise bilden sich Verdichtungen, Blöcke, Schatten, Winkel und Linien. Vielleicht ist in meinem Versuch das Mittel verborgen, die alten Meisterwerke zu neuem Leben zu er- wecken. Befinden wir uns ständig in ihrer Mitte, so beginnen wir sie mit zerstreuten Blicken zu betrachten; überschaue ich aber einen berühmten Text im Fluge von oben herab, so glaubt jeder ihn zum ersten Male zu vernehmen.“ Jean Cocteau hat sich nun in der Tat auf einen Standort begeben, der sehr hoch über der griechischen Familientragödie liegt. Von hier aus sieht er keine Menschen mehr von Fleisch und Blut, nur ihre Handlungen er- kennt er noch und die Folgen, die aus der Ueberheblichkeit des Tyrannen Kreon und aus der todesbereiten Treue der Antigone zu ihrem gefallenen Bruder erwachsen. Eine glasklare Helligkeit ist über dem ganzen 50 Minuten dauernden Spiel ausgebreitet, das Elementare, Unausweichlich-Schicksalhafte weicht der gedanklichen Konstruktion, die Spannungen erwachsen nicht aus dem Ge- schehen selbst, sondern aus der Form, mit der sie dargeboten werden. Dieser Grundtendenz paßt sich die Musik Honeggers in bewun- dernswerter Weise Al. Auch der Musiker taucht, so wenig wie der Dichter, in die Nie- derungen der menschlichen Seele. Der„An- tigone“ gibt Honegger weder die heroische und lapidare Größe des Ausdrucks, die er für sein Oratorium„König David“ fand, noch die visionäre Glaubensinbrunst, mit der er später seine„Johanna auf dem Scheiterhaufen“ aus- stattete, mit auf den Weg. Die Schroffheit und Härte des Klangbilds, die scharfgemeißelte sbrachmusikalische Deklamation in der„An- tigone“ vermitteln in ihrer meisterlichen Fü- gung wohl ein geistiges Erlebnis, unmittelbar zu packen und so ganz zu überzeugen vermag dagegen diese Musik doch nicht. Die Inszenierung des Landestheaters Darmstadt wurde der Eigenart dieses Werks recht glücklich gerecht. Der durch Harro Dicks“ Regie streng stilisierten, mit Christa Ludwig(Antigone) und Walther Buckow (Kreon) in den Hauptrollen vortrefflich be- setzten Aufführung gab das farblich kühn komponierte Bühnenbild von Dominik Hart- mann den besonderen, ungewöhnlichen Akzent. Richard Kotz bemühte sich als musi- kalischer Leiter mit Erfolg um eine profi- lierte und dabei doch auch spirituelle Wie- dergabe des Orchesterparts. Das Publikum, das offensichtlich zur Hauptsache aus Teil- nehmern an den Internationalen Ferien- kursen bestand, klatschte zunächst nur 26gernd, spendete dann aber doch herzlichen Applaus. Kurt Heinz Montag, 20. Juli 1953/ Nr. verlas · 5 drucker“ Hersfelder Festspiele 4957 tes Erfolgreich abgeschlossen* Im dritten Jahre ihres Bestehens hade] Meder die Bad Hersfelder Festspiele, die mit Hu Lokal: v. Hofmannsthals Mysterienspielen„Jedi pr. F. W mann“ und„Das große Welttheater“, 2 Land: Teil in der früheren Salzburger Besetzu mon; so erfolgreich begannen und die 1952 schen Oedipus fortgesetzt wurden, eine au Bad, Kc weitung erfahren, die in der Einbeziehu amtl. 5. der Musik und der Oper offenbar den. mne Nr. spruch auf ein ‚nordisches Salzburg 4 steuert. l Intendant Johannes Klein entschied 9 für Beethovens„Fidelio“, obwohl diese Oꝶ 5 Jahrt sich nicht ganz in den monumentalen ge men der tausendjährigen Stiftsruine ng mren gewaltigen romanischen Trium] bögen einfügen will und auch in einzelne Partien musikalisch nicht die unendie Weite des freien Himmels verträgt. Es e ein Experiment, dessen Hauptfrage nach d grundsätzlichen Möglichkeit von Opernau“ führungen in diesem Raum jedoch beit werden muß, wenn es gelingt, die akus schen Schwierigkeiten, die sich aus Orchesterbegleitung— und hier vorneh lich der hohen Streicher— im Gegenz zum gesprochenen und gesungenen a, ergeben, endgültig zu überwinden. Die 5 setzung mit den Wiener Symphonikeg unter Robert Heger, der hier seine Zoppot Erfahrungen beisteuern konnte, mit d vorzüglichen Birgit Nilsson(Stockholm) Leonore und dem immer noch imponiere den Helge Rosvaenge als Florestan, mit nold de Mills als Rocco und dem Ame Gonszar, Anny Schlemm und Kurt Masdaup; hatte schon ein beachtliches Format Lichteffekte stützenden Inszenierung Ich 5 nes Kleins.(Wir brachten am 8. Juli e des Dei Bild dieser Aufführung.) „Jedermann“ und„Welttheater“ hahe müt Attila Hörbiger, Paula Wessely, Dagover, Maria Holst, Heidi au Gewerl Ströhlin und Imkamp bereits eine Here wähle der Tradition. Leider erschien in dies Jahre Ernst Deutsch als Tod im„ede mann“ nicht wieder auf dem Program zettel. An seine Stelle trat Burgschausp Reinhold Siegert in einer um vieles härtet in der Deklamation der Verse; imponieret auch in der Dynamik der Gestaltung Bauer im„Welttheater“. Neben ihm wart Rippert als jungenhaft unbèschwerter Gu hower Gesell und etwas farbloser König, Loth ſahr ih Apsis hinauf und erreicht dadurch ung ahnte Wirkungen, wenn auf ihr 2. B. Pau Wessely als Glaube wie eine Erxschei aus der Ewigkeit in das Spiel herabschreisg In zwei Sonder veranstaltungen hörte die Wiener Symphoniker, die ünter Liub Romanskys Leitung Schillings“„Hexenliel Bruckner und Schubert und unter Hege ein Beethovenkonzert schenkten. Kultur- Chronik Arbeits gemeinschaft der deutsdeflem à Musikbüchereien trat im Wiesbadener Kurh zu einer Arbeitstagung zusammen. Aus Referaten war zu entnehmen, daß es in Bundesrepublik und in Westberlin zur 4 30 ökfkentliche Musikbüchereien gibt. Das Mig chener Institut hat mit 80 000 Bänden mit reichsten Bestand l Hamburg folgt mit 30 000 Bänden, Frankf am Main verfügt über 9000, Westberlin be 7000, Mannheim über 6000 Bände(Musika und Bücher). Die Mannheimer Musikbücher die einzige Musikbücherei Baden- Württen bergs, hat, wie die Zahlenvergleiche der ista gung zeigten, eine besonders aktive Lest schaft. Bei einem Bestand von 6000 Ban hat sie eine durchschnittliche Jahresquote% über 12 000 Entleihungen, während zum 55 spiel die Hamburger Musikbibliothek a einem Bestand von 30 000 Bänden nur 10% Ausleihen jährlich zu verzeichnen hat. g Das Preisrichter-Kollegium der deutsd Röntgengesellschaft hat dem Dozenten d. Medizinischen Akademie in Düsseldorf, Oe arzt Dr. Heinz Vieten und Dr. J. Schönmache vom Pathologischen Institut in Düsseldorf c 5. Schleussner-Röntgenpreis über 5000 M verliehen. N Kolonie Sydneu ETV SIEDLERROMAN VON CHARLES NORDHOFEHF UND fAES& N. HAL. 69. Fortsetzung Dann hörte sie schweigend zu, wie ihr Dan vom Tode Bellas erzählte. Keine bemerkbare Rührung kam in ihr Gesicht. Plötzlich sprang sie auf die Füße.„Ei, aber „ihr armen, verhungerten Geschöpfe da schwatz ich, und ihr bekommt nicht ein- mal Teel“ Und sie trippelte in die Küche. Bald sagen wir um den fleckenlosen Tisch, zwei Platten geräucherter Heringe vor uns, dazu dicke Brotschnitten und süße Land- butter. Dann gab es Tee für Nellie und Tommy, und für uns andere einen Krug hausgebrauten Biers. Dreimal wurde der Krug nachgefüllt. Toms Augen glitzerten, als Dan ihm den Humpen vorsetzte. Er nahm einen langen Zug, setzte den Trank nieder und wischte die Lippen mit dem Hand- rücken ab. „Jetzt weiß ich's, daß ich zu Hause bin“, Sagtè er. Die alte Mrs. Goodwin war so taub, daß es kast unmöglich war, mit ihr zu reden. Aber sie plauderte los und versuchte, Dan in acht Minuten zu erzählen, was sich in acht Jahren ereignet hatte. Dann wieder trippelte sie umher und legte immer wieder ihre Wangen an die Tommys, nötigte ibn, zu essen und bewunderte ihn. „Du liebe Zeit was ist der Bub gewach⸗ sen! Und er hat die Granny nicht verges- sen Hicht wahr, Tommy! Dan, der Wird noch größer als dein Vater. Sanz Sicher!“ „Wo ist Howard?“ schrie Goodwin, als er gegessen hatte. „Drunten bei den Pferden. Sie sind noch nicht fort sie werden gleich kommen.“ „Ist das nicht ganz, wie es sein muß?“ fragte Goodwin.„Mit meinem Schiff ist doch nichts Schlimmes?“ „Es ist genau so gut instand wie damals, als du fortgingst.. auf Howard kannst du dich verlassen!“ sagte die Granny. Howard war Dans jüngerer Bruder. Wir sahen ihn einige Momente später, als ein Packzug von einem Dutzend Pferden, jedes von ihnen wohlbeladen an der Hütte vorbeikam, bei jedem ein Mann. Goodwin trat hinaus und blieb fast eine Stunde weg. Als er zurückkam schloß er die Türe hinter sich und blieb stehen, mit einer acht Jahre tiefen Welle von Zufriedenheit in seinem Wesen. Er schüttelte den Kopf, als ob er sich verwundere.„Es nützt alles nichts. ich verstehe es einfach nicht, daß ich acht Jahre weggewesen sein soll!“ sagte er. Wir blieben zwei Tage in Snapeness. Das Dorf glich dem Dutzend anderer in dieser Küstengegend. Seit Generationen lebten seine Bewohner äußerlich als Farmer und Fischer, in Wahrheit als Schmuggler. Es gab ein kleines Wirtshaus hier, und ein Dutzend oder mehr Wohnhütten. In der Bucht lagen zwei kleine Lugger., die den Goodwins ge- hörten und an den Gestellen hingen Netze zum Trocknen, Der Arm des Gesetzes ver- mochte in diese versteckten Buchten und Mündungen, so lang er auch sein mochte, nicht zu reichen. Nellie Garth ließ sich durch die warme Nötigung Dans und seiner Großmutter be- stimmen, in Snapeness zu bleiben, bis sie endgültige Pläne für ihre Zukunft gefaßt hätte. Oakley machte sich nach Warwick auf. Inching und ich gingen nach London. Dan fuhr uns auf dem breiten Flußstrom an die richtige Straße.„Da drüben geht der Pfad durch das Moor“, sagte er.„Dann erreicht ihr den Feldweg, haltet links und kommt auf die Ipswichstrage. Viel Glück, Kameraden. Ich brauche euch nicht zu sagen, daß ihr mir immer herzlich willkommen seid, wenn ihr kommen mögt!“ 5 Wir drückten ihm die Hand und eilten weiter um den Moment der Trennung nicht zu verlängern. Tom wandte sich nach Weston, zwischen Limington und Coventry, über Stowmarket und Cambridge. Wir aßen in Ipswich, kurz und eilig. Als Oakleys Postkutsche vorfuhr, Waren wir knapp fertig. „So Kameraden“, sagte Tom. Hugh, paß auf dich selber auf in London! Ich möchte kast wünschen, du könntest dich unsichtbar machen, wie Ned! Vor allem denk daran, es gibt Schurken.. mehr als genug. Burschen wie diesen Polizeisergeanten Eneller, die einen Augenzahn drum geben würden, um uns zu schnappen. Vierzig Pfund Blutgeld werden bezahlt für jeden entwischten Ver- schickten. Und wias es für uns gibt, wenn sie uns packen, brauch ich dir wohl nicht zu sagen!“ s f „Keine Angst“, sagte ich.„Lang bleib ich nüchit in London. Wie bekomm ich Nachrichten von dir, Tom?“ „Verdammt. wenn ich das schon wüßte!“ Er überlegte:„Vie wire das ich habe dich so über das New England Coffee House reden hören., an der Threadneedlestreet. Das ist ein sicherer Ort, um dir eine Zeile zu schreiben. Wie halten wir's mit dem Namen?“ „Schreib Hugh Bagehot... das ist der Name meiner Mutter!“ Tom kletterte auf einen äußeren Sitz. Der Postillon spielte eine Zeile der Melodie von„All ihr heitern Gesichter., und fort fuhren sie. Der Wagen bog um den Rank. Tom winkte, bis Sie eritschwanden. Ned und ich erreichten London spät in der Nacht. Als wir in Cheapside hielten, wurden wir von einer Menge aufgehalten, welche sich um eine andere Kutsche drängte— sie War mit dem Wagen eines Marktgärtners zusammengestoßen. Sicherlich standen hun- dert Leute um den Postillon und den Wagen- führer und hörten den äußerst beredten Beschimpfungen der beiden vergnügt zu. Rings hoben sich die Häuserfronten klar im Fackellicht ab, und aus den Fenstern der obern Stockwerke schauten die Bürger her- unter, gleich Zuschauern in den Theaterlogen. „Tallant.. ich gehe“, sagte Inching lachend, und bevor ich irgend etwas sagen konnte, glitt er aus dem Wagen und tauchte in der Menge unter. Einundzwanzigstes Kapitel IN TOWER HILL GARDENS Als ich nach London kam, besaß ich vier Pfund, acht Schilling und sechs Pence, einen anständigen Anzug und die Erinnerung daran, daß ich ihn in Kappstadt mit Sabbs Geld gekauft hatte. Um mein kleines Kapital so lange als möglich zu strecken, nahm ich ein kleines, aber anstämdiges Zimmer für vier Schilling in der Woche. Es lag über einer Sattlerei in Parkers Lane, nicht weit von High Holborne. Ich wußte aus frühern Erfahrungen, daß ich rasch in die Nachbar- schaft der Bettler herabsinken könne und beschloß, die einzig wichtige Aufgabe erfüllen, solange ich mich noch anstän präsentieren konnte. Das heißt: Ich muß“ New England Coffee House nachsehen ich irgendwas von Mr. Fleming zu h bekäme. Er hatte ja geplant, nach Loni zurückzukehren, und er mußte schon hergekommen sein. 0 Im Kaffeehause hatte sich jedoch 4% ganz verändert. Von den Kellnern kannte keinen einzigen mehr, und Mr. Fle Name war der neuen Leitung unbek Ich überlegte, daß mein Freund entw längst angekommen und wieder abge oder aber überhaupt nicht zurückge kent! fühlte mich verlassen und einsam Wie zuvor und gestand mir ein, was ich mi selber eingestanden: daß ich gehofft naß ihn sicher finden zu körmen. en de Toms Warnung, mich zu hüten, war ie das 8 flüssig. Ich war mir über die Gefahren, a ich in London lief, Klar. Geldgier scharte, ee Augen der Konstabler, so daß sie sich gen 0 an Gesichter und Gestalten erinnerten. 5 deinur frevelhafte System jener Zeit belohnte“ par Polizisten, spornte sie an, ihre magerm Le lit D. durch Blutgeld aufzubessern, und gau 8 traf ar ihnen beständig vor, was sie verdi zen B. könnten. N ichen Für die Festnahme eines Einbreches es fünfzig Pfund. Für Mörder eben fünfzig Pfund. Für Fälscher von und Silbermünzen vierzig. Für einen 10 in den königlichen Magazinen zwang die Verhaftung eines illegal aus der bannung zurückgekehrten Verbrechers vierzig Pfund. Die Skala ging weiter“ senkte sich bis zum Sündenlohn Von Schilling für eine Einbringung eines Mit nch gängers oder einer unordentlichen Pes, ieder Wie gesagt, diese Taxen nannte man! 9 mein„Blutgeld“. . Fortsetzung