Ar. i genuszeber: zrannnemer Morgen perlas. Druck: hannheimer Groß- Muckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. 5 1953 chetredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: N pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. dens habe Weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; mit Hu Lokal: i. L. Eberhardt; Kommunal: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion; F. A. Besetzun simon; Ludwigshafen; H. Kimpinsky; 1952 i obet v. D.: O. Gentner. Banken: südd. sophOke Bank, Rhein-Main- Bank, städt. Spark., „eine Au Bad. Komm. Landesbank, Bad. Bank, nbeziehu Amtl. Mannhelm. Postsch.-Kto.: Karls- ruhe Nr. 805 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26743 burg“ N Maennheimer ECE Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband bezug 4,— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. schied ad 8 diese Op, g Jahrgang/ Nr. 166/ Einzelpreis 20 Pf. n einzelhe unendlich iSt. Es e August Schmidt nahm auch zur Montan- union Stellung. Er meinte, es sei verfrüht, schon jetzt ein Urteil über eine Einrichtung ron so hoher wirtschaftlicher Bedeutung zu Allen, die erst am Beginn ihrer Tätigkeit gehe. Wirtschaftspolitisch sei die Verwirk- chung des Schumanplanes jedenfalls ein pesentlicher Fortschritt. Bei der Generalversammlung der Beypg- baugewerkschaft sprach auch der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Walter Hreitag. Er rief die Bergarbeiter und Gewerk- schakts mitglieder auf, ihrer Wahlpflicht bei den Bundestagswahlen nachzukommen. Jeder 5 Gewerkschaftler solle überlegen, wie er inne Herst ganle und solle seine Stimme für ein Deutsch- in dies and in Freiheit und sozialer Gerechtigkeit im„ae zpgeben. Freitag kritisierte Bestrebungen, die Program gesetzlich verankerte Mitbestimmung„lang- ae abzuwürgen“. Er gedachte der Opfer des des härte , Eren ae e Eisenhower im Kreuzfeuer taltun ihm 90 der Kritik anmte Hen Washington.(UP) Die Regierung Eisen- verter Guß bower hat am Wochenende das erste halbe önig, Lotte Jahr ihrer Amtszeit beendet. Ueber ihre Er- und Heiſſolge gehen in Washington die Meinungen auseinander. Die Republikaner sprechen von großartigen Erfolgen“, während die Demo- zu gebe raten meinen, es sei Eisenhower nicht ein- lassen. Mafmal gelungen, die Abgeordneten und Sena- ung seines Programms zu bewegen. ber republikanische Fraktions vorsitzende Repräsentantenhaus, Charles A. Hal- ek, bezeichnete die Ausgabenkürzungen i die bisher größte Leistung des 83. Kon- rabschreitegesses. Der demokratische Abgeordnete John 9 0. Me Cormack wies jedoch darauf hin, ter Lzubi cke in Ubim aß der Kongreß sich bisher geweigert habe, Da die Revision des Taft-Hartley-Gesetzes K e Erweiterung der Sozialgesetzgebung. Vor en. Aus di „Hexenlielſnehrere von Eisenhower in seiner Antritts- unter Hegele gemachte Versprechungen zu erfüllen, iber die Regelung von Streitigkeiten zwi- nen Arbeitgebern und Arbeitnehmern) und r deulsiſlem aber seien bisher die Illusionen, denen ener Kuben die Wähler hinsichtlich der Möglichkei- a es in kür einen baldigen Friedensschluß in Ko- a hingegeben hätten, enttäuscht worden. ot. Das Mit aden mit A aufzuweisen Niem N 95 n, Franzl c stberlin üb (Musika Mannheim. Der von Dr. Joseph Wirth ge- Hurte Bund der Deutschen will bei der Bun- Aestagswahl die Gesamtdeutsche Partei von Ur. Heinemann und Helene Wessel unter- atzen. In einer sogenannten„Mannheimer Alärung“ teilen die Vorstände beider Par- aten mif, sie seien mit einem Vertreter der en, bei der Bundestagswahl gemeinsam zugehen. o enten, dun. Die Zahl der amerikanischen Richter eldorf, Obe d Staatsanwälte in Deutschland wärd, wie Schönmacie em amerikanischen Hohen Kommissariat am üsseldork ä. dontag in Bonn mitgeteilt wurde, vermindert. r 5000 Ma des geschieht als Folge der Einschränkung der amerikanischen Gerichtsbarkeit. Den deutschen erichten sind durch ein amerikanisches Ge- 5 5 2 Befugnisse in Strafsachen über- lükgabe den worden. 5 Bonn. Das Flurbereinigungsgesetz wurde am Aich mul Pente im Bundesgesetkblatt verkündet, Das i Cesete tritt am 1. Januar 1954 in Kraft. Es re- achsehen felt die Flurbereinigung einheitlich für das ng zu hit zanee Bundesgebiet. nach Lon Essen. Die Interzonen-Schnellbuslinie zwi- schon lauf chen Essen und Leipzig nimmt vom 1. August en, nach einer Unterbrechung von neun Mo- jedoch Ihen, ihren Verkehr wieder auf. Die Linie 10 tel dar im November wegen Paßschwierigkeiten rn Kannte fiilgelegt worden. Mr. Fler Berlin. Von der Nachbarschaftshilfe Berlin- 8 unbene dremdere wurden am Montag an 2413 Ost- ad entue berliner Haushalte kostenlos Fünf-Mark-Gut- der abel datein zum Lebensmitteleinkauf ausgegeben. ck gekehrt“ gt der Ausgabe dieser Gutscheine schloß die sam wie n s ich mir 1 3% gehofft ha, reuzberg grenzenden Ostberliner Straßen Berlin. In der Serie der Selbstbezichtigun- übe* der SED gestand jetzt die„Volksstimme“. en, war e ab Organ für den Bezirk Chemnitz Gefahren erbriefe und Berichte der sogenannten er Schärfte“ 8 i Korrespondenten gefälscht zu haben. Ar- sie sich gel Paier Volkskorrespondenten seien so um- innerten. fei ieben worden, daß die Werktätigen ihre pelohnte uuns nient wiedererkannt hätten. agern Lai tir Da Der amerikanische Hohe Kommissar 1 uke 155 Deutschland, Botschafter James Conant, 3 e am Montag überraschend zu einem kur- e 2 Besuch in Paris ein. In der amerikani- Vuutz Botschaft wurde die Anwesenheit Co- nbreches? abe bkieiell pestätist, ohne daß nähere An- der eben her üder den Zwecke dieses Besuches zu er- „ von een waren. einen Raul e Der Generalsekretär der UNO, Dag zwanzig, des ire, hat sich, wie auf der Sitzung der% Aont, ürtschafts- und Sozialrates der UNO am 1 40 Fer in Genf mitgeteilt wurde. für eine breche 0 An denſeruns des Mandats des Internationalen Weiter Aerhilkskonds ausgesprochen. ohn von. br oskau. Die Sowjetunion und Israel haben eines Mit 5 Aplomatischen Beziehungen am Montag lichen Pes pied emer Unterbrechung von fünf Monaten te man ale im reb aufgenommen. Die Beziehungen waren Worde ruar von der Sowjetunion abgebrochen 00,. nachdem ein Bombenanschlag auf tset zung o sowjetische Gesandtschaft in Israel unter- 0h nomm aemamen worden War. P/ dpa barschaftshilfe ihre Hilfsaktion für die Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 20. Juli 1944 und des 17. Juni 1953 und betonte, an beiden Ereignissen hätte die Arbeiter- schaft großen Anteil gehabt. Der Sicherheits- beauftragte der Bundesregierung, Theodor Blank, überbrachte die Grüße des Bundes- Kanzlers. Dr. Adenauer, sagte Blank, erkenne die Leistungen der Bergarbeiterschaft an und werde auch künftig für die Interessen der Bergleute ein offenes Ohr haben. In seinem Rechenschaftsbericht kündigte August Schmidt an, daß seine Gewerk- schaft auch für die anderen Bergbausparten die im Steinkohlenbergbau bereits einge- führte verkürzte Schichtzeit von siebenein- halb Stunden unter Tage anstrebt. Die An- kündigung der Arbeitgeber, die Schichtzeit- verkürzung werde zu einem wesentlichen Produktionsausfall im Steinkohlenbergbau führen, sei durch die Förderleistungen der letzten Monate widerlegt worden. In einer Rede vor den Delegierten der Vierten Ordentlichen Generalversammlung der Industriegewerkschaft Bergbau kriti- sierte Schmidt in seinem Rechenschaftsbe- Dienstag, 21. Juli 1953 Für die Gewerkschaftseinheit August Schmidt und Walter Freitag bei der Generalversammlung der Bergbau- Gewerkschaft Köln.(dpa) Vor den Delegierten einer Generalversammlung der Industriegewerk- schaft Bergbau gab der Vorsitzende, August Schmidt, einen Rechenschaftsbericht ab. Er enthielt ein Bekenntnis zur parteipolitischen und religiösen Neutralität der Gewerkschaf- ten. Das bedeute aber nicht, daß es den Mitgliedern untersagt sei, sich parteipolitisch zu betätigen. Die Gewerkschaftsorganisation müsse mit großer Toleranz geführt werden; pegen dieser Fragen dürfe die Einheitsgewerkschaft nicht scheitern. richt die Bergbauneuordnung im Bundes- gebiet. Sie sei nach den alliierten Gesetzen keine Neuordnung des Kohlenbergbaues„in unserem Sinne“. Die Alliierten und auch die Grubenbesitzer hätten daraus vielmehr eine Dezentralisierung großen Ausmaßes ge- macht. Dasselbe gelte auch für den Eisen- bergbau. ES werde dezentralisiert, kleine Gesellschaften würden geschaffen und zum Nachteil der Arbeitnehmer werde der ge- meinsame Kohlenverkauf zerrissen. Hallstein: Viererkonferenz ist noch nicht Wieder vereinigung München.(dpa) Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Walter Halls tein, erklärte am Montag vor dem Wirtschafts- beirat der CSU in München, eine Vierer- konferenz bedeute nicht notwendig die Wie- dervereinigung Deutschlands. Sie könne nur ein Weg dazu sein. Für den Westen sei eine Wieder vereinigung Deutschlands nur an- nehmbar, wenn das Potential Deutschlands nicht zur Sowjetunion käme oder jederzeit dagugeschlagen werden könne. Hallstein wies ferner auf die politischen, Wirtschaftlichen und militärischen Notwen- digkeiten einer europäischen Integration hin. Auf die Dauer sei es nicht gut, daß Europa von der amerikanischen Großherzig- keit abhänig sei. Soldat und Staatsbürger Der Entwurf eines Freiwilligengesetzes fertiggestellt Von unserer Bonner Redaktion i Bonn. Jeder künftige deutsche Soldat in der EVG soll entsprechend seinem Charak- ter, seiner Fähigkeit und seiner Leistung, ohne Rücksicht auf Rasse, Glauben, Her- kunft und Beziehung Zugang zu den höch- sten Stellen haben. Dieses ist eines der Grundprinzipien des Freiwilligen-Gesetzes, dessen Entwurf mit dem Bundestagsaus- schuß für Fragen der europäischen Sicher- heit unter reger Teilnahme der sozialdemo- kratischen Abgeordneten beraten wurde. Er wird in Kürze dem Bundeskabinett zuge- leitet. Für die im Rahmen der Wehrpflicht dienenden Soldaten muß später ein beson- deres Wehrgesetz verabschiedet werden. Im Mittelpunkt des Freiwilligen-Gesetzes steht der Grundgedanke, daß der Soldat Staatsbürger ist. So werden ihm das Recht zu politischer Betätigung, sowie das aktive und passive Wahlrecht zugestanden. Ver- stöße gegen die demokratische Grundord- nung werden als Pflichtverletzung geahn- det. Streng verboten ist das Tragen der Uniform bei politischen Veranstaltungen. Besondere Bestimmungen regeln die De- mokratisierung des inneren Dienstbetriebes. Zur Festigung des Verhältnisses zwischen Führung und Truppe wählt jede Einheit Vertrauensleute. Ueber ihre Aufgabe heißt es im Gesetz wörtlich„Sie haben das Recht, Vor- schläge über den inneren Dienstbetrieb, über die Truppenfürsorge und über das außer- dienstliche Gemeinschaftsleben zu machen. Außerdem wirken sie bei Disziplinar-Be- schwerde angelegenheiten nach Maßgabe der Hierfür erlassenen Verordnungen mit. Die Auswahl und Einberufung für die künftigen deutschen Europakontingente wird, Wie ein Sprecher des Amtes Blank am Mon- tag in Bonn mitteilte, zivilen Stellen vor- behalten bleiben. Die militärischen Stellen haben lediglich über die Höhe der Anfor- derungen zu befinden. Bei den Richtlinien dürften Studium, Ausbildung und Zugehö- rigkeit zu Mangelberufen eine gewisse auf- schiebende Wirkung haben. Die Delegation, die unter Führung von Theodor Blank die Vereinigten Staaten be- suchte, hat sich mit dem dortigen Auswahl- system beschäftigt, das ähnlich gehandhabt wird. Ein Sprecher des Amts versicherte nochmals, dag vor Inkrafttreten der EVG nichts konkretes geschehen werde. Auch Mel- dungen über deutsch- amerikanische Abspra- chen außerhalb der Verteidigungsgemein- schaft seien völlig unzutreffend. Die Lösung für Indochina gesucht Ein Ministerrat in Paris muß zwischen verschiedenen Plänen entscheiden Von unserem Korrespondenten A. L. in Paris Paris. Die Pariser Regierung hat für Dienstag einen besonderen Ministerrat zur Beschlußfassung über die in Indochina ein- zuschlagende Politik angesetzt. Seit dem Amtsantritt der Regierung La- niel wird eine Entscheidung in der Indo- china-Frage durch die Meinungsverschieden- heiten zwischen dem stellvertretenden Mini- ster präsidenten, Paul Reynaud., und Außenminister Bid ault erschwert. Wäh- rend Bidault für die Weiterführung des Krieges in Indochina mit verstärkten Mitteln und erhöhter amerikanischer Hilfe eintritt, vertritt Reynaud den Standpunkt, daß Frankreich den drei indochinesischen Staa- ten Vietnam, Laos und Kambodscha weiteste Selbständigkeit geben und ihnen auch all- mählich die volle Last ihrer Verteidigung überlassen solle. Zu den Beratungen des Ka- binetts werden auch der kommandierende General in Indochina, Navarre, der bis- herige französische Botschafter in Japan und jetzige Generalkommissar in Indochina, De- jean, und die höchste militärische Persön- lichkeit Frankreichs, Marschall Juin, zu- gezogen. General Nawarre, der erst vor kurzer Zeit seinen Posten übernommen hat, legte der Regierung einen militärischen Plan vor, der noch geheim gehalten wird. Doch ist bekannt geworden, daß der General in gewissem Sinne die Gedanken des verstorbenen Mar- schalls de Lattre de Tassigny wieder aufge- nommen haben soll und für eine offensive Strategie eintrete. Zu dieser Strategie Wäre Nicht nur die Aufstellung starker indochine- sischer Nationaltruppen notwendig, zu der die USA die finanziellen und materiellen Mittel liefern müßten, sondern auch die Ver- Stärkung der französischen Truppen Selbst. ES wird nun aber daran gedacht, durch die Lockung mit hoher Löhnung und die Vereinfachung der Anwerbungsformali- täten neue Fremdenlegionäre heranzuziehen. Freiwilligentruppen sollen auch in Frank- reich selbst und vor allem in Nordafrika aufgestellt werden. Diese Pläne begegnen jedoch bereits hef- tigem Widerstand bei der Mehrzahl der Mi- nister und der französischen Oeffentlichkeit, die Zweifel an der Qualität solcher Söldner hat und die Befürchtung hegt, daß sie zu der Prätorianer-Garde eines politischen Abenteuers werden könnten, nach dem Muster der marokkanischen Truppen, mit denen General Franco an die Macht kam. Beobachter sind der Ansicht, daß die Heftig- keit des Meinungsstreits zwischen Reynaud und Bidault auch weiterhin jede Entschei- dung verhindern wird, weil diese zu einer Sprengung des Kabinetts führen könnte. Die Indochinesen haben in Erkenntnis dieser Situation die Delegation zurückgehalten, die am Dienstag nach Paris fliegen sollte, um dort die Beratungen über die Zuerkenntnis der vollen politischen Selbständigkeit, die Paris ihnen vor zwei Wochen versprach, zu kühren. e Für die Opfer des 20. Juli 1944 Auf dem Hof des ehemaligen Oberkommandos des Heeres in Westberlin wurde, wie berichtet, am Vorabend des 20. Juli ein Denkmal fur die Opfer der Widerstandsaktion gegen Hitler im Jahre 1944 enthüllt. Die Männergestalt mit den gefesselten Händen soll den gełnebelten Geist der Freiheit verkörpern, jenen Geist, der eben auf die Dauer doch nicht zu fesseln ist. dpa- Bild Kriegsverurteilte werden überprüft Ein Mitspracherecht deutscher Berater von den Alliierten zugesichert Bonn(UF). Die Regierungen der drei Westmächte haben auf Ersuchen des Bun- deskamzlers beschlossen, daß in Zukunft Vertreter der Bundesrepublik an den Ver- fahren zur Begnadigung oder zur bedingten Haftentlassung von Deutschen beteiligt Werden sollen, die wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurden. Wie die alliierte Hohe Kommission am Montag in Bonn mitteilte, sollen von der Bundesregierung bestellte Personen in Beratungsausschiissen in jeder der drei Besatzungszonen Empfehlungen zur Begnadigung oder zur bedingten Haft- entlassung machen können. Einzelheiten des Verfahrens sollen in Kürze bekanntgegeben werden. Diese Maßnahme bedeutet praktisch die Vorwegnahme einer Bestimmung der deutsch- alliierten Verträge. Sie wurde in Bormer Regierungskreisen außerordentlich begrüßt. Sie entspreche den Wünschen, die die Bundesregierung schon seit langem im- mer wieder vorgetragen habe. zuletzt auch der Sicherheitsbeauftragte Blank bei sei- ner Reise nach den Vereinigten Staaten. Es wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß die Ausschüsse möglichst bald an die Arbeit gehen können. Vom britischen Hohen Kommissariat wurde betont, daß die Ausschüsse als Zwi- schenlösung bis zum Inkrafttreten der deutsch- alliierten Verträge zu betrachten seien. Sie würden auf Wunsch des Bundes- kanzlers eingerichtet und hätten nur bera- Eifrige Vorbereitungen in Panmunjon Mitglieder der„Neutralen Kommission“ sind bereits nach Korea unterwegs Panmunjon.(UP) Zum ersten Male tra- ken sich am Montag in Panmunjon Mitglie- der der militärischen Waffenstillstandskom- mission, die nach der Unterzeichnung des Abkommens für die Einhaltung der Waf- fenruhe sorgen soll. Von alliierter Seite wa- ren die amerikanischen Obersten John K. Weber und Samuel L. Metcalfe sowie Kapitän zur See B. M. Coleman erschie- nen, während die Kommunisten gleichfalls drei Offiziere im Range eines Obersten ent- sandt hatten. Der Leiter der alliierten Ab- ordnung in der gemischten Kommission, Ge- neralmajor Blackshear M. BTy an, hat sei- nen kommunistischen Partner noch nicht ge- troffen. Die erste Zusammenkunft der Kom- missionsmitglieder diente der Vorbereitung ihrer späteren Arbeit. 0 5 Neben der„militärischen Waffenstill- standskommission“ soll noch eine„neutrale Kommission“ zur Ueberwachung des Kriegs- gefangenenaustausches gebildet werden. Ihr gehören militärische Vertreter Indiens, Schwedens, der Tschechoslowakei, der Schweiz und Polens an. Die polnischen und tschechoslowakischen Mitglieder sind nach einer Meldung des rotchinesischen Rund- kunks am Montag auf dem Wege nach Ko- rea in Peking eingetroffen. In den Zelten von Panmunjon herrschte auch am Montag wieder emsige Tätigkeit. Stabsoffiziere beider Seiten saßen ununter- brochen zusammen und markierten auf gro- gen Karten die Demarkationslinie. Von zu- ständiger Seite verlautet, daß für Dienstag noch keine neuen Sitzungen angesetzt wor- den seien. Auf Anordnung der Kommunisten, haben unterdessen 200 Arbeiter in Panmunjon da- mit begonnen, ein größeres Gebäude in- standzusetzen, in dem das Waffenstillstands- abkommen unterzeichnet werden soll. Während in Panmunjon letzte Hand an das Abkommen gelegt wird, gehen an der Front die wechselvollen Kämpfe weiter, wenn auch nicht mehr mit der gleichen Heftigkeit wie in der vergangenen Woche. Auch nahe Panmunjon lebten die Kampf- handlungen überraschend wieder auf. tenden Charakter. Ihre Empfehlungen seien für die zuständigen Stellen nicht bindend. Einzelheiten über den Sitz der Kommissio- nen, den Zeitpunkt ihres Zusammentretens und anderer Fragen müßten noch ausgear- beitet werden. Die Zahl der von britischen Kriegsgerichten verurteilten Deutschen, auf die das neue Ueberprüfungsverfahren ange- Wendet werden soll, wird an amtlicher Stelle in London mit 97 angegeben. Unter ihnen seien keine„prominenten Fälle“ mehr. Die Gefangenen von Spandau werden von der Neuregelung nicht berührt, weil sie von einem Viermächte- Militärgericht verurteilt worden waren, 1 Insgesamt sind in den drei alliierten Kriegsverbrecher-Gefängnissen Landsberg. Wittlich und Werl zur Zeit noch etwa 350 Deutsche inhaftiert. N. Ein Spion im Amt Blank Bonn.(gn-Eig. Ber.) Im Amt Blank wurde in diesen Tagen ein Agent verhaftet, der für eine auswärtige Macht zu spionieren ver- suchte. Der Mann, der geständig ist, war am 1. Juli eingestellt worden. Er tat Dienst als Schreiber und soll kein Berufssoldat gewesen sein. Es sei ihm, so wird mitgeteilt, nicht ge- lungen, wichtiges Material in die Hände zu bekommen. Die Bearbeitung des Falles liegt nunmehr in Händen des Oberbundesanwaltes. Auf die Frage, wohin die Spuren führen, wurde keine Auskunft gegeben. Man will aber in unter- richteten Kreisen wissen, daß die Hinter- männer in Warschau zu suchen sind. Heftige Kritik an der Kandidatur von Landesministern Stuttgart.(dpa) Die Kandidatur von fünf Mitgliedern der badisch-württembergischen Landesregierung bei den Bundestagswahlen wird am Montag im Informationsdienst der südwestdeutschen CDU als„Mißbrauch der Wähler und Wahlbetrug“ kritisiert. Ein Bundestagsmandat lasse sich mit dem Auf- trag eines Landesministers nicht verein- baren. Man werde dann entweder gute Mi- mister und schlechte Bundestagsabgeordnete oder gute Abgeordnete und schlechte Mini- ster haben Was die Kandidatur des Mini- sterpräsidenten selbst betreffe, so habe Dr. Reinhold Maier bereits mit„zynischer Offenheit“ erklärt, daß er zwar kandidie- ren, im Bundestag jedoch nicht aktiv mit- arbeiten werde. Damit habe der erste Mann im Lande deutlich den Versuch des Wahl- betrugs eingestanden. Den ganzen Umständen nach werde mit den Ministerkandidaturen der Zweck ver- kolgt, so schreibt die CDU, je nach dem Aus- gang der Wahl Positionen in Bonn zu über- nehmen oder die Stuttgarter Posten zu be- halten. 3 2555 MORGEN TTT Dlenstatz, 21. Juli 1988/ Nr. M Dienstag, 21. Juli 1953 Nichts für den Wahlkampf Der Wahlkampf kommt langsam auf, volle Touren“. Schon die letzten Sitzungen des Bundestages standen ganz im Zeichen wahl taktischer Ueberlegungen. Die plötzliche und offenbar weit über die Möglichkeiten des Etats gehende Ausgabefreudigkeit der Ab- geordneten hüben wie drüben war ein un- trügliches Zeichen dafür. Nun aber ist die Bahn frei für das große Rennen um die Gunst seiner Majestät des Wählers. In schnei- digem Galopp werden schwere Kaliber auf- gefahren, den eigenen Ruhm in alle Winde hinauszudonnern und mit wohlgezielten Schüssen die Leistungen des politischen Geg- ners möglichst schon„am Boden zu zerstö- ren“. Alle Mittel scheinen recht, wenn sie nur in etwa den Erfolg versprechen, die Zaudernden und Schwankenden, die ehema- ligen PG's, Soldaten und die Jugend— am besten alle zusammen— ins eigene Lager zu ziehen, und sei es auch nur für den Wahltag. Ein so umfangreiches und vielleicht aus- schlaggebendes Kontingent verlockt zu einem hohen Einsatz. Sachlichkeit, Rücksichtnahme und Toleranz, ja selbst Höflichkeit gegen- über den bisherigen Partnern, ein im„nor- malen Leben“ selbstverständliches Gebot, treten weit zurück hinter der Devise: Stim- menfang um jeden Preis. Wobei man nicht zimperlich ist, auf wessen Kosten es geht. Der unbefangene Wähler steht diesem Kampf jedes gegen jeden mehr oder minder fassungslos gegenüber. Zugegeben, daß ein Wahlkampf wohl noch zu keiner Zeit und in keinem Land ein Quell der Freude war, zu- gegeben auch, daß Schärfe dabei unvermeid- Iich ist. Das liegt in der Natur der Sache. Doch einem Land, dessen Hauptanliegen die Wie- dervereinigung ist und das darum ringt, bei Ger weltpolitischen Entscheidung hierüber mitsprechen zu können, steht es schlecht an, gerade diese Frage hemmungslos zu wahl- propagandistischen Zwecken auszuschlachten. Wohl kann man über die Wege zur Beseiti- gung der unseligen Zweiteilung Deutschlands verschiedener Meinung sein. Das kann, bei entsprechender Bereitschaft zum Kompromiß, sogar sehr nützlich und fruchtbar sein. Aber wer den Juni-Aufstand in der Sowjetzone als Beweis für den Führungsanspruch dieser oder jener Partei interpretiert, wie es in Wahlreden des letzten Sonntags geschehen Ist, riskiert einen zu hohen Preis. Denn dies geht nicht mehr nur auf Kosten der be- kehdeten Konkurrenten im Ringen um die Wählermassen, dies geht am Ende auf Ko- sten Gesamtdeutschlands schlechthin. Und das liegt wohl nicht im Sinne der Parteien, die es mit der Wieder vereinigung ernst mei- nen und die früher oder später ganz be- sonders in dieser Frage zusammenarbeiten müssen, wenn das große Ziel erreicht wer- den will. 5 vd richten aus dem Osten Vor einigen Wochen wurden wir am Tele- kon mit Anfragen bestürmt, ob es denn wahr Sei daß Malerhow ermordet worden ist. Die Nachricht kam aus einer sehr trüben Quelle, Hatte aber dennoch den Weg in unser Gebiet gefunden. Sie hatte so zweifelhaften Cha- Takter, daß wir es nicht für nötig hielten, auch den Lesern, die nicht zum Telefon griffen, etwas darüber zu sagen. Dann gab es Kurz nach dem 17. Juni allerlei unkon- trollierbare Meldungen aus Polen. Zunachst aus emigen Quellen groß aufgeblasen, Schrumpften auch sie bald zu Neinigkeiten sammen. Alles was jenseits des Eisernen Vorhangs liegt, ist selbst für schnell arbei- tende und weltumspannende Nachrichten- agenturen weiter entfernt als Tibet. Wie vorsichtig man mit dergleichen Meldungen ungehen muß, zeigen die folgenden Lese- früchte unseres Mitarbeiters G. S. in Berlin: * Wenige Tage, nachdem der in einigen Westberliner Zeitungen entstandene Auf- stamd in Polen niedergeschlagen war, lie- ferte Moskau neuen Stoff: der— ebenfalls in der hiesigen Presse— vor kurzem er- mordete Malenkow ließ seinen Rivalen Berija verhaften. Im Nachhinein fand man sogar Vorboten für dieses sensationelle Er- eignis, indem man sich daran erinnerte, daß Malenkow einige Tage nach seiner Ermor- dung in der Moskauer Oper gewesen war, zusammen mit hohen Sowietfunktionären, aber ohne Berija. Das war am 27. Juni ge- wesen, und so verlegte man kurzerhand Be- rijas Verhaftung auf diesen Tag. Das machte sich deshalb besonders gut, weil es Malen- kows Grausamkeit„enthüllte“; kaum hatte er den Gegner erledigt, stürzte er sich wie- der in Lustbarkeiten. Eine Zeitung wußte bereits Einzelheiten über Berijas Verhaf- tung zu berichten:„Blutiges Gefecht um das Landhaus bei Moskau, Panzer zermalmten Berijas Leibwache“, lauteten ihre Schlag- zeilen. Der Bericht war aus Moskau da- tiert, und seine beiden ersten Sätze laute- ten:„Bei der Verhaftung des NK WD- Chefs, Marschalls Berija, in seinem Landhaus bei Moskau ist es zu einem heftigen Feuer- gefecht gekommen. Das verlautet von sehr gut unterrichteter Seite aus Moskau in London.“ Wie die Nachricht aus Lon- don wieder nach Moskau ging, um von dort nach Berlin berichtet werden zu können, ist leider nicht angegeben. Nachdem wir aber mit aller Bestimmtheit von dem Feuer- gefecht erfahren haben— es soll„bereits in den letzten Junitagen“ stattgefunden haben, das Datum ist also nicht sehr bestimmt—, wird die Zeitung aus unerfindlichen Grün- den plötzlich vorsichtig:„Allem Anschein nach hat sich Malenkow vor dem Vorgehen gegen Berija wichtige Bundesgenossen im Moskauer Parteipräsidium gesichert. Diesen Männern gegenüber, die jedoch noch nicht hervorgetreten sind, darf er noch nicht die Rolle des Diktators spielen.. Allem An- schein nach hat die Zeitung„allem Anschein nach“ mit„wahrscheinlich“ verwechselt. Aber wer kümmert sich schon um die Gram- matik, wenn es um die Deutung der Welt- geschichte geht! Eine andere Zeitung ließ Am Sormtag auf Seite vier einen Experten zu Wort kommen, der mit vielen Einzel- heiten nachwies, daß Berija„seine“ Mannen in alle nichtrussischen Sowjetrepubliken ge- setzt habe. Auf Seite fünf der gleichen Zei- tung wurde— wahrscheinlich der Vollstän- digkeit halber— von einem anderen Exper- ten nachgewiesen, daß diese Männer von Malenkow eingesetzt worden seien. Leider hat es die Zeitung unterlassen, über beide Artikel zu schreiben:„Nichtzutreffendes streichen“. Nachdem Berijas Sturz genügend ausge- schlachtet war— eine Zeitung ließ ihn noch einen mißglückten Fluchtversuch unterneh- men, begann man sich um die möglichen Folgen in Ostdeutschland zu kümmern. Wird Sicherheitsminister Zaisser fallen? Wird Ulbricht das Steuer wieder herumwerfen? Und vor allem: was geschieht mit Semjonow, den die internationale Legende als, Geschöpf Berijas“ ausgibt? Vor ein paar Tagen fand — ich war dabei folgendes Gespräch zwi- schen zwei amerikanischen Journalisten statt, Vertretern konkurrierender amerikani- scher Nachrichtenagenturen: A:„Wo ist Botschafter Semjonow?“ B:„Wir haben ihn seit letzter Woche wieder in Ostberlin. Wo hast du ihn?“ A:„Ich habe ihn immer noch in Moskau, und ich weiß noch nicht, ob er überhaupt zurückkommen wird.. * zwischen ist Semjonow, wie mehrfach inn der Zeitung zu lesen war, wieder in Berlin. Selbst Wahlen in Island sind Weltpolitik 2 Die Reserven der nordischen Mitglieder im Atlantikpakt Von unserem Korrespondenten F. W. in Kopenhagen Kopenhagen, im Juli Vor kurzem fanden in Island Neuwahlen zum Parlament, dem Alting, statt, die nicht nur im gesamten Norden, sondern auch im atlantischen Hauptquartier in Paris und in Washington mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wurden. Hierbei war weniger inter- essant, daß die beiden bisherigen bürger- lichen Koalitionsparteien zwei Mandate un- tereinander austauschten. Sie haben somit jedenfalls im Alting die Majorität zur Fort- setzung einer Regierung aus der konserva- tiven„Selbständigkeitspartei“ und der libe- ralen„Fortschrittspartei“ behalten. Von wirklichem Interesse für die ausländischen militärischen und politischen Kreise war die Tatsache, daß auf dem außenpolitischen Ge- biet der Wahlkampf fast ausschließlich um die amerikanischen Flugstützpunkte in IS land ging. Island ist seit 1949 Mitglied des Atlantikpaktes, obwohl es nicht einen ein- zigen Soldaten zur Verfügung stellen kann. Sein Beitrag zum Atlantikpakt beschränkt sich darauf, daß es Flugstützpunkte mit dem Recht der Stationierung von Truppen ein- räumt.— die amerikanische Luftbasis Ke- klavik in Island gehört schon seit langem zu den bedeutendsten im arktischen Verteidi- gungssystem des Atlantikpaktes. Die Kom- munisten, deren oppositionelle Haltung zur Stationierung amerikanischer Truppen klar liegt, verloren bei den Wahlen zwei Man- date, sind aber immerhin noch die dritt- größte Partei im isländischen Parlament. Hingegen trat bei den Wahlen eine ganz neue Partei auf den Plan.— ein Wagnis, das im Norden nur sehr selten Chancen hat. Diese neue isländische Partei firmiert als „Volksschutzpartei“, sie bezeichnet sich als antikommunistisch, ihr einziger Programm- punkt war die Forderung nach Räumung der amerikanischen Basen in Island. Und mit dieser Parole allein gelang es ihr wirklich, zwei Mandate im neuen isländischen Parla- ment zu erobern. Das ändert natürlich an den Verhältnis sen gar nichts, doch immerhin wurde diese Wahl diesseits und jenseits des Atlantiks als beachtliches Symptom betrachtet. Dieses um so mehr, als zur Zeit von Reykjavik bis Kopenhagen eine sehr tiefgehende und offen- herzige Debatte über die Notwendigkeit al- liierter amerikanischer Basen im Norden ge- führt wird. Wenn die Wahlen in Island in diesem Punkte nur den Charakter einer Demonstra- tion haben können, so deutet alle Wahr- scheinlichkeit darauf hin, daß die beiden an- deren Länder des Atlantikpaktes des Nordens. Dänemark und Norwegen, auch ihre eigenen Wege innerhalb des Paktes gehen werden. Das mißbrauchte Schlagwort vom„skandina- vischen Isolationismus“ wäre auch hier eine verführerische Vereinfachung, da an der ab- soluten Treue zum Atlantikpakt kein Zweifel bestehen kann. Wenn hinsichtlich amerika- nischer Basen und der Stationierung ameri- kanischer Truppen die Entscheidung Däne- marks und Norwegens von den Wünschen der atlantischen Führung abweichen wird, 80 ist hierin auch kein Ausschlag des„Anti- Amerikanismus“ zu sehen. Gewiß, nicht nur in Reykjavik, sondern auch in Kopenhagen und Oslo wurden bei den gegenwärtigen Dis- kussionen über die Frage der Flugbasen auch gewisse Mifßhelligkeiten erwähnt, die gele- gentlich zwischen der isländischen Bevölke- rung und amerikanischen Truppen entstan- den. Doch lag in der sehr sachlichen Debatte keinerlei Vorwurf gegenüber den Amerika- nern, sondern nur eine Feststellung beinahe selbstverständlicher Tatsachen: Wer die tief- verwurzelte individualistische und eigen- ständische Art der nordischen Völker kennt, muß damit rechnen, daß das bloße Vorhan- densein fremder, wenn auch alliierter Trup- Naguibs vorsichtige Revolution Das neue Regime in Aegypten feiert seinen ersten Geburtstag von unserem Korrespondenten v. O. in Kairo Betrachtet man kritisch die ägyptische Revolution, die vor einem Jahr, am 23. Juli 1952, mit dem, wenn auch ohne Blutvergießen, erzwungenen Wechsel im Oberkommando der ägyptischen Armee ihren Anfang nahm, drängt sich der Eindruck auf, daß die Revo- lutionäre damals selbst noch nicht voraus- ahnten, wie die eiserne Logik der geschicht- lichen Entwicklung sie in ihre Zange nehmen würde. Die Vorstellungen, die Mohammed Naguib und seine jungen, idealistisch eingestellten und opferbereiten Mitverschwörer von der zukünftigen Gestaltung eines neuen Aegypten hatten, mußten langsam den Abgrund auf- decken, der sie von den bisher führenden Klassen, die durchaus noch nicht gewillt sind, auf ihre individualistischen Vorrechte zu ver- Wah lleampff Mr. Tridgell und sein Haus London, im Juli Mr. William Tridgell geht zu keinen Pferderennen, trägt keinen grauen Zylinder und mißt auch keine 1,85 Meter. Im Gegen- teil, er ist ein„kleiner Mann“ in doppeltem Sinne und ganz anders, als man sich einen Engländer vorzustellen geneigt ist. Dafür aber repräsentiert er(so weit als möglich ist) um so besser die größte Gruppe der eng- lischen Gesellschaft, die„Middle Working Class“, also die Schicht der gelernten Ar- beiter und der Angestellten. Die Tridgells wohnen in einem der Ein- familienhäuer, die während der zwanziger und dreißiger Jahre in den Vororten des Londoner Nordwestens, zu Hunderten an- einander gereiht wurden. Abgesehen von der Farbe gleichen sie einander fast bis in die Einzelheiten: ohne Keller, mit Back- steinen und Fachwerk leicht und zwei- stöckig gebaut, mit einem kleinen Erker zur Straße, dahinter dem„Sitting Room“(dem „guten Zimmer“, das kaum benutzt wird), einem Wohn- und EBzimmer nach der Gartenseite, einer engen Küche und darüber im Obergeschoß drei Kämmerchen und einem Bad. Neben den Tridgells wohnen ein Volksschullehrer und ein Taxifahrer, gegen- über ein Gebrauchsgraphiker. Wenn Mr. Fridgell sein Häuschen nicht gekauft hätte, müßte er, wie die meisten seiner Nachbarn, monatlich etwa acht Pfund Miete zahlen (1 Pfund entspricht 11,70 Mark. Als Faust- regel kann man ferner 1 Shülling knapp 60 Pfennig und 1 Penny 5 Pfennig gleichsetzen). Mr. Tridgell ist nun in den Sechzigern. Ueber zwanzig Jahre arbeitete er als Elek- triker kür eine private Firma. Seit neun Jahren ist er mit einem Gehalt von 35 Pfund Angestellter in der Abteilung für elektrische Arbeiten im Ministerium für die öfkentlichen Bauten. Sein Büro liegt beim Waterloo-Bahnhof, dreiviertel Stunden weg von seiner Wohnung. An Steuern zahlt er, seit seine Kinder selbst verdienen, monatlich etwas mehr als ein Pfund. Der Weg ins Büro kostet ihn täglich zwei Shilling. Mr. Tridgell, eine energische, ruhige Frau, rechnet für ihren Haushalt von drei Personen etwa vier Pfund wöchentlich, seit nur noch der jüngste Sohn, Cyril, zu Hause wohnt. Die Tochter und Eric sind bereits ver- heiratet, und Leslie, der Aelteste, arbeitet als Jugendfürsorger in Dorchester. Für Kleidung wenden Mr. und Mrs. Tridgell zusammen jährlich etwa 60 Pfund auf. Ein Anzug ordentlicher Qualität kostet um 10 Pfund. Auch die Preise für Lebensmittel sind durch die Bewirtschaftung etwas niedriger als in Deutschland. Doch kann man außerhalb der Zuteilung zu freien, höheren Preisen auf dem grauen Markt beinahe soviel kaufen, wie man will. Die Rationen reichen jedoch für vorsichtiges Wirtschaften aus. In diesen doppelten Preisen steckt, wie man sieht, ein Stück höherer Gerechtigkeit. Mit einem solchen Budget mußte sich Mr. Tridgell ordentlich plagen, solange die Kin- der noch klein waren. Seit einigen Jahren ist das nun schon anders. Cyril, der jüngste Sohn, ist jetzt 26 Jahre alt und seit zwei Jahren der Leiter des Zeichenbüros einer mittleren Fabrik für Auto-Einzelteile. Er verdient monatlich 20 Pfund mehr als sein Vater. Das erlaubte die Anschaffung eines Motorrades für ihn und eines gebrauchten Wagens für seinen Vater, als der Arzt Mr. Tridgell wegen eines Herzleidens dringend abgeraten hatte, in der„rush-hour“ die über- füllten Omnibusse und Untergrundbahnen zu benutzen. Die Tridgells lesen zwei Zei- tungen, ein billiges Abendblatt und die libe- rale„News Chronicle“, hören mit einem alten Gerät das sogenannte„leichte“ und das anspruchsvollere„Home“- Programm des BBC. Aber ein Fernsehgerät wollen sie sich nicht anschaffen(„weil es zu viel Zeit weg- nimmt), und im Gegensatz zu vielen ihrer Nachbarn gehen sie selten ins Kino. Wenn Leslie zu Besuch nach Hause kommt, geht Cyril zuweilen mit ihm in ein Konzert des Londoner Symphonie-Orchesters, aber ohne die Eltern, denn ihnen liegt nichts daran. Früher liebte Mr. Tridgell— wie übrigens sehr viele Engländer— abends etwas im Garten zu arbeiten und sich dabei zu ent- spannen. Seit er den Herzanfall hatte, darf er das nicht mehr tun, und seit dieser Zeit ist sein kleiner„Morris“, Modell 1938, sein Steckenpferd. Er wienert und putzt daran, baut aus und ein und wetteifert mit einem Kollegen im Büro um das bessere Aussehen ihrer Autos wie Buben mit ihren Fahr- rädern. Für ihn gibt es stets„Arbeit am Wa- gen“, unnd seine Frau lächelt nachsichtig da- zu. Sie besucht einmal in der Woche einen Frauenklub in ihrer Methodistengemeinde, Wo sie ein eifriges Mitglied ist, und Cyril geht seit einem Jahr sehr häufig spazieren; er ist nämlich seit Weihnachten mit einem Mädchen ausder Nachbarschaft verlobt, und da müssen selbst die Buben seiner Pfad- findergruppe, für die er stets viel Zeit hatte, etwas zurückstehen. Alle zwei Wochen spielt er an einem Abend Badminton. Leslie hingegen pflegte, als er noch bis vor kurzem in London arbeitete, zu rudern, Tennis, Fußball und Cricket zu spielen. Er ist vielleicht der Eigentümlichste in dieser Familie. Während des Krieges verweigerte er den Dienst mit der Waffe und wurde deshalb in den Londoner Luftschutz einge- reiht. Das war keine leichte Zeit; es ver- langte viel Zivilcourage. Nach dem Krieg unternahm er Wanderungen zu Fuß oder zichten, trennt. So vollzieht sich— durchaus nicht im ursprünglichen Sinne der Revolutio- näre— immer mehr der Uebergang auch der Verwaltung in die Hände und Verantwortung der Militärs. Rein äußerlich gesehen ist die Bilanz des ersten Revolutionsjahres mager. Die Verfas- sung ist noch in Bearbeitung, die Agrarreform bedarf behutsamer Behandlung, um die land- wirtschaftliche Produktion nicht zu gefähr- den, die großen Bewässerungs- und Industrie- projekte stecken noch in den Vorstudien, so- ziale Maßnahmen, wie in der Erziehung, der Gesundheitspflege, in Arbeitsrecht, der Ver- sicherung und so weiter, dürfen, so lange das Verdienstniveau der großen Masse der Bevöl- kerung noch nicht gehoben ist, nur behutsam angefangen werden, um die angespannten Staatsfinanzen nicht zu gefährden. Naguib ist der Exponent der Revolutions- gruppe, ohne deren Einverständnis keine Ent- scheidung von Bedeutung gefällt wird. Er vereinigt in glücklicher Weise in sich Eigen- schaften, um die Herzen des Volkes ebenso zu gewinnen wie das Vertrauen kritisch ein- gestellter ausländischer Diplomaten und Staatsmänner. Die Vereinigten Staaten sehen in ihm eine Persönlichkeit, die fähig ist, aus dem àgyptischen Hexenkessel politischer Kor- ruption und unkalkulierbarer Gefahren einen Faktor der Stabilität zu machen, der es auen ihnen ermöglicht, endlich gesunde Politik zu betreiben. Aus den gleichen Gründen ist General Naguib den Engländern wenig ge- nehm, denn ihnen ist an einem starken Aegypten wenig gelegen, wenn sie ihre Po- sition am Suez halten wollen. Vom 23. bis zum 26. Juli feiert Aegypten den Jahrestag seiner Revolution. Aus der ganzen Welt sind Gäste eingeladen, sudane- sische Häuptlinge aus dem Süden eilen schon seit Wochen auf ihren Ruderbooten nilab- wärts, um rechtzeitig auf den Ehrentribünen in Kairo zu erscheinen. Ein heiteres, in vielem noch naives Volk wird einige Tage in Festes- freude Erfolge feiern, die noch im Schoße der Zukunft liegen, und dem bescheidenen Naguib zujubeln und ihm Glück für das zweite Re- volutionsjahr wünschen. 5 mit dem Fahrrad durch Dänemark, Frank- reich und Deutschland. Er interessierte sich für die internationale Politik. über die sich die Tridgells aber unter sich nicht unter- halten, gewinnt leicht Freunde und nimmt es mit seinem Beruf als Fürsorger genau. Er ist der problematischste unter den Trid- gells, und so widerstandsfähig er körperlich ist, um so eher läßt er sich von einem Fehl- schlag deprimieren. Cyril und die Mutter verstehen ihn besser als der psychologisch robustere Vater. In den Söhnen hat sich bereits der so- ziologische Standort der Familie verschoben. Alle drei haben eine bessere Erziehung als ihre Eltern. Leslie studierte an der Lon- doner Universität Sozialwisserischaf ter auf Grund eines Stipendiums. Eric, der Zweit- Alteste, steht gerade vor seinem medizini- schen Schlugexamen; er hatte als Kriegs- teilnehmer ein Staatsstipendium erhalten. Und Cyril beendet bis in einem Jahr einen achtjährigen Abendkursus, in dem er mit Ausdauer und Energie sich neben der beruf- chen Arbeit aneignet. was andere an einem technischen College lernen. Die Lon- doner Abendschulen sind in den beruflichen Fächern übrigens häufig so überfüllt, daß Bewerber zurückgewiesen werden müssen. Der Antrieb zum Studium ging von den Söhnen selbst aus. Denn der Vater hielt anfänglich nicht viel davon. Deshalb war Cyril auch mit 15 Jahren aus dem Gym- nasium ausgetreten. Als er später bemerkte, daß sein Vater ihn damit nicht gut beraten hatte, ging er in die Abendkurse. Die beruf- lichen Anforderungen, meint Cyril, seien von einer zur anderen Generation so ge- stiegen, daß er habe studieren müssen, wenn er sich Aufstiegsmöglichkeiten eröff- nen wollte. Auffallend ist ferner, wie eng diese Fa- milie zusammenhält. Als der Vater, Leslie pen, ein Moment der Verneinung Für dieß völkerung bedeutet. 4 Doch dieses gefühlsmäßige Argum wurde von Hans Hedtoft, dem Leiter dänischen Sozialdemokratie, auch nur nee bei erwähnt, als er auf dem Kopenhage Parteitag im vorigen Monat erklärte, seine Partei„in der gegenwärtigen S tion“ der Errichtung amerikanischer B. und der Stationierung amerikanischer pen in Dänemark nicht zustimmen ü Sein Hauptargument war der neue RU Moskaus, der nach seiner Ansicht zunad beobachtet werden müsse. Außerdem hi solche Basen nach der Meinung seiner 9 tei nur geringen militärischen Wert, sc das Gebiet an Dänemarks Südgrenze- Schleswig- Holstein— militärisch so gut ungedeckt daliege. Wie auch die im Sep ber bevorstehenden Wahlen zum Parlame ausfallen werden, so wird keine Regie die parlamentarische Möglichkeit haben g gen die Stimmen der Sozialdemokratie Zustimmung zur Errichtung amerikanis Basen zu erteilen. Bei nüchterner Beug lung der Situation könnte mit einer geänd ten Stellungnahme der dänischen Sozisg mokratie nur— oder erst— gerechnet ve den, wenn sich Moskaus neuer Kurz offenkundiger Bluff erweisen sollte. ö Norwegen hatte bereits im Jahre 190% seinem Eintritt in den Atlantikpakt geg über der Sowjetunion in einer Note die sicherung gegeben, daß es nur im Falle eh Krieges oder drohender Kriegsgefahr Errichtung fremder Basen auf norwegisch Boden gestatten werde. Praktisch ist sw Länder werden— getreu ihrer Verpflicm aus dem Pakt— den Aufbau und Aug ihrer Rüstung mit den größtmöglichen eg nen finanziellen Aufwendungen und amerikanischer Waffenhilfe fœtsetzen. N basen werden Dänemark und Norwegs Allerdings den Amerikanern nur zugest wenn Moskaus neuer Kurs wieder ums. gen sollte in jene Aggressivität, die im 1949 diese beiden Länder zum Anschluß den Atlantikpakt veranlaßte. Man Wei sogenannten„Arktis-Strategie“ zumißt, u Die b. wie sehr Amerika deshalb an Basen auf si Millios dinavischem Gebiet interessiert ist. halten selbständige Haltung der beiden Länder“ Europas Nordflanke kann soweit für d politische Entwicklung und die strategid Komzeption von erheblicher Bedeutung s Rom ist besorgt Washington beschwichtigt Rom.(UP/ dpa) Die Schließung der am rikanische Konsulate in Turin, Venedig g; Bari und die amerikanische Hinladung“ Jugoslawien, eine Militärmission zu Beside von chungen nach Washington zu entsendege tem 8. in Italien beträchtliche Mißstimmung e egenst gelöst. Amtliche Kreise bezeichnen die aal entstan rikanischen Maßnahmen als„unfreundih ind Fr und unklug“. Das amerikanische versicherte dagegen am Montag, daß bel geplanten Besprechungen zwischen mill rischen Vertretern der drei westlichen 680 der je mächte und Jugoslawien keine Fragen und ele sprochen würden, die italienische Interesi nis cn berühren. Der offizielle Sprecher des Aube Modelle ministeriums erklärte, daß bei den Verhalf dem 8 lungen nur rein militärische Themen preche Sprache kommen würden, insbesondere ff weder bleme, die mit der westlichen Militärhilfeig schenk Jugoslawien zusammenhingen. ner str. Alarmzustand bei Armee und Pol. ne zur Feier Mussadeghs 5 Teheran(UP). Persien feiert heute, Di tag, den ersten Jahrestag der Rü. Mohammed Muss adeg hs auf den F t M des Minister präsidenten. In Erwartung 000 1 Demonstrationen sind die Armee und d PRI. Sie Polizei in Alarmzustand versetzt Woldt hequl Die amerikanische Botschaft hat Posten 8 stärkung zum Schutz gegen eventue ert in Uebergriffe der Iinksradikalen Tudeh- be ert, 8 tei erhalten. Alle Amerikaner sind ang 75 sen worden, sich am Dienstag von den 8 Ben fernzuhalten. 5 und Cyril vor ein paar Jahren die Für den Wagen mauerten. meinte ein N. bar, sie seien ein richtiges„Team“, damit hatte er etwas von dem Wesen dies Familie getroffen. Gegenwärtig wird gerade die Ferien vorbereitet. Mr. Tridgell hat als Behô angestellter auf diesem Posten Vier Urlaub. Die Arbeiter in der Priva schaft erhalten in diesem Jahr zum ers Mal zwei Wochen bezahlten Urlaub. Die. bourregierung hatte nach dem Krieg übe haupt zum ersten Mal, damals für i Woche wenigstens, bezahlten Urlaub Für er Arbeiter gesetzlich gesichert. Für die n nber deren Einkommen gibt es eine Anzahl! liger Seebäder für 5 bis zu 10 Pfund in Woche. Aber die beiden alten Tridgells ren zu Verwandten nach Wales. Cyrill zuerst mit seinem Boy Scouts in ein. und dann mit dem Scout-Master in 0 ch gemieteten Boot vor der Küste von Nauf alt segeln. Fü So machen es die Tridgells. Bei Lehrer, dem Taxichauffeur und dem f phiker sieht es wieder etwas anders“ ahnlich und doch verschieden, besen wenn man von den Umständen absieht. auf die Leute selbst schaut. Dabei entd man, daß es den berühmten„Mann a Straße“ gar nicht gibt. Es gibt nur geß zußere Standards der„Middle Wos Class“; alles andere sind individuelle schen mit ihren besonderen Sorgen, nungen, Wünschen, ihrem Unglück ihrem Glück. Kuala Lumpur. Der britische Hohe missar in Malaya, General Templer, sagte Dafür. Montag, die kommunistische Gefahr in kann. laya sei nicht gebannt Er könne kein 1 dil 5 des Ausnahmezustandes absehen. der von aeg Jahren zur Bekämpfung der Kommas 1 ausgerufen wurde. r. 186/ Dienstag, 21. Juli 1953 8 3% ſ zeiner pz ert, Solahg ze— — aut e e VV e e e e ie e e ee e VV Feines. net ken ce the gallant at teien ee ke ene e 8 JU d ee VV⸗ en e, 5 5 5 85 E PRINcEs5 e e ee dis Freut reitet de Sreat Resgensdilties 4 FFF Aliktttelr lest pitch flooded— Ray doubt akt gegg te die Falle ei sgefahr d rwegische h ist son, Däneme selben Ne dinavisch erpflichin ind Aus: lichen 10 und etzen. Nu Norweg zugestebe er ums Staaten d umißt, u en Auf ska t ist. Länder! eit für d stratega sutung 80 ee e ee Hetze nt n ee den n e J)UUUUVTVUUUTTCPGCCCTCT(T(T(T(T(T(TT(((T(T(T(T(T((T(TTTTT Seite n denen nie 4 e ee n i ee n 1„„„ e en e ere e e eee ee en di e, erviec i, JCCCVTCCCCCCCTC(TCTCVCCTTTT %%%%%%%%C%%ͤͤͤↄ y) J 5 5 V JJCCCCCCCCCcT(((TGG(TTTu((T(T(TTuTk(u. VVV 2 5 80 Die britische Zeitung„Daily Mirror“ ief in einer ihrer letzten Ausgaben ihre viereinhalb Millionen Leser zu einer Abstimmung darüber auf, ob Prinzessin Margaret die Erlaubnis er- halten soll, Captain Peter Toiunsend zu heiraten, wenn sie es wünschen sollte. Lieber„Cover-Girl“ als Stenotypistin! Das Mädchen vom Titelblatt muß mit 30 seinen Beruf wechseln itigt 8 der au chen, deren Bilder— sei es „Cover-Girls“ sind jene hübschen Mäd- als Porträt, sei es enecis u m Badekostüm oder im Abendkleid— die Hladung“ reme, Nylonstrümpfe und gegenstrahlen. Der Beruf entstand in Amerika. Die u kingernägel, die abbrechen zu en Grippe erkranken. Jede nerin träumt so wie jede des Au hemen ondere fr litärhille hs eute, Dien Rück itelseiten der großen Magazine zieren und die von den Reklamebildern für Schönheits- Luxusautos ent- des Cover-Girls Amerikanerinnen sind Frauen wie alle anderen. Auch sie ha- den Geldsorgen, tragen Ohrgehänge, haben und Kinder, die junge Amerika- junge Spanierin oder jede junge Französin davon, hübsch und elegant zu sein und geliebt zu werden. Hübsch aber heißt heutzutage, einem jener Modelle ähnlich zu sein, die als Cover-Girls dem Schönheitsideal des Amerikaners ent- prechen. Diese heißbegehrte Schönheit ist weder ein Produkt des Zufalls noch ein Ge- schenk des Himmels, sie ist das Ergebnis ei- ner strengen Schulung, der sich das Modell mit Haut und Haaren verschreiben muß. Eines der populärsten Modelle, Janet Ste- benson, ist ein typisches Beispiel für diesen Beruk, Sie ist heute 23 Jahre alt und keine örheit im eigentlichen Sinne des Wortes. 5. den Fo lit Modellstehen verdient sie mehr als vartung t 5 Se tzt Word Posten eventul Tudeh-f= nd ange mn den 000 Dollar im Jahr, also Muskeln pflegt. Sie schläft mehr als 100 000 D. Sie ist nur eine der zwei Dutzend Man- decuins ihres Unternehmens und kostet pro Sitzung ihre 600 Mark. Ihre Figur repräsen- liert r Vermögen, deshalb hat sie auch ge- lernt, sie zu pflegen, so wie ein Boxer seine mindestens acht Stunden am Tag, sogar oft zehn Stunden. Mit Ausnahme von Samstag und Sonntag belt sie niemals aus. Sie trinkt keinen Alko- hol, treibt regelmäßig Leibesübungen und ernährt sich hauptsächlich von Gemüsen, Sa- laten und Milch. Dreimal im Jahr geht sie zum Zahnarzt, um ihre Zähne untersuchen Zu lassen. Um sieben Uhr früh beginnt der Tag für sie. Die ersten eineinhalb Stunden verbringt sie im Badezimmer und vor dem Toiletten- tisch. Sehr wichtig ist die Frisur. Jedes Modell muß imstande sein, sich nach den Wünschen des Fotografen mit der Geschicklichkeit ei- nes gelernten Haarkünstlers jede notwendige Frisur aufzubauen. Für ihren Beruf benötigt Janet eine reichhaltige Garderobe. Jedes Mo- dell muß mindestens ein Kostüm in einer neutralen Farbe besitzen, ein oder zwei dunkle, sowie ein oder zwei sportliche Ko- stüme, mehrere Abendkleider und Schuhe in reicher Auswahl, zur jeweiligen Toilette pas- send. Janet lebt mit ihren Eltern in der Um- gebung von New Vork. Wie viele Modelle setzt sie ihre Studien fort. Wenn sie keine Eltern mehr hätte, würde sie mit einer oder zwei Freundinnen zusammen wohnen, denn die Mieten sind sehr hoch. Janet verdient zwar sehr gut, verwendet aber den größten Teil ihres Einkommens für Kleidung und Schönheitspflege, wobei sie die Nahrung auf ein Minimum reduziert. Orangensaft und drei bis vier Tassen Milchkaffee sind un- erläßlich. Spätestens mit 30 Jahren wird sie ihren Beruf wechseln müssen. Bis dahin muß sie„das Rennen gemacht haben oder— irgendwo in einem anderen Beruf ganz von vorn anfangen. Mary Parker D faindlie. V Nene Seco M Blot fol. Seite 7 Prinzessin Margaret soll ihren Fliegerhauptmann haben Umstrittene Diskussion und Leserumfrage in England/ Townsend ging als Luftfahrtattachè nach Brüssel Bei den Engländern, die sonst für ihre beständig geübte Nichteinmischungspolitik in die Privat angelegenheiten ihrer Nachbarn bekannt sind, ist die Leserumfrage der Lon- doner Tageszeitung„Daily Mirror“ seit der vorigen Woche Tagesgespräch. Die bekannte Londoner Zeitung, die eine Auflage von viereinhalb Millionen hat und den Kreisen der britischen Arbeiterpartei nahesteht, hatte auf ihrer Titelseite die Auf- nahmen von Prinzessin Margaret Rose, der Schwester der englischen Königin, und von Capt. Peter Townsend, der als der, Freund“ der Prinzessin bezeichnet wird, veröffent- licht. Darüber hinaus legte sie ihren Lesern einen Stimmzettel vor, der die Frage ent- hielt:„Soll der Prinzessin, wenn sie es wünscht, die Heirat mit dem Fliegermaupt- mann Peter Townsend erlaubt werden?“ Zwei Prozent der viereinhalb Millionen Leser füllten den Stimmzettel aus. 67 907 Leser stimmten mit„Ja“, nur 2235 Leser mit „Nein“. Während in England Entrüstung, Kritik und Anteilnahme an der(Vom Hof Hanuman Kurz notiert: Die Münchener Arbeitsgemeinschaft der Wäh- lerinnen hat sich an die Parteileitungen ge- wandt mit der Bitte, bei der Aufstellung der Kandidatenliste für die Bundestagswahl in ge- rechter Weise Frauen zu berücksichtigen und auch weibliche Kandidaten an aussichtsreicher Stelle der Liste zu placieren. * Für ihre Verdienste um die Betreuung Ver- wundeter im zweiten Weltkrieg erhielt Frau Else Weecks, die Vizepräsidentin des Landes- verbandes Westfalen des Roten Kreuzes, kürz- lich die höchste Auszeichnung des internationa- len Komitees des RK, nämlich die Florence Nightingale-Medaille. * Die Pädagogische Arbeitsstätte in München hat je eine Lehrkraft an jeder Volksschule in München als Schuljugendberater ausgebildet. Die Kräfte stehen den Eltern der Schüler bei Erziehungsschwierigkeiten kostenlos zur Ver- fügung und beraten auch ihre Kollegen in schwierigen pädagogischen Situationen. 5 Im Jahre 1950 sollen von 80 000 Ehescheidun- gen 60 000 im Armenrecht durchgeführt worden sein. Der Bundesrepublik erwuchsen dadurch Kosten in Höhe von mindestens 18 Millionen D-Mark. Auf einem Treffen der Kolpingsfamilien in Köln wurde vorgeschlagen, für die ersten Jahre einer Ehe die Ehescheidung gesetzlich zu ver- bieten. 8 In einem Bericht amtlicher Stellen wird von einer erschreckenden Zunahme der Prostitution in der Bundesrepublik gesprochen. Polizei- dienststellen schätzen, daß auf 500 000 Bewohner der Städte 20 000 Prostituierte gezählt werden müssen. kiinnte Kinder erwarten daß man sie nicht nur wegen ihrer Un- ayten tadelt, sondern sie auch einmal lobt, Wenn sie artig gewesen sind. 123 daß man mit ihnen leicht und gelegent- lick spielt, ihre kindliche Fröhlichkeit zu teilen versteht. daß man ihnen nicht nur mit halbem Ohr zuhört, sondern daß man, genau wie das Kind, ganz bei der Sache ist. N 1 3 daß man sich zusammen nimmt und nicht gehen läßt—— denn nicht wahr, sie Wollen doch aufblicken können? . daß ein„Nein“ auch wirklich„Nein“ bedeutet—— Kinder wollen immer wissen, Woran sie sich zu halten haben. mehr durch das gute Beispiel erzogen zu werden als durch ständiges Ermahnen und mußiges Predigen. ein glückliches Heim—— und sei es noch so bescheiden. nicht im geringsten bestätigten)„Liebes- affäre“ der Prinzessin miteinander abwech- seln, weiß man in der Oeffentlichkeit doch keineswegs, woran man ist. So wie die ganze Angelegenheit einzig durch Gerüchte an die Oeffentlichkeit drang, will man nun bereits wissen, daß die Prinzessin ihre angebliche Neigung für den 38jährigen Fliegerhaupt- mann inzwischen schon überwunden habe. Die Angelegenheit hatte— wie wir be- reits berichteten— so viel Staub aufgewir- belt, weil nach den religiösen Vorschriften in England die Prinzessin, die in der Erb- folge an dritter Stelle steht, keinen geschie- denen Mann heiraten darf.(Peter Townsend, der während des Krieges ein bekannter Flie- ger und später Stallmeister der Königin war, ist schuldlos geschieden. Seine beiden Kinder wurden ihm zugesprochen.) Niemand störte sich hingegen an der Tatsache, daß Townsend bürgerlich ist. Nach Bekanntwer- den der Gerüchte griffen einzelne Zeitungen die Frage auf, ob das Glück der 22jfhrigen Prinzessin den religiösen Vorschriften ge- opfert werden dürfe. Die Gerüchte um die Liebesromanze der Prinzessin erhielten ihren eigentlichen Auf- trieb, als der Fliegerhauptmann während der Abwesenheit der Prinzessin, die mit Köni- ginmutter Elisabeth in Rhodesien weilte, als Luftfahrtattachè nach Brüssel versetzt wurde. Man sprach davon, Townsend sei „ins Exil“ geschickt worden. Heute wollen dem Königshaus nahestehende Kreise wis- sen, daß der Freund der Prinzessin Margaret selbst um seine Versetzung gebeten habe, um Prinzessin Margaret und der königlichen Familie Unannehmlichkeiten zu ersparen. Die Prinzessin kehrte am Freitag nach England zurück. Die Frau im Betrieb genießt besonderen Schutz Aber wenige kennen alle ihre Rechte/ Betriebsrätinnen diskutierten Den Frauen, vor allem den Müttern, steht in den Betrieben, in denen sie arbeiten, ein besonderer, ihnen verfassungsmäßig zuge- sicherter Schutz zu, der über den Arbeits- schutz des Mannes hinausgeht. Daß wenig Frauen über Einzelheiten dieser Schutz- gesetze orientiert sind, erwies sich am Don- nerstagabend bei einem Vortrag im Gewerk- schaftshaus, mit dem sich die Karlsruher Ge- werbeaufsichtsbeamtin M. Uiker an die Betriebsrätinnen wandte. An Hand von Ein- zelfällen aus ihrer reichen, beruflichen Er- fahrung konnte die Referentin aufzeigen, daß berufstätige Frauen sehr oft durch Un- kenntnis der Schutzgesetze beträchtliche Gel- der einbüßen, die ihnen, wenn sie recht- zeitig ihrę Ansprüche anmelden, verfas- sungsmäßig zustehen. So hat zum Beispiel eine Frau, der gekündigt wird, weil der Ar- beitgeber nicht weiß, daß sie ein Kind er- Wartet, das Recht, innerhalb von acht Tagen Einspruch gegen diese Kündigung einzu- legen. Andererseits wird eine Frau, die auf den bezahlten„Urlaub“ vor der Entbindung (die letzten sechs Wochen vor der Geburt) aus freien Stücken verzichtet und bis zum letzten Tag ihren Dienst versieht, deshalb nicht einen Pfennig mehr ausbezahlt be- kommen. Ueber solche Einzelheiten unterrichtete die Referentin die Betriebsrätinnen verschie- dener Mannheimer Betriebe, die zahlreich zu diesem Vortrag erschienen waren. Darüber hinaus erläuterte sie ihre eigene berufliche Tätigkeit als Gewerbeaufsichtsbeamtin, die dem Schutz der Arbeitskraft des einzelnen gilt. Zu dieser Tätigkeit gehört die gründ- liche Besichtigung der Betriebe, die Aufklä- rung der Betriebsleiter, die Sorge für ge- sunde, helle und gut beleuchtete Arbeits- plätze, und die eigentliche Aufsicht über die Betriebe, ihre Arbeitszeit und ihre Betriebs- anlagen. Den Gewerbeaufsichtsbeamten ste- hen(im Rahmen ihrer Aufgaben) die glei- chen amtliche Befugnisse wie der Ortspolizei- behörde zu. Mit einer Diskussion über Ein- Zzelfälle und die bestmögliche Hilfe endete der Vortrag im Gewerkschaftshaus. i-tu Möbliertes Fräulein Das sind die Namen zweier periodisch er- scheinender Zeitschriften, von denen die eine „Für Eigenheimfreunde“ im Domus-Verlag in Bon, die andere, eine Schrift für„Möbelkultur und Heimgestaltung“ im Verlag Dr. Crantz'sche Druckerei. Stuttgart-Bad Cannstatt, erscheint. Beide Zeitschriften bringen dem interessierten Leser Vorschläge, Erklärungen und praktische Ratschläge. Das Heft„Glücklich wohnen“ zeich- net sich durch ausführliche Planskizuen und Grundrißgzeichnungen aus, es enthält besondere Hinweise auf das Bausparen. An das„Möblierte Fräulein mit Ambitionen auf eine Kleinst- wohnung“ wendet sich mit hübschen Vorschla- gen und eingestreuten Erzählungen das zweite Heft. In beiden Schriften wird der Stil einer modernen, zeitgemäßen Wohnkultur vertreten. Die IS jährige Pariserin Christine Martel(inks) wurde auf der Weltschönheitskonkurrene in Long Beach(Kalifornien) zur„Miß Universum 1953. gewählt, Hinter der Französin placierten sich die Schönheitsköniginnen der US, Japans, Merikos und Australiens.„Miß Germanp“, die Berlinerin Christel Schach(rechts), kum zwar in die Endrunde, war aber nicht unter den Jetæten fünf. e ein Nad Team“,. Vesen de Viele meinen, das Sta- 5 Ferien ty sei eine veral- s Behörde tete Sache und ebenso vier Woch selig entschlummert Privat We Großvaters be- zum ert rünmtes schwarzes aub. Die l Tuch. Irrtum! Wir Krieg ü sind zwar mit unse- is für e ren Rameras beweg- Aaub für licher geworden, wir Für die. mügten aber doch Anzahl auf viele schöne Auf- pfund in nahmen verzichten, ridgells) wollten wir diese Be- Cyrill Veglichkeit zum Prin- in ein Ia zi erheben. Denken er in eilt mir nur an Land- Photo-Ecke . von Nor schakts- und Architekturaufnahmen: Wes sie zus der freien Hand macht, als mit ein 8. 4 dem f anders 4 . besondk absieht d wei eme lann aut nur gent ne Work duelle 1 orgen, H. nglück 1 6 kunde, muß mit relativ t auf all die Möglichk Hohe 14 mehr r, sagt 5 in 1 patür, dag man sie in di. e bein 1 pin, Sirnd sie aber auch n der vor il. Komm e E. Bei d Senn stel besser noch mit ein Hundertstel großer Blenden- 1 arbeiten. Das bedeutet aber Verzicht 0 Tiefenschärfe, auf gleichscharfe Zeich ung sowohl des Vordergrundes, als auch er„unendlichen“ Ferne. Das bedeutet Ver- eiten, die in der Nane Blende schlummern. Wer da heimisch 95 en uml, muß sich freilich mit den lan- ebe Belichtungszeiten anfreunden. Wobei in ane die Rudrile„lang“ schon alle Belich- bpzelten kallen, die über der Fünfund- anzigstel Sekunde liegen. Die modernen Stative sind ja gottlob nicht r So monströs wie Großvaters Dreibein. e Tasche stecken icht mehr so sta- 5 Man muß sie schon durch einen Draht- dser ergänzen, um zu verhindern, daß rschütterung des Auf- den- Knopf Prückens den ganzen Aufbau zum Wackeln bringt. Wer darauf achtet und seine Auf- nahmen nicht gerade bei Windstärke 10 macht, wird aber mit Freuden erleben, was seine Kamera, wenn sie erst einmal auf eigenen Füßen steht, alles zuwege bringt. In Ausnahmefällen kann man auch das tun, was unser Zeichner andeutet, man kann der Kamera einen festen Halt geben: auf einer Stuhllehne, einem Felsblock, einem Zaunpfosten oder was sonst noch in der Landschaft passend herumsteht. Das ist dann zwar gewiß kein Stativ mehr, aber im- mer noch besser als die„eisernste“ Hand, und sei es selbst die unfehlbare Leder- strumpfs oder Kara ben Nemsis. 8 Knipse nicht das, was der Postkartenfotograf schon gemacht hat; er kamm es besser. 6 Das ist kein Miß- trauensvotum. Der Post- kartenfotograf„kann es besser“, Weil er mehr Zeit hat, weil er das richtige Licht, die richtige Jahreszeit ab- wartet. Er mag es auch„besser können“, weil er seine Aufnahmen mit einer gewal⸗ tigen Spezialkamera macht, vom Stativ auf feinkörnigsten Film mit kleinsten Blenden und langen Belichtungszeiten. Er ist eben ein Spezialist des ruhenden. detailreichen, möglichst umfassenden Landschaftsbildes. Von der Postkarte verlangt man aber auch etwas anderes als von den Reiseerinne- rungen, die Sie heimbringen wollen. Die Postkarte muß Tausenden gefallen, sie darf eigentlich gar keine persönliche Note haben. Und sie muß auch möglichst alles zeigen, Was in der Landschaft gesehen werden kann: die berühmten Bergspitzen und sogar jedes einzelne Haus, damit der, der sie er- Wirbt ein Kreuzchen daneben malen kann— hier wohne ich! Wer seine Kamera mitneh- men wollte, nur um Postkarten einzusparen, wird die gleichen Enttäuschungen erleben wie sein Gegenstück, das die kluge Berech- nung anstellt, Postkarten wären am Ende billiger als das Selbst-Fotografieren. Auch die„bessere Postkarte kann natürlich per- sönliche Erlebnisse und Erirnerungen nur recht unvollkommen illustrieren. Ihr fehlt ja naturnotwendig das gewisse Etwas: das habe ich gesehen, das ist mir so begegnet, das haben wir erlebt. In jeder eigenen Aufnahme steckt eine ganze Geschichte: Weißt du noch— da- mals. Damals traten wir ans Fenster und sahen zum erstenmal unsere Ferienlandschaft. Du hattest dein Haar noch nicht ganz geordnet, warst aber so hingerissen, daß du gar nicht merktest, wie ich zurücktrat und die Kamera hob Damals hatten wir unseren ersten Berg erklommen, Nebel füllte die Täler, die Gip- fel schwammen wie eine Flotte mächtiger Schiffe auf einem silberglänzenden Ozean und ich fotografierte dich in der Haltung einer Träumenden. Es wäre doch schade um eine Reise, wenn von ihr in der Erinnerung nicht mehr übrig bliebe als eine Landkarte, ein Fahrplan und ein Hotelprospekt. Belichtungsmesser So ein armer Belichtungsmesser kann ja auch nicht wissen, was sein Herrchen eigent- lich photographieren will. Es muß ihm ge- sagt werden, das heißt man muß ihn auf jene Bildpartie richten, die unsere Aufnahme entscheidend beherrschen soll. Nehmen wir an, es ist schon später Nachmittag, die Strahlen der tiefstehenden Sonne vergolden die Gestalt eines hübschen Mädchens auf einem Bergesgipfel, die Land- schaft selbst liegt schon in Dämmerung. Worauf kommt es uns an? Natürlich auf das Mädchen! Auf den goldenen Schimmer! Auf das Leuchten in ihrem Haar! Auf die zarten und wohlgefälligen Schattierungen! Hält man aber den Belichtungsmesser nur so gerade in die Gegend, so wird er nur einen allgemeinen Helligkeitswert verzeich- nen, und der ist im Abendlicht viel geringer als der Helligkeitswert eines hübschen Mäd- chens, dem die himmlische Photoleuchte noch ein spezielles Strahlenbündel widmet. Das Mädchen würde also überbelichtet erschei- nen, mit harten Lichtern und flachen Schat- ten. Belichten wir dagegen richtig, nachdem wir den Belichtungsmesser unmittelbar vor dem Aufnahmeobjekt um Rat befragten, S0 mag zwar der Hintergrund— die Land- schaft— zu kurz kommen und unterbelich- tet erscheinen, aber das tut keinem wehe, ja, es kann nützlich sein, denn die liebliche Hauptfigur wird sich nun noch plastischer vom dunklen Hintergrund abheben. Es gibt auch den gegenteiligen Fall: Das Hauptobjekt hat einen geringeren Hellig- keitswert als der Hintergrund. Man macht eine Gegenlichtaufnahme, möchte aber die der Kamera zugekehrte Schattenseite eines richtig gebrauchen Menschen doch„durchgezeichnet“ und nicht nur als schwarze Silhouette sehen. Da kann man den Belichtungsmesser auch nicht ein- fach in die lichterfüllte Gegend halten, man muß an den Schatten dicht herangehen und das Instrument sorgfältig vor direktem Lichteinfall bewahren. Wetten, daß die Hel- ligkeitswerte, die es jetzt anzeigt, minde- stens auf die Hälfte zusammenschrumpfen? Gerade dazu haben wir ja einen Belich- tungsmesser: Unbestechlich, wie er ist, zeigt er uns Helligkeitsunterschiede, die das Auge gar nicht wahrnimmt. Der Film aber hält sich nicht an unser Auge, sondern an physi- kalische Tatsachen. Ganz besonders der Farbfilm, der— seinem Wesen entsprechend — unsere Belichtungsfehler minder gnädig aufnehmen kann als sein schwarz-weißer Bruder. 7 PFFPFCCCCCCCCCVCTTTTVV—V———————— Seite 4 MANNHEIM „—— 8— 5 8 5 PFF A Nr. 1 Dienstag, 21. Juli 1953/ Nr. 1 „ mit vier Buchstaben“ Auf Menschen wirkt sommerliche Hitze un- gefähr so, wie auf Eidechsen Kälte. Sie werden träge und vermeiden jede Überflüssige Bewe- gung. Die Beine von sick gestreckt, den Kragen offen, die Lider kalb geschlossen, so liegen sie — die Menscken!— in den Bänken der OEG. Halbwegs sind wir schon in Mannheim. Ein Wohlbeleibter Herr legt mit einer müden Geste die Zeitung weg und tupft sich mit dem Taschentuch leise stönnend die weitreichende Stirn. Keinen Eindruck macht die Hitze offenbar Kur auf drei luftige Mädchen, die eifrig mit- einander tuscheln, und einen Mann. Er hat den Hut unternehmungslustig ins Genick geschoben und in seinen Augen sitzt der Schalk. Er beugt sick auffällig vor und verlängert mit der hoh- len Hand seine Ohrmusckel. Dann lehnt er sich zurück und lacht dröhnend.„Ick hab' geglaubt, die Damen studieren Musik, weil sie sich über Beethoven, Bach und Strauß unterhalten, jetat seh ich, sie lösen ein Kreuzworträtsel“, ver- kündet er strahlend laut genug, daß es jeder Rört. Die Mädcken kichern und die schweigß- perlenglitzernden Gesichter der Fahrgäste ver- gieken sick zu einem heimlichen Schmunzeln. Wieder macht er„lange Ohren“.„Aha, mili- täriscke Spitze mit vier Buchstaben“, ruft er marktsckreierisch aus und wendet sich dann direkt an den wohlbeleibten Herrn:„Sie waren dock sicher Reserveofſteier, Sie müssen das wissen!“ Und er weiß es.„Téte“, erklärt er feierlich und mustert mit einem triumphieren- den Blick die ubrigen Fahrgäste. Und die wol- len dann auch inre„Bildung“ unter Beweis stellen und zeigen, daß sie nicht dumm sind. Nur als nach einem Erkennungswort gesucht wird, platzt der Schaffner mit„Wer noch, bitte“ dazwischen, das sich gar nicht verwen- den läßt. Die Zeit vergeht im Flug und bis Mannheim sind vier Kreuzworträtsel komplett gelöst. Ein Dutzend Menschen, die sich vor einer halben Stunde entweder gar nicht beachtet oder höck- stens verstoklen gemustert hatten, verabschie- den sick fröhlich wie gute Bekannte voneinan- der, und der alte weißhaarige Herr in der Ecke lacht noch beim Aussteigen leise vor sich hin, weil er ein komisches Wort eingeworfen hatte. Ein kleines Rätsel war bei dieser Hitze nötig, um das Eis zwischen ein paar Menschen auf- azutauen. bet Anschriften„ausverkauft“ Aber neue unterwegs Trotz unserer in der Ausgabe vom 16. Juli geäußerten Bitte, vorerst bei uns keine An- schriften für Briefwechsel mit Amerika an- zutordern, da die uns bekannten Adressen be- reits alle vermittelt waren, sind uns doch noch 80 Zahlreiche schriftliche Anfragen zugegan- gen, daß wir nicht einzel darauf eingehen kön- nen, sondern sie auf diesem Wege beantwor- ten müssen. Wir können nur noch einmal wiederholen, was wir bereits am 16. Juli sag- ten: Zur Zeit sind wir bemüht, weitere Adres- sen ausfindig zu machen und müssen Inter- essenten darum bitten, sich so lange zu ge- dulden, bis neue Anschriften bekannt sind. Zu SSgebener Zeit wird die Lokalredaktion des „Mannheimer Morgen“ in dieser Angelegen- Beit wieder von sich hören lassen. Kaffee und Tee bald billiger Des Finanzministers Kummer ist des Kufleelrinkers Freude Steuersenkungen sollen bis spätestens 31. August wirksam werden gramm zu senken. Die Wochen und Monate vor den Wahlen haben dem Mann von der Straße schon immer manches von ihm lang ersehnte„Geschenk“ in den Schoß gelegt. Es ist die„Zeit der Konzessionen“, denn stärker als sonst sehen Parlamentarier und Parteifunktionäre in dem Bürger nicht nur ein Objekt der Verwaltung, sondern den Wähler, von dessen Stimme die eigene Position abhängt. Aus diesem Blickwinkel versteht sich auch, neben dem Erlaß einer Reihe von Sozialgesetzen kurz vor Bundestagstoresschluß, der jetzt auch vom Bundesrat sanktionierte Beschluß des Bundestags, die Kaffee- und Teesteuer von zehn bzw. 15 Mark auf je drei Mark das Kilo- Wenn man also, ohne die Wahlen vor der bundesrepublikanischen Haustür zu haben, wohl nicht so rasch und konsequent über des Bundesfinanzministers Dr. Schäffer Ach- und Weherufe zur Tagesordnung und dem Steuer- senkungsbeschluß übergegangen wäre, 80 heiligt doch in diesem wie in kaum einem anderen Falle der gute Zweck die(teilweise wahlpropagandistischen) Mittel. Dem Nor- malverdiener ist es letzten Endes größgten- teils schnuppe, aus welchen Ursachen heraus es zu diesen preisverbilligenden Wirkungen kam. Wenn man höheren parlamentarischen Ortes zwei Fliegen mit einer Klappe schlug oder schlagen wollte— warum nicht? Der Endeffekt ist maßgebend— und der kommt in diesem Falle in erster Linie dem Verbrau- cher zugute. Der Mensch freut sich. Er freut sich dar- über, daß— wie es in dem Bundesratsbe- schluß heißt— das Steuersenkungsgesetz „drei Wochen nach seiner Verkündung an einem Montag in Kraft treten soll.“(Ein- geweihte oder sich für eingeweiht haltende Kaffeehandelskreise rechnen damit, daß die verbilligten Preise spätestens ab 31. August Wirksam werden.) Schließlich macht es wohl einen Unterschied, ob man von diesem Zeit- punkt an für das Pfund guten Qualitäts- kaffees nur noch, wie geschätzt wird, elf bis zwölf Mark zu zahlen braucht, oder wie bis- her 17 bis 18 Mark. Wie teuer die durch- schnittlichen Konsummischungen, das heißt die billigeren Sorten, kommen werden, hat man noch nicht genau auskalkuliert, doch rechnet man mit vielleicht neun Mark für das Pfund. Den Tee glaubt man nach der Steuersenkung für 23 bis 25 Mark das Kilo (bisher im Durchschnitt 40 DW) an den „Trinker“ bringen zu können. Nach der Auffassung des Bundesfinanz- ministers wird er nun statt einer halben Mil- liarde nur noch 160 Millionen Mark an Kaffeesteuern einnehmen, und selbst wenn sich der Verbrauch verdoppelte und damit Zoll und Umsatzsteuer mehr Geld in den Staatssäckel fließen ließzen, bleibe noch ein Fehlbetrag von 120 bis 175 Millionen. Mag das sein, wie es wolle— andere Stimmen glauben an eine Deckung dieses Deflzits durch vermehrfachten Umsatz—: eine Ein- nahmequelle wird sich sicher auch aus den Kreisen erschließen, die bisher geschmuggel- ten„schwarzen“ Kaffee bezogen. Nach fach- männischen Schätzungen über den Anteil des Schwarzen Marktes am Kaffeegeschäft Wird heute jede vierte Tasse Kaffee auf bundesrepublikanischem Boden unversteuert getrunken. Man nimmt an, daß bei den neuen Preisen das Risiko des Kaffeeschmuggels sich nicht oder kaum mehr bezahlt macht. Tee wird übrigens noch stärker„schwarz“ gehan- delt und getrunken, obwohl der Deutsche im Gegensatz zum Engländer etwa ein weit „schlechterer Tee- als Kaffeetrinker ist und noch lange noch nicht ein so guter, wie ihn Dr. Schäffer im Interesse der bundes- staatlichen Finanzen sich wünscht. rob Messerstich hutte zwür tödliche Folgen . aber eine Angriffsabsicht war nicht nachzuweisen Hat der 66jährige Rentner, der weinend, hilflos und sichtlich zerknirscht auf der An- klagebank sitzt,„im Zustand verminderter Zurechnungsfähigkeit“(nämlich mit 2,3 Pro- mille Blutalkoholgehalt) seinen 25jährigen Schwiegersohn am Pfingstsamstag 1953 in Ketsch mit einem feststehenden Messer eine 4,5 Zentimeter lange Stichwunde beèigebracht, an deren Folgen der Schwiegersohn kurz darauf starb? So hieß die Frage, für deren Beantwortung sich das Schwurgericht im letzten Fall seiner Juli-Tagung in einer aus- gedehnten Beweisaufnahme sich alle erdenk- liche Mühe gab und sie schließlich mit einem Freispruch mangels Beweis verneinte. Schwiegereltern und Schwiegersohn leb- ten in einem Häuschen, und das Verhältnis zwischen den beiden Parteien war nicht im- mer das beste. Der 66jährige, den der medi- zinische Gutachter einen„chronischen Alko- holiker“ nannte, trank gern einiges über den Durst und war dann immer besonders streit- süchtig. So auch am 31. Mai 1953, als er von einer kleinen„Wirtschaftstour“ nachmittags leicht schwankend nach Hause kam. Es regnete Beschimpfungen, es kam zu Tätlichkeiten zwischen dem Angeklagten und seiner Frau, seiner Tochter und seinem Wer sein Becht nicht kennt, hut nicht recht Nachträgliche Bedenken kommen zu spät Es ist eine alte Erfahrung, daß viele Ar- beitnehmer bei einer Kündigung oder Ent- lassung sich vorzeitig ihrer Rechte begeben, weil sie sich nicht über die rechtlichen Zu- sammenhänge durch die Geschäftsstelle des Arbeitsgerichts, durch das Arbeitsamt oder die Gewerkschaften Klarheit verschaffen. „So war es im Falle eines als Verkäufer beschäftigten Schwerbeschädigten, dem ge- kündigt und eine Weiterbeschäftigung als freier Mitarbeiter angeboten worden war. Er hatte erklärt, bis zu dem vom Arbeitgeber als letzten Tag des Arbeitsverhältnisses genann- ten Zeitpunkt arbeiten und„dann gehen“ zu wollen. Das Gericht sagte, daß ein Schwerbeschä- dicgter, nicht verpflichtet ist, von seinen Rech- ten(besondere Schutzbestimmungen) Ge- brauch zu machen“. Es erblickte in dem Ver- halten des Arbeitnehmers dessen Einver- ständnis, das Arbeitsvertragsverhältnis auf- zulösen. Daran änderte in den Augen der Arbeits- richter auch nichts die Tatsache, daß der Schwerbeschädigte später die Rechtswirk⸗ Wohin gehen wir? Dienstag, 21. Juli: Kurbel:„Unga han“ 2. Teil:„Der Turm der Vernichtung“; Alham- bra:„Drei Frauen erobern New Lork“; Rosengarten 17.00 Uhr: Protestkundgebung, Spr.: Jürgen Hacker DAG); Kunsthalle 20.00 Uhr:„Le silence de la mer“(Filmclub Mann- heim-Ludwigshafen); Loge„Wilhelm zur Ein- tracht“, L. 9, 9, 19.30 Uhr: Musikschüler von Mannheimer Musik- Pädagogen spielen vor; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Thomas Wolfe“, —— von Dr. Karlheinz Deschner, Tretzen- 0 Mittwoch, 22. Juli: Amerikahaus 14.30, 16.00, 17.30 Uhr: Film für Erwachsene:„Burgen des Wissens“. Wie wird das Wetter? 17 Det. rreundlich 8 und recht warm Vorhersage bis Mittwoch früh: Tagsüber vielfach sonnig und bei mäßigen südwestlichen Win- den kräftige Erwärmung, in der Rheinebene meist bis 30, Ab- kühlung nachts kaum unter 15 Grad. Uebersicht: Das wetterbestimmende mittel- europäische Hochdruckgebiet verlagert sich Iangsam nach Osten. Dadurch kommt erneut ein breiter Strom von subtropischer Warmluft aus Südwesten in Gang. samkeit seiner Kündigung vor dem Arbeits- gericht bestritt. 5 Seine Klage wurde abgewiesen. Der Rassegeflügelzuchtverein, Phönix“ Mann- heim- Rheinau setzte die Reihe seiner Jungtier- besprechungen am 12. Juli fort. Abwechselnd besprachen die Zuchtwarte Weber und Essig New Hampshire, Altsteirer, schwarze Rhein- länder und Zwergwelsumer, wobei die Züchter sich lebhaft an der Diskussion beteiligten. Be- sonders Züchter Haberkorn(schwarze Rheinlän- der) hielt mit seinen in Jahrzehnten gemachten Erfahrungen nicht hinter dem Berg zurück und konnte manches Wissenswerte über die Rhein- länderzucht vermitteln. rob Schwiegersohn. Es kam zum Herumgefuch- tel mit dem Messer, das er immer bei sich trug, und es kam zu der Bemerkung gegen den Schwiegersohn:„Heut ist sein letzter Tag. Ich geb' Euch Pfingsten, daß Ihr Euer Lebtag dran denkt.“ Aufgespeicherte Wut gegen den Schwie- gersohn ließ die Kette der Streitereien auch nach kurzer„Ruhepause“ nicht abreißen. Bis es dem Schwiegersohn anscheinend zu viel wurde, er aus seinem Schlafzimmerfen- ster sprang und zum Zimmer des tobenden alten Mannes hinüberrannte. Was dann geschah, hat niemand genau gesehen, auch die Frau des später Getöteten nicht, die in der Verhandlung im Konflikt zwischen Mann und Vater stand. Mit dem Ruf:„Ich bin gestochen worden“ kam der 25jährige aus dem Hausflur heraus, ging noch ein paar Schritte und brach dann zu- sammen. Ein horizontaler Stichkanal, der direkt ins Herz führte, wurde bei der Sek- tion festgestellt. Nicht festgestellt werden konnte, ob diese Wunde von einer Angriffs- handlung oder von einer Abwehrbewegung herrührte. Es widersprach aber nichts der Auffassung, daß eine Abwehrbewegung auch eine solche Art der Verwundung verursacht haben könnte. Das Gericht legte deshalb die Einlassung des Angeklagten zugrunde. er habe sich eine Scheibe Brot abschneiden wollen und habe, als plötzlich sein Schwiegersohn an der Tür gewesen sei, das Messer vor sich gehalten. Der junge Mann sei dann„einfach in das Mesesr hineingerannt“. Ein Freispruch, der im Zuschauerraum nicht ungeteilte Billigung fand, aber ein Freispruch, der nach dem rechtlichen Grund- satz„im Zweifel für den Angeklagten“ zu- stande kommen mußte, weil auch eine Not- Wwehrüberschreitung wegen des durch den Alkohol nicht vorhandenen Verteidigungs- willens nicht gegeben war. Trotzdem be- scheinigte der Vorsitzende dem aufschluch- zenden Rentner, ‚daß er nicht das sanfte Lamm sei, als das er sich hinstelle“. Ius dem Mannheimer Polizeibericht e Schlagkräftig. Nach einer Auseinander- setzung mit seiner geschiedenen Ehefrau wurde in Feudenheim ein Mann von zwei Begleitern der Frau derart mißghandelt, dag er mit einer Gehirnerschütterung und Platz- wunden ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Rauschgift-Rezept. Ein Unbekannter, der sich auf noch ungeklärte Weise in den Besitz eines nicht für ihn bestimmten Rezeptes zu setzen wußte, hatte darauf nicht nur den Namen geändert, sondern noch zusätzlich zehn Ampullen Rauschgift hin zugeschrieben. Der Apotheker erkannte die Fälschung und ver- ständigte die Polizei. Amerikaner benahmen sich daneben. In der Sandhofer Straße kam es zu einer deutsch- amerikanischen Schlägerei, in deren Verlauf drei Amerikaner den beteiligten Deutschen Messerstiche beibrachten. Eine MP-Streife nahm die Täter fest.— Während ihres Nachturlaubs versuchten zwei US-Sol- Ein erstrebenswertes Ziel: daten wiederholt in die Wohnung einer Frau in der Luftschifferstraße einzudringen und beschädigten dabei die Haustüre.— In Sand- hofen verschaffte sich ein Soldat widerrecht- lichen Zugang zu einer Wohnung und wollte den Eigentümer nicht hereinlassen, bis eine MP. Streife zu Hilfe kam.— Ein betrunkener Amerikaner mußte mit Gewalt aus einer Wohnung in der Rupprechtstraße hinausge- drängt werden, weil er unbedingt ein Nacht- lager dort haben wollte. Der tägliche Unfall. In der Waldstraße streifte ein Motorradfahrer einen Begren- zungsstein, verlor dadurch die Herrschaft über sein Fahrzeug und stieß mit einem Pkw. zusammen. Der Motorradfahrer wurde ver- letzt, der Sachschaden beträgt 1200 DM.— An der Einmündung der Zeppelinstraße in die Waldhofstraße erlitt ein radfahrender Lehr- ling beim Zusammenstoß mit einem Motor- radfahrer eine Schlüsselbeinfraktur und eine Gehirnerschütterung. Bildung, aber ohne die„Deutung“ der„Interpreten“ Die Volkshochschule sollte Erwachsene zu den Quellen führen Die Volkshochschule Mannheim hat bei der Bestellung des neuen Geschäftsführers auch eine neue Orientierung ihres Pro- gramms für eine freie Erwachsenenbildung erwogen. Seine Wegemarken lassen sich mit „Weltorientierung“ und„Existenzerhellung“ kennzeichnen, um von Karl Jaspers entwik- kelten Kennzeichnungen zu verwenden. Vielleicht ist gerade in diesem Augenblick ein Hinweis angebracht auf ein Verfahren, das an anderen Orten— um niemand zu irri- tieren, bleiben die Städtenamen ungenannt — den Erwachsenen sehr viel Anregung brachte. Man hat sie die„Großen Bücher“ sich aneignen lassen und war ihnen behilf- lich dabei. Wohlgemerkt, man hat sich nicht mit Vorträgen zwischen die grogen Geister und die Leser gestellt, man hat zu Aus-Ein- andersetzungen über Gelesenes herausgefor- dert. Unverbildeten Menschen, Berufstätigen, wurden die Gespräche Platons über die Seele, über die Pflicht, über den Tod des Sokrates in die Hand gegeben. Aug' in Auge mit dem Genius sollten die Menschen kom- men, aus der Quelle sollten sie schöpfen. Der ganze aufdringliche Zwischenhandel, der sich im Lauf der Zeit zwischen den geistigen Po- tenzen und dem Volke breit gemacht und viel verdorben hat, sollte umgangen werden. Die Aktion der ‚Großen Bücher“ führte zu Erfolgen nur dort, wo sich Volkshoch- schüldozenten fanden, die eine verlockende Liste solcher Werke aufzustellen und die einzelnen Bücher in Rede und Gegenrede aufzuschließen verstanden, die eine umfas- sende Aneignung des zur Diskussion stehen- den Werkes leiten und überwachen konnten. Buchhalter, Hausfrauen, Korrespondenten, Straßenbahnschaffner und Sekretärinnen stellten sich ein zu Streitgesprächen über „Krieg und Frieden“(Tolstoi),„Das Kapi- tal“(Karl Marx) und„Größe und Nieder- gang des römischen Reiches“(Eduard Gib- bon). Augustins„Gottesstaat“, Vergils „Aeneis“ mit den Stellen, die von der Welt- Sendung des Römerreiches handeln und das Alte Testament mit den Beispielen ur- gegebener menschlicher Verhältnisse wurden den Teilnehmern zu einem ihr Leben be- stimmendes Erlebnis. Dantes„Göttliche Ko- mödie“ und Goethes„Faust“ wurden als Gleichnisse für jedes menschliche Leben be- griffen und in Shakespeares großen Dramen sittliche Grundhaltungen gefunden, deren Vergegenwärtigung einen reicheren Welt- und Wert-Kosmos erschloß. Mit Nietzsches „Wille zur Nacht“ und Siegmund Freuds „Vorlesungen zur Einführung in die Psycho- analyse“ leistete man die notwendige Aus- einandersetzung mit Erscheinungen der un- mittelbaren Gegenwart, man ging zu Rous- seau und Montesquieu zurück, man studierte in den großen Romanen Balzacs das XIX. Jahrhundert, das eine Erfindung Balzacs ge- nanmt wurde. In vielen Erzählungen des 18. Jahrhun- derts wird ein frischer junger Mann von sympathischer Klugheit vorgestellt, der„die Bücher gelesen“ hat. Vielleicht haben sich die Anreger dieses erfolgreichen Unterfan- gens der zeitgenòssischen Erwachsenenbil- dung nur gefragt, was für Bücher den Auto- ren dieser Erzählungen solche Hochachtung eingeflößt haben, und sie haben zeitlose, der Mode entzogene Autoren zu mischen ver- standen mit jenen oft genannten, aber nur von wenigen wirklich gelesenen Autoren, deren Meinungen in aller Munde sind. In einem an sich schmen Eifer hat man sich übrigens an manchen Orten bei dieser Aktion der„Großen Bücher“ übernommen und dadurch der Sache auch wieder gescha- det: Man hat den Kanon, die Zusammen- fassung der Großen Bücher so breit ge- macht, daß die in Aussicht genommenen Teilnehmer es mit der Angst zu tun be- kamen: Wer sich stark genug fühlt, im Lauf der Zeit ein Dutzend schwieriger Bücher zu sich zu nehmen, schreckt vor einem Gros, das sind 144, denn doch zurück. Am Beginn stand jeweils eine kleine Bücherausstellung, eine Schau der zwölf kanonischen Bücher also, mit Rücksicht auf örtliche Gegeben- heiten ausgewählt, und damit sollte auch in Mannheim angefangen werden. Die Ueberlegenheit dieser Art von Er- wachsenenbildung über die Jugendausbil- dung ist klar; sie kanm zu Quellen führen, für die die Jugend ohne alle Anleitung noch nicht reif wäre, ganz abgesehen davon, daß die Jugenderziehung in ihrer Einstellung zu Quellen„unscharf“ geworden ist. F. W. Kk. a Von Mensch zu Mensch Am Sonntagabend fuhr ich mit mei- ner Familie auf Fahrrädern vom Rheinauer Strandbad nach Hause. Der Weg kann nicht als gepflegt bezeichne werden. Als wir uns so strampelnd fort- bewegten, kam von hinten ein Auto mit einer mächtigen Staubfahne ange, braust. Wir wichen eilig zur Seite, um den„Rasenden“ vorbeizulassen. Doch“ kurz hinter uns bremste der Fahrer den Wagen ab und fuhr ganz langsam an uns vorbei. Der Fahrer— ein amerika- nischer Soldat— lehnte sich aus dem Wagen und fragte in gebrochenem Deutsch:„Is viel Dreck?“. Mir verschlug es die Sprache. Sollte es doch Auto- fahrer geben, die daran denken, daß der von ihrem Fahrzeug aufgewirbelte Staub andere Mitmenschen belästigt? Als ich meine Fassung wieder gefunden hatte und dem Fahrer zurief„Es geht“, fut er noch langsamer, immer wieder zu. rückschauend, ob er nicht doch zu viel „Dreck“ hinter sich lassen würde; erst —— War, gab er wieder Gas. als er etwa 300 Meter von uns 1 Die Weihe des Hauses 15 der AEG Mannheim Fd Mit einer der Stunde angemessen eit Feier weihte die AHA Mannheim e ihr neues Bürohaus in N 7, 5, ein, das t 1 f in unserer Ausgabe vom 18. Juli im einzé“ U nen bereits beschrieben haben. In wohltuender Kürze wurde von mel B reren Rednern die mehr als halbhunder“ Fre jährige Geschichte der Weltfirma knag umrissen und der Neubau des Mannheim Krebsf Büros eine markante Station auf dem weg dehme des Wiederaufbaus genannt. Vertreter zu ladung Stadtverwaltung und der Industrie- wi versitä Handelskammer beglückwünschten das bf Praktil ternehmen zu seinem neuen Haus, das nid und C nur für die Firma., sondern auch für unsem pel de Stadt durch seine moderne und zeitgemis Krebsk Linienführung eine empfehlende Visits, karte bedeutet und insgesamt etwa 240 A Bes nöt aul deine Frau tahr' vorsichtig! gestellten und Monteuren ideale Arbei, Plätze geschaffen hat. Die ungezwungene, aber nicht formlos Feierlichkeit war mit einer Führung de besteht Gäste durch das neue Haus verbunden, d Higensc sich übereinstimmend lobend auslieſzen de der Ze die hier geglückte Synthese Zwische gane, d Zweckmäßigkeit und Aesthetik. Ein- au Ueber gewähltes kaltes Büfett und erfrischend Charak Geträntee hielten Gastgeber und Gäste dl] faden, lange in angeregtem Gespräch zusammnp Letzter„Coca-Cola-Ball“ K Zum Schluß der Saison Obwohl aus dem ursprünglichen Motto de letzten„Coca-Cola-Balles“ des Amtes fl. 2 Jugendförderung im Rosengarten nichts worden war, weil die über 1000 jugendliche Besucher nicht so scfir nach Trachten trat teten, als nach Ziviler Sonntagskleidus ö wurde unter der Leitung von Tanzleht jeweils Stündebeek aus dem angekündigten Trac. tenfest doch noch ein beschwingter somm licher Jugendball. Darrnst Im Musensaal feuerte das„Astof Orchester die tänzerischen Musen mit nit mermüden und exakt gebrachten Melodien“ fortschreitenden Parkettbewegungen an, l Wirken in der Wandelhalle wandelten die Paare i arbeit allen erdenklichen Takten nach den munte Weisen der Kapelle Muto. Beide Orches sorgten von 18 bis 23 Uhr dafür, daß jede al kommende Langeweile im Keim und in vol Tönen erstickt wurde. Die Tanzbeine und Programm wurden durch kleine Impro tionen und Tanzspiele aufgelockert, und schwebte auf leichten Sohlen, Tabakwoll und Erfrischungsdünsten hinein in die tal Jose Zeit, die im September schon wieder! Ende sein wird. a Kleine Chronik Die Kohlenlenkungsstelle im Rathaus, 1 ist dienstags und donnerstags von 8 bis 12 13 bis 16 Uhr für das Publikum geöffnet. KKV Columbus. Am 22. Juli, 20 Uhr, katholischen Jugendheim, C 2, 16, Vortrag Dr. F. Feuling„Unsere Stellung zur komm den Bundestagswahl“. 5 Die Geschäftsstelle der Flüchtlingsvere gung ist vom 23. Juli bis einschl. 5 taglich von 10 bis 13 Uhr, und von 15 bis Il rüstet Uhr geöffnet. 1 Olub berufstätiger Frauen. Am 23. 5 Kol Uhr, spricht die Schweizerin Pr. Soma ö Rosengarten über„Weltföderation der pe ei K tätigen Frauen in den Vereinten Nationen zischer Durck einen Uebertragungsfehler Wurde f N unserem gestrigen Bericht über den ban, aum e Kongreß der„Nationalen Sammlung“ ein* b dachbe falsch wiedergegeben. Zu dem gegründe“ Aktionsausschuß gehört Karl Heinz Pries rug nicht Karl Küster, wie gestern angegebee eder Nicht der ganze Stadtrat. Zu dem be Serien angekündigten Besuch der Bundesgartens werden, wie uns heute ergänzend mitge wugde, lediglich einige Mitglieder des Mis heimer Stadtrates als Vertreter der einen Fraktionen am 26. Juli nach Hamburg falt, um sich dort Anregungen für die far! Mannheim geplante Bundesgartenschau holen. 0 Wir gratulieren! Valentin Wahl, Mannhen Neckarau, Adlerstraße 16, wird 70 Jahre Max Oser. Mannheim, Friedrich-Ebert-s 23, vollendet das 80. Lebensjahr. — Bedingung Richtig ernähren! ist: ragueh SNNELLA mit Aufbau- Vitaminen und feinstem Höhner-Eigelb 80 1 entfernt eee eee 7 e Messenen m gesten 2, dag u von med. bhunder. na knap anmheime dem Weg treter vu trie- un n das Un. das nich für unsen eitgemält Visiten A 240 A. Nr. 166/ Dienstag, 21. Juli 1953 MORGEN Sele? —— Ilse Werner filmt in Schwetzingen Die Berolina- Filmgesellschaft dreht in diesen Tagen im Schwetzinger Park die Außen- aufnanmen zu einem neuen„Vogelnändler“- Film, in dem unter der Regie von Art Maria Rabenalt unter anderen Ilse Werner(Bildmitte mit weißem Hut), Wolf Albach-Retty, va Probst, Siegfried Breuer, Gunther Lüders, Erni Mangold und Leitung des Frankfurter Ballettmeisters Freund mitwirkt. tur ein großes Ballett unter Aufnahme: Leichsenring Iuf der Suche nuch Ursuche und Heilung von Krebs Bekannte Forscher aus dem In- und Ausland trafen sich in Freiburg Freiburg. Mehr als hundert namhafte Krebsforscher aus dem In- und Ausland nahmen von Freitag bis Sonntag auf Ein- dung der Medizinischen Klinik der Uni- versität Freiburg an einem Kongreß teil, der Praktikern und Theoretikern der Medizin und Chemie Gelegenheit gab, Erfahrungen bei der Erforschung und Behandlung von KRrebskrankheiten auszutauschen. Besonderes Augenmerk schenkte der Kon- greß der Ausschaltung von krebserzeugeu- den Substanzen des täglichen Lebens. Dieses hema führte zu einer eingehenden Diskus- sion über die Frage, ob und in welchem Umfang die Verhältnisse im künstlich er- zeugten Tierkrebs auf den Menschenkrebs übertragen werden können. Ausführlich wurde ferner über die Arten und Anwen- dungsmöglichkeiten der verschiedenen Grup- pen chemischer Substanzen gesprochen, mit denen in den letzten Jahren in der Krebs- therapie groge Fortschritte erzielt wurden. e Arbeit 1 formlos hrung de unden, d. ließen übe Zwischen Ein a frischen Gäste nod zusammen All“ son 1 Motto de Amtes fl. nichts ge Agendliche Aten track gskleidunz Tanzlehm ten Trach er sommel „Astorg“ n mit nim Melodien gen an, un 1e Paare! m muntere e Orchese aß jede al nd in volle ine und dl Improyis rt, und m abakwolle in die tant 1 nion n wn aber zathaus, 5 8 bis 12 l geöffnet. 20 Uhr, Vortrag. ur komme tlingsverell I. 8. Auge n 15 bis 10 1 23. Jul, Soma 1 der bert Nationen“ ler wurde den Park 18“ ein Nen gegründen nz Pries gegeben. 9238 bete“ Uebereinstimmend wurde festgestellt, daß beim Krebsvorgang ein Widerspiel zwischen der Krebszelle und dem Gesamtorganismus besteht, daß aber der eigentliche Träger der Hgenschaft Krebs die Zelle selbst ist. In der Zelle sind es wiederum bestimmte Or- gane, die imstande sind, sich zu verdoppeln. Ueber diese Organe, die gleichzeitig den Charakter von chemischen Makromolekülen haben, kanm nach den auf dem Kongreß vor- getragenen Erkenntnissen heute bereits schr viel ausgesagt werden. Als Ziel der künftigen Therapie wurde es bezeichnet, die Duplikanten mit der Eigen- schaft Krebs ausschließlich zu vernichten. Andererseits zeige sich, wie festgestellt wurde, bei der Bestrahlung von Krebsge- schwulsten immer mehr, daß die direkte Strahlenwirkung weniger ausschlaggebend Sei. Vielmehr gehe ein großer Teil der Heil- wirkung von den chemischen Substanzen aus, die beim Eindringen der Strahlen in die Zelle entstehen. Durch Isolierung dieser Substanzen glaubt man deshalb, neue chemi- sche Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs- erkrankungen finden zu können. An dem Gespräch, das von dem Direktor der Freiburger medizinischen Universitäts- Klinik, Prof. Pr. Ludwig Heilmeyer, geleitet Wurde, beteiligten sich u. a. die Nobelpreis- träger Prof. Dr. Gerhard Domagk, Wupper- tal-Elberfeld, und Prof. Dr. Richard Kuhn, Direktor des Max-Planck-Instituts für medi- zinische Forschung in Heidelberg, Prof. Dr. Hans Lettre vom Heidelberger Krebsfor- schungsinstitut, die Krebsforscher Prof. Dr. Hermann Druckrey, Freiburg, und Prof. Dr. Albert Dietrich, Stuttgart, Prof. Buu Hoi, Paris, verschiedene Mitglieder des Krebs- forscher- Arbeitskreises um Frau Prof. Pat- terson, London, und andere führende Krebs- forscher aus Deutschland, Frankreich, Eng- land, Oesterreich, der Schweiz, Italien, Hol- land und Schweden. Konfessionen finden sich In gemeinsamem Spiel Heidelberg. Die evangelische und katho- usche Kirchengemeinde in Heidelberg-Pfaf- ſengrund führen an der dortigen Auf- erstehungskirche gemeinsam den Jeder- mam von Hugo von Hofmannsthal am 25. und 26. Juli, sowie am 1. und 2. August, jeweils um 20.30 Uhr, auf. Die künstlerische Gesamtleitung dieser Freilichtauf führungen legt bei Rolf Hübner vom Landestheater Darmstadt, die Rollen der„Buhlschaft“ und der„Guten Werke“ haben die zwei Heidel- berger Schauspielerinnen Wächtershäuser und Hartegg übernommen, alle übrigen Mit- Wirkende sind Lalenkräfte. Die Zusammen- arbeit beider Konfessionen findet auch darin ius Rheincand- Pfacz Neustadt. Auf einer Sitzung des Pfalz- dates distanzierte sich der Bund„Bayern- klau“ von dem Antrag der Föderalistischen um Bundestag. Nach wie vor würde der Bund„Bayern- Pfalz, die Vor- arbeiten für das kommende Volksbehehren kortsetzen und den„entscheidungsvollen des für die Pfalz baldigst herbelführen, die Wiedervereinigung mit Bayern bringen soll.“ Kaiserslautern. Mit 54 Nachtbombern Jom Typ„RB 26“ landete das 66. US-Auf- Kärungsgeschwader auf dem neuen Flug- platz Sembach bei Kaiserslautern. Zwei Weitere Gruppen des Geschwaders, die mit züsenflugzeugen vom Typ„RF SO“ ausge- rüstet sind, werden heute erwartet. Koblenz. Die 311 Meter lamge neue Pfaf- dorfer Straßenbrücke über den Rhein bei Koblenz wurde vom Rhbeinland-pfäl- Aschen Ministerpräsidenten Peter Altmeier rer Bestinmumg Übergeben. Beim Gang zum anderen Ufer entbot Altmeier dem be- dachberten Saarland einen Willkommens- rug und erklärte, es sei leicht. Brücken nedderzureigen, aber um so schwerer, neue Beriehungen wieder anzuknüpfen. ihren Ausdruck, daß der katholische und der evangelische Pfarrer bei der Aufführung mitwirken und der Reinerlös der karitativen Arbeit beider Gemeinden zugeführt wird. 1 auch beim Verkehrsverein Mann- Sinn. Fünf Verletzte bei Hütteneinsturz Göppingen. Drei Männer und zwei Jun- gen wurden zum Teil schwer verletzt, als im Kreis Göppingen während eines schwe- ren Unwetters eine Schutzhütte zusammen- stürzte. Die Verunglückten hatten die Hütte aufgesucht, als der Sturm einsetzte. Als die Hütte zu schwanken begann, versuchten sie, diese abzustützen. Trotzdem stürzte die Hütte ein und begrub die Schutzsuchenden Unter sich. Zwei Kinder im Bodensee ertrunken Friedrichshafen. Zwei Kinder fanden in den Fluten des Bodensees den Tod. Eim elf Jahre alter Junge geriet beim Ba- den in ein Bombenloch und versank. Schon kurz nach dem Unfall war Hilfe zu Stelle. Wiederbelebungsversuche blieben jedoch er- folglos. Wenig später stürzte der sechs Jahre alte Sohn eines französischen Polizei- beamten beim Spielen mit einem kleinen Segelboot, das ihm sein Vater aus dem Ur- laub mitgebracht hatte, in den See und er- trank. Nach zwei Stunden wurde die Leiche des Kindes geborgen. 5 50 Prozent aller Kinder haben körperliche Mängel Göppingen. Bei der Untersuchung von etwa 10 000 Kindern im Kreis Göppingen durch das Staatliche Gesundheitsamt wurden bei rund 50 Progent körperliche Mängel fest- gestellt. Etwa ein Viertel der Untersuchten hatte einen Kropf in den verschiedensten Stadien. Etwa 1000 Kinder sehen oder hören 50 schlecht, daß eine ärztliche Behandlung notwendig ist. Einige Kinder haben Unter- gewicht bis zu 22 Pfund, bei anderen wurde Fettleibigkeit festgestellt. Außerordentlich groß ist die Zahl nervöser und appetitloser Kinder. Bei 63 Kindern fand der Schularzt Läuse. Obwohl sie nicht besser abschnitten: Bessere Kritik fut die Spanier Rückblick auf die Südamerika- Tournee der Schüler Escartins Die spanische Fußball-Nationalmannschaft ist auf ihrer Südamerika-Tournee aus den Län- derspielen gegen Argentinien und Chile mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgekommen. Dies ist die Meinung süd- amerikanischer Fußball- Fachleute, nachdem die Spanier in Buenos Aires erst in den Schluß- minuten nach dramatischem Verlauf mit 0:1 unterlagen und streckenweise ein großes Spiel gezeigt haben, und nachdem sie acht Tage spä- ter in Santiago de Chile gegen die chilenische Equipe mit 2:1 Toren verdient gewannen. Die Iberier haben auf ihrer Reise nicht besser, aber auch nicht schlechter abgeschnitten als die Eng- länder, aber auf Grund ihrer weit effektvol- leren Spielart entschieden bessere Kritiken er- halten. „Wir sahen noch kein besseres europäisches Team als jenes, das gestern im River Plate Stadion unsere eigene Mannschaft eine Stunde lang unter Druck setzte, und wir sahen auch noch keinen besseren„Goalie“ als Antonio Ramallets, der wahrhaft Weltklasse repräsen- tiert.“ So schrieb„Mundo Deportivo“, die größte Sportzeitung Argentiniens, aber noch begeisterter ließ sich„Notica Graflica“ ver- nehmen, denn dort las man:„Noch nie hat Buenos Aires eine Mannschaft gesehen, die stärker und schneller war als diese Spanier, mit denen wir in der Schweiz(gemeint ist die nächstjährige Weltmeisterschaft) nicht zusam- menprallen möchten. Und das Blatt„La Na- cion“ endlich zog bei dieser Gelegenheit wie- Duell der Hammerwerfer .. Sah Bäckermeister Wolf siegreich In Ladenburg, der Geburtsstadt von Deutsch- lands Hammerwerfer Nr. 1. Karl Wolf, gaben sich Karl Storch Fulda), Karl Hagenburger (Ludwigshafen) und Edmund Cammissar (Karlsruhe), sowie der Karlsruher Bäckermei- ster ein Stelldichein am Sonntagnachmittag. Eine große Zuschauermenge bildete den Rah- men für dieses Hammerwerfer-Duell. Unter Leitung von„Chef“ Sepp Christmann, be- zwang Karl Wolf nach drei fabelhaften Wür- ken seinen alten Rivalen Karl Storch sicherer als erwartet. Wolf schaffte die beachtliche Weite von 58,60 m, während Storch auf 58,10 m kam. Hagenburger erreichte wieder die 50-Meter-Marke, die der hoffnungsvolle Wolf-Schüler Cammissar noch nicht bewältigte. Ein abschließender Ringer- Freundschafts- kampf sah den ASV Ladenburg mit 5:3 Punk- ten über den ASV Eppelheim siegreich. uVZ qkwVesV sich MyVVmsf Slchrotv Abendsportfest beim VfR Der VfR Mannheim veranstaltet am Mitt- woch, 18 Uhr, auf dem Herzogenriedplatz ein Abendsportfest, bei dem er eigene Wege geht. So wurden für die Schüler und Schülerinnen eine 20x 50-m-Staffel ausgeschrieben, auch die Männer laufen eine solche Staffel, aller- dings über 100 m. Hinzu kommt noch eine Schwellstaffel. Dreikämpfe für Jugend und Frauen sowie Anfänger vervollständigen das Programm des interessanten Meetings. Auch Kraus lief 10,4 Sek. Als dritter deutscher Sprinter erreichte am Sonntag in Ulm der Stuttgarter Peter Kraus 10,4 Sek. über 100 m und stellte damit die von Fütterer und Schröder mit der gleichen Zeit erzielte europäische Jahresbestleistung ein. Ueber 200 m lief Kraus auf regenschwerer Bahn erneut 21,4 Sek. der einmal Vergleiche zwischen dem engli- schen und lateinischen Fußball, indem es in blumigem Stil„dozierte“, daß englischer Fuß- ball an ein Symphonie- Orchester erinnere, wo- gegen der südamerikanische Stil der Musik einer extremen Hot- Jazzkapelle gleiche. Die Spanier spielten effektvoller als die Engländer, aber trotzdem mit dem nötigen Elan, denn sie kamen in Santiago zu einem verdienten 2:1-Sieg, der umso mehr wog, weil er in einer 100 000-Mann-Arena erfochten wurde. Auch hier war der grandiose Ramal- lets wieder der ruhende Pol in der(oft wil- den) Erscheinungen Flucht, der insbesondere in der letzten halben Stunde des Spiels einer unerhörten Schußkanonade der chilenischen Stürmer in souveräner Manier standhielt. Sport unt Spiel. Drei-Städte-Kampf der Jugend In Karlsruhe standen sich die Leichtathle- tik-gugend von Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe am Wochenende in einem Drei- Städte-Kampf gegenüber. Bei den Mädeln do- minierte Mannheim mit 54 Punkten vor Karls- ruhe mit 50 und Heidelberg mit 44, während bei den Jungen Karlsruhe mit 95,5 vor Mann- heim(88) und Heidelberg(67,5) siegreich blieb. Die Überragende Leistung bei den Mädels erzielte die Mannheimerin Scheid im Hoch- sprung mit 1.43 m. Finsterle von der Sd ge- wann den Weitsprung(4,96 m), während ihre Elubkameradin Kaltreuther das Diskuswerfen gewann. Bei den Jungen siegte Meister Helf- rich(VfR) über 200 m in 23,5. Wetzel gewann den Weitsprung mit 6,29 und Frey(TV 46) mit 1,70 m den Hochsprung. Schließlich siegten die Mannheimer noch in der großen Staffel über 10x 200 m. Um das Championat der Langstreckenfahrer einn Porschie europäischen Jitel! Ueberragender Doppel-Erfolg bei der Alpen-Rally in Cannes Die Alpen-Rally, ein Wertungslauf für die Europameisterschaft der Tourenwagen endete am Wochenende in Cannes— wie wir bereits am Sonntag meldeten— mit einem überwäl- tigenden deutschen Doppelerfolg der Porsche- Wagen. Gesamtsieger der Veranstaltung wur- den Polensky/ Schlüter vor Sauerwein/ Nathan. Als Vierte konnten sich die Porschefahrer Zel- ler/ Wencher placieren. Die Langstreckenfahrt war über eine Strecke von 3000 km gegangen. Enorme Höhenunterschiede und 31 mittel- europäische Alpenpässe mußten überwunden werden. Die Placierung der drei Porschewagen beweist, daß nicht ein Zufallstreffer vorliegt, sondern die siegreichen Wagen nach ihrer Lei- stung und Zuverlässigkeit überlegen waren. Nicht weniger als sechs Alpenpokale— die begehrte Trophäe dieser Veranstaltung konnten Porsche-Fahrer mit nach Hause neh- men. Die Größe des Porsche-Erfolges wird ferner von der Tatsache unterstrichen, daß von den 102 gestarteten Konkurrenten nicht ein- mal zwanzig strafpunktfrei das Ziel in Can- nes erreicht haben und daß selbst die von England und Amerika neben den Langstrek- ken-Assen eingesetzten Spitzenfahrer Stirling Moss und John Fitch sich vor den deutschen Privatfahrern geschlagen geben mußten. Durch ihren Sieg schoben sich Polensky/ Schlüter, die erst im Juni in Travemünde ge- wannen, hinter dem Ehepaar Appleyards (England), auf den zweiten Platz in der Wer- tung für die gesamteuropäische Rally-Meister- schaft. Das englische Ehepaar hatte diesmal den Klassensieg auf Jaguar in der Kategorie der Wagen über 2600 cem gewonnen. Zipp neuer Fliegermeister Neuer pfälzischer Meister im Fliegerren- nen über 1000 m wurde am Sonntag vor 4000 Zuschauern in Schopp der Iggelheimer Fritz Zipp in Abwesenheit des verletzten Titelver- teidigers Heinz Backof ODudenhof). Eine Zeit wurde nicht gemessen, da die Fahrer erst auf den letzten 200 m zu spurten begannen. Das A-km-Verfolgungsfahren gewann Weißmann (Schopp). Paul Maue und die Brüder Becker waren nicht am Start. Im Mannschaftsfahren über 4 km verteidigte der RC Friesenheim seinen Titel erfolgreich. Hrissel bestatigi olympische Nesullaie Weltmeister-Titel im Florettfechten für Franzosen d'Oriola Neuer Florett-Fechtweltmeister wurde am Sonntagabend im Brüsseler Palais du Midi der Olympiasieger von Helsinki, Christian d'Oriola Frankreich) vor dem Vorjahres- Weltmeister auf Degen, Eduardo Mangiarotti Italien), und dem Titelverteidiger di Rosa(Italien). Damit ergab sich die gleiche Reihenfolge wie bei den Olympischen Spielen in Helsinki. D'Oriola erlitt bei sechs Siegen und 19 er- haltenen Treffern nur eine Niederlage gegen den Weltmeisterschafts- und Olympiazweiten Mangiarotti mit 4:5. Der Italiener revanchierte sich damit erfolgreich für die in Helsinki er- Uttene Niederlage durch den neuen Weltmei⸗ ster, der seinerzeit das olympische Fechttur- nier ohne Niederlage beendete. Je einen Sieg und eine Niederlage erlitt die deutsche Mann- schaft im Damen-Florett. Gegen Ungarn wurde bei 8:8 durch das bessere Trefferverhältnis gewonnen, während in der zweiten Runde die französische Mannschaft mit 11:5 bei 41:53 Treffern siegreich blieb. Damit hat die deut- Ueberraschung im Handball-Pokal SV Waldhof ausgeschieden Knappe 7:8-Niederlage bei Kronau Trotz der Sommersperre, der sogenannten „schöpferischen Pause“ der Handballer, wur- den die Spiele um den badischen Handball- pokal mit der Vorschlußrunde fortgesetzt. In der Konkurrenz waren SV Waldhof und TSG Kronau scwie TV Neudenau und die Sd St. Leon. Nehmen wir es vorweg: der SV Wald- hof mußte sich in Kronau knapp geschlagen bekennen. St. Leon dagegen errang in Neu- denau gegen einen etwas leichteren Gegner einen klaren Sieg und trifft damit im End- spiel auf Kronau. Wenn nicht alles trügt, wird St. Leon am 2. August in Heidelberg auf dem Platz der Freien Turner Pokalsieger. Der SV Waldhof hatte das Pech, in Kronau auf einen Gegner in Hochform zu treffen, des- sen Schlußmann vor allem großartig spielte und wohl den Hauptanteil am Sieg seiner Elf hat. Eine frühe 3:0-Führung des Gastgebers holten die Mannheimer auf, konnten aber nicht verhindern, daß Kronau bis zum Pausenpfiff 6:4 führte. Die Waldhöfer kämpften bis zur letzten Minute. Nochmals gelang der Gleich- stand bei 77, doch dann kam das Verhängnis in Gestalt eines 13 m. der den knappen, etwas glücklichen 8:7-Sieg des Platzvereins ergab. Branovic schlug v. Cramm Sieger des Erlanger Tennisturniers wurde am Sonntag der Exil-Jugoslawe Milan Brano- vie durch einen 7:5=, 6:2, 6:3-Endspielerfolg über Gottfried von Cramm. Branovie buchte seine Punkte durch präzises Grundlinienspiel, während von Cramm sein Glück immer wie- Rekord-Quote im Pferde- Toto Einige Außenseiter-Ergebnisse, vor allem der Sieg des Franzosen Tasmin im„Großen Preis von Nordrhein- westfalen(40 00 DM), brachten an die- sem Wochenende den bisherigen Rekord im deut- schen Pferde-Toto. Hier die Quoten: 1. Rang(11): 34 401,— DM; 2. Rang: 1274,10 DM; 3. Rang: 129,30 DM. der am Netz suchte, wo er jedoch leichte Bälle verschlug. Eine zweite Niederlage erlitt von Cramm an der Seite seines„Schülers“ Bieder- lack im Doppel, das von Branovic/ Foldina mit 2:6, 6:1, 0:6. 6:4, 6:4 gewonnen wurde. Von Cramm konnte in den letzten beiden Sätzen deutliche Schwächen seines Partners nicht wettmachen. Seifenkistl-Derby entschieden Heiße Kämpfe gab es auf der 340-m-Strecke des Deutschen Seifenkistl-Derbys in Duisburg um den Opel-Preis. 120 Wagen gingen an den Start. Sieger wurde der 14jährige Nürnberger Automechaniker-Lehrling Heinz Martin, der einen schnittigen Rennwagen. silberverkleidet und mit dem Nürnberger Stadtwappen ge- schmückt, in 30,3 Sekunden durchs Ziel brachte. Heinz Martin darf zum amerikanischen Soap- Box-Derby nach Akron fahren. Hubert Drügh aus Gemünd(Eifel) bekam als Zweiter den Silberkranz. während der Stuttgarter Heinz Az Dritter wurde. Die erfolgreichen Buben erhal- ten vom Veranstalter für ihre Berufsausbil- dung Beihilfen in Höhen von 5000, 3000 und 2000 DM. sche Damenmannschaft besser abgeschnittten als die Herrenvertretung, die bereits in der Gruppen- Vorrunde nach Niederlagen gegen Belgien(7:9) und Italien(2:11) ausgeschieden war. Die deutsche Degen- Mannschaft mußte dann am Montag im Viertelfinale zwei Niederlagen einstecken und schied damit aus. Deutschland unterlag gegen Belgien 6:10. Niederlage für 1. Judo-Club Der erste Mannheimer Judo- Club, erfolg- reichster Verein bei den badischen Meister- schaften, veranstaltete am Wochenende einen Club-Kampf gegen Wiesbaden-Biebrich. Da man im Sport nur von überlegenen Gegnern etwas lernen kann, ist die klare Mannheimer 0:12-Niederlage keiner Kritik zu unterziehen. Der Judosport in unserer Stadt ist noch jung, aber er ist bereits auf dem Wege sich durch- zusetzen.. Eine große Zuschauerkulisse verfogte die interessanten Kämpfe, in denen Welz(M) gegen Ott nur knapp unterlag. Heckele π) stand gegen Stadtmeister Pflug auf verlore- nem Posten. Hingegen leistete der Mannhei- mer Kempf seinem guten Gegner Gresch har- ten Widerstand. Bedeutendster Kampf des Abends war das Zusammentreffen des Mann- heimers Spatz mit dem Dritten der deutschen Meisterliste Schwerdt. Zwei brillante Hüft⸗ würke brachten den Sieg des Wiesbadeners. Die weiteren Punkte für Wiesbaden holten Hassenbach und Hortz gegen Ernst und Rind- kleisch. Titel für Eiche- Jugend Die Bestenermittlung der deutschen Kraft- sport-Jugend in Ludwigshafen klang am Sonntagabend mit einer Reihe beachtenswer⸗ ter Plätze nordbadischer Jungathleten aus. So brachte die Tauziehermannschaft des RSS Eiche, Sandhofen, den Titel eines„Bundes- siegers“ in der Schwergewichtsklasse nach Hause, während es im Freistilringen zweite Plätze durch Schlafhäuser(KSV 1884 Mann- heim), Feth(RSC Eiche Sandhofen) und Mül⸗ ler(Viernheim), gab. 25 000 Berliner applaudierten in Mariendorf Traber-Derby: Zum siebten Male Frömmins Vor genau 20 Jahren gelang Hans Fröm- ming mit„Xifra“ sein erster Sieg im Deutschen Traber-Derby. Wie wir bereits kurz berich- teten, holte er sich am Sonntag auf der Ma- riendorfer Rennbahn vor 25 000 Berlinern mit „Dom“ seinen siebten Derby- Titel. In einem tollen Finish siegte er in diesem mit 30 000 QU dotierten Rennen mit einer Länge vor Charlie Mills mit„Idiola“. Als das Feld auf die 3200 m lange Reise geschickt wurde, ging Walter Heitmann, der seit fast 30 Jahren auf einen Derby-Sieg hofft, mit„Resi“ sofort in Führung. Bis kurzvor Schluß schienen sich die Hoffnungen Heitmanns zu erfüllen. Doch da galloppierte„Resi“ und der Sieg war verschenkt. Kurz vorher gab Fröm- ming den Kopf von„Dom“ frei und in einem spannenden Finish mit„Idola“(Charlie Mills ging es dem Ziel um das„Blaue Band“ ent- gegen.„Ariano“, der Hengst, der in letzter Zeit viel von sich reden machte und Favorit wurde, mußte bald nach Rennbeginn aufgeben, da er lahmte. 5 Für den Stall des niederrheinischen Müh⸗ lenbesitzers Weyers war„Doms“ Sieg ein wei⸗ terer großer Erfolg. Erst vor zwei Jahren holte Frömming mit„Docht“ einen Derby-Sieg kür die Farben von Weyers. Charlie Mills, der diesmal auf den zweiten Platz verwiesen wurde, ist nach wie vor Deutschlands erfolg- reichster Derby-Sieger, denn er steht mit zwölf„Blauen Bändern“ an der Spitze, vor R. Großmann, der sich elfmal in die Siegerliste einreihen konnte. Doch dann folgt bereits Hänschen Frömming mit sieben Siegen. esgartensd“ mitgele 1 Malt Jer einzel burg fahre e für 105, tenschau 1, Mannbel, 70 Jahre Ebert- S . 757 1 8 e ae Seite 6 MORGEN Menstag, 21. Juli 1953/ Nr. Mein innigstgeliebter Mann, mein herzensguter Sohn, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Herr Polier(Maurermstr.) sucht Beschäf- tigung. Angeb. unt. Nr. 09198 a. V. Karl Hahn ist kurz nach Vollendung seines 60. Lebensjahres am 17. Juli 1953, früh, an seiner Arbeitsstätte plötzlich und unerwartet verschieden. Mannheim, den 21. Juli 1953 Elektrokaufmann jahrelang im Außendienst, sucht neuen Wirkungskreis, evtl. als Stellvertreter des Betriebsleiters od. ähnl. Eingef. als Vertreter in Nordbaden und Pfalz. Angeb. unter Nr. L 0755 an den Verlag. J 1, 18 5 In tiefer Trauer: Line Hahn geb. Haberkern und Angehörige Beisetzung: Mittwo, 2. Juli 1953, 14 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand zu nehmen. Am Samstagnacht wurde meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Oma und Tante, Frau Margarethe Berwanger geb. Neubeck im Alter von 50 Jahren von ihrem schweren Leiden erlöst. Mannheim- Schönau, den 20. Juli 1953 Lissaer Weg 9 Dile trauernden Hinterbliebenen! Putzfrau, ehrl. u. saub., sucht Ar- beit. Angeb. unt. Nr. 09206 a. d. V. Geübte Krankenpflegerin Einlransporie aufs 15 c. TNA nicht über 50 J., evtl. nur tags- über, womögl. sof. nach Lhafen ges. Angeb. unt. L 0757 a. d. V. Gercke- Ameigen bis 2,5 Tonnen Ausbessern und Kunststopfen von Damen- und Herrenkleidung. Kleiderpfl. Schmitt, Mhm., L 14, 18. im Stadt- und Fernverkehr. A. Kunz& Sohn, Möbelspedition, Lagerung, Mhm., J 6, 9. Tel. 3 20 76 Leopold Berwanger Kinder Gerda, Irmgard, Helmut, Günter und Anverwandte PELZ. e, Karl Scheerer, Kürschnerei. F K 8, — — Ihre kirchliche Trauung beehren sich anzuzeigen: KURT NESTLER U. FRAU LU GEB. ADLER Mannheim, 21. Juli 1953, Melanchthonkirche 13.30 Uhr Langerötterstraße 75 Wallstadt 4 3 Stellenangebote Gute Dauerexistenz für erfahrenen Bäckermeister Führende Firma der Backhilfsmittel- Industrie sucht für den Bezirk Mannheim mit Ludwigshafen und Heidelberg einen in dortigen Bäckerkreisen bekannten Fachmann (Mindestalter: 38 Jahre) zur laufenden Bearbeitung des vorhande- nen Kundenstammes und weiteren Erschließung für ihre Spitzen- erzeugnisse. Vorgesehen ist Angestelltenverhältnis mit festem Gehalt, Verkaufsprovision, Spesen sowie Reisekosten-Erstattung. Nur Persönlichkeiten mit gutem Ruf und sicherem Auftreten können Berücksichtigung finden. Bilangebote erbeten unter Nr. CP 48091 an den Verleg. Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 22. Juli 1953, um 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim statt. Kurz vor Heimkehr nach Mannheim ist mein lieber Mann, mein Elektr. Schleifen LOREN von Böden aller Art. Lenaustraße 1 Telefon 5 38 11. Rleinbus Saen 20 guter Vater und Schwiegervater, Herr Paul Köckert Schnelſtransporte Sator Tel. 3 28 38 am 13. Juli 1953 im Alter von 83 Jahren einem Schlaganfall erlegen. Mannheim, den 20. Juli 1953 Seckenheimer Straße 34 In stiller Trauer: Eva Köckert geb. Löb Charlotte Schmidt geb. Köckert Paul Schmidt Die Beisetzung fand in aller Stille in Wippra statt. Sehnittholz tür Industrie- u. Baubedarf sowie Fußsböden, Parkett u. Kisten liefert zu Sägewerkpreisen J. W. Schmitt& Sohn, M.- Waldhof Hafenbahnstr. 100110, Tel. 5 20 23 Gipserarbeiten innen u. außen Wer- den prompt u. sofort ausgeführt. Cardano, Wallstadt, Römerstr. 30. Mädchen(nicht unter 18 Jahre), für Küche u. Haushalt in Gastwirt- schaft gesucht. Adresse einzus. unter Nr. AX 679 im Verlag. Plchtige, kautionsfähige Wirte Eheleute (Metzger bevorzugt) für neue, gut gelegene Gaststätte bei mäßiger Miete gesucht.— Angeb. unt. P 47911 a, d. Verl. Gesucht per sofort 1 Ausläufer, 1 Ausläuferin. 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Mannheim, den 18. Juli 1953 Mönchwörthstraße 103 Rosa Weber geb. Schwarz und Tochter Gertrud sowie alle Angehörigen In tiefer Trauer: Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, 22. Juli, um 13.30 Uhr im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. Statt Karten „Fir die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnsnme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Heinz Mackert sagen wir auf diesem Wege allen unseren herzlichsten Dank. Be- sonderen Dank dem ADA Mannheim, den Motorsport-Kamebaden, dem Motorsport-Club Ladenburg, den Schulkameraden, der Firma Esüdro Mannheim, der Firma Islinger Mannheim, der Siedler- gemeinschaft Rheinau sowie dem Hochw. Herrn Stadtpfarrer Egger und all denen, die unserem lieben Heinz das letzte Ge- leit gaben. Mannheim Rheinau, den 20. Juli 1953 Leutweinstraße 75 Die trauernden Hinterbliebenen Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn Jakob Kohl sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 21. Juli 1953 Waldpark-Restaurant„Am Stern“ Frau Emma Kohl geb. Gräf und Kinder Bestattungen in Mannheim Dienstag, 21. Juli 1953 Hauptfriedhof Zeit Prosch, Anna, Waldhof, Dahlienweg 18 8 10.30 eme, x 11.00 Adelfinger, Eleonore, Gärtnerstraße 3 11.30 Stempfel, Andreas, K 2, 24 5 5 13.30 Krematorium Wüst, Ria, Rheinhäuserstraße 111 Benz, Marie, Seckenheimer Landstraße 11 Friedhof Käfertal Englert, Wilhelmine, Waldhof, Oppauer Straße 16 Sommer, Katharina, Mannheimer Str. 2h0h 13.00 14.00 13.30 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Endlich kann ich wieder schlafen ist der Ausspruch vieler Verbraucher, denen— FLORA DTX Energeticum wieder einen erquickenden Schlaf schenkte. 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UND HANDELSBLATT Seite 7 Eisenpreis erregt — noch immer Gemüter zee Der Umfang der nach den Kissinger Ge- rächen zwischen Bundeswirtschaftsminister rhard und der eisenschaffenden und eisen- ſerarbeitenden Industrie zu erwartenden lisenpreissenkungen steht noch nicht fest. falls die eisenschaffende Industrie der von prof. Erhard geforderten Eisenpreissenkung 5% zustimmen sollte, wird die Ermäßi- ung unter Einbeziehung der Preissenkungen dei Edelstahl und Walzdraht, die bereits kürz- ch vorgenommen worden sind, erfolgen. Die breise dürften dabei keinesfalls generell, son- lern nur im Durchschnitt um 5% sinken, das Füre ein Abschlag von schätzungsweise 20 bis EDM je Tonne. Auch die Frage, ob die Preisermäßigung gentuell in der Form von Mengenrabatten jorgenommen werden kann, ist noch völlig en. Dagegen soll sich Bundes wirtschafts- minister Erhard in Bad Kissingen eindeutig N Ak gegen deutsche Exportförderungsmaßnahmen A1 dem Sinne ausgesprochen haben, wie sie on anderen Ländern zur Zeit noch gehandhabt erden. Die Zollfrage auf dem Eisensektor teht im Augenblick noch nicht im Vorder- kund. Sie soll dem Vernehmen nach in spä- eren Besprechungen erörtert werden. bie Bedeutung der angestrebten neuen Renpreisregelung geht allein schon aus der Atsache hervor, daß der Präsident der Hohen gehörde der Montanunion, Monnet, der sich Zeit in Südfrankreich aufhält, in den letz- In Tagen mehrmals in Luxemburg telefo- usch angefragt hat, ob in der Bundesrepublik bereits die Entscheidung in der Eisenpreis- m September mit Grohbritannien über die Rportlage auf den Weltmärkten Bespre- bungen zu führen, unterstreicht in diesem 31890 sammenhang die Dringlichkeit der jetzt ſingeleiteten Preisregulierung auf dem deut- en Eisenmarkt. Einem entsprechenden deutschen Schritt werden vermutlich alsbald die übrigen Montanländer in Europa folgen. Die eisenschaffende Industrie verfügt trotz der zu erwartenden Entscheidung in der Preisfrage dem Vernehmen nach zur Zeit über eine gute Ausgangsposition. Der Auf- trasseingang für Walzstahl ist im Steigen be- griffen und hat sich im Juni auf über 600 000 Tonnen erhöht gegenüber 460 000 Tonnen im Mai. Davon entfallen bereits wieder 160 000 Tonnen gegenüber 110 000 Tonnen auf den Exportauftragseingang bei gleichzeitigem Rückgang der Einfuhr, die in den letzten Mo- naten hart auf den Inlandsmarkt gedrückt hatte. Dennoc werden die Hüttenwerke ernste Ueberlegungen in Anbetracht des hohen Investitionsrückstandes zur Investi- tionsfinanzierung anstellen müssen. Schrott nicht minder 5 VD) Im Schrotthandel hält man es für möglich, daß die Eisenpreisgespräche in Kis- singen auch die Verhandlungen zwischen Schrotthandel und Schrottverbrauchern be- einflussen Werde. Man hofft in der Schrott- Wirtschaft auf eine Belebung der Stahlnach- frage, die auch den Schrottverbrauch und das Schrottaufxommen und damit die Umsätze anregen wird. Wie VWD erfährt, hat sich die Industrie inzwischen zu Besprechungen über feste Liefermengen bereitgefunden. Die verbesserte Rohstahlerzeugung hat den Schrottmarkt nicht entlastet. Der Zukauf der Hütten fiel im Juni mit nur 237 000 Ton- nen auf den Monatsdurchschnitt des Jahres 1949 zurück. Die Lieferungen des Handels lagen mit 319 000 Tonnen um 85 000 Tonnen unter denen des Vormonats. Der Schrottein- satz im Hochofen erreichte im Juni mit 87 kg pro Tonne den niedrigsten Stand der Nach- Kriegszeit. Beim Handel lagern daher erheb- liche Mengen nicht absetzbarer Hochofen pakete. Auch der Schrotteinsatz im SM-Ofen ist erheblich niedriger als vor dem Kriege. Absatz- und Lagerschwierigkeiten gefährden daher das Fortführen der Sammeltätigkeit in den günstigen Sommermonaten. tragsfrist für Lastenausgleich zum 31. März 1954 verlängert r) Die Antragsfrist zur Feststellung Schäden im Rahmen des Lastenaus- ichs ist, wWie das Bundesausgleichsamt am uli bekanntgab, bis zum 31. März 1954 Perlengert worden. Die Frist sollte ur- prünglich ein Jahr nach Inkrafttreten des 5. tenausgleichs. d. h. also am 31. August nteuer! dieses Jahres ablaufen, Der Bundestag hatte ne Russell doch auf seiner letzten Sitzung eine ent- prechende Aenderung des Lastenaus- geichgesetzes beschlossen. Die Feststellung der Schäden von Ver- niebenen und KFriegssachgeschädigten ist die Voraussetzung für die Gewährung von Ausgleichleistungen im Rahmen des Lasten- dusgleichs. Die Berechnung der Schäden er- folgt nach dem Feststellungsgesetz. Die pristverlängerung wurde notwendig, weil en großer Teil der Geschädigten bisher noch leinen Feststellungsantrag bei den zustän- Steinkohlenförderung Gesamt- Tages- Förderung förderung 21.00 Zeit Tonnen Tonnen 8 1877 118 900 000 381 600 5 123 300 000 403 600 ester von Januar 1953 10 930 000 420 400 Februar 1953 9 890 000 412 300 März 1953 10 910 900 419 800 April 1953 9 850 000 410 500 Mai 1953 9 370 000 407 300 Juni 1953 10 210 000 408 400 Juli 1953 10 530 000 390 000 29. 6. bis 5. 7. 1953 2 371 320 395 220 6. 7. bis 12. 7. 1953 2 398 784 399 797 18. 7. bis 19. 7. 1953 2 419 512 403 252 21.00 Ul 3 Devisenkurse U Geld Brief e Mold belgische Francs 8,345 3, 365 5 n 8 1 11,95 chWweizer Franken 95, 95 96,15 — holländ Gulden 110,4 110.67 FARB FILA kanad. Dollar 4,227 4.237 engl. Pfund 11,689 11,709 schwed. Krone 80,55 80,71 dän. Krone 60,375 69,495 die Bearbeitung der schon vorliegenden An- träge auf Schadensfeststellung bereits zu Wesentlichen Verzögerungen in der Durch- führung des Lastenausgleichs geführt hat. Nach den Angaben des Bundesausgleichs- amtes wurden bis zum 1. April 1953 insge- samt 3,8 Millionen Anträge auf Schadenfest- stellung eingereicht. Davon sind jedoch bis zum gleichen Termin nur rund 196 000 An- träge entschieden worden. Hiervon waren 139 000 Eilbescheide. Von den Vertriebenen wurden von den bis zum 1. April insgesamt eingereichten Anträgen 2,1 Millionen Hauptanträge vor- gelegt. Die Kriegssachgeschädigten stellten 1,7 Millionen Anträge und 22 000 Anträge betrafen Ostschäden. latginalie des Tintenfische; Wortbruch und doch Wort gehalten Tatsächlich, der Bundeswirtschaftsminister kat nicht Wort gehalten. Kaum hatte er sein Amt angetreten, versprach er, während com- mender ministerieller Amtsperiode die 1,5 Mil- lionen Arbeitslosen abzuschaffen. Noch immer aber wird rund eine Million Arbeitslose im Bundesgebiet gezͤhlt. Erhard hat es nur 2⁊u einem Dritt-Teil geschafft. Schuld daran ist zweifellos der Erhard behaftende Mangel an seherischer Begabung. Vielleicht kat er sich auck au sehr auf die Worte seherisch mehr be- gabter Propheten aus Hannover verlassen, die prophezeiten, daß Erhards marktwirtsckaft- liche Ungerechtigkeit in Scharen westdeutsche Arbeiter über den Eisernen Vorhang zum ver- nhaßten SEDistisch- sadistischen Befehlswirt- schaften treiben würde. Der verspräche nämlich d la longue bessere Lebensbedingungen für die Arbeiterschaft zu schaffen. Der Trugschluß bestand darin, daß das Ge- genteil eintrat. Seit Anfang 1950 sind in die Bundesrepublik ca. 1,5 Millionen arbeitsfähige Menschen aus Mitteldeutschland zugewandert. Fuglich erhöhte sich der Bedarf an Axbeits- plätzen auf rund drei Millionen. Rund 2,2 Mil- Honen Arbeitsplätze konnten in der Zuischen- zeit geschaffen werden. Wortbruch und doch Wort gehalten, kann man da nur sagen. Grünzweig& Hartmann AG. Opposition gegen Kapital- a ufstoce kung Fast das gesamte Aktienkapital war auf der ordentlichen Hauptversammlung der Grünzweig& Hartmann AG., Ludwigshafen, am 17. Juli vertreten. Der Geschäftsbericht 1952(siehe Mannheimer Morgen vom 13. Juli 1953) wurde einstimmig genehmigt. Die zur Verteilung gelangende 4prozentige Dividende stieß auf einige Stimmenthaltungen; wurde aber doch akzeptiert. Der bisher sechsköpfige Aufsichtsrat wurde mit Ausnahme Direktor Dr. Hermann Theissings, München— wiedergewählt. Dr. Theissing bat, mit Rücksicht auf sein Alter, von der Wiederwahl abzusehen. An seiner Stelle trat Direktor Dr. Otto Ambros in den Aufsichtsrat ein. Die Wahl von drei Ar- beitnehmervertretern wurde zur Kenntnis genommen. Der Vorstandsvorschlag, das bisherige Aktienkapital“) aufzustocken, wurde nach längerer Diskussion schließlich doch geneh- migt(108 000 DMW) Nein-Stimmen; 60 O0 DM Stimmenthaltungen). Lebhaften wenn auch hinsichtlich Stimmstärke nur schwachen Protest, übten die Vertreter von 108 700 DM Minoritäts- Aktienkapital aus, als die schon längere Zeit geplante und in der Oeffentlichkeit ange- deutete Kapital-Erhöhung zur Sprache kam. Der Vorstand begründete den Kapital- erhöhungsvorschlag mit der Notwendigkeit betriebserweiternder Investitionen, deren voraussichtliche Rentabilität sich bereits aus dem bisherigen günstigen Geschäftsabschluß ergibt. Zwischengeschalteter Auszug aus dem bereits veröffentlichen Bilanzbericht: Mill DM Proz. von der Bilanzsumme Anlagevermögen 4,5 30 Vorratsvermögen 4.2 28 Forderungen aus Lieferg. Leist., nicht abger. Mon- tagen 5,8 38 Sonstiges 0,7 5 Bilanzsumme 15, 100 Aus dieser Gegenüberstellung ergibt sich der für Selbstfinanzierung beschränkte Raum. Die Kapitalintensität— zu Lasten der Liquidität— vermehrt durch die be- trieblich nötige erhebliche Vorratshaltung, sowie die ausnehmend hohe— wohl nur widerwillig gewährte— Kundenfinanzierung (eine Folge schleppender Zahlungsweise, die sich in dieser und ähnlichen Branchen mehr und mehr abzeichnet) verweist das Unter- nehmen auf den Kapitalmarkt, wobei es völ- lig nebensächlich ist, ob die bis zum Jahre 1956 durchzuführende Aufstockung um 1992 000 DM auf insgesamt 6 Mill. DM Ak- tienkapital) dazu verwendet wird, die auf den Betrag von 2,2 Mill. angewachsenen Bankschulden in mehr oder minder grobem Ausmaß zu einem günstigen Zeitpunkt ab- zudecken. Schließlich steht die„Große Steuer- reform“— wenn auch nicht vor der Türe 80 doch in Erwartung. Es könnte das heute noch rentable Wirtschaften mit Fremdkapi- tal jah umschlagen in arge Unrentabilität und drückende Sorge für manches Wirt- schaftsunternehmen. Aus diesem Grunde wohl will der Vor- stand des Unternehmens, Risiken auswei- chend, die betrieblichen Investitionen über Aktienkapitalerhöhung finanzieren. Die Op- position der Kleinaktionäre(meistens Fami- lienbesitz) entpuppte sich auch schließlich weniger als Angst vor dem Risiko. Nein! Die Inhaber dieser Aktien befürchten vielmehr mangels Kapitalkraft von dem ihnen aus- drücklich zugesicherten Bezugsrecht der Neu- Emmissionen ausgeschlossen zu werden. Diese Sorge wird vermehrt durch die Be- fürchtung, daß die Bayrische Hypotheken- bank, die seit der letzten AK- Aufstockung im Besitze von 49 Prozent der stimmberech- tigten Aktien ist, nunmehr eine entschei- dende Stimmenmehrheit gewinnen könmte. Die Minorität klammert sich jetzt an die Hoffnung, gemeinsam mit anderen Geldge- bern konsortial doch in die Bezugsrechte ein- treten zu können. Punhtchen ) In der Bilanz für das Geschäftsjahr 1952 ist das l Ak. des Unternehmens noch mit 3.0 MIII. DM ausgewiesen gewesen. Im dazugehörigen Ge- Schäftsbericht heißt es jedoch, daß„im neuen Geschäftsjahr 1953 das Grundkapital um weitere 998 000 DM erhöht worden sei.“ Treuhänder berief Hauptversammlung ein Rheinische Gummi- und Cellulo Die im Zuge der IG- Entflechtung aus der Treuhänderschaft entlassene„Rheinische Gummi- und Celluloid- Fabrik Mannheim- Neckarau“ hielt erstmals nach dem Kriege am 18. Juli eine Hauptversammlung ab. Die Hauptversammlung beschloß, als erste Nachkriegsdividende für das Geschäfts- jahr 1952 eine Dividende von 6 Prozent zu zahlen. In den sechsköpfigen Aufsichtsrat wurden Dr. Heinrich Gattineau, Wuppertal Vorsitzer), Berthold von Bohlen und Hal- bach, Essen(stellvertretender Vorsitzer), Philipp Frank, Mannheim, Karl Pfeiffer, Frankfurt/Main gewählt. Zwei weitere Auf- sichtsratsmitglieden werden von den Beleg- schaft gewählt. Der Aufsichtsrat bestellte zu Vorstands mitgliedern die Herren Dr.-Ing. Alfred Lemke, Dipl.- Kaufm. Rudolf, Mattis, Hermann Straessle. Aus den Geschäftsberichten geht eine relativ glückliche Entwicklung des Unter- nehmens seit der Währungsreform hervor. Es ist offenbar gelungen, aller Schwierigkei- ten, die sich aus der Kapitalverknappung und die sich— hauptsächlich— aus alliier- ten Maßnahmen gegen die Bestandteile des chemaligen IG-Farben- Vermögens ergaben, Herr zu werden. Sehr beachtlich ist die Entwicklung der Bilanzpositionen im Laufe der Währungs- umstellung: RM-Schluß- DM-Eröff.- 31. 12. 51 Bilanz Bilanz in Mill. RM/ DM Anlagevermögen* 7,2 4,7 Umlaufvermögen 3,9 5,3 15,7 Gefährdete Vermögens- Werte 44.8—— 19,8 12,5 20,4 Daraus ist ersichtlich, daß die blockier- ten Wertpapiere, die eingefrorenen und be- schlagnahmten Anzahlungen und Forderun- 1d- Fabrik: 6 Prozent Dividende gen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen sowie an Konzernunternehmun- gen, die Kriegsschädenforderungen, die Plockierten und beschlagnahmten Bankgut- haben(kurz: die„gefährdeten Vermögens- werte) mit einem Male am 20. Juni 1948 ge- strichen worden sind und— im Sinne des DM-Eröffnungsbilanz-Gesetzes— nur durch die Aufwertung einzelner Bilanzpositionen eine Scheinverminderung dieses 14,8 Mil- lionen DM betragenden Verlustes um rund 7,5 Millionen DM eintrat. Daß der Treu- bänder diese Scheinaufwertung zum Anlaß nahm, die Aktienkapitalumstellung im Verhältnis 118 vorzunehmen, wurde nicht begründet. Es handelte sich um eine sehr ungewöhnliche Umstellung. Der heutige Status des Unternehmens ist stellungen beziffern sich auf insgesamt zehn Millionen DM, die Verbindlichkeiten auf 1,97 Millionen DM. Auf der Aktivseite steht dem gegenüber: Mill. DM an Anlagevermögen 4,73 an Vorratsvermögen 8,12 an Anzahlungen, sowie Forderungen auf Grund Lieferungen 4,29 an liquiden Mitteln 51 Die Gewinn- und Verlustrechnung 1951 steht im Zeichen der Lohnintensität des Unternehmens. Einschließlich freiwilliger sozialer Leistungen entfällt vom Brutto- erfolg des Unternehmens eine Quote von rund 60 Prozent auf die Arbeitnehmer.(To- tal der Gewinn- und Verlustrechnung 1951 16,8 Millionen DM; Arbeitnehmeranteil rund 10 Millionen DM). Die Reingewinnerträge belaufen sich: Auf DM 1948/49 753 284.75 1950 1 797 468,27 1951 695 671,57 insgesamt 3 246 424,59 überaus günstig. Die Rücklagen und Rück; BR B Marktberichte vom 20. Jul 1953 Oftizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (wp) Inländischer Weizen neue Ernte 43,50, In. Roggen neue Ernte 39,50—39,75. Braugerste nicht notiert, Futtergerste inl.(Wintergerste vierzeilig) 37—38, dto. ausl. nicht notiert, Inlandshafer zu Futterzwecken 37, Industriehafer 38,50 Auslands- hafer nicht notiert, Weizenmehl Type 405 65. Type 350 62, Type 312 58,50, Type 1050 56,50, Brot- mehl Type 1600 51. Roggenmehl Type 997 56,50. dto. Type 1150 34,50, Type 1370 52,50, Welzenkleie prompt 22,50, dto. per August-September 23, Rog genkleie 21,5022. Weizenbollmehl 24,50— 25,25. Prockenschnitzel neue Ernte 19,50, Biertreber und Malzkeime 24, Rapsschrot 23,50, Erdnußkuchen nicht notiert, Sojaschrot 39—39, 25. Kokosschrot 29. Palmkernschrot 26. Mais 42.50. Kartoffeln 9,5040. Tendenz stetig. Die Preise sind Großhandelspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung. Kartoffeln per 350 kg. Die Preise bei Mehlen ver- stehen sich brutte für netto mit Sack. In Frankfurt am Main, Berlin. Düsseldorf. Hamburg und Bremen notierten am 20. Juli Weinheimer obst- und Gemüsegroßmarkt (vẽWDp) Mittlere Anfuhr in allen Erzeugnissen Obst normal bei festen Preisen. Es erzielten: Mi- rabellen A 20-26, B 12-19. Reineklauden 14 bis 18, R 8-22, Lützelsachsener Frühzwetschgen A 20—25, B 10—18. Eisenthäler A 22—27, B 1619, Zimmers Frünhzwetschgen A 22-33, B 1018. Haus- Pflaumen 18—20. B 1117. Theza A 20.26. 15—19, Gute von Brye A 20—26. B 15—19, Pfirsiche A 32 bis 52, B 1430. Aprikosen A 36—55, B 28—32, Frühäpfel A 24-35, B 10—20, Birnen A 13-27, B 8 bis 12. Sauerkirschen 23—38. Johannisbeeren rot 22 bis 23, B 16—18, Bromberen 41—45. Freilandgurken 1420, Buschbohnen A 20—22, B 13—19, Stangen bohnen 25-36, Tomaten 36, Stachelbeeren B 138, Heidelbeeren 30, Pfifferlinge 41. Mannheimer Schlachtviehmarkt (ooo) Auftrieb 609 Stück Großvien(in der Vorwoche 669). 338(264) Kälber, 2385(2068) Schweine, 65(49) Schafe. Preise Je ½ kg Lebend gewicht: Ochsen Spitze 109(), Vorwoche 110(1), A 90—103,(85100), B 80—90(80—88), Bullen Spitze 110(1),(108(3), K 85—98(84100). B 79.—88 7886), Kühe B 63—70,(6275), C 53—65(53—63), 5 49—53 (40—55), Färsen Spitze 112(3)(112)(). A 94—108, (93106), B 30—95(8293), Kälber A 130—145(132 bis 145), B 115—129(115130). C 105—113(100112), P bis 100(bis 95), Schweine 181—138(132—135), B I 131138(133—135), B II 132—138(133—135), C 131 bis 138(132135). L 130—137(130—135). E 122—134 (115—130), Sauen& I 117122(115120),& IT 105 bis 115(107113), Lammer und Hammel A bis 78 (bis 753). Marktverlauf: Großvien langsam, ge- räumt. Kälber mittel langsam geräumt. Schweine langsam, Ueberstand. (Up) Die Aktionäre der amerikanischen Aktien- gesellschaften ernielten nach den Angaben des s- Wirtschaftsministeriums im ersten Halbjahr 1953 insgesamt 4013,0 Millionen Dollar(rund 16,85 Milliarden DMW) in Form von Bar- Dividenden aus- gezahlt. Das waren 4 Prozent oder rund 167,1 Mil- lionen Dollar mehr als im gleichen Zeitraum 1952. Effektenbörse Mitgeteilt von: Badische Bank Filiale Mannheim Börsenverlauf: Frankfurt a. M., 20. Juli 1933 Die Börse war heute etwas unsicher. Soweit sich Angebot und Nachfrage nicht ausglichen, mußten erneut geringe Kursabschläge in Kauf genommen werden.— Zum Börsenschluß gaben die Notierungen weiter etwas nach: Farben eff 86/8, Neugiro etwa 85,50. Nachfrage bestand für einige Versicherungswerte.— Der Rentenmarkt tendierte unverändert freundlich. Um- Tages kurse 16.7 2 Bezeichnung Sstellg.* 0. 7. 31] 389% 87 82„„ 11 130% 138 *„ 0 2 6„ 5 10:3 30% 29 TTCCCCCCCCWCCC on u— J 1056 113½ 117 „ 2 eee 87% B ECCHCVCVVFVVVVE AN 15 1 1407 35 Bt. Linoleumwerke 1066 0 1 52 1 Durlacher Hof 10˙7 62 Eichbaum-Werger. 1058 74 75 Enzinger Union 100 801 10. Farben. 108 755 2* keiten& Cuileaume 34 91 88%½⁵B 85 Grün& Bilfinger. 34,] 5 2 Harpener%„ 247 246 Heidelberger Cement 11 9 135⁵ 125 C(TTT 1675 100./ Klöckner werke 4 198% 198% VV 405% 40% Mannesmann 25 7574 Rheinische Braunkohlen 110 141 1717 Rheinelektra 1 90 9³ JC 109 1109 Seil wort 1 4 43 B Slemens& Halske 10.6) 111 110⁰ Südd. Zucker 11) 93% 905% Ver Stahlwerke 42. 17⁰ 17⁰ Zellstoff Waldhort. 4.3) 720. 70 Badische Bank 31 24 Commerzbank 21 48 477/ Deutsche Bank 106,25 592% 501% Dresdner Banxk. I 10:6,20 58ʃ% 57¾ Reichsbank-Anteile- Sal 62¹⁰ 620. 2 5 j ex Dividende.) ex Bezugs- re.. QU N Mannheim. 0 8, 9 Tel. 42778 w— Unlversums trage Ve t mietungen Spezlalabſeiſung: Ons lehtbo Zu vermieten Neubau Rathenaustraße 8 Eckhaus früher Charlottenplatz, 2 Läden, beziehbar Dez. 33, Büro- und Praxisräume sowie 3- und 2-Zimmer- Wohnung beziehbar Frühj. 54, gegen Baukostenzuschuß. Immobilien-Büro Rich. Karmann, Rosengartenstr. 34, Tel. 4 12 73 e Augengläser eee eee Mietgesuche Goldbarsch frisch aus einswürstin Weinstube Str. 2 elm-Str. nm Auch an 0 — beigen Sommertagen erhalten Sie ihren Gold- borsch mit der kontrolſierten Nordsees-Frische. Nach einem Nlordsseg: Rezept bereitet, wird guch ihre famiſie mit ö diesem delikaten fisch- Droräume Nähe Wasserturm för sofort gesucht pPreisangeb., unt. P 47157 a. d. V. Zwei — —.— 5 f essen zufrieden sein 1 0 Wenig Ct N ehm Möbl. leere leude besonders günstig Kr. 19 pa ——ů— Amerikaner Loldbarschfilet 75 ) Neue, z 6 rte, fette Möbl. Zi. zw. Tattersall u. Schlacht- hof ges. Angeb. u. Nr. 09190 a. V. nungen für Amerikaner laufend gesucht. 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Die abgeholt werden. Wettbewerb der stadt Duisburg zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau von 4 Volksschulen. Der Rat der Stadt Duisburg hat beschlos- sen, 4 Volksschulen in Ungelsheim, Hüttenheim, Neudorf und Wan- heimerort zu bauen und hierfür 1 995 000,— DM für die 1. Baustufe bewilligt. Um geeignete Entwürfe zu bekommen, schreibt die Stadt Duisburg einen öffentlichen Wettbewerb aus für alle Architekten, die im Regierungsbezirk Düsseldorf tätig oder darüber hinaus im Stadtkreis Duisburg geboren sind. Den Architekten steht es frei, für 4 vorgesehenen Schulbauten nach Wahl je einen Entwurf einzureichen. An Preisen sind für jede Schule 12 000,— bis 14 000,— DM ausgesetzt. Dir, Professor Kühn, Aachen; Baudirektor Seitz, Baudezernent Beigeordneter Holke, Duisburg; Baudirektor von Filing, Im Falle der Ausführung soll die weitere Bearbeitung der Baupläne einem Verfasser der preisgekrönten Entwürfe übertragen werden. Die Wettbewerbsbedingungen entsprechen den Richtlinien des Als Fachpreisrichter sind vorgesehen: Min. Stadtbaurat W. Schmidt, Augsburg; Arch. BDA, Hamburg; Arch. Czaferek, Duisburg; Architekten und des Deutschen Städtetages vom Juli 1952 und sind vom Wettbewerbsausschuß der Bezirksgruppe des BDA Wettbewerbsunterlagen können vom 20. bis 31. Juli 1953 im Rathaus Duisburg, Zimmer 29, gegen eine Gebühr von 10, PM Dieser Betrag wird jedem Einsender eines den Be- dingungen entsprechenden Entwurfes nachher zurückgezahlt. Die Ent- würfe sind bis spätestens Montag, den 2. November 1953, 12.00 Uhr im Stadthaus, Zimmer 264, einzureichen. Juli 1953. Der Oberstadtdirektor I. V.: Giere, Stadtkämmerer dustrie grundstücke Wohnungen Duisburg, 17. Bü ros Arbeitsvergebung. vergibt folgende Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Arbeiten: veitel fonts Fisch ist vordsess- frisch — zwel Monate gesucht. Schriftl. Angebote an: Continental Gummi-werke AG. Mannheim, Möhlstraßge 26 Laden mit Werkstatt tür Fahrradbranche möglichst 1 5 r Fahrradbranche möglic m Zentrum gesucht. Angebote unter N ee 4 Nr. P 47913 an den Verlag. und Baumaschinen umb Mannheim, Hieronymi u. MBE Ffüebsg 1. Be- und Entwässerungsarbeiten für Karl-Benz-Straße 2. Dachdeckerarbeiten(Welleternit) für Karl-Benz- Straße, Angebotsvordrucke können solange Vorrat reicht- in der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Max-Joseph-Str. 1, Zim- mer Nr. 309, abgeholt werden. 3 Mannheim, 20. Juli 1953. Gemeinnütz. Baußgésellschaft Mannheim mbh. * 9 ———— ——— „„ 73 ee Seite 8 MORGEN Dienstag, 21. Juli 1953/ Nr. „Kunst des deutschen Ostens“ Zu einer Ausstellung im Frankforter Haus des deutschen Kunsthandwerks a Auf der Ausstellung„Deutsche Heimat im Osten“, die in den letzten Jahren durch einige westdeutsche Städte ging, waren auch Zeugnisse ostdeutscher Kunst zu sehen. Doch erst die vom Bundesministerium für gesamt- deutsche Fragen jetzt im Haus des deutschen Kunsthandwerks in Frankfurt(bis 16. August) gezeigte, ausgezeichnet aufgestellte Ausstellung„Kunst des deutschen Ostens aus sieben Jahrhunderten“ macht sichtbar, welcher Reichtum an ostdeutscher Kunst auch nach Westdeutschland gekommen ist, obwohl selbst das nur ein geringer Bruch- teil dessen ist. was in den ostdeutschen Landschaften zurückgelassen werden mußte. Die Frankfurter Ausstellung kann natur- gemäß nur bewegliches Kunstgut bringen. Von der mächtige Ianenräume schaffenden, Wuüchtige Akzente nicht nur im Stadtbild, Sondern auch in der Landschaft setzenden ostdeutschen Baukunst berichten in Frank- Kurt nur Großgphotos. Ueber die Malerei, die Plastik, das Kunsthandwerk und die Volks- kunst der Länder hinter Oder und Neiße gibt die Ausstellung jedoch einen selbstver- ständlich nicht vollständigen, dennoch faszi- nierenden Ueberblick. Einige wichtige Werke wie die berühmte Glatzer Madonna aus Berliner Museumsbesitz und der Mühlhau- Ser Altar aus der Stuttgarter Galerie, die nicht transportiert werden konnten, fehlen Allerdings. 8 Zeitlich beginnt die Ueberschau mit einer böhmischen, um 1360 entstandenen, auf Holz gemalten Geburt Christi, die in ihrer Ge- Fühlsinnigkeit und der zauberhaften Weich- heit ihrer Malerei beglückt und durch ihren Goldgrund und die stille Hoheit der Ge- bärden doch das Geschehen allem Irdischen entrückt.„Schöne Madonnen“ in dem be- rühmten weichen Stil“ der Zeit um 1400 aus Böhmen und Schlesien vereinigen un- bekümmert Irdisches und Himmlisches. Serenade in Schwetzingen Komert des Kurpfälzischen Kammerorchester Für die zahlreichen Besucher des dritten Konzerts des Kurpfälzischen Kammerorche- Sters, das die im Schwetzinger Schloß ver- Anstaltete Reihe von sechs Serenaden fort- setzte, wurde der Genuß, ältere Musik an der geschichtlichen Stätte ihres ersten Bekannt- werdens zu hören, diesmal durch das Hirzu- treten eines heute kaum mehr gespielten Instruments, der Viola d' Amore, erhöht. Car! Stamitz, einer der berühmtesten Bratschi- sten seiner Zeit, schuf mit seinem Konzert in D-dur für Viola d Amore und Orchester ein Werk, das die Klangregister der„Liebes- geige mit temperamentvoller Melodik und mit espritvoller Laune ausbeutet. In Schwetzingen wurde das mit sieben Streich- Saiten(in Tenorlage) und mit sieben Reso- mallzsaiten ausgestattete Instrument, aus dem die heute verwendete Bratsche entstand, von Prof. Emil Seiler Freiburg) gespielt. Die Interpretation des Solisten ließ ein gutes Vertrautsein mit der Viola d Amore und einem feinen künstlerischen Geschmack in der Formung ihres Klangcharakters er- kennen. Die Begleitung durch das Kurpfäl- zische Kammerorchester unter der Leitung des Gastdirigenten Hans Vogt schien eine Nuance zu aufdringlich. Aus dem Kreis der bedeutenden„Mann- heimer war an diesem Abend nochmals Carl Stamitz vertreten, mit einem präch- tigen Orchesterquartett, das geradezu sang- lich wirkt in seiner vital schwingenden Grazie, ferner Franz Beck mit einer in. der Durchgestaltung der Holzbläsergruppe und in der geistigen Haltung erstaumlich reifen F-dur- Sinfonie. Die Ouvertüre zu der Oper „Günther von Schwarzburg“ von Ignaz Holz- bauer, der über ein Vierteljahrhundert als Kapellmeister und Komponist den über- ragenden Rang der Mannheimer Hofoper kestigen half, weckte die Erinnerung an die Bestrebungen um eine deutsche National- oper, die damals von Mannheim ausstrahl- ten. Unverkennbar sind in dieser Ouvertüre Klänge der„Zauberflöte“ zu finden, die der begeisterte Mozart, von Holzbauers Musik angeregt, später neu erstehen lieg. Der vortreffliche Konzertabend, für den dem(mit Bläsern des Mannheimer National- theaterorchesters verstärkten) Kurpfälzischen Kammerorchester und dem Dirigenten Hans Vogt Dank gebührt, würde mit herzlichem Beifall aufgenommen. W. St. Große Kunst im kleinen Maßstab gibt Bernt Notkes dramatisch bewegter St. Georg auf einem Silberreliquiar aus dem Besitz der St.-Georgs- Bruderschaft zu Elbing. Vom Reichtum und dem Glanz hansischen und baltischen Kunsthandwerkes berichten vor Allem die aus dem berühmten Rigaer Schwarzhäupterschatz gezeigten Stücke. Vom Pathos des Barocks künden im Geistlichen ein Kruzifix aus der Grafschaft Glatz und in der leiblichen Existenz die mächtig sich wölbende Porträtbüste Schlüters vom Land- grafen von Hessen-Homburg. Besonders gut ist der aus Königsberg stammende Michael Willmann vertreten, der in Schlesien einer der bedeutendsten deutschen Barockmaler wurde, von einer brennenden Ekstatik des Glaubens. Das verklingende Barock gibt in den liebevollen Schilderungen von Grund und Chodowiecki eine liebenswürdige Be- jahung des Daseins, während sich in den romantischen Landschaften des Pommern Caspar David Friedrich das Naturgefühl pantheistisch weitet und doch immer wieder am Christentum fixiert wird. Den Realis- mus des 19. Jahrhunderts verkörperte am faszinierendsten der gebürtige Breslauer Adolph Menzel, der hier allerdings nicht ganz seinem Rang entsprechend vertreten ist. Um so glänzender repräsentiert sich da- gegen Lovis Corinth. von den tonig gemal- ten frühen Arbeiten bs zu dem großartigen Spätwerk des Selbstbildnisses aus dem Wall- raf- Richartz- Museum, das schon zur Kunst der Gegenwart führt. das in der Durch- leuchtung der eigenen Existenz Ausdrucks- kunst im besten Sinne ist. Unerbittlich sich selber gegenüber war aber auch Käthe Kollwitz, die wie Corinth aus Ostpreußen stammte. Davon zeugt in Frankfurt vor Allem ihr Selbstbildnis in Bronze. Der Anteil ostdeutscher Künstler am Schaffen der Gegenwart ist groß. Dafür können hier andeutend nur einige Namen und Werke stehen. Kultivierten Impressio- nismus gab noch der aus dem Posenschen stammende Lesser Ury. Den Uebergang zur Stark abstrahierenden, zeichenhaften Kunst von heute schufen neben anderen der Su- Albert Habveisen: Alte Häuschen in Mannheim Der in Stuttgart geborene Maler und Graphiker wurde dieser Tage 81 Jahre alt. detendeutsche Adolf Hoelzel und seine Schülerin, die Baltin Ida Kerkovius. Hei- matkunst im besten Sinne, ostdeutsche Land- schaft in ihrer herben Weite war das, was der seit Herbst 1945 verschollene Ostpreuße Alfred Partikel gab. Die Melancholie des Ostens spricht aus dem Schaffen des Schle- siers Alexander Camaro, der auf den großen Ausstellungen der letzten Jahre immer mehr nach vorne rückt. Aus dem Osten kamen bei den Plastikern Renée Sintenis, Joachim Karsch, der 1945 seinem Leben selbst ein Ende setzte, Joachim Utech, von unseren jungen Begabungen der„Abstrakte“ Bern- hard Heiliger, die gleichfalls abstrahieren- den, doch noch stärker der Gegenständlich- keit verbundenen O. H. Hajek und Seff Weidl. Bei den Malern ist der 1918 in Stral- sund geborene Werner Arndt einer unserer wichtigsten Nachwuchsleute überhaupt. Im- mer wieder kommen dabei selbst in dem vereinheitlichenden Kunstschaffen von heute die Stammeseigenarten durch. Bei dem groß- artigen Zeichner Paul Holz, der Pommer war, bleibt der Humor in all seiner Skur- rilität der Wirklichkeitswelt verbunden, bei Kubin, der aus Böhmen stammt, geht er ins Reich der Gesichte. H. D. Sommerliche Nachtmusik bei Slevogts Erich Riede und Mannheimer Künstler konzertieren in Nebkastel Südlich von Landau, zwischen Ransch- ach und Leinsweiler, verläßt der Wagen in einer Rechtskurve die Landstraße. Stuckernd hoppelt er ein kurzes Stück Feldweg bergan und in den Wald hinein. Die Zinnen eines hochragenden Turmes werden sichtbar, und in wenigen Minuten ist der Slevogthof Neu- kastel erreicht. ein altes Familiengut der Slevogts, idyllisch eingebettet in die üppige Pracht sommerlichen Blühens und Reifens seiner Gärten und Felder Dichtumbuschte enge Pfade und Treppchen, von spielendem jungem Katzengetier maunzend und schnur- Fend belebt, führen den Besucher zu Wein- umrankten Altanen und Terrassen. Von dort schweift der Blick über das satte Grün der Weingärtenhänge hinweg weit hinaus in die durchsonnte pfälzische Ebene und— bei kla- rer Sicht— bis ins Französische hinüber. Hier oben, hoch über allem Lärm und Ge- tümmel dieser Welt, hat Max Slevogt, der Meister des malerischen Impressionismus, viele Sommer seines Lebens in heiterer Be- schaulichkeit verbracht. Hierher zog er sich für den Rest seiner Jahre zurück, und hier ruht er seit 1932 auf dem Familienfriedhof der Slevogts mitten im Walde in einem schlichten Grab neben seinen Eltern, den Voreltern und anderen Familenmitgliedern. Der Slevogthof mit seinen reichen Kunst- schätzen und Erinnerungen an den Maler steht heute in der Obhut der Tochter des Meisters und ihres Gatten. Den liebevoll gepflegten Räumen Max Slevogts, unter ihnen die kostbare Bibliothek und der groge Musiksaal— beide von des Meisters Hand mit reicher Wand- und Deckenmalerei über seine Lieblingsthemen„Don Juan“,„Zau- berflöte“,„Faust“,„Nibelungen“ und„Frei- schütz“ geschmückt und mit vielen Selbst- porträts und Familienbildnissen versehen— ist heute ein mit neuzeitlicher Behaglichkeit eingerichtetes Gästehaus angegliedert. Auch, in den Gästezimmern und Korridoren han- gen wertvolle und interessante Slevogtarbei- ten aus dem Nachlaß: Gemälde Graphiken, Studien und Probedrucke. Humorige Gele- genheitsblätter auch, wie etwa eine mit hei- tern zeichnerischen Arabesken versehene Orignal- Speisekarte zu einem Gedenktag für Freund Heinrich Kohl, den Neustädter Ban- kier, das Modell des bekannten Slevogt-Ge- mäldes Der ruhende Wanderer“ in der Mannheimer Kunsthalle. So empfängt die Besucher von Neukastel auf Schritt und Pritt echte Slevogt-Atmosphäre, die beson- ders in ihrer heiteren Form, selbst in den Gartenanlagen zu spüren ist, allwo mehr oder minder versteckte, nach Slevogt-Ent- würken von einem Würzburger Bildhauer geschaffene Putten- Plastiken ihr übermütiges Wesen treiben. In diesem Juli hat der Slevogthof seine Freunde zu drei sommerlichen Musik veran- staltungen im Neukasteler Terrassengarten eingeladen. Nach einem am 15. Juli von pfälzischen Künstlern gegebenen Konzert- und Liederabend mit einem von Bach über die Romantiker bis zu Debussy führenden Programm, hatten sich am vergangenen Samstagabend die drei Mannheimer Kon- zertmeister Helmut Mendius(Violine) Adolf Ruppert Gratsche) und Dr. Ludwig Behr (Cello) zu einem Konzert erlesener Kammer- musik zusammengetan. Als vierter im Bunde gesellte sich— von den Mannheimer Besuchern herzlich begrüßt— der vor eini- Das Pfand Es war Donnerstag und Bill hatte voll- kommen Ebbe in seinem Geldbeutel. Außer- dem hatte er respektablen Hunger. Sehn- suchtsvoll betrachtete er die Auslage der Metzgerei. Schließlich faßte er all seinen Mut zusammen und betrat den Laden. „Würden Sie mir Kredit bis morgen geben, wenn ich eine Sicherheit hierlasse, die genau dem Wert des Gekauften entspricht.“ „Selbstverständlich.“ „Schön, dann schneiden Sie mir bitte zwrei Koteletts ab und behalten das eine als Sicherheit hier.“ mpf gen Jahren am Nationaltheater als Dirigent tätig gewesene, jetzt in Dessau wirkende Generalmusikdirektor Erich Riede als aus- gezeichneter Pianist zu den Streichern. Die erstaunlich guten akustischen Verhältnisse des Terrassengartens erwiesen sich dem Künstler-Quartett, das als wohlabgestimm- ter kammermusikalischer Organismus die Zuhörer entzückte, besonders günstig. Mo- zarts Klavierquartett in g-moll(KV. 478) er- öffnete in wohlausgewogenem Vortrag den reizvollen Abend— eine feine gerundete Gesamtleistung, in der Erich Riede durch untadelhafte Sauberkeit des Anschlags und schöne Durchsichtigkeit der Einzelausführung erfreute. Brahms' von bezaubernd melodiö- Sein Reichtum erfüllte A-dur-Scmate für Violine und Klavier mit dem sehr aparten, von einem Vivace alternativo“ unterbro- chenen Andante-Satz wurde von Helmut Mendius und Erich Riede mit schlechthin beglückender Subtilität des Klanges und des dynamischen Ausdrucks gespielt, und als drittes Werk hörte man Beethovens noch der Einfſuß-Sphäre Mozarts zugehöriges Klavierquartett in Es-dur(op. 16), das ur- sprünglich als Quintett für Blasinstru- mente und Klavier geschrieben wurde. Die Komposition gibt Gelegenheit zu mannig- fachen eigenartigen Klangmischungen, Zwingt aber die Spieler auch zu besonders sorgsamer Herausarbeitung der Kantilenen- Seligkeit des von Lebensfreude und Heiter- keit besonnten Werkes. Den geistvollen Ge- dankenaustausch zwischen Violine und Cello im Andantesatz gestalteten Helmut Mendius und Dr. Behr zu einem so starken künstlerischen Erlebnis, daß man darüber die schöne Bläserbearbeitung des herrlichen Werkes wohl vergessen konnte. Dem mit sehr herzlichem Beifall aufge- nommenen Konzert wird am 5. August noch ein Liederabend mit Gertrude Pitzinger und Erich Riede als Pianist folgen. Es stehen Liedkompositionen von Erich Riede, Schu- bert, Brahms und Hugo Wolf auf dem Pro- gramm. f C. O. E. Mit Lost zu musizieren Konzertreise der Stamitz- Gemeinde Die Stamitz-Gemeinde Mannheim% folgt zwei Ziele Fürs erste, und das ist wü das wichtigste, wollen die Mitglieder, d, gabte Laienmusiker aus allen Volksschid ten, die Freuden eines gut geleiteten, klang kreudigen, frischen Orchesterspiels zu kosten; zweitens aber hofft man, mit den“ langer Probenarbeit zustande gekommene Programmen auch anderen Freude mac zu können, vornehmlich Musik freunden den ländlichen Gegenden, die selten oder g, Gelegenheit haben, das Konzert eines grohe Berufsorchesters zu besuchen. Daß bei de zwei Veranstaltungen, die die Stamitz-& meinde auf Einladung des Volksbildung werkes für den Landkreis Sinsheim durch führte, beide Absichten auf recht glücklid Weise erfüllt wurden, war nicht zu verken nen. Das mit 55 Mitgliedern zahlenmädt stark besetzte, in den Bläsergruppen dur einige versierte Berufsmusiker wirkungs va! verstärkte Laienorchester spielte gelöst u heiter, mit sichtlicher und berechtige Freude an der eigenen respektablen 1e stung, und daß auch die Wirkung auf dh Publikum nicht fehlte, zeigte der lebhaft und anhaltende Beifall, mit dem die. sucher der reizvollen Freilichtbühnen Sinsheim(Jugendstift) und auf der Raven burg einige Zugaben erzwangen. Iii der Programmfolge beherrsche Werke von melodiösem Reiz und tämeg scher Beschwingtheit das Feld(Ballettmus i aus„Rosamunde“ von Franz Schubert, Pol aus der„Verkauften Braut“ von Fried Smetana, der Kaiserwalzer von Johan Strauß, der— brillant gespielte— Radetzy Marsch), doch gab es auch Stücke, in dene einiger Nachdruck auf orchestralem Raff ment lag(so die E-dur-Polonaise von Frau Liszt); wobei sich denn das Orchester 9 Elan und Entschlossenheit durch die 9. trächtlichen Schwierigkeiten spielte. Erich Riede, der erste Leiter der wiede, gegründeten Stamitz-Gemeinde und ehen des Nationaltheaten lige Kapellmeister Mannheim, der jetzt als Generalmusikdirg tor des Anhaltischen Landestheaters in De. sau wirkt, leitete als Gast mit gewohnte Umsicht und Sicherheit wieder einmal 10 Orchester, das ihm seine Neuformung der dankt. a Auch darf, wenngleich der Bericht a den Versuch verzichten muß, Stimmung, zauber nachzuzeichnen, die Bläsergrupp micht unerwähnt bleiben, die beim Dunz werden vom Turm der rot beleuchteten vensburg Volksliedmelodien erschallen le Es war, mitten in einem Burgfest mit Lan pions, Feuerwehrkapelle. Raketen u Volkstanz ein hübscher Einfall. Ueberhaup Die Mitglieder der Stamitz-Gemeinde di fen die Erinnerung an einen Tag erfolgre in die Sommerferien nehmen. chen, freudig aufgenommenen Wirkens 0 abgesc . Koltur-Chronik Mit einem Programm„Besser leben— a wier?“ öfknete in Düsseldorf das Hetie lite rische Kabarett„Der Leierkasten“ seine Pf ten. Zielscheibe von Spott und Fronie in e sen und Fe War vor allem die Düsseldott Rationalisierungsausstellung„Alle sollen bes ser leben“, die auch zum Motto des eite Programms angeregt hat. ferner neben poll“ schen Tagesthemen der„Rommel-Rummel“ ü Jazz-Fans und Erscheinungen des deufsde Verlagswesens der Gegenwart. Eine Erich-Heckel-Ausstellung mit 92 mälden, 100 Aquarellen und graphischen Alle ten eröffnete das Landesmuseum der Pro Westfalen in Münster zum 70. Geburtstag d. Künstlers. Zum 86. Geburtstag Emil Noldes am 7. Aufl eröffnete der Kunstverein für Rheinland u Westfalen in Düsseldorf eine Ausstellung&. Künstlers aus den Jahren von 1908 bis 195 Der französische Regisseur Julien Duviſi hat den ihm zustehenden Teil des deutsch Filmpreises 1952 dem Unterstützungsfonds Dachorganisation der Filmschaffenden Deutschland überwiesen. Er hatte den Pre als Autor des Films„Don Camillo und Fer pone“ zusammen mit René Barjavel zu gler chen Teilen von je 2500 DM erhalten. Die Geigenpädagogin Inka von Linprun, 0 in den zwanziger Jahren auch au der Ma heimer Hochschule für Musik wirkte und eh in Heidelberg lebt, beging in diesen Taz ihren 75. Geburtstag. N Der Mannheimer Pianist Helmut Vogel ne am Dienstag, 21. Juli, 17.05 Uhr, im 8 deutschen Rundfunk, Stuttgart, die Suite“ Eis des an der Mannheimer Musikhochsch wirkenden Komponisten Hans Vogt. — — Kolonie 85 Sydney EIN SIE DLERROMAN VON CHARLES VORDHOHF UND JAMES N. HALL 70. Fortsetzung Es war natürlich nichts Ungebührliches, wenn ein Konstabler seine Pflicht ehrlich ertküllte. Das Schlimme des Systems aber war die Versuchung für die Fahnder, die kleinen Schelme in Freiheit zu lassen, bis ihre Fest- nahme rentierte. So behielten sie einen Rechtsbrecher vom Begirm seiner Laufbahn an im Auge und wachten über ihn wie über ihr Eigentum oder suchten ihn gar zu größern Verbrechen anzustiften, oder wenigstens sicher zu machen. „Er ist noch keine vierzig Pfund wert“, hieß es etwa. Mit falschen Gefühlen von Humanität schonte man den Verbrecher, bis er sein„volles Gewicht“ hatte. So sogen sich die Polizisten wie Spinnen aus ihren Opfern das verfluchte Blutgeld. Vor einem solchen Vampir, den ich kannte, und den mir auch Tom genannt hatte, hütete ich mich ganz besonders: vor Kneller. Oft genug War ich inm im Old Bailey Sessions House und später in New Gate begegnet. Er spukte in allen Gefängnissen herum, lauerte halbver- Steckt mit seinem raubgierigen, grausamen Gesicht in den Schattenhöhlen der Korridore, um sich die Gesichter der Sträflinge einzu- Prägen und ihre Figur ganz und gar in sich aufzusaugen— für spätere Möglichkeiten. Von ihm hieß es, er nehme an Blutgeld mehr ein als ein Dutzend seiner Kollegen. Stand ich auf dem Quai von Wapping, um nach einem Amerikaschiff Ausschau zu Dalten, war mir, Kneller sei mir auf den Fersen. Sollte mich das Glück, das mich von Port Jackson bis Snapeness begleitet hatte, verlassen wollen? In diesem friedlichen England geisterten die Halbverhungerten zu Hunderten an den Quais herum in der Hoff- nung, als Seeleute geheuert zu Werden. Tag für Tag schritt ich die eine Seite des Flusses hinauf, die andere hinunter und fragte auf jedem Schiff nach einem freien Posten, stets mit demselben Ergebnis: Man brauchte keine Seeleute. Der Hunger trieb mich zu meiner Alten Beschäftigung zurück. Ich wurde Wieder Auslader bei Ostindienfahrern oder Westin- dienfahrern. Damals waren die beiden qhemseufer, von Upper Pool bei London Bridge abwärts über Horse Ferry nach den Mooring Chains bei Depford, ein einziges Nest von Piraten. Gegen die geschlossene Organisation dieser Flußdiebe War die Polizei machtlos, Es gab ganze Hierarchien, von den „Schweren“ und„Leichten Reitern“, wle sie sich nannten, bis hinunter zu den„Sumpf- lerchen“, Die Auslader waren die„Schweren Reiter“, welche die Warenpackungen anzu- brechen hatten. Küfer, Rattenfänger und Bootsleute bildeten die„Leichte Reiterei“. War ein Schiff zur Löschung bereit, legten die Bootsleute in der Dunkelheit dicht an. Die Auslader brachen im Schiffsraum die Fässer reihenweise auf. Darm erschienen die Kfer unter dem Vorwand, die Fässer zu flicken. Zunachst aber stahlen sie von dem Inhalt bis zur Grenze des Möglichen, bis sie fürchten mußten, entdeckt zu werden. Fieber- haft wurde gearbeitet, die Beute in Säcke verstaut und den Helfershelfern übergeben: Zucker, Kaffee, Gewürze, Tabak, alles kam hinein, was tragbar war. Oder man arbeitete mit Düsen, die in die Ladungen gestoßen wurden, mittels welcher man das Gut heraussog, in Fangblasen— die Pumpe, die das Füllen besorgte, hieß der „Hüpfer“. Und Röhren gab es, mit denen man die Fässer in jeder Stellung erreichte. Und Unterkleider mit mächtigen Taschen vorn urid hinten, und enge Beutel gab es, die man an den Beinen festmachen konnte. War der Obermaat oder Zahlmeister des Schiffes ein Schurke, ließ er sich von den Banden das Recht zum Ausladen des Schiffes für eine Summe bis zu fünkzig Pfund abkaufen, So- viel durften sich die Diebe leisten, konnte doch die Beute einer einzigen Nacht bis zu dreihundert Pfund betragen. Die Versuchung, mich den Dieben anzu- schließen, war für mich in meiner traurigen Verfassung außerordentlich groß. Leicht hätte ich in einer Woche soviel verdienen können, um erster Klasse nach Amerika zu fahren. Als ich nicht mitmachte, wurde ich mißg- trauisch beobachtet, und nach vierzehn Tagen entließ mich der Mann, der mich angestellt hatte, denn das Gerücht war hinter mir her, ich sei ein Spion der Schiffseigentümer. Da- rum wollte mich auch kein anderer einstellen. Wieder kam ich an den Rand des Hungers, verdiente ich doch als Straßenkehrer oder Träger nur wenige Pence. In dieser Zeit übernachtele ich in einer traurig mißbenannten„Liebesstraße“, in einem Passantenlogierhaus in Wapping. Da- für bezahlte ich zwei Pence und genoß den Vorzug, mich auf einen Strohsack zu legen, in dessen Gründe die kräftigen und zahllosen Nachkommen eingeborner Läuse ihre Feste feierten. Es war ein einziger, schmaler Raum, der sein Licht aus dem Korridor und durch zwei kleine, unverglaste Fenster in der gleichen Mauer bezog. Darin konnten hundert oder mehr Ausgestoßgene schlafen. An beiden Enden befanden sich Zwei Feuerstellen. Hier konnten wir, so wir etwas hatten, unser bißchen Essen bereiten. Elende von jeder Stufe der Abstiegsleiter, Burschen, Madchen, die von Diebstahl und Prostitution lebten, irische Straßenbettler, Kaminfeger, Straßenwischer wie ich, Gremp- lerinnen, Balladensänger, blinde Bettler, echte und falsche, Heimatlose beider Ge- schlechter und jedes Alters waren da, manche heute hier, morgen da. Das Essen, von dem wir uns maährten, war durchweg gestohlen. Jeden Morgen und Abend kamen junge Kerle,„Finder“ genannt, mit Säcken am Halse, und verkauften zu halben Preisen Fische vom Billings-Gate-Markt, Fleisch- stücke, Kutteln, Gemüse, von den Markt- ständen der Gemüseweiber entwendet— und natürlich Gin, das Lebenswasser dieses Volkes. Nachts, wenn wir in unserem Raum zu- sammengepfercht lagen, sah ich die Dinge, von denen ich nicht schreiben möchte, und hörte Unterhaltungen, welche manchen Lon- doner Bürger aus seiner Ruhe aufgeschreckt haben würden. Dort schlief ich während dreier Monate — darm geschah etwas, das mich auf die Straße trieb. Es war an einem Spätaugust- abend. Ich hatte mit Pakettragen einen guten Tag gehabt und kam zum erstenmal seit langer Zeit wieder mit vollem Magen an meine Schlafstätte. Weil ich müde war, legte ich mich frün in mein sogenanntes Bett. Kurz nach Mitternacht erwachte ich. Der Besitzer des Logierhauses stand neben mir und rüttelte mich an der Schulter.„Auf mit dir, Kerl— Polizei!“ „Ich muß euch alle aufrütteln“, sagte“ zu mir und zu den andern. 1 Eine einzige Kerze brannte auf dem Ti in der Mitte des Raumes. Als ich m schlaftrunken erhob, ging mir durch Kopf: strahlt, reicht eine Guttat in schlechten Welt. Dann durchzuckte mich heiße Angst.. natte der Mann gesagt? Polizei? Ich du b bohrte die Dunkelheit am Gegenende 4 Raumes und entdeckte vier Männer zweifellos Polizeisergeanten. Der eine u, innen, das sah ich, war Kneller. Er trug 4 Laterne. Das Zimmer war in jener Nacht voll, Mietern, und der Wirt beeilte sich gar n alle zu wecken. Die Polizisten, Kneller% genommen, waren ihm dabei behilflich“ blieb stehen und schwang seine Laterne 1 0 einer Munterkeit, die einem Grauen flögen konnte, einem Gecken gleich, 4 Park spaziert und sein Stöckchen kress läßt. in meinem Herzen war Verzweifn als ich mich den andern Gästen amen längs des Ganges, der zwischen den e Bettreihen hinlief. E Ich wußte, daß die Polizei hinter jemand her sein mußte, von dem sie mit R. 1 nahm, er habe hier Zuflucht gefunden f. Mieter warteten alle in dumpfem Schwels“ 5 Der Konstabler, gefolgt von den drei ande, schritt die Reine ab und leuchtete ie, ins Gesicht. Ich sah, wie er die Cet prüfte. In der tiefen Dunkelheit hob jedes beleuchtete Gesicht so scharf he als Ob überhaupt kein Körper mehr del höre. Bevor der Mensch fünf Schritte 1 gangen war, wußte ich genau, daß 1 Hoffnung, er möchte nicht Kneller sein War, Fortsetzung Stellv. pr. E. weber: Lokal: Dr. F. Land: simon; Chet v. Bank, Bad. 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