Nr. 1 ——— „ J einde eim ve is ist wol ieder, 90 Ksschid en, klang iels a mit den ommene 1e macht unden m oder u nes grohe is bei c amitz-G& bildung im durch Slücklich u verken lenmäbh pen dur rkungsyd gelöst un erechtige blen Le 8 Auf h r lebhaf n die R dühnen r Ravens herrschte id tämer, allettmus bert, Polz 1 Friediig n Johan Radetzu , in dene m Rafflu Von Frau ester 1 h die be te ler wieder nd ehem: naltheatel musik dire ers in Des gewohnte einmal de mung ver Zericht a dtimmung äsergrupp m Dunke, teten Ba hallen lie t mit Lam deten un Jeberhaup einde di Z erfkolgre⸗ Firkens m W „ eben— abe Hetie litet⸗ seine Pia mie in e Düsseldort sollen bes des erste geben poll. zummel“ d s deutsche mit 92 G. schen Arbe, der Pro burtstag d am 7. Aug einland stellung d bis 1961, en Duvinie s deutschen 18s fonds c ffenden den Pes o und Fer vel zu get ten. ö Linprun, d 1 der Man tte und je iesen Tag Vogel Spie ir, im 8e lie Suite“ ikhochschll Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feulllet.: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. L. Eberhardt; Kommunal: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. Simon; Ludwigshafen; H. Kimpinsky;: het v. D. O. Gentner. Banken: südd. Banle, Rhein-Main- Bank, städt. S park., Bad, Komm. Landesbank, Bad. Bank, zaämtl. Mannheim. Postsch.-Kto.: Karls. ruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26743 Mannheimer ORROM E N Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa. Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3½¾8(Hdlbg. 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Juli 1953 Churchills Pläne nicht begraben England betrachtet die Herbstkonferenz nur als Vorspiel zu Gesprächen auf höchster Ebene London.(dpa) Schatzkanzler Butler, der Ministerpräsident Churchill während seiner Krankheit vertritt, eröffnete am Dienstag eine zweitägige außenpolitische De- batte im britischen Unterhaus mit einer Er klärung über die geplante Viermächtebe- sprechungen mit der Sowjetunion. Es bestehe, so erklärte Butler, die aufrichtige Hoff- nung, daß die sowietische Regierung die Einladung annehme. Er vertraue darauf, daß die Besprechungen so geführt werden, daß sie zu weiteren Konferenzen von noch größe- rer Bedeutung führen, wie sie Churchill vorgeschlagen habe, nämlich zu Besprechungen auf höchster Ebene ohne Beschränkung des Themas. Die Septemberkonferenz sei als ein Vorspiel zu solchen weiteren Gesprächen gedacht. Schatzkanzler Butler betonte, daß das erste Hauptproblem, das mit der Sowjet- union besprochen werden müsse, die Abhal- tung freier Wahlen und die Bildung einer freien deutschen Regierung sei. Deutsch- land könne auch 1953 nicht einfach als Ob- jekt von Viermächtebeschlüssen behandelt werden. Bevor überhaupt Besprechungen mit der Sowietregierung über Deutschland stattfinden können, müsse eine freie deut- sche Regierung vorhanden sein, die in der Lage sei, einen derartigen Vertrag auszu- handeln und über ihre eigenen internationa- Schäffer verhandelte in den USA über deutschen Weltbank-Anteil Washington.(dpa) Bundesfinanzminister Schäffer teilte am Dienstag vor der Presse in Washington mit, daß er in den USA über einen deutschen Anteil in Höhe von 234 Millionen Mark an der Weltbank verhandelt habe. Der deutsche Beitrag werde in künkk bis zehn Jahren bezahlt sein und die Weltbank in die Lage versetzen, D- Anleihen zu vergeben. Schäffer hat am Dienstag seinen Besuch abgeschlossen, Er sagte, er habe die Bereit- schaft der Bundesrepublik betont., einen in ren Kräften stehenden Höchstbeitrag zur Verteidigung zu leisten. Von amerikanischer Seite habe man zugestimmt, daß Deutsch- land keine inflationistische Finanzpolitik- treiben könne und daß eine wesentliche Er- höhung der Steuerlast der Bundesrepublik nur zu einer Verringerung der Produktions- kraft und der Steuereinnahmen führen Würde. 0 2 4 München.„Wir werden im neuen Bundes- tag nicht in eine Koalition mit der SPD ein- treten“, sagte der Landesvorsitzende der FDP in Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Dr. Friedrich Middelhauve, in München. Sollte es dazu kom- men, würde er dieser Fraktion nicht mehr angehören. Gießen. Der amerikanische Hohe Kommis- Sar, Botschafter Conant, erklärte am Donners- tag bei einem Besuch der Justus-von-Liebig- Hochschule in Gießen, die deutschen Univer- sitäten könnten nicht mehr mit amerikani- schen Geldmitteln rechnen, wie sie früher aus dem MecCloy-Fonds gewährt wurden. Frankfurt. Der hessische Landesvorstand der Deutschen Partei gab am Dienstag in Frankfurt bekannt, daß eine Oppositions- gruppe aus der Partei ausgeschlossen worden sei. Die zwölf Mitglieder dieser Gruppe, dar- unter der bisherige Ehrenvorsitzende der DP in Hessen, Bundestagsabgeordneter Dr. Leucht- gens(Friedberg), seien als„Ehrgeizlinge und Querulanten“ ihrer Aemter enthoben worden. Essen. Der Vorsitzende der„Gesamtdeut- schen Volkspartei— GVP, Gustav Heine- gt. mann, betonte in Essen, daß die GVP durch — die Mannheimer Vereinbarung mit dem„Bund der Deutschen“ in ihrem Charakter und ihrer ne, sagte“ Unabhängigkeit nicht verändert werde. Eine Verschmelzung mit dem„Bund der Deutschen“ i dem Lis Verde in keinem Fall stattfinden. 5 ich mi Bonn. Die Gesamtdeutsche Volkspartei s 1 05(VP) teilte am Dienstag in Bonn mit, daß durch der Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann 5 Etzel(Bamberg) Mitglied der GVP geworden einen Kei ist und in den Bundesvorstand der Partei ge- tat in d wählt wurde. Etzel gehörte früher der Bayern- partei an. 81. W. Berlin. Mehr als 5000 Flüchtlinge aus der Angst Sowjetzone errichteten gemeinsam mit West- Ich dure ber! genende d, Männer eine a Er trug d icht voll ud ch gar ne Kneller a dehilflich? Laterne 1 rauen e leich, det? hen Kreis erzweifln en anrell, n den er jemand it Recht . 00 Wa ui am Dienstag in der jugoslawischen Haupt- erlinern zur Erinnerung an die Opfer der Juni-Aufstände in der Sowjetzone ein Eichen- kreuz in unmittelbarer Nähe des sowjetischen Panzerdenkmals im amerikanischen Sektor von Berlin. Helmstedt. Die Generalbetriebsleitung der Bundesbahn verhandelte am Dienstag mit den Jerkehrsbehörden der Sowjetzone in Helm- Sed wegen einer Verstärkung des Interzonen- ausverkehrs zwischen Westdeutschland und der Sowjetzone. Auf Grund einer schon vor Tagen getrotkenen Vereinbarung hat die Bundesbahn zwischen Magdeburg und Düsseldorf einen neuen Inter zonenzug eingelegt. U Hamburg. Der Rat der baltischen Staaten at die Vereinten Nationen in einem Memo- e aufgefordert, alle freien Nationen zu .. bei Verhandlungen mit den Sowjets tie Bedingung zu stellen, daß die drei pal- ischen Staaten Litauen, Lettland und Est- and wieder ihre Unabhängigkeit erhalten. berras. Das Tschechoslowakische Außenmini- derum hat in einer Note beim amerikanischen ohen Kommissar in Deutschland gegen die dasebliche„Versendung von Luftballons mit ropagandaschriften“ in die Tschechoslowakei Protestiert. Belgrad. Der neue sowjetische Botschafter, Ssili Walkow, ist zusammen mit seiner Gat- Benn Belgrad eingetroffen. Er ist der erste otschakter der Sowjetunion, der nach dem 1 5 zwischen Moskau und Jugoslawien im 8 5 1949 in Belgrad beglaubigt wurde. Sch okio. Die diplomatischen Beziehungen zwi- terbre Oesterreich und Japan, die seit 1938 un- e kochen waren, Wurden am Dienstag wie- r aufgenom- eil. U/dpa len Beziehungen zu entscheiden. Butler er- klärte weiter, selbst in dem glücklichen Fall einer Verständigung mit der Sowiet- union blieben die europäischen Institutionen notwendig. In der augenblicklichen Lage aber seien sie für die Sicherheit des We- stens lebenswichtig. Er vertrat die Ansicht, die Sicherheit der Sowjetunion sei mit der Freiheit und Sicherheit aller Nationen in Einklang zu bringen. Zu Verhandlungen mit Kairo bereit Zwei Tage nach der Rückkehr von Ge- neral Robertson nach Kairo verkündete Butler in der Unterhaus-Debatte die Be- reitschaft Großbritanniens zur Wiederauf. nahme der Verhandlungen mit Aegypten „wann immer die ägyptische Regierung verhandeln will“. Butler hob hervor, daß die Washingtoner Außbenministerkonferenz das„große Maß von Uebereinstimmung“ zwischen Großbritannien und den USA über das gegypten-Problem bestätigt habe. Die Verhandlungen hätten gezeigt, daß beide Länder die Aufrechterhaltung eines wir- kungsvollen Stützpunkts im Suezkanal- gebiet für ein wesentliches Fundament des Weltfriedens halten. Ueber den umstrittenen Chinahandel Sagte der Schatzkanzler, Großbritannien Halte sich strikt an den Beschluß der Ver- einten Nationen, der jede Ausfuhr kriegs- wichtiger Güter nach Rotchina verbiete. An einer Ausweitung des Chinahandels mit nicht kriegswichtigen Waren sei Großbri- tannien hingegen interessiert, und die Re- gierung glaube, daß ein solcher Warenaus- tausch der ganzen freien Welt nütze. Attlee ist enttäuscht Der Oppositions führer, Attlee, bezeich- nete es als eine Illusion, wenn man erwarte, dag Viermächte- Besprechungen nutzbrin- gend in der Deutschlandfrage sein könnten. Er brachte im Namen der Labourfraktion seine Enttäuschung über das Ergebnis der Washingtoner Konferenz zum Ausdruck und erklärte, es könne sich als verhängnisvoll erweisen, Deutschland- Verhandlungen ein- Zzuleiten, anstatt umfassende Besprechungen auf höchster Ebene nach dem ursprüng- lichen Churchill- Vorschlag abzuhalten. Aubßenminister-Konferenzen würden im ge- gen wärtigen Stadium wahrscheinlich nur zur Betonung von Reibungspunkten führen. Badener Heimatbund will Auflösung des Südweststaates Freiburg.(dpa) In einem offenen Brief hat der Heimatbund„Badener-Land“ die in Baden aufgestellten Bundestagskandidaten aller Parteien aufgefordert, sich im kom- menden Bundestag für die„Wiedergut- machung des dem badischen Volke an- getanen Unrechts einzusetzen“. Der Heimat- bund, der sich für die Wiederherstellung des Landes Baden einsetzt, erklärt, nach einjäh- riger Erfahrung sei die Mehrheit des ba- dischen Volkes gegen den Südweststaat noch größer geworden. Die Bundestagskandidaten sollen vom Heimatbund noch in persönlichen Briefen gebeten werden zu erklären, ob sie einem Bundesgesetz zustimmen werden,„das das verfassungsmäßig verbriefte Grundrecht der Badener auf Selbstbestimmung wieder- herstellt“. Ein neues Torpedo von Syngman Rhee? Südkorea erwartet noch Zusicherungen aus Washington Seoul.(UP/ dpa) Während die Unterhänd- ler der Vereinten Nationen und der Kom- munisten letzte Hand an das Waffenstill- standsabkommen legten, mehrten sich am Dienstag die Anzeichen dafür, daß der süd- koreanische Präsident, Syngman Rhe e, er- neut versuchen will, das Zustandekommen der Waffenruhe zu„torpedieren“. Der südkoreanische Außenminister Pyung Lung Tae, gab aber am Dienstag nach ei- ner mehr als einstündigen Besprechung mit Ministerpräsident Paik Too Chin und dem amerikanischen Botschafter Ellis O. Briggs bekannt, Rhee werde sich an die Oeffent- lichkeit wenden, sobald er aus Washington Antwort auf„einige Fragen“ erhalten habe, die während seiner Verhandlungen mit dem amerikanischen Sonderbeauftragten unge- klärt geblieben sind. Verantwortliche südkoreanische Politiker betonten, das Versprechen Rhees, sich an den Waffenstillstand zu halten, sei so lange nicht endgültig, bis die Vereinigten Staaten alle ihre Zusicherungen erfüllt hättten. Unplanmäßige Konferenz in Washington Der Außenminister der USA, Dulles, und Staatssekretär Robertson hatten am Dienstagnachmittag eine unplan- mäßige“ Konferenz mit Präsident Eisen- hower. Wie in Washington angenommen würd, steht die Konferenz, die nur fünfzehn Minuten dauerte, im Zusammenhang mit einem Telegramm der südkoreanischen Re- gierung, worin die USA aufgefordert wer- den, eine„Klarstellung“ über die Waffen- Stillstandsbedingungen zu geben. Verhandlungen und Kämpfe gehen weiter Während im alliierten Lager das Rätsel- raten über die Absichten des südkoreani- schen Regierungschefs wieder auflebt, gehen in Panmunjon die abschliegenden Verhand- lungen über das Waffenstillstandsabkom- men weiter. Die„Stabsoffiziere“ beider Seiten saßen am Dienstag wieder an den Generalstabskarten, um die Demarkations- linie abzustecken, auch die„Verbindungs- offiziere“ kamen zu einer halbstündigen Sitzung zusammen. Auch die wechselvollen Kämpfe an der Front gehen weiter. Offenbar wollen die Chinesen versuchen, einige Höhenstellungen zu erobern, die die Einfallstrage nach Seoul beherrschen. „Die bisherige Politik wird beibehalten“ De Gasperi legte dem italienischen Parlament sein Regierungsprogramm vor Rom.(UP) Ministerpräsident De Ga- s Peri legte am Dienstag dem italienischen Abgeordnetenhaus die künftige Politik sei- ner neuen Regierung dar. Er erklärte, die Politik des neuen Kabinetts werde sich durch nichts von der der sieben vorausgegangenen Regierungen unterscheiden. Er werde, so führte De Gasperi aus, fort- fahren, die Außenpolitik Italiens in Anleh- nung an die im Atlantikpakt eingegangenen Verpflichtungen zu führen, die Italien in einer„verteidigenden Solidarität“ an die Alliierten bänden. Zu dem Vorwurf der Opposition, er betreibe im Gegensatz zu Frankreich und England eine zu starre Atlamtikpaktpolitik, erwiderte De Gasperi, Italien werde sich an die in dem Kommu- niqué der drei Außenminister festgelegten Richtlinien halten. Natürlich könne Italien keine größere Verantwortung übernehmen, als die übrigen Nationen. Wenn diese glaub- ten, sie müßten sich größere Handlungsfrei- heit vorbehalten, werde Italien das gleiche tun. In seiner Rede, die nur mit geringem Beifall aufgenommen wurde, sagte De Ga- speri weiter, Italien könne so lange nicht mit den Balkanpaktstaaten zusammenarbei- ten, als nicht die Triester Frage gelöst sei. Italien werde sich einer militärischen Zu- sammenarbeit mit den Balkanstaaten nicht widersetzen, aber solange die Triester Frage nicht befriedigend gelöst werde, sei dies un- möglich. 5 Das Finanzprogramm der neuen finnischen Regierung Stockholm.(dpa) Das neue finnische Ka- pinett des Ministerpräsidenten Ke kkonen hat dem Reichstag sein angekünéigtes Steuer- Und Finanzprogramm vorgelegt. Das in meh- reren Gesetzentwürfen zusammengefaßte Programm sieht eine Verringerung der Steuereinnahmen um zehn Milliarden Finn- mark(1,3 Millionen Mark) und eine Sen- kung der Staatsausgaben um 21 Milliarden Finnmark vor. Die Einkommen- und Kör- perschaftssteuer soll um durchschnittlich 12,5 Prozent herabgesetzt und die Umsatzsteuer für einige lebenswichtige Verbrauchsgüter abgeschafft werden. Das wirtschaftliche Ziel des Programms ist eine Verminderung der Produktionsko- sten der finnischen Industrie. Durch die Steuererleichterung soll eine Senkung der Lebenshaltungskosten erreicht werden, die als Grundlage für eine freiwillige Lohnkür- zung dienen könnte. Moskau hat wegen eines Flotten besuchs in Istanbul Bedenken London.(UP) Obwohl die Sowjetunion in Ankara entrüstete Vorstellungen erhoben hat, werden ein amerikanisches und ein bri- tischen Flottengeschwader in den nächsten zwei Wochen in das Goldene Horn einlaufen, um Istanbul ihre geplanten Besuche abzu- Statten. Niemand hatte diesen Flottenbesuchen größere Bedeutung beigemessen, bis die sowjetische Regierung am Montag dem tür- kischen Botschafter eine Note übergab, in Welcher genauere Informationen über die Absichten der britischen und amerikanischen Kriegsschiffe erbeten werden. Der Besuch der beiden Geschwader in Istanbul wird in der Note als„militärische Demonstration“ bezeichnet. Die Türkei hat sich dazu noch nicht ge- außert, in politischen Kreisen Washingtons und Londons aber wurde sie mit einigem Befremden aufgenommen. ee* Mit gewehrähnlichen Holzprügeln exerzieren an Ermangelung echter Ausrüstungsgegenstände neu ausgekhobene Rekruten in Kambodscha vor ihrem König. Seine Majestät hat im Hinblick auf die kriegerische Lage in Südostasien den Ehrgeiz, eine eigene schlagkräftige Armee zu schaffen. Ob die noch recht friedlich drein- blicenden Zukunftssoldaten im Ernstfall mit scharfen Waßſen werden umgehen können, bleibt abꝛuwarten. Keystone-Bild Sündenbock Max Fechner Sein Verhalten soll die Unruhen in der Sowjetzone begünstigt haben Von unserem Korrespondenten A. N. in Berlin Berlin. Der vor wenigen Pagen neu- ernannte Justizminister der Sowjetzone, Dr. Hilde Benjamin, bestätigte in ihrer ersten Rede vor der Belegschaft des Justiz- ministeriums,„dag es auch nach dem 17. Juni in der Sowjetzone zu Streikunruben gekommen ist. Nachdem die Provokation zurückgeschlagen war, Hat es innerhalb der Justizverwaltung gefährliche Tendenzen ge- geben, dem Streben der Feinde, die ihre Wühlarbeit fortsetzen wollten, nachzugeben und die Provokateure zu schonen.“ Durch das bekannte Interview ihres Vorgängers Max Fechner seien die Unruhen zu neuem Auf- flackern gebracht worden, so daß dem Staat großer politischer und materieller Schaden entstanden sei. Fechner, der als Republikfeind seines Postens enthoben wurde, hatte in seinem Interview erklärt, das Streikrecht sei in der DDR verfassungsmäßig garantiert. Gegen- über denen, die gestreikt hätten, würde keine Rachepolitik betrieben Aus der Rede Dr. Benjamins geht hervor, daß das er- Wähnte Interview Fechners der Grund für seine Absetzung als Justizminister gewesen ist. Nach der Darlegung Dr. Benjamins wird die Tätigkeit von Streikleitungen in den Be- trieben als„Wühlarbeit gegen den Staat“ streng bestraft. Sie forderte die Mitarbeiter des Justizministeriums auf:„Vergessen wir nie, daß die Justizorgane einen der mäch- tigsten Hebel des Staates darstellen.“ Justiz- minister Dr. Benjamin stellte fest, daß die Gerichte der Sowjetzone bis zum 9. Juni Strafen ohne Notwendigkeit überhöht und die Gesetze überspitzt angewandt hätten. Hierzu gehöre vor allem die Rechtssprechung auf dem Gebiet zum Schutz des Volkseigen- tums und die hohen Strafen bei Nichterfül- lung der Ablieferungspflicht. Es hat, den Anschein, als ob das Justizministerium unter der Leitung seines neuen Ministers sich bei der Durchführung der von der Regierung beschlossenen Mabnahmen zur Stärkung der Rechtssicherheit in der DDR auf die Kor- rektor der Urteile wegen Wirtschaftsver- brechens beschränkt. In den Industriezentren der Sowjetzone 80ll, wie Augenzeugen in Westberlin berich- teten, nach dem Juni-Aufstand eine frei- heitliche Gewerkschaftsopposition gegen den kommunistischen FDGB entstanden sein. Sie soll sich besonders in den Gebieten von Magdeburg, Bitterfeld, Halle, Merseburg, Eislegen und Jena bemerkbar machen. Moskau räumt der Sowjetzone größeren Wirtschaftskredit ein Berlin.(UP) Die Regierung der Sowiet- zone teilte in einer Erklärung mit, daß ihr die Sowjetunion einen Kredit in Höhe von 231 Millionen Rubel zum Ankauf von Lebens- mitteln und Rohmaterialien aus der Sowiet- union gewährt habe. Diese Kreditierung sei auf ein Ersuchen der ostdeutschen Regierung zurückzuführen, in dem die Sowjetunion ge- beten wurde, Lebensmittel und Rohmateria- lien zur Herstellung von Verbrauchsgütern zur Verfügung zu stellen. In der Regierungserklärung heißt es wei- ter, daß mit diesen Lieferungen die Sowjet- zone insgesamt im Jahre 1953 Güter im Werte von 1130 Millionen Rubel aus der Sowjetunion erhalten werde. 6 Deutsche von britischen Behörden unter Spionage verdacht verhaftet Bonn.(UP/dpa) Sechs deutsche Staats- angehörige, darunter zwei Frauen, sind Wie erst jetzt bekannt gegeben wurde— am 9. Juli von den britischen Behörden in West- deutschland unter dem Verdacht verhaftet worden, Spionage für die Sowjetunion ge- trieben zu haben. Wie das Amt des briti- schen Hohen Kommissars am Dienstag in Bonn mitteilte, sollen die Spiocnageverdäch- tigen am nächsten Freitag vor ein alliiertes Gericht in Düsseldorf gestellt werden. Das Bundesinnen ministerium gab am Dienstag bekannt, daß am 11. Juli ein tschechischer Agent von deutschen Sicher- heitsorganen verhaftet worden ist, der unter dem Deckmantel einer tschechischen Han- delsfirma Spionage gegen den Westen ge- trieben habe. Gegen eine Zwangsorganisation Arbeitsminister Storch bei der Industrie-Gewerkschaft Bergbau Köln.(UP) Die vierte Generalversamm- lung der Industriegewerkschaft Bergbau, die seit Sonntag in Köln tagt, lehnte am Diens- tag den Antrag eines Delegierten ab, die am Montag in Köln eingetroffene Delegation der Bergarbeiter- Organisation der Sowiet- zone zu empfangen. Bei der Abstimmung über einen weiteren Antrag des gleichen Delegierten, eine Grußadresse dieser Berg- arbeitergewerkschaft zu verlesen, kam es zu stürmischen Protesten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft, August Schmidt, entschied jedoch, daß die Grußbotschaft verlesen wird. Doch die darin enthaltene Behauptung, der Aufstand am 17. Juni sei ein„faschistischer Putsch“ gewesen, rief abermals starke Pro- teste gegen das weitere Verlesen des Textes hervor. Die überwiegende Mehrheit der Delegierten lehnte dann in einer erneuten Abstimmung die weitere Kenntnisnahme des Schreibens ab. Bundesarbeitsminister Stor oeh wandte sich gegen eine Zwangs mitgliedschaft der Ar- beitnehmer in den Gewerkschaften.„Wir ha- ben die Zeit der Zwangsorganisationen des Nationalsoziaismus hinter uns und sollten es sehr überlegen, ob wir den ersten Schritt zu derartig totalitären Organisationen wieder gehen wollen. Von diesem Schritt zu staat- lich geführten Zwangsorganisationen ist der Weg nur kurz.“ Storch ermahnte die Gewerk- schaften, bei ihren Forderungen zu prüfen, ob diese auf die Dauer aufrecht erhalten werden könnten. Auf arbeits- und sozial- rechtlichem Gebiet gebe es nichts schlimme- res, als Versprechen nicht einzuhalten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Berg- bau, August Sehmidt, wandte sich mit Nachdruck gegen die Forderung, die Gewerk- schaftsmitglieder aus den Wirtschaftsorgani- sationen zurückzuziehen Der gewerkschaft liche Einfluß müßte vielmehr noch gestärkt werden. Eine weitere Schichtzeitverkürzung im Bergbau würde gewisse Schachtanlagen der Gefahr aussetzen, den Konkurrenzkampf nicht mehr bestehen zu können und damit Entlassungen zur Folge haben. Für den Berg- bau müßte eine internationale Regelung der Arbeitszeit erreicht werden, um den Konkur- renzkampf der Länder untereinander aus- zuschalten. Der Bundespräsident hat am Dienstag dem Bergarbeiterführer August Schmidt das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schul- terband des Bundesverdienstordens ver- liehen. 222 ˙ r— Seite 3 MORGEN MD N Mittwoch, 22. Juli 1953 Einfach verordnet „Von der Wiege bis zur Bahre, Formu- Lare, Formulare. Eine überaus treffende Formulierung des Volksmundes für die Aus- Wüchse der Bürokratie. Auch sie ist ein scheinbar unabänderliches Phänomen unse- rer Zeit. Mochten Staatsformen in Blut und Chgos versinken, die Bürokratie— oft tot- geglaubt und totgewünscht— rettete sich unbeschadet stets hinüber. Vom Kaiserreich in die Weimarer Republik, ins„Tausendjäh- rige“ und auch in unsere junge Demokratie. Unausrottbar und vermehrungsfreudig, dem Unkraut gleich, scheint sie zum Selbstzweck geworden zu sein. Gewiß, Ordnung muß sein. Und zweifellos hat eine Verwaltung ihren Nutzen für jeden einzelnen Bürger. Doch ein so aufgeblähter Apparat wie die moderne Bürokratie verschlingt allein für seine Un- terhaltung gewaltige Summen. Die aber wol- Jen aufgebracht sein. Was Wunder, wenn sich daher staatliche und kommunale Behörden oft lächerlich geringfügige Leistungen hoch bezahlen lassen. Beinahe jeder Stempel und jede Unterschrift, fast jede Bescheinigung, Beglaubigung und was der für unser büro- Kkratisjertes Leben notwendigen Formulare mehr sind, kosten„Gebühren“. Schlicht und einfach Verwaltungs- oder Sondergebühren genannt. Erst vor kurzem berichteten wir über die juristisch meist sehr fragwürdigen Methoden dieser versteckten Besteuerung. Und an anderer Stelle auf dieser Seite wird erzählt, auf welch neuartige Weise man in der Schweiz dem Uebel eines zu weit ins Kraut schließenden Verwaltungsapparates zu Leibe rückt. In Deutschland hingegen hat man gerade Jetzt wieder auf dem unerfreulichen Gebiet der Gebühren einen neuen„Dreh“ gefun- den. Als erfreuliches Zeichen der wirtschaft- nchen Gesundung unseres Volkes nahm die Reisefreudigkeit von Jahr zu Jahr erheblich zu. In diesem Jahr scheint— unterstützt von sehr rührigen Reisegesellschaften— die Zahl der deutschen Auslandsbesucher eine neue Rekordhöhe zu erreichen. Verschiedene Län- der trugen dem Rechnung und erliegen die Gebühren für die Visa. Die Bundesrepublik gestattete den Angehörigen dieser Länder sogar visumfreies Einreisen.) Aber wer da glaubte, die Staatsbürokratie hätte ein Ein- sehen gehabt und das Reisen würde billiger, sah sich sehr bald schon bitter getäuscht. Am 15. Juli erreichte uns die Meldung, daß mit Wirkung vom 13. Juli die Gebühren für die Ausstellung von Reisepässen von drei auf acht Mark erhöht wurden. Mitten in der Reisezeit, während die vielen, die über die Grenze schauen wollen, schon genau mit imrem Haushalt rechneten. Eine geniale Idee! Vielleicht soll der Fortfall der Erträgnisse aus den Gebühren, die bisher Ausländer bei den deutschen Paßstellen für ihre Visa be- zahlten, durch Erhöhung der Paßgebühren für Deutsche(um genau 1667 Prozent) wie- der wettgemacht werden? Preis- und Tariferhöhungen sind für uns leider schon zur Gewohnheit geworden.(Mit Lohn- und Gehaltserhöhungen um viel we- niger Prozente geht es meist sehr viel lang- samer) Im allgemeinen war man bisher in- mer redlich bemiht, dies mit mehr oder We- niger überzeugenden Gründen zu erläutern. Die Begründung mit dem Ausgleich für die Visa-Gebühren haben wir uns selbst zu- rechtgelegt. Offiziell haben wir kein erklä- rendes Wort für die Notwendigkeit der er- höhten Paßgebühren gehört. So etwas wird einfach verordnet. Wohl gibt es einen In- stanzenweg für das Zustandekommen von Verordnungen, und an Begründungen hat es sonst auch nicht gefehlt, wenn man zum Beispiel auf die Notlage des Hüters unserer Bundesfinanzen verweisen konnte. Die Me- thode, die diesmal angewandt wurde, ist Schlecht und bedenklich. Bleibt nur zu hof- ken, daß sie nicht Schule macht. wd. Wo bleibt dem Arbeiter Freiheit? Gedanken aus einer Aussprache mit Betriebsräten Die Umformung unserer Gesellschaft ist gekennzeichnet durch den Aufstieg der Ar- beiterschaft. Sie dringt in das Vakuum ein, das die alte bürgerliche Schicht nicht mehr zu füllen vermag, nachdem die hierarchische Ordnung auseinemderbrach. Die Bindungen haben sich gelöst und die einsetzende Nivel- lierung ließ bis heute keine neuen Normen entstehen. Die Arbeiter, die durch ihre Lei- stungen wesentlich zu dem beigetragen ha- ben, was die Welt zuweilen„das deutsche Wunder“ nennt., stehen vor der Aufgabe, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Sie schleppen das Erbe des Klassenkampfes mit sich, der heute seine Bedeutung sehr weit- gehend verloren hat, jedenfalls aber andere Wünsche und Angriffslinien hat als in sei- ner Entstehungszeit. An einem neuen Inhalt des menschlichen Bewußtseins muß deshalb dem Arbeiter alles liegen. In die vielen Aussprachen über dieses Thema hat sich auch die evangelische Kirche eingeschaltet, die in ihren Akademien den Boden bereitet, auf dem sich Menschen ver- schiedenartiger Herkunft treffen können, um gemeinsame Fragen offen von Mensch zu Mensch, frei von den verhärteten Grup- penpositionen, zu besprechen. So hatte vor kurzem die Evangelische Akademie Baden Betriebsräte nach Herrenalb eingeladen. Die Teilnehmer fanden sich erstaunlich schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. weil jeder spürte, daß er mit seinem Anliegen völlig ernst genommen wurde. Das Gefühl, ohne innere Hemmungen reden zu können, und Ansichten ungeschminkt äußern zu dürfen, hatte die Menschen spürbar von einer gro- Ben irmeren Last befreit. Die Antworten, die sie von berufenen Vertretern der Kirche auf ihre drängenden Fragen erhielten, be- rührten sie deshalb so besonders stark, weil sie fühlten, daß diese nicht obenhin gegeben wurden, sondern daß sie aus dem Zentrum einer großen Verantwortung und aus dem Bewußtsein des Miteinander-Leidens kamen. Das Unbehagen, nicht mehr zueinander zu finden, geht heute durch alle Schichten und Berufsstände hindurch. Jeder fühlt sich allein gelassen und mit seinen Sorgen nicht verstanden. Das empfinden die Arbeiter in besonderem Maße, weil sie sich vielfach nicht von selbst in dem bürokratischen Ge- Sellschaftsapparat zurecht finden können. Besonders die jungen unter ihnen isolieren sich. Sie nehmen weder am gewerkschaft- lichen, noch am politischen Leben teil, auch den Jugendorganisationen bleiben sie fern. Der Beruf ist für sie die Verdienstquelle und die Möglichkeit, einen möglichst hohen Lebensstandard zu erreichen. Das Motorrad, die Freundin und das Kino scheinen für die meisten Mittelpunkte der Freizeit zu sein. Der zum Teil hohe Akkordlohn verleiht ihnen das Ersatz-Gefühl, es genau so gut zu könmen, wie„die da oben“. Der junge Arbeiter sieht dabei„oben“ als eine Ge- sellschaftsschicht, die heute sehr wohl Vor- Bürokratie wird überprüft bild sein könnte, aber ihre Aufgabe ver- fehlt, weil sie selbst ihr Leben nicht aus tieferen Quellen speist, sondern sich der Oberfläche und materiellem Wohlleben hingibt. Die Arbeiter empfinden sich— zum gro- Ben Teil völlig unbewußt— zwischen Arbeit und Vergnügen aufgerieben. Deshalb er- scheint innen die Frage, wo heute noch Frei- heit zu finden ist, zunächst etwas überflüssig. Doch stimmten in den Gesprächen die Auf- fassung darin überein, daß in der Fließband- arbeit, sehr wohl Freiheit zu finden ist.„Wir haben unsere Akkordzeit, die wir einzuhal- ten, möglichst aber zu unterbieten haben— und im übrigen kümmert sich kein Mensch um uns.“ Ist damit die Freiheit aber schon völlig umschrieben? Es war Martin Pon a th (Mümeim/ Ruhr) zu danken, daß er in seinem Referat:„Freiheit und Mechanismus in der Wirtschaft“ diese Frage zu einem wesent- lichen Bestandteil seiner Ausführungen machte. Wir haben die Freiheit in der Set- zung wirtschaftlicher Ziele, wie wir die Frei- heit haben, einen Beruf aus dem Katalog der 25 000 Möglichkeiten zu wählen. Wenn auch diese Freiheit durch den Standort der In- dustrien eingeschränkt wird und abhängig ist von den vorhandenen Arbeitsplätzen, so ist dem Menschen sein Handeln doch nicht völlig aus der Hand geschlagen. Er bleibt selbst in der Fließbandarbeit. wenn er sich nicht seelisch der Maschine verschreibt. Er hat die Freiheit, das Menschliche im Um- Gleichberechtigung auch im Strafrecht Die deutschen Gerichte tasten sich durch Neuland Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern hat seit dem 1. April nicht nur im Familienrecht allerlei schwierige Fragen auf- geworfen, wenn auch das angekündigte Chaos des Rechts nicht eingetreten ist. Auch im Strafgesetzbuch sind einzelne Bestimmungen von der neuen Entwicklung berührt worden. Die Fachleute haben das längst kommen sehen, man hat aber in aller Ruhe abgewar- tet, Wie die Dinge sich gestalten würden, um der ungehinderten Rechtsfindung nicht vor- zugreifen. In der Oeffentlichkeit dürften allerdings weniger die juristischen Grund- sätze interessieren, um die es hier geht. Da es sich bei den angezweifelten Paragraphen um mehr oder weniger delikate Tatbestände handelt, spielt für sie das Sensationsbedürf- nis vielleicht doch eine größere Rolle als der Wunsch nach Gleichberechtigung. Einen echten Fall von Gleichberechtigung hat der Gesetzgeber allerdings inzwischen selbst schon geklärt. Das neue Strafrechts- bereinigungsgesetz hat den 8 195 des Straf- gesetzbuches aufgehoben. Danach hatte der Ehemann bisher das Recht, unabhängig von seiner Frau einen Strafantrag zu stellen, Wenn diese beleidigt worden war. Die Recht- sprechung hatte ihm auch zuerkannt, das Urteil in einem solchen Beleidigungsprozeg unabhängig von seiner Frau veröffentlichen zu lassen. Damit ist es nun aus, und die Ehe- frau hat allein über ihren Ehrenschutz zu wachen. Nahezu die gesamte deutsche Presse hat ein Urteil des Amtsgerichtes in Hattingen an der Ruhr zitiert, durch das ein Homosexueller von der Anklage nach 8 175 des Strafgesetzbuches freigesprochen wor- den war. Hier hatte der Richter Bedenken, ein Verhalten zu bestrafen, das nur bei Männern, nicht aber bei Frauen verfolgt Wird. In dieser Unterschiedlichkeit schien ihm ein Verstoß gegen den Grundsatz der Gleſckiheſt zu liegen. Bie Entscheidung steht pisher allein da. Sie wird aber ergänzt durch mehrere Verfassungsbeschwerden, die beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorliegen. In ihnen wird beantragt, den § 175 des Strafgesetzbuches für verfassungs- widrig zu erklären, weil er dem Grundrecht nach Artikel 2 des Grundgesetzes wider- spreche, in dem die freie Eritfaltung der Persönlichkeit verfassungsmäßig geschützt Werde. Erhebliche Zweifel bewegten auch jene Strafkammer in Hamburg, die vor einer Woche einen Fall von schwerer Kuppelei Abzuurteilen hatte. Hier hatte ein Ehemann seine Frau mit einem anderen getauscht, Was sogar mit Zuchthaus bestraft wird, Während die Frau nach dem Gesetz frei ausgeht. Auch hierin schien dem Gericht einer Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zu liegen, zumal da das Gesetz den Ehe- mann in seinem Wortlaut gleichstellt mit Eltern, Erziehern und ähnlichen Personen, die eine gewisse Gewalt über ihre Schutz- pefohlenen auszuüben haben. Trotz der Be- denken kam es dann aber doch zu einer Bestrafung, wenn auch unter müldernden Umständen. Die Urteile von Hattingen und Hamburg Sind mur erste Gehversuche auf strafrecht- lichem Neuland. Sie betreffen Vorschriften, die seit langem lebhaft diskutiert werden. Namentlich der 8 175 ist heftig umstritten, Und man kann die Entscheidung ohne Rück- sicht auf die Gleichberechtigung auch als einen Ausweg auffassen, um in einem be- sonders gelagerten Einzelfall der zwingen- den Strafvorschrift zu entgehen. Das letzte Wort in derartigen Fragen aber werden voraussichtlich die obersten Gerichte spre- chen, vor allem der Bundesgerichtshof. Von ihnen wird es abhängen, ob der Gesetz- geber überhaupt klärend eingreifen muß. Ein Betriebswirtschaftler soll in der Schweiz die Aemter organisieren Zwischen die Spitze des Staates und das Volk hat sich überall eine breite Schicht von Behörden gelegt, die nach eigenen Gesetzen lebt, vor allem aber nach dem Gesetz der fortlaufenden Vermehrung. Die Amerikaner wettern nicht minder kräftig gegen den „Roten Teppich“, wie wir— mit einem an- deren bildhaften Vergleich gegen den „Ceenen Tisch“. Je mehr Remter den Staats- bürger von der Staatsführung trennen, je länger der Dienstweg, je komplizierter der „Instanzenweg“ wird, um so mehr geht die Unmittelbarkeit des politischen Lebens ver- loren. Auch die Schweizer haben lange geduldig zugesehen, wie das Heer der Verwaltungs- Bediensteten sich um immer neue Regimenter vermehrte. Proteste führten schließlich zur Einrichtung eines sogenannten Rationalisie- rungsdienstes, der dem Bundespersonalamt angegliedert wurde. Die Vollmachten dieser Stelle waren jedoch begrenzt und sie wurde von der Bürokratie in wenigen Monaten überspielt. Nun aber faßte die eidgenössische Regierung einen kühnen Entschluß. Sie be- rief einen Organisations-Fachmann aus dem freien Leben, also einen Nicht-Beamten und gab ihm den Auftrag, die schweizerische Bun- des- Bürokratie zu überprüfen. Ein bekannter Betriebswirtschaftler, Dr. Otto Hongler, soll am 1. September mit seiner Arbeit be- ginnen. Das für ihn geschaffene neue Amt trägt den etwas umständlichen Titel„Stelle kür Fragen der Organisation und Rationali- sierung der eidgenössischen Zentralverwal- tung“. Der Kreis der Mitarbeiter ist mit Ab- sicht klein gehalten, um die Stelle desto be- Weglicher zu machen. Die Aufgaben lauten: Personal einsparen, Arbeitsmethoden über- prüfen, Dienstorganisation verbessern. Der Sonderbeauftragte braucht nicht auf aAktenkundlich überreichte Vorgänge zu war- ten. Er kann zu jeder Zeit jede Abteilung und jedes Amt kontrollieren, kann also von sich aus initiativ vorgehen. Er soll keineswegs nur „einsparen“. Von ihm wird nicht erwartet, daher um jeden Preis„abbaut“, er soll viel- mehr positive Vorschläge ausarbeiten, wie die Verwaltung ständig nach betriebswirt- schaftlichen Grundsätzen verbessert werden kann. Die Schöpfer dieses Kontrolldienstes gingen hierbei von folgenden Ueberlegungen aus: Jeder Behörde, auch wenn sie anfangs nach vernünftigen Richtlinien aufgebaut wurde, droht eines Tages die Gefahr, unratio- nell zu werden. Es ist notwendig, ihren Ar- beitsgang immer wieder den sich ändernden technischen Voraussetzungen anzupassen. Zwar hat es in den letzten Jahren nicht an Spar-Experten gemangelt. Aber ihr Auftrag War zeitlich begrenzt. Sie konnten nur einen oberflächlichen Einblick in die Verwaltungs- Apparatur erhalten und traten nach allge- meinen Empfehlungen wieder ab. Daher engagierte der Bundesrat nun einen von Titel und behördlichem Rangdienstalter unbelaste- ten Fachmann. Auch nach Uebernahme die- ser Mission wird er nicht in das Beamtenver- hältnis„erhoben“, sondern er steht mit dem Staat in einem privaten Dienstvertrag. Sein Amt jedoch, soll eine Dauereinrichtung wer- den. Bei den bisherigen Debatten in der Bun- des versammlung erhoben sich viele Stimmen für noch weitergehende Vollmachten an den Organisations-RKontrolleur. So liegt ein An- trag vor, diesen Kontrolldienst sogar in der Bundesverfassung festzulegen, damit unab- hängig von der exekutiven Gewalt ständig „gefegt“ werden kann. W. J. Mittwoch, 22. Juli 1953/ Nr. 10 gang mit seinem Nebenmann 2zu suchen um diese Freiheit ist weder von dem Arbeit platz noch von dem Inhalt der Lohntüte ah hängig. Eine Umfrage, die Donath unte Bergarbeitern gemacht hat, ergab, daß sic diese Männer nicht durch zu wenig Lom bedrückt fühlten, sondern dadurch, daß d Freiheit nicht genutzt wurde, sich mensch lich zu verstehen. Donaths Argument. daß bei den heutige) Löhnen die Arbeit eines Achtstundentag genügen würde, um ein menschenwürdigs Leben zu führen, stieß auf Widerspruch Vielleicht hatte er die besonders hohen Löhm des Ruhrgebietes im Auge, aber Was er in Grunde meinte, hatte für alle Geltung. N hatte die Bemerkung nicht gemacht, weil e dem Arbeiter nichts gönnte, sondern vel die große Gefahr besteht, daß der Mensch der nichts anderes kennt, als seine Arbei zum Sklaven seiner materiellen Ansprüch wird. Werden aber die Kräfte der Seele un des Gemüts vernachlässigt, müssen c zwangsweise verkümmern und der Mens wird blind für die Schönheiten dieser Weh Freiheit kann nur in der Verantwortung erlebt und praktiziert werden, war dann da Ergebnis. Eine Frage von lebensentscheiden. der Bedeutung wurde hier gestellt— um nicht nur dem Arbeiter! Sie mündet— in weitesten Sinne des Wortes— im Religiösen W. H Mit Triest geht es nicht weite Triest, im qul Churchills Wort, kurz nach Ende des zwe. ten Weltkrieges gesprochen:„Diesmal wer. den wir nicht die alten Fehler machen, sondern andere“ hat sich mit kaum zu über. treffender Beweiskraft an der oberen Adris an Triest bewahrheitet. Auch acht Jahn nach Kriegsende gehört die„Triester Frage“ zu den vielen unlösbar gewordenen Hinter. lassenschaften des zweiten Weltkrieges, Del Streit um Triest ist durch den Abschluß de Balkanpakts in eine neue Phase gerüdt Bis zum heutigen Tage sind alle Versuch der Westmächte, eine Annäherung zwischen Italien und Jugoslawien herbeizuführen, ge. scheitert. Annahernd 25 000 Erwerbslose— ein Viertel der Vollbeschäftigten— drücken alf die Triestiner Atmosphäre. Man wartet aul das große Wunder, das den Wiederauf. schwung des Hafens bringen soll. Aber die- ses Wunder kann nicht kommen, solang der Eiserne Vorhang den Adriahafen von seinlem mittel- und osteuropäischen Hinter. land abschließt. Wirtschaftlich würde aud einn jugoslawisches Triest kaum zur Blüte kommen, denn auch Jugoslawien hat, genal wie Italien, genügend andere Häfen. Heute, sechs Jahre nach der Unterzeich. nung des italienischen Friedensvertrages lie gen nicht weniger als sieben offizielle Vor- schläge zur Lösung des Triest-Problemes vor: 1. Errichtung eines unabhängigen Frei- staates unter einem neutralen, von den Ver- eee lbanesi grabisct von eine 685 000 Der 8 As, br Ein A8 gelegen leben W. übliche Regenfe war. Die nicht al albergen schädigt als er 8. in Gold nach de fahndet ben Kil zu diese Bei im Hau babnbe einen lest, da Bracco mittel in trug. B den fah nem Le Motiv d Auf Dörkche alten R einto d' beit nie aneinan Pistole ab. Stel nen Mé Messer. Bein vier ite Frau, v Hilfe d ten, wu und 261 In d Küste einten Nationen zu bestimmenden Gouper Pager neur(Bestimmung des Friedens vertrages, 2. Rückgliederung des gesamten Freistaat gebietes— Zone A und Zone B.= An e ien(Turiner Erklärung der Westmächte 1948). 3. Teilung des Gebietes zwischen Ita- lien und Jugoslawien entlang der gegenwar. tigen Zonengrenze. 4. Teilung des Gebietes längs einer durch eine internationale Kom- mission festzustellenden italienisch-slawi⸗ schen etnischen Volkstumsgrenze. 5. Kol. dominium: zwischen einem jugoslawischen und einem italienischen Freistaat-Gouver, t neur(Jugoslawischer Plan) im Turnus vd drei Jahren. 3. Die vor kurzem von TI vorgeschlagene Insel- und Korridorlösung Nachdem die italiensch- slawische Bevöl-, rungsmischung eine reine etnische Grems ziehung nur schwer, oder besser gesgg, überhaupt nicht zuläßt. sollen die jewel gen„völkischen Inseln“ durch neutral Straßenkorridore untereinander verbunden Werden. 7. Eine Volksabstimmung über di Frage„Italien oder Jugoslawien“, an det alle seit 1930 im derzeitigen Freistaatgebi ansässigen Personen teilnehmen sollen. Schon oft schien in den letzten Jahren je nach der politischen Weltsituation, diese oder jene Lösung nahegerückt. Heute aller dings wiederum erscheint jeder Weg iu gangbar, so sehr haben sich, trotz der Wen. dung Titos zum Westen. zwischen Belgral und Rom die Fronten festgerannt. So pleil erökknel len, Fe Uebe schaktle n Kop diologet nehmer Bundes Wer starb e mona E in die älteste ger Kle heiten Im in Neu nations bökknet. Triest weiterhin ein lästiger Mühlstein au an ihm Halse der westlichen Diplornatie. — I. dern te Der Kampf um den In der Geschichte der Entdeckung unserer Erde nimmt der Name des schwedischen Polarforschers Adolf Erik Freiherr von Nordenskjöld einen ehrenvollen Platz ein; mit ihm ist die gelungene Expedition zur Auffindung der nordöstlichen Durchfahrt durch das Nördliche Eismeer verbunden. Vor 75 Jahren, am 25. Juli 1878, trat Nordenskjöld seine große Entdeckungsfahrt an, um vom Atlantischen Ozean im Norden Asiens nach der Bering-Stragße vorzudringen und den Stillen Ozean zu erreichen. Die Umseglung der Alten Welt im Norden hatte vor Nordenskjlds Fahrt schon mehr als 300 Jahre die seefahrenden Nationen be- schäftigt. Vom ersten mißglückten Unterneh- men des Engländers Sir Hug Willoughby im Jahre 1353 bis zur erfolgreichen Reise des Schweden Nordenskjéld führt eine lange Kette von Versuchen zur Bezwingung des nördlichen Seewegs. Engländer und Hollän- der, Russen und Schweden, Dänen und Deutsche teilen sich in die Bemühungen, bei denen mancher Forscher sein Leben gelassen Rat. Männer wie Burrough, Pet, Baxent, Hudson, Wood, Lütke, Pachtusow und Baer haben um den Lorbeer gekämpft, den schließ- lich Nordenskjöld in kühnem Anlauf errang. Der schwedische Forschungsreisende hatte bereits im Verlauf mehrerer Expeditionen im Nördlichen Eismeer, auf Spitzbergen und in Grönland reiche Erfahrungen gesammelt, be- vor er sich im Juli 1878 auf große Fahrt begab. An Bord des 500-Tonnen-Dampfers „Vega“ befanden sich 28 Expeditionsteil- nehmer, überwiegend schwedische Wissen- schaftler und Seeleute, ferner je ein däni- scher, ein italienischer und ein russischer Okflzier. Zu Nordenskjölds Schiff gesellten sich in den ersten Tagen der Dampfer„Lena“ nördlichen Seeweg und die kleineren Begleitschiffe„Fraser“ und „Expreß“. Während sich die beiden letzten bereits an der Jenissej-Mündung von dem Geschwader trennten, nahm der Dampfer „Lena“ bis zur Lena- Mündung an der Ex pedition teil, um anschließend als erstes europäisches Schiff den Strom, dessen Na- men er führte, bis Jakutsk hinaufzufahren. Zuvor hatten beide Schiffe am 19. August den nördlichsten Punkt Asiens, das Kap Tschel- juskin(etwa auf der Mitte zwischen Nowaja Semlja und den Neusibirischen Inseln), Pas- siert, der bis dahin noch nie von einem Schiff und nur einmal im Jahre 1741 mit einem Hundeschlitten auf dem Landwege erreicht worden war. Obgleich bereits Anfang September die ersten kompakten Eisfelder gesichtet wur- den, dampfte die„Vega“ nach Osten weiter. Aber die Fahrt wurde immer schwieriger. Mühsam mußte sich das Schiff durch Eis und Nebel seinen Weg bahnen und erreichte am 12. September Kap Irkaipi, das Cook hun- dert Jahre vorher auf seiner Fahrt nach der Bering-Straße gesehen hatte. Da wurde die „Vega“ im der Nacht zum 28. September vom Eis eingeschlossen, so daß sich Nor- denskjöld wenige Meilen vor Erreichen des Ziels zum Ueberwintern gezwungen sah. Volle 294 Tage blieb die„Vega“ vom Eis gefangen. Der unfreiwillige Aufenthalt wurde von Nordenskjöld für die Wissen- schaft nutzbar gemacht. Indessen sorgte man sich in der Heimat um die„Verscholle- %. Wee 0 . 7 4 KA K 4. RON LAN—oralſober deus 725 5 D onen bau ume f 8 J. 1 Baron. Ig. 8„ S uſet luſbans 5 FE — Hele ae e 1 N 2— 8 1080 NAM SE/ SETHAp 2 8 70 0% I i* 0 1 f 8 12 8 2 evel 2 Spffrgkgbk 5 8 AX 17 7 20 1 00800 2 i. W enen le e e. 5 5 N. N ee 25* chat U 8 5 8 da* N 1 5 0 N T A. 77 N,, ee ö ** 4 727% 7* 1 Oland 9 lagucun %% e Tecon, o Hartung cg 5 olg 3 Gch eee Nec erer nen“ und rüstete bereits eine Hilfsexpedi- tion aus, bis schließlich Ende November die erste Nachricht von der„Vega“ zu der sibi- rischen Poststation Anadyrsk gelangte. Erst am 18. Juli 1879 gab die Arktis das Expedi- tionsschiff Weder frei, worauf Nordenskjöld die Fahrt fortsetzte und schon nach zwei Tagen die Bering-Straße erreichte. Was der Schwede Nordenskjöld vor 75 Jahren schaffte, gelang dem Norweger Fridt- jof Nansen in den Jahren 1893 bis 1896 mit seiner berühmten„Fram“. 1912/13 konnte eine russische Expedition als erste die Reise von Osten nach Westen machen. Aber alle Expeditionen mußten einen oder gar meh- rere Winter in der Arktis verbringen, bevor Sie ihr Ziel erreichten. Erst 1932 gelang es dem sowWjetischen Eisbrecher„Sibir jakow“, in einem einzigen kurzen arktischen Sommer die über 6000 Kilometer lange Strecke von der Barents-See zur Bering- Straße zurückzu- legen. Nachdem zwei Jahre später der Eis- brecher„Liske“ auch die Ost-West-Route be- zwungen hatte, nahm die Zahl der all jähr- lich zur großen Fahrt über den nördlichen Seeweg auslaufenden Schiffe trotz mancher Rückschläge ständig zu. 1936 gelang schließ- lich die Ueber führung der ersten sowjetischen Kriegsschiffe aus dem Eismeer nach dem Pa- ziflk, wofür die Beteiligten lebhaft gefeiert und mit dem Lenin-Orden ausgezeichnet wur- den. Im Sommer 1940 gelang es dann dem deutschen Hilfskreuzer„Komet“ als erstem nichtrussischen Kriegsschiff auf dem Slei- chen Weg den Stillen Ozean zu erreichen. Während des deutsch- sowjetischen Krieges, als finnische und deutsche Truppen zeitweilig die Eisenbahn nach Murmansk abgeschnitten hatten, konnten die Sowjets auch einige Ge- leitzüge zur Versorgung ihrer Front in Lapp- land auf dem nördlichen Seeweg heranbrin- gen. Entscheidender für die Kriegslage blie- den aber doch die Geleitzüge der Alliierten, 1 1 die trotz Störungsversuche deutscher U- Bo. vom Atlantik her herankamen. i Ueberhaupt darf die wirtschaftliche strategische Bedeutung des nördlichen 9 Har ti Weges nicht überschätzt werden. Wenn au sowWjetischer Seite gelegentlich betont u durch regelmäßige Schiffahrtsverbindunge auf der arktischen Route könne notfalls di Transsibirische Bahn entlastet werden, dem wirkt dieses Argument um so weniger übe zeugend, als der nördliche Seeweg nur 2 schen dem 15. Juli und dem 30. Septembs befahren werden kann, und daß außerhel dieser kurzen Zeitspanne der Schiffsverke unmöglich ist. Heute erschließt die Lufttah den Weg von Nordamerika und nach Ostasien über das arktische Gebiet. Noch das Ueberfliegen ihres Gebietes untersag Sie hat dort viele Geheimnisse, aus den für den Westen einmal Veberraschuakg werden können. F. K. Einladung aus USA nach Vietnam Paris,(dpa) Präsident Eis enho vel hat den Ministerpräsidenten von Vietnah, Nguyen Van Tam, zu einem Besuch die Vereinigten Staaten eingeladen. Wie a Dienstag in Paris bekannt wurde. hat amerikanische Botschafter diese Einladuul bereits im Juni übermittelt. Gegen politische Fragebogen Bonn.(dpa) Die Deutsche ie Dienstag in einer kleinen Anfrage an die 1 desregierung gegen die Verwendung po scher Fragebogen Stellung genomm Bundesinnen ministerium verwerte bei de Einstellung und Beförderung der ölen N 95 1. kung eine verkappte Nachentnazifizieruub Bediensteten des Bundes nach wie vor tische Fragebogen. Damit erfolge unter Vorwand einer charakterlichen Uebent Partei hat en. D Bes ernsten Ausste usw. I. hohem b Segen Verschi Proffl u 9 „ Wändde Nordeurd 8 ade 14 ist der Weg erschwert, weil die Sowijetunidd Ein „Amer Auf d Street nach bearbe lichen Sen 0 Sroße die He töpferi Vertre 0 Sesicht Sich Nr. 1c — chen und Arbeits Müte ab. th une daß sich nig Lohn daß dig mensch. heutigen 1derttage Würdige erspruch en Löhne as er in ltung. I t, Weil er lern wel Mensch e Arbei sprüche Seele und ssen ce r Mensch Ser Welt wortung dann da scheiden. t— un let— in eligiösen W. H weiten t, im Jul des ZwWel. mal wer. nachen. Zu über- en Adrig cht Jaht er Frage n Hinter. jeges, Del schluß des gerückt Versuche ge MORGEN Seite 3 Ur 167/ Mittwoch, 22. Jul 1953 — Was sonst noch gescha g. Ein Mann mit seiner Frau und drei klei- gen Kindern wurde in der südägyptischen üste in der Nähe den Assuan verdurstet aulgekunden. Bei den Leichen der Familie tand man zwölf leere Wasserflaschen, drei Ziegen und einen toten Esel. In der ge- wärtigen Hätzewelle hatte die Tempera- tur bei Assuan über Wochenende 46 Grad icht. im Schatten erreic 4 Bei einem Großfeuer, das in den Ge- ichäktsräumen der amerikanischen Filmge- gellschaft„Warner Brothers“ in Beirut, der Ubanesischen Hauptstadt ausbrach, wurden arabische und ausländische Filme im Werte von einer halben Million libanesischen Pfund 685 000 DM) vernichtet. Der größte feuerspeiende Berg Japans, der Iso, brach am Montagmorgen erneut aus. in Aschenregen ergoß sich über die nahe- gelegenen Dörfer und Städte. Menschen- leben waren nicht zu beklagen, weil der sonst übliche Touristenstrom wegen der heftigen Begenfälle in diesem Jahr ausgeblieben war. 4 Die Richtigkeit des Sprichwortes ses ist nicht alles Gold was glänzt“ erfuhr eim Vor- alberger Fabrikant. Um 126 000 Schilling Schädigten ihn zwei heimatlose Ausländer, als er seinen Geschäftsgewinn wertbeständig in Gold anlegen wollte. Die beiden Gauner, nach denen die österreichische Polizei noch fahndet, hatten dem Fabrikanten einen sie- ben Kilo schweren vergoldeten Messingblock zu diesem Preis als reines Gold verkauft. * Bei der Ankunft eines Reiseschnellzuges im Hauptbahnhof von Genua fanden Eisen- bahnbeamte auf dem Dach eines Wagens einen leblosen Körper. Polizisten stellten dest, daß es sich um den Musiker Giancarlo Bracco handelte, der in seinen Taschen Geld- mittel im Werte von etwa 25 000 DM bei sich trug. Bracco muß von einem Viadukt auf den fahrenden Zug gesprungen sein, um sei- Zwischen ihren, ge- e— eig cken af vartet auf Viederauf. Aber die- , solang: aufen von n Hinter- ürde auch zur Blüte hat, genau NI. ſrterzeich. trages lie- elle Vor- Problemes igen Frei- 1 den Ver- 1 Goupxer⸗ Vertrages, Freistaat Aten ſestmächte schen Ita- gegenwär. s Gebietes ale Kom- isch-slawi⸗ „ 5. Pon slawischen it-Gouver⸗ urnus voß von Tit 10rlösung Bevölke. he Gren. ser gesag je jeweill⸗ neutral verbunden über ch e, Ann det staatgeble Sollen. en Jahren, tion, dies eute aller- Weg Ur der Wen. n Belgrad . So bleil Hlstein el nem Leben ein Ende zu setzen. Ueber das Motiyw der Tat ist noch nichts bekannt. ** Auf der Dorfstraße des süd- italienischen Dörkchens Montedecore gerieten die beiden alten Rivalen Giovanni d Angelo und Gia- einto d' Angelo, die trotz der Namensgleich- heit nicht miteinander verwandt sind, scharf aneinander. Plötzlich zog Giovanni eine pistole und gab auf den Gegner einen Schuß ab. Sterbend stürzte der Getroffene auf sei- nen Mörder zu und tötete ihn mit einem Messer. 1 8 Beim Abstieg vom Corda dei Toni kamen vier italienische Bergsteiger, darunter eine Frau, ums Leben. Das Bergseil, mit dessen Hilfe die vier den Abstieg bewältigen woll- ten, wurde von einem Blitzschlag getroffen und zerrissen. Die vier stürzten zu Tode. * In der Nähe von Viareggio an der West- küste Italiens wurde ein internationales Lager der föderalistischen Jugend Europas eröffnet. Mehr als 150 Jugendliche aus Ita- len, Frankreich, Belgien und der Bundes- kepublik nehmen an dem Lager teil. * Der Führer der Labourpartei in Grohßbri- tannien, Clement Attlee, erklärte auf einer Bergarbeiterversammlung in Durham, trotz der Keußerungen Schatzkanzlers R. A. Butler gehe Großbritannien noch schweren Zeiten entgegen. Es sei noch ein weiter Weg bis zu dem Ziel der Sicherung des Landes auf einer gesunden Basis. * Ueber 2000 Röntgenärzte und Wissen- dchaktler aus 58 Ländern kamen am Sonntag in Kopenhagen zum 7. Internationalen Ra- diologenkongreß zusammen. Unter den Teil- nehmern sind auch Delegationen aus der Bundesrepublik und aus der Sowjetunion. * Wenige Tage vor ihrem 130. Geburtstag starb die 1823 geborene Argentinierin Ra- mona Batallan in der Provinz Tucuman. Bis n die letzten Tage ihres Lebens war diese alteste Frau Argentiniens bei völliger geisti- ger Klarheit und konnte sich an viele Einzel- heiten ihres erlebnisreichen Daseins erinnern. * Im sonmendurchfluteten Vankee- Stadion n New Vork wurde am Sonntag der Inter- nationale Kongreß der„Jehovas Zeugen“ er- ökknet. Der Kongreß wird acht Tage dauern. an ihm nehmen 150 000 Personen aus 91 Län- J dern teil. —— her U-Bo⸗ notfalls di 0 erden, dau niger übel; ig nur 20 Septembe außerhalb lifksverken e Luftlahi Nordeurch gebiet. Nod owWjetunig untersag aus dene draschunge! Vietnam enho wel N Vietnam Besuch 0 en. Wie au. de. hat de Einladul ogen 1 nach de. ch land 2 Bonner„Diamantenmacher“ benutzte Natur- Diamanten Meincke und Familienangehörige vor Gericht/ Sensationelle Geständnisse Der Prozeß gegen den ‚Diamanten- macher“ von Bonn, Hermann Meincke, be- Samm am 20. Juli vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Bonn mit einer Ueberraschung: die mitangeklagte Nichte Meinckes, die 22jährige Edeltraut Meincke, erklärte auf Befragen, daß sie auf Wunsch ihres Onkels Naturdiamanten in die Retorte„mogelte“. Dies sei erstmals ge- schehen. als Sachverständige eine Ueberprü- kung der Herstellung synthetischer Dia- manten vornehmen sollten. Neben dem Hauptangeklagten Hermann Meincke und seiner Nichte Edeltraut sitzen deren Vater, Wilhelm Meincke, und die Ehe- rau des Hauptangeklagten, Elfriede? auf der Anklagebank. Unter den Anklagepunkten nannte der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Vowinkel, unter anderem gemeinschaftlichen Betrug und die unberechtigte Führung wissen- schaftlicher Grade, 2. B. bei Hermann Meincke„Dr.-Ing.“, bei seiner Ehefrau„Dr. med.“, und bei dem Bruder Wilhelm Meincke „Diplom-Landwirt“. Wilhelm Meincke sagte aus, die„einge- mogelten Naturdiamantsplitter“, die seine Tochter Edeltraut unter einem Fingernagel einschmuggelte, seien von allen Beteiligten als„erste synthetische Diamanten“ freudig begrüßt worden. Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard sei verständigt und mit die- sem ein Glas Sekt auf diesen„guten Schritt vorwärts“ geleert worden. Aber erst ein größerer Stein, den man bei einem weiteren Versuch„herstellen“ wollte, sollte den Na- men„Erhardstein“ erhalten Meincke hatte 1951 in Bonn die„Hamak“- Diamantgesellschaft gegründet. Seinen Geld- gebern, die insgesamt rund 4 Mill. Mark aufbrachten, versprach er eine jährliche Künstliche Produktion von Diamanten im Wert von 33 Mill. Dollar mit einem Gewinn von 30 Mill. Dollar. Er interessierte auch das Bundeswirtschafts ministerium für sein Projekt. Als jedoch Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard auf einem wissenschaftlichen Gutachten über die„Meincken-Diamanten- Synthese“ bestand, platzte das Unterneh- men. Aber für Meincke hatte sich das Ge- schäft bis dahin gelohnt: er bezog in ein- Der Prozeß gegen die Bonner„Diamantenmacher“ begann. Unser dpa-Bild zeigt von links Frau Elfriede Meincke, Wilnelm Meincke und dessen Tochter Edeltraut, dahinter die Ver- teicliger und, ganz im Hintergrund, der Hauptungeklugte Hermann Meincke. einhalb Jahren annähernd 50 000 bis 60 000 Mark an Gehältern und Spesen. Der Lebenslauf des Diamantenmachers“ spricht für sich: Schneiderlehrling, Polizei- beamter, acht Monate Gefängnis wegen Ein- bruchdiebstahls, Privatdetektiv. wieder we- gen Einbruchdiebstahls eineinhalb Jahre Ge- kängnis, durch falsche Angaben Werkstatt- ingenieur in Berlin, nach dem Kriege bei der sowjetischen Besatzungsmacht und bei britischen Dienststellen in Bonn tätig. Seit Kriegsende nannte er sich Dr.-Ing. oder Di- plom-Ingenieur. Sein mitangeklagter Bruder Wilhelm trat als Diplomlandwirt und seine Ehefrau El- fried als Dr. med. auf. Alle akademischen Grade und Titel waren falsch. Die Vernehmung des Bruders Wilhelm Meincke, der seinen Beruf erst mit„Offi- zier“, danm mit Berufssoldat“ angab, um schließlich bei„technischem Angestellten“ zu bleiben, ergab derart verworrene und phantastische Aussagen, daß der Vorsitzende sich unter dem Gelächter der zahlreichen Zuhörer an den geladenen Nervensachver- ständigen mit der Frage wandte:„Haben Sie den Angeklagten schon untersucht?“ Was dieser verneinte. Als erster Zeuge wurde der Diplomkauf- mann Ernst Werner vernommen. Werner, ein Kommanditist der früheren Hamak- diamantengesellschaft betonte. Meincke habe bei allen Stellen das größte Vertrauen ge- nossen. Werner erklärte, er habe Meincke Ende 1949 durch den Ingenieur Rudolf Bi- schof kennengelernt. Beide hätten Kapital für eine Erfindung gesucht. Mitte 1950 habe Meincke ihn um eine persönliche Unter- redung gebeten. Nachdem er Meincke Ver- schwiegenheit zugesichert habe, sei ihm von Meincke dessen Verfahren zur Diamanten- gewinnung mitgeteilt worden. Da er Meink- kes Verfahren„volks wirtschaftliche Bedeu- tung“ zugemessen habe, sei Oberregierungs- rat Bernhard Griesbach im Bundeswirt- schaftsministerium von ihm in Kenntnis ge- setzt worden. Die erste Besprechung mit Bundeswirtschaftsminister Erhard sei dann am 25. Oktober 1950 erfolgt. Es sei beschlos- sen worden, zunachst eine Forschungsge- meinschaft zu gründen. Als Kommanditisten seien noch der Kaufmann Hanibal von Lü- tichau und der Wirtschafts journalist Harald von Fölkersamb mit einem Anfangskapital von zusammen 85 000 Mark„eingestiegen“. Durch seine Angaben über seine langjährige Tätigkeit als Diplomingenieur und Ballisti- ker beim Heereswaffenamt habe Meincke besonders bei dem Zeugen von Lütichau, der als höherer Offizier der Panzerwaffe Kontakt zu Angehörigen des Waffenamtes gehabt habe, großes Vertrauen erweckt. Ein neuer Weg in der Krebsbekämpfung Krebszelle soll durch eigene Lebenskraft„verzehrt, werden/ Vergleich mit moderner Unkraut- Vernichtung Im berühmten Pasteur- Institut in Paris erforschen die vier bekanntesten Krebsfach- leute Frankreichs zur Zeit eine völlig neue Behandlungsmethode, von der ihr Urheber, ein aus Deutschland stammender Industriel- ler armimmt, sie könne die heimtückische Krankheit tatsächlich besiegen. Dreißig Jahre lang hat der heute 62jäh- rige Alexander Berglaß biologische und endokrinologische Studien gemacht, ehe er einem mit ihm befreundeten französischen Forscher seine umwälzenden Anschauungen unterbreitete, die auf eine kurze Formel ge- bracht heißt:„Alle bisherigen Versuche, mit dem Krebs fertig zu werden, scheiterten an der überlegenen Lebenskraft der Krebszel- len. Folglich muß diese Lebenskraft selbst dazu benutzt werden, den Krebs zu besiegen. Durch künstlichen Anreiz zum Wachstum muß sich der Krebs verausgaben und inner- lich ausbrennen. Als Berglaß diese Theorie bei seinem Freund, dem französischen Spezialisten für Tropenkrankheiten, Georges Gregory Im- bert, entwickelte, war dieser so davon be- eindruckt, daß er Berglaß mit den beiden bekanntesten Krebs-RKoryphäen Frankreichs, Professor Jacques Treffouel. dem Leiter des Pasteur-Instituts, und dem französischen „Krebspapst“, Dr. Antoine Lacasagne, zu- sammenbrachte. Nach gründlichen Prüfun- gen griffen sie zu. Sie stellten Berglaß nicht nur ein Laboratorium im Pasteur-Institut zur Verfügung, sondern erklärten sich be- reit, selbst an der Erforschung dieses viel- versprechenden neuen Weges mitzuarbeiten. Berglaßg, def nach jahrelangen Studien mit Prof. Steinbach in Wien im Jahre 1937 nach Amerika auswanderte und heute Ame- rikaner ist, entwickelte eine einfache und nach medizinischer Auffassung durchaus ein- leuchtende Theorie. Danach hat die Krebs- zelle— wie jedes andere Lebewesen— die Tendenz, sich zu„verteidigen“, wenn sie an- gegriffen wird Sie entwickelt dabei eine 80 groge Lebenskraft, daß alle Versuche, den Krebs zu bekämpfen, scheitern müssen. Außerdem hat die„angegriffene“ Zelle noch die Tendenz, dem Angriff auszuweichen: sie rückt innerhalb des menschlichen Körpers aus und verbreitet damit die Krankheit. Nun meint Berglaß. man müsse gerade diese Lebenskraft der Krebszelle ausnutzen. Wie jedes Lebewesen, besitzt auch die Krebszelle einen Lebenszyklus: sie entsteht, lebt und stirbt.„Warum also nicht diesen Lebenszyklus beschleunigen“, folgert Berg- 128,„und seine Dauer von der durchschnitt- lichen Länge eines Monats auf, sagen wir, eine Stunde reduzieren?“ Bei strenger Kon- trolle des Wachstumsprozesses besteht sei- ner Ansicht nach keine Gefahr, daß sich die Krebsgeschwulst dadurch ausdehnt. Wird der Lebenszyklus der Krebszelle genügend Starke beschleunigt, so verzehrt sie sich selbst. Zur Erläuterung dieser Auffassung zieht Berglaß ein bewährtes amerikanisches Mittel zur Bekämpfung von Unkraut zum Vergleich heran. Wird das Unkraut mit die- Sem Wachstums fördernden Mittel bespritzt, so wuchert es so schnell, daß es in einer Stunde seine Lebenskraft verbraucht hat und abstirbt. In einem vorsichtig formulierten Kom- muniquè des Pasteur-Instituts heißt es: „Das Pasteur-Institut sieht es als eine Pflicht an. keine Hypothese außer acht zu lassen, die sich auf dem Forschungsgebiet eröffnet und möglicherweise neuen und in- teressanten biologischen Aufschluß geben könnte. Deshalb wurde die Berglaß-Stif- tung ins Leben gerufen, um in aller Objek- tivität festzustellen. welche Berechtigung diese Hypothese hat.“ Inn Zusammenarbeit mit dem früheren französischen Gesundheitsminister Dr. Jean Aublant untersuchen und Treffouel,. Laca- sagne, Imbert und Berglaß, welche wachs tumsfördernden Stoffe mit Erfolg auf die Krebszelle angewandt werden können. Nach der Ansicht von Berglaß können Jahrzehnte vergehen, ehe bei den heute zur Verfügung stehenden Geldmitteln ein definitives Re- sultat erzielt wird; denn Hunderte von Mit- teln müssen erprobt und Tausende von Ex- perimenten vorgenommen werden.„Dage- gen gehe ich jede Wette ein“. erklärte Berg- 1a voller Zuversicht,„daß wir mit den 250 Millionen DM, die der Bau eines einzigen Schlachtschiffes verschlingt, den Krebs schon binnen Jahresfrist besiegt haben Könnten“. Blick ins Land Einbruch im Zuchthaus Lübeck. Gute Ortskenntnisse verleiteten einen ehemaligen Häftling der Strafanstalt Lübeck-Lauerhof dazu, in den Vorratskel- ler und die Büroräume einer Außenstelle des Zuchthauses auf dem Lübecker Stadtgut Dänischburg einzubrechen. der 27jährige Täter, den die Polizei verhaftete, war erst im Frühjahr nach Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe vom Lauerhof entlassen wor- den. Mutter stieß ihre Kinder ins Wasser Oldenburg. Ein Familiendrame, dem ein zehnjähriger Junge zum Opfer fiel, spielte sich am Sonntagnachmittag am Küsten- kanal bei Klein-Scharrel im oldenburgischen Landkreis Cloppenburg ab. Die 37 Jahre alte Ehefrau Erna Kahlen versuchte, ihre drei Kinder und sich selbst zu töten. Sie lockte ihre 15 und 13 Jahre alten Töchter und ihren zehnjährigen Jungen auf eine Torfschute, stieß die Kinder ins Wasser und sprang dann selbst hinterher. Passanten retteten Frau Kahlen und die Mädchen, während der Junge ertrank. Die Mutter, die mach ihrer Rettung einen Nerven zusammen- bruch erlitt, gab als Motiv für die Tat un- glückliche Familienverhältnisse an. Tierschutzvereine fordern Gleichstellung mit Naturschutz Gladbeck/ Westfalen. Die Tierschutzver- eine des Bundesgebiets forderten auf der Wasserburg„Haus Wittringen“ bei Gladbeck in Westfalen die Gleichstellung des Tier- schutzes mit dem Naturschutz. finanzielle Unterstützung durch die Länder, Anerken- nung des Tierschutz-Gedankens als gemein- nützige Aufgabe und die Errichtung von Tierheimen in allen größeren Orten. Wie auf der Tagung mitgeteilt wurde. sind beispiels- weise im letzten Jahre in Köln 6500 herren- lose Tiere im neuen Kölner Tierheim auf- genommen und über 109 000 Liter Futter ausgegeben worden. Krawall um ein Baby und einen Schäferhund Frankfurt. Um einen in der Frankfurter Innenstadt parkenden Kraftwagen, in dem ein einige Monate alter Säugling von einem Schäferhund bewacht wurde, versammelten sich mehrere Hundert erregte Menschen. Die Polizei wurde zur Hilfe gerufen, als der Hund, durch die Umstehenden geneckt, zu bellen anfing und damit den Säugling auf- weckte, der dann zu schreien begann. Es gelang der Polizei, den Hund für einen Augenblick zu täuschen, den Säugling her- auszunehmen und in ein Kinderheim zu bringen. Als nach einigen Stunden endlich der Eigentümer des Wagens mit seiner Frau zurückkehrte, waren noch über hundert Menschen versammelt, die gegen die beiden eine drohende Haltung einnahmen. Das Ehepaar erklärte, daß der sehr scharfe Hund zur Bewachung des Kindes abgerich- tet sei und es bisher noch nie Schwierig- keiten gegeben habe. Berufung gegen Hattinger Urteil zu Paragraph 175 Essen. Der Oberstaatsanwalt in Essen hat gegen das Urteil des Hattinger Schöffenge- richts, das Anfang der Woche einen Mann trotz Vergehens gegen den Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches freigesprochen hatte, Berufung eingelegt. Die Berufungsverhand- lung soll in Kürze vor der Essener Straf- kammer beginnen. Starker Andrang zum Inter zonenverkehr Bad Hersfeld. Der Andrang im Inter- zonenverkehr über die Zonenkontrollstelle in Bebra im Kreise Rotenburg ist so groß, daß die Bundesbahn beabsichtigt, zur Ent- lastung noch ein neues Schnellzugpaar im Interzonenverkehr einzusetzen. Die Zusage der Behörden der Sowjetzone stehe jedoch noch aus. Drakonische Strafe Soltau(Lüneburger Heide). Zwei Schul- jungen aus Soltau dürfen in diesem Som- mer die städtische Badeanstalt auf Grund eines Magistratsbeschlusses nicht mehr be- nutzen. Die Strafe wurde über die beiden Jungen verhängt, weil sie ein badendes Mädchen so lange unter Wasser gedrückt hatten, bis dieses bewußtlos geworden War. Einen Eimer Nieten gekauft Hannover. Ein Besucher des achttägigen Hannoverschen Schützenfestes erstattete Betrugsanzeige gegen einen Losverkäufer. Der Mann hatte einen Kindereimer voll Lose gezogen und keinen einzigen Gewinn darunter gehabt. Etliche W lichen Ses, Wenn al etont wird rbindungel Besonders bearbeitete Hartplatten, über einen Quadratmeter groß, sind jetzt ein ernster Wettbewerber der Kachel bei der düsstattung von Badezimmern, Toiletten Usw. In einer Heißpresse erhalten sie unter hohem Druck eine starke Inempfindlichkeit gesen Nässe und Putzmittel. Sie werden in progstiedenen Farben geliefert mit einer rofllprägung, die an plattenverkleidete ande erinnert. Badeanzug aus Papier Einen Badeanzug aus Papier hat die american Cyanamid Co.“ als letzte Neuheit 15 den Markt gebracht. berichtet„Wall ret Journal. Das von der Gesellschaft 0 mem neuen chemischen Verfahren bearbeitete Papier läßt sich zu allen mög- ichen Kleidungsstücken, wie Regenumhän- en oder Damenröcken, verarbeiten. Die 1 Festigkeit des Materials gestattet auch 55 Herstellung von Kinderwagen, Blumen- vpken, Schutzbezügen oder Lockenten. Ein ertreter der Gesellschaft erklärte, daß an- I der Vielzahl von Erzeugnissen, die 52 Als dem neuen„Papier“ herstellen 8 überhaupt noch nicht alle Verwen- ten Wsslichkeiten erprobt werden konn- N Warmwasser aus dem ühlschrank So paradox es klingen mag: die Zeit 5 nicht mehr fern zu sein. da man aus eumehnerkechen Kühlschrank Warmwasser 0 men kann, Wie die Elektro-Nachrich- e Bielefeld, berichten, hat man in Eng- 8 Korolsreiche Versuche unternommen, ompressionswärme von Kühlschränken Neue Erkenntnisse und Erfindungen [KHartplatte gegen Kachel Auszunutzen. Zu diesem Zwecke wurde der normale Kompressor eines Haushaltkühl- schrankes in einem isolierten Behälter mit 45 Liter Wasser untergebracht und durch einen Thermostat gesteuert. Die Tempera- tur des Wassers in dem Behälter sank nicht unter 50 Grad Wärme. obwohl es an drei Zapfstellen in der Wohnung für Wasch- zwecke benutzt wurde! Die Anlage reichte für einen Kopfverbrauch von 30 Liter pro Tag aus. Ob die weiteren Versuche, die bis- her nutzlos vergeudete Kompressionswärme elektrischer Kühlschränke zur Warmwasser- bereitung im Haushalt gewinnen zu können, praktische Bedeutung erlangen werden, bleibt abzuwarten. Staubsaugen mit Radio Der letzte Schrei auf dem amerikanischen Markt sind Staubsauger mit eingebautem Radio. Die Geräte sind mit Kopfhörer aus- gestattet, und die Lautstärke kann nach Wunsch geregelt werden. Auch wenn der Staubsauger auf vollen Touren läuft, kann ein einwandfreier Empfang erzielt werden, ohne daß es die übrigen Anwesenden stört. Die Schuhe sind nicht daran schuld Die weitverbreitete Auffassung, daß die Füße und insbesondere die Zehen des zivi- lisierten Menschen infolge unsachgemäßen Schuhwerks entarten, ist durch neuere For- schungen als unzutreffend erwiesen worden. Unter der Leitung von Professor Abbie ha- pen Gelehrte der Universität Adelaide Röritgen-Aufnahmen der Füße von zahlrei- chen Eingeborenen-Kindern aus Inner- Australien untersucht, die noch nie in ihrem Leben einen Schuh getragen haben. Dabei stellten sie die gleichen Entartungserschei- nungen an den äußeren Zehen wie bei Euro- päern fest sowie die Tatsache. daß beim Weiblichen Geschlecht diese Verbildungen stärker ausgeprägt sind als beim männlichen, Was bisher ebenso als ein europäisches Cha- rakteristikum galt und auf die Beeinflussung durch das modische weibliche Schuhwerk zurückgeführt wurde. Die Untersuchungen beweisen, daß die Entartung des mensch- lichen Fußes auf einer allgemein-mensch- lichen Erbanlage beruht und mit der beson- deren Art des Schuhwerks oder den kultu- rellen Lebensverhältnissen nichts zu tun hat. 4000 mal so Süß wie Zucker Professor Verkade von der Universität Delft hat eine neue chemische Verbindung gefunden, die 4000 mal so süß wie Rohr- oder Rübenzucker ist. Sie wird in den Nie- derlanden bereits als Süßstoff benutzt. Zum Vergleich diene, daß Saccharin 200 bis 700 mal so süß ist wie Zucker. Das Lärmkästehen Sollten Sie demnächst in Düsseldorf oder in Bayern Polizisten begegnen, die mit nach- denklichem Gesicht und einem kleinen Käst- chen an den Straßenkreuzungen stehen— bitte, keine Sorgen, es sind nicht die Vor- boten des Atomkrieges, die hier schon mit Geiger geraten arbeiten. Es handelt sich nur um harmlose Lärmsucher, die in loyaler, ge- rechter Weise gegen unerträglichen Straßen- lärm angehen wollen. In ihrem Kästchen ist ein künstliches Ohr, das unbestechlich genau mißt, ob der Krach Ihres Auspuffs oder das Brummen Ihres Motors bereits die zulässi- gen Grenzen überschreiten. Für den Kon- strukteur mag ein solcher Lärmmesser noch ein verhältnismäßig einfaches Ding sein; der Laie steht verwundert vor einem Miniatur- Empfänger. Ein empfindliches Mikrophon, ein mehrstufiger Verstärker und ein Megin- strument als Schreiber sind auf kleinstem Raum zusammengedrängt. Das Mikrophon ist ein besonders wertvolles Instrument mit hoher Empfangsempfindlichkeit. Ultraviolette Strahlen entdecken Hautkrebs Eine sichere Diagnose von Hautkrebs wird jetzt durch ein neues Instrument möglich, das mit ultravioletten Strahlen arbeitet. Wie Dr. Francesco Ronchese von der medizini- schen Fakultät der Universität Boston(USA) berichtet, zeigt der Haufkrebs in diesem „Wood-Läght“ genannten Apparat eine grell orangerote Fluoreszenz. während harmlose Geschwüre keinerlei Fluoreszenz aufweisen. Fernsehen heilt Geistes krankheiten? Heilerfolge durch Fernsehempfang be- hauptet der amerikanische Nervenarzt Pro- fessor Haighes, Leiter der Nervenheilanstalt Hopeham in Hasherville, erzielt zu haben. Durch die Verfolgung der Vorgänge auf dem Bildschirm schalte sich angeblich bei geistes- kranken Patienten allmählich das normale und logische Denken wieder ein. Häuser töten Termiten In Belgisch-Kongo ist kürzlich eine erste Schiffsladung mit über 50„Afrika-Häusern“ aus Deutschland eingetroffen, welche die dor- tigen unhygienischen Eingeborenenhütten er- setzen sollen. Es sind transportable ein- stöckige Häuser mit flachem Dach, deren Wände aus mittels Flugasche hergestellten Celonit-Platten bestehen. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre absolute Termiten- festigkeit aus; denn die gefräßigen Termiten müssen ihre Freßgier mit dem Tod büßen, weil ihnen der feine Staub, den sie aus dem Porenbeton schaben, in die Atmungsorgane dringt und sie erstickt. Die Häuser können an Ort und Stelle mit ein paar Handgriffen zusammengefügt werden. Wuchsstoffe zur bekämpfung Unkraut Seit fünf Jahren versucht man in Deutsch- land durch Wuchsstoffbehandlung den Boden- ertrag zu erhöhen. Einem Aufsatz in Heft 11 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“ (Frankfurt) zufolge hat die Bekämpfung mit Wuchsstoffen besonders bei einigen masse bildenden Unkrautarten gute Erfolge erzielt, Beim Getreide ist der wirtschaftliche Vorteil mitunter erheblich. Eine Behandlung, die 25 DM bis 30 DM kostet, bringt 150 DM bis 250 DM Gewinn. Die Ergebnisse können Allerdings recht unterschiedlich sein, denn die verschiedenen Wuchsstoffe haben keine einheitliche Wirkung, und zu große Gaben schaden dem Getreide. Versuche, die Wuchsstoffe auch auf Wiesen und Weiden anzuwenden, brachten eine Steigerung des Grüngewichtes um 25 bis 30 Prozent.— Bei Klee bewirken die Wuchsstoffe eine Ertrags- Verminderung. Ihre Anwendung sollte als stets mit der nötigen Vorsicht und Beratung von Fachleuten geschehen und die übrige Bodenbearbeitung keinesfalls durch sie er- setzt werden. Perlon-Treibriemen Perlon taucht immer häufiger nun auch in der internationalen Treibriemenfabrika- tion auf. Endlos gewebte Riemen können wegen seiner Reißfestigkeit einen viel klei- neren Querschnitt haben. wodurch sich auch die Antriebscheiben der Motore verkleinern, Auch die Transportbänder- Industrie hat mit Perlon gute Erfahrungen gemacht— vol allem dort, wo die Bänder in feuchten Räumen oder gar durch Flüssigkeiten laufen 2 Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 22. Juli 1953/ Nr. J Farum nicht alle? Irgendjemand kat an der presseamtlichen Verlautbarung, daß der Stadtrat eine Hamburg- fahrt vorkabe, Anstoß genommen. Und der Stadt- rat aus Furcht vor der kleinstädtischen üblen Nachrede hat die Mitteilung dahin präzisieren lassen, daß nur ein ausgewählter Teil und um die Gartenbauausstellung im Hinblick auf kommende Ereignisse in Mannheim zu studie- ren, an die Elbe fahren werde. Jetzt weiß es jeder hoffentlich ganz genau, auch einer, der den Stadträten einen Bummel über den Rummel der Reeperbahn gegönnt, oder nicht gegönnt hätte. Andere hat diese Prä- Zisierung enttäuscht, sie hätten gern den gan- zen Stadtrat auf Nordlandfahrt gewußt. In bester Erinnerung ist nämlich noch die Reise der Stadträte nack Hannover, Kiel, Bremen und Hamburg im Sommer 1949. Aus dem in Stadtstaaten und Landeshauptstädten Gesehe- nen haben sie damals sehr viel Mut geschöpft, dem trostlosen Trümmerhaufen Mannheim be- erat zu Leibe zu gehen. Bei der Vielzahl der gleichzeitig auf die Verantwortlichen einstür- menden Aufgaben war iknen begreiflicherweise mulmig zu Mute, und da wirkte die Reise nach Meder- und Norddeutschland höchst anregend. Auch großen und größten Maßnahmen stand man dieser Reise aufgeschlossener gegenüber. Es ist ganz in der Ordnung, wenn sick die für das Gemeinwesen direkt Verantwortlichen gründlich umseken. Was sie mit heimbringen, kommt dem Gemeinwesen zugute. Es war für vernünftige Menschen angenehm zu hören, daß der Stadtrat die Hamburger Gartenschau studieren wolle. Daß alle 48 gen Norden rollen würden, hat niemand angenom- men. Der schüchtern und ängstliche Geist, der aller Oeffentlichkeit genau vorrechnen zu müs- sen glaubt, daß von jeder Fraktion nur einige zich an der Fahrt beteiligen, wird auf unseren Beifall verzichten müssen. In dieser stürmi- schen Aufbauzeit kann sich ein Stadtrat nickt vielseitig genug umsehen. Einige seiner Mit- glieder hätten in Bumberg das Bamberger Tarifbeispiel sich ansehen sollen. Stammtisch- bürgerliche Vorwürfe wären am Platze bei einem Stadtrat, der konsequent daheim blei- den möchte. Wohl denen also, die sich für Hamburg aufraffen und freimachen konnten. . w. K. Mannheimer Veranstaltungskalender, kauft Stadtpläne, in der Spielzeit Theater- karten und hält die Kino-, Theater-, Musik- Was tut Munnheim für seine fremden Güste? Beobachtungen am Hauptbahnhof/ Warum so schamhaft mit dem Stadtplan? eines ruhelosen Lebens, Anfänge und unerwartet mit dem„Rheingold“- In der Hauptreisezeit sind die Bahnhöfe mehr denn je Brennpunkte eines Noch-nicht-ganz-fort-Seins, kurzfristige Inseln im Meer der Schie- nenstränge. Da wird gewinkt, geweint, gelacht, umarmt, gewartet und Händchen gegeben, und mancher, der da von langer Geschäfts- oder kur- zer Urlaubsreise heimkommt, freudig, traurig oder gleichgültig in Emp- fang genommen, und sei es nur von einer vertrauten Umgebung. Wer empfängt aber den, der zum ersten Male in seinem Leben, wildfremd und Mannheimer Bahnhof einläuft? Was wird für ihn getan, wer betreut ihn und verhilft Mannheim dadurch zu einem günstigen Eindruck? Ende eines Noch- nicht-ganz- da- und oder„Austria“-Expreß auf einem Wenn man den gutsituierten Herrn mit dem gelben, hoteletikettapezierten Schweins- lederkoffer beobachtet, der gerade aus der Sperre kommt und sich suchend umschaut, interessiert man sich unwillkürlich dafür: „Was will er nun?“ DPM oder ein Hotelzim- mer oder zum Friseur? Hat er Hunger, bleibt er länger da, fährt er gleich weiter? Offenbar braucht er Geld(nicht daß er keins hätte, so sieht er nicht aus), aber deut- sches Geld. Erster Blick von der Sperre halbrechts geradeaus: Die Wechselstube der deutschen Verkehrs-Kredit-Bank, die zu- sammen mit dem Zimmernachweis des Ver- kehrsvereins in ihrem modern eingerich- teten„Kabäuschen“ untergebracht und am 16. Dezember eröffnet worden ist. Ein Ein- marmbetrieb, der sich über Arbeitsmangel nicht zu beklagen hat. Hier wechselt alles: Amerikaner, Franzosen und Engländer, die bis zu einem Vierteljahr in Mannheim blei- ben, aber auch Belgier, Holländer und Skan- dinavier, die mit dem nächsten Zug viel- leicht weiterfahren, tauschen hier ihre Hei- matwährung gegen DM. Ostgeld gegen Westgeld, Teilung Deutschlands am Kassen- schalter Neben der Wechselstelle der Zimmer- nachweis. Zur Zeit disponiert er über 1282 Hotel- und 150 Privatbetten. verteilt den ver- und sonstigen Veranstaltungsfahrpläne jederzeit blickfangbereit. Ueberhaupt. der Verkehrsverein: Er ar- beitet mit allen möglichen Institutionen und Organisationen zusammen. macht Hafen- und Stadtrundfahrten und einen guten Ein- druck von der Quadratstadt. in der sich der Fremde anfangs so schwer zurechtfindet. Der Erfolg: die Uebernachtungszahlen von 1938 sind erheblich überschritten. im Geschäfts- jahr 1952/53 haben insgesamt 221 481 Be- sucher, darunter 30 406 Ausländer, bei uns übernachtet, und in den Sommermonaten erhöht sich die Anzahl derer. die Mannheim ansteuern, nochmals um etwa 10 000. Vor einem Jahr gab es nur 1022 Betten, heute sind es schon fast 1500 geworden Wer den wildfremden Reisenden sonst noch betreut und bedient? Nun. die Post mit zwei bitter notwendigen und kaum zu über- sehenden Fernsprechzellen, die Bundesbahn müt florierendem Auskunftsbüro, Handge- päckschalter, Gaststätten. Fundsachen und Lautsprecherdurchsagen(endlich), die Ge- päckträger mit Muskel-, die Taxifahrer mit Pferdekräften und viele Geschäfte mit deut- nchen Hinweisen. Beschilderungen urid Transparenten. Sollte man die Dame seines Herzens in Mannheim besuchen wollen, kanm man ihr gleich vom Bahnhof weg Blu- men mitbringen. Sollte man rauchen, lesen oder sich die Haare schneiden lassen wol- jen, kann man das auch. Sollte man sich Trotz erhöhter Preise weiterer Besucherzuwuchs Nationaltheater zieht Bilanz für die Saison 1952/53 Das Nationaltheater beendete am letzten Sonntag mit der Aufführung „Columbus“ die Spielzeit 1952/53. Die Theaterferien sind ein geeigneter Zeitpunkt, die rückliegende Spielzeit zu überblicken und Dispositionen für die kommende Saison zu treffen, Nach einer bereits vorliegenden Stati- stik wurden 1952/3 insgesamt 328 665 Karten verkauft(1951/52 304 415), davon 306 265(280 115) in Mannheim und der Rest bei auswärtigen Gast- spielen. Auffällig ist, daß 81,5 Prozent mäßigten Preisen abgegeben wurden, (77,5 Prozent) aller Karten zu er- davon 31,7 Prozent(32,8) an Platz- mieter, 29,5 Prozent(28,4) an die Theatergemeinde, 6,8 Prozent C,) an den„Besucherkreis rund um Mannheim“ und 13,6 Prozent(13,9) an Schü- ler, Jugendliche, Erwerbslose, Rentner und Kriegsbeschädigte.„Laufkund- 4 schaft“ war am Gesamtabsa tz 1 Aden freien verkauf rangiert ate perette, deren Anteil 29,5 Prozent * 18,4 Erozent(22,5) beteiligt. Bel die- er mit 33,3 Prozent(35,5) vor der (83,3) ausmacht, dem Weihnachts- e märchen mit 17 Prozent(12.), dem Schauspiel mit 12 Prozent(15,8), den literarischen Abenden mit 6, 4 Prozent(2,) und dem Ballett mit 1.8 Pro- 5 zent(0,9). Im freien Verkauf erreichte„Der Apollo von Bellac“ zusam- men mit der„Ehrbaren Dirne“ im Schauspiel die höchsten Besucher- zahlen, in der Oper war es„Lohengrin“ „Czardasfürstin“, die überhaupt die und in der Operette„Die höchste Besucherzahl aller aufge- führten Werke erreichte. Im freien Verkauf allein hält„Peterchens Mond- fahrt“ die Spitze. Den schwächsten Besuch der Spielzeit hatte der litera- rische Abend„Das politische Theater kauften Karten zu verzeichnen. Ensemble und technische Belegschaft des Nationaltheaters waren in der Spielzeit 1952/53 ungefähr gleich stark wie in der vor- hergehenden. Oper und Ballett brachten 27 verschiedene Werke(21), davon 6(3) Erst- auf führungen für Mannheim, 6(9) Neuinsze- merungen, 5(1) musikalische Neueinstudie- rungen und 10(8) Wiederaufnahmen. Das Schauspiel brachte 16(13) verschiedene Werke, davon 1(3) Uraufführungen, 3(— deutsche Erstaufführungen, 6(6) Erstauf- Heimattreffen der Memelländer am 2. August in Mannheim Am„Tag der deutschen Heimat“, dem 2. August, treffen sich in Mannheim Memel- länder aus dem gesamten Bundesgebiet. Im Mittelpunkt dieses Heimattreffens steht eine Kundgebung um 11 Uhr im Musensaal, bei der unter anderem die Erneuerung der Patenschaft Mannheim— Memel offiziell verkündet wird. Oberregierungsrat a. D. Meyer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Memelländer, und der memelländische Heimatdichter Rudolf Naujok werden die Festansprache halten. Tagungsbüro und Trefflokal: Bierklause im Rosengarten. Wohin gehen wir? Mittwoch, 22. Juli: Capitol:„Die Tochter der Prärie“; Amerikahaus, 14.30, 16.00, 17.30 Uhr: Film für Erwachsene:„Burgen des Wis- sens“; Katholisches Jugendheim, C 2, 16, 20.00 Uhr;: Vortrag von Dr. F. Feuling:„Unsere Stellung zur kommenden Bundestagswahl“ (KRV Columbus). Donnerstag, 23. Juli: Rosengarten 20.00 Uhr: Dr. Somazzi(Schweiz) spricht über„Weltföde- ration der berufstätigen Frauen in den Ver- einten Nationen“(Club berufstätiger Frauen); Amerikahaus 20.00 Uhr: Kulturfilm:„Sei nett— es lohnt sich“; 18.00 Uhr: Film für Erwachsene:„Sie wünschen— wir zeigen“; 14.00, 15.00 Uhr: Film für die Jugend:„Bei Scotland LVard“. Wie wird das Wetter? a,. —— 8 Nochmals 8 5 e Badewetter Vorhersage bis Donnerstag früh: Zunächst heiter bis wolkenlos und wiederum recht heiß bis über 30 Grad in der Ebene. Am späteren Nachmittag Ausbildung einzelner Hitzegewit besonders über dem Bergland. Nachts einzelhe Schauer mit Abküh- lung bis um 15 Grad. Mägige, bei Gewittern örtlich stark auffrischende Winde aus Südwest. Wetter warte Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 21. Juli: Maxau 590(+8); Mannheim 483(7); Worms 393(10); Caub 350(2). Pegelstand des Neckars am 21. Juli: Plochin- gen 148(17); Gundelsheim 180(139); Mann- heim 481(—9). Berthold Brechts“ mit nur 36 ver- kümrungen für Mannheim, 2(4) Neuinszenie- rungen und 2() Wieder aufnahmen. Außer- dem führte das Ensemble des Schauspiels die meisten der 10 literarischen Abende durch, die in der letzten Spielzeit neu ein- gerichtet wurden. Die Operette brachte 6(6) Werke, davon 1() Erstaufführung für Mannheim, 2(2) Neuinszenierungen und 3 (3) Wiederaufnahmen. Der Mozartsaal ermöglichte neben der Steigerung der Stückzahl auch eine Steige- rung der Vorstellungszahl. Es wurden ins- gesamt 589(476) Vorstellungen, literarische Abende, Sonderkonzerte, Gastspiele und sonstige Veranstaltungen gegeben, davon 564(447) in Mannheim und 25(29) aus- warts. 243(192) Schauspiel-, 191(164) Opern-, 92(78) Operetten-, 23(21) Weihnachtsmär- chen-, 15(4) Ballettvorstellungen und 25(17) sonstige Veranstaltungen gingen über die Bretter. Bei Oper und Ballett war das Verhiltnis von Werken der Gegenwart zu älteren Wer- ken einschließlich Richard Strauß 6:21(3:18), im Schauspiel standen 11 zeitgenössische 5 Alteren(10:3) gegenüber, in der Operette Waren es 3:3(2:4), Hinzu kamen die litera- rischen Abende, die mit einer Ausnahme Hamlet) durch szenische Lesungen, Vor- Fäge und dergleichen zusätzlich dem zeit- genössischen Schaffen dienten. Trotz aller Bedenken hat sich erfreulicher weise der Theaterbesuch noch ein wenig gesteigert, so daß sich die Preiserhöhung mit einer Ein- Haimestelgerung um 18,6 Prozent für den Etat günstig auswirken konnte. S eee die Gerüste an dem f Gestern fielen gebracht. ohne Zimmernachweis aber in Mannheim orientieren wollen, dann muß man etwas Detektiv spielen: Der Stadtplan hängt näm- lich hinter einem Pfeiler etwas schamhaft versteckt. hwyb An unsere Nbonnenien! Vor Beginn fhres Urlaubs bitten wir Sie uns rechtzeitig mitzuteilen Wann wie lange wohin Sie verreisen. Unser Reisedienst sorgt dafür, dag Sie auch im fernsten Ferienort regel- mäßig den MANNHEIMER MORGEN erhalten. Vertriebsleitung Wer mit Pilzen umgehl, Oststadt fälschte ein Vermieter im gestoble nen Scheckheft seines Untermieters ach mal die Unterschrift und füllte die Schech entsprechend aus. Weil die Schecks nicht g deckt waren, schöpfte die Bank Verdach und ließ den Betrüger festnehmen. Bis zu zehn Jahren Zuchthaus möglich für Fahrlässige Spitzmorchel, Steinpilz, Totentrompete 1 dadurc! Alljährlich kommen Menschen durch Ge- nuß giftiger oder verdorbener Pilze zu Scha- den; oft ist der Tod die Folge. Der infolge der feuchten Witterung in diesem Jahr große Pilz- reichtum gibt daher Veranlassung, auf die für- den Verkauf von Pilzen geltenden Bestim- mungen hinzuweisen: 1. Der Verkauf von Pilzen ist nur auf Märkten und in offenen Ladengeschäften ge- stattet. 2. Wer im Stadtbezirk Mannheim gewerbs- mäßig Pilze feilhält, verkauft oder einführt, feilhalten, verkaufen oder einführen will, muß im Besitze eines Pilzscheines sein. Ein Pilzschein wird nur Personen erteilt, die vor dem Städtischen Untersuchungsamt Mann- heim den Nachweis erbracht haben, daß sie die durch die ortspolizeiliche Vorschrift zum Verkauf zugelassenen Pilze nebst ihren Ver- Wechslungen kennen. 3. Pilze dürfen nur nach Sorten getrennt, in frischem, unbearbeitetem Zustand verkauft werden. i 4. Jeder Pilzverkäufer muß den Pilzschein beim Pilzverkauf stets bei sich führen urid deutlich sichtbar auflegen. 5. Im Stadtbezirk Mannheim sind für den Verkauf nur folgende Pilzarten unter ent- sprechender Bezeichnung zugelassen: Birken- pilz, Brätling, Butterpilz, Echter Reizker, Eichhase, Grauer Ritterling, Grünling(echiter Ritterling), Grubenlorchel, Hallimasch, Herbstlorchel, Habichtpilz, Kompost-Cham- pignon, Kuhpilz, Krause Glucke, Leberpilz, Maipilz, Maronenröhrling, Morcheln, Nelken- schwindling. Pfifferling. Rehpilz, Rotfußröhr- ling, Rötlicher Ritterling, Rothäubchen, Sand- pilz, Schaf- Champignon, Schmerling, Sem- melpilz, Semmelstoppelpilz, Speisemorchel, ünfgeschossigen Neubau des„Columbus- hauses“, das einen wesentlichen und repräsentativen Beitrag zur Schließung der großen Baulücken am Parkring liefert. Im Parterre werden neben dem Columbus-Reisebüro auch ein Kun sthaus und andere Ladengeschäfte unter- Foto: rob AkRTGundEN.„ BEScSHMW ERDEN Kein Zeugnis vor den Ferien Die Schüler der höheren Schulen erhalten vor den großen Ferien keine Zeugnisse mehr. Die Eltern wurden durch die Schulleitung(Z.. Gymnasium) von dem Beschluß des Kultmini- steriums in Stuttgart unterrichtet:„. An den höheren Schulen Nord- und Südbadens werden deshalb entgegen dem bisherigen Brauch vor den Sommerferien keine Zeugnisse mehr er- 1. Die Begründung des Kultministeriums dürfte nicht ganz stichhaltig sein. Man könnte sonst den Schluß ziehen, daß die Noten der bisheri- gen Zeugnisse vor den Ferien in Unkenntnis der Lehrer gemacht wurden oder aber daß die pädagogischen Kenntnisse und die Urteilsfähig- keit der Professoren seit Bestehen des Süd- weststaates nicht mehr ausreichend sind. Man kann natürlich über die Ausgabe von Zeug- nissen vor den großen Ferien geteilter Mei- nung sein. Ich betrachte sie als vorteilhaft. Es ist aber nicht einzusehen, daß in Stuttgart einfach das über den Haufen geworfen wird. Was in Nord- und Südbaden schon jahrelang mit Erfolg in Uebung ist. Es wäre vor allem festzustellen, inwieweit die Elternbeiräte in dieser Frage gehört worden sind. E. Ist keine Abhilfe möglich? Dieser Tage kam mir zufällig der Artikel des Oberbürgermeisters vom Januar dieses Jahres„Das Recht auf Ruhe und Besinnung“ („Marnheimer Morgen“ Nr. 19) in die Hände. Es steht darin der Satz: Zunächst gilt es. Polizei und Gerichte wieder zu aktivieren, um auf diese Weise wenigstens den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zur Lärmbekämp- kung Geltung zu verschaffen.“ In diesem Zusammenhang würde mich in- teressleren, welchen Standpunkt das Amt für öffentliche Ordnung in Mannheim zu der Frage des unnötigen Lärms durch wilde Motorrad- fahrer einnimmt. Diese Landplage Nummer 1 rast doch Tag und Nacht unter ohrenbetäu- bendem Lärm durch die Straßen als wären sie Rennstrecken. Ein Denkzettelchen von 5,.— DPM je Fall für technisch nicht bedingten Lärm würde genügen und der Spuk wäre gleich aus. Gibt es denn keine gesetzliche Handhabe? Eine offizielle Stellungnahme der zuständigen Be- hörde zu den mehrfach in Ihrer Zeitung vor- gebrachten Beschwerden habe ich bisher ver- mißt.% Kritik des Hörers 5 Trotz Hörerbefragung gehen meiner Mei- nung nach die meisten Sender von falschen Voraussetzungen aus. Wohl gibt es eine ganze Reihe UKW-Sender, doch hat die Mehrzahl der Hörer auch ein UKW-Gerät? Die älteren UK W. Geräte haben einen gewissen Schwund, so daß sie schon nicht mehr zufriedenstellen. Man ist auf seinen guten Empfänger ange- wiesen, und dadurch ist die Senderanzahl, die je Apparat zur Verfügung. begrenzt. Darauf aufbauend sollten die Sender feststellen, in welchen Gebieten sie gut gehört werden und danach in Zusammenarbeit ihre Programme gestalten. Schon morgens geht das Suchen los, um dem Werbefunk zu entgehen, Wer die Nach- richten und den Wetterbericht um 7 Uhr ver- E. paßt, hört keine mehr, denn um 8 Uhr ist er an seinem Arbeitsplatz. Welche Frau hat mor- gens vor 7.30 Uhr Zeit, wenn sie selbst, Mann und Kinder im Aufbruch sind, den Frauen- funk zu hören? Benachbarte Sender sollten die Nachrichten gestaffelt senden: 6.50, 7.00, 7.10 Uhr. Das gleiche gilt für alle Nachrichten im Laufe des Tages. Sonntags wären zum mindesten Wetternachrichten gegen 9 oder 10 Uhr angebracht. Mancher hört auch schon am Sonntagvormittag Musik und möchte diese nicht von einem Besatzungssender beziehen. Beliebt ist meines Wissens das Hamburger Hafenkonzert— leider für viele zu früh, Zum sonstigen Programm: Heimatnachrichten, Nach- richten, endlose Kommentare und dann even- tuell noch die Parteien in einem Atemzug wir- ken ermüdend. In der Zeit von 12 bis 14 Uhr sollte Musik erreichbar sein, ebenso von 15 bis 19 Uhr. Die Nachmittagsmusik am Sonntag sollte nicht dauernd durch Sportnachrichten und Reportagen unterbrochen werden. Die Sender mit einem zweiten Programm könnten dieses sonntags als reines Sportprogramm auf- ziehen, durchlaufend bis in die Nacht. Die Programme fast aller Sender wirken ver- wirrt und zerrissen.„Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen“ dürfte nicht das richtige Motto für die Programmgestaltung eines Tages sein. Nach den Nachrichten gegen 19.30 bis 20 Uhr, aber bitte wieder nach Sendern ge- Staffelt, sollte es ein geschlossenes Abend- füllendes Programm von etwa zwei Stunden geben. Wenn eine Pause eingeschaltet werden muß, ist diese sinngemäß auszufüllen, nicht mit Parteipolitik oder wesensfremdem Stoff. Ueber das Abendprogramm werden die Mei- nungen immer auseinandergehen. Hier ist die Zusammenarbeit der Sender dringend erfor- derlich. Es verdirbt die Freude am Rundfunk, wenn an einem Abend von drei, vier Sen- dern ähnliche Programme geboten werden und der fünfte nicht erreicht werden kann. Jeder Sender sollte seine bestimmten Wochentage für Kammermusik, Dichterlesung, für Hör- spiele, für Chorgesang. für Volksmusik, Lie- der- und Heimatsendungen, für Unterhal- tungsmusik, für Kabarett und Humor haben — aber die Wochentage müßten von allen Sen- dern gemeinsam auf verschiedene Tage gelegt werden. Mein Wunsch: Zusammenarbeit der Sender. Staffelung der Nachrichten— Staffelung der Unterhaltungsmusik. Aussonde- rung der Sportnachrichten. A. B. Zumutung für 40 Pfennige Am 19. Juli bekam ich, in der letzten Vor- Stellung des Theaterjahres 52/3, die Theater- zeitung vom Neujahr 1953 mit der Einlage Vorstellung„‚Columbus“) für 0,40 DM. Die Theaterleitung rechnet anscheinend bei ihren Abonnenten und sonstigen Besuchern mit Idio- ten, Kommentar überflüssig. K. B. auf dem Bahnsteig der Station Rheinau fen ein 23jähriges Mädchen aus Schwetzl gen bewußtlos aufgefunden. Bis gestern noch nichts über die Ursache des Hergang bekannt. Stunden zechten zwei Amerikaner in ein Lokal der Neckarstadt. Als der Wirt 47 kassieren wollte, gaben sie zu, überhau kein Geld zu haben. 9 ließ durch einen Mittelsmann die Polz von einem angeblichen Sexualmord an einen Kind im Käfertalerwald verständigen.) es sich aber nur um ein indirektes Gespräd handelte, und der Ausländer weder seh Adresse angegeben, noch den Tatort nahe br beschrieben hatte, blieb die Fahndung di führum Polizei bis jetzt erfolglos. Ziegenlippe. den Pilzverkäufern jeweils nur die Pilze fe, geboten werden dürfen, die im Pilzschein aq drücklich aufgeführt sind. 5 handeln, werden, sofern nicht eine hö Strafe verwirkt ist, mit Geld oder mit H bis zu 14 Tagen bestraft. Eine höhere Sti trifft denjenigen, der genuß untaugliche pi einführt, feilhält oder verkauft; bei Ein des Todes oder schwerer Körper verletg beträgt diese bis zu zehn Jahren Zuchth⸗ nur von Verkäufern zu erwerben, die im sitz eines Pilzscheines sind, aber auch Verbrauch selbstgesammelter Pilze g Vorsicht walten zu lassen, In Zweifel steht der Pilzsachverständige des Städtisch Untersuchungsamtes Mannheim, C 6, 1, unentgeltlichen Beratung Dienstzeit der Bevölkerung zur Verfügun pistolenladende und sexgeladene Tochter“ ner ehrbaren Bandenchefin, die von iht Geschäftsführer liquidiert wurde. Tocht wird Schaft, entbrennt aber in Liebe zu 4 vielseitigem und supermännlichem und stürzt in die weit geöffneten& selben sowie. Happy-End. Um diese Handlung würd ff herum sorgfältig Blut vergossen, dg verschüttet und Tränen verschleudert den Hauptrollen: George Montgomery, Cameron und Ruth Roman. In den Ne rollen: Gangster aller Klassen. Regie, le Selander. Khan nicht von seinem äàußerst gefähril Plan abzubringen, mit einem Vernichtung Kahn übelster und atomarster Sorte 4 Substanz. Das blubbert dahin wie ein 98-C0n Bü Neu germei zwar V. bprache von Re Zun ler m ktami! unter zt genom Im we heim h missen werden schläge in Frat teilt ar Wahrheit oder Dichtung? Ein Auslabg 3 Uchkeit nungen Der Gemeir breitete Aus dem Polizeibericht Bewußtlos. Am frühen Morgen Kein Geld, aber Durst. Ueber dreieinhl Scheckbetrüger festgenommen. In Kommi Schule sichtlicl heit; al blem, d derung stimmu muß Bescheid wissen Besonders zu beachten ist jedoch, daß u 6. Personen, die den Vorschriften 1 8 An die Bevölkerung ergeht die Bitte, * innerhalb Filmspiegel Capitol:„Tochter der Prärie“ Wild westliche Ballerei mit und um Mitglied der Banden-Tochtergesd ins nicht zu verme Kurbel:„Unga Khan, der Herr d Atlantis“(2, Teil) Mangels anderer Beschäftigung ist der Oberwelt zu vernichten, nachdem er sd das versunkene Atlantis in neckische d serspiele mit viel Ozean verwandelt a Aber siehe, die US-Navy bolzt ihm ein nel liches Granätchen auf den gesträuht 90 Schnauzbart und Unga muß, weil er Mal een schwimmer ist, jämmerlich ersaufen. Me hätte ihm und den übrigen Darstellern di ses Schicksal schon viel früher gewünscht Alhambra: 5 „Drei Frauen erobern New Vork Eine Seifenblase von einem Film: k. terbunt schillernd, aber ohne wesen Motor, über den man eine lackglänzel Karosserie gestülpt hat. Eine Promenade mischung zwischen amerikanischem„ cal“ und Revuefllm. Die Grundstimmi pendelt zwischen karnevalistischer Ausgel⸗ senheit und primanerhafter Exaltierte Ein farbenprächtiger Ballon mit lauter LI. schlössern darin. Praktizierte Filmhohhie theorie. Nicht der Gehalt, die Glasur mac Und die ist ziemlich dick, aber auch N schickt aufgetragen, Ein Song sagt dem“ deren guten Tag, und schlanke Mädche beine sind weder besonders rar, noch“ einzigen Blößen in diesem Film. Tony u tin, Janet Leigh, Gloria de Haven als wirkende. Regie: James V. Kern. Kleine Chronik Ehrung von Hausangestellten. In 99 Jahre sollen zum ersten Male wieder angestellte, die länger als fünf Jahre 1 4 gleichen Stelle sind, durch den Mannhen, Hausfrauenverband geehrt werden. 1 angestellte, die am 1. September mehr als 1 Jahre im gleichen Haushalt tätig sind deren Arbeitgeber werden gebeten, bis* 15. August ihre genaue Anschrift an den Mer heimer Hausfrauen-Verband, Mannheim, missostraße 1, Vorsitzende Käthe Belz fon 53037, mitzuteilen. verband des Einzelhandels. Am 28.% 10 Uhr, im„Kanzlereck“, S 6, 20, orden Hauptmitglieder versammlung. Unter ande 1 spricht Dr. Steinkünler(Heidelberg) über „Alters- und Hinterbliebenenversorgung Einzelhandel“. J Volksbund für Frieden und Freiheit, 10 24. Juli, 20.18 Uhr, im Mozartsaal Vorts abend mit Bankdirektor à. P. Otto Pie, der von August 1945 bis Oktober 1952 ie, Sowjetzone inhaftiert war, als Redner das Thema„Endstation Waldheim“, Erlebns in sowietzonalen Haftanstalten.. Wir gratulieren! Karl Enzle, Mannbes Käfertal, Dürkheimer Straße 21 wird% alt; Josef Nafz, Mannheim; Ublandsteee begeht den 75. Geburtstag; Johann 1% Mannheim, Lenaustraße 23, kann i 40 jährige Tätigkeit beim Strebelwerk,. heim, zurückblicken. 5 8 6 4 5 MORGEN Seite g Nr. 167' Mittwoch 22. Juli 1953 ——— 0 Nr. 10 ——— Die Gemeinden wollen wieder eigene Polizei 1 Bürgermeister besprachen Kommunalfragen/ Gleiche Behandlung Nordbadens und Nordwürttembergs gefordert en ö Neulußheim. Die gestrige Tagung der Bür- heinaubg germeister des Landkreises Mannheim bot chwetzh zwar viel Stoff, aber wenig Zeit zu einer Aus. stern iprache; sie war in der Hauptsache ausgefüllt Hergang von Referaten und Ergänzungen dazu. Zunächst teilte Oberregierungsrat Zi e g- reieinhah ler mit, daß weitere 42 Umsiedler- 5 in eine kamilien im Kreis Mannheim irt 47 D unterzubringen sind. Die im Frühjahr auf- überhau enommenen 75 Umsiedlerfamilien wurden m wesentlichen in den Orten um Mann- In c beim herum untergebracht, die jetzigen aber n gestolle müssen auf den übrigen Landkreis verteilt ters acht werden. Die Bürgermeister wurden um Vor- e Schech schläge gebeten, über die Bauvorschläge, die s nicht ze in Frage kommen. Es werden hierfür zuge- Verdadh fendt an Darlehen 8000 Mark, eine 1. Hypo- 5. ek vom freien Markt, sowie 1600 Mark Ausland aufbaudarlenen je Wohnung. Tauschmög- ie Poli jichkeit besteht aber nicht wie bei den Woh- 1 an einen nungen für Sowietzonenflüchtlinge. 90 per Vorsitzende des Verbandes Badischer dae but(emeinden, Bürgermeister i. R. Dörr, ver- eder Autre ich sodann in einstündigen Aus- tort nale breitete sich 80 ann in ndun 0 führungen über die aktuellen Fragen der 41 Kommunalpolitik. Das Gesetz über die Schule befriedige nicht ganz, besonders hin- sichtlich der Schulgeld- und Lernmittelfrei- beit; aber das sei mehr ein politisches Pro- en blem, da es sich um eine unabdingbare For- derung der SPD handle. Es wurde die Be- stimmung aufgenommen, daß die Gemeinden dadurch nicht stärker belastet werden dür- mpete uf ken, Auch mit der Polizeiregelung ch, daß vg e Pilze fel schein ag en Zuwidd ine hölle r mit Ha here Sti liche bei Eintt rverletzig Zuchthau Bitte, Pig die im g auch beh Iuze groß veikelsfält 8 800 Es gibt unendlich 1180 5 Uilaubsfreuden Viele Arten der Aus- vandelt li pannung: der eine erholt sich, indem er stun- aum ein mel denlang wandert, der andere nieht vor, in einer gesträubte diühenden Wiese zu liegen und dem Spiel der eil er Vic Volken am Sommerhimmel zuæuschauen und saufen, lager dritte erholt sich bei einer Radtour von der Stellern di Hats des Alltags. Der beste Weg zur Erholung gewünscht et der, der uns æu uns selbst fünrt, denn die wenigsten Menschen haben heute noch Zeit für r persönliches Ich. dpa-Bild selen die Gemeinden nicht zufrieden. Sie stehen auf dem Standpunkt, daß die Auf- rechterhaltung der Ordnung in den Gemein- den Aufgabe des Bürgermeisters und der Gemeinde sei. Natürlich müsse es sich auch bei der Gemeindepolizei um gut ausgebil- dete Beamte handeln, die dem Bürgermeister unterstellt sind und denen gegenüber er Weisungsrecht hat. Ein Verwaltungsgesetz, die neue Gemeinde- und Kreisordnung sind in Vorbereitung; man denkt daran, den Kreisen wieder ein eigenes Steuerrecht zu geben. Mit besonderer Aufmerksamkeit ver- kolgte men die Ausführungen über den Finanzausgleich. Der Redner sprach sich zunächst gegen eine Fortführung des Not- stocks über 1955 hinaus aus, der ja doch in erster Linie den großen Städten zugute- komme; diese aber hätten inzwischen wieder eine beachtliche Steuerkraft erlangt. Dem Notstock sollen nun wieder 32 Millionen Mark zugeführt werden, dem Aus Sleichsstock für finanzschwache Ge- meinden aber nur 16 Millionen. Den großen Städten würde man wieder hohe summen nachwerfen; dagegen müssen sich die kleine- ren Gemeinden mit allen Mitteln wehren. Der eigentliche Finanzausgleich konnte nicht so durchgeführt werden, wie es der Finanzminister gewollt hat. Deshalb haben die Gemeinden verlangt, daß der neue Finanzausgleich erst vom 1. April 1954 an in Kraft gesetzt wird. Bei der Finanzzuwei- sung sollen zwei Drittel nach Meßzahlen gehen, ein Drittel nach der Einwohnerzahl. Die kleinen Gemeinden wehren sich da- gegen, daß die Finanzstatistik zugrundege- legt wird, sie verlangen einen auch für sie gerechten Ausgleich. Nach dem Ueberleitungsgesetz sollen die nordbadischen Gemeinden 12,1 DM bekommen, die nord württemberg i- schen aber ein Drittel mehr, 18 DM; damit könne man nicht einverstanden sein. Wenn Wir in Baden die Tabaksteuer behalten hät- ten, hätten wir aus den 150 Millionen Mark nicht nur den badischen Haushalt ausglei- chen, sondern sogar den Württembergern noch etwas geben können. Wir verlangen jetzt aber die gleiche Behandlung wie die Württemberger. Das Baulandges etz werde nicht im- mer eine Freude sein für den Bürgermeister. Der Gewerbesteuer ausgleich bleibt mit 50 Mark noch unverändert. Für Schulhausbauten sollen 32 Millionen Mark in den Haushalt aufgenommen wer- den. Aus Bundesmitteln für den Woh- nungs bau wurden nun noch 22 Millionen Mark Baden- Württemberg zugewiesen, da- von bekommt Nordbaden 25 Prozent, die wahrscheinlich in den nächsten Tagen ver- teilt werden. Die Anträge auf Zuschüsse aus Totomitteln haben aus dem Land nach- gelassen. Für Kindergärten sind aus dem Bundesjugendplan, dem Landesjugend- plan und dem Lastenausgleich 800 00 DM vorgesehen; Anträge sind über das Land- ratsamt an den Verband Badischer Gemein- den zu richten. Die Gebäudeversicherungs um- Ja ge betrage in Baden 16 Pf, in Württem⸗ berg nur acht, die Viehseuchen um- 1a ge in Baden drei Mark je Stück Vieh, in Württemberg eine Mark. Sodann wies der Redner auf das Miß ver- hältnis hin, daß von 460 Bundestagsabgeord- neten nur 60 bis 70 vom Land kommen; da dürfe man sich nicht wundern, wenn bei den Gesetzen alles durch die städtische Brille betrachtet werde. Landrat Dr. Ga a gab einige Ergänzun- gen zu den Ausführungen des Herrn Dörr. Man erfuhr dabei, daß die Erklärung Wein- heims und Bruchsals zu kreis unmit- telbaren Städten bis zum nächsten Jahr zurückgestellt wurde. Im übrigen sei das Verhältnis zwischen Landkreis und Stadt Mannheim ein sehr gutes. Celährliches Baden in verschmutzten Gewässem Durch Untersuchungen bestätigt: fast Stuttgart. Wer in verschmutzten Gewäs⸗ sern badet, gefährdet sich und seine Mit- menschen. Dies sollte vor allem die qugend beherzigen, die in den nun beginnenden Sommerferien in Flüssen und Bächen dem so beliebten Schwimmsport huldigen wird. In verschmutzten Gewässern werden vom menschlichen Körper Erreger aufgenommen, die ansteckende Krankheiten wie Typhus, Paratyphus, Schlammfieber, Gelbsucht und Kinderlähmung verursachen. Die Verun- reinigung des Wassers ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Bakteriologische Untersuchungen zeigen jedoch, daß fast stets Krankheitserreger vorhanden sind. Wie die Gesundheitsabteilung des ba- disch-württembergischen Innen ministeriums mitteilt, haberi die Ermittlungen der Ge- sumdheitsämter ergeben, daß die im Som- mer vergangenen Jahres an Paratyphus er- Kkrankten Personen um die Inkubationszeit herum im Neckar gebadet hatten. Es ist so- mit erwiesen, daß sich diese Personen beim Baden infiziert hatten. Wer gesund bleiben will, bade daher nur in den von den zustän- digen Behörden überwachten Badeanstalten. Das Immen ministerium will das Kultministe- rium darum bitten, daß die Schüler in den Schulen immer wieder auf die gesundheit- lichen Gefahren beim Baden in verschmutz- ten Gewässern hingewiesen werden. So wandeln sich die Berufswünsche Bretten. Der Begriff„Modeberuf“ hat sich in den letzten vier Jahren entschieden gewandelt. Während vor der Währungs- reform in der Kreisstadt Bretten die Lehr- stellen bei Metzgern, Bäckern und Schnei- dern sehr gefragt waren, gelten heute Schlosser, Blechner und Werkzeugmacher als „Modeberufe“. Dies stellte die Arbeitsamts- nebenstelle in Bretten fest, die von 180 Lehrstellensuchenden Jungen 140 in diesen Berufen unterbringen konnte. Weitere 40 immer Krankheitserreger vorhanden Jungen, für die Lehrstellen als Schneider, Gärtner, Metzger und Bäcker vorhanden Sirid. konnten bisher noch nicht unterge- bracht werden, da die Jungen kein Interesse kür diese Berufe haben. Ein schlauer Fuchs Jungholz. In Jungholz im Kreise Säckin- gen grub sich dieser Tage ein Fuchs einen unterirdischen Gang zum Hühnerhof eines Bauern und machte zwölf Tieren den Garaus. Nur der Hahn blieb am Leben. Zwischen die Puffer geraten Weil am Rhein. Hier geriet am Sonntag ein 62 Jahre alter Zollbeamter, der die Gleise des Güterbahnhofs überschreiten wollte, zwischen die Puffer zweier Güter- Wagen und wurde zu Tode gedluetscht. umjubelt von alt und jung. Im Kreuzfeuer von Presse, Film und Funk it nter der Stege, des Deutschen Seifenkxistl- Derbys 1953 und Gewinner des Großen Opel- Preises, Heinz Martin aus Nürnberg. Noch in diesem Monat wird er nack USA zum All American Soap Bo Derby flie- gen.— Zweiter wurde der elfjährige Josef Dr gn aus Floisdorf, Dritter Heinz Az, Stuttgart. Foto: Christoph Speyerer Rheinfähre nur ein Notbehelf Auf badischer Seite wäre mehr Verkehrsdisziplin notwendig Schwetzingen. Nach der sinnlosen Spren- gung der Speyerer Rheinbrücke im April 1945 wurde der Verkehr mit der Pfalz mit eini- gen Motorbooten notdürftig aufrechterhalten. Der Stadt Speyer blieb es vorbehalten, durch die Indienststellung der Motorfähre„Pfalz“ eine schnellere Abwicklung des Verkehrs zu gewährleisten. Es hat sich erwiesen, daß auch diese Fähre, auf die Dauer gesehen, dem immer stärker werdenden Verkehr mit Kraftfahrzeugen nicht gewachsen ist; daher wird der Wieder- aufbau der neuen Rheinbrücke allseits be- grüßt. Bis dahin bleib die FRheinfähre kür unseren Bezirk das einzige Mittel, über den Strom zu gelangen. Ohne Zweifel hat die Stadt Speyer alles getan, um die Ueberfahrt reibungslos abzuwickeln. Die Or- ganisation wenigstens auf Speyerer Seite darf den Umständen entsprechend als be- friedigend angesehen werden. Auf Pfälzer Seite stehen an verkehrs- reichen Tagen Polizeikräfte zur Verfügung, um Ordnung zu halten, und die Mehrzahl der Kraftfahrer hat auch Verständnis für die Anordnungen der Ordnungsleute. Anders dagegen ist es auf der badischen Seite, vor allem zu Zeiten mit Massenverkehr. So war es nicht verwunderlich, daß bei der Ein- fahrt der zahlreichen Kraftwagen erst am Sonntag wieder anläßlich des Speyerer Bre- zelfestes ein Chaos herrschte und Einsichtige bis zu drei Stunden warten mußten, um die Ueberfahrt antreten zu können. In der Zwi- Heilanstalt zu Schudenersutzleistungen verpflichtet. ... wenn einem Patienten durch mangelnde Sorgfaltspflicht Schaden entsteht Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, daß eine Heil- und Pflege- anstalt zu Schadenersatzleistungen verpflich- tet ist, wenn einem Patienten durch man- gelnde Sorgfaltspflicht des Personals Scha- den entstanden ist. Dieser Entscheidung liegt ein ebenso tra- gischer wWie ungewöhnlicher Fall zugrunde. Nach einem in einem Anfall geistiger Um- nachtung verübten Selbstmordversuch wurde ein Patient in eine Heil- und Pflegeanstalt gebracht. Dem Anstaltsarzt war vom Be- gleitpersonal mitgeteilt worden, daß der Kranke zu Selbstmordversuchen und zur Selbstverstümmelung neige. Die Beobach- tung scheint aber doch nicht sorgfältig ge- nug gewesen zu sein. denn es gelang dem Patienten, sich beide Augen auszukratzen, ohne daß es vom Pflegepersonal gleich be- merkt wurde. Nach seiner Genesung strengte der jetzt Blinde eine Schadenersatzklage gegen die Anstalt an, weil sie ihre Pflege- und Auf- sichtspflicht schuldhaft verletzt habe. Durch den Verlust beider Augen benötige er nun eine Hilfskraft. Er forderte eine monatliche Rente von 200 DM. Die Bundesrichter stellten sich in ihrer Urteilsbegründung auf den Standpunkt, daß bei der Veranlagung des Kranken mit Selbst- mord- und Verstümmelungsversuchen zu rechnen gewesen sei. Die ungewöhnliche Art der Verletzung und die Tatsache, daß sich ein solcher Fall bisher in der Anstalt noch nicht ereignet habe, seien keine Ent- lastungsgründe für die Pflegeanstalt. Das Krankenhaus sei verpflichtet, dem Patien- ten den Nachteil auszugleichen, den er durch den Verlust beider Augen erlitten hat bzw. noch erleiden wird. schenzeit folgten die Omnibusse der Bundes- bahn und Bundespost, die ebenso wie die Krankenwagen das Vortrittsrecht haben, dazu kommt der Schiffsverkehr, der den Aufenthalt erheblich verlängert. Die Speyerer Polizei steht auf dem Stand- punkt, daß die rechte Rheinseite nicht zu ihrem Dienstbezirk gehört. Im Interesse eines reibungslosen Verkehrs zwischen bei- den Rheinufern sollte aber ein Weg gefun- den werden können, wie die Ordnung bei einem Massenverkehr wie am vergangenen Sonntag aufrechterhalten werden kann. Kindliche Neugier brachte den Tod Plankstadt. Auf tragische Weise ist ein vier Jahre alter Knabe aus Plankstadt ums Leben gekommen. Das Kind war mit sei- nem Vater spazieren gegangen und betrach- tete von der Schwetzinger Eisenbahnüber⸗ führungsbrücke die ein- und ausfahrenden Züge. Als ein Zug unter der Brücke durch- fuhr, sprang das Kind über die Straße, um den auf der anderen Seite hervorquellenden Rauch zu beobachten. Dabei lief es einem im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Mo- torradfahrer direkt in das Vorderrad und wurde überfahren Der Bub ist im Heidel- berger Krankenhaus an den bei dem Unfall erlittenen schweren Verletzungen gestorben. Aus Rheinland. Pfacz Ludwigshafen. Die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn Hat der Stadtver- waltung Ludwigshafen mitgeteilt, daß im Laufe der nächsten 20 Jahre nicht mit einer Verlegung des Hauptbahnhofes zu rechnen sei. Die Stadtverwaltung hatte um diese Stellungnahme gebeten, da sich die Bundes- post bislang weigerte, in der Nähe des Hauptbahnhofes ein neues Hauptpostamt zu errichten, weil noch keine Klarheit über die Absichten der Bundesbahn bestand. Frankenthal. Der starke Zustrom von Ostzonenflüchtlingen hat dazu geführt, daß bereits in zwölf pfälzischen Gemeinden Massen-Notunterkünfte für mehrere hun- dert Personen eingerichtet werden mußten. Weitere Anträge für Notunterkünfte liegen beim rheinland- pfälzischen Sozlalministe- rium vor. Mainz. Die Landesregierung von Rhein- land-Pfalz wird 60 000 Mark für die Hinter- bliebenen der Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni in Ostberlin und der Ostzone zur Verfügung stellen, gab Landtagspräsident August Wolters in Mainz bekannt. W Vox Film: kü wesentlich e ein 96-0 ack glänzen Promenade chem„Mos, mdstimmi ler Ausgel Exaltierti lauter L Umhohlwe lasur madd er auch zagt dem 4 5 Mädch ar, noch . Tony M. ven als I n. 1 K 1. In des wieder He Jahre in Mannheln rden. Had mehr 18 b tis sind i. ten, bis 1. an den Man innheim,. e Belz, el 0 23.. , ordentlich erer nter and 0 1 55 nm lun 0 5 e ee hee e finn U U N 0 U 0 U„ 8 SSS l — och wiftschufflichos och Hlopffes tes, goon stufte in def leistung- Jon dem etsimaſig ongewondten Homnbi nierten Crobi-Heform- und Hyuricruspfahen. „— e 5 5 8 2 —— Seite 6 MORGEN Mittwoch, 22. Juli 1953/ Nr. Mit dem Tonfall aufrichtigen Bedauerns: dseken, ioie haste dit deränder Eis-Revue im Sommer: Wiedersehen mit gemischten Gefühlen Sonja Henie in Dortmund und die Pausins in Budwigsburg, das sind einige der willkom- menen Abwechslungen des deutschen Som- mersports in diesen Tagen. Wiedersehen mit gefeierten Ziskunstläufern! Man feierte in Dortmund mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn zu groß war der Unter- schied zu einigen Shows ähnlicher Art, die wir inzwischen in Deutschland gesehen haben. Nehmen wir es vorweg: Die Revue im West- Talenland lebt nur noch von dem Glanz des Namens Sonja Henie. Gerne sei der dreifachen Olympia- Siegerin und zehnfachen Weltmei- sterin bescheinigt, daß sie sich großartig„ge- Halten“ hat. Was bedrücken mußte war jedoch die Erkenntnis, daß die Entwicklung des Eis- Kunstlaufs über Sonja Henie und ihre Aera hinweggeschritten ist, das Häseken diese Tat- sache aber zu ignorieren versucht. Mit Dut- zenden graziös dargebotenen Trippelschritt- chen nach Spitzentänzerinnenart, mit sanft geschwungenen Bogen und einigen wenigen, Vorsichtig ausgeführten Sprüngen kann man heute kein Publikum mehr begeistern, 80 wundervoll der optische Eindruck, den ameri- kanischer Flitter und Tand verbrämen, auch sein mag.„Häseken, wie hast de dir vaän- dert!“ Es ist der Tonfall aufrichtigen Be- Vor neuem Rekord über 200 m? Nürnberger Weltklasseläufer Karl Der Friedrich Haas hat für die deutschen Leichtath- letikmeisterschaften nachträglich außer im 400 m-Lauf auch eine Meldung für den 200-m-Lauf abgegeben, Es kommt somit zu der großen Be- geznung zwischen Fütterer, Krauß, Geister, Haas. Dieses Rennen könnte einen neuen deut- schen Rekord bringen. Bild: Heyer dauerns, der durch dieses Kriterium schwingt. Man erinnert sich an die Berliner Sport- palast- Triumphe vor zwei Jahrzehnten. Ja, der Willkommengruß, der Sonja Henie in Deutschland geboten wird, war selbst in Westfalen sehr herzlich. Stürmisch wird er in Berlin sein, wenn die einst Vergötterte in Kürze mit 150 Läufern ihre Premiere an der Stätte mhrer einstigen Triumphe sibt. Aber dann wird wieder das Bedauern kommen. Warum, so fragt man sich, muß eine Sonja Henie überhaupt noch aktiv sein? Aber be- kanntlich ist für ehemalige Spitzensportler das nicht mehr Dabei-Sein-Können(oder Sollen) der furchtbarste aller Gedanken. Dies gilt wohl auch für Dollarmillionärinnen. Einen gewissen Gegensatz zu Sonja Henies Revue bildet die Schau von Inge und Erich Jou de France: Aber auch die schwere 17 Die Tour de France ist gestern nach dem letzten Ruhetag(Montag) in ihr entscheidendes Stadium eingetreten. Die 82 noch im Rennen liegenden Teilnehmer traten am Dienstagmor- gen zur 17. Etappe an, die eine der schwersten des Rennens überhaupt war. Ist auf ihr die Entscheidung gefallen? Sechs Bergpässe waren Pausin. Das Geschwisterpaar hat den Wiener Charme nicht verloren. Den Walzer tanzen sie noch so bezaubernd wie früher. Noch stürmi- scher aber feierte sie das Publikum, als sich Dr. E. Pausin als Schleuderakrobat vorstellte. Es ist ein toller Wirbel, den er dabei mit sei- ner Schwester aufführt, eine tollkühne Num- mer, die eine Publikumskonzession darstellt, jedoch im vergangenen Winter bereits die Londoner vier Monate lang begeisterte. Walzer und Schleuderartistik, zwei konträre Darbietungen, sie ausgefeilt zu haben, ist eine beachtliche Leistung. H. Sch. Butler(USA) lief 10,3 Beim alljährlichen Leichtathletik-Meeting zwischen der US-Armee in Europa, der briti- schen Rheinarmee und der französischen Ar- mee in Deutschland lief im Nürnberger Sta- dion der amerikanische Negersoldat R. Butler die 100 m in der Weltbestzeit von 10,3 Sekun- den. An zweiter Stelle der Saison-Rangliste folgen nun fünf Länder mit 10,4; die Deut- schen Fütterer, Kraus und Schröder, der Ame- riksner Bragg und Mekenley, Jamaika. Viel Spreu. aber noch mehr Weizen Bochumer Box-Nachlese: Die deutschen Meisterschaften der Amateur- boxer haben manchen Mißklang gebracht, und von den zehn Boxern, die mit der blauen Meisterschärpe des DABV den Ring verlassen durften, ist mancher nicht als der stärkste Könner seiner Gewichtsklasse anzusprechen. Die Aufgabe, wahre Meister zu ermitteln, hat das Bochumer Mammut-Turnier nicht in jedem Fall erfüllen können. Einen Ueberblick über den gestiegenen Standard des deutschen Amateurboxens aber haben die Kämpfe ge- geben. mit besonders kritischen wuchs betrachtete, konnte feststellen:„Seit 1948 hat es noch kein Meisterschaftsturnier gegeben, DABV- Sportwart Eugen Böhm, der Augen den Nach- in dem der Weg in die Endrunde so schwer War. Unsere Spitzenklasse steht auf breiter Basis. Junge Talente sind reichlich vorhanden. Sie zu fördern muß unser Ziel sein“. Acht neue Meister wurden in Bochum er- mittelt. Boxer wie der Trierer Breil oder der Ati meiste? Gino Gartali stößi vor Etappe über sechs Alpenpässe brachte Mannheimer RV Amicitia weiter vor dem Köl- ner RV 77(135 P.) und RG Flörsheim Rüssels- heim(114 P.). Die endgültigen Entscheidungen bringen die beiden letzten Wertungsregatten: 1/2. August Deutsches Meisterschaftsrudern in Mannheim. 15/16. August Europameisterschaft in Kopenhagen. auf dieser Alpenstrecke, die über 261 km von Manaco nach Gap führte, zu überwinden. Wer darauf getippt hatte, daß der„grand old man“ des Feldes, Gino Bartali, zum Generalangriff antreten würde, sah sich nicht getäuscht. Der Senior der Italiener belegte in 8:19:18 hinter dem siegenden Holländer Wagtmans den zweiten Platz. Der Sieger benötigte 8:18:34 Stunden. Auf dem dritten Platz kam mit gleicher Zeit wie Bartali der Holländer Gerrit Voorting ein, während der Franzose Antonin Rolland in 8:19:29 Vierter und sein Landsmann Meunier in 8:19:44 Fünfter wurde. Sechster: der Spa- nier Serra vor Rossello(Italien) und Trobat (Spanien). Magni(Italien), Bobet(Frankreich) und Schär(Schweiz) belegten den 14., 15. und 16. Rang. Im Gesamtklassement behauptete sich der Franzose Mallejac an der Spitze vor Giancarlo Astrua(Italien) und Bobet Frank- reich). Rolland verbesserte sich vom fünften auf den vierten Rang. Noch scheint also keine Entscheidung gefal- len zu sein. Hat Bartali noch Reserven? Oder wird er seinen Landsmann Astrua, der auf dem zweiten Platz rangiert, unterstützen? Außer dem Spitzenreiter haben die Franzosen noch mit Bobet, Rolland und Lauredi heiße Eisen im Feuer. Die Schweizer hoffen, daß Schär noch nach vorne stoßen wird. Knapp acht Minuten Rückstand— ist das auf fünf Etappen noch zu schaffen? Die Fahrt der Giganten bleiben wie selten zuvor Stand der Gesamtwertung: 1. Mallejace Frank- reich) 99:47:33 Std.; 2. Astrua(Italien) 99:48:48; 3. Bobet(Frankreich) 99:50:48; 4. Rolland Frank- reich) 33:51:26; 5. Close(Belgien) 99:33:13, 6. Lau- redi(Frankreich) 99:84:27; 7. Schär(Schweiz) 99:55:00; 8. Geminiani Frankreich) 99:55:50; 9. Bau- vin Frankreich) 99:57:13; 10. Wagtmans Holland) 99:57:14; 14. Bartali(Italien) 100: 04:18; 16. van Est (Holland); 18. Magni(Itallen) 100: 10:43. Amicitia weiter in Front Innerhalb der Spitzengruppe der Ruder- leistungs-Tabelle des DRV hat sich auch nach dem 8. Wertungsrennen von Hannover keine Aenderung ergeben. Mit 171 Punkten führt der im Jahre 1953 scheint bis zum letzten Kilometer spannend zu Sechs Jahresbestleistungen Das vergangene Wochenende brachte sechs neue deutsche Jahresbestleistungen: Weit- sprung 7.40 m durch den 25jährigen Sportstu- denten Karl Lewald(Menden); 110 m Hürden: 15,0 durch B. Steines(Koblenz); 200 m Hürden: 24,4 durch den Ostberliner Dittner; Frauen- weitsprung: 5,82 m durch Erika Fisch(Oste- rode): Kugelstoßen: 13,94 m durch Marianne Werner(Greven); Speerwerfen: 47,71 m durch Marlis Müller(Koblenz). 5 Franz Reitz Etappensieger Die schwierige vierte Etappe der österrei- chischen Radrundfahrt für Amateure, die von Linz über 114 Kilometer nach Saalbach führte und auf der der 2500 Meter hohe Hochtorpaß zu überwinden war, wurde am Dienstag von dem Wiesbadener Franz Reitz in 3:59:10 Stun- noch keine Entscheidung den gewonnen. In 4:01:29 Stunden wurde der Oesterreicher Franz Wukitsevits Zweiter vor seinem Landsmann Adolf Christian. Belgien Europazonensieger Belgien gewann am Montag das Europa- zonen-Finale im Davis-Cup gegen Dänemark in Kopenhagen, als Jacques Brichant durch einen 5:7, 778, 63. 6:3-Erfolg über Torben Ul- rich den entscheidenden dritten Pulikt errang. Da Nielsen das letzte Einzel gegen Washer ge- wann, lautete das Endresultat 92. Florettsieg der Damen Bei den Welt-Fechtmeisterschaften in Brüs- sel schlug die deutsche Florett-Damenmamn- Schaft am Dienstag Belgien mit 97 Punkten (42:49 Treffern). Die deutschen Erfolge erziel- ten: Jakob(drei), Meihlke. Keydel und Höhle (ie zwei). Hammerwerfer- Berichtigung. Unserem ge- strigen Bericht über das Duell der Hammer- Werfer lagen falsche Zahlen, die der erste Vor- sitzende des ASV Ladenburg weitergegeben hatte, zugrunde. Die richtigen Resultate: 1. Karl Wolf 55,60 m, 2. Karl Storch 53,30 m, 5 6 Karl Hagenburger 53 m, 4. Cammissar 47,96 m. BMW trennt sich von einem Nachwuchstalent in welchen Sattel setzt sich Gerhard Mette! Gerhard Mette, der talentierte Nachwuchs- fahrer der BMW- Werke ist entlassen worden. Pressechef C. T. Hoepner verheimlichte in einem Interview während des Rennens auf dem Schottenring nicht die Gründe, die das Werk zu diesem Schritt veranlaßten.„Wir ha- ben Gerhard Mette lange Zeit beobachtet und waren uns darüber im klaren, daß er ein sehr talentierter Rennfahrer ist. Erinnern Sie sich an das Solitude-Rennen 1952. wo Mette auf einer uralten BMW einen hervorragenden Platz belegte? Er erhielt außer seinem Ver- trag als Werksfahrer auch eine Anstellung in unserer Versuchsabteilung, so daß es ihm finanziell gut ging. Mit seinen Leistungen als Fahrer waren wir, von einer Ausnahme abge- sehen, zufrieden. Wir konnten aber nicht still- schweigend dulden, daß Mette immer wieder erklärte, er könne Georg Meier leicht schla- gen, doch seien ihm vom Werk die Hände ge- bunden. Es stimmte auch nicht, daß er eine schlechtere Maschine als Meier erhielt. Der Hauptgrund für die Lösung seiner Verträge in beiderseitigem Einvernehmen war aber, daß er sich durch seine arrogante Haltung bei un- seren Monteuren unbeliebt machte. Diese lehnten sich dagegen auf, daß Mette sie her- ablassend behandelte, was sonst keineswegs üblich ist. Als ihn die Werksleitung auf das Ungebührliche seines Verhaltens aufmerksam machte, erklärte er vor einiger Zeit, daß er bessere Angebote habe. Offen erklärte er, daß er der Nachfolger des tödlich verunglückten Engländers Leslie Graham bei den M- Wer- ken werden könne., Unter diesen Umständen war eine weitere gute Zusammenarbeit nicht mehr möglich.“ Talente sind vorhanden Hamburger Halbschwergewichtler Westphz aber werden sich in der deutschen Spitze klasse kaum lange halten könen. Ihnen. g das Glück den Titel in den Schoß. Mit de Federgewichtler Schweer und dem Konstant Wagner dagegen spülte das„Bochumer Stab bad zwei 19jährige an die Spitze, die ih Weg machen werden. Außer diesen Meisten aber empfahlen sich in Bochum auch jug — Eine hübsche Ausrede: beutschland-Rundfahrt 1933 Wegen Bundestagswahlen verschohz Wahlen zum Bundestag und die vor henden Vorbereitungen der politischen 5a teien werden das Interesse der Oeffentid keit in so starkem Maße beanspruchen, d sich die Organisationsleitung der interna nalen Deutschland-Radrundfahrt gezwunge sieht, ihren Termin vom 9. bis 23. 4 auf die Zeit vom 13. bis 27. September verschieben. Man gestatte uns, daß wir diese vu lautbarung der Organisationsleitung eine hübsche Ausrede bezeichnen. Weltme ster Müller und Ludwig Hörmann werd Mitte August bei der West-Frankreid Rundfahrt starten; auch der Schweizer h. dinand Kübler und andere Kanonen. Dia Tatsache legt die Vermutung nahe, daß Blick in die Starterlisten die Rundfah Organisatoren von der Dürftigkeit ihn zeugt hat und man deshalb die Verschieh vornahm. Hat man die rechtzeitige pflichtung starker Fahrer verschlafen? fentlich können die Dinge bis Mitte 8 tember ins Lot gebracht werden. Ein H der Deutschland-Rundfahrt 1953 könnte ren Ende überhaupt bedeuten. Boxer, die beiderseits in den Vorrunden 55 ten, weil ihnen die Erfahrung fehlte, die dem Chaos der Organisation besonders sch wog. Der kleine Essener Bantamgewichh Hahner, der Reutlinger Techniker Kaimong der langaufgeschossene Weinheimer Lt handboxer Schöps, der Düsseldorfer Juni meister Knab, oder Burrow(Datteln), Gen (Kaiserslautern) und Willer(Kiel) sind Boα] 4 man eine gute Entwicklung zutrau arf. Trotz dieser positiven Erkenntnisse d man nicht übersehen, daß auch Boxer Bochum antraten, die nicht reif für ein lu nier um die Meisterschaft waren. Gerade Der DABV stfebt eine Reduzierung von 10 8 Landesverbände an. Deren Meister sold zugelassen werden. Damit wäre gleichze eine einwandfreie organisatorische Durchih rung gewährleistet, die in Bochum eint nicht gelingen konnte, weil das Programm groß War. f Seixas UsA-Hartplatzmeiste Nach seinem Wimbledon-Sieg holte sich) Seixas(USA) nun auch den Titel eines platz-Meisters der Vereinigten Staaten kago, indem er seinen Landsmann Ham chardson mit 6:2, 6:4, 6:3 Klar besiegte, 8 VV sidente schuß! offiziel rung ur selkurs ses Wa gung d suchen. Für nischen machur des Au, kurs v USA-D für eine einen I Deviser kehr us bestimr Uebere sicht, d chungs2 Tenden der Zal werden die No liberale den eit schiede: eine st. und das lizenzer als möt Ausschi von We zen aus H Wer Die sellscha neuerlic dit, und tie, erh von 60 v. H. Z — Conti Gu Daimler- Dt. Erd Degussa die ö kam zu einem weiteren Titelgewinn, als“ Althea Gibson 6:4, 6:4 schlug. so innig geliebten Sohn stud. med. im blühenden Alter von 24 Jahren. Mannheim, den 20. Juli 1953 Augusta-Anlage 3 am Freitag, dem 24. Juli 1953, 13.00 Uhr. Tieferschüttert geben wir die tr zensgute Frau, und treusorgende Mama, Tante, Frau Luise Ringer Mum. Feudenheim Ciethenstraße 36), In tiefem De Philipp Ringer Statt Karten lieben Entschlafenen, Herrn Franz Karch sagen wir auf diesem Wege allen unseren . Mannheim, Weberstraße 11 Wir danken herzlich für die An Blumenspenden beim Heimgang unser geb. Engler Weg begleiteten. Mannheim, den 22. Juli 1933 Güterhallenstraße 4 l Ein tragisches Geschick entriß uns unseren einzigen, Achim Mendel In tiefstem Schmerz: Theo Mendel und Frau Resy Die Beisetzung erfolgt auf dem Hauptfriedhof Mannheim Der Trauergottesdienst ist am gleichen Tage, um 9.00 Uhr, in der St.-Elisabeth-Kapelle, Mannheim, Gr. Merzelstr. 2204 aurige Nachricht, daß meine her- unsere liebe Tochter und Schwiegertochter, unsere gute Schwester, im Alter von 30 Jahren von uns gegangen ist. nebst allen Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 23. Juli 33, 14 Uhr, Friedhof Feudenheim Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden heim Heimgang unseres Frau Lina Karcher und Angehörige teilnahme und die Kranz- und er lieb. Elise Friederich Sowie allen denen, die unsere liebe Verstorbene auf ihrem letzten Die trauernden Hinterbliebenen Mannheim- Neck Katharinenstraße 46 Statt Karten Für die vielen Beweise geb. Kaumanns spenden beim Heimgang seres Herrn Wege Dank. unseren Herrensand 31 Schwägerin und geb. Eichenauer geb. Sprens und Angehörige den 21. Juli 1953 Unsere liebe Tante, Fräulein Anna Spiegel ist heute im Alter von 31 Jahren, nach einem Leben im Dienste der Nächstenliebe, versehen mit den heiligen Sterbe- sakramenten, im Herrn entschlafen. Beerdigung: Donnerstag, 23. Juli 33, 14 Uhr, Friedhof Neckarau licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- lieben Entschlafenen, Georg Walter sagen wir allen auf diesem herzlichsten Mhm.-Rheinau, 21. Juli 1953 Frau Karoline Walter Bekannt für gute u. preiswerte Wäsche-Speck Aussteuer were ist a rau, den 20. Juli 1953 Die trauernden Angehörigen Statt Karten herz- 1 J 5 85 24 Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herrn Karl Hartmann sagen wir allen unseren tief- gefühlten Dank. Un- Mannheim, den 2. Juli 1953 + 2. 10 Maria Hartmann geb. Gramlich und Angehörige 1d: und Kind Dieter er tiefgefühlten Dank. Be k oa Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 22. Juli 1953 Kraus, Susanna, Hauptstraße 165 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim * 384 Toltkrk-u.Bübkskiftk HREH VE RMAHLUNG BEEHREN SICH ANZUZ HUN FRIEDEL. ECR TO GEEK Wimbledon- Siegerin Maureen Gon keiter Harpener Heidelbe. Hoesch Klöckner Lanz Mannesm Rheinisch Rheinele! RWE Seilwolt Siemens N 3, 12, Kunststrage Südd. 21 geb. Herschler elstof 40 16 Mannheim, 22. Juli 1953 1 Richard-Wagner-Straße 22 Deutsche 8 Dresdner 8 Relchsba Jahre jünger 9 D im Thalysia- Edel former Als Verlobte grüßen decht. Hũſtgurtel schon ab DH 12. 8 8 Jolende Chrisfil n 2. 5 Hambure Demeter Florescu Wer sich immet mit Mannheim, Pozuistraße“ der desodorierenden 5 „8 4%. Seife wöscht,—— braucht keinen läsfi-— gen Körpergeruch zu 5 ö fürchten. Dorum gön. 8 aeg c Ot AN. N 805 1 85. beit. 5 8 97896845 1 Taldfant 58 mögliche Pflege und sparen bel mt. Artesußst 0 Sie nicln on verkehrber Stelle.„„belebt, baut verbrauchte Kräftesubstanz au — Peuensit 5 v. Hey. — Nroidhriege- 110 Verkauf der * 4 eröffnet neue Geschäftsräume am K Aiserrii Modell-Maßatelier 4 ,, Rest-Modelle unter Preis ab Mittwoch, 22. Juli Friedrichsplatz 11 — — Hauptfriedhof Zeit Berwanger, Margarete, Schönau, Lissaer Weg 11.30 K Ochs, Karolina, Langerötterstraße 96„„ Hahn, Karl, J I, 13 33535 134.00 U., Krematorium dlie weber, Emil, Neckarau, Mönchwörthstraße 103 13.30 4 m. Friedhof Neckarau 513 Sauer, Philippine, Belfortstraße 9 13.30 Friedhof Seckenheim 423 8 15.00 394 Ohne Gewähr nntmachungen Arbeitsvergebung. vergibt die Verpu Kinzigstrage.— Ange in der Geschäftsstelle d. Entschlafenen, Frau Die Ge kanale im Wohngebiet hofen, sollen in öffentli mittags 10 Uhr, bei St K 7, Zimmer 318. Vord erhältlich, wo auch die tzarbeiten(Innenputz) für Karl-Benz-, Main- und potsvordrucke können solange Vorrat reicht- Straße 1, Zimmer Nr. 309, abgeh Mannheim, 21. Juli 1953. Gemeinnũ Oeffentliche Arbeitsvergebung. geben werden. FEröffnungste Heiraten ö sozähr. Bundesbahnbeamter, ev., Grundbes., ev., wü. Ehepartner. heim) wünscht Ehepartner. vermögen wü. mittl. Beamten. 39 jähr. Wü. Hausfr. u. Mutter f. 3 Fl. 25. und 31jähr. Geschäftsleute, röm.-kath. Haus- u. Geschäftsfrau. 383jähr. scheing., Vermögen, wünscht Ehepartner. N LER, MANNNR EIN 14 Telefon 4 30 56 reelle erfolgr. Eheanbahnung gut. Einkom. wü. Hausfrau. jähr. Frl. m. eig. Geschäft u. ähr. Hausfrau, kath.(Eigen- Ahr. Frl., kath., m. groß. Bar- mittl. Beamter, kath., bei uns An u. ev., wünschen Frl., kath., gute Er- tücht. Hausfrau mit meinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Neig 67 Gemeinnützigen Baugesellschaft, Max-Joseph- Mann zwischen 30 u. 40 J. Zuschr. ungsehe Wü. Dame, 31 J., mit hr. Sohn, evang., mit solidem olt werden. 5 V. 2 tzige Baugesellschaft Mannheim mbH. e eee eee eee Auf Wunsch„ dannneimer N Die Arbeiten zur Herstellung der Straßen- Vertreterbesuch. MRG E bei der Spinnereistraße in Mannheim-Sand- Anzeigen u e cher Ausschreibung als Notstandsarbeit ver- Telefon 4 4151 u. 4 12 45 Anzeigen-Abteilung rmin: Dienstag, den 28. Juli 1953, vor- adt. Tiefbauamt Technische Verwaltung rucke sind im Neubaubüro K 7, Zimmer 416, Plane aufliegen und Auskunft erteilt wird. bringen den gewünschten WE RSE E ERF OLG Anzeigen für die Samstag-KAusgabe aufzugeben. pei uns vorliegen, können mit der gewünschten Sorg falt bearbeitet werden. bitten wir bis spätestens nnerstag, 18 Uhr Nur Aufträge, die bis zum nahmeschluß — Verloren Nett. Ehe J. Tage- 88 detellie Uheenz fl 10 20 D ab 160 D1 . b 9,73 D ficht Westphz Spitzeh en War Mit dez onstantz er Stall die ihre Meisten ch jung 0 0 — 9353 Nr. 167/ Mittwoch, 22. Juli 1953 INLDCUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite eee Israelisches Pfund soll abgewertet wer gen? (WD) Ein vom israelischen Ministerprä- sidenten ernannter Sachverständigenaus- schuß hat dem Kabinett Vorschläge für eine offizielle Abwertung der israelischen Wäh- rung und die Beseitigung der multiplen Wech- gelkurse unterbreitet. Aufgabe des Ausschus- ges War, die Möglichkeiten für eine Beseiti- gung der Devisenbewirtschaftung zu unter- guchen. Für Deviseneinnahmen aus der amerika- nischen Hilfe und die deutschen Wiedergut- machungsleistungen empfiehlt die Mehrheit rückzahlbar ist. Von französischer Seite wurde hierfür eine Liefergarantie von jähr- ich 150 000 Tonnen Kohle— darunter 60 000 Tonnen Koks eingeräumt, deren Gegen- Wert für den Schuldendienst des Kredits ver- wendet werden soll. Mit diesem Geschäft ist aber ein wichtiger Probefall hinsichtlich der Kohleverteilungspolitik der Montanunion ge- schaffen worden, der auch für die Bundes- republik von Bedeutung ist. Auf schweizeri- scher Seite hatte man immer große Bedenken hinsichtlich der(in Artikel 59 Absatz 5 des Statuts niedergelegten) Verteilungsvollmach- ten der Hohen Behörde bzw. des Ministerrates für Kohle und Stahl in Zeiten der Knappheit. In Besprechungen, die zur Klärung dieser Bedenken geführt wurden, wurde nach Mel- dungen schweizerischer Zeitungen eine Be- stätigung von seiten der Hohen Behörde ab- gegeben, daß sich letztere im Fall von Aus- fuhrbeschränkungen auf die Festsetzung von globalen Ausfuhrquoten für die Exportländer beschränken werde. Es würde den Produzen- tenländern überlassen bleiben, ihre Quoten unter die einzelnen Abnehmerländer selber zu verteilen. Das Lieferungs versprechen der „Charbonnages de France“ wird mithin als mit den Bestimmungen der Montanunion vereinbar erklärt. Für die Bundesrepublik ist die Feststellung dieses Sachverhaltes des- halb von erheblichem Belang, weil dadurch ein erhebliches Maß von Freiheit bei han- delspolitischen Vereinbarungen mit Abnah- meländern gesichert sein würde. Ist doch Kohle— vor allem natürlich in Zeiten knap- perer Versorgung— immer ein wertvolles Kompensationsobjekt in der Handelspolitik gewesen. ch Süddeutscher Kohlenmarkt ist Versuchsobjekt Maßnahme der Hohen Behörde suchte Punkt des geringsten Widerstandes Die Hohe Behörde der nischen Kohlenunion Europdischen Gemeinschaft für Kohle und Stakl hat der Oberrhei- (OK U) untersagt, die sud deutschen Industrieuabnemmer von Kohle mit einer Jakresquote von mehr als 30 000 Tonnen unter Ausschaltung des Kohlengroßhundels selbst zu beliefern. Wie bereits in der Ausgabe vom 20. Juli Kurz berichtet Hohe Behörde entschied über süddeutschen Kohlenmarkt), hat die Hohe Behörde im Zuge der„Untersuchung von „diskriminierenden Praktiken“ und inner- halb des„Gemeinsamen Marktes“ Untersag- ter Wettbewerbsbeschränkungen erstmalig seit ihrem Bestehen in eine Verkaufspraxis eingegriffen, die gerade im Bereiche der Mannheimer Wirtschaft eingeführt war. Das Kohlenkontor Weyhenmeyer, der süddeutsche Ableger gewissermaßen des ge- meinsamen„Deutschen Kohlenverkaufs“ in Essen hatte seit eh und je— ungefähr seit dem Jahre 1919, in dem das den deutschen Kohlenverkauf regelnde„Kohlenwirtschafts- gesetz“ in Kraft trat— die Aufgabe, den Sortenausgleich zwischen den Lieferzechen und den süddeutschen Abnehmern zu regu- lieren. Bei der Lage am hiesigen Kohlen- markt, der im Brennpunkt zwischen Ruhr- Aachen, Saargebiet und Lothringen steht, war dies ein vordringliches Problem, weil der entsprechende— einwandfreies Funk- tionieren der Großabnehmer gewährlei- stende— Sortenbedarf durch zentrale ver- teilung besser gedeckt werden konnte. Eine Folgewirkung dieser Tätigkeit war, dag Großabnehmer, die mehr als 30 000 f Kohle jährlich verbrauchen, unter Ausschal- tung des Handels vom Kohlenkontor be- liefert wurden. Uberseeische Entflechtungs-Experten nütz- ten allsogleich ihre Besatzungsmächtigkeit, um diesen„Praktiken“ ein Ende zu bereiten. Der anhaltende Kohlenmangel der ersten Nachkriegsjahre hieß jedoch alle Kohlenver- braucher— einschließlich der jetzt opponie- renden Gaswerke— frohgemut schweigen. Kohle zu bekommen war Anliegen Nr. I. Anders im französischen; wieder anders im britischen Besatzungsbereich. Die briti- schen Besatzer konzentrierten sehr eifrig dem heimatlichen Musterbeispiel des Koh- lenamtes nacheifernd; die Franzosen hielten sich bei ihren Konzentrations- Anordnungen an das„alleinseligmachende“ Lehrbeispiel der— zentralisierten weil verstaatlichten- „Charbonnages de France“. Was für jahrzehntelanges Andauern von Mangeljahren galt und gilt, scheint einzel- nen deutschen Abnehmern jetzt nicht nötig, um so mehr als nach amtlichen Mitteilungen allüberall in Europa die Kohlenhalden Wüchsen. Materiell schien auch noch ein Vor- teil zu winken. Der Großhandel wälzt näm- lich— um ins Geschäft zu kommen— mit- unter bereitwillig den ihm gewährten Funktionsrabatt von 1,5 Prozent auf den Ab- nehmer ab. Diese Vergünstigung des freien Wettbewerbes wollten sich die Gaswerke in Münster/ Neckar bzw. Stuttgart, in Eßlingen, Franken, Mannheim, Marbach nicht ent- gehen lassen. Zum Vorwande mehr als zur wirklichen Begründung diente die Begründung, daß der süddeutsche Verteiler(das Kohlen- kontor Weyhenmeyer fiel indes der alliier- ten Entflechtung zum Opfer und ver- wandelte sich durch Zusammenschluß in die„Oberrheinische Kohlen-Union“) zwar auf dem Kohlensektor als Lieferant, aber auf dem Koks-Sektor als Konkurrent auf- träte, wodurch eine Zwangslage der Gas- koks erzeugenden Gaswerke entstehe. Am Rande bemerkt: Die süddeutsche Gaskokserzeugung(rund eine Million t jähr- lich) vermochte nicht den gesamten süddeut- sen Bedarf(ca. 3,5 bis 4 Millionen t jährlich) zu decken. Es war also schon nötig Zechen- Koks nach Süddeutschland zu bringen. Es steht hier die Frage des freien Wett- bewerbs wohl nur optisch an erster Stelle. Daß die an die Hohe Behörde gerichtete Be- schwerde von fünf Gaswerken ausging und sich ihr keine anderen„Großabnehmer“ an- schlossen, könnte als Zeichen dafür gewertet werden, daß die Mehrzahl der Großabneh- mer der Versorgungslage doch nicht ganz trauten, daß sie sich die Schwierigkeiten, die der Sortenausgleich mit sich bringt, höher Zwischengeschaltet: Wärmetechnische Studie Es gleicht zwar ein Kohlestück jedem an- deren Stück Kohle— etwa ähnlich, wie ein Hühnerei dem anderen zu vergleichen ist. Während aber alle Hühnereier der Welt trotz schwankender Größe, unterschiedlichem Ei- weiß, Eigelb- und Fett-Gehaltes usw. im all- gemeinen gleich geeignet sind, als Rührei, oder in anderer Zubereitung— sogar roh verzehrt zu werden, ist die Anwendbarkeit von Kohle sehr verschieden. Deswegen ist unter den Schwierigkeiten und Hindernissen, die sich auf dem Wege der Kohle von Zeche zum Verbraucher auftürmen, das„ewige“ Sortenproblem wohl an erster Stelle zu nennen. Geht es doch darum, die in der Kohle aufgespeicherte Energie zu rationell vorgesehenem Zwecke nutzbar zu machen, daß selbst letzter Kohlestaub„nicht gängiger“ Sorten Verwendung findet. Dabei allerdings ist nicht nur entscheidend, daß Kohle brennt, sondern wie sie verbrennt. Entscheidend bei diesem Wie sind die Kohlenarten und Sorten. Kennzeichnend für die Erzeugnisse des niederrheinisch- west- fälischen Bergbaues ist z. B. die ungewöhn- liche Vielfalt der von den 113 Ruhrzechen, 22 Brikettfabriken und 64 Kokereien erzeugten Kohlen-Arten und Sorten. Eine Vielzahl der Brenneigenschaften geht daraus hervor, wie sie keinem anderen Kchlevorkommen der Welt anhaftet. Eine Vielfalt, bei der— wie die„Speisekarte“ des Ruhrreviers zeigt— magerste Anthrazitkohle ebenso wenig fehlt, Wie hochgasige FHlammkohle. 8 85 Angedeutet wurde bereits: Verkauf von Kohle erheischt die Energie einer jeden Tonne geförderter Kohle— in Zeiten des Ueber- Flusses ebenso wie in Zeiten des Mangels wirtschaftlich nutzbar zu machen, d. h. jeder Sorte die besten Verwendungs möglichkeiten zu erschließen, andernfalls blieben„nicht gän- gige“ Sorten unabsetzbar und der ihnen an- haftende Verlust müßte dem Preis„gän- giger“ Sorten zugeschlagen werden. Was das bedeutet, wird plausibel bei der Betrachtung, daß etwa 55 Prozent der Durchschnitts-Ruhr- kohlenförderung Feinkohlenmaterial mit einer Körnung unter 8 bzw. 6 mm— ist, das ebedem von Industrie und Gewerbe strikt ab- gelehnt wurde. (Vebersicht): 8 2 2 5 285 ë' 9.2 8 4 85 Die Kohlenarten 2 6 5 85 555 Sd 28 27 .— N 8 m Prozenten 1. Gas- u. Gasflammkohlen 28—45 18,0 2⁵ 2. Fettkohle 19—28 67,4 2³ 3. Esskohle 12—19 7,4 6 4. Magerkohle 10—42 2,99 3 5. Anthrazitkohle 710 4.3 einschätzen, als die betreffenden Gaswerke, die sich- bevor sie sich an die Hohe Be- hörde wandten- auch an das Bundeswirt- schaftsministenium gewandt hatten. Vielleicht siegte aber in den Kreisen, die sich der Beschwerde nicht anschlossen, auch folgende Erwägung: Die Abwälzung des 1% prozentigen Funktionsrabattes beeinträch- tigt die Ertragslage der Zechen, denn der Rechtsnachfolger des Kohlenkontors, die Oberrheinische Kohlen-Union, ist gehalten, mit erwirtschaftetem Mehrertrag die Zechen zu bedienen. Wenn wir Großabnehmer also indirekt dazu beitragen, daß es den investitionsbedürftigen und somit geldhun- grigen Zechen schlechter geht, dann können wir uns darauf gefaßt machen, dies über kurz oder lang wieder mit einer Art„In- vestitionshilfe“ abbüßen zu müssen. Auch im Kohlenhandel herrscht nicht ein- hellig die Meinung vor, daß die nun ge- schaffene Situation restlos beglückend sei. Im Umsatz allein liegt nämlich das Geschäft des Kohlenhandels ebensowenig wie bei an- deren Wirtschaftssparten. Soll er nun- un- ter Abgabe seines Funktionsrabattes- den Umsatz vermehren, dann winkt ihm ohne Gewinnchancen nur Mehrbelastung. Ab- gesehen davon, daß der Sortenausgleich ja Wirklich noch immer ein Problem ist, von dem nicht gesagt werden kann, es sei rest- Jos geglückt. Vor allem droht sich aber im Kohlenhandel eine Entwicklung anzubah- nen, die zur Verdrängung der Kleinen und zur Konzentration der Großen führt. Vielleicht hätte die Hohe Behörde erst die Ausgewogenheit des ‚Gemeinsamen Marktes“ abwarten sollen, bevor der Juri- sten Urteil die Wettbewerbsfrage entschied. Vielleicht aber wird dieser Markt niemals S0 ganz ausgewogen sein. Vielleicht werden auch die Gaskokserzeuger das Nachsehen haben, wenn nun— ohne Rücksicht auf ihre Absatz wünsche— Zechenkoks in ihr Ver- breitungsgebiet kommt. Vielleicht wäre es auch besser gewesen — wenn auch für Monsieur Monnet weitaus schwieriger—, dort mit der Wettbewerbs- freiheit anzusetzen, wo sie am meisten be- hindert ist, nämlich in Monnets eigenem Vaterland, das zwar keine privatwirtschaft- liche Verteileror ganisation Hat, dafür aber einen ausschließlich in den Händen des Staa- tes liegenden Bergbau, einschließlich dessen Verkaufsorganisation. Uber die mehr oder minder zentralistische Organisation in den anderen Mitglieds- staaten der Montan-Union soll gar kein Wort verloren werden. Solange es Balken in irgendjemandes Augen zu beseitigen gibt, soll man sich nicht mit Splittern befassen. Möglich allerdings, daß dieser erste Ver- such durch rein juristische Maßnahmen die Wettbewerbsfreiheit wiederherzustellen we- nigstens den Erfolg zeitigt, daß für die Zu- kunft Lehre aus dem Fall„Süddeutscher Kohlenmarkt“ gezogen werden kann, Bei der totalen Unterschiedlichkeit der Lieferfor- men, die von den einzelnen Besatzungsbe- hörden aufgezogen wurde, wird ja die Hohe Behörde noch erheblich stärkere Konzen- tration aufzulösen haben. Daß allerdings ge- rade Mannheim und der Süddeutsche Koh- lemmarkt zum Experimentierfeld wurde, das ist kreilich sehr schmerzvoll. So schmerzvoll, daß es nicht durch die Freude der mit ihrer Beschwerde obsiegenden Gaswerke aufge- wogen werden kann. F. O. Weber Montan-Union „erobern“ versucht Europa zu (VWD) Die Hohe Behörde der Montan- union hat den Regierungen der sechs Mit- gliedsstaaten einen Plan über die Zusam- menarbeit zwischen den Unionsländern und der Hohen Behörde in Fragen, die sich auf die OEEC beziehen, übermittelt. Die Hohe Behörde hat ferner der Koordi- nierungskommission des Ministerrates mit- geteilt, daß sie nach Artikel 14 des Ueber- leitungsvertrages als gemeinsame Beauf- tragte der Mitgliedsstaaten mit dritten Län- dern verhandeln wird.) Der genannte Ar- tikel sieht Verhandlungen mit dritten Lan- dern über sämtliche Wirtschafts- und Han- delsbeziehunngen zwischen der Gemeinschaft und diesen Ländern vor, soweit sie Kohle und Stahl betreffen. Die sechs Regierungen werden ersucht, bis zum 15. August ihre An- sichten hierzu mitzuteilen. Die in deutsch- französischen Besprechungen angeschnittene Zollfrage will die Hohe Behörde dem Mini- sterrat unterbreiten. 1) Siehe MM vom 21. Juli„Eisenpreis erregt noch immer die Gemüter.“ KURZ NACHRICHTEN Flurbereinigung ab 1. Januar 1954 P) Das Flurbereinigungsgeset? wurde am 20. Juli im Bundesgesetzblatt verkündet Das Ge- setz tritt am 1. Januar 1954 in Kraft. Es regelt die Flurbereinigung einheitlich für das ganze Bundesgebiet. Die Flurbereinigung soll der För- derung der land wirtschaftlichen und forstwirt⸗ schaftlichen Erzeugung dienen. Zersplitterter oder unwirtschaftlich geformter ländlicher Grundbesitz soll nach dem Gesetz nach neuzeitlichen betriebs- Wirtschaftlichen Gesichtspunkten zusammengelegt, Wirtschaftlich gestaltet und durch andere landes- Kulturelle Maßnahmen verbessert werden. Industrielle Produktion weiter gestiegen (P) In der Bundesrepublik hat sich, die indu- Strielle Produktion im Juni auf dem Niveau der beiden Vormonate gehalten. Der vom Statistischen Bundesamt auf der Basis des Jahres 1936 errech⸗ nete Produktionsindex blieb mit 156 wiederum unverändert, übertraf jedoch das Niveau vom Juni 1952 um 7 Prozent. Wie das Bundes wirt- schaftsministerium hierzu feststellte, entwickelte sich die Produktion im allgemeinen günstiger als sonst in dieser Jahreszeit. Lediglich im Bau- gewerbe sei ein Rückgang um 3 Prozent ein- getreten. Marktberichte vom 21. Juli Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegrofmarkt (bo) Sehr große Anfuhr. Absatz im Ver- hältnis zur Anfuühr zufriedenstellend. In Erzeug- nissen geringerer Qualität teilweise schleppender Absatz und Ueberstand. Es erzielten: Johannis- beeren rot 14—20 Brombeeren 3032, Treibhaus- Weintrauben 30—100, Schattenmorellen 28-38, Mi- rabellen 18—23, Pfirsiche 2033, Aprikosen 2845, Reineklauden 11—13, Pflaumen 1 1214, dto, IT 8 bis 11, Lützelsachsener Frühzwetschgen& 15—20, B 10—14, Zimmers A 23—27. B 1722, Ersinger A 17—19, B 12—16, Tafeläpfel Ta 36—48. dto. A 2035, B 8—18, Tafelbirnen Ia 30—42, K 1828, B 1017, Treibhaussalatgurken 20—383, Freilandsalatgurken 15, Weigkohl 78. Rotkohl 3, Wirsingkohl 37, Karotten 4—5 Knollensellerie mit Kraut 20—30, Buschbohnen 20—23 Stangenbohnen 2732, Toma- ten A III 35—40, A II 3035, A 1 25—30, B 2030, Zwiebeln 10—11. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßgmarkt UID) Gute Anfuhren an Steinobst und Früh- birnen. Absatz in allen Erzeugnissen normal bei leicht rückläufigen Preisen. Es erzielten: Mira-⸗ bellen A 18—22, B 1417, Reineklauden 10—11, B 8 bis 9, Lützelsachsener Frühzwetschgen A 15—19, B 8—14. Eisenthäler A 18-21, B II—1G, Zimmers 20—28, B 16—19, Hauspflaumen 1114. Theza A 18 bis 19, B 1417, Gute von Brye A 15—18, B 11 bis 14, Pfirsiche A 30-43, B 17-28, Aprikosen A 3551, B 28—32. Frühäpfel A 20—33. B 7—18, Frühbirnen A 13—23, B 7—12, Sauerkirschen 18-27, Johannis- beeren rot 19-21, Brombeeren 36-44, Freiland Surken 1721, Buschbohnen A 18-24, B II-AIs, Stangenbohnen 30-35, Heidelbeeren 31, Himbeeren 5060, Paprika 35—42. Mannheimer Gemüse- und Obstgroßmarkt (VD) Bei reichlicher Anfuhr war flotter Ver- Kauf zu verzeichnen. Besonders gefragt Salate, die von Holland importiert werden. Auch das Obstgeschäft war lebhaft bei unveränderten Prei- sen. Es erzielten: Blumenkohl 4565, Buschbohnen 25—35. Stangenbohnen 30-40, Gurken T 60—70, dto. Gewichtsware 35—40, Karotten 812, dto. Ge- wichtsware 10—12, Kartoffeln 9,75—10,50, Kohlrabi 10—14, Peterle 10.12, Rettich stück und Bd. 1014, Radieschen 10—14, Rotkohl 1012, Fndiviensalat 16 bis 20. Schnittlauch 10—12, Weißkohl 10—12, Wir- sing 12—16, Zwiebeln 12—14, Klaräpfel 24—30, Apfelsinen 350-54, Aprikosen dt. 6070, ausl. 40 bis 50, Bananen Kiste 2224, Frühbirnen 25—35, Brombeeren 45—50, Heidelbeeren 45-50, Him- beeren 60—65, Johannisbeeren 26-30, dto, schwarze 5060, Sauerkirschen und sSchattenmorellen 30 bis 36, Mirabellen 20—25, Pfirsiche 3060, Pflau- men 20.25, reife Stachelbeeren 18-26, Zitronen Kiste 31—34, Stückware 1820, Pfifferlinge 100 bis 120, Zwetschgen 2428. schob des Ausschusses einen einheitlichen Wechsel- ageseiel kurs von 1,80 israelische Pfund für einen Voran, UsA-Dollar, während sich eine Minderheit chen be für einen Kurs von 1.50 israelische Pfund für eftentuc einen Dollar ausgesprochen hat. Die übrigen ei 2 ö ichen, u PDevisenerlöse aus Exporten, dem Reisever- nternaß fehr usw. sollen zu einem vom freien Markt 3 bestimmten Kurs umgerechnet werden. n Uebereinstimmend ist der Ausschuß der An- icht, daß von den deutschen Wiedergutma- liese Ju chungszahlungen und der abwärts gerichteten itung fendenz der Weltmarktpreise eine Behebung Welle] der Zahlungsschwierigkeiten Israels erwartet in were) werden kann. Einmütigkeit besteht auch über rankretf die Notwendigkeit, die Einfuhrlizenzierung eizer zu liberaler zu gestalten, wobei allerdings über nen pe gen einzuschlagenden Weg Meinungsver- cane echledenhelten bestehen. Die Nrehrheit Würde 1 10 eine stufenweise Liberalisierung begrüßen Fadi und das System allgemeiner offener General- itige u lizenzen nur für geboten halten, wenn es sich aken? Ha als möglich erweist. Ein kleinerer Teil des Mitte u Zusschusses empfiehlt die Veröffentlichung Ein Fla von Warenlisten, für die offene Importlizen- cönnte a zen ausgegeben werden sollen. — Hohe Behörde behutsam den sche wenn es um Frankreich geht 1 1 Die staatliche französische Kohlenbauge- gewichh sellschaft(Charbonnages de France) hat Caimone neuerlich einen schweizerischen Bankenkre- er Hie dit, und zwar einen solchen mit Bundesgaran- Juno ie, erhalten. Es handelt sich um einen Kredit in ga von 60 Millionen Schweiger Franken zu 4.5 nd Bae„ H. Zinsen, der innerhalb von sechs Jahren b zutrau nisse d Effektenbörse 1 Mitgetellt von: gerade Badische Bank n den Filiale Mannheim 5—— Börsenverlauf: Frankfurt a. M., 21. Juli 1953 1 Zufallsbedingte Kursentwicklung. Privatkund- 8 0 schaft ertellte keine Aufträge. Farben Schluß- 12 9 kurse: 36,75 bzw. 35,50 Neugiro. eichze 0 Um- Tageskurs 1 Bezeichnung stellg. 20. 7. 21. 7. ogramm! 3.15 87 86³0 C e f eister Daimler-Benz: 16 1 8 0 111 nn lte sich desus ss 11 0 141 142 eines He pt. Tanoleumprerks. 1060— 1 ten In 10 ſurlacher Hort 10˙7 62 62 Win e Fſchdaum-Wer ger 5 1 Ham 10·8 7⁵ 75 Enzinger Union 1 1 dete e rden 1% 0, „ Conil Fetten& Smnesume.. 9 un, als e grün& Bilfinger. 1437 5 77½ 771 5 il 7405 Beldelberger Cement 11 0 135, 130% „„ 160%[ 162 ½ Klöckner werke 198% 198 ½ nn 107 405/ 40 lannes mann—[ 7% 72. Ef Aheinische Braunkchien] 11 1½] 121½ Nheinelek tre 1 9⁵ 95 VVV 110 110 Seilwolt F 43 B 43 Slemens& Halske. 10.6) 110 100 J Sudd Zucker fi 0 90% 90 ¼ er. Stahlwerke 170 169 ellstoft Waldhof. 4.3) 70 69 ½ Badische Bank 31 2⁴ 24 Commerzbank 2.1 47/ 47 deutsche Bank.. 100,25 E 59 Dresdner Bank.. 106,20 57504 574 Reichsbank-Anteile Sal 62¾ 62% ——— ) DM- Notierung.) ex Dividende,) ex Bezugs. grüßen] techt. a Devisenkurse 181i in Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München. notierten am 21. Juli 80U¹ Brief Geld bers 8,344 6.364 —— 12,04 18 75 1 Sers 95,99 96, Aatraft 2 1 110,47 1 N an, Dollar 4,223 4.23 — engl. Pfund 11,691 11,711 schwed. Kr. 30,56 350,72 dan. Kr. 60,40 60,52 Bestecke, 100 Fabrik, an Private(Teilzahlung), Zz. B. Tzteilig, nur 225, DM. Kata- g Süberauflage, ab Leibbinden Bei Schmerzen bewährt Möbl. Zimm. zu verm. u. zu miet. ges. Schwarz, Immobilien. Mhm., Tullastraße 1. Telefon 4 60 04. Für unseren techn. suchen wir zum 1. August Kaufmann — Entflogen ö —Venensittich entfl. Ring- Nr. L. 52 090 , Heyden, Augusta-Anlage 29. 2 4 Vetloten 0 , Verloren: Brieftasche mit Papieren , mut den Namen Capt. J. R. 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Verlangen Sfe gus- drucklich 5 71¹ Gabin rüste 45 5 em an- mack und verlangen schreibt, uns frävlein Regine GROSSE fuöbk 755 ee ee Seite 8 MORGEN Mittwoch, 22. Juli 1953/ Nr. 10% So natörlich je der Himmel Ober die Arbeit des Filmbildners und-Architekten Es ist schwer, den Beruf des Filmbild- ners und architekten zu beschreiben, ohne Seinen Anteil an der Herstellung eines Films zu definieren, das heißt ohne den Werde gang des ganzen Werkes zu verfolgen. Der Film ist eine Folge von Bildern, die mit größtmöglicher Wirkung eine be stimmte Geschichte erzählen sollen: Autor, Filmbearbeiter und Dialogschreiber geben dem Thema eine erste literarische Form, die von dem endgültigen Filmwerk, bei dem Bild, Ton und Wort zusammenwirken, noch weit entfernt ist. Zunächst erhält der Filmbildner also ein Drehbuch. Es ist seine Aufgabe, diesem Uterarischen Werk als erster eine mate- Tielle Realität zu geben. Hier beginnt be- reits die Schwierigkeit, hier muß er, wenn er die Filmarbeit wirklich liebt, äußerste Bescheidenheit beweisen. Unsere Arbeit soll dem Regisseur ermög- lichen, ohne Behinderung durch äußere Umstände seine Geschichte zu erzählen und die Gestalten und Gegenstände, welche die Elemente der Komposition des endgültigen Bildes darstellen, dreidimensional, vor allem aber in die Tiefe, zu entwickeln. Wir müssen also jede Anmerkung des Drehbuches in Bild, Einstellung und Zeit- dauer umsetzen und im voraus eine kurzge- faßte, aber genaue Inszenierung der ganzen Handlung ausarbeiten. Wenn der Regisseur die Gabe hat, in Bildern zu sehen“, und diese Fähigkeit bei den Vorarbeiten zur Geltung bringt, ergibt Vorschlag zur Güte Schauspieler sind nicht immer friedliche Leute. Zwar, wenn es ihnen gut geht, küm- mern sie sich wenig um den Vater Staat, wenn sie aber finden, es musse iknen besser gehen, dann singen sie gleic', im Chor:„Oh, mein Papd— hilf uns.“ Also forderte auch— wie wir schon berickteten— der Deutscke Verband der Fumdarsteller jetzt allen Ernstes, die Be- schüftigung von Ausländern im deutschen Film zubrückzuschrauben, die„öffentlichen Gelder eines so verarmten Volkes für Zwecke der eigenen Arbeitsbeschaffung auszugeben“, und legte den Parlamentariern nahe, pro staatsver- bürgtem Film nicht mehr als 20 Prozent Aus- länder zuzulassen. Ausländer? Haben wir tat- sdchlich jede Menge. Da wäre Hildegard Knef aus Ulm mit amerikanischem Paß, da sind die feindlichen Brüder Hörbiger aus Wien. Ach, überkaupt diese Oesterreicher(früher„Volles genossen der Ostmark“) sind scharenweise da: Moser muschelt unverwüstlich, Hanner! Matz beziræt die männlichen und Otto W. Fischer die weiblichen Herzen, Inge Egger ist populär und Rudolf Prack ist beliebt, der Sima Oskar ist auch ein Oesterreickher, seine Landsmännin Luise Ullrich reißt wieder alle Herzen kin, und so gent es fort und fort Maria Schell und Lise: lotte Pulver kommen aus der Schweiz, Marika Rö che aus Ungarn, und die Leunder ist gar aus Schweden herbeigeeilt. Unverständlich, daß un- ser Publikum, unser liebes deutsches Publikum sie lieber mag als. Böses Volk! „Deutsche Filmschaffende“ haben durch einen bayerischen Landtagsabgeordneten erklären lassen, daß sie„Hunger leiden“. Darum wurde gefordert: Ausländer, zurüch ins dritte Glied! Der Vorschlag ist unvollständig. Er sei wie folgt ergänzt: Der Bundestag möge beschließen: Gesetz zur Reinerhaltung der deutschen Leinwand(made in Germany). 1. Mit ausländischen Darstellern in deut- schen Filmen hat das deutsche Publikum nur im Verhältnis 1:4 zu den deutschen Mitwirken- den zufrieden zu sein.— 2. Darsteller mit deut- schem Paß sind immer gut.— 3. Das Publikum hat uberhaupt nichts zu bestimmen.— 4. Wider- stand gegen das Gesetz ist rücksichtslos zu brechen. Im Namen der Antragsteller: Die Konkur- 0. K. renz. sich eine fruchtbare Zusammenarbeit. Wenn der Regisseur jedoch für seine schöpferische Arbeit den Rahmen einer Dekoration braucht und schon von den Einzelheiten, die ihn bei der Aufnahme umgeben, Inspiration er- Wartet, so ist unsere Aufgabe nicht weniger begeisternd, denn die Atmosphäre, die wir schaffen, die äußere Form, die unausweich- lich zu einer bestimmten Art der Inszenie- rung hinführt, erlaubt uns in weit größerem Maße, als man glaubt, den allgemeinen Stil des Filmwerkes zu beeinflussen. Diese Arbeit aber verlangt große Zurück- haltung. Die Dekoration muß so natürlich sein wie der Himmel und die Sonne und muß der Handlung dienen, ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen. Der wahre Film- bildner muß vor allem vergessen, daß er De- korationen herstellt. Er muß die nötige Atmosphäre mit tausend Einzelheiten, die die Realität der Handlung oder das Wun- der der Dichtung glaubhaft machen, schaf- fen, aber keines dieser Details darf den Ein- druck einer äußerlichen Dekoration erwek- ken. Nicht Luxus und Möbel von vornehm- stem Geschmack machen die beste Dekora- tion eines Salons aus, sondern es kommt dar- auf an, daß sich die Türe am rechten Platz und im richtigen Verhältnis zum Fenster und Tisch befindet, damit der Regisseur mit möglichst wenigen Einstellungen seine Schauspieler, ohne Zeitverlust und mit größ- ter Konzentration, das ausdrücken lassen kann, was er von ihnen verlangt. Sogar die Dimensionen des Raumes be- einflussen den Rhythmus des Films. Ein Raum, in dem eine Schlägerei stattfinden Soll, darf nicht dieselben Ausmaße haben wie ein Raum, in dem eine ruhige Szene spielt, selbst wenn diese beiden Räumlichkeiten in Wirklichkeit dieselbe Bestimmung haben. Zuerst also muß der Filmbildner eine De- koration schaffen, die in Ausdehnung und Form der Inszenierung entspricht, und dann muß er auf alle technischen Notwendigkeiten, insbesondere was Bild- und Tonaufnahme anlangt, achten. Erst dann kann er an die eigentliche Ausstattung denken, mit der er versuchen muß, die harmonische Atmosphäre für die Szenen zu schaffen, die hier gedreht werden sollen. Leider ist die Wirklichkeit oft anders, und vielfach bauen wir Allerweltskulissen, Während wir am Vorabend des ersten Dreh- tages noch auf die letzte Seite des Filmmanu- Skriptes warten. F. F. Der Star langweilt sich Ilse Werner, auf der Leinwand einst eine der lñebenswürdigsten Erscheinungen des deutschen Films, wirkt auch in Arthur Maria Rabenalts farbiger Version des Zellerschen„Vogelhänd- ers“ mit, dessen Außenaufnahmen gegenwärtig im Schwetzinger Schloßparſe gedreht werden. In Schwetzingen kam diese liebenswürdige Seit e wenig zur Geltung, dafur um so mehr der gelangweilte Star mit seinen kapriziösen Allüren, um den man auf Zehenspitzen herumschlei- ehen muß, dumit er bei Laune bleibt. Inæwischen ist se übrigens abgereist, in irgendein Ge- birge, um sich von den Anstrengungen der„Vogelhändler“-Episode zu erholen. Hol/ οο e- Mythos und Wirklichkeit Auch„Wartenkönnen“ führt nicht unbedingt zum Erfolg Der Verfasser nachstehenden Artikels ist ein deutscher Journalist. der vor kurzem als Gast des amerikanischen Außenministeriums eine Studienreise durch die Vereinigten Staa- ten machte. 5 Dem Europäer. der sich zum erstenmal dem Mekka der Filmbegeisterten aus aller Welt nähert, sind so viele Geschichten über Hollywood bekannt, daß er zunächst damit zu tun hat, dieses Vorwissen von sich abzu- schütteln, um möglichst unbefangen aufzu- nehmen, was er da zu sehen bekommt. Zu- nächst stellt er fest, daß der Weltbegriff Hollywood nicht auf den Ort Hollywood be- grenzt ist. Die meisten Studios befinden sich nicht in Hollywood, sondern in Nach- bargemeinden wie Culver City, und die mei- sten Stars wohnen in Beverly Hills, wo denn auch jene un wahrscheinlichen Traumpaläste stehen, von denen immer gesprochen wird, wenn von Hollywood die Rede ist. Die zweite Ueberraschung, die der euro- päische Besucher erlebt, ist die Tatsache, daß Hollywood der einzige Platz in Ame- rika ist, wo er nicht sofort offene Türen findet. Diese Ueberraschung ist um so grö- Ber, als es sonst eigentlich nichts gibt, das man im Land der unbegrenzten Möglich- keiten nicht besichtigen kann: vom Amts- zimmer des Präsidenten im Weißen Haus zu galleft in Schyetzingen Am Dienstag wurden in Schwetzingen die Ballett- Szenen des„Vogelhänd- ler“-Films gedreht. Hier eine Szene mit Sybil Wer- den, die uns aus dem Film„Das letzte Rezept“ bekannt ist, mit ihrem Partner Gerd Reinholm. Die choreographische Lei- tung liegt in Händen des Franhefurter Ballett mei- sters Herbert Freund. Washington bis zum Militärflugplatz. Wäh- rend man also erwartet hat, daß gerade Hollywood jeden ausländischen Besucher mit offenen Armen bangen würde erlebt man genau das Gegenteil. Es ist in der Tat leichter, die Atomfabrik in Oak Ridge zu besichtigen, als die Studios, der Metro Gold- Wyn Mayer, und es bedurfte der nachdrück- lichen Unterstützung des deutschen Kon- suls von Los Angeles, umi mir die Türen dieses merkwürdigsten Heiligtums der Welt zu öffnen. Dann allerdings wurde mir mit der größten Liebenswürdigkeit alles gezeigt, was ich zu sehen wünschte. Das erste, was einem auffällt, ist der Riesenapparat, der zu jeder Minute bereit ist, in Aktion zu treten. Da gibt es große Häuser mit Kostümen aller Größen, aller Stände und Epochen, mit den Uniformen Aller Heere und Zeiten könnte eine Armee ausgerüstet“ werden— und nicht selten ist es ja auch wahrhaftig eine Armee von Kom- parsen, welche die Straßen der Kulissen- stadt füllt, um in vielstündiger harter Ar- beit eine Szene zu bevölkern, die in drei Minuten am Auge des Zuschauers vorbei- rollt. Diese Kulissenstadt ist eine Welt für sich. Gespenstisch ausgestorben stehen Häu- Ser, die nur aus Fassaden bestehen, an einer Straße, die von vielen Schnüren überzogen ist— damit man den Himmel je nach Be- darf jederzeit verändern kann. Neben einem Stück französischer Kleinstadt steht in stil- ler Vornehmheit ein englisches Landhaus, ein paar Schritte weiter ist ein Stück der chinesischen Mauer zu sehen, nahe einem Teich, der von typisch afrikanischen Bau- men und Pflanzen umstanden ist. Die ganze Welt trifft sich zum Stelldichein in dieser Kulissenstadt, die an diesem Vormittag von keinem Laut beunruhigt wird. Aber Hollywood ist nicht nur das Gebiet der Filmstudios, der Kulissenstädte und der orientalischen Prachthäuser von Beverly Hills. Hollywood ist ein lebendiges Wesen mit Nerven, Adern, Fleisch und Blut. Das erfährt man wenn man sich am Abend in das bewegte Leben dieses Stadtteils von Los Angeles stürzt. Man kann kaum einen Schritt gehen, ohne eine Berühmtheit von gestern, einen Stern von heute oder eine Hoffnung von morgen zu treffen. In den mondänen Restaurants sitzen schöne Frauen, die man für leuchtende Sonnen am Film- himmel hält, bis man von einem Eingewein- ten belehrt wird, daß es sich um Tippfräu- jeins handelt, und an den Bars lümmeln mitunter salopp angezogene Burschen, die gut und gerne ihre tausend Dollars die Woche„machen“, Das sind selbstverständ- lich noch die kleineren Planeten., denn was man je über die Märchengagen der Großen gehört hat, wird hier bestätigt— allerdings sind die recht selten). Man trifft verkrachte Existenzen, die der Meinung sind— und das in längeren, wohldurchdachten Ausführungen begründeten—, daß die einzige Hollywood Tugend, die zum Erfolg führen muß, das Wartenkönnen sei(sie selbst warten mit- unter schon zwanzig Jahre, die sie mit Gele- genheitsjobs hingebracht haben). Das sind die Leute, die die Telefone der grogen Film- gesellschaften blockieren und sich jeden Tag als irgendeine andere Spezialität anbieten, die Möchtegern-Doubles und Rita-Hay- Worth- Girls, die Besitzer abgerichteter Stare und abgewirtschafteten Artisten.„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“ Und in Hol- y wood ist viel Licht. Das ist ein Wirbeln von den Tausenden von Lampen und Re- klamen, wenn man über den FHollywood- Boulevard fährt, ein Strahlen von Schmuck in den Lobbies der feudalen Hotels— und ein jammervolles Elend in den Slums von Los Angeles, die zu den schlimmsten gehö- ren, die ich in Amerika gesehen habe. Hollywood ist nicht nur eine Vergnü- gungsindustrie. Es ist eine Art Mythos, ein nicht wegzudenkender Teil der amerikani- schen„Philosophy“. Selbst ein Wallstreet- Krach könnte das amerikanische Leben nicht so erschüttern wie ein Hollywood- Krach. Darum muß Hollywood weiterregieren. Kräftig genug scheint es zu sein. Sepp Schelz Ein Bick durch die Kamerd — Film-Notizen Ein abendfüllender brasilianischer Doki. mentarfilm über Deutschland,. Retrato ch Alemanha“ Das ist Deutschland), wird die ser Tage in Rio de Janeiro uraufgefüht Der auf Initiative des deutsch-brasilian, schen Bildjournalisten Eduard Keffel von Stab der größten brasilianischen IUustrierte „O Cruzeiro“ entstandene Film zeigt 1 zehn Motivgruppen unter anderen Wiedeg sehen mit der Vergangenheit, Schuld un Sühne(die Stätten des Nationalsozialismus Berlin: Leidensweg einer Stadt. ewiges Ven mächtnis, das Wunder der Arbeit— Bilde aus dem Leben der Bundesrepublik u Westberlins. Der portugiesisch Sesprocheg Film ist mit deutscher Musik untermalt. I die Uraufführung hat die deutsche Botsch in Rio de Janeiro das Protektorat über nommen. ö 8 6 Der durch das Harry-Lime-Thema in den Film„Der dritte Mann“ bekannt geworden Wiener Heurigen-Zither-Spieler Anton Rab, ras will sich in Severing als Heurigen niederlassen. Sein Weinhaus soll den Name „Der dritte Mann“ führen. * Der amerikanische Filmproduzent Samut Goldwyn, einer der Mitbegründer Hol. woods, äußerte sich in München sehr opt. mistisch über die Zukunft der Filmindustis Anspruchsvolle und gute Filme erzielte Zz. B. in den USA heute bessere Einnahme als je zuvor. Das Mittelmaß und die an- spruchslose Produktion seien seiner Ansich nach erledigt. Mit dem Fernsehen könnte nur gute Filme konkurrieren. Qualität wichtiger als Quantität. Mit Nachdrud Setzte sich Goldwyn für einen inter nations len Fülmaustausch ein. Goldwyn, dess jüngster Film„Hans Christian Anderset einer der größten Filmerfolge der letite Jahre ist, ist nach Deutschland gekomme um unter anderem, wie er vor der Pres sagte,„Kontakt mit jemandem aufzuneh men, der für meine nächste Idee sehr wich tig ist“. 9 * 1 Aus dem ersten Bericht der Saar ldd schen Filmprüfstelle für das erste Halpjah 1953 ergibt sich. daß von den 288 geprüft Nr. 167 8 Telefe — Die Telefe — 2 1,6 8 1 Telefo — lg Telefo — Als Telefo Au Telefo 13, 15,17, —— AA Am Me Telefo 11 Kät. Telefo Filmen 27 nicht zugelassen und 35 ausge. zeichnet, d. h. steuerbegünstigt, wurden Von den 27 nicht zugelassenen Filmen mer 13 aus Amerika, sechs aus der Bund 9 republik Deutschland. drei aus Frankreid, Kart. Z Wei ais Italien, je einer aus Schweden un Aus der Schweiz. Die sechs verbotenen Fil aus der Bundesrepublik sind„So ein Tbes ter“,„Große Freiheit Nr. 7“.„Das Ganz halté,„Von Liebe reden wir später „Traumschöne Nacht“ und„Der keusch Joseph“. * Im Rahmen seines Zyklus' der Meiste, regisseure veranstaltet der Filmclub Heide berg in diesem Jahr vom 26. bis 31. Juli ein Woche des Neoverismus, bei der ausschliel. lch italienische Filme vorgeführt Werden Neben den beiden wohl bekanntesten Regs seuren Roberto Rossellini(„Paisa“ „Amore“) und Vittorio de Sica(, Umbertop Sind hier vertreten: Luchino Visconti mit den ersten neoveristischen Film„Ossessione Eduardo de Fillipo mit„Napoli Milonaris“ Luigi Zampa mit„Onorevole Angelina“ um „Anni Difficili“, Giuseppe de Santis „Caccia Tragica“ und„Roma ore undici“ 8. wie Renato Castellani mit„Due soldi di S, ranza“, Alle Filme werden in Original sung, zum Teil mit Untertiteln gezeigt. Die sen Vorführungen sind während der Woch des Neoverismus auch noch einige Dis- sionen über die einzelnen Regisseure ang schlossen. aß, 1— 4. Augv mit Sc . Aug Osterre Sämtli. kunft Mannn una Bes Bade: Kasse —— 2 J0l — Es spr. Der Regisseur Arthur Marid Rabenalt(rechts) überprüft bei den Schwetzinger Aufnahme eine Einstellung seines Kameramannes Willi Winterstein. Die Atelier- Aufnahmen seinesm gelkändler Films Drehbuch Curt Johannes Bruun) sind bereits in München abgedreht worde Filmexport fördern Union der deutschen Filmindustrie Eine Export-Union der deutschen Film- industrie E. V.“ wurde vom Vorstand der Spitzen organisation der deutschen Filmwirt- schaft gegründet. Mitglieder der Export- Union sind die Organisationen der Produk- tion, des Verleihs und des Filmexports. Zweck der Union ist die Förderung des Ex- portes deutscher, Filme. Ihre wesentlichen Aufgaben sind allgemeine Werbung im Aus- land, Beratung der deutschen Filmexpor- teure zur Steigerung der Exportmöglichkei- ten, Einschaltung bei den internationalen Angenel Ain Peg 1 But Eigene Gesellsc sonen, Betriebe esit 7% höchst a— Aufnahmen: Leichsenrinßg“ Verhandlungen über Filmabkommen, Fri f schung und analyse der ausländisch 1 Märkte, Ausarbeitung von Richtlinien den deutschen Filmexport, Vertretung deutschen Films auf Filmfestspielen, He] Ve sen und internationalen Veranstaltun 0 und Ausbau eines allgemeinen Informatich L dienstes für alle am deéutschen Filme und Interessierten in- und ausländischen Ste u. K len. Die Export-Union wird in Kürze leit Frankfurt a. M. ihr Büro eröffnen, Sie u mit folgt— wie bekanntgegeben wurde 1 keine gewerblichen Zwecke, sondern die Ir ausschließlich den allgemeinen Interes? des deutschen Filmexports. Die 1 167/ Mittwoch, 22. Jun 1953 e MoRGEN sette FILM THEATER e Stellenangebote„ nn 4 * m0 a 5 5 9 5 255 Alleinstehend. 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Sie soll eine wirkliche Schön- heit gewesen sein, und sie schenkte schließ- lich ihr Herz dem größeren der beiden, dem langen, bärenstarken Luis. Antonio ergab sich in sein Schicksal. Luis heiratete Rosita und wurde zum Sergeanten befördert.— So lagen die Dinge, als Antonio mit einem Och- Senkarren in sein entlegenes Heimatdörfchen m den Bergen reiste, wo er seinen Urlaub bel seiner alten, kranken Mutter Verbrachte. Als er zurückkehrte in die Garnison, herrschte dort schon wieder Ruhe, ein Aufstand der Olkiziere war niedergeschlagen worden, die Anführer, soweit sie nicht geflüchtet waren, saßen im Militärgefängnis.— Antonio ver- riet sich mit keiner Miene, als er erfuhr, daß Sein Kamerad Luis ebenfalls im Gefängnis sag, in Einzelhaft. Luis sollte einer der Ver- wegensten gewesen sein. Antonio verriet sich mit keiner Miene, aber er flehte die Ma- donna an, daß er zu den Gefängniswachen bestimmt werde. Sein ehemaliger Haupt- mann war bei dem Aufstand gefallen. Der neue wußte nichts von der Freundschaft der beiden, und so gelang es Antonio, zur Nacht- wache kommandiert zu werden. So sah An- tonio seinen Freund während der ersten Nachtwache wieder. Es muß ein trauriger Anblick für ihn gewesen sein, als er Luis auf dem Hocker in der trostlosen, schmieri- gen Zelle sitzen sah. Luis stand überrascht Auf und trat ans Gitter, dabei sah er sich prüfend um. Sie drückten sich die Hände, nebenan ging es laut zu, die Gefangenen in der größeren Zelle spielten Karten, sie muß- ten sich Wein verschafft haben. Man ließ das Licht die ganze Nacht in den Zellen brennen, denn die meisten Waren schon zum Tode verurteilt. „Hast du ne Zigarette?“ fragte Luis. „Wenn ich nicht bei meiner alten Mutter gewesen wäre, sagte Antonio,„dann wäre ich vermutlich auch dabei gewesen, Ihr sollt übermorgen erschossen werden, laß den Kopf nicht hängen; hier rauche.“ Er reichte Luis das Zigarettenpäckchen und die Zündhölzer und nahm seinen Rundgang wieder auf. em nächsten Tage begann Antonio mit seinen Vorbereitungen. Er wußte, daß er seinen Kopf aufs Spiel Setzte, wenn die Sache schief ging. Abends, bevor er seine Wache antrat, ging er in die Kantine des dicken Laurenzo, um einen Co- miteco zu trinken. Er hatte sich in eine Ni- sche aus rohen Brettern gesetzt, dort war er ungesehen und im Schatten. Aber dann stieß er doch beinahe sein Glas vor Schreck um, als Rosita, Luis“ junge Frau. plötzlich vor ihm stand. Sie sah bleich und verstört aus, aber sie jammerte nicht, das war das Schlimmste. Stumm saß sie Antonio gegen- über und starrte ihn unbeweglich an. An- tonio fühlte, daß er sie immer noch liebte, ihre scheue, schmale Gestalt, ihre weichen dunk-⸗ jen Locken, ihre versonnenen, schwarzen Sroßen Augen. „Wenn du ihn nicht rettest, dann sterbe ich mit ihm!“, sagte sie leise. Und dann sah sie ihn mit einem eigentümlichen Lächeln an, das ihn verrückt machte, er hätte sie dafür verachten müssen; er hieb mit der Faust auf den Tisch und schrie sie an.„Geh'!“ schrie er,„geh augenblicklich, Rosita!“ Rosita erhob sich lächelnd und verließ ohne Hast die Cantina. Es war die letzte Nacht; die Aufständischen sollten in der Frühe im Gefängnis erschossen werden. Als Antonio seinen ersten Rundgang durch die trüb erleuchteten Gefängnisgänge machte, war es in den Zellen still. Offenbar hatten sich die Gefangenen große Mengen Wein verschafft und sich berauscht. Luis hockte in seiner Zelle und kaute an einem Strohhalm. Antonio schritt einige Male vor- über, dann trat er rasch an die Stäbe. Luis War aufgesprungen; sie flüsterten erregt, Antonio reichte ihm etwas durch die Stäbe, nahm das Gewehr in den Arm und schlen- derte weiter. Als er nach einer halben Stunde wieder an Luis' Zelle vorbei kam, lag Luis verrenkt und steif, mit verzerrtem Gesicht und verkrampften Fäusten auf dem schmierigen Boden der Zelle. Antonio rannte in das Wachlokal und weckte den dicken Korporal, der hinter seiner Schnapsflasche schlief. Der Korporal brüllte ihn an, aber dann kam er doch mit, schloß die Zelle auf und kniete neben dem leblosen Gefangenen, 20g ihm ein Augenlid hoch, fluchte entsetz- lich, murmelte etwas von Gift und schickte Antonio wegs, um die Bahre zu holen. Der Vergiftete, der noch lebte, wurde in die Ge- Tärignisbaracke geschafft, dann schickte man nach dem Gefängnisarzt; Dr. Caceres war nirgends zu finden. Als man den Arzt am nächsten Morgen in seiner Wohnung in dem großen Kleider- schrank gefesselt und geknebelt fand, war Luis längst aus der Gefängnisbaracke ausge- brochen und verschwunden. Der Arzt konnte nicht angeben, wer ihn am Abend von hinten überfallen hatte. Bei den sofort vorgenommenen Unter- suchungen fiel der stärkste Verdacht auf An- tonio. Er war mit Rosita in der Cantina des dicken Laurenzo gesehen worden, und Rosita war ebenfalls verschwunden. Man konnte bei den Verhören nichts aus Antonio heraus- bekommen. Er schüttelte nur immer den Kopf. Schließlich wurde er zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt.— Antonio büßte von diesen fünf Jahren drei Jahre ab, dann wurde er amnestiert. Als er wieder frei war, reiste er mit dem nachsten Ochsenkarrern in sein Heimatdorf in den Bergen. Von Rosita und Luis hatte er nie mehr etwas gehört. Auch von seiner Mutter wußte er seit drei Jahren nichts mehr. Die Fahrt auf dem Kar- ren schien eine Ewigkeit zu dauern. Schließ- lich hatten sie die letzte Raststelle erreicht. Sie stiegen vor einem einsamen, primitiven Waldhaus in den Bergen ab. Der Karren- führer brachte die Ochsen in den Stall. An- tonio trat in den halbdunklen, niedrigen Schankraum und, ließ sich müde auf einer Bank flieder. Eine junge Frau kam bar fübßig herein und steckte ein Oellämpchen an der Wand an. Und da erkannte Antonio sie. Soziolökonom, Biograph, Erzähler Zum Todes des englischen Schriftstellers Hilqire Belloc Revolutionäres Temperament und geist- volle Konservative Gesinnung waren bei Hilaire Belloc, der im 83. Lebensjahr vor einigen Tagen verstarb, zu charaktervoller Einheit verschmolzen. Belloc war vielleicht der fruchtbarste Schriftsteller, den England je besessen hat. Im ganzen hat er 153 Bücher veröffentlicht: Gedichte. Reise- und Kinder- bücher, Essays, Erzählungen, Geschichtsdar- stellungen urid Polemiken. Nur ein kleiner Teil wurde ins Deutsche übersetzt, darunter die aufsehenerregenden sozial- ökonomischen Untersuchungen über den„Sklavenstaat“, den Hilaire unaufhaltsam kommen sah für den Fall, daß die„Wiederherstellung des Eigentums“— so lautet ein anderer Buch- titel— nicht gelingen sollte. Seine Crom- Well-, Marie-Antionette-, Danton- und Na- poleon-Biographien sind Meisterleistungen einer unabhängigen Denkweise und Darstel- Lungskunst, viel spannerider zu lesen als das modische Zeug, das sich bedeutender Namen bemächtigt. Ohne seine geniale Erzähler- Sabe, ohne seine zielstrebige Argumentation Wären seine mit Tatsachen gespickten Bü- e cher pedantisch angehaucht und ermüdend, Aber die strahlende Energie seiner Satze und Gegensätze läßt einen dafür empfänglichen Leser nicht mehr aus den Klauen. Mit sei- nem Freunde Chesterton erfreute er sich lange Jahre der Liebe der literarischen Ju- gend Englands, die vom„Chesterbelloc“ schwärmte. Keiner hat mit den landesübli- cher Vorurteilen so gründlich und fröhlich abgerechnet, keiner so energisch der Firnis der jüngsten Jahrhunderte abgekratzt und die tragenden Fundamente(Europa und der Glaube) sichtbar gemacht. Ein Leser, der ein Buch von Belloc zur Hand nimmt, kommt sich bald vor wie einer, der aus trüber Dämmerung in helle und freundliche Lichtverhältnisse gelangt ist. Belloc ist ein Star-Stecher von Format. Seine Bücher sind Hindernisrennen mit höchst überraschenden Durchblicken. In einer schlichten Sprache, die ganz aus der Alltäglichkeit geschöpft ist, sagt er die feinsten und kühnsten Dinge. Kein Wunder, daß deutsche Autoren von Rang— Arthur Salz, Thedor Haecker. Si- gismund v. Radecki— Bücher von Hilaire Belloc einzudeutschen versucht haben. f. W. k. Es war Rosita. Er war wie vom Blitz überrascht. Hastig fragte er sie nach Luis. und als sie nicht antwortete, ahnte er es. Sein Kamerad, für den er sein Leben ge- Wagt hatte, lebte nicht mehr. Die Flucht da- mals war gelungen, aber die Strapazen der Verfolgung hatten seine Gesundheit un- tergraben, und so war Luis vor einem Jahr einem mörderischen Fieber unterlegen. Ro- sita erzählte ihm das rasch und flüsternd. Sie sah noch immer verlockend aus, wenn auch bleich und mit einem eigentümlichen Glanz in den großen schwarzen Augen. Dann hörten sie den Karren führer hereinkommen und schwiegen.— In der Nacht klopfte es leise an den primitiven Verschlag, in dem Antonio unter dem Dach schlief. Er war so- fort wach. zündete ein Streichholz an und schlich zur Tür, aber draußen stand nie- mand. Zögernd trat er auf den Gang, als er am Ende des Ganges einen schmalen Lichtschein bemerkte. Er ging leise darauf zu und sah, daß dort eine Tür angelehnt war. Vorsichtig blickte er durch den Türspalt, sah niemand, trat leise ein, und im gleichen Augenblick kühlte er verwundert zwei Arme um seinen Hals und hörte Rositas leise Stimme:„Ich habe doch auf dich gewartet, Antonio. Lie- ber! Ich mußte dir die letzten Grüße von Luis sagen und meinen Dank.“ Sie hatte die Tür schon geschlossen. Vermöchten Sie, sich den Dom zu Speyer als Bankhaus vorzustellen? Kaum. Mit Leich- tigkeit aber wäre ein beliebiges Gebäude des zwanzigsten Jahrhunderts für beliebige Zwecke verwendbar. In dieser Bemerkung liegt die tiefe Tragik unseres Jahrhunderts und das Endergebnis zugleich eines tausend jährigen Kulturprozesses. Was einst in den unvergleichlichen Gottesburgen unserer rhei- nischen Dome seinen gesteigerten Ausdruck fand, unverbrüchliche Gemeinschaft des Abendlandes als Gottesgesellschaft, das en- det heute in der gleichgültigen Neutralität angestauter Menschenmassen, die nicht nach Släubigem Erleben ihrer inneren Zusammen- gehörigkeit, ihres Wesens und ihres Sinnes verlangen, sondern die als„Völker ohne Raum“ nach Behältern für ihre verschieden- artigen Bedürfnisse schreien, nach Behältern auf Wohngrund, auf Rädern, auf Schienen, in Flugapparaten und nächstens wohl auch in Weltraumraketen. In seinem überaus tiefgreifenden Versuch, die Grundformen der Deutschen Kunst dar- zustellen, kommt Professor Otto H. Förster, Dozent für Kunstgeschichte an der Universi- tät Köln, in seinem Buch„Entfaltung und Zerfall“(Karl. H. Hensel Verlag, Berlin) zu der Betrachtungsweise der europäischen Kul- turgeschichte als des Schauspiels der Ent- faltung und des Zerfalls des abendländischen Gottesreichs. Ohne theologische Deklamatio- nen, mit einer fast grausam zu nennenden Voraussetzungslosigkeit ist sei ganes Wol- len darauf gerichtet, Abstand zu gewirnen von mitgebrachten Vorstellungskategorien und gewissermaßen phänomenologisch aus den sichtbaren Erscheinungen des Kunst- werks den Lebensgrund offenzulegen, der es Wie ein organisches Wesen aus sich heraus- getrieben hat. Es erweist sich dabei, daß mit reiner Stilkunde nicht viel gedient ist und daß auch der Begriff aus dem rein Stoff- lichen heraus kaum zur wirklichen Er- kenntnis des Kunstwerks beitragen kann. Auch wäre es vergeblich, das künst- lerische Exlebnis etwa nur in der Kri- stallisationsform zweckgleicher Gebäude- klassen, etwa Kirchen, zu suchen, da es ganz verschiedenartige Bildungen sind, die als Symbol der erlebten Weltordnung anzuspre- chen wären. So erkennt der Verfasser in der großartigen Schöpfung von Paul Bonatz, dem Stuttgarter Bahnhof, einen entsprechenden Ausdruck unserer Zei, indem er ihn als einen Tempel des von uns vergötterten Verkehrs von erlesener Schönheit anspricht. Allerdings haben selbst die gelungensten Schöpfungen unserer Zeit keine Allgemeinverbindlichkeit mehr, sind weder Ausdruck der Gemein- schaft, noch bilden sie eine solche. Um den ganzen Gegensatz der Entwick- lung zu verdeutlichen, stelle man das Straßg- burger Münster Erwin von Steinbachs und Andreas Schlüters Potsdamer Nicolaikirche nebeneinander. In Straßburg erleben wir das game Glück einer inneren Befreiung, die Größe und Harmonie einer übermensch- B ⁰ am Fre Werner Kkornhas(Karlsruhe): Altstadtstraße Entfaltung und Zerfall 20 Otto H. Försters„Versuch über Srondforfmen der deutschen Kunst“ lichen Vision, einen Palast des Geistes, der allerdings in seiner äußeren Gestaltung ver- glichen mit dem gleichzeitigen Dom von Limburg, dieser traumhaften Gralsburg, eine gewisse Unruhe. Zerrissenheit und Un- fertigkeit aufweist, die das Erlebnis eines ungeheuren Massen- und Kräfteaufgebots hervorruft. Und trotzdem kann von diesem ganzen himmelhoch jauchzenden Steinchoral nichts weggenommen und nichts hinzugefügt werden. 5 Wie anders in Potsdam. Da ist ein qua- dratischer Klotz. in seinem Inneren von er- schreckender puritanischer Kahlheit und Düsterheit. Wären da nicht gewisse Sym- bole, schmückende Ornamente und Zutaten, wer wüßte, daß dieses Haus kein Gefäng- nis, kein Tresor, kein Zwinguri ist? Die ideale Note erhält das Kunstwerk erst durch den zweiten aufgesetzten Gebäudekörper, die Kuppel mit Säulenumgang. die nicht zum ursprünglichen Plan gehörte und keineswegs organisch aus dem Untersatz herauswächst. Während die großen Dome des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts auch nach ihrer Zerstörung im Grundriß immer Gottesstät- ten bleiben, würde man nach Abtragung der Nicolaikirche in späterer Zeit nicht wissen, wozu das Gebäude gedient hat. Das Bau- Werk ist nach Försters Ansicht sehr klar das Symbol einer spezifischen Gottesvorstellung, der obrigkeitlichen. Gott ist vom König von Preuſen nach Anhörung der zuständigen Behörden verordnet, und der Untertan hat an ihn zu glauben. Darum hat diese Kirche 80 viel Aehnlichkeit mit einem Gefängnis. Und darum sei das gelungenste Bauwerk dieser Stil-Epoche auch nicht eine Kirche oder ein Palast, sondern das Würzburger Zuchthaus von Speeth. Es stabiliert die staatliche Souveränität wie einen Felsklotz, es ist der wahre Tempel einer Zeit, die den Staat zu ihrem Gott gemacht hat. Im speziellen Kapitel„Entfaltung und Zerfall“ hat der Verfasser versucht, seine philosophische Grundkonzeption zu dieser Analyse deutschen Kunstschaffens darzustel- len. Er erkennt in den Werken unserer Künst- ler das Programm einer christlichen Welt- und Lebensordnung und in dem Inhalt der Geschichte dieser Programme den Aufstand der Teile gegen das Ganze. Und zwar War es der Absolutismus der in der Einheit des irdischen Gottesreiches gebundenen Kräfte, der jede Möglichkeit eines einheitlichen Welt- erlebens untergraben hat. Was sich unter den karolingischen, staufischen und salischen Kaisern so großartig entfaltete, das wird durch das Auseinanderfallen der geistlichen und weltlichen Gewalt, durch die ständige Forderung nach Reformationen an Haupt und Gliedern zunächst in Frage gestellt, dann Kritisiert und schließlich völlig zer- setzt. Aber nicht Zufälligkeit, Versehen oder Unzulänglichkeit verursacht diesen Prozeß, sondern inneres Gesetz. einer ethischen Forderung, der Absolutismus Der Absolutismus der Religion, der Absolutismus des Geistes hat die europaischen Völker d Generationen hindurch zu immer liche kreieren Höhen emporzuführen versproꝶ um sie am Ende in ein Chaos und in zum Grundsatz ermobene Unmenschli zu stürzen. Die Ursache der Spaltung“ Kirche, des Reiches wie der Persönlic und der Gesellschaft liegt in diesen Abd tismus des geistigen Europas, das ja de und den Charakter dieses Erdteils ausm beschlossen. ö a Kritisch wðäre gegen die 80 f lebendig und schlicht dargestellte Studi fessor Försters einzuwenden, daß dies seines Entwicklungsbegriffes eigentli guter Letzt keine Hoffnung auf ein Neid ginnen europaischer Kultur mehr Jagt. wenn er selbst andeutet, daß ein We nis grundlegend neuer Art sich berei kündige, dessen Wirkstoff nicht mehr Körperlichkeit, sondern etwas sei, das nur an seiner Auswirkung von St und Wellen sich andeutend, möglicher aber kommende große Meister zu ei neuen Lied auf die Schöpfung begeistern ist doch nicht einzusehen, wie aus einer 4% soluten Negation— wie er die Geg auffaßt— urplötzlich ein Positivuf springen sollte. Soviel Voraussetzungsle keit widerspricht selbst der Darstellung Autors, der in allen Erlebnisepochen immer wieder aufzeigt, wie Ver gg Zwar spezifisch neu umdéetitet, aber als materiale Ur zeugung anzusp ist. Wenn sich die europäische Funst ah das ihr innewohnende Gesetz schlie selbst ad absurdum führen mußte, so ist f einzusehen, wie sie aus diesem toten! turkreis heraus plötzlich zu einem ug Planetenkreislauf ansetzen könnte. D. Kultur-Chronik Die Stadt Nürnberg verlieh den im gangenen Jahr gestifteten Kulturpre Stadt für 1953 an den Schriftsteller hard Frank, an den Professor für Geb graphik an der Akademie für bildende in Nürnberg, Max Koerner, und an den u kanzler der Universität Erlangen, P. Dr. Liermann. Mit dem Kulturpreis ist eine zuwendung von je 2000 DM verbunden. Der Maler, Schriftsteller und Kunstpädag Prof. Dr. Adolf Beyer, Mitbegründer Darmstädter Künstlerkolonie, ist am Sol kurz vor Vollendung seines 84. Leben in Darmstadt gestorben. Beyer war auch der der städtischen Kunstsammlung in stadt und langjähriger Vorsitzende „Freien Vereinigung Darmstädter Künste Den Corneliuspreis 1953 erhielten in seldorf die Bildhauer Gerhard Schreiter lin) und Fritz Peretti Müsseldorf), sou. Maler Hermann Teuber(Berlin) und Frielt vill Schiemann Düsseldorf). Der Cornelius wird jährlich an Bildhauer und Maler geben. Eine Summe von je 5000 DMM für Bildhauerpreis und den Malerpreis ist der Verleihung verbunden. i 5 Westfalen K. 919951 Sydney EIN SIEDLERROMAN VON CHARLES NVORHDH OFF U VD AMES N. HAL. 5 71. Fortsetzung Plötalich packte er einen Mann, vor dem er stand, am Kragen und riß ihn aus der Reihe heraus. Bei Gott, da haben wir ihn!“ rief er aus. 1 Wein, nein“, heulte das arme Opfer auf. „Ich habe nichts getan, Sir. wirklich ich habe nicht.„ Stimme und Worte verrieten einen Mann von beträchtlicher Bildung, und das schien das Vergnügen Knellers noch zu vergrögern. s ob er den Fall besonders auskoste, spottete „Ich habe nichts getan, Sir, wirklich. ch habe nicht. Dann fügte er barsch bei: ie heißt du?“ „Robert Martin, Sir.. ich bin Schrei- — „O, Robert Martin, soso?“ spottete Kneller Weiter.„Gut, gut! Hört einmal das an!“ Damit gab er dem Manne einen so heftigen Stoß, daß er zu Füßen der andern Schutz- jeute niederfiel. Geschäftig stellten sie ihn wieder auf, banden ihm die Arme auf den Rücken und legten ihm Fußfesseln an. Dann verließ uns Kneller ohne Blick, als wären wir Dreck unter seinen Füßen, gefolgt von den drei andern und dem Gefaßten. Nie war ich so glücklich darüber, migachtet zu sein! Das war meine letzte Nacht im Rattenloch on Love Lane. Die folgende Woche war eine abgründigster Verzweiflung, Am Ende meine Habseligkeiten enthielt, über den Fluß. Ich besaß noch zwei Rasiermesser, welche mir meine Mutter geschenkt hatte, und den in Kapstadt gekauften Anzug, den ich nie anzog, weil sein Besitz mir ein Trost War. Ich hatte ein Paar Seemannshosen an und eine Jacke, die ich vor ein paar Monaten bei einem Trödler erstanden hatte. Nun trug ich mein Bündel durch das Elend des Elends, durch das Quartier von Lock's Fields. Es War ein„anständiges Elend“, kein Schel- mengebiet; Weber und andere Handwerker, die üble Tage hatten, wohnten hier, Leute, die ihre Selbstachtung nicht verloren hatten. Die Erleichterung, mich wieder unter solchen Leuten zu befinden, kann ich gar nicht schildern. Ich hatte keinen Pfennig, als ich kam, und doch wurde ich in ein Heim aufgenommen, in ein wirkliches Heim. Trotz Aller Armut war es sauber und gut erhalten. Ich wohnte bei einem Weber, der von dem armseligen Verdienst zweier Tage in der Woche leben mußte. Seine beiden Jungen, ein Zwölf und Dreizehnjähriger, verdienten als Paket- und Fackelträger mehr als ihr Vater. Sie legten Hand an, wo man sie nur irgend- Wie gebrauchen konnte. Ihre Mutter war ebenso praktisch wie Nellie Garth, hatte denselben Mut und dieselbe Liebe zur Ord- nung und Reinlichkeit. Sie und ihr Mann Waren entschlossen, sich vom Schicksal nicht hinabdrücken zu lassen. N Diese kleine Familie nahm mich auf, als Sei ich ein ehrenwerter Gast, ohne daß sie 7 5 8 5 von mir einen Penny verlangte; sehr froh War ich, in kurzer Zeit mein Scherflein bei- steuern zu dürfen; meine Schuld diesen ehr- lichen, unverwüstlichen Leuten gegenüber ist nicht zu errechnen; sie lebten am Rande des Abgrundes und vermochten es doch zu ver- hüten, daß sie hineingefegt wurden— und bewahrten auch mich davor. Ihnen verdanke ich meinen neuen Glauben an Menschengüte und Menschenwürde. Sie hießen Holt. Es gehörte zum Seltsamsten im Leben, daß einer, der verzweifelt, plötzlich von andern, die in der selben Lage sind wie er Selbst, emporgerissen wird, Mut aus ihrem Mute gewinnt. So half mir die Familie Holt, und wenn ich daran denke, was ich ihr ver- danke, was daraus alles wurde, bin ich von einer Dankbarkeit erfüllt, für die es keine Worte gibt. Ich beschloß, nochmals zu versuchen, als Matrose auf ein amerikanisches Schiff zu kommen, machte mich eines Morgens, in meinem guten Anzug gekleidet, nach der Wappingseite auf, um die Reihe der Schiffe abzuklopfen. Bei mir trug ich mein letztes Besitztum, die mir von meiner Mutter ge- schenkten Rasiermesser. Sollte ich keinen Platz finden, würde ich versuchen, irgend- einen Mann, einen Maat oder sonstwen, zu bestechen, damit er mich an Bord schmuggle. Zuversichtlich schritt ich aus, die Schultern gerade, das Kinn steif gestellt. Zum ersten- mal seit Monaten fühlte ich mich wieder als Hugh Tallant. Und ich fand auf dem ersten Schiff, das ich betrat, einen Platz. Es war die amerikanische Brigg„Ster- ling“ von Portland. Maine. Sie löschte ihre Ladung bei New Stairs, Wapping, und sollte in drei Wochen heimsegeln. Ihr Kapitän und seine Mannschaft schienen den Holts zu gleichen. Der Kapitän schaute mich mit klugen, gütigen Augen an, indem er mich kurz über meine Seemannslaufbahn befragte. Dann sagte er:„Gut, junger Mann... Sie sind geheuert! Kommen Sie in 14 Tagen wieder. Dann können Sie unterschreiben.“ Wenn je ein Mensch in Wolken schritt, dann war es Hugh Tallant, als er der London Bridge zu- hastete, um so rasch wie möglich zu den Freunden, den Holts, zurückzukommen. Gerade beim Zollhaus unterhalb des Towers begegnete ich einem breitgebauten Altern Herrn mit einem Spazierstock, dem eine junge Frau zur Seie ging. Sie waren keine 30 Schritte vor mir und hatten die gleiche Richtung wie ich. Als ich die Dame näher betrachtete, hörte fast mein Herz zu schlagen auf. Erst blieb ich stehen, dann rannte ich vorwärts. Der Herr war Mr. Fleming, die Dame Sally Munro. Ich bitte um die Erlaubnis, die Beschrei- bung der folgenden Stunden kurz zu halten — denn wie könnte ich davon überhaupt richtig reden! Sogar heute, nach mehr als 40 Jahren, will meine Feder mir in der Hand zittern, wenn ich an den Moment denke, da ich Sally in den Armen hielt, und ganz ver- gaßz, daß außer uns noch irgendwer in die- ser geschäftigen und dichtbelebten Straße Sei. Mr. Fleming stand daneben und schneuzte sich heftig die Nase, mit einem Taschen- tuch, daß die Größe eines Tischtuches hatte. Er schien sich an seiner Lungengymnastik zu freuen und noch mehr an den Trompe- tenstöhen, die er hervorbrachte. Plötzlich sagte er:„Hugh, ich würde mich nicht wundern, wenn Sie im Towergarten gewesen wären.“ a „O ja, Sir. oft, sagte ich. * und der „Auf Tower Hill hat sich manches 1.* rige Ereignis abgespielt. und 2 Weite auch ein paar fröhliche“, sagte er,„abe glaube, das allerglücklichste ist jetzt Damit schritt er aus, wandte sich abe um und rief zurück:„Um fünf Uhr gegessen aber.. Herrgott, ich Fand bis Mitternacht warten, wenn es nötis Ich zweifle, ob es in der ehrwürdigen Cee schichte Londons je zwei so glückliche Mferichts 1 schen gegeben hat wie Sally und mi wir uns nun im Towergarten auf eine Vorbeigehenden verborgene Bank Sell Und verborgen oder nicht— wir hatten andern über uns selber ganz vergesse. Die erste Neuigkeit, die mir zählte, als wir so mit verschlungenen den den Fluß hinunterschauten. War di ich begnadigt sei, bedingungslos! Welche Nachricht! Ich will nun mit wenigen. ten schildern, was wir uns in Stun sagen hatten. Eine gute Viertelstunde suchte ich, mich davon zu überzeugen, ich wirklich frei sei, wirklich frei, de nichts zu fürchten hätte, für alle Zukun daß ich keine scheuen Blicke über Schulter werfen müsse. Dann berichtete mir Sally, daß 1 Mutter gerade zur Zeit der Abfaht ersten Flotte gestorben sei. Daß zur get Zeit die Entschädigung von 10 000 Pfun, gesprochen worden war. Daß meine Il nichts davon erfahren hatte, so We ich. Darauf sprachen wir von uns. Von nem Tage, da der Kapitän der„ abzusegeln befahl, nachdem er 24 Stil auf das Boot gewartet hatte. Be fang daß ihn Sallys Bitten und Flehen, no ter zu warten, erweichen konnte. Er 5 was Sally selbst im tiefsten fürchtet man uns beim Versuch, den Hafen lassen, erwischt habe. f