Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4.8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 48, Tel. 29 3%(Hdlb. gabl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 a Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM erl. Postbez. 3,20 DM Zühr, Kreuzband- Anzelgenpreis- R. Adelmann; Nichterscheinen gspreises. Für un- keinerlei Gewähr Freitag, 31. Juli 1953 Die„Kaaba“ in der Pilgerstadt Mekka arabischen Ländern pilgern zur Zeit wieder nach Mekka, dem Heiligtum des Islams. Mit Genehmigung des Königs Ibn Saud durfte unser Mitarbeiter W. W. Krause auch nach Mekka reisen, was Europuern sonst verwehrt Bild: Krause Sowjetische Schablonen paßten nicht Ulbrichts Einsichten für den„Aufbau des Sozialismus“ Von unserem Korrespondenten A. N. in Berlin. 53/ Nr. 1 —— Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß-. 8 5 5 5 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. . Mannheimer Henschel stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: schalt Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. O. f 55 aan ie weber: beuillet.: W. Gilles, K. Heinz; 95 n Lokal: 5. L. Eberharat; Kommunal: B10 10 Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; 5 Fee land: C. Serrz Sozialredaktion: F. A. Ar Simon; Ludwigshafen; H. Kimpinsky; 0 Ton Chet v. D. O. Gentner. Banken: sudd. 8 die fe bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Zeistedebe Bad. Komm. 1 Bad. Bank, 1 99 n amtl. Mannheim. Postsch.-Kto.: Karls. 22 8 80 meet e web ibraanabenfnh ee Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz ten Male u Preis j 1 rliehen 1 8. Jahrgang/ Nr. 175/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz nister Jae] e ste genüber, c Jeistige, 05 lug vor, 0 ben, de c—— 2 2 e Wei sowWietische Noten an Wien n. nold Toyn 3 1 Relen Moskau verzichtet auf Erstattung der Besatzungskosten und lehnt den„Kurzvertrag“ erneut ab 1 lernen, 2. 18e kür tech Wien.(UP/ dpa) Die Sowjetunion hat an die österreichische Regierung zwei Noten wurf von Oesterreich nicht gefordert. Die 3 Leistung gerichtet, deren Inhalt am Donnerstag in Wien bekannt wurde. In der ersten Note teilt Sowietunion vermißt in diesem„Kurzver- nglische P lie Sowzetunion mit, daß sie vom 1. August an auf die Erstattung ihrer Besatzungskosten trag“ unter anderem Bestimmungen über 8 mein durch Oesterreich verzichte. In der zweiten Note wurde die österreichische Regierung die Gewährung der Grundrechte an alle „ Ar irgend aufgefordert, von der Kurzfassung des Staatsvertrages abzurücken, die von den West- Oesterreicher und über das Recht für Oester- n Vergele mächten nach über 250 erfolglosen Sitzungen der Außenminister- Stellvertreter vorge- reich, Streitkräfte aufzustellen. Ferner ver- 18 dei schlagen worden war. mißt sie eine Verpflichtung für die öster- 8 9 Oesterreich hat bisher für die sowjetische konferenz von 1949 sowie zu der Oesterreich- 5 Resieruns, das Wiederaufleben ihrer Juen] Besatzung etwa 2,0 Milliarden Schilling auf- Erklärung der sowjetischen Regierung Aus n aschismus und Militarismus zu ver- bringen müssen. Die Sowjetunion ist die dem Jahre 1943 stehe und außerdem gewisse hindern. präsident e. 1 e 8 8 N. 1 Ver-„5 — 8 stattung de 2 zichtet. mögenswerte nic erücksichtige. Einige iti 9 Bein Die Vereinigten Staaten kommen schon seit wichtige Artikel des ursprünglichen Entwur-„ 55 1 len Le kür ihre Besatzungskosten selbst auf. fes für einen österreichischen Staatsvertrag 2 am Wahlaufruf des DGB ute Großbritannien und Frankreich lassen sich seien in die Kurzfassung nicht aufgenommen Düsseldorf.(UP) Der Bundesvorstand des 5 p18 1 die Besatzung noch von der österreichischen worden. 1 Deutschen Gewerkschaftsbundes und die 16 Regierung bezahlen. Aus der sowjetischen Note geht hervor, angeschlossenen Gewerkschaften haben am ritten In der Note zum Staatsvertrag lehnt die daß die österreichische Regierung am 30. Juni Donnerstag in einem Aufruf die Wähler und kür Lela Sowjetunion erneut den„Kurzvertrag als ein Memorandum nach Moskau Seschickt hat, Wählerinnen des Bundesgebietes aufgefor- nd 15 Verhandlungsgrundlage ab. Sie weist darauf aus dem die sowäetische Regierung entnimmt, dert, am 6. September ihrer Wahlpflicht zu nigin hin, dag die Kurzfassung im Widerspruch zu daß Oesterreich dem sowjetischen Vorschlag, genügen und ihr Urteil über den alten Bun- ziale Le den Abmachungen der Potsdamer Konferenz die Frage des Staatsvertrags in Seeigneten destag zu sprechen.„Es ist in eure Hand Der krüte von 1945 und der Pariser Außenminister- diplomatischen Verhandlungen zu prüfen, gegeben, einen besseren Buridestag zu wäh- 2 e e e eee ee e ee eee 1 e 8 4 5 1 eure Stimm 1 N n Naguib will mit Churchill an die Westmächte gefordert, mit der sie die sind oder. 8 8 Gen zusammentreffen. 125. 5 genheit bewiesen haben, daß sie im neuen Hunderttausende von Muselmanen aus allen r Herzog Kairo,(dpa) Der ägyptische Staatspräsi- Selen 8 e, 5 5 355 e mischen a dent, Naguib, hat sich zu einem Zusammen- 1 Hauptstädten der West- orderungen erfüllen. 5 b. 8 en Preis if kelfen mit Premierminister Sir Winston mächte bekannt wurde, hatten die Regierun- In dem Aufruf werden eine Reihe gewerk-„. Auf Seite 2 beriehtet er darüber. schichte d Churchill bereiterklärt, um mit ihm das gen in Washington 1815 en e e on schaftlicher Forderungen aus dem Jahre 1949 sei. If Suezkanalproblem zu erörtern. Am Donners- dem Memorandum, das Oesterreich am aufgeführt, deren Erfüllung nicht erreicht tag erklärte Naguib Pressevertretem in 30, uni an Moskau Serien!. Werden konnte.„Wir sind nicht zufrieden Kongreß ü Feiro, es sei ganz gleich wo die Zusammen- Kenntnis. Es wurde betont, daß der Abschluß fut der Arbeit des alten Bundestages— die kindet za zunkt stattfindet, wenn nur eine Lösung eines Staatsvertrages für Oesterfei01 Satie Forderungen der Gewerkschaften an Bun- Gent ei stande komme, die mit der Souveränität der vier Großmächte sei Seer e destag und Bundesregierung, die dem sozi- Fachge lech Negyptens zu vereinbaren sei. MA ae i Regler a alen Fortschritt und einem echten demokra- Die britische Regierung habe, so teilt das ni. 55. tischen Leben dienen sollten, sind unerfüllt AnlKkreich,&* 5 5 5 ann ul britische Außenministerium mit, bisher von das Studi der ägyptischen Regierung noch keine offi- Akassung nelle Anregung für ein Treffen Präsident Jen Unipen Naguibs mit Premierminister Churchill zu a Verhandlungen über das Suezkanal-Problem erhalten. England sichert sich militärische Stütz- punkte in Libyen London.(dpa) Großbritannien hat mit dem Königreich Libyen, der ehemaligen Stadt Baprel italienischen Kolonie in Nordafrika, einen ide“ das ich Lertrag über 20 Jahre mit militärischen und A 500 000 Da nanziellen Zusatzabkommen abgeschlossen. Der Vertrag wurde am Donnerstag in der u libyschen Hauptstadt Benghasi unterzeichnet. ö Staatsminister Selwyn Lloyd teilte im „e bis zum Unterhaus mit, daß der Vertrag die Statio- Tagung e nierung britischer Streitkräfte und andere auf deutsche militärische Erleichterungen in Libyen vor- ionen, 10 zieht, während Großbritannien dem Land siche kiste manzielle Hilfe gewähren wird. Pie britische 9 Frgch Regierung wird in den ersten fünf Jahren chtsbücher eine Million Pfund Finanzhilfe zur wirt- en Staaten l schaftlichen Weiterentwicklung und 2 750 000 en sollen d Pfund zur Auffüllung des libyschen Budgets e für die zahlen. Der Vertrag und die militärischen Jeschichtsbil und finanziellen Zusatzklauseln treten sofort Tage der kf in Kraft. zegegnuns orbehalten Volksentscheid über die Auflösung des persischen Parlaments anberaumt 1 das Els den. isse, das Teheran.(dpa). Persiens Ministerpräsi- n und en dent Muss a de gh hat. wie der Rundfunk in der 1 n Teheran am Donnerstag berichtete, für ums vom( Nontag eine Volksabstimmung über die Frage angeordnet, ob das persische Parla- ment aufgelöst werden soll Der Abstim- mungstag ist von Mussadegh zum Feiertag erklärt worden. Der frühere Parlamentssprecher Ka- ehani, ein Gegner Mussadeghs, hat er- kürt, der Volksentscheid sei ungesetzlich. ür die vier 0 15 o i ligt wan e non Der Aufsichtsrat der Bank für Ver- atlich sünel iedene ung Geschädigte(CLastenausgleichs- müsse, aun) hat am Donnerstag die Delegierung sei- 3e, um 0 ves Vorsitzenden, Dr. Linus Kather, in den de. Mit we er Bank nochmals um sechs Monate 6 e gert. 5 W 460 Berlin. Zum Studium der Lage der arbei- 5 Richte nden Bevölkerung in Ostberlin und der So- dem„ Aetzone sind zwei Vorstandsmitglieder des r weder dematlonalen Christlichen Gewerkschaftsbun- es Kaplan des in Berlin eingetroffen. rachroht, 0 1 ondon. Nach Meldungen der Moskauer n Gott Lelek 385 und des Rundfunks gibt es nach russi- ze Gesellsch in 11 Zählungen 24 Millionen Kommunisten schaft, wel 1 der Erde. 7 9 5 1 unge l Artei i in sechs Mil- rbarmung lionen Mitglieder. inas habe allein 8 eiches D ashington. Von offizieller Seite wurde am Hazer decuerstag mitgeteilt, daß die amerikanische bien. Er 8 gamruns ein 30-Millionen-Dollar-Hilfspro- e m kür Deutschland plane. Hierbei sollen ns Noris, Mig für den fon piele beste —x nicht, wei ohnte. se, Kapite e sündigt che verbo n Gottes, 1 schuldig! diesem I K Aillionen Dollar für Lebensmittelsendungen „ 7 ſiecle Ostzone und 15 Millionen Dollar fur ene Sitales Jestdeut i l J l peh lit utschland bestimmt sein. Mit diesen Iden, reh. 9 keln soll die westdeutsche Regierung Flücht- endein 7 aus der Ostzone unterstützen. chtgemäß 60 kanten ning ton. Das amerikanische Repräsen- ringern Pede neus bewilligte 100 Millionen Dollar. um ne ignore, 5 beside Bevölkerung anderer Staaten in seinem 80 e Lebensmittelwvorräten der n; ähren. ammlunt beit art. Mit der Bildung eines neuen Ka- anner 190 is unter Leitung von Pr. Ali Sastroami- Heut erung am Donnerstag die indonesische Re- Ktem 30 Sskrise nach fast zweimonatiger Dauer fasziniert 1 Staatspräsident Sukarno hat der Zu- n Blick. Amt delung des neuen Kabinetts zuge- dügschgakdastrosmiſojo war bisher indonesischer etzung bh rde er in Washington. Außenminister 5 Dr. Sunario. P/ dpa . den nicht auf der Kurzfassung; sie seien durchaus bereit, auch über einen anderen Vertragstext zu verhandeln. Es wurde daran erinnert, daß die Westmächte in ihrer letzten Oesterreich-Note die Sowjetunion aufgefor- dert hatten, einen Entwurf für den Staats- vertrag vorzulegen. Der von den Westmächten vorgeschlagene „Kurzvertrag“ für Oesterreich sieht die Wiedererrichtung des Landes als freien und unabhängigen Staat in den Grenzen Oester- reichs vom 1. Januar 1938 vor. Die Besat- zungstruppen sollen 90 Tage nach Inkraft- treten des Vertrages zurückgezogen werden. In der gleichen Frist soll alles österreichische Eigentum zurückgegeben werden, das von den Alliierten beschlagnahmt wurde, gleich- falls das deutsche Vermögen und alle Kriegs- beute. Reparationen werden in diesem Ent- geblieben.“ „Mit seinem Aufruf zur Bundestagswahl ist der Deutsche Gewerkschaftsbund seit heute hinter die SPD getreten“, erklärte Bun- deskanzler Dr. Adenauer am Donnerstag abend vor der rheinischen CDV in Mönchen- Gladbach.„Ich bedaure als ehrlicher Freund einer gesunden Gewerkschaftsor ganisation, daz der DGB und die in ihin zusammenge- schlossenen Gewerkschaften mit diesem Eingreifen in den Wahlkampf des gewerk- schaftliche Programm beiseite geschoben haben und zu einer parteipolitischen Organi- sation geworden sind. Die Gewerkschaftsmit- Slieder, die, nicht hinter der SPD Stehen, dürfen und können sich das nicht gefallen lassen und ich glaube, daß sich der DGB mit diesem Aufruf die Axt an seine eigene Wurzel legt.“ Acht Punkte zur Wiedervereinigung Die Bundesregierung veröffentlichte die neuesten Dokumente von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung veröffent- lichte am Donnerstag in einem Weißbuch die neuesten Dokumente zur Frage der Wieder- Vereinigung: Den Originaltext des Memorandums des Bundeskanzlers an Präsident Eisenhower vom 29. Mai 1953, den Briefwechsel zwischen Adenauer und Eisenhower und das Rommu- niqué der Außenministerkonferenz vom 14. Juli 1953. Besondere Beachtung findet das Memorandum, das bisher noch nicht ver- öffentlicht wurde. Darin sind die Grund- Prinzipien der von der Bundesregierung ver- folgten Wiedervereinigungspolitik in folgen- den acht Punkten zusammengefaßt: 1) Die Wiedervereinigung der Bundes- republik mit der sowietisch besetzten Zone und Berlin kann nur auf Grund freier, glei- cher, geheimer und direkter Wahlen nach einem für das ganze Gebiet einheitlichen Wahlgesetz erfolgen. Die Freiheit der Wahl muß durch internationale Kontrolle gewähr- leistet sein. Die notwendigen Voraussetzun- gen für die Abhaltung freier Wahlen müssen nicht nur am Wahltage, sondern auch davor und danach gegeben sein. 2) Auf Grund die- ser Wahlen muß eine gesamtdeutsche Regie- rung in freier und demokratischer Weise ge- bildet werden. 3) Die gesamtdeutsche Regie- rung muß von fremder Kontrolle frei sein. Diese Freiheit ist sowohl vor als auch nach der Aushandlung eines Friedensvertrages wesentlich. 4) Der gesamtdeutschen Regie- rung darf nicht das Recht einer freien und gleichberechtigten Nation, sich zu friedlichen Zwecken mit anderen Nationen zusammen- zuschliegen, vorenthalten werden. 5) Die ge- samtdeutsche Regierung muß von Anfang an als freier und gleichberechtigter Partner an den Verhandlungen über einen Friedensver- trag teilnehmen können. 6) In diesem Frie- densvertrag sollte das Recht aller Menschen auf die Heimat Berücksichtigung finden, wie es sich aus christlichen und naturrechtlichen Grundsätzen ergibt. 7) Keine deutsche Regie- rung wird je in der Lage sein, die Oder- Neißge-Linie anzuerkennen. Deutschland wird aber anstreben, die damit zusammenhängen- den territorialen Fragen in einem neuen Geist internationaler friedlicher Zusammen- arbeit zu ordnen. 8) Der Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft be- grenzt die zukünftigen Streitkräfte der Bun- desrepublik und gewährleistet damit die Sicherheit ihrer Nachbarn. Deutschland rech- net seinerseits damit, daß auch seine eigene Sicherheit gewährleistet wird. Ollenhauer fordert erneut Verhandlungen mit Moskau Der Führer der SPD. Erich Ollen- hauer, will in diesem Acht-Punkte-Memo- randum des Bundeskanzlers den Beweis da- für sehen, daß„Adenauer selbst nicht mehr an den Erfolg der von ihm verfolgten EVG- Linie“ glaube und zu retten versuche, was zu retten ist. Nach einer Sitzung des Partei- Vorstandes und des Parteiausschusses der SPD forderte Ollenhauer erneut Verhand- lungen mit der Sowjetunion. Es gelte jetzt zu klären, welche Position Moskau zur Wie- dervereinigung Deutschlands und zu einer Gesamtregelung der Oder-Neiße-Linie ein- nehme. Ollenhauer bezeichnete den Abschluß des Waffenstillstandes in Korea als einen „schlagenden Beweis“ für die Erfolgmöglich- keit von Verhandlungen mit dem Ostens Zum jüngsten Angebot Grotewohls stellte Ollenhauer fest, daß es in der Frage der deutschen Einheit in Freiheit kein Gespräch auf der Ebene zwischen„Bonn und den Pankower Marionetten“ geben könne. Es gebe aber auch keine Reihenfolge: Erst ge- samtdeutsche Gespräche— dann Viermächte- konferenz. Im übrigen stünden die SPD und das deutsche Volk nicht vor einer Wahl zwi- schen West und Ost. Das deutsche Volk ge- höre zum Westen, denn dort allein sei die freie Demokratie gesichert. Berlin. Der erste Sekretär des Zentral- komitees der SED, Walter Ulbricht, sagte in einer jetzt veröffentlichten Rede vor dem Zentralkomitee der ED, die Par- tei habe beim Aufbau des Sozialismus in der DDR geglaubt, sich nicht lange beim Stu- dium der spezifischen Mittel und Wege, die zur sozialistischen Gesellschaft führen, auf- Balten zu müssen, sondern einfach die Form und Methoden übernehmen zu können, die sich im Sowietstaat herausgebildet haben. Das schablonenhafte Uebertragen dieser Formen und Methoden auf die DDR ohne genügende Berücksichtigung der histori- schen, internationalen, nationalen, wirt- schaftlichen und anderen Besonderheiten der Entwicklung in der Sowjetzone und in ganz Deuschland sei aber fehlerhaft gewesen. Die KPdSU sei gezwungen gewesen, den Aufbau des Sozialismus in einem beschleunigten Tempo vorzunehmen, um die industrielle Rückständigkeit des zaristischen Rußland in Künzester Frist zu überwinden und eine mächtige Armee gegen einen Ueberfall der imperialistischen Staaten zu schaffen. Die DDR verfüge dagegen über eine hochent- wickelte Industrie und geschulte Kader von Arbeitern. Folglich bestehe keine Notwen- digkeit, beim Aufbau der Schwerindustrie, bei der Umgestaltung der Landwirtschaft und der Schaffung nationaler Streitkräfte ein beschleunigtes Tempo einzuschlagen. Ge- stützt auf die„brüderliche Hilfe der Sowjet- urlion“ könne die DDR ihren sozialistischen Aufbau besonnen auf solche Weise durch- führen, daß das Aufbauwerk zu einem„an- ziehenden Beispiel“ für die Arbeiter in Westdeutschland wird. Ulbricht prophezeite, daß jeder wirkliche Erfolg des Sozialismus in der Sowjetzone nicht ohne tiefe Auswirkung auf die Lage in Westeuropa bleiben könne und zweifellos die Grundpfeiler des Imperialismus nicht nur in Westdeutschland. sondern auch in den anderen europäischen Ländern erschüt- tern“ werde. Aus diesem Grunde müsse die Lebenslage vor allem der Arbeiterklasse in der Sowjetzone so verbessert werden, daß sie über dem Lebensstandard der Werk- tätigen in Westdeutschland liege. Die Frage, wie die durch die Teilung Deutschlands wärtschaftlich geschwächte Sowjetzone dies erreichen wolle, beantwortete Ulbricht da- mit, daß die„Freunde in Moskau“ versichert Koreas„Pufferzone“ ist geräumt Chinesische und nordkoreanische Gefangene auf dem Weg zum Austausch Seoul.(OP) Der Rückzug der Truppen aus der im Wafffenstillstandsabkommen verein- barten„Pufferzone“ wurde am Donnerstag Abgeschlossen. Das noch brauchbare Kriegs- material wurde fortgeschafft und die Bun- ker und Stellungen nach gefallenen Soldaten durchsucht, um sie zu beerdigen. Auf Grund einer Sondergenehmigung arbeiteten Abtei- lungen amerikanischer Marine-Infanterie an einigen bisher stark umkämpften Stellen der Front zusammen mit kommunistischen Chinesen an der Bergung und Identifizierung der Toten. Die militärische Waffenstillstandskommis- sion hatte am Donnerstag ihre dritte Sitzung. Die Kommunisten erhoben dabei neue Be- schuldigungen über angebliche Verletzungen der Waffenruhe durch Streitkräfte der Ver- einten Nationen. Nach Darstellung der Kommunisten haben amerikanische Aufklä- rungsflugzeuge entgegen den Waffenstill- standsbestimmungen über der neutralen „Pufferzone“ gekreist. Der alliierte Chef- delegierte, Generalmajor Bryan, hat auch die neuen Beschuldigungen zur Kenntnis genommen und eine Untersuchung zugesagt. Im Hafen von Inchon bei Seoul sind un- ter scharfer Bewachung die ersten 2400 chi- nesischen und nordkoreanischen Kriegsge- fangenen eingetroffen, die zunächst ausge- tauscht werden sollen. Einige Chinesen hat- ten vor dem Verlassen des Schiffes ihre Bekleidung zerrissen und ihre Stiefel fort- geworfen— wie man annimmt, um zu„be- weisen“, wie schlecht für sie in den Lagern gesorgt wurde. In Seoul sind in der Nacht zum Donneèrs- tag die ersten der von Präsident Eisen ho wer nach der Unterzeichnung des Waf⸗ fenstillstands angekündigten Lebensmittel- Uieferungen für die südkoreanische Bevölke- rung eingetroffen. Die Verteilung der Le- bensmittel hat bereits begonnen. Der Ministerpräsident von Nordkorea, Marschall Kim Il-sung, hat laut Radio Pyongyang dem sowjetischen Ministerpräsi- denten Malenkow für dessen Angebot gedankt, Nordkorea auch nach Abschluß des Waffenstillstandes zu unterstützen. Kim ILsung schreibt, schon während des Krieges habe die sowjetische Hilfe viel zum„Sieg der Volksrepublik Korea“ beigetragen. hätten, die DDR werde in Zukunft von der Familie der befreundeten Staaten die erfor- derliche Hilfe erhalten. Zum erstenmal seit dem zwischen der Regierung der Sowjetzone und der Kirche getroffenen Abkommen gebrauchte Ulbricht auch wieder schärfere Formulierungen ge- gen die Kirche. Er sprach von reaktiona- ren Einflüssen der Kirche und der Geist- lichkeit“, die es notwendig machten, eine systematische politische und wissenschaft- liche Aufklärung und Rulturarbeit unter der Jugend zu führen. Ulbricht forderte in die- sem Zusammenhang, daß der prinzipielle Kampf gegen die bürgerliche Ideologie und besonders gegen den„Sozialdemokratismus“ verstärkt werde. Die Volkskammer der Sowjetzone hat am Donnerstag in einem„Aufruf an das deut- sche Volk“ die Bereitschaft der Sowjetzone zu„gesamtdeutschen Beratungen“ ohne Vor- bedingungen zum Ausdruck gebracht. Die am Vortage von Grotewohl abgegebene Regierungserklärung mit der Forderung nach gesamtdeutschen Beratungen noch im August wurde zustimmend zur Kenntnis ge- nommen. Der stellvertretende Ministerpräsi- dent, Otto Nuschke, übte scharfe Kritik an dem amerikanischen Lebensmittelange- bot, das„von beiden Konfessionen in Deutschland abgelehnt“ worden sei. Ministerpräsident Grotewohl teilte der Volkskammer am Donnerstag mit, daß der nach der Eingliederung des Staatssichermeits- ministeriums in das Innenministerium zum Staatssekretär für Staatssicherheit berufene Ernst Wollweber(SED) gleichzeitig Stellver- treter des Sowjetzonen- Innenministers ist. Von seiner bisherigen Funktion als Staats- sekretär für Schiffahrt wurde Wollweber entbunden. Der bisherige Minister für Trans- portmittel- und Land maschinenbau, Bernd Weinberger(SED), wurde von seinem Amt entbunden und zurm Leiter des„Amtes für Reparationen“ berufen. Volkspolizei versucht den Strom der Lebensmittel-Empfänger einzudämmen Berlin.(dpa/ UP) Der Andrang von Ein- wohnern Ostberlins und der Sowjetzone vor den Ausgabestellen der Lebensmittelhilfs- aktion in Westberlin hat sich am Dormerstag noch verstärkt. Bereits in den frühen Mor- genstunden bildeten sich lange Menschen- schlangen. Allein vor dem Rathaus Schöne- berg standen am Vormittag rund 12 000 Menschen in einer fast kilometerlangen Schlange. Die Zahl der bisher ausgegebenen Pakete beträgt bereits über eine halbe Mil- lion. Ueber 1000 Bezirksangestellte und frei- willige Helfer bemühen sich an den etwa 50 Ausgabestellen in den Westberliner Be- zirken, die stundenlangen Wartezeiten zu verkürzen. Bewohner der Sowjetzone berichteten, daß die Züge nach Berlin zum Teil derart überfüllt seien, daß viele Reisende an den Bahnhöfen zurückbleiben müßten. Die Volks- polizei griff am Donnerstag neben vereinzel- ten Beschlagnahmen und Grenzkontrollen zum ersten Male zu einer neuen Maßnahme, um den Strom der Grenzgänger einzudam- men. Auf den Grenzbahnhöfen Staaken und Teltow wurden Ostbewohner gestellt, die unter Angabe ihres Namens„Geständnisse“ mit folgendem Text verlesen mußten:„Ich habe heute ein sogenanntes Ami-Paket in Empfang genommen und bin freundlicher- weise aufgeklärt worden, daß der Empfang dieser Pakete mit Agentenbutter mit Verrat an der DDR verbunden ist. Ich habe aus poli- tischer Unkenntnis gehandelt und versichere meine Treue zur Deutschen Demokratischen Republik. Mein Paket habe ich für West- berliner Erwerbslose und Rentner zur Ver- kügung gestellt.“ MORGEN Freitag, 31. Juli 1953/ Nr. 1 MAN Freitag, 31. Juli 1953 Der erste Bundestag Es gibt eine ganze Menge Leute, die dem ersten Bundestag keine Träne nachweinen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat ihm einen nicht eben freudigen Nachruf ge- widmet und manche andere Organisation weis unerfüllt gebliebene Wünsche aufzu- Zählen. Die Enttäuschten urteilen meistens aus dem engen Blickfeld ihrer persönlichen Erwartungen und wollen nicht daran den- Ren, daß es ja die oberste Pflicht des Parla- mentes ist, die vielschichtigen und oft wider- Streitenden Interessen im Volke auszuglei- chen. Unzufriedene kann man kaum dadurch Zufrieden machen, indem man die geleistete Arbeit mit einer Statistik ausweist, wie das in Schlußsitzungen nun einmal üblich ist. Wem sagt es schon etwas, daß der Bundes- tag 500 Gesetze verabschiedet hat? Kaum jemand kann sich eine Vorstellung davon machen, wieviel Arbeit sich in dieser einen Zahl ausdrückt. Vielleicht kann man über- zeugender für den ersten Bundestag spre- chen, wenn man mal einige Dinge nennt, die am sich ganz selbstverständlich sind, aber ge- rade deswegen leicht übersehen werden. Es ist von unschätzbarem Gewinn für unser politisches Leben, daß der erste Bun- destag durch seine Arbeit ein echtes In- teresse für das Parlament im Volke geweckt Bat. Selbst diejenigen, die eher zum Schelten geneigt sind, als Anerkennung zu zollen, Stehen dem Parlament nicht mehr gleichgül- tig gegenüber. Wenn einmal Interesse da ist, danm wird auch das Verständnis wachsen. Der erste Bundestag hat den Wählern Gelegenheit geboten, die Parteien in der Politischen Praxis zu studieren. Auch das Hat große Bedeutung. Vor jeder Wahl stellen die Parteien hre Programme auf; aber man ist da ein wenig mißtrauisch. Wer weiß denn, was von dem, was versprochen wurde, Hinternach auch gehalten wird? Aus der Praxis des ersten Bundestages kann jeder, der will, jede Partei an ihren Taten er- kennen. Man braucht sich nur darüber zu informieren, wie diese oder jene Partei in 1 die einen interessieren, abgestimmt Und noch ein Drittes: durch seine Arbeit Hat der erste Bundestag die führenden poli- tischen Persönlichkeiten herausgestellt. Er hat den Weizen von der Spreu gesondert. Man kennt nun nicht nur die Parteien bes- Ser als vor vier Jahren, man kennt jetzt auch die Männer, die in den Parteien die Politik machen. Vielleicht ist es das größte Verdienst des ersten Bundestages, daß er in unserem Lande ein Stück demokratischer Praxis ge- Schaffen hat. Er hätte das nicht tun kön- nen, wenn er der Aufgabe, die ihm die Nachkriegszeit stellte, nicht gewachsen ge- Wesen wäre. Wenn nun in den nächsten Wochen der Feuerzauber des Wahlkampfes Auf uns niedergeht. dann sollten wir uns die Mühe machen, die Wahlprogramme und die Wahlversprechungen an den Leistungen zu messen, die jede Partei aus der Arbeit des ersten Bundestages vorweisen kann. Und Wir sollten uns von den Polemiken, mit de- men die Parteien sich attackieren werden, micht irre machen lassen. Nach dem 6. Sep- tember wird vieles nicht so heiß gegessen werden, wie es während des Wahlkampfes gekocht wurde. Dann wird es wieder auf die Zusammenarbeit der Parteien ankom- men, die besonders auf dem Gebiet der Außenpolitik, die in einem besetzten Lande Zwangsläufig die Grundlage aller Politik ist, im zweiten Bundestag besser sein möge Als im ersten. whe Höchste Ausgaben der USA für den Verteidigungshaushalt Washington.(dpa) Beide Häuser des ame- Tikanischen Kongresses stimmten der Zu- weisung von rund 34 Milliarden Dollar an das Verteidigungsministerium zu und ver- abschiedeten damit die größte Bewilligungs- vorlage des Jahres. Die Bewilligung stellt eine Kompromißlösung zwischen den von- einander abweichenden Vorschlägen des Se- nats und des Repräsentantenhauses dar, die 8 0 Vermittlungsausschuß angeglichen wur- en. Churchill schaltet sich wieder ein Der genesene Ministerpräsident hatte eine Aussprache mit Außenminister Eden London, im Juli. Sir Winston Churchills Ruhemonat in Chartwell ist vorüber. Seine Uebersiedlung von seinem privaten Landhaus nach dem amtlichen Landsitz des Minister präsidenten, Chequers, ist symbolisch dafür, daß er die Zügel der Regierung wieder fester in die eigenen Hände zu nehmen beabsichtigt. Außenminister Eden ist aus Amerika zurück- gekehrt und hat mit Churchill eine längere Unterredung in Chequers gehabt, in der die künftige Außen- und Innenpolitik und die notwendigen Personalveränderungen in der Regierung die Hauptthemen gebildet haben dürften. Dieses Zusammentreffen der beiden führenden Leute des Kabinetts darf aber nicht zu der Annahme verleiten, daß Chur- chill und Eden bereits in vollem Umfange ihre Tätigkeit an der Spitze der Regierung aufgenommen hätten oder auch nur in der Lage wären, das in Kürze zu tun. Der Mini- sterpräsident ist auch weiterhin unter ärzt- licher Aufsicht und bedarf noch auf Wochen der Ruhe und Pflege. Und ein Blick auf die schmächtige Gestalt und das hagere Gesicht Edens, dessen Hohläugigkeit nur dürftig durch die Sonnenbräune verdeckt wird, bei seiner Ankunft in London ließ deutlich er- kennen, daß auch er noch Rekonvaleszent ist und vorläufig nicht imstande sein dürfte, die Geschäfte als stellvertretender Premier und als Außenminister wieder zu übernehmen. Ob Eden überhaupt auf die Dauer diese Dop- pelrolle bekleiden wird, bezweifelt man in politischen Kreisen sehr ernsthaft, zumal da niemand damit rechnet, daß Churchill selbst im besten Falle die volle Last des Amtes wieder wird tragen können. Es fehlt allerdings auch nicht an Speku- lationen, nach denen Churchill beabsichtige, noch im Laufe dieses Jahres zurückzutreten und nur deshalb noch mindestens nominell vorläufig im Amte bleibe. um die Nach- folge Edens als Ministerpräsident zu sichern. Sie könnte in Frage gestellt werden, wenn dieser noch Rekonvaleszent ist. Aus Chur- chills näherer Umgebung werden derartige Gerüchte nicht bestätigt. Alles. was in den letzten Wochen aus Chartwell herausdrang, deutete im Gegenteil darauf. daß Sir Winston keineswegs freiwillig abzudanken Von unserem Korrespondenten ab in London gedenkt. Wenn die Behauptungen, er sei amtsmüde, überhaupt in Westminster und einem Teile der Presse Glauben finden konnten, so ist das wohl dem Umstande zu- zuschreiben, daß die außenpolitische Debatte im Unterhaus deutlich erkennen ließ, daß Churchills persönliche außenpolitische Kon- zeption, so wie sie aus seiner Rede vom 11. Mai erkenntlich wurde, in einem Teile seiner eigenen Partei erhebliches Mißbe- hagen ausgelöst hatte. Dort war ganz offen- bar die Rückkehr zu den alten Rezepten des Außen ministeriums, die in Lord Salisburys Verhandlungsführung in Washington und den Reden Butlers und anderer Regierungs- vertreter im Unterhaus erkennbar war, mit Erleichterung aufgenommen worden. Aber die Versuche der Opposition, hieraus einen Bruch zwischen Sir Winston und seiner Par- tei und die Absicht des Premierministers, zurück zu treten, ableiten zu wollen, darf man doch nicht zu ernst nehmen. Auf jeden Fall hat der Ministerpräsident es gerade in diesem Augenblick nicht nötig, grundstürzende Entscheidungen zu fällen. Das Parlament geht bis zum Oktober in die Ferien, und bis zu seinem Wiederzusammen- tritt kamm man auf Edens Erholung von den Folgen seiner Operationen rechnen. Während der Parlamentsferien ist die Belastung der Minister, die dann nicht im Parlament zu sitzen und zu sprechen haben, erheblich leichter. Der Premierminister könnte sich also zunächst mit kleineren Um- und Neu- besetzungen in der Regierung begnügen und die gründliche Reorganisierung bis auf den Herbst vertagen. Eine Reihe von Versagern unter den Mi- nistern könnte eliminiert oder auf Posten kalt gestellt werden, wo sie keinen Schaden anrichten können. Auf der anderen Seite verdienen nach allgemeinem Urteil einige Minister Beförderung oder Betrauung mit wichtigeren Ressorts, wie zum Beispiel der Wohnungsbauminister Macmillian und Chur- chills Schwiegersohn, der Beschaffungsmini- ster Duncan Sandys, dessen Ansehen durch die geschickte Vertretung des Gesetzes zur Reprivatisierung der Eisen- und Stahl- industrie sehr gestiegen ist. Milton Eisenhower in Argentinien Freundliche Aufnahme des„Botschafters des Guten Willens“ Buenos Aires, im Juli. Auf dem Flugplatz von Ezeiza bei Buenos Aires, auf dem Dr. Milton Eisenhower, der Bruder des Präsidenten, bei seiner„Reise des guten Willens“ durch Südamerika ankam, wehten nord amerikanische und argentinische Flaggen freundlich vereint. Als Dr. Milton Eisenhower das Flugzeug verließ und von den offlziellen Vertretern Argentiniens als Ehrengast der Regierung begrüßt wurde, empfingen ihn Beifallssalven einer beträcht- lichen Menge, die sich zu seinem Empfang auf dem Flugplatz eingefunden hatte. In Argentinien hat seit vielen Monaten kein so aàamerikafreundlicher Wind geweht wie in diesen Tagen. Seit Wochen sind die offenen und versteckten Angriffe auf den großen Nachbarn im Norden aus der Regie- rungspresse verschwunden. Selbst das Regie- rungsblatt„Demoeracia“, das früher die schärfsten Angriffe auf„Lankee-Imperialis- mus“ und„Wallstreet-Politik“ zu veröffent- lichen pflegte, sprach von einer neuen Aera in den zwischenstaatlichen Beziehungen. Die Arbeiter zeitung„La Prensa“ meinte, man brauche zwar keine Hilfe von Nordamerika, aber dafür um so mehr Verständnis— Ver- ständnis für den gerechtfertigten Wunsch der süd amerikanischen Nationen nach Selbstän- digkeit, für ihr Streben nach industrieller Entwicklung und für ihr Verlangen, gerechte Preise für ihre Rohstoffe zu erzielen. Der nord amerikanische„Botschafter des guten Willens“ hat auf seiner bisherigen Reise kaum mehr als unverbindlich- freund- schaftliche Erklärungen abgegeben. Das liegt im Wesen seiner Mission, die, wie er selbst immer wieder hervorhob, in erster Linie in- kormatorischer Natur ist. Sicher ist, daß man in Washington bereit zu sein scheint, alle früheren Gegensätze mit Argentinien zu ver- gessen, wenn sich zwischen dessen Politik der „dritten Position“(„gleich weit entfernt vom Kommunismus wie Kapitalismus“) und dem —— von den USA angestrebten Zusammenschluß der amerikanischen Nationen zur Abwehr des Kommunismus eine mittlere Linie finden ließe. Es war wohl kein Zufall, daß die argen- tinische Regierung vier Tage vor der An- kunft Eisenhowers ihren seit langem an- gekündigten Gesetzentwurf über die Be- handlung gewisser neu ins Land einströmen- der Auslandskapitalien veröffentlichte, die in der Industrie und im Minenwesen an- gelegt werden sollen. Für diese Kapitalien werden im geplanten Gesetz liberale Be- dingungen für den Gewinntransfer und für die Möglichkeit späterer Rücktransferierung des gesamten Kapitals in Aussicht gestellt. Wenn dieses Gesetz auch nicht die Situation des bereits in Argentinien angelegten Aus- landskapitals, der sogenannten Altkapitalien, berührt, zeigt es immerhin bisher unbekannte Möglichkeiten für die Investierung neuer Kapitalien auf und stellt einen beachtlichen Akt des guten Willens im Sinne einer Zu- sammenarbeit mit dem Auslande dar. Bei den Zusammenkünften der argen- tinischen und nord amerikanischen Wirt- schaftssachverständigen wurde konkret über die verschiedenen Schwierigkeiten des Han- delsaustausches gesprochen. Insbesondere sollen die argentinischen Vertreter auf die zollpolitische Erschwerung der argentinischen Rohstoff- und Lebensmittelausfuhr nach den USA hingewiesen haben. Eine besondere Rolle spielt dabei das sogenannte, Simpson- Gesetzé, dessen endgültige Annahme die Einfuhr argentinischer Wolle nach den Ver- einigten Staaten fast unmöglich machen würde. Die nord amerikanischen Unterhänd- ler versprachen, die argentinischen Infor- mationen und Vorschläge zu prüfen und in späteren diplomatischen Verhandlungen die in Buenos Aires begonnenen Gespräche fortzusetzen. C. H. H.(dpa). Eine Frage allerdings bedarf wohl einer baldigen Regelung für den Fall. daß die Konferenz der vier Außenminister plan- mähßzig im September vom Stapel laufen Sollte. Es ist kaum zu rechnen, daß Eden, selbst wenn er zunächst noch das Außen- ministerium beibehalten sollte. bereits zu diesem Zeitpunkt wieder verfügbar sein Wird. Es wird auch als wünschenswert erach- tet, daß der Vertreter Großbritanniens auf der Konferenz schon maßgebend bei den Vorbereitungen der Verhandlungen mit- Wirkt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit für Churchill— und dazu dürfte er auch Edens Ansicht angehört haben— sich schlüs- sig zu werden, ob er die gegenwärtige Provi- sorische Regelung mit Lord Salisbury bis zum Herbst fortbestehen lassen oder schon jetzt das Foreign Office definitiv neu be- setzen will. Man braucht die Behauptungen von Poli- tikern und Presseorganen der Labour Party, nach denen die Politik Churchills während dessen Krankheit bewußt von Lord Salis- bury, Butler und der Bürokratie des Außen- — ministerium zunichte gemacht worden nicht allzu ernst zu nehmen. Rüchtig ist aber wohl, daß Salisbury nicht gerade Churchill Favorit ist und daß sowohl im Temperament wie in der Beurteilung der Situation zwi. schen beiden Männern erhebliche Unter. schiede bestehen. Lord Salisbury ist auch sicher nicht ein gefügiges Werkzeug dez Ministerpräsidenten, er hat seinen eigenen Kopf und hat kraft seiner Position als Haupt einer mächtigen Adelsfamilie die Möglich. keit seine Auffassungen durchzusetze selbst wenn sie sich nicht in allen Einzel. heiten mit denen Churchills decken. Seine Betrauung mit der kommissarischen Leitung des Außenministeriums war eine Churchill durch das Verlangen der Opposition nach einem verantwortlichen Kabinettsminister an der Spitze des Foreign Office aufgezwun- gene Improvisation. Sollte nun Salisbury bis auf weiteres an der Spitze des Außen- ministeriums belassen werden, so würde das vielfach in dem Sinne ausgelegt werden, dag Churchill sich noch nicht stark genug fühlt, um selber wieder entscheidend in die Füh- rung der auswärtigen Geschäfte einzugrei. ken, und daß er sich auch noch nicht end- gültig entschieden hat, Eden nach dessen Vollständiger Genesung von der Bürde de Außen ministeriums zu befreien. Die neue Grenze merkt man kaum „Neuluxemburg“ ist von Deutschland nicht getrennt Neuluxemburg“ nennt der Volksmund das 1949 im Kreise Bitburg im Zuge einer „Grenzbegradigung“ an Luxemburg ge- Fallene Grenzgebiet im Bereich des Kam- merforstes. Es handelt sich um eine 510 Hektar große Landfläche, die zu den Dör- kern Neuscheuerhof, Roth, Bauler, Kehr- berg und Obersgegen gehörte. Aber das deutsche Zollamt Roth liegt nach wie vor an seinem alten Platz. Auch die Luxem- burger verlegten ihr Amt nicht vor. Man setzte zwar provisorisch zwei Grenzsteine an den Eingang von„Neuluxemburg“. Aber die übrigen, für die neue Grenz- sicherung vorgesehenen Steine blieben un- benutzt und stehen heute wie Statisten neben dem deutschen Zollamt, so daß die Deutschen nach wie vor ihr Eigentum jenseits der Grenze ohne Zoll und Paß betreten und bebauen dürfen. Lediglich über den Kammerwald, der deutsches Staatseigentum war, wird von Luxemburg verfügt. „Neuluxemburg“ ist Niemandsland. Jedem Besucher steht es offen. Kraftfahrer fahren ohne Triptik an den Grenzsteinen vorbei, unbehelligt von Zöllnern und Grenzbeamten. Seit wenigen Tagen verkehrt sogar ein deutscher Postautobus über die Grenze, der bis nach Vianden, also nach Luxemburg, Tährt. Und mit diesem Bus kann man nach Belieben eine„Kaffeefahrt“— der Kaffee ist übrigens dort sehr billig— ins Ausland machen. Personalausweis genügt. Zwei Wäh- rungen sind in„Neuluxemburg“ gültig, die deutsche und die luxemburgische, und die Bewohner gehören zwar staatsrechtlich zu Luremburg, aber sie bezahlen ihre Steuern an Deutschland. Für die Luxemburger ist dieses Ländchen praktisch ebenfalls Ausland. Sie dürfen es aber mit einfachem Ausweis betreten, der vom deutschen Zollamt einge- sehen wird. Die Luxemburger zeigen sich hier in je- der Weise großzüzig und scheinen bereits die Idee vom„Europastaat“ zu praktizieren. Niemand spricht mehr davon, daß das ah. getretene Gebiet dem luxemburgischen Mut. terland endgültig einverleibt werden soll Das Provisorium im„Niemandsland“ Jagt viemehr die Hoffnung zu, daß dieser Land- strich eines Tages Deutschland zurückgege⸗ ben wird. Wohl haben die Luxemburger den Kammerwald ausgebeutet, aber niemand kann behaupten, daß sie Raubbau getrieben hätten. Sie haben im Gegenteil Neuanpflan- zungen vorgenommen. Drüben im Luxemburgischen, in Vianden, herrscht reger Fremdenverkehr. Die„Luxem- burgische Schweiz“ war von jeher ein An- ziehungspunkt. Man führt dort ein zufriede- nes und gutsituiertes Dasein, und der Be- sucher gewinnt den Eindruck eines gepfleg. ten Wohlstandes, im Gegensatz zu dem deutschen Grenzgebiet, wo die Not an die Tür der Eifelbauern pocht, die Straßen schlecht sind und von Fremdenverkehr kaum die Rede sein kann. Reihenweise parken Autos und Autobusse vor dem Rathaus in Vianden und in dem idyllischen Tälchen der Our zelten Erholungssuchende, Sie kommen aus Belgien, Holland, Frankreich und Italien Die kleinen Tische vor den Cafés stehen selten leer. Die Restaurants bieten Menüs für Schlemmer und in den Delikateßläden türmen sich Leckereien der französischen] Feinkostindustrie. Trotzdem ziehen es viele Besucher Viandens vor, jenseits der Grenze in deutschen Gaststätten zu essen, weil es dort bedeutend— billiger ist. So flutet der Verkehr fröhlich hin und her. Man drückt auf beiden Seiten ein Auge zu und es herrscht im wahren Sinne des Wortes eine echte und wohltuende Nach- barschaft, wie es sie vielleicht sonst an kei- ner Grenze mehr gibt. H. J, Aeufßerste Sparsamkeit tut not Der Bürger muß aber bereit sein, Bad Boll,(dpa) Der Kreis der Leiter der evangelischen Akademien in Deutschland hat in einer von 34 führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterzeichneten Er- klärung über„Steuerethos und Staatsgesin- nung“ auf die mangelhafte Verbundenheit zwischen dem Staat und seinen Bürgern hin- gewiesen. Die Unterzeichner sind der An- sicht, daß die neuen Steuererleichterungen einen wichtigen Beitrag zur sozialen Befrie- dung leisten, die private Eigentumsbildung erleichtern und damit auch einen Weg zur Lösung gesamt wirtschaftlicher Aufgaben eröffnen. Allen Beteiligten im Bund, den Ländern und den Gemeinden müsse jedoch zur sittlichen Pflicht gemacht werden, öffent- liche Ausgaben aufs Außerste zu beschränken. Das gesamte Verwaltungs- und Steuerwesen müsse vereinfacht, das staatliche Rentenwe⸗ sen auf die wirklich Notleidenden konzen- die Lasten des Staates mitzutragen triert und jene Gesinnung abgewehrt werden, „die immer wieder eigene Pflichten aul öflentliche Stellen abwälzt.“ Dringend not- Weridlig sei es auch, die für Besatzungskosten und den Verteidigungsbeitrag erforderlichen Mittel sparsam zu verwenden. Es müsse abet auch mit stärkerem Nachdruck erwartet wer. den, daß die steuerpflichtigen Bürger die Lasten des heutigen Staates redlich mitzu- tragen bereit seien. Die Erklärung ist unter anderem unter. zeichnet vom Vorsitzenden des DGB Walter Freitag, dem Präsidenten des Bauernverban-: des Dr. Andreas Hermes, Generaldirektit Dr. Heinrich Kost, dem Präsidenten de Bundes der Steuerzahler, Professor Kal Bräuer, dem niedersächsischen Landesbischol D. Dr. Hanns Lilje und dem Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages Dr. von Thadden-Trieglaff. 2 —— Spielregeln des muselmanischen Glaubens Bilder von einer Pilgerfahrt nach Mekka Mekka. im Juli. Der Höhepunkt seines Erdendaseins ist für einen Moslem eine Pilgerfahrt nach Mekka. Mögen die Strapazen auch noch so groß sein, er und seine Verwandten haben oft zwei Generationen lang dafür gespart. Einmal am Berge Arafad persönlich in das Angesicht seines Gottes sehen zu können und damit für sich und seine Familien nit- glieder das Anrecht auf ein glückliches Le- ben im Jenseits zu erwirken., dafür nimmt er jedes Opfer auf sich. Fast senkrecht brennt eine erbarmungs- lose Sonne auf den Hafen Ledda. am Roten Meer, das Tor zur heiligsten Stadt des Islams, Mekka. Das Thermometer zeigt 47 Grad im Schatten. die Luft dampft wie in einer Waschküche und legt sich wie mit Zentnergewichten auf alles Leben. Bündel von Menschen liegen im Lehm der Gassen oder hocken stumpfsinnig auf dem heißen Straßenpflaster. Es sind die ersten Pilger, die nach Beendigung des Fastenmonats Ramaddan sich auf den Weg zur„Mutter Aller Städte“ gemacht haben. Innerhalb Weniger Tage strömt mit einer alles nieder- reißenden Gewalt eine Sturzwelle von oft mehr als 300 000 Pilger, in den Hafen. Mit einem Attest eines Reslerungsarztes Über Injektionen gegen Cholera. Pest und Thyphus, das etwa 20 amerikanische Dollar Kostet, versehen, dürfen sie sich einer der Gruppe ihres Herkunftslandes, die jede von einem„Mutawif“ geführt werden, anschlie- Ben. Der Pilger steht am Tor nach Mekka. Auber dem Hafen ist da ein riesiger Auto- platz zu Beginn der 72 Eilometer langen Pilgerstraße. Seine innere Bereitschaft, die- sen Gang vor den Richterstuhl Allahs zu machen muß der Pilger auch rein àußerlich ausdrücken. Er bekleidet sich,. um den Zu- stand der vollkommenen Reinheit zu er- reichen, mit der„Ihram“. Das sind zwei Stücke ungenähten weißen Stoffes, die den Körper vom Nabel bis zu den Knien be- decken und über die linke Schulter geworfen werden. Von diesem Augenblick an darf sich der Mekkawanderer nicht mehr waschen oder die Haare und Nägel schneiden lassen. Der Pilger kann nun zu Fuß oder mit einer Ferntaxe, die einen Dollar kostet, die 72 Kilo- meter lange Strecke zurücklegen. Auch auf den„Schiffen der Wüste“, den stoischen Ka- melen wird geritten. Dazwischen trotten riesige Herden von Opfertieren die Asphalt- straße entlang. Am Posten„Al Alamein“ das heißt„Zwei Banner“, müssen alle Halt machen und werden kontrolliert. Es sind noch etwa 20 Kilometer bis Mekka. Hier beginnt das heilige Land des Islams, und kein„Un- gläubiger“ darf es betreten. Ausnahmen kann nur der König Ibn Saud gewähren. Eine spürbare Veränderung geht mit den Pilgern vor sich. Unbeschreibliche Wildheit und hek- tischer Rausch überkommt die Wanderer. Die schmale Asphaltstraße wird zum reigen- den Flußbett. Nach einer Wegkehre liegt Mekka da, zwischen Hügeln eingebettet, an denen ein buntfarbenes Häusermeer hinauf- klettert. Ein frenetischer, fast tierischer Schrei, in langklagenden Tönen oder schril- lem Diskant ertönt jetzt wie ein Trompeten stoß„Allah akbar— Gott ist der Größte“ Wer in Mekka eine uralte, arabisch; orientalische Stadt zu finden glaubt, ist ent- täuscht. In reichen Geschäftsauslagen kon- kurrieren nebeneinander kunstvolle Fili- granarbeit, Klimaanlagen, Schweizer Uhren, Eisschränke und billiger Talmiplunder, wie er Überall auf der Welt flüchtigen Reisenden angeboten wird. Vor modernen Hotelfronten stehen die letzten amerikanischen Auto- mobilmodelle. Neonlicht geistert an den Fas- saden. Mekka, schon zu Zeiten der sagenhaf- ten Königin von Saba ein wichtiger Kreuz- punkt von Handelsstraßen der arabischen Halbinsel, ist Saudiarabiens zweite Haupt- stadt. Sie zählt etwa 150 000 Einwohner. Auf der Hauptstraße, die sich im Zentrum zu einem weiten Platz verbreitert, liegt die „große Moschee“ mit sieben Minaretten. Neunzehn Tore führen durch die Kolonnaden, die die„Kaaba“ und die„Zamzamquelle“ miteinschliegßen. Die Kaaba ist ein großer etwa 15 Meter hoher Kubus, der mit einem riesigen schwarzen Brokattuch bedeckt ist. Für 20 000 Dollar wird diese Decke jedes q ahr von der ägyptischen Regierung gestiftet, um am Ende des Pilgermonats in Stücke zer- schnitten für etwa 100 000 Dollar verkauft zu werden. Den Mekkagranit des Steines schrei- ben quden und Moslems Abraham und Is- mael zu. Er stellt für sie nach dem Koran den Mittelpunkt der Welt dar, und der Gläubige gerät bei dem Anblick in zügelloses Schreien, in wildes Gestikulieren und bitterliches Wei- nen. Das alles bedeutet Demut, Ergebenheit in den Willen Allahs. Zehnmal im Jahr ist die Kaaba geöffnet, so auch im Pilgermonat. Das Innere ist leer. Nur von einer mit reicher Silberornamentik verzierten Decke pendeln ein paar goldene Lampen. Der Mutawif führt die einzelnen Pilgergruppen siebenmal im Laufschritt um den Stein würfel herum. An der Ostecke wird jedesmal bei einem schwar- zen Basaltstein— der Engel Gabriel soll ihn auf diesen Platz geschleudert haben— ein- gehalten. Geküßt oder mit der Hand berührt, wenn das Gedränge zu stark, mit einem Stock, hat der Stein durch das viele Anfassen seine Farbe verändert. Aber der Muselmane glaubt, daß er durch die Sünden der Men- schen so schwarz geworden sei. Nur wenige Schritte von der Kaaba ent- fernt, überdeckt ein kleines Steingebäude die Quelle Zamzam. Nach den Worten des Propheten:„Kommt das Fieber aus der Hölle, aber Zamam kann es kühlen“, sagt man dem Wasser heilende Wirkung nach. Nach der Ueberlieferung hat auch hier der Engel Gabriel geholfen. Er zeigte Hagar und Ismael— der Frau und dem Sohn Abra- hams— die Quelle, da sie dem Verdursten nahe waren. Die Verteilung des Wassers Unterliegt der Erbgilde der„Zamzami“, die hier, wie überall an heiligen Stätten Glau- ben mit materialistischem Sinn mischen. Der Mekkapilger ehrt Hagar, die nach der Uber- lieferung siebenmal verzweifelt zwischen zwel Hügeln hin und her lief, um Wasser zu suchen. Er läuft auf dem„Platz des Gehens“ etwa drei Kilometer hin und her. Etwa 60 Meter von dem Ende beginnt er eingedenk der Not Hagars zu rennen. Mit dieser einleitenden Zeremonie be- ginnt der zweite und wichtigste Teil der Wallfahrt. Etwa 21 Kilometer südöstlich von Mekka liegt das Hochplateau von Arafat, ein großes welliges Geröllfeld, gekrönt vom Jebel ar Rahma, dem„Berg der Gnade“. Es ist der Thron Allahs und vor ihm mug der Pilger bis Sonnenuntergang am neun- ten Tag des Wallfahrtmonats erscheinen. Steht er nicht da, so ist die ganze Pilger- fahrt umsonst. Der größte Teil der Pilger legt diesen Weg von 21 Kilometern zu Fuß zurück, denn„ein Fußgänger ist hundert- mal besser als der Schritt eines Tieres, das einen Reiter trägt.„Nach den Worten Mo- hammeds steht der Pilger von dem Augen- blick an, da die Sonne den Meridian über- schritten hat bis zum Einbruch der Dunkel- heit„vor Gottes Richterstuhl“. Während ein geistlicher Richter auf einem Kamel sitzend wie einstens Mohammed zwei Sermone aus dem Koran vorliest, beten die muselmani- schen Wallfahrer ununterbrochen den gan- zen Nachmittag in Richtung der heilige Stadt. Denn„das beste aller Gebete ist da am Berge Arafat“. Man weiß nicht, ob mal den daraus entstehenden Lärm als Jahr. marktstrubel oder als extatische Verzückung ansehen soll oder ob es sich gar um einel Viehmarkt handelt, denn zwischen del Betenden schreien auch noch die halbvel. hungerten und verdursteten Tiere, die an nächsten Tag geopfert werden sollen. Nach Einbruch der Nacht ist das groſ Ritual beendet. Das Plateau ist innerhab einer Stunde wie von Geisterhand leer gefe Die 300 000 Pilger und ebenso viele Tien ziehen jetzt in breiter Phalanx nach Ming, halbwegs Mekka, zum großen Opferfest. Dt Spannung der letzten Tage weicht, man feiert die Rückkehr aus dem Ueber irdische in die Welt des Profanen. Mina, während de Jahres ein stiller Flecken mit halb zerfallene“ Lehmbuden, wird für die nächsten drei Tag zum Hexenkessel. Hier stehen versinnpild, licht durch drei Säulen die„drei Teufel“ die als Gottes Feinde öffentlich gegeigelt und ge steinigt werden müssen. Auf jeden Teule Wirft man sieben Steine, die man auf dem Wege von Arafat nach Mina gesammelt bat Und jetzt, am zehnten Tag des Pilgermonele beginnt das große Opfer, das in der n islamischen Welt gleichzeitig als das 70. Beiramfest gefeiert wird. Jeder Pilger m eine Ziege oder ein Schaf opfern, zwel können sich auch in ein Kamel teilen. Dieses 1 schlachten von nahezu 900 000 Tieren inne, halb einer Stunde ist ein Schauspiel nur starke Nerven. 1 5 400 Das Opferfest ist vorüber. Der Pilger, sich nun wieder waschen und seine Private dung anziehen. Er wandert heimwärts, Au lich einen Augenblick in der Nähe All 10 gewesen zu sein und in der inbrünstigen Hoffnung, daß durch seine Wallfahrt Segen Gottes auf inn und sein Haus kom W. Krause Walter wie Joh, Bra . elt. erheé min ank kur- Bral folg zen star vert ganz Zah! über 0 liche des dien, trieb Dörf ner ten des muri ein lerne Kian Musi man leide in all beral nomi Unse! r. 170 en t Aber archillz dament u Wi- Unter- t auch 18 des genen Haupt glich Setze Lind. Seine Leitung 1urchill n nach unister eZwun⸗ lisbury Außen- rde das 0 en, daß 3 kühlt, e Füh- 2ugrei. 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Eime begeisterte Menschenmenge sah zu, wie aus dem Finanzamt von Springs bei Johannesburg(Südafrika), in dem ein Brand ausgebrochen war, die Flammen zün- gelten. Die Bürger dachten an die Steuer- erhöhungen, die der südafrikanische Finanz- minister in der vorigen Woche im Parlament ankündigte. Ihre Freude war aber nur von kurzer Dauer. Die Feuerwehr löschte den Brand schnell. 1 Einer Aufstellung des„Cape Argus“ zu- folge leben in Ostafrika jetzt bei einer Ge- Salrtbe völkerung von 17,5 Millionen Schwar- zen 62 000 Europäer und 169 000 Inder. Die ständig zunehmende indische Bevölkerung verteilt sich auf Kenya(91 000), Tan- ganyika(44 000) und Uganda(34 000). Die Zahl der Inder in Südafrika hat 360 000 überschritten. 8 Tiger, Wildschweine und andere gefähr- liche Tiere, die durch die Ueberflutungen des Subansiri-Flusses in Ober-Assam(In- dien) aus ihrem Dschungelverstecken ver- trieben wurden, haben jetzt Zuflucht in den Dörfern gesucht. Die erschreckten Einwoh- ner haben sich vor der Invasion der rabia- ten Flutopfer auf Bambus-Hochstände ge- flüchtet. Der Subansiri ist ein Nebenfluß des Brahmaputra. Bei den Ueberschwem- mungen wurde im Bezirk Nord-Lakhimpur ein Gebiet von rund 1600 qkm überflutet. * Ein großer Schleusendamm mit 63 stäh- lemnen Toren wurde am Huai-Fluß in Nord- Kiangsu in Betrieb genommen. Zehntausende von Bau- und Landarbeitern nahmen an der Eröffnungsfeierlichkeit teil. Durch den Schleusendamm, der am Südostende des wurde, ist die jahrhunderte alte Ueberflutungsgefahr der Kiangsu-Ebene gebannt. * Drüsenspezialisten untersuchten den Fall des sieben Jahre alten Silvestro Reis aus Modena(Italien), der über Nacht eine volle Baritonstimme bekam und dem urplötzlich ein Bart zu sprießen begann. Das Kind zeigt ganz unvermittelt auch alle andere Merk- male eines erwachsenen Mannes. Seine Mutter stellte die Veränderungen fest, als das Kind, das am Vortage hohes Fieber hatte, morgens erwachte. * Aus dem Inneren des Vulkans Aetna zam am Mittwoch ein bedrohliches Grollen vnd dem Krater entstiegen dicke Rauch- Wolken. Fachleute sehen jedoch in diesen Inzeichen keinen Anlaß zu Beunruhigung. Professor Gustavo Cumin, ein Geologe, erklärte, der Berg wache alle zwei Jahre einmal auf, wenn unterirdische Explosionen dis Glut aufs neue entfachten. * Schäden in Höhe von etwa zwei Mil- lonen DM haben nach bisherigen Feststel- lungen die Unwetter angerichtet, die in den letzten Tagen verschiedene Gebiete Oester- keichs heimsuchten. * In Holland gibt es nach einer amtlichen Statistik 726 Millionäre. * Der 18. Kongreß der Internationalen Union für reine und angewandte Chemie wurde in Stockholm am Mittwoch mit einer Feier im großen Stockholmer Konzerthaus eröffnet, an der über tausend Wissenschaft- ler aus 28 Ländern teilnahmen. Allein die deutsche Delegation, die zum ersten Male hach dem Kriege an einem Kongreß der Chemie-Union teilnimmt, umfaßt über 30 Mitglieder. * Präsident Eisenhower hat ein Gesetz unterzeichnet, das die Einwanderung von 900 Waisen unter zehn Jahren ermöglicht, die von im Ausland dienenden amerikani- Die Maria Cebotari Der einsame Kampf der Hedwig Cattarius Cebotari-Kinder in Ferien am Attersee/ Englisches Ehepaar Curzon will die Kinder adoptieren erneut verwaisten Kinder und Gustav Diehl, von der siebenjährige Fritz und der elfjährige Pe- ter, verbringen jetzt am Attersee ihre Ferien. Bei ihrer Abreise aus Wien glaub- ten sie schon nicht mehr, daß ihre„Detta“ gleichfalls verreist sei. Der ältere Bub hatte immer wieder mißtrauische Fragen nach dem Verbleib der geliebten Zieh- heimgeblieben. Als es dunkel wurde, soll- ten beide Buben in das Haus des Bildhauers. Aber sie wehrten sich. Sie wollten auf Detta warten und weinten. Sie durften sich da- her in der Nacht zum Sonntag in den eige- nen Betten in den Schlaf weinen. Den Erzählungen von einem Telegramm, von eiliger Abreise und vom Vergessen des mutter gestellt. Bei dem englischen Ehe- paar Curson, das sich zur Adoption bereit erklärte, sollen nun die Wunden des ersten Schmerzes heilen. Abschieds schenkten sie keinen Glauben. „Detta hätte uns nicht vergessen!“, erklärte sehr bestimmt Peter. Inzwischen wurde eine Frauenleiche im Kuchelauer Hafen gebor- gen und als Hedwig Cattarius identifiziert. Dem Bildhauer blieb die traurige Aufgabe, den Kindern nach langem Zögern die Wahr- 5 Vor vier Jahren starb Maria Cebotari, die große Opernsängerin. Ihr Gatte, der be- liebte Filmschauspieler Gustav Diegl, mit dem sie in harmonischer Ehe zusammenge- lebt hatte, war bereits 18 Monate zuvor àus dem Leben geschieden. Nach dem Wunsch der Mutter sollte Hedwig Cattarius, die Er- zieherin der Kinder, sich weiter um die Voll- Waisen kümmern. Frau Hedwig lebte im Hause des Künstlerehepaares wie eine enige Verwandte. Der Brief, welcher den letzten Willen von Maria Cebotari übermittelte und im Falle einer Adoption die Uebernahme von„Detta“ vorsah, blieb jedoch ohne Sig- nierung und wurde juristisch daher nicht als letzte Verfügung anerkannt. Curt Goetz und Valerie von Martens wollten die Kinder zu sich nehmen. Sie Waren mit den Eltern der Waisen befreun- det gewesen, verwarfen jedoch den Plan Wieder, da sie sich häufig auf Reisen be- fanden und sie den Kindern nicht ihre „Detta“ nehmen wollten. Dr. Hilbert, Chef der Bundestheater verwaltung, regte eine staatliche Gnadenpension an, setzte sich aber mit diesem Vorschlag nicht durch. Peter hatte sich schon seine eigene Meinung über das Problem gebildet:„Wir brauchen keine reichen Adoptiveltern. Man soll uns mit Detta zusammenlassen. Ich will in unserer Villa bleiben und basteln und lernen, nicht aber in Luxusautos spazierenfahren.“ End- lich wurde ungeachtet dieser Anhänglichkeit der Kinder eine Lösung gefunden. Das eng- lische Pianistenehepaar Curzon wollte die Pflege übernehmen. Professor Clifford Cur- 2zon gedachte jedoch nicht, Hedwig Cattarius in sein Haus zu nehmen. Er wollte die Zu- neigung der Kinder nicht mit einem anderen Menschen teilen. Frau Cattarius wies ver- geblich auf die notwendige Schonung der Ge- fühle der Buben hin. Peter und Fritz sollten nun an den Attersee fahren, dann nach Eng- land reisen, um dort, wie es das Gesetz vor- schreibt, drei Monate zu verbringen. Hed- wäg Cattarius bat darum, die Kinder wenig- stens bis zum Attersee begleiten zu dürfen. Sie bat vergeblich. Sie war tief niedergeschlagen, verzwei- felt und hoffnungslos. Um 18.30 Uhr er- klärte sie, sie habe noch etwas Unaufschieb- bares zu erledigen. In einer Stunde sei sie Wieder zurück. Aber sie kam nicht wieder; ihr Leben war sinnlos geworden, und sie hatte dieser Sinnlosigkeit ein Ende gemacht. Der jüngere Fritz war bei einem befreun- deten Bildhauer zu Besuch, Peter war da- Blitzsaubere Buben und Mädels mit strahlenden Kinderaugen und roten Wangen begrüßen einen ungezwungen und höflich, wenn man heute jene fünfstöckigen, 62 Meter langen Wohnblocks am Nymphenburger Ka- nal an der Peripherie Münchens betritt. Es ist eine angenehme Ueberraschung, diesen Gebäudekomplex, das Städtische Waisen haus, zu betreten, in dem es nur einen„Va- ter“, den 42jährigen Dr. Andreas Mehringer, und 15(Pflege-) Mütter zwischen 25 und 38 Jahren gibt, das aber im übrigen von 230 Kindern bewohnt wird. Junge Menschen im Alter zwischen zwei und achtzehn Jahren, die einmal als Findelkinder aufgefunden Wurden, deren Eltern unter den Schlägen einer turbulenten Zeit auseinandergingen oder aber sehr früh gestorben sind. Von einem Waisenhaus im althergebrach- ten Sinne kann hier keine Rede sein. Rasch bringt einen der Fahrstuhl in das gewünschte Stockwerk, und auf das Klingeln öffnet ein Dreikäsehoch, um im nächsten Augenblick schon am Hals von Vati Mehringer zu hän- gen. So oder ähnlich erlebt man es bei einem Kein Ernüchterungsmittel gegen Alkohol Hauptstelle gegen Suchtgefahr tagte in Bremen Außer einem gewaltsamen Eingriff in den Stoffwechsel gibt es kein Mittel, um nach Alkoholgenuß sofort eine Ernüchterung herbeizuführen, erklärte Prof. Ponsold vom Institut für Gerichtsmedizin von der Uni- versität Münster am 24. Juli auf der Konfe- renz der Hauptstelle gegen Suchtgefahren in Bremen. Schon der geringste Alkoholgehalt im Blut beeinträchtige die Leistung und be- deute vor allem bei Kraftfahrern eine Ge- fahr für die Oeffentlichkeit. Bohnenkaffee und verschiedene„Ernüchterungspräparate“ das Rauchen der Frauen, das sich seit 1925 von 1 Prozent auf 50 Prozent im Jahre 1950 erhöht habe. Es sei wiederholt beobachtet worden, daß bei Jugendlichen der„Reiz- hunger“ mit der Sucht nach Geltung und Erlebnissen zusammen auftrete. Das habe Oft ein Nachlassen der Leistungen in der Schule zur Folge. heit über das tragische Schicksal ihrer Er- zieherin und Pflegemutter mitzuteilen. Hed- wig Cattarius hatte sich lange Zeit, aber schließlich dennoch vergeblich auf den Brief Maria Cebotaris berufen, dem keine Rechtskraft zukam.„Man wolle sie los- werden“, äußerte sie wiederholt ihre An- sicht. Auf den Zuspruch des gerichtlichen Vormundes Dr. Zörnlaib, einen Urlaub an- zutreten und sich in den unvermeidlichen Lauf der Dinge zu fügen, hörte sie nicht. Die Einder liebten sie, und sie liebte die Kin- der. Das war jenes Recht, das Hedwig Cat- tarius allein verstand. In den Fluten der Donau fand sie die Ruhe ihrer Seele. Die Cebotari-Kinder Peter und Fritz kommen jetzt am Attersee in die Villa des Ehepaares Curzon. Mrs. Curzon, eine aus Amerika stammende Harfenspielerin(Lucille Wallace), hofft die Zuneigung der Kinder erringen zu können. Professor Curzon ist 46 Jahre alt und seit 1931 kinderlos ver- heiratet. Er verfügt am Attersee, in London und in der Grafschaft Cumberland über einen stattlichen Hausbesitz. Seine Wohl- habenheit, seine Welterfahrenheit und sein künstlerisches Einfühlungsvermögen werden ihm vielleicht den Weg zum Herzen der Kinder zeigen. Aber es mag auch sein, daß Peter und Fritz einmal begreifen werden, daß man ihnen in ihrer frühen Jugend eine 49 jährige Frau nahm, die ihr Leben nicht ohne die Liebe der Kinder fortsetzen wollte. Der Schatten des Todes der Hedwig Cat- tarius liegt auch über der Villa am Atter- see, der Märchenperle des Salzkammergutes. F. Fierlinger Im modernsten Waisenhaus Deutschlands Es gibt keine strenge Hausordnung und keinen schablonenhaften Dienstplan Rundgang durch alle Wohnungen, von denen jede ein großes Wohnzimmer zum Essen und Spielen, einige Schlafräume mit jeweils zwei bis sechs Betten, dazwischen ein Mutterzim- mer, in dem die Pflegerin wohnt, einem Waschraum, Küche und Toilettenräume ent- hält. „Es gibt seine streng paraphierte Haus- ordnung oder gar einen schablonenhaften Dienstplan, wie das früher in Waisenhäu- sern üblich war“, berichtet Dr. Mehringer voller Stolz und macht darauf aufmerksam, daß jede Kinder-„Familie“ unter Leitung einer Pflegemutter ihr selbständiges, indivi- duelles Eigenleben führen kann. Den Kin- dern stehen umfangreiche Ausbildungsmög- lichkeiten neben dem regulären Schulbesuch offen. Bastel-, Musik-, Gesangs- und Sport- gemeinschaften bieten reiche Abwechslung. Zehn Prozent aller Kinder dieses Hauses be- suchen höhere Schulen. Erziehungsexperten des In- und Auslan- des sind bei der Beurteilung dieses mit aus- ländischer Hilfe eingerichteten Hauses ein- stimmig zu dem Ergebnis gekommen, daß es sich hier um das modernste Kinderheim Deutschlands handelt. Es scheint, als ob mit dieser Art Waisenhaus nunmehr endlich die Form gefunden wurde, um unsere Jüngsten, steuerlos im Leben treibenden Menschen zu wertvollen Gliedern der Gesellschaft heran- zuziehen. So wenig es zwar einen vollwerti- gen Ersatz für das Elternhaus geben mag, so nahe ist man hier an den höchstmöglichen Ausgleich herangekommen. Besonderes Verdienst hat sich der Verein „Freunde der Waisenkinder“ erworben, der durch seine Spendenektion immer vieder für die Förderung dieser Kinder gesorgt hat. Ehefreudigkeit nimmt ab Blick ins Land Gefängnis für dicksten Mann Hildesheim. Deutschlands dickster Mann, der Bürgermeister Heinrich Brümmer aus dem Weserdorf Hunzen, wurde am Mittwoch von der Strafkammer des Landgerichts Hildesheim zu acht Monaten Gefängnis ver- urteilt. Brümmer hatte sich, als er noch das Amt des Bürgermeisters von Hunzen be- treute, sittliche Verfehlungen an minder- jährigen Mädchen zuschulden kommen lassen. Der Exbürgermeister dessen Unterbringung in einer Strafanstalt— wie wir bereits berichteten erhebliche Schwierigkeiten bereiten dürfte, hat sofort die Revision des Urteils beantragt. Neu bei der Post: Notgespräche mit höchster Dringlichkeit Hamburg. Bei Gefahr für Menschenleben, bei großen Bränden, Hochwasser oder an- deren Katastrophen werden die Fernämter der Bundespost künftig Gespräche mit höchster Dringlichkeit vermitteln. Diese Not- gespräche werden nur mit einfacher Gebühr berechnet. Wer ohne Grund ein Notgespräch führt, muß wegen Mißbrauches die zehnfache Gebühr eines Blitzgespräches bezahlen, Eine neue Anweisung, die die Amter jetzt erhalten haben, sieht nachstehende Dringlichkeitsfolge für Ferngespräche vor: Notgespräche, dringende Staatsgespräche, Blitzgespräche und dringende Pressegespräche. Es folgen die dringenden Privatgespräche, die ge- wöhnlichen Staatsgespräche, die Dienst- und die Privatgespräche. Bremer verlor Nerven Bremen. Aus Wut darüber, daß sein bis- her von den Amerikanern beschlagnahmtes und seit acht Wochen leerstehendes Haus ihm noch nicht wieder zur Verfügung gestellt Wurde, schlug ein 50jähriger Kaufmann in Bremen zahlreiche Fensterscheiben des Hauses ein. Polizeibeamten gegenüber er- klärte er, er habe die Nerven verloren. Er könne es nicht mit ansehen, daß sein mo- dernes Sieben Zimmer- Haus leerstehe. Er wohnt jetzt unter den primitivsten Ver- hältnissen bei seiner Schwiegermutter. Dünensand als Ausweis Emden. Auf einmalige Art wurde ein vierjähriger Junge identifiziert, den Polizei- beamten in Emden hilflos mitten im Ver- kehrsgewühl entdeckten. Obwohl der Junge aus Angst vor den Beamten keinerlei An- gaben machte und er auch keine Ausweise hatte, stellte man fest, daß er nur von der Insel Borkum sein kann. In seinen beiden Hosentaschen hatte sich eine Unmenge wei⸗ Ber Dünensand gefunden, der nur von der Insel Borkum stammen konnte. Ein Anruf in Borkum bestätigte, daß der Junge dort ver- mißt wurde. Er hatte sich auf einen Dampfer geschmuggelt und war genau so unbemerkt mit der Bahn vom Hafen in Emden nech der Stadt gefahren. Zwei Düsenjäger abgestürzt Bonn. Zwei an den Uebungen der Atlan tikstreitkräfte beteiligte Düsenjäger stürzten am Mittwoch kurz nach 20 Uhr im Rheinland ab. Nach Augenzeugenberichten hatten sich die beiden Flugzeuge über dem Rhein in der Gegend von Bad Godesberg gestreift. Eines der Flugzeuge stürzte sofort in Mehlem bei Bonn ab und setzte einige Häuser in Brand. Der Pilot wurde tötlich verletzt, der zweite Jäger flog noch etwa dreißig Kilometer wei⸗ ter und ging bei Waldbreitbach in der Nahe von Koblenz zu Boden. Das beste Tierfoto gesucht Wuppertal. Die Direktoren der deutschen zoologischen Gärten haben zusammen mit der„Fotokina 1954“(der internationalen Foto- und Kinoausstellung, Kölm), zu einem Fotowettbewerb aufgerufen, um die Liebe wirklich stimmt, müßte dann nicht unser seien wirkungslos. Auch Schlaf helfe nicht immer, da ein Alkoholgehalt von 1,8 bis 2 pro Mille erst nach sechzehn Stunden wie- der ausgeschieden werde. Der Generalsekretär des Guttempler- ordens in Deutschland, Wilhelm Biel(Ham- burg), wies in Bremen darauf hin, daß im Vorjahr in der Bundesrepublik 5,3 Milliar- den Mark für alkoholische Getränke ausge- geben wurden. Das sei etwa der jährliche Aufwand für Renten aller Art. Auf die mit der ständig steigenden Alko- hol und Tabaksucht verbundenen Gefahren für die Jugend machte der Geschäftsführer der deutschen Hauptstelle gegen Suchtge- fahren, Hans Seidel, aufmerksam. Die Ju- gend werde in hohem Maße durch das Ver- Balten der Erwachsenen beeinflußt, so durch schen Soldaten oder im Ausland tätigen Angestellten der Regierung adoptiert wurden. * Auf einer Fahrt von New Vork nach Thiladelphia hatte ein New Vorker Juwe- ler einen Zusammenstoß. Obgleich abge- senen von Sachschäden niemand verletzt zu dein schien, entschloß sich der Fahrer trotz- dem, am nächsten Hospital Halt zu machen und sich sowie seine Frau vorsorglich durchröntgen zu lassen. Dabei entdeckten die Aerzte zwar keinerlei Folgen des Un- kalls, aber bei der Frau einen bisher noch dicht bemerkten beginnenden Lungenkrebs, der daraufhin durch eine Operation völlig eatkernt werden konnte. Im Fall eines spä- teren Behemdlungsbeginnes wäre die Krank- heit wahrscheinlich unheilbar gewesen. Ungewöhnlich hohe Sterbeziffern im Bundesgebiet infolge der Grippe Im ersten Vierteljahr 1953 wurden nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Bundesgebiet 73 101 Ehen geschlossen. Diese Zahl ist wesentlich niedriger als die des vor- angegangenen Quartals. Aber auch gegen- über dem„saisonmäßig“ vergleichbaren ersten Vierteljahr 1952 wurden weniger Ehen geschlossen. Die Eheschließungsziffer(Ehe- schliegungen auf 1000 Einwohner) betrug 6, 1 (erstes Quartal 1952 6, 8). Der Rückgang der Eheschließungsziffer ist in allen Ländern des Bundesgebietes zu beobachten. Die meisten Ehen wurden— wie schon oft— in Nordrhein- Westfalen ge- schlossen(7,2). Besonders niedrig war die Ehehäufigkeit in Schleswig-Holstein und Bayern(je 5,44). Im Gegensatz zum Bundes- gebiet hat Westberlin eine höhere Heirats- Ziffer(7, 2) als im gleichen Quartal des Vor- jahres(6, 4). Das ehefreundlichste Quartal ist im allge- meinen das vierte(Weihnachten). Im ersten Quartal des Kalenderjahres ist die Ehefreu- digkeit immer sehr gering. Im Bundesgebiet sind im ersten Viertel- jahr 1953 insgesamt 180 752 Personen(91 151 männliche und 89 601 weibliche) gestorben. Die Sterblichkeit war infolge der ungewöhn- lich zahlreichen Grippe- Erkrankungen im Februar mit fünfzehn je Tausend sehr hoch. Die Säuglingssterblichkeit war erfreulich ge- ring. Sie betrug 4,8 Prozent der Lebendigge- borenen gegenüber 5,5 Prozent im ersten Quartal 1952. zum Tier zu beleben und gute Tierfotos zu bekommen. Gesucht wird das beste und originellste Tierfoto, Der Fotowettbewerb wärd von den zoologischen Gärten der ein- zelnen Städte besonders ausgeschrieben. Er endet am 30. September 1953. Aufschluß über Tierleben vor 180 000 Jahren Essen. Bei Baggerarbeiten der Emscher- Genossenschaft“ in Gelsenkirchen sind dieser Tage zahlreiche Rnochenfunde gemacht wor- den, die Aufschluß über das Tierleben vor schätzungsweise 180 000 Jahren geben. Das Glanzstück der Funde ist der 2,80 Meter lange Stoßzahn eines Mammut. Die Funde lagen durchweg sechs Meter tief in einer bisher noch unberührten Schicht von Sand, Ton und Kies, die in der Eiszeit ange- schwemmt wurde. 5 Ns wir hörten: Musik, Musik, Musik. echten Musikgenießens, ohne Gefahr zu lau- fen, überflutet zu werden. Hiervon sich zu bewahren, sollte das erste Gebot aller Radio- hörer sein, ganz gleich, ob es sich nun um Unterhaltungs- und Schlagermusik, um den Jazz oder um gehobene klassische und an- spruchsvolle zeitgenössische Konzertmusik handelt. Zu den besonders interessanten Musik- Darbietungen dieser Woche gehörten vor allem wohlgelungene Opern-Uebertragungen aus Bayreuth und Salzburg. Nach der von Stuttgart gesendeten Bayreuther„Lohen- grin“-Aufführung, die im einzelnen bereits in unserm Bayreuther Bericht(vergl. die Ausgabe vom 29. 7.) gewürdigt worden ist, hörte man über den Südwestfunk inzwischen auch den ersten Teil des Nibelungenringes, „Rheingold“. Von den Salzburger Festspielen vermittelte Stuttgart die von Wilhelm Furt- Wängler geleitete Aufführung von Mozarts „Don Giovanni“, Furtwängler scheint wieder in ungebrochener Frische am Pult zu stehen. Die Wiener Philharmoniker spielten unter seiner sehr aufgelockerten zügigen Führung bezaubernd und das singende Ensemble er- reichte ein ungewöhnlich hohes künstlerisches Niveau. Lohnend war auch eine vom Süd- westfunk gebrachte italienische„Boheme“ Uebertragung. Es wirkten das Orchester und der Chor der„Accademia di Santa Cecilia“ in Rom und ein Aufgebot schöner italienischer Stimmen mit. Sie können halt singen, die Italianos! Wo käme der Rundfunk hin, wenn die usik nicht wäre! Gottlob ist sie— wenn man auch manchmal versucht ist, zu sagen: leider. Denn was da so täglich und stündlich m aller Welt an Musiktönen auf Aether wellen beranrauscht und in die menschlichen Behau- zungen gejagt wird, erreicht wahrhaft astro- nomische Ausmaße. Wird es nicht doch ein denig Übertrieben? Wenn man sich vorstellt, ah beispielsweise allein die drei Sender unseres südwestlichen Raumes(Stuttgart, Aüdwestunk und Frankfurt) von Sonntag bis itwoch dieser Woche insgesamt rund 230 dweihundertdreigig!) Musiksendungen auf le Trommelfelle ihrer Hörer losgelassen 10 n, gerät man doch in Zweifel über die otwendigkeit solchen klingenden Segens. as Wort vom geist- und charakterveredeln- en Einfluß der Musik in Ehren, aber wenn Clopus, der nun seit Erfindung der Radio- ben due in seiner ganzen prallen Rundlich- 1 permanent in Musik gebadet wird, all- nen zum wahren Musterknaben unter 100 Planeten herangereift sein? Und wie wat es damit in Wirklichkeit? Wie wir alle loben, ist sein Ruf nicht eben der beste. Alles 1 8 und Blasen war— in dieser Hinsicht min ls— bis heute vergebliche Liebes- r den verständigen Hörer kann 28 sich 5 5 nur darum handeln, aus dem hiesigen kalischen Plumpudding der Sendepro- eee e nach Geschmack und Anspruch ſüeelne Rosinen herausklauben. Wer sich ahrt Komme. „ Krause Es fällt auf, daß eigentlich auch in den leser Müne mit Bedacht und Ueberlegenheit a Vormittagsstunden bereits gute Kammer- erzieht, hat allerdings viele Möglichkeiten musik geboten wird. So musizierten Künstler wie Paul Tortelier(Cello) und Andor Foldes (Klavier) mit Schumannwerken im Frank- furter Sender. Auch musikalischer Nachwuchs kommt häufig in kleinen Morgenkonzerten verdienstlich zu Gehör. Im Rahmen eines von Winfried Zillig und Kurt Schröder geleiteten Sinfoniekonzerts aus Frankfurt erklang das selten zu hörende geistvolle Cello-Konzert des Franzosen Edouard Lalo(1823—1892). Es wurde von André Navarra und dem Hessi- schen Rundfunkorchester mit bewunderungs- würdiger Vortrags-Eleganz gespielt. Auch der zeitgenössischen Musik gegenüber zeigen sich die Sender recht aufgeschlossen. Allerdings werden diese Sendungen meist in das späte Abendprogramm eingefügt. So kam aus Stuttgart gemäßigt modern in einer Abendlichen Konzertstunde mit Werken von Roussell(Klavierkonzert), von Honegger e- tit Suite) und mit einem reizenden Fagott- konzert mit kleinem Orchester von Eckhardt- Gramatté. Im Südwestfunk spielte Helmut Roloff die sehr apart klingenden„Elf Kinder- stücke für Klavier“ von Alfredo Casella. Außerdem hörte man im gleichen Konzert das gediegen gearbeitete melodiöse Violinkonzert in a-moll desselben Komponisten, gespielt von Ludwig Bus mit dem Südwestfunkorche- ster. Das Frankfurter Abendstudio brachte mit der halbstündigen Sendung der Funkoper „Der Landarzt“ des Heidelberger Komponi- sten Hans Werner Henze den Freunden der jüngsten Musik eine besondere Ueberra- schung. Henze versucht hier dem Gedanken- und Stimmungsgehalt einer niederdrücken- den Kafka-Novelle, die sich in hintergründig- düsteren Reflektionen eines Landarztes über sein Berufsschicksal erschöpft, mit den Mit- teln seiner radikalen Tonsprache bohrend nachzuspüren. Die Musik begleitet den ge- sprochenen Novellentext Silbe für Silbe, er- reicht damit beim Hörer eine verwirrend seltsame Faszination und macht das Beklem- mende der Novelle noch lastender. Was schließlich bleibt, ist der Eindruck eines reich- lich waghalsigen, wenn auch imponierenden musikalischen Experiments. Nicht vergessen sei in dieser Uebersicht die vom Südwestfunk gesendete ausgezeich- nete neue Folge der Vorträge Hans Rosbauds über Klang und Wesen der Orchester-Instru- mente. Eine besonders für den wißgbegierigen musikalischen Laien vorbildlich unterrich- tende Sendefolge! C. O. E. Notizen über Bücher William Saroyan: Tracys Tiger. Roman. Diana-Verlag, Stuttgart- Konstanz.) Tracy ist ein junger amerikanischer Arbeiter, der sich von seinen Mitmenschen durch einen Tiger unterscheidet, der, nur für ihn sichtbar, seinen Lebensweg begleitet. Um Tracy und Laura, das Mädchen mit dem gelben Strickkleid, und um den Tiger,„der die Liebe ist“, der eines Tages allen Menschen sichtbar wird, eine Panik auslöst und mit Hilfe eines phantasie- begabten Polizeiinspektors wieder verschwin- det, hat der amerikanische Armenier Saroyan eine nicht auf den ersten Blick durchschaubare Fabel gesponnen, in der er alltägliche und surreale Elemente reizvoll vereint. Die hüb- schen Illustrationen von Henry Koerner un- terstreichen die Eigenart des geheimnisvollen kleinen Buches. egi. Francois Mauriac: Denn du kannst weinen. Drei Brücken Verl Heidelberg.)„Du bist ein Mensch, denn du kannst weinen“, steht über dem faszinierenden psychologischen Ro- man, dessen Veröffentlichung 1952 der Ver- leihung des Nobelpreises an den Südfranzosen Mauriac vorausging. Der katholische Schrift- Steller, dem man vorwirft, er schreibe nur über menschliche Ungeheuer. demonstriert eine unglückliche, lieblose Welt, die jede Bindung an Gott verloren hat. In der morbiden At- mosphäre von Haß, Gier, Zank, Verständnis- losigkeit und Verachtung wächst im Schloß seiner Großmutter der hilflose, kleine Guil- laume heran, gehaßt von seiner in ihrem Ehr- geiz enttäuschten bürgerlichen Mutter, ver- achtet von seiner hochmütigen adeligen Groß- mutter, verstoßen endlich auch von dem ein- zigen Menschen, der eine Stunde lang Ver- ständnis für ihn aufbrachte, dem kommuni⸗ stischen Lehrer, der die Verbindung zum Schloß für den Klassenkampf opfert, und wortlos verstanden nur von seinem degene- rierten Vater, der mit seinem Kind in den Tod geht. egi. Katrin Holland:„Die gehetzte Frau“. Ro- man.(Orell Füssli Verlag, Zürich). Ein Un- terhaltungsroman mit politisch-zeitbezogenen Ambitionen. In seinem Mittelpunkt steht eine junge Frau,, die mit ihrem Söhnchen aus der kommunistisch beherrschten Tschechoslowakei in die Schweiz geflohen ist. dort aber von ihrem Mann, einem hohen Regierungsfunktio- när des Regimes, aufgespürt wird. Es geht da- bei um das Kind. das der mit allen Mitteln sein Ziel verfolgende Mann an sich bringen Will. Daß ihm dies nicht gelingt, verdankt die gehetzte Frau und Mutter dem tatkräftigen, wenn auch nicht immer geschickten Bemühen eines aàmerikanischen Schriftstellers namens Brooks, dessen Liebe zu ihr am Ende auch seine Erfüllung findet. Dieser sehr ernste Stoffk wird fesselnd dargeboten, ohne dabei allerdings irgendwelchen dokumentarischen Wert zu erlangen oder als künstlerisch bedeut- same Analyse eines Zeitsymptoms gelten zu dürfen. Ha- Seite 4 MANNHEIM Freitag, 31. Juli 1953/ Jr. 178 Langer Veg ohne Ankunft Wer Hausangestellte beschäftigt, dem flatterte dieser Tage eine blaue Drucksache ins Haus, in der zu lesen steht, daß er„binnen zwei Wochen“ pro Angestellte 5.— DM an den„Unfallversiche- rung sver band der Badischen Gemeinde und Ge- meinde verbände“ zt zahlen habe als Jahresbei- trag zur gesetzlichen Unfallversicherung des Hals bersonalg. Man könnte nicht sagen, daß der amtliche Tert unfreundlick, Barsch oder kurz an- gebunden wre. Nein, das gar nicht. Und man diet als Zahilungspſlichtiger auch his zu einem geteis den Grade ein, daß eine gesetzliche Unfall- Versickerung eine gute Sache ist. Aber man stört sich an etwas anderem: Daran Nümlich, daß man von dieser Verpflicitung bisher gar nichts gewußt hat und auf Anfrage dieserhalb dis Mitteilung erhält, es sei ordentlich“ bekannt- emden worden, das heißt, es habe in einem der erordnungsblätter gestanden, die verschiedene behördliche Instanzen regelmäßig herausgeben. Doch seien wir einmal ehrlich: Wer liest denn diese Din get außer den Beliörden, die sie ſieraqus- geben? Wo R,m jemand. Und wer kann einem Normal-Bürger zumuten, diese Blätter zu lesen, Nur weil vielleicht alle Schaltjahre einmal etwas darin stehen könnte, was ihm direkt betriffi? Und noch eins: Es hütte ruhig auf der blauen Drucksache vermerkt werden können, auf wessen Beschluß diese Versicherung zurückgeht. Denn man fat das als Bürger nicht gerne, irgendetwas zerviert zu betommen, von dem man noch nichit einmal genau weiß, woher es stammt und auf was es zurtickgeht. Es könnte ja auch sein, daß sich jemand einen ſuæ macdil. Als Gemeinden, Lander und Staaten noch ver- nalinismàſßig lein und uberschaubar waren, war es einfach, etwas mitzuteilen. Da genügte ein „Ferordnungsblatt“. Aber heute, da man schon Raum mehr den Flurnachbarn kennt und die„Re- gierung etwas so weit Ent ferntes geworden ist, daß sie bereits eine Art Abstraktum ist, genügt ein derartiges Blatt nicit mehr.. Wie man es anders machen sollte, um mit sei- nen unerläßlich scheinenden Mitteilungen den Bürger zu erreichen? Nun, das ist nicht Sache des Bürgers. Darüber sollten sich die Instanzen ein- mal den Kopf ꝛerbrecken. Und— bitte— nicht nur in Wahlzeiten . Gnikomson Das„Alte Reluishuus“ ist gur nicht dus alte Reluishaus Carl Theodor pflegte im heutigen„Stengelhof“ die Pferde zu wechseln Wer mit der neuen Straßenbahnlinie von Neckarau nach Rheinau durch die Casterfeld- und Relaisstraße fährt, dem fällt linker Hand am Ortseingang von Rheinau ein altes Haus auf, das mit seiner Bezeichnung„Wirtschaft zum Stengelhof“ den Geschichtsfreund an der Nase führt. Es liegt an einer markanten Stelle, dort, wo man zum Hochgestade des alten Neckarufers hinansteigt. Zahlreiche Straßenzüge kreuzen sich hier seit alters her: Die„Schwetzinger Chaussee“, jene alte Kunststraße, die nach der Eingemeindung des Rheinaugebiets im Jahre 1913 die Be- zeichnung Casterfeld- und Relaisstraße trägt, Unser Bild zeigt die Wirtschaft„Zum Stengelkof“ auf der Rheinau, die an der Stelle stent, wo früker das alte Relaishaus stand und Reste dieses Hauses sogar verwendet. Das Eckhaus Reldisstraße 56 indessen trägt nur den Namen„Altes Relaishaus“ durch Im- stände, die in dem nebenstehenden Artikel angeführt sind, nat aber sonst mit dem alten Relaishaus aus der kurfürstlichen Epoche Mannheims nichts zu tun. Foto: Dr. Jacob Die aktuelle Reportage. Halbzeit im großen Rennen nuch den kleinen Preisen Am stärksten gefragt: Konfektion/ Der„Sog“ nach Mannheim hält an mer schlußverkauft, hier wird rutscht sind Die Schlacht um das billigste Kleid, um die preiswertesten Gardinen, um die„geschenkten“ Strümpfe und den geradezu„nachgeschmissenen“ Sonntagsnachmittagsausgeh-Zweireiher tobt nun schon den fünften Tag, und noch immer reißt der Strom der Kauflustigen aus Umgebung, der„Sog“ der Rhein-Neckarstadt mit ihrem an Waren aller Art nicht ab. Hier wird von morgens bis abends der Som- gewühlt, gerechnet, überlegt, anprobiert und tonnenweise weggetragen, was sie Montag mit bunten Preisschildern uin übervollen Schaufenstern prangt. Acht Verkaufstage, von denen drei den Resten gehören, sind noch zu„spielen“ im großen Rennen der kleinen Preise, die in allen Warenhäusern und Geschäften in den„Keller“ ge- Die Gastwirte stehen händereibend hinter dem Büfett und freuen sich, daß sie von dem Segen auch etwas abbekommen. Denn wer zum Ausverkauf reist, muß essen, trinken und beim obligaten Regenschauer das neue Sommerkleid vor Nasse schützen. Apropos Schutz: Die Polizei hat ihn im grogen Stil übernommen um Ruhe und Ord- nung im Getümmel aufrechtzuerhalten und Allzu gierige Langfinger vom unedlen Hand- Werk der Dieberei fernzuhalten, 18 hat sie bis- her erwischt Je besser die Ueberwachung, desto geringer die von vornherein mit ein- kalkulierten Diebstähle. Daß allerdings zwei Mannheim und Massenangebot Der„Aktionsradius“ Mannheims hat sich etwa bis zur Linie Worms Bensheim Bu- chen Wiesloch Germersheim Bad Dürk- heim erweitert. An den Ver!kaufstischen hört man alle Dialekte der„Nachbarschaft“, von der Bergstraße, vom Odenwald. vom hessi- schen Ried mit Viernheim und Lampertheim und besonders von„driwwe riwwer“, denn die Pfalz stellt den Löwenanteil an Auswärtigen, Der Mann, der die Krawatte zu 28 Pfenni- gen in den verarbeiteten Händen dreht, kommt aus Bürstadt, die starke Frau am Handtuchstand ist in Maxdorf daheim, das junge Mädchen, das in einem Stapel Unter- Wäsche wühlt, wohnt in Schriesheim. Käufer aus allen Richtungen, und dazu die hausfrau- lichen Repräsentantinnen von 265 000 Mann- heimern. Preise purzeln die Rolltreppen hinunter, Pakete, Pakete, Pakete rollen aus den Ge- schäften hinaus, In den ersten Tagen des Ausverkaufs waren es täglich in einem Wa- renhaus 25 000 bis 30 000 Kunden. In einer Diplomaten mit dem Notenschlüssel Die„Mandolinata“ machte einen Besuch im Saargebiet Als Patenverein des Mandolinenclub „Edelweiß“ Ludweiler(Warndt) fuhr am letzten Wochenende die Mandolinata Mann- heim 1920 in großer Stärke nach dem Saar- gebiet, um hier mit den Kollegen von der Saar deren 30. Stiftungsfest würdevoll zu be- gehen. Im Anschluß an das samstägliche Bankett mit großzügigem Geschenkaustausch, Wobei den Mannheimern eine Messing- Gruben- Wohin gehen wir? Freitag, 31. Juli: Kamera und Kurbel:„Tante Jutta aus Kalkutta“; Palast:„Sprung in den Tod; Planken:„Das singende Hotel“; Alster: „Du sollst mein Glücksstern sein“; Amerika- aus 20.00 Uhr:„Der Swing“, Spr.: Alfons M. Dauer, Rüsselsheim(Geschlossene Gemein- Schaktsveranstaltung der Städtischen Musik- bücherei und des Amerikahauses). Wie wird das Wetter? 3 8 8 —— N 3* 8 Vorhersage bis Samstag früh: Zunächst wolkig, doch überwie- gend trocken, später mehr auf- heiternd. Erwärmung bis gegen 25 Grad. In der Nacht heiter mit Abkühlung bis um 15 Grad. Ab- Südwest rückdrehende Winde. Vorübergehend Besserung Flauende, nach 5 bieder ausschauende Frauen ganz„verstohlen“ Abteilung wurden an einem Tag allein 23 000 Stück um Stück herausschleppen, an einem DM umgesetzt. Blumenstand„deponieren“ und zu neuem Was am meisten verlangt wird, sind Kon- Raub ausziehen, kommt nicht häufig vor. fektion und Stoffe, vom Kinderkleidchen bis Aber: scharfer Schutz vor schädlichen Schluß- zum Uebergangsmantel. Es folgen Unter- verkaufs- Schandtaten scheint schon geschaf- wäsche, Gardinen, Strümpfe, Handschuhe, fen zu sein. hwyb Haushaltswaren und Kleinmöbel. Etwas zu- rückgegangen ist die Nachfrage nach Herren- oberhemden. Sind die Herren bereits einge- deckt oder mußten sie den letzten Pfennig auf dem Altar der eheweiblichen Schönheit opfern? Man weiß es nicht, aber 5 daß mit die neuen Mannheimer Geschäfte ein Die Zei 15 5 5 5 starker Magnet für die auswärtige Kaufkraft e 15 N W N sind. Deshalb ist die Zahl der Kunden 80 stückseigentümer eich Weigsrten, mit Nach . e das 3 barn zusammen an einer Großbaustelle mit- . Wesentlich besser als in den 3 Was Zusammenwirken in einer ammelbaustelle vermag, die fünf Bauher- 9„„ 7 dein bis ert eren den uctenlgrgenne rozent, in manchen em Proje ervor, Aufbauförderungs- Doppelte verstärkt. Die Expeditionen sind in de und„Bautreuhand“ für 5 5 einen harten Konkurrenzkampf getreten, derstraße 2 bis 10 ausgearbeitet haben: Hier denn viele Kunden machen ihren Kauf 5 War es möglich, eine fünfteilige Sammel- einer schnellstmöglichen Zuschickung der paustelle mit 47 Wohnungen und zwei Ware abhängig. Läden im Wert von 752 00 DM so zusam- menzubringen, daß, abgesehen von den Eigenmitteln der fünf Hausbesitzer, die Finanzierung durch Sparkasse, Landes- Versicherungsenstalt, Rheinische Hypothe- kenbenk, Landeskreditanstalt. Oberpost- 2 a f direktion und aus Lastenausgleichsmitteln lampe überreicht wurde, brachte das große erfolgte. Keinem privaten Bauträger dürfte Doppelkonzert am Sonntag den Höhepunkt. es gelingen, diese untereinander sehr ver- Nicht weniger als zwölf Mandolinenorchester schiedenartigen Geldquellen für den Woh- aus dem Saargebiet, Lothringen und Frank- nungsbau„anzuzapfen“, ihre Zusammen- reich wirkten mit, und brechende Fülle fassung ist das bervorragendste Verdienst sprach für lebhaftes Interesse. Das musika- von„Aufbauförderungsgemeinschaft“ und lische Niveau war dem Charakter der dorti- Bautreuhand“. gen Orchester, die vorwiegend Wander- Man kann es verstehen, wenn Geschäfts- vereine sind, entsprechend gut und verriet führer Boos beim Richtfest für die Sammel- nicht nur Fleiß, sondern auch Liebe zur baustelle Werderstraße berichtete, daß der Volksmusik. Den Vogel jedoch schossen die„Bautreuhand“ zur Zeit 338 Anträge privater Mannheimer Leute mit Oskar Herrmann als Grundstückseigner für Wiederaufbauten vor- musikalischem Leiter durch ihre soliden Kon- liegen. 146 sind bis zur Vollzugsreife geplant zertdarbietungen ab, die in beiden Sälen und abgeschlossen, 192 sind noch in Arbeit. stürmisch gefeiert wurden. Die Bearbeitung bezieht sich auf die Er- Nicht weniger nachwlltig waren die so- schliefung der FEinanzierungswege, die im- listischen Darbietungen von Grambow(Man- mer wieder gewisse Schwierigkeiten macht, doline) und Weidler(Gitarre). Nach dem während die Zusammenarbeit der Architek- letzten Vortrag der Mannheimer verzichteten ten nach den ersten günstigen Erfahrungen zwei Orchester auf ihren Vortrag mit dem sich reibungslos vollzieht. Bemerken„Nach de Mannemer brauche mer Gute Erfahrungen mit dem Wiederaufbau nit meh enuff uff de Bühn“, um den Ein- ihrer Grundstücke machen besonders alle dee nicht neter zi ve wischen. Von den Bauherren, die Anspruch auf Aufbaudar- Gastvereinen ist noch das Mandolinenorche- lehen aus Lastenausgleichsmitteln erheben ster„Fortuna“, Geislautern, für seine präch- können. Das Ausgleichsamt Mannheim hat tige Interpretierung von Auber's Ouverture für die Bedürfnisse des Wiederaufbaus der zu„Fra Diavolo“ lobend zu erwähnen. Mannheimer Innenstadt besonders feines Im Garten und auf der Straße standen Verständnis und trägt dem Aufbauwillen die Einwohner, um die Mannheimer spielen privater Grundstückseigner durch Gewän- 2 hör n. ud us alle 1 Worten war tiefe rung von 3000 DM(zu 4 Prozent) pro Woh- Freude über die innige Verbundenheit zwi- nung verständnisvoll Rechnung. Es ist immmer schen Saar- und Bundesdeutschen fühlbar, wieder notwendig, bei einzelnen Objekten dann die Straße Altrip—Seckenheim—La- denburg, schließlich die sogenannte Alte Heidelberger Straße, die von Neckarau in Richtung Heidelberg zieht. An jener Stelle— und nirgend anderswo — stand seit dem Jahre 1750 das Relaishaus, auf der Mitte der Strecke Mannheim Schwetzingen gelegen, wo Kurfürst Carl Theodor seine Pferde zu wechseln pflegte. In der absolut zuverlässigen Karte des kur- pfälzischen Ingenieur-Hauptmanns Ferdi- nand Denis(1780) findet man dieses Relais- haus inmitten einer öden Flugsandebene exakt eingezeichnet. Das ausgedehnte An- wesen mit Wohngebäuden, Ställen, Remisen, diente nicht nur als Pferdewechselstation, sondern zugleich als Jagdhaus. Es besaß einen sogenannten ökonomischen Ofen, der Einrichtungen zum Kochen, Braten und Räu- chern aufwies. Es muß ein buntes, glänzen- des Bild gewesen sein, wenn die hohen kur- fürstlichen Herrschaften hier Aufenthalt nahmen, um zu frischen Pferden zu gelangen, die sie auf schnellstem Wege zum Mann- heimer Schloß oder zur Schwetzinger Som- merresidenz brachten. Notgedrungen„Stengelhof“ In den französischen Revolutionsstürmen des Jahres 1795 ging das Relaishaus in sei- nem wesentlichen Bestand zugrunde. Erst sehr viel später, nachdem das Anwesen Privatbesitz geworden war, entstand aus der alten Scheuer ein Gasthaus, dem man notgedrungen die Bezeichnung„Zum Sten- gelhof“ geben mußte. weil das Wirtsschild „Zum alten Relaishaus“ bereits vergeben war. Den Namen entlieh es von dem be- nachbarten Stengelhof, den Johann Georg V. Stengel, kurpfälzischer Geheimer Staats- rat und Mitbegründer der Mannheimer Akademie der Wissenschaften. seit 1774 an- legen ließ. Das Wirtsschild„Altes Relaishaus“ und die Jahreszahl 1688 prangen indessen am Eckhaus Relais-/ Neuhofenerstragße. Doch paßt die Jahreszahl nicht zu dem Stil des Bauwerks, das eindeutig in das 18. Jahr- hundert weist Sogleich erwacht der nächste Zweifel, denn das alte Relaishaus bestand von 1750—1795 und fiel dem Krieg zum Opfer. Das Eckhaus an der Straße aber steht noch heute. Der alte pfälzische Ge- schichtsschreiber Johann Goswin Widder gibt des Rätsels Lösung. Er nennt uns einen gewissen Kigler als Besitzer. Das Grundbuch von Seckenheim aus dem Jahre 1771 be- stätigt dies durch folgenden Eintrag:„Joseph Kiegel zu Mannheim besitzet das auf des Herrn Geheimen Stautsrathen v. Stengel Grund und Boden, in dem Sand. neben der Mannheimer Schwetzinger Chaussee auf- geführte Gebäude.“ „Auf dem Relaishaus“ Der Standort des alten Relaishauses War im 19. Jahrhundert bald vergessen. Doch er- innerte man sich seiner wohl und gab dem gesamten umliegenden Gebiet die Bezeich- nung„Auf dem Relaishaus“, So kam es, daß das Haus in der Relaisstraße 56 den Namen „Altes Relaishaus“ erhielt. während sich die tatsächlichen Reste des alten Relaishauses mit dem Namen„Wirtschaft zum Stengel- hof“ begnügen mußten. Dr. Jacob auf diese sachlichen Zusammenhänge zu sprechen zu kommen, weil sie aufbauwilli- gen Grundstückseignern noch viel zu wenig bekannt sind. Die Sammelbaustelle in der Werder- straße, die gestern Richtfest feiern konnte, dürfte als Gemeinschaftsarbeit der Archi- tekten Ochsenschläger, Sator und Zimmer- mann für sich selbst sprechen, die die Pla- nung der fünf Häuser mit 19 Einzimmer-, 24 Zweizimmer- und vier Vierzimmerwohnun- gen Sorgfältig aufeinander abgestimmt haben. Die„‚Bautreuhand“ hat bisher 69 Häuser mit 612 Wohnungen im Gesamtwert von rund zehn Millionen aufgebaut, ohne eee Neuer Weg der 16 nach Rheinau Ab 1. August fährt die Straßenbahn ab Betriebsbeginn zwischen Neckarau und Rheinau auf den neu verlegten Glei- sen durch Casterfeld- und Relaisstraße. Zur Herstellung des Gleisanschlusses wird der Straßenbahnbetrieb durch die Rhenaniastraße bereits am 31. Juli ab 19 Uhr eingestellt und bis Betriebsschluß durch Omnibusfahrten zwischen Nek karau und Rheinau ersetzt. An der neuen Strecke liegen folgende Haltestellen und Zahlgrenzen: Friedrich- straße; Isolation(Zahlgrenze); Altriper Straße, Sunlicht-Stahlwerk(Zahlgrenze), Karlplatz(Zahlgrenze nur für Fahrten im Zuge Neckarau Pfingstberg); Neu- hofer Straße(Zahlgrenze); Waldsee- straße; Mühlheimer Straße und Bahnhof Rheinau(Zahlgrenze). Die Abfahrten der Linie 16 erfolgen ab Endstelle Rheinau zwei Minuten spä- ter als bisher, also zu den Minuten 02, 17 32 und 47. ö Caritasrektor Franz Völker wird Stadtpfarrer Caritas-Rektor Franz Anton Völker ver- läßt den Caritasverband, um Nachfolger von Stadtpfarrer Christian Spinner zu werden der nach einem einund dreißigjährigen erfolg- reichen Wirken in Seckenheim und nach dem Wiederaufbau der Barockkirche mit Rück. sicht auf eine schwere Erkrankung in den Ruhestand getreten ist. Heute wird Rektor Völker seiner Gemeinde vorgestellt. Fast acht Jahre lang, seit 1. September 1945, hat Rektor Völker, geboren am 25. Januar 1912 in Birkendorf bei Bonndorf im Schwarzwald, als Caritasrektor in Mannheim ir Auffangen ausgesprochener Großstadt. nöte in der Nachzusammenbruchszeit große Erfahrungen gesammelt. Wer an seine Stelle tritt— es wird nicht leicht sein, für diesen immer wachen und für jede Art von Not ver- ständnisvollen Mann der Caritas einen geeig- neten Nachfolger zu finden— ist im Augen. blick noch ungewiß. Kleines Warenlager vom Schluß verkauf Zwei Frauen, die aus der Pfalz mit un- reellen„Einkaufsabsichten“ zum Mannheimer Sommerschluß verkauf, gekommen Waren, wurden nach„erfolgreicher“ Tätigkeit ge- stellt. Bei ihrer Durchsuchung fanden sich ein Damenschirm, drei Damen- und vier Kinder- pullover, zwei Kinderhemden, ein Paar Söck. chen, drei Paar Damenstrümpfe, Wäsche und zwei Waschlappen. Sämtliche Gegenstände wären aus Kaufhäusern gestohlen worden. Schlägerei? Ein 25jähriger Arbeiter wurde mit Kopfverletzungen ins Kranken- haus eingeliefert. Es war gestern noch nicht bekannt, ob eine Schlägerei Ursache der Ver- letzungen ist. 1. Allis Ibs! Ehrenrettung der WH. Der Allgemeine Stu- dentenausschuß der Wirtschaftshochschule leg Wert darauf, daß der in dem Artikel vom 24. Juli 1953„Doppelt gestohlen“ genannte Stu- dent kein Studierender der Wirtschaftshoch⸗ schule Mannheim ist. Wir gratulieren! Heinrich Böckenhaupt, Mannheim, K 2, 24, wird 70 Jahre alt, Friedrich Fuchs, Mannheim-Neckarau, Maxstr. 2a, begeht den 76. Geburtstag. Bauen leicht gemacht durch die„Bauireuhund“ Sammelbaustelle Werderstraße mit fünf Einzelbauten feierte Richtfest daß die Eigentumsrechte privater Besitzer angetastet worden wären. Erfreulicher weise befinden sich die fünf Häuser an der Wer- derstraße in einer geschlossenen Front, ohne daß ein„Abstinent“(wie auf dem Linden- hof) sein mangelndes Verständnis für die Aufbaubedürfnisse einer Stadt durch Festhalten am seiner mehr oder min- der wohlerhaltenen Bauruine unter Beweis Stellt. Bei dieser Sachlage kann man sich vor- stellen, daß das Richtfest im„Zähringer Löwen“, das Bauherren, Unternehmer, Ar- beiter und Sachbearbeiter der verschiedenen Behörden zusammenführte, einen anregen den Verlauf nahm.. wk. Gestern konnte die Bautreuhand Gmb Richtfest fur ihr Anwesen in der Werderstr. 2.10 feiern, wo 47 Wohnungen entstehen. Foto: Steiger 40. DEUTSCHES MEISTERSCHAFTSRUDERN für Männer, Frauen und Leichtgewichte Beginn: Samstag, I. August, 9.00 und 14.30 Uhr— Sonntag, 2. August, 9.00 und 14.00 Uhr guf dem Mühlauhefen in Mannheim Gedeck fe Halle am zZie! Einfrittspreise: Num. Tribönenplatz einschl. Eintritt Samstag 3,10 DM— Sonntag 4,10 4 festplatz 2,10 DM pro ag— Stehplatz Ostseite I, 10 DM pro fag Schöler und Kriegsversehrte mit Ausweis Samstag 0 UM— Sonntag 1,10 DN einschlieſsſich Sportgroschen. Ausrichter: Re gdfHHG-Begle itz Makun EINER REGATTA- VEREIN E. — UceENp-BESTENKAMpFE 1953 daß sche lion hab 62,9 mei: Gt Göpp einer schüt gen, Alter batte wache bösch Kana! sich a in der Fr. 18 1 bahn arau Alei- raßze. Asses 1 die i ab Hluß Nek-⸗ ende rich- riper ze), ten Neu- see mhof gen Spa- 2, 17, er ver. zer von Verden, erfolg- ch dem Rück in den Rektor tember am 25, lorf im anheim Bstadt- große 2 Stelle diesen ot ver- geeig· Augen- nit un⸗ heimer Waren, eit ge- sich ein Linder- 1 Söck⸗ e und Astände den. beiter anken- H nicht er Ver- ne Stu⸗ ule legt el vom ate Stu; ktshoch · haupt, riedrich „begeht Besitzer erweise r Wer- it. ohne Linden- is für t durch min: Beweis ich vor- ringer er, Ar- jedenen nregen- F. W.. . 2-10 teiger Nr. 175/ Freitag, 31. Juli 1953 MORGEN Seite 8 Mark im letzten Jahr angestiegen. Stuttgart. Die Steuereinnahmen der badisch-württembergischen Gemeinden haben sich in den letzten Jahren sprunghaft aufwärts entwickelt. Sie sind, wie aus einem Bericht des Statistischen Landesamtes hervorgeht, von rund 361 Millionen Mark im Jahre 1950 auf etwa 508 Millionen Mark im Jahre 1951 und auf 611 Millionen In einem, wenn auch nur scheinbaren Widerspruch zu dem Anstieg der Steuerein- nahmen steht die Zunahme der Schulden der Gemeinden. Sie sind bei den statistisch er- faßten Gebietskörperschaften— das sind Ge- meinden mit 10 000 und mehr Einwohnern sowie Landkreise— in dem Zeitraum vom Januar bis März 1953 um 51,2 Millionen Mark auf insgesamt 367,2 Millionen Mark Allge- wachsen. Die höchste Zunahme hatte Nord- baden mit 19,2 Millionen Mark zu verzeich- nen. Es folgen dann Nordwürttemberg mit 18,1 Millionen Mark und Südbaden mit 11,6 Millionen Mark. Auffallend wenig neue Schulden, nämlich nur 2,4 Millionen Mark, haben die Gemeinden und Gemeindever- bände des Regierungsbezirks Südwürttem- berg im ersten Quartal dieses Jahres gemacht. Vergleicht man nun den Schuldenstand der Gemeinden vom 31. März dieses Jahres mit der Schuldhöhe vom Vorjahr, so ergibt sich, daß die statistisch erfaßten Gebietskörper- schaften im letzten Jahr insgesamt 141,8 Mil- lionen Mark neue Schulden aufgenommen haben. Dies bedeutet eine Steigerung von 62,9 Prozent. Die wachsende Verschuldung, die die Ge- meinden und Gemeindeverbände trotz ihrer dus Rheincand- faba Mainz. Die Steuersenkung für Tabak- waren hat in Rheinland-Pfalz zu einer be- trächtlichen Erhöhung der Produktion der tabak verarbeitenden Industrie geführt, de- ren Produktionsindex sich im Juni von 111,1 um über 18 Prozent auf 13153 erhöhte. Die Agarettenindustrie steigerte ihre Produk- ton von 283 Millionen Stück(Mai) auf 342 Millionen Stück im Juni. Mainz. Die Zahl der Diebstähle von Autorädern, Autozubehör und Gepäck habe in den letzten Monaten zugenommen, dag man bereits von einem gewissen Terror sprechen könne, stellte das Landeskriminal- amt in Mainz fest. In den meisten Fällen be- nutzten die Diebe Lastkraftwagen oder Per- sonenwagen, mit denen sie auf Raub aus- fahren und sich nach der Tat schnell aus der Nähe des Tatortes entfernen können. Kaiserslautern. Der Schmuggel an der deutsch-saarländischen Grenze hat im letz- ten Monat wesentlich abgenommen. Die Hauptursache in dieser Entwicklung ist in der Tabaksteuersenkung zu suchen. Vor allem tritt der Schmuggel mit Zigaretten- papier nicht mehr in Erscheinung. Lediglich der sogenannte Besatzungsschmuggel berei- tet der Zollverwaltung noch große Sorgen. Neustadt. Die deutsche Junglehrervertre- kung hält vom 30. Juli bis 3. August in Neu- stadt eine Arbeitstagung ab. Etwa 50 Ver- treter aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Westberlin werden sich mit Bildungs- tragen der Erzieher aller Schularten, der Lehrer fortbildung, wirtschaftlichen und or- ganisatorischen Fragen befassen. Göppingen. In Faurndau im Kreise Göppingen ist ein 13 Jahre alter Schüler in einer von 5 Jungen gegrabenen Höhle ver- schüttet und getötet worden. Die fünf Jun- gen, ciie alle aus Faurndau stammen und im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren stehen, hatten sich an einer mit Buschwerk be- Vachsenen, etwa 3,50 Meter hohen Ufer- böschung eines in die Fils einmündenden Kanals eine Höhle gebaut, die etwas über emen Meter breit, hoch und tief war. Als ach am späten Mittwochnachmittag alle fünf in der Höhle befanden, rutschten plötzlich die m steigenden Steuereinnahmen aufweisen, wird bei einer Betrachtung ihrer riesigen Investi- tionsaufgaben erklärlich. So sind im Jahr 1952 von den kommunalen Gebietskörper- schaften Baden- Württembergs allein für un- mittelbare und mittelbare Bauinvestitionen insgesamt 274,6 Millionen Mark ausgegeben worden. Achtzig Prozent dieser Investitionen haben die Gemeinden aus eigenen Mitteln oder durch Schuldaufnahmen finanziert. Unter anderem wurden für den Schulbau 55,7 Millionen Mark, davon 14,5 Millionen Mark staatliche Zuschüsse oder Darlehen, und für den Straßenbau rund 49 Millionen Mark aufgewendet. 26 Millionen Mark wur- Einnahmen, Schulden und Leistungen der Gemeinden Die größte Zunahme an Schulden hatte Nordbaden mit 19,2 Millionen Mark zu verzeichnen den für den gemeindeeigenen Wohnungsbau ausgegeben. Von den gesamten Investitions- aufgaben im Rechnungsjahr 1952 dienten Allein 65 Millionen Mark der Beseitigung von Kriegsschäden. Betrügereien im Postscheckdienst Stuttgart. Bei einem Postscheckamt konnte kürzlich ein Betrüger 2100 Mark von einem fremden Postscheckkonto abheben. Er hatte sich einem Postscheckteilnehmer gegen- über als Angehöriger des Postscheckamtes ausgegeben und sich Scheck- und Ueber- weisungshefte zur„Ueberprüfung“ aushän- digen lassen. Die Gberpostdirektion Stutt- gart hat aus diesem Anlaß alle Postscheck- teilnehmer des Postscheckamts Stuttgart am Donnerstag vor solchen Betrügern gewarnt und darauf hingewiesen, daß für das Post- scheckamt Stuttgart keine Außenbeamten tätig seien. Die meisten Blitzschläge jeweils im Juli Blitzbilanz in Baden/ Gesamtschaden rund 2 Millionen DM Karlsruhe. Die gewitterreichen Wochen dieses Sommers brachten Zahlreiche Blitz- schläge. Erhebliche Schäden wurden ver- ursacht. Um Anhaltspunkte zur Beurteilung der Häufigkeit und der Auswirkungen die- ser Naturerscheinungen zu erhalten, ist ein Einblick in die in den letzten Jahren auf dem Gebiete der Gebäudeversicherung ge- schaffenen Verhältnisse interessant. Nach Mitteilung der Badischen Gebäude. versicherungsanstalt in Karlsruhe hat der Blitz in den Jahren 1949, 1950, 1951 und 1952 in den ehemals badischen Landesteilen in 640 Fällen Gebäude beschädigt bzw. zer- stört. Das Katastrophenreichste Jahr war 1950 mit 221 Schadensfällen. Die meisten Blitzschläge waren jeweils im Monat Juli zu verzeichnen(170), gefolgt vom August (152), Juni(145) und Mai(66). Die Abhän- gigkeit der Blitzschläge von der Jahreszeit und den Witterungs verhältnissen zeigt wei⸗ terhin der Umstand, daß in den Monaten Oktober bis März der Blitz im ganzen nur 17mal Schäden verursacht hat. Blitzschlag frei blieb kein Monat. Der bisher größte Schadenstag war der 8. Juli 1952. Die am meisten betroffenen Gegenden in Baden Waren in den vergangenen zwei Jahren die Landkreise Ueberlingen(18), Em- mendingen(17), Lahr(16) und Lr ach(15); am meisten von Unglück ver- schont blieben die Landkreise Buch en und Rastatt(je 5). Am Oberrhein sind er- Wähnenswert die Landkreise Waldshut (110 sowie Säckingen(8). Die großen Städte liegen im Verhältnis zu ihrer Ein- Wohnerzahl hinsichtlich der Häufigkeit der Blitzschläge und der durch sie verursachten Schäden nicht unerheblich unter dem Lan- desdurchschnitt. Die Gebäudeschäden, die in den Jahren 1949 bis 1952 in den Regierungsbezirken Nord- und Südbaden verursacht wurden, belaufen sich auf rund 2 Millionen DM. Die Srößten Schäden entstanden an landwirt- schaftlichen Anwesen(236 Fälle) mit 1,7 Millionen DM Entschädigungssumme; an Wohngebäuden wurden durch 329 Ein- schläge Schäden von 230 000 DM ver- ursacht. Gebäude, die durch Blitzschutz- anlagen gesichert waren, kamen besser weg: Nur in 16 kleineren Fällen wurden un- Wesentliche Zerstörungen angerichtet, jedoch nur, weil die Blitzableiter unvorschrifts- mäßig erstellt, überaltert oder schadhaft waren. Allgemein sei bemerkt, daß durch Blitz- schutzanlagen zwar nicht Blitzschläge, wohl aber Blitzschäden verhütet werden können. In 110 Fällen schlug der Blitz in durch Blitz- ableiter nicht geschützte Gebäude. Die„kal- ten Schläge“ blieben im Verhältnis zu den zündenden Blitzen erheblich in der Ueber- zahl. Cxrippewelle steigerte Sterblichkeit um 386 Prozent In Baden- Württemberg forderte Stuttgart. Die Grippewelle des vergange- nen Winters hat, wie jetzt durch eine Unter- suchung des Statistischen Landesamtes be- kannt wird, in Baden- Württemberg 3547 Todesopfer gefordert. Die Epidemie, die im Januar zunächst in den beiden nördlichen Landesteilen auftrat, um dann in Februar auch nach den südlichen Bezirken überzugrei- ren, verursachte nach dem Bericht des Sta- Fünf Jungen in selbstgebauter Höhle verschüttet Ein Dreizehnjähriger erstickt/ Die anderen außer Lebensgefahr oberhalb der Höhle befindlichen Sand- und Kiesmassen ab und verschütteten den Zu- gang. Einem zehnjährigen Jungen gelang es noch, sich zu befreien und von einer benach- barten Baustelle Hilfe herbeizuholen. Nach kurzer Zeit konnten die verschütteten Jun- gen geborgen werden. Der 13 Jahre alte Schüler war jedoch bereits erstickt. Zwei zehnjährige Jungen, die bewußtlos waren, wurden nach erfolgreichen Wiederbelebungs- versuchen in das Kreiskrankenhaus Göppin- gen eingeliefert. Sie sind außer Lebensge- fahr. Die übrigen zwei Schüler blieben un- verletzt. die Krankheit 3547 Todesopfer tistischen Landesamtes im Februar eine Stei- gerung der Sterblichkeit um rund 86 Prozent gegenüber demselben Monat des Jahres 1952. So kamen im Februar dieses Jahres in Baden- Württemberg auf 1000 Einwohner 21, im Fe- bruar des Vorjahres dagegen nur 11 Sterbe- fälle. In einem engen Zusammenhang mit der Grippewelle steht dem Bericht zufolge die Erhöhung der Zahl der Sterbefälle an Lungenentzündungen, Herzkrankheiten und Gefäßstörungen des Nervensystems. An Lun- genentzündung starben in den ersten drei Monaten des Vorjahres 887, im ersten Quartal dieses Jahres dagegen 1558 Menschen. Den übrigen Krankheiten der Atmungsorgane fie- len im ersten Vierteljahr des Vorjahres 453 und in den ersten drei Monaten dieses Jahres 1134 Menschen zum Opfer. Den Herzkrank- heiten erlagen im vorjährigen Winter 3885 und im vergangenen Winter 4619 Menschen. Interessant ist auch, daß bei den Heimat- vertriebenen die Sterblichkeit geringer ist als bei der übrigen Bevölkerung. Bei den Hei- mat vertriebenen, die eine günstige Alters- gliederung aufweisen, war die Sterblichkeit gegenüber dem ersten Vierteljahr 1952 nur um rund 20 Prozent angestiegen. Die Zu- nahme der Sterbefälle bei der übrigen Be- völkerung war jedoch mit 41.3 Prozent mehr als doppelt so hoch. Indische Ehrung für Professor von Glasenapp Der indische Botsckafter in der Bundesrepublik, Subimal Dutt(linxs), überreichte dem Tübinger Indologen Professor Dr. Helmut von Glasenapp(rechts) für seine Verdienste um die indische Kultur das vierbùndige Wörterbuch des Ardhamagadhi, einer Sprache des sudöstlichen Gangesgebiets.„Für mich als den ersten Botsckafter der Republik Indiens in der deutschen Bundesrepublix ist es eine besondere Freude“, sagte Subimal Dutt, die Dankbarkeit des indischen Volkes gegenuber einem Mann zum Ausdruc zu bringen, der auck in den dunkelsten Tagen der Shlaverei stets zu unserem Lande und unserem Volke gestanden hat und nie an der großen Zukunft zweifelte, die heute endlich vor uns liegt. Mit der gleichen Freude nehme ich die Gelegenheit wahr, auch den Menschen in diesem Lande zu danbcen, die uns in unserem Freikeitskampf Mut eingeflößt und stets ihre Sym- pathie für die Führer und das Volk unseres Landes gezeigt haben.“ Erster Schritt zur Bodensee-Wusselversorgung Erste Baumaßnahme: Errichtung einer Versuchsfilterstation Stuttgart. Der Zweckverband Bodensee Wasserversorgung, der Zusammenschluß von bisher 13 Gemeinden und Städten Süd- badens, Süd- und Nordwürttembergs zum Bau der fast 150 km langen Fernwasser- leitung aus dem Bodensee in den mittel- württembergischen Raum zur Behebung der Wassernot, hielt am Donnerstag in Stuttgart seine erste Verbandstagung ab. Der zum Vorsitzenden gewählte Stuttgarter Ober- bürgermeister Dr. Klett erklärte, die Boden- seewasserversorgung habe sich als die einzige Möglichkeit erwiesen, eine Lösung der zu- nehmenden Wassernot weiter Gebiete Ba- den- Württembergs herbeizuführen. Der Verbandstag beschloß als erste Bau- maßnahme des 150-Millionenprojektes, un- verzüglich mit dem Bau einer Versuchsfilter- station bei Sipplingen am Ueberlinger See zu beginnen. Termine über den endgültigen Baubeginn des Gesamtprojektes, dem größ- ten Wasserversorgungsvorhaben Südwest- deutschlands, wurden auf der Tagung nicht genannt. Der Leiter der vorbereitenden Studien- kommission, Oberbaurat Ebner, gab einen ausführlichen Bericht über den Stand der Planungsarbeiten, dem zu entnehmen war, daß die Arbeiten im wesentlichen als abge- schlossen gelten können. Technische Schwie- rigkeiten hinsichtlich der Leitungsführung sind nach seinen Ausführungen trotz der bis zu 1300 mm messenden Rohrleitungen und den Drücken bis zu 40 Atmosphären, der Unterführung der Donau und des Neckars und zahlreicher Eisenbahnlinien und Bun- desstraßen nicht zu erwarten. Als voraus- sichtliche Gesamtbauzeit nannte Ebner vier Jahre. Der Rhein wird immer salziger Freiburg. Der Rhein wird immer salziger, wurde auf einer Vortrags veranstaltung des alemannischen Instituts in Freiburg über Wasserwirtschaftsfragen festgestellt. Die „Versalzung“ des Rheins beginnt schon ober- halb Basels und wird dann von zahlreichen, aus Salinengebieten zufließenden Neben- flüssen, besonders vom Neckar, immer mehr verstärkt. In der Höhe von Köln ist der Salz- gehalt des Rheins schon so groß, daß man sich jetzt ernstlich überlegt, wie man dem Rheinwasser das Salz wieder entziehen kann. Die üblichen Filter- und Kläranlagen ge- nügen dafür nicht. Schiffsbug im Straßengraben Karlsruhe. Beim Transport von Schiffs- teilen von der Donau im Raum Ulm in den Karlsruher Rheinhafen auf dem Landweg stürzte der 60 Tonnen schwere Bugteil eine vier Meter hohe Böschung hinunter in den Graben. Zu dem Unfall kam es, als die Ver- bindung zwischen der Zugmaschine und dem Straßenroller, auf dem der Bugteil trans- portiert wurde, abriß. Nach mehr als sechs- stündiger Arbeit unter Zuhilfenahme eines Spezialhebekrans konnte die Fahrt nach Karlsruhe fortgesetzt werden. Polizeibeamter als Lebensretter Heilbronn. Ein Wachtmeister der Heil- bronner Schutzpolizei hat. wie die Polizei- direktion erst am Donnerstag mitteilt, am Dienstagabend ein fünfjähriges Kind vom Tode des Ertrinkens gerettet,. Der Beamte, der sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Dienst befand, sprang in voller Kleidung in den Neckarkanal, als er sah, daß ein Kind ins Wasser gestürzt war. Es gelang ihm, das Kind an Land zu bringen. Der Beamte mußte ein zweites Mal eingreifen, als die Mutter des Kindes aus einem Boot ins Was- ser sprang, um dem Kleinen zu Hilfe zu eilen. Da die Frau nicht schwimmen konnte, mußte der Polizeibeamte auch noch sie retten. Ein Angehöriger der in Breisach statio- nierten französischen Hilfseinheit Famo) rettete dieser Tage bei der Ausübung seines Dienstes als Wachmann eine Frau, die im Rhein badete, vor dem sicheren Tode des Ertrinkens. Auf die Hilferufe der Frau und ihrer Kinder sprang der Wachmann in voller Kleidung ins Wasser und zog die Frau an Land. Mein Name ist OTTO, klarer Kopf, mit dem laßt Otto: Na, da haben wir's ja wieder Können wir besser leben? und das ist ERL TZ 70 sich reden. Wir treffen TA, uns hin und wieder und bringen die Welt in Ordnung. Ausbeuter, sind Angeber und unsozial. Fritz: Was heißt denn»alle Unternehmer«! Ist unser Chef etwa unsozial? Otto: Unser Alter? Na, der natürlich nicht. Der ist modern, bei haben. ganze Volk! daſs wir besser leben? Fritz: Ja, ja, immer sind es die anderen.. Otto: Ein Glück, daß wir Arbeiter da noch ein Wörtchen mitzureden Fritz: Du meinst also Mitbestimmung? Otto: Klar, aber wir können ja auch streiken! Fritz: Schon, mein Lieber. Aber durch Streik wird die Produktion gelähmt, das gibt Warenmangel, und dadurch klettern die Preise in die Höhe. Und wer hat darunter zu leiden?— Das Otto: Tut mir leid, aber jeder ist sich selbst der Nächste. Fritz: Genau das sagen alle Ausbeuter. i Otto: Mensch, Fritz, mach mich doch nicht verrückt! Haben wir etwa nicht dasselbe Recht wie die Unternehmer, dafür zu sorgen, Fritz: Nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht! Aber besser leben können wir nur, wenn wir mehr produzieren. Dann verdienen wir auch mehr. Und das geht am besten, wenn wir alle, Arbeiter und Unternehmer, an einem Strang ziehen. Otto: Natürlich nun predigst Du wieder ERHARDS SOZIALE MARKTWIRTSCHAFEI. Fritz: Klar, denn die haben wir ja seit der Währungsreform Otto: Na ja, und seitdem geht es uns ja auch wirklich besser. Besser leben durch gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Unternehmern. Deshalb: Sorgen wir dafür, daß uns ERHARDS SOZIALE MARRKTWIRTSCHAET erhalten bleibt. Sie sichert dem kommt erst der Mensch und dann die Maschine. ler ist ein Fritz: Der kümmert sich also um seine Leute! Otto: Na klar— darum wird ja bei uns so gut und auch mehr ge⸗ arbeitet.. und der Alte verdierit dabei! Fritz: Aha— und wir? mal: alle Unternehmer sind Otto: Na, wir natürlich auch— aber hör doch mal rum, was so in anderen Betrieben los ist! uns Aufstieg und sozialen Frieden. DIE WAAGE Gemeinschaft zur Förderung des Sozialen Ausgleichs e. V. Vorsitzer: Franz Greiss Köln am Rhein. Unter Sachsenhausen 14.26 e. —— Seite 6 MORGEN Freitag, 31. Juli 1953/ Nr. 1 Kleiner Streifzug durch 70 Jahre Rudersport: fünfzehn ſite werden verqeben Vor 70 Jahren kürte der deutsche Ruder- sport nur einen Meister und das war der Mei- ster im Einer. Lange Zeit blieb es dabei und nur schwer, mehr dem Zug der Zeit folgend, als aus UDeberzeugung, ging der khonservative Deutsche Ruder- Verband von diesem Brauch ab. Der erste deutsche Rudermeister überhaupt war der sagenhafte Achilles Wild von der Frankfurter Germania. Er erhielt 1882 als Erster die goldene Meisterschaftskette umge- Rängt. Im nächsten Jahr mußte er sie wieder abgeben: Es war der Mannheimer Skuller Jean Bungert, der den ersten Titel nach Mannheim brachte. In den. nat sich dann man- ckes geändert. de goldene Kette blieb. Sie wird auch am Sonntag wieder einem Skuller- meister umgekängt. Ein Mannheimer hat aber seit Bungerts Zeiten nicht mehr gewinnen kön- nen. 0 Im Kaiserreich war Mannheim kein bevor- zugter Regattaplatz, obwohl damals schon der „Club“ und die„Amicitia“ einen sehrr guten Namen hatten. Erst nach dem ersten Weltkrieg. im Jahre 1921, wurde Mannheim mit seiner einwandfreien Regattastrecke im Mühlauhafen berücksichtigt. Damals ging der Mainzer Sbul- ler Fremersdorf als Schwerkriegsverletzter noch mit dem Rrückstock ins Steiff. Und Meister im Ackter wurde Sport-Borussid Berlin. Es war die erste Mannschaft, die den Fairbairnstil ru- derte, zu dem man sich erst viele Jahre später durchringen konnte. Mannheim mußte lange Jahre warten, bis es wieder eine Deutsche Ruder meisterschaft zu- gesprochen bekam. Grünau avancierte zum „Mekka“ der deutschen Ruderer; es erlebte auch den Röchsten Triumpk der deutschen Ru- derei bei den Berliner Olympischen Spielen. „Club“ und„Amicitia“ waren mit„Goldenen“ an dem Medaillensegen beteiligt. 1947, also kurz nach dem zweiten Welttrieg sah Mann- heim die zweiten Meisterschaften. Es war jene bittere Zeit, in der sich kein Regattaplatz um Meisterschaften riß. Zum Dank dafür und als Anerkennung für die gute organisatorische Leistung folgten zwei Jahre später sckon die dritten Rudermeisterschaften. Und damit hatte Mannheims Rudersport den Sprung in die erste Reinke der deutschen Regattaorte getan. * Aus dem einen Deutschen Rudermeistertitel sind im Laufe der Jahrzehnte 15 geworden. Diese 15 Rudertitel werden zum ersten Male in der 70jährigen Geschichte des Deutschen Ruder-Verbandses an einem Tag und an einem Ort vergeben. Und dieser Ort ist Mannheim, die Rudererkochburg. Wird es inren Mannschaf- ten gelingen, einen dieser 15 Titel zu erobern? Wenn am Meisterschafts-Sonntag der Laut- sprecher die Ehrung der erfolgreichen Olym- piaruderer ankündigt, dann werden auf der Pritsche vor dem neuen Zielrichterkaus auch einige Größen des heimischen Rudersportes von ehemdem stehen. Es sind Gaber, Aletter; Söllner, Felle, Eichhorn und Bauer. Sie erin- nern an die ganz großen Zeiten des Mannkeim- Ludwigshafener Rudersportes die— wird mit der Intensität der letzten Jahre weitergearbei- tet— eines Tages wiederkommen werden. Umjubelte Leichtathleten: Art Bragg und Mel Whitfield Karlfriedrich Haas' 400-m-Jahresweltbestzeit von 46,3 Sek. unterbot der 800-m- Olympiasieger von 1948 und 1952, Mel Whitfield, am Mittwoch; abend vor 30 000 Zuschauern auf der schnellen Bahn des Köln-Müngersdorfer Stadions im Kampf gegen seine Landsleute Mashburn und Lea um 0, 1 Sek. auf 46,2 Sek., obwohl er kaum eine Stunde vorher mit 1:48, 4 Min. über 800 m ebenfalls eine Zeit der allerersten Weltklasse erzielt hatte. Dabei hatte sich Whitfield nach der guten Zwischenzeit von 55 Sek. im Spurt keineswegs ausgegeben. Lueg wurde in 152,9 Min. hier nur Fünfter. Ueber 400 m bummelte der Amerikaner. Auf den ersten 250 m lag Whitfield hinter seinen Landsleuten Mashburn und Lea, doch in der Zielgeraden lief Whitfield locker und leicht und erreichte noch 46,2 Sek.— Ueber 100 m hatte Us A-Meister Art Bragg den besten Start. Heinz Fütterer verlor gleich auf den ersten 30 m einen Meter. Obwohl der Karlsruher erneut hervorragened kämpfte, sprintete Bragg mit zwel Meter davon und erreichte in der Jahres- Trainings-Auftakt auf dem Nürburgring Der Trainigsbeginn zum 16. Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring sah bei unsteter Witterung die Spitzenfahrer bei ern- ster Arbeit. Trotz regennasser Bahn und böi- gem Wind drehte Weltmeister Alberto Ascari auf Ferrari 11 Runden mit der schnellsten Run- denzeit von 10:40,9 Min.(128,1 km ist). Fangio brachte seinen Maserati achtmal über den Kurs, war aber mit 11:06, 1 Min.(123,3) noch nicht so schnell wie sein großer Gegenspieler vom Ferrari-Team. Der größte Teil der Be- werber um den deutschen Grand Prix beließ es am Donnerstag bei vorsichtigen Anwärm- runden, Prüfen der Vergasereinstellungen und Streckenstudium. weltbestzeit von 10,3 Sek. das Ziel. Für Fütterer wurde 10,5 gstoppt.— Weltrekordmann O'Brien war im Kugelstoßen mit 17.41 m seinen deut- schen Rivalen, die wie„Schulknaben“ gegen ihn wirkten, um drei bis vier Meter überlegen.— Art Bragg, der über 100 m mit 10,3 Sek. die Jahresweltbestzeit eingestellt hatte, zeigte an- eine halbe Kurve aufweist. erreichte die glänzende Zeit von 21,3 Sek. Heinz Fütterer zurücklagen, Disziplin gegen ihn. Lässig und eleqant Sschliegend über 200 m seinen bisher größten... aber mit einer wundervollen Technik stieg Lauf bei der Europareise des USA-Teams. OBrien(USA), der Weltrekordmann, beim 20,6 Sek. lief der 23jährige Student auf der Kölner Abendsportfest die Kugel 17,41 m weit. schnellsten Kölner Bahn, die über 200 m nur Seine deutschen„Rivalen“, die um 3 bis 4 m wirkten wie Säuglinge dieser Bild: dpa Altmeister Noller vor neuem Titelgewinn Deulsche Kanu- Asse 1491 Aktive in 674 Booten— das ist das aus- gezeichnete Meldeergebnis der dreitägigen deut- schen Kanu-Meisterschafts- Regatta am Wochen- ende im Karlsruher Rheinhafen. Von den Titel- verteidigern fehlt lediglich die mehrfache deut- schen Meisterin im Einer-Kazak, Josefa Köster- Lehmenkühler, die sich nach den Olympischen Spielen vom aktiven Wettkampfsport zurück- gezogen hat. In allen übrigen Bootsklassen aber stehen die Spitzenkräfte im Kampf um 18 Meistertitel. Es fällt schwer, bei der Vielzahl der Mei- sterschaftsläufe und der erfrèeulich ausgegliche- nen Spitzenklasse Höhepunkte zu finden. Jeder Lauf in den Kajak- Wettbewerben kann zum Hauptereignis werden. Der Duisburger Schmidt, der wieder in Form gekommene Olympia- Dritte Scheuer, Miltenberger Herdecke), der spurtstarke Hannoveraner Gunkel oder der 34 jährige Rekordmeister aus Mannheim, Helmut Noller— jeder ist reif für den Titel im Einer- Kajak, werm auch Schmidt und Scheuer(Lang-), Noller, Schmidt(Mittel-) und Miltenberger, Gunkel und Noller(Sprintstrecke) zu den aus- sichtsreichsten Fahrern zählen. Seine Sieges- garten in Kartsrulie serie aber sollte der 15fache Meister Noller zumindest im Zweler-Kajak mit Breitenstein als Partner auf der 10 000-m- Strecke fortsetzen können. Favoriten in den Canadier-Rennen sind der mehrfache Titelträger Franz Johann- sen(Hamburger KC) im Einer und die zwei- fachen Olympiadritten Drews/ Soltau im Zweier über beide Strecken. Die junge Gisela Amail hat neben der Hamburgerin Schwarz, und der Weltmeisterin Ingrid Hartmann nicht nur im Einer-, sondern auch im Zweier-Kajak mit Emmy Krombholz gute Aussichten. Weltrekordschwimmer siegten Die Weltrekordschwimmer Gilbert Bozon (Frankreich) und Herbert Klein München) lie- Ben am Dienstagabend in Stuttgart beim inter- nationalen Schwimmfest ihre Gegner nicht an sich herankommen. Obwohl die Bahn im Stadt- bad Heslach für Rekordzeiten nicht geeignet ist, kam Bozon über 100-m- Rücken mit 1:07, 4 Minuten auf eine Zeit, die seit Jahren in Deutschland nicht mehr geschwommen wurde. 200 m Schmetterling: 1. Klein(München) 241,1. Franzosen, Italiener und Ungarn beherrschten die Weltmeisterschaft Wird auch Jeehten au einer athletischen Sporlart Die große Parade der Fechter in Brüssel ist beendet, das Geklirr der Waffen im Palais di Midi ist verstummt. Als das brillante Spiel mit den Klingen und der harte Kampf mit dem Säbel vorüber waren, hatte die FIE vier Ein- zelkönner und 16 Fechter aus vier Mannschaf- ten mit dem Weltmeistertitel geschmückt. Als neue„Champions du Monde“ stellen sich vor: Im Damenflorett: Camber, Italien, als Mann- schaftssleger: Ungarn; im FHerrenflorett:, d'Oriola, Frankreich, dessen Nation auch den Mannschaftspreis gewann; im Degen: Sakovies, Ungarn, und als Mannschaft: Italien; im Säbel: Kovacs, Ungarn, dessen Nation hier auch den Mannschaftspreis errang. In der Gesamtwertung haben Ungarns Fech- ter am besten abgeschnitten. Sie gewannen nicht nur das Länderklassement mit 87 Punk- ten vor Italien 83. Frankreich 74, Deutschland und Polen je 9 Punkte, sondern sie erhielten mmm Des Rätsels Lösung: Ja, ja die liebe. Jean Boiteux ist immer noch„verschwun⸗ den“. Aus seinem„Versteck“ schreibt er Briefe und gibt auch Presse-Interviews. Aus ihnen geht hervor, daß dem 203ährigen Olympia-Sieger die Liebe zu einer 19;jäh- rigen Schönen im Augenblick mehr bedeutet als der Sport und die Bindung zum Eltern- haus. Weil Papa Boiteux gegen eine Heirat mit der hübschen Monique war, ist Jean ausgebüchst. Meint der junge Ehe-Aspirant: „Ich habe es satt unter der Aufsicht meines Vaters auf dem Acker zu arbeiten und mir sagen zu lassen, dies stärke den Charakter. Mein Entschluß hat mir viel Kopfzerbrechen bereitet. Aber ich werde erst wieder schwim- men, wenn ich meine Selbständigkeit er- langt habe“. auch den Fürsten-Pokal von Rainier von Mo- naco für die Nation mit den meisten Welt- meistertiteln. Die deutschen Fechter, die erst- mals wieder bei einem Wieltmeisterschafts- Turnier dabei waren, hinterließen einen guten Eindruck. Ihnen fehlt aber noch schärferes Training, mehr Härte und größere internatio- nale Erfahrung. Beachtlich ist der vierte Platz der deutschen Damen-Florett-Mannschaft hin- ter Ungarn, Frankreich und Italien. Hätte un- ser Team komplett(mit Lilo Allgayer) antreten können, wäre eine Weltmeisterschaft greifbar nahe gewesen. In der Einzelkonkurrenz konnte Ilse Keydel vom TK Hannover den dritten Platz und für Deutschland die einzige Medaille erringen. Die Hannoveranerin placierte sich noch vor der fünffachen Exweltmeisterin Ilona Elek- Ungarn, die sie in einem hervorragenden Gefecht besiegen konnte. Franzosen, Italiener und Ungarn beherr- schen die Fechtbahnen dieser Weltmeister- schaften. Das war schon immer so und wird in den nächsten zehn Jahren so bleiben. Im Säbelfechten werden die Polen ebenso An- schluß finden, wie ihn die Schweizer im Degen- fechten erreicht haben. Wir sahen die herr- lichen Gefechte und bewunderten den Fran- z0sen d' Oriola, der im Vorjahr Olympiasieger wurde und nun souverän noch die Weltmei- sterschaft gewann. Der Fachmann stellt an- gesichts der Ergebnisse von Brüssel die Frage: sind die Fechter im allgemeinen weiter ge- kommen und ist die Kunst des Fechtens noch mehr verfeinert worden? Franzosen und Ita- liener haben im Florett die Fechtkunst zu letz- ter Virtuosität entwickelt, sind aber in der ge- samten Auffassung athletischer gewor- den. Das Fechten ist so unheimlich schnell ge- worden, daß die meisten Könner einfache Ak- tionen mit der Klinge in richtiger Zeitwahl bevorzugen und komplizierte Aktionen ableh- nen. Dieses zweckmäßige und schnelle Fechten (ähnlich läuft die Entwicklung im Tennis) geht auf Kosten der ästhetisch schönen Bewegung. Deutschland hat international den Anschluß noch nicht erreicht. Das ist kein Wunder, denn einmal waren wir länger als 10 Jahre vom in- ternationalen Wettkampfverkehr abgeschnitten und zum anderen spielt bei uns das Fechten nicht die Rolle wie in Ungarn und in den romanischen Ländern. So wird beispielsweise die große Masse der Fechter in Italien von 2100 Fechtlehrern vorbildlich betreut. In Deutschland dagegen stehen für 10 000 Fechter gerade 50 Lehrer zu Verfügung. Der Deutsche Fechter-Bund als Fachverband aller deutschen Fechtvereine ist über diese Lage hinreichend im Bilde, hat aber nicht die Geldmittel, durch Verpflichtung ausländischer Wander-Fechtleh- rer eine Aenderung herbeizuführen. Jupp Besselmanns Marschroute: — feuliaus soll pausenlos angteiſen Karel Sys aber wird zu„zaubern“ versuchen Selbst an einem Wochenende, das mit deut- schen Meisterschaften in fünf verschiedenen Sportarten, dem Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, dem Start des Deutschen Turnfestes in Hamburg und der Eröffnung der neuen Fußball-Saison eine seltene Anhäu- fung von Großereignissen bringt, nimmt die Europameisterschaft im Schwergewicht zwischen Heinz Neuhaus und seinem offiziellen Heraus- forderer Karel Sys in der Dortmunder Kampf- bahn„Rote Erde“ eine besondere Stellung ein. Der 27zährige Neurhaus ist seit dem 8. März 1952 Europameister— am Sonntag aber erwar- tet man von ihm die Bestätigung, daß er die- sen Titel auch zu Recht trägt, denn selbst ein großer Teil der deutschen Fachleute sprach von einem Geschenk, als der französische Ringrich- ter Vaisberg den Dortmunder vor 17 Monaten in der Westfalenhalle zum Sieger erklärte. Darüber hinaus aber ist Sys das Sprungbrett für die USA-Pläne des Europameisters, seit der Amerikaner Rex Layne durch seine K. o.-Nie- derlage gegen den Kanadier Walls als letzter Prüfstein ausfiel. Und damit ist die Bedeutung des Dortmunder Kampftages klar heraus- gestellt. Noch vor vier Wochen galt Sys bei der Fachwelt als Favorit für diese dritte Begegnung mit Neuhaus. Die durch seine Halsentzündung notwendig gewordene Verlegung auf den 2. August veränderte die Voraussetzungen. Neuhaus nutzte den Aufschub, um mit dem Eifer an seiner Kondition zu arbeiten, den man Auf dem Rundkurs von Solingen: vor den Begegnungen mit Kohlbrecher, Wil liams und besonders Hoosman vermißte. Gera dies hervorragende körperliche Verfassung ah Folge ausgedehnter Waldäufe könnte über d; 15-Runden-Distanz von ausschlaggebender Be. deutung sein. Sys war noch niemals in seine fast 25 jährigen Laufbahn regulär K. o. Und des. halb will sich Neuhaus nicht darauf verlassen den Kampf mit einem einzigen Schlag zu en, scheiden wie etwa bei dem technisch so seh überlegenen Johnny Williams. Der Marschpla für den Dortmunder ist klar. Jupp Bessel mann Rat heißt, pausenlos marschieren, dem fag 40jährigen Gegner keine Pause gönnen unt somit die physischen Vorteile entscheidend au, spielen. Daß dieses Rezept zum Erfolg führen kann, stelte sich im vorigen Jahr bei der erste Revanche in Antwerpen heraus, als Sys zwa über zehn Runden knapp nach Punkten ge. wann, Neuhaus aber am Schluß noch stark ge, nug für weitere fünf Runden war, Währen dem Flamen die Erschöpfung im Gesicht stand Sys weiß um die physische Kraft seines junge Gegners. Der Belgier verläßt sich jedoch auf d. Reaktionsschnelligkeit seines Auges und die Kung seiner boxerischen Improvisation. Auch in diesen Titelkampf wird der flämische Herausforderer vie der„zaubern“, mit all den Tricks und Kung, stücken, die seinem Stil eigen sind. Viel wir davon abhängen, wie der mit alleiniger Entschel dung ausgestattete Schweizer Ringrichter Schen auf diese Art der Kampfesführung reagiert. generalprobe für Nad- Vel imeisterschaſ Sonntagmorgen um 5 Uhr gehen die ersten Teilnehmer, die Jugendfahrer, auf den 15,1 km langen Parcours von Solingen, auf dem be- kanntlich 1954 die besten Straßenfahrer der Welt kämpfen werden. Um 6 Uhr folgt die „zweite Schicht“ der Amateure und nach- mittags gegen 18 Uhr wird feststehen, wer neuer Meister von Deutschland im Straßenren- nen der Rad- Professionals ist. Ein langer Film wird abgespult, ein Streifen, der sicher Ueber- raschung und Spannung. Licht und Schatten, und in mancherlei Beziehung Klarheit brin- gen wird. Die aus dem Zwang der Notwendigkeiten resultierende Gewohnheit, Straßenrennen im ständig zunehmenden Maß auf mehrfach zu durchfahrende Rundkurse zu verlegen, hat zu dem merkwürdigen Aberglauben geführt, daß bei einem schwierigen Parcours auch die „wahren Meister“ ermittelt werden können. Tatsächlich ist es jedoch so, daß solch ein Mo- dus Ueberraschungsmomenten Tür und Tor öffnet, und zwar deshalb, weil die Entschei- dungen dieser Rennen, mit nur wenigen Ein- schränkungen, im Spurt ausgemacht werden. Deshalb darf es niemanden wundern, wenn der deutsche Meister der Amateure, Walter Becker aus Queidersbach in der Pfalz am Sonn- tag, zumal auf einer kurzen Distanz von 120 Kilometern, Trikot und Titel abgeben muß. Aus den 100 Teilnehmern dürfte sich eine starke Gruppe absondern, um das Ende am Band zu entscheiden. Also ist Edi Ziegler, Deutschlands erfolgreichster Straßenfahrer, im Verein mit seinem Landsmann Zeißner, ob seiner Sportqualitäten„heiß favorisiert“, „Storch“ Walter Becker ist weniger schnel während Maue aus Schopp bei Massenankünt ten fast immer geschlagen wird. Jedoch Ueber raschungen sind sonder Zahl möglich und stau. nen Sie nicht, lieber Leser, wenn gar eine der badischen Teilnehmer, Stober, Roth(Lin kenheim), Hinschütz(Reilingen) oder Alf (Mannheim) als neuer Meister vorgestellt wir Trotz der vom BDR verfügten Amnestie fi Sechstagesünder erreicht die Zahl der Profes sionals, die 181,2 Kilometer strampeln müssen nur ein Drittel der Stärke des Amateur- Pullz ein Melde-Ergebnis, das wahrlich wenig Po, tives verheißt. Nachdem ein 42jähriger Loh. mann Steher- Champion, ein 46jähriger Ehme „Americaine“-Meister wurde. wird man gu tun, die Erwartungen nicht allzu hoch 1 schrauben. Es darf angenommen werden, dal Ludwig„Wigger!“ Hörmann vor Weltmelste Müller einläuft und seinen Titel behält, wWäß. rend die anderen mehr oder weniger glei „gute Chancen haben.—thal. Waldhof in Tübingen Aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums de Tübinger Sportvereins 03 weilten zwei Hand. ballmannschaften des SV Waldhof in der Un. versitätsstadt. Die Damenmannschaft spielt gegen Tübingen 8:8 und konnte sich mit diesen Resultat nur teilweise für die 8:9-Niederlag von Pfingsten revanchieren, Hauptspiel de Tages war die Begegnung zwischen den Män- nern von SV Waldhof und VfL Pfullingen. Die größere Entschlossenheit zum Wurf und die Wucht der Schüsse brachten den Pfullingen einen verdienten 12:7-Sieg. 8 Sensation in Hamburg K. Mieisen ausgeschieden . gleiches Schicksal für Frau Weiss Die große Sensation um den dänischen Wimbledonfinalisten K. Nielsen ist in Ham- burg früher eingetreten, als wir sie insgeheim erwartet haben. Von Fausto Gardini erwarteten wir— wie wir bereits mehrmals andeuteten- die Ueberraschung, die gestern der Oester- reicher Huber vor 3000 Zuschauern vollbrachte. In einem herrlichen Fünfsatzkampf schlug Alfred, der Witzbold, der diesmal gar keine „Wippchen“ machte, sondern höchst konzen- triert spielte, den Dänen 2:6, 6:4, 613, 1:6, 6:3. 8 erreichte damit die Runde der letzten ier. Außer ihm zog auch Gardini mit einem haushohen 6:2, 6:1. 6:1 über den jungen Schwe- den Stokkenberg in das Semifinale ein. Der begabte Nachwuchsspieler verstand es nicht, durch Einstreuen geschickter Slices und Chops das unerhört schnelle Vorhand-Treibspiel Gar- dinis zu verlangsamen. Als Dritter erreichte die Runde der letzten Vier Patty, der den über- raschend weit gekommenen Buchholz mit 6:3, 6:2, 6:4 glatt ausschaltete. Trotz guter Momente fiel Ernst in viele seiner alten Fehler— Auf- Deutschlands bester Vollblüter der Nachkriegszeit Derby-Sieger geht ins Gestüt Der Derbysieger von 1951, Neckar, das wohl beste deutsche Vollblutpferd der Nachkriegszeit, hat seine Rennlaufbahn beendet. Er wird als Deckhengst tätig sein, nachdem sich klar her- ausgestellt hat, daß der Hengst trotz längerer Schonung ein intensives Training nicht aushält. Ob der Tieino-Sohn in seinem Heimtgestüt Erlenhof aufgestellt oder aber in anderen Zuchtstätten wirken wird, steht noch nicht fest. Eines aber ist sicher: daß der herrliche Rappe die ihm mit Recht geltenden Hoffnungen in der Zucht auf Grund seines großartigen Pedigrees nicht enttäuschen wird. Entstammen doch sei- ner Familie(der Nixe, Nanon und Nella da Gubbio) u. a. die Klassepferde Naxos, Nieder- länder, die ungeschlagene Nereide, Nordlicht und Nuvolari. Nach seinem am 9. September 1951 unter Otto Schmidt in Longchamp(Paris) errungenen Erfolg im Grand Prix de Chantilly(600 000 Francs, 3000 m) zeigte Neckar eine Steifheit in der Schulter. Aus diesem Grunde konnte der Hengst weder am Prix de Are de Triomphe in Paris teilnehmen, noch im Deutschen St. Leger starten. Ein Sieg in dieser Prüfung hätte Neckar als erstem deutschen Pferd den Gewinn der dreifachen Krone(Henckel-Ren- nen, Derby und St. Leger) eingebracht, da er im Vollpesitz seiner Mittel keinen Gegner zu fürchten gehabt hätte. Neckar blieb auch als Vierjähriger noch im Rennenstall und verrichtete nach vorsich- tiger Schonung durch seinen Trainer Adrian von Borcke zeitweise gute Arbeit. Schließlich stellten sich erneut Lahmheitserscheinungen ein, so daß der Hengst mangels einer seinem großen Ruf ent- sprechenden Kondition nicht mehr auf der Renn- bahn erscheinen konnte. Neckar War als Zweijähriger noch nicht im Voll- besitz seiner Mittel und gewann bei drei Starts ein Rennen. Als Dreijähriger voll ausgereift, ge- staltete er seine fünf Starts zu großartigen Siegen. Die stolze Erfolgskette umfaßt Paul-Döring-Ren- nen, Henckel-Rennen, Union, Derby und Prix de V Chantilly, eine für wahr klassische Route, auf der der Hengst rund 80 0% DM zusammen- galloppierte. 8 schlagunsicherheit, schwache Vorhand zurüch Der„vierte Mann“ für das Semifinale aus det Begegnung Bergelin— Morea steht noch aus Fur eine große Ueberraschung bei den Da. men sorgte Totta Zehden, die die Argentinie. rin Weiss mit 3:6, 7:5, 6:1 aus, dem Weit bewerb warf. N Nhein-Neckar-Kampfspiele sind ausgezeichnet besetzt Die Sportgemeinschaft Mannheim hat zun zweltenmal zu den nationalen Rhein-Neckel. Kampfspielen eingeladen. Der Erfolg kann zd sehen lassen. Ueber 200 Teilnehmer haben ich in die Listen eintragen lassen. Unter den rund 25 Vereinen, die Nennung abgegeben haben, befinden sich 98 Darmstadd TSG 78 Heidelberg VfL. Neuwied, Mainz-Gon. senheim, Idar Oberstein. VfB Gaggenau, lf Erbach und Kickers Stuttgart, das eine stark Frauen- und Männermannschaft zugesagt hu Alle Mannheimer Vereine wie TSV 1846, T Rheinau, Sc Käfertal, Mrd und VfR sind an Start. Bei den Frauen wird Ibert, VIB Gat. genau, besonderes Interesse erwecken, war es doch, die in Offenburg Helga Klein noch in Zielband abfangen konnfe. Des weiteren wurd Arenz, Düsseldorf, die im 200 m in Augsbuz Zweite werden konnte, eingeladen. Auch de Zusage von Gerschler, Freiburg, der deutsche Hochsprungmeisterin, wird noch erwartet. Fest steht, daß Mannheims Leichtathleti, freunde am Sonntagvormittag ab 9.30 Uhr unt am Nachmittag ab 15 Uhr Entscheidungen gute und interessante Kämpfe zu sehen be. kommen werden. 1954 in Mannheim: Um Dreiband-Euronatitel Die Billard-Europameisterschaft 1954 in Dreiband wird vom 1. bis 4. Juli in Mann, heim ausgetragen. Dagegen erhielt der Bun deutscher Billard- Amateure auf seine 5 werbungen für die Titelkämpfe im Cad 4% keinen Zuschlag, obwohl der Frankfut ter Lütgehetmann ebenso wie im Cadre 11 hier Titelverteidiger ist. Der Terminkalel der umfaßt folgende Europameisterschaftel Cadre 47/1 vom 5. bis 8. November Holland, Cadre 4% vom 10. bis 3. ber 1953 in Algier, Cadre 71/ vom 17. Januar 19354 in Brüssel. Dezem 14. bi — 8 N N f N Ko kolk Mgelk⸗ Ind oglkfäggük: „ e e 75 wwe 1953 0 1 6 Ihre ber ang alte in! erli stel 1 Ueb der den Flü⸗ dart vers erwy hätt von auf wer Zuk 1 erst! kün. Kre. gew gene K Mitt wirt Beri Gesc vert! sten in i seiel Bun. were liche freie stell. und kreul bish. land lristi, also nach schen ten ständ ditine Aller D-Me sprec und! Diese der der B vierte lang teln! dprec Geldi tel. E an la — In und her, Wil e. Gera; Ssung ah über qi nder Be. in seine Und dez. verlassen g Zu ent. 1 80 seht arschpla ssel mant dem fag men unt dend aus 18 führen ler erstez Sys zwal kten ge. stark ge. 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Juli veröffentlichten Geschäfts- bericht 1952, einschließlich der Familien- angehörigen haben annähernd 10 Millionen alteingesessene Westdeutsche Kriegsschäden in Höhe von allein rund 12 Milliarden DM erlitten. Die genaue Höhe der Gesamtschäden stehe jedoch noch nicht fest. Die Bank gibt in ihrem Bericht einen Ueberblick über den von ihr betreuten Kreis der verschiedenen Geschädigtengruppen, zu denen auch über 230 000 nichtdeutsche Flüchtlinge gehören. Sie spricht ihr Bedauern darüber aus, daß die Ereditbedingungen verschiedentlich zur Bildung von sozial un- erwünschten„Kümmerexistenzen“ geführt hätten. Eine nachträgliche Durchfinanzierung von kleineren Betrieben, die mit Existenz- aufbaudarlehen gegründet worden seien, werde daher eine wichtige Aufgabe für die Zukunft sein. Im Zusammenhang mit der Bericht- erstattung über die einzelnen Kreditaktionen kündigt die Bank an, daß in Kürze 50 000 Kreditanträge für Aufbaudarlehen für die gewerbliche Wirtschaft und die freien Berufe genehmigt werden sollen. Eine besondere Problematik enthalten die Mittel, die als Aufbaudarlehen für die Land- wirtschaft vorgesehen sind, heißt es in dem Bericht weiter. Von allen Berufsgruppen der Geschädigten seien die rund 300 000 heimat- vertriebenen Landwirtsfamilien am schwer- sten getroffen, weil sie ohne Landzuteilung in ihrem alten Beruf nicht einzugliedern seien. Zuteilbares Land aber im Gebiet der Bundesrepublik nicht beliebig vermehrt werden könnte. Während bei der gewerb- lichen Wirtschaft, den Handwerkern, den freien Berufen, den Arbeitern und Ange- stellten die Eingliederung der Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten in einem er- kreulichen Umfang gelungen ist, hätten die bisherigen Maßnahmen auf dem Gebiet der land wirtschaftlichen Eingliederung die Wun- Seit Monaten ist die Geld- und Kreditlage ausgeglichen. Die kurzfristigen Kredite haben, wie der soeben vorgelegte Juli-Bericht der Bank deutscher Länder erkennen läßt, seit Beginn des Jahres nur unbedeutend zuge- nommen; es ergeben sich hier keine nennens- werten Schwankungen. Bemerkenswert sei jedoch in der Bankenstatistik die seit einiger Zeit sichtbare Tendenz der mittel- und lang- fristigen Kredite. Dieser Posten übertraf den Stand des entsprechenden Vorjahresmonats um nicht weniger als 200 Mill. DM. Die Bank deutscher Lander wertet dies in ihrem neuesten Monats- bericht als ein„deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung, die der Kapitalmarkt im weiteren Sinne des Wortes allmählich gegenüber den anderen Quellen der Investi- tons finanzierung erlangt“ hat. 0 Mit anderen Worten gesagt: Die kurz- kristige Finanzierung von Investitionen hat also offenbar zugunsten der längerfristigen nachgelassen. Auch die— in ihrer ökonomi- schen Funktion— den längerfristigen Kredi- ten etwa gleichzustellenden Wertpapierbe- stände und Konsortialbeteiligungen der Kre- ditinstitute sind im Juni weiter gewachsen. Allerdings reichte die Zunahme um 25 Mill. D-Mark hier bei weitem nicht an die ent- sprechenden Beträge im April(126 Mill. DMW) und Mai dieses Jahres(98 Mill. DM) heran. Dieser Rückschlag hängt wahrscheinlich mit der etwas angespannteren Liquiditätslage der Banken zusammen, nicht zuletzt mit dem vierteljährlichen Steuertermin. Da monate- h lang das Aufkommen an längerfristigen Mit- teln bei den Banken größer war als die ent- sprechenden Ausleihungen, verfügen die Geldinstitute jedoch über längerfristige Mit- tel. Erstmalig im Juni war das Aufkommen an längerfristigen Mitteln etwas geringer als Effektenbörse Mitgeteilt von: Badische Bank Filiale Mannheim Börsenverlauf: Frankfurt a. M., 30. Juli 1953 Zum Ultimo machte sich etwas Entlastungs- bedürknis am Aktienmarkt bemerkbar, so daß das Kursniveau meist leicht nachgab.— Für schering aden nach wWie vor Kauforders vor. Einige Pro- zent anziehen konnten u. a. Ludwigshafener Walz- mühle, Knorr und Zeig Ikon Aktien. Etwa Schluß 5 8 90 und 58 für Neugiro, Reichs- 2. Um- Tages kurse e n e 470 31) 86% 80 ¼ „ 135% 135 25 n 12% 12% almler- Benz„ 410%„ 1% 119 ½ PPV 80 e n 5 g Hatcher kor re„ 1006 40 4⁰ ſchbaum. Wer ger 0. 92 94 dinger Union 10.8 70 70 Nahen e 1 ene 10.8) 2 7 9⁰ Guilleaume 9 0 2 ein 8. Bilfinger 8 70%/ 225 e ben, 0. f er. 2 . 172 172½ Rademerwer nes 8 109% 105 an V 1057 25 64/. eee) zulsche B 5„ 2 Aneleketra. 121 951% 9⁵⁰⁰ CVVT 110/, ⁶ 110% . 3 ens& alske 10%) 112% 113% düdd Zucker„ 98 Zellstste Eüerke 173[1735 gaatork Waldhor:„ 4.3) 71 73 aalsche Bank 4371 24 24 bemmerzbank 3 2%* 2.1 48½ 48/ beatdche Ban.„ 1036,25 02 61 1 882 Bank 10⸗6,½20 50 58% Achsbank-Antelle- S8 68 65½ dach M-Notterung. h ex Dividende. h er Bezugs- Devisenkurse 5 Frankfurt/M., Düsseldorf, Berlin, Hamburg München notierten am 30. Juli: Geld Brief belgische Franes 6,343 3,363 franz. Franes 12,017 12,037 Schweizer Franken 96,00 96,20 Holl. Gulden 11,046 11,068 kanad. Dollar 4,23 4.24 engl. Pfund 11,692 11.712 schwed. Krone 30,65 80,81 dän. Krone 60,425 60,545 kreie Schweiz. Fr. 97,81 93,01 INDUSTRIE UND HANDEL Skeptischer Optimismus des BdL-Berichtes Noch immer Gleichgewichtsstörungen den der Vertreibung aus einer jahrhunderte- alten Heimat nicht schließen können. Es sei verständlich, wenn von den Ab- gabepflichtigen die Zahlungen an den La- stenausgleich als eine Erhöhung der ohnehin sehr hohen gesamten steuerlichen Belastung Sewertet werde und der Eindruck entstehe, es müssen diese außerordentlichen Leistun- gen auch auf der Empfängerseite, d. h. bei den Geschädigten und insbesondere bei den Heimatvertriebenen, zu beachtlichen Ver- mögenszuteilungen führen. Die Wahrheit des Lastenausgleichs sei vorerst leider eine an- dere. Die rund drei Milliarden DM, die dem Bundesausgleichsamt im Rechnungsjahr 1953/54 einschließlich der geplanten Vorfinan- zlerungsmaßnahmen zur Verfügung stün- den, reichten einstweilen nur aus, um als vermögensmäßigen Lastenausgleich eine Ab- schlagszahlung von 600 Millionen DM in Form der FHausratshilfe auf die sozial vordringlichsten Hausratentschädigungsan- Sprüche zu zahlen. Die anderen Beträge der Einnahmenseite würden benötigt, um die im Einzelfall doch sehr bescheidenen Renten (Unterhaltshilfe, Sterbegeld, Entschädigungs- rente) mit einem geschätzten Gesamtbetrag von 1,03 Milliarden DM zu zahlen. Sie wür- den ferner für einen Härtefonds von 50 Mil- lionen DM für die Sowjetzonenflüchtlinge und die weiteren, unter den Härtefonds fal- lenden Personengruppen benötigt. Hinzu kämen die Wohnraumhilfe in Höhe von 330 Millionen und die Eingliederungskredite. Auf die Hauptentschädigungsansprüche in einem Gesamtbetrage von schätzungsweise 30 Milliarden DM könne zunächst, außer auf dem Wege über die Eingliederungshilfe, noch nichts gezahlt werden. Aber auch auf neun Zehntel der Hausratsentschädigung—(je Haushalt nicht mehr als 1400 DM) mit rund sechs Milliarden DM könne noch nichts zu- geteilt werden. Dem erweiterten Aufgaben- bereich entsprechend— nach dem Inkraft- treten des Lastenausgleichsgesetzes sind die Aufgaben der Bank erweitert worden— hat sich die Bilanzsumme von rund 433 Mil- lionen DM Ende 1951 auf 760 Millionen DM Ende 1952 erhöht. Die Gewinn- und Verlust- rechnung ist ausgeglichen. die Zunahme der mittel- und langfristigen Kredite und der Wertpapierbestände sowie der Konsortialbeteiligungen. Auf stärkere Steuerzahlung, genauer ge- sagt Nachzahlungen, führt die Bd auch das Absinken der Spartätigkeit im Juni zurück. Zwar ist bei den eigentlichen Spareinlagen der Zuwachs mit 243 Mill. DM sogar etwas stärker als im Vormonat, aber die sonstigen Privaten Termineinlagen weisen einen Rück- galig von 213 Mill. DM aus. Nach Ansicht der Bd findet hier eine Auflösung beträchtlicher Rückstellungen für Steuerzwecke statt, und F, ge, U EEC-LIAN DER an der Heltprodutlons , 8 5 8 , DUNSCEMITTET , 8 , 72 e Eisenerzvor kommen] I Kunstsefdenprddu fon 5 offenbar sei im vergangenen Monat beson- ders stark auf diese Reserven zurückgegriffen worden, da auf Grund der seit einiger Zeit ergehenden Steuerbescheide für 1951 allem Anschein nach verhältnismäßig hohe Steuer- nachzahlungen und entsprechend höhere Vor- auszahlungen zu leisten waren. Eine Ab- schwächung macht sich im Juli jedoch auch bereits bei den Sparkonten bemerkbar, was aber durchaus im Rahmen des üblichen Sai- sonrhythmus(Reiseverkehr) liegt. Nach einer vorübergehenden leichten An- spannung setzte bei den Banken im Juli sehr bald wieder eine Verflüssigungswelle ein, deren Ursache namentlich wieder in dem an- haltenden hohen Devisenzugang liegt, betrug doch der Aktivsaldo des Außenhandels im Juni 216 Mill. DM. Die Geldmenge hat daher im Juni erneut zugenommen. Die Geldsätze am offenen Markt liegen zu einem guten Teil wieder unter dem Diskontsatz. Die ständige Ueberliquidität ist nicht günstig. Jetzt zeigt sich recht deutlich, daß das durch einen ge- Waltigen Block von Ausgleichsforderungen belastete Zentralbanksystem nicht beweglich genug ist, um der Notenbank die Bereitstel- lung von ausreichenden Währungsreserven zu ermöglichen, obne gleichzeitig eine Ueber- liquidität zu veranlassen. Die Aktivsalden bleiben offenbar merklich hinter denen der entsprechenden Vorjahresmonate zurück. Eine gewisse Entspannung bahnt sich an- scheinend hier an, leider zum Teil aber auf Kosten unserer Dollarbilanz, denn von dort ist die Einfuhr in letzter Zeit ziemlich stark angestiegen, während die Ausfuhr nur ver- hältnismäßig schwach zunimmt. Die Expor- teure erhalten für ihre Devisenerlöse von der Notenbank die DM-Gegenwerte, die zu die- ser Verflüssigung im Banksystem führen. Erst mit einer Abnahme der Außenhandels- überschüsse wird eine Wende auch für die Liquiditätslage der Banken eintreten. Bei der derzeitigen Lage müssen aber größere Währungsreserven angelegt werden, da in der zweiten Jahreshälfte 1953 größere Zah- lungen nicht nur gegenüber dem EZU-Raum, sondern auch gegenüber den Dollarländern geleistet werden müssen. Nach der in diesen Wochen zu erwartenden Ratifizierung des Londoner Schuldenabkommens werden be- trächtliche deutsche Zahlungen an die Gläu- biger fällig und zum Transfer gelangen. Die deutsche Regierung beabsichtigt außerdem, nach dem Inkrafttreten des Londoner Ab- kommens den Transfer bestimmter Ver- mögenserträgnisse an das Ausland aufzuneh- men. Eine weitere Belastung der Zahlungs- bilanz wird mit den Zahlungen auf Grund des Abkommens über die Europäische Ge- meinschaft für Kohle und Stahl verbunden sein. Endlich ist auch aus Saisongründen für die kommenden Monate mit einer Steigerung Deis ist deis einstimmige Urteil aller, die in den ersten ſagen von den großertigen Keufvorteilen und den niedrigen Preisen 5 im Kdufheus Vetter profitierten. AA, ue bringt noch einmal eine Riesenduswehl in allen Abteilungen- läßt Sie noch einmal teilnehmen an den unglaublich heruntergesetzten Preisen- nutzen Sie desheilb jeden Jog in unserem großzügig verbilligten FUDUMMERH JTEHTIU AS VERKAUF 0 Titten 144171447 S auf HAus IITER MANNHEIM der Einfuhr zu rechnen. Seite 8 MORGEN Freitag, 31. Juli 1953/ Nr. Schrittchen für Schrittchen erfolgt Devisen verkehrs- Auflockerung Die Bank deutscher Länder hat am 29. Juli Weitere Erleichterungen zu der Anfang Mai dieses Jahres erfolgten Neuregelung des De- visenhandels bekanntgegeben. Danach ist im Einvernehmen mit dem Bundes wirtschafts- minister für die Inhaber der sogenannten Whrungskonten die Belassungsfrist für die eingegangenen Devisen von bisher zehn 3 auf einen Monat verlängert wor- exl. Anfang Mal waren die westdeutschen Außenhandelsbanken ermächtigt worden, für Alle Empfänger von Zahlungen aus dem Aus- land auf Wunsch Fremdwährungskonten zu- errichten und eingehende Devisen auf diesen Konten gutzuschreiben. Mit der Errichtung dieser Währungskonten sollte den Expor- teuren ein Kursausgleich für die zur amt- chen Devisennotierung zugelassenen Wäh- rungen ermöglicht und größere Kursverluste vermieden werden. Diese auf den Währungs- konten eingegangenen Devisenbeträge muß ten jedoch spätestens nach zehn Tagen mit der kontoführenden Außenhandelsbank ab- gerechnet, das heißt gegen D-Mark verkauft Werden. Mit der Erweiterung dieser Abrech- mumgsfrist wird den Inhabern von Währungs- konten die Verwertung beziehungsweise Verwendung der von ihnen unterhaltenen Guthaben zu genehmigten Devisenzahlungen erleichtert. Eine weitere Erleichterung besteht darin, dag nunmehr auch die Verbuchung von ge- kauften Devisenbeträgen auf den Währungs- konten möglich ist. Voraussetzung dabei ist, daß das zur Durchführung der genehmigten Devisenzahlungen auf einem Währungskonto 1 stehende Guthaben nicht aus- reicht. Der unmittelbare Tausch einer Fremd- Währung in eine andere Fremdwährung ist für die Währungskonteninhaber jedoch zur Zeit noch nicht möglich. Genehmigte De- visenzahlungen in einer anderen Währung als der, über die das Konto lautet, können lediglich durch Verkauf eines entsprechen- den Betrages zu Lasten des Währungskon- tos gegen D-Mark und Kauf der benötigten Devisen gegen D-Mark bewirkt werden. Die im Zusammenhang mit der Führung von Währungskonten den deutschen Auhßenhan- delsbanken entstehenden Kosten und Ge- bühren sollen in der jeweiligen Valuta vom Kontoinhaber getragen werden. Auch fremde und eigene Spesen und Gebühren, die im Zusammenhang mit dem Deviseneingang stehen können von den Guthaben in Abzug gebracht werden. Holländische Gemüse-Importe werden binnen-preis- stützend abgesprochen (UP) Das im Rahmen des Handelsvertra- ges mit Holland bewilligte Einfuhrkontin- gent für frisches Gemüse ist in diesen Ta- Sen voll ausgenutzt. Wie der Deutsche Bauernverband am 30. Juli in seinem In- kormationsdienst mitteilte, werden die näch- sten Ausschreibungen auf Grund der im Hamdelsvertrag vorgesehenen Besserungs- Klausel erfolgen. Um im Rahmen dieser Klausel gegen- seitige Wünsche abzustimmen, sei der ge- mischte deutsch-holländische Sachverstän- digenausschuß kürzlich in Bonn zusammen- getreten. Die Besprechung habe ergeben, daß zum Schutze der heimischen Tomatenernte eine Erhöhung des holländischen Minimum- preises bis zum 3. August als notwendig an- gesehen wurde. In Kürze soll in erneuten Verhandlungen geprüft werden., inwieweit Schutzmaßnahmen für weitere Gemüse- arten notwendig sind. K URZ NACHRICHTEN Neue ½bige Emissionen der Badischen Kom- munalen Landesbank— Girozentrale— Mannheim Die Badische Kommunale Landesbank— Giro- zentrale— Offentliche Bank- und Pfandbriefanstalt Mannheim hat die Genehmigung zur Ausgabe von 7/%½,)en DM-Pfandbriefen Reihe 13 und 7½ Ybigen DM-RKommunalschuldverschreibungen Serie 9 über je 5 Mill. DM erhalten. Beide Neuemissionen wer- den zum Verkaufskurs von 97% abgegeben. Ihr Erlös ist in erster Linie zur Beleihung gewerb- licher oder gemischtwirtschaftlicher Wohnsebäude zw. der Finanzierung dringender kommunaler Vorhaben auf dem Gebiet der Wasser-, Gas- und Elektrizitäts wirtschaft bestimmt. Bedeutsam ist, daß die Laufzeit der Pfandbriefe höchstens 15 Jahre, diejenige der Kommunalschuldverschrei- bungen höchstens 10 Jahre beträgt. wobei in den ersten 5 Jahren in beiden Fällen eine Kündigung oder Auslosung ausgeschlossen ist. Die durch- schnittliche Laufzeit ist also— dem besonderen Verwendungszweck angepaßt— nur mit 10 bzw. 7½ Jahren anzunehmen. Wie die übrigen in der letzten Zeit von verschiedenen öffentlichen und privaten Banken begebenen 7/ digen Papiere unterliegen die Zinsen auf Grund der Bestimmun- gen der„kleinen Steuerreform“ einer 30 igen Kapitalertragssteuer, durch welche die Einkom- mens-(Lohn-)steuer bzw. die Körperschaftssteuer, die Gewerbeertragssteuer und das Notopfer Ber- lin abgegolten sind. Die Bank weist im Anzeioen- teil noch darauf hin, daß die neuen Emissionen auch zur Anlage als Kapitalansammlungsvertrag geeignet, ferner mündelsicher und lombard- sowie deckungsstockfähig sind; sie errechnet aus dem Ausgabekurs, der Laufzeit und der steuerlichen Regelung eine Effektivverzinsung von rund 6% (ohne die besonderen Steuervorteile nach 8 10 Ein- kommensteuergesetz). Preisbereinigung am Gemeinsamen Markt (VéWo) Die ursprünglich für Ende Juli an- beraumte Zusammenkunft der Stahlverbraucher der sechs Montanunionsländer in Luxemburg ist mit Rücksicht auf die Ferienzeit auf die Zweite Augusthälfte verschoben worden. Bei dieser Ta- gung sollen die Stahlverbraucher über ihre Erfah- rungen mit der Einrichtung des Gemeinsamen Stahlmarkts une mit den neuen Preistabellen berichten. Spekulation mit Reichsbankanteilen (WD) Zu dem neuerlichen Kursanstieg der ehemaligen Reichsbankanteile auf über 60% erklärt das Bundeswirtschaftsministerium, daß bisher von amtlicher Seite noch keine Beschlüsse zur Rege- lung der Reichsbankanteile gefaßt worden seien, die eine solche Kursentwicklung rechtfertigten. Entsprechende Bestimmungen seien einem Gesetz im Zusammenhang mit dem Notenbankgesetz vor- behalten. Ruhrstickstoffwerke im Auftragsstand zufrieden (UP) Die Ruhrstickstoff A. G. teilt in ihrem am 30. Juli veröffentlichten Marktbericht für Ende Juli mit, Handel, Genossenschaften und Landwirt- schaft hätten im ersten Monat des neuen Dünge- jahres 1953/54 in erfreulichem Umfange von den günstigen Frühbezugsbedingungen beim Einkauf von Ruhrstickstoff Gebrauch gemacht. Die Erzeu- gerwerke würden für die Erledigung des hohen Auftragssbestandes für einige Zeit voll in An- spruch genommen sein. Die abgerufene Ware sei zum größten Teil für die Einlagerung bestimmt. Außenhandel snachtieien Deutsch- argentinisches Handelsabkommen perfekt (Up) Die langwierigen Wirtschaftsverhandlungen zwischen Argentinien und der Deutschen Bundes- republik haben am 29. Juli mit der Unterzeichnung eines neuen Handelsabkommens ihren Abschluß gefunden. Die unter dem neuen Abkommen vereinbar- ten Warenlisten gelten vom 15. August 1953 bis 14. August 1954. Sie umfassen Warenlieferungen jeder Seite im Werte von 135 Mill. Dollar. Fast die Hälfte des auf argentinischer Seite vorgesehenen Betrages entfällt auf Getreide- und Futtermittel- lieferungen. Außerdem ist die Lieferung von Häu- ten, Wolle, Leinöl, Fleisch und anderen Erzeugnis- sen vorgesehen. Die Bundesrepublik wird haupt- sächlich Eisen- und Stahlerzeugnisse liefern. Fer- ner sind u. a. Chemikalien, Ersatz. und Zubehör- telle für Industriemaschinen, Landmaschinen, Schlepper und ärztliche Instrumente vorgesehen. Schutz gegen Verstaatlichung Würd verstärkt und verlängert (UP) Das amerikanische Außenministe- rium hat den Kongreß ersucht, die Tätigkeit der„International Claims Commission“ bis zum 31. Dezember 1954 zu verlängern. Fer- ner soll die Kommission ermächtigt werden, statt bisher drei Prozent künftig fünf Pro- zent an Verwaltungsgebühren zu erheben. Die Kommission vertritt die Ansprüche amerikanischer Staatsangehöriger gegenüber ausländischen Regierungen wegen Nationa- lisierung oder sonstiger Enteignung von Vermögenswerten. Sie sollte ihre Aufgaben bereits bis zum 10. März kommenden Jahres abgewickelt haben. Sie hat unter anderem mit Panama ein Abkommen über die Zah- lung von 400 000 Dollar und mit Jugoslawien über die Zahlung von 17 Millionen Dollar zur Entschädigung amerikanischer Staats- pürger abgeschlossen. Die Bereinigung der Ansprüche gegenüber Jugoslawien, so wird von seiten des Außenministeriums betont, soll bis Ende kommenden Jahres abge- schlossen sein. 112 S., HIW. 8,50 LW. Nachschlagewerk bei gen. des Gesetzes über ausgleiches. Marktberichte vom 3 0. Juli Aprikosen 30—45; Mannheimer obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei reichlicher Anfuhr Absatz lustlos Preise unverändert bis nachgebend Für Kopfsalat weiterhin lebhafte Nachfrage. Es erzielten: Blu- menkohl 4565; Buschbohnen 30—38 Stangenbohnen 35—42; Schlangengurken 45—60; Salatgurken 34—45 Gewichtsware 30—33; Karotten 1012; Kartoffeln Pfiffer- Kohl 5—6; 56 7½—8; Kohlrabi 10—14; Petersilie 10412:. linge 110—120; Radieschen 1014; Rettiche Stück und Bund 10—14; Rotkohl 8—10; Endivien 12—18; Kopfsalat(deutsch) I 20—24, dto, ausl. Kiste 7½½, Schnittlauch 10—12; Tomaten(deutsch) I 40—45, oll. 42—45, ital. 30—32; Weigkohl 10—12; Wirsing 12—14; Zwiebeln 12—14; Klaräpfel 24—26; Aprikosen ausl. 45—50; Bananen Kiste 2224; Frühbirnen 25 bis 33; Brombeeren 43-50; Himbeeren 60—65; Pfir- siche 3565; Mirabellen 30-33; Pflaumen 20—22; Zitronen Kiste 31-34, Stuckware 1820; Zwetsch- gen 24—28. Mannheimer Ferkeimarkt (VWD) Auftrieb: 92(in der Vorwoche 67) Ferkel Erzielte Preise für Ferkel über sechs Wochen 61.— Dis 78,— DM(59.— bis 75.— DNN) 3e Stück. Markt- verlauf langsam, Ueberstand. (VWD) Anfuhr Sortierung, bis 45, B 20—28: Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut. Absatz in Steinobst gut, in Kernobst verblieben Ueberstände. Es erzielten“ Johannisbeeren rot 1720; Brombeeren 30; Schat- 25—30; bis 13; Paprika 37. Buchbesprechung Du und die soziale Rentenversicherung— Inyal denversicherung. Angestellten versicherung, Knapp. schafts versicherung.— Herausgeber Verband De. scher Rentenversicherungsträger. Frankfurt a. 16 S.— Eine kleine Aufklärungsschrift. die sich erster Linle an die Versicherten selbst Wendet un! zeigt, nach welchen Grundsätzen die soziale Rep ten versicherung arbeitet. 10 ABC des Wechsel- und Scheckrechtes, von H. Bü. chert und V. Marowski.— Hermann Luchterhau 5 Verlag, Neuwied à. Rh. und Be des Stoffes vor, das vor allem dem Praktiker eng schnelle Orientierung über Fragen des Wechsel, und Scheckrechts ermöglichen soll. Eine Reine ch Musteranlagen ergänzt die textlichen Ausführut. ABc des Lastenausgleichsrechts, von Alo Köhle, Herman Luchterhand Verlag, Neuwied a. Rh, un Berlin-Frohnau 1953, 349 S., HlwW. 12,00; LW. DM.— In einer Reihe„ABC des praktischen Kauf, manns, Kann die Behandlung des Lastenausglelt nicht fehlen. Vorliegender Band enthält neben del in Stichworten angeordneten Darstellung des ge samten Lastenaussleichsrechts sowohl den Ten 14. August 1952, als in zahlreichen Tabellen weiter Erläuterungen über Freibeträge, Familienermag gung, Ablösung der Lastenausgleichsabgabe us Anordnung und Auswahl des Textes erlauben el schnelles Zurechtfinden in allen Fragen des Lasten tenmorellen 27: Mirabellen 25-31; Pfirsiche B- Reineclauden 1015; 312; Bühler Frühzwetschgen 17—22; Hepfel 4 bis 26, B 9—16; Birnen A 17—25, B 10—16; Endiy 4—8; Freilandsalatgurken 5—6; Weißkohl 5-6; R9 Treibhaussalatgurken 12—23; Blumenkohl 300-350; bohnen 1314; Stangenbohnen 19—22; Tomaten 40 35—42, AII 3034, AI 27—32. B 17—29; Zwiebeln 94 (großer Ueberstand). Anmerkung: Wir machen Erzeuger darauf aufmerksam, daß bei der die rigen ungleichen Reif werden müssen und daß Anlieferungen mit grünt Zwetschgen zurückgewiesen werden. 5 weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt in Steinobst geringer als Vortag. Absatz normal bis auf Frühäpfel, Brog beeren, Rotkohl, Gurken und Birnen geringen wo Ueberstände verblieben. Pre tendenz im wesentlichen unverändert. Es erz ten: Mirabellen A 25—31, B 18-24; Reineclaud A 1216, B 9-11; Lützelsachsener Frühzwetschg 15—16; Eisenthaeler A 1422, B 10—15; Bühler Früh zwetschgen A 18—23. B 10—16; Hauspflaumen 8—12; The Czar A 12—16. B 10—11; Gute von Bü 1114; Pfirsiche A 2545, B 14—-24; Aprikosen 4 Frühäpfel A 16—23, B 6-15; Ble birnen 1213; Frühe v. Treboux A 1624. B l- Klapsliebling A 20—25, B 15—19; Dr. Guyot 4 bis 30, B 15—18; sonstige Birnen 13—20; Brombeete Freilandgurken 4—5; Buschbohnen 11 Stangenbohnen 19—22; rlin-Frohnau 197 9,50 DM.— Hier liegt en alphabetischer Anordnugz 15 den Lastenausgleich von K Pflaume Wirsing Karotten 5—7 Busch e die Bäume durchgepflüc Tomaten 26—36; Endivien An den Folgen eines Vater, Herr Biblis, den 29. Juli 1953 N Familien Johannes u. Familie Karl Walter in Biblis von Trauerhause aus statt. tragischen Verkehrsunfalles verstarb am Mittwochfrüh im Stadtkrankenhaus in Worms unser lieber Vater, Schwiegervater und Groß- Johannes Kehr II im 70. Jahr seines arbeitsreichen Lebens. In tiefer Trauer: 8* Familie Georg Scherer nebst Kindern und Anverwandten Die Beerdigung findet am Freitag, 31. Juli 1953, um 18.30 Uhr ZRH ER WILLE 46 ALS VERLO BTE GROSSEN: HID EGARD SCHUMANN HEINZ FRANK MANNHEIM-VWALDHOF 0 1D MANNHEM-WALDHOf S OGGENSTR. 27 31. J0 11 1753 Friedrich Kehr Mein lieber Mann, Statt Karten. Opa, Schwager guter Vater, Schwiegervater, Nikolaus Laruell ist nach schwerer, mit Geduld ertragener Krankheit am 30. Juli 72 Jahren für immer von uns gegangen. 1953 im Alter von Mannheim Waldhof, den 31. Juli 1953 Glasstraße 8 IA St 111er Trauer: Lina Laruell geb. Frie Hugo Ruf und Frau Lotte geb. Laruell Franz Philipp u. Frau Ludwig Laruell und Frau Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Montag, 3. August, um 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. unser innigstgeliebter und Onkel, Herr 7 9 Endlien kann 9 ist der Ausspruch vieler Verbraucher. denen— FLORA PDIX * Energeticum Wieder einen erquickenden Schlaf schenkte. 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Anteſmahme sowie die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- Schlafenen, Herrn Gottfried Volkmar sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank den Aerzten und Schwestern der St.-Hedwig-Klinik für ihre liebevolle Pflege. Mannheim, Wupperstr. 12 Für die trauernden Hinterbliebenen: Familie Rudolf Deuser Waldhof: A Heidelberg: N Anzeigen- Annahmestellen: Käfertal-Süd: Dürkheimer Straße 11 Neckarau: Walter Göppinger. Fischerstraße 1 2 Rheinau: Chr. Grall, nh. Luzia Dur- ler, Dänischer Tisch 21 Hauptstraße 69(Schorpp-Filiale) 5 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323-325 Schönausiedlung: EKattowitzer Zeile 18 Seckenheim: Wilhelm Hartmann. Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Jhrig, Hagenauer Straße 22 Brunnengasse 18-24 Heidibg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer. Karlsruher Straße 51 Schriesheim: Georg Knäpple, Ladenburger Str. 32(Tel. 3 19) Mannheimer zu vermieten. Immob.-Strauß, Mannheim, Ufer- Einf.-möbl. Zi. m. Bad an berufst. Hrn. Zz. v. 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Aufhebung der Bruchteil Flügel, auf Gemarkung Mannheim- Sandhofen. buch vermerkt. Rechte, die zur selben steigerungserlös an die Stelle des Nachweise über das Grundstück einsehen. Mofbggubkg 0 Al, il, Hopp u 150 cem 1275.— einzureichen. Schätzungswert: 13 000, DM. Zubehör: 210. DM Mannheim, den 15. Juli 1953. Im Zwangsweg versteigert das gemeinschaft am Mittwoch, um 14.30 Uhr in seinen Diensträumen in Mannheim, Zimmer 129, das Grundstück der: 1. Philipp Servatius, Maurer, Mhm.-Sandhofen, 2. Elsa Knörr geb. Servatius, Mhm.-Sandhofen, Sonnenstraße 29, Die Versteigerungsanordnung wurde am 19. Dezember 1952 im Gru Zeit noch nicht im Grundbit eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerun forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem oder einstwellen einstellen lassen; sonst tritt versteigerten Gegenstandes. samt Schätzung 5 Es ist zweckmäßig, schon 2 Wochen vor dem Termin genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grun den Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges mierbef! Grundstücksbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 604, Blatt 23, 1 Lgb. Nr. 31 063 b, 6 Ar 52 qm; Hofreite mit Gebäuden und Hausgarté Mannheim- Sandhofen, Sonnenstraße 3 Notariat V als volistreckungsgert ——. 4 Notariat, 2e 23. September Schloß westich Sonnenstraße 29, g vor der a des Gläubige Gebot nicht u des Gläubigers Zuschlag aufheb⸗ Wer ein Recht geßen ö Für das Recht der 90 N ö — 1 kann jederm dstück bezwecl Gebrauchte Motorräder: möblieptes Zimmer: g ee, 205 Kabrio- Kombibus e cem 9 o tet es mn Fallmann, Kobellstr. 28, Tel. 5 25 04 3—7—— cem 1 5 orex-Reg. cem Wasser od. 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Im Gegenteil: da ist vor dem die große Rasenfläche, die mich oft hon pald nach Sonnenaufgang zu turneri- ichen Ubungen veranlaßt, wenn ich heimlich, lange der Hausherr sozusagen noch in Morpheus“ Armen ruht, mit einem alten Küchenmesser dem Wegerich und dem Klee und der immer noch nicht ganz ausgerotte- ten Acker winde zu Leibe rücke oder mich am melodischen Surren unserer Rasenmäh- maschine ergötze, deren segensreiches Wir- ken Ottos Gram über ihren Anschaffungs- preis allmählich überwunden hat. Sparsam Wie wir manchmal gern sein wollen, kauf- ten wir zunächst eine gebrauchte(,in bestem Zustand“), deren leicht schartige Messer den Rasen in ein Schlachtfeld mit Stoppeln ver- wandelten. Sie muß ungefähr aus der Zeit Friedrichs des Großen gestammt haben, ließ sich nicht mehr reparieren und wurde dem Slücklichen Verkäufer zurückgegeben. Nun haben wir eine neue, mit Grasfangkorb zum Anhängen, was ungemein praktisch ist. Mitten in der Rasenfläche steht eine prächtige Musa,— eines jener dekorativen Bananengewächse, die auch Direktor Buß- jäger dieses Jahr erstmals nach langer Pause wieder in stattlicher Zahl zur Ver- schönerung des Paradeplatzes verwendet hat. Streng vertraulich: immer, wenn ich in Mannheim bin, gehe ich dort vorbei, zähle die Blätter und überzeuge mich, daß meine Musa ihren großstädtischen Verwandten im Wachstum sichtbar vorausgeeilt ist. Und so- was kreut einen ja denn auch. Hinten links in der Rasenfläche liegt unser Wasserbecken, von dem schon ge- legentlich die Rede war. Das Fangen der Regenwürmer für unsere zahmen Barsche ist natürlich meine Aufgabe. Otto, der Tier- freund, streut lediglich Haferflocken und ge- trocknete Ameiseneier zur Fütterung der Goldfische. Daß unsere Seerosen heute mor- gen wieder mit sechs herrlichen Blüten in weiß und rosa auf warteten, sei nur nebenbei ung zu lesen steht. Um die Wahrheit zu erwähnt. agen: es geht mir da wohl nicht anders als 15 meisten Gartenfreunden, die sich den Es blüht und duftet im Steingarten Neben der kleinen Terrasse am Haus liegt der Steingarten. Seit Anfang April die fer Idealfall verlangt. Dazu kommt bei mir ersten Wildtulpen ihre süßen Sterngesicht- boch ein manchmal ganz lustiger Ehekrieg chen zeigten und die Polsterstauden im vol- len Chor einsetzten, hat das Blühen dort nicht mehr aufgehört. Zur Zeit stehen karminroter Stauden-Bartfaden und die köstlich tiefblaue Ballonglockenblume auch Wahlembergia genannt— in schönstem Flor. Es blühen Mittagsblume und Portu- laksröschen, Lavendel duftet in großen Büschen, und vor dem dunklen Hintergrund der Zwergkoniferen öffnet abends die Nachtkerze— Oenothera missouriensis- ihre schwefelgelben flachen Kelche, um den Nachtfaltern Nektar zu spenden. Mein Lilienbeet gegenüber am Zaun ist dagegen nicht ganz geglückt, weil Feldmàuse in großer Zahl vom Brachacker nebenan hereinkamen. Sie ließen zwar die Zwiebeln in Ruhe, haben aber den Untergrund 80 schamlos mit Gängen durchzogen, daß ein richtiger Gartenärger daraus wurde, über den mich nicht einmal meine beiden reizen- den Moosrosen und die trotz später Früh- jahrspflanzung noch üppig herangewachsene Rosenrabatte trösten können. Was wurde aus den„Spezialitäten“ Die ab Mitte März in Töpfchen vorkulti- vierten Rizinuskerne— Ihr wißt schon: Palma Christi oder Wunderbaum von Zanzi- bar!— haben sich zu stattlichen Büschen entwickelt und zeigen eben ihre zwar un- scheinbaren, aber doch interessanten ein- häusigen Blütenstände. Zu blühen beginnt jetzt auch Acidanthera murielae, die neue Zwiebelblume aus Abessinien, deren Iiebens- würdige Gestalt und zarter Duft alles er- füllt, Was darüber hier seinerzeit(„Morgen“ vom 21. März) vorausgesagt wurde. Und wie ging es mit den Kaphyazinthen? Ich zog eine im Kübel und zwei im Freiland, die trotz späteren Legens wesentlich früher zur Blüte kamen als das eingetopfte Exemplar. Aber dafür hat nun die Kübelpflanze, deren Blütenschaft genau 1.20 Meter hoch gewor- den ist und dieser Tage seine großen weißen Hängeglocken öffnen wird, noch einen zwei- ten Blütenstand gebildet und somit auf ihre Weise doch das Rennen gemacht. Im übrigen: unser Garten ist noch sehr jung. Vor zwei Jahren wogte an seiner Stelle ein Maisfeld. Und auf den Tag genau am 31. Juli 1951 mußten wir unseren alten Gar- ten mit all' seinen fruchtbehangenen Bäu- men kurzfristig einem Industriebau preis- geben, so daß mir jene wohl schmerzlichste Erfahrung des Gartenlebens nicht erspart blieb. Soll man sagen, auch dies sei eine Art von Jubiläum? Die Sonnenblumen draußen am Weg nicken leise mit den schweren goldenen Köpfen, als ob sie wüß⸗ ten, daß Werden und Vergehen im Großen Wie im Kleinen das Schicksal alles Leben- digen ist. Gartenfunk im Iugust Süddeutscher Rundfunk Sendezeit: Jeden Donnerstag 10.45 bis 11.00 Uhr. 6. 8.: Vom Beruf des Gärtners. 13. 8.: Anlage eines Schneckengartens. 20. 8.: Das Blumenfenster der Bäuerin 27. 8.: Wann ist das Obst erntereif? Aus dem Landfunk- Programm Sendezeiten: Werktags 11.45, sonntags 8.00 Uhr. So., 2. 8.: Was gibt es Neues für Haus, Hof und Garten? 5 Di., 4. 8.: Sünden an der Bodenfruchtbarkeit. So., 9. 8.: Stehen wir an einem Wendepunkt der Obstbaumpflege? Di., 11. 8.: Mehrvolkbetriebsweise— Wolken kratzerbetriebsweise in der Bienen- zucht. D., 20. 8.: Topinambur, eine vielseitige Futter- pflanze. Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag 11.45 und 12.00 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“, Wie die Tomate ein Volksnuhrungsmittel wurde Anmerkungen zu einem kleinen Jubiläum Jetzt reifen sie wieder in unseren Gärten: die roten Liebesäpfel, die runden, glatten. Ueberall sind sie Zuhause, jeder kennt sie, jeder schätzt sie als Sinnbild des hohen Sommers und nimmt ihr Dasein im Garten- bereich als Selbstverständlichkeit. Aber im Vergleich zu anderen Pflanzen ist es noch gar nicht so lange her, daß die Tomate— ähnlich wie ein paar Jahrhunderte früher die ihr nahe verwandte Kartoffel— ein kostbarer Fremdling war, den man als Rari- tät behandelte, ohne an irgendeinen Nutz- wert zu denken. Noch im Jahre 1818 lasen Herr und Frau Biedermeier morgens beim Frühstück im„Mannheimer Journal!“ die aufsellenerregende Meldung, daß in Ham- burg ein neues Gewächs von England an- gekommen sei, für dessen Erwerb irgendein Gartennarr aus Berlin die horrende Summe von 120 guten preußischen Talern gezahlt habe. Aus Südamerika sollte diese teuere Pflanze ursprünglich stammen. Genau gesagt: aus Peru. Ihre Früchte schmeckten fremdartig und widerlich, hre Blätter hatten einen son- derbaren geradezu„aztekischen“ Geruch, der Kopfweh verursachte und die Damen„ner- vös“ machte. Aber als Herr und Frau Bie- dermeier älter geworden waren und eines Sommers, bald nach dem großen Umbau des „RKonversationshauses“ von 1854, nach Baden- Baden zur Kur reisten, mußten sie mit lei- sem Schauder erleben, wie ihr Tischnachbar, Lord Lindsay, allmorgendlich eben diese ro- ten Früchte mit dem besten Appetit als Bei- gabe zu Eiern und Schinken verzehrte und die fortschrittlichen Gärtner der Umgegend Pries, weil sie in ihren zahlreichen Glashäu- sern Tomatenzucht trieben und damit einen — auch für sie selbst— sehr verdienstvol- len Dienst am Kunden trieben. Denn die englischen Aerzte hatten inzwischen heraus- gefunden, daß die Tomate als Kräftigungs- mittel für alle Organe und als Schutz gegen Leberleiden zu gelten hätte, und ergo ver- langte man sie natürlich auch dort, wo sich seit Jahren die internationalę Welt ihr Stell- dichein gab. Und wieder ein Vierteljahrhundert spä- ter: da war ein rüstiger Gärtnersmann na- mens Johannes Böttner mit manchen To- matenkenntnissen im Reisesack nach Frank- kurt an der Oder gekommen, um dort die Redaktion einer damals weitbekannten Gartenzeitschrift zu übernehmen. Sie hieß „Der Praktische Ratgeber“ und war noch bis weit in unser Jahrhundert hinein als Fa- milienblatt beinahe ebenso beliebt wie wei⸗ land die selige„Gartenlaube“. Dieser Jchan- nes Böttner, dessen Name noch heute ein in- Zwischen in unzähligen Auflagen erneuertes, vielgelesenes und vielbenutztes Gartenbuch kennzeichnet, wurde zum wahren Tomaten- Pionier in deutschen Landen, Schon um 1890 baute er nicht weniger als 23 verschiedene Sorten in seinem Garten, zeigte sie auf Aus- Stellungen und tat, was er konnte, um der damals noch vielumstrittenen Frucht zum Siege über alle Vorurteile seiner Zeit zu verhelfen. So kam das Jahr 1903 heran. In Frank- furt an der Oder rüstete man wieder einmal zu einer Gartenbau- Ausstellung, die als be- sondere Sensation durch ein„Tomatenfest“ gekrönt werden sollte. Heute würde so etwag als Propaganda-Veranstaltung mit Kostpro- ben zur Tagesordnung gehören. Damals löste es einen solchen Wirbel aus, daß sogar die internationale Presse in großer Aufmachung über diese„fete en lhonneur des tomates“ über dieses Fest zu Ehren der Tomaten berichtete. Es gab hübsch gedruckte Speise- karten, auf denen in Wort und Bild zu se- hen war, was findige Kochkünstler inzwi- schen an Rezepten ausprobiert hatten. Man hatte die Wahl zwischen süßen Tomaten, ge- füllten Tomaten, Tomatensuppe, Tomaten salat, Tomatengoulasch. Tomaten auf dem Rost gebraten mit Filet, Kalbssteak mit To- matenpuree und Huhn mit Tomatensauce. Die Preise waren„streng zivil“, denn eine Doppelportion Kalbssteak mit Tomatenpüree oder Huhn mit Tomatensauce kostete Vierzig Pfennige. Das Frankfurter Tomatenfest, dessen fünfzig jähriges Jubiläum wir ei gentlich in diesen Wochen feiern könnten, wurde ein Riesenerfolg. Es wirkte wahrhaft bahnbrechend, und Papa Böttner trium- phierte. Er sagte seiner geliebten Tomate eine große Zukunft voraus und empfahl sei- nen Lesern im„Praktischen Ratgeber“, dag sie zur Gewöhnung an den Rohgenuß der Friichte Käsebrot mit in Scheiben geschmit- tenen Tomaten versuchen sollten Bert 1 EIN e 90 2b 1 ab. u. 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Zuerst gingen durch die Wälder nur Tiere und Jäger. Dann wurden Wege hineinge- schlagen, Pfade für Mann und Roß, Fahr- straßen für Waren und Reisende auf Achsen. Und ganz zum Schluß kamen Wanderwege hinzu. Alle diese Wege sind noch da. Aber die schmalen, alten Reisestraßen sind vergessen, die Wege vereinsamt, langsam deckt der Waldboden sie wieder zu. Hier rollt kein Rad, kein Fuß bewegt das Laub. Denn die Reisen- den sitzen in der Eisenbahn, im Flugzeug und im Auto, das andere Straßen braucht, zund Wanderer gibt es nicht mehr, oder fast nicht mehr. Es gibt nur noch Kraftfahrer, und die drängen und stoßen einander durch erige Kanäle und sagen— was am Anfang Steht. An einem Sommertag bin ich vier Stun- den lang einen Weg durch den Schwarzwald gegangen und niemandem begegnet. Nur ein Rehbock knabberte keine zehn Meter ent- fernt an einem Bäumchen, so ruhig mit sich selbst beschäftigt, als kenne er menschliche Störungen nicht. Es gibt noch große Wälder in Deutsch- land, und sie sind noch so schön wie in Rot- käppchens Zeiten. Aber damals war mehr menschliches Leben im Wald als jetzt. Da- mals traf man dort Köhler, wandernde Hand- Werksburschen, reisende Kaufleute und in- folgedessen auch Räuber an. Für Wegela- gerer ist im Walde nichts mehr zu holen, so daß die Wälder nicht nur stiller, sondern auch sicherer geworden sind, und trifft man einen Menschen, so ist es einer von den bei- den, denen der Wald die Arbeitsstätte bleibt, ein Holzmacher oder ein Förster. Kann sein, daß man auch einem Jäger begegnet— viel- leicht sogar einem aussterbenden Wesen: dem Wanderer. Als ich die Himbeeren pflückte, die nur mir zuliebe gereift waren, war das Städtchen an der nächsten jener dünnen Linien voll emsigen Betriebes wie ein Ameisenberg. Motorradfahrer bogen mit windschlüpfrigen Gesichtern um die Ecke, Autos glitten mit Zentimetergenauigkeit aneinander vorbei, Sozialtouristen entstiegen Omnibussen, streckten die steifen Glieder und besetzten das nächste Wirtshaus. Ein Autofahrer folgte ihnen, aß eine kalte Platte und freute sich, daß er noch ein Bett bekam. Am anderen Morgen nach dem Frühstück Wandte er sich der Garage zu. Er war im Ur- laub uind mußte sehen, daß er ihn ausnutzte. Das Städtchen war alt, alte Architektur, alte Geschichte, so viel hatte er mit einem Blick gesehen, er kannte es nun und nahm das Lenkrad wieder in die Hände. Die dünne Linie zog und zerrte, ein Leitseil war sie, ge- schlungen um den Hals des Herdentiers aus Blech!. Fünf Kilometer weiter stieg die Tempe- ratur des Kühlwassers auf hundert Grad, es Koltur- Chronik Professor Alfred Weber, dem Heidelberger Soziologen, wurde aus Anlaß seines 83. Geburts- tages von der Universität Basel der Ehren- doktor verliehen. Ein internationales Chorgesang Musikfest findet vom 26. September bis 2. Oktober in Rom statt. Anmeldungen an Organizzazione Romana Spettacoli d'Arte Musicale, Via Cola di Rienzo 13, Rom. Eine Delegation der UNESco, die unter Führung von Dr. Robin Laufer(Paris) die Richard-Wagner-Festspiele besuchte, versprach die tätige Unterstützung der Bayreuther Fest- Spiele auf internationaler Basis. . Im vierten Schwetzinger Serenadenkonzert am 1. August, 20 Uhr, spielt Professor Dr. h. e. Gustav Scheck ein neuentdecktes Flötenkonzert in C-dur von Johann Baptist Wendling, der Soloflötist an der Mannheimer Hofoper war. dampfte und rauschte wie aus einer Kaffee- maschine, der Mann mußte anhalten, und so ging es noch oft. Etwas mit dem Kühler war nicht in Ordnung, und er schimpfte und ärgerte sich. Er ahnte nicht, wie gut derjenige, auf den er schimpfte, es mit ihm meinte: Geist Ca- priceio teenico nämlich, der Geist der tech- nischen Störungen. Denn dessen Mutwillen hatte zur Folge, daß unser Urlaubsreisender nun wenigstens alle fünf Kilometer ausstei- gen und sich zum nächsten Bach begeben mußte, um Kaltes Wasser zu holen. Diese Tätigkeit wiederum machte es unausbleib- lich, daß er zu wiederholten Malen seine Urlaubslandschaft unter die Sohlen nahm statt des Gashebels, daß seine Hände sich an Steine und Gräser klammerten statt ans Steuerrad und seine Augen durch den Was- serspiegel auf den Bachgrund sahen statt durch eine Glasscheibe in die gleitende Land- schaftskulisse. Freilich, weiter reichte die Macht des Gei- stes nicht. Einsam und unbetreten standen zu beiden Seiten die großen Wälder. Das Wort„erfahren“ müßte geändert werden. Es hat keinen Sinn mehr, seitdem man unter„fahren“, worunter man einmal Fortbewegung jeder Art, vor allen Dingen Wandern verstand, nur noch die Fortbewe- gung auf schnellen Rädern versteht. Es müßte„ergangen“ heißen. Denn eine Land- schaft erfahren kann nur, wer sie„ergeht“. Wer sie aber durchfährt auf eilenden Gum- mireifen, kehrt heim als ein unerfahrener Mann. Bregenzer Festspiele 1953 feierlich eröffnet In Gegenwart des österreichischen Bundesprùsi denten, Theodor Körner, und einem 6500 Zu- schauer zählenden Premierenpublikum, wurden am letaten Wochenende die Achten Bregenzer Festspiele feierlich eröffnet. Unter der Spielleitung von Prof. Adolf Rott von der Städtischen Oper Berlin und der Wiener Staatsoper wurde Franz von Suppés„Boccaccio“ aufgeführt.(Be- richt auf dieser Seite.) Foto: Heinz Finke Wiener Operette auf dem Bodensee „Soccaccio“ und„Fflesco“ bei den 8, Bregenzer festspielen Zum achten Male„Bregenzer Festspiele“: 1946 begann man hier, ganz bescheiden, mit Mozarts„Bastien und Bastienne“ auf einem zierlichen Bühnenfloß im Gondelhafen; im nächsten Jahr war's dann schon„Die Entfüh- rung aus dem Serail“. Aber erst das Jahr 1948 hat die entscheidende Wende gebracht. Da stellte man eine richtige groge Seebühne auf das Wasser des Bodensees, mit Häuschen, Türmchen und Brücken, und wandte sich end- gültig von der Oper ab und der klassischen Wiener Operette zu:„Eine Nacht in Vene- dig“ von qohann Strauß war auf dieser Linie der erste Streich, dem„1001 Nacht“(1949), „Gasparone“(1950),„Zigeunerbaron“(1951) und schließlich„Der Vogelhändler“(1952) kolgten. Man hatte damit„sein Gesicht“ ge- wonnen und fügte ihm(auf dem trockenen Land: in der Stadthalle und anderen Sälen) Gastspiele des Burgtheaters, Ballettabende der Staatsoper Wien, Konzerte der Wiener Symphoniker mitbekannten ausländischen und einheimischen Dirigenten sowie Kammermu- sikabende bei. Am Dreiländereck des Boden- sees, im westlichsten Zipfel des Landes, para- diert Oesterreich mit den Zeugnissen seiner ruhmreichen kulturellen Vergangenheit. * In diesem Jahr ist nun„Boccaccio“ an der Reihe, Franz von Suppèés vor 74 Jahren(am 1. Februar 1879) im Wiener Carl- Theater mit sensationellem Erfolg uraufgeführte Ope- rette. Ein mit Säulen reich geschmücktes, sti- listisch etwa zwischen Renaissance und Frühbarock angesiedeltes Turmgebilde und dazu rechts und links je ein Laufsteg, der durch vier florentinisch- venezianische Brük- ken mit dem Hauptplateau verbunden ist, bilden die malerische Dekoration für das leichtgeschürzte, happy- endende Liebesleben des durch sein„Dekameron“ unsterblich ge- Wordenen Dichters Boccaccio. Das Spiel der Lichter und der bengalischen Feuer, scheinbar ins Unendliche verlängert durch die illumi- nierte Uferpromenade von Bregenz, glitzert im glucksenden und schwappenden Wasser des Sees wider. Ueber die Brücken und Stege stürmt die Masse der von Boccaccio gehörn- ten und darob erbosten Ehemänner, mit Boo- ten kommen die feineren Leute angefahren; ein Nachen rettet den Helden auch aus einer recht prekären Situation, und wie Phönix aus der Asche steigt Boccaccio aus dem See mit frischem Mut zu neuen Abenteuern, um erst einmal zu erleben, was er später nieder- schrieb. Das Wasser, in das sich auf ihr Stich- wort hin ein paar Statisten von den Brücken fallen lassen, wird zum atmosphärischen Hin- tergrund, ja zur Spielfläche. Das Wasser trägt und rechtfertigt die Festspiele, und wenn der Himmel einsichtig ist und seine Wasser- schleusen oben geschlossen hält, klingen Landschaft und Spiel, Naturelement und Kunst zu einem höchst reizvollen Erlebnis zu- sammen. Im übrigen aber hat man sich jetzt auch gegen schlechtes Wetter gefeit und mit einer englischen Gesellschaft eine Schlecht- wetter- Versicherung abgeschlossen, die 20 000 Schweizer Franken zahlen muß, wenn in der Zeit zwischen 18 und 21 Uhr mehr als drei Millimeter Regen fällt. Die Prämie ist zwar ziemlich hoch und beträgt 15 Prozent, doch hofft man dadurch, das finanzielle Risiko, mit dem die Festspiele verbunden sind, leich- ter tragen zu können. Bei der Premiere aber war gutes Wetter, und Esther Rethy und Hans Beirer an der Spitze eines vortrefflichen Ensembles und eines zahlreichen Chors, Anton Paulik als musikalischer Leiter und Adolf Rott, dessen Inszenierung durchaus noch nicht alle Möglichkeiten eines solchen heiteren und farbenfrohen Wasserspiels er- schöpfte, sahen sich denn auch für ihr Be- mühen mit herzlichem Applaus belohnt. *. Zum Gastspiel des Wiener Burgtheaters wird man dann in die Bregenzer Stadthalle geladen, einem äußerlich und im Innern sehr bescheidenen Bau. Schade, daß die Wiener mit Schillers„Fiesco“, den sie in diesem Jahr mitbrachten, nicht auch auf die Seebühne zie- hen konnten. Da wäre doch endlich einmal Gelegenheit gewesen, den zum Herzog von Genua ausgerufenen Fiesco durch Verrina, den unerbittlichen Republikaner, wirklich ins Wasser stoßen zu lassen. Burgtheaterdirektor Josef Gielen, dessen Position in Wien seit einiger Zeit im Mittelpunkt widersprechender Gerüchte und offenbar zahlreicher Intrigen steht, ließ als Regisseur aber auch auf dem „Trockenen“ Schiller spielen, mit allem, was dazu gehört. Glutvoll, leidenschaftlich, in rasantem Tempo— pathetisch und ohne Furcht vor der Fragwürdigkeit solcher politi- schen und menschlichen Ehrpusseligkeit. Daß es zu einem Ganzen sich schloß und faszinie- rendes Theater blieb, ist der hervorragenden Besetzung zu danken: Albin Skoda als Fiesco, Ewald Balser als Verrina, Raoul Aslan als Herzog und Fred Hennings als Gianettino Doria sowie neben vielen anderen der bezau- bernden Hilde Mikuliez als Gattin des Fiesco. * In freier Abwandlung des„Boccaccio“ Liedes:„Hab ich nur deine Liebe, die Treue brauch ich nicht“ liest man in einem Bregen- zer Schaufenster den Spruch:„Hab ich dich nur als Kunde, die Treue kommt von selbst“. Wenn schon der Staat und die Festspielge- meinde darauf verzichten, so wollen doch die Bregenzer an der Kunst verdienen. Was man ihnen nicht übel nehmen kann— ist's doch der Lauf der Welt. Kurt Heinz Romantisch- klassisches programm Werbe- und Sonder-Symphoniekonzert in Heidelberg An Stelle des geplanten neunten Serena- den-Konzerts veranstaltete das Heidelberger Städtische Orchester, verstärkt durch Mit- glieder des Pfalzorchesters, unter Leitung des neuen Heidelberger Dirigenten Karl Rucht, ein„Werbe- und Sonder-Symphoniekonzert“ mit traditionell bewährtem publikumssiche- ren Programm klassisch- romantischer Musik. Die junge Orchester- Gemeinschaft Heidel- berg-Pfalz scheint sich, wie die positiven Eindrücke des Abends erkennen liegen, recht gut anzulassen. Karl Rucht gab eine gut ge- gliederte und wirksam gesteigerte Auffüh- rung der großen Leonoren-Ouvertüre als Auftakt und ließ Schumanns vierte Sympho- nie in d-moll folgen, die mit ihrer schwärme- rischen Romanze und der mitreißenden Stretta des Finalsatzes seit je als begehrens- wertes Objekt gilt für Dirigenten mit Sinn für Stimmungseffekte und Freude am Reiz des Dynamischen. Das Problem liegt im ersten Satz, in der jähen Aufeinanderfolge unterschiedlichster Stimmungen und Tempi. Und auch hier gelang es der straffen und geistesgegenwärtigen Führung Karl Ruchts, über der kräftigen Akzentuierung des ele- mentar Aufwühlenden dieser Musik die pla- stische Struktur des Satzes nicht verloren gehen zu lassen. Da das auf 20 Uhr angesetzte Konzert erst mit halbstündiger Verspätung begann (in Heidelberg scheint man ähnlich wie in Ludwigshafen stark verspätete Konzertan- fange für so etwas wie ein Gebot des guten Tons und der feineren Sitten zu erachten), konnte ich wegen anderweitiger Spätver- pflichtung vom zweiten Teil des Programms (vor dessen Beginn übrigens eine weitere er- giebige Pause von 20 Minuten eingelegt war) nur noch den Anfang von Beethovens fünfter Symphonie hören und mußte auf die dann noch folgende Meistersinger-Ouvertüre ganz verzichten. Es soll aber sehr schön gewesen sein. C. O. E. . Erich Heckel Zum 70. Geburtstag des Malers Es ist nun bald fünfzig Jahre her, dag drei junge Studenten der Technischen Hoch. schule Dresden ihr Architekturstudium a5. brachen, zu malen begannen und sich zu Künstlergruppe„‚Die Brücke“ zusammeg. schlossen. Damals waren sie unbekann wurden angefeindet und verlacht. Heute wis. sen wir, daß mit ihnen die moderne Malene in Deutschland begonnen hat. Nach fünlzg Jahren, trotz des hemmenden Zwischenspiel der Kunstdiktatur, sind ihre Werke uns g.. sicherter Besitz geworden. Erich Heckel, jetzt ein Siebzigjährige War einer der drei jungen Studenten, dien Dresden einen neuen Malstil begründeten der das deutsche Gegenstück zum Werk de französischen Fauvisten werden sollte. M. ihnen begann, was als deutscher Expressig. nismus in die Kunstgeschichte einging. Zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff malte Eric Heckel damals in einer armseligen Dresdug Vorstadtstraße. Die drei Freunde hatten sd einen Laden mit einem kleinen Nebengele als Atelier und Wohnung eingerichtet, Ig ersten Ausstellungen mußten sie selbst in. provisieren. Von aller Welt verlassen, sd. fen sie dort einen Stil, von dem Max Saues. landt später sagen konnte, er habe die ad der unbeirrbaren Sicherheit des reinen Ge. kühls geschaffene Klarheit“. ES war die 2 da der Impressionismus langsam zur leere Manier zu werden drohte. In dem Norweg Munch und dem Schweizer Hodler fande die jungen Künstler, von einem neuen Ie. bensgefühl getragen, Ausdruckswerte, died in ihrer eigenen Malerei weiter zu entyigz. keln trachteten. Einflüsse afrikanischer un polynesischer Kunst kamen hinzu. Ergebm War ein neuer leidenschaftlicher Malstil de sich vor allem in den Farben vom Nau vorbild löste und mit dem die Erregung de Herzen sich ausdrücken ließ.„Jeder geh zu uns, der unmittelbar und unverfalseh das wiedergibt, was ihn zu schaffen drängt, postulierte Kirchner im Programm d Brücke. Heckel gehörte dazu. Er hatte weder d. Ausdrucksgewalt Kirchners noch die Fatb. glut Schmidt-Rottluffs, er war der Verhab tenste der drei.— aber er war dabei. Hecke Bereich ist die Stille. Darüber können aud manche aufgeregten Bilder der Frühzeit ul starke Arbeiten aus dem Weltkrieg nich hinwegtäuschen. Heckel ist im wesentlich ein Lyriker, wie der viel zu früh gestorben Otto Müller es war, der sich später di Brücke anschloß. Davon zeugen die weiche Landschaften, die in Heckels Malerei imme stärker in den Vordergrund rücken. Er h am Rhein und am Neckar, auf Sylt und u Bodensee gemalt. Viel Licht ist in dies Bildern, und man spürt sehr deutlich d tiefe Verbundenheit des Malers zur Nati Auch die Stilleben der letzten Jahre, seh zurückhaltend in den Farben und voller su tiler Nuancen, zeugen von Heckels i schem Empfinden. Nach dem ersten Wel Krieg, der der deutschen Malerei so schwel Schläge versetzte, hat Heckel seinen expfes Ssioniskischen Stil mehr und mehr gemäflig Wie die meisten Expressionisten, h Heckel neben seinen Oelbildern ein beden tendes graphisches Werk geschaffen. Sen Holzschnitte gehören zum Besten, was de deutsche Expressionismus hervorgebrach at. Diese spitzwinkligen Arbeiten sind vd beunruhigender Kraft. Heckel, am 31. Juli 1883 in Döbeln 0 Sachsen geboren, hat bis 1933 als Lehrer al der Staatlichen Kunstschule in Berlin ge. Wirkt, wohin er schon 1911 gegangen de Unter den von den Nationalsozialisten del, dammten Künstlern hatte er einen Ehle platz: man konnte ihm vor allem seine Bl der aus dem Weltkrieg nicht verzeihen Allein von Heckel wurden aus deutschen Museumsbesitz 729 Bilder beschlagnahmt. Seit dem letzten Kriege lebt Heckel a0 Bodensee. Er hat die Leitung einer M klasse an der Akademie in Karlsruhe üben nommen., Auf der grogen Luzerner Ausste“ lung„Deutsche Kunst, Meisterwerke des“ Jahrhunderts“ haben seine Bilder neh denen der anderen„Brücke-Maler ein Ehrenplatz. Sie zeigen Erich Heckel als eint Mann des Maßes und der Poesie, besonne und sensitiv, innerlich tief verbunden 1 einer sehr alten deutschen Tradition. Wolfgang Nölle — — Kolonie Sydney 8 EIN SIEDLERROMAN YONV CHARLES NORDHOEEF UND fANES N. HAL. 79. Fortsetzung Plötzlich war die Predigt zu Ende. Die Sträflinge drängten sich zur Türe, in einer unordentlichen Flucht, ungeduldig, ihre Freunde und Gefährten zu sehen. Die Be- sucher versammelten sich im Kapellenhof, um sich die Rückkehr der Verurteilten in re Zellen anzusehen. Sobald sie vorbei Waren, drängten sie nach, denn nun bekamen sie Einlaß in den kleinen Hof, von welchem aus man die in ihren Zellen eingeschlossenen Männer sehen konnte. Dann erblickte ich Phoebe wieder und bahnte mir einen Weg zu ihr. Sie stand, als merkte sie gar nichts von den Augen, die sie enstarrten, und von den Bemerkungen, Welche ringsum geflüstert wurden. Als sie mich sah, lächelte sie mir unsicher zu. 5 „Oh, ich habe gehofft, daß du kommen Würdest, Hugh“, sagte sie leise.„Willst du mich hinausführen? Ich fürchte ich werde ohnmächtig.“ Sie nahm meinen Arm, und in der frischen Luft belebte sie sich rasch Weder; in New Gate Street betraten wir ein Kleines Wirtshaus. „Hierher bin ich oft mit meinem Vater gegangen“, sagte sie beim Eintreten. Sie bestellte einen Brandy mit Wasser und schlürfte, als wäre sie geistige Getränke nieht gewohnt, zimperlich und langsam.„Hugh, wie hast du es wagen können, das Gefängnis zu betreten! Ich war so erschrocken, als ich dich dort sah!“ Ich erzählte ihr in aller Kürze, was sich seit unserer Heimkehr nach England ereignet Hatte: mein Wiederfinden mit Sally, meine Begnadigung, unsere Heirat und unsere Pläne, wieder nach Neu-Südwales zurück- zukehren. Phoebe hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt, die Hände unter dem Kinn, und schaufe mich mit dem alten Ausdruck flehender Unschuld, der ihr so gut stand, an. Ihre Augen glänzten von Tränen, während sie mir zuhörte. 5 „Ich bin so glücklich für euch“, sagte sie. „Und Papa und Mama werdet ihr wieder- schen... und meinen kleinen Sohn! Du wirst nie verstehen, wie ich mich nach ihm sehne, Hugh! Wann werde ich ihn je wiedersehen!“ Wie gut ich Phoebe auch kennen mochte oder wenigstens glaubte, sie zu erkennen— Sie sah so gramvoll aus, daß mich der Zweifel über ihren wahren Charakter von neuem befiel. Vorsätzlich und unverfroren hatte sie Tom und ihr kleines Kind verlassen, dafür gab es keine Entschuldigung und keine Beschönigung— und trotzdem mußte man ihr vergeben. Man konnte ihr glauben, daß sie unbedacht gehandelt und nachher bitter- lich bereut habe. Mich ergriff der Impuls, ihr Zzu glauben! Zwischen großherzigem Impuls und ver- miünftigem Sehen körnen oft ganz winzige Einzelheiten entscheiden. Phoebe gab sich gar keine Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten. Wieviel tiefer aber würde mich ihr Kummer berührt haben, wäre nicht das schwarz- geränderte Taschentuch gewesen, das sie an ihre Augen drückte. Ich zweifelte keinen Augenblick daran, daß sie es gekauft hatte, um damit beim Gottesdienst in der Kapelle igur zu machen. Sie war in Trauer, bevor ihr Gatte tot war. Das Tuch bat um Mitleid und Sympathie für die schöne junge Frau, die so früh Witwe wurde. Natürlich hatte sie nicht daran gedacht, daß sie es vor jemandem zeigen würde, der sie kannte und um ihre Geschichte wußte. Ohne mir etwas merken zu lassen, beobachtete ich, wie sie auf einmal meinen Blick auf das Tüchlein fürchtete. In der Stille tönte ihr Wunsch, daß ich es nicht gesehen haben möchte, ganz laut! Als ich Weder aufblickte, war das Taschentuch verschwunden. „Hast du mit ihm gesprochen, Hugh?“ fragte sie. Ich erzählte ihr von meinem Zusammen- sein mit Tom vor dem Gottesdienst. „Sprach er von mir?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann das verstehen“, sagte Phoebe. „Er will nicht, daß du weißt... Er dachte, du könntest vielleicht bittere Gefühle gegen mich haben, weil ich ihm davongelaufen bin. Aber ich liebe ihn, Hugh, wirklich.. und ich werde ihn immer lieben. Als ich ihn in Marlborough traf. Sie brach ab und schaute mich ängstlich an— mit einem Ausdruck, in dem zugleich Stolz War. „In Marlborough? Wie das?“ „Es war etwas ganz Seltsames. Ich wðwar in Kalkutta gewesen, mit Doris. Sie wollte dorthin.. und ich konnte doch meiner eimigen Schwester nicht gut etwas abschla- gen. Sechs Monate blieben wir dort, dann fand Doris, wir sollten nach London zurück- kehren. Indien hat ein so scheußliches Klima. Wir landeten in Bristol, nahmen hier einen Wagen und wollten nach London fahren. In Marlborough blieben wir über Nacht, im „King George. Hugh, ich war kaum aus dem Wagen gestiegen, als ich ihn sah. Tom War dort Oberstallknecht. Es hat so sein missen.. anders kann man sich die Sache nicht erklären. Wir waren eben füreinander bestimmt. Ich hatte ja nie eine Sekunde auf- gehört, ihn zu lieben, Erinnerst du dich, wie wir uns in Portsmouth getroffen haben.. in dem furchtbaren Gefängnis? Vom ersten Tag an wußte ich, daß ich nie einen andern als Tom lieben könne. Und als ich wußte, daß er mich so tief und treu liebte, wie immer. „Da bist du in Marlborough geblieben“, sagte ich. „Ja. Ich sollte das von meiner einzigen Schwester nicht sagen, aber Doris hat ein kaltes Herz, Hugh, Sie nannte mich eine kleine Närrin, weil ich zu Tom zurückkehren wollte. Sie war entschlossen, mich mit nach London zu nehmen.. aber ich blieb. Tom mietete für uns eine Wohnung in der Nähe des„King George.. wir waren sehr glück- lich. nur etwas gab es... er war ent- schlossen, dag wir von seinem Lohn leben sollten. Ich hatte dreihundert Pfund... von Doris, und davon wollte er keinen Penny anrühren. Nicht einmal, um nach dem kleinen Hugh zu schicken. Das planten wir nämlich .. an Vater zu schreiben, daß er uns Hugh schicke, sobald wir eine gesicherte Existenz hätten. Aber Tom versteifte sich darauf, da- mit zu warten, bis er das Geld selber ver- dient hätte. Wir kamen mit seinem Lohn gerade aus, aber er überlegte, wie er sich eine bessere Stellung verschaffen könne. London ist ja natürlich meine Heimat, aber ich würde nie daram gedacht haben, dort- hin zurückzukehren, wäre nicht Tom selbst darauf gekommen. Er glaubte, in London sicherer zu sein als auf dem Lande.“ Sie kuhr kort in ihrer Erzählung, deren Rest ich auch hätte selbst erraten können. „Ich Habe nichts gewußt, Hugh.., Sagte sie elend,„er erklärte mir, eine gute Stel- lung als Nachtstallknecht im„Engel“ gefun- den zu haben, im Strand... und er verdiene viel mehr als bisher. Daß er wieder auf die Straße gegangen sei, ließ ich mir nicht träu- men. Dann wurde er erwischt. und... das ist alles was ich zu erzählen weiß.“ f „Und wo wohnst du jetzt, Phoebe?“ fragte ich. „Bei Doris. Sie hat Tom auch besuch Jeden Sonntag kam sie mit, seit er gefang sitzt, aber heute wollte sie nicht mitkomme Kannst du ihn nochmals sehen?“ „Für ein Weilchen. Ich habe versproche nach dem Gottesdienst nochmals zu ko-, men.“. 3 „Dann werde ich hier warten. Wirst, 0 nicht davon reden, daß du mich getroft Hast?“ „Wenn du es lieber nicht hast. „Ich glaube, es ist besser, nicht. 80 95 Hugh! Kommst du wieder hier vorbei? Als ich ins Gefängnis zurückkam war de Hof, auf den die Zellen der Verurkeig, stiegen, ganz voller Menschen. Jeder d. vier war nun in seine Einzelzelle Pere Ich sah die Mutter des Fälschers dichf&. Gitter, hinter welchem ihr Sohn stand 10 sein tödlich blasses Gesicht an die 0 preßte. Er hielt die Hand hinausgestre 10 Sie umschloßg diese Hand mit ihren beide und merkte gar nicht die“ vielen Le welche sie begafften. Mein Herz blutete die alte Frau mit dem wehen Gesicht, 10 schon lange keine Träne mehr zum 110 finden mochte. Der Betrüger hatte, sich hinterst in seiner Zelle versteckt. An sent Türe drängten sich die Neugierigen, uh versuchten, ihn zwischen den Gitters e entdecken zu können. Das größte e sah ich vor Oakleys und Thornes e 5 Beide standen am Fenster. Thorne schien Aufmerksamkeit, die er erregte, gzen. Hübsch gekleidete Frauen Strece ihm Orangen und Tabak oder andere Ges. zu. Sein rauhes Lachen widerhallte 8d, Wänden, als sorge er sich um gar 1 a „Angst, Mylady.. verflucht. 1 der Welt! Sichern sie sich einen guten Di für morgen, und sie werden sehen, 170 45 Thorne die Stiefel wegstrampelt. wWen Fallbrett fällt!“ Fortsetzung 11 br. der eing gabe brüe die f scher west Länc Hess dire! körm desu Ulle un, die f Dies kehr meln dunh Nr. 175 — TS her, dab en Hoch. nium gb. Sich zu Sammeg. bekannt eute Wi 2 Malers h fünt enspiel e Uns ge. gjährige en, die i; ründeten Werk d ollte. IX pressic- ging. Firchne lte Erich Dresdne atten sid ebengelal tet. Ine selbst im. sen, Sch. Ax Saues. die a einen Ge. r die 254 ur leeren Norweger er fanden leuen Le. rte, die q u entwik. scher un „ Ergebn Ialstih de m Natur- egung 1 Jer gehöt Werfälsch nnen aud ühzeit un rieg nich sentliche gestorben Päter de It und au in diese sten Wel 80 Schweng en explef gemäbig isten, d sin been n Sind vo Döbeln Lehrer al Berlin ge. ingen wa listen vel. len Ehren- seine Bi- Verzeihen deutschen A ahmt. Heckel au einer Me ruhe über r Ausste. rke des der nebe laler eins A als eine „ besonne unden 1 tion. ang Nölt —— h besucl r gefang itkommel ersproche 2 Koll „Wirst c getrofte cc . 80 gel orbei?“ m War del erurteilte Jeder def 2 gespell dicht en Stand un die Stab isgestrech den beide en Leu blutete. esicht, de zum Tros e sich An seine en, Well itterstäbe Gedrand es Zelle schien die zu genie streckten ere Gabe te an des * nichts „ e uten Pl wWie Dil wenn des zung falt Unsere Uebersichtskarte zeigt die drei großen Verkehrsobqekte, die heute und morgen dem Verkehr übergeben werden. Ganz oben auf der Karte ist— etwa von Viernheim nach Sandhofen verlaufend— das fertiggestellte Teilstück der Autobahn eingezeich- net, das die bis nach Kaiserslautern führende Autobahn nun mit der Nord-Süd- Bahn von Heidelberg nach Frankfurt in beiden Richtungen verbindet. Darunter— etwa in der Mitte des Bildes— zeigt ein Tuschestrich Länge und Verlauf der neuerstellten und sich an die Friedrich-Ebert-Straße anschließenden Straße, die unmittelbar hinter der früheren Kaiser-Wilhelm- Kaserne beginnt und bis zum Ortseingang von Käfertal reicht. Die unterste Markierung zeigt den Verlauf der neuen Straßenbahnanlage nach Rhei- nau durch die Casterfeld- und Rhenaniastraße. Zu Beginn der neuen Strecke wird die Straßenbahn durch eine Brücke über die Eisenbahnstrecke der Rheintalbahn geleitet. In der Casterfeld- und Rhenaniastraße ist der Bau der Schienenanlagen abgeschlos- sen, der Ausbau der Straßen für den Nichtschienenverkehr noch im Gange. br. Hens Christoph Seebohm aer Bundesminister für Verkehr. wurde dugeladen, heute um 13 Uhr bei der Ueber- zabe des Schlußstückes der Autobahn Saar- gücen Mannheim anwesend zu sein. Da 155 kertiggestellte Stecke zum Teil auf hessi- chem, zum Teil auf dem Gebiet des Süd- Veststaates liegt, werden auch von beiden Hadern Staatsminister Heinrich Fischer für essen und vom Südweststaat Ministerial- zwektor Dr. Fetzer teilnehmen., doch die gemliche Verkehrsfreigabe bleibt dem Bun- esminister vorbehalten. Doch damit ist seine Repräsentations- bflich t für diesen Tag noch nicht erschöpft. ist anschliegend Gast der Stadtverwal- as Mannheim, die ebenfalls an diesem Tag „ neue Straße nach Käfertal einweiht. * Strecke wird um 16.30 Uhr dem Ver- 995 übergeben, und die Festgäste versam- wem sich um diese Zeit beim OEG-Halte- punkt Käkertal Dem Schutz empfohlen Wenn heute und morgen allein inner- halb des Stadtgebietes Mannheim zwei neue, große Verkehrsanlagen der Oeffent- lichkeit übergeben werden, richtet sich das ganze Interesse verständlicherweise zunächst einmal auf die technische Seite dieser Dinge, doch gerade deswegen soll etwas nicht ver- gessen werden, das vielleicht nicht so inter- essant, aber zumindest ebenso wichtig ist: Die Grünanlagen in Verbindung mit diesen Anlagen Gewig hat es das Gartenbauamt leichter als manche andere Dienststelle unserer Stadtverwaltung, denn wo es immer auch sein Grün pflanzt, erhebt sich weder Wider- spruch noch Kritik, da der Großstädter um jedes Grashälmchen, das in sein Blickfeld gerät, ehrlich dankbar ist. Jeder Groß- städter? Leider muß diese einschränkende Frage gestellt werden, denn nur zu oft ent- deckt unser Auge auch, dag Grünanlagen freventlich geschändet werden, sei es aus Unverstand, böswilligem Uebermut oder purer Zerstörungslust. Doch sollte man sich durch die Minderheit, die solche Dinge auf dem Kerbholz hat, nicht entmutigen lassen, auch wenn schmerzliche Erfahrungen dagegen sprechen. Das Mannheimer Garten- bauamit läßt sich in der Tat auch nicht ent- mutigen und weiß sich darin einig mit der großen Mehrheit. Doch ist es nicht möglich, an jeden Baum, an jedes Blumenbeet, an jedes Rasenstück, an jede Böschung einen Schutzmann zu stellen, und so muß eben nicht nur das Auge des Gesetzes, sondern auch das Auge eines jeden Bürgers wachen und mithelfen gegen die Unvernunft der Frevler. Besonders im Zusammenhang mit dem Neubau des Straßenstücks Friedrich-Ebert- Rollbühlstraße sind zahlreiche neue Grün- anlagen entstanden, die nicht nur dem Schutze durch die„Obrigkeit“, sondern auch dem Schutz durch uns selbst anempfohlen werden. Wie schön wäre es, wenn das nicht not- wendig wäre. gni. SELEIHTWORT zur Fröffnung dreier wichtiger Verkehrswege Von Stadtdirektor Elsaesser, Leiter des Tiefbauamtes Mannheim Am 31. juli wird in Antoesenlieit des Herrn Bundesministers für Fergchin der Anschluß der zur Pfalz und zum Suu gebiet fuhrenden Autobalhm an die Autobahinstrechę Mannheim Hrankęurt hei Viernheim dem Ferkel u bergeben. Am gleichen Tage erfolgt die Verſeelarsiibergubè der großen Ausfallstraße von Manmheim ndch Kdfertal(Friedrich- EberteStraßꝰ 0⁰ HRollbuihlstraße) in Richtung Autobahm und Meinheint im Zuge dler Bundesstraße 38. Am J. August wird danm die neue Straßenbahnlinie xischen Neckardtt und Ryieinuu, die bisher m der Rhenaniastraßè lag und jetat durch die Casterfeldstrußè end die Relaisstraßè bis zum Balimhof Rheindii fiihrt. eröffnet werden. 5 Diese drei wichtigen Ereignisse geben Veranlassung, auf diè Bedeutung der neuen Verſtehirswegèe hinzuweisen und einen ſeurzen Ausblic auf das æu geben, was zur weiteren Verbesserung des Fernuerfechiss im ManmſiRcimèr Stadtgebiel noc geschehen kann. Der Fernverfchi— sei er Durchgangs, Ziel- oder Quellverkelir iss du leistungsfahige Straßen angewiesen, diè durch richtige Linienfulirung und haullichè Ausgestaltung den Vergelir ſliissig halten missen und nuch Möglichheit vom örtlichen und vom Anliegervergehi frei sind. Große Umgeliungsringe sollen bewirhen, daß Fahrzeuge, diè dus Stadtgebiet nichi aufsuchen zollen, von diesem ferngehalten werden. Radiul angelegtè Ausfallstraßen dagegen sollen den Liel- und Quelle vergeſir erleicitern.— Diè drei jetat xu eröffnenden Verlhelirstwegèé sind Glieder eines solchen Systems. Die neue Autobalimstreche, die dus Schluſßstiich in dem für Manmnſieim so gunstig gelegenen Aulobufinschnitthunht des Nord- Suud-Ferfefirs mit dem Ost- MestæHerkehir hildet und die das Slacli gebiet nördlich Sandhofen durchscimeidet, vervoll- eommnèet den duſeren Ring, der es ermöglicht, im Ost- Heest- Verſichis den Kern der Städtèe Mannheim und Ludwigsliaſen zi umfahren, Er wird ohmè Jueifel die bestehende stark beanspruchte Rheinbruchè erlieblich entlasten. Er wird aber duch im Stadthern und insbesondere in den nördlichen Sbacli gebieten große Erleichierungen bringen. Die im Juge der Bundesstraße 38 liegende neuè Ausfallstraße uber Kùfertal zur Aulobalim bei Viernhieint und much Meinheim, die— orbit möglich— frei von Angrenzervergelir gehulten ist, wird den Abfluß des Verhelirs taglich 10 0 bis 12 0% motorisierten Fahrzeugen außerordentlich erleichtern., eil sie die Nied balin, diè den Verhelir bisher sehin sturꝶ behinderte, nunmeli: durch eine Brüche schienenfrei hreuet. Eine genugende Falirbalinbreite, beiderseitige abgegrenzte Rad- und Fußwege und die beim alten Exerier platz schienenfrei durchgefuſirtèe Rreigung mit den Gleisen der GEG werden einen unmbeltinderten Abſluſß des Ferkelirs begünstigen. Die hisher durch die Schranlensperrungen beim Bahimhiof Mann hieim- Kdſertul verursachten Verkehirsstuuumgen werden nicht melir eintreten und der Verlelir kann dadurch geloctert ablaufen. Durch die Verlegung der Straßenbahm zwischen Nechardtt and Nheindau aus der Rhendnidstraßè in die Casterfeld und HReldisstraße erhalten der Stadtteil Rheindu md die angrenzenden Siedlungsgebietè einen Auftrieb, der sich schon jetat in Erwartung der neuen Straßenbalinlinie durcdi große Bauldigheil bemerkbar macht. Die Straßenbahmverlègung gibt aber auch Ala, die im ugèe der Bundesstraßè 86 liegende Casterfeldstraßè als Ausfallstraßè nach Suden großziigig auszubauen uhνje dem modernen Vergehrsbedürjfnis anzuhpdssen. Zundchst wird æwar nur die westlich der Straßenbahn liegende Straßen- eite der Casterfeldstraßè verbessert: der Ausbau der östlich der neuen Straßenbahingleisè liegenden zweiten Falirbahm wird bald erfolgen. Ganz besonders muß aber angestrebt werden, daß nicht nur die Straßenbaſim, sondern auch die Straße gel bot H Nechardu schienenfrei uber die Rheintal bahn himeggefulirt wird. Dies ist jedoch erst möglich, wenn diè end giiltigen Hldne der Bundesbahn für diesen Bereich vorliegen. Es besteht Hoffnung, daß die im Benehmen mit der Stadt df E,Sb!tellenden Hlunèe hald zum Abschluß kommen. Vieles muß nocli gesclielien, um die Scheoierigheiten, die der Fernuergehr hringt, zu beseitigen, In allererster Liniè wird der Ubergang über den Rhein verbessert werden missen.— Dis heſielfemüßigèe ſungbuschhrüche uber den Nechar muß durch eine endgültige Brücke ersetꝛt werden.— Die Ausfallstraße nach Vordenm Aber Luæenberg Maldſiof bis æum Bereils ellerstellten Teil der Bundesstraße 4d als Zufalirt zurn Auto bal Bei Samdhioſen bedarf dringend des Ausbaus. Ein Ring aaischen Autobaſm und engerem Stadtgebiet muß diè Innenstadt noch weiter vom Fernuerkęlir entlasten und ins he sondere die Industrie gebietèe mit den Ausfallstraßen verbinden. Hindernisse, die der Planung enigegenstehen— noch ungehlürtè stüdie bauliche ragen— ungelöste Balin probleme— uh nicht zuletzt der große Geldbedarf können all diese Pläng nur Schritt für Schritt zur Wirklichkeit werden lassen. Aber all das, was in den wenigen Nachkriegsjahren scion gescheien konnte, soll Ansporn zum weiteren Fortschritt sein. 2 2 22 U. überspannt die auf unserem Bild wiedergegebene Straßenbrucene— ein Teilstücie der neuen in eleganter Linienführung Fahrstraße nach Käfertal- den Bahnkörper der Bundesbahnstreclce Mannkeim Franefurt und entlastet damit den schienengleichen Vebergang in der HKdfertaler Straße, wo der die Straße schneidende Bahnſcörper seit Jahren ein bedenſeliches Hindernis fur den Straßenverkehr bildet. Die Bruce die an die Stelſè des frùheren, recht kummerlichen Fußgängersteges der Straßenbahnbrucke tritt, ist eine moderne Vorspannbetonhonstruftion mit einer Gesamtlänge von 60,40 Metern. Sie dient ausschließlich dem Fahræeug-, Radfahrer- und Fußgängerverhehr, während die alte, etwas tiefer liegende OEG und Straßenbahnüberfunrung von inr völlig ge⸗ trennt wurde. Die neue Brucke liegt bereits 80 hoch, daß die unter ihr durchgeführte Eisenb ahnstreche bei einer für spater einmal vorge- sehenen Elektrifiaierung des Bundesbahnbetrie bes, die eine Erhöhung der Durchfahrtshöhe notwendig machen wird, nieht mit der Brücke colliciert. Die dite Straßenbahn- und OEG- Ueberführung könnte im Fall der Elexktrifiaierung der Bundesbahn ohne erhebliche Schwierigkes⸗ ten um die notwendigen 1,15 Meter angehoben werden. l * Seite 2 Freitag, 31. Juli 1953/ Nr. 175 8 N . 8 8 8 8 . 5 ist die im Bild gezeigte Brücke, die von der OEG und 64.86 Meter lang de, neuen Friedrich- Ebert-/ Rollbiihlstraße hindurchgefu FFF der Straßenbahn benutæt und unter der eine Fahrbahn Art wird. Das Bauwerk ist eine Stahlkonstruktion, bei der die Querträger so gelegt sind, daß beim Be fahren der Brucke dureh die Baknen eine mög lichst weiche und stoßfreie Fahrt erzielt wird. Die links und rechts zu erkennenden Treppenaufgänge F „Zebrastreifen“ bereits wieder überholt Neue Markierung in Mannheims modernster Straße Da bisher eine einheitliche Regelung fehlte, experimentierten seit Jahren fast alle Großstädte des Bundesgebietes mit den ver- schiedensten Markierungszeichen für Fuß- gänger-Uebergänge auf stark befahrenen Straßen. Das Tiefbauamt Mannheim hatte sich— wie wir erst vor kurzem berichteten — für die„Zebrastreifen“ entschieden elle, in Längsrichtung der Fahrbahn nebeneinan- derlaufende Streifen), und diese Markie- Narrensicher sollten die neuartigen UVebergänge für Fußgänger in der heute er- o yneten Straße nach Käfertal sein. In die Fahrbahn eingelassene weiße Markierungen aus dem Kunstharzstoff Kahasit bezeichnen die„Sicherheitszone“, die vom Kraftfahrer respektiert werden muß. Die in dieser Straße bereits angelegt gewesenen „Zebrastreifen“ wurden fast in letzter Stunde wieder beseitigt und durch diese Markierung die auf eine Empfehlung des Bundesverkehrs ministeriums zuruchegent und einheitlich im ganzen Bundesgebiet angewendet werden soll, ersetst. nren zu im einzelnen noch anzulege nden Haltestellen der Bahnen. rungsart bereits an verschiedenen Stellen, S0 auch beim Bau der neuen Rollbühlstrage, an den Fußgänger-Uebergängen angewendet. Nun hat das Bundesverkehrsministerium auf Grund eines Beschlusses des„Ausschus- ses kür Sichtszeichen und sonstige An- lagen zur Verkehrsregelung“ den Ländern die lange erwartete Vereinheitlichung der Uebergangs-Markierungen in Form von „Dickstrichlinien“ empfohlen. In den Richt- linien heißt es, Fußgänger-Uebergänge sol- len durch zwei unterbrochene quer über den Fahrdamm gezogene Markierungslinien be- grenzt werden. Diese bestehen aus weihen Quadraten mit einer Kantenlänge und einem Abstand von je 50 Zentimeter. Auf Grund der neuen„Dickstrich-Emp- Kemungs des Verkehrsministeriums hat das Tiefbauamt Mannheim die bereits eingebau- ten Zebrastreifen in der Rollbühlstraße wie- der entfernen und die neuen Markierungen anbringen lassen So ist die Rollbühlstraße Wahrscheinlich die erste, die bereits mit den pundeseinheitlichen Markierungsstreifen ver- sehen worden ist. Außerdem ist vom Bundesverkehrsmini- sterium auch noch ein neues Verkehrszeichen kür Fußgänger-Uebergänge empfohlen wor- den. Es soll einige Meter vor der Ueber- gangsstelle angebracht werden und zeigt in einem rotumrandeten Dreieck die Silhouette eines Fußgängers. Dieses Zeichen entspricht bereits den Forderungen der neuen inter- nationalen Verkehrsregelung, die von jedem Verkehrszeichen eine internationale Allge- meinverständlichkeit durch Symbolbilder verlangt. Für den Kraftfahrer besagt das neue Verkehrsschild, daß dem Fußgänger auf dem Uebergang das Ueberqueren der Fahrbahnen„in angemessener Weise zu er- möglichen ist“.— Das Tiefbauamt Mann- heim hat auch die neuen Fußgängerschilder bereits in Auftrag gegeben.—8 Mannheims modernste Straße wurde fertig Die Friedrich-Ebert-/Rollbühlstraße wird heute eingeweiht Der schienengleiche Uebergang in der Käfertaler Straße ist seit Jahren eine ver- kehrstechnische Unmöglichkeit und darüber hinaus indirekt eine durch die immer stärker werdende Motorisierung ständig zunehmende Gefahrenquelle. Doch erst der Nachkriegszeit blieb es vor- behalten, ein Projekt zu verwirklichen, das bereits zu Anfang des Krieges Verkehrstech- niker und Städteplaner beschäftigte: Die Käfertaler Straße durch Verlängerung der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Käfertal so zu entlasten, daß der schienengleiche Uebergang in der Käfertaler Straße zur Be- deutungslosigkeit herabsinken würde. Selbst- verständlich hat man damals wie auch heute erwogen, diesen Effekt nicht durch Neubau einer anderen Straße, sondern durch Ueber- oder Unterführung des Straßenverkehrs der Käfertaler Straße über oder unter dem Bahn- körper zu erzielen, doch führten diese Ueber- legungen aus zahlreichen Gründen nicht zu einem praktischen Ergebnis, nicht zuletzt wegen der ungewöhnlich hohen Kosten und der notwendigen Eingriffe in Privatbesitz. S0 entschloß sich Mannheim schließlich zu dem Projekt der Verlängerung der Friedrich- Ebert- Straße. Die neue Straße, an deren Finanzierung sich Bund, Land, Bundesbahn und Stadt be- teiligten, ist rund zwei Kilometer lang und weist in ihrem Verlauf eine Straßenbahn- und OEG. sowie eine Straßenbrücke auf. Obwohl mit diesem modernsten Straßenzug Mannheims die Käfertaler Straße erheblich entlastet wird, soll jedoch später am schienengleichen Uebergang dieser Straße noch ein Fußweg und ein Radweg unter dem Bahnkörper hindurchgeführt werden. Die Verlängerung der Friedrich-Ebert- Straße, die später in die Rollbühlstraße über- geht, und am OEG-Haltepunkt Käfertal in die Straße nach Viernheim mündet, stellte die Techniker vor mehrere recht knifflige Probleme. Es mußte eine Lösung dafür ge- funden werden, daß die Straßenachse und die Achse des Straßenbahn- und OEG-Körpers nicht parallel laufen konnten, sondern sich— da nördlich und südlich der Straße liegender Privatgrundbesitz ein Ausweichen nicht möglich machte— überschneiden müssen und zudem Steigungen nicht umgangen werden konnten. Dieses Problem wurde gelöst, in- dem die von Käfertal nach Mannheim führende und bis zur Höhe des Exerzier- platzes südlich der Straßenbahn- und OEG- Anlage geführte Fahrstraße dort unter dieser Anlage hindurchgeführt wird und auf die nördliche Seite des Bahnkörpers hinüber wechselt. Der Verkehrsfluß macht für jede moderne Straßenanlage zwei Dinge notwendig: Breite, überblickbare Fahrbahnen für den Fraftfahrzeugverkehr, die ein zügiges Fah- ren erlauben, aber gleichzeitig auch ein Höchstmaß an Sicherheit für die die Straße überquerenden Fußgänger. Beides sind Forderungen, die scheinen, aber doch unter einen Verkehrs- hut gebracht werden müssen. Dem fahren- den Verkehr wird mit einer zwölf Meter breiten Fahrbahn für Kraftwagen, je zwei Radfahrwegen von je zwei Metern Breite gerecht, und für den Fußgänger wurden Uebergänge geschaffen, innerhalb derer er so etwas wie ein„Vorfahrtsrecht“ in An- spruch nehmen kann. Dem erhöhten Gefahrenmoment eines schnellfliegenden Verkehrs durch Kraftfahr- zeuge wurde durch Sicherungsvorrichtun- gen modernster Art entgegengearbeitet. Weiße Katzenaugen trennen an bestimmten Stellen für den Autofahrer die eigene Fahr- bahn deutlich vom Gegenverkehr, Leucht- säulen in der Mitte der Fahrbahn warnen bei Nacht und dienen gleichzeitig als „Richtpunkte“, und die Beleuchtung der Straße mit Leuchtstoffröhren, beziehungs- weise-kolben ist so angeordnet, daß sie den Autofahrer gewissermaßen wie„von selbst“ in seine Fahrbahn leiten. Die gesamte Beleuchtung der Straße, einschlieglich der beleuchteten Markierun- gen, Hinweis- und Gebotsschilder wird mit 75 Relais ferngesteuert und besteht im ein- zelnen aus 105 Leuchtstoffkolben, 136 Leuchtstoffröhren, 11 Leuchtsäulen, 2 Rand- steinbeleuchtungen, 18 Hinweisschildern und zwei in der Mitte der Fahrbahn sitzenden sogenannten Schildkröten. Drei Kilometer Kabel mußten verlegt und 122 Maste zwei Meter tief einbetoniert werden. Als gün⸗ stige Lichtpunkthöhe wurde zehn Meter gewählt Die Fahrstragen sind mit griffigem Walz. asphalt belegt, die Steigungen mit Diorit- Kleinpflaster. Wenn man sich finanziell von diesem jetzt verwirklichten Projekt erholt haben wird, will man auch daran gehen, den alten Teil der Friedrich-Ebert-Strage dem neuen Teil anzugleichen, das heißt, hier eine Ver- preiterung der Fahrbahn vornehmen, die unterschiedlichen Breiten des von der Stra- genbahn und der OEG in Anspruch genom- menen Mittelstreifens auf ein einheitliches Maß bringen und Radfahrwege verbessern. Es ist auch daran gedacht, bei der Wohl- gelegenschule eine Unterführung zu schaf- ken, damit die Schulkinder die jetzt noch stärker als früher frequentierte Friedrich- Ebert-Straße nicht mehr überqueren müssen, Damit wäre dann eine großzügige, moderne Straße geschaffen, die von der Friedrich. Ebert-Brücke bis nach Käfertal reicht und den aus der Stadt hinausführenden und in die Stadt hereinkommenden Verkehr sam- melt. Daß dieses Ziel nicht auf einmal ver- wirklicht werden kann, ist offenkundig, doch bereits jetzt könnte diesem Straßenzug durchgehend der Name„Friedrich-Ebert- Straße“ gegeben werden, denn es ist nicht einzusehen, weshalb sie in ihrem letzten Stück jetzt noch„Rollbühlstraße“ heißt. mle sich zu widersprechen Dazwischen werden die wachsen an den„Brennpunfcten“ Schlank der neuen Friedrich-Ebert-/ Roll. bünlstraße Lichtmaste empor, die mit strom. sparenden Leuchtstoffrönren ausgestattet sind und einen tageslichtähnlichen Effekt erzielen. Je zwei dieser Lichtmaste stehen an der Stra- hgenbahn- und OEG- Brüche, in Höhne des Bäcker. weges und am Haltepunlet Käfertal der OEG. Fahrbahnen durch Leuchtstofflampen erhellt, die an Masten quel uber die Straße aufgehängt sind. EFS E GRUNABILF HOCHBAU NTW VOR F U STAHL BETON DK S8 F „ S PAN NB ETON HR UN G D E S US ER S U ES URN SRU KES USER OUIERIE OS AH N IN S PANNB ETON Stahlbrücken Stahlhochbau Stahlhallen STAHLBAUTEN Gittermaste Kranbahnen Stahltüren und Tore Fensterbau Behälter- und Apparatebau Konstruktionen für Kran- und Verladebrücken, Kokereien und Gaswerke F neerr K in ten Sebruüder KNAUER Merrhieirn Im Diensſe des Verkehrs So modern wie die neue Sirage demmndchst auch unser Beitrleb Grolggſanksfelles Opelberiręeſung g E H mini „Viel dami brüc gebe: scher Karl. kent] 8 Auto die I folge manę schei brück stellt thal, De gangs 2 kir Rich ist Man won über ancbe Byliie dure Geſä und 9 1 Seite 3 176 Nr. 175/ Freitag, 31. Juli 1953 MORGEN ilom ördlich heim ig Zehn neue Autobahnkilometer nördlich Mannheims Bundesverkehrsminister Seebohm durchschneidet heute mittag das weiße Band 1 mit Heute um 13 Uhr wird Bundesverkehrs- angepaßten Verbindungsstrecke zwischen der insgesamt vierbahnigen 5 Verbindungs- 8 minister Dr. Seebohm das weiße Band am Viernheim und Sandhofen machte sich auch strecke„Viernheimer Dreieck gebaut wer- d 19 Wiernheimer Dreieck“ durchschneiden und nach der Einweihung der neuen Rheinbrücke den. a 5 25 Jauch damit das letzte Stück der Autobahn Saar- störend bemerkbar. Autofahrer, die von Die Gesamtlänge der Strecke von F 0 0 brücken—Mannheim für den Verkehr frei- Karlsruhe oder Frankfurt kamen, mußten heim bis zur Heuss-Brücke beträgt 10 5 0 1 geben, das gleichzeitig den Anschluß zwi- bei der Abzweigung Mannheim-Nordost aus- meter. Um reibungslose und übersichtliche 3 schen den Strecken Frankfurt Mannheim biegen und durch Käfertal über Sandhofen Verbindungen von Mannheim nach Saar- Zwei Karlsruhe Stuttgart und Sandhofen—Fran- die„Ost-West-Achse“ nach Kaiserslautern brücken, von Frankfurt nach Saarbrücken gün- benthel Kaiserslautern darstellt. und Landstuhl erreichen. 15 e 1 0. e Meter Schon 1940 war diese durchgehende Der Bau begann am 3. Juli 1951 und ehr eee e Sieh l Autobahnstrecke geplant, mußte aber durch wurde bis zur badisch-hessischen cee eee Dreieck“ überschneiden. Bei Walz. die Kriegsereignisse und dem in ihrem Ge- grenze vom Autostraßenamt Frankfurt, für Konstruktion und Anstrich der Brücken diorit- tolge auftretenden Personal- und Material- den südweststaatlichen Teil vom Autobalm- wurde auf eine harmonische Einfügung in mangel unterbrochen Werden. Die Pläne amt Stuttgart in der Bauausführung über- das Landschaftsbild geachtet. Von Saarbrük- liesem scheiterten auch deshalb, weil die Autobahn- nommen, Nachdem die Brücke über die e e eee eee e haben brücke über den Rhein, die 1952 fertigge- Eisenbahnlinie Viernheim Lampertheim be- Ausblicke auf Haardt und Bergstraße frei. alten tellte Theodor-Heuss-Brücke bei Franken- reits bestand, mußten noch weitere drei Die durch die ungünstige Lage der Bau- neuen thal, nicht gebaut werden konnte. Brücken für die Ueberbauung der Haupt- stellen bedingte„Isolation“ vom Stromnetz Ver- Das Fehlen einer dem sonstigen Durch- strecke Frankfurt Mannheim und die mo- machte es erforderlich, daß die ganzen a 8 a, die gangscharakter der deutschen Autobahnen dern angelegten Zubringer und Ausfahrten Brücken mit Aggregaten elektrisch ge- d Lonnten mit der oben abgebildeten Betoniermaschine Stra schweißt werden mußten. Bei der Fahrbahn. Am laufenden Ben die Fahrbahndecken über die gesamte Breite verlegt enom- Konstruktion der Brücken wurde weitest-⸗ werden. Die lines im Hintergrund erkenntliche Feldbahn fuhrte dem e 1 tliches gehend die verkehrstechnisch günstigste Straßenbaumaschine ständig„Futters“ au, so daß in stetigem Fluß gearbeitet werden konnte sern. Ueberhöhung und Kurvenkrümmung berück- und Unterbrechungen nur durch den Feierabend eintraten. Wohl- sichtigt. schaf- Die Schwierigkeiten beim Bau machten 5 noch sich in erster Linie in der Beeinträchtigung drich⸗ der Anlagen durch das amerikanische zussen. Vebungsgelände bemerkbar, wodurch viele oderne Wiederholungsarbeiten notwendig wurden. drich- Durch die Unwetterschäden des Jahres 1953 at und rutschten die Böschungen an verschiedenen und in Stellen der Strecke ab und mußten mit Sam- einem Schaden von etwa 30 000 DM wieder Al ver- aufgeworfen und planiert werden. Z, doch Bedauerlich ist, daß ein Problem, das Benzug eigentlich keines sein dürfte, nicht gelöst Ebert. wurde, nämlich die Einbahnigkeit der t nicht Strecke von der Rheinbrücke bei Franken letzten thal bis zum früheren Autobahnende in mle Sandhofen. Vielleicht wird das aber in mächster Zeit noch in Angriff genommen werden können, damit die ganze Bahn, die heute praktisch durch die amerikanischen Befestigungsanlagen in der Pfalz nur bis Landstuhl geht, auf beiden Seiten befahren werden kann. W e 10 Mit der Uebergabe des neuen Verbin- 2 2 ucden, die am sogenannten„Viernpeimer reieck“ die aus drei dungsstücks zwischen zwei in Nord-Süd-. 3 VVV kine Von drei Verschiedenen Richtungen kommenden undd in drei verschiedene und Ost-West-Richtung verlaufenden Haupt- h d v K n behindern Wurden die Brüchen über cle Richtungen fünrenden Zubringer und Abeweiger über andere Fahrbahnen inwegfünren, strecken der Autobahn ist eine empfindliche Ohne den Srkehr zu nicht gesperrt. N ist hier im Bild Jest gehalten. Es handelt Sich um die Brücke des Abzweigers in Richtung Lücke im fliegenden Verkehr geschlossen ter legenden Fahrbahnen montiert, indem die Einzelteile in unmittelbarer 1 2. 55 Mannkeim- Saarbruchen, der die Autobahnstrecke Mannheim Franbfurt uberquert. Ob- Worden. Bleibt für Südwestdeutschland„nur teilen gefügt und Stück um stück mit Hilfe von rollendem Transportgerät 7 wohl das Schweißen von Brüchen lechnisch keine unbedingte Neuheit mehr ist und gegen- noch“ das Stück von Ettlingen bis Basel zwischen dle Pfeiler eingefahren und dort miteinander verschtbeißt Wurden. Wie 1 uber dem früher ublichen Verfahren des NMietens erhebliche Vorteile aufweist— unter abzuwarten und zu erhoffen. Denn damit Brücken sind auch diese„bewegliche, das heißt, ñegen auf einer Seite auf 1 80 85 anderem eine nicht unbedeutende Materialersparnis— war dus Schweißen dieser dręi hätte sich ein Straßennetz geknüpft, das auf önnen sich dadurch unter dem Einfluß von unterschiedlichen Temperaturen„ Brüccen doch eine Besonderheit, da alle drei Brücken nicht gerade verlaufen und zudem den modernen„Schienen“ unserer Tage die oder verłurzen. Wo die Brücken an die festen Fahrbaknen stoßen, ist ein etwa 9555 dure seitliche Veberhhungen und durch Sleigungen, beziehungsweise Abfallen zweierlei schnellsten und kürzesten Verbindungen Finger breiter Spielraum, so daß eventuelle Bewegungen VöVowf˖n 5 1 Gefälle aufweisen. Geschweißt wurden bisner vorwiegend nur Bruccen, die gerade laufen nach den verschiedensten Richtungen ermög- führen, die bei einer starren Verbindung mit dem Festland“ à2u Brüchen führen müßten. und keine Gefälle naben. lichen würde. hwWB Unser Bild zeigt eine der Brüchen während des Baues. NHEIN UNION“ Gk BR. KRONAUER o. H. G. 8 eee eee STRASSEN- UN TIEF BAUUNTERNEHMUNG f 9 a 5„„ 5 95 e e„„ WILERSINN g Parkring 20 MANNHEIM Fernrof 3 29 94 SEBRUDER U N MANNHEIM, Rheins frage 1 KOM. GES. Telefon 313 4/3 420 08/9 LCODWIGSHA FEN RH.- O PPA U Spezialität: Rhein- Mischkies O- 30 mm ſelefon Sammelnummer 6 80 31 Ludwigshafen Sewaschenes Materie Körnung 85 mm mm KIESWEHRK E ee pumſcten“ 5 ele 6. M. it strom. 1 8 10 ittet sind ö— eraiclen 80 Marlcus Lenz oer NsAUSETEIAEE Jakob Dietsch saε¶E¹¹Uα,νB,:õ⸗ Stra ⸗ 1 00% DUS B URG· HUCK IN G E N Garten- u. Landschafts gestaltung on der Autobahn Lorsch Hessen eie 20 1 Lagerhausstraße 3 810 der OEG, JJ) d 1 5 orsch/ Hessen 5 n durch 0 1 115 5 v. Betonarbeiten an der Autobahn sten quer Alleinverkqof der Mannesmann-Hö ftenwerke A. 6.) fernruf Bensheim 52 16 An der Autobehn befeiligt Aus führung von Maurer- u — 8 8 5 5 — lieferung von Schlacken Pflastersteinen in den verschiedenen Formaten: i 0 Kleinpflaster 10/10/ lo em o Rechtecksteine 12/14 16 cm s Woörfel 16/16/14 em e Woörfel 16/16/ 6 em* mit den dazugehörigen Bindern J ö N ,,,„„ͤͤ ̃ 8 Alle bedeutenden Straßenbahn- Verkehrsbetriebe verwenden für N gefestigungen in der Gleiszone scHTIAcKEM-pflasrEkSTEINE! MANNHEIM HEIDELB ERES STUTTGCART BADEN-BADE N Auf der Strecke Mannheim-Käfertal sind die Schlacken- Pflastersteine ebenfalls von uns geliefert Morden. Anfrogen erbeten an: ARBEITSGEBIETE n , Allgemeiner Tiefbau, Gröndungen, Wasserbau, Straßen und REE 1 1 LER Beftonstraßenbab, Beton- und Stahlbeftonbab, Hochbauten S TRASSENBAUSTOFEFEE SESELLSCHAFET MIT BESCHRANKTER HAFTUN& AUS FUHRUNG ANNE MK AlsERS i i or di trecke der Autobahn 5 3 der gesamten Deckenbefonierungsarbeiten für die Anschlußs a i e ee e e 1. LAUT FRN von der RHFEHNBROUC KE bis zum VIERNHHEHMER DREIECK, for die Verbindungssttecken und Kreu- Gensrelwertretung für Süddeutschland zungsbabwerke im VIHHENHENMER DREIECK sowie für den Autobahnzubringer yonͥ MANNHENMK NEERTAIL — P BENZ IN. UN PFTROILIEUM-egEsEIISscHAff MIT BESCHRRNMKTER HAFTUNG Seite 4 MORGEN. Freitag, 31. Juli 1953 r Fr. 17 ä Wir bauten die neuen Stragen: F.& A. Ludwig K.-G. Mannheim C Añfi,᷑᷑m ee Hochbdb, Tiefbab, Stahlbetonbau, Holz bab, Schreinerei, Glaserei G EGRUNOET 1848 HOLZ STRASSE 4 6 TELEFON 5 2645/3 J7 45 Dipl.-ING. ERNST KARLE BAUUNTERNEHMUNG M AN N HEIM. KOLPING STRASSE 6 STEINME VER A SOHN Ji F/ TT(( 8 Betonstragßen. Schworzdeckenbav. Pfloster- felefon 406 22 straßen Kanalisotionen Erdarbeiten MANNHEIM HEINRICH-LANZ- STRASSE 30 Ilstäbrung der gesamten Plabioündungsarmeiten und Paugundunteruchungen NIKOLAUS SPIESS pfahlgrön dungen ORP. Srunnenbau Wasserversorgung Grundwasserebsenkung MANNHEIM TELEFON 5 2408 Suartenges faſtung Friis Jeidſer Entwurf und Ausföhröng von Gartenanlagen. Spiel- und Sportplätzen Im Lohr 24 MANNHEIM Telefon 4 08 10 GEBREFEFEEEENA POT ERE i Steinbrüche und Schotterwerke b Geschäftsleitung: Vilhelm-Erb- Straße 2 Werk: Dossenheim Telefon 42 07 Telefon 47 98 KARL ULSAMER& SUHNE 4 Asphalt- und Betonbau. Plattenverlegungen K 1, 13 MANNHEIM Tel. 3 27 20 8 2 82 22 ist die im Bild gezeigte Brücke in der verlängerten Friedrick-Ebert- Straße, sondern nur fur Nicht för Fußgänger Straßenbahn 7 5 OEG. Unser Foto- Reporter hat sich also gewissermaßen doppelt„strafbar gemacht, da er zudem angesichts der herannahenden Straßenbahn auch noch auf den Schienen stand. Doch das Motiv war foto. grafisch zu verlockend. Links am Bahnkörper entlang fuhrt eine ebenfalls neu gebaute Erschlie ungsstraße, die alten Mannhei. mern vielleicht als früner feldwegähnlich noch in Erinnerung ist. Die Fahrstraße in Richtung Mannheim führt unter der Brüche durch und wechselt damit von der linken auf die rechte Seite des Bahnkörpers entlang dem fruheren Eæeræierplata, um in Kaser. nennäke in die alte Friedrich-Ebert- Straße zu müùnden. Die inte Erschließungsstraße dient als Einbahnstraße der Zuführung des] befaß Verkehrs von der alten auf die neue Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Käfertal. gtrec tisch zulet⸗ — ist hier einer der Treppenaufgänge zu sehen, die 2 22 sind die unerläßlichen. Im Detail zu den für später vorgesehenen Haltestellen kurz Nicht 2 übersehen kehrszeichen auf der n vor der Straßgenbahnbrüche führen. Für diese Auf gänge wurde Straße, die zum großen Teil von innen elektrisch beleuchtet a eine klare, sachliche und trotzdem ästhetisch zufriedenstellende Unser Bild zeigt links am Mast dem von Käfertal kommen Lösung gefunden, die dem Geist und dem Empfinden unserer Autofahrer, daß er in Höhe der Strußenbahnbrüche micht d Zeit entspricht. In den Dimensionen entsprechende Pilaleuchten, linke Fahrbahn benutzen kann, und das rechte Schild, ebe die ebenfalls mit Leuchtstoffröhren bestüchet sind, stehen am An- zee die Leuchtsäule am Fuß des Mastes, weisen ihn in die sauf ln die fang der Treppen und an den Haltestellen selbst. Angenehm wird nach rechts schwingende, unter der Brücke Hhindurchführe die zweimalige Unterbrechung der Treppen durch Plattformen Fahrbahn. Leuchtende Rundsteinmuarkierungen und zwei Kalz empfunden, die das Treppensteigen scheinbar verkürzen und die augen am unteren Ende der Leuchtsäule unterstützen die obe Steile zu mildern scheinen. angebrachten Schilder in ihren Funktionen. SEBR. AEH ATL Hoch TiEF- UND STRASSENBAU MANNHEIM NE CK AR AU ANG FEL STRASSE 90 TELEFON 488 28 NV E Fried EberistE 8 BALHN- UND TIEF SAUUNTERNEHMUNG IM SENNTEICH? Katt Bicheite ß ee M AN N HEIM NE CK AR A U GEORG SCHWEIKERI 0 Belieferung und Zufahrt der Bauwirtschaft mit Grubensand, Grobenkies vnd sõmtſichen Rheinmoterioſien in alen Körnungen ous eigenen Gruben ——.— H— 65 Ausführung von Aus hob- und Baggerarbeiten P 8 8 lieferont sämtlicher handelsüblicher Rheinmateriolien in gesiebfem und 8 1 Austührung von Oberbauarbeiten f gewyaschenem Zustand des Oberrheins b. aller Moräne-Splitt-Körnungef 0 N 1 Ubernahme von Schuff- und ile bfuh! 8 planung und Ausführung von Anschluligleisen 0 e 155 e 5 S N 125 l a e Gleisinstandsehzung · Jieſbau MANNHEIM-RHEINAU. cAsTERFEHLD STR. 209. TEIEFON 493 27/28 5 4 5 Am Aufbau beider Straßen maßgebliloh beteiligt 8 Nr. 15 A 178/ Freitag, 31. Jul 19538 MORGEN Nur fin strafbare var foto. Mannhei. Brücke n Kaser. rung des ee de e e 1 lichen Je Seite 3 Al inistisch“ mutet die zur Straßenbahnbruce führende Auffahrtsrampe auf der Neckarauer Seite an, die zudem noch I 9 einen fast rechtwinkeligen Bogen mit einem Kurvenradius von 30 Metern schlägt. Doch ausgiebige Pro- befanrten lassen vermuten, daß sich die Mannheimer Stra genbahn diesen Anforderungen gewachsen zeigt, insbesondere da die Strecke im Wesentlichen von den neuen Wagentypen der Linie 16 befahren wird. Günstigere technische Lösungen wären theore- tisch denebar gewesen, doch scheiterten sie praktisch an Fragen der Kosten, der Eigentums verhältnisse des Geländes und nicht zuletzt an dem Umstand, daß— wenn auch erst in Jahren— die Bundesbahn möglicherweise ihre Strecen führung anders legt, wodureh die Stra genbahnuberführung zu einem, wenn auch lang fñyristigen, Provisorium wird. der neus, eucktet au kommendes e nicht dl Mild, eben 20 nat hier die Kumerd einen Blic getan. Vom mittleren Vordergrund des Bildes dus schwingt Aus 60 Meter Höhe sich die Rkenaniastraße nach rechts, um in den mittleren Hintergrund des Bildes auszulaufen. in die sun n dieser Straße fährt bis heute die Linie 16 nach Rheinau, entlang der Eisenbahnlinie. Ab morgen führt sie, nachdem sie mit urch führen Hilfe der Brüche in Neckarau die Schienenanlagen uberquert hat, durch die links auf dem Bild erkenntliche Casterfeldstraße, die wei Kale en die obe nl EB nkies oben ten ö und ngen uhr 728 igt ah dem Karlsplatz inren Namen wechselt und dann Relaisstraße keißt, zum gleichen Ziel ie früher. Im Zug dieser Verlegung erden diese beiden Straßen ausgebaut und modernen Verkehrs bedingungen angeglichen. Zunächst sind sie jedoch nur für die traßenbayn freigegeben. Der übrige Straßenverkehr muß sich bis zur Fertigstellung des Ausbaues vorwiegend noch auf der enaniastraßhe abwickeln. Wir bauten die neuen Straßen: KARL HAS S Ppflaster- und Straßen bau MANNHEIM- FRIEDRICHSFELD RNeichshofer Straße 16. Telefon 4 75 6 Bauunternehmung RBICHIRD SCHUL2 J!! MANNHEIM Spelzenstraße 19, Tel. 3 03 78 KARL SN UHE Klosestrage 13, Tel. 3 20 10 4 OTTO RAGU EA MANNHEIM. Garnisonstraße 6. Telefon 503 28 AUSFUHRUNOG VON Straßenarbeiten · Gehioegplattenbelag · Pflasterarbeiten Straßenteerung NICK ELG SEITZ GMBH. rief. UND SNS SENBAU- UNNI ERNEHMUNG MANNHEIM FREIBURG i. Br. Diffenéstraſze 5, Telefon 528 03 Bettackerstraſze 10, Telefon 6659 CCTTTCTCTCCCT Bauunternehmung Hch. Bauer och. Mennheim Hofenbohnstroße 31 Telefon 533 J7 IIEf- UN Absföhrong der Gehwegplattenbeläge Sani krgnsee GEORG KVODLER S AND, KE S- UND FUHR BETRIEB M AN N H E IM Diffenéstraße 29 Telefon 527 75/5 29 43 CARL NMI OTZ PLANUNG. AUSFUHRUNG ART EN GESTALTUNG von Gartenanlagen, Parks i und Sportplätzen- Baumschulen M AN N H FI MN FEHEUOSTH EIN e e e Möhlfeldweg% Telefon 44437 Bauunternehmung K. Marzenell Wwe. Hoch- und Tief bab Wachenburgstraße! Maennheim- Rheinau Telefon 491 70 GG. HAUN U. SOHN Kanatbau und Hauseniwässerungen Rosenstraße 55 MANNHEIM- NECKARAU fel. 481 18 AJ. IOD WIE Stragbenbau in Bitumen Beton- Stein Mar kierungsstreifen im Schmelzver fahren [Segründetf 875 Eil E 1 1 8 e 110 EI N E E Ausführung sämtlicher Rost- AN STREICHE UND ENTROSTUNGEN schutzanstriche an den Brücken, Masten usw., von der Kaserne MANNHEIM SPEYERER STRASSE 123 bis ObG-BOhnhof Käfertal IELEFON 43404 Man speist gut in der neueröffneten aUα’,e Llieinaue- o MANN H E I M Peftenkoferstraße 2 Telefon 52595 Casterfeld Straße 205. Direkt an der Straßenbahnhaltestelle Telefon 494 11 Nebenrãume fur Veranstaltungen. Fremdenzimmer Eigene Schlachtung 8 ES IIZ ER KARL ROHR AUE PA Mannheim GEORGBRENNEISEN MAX ZI PFE. Schlosser meister Ausführung der Geländer an den Brückenaufgängen Mannheim Humboldtstraße 8 Telefon 5 33 94 Malereibetrieb U A4, 30 Telefon 4 47 66 AUREPA AUTOHAUS UND REPARATUR WERK JOSEF HEUT GER. SSS 40 MANNHEIMER ASPH ALT- UND BEIONBAU- GESELLSCHAFT MBH. H E G o lieferung von 8 05S SHN G- Losteagen und Trombussen, sowie Anhänger för personen und Lasten 0 Abfbabten tör Omnibusse und Lastwagen, Anhänger in eigener Fertigung Sondercufboufen in eigener fabrikation i 98 oBreportut Werk, Motorenwerk, Zylinderschleiferei, Ersqtzteillager, Austauschdienst kigene Karosseriewef kstäſten, Lackiererei, Sondetwerkstätten Telefon: 4804] 48847 488 48 Fernschreiber: 046/763 MANNHEIM- KARL-LUDWIG- STRASSE 14 TELEFON 42651 Asphaltbeläge und Isolierungen Seite 8 MORGEN Ab morgen muß die Struaßenbahn-Linie l klettern Neckarauer Ueberführung und Strecke Casterfeld-YRelaisstraße werden in Betrieb genommen Ein ähnliches Problem wie beim schienen gleichen Uebergang in der Käfertaler Straße Stellt sich seit Jahren an dem schienen- gleichen Uebergang in Neckarau, wo die Straße in Richtung Schwetzingen die Rhein- talbahn überqueren muß. Eine vollkommen zufriedenstellende Lösung war hier nicht möglich, doch ist mit der morgen einzu- weihenden Ueberführung der Straßenbahn Schon viel getan. Zwar hat die Straßenbahn auch vorher nicht die Bahnanlage schienengleich über- quert, sondern fuhr— in Richtung Rheinau gesehen— durch die Rhenaniastraße auf der rechten Seite des Bahnkörpers entlang, doch führte dieser Weg in Verbindung mit dem Kraftfahrzeugverkehr durch die gleiche Straße an dem Bahnübergang zu Stauungen des gesamten Verkehrs, der auch hier 80 angeschwollen ist, daß die Rhenaniastrage inn allein nicht mehr ordnungsgemäß auf- nehmen konnte. 8 So bringt die Straßenbahnüberführung doch eine fühlbare Entlastung, die an Ge- wicht noch zunehmen wird, wenn auch die Casterfeld- und Relaisstraße, die einstweilen nur die Straßenbahn aufnehmen, auch für den modernen Fahrzeugverkehr eingerichtet sein werden. Die Bauarbeiten dafür sind noch im Gange. Die Straßenbahnbrücke Neckarau, die insgesamt 51,75 Meter lang ist, ist eine Stahlkonstruktion, die zur Geräuschdämp- kung zwischen Schienen und Brückenquer- tyägern eine Opanolfolie von 2% Millimeter Stärke erhalten hat. Die gegebenen örtlichen Verhältnisse machten relativ steile Anfahrts- und Ab- Vorgestern noch Schotterlage und war nock nickt fest Fertigstellung einzuhalten. kahrtsrampen von und zur Brücke notwen- dig, deren Steilheit durch die bereits ein- kalkulierte spätere Durchfahrtshöhe der Eisenbahn bei eventueller Elektrifizierung noch erhöht wurde. Für die ganz ferne Zu- kunft erhofft man sich jedoch eine völlige Verlegung dieser Bupdesbahnstrecke, doch das ist nicht vor einigen Jahren zu erwarten. Die Neckarauer Anfahrtsrampe weist eine Steigung von etwa fünf Prozent und zudem eine Kurve mit einem Radius von etwa fünf- zig Metern auf, die Steigung der nach Rheinau zu gelegenen Rampe beträgt etwa 2,2 Pro- zent, und auch hier muß die Bahn einen Bo- gen fahren, der einen Radius von etwa hun- dert Metern hat. Da die Brücke nur der Straßenbahn vorbehalten bleibt, ist ihre Breite mit 7,10 Meter ausreichend. Die sich der Brücke anschließende neue Gleisstrecke durch die Casterfeld- und Relaisstraßge ist etwa 4600 Meter lang und endet in Rheinau in einer Schleife, so daß vor der Rückfahrt der Bahn in die Stadt das bisherige Rangie- ren wegfällt. Alle Haltestellen auf der neuen Strecke wurden so gelegt, daß sie in Verlängerung in etwa mit den alten Fußgängerstegen über die Eisenbahnstrecke zusammenfallen, und ein neuer Fußgängersteg in Höhe der Isolations- A. G. ist bereits angelegt. Nach abgeschlossenem Ausbau der Caster- kfeldstraße als Straßenverlrehrsweg wird die Straße links und rechts der in der Mitte ge- führten Straßenbahn zwei Fahrbahnen, zwei Radfahrwege, zwei Fußgängerwege und zwei Parkstreifen haben. Der Südteil dieser Straße Wird bereits gegen Ende August dem Verkehr übergeben werden können, wenn auch die Bauarbeiten bis dahin noch nicht ganz abge- sak es auf der Neckarauer Auffahrtsrumpe so ais wie Wer im Bild festgehalten: Das linke Gleis war schon eingebettet in seine wurde von einem Probewagen eifrig befahren, doch das rechte Gleis verlegt. Da hieß es natürlich buehtig. S hαννẽ,ꝭianu um den Termin der schlossen sein werden Die gesamte Straßen- breite wird die gleiche sein, wie das jetzt bereits fertiggestellte Stück vor der Nek- karauer Post. In ähnlichen Dimensionen wird auch die Relaisstraße gehalten sein. Dem Ausbau dieses Straßgenzuges fielen ein Wohnhaus und eine Tankstelle zum Opfer, die beide aufgegeben werden mußten und deren Besitzer selbstverständlich ent- schädigt wurden. Prei weitere Häuser in der Casterfeldstraßbe werden vom gleichen Schicksal nicht verschont bleiben. Wie in der Friedrich-Ebert-Rollbühlstraße wird auch hier die Stragendecke aus Walzasphalt her- gestellt und die gemilderte Steigung dieser Straße mit Diorit-Pflaster versehen werden. Auch für die Radfahrwege ist— ebenfalls wie bei dem anderen neuen Verkehrszug Walzasphalt verwendet worden, der zwar teurer ist als der bisher übliche Splitt, doch weniger den Radfahrer und sein Rad„ver- schleißt“. Selbstverständlich reicht auch die bis- herige Beleuchtung der Casterfeldstraße nicht mehr aus, die außerdem so gut wie nicht erschlossen war, da sie erst 1952 aus Bundeseigentum in Stadteigentum über- gegangen ist. So mußten vier Kilometer Kabel verlegt und Lächtmasten mit je vier Lampen, die zugleich als Leitungsträger für die Straßenbahnoberleitung dienen, aufge- stellt werden. Zunächst mußte man noch mit einem Abstand von 60 Metern von Lampe ⁊2u Lampe auskommen, doch hofft man, durch Verdoppelung der Lichtpunkte später den Abstand auf 30 Meter reduzieren zu können. Die Relaisstragße wird mit 65 Breitstrahlern erhellt werden. In beiden Straßen wird im Gegensatz zur Friedrich-Ebert-Rollbühl- straße normales Glühbirnenlicht ver- wendet. Neben den reinen Straßenbauarbeiten wurden auf dieser Strecke zahlreiche andere Arbeiten notwendig, so etwa die Verkabe- lung der bisherigen Freileitungen, die einen Teil Rheinaus mit Strom versorgen. Die Ver- kabelung war unvermeidlich, um eine Kol- lision mit der Oberleitung der Straßenbahn zu vermeiden, doch wird die Umwandlung dieser Freileitungen in unterirdisch gelegte Kabel auch in nicht von der Straßenbahn befahrenen Straßen Rheinaus fortgesetzt. Als ferne Zukunftsmusik schwebt der Stadt- planung vor, ab dem Karlsplatz in Rheinau eine große Umgehungsstraße um den Vor- ort zu legen und eine Brücke hinter dem Bahnhof Rheinau zu erstellen, damit Rhei- nau vom Durchfahrtsverkehr der Lastzüge befreit und der schienengleiche Uebergang in Rheinau selbst entlastet, beziehungsweise beseitigt wird. Doch auch hier kann nur ir Etappen vorgegangen werden insbesondere da noch keine endgültige Klarheit über eine even- tuelle völlig andersartige Streckenführung der Rheintalbahn besteht. mle 8 Hin und her uberprufen. Doch Theorie und Praæi heißt, was die Ingenieure sich auf dem der Wirklichkeit, so den Wagen beim Passieren der Brucke. Der Kroftfahrer fäh Sondern mechanisch, Der Mann am Steuer ist kein intelligentes Wesen. Er ist ein Wesen, das automatisch und mechanisch fährt, und nur indem es das kann, wird ein guter und sicherer Fah- rer aus ihm. Der Mann am Steuer reagiert auch nicht intelligent auf die Plötzlichkeiten und Zu- fälle, die in seinen Mechanismus der Fahrt einbrechen. Täte er das., 80 würde er Bruch machen. Denn der Weg von der plötzlichen Begegnung über die Intelligenz zur Hand- lung ist viel zu lang für die Geschwindig- keit, mit der er fährt. g Der Mann am Steuer ist also kein ratio- nales Wesen. Und dieser Mann wird nun durch intelligente Wesen, die sich grünen Tisch eine Verkehrsordnung aus- denken, in eine abstrakte, rationale Land- schaft gesetzt, die voller Schilder und Zeichen ist, und die er mit seiner Intelli- genz zu entschlüsseln hat. Zeichen und Schilder, Lichter und Lam- pen schießen wie Pilze empor, und es be- darf einer besonderen Wissenschaft. sie zu deuten. Sie sind auch leider nicht immer einheitlich. Sie machen die Straßen zu einem großen Verschiebebahnhof und setzen jhn in ein kompliziertes Stellwerk. Dieser Verschiebebahnhof wird nicht nur dauernd durchkreuzt und überquert von Fußgängern, die nicht wissen, daß sie über Gleise gehen, Radfahrern, die ohne Licht Und zu dritt nebeneinander fahren und Motorrädern, die mit irrer Geschwindigkeit kreuz und quer über die Schienen flitzen, sondern er wird auch von den verschieden- sten Wagenkonstruktionen verwirrt. Mal fuhr in deen letæten zwei Tagen ein Versuchswagen, um die neue Strecke, insbesondere die beiden Auffahrtsrampen und die Brücke, au 8 stimmten, wie in der Technik meist, überein, das Reißbrett ausgeknobelt hatten, stimmte später in 4 daß die Probefahrten Zur Zufriedenneit verliefen. Unser Bild zeigt 86 5 b 1 2 2 0 2. 10 rt nicht intelligent. automatisch und reflexiv 1 zum Winkt es oben, mal funkt es unten, ma nove gibt es große. mal kleine Stopplichter, m. stell. hupt es laut, mal leise und mal wieder i Ham erschreckendem Dreiklang. Fern Mit einem Satz: Der Fehler unserer d. kehrsordnung ist, daß ein automatisch u Jan mechanisch fahrendes und nur mit de 150 instinktiven Reflex reagierende Wesen nit 15 in die Umwelt gesetzt wird, die 2u lere paßt und die zu ihm gehört. zu dies 95 Wesen paßt nämlich nur eine klare, el 8 fache und genormte Umwelt mit ga 5 wenigen Zeichen und Schildern, die 5 mechanisch zur Kenntnis nimmt und add] die es automatisch reagiert. Dieses Wes 8e am kann aber nicht in einer Umwelt gedeihef die an jene Fähigkeiten appelliert, die 2 N Lösung eines Kreuzworträtsels erforderid nato Sind. einen Was ist zu tun? Radikal vereinfacht und normen! Keine neuen Schilder u Zeichen, Lichter und Lampen. Keine neu Kinkerlitzchen vorne und hinten und inn und außen! Wenige. einfache und über gleiche Zeichen, die wie im Schlaf eig gehen. Und die Beachtung der grundsat lichen Voraussetzung: Der Mensch Steuer darf kein intelligentes und rat nales, sondern ein mechanisch und aut matisch arbeitendes und instinktiyx u rellexiv reagierendes Wesen sein! Sonderbeilage des Mannheimer Morgen Für den Textteil verantwortlich: M. L. Fbef hardt, für den Anzeigenteil: Carl Faust, Fotas Steiger(10), MM Archiv, Tiefbauamt Mang z; heim, Richter, Lenz, Horn, Vatter(je. E. H. bürrENHOFER HEIDELBERG LUDWIGSHAFEN W Röckel Grund wasserabclichtungen · Btücen- und Tunnel- Isolierungen Schlosserei d. Gesenkschmiede Mein nheim Lendustr. 22 Telefon 52631 Brühl Telefon Schwetzingen 2521 5 ANTON LANGLOTZ BAUUNTERNEHMUNG Mannheim Telefon 42007 Sax& Klee SAUUNTERNEHMUNG FRIE DRI GH ENM EN Straßen b Neueichwoldstr. 17 · Mennbeim-Woldhof el 597 56 MANNMNEIN4 Dahlbergstraße 30 Tel. 31100/32800 Phil. 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