Mennheimer GE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz N Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 3/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 19. August 1953 53/ Nr 0 Herausgeber: Mannheimer orgen — verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. 5 chefredakteur: E. F. von Schilling; dolle stellv.: Dr. K. ackermann; politik: Madtid Dr. E. Kobbert: Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; handwerg Lokal: BA. L. Eberhardt: Kommunal: ergangene pr. F. w. Koch; Sport: H. Schneekloth; Madrid 38 Land: C. Serr: Sozlalredaktion: F. A. er Morgen simon: Ludwigshaten; H. Kimpinsky; nischen e Ohet v. D.: O. Gentner. Banken: südd. Abgesclig] Bank, Rhein-blain- Bank. stadt. Spark., en der den gad. Komm. Landesbank, Bad. Bank, auf diese zumtl. Mannheim. Postsch.-K to.: Karis- national ruhe Nr. 800 16. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26743 e Anerken 7 deutsche spalast&— , Tielen f 8. Jahrgang/ Nr. 191/ Einzelpreis 20 Pf. em Große Samtbetell! f denen R th(Kaze nn) ausge an deutsch samt sech Ulrich unt ar! Reidl idwigsburg an die pq. und an di hule vertel P daillen, h; rungschefs, die Diskussion mit ten hat, ste bünden abzubrechen und die Wiederaufnahme Ission. spräch zu fordern, stark zugespitzt. Die Streiklage isthandhent ten in Spe. r mehr az it. Denn ab. Prämierte ligung auch esichtspung cht Weniger Gegenstände m Porzellan sches Inter. Laniel in großer Bedrängnis Streiklage in Frankreich unverändert/ Herriot erwägt Einberufung der Nationalversammlung Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang a r is. Die Situation in Frankreich hat sich durch den Entschluß des Regie- den christlichen und sozialistischen Gewerkschafts- der Arbeit vor jedem neuen Ge- War am Dienstag fast unverändert. Das Uebergreifen des Streikes von den Betrieben der öffentlichen Hand auf die Privatwirtschaft hat Fortschritte gemacht. Weder bei der Post noch bei der Bahn noch in den Elektrizitäts- und Gaswerken war eine Besserung festzustellen. Die politischen Folgen dieses ausgespro- nal versammlung, Eduard Hexriot, ent- chen politischen Streiks zeichnen sich nun schlossen, das Präsidium der Versammlung ab. Erstens ist durch die starre Haltung des zum 21. August einzuberufen, um über die Mnisterpräsidenten der Riß innerhalb der Rückberufung der in Ferien befindlichen Regierung sichtbar geworden. Es wurde be- Abgeordneten zu befinden. Dieser Entschluß kannt, daß ein Teil der Minister, in erster Herriots, der bisher bemüht War, den Zu- Iinjie die Mitglieder der Volksrepublikani- sammentritt der Nationalversammlung hin- Tanden D schen Partei mit dem Vizeministerpräsiden- auszuzägern und Laniel nach dieser Seite Gastgeber ten Teitgen an der Spitze, mit Laniels hin den Rücken frei zu halten, scheint zu Waren,, Haltung durchaus nicht einverstanden ist. beweisen, daß der achtzigjährige Vorsitzende ate von ins. dischen Be. and zum er. mmen stat Spanischen Hang gef. uch dies m vertreten einen mög K über den rt hohen 1dWerkez 2 ise gelungen Abteilung ohl was d. er gezeigte den erste Bundesrepi der nicht den ausge thandwerke Leiter de aiegler, maß em Blick fis tanziehung lung macht S vtarbelt Hsthandwes nen Landes ing der 1 erungen Hessen ul Unterstün ung auf eln artungen en esonders e. 3 Bier in. bezeugen besten Sim ehr zählt e ischen Au, agen als M. Erfolges di. Charme di. lar. arungen bh lik in Kin anstaltung r Protektos erbst werde Ausstellung spanische Festaktes(l, mischen Ve Länder aud publik, Plin en wird. einz F. Bal — ͤ— 1 auch bein ehandelt, mise in de nichts. 1 pfelmus un eise. re trauerte J. zumal laß es aug cuchen gebe U 1 Pflaume! W. H den Blech iner dünn der Zuche Treilich nich mit dem G- 1 schnardit ptbestande orbessern. 1 0 und apoleon 00 Jäutern. ri del it, dab 9 i beleslerte gekommen, aus Denutschland er anderem der Vizepräsident des Bundes“ e Dr. Schäter, Auch Vizekanzler Blücher d erwartet. eharie. Das Oberste Alliierte Hauptquartier d 1 Wyschinski fiel bei der UNO Wyschinskis Südkorea. Semwärtig noch zur une genwungen ist, denke ich an Indo- ma“, mit Rotchina und Nordkorea durch New Lork.(UP) Der politische Ausschuß der Generalversammlung der Vereinten Na- tionen begann am Dienstag mit der Debatte über die bevorstehende internationale Korea- Konferenz. Der sowjetische Chefdelegierte, Wysehins ki, verlangte, sofort Rotchina und Nordkorea zu dieser außerordentlichen Generalversammlung einzuladen und sie an den Vorbereitungen der Konferenz zu betei- ligen. Der amerikanische Delegierte, Henry Cabot Lodge, lehnte Wyschinskis Antrag unverzüglich ab und erklärte, zur Einladung Nordkoreas und Rotchinas bestehe nicht der geringste Grund. Sie würden befragt wer- den, sobald Zeit und Ort der Konferenz fest- gelegt werden müßten, vorher sei es jedoch nicht notwendig, sie zu konsultieren. Als es zur Abstimmung über den Antrag die Einladung 18 den deu Nordkoreas mit 34 gegen 18 Stimmen bei tieben Enthaltungen und die Einladung Rot- chinas mit 34 gegen 14 Stimmen bei neun Enthaltungen abgelehnt. Wyschinski legte dem Ausschuß darauf- hin eine Liste von elf Landern vor, die nach Ansicht der Sowetunion an der Korea-Kon- ferenz teilnehmen sollten. Es sind dies: die Sowgetunion, die Vereinigten Staaten, Groß- britannien, Frankreich. Rotchina, Polen, Schweden, Burma, Nordkorea und Der amerikanische Delegierte, fenry Cabot Lodge, richtete an den Aus- lichen ud sozialistischen Gewerkschaftsbünde zhuß den dringenden Appell, die Tagesord- eine gemeinsame Sitzung ab, um ihre Haltung gung der Koreakonferenz auf solche Themen zu beschränken, die unmittelbar mit Korea u un haben. Der Chefdelegierte Frank- keichs, Staatssekretär Maurice Schuman, henog einen abweichenden Standpunkt: na- fürlich müsse Korea an erster Stelle behan- delt werden, sagte er,„aber Korea ist in ner ber Welt 9 dscliert, der Frieden ist un- sterpräsident, Mohammed Mussadegh. eilbaré Die Lage im Fernen Osten könne hat einen Preis auf den Kopf von General ach nur beruhigen, wenn die Kämpfe in Zahe di ausgesetzt, der sich als den recht- anz Asien aufhörten:„Warum soll ich das mäßigen Regierungschef des Landes be- hund nicht beim richtigen Namen nennen? zeichnet. Mussadegh versprach 100 000 Rials As Vertreter des einzigen Landes, das ge-(rund 12 00 P) demjenigen, der den Be- eines hörden Auskünfte über den Aufenthaltsort kam, wurde Fortführung Wer g Neu, Karlsruhe. Die Bundesregierung hat jetzt träge Bonn otgerecht einen 30 Seiten langen Schriftsatz u dem Antrag der 147 Bundestagsabgeordne- en der SPD und FU über die Verfassungs- bäbigzeit der deutsch-alliierten Verträge beim 3 Zundesverfassungsgericht in Karlsruhe einge- leicht, in dem Schriftsatz wird eine umfas- zende Darstellung der Bundesregierung zu den n gegeben. 5 Das Bundeskabinett bestätigte am Dienstag das Ausscheiden des Gewerkschaft- c eis Hans vom Hoff aus dem Verwaltungsrat Aer Bundesbahn. Zu seinem Nachfolger als ertreter der Gewerkschaften wurde der PGB- nt, alt onn eit Kr aut, wie der Katholi einem G5. Acht teststellt. Jorsitzen. 1 a e cutrellch A betont ends Walter Ereitas bestimmt Es v, daß die Ablösung vom Hoffs im Ver- ungsrat nichts mit seinem Ausschluß aus amerikanische 0 1 5 e Gewerkschaft Handel, Banken und Ver- spruch nehmen. Fatemi veröffentlichte in Acherungen zu tun habe. „ Das Katholische Siedlungswerk hat legsende über 50 000 Wohnungen ge- 1 sche Siedlungsdienst in in Bonn veröffentlichten Leistungsbe- Indien, Zweitens hat sich der Präsident der Natio- der framzösischen Kammer die Lage für ernst genug hält, um das Eingreifen der Volksvertretung herbeizuführen. Drittens sind die Kommunisten in eine Position gelangt, die ihre kühnsten Träume übertreffen muß. Laniels schroffe Ableh- nung, weitere Verhandlungen mit den freien Gewerkschaftsbünden zu führen, hat deren Stellung zugunsten der Kommunisten ver- schlechtert. Sie können einerseits Laniels An- gebot, nach Wiederaufnahme der Arbeit neue Gespräche zu führen, nicht annehmen, weil ihr Befehl zur Beendigung des Streiks von der kommunistischen Propaganda als Verrat an den Staatsangestellten ausgelegt würde. Andererseits besteht die Gefahr, daß sie bei Weiterführung des Streiks von den Kommu- nisten„von links überholt“ und in eine Ge- meinschaftsaktion mitgerissen würden, die lediglich den revolutionären Zielen der Kom- munistischen Partei dienlich sein könnte. Die Haltung des Minister präsidenten wird nicht nur in der nicht kommunistischen Links- presse, sondern auch im bürgerlichen Lager Kritisiert und für die Verschärfung des Kon- flikts verantwortlich gemacht. Am Montag wurden die Mannschaften der republikanischen Garde, die gewöhnlich den Wachdienst im Palais Matignon, dem Sitz des Ministerpräsidenten versehen, von Fall- schirmjägern abgelöst. Diese Maßnahme hat in Paris viel böses Blut gemacht und zu einer Welle von Gerüchten geführt. Am Dienstag erschien bei Laniel eine Abordnung der So- zialistischen Partei. Ueber den Inhalt der Unterredung wurde nichts bekannt. Am Nachmittag hielten die Vorstände der christ- gegenüber dem Abbruch der Verhandlungen durch die Regierung festzulegen. Ausländi- sche Beobachter in Paris halten die Lage für besorgniserregend und glauben, daß nur der für Dienstag, den 25. August erwartete Zu- sammentritt der Nationalversammlung noch eine gewisse Befriedung bringen kann. Im Falle eines Mißtrauensvotums wird Laniel— daran hat er keinen Zweifel ge- lassen— nach dem Buchstaben der Verfas- sung handeln und das Parlament auflösen. Es heißt, daß trotz dieser Drohung minde- stens die Hälfte der Abgeordneten dazu ent- schlossen sei, Laniel zum Rücktritt zu zwin- gen. Die dem Ministerpräsidenten nahe- stehenden politischen Kreise sprechen die Befürchtung aus, daß das Parlament seine Entschlüsse unter dem Druck der Straße fassen und kapitulieren werde. Für diese Auffassung spricht, daß die Kommunisten Massenaufmärsche planen. Generalresident von Marokko wieder zu Verhandlungen in Paris Paris.(UP) General Augustin Gui laume, der französische Generalresident für Marokko, und Jacques Vimont, der Kabinettschef von Außenminister Georges Bidault. der am Wochenende in besonderer Mission nach Rabat entsandt worden war, sind in Paris eingetroffen und haben bei Ministerpräsident Laniel und Außenmini. ster Bidault Bericht über die Lage in Marokko erstattet. Guillaume führt außer- dem eine lange Reihe von Besprechungen mit MarokkosSachverständigen des französi- schen Außenamtes um einen Ausweg aus dem Dilemma in Marokko. Der Pascha von Marrakesch hat den Sul- tan von Marokko am Dienstag erneut öffentlich denunziert. In einer Erklärung gegenüber der Zeitung„Petit Marocain“ be- schuldigt er Sidi Mohammed, die Ma- rokkaner zum Heiligen Krieg gegen Frank- reich aufzuhetzen. Er behauptet Weiter, die Absetzung des Sultans als religiöses Ober- haupt werde von sieben Millionen Moslems gebilligt. Frankreich, so erklärte der Pascha von Marrakesch weiter. habe keinen Platz mehr in Marokko., wenn es die Forderungen auf Absetzung des Sultans nicht erfülle. Bei den bisherigen Unruhen sind nach Berichten, die General Guillaume zugegan- gen sind, 43 Personen getötet worden. Kopfpreis für Mussadeghs Widersacher Der Schah von Persien und Kaiserin Soraya jetzt in Rom Teheran.(UP/ dpa) Der persische Mini- Zahedis gebe und damit seine Verhaftung ermögliche. General Zahedi ist in das Stammesgebiet der Bachtiaren geflohen, deren Fürst der Vater von Kaiserin Soraya iSt. Von dort aus richtete Zahedi einen Brief an die Presse, in dem er versicherte, der Schah habe Musadegh abgesetzt und ihn — Zahedi— zum Ministerpräsidenten er- natint. Mussadegh erließ am Dienstag ein Ver- sammlungs- und Demonstrationsverbot, nach- dem eine aufgebrachte Menschenmenge joh- lend die Straßen Teherans durchzogen und alle Stutuen und Standbilder des Schahs zerstört hatte. Der persische Außenminister, Hussein a temi, erklärte am Dienstag, der miß- glückte Staatsstreich vom Wochenende werde die außenpolitischen Beziehungen Persiens in keiner Weise beeinflussen oder ändern. Persien werde auch weiterhin die „Punkt-Vier-Hilfe“ in An- der halbamtlichen Zeitung„Bachtar Amrus“ einen Artikel, in dem er den Schah folgen- dermaßen anruft:„Oh, du gemeiner Ver- räter, dessen Vater das Oelland von Chusi- stan an die Briten verschacherte, der du Mondorf, In dem kleinen luxemburgischen zusammen mit deinen Schwestern, deinem nt 0 urch Lebe,. mit, daß das neue Alliierte Oberkom- fortgesetee 1. Napolelt kommende“ ler auf Feb U Iyfetr e Wachszar, nd de W. le unbeilvollel en, due gen sel, We. ht erkunde Altmänne? jer Nerven m Dach 5 5 n und den zusagen, o en wäle, zetzung fell mando August (derben kür Mitteleuropa mit Wirkung vom 20. errichtet wird. Es wird unter dem adeort Mondorf 5 1 d deiner Mutter der Ausgangs- begann eine Tagung der Li- Bruder und N 6 0 kalen Weltunion. 5 18 Ländern sind rund punkt aller vaterlandsfeindlichen Kabalen Warst: die persische Nation will über dich Gericht sitzen und dich für deine Verräterei am Galgen gehängt sehen.“. Der Schah von Persien und Kaiserin Soraya trafen am Dienstag an Bord eines planmäßigen britischen Verkehrsflugzeuges von Bagdad kommend in Rom ein. Beamte erbekeh! des französischen Marschalls Al- der persischen Botschaft in Rom teilten mit, 0 Lond er B use Juin stehen. on. Zum neuen Ministerpräsidenten der publik Aserbeidschan ist, wie der aku am Dienstag meldete, Teimur ernannt worden. Er löst den in Un- 5 Zekallenen bisherigen Ministerpräsiden- ena „Dschidda. Wlems nach ker ers 3 5 ein ade 8 Bagirow ab, der nach dem Sturz entlassen wurde. Die alljährliche Wallfahrt der Mekka hat begonnen. Als einer ten Pilger traf der ägyptische Staats- General Naguib, auf dem Flughafen von Waldga ein en weißes Wie alle anderen Pilger war er Gewand gekleidet und hatte ein- andalen an den Füßen. UP/ dpa daß sich der Schah und Kaiserin Soraya vor- aussichtlich einige Tage in Italien aufhalten und dann nach der Schweiz weiterreisen werden. 5 Ein hoher Beamter der persischen Regie- rung erklärte am Dienstag, Ministerpräsi- dent Mussadegh habe den Staatsstreich am Wochenende so leicht niederschlagen können, weil er von einem der Urheber des Kom- plotts gewarnt worden ist. Die sowiet- freundliche persische Tudehpartei forderte am Dienstag Mussadegh auf, in Persien eine „demokratische Republik“ zu errichten. In den letzten parlamentarischen Entwicklun- gen hatte die Tudeh-Partei Mussadegh unterstützt. So hatte sie die Auflösung des bisherigen Parlaments befürwortet. Der ehemalige persische Abgeordnete Hussein Mak hi, der an der Verstaat- lichung der persischen Glindustrie führend mitgewirkt hat, ist am Dienstag verhaftet worden. Der Bundespràsident heißt die„Luftbrückenkinder“ herzlich willkommen Am, Montag begann, wie schon gemeldet, die Aktion„Kinderluftbrücke“, durch die 1450 Hlüchtlingskindern aus Berlin ein vieröchiger Ferienaufenthalt in der Bundesrepublik ermöglicht wird. Unser Bild zeigt den Bundesprdsidenten beim Empfang eines Transportes der„Luftbruckenkinders auf dem Flugplatz Wann bei Köln. dpa- Bild Nur Viererkonferenz kann Klärung bringen Regierung und Opposition in der Bonn.(UP) Das Bundeskabinett billigte am Dienstag einen Bericht des Bundeskanz- lers über die internationale Lage und seine Beurteilung der letzten Sowjetnote, in der er feststellte, daß eine Verwirklichung der darin enthaltenen Vorschläge zur Wieder- vereinigung einem„Selbstmord Deutsch- lands“ gleichkäme und daher abgelehnt wer den müßten. Die Bundesregierung schloß sich der vom Kanzler schon am Montag vor- Setragenen Auffassung an, dag nur eine Viermächtekonferenz mit den Sowiets ein Klärung der wahren Absichten des- N bringen könne und der endlose Noten weck! nicht weiter führen werde. Auch der sozialdemokratische Opposi- tionskührer, Erich Ollenhauer, forderte am Dienstag die beschleunigte Herbeifüh- rung einer Vierer-Konferenz zur Beratung der deutschen Frage. Ollenhauer lehnte im Namen der SPD gleichzeitig den sowjetischen Vorschlag ab, aus Vertretern West- und Mitteldeutschlands eine provisorische ge- samtdeutsche Regierung zu bilden, die an den Friedensverhandlungen mit den Groß- mächten mitwirken solle. Ollenhauer ver- lanigte stattdessen erneut zuerst freie ge- samtdeutsche Wahlen, aus denen dann eine Sesamtdeutsche Regierung hervorgehen solle, die an den Beratungen über einen deutschen Friedensvertrag von Anfang an gleichbe- rechtigt teinehmen müsse.. Die Sowjetnote hat somit bei der Bun- desregierung und der Opposition eine über- einstimmende Beurteilung ausgelöst, die sich folgendermaßen zusammenfassen läßt: Defizit im Landesetat verringert Der Ministerrat wird am 14. September mit Haushaltsberatungen beginnen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Wie Finanzminister Dr. Frank am Dienstag in einer Pressekonferenz be- kanntgab, hat sich die Finanzlage Baden- Württembergs in letzter Zeit günstig entwik- kelt. Nach der nunmehr vorliegenden Ab- schlußrechnung hat sich der im Haushalt 1952/53 ausgewiesene Fehlbetrag von 195 Mil- lionen Mark um 149 Millionen auf 46 Millio- nen Mark verringert. Dr. Frank bezeichnete dies als einen Beweis für die Richtigkeit der vorsichtigen Finanzpolitik des Landes. Die Verringerung des Defizits sei zurückzuführen auf Steuermehreinnahmen von 44,8 Millionen Mark, auf Mehreinnahmen der Forstverwal- tung von 10 Millionen Mark, auf Einsparun- gen an Personal- und Versorgungsausgaben von 24,7 Millionen und auf sonstige Verbes- serungen in Höhe von 69,5 Millionen Mark. Zum neuen Staatshaushalt für das seit dem 1. April laufende Rechnungsjahr erklärte der Minister, die Landesregierung werde am 14. September mit der Beratung der Einzel- pläne beginnen. Der Staatshaushaltsplan sei erstmals nach einheitlichen Gesichtspunkten — ohne Unterteilung nach den alten Landern — aufgestellt worden, wodurch die Haus- haltskontrolle des Parlaments außerordent- lich erleichtert wurde. Jedem Einzelplan werde außerdem eine Uebersicht über die Zu- ständigkeitsbereiche der einzelnen Verwal- tungen beigefügt werden, Einzelheiten über den Inhalt des neuen Planes teilte Frank nicht mit, da die Arbeiten im gesamten noch nicht abgeschlossen seien und eine genaue Ueber- sicht erst Anfang September möglich sein werde. Insbesondere ließen sich die Auswir- kungen der„Kleinen Steuerreform“ noch nicht überblicken, ferner sei infolge der Be- soldungserhöhungen mit personellen Mehr- auf wendungen in Höhe von 115 bis 120 Mil- lionen Mark zu rechnen. Der Finanzminister wies darauf hin, daß sich trotz der Verbesse- rung der Haushaltslage Baden- Württembergs im neuen Etat kräftige Abstriche auch an berechtigten Forderungen nicht vermeiden lassen würden. Frank setzte sich ferner mit der Kritik über den Umfang der Vorwegbewilligungen auseinander. Er wies den Vorwurf zurück, die Regierung habe das Parlament mit ent- sprechenden Anträgen bombardiert“. Ge- rade das Gegenteil sei der Fall gewesen. Im übrigen hätte sicherlich niemand Verständ- nis dafür gehabt, wenn beispielsweise die Hoch- und Straßgenbaumittel nicht während der günstigen Jahreszeit bewilligt worden Wären, nur weil der Haushaltsplan noch nicht fertig gewesen sei. Weitere Vorweg⸗ bewilligungen würden bis zur Vorlage des Etats an das Parlament äußerst ein- geschränkt. Mit einer endgültigen Neuordnung des inneren Finanzausgleichs zwischen Land uad Gemeinden sei bis spätestens 1. April 1954 zu rechnen. Wie Frank abschließend ver- sicherte, sei das Finanz ministerium sehr darum bemüht, den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1954/55 termingerecht vor Beginn des Haushaltsjahres dem Parlament vorlegen zu können. Aufruf der Stuttgarter Regierung: Kauft mehr einheimisches Frühobst! Stuttgart.(dpa/ Eig.-Ber.) Die Landes- regierung von Baden- Württemberg hat die Bevölkerung, besonders die Hausfrauen, in einem Aufruf gebeten, das preiswerte deut- sche Frühobst beim Einkauf stärker zu be- rücksichtigen, Die Erzeugergebiete könnten dadurch vor nachhaltigen Schäden bewahrt werden, die sich auf die Gesamtvolkswirt⸗ schaft auswirken würden. Finanzminister Dr. Frank sagte am Dienstag in Stuttgart, dag der Not der mittelbadischen Obsterzeuger nur durch Maßnahmen des Bundesernährungsministe- riums und dem Bundeswirtschaftsministe- riums abgeholfen werden könne. Es handele sich dabei um eine Angelegenheit der Bun- deswirtschaftspolitik. 6 Beurteilung der Sowjetnote einig 1. Der erste Schritt zur Wieder vereinigung müßten freie Wahlen sein. 2. Nur eine Vie- rerkonferenz, nicht aber ein Notenaustausch könne Klarheit über die Absichten des Kreml] bringen. 3. Der Vorschlag einer proviso- rischen gesamtdeutschen Regierung unter Beteiligung von Vertretern des Pankower Regimes ist un annehmbar. 4. Der Friedens- vertrag kann nur mit einer freige wählten deutschen Regierung ausgehandelt werden. Damit ist nach Ansicht politischer Be- (Hachter jetzt wieder eine einheitliche Auf- ber die Politik zur Wiedervereini- gut hergestellt. In alliierten Kreisen wurde erner beachtet, daß Ollenhauer in seiner rklärung zur Sowjetnote die umstrittene Integration Europas und den Einschluß der Bundesrepublik in die EVG mit keinem Worte erwähnte. Beide waren von der Sowjetunion scharf kritisiert worden. Wie der Bundeskanzler und die SpD sprach sich auch die CDU-Fraktion des Bundestages für eine rasche Viermächte- konferenz aus. Der zweite Vorsitzende der FDP, Hermann Schäfer, erklärte, die Sowaetnote sei eine Wiederholung alter „Fallenstellertricks“, die die europäische Ein- heit verhindern sollten. Die Deutsche Par- tei hatte die Note einen Rückschritt in das erste Stadium der bedingungslosen Kapi- tulation nach 1945 genannt. Churchill leitete Kabinettssitzung London.(UP) Unter dem Vorsitz Sir Winston Churchills fand am Dienstag eine Sitzung des britischen Kabinetts statt, die hauptsächlich außenpolitischen Fragen gewidmet war. Churchill, der gegenwärtig noch einen Erholungsurlaub auf seinem Landsitz Chartwell verbringt, war im Kraft- Wagen nach London gekommen, um nach kast zwei Monaten wieder an einer Kabi- nettssitzung teilzunehmen. An der Sitzung nahmen auch die Oberkommandierenden der Streitkräfte, Kriegsminister Head, Luftfahrt- minister Lord de L'Isle and Dudley sowie Versorgungsminister Duncan Sandys teil, die nicht zum eigentlichen Kabinett gehören. Italienisches Kabinett tritt unbestätigt in Aktion Rom.(UP) Das neue italienische Kabi- nett, das noch vom Parlament bestätigt wer⸗ den muß, hat bereits seine erste Sitzung ab- gehalten. Es billigte einen Gesetzentwurf zur Zuteilung von Geldern für das Verfassungs- gericht, das von der Regierung De Gasperi geschaffen worden war, aber nie in Tätig- keit trat, weil für seine Arbeit keine Gelder vorhanden waren. De Gasperi hatte sich dadurch heftige Kritik zugezogen Die Linke erklärte damals, die Regierung hindere da- mit die einzige Institution, die eine ein- seitige Auslegung der Verfassung abwehren könme, an der Arbeit. Das neue Kabinett billigte außerdem die Liste der 31 neuen Staatssekretäre. Nachbeben auf den Ionischen Inseln Athen.(dpa/ UP) Auf den Ionischen Inseln Werden noch immer Erdstöße wahrgenom- men. Es sind schwache Nachbeben, die un- ter Umständen das ganze Jahr anhalten kön- nen. Auch die Hafenstadt Patras und die Insel Euböa verzeichneten leichte Beben. Arbeitslosenzahl unter der Millionengrenze Nürnberg.(dpa) In der ersten Hälfte des August ging die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet unter die Millionengrenze zu- rück. Sie sank um 13 150. Am 15. August wur- den 999 366 Arbeitslose gezählt, und zwar 631 762 Männer und 367 604 Frauen.(Näheres siehe im Wirtschaftsteil.). Seite 2 MORGEN Mittwoch, 19. August 1983/ Nr. I. eee Mittwoch, 19. August 1953 Menschen in Not Ein Mensch, der hungert oder dem das Haus einstürzt, philosophiert nicht darüber, Was die Ursache seines Unglücks ist. Er ist in Not und streckt die Hande geöffnet allen denen entgegen, die helfen können, weil an innen das Unglück vorüberging. Und auch diejenigen, der helfen wollen, möchten die Not nicht nach ihren Ursachen bewerten; sie sehen nur die Menschenpflicht, dem dar- benden Bruder abzugeben von dem, was sie Selbst besitzen. Zwischen den Notleidenden und den Samaritern gibt es keine Schwierig- keiten. Aber es wird ihnen manchmal schwer gemacht, sich von Mensch zu Mensch zu begegnen, denn wenn sie auch nicht un- terscheiden zwischen Not und Not- andere tum es. So kommt es, daß es Not gibt. die der Hilfe die Grenzen weit öffnet, und daß es andere Not gibt, die von der Hilfe nur schwer erreicht werden kann, weil sich vor ihr die Grenzen schließen. Wern eine Naturkatastrophe über ein Land hereinbricht, dann bewahrheitet sich über weite Entfernungen hinweg das menschliche Gemeinschaftsgefühl. Gegen ciie schicksalhafte Macht der Naturgewalten stehen die Menschen sich bei. Dann schwin- den die politischen Gegensatze, dann starten in Ost und West Flugzeuge, rollen in Ost und West Züge aus den Bahnhöfen, um Hilfe in das Katastrophengebiet zu brin- gen. So war es, als der Po die fruchtbare oberitalienische Ebene überschwemmte, 80 War es, als in Holland die Deiche brachen, undd so ist es auch jetzt, nachdem das Erd- beben auf den griechischen Inseln Stad te und Dörfer zerstört hat. Ueber viele Staats- grenzen hinweg fließt ein Strom tätiger Hilfsbereitschaft, der die Not lindern hilft und neues Vertrauen schafft. Auch aus Deutschland kommt Hilfe und wir alle sind Aufgerufen, unsere Pflicht an den Opfern der Erdbebenkatastrophe in Griechenland nicht zu versäumen. Der Ausbruch der Naturgewalten hat die Menschen oft zu einer brüderlichen Notgemeinschaft zusam- mengeführt und schon manches Mal zwi- schen Völkern, die sich in der Politik ent- welt hatten, neue Freundschaft begründet. Werm aber die Politiker die Not ver- ursacht haben, dann wollen sie Not nicht Not sein lassen, dann soll die Leere des Ma- gens nicht Hunger sein, dann wird Hilfe als Beleidigung empfunden. Wir haben das aus den Erfahrungen mit der Westberliner Le- bensmittel- Aktion lernen müssen. Weil falsche Politik den Mangel an Lebensmitteln in der Sowjetzone herbeigeführt hat, und weil politische Unversöhnlichkeit zwischen West- und Ostdeutschland, zwischen West und Ost steht, deswegen wurden auch Nos Und Hilfe zu einem Politikum gemacht. Es soll nicht mehr wahr sein, daß es Menschen aus Not zu retten gilt, wie das bei Natur- Katastrophen von niemand in Zweifel ge- zogen wird; nein, jetzt gilt es, das Prestige eines Regimes zu retten, und nicht nur das: auch die Verhandlungschancen zwischen den Großmächten müssen gerettet werden. Des- wegen haben sich nun die alliierten Hohen Kommissare in die Lebensmittel-Aktion ein- geschaltet. Wenn die Politik im Spiele ist, dann schafft die Hilfe Mißtrauen statt Vertrauen, dann bricht sie Brücken ab, statt welche zu bauen. Noch weiß man nicht, in welcher Form die Spendeaktion fortgesetzt werden wird. Aber dem, der helfen will, bleibt auch weiterhin der private Bereich. Er kann Pakete in die Ostzone schicken, er kann Verwandte oder Bekannte aus der Zone zu sich einladen, er kann einem Kind in seiner Familie Ferien- aufenthalt gewähren. Wo die Politik Barri- Kaden errichtet, da ist Hilfe stets am wirk- samsten, wenn sie nicht als„Aktion“ in Er- scheinung tritt und wenn niemand laut von ihr spricht. Solche stille Hilfe hat zu allen Zeiten immer wieder Wege gefunden, und den Kreis zwischen den Notleidenden und den Samaritern geschlossen. Denn zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die nicht viel nach dem Wie und Was fragten, sondern nur das eine sahen: dort sind Menschen in Not. whe Kleines Land große Politik Weitblick und praktisches Denken schufen Bremens bedeutende Stellung Von unserem Reis ekorrespondenten Emil Schäfer Bremen, im August Ein Lahmer sei zu der Gräfin Emma ge- gangen und habe sie gebeten, der Bremer Bevölkerung großzügig ein Stück Land ab- zutreten. Die Gräfin habe eingewilligt, je- doch die Gröhße ihrer Schenkung davon ab- hängig gemacht, welche Strecke der Lahme an einem einzigen Tag zurücklegen konnte. Daraufhin habe sich der Lahme am frühen Morgen aufgemacht, um das gräfliche Areal zu umschreiten. Am Abend sei er dann tot zusammengebrochen. Das von dem Lahmen umschrittene Gelände sei von der Gräfin ver- abredungsgemäß den Bürgern Bremens ge- schenkt worden. So sei der Bürgerpark, heute eine der schönsten großstädtischen Grün- anlagen Deutschlands, entstanden. Der Er- zähler malt die Legende farbensprühend aus. Man spürt die Freude an der Weitergabe alt- bremischer Geschichten. Aber man hört auch den Stolz hefaus, der Bremen mit der Emma- Legende verbindet. Denn die Bürger haben den gräflichen Boden zu einem Park großen Stils urangestaltet.„Aus freiwillig gespende- ten Mitteln der Bürgerschaft“, sagt der Er- zähler.„Und das ist heute noch so. Der Bür- gerpark wird von privaten Geldern unter- halten.“ Wenn man durch die Straßen Bremens geht, im Schatten der Giebelhäuser der be- rühmten Böttcherstraße von der Poesie ein- geschläfert wird, im Ratskeller sich müde gegen Hauffs Phantasien wehrt, das Ueber- see- Museum durchwandert oder vor dem steinernen Riesen Roland steht, im Rathaus aus Gesprächen mit Referenten den glas- hellen Tatsachensinn aus Vergangenheit und Gegenwart wahrnimmt— die Emma- Ge- schichte begleitet den Berichter. Denn in ihr drückt sich die Bürgergesinnung Bremens am überzeugendsten aus. Daß neben dem Bürgerpark fast alle Denkmäler der Stadt von Bürgern gestiftet wurden und heute zum großen Teil von privaten Vereinigungen er- Halten werden, sind weitere Beweise für eine Haltung, wie sie nur mit dem Blick in die Ferne und zugleich mit der Gabe, die Reali- tät innerhalb der Stadtmauern nicht zu un- terschätzen, entstehen kann. Bürgersinn und Weltoffenheit sind in der Flut der vielfälti- gen Eindrücke wie Rettungsanker und der Ortsfremde findet auf die Frage„Wo anfan- gen, wo aufhören?“ hier meistens Antwort und Erklärung. „Schlüssel der Welt“ Von den drei Stadtstaaten der Bundes- republik(die beiden anderen sind Berlin und Hamburg) ist Bremen mit rund vier- hundert QAuadratkilometern räumlich der kleinste. Er vereinigt die Stadtgemeinde Freie Hansestadt Bremen und die siebzig Kilometer weserabwärts an der Küste ge- legere Stadtgemeinde Bremerhaven. Einige weitere sachlichen Daten lauten: Aelteste deutsche Seestadt, zweitgrößter deutscher Seehafen. Der ganze Komplex gliedert sich in die beiden Hafengruppen Bremen und Bremerhaven. Während Bremen das Zen- trum des Güterumschlages darstellt, ist die Tochterstadt Bremerhaven der Mittelpunkt des Passagierverkehrs und der Fischerei. Zusammengefügt. bilden beide Teile den „Schlüssel zur Welt“, wie er zum Wahr- zeichen im Bremer Wappen geworden ist. Von Bremen- Bremerhaven aus wurde der erste direkte Schiffsverkehr Europa-Ame- rika aufgenommen, hier startete die„Bre- men“ zur ersten Ost-West-UDeberquerung des Atlantik und hier heulten einstmals die Sirenen der„Europa“,„Columbus“ und der großen Ostasien-Steamer Potsdam“ und „Gneisenau“. Nach einem verhältnismäßig raschen Wiederaufbau, den nach der Kapitulation niemand für möglich gehalten hatte, hat Bremerhaven seinen internationalen Ruf als Passagierhafen zum großen Teil zurück- gewonnen. Vor einem Jahr wurde die neue große Fahrgastanlage des Columbus-Bahn- Hofes in Betrieb gesetzt. Sie arbeitet so- wohl mit allen Methoden moderner Hafen- technik als auch mit den Errungenschaften zur Betreuung der Uebersee- Passagiere. Im Anblick der weiträumigen Abfertigungsan- lagen und der großen Nordschleuse— sie übertrifft an Größe die Kammern des Paulamakanals— kann man es nicht unter- lassen, sich Goethe in Kniehosen und Schnallenschuhen in der Zollabfertigungs- halle vorzustellen. Was würde Eckermann heute notieren? Damals. am 10. Februar 1829, verzeichnete er: Ich finde Goethe umringt von Karten und Plänen in Bezug auf den Bremer Hafenbau. für welches großartige Unternehmen er ein besonderes Interesse zeigt.“ Was würde Goethe erst sagen, wenn er von Eckermann die neuesten wirtschaftlichen Statistiken Bremens er- kühre? 9,7 Millionen Tonnen Umschlag im Jahre 1952, Anwachsen der Bremischen Handelsflotte auf 435 Schiffe aller Größen. Der musische Mann aus Weimar fände sich in den Dimerisionen nicht mehr zurecht. „Eckermann, mir schwindelt Niedersachsen und Hamburg Bremen- Bremerhaven hat nicht nur als Stadt- und Hafenkomplex eine Doppelnatur. Es ist ein Land und dieser Status zwingt es, sich auch binnenwärts zu orientieren. Der unmittelbare Nachbar ist Niedersachsen. „Wir streben ein gutes Verhältnis an“, sagt man im Bremer Rathaus.„Aber wir wollen unseren Charakter als Stadtstaat behalten.“ Man verfolgt in Bremen die Diskussionen um eine Neugliederung der Bundesrepublik im Norden mit großer Aufmerksamkeit(Olden- burger Kreise wollen sich von Niedersachsen lösen), hält sich jedoch von ihnen völlig fern. Bremen wünscht keinen Zuwachs.„Und Hamburg?“ fragt der Berichter.„Hier ist das Verhältnis wie unter Geschwistern. Es geht manchmal nicht ganz ohne Neid, aber im Grunde fühlt man sich aus vielen Gründen miteinander verwandt. Die Hanse ist eben doch ein starkes Band, das Bremen und Hamburg und als dritte Hansestadt Lübeck auch heute noch umschlingt.“ So sieht der Bremer, sobald er binnen- Wärts schaut, auch hier das Reale und Prak- tische. Das Denken in Meeren und Kon- tinenten, die maritime Weite, offenbart sich überzeugend in dem Verhältnis Bremens zum Bund. Obwohl das Land sozialdemokratisch regiert wird, verhält es sich im Sachlichen zur parteipolitisch anders zusammengesetz- ten Bundesregierung überaus loyal. Der Sozialdemokrat Wilhelm Kaisen, den man nach der Kapitulation vom Acker seiner kleinen Bauernwirtschaft am Rand der Stadt wegholte und zum Senatspräsidenten mach- te, hat schon mehrmals Beispiele dieses frei- zügigen Denkens fern aller Schablone ge- geben.„Der Bremer schätzt die Persönlich- keit“, sagt man im Rathaus.„Er ist allem Abstrakten und Kollektiven abhold und kann, selbst wenn er in der Opposition steht, zu einem Sachverhalt, sofern er davon über- zeugt ist, ja sagen.“ Scharf und genau Man entsinnt sich der berühmt geworde- nen Denkschrift des Bremer Senators Harmssen, jenes mutigen und sachkundigen Mannes, der mitten in schwerer Notzeit die Folgen der Demontage dargelegt und da- durch den von den Alliierten verfügten Ma- schinenabbau nicht unerheblich gemildert hatte. Der Bremer sieht scharf und präzise. Wenn man den Menschen hier in die Augen blickt, entdeckt man etwas Spähendes, wie man es bei den Binnenländern kaum be- merkt. Seeleute und Piloten, die ständig in die Ferne sehen müssen, haben solche Augen. Der Blick auf das Konkrete im Ufer- losen formt hier das weitzügige politische Denken, aber auch den Sinn für das Bürger- 1 Die Berber greifen nach dem Sultansthron Ein neuer Höhepunkt in dem alten Machtkampf zwischen Berbern und Arabern in Marokko Frankreich steht in Marokko einer Situa- tion gegenüber, die, gleichsam kristallisiert, Alle Schwierigkeit, alle Verworrenheit in sich birgt, die dieses Land zwischen Wüste und Can jahrhumndertlang itt sich aüstrug. Ma- rokko ist dreigeteilt; der Sultan ist jedoch Oberhaupt des ganzen Landes. Spanisch- Marokko erlebte die schwerste Krise zur Zeit Abd-el-Krims, der heute, gealtert, in Kairo lebt. Französisch-Marokko hat seine gefährlichste Krise jetzt.„Marokko unter sich“ stünde seit Tagen in blutigem Aufruhr. wenn Frankreich nicht wäre: mehr Schutz- macht als beherrschende Gewalt, mehr loya- ler Vermittler als Kolonialherr. Denn die un versöhnlichen marokkanischen Kontrahen- ten, El Glaui, Pascha von Marrakesch, weit über 70 Jahre alt, und sein Neffe Sidi Mo- hammed, 43 Jahre alt, zur Stunde noch re- gierender Sultan, sind beide auf ihre eigene Art Frankreich verbunden. El Glaui ist nicht nur märchenhaft rei- cher Millionär, Besitzer von Prunkschlössern, Oelmühlen, Aktien; er ist zugleich ehrgeizig- ster Fürst der Berber, jener freiheitsdursti- gen Bergvölker, die zweimal„erobert“ wur- den, um 700 durch die Araber, um 1900 durch Frankreich. Aber die Zweiteroberer wurden eher als Erlösung vom Joch der Araber, eher als Freunde wie als Feinde genommen. Sinnbild dieser Freundschaft ist El Glaui, der Pascha, Träger des Großkreuzes der franzö- sischen Ehrenlegion. Seine Söhne studierten in Paris, einer flel als französischer Haupt- mann. 5 Sein Gegenspieler Sidi Mohammed wurde vor 26 Jahren mit französischer Hilfe zum Sultan von Marokko und„Herrscher der Gläubigen“ erwählt. Frankreich versprach sich viel von diesem, allem Modernen auf- geschlossenen, hochintelligenten, französisch erzogenen Prinzen aus dem arabischen Ge- schlecht der Aliden, deren Stammbaum bis auf Mohammed zurückgeführt wird. Mehr und mehr allerdings verfolgte Sidi Moham- med anstatt des erhofften frankophilen Kur- ses den Wunsch, sobald als möglich volle Souveränität zu erlangen. Je radikaler der Sultan diese Forderung vertrat, desto mehr standen die Franzosen Gewehr bei Fuß, wenn El Glaui, der Berberfürst, wieder- einmal Tausende von Reitern mobilisierte, um in Rabat, dem Regierungssitz des Sul- tans, alte und neue Rechnungen zu beglei- chen. Aber Sidi Mohammed war klug genug, der drohenden Gewalt jeweils so rechtzeitig nachzugeben, daß El Glaui nach mehr oder minder blutigen Unruhen wieder zurück- reiten mußte. Oft schien es, als ob die Fran- zosen unverhüllt Partei für El Glaui näh- men. Der Sultan beklagte sich. Denn immer- hin gilt seit 1912 zwischen Frankreich und Marokko ein Protektoratsvertrag, der die Franzosen verpflichtet, dem Sultan Schutz und Hilfe zu gewähren. Das ist bitter not- wendig. Denn die politische Macht des Sul- tans ist gering. Die marokkanische Herrscher- würde ist nicht vererbbar, ein neuer Sultan wird durch die Würdenträger des Landes ge- Wählt. Die Praxis zeigte es oft anders: irgendein mächtiger Pascha machte sich kur- zerhand selbst zum Sultan und in blutigen Kämpfen wurde diesem Entschluß dann „Rechtskraft“ verliehen, Die viel machtvol- lere Autorität gewinnt der Sultan aus sei- ner zweiten Würde als„Imam, Herrscher der Gläubigen“, als religiöses Oberhaupt. Um so gefährlicher könnte sich die gegen- wärtige Rebellion El Glauis auswirken. Durch einen Großrat von 300 Berber-Caids ließ er Sidi Mohammed den Titel„Imam“ absprechen und Mulay Mohammed ben Afra antragen. Vorerst wurden damit allerdings nur die Spannungen zwischen Berbern und Arabern Weiter verschärft. Denn Sidi Mo- hammed erklärte kategorisch, er denke nicht daran, sich dieser Absetzung zu fügen. Frankreich, das allen Grund hat, zügellose Revolten in Marokko zu verhindern, stellte sich auf die Seite Sidi Mohammeds, der sich am Ende— wie immer— auch diesmal ge- kügig zeigte. Der Sultan findet aber auch Rückendeckung bei den Ulemas, den Koran- gelehrten aus Fez, die nun ihrerseits be- haupten, ihnen allein stünde das Recht zu, den Titel„Imam“ zu vergeben und zu nehmen. Zur Zeit herrscht wieder Ruhe, denn jetzt wird ein gewichtiges Wort aus Tetuan, dem Regierungssitz Spanisch-Marokkos, erwar- tet. Erkennt Kalif Muley-el-Hassan den alten oder den neuen Imam an? Und man horcht auch nach Kairo, ob die Stimme Ab el Krims zu vernehmen sein wird.-har- D— Auf den Oelfeldern Ibn Sauds Bohrturmwälder, Dharan, im August. Der Persische Golf hat mit seinem Ge- sicht unter einem ewigen Schleier aus mil- chigem Treibhausdunst eine höchst ein- drucksvolle Art, sich Besuchern vorzustellen. Kommt man aus der Nacht innerarabischer Wüsten, dann meldet er sich schon auf hun- dert Kilometer wie eine Kriegsfront mit einem flammenden Himmel an. Aus Abgasen bprernen Hunderte grellweiß- leuchtender Fackeln. Dazwischen stehen die Aluminium- Skelette von Bohrturmwäldern, glänzen Teer- straßen im Neonlicht wie Brillanten auf sammetschwarzem Tuch bienenbetriebsame Stäckte, riecht es nach Schwefel, Oel und Bitumen. Diese Küstenregion der saudi- arabischen Al-Hasa-Provinz war noch vor zwanzig Jahren nackte, malariaverseuchte Wüste. Daß heute hier inmitten„britischer Interessengebiete und Protektorate“ die Ame rikaner festen Fuß und mit revolutionären Ideen wesentlichen Anteil an den neueren politischen Entwicklungen in der orienta- lischen Oelwelt(Abadan)) haben, verdanken sie einem beispiellosen Pioniergeist, einer glänzenden Anpassung an mittelalterlich arabische Mentalität, Glück und einer bri- tischen Fehlspekulation. Die geradezu sensationelle Geschichte des Salidi- amerikanischen Oels am Persischen Golf beginnt mit der Al Hasa vorgelagerten Insel Bahrein, deren Scheich sich im vikto- rianischen Protektorats-Zeitalter unter die Fittiche Großbritanniens begeben hatte. Hier und auf dem nahen, aber unabhängigen salidi-arabischen Festland suchte in den zwanziger Jahren im Auftrage einer bri- tischen Gruppe- hinter der das Londoner Aubßenamt stand der neuseeländische Kolonisatoren und Pioniere im Wüstensand Major Holms angeblich nach„Wasser“. Als er und britische Geologen erklärten,„daß jedes Oel-Bohrunternehmen der Golfära ein hoffnungsloses und kostspieliges Abenteuer Wäre“, entschloß man sich in London, die im Rahmen einer Weltölkrise verzweifelt nach neuen Oelquellen suchende amerika- nische Konkurrenz darin zu verstricken. Man zedierte an die Amerikaner die Bahrein; Konzession. Aber die„Standard Oil“ hat- ten zum Entsetzen der Briten Glück. Sie fanden Oel- sogar sehr viel Oel. Da aber die Briten selbst die Bahrein- Konzession an die Amerikaner vergeben hatten, konnten sie sie nicht mehr von der Golfinsel ver- jagen. Um aber am kommenden Oelboom wesentlichen Anteil zu haben,„rieten“ die Briten unter Hinweis auf Protektoratsrechte dem Scheich, Ausnützungskonzessionen nur dann an die Amerikaner zu vergeben,„wenn Verwaltung und Leitung der zu gründenden Oel- Gesellschaft auf Bahrein in britischen Händen sind“! Aber auch diese Demütigung akzeptierten die neue„Bahrein Petrol Limi- ted“ zum Erstaunen Londons. Denn die amerikanischen Geologen hatten sich mit einem Blick auf das nahe Saudiarabien ge- sagt:„Gibt es auf Bahrein Oel, dann erst recht in der nur 25 Kilometer entfernten Al-Hasa-Region. Damit beginnt die Ge- schichte des flüssigen Goldes im Reiche Ibn Sauds. Hinter den Kulissen setzte ein er- bitterter, rücksichtsloser Konkurrenzkampf zwischen Amerikaner und Briten um saudi- arabische Konzessionen ein. 1933 die„Standard Oil“, Tochter-Gesellschaft der„Bahrein Petrol“, Ibn Sauds„Ja“ er- hielt, kommentierte der Wahhabitenkönig salomonisch:„Die Briten kümmern sich zu- Als im Jahre viel um Politik- die Amerikaner sind Ge- schäftsleute- außerdem wohnen sie sehr Weit weg“ In der Dharaner Riesen- Organisation von „ARAM CO“(„Arabisch- amerikanische Ge- sellschaft“) wacht ein ganzes Büro nur dar- über, daß diese Formel des„sehr weit weg“ auch strikt eingehalten wird. Man sagt sich hier, daß man weder durch Bestechung und Drohung, durch Mitleid und Almosen in der so sensiblen Welt des Islams guten Willen erzwingen noch dauerhafte Freunde gewin- nen kann. Jeder amerikanische Angestellte hat sich vier Wochen vor Arbeitsantritt einer Umschulung auf saudiarabische Men- talität im Lebanon zu unterziehen. Grund- sätze:„Der Araber ist stolz auf sein Land und seine ehrwürdige Geschichte. Die ara- bische Nationalwürde muß in jedem Falle respektiert werden!“ In Dharan sagt Präsi- dent Ohliger, vom König mit„mein Sohn“ angeredet:„Wir sind eine Geschäfts-Or- ganisation und Saudiarabien in souveräner Staat! Es wäre eine Impertinenz, sich in seine internen Affären zu mischen. Es geht uns nichts an, was der König mit seinem Geld macht.“ Im Jahre 1939 lief der erste, vollbela- dene Oeltanker aus der Dharanbucht. Trotz mancherlei Rückschläge des zweiten Welt- Krieges betrug die Oelproduktion im Jahre 1944 bereits über eine Million Tonnen. 1952 hatte sie die 40-Millionen-Tonnen-Grenze erreicht. Mit der Produktion wuchsen aus dem saudiarabischen Wüstensand der Pro- vinz Al Hasa neue Städte, wie Dharan, Al Khober, Ras Tanura mit seiner riesigen Oelraffinerie, die Hafenstadt Dhammam mit Sitz des arabischen Gouverneurs Jiluwi. Ein „Klein-Amerika in Saudiarabien“ entsteht. Höchst unorganisch, aber mit Kinos, Klima- anlagen, Sportplätzen, Schwimmbassins, mit Fertighäusern für Familien und Junggesel- len, eingerichtet mit allem erdenklichen Komfort. Um Wüsten und Fremdheit dieser arabischen Welt und ihr mörderisches Klima vergessen zu machen, werden märchenhafte Gehälter ohne Steuerabzug gezahlt. Man lebt wie in„Gottes eigenem Land“! Mit dem Oel- und Dollarsegen und dem Erschei- nen der Technik im Mittelalter Saudiara- biens werden die Amerikaner am Golf zwangsläufig zu Pionieren und Kolonisa- toren. Langsam beginnt die Zivilisation eine Bresche nach der anderen zu schlagen. ARAM COS 42 Aerzte und 142 Schwestern darunter 50 indisch-muselmanische für saudiarabische Frauen— behandelten in den„Gesundheitszentren des Landes“ im Jahre 1952 über 400 000 Personen und wei- tere 7000 in den Hospitälern. Bis heute hat die saudiamerikanische Oelgesellschaft nahe- zu 32 000 nomadisierende Beduinen für die verschiedensten Berufe ausgebildet. Die Be- gabtesten unter ihnen sitzen bereits in ver- Ant wortlichen Stellungen. Ein Dutzend Flugplätze entsteht und Saudiarabien wird mit einem Netz telefonischer und telegra- fischer Verbindungen überzogen. Die hef- tigen Einwände der„Ulema“— Koran- gelehrte— gegen diese teuflische Einrich- tung, wurden von Ibn Saud persönlich recht überzeugend widerlegt.„Habt ihr was da- gegen“, kragte sie der Wahhabitenkönig, „wenn man diese Leitungen und Apparate zur Verbreitung des Wortes Allahs benut- zen kann“? Als sie verneinten, ließ er ein- fach über einen Telefonapparat Koran- suren verlesen. Mit diesem kleinen Trick Setzte er auch die Einrichtung von„Radio Mekka“ durch, das allerdings nur religiöse Uebertragungen sendet. Wo einst Kamelmistfeuer loderten, brennt heute in Saudiarabien elektrisches Licht und der Motor beginnt die zeitraubenden Kara- wanen zu ersetzen. Im Jahre 1951 wurde ein — Nr. 3 Uche im besten Sinne. So kommt es, dad der Stadtstaat Bremen mit wertvollen An- 5 W. regungen zum Beispiel im Kommunalpolit. 0 schen in den Deutschen Städtetag hinemn. Wirkt, aber weit darüber auch in der Län. der der vertretung des Bundes seine Erfahrungen 50 an das größere Staatswesen weitergibt m 5 7 diesem außerdem durch seine Position ah 7 größter deutscher Passaglerhafen mande en. repräsentative Dienste für die Außenpolith 3 leistet. Wahrscheinlich gehört nicht d dle Grund— frei interpretiert— ein Riese 2 ihre den Symbolen des kleinsten Bundeslande der 5 mit der großen Politik. che Doch noch Wahlabkommen 8 CDU- Zentrum 1 Düsseldorf. KNA) Zwischen den Lan. am 1 desverbänden der CDU in Nordrhein- Wes per, kalen und der Deutschen Zentrumspartei Rivie wurde ein Abkommen zur Bundestagswall Nähe geschlossen, wonach das Zentrum im Wahl Als d kreis Oberhausen einen Kandidaten zu gen direkten Wahl aufstellt, der als gemein. und samer Kandidat von Zentrum und cu! durch gilt. Der Kandidat der CDU in Oberhau. und i sen, der auf die direkte Kandidatur per. wurd zichtet hat, wird den Zweiten Platz auf de wurd Landesliste des Zentrums einnehmen. die B Das Zentrum wird nur in Nordrhein. der E Westfalen eine Landesliste aufstellen und in allen übrigen Ländern der Bundesrepublik II. seine Anhänger auffordern, die Kandidaen dorfe der CDU zu wählen. 95905 rutsck Auslandsreisende können vor dem 8 6. September wählen 85 Bonn.(UP) Wahlberechtigte, die ins Aub. den 4 land reisen und einen Wahlschein besitzen können an den sieben Tagen vor der Bun- Der destagswahl in bestimmten„Wahlbezien zum für Auslandsreisende“ ihre Stimme abgeben durelt Wie das Bundesinnenministerium am Dies“ für d. tag mitteilte, sollen diese Wahlbezirke m mobil der Grenze oder an Verkehrsknotenpunkten 4 warte errichtet werden. cCchält Für Wahlberechtigte, die sich am Wall.“ Fahrb tage in der sowjetischen Besatzungszone oder in Berlin befinden, ist nach der Mit-. teilung des Ministeriums eine solche Vorau.“. wahl nicht möglich.. in der verkel 5 8 10000 Bisse au die Herausgeben] ge Halbje 5 Auton um 30 Warum hat der DGB nicht mehr für scher den Wohnungsbau getan? die Z. Der Bürgermeister der Gemeinde Necker, glückt hausen bei Mannheim nimmt in der nad Todes stehenden Zuschrift zum Wahlaufruf de] geganf DB Stellung: schied. In ihrer Ausgabe Nr. 176 vom 4. August ihn, kallbel aben Sie in dem Artikel„Worum geht es in Wieser Streit mit dem DGB?“ den Wahlaufruf de Gewerkschaftsbundes veröffentlicht. In diesen Spe Programm steht auch folgende Forderung. 58 „Wir fordern ein umfassendes Wohnungsbau- 0 programm! Die doppelte Anzahl von Wok. ling si nungen hätte erstellt werden können, wa deckte der soziale Wohnungsbau nach unseren Wer. Sesitze schlägen gefördert worden.“ 5 8 Millsts Abgesehen davon, daß durch Veröffentl, bericht chungen in verschiedenen Zeitungen die Bun- ei desregierung nachgewiesen hat, daß die din 55 0 DGB geforderte Wohungszahl sogar über, Condor schritten wurde, interessiert doch folgend Oester Frage: Warum hat sich der DGB mit seinen bisher großen Vermögen durch seine eigenen Bas. ken nicht stärker in den Wohnungsbau ein- Am geschaltet? Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen in Wö! usw. haben durch Hingabe von Darlehen un Acht Zuschüssen, durch Gestellung von Baulanl nächtli usw. in stärkstem Male ihre Pflicht in den] Polizei größten sozialen Anliegen unserer Tage el, der lan füllt. Wo aber ist der Deutsche Gewerkschaft.] sich de bund geblieben? Warum hat er nicht du] breche die von ihm gegründete Bank den Arbeiten tag. Al die Möglichkeit gegeben, billige erste Hypo- ven he theken zu erlangen und dadurch die Finanze, rung ihres Bauvorhabens sicherzustellen! Warum hat er nicht die vielerorts begonnenen Die Werkssiedlungen durch Hingabe von Zuschis] künfti, sen oder niedrig verzinsliche Darlehen mal] Messin gebend unterstützt? Wenn man den Angaben] alten des DGB Über seine Mitgliederzahl Glauben 8 schenken kann und den aus diesen Mitgle. mit Ft dern fliegenden Beitrag errechnet, kommt ei] beben derartig hohe Summe heraus, daß man ul. willkürlich fragen muß:„Was geschieht] Nac diesen Geldern?“ Die Beiträge an den G, chen Werkschaftsbund sind im übrigen genau d Ferkel hoch oder noch höher wie die im gleichen 85 Wahlaufruf kritisierte Besteuerung der Lob.] dtaates und Gehaltsempfänger. i Drittel ch würde es begrüßen, wenn Sie mein] rückge; Anregungen in Ihrer Zeitung zur allgemeine] Dienste Diskussion veröffentlichen könnten. Vielleic tig bei kann der Deutsche Gewerkschaftsbund eine menden befriedigende Antwort auf diese Fragen gebe] ten gez. Schläfer, Bürger meist 0 —— Meisterwerk der Ingenieurkunst fertig: a 560 Kilometer lange transsaudiarabisct“ Eisenbahn Persischer Golf— Er Riyadh Gef a Südlich der Wahhabitenhauptstadt zauberte yon amerikanische Techniker und Experten ad 5D nackter Wüste 3000 Morgen fruchtbar 3 18 Land. In der Al-Kharj-Region wächst heut Wale jegliches Getreide, leben tropenfeste Rinde gf 50 herden und grasen Ibn Sauds 5000 Arabel weist pferde. Im Jahre 1950 wurde der„Wel 9 längste Pipeline“ über eine Strecke e ge f. 1500 Kilometer gebaut, die die Oelfeldet an 5 5 Persischen Golf mit Sidon am Mittelmes 0 verbindet, Durch ihre Rohre wurden 1 Aer letzten Jahr über 15 000 000 Tonnen Oel 8e 1 8 pumpt.„ Ahyt! Die Heinzelmännchen dieses gewaltige“ Die Uhrwerkes aus Organisation, Seelenloa sterden Technik und Taktgefühl sind 15 000 Salt dtelun, arabische, 4000 amerikanische und 1500 ee schaft zwanzig weiteren Nationen angehörende. Tbenfa beiter und Angestellte. Alle— auch c. Sterblie Amerikaner— leben entsprechend intel] gegenü Qualiflkationen und Dienstjahren in Klasse] Das 15 mäßig abgestuften Unterkünften. Nur 44 Niekpur natürlich, daß ein Teil halbgebiideter Saud deptem Angestellter und Fremdarbeiter anten keit bit kanische Ressentiments zeigt. Damit u. emen 885. er Amer: N nur einige ständige Probleme der en ich ein kaner am Golf angedeutet. Andere betref ee die Gehälter-Staffelungen, die Betehlun der königlichen Anteile und manchmal 5 verjt juristische Fragen.„Wir sind schon lange f uw Saudiarabien“, sagt Präsident Oblige mit„ Dharan,„und wir wollen noch länger a om bleiben“ Er hofft, zukünftig auch n och] delt w schwierige arabische Gleichungen mit 10 5 n Hef soviel Unbekannten durch die politische en md 1 schäftsformel lösen zu können:» Gase, Auwven wir in den Orient als Freunde und 950 indeg wird man uns dementsprechend ben eg delt, und beide Seiten werden davon procl a en Re Walter W. Nr. 1 f — N Nr. 191/ Mittwoch, 19. August 1953 Seite 3 — MORGEN Der Wildererkönig scheiterte an der Liebe Zahnarzt als Bandenchef/ Sprechstundenhilfe als Komplizin nächtlicher Jagden/ Das ganze Dorf schwieg Das Porf Ottenstein im Weserbergland zittert zwei großen Prozessen entgegen. Und seltsamerweise stehen trotz der Verschieden- heit der Straftaten— in dem einen handelt es sich um Abtreibungen, der andere ist der größte Wildererprozeß der Nachkriegszeit— beide im Zusammenhang miteinander. In Tiesige Forsten eingebettet, einsam und ab- gelegen, war Ottenstein sechs Jahre Larig das Paradies einer Wildererbande, als deren Haupt der 55jährige Zahnarzt des Orteées Walter Jäger fungierte. Mit Büchsen, Schlin- gen und Fallen wurde fast der gesamte Wild- bestand dieser weiten Waldungen ausgerottet. Nächtelang lagen die Forstbeamten auf der Lauer stets vergeblich. Jeder im Dorf Wußte Zwar, wer der Wildschütz war, wie es für ihn auch kein Geheimnis War, an wen er sich wenden müßte, wenn sich uner war- teter Kindersegen einstellen wollte. Unweit von Jäger wohnt die mit ihm fast gleich- altrige gefällige Frau Elfriede Wenzel, die ein nicht minder lichtscheues Handwerk aus- übte als er. Fast das ganze Dorf ist irgend- wie in die Verbrechen der beiden verwickelt, und sei es auch nur, daß einmal ein Vorder- blatt vom Reh für den oder jenen abfiel. So schwiegen alle. Am Tage und abends saßen sie mit dem Förster und dem Polizeibeamten des Ortes zusammen und hörten sich an, was die beiden fluchend über die Untaten der Wilderer zu berichten hatten. Nachts waren sie mit Jäger auf der Jagd. Gegen die mei- sten hat man das Verfahren eingestellt, doch der Schmied, der Schuhmacher, der Stell- macher des Dorfes, ein Rentner, ein Arbeiter und ein Angestellter werden neben Jäger auf der Anklagebank sitzen. Die Hildes- heimer Strafkammer wird zu beiden Pro- zessen nach Ottenstein kommen und im großen Tanzsaal des Dorfes verhandeln. Das ist einfacher, als wenn man das ganze Dorf umgekehrt nach Hildesheim reisen läßt. Jäger war— nomen est omen— ein Wildschütz aus Leidenschaft. Der Jagdtrieb beherrschte den großen kräftigen Mann wie ein Rauschgift. Seine Praxis ging darüber zum Teufel. Denn da er nächtelang unter- Wegs war, schlief er sich tagsüber aus, oder er machte am Tage seine Erkundungsgänge urid die wenigen Patienten, die kamen, muß- ten warten oder unbehandelt wieder nach Hause gehen. So blieben sie vielfach ganz Weg. Unter diesen Umständen nimmt es nicht Wunder, daß für Jäger die Wilddiebe- rei aus einer Leidenschaft zum Gewerbe wurde. Er war darauf angewiesen, das Wild, das er erlegte, zu verkaufen, und dies Ge- werbsmäßigkeit dürfte seine Lage vor Ge- richt wesentlich verschärfen. Noch viel übler ist, daß er. kein waidgerechter Jäger War. Er hielt die Schonzeiten nicht ein, schoß auf tragende Ricken, Ricken mit Kitzen und Wildschweine mit Frischlingen und übte die Jagd auf Schalenwild und Wildschweine mit Schrot aus, so daß viel Tiere verludert auf- gefunden wurden. Wie raffiniert er arbei- tete, zeigt, daß er auf sein Jagdgewehr eine von drei Batterien gespeiste Stablampe mit starkem Scheinwerfer aufmontierte. Noch übler wird man es ihm ankreiden, daß er den Lauf seiner Büchse mit gehacktem Blei oder Schrot füllte, die Mündung mit Papier verstopfte, den Verschluß mit verstärktem Treibsatz Pulver) lud und mit dieser teuf- lischen Ladung bedenkenlos schoß, was ihm vor die Flinte kam. Unter seiner Jagdleidenschaft zerbrach Jägers Ehe. Seine Frau verließ ihn. Ins Haus kam alsbald die 28 jährige Hildegard Grö- ger, ein Flüchtlingsmädchen, das er als Assistentin für seine Praxis engagierte, aber nach kurzer Zeit zu seiner Geliebten machte. Hildegard, die neben Jäger auf der Anklage- bank Platz nehmen muß, ging mit ihm durch Dick und Dünn. Sie war wie eine Räuberbraut in alle Einzelheiten eingeweiht und machte gelegentlich sogar seine nächt- lichen Jagden mit. Das Kind, das geboren wurde, liebte sie abgöttisch. Als dann kam, Was kommen mußte, Frau Wenzel nämlich bei einer ihrer Abtreibungen Unheil anrich- tete und ihr die Polizei auf die Spur kam, wurde eines Tages auch Hildegard zu einer Vernehmung geladen. Sie verlor die Nerven und erzählte, was man gar nicht erwartet hatte: die Geschichte der Ottensteiner Wil- dererbande und ihres hemmungslosen Chefs. Der Ottensteiner Wildererprozegs wird viel Aufsehen erregen, weil es nur ganz sel- ten gelingt, Jagdvergehen in diesem Umfang aufzuklären. Dr. G. Weise Um 23 Uhr auf der„Großen Freiheit“ Besuch beim Tätowiermeister/ Hier trifft sich die internationale Seefahrt Zahlreiche Besucher des Deutschen Turn- festes 1953 kehrten dem Hamburger Ver- gnügungszentrum St. Pauli enttäuscht den Rücken zu. Sie hatten mehr erwartet. Sie wußten jedoch nicht, daß die sonst so groß- zügig zur Schau gestellten, oft lebensgroßen und mit keinem Fetzen Tuch bekleideten Schaubilder vor den Lokalitäten der Großen Freiheit auf höhere Anweisung hin ver- schwinden mußten. Die Große Freiheit zeigte sich von ihrer sittsamsten Seite. Doch eine Sensation blieb den Hundert- tausenden aus allen deutschen Gauen: Das „Atelier“ von Willi Spiegel und Martin Ahlert, die zu den letzten eines aussterben- den Berufes gehören. Viele erlebten hier zum ersten Male einen Vorgang, der in den Hafenstädten der Welt schon fast zum Tagesablauf gehört. Der Berichterstatter nahm einmal daran teil: Es ist 23 Uhr. Die beiden Meister sind in großer Fahrt.„Wir können heute keine Kunden mehr annehmen“ rufen sie den Neu- ankommenden schon im Türrahmen ent- gegen. Das kleine Atelier gegenüber der Großen Freiheit ist überfüllt. Es liegt zu ebener Erde und gleicht einem Geschäft. Schon im Schaufenster können die staunen- den Massen anhand zahlreicher Photos und Zeichnungen ahnen, was im Atelier vor sich geht. g Auf den Stühlen und auf dem abgenutz- ten Diwan sitzen Männer aus aller Herren Länder. Hier trifft sich die internationale christliche Seefahrt. Auch zahlreiche Turn- festbesucher ließen sich farbenfreudig- kitschige Seemannsmotive und den Schlager Zellen leben ohne Sauerstoff Experimente in einer Stickstoff-Atmosphäre/ Beitrag zur Krebsforschung Schon 1923 kam der Nobelpreisträger Otto Warburg dahinter, daß von der Geißel des Krebs befallene Zellen nach besonderen Wachstumsgesetzen und chemischen Pro- zessen leben. Während die normalen, ge- sunden Zellen für ihr Dasein den Sauerstoff benötigen, kommen die Zellen bösartiger Wucherungen ohne die„Luft zum Atmen“ aus. Seit ein paar Jahren gingen in Amerika nun Gelehrte der Theorie nach, daß gesunde Zellen sich in kranke Zellen verwandeln, Wenn ihnen der Sauerstoff entzogen wird. Dieser Nachweis gelang den Forschern jetzt in dem Krankenhaus„Zedern des Libanon“. Eine Faser aus dem Herzen einer jungen Ratte wurde in eine gläserne Versuchsröhre eingeschlossen und systematisch ihres Sauer- stoffs beraubt. Bald zeigten die Zellen alle mikroskopisch sichtbaren Einzelheiten des Bildes einer vom Krebs befallenen Zelle. Nach einer Transplantation in eine Ratte wucherten diese Zellen wie die üblichen Krebsgeschwüre weiter. Damit war erstmalig in der Geschichte der Wissenschaft diese Veränderung ohne die Anwendung von chemischen Mitteln hervorgerufen worden. Die sich ver wandelnden Zellen wurden bei dem für die Krebsforschung bedeutsamen Beitrag wiederholt einer Atmosphäre von Stickstoff ausgesetzt. Am Ende des Ex- periments benötigten diese Zellen dann schließlich nicht mehr den Sauerstoff: sie wurden Krebszellen. Die Forscher gelangten jedoch deshalb nicht zu der Ansicht, daß Sauerstoffmangel die Ursache für bösartige Geschwulstbildung sei. Sie weisen aber dar- auf hin, daß Krebs oft dort seinen gefähr- lichen Anfang nimmt, wo sich Vernarbungen und chronische Geschwüre bilden, in Teilen von Organen, die nur eine schwache Blut- zufuhr und damit eine geringe Sauerstoff- nahrung erhalten. der Saison 1953 in die blasse Haut ritzen. Wegen des starken Andrangs muß die Feier des 50 jährigen Berufsjubilaums der beiden Tätowiermeister ausfallen. Das Geschäft floriert wie nie. Geschäftig schiebt sich Willi Spiegel— er spricht sechs Sprachen— zwischen den Stühlen, den„Tattooing“-Anwärtern und seinen Plakaten an der Wand hin und her. Die Brille rutscht ihm von der kurzen Nase, und die letzten spärlichen Haare verhindern, Wie er sagt,„daß die Kniescheibe nach oben durchkommt“é. Sein Mitstecher, Meister Ahlert, ist gerade dabei, einem jungen Eng- länder„My dear Mary— true love“ in sechs Farben mit untergehender Sonne, flattern- dem Vogel, Rosen und zwei Herzen schmerz- 3 in die Brust zu tätowieren. Kostenpunkt . DM. „Der Nächste, bitte: What do you want?“ ruft Meister Spiegel einem in Zeichenvor- lagen blätternden Matrosen zu. Der will sich seine Königin Elizabetn mit rankenden Rosen und Inschrift„God save the queen“ in den Rücken stechen lassen. Doch das geht aus zweierlei Gründen nicht: Der Seemann hat nicht die 25,— Mark, die Meister Spie- gel dafür verlangt und außerdem ist es schon zu spät. Die Queen ist unter einer Stunde nicht zu machen. Er will morgen Wiederkommen. Erst nach Mitternacht leert sich das Atelier, in dem von 8 Uhr abends an stets Hochbetrieb herrscht. Im Hafen ankom- mende Schiffe bringen immer wieder neue Kunden und auch ihr Weg führt zu den beiden Meisterstechern, die„Zeichnungen in allen Ausfertigungen mit sechs garantiert Siftfreien Farben, ohne Schwellungen, voll- kommen schmerzlos“ mit ihren vollelektri- schen Tätowiernadeln anbieten. Als Schiffsjungen erlernten die beiden Tätowierer von den Japanern ihre Kunst und tätowierten sich selbst mit primitivsten Mitteln— Nadeln und Rasiermesser— die ersten„Gemälde“ auf die Arme. Heute zahlen sie für ein Kilo Spezialfarbe 220 DM und zählen zu ihren besten Kunden die deutschen Jan Maaten, denen es nach langer Pause gelang, auf deutschen oder ausländi- schen Schiffen wieder anzuheuern. G. K. „Macht, daß ihr aus dem Wagen kommt!“ Mit diesen Strafen haben die jugendlichen Gangster nicht gerechnet Zwei junge Bremer im Alter von 20 und 21 Jahren wurden am 14. August von der Strafkammer Bremen zu drei bzw. zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die beiden, die wegen Diebstahls im Jugendgefängnis Bre- menoslebshausen inhaftiert waren, waren bei Außenarbeiten geflüchtet, obwohl sie nur noch wenige Wochen Haft abzusitzen hatten. Auf ein Stichwort umklammerte einer den Wachhabenden Beamten, während der andere diesem die Pistole abnahm. Mit wenigen Sprüngen waren sie auf der Autobahn Bre- men-Hamburg, wo sie sich am hellen Tage das zweite Gangsterstück leisteten. Mit der Pistole in der Hand stellten sie sich auf die Autobahn, stoppten einen elegan- ten Mercedeswagen und forderten die beiden verängstigten weiblichen Insassen auf: „Macht, daß ihr aus dem Wagen kommt“. Mit Vollgas flüchteten sie dann im Wagen in Richtung Hamburg. Als ihnen doch nach einiger Zeit das Benzin ausging, tankten sie fünf Liter, die sie mit 7,50 DM bezahlten, die sie aus der Handtasche der einen Dame nahmen. Auf ihrer Flucht wurden die bei- den Gangster schließlich von einem Polizisten gestellt, den sie jedoch überwältigen konnten. Erst als ein größeres Polizeiaufgebot sie ein- gekreist hatte, verließen sie den Wagen und Konnten auf einem Feld gestellt werden. Die„hoffnungsvollen“ Jungen hatten statt der Zuchthausstrafe nur einen vier- wöchigen FHlausarrest im Jugendgefängnis erwartet. Der Staatsanwalt hatte für den älteren 5% Jahre Zuchthaus und für den jüngeren 3% Jahre Zuchthaus beantragt. Blick ins Land Gegen Lautsprecher propaganda aus der Luft Hannover. Staatssekretär Dr. Auerbach vom Niedersächsischen Sozial- und Gesund- heitsministerium erklärte, daß sein Mini- sterium schwerste Bedenken gegen Laut- sprecherpropaganda aus der Luft habe. Der Senat der Stadt Hamburg hatte schon vor einigen Tagen Wahlpropaganda aus der Luft verboten. Gute Erfahrungen mit Gnadenordnung Düsseldorf. Der Justizminister von Nord- rhein-Westfalen, Dr. Rudolf Amelunxen, teilte mit, daß sich die vor anderthalb Jah- ren eingeführte neue Gnadenordnung aus- gezeichnet bewährt habe. Obwohl die Zahl der Gnadengesuche nach der neuen Ord- nung von vierteljährlich 9 000 auf 20 000 ge- stiegen sei, von denen etwa die Hälfte durch die neuen Gnadenstellen positiv entschieden Wurde, seien bisher die Rückfälle sehr ge- ring gewesen. Der Justizminister kündigte eine Reform der Strafregistereintragung an, die heute noch oft die schlimmste Strafe sei. Bei diesen Bemühungen gehe es natürlich nicht um Verbrecher, sondern um erstmalig bestrafte mit einer kurzfristigen Freiheits- strafe. Nach der neuen Gnadenordnung für Nordrhein-Westfalen können Strafen bis zu einem Jahr durch Gnadenstellen ausgesetzt werden. Blitz schleudert Betonkugeln aufs Pflaster Krefeld. In Krefeld- Bockum schlug ein Blitz in die Fassade des Rathauses ein. Da- bei wurden zwei je vier Zentner schwere Betonkugeln auf das Pflaster geschleudert und die Telefonanlage eines Polizeireviers völlig demoliert. Die besten Ferien für Schulkinder Bonn. Der deutsche medizinische Infor- mationsdienst berichtete über das Ergebnis einer Umfrage der französischen Fachzeit- schrift„Concours Medicale“, die die Frage gestellt hat, welches die besten Ferien für Schulkinder wären. Die Umfrage ergab, daß es der Aufenthalt an einem festen Ort sei, da die Kinder in erster Linie ausruhen sollen. Es wird davor gewarnt, mit den Kin- dern touristenähnliche Ferienreisen zu unternehmen, da diese ihnen Zerstreuung, aber meistens nicht die notwendige Ruhe bieten. Beschwerde über deutsche Jugendliche im Ausland Kassel. Aus der Schweiz. Italien und mehreren anderen europaischen Ländern sind nach einer Mitteilung des Christlichen Vereins Junger Männer(CN W Beschwerden darüber laut geworden, daß sich eine Unzahl von deutschen Jugendlichen„auf den euro- päischen Landstraßen ohne Geld bewegt und in übelster Weise durchs Land zieht“, Der internationale Jugendaustauschdienst des CVJM in Kassel trat daher dafür ein, daß möglichst alle deutschen Jugendlichen im Austausch und gelenkt ins Ausland fahren. 38 000 Rasierklingen im Abort Düsseldorf. Im D-Zug Hoek van Hol- jand Wien fanden Zollbeamte am Wochen- ende an der deutsch- niederländischen Grenze zwischen Venlo und Kaldenkirchen 38 00 ß Rasierklingen, die hinter einer frischge- strichenen Bretterverschalung des Aborts versteckt waren. Die Zollbeamten vermuten, daß die Klingen nach Oesterreich geschmug- gelt werden sollten, wo Rasierklingen ver- hältnismäßig teuer sind. Internationaler Scheckbetrüger in Deutschland München. Das Bundeskriminalamt hat alle Polizeistationen und Zollgrenzstellen benachrichtigt, daß sich der als internatio- naler Scheckbetrüger größten Formats be- kannte amerikanische Staatsbürger Jack Nevin alias Jack Davies seit einigen Tagen in Deutschland aufhält. Er habe in den Ver- einigten Staaten durch falsche Schecks die Staatsbank um mehrere hunderttausend Dollar geschädigt. Die Polizei konnte bisher feststellen, daß Nevin über Marseille durch Frankreich nach Deutschland gelangte. Kandidaten stellen sich gemeinsam vor Coburg. Im Landkreis Coburg sind die Bundestagskandidaten übe reingekommen, sich den Wählern gemeinsam in mehreren Wahlversammlungen vorzustellen. t es,. dllen 1 Was sonst noch geschah. 8 N Großes Mißgeschick hatten Robert Levi, 5 mein. der Leiter, und zwei andere Mitglieder 5 Lan. einer französischen Expedition am Montag, rungen als das Stahlkabel, mit dem sie aus der Tiefe Telbt dd der Höhlen von Pierre Saint Martin wieder 8 emporgeholt werden sollten, plötzlich blok- 0 jert wurde. Die anderen Expeditionsmit- Benpolit glieder haben alles in Ne gesetzt,. um icht ole] hre Kameraden, die sich 360 Meter unter a 3 1 befinden, wieder in Si- n cherheit zu bringen. * gen VT ahnarz. r. M. N per ist bei einem i Raubüberfall in seinem Zelt in der Provence den Lan- am Rhône-Ufer ermordet worden. Schnip- jein-West. per, der mit seiner Frau im Auto von der umspartel Rivierra zurückkehrte, hatte sein Zelt in der SStagswalll! Nähe von Pontsaint-Esprite aufgeschlagen. im Wat.& Als das Ehepaar im tiefen Schlaf lag, dran- daten ur gen vier unbekannte Männer in das Zelt ein S gemein. und begannen Schnippers Kleidung zu und Cd! durchsuchen. Die Schnippers wachten auf Oberhag. und in dem Kampf, der sich dann abspielte, latur per.] wurde der Zahnarzt erwürgt. Seine Frau z auf der?] wurde niedergeschlagen. Dann machten sich men. die Banditen mit Schnippers Brieftasche und Nordrhen. der Handtasche seiner Frau aus dem Staube. zen und in* lesrepubl Mehrere Häuser des kleinen Pyrenden- andidasten dorkes Ancizan wurden durch einen Erd- rutsch zerstört. Mindestens sieben Personen, or dem darunter zwei Kinder, wurden dabei getötet. l Die französische Regierung hat 300 Fall- 5 schirmjäger nach Ancizan geschickt, die bei e ins Auz. dien Aufräumungsarbeiten helfen sollen. n besitzen, 5 der Bun- Der Brennerpaß wurde am Montagmorgen lbezirten] zum zweitenmal innerhalb von 14 Tagen e abgeben] dureli einen Erdrutsch mehrere Stunden lang am Dient.“ für den Verkehr blockiert. Etwa 2000 Auto- bezirke m mobile mußten bis in den Vormittag hinein denpunkten warten, während Arbeitskolonnen damit be- schäftigt waren, Schutt und Geröll von der 1 Wabl. Fahrbahn zu räumen. tzungszone 5 be Werne ie das Eidgenössische Statistische Amt ö mitteilt, wurden vom Januar bis Juni 1953 in der Schweiz etwas über 17 000 Straßen- Verkehrsunfälle registriert, bei denen rund 10 000 Personen verletzt und 350 Personen getötet wurden. Gegenüber dem ersten obe Halbjahr 1952 hat trotz einer Zunahme der . 9 20 7 9 1 der Motorräder um rozent un- er Einreise ausländi- ehr für scher Motorfahrzeuge um 23 Prozent weder 12 die Zahl der Unfälle noch die der verun- de Neckar.“ glückten Personen zugenommen und die der der nach Todesopfer ist sogar von 367 auf 350 zurück- aufruf des gegangen. Damit haben sich also die ver- schiedenen Maßnahmen im Dienste der Un- August Im kallbekämpfung offenbar als erfolgreich er- geht es im Wesen. aufruf dez 15 105 1 Spesen in Höhe von 10 000 Schilling und nungsbau. eine Steuerveranlagung von 278 000 Schil- von Wok. ung sind alles, was die vor einem Jahr ent- nnen, wärs deckte älteste Briefmarke der Welt ihrem a8 eren Por. Zesitzer, dem Ingenieur Josef Gmeiner in „Millstatt(Kärnten) bisher eingetragen hat, Veröften. berichtete die Wiener„Welt am Montag“. 1 meiner Will in Kürze die in dem Safè einer 0885 r 5 ſoner 3 5. 5 5 Oesterreich zurückholen, da Kaufanträge 1 bisher nicht realisiert werden konnten. genen Ba. 5* 1 Am 13. November vorigen Jahres wurde : in Wörden bei Utrecht ein Polizist auf dem 1 nächtlichen Streifengang erschossen. Die icht in den 8 tappte 8. 125 Suche 1 8 0 r Tage en der lange im dunkeln. Am 13. August ha Werne sich der Täter gestellt. Es ist ein Berufsver- nicht dur] precher. Er sagte, der 13. sei sein Unglücks n Arbeiten] tag. An diesem Tag sei er stets mit den Ner- 1 den herunter. zer zustellen 1 begonnenen Die ägyptische Regierung hat beschlossen, on Zuschle] künktig nur noch aus Eise, Aluminium oder rlehen 1 0 Messing bestehende Orden zu verleihen. Die 10 4 allen Orden und Ehrenzeichen aus Gold und zen Mitgle. mit Edelsteinbesatz sollen nicht mehr ver- kommt el Leben werden. iB man ul.* schieht 4 Nachdem von den rund 10 000 schrift- in 2 1 7 lichen Anträgen auf Führerscheine, die beim im Jerkehrsamt des amerikanischen Bundes- der Pot, tastes Connecticut eingingen, etwa ein l 5 5 wegen fehlender 5 2u- Sie meim kückgesandt werden mußte, gab diese allgemeine Dienststelle nunmehr bekannt. daß sie künf- n. ene lig bei weiblichen Bewerbern entgegenkom- e menderweise auf die Altersangabe verzich- a ermeistet ten Wolle. 4—— 8 „kertig: dh udiarabisde Er 9 Gefahrlose Verwenduns it e Jon Enteneiern uc Der Genuß von Enteneiern ist gefährlich, achst heult da sie Infektionen verursachen können. Die ste Rinde terien wandern aus dem anhaftenden 000 Arabet“ cot durch die Eischale in das Innere der„ell meist aber nicht vor dem siebten Tag. Des- ztrecke vn dab soll man die Eier kurz nach der Ab- helfeldef an 8 eine zehnprozentige e ittelmeel nosung legen. Nur so ist es möglich, 12010 11 175 vorhandene Krankheitserreger ab- nen Oel ge ten. gewaltigen 1 des Todes 5 Hose de Armahme, daß nachts mehr Menschen 5100 ell als am Tage, trifft nach einer Dar- d 1500 eint 8 N in Heft 14 der„Umschau in Wissen- hörende A. f. t und Technik“ Frankfurt) nicht zu. — auch de] steels steht dem Frübjahrsgipfel der nend ihre. terblichkeit kein eigentlicher Herbstgipfel 1 in Klassen gegenüber, wie man bisher angenommen hat. J. Nur alli] re Maximum liegt bereits im Februar, der deter Saudl- unt in den Monaten Juli, August, entiemerh fei 8 ber. Von da an nimmt die Sterplich- Damit zin] n bis Januar allmählich zu. Auch für die der Amel] aceelnen Krankheiten als Todesursache ließ re betrefl Bezallluns nchmal aud aon lange Ohliger länger u 50 uch n en mit nod olitische de, and eine sleichmälzige Verteilung über den N plauf ermitteln. Jerjüngungsseren? uin eweit bisher Erfolge der Behandlung it Verjüngungs“-Seren, die an Namen wie 3 alete und Perotti geknüpft sind, er- 4 175 Konnten, wird in einem 1 ud 1. l 5„Umschau in Wissenscha el 10 et Frankfurt) diskutiert. Der und Gase Wnendunsebereich dieser Seren, die aus 1 behendef) delt weben hergestellt werden, ist sehr rofttieren r W. Krabs da die Behandlung sich auf den gan- Vorper richtet. Günstige Ergebnisse mit Neue Erkenntnisse und Erfindungen „Verjüngungs“-Serum wurden bei Knochen- brüchen, chronischem Rheumatismus, bei All- gemeinem körperlichen und geistigen Lei- stungsverfall erzielt. Die Erfolge liegen mehr in einem„Wieder- Wirksammachen“ noch nicht völlig verbrauchter Bindegewebszellen als in einer allgemeinen„Verjüngung.“ Erst die Zukunft wird entscheiden können, ob der Optimismus, zu dem die ersten Erfolge be- rechtigen, am Platze war. Wasser gekühlte Aepfel An der Cornell- Universität in Amerika hat man Versuche mit wassergekühlten Aepfeln gemacht. Aepfel kühlen am schnell- sten in eiskaltem Wasser ab. Wurden die gepflückten Früchte in eiskaltes Wasser ge- legt, dann waren sie nach einer Stunde auf 2,78 Grad C abgekühlt. Um Aepfel im Kühl- haus auf diese Temperatur abzukühlen, braucht man jedoch auch bei günstigster Stapelung 72 bis 80 Stunden. Schnelle Ab- kühlung ist aber zur längeren Haltbarkeit auf dem Lager außerordentlich wichtig. Unkrautvertilgung dureh Strom Zu den interessantesten Erfindungen, die anläßlich des„offenen Tages“ auf der Feld- Versuchsstation der„Electrical Research Association“ in Shinfield bei Reading/ Eng- land vorgeführt wurden, gehört ein elek- trisches Gerät zum Vereinzeln von Rüben oder Vertilgen von Unkraut. Den elektrischen Strom liefert eine Batterie, die an einem Schulterriemen getragen wird. Ihre Kraft reicht für zehn Arbeitsstunden aus, danach muß sie erneuert werden. Das eigentliche Vereinzeln der Rüben oder Vernichten des Unkrautes wird mit Hilfe eines Stabes durch- geführt, der einen isolierten Griff und am anderen Ende eine elektrisch geladene Ku- Pferspitze besitzt. Der Vorteil der elektrischen Unkrautvertilgung oder Rübenvereinzelung ist, daß weder die Kulturpflanzen noch der sie umgebende Boden irgendwie beschädigt werden, aber die Zellenstruktur einer be- rührten Pflanze ist sofort vernichtet. Mit Hilfe dieses elektrischen Vereinzelners oder Unkrautvertilgers kann ein Mann mehr Arbeit leisten als mit der Hacke. Champignon ohne Stallmist Eine neue Methode für den Champignon- anbau wurde von der dänischen Brauerei „Ceres“ in Aarhus entwickelt.. Unter Ver- zicht auf Pferdemist dient als Substrat für den Anbau ein speziell behandelter Humus. kompost mit Zusätzen von mineralischen Düngestoffen und vor allem B-Vitaminen in Form von Hefe. Neuartiges Lesehilfsmättel Ein neuartiges Lesehilfsmittel für Men- schen mit sehr starken Sehfehlern, das eine Druckseite in fünffacher Vergrößerumg auf einem Wandschirm wiedergibt, ist auf dem optometrischen Jahreskongreß des Neu-Eng- lamd College der Oeffentlichkeit zum ersten Male vorgeführt worden. Schach dem Hausschwamm? Dies ist das erstaunliche Ergebnis einer Untersuchung der Bundesanstalt für Forst- und Holzwirtschaft: infrarote Strahlen hatten an eingereichten Prüfstücken den Hausschwamm vernichtet. Man wird sicher- lich noch viele Versuche wiederholen müssen, ehe man über die hier entdeckten Zusam- menhänge Endgültiges aussagen kann. Sollte sich jedoch die Strahlenbehandlung als neues Mittel gegen den Schwamm bestätigen, dann könnten Tausende über Tausende von Haus- besitzern aufatmen. Nach Ansicht der Fach- leute sollen in fliegergeschädigten Städten 80 Prozent der wiederaufgebauten oder aus- gebesserten Häuser schwammverdächtig sein. Die herkömmliche Bekämpfung verursachte bei der Vorbereitung schon große Kosten. Einstweilen wurde beim Bundespatentamt ein Infrarotgerät angemeldet, das für diese Zwecke und die Austrocknung von Bau- stellen allgemein verwendbar wäre. Dauer zündholz— ein Fehlschlag Ein Bericht des Britischen Monopolaus- schusses behandelt die Geschichte des immer wieder anzündbaren oder etwa hundertmal benutzbaren Streichholzes, das als Erfindung schon lange die Gemüter beschäftigt hat und in vielen Patentschriften herumgeistert, an dem aber offenbar bisher keiner reich ge- Worden ist. Die Schwedische Zündholzgesell- schaft erteilte 1936 einer Tochtergesellschaft der Britischen Zündholzgesellschaft die Ge- nehmigung, wieder benutzbare Streichhölzer herzustellen und in Großbritannien zu ver- kaufen. Die von der schwedischen Gesell- schaft dazu leihweise überlassene Maschine lieferte täglich 300 bis 400 Stück. Es wurden 8700 solcher Dauer-Zündhölzer hergestellt, Aber nur 2500 verkauft. Viele kamen an die Händler zurück, weil die Kunden mit ihnen nicht zufrieden waren. Die übrigen„ewigen“ Streichhölzer dürften wohl ewig auf Lager bleiben. Stoffe, nur„chemisch“ gewebt Nach Beobachtungen eines grogen ameri- kanischen Chemiefaser- Unternehmens nimmt die Erzeugung nicht gewebter Stoffen ständig Zu. Es handelt sich dabei meist um syntheti- sche Fasern, die nicht in den üblichen Webe- verfahren verarbeitet, sondern in den ver- schiedensten Bindungsarten und-formen zu- sammengelegt und dann durch chemische Prozesse miteinander verbunden werden. Nicht ganz zutreffend, nennt man diesen Vor- gang„chemisch gewebt“. Gleichzeitig mit die- ser chemischen Gewebebildung erfolgt der Färbevorgang. Derartige Stoffe eignen sich besonders für Vorhangstoffe, sowie als Grundlagen für Kunstleder, Wachstuch und Fußbodenbeläge. Man schätzt, daß sich die Erzeugung chemisch gewebter Stoffe in den nächsten drei Jahren verdoppeln wird. Regulierung des Wasserstandes in Auto- Batterien Mit Hilfe eines kleinen Schlüssels läßt sich der Wasserstand einer in Amerika neu auf den Markt kommenden Automobil-Bat- terie je nach der Jahreszeit und Außentem- peratur zweckmäßig regulieren, so daß bei kaltem Wetter weniger und bei warmem mehr Wasser in der Batterie ist. Damit wird die Startkraft der Batterie im Winter ge- steigert, weil die elektrolytische Aktion kon- zentrierter abläuft, während in der heißen Jahreszeit ein erhöhter Schutz gegen vor- zeitige Abnutzung der Säure gewährleistet ist. Selbsttätiger Radioempfang Erstmals werden jetzt Kraftwagen des amerikanischen General-Motors-Konzerns mit einem selbstsuchenden Autoradio gelie- fert. Einmal eingestellſ, spielt der Sucher über die ganze Skala des Frequenzbandes und bleibt bei gutem Empfang stehen. Wünscht der Fahrer einen anderen Sender, so kann er durch einen Fußschalter den Einstellknopf Weiter wandern lassen. Bliek ins Weltall Neue Einsichten in die Struktur des Milch- straßensystems mit vielleicht ganz neuen Rlickschlüssen auf die Entstehung des Welt⸗ alls erhofft sich die Radio- Astronomische Gesellschaft in Holland durch ein neues Rie- Sen-Radio- Teleskop mit einem Spiegel von 25 Meter Durchmesser. ee Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 19. August 1953/ Nr. 191 Bei näherem Hinsehen nur halb so schlimm Schloßkirche entsteht jetzt doch in altem Stil neu Zu den wenigen, nicht restloser Zerstö- rung zum Opfer gefallenen architektonischen Kostbarkeiten des Mannheimer Schlosses gehört die 1731 eingeweihte Schloßkirche. Ihr Wiederaufbau in einer dem historischen Vor- bild möglichst nahe kommenden Form ist be- reits seit mehr als Jahresfrist beschlossen, nachdem ursprünglich der Plan bestand, das Innere dem modernen Stilempfinden anzu- Passen. Ausschlaggebend für die Abkehr von einer modernisierten Schloßkirche war das zukriedenstellende Ergebnis der Unter- suchung der restlichen Stukkaturen auf Zer- setzung durch Witterungseinflüsse. Es ist möglich, durch Ergänzung fehlender Teile nach nicht zerstörten Vorbildern sowie durch Abguß fast die gesamten Stuckornamente wieder herzustellen. Nachdem vom Land jetzt die ersten 150 000 Mark für die Re- Staurierung der Kirche bewilligt worden Sind, rechnet das Badische Bezirksbauamt damit, im Herbst mit den Arbeiten beginnen zu können. Unser Bild zeigt das einstige Logengeschoßg mit seinen zarten Stuk- katuren. Getreu diesem Original wird das ge- samte Innere der Kirche bis zur Höhe des Ge- simses wieder erstehen; sich wiederholende Ein- zelformen werden von einem Originalmodell Abgegossen. Von ver- schiedenen zerstörten und abgefallenen Stuck emblemen sind heute noch an den Wänden die 200 Jahre alten Skizzen gut erhalten. Nur die über dem Gesims ansetzende Decke kann lediglich in ihren Grundformen, aber ohne die einstigen feinen Stukkaturen wiederher- gestellt werden. Die rest- lose Vernichtung sämt- licher Gemälde Decken- sowie Altargemälde) so- wie auch des Altarchors bedingt ebenfalls mehr- fach ein Abweichen vom historischen Vorbild. Die Decke wird statt des ein- stigen Gemäldes, das von Cosmas Damian Adam(1728) stammte, lediglich getüncht. An- statt des zerstörten Altarchors mit der Orgel- empore sieht die Pla- nung jetzt eine bis zur Höhe des Gesimses ge- hende Altarnische vor. Der ehemals über dem Hochaltar gelegene Sän- gerchor wird auf der an- deren Schmalseite über Decke wird keinen dem breiten Eingangsportal errichtet. Verschiedene spätere Einbauten wie zum Beispiel die beiden Seitenaltäre(unbedeu- tende Gipsarbeiten) werden nicht wieder- erstehen. Die Planung der restaurierten Schloßkirche liegt, wie der Wiederaufbau des gesamten Schlosses, in Händen von Regie- rungs-Baurat Wingler, Leiter des Badischen Bezirks-Bauamtes. 8 Jod auf de- Nufobalin: Gestern wurde um 21.55 Uhr auf der Autobahnstrecke Mannheim Heidelberg auf der Höhe von Edingen bei Kilometer 572 der Fahrer eines FPersonenkraftwagens, der sein nicht mehr betriebsfähiges Fahrzeug vor sich her schob(wahrscheinlich, um es rechts der Autobahn in nicht verkehrsbehindern- der Lage abzustellen), von einem Lastkraft- wagen von hinten angefahren und tödlich der Pkw. verletzt. Auch wurde stark be- ornamentalen Schmuck mehr erhalten. Unser Bild zeigt die einstige Logenseite, wie sie war und wie sie m wesentlichen wieder entstehen soll. Bild: Archiv Badisches Bezirksbauamt Ius dem Mannheimer Polizeibericht Aus der Diebstahls- Chronik. Bei der Kon- trolle eines unbeleuchteten Pkxw. in der Wein- heimer Straße stellte sich heraus, daß seine drei Insassen das Fahrzeug außerhalb Mann- heims gestohlen und mit anderen Kennzei- chen versehen hatten. Bei einer Durch- suchung wurden eine Schreckschußpistole mit durchbohrtem Lauf und eine Stahlscheibe gefunden.— Unangenehm überrascht mußte ein italienischer Urlauber beim Verlassen eines Kaffees feststellen, daß ihm sein Mo- torroller gestohlen worden war. Ein neuer Trick. Ein Betrüger erschien bei einem Bäckermeister und gab vor, daß dessen Haus von der Besatzungsmacht frei- gegeben werde. Nachdem sich der Haus- eigentümer daraufhin zu seinem Anwesen begeben hatte, verlangte der Betrüger von der Bäckersfrau 120 DM„Unkostensumme“ Wahlversammlungen Stadtkreis SPD Mittwoch, 19. August, 20 Uhr, Käfertal, Lokal Zorn. Rednerin: Bundestagsabgeord- nete Meyer-Laule, Heidelberg. Montag, 24. August, 20 Uhr. Rosengarten Musensaal. Es spricht der Bundesvorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer. Sonntag, 23. August, 19 Uhr, Wallstadt, Lokal„Prinz Max“. Es spricht Bundestags- ab geordneter Prof. Carlo Schmid. FDP Mittwoch, 19. August, 20.30 Uhr, Secken- heim, Badischer Hof“. Es sprechen: Land- wirt F. Schmitt, Muckensturm. und Stadtrat F. Henning. Donnerstag, 20. August. 20.30 Uhr, Fried- richsfeld, Lokal„Zum Löwen“. Es sprechen: Stadtrat F. Henning, Mannheim, und E. Her- mann, Mannheim. Wie wird das Wetter? .— miuss wolkiger Vorhersage bis Donnerstag früh: Wechselnd wolkig mit einzel- nen Aufheiterungen, strichweise etwas Niederschlag, Tagestem- peratur; um 22 Grad. In der Nacht Bewölkungsrückgang, Tiefstwerte 12 bis 15 Grad. Mäßige Winde um Südwest. für die Freigabe, die ihm auch gutgläubig ausbezahlt wurde. Der tägliche Unfall. Eine Gehirner- schütterung und Körperprellungen erlitt ein neunjähriger Schüler, der beim Zusammen- stoß mit einem amerikanischen Px in Wald- hof vom Rad geschleudert wurde. Schon früher strafbar. In unserem gestrigen Bericht über die Frage der Trunkenheit am Steuer ist uns ein Migverständnis unterlaufen, das wir hiermit klarstellen möchten: Strafbar wird Trunkenheit am Steuer nicht erst bei ei- nem Alkoholgehalt im Blut von 1,5 pro mille, sondern unter Umständen wesentlich früher. Die 1, 5-pro-mille-Klausel dagegen bezeichnet den Grad der Trunkenheit, bei dem mit Sicher- heit eine Fahrunfähigkeit eintritt. 30 Wohnungen bezugsfertig in„Gagfah“-Block BI In der Innenstadt sind es vorwiegend die neuen Geschäftsbauten, die dem Beobachter in die Augen fallen. In diesen Tagen wurde aber auch wieder ein neuer Wohnblock der „Gagfah“ unweit von den großen Hauptstra- Ben fertiggestellt. Vor dem modernen, vier- geschossigen Bau in B 1 gegenüber B 2 sind gestern die ersten Möbeltransporteure vor- gefahren. Ueber 30 Wohnungen mit einem, zwei und drei Zimmern sind bezugsfertig. Von hinten angetaliuen schädigt. Ueber die genaue Ursache des Un- falles und insbesondere darüber, ob der Pkw. beleuchtet war oder nicht, sind noch Ermittlungen im Gange. j Autobahn: Vorfahrt beachten! Neue Schilder— mehr Klarheit Durch den Schaden anderer klug gewor- den, ließ die Stadtverwaltung jetzt an der Autobabhneinfahrt und ausfahrt neue Vor- fahrtsschilder anbringen. Diese dehnen das „Vorfahrt beachten“, das andere bereits seit längerer Zeit aufgestellte Verkehrszeichen den in Richtung Neuostheim und Schlacht- hof fahrenden Fahrzeugen zuriefen, jetzt auch auf die von der Autobahn kommenden und nach dem Schlachthof einbiegenden so- Wie für die von der Augusta-Anlage in Richtung Neuostheim einkurvenden Ver- kehrsteilnehmer aus. Unklarheit und Zusammenstöße auf die- ser Kreuzung haben diese Maßnahme erfor- derlich gemacht. rob eee Dreimal 23 qm Glus mals in Mannheim Wilhelm Schmucker. Gebäude, das mit Ausnahme stes aufnehmenden fünften St Am Montag wird in Qu 7, 1 bis 5, der Alleininhaber Hein rich Kocher den größten Boschdienst eröffnen, der je- bestanden hat. Die Bauleitung lag in den Händen von Architekt nach dessen Angaben auch das daneben stehende fünfstöckige des eine Wohnung für den Hausmeister des Bosch-Dien- ockwerkes am 1. Oktober vom Stadtschulamt bezogen Wird, entsteht. Die Schaufenster des Bo sch-Dienstes, drei Scheiben von je 23 Qua- dratmetern Fläche und elt land hergestellten sein. Sie zialwerkzeugen eingesetzt werden. Zentnern Gewicht, sollen die größten jemals in Deutsch- mußten mit Spezialtransportmitteln befördert und Spe- rob Die kleinen Fische muchen ihnen große Freude Fischzüchter und Freunde treffen sich sonntags zur Fischbörse Am Sonntagvormittag geht es im„Gude Probbe“ in der Neckarstadt schon ständig ein und aus. Männer im Sonntagsstaat, ein paar Frauen, die von ihren Ehemännern als Kundschafter ausgeschickt wurden, und neu- gierige Kinder drängen hinein. Mit erwar- tungsvollen Gesichtern treten sie ein, zu- frieden lächelnd kommen sie wieder heraus Drinnen steht der„gude Drobbe“, der eine solche Anziehungskraft auf die etwa 300 Besucher ausübt, auf einer langen Reihe von Tischen. 30 Liter fassen die Gläser im Durchschnitt. In denen tummeln sich in sorgsam vorbereitetem Wasser mehr als ein Dutzend in allen Regenbogenfarben schil- lernde und schimmernde Fischlein. Wif sind in die Fischbörse eines Aquarienvereins ge- Die vor mehr als 200 Jahren geschaffenen und zum größten Teil raten. zerstörten Stukkaturen der Schloßkirche werden originalgetreu wieder hergestellt. Lediglich die oberhalb des Gesimses ansetzende Es ist eine wahrhaft illustre, internatio- nale Gesellschaft, die hier auf Käufer war- tet. Eine tolle Bande sind die Neons. Ihr Schwanz ist glühend rot und an ihrem Leib entlang zieht sich ein grünleuchtender Strei- fen. Einen zauberhaft„südlichen“ Anblick bietet dieses„Nachtleben“ im Wasser, Wenn wenig Licht auf ein solches Becken fällt. Die Interessenten stehen oder sitzen in kleinen Gruppen herum. Mit viel Sach- kenntnis werden die angebotenen Fische be- urteilt. Sie wissen von ihren„Zöglingen“ interessante Dinge zu berichten. Vom afri- kanischen Buntbarsch, der sechs Zentimeter lang wird und seine Eier im Maul ausbrütet. Damit er sich nicht„verschluckt“, muß er 21 Tage fasten, Vom Labyrinthfisch, der Luft an der Oberfläche schluckt und unter Was- ser elend ertrinken würde und der zum Zeichnung: B. Kröll Ak Rreunc EN.„ BESCSNW ERDEN Strandbad-Mängel Das Mannheimer Strandbad dürfte wohl etwas modernisiert werden. Umkleidekabinen sind zu wenig. In Karlsruhe kostet z. B. eine Kabine 80 Pfennig, diese sind sehr stark ge- kragt. Selbstverständlich sind Wechselkabinen erheblich billiger.— Dann fehlen auch Sprung- bretter. Günstig ist vielleicht, daß durch Flie- gerbombe stromaufwärts eine größere Lücke an der Uferböschung ist. Wäre es da nicht möglich, ein kleineres Bassin auszuheben und instandzusetzen, welches auch geeignet wäre für sportliche Veranstaltungen im 1 Konzert am Wasserturm Welcher Mandolinen-, Gitarren- oder Hand- harmonikaklub macht den Anfang, Samstag- oder Sonntagabend am Wasserturm ein Sere- nadenkonzert zu veranstalten? Sicherlich wür- den die erfreuten Zuhörer zur Anschaffung von Noten und Instrumenten eine kleine Gabe beisteuern, die wohl bei allen Vereinen er- wünscht ist. Unnötiger Lärm! In der letzten Zeit spricht und liest man in der Tagespresse häufig über Lärmbekämp- kung, aber je mehr darüber geschrieben wird, desto schlimmer wird es mit dem Lärm, Da- bei kann man beobachten, daß selbst städtische Institutionen versagen. So z. B. wird seit meh- reren Monaten die Straßenreinigung in der Oststadt, insbesondere in der Tullastraße, nachts von 12 bis 1.30 Uhr vorgenommen. Da- bei verursacht die Kehrmaschine einen Lärm, der es unmöglich macht, nach der Straßen- seite selbst bei geschlossenem, geschweige denn bei offenem Fenster zu schlafen. Manchmal kommt es auch noch vor, daß bei dem Hy- drant am Tulla- Realgymnasium Wasser ge- falt wird. Das geschieht aber seitens der Be- dienungsmennschaft mit„Lautstärke 11“. Es ergibt sich die Frage, ob man die Reinigung der Tullastraße nicht, wie bis vor einigen Monaten, in den Abendstunden vornehmen kann. Bei verkehrsreichen Straßen mit Stra- Benbahn- und starkem Autoverkehr ist es verständlich, daß die Reinigung erst nach Ein- stellung des Straßenbahnverkehrs vorgenom- men wird. Aber in den Straßen mit weniger lebhaftem Verkehr müßte er möglich sein, an- dere Zeiten für die Straßenreinigung zu wäh- len. K. H. Gefährliche Ecke In letzter Zeit häufen sich Unfälle, hervor- gerufen durch Schiffe, die auf dem Rhein in der Höhe des Freibades nicht rechtzeitig ab- drehen, so daß sie die Badeanstalt rammen. Wäre es daher nicht zweckmäßiger, ein Bad in der Nähe des Jugendheimes zu legen, wie schon öfters angeregt wurde, um die Sicher- heit der Badegäste zu gewährleisten? Außer- dem könnte damit auch gleichzeitig die Liege- wiese mitbenützt werden, was besonders bei Ueberfüllung angenehm wäre, Für die Bade- gäste aus dem Stadtinnern wäre der Anmarsch- Weg kürzer und die Belästigung der Spazier- gänger auf der Stephanienpromenade durch Badende, die von einem Bad zum anderen wechseln, geringer. L.. Prüfung zugesichert In Ihrer Ausgabe vom 22. Juli veröffentlich- ten Sie unter den Leserzuschriften die Be- schwerde eines Theaterbesuchers, die mit„Zu- mutung für 40 Pfennige“ überschrieben war. Die Notiz ist mit den Buchstaben K. B. ge- zeichnet. Wir bitten Sie höflichst, dem Ein- sender mitzuteilen, daß erst nach den Thea- terferien geprüft werden kann, wie es mög- lich war, daß in der letzten Vorstellung der Spielzeit noch derart alte Programmhefte zum Verkauf kamen. Nach Prüfung des Falles wird die Theaterleitung zu der Beschwerde Stellung nehmen. Nationaltheater Mehr Schutz den Gläubigern In der jetzigen Zeit, da die Moral so ge- sunken ist und der Schwindel immer mehr um sich greift, wird es dringend nötig, den Gläu- bigern mehr Schutz zu gewähren, wenn Men- schen auf Pump einkaufen oder vom Hand- werker sich Arbeiten ausführen lassen und vornherein gar nicht die Absicht haben, auch zu zahlen. Kommt dann die Rechnung, wird einfach nicht reagiert, ebensowenig auf darauf- folgende Mahnung. Schickt man einen Zah- lungsbefehl, hat man noch Unkosten dazu.— Wenn ein Kunde kommt und etwas bestellt, kann man natürlich nicht fragen, können und wollen Sie auch bezahlen, auch hat man vom Versprechen noch keine Bezahlung. So ist man nur auf den guten Willen und die Moral des Kunden angewiesen oder im äußersten Fall auf Pfändbares. Das leichtsinnige Schuldenmachen gehört ebenso bestraft wie Diebstahl; es ist in Wirk- lüchkeit dasselbe. Bei Diebstahl nimmt der Dieb die Sachen direkt, beim leichtsinnigen Schuldenmachen läßt er sich die Gegenstände ins Haus bringen und setzt sich nicht einmal wie der Dieb der Gefahr aus, erwischt zu wer- den. Hiergegen müßten energische Maßregeln ergriffen werden und Strafe wie bei Diebstahl angebracht sein. Wohl können beim besten Willen auch Unschuldige mal zu Schuldnern werden und sollen hier nicht einbegriffen sein. Aber professionellen Schuldenmachern müßte auf irgendeine Weise das Handwerk gelegt werden können. P. K. B. Ausbrüten der Eier ein Nest aus Luftblasen ins Wasser„spuckt.“ Zum Stichwort„Problemfische“ hat auch jeder was zu sagen. Die einen wollen ihr „Badewasser“ 18, zum Laichen aber 26 Grad warm haben, die anderen fühlen sich 80 „kannibalisch wohl“, daß sie ihre Jungen auffressen. Eben hat sich ein Käufer für ein schönes Schwertfischlein entschieden. Wie ein Pfeil jagt es blitzschnell durch das Becken. Ver- gebens, es wird in eine Ecke gedrängt und schon zappelt es im Netz. Der Käufer, ein Arbeiter, läßt sich vom Züchter— übrigens ein Beamter vom Finanzamt— noch die Lebensgewohnheiten seines neuen Hausge- nossen erklären. Schwertfische gebären ihre Jungen lebendig. Die Fütterung ist eine Wissenschaft für sich. Fische sind eigenwillige Feinschmecker, Die einen brauchen durch Fallschirmseide gepreßten Eidotter, die anderen wollen, Ha-, Terflocken. Es gibt Fleischfresser, die al „Sonntagsbraten“ ein paar saftige Wasser- flöhe, knusprige Krebschen oder Mückenlar. ven vorziehen. eee Gegen Ende der Börse machen die, Fisch- väter“ es sich am Stammtisch bequem. Auch sie stellen an den Inhalt ihrer Gläser hohe Ansprüche. p⸗ Kleine Chronik .und zum dritten! Das Städtische Lei- amt versteigert am 19. August im„Zähringer Löwen“ um 9.30 Uhr Gold- und Silberwaren, Uhren, Bestecke, Fotos, Rundfunkgeräte, Klel⸗ der, Wäsche, Schuhe und anderes. Pfälzerwald- verein. Am 23. August Wan. derung in den Käfertaler Wald. Abfahrt 4 Pfalzbau Ludwigshafen um 7.30 Uhr mit der Linie 3. 400 vertreten Mannheim. Bei dem Landes- kongreß der Zeugen Jehovas vom 27. bis. August in Nürnberg wird Mannheim dureh etwa 400 Delegierte vertreten sein, die am& August mit einem Sonderzug nach Nürnberg fahren. Dieser Kongreß soll eine der größen je in Deutschland abgehaltenen religiösen Zu. sammenkünfte werden. a Wir gratulieren! Fritz Leipersberger, Mann- heim, B 2, 10a, wird 60 Jahre alt. Katharin Becherer, Mannheim, Lameystraße 21, vollen. det das 87. Lebensjahr. Sebastian Kriegef Mannheim, Rheinvillenstraße 8, kann den 9. Geburtstag feiern. Die Fheleute Jakob Klel und Margarethe geb. Alexander, Mannheim: Käfertal, Obere Riedstrage 46, begehen dat Fest der diamantenen Hochzeit. Thüringer wie daheim beim Bratwurstessen Mit einem Bratwurstessen nach heimat, lichem Brauch schaffte sich die Landsmann schaft Thüringen im Polizei-Schützenhau einige frohe Stunden, die sie für kurze Zel vergangenes Schicksal vergessen liefl. Einen Abend lang fühlten sich die humorvollen Thüringer beim Genuß von über Holzkohlen- feuer gebratenen Würstchen wieder wie da · heim.“ Ein Unterhaltungsprogramm von ef- staunlicher Reichhaltigkeit und eine aus J gliedern zusammengestellte Kapelle trugen das ihre dazu bei, die Alltagssorgen für eine Weile zu verbannen. 0 Filmspiegel Kurbel: 1 „Der Mann mit der Totenmaske Der Tragikomödie, die Unterüberschrif „Entlarvte Spione“ tragender, zweiter Tell Das, was man„populär gemachte Wissen Schaft“ nennen könnte, feſert in einem a gelreigen von kindisch-naiver Filmdarstel- jung traurige Urständ. Die Darsteller spielt mit Zyklotroden, Todesstrahlen und 805, 5 gen Zerstörungsmitteln wie ein wen Dreizsehoch mit seinen Raulxlötzen. f. zum Lachen, so traurig und einfältig 2 . M. G enentiche Kunsgebungl GESAMT DEUTSCHE VOLK S PARTEI 9 4 HELENE WES SEL v Dennetztes, 20. 4030, 20 Ur, i besen genen, ober:„Die Bundestagswahl- Deutschlands Schicksal P 1 „ Julo Jug ——— 1 ben hau Mal Rer plar wol Rick pfal keh. — Die samt n die 8. Mordko despoliꝛ ihre ger mordete sangon Schieder Umgeb i wechsel! vor ein der Ern nigen E nächst! eingesch von de: flüchtete —— Caststul zauber v ! Weinh zagerei yissenlo vandten tür Rut, bei der lung. De einen U. der Rut erste Vo chen, de eis erkre ler die Pendelk. babe mi — J Main jetzt Be Wirtscha schäkbskt rungen das nach sprechen soll so b Neust Kinderle meldet. ſährigen dle Ges: zung Pf bel den scheinun eine Epi Main: Manz g ſehrsunt ichen E ener 2 den erge naten d. kellgten e Alte elen. Auto. unt Tens IExpor Pater, 7 — Aheinhäus — Motor Nheinha — o- b 0.—p pro Tag Manpeim Ar, 101/ Mittwoch, 19. August 1953 MORGEN Seite 3 3 Nr. 191 N Rauubmord in Schatthausen Jugendliche Täter verhaftet/ Schnelle Arbeit der Ermittlungsbehörden „ Martin Büchler, Heidelberg. Drei jugendliche Täter aus Dossenheim an der ben am Montag um 21.15 Uhr die 59 jährige Gastwirtin Helene Salinger in Schatt- hausen im südlichen Landkeis Heidelberg ermordet. der 17 jährige Rudi Riegler und die 17j̃ähri 2681 1 Renouard hatten es auf das Geld der Witwe abgeselien 1 1 planten Raubes kam es jedoch nicht, weil ein wohnte, um Hilfe rief. Die drei flüch teten nach der Richtung Mauer und wurden am Dienstagmorgen bereits von der Pollzei in Em- pfang genommen, als sie von ihrem nächtlichen Fluchtweg nach Dossenheim heim kehrten. Innerhalb weniger Stunden la gen dann ihre ersten Geständnisse Bergstraße ha- Die drei Täter, der 20 jährige Flüchtlingsehepaar, das im Hause Tat auf zwei Fahrrädern in Vor. Die Aufklärung des Mordes hatte insge- amt nur 12 Stunden gedauert, wobei sich de Staatsanwaltschaft Heidelberg, die Mordkommission Karlsruhe und die Lan- despolizei beteiligten. Die Täter verdankten ine genaue Ortskenntnis im Hause der Er- mordeten, der jungen Französin, die aus Be- tangon stammt und die in letzter Zeit ver- schiedentlich zwischen ihrer Heimat und der Umgebung von Heidelberg hin und herge- wechselt ist. Jeanine Renouard hatte auch vor einiger Zeit für drei Monate im Hause der Ermordeten gearbeitet. Nach den bishe- nigen Ermittlungen haben die Täter zu- nachst mit einer Bierflasche auf ihr Opfer eingeschlagen. Als die alte Frau daraufhin von der Wirtsstube in die Schankstube flüchtete, folgten ihr die Drei und schlugen machst zwei weitere Bierflaschen auf ihrem Kopf entzwei. Dann erdrosselten sie die Frau. Hierzu verwendeten sie zunachst Handtücher und ergriffen dann ein An- schlußkabel von dem Radio, das in der Gaststube stand. Zahlreiche Blutspuren, die uber von dem Opfer von den Tätern her- — Hein. ler je- chitekt töckige Dien- ezogen Qua- sutsch- d Spe- rob rühren, Fingerabdrücke und Zigarettenstum- mel geben wichtige Hinweise über den Her- Sang der Tat. a Anschließend wollten die drei in das obere Stockwerk eindringen, um dort aus dem Schlafzimmer ihres Opfers das Geld zu rauben. Hieran wurden sie aber gehin- dert. Das Flüchtlingsehepaar erkannte auch dlie junge Französin, woraus sich die ersten Spuren für die Verfolgung der Täter er- gaben. Von den weiteren Ermittlungen wird es abhängen, auf welche Art die drei jungen Menschen an der Mordtat beteiligt gewe- sen sind. Die beiden 17 jährigen haben sich auf jeden Fall vor dem Jugendgericht zu verantworten. Der 20jährige Martin Büchler könnte nach dem neuen Jugendgerichtsge- setz, das am 1. Oktober in Kraft tritt, ebenfalls unter die Strafbestimmungen für Jugendliche fallen. Doch ist es auch mög- lich, dag das Gericht ihn für voll verant- wortlich erklärt und daß das Schwurgericht das Urteil über ihn zu sprechen hat. U. H. Auten- und Pendelkunde- keine Wahrsugerei Weinheim. Gegen das Unwesen der Wahr- tagerei und des Mystizismus, das zu ge- vissenloser Geldmacherei mißbraucht werde, vandten sich die Mitglieder des Verbandes für Ruten- und Pendelkunde in Weinheim bei der Eröffnung ihrer Jahresversamm- lung. Der Kongreß will der Oeffentlichkeit einen Ueberblick über den derzeitigen Stand der Ruten- und Pendelkunde geben. Der erste Vorsitzende, Dr. Franz Wetzel, Mün- chen, der die Tagung leitet, bezeichnete es als erfreulich, daß zahlreiche Wissenschaft- ler die große Bedeutung der Ruten- und pendelkunde erkannt hätten. Der Verband babe mit seiner sachlichen Arbeit und sei- ius Rheinland- Pfalz Mainz. In Rheinland-Pfalz sind schon jetzt Besprechungen zwischen dem Land- Wirtschaftsministerium und den Landwirt- schaktskammern, wie man aus den Erfah- rungen der diesjährigen Frostschäden für das nachste Frühjahr lernen könne. Mit ent- oprechenden Frostverhütungsmaßnahmen soll so bald wie möglich begonnen werden. uftblasen hat auch ollen ihr 26 Grad sich 80 Jungen n schöne; ein Pfeil den. Ver- ängt und iufer, ein übrigens noch die Hausge· ären ihre schaft für chmecker, Hirmseide ollen, Ha- „die al Wasser- 1 lie„Fisch- em. Auch äser hohe bl Neustadt, Zwei neue Fälle von spinaler Einderlähmung wurden in der Pfalz ge- meldet. Damit hat sich die Zahl der dies- Aährigen Erkrankungen auf 14 erhöht. Wie die Gesundheitsabteilung der Bezirksregie- ung Pfalz hierzu mitteilt, handelt es sich bel den Erkrankungen um sporadische Er- ſcbeinungen. Es sei kein Grund vorhanden, ene Epidemie zu befürchten. Mainz, Das statistische Landesamt in anz gab bekannt, daß die meisten Ver- ſehrsunkälle in Rheinland-Pfalz von jugend- ichen Kraftfahrern verursacht wurden. Bei ener Zusammenfassung nach Altersgrup- ben ergab sich, daß in den ersten fünf Mo- nalen des Jahres von über 3000 unfallbe- kellgten Kraftfahrern etwa 42,4 Prozent auf den bis zu 24 Jahren ent- elen. ische Lelh⸗ „Zähringer Aberwaren, räte, Klel⸗ gust Wan- Abfahrt ab ar mit det m Landes- 27. bis N. eim durch die àm Nürnberg ler größten iglösen Neustadt. Nach einer Mitteilung der In- rie- und Handelskammer wurden in Zeit in Rheinland-Pfalz wieder lache 50-DNM-Noten in Verkehr gebracht. Die Fälschungen sind an den vergröberten und verschmutzten Notenbildern sowie an 55 glatten und zu dicken Papier zu er- en, ger, Mann- Katharins 21, vollen⸗ n Krieger un den 96 akob Klett Mannheim- gehen da 3 Die Fachschaft der Rutengänger tagte in Weinheim nen unbestreitbaren Beiträgen zur wissen- schaftlichen Experimentalforschung auf dem Gebiet der Physik und der Biologie inter- nationales Ansehen errungen. Da bei dem Studium der Ruten- und Pendelkunde in- nerhalb des Verbandes ein besonders stren- ger Maßstab angelegt werde, gebe es in der Fachschaft Rutengänger des Verbandes in ganz Deutschland nur 28 Rutenmeister und 96 Fachschaftsrutengänger. An der Tagung nahmen 150 Vertreter aus den Gebieten der Bundesrepublik teil. Chemieschule Heilbronn wieder eröffnet Heilbronn. Die 1937 gegründete Chemie- schule Heilbronn, 1944 völlig ausgebombt, hat nun im Rokokoschlößchen„Schießhaus“ eine neue Heimstätte gefunden. Wie der Leiter der Schule, Dr. Fritz Künkele, auf einer Pressekonferenz erklärte, sind Che- mieschulen staatlich anerkannte, aber durch- Wegs private Anstalten zur Ausbildung von Chemotechnikern oder chemisch- technischen Assistenten. Der Beruf sei ideal für junge Leute, die mit der mittleren Reife von der Schule abgehen, aber auch für naturwissen- schaftlich interessierte Abiturienten, de- nen das lange Chemiestudium zu kostspie- lig ist. Der Lehrplan der Schule umfaßt neben allen Gebieten der Chemie, Theorie und Praxis, auch Physik, Mathematik und allgemeine Natur wissenschaft. Die Ausbil- dung dauert zwei Jahre und schließt mit einem Staatsexamen ab. Wie Dr. Künkele sagte, besteht nach ausgebildeten Chemo- technikern eine rege Nachfrage in der In- dustrie. Motiv: Angst vor der Ehefrau Göppingen. Als Motiv für vier Fahrrad- diebstähle gab ein Maurer, der dieser Tage dieser Delikte wegen vor dem Göppinger Amtsgericht stand, Angst vor seiner Frau an. Samstag pflegte der Angeklagte immer so lange in einer Wirtschaft zu sitzen, bis der letzte Pfennig in Alkohol umgesetzt war. Er wußte jedoch, daß seine Frau es nicht vertragen konnte, wenn er spät nach Hause kam. So nahm er sich an vier Abenden ein- fach an der nächsten Straßenecke ein Fahr- rad und fuhr die vier Kilometer nach Hause. Der Dieb aus Furcht. der die Räder einfach auf seinem Dachboden stehen ließ, wurde zu vier Monaten Gefängnis verur- Für Wolfenbüttel, die alte Lessing-Stadt im Raum Braunschweig, waren die deutschen Mei- sterschaften im Schwimmen und Springen das vielleicht großartigste Erlebnis seit den Jahr- hunderten ihres Residenz-Daseins. Der Ein- druck, den diese ersten sportlichen deutschen Meisterschaften in dieser oft so verträumt wir- kenden Stadt bei der Bevölkerung hinterließ, War so stark, daß der Bürgermeister an ver- bandspräsident Bernhard Baier die Bitte rich- tete, alljährlich mit einer großen Veranstaltung nach Wolfenbüttel zurückzukehren. In sportlicher Hinsicht warfen diese Mam- mut-Meisterschaften manches Diskussionsthema auf. Mit An- und Abreise waren die Teilneh- mer an diesem großen Fest des DSV fünf Tage unterwegs. Nichts gegen ein„Familien- test“, nichts auch gegen den Dreiklang von Jugend, Altmeister und Spitzenklasse, wenn er Weiterhin so harmonisch bleibt. Und dennoch sind wir der Ansicht, daß man des Guten dies- mal etwas zu viel bot und— verlangte. Im- mer wieder klang es in den Fachgesprächen Die Verantwortung nach Wolfenbüttel durch: Was sollen wir z. B. mit einer Staffel von 4x 100 m Schmettern, warum eigentlich 200 m Rücken? Beschränken wir das Programm doch auf die olympischen Disziplinen. Dann weiß man auch in den Vereinen, wo die He- bel anzusetzen sind. Gerade unter dem Aspekt, daß in Wolfenbüttel mit Ausnahme von Klein, Lehmann und Rückenmeister EKriesten nicht einer der neuen deutschen Meister im Schwim- men älter war als 20 Jahre, daß 99,5 Prozent sogar noch Jugendliche sind, zeigte es sich, wie wichtig diese Konzentrierung der Wettkämpfe wird. Nicht selten mußte man erleben, daß diese 13- bis 18jährigen Talente, wenn sie auch für die Jugend-Bestenkämpfe gemeldet waren, innerhalb von vier Tagen einschließlich der Vorläufe und Staffelkämpfe über ein Dutzend Starts zu absolvieren hatten! Das aber ist selbst für ein so hervorragendes Jugendmate- rial zu viel! Es will schon etwas heißen, wenn ein 19 jähriger Junge, der keineswegs in einem Schwimmverein lebt, sondern in der Haupt- Heute abend in Oslo: Deutschland ist Favorit im Spiel gegen Norwegen Heute abend bestreitet die deutsche Fuß- ball-Nationalelf ihr erstes Ausscheidungs- spiel für die Weltmeisterschaft. In Oslo ist Norwegen der Gegner, jenes Land, das uns bei den olympischen Spielen 1936 in Berlin eine unangenehme Ueberraschung bereitete, und das am vergangenen Freitag gegen Is- land 3:1 gewann. Aber dieser Sieg ist kei- neswegs erschütternd. Er ist es auch nicht, wenn norwegische Berichterstatter schrei- ben, das Resultat hätte gut und gerne 10:1 statt 3:1 lauten können. Einen viel klare- ren Vergleichsmaßstab liefert das Spiel ge- gen das Saarland in Oslo, das mit einem Sieg der Gäste endete, jener Mannschaft, die von jeder deutschen B- Formation klar geschlagen wird. Aus diesem Grunde ist auch die hohe Favoritenrolle der deutschen Elf gerechtfertigt. Zudem hat Herberger für Oslo auf Experi- mente verzichtet. Man darf die deutsche Mann- schaft eine Elf des Vertrauens nennen, denn der Stamm hat sich in vielen Länderspielen hervorragend geschlagen, Und dieser Stamm mit Turek; Retter, Kohlmeyer; Eckel, Posipal, Schanko; Rahn, Morlock, Otmar und Fritz Wal- ter, Schäfer, sollte auch in Oslo nicht enttäu- schen. Die Norweger sind in Europa nur zweite Klasse. Ihre Elf ist überaltert und hat prak- tisch nur einen überragenden Mann: den Tor- hüter Asbjörn Handen. Er allein kann ein Länderspiel nicht entscheiden. Einige Sorgen bereiteten Herberger zuletzt noch Verteidiger Retter und Kohlmeyer, Sie waren von ihrer Bestform weit entfernt. Hoffen wir, daß Ma- lente ihnen ihre Normalform zurückgab. Das wird besonders wichtig sein, da die gefähr- lichsten norwegischen Stürmer, Olsen und Hennum, auf den Außenposten stehen. Es wird Viel darauf ankommen, wie der deutsche An- griff ins Spiel kommt. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß Herberger die Devise zu einer Ueberrumpelungstaktik ausgab. Wie auch die Norweger spielen werden— ihre Namen sind für uns unbeschriebene Blätter— die deutsche Elf wird ihnen entsprechend zu be- gegnen wissen. Selbstverständlich muß man bei allem berücksichtigen, daß auch unbe- kannte(und relativ wenig bedeutende) Spie- ler einmal einen ganz großen Tag haben, ja, sie mit der Stärke des Gegners über sich hin- aus wachsen können. Dieser unwägbare psy- chologische Aspekt ist es allein, der die Nor- weger gefährlich werden lassen könnte. Gottinger für Metzner In der deutschen Mannschaft für Oslo, die am Montag um 18 Uhr von Hamburg-Fuhls- büttel aus startete, steht an Stelle von Metzner der Fürther Gottinger. Metzner verletzte sich im Training, so daß Gottinger noch am Montag nach Hamburg reisen mußte. Während DFB- Präsident Dr. Bauwens am Dienstag nach Oslo fährt, startete Vizepräsident Hans Huber be- reits am Sonntagabend zusammen mit Fritz Walter zur norwegischen Hauptstadt. Seluoimmei- Hachiouchs berdlieni Förderung Die großen Zeiten eines Sietas, Balke und Heina können wiederkehren, wenn sache auf sich selbst gestellt ist, zum ersten Male an einer deutschen Meisterschaft teil- nimmt und auf Anhieb zwei Titel gewinnt, nicht spielend, aber durch seine größeren Kraft- reserven auf den letzten zehn Metern. Wir meinen den Schweinfurter Brustschwimmer Norbert Rumpel, der die größte Ueberraschung dieser Meisterschaften wurde. Wenn seine Zei- ten von 1:17, und 2:50,6 auch keineswegs schon Bedeutung haben, so spielt das im Augenblick vielleicht noch nicht die entscheidende Rolle. Was dieser Junge in Wolfenbüttel erreichte, glückte selbst einem Ete Rademacher in jun- gen Jahren nicht. Im übrigen scheint es so, als habe die deutsche Jugend sich in der Frage Butterfly oder Orthodox bereits entschieden. Während zum 200-m- Butterfly-Schwimmen ganze fünf Bewerber antraten, gab es über 100 und 200 m Brust allein drei Vorläufe! Und Was die jungen Talente wie Rumpel, Jansen, Spindler, Kruschinski, Geigner, Stork oder Uli Rademacher hier leisteten, berechtigt zu der Annahme, daß wir im„deutschen“ Brust- schwimmen vielleicht am schnellsten wieder an eine Tradition anknüpfen können, die durch Ete Rademacher, Schwarz, Sietas, Balke oder Heina zwischen den beiden Weltkriegen aufge- baut wurde. Die große Frage, die sich der kritische Be- obachter von Wolfenbüttel stellen muß, und an deren Beantwortung der DSV jetzt nicht mehr vorbeikommen kann, lautet: Wie wird dieser herrlich veranlagte Nachwuchs so gefördert, daß er im Laufe der nächsten beiden Jahre auch zu jenen Zeiten findet, die vor dem Kriege in Europa- und Weltrekorden von Hel- muth Fischer, Gerhard Schlauch, Jochem Balke, Erwin Sietas oder Arthur Heina geschwommen wurden? In der Lösung dieser Frage liegt für den Deutschen Schwimmverband die Verantwor- tung nach Wolfenbüttel. A. Gerz Eishockey-Saison kündigt sich an Net Landerlempfe sind geplant Für die kommende Saison hat der Deutsche Eissport- Verband(DEV) bisher acht Eishok- key-Länderspiele abgeschlossen, von denen je vier in Deutschland und im Ausland ausgetra- gen werden. Den Auftakt bildet am 20. Novem- ber in Mailand die Begegnung mit Italien, das in der Spielzeit 1953/4 viermal der Gegner unserer Nationalmannschaft sein wird. Für die in Deutschland zum Austrag kommenden Kämpfe liegt lediglich mit Nürnberg für das Spiel gegen Italien am 7. Januar der Austra- gungsort fest. Die weiteren Gegner sind Finn- land und die Schweiz. 5 Die geplanten Spiele gegen den vielfachen Weltmeister Kanada sind noch nicht definitiv vereinbart. Die Verwirklichung der Pläne hängt davon ab, ob die Träger des Ahorn- blattes sich— im Gegensatz zum Vorjahre in der Schweiz, wo Deutschland den zweiten Platz belegte— an der Welt meisterschaft 1954 (27, Februar bis 8. März in Stockholm) be- teiligen. Wenn das Spiel zustandekommt, wird es wohl einen großen„Run“ der Kunst- eisbahnen(bzw. Städte) nach diesem Match geben. Ob Mannheim, das ja jetzt eine„Städ- tische Eisbahn! hat, dabei mithalten kann.. Derbysieger vor Brinkmann Am letzten Tage des Reitturniers in Bad Homburg gewann das Jagdspringen Kl. M über einen Parcours von 500 m mit 18 Hinder- nissen nach fehlerfreiem Ritt Derbysieger W. Schmidt auf Draufgänger dank der besseren Hymie Wallman bleibt interessiert In einem Interview, das die deutschspra- chige„New Vorker Staatszeitung“ dieser Tage veröffentlichte, erklärte Pelzhändler Hymie Wallman, daß er nach wie vor an einer USA- Reise des Europameisters Heinz Neuhaus in- teressiert sei. Wallman sagte:„Es ist mir ge- lungen, das Einreise-Visum für Neuhaus und Steinacker zu erhalten, und im Augenblick ist ein zweiter Emissär nach Deutschland unter- wegs, um Klarheit zu schaffen. Falls Neuhaus kommt, wird er seinen ersten Kampf in Mil- waukee austragen. Als Gegner habe ich den Schwergewichtler Bucceroni vorgesehen. Bei einem ausverkauften Haus könnte der Kampf 53 000 Dollar einbringen, und wenn Neuhaus teilt. hält, was man sich von ihm verspricht, sollten ihm in kurzer Zeit alle Türen offen stehen.“ Neuer Unterhändler Besucht Neuhaus Soweit Hymie Wallman. Neuhaus genießt inzwischen seinen Urlaub an der Nordsee., Die letzten Boxereignisse in USA, die mit Nieder- lagen von Ezzard Charles und Harry Matthews eine völlig neue Situation schufen, sind jedoch im Neuhaus-Lager nicht unbeachtet geblieben. Man erwartet deshalb mit einiger Spannung den neuen Unterhändler Hymie Wallmans. USA-Angebote für Szüzina Der Bremer Mittelgewichtler Szüzina er- hielt nach seinem sensationellen K. o.-Sieg über den technisch hervorragenden USA-Neger Jimmy King verschiedene Angebote für Starts in Amerika. Szüzina tritt jedoch zunächst am 28. August im Berliner Sportpalast gegen Gu- stav Scholz an. Zeit vor Pechvogel und Allerlei, auf denen H. H. Brinkmann im Sattel war. Die schnellste Zeit erzielte zwar H. Neckermann auf Sonnen- glanz und Abendglanz, denen aber am letzten Hindernis je ein Fehler unterlief. Im großen Nachtspringen Klasse Sb, das über sechs Hoch- und Hochweitsprünge führte, holte sich die goldene Schleife nach drei Stechen der Vor- Jahrschampion H. G. Winkler auf Halla vor Orient(H. G. Winkler), Konus(Rolf Bartels) und Hera(K. Wagner). Meistertitel für van Donck Die 19. Offene Golf meisterschaft wurde ge- stern abend zugunsten des belgischen Berufs- spielers Flory van Donck entschieden. Zu der Schlußrunde waren nur noch die fünfzig besten Spieler zugelassen. Nach überzeugendem Spiel siegte der Belgier klar mit fünf Schlägen Vor- sprung, nachdem er in der Schlußrunde mit 66 nochmals einen neuen Platzrekord aufgestellt Nn unsete Abonnenten Vor Beginn Ihres Urlaubs bitten wir Sie uns rechtzeitig mitzuteilen Wann Wie lange Wohin Sie verreisen. Unser Reisedienst sorgt dafür, daß Sie auch im fernsten Ferienort regel- mäßig den MANNHEIMER MORGEN erhalten. Vertriebsleitung hatte. Van Donck kam auf insgesamt 271(70 68 67 66) und verwies von Nida mit 276(67 171 68 70) sowie Max Faulkner(England) mit 284 auf die nächsten Plätze. SV Waldhof in Frankfurt Anhänger des SV Waldhof haben am Sonn- tag Gelegenheit, mit der ersten Ligaelf nach Frankfurt zu fahren. Abfahrt der Omnibusse ist um 10.30 und 12 Uhr. Anmeldungen sind an die Geschäftsstelle zu richten. m En Gutbrod Superier Sehr gut erhaltener Für Anspruchsvolle! 1 0 h heimat⸗ Auto- andsmann- bel VERLEIH nützenhaut en bortmogene— Kleinbusse kurze Zelt Tel. 487 39, schulstraßge 40. 1 inen 1 Aure- EAT EIN 1morvollen lolzkohlen- 29 wie„da- m von er- ve aus Mit- dete Autoverleih ge „ Fheinn en für eine e erstr. 14 fel. 40284 Notorrad-Verleih Selbstfahrer-Unlon Honghei 1. 38 Tel. 32581 Morer T8 auch nrkl Maul- 67, 20.22. — eee ee Eine größere Anzahl terhaltener Ab. norongnb-VE REH DM 5 20 . ell. Motonräde überschrift ue 2e den k 3. 10 fel. 5247. te Wissen von 100 bis 500 cem einem 75 Auto-Verleih zu günstigen Raten- Amdarstel 1. api nekorg u. Kapitän bedingungen ler spielen. hem ken, Telefon 4 25 34, d Sonst. Ann äuserstraße 31/33 zu verkaufen el 25 1 reges, Bauj. 1952, 36 000 Em, N ati it e lehne meu, und Schonbezügen„ d 1300 dell ider„Zu verk. Anzuseh. Opel- Olympia Bauj. 40,„ tadell. 5 rob Aber. Tel. Mhm. 425 72. 50 Zustand, 55 verk. 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UND HANDELSBLATT Seite 7 * Es ist erreicht Arbeitslosigkeit knapp unter einer Million (UP) Die Arbeitslosigkeit in der Bundes- republik ist zum erstenmal seit fünf Jahren unter die Millionengrenze gesunken. Wie die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung am 18. August mit- teilt, ging die Arbeitslosenzahl in der ersten Augusthälfte um 13 150 auf 999 366 am 15. dieses Monats zurück. Von der Gesamtzahl waren 631 762 Männer und 367 604 Frauen. Dieses Ergebnis, so erklärt die Bundes- anstalt, wurde erzielt, obwohl die Frauen- arbeitslosigkeit infolge Entlassungen von Hilfskräften aus dem Sommerschlußverkauf kaum noch gesunken ist und in zwei Län- dern auf Grund des Auslaufens von Sonder- bau maßnahmen die Zahl der männlichen Arbeitslosen zugenommen hat. Im allsemei- nen sei die Bautätigkeit aber lebhaft ge- blieben. Die Gesamtwirtschaft habe sich bei bohem Beschäftigungsstand weiter aufwärts entwickelt. Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den einzelnen Landesarbeitsamtsbezirken war nicht einheitlich. Die größte Verringe- rung der Arbeitslosigkeit wird mit 5199 aus Schleswig- Holstein gemeldet. Es folgen Niedersachsen mit einer Abnahme von 4712, Bayern mit 3184, Baden- Württemberg mit 926, Bremen mit 820 und Hamburg mit einer Abnahme von 398. Dagegen stieg die Ar- one Sler Aha, lionen Dollar. Erst mit weitem Abstand fol- Sen Belgien mit einem kumulativen Ueber- schuß von 390 Millionen Dollar, Holland mit 371, die Schweiz mit 265,5 und Schweden mit 194,2 Millionen Dollar. Größter EZU-schuldner ist nach der Juli abrechnung nach wie vor Großbritannien mit einem kumulativen Defizit von 774,9 Millio- nen Dollar. Frankreich hatte im Juli mit 2,2 Millionen Dollar das geringste Deflzit seit über einem Jahr. Trotzdem ist es mit einem kumulativen Defizit von 733,4 Millionen Dol- lar noch immer zweitgrößter EZ U- Schuldner. Zu gleicher Zeit gibt die Bdl. bekannt, daß bei einem Geldumlauf von 10,58 Mrd. DM(— 462 911 000 DW) die Goldvorräte der Bd einen Wert von 983 320 000 DN darstel- len( 42 112 00 DM). Die Zahlen in den Klammern erweisen die Veränderungen ge- genüber dem vorigen Ausweis. 450 Millionen DM Kapitalverkehrsausschug genehmigte Anleihe (VWD) der Kapitalverkehrsausschuß ge- nehmigte Ende vergangener Woche neue Pfandbriefe, Industrieobligationen, Kommu- nalobligationen und Aktien im Gesamtbe- trag von rund 450 Millionen DM, wie von zuständiger Seite verlautet Der Beschluſ des Kapitalverkehrsausschusses bedarf je- doch noch der Zustimmung des Bundes- Wwirtschaftsministeriums bzw. Bundestinanz- ministeriums. Im einzelnen wurden für insgesamt 118 Millionen DM Pfandbriefe und Kommunal- Obligationen genehmigt, wobei ein Zins von fünf Prozent und ein Ausgabekurs von 93 Prozent bzw. 3,5 und 98 bis 99 oder 7,5 und 97 bis 99 zugrunde gelegt wurde. Unions-Splitter 2 01IIEontingent für Stahl- und Eisen- Importe (Hi.) Das Bundeskabinett hat am 138. August eine vierte Verordnung über Zoll- tarifänderungen beraten, der eine beson- dere Bedeutung zukommt. Trotz grundsätz- lichen Einvernehmens der Ressorts sollen deshalb noch einmal Beratungen darüber stattfinden. Nachdem die Verhandlungen über eine Senkung der Eisenzölle gegenüber dritten Ländern außerhalb der Montanunion zwi- schen Frankreich und Deutschland zu kei- nem endgültigen Ergebnis geführt werden konnten, dürfte seitens der Bundesrepublik nun überlegt werden, ein Zollkontingent für die Einfuhr von Eisen und Stahl im Sinne des Montanvertrages in Höhe von monat- lich 120 000 Tonnen festzusetzen. Davon sol- jen 50 000 Tonnen Flachmaterial. 35 000 Ton- nen Roheisen und Halbzeug und der Rest übrige Stahlerzeugnisse sein. Die Zollsätze sollen 6 bis 8 Prozent betragen. Dabei dürfte die Bundesregierung bei Verwirklichung dieser Pläne durch geeignete Maßnahmen dafür sorgen, daß die in diesem Rahmen importierten Erzeugnisse nicht wieder ex- portiert werden Wenn auch in den mit Frankreich in Luxemburg geführten Verhandlungen ein Einverständnis über das Zollkontingent selbst erzielt werden konnte, so jedoch nicht über die Zollsatze sowie über die von Deutschland gewünschte unbefristete Dauer der Kontingente. Frankreich wünschte eine Befristung auf sechs Monate, während der Bundeswirtschaftsminister dem entgegen- hält, daß damit der eisen verarbeitenden In- dustrie nicht gedient wäre. weil dam die Fett- Wettkampf zwischen Butter und Margarine erreichte dramatischen Höhepunkt Tatenlosigkeit wirft der Deutsche Ba i- ernverband den amtlichen Stellen vor und fragt,„wie lange die Bundesregierung noch tatenlos zusehen wolle, daß ein auf auslän- discher Rohstoffbasis beruhendes Produkt der deutschen Butter hemmungslos Konkur- Dieser Vorwurf steht im Zusammenhang mit der überraschenden Senkung des Mar- garinepreises. Der lange bestehende Streit zwischen Butter und Margarine hat einen Die Bauernschaft sieht sonst den Hin- weis auf die exportfördernde Wechselbezie- hung von Nahrungsmittelimporten als Un- gerechtigkeit zu Lasten der Landwirtschaft an. Heute bedient sich auf einmal der Be- Weisführung solcher Reziprozität(Wechsel- beziehung). Der Bauernverband sagt näm- lich:„Von der Entwicklung des Butterver- brauches in Deutschland hängt die Möglich- keit größerer Buttereinfuhren ab. An die- dei doch der deutschen Außenhandelswirtschaft so sehr gelegen.“ Das Merkwürdige an der ganzen Sache ist, daß tatsächlich die Preisgestaltung den Segenwärtigen Vormarsch der Margarine 5 15 ist der amtlich festgesetzte Butter- höchstpreis ab Molkerei(5,7 DM je kg) noch gar nicht erreicht worden; 2. stieg der Butterabsatz erfahrungege- mäß gerade denn, wenn die Höchstpreis- grenze erreicht wird, oder sogar überschrit- Maßgeblich ist aber auch für den Vor- marsch der Margarine, die im internatio- nalen Raum zu beobachten ist, die Verbes- serung der Margarinequalität. Eine be- stimmte Verbraucherschaft spricht aller- dings davon, daß die Butterqualität in der Zwischenzeit gelitten habe. Schlüssige Be- weisführung gibt es hier nicht. Von den Molkereien wird im Gegenteil behauptet, die Butterqualität sei wesertlich verbessert worden. 5 Aus der ganzen Entwicklung geht her- vor, daß die deutsche Milchwirtschaft vor neue Aufgaben gestellt wird. Hauptaufgabe dürfte sein, in der Milchverwertung etwas elastischer zu werden. Wer das fast tägliche Auf und Ab des Wirtschaftsgeschehens ver- folgt, der weiß, daß überraschende Absatz- schrumpfungen ebenso überraschend von gegenteiligen Entwicklungen abgelöst wer- den. Plötzliche Margarinepreissenkung läßt in ihrer— egal ob beabsichtigten oder un- beabsichtigten— Propagandawirkung nach. Es dürfte sich sodann der Butterabsatz wie- der etwas erhöhen. Hoffentlich führt das nicht neuerdings zu einer den Butterabsatz eindämmenden Preiserhöhung. Insofern ha- ben die Bauernverbande schon Recht. Nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Außbenhandelswirtschaft ist interessiert an reichlichem Absatz von Butter. Völlig verfehlt wäre der Versuch, eine Zwangsregelung aus Zeiten der tausend- jährigen Reiches zwölf jähriger Dauer wie- der aufleben zu lassen. Damals wurde nam- lich eine künstliche Butter-Margarine- Preisrelation von 1, 5:1 hergestellt, indem ohne Rücksicht auf Verluste Preise kom- mandiert worden sind. Es ist möglich, daß bestimmte Kreise mit einer solchen Mög- Uchkeit kokettieren. Müßig davor zu war- nen, denn das käme ein solches Experiment dem Versuch gleich, die gesamte Markt- Wirtschaft auf den Kopf zu stellen. Insbe- sondere deswegen, weil die Margarinepreis- Senkung hauptsächlich auf die Preisermäßi- gungen verzeichnende Entwicklung der Welt- und Rohstoffmärkte zurückzuführen ist. Teæ notwendigen langfristigen Exportaufträge der deutschen verarbeitenden Industrie nicht erleichtert und die von Erhard erstrebte Auflockerung der Eisenpreise nicht unter- stützt würde Da aber diese beiden Ziele wirtschafts- und exportpolitisch erreicht werden müssen. kann die Bundesrepublik auf entsprechende Maßnahmen im eingangs geschilderten Sinne nicht verzichten. Eine Wiederausfuhr insbesondere nach dem fran- 2zö6Sisch- saarländischen Zollgebiet wird dabei auf alle Fälle nicht stattfinden. Frankreich ist aus protektionistischen Gründen daran interessiert. gegenüber Drittländern außerhalb der Montanunion, insbesondere also gegenüber Schweden und England, Eisenzölle von durchschnittlich 15 Prozent aufrechtzuerhalten. Die Bundes- regierung dagegen wünschte eine Basis von 6 bis 8 Prozent. Da der Sinn des Montan- Vertrages gerade in der Senkung der Preise und der Zölle besteht, glaubt man in Bonn, daß diese Maßnahmen als im Sinne des Ver- trages angesehen werden müssen. Von zu- ständiger Seite wird uns dazu noch betont, daß die notwendige Mengenkonjunktur auch auf dem Eisengebiet nur durch eine Auf- lockerung der Eisenpreise und die Export- fähigkeit der eisenverarbeitenden Industrie nur durch niedrigere Preise erzielt werden kann. Diesem Ziel aber sollen diese Mag- nahmen dienen. Unions-Investitionen 1,2 Milliarden-Dollar-Anleihe? (UP) Bei der Hohen Behörde der Montan- union in Luxemburg wird intensiv an der Fertigstellung der Investitionspläne gearbei- tet. Einzelheiten der Pläne sollen noch im September bekanntgegeben werden. Wie am 18. August in Luxemburg ver- lautet, sehen die Pläne die Verteilung von rund 1,2 Milliarden Dollar vor. Die Hohe Be- hörde will die hierfür benötigten Mittel vor allem auf dem Anleiheweg beschaffen. Große Hoffnungen werden in Luxemburg auf die Gewährung einer amerikanischen Anleihe gesetzt. Nach den bisherigen Plänen soll der Ruhrkohlenbergbau bei der Verteilung der Investitionsmittel an erster Stelle berück- sichtigt werden, damit der Plan der Hohen Behörde, die europäische Kohlenproduktion innerhalb der nächsten fünf Jahre um min- destens 35 Millionen Tonnen auf 280 Millio- nen Jahrestonnen zu erhöhen, erfüllt werden kann. Im Kohlenbergbau an der Ruhr und im Aachener Raum sollen zunächst 480 Mil- lionen Dollar investiert werden. An zweiter Stelle steht nach den vorlie- genden Informationen die lothringische Mon- tanindustrie und dann folgt der französische Erzbergbau. In Lothringen und Nordfrank- reich sollen 350 Millionen Dollar für die Stei- gerung der Kohlenförderung und 200 Mil- lionen Dollar für den Ausbau der Erzgruben investiert werden. KURZ NACHRICHTEN In den fünf Jahren seit der Währungsreform hat die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer in Baden-Württemberg um 625 O0 oder um 37 Pro- aent zugenommen. Von der Gesamtzunahme im Bundesgebiet um über 2,3 Millionen Beschäftigte entfielen damit allein 27 Prozent auf Baden-Wwürt⸗ temberg. Bei den Männern hat die Zahl der Be- schäftigten um 335 000 oder 29 Prozent und bei den Frauen um 290 000 oder 34 Prozent zugenommen. Steuererstattung bzw. vergütung für alte Kaffee- und Teebestände (VWD) Das Bundesfinanzministerium will dem Handel den Unterschiedsbetrag zwischen der alten und neuen Kaffee- und Teesteuer erstatten oder vergüten, wenn am 24. August, also am Stichtag der Steuersenkung, mindestens noch 2,5 kg Kaffee oder 1 kg Tee ordnungsgemäß verzollt und ver- steuert vorhanden sind. Dem Handel soll damit Gelegenheit gegeben werden, seine noch zu den höheren Sätzen versteuerten Bestände ohne eigene Verluste zu den neuen Preisen zu verkaufen. Da etwa 3000 Importeure, Großhändler und Rö- ster für eine Steuererstattung und etwa 150 000 Einzelhändler für eine Steuervergütung in Be- tracht kommen, rechnet die Zollbehörde mit einer großen Anzahl von Erstattungs- und Vergütungs- anträgen. Lohnstreitigkeiten in der pfälzischen Metallindustrie (LRP) Die Industriegewerkschaft Metall, Lan- desbezirk Rheinland-Pfalz, teilte am 18. August mit, daß der Lohnstreit in den Betrieben der Wärmelüftungs- und Gesundheitstechnixk von Rheinland-Pfalz in dieser Woche vor den Landes- schlichter kommt. Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 18 Pfennigen. Wie betont wurde, will die 18 Metall zunächst die Verhand- lung vor dem Landesschlichter abwarten und im Falle einer Nichteinigung weitere Maßnahmen be- schließen. Us-Armee als Devisenbringer (UZ) Wie das Hauptquartier der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa bekanntgab, sind die Privaten DM- Ausgaben der in Deutschland statio- nierten amerikanischen Soldaten und Truppen- einheiten im II. Quartal dieses Jahres auf einen Gegenwert von rund 42 Millionen Dollar(176,4 Mill. DM) zurückgegangen. Im I. Quartal dieses Jahres hatten die Privaten DM-Ausgaben ameri- kanischer Streitkräfte rund 45 Millionen Dollar betragen. Das Hauptquartier der amerikanischen Land- Streitkräfte betont in diesem Zusammenhang, dag die D-Mark-Beträge von der Bank deutscher Län- der gegen Dollar angekauft und von den Soldaten und Truppen-Einheiten bei Lohnauszahlungen und an besonders eingerichteten Wechselstellen zum offlziellen Umrechnungskurs erworben worden seien. Ostzonales Schuhprogramm Wo) In der Sowietzone sollen künftig nach einer Ankündigung der in Ostberlin erscheinenden „Berliner Zeitung“ mehr und bessere Schuhe her- gestellt werden. Fachleute hätten außerdem der Regierung vorgeschlagen, in größerem Umfang fertige schuhe, Rohmaterialien und Hilfsmittel zu importieren. Die Produktion von Kinderschuhen sei bereits in größtem Umfang angelaufen. Im J. Quartal 1954 beabsichtige man, zusätzlich 70 000 Paar Kinderschuhe aus der Tschechoslowakei ein- zuführen. Es bedürfe aber noch großer Anstren- gungen, um den Forderungen der Bevölkerung gerecht zu werden. Rohöl-Weltförderung auf Höchsttouren (VWD) Die Weltrohölförderung einschließlich Naturbenzin übertraf im ersten Halbjahr 1953 mit 332 Millionen metrischen Tonnen alle bisherigen Halbjahresförderergebnisse. Davon entfallen nach Mitteilung des britischen Erdölinformationsamtes auf die Sowjetunion und Osteuropa schätzungs- Weise 30 Millionen metrische Tonnen, auf die USA 171, auf den nahen und mittleren Osten 39 und auf Lateinamerika 59 Millionen metrische Tonnen. FIRMEN BERTCHTE HV Eichbaum-Werger-Brauereien AG., Worms Am 18. August wurde der Dividenden- vorschlag des Vorstandes von der Hauptversammlung ge- nehmigt. Aus dem Reingewinn werden 4% Divi- dende und 1% Zusatzdividende ausgeschüttet, der Restgewinn von 36 746 DM wird auf neue Rech- nung vorgetragen. Der neue Aufsichtsrat setzt sich zusammen aus: Direktor Heinz Cammann, Mannheim(Vorsitzer); Rechtsanwalt Anton Lindeck, Heidelberg; Fabri- Kant Erich Mayer, Allschwil; Bankier Alwin Stef⸗ kan, Frankfurt a. M. und zwei Betriebsangehö- rigen. BBC baut Fahrleitung in Aegypten Die Aegyptische Staatsbahn hat der Brown, Boveri& Cie. AG., Mannheim, den Auftrag er- teilt, die Elektrifizierung der Bahnstrecke Kairo Heluan durchzuführen. Die Bahnstrecke führt auf der rechten Seite des Nils zu dem etwa 25 Kilo- meter südlich der ägyptischen Hauptstadt gelege- nen aufstrebenden Industrieort Heluan. Die be- rühmten Pyramiden von Gizeh befinden sich ge- genüber auf dem linken Nilufer. Der Auftrag um- faßt die Planung, Lieferung und Montage der ge- samten 1500-Volt-Gleichstrom-Fahrleitung. Produkten mätłie Situationsberfcht Das inländische Brotgetreideangebot hat weiter zugenommen obwohl der Hauptdrusch infolge der Einbringung des zweiten Schnit- tes der Heuernte noch nicht begonnen hat. Vorläufig wird nur süddeutsches Brot- getreide gekauft, da die norddeutschen Qualitäten noch nicht bekannt sind. Die Mühlen zahlen für Weizen 43,25 bis 43,50 DM per 100 Kilo und für Roggen 39,25 bis 39,75 DM je nach Qualität und Herkunft. Die Mühlennachfrage ist noch nicht besonders entwickelt, und konnte bisher durchweg leicht gedeckt werden. g Am Futtergetreidemarkt gibt die Ein- fuhr- und Vorratsstelle neuerdings wieder ausländische Futtergerste an die Mischfut- terbetriebe ab. Der Absatz an inländischer Futtergerste ist klein und der Bedarf konnte aus dem Anfall der heimischen Wintergerste leicht befriedigt werden. Mais bei 40,50 DM frei Mannheim umgesetzt, Futterhafer neuer Ernte fehlt noch nennenswertes Angebot, ebenso an Futterweizen. Besonders stark ist das Angebot an Braugerste geworden, wobei auf der an- deren Seite Käufer noch nicht in Erschei- nung treten. Man erwartet im Hinblick auf den unbefriedigenden Bierabsatz im Juni“ Juli Eindeckungen der Brau- und Malz-In- dustrie erst Ende September. Preisforde- rungen für Braugerste liegen stark unter den Geboten. Auch Industriegerste wird vor- jäufig nur mäßig gefragt Am Futtermittelmarkt hat sich an der ruhigen Marktlage nichts geändert. Am Oel- Kkuchenmarkt sind lediglich Sojaschrot bei 39,50 DM und Leinschrot bei 40,75 DM je 100 Kilo mit Sack ab Mannheim etwas ge- fragt. Bei Mühlen-Nachprodukten Kleie prompt und zur späteren Lieferung leicht nachgebend, Boll- und Nachmehle jedoch wenig angeboten und gut gefragt. Die For- derungen für Trockbenschnitzel aus Nord- deutschland leicht ermäßigt. Brauereiabfälle bei 22.50 DM frei Mannheim ohne Sack an- geboten und kaum gefragt. Für Futterhafer- locken erste Qualität 66. DM bis 67.— PM je 100 Kilo gefordert. Mischfuttermarkt rückläufige Umsätze, Preise für Geflügel- futter auf 43.50 DM je 100 kg leicht nach- gebend, Milchviehfutter anziehend. Am Mehlmarkt scheint der Angebotsdruck überwunden. Jedenfalls hält die bessere Ab- rufstätigkeit für den Monat August bei Mühlen und Handel an. Besonders stark ge- fragt bleibt weiterhin Weizen-Brotmehl. Die eschäftsbelebung wird darauf zurückge- führt, daß die Preise bei Septemberabnahme durchweg um 0, 50 DM je 100 kg höher liegen. Roggenmehl hat laufend guten Absatz zu den bisherigen Preisen: Das Angebot an Speisekartoffeln ist drük- kend, der Absatz langsam. Am Oberrhein würd nur Ware aus den umliegenden Er- zeugergebieten umgesetzt. Der Erzeuger- Preis ist weiter auf 4,80 DM der Großhan- delspreis auf 5,50 PM per 50 kg frei Mann- heim angesunken. Dr. J. P. Buss Marktberichte. vom 19. August Mannheimer Gemüse- und Obstgroßmarkt (db) Bei sehr starker Anfuhr lustloser Markt- verlauf. Angebot weit höher als Nachfrage. Preise weiter nachgebend. Es erzielten: Blumenkohl 43 bis 90, Buschbohnen 16—18, Stangenbohnen 20-24, Gurken(Treibhausschlangen) 2043, Freiland 14 bis 30, Gewichtsware 5—10, Karotten 812, Kar- toktfeln 6—6, 50, Petersilie 8-10, Pfifferlinge 100—120, Rotkohl 8—12, Endiviensalat 12—18, Kopfsalat 1. Sorte dt. 18—24, Sellerie mit Kraut 2528, Spinat 10—14, Tomaten 1. Sorte dt. 25—38, holl. 45—50, Weigkohl 8—12, Wirsing 8—12. Zwiebeln 1214, Aepfel 1826, Apfelsinen 42—46, Bananen Kiste 18—21, Birnen 1825, Brombeeren 36-40, Mirabel jen 16—20, Pfirsiche dt. 30—60, ausl. 4050, Preisel- beeren 55—865, Zitronen Kiste 44-48. Stückware 19 bis 24, Zwetschgen 10—16, ital. Weintrauben(50 kg) 70—74 brutto für netto. Handschuhsbeimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (WD) Besonders große Anfunr in Tomaten bei nachgebenden Preisen: Markt in Tomaten ge- räumt. Anfuhr in Zwetschgen gering, die Qualität läßt zu wünschen übrig, Preise sehr schwankend. In Aepfeln für gute Aualitätswaren gute Nach- frage, ebenso in Birnen erster Qualität. In Busch- und Stangenbohnen Ueberstand. Es erzielten: Mi. rabellen 13—15, Pfirsiche à 3044 b 20—29, Reine- klauden 8-10, Bühler Frühzwetschgen 8-12, Ta- feläpfel Ia 2028, 4 13—19, b 8—12, Birnen 2 15—25, b 6—14, Kopfsalat 8—15. Endiviensalat 5—8, Frei- landgurken 3—5, Treibhausgurken 12—20, Weißkohl 6—7, Rotkohl 4—5, Wirsing 5—6, Buschbohnen 10 bis 13, Stangenbohnen 14—17, Tomaten AI 1719, AII 20—30, AIII 24—25, B 1214, Zwiebein 8, Ueber- stand. Weinheimer Obst. und Gemüse- Großmarkt Zunehmende Anfuhr in Bühler Zwetschgen, Absatz zufriedenstellend. Gute Anfuhr in Aep- feln, Birnen, Pfirsichen und Tomaten, Absatz nor- mal. Es erzielten: Brombeeren à 31-35, b 22-30, Mirabellen à 15—17, b 1012, Pfirsiche à 26—42, 20—27, Bühler Zwetschgen à 1011, b 7-9, Aepfel 2 14—23, b 713, Birnen à 1423, b 7-13, Birnen A 14—28. b 9—15, Freilandgurken 3—4. Wirsing 6, Stangenbohnen 1315, Tomaten 2230, Endivien 6, Zwiebeln 8, Rettiche 1 je Stück. beit losigkeit in Rheinland-Pfalz um 1951 20.20 Unr und in Hessen um 455. b 10.00 Ur stand vom 15. August 1933 Land Arbeitslose vorstellung, Bayern 247 149 Niedersachsen 200 742 NE IA Nordrhein-Westfalen 154 081 ——— Hessen 93 982 len Bis Do, Schleswig- Holstein 93 601 20.00 U. Hamburg 5 81 566 „ Baden- Württemberg 62 146 10 Rheinland-Pfalz 43 669 . e Bremen 22 430 J 7 Al Deutscher EZU-Ueberschuß ungelboy gewachsen Goldvorräte der BdL: 983 MIIIL. DM N Die Abrechnung der Europäischen Zah- lungsunion für Juli schloß nach offiziellen Angaben nur für die Bundesrepublik, Oester- cht. h t leich, Schweden und die Schweiz mit Ueber- renz macht. Schüssen. Alle übrigen EZU-Länder hatten bad- Kal. im Juli ein Deflzi ich Mannheim im Juli ein Defizit zu verzeichnen. is 12.— Dll Die Gläubigerposition der Bundesrepu- 7eranstalter I blik hat sich durch den Juliüberschuß von 0 Millionen Dollar weiter gefestigt. hr neuen Höhepunkt erreicht. lefon 7 cl kumulativer Ueberschuß stieg auf 621,2 Mil- ee, Effektenbörse 7 N Mitgeteilt von: 1 bommerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim 5 Frankfurt a. M., 18. August 1933 1 10.— UN Börsenverlauf: Bei ruhigerem Geschäft lag das 1 Hauptinteresse wiederum am Montanmarkt. tag, 2. 10, 8 Roesch Aktien wurden lebhaft umgesetzt und be- ( Konstanz festigten sich auf 185%. Von den übrigen Märkten ser Mäglichkeit 18 w.) waren Maschinen- und Motoren-Aktien bevorzugt. 7 Demag befestigten sich um 3 Punkte auf 185% und 25 ar wurden mit 31% aus dem Markt genommen. Um- Tageskurse U 1, 16 1 stellig. 17.8, 18. 8 I. A 5 2 15 Gee n 80 80% bestimmt, denn — 4 8 8 151* 1— 5 8 78855 250 5 e 2„ 3 0 2 ant dumm!! 1 129 120 3 8 3 35 3 0 1157/ 1 t. Er„ 0 g 9150 9170 1IJIIITͤ bt. Linoleumwerke 1:1 147 14⁰ Durlacher Hof 1026 46 ½% 40% 2 5 dee„„ 210.7 64 64 umerie. 90% 1 ten zu werden droht. 1 delten e Guilleaume. 10:8 840 8⁵ Achtspielg ein, Bünger 5 13. 240/ 2465/ geidelberger Cement 11* 141 141 — 183 18⁵ Aöckner werke 207 208 ½ C 1 1 5 von Handi enmes mann 125 5 35 350 — Zwelbrüce deintsene Braunkohien in 171% 171½ lautern. a„„ ii y 97˙% 98 9 e Win 1 8 mens& Halske 6 f 5 ad. Zucker 115 5 105 0 191. 75 U stahlwerke. 1825 184 sein 0 en Nala: 4%% 71% zalsche Bank 3 3— 24 4 24 1—[2.1 50 50 „ verkauf fn Ban: 50;T lung. chsdank-Antene 88, 66 66 „ Tel. 3. „August 105 et- Notierung. h ex Dividende.) ex Bezugs. a, Parkhotel Devisenkurse in Frankrurt a. M., Berlin, Düsseldorf, Ham- eee dus und Nünchen notierten am 18. August: N. Geld Brief Belgien 8,337 8,357 Frankreich 11,940 11,960 Schweiz 96,010 96,210 Holland 110,490 110,710 Kanada 4,249 4,259 und England 11,687 11,707 Schweden 90,975 81,135 Dänemark 60,410 60,530 Schwelz frei 97,920 98,120 5 USA frei 4,193 4,205 en Fabrik erikanern hnt guter n Vorteil Serehütfts- Anzeigen 0 Entflogen ö mm en. Alleansgopie bis 2 Tonnen Henblauer wWellensittien entflogen. Ruf 5 14 62. PMA Abzugeben bei Hollidt, Augusta- 1 Anlage 14. 55* 130 welszunsung en een. Scnreibmaschinenschrift. 7 alelpd. Lingott, U 6, 12, Tel. 42694 Kauf gestehe 1 5 Fahne Fallmann 3 35 Alt- nelhansporte Fat 5 Silbermünzen 4. 0 Nas 0 Bruchstuicke 5 zu. auch Teilzahig H. Nitsch, Mhm., Paradepl. u. F 1, atbelten Telefon 5 21 35 5 deh Nähmaschine zu kaufen gesucht. Heiransporte Angeb. u. Nr. 0632 an den Verlag. — E wen. Telefon 8 09 64. pung. z i Verkävbfe amzenne ge. Kostüme, Mäntel — Ahbnelewerter u. feinster Aus- Mod. Wohnzimmer m. 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Als sich dann gar die dritte dazugesellte, den Auto- schlüssel keß am kleinen Finger schlenkernd und von den anderen wohlwollend anzüglich als„Frau Doktor— wieviele— haben— Sie— heut— schon— umgebracht“ begrüßt, stand es für mich fest. daß es sich bei der heiteren Tafelrunde um eine Klassenzusam- menkunft handeln mußte. Natürlich blieb es nicht bei den dreien. Es kamen noch zwei stille Freundinnen, seit Jahr und Tag offenbar die„Unzertrenn- chen“, ein zerzaustes Wesen mit einem jungen Jagdhund und eine kleine Blondine, die sich nach den unverblümten Ausrufen der Verwunderung zu schließen., seit der Schulzeit sehr herausgemacht haben mußte. Dabei redeten alle zugleich lebhaft aufein- ander ein in einer Weise, die den Umsit- zenden die Vorstellung einer aufgescheuch- ten Mädchenklasse nahbrachte. Man fand., daß man sich überhaupt nicht verändert hatte, stupfte sich beim Erzählen gegenseitig Aus der Alster geborgen In der Nacht zum Samstag wurde aus der in- ternationalen Ausstellung„Plastik im Freien“ in Hamburg diese„Daphne“ von Renee Sin- tenis gestonlen. Der Polizist, der die Ausstel- lung mit einem Spürhund bewacht, seit vor einigen Wochen Emy Roeders Portrãtbũste des Malers Hans Purrmann verschwand(und unter dem Sitz eines Hamburger Stadtbahn- zuges wieder auftauchte), scheint von dem Ab- transport der immerhin 40 Kilo schweren unk 142 Zentimeter hohen Plastik nichts gemerkt zu haben. Sie wurde am Montag von der Was- serschutzpolizei auf Grund eines anonymen Telefonunrufs dus der Außenalster gezogen. Ein Unbekannter hatte bei einer Hamburger Zeitung angerufen und mitgeteilt, er habe die Figur aus der Ausstellung entfernt, weil sie „für die dort ausgestellte entartete Kunst ⁊u gut“ sei. Er kündigte gleichzeitig den Dieb- stahl der Drahtplustik„Boy and Girl“ aus der gleichen Ausstellung an, weil sie„zu lüstern“ sei. Man darf einigermaßen gespannt sein, ob es der Hamburger Polizei dabei gelingen wird, dem doch recht eigenartigen Kunstscharfrichte- sein Handwerk zu legen. da- Bild eine vorbereitete Ansichtspostkarte aus ihrer Handtasche gezogen hätte, die man unbe- dingt noch gemeinsam an den„süßen Fips“ schreiben wollte. Noch eitimal flammte die Begeisterung auf. Wie war der Fips doch charmant zu seinen großen Schülerinnen gewesen. Und wie herrlich hatte er mit seinen weißen Schläfen ausgesehen. Und war dennoch Junggeselle geblieben bis auf den heutigen Tag! Man konnte es fast nicht glauben. Da- mals hatte ja wohl Irene gehofft..! Du liebe Zeit— alle hatten sie ihn heimlich ge- liebt. Aber konnte man jetzt wirklich„lie- ber Fips“ schreiben? Eigentlich war es doch ein bißchen unverschämt. Die Doktorin sollte es verantworten. Sie schrieb schließlich die Karte„lieber Fips“, und die anderen schrie- ben nur ihre Namen darunter. Genau 80 hatten sie es schon vor fünfzehn Jahren ge- halten. Aber es fiel ihnen nicht mehr auf, weil jede schon wieder an etwas ganz an- deres dachte. Es war wirklich höchste Zeit zum Aufbruch, und der Kellner mußte sich plötzlich eilen, daß er den Damen die Rech- nung ausstellte. Natürlich versprach man sich gegenseitig, die Klassenzusammenkuft im nächsten Jahr unbedingt zu wiederholen. Vielleicht könnte man den Fips dazu ein- laden? Nun ja, jetzt war keine Zeit mehr. das im einzelnen zu besprechen. Mal sehen. Niemand lag sich in den Armen. Eilige Hände wurden geschüttelt. und dann zer- streute sich das Trüppchen durch die ver- schiedenen Ausgänge. Das letzte was 101 hörte, war ein Gesprächsfetzen:„Man nat sich halt doch auseinandergelebt“ sagte die eine Freundin zur anderen und Warf jächelnd die Tür zu. auf die Brust und sprach von den Lehrern wie ehedem als vom Fips, der wirklich „süß“ war, vom Rex und vom Quetschen- männchen. Die Erinnerung an das umge- stülpte, wassergefüllte Glas, das man der Pooth auf den Katheder gestellt hatte, löste heute nach fünfzehn Jahren noch dieselbe Heiterkeit aus, wie damals als man das Ge- sicht der„albernen Ziege“ leibhaftig vor sich hatte. Die beiden gutangezogenen Da- men, die zuerst gekommen waren, kugelten sich vor Lachen und prusteten in ihre par- fümierten Taschentücher. Dazwischen äußerte sich Frau Doktor in„pfundigen“ Re- densarten über mehr oder weniger„doofe“ und„blöde“ Ereignisse, die ihnen damals das Leben versaut hätten, und die anderen nickten zustimmend. Ja, ja, das Quetschenmännchen hatte sie gemein hereingelegt, aber dann hatten sie ihn doch drangekriegt. Man erinnerte sich So lebhaft daran, daß der Kellner, der die Bestellungen der Damen aufnehmen wollte, zunächst unverrichteter Dinge wieder abzie- hen mußte. Eine solche Rübe war also sei- nerzeit die Zerzauste gewesen! Man merkte es heute noch an der sorglosen Weise., wie sie einen See des jungen Jagdhundes auf, dem Boden mit einer Papierserviette ver- teilte. Die beiden stillen Freundinnen mach- ten einander mit einem belustigten Augen- zwinkern darauf aufmerksam. während man rund um den Tisch lauthals weitererzählte. Als dann der Kuchen und die Sahne kam und man Mühe hatte, die Herrlichkeiten alle auf den kleinen Marmortischchen unterzu- bringen, wurde es stiller. Wo war eigentlich Trene abgeblieben? Hatte Maria doch noch mren Egon geheiratet. So, so, vier Kinder hatte sie obendrein. Die Arme— wo sie doch Stewardeßg auf einem Luxusdampfer hatte werden wollen. Man sprach über das und dies. Eine Ehe- malige war schon tot. und die lustige Marga war ihrem Mann davongelaufen. Na ja, und von den Anwesenden hatte wohl die Dokto- rin am meisten Karriere gemacht. Ein eige- nes Auto.. Ha— der Doktorin blieb vor Schreck die Sahne im Fals stecken. Wie bitte? Sie hörte wohl nicht recht? Und eh' sich die anderen versahen, bekamen sie ein Kolleg über die miserable Verrechnung bei den Krankenkassen zu hören. Man ließ sich aber nicht stören. Waren sie nicht alle Kin- der aus einer Klasse? Die beiden gutange- zogenen tauschten die Bilder ihrer Kinder Aus, und die Zerzauste hatte alle Hände voll zu tun, ihren jaulenden Hund am Stuhlbein festzubinden, Nur die Blonde, die sich her- ausgemacht hatte, war ganz Ohr und nickte voller Anteilnahme und Bewunderung. So mochte es vor fünfzehn Jahren schon gewe- sen sein. Und wie damals genügte es der Doktorin, wenn sie wenigstens eine gefun- den hatte, die ihren weitschweifigen Reden zuhörte. Es sah durchaus so aus, als ob das jähe Feuer der Wiedersehensfreude schon ein wenig abflauen wollte. Die Blicke, mit de- nen die Ehemaligen sich jetzt musterten, schienen kritischer zu werden. Wahrhaftig, irie hatte schon ganz graue Haare und die einstige Blondine war heute sicher auch nicht mehr echt. Und wie verändert die Doktorin aussah! Ob sie am Ende eine Zahnprothese trug? Bald tauchte der erste Seufzer Auf. Ja, man hatte eben doch schon manches hinter sich. Eine der Freundinnen beklagte sich über Rheuma, die gutangezogenen Da- men stimmten darin überein, daß sie in letzter Zeit reichlich stark würden. Und dann hörte man zum erstenmal: Mein Mann sagt, mein Sohn ist so schlecht im Rechnen, meine Tochter hat einen Freund. Ach, weißt du nicht eine gute Hausschneide- rin für mich?— Und eh man recht begriff, hatte sich der eben noch herumkichernde Verein ehemaliger Schülerinnen in ein seriöses Damenkränzchen verwandelt, in dem jede sich bemühte ihre Sorgen und Verdienste und ihre Verantwortlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Nichts deutete mehr auf die vorige Ausgelassenheit, und Worte wie pfundig, doof und blöd würden nicht mehr gehört Statt dessen schaute die Dok- torin auf die Uhr und erinnerte sich daran, daß sie noch eine Krankenvisite zu machen hätte. Die beiden Freundinnen mußten schleunigst ihre Kinder holen, die sie für den Nachmittag abgestellt hatten, und die Zerzauste konnte unmöglich länger ihren Hund bändigen. Womöglich wäre die ganze Klassenzusammenkunft schließlich sang- und klanglos zerplatzt, wenn nicht eine der beiden gutangezogenen Damen zu guter Letzt Urcofföhrung eines neuen Von verschwindenden Ausnahmen abge- sehen, sind die Textbücher der Opern nach Vorlagen gearbeitet, die in der Geschichte, im Anekdotischen, in der Sage oder im Mär- chen gefunden werden. Ein großer Teil der Opernliprettos sind umgearbeitete Dramen oder Romane. Der Theaterbesucher muß der Handlung folgen können, ohne die Vorlage zu kennen. Das ist nicht nur die Forderung der Dramaturgie der Oper selbst, sondern auch das gute Recht der Abonnenten. Die Oper muß also sinnvoll aufgebaut, und die Charaktere müssen psychologisch richtig durchgeführt sein. Die Handlung muß Hand und Fuß haben. Mehr noch, sie muß uns packen. Nicht nur in der Spannung, sondern bereits im Stoff. Von hier aus gesehen, ist das Textbuch der Oper„Der Prozeß“, die während der Salzburger Festspiele jetzt uraufgeführt wurde, in neun Bildern und zwei Teilen nach dem Roman von Franz Kafka gut. Ver- antwortlich zeichnet ein Triumvirat: der Komponist selbst, der seit seinem Erstlings- Werk Dantons Tod“(Salzburg 1947) als eine unbedingte Bühnenbegabung gilt, sein Leh- rer Boris Blacher, mehrfach als Opernkom- ponist hervorgetreten, und Heinz von Cra- mer, der Librettist des Preußischen Mär- chens“. Ein Vergleich der Oper mit dem Ro- man erübrigt sich, denn den Theaterbesu- cher interessiert die Oper. Mit sicherem In- stinkt haben die Autoren Kafkas Dialoge original übernommen. Daher besitzt die Oper eine sprachliche Diktion von Vielleicht einmaliger) Prägnanz und Konzentration und eine in ihrer Gegensätzlichkeit und Dichte eindringliche Szenenfolge. Was geht in die- ser Oper vor? Man ist gleich zu Beginn Zeuge, daß ei- nem Josef K., Prokurist einer großen Bank, einem angesehenen, fleißigen und gewissen- haften Mann, ein Prozeß gemacht wird. Jo- sel K. liegt noch zu Bett, als frühmorgens drei Männer erscheinen, um ihm zu er- klären, er sei verhaftet. Sie sind Vertreter einer Behörde, die„nicht etwa die Schuld in der Bevölkerung sucht, sondern von der Schuld angezogen wird. Das ist das Gesetz!“ Josef K. gilt also als verhaftet, er darf sich jedoch weiter auf freiem Fuß bewegen. Kurze Zeit darauf wird er zu einer Unter- suchung vorgeladen. Sie findet sonntagmor- gens auf dem Dachboden eines abgelegenen Hauses statt. Hier tritt er selbst als An- Kläger gegen die Anonymität des Gerichtes und der Verhandlungsweise, gegen die Kor- ruption der Beamtenschaft auf. Als er in voller Empörung den Ort der Verhandlung Gottfried von Einems„Der Prozeß“ in Salzburg Im Rahmen der diesjäkrigen Salaburger Festspiele wurde jetat die Oper„Der Prozeß von Gottfried von Einem uraufgeführt. Auf der gleichnamigen Eræühlung Frans Kaffu beruhend, schrieben Heine von Cramer und Boris Blacher das Teætbuch dieser Oper, die enigen Wochen, während der Berliner Festwochen, in Berlin für Deutschland erstaunt der Salzburger Uraufführung mit(on in 6 gefünxrt wird. Unser Bild zeigt eine Szene q us links nach rechts) Mag Lorenz als Josef 5 Alfred Toell als Advoka franz Kafkas Roman„Der Prozeß“ als Oper Böühnenwerks von Gottfried von Einem bei den Salzburger Festspielen verläßt, eröffnet ihm der Untersuchungs- richter lediglich, er habe sich„des Vorteils beraubt, den ein Verhör für den Verhafte- ten in jedem Fall bedeutet“. Schließt der erste Teil der Oper mit einem scheinbaren Triumph des Josef K., so hat sich jedoch inzwischen in seinen Be- kannten- und Freundeskreisen herumge- sprochen, daß gegen ihn ein Prozeß schwebt. Auch hier erfährt man wiederum nicht, um Was es sich handelt, aber die Tatsache des Prozesses und die Instanz des Berichtes wird anerkannt. Josef K. unternimmt Schritte. Er wendet sich an einen alten Advokaten, den Freund seines Onkels. Er wird schließ- lich an den Kunstmaler Titorelli verwiesen, dessen Protektion ihm in den Gerichtskrei- sen nützlich sein soll. Josef K. kommt in seiner Sache auch hier nicht entscheidend weiter. In einer Begegnung mit dem Ge- kängniskaplan, der ihn von der Kanzel her- ab bei einem zufälligen Besuch im Dom an- ruft, wird ihm klar, daß seine Schuld er- wiesen ist. Zwei Herren, mit schwarzen Geh- röcken und Zylinderhüten nehmen ihn in Empfang, um ihn zu einem alten Steinbruch zu führen, wo sie ihn hinrichten. Eine reale Handlung mit vielen irrealen Vorzeichen. Der Leser erwarte keinen Kom- mentar, auch nicht den Versuch einer Deu- tung. Die Antwort hat die Inszenierung des Werkes und— noch viel mehr— die Musik selbst zu geben. Die Inszenierung ist eine enge Zusammenarbeit des Spielleiters Oscar Fritz Schuh mit dem Bühnenbildner Caspar Neher. Sie spielt den dauernden Wechsel zwischen Vorder- und Hintergründigem aus. Die Szene zeigt den Realismus der bürger- lichen Welt, in der sich Josef K., sein Onkel, der Advokat oder Fräulein Bürstner be- Wegen. Aber auch die Gestaltung des Ge- richtes, diese seltsamen Sendboten und Phantome einer unheimlich wirklichen und wirksamen, und doch stets ungreifbaren Welt, sind klar umrissene Typen mit mensch- lichen, oft allzu menschlichen Zügen, etwa in der spukhaften und doch wiederum grau- sam wahren Prozeßbehandlung. So ist der Grundzug der Szenenführung ein psycho- logisch bis ins kleinste durchdachter Veris- mus, die sich nichts entgehen läßt, um die Handlung verständlich und glaubhaft zu machen. Werm jene zweite Zone in den realen Bereich eingreift, so stehen reale Re- quisiten der Szene in Weiten, durch Pro- jektionen angedeuteten Räumen, um das Zwielichthafte des Spiels herauszuheben. Was an der Musik zunächst auffällt, ist die Behandlung der Singstimme. Nur selten ten.(Siehe auch unseren Bericht aus Salzburg auf dieser Seite) Keystone. und internationales Publikum ließ sich g. Endren Koreh als Albert K. und(im Beth ist sie Träger eines lyrischen Bogens, Send stets Deklamation in einer knappen, stechen den, oft nervösen Aussprache, die Kafka sachlichen Sätzen entspricht. Was das viel. farbige Orchester zu sagen hat, ist verist. sche Opernmusik und als solche stets vof- dergründig, indem sie sich vor allem an d, Dramatik, an das Greifbare des Szenische anlehnt. Gottfried v. Einem bedient sich di. bei mit Vorliebe einprägsamer Formeln. M diesem Tonmaterial baut er durch ren musikalische Mittel, wie Widerholungen Abwandlungen und so fort, geschlossen musikalische Szenen. Ein erfahrener un klug beobachtender Kopf ist am Werk, Di Schwäche liegt im Lyrischen. In seiner sucht Josef K. einen Halt bei drei Frauen die seinen Weg kreuzen, eingangs bei de Mitbewohnerin der Pension, Fräulein Bürs. ner, dann bei der Frau des Gerichtsdienes und schließlich bei Leni. der Sekretärin de Advokaten. In diesen Szenen ist von Then völlig eklektisch. So fehlt der sonst so dis. matischen Musik das Gegengewicht. Ein Versuch des Komponisten, das Ge. webe der Handlung zu vereinheitlichen liegt darin, mehrere Rollen von einem Das, steller spielen zu lassen. Lisa Della c singt die drei Frauenrollen und Wandelt d Evahafte, das den Gestalten eignet, drein ganz individuell ab. Ludwig Hofmann ist f vier Rollen beschäftigt, Aufseher, Passe Fabrikant und Geistlicher. Am eindrinęlid. sten ist er in letzten beiden. Ausgezeichne Charakterstudien geben Alfred Poell(dl vokat) und Peter Klein(Student),. bedingter Mittelpunkt ist Max Lorenz 4 Josef K. Die Darstellung des berühmt Wagner-Sängers ist in ihrer Einfachheit un Ungezwungenheit packend, ja ergreifen und gewinnt die Teilnahme des Zuhbres Die Besetzung ist bis in die Chargen herpu. ragend. Die Sänger werden von Karl Bom geführt, der es oft an der nötigen Dä kung des Orchestralen fehlen läßt. Ist es der Musik gelungen. aus dem f man eine Oper zu machen? Ein Bühnen. kunstwerk, dessen künstlerische Mitteilung kraft so zwingend ist, daß die Frage na der Deutung der Welt Kafkas von ale verstummt? Nach den Eindrücken der St. burger Aufführung: ja. Denn die Must 8 veristisches Theater, deren Vor dringliche die Hintergründigkeit des Gedanklichen erschlagen droht. Der Erfolg der Uraufkül. rung bestätigte den Eindruck. Ein elegant am Ende sel Dr. K. H. Wörte —— fangen nehmen und war großzügig mit Beifall. Der Kampf der Tertia EIN ROMAN VON WILHELM SPEYER Königsmarck fegte mit einer verdrießg- lichen Bewegung des nackten Fußes die Klei- der von seinem Stuhl, den er dem Präfekten der Untersekunda mit einem Tritt zuschob. Dieser aber schüttelte ablehnend den qua- Copyright by Rowohlt Verlag, Hambourg 5. f dratischen Kopf, dessen Bildung auf die zu- 12. Fortsetzung Was Reppert anbetraf, so war er zwar verzagt und sorgenvoll, aber er stellte sich schlafend, um den Kameraden ein Vorbild des Gleichmutes und der Zuversicht zu geben. Und wieder wandten sich die Gedanken sehnsüchtig zu jenem vereinzelten Rauch im Walde hin, der sich gewiß jetzt am Sonntag- nachmittag in völliger Freiheit über den Wipfeln der Hexenkuppe erhob. Wenn es gelänge, Daniela zu versöhnen und für das große Ziel zu begeistern, so würde die gott- gleiche Leitung im Eichenwalde gewonnen Werden. Denn das wußten sie allzu gut: nichts hatte ihnen im Eichenwalde so ge- schadet wie Danielas Zorn und Danielas Ab- wesenmeit gestern nacht. Da, gegen drei Uhr, eine Stunde vor dem Tee, traten, nachdem sie zuvor höflich an- geklopft hatten, die Präfekten der Sekunda in den Schlafraum, Alexander Kirchholtes, der Präfekt der Obersekunda, und Knötzin- ger, der Präfekt der Untersekunda. Der letztere aber war der Sohn des Oberamt- mannes in Maineweh, von dem einige sag- ten, er sei weniger aus Liebe zum Schul- staate hier in diese Anstalt geschickt wor- den, als vielmehr aus dem Bedürfnis des Amtmannes nach Spionage. Und als die Kna- ben den Untersekundaner in ihrem Schlaf- raum sahen, verdunkelten sich ihre Augen in Haß. Die Wachen weckten die Schlafenden. künftige Beamtenlaufbahn hindeutete. Der ältere Kirchholtes begann nun ohne Umschweife, während seine Hand das blonde Haar des Bruders streichelte, der mit „ Augen diese Liebkosung er- rug: „Die Leute in Maineweh sind heute morgen aufgewacht und haben die Wände ihrer Häuser, ihrer Fabriken, ihrer Aumnts- gebäude, manchmal bis hoch in die dritten Stockwerke hinauf, mit roter Schrift an- gemalt gefunden. Sogar haushoch auf- gestapelte Bretter der Holzfirma Gottloeber & Söhne sind mit dieser Schrift bemalt wor- den, ebenso Kino- und Konzertplakate, amt- liche Anschläge, Bahnhofsfahrpläne, Firmen- und Reklameschilder. Außerdem Kanali- sationsröhren, die ausgewechselt werden sollten, und Telegrafenstangen. Ich selbst bin heute nach der Parade mit einigen an- dern hinuntergefahren. um mir das alles anzusehen. Aber wir mußten uns so schnell wie möglich wieder zurückziehen, denn die Empörung über den nächtlichen Einbruch in die Stadt war allzu groß. Besonders rich- tete sich der Unmut der Behörden und Ein- wohner gegen die Tatsache, daß jene sich immer wiederholende Mahnung: Seid gut zu den Tieren! nicht nur in der deutschen, sondern auch in ausländischen Sprachen, die niemand verstand, angemalt worden war. Nun möchte ich euch im Auftrag der Lei- tung fragen, ob ihr euch dazu bekennt, diese Schrift des Nachts geschrieben zu ha- ben. Ob ihr bejahenden Falles alle gemein- sam handeltet oder ob sich irgendwelche Mitglieder der Klasse ausgeschlossen haben. Kirchholtes setzte sich auf das Bett sei- nes Bruders, dessen Haar er streichelte. Rnötzinger aber lehmte sich streng gegen das Fensterkreuz. Mittlerweile waren die ihren Betten aufgestanden hemden oder in Pyjamas gekleidet, einige von ihnen aber halbnackt, so ließen sie sich zu dritt oder zu viert auf den Betträndern derjenigen Kameraden nieder, die in der Gegend des Kirchholtes schen Bettes hau- sten. So saßen vier Jungens mit türkisch untergeschlagenen Beinen in Pyqamas Auf Bambergers Bette. Vier halbnackte auf dem des Großen Kurfürsten, den sie wie krieg- erwartende Erzengel beschützten. Vier auf Hornbostels Bett, deren einer sich quer über Hornbostels Bauch legte und in dieser Stellung zur Decke des Zimmers starrte. Zwei bildeten mit Reppert eine Gruppe, in dem sie alle drei die Knie finster bis zu den Kinnen hochzogen und aufmerksam, mit zu- rückgehaltener Streitsucht lauschten. Lüders wiederum hatte unmutvoll jeden fortgejagt, der sich bei ihm zu Gaste ansagte, denn er wollte wie stets auf einsamem Streitwagen den Kampf des Diomedes ausfechten. Borsts Bett aber, das sich ebenfalls in dieser Ge- gend befand, wurde gemieden, als sei es das Lager eines Leprakranken. Der Große Kurfürst, der da wußte, dag man noch dem hassenswertesten Feinde einen Platz an seinem Feuer anbietet, so- bald er die Höhle betreten hat, rief jetzt EKönigsmarck zu:. „Mach' einen Stuhl frei für Knötzinger.“ Entfernteren aus In langen Nacht- Und ob ihr irgendwelche andern Helfers- helfer hattet.“ Der Große Kurfürst, der sein lockiges Haupt schwerfällig in der flachen Hand ruhen lieg, rief mit kaum vernehmbarem Spott: „Borst! Antworte du!“ Borst machte ein Gesicht wie eine Maus, die man bei ihren Ohren aus dem Bau her- vorgezogen hat. Er erschrak so gewaltig, daß er blinzelnd die Augen schloß. Alles Hatte er erwartet. nur das nicht: daß er hier vor allen Kameraden dem großen, sehr ge- achteten und sehr geliebten Kirchholtes in einer so ernsten Frage Antwort erteilen sollte. Er faltete die vor Angst verschwitzten kleinen Hände. inn alle insgesamt finster und erwartung voll musterten. Da drehte er den Hals und guckte un die Ecke, am Rücken des Jungen vob der vor ihm saß. „Daniela war nicht in der Stadt“ S500 er leise, und er schämte sich entsetzlich, dl, sen geehrten Namen ausgesprochen 2 Haben Knötzinger, mit dem viereckigen Has des Richters, in dessen Nacken sich 0 ein Erwachsenen- Wulst der Unbestechlick keit bildete, starrte bei diesem num vollendeten Schuldbekenntnis der Tertis f verzerrtem Lächeln geradeaus in die Luft. Während das Engelshaupt seines Brute“ ihm auf den Knien lag, sagte EKirchholtes, und er sprach zu dem ten der Tertia hin: Prälel⸗ 1 Leitung des Stan itet. Es Wi bereitet gebe „Also?“ sagte der Große Kurfürst mit streng gerunzelten Brauen. Da gab sich Borst einen Ruck. Er schluckte wild und antwortete alsdann klar und vernünftig: f „Wir alle haben die Schrift angemalt. Wir haben keine Helfershelfer gehabt. Es haben alle mitgemacht.“ EKirchholtes sah Borst mit Wohlwollen at, und er sah ihm auch noch freundlich zu, als Borst schon längst nicht mehr sprach, sondern sich mit blutrotem Gesicht und niedergeschlagenen Augen hinter den Rük- ken der Vordermänner versteckt hielt. Der Große Kurfürst aber war mit Borst nicht zufrieden. N „Haben wirklich alle mitgemacht?“ fragt er streng. i Borst bekam einen Schreck. Er hatte eine ganz bestimmte, sehr wichtige Angelegen- heit vergessen! Mußte er wirklich den Na- men, der ihm unsäglich heilig war, hier vor allen aussprechen? Es schien so. als verlange man es von ihm. Dennoch zauderte er jetzt, „Ihr habt hiermit der sehr viel Ungelegenheiten Klagen wegen Sachbeschädigung 10 Auch Klagen wegen Beamtenbeleidiguns Wissentlich falscher Angaben und chen mehr. Ihr habt vielleicht die dieses Schulstaates überschätzt. Gerade Behörden warten nur darauf, Ulis zuzufügen. Gewisse Kämpfe, die 15 Leitung im Walde Tag und Nacht 100 5 kämpft werden müssen, sind euch gew eur bekannt, sonst hättet ihr Vielleicht 1— nächtlichen Schreibübungen eingestellt. „Keineswegs!“ unterbrach d kürst kast heftig den Präfekten der aalen Sekunda. Im Gegenteil. Wir Unterstü die Leitung in ihrem Kampf.“ Da öffnete Knötzinger zum ers höhnisch-strengen Mund: „Es könnte die Frage den, ob der Leitung diese vierzehn- oder fünfzehnjähriger 8 wünscht ist.“ Mach 8 er. ufgeworfen 1. 8 Unterstüten chüler e“ dergle, 5 dle Schadel“ von di er Große Kü f tenmal del gramm, Rückke hen wi prinz Teheral re de Loyalite Der nahm a im Auf Befehl dem de: mehr g nahmen gegen d rung M in diese wollen Leherar traken mit Tan ran ein, Oesten Wien nat der der dal schlag für die über eis den kö Dies Wort vom 29 vorgewy fürwort mion namdlui gebnis Moskau aus de And F. diese dallen nahme vertrag Sünder 1 Heide lräsiden am Mit die von iber K Kurt Scl Bonn. woch de Erganzu And dar getz erw. bert die Mirtsche derung Bonn schen P derte an en derufun ment 80 donde re Reglerui chen P ung ne Wien Mitteilu Oesterre Beginn Alexande kosten folgt de Vietisch Paris Verden kekken, o pjetis fast mit Trotz. Aber nun bemerkte er, dag Fortsetzung fel