53/ Nr. 5 gerausseber: Mannheimer Morgen . verlag. Druck: Mannheimer Groß- E druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. hefredakteur: E, F. von Schilling; Ark? 8 Dr. K. Ackermann; Politik: nalist U pr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. er die af weber; Feuillet.: W. Gilles, K. Heinz; ichter(u roll: N. L. Eberhardt: Kommunal: are ident pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; 1 Dänene fand: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. N. die% gmon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Toffmag 1 che v. D.: O. Gentner. Banken: südd. ark zel J gank, Rhein-rain-Bank, Städt. Spark., rie. bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. schichte I Mannheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe let. Roltſ yr, 0 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 ist, Sonde. nd floh N Unabhängige Zeitung Badens und der pfalz Mannheimer — Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 29 37/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. 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Septen Prüfung d n 66 Plane? 5 ad zum en, gemjonow: Deutsche sollen über a wenge Interzonenverkehr entscheiden E Förde Berlin.(dpa) Der sowjetische Hohe Kom- erkennung mssar in Deutschland, Botschafter Sem jono w, hat seinen Westlichen Kollegen am dienstag vorgeschlagen, die Entscheidung der eine Abschaffung der Interzonenpässe en Regierungen der Deutschen Demokrati- chen Republik und der Bundesrepublik“ zu aa übertragen. Semjonow nimmt an, daß da- enden de durch zwischen den beiden Regierungen„ein ter war Kontakt hergestellt wird, der auch der Lö- zung anderer mit der Wiederherstellung eines einheitlichen, demokratischen und fried- ragen“ dienen werde. 11 ert. Semjonow beantwortete damit den Vor- ne Keulen lag der drei westlichen Hohen Kommis- tor der re, die auf Anregung der Bundesregierung empfohlen hatten, künftig im Verkehr zwi- n Aussehen den beiden Teilen Deutschalnds auf Uhde-Bem Interzonenpässe zu verzichten. 1 i. Außer 5 t, die 0 Gnadenausschüsse n für„Kriegsverbrecher“ gebildet weer(UP) Die alliierten Hohen Kommis- ülturent ere und der Oberkommandierende der amerikanischen Truppen in Europa unter- sor Dr. Idder- Vortteiameten am Dienstag Anordnungen über aber, A lde Aufstellung und Arbeitsweise von byzantintgeutsch-alliierten Gnadenausschüssen zur das Abeſprükung der Urteile gegen„Kriegsver- 1 1 becher Die Ausschüsse werden jetzt zu- larcel Cn anmengestellt. In Bonn wurde jedoch am rlsruhe. Nenstag betont, daß die ersten Entlassungen begleite on Deutschen, die wegen Kriegsverbrechen den Tie un den Alliierten verurteilt wurden, nicht on Schur or dem Frühjahr 1954 erfolgen könnten. don ll Staatssekretär Hallstein teilte am nd Iden dienstag in Bonn mit, daß die deutsch- nierten Gnadenausschüsse für Kriegsver- mheim gteilte schon Mitte oder Ende September 2 le Tätigkeit aufnehmen werden. Amerikaner zogen Bedenken gegen HBundeshandwerksordnung zurück Bonn.(Up) Die amerikanische Regierung leren li at auk Grund eines Schreibens des Bundes- — ahnlich mers an den amerikanischen Außenmini- ing vor aer Dulles ihre Bedenken gegen die vom Blätter Zundestag verabschiedete Bundeshandwerks- tembei knmung zurückgezogen, so daß das Gesetz eueren fai ett verkündet und in Kraft treten kann. dies teilte Staatssekretär Hallstein am au denstag in Bonn vor Pressevertretern mit. or, 2 2 Bonn. In 22 Fällen hat der Parteivorstand r rb bisher gegen politische Gegner Klage ausereicht, einstweilige Verfügungen bean- Fragt“, um ict fert oder 0 1 72 01 Strafanzeige erstattet. Der Partei- 11 Verstand erklärte dazu, unfaire Wahlmethoden, 8 60 aber Verleumdung und Anwendung ge- Knee kater Schriftstücke, hätten die SpD zu die- 1e ans zen Schritten genötigt. Düsseldorf. Der Zentralverband der deut- ed klaus und Grundbesitzer hat die Haus- en Heslerungskoalition zu wählen. Berlin. Das Organ der Sowjetzonen-Gewerk- b FDag„Tribüne“ bestätigte am Dienstag, m volkseigenen Betrieben der Sowjetzone 55 ate Arbeiterwehren gebildet werden, Alen tuelle neue Unruhen niederschlagen r ie Westdeutschland das an den Juden 5 1 sene Unrecht wieder gutmacht. rücken oskau. Die Zeit sie n 5 hat e, er libysche Senat beschloß am 1 0 0 87 8 Debatte über das anglo-libysche 1 10 za ommen um unbestimmte Zeit zu a Un 0 87 Das Abkommen ist in den ande- Itrekon 5 abischen Ländern mehrfach heftig kriti- worden. 4 pelt Vier Tunesier wurden getötet und st sie m abeng ie schwer verletzt, als es am Mon- etzt weite u des 125 der Nähe von Monastir, im Inne- e Zeit un einem gin sischen Protektorates Tunesien, 11 Genn 2 Frösche mweren Zusammenstoß zwischen nne Dat gen 0 Polizei und tunesischen Nationa- N 60 88 mau e ent Run drr nordkoreanische Minister- doch e beats I Sung, ist mit drei hohen Hane Abennten nach Moskau abgereist, meldete etzung Ulſizer peſas der Sender Pjöngjang. Der Zweck eise wurde nicht bekanntgegeben. UP/ dpa Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Bonn.„Der künftige Platz Deutschlands in der Völkergemeinschaft kann nur von einer aus freien Wahlen gebildeten gesamtdeutschen Regierung festgelegt werden“, er- Dr. Adenauer(CDU), Vizekanzler Blücher FDP) und Bundesminister Hellwege ODP) am Dienstag in einer gemeinsamen Verlautbarung der Sie widersprachen damit scharf der Auffassung des Sosialdemokratischen Parteivorstandes, der„in un verantwortlicher Weise das unver- zußerliche Recht der Deutschen auf Selbstbestimmung preis gebe.“ gesamtdeutsche Regierung könne, damit sie überhaupt zustande komme. mit einer Hypo- thek belastet werden, nämlich der Gewig- heit für die Sowjetunion, wohin sie Gesamt- deutschland nach freien Wahlen entlasse. In ihrer Verlautbarung beziehen sich die Vorsitzenden der Regierungsparteien dann Auf die Aeußerung des Parteivorsitzenden der SPD Ollenhauer, der in Hamburg fest- gestellt hatte, der SPD-Vorstand stimme Prinzipiell mit den Erklärungen Erlers über- ein. Diese Auffassung, so wird von seiten der Regierungsparteien betont, stehe im di- rekten Widerspruch zu der bisherigen ge- meinsamen Feststellung, die zuletzt am 10. Juni 1953 in Form eines Bundestagsbeschlus- ses getroffen wurde, daß nämlich die Hand- Iungsfreiheit für ein gesamtdeutsches Par- lament und eine gesamtdeutsche Regierung im Rahmen der Grundsätze und der Ziele der Vereinten Nationen gewährleistet sein müsse. Fritz Heine vom Vorstand der SPD be- zeichnete die Erklärung der drei Bonner Koalitionsparteien zu den außenpolitischen Vorschlägen der SPD als die„bisher unver- schämteste Verfälschung sozialdemokrati- scher Politik, die von gegenerischen Partei- führern in diesem Wahlkampf vorgenommen worden ist.“ Bundeskanzler Dr. Adenauer wandte sich am Dienstag vor der Auslandspresse in Bad Godesberg energisch gegen eine Neu- tralisierung Deutschlands, wie sie jetzt von gewissen Kreisen gewünscht werde. Dies Würde praktisch eine Isolierung Deutsch- lands bedeuten und käme einem Sieg der Sowjetunion im Kalten Krieg gleich. Adenauer wies darauf hin, daß sich der Westen vom Potsdamer Abkommen losge- sagt und im Deutschlandvertrag praktisch auf einen neuen Kurs festgelegt habe. Wenn es jedoch Sowietrußland gelinge, die euro- päische Integration zu verhindern, die von der bisherigen Regierungskoalition ge- wünscht werde, dann habe es sein Ziel er- reicht. Die von der SPD offenbar gewünschte Isolierung Deutschlands sei das Schlimmste, was Deutschland und Europa passieren könne. Der Bundeskanzler betonte, daß auch in Sowjetrußgland die Entwicklung bald eine Wendung nehmen könne. Dies werde dann eintreten, wenn die Sowjetunion einsehe, daß sie im Kalten Krieg nicht vorwärts- komme. Kontroverse über Außenpolitik Die Vorsitzenden der Regierungsparteien weisen die Auffassung der SpD scharf zurüek Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agentur dpa Zur Bildung einer großen Koalition meinte Dr. Adenauer, daß er eine gemeinsame Re- gierung von Parteien, die in entscheidenden Fragen grundlegend verschiedene Auffas- sungen hätten, für unmöglich halte. Bundesregierung beantragt Verbot der„Deutschen Reichspartei“ Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Bundesregierung hat am Dienstag den Bundesinnenminister beauftragt, beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Verfassungswidrigkeit der „Deutschen Reichspartei“(DRP) feststellen zu lassen. Nach der voraussichtlich letzten Kabinettssitzung dieser Legislaturperiode am Dienstag teilte ein Regierungssprecher mit, daß nach Auffassung der Bundesregierung das Material zum Verbot der DRP ausreiche. Sowohl aus dem Verhalten ihrer Anhänger im Wahlkampf wie aus ihren ideologischen Zielsetzungen und den Personen, die für die DRP auftreten, ergebe sich die Verfassungs- widrigkeit dieser Partei. Aus dem Bundes- innen ministerium verlautet, man habe unter den Kandidaten der DRP zahlreiche Mitglie- der der verbotenen SRP festgestellt. Die DRP kandidiert in Bayern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wird erst nach der Wahl gerechnet. Die Landeslisten der DRP werden— wie dpa meldet— zu den Bundestagswahlen in Baden- Württemberg nicht zugelassen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat am Diens- tag einen Antrag der DRP auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen die Ent- scheidung des Landeswahlausschusses vom 24. August abgelehnt. Altbadener wollen eine Volksabstimmung über Südweststaat Freiburg.(Bl.-Eig.-Ber.) Ein Entwurf für ein drittes Umgliederungsgesetz, der von Juristen des Heimatbundes„Badnerland“ ausgearbeitet wurde, ist am Dienstag in Freiburg veröffentlicht worden. Er sieht eine Wiederholung der Volksabstimmung vom 9. Dezember 1951 über den Südweststaat Vor, wobei jedoch im Gegensatz zu dem von den„Altbadnern“ stets als ungerecht be- zeichneten zweiten Neugliederungsgesetz der Südweststaat nur dann als gebildet ange- sehen werden soll, wenn sich in Baden und in Württemberg eine Mehrheit für den Süd- Weststaat ergibt. Andernfalls sollen die bei- den alten Länder Baden und Württemberg als Wiederhergestellt gelten. Die Bundes- regierung soll dann die Ministerräte für diese beiden Länder bilden und einberufen. Das Vermögen des jetzigen Landes Baden- Württemberg soll dann auf diese neugebil- deten Länder voll übergehen. Pella trotz Triest-Krise in Urlaub Jugoslawische Protestnote wurde von Rom postwendend beantwortet Rom(dpa/ UP) In Rom hält man die Triest-Krise für überwunden. Politische Be- obachter betonen, daß der beste Beweis hier- für die Urlaubsreise des italienischen Regie- rungschefs Pella sei, der gestern nach Norditalien fuhr. Zusammenfassend beurteilt man in Rom die Ereignisse der letzten Tage dahin, daß die entschlossene Haltung der italienischen Regierung ihre Früchte getra- gen habe. Sie habe gezeigt, daß Italien be- reit sei, auf jeden möglichen Gewaltstreich zu reagieren. Berichte jugoslawischer Agen- turen, daß im italienischen Grenzgebiet eine Kriegspsychose herrsche, werden in Rom entschieden zurückgewiesen. a Jugoslawien protestierte am Dienstag in einer Note„energisch“ gegen die„bewaffne- ten Demonstrationen italienischer Einheiten entlang der jugoslawisch-italienischen Gren- 26“. Nach Angaben der amtlichen jugoslawi- schen Nachrichtenagentur Tanjug ist der Protest dem italienischen Außenministerium „im Zusammenhang mit den letzten italieni- schen Provokationen gegenüber Jugoslawien in bezug auf die Triest-Frage übergeben worden“, In der Note wird Italien aufgefor- dert,„die bewaffneten Demonstrationen“ einzustellen,„damit diese Akte kein Präze- denzfall für die weiteren Beziehungen zwi- schen beiden Ländern werden“. Die jugosla- wische Regierung lehne die Verantwortung für„mögliche Konsequenzen“ ab und werde, falls es notwendig sein sollte,„die Frage der beiderseitigen Beziehungen vor ein kompe- tentes internationales Forum“ bringen. 5 Die bewaffneten Demonstrationen seien nicht nur„ganz unwirksam“, sondern er- schwerten auch die Lösung des Problems. Sie stellten den Höhepunkt der jugoslawien- feindlichen Haltung Italiens seit Kriegsende dap und seien das Gegenteil des Prinzips, nach dem alle Streitfragen auf dem Ver- handlungswege geregelt werden sollten. Der Friedensvertrag mit Italien sei in der An- nahme geschlossen worden, daß sich Italien an dieses Prinzip halten werde. Die italienische Regierung hat diese ju- goslawische Protestnote vier Stunden nach ihrem Eingang beantwortet und die Beschul- digungen zurückgewiesen. Italien sei jeder- zeit bereit, sich dem internationalen Ge- richtshof zu einer eingehenden Behandlung des Triest-Problems zu stellen, verlautete am Dienstagabend von zuständiger Seite. „Italien hat eine derartige Lösung schon vor einem Jahr vorgeschlagen, aber Jugoslawien lehnte sie ab“, erklärte ein Gewährsmann. Araber-Armee entsteht unter gemeinsamer Führung Kairo.(dpa) Die in Kairo tagenden Ge- neralstabschefs der Länder der Araberliga haben die Schaffung einer Araber- Armee unter gemeinsamer Führung beschlossen. Die Armee soll bei jedem Angriff gegen ein Araberland eingesetzt werden, das Mitglied der Arabischen Liga ist. Die Armeen der Araberstaaten sollen einheitlich bewaffnet Werden. Auch die militärische Ausbildung soll vereinheitlicht werden. Auf der Konferenz der Generalstabschefs wurde außerdem festgelegt, wie stark die Streitkräfte der einzelnen Ligastaaten sein sollen. Mittwoch, 2. September 1953 bei Gaisbeuen nake Ravensburg wird seit Nördlich des Bodensees sechs Monaten nach Erdl: gebonrt. Vor Kurzem wurde in 1580 Meter Tiefe ein ölhaltiger Kern aufgespürt, aus dem bisher rund 400 Liter ge- fördert wurden, die nuch Gutachten der Fachleute ein leichtes Oel sehr guter Qualität dar- stellen. Man hofft, hier das erste wirklich ergiebige Erdölgebiet Suddeutschlands gefunden zu naben. dpa-Bild FDꝗ-ler sollten die Wahlhandlung stören Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden nach Aussagen Festgenommener Bonn.(UP) 10 000 Angehörige der kom- munistischen Freien Deutschen Jugend FDJ) und andere Agitatoren aus der Sowjetzone sollten nach den Feststellungen Westdeutscher Sicherheitsbehörden am kom- menden Wahlsonntag in Gruppen zu 20 Mann Wahllokale stürmen und die Wahl- handlungen stören. Dieser Plan ist nach den Mitteilungen der Sicherheitsorgane vorerst als gescheitert anzusehen, da 4500 Mitglie- der der vorgesehenen Störtruppe ohne größere Zwischenfälle schon verhaftet und zum Teil schon wieder über die Grenze in die Sowjetzone abgeschoben worden seien. Der Bundesgrenzschutz und Einheiten der Grenzpolizei befinden sich trotzdem noch im Alarmzustand, da mit dem Versuch ge- rechnet wird, dag vor dem 6. September neue Störtrupps über die„Grüne Grenze“ in die Bundesrepublik einsickern. Bundeskanz- ler Dr. Adenauer bedauerte vor Presse- vertretern, daß man einen Teil der Verhaf- teten wieder zurückgeschickt habe, da sie möglicherweise mit neuen falschen Papieren Wiederkämen. Jetzt sollen alle Agitatoren bis nach dem 6. September festgehalten Werden. Von den geplanten Gewaltmaßnahmen — Bedrohung der Wähler und zerstören von Wahlurnen erhielten die Sicherheits- behörden Kenntnis aus Aussagen einiger verhafteter Rädelsführers vor einem Unter- suchungsrichter in Neumünster. Danach sol- len auch schon zahlreiche„Vortrupps“ ins Bundesgebiet eingeschleust worden sein, die Auf Autobahnen mindestens 40 km/std Eine Reihe von Bestimmungen im Straßenverkehr sind in Kraft getreten Bonn.(UP) Am Dienstag sind eine Reihe von neuen Bestimmungen im Straßenverkehr in Kraft getreten, die für alle Verkehrsteil- nehmer wichtige Aenderungen mit sich brin- gen. So dürfen die Autobahnen nur von Kraft- fahrzeugen benutzt werden, die schneller als 40 km /st fahren. Das Wenden sowie das Er- teilen von Fahrtunterricht auf den Autobah- nen ist verboten. Die generelle Geschwindig- keitsbegrenzung für Lastwagen bis 2,5 Ton- nen Gesamtgewicht wird aufgehoben. Schwe- rere Lkws dürfen wie bisher innerhalb ge- schlossener Ortschaften 40 km /st und außer- halb geschlossener Ortschaften 60 km /st nicht überschreiten. Lastwagen und Lastzüge dür- ken sich nur dann gegenseitig überholen, wenn die Geschwindigkeit des Ueberholenden wesentlich gröher ist. 5 Auf Autobahnen darf außer auf den regel- rechten Parkplätzen nur auf den mindestens zwei Meter breiten Randsteifen gehalten Werden. Das Parkverbot vor und hinter Haltestellenschildern der öffentlichen Ver- Kkehrsmittel ist von zehn auf zwanzig Meter erweitert worden. Hingegen ist es in Zukunft erlaubt, auf Gehwegen zu parken, wenn da- durch der Verkehr auf der Fahrbahn und die Fußgänger nicht behindert werden. Das Fahr- zeug darf in einem solchen Fall aber nicht schwerer als 2,5 Tonnen sein. Erst am 1. Oktober hingegen wird der 8 13 der neuen Verordnung in Kraft treten, wo- nach jedermann(einschließlich der Fuggän- ger) künftig an Kreuzungen und Einmün- dungen Vorfahrtsrecht hat, wenn er von rechts kommt. Abweichend hiervon soll nur der Vorfahrt behalten, der eine als Vorfahrts- straße gekennzeichnete Straße benutzt. 5 Das Bundesverkehrsministerium erklärte in diesem Zusammenhang, daß die Verkün- dung der Verordnung aus technischen Grün- den erst gegen Ende dieser Woche erfolgen könne, sie aber dennoch schon am Dienstag in Kraft getreten sei. alle Vorbereitungen(einschließlich des Quar- tiermachens) zu treffen gehabt hätten. Das Bundeskabinett beschäftigte sich am Dienstag unter Vorsitz des Bundeskanzlers mit diesen Vorgängen. Die Bundesregierung vertritt die Auffassung, daß es sich bei den Aktionen der FD um einen von den Sowjetischen Behörden wohlvorbereiteten Schlag gegen die Bundestagswahlen handelt. Nach den letzten Berichten hat der Strom der Saboteure über die Zonengrenze erheb- lich nachgelassen. Bei den Festgenommenen wurden ins- gesamt 300 00 DM Westgeld sichergestellt und tonnenweise Drucksachen und kommu- nistisches Propagandamaterial beschlag- nahmt. Die meisten Agenten hatten ge- fälschte Ausweise und Aufenthaltsgeneh- migungen bei sich. Aus den Aussagen der Festgenommenen wurde bekannt, daß insgesamt 10 000 Ju- gendliche in der Sowjetzone für diese Aktion im Bundesgebiet„rekrutiert“ wor- den sein sollen. Danach hätte also erst die Hälfte der Aktionsgruppen einen Grenz- übertritt versucht. Skandinavische Länder sind für Aufnahme Rotchinas in die UNO Stockholm.(UP) Die Außenminister der drei skandinavischen Länder und ein Ver- treter Islands haben eine zweitägige Kon- ferenz in Stockholm am Dienstag beendet. In einem im Anschluß an die Beratungen veröffentlichten Kommuniqué heißt es, Schweden, Norwegen. Dänemark und Island würden alle Bemühungen unterstützen, die zu einem dauerhaften Frieden in Korea füh- ren könnten. Es wurde die Hoffnung aus- gesprochen, daß der Friedensabschluß in Korea die Aufnahme Rot-Chinas in die Vereinten Nationen ermöglichen werde. Neue Atomexplosion in der Sowjetunion Washington.(UP) Die amerikanische Atomenergie- Kommission gab am Dienstag bekannt, daß am 23. August in der Sowiet- union eine weitere Atomexplosion stattge- kunden habe. Die Bekanntmachung wurde im Laufe des Tages vom britischen Außen- ministerium bestätigt. In der Verlautbarung der amerikanischen Atomenergie- Kommission heißt es, die so- Wjetische Explosion habe etwa die gleiche Stärke gehabt wie die Explosionen in den Vereinigten Staaten. Es habe den Anschein, daß die Sowjetunion nunmehr na h der Er- probung der Wasserstoffbombe regelmäßig Versuche mit Atomwaffen veranstalte. Seite 2 MORGEN Kommentar Mittwoch, 2. September 1953 Fernzerstörer In seinem großartigen letzten Werk schil- dert Franz Werfel den Zustand unserer Erde und der Menschen zu einer Zeit, die einige hunderttausend Jahre nach unserer Zeit- rechnung liegt.„Der Stern der Ungeborenen“ kennt keine Kriege und keine Not mehr seit dem letzten grogen Entscheidungskampf menschlicher Gegner, so um das Jahr 50 000 herum. Die Waffen, die damals eingesetzt wurden(oder bis dahin entwickelt sein wer- den, je nachdem ob man von uns aus vor- Wärts oder von Werfel aus rückwärts schaut), Waren„Fernzerstörer“. Geschosse, wenn man sie noch so nennen darf, die mit nahezu un- endlicher Geschwindigkeit und Treffsicher- heit aus unsichtbarer Ferne daherkamen und alles vernichteten, was an ihrem Ziel Kkreuchte und fleuchte. Ihre Wirkung war so groß, daß dieser letzte Krieg nur wenige Mi- nuten in Anspruch nahm. Dann allerdings besannen sich nicht allein die Menschen, die das Unheil überstanden hatten, sondern durch eine leise Verschiebung im Weltraum veränderte sich in der Folge auch das seelische und natürliche Klima der Erde. Und es herrschte Frieden unter den Menschen. Dies nun mag dichte- rische Freiheit gewesen sein, die Fernzer- störer aber scheinen heute schon in fast greifbare Nähe zu rücken. Wir meinen damit nicht die sozusagen schon veralteten Atombomben, sondern die Abwehrraketen, über die kürzlich frohe Kunde aus England eintraf. Bekanntlich müs- sen ja Atom- und sonstige Bomben in Flug- zeugen an ihr Ziel transportiert und dort ab- geworfen werden. Ein, wie man schon an der Beschreibung merkt, umständliches und ge- Fährliches Unternehmen. Das Flugzeug muß, um seinen Auftrag erfüllen und heimkehren zu können, sehr groß sein. Es muß zugleich sehr schnell sein und sehr hoch fliegen kön- nen, teils der feindlichen Abwehr halber, teils aber auch, um der ungeheuer weit rei- chenden Wirkung der eigenen Bombe zu entkommen. Dies alles ist höchst lästig und schwierig, weil die Anforderungen sich gegenseitig stören. Nicht so bei den Fern- zerstörern. Noch allerdings sind diese Instrumente rein abwehrend gedacht und führen keine große Sprengmenge mit sich. Es sind Ra- Kketen, die mit Stundengeschwindigkeit von Stwa 2000(i. W. Zweitausend) km herum- sausen. In ihrem Kopf haben sie sinnge- mäße und geradezu sinnliche Geräte, durch die sie nicht stammeseigene Flugzeuge ent- decken, wie wütende Hornissen anfliegen und, gleich wie hoch, wie schnell und wie nan oder kern ihr Ziel ist, treffen und in die oder aus der Luft sprengen. Natürlich stehen cliese Raketen noch am Anfang ihres Auf- Stiegs zum Rehm, wie man schon daran sieht, daß sie rein defensive Zwecke erfüllen sol- len. Alle Erfindungen des Menschen, ein- Schließlich des Dynamits, haben ja zunächst einen verteidigenden, braven Zweck. Erst die Vervollkommnung läßt sie allmählich zu einer wirklich wertvollen Errungenschaft zur Vernichtung unliebsamer Zeitgenossen, In- sekten und Völker aufsteigen. Es wird und muß der Technik aber im Laufe der Zeit gelingen, die Rakete so zu bauen, daß sie wirklich große und für aus- gedehnte Ziele wirksame Sprengstoffmengen mitführen können, so daß der altväterliche Gebrauch von Flugzeugen für diese Zwecke aufgegeben werden kann. Militärische Trup- penbewegungen werden dann ganz unnötig sein, außer zu Besatzungszwecken, nachdem von ein paar Stellen auf dem Erdball das Ge- fecht der Fernzerstörer aus Mangel an Uber- lebenden seitens der Kontrahenten beendet ist.. Es Wäre natürlich denkbar, daß die Men- schen vorher erkennen, wie vergleichsweise geringfügig ihre welterschütternden Gegen- Sätze und Streitigkeiten sind. Aber es spricht Alles dafür, daß diese Einsicht sie erst be- Fällt, wenn sie die Mittel der totalen Zer- störung ausprobiert haben. In fünfzigtau- send Jahren vielleicht, etwas früher oder etwas später. v. S. „Up ewig ungedeelt“/ Schleswig-Holstein auf dem Weg der allgemeinen Gesundung Von unserem Reisekorrespondenten Emil Schäfer Kiel, Ende August Eine Jacht kreuzt vor dem steifen Ost, der in die Förde hereinweht. Man hört nicht das Knattern des Takelwerks, aber man ahnt dieses leichte Vibrieren auf dem schlan- ken, weißen Leib. Durch das Fernglas be- obachtet man lange das Manöver der Besat- zung, die in wechselnder Richtung stets wie- der vor den Wind zu kommen sucht. Aus eigener Kraft— das war auch die Parole Schleswig- Holsteins nach dem Zu- sammenbruch. Das Land lag im Sog der Massenflucht und Austreibung aus dem Osten. Als die ersten einigermaßen zuver- lässigen Zahlen über die Verteilung der Be- völkerung bekannt wurden, waren die Sta- tistiker und Politiker bestürzt. Im Bundes- durchschnitt betrug die Zunahme in West- deutschland 21 v. H., in Schleswig-Holstein jedoch 63 v. H. Vergleichsweise: Nordrhein- Westfalen 8 v. H., Baden- Württemberg 21 v. F.) Wohin mit den vielen Menschen? Zu- nächst mußte sich Schleswig- Holstein selber helfen. Aber die einstmals aktiven Wirt- schaftsraume, mit der ehemaligen Kriegs- marine und der Handelsschiffahrt aufs engste verbunden, lagen infolge von Kriegseinwir- kungen und Demontage brach und passiv da. So konzentrierte sich das Hauptgewicht der sprunghaft angewachsenen Bevölkerung vorübergehend auf Dithmarschen und die Geest, wo das Land seine agrarische Lebens- basis besitzt. Aus diesem interimistischen Zustand mit seinen Folgen erwuchs die poli- tische Interessengruppe der Geschädigten und Entrechteten, die dann auf Niedersach- sen und weiter nach Süden übergriff und sich als„Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten“(BHE)— heute„Gesamtdeut- scher Block“— konstituierte. Die Menschen- ballung Schleswig-Holsteins hat diese Grün- dung verursacht. Heute sitzt Waldemar Kraft, der Initiator dieser Bewegung, als Sstellvertretender Ministerpräsident im Kieler Kabinett. Note:„Fleiß sehr gut“ Die Eigenwilligkeit der Länder nach der Kapitulation ließ eine Verteilung und damit einen Abzug von Menschen aus dem über- völkertem Schleswig-Holstein nicht zu. Aus eigener Kraft— das blieb weiter die Parole. Das Landesplanungsamt projektierte die Um- setzung der Flüchtlingsbevölkerung, um einen Ausgleich zwischen dem wirtschaftlichen und menschlichen Potential herzustellen. Aber das waren Behelfsmaßnahmen. Erst mit der Koristituierung der Bundesrepublik schlug Schleswig-Holstein die Stunde der Hilfe von außen. Die Umsiedlung innerhalb des Bun- desgebietes wurde zu einem großen Pro- gramm der Vertriebenenhilfe. Anfang des nächsten Jahres wird in Schleswig-Holstein die dritte Phase der Arrondierung mit etwa 140 000 Umsiedlern anlaufen.(Bis heute wur- den 80 000 umgesiedelt.) Dieses Einpendeln auf die wirtschaft- lichen Entwicklungsmöglichkeiten ist das hervorstechendste Charakteristikum der schleswig- holsteinischen Landespolitik. Hier lag und liegt zum Teil noch immer der zen- trierende Punkt auch in bezug auf die Hal- tung gegenüber dem Bund. Bei aller Zu- rückhaltung ist man in der Landeshauptstadt jedoch optimistisch und spricht, wie das See- manns Brauch ist, von einem„Bergfest“. Nun beginne die Landespolitik in ihren Die sozialpolitischen Ziele der CDU Stadtrat Josef Maier erläuterte das Hamburger Programm Mannheim(har-Eig.-Ber.) Die soziale Marktwirtschaft sei und bleibe das Ziel der CDU, sagte Josef Maier, Bundestagskan- didat der CDU für Mannheim- Stadt, in einer gutbesuchten Wahlversammlung im „Pfingstberg,; aber man dürfe diesen Be- griff nicht mit freier Marktwirtschaft ver- wechseln, wie es leider nur allzuoft die eigenen Koalitionspartner täten. Die CDU habe alles Menschenmögliche getan, um die dringenden sozialpolitischen Fragen zu lö- sen; allein etwa 50 Gesetze sozialpolitischer Art seien vom Bundestag verabschiedet wor- den. Aber die Christlichen Demokraten hätten in ihrem Kampf um eine gesunde Sozialpolitik oftmals allein gestanden. So- wohl die DP als auch die FDP hätten mehr- fach gedroht, den sozialpolitischen Kurs der CDU nicht mehr mitzumachen, während die SPD in Verkennung ihrer eigenen sozialen Zielsetzung durch Unklarheit und Schwan- ken nicht positiv, sondern nur negativ mit- gewirkt habe. Allzudeutlich habe die SD ihre innere Unsicherheit an vielen Beispie- len bewiesen. So sei das Betriebsverfas- sungsgesetz im Bundestag zwar von der SPD schärfstens abgelehnt, im Bundesrat jedoch unter Zustimmung durch die SPD trotzdem gebilligt worden. Auch von ihrer ursprüng- lich mit großer Vehemenz vorgetragenen Forderung„Planwirtschaft um jeden Preis“ seien die Wirtschaftsfachleute der SPD in- zwischen mehr oder weniger abgerückt. „Planwirtschaft“, so rief Maier aus,„führt unter allen Umständen zur Zwangswirt- schaft, das aber lehnt die CDU scharf ab!“ Auf dem Hamburger Programm der CDU seien die sozialpolitischen Forderungen auch kür die zukünftige Regierungsperiode betont worden. Im Wohnungsbau, in der Schaf- kung von Familienausgleichskassen, im Ausbau der Sozialversicherung und im„be- trieblichen Miteigentum der Arbeitnehmer“ wolle die CDU ihren bis jetzt beschrittenen Weg nur noch konsequenter fortsetzen. „Vielleicht“, sagte Maier,„ist das betrieb- liche Miteigentum rascher zu verwirklichen, als man sich schlechthin vorstellt“. Zwei Pfennig des Stundenlohns plus zwei Pfen- nig, die der Betrieb zahle, ergäben allein in der Industriearbeiterschaft innerhalb von zehn Jahren einen Vermögensstock von 15 Milliarden DM. Zum Abschluß seiner mit großem Bei- fall aufgenommenen Ausführungen Sing Maier auf die Haltung des Deutschen Ge- werkschaftsbundes im Wahlkampf ein und sagte, der DGB sollte lieber die Millionen an Propagandakosten für sozialbedürftige Gewerkschaftsmitglieder auswerfen. Er selbst (Maier) habe sowohl innerhalb der Gewerk- schaften als auch in der Stadtverwaltung beständig und erfolgreich für die sozial Schwachen gekämpft. Als zweiter Redner des Abends sprach Direktor Kuhn, Abgeordneter der Ver- fassunggebenden Landesversammlung, über die wirtschaftlichen und außenpolitischen Erfolge der Bundesregierung. „Mei i Richard Freudenberg fordert Ladenburg.(cs.-Eig. Ber.) Der unabhängige Bundestagskandidat, Richard Freuden- berg, erhob in einer Wahlversammlung in Ladenburg erneut die Forderung nach der reinen Persönlichkeitswahl. Als eine gewisse Sicherung könnte man die Bestimmung ein- bauen, daß bei einfacher Stimmenmehrheit doch mindestens ein Drittel der abgegebenen Stimmen auf den betreffenden Kandidaten entfallen muß; andernfalls solle eine Stich- wahl folgen. Die Köpfe auf den Wahlplakaten bewiesen, daß die Parteien den Verlust des Vertrauens der Bevölkerung zu den Partei- programmen erkannt hätten. Man mache aber dem Volke nur vor, es werde eine Persönlich- keit gewählt, damit man seine Stimme über die Landesliste bekomme. Die Parteien soll- ten den Mut haben, offen zu sagen: Wir wol- len keine Persönlichkeitswahl, wir wollen nach wie vor die Verhältniswahl. Die Wahl- rechtsfrage nannte Freudenberg ein Kern- problem für die Gesundung unseres politi- schen Lebens und für den Bestand der Demo- kratie überhaupt. ö Unter Anspielung auf die Vorgänlge in Schriesheim, die er einen Skandal nannte, sagte der Redner, unter lebhaftem Beifall, dem demokratischen Gedanken sei durch die Entnazifizierung ein schwerer Schlag versetzt worden. Er warnte vor einer Ueberschätzung der Außenpolitik, denn es seien noch große Aufgaben im Innern zu lösen. Gewiß seien wir in den letzten Jahren wirtschaftlich ent- scheidende Schritte vorwärts gekommen, was Freudenberg auch mit einigen Zahlen belegte. Wer vor vier Jahren eine solche Entwicklung vorausgesagt hätte, der wäre ausgelacht wor- den. Aber noch müsse ein Viertel des Volkes von einem Einkommen leben, das unter 100 Mark monatlich liege. Am meisten Sorge aber zweiten, hoffentlich weniger turbulenten Abschnitt einzutreten. Verwundert steht der Berichter im Landtagsgebäude, das auch das Hauptministerium beherbergt, vor der Ter- mintafel. Plenarsitzung? Im August? Ganz richtig, die Abgeordneten Schleswrig-Holsteins sind nicht in die Sommerferien gegangen. Auch die Ausschüsse tagen weiter. Gäbe es einen„Bundesoberlehrer“ für Parlamen- tarler, müßte er in diesem Jahr dem Kieler Landtag die Note„Fleiß sehr gut“ zuteilen. Via Flensburg Ein zweiter Punkt der Landespolitik ist gleichfalls von stark nationalpolitischem Charakter.„Up ewig ungedeelt“— das ist ein Ausspruch, dem man überall in Wort und Schrift hier begegnet. Während man über Eckernförde und Schleswig der nörd- lichsten deutschen Stadt Flensburg ent- gegenfährt, denkt man an die 600 Kilometer Ianige Küstenstrecke, von der Schleswig- Holstein zu beiden Seiten durch die Nord- und Ostsee umsäumt wird. Schwere Per- sonenwagen mit Wohnanhängern brausen vorbei. Internationale Kennzeichen. Es ist, als fahre die halbe Welt nach Flensburg. Und es ist tatsächlich auch ein Treffpunkt zwischen Nord und Süd. Aber Flensburg ist ebenso das Zentrum eines fortgesetzten Kampfes um das Schicksal von Südschles- wig. Die Dänen, die in den Maitagen 1945 mit Hilfe„unserer großen Alliierten“ die südschleswigsche Bevölkerung„vom preu- Bischen Joch befreien“ wollten, haben seit- dem in ihrer Propaganda nicht nachgelas- sen. Selbst der Außenministerrat der ehe- maligen Alliierten mußte sich einmal mit der Schleswig-Frage befassen. Neuerdings hat sich der dänische Außenminister Ole Björn Kraft in die deutsch- amerikani- schen Verhandlungen über die Gewährung von finanziellen Mitteln für das„Pro- gramm Nord“ der Bundesregierung ein- geschaltet. Ein Kollege in Flensburg diktiert gerade seinen Leitartikel.„Einmischung Dänemarks in inmerdeutsche Angelegenheiten“—„Ko- penhagen will eine wesentliche Finanzquelle Für Landgewinnung, Melioration, Siedlung, Wirtschaftsbelebung und Wohnungsbau zu- schütten“—„Es ist eine Anmaßung, die nicht scharf genug zurückgewiesen werden kann“., Das sind Sätze, wie man sie, außer in Berlin, nirgends sonst hört und liest. Hier oben aber wird zähe um Territorium gekämpft, und man versteht nun auch den ne Unabhängigkeit ist meine Stärke“ die reine Persönlichkeitswahl mache, daß nirgends wirtschaftliche Reserven vorhanden seien. Unter diesen Umständen sei es verwegen und frivol, von einem„Wunder“ zu sprechen. Freudenberg wandte sich in die- sem Zusammenhang auch gegen die Hortung von Geldern durch die öffentliche Hand. Man müsse zu einer gesunden, dezentralisierten Vermögensbildung kommen. Seine Unabhängigkeit, so erklärte Freu- denberg als Antwort auf den Einwürf, er könne allein im Bundestag nichts ausrich- ten, sei gerade seine Stärke; er könne im ganzen Parlament sich die Leute suchen, die willens seien, konstruktiv mitzuarbeiten, er habe so eine größere Auswahl, als wenn er sie nur in einer Fraktion suchen könnte. Beschämend sei es, dag man die Wieder- vereinigung Deutschlands zu einem Streit der Parteien mache. Er habe dem Antrag, die Europa-Verträge dem Bundesverfas- sungsgericht zu unterbreiten, zugestimmt, einmal um eine klare Rechtslage herbeizu- führen, zum andern in der Hoffnung, daß durch einen Spruch des Bundesverfassungs- gerichtes Regierung und Opposition ge- zwungen worden wären, ihre Ansichten an- zumähern. Es gebe keinen Menschen, der sagen könne, was in den nächsten vier Jah- ren geschehen werde; deshalb sollte man nicht gebunden sein durch Verträge inter- nationaler Art. Zum Schluß versprach Freudenberg, auch in den kommenden vier Jahren, falls er wiedergewählt werde, bei wichtigen Entscheidungen nicht zu fragen, ob der Vor- schlag von links oder von rechts komme, sondern nur danach, ob er richtig oder falsch sei. — Sinn des„Up ewig ungedeelt“ in Bindestrich-Land. Der Kollege sieht den 15 genden Besucher an. ö im Privaten mit den Dänen prima aus im Politischen sitzt der Stachel.“ 98 Stadträte, Schulen, Pfarrer Im Flensburger Stadtparlament beraten! deutsche und 18 dänische Stadträte, Magistrat haben die Dänen sogar die Men heit. Die„Arbeitsgemeinschaft Deutsch Schleswig“ weist auf eine Bilanz deutsch Toleranz im Grenzland hin. Die in Südschi wig wohnenden Dänen haben 1945 acht dä! sche Schulen besessen, heute sind es 9 8 Jahren hätten zwei dänische Pastoren predigt, heute seien es 23.„Ist das nicht Beweis für unsere Duldsamkeit?“ fragen g deutschen Südschleswiger. Etwas nachdenklich verläßt man die heimelnde Stadt, in deren Mauern ein heftiger politischer Kampf tobt. Die Schütt Landschaft verwischt bald den tristen Ih. druck. Auf schlechtem Kopfsteinpflaster Kälte man durch Husum und kommt sich dabei wie auf einem alten Windjammer Klaus Shi tebeckers— so wellig ist die Straße. Die h schütterungen sind so nachhaltig, daß Berichter für ein paar Sekunden befüreh an dieser Stelle durch einen Achsenbng einen sinnfälligen Abschluß der an Auf i Ab reichen schleswig- holsteinischen Land politik zu erfahren. Aber hinter Husum, I. zu, wird die Straße wieder besser. Das bt genehm und symbolisch. Und in der Lande hauptstadt gibt man dazu auch den po schen Kommentar: Schleswig- Holstein 3 dem Weg der Gesundung. Dänemark gibt sein parlamentaris Zweikammersystem auf Kopenhagen.(CP) Der„Landsting erste Kammer des dänischen Parlamen hielt am Dienstag nach 104 jährigem stehen seine letzte Sitzung ab. Der Vor. zende verlas ein königliches Dekret, in d für den 22. September allgemeine Walle für das neue Ein-Kammer- Parlament. geordnet werden. Die Verordnung geht auf eine Vers sungsänderung zurück, deren hauptsid lichster Punkt die Abschaffung des Z Kammersystems ist, und bei der gleiche die Zahl der Abgeordneten von 227 auf! reduziert wird. Das neue Parlament den Namen„Folketing“ führen. Das Z Kammersystem war 1849 eingeführt u, den und trat an die Stelle der seit bestehenden absoluten Monarchie. Indische Bewachungstruppen in Kol eingetroffen Tongjangni.(UP) Die ersten 500 M indischer Truppen, die die nicht rücken willigen Kriegsgefangenen in Korea bey chen sollen, sind am Dienstag mit Hu schraubern der amerikanischen Marine der Neutralen Zone eingetroffen. Sie wurd auf dem Luftwege von der Hafenstadt chon in das frühere Kampfgebiet beförde Insgesamt kommen 5000 Mann indisch Truppen in die Neutrale Zone. Sie ben chen eine riesige Zeltstadt mit 23 O0 K, munistischen und 400 alliierten Kriegsgefd genen, die es abelehnt haben, in ihre Hein zurückzukehren. Diese sollen unter neun ler Beaufsichtigung noch einmal gelte werden, ob sie nicht doch zurückkehn wollen. Nordkorea und Rotchina haben vor d. gemischten Waffenstillstandskommission gen angebliche Absichten Tschiangkaischet protestiert, einen Teil der chinesisch Kriegsgefangenen widerrechtlich zurüda halten. Die kommunistischen Vertreter e klärten, dieses Vorhaben werde von d Amerikanern unterstützt. Die südkoreanische Regierung hat Dienstag beschlossen, von Pusan wieder u der alten Hauptstadt Seoul überzusiedel Hussein Ala ist wieder Hofministe in Teheran Teheran.(dpa) Hussein A1 à ist einem Bericht des Senders Teheran wiel zum persischen Hof minister ernannt wor Hussein Ala, der früher einmal Minse präsident des Landes war, mußte im a dieses Jahres auf seinen Posten als f minister verzichten. Damals hieß es, er zurückgetreten. Einen Monat später gab doch der damalige Außenminister Fa ten bekannt, daß Hussein Ala entlassen orf sei, und daß die Beziehungen zwischen d Schah und Mussadegh sich seit dieser lassung„außerordentlich verbessert“ hä 2 Europas Größe und Niedergang Von Paul Valery Keine Macht, kein Reich in Europa hat in der Neuzeit auf der Höhe bleiben, die Macht- fülle herrschend ausnutzen, ja nicht einmal die Eroberungen fünfzig Jahre lang festhal- ten können. Die größten Männer sind daran gescheitert; selbst die erfolgreichsten haben ihre Nationen dem Niedergange zugeführt: Karl V.) Ludwig XIV., Napoleon, Metternich und Bismarck. Mittlere Dauer: vierzig Jahre. Keine Ausnahme! Europa trug in sich die Möglichkeit, für europäische Zwecke den übrigen Teil der Welt zu unterwerfen und zu beherrschen. Es besaß unüberwindliche Mittel und auch die Männer, die diese geschaffen hatten. Weit unter diesen Männern aber standen jene, die über Europa verfügten. Sie waren erfüllt von der Vergangenheit; daher haben sie nur Ver- gangenheit zu machen verstanden. Auch die Gelegenheit ist nun vorüber. Durch seine Ge- schichte und seine politischen Traditionen, sein Dorfgezänk, seine Kirchturms- und Wirtshauspolitik, seine Eifersüchteleien und nachbarlichen Schwierigkeiten und, mit einem Wort, durch den Mangel an Einsicht, die Engstirnigkeit, die es aus einer Epoche ererbt hatte, da es ebenso unwissend und nicht mächtiger war als die andern Teile der Erdkugel: durch all dies hat Europa jene ungeheure Gelegenheit verpaßt, von der es, als sie sich bot, noch nicht einmal ahnte, daß sie bestand. Napoleon scheint der einzige ge- wesen zu sein, der geahnt hat, was geschehen mußte und unternommen werden könnte. Er hat an die Abstufung der gegenwärtigen Welt gedacht; aber er wurde nicht verstanden und hat dies auch ausgesprochen. Doch er kam zu früh; die Zeiten waren noch nicht reif und seine Mittel noch nicht vergleichbar mit den unsern. Nach ihm zab man sich wieder daran, die Hektare der Nachbarn zu betrach- ten und über die Dinge des Augenblicks zu räsonieren. Die kläglichen Europäer haben lieber Ar- magnacs und Burgunder gespielt, statt auf der ganzen Erde die bedeutende Rolle zu übernehmen, welche die Römer jahrhun- dertelang in der Welt ihrer Zeit zu ergrei- ken und durchzuführen verstanden hatten. Ihre Zahl und ihre Mittel waren nichts im Vergleich mit den unsern; aber sie fanden in den Eingeweiden ihrer Hühner mehr rich- tige und folgerechte Ideen, als unsere ge- samte politische Wissenschaft enthält. Europa hat sich klar von allen übrigen Teilen der Welt abgehoben. Keineswegs durch seine Politik, sondern trotz dieser Politik und vielmehr gegen sie, hatte es bis zum Extrem seine Geistesfreiheit entwickelt, seine Leidenschaft des Verstehens mit einem un- beugsamen Willen vereinigt; es hatte eine bestimmte und tätige Wißbegier erfunden und durch das vergessene Trachten nach Resultaten, die sich exakt vergleichen und aneinanderfügen ließen, ein Kapital an Ge- setzen und sehr wirksamen Verfahren er- schaffen, Seine Politik indessen blieb unver- ändert; sie entlieh von den Reichtümern und Hilfsquellen nur das, was nötig war, um diese primitive Politik zu verstärken und ihr noch furchtbarere und barbarischere Waffen zu geben. Es offenbarte sich also ein schroffer Ge- gensatz, eine Verschiedenheit, ein erstaun- licher Migklang zwischen dem gleichen Gei- steszustand, je nachdem er sich seiner des- interessierten Arbeit, seinem unerbittlichen und kritischen Gewissen hingab, und dem Zustand, wenn er für politische Interessen angewandt wurde. Seiner Politik schien er die am meisten vernachlässigten, die un- schöpferischsten und geringsten Leistungen vorzubehalten: Instinkte, Idole, Erinnerun- gen, Verdrüsse, Begehrlichkeiten, bedeu- tungslose Klänge und schwindelhafte Bedeu- tungen— alles Dinge, von denen die Wis- senschaft und die Künste nichts mehr wissen Wollten, die sie sogar nicht mehr ertragen konnten. In der ganzen Geschichte gibt es nichts dümmeres als den europäischen Wettbewerb auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet, wenn man ihn mit der europäischen Einheit und Verbundenheit auf wissenschaftlichem Boden vergleicht und ihn dieser gegenüber- stellt. Während die Anstrengungen der besten Köpfe Europas ein riesiges Kapital an ver- wendbarem Wissen darstellten, wurde die naive Tradition der historischen Politik der Begehrlichkeiten und Hintergedanken fort- gesetzt, und diese geistige Einstellung von Klein-Europäàern lieferte durch eine Art Ver- rat gerade denjenigen, die man beherrschen Wollte, die Methoden und die Werkzeuge der Macht. Mit Genehmigung des Insel-Verlags über- tragen von Wilhelm Maria Lüs berg. Deutsche Bahnen in der Schweiz Treuhandschaft der Schweiz wurde am 1. September aufgehoben Freiburg, Anfang September Am 1. September wurde die Treuhand- schaft der Schweiz über die deutschen Eisen- bahmnlinien auf Schweizer Gebiet endgültig nach acht Jahren aufgehoben. Die Schweiz hatte diese Bahnlinien im Kanton Basel- Stadt und im Kanton Schaffhausen im Juni 1945 in ihre Treuhandschaft übernommen, um sie vor der Beschlagnahme durch die Besatzungsmächte und vor der Demontage zu sichern. Seit 1947 werden die Linien zwar Wieder von der deutschen Eisenbahnverwal- tung betrieben, das volle Eigentumsrecht blieb jedoch bis jetzt noch bei der Schweiz. Diese deutschen Bahnen in der Schweiz, etwa 10 Kilometer in Basel und die 20 Kilo- meter lange Strecke von Waldshut über Schaffhausen nach Singen, bilden einen interessanten Sonderfall zwischenstaatlicher Vereinbarungen. Als die großherzoglich badische Eisenbahnverwaltung die erste badische Bahnlinie von Karlsruhe nach Basel in Richtung Bodensee verlängern Wollte, ergaben sich wegen der Grenz- ziehung am Hochrhein Schwierigkeiten. In den Jahren 1852 und 1853, also vor genau hundert Jahren, wurde schließlich ein Ver- trag zwischen dem Grohßherzogtum Baden und der Schweizer Eidgenossenschaft über die„Weiterführung der Badischen Eisen- bahnen über Schweizer Gebiet“ abgeschlos- sen. Bei voller Wahrung ihrer Hoheitsrechte gestattete die Schweiz dem Großherzogtum Baden nicht nur den Bau über Schweizer Ge- 15 sondern auch den Betrieb dieser Strek- en. In Basel wurde dann als deutscher Bahn- hof in der Schweiz der„Badische Bahnhof Basel“ und in Schaffhausen ein Gemein- schaftsbahnhof geschaffen, der heute noch von beiden Bahnverwaltungen gemeinsam be- trieben wird und auch als Gemeinschafts- eigentum im Grundbuch eingetragen ist. Die deutschen Linien werden nach den deutschen Vorschriften betrieben, so daß hier die Züge — im Gegensatz zur Schweiz— auf dem rechten Gleis fahren. Es gelten auch die deutschen Tarife und Fahrpreisermägßigungen, die zwar zum Teil erheblich unter Schweizer Tarif liegen, aber in Scheel Franken bezahlt werden müssen. Dem Deutsche Bundesbahn braucht beträchtlt Frankenbeträge für den Bau, die Une tung und den Betrieb dieser deutsch Linien in der Schweiz. 1 Nach 1920 trat die Deutsche Reichs an die Stelle des Großherzogtums als% tragspartner ein. Der deutsch- schweizer Vertrag hat sich in den hundert at seines Bestehens so ausgezeichnet bewil, daß man ihn von deutscher wie schu rischer Seite anläßlich des Jubiläums einen vorbildlichen internationalen Vert bezeichnete. Aus dem Geiste dieses 87 trages entschloß sich die Schweiz nach 6 Kriege auch, die Bahnen bis zur Kläruns“ Rechtslage in ihre Treuhandschaft zu übe nehmen. So konnte sie nun am 1. Septen als ein vorbildlicher Treuhänder die B“ linien mit allen Anlagen unverseh deutsche Hände zurückgeben. Aufruf der Bundesregierung N helft den griechischen Erdbebenopft Bonn. U) Die Bundesregierung 0 einem Aufruf die Bevölkerung der 1 republik gebeten, durch Geld- und 17 spenden, das Leid des durch die Erbe 1 katastrophe betroffenen griechischen 15 lindern zu helfen“. Wie das Aus wärt 1 am Dienstag mitteilte nimmt das Deng Rote Kreuz Sachspenden für Grieche g entgegen. Geldspenden können auf dae derkonto„Griechenlandhilfe“ des 1 Roten Kreuzes, Postscheckamt Köln, M. überwiesen werden, 1 echiecbe Die Bundesregierung hat der g te bol Regierung bereits Hilfe im gebb 200 000 Mark engeboten. Auch die 8 e Bevölkerung hat bereits größere nach Griechenland geschickt. f + Mittwoch, 2. September 1953 Nr. N „Dabei kommen„ dee Nr. 2 Wa Ge sich n Himal zen. 8 Tagen von de sich m sich 4 Ein gen, I Gefän, Frau s Entsch er dai Straße nicht 7 scheid gegen antrag sprech! im Ga stersch Die die bis nien k befand westinc niger 5 deckt, begann Frat empfiel täglich Trau 1 Monate 110 Pfo „Kur“ a Schuhe Ein Uebersc schränk urteilt habe ke zu besi i8t, Ian Auto ur motor Aus Gowjet⸗ Volkssti Meine Aeußert ders, we weg 1, sie nach sich vor 801, nel mir fre zeitig hi gesagt Zuverbr. dam, St. % Für, tall bed der Kré Sebzte 8. Gewerke ein. Die die Reg bereitun babe un auf Stat ZWZe⁵.ü einen F auf dem ton Zür gen mit Sportver diz von renche konnten der Poli ——— 3/ Nr. — in 085 nt den h mmen à aus, ü er beraten dträte, f die Me Beuel deutsch Südsee acht dig es 87. astoren g; is nicht e Tragen d an die q ern ein g Die schön risten Bh laster 00 h dabei I Klaus Sh Be. Die; g, daß dh befürchtz chsenbnt mn Auf u en Landz usum, e Das ista; ler Lande den poll olstein sting Parlamen Das Ze kührt p seit 10 5 in Kon 500 Na, rückken orea bep mit Hh Marine Sie wurch enstadt In t befördel n indisch Sie bey 3,000. an, riegsgefet hre Heim ter neuf zal gelte wückkeln en vor d mission? treter e e von d ig hat Wieder u zusiedell. fministe 3 ist na ran wiel ant worde I. Ministe Furde am und hat sich c dient ——— —— Nr. 203/ Mittwoch, 2. September 1938 Was sonst noch gesc hang Geschäftstüchtige Unternehmer haben zich nicht gescheut, den Erfolg der britischen Himalaja-Expedition auch ihrerseits zu nut- zen. So kann man in London seit einigen Tagen„Mount Everest Abführpillen“ kaufen, von denen der Prospekt verspricht, daß man sich mit ihrer Hilfe fühle, als befinde man sich auf dem höchsten Punkt der Erde. * Ein Londoner Gericht sah sich gezwun- gen, Robert Parker nach Verbüßung einer Gefängnisstrafe, die er erhielt, weil er seine Frau geschlagen hatte, mit einer drastischen Entscheidung in die Schranken zu weisen: er darf sein eigenes Haus, ja sogar die Straße, in der sich dieses Haus befindet, nicht mehr betreten. Diese gerichtliche Ent- scheidung wurde gefällt, nachdem Parker gegen den seine Ehefrau die Scheidung be- antragte, die zu dem Haus führenden Fern- sprechleitungen durchschnitten, alle Blumen im Garten ausgerissen und sämtliche Fen- sterscheiben eingeworfen hatte. * Die größte Zahl von blinden Passagieren, die bisher an Bord eines nach Großbritan- nien kommenden Schiffes entdeckt wurde, bekand sich auf einem 6700 Tonnen großen Westindischen Bananen-Frachter. Nicht we- niger als 17 blinde Passagiere wurden ent- deckt, als die„Ariguani“ in Bristol damit begann, ihre Fracht zu löschen. * Frau Helen Fedorowitz(Los Angeles) empfiehlt allen Frauen, die zu dick sind, täglich etwa 30 Kilometer zu Fuß zu gehen. rau Fedorowitz hat innerhalb von vier Monaten durch tägliche Märsche insgesamt 110 Pfund abgenommen. Sie wog vor dieser Kur“ 265 Pfund. Sie hat dabei sechs Paar Schuhe„verbraucht“. Ein schwedischer Fabrikant, der wegen Ueberschreitung der Geschwindigkeitsbe- schränkung zu 2000 Kronen Geldstrafe ver- urteilt wurde, sagte sich dieser Tage, es habe keinen Sinn, einen starken Kraftwagen zu besitzen, wenn man ständig gezwungen ib, langsam zu fahren. Er verkaufte sein Auto und schaffte sich ein Fahrrad mit Hilfs- motor am. * Aus dem Anzeigenteil der in Potdsdam Sowjetzone) erscheinenden„Märkischen Volksstimme“:„Oeffentliche Erklärung!“ Meine unverantwortliche und leichtfertige Aeuberung, mit der ich die Frau Emma En- ders, wohrihaft Potsdam-Babelsberg, Eichen- weg 1, in den Verdacht gebracht habe, daß die nach Westdeutschland gefahren sei und sich von dort Schmierpakete geholt haben soll, nehme ich hiermit zurück, da dies von mir frei erfunden ist. Ich warne gleich- zeitig hiermit die Frauen, zu denen ich dieses gesagt habe, diese Behauptung noch weiter- zuverbreiten. Gez. Frau Marie Else, Pots- dam, Stalin-Allee 134.“ 4* aaür die Wiederherstellung der vom Ver- tall bedrohten Londoner Westminster-Abtei, der Krönungskirche der englischen Könige, detzte sich jetzt die britische Bauarbeiter Gewerkschaft in einer öffentlichen Erklärung ein, Die Gewerkschaft weist darauf hin, daß de Regierung fast 8000 Pfund für die Vor- bereitung der Abtei zur Krönung ausgegeben babe und verlangt, daß auch die Reparatur zul Staatskosten durchgeführt werde. 3 wei deutsche Staatsangehörige sollen in einen Flugzeugdiebstahl verwickelt sein, der auf dem kleinen Flugplatz Pfäffikon im Kan- don Zürich verübt wurde. Die Diebe dran- zen mit Gewalt in den Hangar eines Flug- Sportvereins ein und setzten sich in den Be- Az von zwel Maschinen, mit denen sie nach Grenchen im Kanton Solothurn flogen. Dort konnten die Sportflugzeuge inzwischen von der Polizei sichergestellt werden. MORGEN Seite 3 Ist Atlantis tätsächlich entdeckt worden? Von Homers Inseln der Seeligen bis zu Pastor Spanuths Königsburg Die Sehnsucht nach den bei Helgoland verloren gegangenen Paradies, einem Land, das rei ist vom Leid dieser Welt, zieht sich als nie verklingendes Motiv durch die Dich- tung und hat schon die Schriftsteller der Antike zu Schilderungen angeregt, die Uber- liefertes mit Vorstellungen ihrer Phantasie mischten. Die Berichte von den„Inseln der See- ligen“ reichen bis in die graue Vorzeit zurück. Sie werden als ein sagenhaftes Traumland geschildert, das es einstmals gegeben habe, dann aber in den Fluten versunken sei. Nach alten Angaben sollen diese Inseln im west- lichen Teil des Atlantischen Ozeans gelegen haben, nach dem ja aich Atlantis benannt worden ist. Dieses Namens bedient sich auch die Geologie für eine hypothetische Land- brücke, die im Tertiär, einem früheren Erd- Zzeitalter, zwischen Amerika und Europa be- standen haben soll. Schon Homer, der Dichter der„Jlian“ und der„Odyssee“, schildert solch eine Insel der Seeligen. Aber er lokalisiert sie an verschie- denen Orten, die irgendwo im Bereich der mittelamerikanischen Irrfahrten seines Hel- den Odysseus liegen. Einmal ist es das Ei- land der Zauberin Kirke, dann wieder die meerumspülte Grotte der Nymphe Kalypso, der Tochter des Riesen Atlas, der das Him- melsgewölbe auf seinen Schultern trägt. Auch das Land der Phäaken gilt ihm als die Hei- mat glücklich- unschuldiger Menschen. Dann war es der griechische Dichterphilosoph Platon, der später der vielfach besungenen Insel den Namen„Atlantis“ gab. 5 Hatte die moderne Forschung anfänglich dazu geneigt. Platons Atlantis gleich allen früher berichteten, sagenhaften Gefilden in das Reich der Fabel zu verweisen, so er- gaben jüngere Untersuchungen, daß Platon sich allem Anschein nach auf ein wirklich existierendes Gebiet bezogen hat. Wo aber hat Platons Atlantis gelegen? Der Erlanger Archäologe Professor Adolf Schulten hat im Auftrage der Hamburger Universität ein Buch über Tartessos geschrie- ben— jenes von ihm in jahrelangen Aus- grabungen erforschte Land der Antike, das bereits in frühen Zeiten mit dem Orient Han- del trieb. Tartessos lag an der Westküste des Atlantischen Ozeans. Schulten ist der An- sicht, daß sich die platonische Atlantis weit- gehend mit Tartessos deckt. Nach Platon, meint Schulten, habe Atlantis westlich der „Saulein des Herkules“ gelegen, also der heutigen Straße von Gibraltar, und das öst- liche Ende habe, wie Platon angibt, bis zu der antiken Stadt Gades gereicht, die heute Cadiz heißt. In Paris gibt es eine„Société d' Etudes Atlantéèennes“, eine wissenschaftliche Ge- sellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem Rätselraten um Atlantis ein Ende zu machen. Sie hat bis jetzt die Ergebnisse Schultens nicht widerlegen können. Auch der Vorgeschichtsforscher Leo Frobenius hatte seine Behauptung, Atlantis habe in Afrika gelegen, niemals beweisen können. Das vielumstrittene Atlantisproblem wurde jüngst wieder aktuell, als Pastor Jürgen Spanuth behauptete, er habe Atlantis auf dem Meeresgrund vor der Küste Helgo- lands gefunden. Auch er bezieht sich auf Angaben Platons über die„Königsburg“, Ob die Funde, die Spanuth gemacht hat, wirk- lich Reste der versunkenen Atlantis darstel- len, wird erst noch wissenschaftlich bewie- sen werden müssen. Vorerst ist die Theorie des Archäologen Schulten nicht widerlegt. Dr. Römer Der Vater der modernen Stromlinienform Professor Prandtl baute den ersten Windkanal Mit einem 300 köpfigen Trauergefolge ehrten Forschung unit Industrie Persönlich- keit und Lebenswerk des in Göttingen 78jäh- rig verstorbenen Professors Ludwig Prandtl, des Begründers der modernen Strömungs- forschung und Altmeisters der Luftfahrt- wissenschaft. Ueber Göttingen hinaus war es wenig bekannt, daß nach der Zerstörung oder Demontage der großen Windkanäle Professor Prandtls Institut für Strömungs- forschung als Max-Planck-Institut weiter arbeiten konnte. Vögel„komponieren“ ihre Lieder selbst Ihr Tongedächtnis übertrifft das des Menschen So laut und robast oft die Stimmen an- derer Tierarten, so melodisch und klanglich differenziert ist der Vogelgesang. Man denke nur en den Nachtigallenschlag, das Liebes- lied des Buchfinken oder die Meisterleistun- gen anderer Singvögel! Wie diese Gesangs- vorträge zustande kommen? Fast jeder Vogel besitzt zur Stimmbildung einen zweiten Kehlkopf: die sogenannte „Flöte.“ Nur einigen Geiern fehlt dieses „Sprach“-Instrument. Keineswegs sind alle Vögel mit einem zweiten Kehlkopf Ausge- sprochene Sänger. Die Raub- und Schwimm- vögel beispielsweise kennen nur einige Krächz- oder Schnatterlaute, und der eigent- liche Gesang ist bei den Vögeln gewöhnlich nur den Männchen eigen, die damit ihrem Kummer, ihrer Sehnsucht oder ihrem Paa- rungstrieb Ausdruck verleihen. Die Stimme der meisten Vögel liegt so hoch, daß sie auf Schallplatten nur unter größten Schwierigkeiten festgehalten werden kann. Sie beginnt in diesen Fällen bei dem dreigestrichenen G und steigt dann so hoch an, daß sie für das Menschenohr nicht mehr Wahrnehmbar ist. Nur an den Bewegungen der Kehle und des Schnabels erkennt man, daſßzꝭ der Vogel offenbar singt, Pausen einlegt und dann weitersingt. Fast noch erstaunlicher als dieses Phäno- men des„stillen Gesanges“ ist das ausge- zeichnete Hörvermögen der Vögel, dessen Umfang 8 bis 9 Oktaven gegenüber 11 bis 12 beim Menschen beträgt, und vor allem das Tongedächtnis der gefiederten Sänger, das jenes des„homo sapiens“, soweit es sich nicht gerade um ein musikalisches Genie handelt, bei weitem übertrifft. Zu den in- teressantesten Forschungserkenntnissen ge- hört wohl die Tatsache, daß die Vögel ihre herrlichen, melodischen Weisen teils ererbt, teils von Artgenossen erlernt, in vielen Fäl- len jedoch völlig neu erfunden haben. Auch unter den gefiederten Sängern gibt es also regelrechte„Komponisten“, die sich nicht auf Lock- oder Warnrufe aus„Zweckmäßig keit“ beschränken, sondern wirkliche kleine Tonwerke schaffen. Dabei wird der Vogelsang nicht nur von den Artgenossen der gefiederten Zweibeiner, sondern auch von ganz anderen Vögeln und sogar von manchen Säugetieren verstanden. Das warnende Schlackern der Elster zum Beispiel veranlagt Eichhörnchen und Rehe zu schleunigster Flucht, und schon mancher Jäger hat sich über die„vorlauten Vögel“ geärgert, die ihm das Wild oft im letzten Augenblick verscheuchten. Vielleicht ist es gut, daß der Mensch die Geheimnisse dieser„Sprache“ nur zu einem geringen Teil versteht— denn ob es wirklich sehr viel Schmeichelhaftes sein wird, was sich die Tiere über uns zu erzählen haben? Interpreß(Hamburg) Prandtl stammte aus Bayern, studierte Ingenieur wissenschaften, kam vor 50 Jahren an die Universität Göttingen und baute dort schon 1907 den ersten deutschen Windkanal. Mit immer gröheren Modellen von Autos und Flugzeugen, deren Form und Oberfläche in den Windkanälen auf den geringsten Luft- widerstand, auf die Vermeidung hemmender Wirbel und geringsten Reibungswiderstand geprüft wurden, hat die Strömungsforschung Ludwig Prandtis das Gesicht der Neuzeit mitgeprägt. Die Stromlinie wurde zum Be- griff. Auch Eisenbahn, Schiffbau und viele andere Gebiete der Technik haben Professor Prandtl und seinen Forschungen wichtige Anregungen und Fortschritte zu verdanken. Die 1922 begründete Schiffbau-Versuchsan- stalt in Hamburg zum Beispiel, die jetzt im Wiederaufbau ist und in der an großen Raraf- finmodellen in langen Schleppkanälen die beste Form der Ozeanriesen entwickelt wurde, betrachtet sich ebenfalls als Patenkind von Prandtls Strömungsforschung. Schon 1925 konnte Prandtl das von ihm errichtete und geleitete Kaiser-Wilhelm-Institut für Strö- mungsforschung einweihen. Schon 1927 er- hielt er mit der goldenen Medaille der Lon- doner Königlichen Gesellschaft für Luft- fahrtforschung die höchste britische Aus- zeichnung auf diesem Gebiet, der dann zahl- reiche Ehrungen aus Deutschland und dem Ausland folgten. Und wenn auch der Ueber- gang des Autos zur Stromlinie schon in die Zwanziger Jahre fiel— die ebenfalls von Prandtl entwickelte Reibungsforschung ist mit der zunehmenden Geschwindigkeit der Flugzeuge gerade heute wieder hoch aktuell. „Café Greco“ soll und darf nicht sterben Ein Treffpunkt der Berühmtheiten und Unberühmtheiten aus aller Welt Das berühmte Café„Greco“ im Herzen Roms, in dem schon Männer wie Goethe, Washington Irving und Benjamin Franklin ihren Mokka schlürften, wurde jetzt von der italienischen Regierung unter Denkmal- schutz gestellt. Noch vor wenigen Wochen stand zu be- fürchten, daß das fast 200 Jahre alte Café seine Pforten schließen müsse. Es hatte 80 000 D-Mark Schulden und die Gläubiger Wollten keinen längeren Aufschub gewäh⸗ ren. Dann traten aber die römischen Kunst- liebhaber auf den Plan. Sie richteten eine Bittschrift an die Regierung, die Schließung des Cafés wurde aufgeschoben und jetzt endlich erklärte das Kultur ministerium, das Café„Greco“ sei eine„historische Stätte, die wert sei, unter Denkmalschutz zu kommen.“. Das Café wurde im Jahre 1760 eröffnet, Als es noch Fähren über den Tiber gab und eine Reise über Land nach Rom der Wege- lagerer und Seuchen wegen ein gefährliches Unternehmen war. Mit der Zeit wurde das Café ein Treffpunkt mehr oder minder be- rühmter Literaten, Wissenschaftler und Komponisten. Im Jahre 1830 schrieb Felix Mendelsschn-Bartholdy:„Das Greco“ ist eine wüste Spelunke, vollgepfropft mit fin- steren Gesellen. Ganz scheußliches Volk. Ich gehe nur selten hin.“— Aber immerhin, er ging hin, denn in der„wüsten Spelunke“ fand sich alles ein, was zu seiner Zeit Rang und Namen hatte und zu den „finsteren Gesellen“ gehörten Berühmthei- ten wie Sir Walter Scott und Nathaniel Hawthorne. Buffalo Bill und Mark Twain gehörten einmal zu„Grecos“ Stammgästen. Bis zum heutigen Tag ist das Café seiner alten Tradition als Stelldichein internatio- naler Künstler persönlichkeiten treu ge- blieben. Nun wird also das„Greco“ mit seiner zerschlissenen und verschossenen Plüsch- pracht der Nachwelt erhalten bleiben. Die Bundestagskandidaten der Freien Demokratischen Partei(FDP/DVP) Mannheim-Stadt 2 Robert Margulies 90 29. September 1908 in Düsseldorf mec en Er ist als selbständiger Unterneh- er im Mannheimer Getreidehandel tätig um den Wiederaufstieg des ens sowie um die Wiederinbetriebnahme r Lagerhàuser und Mühlen besonders ver- Semacht. Er ist Mitglied des Präsidiums 1 3 amtverbandes des Deutschen Groß- 1 ußenhandels, Präsident der Mannhei- * P roduktenpörse, Vorsitzender des Ver- . südwestdeutscher Nahrungsmittel- Sure und arbeitet in weiteren wirt- del woltschen Grenaien mut. Nach 1945 5 Ste er sich an der Gründung der Demo- her hen Volkspartei Württemberg-Baden, Sanne der Verfassunggebenden Ver- Fürt ame sowie des ersten Landtags von tntemberg-Baden und gehörte als Mit- ute des Vorstandes der FDP-Fraktion dem den Bundestag an. Mannheim-Land Eduard Roth hat als Kind der Arbeitergemeinde Hocken- heim, wo er im Jahre 1900 geboren wurde, die Volksschule besucht, erwarb sich später auf der Fachschule die Kenntnisse für das Elektrohandwerk und gründete nach einigen Arbeitsjahren als Elektromonteur sein Elek- trofachgeschäft. Seit der Wiedergründung des Gewerbevereins Hockenheim im Jahre 1949 gehört ihm Roth als erster Vorsitzender an. Während des Krieges versah er vier Jahre lang seinen Dienst an der Front und verbrachte weitere zwei qahre hinter Stachel- draht. Handwerk, Handel und Gewerbe, deren Vertreter er ist, müssen sich nach Roths Ansicht einen festen politischen Boden unter den Füßen verschaffen, um nicht von Großindustrie einerseits und Gewerkschaf- ten andererseits„zerrieben“ zu werden. Ludwigshafen- Frankenthal Johannes Stille ist Landesvorsitzender der Deutschen Ange- stelltengewerkschaft und seit dem Jahre 1950 Mitglied des Bundesvorstandes der DAG. Er ist Als Angestellter bei der Landesversiche- rungsanstalt Rheinland-Pfalz tätig, wo er auch dem Betriebsrat angehört. Stille wurde am 21. Dezember 1918 in Berlin geboren. Aus dem letzten Weltkrieg kehrte er als Schwer- kriegsbeschädigter zurück. Vier Jahre lang — von 1848 bis 1952— war er Stadtrat in Speyer. Im Jahre 1948 der Freien Demokra- tischen Partei beigetreten, hat Stille sein politisches Wollen und Wirken im Sinne der Ziele der FDP in der Hauptsache der Sozial- politik und der Angestelltenpolitik gewid- met, wofür er durch seine berufliche Be- schäftigung mit diesen Fragen wie auch durch seine leitenden Funktionen in der Angestelltengewerkschaft zahlreiche Erfah- rungen und Kenntnisse mitbrachte. Bergstraße Heinrich Rodemer ist seit Ende 1949 Chefredakteur der in Darmstadt erscheinenden Wochenzeitung „Deutscher Kurier“. Er ist stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP, Stadtverordneter in Darmstadt, Mitglied des Landeshauptaus- schusses und des Landesvorstandes Hessen sowie Delegierter zum Bundesparteitag und Mitglied des Bundeshauptausschusses. Rode- mer wurde am 21. Januar 1908 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Jura, Volks- Wirtschaft und Geschichte und wurde an- schliehend Redakteur. Als Frontbericht- erstatter bzw. Leutnant nahm er am letzten Kriege teil. Nach dem Zusammenbruch war er zunächst kaufmmnischer Angestellter und dann Geschäftsführer einer wirtschaftlichen Vereinigung in Darmstadt. Rodemer ist ver- heiratet und hat zwei Kinder. Blick ins Land Kaffeeschmuggel eingeschlafen Flensburg. An der deutsch-dänischen Grenze ist der Kaffeeschmuggel nach Mittei- lung deutscher Zollstellen ganz eingeschlafen. Dies sei bemerkenswert, da der Kaffee auch nach der Preissenkung in der Bundesrepu- blik in Dänemark noch etwa 5 DM je Kilo- gramm billiger ist als auf deutschem Boden. Fünf Tigerunge Hamburg. Ein freudiges Ereignis gab es am Montagabend in dem zur Zeit in Ham- burg gastierenden Zirkus Krone. Die 6 Jahre alte Bengal-Tigerin„Cilly“ brachte fünf Junge zur Welt. Vater„Prinz“ tritt zur Zeit allabendlich mit drei Jungtieren, die ihm ebenfalls Cilly gebar, in der Manege auf. Die Tigertaufe wird erst in 12 bis 14 Tagen sein, da die Babys noch geraume Zeit im Stroh verkrochen bleiben. Dann erst werden auch die Bildreporter an das„Wochenbett“ heran dürfen. Bäckergeselle wurde Opernsänger Bargteheide. Der 21 Jahre alte Bäcker- geselle Willi Lück aus Bargteheide hat sei- nen bisherigen Beruf aufgegeben und sich nach Münster abgemeldet. wo er am ersten September ein Engagement als Bassist an den Städtischen Bühnen angetreten hat. Der „singende Bäckergeselle“ hatte sich. obwohl seine Arbeit in einer Bargteheider Back- stube jeden Morgen um 03.30 Uhr begann, auf den Rat eines Komponisten hin zwei Jahre lang in der Freizeit täglich in Ham- burg im Gesang ausbilden lassen. Nach be- standener Bühnenprüfung brachte ihm ein Probesingen den Vertrag mit Münster ein. Neue Höhlen im Wesergebirge Hameln. Ein ganzes System von bisher unbekannten Tropfsteinhöhlen haben in den letzten Tagen die Gebrüder Franke. zwei erfolgreiche Höhlenförscher, am Nordhang des Wesergebirges bei Langenfeld entdeckt. Die beiden Forscher sind bereits 150 Meter tief in das Höhlensystem eingedrungen und haben dabei drei große Höhlenräume festge- stellt, die jeweils hausgröße besitzen und mit Stalagtiten(Tropfsteingebilden) reich besetzt sind. Nach Ansicht der Entdecker besteht die Möglichkeit, das Höhlensystem durch künst- lich zu schaffende Zugänge für die Oeffent- lichkeit zu erschließen. Fulda wird„Stadt der europäischen Jugend“ Fulda. Die 1200 Jahre alte Bischofsstadt Fulda soll ein Zentrum der europäischen Jugendbewegung werden und zur„Stadt der europäischen Jugend“ erklärt werden. Dies teilte der Sekretär des Bundes europäischer Jugend, der Niederländer Gerd Jans, am Donnerstag in Fulda mit. In Fulda soll vom 18. bis 20. September ein internationales Treffen europäischer Jugend stattfinden, zu dem 5 000 Teilnehmer aus der Bundes- republik und den anderen westeuropäischen Ländern erwartet werden. Führende Ver- treter der europäischen Bewegung, wie Pr. Heinrich von Brentano, Robert Schuman und Paul Henri Spaak wurden eingeladen. Internationaler Rauschgifthändlerring geplatzt Frankfurt. Vier Rauschgifthändler, die einem internationalen Rauschgiftschmuggler- ring angehören, konnten von der Wiesbade- ner Kriminalpolizei nach langwieriger Auf- klärungsarbeit festgenommen werden. 550 Gramm Morphium wurden in dem Augen- blick beschlagnahmt, als zwei der Rausch Sifthändler sie einem Kunden aushändigen Wollten. „Was der Bauer nicht kennt“ Freiburg. Als einziger deutscher Film Wurde der Dokumentarfilm„Was der Bauer ncht kennt“, der im Schwarzwald und im Tauberkreis gedreht wurde, von der briti- schen Filmakademie für die Edinburger Filmfestspiele angenommen. Der Film schil- dert in humorvoller Weise die Schwierig- keiten der Erwachsenenbildung auf dem Lande. Liebestragödie in Frankreich Meaux. Brennende Liebe, eine in Frank- reich häufige Todesursache, hat wieder ein Opfer gefordert: Ein prächtiger Pudel, der in der Wohnung eingeschlossen war, sprang aus Sehnsucht nach einer zierlichen Pudelin aus dem dritten Stockwerk auf die Straße. Er starb zu Füßen seiner Angebeteten. Aus Langeweile Spinnenforscher geworden Wieder einmal haben Insekten einem Mann der Feder zu Ruhm und Bankkonto verholfen, nachdem Maurice Materlinck vor über 40 Jahren mit seinem Bienenbuch und dem Nobelpreis den Anfang machte und das Termitenbuch über„Die Seele der weißen Ameise! kürzlich ein Bestseller wurde. Diesmal waren es die im allgemeinen wenig geschätzten Spinnen, die sich als Best- sellerthema erwiesen. Der Engländer John Crompton hat die Spinnen als Gesellschafter schätzen gelernt, als er in langen Soldaten- jahren in Ostasien und Afrika Langeweile hatte. Keine Frau— Spinnen und Frauen vertragen sich nicht— hat ihn dabei mit Stubenbesen oder erschreckten Zwischen- rufen gestört. Jetzt hat er den Spinnen dieser Erde ein Buch gewidmet, das überraschende Feststel- lungen enthält. Auf einer mittleren euro- päischen Wiese leben ungefähr 10 Millionen Spinnen! Manche Spinnen können ein Alter von einem Vierteljahrhundert erreichen. Und alle diese Spinnen ernähren sich, wenn sie auch manchmal und ausgerechnet unmittel- bar nach der Hochzeit ihre eigenen Männ- chen verzehren, zur Hauptsache von schäd- lichen Insekten. Auf einem Acker ohne Spin- nen wäre die Saat bald vom Ungeziefer zer- stört. Ohne die Spinnen wären wahrschein- lich nicht die Menschen, sondern die Insekten die Herren der Erde. Die lange verkannten Spinnentiere haben also endlich ihre große Ehrenrettung. Für den Verfasser des Spin- nenbuches aber hat sich die Sache gelohnt. Es wird bereits aus dem Englischen in ver- schiedene andere Sprachen übersetzt. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 2. September 1953/ Nr. 20 Beim Wasserwerk Käfertal schnurren Filmkumerus In Mannheim werden zur Zeit Szenen zu einem neuen Spielfilm gedreht Nur von wenigen zufälligen Zuschauern beobachtet, drehte und dreht heute noch die Cariton- Filmgesellschaft, München, im Käfertaler Wald beim Wasserwerk einige Szenen für einen ausgewachsenen Spielfilm Regie: Gerhard Lamprecht), der— nach dem Roman von Clemens Laar— den Arbeitstitel„Meines Vaters Erde“ trägt. Produktionsleiter H. Stapen- horst, der sich mit einer der Hauptdarstellerinnen des Filmes, Sonja Sutter (siehe Bild), gerade bei einer Zigarettenpause„verschnauft“, freut sich über den sonnigen Altweibersommer, den ihm und uns der gutgelaunte Petrus überraschend noch einmal serviert hat. Mitten zwischen den Bäumen steht eine uralte Lok aus dem vorigen Jahrhundert, ein„feuriger Elias“, wie er heute noch die Bergstraße— immer langsam voran— un- sicher macht. Dahinter ein Bahnwagen, der ebenfalls nicht ohne museale Reize und mit Personen besetzt ist, die nach der Mode der Zeit vor der Jahrhundertwende kostümiert sind. Der Lok ist es zu verdanken, daß die „Carlton“ nach Mannheim kam— eine gleichaltrige konnte irgendwo anders nicht AUfgetrieben werden. Am Straßenrand hat der Kameramann unter den Augen des Aufnahmeleiters Ru- dolf Fichtner seinen Apparat aufgebaut, Sonja Sutter sitzt nun in einer Einspänner- Droschke und wird von einem Reiter in Okfiziersuniform, der jetzt bei der Probe den Hauptdarsteller(Martin Benrath) ver- tritt, eingeholt. Die Brust des Pferdes dampft vom(gespielt) langen Ritt, seine Nüstern beben und das Maul ist mit(künstlichem) Schaum bedeckt. Immer wieder wird diese Szene geprobt, denn die Wiederholung ist auch hier der beste Lehrmeister für jene „spielerische“ Routine, die zuletzt wie aus dem Aermel geschüttelt wirkt. Ein kleiner Zwischenfall, der daran er- Wahlversammlungen CDU Mittwoch, 2. September, 20 Uhr, Schönau, Siedlerheim. Es sprechen Landtagsabgeord- neter A. Kuhn und Stadtrat Graf. Mittwoch, 2. September, 20 Uhr, Fried- richsfeld, Lokal„Zum Löwen“. Es sprechen Stadtrat Maier und Landessekretär Kimmel. Mittwoch, 2. September, 20 Uhr, Käfertal, „Zum Löwen“. Es sprechen Stadtrat Maier und Dr. Martini. Donnerstag, 3. September, 20 Uhr, Neckar- stadt,„Kaisergarten“. Es sprechen die Stadt- rate Maier und Grande. Donnerstag, 3. September, 20 Uhr, Blu- menau, Restaurant Plitt. Es sprechen Stadt- rat Graf und Dr. Martini. SPD Mittwoch, 2. September, 20 Uhr, Rheinau, BASF-Siedlerheim. Es sprechen Bürgermei- ster J. Trumpfheller und Dr. L. Ratzel. Donnerstag, 3. September, 20 Uhr, Rheinau, Turnhalle der Turn- und Sportgemeinschaft. Es sprechen die Landtagsabgeordnete Martha Giesemann, Leonberg, und Dr. L. Ratzel. Daunen, 3. September, 20 Uhr, Sand- hofen, Lokal„Morgenstern“. Es spricht Bür- germeister Jakob Trumpfheller. Donnerstag, 3. September, 20 Uhr, Fried- richsfeld, Meßplatz. Es spricht Landtagsab- geordneter W. Krause; dazu Filmvorführung. Donnerstag, 3. September. 20 Uhr. alter Meßplatz Mannheim. Es spricht Landtags- abgeordneter Kurt Angstmann; dazu Film- vorführung. FDP Mittwoch, 2. September, 20 Uhr, Feuden- heim, Lokal„Zum Ochsen“. Es spricht Robert Margulies. Donnerstag, 3. September, 20 Uhr, Rosen- garten, Musensaal. Es sprechen Vizekanzler Franz Blücher und Robert Margulies. Nationale Sammlung Mittwoch, 2. September, 20.30 Uhr, Käfer- tal, Lokal„Zum Pflug“, Redner: Ernst Till. DP Mittwoch, 2. September, 20.30 Uhr, Gar- tenstadt,„Gesellschaftshaus“, Es spricht Fritz Peschkes. KPD Mittwoch, 2. September, 20 Uhr, Musen- sal des Rosengartens. Redner: Willi Bechtle, Landesvorsitzender der KPD und Kandidat Erwin Eckert. Donnerstag, 3. September, 20 Uhr, Wall- stadt, Lokal„Zur Rose“. Redner: Erwin Eckert. Wohin gehen wir? Mittwoch, 2. September: Alster:„Betrogene Jugend“; Amerikahaus 14.30, 16.00, 17.30 Uhr: Film für Erwachsene:„Das endlose Band“(Mo- derne Autostraßen— Güterwagen der Land- straße). Donnerstag, 3. September: Amerikahaus 20.00 Uhr: Kulturfiim„Deutschland nach dem Jahre 0% 18.00 Uhr: Film für Erwachsene:„Sie wün- schen— wir zeigen“ Um Lande der Aimara— Mexiko— Argentinien); 14.00, 13.00 Uhr: Film für die Jugend:„Sachen gibt's.(Der Brief- träger— Der Faßbinder— der Wagner). Wie wird das Wetter? 2 7 weiterhin — donmmerlich Vorhersage bis Donnerstagfrüh: Heiter und sommerlich warm. Tagestemperatur bis über 30, nachts Abkühlung bis gegen 10 Grad. Schwache südliche Winde. Uebersicht: Das Hoch über Zen- traleuropa sichert für Süddeutschland noch mehrere sommerliche Tage. Pegelstand des Rheins am 1. September: Maxau 396(6), Mannheim 240(—7), Worms 166(—6), Caub 168 17). innert, daß beim Film nicht immer alles so glatt geht wie es später über die Leinwand läuft: Als der„feurige Elias“ einen lauten Seufzer durch seine Pfeife stößt und ein paar Dampfwolken von sich bläst, scheut das Droschkenpferd wie ein noch nicht„gebro- chener“ Mustang, dem man zum erstenmal eine Kandare anlegt. Er fegt wie ein Höllen- hund kreuz und quer durch den Blätterwald und kann nur mit Mühe(und einer bluten- den Nase des„Bändigers“) wieder zur Ver- nunft gebracht werden. Wenig später, zieht er, ganz pferdeverständig und fromm wie ein Lamm, Sonja Sutter durch die Lokal- geographie. Der„feurige Elias“ fährt(nach den Hin- weisschildern, die man ihm angehängt hat) in Richtung Berlin, Nollendorfplatz, Schöne- berg und Zehlendorf, der Aufnahmeleiter schimpft, weil ihm ein Zuschauer ins Bild läuft:„Ich bin ein verheirateter Mann mit Frau und fünf Kindern, und wenn ich Sie in die Szene kriege, werde ich entlassen“, und alles, alles dreht sich um das aufmerk- same, unbestechliche Auge der Kamera, das ein Stück Vergangenheit einfängt und es auf einem Zelluloidstreifen konserviert, um es später Filmgegenwart werden zu lassen. rob vorgestern gemeldeten Verlegung der Herrn Bundesminister des Innern Dr. Lehr Bonn/ Rhein Rheindorferstraße 118 Sehr geehrter Herr Dr. Lehr! Der Herr Oberbürgermeister der Stadt Mannheim setzt mich davon in Kenntnis, daß die in Mannheim stationierte Einheit des Bundesgrenzschutzes unter Aufhe- bung aller darüber mit der Stadt Mann- heim getroffenen Vereinbarungen und der geschlossenen Mietverträge, verlegt werden soll. Nachdem wir uns vor nicht allzu langer Zeit eingehend über die Verbesserung der Verhältnisse beim Bundesgrenz- schutz und unter besonderer Berücksich- tigung der Mannheimer Verhältnisse ausgesprochen haben und weitere Zu- sammenarbeit darüber vereinbarten, kommt dieser Schritt sehr überraschend. Ueber die rechtliche und wirtschaft- liche Auswirkung dieser Maßnahme hat Sie der Herr Oberbürgermeister mit seinem Schreiben vom 27. 8. 1953 unter- richtet. Ich darf mein Erstaunen darüber hinzufügen, daß zunächst Bundesmittel Ist der Grenzschuiz noch für Munnheim zu reiten? Der Bundestagsabgeordnete Robert Margulies FDP) hat sich mit nachfolgendem Schreiben an den Bundesminister des Innern gewandt, um wegen der von uns einheit nach Eschwege zu intervenieren. in Mannheim stationierten Grenzschutz- in erheblichem Umfange investiert, wei- tere Mittel im Haushalt angefordert wer- den und dann plötzlich die getroffenen Maßnahmen durch Verlęgung der Ein- heit entwertet werden. Sie machten in der seinerzeitigen Unterredung beson- ders darauf aufmerksam, daß durch die allzu sparsame Bewilligung von Haus- haltmitteln Ihnen vorschwebende Ver- besserungen nicht erreicht werden könn- ten. Ich fürchte, daß der angezogene Um- stand den Haushaltausschuß zu noch Vorsichtigerer Haltung gegenüber den Anforderungen für den Bundesgrenz- schutz veranlassen wird. Ich kann nicht annehmen, daß Sie ge- rade jetzt vor den Wahlen den wieder- holt im Bundestag von der SPD vor- getragenen Einwendungen gegen Mann- heim als Garnison einer Bundesgrenz- schutzeinheit Folge leisten wollen und bitte Sie höflichst, die angeordnete Maß- nahme unter besonderer Berücksichti- gung der vom Herrn Oberbürgermeister mit Schreiben vom 27. August vorgetra- N Gründe noch einmal zu überprü- en. Mit freundlichen Grüßen Ihr gez. R. Margulies Polizei will energisch den Lärm bekämpfen Ab 7. September Feldzug gegen die„Knattertons“ Dem Beispiel anderer Städte folgend, soll nun auch in Mannheim, und zwar ab 7. Sep- tember bis auf weiteres, eine Lärmbekämp- fungsaktion gestartet werden. Funkstreifen und Polizisten vom Dienst werden sich die „Enattertons“ und andere„Radaubrüder“ vorknöpfen und sie gebührend(und gebüh- renpflichtig) verwarnen. Die„Blauen“ werden ihr besonderes Augenmerk auf folgende„störenden“ Punkte richten: Unnötiges Laufenlassen des Motors im Stand und noch zusätzliches Gasgeben in unregelmäßiger Stärke während des Ab- und Entladens von Kraftfahrzeugen, Fahren mit übermäßiger Geschwindigkeit von vollgum- mibereiften Fahrzeugen, Fahren von Kraft- fahrzeugen in den niederen Gängen mit ho- her Tourenzahl, schadhafte Auspufftöpfe, unvorschriftsmäßige Auspufftöpfe an Motor- rädern durch Herausnahme und Zerstörung von Einbauteilen, Außerdem sind die Polizisten angewiesen, auf nicht richtig verstaute Ladungen, un- nötiges Signalgeben, lautes Zuschlagen von Autotüren in der Nacht, aber auch— den Kraftfahrer nicht mehr betreffend— auf lautes Radiospiel, lauten Gesang und Musi- zieren„am offenen Fenster“(gilt auch für Restaurants ab 22 Uhr), auf Gröhlereien An- getrunkener und unter anderem sogar auf „anhaltendes Hundegebell“ zu achten. In ihrer Antilärmkrieg schließt die Mann- heimer Polizei gleichzeitig einen Feldzug gegen die Verunreinigung der Straßen ein. Ein Phonometer Lärmmeßgerät) ist„unter- wegs“ in Richtung L. 6. rob Sonja Sutter, eine der Hauptdarstellerinnen des Filmes„Meines Vaters Erde“, von dem die Carlton Filmgesellschaft einige Szenen im Käfertaler Wald dreht. Schauplatz des Filmes ist Berlin und die Mark Brandenburg. ais 101 Pfund Fische an alte Leute Von der TNcheinbrücke bis zur Neckar. mündung einschließlich Mühlau- und Biz. nenhafen ist der Fischzuchtverein Mannheim E. V.„beheimatet“. Er hatte bös mit seinen ärgsten Feind, dem Südwestwind, Und außerordentlich regem Schiffsverkehr 2 kämpfen, so daß am Fluß selbst die Fische einfach nicht beißen wollten. 51 Teilnehmer(darunter vier Jugendlich und eine Frau) verlegten daher den Schwer. punkt auf das Mühlaugebiet, wobei Alyn Schneider(Neckarstadt) mit 1150 Gramm als schwerstem Fisch einen Hecht angelt und mit insgesamt 2500 Gramm bester Angelfischer blieb vor Karl Münch(40 Gramm) und dem Vorjahressieger Tavenie (Ludwigshafen) mit 1300 Gramm. Die a der Kaimauer des Binnenhafens„arbeiter. den“ Netzfischer stellten mit Ludwig Schi fer Neckarstadt) und 4000 Gramm den Siege vor H. Gryger(3000 Gramm) und Jose; Bißdorf(2300 Gramm). Insgesamt wurden 101 Pfund abgeliefen und an ältere Leute kostenlos abgegeben Eine nette Preisverteilung sah die Fische familie noch in froher Runde. g Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Ren mik. An nicht mehr in Arbeit stehende invalit Mitglieder wird am 3. September von 8 bis h Uhr gegen Vorlage des Mitgliedsbuches elt Notlageunterstützung ausgezahlt. Wird der Jugendrat sich selbst uullösen? In einer Sitzung am 10. September wird darüber entschieden Am 10. September tritt der Jugendrat der Mannheimer Jugendverbände zu seiner vermutlich letzten Sitzung zusammen, denn als einziger Punkt der Tagesordnung ist der Antrag auf Auflösung des Jugendrates auf- geführt. Der Jugendrat entstand 1948. Ein Vor- schlag der Stadtverwaltung für die Bildung eines Jugendausschusses enthielt sowohl Richtlinien für einen„Jugendrat“ und einen „Städtischen Ausschuß für Jugendfragen“. Beide zusammen sollten den Stadtjugend- ausschuß Mannheim bilden. Während aber der„Städtische Ausschuß für Jugendfragen“ niemals wirkliches Leben erlangte, nahm der Jugendrat am 7. Juni 1948 mit der Wahl seiner Vorsitzenden Willi Vöhringer und Wilhelm Böttcher die Arbeit auf. Wichtige Fragen des Jugendlebens wie Jugendschutz, Jugendarbeitschutz, Berufswahl, Jugend- arbeitslosigkeit, Schulreform, Jugendurlaub, Arbeitsfürsorgemaßnahmen, Bundesjugend- plan, Entlassung der Kriegsgefangenen, Wiederbewaffnung, Fremdenlegion, Ju- gend in der Sowjetzone, Schmutz- und Schundgesetz, Jugendfunk, Jugend und Kul- tur und anderes waren wichtige Themen, die vom Jugendrat behandelt wurden. Viel- tach waren Behördenvertreter und Abge- ordnete bei den Beratungen anwesend. Man- nigfache Entschließungen wurden an die zu- ständigen Stellen und Parlamente übersandt. Besonders verdient machte sich der Jugend- rat durch die Durchführung von Diskus- sionsabenden und Foren, die weitgehend gut besucht waren. Wegen des Versagens des„Städtischen Ausschusses für Jugendfragen“ beschlossen die Jugendorganisationen 1951 einen eigenen Stadtjugendausschuß zu bilden und gaben ihm eine Satzung. Nach und nach übernahm der Stadtjugendausschuß den größten Teil der Aufgaben des Jugendrates, insbesondere die Durchführung von Veranstaltungen. Auch nahm er wiederholt zu Tagesfragen Stel- lung. Er konnte dies um so leichter tun, als er durch die Mitarbeit der Leiter der ein- zelnen Organisationen ein größeres Gewicht AREGumGEN. a BESCHWE DEN Oel im Wasser in der Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ vom 25. August war zu lesen, daß infolge Ver- unreinigung durch Oelrückstände der gesamte Fischbestand der Stockacher Aach vernichtet wurde. Einen analogen Uebelstand können die Besucher des Mannheimer Freibades mehrmals in der Woche feststellen. Schon von weitem ist der Geruch wahrnehmbar, ohne Zweifel rühren die Massen von Oelschichten nur von einer Industriefirma her. Man hat durch tele; konische Anrufe— schon im vorigen Jahr— Gesundheitsamt und Wasserschutzpolizei auf das Uebel wiederholt aufmerksam gemacht, doch ist bis heute nichts geschehen. Es dürfte doch nicht allzu schwer sein, die Spur der Oel- schichten aufzunehmen und den Ursprungsberd zu finden. Der Bademeister wird den maßge- benden Stellen weitere Anhaltspunkte geben, Menschen und Fische werden aufatmen und dankbar sein, wenn hier geholfen werden kann. 1 Mannheimer nicht einverstanden In aller Stille Cvielleicht mit Absicht?) ist unser Schillerstandbild auf dem Zeughausplatz wieder errichtet worden. So erfreulich seine Wiederherstellung, so unerfreulich dieser neue Standplatz, der keinerlei innere und äußere Beziehung zu dem schönen Monument bietet. Denn obendrein wurde es nicht vor einen der Zeughausflügel gestellt, wo es immerhin einen guten Hintergrund gehabt hätte, den es unbe- dingt braucht, sondern vor die— sagen wir es laut!— fürchterliche Fassade der Kurfürsten- schule. Da steht es nun exakt wie eben mal ab- gestellt und nicht abgeholt; es ist ein Greuel! Als ob es nicht genug gute Lösungen der Platz- frage gäbe! Wenn schon nicht wieder in die Nähe des kommenden Theaterneubaues oder irgendwo in Anlehnung an den großen Schloß- komplex, warum dann nicht, was sich geradezu als Selbstverständlichkeit anbot, auf den Schillerplatz, etwa am anderen Ende der Diago- nale zu dem Totenmal von Gerhard Marcks: Eine einfache Baumkulisse als Hintergrund, später ihm gegenüber das geplante Biblio- theksgebäude, und unser Schiller hätte in einer ihm innerlich und äugerlich gemäßen Um- gebung und zudem wieder an der Stätte ge- Standen, wo er immer war, an der Stätte, Wũo er zum ersten Male und seitdem über andert- halb Jahrhunderte die Mannheimer durch die Macht seines Geistes und seiner Sprache er- schütterte. Angeblich ist das Denkmal nun aus technischen Gründen nicht mehr von seinem neuen Standort zu entfernen, eine Ausrede, die niemand den verantwortlichen Stellen ab- nimmt. Aber wer ist eigentlich für diesen greulichen Fehlgriff verantwortlich? L. B. * In Ihrer Ausgabe vom 28. August melden Sie die„sang- und klanglose“ Aufstellung des Schillerdenkmales auf dem Zeughausplatz in C 5. Meine Freunde und ich richten an die Stadtverwaltung die Frage, welche Erwägungen zu dieser Idee führten, dieses Denkmal nicht auf dem Schillerplatz aufzustellen, sondern vor einem Gebäude, das mit Schiller in keiner Weise in Verbindung zu bringen ist. Unseres Erachtens wäre eine Aufstellung des Denkmals auf seinem alten Platze wenigstens eine Er- innerung an die Schillerbühne, auf die Mann- heim früher so stolz war. P. D Keine Empfehlung für Mannheim Anläßlich der Besichtigung der Deutschen Verkehrsausstellung in München kam ich auch in ein Schmalfilmkino der Deutschen Bundes- bahn. Dieses Kino brachte am fraglichen Tag einen Kurzfilm Mit dem Alpen-Nordsee- Expreß von München nach Bremerhaven“. Aus dem Vorspann war zu entnehmen, daß der Streifen unter dem Protektorat der Deut- schen Bundesbahn gedreht wurde. Der Film beginnt mit der Abfahrt in München, dann sieht man Bilder von Augsburg, von Ulm, Geislingen, Stuttgart und ein Schild„Bruch- sal“. Gespannt wartete ich, was der Film von Mannheim bringen würde. Was dann kam, war allerdings mehr als betrüblich. Zuerst kam das Bild der zerstörten Bahnhofshalle Mannheim sowie eine Mauer mit der Parole: „Wir kämpfen für die Arbeiterklasse.“ Es folgte eine im FHalbdunkel liegende Straße Mannheims mit einem Leichenwagen, in den . Allgemeine ein Mann gerade einen Sarg hineinschob. Die nächste Szene wurde entweder im tiefsten Jungbusch oder in der Gutemannstraße auf- genommen. Sie zeigte eine Kneipe, aus der beim Oeffnen der Türen Musik drang und die gerade ein Mädchen verließ, über dessen Charakter ein Zweifel kaum möglich war und die unter einer Laterne Aufstellung nahm. Den Abschluß dieser herrlichen Darstellung unserer Vaterstadt bildete die letzte Szene des Schau- spiels„Wir sind noch einmal davongekommen“ aus dem National-Theater. Es war mir unfaßbar, wie man in einem der Oeffentlichkeit zugänglichen Film eine Stadt in dieser Weise diffamieren kann. Die gezeigten Szenen kann man in jeder Stadt aufnehmen. Dagegen bietet auch Mannheim genügende Objekte, die wert sind, in einem Reisefilm der Deutschen Bundesbahn werbend zu wirken. W. G. Wallstadter Wünsche Das Schuttloch an der Römerstraße ist in einigen Wochen voll, und es wäre deshalb gut, jetzt schon mit den Vorbereitungen für die Müllabfuhr zu beginnen. Jetzt schon kann man feststellen, wie einige aus Unvernunft ihren Müllschutt einfach auf die nahen Felder und vor die Gärten abkippen. Die Bauern sind darüber sehr erbost und werfen Konservendosen und zerbrochene Fla- schen einfach wieder auf die Straßen. Auch mit der Straßenreinigung ist noch nichts geschehen. Aus den offenen, immerzu verschlammten Straßenrinnen steigen Tausende von Krankheitsbazillen auf, und die Gestank- belästigung ist gerade jetzt im Sommer uner- träglich. An einigen Stellen bilden sich in dem Straßenschlamm sogar Pfuhlwürmer. Es scheint gerade so, als würde die Stadtverwal- kung vor lauter Paragraphen keine Möglich- keit zum Handeln finden. Auch nicht einmal eine Antwort auf eine Anregung wird gegeben. Wir Wallstädter wollen gar nicht in dem „ländlichen Idiol“ weiterleben, sondern wol- len auch teilhaben an der städtischen Kultur, zumal wir ja auch die gleichen Steuersätze wie das übrige Stadtgebiet bezahlen müssen. H. L. hatte und auch über die nötigen Geldmitte verfügte, während im Jugendrat aur qu. gendliche unter 25 Jahren vertreten Waben und ihnen Geldmittel kaum zur Verfügung standen. Da damit das Interesse der jugend. lichen Vertreter selbst am Weiterbestehen des Jugendrats mehr und mehr schwand kam es wiederholt zu Beschlußunfähigke, so daß kein anderer Weg mehr gangbz 8 als der der Auflösung des Jugend rats. Fllmspiegel Alster:„Betrogene Jugend“ Die„Beichte“ eines alten Mannes, de. Sti 25 80¹ stü tur ist, dal gal Vel Dem geit den verfolgt fürtten ier Wo markstü dungsmé dtuttgar vahaupt despolize bahnen gewarnt malen Dringene ren Stä⸗ bekannt jeweils e In un vor Beg uns rech die verre dab Sie mäbig de erhalten. acht Tage vurde. Am sen Leben in einem für ihn besonderen de Lndeskr. schehen— der Liebe zu einem jungen Md] reiben chen und deren tragischer Ausgang— rü mit der I geblendet wird. Daneben läuft quasi i duftgarte Aktuelle, gegenwärtige Parallele das Schi, Fed festg sal seiner Großnichte, über dem das gleici le, ein 3 „Zu spät“ steht. Eine Filmmelodie in Moll da Mind. nicht unaktuell, nicht anachronistisch, De Vörden, d Rhythmus der von der Kamera in dunkle feiesen Grautönen ausgemalten Handlung ist brel en des Le und getragen. Die Konflikte sprudeln nich garter Kri wie Katarakte, schäumend und schillernd delneim g sondern erscheinen majestätisch und teig genommen lich. Es ist mehr ein Kammerspiel, Wüs Ne duch die Sisseur Irving Reis hier inszeniert Hat, uf die Stimmungstöne machen keine laute, abe eine ernst gemeinte, fast epische Musik. I. Teres den Hauptrollen David Niven, Wright, Evelyn Keyes und Farley Grange 10 Kamera und Kurbel: „Der letzte Walzer“ Petersburg, Warschau und Paris„sch ben“ Kulisse für diesen der gleichnamige Oerettpe von Oskar Straus nachgestaltete Film, der leichte, aber doch nicht seid Unterhaltung offeriert. Die thematisch Nabe ist das Schicksal einer russische Baronesse, die Revuesängerin wird. Mä liches Pendant dazu gibt ein Graf und ru rt, sischer Rittmeister ab. Das„Problemcehe“ besteht darin, daß die beiden nicht zusam men kommen körmen, das heißt bis auf 0 letzten paar Filmmeter. Dargestellt were sie von Eva Bartok und Curd Jürgens, u. Regie führte Arthur Rabenalt. Alles allem eine leicht donaumonarchaische, abe nette und unterhaltende Geschichte. Kleine Chronik Tierschutzverein. Am 2. sammlung. vdk Schwetzingerstadt. Am 4. Septenb 20 Uhr, Versammlung im„Goldenen Hech heug, Schwetzinger Straße 149. Die„Neckargärtler“. Uhr, im„Kaisergarten“ Herbstfest. Aquarien- und Terrarienverein„Vallisneſ, versammlung am 5. September, 20 Uhr, im 1 kal„Braustübl“. Am 6. September im z Lokal von 9 bis 12 Uhr Fischbörse. Kreis Angehöriger ehemaliger fliegende verbände. Am 5. September, 20 Uhr Wartburg-Hospiz, Filmvorführung„Schnell als der Schall“. „Gott und der Teufel“ nennt sich ein e spektivisches Zeitstick der Gegenwart 1 Joachim Kettenborn in drei Akten und% Bildern, das am Vorabend der Wahl, am September, 20 Uhr, im Musensaal augen, Wird. Regie dieses politischen Zeitstückes füt Otto Schweikert. September,% Umr, im„Prinz Max“, H 3, 3, Mitglieder Am 5. September, K Kredit hegleiters lazwise lungen d. egetzt wo lin Rur Stuttga emannisc dsphäre fürttembe hultgarts, eden Tag ensche ae Bund füttengew em In- u Wir gratulieren! Anna Haas, Mannheim-Rite tal, Sonnenschein 8, Christiane Bechtler, Man heim, Rheinhäserstraße 83, und Wilhelm Tho men, Mannheim, Diester wegstraße 8, werden 70 Jahre alt. Adolf Gerard, Mannheim-Rheins Emil Bitz, Mannheim-Waldhof, Spiegeltab (Kolonie), und Julian Keltz, Mannheim te hof, Spiegelfabrik(Kolonie), konnten 40. 8 jubiläum bei Firma Vereinigte Glas- Weis Werk Mannheim- Waldhof, feiern. Der Gesamtauflage unserer heutigen 11 gabe liegt ein Werbeblatt des Bundes schaftsministers Prof. Dr. Erhard bei. — eee eee Oeffentliche Kundgebun der FREIEN DEM OETNATIScHEN PARTEI, Stadtverband Mennheim Donnerstag, den 3. September 1953, 20 Uhr, Rosengarten(Musensaah) e Vizekanzler FRANZ BLOUcHER Bundestagsabgeordnefer RGUTIESs Ar. 203/ Mittwoch, 2. September 1953 MORGEN Seite g eins der Jahreszahl 1951. Diese Ziffer ver- läuft bei dem Falschgeld etwas senkrechter als bei den Originalmünzen. Außerdem ist die Schrift an den Rändern, die im Gegen- satz zu den scharfkantigen echten Münzen leicht abgeschrägt sind, etwas mangelhaft. Bisher hat das Landeskriminalamt rund 150 falsche Fünfmarkstücke ermittelt. 0 Amokfahrt eines Betrunkenen Aalen. Ein auswärtiger betrunkener Kraft- fahrer verursachte auf der Bundesstraße zwischen Aalen und Wasseralfingen drei Verkehrsunfälle. Anschließend beging er Fahrerflucht. Zwei Fahrzeuge wurden be- schädigt und eine Radfahrerin verletzt. Durch die Mäthilfe der Landespolizei konnte der rücksichtslose Kraftfahrer bei Ellwan⸗ Sen Sestellt werden, als er gerade damit beschäftigt war, die von den Zusammen- stößhen herrührenden Schäden an seinem Wagen zu beseitigen. Sein Führerschein wurde eingezogen, das Fahrzeug sicher- gestellt. Außerdem wurde dem Fahrer eine Blutprobe entnommen. Etwa eine Stunde Zuvor war auf der Bundesstraße bei Aalen ein Pkw.-Fahrer festgenommen Worden, der ebenfalls betrunken War. Geschickt getarnt Freiburg. In Kenzingen im Breisgau wurde von der Zollfahndung bei einer Kon- trolle der„Kenzinger Schwarzwaldbrenne- rei“ eine komplett eingerichtete Schwarz- brennerei entdeckt. Die unerlaubte Brenne- relanlage, deren Besitzer samt seiner Fami- Ne vor der Festnahme flüchten konnte, war in einem Abort eingebaut und dort geschickt getarnt. Um nicht uls Feigling zu gelten Zehn Jahre Zuchthaus wegen versuchten Raubmords an einem Taxifahrer tenden Wunden retten. Eisenhardt und seine Begleiterin wurden am nächsten Tag in Lör- rach festgenommen. Das Gericht sah den Mordvorsatz als er- Wiesen an, weil die Täter aus Heimtücke und Habgier gehandelt hätten. Eisenhardt habe zwar den Ueberfall geplant, aber seine Ge- liebte habe ihn dabei unterstützt und ihn im entscheidenden Augenblick zur Vollendung des Vorhabens veranlaßt. Eisenhardt hatte in der Verhandlung aus- gesagt, daß er im letzten Augenblick Be- denken bekommen habe. Seine Freundin 1— Nr. 20 wei Fulschmünzerwerkstätten in Stutigurt hob Etwa 2250 falsche Fünfmarkstücke in Baden- Württemberg in Umlauf gebracht/ Ausgezeichnete Fälschungen Neckar. Stuttgart. Das Landeskriminalamt hat in der Nach f 1 nd Bin- Stuttgart zwei Falschmünzerwerkstätten ausgehoben. Die eee 1— annhein 25 jähriger Werkzeugmacher und dessen 37 Jahre alter Bruder aus Stuttgart t seinen sowie ein dritter Mittäter wurden verhaftet. Sie gestanden, 2500 Fünfmark- ad, und stücke geprägt und davon 2250 in Umlauf gebracht zu haben. Mit der Verbrei- ehr 20 tung des Falschgeldes, das von echten Fünfmarstücken kaum zu unterscheiden 1e Fische ist, haben die Münzverbrecher in Lindau und Konstanz begonnen. Sie brachten a dann das Geld— soweit der Polizei bis jetzt bekannt ist— in Göppingen, Stutt- gendliche gart, Heidelberg, Karlsruhe, Nagold, Calw, Horb und Tübingen in den 4 verkehr. Gramm 332 angelt Dem Landeskriminalamt in Stuttgart, das Entlassene bei seiner Rü n bester eit dem ersten April dieses Jahres mit der Werden, ebenso der e 15 000 verkolgung von Münzvergehen in Baden- heim Festgenommenen, ein Graveur, der Wenler ſfürttemberg beauftragt ist, war schon vor sich drei Tage lang seiner Wohnung fern Die n pier Wochen der Umlauf von falschen Fünf- gehalten hatte. Die ebenfalls verhaftete Frau arbeiten. markstücken bekannt. Umfangreiche Fahn- des Werkzeugmachers wurde wieder ent- ig Sch. dungsmabnahmen wurden zusammen mit der lassen, da sie offensichtlich von den Münz- en Siege duttgarter Kriminalpolizei und der Krimi- verbrechen ihres Mannes nichts wußte. Die- nd dee waheuptstelle der württembergischen Lan- ger konnte in Mindelheim durch die Wach- gelten oll eingeleitet. Warenhäuser, Straßen- samkeit eines in einem Lebensmittelgeschäft 95 bahnen und sonstige Unternehmen wurden tätigen früheren Polizeibeamten festgenom- 155 r gewarnt und mit den wesentlichsten Merk- men werden. Der Münzverbrecher hatte in Ache, malen des Falschgeldes bekannt gemacht. diesem Geschäft falsche Fünfmarkstücke Dringende Warnungen gingen an die mittle- umgesetzt. den Städte Baden- Württembergs, nachdem In der Nacht zum Dienstag wurden dann ler, Ren] bekannt geworden war, daß in diesen Orten die zwei Werkstätten der Falschmünzer in e inpalte] eweis am Wochenende, so am Samstag vor Stuttgart ermittelt. Eine dritte Werkstatt n 8 big der Falschmünzer will die Polizei noch im iches em Laufe des Dienstags im Kreis Nürtingen ausfindig machen. 1 MSet Abonnenten! Bei den verbreiteten Fünfmarkstücken 5 5 1 S handelt es sich um ausgezeichnete Fälschun- bor Beginn Ihres Urlaubs bitten wir Sie Sen. Sie haben denselben Silbergehalt wie ins rechtzeitig mitzuteilen die Originalmünzen. Der Materialwert der falschen Münzen beträgt 77 Pfennige. Das zeldnite WDMGDD Wesenfliche Erkennungszeichen ist die erste ur 0 5 n wie lange Verfügung 2 r jugend. 2 OHIn bestehen 5 33 i 1 Schwand gie verreisen. Unser Beissclengt sorgt dafür, Freiburg. Das Schwurgericht Freiburg Mähigkel ang sie auch im fernsten Ferienort regel- Verurteilte am Montagabend den 27 Jahre g 19 0 mübig den MANN H EIMER MORGEN 3. Rudolf Eisenhardt aus ö„ 1 1 albe/ Saale und die 28 Jahre alte Weberin erbelten. een Lotte Reiß aus Rheinfelden wegen versuch- ten gemeinschaftlichen Mordes und schwe- a ren Raubes zu je zehn Jahren Zuchthaus. aut Tagen in Nagold, Falschgeld umgesetzt Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen nd“ gurde. 1 Jahre 5 „an vergangenen Sonntag sing beim Die beiden Angeklagten hatten in den 40 1 lundeskriminalamt in Stuttgart ein Fern- Abendstunden des 8. Oktober letzten Jah- 0 ben aus Mindelheim in Bayern ein res versucht, durch einen Ueberfall auf den gen Hal ureiben aus 3 ser 43 Jahre alten Lörracher Taxibesi 1 e ee autem. dis wort ein gener fassen e Genn b ralasr, Tacibesttaer Ker quasi i duttgarter wegen Vertreibung von Falsch- False zu Geld zu gelangen, um eine Fahrt ag Schich kel festgenommen worden sei. Sein Beglei- et, ein 34 Jahre alter Stuttgarter, war von as gleich as glei ler e in Mol tisch, Def ö laute, abet Musik. I. , Teres Granger 0b ris„schl chnamige gestaltete mt seicht nematisch russische d. Mäus dg undd ru gert blemche At zusel bis auf dh llt werde rgeus, u. Alles. te. 5 ember, 9 gliederpel, Septen en Hech tember, Vallisnert hr, im f im gleiche liegende „Schnelle Vörden, da ihm keine Mittäterschaft nach- n dura genesen werden konnte. Gegenüber Beam- ist bre ken des Landeskriminalamtes und der Stutt- deln nich Lrter Kriminalpolizei, die sofort nach Min- schillernd delheim gereist waren, legte dann der Fest- und Leier benommen ein volles Geständnis ab. Er gab „ Ws euch die Beteiligung seines freigelassenen t Hat, uni besleiters sowie seines Bruders zu. maischen waren in Stuttgart die Woh- zungen der Falschmünzer von der Polizei etzt worden. So konnte der in Mindelheim kin Rundgang durch Bundesfachschau stuttgart. Die Gastlichkeit schwäbisch⸗ lemannischer Wirtshäuser, die gepflegte At- döphäre der Hotels im Reiseland Baden- fürttemberg: von diesem Nimbus zehrt auch Juttgarts, die Landeshauptstadt, zumal in ae Bundesfachschau des Hotel- und Gast- Aättengewerbes Fachleute und Laien aus am In- und Ausland herbeiruft. n ische, a mer 121 uckelte fein Hotelzimmer oder eine Mahlzeit Phan- Trend sich heute das Hotel- und Gast- kälengewerbe längst wieder mit der Kon- iu enerdes wurden mehr als 40 Millionen icb Rentabilität, Beschlagnahme durch die gatzung und Steuerlasten stellen Hote- Uhr ig un ins Ruhrgebiet finanzieren zu können. Auf der Fahrt über Oedlingen nach dem Bahn- hof Dreiländereck bei Binzen führten sie die Tat aus. Eisenhardt stieß dem Fahrer von hinten eine Schreckschußßpistole zwischen die Schulterblätter, riß ihm dann den Kopf zu- rück und brachte ihm mit einem kurzen Gärtner messer zwei schwere, wenn auch nicht lebensgefährliche Schnitte am Hals bei. Die Angeklagte Reiß, die neben dem Fahrer saß, hat Eisenhardt bei der Ausführung der Tat dadurch unterstützt, dag sie Kaiser die Geldbörse zu entreißen versuchte. Der Taxi- fahrer konnte jedoch den Wagen zum Ste- hen bringen und sich trotz seiner stark blu- Mindelheimer Polizei wieder entlassen Stuttgart und die Gastronomie des Hotel- und Gaststätten-Gewerbes sieht ein Hotel im vollen Betrieb. Der Ge- schäftsführer steht für Auskünfte in seinem Zimmer zur Verfügung, die Phalanx befrack- ter Kellner„bedient“ den Gast mit den Spe- Zialitäten des Hauses aus den Weinkellern, aus dem Grillroom, aus der Caféküche. Auch das Zimmermädchen, der Portier, das Fräu- lein vom Amt, mit Rohrpostanlage, Zeitfunk, Fernsprecher, Fernschreiber vertraut, ge- hören zu diesem kompletten Hotel. Auch die technischen Anlagen eines Hotels sind zu sehen, vom Aufzug bis zum Billard und Tischfußballspiel. Unter den Ausstellern überwiegen erst- malig die verschiedenen Sparten der ein- schlägigen Maschinen- und Geräte- Industrie. Für Kühlmaschinen werden auf dieser Aus- stellung allein 800 Quadratmeter Ausstel- lungsfläche beansprucht, für Heiz- und Koch- geräte 1300 Quadratmeter, für Hotelsilber, Porzellan und Glas 250 Quadratmeter, für Spirituosen rund tausend und für Genuß und Nährmittel noch einmal 850 Quadrat- meter. Ein weiterer Anziehungspunkt sind die 400 Platten mit delikat zugerichteten Spei- sen aller Art in Kühlvitrinen. Hundert Köche stellten sie her. Neben den Köchen sind auch die Konditoren mit Proben ihrer Kunst vertreten. Es gibt Kostproben an allen Ständen, vom Neskaffee bis zu den Frank- furter Würstchen zen Tagen, da im Ausstellungsgelände der enschau auf dem Eillesberg die 4. Deut- kin Rundgang durch diese Vielseitige Inbegriff der gastronomischen der Hotelkultur— zeigt, in welch r Zeit sich Deutschland nach dem Krie- Wieder zum Reiseland erster Klasse ent- Noch vor einigen Jahren wurden preise gezahlt, es fehlte am Primitivsten, enz des Auslandes messen kann. die Zahl der Betten, die 1948 noch 110 000 stieg auf 400 000. Für den Aufbau des ite zur Verfügung gestellt. Aber Aufbau ist noch nicht vollendet und auch ind die Schwierigkeiten noch beträcht⸗ und Verbände vor große Probleme. die Stuttgarter Schau bringt als Attrak- „Hotel in der Halle“. Der Besucher 33 habe ihn aber erstaunt angesehen, und um nicht als Feigling zu gelten, habe er sich schlieglich doch entschlossen, den Taxifahrer umzubringen. Die Angeklagte hatte entschie- den bestritten, sich an der Ausführung der Tat beteiligt zu haben. Der Fahrer sagtè da- Segen aus, daß die Frau ihm beim vergeb- chen Griff nach der Brieftasche das Ge- sucht zerkratzt habe. Schrankenwärter ergriff die Flucht Neckarsulm. Der Schreankenwärter der Bundesbahn, der am schienengleichen Bahn- übergang zwischen Neckarsulm und Hell- bronn fahrlässig den Tod eines 23 jährigen Motorradfahrers verschuldet hatte, war, wie die Stadtpolizei Neckarsulm mitteilte, zu- nächst geflüchtet. Er konnte aber bereits nach kurzer Zeit in der Nähe der Schleuse Kochendorf aufgegriffen werden. Bei Seiner Vernehmung gab er an, daß die Schranke zunächst geschlossen gewesen sei. Auf das Ersuchen des Motorradfahrers, der in Eile gewesen sei, habe er sie jedoch noch einmal Kurz geöffnet. Beim Ueberqueren der Gleise sei der Motorradfahrer dann von der Loko- motive eines unbemerkt heran gekommenen Zuges erfaßt und tödlich verletzt worden. Aus Rheinland- pfalz Bernkastel. 24 Schüler einer Klasse der katholischen Volksschule in Bernkastel-Kues erschienen auf Weisung ihrer Eltern nicht zum Unterricht. Die Eltern protestierten da- mit gegen die Versetzung eines Lehrers, der in der Ganzheit-Lesemethode unterrichtete. Eine neue Lehrkraft, die mit dieser Unter- richtsmethode nicht vertraut sei. würde die Kinder in ihrer Entwicklung zurückwerfen. Mainz. Vorschläge zu einer weitgehen- den Verkehrserschließung des flachen Lan- des hat der Landkreistag von Rheinland- Pfalz jetzt den Verkehrsdezernenten der Be- Zirksregierungen übermittelt. Der Land- Kreistag habe zwar, so wird erklärt, viel Verständnis dafür, daß auf die Wünsche der Bahn und der Post Rücksicht genommen wird, doch das dürfe nicht dazu führen, daß die bestmöglichste Verkehrsgestaltung be- hindert wird. Das blieb übrig von dem Opel- Olympia, mit dem Graf Christoph Heinrich von Hell dorf, auf der Fahrt von Mannheim nach Heidelberg tödlich verunglückte. Der Wagen hatte den vor inm fahrenden Lastſeraftuagen mit solcher Wucht gerammt, daß die Hinterachse des Last- zuges um einen halben Meter nach vorn gedrückt wurde. Erst nuch genauer Prüfung der IAdoptions familien Caritasverband gegen verantwortungslose Adoptionsvermittlungen Freiburg. Gegen verantwortungslose Adop- tionsvermittlungen von Kindern ins Aus- land wendet sich der Deutsche Caritasver- band in Freiburg in einer Erklärung. Der Verband stellt fest, daß ihm zahlreiche Fälle bekannt geworden seien, in denen von den Vermittlungsstellen im Bundesgebiet die ausländische Adoptionsfamilie nicht hin- reichend genug geprüft worden sei. Beson- ders die Frage der Gleichheit des religiösen Bekenntnisses werde meist völlig über- sehen. Solche Fälle seien so zahlreich, dag sogar das amerikanische Episkopat davon Kenmtnis erhalten und seine Verwunderung darüber zum Ausdruck gebracht habe. Der Caritasverband verweist in diesem Zusam- menhang auf die in Frankfurt arbeitende Adoptionsvermittlungsstelle der amerikani- schen Caritas, die eng mit der Jugendfür- sorge des Caritasverbandes in Freiburg zusammenarbeitet. Diese Stelle prüfe nicht nur sorgfältig und gewissenhaft die Adop- tionsfamilie, sondern übernehme auch die Ueberwachung und Betreuung der Adoptiv- kinder im Auslarid. Ueber sechs Millionen Schott- Meßbücher Freiburg. Am 5. September jährt sich zum 110. Male der Geburtstag des Benedik- tinerpaters Anselm Schott, des Schöpfers und Autors des lateinisch-deutschen Meß- buches. Vor 70 Jahren erschien dieses Meß- buch zum ersten Male. Es wurde seitdem von der Benediktiner-Abtei Beuron und dem Verlag Herder in Freiburg weitergepflegt und verbessert. Die Gesamtauflage der im Verlag Herder erschienenen Schott-Meß- bücher, die im ganzen deutschen Sprach- raum eine überaus große Verbreitung gefun- den haben, beträgt heute über sechs Millio- nen Stück. Dollarspende für Flüchtlings- wohnungen Pforzheim. Die„Gesellschaft für den Wiederaufbau zerstörter Städte in Deutsch- land“ in San Franzisko hat der Stadtver- waltung Pforzheim einen Scheck über 395 Dollar übersandt. Diese Summe soll als Kleiner Beitrag für den Bau von Flüchtlings- wohnungen verwendet werden. Der Ober- bürgermeister von Pforzheim hat der Ge- sellschaft, die auch anderen Städten Geld- beträge zukommen ließ, im Namen der Stadt und ihrer Bevölkerung gedankt. Blindgänger hinter dem Fußballtor Lörrach. Wenige Meter hinter dem Fuß- balltor des Sportplatzes in Haltingen im Kreis Lörrach wurde in der Erde ein Gra- nat-Blindgänger entdeckt, der aus dem Zwei- ten Weltkrieg stammt. Zahlreiche Sportler und spielende Kinder sind in den letzten Jahren über die Fundstelle hinweggelaufen, ohne daß das gefährliche Geschoß explo- dierte. Die Polizei hat zur Entschärfung der Granate Feuerwerker angefordert und außerdem besondere Sicherungsmaßnahmen angeordnet, da man in dem bewaldeten Um. kreis der Fundstelle noch weitere Blindgan- ger vermutet. Gräßlicher Berufsunfall Sinsheim. Einen gräßlichen Betriebs- unfall erlitt ein 17jähriger Landarbeiter in Backstadt bei Sinsheim. Der junge Land- arbeiter war beim Einlegen von Stroh in eine Futterschneidemaschine erfaßt und in die Maschine gezogen worden. Dem Unglück lichen wurden beide Beine bis zum Rnie ab- getrennt. Eine Leistungsschau medizinischer Forschung Karlsruhe im Zeichen der Heilmittelausstellung und der Therapie-Woche Karlsruhe. Die 5. deutsche Heilmittelaus- stellung seit 1949 wurde wie schon kurz be- richtet— in der zu diesem Zweck fertigge- stellten Schwarzwaldhalle in Karlsruhe er- öffrlet, nachdem Oberbürgermeister Günther Klotz diese modernste deutsche Ausstellungs-, Kongreg- und Sporthalle feierlich ihrer Be- stimmung übergeben hatte. Der Begründer der deutschen Therapie-Woche und der Heil- miftelausstellung, der Karlsruher Chefarzt Dr. med. Dr. phil. Franz Kienle bezeichnete es als die schönste Erfüllung der Idee der beiden alljährlich in Karlsruhe stattfindenden Wis senschaftlichen Veranstaltungen, daß sie jedes Jahr in der Aussprache zwischen den Wissenschaftlichen Forschern und den medi- zinischen Praktikern neue Anregungen und kritische Untersuchungen zum Nutzen der kranken Menschen hervorbrächten. Im Konzerthaus wurde die deutsche The- rapie- Woche eröffnet, an der etwa 5000 Arzte des In- und Auslandes teilnehmen. Als Referenten und Diskussionsredner vor dem medizinischen Forum sind prominente Wis- senschaftler und Praktiker aus den Vereinig- ten Staaten, England, Frankreich, Spanien, Belgien, Italien, der Schweiz, Oesterreich, Schweden, Japan, aus der Bundesrepublik und aus der Ostzone erschienen. Nach der Begrüßung der Teilnehmer en der Therapie- Woche, deren Ehrenpräsident Prof. Dr. Schit⸗ tenhelm aus Rottach am Tegernsee ist, brachte der badisch- württembergische Innen- minister Dr. Fritz Ullrich die Wünsche der Landesregierung zum Ausdruck. Den Fest- vortrag hielt der Direktor der chirurgischen Universitätsklinik München, Prof. Dr. E. K. Frey, der dabei auf die Fortschritte der Lungen- und Herzchirurgie hinwies. Die Stadt Karlsruhe steht ganz im Zei- chen der beiden großer Veranstaltungen, die der Anlaß zum Bau der vielbewunder- ten Schwarzwald-Halle waren, in der die Aussteller der chemisch- pharmazeutischen Industrie ihre Stände bereits seit Tagen aufgebaut haben. Vor der Falle, die dauernd von der schaulustigen Bevölkerung umlagert wird, wehen die Fahnen der Bun- desrepublik, der Stadt Karlsruhe und die Fahnen der zehn ausländischen Staaten, deren wissenschaftliche Vertreter am Thera- pie- Kongreß teilnehmen. Die gegenüber- liegende Stadthalle birgt die Stände der medizinisch- technischen Industrie. Insgesamt Zählen die beiden Hallen, die zusammen ein Fassungsvermögen von nahezu 20 000 Men- schen haben, die Ausstellungsstände vori rund 300 Firmen. ein„bel wart“. 1 und ahl, 5 aufge 4 ückes fäl eim- Kale tler, Maur elm Thon werden! m- Rheine negelfabt feim-Wal 40. Diens zlas-Werte tigen Au undes wir. ei. — 22 4. 7. . 1 a ee 2 ee 2 2 25 2 3 , eee 82 22. 11 1 — i 8 EN Z IN Selte 6 MORGEN Beinahe ein großes Länderspiel Konstan⁊ prüft die-K andidalen Auch die Schweiz bietet bewährte Stammspieler auf Heute abend stehen sich in Konstanz im Bodensee-Stadion die B-Mannschaften von Deutschland und der Schweiz gegenüber. Beide Länder haben darauf verzichtet, dieses Spiel bereits unter den Bestimmungen des Adria- Pokals auszutragen, so daß Sepp Herberger und Rappan Gelegenheit geboten ist, vor den Welt- meisterschaften noch einmal intensiv nach dem „zweiten Mann“ zu forschen. Um den Mann- schaften das nötige Rückgrat zu geben, haben Handball- Turniersieg für IB Jahn Seckenheim Der TSV Neckarau, der seine Halle neu hergerichtet hat, veranstaltete am letzten Au- gust-Sonntag ein gut organisiertes und besuch- tes Handballturnier, an dem zehn Vereine mit dreizehn Mannschaften teilnahmen. In Gruppe I setzte sich TV Brühl gegen TV Friedrichsfeld, 07 Seckenbheim und Reilingen durch, während in Gruppe II und III 99 Seckenheim und Tus Weinheim sicher den Sieg errangen. In Gruppe IV, in der zweite Mannschaften spielten, be- hielt ebenfalls 99 Seckenheim die Oberhand. Diese zweite Garnitur schied in der Vorschlußg- runde gegen Brühl mit 1:4 aus. Die erste Ver- tretung der Seckenheimer gewann knapp 4:3 gegen Tus Weinheim, so daß es zu einem Endspiel Seckenheim gegen TV Brühl kam. Die Marmheimer Vorstädter waren leicht feldüber- legen und gewannen mit 3:1 den Turniersieg. Schachklub 1865 erfolgreich Aus Anlaß der 100-Jahrfeier der Stadt Lud- wigshafen hatte der Schachklub Ludwigshafen am Sonntag zu einem Mannschaftsblitzturnier eingeladen. Zehn Vereine mit je acht Spielern nahmen teil, wobei der Mannheimer Schach- Klub 1865 ungeschlagen blieb und sich den er- sten Platz sicherte. Bester Spieler war Decker mit einem halben und Durst mit einem Ver- Iustpunkt. Den zweiten Platz belegte die 1. Mannschaft von Ludwigshafen. Nach der Sie- Serehrung überreichte der erste Vorsitzende Zageschek, Mannheim, den großen Vierstädte- Pokal, der Mannheim nach einem Wiederho- jungskampf mit Heidelberg zugesprochen wer- den mußte. beide bewährte Nationalspieler eingebaut, bzw. auch solche Spieler nominiert, die sich wieder ihre Sporen für das A-Team erwerben kön- nen. Aber nicht nur diese Männer lockt der (Wieder-) Aufstieg in die Nationalmannschaften, sondern vor allen Dingen den Novizen. Die Schweiz ist hier weiter gegangen als Deutsch- land und hat drei Spieler nominiert, die ursprünglich überhaupt nicht zum Weltmeister- schaftskader gehörten. In der deutschen B-Elf erhält Schade wie- der eine Chance, nachdem er bisher im DFB- Dreß noch nie zu überzeugen vermochte. Seit jedoch der frühere Fürther beim„Club“ neben Max Morlock stürmt, ist er ein anderer gewor- den. Sein Drang zum Tor ist groß, die Schnör- keleien, die einst den Fluß des Mannschafts- spieles hemmten, hat er abgelegt. Schade neben Morlock, das könnte eine Augenweide werden. Neu ist, neben Pfaff, auch das deut- sche Verteidigerpaar Liebrich II/ Ehrhardt, wo- bei wir allerdings bei Werner Liebrich ein wenig„Bauchweh haben. Bickel und Fatton, zwei vielbewährte Füchse werden ihre Gegner sein. Daß die Schweiz diese beiden bewährten Kräfte wieder hervorgeholt hat, beweist, daß man auch dort zu den„Alten“ immer noch Vertrauen hat. Deutschlands Torwart, mag er nun Henig oder(in der zweiten Halbzeit) Her- kenrath heißen, wird auf dem Posten sein müs- sen. Dies umso mehr, da im Schweizer Sturm mit Antenen ein weiterer bewährter National- spieler steht, so daß die Bindung zu den Neu- lingen Mella und Meier sicher gewährleistet ist. In der deutschen B-Elf ist der starke süd- deutsche Einschlag unverkennbar. Dies rührt gewiß nicht allein daher, weil das Spiel in Konstanz ausgetragen wird, sondern weil man damit das Leistungsniveau des süddeutschen Fußballs anerkennt. Wer wäre stärker als die Außenläufer Bergner, Gotkinger, als ein Innen- trio Morlock-Schade-Pfaff, als Henig, als Erhardt? Im Mannheimer Fußballager hofft man dabei noch, daß sich wenigstens für einen der beiden nominierten Ersatzleute(Rößling und Lipponer) im Verlauf des Spieles eine Ein- satzchance ergibt.— Dem italienischen Schieds- richter Bernadini stellen sich folgende Mann- schaften: Deutschland B: Henig Eintracht); Liebrich II (1. FCE), Ehrhardt Fürth); Bergner(1. FCN. Schäfer(Siegen), Gottinger(Fürth); Klodt (Schalke), Morlock, Schade(beide 1. FCW), Pfaff (Eintracht), Hellwig(Bielefeld). 8 Schweiz B: Eich(Loung Boys); Zehnder. Flük- kinger; Häuptli, Casali I, Bigler(alle Loung Boys): Bickel(Grasshoppers), Antenen(La Chaue de Fonds), Mella(Cantonah), Meier(Voung Boys), Fatton(Servette Genf). Auch Mannheimer Vereine errangen Siege und Plätze Jule Leistungen der Schwimmetjugend Erfolgreichste Teilnehmer bei den badischen Jugendmeisterschaften im Schwimmen und Kunstspringen in Durmersheim bei Karlsruhe waren die Karlsruher Margarethe Bornhäußer, Hans Link und Günter Sutter und die badische Meisterin Lore Mann, TV 34 Pforzheim. Mar- garethe Bornhäußer gewann 100 m Kraul in 119,6 Min., 400 m Kraul in 6:24 Min., und über- raschend war sie auch auf der 100-m-Ruücken- strecke in 1:34 nicht zu schlagen. Der deutsche Jugendmeister Hans Link, KTV 46 Karlsruhe, wurde Doppelsieger über 100 und 200 m Kraul ohne sich voll auszugeben(1:03, 4 und 2:30, 2). Zu drei Siegen kam auch Günter Sutter, KSN 99 Karlsruhe, im 100- und 200-m-Brustschwim- men sowie im 400-m- Brustschwimmen, wo er in 6:20,1 neue deutsche Jahresbestzeit erzielte. Auch die Mannheimer Vereine waren durch den TSV 1846 mit fünf und dem SV Mannheim Nach hartem Dreisatzkampf Punkt für„wilden Pancho“ Drei Stunden glanz voller Tennisschau erleb- ten 2500 Freunde des weißen Sports in Han- nover, wo die Kramer-Riggs-Profis nach Biele- feld und Berlin ihre dritte Station machten, bevor sie morgen in Heidelberg antreten. Im Mittelpunkt stand wiederum das Match zwi- schen dem Profl-Weltmeister Pancho Segura und dem letzten Weltmeister der Amateure, Frank Sedgman. Obwohl der Australier ver- bissen kämpfte, verlor er in der Gesamtbilanz einen weiteren Punkt an den„wilden Pancho“, der in drei Sätzen mit 3:6, 7:5, 8:6 die Ober- .— behielt und nun gegen Sedgman mit 6:2 rt. Obwohl die„Wetterfrösche“ keinen Regen prophezeien, weist der Veranstalter Heidel- berg, der Tennisclub Schwarz-Gelb, darauf hin, daß die Veranstaltung bei Regenwetter am Donnerstag in der Tennishalle in der Römer- straße ausgetragen wird. Das Programm für Heidelberg, Donnerstag, 16 Uhr, lautet: Frank Sedgman— Pancho Segura; MeGregor— Dinny Hails; Doppel: Sedgman/ Gregor— Segura/ Pails. Europatitel für Handtke:? Es ist durchaus nicht alltäglich, daß ein Herausforderer von den Landsleuten des Titel- verteidigers so in die Favoritenrolle gedrängt NRO fHoht zeuge wird wie der deutsche Doppelmeister Werner Handtke beim Kampf um die Europameister- schaft im Leichtgewicht gegen den Dänen Jör- gen Johanson am Donnerstagabend in der Ko- penhagener KB-Halle. In diesem Falle kann man allerdings kaum von Zweck-Pessimismus sprechen. War Handtkes Punktsieg über den Dänen in der Dortmunder Westfalenhalle noch umstritten, so blieb der Sieg des Berliners in der Kopenhagener Revanche über jeden Zwei- kel erhaben. Und so spricht viel dafür, daß Handtke auch diesen dritten Kampf gewinnt und damit nach Heinz Neuhaus die zweite Eu- ropameisterschaft nach Deutschland holt. Jör- gen Johansen ist ein Boxer, der wenig techni- sches Talent besitzt, dafür aber im Training hart arbeitet und mit einem unbändigen Ehr- geiz in den Ring geht. Der Titelverteidiger „lebt“ von seiner Kondition und Schlagkraft. Pokal für TB Seckenheim Im Endspiel des Phönix-Turniers der alten Herren(Hefft-Wühler-Pokal) gab es vor einer großen Zuschauerzahl gute Leistungen. Die Pisterer-Elf von TB Jahn Seckenheim leistete der Mannschaft der Schiedsrichter Mannheims hartnäckigen Widerstand. Als auch in der ver- längerung kein Tor flel, verzichteten die zum Schluß überlegenen Schiedsrichter auf einen Losentscheid und überlieſen den Pokal ihrem fairen Gegner aus Seckenheim. Die Sieger- ehrung im Phönix-Clubhaus brachte den Ab- schluß des sportlich sehr schön verlaufenen Turniers. mit zwei Siegen würdig vertreten bei einer Vielzahl zweiter und weiterer Plätze. Im Kunstspringen kam der TSV 46 durch Ingeborg Busch sowie die in ausgezeichneter Verfassung springende Bärbel Urban zu Siegerehren, wäh- rend Ursel Drovak das Mädchenkraul(1:31, 7), Ursel Metzger das Mädchen- Brustschwimmen (138,4) und die Mädchen-Lagenstaffel Metz- ger Kreuzer—Drovak(5:04,5) vor SVM(5:20, 0) siegreich blieben. Mit M. Müller, H. Mill, H. Jungbluth usw. schickte der TSV 46 weiteren hochtalentierten Nachwuchs an den Start. Vom SV Mannheim konnte Horst Scheufler über 400 m Kraul(65:46,8) vor Jungbluth(5:55,00) und Ohrnberger-SVM(5:59) seine gute Mittelstrek- ken-Ausbildung beweisen. In machtvollem „Schmetterling“ rang Manfred Machill seinen zähen Rivalen Neumann(Nikar) in 121,4 1:22,5 nieder. Eine weitere Formverbesserung zeigte Gisela Müller über 400 m Kraul, die sie hinter Gretel Bornhäuser(KSN) in 6:27,9 ab- solvierte. Auch die Mädchen des SVM zeigten Fortschritte und errangen gute Plätze. Der Vf VW Mannheim konnte durch Bauder und Greis beachtliche zweite Plätze belegen. Endgültige Toto-Quoten West-Süd- Block: Zwölferwette: 1. Rang: 1576,80 DM; 2. Rang: 73,.— DM; 3. Rang: 38,40 DM. Zehnerwette: 290, DM; 23,30 DM; 2,80 DM. Mittwoch, 2. September 1953 Nr. 1 Fr. 20 1 8 0 9 Londone, Spiet- ein Jußbattæitus 0 ö Scharfe Kritik an der Nominierung der FIFA-Auswahl 75 0 Die Nominierung von 19 Spielern für das überschrift„Hereinspaziert, hereinspazes gagten Probespiel des FIFA-Teams in Amsterdam wird wird die Variante glossiert, daß in der erte) Hamme allgemein scharf kritisiert. Bekanntlich hat das Hälfte des Probespiels konservativ, in ü wesenh Triumvirat Lotsy(Holland), Barreau Frank- zweiten Hälfte„modern“ gespielt werden 80. Lido w reich) und Nausch(Oesterreich) sechs Oesterrei- Weiter heißt es in dem Kommentar:„Der für, dal cher, vier Spanier. drei Ungarn, zwei Franzo- hielt das Komitee fest, daß es beim Londong 155. sen, zwei Jugoslawen, einen Deutschen Posipal) Spiel sich ausschließlich um eine Ehrung 00 ihren und einen Italiener in die Wahl gezogen. Der Football Association handle“. Man beachte 0 len“, 88 bekannte französische Fußball-Kritiker Jacques taktvolle Umschreibung des Sachverhalts 1 die rus de Ryswick schreibt, daß man nach dieser Wahl Wahrheit handelt es sich um einen ausgespn schen 4 wisse welche„sportliche Bedeutung“ dem Spiel chenen Fußballzirkus, ein, sportlich gesele sten un gegen England am 21. Oktober zukomme. Er mehr als fragwürdiges Unternehmen, zu 65 ten nac nennt die Nominierung der FIFA-Selektionäre außer Nausch leider auch unsere Spieler der schattei einen„Turm von Babel“, der auf österreichi- halten müssen.“ ten dan schen Ideen aufgebaut sei. Diese österreichische Kritik findet erstaup 315 1 „Die Bevorzugung Oesterreichs, das in den licherweiss eine Unterstreichung in der eng ebenkal! hinteren Reihen des FIFA-Teams sechs Spie- lischen Presse, in der ständig von einer 3. Wed. ler(Zeman, Stotz, Happel, Hanappi, Ocwirk, gegnung gegen ein„Rest of the world ten aich. Di Brinek) stellen soll, gegenüber nur je einem gesprochen und die Begegnung als Presiig. beher Deutschen(Posipal), Ungarn(Bozsik), Franzo- kampf für Enland bezeichnet wird. 15 Gre sen(Marche) ist absolut eee. 55 1 der französische Kritiker fest.„Oesterrei 5 88 wurde in der vorigen Saison von W Deutsche Turner in Japan 1 Wien 1:2 geschlagen, von Irland in Dublin 0: 3 gut un und es Haie 1952/53 nur einen Teilerfolg gegen Schau- und Wettkampfreige cher Eir Ungarn mit 1:1 in Budapest zu verzeichnen“. 5 J 5 n. 8 „Von Deutschland“, so kritisierte de Ryswick, Auf Einladung 5 3 Turn- va 5 „wurde nur ein einziger Spieler berücksichtigt. bandes 3 ittwoch sechs deutsche I d 0 Von Fritz Walter und Morlock war nichts zu ner von Frankfurt nach Japan. Der deutz and vor hören“. Von Italien sei nur Boniperti als Er- 5 gehören an: Adalbert biah] de bish Satzmann genannt, obwohl es doch Spieler wie(Kölm), Helmut, 1 Arn haltlich Tognon und Galli gebe. Auch den Belgier die Gebrüder Theo und rich Wied(Stuten Musiker Carré, einen der schnellsten Abwehrspieler des Münster), 5 Walter(Nürnberg) und ih geschlag Kontinents, habe man übersehen. sard Voß(Oldenburg). a wissen Selbst in Oesterreich Neue Wiener Tages- Nach Zwischenlandungen in Zürich, daa, ind Tec zeitung) werden die Pläne des Triumvirats au- Tel Aviv, Kalkutta und Bangkok werden d, schen E genblicklich bissig kritisiert. Die Ueberschrift Turner am Freitagabend in Tokio eintreit jugend“ des Berichts zu diesem Spiel lautet:„Allerhöch- Sie bleiben rund vier Wochen in Japan und h. ugen b. ster FIFA-Zirkus in Amsterdam“, womit das streiten Wettkämpfe und Schauturnen in. Loch el Probespiel der Europa-Auswahl gegen den Fc schiedenen japanischen Städten, u. a, in. L, jede Barcelona gemeint ist. Unter der Zwischen- roshima, Yokohama und Tokio. Sa„ eine geis un Frit. USA-Tennismeisterschaften: Amerikaner oder Australier! Australien oder Amerika— so lautet wie- der einmal die große Frage im Amateurtennis der Welt, nachdem bei den großen Kämpfen in South Orange und anschließend in Newport je einmal die Amerikaner und einmal die Austra- lier großartige Siege über ihre Gegner er- kämpften. Der letzte Höhepunkt des Tennis- zahres, die USA-Meisterschaften in Forest Hills, sollen die Entscheidung bringen. Die Sieger werden die Favoriten im Daviscup sein. Die erste Runde in Forest Hills hatte durch- weg Favoritensiege gebracht. In der zweiten Runde schieden die beiden Australier Hartwig und Wilderspin aus. Zunächst schlug Art Lar- sen(USA) nach einem hart umkämpften vier- ten Satz Clive Wilderspin mit 6:2, 1:6, 6:2, 8:6. Wenig später überraschte der 36 Jahre alte Billy Talbert(USA) mit einem 5:7, 6:2, 6:4, 6:4 Fernsehfunk überträgt die Begegnung Vierter Bexkampf gegen lrlane Wenn am Freitagabend in der Düsseldorfer Rheinhalle die Boxstaffeln von Deutschland und Irland aufeinandertreffen, können nur 3 500 Zuschauer diesen vierten Kampf beider Nationen seit 1951 miterleben. Aber durch den Fernsehfunk ist es möglich geworden, daß eine weit größere Zahl von Boxfreunden Zeuge der zehn Kämpfe sein können. Die Irländer brach ten es bis jetzt als einzige Nation fertig, einer deutschen Boxstaffel eine Niederlage beizu- bringen Oublin 12:8). Später mußten die Iren in Essen eine 6:14-Niederlage einstecken und im dritten Nachkriegskampf endete die Partie 10:10. Die Leute von der grünen Insel bringen ihre stärkste Mannschaft und es wird für die deutsche Vertretung, die wiederum aus alt und jung gemischt ist, nicht leicht sein, einen kla- ren Erfolg herauszuboxen. Die deutsche Mannschaft(Fliegen- bis Schwer- gewicht): Homberger(Düsseldorf); Frankreiter (Trier); Bieber(Oldenburg); Roth(Karlsruhe); Wagner(Konstanz); Rienhardt(NSU); Breil (Trier); Schöppner(Witten); Westphal(Hamburg), Janssen(Hamburg). Deutsche Tischtennis-Siege Deutschlands Tischtennis-Nationalmannschaft kam im ersten Nachkriegs-Länderkampf gegen Holland in Deventer mit je 6:3 Punkten bei den Damen und Herren zu sicheren Siegen. Er- folgreichste deutsche Teilnehmer an diesem Länderkampf, der lediglich Einzelbegegnungen umfaßte, waren der Bochumer Hermansa und die Braunschweigerin Inge Mittelbach, die bei je drei Siegpunkten ungeschlagen blieben. Wig. Mervin Rose(Australien) behauptete zu) hätten 8. Erfolg gegen den 12 Jahre jüngeren Rex 0s del gegen Sid Schwartz(USA) mit 6:3, 6.4, 6, In der ersten Runde des Damen- Binz feierte Margaret Dupont(USA) nach zwei, riger Pause mit 6:2, 6:4 ein erfolgreiches Com back gegen das Nachwuchstalent Julie Sap son(US). Die Titelverteidigerin bekehrt, ner Bl sind, die deckt ha Maureen en beit wire molly(US) hatte keine Schwierigkeiten, inf dischen Landsmännin Jean Fallott mit 6.1, 6:0 aug schalten. Um Tennis-Seniorentitel: eben dar Recht hi che Sag Auch Kuhlmann verlor Finale Die deutschen Senioren- Meisterschaften d Tennisspieler litten in Bad Pyrmont unter d ungünstigen Witterung. Die Titelverteidig ergiß Schlimm der Zwe Grobe genehnme blieben nicht erfolgreich. So wurde Dr. Tübte in Verg (Hamburg) Seniorenmeister der Altersklass on wen über Kuhlmann(Ludwigshafen). Einzel der gleichen Altersklasse konnte Im Dame recht nic große V scharfe Spiel Frau Fabians(Berlin), das sie“ das The den Vorrunden gezeigt hatte, bei dem sch 5. ren Boden im Endspiel gegen Frau Schneide ben, der Peiz(Köln) nicht mehr zur Entfaltung ko er es iir men. Die Kölnerin wurde neue Meisterin, D wohnt w' Herren-Doppel mußte bei hereinbrechend problem Dunkelheit abgebrochen werden. Kuhlmam Hauptdas Meffert (Essen) führten gegen Pachaly p Bindruck Tübben, Am nächsten Tag verloren sie edo in drei Sätzen, wobei zu berücksichtigen „vergiß daß Kuhimann gesundheitlich ifidisponfert dh barme Nit dem Gewinn des Mixed- Titels Konnte ie eine sich immerhin teilweise entschädigen; Part war Frau Fabian, Berlin. Ergebnisse: gegen Kuhlmann (Ludwigshafen) Doppel: Herren: Dr. Tuebben Hamb Dr. Tuebben/Pachaly— Kuhlmann e Aa sich wiederer- spielerisc 612, 675, f ehen we fert 426, 654, 613.— Damen: Schneſder(üs deutscher dorf)— Fabian(Berlin) 7:5, 1:6, 612.— Ahe dere, ab Fabian/ Kuhlmann— Buß/ Meffert 6:3, 6:0. neuen Ide — Aid her lerte Op RSG Walsum Rollhockey-Meister. Im Ende um die deutsche Rollhockey- Meisterschaft beste fersuchu der Titelverteidiger RSG Stuttgart mit 7:2(2:2) Toren. Auto-Verleik Olzmpia-Rekord u. Kapitin F. WACHTER, felefon 4 28 34. Verschiedene Goliath- u. 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Die Kommuni- gen unter den Zuschauern aber applaudier- ten nach der Vorstellung, als wäre Stalins Schatten persönlich anwesend, und übertön- ten damit die paar schüchternen Pfiffe, die ebenfalls zu hören waren. Weder das eine noch das andere lohnte aich. Die beiden Filme, welche die Russen bicher gezeigt haben,„Rimskij Korsakow“ von Gregori: Roschal und„Die Heimkehr des Wassilij Bortnikow“ von dem kürzlich ver- gtorbenen Pudowkin, waren nicht besonders gut und nicht besonders schlecht, in man- cher Einzelheit, vor allem im Schauspieleri- schen, stark veraltet und nur in einer Hin- zicht wirklich hervorragend: Die Farben end von einer Weichheit und Schönheit, wie de bisher kaum erreicht sein dürften. In- haltlich ist sowohl der Heimkehrer- wie der Musikerfilm über den ideologischen Leisten geschlagen, und was dabei herauskommt, ssen wir ja aus eigener Erfahrung. Polen und Tschechen wollten dem größeren slawri- chen Bruder nicht nachstehen.„Chopins jugend“ von Alexander Ford war ideolo- esch ebenso einwandfrei, filmisch aber bes- Ker, jedenfalls westlicher als„Rimski] Kor- So, womit keine geographische, sondern eine geistige Klimabreite gemeint ist. Mar- in Fritschs„Geheimnis des Blutes“ ließ nach dem Titel befürchten, die Tschechen hätten sich neuerdings zur Rassenideologie bekehrt, doch stellte sich heraus, daß die er Blutgruppen des Menschen gemeint end, die ein tschechischer Gelehrter ent- deckt hat; sein Verdienst um die Mensch- beit wird in diesem Film vor den nationali- stischen Wagen gespannt und erscheint chen darum geringer, als es in der Tat war. Recht hübsch der Puppenfilm„Alte böhmi- che Sagen“ von Jiri Trnka. Auch der Titel von Paul Verhoevens Vergis die Liebe nicht“ ließ zunächst Schlimmes ahnen. Doch bildete dieser wie der zweite deutsche Film, Rolf Hansens Große Versuchung“, insofern eine an- genehme Ueberraschung, als beide Streifen Im Vergleich zur internationalen Produk- on wenigstens nicht abfielen, freilich erst kecht nicht zur Spitzenklasse gehörten.„Die groge Versuchung“ sprach mehr an, weil das Thema des spätheimgekehrten Studen- ten, der ohne Diplom als Arzt operiert, wie er es im Krieg und Gefangenenlager ge- Fohnt war, menschlich packt und ein echtes Roblem behandelt. Dieter Borsche als Hauptdarsteller hinterließ jedoch keinen Undruck, im Gegensatz zu Luise Ullrich in g ene ee die Liebe nicht“, ohne deren reifen boniert Charme der Film ganz unmöglich wäre. Wie de eine vernachlässigte Ehefrau darstellt, sich die Aufmerksamkeit des Mannes Medererobert, das war die beste schau- spielerische Leistung, die bisher am Lido zu eben war. Zusammenfassend ist zu den deutschen Filmen zu sagen: gute und sau- here, aber konventionelle Arbeit; keine deuen Ideen, weder vom Drehbuch noch vom bud her(nur eine hervorragend fotogra- berte Operationsaufnahme in der„Großen ſersuchung“ erhielt Szenenbeifall); Klischee and Schema auch in der Darstellung. Was dem deutschen Film mangelt, ist der eigene, wer wechselbare Stil, eine Bildsprache, die licht nur von Hamburg bis München, son- dern auch in Venedig oder Cannes oder eonst irgendwo im Ausland gefällt, vor Alem aber die Natürlichkeit, die das Leben o nimmt, wie es ist, und nicht in Innsbruck en Nachtlokal zeigt, das nur in der über- neten Phantasie des Kleinbürgers besteht, iber nicht in der rauhen Wirklichkeit. We man das Natürliche erreicht, ohne plumpen Naturalismus zu verfallen, bonnte man an einem amerikanischen, einem panischen und einem italienischen Film hen, Willem Wylers„Roman Holiday“ dil nichts anderes als gut unterhalten, und lese Ziel wird ohne Krampf erreicht. Die dünzessin, die da mit großem Gefolge in amn auf- und im Inkognito untertaucht, um ach mit einer Schar sensationsgieriger Re- garter einmal zwischen den Ruinen zu am- neden, ist nicht nur ein äußerst charmantes bersönchen(Aubrey Hepburn), sondern 80 as wie die Verkörperung der Lebenslust * Gregory Peck steht ihr kaum 2 Japaner zeigten heuer zwei Filme. der von Sternbergs„Sage von Anatahan“ Film- Notizen Un Abkommen über deutsch- jugoslawi- che Fimzusammenarbeit, vor allem Förde- uuns des kreien Filmaustausches zwischen 5 Ländern, gemeinschaftliche Her- nung von Filmen und Austausch von umentarfllmen und Wochenschaumate- 0. Vurde in Belgrad unterzeichnet. Das ommen tritt in Kraft, sobald es von den erungen genehmigt ist. bie zentrale der evangelischen Filmgilde f tb urt hat den Film„Don Camillos gattehre von Jullen Duvivier als besten ud kür den Monat September empfohlen . daß es auch in diesem zweiten 5 millo-Film gelungen sei, auf heitere lkbeh 2eisen, daß selbst bei schärfsten a Gegensätzen das Wissen um letzte bun. liche Bindungen erhalten bleiben * dlerzerete Slezak, die als Sängerin und e nauspielerin bekannt gewordene Toch- acht ammersänger Leo Slezak, ist in der Nhottach Dienstag im Alter von 52 Jahren 1 Er ch-Egern am Tegernsee gestorben. det vanmerunssbuch„Der Apfel fällt nicht diet wor Stamm. i8t vor kurzem erst voll- mungen orden und wird im Herbst mit Zeich- ber z en Franziska Bilek im Verlag E. Co., München, erscheinen. r n am Lido Dle XIV. Internationalen Filmfestspiele in Venedig ist zwar nicht made in Hollywood, Könnte es aber in jeder Szene sein und enthält außer den Gesichtern und der Sprache der Darsteller nichts charakteristisch Japani- sches. Um sö echter wirkt„Ugetsu Mono- gatari«“(Erzählungen des geheimnisvollen blassen Mondes nach dem Regen) von Kenji Mizoguchi. Zwei schlichte Töpfer verfallen Während der Bürgerkriegswifren im 16. Jahrhundert Mren großen Illusionen; der eine verliebt sich in ein Phantom, der andere wird ein großer Samurai. Beide Illusionen scheitern an der Wirklichheit, und nach bit- teren Erfahrungen kehren die Glücksritter wieder heim und bescheiden sich in ihrer kleinen Welt. Diese Handlung spielt auf einer doppelten Ebene, halb im Schein und halb in der Realität; beide Ebenen sind zwar nicht immer sauber getrennt, erreichen aber jeweils Höhepunkte von hinreißender Ge- walt. Als Ganzes ist der Film weniger ge- Slückt als die früheren japanischen Filme, die in Venedig zu sehen waren; aber er ist eine starke künstlerische Leistung mit eige- nem Gesicht. Auch die Italiener zeigten bisher zwei Streifen. De Filippos„Neapolitaner in Mai- land“ sind eine gute Arbeit, doch zu stark vom Theater her gesehen. Den großen ita- Uienischen Filmen der Nachkriegszeit gleich- Wertig sind hingegen„I Vitelloni“ Die Tage- diebe) von Federico Fellini. Der Film zeigt das tägliche Leben von fünf jungen Män- nern bürgerlicher Herkunft, die eigentlich arbeitslos sind, aber von irgendwelchen Ver- wandten so weit ausgehalten werden, daß sie sich nicht als Arbeitslose fühlen. Wenn es ein Fest zu feiern gibt, sind sie dabei; Wenn hart angepackt werden muß, glänzen sie durch Abwesenheit. Sie trödeln durch die Straßen, spielen Billard, schnorren sich Zigaretten und schwätzen genau das Zeug daher, das man täglich in jeder italienischen Bar hören kann: mit feiner Hand von den Drehbuchautoren so leicht karikiert, daß man die bitterböse Selbstkritik nur eben noch durchhört. Im Gegensatz zu den deutschen Filmen, die es ja auch mit dem täglichen Leben zu tun haben, kein plumper Zugriff, vor allem aber eine ganz erstaunliche Un- befangenheit den eigenen Schwächen gegen- über. Man will nichts bemänteln, aber auch nichts an die große Glocke hängen; man will sich nur genau so zeigen, wie man ist. Dieses Ziel ist für einen bestimmten Ausschnitt der italienischen Gesellschaft genau erreicht. „IJ Vitelloni“ waren der beste Film, der bis- her bei den XIV. internationalen Filmfest- spielen am Lido zu sehen war. Horst Rüdiger MORGEN Jean Marais und Dieter Borsche in einem Film Für seinen Fim„Der Arzt und das Mädchen“(Le Guèrisseur) Rat der französische Re- gisseur LV ves Ciampi Jean Marais und Dieter Borscke als Vertreter der männlichen Haupt- rollen verpflichtet. Unser Bild zeigt die beiden Stars in einer Szene dieses Films, in dem es weder einmal um einen„Wunderdoktor“ geht, der auf der Jagd nach Geld und Ruhm den wissensckaftlichen Ernst seines Berufes mißachtet. Foto: Cyeclope/ Allianz Vom Kintopp zum Filmkunst-Theqter Der künstlerische Film findet duch in Deutschland sein publikum Bei der Diskussion um die deutsche Film- Wirtschaft, das niedrige Durchschnittsniveau des Filmangebots von Produzenten und Ver- leihern, die sich dabei wiederum auf das Angeblich niedrige Geschmacksniveau der Publikums-Nachfrage berufen, wird im all- gemeinen der Vermittlerrolle des Film- theaterbesitzers keine entscheidende Bedeu- tung zugemessen. Was bleibt ihm schließlich anderes übrig, als das abzunehmen, was ihm angeboten wird, und seinerseits das zu bie- ten, was am mühelosesten abzusetzen ist? Die Möglichkeit, von hier aus die Initiative zur Aenderung der bestehenden Verhält- nisse zu ergreifen, scheint gering. Daß die- ser Schein jedoch trügt, beweist das Bei- spiel des„Studio für Filmkunst“ in Mün- chen. Dieses Filmtheater war zunächst— vor zweieinhalb Jahren— ein Vonstadtkino, das Allwöchentlich seine Wildwestfilme abzog, Wie andere Vorstadtkinos auch. Aber sein Besitzer Fritz Falter war zu unternehmend, um süch damit zufrieden geben zu können. Versuchsweise baute er auch anspruchsvolle Filme in sein Programm ein und als diese wider Erwarten„gingen“ warf er das Steuer radikal herum: Vom Kintopp zum Film- kunst-Theater. Dazu engagierte er als Pro- gramm- Berater, als Filmtheater-Dramaturg sozusagen, einen Fachmann; den Filmjourna- listen Walter Talmon- Gros.. Die zwei Jahre, die seitdem vergangen sind und zu der erfolgreichen Verwirkli- chung der neuen Form des Film- Theaters“ führten, kosteten den beiden viel Arbeit: Die Jagd nach ausländischen Spitzenfilmen, die Ausgrabung alter, längst in Vergessen- heit geratener Kopien in den Archiven der Verleiher, die monatliche Herausgabe einer Programmzeitschrift, die Veranstaltung von Vortragsreihen, Dikussionen, Publikumsfra- gen und deren Auswertung. So wurde zum Beispiel die Wochenschau nur noch an einem Tag der Woche gezeigt, an den ande- ren dafür wertvolle Kulturfilme; 80 Prozent des Publikums hatten sich für diese Rege- lung ausgesprochen. Ebenfalls auf Wunsch des Publikums bemühte man sich, fremd- sprachige Filme wenn irgend möglich im Original und mit deutschen Untertiteln vor- zuführen. An Stelle des Wochenprogramms trat der Repertoirespielplan, das heißt ein Film wird im Durchschnitt nach ein bis zwei Vivien Leigh Will Wieder filmen Neue Pläne der englischen Schauspielerin Die englische Schauspielerin Vivien Leigh, die nach monatelanger Krankheit jetzt zum ersten Male wieder in der Oeffentlichkeit zu sehen war, versicherte mit Nachdruck, dag Sie ihre Karriere bald wiederaufnehmen wolle und sogar hoffe, auch wieder in Hollywood zu filmen. Vor vier Monaten war die gefeierte Schau- Spielerin unter dramatischen Umständen von Amerika nach London geflogen worden, nach- dem sie bei den Aufnahmen zu dem Film „Elephant Walk“ einen Nervenzusammen- bruch erlitten hatte. Damals sprach man in Bühnen- und Filmkreisen davon, daß die Leigh nie wieder auftreten könne. Als sie jetzt bei einer Gesellschaft, die der Regisseur Hugh Beaumont in seinem Haus im Londoner Westen gab, zum ersten Male nach ihrer Krankheit wieder unter Menschen kam, lachte sie:„Ob ich mit Holly- wood fertig bin? Um Himmels willen, nein. Wenn es dort einen Film für mich gibt, gehe ich bestimmt hin— und ich fliege auch, wenn es sein muß.“ Die Spuren ihrer Krankheit waren ihr noch deutlich anzumerken. Sie sah blaß aus. hatte aber ihre alte Lebhaftigkeit wieder. Sie trug ein Nerzeape, das sie sich ausgelie- hen hatte, nachdem ihre sämtlichen Pelze und der größte Teil ihres Schmuckes im Ge- samtwert von fast 90 000 Mark vor Wo- chen bei einem Einbruch gestohlen worden waren. Am Arm ihres Mannes, Sir Lawrence Olivier, erzählte die Künstlerin:„Während ich krank war, habe ich viel nachgedacht. Ich kam mir völlig ausgepumpt vor und wollte nie wieder eine Kamera oder eine Bühne sehen. Aber dann sah ich mich lange im Spiegel an und legte mir einen neuen Arbeitsplan zurecht. In Zukunft werde ich genau so viel arbeiten wie früher, aber auch viel mehr ausruhen. Von jetzt ab geht's früh ins Bett.“ Vivien Leigh, die im Jahre 1939 für ihren Film„Vom Winde verweht“ und im Jahre 1951 für„Endstation Sehnsucht“ als beste Schauspielerin des Jahres in Hollywood aus- gezeichnet worden war, berichtete, ihre Krankheit gehe eigentlich schon auf das Jahr 1950 zurück. Damals habe sie in London in „Endstation Sehnsucht“ auf der Bühne die Rolle der Blanche Dubois gespielt, einer im Wahnsinn endenden heruntergekommenen Tochter aus gutem Hause. „Nach der Spielzeit war ich ziemlich fertig“, sagte sie.„Und dann kam der Film und die beiden Kleopatras“ Civien Leigh trat damals zusammen mit ihrem Mann ab- wechselnd in Shaws„Cäsar und Kleopatra“ und Shakespeares„Antonius und Cleopatra“ auf). Als dann noch die Aufnahmen zu Ele- phant Walk in der Hitze Ceylons dazukamen, versagten meine Kräfte, und der Flug nach Hollywood war das letzte.“ up Tagen Spieldauer ohne Rücksicht auf den Kassenerfolg abgesetzt, um zu einem späte- ren Termin wieder aufgenommen zu werden. Heute ist das„Studio“ über München hinaus ein Begriff. Verleihfirmen vertrauen ihm ihre„schwierigen“ Filme zur Erstauf- führung an— und allabendlich stauen sich die Autos in der kleinen Schwabinger Sei- tenstraße, an der das Theater in einem Hinterhof liegt, und die Menschen drängen sich vor der Kasse, um noch einen der 350 Plätze zu ergattern. Es ist in gewisser Sicht das interessanteste Publikum, das man jeden Abend in München treffen kann: Sehr viele junge Leute, zur Zeit des Semesters 50 Pro- zent Studenten, unter ihnen viele Ausländer, vor allem Franzosen. Natürlich fehlen auch die Existenzialistenbärte und die drei- viertel-langen Hosen nicht. Aber es ist bei- leibe kein Snob- Publikum. Dazu sind schon die Preise viel zu zivil, die Klappstühle zu hart, und der Ton, der hier herrscht, zu un- konventionell. Im Augenblick, August 1953, da das„Studio“ seine bisherige Arbeit mit internationalen Filmwochen krönt— jeder Tag ein neuer Spitzenfilm— begrüßt vor Beginn der Vorführung Walter Talmon-Gros das Publikum mit einer kurzen launigen Ansprache fließend in vier Sprachen. Eine kleine, hübsche Geste, die Stimmung schafft und fast jedesmal mit Applaus quittiert Wird. Es wird hier überhaupt häufig applau- diert. Einmal erlebte ich es, daß ein aàvant- Sardistischer Kulturfilm besonders heftigen Beifall erntete. Die Vorführung wurde dar- aufhin wiederholt. Zur Zeit seiner Gründung im Mai 1951 Stand das„Studio“ im Bundesgebiet noch allein. Lediglich in Berlin(, Filmbühne am Steinplatz) gab es etwas ähnliches. Inzwi- schen sind es 12 Filmtheater(unter ihnen vier mit Repertoirespielplan), die sich die- sen Sommer zu einer„Gilde deutscher Filmkunst Theater“ zusammengeschlossen haben und auf die also der Artikel 2 ihrer Satzung azutrifft, in dem es heißt:„Film- kunst-Theater sind solche Filmtheater, die sich die Aufführung und Förderung künst- lerischer Filme und die Erweiterung des daran interessierten Publikumskreises zum Ziel gesetzt haben.“ Sitz und Geschäàftsfüh- rung der„Gilde“ befindet sich in Mannheim Dr. B. Künzig, Alsterlichtspiele), die Dis- positionszentrale in Göttingen. Die Informa- tion in allen künstlerischen Belangen sowie die Auswahl der in Frage kommenden Filme obliegt dem„Studio“ in München. Am 12. August kam es in München zu einem weite- ren bedeutsamen Schritt: Die„Gilde“ und der„Verband deutscher Filmelubs“ verein- barten eine enge Zusammenarbeit. Damit ist in Deutschland endlich ein gesunder Ab- satzmarkt für den künstlerischen Film ge- schaffen, eine Basis, die die„Gilde“ in der Beschaffung von Filmen aus dem Ausland unabhängig von dem deutschen Verleih- Angebot macht, da sie nun von sich aus zu- sammen mit ihren außerordentlichen Mit- gliedern(Filmtheater, die künstlerische Filme in regelmäßigen Sonder vorstellungen aufführen) sowie den Filmclubs mit etwa 150 Spielstellen rechnen kann. So sind durch die Initiative einiger Filmtheater-Besitzer Tatsachen geschaffen worden, die geeignet sind, die Schlüssigkeit des eingangs erwähn- ten Kreislaufs zu erschüttern. Ein neuer Faktor— die Heranführung des Films an das Publikum— hat die These, daß mit Filmkunst in Deutschland kein, aber auch gar kein Geschäft zu machen sei, in Frage Sestellt. A. v. Hahn fun Cage ehorn em a — Y d N I 8 S Eigenen aum A lnaben-Anzug mit langer nose schon ab DM 38.80 85 KMnaben-Hosen, lang, in solider Quolität, ab 14.50 Trenchedats, mit Doppel- futter, schon ab DM 36. Lodenmäntel för Buben und Mädchen ab DM 26.5 Mädchen-Wollmäntel, schöne Formen, ab 29. Mleidehen, Großcuswahl, aport, solide, ab OM II. Ferner: Pullover, Hemden, Strümpfe u. Kinderwãsche. CigatHorn un Das Bekleidungshaus in Mannheim seit 1890 Von den Planken bis zum Sockelsmarkt Eigeehorn en, Dite 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Lohnsteuer-Richtlinien S Ozialer gestalten (Hi.) Das Bundesfinanz ministerium hat jetzt eine Verwaltungsanordnung über die Aenderung und Ergänzung der Lohnsteuer- Richtlinien sowie eine Verordnung zur Aenderung der Lohnsteuerdurchführungs- verordnung 1952 ausgearbeitet, die noch der Zustimmung der Bundesregierung bzw. des Bundesrates bedürfen. Zu der Verwaltungsanordnung hat der Deutsche Industrie- und Handelstag dem Bundesfinanz ministerium in einer Eingabe Vorschläge unterbreitet, die eine sozialere Gestaltung der Lohnsteuer-Richtlinien durch Erhöhung der Freigrenzen für Notstands- Unterstützungen, für die Unterstützung be- dürftiger Angehöriger Lohnsteuerpflichtiger, kerner für die Arbeitgeberauf wendungen zur Zukunftssicherung der Arbeitnehmer, so- Wie für Barzuschüsse zu Mahlzeiten ange- regt. Angesichts der gestiegenen Preise auch in den Gaststätten erscheine es richtig, die Höchstsätze von 1 DM. bzw. 0,50 DM auf etwa 1,20 bis 1,40 bzw. 0,60 bis 0, 70 DM zu erhöhen. Außerdem soll der Freibetrag von 300 DM jährlich bei auswärtiger Berufsaus- bildung auch auf solche Kinder ausgedehnt Werden, die sich in auswärtigen Schulen be- Finden. Ferner wird eine großzügigere Hand- habung der Bestimmungen über die Benut- Effektenbörse Mitgetellt von: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Frankfurt a. M., 1. September 1953 Börsenverlauf: Die erste Septemberbörse begann in Fortsetzung der bisherigen Haussefreudigkeit wiederum fest und lebhaft. Auf Kommentare zum gestrigen Kurseinbruch in New Vork wurde man im Verlaufe zurückhaltend und neigte zu Ab- gaben. Daher kam es zu Abschwächungen in den Favoriten. Hatten z. B. Stahlverein mit 201 eröff- net, schlossen sie 198. Farben nach 96¼ bis 95 gedrückt, ebenso Siemens Stämme nach Sestern 125 heute 122½. Großbanken jedoch fester. Renten Still. Die Allgemeinstimmung blieb zuversichtlich. Um- Tageskurse Bezeichnung stellg. 31 85 1. 9. VVV 100/ 101 880 5 146/. 14⁵ 0 327 32 Fonti Gummi[) 140 139 Daimler- Ben: 106 122 122 /. CCFVVVTTTTT o 977% 900 Degussa*** 120 120 Dt. Linoleumwerke 1:1 150% 152 Durlacher Hof„100 46/ 46½ Eichbaum-Werger. 10.7 60 60 Enzinger Union 10.8 80 77 1 Farben 10.9 9577 577. Felten& Guilleaume 10.8 91 91 Grün& Bilfinger 1 79— , 13.7 251 253 Heidelberger Cement 1:1) 147 147 Hoesch 3 199 198 Klöckner werke 2185/ 2¹⁸ Lanz J öͤ*n—— Mannesmann; 4) 85/ 84 ½ Rheinische Braunkohlen] 1 171½ 1712 Rheinelek tre 14)— 102 R W E„ 11⁰ 11 Seilwoltf 1 48 48 Siemens& Halske 10:6 12⁵ 123 Südd Zucker 11) 102 102 Ver Stahlwerke 200 198 Zellstoff Waldhof. 4.3) 75 75 dische BSR 5.1 24 24 ommerzban k 2.1 51 50½ Deutsche Bank. 10:6,25 655% 66 Dresdner Bank.. 106,20 64 64 Reichsbank- Anteile Se 66 /. 6655 3 DR. Notierung. recht. Freie Devisennotierungen vom I. September: ) ex Dlvidende.) ex Bezugs. Geld Brief belg. Franes 8,345 8,365 Franz. Francs 12,01 12,03 Schweizer Franken 96,04 96,24 holl. Gulden 110,42 110,64 Kan. Dollar 4,25 4, 26 engl. Pfund 11,689 11,709 schwed. Krone 80,86 81,02 dän. Krone 60,45 60,57 Freie Schweizer Fr. 97,88 98,08 US-Dollar 4,195 4, 205 Zung eigener Verkehrsmittel durch Arbeit- nehmer für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte gefordert. Vor allem müß- ten die Vergütungssätze je km für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz den tat- sächlichen Durchschnittskosten des Kraft- fahrzeugs angepaßt werden. Eine Vergütung von 0, 10 DM je km entspreche nicht den tat- sächlichen Kosten. Schließlich soll auch eine Erhöhung der Unterstützungsbeträge für Uunterhaltungsbedürftige Angehörige aner- kannt werden. Weite Teile der älteren Gene- rationen seien auf Grund der Kriegsfolgen darauf angewiesen, von ihren Kindern unterstützt zu werden. Beträge von 60 bzw. 100 DM als Unterstützung reichten nicht mehr aus. Exportüberschuß der Kraftfahrzeug-In dustrie (VWD) Die Kraftfahrzeugindustrie der Bundesrepublik exportierte im ersten Halb- jahr 1953 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Erzeugnisse im Werte von 643, 6 Millionen DM und führte im gleichen Zeit- raum gleichartige Erzeugnisse im Werte von 27,7 Millionen DM ein. Sie erzielte damit einen Ausfuhrüberschuß von 615,9 Millionen DM.— Im vergangenen Jahr hatte die west- deutsche Kraftfahrzeugindustrie einen Aus- fuhrüberschuß von 1,117 Milliarden DM zu verzeichnen. Verbraucherhypnose einschränken (VWD) Der Verband Deutscher Nähmaschinen- händler hat eine einstweilige Verfügung gegen eine Bremer Firma erwirkt, die Letztverbrauchern u. 3. Nähmaschinen mit 5 Prozent Rabatt verkaufte bzw. anbot. Das Amtsgericht Bremen hat der Firma jetzt bei Androhung von Geld- oder Haft- strafe untersagt, den gesetzlichen Höchstrabatt von 3 Prozent zu überschreiten. Fassungslos liest wohl jeder Unbefangene diese Meldung. Fassungslos deswegen, weil doch hierzulande die regierungsamtlich ge- priesene Wettbewerbswirtschaft installiert wurde. Jene Wirtschaftsform, deren letztes Ziel es ist, die Verbraucherpreise zu senken. Rabatt ist Verbraucherhypnose, sagte einst ein berühmter österreichischer Wirtschafts- jurist. Rabatt muß begrenzt bleiben, damit mit diesem Mittel der Verbraucherhypnose, die Verbraucher nicht geschädigt, die Wett- bewerbsbedingungen nicht verschoben wer- den. Wem es ernst ist mit billigen Verbraucher- preisen, der braucht übrigens nur billig zu sein, der benötigt keine Verbraucherhypnose, um auf Kundenfang auszugehen. Die Verbraucherpreise zu senken, das ist wohl das Ziel der eingeführten Wirtschafts- ordnung. Niemand könnte der Nähmaschinen- firma verwehren, die Nähmaschinen um 5 und mehr Prozent billiger zu verkaufen, als die Konkurrenz. Stein des Anstoßes ist ledig- lich das Wort„Rabatt“. Das Gesetz über Preisnachlässe Rabatt- K URZ NACHRICHTEN Prämien der Bundesanleihe gezogen und— verwaist (P) Die 9. Ziehung der Prämien der Bundes- anleihe 1951(Baby-Bonds) hat am 31. August statt- gefunden. Wie die Bundesschuldenverwaltung in Bad Homburg mitteilte, flel der Haupttreffer von 50 000 DM, der in allen fünf Reihen A bis E aus- gezahlt wird, auf die Gruppe 394 Nr. 193. Je 25 000 DM entfielen in den gleichen Reihen auf die Gruppe 593 Nr. 957. Prämien zu je 10 O00 DM wur- den ausgespielt in der Gruppe 508 Nr. 820 und in der Gruppe 991 Nr. 448, ebenfalls in den Reihen A bis E. 5 Die Bundesschuldenverwaltung hat gleichzei- tig darauf hingewiesen, daß eine Prämie zu 25 000 DM und eine weitere Prämie zu 10 00 DM aus der letzten Ziehung noch nicht abgeholt worden sind. Es handelt sich um die Gewinne der Reihe E Gruppe 489 Nr. 602 und Reihe A Gruppe 658 Nr. 116. (Sämtliche Angaben ohne Gewähr). Rin in den Weizen, raus aus dem Weizen Nachdem am Wochenende von der Einfuhr- und Vorratsstelle die Weizenzuteilungen für Septem- ber gestrichen wurden, hat das BEM entschieden, daß anerkannte Zuschußgebiete doch Weizen er- halten. Insgesamt wurden für das Bundesgebiet 85 000 Tonnen Qualitätsweizen und 40 000 Tonnen Füllweizen freigestellt. Voraussetzung für die Zu- teilung ist, daß die Länder, denen nennenswerte Mengen Füllweizen zugewiesen werden, keine Lagerhaltungsverträge für Weizen abschließen dürfen. Linoleum- Geschäft entwickelt sich gut (WD) Die deutschen Linoleum-Werke-AGd, deren Umsatz bereits 1951 100 Mill. DM überschrit- ten hatte und die 1952 3% Dividende zahlten, er- warten trotz mehrfacher Preissenkung im Ge- schäftsjahr 1953 eine weitere Erhöhung ihres Wert- und mengenmäßigen Umsatzes. Die Gesell- schaft besitzt Werke in Bietigheim, Delmenhorst und Maximiliansau. Wohnungsbau-Gesetze im Bundesgesetzblatt Das Aenderungsgesetz zum 1. Wohnungsbau- gesetz ist im Bundegesetzblatt vom 25. August ver- Kündet worden, Gleichzeitig erfolgte in der glei- chen Ausgabe die Bekanntmachung der Neufas- sung des 1. Wohnungsbaugesetzes. Hemmungsloser Wettbewerb in der Bauindustrie (S) Die EV vom 1. September genehmigte den Jahresabschluß für 1952(31. Dezember) mit der Verteilung von 5% Dividende auf das 7,686 Mill. DM betragende Stamm-AK und 6% auf die 0,054 Mill. DM Vorzugsaktien. Der Gewinnrest von 0,050 Mill. DM wird auf neue Rechnung vor- getragen. Zur Geschäftslage im ersten Halbjahr 1953 Wurde vom Vorstand ausgeführt. die Monats- umsätze lägen beträchtlich über denen des Vor- jahres. Angesichts des in der Bauindustrie herr- schenden hemmungslosen Wettbewerbs müßten jedoch außergewöhnliche Anstrengungen gemacht Werden, um den Aktionären eine annehmbare Verzinsung zu sichern. Seit Mitte des Jahres sei eine gewisse Zurückhaltung bei der Erteilung von Bauaufträgen eingetreten. Das sei wahr- scheinlich auf die undurchsichtige innen- und außenpolitische Lage zurückzuführen. Trotz des Preisdrucks hoffe man in 1953 ein mindestens gleich gutes Umsatzergebnis wie im Vorjahre er- zielen zu können, Die verhältnismäßig großen Bauaufträge im Ausland wickelten sich planmäßig ab.— Zur Zeit stehe das Unternehmen in Ver- handlungen wegen Uebernahme eines Hafenbaus in der Türkei. Marktberichte vo m I. September: Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) ͤ Anfuhr reichlich. Nachfrage lebhaft, Ueberstände. Es erzielten: Blumenkohl 25—60; Stangenbohnen 32—36; Gurken Gewichts ware 8 bis 12, Stückware 20-30; Karotten 8—12; Kartoffeln 6—6,5; Kohlrabi 8-10; Petersilie 8-10; Radieschen Bund 10—12; Rettiche Stück 10—14; Rotkohl 8—10; Rote Beete 10—12; Endivien 10—16; Kopfsalat A 12 bis 20, B 5—10 Schnittlauch Bd. 8—10; Sellerie 20—30; Spinat 8—10; Tomaten deutsch 12—18; Paprika 26—30; Weigkohl 8—10; Wirsing 6-12; Zwiebeln 10—12; Tafeläpfel 22—28; Wirtschaftsäpfel 14—20; kalifornische Apfelsinen 31—33; Bananen Kiste 17—18; Tafelbirnen 25—35; Porree Stück 10 bis 14, Gewichtsware Ztr. 25; Pfirsiche deutsch 30—50; Aprikosen-Pfirsiche 46-48; Trauben ital., franz. und bulgar. 30—40; Datteltrauben 4550; 5 8 Kiste 47—49, Stück 18—22; Zwetschgen 12—14. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Schweinepreise: A 138—142(in der Vor- woche 138—143), BI 136—143(138—143), BII 136—143 (138—143), C 138—142(137—143), D 133—141(134—14ʃ), E 128—136(130—135), GI 125—132(129—135), GII 118 bis 122(122125). Auftrieb: 2315 Stück.— Markt- verlauf: schleppend. Ueberstand. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr Absatz normal. Ge- Fragt waren Tomaten, Bohnen, Zwetschgen und Birnep. Wenig Interesse bestand für Aepfel, be- sonders für minderwertige Qualitäten. Es erziel- ten: Mirabellen 1820; Pfirsiche& 28-45, B 18 bis 27; späteèe Zwetschgen 9-12; Aepfel IA 20—27, A 12 bis 19; B 7—11; Birnen IA 20—25, A 12—19; B 611; Kopfsalat 10—20; Endivien 4—6; Gurken 10—20; Welßgkohl 6—8; Rotkohl 4—5; Wirsing 5—7; Blu- menkohl 1,80—3,00; Buschbohnen 17—20; Stangen- bohnen 23—26; Tomaten Al 10—11, AlII 12—14, AIII 14—16, B 6—7; Zwiebeln 8. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VẽWD) Gute Anfuhr in allen Erzeugnissen, Ab- satz normal, bei Pflrsichen jedoch langsam bei nachgebenden Preisen. Es erzielten: Brombeeren 30—31; Pfirsiche A 25—35, B 1824; Zwetschgen A 10—13, B 8—9; Bühler Zwetschgen A 8, B 5—6; Aepfel A 16—25, B 7—12; Birnen A 18—23, B 8—15; Weißkohl 5; Rotkohl 6; Stangenbohnen 20—30; Tomaten A 12—16, B 8-11; Zwiebeln 8; Paprika 20—22; Endivien 4; Karotten 4; Spinat 5; Nüsse 50—60. gesetz) bestimmt nämlich, daß Rabatte Preis- nachlässe), die zu Zwecken des Wettbewerbs gewährt werden, drei Prozent nicht über- schreiten dürfen. Der Gesetzgeber verfolgte das Ziel, den Verbraucher vor Mißbrauch seiner(des Verbrauchers) Leichtgläubigkeit zu schützen. Verständlich ist die Schutzmaß- nahme nur für den, der die Zauberwirkung des Wortes„Rabatt“ kennt. Mit 50 Prozent Rabatt ist fast jede Hausfrau bereit, größten Schund aufzukaufen, auch wenn der Rabatt geheibene Preisnachlaß nur scheinbar ist. Scheinbar deswegen, weil sich in Wirklichkeit hinter dieser Billigkeit die Minderqualität versteckt. Uebrigens versteckt sich noch eine Ab- sicht hinter der Rabattbegrenzung. Es liegt für den Wettbewerbs- Erleichterungen an- strebenden Kaufmann nahe, seine Preise zu erhöhen. Das mag für das Publikum nicht besonders augenfällig sein. Augenfällig ist dagegen, wenn derselbe Kaufmann dann Re- klame macht:„Ich verkaufe mit.. Prozent Rabatt. Auch wenn es Ware gleicher Qualität ist, Wie die der Konkurrenz. Der Käufer neigt zum Glauben:„Diese Ware ist mehr wert, denn ich bekomme sie ja mit Rabatt und jetzt kostet sie genau so viel wie die des anderen Kauf mannes.“ F. O. Weber Fiskalischer Egoismus auf Abwegen (VWD) Zündholzbriefe sind nach einem Erlaß des Bundesfinanz ministeriums als Gegenstände mit eigenem Verkehrswert anzusehen. Ihre Bei- gabe beim Verkauf von Tabakerzeugnissen ist deshalb ein Verstoß gegen Paragraph 28 des Ta- baksteuergesetzes, auch wenn sie zu Reklame zwecken mit einem Firmenaufdruck versehen Werden.. Scheinbar auf ähnlichem Gebiete, wie die Behandlung der Frage des Rabattes (Siehe an anderer Stelle dieses Blattes:„Ver- braucherhypnose einschränken!) liegt auch die Verfügung des Bundesfinanzministeriums. Paragraph 28 des Tabaksteuergesetzes lautet nämlich: Es ist unzulässig, an den Verbraucher Tabakerzeugnisse im Kleinhandel unter dem Kleinverkaufspreis abzugeben, der auf dem Steuerzeichen angegeben ist, oder dem Ver- braucher Rabatt zu gewähren, Als Rabatt im Sinne dieser Vorschrift gelten auch Rück- Vergütungen aller Art, die auf der Grund- lage des Umsatzes gewährt werden, sowie Gutscheine(Wertscheine) für Gegenstände mit eigenem Verkaufswert. Solche scheine dürfen Tabakerzeugnissen weder beigepackt noch bei der Abgabe an Ver- braucher zugegeben werden.. Gewiß werden sich einsichtige Seelen finden, die da sagen:„Ja der Streichhölzer- brief ist doch so wenig wert, daß es sich hier nicht um ein Vergehen gegen des Rabatt- gesetz handeln kann, besonders dann nicht, wenn der Kunde größere Mengen kauft, be- vor ihm der Verkäufer das Werbegeschenk beipackt.“ Das mögen Einsichtige sagen. Noch Ein- sichtigere mögen sogar die Meinung ver- treten, Herr Schäffer müßte froh darüber sein, daß zur Vermehrung seiner Kassen- eingänge(des Tabaksteueraufkommens) Wer- bung getriehen wird. Nun der Finanz- minister ist anderer Ansicht. Er meint, welch klassisches Beispiel von fiskalischem Egoismus wenn schon die fiskalischen Eirnahmen durch die Steuersenkungen ver- mindert wurden, dann soll auch zu lasten des Fiskus keine Werbung mit Geschenken mögen sie noch so wenig Wert haben— ge- trieben werden. Vom Standpunkt fiskalischer Gerechtigkeit zwar hart, aber nicht unbe- gründet. Vom reinen wirtschaftlichen Stand- punkt aus betrachtet, besonders vom finanz- Wirtschaftlichen Aspekt her gesehen, ist solche Gerechtigkeit jedoch wenig sinnvoll. Im Gegenteil sie ist Unsinn. Te Gut⸗ Mitt h, 2. September 1953 Woch, 2. IDer 52 Nx. N — 0 Neu-Emissionen der BRI Eifrige Badische Kommunal 2 Landesbank— Girozentrale In dem Bestreben, den Anlegern 10 kristiger Kapitalien nach ihrer Wahl 0 Ma! schiedene Möglichkeiten zu bieten, hat g. die Badische Kommunale Landesbank 2. Z. wie wir erfahren— entschlossen, wie and priv. Institute, mehrere in den Einzelkonditig— sich unterscheidende Emissionen aufzule Zur Zeit stehen folgende Pfandbriefe Kommunalschuldverschreibungen zum 0 7 kauf: Hoche 5% steuerfreie PM- Pfandbriefe Reihe 12 . e ee eee 8 pungen Serie 8 z. Verkaufskurs von angel Aus älteren gleichartigen Emiss stehen noch einige Restbeträge zur% fügung: Man 7½% steuerbegünstigte DM. Pfandbriefe Rel 1 zum Verkaufskurs von 97 v. H.— 7½ de steuerbegünstiste DPM-Kommunalschuld schreibungen serie 9 zum Verkaufskurs V e Für diese Papiere kommt eine Kap ertragsteuer von 30 Prozent in Frage. Neu beantragt sind:— 5½% steuerfreie DM- Pfandbriefe Reihe 1 6 Millionen DW). 5½% steuerfreie DM. Kommunalschuldversci, 0 bungen Serie 10(20 Millionen DR). durch Von den 5%prOzentigen Kommunalschu per verschreibungen wird ein größerer e Freud betrag für die Ablösung von Verpflich f uud gen städtischer Betriebe aus der Ine Felser tionshilfe der deutschen Wirtschaft verpa det, während der Restbetrag zum fie Verkauf gestellt werden soll. Mit der Genehmigung der Emissionen Ziffer 3 wird anläßlich der nächsten Sitz Belset des Kapitalverkehrsausschusses gerechnet, 2775 f 0 Fier 17 Minuten oder drei Stunden Mit dem Auto zur Arbeitss ti (KOM) Der Bundesfinanzhof hat einem Urteil vom 21. Mai 1953 CV 511 Bundessteuerblatt 1953, S. 197) einen aufwand von 3 Stunden für Hin- und Rid fahr zur Arbeitsstätte als zumutbar bez net. Gleichzeitig lehnt er es ab, die de bungskosten für einen Kraftwagen dem der gleiche Steuerpflichtige binnen Minuten seine Arbeitsstätte erreichen ka, anzuerkennen, Der Oberste Finanzgerich hof stellte sich auf den Standpunkt, auch in einem solchen Fall die Benum der öffentlichen Verkehrsmittel das Nom sei; Wenn der Steuerpflichtige stattdes ein eigenes Kraftfahrzeug verwende, so dies seine Privatangelegenheitu könne steuerlich nicht honoriert werden! ist dann steuerlich sogar schlechter gest Als derjenige, der wenigstens seine Woche Fahrkarte als Werbungskosten geltend u chen kann. Dieser Standpunkt ist nicht haltbar. vernünftiger hatte vorher das Finanzgen dem gleichen Steuerpflichtigen Recht g ö ben und es als eine unerwünschte Verme sung bezeichnet, wenn man ihm unter 5 rufung auf die übrigen, welche die lichen Verkehrsmittel benutzen, ein K. fahrzeug ablehnt. Außerdem hatte es f Recht die Leistungssteigerung in den 90 dergrund gestellt, die durch die enorme kürzung der Anfahrtzeiten erzielt wird, Das Urteil des Bundesfmanzhofes Widerspricht in einer geradezu naiven de allen Errungenschaften der Technik Dienste der Leistungssteigerung und Sozialpolitik. Es fordert den Widers 0 auf der ganzen Linie heraus. Mit den bes Gründen müssen dagegen alle angehen, 4 es betrifft? die große Zahl der Arbei mer, die schon motorisiert ist, ihre Bend vertretungen, die Arbeitgeber verbände N die Automobilindustrie! ö 8b OPFWEUHH und Nheuma- Schmerz bei Nervenschmerzen und in kritischen Tegen hilft das Jahr- zehnie bewährte Citrovanille. Bevorzug' wegen der toschen, erfrischenden Wirkung. Leicht verträglich= ztzllich empfohlen. do Apolheken in Tabellen, Oblelen, Fulram CITROVANILLE nimmt Schmerzen. bis 2,5 Tonnen Ruf 5 14 62, TMA Ellransport Kursbeginn: für Berufstätige 4, und 7. Sept. — für Schüler nach den Ferien. 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Von sich selber hat Wieland einmal gesagt, er Sleiche einem Chamäleon:„Ich scheine grün gegenüber grünen Gegenständen, gelb gegenüber gelben; aber ich bin weder grün noch gelb; ich bin durchsichtig oder weiß.“ Kein Urteil könnte wohl treffender die Ei- genart von Persönlichkeit und Werk des „deutschen Voltaire“(wie ihn seine Zeit- genossen, rühmend die einen, ablehnend die anderen genannt haben) ausdrücken als dieses Selbstbekenntnis des jugendlichen Dichters. Denn wie das helle, durchsichtige Weiß alle Farben des Spektrums in sich vereinigt, so umgreift Wielands in vielen Bänden ge- sammeltes Werk— seine philosophisch- theo- logischen Schriften, die Romane, Versdich- tungen, Epen, die Singspiele und zahlreichen Uebersetzungen— den gesamten geistigen Besitz seiner Zeit, der Epoche der Aufklä- rung und des Rationalismus, die als die Bil- dungsmächte des 18. Jahrhunderts in Wie- land ihre stärkste deutsche Spiegelung fanden. Raschen, beweglichen Geistes nahm Wie- land Anregungen auf, fremde Gedanken und Formen wußte er mit eleganter Sicherheit zu gestalten und umzubilden. Die große Wirkung Wielands hat Goethe in der wun- derbaren Denkrede nach dem Tode des 80 jährigen Freundes 1813 gedeutet als„eine Folge der Tüchtigkeit und der Offenheit seines Wesens. Mensch und Schriftsteller hatten sich in ihm ganz durchdrungen: er dichtete als ein Lebender und lebte dich- tend!“ Freilich: Wielands Gewandtheit, seiner rechtschaffenen Ehrlichkeit und der mensch- lichen Güte, die ihm eigen war, mochten im letzten die Tiefe des Gemütes und die see- lische Kraft fehlen, die das Genie ausmachen und einem Werke die Dauer der Wirkung sichern. So geriet dieser Freund Goethes und Herders, Carl Augusts und Anna Ama- Ilias zu Unrecht in unverdiente Vergessenheit; Geschdfſtlich verhindert „Liebes Weibchen, ich habe heute abend eine wichtige Sitzung. 80 fangen 87 345 Witze an, und am Schluß stellt sich heraus— nein, wie komisch!— daß diese Sitzung gar keine Sitzung ist, sondern eine Ausrede des lieben Männckens. Hierzu habe ich zu bemerken, daß bein Mann auf der ganzen Welt jemals„liebes Weibchen“ sagt. Liebes Weibchen ist eine neckische Erfindung der Witzfabrikanten. Ich möchte aber feststellen, daß es Sitzungen wirk⸗ ich gibt, ungefähr 87 345 pro Stunde, und daß sie für diejenigen,, die daran teilnehmen, eine sehr zwicktige Sache sind. Merkwürdigerweise ist bei so einer Sitzung das Sitzen nicht die Hauptsache, sondern nur beiläufiges Merkmal, man könnte dabei auch Negen, und den meisten wäre dies sogar noch angenehmer. Unumgänglich notwendig sind aber die weißen Papierblätter und der Bleistift auf dem Platz jedes Teilnehmers. Was mit die- sen Dingen eigentlich geschehen soll, steht nock nickt fest. Die Erfahrung hat gelehrt, daß se vornehmlick dazu dienen, damit die Sitzen- den aufs Papier Männchen malen. Hieraus er- Bellt, welch ungeheurer Formwille im reife- ren Manne wohnt, der nach Sitzung schreit. Bisweilen schreibt auch der eine oder andere etwas sehr wichtiges auf das Papier, nachher läßt er es dann aber liegen, weil es dann nicht mehr wichtig ist. Die Herren machen ernste Gesickter, wenn sie eine Sitzung haben und sprechen etwas tiefer, als sie es sonst gewohnt sind, das wirkt wie Würde, und Vollbartleute, die sich sonst mit Meier oder Eder schlechtweg anreden, sagen Herr Meier oder Herr Eder, denn Sitzung hebt die gegenseitige Achtung und gibt Distanz zwischen besten Freunden. Man thront auf ein- samer Höhe und ist sich der Wichtigſeit seines Tuns voll und ganz bewußt. Wie schön, wenn man aus dem Protokoll erfährt, daß man Be- deutungsvolles gesagt hat. Das Protokoll kommt in ein Archiv und wird aufgekoben, und ferne Generationen werden erfahren, wie man die Welt mit ein paar mar- igen Worten weitergebracht hat. Walter Foitzick schon zu seinen Lebzeiten war es still ge- worden um ihn. Er trug indessen den Wan- del des Geschmacks mit der Ueberlegenneit des Weltmannes, der er war, mit der humor- vollen Heiterkeit seiner Natur und dem Be- wußtsein seines Wertes und seiner Leistung. Wielands leicht entzündbarer Begeisterung für Menschen, für neue Gedanken und neue Pläne sind bittere Erfahrungen nicht erspart geblieben; allzuoft hat sich seine ungedul- dige Erwartung nicht erfüllt! So kam er auch voll Hoffnung auf einen großen Erfolg im Dezember 1777 nach Mannheim, und gerade hier sah er sich zuletzt tief enttäuscht. Bereits 1775 war an der kurfürstlichen Hofoper in Mannheim und Schwetzingen die erste in deutscher Sprache gesungene Oper über die Bühne gegangen: Anton Schweitzers „Alceste“, deren Libretto Wieland verfaßt hatte. Die Aufführung hatte beträchtliches Aufsehen erregt. Der Weg zu einer deutschen Oper schien endlich frei, und die Bestrebun- gen zur Schaffung eines deutschen National- theaters in der kurpfälzischen Hauptstadt erhielten neuen Auftrieb. Man hatte den Ehrgeiz, am Mannheimer Theater eine eigens kür diese Bühne geschriebene Oper zur Ur- aufführung zu bringen. Der Minister Frei- herr von Hompesch erteilte Wieland den Auf- trag, den Text zu schaffen, den wiederum Schweitzer in Musik setzen sollte. Wieland ging freudig darauf ein, wählte einen Stoff aus der englischen Geschichte, das Schicksal Rosamundes, der Geliebten König Heinrichs II. Er hoffte, daß ihm und Schweitzer„ein gewaltiges Opus“ gelingen werde. Indessen, die Arbeit befriedigte ihn nicht, doch der Minister bestand darauf. Als auch Goethe und Jakobi den fertigen Text mihlungen zanden, setzte Wieland alle Hoffnung auf die Musik und tröstete sich schließlich mit dem Gedanken:„Die schwache Seite des Dings Kleists Pr III. Im dritten Akt finden wir den Prinzen etwas verändert, aber nicht viel. Daß der Kur- fürst das Ueberschreiten seines ausdrück- lichen Befehls nicht ohne alle Strafe hingehen lassen konnte, hat er, als er in der Einsamkeit über die letzten Vorfälle nachzudenken be- gann, denn doch begriffen. Aber es ist ja Strafe genug, daß er einige Tage im Gefäng- nis zubrachte, und er verdient wohl gar noch eine Belohnung dafür, daß er gutwillig hin- einging und den Kerkermeister nicht er- würgte. Darum weiß er auch ganz gewiß, daß der erste, der ihn zu besuchen kommt, ihm seine Freiheit ankündigen wird, und als sein Freund Hohenzollern bei ihm eintritt, ruft er ihm entgegen: Nun, des Arrestes bin ich wie- der los? Da dieser aber seine Lage mit ganz anderen Augen betrachtet, da er seine Ge- fühlsdialektik, die ganz genau weiß, was der Kurfürst tun kann und nicht tun kann, durch eine Reihe drohender Tatsachen, von denen eine immer unheimlicher ist als die andere, nach und nach zum Schweigen bringt, da er ihm am Ende sogar sagt, daß das kriegsrecht- lich gesprochene Todesurteil im Kabinett zur Unterschrift kommen soll, so verläßt den Prin- zen endlich die törichte Sicherheit. und nun källt er denn natürlich ins entgegengesetzte Extrem. Ja, als der ängstliche Hohenzollern ihm noch weiter mitteilt, daß der wegen des Friedens eingetroffene schwedische Gesandte für seinen Herrn um die Prinzessin von Ora- nien zu werben, daß diese aber schon ge- wählt zu haben und die Pläne des Kurfürsten dadurch zu stören scheine, und als er ihn nun fragt, ob er dabei nicht im Spiele sei, ruft er verzweifelnd aus: Ich bin verloren! und eilt zur Kurfürstin, um ihre Verwendung zu er- flehen. Unterwegs erhält er die letzte ein- dringliche Bestätigung, daß es Ernst gilt; er sieht bei Fackelschein sein Grab öffnen. Bei der Kurfürstin ergibt sich nun die viel ver- schriene Szene, die man nicht begreifen will und dem Dichter also auch nicht verzeihen kann. Der Prinz bittet in Anwesenheit seiner Geliebten um sein Leben, er tut es auf die un- rühmlichste Weise, er leistet sogar, um nach seiner Meinung einen Hauptstein des An- stoßes zu beseitigen, auf Natalie Verzicht, während sie, schaudernd über den Zustand der Erniederung, in welchem sie das Ideal ihres Herzens erblickt, dabei steht. Gewiß ist das eines Helden und eines Mannes unwürdig, und unstreitig ist dem Dichter, der in dem nämlichen Stück neben dem Prinzen ja auch kenne ich wohl, aber den möcht ich sehen, der bei der Aufführung Zeit behielte darauf acht zu geben, und darauf kommt doch bei einer Oper alles an.“ Auf den 11. Januar 1778 wurde die erste Aufführung der„Rosamunde“ in Mannheim angesetzt. Schon Mitte Dezember 1777 ver- ließ Wieland Weimar, um mit Schweitzer an den Proben teilzunehmen. Er, der nur selten noch die Mühe des Reisens auf sich nahim, hatte lange gezögert, dann aber dem Freunde Merck in Darmstadt bekannt:„Nach Mann- heim muß ich, denn ich will und muß einmal in meinem Leben mich recht an Musik er- sättigen, und wann und wo werde ich jemals dazu bessere Gelegenheit finden?“ Der Aufenthalt Wielands in Mannheim stand unter keinem günstigen Stern. Zwar feierte und bestaunte, wie Mozart bezeugt, das Publikum den Dichter, zwar wurde er von Carl Theodor und der Kurfürstin emp- fangen, und die Proben schritten nach einigen Besetzungsänderungen, die Wieland Ver- drug bereiteten, gut voran; da starb der bayrische Kurfürst und die Aufführung mußte wegen der Trauer des Hofes abge- setzt werden. Mißmutig, verärgert— trotz der unerwartet hohen Entschädigung von 100 Dukaten, die Carl Theodor ihm und Schweitzer zusammen mit einer goldenen Tabatière überreichen ließ, reiste Wieland Mitte Januar ab. Mannheim hatte ihn arg enttäuscht; er war„froh über den Tag der Erlösung aus diesem babylonischen Abdera“. Mit diesem Brief wort an Goethes Mutter ist das Motiv des literarischen Nachspiels angeschlagen, mit dem Wieland seinen Arger über die Mannheimer Erlebnisse einen sa- tirischen Epilog schrieb. Das dritte Buch seines Romans Die Abderiten“ nämlich steckt voller boshaft-anzüglichen Anspie- lungen auf Mannheim, auf diese„Grundsuppe inz von Homburg/ von den Kurfürsten schuf, zuzutrauen, daß er dies so gut wußte, wie wir alle. Es geschieht ja aber auch nur, um uns zu zeigen, daß der Prinz noch kein Held und kein Mann ist, und daß man auf dem Wege, den er bisher wan- delte, keines von beiden werden kann, Er hat bis jetzt eine hohle Scheinexistenz geführt, die seinen Kopf wohl mit einem schwindelerre- genden Rausch erfüllen, die jedoch in seinen Rnothen kein Mark absetzen konnte. Nun aber ist der wahre Gehalt des Lebens wenig- stens in einer Gestalt, in der Gestalt der Liebe, ganz zuletzt schon nahe genug an ihn herangetreten, um ihm die Fortsetzung dieser Scheinexistenz unmöglich zu machen; darin liegt der eigentliche Sinn der Erklärungs- szene zwischen ihm und Natalie, auf deren hohe Bedeutung ich oben hinwies. Wäre das nicht geschehen, so würde er wahrscheinlich eine Duellantengröße geworden sein und es nach der ersten Ueberraschung zu der Todes- verachtung eines an die Mensur gewöhnten Elopffechters gebracht haben, dem das Leben, das eigene nämlich, mit vollem Recht für eine Null gilt; er hätte die Kugel trotzig, mit à 1a Napoleon gekreuzten Armen, erwartet, und der Kurfürst hätte ihn erschießen las- sen und erschießen lassen müssen. Dahin kann er sich jetzt nicht mehr versteigen; noch weniger aber kann er sich nüchtern aus wahrer sittlicher Kraft zum freien Ab- schied von der Erde entschließen, denn er hat noch kein Gefühl des gesättigten Daseins und der erfüllten Pflicht mit hinwegzuneh- men, er ist noch leer. Darum muß er in diesem Moment gerade so auftreten, wie er auftritt, aber freilich durfte der Dichter ihn auf dieser bedenklichen Stufe nicht lange stehen lassen, und das tat er ja auch nicht. Die Kurfürstin hält jeden weiteren Schritt kür erfolglos, denn sie hat aus eigener Be- wegung schon das ihrige getan. Natalie je- doch, den Tod im Herzen, verspricht noch ein letztes Wort bei dem Oheim für den Ge- sunkenen zu wagen. rät ihm aber bitter, sein Grab auf alle Fälle noch einmal anzu- sehen und sich zu überzeugen, daß es um michts finsterer ist, als die Schlacht es ihm schon tausendmal gezeigt hat. Im vierten Akt erfüllt Natalie nun ihr Versprechen, und der Kurfürst sendet sie mit einem geheimnisvollen Brief an den Prinzen ins Gefängnis; lakonisch sagt er ihr dabei, daß dieser nun so gewiß gerettet sei, als die Rettung in seinen eigenen Wünschen des großen Froschgrabens von Abdera“. Er gibt wahrlich kein schmeichelhaftes Bild der Zustände in Mannheim; er geißelt die Ueber- heblichkeit wie die Unkenntnis des Publi- kums, den Stil des Orchesters, die Dekora- tionen, die Schauspieler und Sängerinnen mit ihrem affektierten Gebaren; er scheut sich nicht, Erlebnisse Lessings in seine Schilde- rung zu verweben, dem man bei einer zu seinen Ehren veranstalteten Galavorstellung des Nationaltheaters einen Gulden Ein- trittsgeld abverlangt hatte. Wieland ging weit über die Grenzen hinaus, die poetischer Lizenz gestattet sind, und empörte Proteste sind denn auch aus Mannheim auf die Ver- öfkentlichung des Romans im„Teutschen Merkur“, seiner Zeitschrift, gefolgt. Wieland versuchte sich zu rechtfertigen:„Mein eigenes Klassische Abstraktionen Gemälde und Zeichnungen von Otto Meyer-Amden in Karlsruhe Kaum ein anderer Künstler des deutschen Sprachkreises ist so folgerichtig den Weg vom naturalistischen Gegenstand zur sinnfälligen Abstraktion, zum sinnvoll reinen Begriff ge- gangen, wie der Schweizer Otto Meyer-Am- den. Als der 48jährige 1933 in Zürich starb, hinterließ er ein organisch gewachsenes Lebenswerk von klarem, starkem Eindruck, das auf die lebende Malergeneration nicht nur der Schweiz, sondern auch Deutschlands entscheidend wirkte: Oskar Schlemmer und Willi Baumeister fanden in ihm ihr weg- weisendes Vorbild. Es ist das Verdienst der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, daß sie erstmals in Deutschland aus dem Gesamt- Werk des bedeutenden Künstlers, das vor kurzem erst vollständig im Zürcher Kunst- haus gezeigt wurde, die wichtigsten Bilder und Zeichnungen ausgestellt hat. Für Otto Meyer war der Mensch das Wesentliche seiner künstlerischen Aussage. Sein Ausdruck ist von Beginn an bis zum letzten seiner Werke Klassisch humanitär. Friedrich Hebbel liege. Sie überbringt dem Gefangenen den Brief, und er liest:„Wenn Ihr glaubt, Euch sei ein Unrecht widerfahren, so sagt's mir mit zwei Worten und ich schicke Euch den Degen zurück!“ So faßt sich nur die Majestät, die auch ohne Krone Verehrung finden würde, und der Prinz fühlt's sogleich.„Das kann ich nicht schreiben!“ ruft er aus, als Natalie in ihn dringt, dem Inhalt des Briefes zu ge- nügen.„Was tut's?“ erwidert er kurz, als sie ihm nun versichert, das Regiment sei schon kommandiert, das ihm die Totenehren durch den Donner der Karabiner überm Grab darbringen solle.„Ich schreib ihm, du hast mir recht getan!“ ruft er aus. als sie nicht aufhört, ihn zu bestürmen, und er tut's! Er erkennt, daß der Fürst. der ihn zum Richter über sich selbst aufruft, nicht um den Bru- tus zu spielen oder aus herzloser Willkür so gegen ihn vorgegangen sein kann; es wird ihm klar, daß der Krieg, ja der Staat selbst auf dem Prinzip der Subordination beruht, und daß der Führer erst in eigener Person leisten muß, was er von den Unter- gebenen fordern will: er entschließt sich, Und auch dies, wohlgemerkt. in Anwesenheit seiner Geliebten, dem beleidigten Gesetz genug zu tun und so die Hyder der Anarchie, die sich gar wohl an seinen vom Sieg ge- krönten Schritt knüpfen konnte. wieder zu zertreten.„Bohrten dich zwölf Kugeln jetzt gleich in den Staub— ruft die über sich selbst weggehobene Natalie— nicht halten könnt ich mich, ich jauchzt, und weint und spräche: Du gefällst mir!“ Wahrlich sie hat recht, jetzt ist der Mann und der Held fertig, und nie in alle Ewigkeit kann ein Anfall von hohler Selbstüberhebung und von kleinlicher Verzagtheit, die sich ja eben gegenseitig bedangen, wiederkehren: der Prinz ist als festausgeschmiedetes Glied in die sittliche Weltordnung eingetreten, und je schwerer ihm das geworden ist,. um so fester wird er beharren. Wen diese Szene nicht für die vorhergehende bei der Kurfürstin, in der sie wurzelt, wie die Blume in der schwarzen Erde, vollkommen entschädigt, und wer da- bei nicht begreift, daß die eine ohne die andere nicht möglich war und daß man Ur- sache und Wirkung nicht trennen kann, dem muß ich jede Fähigkeit, ein Drama in seiner Totalität aufzufassen, absprechen. Die Wen- dung des Kurfürsten gehört zum Erhaben- sten, was irgend eine Literatur aufzeigt, und hat in der unsrigen nicht von fern ihres- gleichen. Fortsetzung folgt. —— Herz und Gewissen ist mein treuer Zeig und der allwissende Gott ist es auch, pe sicherte er dem Buchhändler Schwan, 5 kein Gedanke an Müller, an Dalberg dh Sie in meine Seele gekommen ist, da ich d Abderiten schrieb.“ Man wird die Bosheiten Wielands nich allzu wörtlich nehmen dürfen. Im ganzen dh Romans verlieren sie an Bedeutung geg über dem Gehalt dieses Werkes, in dem d land àus einem tiefen gesellschaftlichen Pg. simismus heraus„die Machtlosigkeit der e. nunft und derer, welche sich zu ihr bekennt darstellt“. Diese bittere Erkenntnis seg Lebens freilich hat er gestaltet mit der h;. teren Weltüberlegenheit des Weisen, die 80 Vermächtnis ist— an seine und an alle Ze L. Das jugendliche Paar„Auf dem Heimppg ist noch ganz hodlerisch, aber dann beg mit der Jugendstilepoche im Gegensatz 3 ihr eine immer stärker hervortretende Nn heit der Form und der Komposition, die g die antike Menschendarstellung erinnert mt Wahrhaft apollinische Lauterkeit ausstral (Knabengruppe im Raum; 1914). Mit Zzunch mender Stilisierung und schließlich Abstz hierung wird dieser Charakter des Werz immer wesentlicher. Die überwiegende Zahl der in Karlsen ausgestellten Zeichnungen und Bilder Zeige das große Thema des Berner Hufschmief sohnes, der seine eigene Jugend im Walseg. haus erlebte: das Kind und die Empfindm gen der Kindheit. Die Gruppenbilder von Schulzimmes szenen, zunächst noch impressionistisch g; sehen, bekommen mit den Zwanzigerjahte Uumter Verlust ihrer Farbigkeit ihre typisck Dynamik durch die rhythmische Kompq tion. Zugleich wird das Figürliche zunehmen kubisch abstrahiert. Aber in den runden und ovalen Forme die manchmal an Auberjonois erinnem bleibt das Figürliche gegenständlich und Meyer-Amdens Werk ist nicht sensath nell, seine Mittel waren ernst und besdw“ den wie er als Persönlichkeit auch. So d tieft, wie er den Kindheitserlebnissen nac sann, ist auch der Ausdruck seiner Bilde und Zeichnungen: eine immer wesentlich und innerlicher werdende Gestaltung d Menschlichen, weshalb er folgerichtig Abstraktion gelangte. Er wurde der Meiste der klassischen Abstraktion des Menschen bildes im Sinne der platonischen„Ide: H. W. g Kultur- Chronik Dr. Alfred Kinsey, ein amerikanisdie Sexualforscher, der vor einigen Jahren m einem Bericht„Ueber das sexuelle Verhalte des(amerikanischen) Mannes“ einiges Au sehen erregte. hat jetzt— wie bereits ange kündigt— einen ähnlichen Bericht über di amerikanischen Frauen veröffentlicht. Wah rend man ihm nach dem Bericht über die Mä ner gründliche wissenschaftliche Arbeit be scheinigte und seine Allerweltserkenfthisss einen unverdienten siebten Himmel hob(se Sexualschmarren wurde in 250 000 Exemplare verkauft!), hat man an seinem Frauen-Repof der den Thron der amerikanischen Frau zum Wackeln gebracht hat, allerlei auszusettes gefunden. Ein Zornbeben ging durch Amer. kas Frauenbewegung, und jetzt kündigte de New Vorker demokratische Abgeordnete Lou Heller Schritte im Repräsentantenhaus Untersuchung des neuen Kinsey-Reports übe „Das sexuelle Verhalten der Frau“ an. Er il bei Beginn der neuen Sitzungen im Janus darauf hinwirken, daß geprüft wird, ob d Bericht obszön und unzüchtig ist. Zu eit solchen Untersuchung fordert er, daß der Po, versand des Werkes, das am 14. Septembe erscheint, untersagt wird. In einem der b,. her schärfsten Angriffe gegen das Werk wal Heller dem Autor Dr. Alfred Kinsey vor, f mache sich unter dem Vorwand, einen grobe Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung 1 zum sozialen Fortschritt zu leisten, selbst d Beleidigung dieses Jahrhunderts gegen uns Mütter. Frauen, Töchter und Schwesten schuldig.„Mir scheint“, erklärte der Abgeon nete,„daß Dr. Kinsey, der die Masse di amerikanischen Frauen vorehelicher Sünde oder ehelicher Untreue geziehen hat, auf del Wege ist, sich selbst auf das schwerste an dt Frauen Amerikas zu versündigen.“ Von Günter Spang, einem jungen Man heimer Schriftsteller, bringt der Süddeutet Rundfunk in seinem ersten Programm Mittwoch, 2. September, 23 Uhr, zwei Kun geschichten mit den Titeln:„Omnibus 11 fährt durch“ und„Liebesbriefe an e Schwester“. Der Kampf der Tertia EIN ROMAN VON WILHELM SPEYER Copyright by Rowohlt Verlag, Hamburg 24. Fortsetzung Otto Kirchholtes lächelte freundlich und gleichmütig von seinem Weidenbaum herab. „Vielleicht will er das.“ „Dann soll er sich gleich umbringen“, Täsonierte Reppert. Dazu braucht er die ganze Bande nicht lächerlich zu machen und noch dazu unsere große Sache schädigen.“ Otto sang schon wieder seine Mozart- Sonate. Er senkte tief die Lider seiner Augen, so zärtlich schien er sich seiner Me- lodlie oder einer Empfindung hinzugeben, die untrennbar mit dieser Melodie verbunden War. „Ich kann mir nur eines denken“, sagte Reppert nachdenklich.„Er ist doch schließ- lich nicht der Dümmste, sondern immer der Gescheiteste gewesen— Er machte eine Pause. Er wollte von Otto Kirchholtes gefragt werden, was er sich für geheime Gedanken über die Angelegen- heit gemacht hatte. Aber da Otto dort oben auf seinem Weidenstumpf bis auf weiteres musikalisch beschäftigt zu sein schien, so gab Reppert zum besten, was er sich dachte: „Ich kann mir nur noch denken, daß er Sich bereits heimlich mit Daniela ausgespro- chen hat. Das wäre allerdings ein Meister- Stück. Otto lächelte zart. „Das werden wir ja gleich sehen. Dann muß ja Daniela jetzt hier auf dem Platz er- scheinen.“ Kaum hatte Otto das Wort ausgesprochen, als Daniela sichtbar wurde. Sie kam langsam herangeschlendert, mit hochmütigen und nachlässig zerstreuten Seitenblicken, die Hände in den Taschen ihrer Sporthose. Sie kaute schon wieder etwas, sie hatte Wrigley-Kaubonbon im Munde. Würdig und ernst, wie die Tiere der Hei- ligen in der Wüste, folgten ihr Meleager und Atalante. Am Rande des Spielfeldes legten sie sich mit breitausgestreckten Vorderpfoten guf die Bäuche, denn sie wußten es wohl, daß sie den Platz nicht betreten durften. Wie Daniela noch bei der Bande gewesen war und am Fußballspiel teilgenommen hatte, da hatten es die Doggen in harten Lektionen lernen müssen, daß hier auf die- sern Felde mit ihrer Herrin geschehen konnte, was nur immer geschehen mochte, sie konnte dahinrasen und wilde Jagdrufe ausstoßen, sie konnte sich stöhnend am Bo- den wälzen oder zerschunden über das Feld hinken,— und wenn es einem auch in der Hundeseele bitter well bat, das alles an- sehen zu müssen, und man zuweilen kleine, tiefe Baßtöne des Jammers ausstieß,— hel- fend durfte man zu keinem Zeitpunkte hier eingreifen. Man tat am besten, gar nicht Hinzusehen, sondern sich zusammenzutru- deln und den Schlaf zu versuchen. Aber es wurde kaum je etwas daraus. Nach zwei Sekunden spitzte man schon wieder die Ohren und stöhnte dumpf in der Brust. Reppert aber sah Daniela begeistert an, während Otto Eirchholtes vor sich hin- jächelnd das Gesicht nach einer zenz an- dern Richtung gewendet hielt, zu einer Gruppe von Knaben, die ihn aus irgend- welchen Gründen zu interessieren schien. Doch auch diese Knaben und all die andern Tertianer bekamen ein fast fiebri- sches Rot auf den Wangen, wie sie nun Daniela langsam herzuschreiten sahen. Es War kein Zweifel mehr, dem Häuptling war das Meisterstück aller Meisterstücke gelun- gen: er hatte Daniela gewonnen! Daniela, die sich niemals mehr hier beim Fußball- spiel gezeigt hatte und die viel zu stolz ge- Wesen war, um hier auch nur zuzusehen,— Daniela, die, ohne je einen Blick auf das Feld zu werfen, mit ihren Hunden eilig vor- übergegangen war, wenn sie sich anschickte, drüben am andern Ufer des Flusses auf der Aschenbahn zu trainieren, Daniela machte halt. Daniela kauerte sich am Rand des Platzes unter einer Weide nieder, sie hatte auch, wie alle gleich sahen, Fußball- schuhe und keine Spikes an. Es war kein Zweifel, Daniela gehörte zur Tertia-Mann- schaft. Daniela spielte mit. Stolz richteten die Knaben sich auf. Sie zeigten ihre Freude mit keinem Wort und mit keiner deutlichen Gebärde, aber sie segneten den Tag, an dem der Große Kur- kürst die eigenmächtige Entscheidung ge- troffen hatte. Nun erst machte ihnen das Sportfest Vergnügen. Aber nicht das Fest War ihnen das Wichtigste. Ihre Augen be- gannen zu leuchten: die groge Sache, der sie dienten, war so gut wie gewonnen. Daniela war versöhnt. Und mit frohem Enthusias- 5 sahen sie zu ihrem klugen Häuptling auf. Der aber hatte bis dahin ganz einsam und etwas verlassen auf der Tribüne ge- standen,— denn die Achtung der Massen 5 ehrt und meidet das Unglück eines großen Mannes Otto Kirchholtes war von seiner Weiden- krone herabgesprungen. Ziellos begann er sich in der Gegend des Sportplatzes herum- zutreiben, immer lächelnd, immer singend. Er war keiner von den zarten, von den Botticellischen Engeln, er war mit einem kräftigen Leib, zumal mit einer kräftigen Brust begabt. Auch waren die Beine nicht besonders schmal und auch nicht hoch, son- derm stark und fest, weder zu lang noch zu kurz. Er stellte überall seinen Mann, er war gewandt und muskulös, und dennoch hatte er eine leichte, fast madchenhafte Grazie. Und engelshaft war sein Haupt, das eben- Falls breit war, mit einem breiten Mund im Gesicht. Die blauen Augen hatten immer ein verwöhntes, lisbenswürdiges Lächeln in ihren Tiefen, und das blonde Haar loderte in feinen, leicht wehenden Locken raffae- lisch über seiner Stirn und an den Schläfen Auf. Sein Oberkörper war jetzt zum Fuß- ballspiel bis zum Gürtel nackt, wie die Oberkörper aller Mitspielenden. Das Fleisch dampfte rötlich, es war rötlich durchblutet. Es hatte in diesen Tagen einen Tempe- ratursturz gegeben. Das Wetter war mitten im Juni nach einem Gewitterregen eisig kalt geworden. Und auf dem Boden lagen die kaum ergrünten Blätter der Laubwälder oder die farbig schimmernden Blätter der Rotbuchen, als sei ein frühzeitiger Herbst eingebrochen. Otto Kirchholtes umfaßte einen Baum- stamm mit der Hand, er schwang sich da Wie im Karussell herum, er riß sich die Innenflächen der Hand blutig, so wild drehte er sich um den Stamm. Er sang dazu seine Sonate auf eine wilde und leidenschaftlich verhaltene Art. 0 In diesem Augenblick ertönte die Pfelf des Präfekten der Untersekunda, Knötit gers schrille und gehorsam-erheischen Pfeife. Das Signal, daß das Spiel begin Solle. Die Tertianer erhoben sich am Rande de 1 Spielplatzes, mit geröteten Gesichtern u ieh glänzenden Augen. Sie schielten etwas entschlossen zu Daniela hin. Wer von ihne sollte aus der Mannschaft ausscheiden, 1. Daniela Platz zu machen? Sie warteten d einen Befehl ihres Präfekten. 8 Aber der Häuptling rührte sich nicht 11 der Stelle. Er stand auf seiner Tribüne u starrte mit dem sonderbarsten Gesichtsal druck der Welt in die Luft. Die Tertiane wunderten sich weiter nicht, daß er 8 ihnen so regungslos zeigte, denn es galt fl Schik', es war sauber und Tabelhaff fen sich nicht sogleich zu rühren, wenn Pfeife ertönte. So schnell gehorchen mußte nur die jungen, nicht die patres patri Man pflegte sich möglichst gleichgültig m in irgendeinem Gespräch begriffen an Spielplatz heranzupirschen, und man pfl 0 sogar noch auf dem Feld selbst in ingen einer Unterhaltung begriffen zu sein, Ens bevor das Spiel begann. Wie nun aber auch Daniela, ale len saumselig sich erhob, wurde die Tertia 109 neue ungeduldig. Warum in des a Namen ging der Häuptling nicht auf Pan au und fragte sie, ob sie der Rechts- der Linksaußenstürmer sein wollte? U. warum bestimmte er nicht endlich denden gen Auſßzenstürmer, der für Daniela a scheiden hatte? Da aber begab sich ein sonderba gang, dessen Bedeutung nur die Schmellsten unter den Tertianern 00 erfaßten. Fortsetzung rer Vol Geistes fleraus verlag. drucke! Chefret stellv. Dr. E. weber; Lokal: Dr. F. V Land: simon; Chef v. Bank, N Bal. Ko! Mannhe Nr. 80 U — 8. Jahn eee 1 P. Mitty Lugar dung Westn In d lch:„E zuf den interna werden sung e Deutsch und de zuschlie wünsche Aubßenn Schränk nur Ve Könnte, Sowjetis einer R lastet. I Fragen Organis oder 80! ie der auch die sein WI nahme — Bonr Bonr sition h. sowjetis Semjo Bundes! Ro]. vs zhenve nandeln wie ber. westalli. worden, Schlag zonenpa rungskr. 8 7 der SPI Der 80 nur ku hebung alle Sch wären k demjonc gehe hei schen B. verkehr; werde v die Ane eignisse welt d. durchazut um Vert ruhen in die Allie) 1e Osten zu Barcel. Verkehrs er der Mount Und verb) imgekom der bert Midaud. Moska⸗ emnetrez dung des häsidente Unister glatt un 1 Argisen- Ailreten ako, ne lichter 80 Moskat t das SSR. 8