emusgeber: Mannheimer Morgen 5 8. Druck: Mannheimer Groß- inckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. E. F. von Schilling; kteur: 1 v. K. Ackermann; Politik: Mir, dag, k. Kobbert; Wirtschaft: F. O. Ihnen her reuillet.: W. Gilles, K. Heinz; die üb 0„ 54. L. Eberhardt: Kommunal: Us sie„ W. Koch; Sport: H. Schneekloth; C., Serr; Sozialredaktion: F. A. non; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: ut v. D.: O. Gentner. Banken: südd. an„Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Ne om. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. nnneim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe a 016, Ludwigshafen/ Rn. Nr. 26 743 Mannheimer FEC E Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 29 37/8(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerl. Postbez. 3, 20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4,— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. ö gahrgang/ Nr. 208/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 8. September 1953 ba anken einen großen Auftrieb und neue Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agenturen Up und dpa Bonn.„Das Wahlergebnis vom 6. September 1953 wird dem europäischen Ge- Kraft geben“, erklärte Bundeskanzler Dr. Madenauer am Montagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Bonn. Der Kanzler bezeichnete das Abstimmungsergebnis als den Volksentscheid über die Integrations- J aglitik, den die Sp seit zwei Jahren gefordert habe. Das deutsche Volk habe seine 3. 11 Urteil gefällt habe. 87* 0¹ 25 tete sa gdenauer gab der Ueberzeugung Aus- Mock, daß die Jugend, die am Sonntag zum zen Mal zur Wahlurne ging, nämlich die Ibis 24 jährigen Jungwähler, die Entschei- ig im günstigen Sinne mit beeinflußt be. Man müsse sich die Zahlen solcher e wie München, Stuttgart. Frankfurt, Alahmeim-Ruhr und Hamburg, um nur age zu nennen, ansehen, um zu erkennen, ue tier die bisherigen Koalitionsparteien in Wählerschaft der SPD eingebrochen en. Darin bestätige sich die wahre Auf- Fung des Volkes zu den Fragen der genpolitixk und der Wiedervereinigung. enauer meinte das gerade solche Ueber- ngen von beträchtlicher Bedeutung für weitere Entwicklung der Europa- Politik ad der Partnerschaft mit dem Westen sein tragisrden. Das Wahlergebnis werde das Ver- Tes, bi zen der freien Welt in das deutsche Volk ersönlitipheblich stärken. Bekenntf für die Sozialdemokratie, so erklärte ren Aich Ollenhauer, am Montagvormit- s Aue bestene kein Grund, an eine Revision ein biihhrer bisherigen innen- und außenpolitischen das jeune zu denken. Das bisherige Programm ern offene das Programm für die Auseinander- oniert ung mit der neuen Regierung bleiben. zu anch Auffassung von Ollenhauer hat der ertum eh Septeaber eine Entwicklung nach rechts keleitet,„deren Konsequenzen noch nicht lung übersehen sind“. Zweifellos würden sich iter I— auspie 8 Pfartg n Dilett st di nnhein Jon den 4 523 484 Wahlberechtigten ſen-Württembergs gaben 3 711 755 ihre mme ab, was einer Wahlbeteiligung von nördele 6 Prozent entspricht. Von den ab- gimes Azebenen Stimmen waren 3 602 603 Erst- nlich anmen und 3 589 633 Zweitstimmen gültig, 1 drei M152 Erststimmen und 122 122 Zweitstim- en eien ungültig.(Der Stimmenanteil, der auf und ka einzelnen Parteien entfiel, siehe Tabelle.) atten Hi Baden-Württemberg sendet insgesamt 67 (geordnete in den neuen Bundestag, da- an 33 in den Wahlkreisen direkt gewählte. an diesen 33 Wahlkreissiegern gehören 29 and, Hir DU, 2 der SPD und 2 der FDP an. tions⸗ſeſe in den Wahlkreisen direkt gewählten on Beidseordneten der C D U sind: Arthur Jahn eingese Puttgart I), Erwin Häußler(Stuttgart II), 150 11 al Bausch(Böblingen), Thomas Ruf(EB“ v der dels n. ie an 1 Wine MON EN 2 itteln 1 C ung gest 0 Ausland? riger ö Frankfurt. In Frankfurt ereignete sich am glicht 1 ntag ein schweres Straßenbabnunglück, bei allen en 25 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt eutschle inden, Verkieef borkum. Ein schwedisches Motorschiff ist am tag norcwestlich von Borkum nach einer külsion mit einem panamesischen Frachter 5* Die Besatzung hat sich retten kön- je ein Me. znigswal enk. Das far 1953 vorgesehene Budget der de her einten Nationen in Höhe von 48 327 000 Dol- wandel kund 202,9 Millionen Mark) entspricht, wie einer Darstellung des Büros der Vereinten nen in Genf hervorgeht, den Kosten für . Bau eines Zerstörers oder dem Betrag, 5 drei Stunden Kriegführung im letzten dert zunſerieg gekostet haben. ais. Frankreich wird den Mitgliedsstaaten len del Straßburger Europarates den bisherigen g. Er ll or der Afrika-Abteilung im französi- in Flle en Außenministerium, Leon Marchal, als ort Hi lle Generalsekretär des Europarats vor- rot. Ie 5 bol lautete offiziell am Montag in metrischen er krühere Generalsekretär Jaques me. e Paris ist im Juli bei einem Autounfall , den kr Näne von Bordeaux ums Leben gekom- zorgen 10 krabe aur. Am Wochenende kam es in Tunis zu de Kön 3 Attentaten gegen franzosenfreundliche f Ungeleh büner des Landes. In einem kleinen Dorf vanderlbh, 1 Tunesier von drei Landsleuten er- znigsmeen f, de Täter wurden sofort festgenom- rum 1. der Hauptstadt Tunis feuerten Un- f Na ate mehrere Salven auf einen tunesischen orst. nenbeemmten. eskcreun abberan, Der persische Ministerpräsident, nwalack 1 lah Zahedi, hat am Montag Generalleut- Taup fn gabdulla Hedayat zum Verteidigungsmini- znannt. Zahedi hatte bei der Uebernahme . ee zunächst auch das Innen- und eu eidigungsministerium übernommen. 1 tal Delhi. Die königlich- afghanische Bot- K Winker ente 10 der indischen Hauptstadt gab am tel un 5 en Rücktritt des afghanischen Mini- bos 1 90 identen, Schah Mahmud Khan Ghazi, T eine„ Der Ministerpräsident habe den daß ef 0 Von Afghanistan aus Gesundheitsgrün- I seinen Rücktritt gebeten. General eie Daud Khan wurde mit der Bil- 00— neuen Regierung beauftragt. et. Von den fonischen Inseln und dem röber elne des Kanals von Korinth wurden am alter e 1 neue Erdstöße gemeldet. Der Kanal 0 b die Schiffahrt gesperrt, weil die Erd- 15 Ufer aufgerissen haben. Außerdem zung dacht rdreich von den Uferwänden los und e in den Kanal. UP/ dpa teilstäuhigkeit bewiesen. Ein Teil der Aus landspresse habe die Sachlichkeit und Pbzipliniertheit der Bevölkerung während des Wahlkampfes mit Teilnahmslosigkeit Jerwechselt. Die Wahlbeteiligung in Höhe von über 86 Prozent widerlege diese Auf- lissung schlagend und lasse den Ernst erkennen, mit dem der deutsche Wähler sein jetzt die restaurativen, nationalistischen und autoritären Elemente in der CDU noch stärker bemerkbar machen. Ollenhauer be- stritt nicht, daß die SPD das politische Ziel des Wahlkampfes nicht erreichen konnte. Immerhin müsse festgehalten werden, daß die Sozialdemokratie neben der CDU als einzige Partei einen Stimmgewinn verzeich- nen konnte. Adenauer stellte sich am Montag dem Bundespräsidenten als Vorsitzender der stärksten Partei im neuen Bundestag vor. In Bonn wird nicht bezweifelt, daß Bundes- präsident Heuss dem Parlament Adenauer zur Wahl als Bundeskanzler der zweiten Bundesregierung vorschlagen wird. Das alte Bundeskabinett ist vom Bundeskanzler für heute, Dienstag, zu einer Sitzung ein- berufen worden. Die Bundesminister blei- ben bis zum ersten Zusammentritt des neuen Bundestages— also wahrscheinlich bis zum 2. Oktober— im Amt. Die Wahlbeteiligung betrug 86, 2 Prozent Der Bundeswahlleiter gab am Montag, um 8,15 Uhr, das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl bekannt. Aus der neben- stehenden Tabelle ist ersichtlich, wieviel Stimmen jede Partei zahlenmäßig und nach Anteil in Prozent erhielt und wieviel Abge- ordnete die Parteien in den neuen Bundestag entsenden werden. 33 039 978 Personen waren Wahlberechtigt, 28 468 054 Stimmen wurden abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug 86,2 Prozent. 926 497(= 3,3 Prozent) der abge- gebenen Stimmen waren ungültig. 5 Durch sogenannte„freie Spitzen“(was das ist, wird auf Seite 2 dieser Ausgabe näher erklärt) erhöht sich die Zahl der Abgeord- neten des neuen Bundestages von 484 auf 487. Von ihren(in der nebenstehenden Tabelle angegebenen) Mandaten errangen in direkter Wahl über die Erststimmen: CDU/CSU: 172; SPD: 45; FDP: 14; DP: 10; Zentrum: 1; BHE: keins. Die DP und das Zentrum haben die Fünf- Prozent-Klausel zwar nicht erfüllt, aber da- für direkt gewählte Abgeordnete aufzuwei- sen. Der BHE hat mit 5,9 Prozent der Stim- Die Abgeordneten Baden-Württembergs lingen), Hermann Finckh(Göppingen), Dr. Ludwig Erhard(Ulm), Dr. Rudolf Vogel (Aalen), Dr. Eugen Gerstenmaier(Back- nang), Dr. Joesf Brönner(Crailsheim), Dr. Friedrich Werber(Karlsruhe-Stadt), Dr. Eduard Wahl(Heidelberg), Gottfried Leon- hard(Karlsruhe-Land), August Neuburger (Bruchsal), Dr. Hermann Lindrath(Mann- heim-Land). Eugen Leibfried(Sinsheim), Oskar Wacker(Tauberbischofsheim), Josef Schüttler(Konstanz), Anton Hilbert Donau- eschingen), Lambert Schill(Lörrach), Dr. Hermann Kopf Creiburg), Heinrich Höfler (Emmendingen), Oskar Rümmele(Offen- burg), Wendelin Morgenthaler(Rastatt), Gustav Adolf Gedat(Reutlingen), Fritz Schuler(Calw), Karl Gengler(Rottweil), Dr. Gebhard Müller Galingen), Bernhard Bau- knecht(Biberach) und Kurt-Georg Kiesinger (Ravensburg). Von der SPD wurden in Wahlkreisen direkt gewählt: Dr. Karl Mom- mer(Ludwigsburg) und Dr. Carlo Schmid (Mannheim- Stadt); von der FDP: Adolf Mauk(Heilbronn) und Dr. Karl Georg Pfleiderer(Waiblingen). Ueber die Landeslisten ziehen 34 Abge- ordnete aus Baden- Württemberg in den neuen Bundestag ein, und zwar 9 von der CDU, 14 von der SPD, 7 von der FDP, 3 vom Gesamtdeutschen Block/ BHE und 1 Abge- ordneter von der Deutschen Partei. Die über die Landesliste gewählten Abgeordneten der CDU sind: Frau Dr. Hildegard Bleyler (Freiburg), Oskar Farny Oürren, Krs. Wan- gen/ Allgäu), Dr. Herbert Czaja(Stuttgart), Ludwig Kroll Baden-Baden), Wilhelm Lulay (Karlsruhe), Frau Julie Rösch(Tübingen), Dr. Has Furler Freiburg), Eugen Maucher (Biberach) und Frau Dr. Hedwig Jochmus (Heidelberg). Von der SPD wurden über die Landesliste gewählt: Erwin Schöttle (Stuttgart), Frau Emmy Meyer-Laule(Hei- delberg), Fritz Erler(Tuttlingen), Dr. Her- mann Veit(Karlsruhe), Friedrich Maier (Freiburg), Helmut Bazille(Stuttgart), Ernst Paul(Obereßlingen), Martha Schanzenbach (Gengenbach). Werner Pusch(Korntal), Frau Klara Doehring(Stuttgart), Walter Faller(Schopfheim), Oskar Matzner(Karls- ruhe), Wilhelm Traub Gacknang) und Fritz Corterier(Karlsruhe). Die FDP erhält auf der Landesliste folgende Abgeordnete: Dr. Reinhold Maier(Stuttgart), Dr. Karl Hoff- manm(Schönau/ Schwarzwald), Robert Mar- gulies(Mannheim), Hans Lenz(Trossingen), Dr. Ewald Bucher(Schwäbisch Gmünd), Wilhelm Stahl(Titisee) und Hanns Schloß (Schriesheim). Der B HE entsendet über die Landesliste Eduard Fiedler Korntal), Dr. Karl Mocker(Schwäbisch Gmünd) und Erwin Feller(Saulgau), die DP Professor Dr. Ernst-Christoph Brühler(Freiburg) in den Bundestag. Der Montag war nationaler Gedenktag Frankfurt.(UP) In der Bunderepublik wurde am Montag der Nationale Gedenktag des deutschen Volkes begangen. Anlaß dafür War die Wiederkehr des Tages, an dem sich der vor vier Jahren in Westdeutschland gewählte Bundestag konstituierte. In den Bundesländern hatten am Montag alle öffentlichen Gebäude geflaggt. In den Schu- len wurden die Schüler auf die Bedeutung des Tages hingewiesen. men die Voraussetzungen für die Erlangung von Mandaten erfüllt, obwohl kein BHE Kandidat direkt gewählt worden ist. Die Bayernpartei, die GVP, die KPD, die DRP, die Nationale Sammlung und der Süd- schleswigsche Wählerverband(SSW) haben die Fünf-Prozent-Klausel nicht überwunden. Die Bayernpartei, die KPD und der SSW, die im bisherigen Bundestag vertreten waren, werden also nicht wieder in das Bundeshaus einziehen. Mit 244 von insgesamt 487 Abgeordneten verfügt die CDU/CSU über die absolute Mehrheit im neuen Bundestag. Die 487 Ab- geordnetensitze im neuen Bundestag vertei- len sich prozentual auf die Parteien wie folgt: CD/GSU 50,1, SFD 30,8, FD 9,8, D 3, BHE 5,5, Zentrum 0,6 Prozent. Verteilung der Mandate nach Ländern In der nachstehenden Aufstellung sind in Klammern die Sitze angegeben, die die Par- teien in den Wahlkreisen direkt erobert haben. Nordrhein- Westfalen: insgesamt 138 Mandate, davon CDU 73(51), SPD 46(13), FDP 12(), BHE 3(0) DP 1(0), Zentrum 3(U). Bremen: insgesamt 6 Mandate, davon CDU 2(O0), SPD 3(3), DP 1(0). Niedersachsen: insgesamt 66 Man- date, davon CDU 25(13), SPD 21(1), FDP 5(2), BHE 7(0), DP 8(8). Bayern: insgesamt 91 Mandate, davon CSU 52(42), SPD 25(3), FDP 6(2), BHE 8(0). H a m burg: insgesamt 18 Mandate, da- von CDU 7(3), SPD 7(Y), FDP 2(2), DP 2(2). Schleswig- Holstein: insgesamt 26 Mandate, davon CDU 14(14), SPD 7(0), FDP 1(0), BHE 3(0), DP 1(0). Hessen: insgesamt 44 Mandate, davon CDU 15(7), SPD 16(10), FDP 9(5), BHE 3(0), DP 1(0). 5 Rheinland-Pfalz: insgesamt 31 Mandate, davon CDU 18(13), SPD 9(2), FDP 4(0). 5 Das Gesamtergebnis von Rheinland- Pfalz lautet: Wahlberechtigt 2 139 962, ab- gegebene Stimmen 1 843 371, Wahlbeteiligung 86,1 Prozent, ungültig 80 843 Erststimmen und 67 562 Zweitstimmen. Auf die einzelnen Parteien entfielen(Zweitstimmen): CDU: 925 424(52,1 Prozent); SPD: 482 726 (272 Prozent); FDP: 214 806(12,1 Prozent); KPD: 41 048(2,3 Prozent); BHE: 26 181(1,5 Prozent); DP: 19 764(1,1 Prozent); GVP 20 800 (1,2 Prozent); DRP: 45 060(2,5 Prozent). CDU hat absolute Mehrheit im Bundestag Adenauer:„Das Wahlergebnis wird dem europäischen Gedanken grofsen Auftrieb geben“ Das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl mit Vergleichszahlen 5 Bundesgebiet Baden- Württemberg Bundestagssitze 6. 9. 1953 14. 8. 19491) 6. 9. 1953 9. 3. 1952 Parteien 3. 5 5 stimmen Stimmen Stimmen (487)(402) Stimmen in% in% in% in 9 CDU/ CSU 244 13912 440 799 45ů5 2 31,0 52,4 36,0 SPD 150 131 7939 774 28,8 29,2 23,0 28,0 FDP 48 52 2628 146 9,5 1139 3 18,0 Ges. Block/ BHE 27— 1 614 474 5.9— 5,4 6,2 DP 15 17 897 952 323 4,0 155 5 KPD N 15 607 413 22 8 2,2 4.ů, 4 BP). 17 465 552 177 4ůõ 2—— GVP 5— 318 323 172— 1.5— DR 5 5 295 615 15¹ 1.8—— Zentrum)) 3 10 217 342 0,8 37¹— 0,9*) DNS) 5— 71 032 0,3— 1,0— SS We) 5 1 44 633 0,2 0,3—— WAV“) 5 12— 8 2,9—— unabhängig 3 3—— 4,8— 0,8 1) Am 14. 8. 1949 wurde der erste Bundestag gewählt ) Bayernpartei *) Am 9. 3. 1952 war in Baden-Württemberg die Wahl zur Verfassunggebenden Landesversamm- lung ) Die Abgeordneten wurden gestellt von der Deut- schen Konservativen Partei und der Deutschen Rechtspartei DRP) ) Gemeint ist das Zentrum in Nordrhein- Westfalen. 5) Deutsche Nationale Sammlung ) Südschleswiger Wählerverband ) Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung *) Gemeint ist hier das Badische Zentrum Folgerungen für die Landespolitik? Die Stellung der Regierung Maier ist durch den Erfolg der CDU geschwächt Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der überraschend hohe Wahl- sieg der CDU in Baden- Württemberg, wo die Partei Pr. Adenauers 53 Prozent aller Stimmen errungen hat, schlug bei den EKoalitionsparteien der Regierung Dr. Rein- hold Maiers(SPD, FDP/DVP und BHE) wie eine Bombe ein. Allgemein hatte man damit gerechnet, daß sich die CDU im neuen Bun- desland zwar etwas stärken würde, daß man die bisherige Landespolitik aber auch nach den Bundeswahlen ungestört werde fort- setzen können, Die Partei Dr. Maiers ging aber von 17 auf 13 Prozent zurück und die Sozialdemokraten konnten sich nur knapp halten. Der BHE erhielt nicht einmal 6 Pro- zent der Stimmen. Dieses Ergebnis muß für den Stuttgarter Regierungschef besonders deshalb deprimierend sein, weil er im Wahlkampf verkündet hatte, er stelle sich der Bevölkerung, um von ihr eine Entschei- dung über die Richtigkeit seiner Politik zu erhalten. Schon in der Wahlnacht forderten die vier Landesvorsitzenden der südwestdeutschen CDU Dr. Maier auf, die Konsequenzen zu ziehen und abzutreten. Das Wahlergebnis, so heißt es, solle dem Ministerpräsidenten Anlaß bieten, seine bisherigen Methoden und Praktiken in der Politik zu überprüfen und zu der Erkenntnis zu gelangen, daß die Füh- Italien übt Kritik an Titos Rede Scharf formulierte Aeußerungen/ Westliche Regierungskreise besorgt Rom.(UP/dpa) Nach der Stellungnahme des italienischen Außen ministeriums übten am Montag Presse und Politiker Italiens an der Rede Marschall Titos vom Vortage in einer Form Kritik, die an Schärfe alles bis- herige in dem Disput zwischen Italien und Jugoslawien über Triest übertraf. „Die arrogante und unverschämte Rede Titos zeigt den absurdesten Mangel an gutem Willen auf seiten Jugoslawiens“, schreibt „J Popolo“, das Organ der christlichen De- mokraten. Turins„Gazetta“ spricht von der „schamlosen Rede eines Größenwahnsinnigen und seinen unglaublichen Forderungen“, während die pro- kommunistische„Paese Sera“ auf den„gefährlichen Appetit Bel- grads“ hinweist. Die Kommunisten sind überdies nicht die einzigen, die den West- mächten die Verantwortung an der„Hals- starrigkeit“ des jugoslawischen Staatschefs zuschreiben. Auch in Kreisen, die dem neuen Ministerpräsidenten, Giuseppe Pella nahe- stehen, wird davon gesprochen, daß die militärische Unterstützung Titos durch die Vereinigten Staaten, ihm den Mut zu der- artigen Forderungen gebe. Washington, London und Paris haben ihre diplomatischen Konsulationen über die Triestfrage nach der Rede Marschall Titos verstärkt. In westlichen Regierungskreisen wird offen die Besorgnis geäußert, daß die Situation jeden Augenblick außer Kontrolle geraten könne, gelinge es nicht, Italien und Jugoslawien zur Mäßigung zu bewegen. Die Außenministerien der drei West- mächte wahren jedoch bisher in ihren Kom- mentaren zu den Vorschlägen und Forde- rungen Titos große Zurügkhaltung, wie überhaupt jedes Wort vermieden wird, dag von einer der streitenden Parteien zu ihren oder der anderen Gunsten ausgelegt werden kann. Die beste Möglichkeit einer Entspan- nung bringen nach westlicher Auffassung Verhandlungen am runden Tisch. Vorausset- zung hierfür sei allerdings, daß man sich in Belgrad und Rom zu einer mehr realistischen Betrachtung der Lage durchringen könne. In Kreisen der NATO verfolgt man die Entwicklungen über die Triestfrage mit be- sonderem Unbehagen, da die Verteidigungs- projekte im südosteuropäischen Raum un- nötig verzögert werden. Dies trifft besonders von dem sogenannten Balkanpakt zu, der unvollständig ist, solange Italien außerhalb des Bündnisses steht. Deutsche Reparationsgüter über Israel nach England? Kairo.(UP) Der stellvertretende Gene- ralsekretär der Arabischen Liga, El Shu- Kei ry, sagte am Montag nach einer Sitzung des politischen Ausschusses, die Liga habe bisher unbestätigte Nachrichten erhalten, Wonach Israel militärische Ausrüstungs- gegenstände in Großbritannien kaufe und sie mit deutschen Reparationsgütern bezahle. Die Arabische Liga werde diese Berichte durch die diplomatischen Vertreter der arabischen Staaten in Bonn nachprüfen lassen. N Der Politische Ausschuß der Araberliga beschloß noch am Montag, die auf der Tages- ordnung stehende Debatte um das Wieder- gutmachungsapkommen Deutschlands mit Israel vorläufig bis Oktober zu verschieben. Nach dem Abschluß zweitägiger Beratun- gen erklärte der Rat der arabischen Liga in einem Rommuniquè, die Liga werde gewisse, von der öffentlichen Meinung in den arabi- schen Staaten geforderte Maßnahmen ergrei- ken, falls die Vereinten Nationen Frankreich nicht zwingen würden, Marokko und Tune- sien die Unabhängigkeit zu gewähren. rung eines Landes gegen die stärkste Partei und gegen das Votum des Volkes unmöglich sei. Ministerpräsident Dr. Maier soll dem- nach die Verfassung des neuen Bundeslan- des einer Volksabstimmung unterwerfen und Landtagsneuwahlen ansetzen. Ein sofortiger Rücktritt Maiers ist jedoch nicht zu erwarten. Es steht auch noch offen, wie sich die Fraktionen der Stuttgarter Ver- fassungsversammlung in der jetzigen Situa- tion verhalten werden. Der Koalition Dr. Reinhold Maiers ist es jedenfalls durch den Wahlausgang vom 6. September schwer ge- macht worden, Landesverfassung und Staats- aufbau im Südweststaat allein nach ihrem Willen zu gestalten. Dr. Maier, der sich über die landespolitischen Auswirkungen des Sie- ges der CDU durchaus im klaren ist, knüpft allerdings Hoffnungen auf eine leichte Aen- derung des politischen Kurses an die für Oktober vorgesehenen Kommunelwahlen in Baden- Württemberg. Da jedoch auch hier kaum mit einer wesentlichen Aenderung der Haltung der Wähler, vor allen in den beiden südlichen Landesteilen zu rechnen ist, kann kaum angenommen werden, daß der poli- tische Erdrutsch in Südwestdeutschland da- durch aufgehalten werden kann. Ministerpräsident Maier erklärte zu dem Ergebnis der Bundestagswahlen wörtlich: „Bundeskanzler Dr. Adenauer konnte einen Wahlsieg erringen, der als ungewöhnlich in der freien Welt und als einzigartig in der deutschen Parlamentsgeschichte zu bezeich- nen ist. Er hat sogar die Zahlen der am 5. März 1933 stärksten Partei noch über- troffen. Es handelt sich um einen politischen Erfolg der Person Dr. Adenauers. Die Men- talität des deutschen Volkes hat sich wieder einmal durchgesetzt. Es liebt es, eine einzige Persönliichkeit emporzuheben. Der Wahl- erfolg Dr. Adenauers ist nicht gleichermagen ein Wahlerfolg der CDU. In unserem Lande werden demnächst Kommunalwahlen statt- finden, die ein Zurückwenden in Richtung auf die Normallage einleiten werden. Land- tagswahlen in Baden- Württemberg werden diesen Prozeß weiter fortsetzen. Was die FDP/DVP Baden- Württembergs anlangt, so mußte sie dem allgemeinen Trend Opfer bringen. Sie fällt jedoch in keiner Weise aus dem Rahmen der Bundes-FDP heraus. Mit anderen Worten, die Wahlsituation der FDP/ DVP ist durch die Regierungskoalition im Lande nicht beeinflußt worden.“ „Kampf den Faschisten“ in der IG-Chemie der Sowjetzone Berlin.(UP) Der Vorsitzende des Zen- tralvorstandes der IG-Chemie, in der Sow- jetzone, Horst Willi m, schreibt am Mon- tag im FDGB- Zentralorgan„Tribüne“, der Zentralvorstand könne nicht an der Tatsache vorbeigehen, daß vor allem in den chemischen Großbetrieben„illegale faschistische Organi- sationen mit eigenen Zentralen bestanden und zum Teil noch bestehen“. Die IG-Chemie müsse lernen, den„Kampf gegen Faschisten, Agenten und Provakateure besser zu führen, sie rasch und gründlich zu entlarven und aus den volkseigenen Betrieben und Ge- Werkschaften zu entfernen“. Die Wachsam- keit müsse„maximal erhöht“, die noch„vor- handenen Provokateure und Agenten aus- kindig gemacht und den Sicherheitsorganen übergeben werden“. 0 Seite 2 MORGEN ORG E 8 Kommentar Dienstag, 8. September 1933 Ein klares Wahlergebnis Die Wahl zum Bundestag am Sonntag hat ein Ergebnis gebracht, wie es die Geschichte des demokratischen Deutschlands bisher nicht kannte. Eine der großen verfassungs- treuen Parteien erhielt allein knapp mehr als die Hälfte aller Sitze im Parlament. Die Re- Sierungspolitik der vergangenen vier Jahre wurde von der Bevölkerung in einem Maße bestätigt, wie es vielfach nicht einmal die Optimisten erwartet hatten. Die Wahl schafft also klare Regierungs verhältnisse. Gegebe- nenfalls, wenn es das Bundesverfassungsge- richt verlangt, kann Adenauer sogar mit Hilfe der alten Koalition und des BHE die Zweidrittelmehrheit aufbringen, um verfas- sungsändernde Gesetze zur Annahme zu bringen. Und die siegreiche Partei, die Partei des Bundeskanzlers, muß nachträglich be- kriedigt sein, daß dieses Ergebnis mit einem Wahlgesetz erreicht wurde, bei dem die Par- lamentssitze annähernd genau im Verhältnis der abgegebenen Stimmen verteilt wurden. Die CDU hatte eigentlich ein anderes Wahl- gesetz gewollt. Von dem, das nun galt, be- fürchtete sie, daß die Bildung einer neuen Mehrheit schwieriger werden würde. Das Wahlgesetz, wie es die CDU ursprünglich Wollte, hatte die Koalition begünstigen sollen. Zweifellos wäre dann die Mehrheit der Re- Sierungsparteien, und vor allem die der größten Regierungspartei, noch imposanter geworden. Besser aber so. Denn nun kann ehrlich niemand behaupten, die Wähler Wünsche seien in der Zusammensetzung des neuen Bundestages wesentlich verzerrt in Erscheinung getreten. Das Resultat vom Sonntag wird in erster Linie als ein Vertrauensbeweis für den bis- herigen und wohl auch künftigen Kanzler angesehen. Das ist richtig. Er hat nun für seine politische Konzeption freie Bahn; er kann in allen Gesprächen nach außen, die sich um die kommenden, schwerwiegenden außenpolitischen Konferenzen ranken wer- den, mit einem frisch- gewonnenen Auftrag der Bevölkerung verhandeln. Seine Linie hatte offenbar in den Augen der Wähler den Vorzug der Klarheit. Das in ihr zweifellos enthaltene Risiko, daß es über die Politik der engen Anlehnung an Washington und den übrigen Westen schwerer sein werde, die Wiedervereinigung Deutschlands zu errei- chen, als durch elastischere Verhandlungen mit Moskau, ist von der Mehrheit geringer veranschlagt worden als das andere Risiko, nämlich bei Verhandlungen mit weniger ge- bundenen Händen die Rückenstärkung von jenseits des Ozeans zu verlieren und in Srößere Abhängigkeit vom Kreml zu geraten. Vielleicht tut man aber auch der Masse der Wähler unrecht, wenn man ihnen so tiefgründige Ueberlegungen unterstellt. Adenauers Politik hat einfach imponiert, „und was die Opposition dagegen zu setzen Hatte, ist unklar geblieben. Vielleicht haben die meisten Menschen weniger über die Augßenpolitik nachgedacht, die ihnen wenig- Stetis das Gefühl der Sicherheit vor dem Osten eingab, als über die Erfolge des Auf- baues und der Neuordnung im Lande. Man muß daran zurückdenken, wie es war, als Wir den ersten Bundestag wählten und als die erste Regierung Adenauer unter Aus- schluß der sozialdemokratischen Opposition gebildet wurde. Die Oppositionsführer waren damals im Grunde froh, daß diese ungeheure Last des neuen Anfangs auf Trümmern den anderen überlassen blieb. Kurt Schumacher, der verstorbene tatkräf- tige Kämpfer für die deutsche Sache, sah eine Chance für die Demokratie schlechthin darin, mit einer verfassungstreuen Partei Opposition auf breitester Front machen zu können damit Enttäuschungen am Ende dieser ersten vier Jahre der Bundespolitik nicht von radikalen Gruppen rechts oder links ausgenutzt werden könnten. Nun, niemand wird behaupten, alles in unserer Westlichen Hälfte Deutschlands sei schon gut geworden. Aber das Endergebnis sieht doch nicht so schlecht aus, um den Kriti- kern von selbst Oberwasser zu geben. Die überlieferte Rechnung, Opposition habe es im Wettbewerb um die Stimmen immer leichter als die in der Verantwortung stehenden Parteien, ist diesmal bei uns gründlich durchkreuzt worden. Opposition um jeden Preis verfängt offensichtlich nicht mehr, konnte jedenfalls diesesmal nicht verfangen. Das Ergebnis der Arbeit 20g mehr. Darüber werden die führenden Kreise der größten Oppositionspartei nachdenken müssen. Die Zugkraft der Person Dr. Ade- nauers allein reicht nicht aus, um zu er- Klaren, warum zum Beispiel in einer alten sozialdemokratischen Hochburg wie Mann- heim bei der Persönlichkeitswahl ein Mann vom Range Carlo Schmids nur so knapp sein Mandat behaupten konnte, gegen einen Kandidaten der CDU, dessen lokale Wirk- samkeit der breiteren Oeffentlichkeit weni- ger vertraut war. Man sollte sich bei der SPD nicht mit der Rechnung trösten, daß man den alten Wählerstamm zahlenmäßig bei der Fahne gehalten habe. Es ist vielmehr des Nachdenkens wert, ob die Parolen noch Auf veränderte soziale Verhältnisse paßten. Aus alter Tradition sprach man die Arbeiter- schaft als die sozial Schwächsten an. Dabei hat doch das jahrzehntelange Wirken der Sozialdemokratie und der mit ihr verbün- deten Gewerkschaften im Verein mit der erfolgreichen Aufbaupolitik der vergangenen vier Jahre gerade diese Schichten schon sehr weitgehend aus dem Schatten in die Sonne gerückt. Mehr im Schatten geblieben sind dagegen gewisse Schichten, die ihrer sozialen Herkunft nach trotz allen Nöten konserva- tiver eingestellt blieben. Infolgedessen be- Wahrheitet sich das Schlagwort„Wahltag ist Zahltag“ anders, als seine Urheber es sich dachten. Ein Industrieland, dessen meiste Wähler abhängige Arbeitnehmer sind, wählte ausgesprochen konservativ. Der große Wahl- helfer der SPD, der Deutsche Gewerkschafts- bund, muß ebenfalls in sich gehen und nach- prüfen, warum er in diesen Widerspruch zwischen seinem umfassenden Machtan- spruch und der Gefolgschaftstreue eines Teiles seiner Anhänger geraten ist. Dies in seinem eigenen Interesse und dem seiner einen starken Gewerkschaftsbund wünschen den Freunde. Das Wahlergebnis vom Sonntag bringt vieles in Fluß. Das Regieren ist für Dr. Ade- nauer und seine Partei künftig leichter ge- worden. Gleichgültig wie die Regierung ge- bildet wird— eine Kombination ohne die CDV ist jedenfalls unmöglich— sie braucht künftig weniger Rücksicht auf Koalitions- partner zu nehmen als bisher und steht da- mit auch noch stärker in der Verantwortung. Das kann dazu führen, daß wirtschafts- und Sozialpolitische Gegensätze mehr als bislang in ihren eigenen Reihen zum Austrag kom- men. Die Union ist künftig weitgehend von Bindungen befreit, so daß man sie nach aber- mals vier Jahren deutlicher nach dem Gesetz fragen darf, nach dem sie einst angetreten. Sie sollte eine Partei des Ausgleichs sein— und kann es nun werden. Für das Regieren bleibt vor dem Weg der CD vorerst freilich auch noch die Hürde des Bundesrats gestellt, dessen Zusammenset- zung zweifellos dem Wahlergebnis vom 6. September nicht mehr entspricht. Gerade in unserem Bundeslande, in dem der Ab- schluß der umstrittenen Verfassungsarbeit und Gemeindewahlen bevorstehen, liegt die Forderung nach Folgerungen aus dem Erd- rutsch nahe. Zwar berühren sie Fragen, die nicht direkt mit der Bundespolitik zusam- menhängen. Aber dennoch ist es schwer denkbar, daß Reinhold Maier in Stuttgaß und seine Regierung ganz an dem Ergebnis dieser Wahlen vorbeigehen. Ein„überparteilich“ schönes Ergebnis die- ser Wahl ist es schließlich, daß die deutsche Bevölkerung den Neuansätzen zur Formie- rung rechtsradikaler Kräfte, die dem Volk „das Gute im Nationalsozialismus“ in schmackhafte Erinnerung bringen wollten, eine Absage erteilt hat. Neu im demokra- tischen Deutschland ist auch ein Parlament ohne Kommunisten. Neu ist, wie gesagt, auch, daß eine staatstragende Partei allein durch den Wählerentscheid eine solche Machtstel- lung erobern konnte. Das gab es einmal nur auf andere Art. Aber diesmal haben wir die Gewähr— und das ist auch der Trost für alle Unterlegenen— daß nach vier Jahren wieder das Volk zum Urteilsspruch aufgerufen wer- den wird. E. K. Hilfe für notleidende Westberliner Berlin.(dpa) Der Berliner Senat hat am Montag für notleidende Westberliner die Hilfsmaßnahmen beschlossen, die Bürger- meister Reuter vor kurzem angekündigt hatte. Alle Arbeitslosen sollen je nach Dauer ihrer Erwerbslosigkeit eine einmalige Unter- stützung von vierzig oder sechzig Mark zu- züglich zehn Mark für jeden Familienange- hörigen erhalten. Außerdem ist für alle vom Senat betreuten Hilfsbedürftigen eine ein- malige Beihilfe von 25 Mark vorgesehen. Wieder gegenseitige Beschuldigungen . in Korea Panmunjon.(UP) Das Oberkommando der Truppen der Vereinten Nationen in Korea gab am Montag bekannt, daß die Kommunisten nach vorliegendem Beweis- material alliierte Soldaten in Gefangen- schaft zurückhalten würden. Die Zahl der entgegen den Abmachungen des Waffen- stillstandes zurückgehaltenen alliierten Sol. daten gehe wahrscheinlich in die Hunderte. Etwa um die gleiche Zeit warfen die Kem- munisten den Alliierten vor, mehr als hun- dert rotchinesische Kriegsgefangene zurück- zuhalten, die wegen Kriegsverbrechen oder Widersetzlichkeiten in den Gefangenen- lagern bestraft worden seien. Der südkoreanische Innenminister, Chin Hun Shik, gab am Montag die Verhaf- tung von 68 kommunistischen Agenten in Südkorea bekannt. Gleichzeitig gab er be- kannt, daß auf der südwestlich von Inchon liegenden Insel Dukruh ein geheimes Waf⸗ kenlager der Kommunisten entdeckt wurde. Wie geht es jetzt in Bonn weiter? Neuwahl des Bundeskanzlers voraussichtlich am 2. Oktober Bonn, Bundeskanzler Dr. Adenauer be- sprach sich, wie auch an anderer Stelle ge- meldet, am Montagvormittag mit Bundes- präsident Heuss. Am späten Nachmittag empfing er maßgebliche Politiker seiner Par- tei, darunter Dr. von Bretano und Dr. Krone. Für Donnerstag ist der Parteivorstand der DU nach Bonn einberufen. Er hat, wie der Kanzler erklärte, mit darüber zu befinden, wer der kommende Regierungschef sein soll, welche Minister präsentiert werden und welche Politik für die künftigen vier Jahre festzulegen ist. Der Parteivorstand der SpD versammelt sich bereits Dienstagnachmittag, um die Konsequenzen des Wahlergebnisses durchzusprechen. Schon jetzt zeigt sich, daß es hierbei nicht ohne scharfe Auseinander- setzungen abgehen wird. a In maßgeblichen Kreisen der CDU/CSU sagt man, der Weg für die deutsch- alliierten Verträge sei nach dem Vertrauensbeweis, den das deutsche Volk dem Kanzler brachte. frei. Ob die CDU als größte Partei ver- suchen wird, durch eine Koalitionsbildung mit FDP, D und BHE die Zweidrittelmehr- heit für eine Grundgesetzänderung zu er- reichen, ist noch offen. Der Bundeskanzler meinte am Montag, nach seiner Ansicht sei die Aktivlegitimation der alten SPD-Frak- tion hinfällig. Die neue Fraktion verfüge nicht mehr über sein Drittel der Stimmen des Bundestages, um erneut in Karlsruhe vorzustogen. Auf die Frage, ob ihm denn nicht an einer rechtlichen Klärung gelegen sei, meinte Dr. Adenauer, er werde, falls ihn das Vertrauen seiner Freunde wieder zum Regierungschef mache, nichts tun, was un- Von unserer Bonner Redaktion recht sei. Man müsse aber anerkennen, daß in einem demokratischen Staat stets das Volk der entscheidende Faktor bleibe.„Das Volk hat gesprochen“, schloß Dr. Adenauer. Die Christlichen Demokraten planen, wie man in Gesprächen erfährt, nicht etwa, zu- sammen mit den drei Zentrumsabgeordneten allein die Bundesregierung zu bilden. Eine Sitzverschiebung im Kabinett deutet sich allerdings an. Daß Erhard, Schäffer und Storch wiederkommen, hält man für selbstverständlich. Auch die Ernennung Dr. von Brentanos zum Außenminister wird als sicher angenommen. Offen scheint zur Zeit noch das Ernährungsministerium. Minister Niklas will wie Wohnungsbau- minister Neumayer und Flüchtlingsmini- ster Lukas check aus Altersrücksichten sein Amt abgeben. Bemerkenswert sind die Ueberlegungen um Jakob Kais e r. Kaiser hatte am Montag in Düsseldorf eine lange Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Arnold. In einem Kommuniqué wurde anschließend mitgeteilt, man habe Konsequenzen erörtert, die sich aus der Wahlentscheidung weiter Kreise der Arbeiter und Angestellten für die CDU er- gaben. Die Einheit der Gewerkschaften könne nur erhalten werden, wenn die partei- politische Unabhängigkeit sowohl in der per- sonellen Führung als auch in der sachlichen Haltung des DGB und aller seiner Organi- sationen bewiesen werde. Der Vorstand des DGB werde deshalb um Einberufung einer außerordentlichen Bundestagung zur Klä- rung dieser Frage ersucht. Der Hauptvor- Riesenwerke entstehen in Oberschlesien Die sowietische Industrialisierung geht auf Kosten der Landwirtschaft Im oberschlesischen Industriegebiet voll- ziehen sich bedeutende Umwälzungen. In großangelegten Umsiedlungsaktionen ist eine fremde Welt über deutsche Grenzen herein- geflutet. Wie in einen Schmelztiegel wurde ein Völkergemisch von Neusiedlern aus Polen, Russen, Urkrainern, Letten, Griechen, Mongolen und Kirgisen vielfach gewaltsam nach Oberschlesien geworfen. Zielbewußt wird die Besiedlung fortgesetzt, um einer Revision der Oder-Neiße-Linie bevölkerungs- politisch entgegenzuarbeiten. Die treibenden Kräfte sind dabei die Sowjets, die beabsichtigen, Oberschlesien und die angrenzenden Gebiete zu einer ge- waltigen Waffenschmiede zu machen. Nicht nur, daß in den letzten Jahren immer häu- figer Russen die leitenden Posten in allen sogenannten Schwerpunktbetrieben über- nahmen— sowjetische Spezialisten und Be- rater wirken überall. a Durch polnische Zuwanderung vermehrte sich die Einwohnerschaft der oberschlesischen Großstädte zum Teil beträchtlich, So stieg die Einwohnerzahl von Kattowitz von 127 000 im Jahre 1933 auf 177 000 in diesem Jahre. Beuthen und Hindenburg mit je 165 000, Gleiwitz mit 120 000, Königshütte mit 118 000, Laurahütte mit 60 000 Einwohnern sind über- füllt mit Zwangsarbeitern, die aus allen Ostblockstaaten kamen. Da man im Bergbau sehr viele Frauen einsetzte, ist der Anteil der Frauen an den Belegschaften auf ein Viertel gestiegen. Der große Bedarf an In- dustriearbeitern brachte es mit sich, daß in den letzten Jahren auch politisch„Unzuver- lässige“ und„Saboteure“, die in besonderen In der Türkei wieder gern gesehen Jeder Deutsche gilt als ein Fachmann für Maschinen Von unserem Korrespondenten Fyc in Istanbul Istanbul, im September „Alman Kamiyonlari“,„Alman Radiolari“, „Alman Traktörleri“! Man kann solchen und ähnlichen Aufschriften in der Türkei auf Schritt und Tritt begegnen. Ob es sich um Lastkraftwagen(Kamiyon), um Rundfunk- geräte, um Traktoren handelt, sobald das Wort„alman“(deutsch) dazugehört, ist bereits etwas ausreichend empfehlendes über die Ware gesagt. Ob man die steile Straße zum berühmten Bazar hinansteigt, wo ein Verkäufer neben dem anderen steht und seine Güter anpreist, ob man sich auf einem der vielen Dampfer befindet, die zu den Bade- plätzen auf den Prinzeninseln, zum Bosporus oder zum asiatischen Ufer führen, die Händ- ler mit ihren Bauchläden, die noch schnell vor der Abfahrt Rasierklingen, Kämme Schreibpapier, Lippenstifte und sonst allerlei zu veräußbern trachten, rufen als besondere Anpreisung aus, daß es sich um deutsche Ware handelt. 8 Wenn man von den Ankündigungen irgendwelcher öffentlicher Versteigerungen absieht, dann hat wohl seit langem keine Anzeige in der türkischen Presse solches Interesse erweckt wie die Bekanntgabe des Termins für die Einschreibungen in die „Deutsche Schule“. Seit Jahren wurde die Frage gestellt, wann die Deutsche Schule ihren Betrieb wieder eröffnen würde. Jetzt, nachdem die Türkei das schöne Schulgebäude zurückerstattet hat, konnte diesem Wunsche entsprochen werden. Am ersten Tage der Einschreibung sah man mehrere hundert Kinder und Halbwüchsige sich mit ihren Eltern vor dem Tore der Schule drängen. Kaum etwas hat so sehr für Deutschland ge- worben, wie diese Anstalt, die es Generatio- nen von Türken ermöglichte, deutsche Zei- tungen, Zeitschriften und Bücher zu lesen. Zur selben Zeit, da in Istanbul von der Deutschen Schule gesprochen wurde, spricht man in Izmir vom deutschen Gelände auf der Internationalen Messe. Der deutsche Anteil an der diesjährigen Messe— sie dauert einen vollen Monat— ist der größte und imponierendste und auch die vielen tausend Besucher, die sonst nur auf das Messegelände kommen, um sich auf dem weiten Rummelplatz zu unterhalten, ver- säumt es nicht, den deutschen Pavillon zu besuchen, von dem man sich in ganz Ana- tolien so erstaunliche Dinge erzählt. Auf der Fahrt von Istanbul zur Messe nach Izmir hält man in einem kleinen Ort. Das Kaffeehaus besteht aus einigen wack⸗ ligen Tischchen mit Hockern unter einem Baum. Es ist erstaunlich, wie rasch es sich herumspricht, daß Deutsche angekommen sind. Alte Männer kommen an den Tisch, grüßen und erzählen, wie sie im ersten Weltkrieg mit Deutschen in Palästina oder an den Dardanellen gekämpft haben, junge kommen und wollen Auskünfte über neue deutsche land wirtschaftliche Maschinen, und man kann bei solchen Gelegenheiten sicher sein, daß auch ein Mann auftaucht, der bittet, mit ihm hinters Haus zu gehen, denn dort stehe ein deutscher Traktor und es wäre doch gut, wenn man einmal nach- sehen wollte, ob alle Teile noch in Ordnung sind. Jeder Deutsche wird ganz selbstver- ständlich als Maschinen-Fachmann an- gesehen. Man kann auch sicher sein, daß am Ortsausgang der Polizist steht, zu dem die Nachricht, daß Deutsche durchfahren, schon lange gedrungen ist, mit besonderer Höflichkeit grüßt und sein„Gülé-Güleé“ nachruft, wie man es hier bei Menschen tut, die man gut kennt oder die liebe, alte Freunde sind. Kolonnen arbeiten und isoliert gehalten wer- den, eingewiesen werden. Aber auch soge- nannte„Jugendbrigaden“ werden unter Tage eingesetzt. Es sind Jugendliche im Alter von 17 bis 20 Jahren. Sogar Rekruten der pol- nischen Armee zog man zur Arbeitsleistung heran. Die polnischen Machthaber wollen dem Ruhrgebiet Konkurrenz machen. Nur wenige Kilometer von der alten Stadt Krakau ent- fernt, in einem Gebiet, das jetzt unter dem Namen„Nowa Huta Nr. 1“(Neue Stahl- Werke Nr. 1) bekannt ist, sind etwa 30 000 Arbeiter damit beschäftigt, ein Stahlkombi- nat aus dem Ackerboden zu stampfen, das mehrere Stahlwerke und eine neue Stadt mit achtstöckigen Häusern für 100 000 Menschen umfassen soll. Wie verlautet, sollen hier jährlich 2 Millionen Tonnen Stahl produ- zlert werden, also mehr als der gesamte Vorkriegsausstoß Polens. Die Sowjetunion lieferte die vollständige Ausrüstung für das Hüttenkombinat. Auch in anderen Teilen des heutigen polnischen Staates sind im wahr- Haft amerikanischen Tempo völlig neue Ar- beitergroßstädte im Entstehen begriffen. In dem angrenzenden Industrie-Grog- raum sind ebenso Veränderungen festzustel- jen. Bei Mährisch- Ostrau entsteht ein Werk, das eine Million Tonnen Roheisen und 600 000 Tonnen Rohstahl liefern soll. Das Huko- Kombinat in der Slowakei soll gleichfalls eine Million Rohstahl jährlich produzieren. Die forcierte Industriealisierung bewirkte, daß viele Staatsgüter in Oberschlesien we- gen des Mangels an Landarbeitern trotz Aller Anstrengungen und bei aller Mechani- sierung nicht die ihnen zugewiesenen Acker- flachen bestellen können. Besonders schlecht ist es damit auch in Ostpreußen und Pom- mern bestellt, wo große Gebiete brachliegen. Die Lebensmittelversorgung ist dadurch katastrophal geworden. Wie es in landwirt- schaftlichen Gebieten an Lebensmitteln mangelt, so fehlen im Industriegebiet Ver- brauchsgüter. In Kattowitz erwarten die Ar- beiter schon seit Oktober vergangenen Jah- res die ihnen zugesagten Radioapparate. Auch Fahrradbereifungen, die dringend ge- braucht werden, sind nicht zu haben. Der Verkehrr im oberschlesischen Indu- striegebiet ist heute sehr rege. Mit der elek- trischen Straßenbahn kann man nach Schlie- Bung der Lücke zwischen Rokittnitz und Mikultschütz kreuz und quer den ganzen In- dustriebezirk befahren. Ein östliches Ruhrgebiet, das die Erzeu- gung Westeuropas an Stahl und Kohle weit übertreffen soll, ist der sowjetische Wunsch- traum. Zum ersten Male in der modernen Geschichte ist dieser Wirtschaftsraum in einer Hand vereinigt, mag er auch formell den einzelnen Volksrepubliken gehören. Die Pläne kommen aus Moskau und ein gewis- ser Erfolg ist nicht von der Hand zu weisen. Nichts wäre falscher, als die Bedeutung der östlichen„Montanunion“ zu unterschätzen. J. S. cb .. 3. 87 37 5 8 55— 2 1811 7 strz skrze sirze sue zt Dienstag, 8. September 1953“ Vr. 208/ — stand der Sozialausschüsse der CDU steg falls einberufen worden. N Diese Erwägungen, so intensiv sie u angestellt werden, sind zur Stunde mati noch spekulativ. Nicht nur der Parteiyoni der ODU, auch die FDP und die Dp e 10 5 ihr Wort mitsprechen müssen. Man nimm ung— 55 d daß sich die Kabinettsbildung reibingf sse vollzieht, aber etwas auf sich Warten l bei wird. Bundestagspräsident Dr. Ehlers kalte i das neue Parlament einzuberufen hat genau wie der Bundeskanzler, noch 9. ui Re kurzen Urlaub machen. Die erste S 436 dürfte am 2. Oktober stattfinden. Bund Art, 618 kanzler Dr. Adenauer wird sie als Af Ane präsident eröffnen. Nach der Wahl des pf diums kommt dann, wie es das Grundzeg 5 vorschreibt, der Vorschlag des neuen Bunt kanzlers durch den Bundespräsidenten dem Wahlausgang wird das Los unzweg haft auf Dr. Adenauer fallen. „Freie Spitzen“ für die 0 Jedem Bundesland steht nach dem d gesetz eine bestimmte Anzahl von Abgen] neten zu, die jeweils der Einwohnerzall e lit, w spricht. Diese Abgeordneten werden aue] 0 3 nach der Summe der Zweitstimmen 1 511 5 rechmet, die jede Partel in dem belle dt niet Land errungen hat. Die CDU, die in Bade. Württemberg 52,4 Prozent der Zweitstim! hat, erhält entsprechend 38 von den geordneten-Sitzen dieses Landes. Auf Zahl dieser Abgeordneten werden zunid die direkt gewählten Kandidaten aug einzelnen Wahlkreisen angerechnet. Der gg rückt dann über die Landeslisten nach Für die CDU, die in Baden- Württene 29 Wahlkreise erringen konnte, kommen g. moch 9 Kandidaten von der Landesliste den Bundestag. Da von der SPD demgege über nur 2 Abgeordnete direkt gewählt f ingender dürfen von ihrer Landesliste noch 14 nal onders rücken, um die 16 Mandate aufzufülg önterhalts Für die FDP beträgt das Verhältnis zwe sieben, die drei Abgeordneten des BIE N der eine Vertreter der Deutschen pf ni rücken nun über die Landesliste in den i gelchspflic destag ein, da diese beiden Parteien kei deten Allt Wahlkreis über die Erststimmen exo der Scheic Kkonriten. alem für Bei dieser Berechnung ist es möglich eine erfolgreiche Partei mehr direkte Wählte Abgeordnete erhält als ihr nach Prozentzahl ihrer Zweitstimmen zustef würde. Das ist zum Beispiel für die CD Schleswig-Holstein der Fall, wo sie 14 W. kreise erobert hat, während ihr nur 12 geordnete zustehen würden. Als siegref Partei darf sie nach dem Wahlgesetz d freien Spitzen behalten. Die Zahl der A ordneten in dem Lande erhöht sich ent chend. Naturgemäß erhöht sich damit d die Zahl sämtlicher Abgeordneter im B destag. 80 kommt es, daß an Stelle der“ Abgeordneten, die das Wahlgesetz vg 7 sehen Hatte, jetzt 487 ihre Plätze einnen werden. Das ist ein Trostpflaster für d 8 5 55 — siegreiche Parteien. a U. Im Urteil von West und Och Bonn.(dpa/ UP) Das a merik a nisi Außenministerium veröffentlichte am h tag folgende offizielle Stellungnahme 10, Ergebnis der Bundestagswahlen:„Das gebnis der Wahl in Westdeutschland 0 eine überwältigende Bekräftigung der Pol 8 der Adenauer- Regierung durch das deu Kei Volk dar: das heißt der deutschen Mitele it. schaft in der Europäischen Gemeinschaft,) Die grün demokratischen Wiederaufbaus und A hekoni Sen kompromißlosen Opposition gegenüber reitet sind sowjetischen Zielen. Einer der erfreulich tegs Kost; Aspekte ist das Erscheinen der demolr zcttels, a Ppeperon im neuen Bundestag und die klare Zurii prikatschot weisung aller antidemokratischen extrem mitten u schen Gruppen auf der Rechten und auf kochendem Linken. ümneidet e Auch in britischen Merleraſtel ae 5 sen wurde der Wahlsieg des Bundeskan 1 1 52 85 Dr. Adenauer mit größter Befriedigung ich 0 8 zeichnet. Er war in dieser Höhe nicht eri] peperon tet worden. Obwohl sich das Foreign-Oii fen je ein — gemäß alter Tradition bei ausländid Zitrone ut Wahlen— jeder Stellungnahme enthielb! der Schale grüßten maßgebende Londoner Stellen if macht mar Wahlausgang als ein klares Bekenntnis df recht pikar Deutschen zu der von Großbritannien bel] Piern. worteten Außenpolitik Dr. Adenauers, H sie auch zugeben, daß die innere Auf entwicklung in der Bundesrepublik die f lerentscheidung mindestens ebenso stark einflußt haben könnte wie die außenpil“ schen Konzeptionen des Kanzlers. Ueber die Auswirkungen der Wahlen] Wissen die deutsche Sowjetzone gehen die Au stitute ten allerdings auseinander. Auf der elf Sesetzt al Seite wird die Befürchtung geäußerb der sich mit Adenauers Sieg alle west-östlichen l Verkehrs spräche über eine Wiedervereiag Das 1 Deutschlands von vorn herein zum schen] füy Verk verurteilt sind, da Ministerpräsident at 1 kow bei dem Empfang der Pankower 1 gierungsdelegation mehr oder weniger o hen 2 ausgesprochen habe, daß eine Lösung Schuld 8 Deutschlandfrage undenkbar sei, ale getahren Adenauer am Ruder bleibe. Eine all Auffassung ist, der Kreml werde sich ent ü sichts der Tatsache, daß sich das deute 9 8 Volk eindeutig für das westliche Lager? 5 schieden habe, zu einer realisterischen!] Das II urteilung der Deutschlandfrage bahrer ve lassen. Vertreter dieser These halten es] beeignet! um für wahrscheinlich, daß Moskau der f eignet. D- ladung zu der Außenministerkonferen aler ah Lugano folgen wird, um herauszufit bachsen welche Chancen jetzt noch für eine Lab suchungse des Deutschlandproblems übrig bleiben J und pachs Im Gegensatz zu den optimistent zen gleie Aufnahmen der Wahlergebnisse in den ein viel; lichen Städten, sind die ersten Reaktog kern zur aus Moskau scharf und bissig. n krüner „Prawda“ spricht von Wahlmanövern, bezeichne behauptet, die Wahlen seien unter enen I stem Pruck“ vor sich gegangen. Die g Lelge or liche sowjetische Nachrichtenagentur% en, bei behauptete, die westdeutschen Wahlen e bebererr. „in einer Atmosphäre der Nötigung 160 hinderten terroristischer Verfolgung demolkrah, passungs Parteien und Organisationen, die sich aan kehr, 8 Adenauer stellten, durchgeführt a ut und Adenauer habe seine freie Wahlen 10 Selbst Muster organisiert, nach dem er dae ichen 80 samtdeutsche Wahlen abhalten wolle u 208/ Dienstag, 8. September 1953 — nter den Halbwahrheiten der Alltags- rüche nimmt das Hohelied vom Mann as Ernährer der Familie eine Sonderstel- e ung ein. Zur Hälfte dient nämlich nur der A ingende Lohn aus der Mannesarbeit zur ebensgestaltung der Familie. Die andere alkte leistet die Frau. die da unermüdlich and bargeldlos im Hause schaltet und wal- Met. Zu diesem Ergebnis ist jedenfalls die A beutige Rechtsprechung gelangt. Sie hat er- drt, daß— im weitesten Sinne des Wor- es eigener Herd Goldes wert ist“, näm- ich die so stark unterbewertete Arbeit der auskfrau. zum eigenen Herd wird heute alles ge- gecnnet, was die Hausfrau an unzähligen dienstleistungen im Heim erbringt, auch Jenn sich diese Tätigkeit nicht in Form aon Lohntüte, Gehaltsauszahlung oder Bank- zonto darstellt. Diese Frage steht völlig auberhalb des sonst oft so unerfreulichen dtreites um die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Nach wie vor bleibt der enn im Regelfalle Träger der Unterhalts- nicht, während die Fürsorge der Frau Mibertragen ist. Die Grenzen zwischen Unter- alt und Fürsorge sind flüssig und vom Ge- Netz nicht abgesteckt. Das hat erst die Nahe gechtsprechung getan, und zwar in neuesten A hrteilen sehr konturenscharf. So betont der zundesgerichtshof in einem Urteil, daß die frau mit den Fürsorgeleistungen im Haus- kalt den Kindern einen Teil des Lebens- mterhalts gewährt. In anderen Entschei- ungen wird hervorgehoben, daß mit der leistung der häuslichen Arbeiten auch der Beitrag zum Unterhalt des Mannes erbracht wird. Und dieser Beitrag hat— entgegen der bisherigen Auffassung— heute geld- chen Wert und ist gegebenenfalls auch in A eingender Münze zu erfassen. Das ist be- 0 wenn über die Unterhaltspflichten von Mann und Frau— euch gegenüber Kindern— gestritten wird. Ist die Mutter zum Unterhalt in Geld nicht imstande, so genügt sie ihrer Aus- gleichspflicht durch die für das Kind gelei- teten Alltagsarbeiten, und zwar auch nach der Scheidung“. Dieser Urteilssatz gilt vor allem für die heute aktuell gewordene Tat- sache, daß die gleichberechtigte Frau zum Unterhalt beitragen muß. Dasselbe gilt auch etz vol 92 15 . Ku 0 U nd 08% a nis) am Mee! ahme 14. „Das land ste der pol 5 8 8 as deu Keine Angst vor Peperoni] itgleg 5 0065 Die grünen Paprikaschoten— in Italien Pe- und d beroni Senannt— kommen heute auch bei uns müber ehr und mehr auf den Markt. Richtig zube- f 1 a ae sind sie eine interessante und keines- 9 5 Bereicherung des Küchen- zxcttels. che Kis peperoni als Gemüse: Frische, grüne Pa- re Zurii prixatschoten werden der Länge nach durchge- extrem schnitten und entkernt. Dann brüht man sie in ind auf kochendem Salzwasser, zieht die Haut ab und zameidet sie in Stücke. In einen Brattopf mit rungen eibem Fett gibt man nun die gesalzenen Jeskan, abril und geriebene Zwiebel hinein, lädt sie e schmoren und gibt sie mit Reis zu icht erte eien 0 Peperoni als Salat: Man schneidet in Strei- eign on ken je ein Viertel Paprikaschoten, Aepfel, mit slandia Atrone und Salz gewürzte Sellerie und in nthielbh der Schale gekochte Kartoffeln. Diese Mischung macht man mit Salz, Pfeffer, Essig und Oel l. pikant an und garniert mit hartgekochten 1 Diern. 0 Wissenschaft, Polizei. Versicherungs- iestitute und Verkehrstechniker sind fort- gesetzt auf der Suche nach den Ursachen ber sich beängstigend mehrenden Zahl der Jerkehrsunfälle. „ bas Medizinisch- Psychologische Institut b Verkehrssicherheit veröffentlicht nun- mehr die Ergebnisse seines Studiums, in belchem Umfange das Versagen des Men- chen im motorisierten Straßenverkehr Schuld an den Unfällen trägt und wo die Cefanhrenmomente im einzelnen liegen. Die Untersuchungen reichen bis März 1952 zu- dc und zeitigen folgendes sensationelles Resultat: Das Institut bezeichnet 26 Prozent aller ahrer von Kraftwagen überhaupt als un- eienet und 20 Prozent als nur bedingt ge- net. Das besagt also, daß nur 54 Prozent Aer Fahrer dem heutigen Verkehr voll ge- Vachsen sind. Vergleiche dieser Unter- zuchungsergebnisse mit andern. von Amts- und Fachärzten durchgeführten Untersuchun- . gleicher Art haben ergeben, daß jetzt 0 5 viel größerer Prozentsatz an Kraftfah- ern zur Verkehrsunsicherheit beiträgt als in früheren Jahren. Von den als ungeeignet zeichneten Fahrern zeigten 31 Prozent nen Mangel an Reaktionsfähigkeit als Ilge organischer oder seelischer Störun- 0 15 bei 26 Prozent lag eine starke nervöse e Lebererregbarkeit vor. bei 17 Prozent ver- inderten neurotische Erkrankungen die An- ſescungskättiekeit an den modernen Ver- chr, 8 Prozent wiesen Altersschädigungen uk und 7 Prozent waren geisteskrank! Gelbe Menschen mit Neigung zu elepti- chen Ankällen wurden mit 2 Prozent regi- kür die uneheliche Mutter gegenüber ihrem Kinde. Im allgemeinen werden heute die hausfraulichen Leistungen der auf Geld- erwerb abgestellten Berufstätigkeit des Mannes gleichgestellt. So betont das Land- gericht Bremen, daß das Gesetz den Eltern zwar inhaltlich verschiedene. aber gleich zu bewertende Pflichten auferlegt. Heute ist es unbestritten, daß die persönliche Fürsorge der Mutter für das Kind einen hohen mate- riellen Wert hat und als Beitrag zum Le- bensunterhalt zählt. Die höchste Bewertung fand die Haus- frauenarbeit in dem salomonischen Erkennt- nis des Regensburger Landgerichtsrats Dr. Wilhelm:„‚Den wertvollsten Unterhalt für die Familie leistet die in der Erziehung der Kinder und in der Sorge für den Haushalt alternde und sich verbrauchende Ehefrau“. Spielzeug aus Ein salomonisches Urteil der Richter Hausfrauenarbeit und Berufstätigkeit des Mannes sind gleichwertig Diese zeitgebotene Rechtsfindung mag zwar noch nicht überall praktiziert werden, aber sie ist dennoch herrschend und wird in den oberen Instanzen immer anerkannt werden. Es ist daher zweckmäßig, daß diese höchst- richterlichen Entscheidungen vorgetragen und die Gründe vor Gericht in dieser Form geltend gemacht werden. Auf jeden Fall hat die Rechtsprechung bereits dazu geführt, daß die Gleichwertigkeit von Mann und Frau als Lebenstatsache das Recht bestimmt, daß die Frauenwürde wie der Wert der Hausfrauenarbeit den Rechten und Berufs- leistungen des Mannes gleichzustellen sind. Schließlich enthält diese Rechtsprechung die bedeutsame Aussage der Zeit. daß die Form der Arbeit nicht deren Wert bestimmt. Des- halb ist Hausfrauenarbeit heute Goldes Wert. Dr. Manfred Mielke eigener Hand Die„Puppen-Käthe-Kruse“ wird 70 Jahre alt Ein Handtuch, mit Sand gefüllt, darauf eine ausgeschnitzte Kartoffel— das war die erste Käthe-Kruse-Puppe. Die junge Frau hatte sie damals ihren beiden Töchtern zu Weihnachten gemacht. weil der Vater, der Bildhauer Max Kruse, die käuflichen Pup- pen„gar zu scheußlich“ fand. Eine jüngere Schwester dieser ersten Kartoffelpuppe“ wurde einige Jahre später auf einer Ber- liner Warenhaus- Ausstellung„Spielzeug aus eigener Hand“ dem Publikum vor- gestellt— sie hat die Berühmtheit der Käthe-Kruse-Puppen begründet. Ihr Geheimnis beruht letzten Endes wohl auf dem Zusammenwirken eines Ehe- paares, deren beider Begabung die Men- schendarstellung war. Der Bildhauer-„ Vater“, lieh seine Hand bei der Modellierung der Köpfe. Seine Frau Käthe aber, vor ihrer Heirat eine hoffnungsvolle Schauspielerin, in Breslau in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen— war die eigentliche Be- gründerin der Werkstatt,. deren Erzeugnisse bald auch im Ausland als ein Musterbei- spiel deutscher Qualitätsarbeit galten. Am 9. September begeht die„Puppen- EKäthe-RKruse“ nun ihren 70. Geburtstag. Als hohe Sechzigerin noch hat sie innerhalb von drei Jahren in dem zu 70 Prozent zer- störten Städtchens Donauwörth eine neue Werkstatt geschaffen, die bereits wieder 100 Arbeitskräfte, vor allem Frauen. beschäftigt. Die meisten sind Flüchtlinge, wie sie selbst, die sich 1950 von der Kösener Werk- stätte in der Ostzone trennen mußten. Diese Werkstätte liefert heute„echte Käthe-Kruse- Puppen“ in rumänischer oder bulgarischer Tracht an die Ostblockstaaten). In dem langgedehnten, einstöckigen Bau im Donaugelände werden heute nicht nur die berühmten Puppen hergestellt, sondern auch lebensgroße Männer. Frauen und Kinder— neuartige Schaufensterfiguren, die bereits ihren Einzug in die großen Beklei- dungsgeschäfte gehalten haben. Mit den Puppen teilen sie nicht nur die Lebendig- keit des Ausdrucks, sondern auch die Na- türlichkeit der Bewegungen. Ihre„Gelen- kigkeit“— im Wortsinne— entspricht der des menschlichen Körpers. So körnen sie jede denkbare Stellung annehmen.— Die Dekorateure und Dekorateurinnen müssen wieder in die Schule gehen— und sie tun es auch: Für sie hält nämlich Käthe Kruse in Donauwörth regelrechte Kurse ab. in denen die Dekorateure lernen. mit den neuen Geschöpfen umzugehen. Max Kruse, der Bildhauer, hatte das metallene Skelett und die allseitige Ge- lennkigkeit dieser Schaufensterfiguren er- funden. Heute, nach seinem Tode. leitet die- sen Teil der Werkstätte der Sohn, der In- genieur ist, während die Tochter. eine Bild- hauerin, die Köpfe modelliert. Seite Jersey verarbeitet, eine Fasanenfeder ist die Schlicht aber effektvoll ist dieses Hütchen, das für die Wintermode typisch ist. Filz wurde mit einzige Garnitur. Foto: Rouchon Köche und Delikatessen im Fernsehfunk Feinschmecker als Fernsehstar in London und in Hamburg Selbst die Engländer müssen zugeben, daß England auf dem Gebiet der Koch- kunst außer dem Roastbeaf nichts hervor- gebracht hat, was als Delikatesse zu be- zeichnen wäre. Die englischen Speisezettel sind hoffnungslos langweilig und man hat manchmal den Eindruck, als hätten die Eng- länder auch auf dem Gebiet der Kochkunst die Langeweile bewußt kultiviert. Die eng- lische Art der Gemüsezubereitung zum Bei- spiel entlockt jedem Franzosen Tränen des Mitgefühls für die armen Leute, die das essen müssen. Und es gibt Aerzte, die be- haupten, die ganze britische Nation drohe an Magenkrankheiten zugrunde zu gehen. Nun, das mag stark übertrieben sein, Tat- sache ist allerdings, daß die englischen Hausfrauen keinen allzugroßen Wert auf eine schmackhafte Zubereitung der Speisen legen. Ehepsychologen fordern sie immer wieder auf, sie möchten besser kochen, dann Ein Madchen lebt von Luft und Sonne Wissenschaftler zerbrechen sich die Köpfe/ Sonnenlicht als Energiespender? In Indien, einem Land, wo im Durch- schnitt ein Wunder pro Stunde gemeldet würd, ist man einiges gewöhnt. Aber die Geschichte der schönen achtzehnjährigen Indierin Dhanalaxmi übertrifft alles. Seit über einem Jahr lebt sie ohne Nahrung und Wasser. Wissenschaftler beschäftigen sich allen Ernstes mit der Frage, ob sie auf irgendeinem geheimnisvollen Wege Lebens- energie aus dem Sonnenlicht bezieht. Dhanamaxmi nämlich gehört keineswegs zur Zunft jener ausgemergelten Hunger- künstler, die regungslos in einem Glassaug liegen und sich gegen eine geringe Gebühr anstaumen lassen. Sie führt ein normales, ge- sundes, glückliches Leben. Von religiösem Mystizismus hat sie keine Ahnung und will auch nichts davon Wissen. Klein und schlank wie sie ist, verrichtet sie ihren Teil der Hausarbeiten, wie sie in einer Familie des kleinen indischen Mittel- standes gefordert werden. Mit ihrem Vater und neun Geschwistern lebt sie in Sunti- koppa bei Mercara im Staate Coorg. Sie wurde 1935 geboren. Als sie vierzehn Jahre alt war, lieſz ihr Appetit nach. Es fing damit an, daß sie sich drei Tage lang Weigerte, auch nur einen einzigen Bissen zu sich zu nehmen. Zehn Monate spater fastete sie damn schon zwölf Tage lang. Zwei Jahre später aß sie 22 Tage lang nichts. Sie hatte einfach keinen Appetit. Ihr Vater und ihre Stiefmutter schickten sie voller Besorgnis zu Aerzten, die sie nacheinander in drei ver- schiedene Krankenhäuser ein wiesen. Alles wurde versucht, um ihren Appetit anzuregen schließlich ging man sogar zu künstlicher Ernährung über. Aber Dhanalaxmis Körper nahm keine Nahrung auf. Schließlich nahm die höchste medizinische Behörde des Staates Coorg das junge Mäd- chen in seine Obhut. Röntgenaufnahmen er- gaben nichts Anormales. Was die Aerzte am meisten verblüffte, war, daß sie gesund und munter war, intelligent und fröhlich, daß sie keinerlei Anzeichen von Enfkräftung zeigte und sich eines gesunden, traumlosen Schlafes erfreute. Der Bericht über Dhanalaxmi gelangte bis zur indischen Regierung. Ein Betrag von 1200 DM wurde bewilligt, damit Dhanalaxmi mit ihrem Vater nach Bangalore reisen konnte, wo sie im Haupfkrankenhaus gründ- lich und lange beobachtet werden soll. Warum die Regierung so außerordentlich an dem Fall interessiert ist; deutete der Innenminister von Coorg an:„Wenn win zige Teilchen eines Atoms so gewaltige Energiemengen freigeben können, wäre es dann nicht denkbar, daß Dhanalaxmi irgend- eine Gabe besitzt, die es ihr ermöglicht, alle Lebensenergie alis bisher ungenutzten Quel- len zu beziehen? Haben sich Drüsen gebil- det, die die Sonnenenergie absorbieren Kon- nen, oder verfügt sie über unbekannte Hor- mone, die ihr die Lebensenergie vermit- teln?“ Das ist das Problem, das die Wissen- schaftler zu lösen haben. Die Welt wartet mit Spannung auf einen einleuchtenden Bericht über das Wundermädchen von Mercara. Kemsley Würden ihre Ehemänner häuslicher werden. Diese Rufer in der Wüste eines Speise- zettels haben nun einen starken Verbünde- ten erhalten: Es ist der Koch und Fein- schmecker Philipp Harbon, der inzwischen den Ehrentitel„Chefkoch der Nation“ er- hielt. Früher war er Theatermanager, dann Fotograf, bis er plötzlich seine Liebe zur Kochkunst entdeckte. Er studierte Berge von Kochbüchern und fing dann an, selbst Ge- richte zu„komponiern“. Heute ist er Star— man müßte vielleicht sagen: Küchenstar— des britischen Fernseh- funks. Jede Woche kocht er im Aufnahme- raum seine Gerichte und dann sitzen Hun- derttausende von Hausfrauen vor den Fern- sehschirmen, den Notizblock in der Hand, um genau zu notieren, was Harbon alles ver- arbeitet. Harbon sagt selbst, daß er es sich in den Kopf gesetzt hat, aus den Engländern ein Volk von Feinschmeckern zu machen. Sehr geschickt bedient er sich dabei der Unterstützung der Männer, denn er gibt auch Kochunterricht für Männer und es ist nicht übertrieben, wenn man behauptet daß selbst Bankdirektoren begeistert nach seinen Rezepten kochen. Daneben fungiert Harben noch als Berater für Kantinen, denen er immer wieder nahelegt, sie möchten ihren Aligestellten nicht dauernd den entsetzlichen britischen Kohl vorsetzen. Im Hamburger Fernsehfunk ist es eben- falls ein Mann ein Schauspieler mit gründlichen Fachkenntnissen in Sachen Koch- kunst, der sich wöchentlich einmal an seine Zuschauer— diesmal ausschließlich an die männlichen— wendet und eine Viertelstunde lang Strohwitwern und Junggesellen Tips kür schmackhafte Speisen vorführt. fem. Neue Zeitschriſten und Bücher In hübscher Aufmachung kommt in diesen Tagen das burda-Modesonderheft für Herbst und Winter 1953/54 auf den Zeitschriftenmarkt. Die 52 Seiten enthalten eine gut fotografierte Modenschau der führenden deutschen Häuser. Man hat auf Fotos aus Paris verzichtet und sich auf eine bewußt deutsche Modelinie kapri- ziert. Modische Kleider von tragbarer Eleganz, Abendroben und modisches Zubehör machen den Hauptteil des Heftes aus. Für einzelne Modelle sind Schnitte erhältlich. * Eine originelle Idee hatte der Mann, der den„Wollfaden“ herausgibt, eine Sammlung von Modeblättern für anspruchsvolle Strick- arbeiten. Jedes Fotoblatt enthält auf der Rück- seite eine ausführliche Arbeitsanleitung, so daß man also statt des gesamten Strickheftes je- weils nur das Modellblatt an die Handarbeits- tasche zu stecken braucht, das man gerade nach strickt. Die einzelnen Modelle— von der Spit- zenbluse bis zum Sportpullover— verraten Geschmack und haben mit hausbackener Strick- arbeit nicht das geringste zu tun. 8 „Das Frauenbrevier“, einen Ratgeber in guten und bösen Tagen(erschienen im Verlag Daniel Meininger, Neustadt) hat der Mannhei- mer Gynäkologe Professor Dr. E. Holzbach aus seiner jahrzehntelangen praktischen Erfahrung zusammengestellt. Wissenschaftliche Erkennt- nisse sind hier auf einen einfachen Nenner ge- bracht. In einer allgemein verständlichen, lie- benswürdig- menschlichen Art spricht Holzbach über Probleme, Vorgänge und Einzelheiten, die eigentlich Allgemeingut des Wissens einer Frau um ihre persönlichsten Dinge sein sollten, Viele fahren, die nicht fahren sollten Nur 54 Prozent aller Fahrer sind voll„tauglich“ striert. Auch bei den bedingt geeigneten Fahrern waren 67 Prozent durch nervöse oder neurotische eiden behindert. Weitere 25 Prozent hatten körperliche, zum Teil innere Krankheiten und 4 Prozent litten an organischer Hirnschädigung. Mangel an Intelligenz lag bei 4 Prozent der untersuch- ten Fahrer vor. Das Untersuchungsinstitut kommt zu dem Schluß, daß es unter den heutigen Verkehrs- verhältnissen notwendig sei. bei der Zulas- sung von Kraftfahrern einen wesentlich strengeren Maßstab anzulegen wie bisher. Das Moped ist kein juristischer Zwitter mehr Die Zweifel, ob das Moped(Motorfahrrad) auf Radwegen gefahren werden darf, sind nunmehr durch die Aenderungsverordnung zur Stragenverkehrsordnung endgültig be- seitigt worden. Diese Aenderungsverord- nung, die in wenigen Tagen verkündet und damit in Kraft treten wird, bestimmt, da⸗ Moped-Fahrer Radwege benutzen dürfen, wenn sie ihr Moped mit abgestelltem Motor. das heißt, wie ein Fahrrad fahren. Von der Benutzung der Autobahn sind Mopeds da- gegen ausgeschlossen, weil sie Fahrräder, wenngleich auch mit motorischem Antrieb, sind, und weil ihre Durchschnittsgeschwin- digkeit unter der Mindestgeschwindigkeit von 40 km /st liegt, die für einen reibungs- losen Verkehrsablauf auf den Autobahnen notwendig ist. 2 Füt Fahrräder verboten sonn- u. feiertags verboten Uberhohyerbot für Kfr. Für Radfahrer Für Reiter für Fußgänger Für alle anderen Verkehtsteil 1 boten Neue Verkehrszeichen werden mit dem bevorstehenden Inkraft- treten einer Aenderung der Straßenverkehrs- ordnung nach und nach in der Bundes- republik auftauchen. Die neuen Zeichen, die zu den bestehenden hinzukommen, folgen einer internationalen Abmachung. Ihr Kennzeichen ist es., beschriftete Hinweise durch Bildhinweise zu ersetzen. Oertliche Hupverbote sind nicht rechtswirksam Unter Umständen ist Nichthupen sogar strafbar Um die mit der Zunahme des motorisier- ten Straßenverkehrs immer schlimmer wer- deriden Lärmbelästigungen wirksam abzu- Wehren, haben örtliche Amtsstellen zur Selbsthilfe gegriffen und hie und da, vor allem in Kurorten und Heilbädern, allge- meine Hupverbote erlassen. Ist diese Selbst- hilfe erlaubt und sind derartige Hupverbote rechtsgültig? Der Straßenverkehr ist durch Bundes- recht geregelt. Seine Regelung ist in den Bestimmungen der Straßenverkehrs-Ord- numg und der Straßenverkehrs-Zulassungs- Ordnung enthalten und schließt Sonderbe- Stimmungen aus, die etwa von den Ländern oder von Gemeinden erlassen werden sollten, sotern nicht ausdrücklich Ausnahmen zuge- lassen sind. In 8 12 der Straßenverkehrs-Ordnung ist es den Fahmeugführern zur Pflicht gemacht, gefährdete Verkehrsteilnehmer durch Warn- zeichen auf das Herennahen ihrer Fahrzeuge aufmerksam zu machen. Als Warnzeichen sind regelmäßig Schallzeichen abzugeben. Nur bei Dunkelheit dürfen ausnahmsweise statt der Schallzeichen durch kurzes Aufblen- den der Scheinwerfer Leuchtzeichen gegeben werden, wenn diese deutlich wahrgenommen und wenn andere Verkehrsteilnehmer da- durch nicht geblendet werden könmen. Es ist also grundsätzlich immer dann zu hupen, wenn dies zur Verhütung von Verkehrsge- fahren erforderlich ist. Jedenfalls darf aber aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht nur gehupt werden, sondern das Hupen ist in Fallen von Gefahr sogar Pflicht. Ausnahmen von der Verkehrspflicht des Hupens sieht die Straßenverkehrs-Ordnung nicht vor. Nun dürfen zwar die unteren Landesverkehrsbehörden nach Paragraph 4 der Stragenverkehrs-Ordnung den Verkehr in bestimmten Straßen durch allgemeine An- ordnungen beschränken oder verbieten, in- dessen lediglich aus Gründen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, niemals aber aus anderen Gründen. Deshalb dürfen sie auch das Hupen nicht etwa in bestimmten Straßen oder für bestimmte Stunden allge- mein verbieten. Neues stufenlose Getriebe für Kraftfahrzeuge Ein neuartiges vollmechanisches Getriebe, das eine stufenlose Kraftübertragung er- möglicht, ist von einem Kölner Techniker konstruiert worden. Wegen seiner geringen Dimensionen und kleinen Leistungsverluste auch bei niedrigen Untersetzungen soll es sich nach Aussage seines Erfinders auch für Kleinwagen, Motorräder und Roller eignen. Der Preis werde nicht höher sein, als der eines normalen Zahnrad-Schaltgetriehes. Eine gewisse Verbilligung werde sogar durch den Fortfall der Kupplung erzielt werden können. Die Wandlung des Untersetzungs- verhältnisses von Null bis zu dem gewünsch- ten Wert kann sowohl bei Vorwärts- als auch bei Rückwärtsfahrt und mit oder ohne Be- lastung vorgenommen werden. Die verhält nismäßig hoben Schlupf-Verluste hydrau- lischer Drehmomentwandler und Kupplungen träten bei dem mechanischen Getriebe nicht auf, die Laufruhe des neuen Getriebes sei sehr groß und es könne ohne große Schwie- rigkeiten in Wagen, die bisher mit Zahn- radgetrieben ausgerüstet waren, eingabtu werden. Seite 4 MANNHEIM 1949 und 1953 im Wahls pie gel Der Vergleich mit den Wahlergebnis- sen zum ersten Bundestag, der 1949 ge- wählt wurde, zeigt den politischen„Erd- rutsch“ der Wahl 1953 besonders deutlich. Danach ergibt sich in Mannheim-Stadt folgendes Bild(Zahlen in Klammer Ergebnisse 1949): Wahlberechtigt: 186 354(160 431) Wahlbeteiligung: 78,8% ꝓ(61,7%)) Abgegebene Stimmen für CDU: 50 428/52 744(24 100) für SPD: 54 904/ 53 526(37 471) für FDP: 16 245% 14 443(12 594) für KPD: 11 223/ 10 469(18 312) Tauziehen Karlsruhe Mannheim in Neuauflage Wie wir am 25. August berichteten, be- steht die Aussicht, das neu zu bildende Landessozlalgericht(das dem ehemaligen Landesversicherungsamt entspricht) in Marmheim unterzubringen. Aus einer Karls- ruher Pressemeldung entnehmen wir nun, daß man es in Badens größter Beamtenstadt aus„traditionellen und sachlichen Grün- den“ für„völlig unverständlich“ hält, diese Instanz in Mannheim statt in Karlsruhe er- richten zu wollen. Während in Karlsruhe sowohl dięe Räume als auch die geeigneten Büchereien für das Landessozialgericht vor- handen seien, mangele es in Mannheim an beidem. Außerdem sei Karlsruhe schon Allein durch seine zentrale Lage der einzig geeignete Sitz für die Behörde. Sorge für die Aermsten bei St. Franzis kus Wenn auch die karitative Arbeit der Waldhofer Franziskus Gemeinde unter Stadtpfarrer Dörfer schen manche Not hat mildern können, so bleibt doch immer wie- der Neues zu tun, das Mittel erfordert. So startete man einen Wohltätigkeitsbasar, der bis einschließlich Montag geht, zu dem das Franziskushaus und die Nebengebäude ein festliches Kleid angelegt hatten. Kaffee-, Likör- und Bierstuben waren stets dicht be- setzt und viele hundert fleißige Hände hat- ten die Wochen zuvor fleißig gestickt, ge- näkelt, genäht und gebastelt, um allerlei praktische Dinge herzustellen, wozu noch viele Spenden kamen, so daß dem Erwerb von Losbriefen keine Grenzeri gesetzt waren. Aber auch Kegelbahn, Wurf- und Schieß- buden waren dicht umlagert. und für die Jugend war Kasperle engagiert worden. Der Gesangverein„Harmonia“ Waldhof sowie der„Männerchor“ stellte sich ebenfalls in den Dienst der Sache, so daß alles bestens ins Rollen kam. Das Fazit aller Anstrengung dürfte eit klingender Erfolg sein zum Segen der Aermsten. e er 5 Jugend wählt Spielplan e e ür Theater selbst Auf Vorschlag des Vorstands der Jugend- bühne wird als erste Vorstellung der neuen Theatersaison„Romeo und Julia“ für die Jugendbühne aufgeführt. Als zweite Auffüh- rung wurde Kleist's„Prinz von Homburg“ abgelehnt, und man entschloß sich, das moderne Stück„Bluthochzeit“ des spani- schen Dramatikers Lorka für die Jugend zu geben. Die dritte Vorstellung wird im No- vember mit„Ein Maskenball“ von Verdi die Oper berücksichtigen. Die Jugendbühne will ihrem Pubilkum durch Einführungsvorträge und Diskussionen ein tieferes Verständnis der gezeigten Werke vermitteln und diese Abende von der Jugend selbst gestalten lassen, der das künstlerische Personal des Nationaltheaters lediglich assi- stierend zur Seite stehen soll. Ein Arbeitsausschuß, der sich aus den künstlerischen Leitern des Nationaltheaters, Jugendlichen und Vertretern der Theater- gemeinde zusammensetzt, soll sobald wie möglich seine in der kulturellen Jugendbe- treuung liegende Aufgabe in Angriff nehmen. Jugendverbände und Schulen werden aufge- fordert, der Jugendbühne bis zum 15. Sep- tember die Namen von Jugendlichen mitzu- teilen, die an einer Mitarbeit in diesem Aus- schuß interessiert sind. Wohin gehen wir? Dienstag, 8. September: Palast:„Geheimakte Wien“; Planken:„Pünktchen und Anton“; Volksbücherei 20.00 Uhr: Käthe Kruse liest aus eigenen Werken(Gedok). Mittwoch, 9. September: Amerikahaus 14.30, 16.00, 17.30 Uhr: Film für Erwachsene:„Hände und Hebel“ Ein Mann aus Detroit— Bauern helfen sich selbst— Der weiße Kragen). Wie wird 3 Wetter? 8 7 (hz schon kühle —5ð5i—— 3 Nächte Vorhersage bis Mittwoch früh: In den Niederungen leichter Frühdunst, sonst meist wolken- los. Tageserwärmung bis 28 Grad, 2 nachts recht kühl, in ungünstigen Lagen Abkühlung am Boden bis nahe 0 Grad. Mäbige Winde aus Ost bis Südost. Uebersicht: Die Hochdrucklage hält unver- mindert an. Pegelstand des Rheins am 7. Sept.: Maxau 377(8), Mannheim 219(8), Worms 143(12), Caub 138(2). Pegelstand des Neckars am 7. Sept.: Plo- chingen 107(40), Gundelsheim 169(1), Mann- heim 220(5). a Pegelstand des Mains am 7. Sept.: Stein- bach 119(4). 5 Wetterwarte Mannheim In Mannheim ist die Voriahri schon 150 Jahre alt 1803 war vom„rohen Volk der Fuhrleute“ die Rede Wir glauben gern daran, daß es lediglich unserem Zeitalter vorbehalten blieb, Schwie- rigkeiten mit dem Straßenverkehr zu haben, doch belehrt ein Blick in alte Chroniken, daß man auch schon vor 150 Jahren sich als Fahrer oder Fußgänger Regeln unterwerfen mußte, die uns heute neu scheinen. Selbst etwas ähnliches wie die Vorfahrt spielte schon vor 150 Jahren eine große Rolle. 1803 erließ die Verwaltungsbehörde der Rhein- pfalz folgende scharfe polizeiliche Verkehrs- ordnung: „Indem von dem rohen Volke der Fuhrleute auf den Heerstraßen keiner dem andern ausweichen will, entstehen so viele öfters sehr ernste Unfälle, Mig- handel und Beleidigung, daß man sich genötigt sieht, zu verordnen: 1. Von der Abfahrt hält jeder die rechte Seite der Straße ein. 2. Derjenige, welcher die Linke ein- geschlagen hat, ist schuldig, jeder andere, gleichviel von welcher Bespan- nung, auszuweichen, welche auf ihrer Seite ist. 3. Langsamgehende Fuhren weichen auch auf ihre Seite den ihnen nach- folgenden schnellen aus, wovon allein die Postwägen ausgenommen sind. 4. Nur bei nassen Wegen ist erlaubt, auf den Fußpfäden der nicht über 24 Schuhen breiten Straßen zu reiten. Die Reitenden haben den Fußgängern aus- zuweichen. 5. Jeder dagegen Handelnde soll auf einlangende Klagen an dem Orte an- gehalten, zwei Taler Strafe, Schaden und Kosten bar bezahlen, und wenn er sich Beleidigungen und Miß handlungen hat zuschulden kommen lassen, verur- teilt werden und polizeilich Gefänglich eingeliefert werden. Die dies nicht vollstreckenden Obrigkei- ten werden für das erste Mal mit der näm- lichen Strafe belegt, zum zweiten Male als untauglich entsetzt. Damit sich niemand mit Unwissenheit entschuldigen kann, soll dies allen Gemeinden und insbesondere den Bespannten verkündet und in allen Wirts- häusern und Gasthäusern angeschlagen, auch so oft nötig, erneuert werden. Verordnet in Mannheim am 25. Sept. 1803.“ 1* Nach dem Tenor dieser Verordnung muß es auch damals schon recht turbulent auf den Hauptverkehrsstraßgen zugegangen sein, und der Verkehrston war auch schon damals reformbedürftig. 3b Gaspistole half gegen Taxi-Ueberfall Zwei amerikanische Soldaten, die sich in Seckenheim von einem Taxi abholen ließen, schlugen auf der Bundesstraße 37 plötzlich Von hinten auf den Fahrer ein. nachdem sie ihn vorher zum Anhalten gezwungen hatten. Der Fahrer setzte sich zur Wehr und kotinte auch aus dem Wagen springen. Mit einer Gaspistole gelang es ihm, sich die bei- den vom Leib zu halten. Die Täter konnten, da die Polizei sofort verständigt wurde, na chkurzer Zeit in einem Tabakfeld ge- stellt und der MP übergeben werden. „Diebstahlsartistik“ Brillantring gestohlen Als„Artistin“ bezeichnete sich eine 18 jährige„Dame“, die kürzlich festgenommen werden konnte. Ihre„Artistik“ hatte darin bestanden, daß sie sich in einem Juwelier- geschäft der Innenstadt mit elegantem Schwung einen Brillantring aneignete. Schon am Bahnhof mußte sie ihn wieder hergeben. Flächenbrand ohne großen Schaden Durch Funkenflug kam es an der Bahn- linie bei der früheren Gendarmerie-Kaserne zu einem etwa 300 Quadratmeter großen Flächenbrand, der auf den angrenzenden Hochwald über zugreifen drohte. Eine berit- tere Polizeistreife und zwei Spaziergänger konnten jedoch das Feuer so rechtzeitig eindämmen und löschen, daß kein größerer Schaden entstand. 0 K. 25 1 Dienstag, 8. September 1953/ Nr. 20 7 8 9 165 5 — 5— 4 8. — 8 4 5— 2 8 näher 5 e der a a. 0 garts, 8 7 8 sonde 70 8 an sic 5 N ö 7 D 8 Aber —,— 2 und d ä am F 8 N rung 2* 5 57 7 Sch 1 a a N 1 lan der 77 T 5 . W 8 ntang vo e N 0 2 0 des Faß N 8 0 C 5 5 Ulmer — 5 4 Welt, i + 0 5 5 5 eine u 1. auf N au, die St 8 9 und f neter Gas 1 g 5 r einen 1 e ſochentag rd mehr ng 0 hi Das amerikanische Starorchester Stan Kenton gibt an ud dare Jazz 0 salonfähig 10. September ein Gastspiel in Mannheim. Unser Strobeh is Karrikaturist hatte Gelegenheit, dieses Jazz-Orchester, das mit faszinierender Pra.. zision außergewöhnliche Klangeffekte, wobei sämtliche kontrapunktalische Möglich den Ne keiten bei wechselnden rhythmischen Untermalungen ausgenutzt werden, erzielt, an e Kok 8 5 dernorts zu hören und hat einige der 15 Spieler mit dem Zeichenstift verewigt. 4 9 nicht 7 — H— Der 1000. Aussellungsbesucher erhült eine Küche Das„wachsende Möbel“ für moderne Wohnraumgestaltung Bis zum 12. September zeigt das Möbel- haus Volk in Qu 5 eine Möbel- Sonderschau der„Werkgemeinschaft für Wohnraum- gestaltung“(WfW), die gleichzeitig in Mann- heim eine Verbandstagung abhält. Die Mö- bel stammen zum überwiegenden Teil aus der süddeutschen und westfälischen Fabri- kation von thüringischen Betrieben, die nach Westdeutschland verlagert wurden, und die Mitglieder der WfW haus dem ganzen Bun- desgebiet sollen bei der jährlich zweimal ge- Vereine feiern ihre Feste wie sie fallen Herbstfahrt der„Neckargärtler“ kein abgestimmt Zwar feiern auch die„Neckargärtler“ die Feste, wWie sie fallen, aber sie nehmen dabei Rücksicht auf die Jahreszeit. Nicht nur dem Namen nach war ihr bunter Abend am Sams- tag im Kaisersgarten ein Herbstfest, auch im Programm klangen einige herbstliche Noten mit. Herbst— das bedeutet Wein, und wer Wühßte davon wohl besser ein Liedchen zu singen als ein Männerquarteft, das„Rhein- stolzé heißt, aus der Kurpfalz stammt und 5 außerdem die edelsten spanischen Gewächsé inn Repertoare Hat? Mit Spanien befaßten sich auch Werner Kämmerer in seiner selbst- verfaßten Parodie, nachdem er allerhand von lieben Frauen und Frauenliebe erzählt hatte. Seine humoristische Konkurrenz, allerdings in einer anderen Branche, war das Holzham- mer Gespann Maurer und Ziegler. Als nied- licher Nachwuchs stellte sich Ursula Schnei- der als„Mannheimer Cornelia“ und drei kleine Ballerinchen aus der Tanzgruppe Heß vor. Das Handharmonika- Orchester Sand- hofen, der verbindliche Programmverbin- dungsmann Ernst Schwarz und das Tanz- orchester Franz Kühner, vervollständigten den Reigen der Herbstblätter, die den„Nek- Kkargärtlern“ und ihren Gästen einen gutge- launten Vorgeschmack auf die kommende Jahreszeit gegeben hatten. 11 Heftig geschüttelte„Liederpalme“ Bunter Abend mit Gesang Was wäre der bunte Abend eines Gesang- vereins ohne einen wohldosierten Schuß Männergesang? Chormeister Hans Haag jedenfalls brachte die Krone der„Lieder- palme“ mächtig zum Klingen und Rauschen. Vorsitzender„Hermännel“ Ros begrüßte mit wenigen, aber herzlichen Worten die Sanges- brüder, die mit ihrem zahlreichen Anhang den„Zähringer Löwen“ füllten. Dann fuhren ein paar„Kanonen“ auf, die mit ihren Witzen 60 Jahre Schlosser- Rückblick Zusammen mit dem diesjährigen Landes- verbandstag des südwestdeutschen Schlos- Ser- und Maschinenbauerhandwerks am 12. und 13. September in Mannheim kann die Schlosser- und Maschinenbauer- Innung Mannheim ihren 60. Geburtstag feiern. Wir entnehmen der aus diesem Anlaß erschiene- nen Festschrift auszugsweise einen kurzen Rückblick auf die Geschichte dieser Mann- eimer Handwerkerzunft, von deren frühe- rem Wirken uns unter anderem die Tore der Jesuitenkirche und des Städtischen Krankenhauses als kunstvolle Zeugen einer handwerklichen Vergangenheit über den Krieg hinweg erhalten geblieben sind. Am 24. August 1893 wurde die Vereini- gung der Mannheimer Schlossermeister unter ihrem Vorstand Georg Thatje be- schlossen. Die Schlosser vereinigung traf sich damals durchschnittlich alle zwei bis drei Wochen, und es waren oft die gleichen Pro- bleme wie heute, die sie zusammenführten. Gegen Ende des Jahres 1896 wurde eine Einheitspreisliste für Schlosserarbeiten ein- geführt und nach einem harten Lobhnkampf mit der Gesellenschaft ein Minimallohn von 28 Pfennigen und die zehnstündige Arbeits- zeit vereinbart. den Geschmack des Publikums trafen, und es zum Quietschen brachten. Um die Wette mundwerkten in Soli und Duos Fritz Mauch und- Toni Haag mit Heini Roth als„Europa- Soldaten“. Von Rang und Format war die artistische Charlie-Chaplin-Parodie von Willi Schwind, der auch später nocheinmal als „Pälzer Gummer“ naiv- trockene Blödheiten intelligent an den Mann brachte und damit Wirkungen erzielte, die anderen nur mit schweren Brocken gelingen. Die„Profes- sionellen“ Petty und Partnerin fügten sich mit ihren Liedern und Parodien gut in das Konzert der Eafenkomiker ein. Besondere Erwänning verdient die kleine Christa Kurz, die mif Sôlotärizeri begelstérte und vor allem ire akrobatische Geschicklichkeit ins rechte Licht rückte. Dann erfüllte die Kapelle Stu- benrauch den Saal mit unwiderstehlichen Tanzrhythmen, b-t Ausscheidungsprüfungen in Neckarau Schäferhunde in Auslese Die große Bundes-Siegerschau für Rasse- hunde in Mannheim wirft ihre Schatten be- reits voraus, aber andererseits beanspruchen auch die Hauptzuchtschau in München am 19. und 20. September sowie die Siegerprü- fung am 10. und 11. Oktober in Hannover das Interesse, insbesondere der Freunde der Schäferhunde. Es gilt jetzt, die Spreu vom Weizen zu sondern. So wurde die von der Landesgruppe XI a (Baden) im Verein für deutsche Schäfer- hunde(SW) mit der Ortsgruppe Neckarau als Ausrichterin am Speckweg durchgeführte Landesgruppen- Ausscheidungsprüfung zu einem sehr wertvollen Ereignis mit einer Reihe Ueberraschungen. 16 Tiere wurden einer urmachsichtigen Prüfung unterzogen. Bereits am Samstag kristallisierten sich bei den Disziplinen Schutzdienst und Gehor- Samsprüfung„Dago von Twiefels“(M. Tieck Möggingen) sowie die besonders im Schutz- dienst brillierende Hündin„Ossi aus der Alemannenheimat“ Vogel, Wiesental bei Waghäusel) heraus, fiel aber am Sonntag- vormittag bei der 1200 Meter-Spurarbeit überraschend zurück. Die am Sonntagfrüh zwischen dem Ran- gierbahnhof Neckarau und Seckenheim vor- genommene Fährtenprüfung sah den ausge- zeichneten„Quando von der Schneefloer“ (A. Berflauer, Lörrach) mit 95 Punkten als bestes Tier, während viele andere Prüflinge die Zeit wesentlich überschritten oder ver- schiedentlich eine listvoll angelegte Verlei tung— statt der Urspur aufnahmen, 5 Endergebnis: I. Quando von der Schnee- floer“, 275 Punkte, Note„Sehr gut“, 2.„Da- SO von Twiefels“, 263 Punkte, Note„Gut“. 3.„Tell von der Badner Höhe“,(Otto Probst, Mannheim), 253 Punkte, Note„Gut“. kr Deutscher Naturkundeverein. Am 9. Sep- tember, 19.30 Uhr, in der Wohlgelegenschule Lichtbildervortrag„Die natürlichen Land- schaften“. Aus dem Polizeibericht Zeuginnen gesucht! Welchen jungen Mäd- chen von 15 bis 17 Jahren, die mit Fahr- rädern an der Silberpappel unterwegs Wären, hat sich am Vormittag des 27. oder 28. August ein Mann unsittlich genähert? Alle Zeuginnen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Gasvergiftung. Mit einer gefährlichen Leuchtgasvergiftung wurde eine 30jährige Frau ins Krankenhaus eingeliefert, die sich aus noch unbekannten Gründen das Leben nehmen wollte. Es besteht Lebensgefahr. Tödlicher Betriebsunfall. Nach Mitteilung des Städtischen Krankenhauses ist dort ein 38 jähriger Arbeiter gestorben. der nach einem Betriebsunfall mit einer Schädelfrak. tur eingeliefert worden war. und Muschinenbuuer-innung Munnheim auf ein Stück Mannheimer Handwerksgeschichte 1899 übernahm Ph. Nicolaus den Vorsitz in der Vereinigung, den er 19 Jahre lang behalten sollte. Man entschied sich für eine freie Innung, gründete einen Gesellenaus- schuß und bildete eine Kommission für die Abnahme von Meisterprüfungen. Das gesell- schaftliche Leben der Innung begann mit. einer gelungenen Weihnachtsfeier im„Bad- ner Hof“. 1904 zählte die Innung bereits 54 Meister zu ihren Mitgliedern. Nach einer kurzen Flaute im Geschäft wurden die Einnahmen durch die Ausstellung 1907 wieder besser. Drei Innungsmeister stellten die Beleuch- tungskörper für den neu erstandenen Fried- richsplatz her, und im Juni 1907 wurde der erste süddeutsche Schlossertag in Mannheim abgehalten. Der erste Weltkrieg ließ die Eisenversorgung stocken. Es kam zu erheb- lichen Materialschwierigkeiten der Betriebe, und die Schlosser-Innung geriet in eine Krise. 1918 gab Ph. Nicolaus, inzvrischen Handwerkskammerpräsident geworden, sein Vorstandsamt an Josef Bieber ab. Die Infla- tion drängte die Debatten über Lohnfragen in den Vordergrund. 1921 wurde zum ersten Male über Urlaub verhandelt. Auch nach der Stabilisierung der Währung zeigten sich von Zeit zu Zeit im- mer wieder Lohnkrisen, denen sich 1929 ein großer Auftrags- Engpaß zugesellte. Im August 1929 wurde Hans Knauer zum Ober- meister gewählt und behielt dieses Amt bis zur„Gleichschaltung“ der Innung am 25. April 1933. 8 Nach dem zweiten Weltkrieg wurde aus der Zwangsinnung wieder eine freie Hand- Werksorganisation. Die Mannheimer Schlos- sermeister hielten zusammen und wählten im Dezember 1945 Ludwig Keller zum Obermeister, der dieses Amt noch heute innehat. 1946 zählte die Innung 240 Mit- Sliedsbetriebe und konnte, wie alles, erst nach der Währungsreform wieder richtig an die Arbeit gehen. „Fester Zusammenhalt aller Handwerker. wird auch wieder dahin führen, dag das Handwerk eine Stellung erhält, die seiner Bedeutung zukommt. Von diesem deutschen Handwerk, das heute stärker als je lebt, sind die Schlosser und Maschinenbauer ein gutes Stück davon'“, wie der alte Schlosserspruch heißt. Mit diesen Worten schließt die Innung den Bericht über 60 Lebensjahre und hofft Auf weitere erfolgreiche Arbeit zum Wohle ihres Berufsstandes und des Handwerks. „Reifer. So hat denn auch Regisseur Ani end hin verweichlichten Schluß— mit l Leinwand hetzt. Dieser bis zur letzten Ku streifen, der auf Maurice Dekobras Neckarau, Rathausstraße 6, 0 Mannbeim-Waldhof, Kleiner Anfang 3, beg den 79. Geburtstag. die Eheleute Friedrich Kunz und Anna Mainz. nonstratior enes mehr kaltes in d dadern in I zertrich er ſchlag, sie Ralz einzu zeigten Ausstellung die„FProbemöbel“ gutachten und auf ihre Verkaufsrentabit prüfen. 3 Im Vordergrund der im modernen gehaltenen Gebrauchsmöbel stehen die baueinrichtungen, die unter dem Schlagych „das wachsende Möbel“ eine individue) Wohnungsgestaltung ermöglichen und aud“ durch„Wand-Ersatz« zur Ueberwindung Gelet. Raumnot beitragen sollen. Das Anbaupz Mainz. gramm will dem sozialen Charakter zar Erricht gemäßer Einrichtungen Rechnung tragen uf annen, die der von den Käufern gefürchteten„auch geger kormität“ der Wohnraumgestaltung en nangel unc gegenarbeiten. chachtende Der Verband der„Werkgemeinschaft Aen. Mit de Wohnraumgestaltung“ besteht seit 1939 Einzelmöbeln und Bauernstuben läßt die Absicht erkennen.. Der 1000. Besucher der Ausstellung e . 5 5 6 Gr Küche als Geschenk erhalten. Bis ii lerfassung haben sich etwa 450 Interessenten, dle dt ift Erster Enie die teflweise üPermodern e muteniden Stücke lediglich Kritisch zu Geustellung mite führen sollen, die Ausstellung ang ger auslar sehen. n. f Eilmspiegel 1 3 2 U Palast:„Geheimakte Wien de Arbeit Spionagefälle sind schon immer ein dan märkte ke medalle, f Die ihnen sozusagen angeborene Spanmit dae und verleitet— wie hier— geradezu zur Anſeringen. wendung jener lauten und hastenden 8 mittel; die charakteristisch sind für d Haguet eine tempogeladene prickelnde Sad inszeniert, die er— bis auf den zum hang, brutaler mathematischer Präzision über dd Seduenz ausgearbeiteten gallischen L (es Handelt sich um einen französischen B richtung im Morgengrauen“ fußt) steht au der anderen Seite aber auch eine Lon, seelischer Untiefen(zu„Tiefen“ langt's d nicht ganz) gegenüber, die das äußere Fliktgeschwängerte Geschehen hie und auch mal mit psychologischen Argument] unterstützt. Mie Kamera spielt virtuos Licht- und Schattenkontrasten und trägt mit wesentlich zur Gestaltung der A“. sphäre bei, die wie eine Gewitterwolke u der Leinwand liegt. Renée Saint Cyr, Fri Villard, Howard Vernon, insbesondere dd. auch Georges Galley teilen sich in den beer einer gut profilierten Darstellung 3 8 85 Kleine Chronx Modetournee berührt Mannheim, 50 Moc kleider und fünf Mannequins, die zur durch das Bundesgebiet reisen, sind 11 heim am 10. und 11. September, jeweils 20 Uhr im Café Kossenhaschen zu sehen, Di Berliner Modenschau des Salon Germaine in Mannheim zusammen mit dem Haus Fische“ Riegel arrangiert. a FPfälzerwald- Verein. Am 13. September derung, Abfahrt in Ludwigshafen, Ludi] drachen platz, 8 Uhr nach Bad-Gleisweiler. Von nicht Fußwanderung Landauer Hütte— zm]. 5 brunnen— Ruine Scharfeneck— Drei Buche muß er Ruine Meistersel— Schwimmbad Modenbe 8 tal— Buschmühle. Wir gratulieren! Marie Ruh, Edingen, Schi straße 17, wird 70, Hugo Vöhringer, Mannben Gartenfeldstraße 25, wird 75 Jahre alt. 5. 85. Lebensjahr vollendet Elise Füg, Mannhem Friedrich Brad it haben Süberne Hochzei 5 geb. Bruckner, Mannheim, Eichen dorffstrale! Kaspar Avenſus und Maria geb. Molitor, 1 heim, F 7, 10, Ernst und Hilda Grimme Mannheim, Schwarz waldstraße 26. Herm Kühner, Mannheim, kann auf eine Aich Dienstzeit bei den Stadtwerken, Verkel betriebe, zurückblicken. 3 Fang alle 1a 2 3 5. e 0 ge schwungvoll an N denk' daran! SS 8 A ernähr' Dich richtig, 9n 55 777— D Au N 2 N e 8 + 1 9 5 3 G, räglich SANEIIA N mit Vitaminen A und D ond feinstem Hobner-kigelb MORGEN 1 205 a Dienstag, 8. September 1959 Ein uuigeblusener Pruhlhuns/ 8 sondern auch von auswärts Kommende rung ab. Stuttgart. Wer sich von Plochingen oder Eßlingen der Stadt Stuttgart nähert, bemerkt vor der grünen Fläche der Berge einen gewaltigen Gasbehälter, der alles überragt. Er verkörpert einen der bekanntesten Superlative Stutt- garts, und da er so weithin sichtbar ist, führen ihn nicht nur die Stuttgarter an sich,— auch in Schwaben, dessen Bewohner ansonsten Bescheidenheit lieben. Aber hinsichtlich dieses Gasbehälters, der das höchste„Bauwerk“ in Stuttgart und das größte dieser Art in Südwestdeutschland ist, wäre Bescheidenheit falsch am Platze. Außerdem nötigt der Bau jeden, der in seiner Nähe ist, Bewunde- gern im Munde. Superlative haben es — lan denke sich ein großes Faß mit einem uchmesser von 67 Metern, was einem mang von fast 250 Metern entspricht, und bees Faß in einer Höhe von 103 Metern. Ulmer Münster, der höchste Kirchturm er Welt, ist„nur“ 59 Meter höher. So hat eine ungefähre Vorstellung von diesem log, aul den die Technischen Werke stolz nd, die Stuttgart und Umgebung mit Gas, rom und Wasser versorgen. 300 000 Kubik neter Gas faßt dieser Behälter— das reicht r einen Tag, jedenfalls für einen normalen ſochentag in Stuttgart, denn vor Feiertagen ad mehr Gas verbraucht, oft sogar das öppelte, die Rostbraten und Spätzle sind chuld daran. l er Lust hat, kann mit einem Fahrstuhl au Stuttgarts großen Gasbehälter fahren ad von oben tief hineinschauen in das Land m den Neckar. Dort liegt zu seinen Füßen de Kokerei, in der das Gas erzeugt wird, s nicht nur in die Stadt fließt, sondern 5 Rheincaud· Pfacz Mainz. 100 Teilnehmer der Freiheitsde- wönstration in Ostberlin sollen sich während ines mehrwöchigen kostenlosen Kuraufent- Ates in den rheinland- pfälzischen Staats- dern in Bad Ems, Bad Dürkheim und Bad gertrich erholen. Ein entsprechender Vor- ſchlag, sie als Gäste des Landes Nheinland- Ralz einzuladen, wurde dem Kabinett zuge- kitet. bt am trobel. r Pra 8lich⸗ elt, an. che bel“ zn atablllz rnen 8 die 4. lagpoh Aividueh Ind aug dung de 8 5 8 5 bauen] Mainz. In Rheinland-Pfalz wird jetzt mit ter Aer Errichtung von Windschutzanlagen be- agen lu annen, die sowohl gegen Frostgefahr, als en„Ueuch gegen den fortschreitenden Wasser- ung ei dengel und die dadurch stellenweise zu be- hbachtende Versteppung Schutz bieten sol- chat Hin. Mit den ersten Versuchen wurde bei 1939 u baubickelheim begonnen. Neustadt. Der Landesvorsitzende der FDP n Rheinland-Pfalz, Finanzminister Dr. Wil- mackpah hem Nowack, erklärte, Hauptaufgabe des nausläl neuen Bundestages werde sein, eine echte eder Gd deutsche Verfassung vorzubereiten. Da sich Zimmen des von vornherein als Provisorium ge- abt die dachte Grundgesetz in vielen Punkten nicht befährt habe, solle die neue Verfassung ung win möglichst bald in Angriff genommen werden gestifte und als Grundage für eine gesamtdeutsche Bis i berkassung dienen. „al. Neustadt. Die rheinland- pfälzischen Aus- dern ah gteher auf der internationalen Gartenbau- Wai Geusztellung in Hamburg haben trotz schärf- ng atiester ausländischer Konkurrenz gut abge- ühschnitten. Eine Firma erhielt für ihre Dah- len-Neuzüchtungen eine Bronzemedaille, Obstzüchter aus der Pfalz für Kernobst einen Staatsehrenpreis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Arbeitsgemeinschaft der Pfälzer Groß- märkte konnte für Pfirsiche eine Gold- medaille, für Weintrauben eine Silberme- alle und für Gemüse eine Bronzemedaille erringen. weit hinaus bis Eßlingen, Ludwigsburg, Kirchheim, in die 17 Remstal- und in die 18 Filder-Gemeinden. Selbst Schorndorf bezieht von Stuttgart Gas. Das hätte niemand ge- dacht, als hier in Gaisburg bei Bad Cann- statt vor hundert Jahren das erste Gas pro- duziert wurde, wozu 1845 von der Stadt die erste Konzession erteilt wurde— damals an ein Privatunternehmen. Da las man in der Zeitung, und zwar im„Schwäbischen Mer- kur“, die damals so optimistisch klingenden und bald schon Wahrheit gewordenen Aus- führungen des Chronisten:„Man ist mit der neuen Einrichtung allgemein zufrieden. Die schönen hellen Gasflammen gewähren ge- genüber von den bisherigen Oellampen eine bedeutend größere Helle; so sehr, daß der- jenige, der Nachts von einer der benachbar- ten Höhen herab sich der Stadt nähert, schon von ferne die gegen bisher ungewöhnte Lichtstärke bemerkt. An den ersten Aben- den lockte das neue Schauspiel jedesmal Hunderte von Zuschauern auf die Straßen; und eine große Schar von Kindern folgte den Anzündern mit großem Freudengeschrei. Die neue Beleuchtungsart spricht besonders für Läden, Magazine, Treppen und Fluren, so Wie für Wirtschaftsräume und Billards.“ 400 Gaslaternen verbreiteten bald in Stutt- gart das neue Licht, Hängelaternen mit ein- fachen Schnittbrennern, sie waren siebenmal so hell wie eine Wachskerze. Größer und Stuttgarts Gasbehälter— nur 50 Meter niedriger als Ulmer Münster größer wurde die Anlage in Gaisburg. Gas im Haushalt gehörte zum Selbstverständ- lichen. Als die Bomben des zweiten Welt- krieges die Anlagen schwer beschädigten, flel auch der große Gasbehälter in sich zu- sammen, der damals schon 300 000 Kubik- meter faßte. Es dauerte lange, bis 1949 der neue jetzige Behälter entstand; lange muß ten sich die Stuttgarter Gasfachleute behel- ken; das war vor allem in den ersten Mona- ten nach dem Krieg schwer, als die Kohlen fehlten, mit denen die Ofen ständig warm gehalten werden mußten, sollten sie nicht gänzlich unbrauchbar werden. Fast aben- teuerlich klingt es, wenn einer der alten Werkmeister erzählt, wie das vor sich ging entgegen den Weisungen der Besatzungs- truppen, die für das Ausgehen der Ofen stimmten, was ihre Zerstörung bedeutet hätte. Sie blieben erhalten und heute ver- wandeln sie täglich wieder 2000 Tonnen Kohlen in Gas und in die abfallenden Neben- produkte wie Koks, Teer, Naphtalin, Benzol und andere Oele. In der Propangas-Abfüll- anlage ist in Erwartung des wieder lebhafter in Gang kommenden Flüssiggas-Geschäftes das Leer- und Vollflaschenlager vergrößert und ein zweiter Propanlagerbehälter einge- baut worden. Propangas braucht man auf dem Land, wenn Gasleitungen fehlen; aus der Flasche bezieht es die Hausfrau. Fast desillusionierend ist der Blick in den großen Stuttgarter Gasbehälter, nämlich dann, wenn er halbwegs leer ist und der „Deckel“, der beweglich ist wie ein Topf- deckel, ganz in die Tiefe gesunken ist. Wer will, kann auf ihn im Innern des Behälters an einem Hebezug hinabgelassen werden. Er steht dann gleichsam— auf Gas, denn dieser Deckel, eine sehr dünne Metallschicht, wird mit dem Daraufstehenden vom Gas getragen. Ballonartig ist auch die dünne Außenwand Etwas von der Aufgeblasenheit eines Prahl- hans haftet dem technischen Wunderwerk an. Deshalb flößt es aber nicht weniger Respekt ein. Im Mittelpunkt die„Iußenseiter-Methoden“ Deutsche Therapiewoche in Karlsruhe beendet Karlsruhe. Nach achttägiger Dauer ist die Deutsche Therapiewoche 1953 in Karlsruhe zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt der Referate standen die sogenannten Außen- seitermethoden. Dabei wurden vor allem Be- richte über die Behandlung von Alters- und Gefäßerkrankungen und über die Erfahrun- gen mit dem„Bogomolex- Serum“, einem Verjüngungsserum russischer Herkunft, stark beachtet. Durch die Teilnahme von mehr als 5000 Aerzten aus vielen europäischen und überseeischen Ländern gewann der Kongreß internationale Bedeutung. Am Samstag, dem letzten Tag der Thera- pie woche, befaßte sich der Direktor der Uni- versitätsklinik Bonn, Prof. Dr. Siebke, mit der Therapie des Fluor Genitalis. Er stellte fest, daß Fluor nicht nur ein harmloses Sympton, sondern auch das erste Anzeichen von Krebs sein könne. In jedem Falle könne seine Ursache nur vom Arzt erkannt und be- handelt werden. Bei rechtzeitiger Inan- spruchnahme ärztlicher Hilfe sei eine erfolg- reiche Behandlung möglich. Der Direktor der Medizinischen Poliklinik kür innere und Nervenkrankheiten in Jena, Prof. Dr. H. Kleinsorge, berichtete über seine Erfahrungen mit der Schlaftherapie innerer Erkrankungen. Diese Therapie trete in den letzten Jahren immer mehr in den Vorder- grund. Die Anwendung von langdauernden Ruhehypnosen und die Eingebung von ent- e e sprechenden Medikamenten seien erfolgreich, wenn keine Ueberdosierung erfolge. Die Medizinische Poliklinik Jena habe seit meh- reren Jahren Patienten mit funktionellen Organerkrankungen einem zwei- bis drei- wöchigen Dauerschlaf unterzogen und dabei sichtbare Erfolge erzielt. Termine südwestdeutscher Tabakauktionen Heidelberg. In Speyer(Rhein) führt der Landesverband der pfälzischen Tabakbau- vereine am 17. September die erste Tabak- einschreibung in diesem Jahr durch, wobei die losen und gebüschelten Grumpen aus dem Schneidegut- und Zigarrengutgebiet der Pfalz angeboten werden. Am 18. September bietet der Landesverband der badischen Tabakbauvereine in Heidelberg die losen und gebüschelten Grumpen aus den Anbaugebie- ten Nebenhardt, innere Hardt, Goundi und Bergstraße an. Ferner werden am 18. Sep- tember in Heidelberg die losen und gebũü- schelten Grumpen aus Hessen zum Verkauf gestellt. Gemeindearbeit als Strafe für Obstdieb Heilbronn. Ein Bursche, der in der Ge- meinde Gundelshem Kirschen gestohlen, und überdies noch mit Steinen nach dem Feld- hüter geworfen hatte, erhielt vom Heil- bronner Jugendrichter einen Denkzettel. Der junge Mann, der noch in der Lehre ist, muß an seinen freien Samstagnachmittagen vier- zehn Stunden im Dienste der Gemeinde arbeiten. Die Gemeindeverwaltung wird ihn voraussichtlich bei der Müllabfuhr ver- wenden. Mit dem letzten rerientug diese ferienfroken Wasserratten. Und wenn der genen auch die Sommerfreuden zu Ende. Nock scheint die Sonne gelegentlich warm genug für Wind die Neckarwellen kräuselt und nachher eine Gänsehaut über den Rücken laufen läßt, wird das Baden nur noch aufregen der. Aber Spaß macht es mit dem Ballonreifen und Appetit auch. Da hilft dann das Neta voller Butterbrote und die Flasche voll Tee. vom Täter fehlt immer noch jede Spur Die Tote von der Bundesstraße 28 identifiziert Freiburg. Die am vergangenen Donners- tag in einem Gebüsch an der Bundesstraße 28 zwischen Appenweier und Sand ermordet aufgefundene Frau konnte jetzt identifiziert werden. Es handelt sich um die am 2. Juli 1928 in Chemnitz geborene Ehefrau Magda- lena Gierth geb. Hößler, die zuletzt im Flüchtlingslager in Ringsheim im Kreis Lahr lebte. Nach den Angaben des in Ringsheim lebenden Ehemannes Heinz Gierth hatte die Ermordete am letzten Dienstag vormittag beim Arbeitsamt Offenburg wegen eines Ar- beitsplatzes vorgesprochen. Bei einem Zu- sammentreffen mit ihrem Ehemann um die Mittagszeit des gleichen Tages in der Eisen- bahnkantine in Offenburg hatte die Frau erzählt, daß sie von Ringsheim per Anhalter nach Offenburg gefahren sei. Nach dem Be- such im Arbeitsamt wurde sie von einem PkwW.- Fahrer, der einen Volkswagen fuhr, auf der Straße angehalten und zum Mitfah- ren eingeladen. Dieser Aufforderung kam die Frau nach, nachdem sich der Fahrer be- reiterklärt hatte, sie zu ihrem Ehemann an dessen Arbeitsstelle in Offenburg zu fahren. Wahlbilanz der Kreise Munnheim Land und Bergsiroße Das Endergebnis Mannheim-Land Wahlberechtigt: 93 535 Abgegebene Stimmen: 79 098 Ungültige Stimmen: 3490/6246 Wahlbeteiligung: 84,6 Prozent Erststimmen: Zweitstimmen: CDU 28 831 CDU 31 389 SPD 19 707 SPD 20 878 FDP 5 653 FDP 7925 KPD 4180 KPD 4291 Freudenberg 15 708 BHE 4 693 GVP 498 DP 1843 DP 1031 DNS 1098 GVP 735 Das Endergebnis Wahlkreis Bergstraße Wahlberechtigt: 114 212 Abgegebene Stimmen: 100 621 Ungültige Stimmen: 3909/4619 Wahlbeteiligung 88,1 Prozent Erststimmen: Zweitstimmen: CDU 43 447 CDU 42 230 SPD 30 071 SPD 29 230 FDP 12 559 FDP 13 275 KPD 3904 KPD 3862 BHE 5 733 BHE 5 854 GVP 988 GVP 1052 DP 499 Zum Vergleich Unterwegs soll der betreffende Fahrer sie zu einer Spazierfahrt an den Rhein und zum Baden bei Kehl eingeladen haben. Beim Zu- sammentreffen mit ihrem Ehemann an des- sen Arbeitsstelle hatte sie den Fahrer wie- der verabschiedet. Um 14 Uhr verließ sie dann ihren Mann. Von jenem Zeitpunkt an bis zum Auffinden der Leiche fehltè von der Frau jede Spur. Der Täter konnte bisher nicht ermittelt werden. 0. In Notwehr erschossen Plochingen. Ein 28 Jahre alter Pole aus dem Heilbronner Ausländerlager wurde in Plochingen von einem Polizeibeamten in Notwehr erschossen. Der Pole hatte sich durch sein Herumstreichen auf der Straße ver- dächtig gemacht. Als der Beamte seine Ausweęispapiere überprüfen wollte, zog der Verdächtige plötzlich eine schwere Pistole umd setzte sie dem Polizisten auf die Brust. Gleichzeitig versuchte er, dem Beamten seine Pistolentasche zu entwinden. Während des Handgemenges gab der Pole einen Schuß ab, worauf der Polizeibeamte ebenfalls von sei- ner Schußwaffe Gebrauch machte und den Angreifer tödlich traf. Wie die Polizei mit- teilte, wurden bei dem Getöteten Diebes- werkzeuge gefunden. Er hat nach Angaben der Polizei in den letzten Jahren wegen schweren Raubs und anderer Verbrechen längere Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verbüßt. Großbrand im Kreis Buchen Buchen. In der Gemeinde Gerolzheim im Kreis Buchen brach in einem großen Oekonomiegebäude Feuer aus, das durch Funkenflug auf eine benachbarte Scheune und ein Wohnhaus übergriff. Obwohl sich vier Feuerwehren um die Eindämmung des Brandes bemühten, wurden alle drei Ge- bäude bis auf die Grundmauern vernichtet. Der Sachschaden wird auf über 50 000 Mark beziffert. Als Brandursache vermutet die 0 Moch Polizei zündelnde Kinder 111 Zum Vergleich Bundestagswahl 14. August 1949 15 10 0 Bundestagswahl 14. August 1949 Wahlberechtigt: 110 286 Im Motorboot vom Tod ereilt zen. 1 Wahlberechtigt: 87 814 Abgebene Stimmen: 86 168 Konstanz. Ein 68 Jahre alter Schweizer 1 5 Abgegebene Stimmen: 68 635 Ungültige Stimmen: 5 397 wurde dieser Tage mitten auf dem Bodensee 8. 8. a Ungültige Stimmen: 4 018 Wahlbeteiligung: 78,1 Prozent in seinem Motorboot vom Schlag getroffen. ber Wu. Die orsten Herbslireuden sind auch schon unterwegs. Und dazu ist der Wind Wahlbeteiligung: 82,7 Prozent CDU 28 540 Der Mann war sofort tot. Das führerlose Boot Ludwis! 9 gerade recht. Wer wäre nicht stolz, wenn sein CDU 17 534 Spp 20 859 trieb entlang der Seestraße auf die Konstan- Von a Drachen hoch über der„Konkurrenz“ in den blauen Himmel segelt! Aber dazu gehört SPD 14237 FDP 16 457 zer Rheinbrücke zu. Einige Fischer brachten Zimme nicht nur eine lange Schnur, sondern auch eine geschickte Hand, denn selbstgebastelt KPD 6877 KPD 6 955 es schließlich an Land. Der Schweizer wurde 1 11 mug er natürlich sein. Hier wird gerade noch einmal das„Zaumzeug“ Überprüft. Freudenberg 29 987 Prof. Dewald(Unabh.) 7960 inzwischen in seine Heimatstadt übergeführt, ode 1 5. en, Schl a lannhein alt. De annheill h Braun 3, begel eit babe na 15 e kstrabe!“ 8 or, Marg. don. Ver adcoBs Mane .— 1800 bt Hal LcR 40 h— N Gννν 150 erkehn. III ec d „ Ne ar Seite 6 MORGEN Fußgönheim gewann zum dritten Male die Landesstandarte eiletei hai im Sudiuesten eine Pflegestatie Ausklang im Ebertpark mit sportlichen Höhepunkten/ Mannheimer Breymann gewann I- Dressur Das Ludwigshafener Reitturnier im Ebertpark erreichte am Sonntag mit dem Wett- kampf um die Landesstandarte, dem Ländermannschaftskampf um den Frhr. v. Wan⸗ genheim-Gedächtnispreis, einem Jagdspringen der Klasse M, seine Höhepunkte. Man sah ausgezeichneten Sport, der erkennen ließ, daß die Reiterei auch in Süd- Westdeutschland eine hervorragende Pflegestätte gefunden hat. Besonderes Lob ist den Reitlehrern zu zollen, in deren Händen die Ausbildung der Teilnehmer liegt. Mannheims Reiterverein konnte einige hervorragende Erfolge verbuchen. AIs erster wäre der Turnierreiter Breymann zu nennen, der mit seiner„Frigga“ die Dressurprüfung Kl. L gewann; ein Sieg, der hoch gewertete werden darf, da Ober- landstallmeister Dr. Rau Richter dieser Prüfung war. Einen ausgezeichneten zwei- ten Platz belegte Breymann mit seiner„Atlasfürstin“ im M-Jagdspringen hinter dem sieggewohnten Ludwigkhafener Turnierreiter Pausch auf„Woge“. Der Wettkampf um die Landesstandarte der Pfalz, der sich aus einer Dressurprüfung, einer Fahrprüfung und einem Jagdspringen Kl. A zusammensetzt, wurde zum dritten Male vom Reiterverein Fußgönheim gewonnen, der damit die Standarte endgültig nach Hause führen konnte. Im Mannschaftskampf der Länder, einem Jagdspringen Kl. L, zu dem die teilneh- menden Vereine je drei Reiter stellten, siegte der Ludwigshafener Verein(Frl. Seiler auf „Bello“, Diehl auf„Asta“, Gaschot auf „Flocke“) knapp gegen Fußgönheim und Frank- kurt. In diesem Wettbewerb hatten die Mann- heimer Pech, da durch Sturz eines ihrer besten Pferde in der Wertung ausfiel. In dem bereits erwähnten Kl.-M-Jagdspringen um den von- Wangenheim-Gedächtnispreis, das mit 600, DM ausgezeichnet dotiert war, fanden sich mehrere Klassereiter auf bekannten Pferden am Start ein. Das beste Springpferd„Woge“ absolvierte unter Pausch den Kurs allein fehlerlos vor Breymann, der vier Fehler kassieren mußte, jedoch mit einer Zeit von 70 Sek. in scharfem Tempo über den schwierigen Parcours ging, Am Mittwoch in Neckarau: USA- Gewichtheber doch noch in Mannheim Die Welt-Elite der Gewichtheber aus den USA, die am Sonntag mit ihren Lei- stungen im Südwest-Stadion begeisterten, kommen doch noch nach Mannheim. Der VfL Neckarau ist mutig in die Bresche gesprun- gen(nachdem andere Kreise leider versagt haben) und hat mit den Amerikanern einen Abschluß für Mittwochabend, 20 Uhr, in das Neckarauer Volkshaus getroffen. Die Freunde der Mannheimer Schwerathleten, die Neckarauer voran, aber auch die Feu- denheimer, Sandhöfer und Ser, werden den Veranstalter nicht im Stich lassen. Norbert Schemansky, der überragende Ath- let der USA-Staffel, wird neue Bestleistungen in Angriff nehmen; desgleichen Clade Brad ford, der kommende Schwergewichtler, der be- reits John Davids überflügelt hat. Unter diesem Gesichtspunkt fällt es nicht weiter„ins Ge- wicht“, daß Davis nicht mehr mit von der Par- tie ist. Sein Stern ist im Sinken. Wenn es noch eines Beweises bedarf:— er verhandelt bereits — wie wir aus guter Quelle erfahren— mit einer Varieté- Direktion! Tommy Kono, Clade Bradford, Norbert Schemansky und den ande- ren werden erneut Peter Neckarau) und Cha- jedi(KSV 34)„assistieren“, die sich bereits in Ludwigshafen in so großer Umgebung in ihren Leistungen großartig steigerten. zu dessen Bewältigung der Sieger 80 Sek. be- nötigt hatte. Dritter wurde der bekannte Offen- bacher Turnierreiter Wagner(8 Fehler, 79 Sek.). In der L-Dressur konnte Breymann(„Frigga“) die Wertnote 0,8 erzielen und die Vortags- slegerin„Feine Dame“ mit Knörzer(Heidel- berg) im Sattel auf den 2. Platz(Note 1.0) ver- weisen. Dritter wurde der Mannheimer Reit- lehrer Freiherr von Schele mit seinem„Preu- Benstolz“(Wertnote 1,2), Vierter der Mann- heimer Nachwuchsreiter Kurt Himmelsbach auf„Fiarate“. Der im Jahre 1951 von den Ludwigshafener Brauereien gestiftete Wanderpreis ging dies- mal in den Besitz des Reit- und Fallrvereins Ludwigshafen über, der mit 60 Punkten weit in Front liegt gegen Neuhofen(43 P.), Mann- heim(42 P.) und Fußgönheim(26 P.). Im ab- schließenden Preis des Verkehrsvereins, einem Zweikampf-Jagdspringen Kl. L(400 DMꝛ), siegte der talentierte Ingo Gaschott aus Ormersheim („ Flocke), während Frau Walter— die mit Frl. Seiler erfolgreichste Amazone des Turniers war — mit Pauschs„Woge“ den 2. Platz belegte. Die Veranstalter dieses gut organisierten Turniers, an ihrer Spitze der Vorsitzende des Ludwigshafener Reit- und Fahrvereins, H. Blaul, verdienen Lob und Anerkennung. Bei- des wurde ihnen am Sonntag durch das Er- scheinen zahlreicher prominenter Gäste zuteil, unter denen wir die Minister Stübinger, Dr. Haberer, OB. Bauer sowie zahlreiche führende Vertreter der Landespferdezucht sahen. Bk. Der Weltmeister blieb ohne Sieg Champion, Dolf abgehängi Schon gewann überraschend„Frankfurter Messe-Preis“ Ohne Sieg blieb der Weltmeister„Dolf“ Verschueren(Belgien) bei den Steherrennen auf der Frankfurter Stadionbahn, in deren Mittelpunkt das von Schorn gewonnene Stun- denfahren um den„Großen Messe-Preis“ stand. Der Belgier belegte im 5-kKkm- Verfol- gungsfahren und im 25-Km-Lauf jeweils den 2. Platz und mußte sich über die lange Distanz hinter Schorn und Lohmann sogar mit dem dritten Rang begnügen. Die schnellste Zeit in den drei 3-km-Ver- kolgungsrennen fuhren zur Ueberraschung der 12 000 Zuschauer der junge Intra und FHolz- mann mit 4:02,2 Min., die sich ein totes Rennen lieferten. Lohmann hielt Godeau in 421,8, während Schorn(4:36,0) gegen Verschueren ge- Wann.“ Ueber 25 km lagen Lohmann(21:01, 8), Verschueren, Schorn, Godeau und Intra in die- ser Reihenfolge in einer Runde. Im Stunden- rennen hatte Verschueren, als er bei„Halb- zeit“ vorstieß, Pech mit seiner„bockenden“ Sehrittmacher-Maschine. So siegte Schorn mit 68,600 km vor dem mit einem prächtigen End- spurt bis auf 5 m herangekommenen Lohmann und dem Weltmeister. „Kurpfalz“-Damen siegten Mannheims Kurpfalz-Keglerinnen gewannen am Wochenende den Rückkampf gegen ihre jugoslawischen Gäste aus Ljubljana sowohl im Hauptkampf der Sechser- wie auch im Ein- leitungskampf der Vierer mannschaften. Wäh- rend jedoch im Viererkampf leicht und klar mit 157 Holz Vorsprung(1380:1221) gewonnen wurde, entbrannte im Sechserkampf ein har- tes Duell, das erst durch die Schlußleute ent- schieden wurde. Vom Start weg führten die Jugoslawen; erst Frau Thau konnte als Vor- Im Blickpunkt: Werner Naas- der erste deulsche Moſorrad-Hellmeisſer Weltmeister im Motorsport gab es früher nicht. Erst nach dem Kriege wurden„Chum pionats de Monde“ von den internationalen Motorsportverbanden für den Wagen und Motorradsport ausgeschrieben. Man begnügte sich zuvor mit dem Titel Europameister. Ru- dolf Caracctola(1935, 1937 und 1938), Bernd Rosemeper(1936), Hermann Lang(1939), Ewald Kluge(1938 und 1939), Heiner Fleischmann (1939) und Georg Meier(1938) brachten es zu cleser höchsten Ehre. Seit 1949 geht der Kampf im internationalen Motorsport um Weltmeistertitel. In der„KNeuzeit“ wurde Werner Haas(Augsburg) als erster Deutscher Motorrad- Weltmeister. Der NSV-Fabrikfahrer erkämpfte sich durch seinen Sieg in Monza den Titel in der fſeleinsten Klasse; außerdem ist er auch noch Weltmeister der Viertelliter- Klasse. Ein Erfolg, wie ihn bisher nur der Engländer Geoff Duke zu verzeichnen hatte, der 1951 in den Klassen bis 350 cem und bis 500 cem Weltmeister wurde. Deutschlands erster Weltmeister im Motor- radrennsport hat eine auffallende Karriere hinter sich. Vor eineinhalb Jahren war er ein ebenso unbekannter Motorsportler wie Viele andere auch. Der Augsburger mühte sich als Privatfahrer recht und schlecht, um gegen die Konkurrenz der Großen aufzukommen. Als Ausweisfahrer hatte er durch seine Kalt- schnduaig heit, sein Draufgängertum und sei- nen bestechenden Fahrstil auf sich aufmerł- zam gemacht. Werner Bönsch, Deutschlands Mitglied in der Technischen Kommission der FIM,„entdeclete“ dieses Fahrtulent. Haus“ große Stunde schlug im Vorjahr beim inter- nationalen Solituderennen. Da gab es unvor- nęergesehene Ausfälle im Rennstall von VSU. Mehrere„Kanonen“ waren„aẽòf die Schnauze gefallen, wie es im Jargon der Männer vom Bau keißt. 48 Stunden vor dem Rennen am NSU- Rennleiter Germer zu dem jungen Augs- burger. Er fragte ihn, ob er einmal eine Werls maschine der Neckarsulmer fahren wolle Von dieser Stunde an war NSU-Hads in aller Munde. Er siegte auf der Solitude gegen Weltmeister Ubbiali und die gesamte aus- ländische Elite. Ein dis dahin unbekannter Nachwuchs mann führte den ersten Schlag ge- gen die italienische Hegemonie, die zu bre- chen sich NSU vorgenommen hatte. Wenige Wochen spter in Monza am Haus nur durch einen Schaltfenhler um einen neuen Sieg. Im Jahre 1953 setzte der junge Augsburger auf den ausländischen Rennstrecken seine uner- hörte Erfolgsserie fort. Dabei ist zu beach- ten, daß Werner Haas jeweils in den Klassen bis 125 cem und 250 cem in zumeist einander unmittelbar folgenden Rennen starten mußte, eine große physische Leistung, die ihm so schnell kein Fahrer nachmacht. Zwei zweite Plätze bei der englischen Tourist-Tro- ph brachten ihm die Auszeichnung des besten ausländischen Fahrers ein. Zwei Klassensiege. in Assen, jeweils Sieg und zweiter Platz in Schotten und bei der Ulster-TT reinten sich an, in Bern kam er durch Sturz nur auf einen fünften Platz. Zwischen diesen Weltmeister- schaftsläufen bestritt Haas auch noch die deutschen Meisterschaftsrennen, wobei er ebenso erfolgreich abschnitt und sich bereits in der Klasse bis 125 com den Titel eines deutschen Meisters sicherte. Der 25 jährige Augsburger, unter dem Sternzeichen des Zwillings, am 30. Mai 1927, geboren, ist ein einfacher und bescheidener Junge. Als Kraftfahrzeugmechaniker lernte er von der Pike auf. In der strapdziôsen Rennsaison 1953 hat er den Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Er ist zur Zeit unbestritten Deutschlands erfolgreichster Rennfahrer und einer der besten der Welt. Zu diesem Tri- umph darf man ihm und den NSU. Werken herzlickst gratulieren. letzte ein Plus von drei Holz herausholen. Die internationale Schlußspielerin der Gäste, Er- javee, schob zur Halbzeit 194; die gleiche Holz- zahl erreicht Frau Leute! Auf den beiden letz- ten Bahnen erreichte die Jugoslawin unter Beifall 3891 Frau Leute aber bot Paroli und erzielte 390. Damit war der knappe Mann- heimer Sieg(2090: 2094) sichergestellt. „Potz“ schlug Weltmeister Erst durch seinen Sieg im doppelt bewerte- ten Dreierlauf konnte sich Italiens Weltmeister Marino Morettini in der Amateurflieger- Revanche auf der Mailänder Vigorelli-Bahn gegen den Olympiadritten Werner Potzernheim Deutschland) und den Weltmeisterschaftszwei- ten Cesare Pinarello(ebenfalls Italien) durch- setzen. Der deutsche Meister, der im ersten Zweierlauf gegen Pinarello knapp unterlegen war, bezwang den Weltmeister dann im zwei- ten Zweierlauf dank kluger Taktik und eines 88 Spurtes in 12,0 Sek. für die letzten m. Erfolgreichster Mannheimer Der Mannheimer Turnierreiter Breymann, den unser Bild auf seiner„Atlasfürstin“ bei einen tadellosen Sprung über ein 1,30 m hohes und, 50 m breites Hindernis zeigt, 1 Formsteigerung beim Ludwigshafener Turnier mit einem Sieg in der L- Dressur, einem u ten Platz im M.-Jagdspringen und einem dritten Platz in der Gehorsamsprüfung Tür Spri pferde, Breymann, der sich demnächst in Nördlingen auf dem schweren Olympia- Mili Kurs versuchen wird, gelten berechtigte Hoffnungen. Eine gute Leistung von Ludwig Hörmann Dienstag, 8. September 1953/ Nr. — 200/ Di. 1 — Turnierreiter Breymann bewies senf Absatzsc lebe krisen lauch die Zahl d 0 gegenüb Dritter im Grand Prix de Suisse Zwei Tage nach Müllers 4. Platz im Basler Europakriterium gab es auch beim 6. Grand Prix de Suisse einen Achtungserfolg für einen deutschen Straßenfahrer: Der Münchner Lud- wig Hörmann belegte im 100-km-Zeitfahren mit Start und Ziel am Züricher Mythenduai als bester Neuling den 3. Platz. Lediglich der vorjährige Tour- de-Suisse-Sieger Pasquale Fornara(Italien), der mit 2:36:36,7 Std. einen Durchschnitt von 38,253 km /st erreichte, und der Schweizer Jean Brun(2:38:27 Std.= 37,811 Rein amerikanisches Endspiel Jennis-Amerika jubelt Amerikas Tennissportfreunde jubeln! Ihre besten Spieler sind drauf und dran, den Daviscup aus Australien zurückzu- holen, denn die beiden 18 Jahre alten Nach- folger von Frank Sedgman und MeGregor, Lewis Hoad und Ken Rosewall, sind offen- sichtlich noch nicht stark genug, um die Lücke zu schließen, die die„Abgewander-⸗ ten“ hinterlassen haben. Sie unterlagen am Wochenende in der Vorschlußrunde der USA- Meisterschaften in Forest Hilis gegen Wimbledon- Sieger vie Seixas und Toni Trabert jeweils klar in drei Sätzen. Seixas schlug Hoad sicher 7:5, 6:4, 6:4 und Trabert besiegte Rosewall 7:5, 6:3, 6:3. Damit kommt es zu einem rein amerikanischen End- spiel. Das Damenfinale bringt mit der Paarung Maureen Connelly gegen Doris Hart eine Wie- derholung des Wimbledon-Endspiels. Maureen Conelly schlug ihre Landsmännin Fry klar 6:1, 6:1, während Doris Hart Louise Brough sicher 6:2, 6:4 bezwang. Lena Stumpf überragte Wesentlich knapper als in den Vorjahren gewannen Deutschlands Leichtathletinnen im Augsburger Rosenaustadion— wie wir bereits berichteten— die Länderkämpfe gegen Jugo- slawien(49:47 P.) und Oesterreich(56:40 P.), da von den deutschen Meisterinnen lediglich Marlies Müller(45,30 m) als überlegene Speer wurfsiegerin dabei war. Die Jugoslawinnen, die in der Hurdenrekordlerin Babovic(11,4 Sek.) eine besonders talentierte Athletin haben, waren vor allem in den Läufen unerwartet stark, so daß bei den schwächeren Zeiten der deutschen Ersatzläuferinnen die guten Leistun- gen im Speerwerfen und im Springen für den Sleg gegen Jugoslawien entschieden. Alle Überragte Lena Stumpf, die mit 5,90 m im Weitsprung eine neue deutsche Jahresbest- leistung erreichte. Der Kräftevergleich zwi- schen Jugoslawien und Oesterreich, bei dem auch ein 800-m-Lauf zum Austrag kam, en- dete mit 65,5:41,5 Punkten unerwartet klar für die Jqugoslawinnen. Zum Abschluß— pech. Die auf dem Internationalen Reitturnier in Rotterdam so erfolgreichen deutschen Reiter kamen am Sonntag im abschließenden Preis der Nationen hinter Großbritannien, Italien, Frankreich und Holland nur auf den fünften Platz. Auf dem 720 m langen Parcours mit 13 Hindernissen bis zu 1,50 m Höhe„sammelten“ H. G. Winkler auf Orient, M. von Buchwaldt auf Jaspis, Helga Köhler auf Armalva und H. H. Brinckmann auf Cäsar im ersten Umlauf 16 und im zweiten Durchgang 8 Fehler. Der englische Major Gibbon stürzte im ersten Um- lauf mit Blue Lady, brach sich das Schlüssel- bein und beendete trotzdem seinen Ritt. Für diese Leistung erhielt er einen Sonder-Ehren- preis. 5 Beim ersten Fernseh-Kunstturn- Wettkampf: Olympiasiege Eugster begeisterie Vor 3 000 Zuschauern in der Düsseldorfer Rheinhalle, darunter der Vorsitzende des Deut- schen Turnerbundes, Oberbürgermeister Dr. Kolb(Frankfurt), Düsseldorfs Oberbürger- meister Julius Gockeln und DTB-Kunstturn- wart Albert Zellekens(Frankfurt), brachte der erste Fernseh-Kunstturnwettkampf mit zehn Spitzenkräften aus vier Nationen erstklassige Leistungen, wobei besonders Barren- Olympia- sieger Hans Eugster(Schweiz) mit 48,15 Punk- ten als klarer Sieger die Zuschauer durch sein elegantes, dynamisches und sicheres Turnen wiederholt zu Beifallsstürmen hinriß. Ueberraschend kommt der 2. Platz des öster- reichischen Meisters Hans Sauter, der mit 47, 40 Punkten den zeitweise etwas unsicher wirken- den Nationalturner Friedl Overwien(Essen) 47,40 Punkten und den finnischen Vorjahrs- meister Kalevi Laitinen(46,93 Punkten) auf die Plätze wies. Eine angenehme Ueberraschung war auch der junge Düsseldorfer Karl Nieling, der sich nach längerer Wettkampfpause stark gereift vorstellte und mit 46,35 Funkten einen ausgezeichneten 6. Platz belegte.— Der kleine, drahtige Olympiasieger aus der Schweiz be⸗ stach vor allem durch Schwung und Eleganz, gepaart mit einer Sicherheit, die seiner körper- lichen Verfassung voll und ganz entsprach. An seinem Spezlalgerät, dem Barren(9,70 P.), an den Ringen(9,88) und in der Bodenübung(9,80) erreichte er jeweils die höchste Wertung, wäh- rend der junge Schweizer Oswald Bühler mit 9,60 Punkten am Reck die höchste Wertung er- zielte. Obwohl die deutschen Turner nicht die erwarteten Plätze belegten(verständlich bei einem Klassefeld, das nach fünf Uebungen nicht mehr als sechs Punkte auseinanderlag), wirkte besonders erfreulich, daß an dem bisher so schwachen Seitpferd recht ansprechende Uebungen mit wenig Versagern gezeigt wur- den. kmist) waren auf den beiden Schleifen 48 bzw. 52 km Länge schneller als der Münd ner, für den 2:38:41 Std.(37,666 kmyst) gesteht 4 Pr wurden. Der deutsche Exmeister fuhr in d sehr schweren Rennen erstaunlich stark, so fmdt AG, man ihn in Zukunft bei Zeitfahren im Auslet ersten Zehn des aus Belgien, Deutsc Frankreich, Holland, Italien, Luxemburg uf der Schweiz beschickten Rennens waren! 1. Pasquale Fornara(Italien) 2:36:50, ge 2. Jean Brun(Schweiz) 2:88:27 Std.; 3. Ludwig e, mann(München) 2:38:41 Std.; 4. Carlo e (Italien) 2:39:10,6 Std.; 5. Wim van Est(Holla 2:40:12,7 Std.; 6. Roger Decock(Belgien) 2% Ste.; 7. Martin Metzger(Schwei) 2:40:40 8 83. Rene Desmet(Belgien) 2:41:19, Std.; 9. Rudolf(Schweiz) 2:41:13,9 Std.; 10. Charlie (Luxemburg) 2:42:35, 9 Std. 0 Für Motorrad- Weltmeister: dei n-M a! Frankf 2 Monza war Nrönungsfes Börsenverla Monza wurde durch die klaren Erfolge e Favoriten auch in den schweren Klassen dicke Krönungsfest des Welt- Motorsports. Dem efrecknaltune lischen Weltrekordler Fergus Anderson(Guß N reichte bereits ein 2. Platz zum Welttitel, d% 8 0 250-Cm- Klasse in Barcelona nicht mehr e Rosch une Hinter Lorenzetti war seine Meisterschaft ipgerung vo gefährdet. Der bereits„totgesagte“ Vorfahntzehrt Kali- weltmeister der 350-er, Geoff Duke, holte noren-Aktie auf der Gilera mit über einer halben Minheehsbank Ne Dale Sieg und Titel der Halbliterklasse, in erneut Gilera die ersten vier Plätze beleg Schließlich war Ex weltmeister Eric Oliven seinen Nachfolger smith knapp schlug, Kampf um den Titel in der Seitenwagenbel nicht zu schlagen. Er ist nun erfolgreich Fahrer; denn von fünf bisher vergeben Gespann-Titeln gewann er vier und untere ier lediglich im Vorjahre nach Sturz gegen seen cher Hof Norkon-Gefährten Smith. Pbeum. wer Das Jahr 1953 brachte mit diesen Erged Apalnger Uni: sen im gesamten schwere Niederlagen fr d* englischen Fabrikate von Norton und 408, 0 in den letzten Jahren in den schweren Klas absolut dominiert hatten. Spöttische Zulteagelberger sagen aus, daß im nächsten Jahr auch noch sch Seitenwagentitel als letztes verloren gehe, A amerwerke das bleibt abzuwarten, denn bekanntlich gehe a 8 dle Engländer nicht so schnell einen Kampf Außenseiter Prodomo siegte f Im Mittelpunkt der Münchner Galopprent ober stand der mit 12 000 DM ausgestattete und e Stahlrer 2600 m führende Große Preis von Münche esto wald den der Außenseiter Prodomo vom Stall Peasche Bank nix(München) mit R. Reibl im Sattel vor% aus Westdeutschland entsandten Bewerbe Midas und Brillant zu seinen Gunsten en schied. Vom Start weg führte Meranon 1 Midas und Erlenkind. Etwa nach halber Sttes Y D wotie z0g Prodomo an der Innenseite in Front t gewann leicht mit drei Längen. Freie Toto-Quoten 8 west-Sud: 12er: 1. R.: 38 240,10 Pf 21 frage 1452,70 DM; 3. R.: 108,70 DM.— ſber: 1. Schwe 8790,20 DM; 2. R.: 313,90 DM; 3. R.: 9060 p. Boll. Nord-Süd: 11er: 1. R.: 7407 DM; 2. R. d ban. DM; 3. R,: 87 DM.— ger: 1. R.; 2161,60 0, 1 2. R.: 132 DM. 1 dan. F Pferde-Foto: 1. R.(11 richtige Tipe):. krele DM; 2. R.: 165,70 DM; 3. R.: 26,40 DM. US-De 9 Es stimmt öbrigens, daß persil- gepflegte Windeln besonders weich und saugfähig sind. Freu Krüger erzählt: Sie sitzt schon im Wagen und macht uns allen viel Freude. Aber viel Arbeit gibt es auch. Allein die Windeln! Aber daför hobe ich Persil. Ulli hot sich noch nie wund gelegen. Und irgendwie meine ich, dem Kind petsil-gepflegte Jäckchen und ein petsil · gepflegtes genchen schuldig zu sein. Souberkeit ist nun mol Gesundheit! Desholb: J II ch anderes! 5424/53 b Nr. I. 206/ Dienstag, 8. September 1953 INDUSTRIE- UN HANDELSBLATT Seite Kaufkraft gestiegen lextilpreise um 5% gesunken die Wirtschaftslage im Raum Mannheim sich in den Monaten Juni, Juli, August wesentlich geändert, stellt die Industrie- Handelskammer in ihrem Vierteljahres- acht an das Wirtschaftsministerium von en⸗Württemberg fest. In Einzelhandel war der Geschäftsgang mal, und nur bei saisonbedingten Artikeln eise schleppend. Die warme Witterung Aleit des Ausverkaufs brachte eine starke Ialtrage, die darüber hinaus noch anhielt. preise für Textilien sind gegenüber der Tirechenden Zeit im Vorzahr um rund Prozent gesunken. Der Umsatz wurde woch erhalten und erhöht. Die Steigerung Kaufkraft findet in höheren Ansprüchen Kunden ihren Niederschlag. Durchweg nien mittlere und gute Qualitäten nachge- Mittelfristige Kreditwünsche des Publi- is wurden vorwiegend von den Teilzah- banken befriedigt. Das reichhaltigere ment in Geschäften der Innenstadt hat lündlichen Käufer angezogen. In Einzelhandel besteht ein Mangel an ich guten Fachkräften, der vom Arbeits- A nicht befriedigt werden kann. u Großhandel wird fast bei allen Waren- appen reichhaltiges Angebot gemeldet. aangebende Tendenz bei den Preisen ver- ite vorsichtige Disposition in der Lager- Aung. Lieferanten gewähren gegenwärtig iter längeres Ziel oder höheren Skonto, urch die Kreditversorgung etwas besser de. n steigenden Angebot der Industrie n ber ist der Markt nicht mehr auf allen bei elle beten aufnahmefähig. Die Liquidität vie- wies seu Firmen ist angespannt. Kapitalbildungs- Absatzschwierigkeiten machen viele Be- be krisenempfindlich. bie Zahl der Arbeitslosen in Mannheim hat gegenüber dem Frühjahr um rund sechs ent verringert. Der Rückgang ist der ver- Akten Bautätigkeit zu verdanken. In der enmal seit fünf Jahren die Millionen- ane unterschritten. Mac 0 Th. Goldschmidt AG. lt 4 Prozent auf Stammaktien die Hauptversammlung der Th. Gold- mdt AG, Essen beschäftigte sich am september mit dem Geschäftsbericht für Jahr 1952. Nach einer dividendenlosen ue von etwa acht Jahren wird Verteilung ger satzungsgemähßen Dividende für Vor- aktien und die Auszahlung von vier ig ent Dividende für Stammaktien vorge- 1 kin einwandfreier Bilanzvergleich ist Pyegen nicht möglich, weil die„Elek- .- ermit GmbH“ Essen,(Bilanzsum- . Effektenbörse . Mitgeteilt von: fen enen Bank A G. in Mannheim 8 Frankfurt a. M., 7. September 1953 ztolge Börsenverlauf: Der Wahlsieg der Koalitions- g e eien löste auf allen Marktgebieten eine stür- lassen ene Nachfrage aus, die jedoch bei stärkster faltung der Abgeber nicht in allen Fällen gt, Werden konnte, Im Mittelpunkt stan- itel, da r die Montanwerte mit Kursgewinnen jeh fi n 10% bel Verein. Stahlwerke und le 13% e Rösch und Klöckner. IG-Farben erfuhren eine ſchalt 1 8 Ieigerung von etwa 6%. Weiter Waren stärker Vorſehnsgenrt Kali- und Erdölpapiere. Maschinen- und Holte Aoren-Aktien sowie die Aktien der Großbanken. dchspank NGS mit 70% beziffert. Renten ruhig. undesrepublik hat die Arbeitslosenzahl zum Um- Tages kurse 886, in Bezeichnung stellg. 4.9. 7. 9. dee ne 105 1120 Diver, a 1* 5 2» 150 ug, 19 30% 35 ½ agen klin Gumm„„%% 11) 139½ 143% ISreicheeimler- Ben:„„ 10.6) 124% 120 ergeben„„ 66 11 5 3 5 usa 2 A eee.% 4% 55 5 Macher 5 5„ 46 ˙% Abeum. Merger 10.7 460 600 Ergebnepenger Unſon 1058 77 80 en für i Farden 0-9 90% 102 ½ d AJ8, än& Gutilleaume 10.8 88½ 9⁵ en Kl en& Biltinger 3.1)— 79 je Zune F 254— och 1 ger Cement 1:1) 146% 148 ½ n n. 5 12,866 197½ 211 gehe, Ae iecner werke 218½ 232 lich 10——„„ 1027 N— 5 500 1* 2**— amp s Braunkohlen] 1.1 g 1710 122 6 legte ehelektrs 1.1)„ ö Mr. 11 115¾ 118 2222„ 14 48 49 opprenn Fock Halske. 106] 125 130 Und die ucker„iii 101% 102 Münche Stahlwerke 218½ a elstorkt Waldhot„ 23 74³ Stall 4.3) 47. 77 uche Bank 1 24 24 vor immer zbank e„„ 21 30% 55 Jenes Bank*„4 1056,25 68½ 2 isten enen Bank ee: 106,20 60 70 ranon f bank- Anteile Sa 6 70 er Streß Front ue u Notierung.„j en Dividende.„ ex Bezugs. 2 2 freie Devisennotierungen vo m 7. September* delg. Francs 8,342 3,362 kranz. Franes 12,012 12,032 Schweizer Franken 96,015 96,215 holl. Gulden 110,325 110,545 kan. Dollar 4,241 4,251 engl. Pfund 11,086 11, 706 Schwed. Krone 30,78 30,94 dan. Krone 60,42 60,54 krele Schweizer Fr. 97,89 93,09 75 Us. Dollar 4,195 4.205 me 2,1 Millionen DM) aus Theodor Gold- schmidt- Buchhaltung herausgenommen wur- de. Die Erhöhung des Anlagevermögens von 23,3 Millionen DM auf 31,2 Millionen DM basiert hauptsächlich auf der Neubewertung von nominale 6,0 Millionen DM IG-Farben- Aktien, die bislang in einem Merkposten Niederschlag fanden. Diese Aktien wurden in der letzten Bilanz mit einem Substanz- kurs von 135 Prozent bewertet. Zur Berich- tigung wurde die gesetzliche Rücklage er- höht. Beteiligungen in der Sowjetzone sind nur mit Erinnerungswert zu Buch stehend. Aus Gründen der Bilanz-Fürsicht wurde ein Teil des Umlaufvermögens Vorräte) wegen rückläufiger Preistendenz auf eine Million DM abgewertet. Die flüssigen Mittel (13,8 Millionen DM) wiegen in etwa die kurzfristigen Verbindlichkeiten auf. Die Ge- winn- und Verlustrechnung 1952 schließt mit einem Reingewinn von 457 262 DM. ab. Ein- schließlich eines Vortrages aus dem Jahre 1951 und einer Entnahme aus der freien Rücklage(rund 300 O0 DM) wird ein Ge- samtgewinn von 810 00 DM ausgewiesen. Der Vorstand führt zur Geschäftslage aus, daß die Umsätze trotz rückläufiger Preise mengen und wertmäßig gestiegen seien. Die Investitionen seit der Währungsreform be- trügen 20 Millionen DM. Der Wiederaufbau sei damit im großen ganzen— wenn auch nicht endgültig— abgeschlossen. Die Zukunft der Entwicklung wird zuversichtlich beur- teilt, weil sich eine gewisse Stabilität der Produktion mehr und mehr abzeichnet. Leicht angedeutete Klage: Die Entzinnungs- anlage mache Sorgen. Grund: Der Import von Rohstoffen würde durch die von der Hohen Behörde festgesetzten Schrottpreise und durch den Rückgang des Zinnpreises etwas behindert. Vom Rheinauer Werk für Schwerchemi- kalien werden befriedigende Umsatzergeb- nisse gemeldet. Der Export war bei starker ausländischer Konkurrenz rückläufig. Auch die Th. Goldschmidt AG. unterließ es, einen gesonderten Sozialbericht auszufer- tigen, Aus der Gewinn- und Verlustrech- nung läßt sich der Sozialanteil der Arbeit- nehmer mit 35 Prozent errechnen(Lohn- und Gehaltssumme einschließlich sozialer Abgaben rund 8,9 Millionen DM, freiwillige, soziale Leistungen 200 000 DM, aufgebracht von der Th. Goldschmidt-Fürsorge- GmbH.). 5 b-t Bilanz-Vergleich (in Mill. DWWY 85 5 * SS W 8 8 8 Aktiva Betriebsanlagen 8,4 9,7 10,8 13,3 14,8 Beteiligungen u. Wert- Papiere d. Anlageverm. 9,3 10,4 10,4 10,— 15,9 Rohstoffe u. Erzeugn. 4,8 3,9 7.3 12,2 12,2 Fordergn. u. Geldwerte 1,.- 5.5 3,6 11,2 10,1 Passiva Aktienkapital 18,2 13,2 13,2 16,5 16,5 Rücklagen unt. Berück- sichtigung d. Vortrags 3,5 3,1 3,2 3,3 9,7 Rückstellungen 5 n l 8.3 Langfristige Schulden 2,3 4,4 7,6 8,9 10,3 Kurzfristige Schulden 0.8. 6.7 3/2 10.9 38.2 Bilanzsumme 23,3 31,5 37,1 46,7 53,0 Krankenkassenbeiträge und ihr Verwendungszweck Das Hamburgische Statistische Landesamt hat in seinem letzten Monatsbericht stati- stische Uebersichten über„Die soziale Kran- kenversicherung im Jahre 1952“ veröffent- licht, die u. a. auch interessante Aufschlüsse darüber geben, in welcher Weise die Bei- träge zur sozialen Krankenversicherung Ver- wendung finden. Erfaßt wurden dabei die Orts-, Betriebs- und Innungskrankenkassen, die Postbetriebskrankenkassen und die Er- satzkassen für Arbeiter sowie für Angestellte. An Beiträgen wurden dabei 509 Millionen DM insgesamt und 190,20 DM je Mitglied vereinnahmt. Diese Einnahmen stammten nicht etwa lediglich aus dem Ham- burger Staatsgebiet, sondern aus Bezirken weit darüber hinaus, wie schon durch den Umstand bewiesen wird, daß von der oben genannten Summe nur etwas über 100 Mill. DM auf Orts-, Betriebs- und Innungskran- kenkassen, dagegen 389 Millionen DM auf Ersatzkassen für Angestellte entflelen. Denn die Berechnungen wurden auf Grund der Geschäfts- und Rechnungsergebnisse der Krankenkassen mit Hauptsitz Hamburg für deren gesamten Geschäftsbereich auf- gestellt. Die mitgeteilten Ergebnisse können also als weitgehend repräsentativ für das Bundesgebiet angesehen werden. Und wie stellt sich die Ausgabenseite, zu welchen Aufwendungen wurden die erzielten Einnah- men verwendet? Am übersichtlichsten und klarsten wird die Beantwortung dieser Frage, Wendepunkt in der Wirtschaftskonjunktur? oder Befangenheit in europäischen Vorstellungen „Schwarzer Montag“ der Neu Vorker Börse sei der 31. August 1953. So urteilten mit typisch börslichrer Nervosität die europäischen— und insbesondere die westdeutschen— Pessimisten. Was war geschehen? Am 31. August wurden an der New Vorker Börse 1200 Werte gehandelt. Der Gesamtumsatz betrug 2,2 Mill. 8- Shares. gehenden Wirtschaftskonjunktur. Die Pessimisten sagten: Es handelt sich um einen Wendepunkt in der von den USA aus- Da diese Wärtschaftskonjunktur weltweite Ausmaße erreicht habe, würde sie nicht spurlos vorbeigehen an der nichtamerikanischen Welt. Die Angst vor etwaigem Mangel an flüssigen Geldern(Liquiditäͤtseinengung) sei die Ursache— so orakelten die Pessimisten weiter.— Uebrigens habe schon längere Zeit gewisses Unbe- nagen hinsichtlich der künftigen Wirtschaftsentwiclelung geherrscht. Die Optimisten meinten, das alles könne nicht so schlimm sein. Schließlich habe die amerikanische Regierung genügend Mittel anhand, um einem Wirtschaftsverfall entgegen- zuwirken. 5 Nur ganz Linsichtige, nur Kenner und Könner auf dem Börsengebiet taten dieses Ge- schehen in Wallstreet achselzuckend ab: Die Shares fanden säũmtlich Aufnahme. Kein Grund also zur Aufregung. Wesentlich, daß die Bewegung auf die Rohstoff märkte nicht übergeht. Der 1. September brachte bereits ein wesentlich anderes Bild. Zwar hielt die Abgabe- neigung an. Kurseinbußen wurden jedoch nicht mehr. in nennenswertem Rahmen hervor- gehoben. Die Rohstoffmärlete blieben fest. Der Weg währte lang, der Weg war weit, den wir zurücklegten, um uns von einem ordentlichen Börsengeschehen zu entfernen. Lediglich die Bankbeamten älterer Genera- tion wissen noch um Funktion und Aufgabe der Wertpapierbörse in normalen Zeiten. In den USA hat sich die Börse, das Bör- senwesen— abgesehen von einer kommer- ziellen, mehr im Bereich der Bürotechnik liegenden Rationalisierung jedoch im Laufe der letzten Jahrzehnte Sehr wenig. gewandelt. Das mag damit zusammenhängen, daß die Amerikaner den Zusammenhang zwi- schen Rationalisierung und Kapitalbildung — ungeachtet zwischenzeitlich eingetretener Ereignisse und Entwicklungen noch immer klar erkennen. Der Durchschnitts- mensch in Amerika sagt sich:„Je mehr pro- duktive Leistung auf Maschinen gebürdet oder verlagert wird, desto leistungsfähiger ist die einzelne menschliche Arbeitskraft.“ Beispiel: Fünf Schuhmacher, die in Hand- arbeit Schuhe herstellen, können in drei Tagen fünf Paar Schuhe herstellen; fünf Arbeiter, an eine moderne Maschine gestellt, können in derselben Zeit 60 Paar Schuhe herstellen. Aus dieser Schlußfolgerung geht(für den Amerikaner) logisch hervor:„Wenn ich mein Sparkapital produktiv anlege— also so, daß die Wirtschaft leistungsfähiger wird— dann trage ich dazu bei, daß 1. ich mehr verdiene(durch die Kapital- verzinsung),. 2. die Preise gesenkt werden(infolge lei- stungsfähigerer Erzeugung), 3. die Entlohnung der menschlichen Arbeits- graft erhöht werden kann, weil die durch tech- nischen Fortschritt erzielte Leistungserhöhung mehr Gewinn abwirft. Es war nötig, diese Eigenheit der ameri- kanischen Denkweise aufzuzeigen, weil— be- sonders in Deutschland— bekanntlich anders gedacht wird. Hierzulande glauben Ilusio- nisten, daß das Pferd am Schwanz aufge- zäumt werden kann, daß vor die höhere Lei- stungsfähigkeit der höhere Verzehr gestellt werden darf. Deswegen geht mitunter die Rechnung nicht auf. Schuld daran ist dann nach landläufiger Meinung die„besitzbürger- liche“ Gesellschafts verfassung. Eine Folge dieser auf den Kopf gestellten Wirtschaftsbetrachtung ist eine Vermehrung der wirtschaftlichen Unsicherheit, auf deren andere Ursachen in diesem Zusammenhang nicht eingegangen zu werden braucht. Rein psychologisch genommen, ist Börsen- betrieb immer von Unsicherheitsfaktoren be- gleitet. Die optische Unsicherheit in Amerika ist sogar viel größer als sie gegenwärtig in Europa sein kann, Grund: Das Wertpapier- Börsenleben in den USA spielt eine wesent- lich größere Rolle in der Wirtschaft, als in jenen Staaten, die mehr oder minder. dazu übergegangen sind, sich im das wirtschaftliche Unternehmertum einzuschalten. e Am Rande bemerkt sei, daß die öffentliche Hand es vermeidet, sich in Kleinbetrieben in das wirtschaftliche Unternehmertum einzu- schalten. Sie beschränkt sich fast ausnahms- los— in den westlichen Ländern— auf die Schlüssel industrien, kurz auf Großunterneh- men. Dadurch wird die anspruchnahme der Börse mit Kapitalmarktwährung vermindert. Abgesehen von anderen Manipulationen, die in europäischen Ländern durchgeführt wer- den(wie z. B. Dividendenbegrenzung, Wert- papier-Umsatzbesteuerung usw.). Hierzu- lande ist ja auch etwas bekannt über jahre- lang währende Verbote im Handel mit be- stimmten Wertpapieren sowie zeitliche Un- tersagung von Dividendenausschüttungen. Zurück zur New Vorker Börse, deren jähe Reaktion auf— vorläufig noch nicht geklärte— unbekannte Ursachen Nervosität auslöste. Den Wallstreet-Kreisen steckt in gewisser Hinsicht der Kurseinbruch der Jahre 1937 und 1946 noch immer im Blut. An und für sich stellt der Umsatz von Shares im Werte von 2,2 Millionen Dollar noch keinen Rekord dag. Sensationell wirken die darüber kom- menden Meldungen lediglich für den euro- päischen Betrachter, weil es den ameri- kanischen Börsengepflogenheiten entspricht, Kurseinbußen als Werteinbußen zu sehen. Wenn Kursverfall eintritt, dann pflegen die Amerikaner die in Geldwert ausgedrückte Kursverminderung mit der Zahl der um- laufenden Stücke zu multiplizieren. Flugs entsteht das Bild eines Milliardenverlustes. Beispiel: Von einem Aktientyp zu je 1000 Dollar Kurswert sind 100 000 Stück im Umlauf. Sinkt der Börsenkurs um ein Pro- zent(= 10 Dollar) so entsteht folgende Be- rechnung: 10 000 Aktien à 1000 Dollar= 10 Millionen Dollar. Kursverminderung 1 Pro- zent, entspricht 100 000 Dollar. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob 100 Shares(Wert 100 000 Dollar) umgesetzt wurden, oder ob alle 10 000 Stück an einem Tag den Besitzer wechselten.(Eine solche Großtransaktion pflegt sich jedoch dem Börsenverkehr zu entziehen. Kein Wunder, daß bei solcher Berechnung sofort von Milliarden-Verluste die Rede ist. Um so mehr als in den USA Aktiengesell- schaften mit einem Aktienkapital von meh- reren hundert Millionen Dollar keine be- sondere Seltenheit darstellen. Bei einer solchen Betrachtungsweise ist leicht verständlich, daß die Börsenbewegung — besonders wenn sie mit europäischen Augen betrachtet wird— sehr bewegt er- scheint. In Europa bleiben Kurseinbußen um drei bis vier Prozent und mehr quasi auf die Aktionärsfamilie beschränkt. Es ist daher abwegig, an das jüngste Geschehen, das sich an der New Vorker Börse abspielte, Erwägungen zu knüpfen, die dahin zielen, 1. Liquiditätsschwierigkeiten hätten zu dieser Börsenentwicklung geführt, 2. es sei mit einer Wendung in der wirt- schaftlichen Entwicklung zu rechnen. Die europäischen Börsen, besonders die deutschen Börsen sind viel stärker von den politischen Faktoren, die in Europa zum Zuge kommen, beeinflußt als vielleicht von der New Lorker Börse, Es wird daher das New LVorker Börsen-Ereignis— auch wenn Es großartiger sein sollte als es sich bei nüchterner Betrachtung vorläufig abzeich- net— bestimmt in seinen Auswirkungen noch einige Zeit hinter innereuropäischen Geschehen einherhinken. Das gilt insbeson- ders bis zum 6. September, also zum Termin der Bundestagswahlen. Daß das europäische, besonders das deut- sche Börsenpublikum sich stark wandelte, daß die volks wirtschaftliche— die Investi- tionskapital schaffende Funktion der Börse stark ausgehöhlt ist, wurde hier be- reits angedeutet. Näher darauf einzugehen, die Möglichkeiten darzustellen wie diesem Mangel abgeholfen werden könnte, soll in einem späteren Artikel dargestellt werden. F. O. Weber Natronag legt Geschäftsbericht vor Bei der ordentlichen Hauptversammlung der Natronzellstoff- und Papierfabriken AG am 8. Sep- tember in Frankfurt wird den Aktionàren der Geschäftsbericht vorgelegt und eine Erhöhung des Grundkapitals von 2 auf 4 Mill. DM vorgeschlagen werden. Ein laufendes Ausbauprogramm, finan- ziert durch ERP-Kredite, die sich gegenwärtig auf 1,775 Mill. DM belaufen, hat die Ausweitung der Produktion ermöglicht. Die Papiererzeugung des Jahres 1952 konnte voll abgesetzt werden, wenn auch Preissenkungen in Kauf genommen werden mußten. Die Kapitalerhöhung soll das Anlagevermögen und den Geschäftsumfang wieder in ein richtiges Verhältnis zum Grundkapital bringen. Die Bilanz schließt bei einem Anlagevermögen von 6,1 und einem Umlaufvermögen von 7,5, bei dem fast die Hälfte auf preisempfindliche Vorräte entfällt, mit 13,78 Mill. DM ab. Die Verbindlichkeiten stehen mit 10,10 Mill., zum größten Teil langfristige, zu Buch. Auf die 546 Beschäftigte des Jahres 1932 entfallen nach der Gewinn- und Verlustrechnung von den Gesamtaufwendungen in Höhe von 5,15 Mill. DM mehr als die Hälfte für Löhne und Sozialabgaben. 8 Nach den bestehenden vertraglichen Beziehun- gen zur Zellstofffabrik Waldhof wird von dieser das Jahresergebnis übernommen mit der Ver- pflichtung, an die freien Aktionäre der Natron- zellstoff- und Papierfabriken AG. die gleiche Dividende zu zahlen, wie sie die Waldhof- Aktionäre erhalten. 7 bt wenn festgestellt wird, welche Beträge im einzelnen für die verschiedenen Verwen- dungszwecke auf 100 DM der Ausgaben in der sozialen Krankenversicherung im Jahre 1952 entfallen sind. Dann ergibt sich, Wenn man die Beträge der Größe nach ordnet (und dabei den nicht aufteilbaren Posten „Sonstige Ausgaben“ von 2.56 DM auher Ansatz läßt), folgendes Bild: Krankenbe- handlung durch approbierte Aerzte 27,61 DM, Krankenhauspflege und Kuraufenthalt 16,72 DM, Arznei und Heilmittel 16,37 DM, Verwaltungskosten 10,51 DM, Kran- ken-, Haus- und Taschengeld 8,72 DM, Zahnbehandlung 7,28 DM, Zahnersatz 4,83 DM, Wochenhilfe- 4, 70 DM, Sterbe- geld 0,70 DM. ch K URZ NACHRICHTEN Steinkohlenförderung Gesamt- Tages- förderung förderung Zeit Tonnen Tonnen 1951 118 900 000 381 600 1. Halbjahr 1952 60 660 000 406 900 2. Halbjahr 1952 62 620 000 1. Halbiahr 1953 67 100 000 413 300 Juli 1953 10 770 000 398 900 August 1953 10 250 000 394 300 31 8. bis 6. 9. 53 23 349 520 391 587 Europäischer Holzwirtschaftskongreß (UP) Unter der Schirmherrschaft des Euro- päischen Wirtschaftsrates(OEEC) und des ameri- kanischen Amtes für Auslands vorhaben FOS wurde am 7. September der Kongreß über die Produktivität der europäischen Forst- und Holz- wirtschaft eröffnet. Präsident des Kongresses ist Dr. Franz Eidmann Düsseldorf). An ihm nehmen rund 350 Delegierte der Holz- und holzverarbei- tenden Industrie aus allen OEEC-Ländern und den USA teil. Im Mittelpunkt des Kongresses stehen Untersuchungen über eine Steigerung der Pro- duktivität der europäischen Holzwirtschaft. Der Kongreß will in diesem Zusammenhang praktische Wege aufzeigen. Hierbei sollen die Erfahrungen und Empfehlungen soweit wie möglich berück- sichtigt werden, die von den im Rahmen der soge- nannte Technischen Hilfe(Peknical Assistance) nach den Us A entsandten nationalen und inter- nationalen Missionen gesammelt wurden. Der Kongreß will ferner Informations- und Werbe- material ausarbeiten, um dem Problem der holz- wirtschaftlichen Produktivitätssteigerung auf na- tionaler und europäischer Ebene Geltung zu ver? schaffen. Unterschiedliche Dividenden bei Stinnes-Gruppe (VWD) Der zur stinnes-Gruppe gehörende Mül- neimer Bergwerksverein, Essen, die Diergardt- Mevissen Bergbau AG, Rheinhausen, sowie die im Familienbesitz befindlichen Steinkohlenberg- werke Mathias Stinnes AG. Essen. legten gemein- sam ihre Geschäftsabschlüsse für das Jahr 1952 vor. Danach wird von dieser Gruppe erstmals wieder nach acht Jahren die Dividendenzahlung aufgenommen. Während der Mülheimer Berg- werksverein(AK 28,6 Mill., DM.- Umstellung 7:10) und die Diergardt-Mevissen(AK 24,0 Mill., DM Umstellung 7:12) eine Dividende von 4% vorschla- gen, beabsichtigt die Mathias Stinnes AG(AK 60 Mill. DM) nur eine Dividende von 2% aus- zuschütten. Marktberichte vo m 7. September Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (Cop) Inlandischer Weizen 43,7544: Inlän- discher Roggen 40,20—25; Braugerste 4042,50; Fut- tergerste inl. 3737,50, dto. ausl. 38; Inlandshafer zu Futterzwecken 3336; Industriehafer je naeh Qualität und Herkunft 36; Aushandshafer nicht notiert; Weizenmehl Type 405 65,25, dto. Type 550 62,25, to. Type 812 58,75, dto. Type 1050 56,75; Brot- mehl Type 1600 57,25; Roggenmehl Type 997 56; Type 1130 54, Type 1370 52; Weizenkleie prompt 22— 22,25 per Okt. Dez. 22,5022, 75; Roggenkleie 22,50) Weizenbollmehl 24.5025; Trockenschnitzel neuer Ernte 18,5019; Biertreber 22: i 22,50; Rapsschrot 23: Erdnußkuchen nicht notiert; Sojaschrot 41; Kokosschrot 30,50; Palmkernschrot 28,50) Mais 40,50; Milokorn nicht notiert; Kartof- feln 5—5,25.— Tendenz: stetig. Die Preise sind Großhandelspreise per 100 kg(Kartoffeln per 50 Kg), bei Waggonbezug prompte Lieferung. Die Preise bei Mehlen verstehen sich brutto für netto mit Sack. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Geringe Anfuhr, Absatz normal. Es er- zielten: Späte Zwetschgen 6—7,8; Aepfel IA 20 bis 30, A 13—19. B 7—12; Birnen A 1423. B 713; Kopfsalat 8—15; Endivien 4—6; Blumenkohl 180 bis 270; Erbsen 20; Buschbohnen 19—20; Stangen- bohnen 25—31; Tomaten Al 12—14, AII 15—16, AIII 16—18, B 8; Zwiebeln 8. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VoD) Mittlere Anfuhr, Absatz normal. Ueber- stände in Aepfeln. Es erzielten: Brombeeren 35; Pfirsiche A 28-39, B 17—27; Hauszwetschgen A T9, B 4—6; Aepfel A 16—26, B 8—15; Birnen A 18—27, B 8—15; Stangenbohnen 24-26; Tomaten 14—18; Paprika 18; Blumenkohl 35 je Stück; Nüsse 57—77. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 45 Ochsen; 47 Bullen; 42 Kühe; 64 Färsen; 202 Kälber; 642 Schweine; 51 Schafe, Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen 103(0), A 90—98. B 83-90; Bullen 106(1). A 91—96, B 82 bis 90; Kühe 80(3), A 75-80, B 65—77, C 53—66, D 50; Färsen 16(1), A 90—102, B 80-92; Kälber 160(4), A 146160, B 132—145. C 115—130, D bis 110; Schweine 141(), A 140141, BI. BII und& 137—141, D 135140, E 130—140, GII 118130; Schafe 80(17), A 75—80, B 62—74, C 4548. Marktverlauf: Großvien mittel, kleiner Ueber- stand, Kälber mittel, geräumt. Schweine mittel, kleiner Ueberstand. Schafe mittel, kleiner Ueber- stand. 2 Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: Großvieh 695(895); Kälber 297 (315); Schweine 2070(2315); Schafe 43(25). Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 88—100(90-90), B 76—90(75—85); Bullen A 90—100(88-98), B 83 bis 90(80—90); Kühe A 74—82(72—80), B 65—73(5772). C 51-63(50—53); Färsen A 90—101(09101). B 64 bis 92(81—92); Kälber A 155—168(150—165), B 143 bis 150(140—148), C 125—140(123136). D bis 113(bis 115); Schweine A 142—146(138142), BI 143—146(136 bis 143), BII 142—146(136—143), C 141—146(135—142), D 138—144(133—141). E 135—142(128136), GI 130 bis 135(125—132). GII 123—123(118122); Schafe bis 80 (75—78). Marktverlauf: Großgvien langsam, Ueberstand. Kälber flott, geräumt, Schweine lang- sam, ausverkauft, Schafe ohne Tendenz. —— 1 ee fe e eee eee MALTA 0 Wie auen IA l 1 NMH e S e S 5. 3 * NON R Besie orien- Traditien! Freunde kultivierten Rauchgenusses werden es mit Genugtuung vernehmen: 0 S NM 9 8 KHEDIV C ist jetzt wieder zu haben · die Zigarette. die einst schon als besondere Leistung unseres Hauses galt. Extra feine Blettcruslese und ein Original-Mischungsrezept verleihen ihr in glücklicher Verbindung des reiche Aroma und die Bekömmlichkeil feiner Orient-Tabake. 21611 ETTEITFIIB IIK IAOS MOS 8 EIT 18886 5 eee Seite MORGEN Dienstag, 8. September 1953/ 310 Millionen Menschen leben nackt Und 700 Millionen tragen nur einen Lendenschurz Auf dem Erdball lebten im Jahre 1951 „genau“ 2 320 000 000 Menschen, wie eine Statistik der Unesco besagt. Im Jahre 1900 Waren es über 700 Millionen weniger, näm- lich 1,6 Milliarden. Vor 300 Jahren, um 1650. Soli es nur 450 Millionen Menschen auf der Erde gegeben haben, und um Christi Geburt kaum 100 Millionen. Die Erdbevölkerung nimmt also zu. Prof. Dr. Fucks hat eine Untersuchung darüber veröffentlicht, wieviele Menschen bisher gelebt haben. Er kam zu dem Ergeb- Nis, daß die Erde insgesamt schon 57 bis 80 Milliarden Menschen bevölkert haben. Ge- nau werden wir das freilich nie wissen. beneiden. Einige hundert weitere Millionen begnügen sich mit einem Ueberwurf, der! sie sowohl gegen die Sonne wie gegen Kälte schützt. Aber 310 Millionen Menschen leben noch völlig nackt. Man kann also sagen, daß über die Hälfte der Menschheit keine Klei- dung trägt, wie wir sie kennen. Der nackte Mensch lebt gesünder als der bekleidete. Nacktheit macht Appetit, heißt es. Wer Friert, heizt ein, ob mit Tran, Speck Woher die Springquellen in der Wiesenmulde? oder Alkohol, vom Eskimo bis zum Nor- Weger. Es gibt auf der Welt ein Volk, das in ähnlichem Klima lebt wie wir, und das trotzdem auf Kleider verzichtet. Das sind die Feuerländer an der südlichen Spitze Südamerikas. Ein dreieckiger Lendenschurz ist für die dortigen Frauen der letzte Schrei der Mode. Nur die Hälfte aller Menschen lebt in kesten Gebäuden, die übrigen in Höhlen. Hütten oder Baumzelten. Und 300 Millionen Menschen, so viel wie in ganz Nord- und Südamerika leben, haben überhaupt kein festes Obdach. Der Wildmosersee erscheint und verschwindet alle Leben wir länger als unsere Vorfahren? Nur ein paar Jährchen, wenn auch die Sta- tistiken besagen, daß das heutige Durch- Schnittsalter rund 66 Jahre beträgt gegen 33 Jahre zur Zeit Goethes. Die Statistik lügt micht, aber die Ausleger der Statistik verges- sen, daß sich das Durchschnittsalter deshalb erhöhte, weil die Säuglingssterblichkeit rapid Abgenommen hat. Es gab eine Zeit, da star- ben 60 Prozent aller Säuglinge vor Errei- chung des 2. Lebensjahres. Semmelweis, der Retter der Mütter, bekämpfte das Kindbett- fieber, und unsere Kinderärzte sind heute Wahre Helden der Lebenserhaltung. Nicht zu vergessen die modernen Operations- methoden, die wunderbaren Fortschritte der Medizin. Aber: wir haben uns auch neue Krankheiten angezüchtet, die Zivilisations- Krankheiten, wir sind empfindlicher, ner- Vöser geworden, sterben vorzeitig an Krank- heiten des Herzens, Kreislaufs und des Ge- Hirns. 700 Millionen Menschen auf der Erde trugen im Jahre 1951 nur einen Gürtel oder einen Lendenschurz, Eigentlich sind sie zu „Haben die Herrschaften schon den Wildmosersee gesehen?“ pflegen die Hotel- Portiere von Seefeld, dem bekannten Luft- kurort und Wintersportplatz in Tirol, zu fragen, wenn ihre Gäste bereits die be- rühmte gotische Wallfahrtskirche aus dem 14. Jahrhundert und die Produktionsstätte des heilkräftigen„Dirschenöls“ besichtigt haben. Dirschenöl ist eine braune, halb- flüssige Masse von kräuterähnlichem Geruch, die man durch trockene Destillation aus rie- sigen Lagern von Schiefergestein gewinnt. Die Wissenschaft kennt sie unter dem Namen Ichtyol, das zu den wirksamsten Medikamenten gegen Erfrierungen und Ver- brennungen, Frauen- und Hautkrankheiten, Gelenkentzündungen sowie zur Förderung von Wundheilungen verarbeitet wird. Man braucht kein Botaniker oder Geologe zu sein, um auf dem Hochplateau von See- feld immer wieder neue Naturwunder zu entdecken. In diesem alten. eiszeitlichen Gletscherboden blieben, ebenso wie im bayerischen Voralpenland, die Spuren ein- stiger Erdgeschichte in Form von zahlreichen Gletscherschliffen, Findlingen, Moränen- Wällen, Mooren, Mosen und Seen bis zur Gegenwart erhalten. 8 Zu den Merkwürdigkeiten gehört vor allem der Wildmosersee bei Seefeld, der alle drei oder vier Jahre plötzlich erscheint und dann wieder verschwindet. Dies war u. a. 1935, 1936, 1940 und 1944 der Fall. Man führt diese seltsame Naturerscheinung auf kleine, unterirdische Springquellen zurück, die je- weils im Frühjahr damit beginnen, eine Weite Wiesenmulde mit klaren, silberhellem Wasser zu füllen. Es ist ein zauberhafter Anblick, wenn dann vom Seegrund herauf das frische Grün des Rasens und die bunten Blütenköpfchen der vielen Blumen schim- mern. Man hat den Eindruck, als wäre über die Wiesenmulde ein durchsichtiger, riesiger Spiegel gelegt worden. Das Wasser bleibt gewöhnlich bis zum nächsten Herbst stehen urid verschwindet dann so spurlos wieder, wie es gekommen ist. Im Jahre 1935 hielt es sich allerdings bis zum November. Damals hatte Deutsche Klassiker als Anherren gefrag Aber Schillers letzter Nachkomme starb 1950 Den Hausgenealogen amerikanischer Mil- lionäre wurden schon manche hübschen Sum- men geboten, wenn es ihnen gelänge, im Stammbaum einen großen deutschen Klas- siker oder Philosophen auftreten zu lassen. Aber leider gibt es heute niemand mehr auf der Welt, der behaupten könnte, von Goethe, Schiller, Lessing, Kant, Schopenhauer, Nietzsche oder Leibniz abzustammen. Denn Goethes Nachkommenschaft aus seiner Ehe Vier Jahre bereits eine Eisschicht den See überzogen, die dann innerhalb weniger Tage zusam- menbrach, als die tragenden Fluten sich immer mehr zurückgezogen hatten. Die Geologen haben natürlich längst eine einleuchtende Erklärung für das Natur- phänomen des Wildmosersees gefunden. Es ist auf einen in der Nähe befindlichen, ab- flußarmen, weitverzweigten Hohlraum in den Gesteinsklüften zurückzuführen, der zwei bis drei Jahre braucht. um sich ganz mit Wasser zu füllen. Ist dieser Zustand er- reicht, so läuft das riesige, unterirdische „Gefäß“ über und der See bildet sich in der Wiesenmulde. Sein Abfluß erfolgt durch zu- nächst gering ansteigende, dann aber steil über 600 Höhenmeter abfallende Gänge und Spalten bis zur Sohle des Inntales. Wie in einem ungeheuren Faß. das mit einem Schlauch angezapft wird, strömt das Wasser von selbst aus dem Wildmosersee ab, um dann Jahre zu brauchen, bis es sich wieder in genügenden Mengen angesammelt hat. storben. Enkel mit Christiane Vulpius erlosch bereit ö mit dem Tod seines Enkels Walther 9 0 gang Freiherr von Goethe, der damag ber beitet Komponist und Weimarer Kammerhe Leipzig unvermählt starb. Acht Jahre her war auch Schillers letzter“ dg männlicher Nachkomme, sein Enkel p. rich Ludwig Ernst von Schiller, ad; c reichischer Major a. D. in Stuttgart Aber von seiner Tochter a verheiratete Freifrau von Gleichen Wurm, lebte bis vor drei Jahren noch Heinrich Adelbert Alexander Schiller Freiherr von Ge genannt von Rußwurm, der auch eine graphie über seinen prominenten Peer vater veröffentlichte und für den Gutes Verlag eine zwölfbändige Kulturgesch schrieb. Der alte Herr, dem früher em das Rittergut Greifenstein gehörte, bt fast 85jährig in Baden-Baden gest Seine Witwe Sophia geborene Frein Thienen-Adlerflycht folgte ihm vor eig Monaten nach. g Auch auf Lessing kann niemand 8 Ahnenreihe zurückführen— ebenso wie Kant, Nietzsche, Leibniz Schopenhauer— kinderlos. Geistes dieser größten deutschen Dic und Philosophen hat sich also biclog nicht in einem einzigen Fall bis zur Ges Wart fortsetzen können. Die österreichische Postverwaltung das Erscheinen von vier Sondermarken ah kündigt mit Zuschlägen zugunsten des, deraufbaues der Evangelischen Schule dem Karlsplatz in Wien. * Konrad er starb Die Kraft ut Her Die Kind fomilien- Nachrichten Statt Karten Am 6. September 1953 entschlief unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Oma, Frau Berta Altenstetter Wwe. im Alter von 78% Jahren. Mannheim-Neuhermsheim, den 7. Sept. Armbrustweg 13. Die trauernden Kinder und Angehörige Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 9. September 1953, um 10 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. Seelenamt: Mittwoch, 9. September 1953, 7 Uhr, St.-Peter-Pfarrei. Sar 4 2 Am 6. September entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit Schwester, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Serin und Tante, Frau Oma, Katharina Ströbel geb. Seebach Kurz nach Vollendung ihres 69. Lebensjahres Mannheim, Rupprechtstraße 15. Eu Stiller Frauer;: Maria Schmid geb. Ströbel Wilhelm Schmid 5 Werner Schmid Beerdigung: Mittwoch, den 9. September 1953, Hauptfriedhof Mannheim. Mein Sohn, Herr 1 Willi Probst ist nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 34 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 3. September 1953 3, 14 5 In stiller Trauer: Beerdigung: Mittwoch, den 9. September 1953 Hauptfriedhof Mannheim. Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden wurde am 3. September 1953 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Friedel Glaser. Mandel Wohlversehen mit den hl. 35 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim Käfertal, den 8. September 1953 Aufstieg 17 In tiefer Trauer: Edgar Glaser Margit, Irene, sowie alle Anverwandten Beerdigung: Mittwoch, den 9. Sept. 1953, 15 Uhr, Friedhof Käfertal. Plötzlich und unerwartet verstarb unser lieber und Bruder, Herr Jakob Breitwieser im Alter von 73 Jahren. Mannheim, den 4. September 1953 innigstgeliebter Mann und mein herzensguter Susanna Probst geb. Weber Barbara Probst nebst Verwandten Sterbesakramenten 1953 Hauptfriedhof Schwa- Krematorium Friedhof Neckarau Schuld, Wilhelmina, Friedhof Seckenheim um 11 Uhr, im geb. Rothacker empfundenen Dank. Dank Herrn Pfarrer Luga um 10.30 Uhr im seine trostreichen Worte, teilnahme und all denen, unserer lieben das letzte Geleit gaben. im Alter von Für die überaus herzliche Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang un- seres lieben Entschlafenen, Herrn Martin Ruland Musikdirektor sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. Beson- deren Dank allen beteiligten Vereinen und all denen, die ihm das letzte Geleit gaben. Mannheim- Dossenheim, den 7. September 1953 Bestattungen in Mannheim 1 Dienstag, den 8. September 1933 Heep, Adolf, Maikammerstraße 9 Conrad, Ludwig, Fe. Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Für die herzl. Anteilnahme so- Wie Blumen- u. Kranzspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Käthe Uhlemann sagen wir allen unseren tief- Besond. Werksbewohnern für ihre An- Verstorbenen 4 * 0 Untertliehe 9 Unlversums trage e Folgt für re Augengläser! a— 57 PTUIcER fannheim, 0 6. 9 Tel. 42778 ppl. Apr 0 Spezialabteilung: Unslehtbate Avugengläser 4 ö Freie Betufe 0 Frau Hildegard Ruland und Angehörige Büro: Almenhof, Brentanostr. 36 U 7 Von der Reise Prof. Dr. Din Facharzt für Orthopädie Friedrich-Karl- Straße 8 Sprechstunden: 10 bis 12, 15 bis 17 f* z ur UCR ich 1 Zeit Telefon 4 33 71 ö — 13.30 Nächster Lehrgang f. Anfänger Samstag, den 12, 9., 19 Uhr, im Zurück „ Falstrage. no Gesellsch.-Saal des TV 1346, Stresemannstr. 20.— Lehrgang 1 3 5 N für Turniertanz. Anmeld. am Dr. Mariha Hartwig rge arolina, e 1 1 2 3 5 Rangierbahnhof 12 13.45 eiten den den eee e Frauenärztin“ g Uhr, Bierklause Rosengarten. Tanzstudio Geisert. Kolpingstraße 1a. Tel. 425 15 Marzenell, Anna Barbara, Bonndorfer Straße 33. 14.00 * Geschäfts- Anzeigen A 7 Ellransporie arc bis 2,5 Tonnen Eiltransporte Feickert Tel. 5 25 04 Brennholz Postkarte genügt. Stichter, J 3, 17 trocken 3,50 DM Ztr. frei Haus Umzuge A. Kunz& Sohn, Möbelspedition, Lagerung, Mhm., J 6, 9. 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Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Stürmer für seine trostreichen Worte, dem Geschwisterkreis des Bethesda-Heims für den erhebenden Grab- gesang sowie den Hausbewohnern für das ehrende und liebevolle Gedenken. Mannheim, Fratrelstraße 13 i Die trauernden Hinterbliebenen öffentlicher Ausschreibung als Notstandsarbeit vergeben werden. Er- öffnungstermin: Dienstag, den 22. September 1953, vorm. 10 Uhr, beim Städt. Tiefbauamt— Techn. Verwaltung— K 7, Zimmer 316. Vordrucke sind in unserem Neubaubüro, K 7, Zimmer 325 erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und nähere Auskunft erteilt wird Städt. Tiefbauamt el. 42614 Mannheim, TE, 7 OPEL-KAPITAn Limousine M 12, Opel. VW. DR W, Gutbrod FoRD-TAbNUs 120 lima BMW 1.9 Ltr. 4-Sitzer Cabriel J es Haarspalierei Wenn wir auf Grund unserer 57jährigen Erfahrung von vornherein scharf unterscheiden zwischen heil- baren und unheilbaren Haarkrankheiten? 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Die Ausgabe erscheint in bestem Druck und üblichem Buchformat. Der Versand erfolgt mit zwei Bänden jeden zweiten Monat. Brehms Tierleben hat seit seinem Erscheinen noch jede Generation belehrt und begeistert. Darum gehört dieser große Klassiker der Tier- beschreibung auch heute in jedes Haus, in jede Familie. In seinen Tier- schilderungen tritt uns die ganze weite Welt entgegen und wer Brehm liest, erhält nicht nur von der Tierwelt, sondern auch von den Landschaften der Erde ein viel lebendigeres Bild. als es ihm Dutzende von Reisebeschreibungen vermitteln können. Nicht nur in Deutschland, nein, in allen Kulturländern der Erde gilt Brehm als der Klassiker der Tierdarstellung, der nicht veralten und nicht überholt werden kann. LESER GEMEINSCHAFT DES STANDARD. VERLACGCES K. G. 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Nach dem ersten Weltkrieg war es, daß die erste Kunde von„drüben“ in das ahnungs- lose Europa kam, 1919 noch ein bißchen Holz- Seklapper zwischen den Takten bei harm- losen Synkopen. Aber dieses Schlagzeug, die- Ses zö6gernde Geklapper war das erste Funk- Signal:„Hallo, her's USA“. Der Funkspruch wurde aufgenommen und weitergegeben, und bald umspannte der Jazz— und auch Was man dafür hielt— die ganze Welt. Man hörte zum ersten Male den St.-Louis-Blues, man hörte die Spirituals auf Platten oder in den noch primitiven Radiosendungen, die Arrangements der Bands wurden immer kunstvoller— und entfernten sich damit immer mehr vom Ursprung— bis es nach dem zweiten Weltkrieg ein elementares Come- back gab. Die Rhythmen wurden ma- schineller, und diese eigenartige, faszinie- rende Musik ließ einen nicht mehr los. Es gab bald die verschiedensten Stile, jede Ka- pelle hatte ihre eigene Note., jede hatte an- deres auszusagen, und keine einzige der „Echten“ war, wenn sie sich nicht untreu wurde und Salonmusik machte, im eigent- lichen Sinne sentimental. Man darf den Jazz nicht zu eng und nicht zu Weit begrenzen und nie seine Herkunfts- orte vergessen: New Orleans, St. Louis, Har- lem und Chikago. In den Städten am Missi- Ssippi waren es die Neger, und in Chikago weiße Komponisten, die— zunächst unbe- merkt von der Zunft, unbemerkt von der Musikkritik— diese Kunstform des zwan- zigsten Jahrhunderts prägten. Sie wurde 80 lange nicht beachtet, weil sie permanent, leider oft auch heute noch, mit Tanz- und Unterhaltungsmusik verwechselt wurde, die „Seeignet ist, die niedrigsten Instinkte des Menschen zu wecken und nicht vereinbart werden kann mit dem Kulturbewußtsein des Abendländers“. Oh, die Ahnungslosen! Jazz ist Anruf aus dem Ursprung, und wer die- sen Anruf nicht zu hören versteht. wohl Aber einen deutschen Nachkriegstango als noch vertretbare„Jazzmusik“ ansieht, der Soll nicht rechten. Er weiß nichts von Jazz. „Old man river“ Die alten Neger sangen am Mississippi, und sie tuen es heute noch; ihre Spirituals, geistliche Lieder, die in der Sklaverei ge- schaffen wurden, voll Gottessehnsucht, voll Drang nach Erlösung von einem harten Skla- Vendasein. Die Melodien dieser alten Songs sind oft getragen und feierlich, bis sie spä- ter instrumental— doch ohne Noten zu- nächst, ganz aus„freier“ Musikalität kom- mend— entwickelt wurden. Das Neger- Baumwollpflückerlied„Poor old Joe“ mit dem frei übersetzten Refrain:„Ich komme, ich komme zu eurem besseren Land, ich höre eure sanften Stimmen rufen: armer, alter Joel, der„Old man river“, der„Swansea Die Lebensalter Es treten auf: Erstens: ein ganz ordentlicher Junge. Hat aber das Rauchen schon angefangen. Wenn er mir gehörte, kriegte er was hinter die Löffel. Zweitens: ein junger Mensch, aus dem noch Was werden kann. Hat das Leben noch vor sich. Drittens: ein tüchtiger Mann, aber noch ein dicken jung. Unfertige Ansichten. Noch nicht genug Erfahrung. Viertens: ein Mann, der noch durchaus zur jungen Generation gehört. Sieht aber älter aus, als er ist Fünftens: einer von den Alten. Paßt nicht mehr in die Welt. Sechstens: ein alter Mann. In den Jahren, Wo man nichts mehr vom Leben hat. Weshalb lebt er überhaupt noch? Offenbar aus purer Gewohnheit. Alle sechs sind ein und dieselbe Person. Wie alt sie ist, kann der Leser erraten, wenn er weiß., dag sie erstens von einem Fünfundacht- zig jährigen geschildert wurde, zweitens von einem Siebꝛigjährigen, drittens von einem Funfzigjakrigen, viertens von einem Vierzig- jährigen, fünftens von einem Zuanzigjäkrigen, sechstens von einem Sechzehnjährigen. Es handelt sich um einen Mann von vierzig Jahren. Hellmuth Holthaus river“,„My old Kentucky home“,„Water- boy“,„Old time religion“,„Look down the lonesome road“— sie alle wurden zu geist- lichen oder zu Volksliedern, sie wurden zur Jazz- music, die später bei sich steigernden Rhythmen in den Negerkirchen gesungen Wurden. Während des Gesanges gesellte sich eine Art religiöser Tanz hinzu, und deshalb ist es auch richtig, wenn in diesem frühen Sinne Jazz mit Tanzmusik gleichgesetzt wird, doch Tanzmusik aus negroid- christlicher An- betung Gottes. Und daher kommt diese Mu- sik aus den gleichen Quellen wie die Dämo- nenbeschwörung der Tam-Tam- Neger oder die Gamelanmusik der Tempeltänzer auf Bali. Als die ersten Bands sich zusammenfan- den, Tuba, Banjo und Waschbrett als In- strumente verwandt wurden, ergab sich ein strenger, verdichtender Rhythmus gleichsam von selbst, und zugleich jene nervöse, vibrie- rende Diktion, die sich immer mehr von der „Melodie“ entfernte und zu etwas ganz Eige- nem wurde, zum Ausdruck der Zeit, zum Ausdruck der Heimatlosigkeit in einer weit- raumiger werdenden Welt, doch immer aus dem Herzen kommend und jeden Nerv zur Membrane werden lassend. Die Neger, sie waren nun einmal da, sie lebten neben den Weißen in den großen Städten oder in den krummen weißen Dörfern der Flußebene, diese Neger brauchten nicht lange nach einer eigenen Musik zu suchen, sie war auch auf einmal„da“. konzessionslos, neu, mitreißend in ihrer Vitalität, beklemmend wegen ihrer impulsiven Ehrlichkeit. So wurde der„hot- style“ einfach aus dem heißen Staub der Straße aufgelesen, eine diatonische Musik, die in Halbtönen sich selber spielt. In New Orleans aber wurde der schwermütige, dunkle Blues gefunden, erwachsend aus Re- ligiosität und Trauer. Hierbei muß Duke El- lington erwähnt werden, dessen Stil sich in drei Jahrzehnten kaum änderte, ebenso Louis Armstrong, der sich durch die schnellebige Zeit mit dem damit verbundenen ständigen Wechsel der Jazzmusik nicht verwirren läßt und immer noch beseelte Kunst bringt, mit seiner rauhen Stimme oft zusammen mit Ella Fitzgerald eigentlich nicht Auszusagen- des singend, nur vergleichbar etwa in der Literatur dem Magier William Faulkner, dessen„Light in August“ ja auch nur aus Problematik und Atmosphäre besteht. Sehn- sucht, Unerlöstheit, mit versoffener Whisky- stimme in die Welt geschrien— das macht die Substanz des Blues aus. Wie oft wurde er schon totgesagt, vor allem in den dreißi- ger Jahren. Er schien in den dunklen Boden zurück zu versickern, aus dem er kam und allenfalls noch in altertümlichen Grammo- phontrichtern in den Wellblechbuden am Rand der Riesenstädte führte er ein gespen- stisches Dasein, also dort, wo Schutthalden mit verrosteten Tins den von der Krise fort- gespülten Erfolglosen eine Landschaft eige- ner Art bildete,„Mondlandschaft“ mit Kra- tern von Blech, verfaulenden Bananenscha- len und abgestandenen Wünschen, er gei- Sterte in dreckigen Kellern, in denen die von dieser Musik besessenen Solisten sich mit Marihuana-Zigaretten berauschten, bis nach dem zweiten Weltkrieg, der auch neben Wertvollem viel Oberfläche zertrümmerte, der Blues wieder durchdrang und eine sehr vitale Wiederkunft feierte. Der Swing-Stil Es ist, wie erwähnt, durchaus nicht so, daß nur Neger in der Jazzmusik schöpferisch Waren. Die Behinderung des weißen Mannes durch die in diesem Falle belastende Tradi- tion einer musikalischen Vergangenheit war nicht immer stark genug. In Chikago waren es Studenten, die vom Jazz erfolgreich infi- ziert den„Austin High School Gang“ fanden. Ein Mann deutschen Blutes, Bix Beiderbecke, dessen verspieltes, burleskes Horn die„fans“ vor Begeisterung auf die Stühle klettern ließ, War ein Trompeter mit Charm und Ursprung, mit einem un wahrscheinlichen Temperament, durch das er den Dixieländern recht nahe kam, also jenen genialen Negerburschen, die wie in der Barockzeit ganz vom Musikanti- schen her„aus dem Blute“ musizierten, im- Provisierten, variierten, ganz unkonventio- nell und dennoch formal geschlossen. Benny Goodman, ein Klarinettist,„er- fand“ den Swing. Auch er ist ein Weißer. Er schuf eine Musik, die in ihrer ernsten Ver- spieltheit, in ihrem„Schwingen“ ein Schwingen der Schienen, wenn sich ein Zug nähert, Summen der Telegraphendrähte, aber immer weiter eilend, sausende Lokomotive mit schrillen Warnpfiffen aus dem überhitz- ten Kessel, auf Hochtouren laufender Auto- motor, bei dem zuweilen die Ventile klap- pern— der der Neger am nächsten kommt, aber auf ganz eigene Art, Zwischenreiche der labilen Menschheit unseres Jahrhunderts aufspürend, die eigentlich nicht analysierbar Ein never Lorca:„Mariano Pineda“ Deutsche Erstgofführung in Bremen Wer Federico Garcia Lorcas Bühnen- werke kennt, wird kein Drama im land- läufigen Sinne von ihm erwarten. Auch„Ma- riana Pineda“, die in Bremen die deutsche Erstaufführung erlebte, ist keine Drama im gewohnten Sinne. Das eigentliche„Drama“ muß man sich sozusagen hinter den Kulis- sen denken. Was von der Bühne herabdringt ins Parkett, sind lediglich die seelischen Ausstrahlungen, Endergebnisse und Folge- rungen von Handlungen, die wohl erwähnt, aber nicht gespielt werden. Nur der see- lische Vollzug ist jeweils wichtig in dieser „volkstümlichen Romanze“. Dunkle Schwermut liegt über diesem Stück, in dem so wenig geschieht, aber so viel erlebt wird. Die junge Witwe Mariana liebt den Rebellen Don Pedro, den Freiheits- helden einer liberalen Erhebung so sehr, daß zie weder ihrer Kinder noch ihres Lebens achtet. Sie stickt die Fahne der Freiheit, und als sie verhaftet wird, verschließt sie ihre Lippen und wird nicht zur Verräterin. Sie hofft auf Befreiung, doch Don Pedro ist mit seinen Parteifreunden ins Ausland geflohen. Aber im Angesicht ihres Todes wächst sie über den schmerzlichen Zwiespalt zwischen Realität ung Illusion hinaus und identifi- ziert ihr Schickral mit dem Geschick der Freiheit ihres Landes:„Ich bin die Freiheit!“ Bräutlich geschmückt geht sie in den Tod. Die historische Mariana Pineda wurde übri- gens am 31. Mai 1831 hingerichtet. Sie ging ein in das Gedächtnis und Lied des Volkes. Die gebundene Rede herrscht in diesem Stück noch stärker als in anderen dramati- schen Dichtungen Lorcas vor. Prunkendes Pathos der Rede, eingebettet in den Strom spanischer Tradition. Bildungs- und Volks- gedicht in einem. Und wenn manche meta- phorische Ueberhöhung uns fremd erschei- nen mag, dem Spanier ist sie geläufig und vertraut. Das Stück reicht tief in die Gründe der Menschenseele Hinab, dorthin, wo Eros und Tod, die großen Rivalen und Lebens- beweger, miteinander im ewigen Kampfe Stehen. Und das eben ist wohl das typisch Spanische in dieser Dichtung, daß der Lebens- und Liebeslust die Inbrunst des Todes so eng verschwistert ist, vor allem in der Figur der Mariana. Lorca selber hat den Tod schicksalhaft in sich getragen, den er in sei- ner Dichtung immer wieder so angstvoll und Slühend zugleich umwarb. Ende Juli 1936 wurde der erst Siebenund dreißigjährige von Falangisten ermordet. Die deutsche Erstaufführung des ein- drucksvollen Werkes fand in Bremen vor einem aufnahmewilligen Publikum statt, das die sorglich führende, behutsame Regie von Hannes Razum, sowie die sicheren Leistun- gen der Hauptdarsteller, namentlich der Beate Lenders als Mariana, mit lebhaftem Beifall lohnte. Dr. Karl Bachler sind, sondern nur in der Kunst ausgedeutet Werden können. f Der Swing- Stil konnte in der technischen Virtuosität und Raffinesse kaum überboten werden. Aber es war kein Wunder, daß die weitere Entwicklung immer intellektueller wurde und daher gefühlloser. Die Jazzmusik wurde„zweckbedingter“, sie wurde technisch und konstruktiv, sie wurde Artistik. Daher ihre häufige Verwandtschaft mit Strawinskij, dessen klassizistische Art ohne Sentiment mancherlei Anregung bot. Im dann folgenden Be-Bop spielte die Melodie eine noch ge- ringere Rolle als zuvor; hier wurde mit wenigen Mittel in einer Art Telegrammstil gearbeitet, es war eine Musik, die sich vom „Gegenständlichen“ des Musikgefühls, vön der Bild vorstellung und auch von der Atmo- sphäre löste. Sie ging stark ins Abstrakte, ins nur noch Individuell- Spirituelle und konnte daher mit dem Herzen nicht mehr verstanden Werden. Aber diese Entwicklung war konse- quent, man mag sie bedauern oder nicht, und gegen notwendige Kunstreaktionen, die durch die Zeit bedingt sind, kämpft Polyhymnia selbst vergebens. Es muß durchlitten werden. Cool- Jazz Noch kühler, noch abstrakter ist der Cool- Jazz. Er kommt Strawinskij am nächsten, ohne ihn allerdings zu kopieren. Während beim Be-Bop, heute von dem Neger-Trom- peter Gillespie, dem Mann mit dem Geiß- bärtchen, noch am reinsten vertreten, 80 etwas wie ein surrealistisches Gefüge ent- steht,„schwebt“ Cool-Jazz distanziert über der Welt als reine Hirnmusik. Die Trompete schmettert und tremoliert in einem Vakuum, allenfalls wie die Zwitschermaschine von Paul Klee, ihn in der Musik jedoch noch über- treffend. Hier gibt es kein eigentliches „Thema“ mehr, hier gibt es nur ein kompo- sitorisches, kühles Ermessen virtuoser Mög- lichkeiten, die Lösung von allen Bindungen, Weltraummusik. Vielleicht eilt dieser Jazz uns allen voraus, vielleicht sind wir noch nicht weit genug gedrungen, um ihm zu fol- gen in die Kälte der Stratosphäre. Dieser Cool-Jazz ist im Grunde genommen eine philosophische Musik, der aber nichts Unmit- telbares mehr eignet und die sich löst vor allem von jeder Erinnerung und von jedem alten Kulturerbe Das unglöckliche Bewußtsein Stan Kenton heißt der Mann, der vor einiger Zeit noch die Gemüter erregte und zur Zeit zum ersten Male im Rahmen einer Europa-Tournee in Deutschland gastiert. In Amerika scheint es wieder stiller um ihn zu werden, und die rauhe Stimme Louis Arm- strongs und seine Bluestrompete sind es, die uns Wieder anrühren. Gerade dieses unheim- liche Fluktuieren der Jazzmusik, das Ver- klingen und die Wiederkehr der Stile, zu denen sich neue gesellen, dieser ständige Wechsel durch fünf Jahrzehnte allein schon kann an dem essentiellen künstlerischen Wert dieser Musik, die nichts mit Samba- und Jitterbugtänzen zu tun hat, nicht zwei- feln lassen. Gewiß, man kann sie ablehnen, sogar aus gut fundierten Bedenken heraus, aber man kann sie nicht ignorieren. Sie ist ernstzunehmen als Kunstform unserer Zeit, die unter schwersten Geburtswehen noch immer um Gestaltung ringt. Vielleicht ist diese Musik nichts anderes als der Ausdruck kür das, was Hegel das unglückliche Bewußt- sein nennt, in dem wir heute leben. Trotz aller farbenfrohen und scheinbar optimisti- schen Improvisationen ist der Kern dieser Musik nichts anderes als tiefe Trauer und nach dem Jazzphilosophen Mezzrow die Suche nach einem Zentrum, wo sich alle Wider- sprüche zu einer Botschaft vereinen. Koltur- Chronik Helene Thimig, die Witwe Max Rein- hardts, schenkte der Stadt Berlin Reinhardts Regie-Buch zu„Dantons Tod“ von Büchner. Der Senator für Volksbildung. Prof. Dr. Joachim Tiburtius, wird das Geschenk dem Direktor des Theaterwissenschaftlichen In- stituts an der freien Universität Berlin, Prof. Dr. Hans FEnudsen, übergeben. Professor Pascual Jordan bezeichnete auf der Tagung für Schulaufsichtsbeamte und Berufsschulleiter in der Evangelischen Aka- demie Loccum die Aufspaltung unseres Bil- dungsideals in einen geistig-wissenschaftlichen und einen naturwissenschaftlichen Zweig als eine Krankheit unserer Zeit. Nur die Ver- bindung der beiden Teilbereiche ergäbe ein zeitgemäßes Bildungsideal. Das von der Na- tur wissenschaft seit Häckel entwickelte Bild von dem Alleinsein der Natur, von ihrem „Uhrwerksmäßigen!“ Ablauf(Determinismus) sei falsch. Die bisherige Erkenntnis von der Ewigkeit und Unzerstörbarkeit der Materie sei durch die moderne Forschung widerlegt worden. Die unbegrenzte Verwandelbarkeit der Materie für alle Erscheinungsformen kön- nen nicht mehr bezweifelt werden. Durch die moderne kosmologische Erkenntnis von der „Geschichtlichkeit“ der Welt habe sich das größte Hindernis für eine universale Welt- auffassung des Naturerkennens und der reli- giösen Auffassung von selbst gelöst. Damit seien die Einwände gegen die religiöse Glaubenswelt hinfällig geworden. Nun sei es ein pädagogisches Problem, so schloß Jordan, diese Dinge dem Bewußtsein unserer Zeit faßbar zu machen. Der Mannheimer Komponist Wolfgang Ludewig errang mit der Aufführung seines zweiten Streichtrios während der Internationa- len Musikwoche in Bilthoven Holland) ein bemerkenswert starkes Echo. Das Werk wird noch im Laufe dieses Monats von Radio Hil- versum gesendet werden, außerdem erhielt Ludewig den Auftrag, ein neues Streichtrio zu schreiben. N ſenusgeber: anz Dru mckerel. C chetredakteu V: Dr. 0 8 eber; Feull . L. 9 F. w. Koc und: C. Ser! Amon; Lud bel v. D.: O zul, Rhein · ad, Kom.Lan unheim. F. 1 80 016, Lu Die neuen Kräfte des Nationqlthecters Mannbein — Jahrgang A Bonn dtaung in eine Einp: der CDU/ der gegen le eventu IHE eines der B die V Marianne Köhler Als zweite Solotänzerin wurde für das Nuß naltheater-Ballett Marianne Köhler engageg die bisher bei den Städtischen Bühnen Alhl burg und dem Münchner Kammer- Ballett; schäftigt war. Sie ist in München geboren, 5 Alliierte Oes Mien.(U hzler Juli ile von d chränkun chen Bund nd den 0 f echt übert. Peter Ahrenkiel den, Zum neuen ersten Solotänzer des Nat Einreise theaters wurde Peter Ahrenkiel ver pff Beide Er ist in Plön Provinz Schleswig-Holsteim gender in R boren und war bisher an der Hamburger Stan staatspür oper tätig. ich daher nen Einrei. 9 die russis iertes Visv ech einer far, Die A s Recht eit ersonenver. ach Mitteilu ſinisterium ne Reiseb Außenmir inisterrat. eschlosse endurchgan en Eisenba Wald. Zur Erl. n und S0 n Ländern Me —.— Lore Paul Lore Paul ist gebürtige Mannheimerin, f bisherigen Wirkungsstätten waren das Bad n Staatstheater Karlsrune und dus Stadttfee 1 Saarbrucen. Jetzt kommt sie als erste L de 89 1 ratursangerin und Soubrette an das Matic frwaltung u theater. Fotos: A. ei und dahe — es, nach Der Kampf der Tertia EIN ROMAN VON WILHELM SPEYER Copyright by Rowohlt Verlag, Homburg 29. Fortsetzung Sie hatten ein Gespräch, während sie auf ihren Bäuchen im Graben des Birkenwäld- chens lagen. „Mein Bruder ist Pilot bei der Lufthansa“, sagte Hornbostel. Borst wußte das. Er schwieg ehrerbietig. „Bist du schon einmal geflogen?“ fragte Hornbostel nach einer Weile. 0 „Nein“,“ erwiderte Borst ganz leise, 80 ehrerbietig war ihm vor dem zumute, was jetzt kommen werde. „Aber ich.“ „Wie ist das?“ fragte Borst leise. „Sauber“, entgegnete Hornbostel. Nach einer Pause fügte er erklärend hin- . „Da oben brauchst du dich über nichts zu ärgern, Mensch, wenn dein Motor funktio- niert und du sonst richtig bist. Da gibt es Keine Bürger, die aus Weinflaschen saufen, Gulasch dazu fressen und dann„Mahlzeit“ sagen und Maßregeln gegen die immer wei- ter um sich greifende Tollwut der Haustiere ergreifen. Mein Bruder ist noch vor Mittel- Holzer ein Stück über Afrika geflogen,. Da hat er Löwenrudel gesehen, die waren 80 Winzig, daß man an die zwanzig Stück von ihnen gern auf den Schoß nehmen möchte. Weißt du, was mein Bruder immer sagt? Von da oben ist die Erde spaßig und niedlich. Aber die Luftströmungen und die Gewitter und der Regen, Wenn es schüttet,— die sind nicht spaßig und niedlich, sage ich dir.“ Er fügte hinzu: „Mittelholzer ist ein großartiger Kerl.“ Borst fragte bescheiden, wie jemand, der den Zeitungen nicht so recht traut und das Urteil eines Fachmanns kennenlernen möchte „Und Lindbergh?“ „Lindbergh ist auch ein großartiger Kerl.“ Borst schluckte beruhigt. Er Wagte jetzt etwas von sich aus zu be- haupten:„Nungesser und Coli waren auch Srobßartige Kerle.“ Hornbostel hatte nichts dagegen einzu- Wenden. Borst war sehr froh darüber, daß sein Urteil angenommen war. „Chamberlain und Levine sind ebenfalls großartige Kerle“, sagte Hornbostel jetzt. „Und Udet?“ fragte Borst ängstlich. „Udet ist ein as“, erklärte Hornbostel. „Wieso ein Aas?“ fragte Borst, und er rollte entsetzt die Augen. „Kein Aas Hornbostel spuckte gütig. „Ein as. Weißt du nicht, was ein as ist? Das ist der französische Sportausdruck für einen grogen Flieger.“ Er fügte hinzu: „Mein Bruder hat in Le Bourget— weißt du vielleicht auch nicht, was Le Bourget ist?“ „Nein.“ 55 „Das ist der große Flughafen von Paris, — in Le Bourget hat mein Bruder den „Spirit of St. Louis“ gesehen. Da war ein ganz, ganz schmales und leichtes Stühlchen aus Rohrgeflecht darinnen, wie ein unbe⸗ quemes Gartenstühlchen. Auf dem hat Lind- bergh seine dreiunddreißig Stunden gesessen — ganz allein, über dem Atlantischen Ozean. Ich muß oft an das Rohrgeflecht denken Ob ich auch einmal auf solch einem Stühl- chen sitzen werde, das doch eigentlich mehr für einen Garten in Kalifornien oder in Ita- lien bestimmt ist,— und dann unter mir das Eisland des Südpols sehe?“ 8 Hornbostel seufzte bedenklich. Für einen deutschen Jungen gab es so allerhand zu seufzen, wenn man an dergleichen Dinge dachte. Sie schwiegen beide. Borst war so glück- lich, daß Hornbostel das alles mit ihm be- sprach. Er träumte von einer warmen inni- gen Freundschaft mit Hornbostel, obwohl Hornbostel eigentlich noch ein bißchen klein war und Borst die großen Jungens, wie Lüders und Reppert, mehr liebte. Er hatte Wieder einmal ganz vergessen, weshalb er hier im Straßengraben lag. so tief träumte er. Aber Hornbostel hatte die Straße keine Sekunde aus dem Gesicht gelassen. Und da er einen Fliegerblick hatte, so konnte er jetzt auch noch Borst beobachten, was er öfters mit Interesse zu tun pflegte. „Warum bist'in du manchmal so idio- tisch?“ fragte er freundlich. Borst erschrak. „Ich weiß nicht.“ Er stammelte.„Idio- tisch? Ja?“ „Ja!“ bestätigte Hornbostel in der be- stimmendsten Weise. Plötzlich sprang er auf. „Los!“ schrie er wie besessen. winkt!“ Borst war im ersten Augenblick ganz ver- dutzt. Wer winkt? Dann aber ging es gleich los. In zehn Sekunden hatten sie eine Barri- kade, wie man sie zur Stragenabsperrung benötigt, aus ihrem Birkenwäldchen heraus quer über die Landstraße gezogen. „Er * Die Straße war gesperrt! Ein Schild, mit großen lateinischen Let- tern in roter Farbe gemalt, hing daran. „Halt! Straße nach Lindenau— Maine- Weh für Fahrzeuge aller Art wegen Straßen- ausbesserung gesperrt.“ Sie krochen in ihr Versteck zurück. Zuerst klopfte ihnen beiden doch etwas das Herz, sogar dem zukünftigen Flieger über der Arktis und Antarktis, der später einmal ganze Rudel von Eisbären in seinen Schoß nehmen würde. Dann aber bekamen sie beide schiefe Augen, so grinsten und kicherten sie. Es kam nämlich wie auf Kommando so- gleich ein Kleinauto angesaust. Der Mann darin, ein Elektromonteur aus Maineweh, den die Jungens gut kannten, denn sie kauf- ten ihre Radiowerkzeuge und ihre Taschen- lampen bei ihm, stoppte dicht vor der Bar- riere. Sein roter Vollbart stand kerzengerade vor Verwunderung. Straßgenausbesserung? Davon wußte er ja gar nichts! Er war ja erst vor einer halben Stunde hier vorbeigekom- men, da hatte es noch keine Straßenausbes- serung gegeben. Er schimpfte. Das war eine grobe Unge- hörigkeit des Stragenbauamtes, einem 80 ohne weitere Ankündigung von einer Stunde zur andern die Straße vor der Nase weg zu sperren. Er stieß seinen Wagen schräg zu- rück. Aber die Herren machen ja mit einem, Was sie wollen. Der Rotbart gedachte das heute abend im Wirtshaus, wo er mit einem Chauffeur der Holzfirma Gottloeber& Söhne Schach zu spielen pflegte, einmal gehörig zur Sprache zu bringen. Hornbostel und Borst drückten die Schlä- ken eng aneinander, so mußten sie unter ihren Birken lachen. Man sah es dem Hano- mag ordentlich von hinten an, wie er da grollte, während er staubend davonfuhr. ewpaltungsg Gleich danach kam ein Motorradfahte J Brin. Ur ral Das war kein schwerfällig grübelt Per 5 5 Schachspieler und bastelnder Elektromd etischen, teur. Das war ein Berliner Radrenn falt buzisischen der an den Sonntagen im Tourenrennen 19. ten Frag hübsche Portion Kilometer hinter sich bra s neuen e und bei dem Steher-Rennen in Be at Flus Schrittmacher für seine Sportsfreunde weten 15 Der schurrte, ohne sich einen Augenblie ndsstagsab besinnen, von ferne so heftig mit dem Hbmtag in daß die kleinen Steine splitterten, Til e bonn. P. Rad mit einer eleganten Wendung bell ndestags ab wie ein Parforcereiter sein Pferd, und gentenen ein paar Sekunden war er verschwun tenen a Wird ein heller Berliner unge sich viele 00 darüber Gedanken machen, Weshalb steges leg ausgerechnet zwischen Schwanderloch ſeustizmini Lindenau, die Straße abgesperrt ist? lune ineegede zul Sperrt ihr nur eure Straßen ab! Ihr 4 Düssefdorf das Ausbessern nötig! Ein Berliner Ptelclrek läßt sich nichts vormachen. i 5 5 Hornbostel und Borst lagen auf den 50 emung 9 chen und strampelten. Sie hatten ich(deu des Arme um die Hälse geschlungen, als 0 s Große y nicht den ungeheueren Rangunterseh') enstordeng zwischen ihnen gäbe. 1 a Schließlich kam noch ein Radlabref 1 Rees sich nicht beruhigen mochte. Immer. 95 g die Sowf ging er an die Barriere hin, betastete 9 5 in ihre Holz, befünlte die blutrote Schritt el dann an seiner Fingerspitze, schielte n der Richtung des Schulgutes, denn ers 190 die rote Farbe irgendwie mit dem Seitz in Verbindung zu bringen, 20g auch ee lich eine Karte hervor, die er eifrig Stu 50 te, worauf er sich aufs neue die Taten 5 trachtete und zögernd, maulend und!“ ullert, trauisch bis dort hinaus, entschwand. alte net Wären Hornbostel und Borst æwW̊ 105 dds, en jünger gewesen, so hätten sie sich jet“? er der 888 stimmt in die Hosen gemacht. 1 en Fortsetzung ß de